Author: Drosdowski Günther  

Tags: deutsch wörterbuch  

ISBN: 3411-01354-0

Year: 1977

Text
                    DUDEN
Das große Wörterbuch
der deutschen Sprache
in sechs Bänden
Herausgegeben und
bearbeitet vom Wissenschaftlichen Rat
und den Mitarbeitern der
Dudenredaktion unter Leitung von
Günther Drosdowski
Band 1: A-Ci
Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich
Dudenverlag


Schlußbearbeitung: Dr. Günther Drosdowski Bearbeitung: Dr. Rudolf Köster, Dr. Wolfgang Müller, Dr. Charlotte Schrupp Mitarbeiter an diesem Band: Dr. Gerda Berger, Renate Chapelier M.A., Dr. Maria Dose, Heidi Eschmann, Dr. Heribert Hartmann, Dieter Mang, Verena Wirsching-Bayer M.A., Dr. Friedrich Wurms Durchgesehener Nachdruck 1977 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Duden „Das große Wörterbuch der deutschen Sprache": in 6 Bd. / hrsg. u. bearb. vom Wissenschaftl. Rat u. d. Mitarb. d. Dudenred. unter Leitung von Günther Drosdowski. Bearb.: Rudolf Köster; Wolfgang Müller. - Mannheim, Wien, Zürich: Bibliographisches Institut. ISBN 3411-01354-0 NE: Drosdowski, Günther [Hrsg.]; Das große Wörterbuch der deutschen Sprache Bd. L A-Ci / Mitarb. an diesem Bd.: Gerda Berger... - 1976. ISBN 3-411-01355-9 NE: Berger, Gerda [Mitarb.] Das Wort MEYER ist für Bücher aller Art für das Bibliographische Institut als Warenzeichen geschützt Alle Rechte vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise, verboten <v> Bibliographisches Institut AG, Mannheim 1976 Satz: Bibliographisches Institut AG und Zechnersche Buchdruckerei, Speyer (Mono-Photo-System 600) Druck und Einband: Klambt-Druck GmbH, Speyer Printed in Gcrmany Gesamtwerk: ISBN 3-411-01354-0 Band 1: ISBN 3-4I1-OI355-9
Vorwort Immer mehr Menschen benötigen heute ein modernes, umfassendes Wörterbuch der deutschen Sprache. Auf solch ein Wörterbuch sind vor allem zahlreiche Berufsgruppen angewiesen, die bei der Arbeit sprachliche und terminologische Fragen klären und sich über die Grenzen ihrer Fachbereiche hinweg verständigen müssen. Die Dudenredaktion bringt aus diesem Grunde ein für breite Benutzerkreise bestimmtes Wörterbuch heraus, »Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 6 Bänden«. Dieses Wörterbuch hat die Aufgabe, die deutsche Sprache in ihrer ganzen Vielschichtigkeit darzustellen und damit auch bewußt zu machen. Es ist zugleich ein Spiegelbild unserer Zeit und ihrer gesellschaftlichen Verhältnisse. »Das große Wörterbuch der deutschen Sprache« erfaßt zum einen den Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache mit allen Ableitungen und Zusammensetzungen so vollständig wie möglich. Es bezieht alle Sprach- und Stilschichten ein, alle landschaftlichen Varianten, auch die sprachlichen Besonderheiten in der Bundesrepublik Deutschland, in der DDR, in Österreich und in der deutschsprachigen Schweiz, und alle Fach- und Sondersprachen, insofern sie auf die Allgemeinheit hinüberwirken. Besonders berücksichtigt dieses Wörterbuch die Umgangssprache, wie sie z. B. am Arbeitsplatz, in der Stehkneipe oder auf dem Fußballplatz gesprochen wird. Zum anderen erklärt dieses Wörterbuch den Wortschatz so genau wie möglich. Stärker, als es bisher in der Lexikographie üblich war, arbeitet es mit sprachwissenschaftlichen Methoden die Bedeutungen heraus und registriert alle Bedeutungen ohne Einschränkungen oder ideologische Vorbehalte. Um den Wortschatz so vollständig und so exakt wie möglich zu beschreiben, geht das Wörterbuch auf die Quellen zurück. Es hat Millionen Belege der deutschen Gegenwartssprache aus der Sprachkartei der Dudenredaktion ausgewertet. Zahlreiche Belege sind als Beispiele oder Zitate in das Wörterbuch eingeflossen, um die Verwendung der Wörter im Satz zu veranschaulichen. Auch in allen anderen Belangen ist das Wörterbuch das Ergebnis zahlreicher Untersuchungen, die die Dudenredaktion in den vergangenen zwei Jahrzehnten- z.T. in Zusammenarbeit mit Fachgelehrten - durchgeführt hat, sei es im Bereich der Aussprache, des Wortschatzes oder der Grammatik. Selbstverständlich ist auch die gesamte neuere sprachwissenschaftliche Literatur für dieses Wörterbuch ausgewertet worden. »Das große Wörterbuch der deutschen Sprache« ist ein Gesamtwörterbuch, das die verschiedenen Aspekte, unter denen der Wortschatz betrachtet werden kann, vereinigt. Es enthält alles, was für die Verständigung mit Sprache und das Verständnis von Sprache wichtig ist. Einerseits stellt es die deutsche Sprache so dar, wie sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist, zeigt die sprachlichen Mittel und ihre Funktion, andererseits leuchtet es die Vergangenheit aus, geht der Geschichte der Wörter nach und erklärt die Herkunft von Redewendungen und sprichwörtlichen Redensarten. Es ist ein Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache - mit historischer Tiefe.
»Das große Wörterbuch der deutschen Sprache« ist für die Allgemeinheit bestimmt. Es soll einerseits die sprachlichen Fähigkeiten des einzelnen weiterentwickeln und andererseits die Verständigung erleichtern. Durch die starke Berücksichtigung der Fachsprachen wird es auch eine sichere Basis für die Verständigung zwischen den Fachbereichen schaffen. Der wachsenden Zahl von Ausländern, die Deutsch lernen, soll es als grundlegendes Nachschlagewerk über die deutsche Sprache dienen. Nicht zuletzt möchte dieses Wörterbuch dazu beitragen, die Stellung des Deutschen in der Welt als Wissenschaftssprache und als Konferenzsprache zu stärken. Mannheim, im April 1976 Die Dudenredaktion
Anlage und Artikelaufbau I. Wortauswahl Das Wörterbuch will den Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache vollständig erfassen. Es berücksichtigt aber nicht Individualsprachliches und keine Augenblicks- oder Situationsbildungen, d.h. Wörter, die jederzeit gebildet werden können, die aber nicht fester Bestandteil unseres Wortschatzes sind, wie z. B. abpendeln (Die Uhr im Glaskasten an der Wand hatte inzwischen mit unpersönlicher Sachlichkeit die Zeit abgependelt; Thieß, Legende 51), brestig (... über einer infernalischen Landschaft brestiger, schwellender Körper; Hildesheimer, Tynset 211) oder Autohimmel (Die Auto-Union-Händler versprechen sich viel von diesem Stern am Autohimmel, der einen 72 PS starken wassergekühlten Vierzylinder-Reihenmotor ... hat; Die Welt 14. 9. 65, 10). Auch Mundartwörter wurden im allgemeinen nicht in das Wörterbuch aufgenommen, selbst wenn sie vereinzelt im hochsprachlichen Schrifttum vorkommen. Veraltetes Wortgut wurde nur in beschränktem Maße aufgenommen, gewöhnlich dann, wenn es heute noch scherzhaft-ironisch verwendet wird, wenn es in Redensarten oder Sprichwörtern auftritt oder in der häufig gelesenen Literatur vorkommt. Bestimmend für die Aufnahme von Wörtern aus Fach- und Sondersprachen war ihre Häufigkeit in der gesprochenen und geschriebenen Sprache und ihr Mitteilungswert. Abgelegene sondersprachliche Wörter und Fachtermini, die außerhalb ihres Anwendungsbereichs nicht bekannt sind, wurden nicht aufgenommen. Es versteht sich von selbst, daß eine vollständige Erfassung der Fachsprachen in einem einzigen Wörterbuch überhaupt nicht möglich ist, denkt man daran, daß z. B. die Elektrotechnik etwa 60000 Termini hat, die Medizin etwa 250000 Fachausdrücke und fachsprachliche Fügungen kennt und die organische Chemie über etwa 3,5 Millionen Benennungen verfügt. Abkürzungen und Kurzwörter wurden nur aufgenommen, wenn sie wortartig gebraucht werden, in jedem Falle, wenn sie gebräuchlicher als die zugrundeliegenden Wörter sind, wie z. B. Akku (für: Akkumulator), j. w. d. (für: janz weit draußen, ugs. für: abgelegen), Flak (für: Flugabwehrkanone) oder Lkw (für: Lastkraftwagen). Namen, Warenzeichen und Kunstwörter wurden nur aufgenommen, wenn sie als Appellativa (Gattungsbezeichnungen) oder wortartig gebraucht werden, z. B. Casanova, Raglan, Schwabe (landsch. für: Küchenschabe). Perlon <S>, Bikini oder Camembert. Verkleinerungsformen auf-chen wurden nur berücksichtigt, wenn sich durch die Verkleinerung das betreffende Wort verändert, z. B. Äffchen (: Affe) oder Höschen (: Hose). II. Anordnung und Behandlung der Stichwörter Das Wörterbuch, dessen Hauptziel die Beschreibung der Bedeutungsstruktur der Wörter ist, ist alphabetisch angeordnet, weil die alphabetische (semasiologische) Anordnung im Gegensatz zur begrifflichen (onomasiologischen) Anordnung nicht die Einheit des Wortes zerreißt. Etymologisch nicht zusammengehörende Stichwörter beginnen stets mit einer neuen Zeile. Etymologisch zusammengehörende Stichwörter dagegen werden nicht voneinander abgesetzt, sondern in einem „Nest" mit Semikolon aneinandergereiht, z. B. Debatte...: Debattenschrift...; Debatter..., Debattierclub.,.; debattieren... Das Grundschema für den Artikelaufbau ist folgendes: Stichwort - Angabe der Aussprache - grammatische Angaben - etymologische Angaben - stilistische Bewertung, zeitliche und räumliche Zuordnung, Zuordnung zu Bereichen, Fach- und Sondersprachen - Bedeutungsangabe - Angabe des Gegensatzes - Phraseologie (Beispiele, Belege, idiomatische Ausdrücke). Alle Angaben, die das Stichwort nicht generell betreffen, sondern nur eine bestimmte Bedeutung, stehen vor der Bedeutungsangabe. Zum Beispiel: Aas [a:s], das; -es. -e u. Äser ['e:zb; mhd., ahd. äs, verw. mit Tessen, eigtl. = Futter, (Lock)speise]: 1. <P1. Aase) verwesende] Tierleiche, Kadaver: von A. leben: wo aber ein A. ist, da sammeln sich die Geier (Matth. 24, 28); Ü (abwertend:) Daß Sie ein gemeiner, todeswürdiger Verbrecher sind, dessen A. man am Halse aufhängen wird (Fallada, Jeder 356). 2. 3
Anlage und Artikelaufbau <P1. Äser) (derb, verächtl.) durchtriebener, gemeiner, niederträchtiger Mensch: auch: widerspenstiges, faules Hausjtier (oft als Schimpfwort): sie ist ein kleines, freches, gemeines, schlaues, raffiniertes, faules A.; das A. (= der Esel) bockt schon wieder; mitleidig: du armes A.!; mit dem Unterton widerstrebender Anerkennung: ein feines, tolles A.; *ein A. (heute meist: As) auf der Baßgeige sein (salopp; überaus gerissen und tüchtig/ sein). 3. *kein A. (derb; kein Mensch, niemand): kein A. ist zu sehen. Einzelheiten zu diesem Grundschema: 1. Das Stichwort a) Das Stichwort ist halbfett gedruckt. Gibt es zu ihm eine zweite Form, wird diese, durch Komma getrennt, ebenfalls halbfett gedruckt. Kennzeichnungen und Bewertungen dieser zweiten Form stehen in runden Klammern davor: Dinghi, (häufiger:) Dingi Fällt die zweite Form aus dem Alphabet, erscheint sie in gewöhnlicher Schrift, wird aber an der passenden alphabetischen Stelle halbfett aufgeführt mit Verweis auf das erste Stichwort: Abenteurerin« (gek. auch:) Abenteuerin ...; Abenteuerin: t Abenteurerin b) Gleichlautende Wörter (Homonyme) werden durch hochgestellte Zahlen vor dem Stichwort unterschieden. Sie sind wie folgt angesetzt worden: 1. Diachronisch (in bezug auf die geschichtliche Entwicklung): zwei oder mehrere Wörter/ synchronisch (in bezug auf den gegenwärtigen Sprachgebrauch): zwei oder mehrere Wörter = gleichlautende Wörter (z.B. !Ball - 2Ball; Uein - 2sein; hieben - 2sieben). 2. Diachronisch: zwei oder mehrere Wörter/synchronisch: ein Wort = ein Wort mit mehreren Bedeutungen (z. B. Kette; Kohl; Spieß; Geruch). 3. Diachronisch: ein Wort/synchronisch: zwei oder mehrere Wörter, und zwar auf Grund äußerer (grammatischer bzw. morphologisch-syntaktischer) und inhaltlicher (semantischer) Kriterien = gleichlautende Wörter (z.B. !Bank, die (Plural: Bänke) - 2Bank, die (Plural: Banken); hängen, hängte, gehängt - 2hängen. hing, gehangen; 1Schild, der - 2Schild, das). 4. Diachronisch: ein Wort/synchronisch: (eventuell) zwei oder mehrere Wörter, aber lediglich auf Grund inhaltlicher (semantischer) Kriterien = ein Wort mit mehreren Bedeutungen (z. B. Feder; Flügel; Geschoß; Schloß). 5. Immer mit hochgestellten Zahlen gekennzeichnet werden Wörter, die gleich geschrieben, aber verschieden ausgesprochen werden, sogenannte Homographe (z. B. 1 Tenor - 2Tenor; lodern - 2mod?rn). c) Nebenformen, die von der heute gültigen Rechtschreibung nicht vertreten werden, erscheinen nicht unter der Hauptform. Sie stehen als bloße Verweisform: Canoe: t Kanu d) In sogenannten ,,Strichartikelnkk werden Zusammensetzungen zusammengefaßt, die dasselbe Bestimmungswort haben (z. B. alt-, Alt-). Das Bestimmungswort steht nur einmal an der Stelle, wohin es alphabetisch gehört, und wird vor jedem Grundwort durch eine Tilde ersetzt: alt-. Alt-: -adlig; -ammann; -angesehen usw. = altadlig; Altammann; altangesehen usw. Nach diesem Muster wird angesetzt, wenn zu dem gleichen Bestimmungswort drei und mehr Grundwörter gebracht werden. Das Bestimmungswort steht alphabetisch zwischen anderen Wörtern ohne Rücksicht auf die alphabetische Ordnung der Grundwörter, zu denen es gehört. So erscheint also !Beiz- nach „Beiwort" vor beizählen, Beize und beizen, obwohl z. B. Beiztrommel alphabetisch weiter hinten stehen müßte. Auf diese Weise konnten auf engem Raum eine große Zahl von Zusammensetzungen aufgenommen werden. Die Groß- oder Kleinschreibung der einzelnen Zusammensetzungen geht aus der Wortart des betreffenden Grundwortes hervor: aal-, Aal-: -fang, der (der Artikel kennzeichnet das Wort als Substantiv, daher groß: Aalfang); -glatt <Adj.) (als Adj. klein, daher: aalglatt). Wird eine substantivische Zusammensetzung mit Bindestrich geschrieben, wird dies durch Großschreibung des Grundwortes gekennzeichnet: Abc-: ^Buch, das; ^Code, der, in Einzelfällen durch einen besonderen Hinweis. 4
Anlage und Artikelaufbau Wenn nichts Gegenteiliges angemerkt ist, gelten die grammatischen Angaben des Grundwortes auch für die Zusammensetzung: !Alt-: ^flöte. die (d. h. Genitiv Singular und Plural werden wie bei dem Grundwort „Flöte" gebildet). Bilden zwei gleiche Bestimmungswörter bestimmte Gruppen mit festen Bedeutungsdifferenzierungen, erhält jedes von ihnen eine hochgestellte Zahl: !Alp- (zu *Alp = gespenstisches Wesen); 2Alp- (zu 2Alp = Alm). Ist eine Zusammensetzung das Bestimmungswort für eine sehr große Gruppe von dreigliedrigen Zusammensetzungen, wird diese Gruppe als selbständiger „Strichartikel" ausgeworfen: Eisen-: -bahn, die: t Eisenbahn u. Eisenbahn-; fern-. Fern-: -melde-: t Fernmelde-; ^seh-: t Fernseh-; -Sprech-: tFernsprech-. e) Das Stichwort in der Phraseologie In den Beispielen, Belegen und idiomatischen Ausdrücken wird das Stichwort mit dem Anfangsbuchstaben wiedergegeben, wenn es in der Form nicht abweicht: Blondine: eine hochgewachsene B.; bohren: ein Loch in die Wand b.; borkig: die Wunde ist schon b. Bei flektierten Formen des Substantivs und Adjektivs werden nur die Flexionsendungen angegeben, während das Stichwort selbst durch einen Strich vor den Endungen gekennzeichnet wird: Blondine: er schwärmt nur für -n; borkig: -es Holz. Flektierte Verbformen werden ausgeschrieben, auch wenn sie mit der Infinitivform übereinstimmen: bohren: der Zahnarzt bohrt; die Lichtkegel der Scheinwerfer bohren sich ins Dunkel. Bei Stichwörtern, die aus zwei oder drei einzelnen Wörtern bestehen, wird jedes Wort abgekürzt: bona fide: er hat die Gegenstände b. f. erworben. Wörter mit nur zwei Buchstaben in solchen Verbindungen werden ausgeschrieben: ad calendas graecas: das geschieht ad c. g. 2. Ausspracheangaben Grundlage für die Angabe der Aussprache in diesem Wörterbuch ist nicht mehr die heute als übersteigert empfundene Bühnenlautung, sondern eine überregionale Standardaussprache des heutigen Deutsch. Diese Standardaussprache ist eine Gebrauchsnorm, die der Sprachwirklichkeit nahekommt. Für die Ausspracheangaben stützt sich das Wörterbuch im wesentlichen auf die Internationale Lautschrift der „International Phonetic Association" (gegr. 1886). Diese Lautschrift, die genauer ist als eine sich an die Rechtschreibung anlehnende volkstümliche Umschreibung, genügt auch wissenschaftlichen Ansprüchen und entspricht den Wünschen der ausländischen Benutzer. Zeichen der Lautschrift für deutsche Aussprache Die untenstehende Tabelle bringt Lautzeichen und Lautzeichenkombinationen, wie sie bei deutscher Aussprache im Wörterverzeichnis verwendet werden. In der ersten Spalte steht das Lautzeichen oder die Lautzeichenkombination, in der zweiten Spalte ein Beispiel dazu in Rechtschreibung, in der dritten Spalte das Beispiel in Lautschrift. a a: B ? ä ä: aj au b 9 d <b e e: e e: e 2: 3 hat Bahn Ober Uhr pens££ Abonnement wfiit Haut B«H ich d?nn Gjn Methan Bfifit h$tte wählen timbrjeren Timbre halte hat ba.n 'o:bt? u:? pä'se: abDna'mä: vajt hajit bal '<? dan djm me'ta:n be:t heta 've:bn tS'brrran 'tg:bra 'halta f 0 h i i: i i j k 1 l m m n n n o o: 9 Faß Gast hat vital vi^i Studie Bjrke ia kalt Last Nabel Mast großem Naht baden lang Moral Boot loyal fas gast hat vita.i fi:l 'Jtu:di3 'birka ja: kalt last 'na:b| mast 'gro.sm na:t 'ba:dn lan mo'ra.l bo:t lQa'ja:! ö ö: D 0 0: oe de de: 3y p Bf r s J t ts Ö u Fondue Fond Ppst Ökonom Öl göttlich chaeun ä son goüt Parfüm Hfiu Pakt Pfahl Rast Hast schal Tal Zahl Matsch kulant fö'dy: fö: PDSt 0ko'no:m 0:1 'ooetli^ Jakceasö'gu par'fce: hoy pakt Pja:l rast hast Ja:l ta:l tsa:l matj kulant 5
Anlage und Artikelaufbau u: U u V Hut aktuell Pvit WfS hu:t aktuel pult vas X y y: y B^ch Physik Rübe Etui bax fyzi:k ry.ba e'tyi: Y Z 3 fallen Hase Genie 'fvbn 'ha:za 3e'ni: a: X A a: o: Hardware Campus Country-Music Covergirl Corned beef engl. engl. engl. engl. engl. engl. engl. engl. on öa 'roks Brite 'wiski Von diesen Zeichen und Zeichenkombinationen werden [? aj ap dj n oy qf ts tj] nicht für fremdsprachliche Aussprache verwendet. Zeichen der Lautschrift für englische Aussprache Die untenstehende Tabelle bringt Lautzeichen, wie sie bei fremdsprachlicher Aussprache im Wörterverzeichnis erscheinen. In der ersten Spalte steht das Lautzeichen, in der zweiten Spalte ein Beispiel dazu in Rechtschreibung, in der dritten Spalte die sprachliche Zugehörigkeit und die Lautschrift des Beispiels. ha.dwea ou Choke 'kaempas ö on the rocks kAntnmjurzik 6 Thriller 'kAvagail w Whisky kD:nd bi:f Sonstige Zeichen der Lautschrift I Stimmritzenverschlußlaut („Knacklaut") im Deutschen, z. B. beachten [ba'laxtn]; wird vor Vokal am Wortanfang weggelassen, z. B. Ast [ast], eigentlich: [last]. : Längezeichen, bezeichnet Länge des unmittelbar davor stehenden Vokals, z.B. bade ['ba:da]. ~ Zeichen für nasale Vokale, z. B. Fond [fö:]. ' Hauptbetonung, steht unmittelbar vor der hauptbetonten Silbe, z. B. Affe [afa], Apotheke [apo- 'te:ka]. , Zeichen für silbischen Konsonanten, steht unmittelbar unter dem Konsonanten, z. B. Bijffel ['bYfl]. / Halbkreis, untergesetzt oder übergesetzt, bezeichnet unsilbischen Vokal, z. B. Studie ['Jtu.dpl. Etui [d'tyi:]. _ Halbkreis, kennzeichnet im Deutschen die Affrikaten sowie die ei-, au- und eu-Diphthonge, z. B. Pytz [put$], wfiit [vajt]. - Bindestrich, bezeichnet Silbengrenze, z. B. ^bspanen fap-Jpainan]. a) Die Aussprache folgt dem Stichwort und steht in eckigen Klammern: Büschel ['bvjl]. Bei Stichwörtern, die keine Ausspracheangaben erhalten, werden Betonung und Kürze oder Länge des akzenttragenden Vokals (Diphthongs) angegeben. Ein unter den Vokal gesetzter Punkt gibt betonte Kürze, ein Strich betonte Länge an. b) Einfache Wörter sind grundsätzlich mit Aussprache versehen: Gabe ['oa:bal; adeln ['ardin]; dumm [dum]. c) Ableitungen auf -n, -er, -heit, -ig, -isch, -istik, -istisch, -keit, -lieh, -schaft, -tum usw. haben in der Regel keine Ausspracheangabe, wenn sie das zugehörige einfache Wort besitzt. Bei ihnen wird die Betonung durch einen untergesetzten Punkt (= Kürze) oder einen untergesetzten Strich (= Länge) gekennzeichnet: byscheln (die Aussprache ['bYjl] ist da); baulich (die Aussprache [bau] ist da). d) Bei Wörtern mit Vorsilbe entfällt die Aussprache ebenfalls, wenn das Grundwort vorhanden ist. Die Betonung wird jedoch angegeben: anbringen (die Aussprache [an] und ['brinan] ist da). e) Bei Zusammensetzungen fehlt die Aussprache, wenn die Wortteile an ihrer alphabetischen Stelle mit Aussprache angeführt sind. Die Betonung wird jedoch angegeben: Büttenpapier (die Aussprache ['bYtn] und [pa'pi:^] ist da). 0 In sogenannten ,,Strichartikelnkt (z.B. alt-. Alt-; vgl. 1. d), deren Stichwörter gelegentlich Doppelbetonung oder Betonung des Mittelgliedes zeigen, wird die Doppelbetonung dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Tilde vor dem Grundwort als auch das Grundwort selbst das Tonzeichen (. oder J tragen: alt-. Alt-: >bekannt; >hergebracht. Betonung des Mittelgliedes (nur ein Tonzeichen): -wfijbersommer. g) Gleichgebliebene Teile einer vorhergehenden Ausspracheangabe werden durch drei Punkte wiedergegeben: Autorisation [autoriza'tsio:n]; autorisieren [...'zhran] (die drei Punkte geben die gleichgebliebene Aussprache [autori] wieder). 6
Anlage und Artikelaufbau h) Bei bloßen Betonungsvarianten werden die Silben durch Striche ersetzt: Dechant [de^ant, auch, vor allem österr.: '--], d.h., österr. wird fde9ant] gesprochen. i) Bei Wörtern, denen ein Homonym vorangeht, wird die gleiche Aussprache durch einen Strich gekennzeichnet: !Ball [bal], 2Ball [-]. j) Aussprache und Etymologie rücken, durch ein Semikolon getrennt, in eine eckige Klammer, wenn die Wortartangabe hinter der Gliederungszahl steht (vgl. 3): bis [bis; mhd. biz (bitze), wahrsch. < ahd. blze = (da)bei zu]: I. <Präp.>... Ebenso bei fremdsprachigen Wortgruppen, bei denen keine Wortartangabe stehen kann: da capo [da'ka:po; ital., aus da = von u. capo = Kopf < lat. caput, also eigtl. = vom Kopf an]: 1. (Musik) ... 2. 3. Grammatische Angaben Um den gegenwärtigen Sprachgebrauch umfassend darzustellen, werden zu jedem Stichwort ausführliche grammatische Angaben gemacht. Das Wörterbuch gibt u.a. die Wortart an, führt Deklinations- und Konjugationsformen auf, bestimmt, ob das Perfekt der Verben mit ,,haben" oder „sein"zu bilden ist, und macht genaue Angaben zur begrenzten Verwendungsfähigkeit der Wörter. Die Regeln, nach denen sich der Aufbau sprachlicher Einheiten vollzieht, werden an Hand der Beispiele und Belege dargestellt; auf komplizierte Beschreibungen der Kombinatorik ist zugunsten der Verständlichkeit und auch aus Raumgründen verzichtet worden. a) Auf die Aussprache folgt (mit Ausnahme des Substantivs, vgl. c) die Angabe der Wortart in Winkelklammern: bärtig ['be:?ti<;] <Adj.>; auch [aux] <Adv.>; ab [ap] <Präp. mit Dativ); beide ['bajda] <Indefinitpron.>; acht [axt] <Kardinalz.>; ach [ax] <Interj.>. b) Gehört ein Stichwort zwei oder mehr Wortarten an, erscheint die Wortartangabe hinter der römischen Gliederungszahl (vgl. 2, j): bis [bis ...]: I. <Präp.) ... II. <Adv.> ... III. <Konj.X c) Beim Substantiv steht statt der Wortartangabe der mit einem Komma angeschlossene bestimmte Artikel, der das Genus angibt: Bischof [bijbfl. der; Birne fbirna], die; Bier [bi:?], das. Es folgen, mit Semikolon angeschlossen, die Endungen des Genitivs Sing, und des Nominativs Plural (wobei der Strich das Stichwort buchstäblich vertritt): Birne [birna], die; -, -n. d) Der Wortartangabe <Adj.> folgen defektive Merkmale wie: blechern [ble^n] <Adj.; o. Steig.), bleich [blaitj] <Adj.; nicht adv.X bloßfüßig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) oder vom Normalen abweichende Steigerungsformen: blamabel [bla'ma:b|] <Adj.; ...bler, -ste>, fest [fest] <Adj.; -er, -esteX e) Beim Verb wird der Wortartangabe (V.) die Art der Flexion vorangestellt (sw. = schwach, st. = stark, unr. = unregelmäßig): blamieren [bla'miTan] <sw. V.>; abschießen <st. V.>; bringen [brman] <unr. V.X Es folgt, mit Semikolon angeschlossen, die Form der 3. Pers. Sing, des Hilfsverbs (hat oder ist), mit dem das Perfekt des betreffenden Verbs gebildet wird: blasen [bla:zn] <st. V.; hat), d.h., das Perfekt wird mit ,,haben" gebildet: ich habe geblasen, du hast geblasen, er hat geblasen usw. Bei Verben, die in bestimmten Bedeutungen mit verschiedenen Hilfsverben verbunden werden, steht die Angabe ..hat" oder ..ist" in Winkelklammern hinter der jeweiligen Bedeutungsangabe: abbrausen <sw. V.X 1. mit der Brause völlig abspülen, besprühen, reinigen <hatX ... 2. (ugs.) brausend, d.h. geräuschvoll und rasch, davonfahren <ist>: ... Hat eine in a und b aufgeteilte Gliederungszahl das gleiche Hilfsverb, dann steht die Angabe meist in Winkelklammern hinter der Gliederungszahl: abbiegen <st. V.X ... 2. <hat> a) in eine andere Richtung biegen: ...; b) (ugs.) einer Sache geschickt eine andere Wendung geben: ... Schwankt das Hilfsverb, steht hat/ist (mit einem Schrägstrich): abblühen <sw. V.; hat/ist) (geh.): aufhören zu blühen: ... Bei Verben mit gemischten Flexionsformen, die besonders genannt werden, steht die betr. Form des Hilfsverbs vor dem 2. Partizip: aussenden <unr. V.X sandte/(seltener:) sendete aus, hat ausgesandt/(seltener:) ausgesendet: ... Andere grammatische Bemerkungen folgen ebenfalls der Wortartangabe innerhalb der Winkelklammern: aufsein <unr. V.; ist; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben). 7
Anlage und Artikelaufbau Liste der starken, der unregelmäßigen Verben und der Verben mit Mischformen 1. In dieser Liste sind die starken, die unregelmäßigen Verben und die Verben mit Mischformen in der Reihenfolge: Infinitiv - 2. Stammform (Präteritum) - 3. Stammform (2. Partizip) aufgeführt, und zwar alphabetisch nach dem Infinitiv. 2. Beim Infinitiv werden die 2. und 3. Pers. Sing. Präs. sowie der Imperativ, bei der 2. Stammform (Präteritum) der Konjunktiv in Klammern hinzugesetzt, wenn Umlaut, e/i-Wechsel u.a. eintritt. 3. Vor der 3. Stammform (2. Partizip) steht hat oder ist in Klammern, je nachdem, ob das Perfekt, Plusquamperfekt usw. mit haben oder sein umschrieben werden. 4. Die zusammengesetzten Verben werden wie die einfachen Verben gebeugt, z. B. abbrechen wie brechen, Ausnahmen sind angegeben. Infinitiv 2. Stammform (Präteritum) 3. Stammform (2. Partizip) backen1 (du bäckst. er bäckt; häufig auch schon: du backst, er backt) befehlen (du befiehlst. er befiehlt; befiehl!) befleißen, sich2 beginnen beißen bergen (du birgst, er birgt; birg!) bersten (du birst, er birst; veraltet: du berstest. er berstet; birst! [selten]) bewegen (.veranlassen*)3 biegen bieten binden bitten blasen (du bläst, er bläst) bleiben bleichen intr. (.hell werden4)4 braten (du brätst, er brät) brechen (du brichst, er bricht; brich!) brennen bringen denken dingen (gehoben) dreschen (du drischst. er drischt; drisch!) dringen backte (älter: buk [büke]) befahl (beföhle, befähle) befliß begann (begänne, seltener: begönne) biß barg (bärge) barst (bärste) bewog (bewöge) bog (böge) bot (böte) band (bände) bat(bäte) blies blieb blich briet brach (bräche) brannte (brennte [selten]) brachte (brächte) dachte (dächte) dang (dänge)5 drosch (veraltet: drasch) (drösche, veraltet: dräsche) drang (dränge) (er hat) gebacken (er hat) befohlen (er hat sich) beflissen (er hat) begonnen (er hat) gebissen (er hat) geborgen (er ist) geborsten (er hat) bewogen gebogen (Er ist um die Ecke gebogen; aber: Er hat das Rohr gebogen) (er hat) geboten (er hat) gebunden (er hat) gebeten (er hat) geblasen (er ist) geblieben (er ist) geblichen (er hat) gebraten gebrochen (Das Eis ist gebrochen. aber: Er hat sein Wort gebrochen) (er hat) gebrannt (er hat) gebracht (er hat) gedacht (er hat) gedungen6 (er hat) gedroschen gedrungen (Er hat darauf dünken (dir oder dich, ihm oder ihn dünkt, auch: deucht) deuchte7 gedrungen; aber: Der Feind ist in die Stadt gedrungen) (ihm oder ihn hat) gedeucht7 1 In der Bedeutung .kleben' schwach: Der Schnee backt, backte, hat gebackt. 2 Heute selten. Das üblichere sich befleißigen wird schwach gebeugt. 3 Bewegen, die Lage ändern; rühren, erregen' wird schwach gebeugt: bewegte, bewegt. 4 Meist nur noch in Zusammensetzungen und Präfixbildungen wie aus-, er-, verbleichen. Das tr. bleichen .hell machen' wird schwach gebeugt: bleichte, hat gebleicht. Das 2. Partizip zu ausbleichen .hell machen' lautet ausgebleicht, das zu ausbleichen ,hell werden' ausgeblichen, aber auch schon ausgebleicht. Erbleichen hat die Formen erbleichte, ist erbleicht, veraltet und im Sinne von gestorben nur erblichen. 5 Heute meist schwach: dingte. 6 Seltener schwach: gedingt. 7 Veraltet. Heute meist: dünkte, gedünkt. 8
Anlage und Artikelaufbau Infinitiv dürfen (ich darf, du darfst. er darf) empfehlen (du empfiehlst. er empfiehlt; empfiehl!) erkiesen (gehoben für: erwählen)1 essen (du ißt. er ißt; iß!) fahren (du fährst, er fährt) fallen (du fällst, er fällt) fangen (du fängst, er fängt) fechten (du fichtst2. erficht; ficht!) finden flechten (du flichtst3. er flicht; flicht!) fliegen fliehen (ließen fragen (vor allem landsch. gelegentlich noch: du fragst. er fragt) fressen (du frißt, er frißt; friß!) frieren gären4 gebären5 (gehoben: du gebierst. sie gebiert; gebier! [selten]) geben (du gibst, er gibt; gib!) gedeihen gehen gelingen gelten (du giltst, er gilt; gilt! [selten]) genesen genießen geschehen (es geschieht) gewinnen gießen gleichen gleiten7 glimmen8 graben (du gräbst, er gräbt) greifen haben (du hast, er hat) halten (du hältst, er hält) hängen intr.9 1 Selten auch schwach: erkieste, sind ungebräuchlich. 2. Stammform (Präteritum) durfte (dürfte) empfahl (empföhle. seltener: empfähle) erkor (erköre) aß (äße) fuhr (führe) fiel fing focht (föchte) fand (fände) flocht (flöchte) flog (flöge) floh (flöhe) floß (flösse) fragte (vor allem landsch. gelegentlich noch: frug) fraß (fräße) fror (fröre) gor (göre) gebar(gebäre) gab (gäbe) gedieh ging gelang (gelänge) galt (gölte, gälte) genas (genäse) genoß (genösse) geschah (geschähe) gewann (gewönne, gewänne) goß (gösse) glich glitt glomm (glömme) grub (grübe) griff hatte (hätte) hielt hing 3. Stammform (2. Partizip) (er hat) gedurft (er hat) empfohlen (er hat) erkoren (er hat) gegessen gefahren (Er ist über die Brücke gefahren; aber: Er hat einen Mercedes gefahren) (er ist) gefallen (er hat) gefangen (er hat) gefochten (er hat) gefunden (er hat) geflochten geflogen (Er ist nach London geflogen; aber: Er hat die Maschine nach London geflogen) geflohen (Er ist geflohen; aber: Der Schlaf hat mich geflohen) (er ist) geflossen (er hat) gefragt (er hat) gefressen (er hat) gefroren gegoren (Der Wein hat oder ist gegoren) (sie hat) geboren (er hat) gegeben (er ist) gediehen6 (er ist) gegangen (er ist) gelungen (er hat) gegolten (er ist) genesen (er hat) genossen (es ist) geschehen (er hat) gewonnen (er hat) gegossen (er hat) geglichen (er ist) geglitten (es hat) geglommen (er hat) gegraben (er hat) gegriffen (er hat) gehabt (er hat) gehalten (er hat) gehangen , (er hat) erkiest. Der Infinitiv und die Präsensformen dieses Verbs 2 Umgangssprachliche Erleichterungsform, der Aussprache angeglichen, ist: fichst. 3 Umgangssprachliche Erleichterungsform, der Aussprache angeglichen, ist: fliehst. 4 Besonders in übertragener Bedeutung auch schon schwach: gärte. 5 Sonst üblicher: du gebärst, sie gebärt; gebäre! gegärt. 6 Das alte Partizip gediegen (ebenfalls zu gedeihen) ist zum Adjektiv geworden. 7 Veraltet: gleitete, gegleitet. nlimmta nAitlimint 9 Älter oder mundartlich: hangen. Das tr. hängen ist schwach: Er hängte das Bild an die Wand. Er hat das Bild an die Wand gehängt. 9
Anlage und Artikelaufbau Infinitiv hauen1 heben heißen helfen Tdu hilfst, er hilft; hilf!) kennen kiesen: terkiesen klimmen4 klingen kneifen5 kommen (veraltet: du kömmst. er kömmt) können (ich kann, du kannst. er kann) kreischen6 kriechen küren7 (in gehobener Sprache) laden (.aufladen') (du lädst, er lädt) laden (,zum Kommen auffordern4) (du lädst, er lädt; veraltet, aber noch landsch.: du ladest, er ladet) lassen (du läßt, er läßt) laufen (du läufst, er läuft) leiden leihen lesen (du liest, er liest; lies!) liegen löschen8 intr. (du lischst, er lischt; lisch!) lügen mahlen meiden melken9 (du milkst, er milkt; milk!) messen (du mißt, er mißt; miß!) mißlingen mögen (ich mag, du magst. er mag) müssen (ich muß, du mußt. er muß) 2. Stammform (Präteritum) hieb hob (veraltet: hub)2 (höbe, veraltet: hübe) hieß half (hülfe, selten: hälfe) kannte (kennte [selten]) klomm (klömme) klang (klänge) kniff kam (käme) konnte (könnte) krisch kroch (kröche) kor (köre) lud (lüde) lud (lüde) ließ lief litt lieh las (läse) lag (läge) losch (lösche) log (löge) mahlte mied molk (mölke)9 maß (mäße) mißlang (mißlänge) mochte (möchte) mußte (müßte) 3. Stammform (2. Partizip) (er hat) gehauen (er hat) gehoben (er hat) geheißen3 (er hat) geholfen (er hat) gekannt (er ist) geklommen (es hat) geklungen (er hat) gekniffen (er ist) gekommen (er hat) gekonnt (er hat) gekrischen (er ist) gekrochen (er hat) gekoren (er hat) geladen (er hat) geladen (er hat) gelassen gelaufen (Er ist in den Wald gelaufen; aber: Er hat sich die Füße wund gelaufen) (er hat) gelitten (er hat) geliehen (er hat) gelesen gelegen (Er hat lange krank gelegen; aber: Das Dorf ist schön gelegen) (es ist) geloschen (veraltet) (er hat) gelogen (er hat) gemahlen (er hat) gemieden (er hat) gemolken9 (er hat) gemessen (es ist) mißlungen (er hat) gemocht (er hat) gemußt 1 Die starke Form hieb wird hochsprachlich für das Schlagen mit einer Waffe oder das Verwunden im Kampf, gelegentlich auch geh. für haute verwendet. Sonst wird allgemein haute gebraucht. Gehaut gehört der landschaftlichen Umgangssprache an. 2 Anheben .anfangen, beginnen4 hat im Präteritum die Formen hoblhub an. 3 Das 2. Partizip gehießen ist landschaftlich umgangssprachlich. 4 Heute auch schon schwach: klimmte, geklimmt. 5 Die Formen kneipen, knipp* geknippen sind landschaftlich. Das von Kneipe abgeleitete ugs. kneipen ,in einer Kneipe verkehren, trinken' wird schwach gebeugt. 6 Die starken Formen sind entweder veraltet oder mundartlich. Hochsprachlich heute schwach: kreischte, hat gekreischt. 7 Die schwache Beugung ist heute üblicher: kürte, gekürt. 8 Meist nur noch in Zusammensetzungen und Präfixbildungen wie auslöschen (veraltet), er- und verlöschen. Das tr. löschen wie auch die tr. auslöschen und verlöschen werden schwach gebeugt: Er löschfe das Feuer, hat das Feuer gelöscht. 9 Die schwachen Formen du melkst, er melkt; melke!; melkte sind heute üblicher. Neben gemolken wird auch schon gemelkt gebraucht. 10
Anlage und Artikelaufbau Infinitiv 2. Stammform (Präteritum) 3. Stammform (2. Partizip) nehmen (du nimmst, er nimmt; nimm!) nennen pfeifen pflegen1 preisen quellen intr.2 (du quillst. er quillt; quill! [selten]) raten (du rätst, er rät) reiben reißen nahm (nähme) nannte (nennte [selten]) pfiff pflog (pflöge) pries quoll (quölle) riet rieb riß reiten ritt (er hat) genommen (er hat) genannt (er hat) gepfiffen (er hat) gepflogen (er hat) gepriesen (er ist) gequollen (er hat) geraten (er hat) gerieben gerissen (Er hat sich ein Loch in die Hose gerissen; aber: Der Strick ist gerissen) geritten (Er hat den Schimmel geritten; aber: Er ist in den Wald geritten) (er ist) gerannt (er hat) gerochen (er hat) gerungen (es ist) geronnen (er hat) gerufen (er hat) gesalzen oder (selten) gesalzt (übertr. nur stark: gesalzen) (er hat) gesoffen (er hat) gesogen (er hat) geschaffen (es hat) geschallt geschieden (Er hat die faulen Äpfel von den guten geschieden; aber: Er ist aus dem Dienst geschieden) (es hat) geschienen6 (er hat) geschissen (er hat) gescholten (er hat) geschoren (er hat) geschoben geschossen (Er hat den Hasen geschossen; aber: Das Wasser ist in die Rinne geschossen) (er hat) geschunden (er hat) geschlafen (er hat) geschlagen (er ist) geschlichen (er hat) geschliffen 1 Nur noch stark in Wendungen wie der Ruhe pflegen. In den Bedeutungen .Kranke betreuen* und ,die Gewohnheit haben* nur schwach: Er pflegte ihn, hat ihn gepflegt; er pflegte früh aufzustehen. 2 Das tr. quellen ist schwach: Die Mutter quellte Bohnen, hat Bohnen gequellt. 3 Die schwachen Formen saugte, gesaugt werden heute schon viel gebraucht, vor allem in der Sprache der Technik. 4 In der Bedeutung .vollbringen, (landsch.:) arbeiten* schwach: schaffte, geschafft. In Verbindung mit bestimmten Substantiven: Er schuf, (auch:) schaffte endlich Abhilfe, Ordnung. Platz, Rat, Raum, Wandel. Es muß endlich Abhilfe, Ordnung usw. geschaffen, (selten:) geschafft werden. 5 Häufiger schwach: schallte. Die Präfixbildung erschallen hat neben der Form erscholl seltener erschallte. außerdem neben dem schwachen ein starkes Partizip: erschollen. Verschollen ist heute isoliert. 6 Landsch. gelegentlich: scheinte. hat gescheint. 7 Die schwache Beugung ist hier selten; sich scheren (ugs.) .sich fortmachen* und .sich kümmern* wird schwach gebeugt: Er scherte sich fort, hat sich um ihn nicht geschert. 8 Das Präteritum wird zumeist gemieden. Wird es gebraucht, dann ist die Form heute im allgemeinen schwach. Das 2. Partizip wird stark gebeugt. 9 Schleifen .über den Boden ziehen* wird schwach gebeugt: Er schleifte ihn, hat ihn geschleift. rennen riechen ringen rinnen rufen salzen saufen (du säufst, er säuft) saugen3 schaffen (.schöpferisch gestalten, hervorbringen4)4 schallen scheiden scheinen scheißen (vulgär) schelten (du schiltst, er schilt; schilt!) scheren (.abschneiden*)7 schieben schießen schinden8 schlafen (du schläfst, er schläft) schlagen (du schlägst, er schlägt) schleichen schleifen (.schärfen*)9 rannte (rennte [selten]) roch (röche) rang (ränge) rann (ranne, seltener: rönne) rief salzte soff (söffe) sog (söge) schuf (schüfe) scholl (schölle)5 schied schien6 schiß schalt (schölte) schor (schöre) schob (schöbe) schoß (schösse) schund schlief schlug (schlüge) schlich schliff 11
Anlage und Artikelaufbau Infinitiv schleißen1 (Federn) schließen schlingen schmeißen2 (ugs. für .werfen*) schmelzen intr. (.flüssig werden4)3 (du schmilzt, er schmilzt; schmilz! [selten]) schnauben4 schneiden schrecken5 intr. (,in Schrecken geraten') (du schrickst er schrickt; schrick!) schreiben schreien schreiten (gehoben) schwären (es schwärt. veraltet: schwiert; schwäre! veraltet: schwier!) schweigen schwellen intr. (.größer, stärker werden*)6 (du schwillst, er schwillt; schwill!) schwimmen schwämme) schwinden schwingen schwören sehen (du siehst, er sieht; siehfe]!) sein senden8 sieden9 singen sinken sinnen sitzen sollen (ich soll, du sollst, er soll) 2. Stammform (Präteritum) schliß schloß (schlösse) schlang (schlänge) schmiß schmolz (schmölze) schnob (schnöbe) schnitt schrak (schräke) schrieb schrie schritt es schwärte (veraltet: schwor) schwieg schwoll (schwölle) schwamm (schwömme. seltener: schwämme) schwand (schwände) schwang (schwänge) schwor, veraltet: schwur (schwüre, selten: schwöre7) sah (sähe) war (wäre) sandte oder sendete (sendete [selten]) sott (sötte) sang (sänge) sank (sänke) sann (sänne, veraltet: sonne) saß (säße) sollte 3. Stammform (2. Partizip) (er hat) geschlissen (er hat) geschlossen (er hat) geschlungen (er hat) geschmissen (er ist) geschmolzen (er hat) geschnoben (er hat) geschnitten (er ist) geschrocken (veraltet) (er hat) geschrieben (er hat) geschrie[e]n (er ist) geschritten (es hat) geschwärt (veraltet: geschworen) (er hat) geschwiegen (er ist) geschwollen geschwommen (Er hat den ganzen Vormittag geschwommen; aber: Er ist über den Fluß geschwommen) (er ist) geschwunden (er hat) geschwungen (er hat) geschworen (er hat) gesehen (er ist) gewesen (er hat) gesandt oder gesendet (er hat) gesotten (er hat) gesungen (er ist) gesunken (er hat) gesonnen10 (er hat) gesessen (er hat) gesollt 1 Auch schwach: schleißte, hat geschleißt. 2 Schmeißen (Jägerspr.) ,Kot auswerfen, besudeln4 wird schwach gebeugt: schmeißte, hat geschmeißt. 3 Das tr. schmelzen* .flüssig machen' wird heute ebenfalls stark gebeugt: Er schmilzt, schmolz das Eisen, hat das Eisen geschmolzen. Die schwache Beugung ist veraltet. 4 Die schwachen Formen schnaubte, hat geschnaubt sind heute üblich. 5 Nur noch in Präfixbildungen und Zusammensetzungen wie er-, auf-, hoch-, zusammenschrecken. Jägerspr. schrecken .schreien* wird schwach gebeugt: Das Reh schreckte, hat geschreckt. Das tr. schrecken ,in Schrecken versetzen' sowie die tr. ö6-, auf- und erschrecken und das seltene verschrecken werden schwach gebeugt. Er schreckte ihn [ab, aufl, hat ihn erschreckt. Das tr. zurückschrecken wird regelmäßig schwach gebeugt. Das intr. zurückschrecken wird in konkretem Gebrauch, der selten ist, noch weitgehend stark gebeugt, doch wird das entsprechende 2. Partizip zurückgeschrocken selten angewendet. Häufiger ist hier das schwache Partizip. In übertragenem Gebrauch wird das intr. zurückschrecken in Verbindung mit vor in der Bedeutung .etwas nicht wagen* vorwiegend schwach gebeugt: Er schreckte vor dem Verbrechen zurück, war davor zurückgeschreckt. 6 Das tr. schwellen .größer machen' wird schwach gebeugt: schwellte, hat geschwellt. 7 Der Konjunktiv II schwöre (von schwor) ist mit dem Konjunktiv I und dem Präs. lautgleich (selten). 8 In der Bedeutung .[durch Rundfunk] übertragen* nur schwach. 9 Die schwachen Formen siedete, hat gesiedet werden daneben öfter gebraucht. 10 Gesonnen in der Verbindung gesonnen sein (Er ist gesonnen) stammt von einem heute ausgestorbenen Verb. Gesinnt (Er ist treu gesinnt) ist eine Ableitung aus dem Substantiv Sinn. 12
Anlage und Artikelaufbau Infinitiv 2. Stammform (Präteritum) 3. Stammform (2. Partizip) spalten speien2 spinnen spleißen sprechen (du sprichst, er spricht: sprich!) sprießen springen stechen (du stichst, er sticht; stich!) stecken intr. (.sich in etwas befinden') stehen stehlen (du stiehlst, er stiehlt; stiehl!) steigen sterben (du stirbst, er stirbt; stirb!) stieben4 stinken stoßen (du stößt, er stößt) streichen spaltete spie spann (spönne, spänne) spliß sprach (spräche) sproß (sprösse) sprang (spränge) stach (stäche) stak (stäke)3 stand (stünde, auch: stände) stahl (stähle, seltener: stöhle) stieg starb (stürbe) stob (stöbe) stank (stänke) stieß strich streiten stritt tragen (du trägst, er trägt) trug (trüge) treffen (du triffst, er trifft; triff!) traf (träfe) treiben trieb treten (du trittst, er tritt; tritt!) trat (träte) triefen5 trinken trügen tun verderben (du verdirbst, er verdirbt; verdirb!) verdrießen vergessen (du vergißt, er vergißt; vergiß!) verlieren wachsen (du wächst, er wächst) wägen [vgl. wiegen]7 waschen (du wäschst, er wäscht) weben8 troff (tröffe) trank (tränke) trog (tröge) tat (täte) verdarb (verdürbe) verdroß (verdrösse) vergaß (vergäße) verlor (verlöre) wuchs (wüchse) wog (wöge) wusch (wüsche) wob (wöbe) (er hat) gespalten (auch: gespaltet)1 (er hat) gespie[e]n (er hat) gesponnen (er hat) gesplissen (er hat) gesprochen (er ist) gesprossen (er ist) gesprungen (er hat) gestochen (er hat) gesteckt (er hat) gestanden (er hat) gestohlen (er ist) gestiegen (er ist) gestorben gestoben (Die Funken sind oder haben gestoben) (er hat) gestunken gestoßen (Er ist auf Widerstand gestoßen; aber: Er hat mich gestoßen) gestrichen (Er hat Butter auf das Brot gestrichen; aber: Die Schnepfen sind über den Acker gestrichen) (er hat) gestritten (er hat) getragen (er hat) getroffen getrieben (Der Wind hat den Ballon südwärts getrieben; aber: Der Ballon ist südwärts getrieben) getreten (Er hat ihn getreten; aber: Er ist in die Pfütze getreten) (er hat) getroffen (er hat) getrunken (er hat) getrogen (er hat) getan verdorben6 (Er hat sich den Magen verdorben; aber: Das Eingemachte ist verdorben) (es hat) verdrossen (er hat) vergessen (er hat) verloren (er ist) gewachsen (er hat) gewogen (er hat) gewaschen (er hat) gewoben 1 Die starke Form gespalten steht besonders bei adjektivischem Gebrauch: gespaltenes Holz usw. 2 Gelegentliche schwache Formen sind mundartlich. 3 Auch schwach: steckte. In der Bedeutung .festheften' wird tr. stecken nur schwach gebeugt: steckte, hat gesteckt. 4 Heute auch schon schwach: stiebte, gestiebt. 5 Heute häufig schwach: Seine Nase triefte, hat getrieft. In gewählter Sprache ist jedoch das Präteritum in der starken Form gebräuchlicher: troff. 6 Die Form verderbt .schlecht' wird nur noch als Adjektiv gebraucht. 7 Die schwache Beugung wägte, gewägt kommt gelegentlich vor. Von abwägen kommen die starken und schwachen Formen vor: wägte, wog ab und abgewogen, abgewägt. 8 Im übertragenen Gebrauch meist stark; in eigentlicher Bedeutung dagegen schwach: webte, hat gewebt. 13
Anlage und Artikelaufbau Infinitiv 2. Stammform (Präteritum) 3. Stammform (2. Partizip) weichen (.nachgeben4)1 weisen wenden2 werben (du wirbst, er wirbt; wirb!) werden (du wirst, er wird; werde!) werfen (du wirfst, er wirft; wirf!) wiegen [vgl. wägen]3 winden winken wissen (ich weiß, du weißt, er weiß) wollen (ich will, du willst. er will) wringen zeihen ziehen zwingen wich wies wandte oder wendete (wendete [selten]) warb (würbe) wurde (dichter, noch: ward) (würde) warf (würfe) wog (wöge) wand (wände) winkte wußte (wüßte) wollte wrang (wränge) zieh zog (zöge) zwang (zwänge) (er ist) gewichen (er hat) gewiesen (er hat) gewandt oder gewendet (er hat) geworben (er ist) geworden (als Hilfszeitwort: worden) (er hat) geworfen (er hat) gewogen (er hat) gewunden (er hat) gewinkt4 (er hat) gewußt (er hat) gewollt (er hat) gewrungen (er hat) geziehen gezogen (Er hat den Wagen gezogen; aber: Er ist aufs Land gezogen) (er hat) gezwungen 1 Weichen. ,ein-, aufweichen* wird schwach gebeugt: weichte, hat geweicht. 2 In der Bedeutung .einen Mantel usw.. Heu wenden, das Auto wenden* nur schwach: wendete, hat gewendet. Gewandt steht auch isoliert (.geschickt*). Bei entwenden sind die starken Formen veraltet: entwandte, hat entwandt. 3 Wiegen .schaukeln* wird schwach gebeugt: wiegte, hat gewiegt. 4 Das starke 2. Partizip gewunken ist hochsprachlich veraltet und wird heute nur noch mundartl. oder scherzhaft gebraucht. 4. Etymologische Angaben Die etymologischen Angaben sollen dem Wörterbuch, das in erster Linie ein Wörterbuch der Gegenwartssprache ist, historische Tiefe geben. Sie gehen, was die Form anlangt, beim deutschen Wortgut im allgemeinen nicht über das Althochdeutsche hinaus, verzichten weitestgehend auf rekonstruierte Formen und Wurzelansätze und auf die Aufführung verwandter Formen aus anderen germanischen oder indogermanischen Sprachen. Was die Bedeutung anlangt, wird vor allem bei den kultur- und geistesgeschichtlich bedeutsamen Wörtern die ursprüngliche oder eigentliche Bedeutung angegeben, so daß der Benutzer einen Einblick in die Begriffsbildung erhält. Der Weg der Lehn- und Fremdwörter wird gewöhnlich bis zur Ursprungssprache zurückverfolgt. Auch die Herkunft der Redewendungen und sprichwörtlichen Redensarten wird genau erklärt. a) Die Etymologie folgt auf die grammatischen Angaben in eckigen Klammern (vgl. aber 2j): aggressiv [agre'si:fl <Adj.> [(nach frz. agressif) zu lat. aggressus, 2. Part, von: aggredi = angreifen] ... b) Bei allen deutschen Grundwörtern werden die mhd. und ahd. Formen angeführt, wenn sie vorhanden sind. Der mhd. Form folgt die ahd. mit Komma, wenn die Bedeutungen gleich sind: Bad [ba:t], das; -[e]s, Bäder ['be:de; mhd. bat, ahd. bad]... Sind Schreibung und Bedeutung gleich, werden mhd. u. ahd. zusammengefaßt: *Bank [bank], die; -, Bänke ['benka; mhd., ahd. banc]... Hat die ahd. Form eine andere Bedeutung, steht nach der mhd. Form ein Semikolon: 2albern... [mhd. alwaere; ahd. alawäri = freundlich, wohlwollend...]. c) Alle Lehn- und Fremdwörter erhalten eine Etymologie, soweit sie nicht bloße Ableitungen sind. Entlehnungen der gleichen Wortart (z. B. Substantiv) werden durch < verbunden: Bandlira ... [russ. bandura < poln. bandura < ital. pandora < lat. pandür(i)um < griech. 14
