Author: Vogt Susanne  

Tags: lehrmittel   vorschulerziehung   papierhandwerk  

ISBN: 978-3834642028

Year: 2019

Text
                    Susanne Vogt
Mini-Kurs für Kita-Kinder:
8 fertige Lernabenteuer
mit den mutigen Indianern

Tro/Lsport des Sehest, Um die Schere sicher von A noch B zu bringen, soll- ten die Kinder die geschlossene Schere immer am Edelstahlbereich (an den Schneideblättern) fassen. Die beiden Haltegriffe zeigen dann Richtung Ziel oder nach oben. Auf diese Weise verhindern Sie, dass das Kind bei einem eventuellen Stolpern sich oder andere verletzt. Gelagert werden können die Scheren in einem speziellen Scherenständer, der selbst gebauten Variante mit WC-Rolle (s. S. 9) oder auch in einem Backstein, in dessen Löcher die Scheren einfach mit dem Schneidblatt voran von oben hineingesteckt werden. U M(Ltssisdz^SchneidesL Verwenden Sie ganz am Anfang möglichst stabile Materialien zum Schneiden. Tonpapier ist beispiels- weise wesentlich stabiler als dünnes Transparent- papier, Lässt sich aber dennoch gut schneiden. Schwer zu schneidende Materialien, wie fester Tonkarton oder auch Moosgummi, sollten erst später eingesetzt werden. ••••• SehzcbLonejz -jzl oder nein? Als Verfechterin des entdeckenden Lernens möchte ich es den Kindern ermöglichen, meist ohne Schab- lonen auszukommen. Oftmals arbeiten die Kinder bei den gezeigten Lerneinheiten ohne exakte Vorla- ge. Auf diese Weise erzielen sie individuelle Ergeb- nisse. Schablonenartige Vorlagen werden nur dann verwendet, wenn diese unbedingt nötig sind. Ablauf des Mini-Projektes Die Lerneinheiten sind stets nach folgendem Schema aufgebaut: > Gemeinsame Aktivität als Einstieg > Vorübung > Gemeinsames Betrachten (mit Reflexion) > Übung > Schlussrunde (mit Reflexion) Jede Einheit dauert ca. 40 Minuten. Die benötigte Zeit kann variieren. Denn es hängt davon ab, wie aufmerksam die Kinder sind. Das kann je nach Tagesform oder Interessenlage verschieden sein. Wichtig ist, dass immer dieselbe Person die Einhei- ten durchführt. Das sorgt für Kontinuität und Ritu- alcharakter. Falls nötig, könnte eine zweite Leitung als Assistenz (in diesem Fall ein stellvertretender Indianerhäuptling) auftreten. Denn dann können Kinder mit Förderbedarf optimal begleitet werden. Verla« */ Mlm-Kür.fu.KIto-Klnd.,; SchnMUn.
Wiederkehrende Elemente IrLcLLanej'plj^rde, IizdüiizerzeJl Ein gekauftes Indianerzelt dient als dekoratives Element und als Ort für das themenbezogene Frei- spiel. Es kreiert eine indianische Atmosphäre und erleichtert den Kindern den Einstieg in die gelenk- ten Übungen. Es müsste vor jeder Einheit aufgebaut werden oder kann während der ganzen Zeit, in der der Mini-Kurs durchgeführt wird, stehen bleiben (z. B. zwei Wochen). Das Aufbauen wird nicht vor jeder Einheit explizit erwähnt. Die Indianerpferde können mit den Kindern gebas- telt werden. Sie kommen bei Auflockerungsübungen zum Einsatz. Knicken Sie dazu eine Schwimmnudel oben um, damit ein Kopf entsteht. Diesen Kopf binden Sie mit einem dekorativen Band zusammen. Dieses ist später das Zaumzeug des Pferdes. Schnei- den Sie aus etwas Stoff (am besten Fleece oder dünnem Filz) eine Mähne aus. Die Haarstruktur entsteht, indem Sie den Stoff seitlich immer wieder parallel einschneiden. Kleben Sie die Mähne mit Bastelkleber an. Ebenso kleben Sie bitte auch zwei große Wackelaugen an. Malen Sie dem Pferd mit einem wasserfesten Stift Nüstern (Nasenlöcher) auf. Zum Schluss gestalten Sie aus etwas festerem Filz noch zwei Ohren, die Sie dann mit festem Faden an den Pferdekopfnähen. Das Lagerfeuer ist der Mittelpunkt des Sitzkreises, in dem sich die Gruppe bei den Sammlungen trifft. Es schafft eine indianische Atmosphäre und kann gleichzeitig Mittelpunkt von freien Tänzen werden. Sie können das Lagerfeuer beispielsweise aus Kie- selsteinen (zu einem Kreis gelegt) und feuerfarbe- nen Chiffontüchern legen. Eventuell etwas Holz dazu, schon ist der Versammlungsort fertig. 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern
Der indionische Kopfschmuck wird ganz einfach für jedes Kind gebastelt. Eine Feder und ein „Stirn- band" aus Stoffresten oder Papier sorgt dafür, dass sich die Kinder in Windeseile in Indianer verwandeln. IndianMzane, Für den Mini-Kurs darf sich jedes Kind einen India- nernamen geben. Es wählt diesen selbst. Inhalt des Namens ist immer ein Adjektiv und ein Nomen, z. B. Heulender Wolf. Als Sinnbild dieses Namens (und Erleichterung für Sie als Erzieherin) darf das Kind ein Symbol malen, das Sie laminieren. Achten Sie beim Laminieren darauf, dass keine scharfen Kanten ent- stehen. Lochen Sie die laminierten Symbole und las- sen Sie die Kinder diese auf ein Band auffädeln. So erhält jedes Kind sein eigenes Amulett, das am Ende des Mini-Kurses die Perlen aus den einzelnen Ler- neinheiten als Schmuckelemente bekommt. Toten So geht's • Das Kind stellt die Chipsdose verkehrt herum (mit der Öffnung nach unten) vor sich. Das ist deshalb so, damit das Totem später leichter befällt und geleert werden kann. • Zuerst umklebt das Kind den Totempfahl mit mehreren Bahnen aus farbigem Papier, die in parallel verlaufenden Streifen mit Kleber an der Chipsdose befestigt werden. Auch das Deko- Tape kann jetzt aufgeklebt werden. Es ähnelt nun einem Streifenmuster. • Das Kind schneidet jetzt aus dem festeren Ton- papier die „Flügel" aus. Damit beide gleich wer- den, können Sie das Tonpapier vorher falten. • Diese beiden „Flügel" werden jetzt mit Papier- streifen oder Streifen mit Wellen-, Bogen- oder Zickzackschnitt aus dem Lernkoffer beklebt, am besten symmetrisch. Dabei müssten Sie den Kindern helfen. Wer möchte, kann jetzt noch Verzierungen mit Filzstiften aufmalen. Die Flügel werden seitlich gegenüber auf die Chipsdose geklebt. Als „Krone“ des Totems wird die Chipsdose oben beklebt. Dafür könnte das Kind z. B. einen Strei- fen aus dem Lernkoffer nehmen, bei dem es parallel verlaufende Einschnitte gemacht hat. Der Totempfahl kommt bei den Versammlungen zum Einsatz. Er beinhaltet viele Elemente, die beim Schneidenüben hergestellt werden. Im Anschluss an den Mini-Kurs kann jedes Kind einen solchen Totempfahl selbst herstellen. Material ✓ 1 leere Chipsdose mit Deckel 'S ausgeschnittene Elemente aus dem Lernkoffer ($. S. 10/12/13) S 1 Schere ✓ farbiges Papier (evtl, auch bedrucktes oder bemaltes Papier) 'S evtl. Deko-Tape 'S etwas festeres Tonpapier 'S Klebestift 'S Filzstifte Mi.i-Kun (ür Kita-Kind.,: Sefcae.i.de.a