Anlage und Artikelaufbau pandoüra]... Gehen sie auf eine andere Wortart zurück, steht die Präposition „zu": basieren... [frz. baser, zu: base = Grundlage < lat. basis, t Basis]. Wenn die Lehn- und Fremdwörter aus dem Romanischen stammen, werden sie bis auf das Lateinische (oder noch weiter) zurückgeführt: Basilisk ... [mhd. basiliske < lat. basiliscus < griech. basiliskos ...]. d) Zusammensetzungen erhalten nur dann eine Etymologie, wenn die Wortteile sonst nicht vorkommen (Bauwich) oder volksetymologisch umgestaltet sind (Maulwurf) oder wenn die Zusammensetzung aus irgendeinem Grunde besonders interessant ist (Weißbuch). 5. Stilistische Bewertungen, räumliche und zeitliche Zuordnungen, Zuordnungen zu Bereichen und Fach- und Sondersprachen Die stilistischen Bewertungen und Zuordnungen folgen den etymologischen Angaben in runden Klammern: Antlitz ['antlitsh das; -es, -e <P1. selten) [mhd. antlitze, ahd. antlizzi, eigtl. = das Entgegenblickende] (dichter., geh.): Gesicht. Angesicht; Barbier [bar'bi:?]. der; -s, -e [mhd. barbier < frz. barbier < mlat. barbarius = Bartscherer, zu lat. barba = Bart] (veraltet, aber noch scherzh.): Herrenfriseur; Baud [baut, bo:t], das; -[s], - [nach dem frz. Erfinder des Telegrafenapparats mit Typendrucker Emile Baudot, 1845-1903] (Fernspr.): Einheit der Telegrafiergesch windigkeit. a) Stilistische Bewertungen von Wörtern und Verwendungsweisen: Nicht besonders gekennzeichnet werden in diesem Wörterbuch die normalsprachlichen Wörter, wie z. B. ..Aal", „arm" und „beleidigen". Diese Wörter, die in ihrem Stilwert neutral sind, bilden den überwiegenden Bestandteil unseres Wortschatzes. Oberhalb dieser Schicht ist eine gebildete Ausdrucksweise anzusiedeln, die gewisse Kenntnisse und eine gute schulische Ausbildung voraussetzt und die im Wörterbuch mit „bildungsspr." ( = bildungssprachlich) gekennzeichnet wird. Es handelt sich hierbei meist um Fremdwörter, die weder einer Fachsprache noch der Umgangssprache angehören, wie z. B. ,,Affront", „analog" und „eruieren". Noch eine Stufe höher finden sich einerseits Wörter, die der gehobenen Sprache angehören, wie sie bei feierlichen Anlässen und gelegentlich auch in der Literatur verwendet wird. Diese gepflegte Ausdrucksweise, zu der Wörter wie „Antlitz", „sich befleißigen" und „Haupt" gehören, wirkt in der alltäglichen schriftlichen und mündlichen Verständigung im allgemeinen feierlich oder gespreizt; sie wird mit „geh." (= gehoben) gekennzeichnet. Andererseits gehören zu dieser Stilschicht Wörter, die vorzugsweise in der Dichtung vorkommen und heute fast durchgängig veraltet sind oder altertümelnd gebraucht werden, wie z. B. „Aar", „beglänzen" und „Odem". Diese Wörter werden mit „dichter." (= dichterisch) bewertet. Reicher gegliedert ist die Schicht unterhalb der normalsprachlichen Stilschicht. Ihr nahe steht die Umgangssprache, die im alltäglichen, besonders im familiär-vertraulichen, mündlichen Verkehr der Menschen untereinander üblich ist und in Briefen verwendet wird. Sie ist aber heute auch häufig in der Öffentlichkeit anzutreffen und hat Eingang in die Literatur gefunden. Umgangssprachliche Ausdrücke sind z. B. „flitzen", beschicken" und „gewieft"; sie werden mit „ugs." (= umgangssprachlich) gekennzeichnet. Davon heben sich Wörter und Verwendungsweisen ab, die einer burschikosen und z.T. recht nachlässigen Ausdrucksweise angehören, z. B. „anpfeifen", „Armleuchter" und „bekloppt". Diese Wörter werden als „salopp" gekennzeichnet. Wörter, die einer groben und gewöhnlichen Ausdrucksweise angehören, werden mit „derb" bewertet, wie z. B. „Arsch", „bescheißen" und „Fresse". Wörter, die zu einer niedrigen und obszönen Ausdrucksweise, zur Gossensprache gehören, wiez. B. „Arschloch", „Mose" und „vögeln", werden mit „vulg." (= vulgär) gekennzeichnet. Zu diesen stilistischen Bewertungen wie zu den normalsprachlichen Wörtern und Verwendungsweisen können Gebrauchsangaben wie „scherzhaft, spöttisch, ironisch, abwertend, nachdrücklich, gespreizt, verhüllend, Schimpfwort" u. a. treten. b) Räumliche und zeitliche Zuordnungen: Bei Wörtern und Verwendungsweisen, die nicht gemeinsprachlich sind, wird angegeben, daß sie nur in einem Teil des deutschen Sprachraumes üblich sind. Erstreckt sich ihre Verbreitung über ein größeres Gebiet, fehlt ein übergreifender hochsprachlicher Ausdruck. 15
Anlage und Artikelaufbau werden sie mit „regional" (z. B. fegen/kehren) gekennzeichnet. Ist die Zuordnung zu einem bestimmten Sprachgebiet gesichert, so wird dieses genannt: „nordd." (= norddeutsch, z.B. Feudel), „Schweiz." (= schweizerisch, z.B. Saaltochter), „österr." (= österreichisch, z. B. Palatschinke) usw. Läßt sich das Sprachgebiet nicht genau abgrenzen, so steht der Hinweis „landsch.44 (= landschaftlich, z.B. ausmären). Die sprachlichen Besonderheiterr in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik werden, wenn die Zuordnung nicht bereits aus der Bedeutungsangabe hervorgeht, durch die Zusätze ,,Bundesrepublik Deutschland" (z. B. Arbeitsfriede) und „DDR" (z. B. Abschnittsbevollmächtigter) gekennzeichnet. Bei den zeitlichen Zuordnungen besagt „veraltend", daß ein Wort nur noch selten, meist von der älteren Generation gebraucht wird (z. B. Backfisch). Mit „veraltet" wird angegeben, daß ein Wort nicht mehr Bestandteil des Wortschatzes der Gegenwartssprache ist; es kann aber noch in altertümelnder, scherzhafter oder ironischer Ausdrucksweise gebraucht werden (z. B. fürbaß). Die Angabe „früher" besagt, daß die Sache, um die es geht, heute nicht mehr üblich oder aktuell ist (z. B. Armenarzt). Mit „hist." (= historisch) wird angegeben, daß das, was das Wort bezeichnet, einer vergangenen Geschichtsepoche angehört (z. B. *Ban). Mit „ns." (= nationalsozialistisch) wird die Zugehörigkeit eines Wortes zur Sprache des Nationalsozialismus oder eine für die Zeit des Nationalsozialismus charakteristische Verwendungsweise eines Wortes bezeichnet (z. B. Braunhemd). Neuwörter und Neubedeutungen sowie Modewörter sind nicht besonders gekennzeichnet. Mit der Angabe „selten" wird darauf hingewiesen, daß ein Wort nur ganz vereinzelt gebraucht wird. c) Zuordnungen zu Bereichen und Fach- und Sondersprachen: Das Wörterbuch grenzt das Allgemeinsprachliche vom Fach- und Sondersprachlichen ab und kennzeichnet genau die Bereiche, in denen die Wörter verwendet werden. Wörter, aus deren Bedeutungsangaben die Zugehörigkeit zu einem Fachgebiet deutlich hervorgeht, werden im allgemeinen nicht besonders gekennzeichnet. So sind z. B. (abgelegene) Tier- und Pflanzennamen nicht noch ausdrücklich der Zoologie oder Botanik zugeordnet worden. Die Angabe „Jargon" bedeutet, daß der betreffende Ausdruck dem Jargon und nicht der Berufs- oder Fachsprache angehört, z. B. Eselsrücken (Eisenb. Jargon) im Unterschied zu Blocksignal (Eisenb.). Die in diesem Wörterbuch vorkommenden Bereiche und Fach- und Sondersprachen: Akustik Anatomie Anthropologie Arbeitsrecht Arbeitswissenschaft Archäologie Architektur Astrologie Astronomie Bakteriologie Ballett Ballistik Bankwesen Bautechnik Bauwesen Bergbau Bergmannssprache Betriebswissenschaft bildende Kunst Biochemie Biologie Bodenkunde Börsenwesen Botanik Buchbinderei Buchführung Buchwesen Bürowesen Chemie Datenverarbeitung Dichtkunst Diplomatie Druckersprache Druckwesen Eisenbahnwesen Elektronik Elektrotechnik Fernsehen Fernsprechwesen Fertigungstechnik Film Finanzwesen Fischereiwesen Flieger spräche Flugwesen Forstwesen Fotografie Frachtwesen Funktechnik Funkwesen Gartenbau Gastronomie Gaunersprache Geldwesen Genealogie Genetik Geographie Geologie Geometrie Gewerbesprache Gießerei graphische Technik Handarbeiten Handwerk (Gerberei. Böttcherei. Bäckerei usw.) Hauswirtschaft Heraldik Hochfrequenztechnik Hochschulwesen Holzverarbeitung Hotelwesen Hüttenwesen Imkersprache Informationstechnik Jagdwesen Jägersprache Kartenspiel Kaufmannssprache Kerntechnik Kindersprache Kino Kirchensprache Kochkunst Kommunikationsforschung Kosmetik Kraftfahrzeugtechnik Kraftfahrzeugwesen Kunstwissenschaft Kybernetik Landwirtschaft Literaturwissenschaft Malerei Mathematik Mechanik Medizin Meereskunde Metallbearbeitung Metallurgie Meteorologie Militär Mineralogie Mode Münzkunde Musik Mythologie Nachrichtentechnik Nachrichtenwesen Naturwissenschaften] Optik Pädagogik Paläontologie Parlamentssprache Pharmazie Philatelie Philosophie Phonetik Physik Physiologie Politik Polizeiwesen 16
Anlage und Artikelaufbau Postwesen Prähistorie Psychoanalyse Psychologie Raumfahrt Rechtssprache Religion Rentenversicherung Rundfunk Rundfunktechnik Schiffahrt Schiffbau Schrift wesen Schülersprache Schulwesen Seemannssprache Seewesen Sexualkunde Soldatensprache Sozialpsychologie Sozial versichern ng Soziologie Sport (Boxen, Fußball. Reiten usw.) Sportmedizin Sprachwissenschaft Sprengtechnik Statistik Steuerwesen Stilkunde Straßenbau Studentensprache Tabakindustrie Technik Textilindustrie Theater Theologie Tiermedizin Tierzucht Touristik Uhrmacherei Verfassungswesen Verhaltensforschung Verkehrswesen Vermessungswesen Versicherungswesen Verslehre Verwaltung Viehzucht Völkerkunde Völkerrecht Volkskunde Waffentechnik Wasserbau Wasserwirtschaft Werbesprache Winzersprache Wirtschaft Wohnungswesen Zahnmedizin Zahntechnik Zeitungswesen Zollwesen Zoologie 6. Bedeutungsangaben Die Bedeutungsangaben in diesem Wörterbuch sind das Ergebnis sprachwissenschaftlicher Analysen (onomasiologischer und semasiologischer Art). Im Gegensatz zu den Angaben in Lexika und Enzyklopädien, die dem Benutzer Sachdefinitionen (Realdefinitionen) und sachliche Belehrung bieten, handelt es sich bei den Bedeutungsangaben um Bestimmungen von Wortinhalten (Nominaldefinitionen), um Beschreibungen von Bedeutungsstrukturen. So wird z. B. ,.Flamme'4 als ,,hochschlagender Teil des Feuers; längliche, nach oben spitz auslaufende, bläulich oder gelbrot leuchtende Verbrennungserscheinung" (in Abgrenzung von Feuer, Lohe, Glut usw.) definiert und nicht sachlich als,.unter Leuchterscheinung und Hitzeentwicklung brennendes Gas, das durch Hitzezersetzung fester Stoffe in Kohlenmonoxyd, Kohlenwasserstoff und Wasserstoff entsteht". Die Bedeutungsangaben enthalten im allgemeinen nur Wörter, die der normalsprachlichen Stilschicht angehören und die im Wörterbuch selbst als Stichwort erscheinen. Sie sind so gehalten, daß sie der Durchschnittssprecher versteht und in Beziehung zu den Beispielen und Zitaten setzen kann. Die Bedeutungen werden außer mit erklärenden Umschreibungen (Definitionen) auch mit Synonymen angegeben. Synonyme werden immer dann verwendet, wenn keine (greifbaren) inhaltlichen, sondern nur stilistische Unterschiede oder Unterschiede in der regionalen Verbreitung bestehen, z. B. abkratzen ... (derb): sterben; abnibbeln ... (nordd., bes. berlin. salopp): sterben. In einigen Fällen sind die umschreibenden Erklärungen durch Synonyme, die sich in die Beispiele einsetzen lassen, ergänzt worden, z. B. fortwährend ...: sich [zur Verwunderung od. Unzufriedenheit des Sprechers] immer wiederholend; fortgesetzt, dauernd, ständig, immer wieder. a) Die Bedeutungsangaben werden durch einen Doppelpunkt angekündigt und sind kursiv gedruckt. Sie werden mit arabischen Zahlen und (bei enger zusammengehörenden Bedeutungen) mit Kleinbuchstaben gegliedert. Gliederungen mit Zahlen werden durch einen Punkt, Gliederungen mit Buchstaben durch ein Semikolon voneinander getrennt, z. B. abkochen <sw. V.; hat): 1. a) (selten) gar kochen, fertigkochen: Futterkartoffeln, Eier für den Salat a.; b) durch Kochen keimfrei machen: wir mußten das Trinkwasser a.; c) im Freien kochen: die Pfadfinder kochen ab; Um vier Uhr früh, als sie abkochen, ist klarer Sternenhimmel (Trenker, Helden 158); d) durch Kochen ausziehen: [Heilkräuter a. 2. (salopp) zermürben, erledigen, fertigmachen: sich nicht a. lassen; sie sperrten ihn in eine Einzelzelle und versuchten ihn abzukochen. 3. (salopp, landsch.) schröpfen, ausnehmen: sie haben ihn beim Skat ganz gehörig abgekocht; Sie taten nur schön mit ihm, wenn es bei ihm etwas abzukochen gab (Apitz, Wölfe 104). 4. (Boxen Jargon) vor einem Kampf [durch Training! sein Körpergewicht in kurzer Zeit verringern, um für eine bestimmte Klasse zugelassen zu werden: eine Woche vor dem Fight mußte er noch 5 Pfund a. b) Die Angaben von Bedeutungsschattierungen, von Kontextbedeutungen und der Bedeutungen der idiomatischen Ausdrücke stehen in runden Klammern hinter dem betreffenden Wort oder der betreffenden Fügung und sind kursiv gedruckt, z. B. anmalen <sw. V.; hat): a) etw. auf etw. malen, zeichnen: ein Tier [an die Wandtafel] a.; b) (ugs.) anstreichen, mit Farbe versehen, bunt machen: den Gartenzaun a.; Das Flugzeug ... ist wie ein Zebra angemalt 2 GDW 17
Anlage und Artikelaufbau (Grzimek, Serengeti 16); c) (ugs. scherzh.) [übertrieben] schminken: ich male mir die Lippen an (schminke mir die Lippen); du hast dich aber angemalt (auffällig geschminkt)\ 2August ['apgost; lat. Augustus, ^August] in der Fügung der dumme A. (Zirkusclown, Spaßmacher). c) Hinter der Bedeutungsangabe wird, wenn es einen Gegensatz gibt, das Gegensatzwort (Antonym) genannt, z. B. anwesend fanve:znt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; aus einem bestimm- ten Anlaß an einem Ort befindlich, zugegen (Ggs.: abwesend): alle -en Personen; bei einer Sitzung a. sein; der Chef ist nicht a.; Ü nicht ganz a. sein (ugs. scherzh.; geistesabwesend sein, nicht aufpassen)... 7. Phraseologie Die Beispiele in diesem Wörterbuch sollen das Zusammenspiel der Wörter veranschaulichen. An ihnen kann der Benutzer ablesen, wie sich der Aufbau der Satzglieder und Sätze vollzieht. a) Die Beispiele sind grob nach dem eigentlichen und übertragenen Gebrauch gegliedert, und zwar stehen die Beispiele für die konkrete Bedeutung immer vor den Beispielen mit bildlicher und übertragener Bedeutung, die durch Ü (= Übertragung) angekündigt werden, z.B. aufbrodeln <sw. V.; ist): brodelnd emporsteigen: Dampf, glühende Lava brodelte auf; aus dem Tal brodelte Nebel auf; Ü Unzufriedenheit war im Land aufgebrodelt; zweimal hat die Volksseele gekocht, zweimal sind die Deutschen aufgebrodelt wie Bromwasser (Tucholsky, Werke II, 126). Die beiden Wortarten Adjektiv und Substantiv sind darüber hinaus nach syntaktischen Gesichtspunkten gegliedert. Beim Adjektiv ist die Reihenfolge attributiv, prädikativ, adverbial, wobei Verwendungsweisen, die in runden Klammern erklärt werden (Kontextbedeutungen o. ä.) gewöhnlich aus der Gliederung herausgenommen werden und am Ende erscheinen, z.B. brav [bra:f| <Adj.> [frz. brave < ital. bravo = wacker; unbändig, wild < vlat. *brabus < lat. barbarus = fremd; ungesittet]: 1. (meist von Kindern) sich auf Grund einer fügsamen, ruhigen Wesensart so verhaltend, wie es die Erwachsenen erwarten od. wünschen: ein -es Baby; er ist heute sehr b., von allen am bravsten gewesen; sei b.!; b. sitzen bleiben; Ü wenn Chruschtschow schön b. sei und sich ganz gesittet benähme, werde man ... (Dönhoff. Ära 77) ... Beim Substantiv erscheint das Stichwort zunächst in der Subjektrolle (mit vorangestellten oder nachgetragenen Attributen), dann - beginnend mit dem Akkusativobjekt - in der Objektrolle und schließlich als Bestandteil präpositionaler Verbindungen. Auch beim Substantiv werden Verwendungsweisen, die in runden Klammern erklärt werden (Kontextbedeutungen o.a.). gewöhnlich aus dieser Gliederung herausgenommen und ans Ende gesetzt, z. B. Arm [-], der; -[eis, -e [mhd., ahd. arm, urspr. = Fügung, Gelenk, Glied]: 1. <Vkl. tÄrmchen) bes. als Greif- u. Halteorgan dienendes, aus Ober- u. Unterarm / sowie Hand] bestehendes Körperglied an der rechten bzw. linken Schulter des Menschen (od. des Affen): kräftige, runde, fleischige, behaarte, sehnige, muskulöse, dürre, knochige -e; sein linker A. ist steif; die -e erlahmen [vom Tragen]; den A. beugen, strecken; die -e aufstützen, [nach jmdm.] ausstrecken, hochhalten, heben, recken, ausbreiten, [über der Brust] kreuzen; sie stemmte die -e in die Hüften; jmds. A. nehmen (jmdn. unterhaken); sie schlang ihre -e um seinen Hals; beide -e voll haben (bepackt sein u. daher nichts anderes mit den Armen machen können); ich habe mir den A. gebrochen; sie hing an seinem A.; er nahm, packte ihn am/beim A.; ein Kind auf den A. nehmen; sie riß sich aus seinen -en [los]; jmdn. im A., in den -en halten; sie lagen sich gerührt in den -en; sie kam mit einem A. voll Holz herein (taber: Armvoll); den Mantel über den A. nehmen, über dem A. tragen; er preßte die Mappe unter den A.; wir können hier noch zwei starke -e (jmdn., der kräftig zupacken, helfen kann) gebrauchen; Ü der Baum breitet seine -e (dichter.; Äste) aus; der A. (die Macht) des Gesetzes; ... 18
Im Wörterverzeichnis verwendete Abkürzuhgen b) Sowohl den vereinfachten Beispielen, den Syntagmen (z. B. eine Arbeit verrichten) als auch den Beispielsätzen (z. B. ich mache mich jetzt an die Arbeit) liegen im allgemeinen Belege aus der Sprachkartei der Dudenredaktion zugrunde. Belege werden im Wörterbuch im allgemeinen zitiert, um Neubedeutungen und Neubildungen nachzuweisen, weniger geläufige oder ungewöhnliche Verwendungsweisen -sei es im Hinblick auf die Bedeutung, sei es im Hinblick auf die Verwendung im Satz- zu belegen und den bildhaften und übertragenen Gebrauch darzustellen. Der Zeitraum, aus dem die Belege stammen, umfaßt etwa 90 Jahre; der überwiegende Teil der Belege rührt allerdings aus der Zeit von 1950-1975 her. Die Quellen sind so ausgewählt worden, daß sie repräsentativ für das sprachliche Leben in seiner ganzen Vielschichtigkeit sind (s. Quellenverzeichnis). c) Idiomatische Ausdrücke (feste Verbindungen und Wendungen; Wortgruppenlexeme) werden bei der Bedeutung aufgeführt, zu der sie gehören, und stehen dort immer am Ende aller Beispiele. Sie werden mit einem * gekennzeichnet und erscheinen im Druck halbfett. Nur wenn sie sich keiner Bedeutung zuordnen lassen, erscheinen sie unter einer eigenen Gliederungszahl, z. B. Blume ['bluima], die; -, -n [mhd. bluome, ahd. bluoma, bluomol: 1. <Vkl. t Blümchen) a) Pflanze, die Blüten (1) hervorbringt: eine dankbare (anspruchslose, lange I und reich] blühende) B.; die -n blühen, gedeihen hier nicht, wachsen schnell, gehen ein; -n säen, pflanzen, gießen, umtopfen; b) einzelne Blüte einer Blume (a) mit Stiel: langstielige, frische, verwelkte, künstliche, gebackene (landsch.; künstliche) -n; die blaue B. (Sinnbild der Sehnsucht in der romantischen Dichtung); die -n duften, welken, lassen die Köpfe hängen, sind noch frisch, gehen auf. halten lange; -n pflücken; ein Strauß -n; jmdm. -n (Schnittblumen) überreichen, schicken; R vielen Dank für die -n (ironische Dankesformel als Antwort auf eine Kritik); *etw. durch die B. sagen (jmdm. etw. verblümt, nur in Andeutungen zu verstehen geben; wohl aus der Blumensprache, in der jede Blume eine symbolische Bedeutung hatte, so daß man eine schlechte Nachricht durch das Überreichen einer schönen Blume übermitteln konnte; dann aber von der geblümten, d. h. gezierten, mit „Redeblumen" [= Floskeln] versehenen Sprache). 2. a) (von Wein) Bukett. Duft: die B. des Weines; b) Schaum auf dem gefüllten Bierglas: die B. des Bieres; die B. abtrinken. 3. (Jägerspr.) Schwanz des Hasen: wenn er davonspringt, zeigt der Hase seine weiße B. Idiomatische Ausdrücke werden, um Platz zu sparen, gewöhnlich nur unter dem ersten auftretenden Substantiv aufgeführt, wenn keins vorhanden ist, unter dem ersten sinntragenden Wort, z. B. „frieren wie ein Schneider4' nur unter „Schneider", „durch dick und dünn" nur unter „dick", „die Engel im Himmel singen hören" nur unter „Engel". Im Wörterverzeichnis verwendete Abkürzungen a... Abk. Abi. a. c. i. adj. Adj. adv. Adv. aengl. afghan. afläm. afränk. afries. afrik. afrz. ägypt. ahd. A mit folgender Sprachangabe: alt... Abkürzung Ableitung accusativus cum infinitivo (Akkusativ + Infinitiv) adjektivisch Adjektiv adverbial Adverb altenglisch afghanisch altflämisch altfränkisch altfriesisch afrikanisch altfranzösisch ägyptisch althochdeutsch aind. air. aisl. aital. Akk. akkad. Akk.-Obj. alat. alban. alchimistenlat. alemann. alit. allg. altgriech. alttest. amerik. amtl. Amtsdt. Amtsspr. Anat. altindisch altirisch altisländisch altitalienisch Akkusativ akkadisch Akkusativobjekt altlateinisch albanisch alchimistenlateinisch alemannisch altlitauisch allgemein altgriechisch alttestamentlich amerikanisch amtlich Amtsdeutsch Amtssprache Anatomie 2* 19
Im Wörterverzeichnis verwendete Abkürzungen andalus. anglo.-amerik. anglofrz. angloind. Anm. annamit. anord. Anthrop. apoln. apreuß. aprovenz. arab. aram. Arbeitswiss. Archäol. Archit. armen. Art. aruss. asächs. aschwed. aslaw. assyr. Astrol. Astron. A. T. Attr. attr. Ausspr. awest. aztek. andalusisch anglo-amerikanisch an glo französisch angloindisch Anmerkung annamitisch altnordisch Anthropologie altpolnisch altpreußisch altprovenzalisch arabisch aramäisch Arbeitswissenschaft Archäologie Architektur armenisch Artikel altrussisch altsächsisch altschwedisch altslawisch assyrisch Astrologie Astronomie Altes Testament Attribut attributiv Aussprache awestisch aztekisch B babyl. Bakteriol. bah. baltoslaw. Bankw. Bantuspr. bask. Bauw. bayr. bed. Bed. begr. Bcrgmannsspr. berlin. Berufsbez. bes. Best. Betriebswiss. Bez. bibl. bild. Kunst bildl. bildungsspr. Biol. BM Bodenk. böhm. Börsenw. Bot. bras. bret. Bruchz. Buchf. Buchw. bulgar. babylonisch Bakteriologie baltisch baltoslawisch Bankwesen Bantusprache baskisch Bauwesen bayrisch bedeutet, bedeuten Bedeutungen] begründet Bergmannssprache berlinisch Berufsbezeichnung besonders Bestimmungswort Betriebswissenschaft Bezeichnungen] biblisch bildende Kunst bildlich bildungssprachlich Biologie Berliner Morgenpost Bodenkunde böhmisch Börsenwesen Botanik brasilianisch bretonisch Bruchzahl Buchführung Buchwesen bulgarisch Bürow. byzant. bzw. Bürowesen byzantinisch beziehungsweise chald. ehem. chilen. chin. christl. chaldäisch chemisch chilenisch chinesisch christlich dän. Daten verarb. Dativobj. DDR Dekl. Demonstrativpron. dgl. d. h. d. i. dichter. Dichtk. Dipl. Druckerspr. Druckw. dt. dänisch Daten verarbei tung Dativobjekt Deutsche Demokratische Republik Deklination Demonstrativpronomen dergleichen das heißt das ist dichterisch Dichtkunst Diplomatie Druckersprache Druckwesen deutsch EA ebd. ehem. Eigenn. eigtl. eingef. einschl. Einz. Eisenb. elektr. Elektrot. engl. entspr. entw. erw. (aus. zu) eskim. etrusk. etw. ev. Erstausgabe ebenda ehemals, ehemalig Eigenname eigentlich eingeführt einschließlich Einzahl Eisenbahnwesen elektrisch Elektrotechnik englisch entsprechend, entspricht entweder erweitert eskimoisch etruskisch etwas evangelisch Fachspr. fam. Familienn. FAZ Fem. Ferns. Fernspr. Fertigungst. Finanzw. finn. Fachsprache familiär Familienname Frankfurter Allgemeine Zeitung Femininum Fernsehen Fernsprechwesen Fertigungstechnik Finanzwesen finnisch 20
Im Wörterverzeichnis verwendete Abkürzungen finnougr. Fischereiw. fläm. Fliegerspr. Flugw. Forstw. fot. Fot. Frachtw. frank. fries. frühnhd. frz. Funkt. Funkw. FW finnougrisch Fischereiwesen flämisch Fliegersprache Flugwesen Forstwesen fotografisch Fotografie Frachtwesen fränkisch friesisch frühneuhochdeutsch französisch Funktechnik Funkwesen Fremdwort gäl. sali. galloroman. gaskogn. Gastr. Gattungsz. gaunerspr. Gaunerspr. geb. (aus) gebr. Gegenw. gegr. geh. gek. (aus) Geldw. gelegt 1. gemeingerm. Gen. Gen.-Obj. Geogr. Geol. Geom. gepr. germ. Ges. gew. Gewerbespr. Ggb. Ggs. gleichbed. got. graph. Technik. griech. gälisch gallisch galloromanisch gaskogn i seh Gastronomie Gattungszahlwort gaunersprachlich Gaunersprache gebildet gebräuchlich Gegenwart (Präsens) gegründet gehoben gekürzt Geldwesen gelegentlich gemeingermanisch Genitiv Genitivobjekt Geographie Geologie Geometrie geprägt germanisch Gesellschaft gewöhnlich Gewerbesprache Gegenbildung Gegensatz gleichbedeutend gotisch graphische Technik griechisch H hait. Handarb. Handw. Hausw. hebr. Her. hess. hethit. hindust. hist. hochd. Hochfrequenzt. Hochschulw. haitisch Handarbeiten Handwerk Hauswirtschaft hebräisch Heraldik hessisch hethitisch hindustanisch historisch hochdeutsch Hochfrequenztechnik Hochschulwesen hochspr. Holzverarb. Hotelw. hottentott. Hptst. Hu. Hüttenw. hochsprachlich Holzverarbeitung Hotelwesen hottentottisch Hauptstadt (weitere) Herkunft ungeklärt Hüttenwesen iber. idg. illyr. Imkerspr. ind. Indefinitpron. indekl. indian. Indianerspr. Indik. indoiran. indon. Inf. Informationst. Interj. intr. ir. iran. iron. islam. isländ. ital. iberisch indogermanisch illyrisch Imkersprache indisch Indefinitpronomen indeklinabel indianisch Indianersprache Indikativ indoiranisch indonesisch Infinitiv Informationstechnik Interjektion intransitiv irisch iranisch ironisch islamisch isländisch italienisch Jagdw. Jägerspr. jakut. jap. jav. Jes. Jh. jidd. jmd. jmdm. jmdn. jmds. jüd. Jugendspr. jugoslaw. jur. Jagdwesen Jägersprache jakutisch japanisch javanisch Jesaja Jahrhundert jiddisch jemand jemandem jemanden jemandes jüdisch Jugendsprache jugoslawisch juristisch kalm. kanad. Kardinalz. karib. katal. kath. Kaufmannsspr. kaukas. kelt. Kfz.-T. kalmückisch kanadisch Kardinalzahl karibisch katalanisch katholisch Kaufmannssprache kaukasisch keltisch Kraftfahrzeugtechnik 21
Im Wörterverzeichnis verwendete Abkürzungen Kfz.-W. Kinderspr. kirchenlat. kirchenslaw. Kirchenspr. kirchl. kirg. klass. klass.-lat. Kochk. Kommunikationsf. kommunist. Komp. KonJ. kopt. korean. Kosef. Kosew. kreol. kret. krimgot. kroat. kuban. Kunstwiss. Kurzf. K raft fah r zeug wesen Kindersprache kirchenlateinisch kirchenslawisch Kirchensprache kirchlich kirgisisch klassisch klassisch-lateinisch Kochkunst Kommunikationsfdrschung im kommunistischen Sprachgebrauch Komparativ Konjunktion koptisch koreanisch Koseform Kosewort kreolisch kretisch krimgotisch kroatisch kubanisch Kunstwissenschaft Kurzform (von) ladin. Lallw. landsch. landw. Landw. langob. läpp. lat. latinis. lautm. lett. lit. Literaturw. Lok. LÜ luxemb. LW ladinisch Lallwort landschaftlich landwirtschaftlich Landwirtschaft langobardisch lappisch lateinisch latinisiert, latinisierend lautmalend lettisch litauisch Literaturwissenschaft Lokativ Lehnübersetzung luxemburgisch Lehnwort m.. m. ma. MA. malai. marx. Mask. math. Math. md. Mech. med. Med. Meeresk. Mehrz. MEL melanes. M mit folgender Sprachangabe: mittel... männlich mittelalterlich Mittelalter malaiisch marxistisch Maskulinum mathematisch Mathematik mitteldeutsch Mechanik medizinisch Medizin Meereskunde Mehrzahl Meyers Enzyklopädisches Lexikon melanesisch mengl. Met. Metallbearb. mex. mfrz. mgriech. mhd. Milit. militär. mind. Mineral. mir. mlat. MM mniederd. mniederl. mong. mpers. mundartl. Münzk. mus. Myth. mittelenglisch Meteorologie Metallbearbeitung mexikanisch mittelfranzösisch mittelgriechisch mittelhochdeutsch Militär militärisch mittelindisch Mineralogie mittelirisch mittellateinisch Mannheimer Morgen mittelniederdeutsch mittelniederländisch mongolisch mittelpersisch mundartlich Münzkunde musikalisch Mythologie n... Nachrichtent. Nachrichtenw. Naturw. Neben f. neutest. Neutr. nfrz. ngriech. nhd. niederd. niederl. nlat. Nom. nord. nordamehk. nordd. nordgerm. nordostd. nordwestd. norm. norw. ns. N.T. Num. o. o. ä. o. Art. obersächs. Obj. od. o. dgl. OfT. offz. ohne Akk.-Obj. ohne Präp.-Obj. ökon. ökum. N mit folgender Sprachangabe: neu... Nachrichtentechnik Nachrichtenwesen Naturwissenschaften] Nebenform neutestamentlich Neutrum neufranzösisch neugriechisch neuhochdeutsch niederdeutsch niederländisch neulateinisch Nominativ nordisch nordamerikanisch norddeutsch nordgermanisch nordostdeutsch nord westdeutsch normannisch norwegisch nationalsozialistisch Neues Testament Numerale O ohne oder ähnlicheis], ähnlichem ohne Artikel obersächsisch Objekt oder oder dergleichen Offenbarung Johannis offiziell ohne Akkusativobjekt ohne Präpositionalobjekt ökonomisch ökumenisch (ökumenisches Verzeichnis der biblischen Eigennamen nach den Loccumer Richtlinien. Stuttgart 1971) 22
Im Wörterverzeichnis verwendete Abkürzungen o. PI. Ordinalz. Ortsn. osk. osman. o. Steig. ostd. österr. österr. ostfrz. ostgerm. ostmd. ostniederd. ostpreuß. ohne Plural Ordinalzahl Ortsname oskisch osmanisch ohne Steigerung[sformen] ostdeutsch österreichisch Österreich ostfranzösisch ostgermanisch ostmitteldeutsch ostniederdeutsch ostpreußisch Päd. Paläont. palästin. Papierdt. Parapsych. Pari. part. Part. Perf. pers. Pers. Personenn. peruan. pfälz. Phantasiebez. pharm. Pharm. Philat. philos. Philos. Phon. phöniz. phryg. Physik. Physiol. pik. PI. PI. ungebr. Plusq. polit. Polizeiw. poln. polynes. port. Postw. präd. Prähist. Präp. Präp.-Obj. Präs. Prät. preuß. Pron. provenz. Ps. Psych. Pädagogik Paläontologie palästinensisch Papierdeutsch Parapsychologie Parlamentssprache partizipial Partizip Perfekt persisch; persönlich Person Personenname peruanisch pfälzisch Phantasiebezeichnung pharmazeutisch Pharmazie Philatelie philosophisch Philosophie Phonetik phönizisch phrygisch physikalisch Physiologie pikardisch Plural Plural ungebräuchlich Plusquamperfekt politisch Polizeiwesen polnisch polynesisch portugiesisch Postwesen prädikativ Prähistorie Präposition Präpositionalobjekt Präsens Präteritum preußisch Pronomen provenzalisch Psalm Psychologie R Raumf. rechtl. Rechtsspr. refl. rel. Rel. Rentenvers. rhein. Rhet. röm. roman. rückgeb. [aus] rumän. Rundf. Rundfunkt. mss. rzp. Redensart Raumfahrt rechtlich Rechtssprache reflexiv religiös Religion Rentenversicherung rheinisch Rhetorik römisch romanisch rückgebildet [aus] rumänisch Rundfunk Rundfunktechnik russisch reziprok s. S. sächs. sanskr. scherzh. schles. schott. schriftspr. Schriftw. schülerspr. Schülerspr. Schulw. schw. schwäb. schwed. Schweiz. s.d. seem. Seemannsspr. Seew. semit. serb. serbokroat. Sexualk. Sg. sibir. singhal. sizilian. skand. slaw. slowak. slowen. s. o. sold. Soldatenspr. sorb. Sozialpsych. Sozialvers. Soziol. Sp. span. spätahd. spätgriech. spätlat. spätmhd. Sportmed. spött. siehe; sächlich Seite sächsisch sanskritisch scherzhaft schlesisch schottisch schriftsprachlich Schriftwesen schülersprachlich Schülersprache Schulwesen schwach [gebeugt] schwäbisch schwedisch schweizerisch siehe dies, siehe dort seemännisch Seemannssprache Seewesen semitisch serbisch serbokroatisch Sexualkunde Singular sibirisch singhalesisch sizilianisch skandinavisch slawisch slowakisch slowenisch siehe oben soldatisch Soldatensprache sorbisch Sozial Psychologie Sozialversicherung Soziologie Spalte spanisch spätalthochdeutsch spätgriechisch spätlateinisch spätmittelhochdeutsch Sportmedizin spöttisch 23
Im Wörterverzeichnis verwendete Abkürzungen Spr sprach w. Sprachw. Sprengt. Steig. Steuerw. Stilk. Studentenspr. st. V. StVO s. u. subst. Subst. südamerik. südd. südslaw. südwestd. sumer. Sup. svw. sw. V. Syn. syr. Sprichwort sprachwissenschaftlich Sprachwissenschaft Sprengtechnik Steigerung[sformen] Steuerwesen Stilkunde Studentensprache starkes Verb Straßenverkehrsordnung siehe unten substantivisch, substantiviert Substantiv südamerikanisch süddeutsch südslawisch südwestdeutsch sumerisch Superlativ soviel wie schwaches Verb Synonym syrisch Tabakind. tahit. tamil. tat. techn. tessin. Textilind. Theol. thrak. thüring. tib. Tiermed. tirol. tochar. tr. Trenn. tschech. tungus. türk. turkotat. Tabakindustrie tahitisch tamilisch tatarisch technisch tessinisch Textilindustrie Theologie thrakisch thüringisch tibetisch Tiermedizin tirolisch tocharisch transitiv Trennung tschechisch tungusisch türkisch turkotatarisch u. Ü u.a. u.a. [Übers.] übertr. u. dgl. u.d.T. ugr. ugs. Ugs. ukrain. umbr. unbest. unflekt. ung. ungebr. unpers. unr. V. unv. urspr. urverw. usw. U und Übertragung und and[e]re, und and[e]res, unter ander[e]m, unter anderlejn und ähnlicheis], und ähnlichem Übersetzung (in Zitaten) übertragen und dergleichen unter dem Titel ugrisch umgangssprachlich Umgangssprache ukrainisch umbrisch unbestimmt unflektiert ungarisch ungebräuchlich unpersönlich unregelmäßiges Verb unverwandt ursprünglich urverwandt und so weiter v. a. venez. verächtl. Verfassungsw. Verhaltensf. verhüll. Verkehrsw. Vermessungsw. Versicherungsw. verw. vgl. [d] Vgr. viell. Vkl. vlat. Völkerk. Völkerr. volksetym. Volksk. volkst. Vorn. vulg. vor allem venezianisch verächtlich Verfassungswesen Verhaltensforschung verhüllend Verkehrswesen Vermessungswesen Versicherungswesen verwandt vergleiche [dies] Vergrößerungsform vielleicht Verkleinerungsform vulgärlateinisch Völkerkunde Völkerrecht volksetymologisch Volkskunde volkstümlich Vorname vulgär w w. WafTent. wahrsch. Wasserwirtsch. weidm. Wemf. Wenf. Werbespr. Werf. Wesf. westd. westfäl. westgerm. westmd. westniederd. westslaw. Wiederholungsz. Winzerspr. wiener. Wirtsch. Wissensch. Wohnungsw. Wz. © weiblich Waffentechnik wahrscheinlich Wasserwirtschaft weidmännisch Wemfall Wenfall Werbesprache Werfall Wesfall westdeutsch westfälisch westgermanisch westmitteldeutsch westniederdeutsch westslawisch Wiederholungszahlwort Winzersprache wienerisch Wirtschaft Wissenschaft Wohnungswesen Wurzel Warenzeichen (Etwaiges Fehlen dieses Zeichens besagt nicht. daß ein Wort von Jedermann frei benutzt werden kann.) Zahnmed. Zahnt. z.B. Zeitungsw. Zollw. Zool. Zus. Zusb. zusger. aus zusgez. aus Zusschr. z.T. zw. Zahnmedizin Zahntechnik zum Beispiel Zeitungswesen Zollwesen Zoologie Zusammensetzungen] Zusammenbild ung[en] zusammengerückt aus zusammengezogen aus Zusammen Schreibung zum Teil zwischen 24
Quellenverzeichnis Abend, Der (Zeitung). Berlin Abendpost/Nachtausgabe (Zeitung). Frankfurt a. M. Aberle. Gerhard: Stehkneipen. Frankfurt a. M. Hamburg: Fischer Bücherei 119. 1971. ADAC-Motorwelt (Zeitschrift). München. Acta Paedopsychiatrica. Bonn: Verlag bibliotheca chri- stiana. 1962. Adler. Alfred: Über den nervösen Charakter. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag. 1972. - EA 1912. Adler. H. G.: Eine Reise. Bonn: Verlag bibliotheca chri- stiana. 1962. Adorno. Theodor W.: Prismen. Kulturkritik und Gesellschaft. München: dtv 159. 1963. - EA 1955. Aggression und Anpassung in der Industriegesellschaft. Aufsatzsammlung. Frankfurt a. M.: Edition Suhrkamp. 2. Aufl. 1969. Aichinger. Ilse: Die größere Hoffnung. Frankfurt a. M. - Hamburg: Fischer Bücherei 327. 1960. - EA 1948. Andersch. Alfred: Die Rote. Ölten und Freiburg: Walter- Verlag. 1960. Andersch. Alfred: Sansibar oder der letzte Grund. Frankfurt a. M. - Hamburg: Fischer Bücherei 354. 1962. - EA 1957. Andres. Stefan: Die Liebesschaukel. Frankfurt a. M. - Hamburg: Fischer Bücherei 46. 1961. - EA 1943 u. d. T. Der gefrorene Dionysos. Andres. Stefan: Die Vermummten. Stuttgart: Reclams U.-B. 7703/7704. 1959. Andres. Stefan: Die Reise nach Portiuncula. München: R. Piper & Co Verlag. 1954. Apitz. Bruno: Nackt unter Wölfen. Reinbek: rororo 416/417. 1961. - EA 1958. Aufbruch (evangelische Kirchenzeitung). Karlsruhe. Augstein. Rudolf: Spiegelungen. München: List Taschenbücher 272. 1964. Augstein. Rudolf: Ist die SPD (noch) zu retten? Vortrag an der Universität Tübingen am 29. 11. 1965. Beilage zum Spiegel vom 22. 12. 1965. Augustin. Ernst: Der Kopf. München: R. Piper & Co Verlag. 1962. Auto. Motor und Sport (Zeitschrift). Stuttgart. Bachmann. Ingeborg: Gedichte. Erzählungen. Hörspiel. Essays. München: Piper & Co Verlag. 1964. Die Bücher der Neunzehn. Nr. 111. Baldwin. James: Eine andere Welt. Übers, von Hans Wollschläger. Reinbek: Rowohlt Verlag. 1965. Bamm. Peter: Die kleine Weltlaterne. Frankfurt a. M. - Hamburg: Fischer Bücherei 404. 1962. - EA 1935. Baum. Vicky: Liebe und Tod auf Bali. Frankfurt a. M. - Berlin: Ullstein Bücher 143. 1962. - EA 1937. Baum. Vicky: Rendezvous in Paris. Frankfurt a. M. - Berlin: Ullstein Bücher 76. 1962. - EA 1951. Bausinger, Hermann: Dialekte. Sprach bar rieren, Sondersprachen. Frankfurt a. M.: Fischer Bücherei 6145. 1972. Bauwirtschaft. Die (Zentralblatt für das gesamte Bauwesen). Wiesbaden-Berlin. Becher. Johannes: Lyrik. Prosa. Dokumente. Wiesbaden: Limes Verlag. 1965. Beheim-Schwarzbach. Martin: Die diebischen Freuden des Herrn von Bißwange-Haschezek. Hamburg: rororo 47. 1952.-EA 1948. Benn. Gottfried: Die Stimme hinter dem Vorhang und andere Szenen. München: dtv 25 sr. 1964. - EA von Die Stimme hinter dem Vorhang 1952. Benn, Gottfried: Provoziertes Leben. Frankfurt a. M. - Berlin: Ullstein Bücher 54, 1962. - EA 1955. Benn, Gottfried: Den Traum alleine tragen. Neue Texte. Briefe, Dokumente. Hrsg. Paul Raabe und Max Niedermayer. München: dtv 557, 1969. - EA 1966. Benrath, Henry: Die Kaiserin Konstanze. Frankfurt a. M. - Hamburg: Fischer Bücherei 330. 1960. - EA 1935. Berg. Corona: Italienische Miniaturen. Bonn: Athenäum Verlag. 1952. Bergengruen. Werner: Die Feuerprobe. Stuttgart: Reclams U.-B. 7214. 1933. Bergengruen. Werner: Die Rittmeisterin. München: Nym- phenburger Verlagshandlung. 1954. Bergsträßer Anzeiger (Zeitung). Bensheim. Berliner Morgenpost (Zeitung). Berlin. Berliner Zeitung. Berlin (Ost). BerndorfT. Hans Rudolf: Das schwarz-weiß-rote Himmelbett. Frankfurt a. M. - Hamburg: Ullstein. 1963. - EA 1961 u. d. T. Cancan und großer Zapfenstreich. Bernstorff. Ruth: Die Leute reden über Mutti. Silvia-Roman 674. Bergisch Gladbach: Bastei Verlag. 1965. Bibel. Die oder Die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments. Nach der deutschen Übersetzung Martin Luthers. Stuttgart: Württembergische Bibelanstalt. 1975. - EA 1912. Bieler. Manfred: Bonifaz oder der Matrose in der Flasche. 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München: dtv 1. 1957. Böll. Heinrich: Der Mann mit den Messern. Stuttgart: Reclams U.-B. 8287. 1958. Böll. Heinrich: Und sagte kein einziges Wort. Frankfurt a. M. - Berlin: Ullstein Bücher 141. 1962. - EA 1953. Böll. Heinrich: Wo warst du. Adam? Frankfurt a. M. - Berlin: Ullstein Bücher 84. 1962. - EA 1951. Bordiert. Wolfgang: Draußen vor der Tür und ausgewählte Erzählungen. Reinbek: rororo 170. 1962. - EA 1956. - EA von Draußen vor der Tür 1947. Borchert. Wolfgang: Die traurigen Geranien und andere Geschichten aus dem Nachlaß. Reinbek: Rowohlt Verlag. 1962. Borkenau. Franz: Karl Marx. Frankfurt a. M. - Hamburg: Fischer Bücherei. 1956. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Frankfurter Ausgabe. Organ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Frankfurt a. M. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Hrsg. vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Bottroper Protokolle, Aufgezeichnet von Erika Runge. 7. Auflage. Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag, 1972. -EA 1968. Brand. Christianna: Gangster. Geister und Ganoven. Übers, von Klaus Prost. Reinbek: rororo 2246. 1972. 25
Quellenverzeichnis Brecht. Bertolt: Drei Groschen Roman. Reinbek: rororo 263/264. 1961. Brecht, Bertolt: Geschichten. Frankfurt a. M.: Bibliothek Suhrkamp81. 1962. Brecht. Bertolt: Der gute Mensch von Sezuan. Frankfurt a. M.: Edition Suhrkamp 73. 1964. - EA 1953. Brecht, Bertolt: Songs aus der Dreigroschenoper. Berlin: Gebrüder Weiss Verlag, 1949. Brecht, Bertolt: Hauspostille. Berlin-Frankfurt a. M.: Bibliothek Suhrkamp 4. 1956. - EA 1927. Bredel, Willi: Die Prüfung. Berlin: Aufbau-Verlag, 1946. - EA 1934. Bredel. Willi: Die Väter. Berlin-Weimar: Aufbau-Verlag. 1967.-EA 1941. Brehms Tierleben, hrsg. von Adolf Meyer-Abich. Hamburg: Standard Verlag. 1953. - EA 1864-69. 6 Bände. Brentano. Bernard von: Theodor Chindler. Zürich-Frei- burg: Atlantis-Verlag, 1945. - EA 1936. Brigitte (Zeitschrift). Hamburg. Britting. Georg: Der Eisläufer. Erzählung. Stuttgart: Reclams U.-B. 7829. 1959. - EA 1948. Broch. Hermann: Esch oder die Anarchie. Frankfurt a. 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A a [a] <Präp.) [ital. a < lat. ad = zu] in formelhaft gebrauchten ital. Fügungen, z. B. a conto, a tempo. a, A [a:]. das; - [a: (in gesprochener Sprache ugs.: a:s)]. - [a: (in gesprochener Sprache ugs.: a:s); mhd., ahd. aj: 1. erster Buchstabe des A Iphabets, erster Laut der Vokalreihe a% e, i, o, u: ein kleines a, ein großes A schreiben; eins a (f'eins I); R wer A sagt, muß auch B sagen (wer etw. beginnt, muß es fortsetzen u. auch unangenehme Folgen auf sich nehmen): *das A und O, (seltener:) das A und das O (ugs.; die Hauptsache, Quintessenz, das Wesentliche, Wichtigste, der Kernpunkt: urspr. = der Anfang und das Ende. vgl. Off. 1. 8: „Ich bin das A und O. der Anfang und das Ende, spricht Gott der Herr." nach dem ersten [Alpha] und dem letzten [Omega] Buchstaben des griech. Alphabets); von A bis Z (ugs.; von Anfang bis Ende, ohne Ausnahme: nach dem ersten u. dem letzten Buchstaben des dt. Alphabets, von dt. Nachschlagewerken). 2. (Musik) sechster Ton der Grund-(C-Dur-)Tonleiter: auf dem Klavier das a; A anschlagen; der Kammerton a, A; A-Saite. a, A: fAlpha. a [a] <Präp.) [frz. ä < lat. ad = zu]: 1. (Kaufmannsspr.. ugs.) das Stück i zu: zehn Marken ä 50 Pfennig; zwei Kästen ä dreihundert Schuß (H. Kolb. Wilzenbach 1S7). 2. nach, um (in formelhaft gebrauchten frz. Fügungen, z. B. ä bas. ä la carte usw.. ä tout prix). ä, Ä [e:]. das; -. - (ta. A) [mhd. ae]: Umlaut aus a, A. Aa [a' |a], das; - [subst. aus der ankündigenden lautm. Interj. a-a] (Kinderspr.): feste menschliche Ausscheidung: das Aa abwischen; * Aa machen (seine große Notdurft verrichten). Aal [a:l]. der; -[eis. -e; <Vkl. TÄlchen (1)> [mhd.. ahd. äl]: in Süßwasser u. Meer lebender, als Speisefisch geschätzter, schlangenförmiger Knochenfisch mit schlüpfriger Haut: ein fetter A.; A. grün (frisch gedünsteter, nicht geräucherter Aal): A. blau (gekochter, durch Übergießen mit heißem Essigwasser blau verfärbter Aal): Ich war derzeit noch dünn wie ein A. (Leip. Klabauterflagge 38); -e fangen, stechen; sich gleich einem A.. wie ein A. durch etw. hindurchwinden; * glatt wie eh A. sein (nicht zu fassen sein, sich aus jeder Situation geschickt herauszuwinden verstehen): sich [drehen und] winden, krümmen wie ein A. (sich aus einer unangenehmen, schwierigen Lage zu befreien suchen). aal-« Aal-: -artig <Adj.; o. Steig.): in der Art eines Aales I geschehendj: die -en Muränen; -fang» der: das Fangen der Aale, Aalfischerei: zum A. hinausfahren; bischer, der; -fisdierei, die; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Form eines Aales: ein -es Tier; -gl*tt <Adj.; o. Steig.): 1. (selten) überaus glatt: -e Griffe. 2. (abwertend) schwer zufassen (weil fähig, sich aus jeder Situation herauszuwinden): jmdm. a. ausweichen; -gleich <Adj.; o. Steig.): einem Aal gleich, ähnlich: sich a. durch etw. hindurchwinden; -harnen,der (landsch.): Fangnetz bes. für Adle im Unterlauf von Strömen: -kästen, der: aus Lattenrosten bestehende Fangvorrichtung, in die das einströmende Wasser den Aal hineinzieht: -korb, der: korbähnliches Gerät zum Aalfang: -leiter.die: leiterartige Vorrichtung für Aale zum Überwinden von Stauwehren, Wasserfällen u.a.: Mnutter, die <P1. -muttern) [nach der Ähnlichkeit der Jungen mit jungen Aalen]: Vertreter meist lebendgebärender Raubfische, ins- bes. die 20-40 cm lange Aalquappe (2); -quappe, die [nach dem aalförmigen Körper] (bes. nordd.): 1. einziger im Süßwasser lebender Vertreter einer Dorschfischart, bis 80 cm langer Raubfisch. 2. vgl. -mutter; -räucherei, die; -raupe, die [2. Bestandteil (in Anlehnung an Raupe) mhd. nippe, rutte < ahd. *rupta < gleichbed. mlat. rubeta < lat. rubeta = Kröte]: svw. t-Quappe; -reuse, die: Reuse zum Aalfang: ^speer, der: mehrzinkiges, speerähnliches Gerät zum Aalstechen: -stechen, das: das Stechen der Aale mit dem Aalspeer: das A. ist verboten; -strich, der [nach der schmalen, länglichen Form]: meist dunkelfarbiger, schmaler Streifen längs der Rückenmitte von Wildformen von) Pferden, Rindern, Eseln, Ziegen u. a. Säugetieren: -suppe, die: Hamburger A.; -tierchen, das: svw. TÄlchen (2). aalen [a:ten], sich <sw. V.; hat) [eigtl. = sich winden wie ein Aal, sich rekeln] (ugs.): sich wohlig dehnen u. strecken, sich behaglich ausgestreckt ausruhen, es sich gutgehen, wohl sein lassen: sich am Strand, in der Sonne a.; Wir aalen uns eine ganze Weile... (Imog, Wurliblume 251). Aar [an?], der, -[e]s. -e [mhd. arte), ahd. aro] (dichter, veraltet): svw. T Adler. Aas [a:s], das; -es, -e u. Äser ['e:zb; mhd., ahd. äs, verw. mit Tessen, eigtl. = Futter, (Lock)speise]: 1. <P1. Aase) verwesende! Tierleiche, Kadaver: von A. leben; wo aber ein A. ist. da sammeln sich die Geier (Matth. 24. 28); Ü (abwertend:) Daß Sie ein gemeiner, todeswürdiger Verbrecher sind, dessen A. man am Halse aufhängen wird (Fallada, Jeder 356). 2. <P1. Äser) (derb, verächtl.) durchtriebener, gemeiner, niederträchtiger Mensch: auch: widerspenstiges, faules i Haustier (oft als Schimpfwort): sie ist ein kleines, freches, gemeines, schlaues, raffiniertes, faules A.; das A. ( = der Esel) bockt schon wieder; mitleidig: du armes A.!; mit dem Unterton widerstrebender Anerkennung: ein feines, tolles A.; *ein A. (heute meist: As) auf der Baßgeige sein (salopp; überaus gerissen /und tüchtig] sein). 3. *kein A. (derb; kein Mensch, niemand): kein A. ist zu sehen. aas-« Aas-: -bände, die (derb; abwertend): verstärkend für T Bande: Das ist so eine verfluchte, verräterische A. (Fallada. Jeder 43); -Wime, die: Blume mit nach Aas (1) riechender Blüte, die Aasfliegen anzieht (Stapelie u.a.); -fliege. die: größere Fliege, deren Weibchen die Eier an Aas (1) ablegt u. deren Larve von Aas (1) lebt: Schmeiß/liege: -fressend <Adj.; o. Steig.; nur attr.); -fresser, der: Tier, das Aas (1) frißt (z. B. Hyäne); -geier, der: von Aas (1) lebender Raubvogel: meist Ü Mensch, der gierig darauf aus ist, sich ohne Gefahr an Toten od. Macht losgewordenen zu bereichern: Ausbeuter: -geruch, der; -gestank, der (abwertend); -insekt, das: Insekt, das sich von Aas (1) nährt: -Jäger, der: Jäger, der unweidmännisch jagt, so daß das angeschossene Wild entkommt u. später verendet: -Jägerei» die: Jagen des t Aasjägers; -käfer, der: Käfer, der sich von Aas (1) nährt; -krähe, die: Rabenvogel, der u.a. Aas (1) frißt; -seite, die (Gerberei): Fleischseite der tierischen Haut (Ggs.: Narbenseite); -vogel, der: Vogel, der Aas (1) frißt, bes. Aasgeier, -krähe. aasen[a.zn] <sw. V.; hat) [überdie Bed. ..Nahrung vergeuden, in Speisen herumsudeln" aus „Felle auf der Aasseite abschaben", zu: Aas (1)] (salopp; bes. nordd.): mit etw. nicht haushälterisch, verschwenderisch umgehen; es auf diese Weise verbrauchen; etw. verschwenden: er aaste mit dem Geld, mit seiner Gesundheit, seinen Kräften; aasig [a:zi9] <Adj.>: 1. <o. Steig.) vom Aas (1) herrührend, faulig: ein -er Hauch. 2. von Niedertracht, Infamie erfüllt; gemein: sein -es Lächeln (K. Mann, Mephisto 54). 3. (intensivierend bei Verben u. Adjektiven) (salopp) über alles Maß, sehr: a. frieren; etw. tut a. weh. Aaser: t Äser. Aast bist], das; -[e]s; Äster ['e:stT?) (landsch.): Aas (2). ab [ap; mhd. ab(e). ahd. ab(a)]: I. <Präp. mit Dativ) (vgl. aber 2 u. 3): 1. (räumlich, bes. Kaufmannsspr.. Verkehrsw.) von - an, von - weg: [frei] ab Werk; ab [unserem] Lager; wir fliegen ab allen deutschen Flughäfen. 2. (zeitlich; bei artikellosen Substantiven mit adj. Attribut gelegt 1. auch mit Akk.) von - an: alle Frauen ab dem 35. Lebensjahr; Jugendliche ab 18 Jahren (gelegtl.: Jahre); ab kommendem (gelegt 1.: kommenden) Montag; ab Mai; ab 1970; ab heute [nacht]. 3. bei Eigenschaften. Reihenfolge. Rangfolge u.a. (bei artikellosen Substantiven mit adj. Attribut gelegtl. 3 GDW D 33