Aus etwas farbigem Papier schneidet das Kind jetzt ein Dreieck aus (oder entnimmt eines aus dem Lernkoffer). Dieses wird in der Mitte gefal- tet, damit die Struktur eines Schnabels erkenn- bar ist. Seitlich könnte es jetzt noch Klebela- schen falten, die dann mit Kleber bestrichen werden und als Befestigung dienen. • Aus dem Lernkoffer nimmt das Kind jetzt zwei Kreise, die es als Augen aufklebt und mit Filz- stift weiter verziert. Ist das obere Gesicht fertig, gestaltet das Kind unten am Totem noch ein weiteres. Es könnte dafür Dreiecke oder Bögen als Ohren, Kreise als Schnauze und ein Dreieck oder Herz als Nase verwenden. Aber hier ist der Kreativität der Kin- der keine Grenze gesetzt. Situationen, in denen es sehr laut oder hektisch ist, um die Gruppe zu erden. Perle für das Indianeramulett Bei jeder Lerneinheit sammeln die kleinen Indianer eine Perle. Diese bewahren sie gut auf und gestal- ten damit am Ende ihr ganz eigenes Indianeramu- lett (s. S. 45). Scherenständer Ein kleiner Scherenständer für jedes Kind sorgt da- für, dass die Schere „ruht", wenn sie nicht benötigt wird. Sie stellen diesen Ständer ganz einfach aus einer leeren WC-Rolle her, die Sie auf eine Unterla- ge kleben. Eine Feder und etwas Deko-Tape sorgen für einen indianischen Look. Lassen Sie die Kinder die weitere Gestaltung übernehmen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. V RituaLe, Indianermusik und gemeinsames Tanzen ums Lagerfeuer Ein gemeinsamer Tanz kann als Gemeinschafts- ritual eingesetzt werden. Wählen Sie ein indianisch klingendes Musikstück (z. B. mit Panflöte) aus. Im- mer wenn dieses erklingt, dürfen die Indianer sich in frei um das Lagerfeuer bewegen. Entsenden und Zurückholen der Indianer Auch zu Beginn und zum Ende einer jeden Arbeits- phase gibt es ein kleines Ritual. Nachdem Sie eine Aufgabe erklärt haben, sagen Sie immer „Howgh, ich habe gesprochen!“ Wenn Sie eine Übung been- den möchten und die Kinder sammeln, lassen Sie den Indianerruf erklingen. Lassen Sie beispielsweise ein „A" hören, das durch das abwechselnde Flache- Hand-auf-den-Mund-Legen zu einem gut hörbaren Lockruf wird. Geheime Zeichen Die geheimen Zeichen der Indianer dürfen hier natürlich nicht fehlen. Auf S. 11 finden Sie eine Auswahl an Zeichen, die Sie in den einzelnen Lern- einheiten einsetzen können, um z. B. die Aufmerk- samkeit der Kinder zu gewinnen oder diskret mit ihnen zu kommunizieren. Dies hilft vor allem in 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern
Lerrdüoljl^r Werfen Sie Papierreste und Schnipsel, die bei den Lerneinheiten entstehen, nicht weg. Die Kinderver- arbeiten diese sehr gerne in individuellen Verklei- dungen oder waghalsigen Kopfbedeckungen. Legen Sie ihnen einfach die Reste und etwas Kleber in einem Karton bereit und lassen Sie sich überra- schen, welche kreativen Werke daraus entstehen. Diese Idee fördert nicht nur die Kreativität der Kinder, sondern ist auch noch nachhaltig und umweltfreundlich. Der Lernkoffer ist eine Box (z. B. ein Materialkoffer aus dem Baumarkt), die gefüllt ist mit kopierten Schneidevorlagen, die jeweils die Grundformen der einzelnen Lerneinheiten zeigen (s. Kopiervorlagen S. 12/13). Diese Grundelemente können jederzeit von den Kindern freiwillig ausgeschnitten werden. Die geschnittenen Teile werden nicht weggeworfen, sondern gesammelt und kommen bei einigen Ideen wieder zum Einsatz. 10 Mim-Kur« für Kita Ktndr, SthMidLln
Zelt/Tipi hören 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern

8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern
Vorbereitende Übungen Als vorbereitende Übungen eignen sich spielerische Aktivitäten, die das Schneiden und die Einsicht in dessen Notwendigkeit langsam anbahnen. Solche Vorübungen sind z.B.: Sdzelden istals Reißen Zeichnen Sie den Kindern zuerst gerade Linien auf ein Blatt. Die Aufgabe lautet: „Reiße die Streifen möglichst genau an der Linie aus dem Papier." Schon bald werden die Kinderfeststellen, dass es äußerst schwierig ist, die Streifen exakt zu erhalten. Fragen Sie die Kinder jetzt, welche Idee sie haben, um die Streifen ganz genau zu erhalten. Schon bald wird sicher die Schere ins Spiel gebracht werden. Damit Sie die gerissenen Streifen nicht wegwerfen, sei diese Idee hier erwähnt: Gestalten Sie doch ein- fach eine Indianerlandschaft aus den Streifen. Durch das Ausstanzen einiger Details entstehen schnell und einfach Hintergründe für diverse Bilder, die im Laufe des Mini-Kurses vorkommen. :Z': Ku^elrollenzus Aub^csmun^ und Hondmassofye- Um die kleinen Kinderhände auf das bevorstehende Schneiden vorzubereiten, sollte man sie lockern und aufwärmen. Dies kann z.B. geschehen, indem man den Kindern Krepppapier aushändigt, aus dem sie unterschiedlich große Kugeln rollen. Dies können die Kinder zwischen beiden Handflächen oder mit ihrer Lieblingshand auf der Tischftäche machen. Noch schwieriger wird es, wenn die Kinder versu- chen, jeweils zwischen zwei Fingern kleine Kugeln zu formen. Dabei können sie sämtliche Zwei-Finger- Konstellationen ausprobieren. Werfen Sie auch die Kugeln nicht weg, sondern legen Sie sie in die Restekiste zum Weiterverwenden. •J’ Formen ins Rostes Schneiden Sie verschiedene Formen aus Papier aus, jede in einer anderen Farbe. Zeichnen Sie eine Tabelle mit den verschiedenen Formen entweder auf ein A3-Papier oder kleben Sie die Tabelle aus Malerkrepp auf den Fußboden. Die Kinder sollen nun die Formen richtig in der Tabelle anordnen. Bei der Variante mit Blatt kommt die zusätzliche Komponente dazu, dass die Kinder die Formen an- kleben. Dies schult dann auch das genaue Leimen. Beide Varianten zielen nicht nur auf das vorsichtige Greifen ab, sondern sie schulen auch die visuelle Wahrnehmung und, falls es als Partnerübung durchgeführt wird, das kooperative Lernen. /-/alte,- und SchneldeJzand Um die Halte- und die Schneidehand richtig zu benutzen, kann es den Kindern helfen, wenn Sie beiden einen indianisch klingenden Namen geben. Die Haltehand ist diejenige, die das zu schneidende Material (meist Papier) hält und führt. Diese könn- ten Sie „Neelassmal" nennen und die aktivere Schneidehand „Machmit". Diese Namen tauchen während des Mini-Kurses nicht mehr aktiv auf. 14 Mini-Kurs für Kita-Kinder: Schneiden
Sie dienen während der Vorübungen der besseren Verständlichkeit der Aufträge. Sie können sie selbstständig je nach Interesse in die einzelnen Lerneinheiten einbauen, wie es Ihnen gefällt. Liebespaar, küsst euch ntaU Um die Schere als Arbeitsgerät einzuführen, könn- ten Sie sie den Kindern als Liebespaar vorstellen. Jedes Loch symbolisiert eine Person, z. B. den jun- gen Häuptling Loderndes Feuer und seine schöne Indianerfrau Brennende Glut. Diese beiden küssen sich unentwegt. Das Küssen wird symbolisiert durch die Berührung der beiden Löcher. Das Bild des Küs- sens finden Kinder höchstwahrscheinlich sehr lustig und freuen sich immer, wenn es zum Einsatz kommt. 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern ' x
•...•* ZceZe Die Kinder lernen in dieser Lerneinheit, wie sie möglichst gut gerade Linien schneiden können. Sie erkennen, wie es ihnen leichter fällt, zu schnei- den - horizontal oder vertikal. Das Schneiden gera- der Linien und das Zerschneiden sind die einfachs- ten Formen des Schneidens, deshalb werden sie ganz zu Beginn durchgeführt. Die Kinder empfinden es als emotional und persönlich bedeutsam, Dinge zerschneiden zu können, also den Trennschnitt zu erlernen. Ein gelungener Einstieg in die Arbeit mit der Schere also! V AbLau/j' Material ✓ Indianerschmuck ✓ Scheren ✓ Krepppapier- oder Absperrband ✓ Zeitungen ✓ farbiges Papier ✓ ggf. Kopiervorlage „Teppich und Grundformen1' (S. 19) ✓ evtl, bunte Färb- oder Gelstifte ✓ evtl. Klebestift evtl. Kreppklebeband Vorbereitung Sperren Sie eine Ecke des Raumes mit Absperrband oder Krepppapier ab. Spannen Sie so viele Streifen, wie Kinder in der Gruppe sind, sodass jedes später einen durchschneiden kann. Überlegen Sie sich, in welcher Form Sie den Einstieg durchführen möchten. Besorgen Sie die entspre- chende Anzahl an Zeitungen, Scheren und Papier. Kopieren Sie ggf. die Kopiervorlage „Teppich und Grundformen“ auf farbiges Papier. Schneiden