Abakus auch mit Akk.) von - an: die Dienstgrade ab Unteroffizier; ab nächster (gelegt 1.: nächste) Ausgabe. II. <Adv.) 1. a) weg. fort: entfernt (in Verbindung mit „sein44 im Inf. u. Part, zusammengeschrieben): ich wußte nicht, daß die Hütte so weit von jeder menschlichen Behausung ab war; gleich hinter der Kreuzung links ab; nicht sehr weit ab vom Weg liegen (vgl. aber: weitab); zwei Kilometer ab [von dieser Stelle]; (Verkehrsw.:) Kassel ab 730; Bayrischer Bahnhof ab. ab Bayrischer Bahnhof; oft in Aufforderungen: Los. ab in die Unterkünfte (Grass, Hundejahre 373); als Bühnenanweisung: ab (geht ab. soll abgehen): *ab durch die Mitte, ab die Post (ugs.; weg. fort): ab nach Kassel (ugs.; /schnellJ fort: Kassel war der Sammelplatz der hess. Soldaten, die während des amerik. Unabhängigkeitskrieges an England verkauft wurden); ab trimQ/trümQ (landsch.; weg: H. u.); b) <als Verstärkung der Präp. „von44)(ugs.) von -an(räumlich u. zeitlich): von Rom. von Montag ab. 2. (ugs.) [abJgetrennt, los (in Verbindung mit ..sein4* im Inf. u. Part, zusammengeschrieben): ich wußte nicht, daß der Knopf ab war; landsch.. salopp als adj. Attribut: das abbe Bein - wie Tante Röschen in Zukunft zu sagen pflegte- ... kam in Spiritus (BerndorfT. Himmelbett 37). 3. herunter, hinunter, nieder (gewöhnlich in milit. Kommandos; Ü in Verbindung mit ..sein44 im Inf. u. Part, zusammengeschrieben): Gewehr ab!, Helm ab zum Gebet!; ab! (Gewichtheben: Kommando, mit dem der Kampfrichter den Athleten auffordert, das Gewicht abzulegen); Ü ich weiß nicht, warum ich so ab (ugs.; müde, erschöpft) bin. 4. <in Wortpaaren): a) auf und ab (Tauf II 3); b) ab und zu: a) von Zeit zu Zeit: ab und zu besuche ich meine Eltern; ß) (veraltet) aus und ein. weg u. herbei: Der Adjutant ging ab und zu und nahm denjenigen, der zunächst an der Reihe war. beiseite (Th. Mann, Hoheit 117); c) ab und an: (bes. nordd.) ab und zu (b a): Ab und an übernahm ich das Ruder (Leip. Klabauterftagge 15). Abakus fa(:)bakus], der; -. - [lat. abacus < gr. äbax (Gen.: äbakos) = Brett. Tafel]: 1. Rechen- od. Spielbrett der Antike. 2. (Archit.) obere Platte auf dem Säulenkapitell. abänderbar ['ap|endeba:£] <Adj.; o. Steig.): sich abändern lassend: -e Entscheidungen. Urteile: dieser Verwaltungsakt ist a.; <Abl.:) AbAnderbarkeit, die; -; «hinderlich <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.) (veraltet. Amtsspr.): svw. Tabänderbar; Abi: AbAnderlidikeit.d.e; -; «bindern <sw. V.; hat): 1. ein wenig ändern: das Testament, den Antrag. Beschluß, das Programm a. 2. (Biol.) (durch Mutation od. Umwelt) in den Artmerkmalen variieren* sich wandeln: die Farben der Blüten ändern off stark ab; <Abl.:> Abändenfl«, die; -, -en. «bindenmas-^bindenings-: -antrag.der (Pari.): t Amendement; -bedürftig <Adj.; nicht adv.); -fähig <Adj.; nicht adv.); -klase.die (Jur.): Klage auf Abänderung eines zivi {gerichtlichen Urteils auf Zahlung bestimmter wiederkehrender Leistungen: -Vorschlag, der. Abandon [abä'dÖ:]. der; -s. -s [frz. abandon < altfrz. a bandon = zur freien Verfügung, zu: bandon, norm, banon = Verfügung. Überlassung < fränk. ban = (Übergabe in eine fremde) Gerichtsbarkeit, vgl. dt. tBann] (jur.): (bes. bei Gesellschaftsverhältnissen, in der Seeversicherung, auch im Börsenwesen) Verzicht auf ein Recht zugunsten einer Gegenleistung: abandomieren [abädD'ni:rdn] <sw. V.; hat) [< frz. abandonner. zu: abandon. f Abandon]: 1. (veraltet): verlassen, aufgeben, überlassen. 2. (jur.) das Abandon erklären. ^bängsten, sich <sw. V.; hat) (selten, veraltet): abängstigen: «bängstigen, sich <sw. V.; hat): sich umjmdn.. etw. längere Zeit hindurch im Übermaß ängstigen: ich habe mich tagelang wegen des Unglücks abgeängstigt. abarbeiten <sw. V.; hat): 1. a) (eine Schuld. Strafe) durch Arbeiten tilgen, durch Arbeitsleistung abtragen: das Essen a.; b) durch Arbeiten wegschaffen: als Arbeitszeit hinter sich bringen: sein Pensum, die Wochentage a. 2. a) durch Arbeiten abnutzen: du hast dir die Finger abgearbeitet (ugs.; anstrengend gearbeitet): abgearbeitete Hände; b) durch Arbeit mit einem Gerät j fortschaffen, beseitigen: die vorstehenden Enden a.; c) (Seemannsspr.) wieder flottmachen, abbringen. 3. <a. -I- sich) längere Zeit im Übermali arbeiten: sich abplagen: ich arbeite mich ab, und du schaust zu; eine abgearbeitete alte Frau; abgearbeitet aussehen; <Abl. zu 1 a. b:> Abarbeitung, die; -. 9bäraern, sich <sw. V.; hat) (ugs.): sich längere Zeit hindurch im Übermaß ärgern: ich ärger[t]e mich mit den Schülern ab. Abart, die; -. -en [rückgeb. aus veraltet (17. Jh.) abarten = abweichen]: a) (bes. Biol.) ähnliche, sich nur durch wenige Merkmale unterscheidende Art: das Tannhörnchen ist eine A. des Eichhörnchens; b) (Philat.) von der normalen Ausführung unbedeutend abweichende Briefmarke: wo das Provisorium herrscht, kommt es zu dem. was der Fachmann Kuriosa, -en und Blüten nennt (MM 29. 1.71.19); «harten <sw. V.; ist): (geh.) (von der üblichen Art) abweichen: Was nicht mehr ganz in der Ordnung war und vom Würdig- Bedeutenden spielerisch abartete (Th. Mann, Joseph 582). dazu: Abartimg* die; -. -en; «bartig <Adj): (bes. in sexueller Hinsicht) von der normalen Art krankhaft abweichend, pervers: eine -e Neigung haben; auf etwas a. reagieren: <Abl.:) Abartigkeit, die; -. -en: Abnormität. Widernatürlichkeit. ä bas [a'ba; frz., aus Tä u. bas = niedrig < mlat. vlat. bassus = untersetzt, von kleiner Gestalt, niedrig; H. u.]: nieder!, weg [damit]!, herunter! abftsehern l'aplejtm]. sich <sw. V.; hat) [H. u.. wohl zu veraltet äschern = zu (Holzasche brennen, mit Asche bearbeiten, reinigen, beizen od. Asche abkehren, beseitigen] (landsch.. bes. niederd. u. ostmd.): sich sehr abhetzen: ich äschere mich ab. «Üben <sw. V.; hat) (Jägerspr.. vom [Rotjwild): 1. durch Äsen freilegen: das Reh äste die ganze Stelle ab. 2. äsend fressen, abfressen: das Wild hat die jungen Blätter abgeäst. «basten, sich <sw. V.; hat) [tasten] (salopp): sich !schwer tragend! tätigere Zeit hindurch im Übermaß mit etw. abplagen: ich astete mich mit dem Kotier ab; *skh einen a. (ugs.; sich mit etwas Schwerem abplagen): ich habe mir mit der Kiste ganz schön einen abgeastet. abftsten ('aplestn] <sw. V.; hat): einen Baum von [überflüssigen) Ästen befreien: ich ästete den gefällten Baum ab. Abate [aba:ta], der; -[n], -n od. (ital.:) ...ti [...ti; ital. u. span. Foim von dt. TAbt, frz. abbe]: Weltgeistlicher in Italien u. Spanien. Abata: tAbaton. «batmen <sw. V.; hat) (Med.): durch Atmen ausstoßen, abgeben: geruchloses, nicht giftiges, rasch wieder abgeatmetes Lachgas (Medizin II. 12). Abaton ['a(:)baton], das; -s. Abata [subst. Neutr. zu griech. äbatos = unbetretbar, unzugänglich, aus: a- = nicht, un- u. batös = zugänglich] (Rel.): das Allerheiligste. insbes. der Altarraum in den Kirchen mit orthodoxem Ritus. a battuta [a ba'tu:ta. aus ital. ta u. battuta = das Schlagen (mit dem Taktstock), zu: battere = schlagen < gleichbed. lat. battuere] (Musik): (wieder streng) im Takt (Abk.: a batt.). «bätzen <sw. V.; hat): 1. durch ätzende Mittel beseitigender Arzt ätzte die Warze ab. 2. durch ätzende Mittel reinigen: den Marmor a. Abba [aba; spätlat.-spätgriech. äbbäs < aram. 'ab? = Vater; Lallw.]: 1. Anrede Gottes im N. T. (z.B. Mark. 14. 36). 2. alte Anrede von Geistlichen der Ostkirche. «bbadeen <st. V.): 1. durch Backen fertigstellen, zu Ende backen <hat>: Hausmannskuchen, die sie in der Bäckerei a. ließen (Strittmatter. Wundertäter 76). 2. (Gastr.) (vom Teig) sich vom Topfboden ablösen <ist>: der Teig ist abgebacken. 3. (meist als 2. Part, abgebacken) (landsch.) so schlecht gebacken (vom Brot), daß sich die Rinde > leichtj von der Krume löst: abgebackenes Brot. «bbaden <sw. V.; hat) (selten): durch Baden von Schmutz säubern: ich badete alle vier Kinder, mich ab. «bbaggern <sw. V.; hat): durch Baggern entfernen, beseitigen: eine Sandbank a.; Ü IBAG (= Baufirma) baggert den Verlust allmählich ab (MM 20. 9. 65, 23). abhaken I'apba:kn] <sw. V.; hat) (Seew.): durch Baken bezeichnen: wir bakten das Fahrwasser ab. Abbalgen <sw. V.; hat): 1. (Jägerspr.) einem Tier den Balg abziehen: einen Hasen a. 2. <a. + sich) (ugs.) sich längere Zeit hindurch im Übermaß balgen: die Kinder haben sich nun genug abgebalgt. «bbalzen <sw. V.; hat) (Jägerspr.): (vom Federwild) die Balz beenden: der Hahn balzt ab. abbasten [apbastn] <sw. V.; hat) (selten): vom Bast befreien: einen Baum a. Abbau, der; -[e]s, -e u. -ten: 1. < o. PI.) Zerlegung von Aufgebautem in seine Einzelteile. Abbruch: der A. von Gerü- 34
abbinden sten, Tribünen, Baracken. Ständen, Zelten, Lagern. Fabrikanlagen. 2. Herabsetzung. Senkung: ein stufenweiser A. der Gehälter. Preise. 3. allmähliche Beseitigung: das skandinavische Tief ist im A. befindlich; A. der Zwangsarbeitslager. 4. Verringerung im Bestand, in der Personenzahl: Entlassung: rigoroser A. der Verwaltung, von Beamten. 5. <o. PI.) (Chemie. Biol.) Zerlegung komplizierter Moleküle, Strukturen in einfachere: A. von Traubenzucker. 6. (Bergbau): a) <o. PI.) Förderung, Gewinnung von Erzen u. Mineralien im Tief- od. Tagebau: der A. der Flöze ist hier äußerst schwierig; b) <P1. Abbaue, auch: Abbauten) Ort des bergmännischen Abbaus (a): es waren ältere -e. 7. <o. PI.) Rückgang (von Kulturpflanzen) im Ertrag u. in der Qualität, Schwund: die Weizensorte unterliegt dem A.; Ü der A. (Schwund, Rückgang) der Kräfte im Alter. 8. <P1. Abbauten) (landsch.. bes. nordostd.) abseits liegendes Anwesen, Einzelgehöft, das zu einer größeren Siedlung gehört. 9. (Kunstkraftsport) das Auflösen einer Figur nach vollendeter Übung. «bbau-, Abbau-: -arbeiten <P1.) (zu: Abbau 1 u. 6 a); -Erscheinung, die: Erscheinung des Abbaus (3. 7); -fdd, das: Gebiet eines Abbaus (6 b); -gerechtigkeit, die: Recht zum Abbau (6 a) von Mineralien auf einem fremden Grundstück: Kammer, der (Bergbau): Preßlufthammer zum Abbau (6 a) von Mineralien (bes. Kohle): -methode. die (zu: Abbau 6 a); -ort, das: 2Ort des Abbaus (6 a); -Produkt, das: durch Abbau (5) entstehendes Produkt: -prozeß, der (zu: Abbau 3, 5); -recht, das (zu: Abbau 6 a); -stelle, die (zu: Abbau 6 a); -«trecke, die (zu: Abbau 6 a); -verfahren, das (zu: Abbau 6 a); -vermögen, das (zu: Abbau 5); -würdig <AdJ.; nicht adv.): wert, abgebaut (6) zu werden. fbbauen <sw. V.; hat): 1. Aufgebautes in seine Einzelteile zerlegen, es unter Erhaltung des Materials zwecks Wiederverwendung abbrechen: die Gerüste. Tribünen, Baracken, Stände. Zelte. Maschinen. [Fabrikanlagen a. 2. herabsetzen, senken: die Gehälter, Löhne. Preise a. 3. allmählich beseitigen, abschaffen: Steuervergünstigungen wieder a.; <auch a. + sich:) die Vorurteile bauen sich immer stärker ab. 4. im Bestand, in der Personenzahl verringern: entlassen: die Verwaltung, Beamte a. 5. (Chemie, Biol.) kompliziertere Moleküle, Strukturen in einfachere zerlegen: Kohlenhydrate zu Milchsäure a. 6. (Bergbau): a) (Erze, Mineralien) fördern, gewinnen: Erze, Kohle, Schiefer a.; b) ausbeuten: die Flöze wurden im Tagebau abgebaut. 7. (Landw.) (von Kulturpflanzen) im Ertrag u. in der Qualität zurückgehen, schwinden: diese Kartoffelsorte hat [infolge einer Viruskrankheit] abgebaut. 8. in der Leistung nachlassen, an Kraft, Konzentration verlieren: einige Zuhörer bauten stark ab; der Mensch baut im Alter körperlich und geistis ab. 9. (Kunstkraftsport) eine Figur nach vollendeter Übung auflösen: eine Pyramide a. abbaumen ['apbqyman] <sw. V.; hat/ist) (Jägerspr.): (von Raub- u. Federwild) einen Baum verlassen (herunterspringen bzw. wegfliegen): der Marder bäumte ab. Abbe [a'be:]. der; -s, -s [frz. abbe < spätlat. abbäs, t Abba]: niederer Weltgeistlicher in Frankreich. fbbedingen <st. V.; hat) (jur.): durch Vertrag außer Kraft setzen: diese Vorschriften können [nicht] abbedungen werden. abbeeren[apbe:rdn] <sw. V.; hat) (veraltet, noch landsch.): 1. Beeren von den Stielen lösen: wir beerten die Weintrauben. Johannisbeeren ab. 2. die Beeren von etw. entfernen: wir haben den letzten Strauch noch nicht abgebeert. fbbehalten <st. V.; hat): die Kopfbedeckung nicht wieder aufsetzen (Ggs.: aufsetzen): den Hut a. «bbeiBen <st. V.; hat): [ein Stück von etw.] mit den Zähnen abtrennen: eine Zigarre a.; vom Brot a.; jmdn. von etw. a. lassen; sich eher/lieber die Zunge a. als etw. sagen, verraten; * einen a. (landsch., bes. nordd.; ein Gläschen Alkohol [Schnaps, Bier] trinken: eigtl. = ein Glas halb austrinken, einen Teil des Flascheninhalts abtrinken). fbbeizen <sw. V.; hat) (Handw.): 1. durch Beizen entfernen: den alten Anstrich a. 2. durch Beizen reinigen: ich habe die Tür abgebeizt; <Zus.:> Abbeizmittel, das. «bbekomnen <st. V.; hat): 1. als Teil eines Ganzen, sein Teil von etw. bekommen: [die Hälfte von] etw. a.; sie hat keinen Mann abbekommen (ugs. scherzh.; ist nicht geheiratet worden). 2. hinnehmen müssen, als vom Schicksal verhängt erhalten: er hat im Krieg etwas abbekommen; der Wagen hat, Gott sei Dank, nichts abbekommen (ist nicht beschädigt worden). 3. etw. Festhaftendes, -sitzendes lösen: die Farbe nicht von den Fingern a.; bekommst du den Deckel ab? abberufen <st. V.; hat): zum Zwecke der Amtsenthebung od. Versetzung von seinem Posten zurückrufen: einen Botschafter [von seinem Posten] a.; Ü Gott, die Vorsehung hat ihn [aus diesem Leben in die Ewigkeit, zur großen Armee] abberufen; * abberufen werden: (geh. verhüll.; sterben), <Abl.:> Abberufung, die: -. -en. abbestellen <sw. V.; hat): 1. eine Bestellung, einen Auftrag zurücknehmen, widerrufen: die Zeitung, ein Hotelzimmer a. 2. eine Person, die man wegen einer auszuführenden Arbeit zu sich bestellt hat, nicht kommen lassen: den Klempner a.; <Abl.:) Abbestellung, die; -. -en. fbbeten <sw. V.; hat): 1. (abwertend) a) etw. so rasch wie möglich u. mechanisch / herunter]beten: ohne Hebung, ohne Senkung das Breviarium a.; b) (ugs. allg.) monoton hersagen: seinen Spruch, sein Sprüchlein a. 2. durch Beten tilgen, wegschaffen: seine Sünden a. fbbetteh <sw. V.; hat) (ugs.): von jmdm. durch Betteln od. drängendes Bitten erlangen: der Mutter 50 Pfennig für ein Eis a.; sich Jedes Wort a. lassen. fbbeuteln <sw. V.; hat) (Osten*.): svw. Tabschütteln. abbezahlen <sw. V.; hat): 1. (eine Summe) in Teilbeträgen entrichten: ich bezahlte die 5000 DM. die Schuld ab. 2. (eine Ware) in Teilbeträgen bezahlen: ich muß noch den Fernseher a.; wir müssen noch drei Jahre a.; <Abl.:> Abbe- zahhmg, die; -. -en. abbiegen <st. V.): 1. sich von einer eingeschlagenen Richtung entfernen, eine andere Richtung einschlagen <ist>: ich, das Auto bog von der Straße ab; die Straße biegt nach links ab. 2. <hat> a) in eine andere Richtung biegen: wobei sie einen Finger nach dem anderen abbog, als ob sie zählte (Musil, Mann 1192); b) (ugs.) einer Sache geschickt eine andere Wendung geben u. dadurch eine unerwünschte Entwicklung verhindern: sie antwortete entweder gar nicht oder bog das Gespräch ab; er hat die Sache noch einmal abgebogen; Abbiegespur, die; -. -en: Spur einer Fahrbahn, die für das Links- bzw. Rechtsabbiegen bestimmt ist: jobbte- gung, die; -, -en: 1. das Abbiegen (1). 2. Stelle, an der ein Weg, ehte Straße die Richtung ändert: Wegbiegung: gehen Sie dann bis zur nächsten A. Abbild« das; -[eis, -er: genaue Wiedergabe eines [Urjbildes: einem Menschen, einem Gegenstand [fast] gleichende Bilderscheinung: ein A. von etw. herstellen; Ü ein verklärtes A. (Spiegelbild) der Wirklichkeit; «bbilden <sw. V.; hat): nachbildend, bildlich darstellen, nachgestalten: jmdn., einen Gegenstand naturgetreu a.; er ist auf dem Titelblatt abgebildet; Ü die Menschen, die uns der Dichter abbildet (getreu schildert): abbildern ['apbikton] <sw. V.; hat) (selten, landsch. für T abbilden): es waren auch die kleinen Bürger nimmer, die sich halb mißtrauisch und halb schamhaft a. ließen (Fussenegger. Haus 29); Ü Mit Behagen und Zorn bilderte er seine Menschen ab (schilderte er sie: Feuchtwanger. Erfolg 790); Abbildung, die; -. -en: 1. <P1. ungebr.) Vorgang, Handlung des Abbildens: das eignet sich nicht fvir eine A.; Ü die Erkenntnis beruht auf der A. (Widerspiegelung) der objektiven Realität im Bewußtsein des Menschen. 2, das Abgebildete, bildliche Wiedergabe, einem Buch- od. Zeitschriftentext beigegebene bildliche Darstellung, die im Text Behandeltes veranschaulicht: Bild: das Lexikon enthält viele -en; Abk.: Abb. Abbildung»-: -fehler, der (Optik): Fehler bei der Abbildung eines Gegenstandes durch ein optisches System: -freiheit, die: Freiheit der Presse, Abbildungen bekannter Persönlichkeiten zu veröffentlichen: MnaOstab, der (Fot.). «bbimsen <sw. V.; hat) (salopp landsch.): unerlaubt übernehmen, abschreiben: die Rechenaufgaben a. «bbinden <st. V.; hat): 1.1. An]gebundenes losbinden, abnehmen: die Schürze, das Kopftuch a.; darf ich mir die Krawatte a.?; auf seiten des Marketenderbootes wurde das Tau vorzeitig abgebunden (Klepper. Kahn 137). 2. in einem Bund binden: das Haar am Hinterkopf a. 3. a) abschnüren: eine Arterie a.; das Bein a.; Man bindet ihm mit seinem Hosenträger den Arm ab (Döblin. Berlin 243); b) durch Einschnüren unterbinden: die Nabelschnur a.; Dann war das Kind da. Er hatte es im Nu abgebunden (Hörzu 32. 1971, 23). 4. (Handw.): a) (Zimmerei) (Bauhölzer) durch Bearbeiten passend machen u. probeweise zusammenfügen, verbinden: den Dachstuhl a.; b) (Böttcherei) (Fässer) durch V 35
Abbindung Reifen zusammenbinden: das Faß muß neu abgebunden werden. 5. *ein Kalb a. (Landw.; entwöhnen: eigtl. = von der Kuh entfernen u. woanders anbinden). 6. (Gastr.) (mit Bindemitteln) verdicken: die Suppe mit Mehl a. II. (Bauw.) eine Verbindung eingehen u. dadurch hart werden: Die umgestürzten Maschinen hatten in den noch nicht abgebundenen Beton große Löcher gerissen (v. d. Grün. Glatteis 134); <Abl. zu I 3. 4 u. II:> Abbindung, die; -. -en. Abbilder; Abbisses, Abbisse: 1. (Jägerspr.) vom Wild durch Abbeißen beschädigte Stelle an Pflanzen: der abgebissene Pflanzentrieb. 2. (Bot.) a) vom Wind abgebrochener Kieferntrieb, dessen Mark durch den Kiefernmarkkäfer aufgefressen worden ist: b) svw. t Teufelsabbiß. Abbitte, die; -, -n <P1. ungebr.): (förmliche) Bitte um Verzeihung (gew. In Verbindung mit „leisten" u. „tun"): jmdm. A. leisten, tun. schulden: nimm diesen Brief als verspätete A. (Kafka. Feiice 246); fbbftten <st. V.; hat): jmdn. für ein zugefügtes Unrecht um (förmliche) Verzeihung bitten: ich habe ihm vieles abzubitten. fbbbsen <st. V.; hat): 1. a) durch Blasen entfernen, wegblasen: er blies den Staub von dem Buch ab; b) durch Blasen reinigen: er hat die Bücher abgeblasen. 2. (Technik) a) unter Druck Stehendes aus einem Behälter entweichen lassen: Dampf. Gas a.; Wenn die Hochöfen abblasen, verschwindet die Sonne am hellichten Tag (Hörzu SO, 72, 11); b) (eine industrielle/ Feuerungsanlage) außer Betrieb setzen: einen Hochofen a. 3. a) (Jägerspr., Milit.) durch Blasen eines Signals beenden: die Jagd, ein Manöver a.; b) (ugs. allg.) (von geplanten, angekündigten od. angelaufenen Aktionen) absagen, abbrechen: das ganze Unternehmen a.; <AbI.:> Abblasu«, die; -. QbMassen <sw. V.; ist) (geh.): allmählich an Farbe verlieren: blaß, farblos werden: [ver]bleichen: die Farben blassen ab; Ü indem die Institutionen zu Gesetzen abblassen und diese... zu Verkehrsregeln (Gehlen. Zeitalter 57); abgeblaßte (schwächer, kraftlos gewordene) Erinnerungen; abgeblaßte (sinnentleerte) Wortgehalte. Redensarten. abblatten fapblatn] <sw. V.; hat) (Landw.): insbes. Rüben vor der Ernte die Blätter nehmen, um sie zu verfuttern: Zuckerrüben a. fbbttttern <sw. V.): 1. a) (von Pflanzen, Blüten) einzelne Blätter verlieren <ist): die Rosen sind abgeblättert; b) sich blattweise, in Blättchen lösen u. abfallen <ist): die Farbe, der Bewurf blättert ab. 2. (landsch.) (die Blätter) von etw. entfernen <hat>; seltener für t abblatten: die Rüben a. «bMeiben <st. V.; ist) (ugs.. bes. nordd.) (meist in Verbindung mit ..wo"; nicht im Imperfekt): an einem nicht bekannten Ort [zurück /bleiben: ich weiß gar nicht, wo er abgeblieben ist; Ü Nu is auch ihr Bruder Klaus abjeblieben (im Krieg gefallen: Grass. Katz 121). 9bMekhen <sw. V.; ist) (selten): bleich, blaß, farblos werden, die Farbe verlieren, verbleichen: die Farbe bleicht ab; abgebleichte Bucheinbände, Stoffe. abblende, die; - (Film): allmählicher Übergang von normaler Belichtung zu völliger Schwärze (Ggs.: Aufblende): Kuß in Großaufnahme, dazu träumerische Musik und weiche A. (MM 31. 10. 1970. 8); fbbkndcn <sw. V.; hat): 1. a) (oft Milit.) eine Lichtquelle (mit einer Blende) verdecken, möglichst unsichtbar machen: etw. abschirmen, abdunkeln: die Lampe, Laterne, die Fenster a.; b) (Verkehrsw.) die Abstrahlung von Scheinwerfern so einstellen, daß der Entgegenkommende nicht geblendet wird: die Scheinwerfer a.: ich blendete sofort ab. 2. a) (von Lichtquellen) verlöschen, abgeschaltet werden: die Scheinwerfer blenden ab; b) (Fot.) den Lichteintritt durch die Linse dadurch verringern, daß man die Öffnung der Blende kleiner stellt: auf diesem Bild hast du zu stark abgeblendet; c) (Film) eine Aufnahme, Einstellung beenden: bitte a.!; <Zus. zu 1 b:> Abblendlicht, das <P1. ungebr.): abgeblendetes Scheinwerferlicht bei Kraftfahrzeugen: <Abl. bes. zu 1 a:> Abbfendung, die; -. -en. «bMtasen <sw. V.; ist) [urspr. = (vom Pulver) wirkungslos von der Pfanne des Gewehrs abbrennen] (ugs.): mit etw, abgewiesen werden, keine Gegenliebe finden: bei jmdm. mit einer Bitte a.; er ist bei ihr abgeblitzt; oft in Verbindung mit ..lassen": das Mädchen läßt alle a. (weist alle Männer, die sich um sie bemühen, ab). fbblocken <sw. V.; hat) (Sport, bes. Boxen. Volley-, Handball): einen gegnerischen Angriff, Schlag, Wurf, einen Gegner durch Blocken abwehren: er blockte den Ball am Netz ab. hat den linken Haken abgeblockt; die europäischen Mannschaften blockten die ständig anstürmenden Inder ab; Üein Programm, das... mögliche Solidarisierungs-Versuche der Einheitssozialisten abblockt (verhindert: Spiegel 24. 1966. 28). «bblülicn <sw. V.; hat/ist) (geh.): aufhören zu blühen: die Rosen blühen ab; mit Subjektwechsel:... die Wiesen haben abgeblüht (Gaiser, Schlußball 69); Ü ihre Jugend war nun endgültig abgeblüht (vorüber); eine abgeblühte Schönheit. fbbohren <sw. V.; hat): 1. (Bergbau, Technik): a) durch Bohren lösen, entfernen: Gestein a.; b) (ein Gebiet) durch Bohren untersuchen: die ganze Talsohle wurde abgebohrt. 2. (Schülerspr.) abschreiben: er bohrte die Mathematikaufgabe ab. Qbborgen <sw. V.; hat) (nachdrücklich): etw. von jmdm. borgen: er borgte ihm ständig Geld ab. fbbfisdien <sw. V.; hat): mit einer Böschung versehen: man böschte das Ufer ab; <Abl.:) ^bbfechm. die; -. -en. Abbrand, der; -[eis, Abbrände: 1. (selten) das Ab-, Verbrennen: Er wies darauf hin, daß beim A. von Kunststoffen korrosionsfördernde Gase entstehen (Vorarlberger Nachr. 29. 11.1968.3). 2. (Kerntechnik) Umwandlung der spaltbaren Atomkerne im Reaktor: in den Uranstäben bildet sich mit fortschreitendem A. der Stäbe das künstliche Element Plutonium. 3. (Hüttenw.) a) Metallverlust durch Oxydation u. Verflüchtigung beim Schmelzen: b) Rückstand nach dem Rösten sulfidischer Erze. 4. (Raketentechnik) Abbrennen fester Treibstoffe: Abbrändler [apbrantte], (mundartl.:) Abbrändler CapbrentlB], der; -s, -: (bes. österr. ugs.): durch Abbrand (= Abbrennen) des Hauses Geschädigter, Brandgeschädigter, Abgebrannter: für die A. sammeln, spenden. fbfaraten <st. V.; hat) (selten): gar, fertig-, zu Ende braten, durch Braten bereiten: kurz abgebratene Fleischstücke. abbrauchen <sw. V.; hat): durch ständigen Gebrauch abnutzen <gew. im 2. Part.): er braucht die Jacke rasch ab; Ü Auch diese Sensation hat sich abgebraucht (Werfei. Tod 62); abgebrauchte [Schlagwörter, Begriffe. 9bbrauMn <sw. V.): 1. mit der Brause völlig abspülen, besprühen, reinigen <hat): sie brauste die Kinder in der Wanne ab; ich habe mich kalt abgebraust. 2. (ugs.) brausend, d.h. geräuschvoll u. rasch, davonfahren <ist): mit Vollgas a. abbrechen <st. V.): 1. a) [einen Teil von] etw. brechend lösen, abtrennen (hat): einen Stecken, eine Nadel, den Bleistift a.; den Griff, den Stiel a.; mit der Nebenvorstellung des Unabsichtlichen u./od. mit Bezug auf die eigene Person: ich habe mir einen Zahn abgebrochen; *sfch [kleinen a. (ugs.; sich bei einer Tätigkeit / nicht] übermäßig anstrengen): du hast dir ja dabei [kleinen abgebrochen!; b) (etw. Aufgebautes) in seine Einzelteile zerlegen <hat): eine Pontonbrük- ke. ein Gerüst. Lager. Regale, die Zelte a.; c) (einen , nicht mehr benötigten od. baufälligenJ Bau) ab-, niederreißen <hat): ein altes Haus a.; Ü die Brücken zur Vergangenheit a.; d) unvermittelt, vorzeitig beenden: mit etw. aufhören (hat): die diplomatischen Beziehungen zu (mit) einem Staat, eine fruchtlose Diskussion, das Experiment, eine Geschäftsverbindung, ein Gespräch, seine Rede, das Training, eine Unterhaltung, die Verhandlungen. allen/Jeden Verkehr mit jmdm. a.; der Kampf mußte in der 3. Runde abgebrochen werden; abgebrochene (halb unterdrückte, unzusammenhängende) Worte. Sätze. 2. a) sich brechend lösen, durch einen Bruch entzweigehen <ist>: die Messerspitze, das Stuhlbein brach ab; der Absatz ist [mir] abgebrochen; b) (von Personen) in, mit etw. unvermittelt, vorzeitig aufhören, in einer Tätigkeit nicht fortfahren <hat): sie lachte laut, brach aber mitten im Lachen ab (Böll, Adam 37); c) (von Dingen. Vorgängen) aufhören, enden <ist>: die Unterhaltung, der Brief brach ab; die Verbindung ist abgebrochen, weil ...; d) (von Erhebungen, Aufragendem) steil] abfallen <ist): der Felsen bricht fast senkrecht ab; e) (Milit.) (von in breiter Front sich bewegenden Kolonnen) sich / einzeln 1 hintereinander gliedern u. dadurch die Kolonne verlängern <meist im Imperativ): rechts brecht ab - im Schritt marsch!; 0 (Druckw. veraltend) von einer Zeile auf die nächste übergehen, trennen <hat>: hier a.! abbremsen <sw. V.; hat): die Geschwindigkeit von etw., herabsetzen, bis zum Stillstand verringern: die Fallgeschwindigkeit auf 400 km/h a.; Ü die Abwanderung vom Land 36
abdachen in die Stadt abzubremsen suchen; <Abl.:> Abbremsung, die; -. -en. abbrennen <unr. V.): 1. a) durch Brand zerstören, niederbrennen <hat>: ein Haus a.; b) durch Brennen von etw. befreien, reinigen, säubern <hat>: ein Moor a.; Geflügel a. (absengen, flambieren): c) (Metallurgie) (Metalle) durch Bestreichen mit öl u. nachfolgendes Erhitzen bis zum Flammpunkt in ihrer Qualität verbessern <hat>: Stahl a.; d) (Technik) (Metalle, bes. Kupfer u. seine Legierungen) zur Erzielung einer bestimmten Oberfläche mit Säuren kurz beizen <hat>: Messing. Bronze [abibrennen; e) durch Brennen beseitigen, entfernen (hat): Benzinreste a.; f) anzünden u. verbrennen, explodieren lassen <hat>: ein Feuerwerk a.; g) (Milit. veraltet) (eine Feuerwaffe) abfeuern <hat>: die Geschütze a. [lassen]; h) (Kochk.) flüssigen Teig so lange über dem Feuer rühren, bis er zu einem Kloß geworden ist u. sich vom Topfboden löst <hat>; i) (österr. ugs.) bräunen <hat>: die Sonne hat sein Gesicht abgebrannt; sich [von der Sonne] a. lassen; abgebrannt aus dem Urlaub heimkehren. 2. a) durch Brand zerstört werden, niederbrennen <ist>: der Schuppen brannte ab; b) (ugs.) durch Brand geschädigt werden <ist>: wir sind schon zweimal abgebrannt: Spr dreimal umgezogen ist (so gut wie] einmal abgebrannt (wohl nach engl, „three removes are as bad as a fire" von Benjamin Franklin. 1757); <subst. 2. Part.): für die Abgebrannten sammeln; Ü abgebrannt sein (ugs.; kein Geld mehr haben)', c) sich durch Brennen aufbrauchen, nieder-, herunterbrennen <ist>: die Zündschnur brannte ab; abgebrannte Kerzen. Abbreviation [abrevia*t$io:n], die; -. -en [mlat., spätlat. ab- breviätio, zu: abbreviäre, tabbreviieren] <Subst. zu tabbre- viieren) (veraltet): 1. (noch Fachspr.) das Abkürzen, Verkürzung. 2. svw. t Abbreviatur: Abbreviatur [abrevia'tu:^]. die; -. -en [wohl unter Einfluß von „Signatur" aus tabbreviieren u. der tat. Endung -atura; mlat. (selten) abbreviatu- ra = kurze Notariatsaufzeichnung]: abgekürztes Wort in Schrift u. Druck; Abkürzung f in der Notenschrift!: Ü solche ... Weltabseitigen bauen sich termitenhaft eine merkwürdige und durchaus einmalige A. der Welt (Zweig. Schachnovelle 17); (Zus.:) Abbreviatursprache, die; -: sprachökonomisch gekürzte Ausdrucksweise der Alltagssprache; abfare- viierai [abreviLran] <sw. V.; hat) [< mlat.. spätlat. abbreviäre. älter: adbreviäre. zu lat. brevis = kurz] (veraltet): (bes. ein Wort) [mit einem Zeichen] abkürzen. fbfarfawen <unr. V.; hat): 1. dazu bringen, von etw. od. Jmdm. abzulassen od. von etw. abzugehen; er ist durch nichts von ihr. von seinem Plan abzubringen; kein Mensch bringt mich davon ab, den Betrug aufzudecken. 2. (ugs.) (Anhaftendes) von etw. lösen; bringst du den Flecken vom Tischtuch nicht ab? 3. (Seemannsspr.) (ein auf Grund gelaufenes od. gestrandetes Schiff) wieder flottmachen. abbröckeln <sw. V.): 1. a) sich brockenweise, in Bröckchen lösen u. abfallen <ist): der Verputz war abgebröckelt; abgebröckeltes Erdreich; b) (Börsenw.) (von Kursnotierungen) leicht zurückgehen <ist>: die Notierungen bröckeln überwiegend leicht ab; Warnung vor abbröckelndem kanadischen Dollar (Grass. Hundejahre 501). 2. (selten) etw. brockenweise, in Bröckchen lösen <hat): das Hochwasser hat hier das Erdreich abgebröckelt: <Abl. zu 1:) 4bbrtick[e)- lung, die -. Abbruch, der; -[eis, Abbruche: 1. <o. PI.) das Zerlegen in einzelne Teile; der A. der Zelte, des Lagers. 2. <o. PI.) das Abbrechen, AbreilSen: der A. des alten Hauses; die Kirche ist reif zum/ftir den A.; *eki Haus auf A. verkaufen (zum Abriß! wert] verkaufen); auf A. heiraten (ugs. scherzh.; in Erwartung des baldigen Todes des Ehepartners heiraten). 3. <P1. ungebr.) plötzliche, unerwartete oder vorzeitige Beendigung; mit dem A. der diplomatischen Beziehungen drohen; (Boxen:) durch A. unterliegen. 4. a) das Abbrechen (2 a). [Losjlösung: damit er (= der Stausee) bei einem A. des Eises nicht mehr überlaufen kann (MM 23. 10. 70. 33); b) das Abgebrochene (2 a), /Los/gelöste: An dieser Stelle mußte... ein A. niedergegangen sein (Bredel, Väter 439); c) Stelle, an der sich etw. [los]gelöst hat: Clayton legte sich ins Gras .... nahe dem A. des Ufers (Doderer, Wasserfälle 13). 5. <P1. ungebr.) Beeinträchtigung, Schaden (nur in Verbindung mit einigen Verben, fest in der Verbindung mit ..tun"): etw. tut einer Sache [keinen] A.; etw. erfährt, erleidet durch etw. [keinen] A.; *das tut der Liebe keinen A. (ugs. scherzh.; das schadet nichts). Abbruch-, Abbruch-: -«rbelt, (österr.:) -sarbeit, die (meist PI.): bei einem Abbruch (Danfallende Arbeit/en); -arbeiter, der; -firma, die: Firma, die einen Abbruch (2) übernimmt; -genehmigmg.die: Genehmigung zum Abbruch (2); -kosten <P1.): Kosten des Abbruchs (2); -material, das: durch einen Abbruch (2) angefallenes Material (z.B. Steine. Bretter, Türen); -4Hiote, die: Quote des Abbruchs (3); ^reif <AdJ.; nicht adv.): (von Bauwerken) reif zum Abbruch (2); --sie«, der (Boxen): Sieg durch Abbruch (3) des Kampfes; Sieger, der (Boxen): Sieger durch Abbruch (3) des Kampfes; unternehmen, das: svw. t-firma. fbbrtihen <sw. V.; hat) /vgl. abgebrüht/: zu verschiedenen Zwecken durch Brühen mit kochendem Wasser zur Weiterverarbeitung vorbereiten: Kalbfleisch, Geflügel a. (blanchieren). fbbnmmen <sw. V.): 1. (salopp, spöttisch) eine Freiheitsstrafe in einer Haftanstalt verbüßen (hat): eine dreiwöchige Strafe a. 2. (ugs.) sich mit brummendem Geräusch entfernen (ist): der Lastzug brummte ab; er war gerade mit seiner Maschine abgebrummt. abbuchen (sw. V.; hat) (Kaufmannsspr.): (einen Posten) von der Habenseite eines Kontos wegnehmen, abschreiben: die Bank buchte den Betrag von meinem Konto ab; Ü das Flugzeug muß abgebucht (als Verlust betrachtet) werden; (Abl.:> Abbuchung, die; -. -en. 9 bbücken (sw. V- hat) (Turnen): mit einer Bücke vom Gerät abgehen, einen Übungsteil mit einer Bücke abschließen: vom Reck, aus dem Handstand a. fbbttgeln (sw. V.; hat): 1. (Schneiderei) (ein hergestelltes Kleidungsstück) durch Bügeln zum Tragen fertigmachen: ich büg[e]le Sakkos ab. 2. (Ski) den Bügel des Skiliftes loslassen: Hier a.!; nach 50m a.; (Abi. zu 1:) Abbügfer, der; -s, -: Person, die abbügelt (Berufsbez.). fbbummeln [sw. V.; hat) (ugs.): (geleistete unbezahlte Mehrarbeit) durch Freistunden, Freizeit ausgleichen: ich bum- m[e]le die Überstunden ab. Abtund, der; -[e]s [zu fabbinden (4 a)] (Zimmerei): das probeweise Zusammenfügen von Bauhölzern: der A. des Dachstuhls. fbbürsten (sw. V.; hat): 1. a) mit einer Bürste von etw. entfernen: ich bürstete [ihm. mir] die Haare, die Fusseln von der Jacke ab; b) mit der Bürste säubern: ich habe ihn (ihm den Mantel) abgebürstet. 2. (landsch.) in scharfer, unfreundlicher Form zurechtweisen, schelten: ... meldete sich ein Minister nach dem anderen zu Wort und bürstete den eigensinnigen Schwaben ab (Spiegel 28. 1974. 18). tbbusaebi (sw. V.; hat) (ugs.. bes. österr.): svw. tabküssen: ich bussele, bußle sie ab. «bbüBen (sw. V.; hat): 1. (bes. kirchl.-rel.) büßend wiedergutmachen: seine Schuld a. 2. (bes. Jur.) eine Straftat sühnen, indem man die Strafe dafür auf sich nimmt u. voll ableistet: eine lange Freiheitsstrafe a.; (Abi.:) Abbüflung, die; -. -en. Abc [a(:)be(:)'t$e:], das; -, - (PI. ungebr.) [mhd. abc]: 1. Merkfolge der deutschen Buchstaben, Alphabet: das Abc lernen, aufsagen. 2. Buch mit alphabetisch geordneten Stichwörtern: Abc der Fotografie, der Nobelpreisträger. 3. Anfangsgründe, Elemente: das Abc der Wirtschaft. Abc-: -Buch, das (veraltet): das Abc (1) enthaltendes Schulbuch für Kinder, Fibel: -Code, der (o. PI.): international bekannter engl. Telegrammschlüssel, der auf dem Abc (1) beruht; -Folge, die; -Ordnung, die; -Schütze, der [Schütze = junger Schüler. Lehnbedeutung nach lat. tiro = Rekrut. Anfänger]: Schulanfänger. ABC-: -Abwehr, die: Abwehr gegen ABC-Kampfmittel; -Alarm, der: bei Einsatz von ABC-Kampfmitteln ausgelöster Alarm: -Gefahr, die: durch den Einsatz von ABC- Kampfmitteln auftretende Gefahr; -Kampfmittel (PI.): atomare, biologische, chemische Kampfmittel; -Schutzmaske, die: Schutzmaske gegen ABC-Kampfmittel; -Staaten <P1.) [nach den Anfangsbuchstaben der drei Staatennamen]: Argentinien, Brasilien u. Chile (die durch eine betonte gegenseitige Annäherung u. durch Schiedsverträge vor dem u. im 1. Weltkrieg ein Gegengewicht gegen den Einfluß der USA bilden wollten); -Waffen: svw. t ABC-Kampfmittel. fbcheeken: a) nach einem bestimmten Verfahren o. ä. prüfen, überprüfen, kontrollieren: Mit drei Tests ... werden die Kriterien ... zusätzlich abgecheckt (Manager 3. 1974, 81): b) die auf einer Liste aufgeführten Personen usw. kontrollierend abhaken. abdachen fapdaxn], sich (sw. V.; hat): sich dachartig neigen, 37
Abdachung senken; allmählich abfallen, sich abflachen (selten in den Präteritalformen): das Waldland dacht[e] sich nach Nordwesten zu ab; <1. Part.): eine sich sanft abdachende Wiese; <2. Part.): das abgedachte südliche Ende der Hochebene; Abdachung, die; -. -en: dachartige Neigung. qbdämmen <sw. V.; hat): 1. a) Wasser [durch einen Damm] von etw. abhalten: ein Stück des Teiches a.; b) durch einen Damm gegen Wasser schützen: das Land, eine Wiese a. 2. (Andringendes) abhalten: eine Entwicklung a.; <Abl.:> Abdämmung, die; -, -en. Abdampf, der; -[eis. Abdämpfe (Technik): in einem Arbeitsvorgang bereits genutzter /abgeleiteter] Dampf. T'Abdampf-. 1 Abdampf- (Abdampf): -austritt, der; -entöler, der; -hei- mngv die; -kessel. der; -leitung, die; -röhr, das; -turbine, die; -Verwertung, die; -Vorwärmer, der: Aggregatteile zum Vorwärmen von Kesselspeisewasser durch Abdampf: -wärme, die. 24bdampf- (abdampfen): -apparat.der; Mieflß, das; -pfcuv ne, die; -rückstand, der; -schale, die; -Vorrichtung, die. «bdampfen <sw. V.) [1 c: urspr. mit dem DampfschifT od. mit Hilfe der Dampflokomotive]: 1. a) Dampf verlieren, abgeben <ist): den heißen Brei erst a. lassen; b) (Chemie) als Dampf. Gas abgeschieden werden <ist>: die Menge Alkohol, die bis Jetzt abgedampft ist; c) (ugs.) abfahren <ist): meine Kompanie ist heute abgedampft (K. Mann. Wendepunkt 403). 2. (Chemie) das Lösungsmittel einer Lösung durch Erhitzen u. Verdampfen vom gelösten Stoff trennen <hat): man hat das Wasser abgedampft und dadurch das Salz gewonnen. T 2Abdampf-. '«bdämpfen <sw. V.; hat): [in seiner Wirkung] mildern: den Schall durch Isolierung a.; bei abgedämpftem Lampenlicht; Ü Er dämpfte sich selber ab {mäßigte sich; Baum, Paris 81). ^bdftmpfen <hat): 1. von Dampf befreien, abdampfen (1 a) lassen: Kartoffeln. Gemüse a. 2. ein mit einem feuchten Tuch bedecktes Kleidungsstück bügeln, um ihm den Glanz zu nehmen: ich dämpfte den Rock ab. 4bdanken <sw. V.; hat): \.[von einem Herrscheramt] zurücktreten: der König dankte ab (legte seine Krone nieder); der Minister hat freiwillig abgedankt. 2. (veraltet) (bes. Soldaten u. Dienstboten) mit Dank entlassen <noch im 2. Part, abgedankt): abgedankte Offiziere; <Abl.:) Abdankung die; -. -en: 1. a) Rücktritt: seine A. erklären, vollziehen; b) (veraltet) Entlassung: die A. des Generals war lange beschlossen: Ü Die völlige A. (Niederlage. Bankrott) des individuellen Glücksanspruchs (Sieburg, Robespierre 27). 2. (landsch.. bes. Schweiz.) Trauerfeier: Einer Hochzeit wegen ... oder einer A. wegen ... (Frisch. Stiller 433); ... und er (= Schugger Leo) wußte um Jede A. (Grass, Blechtrommel 198). abdarben, sich <sw. V.; hat) (geh.): sich darbend absparen: ich darbte mir die paar Groschen dafür [am (vom) Munde] ab. abdasseln ['apdaslnl <sw. V.; hat) [zu t Dassel-]: von der Dasselfliege befallene Rinder behandeln, indem die in den Dasselbeulen sitzenden Dassellarven abgetötet od. entfernt werden: ich dassele (daßle) die Rinder ab; <Abl.:) Abdasse- ler, Abdaßler, der; -s. -: Person, die Rinder abdasselt; ^bdas- sehmg, Abdaßlung, die; -, -en. 4bdeck- (abdecken 1 c): -creme, die: Creme zum Abdecken von Hautunreinigkeiten u.a.; Mnittel, das (Metallurgie): Mittel zum Abdecken von Schmelzoberflächen von Metallen u. Legierungen; -platte, die (Bauw.): Platte zum Abdecken von dem Wetter ausgesetzten Bauteilen. abdecken <sw. V.; hat): 1. a) (etw. Bedeckendes) von etw. weg-, herunternehmen: sie deckte das Tuch von dem Krug ab; b) von etw. Bedeckendem trennen: a) (allg.): die Matrosen deckten die Laderäume ab; der Orkan hat viele Häuser abgedeckt (die Dächer heruntergerissen); ich habe sein Bett abgedeckt; den Tisch a. (abräumen); ß) (veraltet) einem verendeten Tier das Fell abziehen: Hunde. Pferde a. (T Abdecker); c) a) mit etw. Bedeckendem versehen, bedek- ken. zudecken: ein Grab mit Tannenzweigen a.: mit Planen abgedeckte Fahrzeuge; Ü Das technische Bewußtsein deckt viele Realitäten einfach ab (Bodamer, Mann 106); ß) (Reproduktionstechnik) Stellen mit ätzfesten Substanzen bedecken, um sie vor der Einwirkumt eines Ätzmittels zu schützen. 2. schützen: mit meinem breiten Buckel decke ich euch ... ab (Apitz. Wölfe 52); (Schach:) er deckte mit dem Turm seine Dame ab; (Sport:) den gegnerischen Stürmer a. (durch einen eigenen Spieler bewachen u. an der Ballannahme hindern). 3. (Kaufmannsspr.) ausgleichen, tilgen, bezahlen: bestehende Verpflichtungen a. 4. decken, befriedigen: ein Risiko a.; das deckt alle Bedürfnisse ab. <Abl. zu 1 b ß>: Abdecker, der; -s, -: Person, die verendete Tiere abdeckt (veralt. Berufsbez.): Schinder, dazu: Abdeckerei [apdEka'r^J.die; -. -en (veraltend abwertend): 1. Gewerbe des Abdeckers. 2* Arbeitsstätte des Abdeckers: für den ... Geschäftsführer der städtischen Abdeckerei (Kant. Impressum 53); <Abl. zu 1 c. 2 u. 3:> Abdeckung, die; -. -en. «bdestillieren <sw. V.; hat) (Chemie): durch Destillation entfernen, abtreiben (7 a): das Zink wird abdestilliert; Ü erst, wenn das Allgemeine aus seinen Schriften abdestilliert wird (Adorno. Prismen 257). abdichten <sw. V.; hat): a) dicht, undurchlässig machen, völlig dichten, isolieren: ein Leck a.; Ü Diese Welt ist ... gegen Jede Störung abgedichtet (Enzensberger. Einzelheiten 1.168); b) dicht, undurchlässig sein: gut abdichtende Behälter: <Abl.:) ^bdkhtung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Abdichten: die A. der Rohre war nicht einfach. 2. das Abdichtende, die abdichtende Stelle: die A. hält das Grundwasser fern, dazu: Abdichtungsarbeiten <P1.), Abdichtungs- matertal, das. fbdienen <sw. V.; hat): 1. (bes. Milit.) (bes. eine vorgeschriebene ! Dienst-, Ausbildungs j zeit) voll ableisten: sein erstes klinisches Jahr a. 2. (selten) abgelten: den Applaus mit Zugaben a. Abdikation [apdika't$io:n], die; -, -en [lat. abdicätio. zu: abdicäre. tabdizieren] (veraltet): Amtsniederlegung, bes. Abdankung: „Du denkst an A., Albrecht?" fragte Klaus Heinrich erschrocken (Th. Mann. Hoheit 108). abdingbar[apdmba:?] <AdJ.;o.Steig.;nicht adv.) (Arbeitsrecht): durch (abweichende) freie Vereinbarung ersetzbar: -e Vertragsteile; diese Bestimmungen sind a.; <AbI.:) Abdingbarkeit, die; -; ^bdingen, dingte ab. hat abgedungen/ (auch:) abgedingt [mhd. abedingen] (selten, veraltend): jmdm. etw. abhandeln, etw. durch Vereinbarung erlangen: dieses Recht kann mir keiner a. abdizieren [apdi'&hrcn] <sw. V.; hat) [< gleichbed. lat. abdicäre] (veraltet): ein Amt niederlegen, abdanken: der Herrscher mußte schließlich a.; Ü Wie sie (= die Macht) aber der Katastrophe zusteuert, verfuhrt sie den Geist ... dazu, vor ihr zu a. (Adorno. Prismen 41). fbdocken <sw. V.; hat) (Jägerspr.): den Schweißriemen des Hundes abwickeln (Ggs.: aufdocken): beim Nachhängen wird er (= der Riemen) nach Bedarf abgedockt (Raesfeld, Waidwerk 252). Abdomen [ap'do:man], das; -s, - u. (in fachspr. Fügungen nur:) Abdomina [ap'do:mina; lat. abdömen]: 1. (Med.) Bauch, i Unter]leib: Schmerzanfälle im A.; akutes A. (auf eine gefährliche Krankheit deutende, plötzlich auftretende heftige Schmerzen im Bauch). 2. (Zool.) Hinterleib bes. der Gliederfüßer; abdominal [apdomi'na:l] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Med.): zum Abdomen gehörend, es betreffend, von ihm ausgehend: -e Dämpfigkeit bei Haustieren. abdonnern <sw. V.; ist) (ugs.): mit donnerndem Geräusch davonfahren, sich entfernen: die schweren Maschinen donnern ab. abdorren <sw. V.; ist) (geh.): völlig dürr werden, welken: die Zweige dorrten ab; Ü das mag erklären, warum die Werke des Gefühls abdorren (Musil, Mann 1304). abdrängen <sw. V.; hat): von einer Stelle, aus einer eingeschlagenen Richtung drängen; (häufig mit der Nebenvorstellung:) in eine ungünstige Position drängen: ich ließ mich von meinem Platz nicht a.; der Verteidiger konnte den Rechtsaußen a. und am Torschuß hindern; Ü mit ihren beständigen Intrigen drängen sie ihn immer mehr ab von seinen alten Gefährten, von seinen alten Ideen (St. Zweig, Fouche 109). abdrehen <sw. V.): 1. a) etw. [durch Drehen/ völlig absperren (so daß es seinen eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllen kann), ausschalten <hat>: das Licht a.; mit Objektwechsel: die Lampe a.; den [Wasserhahn a. (schließen); b) durch Drehen abtrennen <hat>: einem Huhn den Hals, Kopf a. (es töten); c) abwenden <hat>: das Gesicht a.; ich drehte mich halb ab; geschickt drehte er immer wieder ab (Boxen; wich er einem gegnerischen Schlag aus. indem er sich zur Seite drehte); d) (einen Film. Filmszenen) zu Ende drehen 38