Sie für die Übung bereits die Grund- formen der Verzierungen aus, die Sie den Kindern anbieten möchten: Feder (Spindelform), Sonne (Kreis) usw. 16 ; Mini-Kurs für Kita-Kinder: SchrLCidLcrL Einstieg Damit die Kinder sich als kleine Indianer fühlen, legen sie den selbst gebastelten Kopfschmuck an. Wenn Sie den Kopfschmuck nicht im Vorfeld gebas- telt haben, können Sie es an dieser Stelle tun (An- leitung s. S. 8). Diesen tragen die Kinder dann wäh- rend der gesamten Lerneinheit. Die kleinen Indianer sammeln sich in der abgesperrten Ecke des Raumes. Nacheinander können sie die abgegrenzte Zone verlassen und zu ihrem Häuptling gelangen, indem sie das Absperrband überwinden. Dies geschieht, indem die Kinder mit einer Schere je ein Band die Absperrung durchschneiden und darunter durch- krabbeln. Sie sammeln sich am Lagerfeuer. Dort erzählt die Stammesälteste (Erzieherin, vor der das Totem steht) von der ersten Mutprobe der Indianer: „Liebe Indianer, wir haben uns hier versammelt, um unseren Göttern ein Geschenk zu machen. Die Götter der Jagd wünschen sich von uns eine riesige Schlange. Diese opfern wir dann gemeinsam. “ Den ersten wirklichen Einstieg in das Thema Schneiden bildet eine lustvolle Übung, bei der die Kinder die Funktion des Schneidens spielerisch erfahren. Es handelt sich um eine Partnerarbeit. Dafür erhält jedes Team ein Zeitungsblatt und eine Schere. Die Aufgabe lautet: „Schneidet gemeinsam eine Schlange aus, die mög- lichst lang sein soll. Wechselt euch beim Schneiden ab. Howgh, ich habe gesprochen!“
Diese Übung fördert zum einen den Erfindergeist der Kinder, die überlegen müssen, wie sie eine mög- lichst lange Schlange erzielen. Zum anderen schafft sie durch das abwechselnde Schneiden den Kindern immer ausreichend Zeit zum Regenerieren ihrer Hand. Die Auflösung erfolgt am Schluss: Wenn man möglichst schmale Abstände vom Zeitungsrand lässt und jeweils in der Form eines Rechteckes schneidet, erhält man die längste Schlange. Nach diesem Einstieg tanzt der Indianerstamm ge- meinsam zu indianischer Musik um das Lagerfeuer. Vorübung Die schöne Indianerin wünscht sich einen neuen Teppich für ihr Tipi. Die Kinder bekommen nun far- biges Papier oder die Kopiervorlage „Teppich und Grundformen" und schneiden den Papierrand par- allel ein. Sie schneiden immer in etwa gleich lange Fransen ein. Schnellere Kinder können den Rand ihres Teppichs auch noch mustern, während die anderen noch schneiden. Wenn der Indianer-Lock- ruf ertönt, sammeln sich die Kinder am Lagerfeuer. Gemeinsames Betrachten Gemeinsam schauen sich die Kinder alle Ergebnisse an. Lenken Sie das Gespräch mithilfe folgender Impulsfragen: Sind die Fransen noch vollständig oder abgeschnitten? Haben die Fransen in etwa die gleiche Länge? Die Kinder formulieren kleine Komplimente für gut gelungene Ergebnisse und Tipps für Kinder, die noch mehr Mühe hatten. Schlussrunde Wieder werden die Teppiche gemeinsam gewürdigt. Die Stammesälteste weist darauf hin, dass die Indi- aner demnächst wieder aktiv werden. Jedes Kind erhält eine Perle zum erfolgreichen Abschluss der ersten Lerneinheit. Übung Der Stammesälteste erklärt die letzte Übung. Dabei geht es darum, dass die Kinder jetzt aus bunten Papierresten Dekorationen für den Teppich aus- schneiden. Das können Federn, Sonnen oder ähn- liche Formen sein, die dann jeweils durch gerade Schnitte strukturiert werden. Durch die Aussage „Howgh, ich habe gesprochen!“ werden die Kinder in die Gestaltung entlassen. Der Indianer-Lockruf sammelt die Kinder zur Schlussrunde. 17 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern
7 Weiterführende Ideen > Haare für die Indianer: Die Kinder finden es Lustig, wenn Sie die Haare schneiden dürfen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Die Kinder können einen Streifen Papier einschneiden und die entstandenen Haare auf ein Blatt kleben und ein Indianergesicht dazumalen. Oder Sie bereiten dafür eine WC-Rollen-Figur (s.u.) vor, die Kinder dürfen dann die Haare frisieren. > Indianer in der Steppenlandschaft: Die Kinder schneiden grünes Papier als Graslandschaft ein. Sie malen Indianer und einen Hintergrund dazu. Zusätzlich können sie weitere Grundformen von S. 19 einschneiden und in die Landschaft integ- rieren. > Streifen aus dem Lernkoffer (S. 12): Die Kinder zerschneiden die Streifen in Quadrate und stel- len diese dann zu bunten Mosaiken zusammen. ► Papptellerkopf: Die Kinder zeichnen auf die raue Unterseite eines Papptellers ein Gesicht, den Rand schneiden sie als Haare ein. 18 ; Mini-Kurs für Kita-Kinder: ScAn&Lcten
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Bei dieser Lerneinheit steht das Dreieck im Fokus. Die Kinder lernen, auf und ab zu schneiden. Sie erlernen oder wiederholen den Begriff Dreieck für eine geometrische Flächenform, die sehr viel zu bieten hat. Kopieren Sie den Schatzplan einmal auf braunes Papier oder Packpapier. Zerknittern Sie das Papier, damit es benutzt und alt aussieht. Bereiten Sie die Kiste mit den Perlen und Nascherei- en als Schatz vor und stellen Sie sie an einen Ort, wo sie die Kinder nicht sofort sehen können. Kopieren Sie die Kopiervorlage „3-D-Tipi" in ver- schiedenen Farben nach Anzahl der Kinder. AbLau^ Material ✓ Indianerschmuck Einstieg Die Kinder tragen ihren Kopfschmuck und sammeln sich am Lagerfeuer. Dort erzählt die Stammesälteste (Erzieherin mit ✓ Scheren Totem) mit dem Schatzplan in der Hand: ✓ mit etwas Sand gefüllter Schuhkartondeckel ✓ Kiste mit vielen Perlen ✓ buntes Papier ✓ Kopiervorlage „Schatzplan“ (S. 23) ✓ Kopiervorlage „3-D-Tipi“ (S. 24) ✓ ggf. Schaschlikstäbchen oder Zahnstocher ✓ kleine Nascherei für jedes Kind ✓ ggf. Packpapier ✓ ggf. Farbstifte ✓ Klebestift Vorbereitung Entscheiden Sie sich für eine Variante des Einstiegs. Kopieren Sie dafür entweder die Kopiervorlage „Schatzplan“ für jedes Kind oder bereiten Sie einen oder mehrere Schuhkartons vor. Füllen Sie den Deckel eines Schuhkartons mit etwas Sand. Kleben Sie an die markanten Stellen kleine Schilder mit den Bildern aus der Kopiervorlage „Schatzplan". Diese dienen den Kindern als Orien- tierungshilfe. „ Ich als Stammesälteste sage euch: Meine alte Groß- mutter hat mir erzählt, dass in unserem Land ein Per- lenschatz versteckt ist. Lange Zeit wusste mein Stamm nicht, wo dieser Schatz versteckt ist. Aber jetzt ist mir dieser Schatzplan in die Hände gekommen. Verfolgt die aufgezeichnete Spur und ihr werdet den Schatz finden. Aber verlasst die Spur nicht! Howgh, ich habe gesprochen.u lag ar, der Ruhr 20 Mini-Kurs für Kita-Kinder: ScJlrt,e,Lcte,n