abend-, Abend- <hat): einen Spiel-, Dokumentarfilm a.; die bereits abgedrehten Passagen. 2. eine andere Richtung einschlagen, einen anderen Kurs nehmen <ist/hat>: die schweren Schlepper drehen ab; das Flugzeug dreht nach Osten ab. «bdreschen: t abgedroschen. Abdrift, die; -. -en <P1. ungebr.) (bes. Schiff-, Luftfahrt): durch Wind od. Strömung (Drift) hervorgerufene Abweichung von etw., bes. des Schiffs- od. Flugkörpers [vom Soll-KursJ; «bdriftcn <sw. V.; ist): Abdrift erleiden: Oder aber er ( = der Archipel) driftete ... ganz langsam nach Westen ab (MM 25. 4. 72, 3). fbdrosseln <sw. V.; hat): 1. (selten) jmdm. die Luftröhre völlig zudrücken [u. dadurch an der Atmung hindern]: ich drossele/droßle ihm die Luftröhre ab. 2. (Technik): a) im Zustrom hemmen, die Zufuhr von etw. verringern od. ganz unterbinden, etw. ausschalten: den Dampf a.;... indem er ihnen die Geldmittel ... widerrechtlich abdrosselte (A. Zweig, Grischa 205); b) durch Drosseln des Betriebsstoffes verlangsamen od. ganz zum Stilbtand bringen: den Motor a.; c) so weit schließen, daß der Zustrom von etw. aufhört: den Gashahn a.; <Abl.:) Abdrossehing, Abdroßhng, die. 'Abdruck, der; -[e]s, -e: 1. <o. PI.) das Abdrucken, das Wiedergeben von Text u. Bild im Druck: der A. des Romans beginnt im nächsten Heft. 2. das Abgedruckte: von dem Bild wurden mehrere -e hergestellt. 2Abdruck, der; -[eis. Abdrücke: 1. <o. PI.) das Abdrücken: der A. in Wachs dauert nicht lange. 2. das Abgedrückte, durch Eindrücken von etw. in eine weiche Masse entstandene Nachbildung: hinterlassene, plastische Spur: Abdrücke von Sohlen. abdrucken <sw. V.; hat): in einer Zeitung. Zeitschrift gedruckt erscheinen lassen, edieren: ein Gedicht, einen Roman a. [lassen]; die hier, in der Zeitung abgedruckten Bilder. abdrücken <sw. V.; hat): 1. a) jmdm. etw. durch Drücken im Zustrom hemmen: die Erregung drückte ihr die Luft ab (Böll, Erzählungen 152); b) etw. so drücken, daß der Zustrom von etw. gehemmt wird: abpressen: ich habe mir die Ader abgedrückt; Ravic drückte die Arterie ab (Remarques Triomphe 221). 2. drückend von etw. entfernen, wegdrücken, wegstemmen, abstoßen: ich habe ihn/mich, er hat das Boot mit dem Fuß vom Ufer abgedrückt; (Eisenb.): Waggons beim Rangieren [vom Ablaufberg] a. 3. den Abzug einer Schußwaffe betätigen, um den Schuß auszulösen, eine Schußwaffe abfeuern: das Gewehr a.; der Verbrecher drückte sofort ab; auf jmdn. a.; Ü der Linksaußen drückte ab (Fußball Jargon; schoß plötzlich wuchtig aufs Tor). 4. (ugs.) derb, aber liebevoll an sich drücken u. küssen, liebkosen: die Mutter drückte ihr gerettetes Kind ab. 5. durch Eindrücken in eine weiche Masse nachbilden: Zähne in Gips, einen Schlüssel in Wachs a.; die Spur hatte sich im Erdboden abgedrückt (sich abgezeichnet). fbducken <sw. V.; hat) (Boxen): dem Schlag eines Gegners durch Beugen des Rumpfes halb nach vorn u. durch Neigen der Knie ausweichen: er duckte blitzschnell ab; Schläge durch A. auspendeln. fbdunkein <sw. V.): l.a) gegen den Einfall od. die Aussendung hellen Lichtes abschirmen, abblenden <hat): den Raum, die Positionslaternen, ein Zimmer a.; b) (bes. eine Farbe) dunkler machen <hat): das Weiß zu einem Hellgrau a. 2. (selten) (bes. von Farben) dunkler werden <ist/(seltener:) hat): das Fell des Tieres ist abgedunkelt. fbdusdien <sw. V.; hat): völlig duschen, abbrausen: ich duschte ihn/mich warm ab; Ü Bernarde duscht den Zornigen erbarmungslos ab (bändigt seinen Zorn: Werfel, Bernadettell3). Abe, Ate: T Abee. abebben <sw. V.; ist): mit der Zeit an Intensität verlieren, abnehmen: der Lärm, die Kampftätigkeit, seine Erregung, die Krankheit ebbt langsam ab; In den anderen Blocks ... ebbten die erregten Gespräche ab (Apitz, Wölfe 297). Abece: f Abc; Abecedarhm [abetje'daxlom], das; -s. ...ien [..pn; 2: mlat. abecedärium, abecedärius]: 1. neuer auch: Abecedar (bes. im 14. u. 15. Jh.) alphabetisch nach Stichwörtern geordnetes Material aus Rechtsbüchern: das Greifswalder A. zum Sachsenspiegel. 2. (im 16. Jh.) alphabetisch geordnetes Schulbuch, Vorläufer der Fibel: abeedich [abe'tje.hc] <Adj.; o. Steig.): in der Reihenfolge der Buchstaben des Alphabets, alphabetisch: in -er Folge; das Register, Wörterbuch ist a.; etw. a. ordnen. Abee [abe:. auch abe], der. auch: das; -s, -s [französierend für t 'Abort. Abtritt] (landsch. verhüll.): 'Abort: ich muß mal ganz schnell auf 'n A. «beggen <sw. V.; hat) (Landw.): 1. mit der Egge entfernen: er eggte das Kartoffelkraut ab. 2. mit der Egge bis zu Ende bearbeiten: den Acker a. «bellen <sw. V.; ist) (veraltet; noch in Regieanweisungen für von der Bühne abgehende Personen) sich eilends entfernen <nur im Präs.): ... eilt durch eine Seitentür ab. Abeimoschus [abl'majus, auch: 'a.bl-l. der; -. -se [nlat. abel- moschus < arab. abü '1-misk = Vater des Moschus, aus: abü = Vater (vgl. Abba) + 1 = Artikel + misk, musk (< pers. muSk) = t Moschus]: aromatische Tropenpflanze, Bisameibisch (ein Malvengewächs mit nach Moschus duftenden Samenkörnern, die zum Räuchern dienen). abend I'a:bnt] <Adv.>: zur Abendzeit, am Abend, des Abends (stets der kennung einer Tagesbezeichnung nachgestellt): heute, gestern, morgen, Dienstag a.; AbendH. der; -s. -e [1 a: mhd. äbent. ahd. äband. eigtl. = der hintere oder spätere Teil des Tages]: 1. a) Tageszeit um den Eintritt der Dämmerung, Zeit vom Arbeitsende bis zum Beginn der Nachtruhe (Ggs.: Morgen): ein warmer, kühler A.; des -s (geh.; abends): eines [schönen] -s; diesen. Jeden, keinen, manchen A.; es wird A.; viele, alle -e; am A. [vorher]; am ersten, letzten, frühen, späten, gestrigen, gleichen, selben A.; auf den A. (dem A.) zugehen; A. für A.; gegen A.; vom Morgen bis zum A.; während des -s; Ü im A. des Lebens (geh.; im Greisenalter): R es ist noch nicht aller Tage A. (es ist noch nichts entschieden, es kann sich noch ändern: nach einer ähnlichen Wendung des römischen Historikers LiviusJ; Spr man soll den Tag nicht vor dem A. loben (man soll erst das Ende abwarten u. dann urteilen): * guten A.! (Grußformel): [zu] Jmdm. guten A. sagen; zu A. essen (die Abendmahlzeit einnehmen); Heiliger A. ({Tag u.J Abend des 24. Dezember): b) *er usw. kam mich am A. besuchen (verhüll., derb; am Arsch lecken). 2. /geselliges/ Beisammensein, Unterhaltung am Abend: ein gemütlicher A.; der musikalische A. (Soiree) der Gräfin X; *ein bunter A. (Abendveranstaltung mit heiterem, abwechslungsreichem Programm). 3. (veraltet, noch altertümelnd) Westen: Weiterhin wendet der Bachlauf sich gegen A. einer kleinen Ortschaft zu (Th. Mann, Herr 86). gbend-. Abend-: -akademie, die: Bildungsstätte, an der man sich im Abendunterricht weiterbilden kann: -andacht, die; -anzug, der: Gesellschaftsanzug: -ausgäbe, die (Zei- tungsw.); -beleuchtung, die; -Matt, das (Zeitungsw.); -brotdas [mhd. äbentbröt, urspr. bes. nord- u. nordostd.]: abends eingenommenes [bescheideneres] Essen, zumeist mit Brot, dazu: -brottbdi, der; -brotzelt, die; -dämmerang, die; -essen, das [mhd. äbente33en. auch = Abendmahl, urspr. bes. westnd., westmd., bayr.]: abends eingenommene Mahlzeit: -friedein], der; -füllend <Adj.; o. Steig.; meist attr.): (von Darbietungen) den ganzen Abend ausfüllend; -fiiller, der: abendfüllende Darbietung: der erste A.. den Ulrich Schamoni ... gedreht hat (Spiegel 6. 1966, 84); -gase, die: Gage für eine Abendvorstellung: -gebet, das; -flocke, die: zur Abendzeit geläutete Kirchenglocke; -got- tesdienst, der (Rel.); -gymnasium, das: Abendschule, die berufstätige Erwachsene zum Abitur führt; -hauch, der (dichter.); -hauptschule, die; -himmel, der: Himmel zur Zeit des Sonnenuntergangs; -hochschule, die: svw. t -Universität; -imbiß, der; -kasse, die (bes. Theater, Kino): abends vor der Vorstellung geöffnete Kasse; -kleid, das: /langes/ festliches Kleid für den Abend; -kleidung, die: festliche Kleidung für den Abend; -konzert, das; -kühle, die; -kurs, -kursus, der: Kurs/usJ am Abend (meist für berufstätige Erwachsene); -land, das <o. PI.) [18. Jh.; im 16. Jh. = im Westen gelegenes Land (zu t Abend 3)]: durch Antike u. Christentum geformte kulturelle Einheit der europäischen Völker, Europa, die Alte Welt, Okzident (Ggs.: Morgenland), dazu: -linder [-lernte], der; -s. -; -lindisch [-lendij] <Adj.; o. Steig.); -läuten, das; -lehrgang,der: svw. t Abendkurses]; -lektüre, die; -licht, das <o. PI.) dichter.; -lied, das; -hift, die; -mahl, das [1: mhd. äbentmäl; 2: spätmhd.; 3: frühnhd.]: 1. (veraltet, noch landsch., bes. südd.) Abendessen. 2. <o, PI.) Abschiedsmahl Christi mit seinen Jüngern in der Passahnacht. 3. <P1. -e; ungebr.) (christl. Rel.) als Sakrament gefeierte Wiederholung des Abendmahls (2), Tisch des Herrn; (kath.:) Eucharistie (1) Kommunion; * darauf will ich das A. nehmen (veraltend; das weiß ich ganz sicher), dazu: -mahbbrot, das, -mahlsfeier. 39
abendelang die, -mahlsgemeinschaft. die. -mahkaerät, das. -mahb- kekh, der. -mahlstisch, der. -mahlswein, der; -mahlzeit, die; -mantel, der: festlicher Mantel für die Abendvorstellung; -messe, die (kath. Rel.): Feier der Eucharistie am Abend; -musik, die: Serenade; -nachrkhten <P1.>: vom Rundfunk am Abend gesendete Nachrichten; -nebel. der; --Oberschule, die: svw. T-gymnasium; -Programm, das (bes. Rundf.. Fernsehen); -realschule.die; -rot, das: rote Verfärbung des Westhimmels um Sonnenuntergang: ^röte, die (geh.): svw. Nrot; -ruhe, die; -schein, der: Schein der untergehenden Sonne; -Schoppen, der: am Abend getrunkener Schoppen Wein, Bier; -schule, die: Bildungsstätte, an der sich bes. berufstätige Menschen im Abetidunter rieht weh terbilden (vgl. -akademie. -gymnasium. -hauptschule, -hochschule. -kurslus]. Lehrgang. -Oberschule, -real- schule. -Studium. -Universität), dazu: -schüler, der; -ae* gen, der [mhd. äbentsegen] (christl. Rel.): kurze Abendandacht; -seite. die (veraltet, noch altertümelnd): Westseite: Oft hockt Hans ... an der A. des Hauses (Fr. Wolf. Zwei 43); -sonne, die; -Sonnenschein, der; -Spaziergang, der; -Ständchen, das; -stern, der: auffallend hell leuchtender Stern am Westhimmel nach Sonnenuntergang (Planet Venus); -Stimmung« die; -Studium, das: abendliches Studium für berufstätige Erwachsene; -stunde, die (meist Pl.>: -ta- sche, die. <Vkl.:> -tischchen, das: kleine Damenhandtasche für festliche Veranstaltungen; -tisch, der: zum Abendessen gedeckter Tisch; -toilette, die: 1. Gesellschaftskleidung der Frau für den Abend, 2. (geh.) abendliche Toilette vor der Nachtruhe/; -Universität, die (DDR): Bildungsstätte, die Berufstätigen im Abendunterricht Universitätsbildung vermittelt; -Unterhaltung, die; -Unterricht, der: des Abends stattfindender Unterricht (meist für Berufstätige); -Veranstaltung, die; -Vorstellung, die: Aufführung eines Theaterstücks u. ä. am Abend; -wind, der: abends aufkommender Wind; -zeit, die; -zeitung, die: svw. -blatt; -zug, der: abends abfahrender bzw. ankommender Eisenbahnzug. abendelang <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): eine unbestimmte Zahl von Abenden hindurch während: ein intensives, -es Studium der Akten; die Gespräche zogen sich a. hin; abendlich ['a:bntli9) <Adj.; o. Steig.; meist nur attr.) [mhd. äbent- lich. ahd(. äbandlih]: in die Abendzeit fallend: zur Zeit des Abends (1). am Abend stattfindend% geschehend, sich abspielend u.ä.l (oft mit der Nebenvorstellung der allabendlichen Wiederholung): in -er Stunde; das -e Bad; -e (vom Abend ausgehende) Kühle. Stille; Ü diese -e Verklärung seiner selbst (späte; Th. Mann. Krull 41); abends [a:brHsl <Adv.>: zur Zeit des Abends (1): a. um 8 Uhr; von a. bis morgens: a. spät; Dienstag od. dienstags a.; Abk.: abds. Abenteuer fa:bntqyB]. das; -s. - [mhd. äbentiure. aventiüre <Fem.> < altfrz. aventure < vlat. * ad venture = das sich Ereignende, zu lat. advenire = sich ereignen, herankommen]: 1. außergewöhnliches, erregendes Geschehen, Ereignis; außergewöhnliche gefahrvolle Situation: A. bestehen, suchen; sich in Jedes A. stürzen. 2. außergewöhnliches, erregendes Erlebnis: die Fahrt war ein A. 3. (gelegtl. abwertend) gewagtes, gefahrvolles, risikoreiches Unternehmen mit ungewissem Ausgang: Napoleons A. in Ägypten. 4. Liebesaffäre, -erlebnis, Liebelei: Lydia war sein erstes A. gewesen. gbenteuer-, Abenteuer- (gelegtl. mit tAbenteurer- wechselnd): -buch, das: Buch, in dem Abenteuer geschildert werden; -drang, der: Drang, Abenteuer zu erleben; -durst, der; -flkn, (auch:) Abenteurerfilm, der; -«schichte, (auch:) Abenteurergeschichte, die; -hunger, der. dazu: -hungrig <Adj.>; -lust, (auch:) Abenteurerlust, die: Verlangen, Abenteuer zu erleben. Lust am Abenteuer, dazu: -lustig <Adj.>: von dem Verlangen erfüllt, Abenteuer zu erleben, voller Lust am Abenteuer; -Politik, (auch:) Abenteurerpolitik, die: risikoreiche, skrupellose Politik; -rekh <Adj.); -roman, (auch:) Abenteurerroman, der: / volkstümlicher/ Roman, in dem der Held viele Abenteuer zu bestehen hat; -Spielplatz, der: Spielplatz, der nicht mit den üblichen Geräten o. ä. ausgestattet ist, sondern auf dem die Kinder mit zur Verfügung gestelltem Material selbständig bauend usw. sich betätigen können; -story, (auch:) Abenteurerstory, die; -sucht, die. dazu: -süchtig <Adj.>; -voll <Adj>. Abenteuerin: t Abenteurerin; abenteuerlich ['a:bntoy*lK;] <AdJ.>: 1. reich an Abenteuern (1. 2): -e Geschichten erzählen; du mußt die Geschichte noch ein wenig a. verbrämen. 2. (gelegtl. abwertend) gewagt, gefährlich, risikoreich (zu: Abenteuer 3): ein -es Unternehmen; dein Vorhaben scheint mir recht a. [zu sein]. 3. ungewöhnlich, seltsam, phantastisch, malerisch, bizarr: in -er Vermummung; auf der Reise ging es recht a. zu. 4. (selten) (von Menschen) von Abenteuern (1.2) umwittert, Abenteuern zu!geneigt: Sie hatte sich ... einen schönen, reichen und -en Geliebten gewünscht (Musil. Mann 604); <Abi.:> Abenteuerlichkeit, die; -. -en (= Ereignisse. Erlebnisse voller A.): der Weg war von gefährlicher A.; abenteuern [a.bntoywi] <sw. V.; ist): auf Abenteuer (1,2) ausgehen, -ziehen: in einem Caravan durch die Welt a.; Abenteuertum: T Abenteurertum: Bergsteiger verkommen im billigen A. (Zwerenz. Kopf 61); Abenteurer [a:bntoyrel, der; -s. - (abschätzig): Mensch, der auf Abenteuer (1-3) ausgeht, waghalsiger Glücksritter: er war ein herumgetriebener A. Abenteurer- (gelegtl. mit f Abenteuer- wechselnd): -film, der (vgl. Abenteuerfilm); -geist, der; -geschkhte, die (vgl. Abenteuergeschichte); -gestalt, die; -ieben, das; -lust die (vgl. Abenteuerlust); -natur.die: 1. Hang zum Abenteuer. 2. Mensch, der das Abenteuer (1.2) liebt; -Politik, die <vgl. Abenteuerpolitik); -roman, der <vgl. Abenteuerroman); -romantik, die. Abenteurerin, (gek. auch:) Abenteuerin.die; -. -nen: w. Form zu TAbenteurer: Abenteurertum, (gek. auch.) Abenteuertum. das; -s: Lebensweise eines Abenteurers, Hang zum Abenteuer (1-3): das kann ich nur A. nennen. aber ['a:to: mhd. aber. aver. ahd. aber. abur. aver. avar. avur. urspr. komparativische Bildung, eigtl. = weiter weg. dann = später, noch einmal wieder, verw. mit Tab]: I. <Adv.) (veraltet) wieder tun (noch in festen Wortverbindungen): a. und abermals (immer wieder); tausend und a. tausend [Grüße]; Hunderte und a. Hunderte [Tiere]: hundert- und a. hundertfach; millionen- und a. millionen- mal. f aberhundert, abertausend. II. (Konj): 1. a) drückt einen Gegensatz aus /je/doch, dagegen: heute nicht, a. morgen: er schlief, a. sie wachte; Ich a. besaß seidenweiches Haar (Th. Mann. Krull 17); b) drückt aus. daß etw. der Erwartung nicht entspricht indessen, /je/doch: ich habe davon gehört, a. ich glaube es nicht; es wurde dunkel, a. wir machten kein Licht. 2, a) drückt eine Einschränkung, einen Vorbehalt, eine Berichtigung. Ergänzung aus jedoch, allerdings, freilich, immerhin: arm. a. nicht unglücklich; Er trank gern. a. nicht unmäßig (Böll. Adam 38); Keine Lüge. a. Vereinfachungen (Koeppen. Nach Rußland 81): ... man kann ja mal drei Augen zudrücken. Aber so - tut mir leid (Kuby. Sieg 174); b) (veraltend) drückt die Anknüpfung, die Weiterführung aus: als es a. dunkel wurde, machten sie Rast. 3. drückt einen Einwand, eine Entgegnung aus: einer von uns muß es a. gewesen sein; a. warum denn? 4. drückt eine Verstärkung aus wirklich: a. ja; a. gern; a. keine Spur!; alles, a. auch alles würde er tun: verschwinde, a. dalli!; häufig nur emphatisch zur Kennzeichnung der gefühlsmäßigen Anteilnahme des Sprechers und zum Ausdruck von Empfindungen: a) Freude. Anerkennung: du spielst a. gut!; b) Verwunderung: die ist a. dick!: c) Unwillen: die hat sich a.!; Tulla ... maulte: ..Mensch, das dauert a.4' (Grass. Katz 38): d) Beschwichtigung: a.f meine Herrschaften; a., a. (nicht doch!, was soll das?); a. ich bitte dich!; (subst. zu II 3:) AberH, das; -s, -. ugs. -s: 1. Einwand, Bedenken: ich will kein A. hören; seine vielen Wenn und A. 2. bedenklicher Punkt; beeinträchtigende Gegebenheit, Schwierigkeit; Haken; die Sache hat ihrA. aber-. Aber- (aber I): -hundert <Num.) (geh.): viele hundert; im Schein von a. Kerzen; -hunderte <P1.) (geh.): viele Hunderte: vor -en von Jahren; -findig, -mals: f abermalig, abermals; -tausend (Num.) (geh.): viele tausend: a. Blumen; -tausende <PL> (geh.): viele Tausende: A. von Menschen. Aberglaube,der; -ns. (selten:) Aberglauben, der; -s [zu faber in der heute nicht mehr gebräuchlichen Bedeutung = verkehrt, falsch, schlecht, vgl. Aberwitz. Abersinn] abwertend: 1. Glaube an überirdische, übernatürliche Mächte, bes. (christl. Ret.:) Irrglaube an nicht ehr ist i% heidnische rel. Vorstellungen: ein verbreiteter A.; das ist ein dummer, törichter A.; aus Aberglauben. 2. falsche, trügerische Vorstellung, Einbildung, Vorurteil: Das ist so ein A. von den Männern (Fallada. Mann 78); (Abl.:> abersttubto [a:bB- glgybic] <Adj.) (veraltet, selten) (meist von Personen): svw. t abergläubisch; abergläubisch (Adj.>: im Aberglauben 40
abfallen befanden, dem Aberglauben entspringend: -e Scheu; ein -er Mensch. aberhundert: taber-, Aber-. aberkennen, erkennt ab/(seltener.) aberkennt, erkannte ab/ (seltener:) aberkannte, hat aberkannt: jmdm. etw. durch einen (GerichtsJbeschluß absprechen: Jmdm. die bürgerlichen Ehrenrechte, den Titel ..Professor*' a.; <Abl.:> Aberkennung, die; -. -en. abermalig ['a:bema:li9J <Adj.; o. Steig.; meist nur attr.): wiederholt, erneut, nochmalig, neuerlich: eine -e Verlängerung der Dienstzeit; abermals fa:bema:ls] <Adv.>: von neuem, wieder [um]: er verlor a. abernten <sw. V.; hat): 1. etw. völlig als Ernte einbringen: man erntete das Getreide ab; auch ohne Akk.-Obj.: wir haben bereits abgeerntet. 2. durch Ernten der Frucht völlig leer machen: das Feld a. Aberration [ap|era'kio:n]. die; -. -en [< lat. aberratio = Abweichung. Abirrung]: 1. (Biol.) starke] Abweichung von der normalen Art durch strukturelle Änderung eines Chromosoms od. der Chromosomenzahl. 2. (Astron.) schein- bare Orts Veränderung eines Gestirns in Richtung der Erdbewegung: tägliche, jährliche A. 3. (Optik) Abweichung der Strahlen vom idealen Bildpunkt eines optischen Instruments: sphärische, chromatische A. Abersinn, der; -[e]s [zum 1. Bestandteil vgl. Aberglaube] (selten, altertümelnd): Widersinn. Aberwitz: daß das Leben, bis zum offenkundigen A.. verschieden gelebt wird (Musil. Mann 1310); abersinnig (Adj) (selten, altertümelnd): widersinnig, aberwitzig: Er konnte diesem -en Reden keinen ... Widerstand mehr entgegenstellen (Musil. Mann 357). abertausend: Taber-. Aber-. Aberwitz,der; -es [zum 1. Bestandteil vgl. Aberglaube] (geh.. selten): Wider Vernunft. Torheit, völliger Unsinn: Lohnt es sich, den ... frechen A. logisch zu widerlegen? (K. Mann. Wendepunkt 227; <Abl.:> aberwitzig <AdJ.>: ein -er Mensch. Plan. aberziehen <unr. V.; hat): jmdm. etw. durch erzieherische Maßnahmen abgewöhnen (Ggs.: anerziehen): Meiner ersten Frau ... könnt1 ich's ein wenig a. (Fussenegger. Haus 325). qbessen <unr. V.; hat): 1. a) von etw. herunter-, wegessen: wer hat die Streusel vom Kuchen abgegessen?; b) säuberlich] leer essen: den Teller a.; Wir saßen noch immer vor dem abgegessenen Abendtisch (Andres. Liebesschaukel 80); c) (ugs.) (einen für den Verzehr bestimmten Geldbetrag) aufbrauchen: die zwanzig Mark kann man gar nicht a. 2. die Mahlzeit [durch Verzehr des Essens] beenden <meist nur in den Vergangenheitsformen u. im unpers. Passiv): wir hatten gerade abgegessen; es ist abgegessen; * bei imdm. abgegessen haben (ugs.. bes. ostmd.; nicht mehr erwünscht, beliebt sein: eigtl. = als Tischgast nichts mehr zu suchen haben). Abessinienlabe'shnpn; nachdem älteren Namen für Äthiopien] (ugs. scherzh.): FKK-Strand. fbfackeln <sw. V.; hat) (Technik): nicht verwertbare od. überschüssige Gase durch Abbrennen beseitigen od. unschädlich machen: Eine Betriebsstörung zwang die Erdölraffinerie .... große Mengen leichter Kohlenwasserstoffe über ihren 60m hohen Schornstein abzufackeln (MM 3. 9. 1965, 4); <Abl.:> Abfackekiw, AMackluw. die; -. -en. ^MSdebi <sw. V.; hat) (landsch.): (Bohnen) abziehen, von den Fäden befreien: ich fäd[e]le ab; die grünen Bohnen werden sorgfältig abgefädelt. abfahrbereit <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): bereit zum Abfahren: die -en Gäste; der Wagen. Zug ist a.; vgl. abfahrtbereit: abfahren (1 d: U zu 1 a od. aus der Fechterspr.. eigtl. = mit der Klinge abgleiten lassen; 1 e: urspr. = mit dem gewaltsam Mitgenommenen verschwinden]: l.a) (von Personen od. Fahrzeugen) einen Ort fahrend verlassen, weg-. davotifahren Ost): der Zug. der Bus fährt gleich ab; ich fahre in ein paar Tagen ab; b) (salopp derb) fortgehen, verschwinden <ist>: Fahr ab, du alte Hexe! (Kaiser. Villa 96); Ü er wird wohl bald a. (salopp verhüll.; sterben): c) abwärts fahren, bes. auf Schlitten u. Skiern <ist>: ins Tal a.; vgl. 2 c; d) (salopp) abgewiesen werden (ist) (oft in Verbindung mit ..lassen"): Der deutsche Barde war auf lächerliche und blamable Art abgefahren (K. Mann, Mephisto 342); Jmdn. derb a. lassen; e) (salopp) mit jmdm. hart umgehen, ihn streng zurechtweisen (ist): mit dem Kerl sind wir aber abgefahren! 2. a) mit einem Fahrzeug abtransportieren <hat): Müll, Schutt. Schnee a. [lassen]; b) an etw.. Jmdm. zum Zweck der Besichtigung od. Kontrolle entlangfahren, von einem Faixrzeug aus besichtigen, absuchen (hat/ist): die Beamten haben/sind die nähere Umgebung abgefahren; c) (ein Gelände) abwärts fahren Ost): einen steilen Hang a.; vgl. 1 c; d) durch An-. Überfahren abtrennen, abreißen <hat): ich fuhr mit dem Wagen ein Stück von der Mauer ab; e) a) durch vieles Fahren abnutzen (hat): du fährst aber die Reifen rasch ab; ß) <a. + sich) sich durch vieles Fahren abnutzen <hat): der rechte Hinterreifen hat sich, ist am stärksten abgefahren; abgefahrene Reifen; 0 (ugs.) (eine zum mehrmaligen Fahren berechtigende Karte) aufbrauchen (hat): hast du deine Mehrfahrtenkarte schon abgefahren?; g) (Film. Rundf. Fernsehen) zu spielen beginnen/ (hat): die MAZ a.; Um 20.22 Uhr fährt der Norddeutsche Rundfunk ... das Tonband der Generalprobe ab (Die Zeit 13. 12. 1968. 16); Eurovision, bitte a.!; Abfahrt, die; -. -en: 1. Antritt einer Fahrt: die A. verzögert sich. 2. (bes. im Ski- u. Rodelsport): a) abwärts führende Fahrt. Lauf: die A. war gefährlich; b) abwärts führende Strecke. Gefällstrecke: der Berg mit seinen steilen -en; c) Ort. Stelle, wo abgefahren wird: zur A. der Rodelbahn hinauf. 3. (Amtsspr.) Abtransport. Abfuhr: die A. von Holz. Sperrgut. Müll. 4. Anschlußstelle einer Autobahn, wo man die Autohalm verläßt: die A. [nach] Wiesbaden. Abfahrt- (Bundesbahn u. Post nur so), (gew.:) 'Abfahrte- '(Abfahrt 1): fbfahrtbereit (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zur Abfahrt bereit: vgl. abfahrbereit; Abfahrt[s]-befehl, der (Eisenb.); -datim, das; -gleis, das; -plan, der: 1. svw. Ntafel. 2. (PI.) Pläne, die sich mit dem Abfahren (1 a) beschäftigen: Sie fragte nach meinen Abfahrtsplänen: -Signal, das: Zeichen zur Abfahrt: -stelle, die: Stelle, wo ein Fahrzeug, ein Schiff abfährt: -tafel, die (Eisenb.): Tafel mit den Abfahrtszeiten der Züge: ^tag, der; -tennin, der; -zeichen, das; -zeit, die. 2Abfahrts- (Abfahrt 2 a): -hang,der; -lauf, der; auch: Skidisziplin, Teil der alpinen Kombination: -läufer, der; -piste, die; -rennen, das; -strecke, die. Abfall, der; -[e]s. Abfälle: I. Reste, die bei der Zubereitung od. Herstellung von etw. entstehen: unbrauchbarer Überrest: Kübel mit übelriechendem A.; Erfassung, Aufbereitung und Verwahrung radioaktiver Abfälle. 2. (o. PI.) (bes. Rel.. Politik) Lossagung von einem Glauben, einem Bündnis, einer bestehenden Bindung: [Treu/bruch. Abtrünnigkeit: A. von Gott, vom Glauben, von der Partei. 3. (o. PI.) Neigung. Senkung eines Geländes: die Wiese erstreckt sich in sanftem A. bis zu meinem Haus. 4. (o. PI.) Abnahme. Rückgang: der A. in seiner Leistung, seiner Leistungen ist unverkennbar. Abfall-: -beseitigung, die (Abfall 1); -ebner, der: Eimef für den Abfall (\): -erzeugnis, das: svw. t-produkt; -«rube, die (Abfall 1): -häufen, der (Abfall 1): -korb, der: vgl. -eimer; -kübel, der: vgl. -eimer; Mnaterial, das: bei der Herstellung abfallendes Material: -Produkt, das: 1, aus Abfällen hergestelltes Produkt. 2. bei der Herstellung abfallendes Produkt: ^rohr, das (Bauw.): zum Ableiten von Regenwasser aus der Dachrinne dienendes senkrecht abfallendes Rohr: -Stoff, der (meist PL): svw. t-material; -tonne. die: vgl. -eimer; -Verwertung, die (Abfall 1). abfallen (st. V.; ist): 1. a) bei der Zubereitung od. Herstellung von etw. übrigbleiben: in der Küche fallen viele Kartoffel- schalen ab; b) für jmdn. als Gewinn. Vorteil bei etw. übrigbleiben, herausspringen: für ihn fielen ein Paar Stiefel ab; was fällt für mich dabei ab? 2. sich von etw. loslösend herunterfallen, sich lösen: der Mörtel füllt [von der Wand] ab; Ü all seine falsche Katzenfreundlichkeit war ... von ihm abgefallen (Fallada, Herr 78). 3. (bes. Rel.. Politik) sich von jmdm.. etw. lossagen, untreu werden: von Gott, vom Glauben, von der Partei a. 4. schräg nach unten verlaufen, sich senken: das Gebirge fällt nach Osten ab; abfallende Wege, Straßen. Wiesen, Hänge. Dächer. Schultern. S. an Zahl. Kraft. Intensität. Leistung. Qualität u.a. verlieren, abnehmen: a) der Wasserdruck, die Leistung des Motors fiel ab; b) (bes. Sport) gegenüber anderen zurückbleiben, schwächer werden: der Läufer fällt ab; c) (selten) abmagern: nach der Krankheit ist er ganz abgefallen. 6. (selten) bei jmdm. ab-, zurückgewiesen werden: Geschrieben hat er mir Ihretwegen, und ich habe ihn auch nicht a. lassen (Th. Mann, Krull 171). 7. (Seemannsspr.) den Kurs so ändern* daß der Wind voller (mehr von hinten) in das Segel fällt, vom Kurs nach Lee abgehen (Ggs.: anluven): 41
abfällig das Boot fallt [auf die Wendemarke] ab. 8. (Jägerspr.): a) (vom Hund) von der Fährteabkommen: der Schweißhund ist abgefallen; b) (von Auer- u. Birkwild) vom Baum wegfliegen, abbaumen: der Auerhahn fiel ab; <Abl. zu 2:> AMalier ['apfale], der; -s. -: 1. (Wasserspringen) Kopfsprung vorwärts aus dem Stand bei völlig gestreckter Haltung des Körpers mit Drehpunkt um die Zehen (als Vorübung). 2. (Faustball) kurz vor der Leine hoch zugespielter Ball, der dann direkt hinter die Leine geschlagen wird: abfällig <Adj.>: ablehnend, mißbilligend, abschätzig: ein -er Kommentar; die Bemerkung war a.; sich a. über jmdn., etw. äußern. abfälschen <sw. V.; hat) (Ballspiele. Eishockey): den Ball (die Scheibe) /unabsichtlich j so berühren, daß er (sie) aus einer vorgegebenen Richtung gelenkt wird: einen Schuß, den Ball [zur Ecke] a. fbfangen <st. V.; hat) [2: zu weidm. Fang = Stoß]: 1. a) hindern, zum Ziel zu gelangen, nicht sein Ziel, seinen Bestimmungsort erreichen lassen u. in seine Gewalt bringen!: einen Brief, eine Nachricht, einen Agenten a.; die Maschine war von den sowjetischen Jägern abgefangen worden; b) auf seinem Wege zu einem bestimmten Ziel erwarten u. aufhalten, abpassen: den Briefträger a.; c) (Sport) jmdn. ein- u. überholen u. dadurch seinen Sieg verhindern: jmdn. erst auf den letzten zwanzig Metern a.; d) auffangen, aufhalten, abbremsen; abhalten, abwehren: den Vorstoß des Feindes, den Feind a.; (Sport:) den Gegner, einen AngriflTa.; Ü Er sucht sie (= die soziale Revolution) durch viele Mittel abzufangen (Thieß, Reich 50); e) (Bauw.. Technik) etw., was durch sein Gewicht drückt, durch Balken u. a. abstützen: bei dem Umbau der unteren Stockwerke müssen die oberen abgefangen werden; 0 wieder unter Kontrolle bringen / u. in die normale Fahrtrichtung od. Lage bringen]: die Maschine, einen schleudernden Wagen, sich a.; g) (Leichtathletik) den Schwung, den der Körper nach einem Wurf od. Stoß hat, abbremsen, um so ein Übertreten zu vermeiden: den Körper durch einen Umsprung a. 2. (Jägerspr.) angeschossenem Wild mit dem Hirschfänger den Fang geben: das Wild hinter dem Blatt a.; <Zus. zu 1 a:> Abfangjäger, der [für engl, interceptor] (Milit.): Jagdflugzeug der großräumigen Luftverteidigung mit bes. großer Steigfähigkeit, das gegen feindliche Bombenflugzeuge eingesetzt wird; Abfangsatellit, der (Milit.): Satellit, der andere die Erde umkreisende Satelliten zerstören kann. fbfirben <sw. V.; hat): 1. die eigene Farbe (unerwünscht) auf etw. anderes übertragen: der blaue Pyjama färbte ab. 2. Einfluß, eine bestimmte Wirkung ausüben; jmdn. beeinflussen: der schlechte Umgang färbt auf den Jungen ab. fbfasen <sw. V.: hat) (Holz-. Steinbearbeitung): abkanten: die Triglyphen ... mit ihren drei senkrechten, abgefasten Leisten (Bild. Kunst I. 214). fbiaasen <sw. V.; hat): 1. einem vorgegebenen, nicht allzu umfangreichen Stoff die entsprechende sprachliche Form geben, schriftlich formulieren, schreiben: einen Brief, ein Testament a. 2. (ugs.) abfangen (1 a). ergreifen (oft bei etw. Verbotenem): einen Dieb a.; <Abl. zu 1:) Abfassung die; -. -en <PI. ungebr.). dazu: Abfassunoszett* die. fbfaulen <sw. V.; ist): sich durch Fäulnis/ einwirkungJ lösen: die Blätter faulten ab. Qbfedem <sw. V.; hat): 1. a) (einen Stoß, eine Erschütterung, ein Gewicht, Hindernis) federnd abfangen: jede Bodenwelle a.; b) (Sport, bes. Turnen) mit Armen od. Beinen federn, um aus der nach unten gerichteten Bewegung eine nach oben gerichtete einzuleiten: mit den Beinen vom niederen Holm a.; c) (Leichtathletik) nachfedern. 2, (Technik) mit Federn, einer Federung versehen: man hat die Achsen schlecht abgefedert; <Abl. zu 2:) Abfederung, die; -. -en. fbfegen <sw. V.): 1. (regional) a) durch Fegen entfernen. 2abkehren (a) (hat): den Schnee [vom Geländer] a.; der Hirsch fegt den Bast ab (Jägerspr.; entfernt ihn vom Geweih durch Reiben an den Stämmen od. Ästen); b) durch Fegen reinigen, 2abkehren (b) <hat): das Brett a. 2. (ugs.) rasch davonlaufen, -fahren <ist>: mit dem Motorrad a. fbfeiern <sw. V.; hat): I. (geleistete unbezahlte Mehrarbeit) durch Freistunden, Freizeit ausgleichen: Überstunden a. 2. (selten) mit einer Feier verabschieden: man feierte ihn mit großem Trara ab; Wir haben gestern Höß abgefeiert (Hochhuth. Stellvertreter 209). fbfeilen <sw. V.; hat): 1. a) durch Feilen beseitigen: ich feilte die scharfen Zacken ab; b) durch Feilen von etw. trennen: er feilte die Krampen [von der Kiste] ab. 2. a) durch Feilen glätten: ich feilte [mir] den eingerissenen Fingernagel ab; b) durch Feilen verkürzen: ich habe das Visier, den Schlüsselbart abgefeilt. 3. (Schülerspr. landsch.) absehen, abschreiben: bei der Klassenarbeit a.; er hat ganze Passagen abgefeilt. 9bfeihchen <sw. V.; hat) (abwertend): jmdm. eine bestimmte Summe nach längeretn Feilschen herunter-, abhandeln: er hat ein paar Mark vom Preis abgefeilscht. tbferkebi <sw. V.; hat) (Landw.): Ferkel werfen: die Sau ferkelt ab. fbfertigen <sw. V.; hat): I. zur Beförderung, zum Versand, zur Fahrt fertigmachen u. absenden/, schicken: Briefe. Pakete, ein Schiff a. 2.jmds. Angelegenheiten, Formalitäten für jmdn. offiziell' erledigen, damit er ungehindert ein Vorhaben ausführen, ein Ziel erreichen kann; bedienen: die Reisenden [am Schalter] a.; die Zollbeamten haben zügig abgefertigt. 3. (ugs.) jmdn., der ein Anliegen hat, unfreundlich behandeln: Unwirsch fertigte sie beide (= Liebhaber) ab (A. Kolb. Daphne 133). 4. (Sport) überlegen schlagen: die deutsche Mannschaft wurde klar 1:6 abgefertigt; <Abl.:) Abfertigung, die; -. -en. Abfertigung^-: -baracke. die; -beamte, der; -dienst, der; MiebAude, das; -gebühr, die; -halle, die; -Schalter, der. «Metten <sw. V.; hat): 1. (Kochk.) von Fett befreien: die Brühe a. 2. Fett an etw. anderes abgeben: der Kuchen hat [auf das Papier] abgefettet. «bfetzen <sw. V.; hat) (ugs.): in Fetzen abreißen: ich hatte mir bei dem Sturz die Haut abgefetzt. abfeuern <sw. V.; hat): I. (eine Feuerwaffe) abschießen: eine Kanone a. 2. losschießen: eine Rakete. Salutschüsse a.; Ü einen Schuß aufs Tor a. (Fußball; einen Ball mit Wucht aufs Tor schießen). «bfledeln <sw. V.; hat): 1. (selten) auf der Fiedel herunterspielen: ich fiedlelle mein Liedchen ab. 2. (landsch.) mit mehr- maligetn Hinund/ierbewegen des Messers / ungeschickt / abschneiden: ich habe [mir] ein tüchtiges Stück Brot abgefiedelt. ^Mieren <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): nach unten fieren: das Rettungsboot a.; Zusammen mit dem IWO fierte er ihn vorsichtig in die Zentrale ab (Ott. Haie 232). qbfieseln ['apfhzln] <sw. V.; hat) [zu veraltet flseln = nagen, viell. verw. mit Faser] (bayr.. österr. mundartl.): abnagen: ich fles[e]ie das Hühnerbein ab: Ü das wäre ein Fressen -die Engländer zum erstenmal im Wembley-Stadion abzu- fieseln (Walter. Spiele 168). Qbfilmen <sw. V.; hat): im Film zeigen, darstellen: Der bunte Traum..., wie ihn Fellini... im nächsten Jahr abfilmt (MM 28. 12. 68, 35): <Abl.:) Abfibnung. die; -. -en. «bfiltern <sw. V.; hat): abfiltrieren; <Abl.:> Abfilterung, die; -. -en; fbflltrieren <sw. V.; hat): völlig l durch ein Filter laufen lassen: ... so daß ... Blutwasser mit gelösten Salzen in vermehrtem Maße durch die Kapillarwände in die Bin- degewebsräume abgepreßt oder abftltriert wird (Medizin II. 166); Abfiltrierung, die: -, -en. abfinden <st. V.; hat): 1. durch eine einmalige Geldzahlung, Sachleistung für etw. teilweise! entschädigen: Jmdn. großzügig a.; Ü ich Heß mich mit dieser Bemerkung nicht a. (zufriedenstellen). 2. <a. + sich) a) sich einigen, vergleichen: ich fand mich mit den Gläubigern ab; b) (landsch.) sich durch etw. erkenntlich zeigen, einer Verpflichtung entledigen; ich habe mich bei ihm für seine Gefälligkeit mit einem Buch abgefunden; c) sich mit jmdm., etw. zufriedengeben, sich in etw. fügen: ich fand mich mit meinem Schicksal ab; Ich wußte, daß er sich abgefunden hatte; <Abl.:) Abfindung, die; -. -en: 1. das Abfinden (1): die A. der Gläubiger. 2« zur Abfindung (1) bestimmte Summe: jmdm. eine A. geben, dazu: Abfindungserklirung, die: Abfindungssumme, die: svw. T Abfindung (2). fbfingem <sw. V.; hat): mit den Fingern betasten: Münzen, Geld a. ^Mischen <sw. V.; hat): (ein Gewässer) leer fischen: den Teich a.; Die Jungfische scheinen nur die oberen Teile dieser Schicht ... abzufischen (Thienemann, Umwelt 52). abflachen [apflaxn] <sw. V.): 1. flach/er/ machen <hat>: die Seitenkanten ( = der Steine) wurden etwas abgeflacht (MM 10. 12. 68. 3). 2. <a. + sich; hat) a) flacher werden: die Geschwulst flachte sich langsam ab; der Schädel ist stark abgeflacht; abgeflachte Höhenzüge, Strandhügel; b) an Quantität verlieren, abnehmen: Zuwachs bei Autoproduktion und Zulassungen flacht sich ab (MM 21. 11. 42
Abfütterung 70, 3). 3. im Niveau sinken Ost): die Unterhaltung flachte später merklich ab; <Abl.:> Abdachung* die; -. -en. fbflamnen <sw. V.; hat): a) mit einer Flamme beseitigen, absengen: Lackreste a.; b) mit einer Flamme von etwas befreien, reinigen: Enten. Gän9ea.; <subst.:) durch Abflam- men von Rand und Stopfen (MM 9. 8. 65); abdämmen <sw.V.; hat) (Land w., Forstw.): Wiesen.Heckenabbrennen. fbflanken <sw. V.; hat) (Turnen): mit einer Flanke vom Gerät abgehen: vom Reck a. abflauen <sw. V.: ist): allmählich schwächer werden, nachlassen: der Wind war abgeflaut; das Gespräch, die Begeisterung, der Verkehr, das Geschäft flaute ab; <subst.:) der Besucherstrom war im Abflauen. fbflfeflen <st. V.): 1. a) (von Vögeln) weg-, davonfliegen (ist; Ggs.: anfliegen): die Taube flog ab; b) (von Flugzeugen u. Personen) den Flug beginnen <ist): ich fliege, unsere Maschine fliegt noch in der Nacht ab; c) (ugs.) sich plötzlich lösen und fortgeschleudert werden <ist): die Radkappe ist [mir] abgeflogen. 2. <hat) a) aus einer bedrohlichen Situation/ mit dem Flugzeug wegbringen: man flog die Verwundeten [aus dem Kessel] ab; b) (von Vögeln u. Flugzeugen) zum Zweck der Besichtigung od. Kontrolle überfliegen: die Front a.; die beiden (= Vögel) flogen alle Schroffen und Vertiefungen der Wände ab (Kosmos 3, 1965. 122). abfließen <st. V.; ist): 1. a) herab-, herunterfließen: an etw. a. wie das Wasser von der Gans; b) sich fließend entfernen, wegfließen: Aus der angesetzten Kanüle floß Eiter ab ... (Plievier. Stalingrad 190); der Regen ist nicht abgeflossen (versickert): der elektrische Strom fließt ab (geht verloren): Ü der Verkehr fließt schlecht ab; das Geld fließt ins Ausland ab. 2. sich leeren: die Wanne fließt so schlecht ab. «bflöBen <sw. V.; hat): (Holz um.) flußabwärts flößen: die Stämme werden abgeflößt. Abflug* der; -[e]s. Abflüge: 1. <o. PI.) das Weg-, Davonfliegen: der weiche A. der Eule (Langgässer. Siegel 387). 2. Flugbeginn. Start: den A. einer Maschine bekanntgeben; der A. hat sich verzögert. Qbflug-, Abflug-: -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -ge- sdroindigkeit, die; -gewicht, das; -hafen, der; -ort. der; -Stellung, die (Zoo!.): -tag. der: -zeit. die. Abfluß,der; Abflusses. Abflüsse: 1. <o. PI.) das Wegfließen: den A. des Wassers erleichtern; Ü die Polizei mußte den A. des Verkehrs am Stadion regeln; den A. von Kapital ins Ausland verhindern. 2. Stelle (Öffnung, Rohr), wo etw. abfließt: Ausguß: der A. der Badewanne ist verstopft. Abfluß-: -becken, das; --gebiet, das (Geogr.): Gebiet mit natürlicher Entwässerung (Abfluß der Wasserläufe ins Meer); -graben, der; -grübe* die; ^tahn, der: Hahn zum Regulieren des Abflusses: -kanal, der, -koefflzient. der (Geogr.): das Verhältnis zwischen mittlerer monatlicher u. mit tierer jährlicher Wasserführung eines Flusses: -loch, das; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geogr.): olme Abfluß ins Meer: -regfane, das (Geogr.): das vom Klima abhängige, auf einmonatliches Mittel umgerechnete Auftreten von Hoch- u. Niedrigwasser eines Flusses während eines Jahres: -rinne, die; -röhr, das; -röhre, die; -ventil, das. ^Metrien <sw. V.; hat) (Landw.): ein Fohlen gebären: die Stute hat abgefohlt; abschätzig in bezug auf Frauen: ..Sie muß morgen oder übermorgen a. ... nun stoßen Sie sich doch nicht an dem Ausdruck ..." (Bieter. Bonifaz 207). Abfolge, die; -, -n: Aufeinander-, Reihenfolge: die A. der Ereignisse; in chronologischer, logischer A. abfordern <sw. V.; hat): von jmdm. nachdrücklich fordern, jmdm. abverlangen: der Polizist forderte mir die Kennkarte ab; dem Volk ein Bekenntnis a.; Jmdm. ein Maximum an Konzentration a. fbfonnen <sw. V.; hat): durch Eindrücken in eine weiche Masse, durch Formen einer weichen Masse nachbilden: jmds. Züge in Gips a.; <Abl.:> Abformung, die; -, -en. abfotografieren <sw. V.; hat): durch Fotografieren abbilden, eine Fotografie von jmdm.. etw. machen: die Familie a.; abfotografiertes Theater. abfragen <sw. V.; hat): 1. jmds. Kenntnisse durch Fragen 'über/prüfen: ich fragte ihn (auch: ihm) lateinische Vokabeln ab; auch ohne persönl. Objekt: das Einmaleins a.; auch ohne SachobJ. (aber nur mit persönl. Akk.-Obj.): der Lehrer hat mich abgefragt. 2. a) (Fernspr.) eine Leitung durch Anruf prüfen, ob sie zu vermitteln ist od. ob sie noch intakt ist: alle Leitungen a.; b) (Elektrot.. Datenver- arb.) /ermitteln, feststellen und/ sich geben lassen: Der Rechner muß dann in festen Zeitabständen das Signal „ready" a. (Elektronik 11, 1971. 378); <subst.:> SpezieU zum Abfragen kleinster Spannungen von Thermoelementen (Elektronik 11, 1971, 444). 3. (veraltend) von jmdm. durch Fragen in Erfahrung bringen: sie wollte ihm sein Geheimnis a. abfressen <st. V.; hat): 1. von etw. weg-, herunterfressen: die Hasen fraßen den Kohl ab; derb von Menschen: er frißt die Streusel [vom Kuchen] ab; Ü sichern dem Stück, das manche Nachvergoldung abfrißt, einen Triumph (MM 2. 5.69,48), 2. leer fressen: die Vögel fressen die Holundersträucher ab. «bfrieren <st. V.): 1. a) durch Frost absterben /und sich lösenj <ist>: die Knospen froren ab; b) (von jmds. Gliedern) durch Frost geschädigt werden <ist>: die Ohren frieren [mir. ihm] ab; abgefrorene Hände. 2. (ugs. übertreibend) durch Frost verlieren <hat): Es ist so eisig, ich werde mir die Füße a. (Imog. Wurliblume 236); *sich einen a. (ugs.; sehr frieren). 3. (selten) einfrieren <ist>: die Leitung friert ab. abfrottieren <sw. V.; hat): tüchtig frottieren: ich frottierte mir den Rücken ab; du mußt dich gut a.! «Mühlen <sw. V.; hat): 1. (veraltend) mit Hilfe des Gefühls anmerken: ich fühlte es der Mutter ab. daß sie mir insgeheim dankbar dafür war. 2« fühlend abtasten: die vom Band abgefühlten Impulse laufen in einen Motorlocher. Abfuhr, die; -. -en [3 a: nach 2. zu: abfuhren (1 b)]: 1. Abtransport: A. von Müll. Sperrgut. Holz. 2. (Studen- tenspr.) Niederlage des Paukanten in der Mensur vor dem Ende der Fechtzeit: eine A. auf Schmiß. 3. a) entschiedene Abweisung, schroffe Zurechtweisung: jmdm. eine A. erteilen; sich eine A. holen; b) (Sport) IhoheJ Niederlage: Im Februar hatten wir ... von den Eidgenossen eine 1:2-A. bekommen (Walter. Spiele 80); sich eine schwere A. holen. Abführ- (abführen 2 b): -mittel, das; -pille, die; -Schokolade, die. abführen <sw. V.; hat) [2: urspr. tr.. z. B. Uneinigkeiten]: 1. a) jmdn., den man ergriffen hat, wegführen, bes. jmdn., den man festgenommen hat, in polizeilichen Gewahrsam bringen: die Gangster wurden abgeführt; Den Kerl lasse ich von der Polizei a. (Gaiser. Schlußball 102): b) (Studen- tenspr.) wegen etw. (Verwundung, regelwidriger Haltung u.a.) vor dem Ende der Fechtzeit aus der Mensur nehmen u. für besiegt erklären I lassen]: wir... mußten zwei Bundesbrüder auf Haltung und drei Bundesbrüder auf Schmiß a. (Gießener Franken-Zeitung, N. F. 17. 1961, 9); c) wegführen, ableiten: Abgase, das Hochwasser a.; d) von etw. wegführen, abbringen: dieser Weg führt uns von unserem Ziel ab; Ü Jmdn. vom rechten Weg a.; dieser Gedankengang fuhrt nur vom Thema ab; e) von etw. abzweigen, seinen Ausgang nehmen: an dieser Stelle führt der Weg von der Hauptstraße ab; 0 Gelder an jmdn., etw. abliefern, zahlen: Steuern an das Finanzamt a.; ... ist Soubirous immer noch bereit, den vollen Betrag an Louise abzuführen (Werfet. Bernadette 20). 2. a) für Stuhlgang sorgen: Rhabarber führt ab; <bes. im 1. Part.:) abführende Mittel; b) den Darm leeren: sie konnte schon drei Tage nicht a. 3, (veraltend) täuschen, anführen: wenn zwei sich lieben und er führt das Mädchen ab, so bleibt er ein Ehrenmann (Th. Mann, Erzählungen 8). 4. (Schrift- u. Druckw.) (einen Satz, Textteil) mit einem schließenden Anführungszeichen versehen (Ggs.: anführen). 5. (Jägerspr.) (den Hund) beim Jagen auf Wild anleiten: ein gut abgeführter Dackel; <Abl. (bes. zu 1 a, c, f; 4):) Abführung, die; -. -en. ^bfiiil-: -anläge, die; Mipparat, der; -automat, der; Mlatum, das; Mnaschine, die; -Vorgang, der. 4Müllen <sw. V.; hat): 1. (meist im Rahmen eines Gewerbebetriebs) nacheinander füllen: man füllte die Flaschen [mit Apfelwein] ab. 2. aus einem größeren Behälter in einen kleineren füllen: Wein a.; in Stein topfe abgefülltes Schmalz; <Abl.:> Abfüllung, die; -, -en. Ifbfiittern<sw. V.; hat): die Fütterung von Tieren vornehmen: ich futter[t]e das Vieh ab; er hat schon abgefüttert: salopp von Menschen: Längst hätten ihre „Männer" dasein müssen. Die hatte sie noch a. wollen (Bredel, Väter 10); <Abl.:> 'Abfütterung, die: -. -en. ^Müttern <sw. V.; hat): (ein Kleidungsstück) mit Futterstoff versehen: ich fütter[t]e den Mantel [mit Seidel ab: <Abl.:> 2AMütterung, die; -. -en. 43
Abgabe Abgabe, die; -. -n: 1. <o. PI.) Ablieferung, das Hingeben: A. der Stimmzettel, der Prüfungsarbeiten; gegen A. der Coupons. 2. (meist PI.) einmalige od. laufende Geldleistung an ein öffentlich-rechtliches Gemeinwesen, Steuer: hohe, niedrige, öffentliche, jährliche -n; -n erheben, entrichten; die -n an den Staat fallen weg; die -n auf Tabak werden erhöht. 3. (Wirtsch.) Verkauf: Größere -n (= an der deutschen Börse) von amerikanischer Seite könnten ... das freundliche Bild ... stören (Welt 5. 8. 65. 13). 4. (Ballspiele. [Eislhockey) a) das Abspielen des Balles: er hat mit der A. [des Balles] an den Linksaußen zu lange gezögert; b) abgespielter Ball: der gegnerische Läufer konnte die A. erlaufen; c) Verlust: die A. eines Satzes, Punktes, Titels. 5. (o. PI.) das Abfeuern: bei der A. eines Schusses. 6. das Ausströmen, Ausstrahlen: unter A. von Wärme, Energie. 7. das Abgeben (7), Äußern: die A. einer Erklärung, eines Urteils. «beste-, Abgabe- (Abgabe 1. 3): -pdkhtig (AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): 1. zur Abgabe verpflichtet. 2. svw. abgaben- pflichtig: verpflichtet. Abgaben zu entrichten: -preis, der; -satz, der (Finanzw.); -soll, das: svw. t Ablieferungssoll; -termin, der. abgaben-, Abgaben- (Abgabe 2): -autonomie, die; ^beitret- bung, die; -bewilligung, die; -frei (Adj.; o. Steig.); --Ordnung, die. Abk.: AO; -pflkhtig (Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -recht, das; Senkung, die. Abgang,der; -[eis. Abgänge: 1. a) (o. PI.) das Weg-. Fortgehen: Sie dürfen den A. vom Schalter nicht behindern; Theater: ein dramatischer A. (von der Bühne); der von Beifall umrauschte A. des berühmten Schauspielers; *sich einen guten o. ä. A. verschaffen (beim Weggehen einen guten Eindruck hinterlassen): b) das Verlassen eines Wirkungskreises, das Ausscheiden: nach dem A. von der Schule; der A. des Ministers aus seinem Amt; Eine Stunde Zeit geben sie dem Herrn der Welt zu ehrenvollem A. (Zweig, Fouchi 198); c) jmd. der ausscheidet, einen Wirkungskreis verläßt: an unserer Schule haben wir S Abgänge; d) (bes. Milit.. Med.) Tod esfall : Viele Häftlinge schleppen sich nur mühsam durchs Lagertor. Bilanz des Tages: mehrere Abgänge (Bild u. Funk 3. 1967. 33). 2. Weggang: Abfahrt: kurz vor A. des Zuges, Schiffes. Flugzeuges. 3. (o. PI.) Absendung: der A. der Post, der Waren. 4. das Abgehen von einem Turngerät: die Riesenwelle am Reck mit gegrätschtem A. 5. a) (o. PL): Ausscheidung: das Mittel befördert den A. der Steine; b) (Med.) 7b/-. Fehlgeburt, 2Abort: einen A. haben. 6. (o. PI.) (Kaufmannsspr.) Verkauf. Absatz (gewöhnlich in Verbindung mit „haben" u. „finden"): diese Ware hat. findet reißenden A. 7. (PI. ungebr.) (veralt.. noch Kaufmannsspr.) Wegfall, Verlust: der A. muß wieder ersetzt werden; beim Obsthandel gibt es viel A. 8. (österr. Amtsspr.) Fehlbetrag: den A. von SO S mußte die Kassierin ersetzen; Abgänger, der; -s. - (Amtsspr.): Schüler, der von der Schule abgeht: nur ein geringer Prozentsatz der A. wendet sich an die Berufsberatung; fbgängig (Adj.: o. Steig.): 1. (landsch.) überzählig, überflüssig, weil unbrauchbar: es wurden meist -e alte Kühe geschlachtet (MM 10. 3. 70. 19); Verkaufeines -en Ebers (Bergsträßer Anzeiger4.2.71.6). 2. (Amtsspr.. bes. österr.) (von Personen) nicht mehr vorhanden, vermißt, verschollen: es werden alle -en Personen registriert; ... Rüben, der schon von früh an a. war (Th. Mann. Joseph 597), dazu: Abgängigkeitsanzeige, die (österr.): Vermißtenanzeige. Abgangs-: 1. zu Abgang (1 b): -examen, das; -Prüfung, die; -zeugnk. das. 2. zu Abgang (2. 3): Miatun. das; ^hafen, der; Mneldung, die; -Station die; -tag, der: -zeit, die. Abgas, das; -es. -e (meist PL): entweichendes Verbrennungs- gas: die -e der Motoren. «bgas-.^bgas- (bes. Kfz.-T.): -entgiftung, die; -frei (Adj): -e Motoren; -turbtne, die: Turbine, die mit Abgasen getrieben wird: ^Verwertung, die; ^wert, der: der gemessene Gehalt der Luft an Abgasen: -wölke, die. fbgaunern (sw. V.; hat) (ugs. abwertend): Jmdm. etw. durch Gaunereilen] abnehmen: ich gauner[t]e ihm das Geld ab. abgearbeitet: T abarbeiten. abgeben (st. V.; hat): 1. a) etw. dem zuständigen Empfänger od. jmdm., der es an den Empfänger weiterleitet) geben, übergeben* aushändigen: einen Brief, ein Geschenk [persönlich, eigenhändig] a.; er gab die Waren beim Nachbarn ab; Ü seine Stimme bei der Wahl a.; das U-Boot hatte einen Funkspruch abgegeben; b) zur Aufbewahrung geben: den Mantel in der Garderobe a. 2. a) jmdm. i einen Teil von i etw. (freiwillig! überlassen, abtreten: etw. mit jmdm. teilen: er hat mir die Hälfte des Kuchens, vom Kuchen abgegeben; Knopf... gibt von seiner Pension keinen Pfennig an den Haushalt ab (Remarque. Obelisk 90); b) jnuhn. etw. od. jmdn. /gezwungen/ überlassen, abtreten müssen: die Leitung, den Vorsitz a.; Personal, Kräfte. Mitarbeiter a. müssen; Sport: die Spitze, zwei Punkte a. 3. jmdm. zu einem niedrigen Preis überlassen, verkaufen: Obst. Eier a.; Das Endprodukt gab Mathäus billig ab (Fries. Weg 123). 4. (Ballspiele, [Eislhockey) (den Ball, die Scheibe) an einen Mitspieler geben: den Ball an den Verteidiger a.; er muß schneller a. 5. (einen Schuß) abfeuern: einen Warnschußa.; er... gab einen langen Feuerstoß ab (Gaiser, Jagd 32). 6. von sich geben, ausströmen, ausstrahlen: der Ofen gibt genügend Wärme ab; das Blut gibt Kohlensäure ab. 7. verlauten lassen, äußern: sein Urteil, eine Erklärung a. 8. a) (ugs.) die Rolle von jmdm. spielen, jmdn. dar-, vorstellen, machen: den Wilhelm Teil a.; b) jmd.. etw. sein, als jmd.. etw. fungieren, etw. bilden: einen guten Familienvater a.; er gab eine komische, traurige Figur ab; den Rahmen, den Hintergrund für etwas a. 9. (Kartenspiel) die Karten zum letzten Spiel austeilen (Ggs.: angeben): du gibst ab. 10. (a. + sich) (meist geringschätzig) a) sich mit etw., jmdm. beschäftigen, befassen: sich mit Gartenarbeit a.; sich viel mit kleinen Kindern, mit Tieren a.; damit gebe ich mich nicht ab; b) (ugs.) mit jmdm. Umgang pßegen. sich mit jmdm. einlassen: sich mit Prostituierten, mit Ganoven a.; * imdm. [et]was, eins a. (ugs.; ihn schelten, schlagen): sei still, sonst gibt es [etjwas ab!; er hat dem Hund eins abgegeben. fbgeblaftt: t abblassen. abgebrannt: fabbrennen (1 i u. 2 b). abgebraucht: t abbrauchen. abgebrochen: fabbrechen (1 d). abgebrüht [apgdbry:t] (Adj.) [2. Part, zu fabbrühen, eigtl. = mit heißem Wasser übergössen! (ugs.): zynisch/ abgestumpft, unempfindlich gegen etw.: ein -er Bursche; a. handeln; (Abi.:) Abge*rühtheit, die; -. abgedroschen [apgodrojn] (Adj.) [2. Part, von veraltet ab- dreschen. eigtl. = leer wie ausgedroschenes Getreide (Stroh)] (ugs.): bis zum Überdruß gebraucht, phrasenhaft: -e Worte, Redensarten (Klischees): diese Phrasen sind schon recht a.; (Abi.:) ^boedroschenheit, die; -. abgefeimt [apgafyjmt] (Adj.) [2. Part, von veraltet abfei- men, eigtl. = von unreinem Schaum (mhd. veim) befreit u. dadurch gereinigt, vollkommen gemacht]: in allen Schlichen u. Schlechtigkeiten erfahren, in unmoralischer Weise schlau: ein -er Schurke; eine -e Bosheit; a. vorgehen; (Abl.:> Abgefeimtheit, die; -. -en. abgegangen: fabgehen (11 b). «hoegriflen: fabgreifen (1). fboehackt: fabhacken. abgehangen: f 'abhängen (1). fbgehirmt: fabhärmen. abgehärtet fabhärten. fhgehen (unr. V.; ist): 1. a) sich gehend entfernen, einen Schauplatz verlassen: Eduard macht eine verzweifelte Geste und geht ab (Remarque. Obelisk 124); die beiden gingen ganz friedlich ab; Theater: ... geht über den Korridor nach links ab; b) aus einer Tätigkeit ausscheiden, eine Arbeitsstätte (bes. eine Schule) verlassen: nach der zehnten Klasse a.; er ist abgegangen worden (Schülerspr. scherzh.; hat unfreiwillig die Schule verlassen). 2. einen Platz, Ort, eine Stelle fa/irplanmäßigI verlassen (um wohin zu gelangen): das Schiff, der Zug geht gleich ab. 3. abgeschickt werden: das Schreiben ist abgegangen; die Waren werden mit dem nächsten Schiff a. 4. (Geräteturnen) ein Gerät (mit Schwung, Sprung) verlassen u. damit eine Übung beenden: mit einem Grätschabschwung vom Reck a. 5. a) von etw. ausgehen, abzweigen: der Weg geht von der Hauptstraße ab; vom Wandelgang geht eine kleine Tür ab (Johnson. Ansichten 204); b) in anderer Richtung verlaufen: der Weg geht dann links, nach Norden ab. 6. sich lösen: hier ist der Putz, die Farbe abgegangen; mir ist ein Knopf, der Daumennagel abgegangen; der Fleck geht [nicht] ab (läßt sich inicht! entfernen): Am gegenüberliegenden Berg war aus der Nordseite eine riesige Lawine abgegangen (Eidenschink. Fels 126). 7. ausgeschieden, abgesondert wer- 44
abgeschmackt den. von innen nach außen gelangen: die Würmer gehen mit dem Kot ab; Ihm ging Wasser ab. Er beschmutzte sich (Jahnn. Nacht 149); *imdm. geht einer ab (vulg.; ein Mann hat, ohne Geschlechtsverkehr auszuüben, einen Samenerguß). 8. (vom Schuß) sich lösen: plötzlich ging ein Schuß ab. 9. verkauft werden. Absatz finden: die Ware geht reißend ab. 10. abgezogen, abgerechnet werden: von dem Gewicht geht die Verpackung ab. 11. a) jmdm. fehlen, mangeln: Jmdm. geht der Humor, jedes Taktgefühl ab: Militärische Fähigkeiten gingen ihm ab (Fr. Thieß, Reich 466); du läßt dir doch sonst nichts a. (leistest dir doch sonst alles): b) (veraltet, noch fachspr.) eingehen, außer Gebrauch kommen <meist 2. Part.): Namen von (z.T. abgegangenen) Siedlungen (Germanistik 2, 1967, 280); abgegangene Flußnamen (ebd. 4. 1963, 596). 12. von etw. Abstand nehmen: von einer Gewohnheit, einem Grundsatz a. 13. in einer bestimmten Weise ablaufen, vonstatten gehen, ausgehen: es ist noch einmal glimpflich, ohne Geschrei abgegangen. 14. an etw.. jmdm. zum Zwecke der Besichtigung od. Kontrolle entlanggehen, bei einem Rundgang besichtigen, untersuchen: die Front der angetretenen Soldaten, die Strecke noch einmal a.; Eine andere Gruppe ging ... das Waldgelände ab (Apitz, Wölfe 82). «fagchetzt: t abhetzen (2). 9bgeizen, sich <sw. V.; hat): durch übertriebene Sparsamkeit erübrigen: er hatte sich die Summe, das Häuschen von seinem Lohn abgegeizt. abgekämpft: t abkämpfen (2). abgekartet: t abkarten. abgeklappert <Adj.) (salopp abwertend): 1. abgenutzt, verbraucht: -e Gäule; die Schreibmaschine, das Auto ist schon recht a. 2. abgedroschen, nichtssagend: phrasenhaft: -e Schlager; diese Redewendungen. Phrasen sind ziemlich a. abgeklärt l'apgakle^t] <Adj.>: auf Grund von Lebenserfahrung über den Dingen stehend: ausgeglichen und weise, voller Besonnenheit: ein -er Mensch; mit -er Miene; a. über etw. sprechen; <Abl.:> Abgeklärtheit, die; -: abgeklärtes Wesen, besonnene Ruhe: die A. des Alters; sein Vater hatte seine A. eingebüßt. abgelagert: T ablagern (2). Abseid, das; -[eis. -er: svw. tDisagio. aboeleM [apgsle:pt) <Adj.> (geh.): 1. vom langen Leben verbraucht, entkräftet: alt u. kraftlos: noch morscher als diese -en Invaliden (Plievier. Stalingrad 215); Ü tausendmal lebendiger als in unserem -en Europa (St. Zweig. Fouche 218). 2. überlebt, überholt, altmodisch: diese Prämissen sind a. (Gehlen.Zeitalter 76); <Abl.:> Abeelebtheit, die; -. abgeledert <Adj.) [zu tabledem (1)] (landsch.): a) abgewetzt: er spürte den Stahl (= des Totschlägers) durch den -en Griff (Schnurre. Fall 13); b) schäbig gekleidet, heruntergekommen: ein -er Kerl; das Sofa ist a.. sieht ziemlich a. aus. abgelegen [apgale:gnj: abseits, entfernt liegend: ein -es Dorf; in einer abgelegenen Straße; <Abl.:> Abgelegenheit, die. -. «hoeleiert: fableiern (2). abgelten <st. V.; hat): pflicht-, ordnungsgemäß/ ausgleichen: eine empfangene Leistung durch eine gleichwertige andere ersetzen: mit dieser Zahlung sind alle Ansprüche abgegolten; <Abl.:> Abgeltung« die; -. -en: In dieses Gebiet gehört auch die A. der sogenannten bahnfremden Lasten (Der Bund Bern 282. 1968. 17). abgelumpt [apgslompt] <Adj.) (ugs.): in abgetragener, zerrissener Kleidung, heruntergekommen: ein -er Bettler; damalswar ich a. wie ein Strauchdieb (Bergengruen. Rittmeisterin 430). fbgemadit: t abmachen (2). abgemagert: t abmagern (1). tbgemervdt: tabmergeln. abgemessen ['apgdmesn] <AdJ.> (geh.): gleichmäßig, maßvoll, beherrscht, ruhig: Der sonst in allen Bewegungen so -e Mann (Buber. Gog 216); eine genaue und -e Lebensweise; sich a. bewegen; <Abl.:> Abgemessenheit, die; -. abgeneigt l'apgan^ikt] <Adj.) [zu veraltet sich abneigen = sich wegwenden] in der Verbindung jmdm.. einer Sache a. sein (nicht geneigt, ablehnend eingestellt, abhold sein): einem Plan. Bündnis a. sein; sowohl Georg der Zweite wie Georg der Dritte waren Friedrich dem Großen persönlich abgeneigt (Friedell. Aufklärung 11); nicht a. sein, etwas zu tun; ich zeigte mich [nicht] a.; (auch attr.) die der modernen Literatur -en Leser; <Abl.:> Abgenetgtheit, die; -. abgenutzt: t abnutzen. Abgeordnete ['apgdbrdndtd], der u. die; -n. -n [zu t abordnen; in der heutigen Bed. als Mask. zuerst im 17. Jh.. als Fem. im 19. Jh.]: vom Volk für eine festgelegte Zeit in eine parlamentarische Institution gewählter Vertreter: Deputierter. Delegierter: Beispiele zur Dekl.: ein -r; als -r. als A. gewählt werden; eine A.; der Wahlkreis des [Herrnl -n. der [Frau] -n Müller: Herrn. Frau -n Müllers (Wahlkreis; dem. der -n Müller; Mord an -m, -r; ihm als -n (auch: -m). ihr als -n (auch: -r); an Herrn -n, an Frau A. Müller: zwei A.; die Immunität einiger -r (seltener: -n); allein] -n; Abk.: Abg. Abgeordneten-: ^bank. die <PI. ...bänke): Sitz der Abgeordneten: -4»us, das: 1. Körperschaft der Abgeordneten. 2. Tagungsgebäude der Abgeordneten: ^kammer, die: miuuv- dat. das; -sitz, der; -wähl. die. abgeplattet: t abplatten. abgeraten <st. V.: ist) (veraltend): sich, ohne daß man es merkt, von etwas entfernen, abkommen: sie waren vom Weg abgeraten. abgerechnet: T abrechnen. abgerissen [apgansn] <Adj.>: 1. a) abgetragen, abgewetzt, zerlumpt: -e Kleidung; ein -es Sofa; b) zerlumpt gekleidet, heruntergekommen: ein -er Häftling; a. aussehen. 2. unzusammenhängend, zusammenhanglos: -e Sprach fetzen. Sätze. Gedanken; a. (abgehackt, stoßweise) sprechen; <Abl.:> Ab- gerissenheit, die; -. abgerundet ['apgdrunddt]: f abrunden; <Abl.:> Abgerundetheit, die; -. abgesagt: T absagen. Abgesandte, der u. die; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete) (veraltet, geh.): Person, die mit einem bestimmten, besonderen Auftrag an jmdn. geschickt wird: die -n des Königs; ... und daß ich Lakatos fürchtete als den leibhaftigen Abgesandten des Teufels (J. Roth. Beichte 151). Abgesang. der; -[eis, Abgesänge: 1. (Verslehre) abschließender, dritter Teil der Strophe in den Liedern des Minne- u. Meistersangs (Ggs.: Aufgesang): der A. folgt auf Stollen und Gegenstollen. 2. (geh.) a) Ausklang, wehmütiger/ Abschied: das ist der A. des Herbstes; b) letztes Dichtwerk. Abschieds-. Schwanengesang: die Ode ist der A. des greisen Dichters an/auf seine Getreuen; Und darum wurde ich auch nicht zu einem A. meines Jahrhunderts (Becher. Prosa 174). abgeschabt: fabschaben (2). abgeschieden ['apgajirin] <Adj.) [im 17. Jh. in pietistischem Sprachgebraudi u. mhd. abegescheiden = losgelöst von der Außenwelt (Mystik), zurückgezogen] (geh.): 1. entlegen, einsam, abgelegen: ein -es Dorf; das Gehöft ist. liegt a. 2. verstorben, tot: -e Seelen; <subst.:> Abgeschiedene« deru. die; -n, -n <Dekl.: t Abgeordnete): Seine Hochwürden machte sich hierauf einige Notizen über des -n Lebensgang (Th. Mann. Krull 76); <Abl. zu 1:> Abgeschiedenheit, die; -: ... in der A. dieser sommerlichen Idylle (Seidel. Sterne 106). QbgeschbüTt: ? abschlagen (b). abgeschlagen ['apgsjla.gn] <Adj.>: 1. (Sport) vom Sieger hinter sich gelassen, klar besiegt: der weit -e Favorit; Nur Tauno Luiro... endete a. auf dem achtzehnten Rang (Mae- gerlein. Piste 38). 2. (landsch.) ermattet, erschöpft: einen -en Eindruck machen; ich bin völlig a. 3. (von Geschirr) mit kleinen Beschädigungen: -e Tassen; <Abl. zu 2:> Abgeschlagenheit, die; -. abgeschliffen: tabschleifen; <Abl.:> Abgeschliflenheit, die; -. abgeschlossen ['apgajbsn] <Adj.>: 1. abgesondert, isoliert, von der Welt getrennt: ein -es Leben führen; mein Leben ist still und a. 2. in sich geschlossen [u. deshalb für Fremde nicht ohne weiteres zugänglich j: wir traten in einen -en Hof; ich finde die sehr -en Paarverhältnisse nicht besonders anziehend (Wohngruppe 69); die Wohnung ist a. 3. abgerundet, durchgestaltet, in sich vollendet: ein -es Werk; der neue Roman macht einen -en Eindruck, wirkt sehr a.; <Abl. zu 1 u. 3:> Abgeschlossenheit, die; -: die häusliche A.; infolge ihrer geographischen und politischen A. (Thieß. Reich 30). abgeschmackt ['abgajmakt] <Adj.) [mit der Endung des schwachen 2. Part, auf -t zu gleichbed. veraltet abge- schmack (16. Jh.), aus: ab- = abwertende Vorsilbe u. 45
Abgeschmacktheit geschmack = schmackhaft < mhd. gesmac. gesmach. ahd. gismahl: dem Geschmack zuwider, fade; geistlos, töricht, albern: ein -es Lächeln; seine Worte waren äußerst a.; a. klingen; Daß sie ihm auch ihre Hand noch überlassen soll, findet sie a. (Chr. Wolf, Nachdenken 100); <AbI.:> Abgeschmacktheit, die; -. -en. abgeschnitten fapgajnitn]: fabschneiden (1. 2. 5): <Abl.:> Abgeschnittenheit, die; -. abgesehen: t absehen (4). abgesondert fapgaz^ndBt]: f absondern (1); <Abl.:> Abgesondertheit, die; -. abgespannt f'apgajpant] <Adj.> [urspr. vom Bogen od. von Saiteninstrumenten, deren Spannung nachgelassen hat, zu veraltet abspannen = der (notwendigen) Spannung berauben, schlaf!machen]: (nach großer körperlicher od. geistiger Anstrengung) angegriffen, müde, erschöpft: einen -en Eindruck machen; du bist, dein Gesicht ist a.. sieht a. aus; fühlst du dich a.?; <Abl.:> Abgespamtheit, die; -. abgespielt: fabspielen (1 b). Absestalt« die; -. -en (veraltet): verkrüppelter, verwachsener Mensch; Mißgestalt. abgestanden [apgdjtandn] <Adj.) [zu veralt. abstehen = durch langes Stehen die (Lebens)kraft verlieren, zugrunde gehen]: 1. a) durch langes Stehen schal geworden: das Bier ist, schmeckt a.; b) nicht mehr frisch, verbraucht: -e Luft; die Wärme, der Geruch war a. 2. fade, nichtssagend: -e Phrasen; <Abl.:> Abgestandenheit, die; -. abgestimmt ['apifejtimt]: fabstimmen (2); <Abl.:> Abge- stimnitheit, die; -. abgestorben[apgaJtDrbn]:fabsterben(1 b,2): <Abl.:> Abgestorbenheit, die; -. abgestumpft[apgajtumpft]:(abstumpfen(2); <Abl.:>4bge- stumpftheft, die; -. abgetakelt <AdJ> [über älteres bildl. fabtakeln = jmdn. seiner Stellung berauben] (salopp abwertend): vom Leben mitgenommen, alt u. verlebt, verbraucht, ausgedient, heruntergekommen: ein -es Tingeltangelmädchen; die Tänzerin ist schon recht a.; a. aussehen. Qbgetan: fabtun (3). abgetragen: fabtragen (3). abgetrieben: fabtreiben (4). abgewetzt: fabwetzen (1 b). abgewinnen <st. V.; hat): a) vonjmdm. im Spiel oder / Wett i- kämpf gewinnen, erlangen: er hat ihm [im Kartenspiel] viel Geld abgewonnen; b)jmdm.. sich abnötigen, abringen; durch intensive Bemühungen erlangen, entlocken: dem Meer Land a.; er versuchte, der Frau ein Lächeln abzugewinnen; sie gewann sich noch Zeit ab. gute Bücher zu lesen (Nie- kisch, Leben 13); Dem Markgrafen selbst suchte er auf jede Weise Vertrauen und Freundschaft abzugewinnen (Feuchtwanger. Herzogin 108); c) etw. Gutes, Positives an einer Sache finden: er hat der Sache Geschmack abgewonnen. abgewirtschaftet: fabwirtschaften. abgewogen['apgavo:gnJ: fabwägen (1): <Abl.:> Abgewogen- heit. die: -. abgewöhnen <sw. V.; hat): jmdn., sich dazu bringen, eine /schlechte/ Gewohnheit abzulegen: jmdm. das Fluchen a.; ich habe mir das Rauchen abgewöhnt: Ich habe mir zum Beispiel ganz abgewöhnt. ... mehr als eine bescheidene Tasse Kaflee zu trinken (Grzimek, Serengeti 21); <subst.:) (scherzh.) einen (Schnaps) noch zum A.; <Abl.:> Abgewöh- nung, die; -. abgewöhnt: fabwohnen (1). abgewrackt: fabwracken. abgezehrt: fabzehren. abgezirkelt: t abzirkeln. abgezogen [apg3t$o:gn] <Adj.) [zu veraltet abziehen = (Regeln u.a.) ableiten, abstrahieren; von Leibniz vorgeschlagen] (selten): abgeleitet, abstrahiert,abstrakt: eine Geschichte der ... -en und materiellen (räumlichen) Bedeutungen von Präpositionen in Verbalzusammensetzungen (Mut- tcrspr. II. 1966. 337); <Abl.:) Abgezogeiteit,die; -. abgießen <st. V.; hat>: l.a) einen Teil einer Flüssigkeif, der als zuviel erscheint, aus einem Gefäß heraus-, weggießen: gieß Wasser [aus dem Eimer] ab!; b) durch das Herausgießen von Flüssigkeit den Inhalt eines Gefäßes verringern: den Eimer a. 2. a) von etwas gießen, weggießen: das Wasser von den Kartoffeln, Nudeln a.; b) etw. Gekochtes vom Kochwasser befreien: die Kartoffeln a. 3. (bild. Kunst; Gießerei) durch einen Guß formen, nachbilden: eine Büste a.; Das größte und schwerste Stahlgehäuse ... wurde ... bei der Stahlgießerei ... abgegossen (MM. 8. 10. 1973. 13). 4. (Gießerei) (eine Form) mit flüssigem Metall füllen: wir haben alle Formen abgegossen. Abglanz« der; -es: 1. Reflex glänzender Lichter, Farben; Widerschein: der A. der Abendröte. 2. Nachklang, ein dürftiger, der letzte] Rest von etw.: ein schwacher A. vergangener Pracht; ein A. dieses Triumphes fiel auch auf die Opposition. Abgleich [apglajtf. der; -[e]s. -e <P1. selten) (Funkt.. Elektronik): das Abgleichen (3): Wenn der Umsetzer seinen A. gefunden hat ... (Elektronik 11. 1971. 378); Zum anderen zeichnet sich diese Anordnung durch ... einfachen A. in der Fertigung aus (Funkschau 19. 1971. 1966); abgleichen <st. V.; hat): 1. (Bauw.. Handw.) in der Höhe, im Verlauf gleichmachen: (mit der Abgleichbohle) den Beton a. 2. vergleichend im Maß aufeinander abstimmen: die Maße sind mit den Normalen der Eichbehörden abgeglichen worden. 3. (Funkt., Elektronik) Spulen, Kondensatoren auf den richtigen Wert einstellen, um die Eigetxfrequenzen von Schwingkreisen in Übereinstimmung zu bringen: einen Rundfunkempfänger a.; ... um Änderungstendenzen von Meßgrößen... auf Maximum bzw. Minimum abzugleichen (Elektronik 10, 1971, A 50). 4. (Optik) (zwecks richtiger Brillenbestimmung) die Sehschärfen beider Augen einander anpassen: <Abl.:) ^bgleichung. die; -. -en. «hgletten <st. V.; ist) (geh.): 1. a) die Haftung, den Halt verlieren u. von etw. unbeabsichtigt seitwärts 'und nach unten J gleiten: er glitt vom Beckenrand ab; die Messerspitze war abgeglitten; auch die Raupenketten glitten immer wieder ab (Kirst. 08/13. S98); Ü die Beleidigungen glitten von ihm ab (berührten ihn nicht); ihre Verftihrungskünste sind an ihm abgeglitten (blieben wirkungslos); b) sich von etw. entfernen, ohne es zu merken; von etw. abirren, abschweifen: von der Bahn der Tugend a. (auf die schiefe Bahn geraten); ihre Gedanken glitten immer wieder ab. 2. a) (selten) von etw. nach unten gleiten, ab-, hinunterrutschen: ich ließ mich vom Pferd, vom Wagen a.; Ü in Anarchie a. (absinken): b) nachlassen, schlechter werden: seine Leistungen sind in letzter Zeit immer mehr abgeglitten; der Schüler ist in seinen Leistungen abgeglitten; c) moralisch absinken, herunterkommen: nach dem Tod seiner Frau ist er immer mehr abgeglitten; d) an Wert verlieren, fallen: der Dollar gleitet ab; bei abgleitenden Preisen (FAZ 73, 1958, 10). abgliedern <sw. V.; hat): von etw. (als gesondertes Glied) abteilen: einen Verschlag .... der von dem anstoßenden Zimmer ... abgegliedert war (Th. Mann. Krull 106); auf dem Sporen träger des Pilzes haben sich vier Sporen abgegliedert; <Abl.:) Abgliederung, die; -. -en. abglitschen <sw. V.; ist) (ugs.): ab-, ausgleiten, abrutschen: von der Bank, vom Beckenrand a.; Sie stolperten.... glitschten in Löcher ab (Apitz, Wölfe 224). fbgondeln <sw. V.; ist) (ugs.): langsam davongehen, -fahren: morgen gond[e]le ich nach Amerika ab. Abgott« der: -[eis. Abgötter [mhd.. ahd. abgot]: 1. (veraltet) falscher (heidnischer) Gott, Götze: sie umtanzen ihren hölzernen A.: der Gast Jebsche habe ... die Götter des Landes als Abgötter gekennzeichnet (Th. Mann. Joseph 76). 2. vergöttertes Wesen, etw. leidenschaftlich Verehrtes: der Junge ist der A. seiner Eltern; etwas zu seinem A. machen; Abgötterei [apgoeta'r^i]. die: -: 1. (veraltet) heidnischer Götzendienst, Kult: sie trieben A. 2. übertriebener Kult mit Personen u. Dingen: ihre Verehrung für ihn grenzt schon an A.; Abgöttin, die; -. -nen (veraltet): 1. w. Form zu f Abgott (1). 2. abgöttisch geliebte w. Person.; abgöttisch ['apgoetiJl <Adj.>: 1. (veraltend) heidnisch, götzetuiienerisch: die -e Anbetung der Gegenstände verbieten; ein hölzernes Bild a. verehren. 2. wie einen Abgott, mit übersteigerter Zuneigung: jmdn. a. lieben; Abgottschlange, die; -. -n [die Schlange genoß in ihrer Heimat, bes. in Mexiko, wegen ihrer Stärke und Schönheit göttliche Verehrung]: svw. f Königsschlange. abgraben <st. V.; hat): 1. mit dem Spaten abtragen: er grub das Erdreich ab. 2. durch Graben, durch Gräben ableiten: Der Beginn der Arbeiten im Libanon und in Syrien. Israel im wahrsten Sinne des Wortes das Jordanwasser abzugraben, d. h. die Jordanquellen abzuleiten ... (MM Mai 1965). 46
Abhang fbgr&men, sich <sw. V.; hat): sich in Gram u. Kummer verzehren: ich grämte mich im stillen um ihn ab. abgrasen <sw. V.; hat): 1. (selten) das Gras von etw. abfressen, abweiden: das Vieh graste die Uferböschungen ab: abgegraste Flächen: Ü dieses Gebiet, dieser Themenkreis ist schon abgegrast (ugs.; bietet keine Möglichkeiten mehr für eine Bearbeitung). 2. (ugs.) der Reihe nach aufsuchen: gründlich, systematisch absuchen: alle Läden, die Umgebung a.; wo man ... ungehindert die Dörfer nach Arbeitskräften a. ... kann (Plievier. Stalingrad 215). abgraten [apgra:tn] <sw. V.; hat): (ein Werkstück) von Graten befreien: der Arbeiter gratete das Gußstück ab. Abgrätschen <sw. V.; ist) (Geräteturnen): mit einer Grätsche vom Gerät abgehen: er grätschte (vom Barren] ab. abgreifen <st. V.; hat): 1. durch häufiges Greifen abnutzen <meist nur in den Vergangenheitsformen u. bes. im 2. Part.): viele Finger haben den alten Einband abgegriffen; die Farbe greift sich rasch ab; <2. Part.:) abgegriffene Zeitschriften: Ü Es klingt albern und abgegriffen, aber es ist wahr (Remarque. Triomphe 42). 2. greifend abtasten: der Arzt griff die Körperstelle, den Knochen ab. 3. greifend zwischen zwei Finger o. ä. nehmen und dadurch} messen, ausmessen, abstecken: ich griff die Entfernung mit den Fingern, mit dem Zirkel ab; Ü die Problematik eines Themas a. 4, (Elektrot.. Elektronik) entnehmen: eine Spannung a.; Das Signal... wird am Ausgang des RCGenera- tors abgegriffen (Elektronik 11. 1971. 387). 4bgrenzen <sw. V.; hat): 1. von etw. durch eine Grenze abtrennen: einen Garten vom Nachbargrundstück a.; An Pappeln .... hinter denen sich Wiesen mit Hecken abgrenzten (Grass, Blechtrommel 672). 2. von etw. abheben, scheiden, durch Grenzziehung trennen u. näher bestimmen, definieren J: sich abzugrenzen versuchen; die Aufgabengebiete sind genau abgegrenzt; <Abl.:) Abgrenzung, die; -. -en. Abgriff, der; -[e]s. -e (Elektrot.. Elektronik): 1. <ohne PI.) das Abgreifen (4). Entnehmen: die Geschwindigkeit des Abgriffs. 2. Vorrichtung zum Abgreifen (4): pneumatische -e und fotoelektrische -e (Elektronik 10. 1971, A 56). Abgrund« der; -[e]s. Abgründe [mhd.. ahd. abgrunt. eigtl. = Stelle, wo der Grund (= Boden) abwärts, nach unten geht oder = das Bodenlose]: 1. steil abstürzende Fels- Schlucht: ein A. tat sich vor mir auf. öffnete sich, klaffte vor mir; in den A. stürzen; er riß den Bergführer mit sich in den A. 2. (geh. a) <oft PI.) unergründliche Tiefe: düsterer, gefährlicher Bereich: die Abgründe der menschlichen Seele; aus den Abgründen des Schlafes zurückkehren; b) unvorstellbares Ausmaß von etw.: ein A. von Gemeinheit; c) Untergang. Verderben: am Rande des Abgrunds; an den Rand des Abgrunds geraten; das Volk in den A. führen; vor dem A. stehen; d) unüberbrückbare Kluft. Gegensatz: einen A. zwischen Ost und West aufreißen (Niekisch. Üben 236). «bgrund- (als steigerndes Best, in Zus. mit AdJ.; o. Steig.): sehr, überaus, z. B. ^hfßlich; ^tkf. abgriindig [apgnrndK;] <Adj.) (geh.): 1. geheimnisvoll, rätselhaft u. gefährlich! in seiner Unergründlichkeit: ein -es Geheimnis; a. lächeln. 2. von unvorstellbarem Ausmaß, unermeßlich, überaus groß: ein -er Sachverstand; Eine -e Wut brüllt aus den Soldaten (A. Zweig. Grischa 286); (als Attr. beim Adj.:> sehr, überaus: a. boshaft, gemein; <Abl.:) Abgründigkeit, die; -. abgruppieren <sw. V.; hat): in eine niedrigere Lohngruppe einstufen: <Abl.:> Abgnippienmg, die; -. -en. fbgucken <sw. V.; hat): I. (ugs.) durch Zuschauen, genaues Hinsehen von jmdm. lernen, übernehmen, jmdm. absehen: jmdm. ein Kunststück, einen Trick a. 2. (Schülerspr.) (in der Schule, bei einer Prüfung) unerlaubt von Jmdm. abschreiben, übernehmen: sie ließ nur ihre Freundin a.; darf ich bei/von dir a ? 3. *ich guck dir nichts ab (ugs.. fam.; du brauchst dich nicht zu genieren, bes. bei Kindern, die sich in Gegenwart anderer ausziehen sollen). Abgunst, die; - [mhd. ab(e)gunst. an Stelle von ahd. abunst] (veraltet, geh.): Mißgunst: er hat es aus A. getan: <Abl.:> abgünstig <Adj.) (veraltet, geh.): mißgünstig: ein -es Wort. Abguß, der; Abgusses, Abgüsse: 1. (landsch.) Abflußstelle (bes. für Wasser). Ausguß: der A. ist verstopft; die schmutzige Brühe in den A. schütten. 2. (bild. Kunst) durch Gießen hergestellte Nachbildung: der A. einer Büste; einen A. in Gips, in Bronze anfertigen. 3. (Gießerei) Gußstück im Rohzustand. fbhaben<unr. V.; hat) (ugs.): 1. (einen Teil von etw.) erhalten <gew. im Inf): Er kann davon a. (A. Zweig. Grischa 414); Willst du was a.? (Nossack. Begegnung 216); * einen a. (salopp; 1. betrunken sein. 2. nicht recht gescheit sein). 2. abgenommen haben: er hatte den Schlips, den Hut. die Brille ab. 3. (Festhaftemles) gelöst, entfernt haben: hast du den Fleck, den Verschluß, die Stiefel ab? abhacken <sw. V.; hat): einer Sache od. jmdm. einen Teil vonj etw. mit einem scharfen Werkzeug abschlagen, abtrennen, abmachen: ich hackte dem Huhn den Kopf ab; (vulg.) vom Menschen: jmdm. den Kopf, die Rübe a. (ihn enthaupten): ich würde mir eher/lieber die Finger, die Hand, den Daumen a.. als mich dazu hergeben (ugs. übertreibend; auf gar keinen Fall würde ich mich dazu hergeben); die Beine sind mir wie abgehackt (ugs.; ich kann vor Erschöpfung kaum laufen)'. Ü <2. Part, abgehackt) abgerissen, abrupt, stoßweise: mit -er Stimme sprechen. ?bhäketn <sw. V.; hat): häkelnd nachbilden: ich häk[e]le das Muster ab. fbhaken <sw. V.; hat): 1. von einem Haken abnehmen, aus einem Verschluß, einer Öse loshaken: die Feldflasche a.; Milchkannen vom Wagen a. (Jahnn, Geschichten 118). 2. zum Zeichen des Erledigtseins mit einem Haken, Häkchen versehen: die Namenliste, die Namen a.; Ü die Streitfragen in der Sache waren rasch abgehakt (erledigt). abhalftern <sw. V.; hat): 1. (selten) einem Tier das Halfter abnehmen [u. das Tier danach nicht mehr zum Reiten od. zur Arbeit brauchen]: das Rennpferd wurde abgehalftert. 2. (ugs.) aus seiner Stellung entfernen, seines Postens. Einflusses berauben: man hat den Redakteur kurzerhand abgehalftert; abgehalfterte Parteifunktionäre (Zwerenz, Kopf 107); <Abl.:> Abhalftening, die; -. abhalten (st. V.; hat): 1. a) in Händen Gehaltenes von jmdm.. sich od. etw. weg-, entfernt halten: die Zeitung beim Lesen weiter [von sich] a.; ich habe den strampelnden Säugling von mir abgehalten; b) ein Kind so halten, daß es seine Notdurft verrichten kann: die Mutter hielt da? Kleine ab; Oho, könnt ihr keinen gebrauchen, der eure Stute abhält, wenn sie mal muß? (Lynen. Kentaurenfährte 132). 2. a) nicht herankommen od. wohin eindringen lassen, abwehren: die Fliegen von dem schlafenden Säugling a.; Der Südwester und das Handtuch ... hielten auf die Dauer das Wasser nicht ab (Ott, Haie 232); dazu muß man ein Schotte sein ... und durch sein Wesen Klatsch und Verleumdung so weit von sich a. (Frank. Tage 64); b) von etw. zurückhalten: an etw. hindern: jmdn. von einer unüberlegten Handlung a.; eine dringende Angelegenheit hielt mich davon ab, an der Feier teilzunehmen; die Kinder vom Lernen, von den Schularbeiten a. 3. eine Veranstaltung, Zusammenkunft stattfinden lassen, durchführen: veranstalten: eine Konferenz, einen Gottesdienst a.; eine Übung, einen Parteitag, Wahlen a. 4. (bes. nordd. u. md.) aushalten: der Junge, der Stoff, das Material hält viel, wenig ab. 5. (See- mannsspr.) a) den Kurs so ändern, daß er von etwas wegführt: wegsteuern: das Schiff hat von der Klippe abgehalten; b) svw. t abfallen (7): die Jolle hält [vom Windl ab; <Abl.:) Abhaltung« die; -. -en: 1. Verhinderung: ich hatte eine dringende A. 2. <o. PI.) Durchführung: die A. von Wahlen. abhandeln <sw. V.; hat): 1. a) jmdm. nach längerem Handeln abkaufen: jmdm. einen Pelz a.; b) (einen bestimmten Betrag) durch Handeln für sich gewinnen: ich hand[e]le ihm noch zehn Mark ab; Ü ich lasse mir von meinem Recht nichts a. 2. wissenschaftlich] darstellen, gründlich behandeln: ein Thema, einen Gegenstand gründlich a.; diese Frage ist bereits abgehandelt worden. abhanden [ap'handn; aus Tab (I Du. dem alten Dativ PI. von f Hand, eigtl. = von den Händen weg] <Adv.) fast nur in der Verbindung Qmdm.] a. kommen (verlorengehen): mir ist meine Brieftasche a. gekommen; Du hast dich verloren, du kommst dir a.. warum willst du dich denn überhaupt wiederfinden (Wohmann, Absicht 273); <subst.:> Abhandenkommen, das; -s. Abhandlung, die: -, -en: 1. das Abhandeln (2): die A. eines solchen Themas ist nicht erwünscht. L schriftliche / wissenschaftliche i Darstellung, längerer Aufsatz: eine lehrreiche A. über die einheimische Fauna; eine A. verfassen, schreiben; im Rahmen dieser A.; Abk.: Abh. Abhang, der; -[eis, Abhänge: sich neigende Seite einer Bodenerhebung: ein schroffer, gestrüppbewachsener A.; den vereisten A. hinunterrutschen. 47
abhangen abhängen (älter, mundartl.. Schweiz.): svw. t 'abhängen: 'fb- hängen <st. V.; hat): I. (bes. von Schlachtfleisch) durch längeres Hängen mürbe werden: der Hase hat drei Tage auf dem Balkon abgehangen; (meist im 2. Part.:) gut abgehangene Steaks. 2. (veraltet, selten) a) herunterhängen: das Licht .... das ... an einem krummen langen Draht von der Zimmerdecke abhing (Lynen. Kentaurenfährte 188); b) abwärts verlaufen: abfallen, sich neigen, sich senken: An dem nach Osten abhängenden Gelände (Plievier, Stalingrad 84). 3. a) durch etw. bedingt sein, jmds. Willen od. Macht unterworfen sein: von den Umständen, vom Wetter, vom Zufall a.; sein Leben, seine Zukunft hing von dieser Entscheidung ab; die Heilung des Patienten hängt von der richtigen Diagnose ab; es hängt nur von mir ab. ob er zusagt; es hängt viel davon für mich ab (es ist sehr wichtig für mich); b) auf jmdn. od. etw. angewiesen, von jmdm. od. etw. abfiängig sein: von jmds. Gnade a.; viele Studenten hingen finanziell von ihren Eltern ab; abhängen <sw. V.; hat): 1. von einem Haken, Nagel ab-, herunter/nehmen: ich hängte das Bild ab. 2. aus der Verbindung mit etw. lösen: der Speisewagen wird in München [von dem Zug] abgehängt. 3. a) jmdn. loswerden, die Bindung zu ihm lösen: .X>u denkst, du kannst mich a.. was?" (Augustin. Kopf 1%); Dieser Genosse ... war nun „abgehängt" und seinem Schicksal überlassen (Leonhard. Revolution 225); b) (ugs.. bes. Sport) jmdn. abschütteln, hinter sich lassen: die Gegner [im Sport] a.; er hat alle Konkurrenten abgehängt; er versuchte, die angreifenden Flugzeuge abzuhängen. 4. den TelefonJxörer einhängen u. damit das Gespräch beenden: der Teilnehmer hat abgehängt; Marianne hängte wieder so eilig ab wie am Morgen (Baum. Paris 161); abhängig [ apheo^l <Adj.): 1. a) durch etw. bedingt, bestimmt, von etw. entscheidend beeinflußt: das ist von den Umständen a.; etw. von einer Bedingung a. machen; b) auf jmdn. od. etw. angewiesen, an jmdn. od. etw. gebunden: von den Eltern [finanziell] a. sein; von einem Land wirtschaftlich a. sein; eine von den Launen ihres Herrn -e Masse von Sklaven (Thieß. Reich 511). 2. unselbständig: in -er Stellung sein; Gramm.: -er (untergeordneter) Satz (Neben-, Gliedsatz), -e (indirekte) Rede, -er (obliquer) Fall. 3. (veraltet) abfallend, geneigt: auf einem Grunde, der linkerseits a. war und moosig (Th. Mann. Joseph S88); <Abl.:> Abhängigkeit, die; -. -en: die wirtschaftliche, politische A. von einem anderen Land; jmdn. seine A. fühlen lassen; die Jagd nach dem Glück macht krank und schafft -en (Hörzu 35. 1974. 54); in A. geraten, dazu: Abhängigkeitsgefühl« das; Abhängigkeitsverhältnis, das; Ab- hängling ['apheolml. der; -s. -e (Archit.): herabhängender, Gewölberippen zusammenfassender Schiulistein (bes. in der Spätgotik). gbharken <sw. V.; hat) (nordd.): mit der Harke entfernen: Laub a.; Ü (salopp) Eine Rockergruppe ..harkte ein paar Mücken (erpreßtes Geld) ab" (Spiegel 29. 1974. 38). fbhftrmen, sich <sw. V.; hat): sich längere Zeit im Übermaß härmen: ich härmte mich seinetwegen/um ihn ab; <oft im 2. Part.:) ein abgehärmtes Gesicht; abgehärmt aussehen. abhärten <sw. V.; hat): an Beanspruchungen durch rauhes Wetter. Kälte, Entbehrungen gewötinen, durch Gewöhnung widerstandsfähig machen: seinen Körper durch Sport a.; ich habe mich gegen Erkältungen abgehärtet; <2. Part.:) eine abgehärtete Haut; die Kinder sind abgehärtet; U ein abgehärteter (unempfindlich gewordener) Journalist. Krankenpfleger; <Abl.:> Abhärtung, die; -. abhaspeln <sw. V.; hat): 1. von einer Rolle, Winde abwik- kein: ich hasp[e]le den Faden ab. 2. hastig, ohne rechte Betonung aufsagen, vortragen: eine Rede, einen Vortrag a.; schnell abgehaspelte Worte. 3. <a. + sich) (landsch.) sich abhetzen. fbhauen, hieb/(ugs.:) haute ab. hat/ist abgehauen [2: eigtl. = flüchtig herunterhauen, vgl. abschmieren; 3: zu veraltet hauen = eilen, laufen, vom Einhauen der Sporen in die Weichen des Pferdes]: 1. a) abschlagen <hat): die Maurer hauten den Putz ab; b) abtrennen: ich hieb (ugs.: haute) die Äste mit der Axt ab; jmdm. den Kopf a. (ihn entlvaup- ten); beinahe hätte Ich mir den Finger abgehauen. 2. (Schü- lerspr.) (in der Schule, einer Prüfung) unerlaubt schnell u. nicht sauber abschreiben <hat): er haute die Rechenaufgaben [von mir] ab. 3. (salopp) sich entfernen, weggehen, verschwinden <ist>: er haute mit dem ganzen Proviant ab; Mensch, hau ab!; sie sind über die Grenze abgehauen. 4. (Bergbau) (bei schrägem Grubenausbau) die Strecke einer Lagerstätte von oben nach unten vortreiben <hat> (Ggs.: aufhauen): wir hatten die Strecke abgehauen. abhäuten <sw. Verb; hat): einem Tier die Haut entfernen, abziehen: einen Hasen, ein Lamm a.; Er ... häutete die Tiere ab und kleidete sich mit ihren Pelzen (Strittmatter. Wundertäter 246). Abhebegeschwindigkeit, die; -. -en [zu !abheben (2 a)]: Die A. (der ..Concorde") liegt bei 325 km/h (MM 20. 2. 69. 19); abheben <st. V.; hat) [1 b: für älteres heben, nach ital. levare; 5: wohl aus der Schützensprache]: 1. anheben u. entfernen, ab-, herunternehmen: den Deckel, die Scheibenwischer, den Hörer a.; Karten [von einem Kartenspiell a.: du mußt noch a. (vor Spielbeginn: einen Teil der Karten a. und die übriggebliebenen obenauf legen): eine Nische a. (Stricken; von der Nadel herunternehmen)', die Kruste hebt sich immer von selbst ab (löst sich ab). 2. sich etw. auszahlen lassen: Geld [vom Konto] a.; Und lachend geht er los. hebt auf der Sparkasse sein Guthaben ab (Fallada. Blechnapf 311). 3. <a. + sich) sich scharf, deutlich unterscheiden, hervortreten, sich abzeichnen, kontrastieren: die Türme hoben sich vom/gegen den Abendhimmel ab; die feinen Linien heben sich kaum vom Untergrund ab; er hob sich von den anderen durch seine ruhige Art ab. 4. (Fliegerspr.) (von Flugzeugen. Raketen) sich in die Luft erheben: die Maschine hebt elegant ab; die Rakete hat von der Plattform abgehoben. 5. (bes. Amtsspr.) etw. zum Zielpunkt einer Handlung, Erörterung machen, auf etw. (als etw. Bemerkenswertes) hinweisen: Das Oberlandesgericht Stuttgart ... hob darauf ab. daß ... (MM 21./22. 2. 1970. 55); der Fraktionsvorsitzende ... hat bewußt auf die Gewissensentscheidung jedes einzelnen Abgeordneten abgehoben (MM 16. 8. 1968, 1): (Abi. zu 1 b:) Abhebung. die; -. -en. fbhebem <sw. V.; hat): eine Flüssigkeit aus etw. mit einem Heber entnehmen: Man hebert die darüber (= über dem Silber) stehende klare Flüssigkeit ab. ohne sie aufzurühren (Kosmos 1. 1968. *4). «fahediten <sw. V.; hat) (Turnen): mit einem Hecht vom Gerät abgehen: aus dem Liegestütz, vom Stufenbarren a. fbheften <sw. V.; hat): 1. etw. in einen Hefter einordnen: Rechnungen. Durchschläge a. 2. etw. mit großen Stichen abnähen: sie heftete die Falte ab. fbheilen <sw. V.; ist): langsam ver heilen u. verschwinden /: der Ausschlag heilte [nicht] ab. abhelfen <st. V.; hat): (einem Übelstand) begegnen, etw. beseitigen: einem Bedürfnis, berechtigten Beschwerden a.; dem ist leicht, schnell abzuhelfen. «bhetzen <sw. V.; hat): 1. (Wild, Pferde. Hunde) durch ständiges Antreiben erschöpfen: er hat die Pferde abgehetzt. 2. <a. + sich) sich bis zur Erschöpfung beeilen: ich habe mich so abgehetzt, um den Zug noch zu erreichen; <oft im 2. Part.:) abgehetzte Menschen; abgehetzt aussehen. fbheuern <sw. V.; hat) (Ggs.: anheuern): 1. a) (See- mannsspr.) aus dem Schiffsdienst entlassen: ein Besatzungsmitglied a.; b) (ugs. allg.) jmdm. / jmdn. abwerben: Schlie- ker heuerte ihn einem Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungs- Büro ab (Spiegel 16. 1967. 63). 2, (Seemannsspr.) den Dienst auf einem Schiff aufgeben, abmustern: der zweite Steuermann hat abgeheuert. Abhieb, der -[e]s (Forstw.): 1. das Abhauen, Fällen von Bäumen: vor dem A. des Bestandes. 2. Stelle, an der ein Baum abgehauen worden ist: drei Meter über A. Abhilfe, die; -: Beseitigung eines Übelstandes: A. versprechen; für A. sorgen. abhjn <Adv.) (Schweiz., bes. Amtsspr.): vom letzten, vergangenen ...; letzthin: in einem Artikel vom 4. August a. Abhitze, die; - (Technik): Abwärme hoher Temperatur (bei Abgasen); <Zus.:> Abhitzeverwertung, die; -. fbhobdn <sw. V.: hat): 1. mit dem Hobel glätten: die Kanten von etw. a. 2. mit dem Hobel entfernen: ich hob[e]le noch 1 cm vom Brett ab. 3. mit dem Hobel dünner, kleiner machen: ein Brett, die Türlkante] a. Qbhocken <sw. V.; ist): 1. (Geräteturnen) mit einer Hocke vom Gerät abgehen: in den Stand a. 2. (Skisport) in die Hocke gehen: vor dem Sprung tief a. fbhoM <Adj.) in der Verbindung imdm.. einer Sache a. sein (geh.: nicht geneigt, nicht zugetan sein): großen Worten, jeder Brutalität a. sein; er war dem Alkohol nicht a. (trank ganz gern); (auch attr.:) ganz der milde, jedem 48
abkarten Kampf-e Quäker aus Upton House (Thorwald. Chirurgen 219). fbholen <sw. V.; hat): 1. (Bereitliegendes) in Empfang nehmen, sich geben lassen: eine Bescheinigung von der Polizei, ein Paket auf der Post. Theaterkarten an der Kasse a. 2. jmdn. an einem vereinbarten Ort treffen u. mit ihm weggehen: jmdn. zum Essen, zum Spaziergang a.; er holte midi am Bahnhof, von der Bahn ab. 3. (ugs. verhüll.) verhaften: jmdn. nachts a.; Otto Ronsdorf hatte man vor drei Jahren abgeholt (Degenhardt, Zündschnüre IS); <Abl.:) Abholer, der; -s. -: Person, die etwas abholt; Abholung, die; -. -en. fbholzen <sw. V.; hat): 1. (Bäume in einem Gebiet) fällen: einen Wald völlig a. 2. (ein Gebiet von Bäumen) kahlschlagen: die Hänge waren teilweise abgeholzt; <Abl.:) Abhol- zung, die; -. -en. Abhör- (abhören 3. 4; bes. Nachrichtenw.. Rundf. Film): ^anläge, die; Mipparat, der; -dienst, der; Einrichtung, die; --gerfit, das; -kabine. die; -räum, der; -tisch, der (Film); -verbot, das; -wanze.die (ugs.): Abhörgerät; kleiner Sender, der verborgen, hinter der Wand versteckt angebracht ist: die Suche nach Abhörwanzen (Morgenpost 27. 8. 1974.2). abhorchen <sw. V.; hat): 1. a) mit dem Ohr auf Geräusche prüfen: den Boden a.; b) untersuchen, indem man die Körper- geräusche mit dem Gehör prüft: auskultieren: das Herz, die Lunge a.; Er brachte den Jungen selbst zu Bett und horchte ihn ab (Seghers. Transit 107). 2. (selten) heimlich überwachen, mit anhören: Telefongespräche a. 3. (selten) von jmdm. etw. durch Horchen erfahren, ermitteln: Er ... horchte ... den Fahrtgeräuschen die Entfernung zur nächsten Haltestelle ab (Johnson. Ansichten 54). abhören <sw. V.; hat): l.jmdn. etw. Gelerntes ohne Vorlage aufsagen lassen, u/n festzustellen, ob er es beherrscht: die Schüler/den Schülern die Vokabeln a.; Habe ich den anderen ihren Katechismus abgehört? (Remarque, Obelisk 183): einander, sich [gegenseitig] a.; (nur mit Akk. der Sache:) der Lehrer hat das Einmaleins, die Geschichtszahlen abgehört; <nur mit Akk. der Person:) die Schüler a.; die Mutter hörte ihn ab. 2. abhorchen (1 b), auskultieren: die Lunge a.; der Arzt hörte den Kranken ab. 3. (etw. Gesprochenes usw.) zur Überprüfung, zum Wissenserwerb, zum Vergnügen! anhören: eine Aufnahme, ein Band a. 4. heimlich überwachen, mit anhören: die Telefonleitung, ein Gespräch a.; Der Verfassungsschutz hört nicht ab. aber er läßt a. (Augstein, Spiegelungen 144). 5. heimlich (weil verboten) hören, um sich zu informieren: ausländische Sender a. 6. (selten) von jmdm.. etw. durch Hören erfahren, ermitteln: Den etymologisch unverwandten Wörtern konnte und kann kein Mensch ansehen und a.. daß ihr Bezeichnungsinhalt ... eine ... scharf umgrenzte Gruppe ... bildet (Mutterspr. 6. 1965. 161). 4bhub, der; -[eis (geh., veraltend, verächtl.): Abschaum: übelster A. der Gesellschaft; Das Deutsch ... artet aus in einen A. der wissenschaftlichen Mandarinsprache (Sprachspiegel 1. 1967. 1). Qbhumpeln <sw. V.; ist): sich humpelnd entfernen: ich hum- p[e]le unzufrieden ab. Qbhungem, sich <sw. V.; hat): 1. sich durch Hungern absparen, ermöglichen: ich habe mir das Geld dazu, die Reise abgehungert. 2. durch Hungern bewirken, doli man an Körpergewicht verliert: ich habe mir zehn Pfund, einige Pfunde abgehungert. 3. sehr hungern, sich durch Hunger entkräften: ich habe mich Im Lager abgehungert; (im 2. Part.:) zerlumpte, abgehungerte Gestalten; abgehungert aussehen. abhusten <sw. V.; hat): durch Husten absondern: Teilchen des Inhalationsmittels a.; ich kann nicht a. Abi fabil. das; -s. -s <P1. ungebr.) (Schülerspr.): Kurzf. für t Abitur. jfbimpfcn <sw. V.; hat) (Bakteriologie): Impfstoff entnehmen: Er impfte die Pilzkolonie ab (Medizin II. 122); <Abl.:) Abimpfung, die; -. -en. Qbirren <sw. V.; ist) (geh.): von der rechten Richtung abkommen, abweichen: in der Dunkelheit vom Weg a.; Ü vom Thema a.; ihre Blicke, ihre Gedanken irrten immer wieder ab; <Abl.:) Abirrung, die; -. -en. abisolieren <sw. V.; hat): die Isolation von einem Draht o. ä. I vollständig] entfernen: mit der Abisolierzange können die einzelnen Adern abisoliert werden. Abibr [abi'tu:?]. das; -s. -c <P1. ungebr.) [aus älterem Abitu- rium. zu nlat. abiturire. TAbiturient]: Abgangs-. Reife- Prüfung an einer höheren (weiterführenden) Schule: sein, das A. machen. (Schülerspr.:) bauen (ablegen), bestehen; (Schülerspr.:) ins A. steigen; durchs A. fallen; Abiturient labituri£nt]. der; -en. -en Inlat. abituriens (Gen.: abiturientis), 1. Part, zu: abiturire = abgehen wollen, zu lat. abire = ab-, fortgehen): Schüler kurz vor. im u. nach dem Abitur. Abiturienten-: -ball, der; ^examen, das; -klasse. die; -Prüfung, die; -treffen, das; -zeugnis, das. Abiturientin, die; -. -nen: w. Form zu t Abiturient; Abiturzeitung, die; -. -en: von Abiturienten zu ihrer Abschlußfeier angefertigte Zusammenstellung von meist gereimten Anspielungen. Neck versen. Karikaturen u. ä. in Form einer Zeitung, worin Mitschüler u. Lehrer verspottet werden: ... jede Schulklasse macht eine A. zur Erinnerung (Kuby. Sieg 292); Abiturzeugnis, das; -ses. -e: Zeugnis, mit dem der Abiturient nach bestandener Reifeprüfung die Oberschule verläßt: Reifezeugnis. thjagen<sw. V.;hat>: X.jmdm. etw. nach längerer Verfolgung entreißen, abnehmen: die Polizei konnte den Dieben die Beute noch rechtzeitig a.; der Stürmer jagte ihm wieder den Ball ab: Ü jmdm. Kunden. Gäste a.; eine ... Klasse (= Zivilisten), der von den Offizieren die Frauen und Töchter abgejagt wurden (Musil. Mann 36). 2. a) durch ständiges Antreiben erschöpfen: die Pferde a.; b) <a. + sich) (ugs.) sich übermäßig beeilen, sich abhetzen (2): ich hatte mich abgejagt, um noch den Zug zu erreichen. abkalben <sw. V.; hat) (Landw.): svw. tkalben: die Kühe kalbten ab: <subst.:> der Stall zum Abkalben wird meist als Langstand gebaut. abkämmen <sw. V.; hat): 1. mit dem Kamm aus dem Haar / entfernen: sie kämmte dem Kind die Tannennadeln [vom Haar) ab; sie haben die Heidelbeeren mit einem Holzkamm abgekämmt. 2. mit einer Kette von Menschen systematisch absuchen: ein Waldstück [nach einem Sträfling] a. fbkimpfen <sw. V.; hat): 1. (veraltend) von jmdm. durch intensive Bemühung erlangen. Jmdm. abringen: ich habe ihm seine Zustimmung mit großer Mühe abgekämpft. 2. <a. + sich) sich bis zur Erschöpfung anstrengen: die Raufenden haben sich abgekämpft: <2. Part.:) abgekämpfte Truppen; abgekämpft sein, aussehen. abkanten <sw. V.; hat): 1. einer Sache die Kante nehmen, scharfe Kanten bei etw. beseitigen: der Tischler kantete das Brett ab. 2. die Kante von etw. umbiegen: die Bleche sind [mit der Abkantmaschine, -presse] abgekantet worden. 3. mit einer Kante versehen: er hat den Stein scharf abgekantet. 4. über die Kante abladen: schwere Geräte vom Wagen a. abkanzeln [apkant$ln] <sw. V.; hat) [urspr. = (als Geistlicher) jmdn. von der t Kanzel herab rügen] (ugs.): (bes. einen Untergebenen) betont unhöflich, scharf tadeln: ich kanz[e]Ie ihn öffentlich, scharf ab; man beliebe, ihn wie einen Studenten zu examinieren und abzukanzeln (Maass, GoufTe 101); <Abl.:) Abkanzelung, (seltener:) Abkanzlung. die; -, -en. abkapiteln [apkapit|n] <sw. V.; hat) [zu gleichbed. veraltet kapiteln < mhd. capiteln. zu: capitel = Bibelkapitel, bes. aus dem 3. Buch Mose (Leviticus. t Leviten), das religiöse Vorschriften enthält; diese Kapitel wurden bes. in den Klöstern vorgelesen u. Ermahnungen daran geknüpft] (mundartl.): abkanzeln, jmdm. die Leviten, den Text lesen: ich kapit[e]le ihn ab. abkappen <sw. V.; hat): 1. die Spitze von etw. abschneiden: Zweige a.; ich muß die siechen Ähren a. und verbrennen (Molo. Frieden 114). 2. (mit dem Kappmesser) durchschneiden, kappen: ich kappte das Tau ab. abkapseln [apkapsln] <sw. V.; hat): in einer Art Kapsel abschließen: die Krankheitserreger a.; Die jungen Würmer wandern ... in die Muskulatur ein und kapseln sich dort ab (Medizin II, 144); Ü ich kaps[e]le mich gegen meine Umwelt, von allem Neuen ab (halte mich fern, meide den Kontakt): <AbI.:) Abkapselung, (selten:) Abkapslung, die; -. -en. Qbkargen, sich <sw. V.; hat) (geh.): durch Sparsamkeit für sich erlangen: du mußt dir diese seltene Freude von deinem geringen Lohn a. fbkarren <sw. V.; hat): mit der Karre abtransportieren: Sand, Steine a.; die Häftlinge wurden wie Vieh abgekarrt. abkarten [apkartn] <sw. V.; hat) [zu veraltet karten = einrichten, einfädeln, eigtl. (mhd.) = ein Kartenspiel spie- 4 GDW 49