Die Kinder können diese Aufgabe auf zwei Wegen lösen. Auf Papier können sie die gestrichelte Linie einfach nachspuren. Dies können Sie mehrmals mit verschiedenen Farben machen. Die andere Möglichkeit ist, dass sie die Zickzack- linien lustvoll in den Sand spuren, indem sie von einem Ort zum nächsten gehen. Sie können die Kinder dabei unterstützen, um die Zickzackform zu erreichen. Dafür leiten Sie die Kinder von einem Ort zum anderen, z. B.: .Gehe zunächst von deinem Tipi zu den Pferden, dann zum Totem ...". Diese Übung schult das genaue Hinsehen, Zuhören und Übertragen einer Information auf eine andere Um- gebung, nämlich den Sandkarton. Wenn die Kinder die Aufgabe erledigt haben, holen Sie geheimnisvoll den Schatz hervor, sodass die Kinder neugierig werden. Für die erfolgreich absolvierte Schatzsuche erhält jedes Kind zunächst eine kleine Nascherei. Erklären Sie den Kindern, dass sie je eine Perle nach jeder Lerneinheit bekommen und daraus am Ende ein Indianerschmuckstück entsteht. Vorübung Der Indianerstamm sammelt sich im Kreis. Sie spre- chen zu den Kindern: „Liebe Indianer, ihr wisst, unser Schatz ist sehr wert- voll. Der Stamm des Häuptlings Will-Ma ist uns auf den Fersen. Die anderen Indianer wollen unseren Schatz stehlen. Wir müssen umziehen, um unseren Schatz zu retten. Helft ihr mit, möglichst schnell einen neuen Platz für uns, unsere Herden und unsere Tipis zu finden?“ Gemeinsames Betrachten Gemeinsam betrachten die Kinder ihre Ergebnisse. Die Kinder formulieren kleine Komplimente für gut gelungene Ergebnisse und Tipps für Kinder, die noch mehr Mühe hatten. Nun schenkt jedes Kind sein Tipi einem anderen Kind. So entsteht ein Tausch unter den Kindern. Achten Sie darauf, dass jedes Kind am Ende ein Tipi hat. Mit den Tipis können die Kinder später gemein- sam eine der weiterführenden Ideen umsetzen. Übung Die Stammesälteste erklärt die letzte Übung. Dabei schneiden die Kinder die Dreiecke aus dem Lernkof- fer (s. S. 13) aus. Wenn sie fertig sind, bauen sie Türme und andere fantasievolle Bauwerke daraus, die den Indianern neben den Tipis als Wohnorte o.Ä. dienen können. Der Indianer-Lockruf sammelt die Kinder zur Schlussrunde. Gemeinsame Schlussrunde Als Ausklang reiten die Kinder auf den Schwimm- nudelpferden im Außengelände. Stellen Sie z. B. Pylonen als Tipis auf, die die Kinder umreiten. Wieder im Gruppenraum, erhält jedes Kind nun eine Perle vom gefundenen Perlenschatz. Die Kinder antworten. Sie erklären jetzt, dass jedes Tipi von der Kopiervorlage ausgeschnitten werden soll. Danach werden die Tipis an den gestrichelten Linien gefaltet. In die Falzen können Sie Schaschlik- stäbchen oder Zahnstocher kleben. Anschließend kleben die Kinder ihr Tipi zusammen, sodass es zum Leben erwacht und dreidimensional wird. Ein „Howgh, ich habe gesprochen!“ entsendet die Kinder an ihre Arbeitsplätze. Der Indianerruf beendet nach einiger Zeit die Vor- übung. 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern 21
Weiterführende Ideen > Tipis aufbauen: Eine Landschaft wird gestaltet. Die Kinder schneiden je zwei große Dreiecke aus und falten sie mittig. Ein Schlitz als Eingang wird nun eingeschnitten und die Öffnungen auf- gefaltet. Bevor die Tipis aufgeklebt werden, kön- nen die Kinder eine kleine Indianerszene malen, die später in der Tipi-Öffnung zu sehen ist, oder ein Foto von sich dort aufkleben. Als zusätzli- ches Element können Zahnstocher oder Schasch- likstäbe an den Zelträndern aufgeklebt werden. ► 3-D-Tipis: Die Kinder gestalten die Tipis von der Vorübung mit Mustern und bauen sich ein eige- nes Tipi-Dorf, das sie im Freispiel (z. B. mit Plas- tikfiguren) bespielen können. ► Wimpelketten: An eine Leine aus Wolle tackern Sie ausgeschnittene Dreiecke. Die Dreiecke kön- nen auch vorher bemalt werden. Diese Wimpel- kette verschönert Ihren Indianer-Versammlungs- platz und sieht noch wirkungsvoller aus, wenn Federn angeknotet sind. 22 Mini-Kur» für Kita Kinder: 5 c/ULfcLctftn
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V ZteZe Der Kreis ist eine geometrische Flächenform, die in vielen Gestaltungen vorkommt. Sie wird in dieser Lerneinheit geübt und später für viele schöne Ideen verwendet. AbLaufr Material ✓ Indianerschmuck ✓ Scheren ✓ Klebepunkte ✓ Konfetti ✓ kleiner Softball ✓ Rolle Packpapier ✓ Kopiervorlage „Pferde einfangen" (S. 27) ✓ Kopiervorlage „Kreise" (S. 28) ✓ buntes Tonpapier ✓ Filzstifte ✓ Klebestift Vorbereitung Überlegen Sie sich, in welcher Form Sie den Einstieg durchführen möchten. Besorgen Sie für jedes Kind etwas Konfetti (oder Locher-Abfälle) und eine Kopie der Kopiervorlage „Pferde einfangen". Zeichnen Sie für die Vorübung unterschiedlich große Kreise auf farbiges Papier. Die Kreise haben idealerweise die Durchmesser eines flachen Tellers (ca. 30 cm), eines Desserttellers (ca. 20 cm) und eines Glases (ca. 5 cm). Kopieren Sie die Kopiervorlage „Kreise" in ganz unterschiedlichen Braun- und Orangetönen. Einstieg Die Kinder tragen den selbst gebastelten Kopf- schmuck. Sie folgen dem Ruf der Stammesältesten in den Sitzkreis. Dort erklärt die Stammesälteste (Erzieherin, vor der das Totem steht) die nächste Aufgabe für den Indianerstamm: „Liebe Indianer, unsere Herde irrt umher. Der Wind hat die Tiere in alle Himmelsrichtungen verstreut. Ihr müsst mir bitte helfen, die Herde wieder in ihr gewohntes Gebiet zu bringen. Ich zeige euch, wie." Vor Ihnen liegt eine Kopiervorlage „Pferde einfan- gen". Darauf liegen einige Konfetti-Kreise. Mit dem Pinzettengriff (Zeigefinger und Daumen) greifen Sie einen Kreis und legen diesen an die richtige Stelle (•K }). Das erste Pferd ist eingefangen, wenn es ein- mal von Kreisen eingezäunt ist. Weitere folgen auf gleiche Weise. Kinder mit motorischen Schwierigkei- ten benutzen den Zeigefinger und schieben damit das Konfetti. Vorübung Die Stammesälteste ist jetzt zufrieden, dass die Her- de eingefangen ist. Aber nun sind die Indianer hung- rig. Sie müssen ein Bison fürs gemeinsame Abendes- sen erbeuten. Dafür trainieren sie das genaue Schießen. Sie benötigen Zielscheiben. Diese stellen sie her, indem sie die großen, farbigen Kreise aus- schneiden und als Zielscheibe aufeinanderkleben. Damit auch Bewegung ins Spiel kommt, werden die Zielscheiben an einer Wand aufgehängt. Die Kinder werfen mit einem kleinen Softball (= Pfeil und Bo- gen) darauf und versuchen, das Zentrum der Schei- be zu treffen. Mit kleinen Klebepunkten markieren die Kinder oder Sie die Stellen, die sie getroffen haben. Das erleichtert später die Kontrolle. Mit dem Indianer-Lockruf sammelt die Stammes- älteste die Indianer im Sitzkreis. Gemeinsames Betrachten Die Stammesälteste lobt das erfolgreiche Training und ist sich sicher, dass der Stamm schon bald ein Bison fangen wird. Nun sollen die Kinder überlegen, wie sich wohl der Anspruch der Aufgabe verändert, wenn die Kreise immer kleiner werden. Die Indianer tauschen sich darüber aus. Später können Sie es mit kleineren Kreisen ausprobieren, wenn sie Lust haben. Übung Die Stammesälteste informiert ihre Indianer über die nun bevorstehende Aufgabe: „Meine Indianer, gern möchte ich unsere Freunde vom Rotnasen-Stamm zu unserem Abendessen einladen. 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern 25