abkassieren len] (ugs.): zum Nachteil eines anderen heimlich verabreden: er kartete die Sache mit dem Gauner ab; <oft im 2. Part.:) eine abgekartete Gaunerei; ein abgekartetes Spiel treiben. abkassieren <sw. V.; hat) (ugs.): vonjmdm. kassieren; durch Kassieren bei jmdm. einziehen: die Fahrgäste, die hintere Plattform a.; der Ober hat [sein Revier, alle Tische, die Zeche] bereits abkassiert; Ü (verhüll.) beim dritten ( = Zusammenbruch) bin ich es, der ganz groß a. wird (verdienen, sich bereichern wird; Kirst 08/15.743). fbkauen <sw. V.; hat): 1. a) stückchenweise durch Kauen kleiner machen / u. dadurch entstellen/: Nägel a.; abgekaute Bleistifte; b) durch Kauen abnutzen: ein abgekautes Gebiß. 2. (vom Pferd) sich an das Gebiß gewöhnen. 3. (vulg.) bei einem Mann die Ejakulation mit Lippen u. Zunge herbeiführen: jmdm. einen a. abkaufen <sw. V.; hat): 1. vonjmdm, privatj durch Zahlung eines Geldbetrages erwerben: Jmdm. ein altes Radio a.; er kaufte ihr einen Blumenstrauß ab; Ü Laß dir nicht jedes Wort a. (sei nicht so wortkarg, so schweigsam: Erich Kästner, Schule 59). 2. zum Einkauf Berechtigendes (Marken. Scheine) völlig verwenden: hast du deine Marken abgekauft? 3. (ugs.) glauben (meist verneint): Wenn Sie mich fragen - ich kauf sie (= die Story) ihm nicht ab (Quick 14. 1958. 24). Abkehr ['apke:;]. die; -: das Sichabwenden, Sichlossagen, Abwendung vonjmdm,, etw.. Verzicht aufjmdn,. etw,: das bedeutet eine A. von der bisherigen Politik; abkehren <sw. V.; hat): zur Seite richten, wenden, sich! abwenden: sie kehrte ihr Gesicht ab; ich kehrte mich von ihr, vom Fenster ab; die uns abgekehrte Seite des Mondes; Ü sich vom Glauben, von der Welt a.; sein bescheidenes, allem Lauten abgekehrtes Wesen. abkehren <sw. V.; hat): a) durch 2Kehren von etw,! entfernen, abfegen (1 a): ich kehrte den Schmutz [von der Treppe] ab; b) durch 2Kehren säubern, abfegen (1 b): die Treppe a. «bkettein <sw. V.; hat): svw. | abketten (2); «bkettcn <sw. V.; hat): 1. von der Kette lösen: ich kettete den Hund ab. 2. (Maschen) zu einem festen Rand verbinden: sie hat die Maschen abgekettet. abkindern ['apkmden] <sw. V.: hat) (ugs.): (ein staatliches Darlehen) durch die Geburt von Kindern abtragen: den Kredit a.; die Rückzahlungen werden abgekindert. abkippen <sw. V.): 1. a) kippend nach unten fallen lassen <hat): die Bordwand des Lkw a.; b) nach unten fallen Ost): der Balken kippte plötzlich ab; die Maschine ist abgekippt (Fliegerspr.; aus der normalen Fluglage auf den Kopf gegangen ' u, seitlich abgerutscht i),2. von einem Kippwagen abladen <hat>: Müll. Sand a. ?bklabastern <sw. V.; hat) (nordostd.): der Reihe nach aufsuchen, durchgehen: von Albrecht Achilles bis Zieten klaba- sterte er die Jahrhunderte ab (Grass. Hundejahre 70). abklappen <sw. V.; hat): nach unten klappen: die Lehne a.; den Hutrand abgeklappt tragen. abklappern <sw. V.; hat) /vgl. abgeklappert/ [urspr. nordd.. wohl nach dem Klappern der Holzpantoffeln, mit denen die Hausierer u. ä. ihre Kunden abgingen, od. urspr. jäger- sprachl. vom Aufscheuchen des Wildes] (ugs.): (eine Anzahl Personen, Orte) der Reihe nach aufsuchen: Kunden, die ganze Gegend a.; er hatte die halbe Stadt nach einem Zimmer abgeklappert. fbklfiren <sw. V.; hat) /vgl. abgeklärt/ (bes. Schweiz.): allmählich, in besserer Weise, völlig klären: verschiedene Bautechniken a.; so einfach läßt sich das nicht a.; aus nicht abgeklärter Ursache; <Abl.:> Abklärung, die; -. -en. Abklatsch, der; -(e]s, -e: 1. a) (Kunstwiss.) Nachbildung, Negativ einer Vorlage: der A. eines Reliefs; b) (abwertend) bloße (minderwertige) Nachahmung eines Vorbildes, Kopie: die Landschule darf kein A. der Stadtschule sein; der bloß wirklichkeitsgetreue A. ermüdet (Greiner. Trivialroman 82). 1 (Druckerspr.) mit der Hand hergestellter Bürstenabzug: einen A. machen. 3. (Philat.) Briefmarke mit Abfärbung des Markenbildes auf der Rückseite (auf Grund von Unachtsamkeit); abklatschen <sw. V.; hat): 1. jn\dn„ der mit einem anderen tanzt, durch Klatschen in die Hände auffordern, seinen Tanzpartner an den Klatschenden abzutreten: ich habe das Mädchen abgeklatscht. 2. (Theater. Film u.a.) durch Klatschen in die Hände in etw. unterbrechen: die Akteure bei der Probe a.: der Regisseur mußte mehrmals a. 3. (Ballspiele) (einen Ball) mit flachen Händen abwehren, zurückschlagen: Der ungarische Torhüter Bolid- zar konnte das Leder mit Mühe und viel Glück a. (Walter. Spiele 57). 4. (Med.) dem Patienten mit einem nassen Tuch bes. den Rücken klatschen: jmdn. a.; <subst.:> das Abklatschen entzieht besonders viel Wärme (Schönenberger. Lebenskunst II, 61S. Zwickau o. J.). 5. a) (Kunstwiss.) in einem Abklatsch (1 a) nachbilden: Die Reliefs der Tempelwände, die unzähligen Inschriften ... wurden abgeklatscht oder abgeschrieben (Ceram. Götter 13S); b) (abwertend) bloß] kopieren: in seinen Bildern, Romanen klatscht er das Leben ab. wie es ist; <Abl. zu 3:) Abklatscher. der; -s. - (Sport Jargon): abgeklatschter Ball: der Stürmer nahm den A. auf und donnerte ihn unter die Latte; <Abl. zu 4. 5:) Abklatschung* die; -. -en. ifaklauben <sw. V.; hat) (landsch.): a) mit den Fingern od. Zähnen von etw. ablösen: die Rosinen vom Kuchen a.; b) durch Klauben von etw. befreien: den Knochen a. ahklavieren ['apklavhran). sich <sw. V.; hat) [nach dem Vergleich der Finger mit einer Klaviatur (Klavier, veraltet = Klaviatur, landsch. = Finger), also = an den Fingern abzählen] (landsch.): etw. an od. aus etw. ersehen, sich etw. ausrechnen oder zusammenreimen: das kannst du dir doch an [den] zehn Fingern a. abklemmen <sw. V.; hat): 1. durch Klemmen ab-, durchtrennen; das Telefon [von der Leitung] a.; ich hatte mir einmal an einer Maschine einen Finger abgeklemmt. 2. a) mit einer Klemme, mit Klemmen unterbinden, zusammenpressen: eine Ader, die Nabelschnur a.: b) von einer Klemme, von Klemmen lösen: den Verteilerkopf a.; Nachdem der letzte Apparat ... von der durchlaufenden Stammleitung abgeklemmt worden war (Kuby, Sieg 229). abklingeln <sw. V.; hat): a) (ugs.) durch Klingeln das Zeichen zur Weiterfahrt geben: die Schaflherin klingelte ab; b) durch ein Klingelzeichen beenden: er legte auf und klingelte ab (beendetedurch ein Klingelzeichen das Telefongespräch). fbkllngen <st. V.; ist): 1. in der Lautstärke abnehmen, leiser werden: der Lärm klingt ab. 2. schwächer, geringer, weniger werden; schwinden, nachlassen, vergehen: die Erregung, das Fieber, der Wundschmerz klingt ab; die Begeisterung war abgeklungen; (oft subst.:) die Grippe ist, befindet sich im Abklingen. 9bklopfen <sw. V.; hat) [5: nach dem Klopfen an die Haustür]: 1. a) durch Klopfen entfernen: den Putz von den Wänden, den Schnee vom Mantel a.; Ü Korn ... versprach. ..endlich den Rost an dieser Zeitung abzuklopfen" (Spiegel 18,1966,62); b) durch Klopfen säubern: der Kellner klopfte die Tische mit einer Serviette ab; ich klopfte mir den Mantel ab. klopfte mich ab. 2. klopfend liebkosen: das Pferd a. 3. (bes. Med.) durch Klopfen untersuchen, prüfen; perkutieren: der Arzt klopft die Brust seines Patienten mit dem Finger ab; Fässer a.; Ü Der Blick des Tischlermeisters klopfte die Möbel ab. Furniere und Intarsien (Grass, Hundejahre 302); eine überkommene Institution ... in Frage zu stellen, sie - wie man heute so schön sagt - auf ihren Wahrheitsgehalt hin abzuklopfen (Vogelstang Echo 55. 1973. 1). 4. (vorgetragene Musik durch Klopfen mit dem Taktstock) unterbrechen: der Dirigent klopfte die Probe ab. klopfte nach den ersten Takten ab. 5. (ugs.) (Orte, Gebäude u.a.) der Reihe nach aufsuchen: Sie hatten vorher noch einige Lokale abgeklopft (Ott. Haie 135). 6. (Sport, bes. Budo) zum Zeichen der Aufgabe zweimal mit der Hand auf die Matte od. den Körper des Gegners klopfen: er klopfte mit der linken Hand auf dem Boden ab. fbkloppen <sw. V.; hat) (salopp, landsch.): 1. svw. fabklopfen (5). 2. abschreiben (1 c): die Lösung in der Pause a. abknabbern <sw. V.; hat) (ugs.. fam.): 1. in kleinen Bissen abbeißen: ich knabbere gern die knusprige Brotrinde ab. 2. leer, kahl knabbern: die Knochen a. «bknallen <sw. V.; hat) (salopp abwertend): hemmungslos, kaltblütig niederschießen: Tauben, streunende Hunde a.; einen Flüchtling a.; Sie hätten uns a. können wie Hasen (Kuby, Sieg 31). abknappen ['apknapn] (landsch.): svw. t abknapsen. «bknapsen <sw. V.; hat) (ugs.): (einen Teil von etw.) wegnehmen: sie knapste [ihm] noch eine Mark [von seinem Taschengeld] ab; Es war eins von den Bädern der Gründer jähre, dem noch der Raum für eine Mädchenkammer abgeknapst worden war (Johnson. Ansichten 111). qbknaupetn <sw. V; hat) (landsch.): mit Zähnen od. Fingern mühselig/ von etw. frei machen: ich knaup[e]le den Gans- flügel ab. 50
Abkunft abkneifen <st. V.; hat): (mit einer Zange, mit den Fingernägeln) abtrennen, abmachen: den verkohlten Docht a. fbknicken <sw. V.): 1. a) durch Knicken abbrechen, abmachen <hat): einen Stiel, dünne Zweige a.; b) nach unten knicken (hat): die Blumen waren nur abgeknickt, nicht abgerissen. 2. einen Knick machen, bilden <ist): in der Hüfte a. (bei der Gymnastik); (Verkehrsw.:) abknickende Vorfahrt (Vorfahrt einer nach rechts od. links abbiegenden Straße); <Abl. zu 2:) Abknkkung, die; -. -en. «bknipsen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. (Dünnes, Kleines mit einer Schere, Zange u.a.) abtrennen, abmachen: eine Blüte, die Rachenmandeln a.; ich knipste das eine Ende der Zigarre ab. 2. (einen Film) bis zu Ende knipsen: ich habe den Film noch nicht abgeknipst. fbknöpfen <sw. V.: hat) [2: 19. Jh.. H. u., urspr. Studen- tenspr. u./od. Gaunerspr., vidi, mit Bezug auf die geknöpften Tücher, in denen Geld aufbewahrt wurde, od. auf Wertsachen, die (wie Uhren) am Knopfloch befestigt waren]: 1. (Angeknöpftes) abnehmen (Ggs.: anknöpfen): sich die Hosenträger a.; ich hatte (mir) die Kapuze vom Anorak abgeknöpft. 2« (salopp) jmdm. wider seinen eigentlichen Willen weg-, abnehmen, ablisten: ich habe ihm beim Kartenspielen fünf Mark abgeknöpft; Daß sie ewig Terror mache, ihm das Geld abknöpfe und schlecht für ihn koche (Ossow- ski. Bewährung 38). 9bknüpfen <sw. V.; hat) (selten): durch Aufknüpfen losbinden: er hat [ihr] das Kopftuch abgeknüpft. abknutschen <sw. V.; hat) (derb): heftig u. längere Zeit hindurch knutschen: er knutschte sie im Hausflur ab; Sich auf offener Straße mit so einer abzuknutschen (Fallada. Mann 66). fbkochen <sw. V.; hat): I. a) (selten) gar kochen, fertigkochen: Futterkartoffeln. Eier für den Salat a.; b) durch Kochen keimfrei machen: wir mußten das Trinkwasser a.; c) im Freien kochen: die Pfadfinder kochen ab; Um vier Uhr früh, als sie abkochen, ist klarer Sternenhimmel (Tren- ker. Helden 158); d) durch Kochen ausziehen: [Heillkräuter a. 2. (salopp) zermürben, erledigen, fertigmachen: sich nicht a. lassen; sie sperrten ihn in eine Einzelzelle und versuchten ihn abzukochen. 3. (salopp, landsch.) schröpfen, ausnehmen: sie haben ihn beim Skat ganz gehörig abgekocht; Sie taten nur schön mit ihm. wenn es bei ihm etwas abzukochen gab (Apitz. Wölfe 104). 4. (Boxen Jargon) vor einem Kampf [durch Schwitzen] sein Körpergewicht in kurzer Zeit verringern, um für eine bestimmte Klasse zugelassen zu werden: eine Woche vor dem Fight mußte er noch S Pfund a.; <Abl. zu 1 d:> Abkochung, die; -. -en: Lösung. Absud. Dekokt. abkommandieren <sw. V.; hat) (meist Milit.): dienstlich zur Erfüllung einer besonderen Aufgabe wohin entsenden; abstellen, abordnen: jmdn. an die Front, zum Außendienst nach Südamerika a.; Ich habe Sie zum Wächter der Panzersperre abkommandiert (Bieter. Bonifaz 26); <Abl.:) Abkommandierung, die: -. -en. Abkomme l'apkoma]. der; -n. -n [zu veraltet abkommen = herkommen, abstammen] (geh.. veraltet): svw. tNachkomme: er ist ein direkter A. des Kurfürsten; Ü Sie malte schreckliche Bilder. Sonnenblumen, entartete Abkommen Vinzents ... (Baum. Paris 52); Abkommen <st. V.; ist): 1. a) sich, ohne daß man es merkt, von einer eingeschlagenen Richtung entfernen, sich verirren: vom Weg[e], vom Kurs a.; die Maschine war von der Piste abgekommen; b) etw. aus den Augen verlieren, abschweifen: vom Thema a.; c) von etw. ablassen, abstehen, etwas aufgeben: von einem Plan wieder a.; er ist von seinen Grundsätzen abgekommen. 2. a) (Sport) einen Wettkampf, eine sportliche Übung in bestimmter Weise beginnen: der Springer ist gut [von der Sprungschanze] abgekommen; b) (Schießen) bei der Abgabe des Schusses eine bestimmte Zielrichtung gehabt haben: ich bin zu tief. 8 hoch links abgekommen; <subst.:) das Abkommen melden. 3. sich von etw, freimachen <meist im Inf.): Tür ein paar Stunden [nicht] a. [können]; <subst.:) sein Abkommen ist fraglich. 4. außer Gebrauch, aus der Mode kommen: diese Sitte ist heute ganz abgekommen; Blauer Trenchcoat ist eigentlich ganz abgekommen (Fallada, Mann 94). 5. (landsch.) abmagern, körperlich herunterkommen: nach seiner Krankheit ist er ganz schön abgekommen. 6, (Radball, Radpolo) den Boden des Spielfeldes berühren, während der Ball im Spiel ist: der Spieler ist abgekommen; Abkommen, das; -s. - [über die Bed. „sich durch Abmachung aus einer Schuld lösen" zu mhd. abekomen = loskommen, frei werden]: vertragliche 1 Übereinkunft i bes. zwischen Staaten, wirtschaftlichen Institutionen u.a./. Abmachung: ein geheimes, langfristiges A.; das A. kommt zustande, tritt in Kraft; ein A. treffen, schließen; entsprechend den Richtlinien des Potsdamer -s; Abkommensdiaft, die; - (veraltet): Gesamtheit der Abkommen; abkömmlich [aptamlu;] <Adj.; o. Steig.; präd.): imstande, sich von einer Tätigkeit freizumachen, entbehrlich: ich bin im Moment nicht a.. dazu: Abkömmlichkeit, die: -; Abkömmling [apkcemlm], der; -s. -e [1: zu veraltet abkommen = herkommen, abstammen]: 1. (bes. jur.) Nachkomme. Nachfahre: Claus murmelte etwas, das absolut nicht eines Abkömmlings des edlen Geschlechts derer von Ramstein würdig war (BernstorfT. Leute 6); Abkömmlinge des Wildpferdes, des Schachtelhalms; Ü Der Aktualitätenfilm ist nicht ein später A. des Spielfilms (Enzensberger. Einzelheiten I. 124). 2. (Chemie) abgeleitete Verbindung. Derivat: Kampfstoffe und deren -e. Qbkönnen <unr. V.; hat) (nordd. salopp): vertragen, aushalten (meist verneint): Wie kommt es. daß Carl so wenig abkann? Die paar Gläser Bier (Bredel. Väter 107). abkonterfeien <sw. V.; hat) (veraltet, altertümelnd): abmalen, abzeichnen: in seiner weiten, mit frommer Genauigkeit abkonterfeiten Gelehrtenstube (K. Mann. Wendepunkt 366); (noch ugs. scherzh.:) sich vom Fotografen a. (fotografieren) lassen. Qbkoppetn <sw. V.; hat): 1. (ein Tier, Tiere) von der !Koppel lösen: ich kopp[e]le die Hunde ab. 2. (einen Wagen o. ä. von einem anderen) durch Lösen der Kupplung trennen, abkuppeln: ich kopp[e]le den Anhänger ab: Während des Mondumlaufes soll die Mondlandefähre ... von der Kommandokapsel abgekoppelt werden (MM 22. 2. 1969. 33). abkragebi[apkra:gln]<sw. V.; hat)[zuTKragen (2)] (österr. ugs.): Geflügel den Hals umdrehen, abschneiden; ich krag[e]- le das Huhn ab; Ü von Menschen: Das Zimmer ist verhext. Die Vorige wird abgekragelt. Die Neue hängt sich auf (Erich Kästner. Schule 63). abkragen [*apkra:gn] <sw. V.; hat) [zu T Kragstein] (Bauw.): (einen Stein) abschrägen: ein nach unten abgekragter Stein. Qbkratzen <sw. V.) [2: urspr. = bei der Verabschiedung einen t Kratzfuß machen]: 1. a) durch Kratzen von etw. entfernen <hat>: das Preisschild, alte Farbe a.; er kratzte das verkrustete Blut [mit dem Nagel] ab; sich (Dativ) den Bart a. (ugs.; abrasieren): b) durch Kratzen reinigen <hat): die Schuhe a.; hast du den Topf abgekratzt? 2. a) (salopp, veraltend) weg-, davongehen <ist): er ist gleich abgekratzt, als er mich sah; b) (derb) sterben <ist): er wird wohl bald a.; <subst.:) Ich sei doch am Abkratzen, wollten Sie sagen (Dürrenmatt, Meteor 9); (Abi. zu 1:) Abkratzer, der; -s. -: neben Haustüren angebrachtes Eisen zum Abkratzen (1 a) des Schmutzes von den Schuhen. fbkrieoen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. sein Teil von etwas bekommen: ein Stück, viel, nichts a.; sie hat keinen Mann abgekriegt (ist nicht geheiratet worden). 2. hinnehmen müssen, erleiden: etwas a.; es (das Schiff) hatte zwei Torpedotreffer abgekriegt (Ott. Haie 168). 3. etwas Festhaftendes, -sitzendes lösen: den Deckel nicht a.; hast du das Etikett abgekriegt? tbkucken (nordd.): svw. T abgucken. Qbkühien <sw. V.): 1. kühler] machen (hat): die Milch a.; ich habe mich vor dem Baden rasch abgekühlt; Ü Jmds. Liebe zu Jmdm. a.; Um mich ein wenig abzukühlen (meine Erregung abklingen zu lassen), suchte ich meinen Adlatus ... auf (Hauptmann. Schuß 61). 2. (auch: a. + sich) kühller] werden, an Wärme verlieren: der Motor, die Suppe, das Essen muß noch a.; das Wasser hat sich/ist nun genug abgekühlt; es hatte stark abgekühlt; nach dem Regen hat es [sich] stark, empfindlich abgekühlt; Ü die Begeisterung kühlte ab; ihre Beziehungen kühlten sich ab; <Abl.:) Abkühlung, die; -. -en (PI. ungebr.): 1. das Abkühlen, das Sichabkühlen: die Schmelze kristallisiert bei A.; nach A. lechzen; Ü eine A. der Beziehungen. 2. Temperaturrückgang: eine merkliche, empfindliche A. fbkündigen <sw. V.; hat) (kirchl.): von der Kanzel herab bekanntmachen, -geben: der Pfarrer kündigte die Geburten ab; <Abl.:) Abkündigung, die; -. -en. Abkunft Capkunff], die;-[zu veraltet abkommen = herkommen, abstammen]: Abstammung, Herkunft: ein Dichter 4' 51
abkupfern österreichisch-böhmischer A.; Ü L. kann die slawische A. von Sterlet4' ... durch neue Argumente erhärten (DLZ 10/11. 1970, Sp. 925). Qbkupfem <sw. V.; hat) [eigtl. = einen Kupferstich vervielfältigen] (salopp landsch., abwertend): unerlaubt übernehmen, abschreiben: einen Artikel aus einem Lexikon a. fbkuppebi <sw. V.; hat): svw. T abkoppeln (2). fbkurbeln <sw. V.; hat) (Film Jargon): etw. (durch Kurbeln) aufnehmen: eine Szene a. fbkürzen <sw. V.; hat): 1. räumlich, zeitlich kürzer machen: einen Weg a.; im abgekürzten Trab (im gezügelten, verhaltenen Trab). 2. (einen Vorgang, Zustand, eine Handlung) vorzeitig beenden: eine Rede, ein Verfahren a.; er hatte seinen Besuch abgekürzt. 3. (in Sprache u. Schrift) kürzer ausdrücken, schreiben: abbreviieren: ein Wort, einen Namen, eine Bezeichnung a ; eine abgekürzte Formel: <Abl.:> Abkürzung, die; -. -en: 1. das Abkürzen, Verkürzen: die Ä. des Verfahrens. 2. abkürzender Weg: eine A. kennen, nehmen; sie suchten nach einer A. 3. abgekürztes Wort, Abbreviatur: Verzeichnis der verwendeten -en; Abk.: Abk. Abkürzung»-: -flmmel, der: Sucht, Abkürzungen (3) zu gebrauchen: -liste, die: svw. f-Verzeichnis; -punkt. der (Schrift- u. Druckw.): Punkt, der nach einer Abkürzung (3) steht: -spräche, die: Ausdrucksweise mit vielen Abkürzungen (3) u. Kurzwörtern: Abk.: Aküsprache; -Verzeichnis. das: Verzeichnis, in dem Abkürzungen (3) aufgeführt u. erklärt werden: ^weg, der: Weg, der eine Abkürzung (1) darstellt: ^wort« das: Kurzwort, Buchstabenwort: verkürztes Wort: -zeichen, das: svw. T Sinei. fbküssen <sw. V.; hat): oft u. heftig küssen: sie küßte den Jungen ab; die Bonzen küßten sich [gegenseitig] ab. Abiad ['apla.tj, der: -s (Schweiz.): das Abladen: «btadoi <sw. V.; hat): 1. a) eine Ladung, eine Fracht von einem Transportmittel laden, herunternehmen (Ggs.: aufladen): das Gepäck. Fässer [vom Wagen] a.: die Arbeiter luden im Hof [Eisenrohre] ab; Zwei Unteroffiziere ... luden die Seeleute wie volle Kohlensäcke ab (Ott. Haie 110); Ü wo kann ich Sie a.? (ugs. scherzh.; absetzen); das sauer verdiente Geld am Zahltag gleich a. (salopp; der Ehefrau abgeben, abliefern) müssen; seinen Kummer im Wirtshaus a. (loswerden): die Schuld auf einen anderen a. (abwälzen): b) (ein Transportmittel durch Herunternehmender Ladung, Fracht) leer machen: einen Lastwagen, Waggon a. 2. (Überseefrachtverkehr) ein Schiff mit Waren beladen: Waren einschiffen lassen, Güter auf ein Schiff verbringen: Da die Fahrzeuge (= Schifte) nicht mehr voll abgeladen werden können, mußten ... mehr Fahrzeuge eingesetzt werden (MM IS. 10. 1969, 11); (Zus. zu 1 a:) Abladeplatz« der; <Abl.:) Ablader« der; -s, -: 1. Person, die etw. ablädt, Transportarbeiter. 2. (Überseefrachtverkehr) Person, Firma, die die Güter ans Schiff liefert: ANading. die; -. -en. Ablage, die; -. -n: 1. <o. PI.) das Ablegen: Wer hat Ihnen die Karte zur A. gegeben? (Fallada. Jeder 147); das Weibchen wurde bei der A. der Eier gestört. 2. Raum. Vorrichtung, wo etw. abgelegt wird: Akten in die A. bringen. 3. <meist PI.) (selten) das Abgelegte, abgelegtes Schriftstück: Stapel aus Schriftstücken. 4. (Schweiz.) Annahme-, Zweigstelle: den Totoschein zur A. bringen. 5. (Schweiz.) das Ablagern (3); Ablagerung. ^Magern <sw. V.): 1. sich absetzen <hat): der Fluß lagert hier viel Geröll ab: der Stoff lagert sich im Bindegewebe ab; Ü ein Leben, das sich in etwas Lebendigem ablagert, nicht bloß in einem vergilbten Album (Frisch. Stiller 76). 2. durch (längeres) Lagern an Güte gewinnen, reifen <ist/hat; meist im 2. Part.): das Holz, der Tabak ist/hat gut abgelagert; abgelagerte Weine. 3. etw. zur Lagerung geben, deponieren <hat): auf dem Schrottplatz, wo die Fässer abgelagert werden sollten (MM 26. II. 1970.15); <Abl.:)4Mage* rang, die; -. -en: 1. a) das Ablagern (1): durch die A. von Geröll; b) das Abgelagerte, Anhäufung fester Stoffe: eiszeitliche -en. 2. das Ablagern (2). Lagerung: die A. der Hölzer, von Wein. 3. das Abladen, Deponieren: Zu der A. (der Fässer) ... kam es ... angeblich ..nur durch ein Versehen" (MM 8. 2. 1971, 11). «Maiehen <sw. V.; hat) (Zool.): Laich ablegen. Ablaktation [aplakta'&iom]. die; -. -en [spätlat. ablactätio] Subst. zu aMaktierai [aplak'ti:ran] <sw. V.; hat) [1: spätlat. ablactäre = den Säugling entwöhnen, zu lat. läc (Gen.: lactis) = Milch; 2: nach der Vorstellung, daß die Milch, d. h. der Saftstrom, vom Mutterstamm weggesaugt wird]: 1. (Med. veraltet) (Astillen. 2. (Bot.) eine Pflanze in bestimmter Weise veredeln (das Edelreis wird von der Mutterpflanze erst nach seiner Verwachsung mit dem Wildling abgetrennt): einen Baum a. ablandig [apianduj] <AdJ.; o. Steig.) (Seemannsspr.): (vom Lande weg) seewärts gerichtet (Ggs.: auflandig): -er Wind; die Strömung ist a. «bttngen <sw. V.; hat) (Handw.) in bestimmter Länge absägen, durchschneiden: der Zimmermann längt den Balken ab; Alle Kabelsortimente... lassen sich jetzt rationell aufbewahren, a. und messen (Elektronik 10. 1971, A 97). Ablaß ['aplasl, der; Ablasses, Ablässe faple»; 1: mhd. apüu, abelä3. ahd. ablas = Nachlaß von Sündenschuld, zu: oblä3an = erlassen, vergeben]: 1. (kath. Rel.) kirchlicher Nachlaß von zeitlichen Strafen (Fegefeuer), die der Sünder nach seiner Umkehr noch zu verbüßen hat: .Jesus Barmherzigkeit44 bringt hundert Tage A. (Winckler. Bomberg 137). 2. *) das Ablassen (1 a): der A. von Dampf: b) Ablaßvorrichtung: das Wasser schoß Quirlend in den A. 'Ablaß- (Ablaß 1): abrief, der (MA.): Urkunde über erteilten Ablaß: ^handei. der; -krämer, der: Händler, der Ablaßbriefe verkaufte: sichre, die; ^praxfe, die; --Prediger, der; ^streit, der; -wesen, das; ~zettd, der: svw. t -brief. 2Abtafi» (Ablaß 2): ^hahn, der; ^rohr. das; schraube, die; -ventil, das; ^Vorrichtung, die. ^Massen <st. V.; hat): 1. a) abfließen, herauslaufen lassen: das öl [aus dem Motor] a.; Wasser aus der Wanne a.; b) ausströmen, entweichen lassen: Dampf a.; die Luft aus einem Reifen a.; c) durch Ablassen (a) entleeren: einen Teich a.; die Kessel müssen vor der Reparatur abgelassen werden. 2. sich in Bewegung setzen lassen: Brieftauben a.; daß ein Zug in der Richtung von Breslau her aus der nächstliegenden Station abgelassen sei (Hauptmann, Thiel 20). 3. aus Gefälligkeit /preiswert j verkaufen, abtreten, überlassen, abgeben: ich würde ihnen das Buch für zwölf Mark a.; Jmdm. die Hälfte seiner Portion a.; 4. ijmdm.J einen bestimmten Preisnachlaß gewähren: er läßt [ihm] von dem Preis 15% ab. 5. (ugs.) nicht /wieder! befestigen, nicht / wiederJ anlegen: das Schildchen, den Schlips a. 6. a) von etw. absehen u. es nicht weiterverfolgen, von etw. abgehen u. sich nicht mehr daran halten: von einem Vorhaben a.; Er läßt nicht ab von seiner Idee (Lang- gässer, Siegel S9S); Ist das wache Gewissen nicht selbst Antrieb genug, nicht abzulassen in der Bemühung... (Goes. Hagar 170); b) sich nicht mehr mit jmdm. befassen: von dem Unterlegenen a.; Nach einigen Bissen ließ der Hund von ihr ab (Grzimek. Serengeti 211). Ablativ ['ablatio, der; -s, -e [...i:va; älter (mhd.): Ablativus < lat. (casus) ablativus = die Trennung ausdrückender Fall), zu: ablätus. 2. Part, von: auferre = trennen, entfernen! (Sprachw.): 1. Kasus in bestimmten Sprachen, der eine Trennung, einen Ausgangspunkt u.a. angibt. 2. Wort im Ablativ: Ablativus absohitus ['ablati.vus äpzo'lu:tos]. der; --. ...vi ...ti [...vi ...ti: t Ablativ u. tabsolut] (Sprachw.): in der lat. Sprache eine selbständig im Satz stehende satzwer- tige Gruppe in Form einer Ablativkonstruktion. f Matschen <sw. V.) (salopp): 1. (Schuhwerk) /durch nachlässigen Gang] abnutzen (hat): du hast die Schuhe aber schnell abgelatscht; (meist im 2. Part.:) abgelatschte Stiefel; Ü Das Zweigespann Werner Enke und May Spils setzen mit diesem dritten Streich ihre Erfolgsmasche fort. Ein bisser! freilich sind sie nun doch schon abgelatscht und ausgebufn (MM 9./10. 2.1974.18). 2. sich latschend entfernen (ist): endlich latschte der Kerl ab. Ablauf, der; -[eis. Abläufe: 1. <o. PI.) (Sport) Start, Start- platz: sich am A. einfinden; die Pferde am A. versammeln. 2. a) <o. PI.) das Ablaufen (2): für schnellen A. des Wassers sorgen; b) Ort und Vorrichtung, wo etw. abläuft, Ausguß: den A. mit einem Tuch verstopfen; ich ersäufte sie (die Käfer), doch kletterten sie nach einer Weile immer wieder aus dem A. hervor (Frisch, Homo 47). 3. (Seemannsspr.) Stapellauf: dem A. geht die Taufe des Schiffes vorher. 4. a) Verlauf: der A. der Ereignisse, des Programms; die geschichtlichen Abläufe; Der A. der politischen Willensbildung hängt natürlich ab von ... (Zeit 47, 1974. 9); b) (Ferns., Rundf.) Abfolge von Programmpunkten. 5. <o. PI.) Beendigung einer Zeit, Erlöschen einer Frist: gegen A. seines zweiten Lebensjahres; nach, vor A. der gesetzten Frist. 6. (Leichtathletik) Start des den Stab übernehmenden Läufers bei Staffelwettbewerben. 52
ableiern Abfauif- (ablaufen): -bahn, die (Ski): Teil der Sprungschanze, auf der der Springer abläuft (1 b); ^berg, der (Eisenb.): auf Verschiebebahnhöfen Gefallstrecke mit Gleisverzweigungen, auf der Waggons zur Zusammenstellung von Güterzügen ablaufen können; ^frbt, die: Frist, bis zu der etw. abläuft; -gesdiwindigkdt. die; -gleis, das (Eisenb.); -marke, die (bes. Leichtathletik): Markierung, von der aus der Läufer startet; -plan, der (Ferns., Rundf): Plan, der die Abfolge der Programmpunkte festlegt; -rinne, die; Mtihr, das; -tempo, das: svw. T-geschwindigkeit; -ventil, das. ablaufen <st. V.): 1. <ist) a) (selten) sich laufend von einer Stelle entfernen: Der Schneider ... ging ... über den Platz, von dem das Volk ablief (H. Mann. Stadt 30); b) (Sport) starten: das Feld der Marathonläufer lief ab; c) (See- mannsspr.) einen / anderenJ Kurs nehmen, abdrehen: Als der Zerstörer mit Höchstfahrt ablief (Ott. Haie 271). 2. <ist) a) ab-, wegfließen: das Wasser aus der Wanne a. lassen; Nun lief der Strom (Ebbstrom) ab (Schnabel. Marmor 65); ablaufendes Wasser (EbbstromJ; b) sich durch Abfließen entleeren: die Badewanne läuft schlecht ab. 3. <ist) a) von etw. herab-, herunterfließen, -rinnen: der Regen läuft [am Mantel, vom Schirm] ab; Ü an ihm läuft alles ab (alles läßt ihn gleichgültig); *imdn. a. lassen (ugs.. selten; kühl ab-, zurückweisen; wohl aus der Fechterspr.. urspr. [16. Jh.] von der Klinge des Gegners, die abgleitet, ohne zu verwunden); b) durch das Ablaufen des Wassers trocken werden: die Weintrauben müssen noch a.; das Geschirr a. lassen. 4. Ost) a) (Eisenb.) den Ablaufberg hinunterfahren: in 24 Stunden bis zu 5000 Waggons a. lassen; b) (Seemannsspr.) vom Stapel laufen: das Schiff seitlich a. lassen. 5. Ost) a) sich (von Anfang bis Ende) abrollen, abwickeln: das Kabel ist [von der Trommel] abgelaufen; der Bergführer ließ das Seil a.; das Tonband, den Film a. lassen; b) mechanisch zu Ende laufen, stehenbleiben: die Uhr ist abgelaufen; das Spielzeug läuft schnell ab; c) in bestimmter Weise vonstatten gehen, vor sich gehen, verlaufen: das Programm läuft pausenlos ab; alles ist gut, glimpflich abgelaufen; wie ist die Diskussion abgelaufen? 6. aufhören, zu Ende gehen; erlöschen, ungültig werden Ost): die Frist, die Amtszeit läuft am 1. Januar ab; Das Unternehmen war abgelaufen (Gaiser, Jagd 34); das Visum ist längst abgelaufen; wann läuft der Vertrag ab? 7. (selten) abgehen, abzweigen Ost): von der Landstraße läuft ein Weg ab. 8. Ost/hat) a) an etw. zum Zweck der Besichtigung od. Kontrolle entlanggehen, -laufen: den ganzen Weg a.; Wir liefen jetzt die Strecke, die wir eben gefahren waren, noch einmal ab (Martin. Henker 47); b) eine Anzahl Orte od. Personen der Reihe nach aufsuchen: alle Läden. Lokale. Kunden a.; ich habe/bin die ganze Gegend abgelaufen. 9. <hat) a) durch vieles Gehen. Laufen abnutzen: du hast die Absätze schon wieder ganz abgelaufen; b) <a. + sich) sich durch vieles Gehen, Laufen abnutzen: die Sohlen haben sich schnell abgelaufen; Ü Mit der Zeit lief sich die Neugier ab (Fussenegger. Haus 415). 10. <a. + sich) (ugs.) sich durch vieles Gehen, Laufen müde machen <hat>: ich habe mich abgelaufen. «Mauaen <sw. V.; hat): a) mit Lauge behandeln, reinigen: die Tür a.; b) mit Lauge entfernen: die Farbe a. «Mäuschen <sw. V.; hat) (geh.): von jmdm. durch aufmerksames Hin-. Zuhören erfahren: Schlager, die sie dem Radio und ihrem Bruder Fritz ablauschte (Grass. Blechtrommel 321); Ü hielt ich mich nahe an die Gelehrten, um ihnen das Geheimnis... abzulauschen (Nossack. Begegnung 318). «Mausen <sw. V.; hat): 1. (ugs.) jmdm. die Läuse absuchen: der Affe laust die Jungen, dem Jungen den Kopf ab. 2. (salopp) listig IStück für Stück I abnehmen, ablisten: jmdm. alle seine Moneten a. Ablaut, der; -[eis. -e <P1. ungebr.) [1819 von Jacob Grimm eingef. (..weil der Vocal in einen andern ... ab- und überspringt'4) im Ggs. zu t Umlaut] (Sprachw.): gesetzmäßiger Vokalwechsel in der Stammsilbe etymologisch verwandter Wörter; «Mauten <sw. V.; hat) (Sprachw.): den Ablaut aufweisen: wie lautet dieses Verb ab?; ablautende Verben. fbläuten <sw. V.; hat): a) durch Läuten das Zeichen zur Weiterfahrt geben: der Schaffner läutete ab; b) durch ein Läutezeichen beenden: Waldemar hängte ein und läutete ab (beendete durch ein Läutezeichen das Telefongespräch; Kreuder. Gesellschaft 26); Und wenn es (= das Sechstagerennen) zu Ende, die 144. Stunde abgeläutet ist (Kisch. Reporter 289). «Neben <sw. V.) /vgl. abgelebt/ (veraltet, geh.): 1. einen Zeitraum (bis zu Ende) (er)leben, durchleben <hat): er lebte die restlichen Jahre im Exil ab; zwei Drittel seiner Zeit würden bald abgelebt sein (Th. Mann, Zauberberg 199). 2. sterben <ist): in dem Jahr, als der Großvater abgelebt ist; <subst.:) Ableben, das; -s (geh.): Ten/. fbiecken <sw. V.; hat): a) durch Lecken entfernen: das Blut mit der Zunge a.; b) durch Lecken säubern; an jmdm. od. etw. leckend entlangfahren: mit der Zunge die Zähne a.; der Hund hat mich abgeleckt. abledern <sw. V.; hat) /vgl. abgeledert/: 1. (veraltet) einem Tier das Fell (= Leder) abziehen. 2. (landsch.) heftig verprügeln: er wurde ganz und gar abgeledert (Augustin, Kopf 75). 3. (ugs.) etw. mit einem Ledertuch trockenwischen u. blank putzen: den gewaschenen Wagen a. fMeeren <sw. V.; hat) (selten): (von etw.) leer machen: den Teller a.; die Arbeiter hatten die Fuhre abgeleert. ablesen <sw. V.; hat) [3: urspr. mhd. = eine schuldige Summe bezahlen, etw. erstatten, d. h. das Geld für etw. niederlegen]: 1. a) (ein Kleidungsstück o.a.) ausziehen, von sich tun: Mantel und Hut a.; sie legte die Schürze ab; willst du a.?; (subst.:> Jmdm. beim Ablegen behilflich sein; Ü die Maske a. (sich so zeigen, wie man ist); die sterbliche Hülle a. (geh.; sterben); b) (bes. Kleidung) nicht mehr tragen; die Trauerkleidung a.; sie legte den Verlobungsring ab; abgelegte Sachen; Ü seinen Namen a.; seine Untugenden. Gewohnheiten a.; sie hatte ihre Scheu, ihren Stolz abgelegt (sich davon frei gemacht); c) (derb, landsch.) gebären: Jetzt hat meine Olle auch noch'n Kind abgelegt (Marchwitza. Kumiaks 238). 2.a) an einen Ort legen: eine Last, den Hörer a.; (Bürow.:) die Post, Bestellungen, den Schriftwechsel a. (zur Aufbewahrung an einen Ort legen u. nicht mehr bearbeiten); (Druckw.:) die Schrift, den Satz a. (in den Setzkasten legen); (Kartenspiel:) Herzas a. (beiseite legen, weil man die Karte nicht benötigt); b) (Fach- spr.) einen Hund sich niederlegen //. warten lassen. 3. vollziehen, leisten, machen <in bestimmten Fügungen): ein Examen a. (ein Examen machen); einen Eid a. (schwören); die Beichte a. (geh.; beichten): für jmdn. od. etw. Zeugnis a. (Ibelzeugen): ein Geständnis a. (gestehen); ein Bekenntnis [über etwas] a. (bekennen)t ein Gelübde a. (geloben); Rechenschaft [über etwas] a. (Rechenschaft geben); einen Beweis [flir etwas] a. (beweisen). 4. (geh.) es auf etw. anlegen, absehen: er hatte es auf eine Kränkung abgelegt. 5. (Seemannsspr.) vom Kai o. ä. wegfahren (Ggs.: anlegen): das Schiff hatte in der Nacht abgelegt; <subst.:) beim Ablegen der Mondfähre vom Raumschiff; <Abl.:) Ableger, der; -s, - [urspr. niederd., zu fachspr. ablegen = Reiser in die Erde biegen, damit sie Wurzeln schlagen]: 1. a) vorjähriger Trieb, der zwecks vegetativer Vermehrung in ganzer Länge waagrecht in eine Rille gelegt u. festgehakt wird; b) Steckling. 2. a) (ugs.. scherzh.) Sohn. Sprößling; b) (Wirtsch.) Zweigstelle: der deutsche A. der IBM; <Abl. zu 1 b. 3:) Ablegung, die; -. -en (PI. ungebr.). ablehnen <sw. V.; hat) [4: md. Nebenf. von: ableinen, urspr. = etw. von sich weglehnen u. damit der Stütze berauben, zu T 'lehnen]: 1. (Angebotenes) nicht annehmen: Jmds. Einladung a.; ein Geschenk, das Geld, a.; er hat die Wahl, das Amt abgelehnt; ich lehnte höflich ab. 2. abschlagen, einer Bitte. Forderung nicht stattgeben, nicht genehmigen: einen Antrag, ein Gesuch a.; die Zahlung von tausend Mark a. 3. nicht gelten lassen, nicht gutheißen, mißbilligen: ein Regime a.; ein Buch, die modernen Maler a.; er lehnt seinen Schwiegersohn ab. 4. als nicht zutreffend, als nicht in Betracht kommend, als nicht zuständig zurückweisen: ich muß jede Verantwortung a.; der vom Bundespräsidenten vorgeschlagene Kanzlerkandidat wurde abgelehnt. S. (Erwartetesod. Gefordertes) nicht tun. verweigern: die Ausführung eines Befehls, die Behandlung eines Patienten a.; Majie... lehnte es kategorisch ab. einen mitzutrinken (Salo- mon. Boche 95); ablehnend antworten; <Abl.:) Ablehnung* die; -, -en: das Ablehnen (1-5): eine schroffe, eisige, höfliche A.; auf A. stoßen (abgelehnt werden); (Pari.:) Ein entsprechender Antrag ... verfiel mit 45 gegen 26 Stimmen der A. (FAZ15. 11. 1961.3). ^Meiern <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): 1. (Auswendiggelerntes, einen Text) eintönig vortragen: ich leiere den Text ab. 2« (anderen bereits Bekanntes) immer wieder vorbringen: festgelegte Dogmen [immer wieder] a.; (meist im 2. Part.:) abgeleierte Phrasen; abgeleiert klingen. 53
ableisten ableisten <sw. V.; hat): / voll u. ganz, bis zum Ende/ leisten, (ein Soll) erfüllen: die Militärzeit, ein Probejahr a.; Von Jetzt ab war es das schwere Tagewerk, das es abzuleisten galt (Wiechert. Jeromin-Kinder 1.477); <Abl.:) Ableistung, die; -. -en. fMeiten <sw. V.; hat): 1. in eine andere Richtung leiten: den Rauch [durch den Schacht], das Wasser a.; der Blitz wurde abgeleitet; Ü seinen Unmut, seinen Zorn a.; die Musik leitete ihn ab (veraltend; lenkte ihn ab). 2. a) von etw. od. jmdm. herleiten, aus etw. entwickeln: ein Vorrecht aus seiner Stellung a.; der Anspruch leitet sich aus ererbten Privilegien ab; (Sprachw.:) ein Wort a. (zu einem anderen Wort bilden): ..Läufer" ist von ..laufen'4 abgeleitet; abgeleitete Verben; (Math.:) eine Formel a. (entwickeln), eine Gleichung a. (ermitteln): b) auf seinen Ursprung zurückführen: seine Herkunft von den Einwanderern a.; (Sprachw.:) das Wort leitet sich aus dem Griechischen ab. ist aus dem Griechischen abgeleitet; <Abl.:> Ableitung« die; -. -en: 1. das Ableiten (1 u. 2): die A. der Gase. 2. abgeleitetes Wort: ..hämmern" ist eine A. von ..Hammer", dazu: Ableitungssilbe, die (Sprachw.): der Bildung neuer Wörter dienende Vor- od. Nachsilbe: Präfix, Suffix. Ablenk-: f Ablenkungs-. ablenken <sw. V.; hat): 1. in eine andere Richtung lenken: den Ball [zur Ecke] a.; die Lichtstrahlen werden abgelenkt. 2. a) von etw. abbringen, wegbringen: Jmdn. [von der Arbeit] a.; Jmds. Aufmerksamkeit a.; vom Thema a.; er versuchte, den Verdacht von sich abzulenken; b) auf andere Gedanken bringen, zerstreuen: ich möchte dich ein bißchen a.; du lenkst dich ein wenig ab. wenn du ins Kino gehst; c) das Gesprächsthema wechseln: er lenkte schnell ab; <Abl.:> Ablenkung« die; -. -en: 1. das Ablenken (I): die A. der Magnetnadel. 2. Zerstreuung: das ist eine willkommene A.; A. brauchen, suchen. Ablerikungs-: -manöver, das: Maßnahme, die einen Gegner ablenken, täuschen soll: -maßnähme, die: ^versuch, der. «fMemen <sw. V.; hat): von jmdm. durch Nachahmen lernen: ich lernte [ihm] den KnifTab; ein wenig übertriebene Zuvorkommenheit, die sie ihrem Mann abgelernt hatte (Musil. Mann 95). ablesen <st. V.; hat): a) Stück für Stück ein sammelnd von etw. wegnehmen, abpflücken: er liest Kartoffelkäfer ab; b) durch das Abpflücken. ' Ein J sammeln von etwas leer machen: Sträucher. den Acker a.; 2fMe8cn <st. V.; hat): 1. nach einer schriftlichen Vorlage sprechen, zu Gehör bringen: seine Rede [vom Blatt] a.; der Redner liest ab. 2. a) den Stand eines Meßgerätes feststellen: die Gasuhr, den Stromzähler, die Instrumente a.; b) die verbrauchte Menge, die Izurückgelegte 1 Entfernung u.a. an einem Meßgerät feststellen: Gas. Strom, die Entfernung, die Kilometer a. 3. a) /bei jmdm. od. etw.] durch genaue Beobachtung herausfinden, erkennen: Jmdm. Jeden Wunsch von den Augen a.; Den Ausfuhrungen des Bundespressechefs ... war deutlich die Verärgerung abzulesen (FAZ 11. 1961, 1); b) in seinem vollen Umfang erfassen u. einschätzen, aus etw. er- schließen: die Bedeutung des Ereignisses kann man daraus a., daß ...; <Abl. zu 2:> AMeser, der; -s, -: Person, die etw. abliest (Berufsbez.); zu 1 u. 2: Ablesung, die; -. -en. ableuchten <sw. V.; hat): a) mit einer Lichtquelle absuchen, prüfen: ich habe mit der Taschenlampe den Hof [nach ihm] abgeleuchtet; b) (Bergmannsspr.) das Wetter in einer Grube (3 a) auf Methangehalt untersuchen. fbleugnen <sw. V.; hat): mit großem Nachdruck leugnen, von sich weisen, abstreiten: seine Schuld, ein Verbrechen a.; Niemand würde es glauben, wenn er es ableugnete (Böll. Adam 55); <Abl.:) ANeugnuw, die; -. -en. fMkhten <sw. V.; hat): eine Kopie von etw. fototechnisch herstellen, fotokopieren: er lichtete die Buchseite ab; Ü Jeder Mangel... kann damit erklärt werden, daß amerikanische Wirklichkeit abgelichtet wurde (MM 18. 9. 71. 57); <Abl.:> AWkhtuw, die; -. -en: 1. das Ablichten. 2. Fotokopie, fotomechanische Reproduktion: eine A. machen, anfertigen. fUiebebi <sw. V.; hat): liebkosen, liebkosend streicheln: Ein gelbbunter Schäferhund ... kam heran und ließ sich a. (Löns. Haide 42). abliefern <sw. V.; hat): 1. pflichtgemäß /einem zuständigen Empfänger] übergeben, aushändigen: Waren a.; den Rest des Geldes lieferte sie dem Vater ab. 2. (ugs.) pflichtgemäß an einen vereinbarten Ort bringen, einer zuständigen Stelle übergeben: die Tochter wieder bei den Eltern a.; <Abl.:) Ablieferung, die; -. -en. Abliefcrunes- (meist auf dem Agrarsektor): -bescheid, der; -bescheinigtjng,die; -frist,die, -pflicht,die<o. PI.); -preis, der; -rikfc stand, der; -soll, das; -tennin, der; -zwang, der <o. PL). abliegen <st. V.; hat) /vgl. abgelegen/: 1. (selten) (von etw.) entfernt liegen: drei Kilometer [weit] a.; Ü zwei ... weit voneinander abliegende Vorkommnisse (A. Kolb. Schaukel 76). 2. (südd., österr.) durch längeres Liegen mürbe werden, an Qualität gewinnen (meist im 2. Part.): das Fleisch ist abgelegen; gut abgelegener Rostbraten. ablisten [aplistn] <sw. V.; hat): jmdn. mit List dazu bringen, etw. herzugeben: jmdm. sein Geld a.; Ü die Ernte muß der Natur abgelistet werden (Koeppen. Rußland 58). ablochen <sw. V.; hat) (Datenverarb.): auf Lochkarten, Lochstreifen übertragen: den ganzen Jahrgang einer Zeitung vollständig a.; <Abl.:) ^Modier, der; -s. -; Ablochung* die; -. -en: die A. linguistischer Daten. ^blocken <sw. V.; hat): /durch Schmeicheln. Überreden/ abgewinnen, ablisten: etw. lockt jmdm. Bewunderung ab; er hat mir 100 Mark abgelockt. ablehnen <sw. V.; hat) (veraltend): 1. für etw. bezahlen, entlohnen: er lohnte den Kutscher ab. 2. entlohnen u. entlassen: die Leutestube, wo Jörn Uhl einen Knecht ablohnte, der nicht gehorchen wollte (Frenssen. Jörn Uhl 272); <Abl.:) AMdnung. die; -. -en. «Mfischen <sw. V.; hat) (selten, meist landsch.): 1. a) ab-, wegwischen: er löschte das an die Tafel Geschriebene ab; b) durch Löschen reinigen: er hat die Tafel abgelöscht. 2. mit einem Löschblatt trocknen: die Tinte a. 3. a) (Brennendes) tilgen: das Feuer, das erst am Montagmorgen abgelöscht werden konnte (MM 7. 2. 61. 7); b) (Kochk.) (Heißes mit einer kalten Flüssigkeit) abkühlen: Brühe a.; Gut anbraten, mit 1 Glas trockenem Weißwein a. (Petra 8. 1967. 10). Abifee Capto:»], die; -. -n: 1. (selten) Ablösung: die A. der alten Machthaber. 2. a) (österr.. Schweiz.) Ablösesumme: der Verein erhielt die A. zurück; b) (österr.) bei Beginn eines Miet Verhältnisses für eine Wohnung einmal vom Mieter zu leistende Summe: Dreizimmerwohnung, gegen A.; tbMfeen <sw. V.; hat) [2: urspr. wohl = den Schild abhängen]: 1. a) von seinem Untergrund lösen, entfernen, abtrennen, abmachen: die Briefmarke vorsichtig, behutsam a.; er löste das Fleisch von den Knochen ab; b) <a. + sich) sich lösen: die Sohle hat sich abgelöst; Ü von seinem Gesicht löste sich eine Qual ab. die es verzerrt hatte (A. Zweig. Claudia 125). 2. die Tätigkeit, den Dienst, die Stellung von jmdm. /im Wechsel] übernehmen: einen Posten pünktlich a.; einen Kollegen bei der Arbeit a.; einander, sich [gegenseitig] a.; wir lösen stündlich ab; der Vorsitzende muß abgelöst (verhüll.; aus seinem Amt entfernt) werden; Ü der Frühling löst den Winter ab. 3. (Geldw.) durch eine einmalige Zahlung tilgen, abgelten: eine Hypothek a.; eine Rente a. (durch Kapitalabfindung ersetzen): <Zus.:> Abifeespiel, das (Berufssport): beim Vereinswechsel eines Spielers zwischen altem u. neuem Verein vereinbartes Spiel, dessen Einnahmen dem alten Verein zufließen: i^Uteam- me. die (Berufssport): Geldsumme, die dem Verein, den ein Berufssportler verläßt, von dem neuen Verein, zu dem er überwechselt, gezahlt wird: <Abl.:) Ablösung, die; -. -en: 1. das Ablösen, das Sichablösen: die A. der Netzhaut. 2. a) Übernahme einer Tätigkeit, Wechsel: die A. der Posten; b) Person, die jmdn. ablöst, ablösende Personengruppe: A. vor!; wann kommt unsere A.? 3. (Geldw.) Tilgung, Abgeltung: die A. einer Rente, einer Hypothek; ..Frei durch A. ..." (Philat.; Text auf Briefmarken der Post von Staat- liehen Behörden des Deutschen Reiches, die an die Reichspost Pauschalgebühren zahlten). ^btfeuw: -betrag, der; -gesetz* das; -prozefl, der; -säume, die: svw. f Ablösesumme; -Verordnung, die. «Muctoen <sw. V.; hat) [H. u.. !luchsen] (salopp): 1. mit List u. Schlauheit abnehmen, ablisten: jmdm. einen Zehnmarkschein a.; Ich will mal sehen, ob ich ihnen ein halbes Pfund Salz a. kann (Hausmann. Abel 21). 2. durch aufmerksame Beobachtung von jmdm. od. etw. herausfinden, erkennen, lernen: Jmdm. ein Geheimnis a. Abluft, die; - (Technik): verbrauchte Luft, die aus Räumen abgesaugt wird: die Radioaktivität in Abwasser und A.; Reinigung der A. 54
abmüden fbkitschen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. a) durch Lutschen t von etw.] entfernen: das Blut a.; er hat die Marmelade [von den Fingern] abgelutscht; b) durch Lutschen von etw. leer machen: Pflaumenkerne a.; der Blöde ... hielt die abgelutschte Holzstange im Mund (Böll, Und sagte 33); c) durch Lutschen aufbrauchen: der Bonbon war schon fast ganz abgelutscht. 2. (vulg.) die Ejakulation durch Lutschen am Penis herbeiführen: Ü drei Megären ... klettern hoch zum Mond, ihm einen abzulutschen (Zwerenz. Kopf 206). «bmachen <sw. V.; hat): 1. von etw./ loslösen (u. entfernen): den Schmutz. Rost a.; das Schild [von der Tür] a.: Ü das mach dir man ab. Vater! Schnaps kriegst du nie mehr (berlin.; das schlage dir aus dem Kopf!, Fallada. Jeder 327). 2. vereinbaren, in einer Sache übereinkommen: einen neuen Termin, eine dreimonatige Kündigungsfrist a.; wir hatten abgemacht, daß gezahlt wird; es war zwischen ihnen noch nichts abgemacht worden; (häufig im 2. Part.) (in bezug auf den Abschluß einer Vereinbarung: bekräftigend, zustimmend:) Abgemacht!; Abgemacht, Seefe! (berlin.; einverstanden!, wohl aus frz. c'est fait). 3. (in bestimmter Weise, an einem bestimmten Ort) ins reine bringen: etwas gütlich a.; sondern machte alle Geschäfte im Restaurant ab (Brecht. Groschen 31); wir wollen die Sache unter uns a.; Machen Sie alles Weitere mit sich selbst ab (Walser. Gehülfe 27). 4. (ugs.) ableisten, hinter sich bringen: seine Dienstzeit abgemacht haben; <Abl. zu 2:) Abmachung, die; -. -en: Vereinbarung: mit imdm. [über etw.] eine A.. -en treffen. abmagern fapma:gBn] <sw. V.): 1. mager werden <ist): sie ist bis auf die Knochen abgemagert. 2. das Volumen, den Gehalt von etwas verringern, dünner, kleiner machen <hat>: J = Junior (abgemagerte Ausstattung) (ADAC-Motorwelt 8, 1972. 50); Durch diese zusätzliche Luft hat man das Gemisch abgemagert (Auto 7.1965, 18); <Abl.:> Abmagerung, die; -. -en, dazu: Abmagerungskur, die. gbmihen <sw. V.; hat): 1. mit der Sense, Sichel abschneiden: das Gras a. 2. (ein Stück Land) durch Mähen von hohem Gras frei machen: eine abgemähte Wiese. f bmahnen <sw. V.; hat): 1. (geh.. veraltend)durch Ermahnungen von etw. abzuhalten suchen, jmdm. von etw. abraten: er mahnte midi von dem Unternehmen ab; Wiederholt sei hier davon abgemahnt, die Jaakobssöhne für besonders verhärtete Burschen zu halten (Th. Mann. Joseph 595). 2. eindringlich /er/mahnen: Die ... Textil-Vertriebs-GmbH ist vom Bundeskartellamt abgemahnt worden. Mißbräuche ihrer Preisbindung ... abzustellen (MM 23. 9. 67. 13); <Abl.:> Abmahnung, die; -. -en. abmalen <sw. V.; hat): 1. malend genau wiedergeben, genau nach der Vorlage malen: ich habe das Haus abgemalt; sich a. lassen; Ü jene, die er als feige Schurken abgemalt hat, ohne ihre Namen zu nennen (Sieburg. Robespierre 16). 2. <a. + sich) (geh.) sich in etw. widerspiegeln, zum Ausdruck kommen: in seinem Gesicht malte sich Verlegenheit ab. atraarachen ['apmaraxn], sich <sw. V.; hat) [aus der Gau- nerspr., H. u., viell. zu hebr. meragem, zu iqgam = steinigen] (landsch.. bes. nordd.): sich sehr abmühen, anstrengen: sich mit den schweren Säcken a. abmarken ['apmarkn] <sw. V.; hat) [zu t2Mark] (Amtsspr.): (ein Gebiet) durch / Grenzjzeichen markieren, abgrenzen: Gleichzeitig werden sie (= die Anlieger) gebeten, die abgemarkten Punkte nicht zu beschädigen (MM 24. 12. 70. 9); <Abl.:> Ataraarkung, die; -, -en. abmarkten <sw. V.; hat) (geh.): bei einem Kauf durch Markten erreichen, daß eine bestimmte Summe nachgelassen wird: ich marktete dem Händler schließlich hundert Drachmen ab; Ü er ließ sich sein Recht nicht a. Abmarsch, der; -[eis. Abmärsche <P1. selten): das Abmarschieren: Vorbereitungen für den A. treffen; <Zus.:> «b- marsdibereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); abmarschieren <sw. V.): 1. in Formation u. im Gleichschritt abziehen, abrücken <ist): die Soldaten sind abmarschiert. 2. zum Zweck der Kontrolle /marschierend] abgehen <ist/hat>: das ganze Gebiet a.; Der Landsturmmann Kazmierzak marschiert seinen Posten ab (A. Zweig, Grischa 25). ffamartem <sw. V.; hat) (geh.): längere Zeit im Übermalt martern: ich martere mir mein Gehirn ab, habe mich unnötig damit abgemartert. abmatten [apmatn] <sw. V.; hat) (geh.): über längere Zeit hinweg übermäßig matt machen: das Fieber mattete ihn ab; ich mattete mich vergebens ab; einen abgematteten Eindruck machen; ich fühlte mich abgemattet; <Abl.:) Abmattung, die; -. -en (PI. ungebr.). ybmehren <sw. V.; hat) [zu: mehren = stimmen, votieren, zu f mehr] (Schweiz.): 1. durch Handmehr (= durch Hochheben der Hand festgestellte Mehrheit) verwerfen, abschaffen: die Gemeinde mehrte den Antrag ab. 2. durch Handerheben über etw. abstimmen, beschließen: die Versammelten haben die Anträge abgemehrt. abmeiern I'apmqjBn] <sw. V.; hat) [zu veraltet t Meier = Gutspächter] (hist.): jmdm. den Meierhof, das Pachtgut, den Erbhof entziehen: man meierte die Pächter ab; Ü Es war das erste Mal. daß ein Bundeskanzler im Hinblick auf eine Länderwahl abgemeiert wurde (Spiegel 49. 1966. 26); <Abl.:> Abmeierung, die; -. -en. ffameiDeln <sw. V.; hat): 1. durch Meißeln entfernen: ich meiß[e]le die scharfe Kante ab. 2. durch Meißeln kleiner machen: einen Stein stückchenweise a. 3. (selten) meißelnd nachbilden: ein Künstler hat den großen Mann abgemeißelt. Abmelde- (Verwaltung): ^bestätigung. die; -formular, das: Formular für die polizeiliche Abmeldung: ^schein, der: svw. t-formular. abmelden <sw. V.; hat): 1. a) (bes. Milit.) Jmds. od. seinen eigenen Weggang ordnungsgemäß melden: sich bei seinem Kommandeur a.; der Lehrling hatte sich vor dem Verlassen des Betriebes nicht beim Meister abgemeldet; b) Jmds. od. seine eigene Aufgabe des Wohnsitzes bei der dafür zuständigen Stelle melden: hast du dich, deine Familie schon [bei der Polizei] abgemeldet?; c) jmds. od. sein eigenes Ausscheiden der zuständigen Stelle melden: seinen Sohn von der Schule, bei seinem Verein a.; sich aus der Verpflegung a.; d) der zuständigen Stelle melden, daß man etw. nicht mehr benutzt, nicht in Betrieb hat: das Auto vor den Wintermonaten a. 2. (Sport Jargon) seinen Gegner nicht zur Entfaltung kommen lassen, ihn beherrschen: der Verteidiger hatte den englischen Linksaußen völlig abgemeldet; die deutschen Fahrer waren abgemeldet. 3. *[bei imdm.] aboemeidet sein (ugs.; nicht mehr I von ihm] beachtet werden, seine Gunst verloren haben): ohne Bims bin ich bei ihr gleich abgemeldet (Ott. Haie 294); Wenn im Fernsehen Fußball ist. bin ich abgemeldet (Hörzu 6. 1974. 14); <Abl. zu 1:) Abmeldung, die; -. -en. Abmelkbetrieb, der; -[e]s. -e: svw. t-Wirtschaft; Abmelkwirtschaft, die; -, -en (Landw.): Rinderhaltung nur zur Milchgewinnung: «bmelken, melkt/(veraltet:) milkt ab, melkte/(ver- altet:) molk ab. hat abgemolken/(selten:) abgemelkt (Landw.): a) (bes. einer Kuh) Milch nehmen: einem Tier ein wenig Milch a.; U Er (= der Schriftsteller) milkt ihnen (= den Zeitgenossen) seine Existenz ab (Hagelstange. Spielball 35); b) (bes. eine Kuh) bis zum letzten Tropfen Milch melken: das Tier ist abgemolken (steht trocken). «bmergeln, sich <sw. V.; hat) [tausmergeln] (landsch.): sich durch übermäßige Arbeit u. ständige Sorge erschöpfen: ich merg[e]le mich ab; (meist im 2. Part.:) abgemergelte Frauen. Gesichter; die Häftlinge waren völlig abgemergelt. ffamessen <sw. V.; hat) /vgl. abgemessen/: 1. nach einem bestimmten Maß (Länge, Größe, Umfang o. ä.) bestimmen: eine Strecke a.; Ü das Ausmaß eines Schadens noch nicht a. (abschätzen, beurteilen) können; er pflegt seine Worte sehr abzumessen (langsam und überlegend zu setzen). 2. messend abteilen, einen Teil von etw. messen u. wegnehmen: einen Meter Stoff* [vom Ballen] a.; <Abl.:) Abmessung, die; -, -en: 1. das Abmessen (1). 2. [Aus/maß, Dimension: einheitliche -en; Es trifft zu. daß die ... Triebwagen ... wegen ihrer -en nicht für den Betrieb ... geeignet sind (Bundestag 188, 1968, 10158). abmieten <sw. V.; hat) (selten): von jmdm. mieten: Jmdm. ein Zimmer a. ffamildern <sw. V.; hat): abschwächen: den Sturz, Aufprall a.; eine scharfe Äußerung abzumildern suchen; <Abl.:) Abmildenmg, die; -, -en. abmontieren <sw. V.; hat): 1. /einen Teil von/ etw. mit techn. Hilfsmitteln entfernen: abnehmen, bes. von techn. Anlagen (Ggs.: anmontieren): ein Rad [vom Auto], eine Antenne a.; sie hatten die Geleise abmontiert. 2. sich aus einer Montage lösen: Schon montiert in der Luft eine Tragfläche ab (Wolf, Menetekel 258). abmüden[apmy:dn] <sw. V.; hat) (geh., selten): stark ermüden, anstrengen: ich müdete vergeblich meinen Geist, mich 55