Entwerft bitte mit mir em riesiges Indianer-Plakat von unserem wunderschönen Woldland Unser schnellster Reiter wird hinreiten und den Rotnasen unsere riesige Einladung überbringen. Gebt euch bitte Mühe, kleine Indianer, die Rotnasen sollen Augen machen! Howgh, ich habe gesprochen!“ Geben Sie den Kindern jetzt die kopierten Kreise Jedes Kind schneidet vorsichtig alle Kreise aus. In der Zwischenzeit haben Sie eine Rolle Packpapier aut dem Boden ausgerollt, auf das die Kinder ihre Kreise zu einem Gemeinschaftsbild kombinieren. Sie kleben die Kreise auf und zeichnen später mit schwarzen oder weißen Filzstiften kleine Details ein. Die Stammesälteste sammelt alle Indianer mit dem bekannten Ruf im Sitzkreis. Klebstreifen am Bierdeckel. Nun knoten oder kleben sie zwei Wollfäden an den Bierdeckel und fädeln an jeden eine Holzperle mit Loch oder alternativ ein kleines Glöckchen. Durch Drehen des Stabes zwischen den Handflächen erklingt das Indianer-Instrument. Gemeinsame Schlussrunde Dos entstandene Gemeinschaftsbild wird gemein- sam betrachtet und gewürdigt. Um den Rotnasen symbolisch die Einladung zu überbringen, können Sie das Bild gemeinsam im Gruppenraum aufhän- qen Jedes Kind erhält am Ende eine Perle aus dem Perlenschatz > 3-D-Bild: Die Kinder schneiden freihand unter- schiedlich große Kreise aus. Diese kleben sie nun, der Größe nach geordnet, aufeinander. Zwischen die einzelnen Kreise kommt jedoch nicht nur Kleber, sondern zwei Lagen Wellpappe als Abstandhalter. Das verleiht dem Bild Tiefe und eine grandiose Wirkung. Wer mehr ausge- ben kann und will, kauft fertige Abstandhalter- plättchen, die beidseitig kleben. Diese sind im Bastelfachhandel erhältlich. Weiterführende Ideen > Indianer-Instrumente: Die Kinder zeichnen die Kreis Umrisse eines runden Bierdeckels 2-mal aut farbiges Papier, schneiden die Kreise aus und bekleben beide Seiten des Bierdeckels damit Sie schneiden weitere Kreise aus dem lernkoffer aus und kleben diese ebenfalls auf den Bierdeckel Mit farbigen Grlstiften gestalten sie die Hache aus Sir befestigen einen dünnen Holzstab mit jb Mim »IH»<UI «Ul« sinder Schneiden
8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern

Zcele, In dieser Lerneinheit geht es um die Herzform. Das ist gleichzeitig ein sehr bekanntes Symbol, das auch in vielen anderen Formen vorkommt, z.B. in einem Kleeblatt. Die Kinder experimentieren damit und entdecken ihren eigenen Weg, diese etwas knifflige Form auszuschneiden - und zwar in einem (Jmweg über die Tränenform. AbLau/r Material ✓ Indianerschmuck ✓ Scheren ✓ blaues und weiteres buntes Kopierpapier ✓ Kopiervorlage „Herz" (S. 31) ✓ Säckchen oder Schüssel, gefüllt mit gereinigten Kirschkernen und verschiedenen Formen zum Erfühlen geht. Alternativ dazu können Sie eine alte Schussel mit gereinigten Kirschkernen füllen, die Formen darin untermischen und dte Kinder fühlen lassen Nach diesem Einstieg tanzt der Indianerstamm ge meinsam zu indianischer Musik um das Lagerfeuer Vorübung Die Stammesälteste erzählt weiter „Tränendes Auge hat noch nicht herausgefunden von wem dieses Geschenk stammt Sie ist verzweifelt und traurig. Tränendes Auge beginnt, zu weinen.“ Händigen Sie jedem Kind eine vorgezeichnete Träne aus. Weisen Sie genau darauf hin, wo geschnitten werden soll. Die Kinder nehmen ihre Schere und schneiden. Schon bald erkennen sie: Zwei Tropfen ergeben zusammen ein Herz. Dies ist ganz einfach, denn sie klappen einfach ihren ausgeschnittenen Tropfen auf. Vorbereitung Zeichnen Sie für jedes Kind die Skizze einer Träne auf ein gefaltetes, blaues Blatt Papier. Achten Sie genau darauf, wo die Falzlinie ist. Sie muss an einer der langen Seiten der Träne sein. Schneiden Sie einen gefalzten Tropfen (aufgeklappt Herz) und zwei einzelne aus. Kopieren Sie die Kopiervorlage „Herz" für jedes Kind auf unterschiedliche Farben. Einstieg Die Stammesälteste (Erzieherin, vor der das Totem steht) erklärt die Aufgabe, die die Kinder nachei- nander absolvieren, mit folgenden Worten: „Tränendes Auge ist sehr traurig. Sie sucht einen tapfe- ren Mann, dem sie ihr Herz schenken kann. Plötzlich bekommt sie ein Geschenk: Ein Herz. Sucht im Säck- chen/in der Schüssel auch das Herz, das Tränendes Auge geschenkt bekommt. Howgh, ich habe gesprochen! Die Kinder erhalten nun ein Fühlsäckchen mit be- kannten Formen aus Holz oder Moosgummi. Sie sollen das Herz finden, um das es in der Einheit Mit dem Indianer-Lockruf sammelt die Stammes- älteste die Indianer im Sitzkreis. Gemeinsames Betrachten Die Kinder tauschen ihre Erkenntnisse im Kreis aus. Sie erkennen, dass man ein Herz ganz einfach aus- schneiden kann, indem man das Blatt vorher faltet und die Rundung ausschneidet. Zeigen Sie jetzt ein 29 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern
misslungenes Herz, bei dem nicht an der gefalzten Seite geschnitten wurde, sondern an der offenen. Die Kinder sollen selbst erkennen, was hier schief- gelaufen ist. Sie formulieren die Regel: Wir schnei- den immer ab der Seite mit der Faltung. Sonst haben wir wieder Tränen. Übung Die Stammesälteste informiert ihre Indianer über die nun bevorstehende Aufgabe: „Liebe Indianer, wir wollen keine Tränen mehr. Trä- nendes Herz soll glücklich sein! Deshalb gehen wir auf Nummer sicher und schneiden das Herz als Ganzes aus. Ich habe euch hier die Vorlage mitgebracht. Howgh, ich habe gesprochen." Zeigen Sie die Vorlagen, die auf unterschiedlich farbiges Papier kopiert wurden. Überlegen Sie gemeinsam mit den Kindern, wie sie am besten die Herausforderung mit der Spitze in der Herzmitte meistern. Zeigen Sie dies dann vor, bevor die Kinder mit dem Schneiden anfangen. Schneiden Sie zuerst vom einen Herzbogen bis in die Spitze der Herzmitte ein. Wiederholen Sie die- sen Vorgang dann mit der anderen Seite. Dadurch ergibt sich eine schöne, spitzige Schnittkante in der Herzmitte. Mit dem bekannten Sammelruf lockt die Stammes- älteste ihre Indianer zurück in den Kreis. Gemeinsame Schlussrunde Die Kinder zeigen ihre Ergebnisse und sammeln Lob und Tipps. Jedes Kind erhält eine Perle aus dem Perlenschatz. Im Anschluss können die Kinder mit den Herz- formen, die sie ausgeschnitten haben, weiter- experimentieren. Weiterführende Ideen > Aus vier Herzen entsteht ein Kleeblatt. hu ► Aus Herzen entstehen lustige Muster, die gleichzeitig dekorativ aussehen und zur Übung der Seriation genutzt werden können. 30 Mini-Kurs für Kita-Kinde» Sc/LflfcLclfcM
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Die Form der Welle steht im Zentrum der nun folgenden Einheit. Ein regelmäßiges und ruhiges Führen der Schere ist dabei vonnöten. Deshalb trainieren die kleinen Indianer dies in ganz unter- schiedlichen Situationen, Anwendungsarten und Wellengrößen - bis sie schließlich zu ihrer „Meister- arbeit" gelangen und weitere Ideen mit der Wellen- form ausarbeiten. M AbLcM^ Material ✓ Indianerschmuck ✓ Steckenpferde aus Schwimmnudeln (falls vorhanden) ✓ Straßenkreide ✓ Pylonen ✓ Scheren ✓ Kopiervorlage „Kakteen umreiten" (S. 34) ✓ farbiges Papier in DIN A4 oder Zeitung ✓ ggf. Buntstifte Einstieg Die Kinder tragen ihren Kopfschmuck und sammeln sich am Lagerfeuer. Dort erzählt die Stammesälteste (Erzieherin mit Totem): „Meine lieben Indianer, ich als Stammesälteste sage euch: Wir müssen auf der Hut sein. Unsere Essensvor- räte sind leer. Bald schon müssen wir wieder Bisons jagen. Aber die Tiere werden immer gerissener. Das bedeutet, wir müssen unsere Reittechnik verbessern. Reitet los, meine Brüder und Schwestern. Trainiert hart und achtet genau auf die Kakteen, die im Weg stehen. Berührt sie nicht. Denn ein gestochener Krie- ger ist ein verlorener Krieger. Also, sattelt eure Pferde und achtet darauf, dass ihr heil wieder zurückkommt! Howgh, ich habe gesprochen." Im Außengelände findet nun eine lustvolle „Reit- übung“ statt, bei der die Kinder mit ihren Stecken- pferden die Hindernisse umreiten. Die Wellenform auf dem Boden hilft ihnen dabei und prägt sich bei der Übung gut ein. Der Indianer-Lockruf sammelt nach einiger Zeit die Kinder. Vorbereitung Betrachten Sie die Skizze auf dem Foto. Gestalten Sie diese in groß im Außengelände nach. Statt der Aufkleber benutzen Sie Pylonen, die Wellenlinien zeichnen Sie mit etwas Straßenkreide auf. Vorübung Der Indianerstamm sitzt im Kreis. Sie sprechen zu den Kindern: „Liebe Indianer, ihr habt gut trainiert. Jeder hat sein Bestes gegeben. Damit ihr noch sicherer im Kurvenrei- ten werdet, erhaltet ihr jetzt eure Folgeaufgabe. Die jetzige Mutprobe lautet: Indianer, reitet in Schlangen- linien um die Kakteen. Nehmt dazu euren Pfeil und Bogen (Schere zeigen) mit! Schafft ihr es auch damit, die Kakteen zu umreiten? Howgh, ich habe gespro- chen!" Teilen Sie die Kopiervorlagen aus. Die Kinder sollen nun Wellenlinien in die Kopiervorlage schneiden und somit die Kakteen „umreiten". Dazu nutzen sie die Schere. Der Lockruf beendet nach einiger Zeit die Vorübung. Kopieren Sie die Kopiervorlage „Kakteen umreiten" für jedes Kind. Halten Sie für jedes Kind ein A4-Blatt farbiges Papier (oder Zeitung) parat. 32 Mini-Kurs für Kita-Kinder:
Gemeinsames Betrachten Gemeinsam evaluieren die Kinder, wie ihnen das Schneiden von Wellenlinien gelungen ist. Sie berichten, wie das „Reiten mit Pfeil und Bogen" (= Schneiden mit der Schere) war und ob sie evtl. Schwierigkeiten mit der Handhabung hatten. Der ausgeschnittene Teil dieser Kopiervorlage kann evtl, später in freie Gemälde integriert werden. Weiterführende Ideen > Lagenbild: Aus den Resten der Wellenformen aus dem Lernkoffer und von der Übung kleben die Kinder eine ganz einfache Berglandschaft. Diese können sie durch Hineinzeichnen von Zel- ten und anderen Indianersujets noch ergänzen. Übung Die Stammesälteste erklärt die letzte Übung. Die Kinder erhalten dazu jeweils ein Blatt farbiges Pa- pier. Ihre Aufgabe ist es, entweder frei Wellenlinien auszuschneiden oder diese vorher mit dem Bleistift aufzuzeichnen und dann zu schneiden. Die Ergeb- nisse können z.B. für das Lagenbild (s. weiterfüh- rende Ideen) verwendet werden. Dies ist besonders für weniger kreative Kinder anspruchsvoll. Behalten Sie deshalb gut im Auge, wer Ihre Hilfe benötigt. Falls nämlich ein Kind gar nicht frei arbeiten kann, können Sie auf die Vorlagen aus dem Lernkoffer zurückgreifen. Der Lockruf sammelt die Kinder zur Schlussrunde. Gemeinsame Schlussrunde Als Ausklang reiten die Kinder erneut - frei oder um die Hindernisse vom Einstieg - auf den Schwimmnudelpferden überden Hof. Danach erhält jedes Kind eine Perle aus dem Perlenschatz. > Abstandhalterbild: Aus den restlichen Wellen- formen aus dem Lernkoffer oder der Übung kann auch ein Bild mit Tiefenwirkung entstehen. Dazu werden die Wellen, nach der Höhe gestaffelt, zusammengeklebt - als Abstandhalter dienen Kartonschienen oder beidseitig klebende Ab- standhalterplättchen. 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern
< 34 > Mini-Kurs für Kita-Kinder: Sc,h,ITe,ldLe,rL
Ziele Genau wie die Welle ist auch der Zickzack eine wichtige Grundform, die man gut üben sollte. Denn hier könnte man mit einem Trick (s. Lerneinheit 4) das Spitzeninnere einfach herausschneiden. Möchte man aber eine fortlaufende Zickzacklinie schneiden, bedarf es einiger Übung. Und damit dies leichter- fällt, begegnen die Kinder auch hier dem Zickzack sehr vielfältig und ausdauernd. AbLau/j- Material ✓ Indianerschmuck ✓ Scheren ✓ Kopiervorlage „Outfit" (S. 37) ✓ Kopiervorlage „Gebiss" (S. 38) ✓ Musterklammern ✓ braunes und weißes Tonpapier ✓ evtl. Packpapier ✓ Buntstifte oder Wachskreide ✓ evtl. Knöpfe Vorbereitung Kopieren Sie die Kopiervorlage „Outfit" für jedes Kind. Kopieren auch Sie die Kopiervorlage „Gebiss" für jedes Kind, und zwar auf braunes Tonpapier. Halten Sie für jedes Kind eine Musterklammer bereit. Bereiten Sie einen noch zahnlosen Häuptling als Muster und zwei Zahnreihen vor, die Sie später bei der Einführung der Übung zeigen. Einstieg Die Kindertragen ihren Kopfschmuck und sammeln sich am Lagerfeuer. Dort erzählt die Stammesälteste: „Meine lieben Indianer, wir sind zu einem Fest des benachbarten Indianerstammes eingeladen. Der Platz, auf dem das Fest stattfindet, ist an einem geheimen Ort. Folgt mir und schleicht leise hinter mir her. Keiner soll uns folgen. Kommt, ich zeige euch den Platz! Howgh, ich habe gesprochen!“ Gehen Sie voraus in einem Zickzackgang. Achten Sie darauf, dass Ihnen die kleinen Indianer im Gänsemarsch folgen und Ihre Zickzacklinie auch tatsächlich nachgehen. Vorübung Leiten Sie die Vorübung mit diesen Worten ein: „Indianer, es ist Zeit, unsere Kleidung für das Fest vor- zubereiten. Wir brauchen Kleider mit bunten Zickzack- Mustern. Entwerft diese gemeinsam. Howgh, ich habe gesprochen!“ Teilen Sie die Kopiervorlage „Outfit“ aus. Die Kin- der schneiden das Kleid aus und verzieren es da- nach mit Zickzacklinien. Diese können sie aufmalen oder aus z.B. Knöpfen aufkleben. Durch den Indianer-Ruf der Stammesältesten sammeln sich die Kinder. Gemeinsames Betrachten Gemeinsam evaluieren die Kinder, wie ihnen die Muster und das Ausschneiden gelungen sind. The- matisieren Sie, dass besonders die Spitzen schwierig sind. Besprechen Sie gemeinsam, wie das Schneiden der Zacken gelingen kann. Die Übung auf S. 30 liefert die Vorlage dafür. Übung Erklären Sie jetzt die nächste Übung, die wohl für Gelächter sorgt. Zeigen Sie dazu das „Foto“ (vorbe- reitetes Muster der Kopiervorlage „Gebiss“) des Häuptlings, der ganz zahnlos ist. Sagen Sie: „Unser alter Häuptling hat ja keine Zähne mehr. Er hat sie beim Schusswechsel und auch wegen seines Alters verloren. Er wünscht sich sehnlichst ein Gebiss. Wie soll er sonst das Festessen zu sich nehmen, das der andere Stamm für uns gekocht hat? Schenkt ihr es ihm? Wichtig ist ihm: Er möchte nicht irgendwelche Zähne. Sie sollen spitz sein, damit er das Bison fleisch gut abbeißen kann. Indianer, wer liefert unserem alten Häuptling das passende Gebiss? Howgh, ich habe ge-
Die Kinder schneiden an ihren Arbeitsplätzen die Zickzacklinien aus dem Lernkoffer aus. Der Indianer-Lockruf sammelt die Kinder zur Schlussrunde. Jedes Kind bringt sein bestes „Gebiss" mit. Gemeinsame Schlussrunde Teilen Sie die Häuptlingsvorlagen aus. Die Kinder schneiden den Kopf grob und den Unterkiefer ge- nau aus, legen nacheinander ihre „Gebisse" auf ihre Häuptlingsvorlagen und kleben die Zähne an. Da- nach verbinden sie Ober- und Unterkiefer mit einer Musterklammer. Helfen Sie ggf. dabei. Im Anschluss würdigen die Kinder ihre zahntechnischen Leistun- gen gegenseitig. Jedes Kind erhält eine Perle aus dem Perlenschatz. Weiterführende Ideen > Fruchtspieße: Als kleine Belohnung für zwi- schendurch können Sie aus einigen Formen des Lernkoffers und ein paar Schaschlikstäben ganz einfach indianische Fruchtspieße herstellen. Kleben Sie dazu zwei bis drei gleiche Formen einfach mit Klebeband an einer Seite eines Schaschlikspießes fest (s. Foto). Schneiden Sie nun gemeinsam Früchte klein und spießen Sie damit nach Herzenslust das Obst auf. > Gemeinschaftsbild Mäander: In diesem Ge- meinschaftsbild können Sie Zickzackformen wei- ter nutzen. Jedes Kind schneidet frei aus einem dünnen Karton Zickzacks aus. Diesen Karton benutzt es dann als Schablone und zeichnet mit einem Bleistift die Linie auf ein längliches Papier oder eine Tapete, das nächste Kind zeichnet mit seiner eigenen Zickzackform darunter eine Linie usw. Die Zwischenräume malen die Kinder ge- meinsam aus und mustern sie indianisch. > Bisons jagen: Immer zwei Kinder teilen sich ei- nen Ball. Sie stehen - wie beim Squash - vor einer Wand. Ein Kind wirft den Ball im schrägen Winkel an die Wand, der Ball prallt ab und das andere Kind fängt ihn. So fliegt der Ball eben- falls im Zickzack. 36 Mini-Kurs für Kita-Kinder: <ScJ'U'LfLLcL&l'l,