abmühen ab; (meist im 2. Part.:) Elsbeth ging nur etwas abgemüdet umher (Strittmatter. Wundertäter 38). abmühen, sich <sw. V.; hat): sich mit etw. oder jmdm. sehr mühen: sich mit jmdm.. an einer Aufgabe a.; er hatte sich abgemüht, seine Familie zu ernähren. fbmurksen <sw. V.: hat) [urspr. Studentenspr.. zu niederd. murken = töten < mniederd. morken =f zerdrücken] (salopp): umbringen: Und halt die Klappe, oder ich murks' dich ab! (Genet [Übers.], Tagebuch 189); Ü den Motor a. (durch unsachgemäßes Schalten od. Bremsen zum Stillstand bringen). fbmustern <sw. V.; hat) [eigtl. = aus der Musterrolle, der Sammlung seem. Anstellungsverträge, gestrichen werden, zu tmustern = prüfend besichtigen] (Ggs.: anmustern) (Seemannsspr.): a) ans dem Schiffsdienst entlassen: den SchifTskoch a.; zwei Mann der Besatzung wurden abgemustert; b) den Schiffsdienst aufgeben: ich kann morgen schon a.; Ü Nach Kennedys Schweinebucht-Fiasko ... mußte Dulles a. (Spiegel 27. 1966. 75); <Abl.:> Abmusterw«. die; -. -en (Ggs.: Anmusterung). abnabeln [apna:bfn) <sw. V.; hat): 1. ein neugeborenes Kind von der Nabelschnur trennen: ich nab[e]le das Neugeborene ab. 2. (salopp scherzh.) etwas aufgeben, sich von etwas lösen: von dem Traum. Sportflieger zu werden, a.; es wird höchste Zeit, daß du davon abnabelst; <Abl.:) Abnabelung. (seltener:) Abrablung. die; -. -en. Qbnagen <sw. V.; hat): 1. durch Nagen entfernen: die Maus hat ein Stück [von dem Speck] abgenagt. 2. durch Nagen von etw. frei machen: abgenagte Hühnerbeine. ibnfthen <sw. V.; hat): durch eine Naht, durch das Einnähen einer Stoffalte enger machen: sie nähte den Rock ab; < Abi.: > Abnäher ['apne.B]. der; -s. -: Naht, eingenähte Stoffalte, mit der ein Kleidungsstück enger gemacht wird. Abnahme ['apna:md], die; -. -n: 1. <o. PI.) das Abnehmen. Entfernung: die A. des Kronleuchters; die A. (Amputation) eines Beines; vor der A. des Verbandes. 2. <P1. ungebr.) Verminderung. Rückgang, das Nachlassen (Ggs.: Zunahme): eine merkliche A. des Gewichts; die periodische Zu- und Abnahme des Leuchtens. 3. <PI. ungebr.) Kauf, Übernahme einer Ware durch Zahlung eines bestimmten Betrages: bei A. größerer Mengen gewähren wir Rabatt; der Käufer mußte sich zu der A. des gesamten Werkes verpflichten; *A. finden (sich verkaufen lassen): die Ware findet reißende A. 4. <P1. selten) Entgegennahme: die A. eines Versprechens. 5. <P1. selten) a) Begutachtung, offizielle Überprüfung, ob etw. den Vorschriften entspricht, ob die Bestimmungen eingehalten worden sind: die A. der Parade; die A. der Fahrzeuge;... das Abfahrts- und Slalomkomitee des internationalen Skiverbands. ... das inzwischen sehr viel schärfere Bedingungen für die A. einer Strecke aufgestellt hat (Maegerlein. Piste 43); b) die mit der Begutachtung, mit der offiziellen Überprüfung betrauten Personen: die A. hat den Wagen beanstandet. 'Abnahme- (Abnahme 3): ^bedingung. die <meist PI.): ^frist die; -ganurtie, die: A. für Agrarprodukte; -Verweigerung, die; ^Verzögerung, die. Abnahme- (Abnahme 5): -beamte. der; -bedtngung, die; -fahrt, die; -flug, der; -koramisskm, die; -Prüfung* die; -Vorschrift, die; -Zeichnung, die. ibnehmen <st. V.; hat) (Ggs. zu I 9. II: zunehmen): I. 1. weg-, herunternehmen, entfernen: den Hut, die Brille a.; den Deckel, das Tischtuch a.; Wäsche a.; er nahm den Hörer ab, (auch ohne Akk.-Obj.:) niemand nahm ab; er nahm sich den Bart ab (rasierte ihn sich ab); Beeren. Äpfel a. (abpflücken, ernten); das Bein mußte [ihm] schließlich abgenommen (amputiert) werden. 2. a) jmdm. etw., was er hält od. trägt, aus der Hand nehmen: jmdm. die Pakete a.; er nahm ihr die Einkaufstasche ab; Hugo nahm ihr den Wäschekorb ab (Jägersberg. Leute 235): b) etw., was jmdm. aufgebürdet ist, an seiner Stelle übernehmen: der Mutter eine Arbeit, einen Weg a.; er hatte versucht, seiner Familie alle Sorgen abzunehmen. 3. sich etw. von jmdm. geben lassen, entgegennehmen: dem Briefträger das Päckchen a.; sie nahm ihm die Blumen nicht ab; Ü Jmdm. einen Eid, ein Versprechen a.; der Priester nahm ihm die Beichte ab. 4. abverlangen: er will mir für die Reparatur nur 10 Mark a. S. nach Fertigstellung, vor der Zulassung prüfen, ob es den Vorschriften entspricht; prüfend begutachten: einen Neubau, ein Fahrzeug a.; die Parade, den Vorbeimarsch a.; wer hat die Prüfung abgenommen? 6. a) widerrechtlich/ wegnehmen: jmdm. die Brieftasche a.; der Mann nahm ihm die Uhr ab; der Polizist hat ihm den Führerschein abgenommen (entzogen, beschlagnahmt); b) im Spiel oder Wettkampf abgewinnen: jmdm. beim Skat viel Geld a.; Wenn Fangio will .... kann er mir in jeder Kurve ein paar Meter a. (Frankenberg. Fahrer 66). 7. von jmdm. abkaufen, beziehen: der Händler will uns die alten Sachen a.; er nahm dem Bettler Tür 50 Pfennige Streichhölzer ab; Ü (meist verneint) das nehme ich ihm nicht ab (ugs.; glaube ich ihm nicht): hat er dir die Geschichte abgenommen? (ugs.; geglaubt). 8. a) von einem Original übertragen, nachbilden: Fingerabdrücke a.; b) (veraltend, noch scherzh.) fotografieren: laß dich mal a.! 9. Maschen zusammenstricken, um ihre Zahl zu verringern: ich muß jetzt (Maschen] a. 10. (selten, veraltend) aus etw. schließen, entnehmen, folgern: ich konnte an/aus ihrem Verhalten nichts a. II. 1. an Gewicht verlieren, leichter werden: ich muß noch einige Pfund a.; sie hat in der letzten Zeit sehr, stark abgenommen. 2. an Größe. Umfang. Substanz. Stärke u. ä. verlieren, nachlassen, schwinden, sich verringern: die Geschwindigkeit, die Helligkeit nimmt ab; die Vorräte nehmen ab; seine Kräfte nahmen rasch ab; jmds. Aufmerksamkeit. Entschlußkraft nimmt ab; die Tage nehmen ab (werden kürzer); Mit steigendem Wohlstand nehmen Forstdiebstähle ab (Mantel. Wald 64); <1. Part.:) im abnehmenden Licht; bei abnehmendem Mond; <Abl. zu I 7:) Abnehmer, der; -s. -: Person, die als Zwischenhändler / eine Ware kauft; Käufer, Kunde, dazu: Abnehmerkreis, der; Abnehmerland, das. Abneigung, die; -. -en <P1. selten) [zu veraltet sich abneigen = sich wegwenden]: deutlich bewußte Empfindung, jmdn. od. etw. nicht zu mögen; leichter Widerwille, Antipathie. Aversion: gegen jmdn. od. etw. eine unüberwindliche A. haben, hegen, empfinden; seine A. überwinden; aus A. abnibbeln [apnib|n] <sw. V.; ist) [H. u.; vi eil. zu niederd. nibbeln = mit den Lippen. Zähnen kleine Stücke von etw. lösen (wohl zu: nibbe = Schnabel. Mund) od. zu jidd. niwel = verwelkt] (nordd.. bes. berlin. salopp): sterben: ich nibb(e]le bald ab. Qbnicken <sw. V.; hat) [für älteres abg(e)nicken. zu t Genick] (Jägerspr.): Wild durch einen Stich in das Genick töten. abnorm [ap'norm] <Adj.; Steig, selten) [lat. abnörmis. aus: ab = von - weg u. nörma = Regel] (Ggs.: normal): 1. vom Normalen abweichend, krankhaft: -e Anlagen haben; dieser Trieb, diese Veranlagung ist a.; a. reagieren. 2. ungewöhnlich: von -en Ausmaßen; die Frau ist a. dick; abnormal <Adj.; Steig, selten) [aus: ab- (vgl. abnorm) u. normal] (bes. österr. u. Schweiz.): nicht normal: ein -es Kind; sich a. verhalten; Abnormität [aprarmi'te.t], die; -, -en Dat. abnörmitäs]: 1. Abweichung vom Normalen, Krankhaftigkeit. Mißbildung: Die beiden Psychiater... stellen zwar eine kleine A. im Gehirn des Angeklagten fest ... (Noack, Prozesse 239). 2. mißgebildetes Wesen: früher stellte man auf Jahrmärkten oft -en zur Schau. Qbnöttgen <sw. V.; hat) (geh.): von jmdm. durch intensive Bemühung, durch eindringliches Zureden erlangen, erreichen, erzwingen: sein Verhalten nötigt mir Respekt ab; Ich sagte das nicht freundlich und nötigte mir kein Anrede- Lächeln ab (Gaiser. Schlußball 71); <Abl.:> Abnötiguw, die; -. -en <P1. ungebr.). fbnutzen, (regional:) fbnützen <sw. V.; hat): a) durch Gebrauch. Beanspruchung im Wert, in der Brauchbarkeit mindern: die Autoreifen a.; er nutzt die Sachen stark ab; <oft im 2. Part.:) ein abgenutzter Teppich; b) <a. + sich) durch Benutzung an Wert und Brauchbarkeit verlieren: die Bürste hat sich rasch abgenutzt; Ü Die ... Vernunft nutzt sich nicht dermaßen ab wie die ... Leidenschaft (St. Zweig. Fouche 184); Abnutzimg, (regional:) Abnützung, die; -. -en (PI. ungebr.): Subst. zu tabnutzen, abnützen. Abnutzunes-, (regional:) Abnützung»-: -»Erscheinung, die; -gebühr,die; -kämpf, der (Milit.); -krankhett, die (Med.). Abo fabo], das; -s. -s (ugs.): Kurzf. für TAbonnement. abominabd [abomina:bl] <Adj.; ...abier, -ste) [frz. ab- ominable < lat. aböminäbilis] (veraltet): abscheulich, scheußlich, widerlich: abominable Menschen; die Rede des Ministers war a.; er fand das Essen a. Abonnement [atoromä:. Schweiz, auch ...ament]. das; -s. -s, Schweiz, auch: -e [frz. abonnement. zu: abonner = T abonnieren]: für eine längere Zeit vereinbarter und deshalb verbilligter Bezug von Zeitungen. Zeitschriften. Büchern. 56
abprotzen Eintrittskarten, Mittagessen u.a.; Anrecht: das A. des ..Sprachspiegels"/(bes. Schweiz.:) auf den ..Sprachspiegel" besinnt, endet, erlischt am 1. Januar; ein A. haben, beziehen; das Essen im A. ist billiger; (Theater.) ein A. (Anrecht) bei der Volksbühne nehmen, haben; Ü ein A. auf die Fußballmeisterschaft haben (sie immer wieder gewinnen). Abomementüs]-: ^bedingungen <P1>; -betrag, der; -karte, die; -konzert, das; -preis, der; -vorstellig, die; -zeit, die. Abonnent [atonent], der; -en. -en: Inhaber eines Abonnements: neue -en werben, dazu: Abompitenliste, die. Abon- npitenzahl, die; abonnieren [ato'ni.ran] <sw. V.; hat) [frz. abonner = eine zeitlich begrenzte periodische Leistung vereinbaren < afrz. abosner = abgrenzen, zu: bosne = Grenzstein; 2: aus der veralteten Konstruktion: Jmdn. auf etw. abonnieren]: 1. im Abonnement beziehen: eine Zeitung a.; wir haben im Kino abonniert; (Schweiz.:) ich werde auf den „Sprachspiegel" a. 2. *auf etw. abonniert sein (etw. abonniert haben). abordnen <sw. V.; hat) [zu veraltet ordnen = mit einem Amt betrauen, also eigtl. = jmdn. aus einer Gruppe mit einem Auftrag absondern]: dienstlich zur Erfüllung einer Aufgabe entsenden: jmdn. zu einer Konferenz a.; die Partei hat ihn nach Berlin abgeordnet; vgl. Abgeordnete; <Abl.:) Abordnung, die; -, -en: 1. <o. PI.) das Abordnen: die A. eines Bevollmächtigten befürworten. 2. Gruppe von abgeordneten Personen, Delegation: eine A. empfangen. 'Abort [a'tort. ugs. auch: 'atort]. der; -[e]s, -e [wohl < niederd. Afort, eigtl. = abgelegener Ort] (das Wort wird normalsprachlich gemieden, aber in der Amtsspr. u. im Installationshandwerk noch gebraucht, bes. in Zus.): einfacher, kleiner Raum, in dem sich eine Vorrichtung für die Verrichtung der Notdurft befindet; auch die Vorrichtung selbst; Toilette: auf den A. gehen; etw. in den A. schütten. 2Abort [atort], der; -s, -e [lat. abortus. zu: aboriri, T abortieren] (Med.): Fehlgeburt; 3Abort [-], der; -s, -e [engl, abort < lat. abortus; tfcAbort] (Raumf.): Abbruch eines Raumfluges. AbQrt- ('Abort): -anläge, die <meist PI.); -brille, die (ugs.): svw. T Klosettsitz; -deckel, der; -dnickspüler, der; -frau, die: für die Sauberkeit des Aborts verantwortliche w. Person; -grübe, die; -Schlüssel, der. abortieren [abDr'thran] <sw. V.; hat) [kirchenlat. abortire = zu früh gebären, zu lat. abortus. 2. Part, zu: aboriri = (von der Leibesfrucht) abgehen] (Med.): einen 2Abort haben: die Frau abortierte; Abortion [ab3r't$ip:n], die; -, -en [lat. abortio] (Med.): Abtreibung: eine unsachgemäße A. vornehmen; abortiv [abor'ti:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. abortivus] (Med.): einen 2Abort bewirkend, ab- treibend: -e Mittel. ab ovo [ap o:vo; lat.. urspr. bei Horaz = von Anfang an, eigtl. = vom Ei an]: 1. vom Anfang einer Sache an; bis auf die Anfange zurückgehend: ich will nicht ab ovo beginnen. 2. von vornherein, grundsätzlich: Zunächst wird man den Leiter der Dudenredaktion ab ovo für einen einseitigen Verteidiger der Sprachnorm halten (Jahrbuch IdS 2, 28); Deshalb ist jede Formalisierung ab ovo eine Idealisierung (ZfPh 1-3, 1974, 80). abpacken <sw. V.; hat) (Kaufmannsspr.): (eine Ware) für den Verbraucher in einer bestimmten Menge verpacken: der Lehrling packte den Zucker ab; abgepacktes Brot; <Abl.;> Abpackung. die; -. -en. fbpaddeln <sw. V.; hat) (Kanusport): 1. zum letztenmal gemeinschaftlich in der Saison paddeln (Ggs.: anpaddeln): ich padd[e]lemorgen ab; (meist subst.:) morgen ist Abpaddeln. 2. eine Strecke paddelnd durchmessen, im Paddelboot o.a. zurücklegen: Mit dem Kanu wurden elf Flüsse ... abgepaddelt (MM 23. 2. 1968, 6). fbparken <sw. V.; hat): die von einem Vorgänger an einer Parkuhr bezahlte, aber noch nicht ganz verbrauchte Parkzeit ausnutzen: ich parkte die Viertelstunde noch ab. fbpassen <sw. V.; hat) [1: zu veraltet passen = auf etw. achthaben, lauern; 2: zu: passen = angemessen, passend machen]: 1. a) den passenden Zeitpunkt abwarten: den richtigen Zeitpunkt, eine günstige Gelegenheit genau a.; b) Jmdn., der zu einem bestimmten Zeitpunkt unterwegs ist, erwarten u. au/halten: den Briefträger a.; er paßte sie im dunklen Flur ab. 2. (veraltend) passend anfertigen: den Rock, die Schürze, den Vorhang in der Länge a. «bpaasieren <sw. V.; hat) (Kochk.): (eine Flüssigkeit mit ihren festen Bestandteilen) durch ein Sieb streichen, durchlaufen lassen: die Soße a. fbpatrouillieren <sw. V.; hat): izum Zweck der Überwachung! patrouillierend abgehen, abfahren: die Straßen a. abpausen <sw. V.; hat): mit Pauspapier übertragen: eine Zeichnung a.; Die Umrisse des Stiletts, in das Elisabeth von Österreich lief. a. (Fischer. Wohnungen 22). f bpdlen <sw. V.; hat) (nordd.): die Pelle von etw. entfernen: Kartoffeln a.; Er pellte ein Stück Hartwurst ab (Jaeger. Freudenhaus 125). fbperlen <sw. V.; ist): (von Flüssigkeit) an etw. in Perlen herunterrinnen: das Wasser perlt an dem Mantel ab. tbpesem <sw. V.; hat) (landsch.): svw. Tabbrennen. fbpfeifen <st. V.; hat) (Sport): a) (vom Schiedsrichter) ein Spiel durch Pfeifen unterbrechen: das Spiel wegen Abseits a.; der Schiedsrichter hatte schon vorher abgepfiffen; b) (vom Schiedsrichter) durch Pfeifen beenden: die erste Halbzeit, das Spiel a.: <Abl.:> Abpfiff« der; -[e]s. -e (Sport): Pfiff als Zeichen zur Beendigung eines Spiels. abpflücken <sw. V.; hat): a) pflückend von einer Pflanze, einem Strauch, Baum entfernen: sie hat die Kirschen abgepflückt; Ü ... wenn ... sie sich im Schein der Lampe die Läuse abpflückten (Plievier. Stalingrad 47); b) eine Pflanze, einen Strauch, Baum von etw. leer machen: die Stachelbeersträucher sind alle abgepflückt. «bphotographieren: T abfotografieren. f bpirmen <sw. V.; hat) (Schülerspr.): unerlaubt übernehmen, abschreiben: er hat alles von seinem Nachbarn abgepinnt. fbpinseln <sw. V.; hat) (ugs.. oft abwertend): abmalen: Diese gasbeleuchtete Ringstraßenwelt... für die Nachwelt abgepinselt (Fischer. Wohnungen 76). «bpiadten* sich <sw. V.; hat) (landsch.. ugs.): svw. f abplagen. fbplagen, sich <sw. V.; hat): sich längere Zeit abmühen, mühselige Arbeit verrichten: ich habe mich mein ganzes Leben lang abgeplagt; Johanna hätte sich nicht mit der Angst a. müssen, wie das sein wird (Feuchtwanger. Erfolg 677). abplatten <sw. V.): 1. plattier! machen (hat): man hat die Rundungen etwas abgeplattet. 2. plattier] werden <ist): Sie (die Bandscheiben) platten etwas ab und schieben sich ... nach hinten vor (Kosmos 10, 1966, 431). Qbptttten <sw. V.; hat): durch Plätten auf einen Stoff übertragen: ein Muster a.; <Zus.:> Abplättmuster, das: vorgedrucktes Muster zum Abplätten: ein A. für ein Kissen (zum Sticken). Abplattung, die; -. -en: das Abgeplattetsein: die A. der Erde (Verkürzung des Poldurchmessers). ^bptatzen <sw. V.; ist): sich platzend von etw. lösen: Gips platzt ab; mir ist ein Knopf von der Jacke abgeplatzt. abpolstern <sw. V.; hat): (zum Schutz gegen Stoß od. Schlag, zum Abdämpfen von Geräuschen o. ä.) mit einer Polsterung versehen: etw. mit alten Autoreifen a.; in einem ... durch eine abgepolsterte Tür von Außengeräuschen abgedämpften Zimmer (Plievier. Stalingrad 235). abprägen <sw. V.; hat): in etw. prägend abbilden: der Künstler prägte ihre Gestalt in Metall ab; Ü das Wesen des Menschen prägt sich in seiner Geschichte ab. Abprall, der; -[eis. -e <P1. selten): das Abprallen, /federnde! Zurückspringen: der A. des Geschosses war so heftig, daß ...; abprallen <sw. V.; ist): beim Auftreffen auf etw. zurückgeworfen, weggeschleudert werden, federnd zurückspringen: die Geschosse prallten an der Mauer ab; der Ball prallte von der Latte ab; Ü die Vorwürfe prallten an ihm ab; <Abl.:) Abpraller [apprale). der; -s. - (Ballspiele): vom Torpfosten o. ä. abprallender Ball: den A. aufnehmen, einschießen. abpressen <sw. V.; hat): 1. herauspressen, unter Druck absondern: die Hitze preßte ihm manchen Schweißtropfen ab; ... so daß ... Blutwasser ... durch die Kapillarwände hindurch in die Bindegewebsräume abgepreßt oder abfiltriert wird (Medizin II, 166). 2. abnötigen, abzwingen: jmdm. ein Versprechen, ein Geständnis a.; sie preßte sich ein Lächeln ab. 3. abschnüren: diese Vorstellung preßte ihm den Atem ab; die Angst hatte ihr fast das Herz abgepreßt. fbprotzen <sw. V.; hat) [2: entweder Ü von (1) od. lautm.]: 1. (Milit.) ein Geschütz von der Protze lösen u. in Feuerstellung bringen! (Ggs.: aufprotzen): die Kanoniere protzten das Geschütz ab. 2. (derb) seine große Notdurft verrichten: hinter einem Busch a. 57
abpumpen abpumpen <sw. V.; hat): 1. durch Pumpen entfernen: öl. Wasser a.: Was er ( = der Säugling) nicht nimmt, müssen Sie a. (Bieter. Bonifaz 223). 2. (salopp) von jmdm. borgen: ich habe ihm 20 Mark abgepumpt. Abputz, der; -es, -e <PI. ungebr.) (selten): / Ver,putz; abputzen <sw. V.; hat): 1. a) (ugs.. Tarn.) den Schmutz abwischend reinigen: Rüben a.; hast du dir die Schuhe richtig abgeputzt (die Sohlen gereinigt)?: das Kind a. (von Kot säubern); ich putzte [mir] den Mund ab; Ü <subst.:) mit dem Ausgraben und Abputzen alter Ideale beschäftigt sein (Thieß. Reich 184); b) (selten) putzend entfernen: du mußt noch die Flecken a. 2. mit neuem Verputz versehen, verputzen: wir müssen das Haus a. lassen. 3. (landsch.) tadeln, zurechtweisen: der Vater putzte den Jungen tüchtig ab. abquälen <sw. V.; hat): 1. a) <a. + sich) sich so abmühen, daß es einem zur Qual wird: sich lange [mit einer Arbeit] a.; b) <a. + sich (Dativ)) steh unter Qual abzwingen: sich eine Antwort a; ich hatte mir ein Lächeln abgequält. 2. (veraltet) sehr quälen, zermartern: sein Gehirn a. abqualifizieren <sw. V.; hat): abfällig beurteilen, in der Qualifizierung herabsetzen: ein Buch, einen Artikel, eine politische Überzeugung a.; Wer es zuläßt oder gar dazu beiträgt, daß Teile der Jusos ... als DK Pier abqualifiziert werden ... (Stamokap 134); sich durch oberflächliche und falsche Antworten a.; <Abl.:> Abqualifizierung, die; -. -en. «bquatschen <sw. V.; hat) (salopp): jmdn. überreden, etwas herzugeben: das Bild habe ich ihm abgequatscht. abquetschen <sw. V.; hat): durch Quetschen trennen: ich habe mir um ein Haar den Finger abgequetscht. fbrackern, sich <sw. V.; hat) (salopp): keine Anstrengung scheuen, um ein Ziel zu erreichen; sich abmühen, abarbeiten: ich rackerte mich mit dem schweren Koffer ab; Mittelstürmer Rodekamp ... rackerte sich noch am meisten ab (Die Welt 13. 5. 1965. 6); sich für Jmdn. a. fbradieren <sw. V.; hat): durch Radieren entfernen: einen Flecken von der Tapete a. Abraham ['a.braham; hebr. ..Vater der Menge", nach Luk. 16. 22]: in der Wendung wie in -s SchoB (ugs.; sicher geborgen, gut aufgehoben). abrahmen [apra.rrpn] <sw. V.; hat): die Fettschicht von der Milch abschöpfen: die Milch vorher a.; Ü da hat Jemand [alles] abgerahmt (ugs.; das Beste für sich genommen). Abrakadabra [a:braka'da:bra. auch: ' '—], das; -s [1: < mlat.. spätlat. abracadabra. H. u.]: 1. Zauberwort, Zauber-, Beschwörungsformel: Zauberformeln wie Hokuspokus Fidibus, A., Simsalabim; Andere, die ... dem A. der falschen Magier Glauben geschenkt hatten (Kantorowicz, Tagebuch 1,499). 2. sinnloses, unverständliches, unsinniges Gerede: Es war alles A.v was er daherredete (Plievier, Stalingrad 268). Abraaax [abrazaks]: svw. TAbraxas. abrasieren <sw. V.; hat): a) Haare mit dem Rasiermesser, -apparat unmittelbar an der Haut abschneiden: ich rasierte [ihm, ihr] die Haare ab: b) (ugs.) dem Erdboden gleichmachen: ganze Straßenzüge a. (von Luftminen). Abrasion [abra'4o:n]. die; -. -en [1-3: 19. Jh. < spätlat. abräsio = Abschabung, zu lat. abrädere = abschaben, tradieren]: 1. (allg.) Abschabung. 2. (Geol.) Abtragung der Küste durch die Brandung. 3. (Med.) Auskratzung. Ausschabung. «braten <st. V.; hat): raten, etw. nicht zu tun (Ggs.: zuraten): Jmdm. von der Heirat, von der Lektüre eines Buches a.; er hat es mir abgeraten; er riet mir ab hinzugehen. 9brauchen <sw. V.; hat): Zigaretten zu Testzwecken rauchen (in bezug auf entsprechende Geräte); <subst.:) Im Prinzip hätte das A. von 200 Zigaretten pro Sorte genügt (MM 21. 2. 75. 11); Abraudmasdiine. die; -. -n: Maschine zum Abrauchen von Zigaretten. Abraim^der: -[e]s: I. (Bergbau) /abgeräumte! Deckschicht ohne nutzbare Mineralien über Lagerstätten: der A. des Bergbaus wächst auf den Halden zu stattlichen Hügeln (Thienemann, Umwelt 28). 2. (landsch.) Abfall (1). Abraum- (Abraum 1): -bagger. der; -betrieb, der; -forde- rung, die; ^gestein, das; -haWe, die; -kippe, die; -salz, das <meist PI.): Kalisalzschicht über einer Steinsalzschicht (die früher abgeräumt wurde); -wagen, der. fbrSumen <sw. V.; hat): 1. a) (von einer Oberfläche) weg-, herunternehmen um Platz zu schaffen]: die Teller, das Frühstück a.; der Kellner räumt ab; die Kegel a. (alle Kegel umwerfen); b) Bergbau (Abraum) wegschaffen: die Deckschicht a.: Wo der Torf abgeräumt war (Gaiser. Jagd 120). 2. durch Räumen von etw. leer machen: den Tisch a. fbrauschen <sw. V.; ist) (ugs.): a) sieh rasch (mit Auto, Motorrado. ä.) entfernen; b) sich mit auffälligem Benehmen, die Aufmerksamkeit auf sich lenkend, entfernen: die Diva rauschte ab. Abraxas [a'braksas] <o. Art.) [H. u.; urspr. mystisches Wort der Gnostiker]: Zauberwort, -formet. abreagieren <sw. V.; hat) (Psych.): 1. (eine seelische Spannung o. ä.) durch eine bestimmte Reaktion verringern, ableiten, zum Verschwinden bringen: seinen Ärger, seine schlechte Laune [an den Kindern] a. 2. <a. + sich) sich durch eine bestimmte Reaktion beruhigen: du hast dich abreagiert; Abreaktkxi,die; -. -en (Subst. zu: abreagieren): das Bedürfnis nach A. f brechen <sw. V.; hat) (bes. md.. südd.): a) mit dem Rechen entfernen: das Laub vom Rasen a.; b) mit dem Rechen säubern: den Rasen a. abrechnen <sw. V.; hat): 1. von einer Summe abziehen: die Mehrwertsteuer, die Spesen a.; Ü <oft im 2. Part.) das abgerechnet (nicht berücksichtigt), bin ich einverstanden. 2. a) eine Schlußrechnung aufstellen: die Kasse a.; sie hat schon abgerechnet; b) mit jmdm. eine Geldangelegenheit in Ordnung bringen: Ich rechnete mit dem Mann (dem Maultiertreiber) in aller Hast ab (Jahnn. Geschichten 198). 3. sich mit jmdm. wegen einer moralischen Schuld auseinandersetzen, jmdn. zur Rechenschaft ziehen: Nach dem Krieg werden wir mit diesen Brüdern a. (Ott, Haie 347); <Abl.:) Abrechnung, die; -. -en: 1. das Abrechnen, Abzug: nach Ä. der Unkosten; *etw. in A. bringen (Papierdt.; abziehen): in A. kommen (Papierdt.; abgezogen werden). 2. a) Rechenschaft über Einnahmen u. Ausgaben, Schlußrechnung, Liquidation, Bilanz ziehung 1: die A. machen; b) Blatt mit einer Abrechnung (2 a): er hat die A. unterschrieben. 3. Vergeltung, Rache: mit Jmdm. od. etw. [scharfe] A. halten; die Stunde der A. wird kommen. Abrechnung^- (Bankw., Kaufmannsspr.): -bete«, der; -stelle, die; -termin, der; -verfahren, das; -verkehr, der; -we- sen, das <o. PI.). i^brededie; -. -n: 1. <P1. ungebr.) (geh., veraltend) Verabredung, Vereinbarung, Übereinkunft: keiner A. bedürfen; eine stillschweigend getroffene A.; das ist wider die A. 2. *etw. in A. stellen (Papierdt.; be-, abstreiten); fbreden <sw. V.; hat): 1. (veraltend) jmdn. durch eindringliches Reden davon zu überzeugen suchen, etw. nicht zu tun: er versuchte vergebens, ihm davon abzureden. 2. (geh.. veraltend) verabreden, vereinbaren: sie haben den Plan heimlich miteinander abgeredet. ffaregen, sich <sw. V.; hat) [scherzh. Ggs. zu: aufregen] (ugs.): sich beruhigen: Und bis morgen früh hat er sich wieder abgeregt (Kirst.08/13, 98). fbregnen <sw. V.; hat): a) in Form von Regen niedergehen lassen: zum Festland ....wosie(= die Winde) die Feuchtigkeit abregnen (MM 15. 11. 74, 3); b) <a. + sich) den Regen abgeben: die Wolken regnen sich ab; Wie sich ein Gewitter nach der heftigen elektrischen Entladung abregnet (Greiner. Trivialroman 51). fbreiben <sw. V.; hat): 1. a) durch Reiben entfernen, beseitigen: den feinen Rost [von dem Metall] a.; b) durch Reiben säubern: ich rieb [mir] die Hände an den Hosen ab. 2. a) trockenreiben: das Kind nach dem Baden a.; die Pferde wurden mit Stroh abgerieben; b) frottieren: Jmdn. mit einem nassen Handtuch a. 3. (selten) durch Reiben abnutzen: du hast das Polster an dieser Stelle stark abgerieben; der Samt reibt sich schnell ab. 4. die Schale von etw. mit dem Reibeisen entfernen: Zitrone, eine Muskatnuß a. 5. (meist im 2. Part.) (landsch.) rühren: abgeriebener Kuchen (Rührkuchen); <Abl.:) Abreibung« die; -. -en [2a: zu mundartl. abreiben = prügeln]: 1. das Abreiben (2 b). Frottieren: eine feuchte A. 2. (ugs.) a) Prügel: jmdm. eine A. geben, verabreichen; der Junge hatte eine anständige A. gekriegt; b) scharfe Zurechtweisung: eine A. wortlos hinnehmen. Abreise, die; -. -n <P1. ungebr.): Aufbruch, Abfahrt zu einer Reise: die A. erfolgte, vollzog sich wie vorgesehen; seine A. um einen Tag verschieben; abreisen <sw. V.; ist): 1. eine Reise antreten: überstürzt, in aller Frühe nach München a. 2. die Rückreise antreten, einen Aufenthalt beenden u. abfahren: unser Besuch reist morgen [wieder] ab. AbreiB-: -block, der <P1.: ... block s, seltener: ...blocke): 58
abrufen Schreibblock mit Blättern, die durch Reißen am oberen od, seitlichen Rand leicht entfernt werden können; skatender, der: Kalender mit Blättern, die durch Reißen am oberen Rand leicht entfernt werden können. abreißen <st. V.) /vgl. abgerissen/: 1. a) durch ruckhaftes/ Reißen von jmdm.. sich od, etw,/ lösen, abtrennen <hat>: ein Kalenderblatt, ein Pflaster, ein Plakat [von der Hauswand] a.; Blüten a.; <mit Dativ der Person:) dem II WO riß ein Stück Eisen den Kopf ab (Ott, Haie 287); Ü die Kindheit, die abgerissen wurde durch den Krieg (Remar- Que, Obelisk 43); b) bei jmdm.. sich od. einer Sache/ hastig, mit einem Ruck entfernen <hat>: ich riß [mir] den Kopfhörer ab. 2. a) sich infolge starker Belastung. Beanspruchung/ vonjmdm. od. etw. ablösen, abgehen; entzweigehen, zerreißen <ist>: der Schnürsenkel riß ab; ein abgerissener Knopf; b) plötzlich unterbrochen werden, aufhören <ist>: die Funkverbindung riß ab; Kontakte nicht a. lassen; der Strom der Flüchtlinge riß nicht ab (nahm kein Ende); die Tagungen reißen nicht mehr ab (nehmen kein Ende). 3. (ein baufälliges od. nicht mehr gebrauchtes Bauwerk) durch Niederreißen beseitigen <hat>: ein baufälliges Haus a. [lassen]. 4. (ugs.; landsch.) (ein Kleidungsstück) durch unachtsames Tragen stark abnutzen, zerschleißen <hat>: du reißt deine Sachen viel zu schnell ab; ein abgerissener Anzug; Tabgerissen (1). 5. (salopp) (einen Dienst o.a.. eine vorgeschriebene Dienst-, Ausbildungs 1 zeit) voll ableisten <hat>: seinen Militärdienst a.; er muß ein Jahr a. (im Gefängnis sitzen); Du mußt doch deinen Knast auch bald abgerissen haben?! (Fallada, Blechnapf 7). fbreiten <st. V.>: 1. a) weg-, davonreiten <ist>: er sah den Joseph nicht mehr, der abgeritten war (Th. Mann, Joseph 529); b) (Jägerspr.) (von Auer- u. Birkwild) wegfliegen <ist>: der Auerhahn reitet ab. 2. a) an etw. zum Zwecke der Besichtigung od, Kontrolle entlangreiten, etw, bei einem Ritt besichtigen <hat/ist>: die [Front der] Schwadron, die Posten, Stellungen a.; b) ein Pferd müde reiten <hat>: ein Junges Pferd a.; c) (Seemannsspr.) (schlechtes Wetter, rauhe See) vor Anker liegend auf See überstehen <hat>: wir müssen den Sturm draußen a. 3. (Polo) den Gegner vom Ball abdrängen; <Zus.:> Abrdtlelpbtz, der; -es. ... platze (Reiten): kleiner Platz am Rande eines Turniergeländes, auf dem sich Pferd u. Reiter vor einem Wettbewerb vorbereiten; er (= der Turnierleiter) habe... verabsäumt, eine Fachkraft ... auf den A. zu senden (Express S. 10. 68. 5). 4brennen <unr. V.> (ugs.): 1. eine Anzahl Orte od. Personen der Reihe nach wegen etw. eilig aufsuchen <hat. seltener: ist): alle Läden, die ganze Stadt, alle meine Bekannten nach etw. a. 2. <a. + sich) sich durch Rennen ermüden <hat): warum rennst du dich so ab?; Stanislaus hätte nicht unausgeschlafen und abgerannt vor dem Backofen stehn können (Strittmatter. Wundertäter 200). Qbrkhten <sw. V.; hat) [urspr. wohl = den Hund lehren, die Nase abwärts auf den Erdboden zu richten]: (bes. von Hunden) ein Tier zu bestimmten Leistungen od, Fertigkeiten erziehen, die man von ihm verlangt u, die ihm dann zur zweiten Natur werden; dressieren; einen Hund [falsch, richtig] a.; er richtete den Falken zur Beize ab; <Abl.:) Abrichter, der; -s, -: Person, die ein Tier abrichtet. Dresseur; Abrkhtwg* die; -: Einübung. Dressur, Abrieb I'aprhp], der; -[eis, -e: 1. <o. PI.) das 'Sichlabreiben. Abbröckelung; in dem durch A. der Gummireifen entstandenen Straßenstaub (Reform-Rundschau 12. 1958. 11). 2. das Abgeriebene; die -e von Gummireifen und Fahrbahnbelag (Kosmos 1. 1965. 6); der A. von Steinkohle bei der Aufbereitung. fbrieb», Abrieb-: ^beampruchung, die; -fest <AdJ.): gegen Abrieb unempfindlich; -e Räder; der Reifen ist hochgradig a.. dazu: -festigkett, die. fbriegebi <sw. V.; hat): a) mit einem Riegel I ver /sperren; den Stall a.; riegeln Sie bitte die Tür ab!; Sorgfältig riegelte er hinter uns ab (Bieter, Bonifaz 159); b) den Zugang blockieren, absperren; eine Unfallstelle, alle Zufahrtswege a.; die Polizei hatte das Viertel hermetisch abgeriegelt; <Abl.:> Abrieaehmg« (auch:) ^brieglung, die; -. -en. fbrinoen <st. V.; hat): von jmdm., von etw. durch intensive Bemühung erlangen, abzwingen; dem Meer neues Land a.; ich habe ihm das Versprechen abgerungen, nicht mehr zu rauchen; sich ein Lächeln a.; seine Jünger liebten den Mann, der seinem gebrechlichen Körper die höchste Widerstandskraft abgerungen hatte (Thieß, Reich 149). fbrmnen <st. V.; ist): 1. an etw. abwärts rinnen; das Wasser rann an/von der Ölhaut ab. 2. rinnend verschwinden; das Regenwasser rinnt nur langsam ab. Abriß, der; Abrisses. Abrisse [3: Ü nach (2). zu frühnhd. abreißen = etw. im Umriß zeichnen]: 1. a) <o. PI.) das Ab-, Niederreißen; der A. wird in Kürze beendet sein; Unser Haus stand auf A. (sollte abgerissen werden; Plenz- dorf, Leiden 49); b) Teil, der von etw. abgerissen werden soll (z. B. von Billetten): A., als Eintrittsausweis ungültig; ohne A. ungültig. 2. (veraltet) ! UmrißJZeichnung: einen A. von etw. machen. 3. knappe Darstellung. Übersicht. Zusammenfassung, auch als kurzgefaßtes Lehrbuch; Korn- pendium: A. der Sozialhygiene; der Hauptteil enthält einen A. der Lautlehre; <Zus. zu 1 a:> Abrißarbeiten <P1.); Abriß- flrma, die. abrollen <sw. V.): 1. a) von einer Rolle ab wickeln <hat): ein Kabel. Tau a.; der Faden hat sich [von selbst] abgerollt; Ü den Faden der Erzählung a. lassen; b) sich von einer Rolle abwickeln, ablaufen (ist): der Film, die Leine rollt ab. 2. a) (Turnen. Sport) eine rollende Bewegung von der Ferse zu den Zehen ausfuhren <hat>: beim Laufen über den ganzen Fuß a.; b) (Boxen) einem gegnerischen Schlag dadurch ausweichen, daß man mit Kopf u. Oberkörper eine kreisförmige Bewegung in der Richtung des Schlages beschreibt <hat>; c) (Turnen, Sport) eine Rolle machen <ist>: nach vorn, über den rechten Arm a.; Wenig später fallen die Übenden auf die Erde, rollen geschickt und flink ab (MM 9. 1. 1969. 5); d) (Basketball) einen Verteidiger daran hindern, den Ball anzunehmen, ihn vom Korb abschirmen u. sich dann zum Korb drehen <ist>. 3. a) mit einer Rollfuhre : abJtransportieren <hat>: Bierfässer a.; der Spediteur hat die Kisten abgerollt; b) sich rollend entfernen Ost; Ggs.: anrollen): das Flugzeug rollt zum Start ab; Kurz vorher war ... ein mit Stammholz beladener Güterzug abgerollt (Frank. Wagen 17). 4. ablaufen, vonstatten gehen, sich abspielen Ost): das Programm rollt reibungslos ab; das Weltdrama rollt ab (R. Schneider, Leiden 116); ihr Leben rollte noch einmal vor ihren Augen ab. f brobbetn <sw. V.; hat) (landsch. fam.): nibbelnd trockenreiben: ich habe mich, mir nach dem Bad den Körper abgenibbelt. ^brücken <sw. V.): 1. von jmdm.. etw, wegschieben <hat): ich rückte das Bett [von der Wand] ab. 2. sich von jmdm.. etw., von seinem Platz rückend, ein wenig entfernen Ost): ich rückte ein wenig von ihm ab. 3. sich von jmdm., von etw. distanzieren, lossagen, nichts mehr mit jmdm., etw. zu tun haben wollen Ost): er mußte von seinen Äußerungen a.; die Forschung ist von diesem Klatsch abgerückt (Thieß, Reich 440). 4. (Milit.) (von Soldaten) in geschlossener Formationabmarschieren Ost): in die Quartiere, in die Kaserne a.; Ü die beiden Mädchen rückten ab (ugs.; entfernten sich). fbrudern<sw. V.; hat) (Rudersport): zum letztenmal gemeinschaftlich in der Saison rudern (Ggs.: anrudern): wir ruderten vorigen Sonntag ab; (meist subst.:) morgen ist Abru- dern. Abruf, der; -[eis, -e <P1. ungebr.): 1. Aufforderung, sich von einem Ort, einer Stelle, einem Amt wegzubegeben; Abberufung: sich auf A. bereit halten; Ü Eine Unsumme von Stunden ... sind mir auf A. im Gedächtnis (Frisch, Stiller 396). 2. (Kaufmannsspr.) Weisung des Käufers an den Verkäufer, eine Ware od. einen Teil der Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt zu liefern: den Käufer zum A. der Ware auffordern; A. nach Bedarf; eine Ware auf A. kaufen, bestellen. 3. (Geldw.) Abheben vom Konto: der A. einer Summe; <Zus. zu 1:) fbrufbereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); fbrufen <st. V.; hat): 1. a) veranlassen, sich von einem Ort. einer Stelle wegzubegeben: jmdn. aus einer Sitzung a.; b) (selten) von einem Posten zurückrufen, abberufen: einen Funktionär [von seinem Posten] a.; Ü Gott hat sie ins Jenseits abgerufen (geh. verhüll.; sie ist gestorben). 2. a) (Bereitstehendes) telefonisch, über Funk o. ä. anfordern: das Artilleriefeuer im wirkungsvollsten Moment a.; gespeicherte Wörter. Belegmaterial Jederzeit a. können (Datenverarb.; anfordern, sich bereitstellen lassen können): b) (Flugwesen) zur Landung auffordern: eine Maschine a. 3. a) (Kaufmannsspr.) (vom Käufer) den Verkäufer anweisen, eine bereitgestellte Ware zu liefern: den Rest einer Ware a.; b) (Geldw.) Geld von einem Konto abheben. Geld ^zurück /verlangen: eine bestimmte Summe von Jmds. 59
abrühren Konto a.; Wenn das Geld mal in großen Posten abgerufen wird, sacken wir alle ab (Erich Kästner, Fabian 26). f briihren <sw. V.; hat) (Kochk.): mit etw. ver-, zusammenrühren, abziehen: sie rührte die Suppe mit einem Ei ab. Qbrumpetn <sw. V.): 1. (ostmd.) svw. Tabnibbeln <hat). 2. rumpelnd davonfahren <ist): der Wagen ist abgerumpelt. abrunden <sw. V.; hat): 1. durch die Beseitigung von Unebenheiten, Vorsprüngen rund machen, in runder Form glätten: die Ecken a.; alle Kanten sind sorgfältig abgerundet. 2. Landbesitz durch den Erwerb angrenzenden Landes vervollständigen, arrondieren: seinen Grundbesitz a. können. 3. eine Zahl durch Abziehen od. Hinzufügen auf die nächste runde Zahl bringen (häufig, bes. in der Technik, als Ggs. zu taufrunden im Sinne von ..nach unten abrunden44 gebraucht): 81.5 auf 81 od. 82 a.; runden Sie die Summe, den Betrag bitte ab. 4. vervollkommnen, einer Sache eine ausgewogene, ausgefeilte Form geben: einen Bericht mit etw. a.; das Bild rundet sich langsam ab; frische Milch oder Sahne. Zucker oder weißer Kandis runden den Geschmack ab (DM 2. 1968. 70); (häufig im 2. Part.:) eine stilistisch und inhaltlich abgerundete Erzählung; <Abl.:> ^brundung, die; -. -en. fbrupfen <sw. V.; hat): durch Rupfen entfernen, abreißen (mit der Nebenvorstellung des Unachtsamen, Lieblosen): Blumen [zu kurz] a. abrupt [ap'rupt] <Adj.; -er, -este) [lat. abruptus. 2. Part, zu: abrumpere = abreißen]: 1. plötzlich und unvermittelt, ohne daß man damit gerechnet hat, eintretend: zu einem etwas -en Ende kommen; sich a. setzen. 2. unzusammenhängend, zusammenhanglos, abgerissen, abgebrochen: a. antworten. «brüsten <sw. V.; hat): 1. die Rüstung, die Streitkräfte vermindern (Ggs.: aufrüsten): Wer den Frieden will, muß a. und verhandeln (MM 7. 11. 1966. 6); die Großmächte haben immer noch nicht abgerüstet; (seltener mit Akk.-Obj.:) die Atomwaffen a.; Es kursieren sogar Gerüchte, die Volkspolizei werde von 120000 Mann auf die Stärke des westlichen Grenzschutzes abgerüstet (Dönhoff, Ära 208). 2. (Bauw.) das Gerüst eines Hauses wegnehmen (Ggs.: einrüsten): wir haben das Haus schon längst abgerüstet; <Abl. zu 1:) Abrüstung, die. - (Ggs.: Aufrüstung): Fragen der allgemeinen und kontrollierten A. Abrüstung»- (Abrüstung 1): -abkommen, das; -debatte, die; -konferenz, die; -test, der; -Verhandlung, die (meist PI.). abrutschen <sw. V.; ist): 1. abgleiten da), abwärts od. seitwärts rutschen: vom Beckenrand a.; das Messer ist mir abgerutscht. 2. a) nach unten rutschen: Erdmassen sind abgerutscht; die Maschine rutschte ab (Fliegerspr.; glitt seitlich über einen Flügel ab)', <subst.:> sie übt das Abrutschen (Ski; das seitliche Abrutschen am Hang)', Ü Ihre Stimme rutschte ab (Remarque, Triomphe 446); der Verein ist auf den 8. Tabellenplatz abgerutscht; b) nachlassen, schlechter werden: seine Leistungen rutschen immer mehr ab; er ist in seinen Leistungen abgerutscht; c) moralisch absinken, herunterkommen: sie ist völlig abgerutscht. fbaibebi <sw. V.; hat) (ugs.): in großen StückenJ ungeschickt, nicht säuberlich abschneiden: ich säbfclle [mir] ein Stück von der Wurst ab; vom Fleisch a. absacken <sw. V.; hat) [zu t 'sacken]: in Säcke abfüllen: Getreide a. absacken <sw. V.; ist) [zu Tücken] (ugs.): 1. a) nach unten sinken: das Schiff wurde von einer Welle hochgeschleudert und sackte immer wieder ab; die Lkw sackten [in Schlaglöcher] ab; der Boden, das Fundament sackt ab; die Bohlen waren abgesackt (Fühmann. Judenauto IS4); b) (von Schiffen) sinken, untergehen: über den Achtersteven a.; c) an Höhe verlieren: das Flugzeug sackt ab. 2. a) absinken: sein Blutdruck sackt ab; b) nachlassen, schlechter werden: der Schüler ist [in seinen Leistungen] abgesackt; seine Leistungen sacken ab; c) / moralisch ] herunterkommen: er ist völlig abgesackt. Absage, die; -. -n: 1. a) Zurücknahme eines Übereinkommens/, ablehnender Bescheid (Ggs.: Zusage): eine A. erhalten; die A. kam überraschend; b) Ablehnung, Zurückweisung: eine A. an totalitäre Politik und Ideologie. 2. (Rundf.) am Schluß einer Sendung folgende Bemerkungen des Ansagers (Ggs.: Ansage): die nachfolgende A. klingt unnatürlich laut; «teagen <sw. V.; hat): 1. nicht stattfinden lassen: eine Veranstaltung, das Training a. 2. rückgängig machen, widerrufen (Ggs.: zusagen): seinen Besuch a.; er sagte [seine Teilnahme] ab. 3. jmdm. mitteilen, daß etwas, wozu aufgefordert worden ist, nicht stattfindet: ich habe dem Mann, mit dem ich mich treffen wollte, abgesagt. 4. (geh.) etw. aufgeben, einer Sache entsagen: dem Alkohol a.; Sich entschließen muß man und allem Zweifelmut a. (Th. Mann. Hoheit 235). 5. (Rundf.) die Absage (2) machen, sprechen. tbsftgen <sw. V.; hat): 1. durch Sägen entfernen, abtrennen: einen Baum, einen Ast a. 2. (ugs.) von seinem Posten entfernen, um seine Stellung bringen: jmdm. kündigen: einen Beamten, den Trainer a.; Der KüchenunterofTizier war bereits abgesägt (Kirst, 08/15. 204). tbsahnen <sw. V.; hat): 1. (landsch.) den Rahm von der Milch entfernen: die Milch muß noch abgesahnt werden. 2. (ugs.) sich (etw. Wertvolles, das Beste) in nicht ganz korrekter Weise] aneignen: anständig a.; der Staat sahnt Steuern ab; Parole: a. und Schnaps trinken (Kirst. 08/15, 701). fbaanmein <sw. V.; hat): 1. Stück für Stück von etw. wegnehmen: Raupen. Käfer a.;... wo wir... die Steine absammelten von seinem Kartoffelacker (Lenz, Suleyken 100). 2. durch Absammeln (1) von etw. leer machen: Sträucher. einen Ak- kera. absatteln <sw. V.; hat): einem Pferd den Sattel abnehmen: das Pferd a.; wir haben abgesattelt; Ü Vielleicht wird er umsatteln müssen? Vielleicht auch a.? (aufhören zu arbeiten,Wolf'. Menetekel 13). fbsittigen <sw. V.; hat), meist in der Verbindung abgesättigt sein (Chemie): zu keiner weiteren Reaktion od. Bindung mehr fähig sein: <Abl.:> Absftttigung, die: -. -en. Absatz, der; -*s. Absätze: 1. unter der Ferse befindlicher Teil des Schuhes: flache, hohe, spitze Absätze: die Absätze ablaufen, schieftreten; einen A. abbrechen, verlieren; *auf dem A. kehrtmachen (sogleich umkehren). 2. a) Unterbrechung einer Textfolge, Beginn eines neuen Textabschnittes: einen A. machen; b) neuer Textabschnitt: Kapitel III. vorletzter A.; Abk.: Abs. 3. <P1. selten) (Kaufmannsspr.) Verkauf: der A. der Waren stockte, ist rückläufig; [großen, reißenden usw.] A. finden (gut] abgesetzt werden). 4. Unterbrechung einer Fläche, von etw. Fortlaufendem: der A. eines Berges, einer Treppe, einer Mauer. 5. <P1. ungebr.) (Geol.) Ablagerung: A. von Schlamm und Kies. 6. *fai Absitzen (mit Unterbrechungen): Töne in einzelnen Absätzen ausstoßen. ?bsatz-, Absatz-: -diance, die (zu Absatz 3); -erfolg, der (zu Absatz 3); -ferkd, das: von der Muttersau abgesetztes (11) Ferkel: -flaute, die (zu Absatz 3); -fohlen, das: von der Stute abgesetztes (11) Fohlen: -ffintenmg, die (zu Absatz 3); -forachung. die (zu Absatz 3); -garantie, die (zu Absatz 3); -gebiet, das (zu Absatz 3); -genossenschaft, die (zu Absatz 3); -gestein, das (Geol.): durch Absatz (5) entstandenes Gestein: -honorar, das (zu Absatz 3); -kick, der (Fußball): Tritt gegen den Ball mit dem Absatz des Schuhs: -kosten <PI.) (zu Absatz 3); -leder, das: Leder für den Absatz (1); -markt, der (zu Absatz 3); -Schwierigkeiten (PI.) (zu Absatz 3): -sorgen <P1.) (zu Absatz 3): -Steigerung, die (zu Absatz 3); -Stockung« die (zu Absatz 3); -trick, der (Fußball) (zu Absatz 1); -weg, der (zu Absatz 3); -weise <Adv.): in Absätzen (2 b); -zeichen, das (Druckw.) (zu Abs. 2). absaufen <st. V.; ist): 1. a) (salopp) sich mit Wasser füllend untergehen: Eher laß ich den Kahn a. (Ott, Haie 332); der Kutter ist abgesoffen; b) (derb) ertrinken: fünf Matrosen soffen ab. 2. (ugs.) (vom Kfz-Motor) nicht mehr laufen, weil der Vergaser zuviel Benzin bekommt: im Leerlauf säuft der Motor ab; Ü Ich wollte in den zweiten Gang schalten. sofT aber gleich ab (Bieler. Bonifaz 142). 3. (bes. Berg- mannsspr.) sich mit Wasser füllen: die Grube ist abgesoffen. 9bsaugen <sw. V.; hat): 1. durch Saugen entfernen: die Pumpe saugt das Wasser ab; Ü der ... Boulevard .... der den Verkehr aus den Wohnblocks absaugt (Schnabel. Anne 28). 2. durch Saugen von etw. frei machen, säubern: Gräten a.; den Teppich a. fbnuaen <sw. V.; ist) (ugs.): rasch davonlaufen, -fahren: er sauste in großem Tempo ab. fbschaben <sw. V.; hat): 1. a) durch Schaben entfernen: mit einem Spachtel den Putz [von der Mauer] a.; ich habe mir den Bart abgeschabt (ugs.; abrasiert): b) durch Schaben säubern: die Wand a. 2. <2. Part, abgeschabt) (bes. von Kleidung) durch häufigen Gebrauch abgenutzt: ein -es Mäntelchen. 60