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4* i 38 i Mini-Kur» für Kita Kinder Sch.rtf.Lderi
ZieLe, In dieser Lerneinheit steht das Thema Bögen im Mittelpunkt. Ähnlich wie bei der Herzform erarbei- ten die Kinder einen kleinen Trick und begegnen dann lustvoll und spielerisch dem eigentlichen Bogenschneiden. Ablauf Material ✓ Indianerschmuck ✓ Scheren ✓ Filzstifte ✓ farbiges Papier ✓ Krepppapierstücke in Gelb, Rot und Orange (jedes ca. 5x5 cm) ✓ Kopiervorlage „Hindernisse“ (S. 41) ✓ DIN-A4-Blätter ✓ kleines Körbchen ✓ evtl. Schlangenfigur (Plüschtier o.Ä.) ✓ evtl. Sticker in Herzform Vorbereitung Reißen oder schneiden Sie für den Einstieg aus rotem, orangefarbenem und gelbem Krepppapier etwa 5x5 cm große Stücke. Sie benötigen diese am Ende des Einstiegs. Zeichnen Sie außerdem für jedes Kind auf ein A4-ßlatt verschiedene Bogenformen (s. Skizze). Besorgen Sie - falls möglich - Herzaufkleber für die Vorübung. Alternativ zeichnen Sie einfach ein Herzchen hinter die Bögen. »erlog on der Ruh Einstieg Die Kindertragen ihren Kopfschmuck und sammeln sich am Lagerfeuer. Dort erzählt die Stammesälteste (Erzieherin mit Totem): „Liebe Indianer, ich möchte heute gemeinsam mit euch auf Büffeljagd gehen. Holt dazu eure Pferde (Stuhl mit der Lehne nach vorn) und folgt mir! Howgh, ich habe gesprochen." Führen Sie gemeinsam mit den Kindern ein Sitzspiel durch. Folgende Elemente kommen vor: • Pferde reiten (Hintern heben) • galoppieren (schnelles Hinternheben) Ausschau halten (Hand an Kopf. Kopf drehen) • Indianergebrüll (brüllen) • Cowboy gesehen, sofort stoppen (schnell still sitzen) wegrennen (mit Füßen stampfen) Hindernis überspringen (kurz aufstehen und dann wieder hinsetzen) • Munition rollen (Krepp zwischen den Handflä- chen reiben, damit kleine Kugeln entstehen): Die Indianer haben ihren Bogen vergessen. Sie holen sich etwas Lehm aus dem schlammigen Fluss und rollen daraus kleine Kugeln, um die giftige Schlange zu vertreiben, die schon in Lau- erstellung ist. Die Kinder zielen mit den Kugeln auf ein kleines Körbchen o.Ä., in dem die Schlange ist. Sammeln Sie die Kreppkugeln später noch für die Gestaltung eines Lagerfeuers. Vorübung Leiten Sie die Vorübung mit diesen Worten ein: „Meine Indianer, kennt ihr alle noch unsere Freundin Tränendes Auge, die endlich ihren Indianer gefunden hat? (Hier können die Kinder erzählen, was sie sich über Tränendes Auge gemerkt haben.) Auch die India- nerin Treue Seele wartet sehnsüchtig auf ihre große Liebe. Aber ihr Liebster muss mit der Schere viele Hindernisse überwinden!“ Zeigen Sie jetzt das A4-Blatt mit den Bogenformen. Die Kinder sollen jetzt überlegen, welchen Scheren- Tipp sie dem Indianermann geben würden, um die I 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern
Hindernisse einfacher zu überqueren, z.B. immer an der Linie entlangschneiden etc. Nachdem die Kinder den Tipp formuliert haben, schneiden sie die Bögen aus. Durch den Lockruf der Stammesältesten sammeln sich die Kinder. Gemeinsames Betrachten Gemeinsam evaluieren die Kinder, wie ihnen die Bögen gelungen sind. Sie geben einander Feed- back. Übung Sagen Sie: „Auch ihr sollt jetzt springen. (Kopiervorlage zeigen) Ihr dürft nun auf Steinen über den Fluss springen. Springt (Schere zeigen) im hohen Bogen von Zwi- schenziel zu Zwischenziel. Versucht aber, genau zu landen, damit ihr nicht abstürzt und - wie hier - im Wasser nass werdet Viel Erfolg euch, ihr mutigen Indianer1 Howgh, ich habe gesprochen!“ Bei dieser Übung ist also das Schneiden von freien Bögen das Ziel. Die Kinder versuchen, aufgezeich- nete Elemente genau anzupeilen und schöne - freie - Bogenformen zu erhalten. Kinder, die schon etwas besser zeichnen können, dürfen statt der Kopiervorlage auch ein selbst gezeichnetes Bild benutzen Sie überlegen sich, über welches Hindernis sie springen möchten. Sie zeichnen die Hindernisse mit einem schwarzen Filzstift auf ein Blatt und füh- ren dann die Übung gleich durch wie die anderen Kinder. Der Lockruf sammelt die Kinder zur Schlussrunde Jedes Kind bringt seinen „Hindernislauf" mit. Gemfiniome Schlussrunde Die Kinder legen nacheinander ihre Bogenformen aus. Sie würdigen ihre Leistungen gegenseitig und erholten je eine Perle aus dem Perlenschatz Weiterführende Ideen > Bewegte Turnstunde: In der Turnstunde kann das Thema Bogen ebenfalls aufgegriffen wer- den, indem die Indianer über Hindernisse sprin- gen (mit oder ohne Steckenpferd). > Sich öffnende Blume: Für den Einstieg in einer ruhigen Phase (z.B. Morgenritual) können Blumenformen (s. Skizze) aufgezeichnet, ausgeschnitten und die Blätter nach innen gefaltet werden. Diese werden in eine mit Wasser gefüllte Schüssel gelegt, die in der Kreismitte steht. Die Blu- men öffnen sich dann, was für ein großes Staunen und Raunen sorgt. Um den Bezug zu den Indianern herzustellen, könnten Sie erzählen, dass die Blume ein Geschenk für Treue Seele ist, welche in dieser Einheit vorkommt. ► Bäume: Ganz einfache Bäume entstehen aus einer bemalten WC-Rolle, etwas grünem Ton- papier und den Kreppkugeln, die beim Einstieg hergestellt wurden. Diese Bäume könnten kleine Spiellandschaften zieren. 40 Mini KMf* *ur Kitu Kindri S C.fl rtf-Cdf CI
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8. Lerneinheit Spirale Ziele Das anspruchsvolle Schneiden einer Spirale steht im Zentrum der letzten Lerneinheit. In einem lustvol- len „Selbstversuch“ erfahren die Kinder am eigenen Leib das Laufen einer Spiralform. Schrittweise ver- kleinert sich dieser Weg, bis viele kunstvolle Spira- len-Objekte entstehen. ♦../ Ablauf Material ✓ Indianerschmuck ✓ Scheren ✓ Schneckenhaus (auf dem die Spirale deutlich sichtbar ist, z.B. von einer Bänderschnecke) ✓ mehrere DIN-A3-Blätter ✓ dicke Wolle ✓ Kreppklebeband ✓ Filz- und Bleistifte ✓ Kopiervorlage „Spirale" (S. 44) ✓ mit Wasser gefüllte Schüssel ✓ Löffel ✓ buntes Papier Zeigen Sie das Schneckenhaus von oben. Die Kinder bemerken schnell, um welche Form es geht. Sie nennen das Ziel der heutigen Einheit: Spirale. Die Stammesälteste spricht weiter; „Auch das Wasser zeigt uns diese Form. In einem Strudel dreht sich alles auf ein Zentrum zu. (Die Stammesälteste reicht jetzt eine mit Wasser gefüllte Schüssel und einen Löffel.) Ahnt ihr, kleine Indianer, wie man hier diese Form erzeugt?“ Die Kinder probieren das Erzeugen eines Strudels jetzt kurz aus. Dann fassen sie einander an den Händen. Sie als Stammesälteste gehen voraus und wickeln die Kin- derkette in die Form einer Spirale auf. Auf diese Weise erfahren die Kinder lustvoll diese wunder- volle Form. Sie sammeln sich wieder am Lagerfeuer und tauschen sich kurz aus. Vorübung Zeigen Sie nun die vorgezeichnete Spirale und das „Werkzeug" für jedes Team. Erklären Sie kurz des- sen Handhabung und den Ablauf der Vorübung - das Spuren von außen hin zum Zentrum. Die Kin- der gehen nun paarweise zusammen und spuren die Spiralformen nach. Vorbereitung Zeichnen Sie jeweils für ein 2er-Team auf ein Blatt im Format A3 eine Spirale auf. Fixieren Sie dieses für jedes Team auf dem Boden im Raum. Fixieren Sie an einem etwa 10 cm langen Blei- oder Buntstift vier dickere Wollfäden, die jeweils eine Länge von etwa 15 cm haben sollen (s. Foto). Kopieren Sie die Kopiervorlage auf grünes oder gelbes Papier in Anzahl der Kinder. Einstieg Die Kinder tragen ihren Kopfschmuck und sammeln sich am Lagerfeuer. Dort erzählt die Stammesälteste (Erzieherin mit Totem): „Kleine Indianer, unsere Mutter Natur hält viele son- derbare Formen für uns bereit Eine davon möchte ich euch zeigen." Mit dem Indianer-Lockruf sammeln Sie die Kinder. 42 Mim-Kurs für Kita-Kinder: <SchtL&LcL&n,
Gemeinsames Betrachten Gemeinsam evaluieren die Kinder, wie ihnen die Partnerarbeit gelungen ist. Sie geben einander Feedback. Übung Sagen Sie: „Unser großer Häuptling und Mutter Natur möchten sehen, ob jeder Indianer einzeln seine Aufgabe erfüllen kann." Zeigen Sie die Kopiervorlage. Jedes Kind bekommt eine und schneidet nun die Spirale aus. Der Lockruf sammelt die Kinder zur Schlussrunde. Jedes Kind bringt seine Spirale mit. Gemeinsame Schlussrunde Die Kinder legen nacheinander ihre Spiralen aus. Sie würdigen ihre Leistungen gegenseitig. Die Kin- der erhalten jeweils eine Perle aus dem Schatz. Aus der Spirale entsteht nun in Windeseile eine Schlange. Die Kinder bemalen dazu ganz einfach die Spirale mit Mustern und kleben auf der Rücksei- te ins Zentrum eine Zunge. Durch Ziehen an der Zunge erwacht die Schlange zum Leben. Weiterführende Ideen ► Papptellerfiguren: Aus einem ganz normalen Pappteller können Sie auch eine Landschaft her stellen Die Kinder bemalen den Teller vor dem Schneiden mit blauer Farbe, schneiden dann eine Spirale und kleben anschließend kleine Eie mente, wie Schmetterlinge, Wolken etc., darauf Durch das Schneiden eines Papptellers trainieren die kleinen Indianer auch den Umgang mit an- deren Materialien. Der Bezug zum Thema India- ner entsteht, indem jeder Indianer, z.B passend zu seinem Indianernamen, eine Spirale gestaltet „Fliegende Wolke", „Heller Stern“, „Wundervol- ler Schmetterling“, „Fliegendes Blatt“ o Ä ge- stalten mit ausgestanzten Formen ihre individu- elle Spirale. ► Schnelle Beine für die Tamachi und Timochu: An einen Ballon werden zwei Spiralen geklebt, Füße und weitere Körperteile kleben die Kinder frei an. Ganz besonders ist das Indianerstirn- band, das mit Buntstiften und Federn gestaltet und am Kopf angeklebt wird. Fertig sind die kleinen Indianer. 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern
Mini-Kurs für Kita-Kinder: S ©Verlag an der Ruhr | Autorin: Susanne Vogt | Indianer Bettina Weyland, Spirale: Verlaa an rf»r o..k, i iron «-»r. — ----------
O AnudetL •../ HäsuL&bdtL Mit den Perlen, die bei jeder der acht Lerneinheiten gesammelt werden, bastelt jedes Kind am Schluss ein Amulett. Dieses Amulett ist dann ein wertvolles Schmuckstück, das jedem Kind eine erfolgreiche Absolvierung der schwierigen Indianeraufgaben bescheinigt. Die Kinder können die acht Perlen auf Wolle auffädeln und als Kette an das Amulett knoten. Hier wurde das Amulett aus Moosgummi ausge- schnitten und damit gleich das Schneiden eines Kreises in einem anderen Material geübt. Das Amulett wurde mit Wolle bestickt und mit einem Glitter-Pen bemalt. Im Zentrum des Amuletts könnte ein gemaltes Bild sein, das den selbst gewählten Indianernamen wieder aufgreift. Für den Hintergrund des Bildes haben die Kinder ein Murmelbild gemacht, worauf sie das Bild ihres Indianernamens geklebt haben. Wenn Sie am Schluss des Projektes noch das Schnei- den freier Formen üben möchten, so eignen sich Handformen sehr gut. Die Kinder zeichnen ihre Hand auf und schneiden sie aus. Gemustert und zu einem Gesamtplakat kombiniert, erlangen sie Wirkung •...? Bcchesicoplf Spielenmit des Sehest Viel Spaß macht den Kindern auch das Experimen- tieren mit der Schere. Die Kinder schneiden dazu aus Zeitschriften freie Formen aus und entwerfen damit einen Indianerkopf. Wenn Sie einen Locken- kopf (s. Bild) herstellen möchten, nehmen Sie gera- de Papierstreifen, die sie mit einer Kante der Schere zum Rollen bringen. 8 fertige Lernabenteuer mit den mutigen Indianern
ReÄhujz^: La^erl^u^r U* Expm/umtterm mit MotesialtesL Ein wirkungsvolles, kleines Geschenk entsteht aus ein wenig Papier, einem LED-Teelicht und einem kleinen Einmachglas. Die Kinder falten schwarzes oder rotes Papier in Leporellofaltung und schneiden daraus eine Feuerform, ein Indianerzelt oder kleine Indianer aus. Die einzelnen Lagen stellen sie dann in das Einmachglas. Das LED-Teelicht wird in der Mitte platziert. Durch den Schein des Lichtes ent- steht der Eindruck von Dreidimensionaliät. Die Kinder üben das Schneiden von verschiedenen Materialien, wie Moosgummi, Karton, Stoff etc. Im Zuge des Experimentierens könnten dann kleine Indianerpferde entstehen, für die man Karton, Stoff, Filz und Klebstreifen schneiden muss und eine leere WC-Rolle damit gestaltet. Aus denselben Materialien können die Kinder auch Karton-Stapel-Totems herstellen. 46 Mim Kur* für Kita Kinde»
Indmnfjprc^tklt^ Po* Indionerprojekt können Sie ouch viel uberqrei trndr« ausdehnen Dabei könnte ein Indianerbuch (*elb*tqebunden au* Kraftpapier) entstehen, dos die verschiedenen Stationen zeigt, die die Kinder wahrend des Projektes durchlaufen Werden Sie gemeinsam mit den Kindern kreativ und denken Sie sich Übungen und Gestaltungelemente für solch ein Indionerbuch aus. Die folgenden Ideen können Sie dobei inspirieren. Indih/te/riajnA Der indianername, den sich die Kinder zu Beginn des Projekts ausgedacht haben, wird im Buch verewigt Der mit Bleistift vorgeschriebene Name wird in bunt nachgespurt. Jedes Kind kann ein Erkennungszeichen dazu malen. 1 Die Lagerfeuer (rfahrungen des Mitunl« verarbeiten die Kinder in einer kleinen Zetrhnung Die Chiffon tucher des Feuers stellen sie durch gerissenes Krepp popier dar und schulen so gleichzeitig dos Kleben Titre, des Indsanes Erzählen Sie übet die besonderen Tiere der Indianer Die Kinder gestalten die Bisons mit Kunstfell nach IndüjJLeszdt Ein Indianerzelt wird frei gebastelt. In die Klappen kleben oder malen die Kinder eine kleine Indianer- szene 4? 8 fertige Lemubenteuer mit den mutigen Indianern
GeZrö/docUr IirdLcMr u FLadcnbrot Das Indianerprojekt eignet sich ganz toll, um heimische Blätter und Beeren genauer kennenzu- lernen. Warum nicht auch einmal Kräuter etc. sammeln und diese als kleines Herbarium getrock- net in das Indianerbuch kleben? Selbstverständlich wird auch Tee gekocht und probiert. \ j ZeÄxJzejzspradze, Indianer bewegen sich leise. Auch ihre Kommunika- tion muss lautlos erfolgen. Die geheimen Zeichen von S. 11 können Sie kopieren und auch in das Indianerbuch kleben. Stellen Sie typisch indianisches Fladenbrot mit den Kindern her. Kleben Sie auch das Rezept ins India- nerbuch. 250 ml Wasser 2 TL Backpulver 1 TL Salz Öl Indioner-Fladenbrot Zutaten: Verkneten Sie die Zutaten zu einem gleichmäßigen Teig. Formen Sie mit den Kindern zusammen kleine Bällchen und klopfen Sie sie etwas flach. Erhitzen Sie Öl in einer Fritteuse oder Bratpfanne und backen Sie die kleinen Brote goldbraun. Sie können die Indianer-Fladenbrote süß oder salzig genießen. Bestreichen Sie sie mit Zutaten Ihrer Wahl, z. B. Honig, Puderzucker, Kräuterquark o.Ä. 48 Mini-Kurs für Kita-Kinder: 5 cA/'L&toLe./'L