abschießen abschaffen <sw. V.; hat): 1. a) aufheben, außer Kraft setzen, beseitigen, was bisher bestand, üblich war: ein Gesetz, die Todesstrafe a.; b) aus der Welt schaffen: die Autos müßten alle abgeschafft werden; c) (ein Haustier) nicht mehr halten: die einzige Kuh a. müssen; d) (ugs.) entlassen: den Chauffeur a.; Ü Hanne ... gründete einen ... Mädchenklub, um Jehova abzuschaffen (Frisch, Homo 260). 2. <a. + sich) (südwestd.. Schweiz.) sich abarbeiten: du schaffst dich zu sehr ab, bist abgeschafft. 3. (österr. veraltend) (unerwünschte Elemente gerichtlich) abschieben: <Abl. zu 1 u. 3:) Abschaffung, die; -. -en (PI. ungebr.): das Abschaffen. fbsdiälen (sw. V.; hat): 1. /sich] durch Schälen von etw. lösen: die Rinde a.; die Haut schält sich ab. 2. durch Schälen von etw. frei fnachen: einen Baumtstamm] a. abschalten <sw. V.; hat): 1. a) durch Betätigung eines Schalters unterbrechen, ausmachen (Ggs.: anschalten): den Strom a.; er schaltete die Musik ab; b) abstellen, ausschalten (Ggs.: anschalten): das Radio, den Motor a. 2. (ugs.) nicht mehr konzentriert auf das achten, was um einen herum vor sich geht u. Aufmerksamkeit beanspruchen will: einige Zuhörer hatten bereits abgeschaltet; <Abl. zu 1:) Abschaltung, die; -, -en. abschatten <sw. V.; hat): 1. svw. t abschattieren. 2. mit Schatten versehen, abdunkeln: einen Raum a.; Ü dadurch entstehen rundfunktechnisch abgeschattete und somit größtenteils unversorgbare Gebiete (Funkschau 21, 1971, 2193); (Abi.:) Abschaffung, die; -, -en; abschattieren <sw. V.; hat): durch Schattengebung abheben, nuancieren: den Hintergrund eines Bildes a.; <Abl.:> Abschattienmg, die; -. -en. abschätzen <sw. V.; hat): a) (nach Größe. Menge usw.) prüfend schätzen, veranschlagen, taxieren: die Entfernung richtig a.; das läßt sich nicht so leicht a.; b) nach bestimmten Gesichtspunkten beurteilen: der Ober schätzte den Gast ab; sie schätzten einander, sich [gegenseitig] ab; abschätzig <Adj.) [urspr. Schweiz., zu veraltet abschätzen = eine Ware als minderwertig beurteilen]: geringschätzig, abfällig, despektierlich: -e Bemerkungen; über Jmdn. a. urteilen, dazu: Abschätzigkeit, die; •; Abschätzung, die; -. -en: Subst. zu t abschätzen. Abschaum, der; -[e]s: der übelste, minderwertigste Teil von einer Gesamtheit (gewöhnlich von Menschen): A. der Menschheit, der [menschlichen] Gesellschaff; Der Verbrecher ist A. (Handkc, Kaspar46). abschäumen <sw. V.; hat) (Kochk.): den unreinen Schaum von etw. entfernen: die Brühe a. abscheiden <st. V.) /vgl. abgeschieden/: 1. a) (selten, geh.) vonjmdm. absondern, abtrennen <hat): Dies ( = das kleine Aflenbaby) wäre verhungert, hätte man die verwirrte junge Äffin nicht abgeschieden (MM 9.2.68,6); das Tier scheidet sich von der Gruppe ab; b) (Metallurgie. Chemie. Physik. Biol.) ausscheiden <hat): helle Eiweißmasse, die vom Eileiter abgeschieden wird (Medizin II. 40); Die Losung hat Salz abgeschieden; in der Losung scheidet sich Kupfer ab. 2. (geh. verhüll.) sterben <ist>: die habe nicht vor, demnächst schon abzuscheiden (Fussenegger. Haus 142): (subst.:> vor. nach seinem Abscheiden; <Abl. zu 1 b:> Abscheider, der; -s, - (Verfahrenstechnik): Gerät zum Abscheiden: zu 1: Abscheidung. die; -. -en. abscheren <st. V.; hat): a) durch Scheren entfernen: den Schafen wurde die Wolle abgeschoren; b) kahlscheren: die Schafe a. abscheren <sw. V.) (Technik): a) (ein Metallstück o.a. zur Prüfung des Werkstoffes j) durch Abscherung (1) tren- /i^j (hat): das Blech,den Draht a.; b) sich durch Abscherung (1) lösen (ist): der Führungsarm der Hinterachse ist bei dem Unfall abgeschert; (Abl.:> Abscherung, die; -. -en: 1. (Technik) Trennung. Bruch eines Werkstückes infolge zu hoher Schubspannung. 2. (Geol.) Störung der Lagerung von Gesteinen, wobei sich das eine Gestein von seiner Unterlage gelöst u. auf ein anderes Gestein aufgeschoben hat. Abscheu, der; -s, seltener: die: -: a) (selten) physischer Ekel: sein A. vor Spinnen ist unbeschreiblich; b) heftiger Widerwille, starke moralische/ Abneigung: vor einem Menschen A. haben; gegen einen Menschen A. empfinden, hegen; sein Benehmen erfüllte sie mit A.. flößte ihr A. ein; jmds. A.. bei. in jmdm. A. erregen. abscheuern (sw. V.; hat): 1. a) durch Scheuern (mit einer Bürste) entfernen: den Schmutz a.; b) durch Scheuern (1 a) reinigen: den Fußboden, den Tisch a. 2. durch starkes Reiben ablösen: ich habe mir die Haut am Arm abgescheuert. 3. [sich] durch beständiges Reiben abnutzen: du hast den rechten Ärmel abgescheuert; der Kragen hat sich abgescheuert. fbscheuerresend <Adj.): jmds. Abscheu erregend: eine -e Handlungsweise; abscheulich lap'Joylic] (Adj.>: a) ekelhaft, widerwärtig: ein -er Geruch. Anblick; a. schmecken; er hat sich a. benommen; b) Imoralisch] verwerflich, schändlich: eine -e Tat; dieser Gedanke ist geradezu a.; c) (intensivierend bei Verben u. Adjektiven) (ugs.) sehr, überaus: es ist a. kalt; a. weh tun; Ich habe gehört, daß sie a. häßlich ist (Hacks, Stücke 8): (Abi.:) Abscheulkhkeit, die; -, -en. abschicken <sw. V.; hat): a) ab-, versenden: Waren, Post a.; das Geld ist abgeschickt worden; b) mit einem bestimmten Auftrag wegschicken: einen Boten mit einer Nachricht a. Abschiebehaft, die: svw. t Abschiebungshaft; abschieben (st. V.): 1. a) von seinem bisherigen Standort weg)schieben, schiebend entfernen <hat>: das Bett von der Wand a.; Ü die Schuld auf andere abzuschieben suchen; b) gerichtlich des Landes verweisen, ausweisen (hat): Jmdn. über die Grenze, in sein Heimatland a.; er wurde als unerwünschter Ausländer abgeschoben; c) (ugs.) jmdn. seines Einflusses od. Wirkungsbereiches berauben, indem man ihn aus seiner Umgebung entfernt (hat): einen Funktionär a.; Können mich ja nach Groß-Boschpol als Ausbilder a. (Grass, Katz 161). 2. (salopp) weggehen (ist): er schob vergnügt ab; Also dann schieb ab. Und grüß Cass von mir (Baldwin [Übers.], Weit 46); (Abi. zu 1:) Abschiebung, die; -, -en, dazu Abschiebungshaft, die; -: vom Richter angeordnete Haft, durch die erreicht werden soll, daß eine Person abgeschoben (1 b) werden kann. Abschied [ap-Ji:t; spätmhd. abeschit; fabscheiden], der; -[e]s, -e: 1. (PI. geh., dichter.) Trennung von jmdm.. etw.: der erste A.von zu Hause fiel ihm sehr schwer; ein A. für immer; jmdm. zum A. winken; *A. nehmen (geh.; sich vor einer längeren Trennung verabschieden): Ü damit sie keinen A. zu nehmen brauchen von ihren Gewohnheiten (Lenz. Brot 10); auf französisch A. nehmen (ugs.; / von einer Gesellschaft! unbemerkt* heimlich weggehen, sich davonstehlen). 2. (PI. ungebr.) (geh., veraltet) Entlassung (bes. von Offizieren. Beamten): den A. erteilen, geben; als Major seinen A. nehmen, einreichen; um seinen A. ersuchen. 3. (hist.) festgestelltes Schlußergebnis beratender, tagender Versammlungen: die Abschiede des Reichstages. Abschieds-: -abend, der: einen A. geben; -besuch, der: einen offiziellen A. machen; abrief, der; -essen, das; -feier, die; -geschenk, das: a) Geschenk des Verabschiedenden an den Abschiednehmenden: b) Geschenk des Abschiednehmenden an den Verabschiedenden: -gesuch, das (zu Abschied 2) (veraltet); -grüß, der; -kuß, der; -rede, die: a) Rede des Abschiednehmenden: b) Rede des Verabschiedenden: -schmaus, der; -schmerz, der; -spiel, das (bes. Fußball): Spiel, mit dem sich ein Spieler od. Trainer verabschiedet: Peles A. wurde fast in der ganzen Welt übertragen; -stunde, die; -szene, die: /übertrieben gefühlvoller/ Vorgang des Abschiednehmens: eine rührende A.; [kleine A. machen; -tag, der; -träne, die (meist PI.); -tnmk. der; -Vorstellung, die: Niemand wohnte der hinreißenden A. bei (K. Mann. Wendepunkt 39); -weh, das (dichter.); -wort, das (meist PL): höfliche -e tauschen. abschießen (st. V.): 1. a)[losschießen, abfeuern (hat): einen Pfeil, ein Torpedo a.; Ü wütende Blicke a.; die Reporter schössen ihre Fragen ab; Eben noch lächelnd, schießt er plötzlich Befehle ab (Thieß, Reich 616); b) (eine Schußwaffe) betätigen, abfeuern (hat): ein Gewehr a. 2. (hat) a) hinterlistig/ durch Schießen töten: krankes Wild a.; jmdn. kaltblütig aus dem Hinterhalt a.; *zum Abschießen aussehen/sein (salopp scherzh.; in einer äußerst komischen Aufmachung erscheinen); b) (ugs.) aus seiner Stellung entfernen: einen Politiker a.; Ich sagte: Kollmann, die wollen mich a.. auf die elegante Art (v. d. Grün. Glatteis 121). 3. ein Kriegsgerät, bes. ein Flugzeug durch Schießen kampfunfähig machen, zerstören (hat): einen Panzer, ein Flugzeug a.: Der Leutnant ... wurde ... über dem Ruhrgebiet abgeschossen (das Flugzeug des Leutnants: Grass. Katz 62). 4. ein Körperglied mit einem Schuß wegreißen (hat): man hat ihm im Krieg beide Beine abgeschossen. 5. (österr. u. bes. südwestd.) in den Farben verblassen, verschießen 61
abschildern <ist): der Stoff ist abgeschossen. 6. (Ballspiele) einen Ball wuchtig schießen (hat): er schoß aus halblinker Position kraftvoll ab. 7. (Boxen) jmdm. den entscheidenden Schlag versetzen, k. o. schlagen <hat). «bschiUern <sw. V.; hat) (geh.): durch Worte od. im Bild genau darstellen: jmds. Leben, eine Landschaft a.; <Abl.:> Abschilderung, die; -. -en. abschilfern <sw. V.; ist) (regional): (bes. von der Haut) sich in kleinen Schuppen ablösen: <Abl.:> AbschQfemng^ die; -, -en. abschinden, sich (schindete sich ab. hat sich abgeschunden): 1. (ugs.) sich längere Zeit übermäßig schinden: sich mit einem Koffer a.; ich habe mich Jahrelang für den Jungen abgeschunden. 2. (veraltend) sich etw. abschürfen (a, b): ich habe mir beim Sturz die Haut [an der Stirn], das rechte Knie abgeschunden. abschirmen <sw. V.; hat): 1. vor jmdm.. etw. schützen, gegen jmdn., etw. absichern: seine Augen mit der Hand a.; Jmdn. gegen schädliche Einflüsse a.; sein empfindliches Inneres gegen die Umwelt a.; Ü Ihre animalische Wärme war von geistiger Kühle abgeschirmt (Rinser, Mitte 131). 2. a) (Licht) durch etw. zurückhalten: das grelle Licht mit einem/durch ein Tuch a.; b) etw., was Licht aussendet, mit etw. verdecken, so daß es nicht stört: eine Lampe mit einem Tuch a.; <Abl.:) Abschirmung, die; -. -en. abschirren <sw. V.; hat): einem Zugtier das Geschirr abnehmen (Ggs.: an-, aufschirren): er schirrte das Pferd ab. abschlachten <sw. V.; hat): 1. (Haustiere vorzeitig, notgedrungen/) schlachten: die erkrankten Schweine mußten sämtlich abgeschlachtet werden. 2. grausam töten: er hat Tausende a. lassen; mein Vetter wurde von Partisanen abgeschlachtet (Hochhuth. Stellvertreter 59); <Abl.:> ^b- Schlachtung, die -. -en. abschaffen ['ap-Hafti] <sw. V.): a) schlaff machen <hat>: das endlose Gerede hatte ihn abgeschlafft; das Nonstop- Training schlafft ab; b) schlaff werden, sich entspannen, weil man müde, erschöpft ist <ist>: Wer abschlafft, ist selber schuld! (Prospekt Milchzentrale Mannheim-Heidelberg 1971); <oft im 2. Part.:) Wo die anderen noch bleich und abgeschlafft auf den Stuhlen hängen (Molsner. Harakiri 31); die Sprache der abgeschafften Typen (Bausinger. Dialekte 129). Abschlag, der; -[eis. Abschläge: 1. a) (Fußball) Abstoß des Torwarts aus der Hand: Seine Abschläge blieben kurz (Walter. Spiele 15); b) (Hockey): svw. t Bully; c) (GolO kleine rechtwinklige Fläche, von der aus bei einem jeden zu spielenden Loch mit dem Schlagen des Balles begonnen wird: der Golfer ging am ersten A. in Position. 2. a) (Kaufmannsspr.) Senkung eines Preises, Preisrückgang: bei verschiedenen Waren ist ein A. [des Preises] festzustellen; b) (Bankw.) Disagio: Weiterhin hoher A. wurde für Terminfrancs ... genannt (MM 25. 9. 69, 20). 3. Abschlagszahlung, Teilzahlung, Rate: ein A. auf den Lohn; etw. auf A. kaufen, liefern. 4. (Prahlst.) von Feuersteinknollen u. Flußgeröll abgeschlagener Teil, der als Werkzeug benutzt wurde: herumliegende Abschläge und Knochensplitter. 5. Ableitung eines Wasserlaufs: Zur Durchführung dringender Reini- gungs- und Instandhaltungsarbeiten wird der diesjährige Kraichbach-Abschlag für die Zeit vom 4. 7. bis 17. 7. 1970 festgesetzt (MM 24. 6. 70. 27). 6. (Bergbau) freier Raum, der unter Tage abschnittweise durch Sprengarbeit entsteht. 7. (veraltet) abschlägiger Bescheid: „Nichts Gebratenes und Gesottenes", legte Matthieu ihren A. aus (Jahnn, Nacht 82); abschlagen <st. V; hat) /vgl. abgeschlagen/: L etw. durch Schlagen gewaltsam von etw. trennen, abhauen: Äste vom Baum a.; den Putz [von den Wänden] a.; ich habe ein Stück vom Teller abgeschlagen; jmdm. den Kopf a. 2. (landsch.) (Aufgebautes) in seine Teile zerlegen, auseinandernehmen; abbrechen (Ggs.: aufschlagen): eine Bude, ein Gerüst a.; sie schlugen die Möbel für den Transport ab. 3. (Seemannsspr.) von den Spieren losmachen. 4. einen Raum durch einen Verschlag abteilen: eine Ecke zum Spielen a.; das Atelier war ein abgeschlagener Teil eines alten Speichers (Spoerl. Maulkorb 92). 5. a) (Fußball) (vom Torwart) den gehaltenen u. aufgenommenen Ball aus den Händen fallen lassen u. ihn dann durch einen Tritt ins Spiel bringen: der Torwart schlug [den Ball] weit und genau ab; b) (Hockey) den ins Tor aus gegangenen Ball vom Schußkreis durch einen Schlag mit dem Schläger ins Spiel bringen. 6. (bes. Millt.) abwehren, zurückschlagen, -weisen: einen Angriff des Feindes, den Feind a.; U eben hatte ich sehr unhöflich eine neue Attacke auf unsere Reisekasse abgeschlagen (Fallada. Herr 241). 7. ablehnen, verweigern, nicht gewähren: Jmdm. eine Bitte a.; er hat mein Anliegen glatt, rundweg abgeschlagen. 8. <a. + sich) sich niederschlagen: die Feuchtigkeit hat sich an den Scheiben abgeschlagen; abschlägig [apXle:gi<?l <AdJ.; o. Steig.) [zu abschlagen (7)] (Amtsspr.): ablehnend, verweigernd: eine -e Antwort erteilen; *Jmdn., etw.« Jmdm. etw. a. bescheiden: (jmds. Gesuch od. Bitte nicht erfüllen, etw. ablehnen); abschlflglkh [apjle:klic] <Adj.; o. Steig.) [zu Abschlag (3)] (veraltet): als Abschlagszahlung /gedacht/: -e Zahlungen; A. ist der Sold entrichtet (Goethe. Faust II. 6045). Abschlags-: MÜvWende.die: Vorauszahlung auf die endgültige Aktiendividende; ^punkt, der (Minigolf): Markierung am Anfang jeder Piste, von der aus der erste Schlag erfolgt; ^summe.die; ^Verteilung, die: Verteilung von Abschlagszahlungen an die Konkursgläubiger; ^Zahlung, (BGB:) Abschlagzahlung, die: (erster) Teil einer zu leistenden Zahlung. Teilzahlung: ein Zwanzigmarkschein als A.; Ü Als A. für eine spätere ausführlichere Darstellung (Germanistik 3. 1966. 345). abschlämmen <sw. V.; hat): 1. Bodenteilchen wegspülen und als Schlamm absetzen (6 a). 2. von Schlamm befreien: Gold durch Abschlämmen oder Auswaschen vom Gestein trennen. fbschlecken <sw. V.; hat) (Osten*., südd.): svw. fablecken: Ob Hund oder Katze ist da gleich, man soll sich weder a. lassen noch ... (Reform-Rundschau 2, 1965. 17). abschleifen <st. V.; hat) /vgl. abgeschliffen/: 1. a) durch Schleifen (von etw.) entfernen: Unebenheiten a.; ich habe den Rost [vom Messer] abgeschliffen: b) durch Schleifen reinigen, glätten: der Parkettboden ist abgeschliffen. 2. <a. + sich) durch Reibung abgenutzt werden, nach und nach schwinden: der Belag schleift sich im Laufe der Zeit ab; Ü seine rauhen Seiten werden sich schon noch a. (mildem); er muß sich noch a. (sich anpassen); <Abl.:> i^b- schletfung. die; -, -en. Abschlepp- (sämtlich Kfz-W.): -betrieb, der: Unternehmen, das liegengebliebene Kraftfahrzeuge abschleppt; MÜenst, der: svw. t -betrieb; -firma, die: svw. f-betrieb; ^kosten (PIX: -knuuder; ^seilv das; -Stange, die: längeres, gerades Ro/ir, das eine abstandhaltende Verbindung zwischen dem abschleppenden u. dem abgeschleppten Kraftfahrzeug herstellt; -unternehmen, das: svw. t -betrieb, -Unternehmer, der; -wagen, der. abschleppen<sw. V.;hat): l.a)(Kfz.-W.) (ein liegengebliebenes Kraftfahrzeug mit einem intakten Kraftfahrzeug) wohin ziehen: ein Auto, einen Lastwagen a.; ich mußte mich a. lassen; b) (Seemannsspr.) (ein havariertes od. auf Grund geratenes Schiff mit einem anderen Schiff) wohin bringen: ein Schiff a.; c) (salopp scherzh.) jmdn. (oft wider dessen Willen) wohin bringen: einen Betrunkenen a.; Er schleppte mich ab in die Pizzaria (Seghers. Transit 131). 2. <a. + sich) (ugs.) mit großer Mühe an etw. tragen: ich habe mich mit/an dem Koffer abgeschleppt. abschließen <st. V.; hat) /vgl. abgeschlossen/: 1. a) (einen Raum o. ä.) mit einem Schlüssel / ver /sperren, zuschließen: das Zimmer, die Wohnung, den Schrank a.; die Tür war abgeschlossen; du mußt noch a.; b) (landsch.) wegschließen, verschließen: Geld a.; Ü alles in sich a. 2. von etw.. jmdm. absondern, trennen: etw. luftdicht, hermetisch a.; du kannst dich doch nicht hier von der Welt a.!; der Gelehrte hatte sich ganz abgeschlossen (lebte völlig zurückgezogen). 3. einen Abschluß von etw. bilden: das Theater schloß die eine Seite des Platzes ab; eine Krause schließt das Kleid ab; die Veranstaltung wurde durch ein Feuerwerk abgeschlossen; sein Rücktritt schloß eine Epoche ab. 4. beenden, zum Abschluß bringen, zu Ende führen: ein Gespräch, seine Studien a.; ein Kapitel, einen Roman a.: die Untersuchungen. Messungen waren abgeschlossen; ein Dribbling mit einem Torschuß a.; ein abschließendes Urteil; ... sagte er abschließend; ein abgeschlossenes Universitätsstudium; (Kaufmannsspr.. Bankw.:) die Bücher, ein Konto a. (Bilanz ziehen). 5. a) mit etw. enden, aufhören, seinen Abschluß finden: die Tapete schließt mit einer goldenen Borte ab; Der Detektivroman schließt ab mit der Eröffnung der Schuld (Reinig. Schiffe 130); (Kaufmannsspr.; bei Bilanzen. Voranschlägen u.a.:) mit einem Fehlbetrag, mit Gewinn a.; b) mit jmdm., etw. zu einem Ende kommen, die 62
Abschnitt Beziehungen zu jmdm.% etw. abbrechen: ich habe mit ihr abgeschlossen; mit dem Leben, der Welt abgeschlossen haben. 6. (durch Vertrag o.a.) vereinbaren: ein Bündnis a.; eine Wette a. (wetten): ich habe eine Versicherung abgeschlossen; (Kaufmannsspr.:) Geschäfte a.; Tür eine Tournee durch Deutschland a.; <Abl. zu 2:> AbschlieOung, die; -. -en <P1. ungebr.); Abschluß, der; Abschlusses. Abschlüsse: 1. Verschluß: einen luftdichten A. herstellen. 2. abschließender Teil, Verzierung u.a.: der [obere] A. eines Kleides, der Tapete. 3. Ende, Beendigung: a) <o. PI.) (allg.): der A. der Arbeiten: die Verhandlungen nähern sich dem A.( stehen kurz vor dem A.; nach A. des Studiums; den A. bilden; *zum A. kommen/gelangen (nachdrückt.; abgeschlossen, beendet werden): etw. zum A. bringen (nach- drückl.; etw. abschließen, beenden): b) (Kaufmannsspr.) Jahres /Schlußrechnung: der A. der Bücher, Konten; c) (Ballspiele) Beendigung einer Aktion mit dem Torschuß, Schuß aufs Tor, der einen gut angelegten Spielzug beendet: es fehlt der A.; beim A. Pech haben. 4. a) <o. PI.) das Abschließen, Vereinbaren: bei A. des Bündnisses. Vertrages; b) (Kaufmannsspr.) geschäftliche Vereinbarung, Geschäftsabschluß: einen vorteilhaften A. [über 200 Tonnen Getreide] tätigen; die Firma hat gute Abschlüsse erzielt. Abschluß-: -arbeiten <P1.> (Wirtsch.): 1. Reinigungs- u. Instandhaltungsarbeiten nach der regulären Arbeitszeit. 2. Arbeiten für den Jahresabschluß: -ball, der: Ball, mit dem etw. abgeschlossen k>/>y/, -bibnz, die (Kaufmannsspr.);~ex- amen, das: abschließendes Examen an der Hochschule: -feier,die (Schulw.); -klasse,die (Schulw.); -kundgebung, die: eine Feier, ein Fest o.a. beschließende Kundgebung: ^leiste, die: . Zier]leiste, die eine Fläche abschließt: -Prüfung, die: 1. (Schulw.) letzte Prüfung vor Verlassen einer Klasse, Schule. 1, (Wirtsch.) Prüfung des Jahresabschlusses: -rechnung^die(Wirtsch.); -Sitzung,die: letzte, abschließende Sitzung von Tagungsteilnehmern o.a.: -training, das (Sport); -Veranstaltung, die: abschließende Veranstaltung bei Feiern, Tagungenu. ä.: -Zahlung, die (Steuerw.); -zensur, die (Schulw.): am Ende eines od. des letzten Schuljahres gegebene Zensur: -zeugnls, das (Schulw.): 1. Zeugnis am Ende eines Schuljahres. 2. svw. t Abgangszeugnis. f bschmälzen <sw. V.; hat) (Kochk.): eine Speise mit gebräunter Butter u. gerösteten Zwiebeln od. Bröseln/ übergießen: Nudeln a. abschmatzen <sw. V.; hat) (ugs.): hörbar, geräuschvoll abküssen: Sie umhalste Frau Kumiak und schmatzte sie ab (Marchwitza. Kumiaks 20). «bsdimedten <sw. V.; hat): a) den Geschmack einer zubereiteten Speise prüfen und danach würzen: die Soße a.; das Essen ist gut abgeschmeckt; b) schmeckend prüfen: er schmeckt [den Wein] ab; Ü Die ... Geschichte ... muß man ins Berlinische übertragen, um ihre ganze Würze abzuschmecken (Tucholsky. Werke II. 205). abschmeicheln <sw. V.; hat): von jmdm. durch vieles Schmeicheln erlangen: jmdm. ein Lob a.; sie schmeichelte dem Vater die Zustimmung zu ihrem Training ab. abschmeißen (ugs.): svw. fabwerfen. abschmelzen <st. V.): I. (von Eis, Metallen) flüssig werden u. zerlaufen <ist): das Blei schmilzt ab; Wasser von abschmelzendem Eis. 2. (Eis, Metalle) flüssig machen u. zerlaufen lassen <hat): die Hitze schmolz das Blei ab; <Abl.:> Absdmeizung, die; -. -en. abschmettern <sw. V.; hat) (ugs.): heftig abweisen: einen Antrag a.; Oberpolizeidirektor Rupprecht ... sah sich prompt allseits abgeschmettert (Spiegel 42. 1974, SS). abschmieren <sw. V.): 1. (Technik) (eine Maschine o.a. an den SchmierstellenJ) mit Fett versehen <hat): die Achsen, das Auto a.; die Maschine muß abgeschmiert werden. 2. (Schülerspr.) a) etw. unsauber abschreiben <hat>: ich habe das ganz schnell abgeschmiert; b) etw. unerlaubt ab- schreiben (hat): die Rechenaufgabe von jmdm. a.; er schmiert dauernd von mir ab. 3. a) (Fliegerspr.) svw. t abkippen <ist): das Segelflugzeug schmierte plötzlich in 30m Höhe ab; b) (salopp) abstürzen <ist>: vom Reck a.; die beiden Bergsteiger sind in der Nordwand abgeschmiert. 4. (salopp) herabsetzen, verunglimpfen <hat): wie er ... versucht, Willy Brandt als den kommenden Kanzler des nationalen Ausverkaufs abzuschmieren (MM 16. 10. 1969. 2). 5. (salopp) bestechen (1); <Zus. zu 1:> Abschmierfett, das. fbschminken <sw. V.; hat): X.das Gesicht, sich von Schminke säubern: ich muß [mir] noch das Gesicht a.; ich schminkte mich ab. 2. (salopp) etwas aufgeben, auf etwas verzichten: die Hoffnung, aus dem Dreck rauszukommen, hatte sie sich längst abgeschminkt; das kannst du dir gleich a. (das kommt nicht in Frage). abschmirgeln <sw. V.; hat): I. durch Schmirgeln glätten, polieren: das Werkstück a. 2. durch Schmirgeln entfernen: die kleinen Unebenheiten a. abschmücken (ugs.): den Weihnachtsschmuck von etwas entfernen <hat): den (Tannenbaum a. fbsdiraulen (ugs. landsch.): unerlaubt übernehmen, absehen (hat): er schmulte [die Lösung] von seinem Nachbar ab. abschnallen <sw. V.; hat): 1. nach öffnen der Schnallen (von etw.) herunternehmen (Ggs.: anschnallen): die Schlittschuhe a.; weil er sein Holzbein bei den ... Vorträgen abzuschnallen pflegte (Lenz. Suleyken 17); ich habe mir das Koppel abgeschnallt. 2. <a. + sich) die Schnalletn] lösen und sich von dem Riemen befreien (Ggs.: anschnallen): nach der Landung schnallte ich mich ab. 3. (ugs.) nicht mehr mitmachen, nicht mehr /geistig/ folgen können: restlos, völlig a.; ich wollte mir den Vortrag anhören, aber nach zehn Minuten schnallte ich [geistig] ab; R da schnallst du ab (da bist du fassungslos vor Staunen). abschnappen <sw. V.): 1. a) (ugs.) plötzlich abbrechen, aufhören <ist/hat): mitten im Satza.; die Musik schnappte gerade ab; b) (salopp) sterben (ist): vor einer Stunde ist er abgeschnappt. 2, (ugs.) von einer Vereinbarung, einem Kauf o. ä. im letzten Augenblick zurücktreten <ist>: er ist doch noch abgeschnappt. 3. (ugs.) im letzten Augenblick noch erreichen, abfangen <hat): ich schnappte ihn an der Haustür gerade noch ab. abschneiden <unr. V.; hat) [5: eigtl. vom Kerbholz abschneiden = abrechnen]: 1. a) durch Schneiden von etw. trennen: Stoff [vom Ballen], ein paar Blumen, ein Stück Brot a.; ich habe mir den Daumen abgeschnitten; die Korrespondenz war wie abgeschnitten (war abgebrochen): b) kürzer schneiden, bis zum Ansatz wegschneiden: Jmdm. die Haare, den Bart a.; ich habe mir die Fingernägel abgeschnitten. 2. jmdn. i wider seinen Willen/ von jmdm., etw. trennen, isolieren (bes. Milit.): den Truppen die Zufuhr a.; mehrere Regimenter wurden abgeschnitten; man lebt hier völlig von der Welt abgeschnitten. 3. (bereits Eingeleitetes) vereiteln, unterbinden, jmdm. etw. entziehen: einen Einwurf, das Wort, alle Einwände a.; Er schnitt ihr mit heftiger Handbewegung ihre Vermutung ab (Langgässer. Siegel 382); die Möglichkeit zu Auslandsreisen war abgeschnitten; der eisige Wind schnitt ihr den Atem ab. 4. (den Weg) ab-, verkürzen: dieser Pfad schneidet [den Bogen der Straße] ab; jmdm. den Weg a.; wir schneiden ab, wenn wir hier gehen; <subst.:) wenn ein Eishockeyspieler den Gegner durch Abschneiden verletzt (Eishockey; dadurch verletzt, daß er sich in den Weg des Gegners, der den Puck führt, fallen od. hineingleiten läßt, so daß dieser den Puck verliert), wird ihm eine große Strafe auferlegt. 5. in bestimmter Weise Erfolg haben (häufig im Perfekt in Verbindung mit einer Artangabe): er hat bei der Prüfung gut abgeschnitten; ... daß die Dohlen bei Jedem Vergleiche mit den gleichaltrigen Elstern geradezu kläglich abschnitten (Lorenz, Verhalten 31); <Abl. zu 1 a, 4:) Abschneider,der; -s. -: 1. abschneidendes Werkzeug: abschneidender Teil eines Gerätes, einer Maschine. 2. (ugs.) abkürzender Weg: Ich hielt mich jetzt nicht an den A.. den Firmin mir gezeigt hatte (Zuckmayer, Magdalena 67). abschnellen <sw. V.): 1. a) durch Schnellen wegfliegen lassen <hat>: einen Pfeil a.; Ü (er) schnellt ... eins jener kleinen vergifteten Worte ab (St. Zweig. Fouche 136); b) <a. + sich) unter kräftigem Abstoßen vom Boden springen (hat): ich schnellte mich vom Brett ab. 2. a) schnellend wegfliegen <ist>: der Pfeil schnellte [von der Sehne] ab; b) sich kräftig vom Boden o. ä. abstoßend springen <ist>: er schnellt [vom Brett] ab; <Abl. zu 1 a:> Absdineller, der; -s. - (Handball Jargon): mit beiden Händen ausgeführter Wurf, bei dem die Handrücken in Brusthöhe zum Körper zeigen u. der Ball aus dieser Haltung nach vorn abgeschnellt wird: der A. eignet sich besonders für das Zuspiel auf kurze Entfernungen. abschnippeln <sw. V.; hat) (ugs.): / unsachgemäß] schnippelnd l in kleinen Stücken/ abschneiden: ich habe [mir] von dem harten Käse mühsam ein paar Stücke abgeschnippelt. Abschnitt, der; -[e]s. -e: 1. Teil/ stück j von etw. Geschriebenem od. Gedrucktem, Kapitel, Passus: hier endet der erste 63
Abschnittsbevollmächtigte A.; einen A. machen: die Schrift zerfällt in mehrere -e; Abk.: Abschn. 2. a) Teil eines Gebietes. Geländes: einen A. nicht einsehen können, verteidigen; In unserem A. beult sich die Front aus (Kirst, 08/15.385); b)(DDR) / Wohn/be- reich. Bezirk: dieser A. hat keine Handelszentrale; wer ist für diesen A. zuständig? 3. Zeitspanne. Periode: ein neuer A. im Leben des Künstlers. 4. abgeschnittenes Stück: 10 -e Wundschnell verband (Auto 6.1965.87). 5. abtrennbarer Teil eines Formulars, einer Eintrittskarte o.a.: der A. der Postanweisung; Zwar hatten die Lebensmittelkarten weiterhin -e für Zucker. Butter. Fleisch ... (Leonhard. Revolution 135). 6. (Math.) Segment: der A. eines Kreises; <Zus.zu2b:) Ahschnittsbevollmficht igte, der; -n. -n (DDR): Volkspolizist, der für einen bestimmten Wohnbezirk zuständig ist (Abk.: ABV); zu 1: «bschnittMweise <Adv.): in Abschnitten: etw. a. gliedern; <auch attr.:) - Gliederung. Abschnitzel, das; -s. - (österr.. südd.): Abfall (urspr. aus Kerbholz beim Schnitzen, dann auch aus Papier o. ä. beim Schneiden): kleines Fleischstückchen. abschnüren <sw. V.; hat): 1. durch festes Zusammenziehen einer Schnur o. ä. das Strömen. Zirkulieren von etwas unter- brechen: dadurch verhindern, daß etwas strömt, zirkuliert: jmdm. die Luft a.; das Gummiband schnürt [mir] das Blut ab; ... als ich ... das Netz an eine Zaunlatte hängte und mir die abgeschnürten Finger rieb (Grass. Katz 166); sie versuchten ihm die Luft abzuschnüren (ihn wirtschaftlich, finanziell zu ruinieren). 2. den Zugang blockieren, abriegeln: Panzer schnüren die Ausfallstraßen ab; Im Januar 1945 wurde Ostpreußen eingekreist« Oberschlesien abgeschnürt (Leonhard. Revolution 266); <Abl.:) ^bsdmunng, die; -, -en. abschnurren <sw. V.; ist): mit surrendem Geräusch ohne Stok- kung. Unterbrechung ablaufen: der Automat schnurrte ab; Ü Die ... Instinkthandlung war sozusagen ins Leere hinein abgeschnurrt (Spiegel 52. 1965. 72). abschöpfen <sw. V.; hat): (etw. oben Befindliches schöpfend von etw.) herunternehmen: den Rahm von der Milch a.; Ü Gewinne, den Gddüberhang a. (aus dem Verkehr ziehen, binden, festlegen): <Abl.:> Abschöpfung, die; -. -en. abschotten [ap-Jotn] <sw. V.; hat) (zu ^hott] (bes. Schiffbau): mit Schotten versehen <meist im 2. Part.): Zwischen der äußeren und der inneren (= Schiflshaut) befinden sich mehr als 50 gegeneinander abgeschottete Zellen (Spiegel 11. 1967. 139); Ü Er wird also seine .X>DR" gegen die Bundesrepublik abgeschottet halten (FAZ 11. 6. 69.1). fbsdirtaen <sw. V.; hat): schräg/erJ machen: Balken a.; eine abgeschrägte Wand; eine abgeschrägte Dienerkammer (Werfel. Himmel 209); <Abl.:> ^bschrfeng. die: -. -en. fbsdiramnen <sw. V.): 1. (ugs.) svw. tabschürfen: ich habe mir das Knie abgeschrammt. 2. (nordd. salopp) sich eilig entfernen Ost): er ist zornig abgeschrammt. 3. (derb) sterben (ist): du willst deinen eigenen Tod. Aber du willst noch gar nicht a. (Wohmann. Absicht 315). abschranken ['ap-Jrankn] <sw. V.; hat): durch eine Schranke sperren: die Brücke ist abgeschrankt worden; <Abl.:) Abschrankung, die; -, -en: 1. das Abschranken. 2. Absperrung (2): der Wagen war in die Sandsäcke der A. hineingefahren (Frankenberg. Fahrer 89). abschrauben <sw. V.; hat): a) etw. (mit einem Gewinde Versehenes) von etw. herunter-, aus etw. herausschrauben (Ggs.: aufschrauben 2): die Kappe [von der Tube], den Deckel a.; b) etw.. was an einer bestimmten Stelle an-, festgeschraubt ist. durch Lösen der Schrauben entfernen (Ggs.: anschrauben): das Türschild a. abschrecken <sw. V.; hat): 1. (durch bestimmte Eigenschaften o.a.) vor etw. zurückschrecken lassen, von erw. zurückhalten, abbringen: der hohe Preis, die Kälte, der weite Weg schreckte ihn ab; die Strafesoila.; seine Wesensart schreckt viele ab; er läßt sich durch nichts a.; ein abschreckendes (warnendes) Beispiel: sie war abschreckend häßlich (sehr, überaus häßlich). 2.a) (Technik) (Metall u.a.) beschleunigt abkühlen, um bestimmte Eigenschaften zu erzielen: danach wird die Legierung mit Wasser abgeschreckt; b) (Kochk.) nach dem Kochen mit kaltem Wasser be-. übergießen: die gekochten Eier a.; Reis ... abgießen, a. und abkühlen lassen (Petra 8. 1967. 8): <Abl. bes. zu 1:) Abschreckung, die; % -en. Abschreckungs-: -mittel, das; -Politik, die; -strafe, die Uur); -streitmadit, die (Milit.); -wafTe, die (Milit.); -Wirkung, die. abschreiben <st. V.; hat): 1. a) (von etw.. was schriftlich od. gedruckt vorliegt) eine Abschrift machen: [sich] eine Stelle aus dnem Buch a.; Er schrieb meine Personalien aus meinem Paß ab (Koeppen. Rußland 79); b) etw. was im Konzept vorliegt/ ins reine schreiben: etw. noch einmal schreiben: das Ganze noch einmal sauber a.; c) (bes. in der Schule) unerlaubt vonjmds. Vorlage schreibend übernehmen: diese Stelle hat er wörtlich aus dem Buch eines Kollegen abgeschrieben; von einem Mitschüler a.; Mahlke ... büffelte mäßig, ließ Jeden a. (Grass. Katz 28). 2. (Wirtseh.) a) (einen Gegenstand des bewertbaren Anlagevermögens) wegen Abnutzung im bilanzmäßigen Wert herabsetzen: Maschinen a.; b) (einen Betrag) streichen, abziehen: ich habe den Betrag [von ihrer Rechnung] abgeschrieben. 3. brieflich absagen: ich muß dir leider a. 4. Isich; durch Schreiben abnutzen: einen Bleistift a.; der Bleistift schreibt sich schnell ab. 5- (ugs.) aufgeben, verlorengeben: mit jmdm.. einer Sache nicht mehr rechnen: den verlorenen Ring kannst du a.; Er habe ... gefragt, ob der Wagen noch zu reparieren sei. ,X>en kannst du a.". wurde ihm entgegnet (Noack. Prozesse 56): daß seine Familie ihn schon so völlig abgeschrieben hat. daß sie ... Geld für Trauerkleider ausgibt (Remarque. Obelisk 296); <Abl. zu 1:) Abschreiber, der; -s, -; Abschreibung, die; -, -en: 1. das Abschreiben (2 a). 2. der abzuschreibende Betrag. «bsdireien, sich <st. V.; hat) (ugs.): längere Zeit hindurch schreien, so daß man müde wird: ich habe mich abgeschrie- [e]n. Hast du denn nichts gehört? abschreiten <st. V.) (geh.): 1. a) an etw. zur Kontrolle, prüfend oä. mit langsamen Schritten! entlanggehen (hat/ ist): der General hat/ist die Front abgeschritten; Von Zeit zu Zeit schreitet ein Asylbediensteter die Bankreihen ab, um die ... Schalen zu sammeln (Kisch, Reporter 13); b) mit Schritten abmessen (hat>: die Entfernung a. 2. (geh.) mit gemessenen Schritten davongehen <ist>: würdevoll schritt er ab. Abschrift, die; -, -en: das Abgeschriebene. Zweitschrift. Doppel. Duplikat. Kopie: beglaubigte -en von Zeugnissen und Bescheinigungen; eine A. von etwas anfertigen; <Abl.:) abschriftlich <Adj.; o. Steig.; nicht prad.) (Bürow.): in Abschrift: einen Brief a. mitschicken. Abschrot, der; -[e]s, -e: meißeiförmiger Amboßeinsatz, auf dem abgeschrotet wird. <Subst. zu:) abschroten <sw. V.; hat): Metallteile auf dem Abschrot abschlagen: <Abl.:> Abschröter, der; -s. -: Hammer zum Abschroten. abschrubben <sw. V ; hat) (ugs.): 1. a) mit einer Bürste reinigen: die Kinder a.; ich schrubbe mich, mir den Rücken mit einer Bürste ab; den Fensterrahmen a.; b) durch Schrubben von etw. entfernen: den Dreck a. 2. (ugs.) zurücklegen, hinter sich bringen: daß man bei zügiger Fahrt seine 500 Kilometer a. kann (FAZ 3. 12. 69. 35). abschuften, sich <sw. V.; hat) (ugs.): längere Zeit übermäßig schuften u. sich dadurch erschöpfen: sich abarbeiten: mein ganzes Leben lang habe ich mich [für euch] abgeschuftet. abschuppen <sw. V.; hat): 1. (einen Fisch) von Schuppen befreien. 2. (auch a. -I- sich) (von der Haut) sich in Schuppen lösen: die Hautpartikel schuppen [sich] ab; <Abl.:> ^bschuppung, die; -. -en: 1. das Sichabschuppen. 2. (Geol.) Verwitterungsform, bei der durch krasse Temperaturunterschiede an der nack ten Gesteinsoberfläche / dünne / Blattchen abgesprengt werden. abschürfen <sw. V.; hat): a) durch Schürfen verletzen, aufreißen: sich die Haut am Ellbogen a.; b) durch Schürfen auf der Oberfläche leicht verletzen: ich habe mir bei dem Sturz die Knie abgeschürft; <Abl.:) Abschürfung, die; -, -en: 1. das Abschürfen. 2. Schürfwunde. Abschuß, der; Abschusses. Abschüsse: 1. a) das Abschießen (1 a): der A. des Torpedos; b) das Abschießen (1 b): die Abschüsse der Kanonen. 2. das Abschießen (2 a): der A. von Wild; Ü Häufiger Partnerwechsel gehört zum Ritual, allerdings mehr für die Männer: Ihr Prestige steigt mit der Zahl der Abschüsse (mit der Zahl der Frauen, die sie erobert und mit denen sie geschlechtlich verkehrt haben, Spiegel 35, 1974. 110). 3. das Abschießen (3): der A. eines viermotorigen Bombers. Abschuß-: ^basis, die (bes. Milit.): Stelle, von der Raketen abgeschossen werden: allste, die: Liste, die die Zahl des innerhalb eines bestimmten Zeitraums abzuschießenden Wildes enthält: Ü Jmdn. auf die A. setzen; ^pbui, der (Jagdw): jährliche Ermittlung des Wildbestandes u. Festsetzung des 64
absehen Abschusses von Schalenwild u. Waldhühnern; ^prfimie. die: Prämie, die von einer Behörde für den Abschuß bestimmter Tiere gewährt wird: ^-rampe, die: Gerüst zum Abschießen von Raketen; -silo, der: unterirdische -s; -Vorrichtung, die: Vorrichtung zum Abschießen von Raketen; ^riflfer, die: Zahl abgeschossener Flugzeuge. abschüssig ['ap-JVsif] <AdJ.) [zu veraltet Abschuß = steiler Abhang]: stark abfallend; eine -e Straße. Strecke; <Abl.:> Abschüssigkeit, die; -. abschütteln <sw. V.; hat): 1. a) durch Schütteln entfernen, herunterschütteln; den Schnee [von sich, vom Mantel] a.; die Krümel vom Tischtuch a.; Ü ein Joch, die Knechtschaft a.; b) durch Schütteln reinigen, von etw. säubern: das Tischtuch, die Zeltplane a. 2. a) sich von etw. frei machen, etw. überwinden, von sich tun: die Müdigkeit, den Ärger, seine Sorgen a.; b) fertigbringen, jmdn. (dessen Nähe einen stört, der einem lästig ist o.a.) loszuwerden: er hat den zudringlichen Menschen abgeschüttelt; c) durch größere Schnelligkeit, durch geschicktes Taktieren o. ä. einem Verfolger entkommen: es gelang ihm. den Verfolger, die Polizei abzuschütteln; (Sport:) der Linksaußen schüttelte seinen Bewacher ab u. stürmte nach vorn; <Abl.:) ^bschüttehmg. die; -. abschütten <sw. V.; hat): 1. a) einen Teil einer Flüssigkeit, der als zuviel erscheint, aus einem Gefäß heraus-, weggießen: die Hälfte des Wassers aus dem Eimer a.; b) durch Herausgießen von Flüssigkeit den Inhalt eines Gefäßes verringern: den Eimer a. 2. a) die Flüssigkeit von etw. abgießen: das Wasser von den Kartoffeln a.; b) (etw. Gekochtes) vom Kochwasser befreien: die Kartoffeln a. abschwächen <sw. V.; hat): 1. (in allmählicher Abnahme) schwächer, geringer machen; mildern: die Wirkung, einen bestimmten Eindruck von etw. a.; der Botschafter schwächte seine Äußerungen ab (formulierte sie weniger scharf); etw. in abgeschwächter Form wiederholen. 2. <a. + sich) a) schwächer werden, sich mildern: der Lärm schwächte sich ab; b) (Met.) an Wirkung, an Kraft verlieren: das Hoch über Osteuropa schwächt sich ab. 3. (Fot.) mit Ab- schwächer behandeln: bei großformatigen Negativen lassen sich auch einzelne Partien a.; <Abl. zu 3:) Abschwächer ['ap-Jvefe]. der; -s. - (Fot.): Reagens, das die Schwärzung belichteter u. entwickelter fotografischer Schichten durch Auflösen des metallischen Bildsilbers vermindert; <Abl. zu 1-3:) Abschwächung. die; -. -en. abschwarten <sw. V.; hat): 1. (bes. Jägerspr.) (von Dachs und Schwarzwild) die Schwarte abziehen: eine Sau a. 2. (Holzverarb.) von der Schwarte, der Borke befreien: die Bretter müssen abgeschwartet werden. 3. (landsch.) verprügeln. abschwatzen <sw. V.; hat) (ugs.): von jmdm. durch Überredung erlangen: er hat ihm 300 Mark abgeschwatzt; Joseph ... ist noch der gleiche, der einst ... Jaakob das bunte Kleid abschwatzte (K. Mann. Wendepunkt 274); abschwatzen (landsch.): svw. tabschwatzen. abschweifen <sw. V.; ist): 1. (geh.) von dem Weg. auf dem man geht, vorübergehend abgehen: sie waren vom Weg abgeschweift u. hatten sich dann verlaufen; Ü Während er ... diese ungehörige Prüfung anstellte .... schweifte sein Blick ... zur Wand ab (Jahnn. Nacht 72). 2. (in Gedanken, in einer Erörterung o. ä.) vom eigentlichen Ziel, von seinem Thema abkommen, sich vorübergehend davon entfernen: jmd. schweift. Jmds. Gedanken schweifen [von etw.] ab; Leichtlich ließ sich nunmehr a. in eine Untersuchung über die ... Delektationen des ... Geistes (Bamm. Weltlaterne 58); <Abl.:) Abschweifung, die; -. -en: Der... Leser verzeihe mir diese A. ins rein Betrachtende <Th. Mann. Krull 57). abschwellen <st. V.; ist; Ggs.: anschwellen): 1. (von etw. Geschwollenem) in der Schwellung zurückgehen: das verletzte Knie schwoll ab. 2. allmählich leiser werden: das Motorengeräusch schwillt ab. ybsdiwemnen <sw. V.; hat): a) schwemmend entfernen; wegschwemmen: das Flußwasser schwemmte den Sand vom Ufer ab; b) durch Schwemmen von etw. befreien, reinigen: die Fliesen a.; <Abl.:) Abschwemmung, die; -. -en. abschwenken <sw. V.): \. durch eine Schwenkungdie Richtung ändern <ist): die Kolonne schwenkt links ab; kam die ganze Schar ... hinter mir her, um erst dicht vor mir erschreckt abzuschwenken (Lorenz, Verhalten I. 245); Ü (ugs.) er ist wieder von der Theologie abgeschwenkt (hat dieses Studium aufgegeben). 2. <hat) a) durch Hinundher- schwenken von etw. entfernen: die Tropfen [vom Glas] a.; b) durch Hinundher schwenken reinigen: die Gläser a. abschwimmen <st. V.): 1. a) sich schwimmend entfernen, wegschwimmen <ist): er schwamm vom Boot ab und winkte noch einmal; Ü wo die Parteibasis nach links abgeschwommen ist (MM 13. 3. 74, 2); b) (landsch.) sich entfernen, weggehen Ost): Frau Pinneberg schwimmt ab. hat die jungen Leute wieder ein bißchen aufgekratzt (Fallada. Mann 122). 2. a) (ugs.) durch Schwimmen verlieren <hat>: Wer überflüssige Pfunde a. ... will (MM 31. 12. 66. 12): b) (als Übung) eine bestimmte Strecke od. Zeit schwimmen <hat): ich hatte meine halbe Stunde abgeschwommen; c) (ugs.) eine zum mehrmaligen Besuch einer Badeanstalt berechtigende Karte aufbrauchen <hat): seine Karte a. abschwindeln <sw. V.; hat): von jmdm. durch Schwindeleil enj erlangen: er hat ihr tausend Mark abgeschwindelt. abschwingen <st. V.; hat): 1. (bes. Turnen) aus einer hohen Lage nach unten schwingen; mit einem Schwung von etw. (einem Gerät) abgehen: ich schwang vorwärts in den Stand ab. 2. (Ski) mit einem Schwung die Fahrtrichtung ändern und langsamer fahrenJ: Meine Füße zittern leicht, als ich abgeschwungen habe (Maegerlein, Piste 37). abschwirren<sw. V.; ist)(Ggs.:anschwirren): a) (vonfliegenden Tieren) schwirrend wegfliegen: die Libelle schwirrte ab; b) (ugs.) weggehen: er ist schon wieder abgeschwirrt. abschwitzen <sw. V.; hat) (bes. Sport): durch Bewegung. Schwitzen, verschärftes Training o.a. das Körpergewicht /bes. vor einem Kampf! verringern /wenn es höher ist, als es die Gewichtsklasse z. B. im Boxen. Ringen. Gewichtheben zuläßt/: sein Übergewicht a. abschwören <st. V.; hat): 1. sich von jmdm., einer Sache (mit einem Schwur) lossagen; etw. aufgeben: seinem Glauben a.; Ü dem Alkohol, dem Kaffee a.; er hätte fast dem Fliegen abgeschworen (es aufgegeben; Johnson. Ansichten 133). 2. (veraltend) ableugnen: eine Mittäterschaft. Schuld a. Abschwung, der; -[e]s. Abschwünge: 1. das Abschwingen (1) (Ggs.: Aufschwung): ein A. vom Barren. 2. das Ab- schwingen (2): einen A. machen. 3. (GolO Bewegung des horizontal über den Kopf gehobenen Schlägers nach unten beim Schlagen eines Balles. 4. (Wirtsch.) Rückgang der Konjunktur, Rezession (Ggs.: Aufschwung): Wir haben durch Kreditaufnahmen einen A. gebremst und einen Aufschwung beschleunigt (Bundestag 189. 1968. 10234). absegeln <sw. V.): 1. (von Segelschiffen, -booten) sich segelnd entfernen <ist>: der Schoner segelte Ende des Monats von Hamburg ab; Ü stolzgeschwellt seg[e]le ich ab (salopp; gehe ich weg). 2. a) (eine Strecke) segelnd durchmessen <hat): [eine Strecke von] 10000 km a.; b) mit dem Segelschiff, -boot entlangfahren (hat): die Küste a. 3. etw. beim Segeln einbüßen, verlieren (hat): den Mast a. 4. (Segeln) zum letztenmal gemeinschaftlich in der Saison segeln (Ggs.: ansegeln): wir haben noch nicht abgesegelt; (subst.:) morgen ist Absegeln. fbsegnen (sw. V.; hat) (ugs. scherzh.): die Ausführung eines Vorhabens (als höhere Instanz) befürworten: Doch diese Regelung, von den eigenen Standesherren abgesegnet, brachte nun die praktizierenden Zahnärzte bundesweit in Harnisch (Spiegel 9. 1975. 133). absehbar [apze.ba:?] (AdJ.; nicht adv.): von etw., das sich absehen läßt; übersehbar, überschaubar: bringt sie (= die industrielle Gesellschaft) eine kaum -e Fülle neuer Erwerbsmöglichkeiten hervor (Fraenkel. Staat 38); in -er (nicht zu langer) Zeit; das Ende ist noch nicht a.; absehen (st. V.; hat): 1. beobachtend, zusehend von jmdm. lernen: das Kunststück hat er seinem Bruder abgesehen. 2« im voraus erkennen, voraussehen: das Ende der Kämpfe ist nicht abzusehen; die Folgen lassen sich nicht a. 3. etw. unterlassen, auf etw. verzichten, von etw. Abstand nehmen: von einer Anzeige, einem Besuch a. 4. etw. nicht in Betracht ziehen, nicht berücksichtigen, außer acht, beiseite lassen: wenn ich von unbedeutenden Schwankungen meines Befindens a. darf (Th. Mann. Krull 114); ein Wanderjahr .... in dem man gelernt hat. von sich abzusehen (Kaschnitz. Wohin 36); (oft im 2. Part.:) von wenigen Ausnahmen abgesehen; abgesehen davon, daß ... 5. (a. +es) a) auf etw. abzielen, etw. beabsichtigen: es auf eine Kränkung a.; Das Spiel übte die Wirkung, auf die es abgesehen war (Gaiser. Jagd 111); b) etw. sehr gern haben wollen, auf etw. begierig sein: es auf Jmds. Geld abgesehen haben; 5 GDW 65
Absehunterricht c) jmdn. für sich zu gewinnen suchen: das Mädchen hat es auf ihn abgesehen (will ihn heiraten); d) (ugs.) jmdn. fortgesetzt kritisieren, schikanieren: der Chef hat es heute auf dich abgesehen. 6. (von Schülern) unerlaubt vom Heft o. ä. des Platznachbarn abschreiben, abgucken: er hat [die Lösung der Aufgabe] bei mirabgesehen. 7. (von Gehörlosen u. Schwerhörigen) durch Beobachtung der Mundbewegungen des Sprechers verstehen: diese Kinder lernen a.; <Zus. zu 7:> Absehunterricht, der: Unterricht im Absehen der Mundbewegungen des Sprechenden für Gehörlose u. Schwerhörige. fbseifen <sw. V.; hat): mit / IVasser u.] Seife reinigen: eine Tischplatte a.; Bis zum Gürtel nackt, seifte er sich vor einer Holzkumme dampfenden Wassers ab (Bredel. Väter 10); sie seifte ihm den Rücken ab. fbseüien <sw. V.; hat): durch ein Sieb geben u. dadurch reinigen od. von festen Bestandteilen befreien]: Milch, Bratensaft a. tbseilen <sw. V.; hat): 1. an einem Seil herunterlassen: ich seilte [ihn. mich, die Medikamente] ab; (Bergsteigen:) über die Wand a. 2« <a. -I- sich) (ugs.) sich davonmachen, verschwinden; weggehen: die Ganoven haben sich längst abgeseilt. f bsein <unr. V.; ist; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben) (ugs.): 1. entfernt sein: die Hütte soll weit von Jeder menschlichen Behausung a. 2. von etw. abgegangen sein, sich abgelöst haben: der Knopf, die Farbe ist fast ganz ab. 3. müde, erschöpft sein: sie war völlig ab. 'Abseite, die; -. -n [mhd. abesite. ahd. absit. absida < mlat..kirchenlat.abslda = Wölbung, Chorkapelle < spät- griech. (h)aps(da = Verknüpfung. Gewölbe, zu tApsis; Im 12. Jh. an ab u. slte = Seite angelehnt] (bes. niederd.. rhein.): Nebenraum lunter dem Dach]: die leeren Koffer kommen in die A. 2Abseite, die; -. -n [mhd. absite = Seite, die von etw. abliegt] CTextilw.): linke Seite eines Gewebes, Stoffrückseite: klassisch gemusterte Manteldessins mit modisch aparten -n (Herrenjournal 2. 1966. 93); <Zus.:> Abseitengewebe, das; Abseitenstoff, der; abseitig fapzsUtic] <AdJ.): a) <o. Steig.; nicht adv.) (geh.) abseits liegend: Ich kam vor ein großes, -es. noch immer bewohntes Bauernhaus (Seghers. Transit 10); Ü Eine zweite Schlappe erlitt der Kanzler unerwartet auf -em Terrain (Spiegel 43. 1966. 47); b) dem Üblichen, Normalen nicht entsprechend: unüblich, ausgefallen, abwegig: -e Interessen; ein -es Spezialgebiet; wie mancher ... den christlichen Dogmenkram ... für a. und absurd halten mag (Thielicke, Ich glaube 127); c) in den Bereich der Perversiongehöretui: -e Neigungen haben; <Abl.:) abseitig- keit, die; -. -en; abseits ['apz^jt?; 2b: 20. Jh., nach engl, offside]: 1. <Präp. mit Gen.) (ein wenig) entfernt von etw.: a. des Weges, des Verkehrs. 2. <Adv.) a) beiseite, fern, außerhalb: a. stehen, liegen; b) * a. sein/stehen (bes. Ballspiele; sich regelwidrig vordem Ball befinden); <subst.:> Abseits, das; -. - (bes. Ballspiele): a) regelwidrige Stellung eines Spielers, dem der Ball zugespielt wird, wenn er sich näher an der Torlinie befindet als zwei gegnerische Spieler od. (Eishockey) wenn er vor dem Puck in das Angriffsdrittel gelaufen ist: im A. stehen; b) Verstoß gegen die Abseitsregel: der Schiedsrichter pfiff A. abseits-. Abseits- (Sport): stalle, die: Taktik, mit der die Abwehrspieler den angreifenden Gegner ins Abseits locken: die A. klappte; Unsere A. spielte sich ein (Walter, Spiele 163); in die A. laufen; ^linle. die; ^pfifT. der; -Position, die: svw. -Stellung; -regel, die; -Stellung, die; -tor, das: von einem im Abseits stehenden Spieler erzieltes u. des/ialb nicht anerkanntes Tor; -verdächtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) die Vermutung nahelegend, daß es sich um Abseits handelt: ein Tor aus abseitsverdächtiger Position erzielen. Absence [a'psä:s], die; -, -n [frz. absence < lat. absentia = Abwesenheit, zu absens, tabsent] (Med.): kurz dauernde anfallartige Bewußtseinstrübung, bes. bei Epilepsie. tbsenden <unr. V.; sandte/(seltener:) sendete ab. hat ab- gesandt/(seltener:) abgesendet) /vgl. Abgesandte/: a) etw. (an einen Empfänger) schicken; abschicken: eine Nachricht, ein Paket a.; b) Jmdn. (mit einem Auftrag) wegschicken: einen Boten, einen Kurier a.; <Abl.:) Absender, der; -s, -: 1. absendende Person: er ist der A. des Briefes; Abk.: Abs. 2. (auf einer Postsendung angegebene) Adresse der absendenden Person: steht ein A. auf dem Brief?; Absendung* die; -. -en. tbsengen <sw. V.; hat): a) durch Sengen von etw. entfernen: die Federreste von den Schlachthühnern a.; b) durch Sengen von Resten von Flaum od. Federn befreien: ein Huhn a. «bscnken <sw. V.; hat): 1. <a. + sich) sich mit einem bestimmten Gefälle senken, neigen: das Gelände senkt sich zum Fluß hin ab. 2. (Tiefbau) (den Grundwasserspiegel) künstlich erniedrigen, tiefer legen: das Grundwasser a. 3. etw. in die Tiefe senken, hinuntersenken: einen Senkkasten, einen Öltank a. 4. (Gartenbau) (Pflanzen) durch Absenker vermehren: Weinstöcke a.; <Abl. zu 4:> Absenker, der; -s, -: vorjähriger Trieb, der zwecks vegetativer Vermehrung bogenförmig in einen Spalt od. eine Rinne gelegt, mit Erde bedeckt u. festgetreten wird, wobei die Triebspitze aus der Erde herausragt; zu 1-3: Absenkung, die; -. -en. absent [ap'zent] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. absens (Gen.: absentis), I. Part, von: abesse = abwesend sein, fehlen] (veraltet): abwesend; absentieren [apzßn'ti.ren]. sich <sw. V.; hat) [frz. s'absenter < lat. absentäre. zu: absens, tabsent] (bildungsspr. veraltend): sich zurückziehen, entfernen, davonstehlen: ich absentierte mich, um nicht Zeuge sein zu müssen; Absenz [ap'zEn&L die; -. -en [lat. absentia. zu absens, Tabsent]: a) (bildungsspr.) das Fehlen, Nichtvorhandensein von etw.: Solche A. aller von außen ins Werk eingelegten Vermittlungen (Adorno. Prismen 153); b) (bes. österr.. Schweiz.) das Abwesendsein von einem Ort, bes. von der Schule: du mußt dich für deine -en entschuldigen; c) (Med.) svw. T Absence. fbserbeln <sw. V.; ist) [zu mhd. Serben, serwen. ahd. serwen = sterben; welken] (Schweiz.): dahinkränkeln, dahinwelken: ideal ist die Luft... gerade nicht, trotz Klimaanlage. Man serbelt ab (DürTenmatt, Meteor 64). abservieren <sw. V.; hat): 1. a) (gebrauchtes Geschirr) vom Tisch abräumen: das Geschirr a.; würden sie bitte a.; b) (einen Tisch) von Geschirr frei machen: den Tisch a.; wirkte das Lokal ... so abserviert wie eine leergegessene Tafel (Habe. Namen 181). 2* (salopp) seines Einflusses od. seiner Wirkung, seines Wirkungsbereichs berauben; jmdn. kurzerhand seines Amtes entheben, jmdn. kaltstellen: sie haben ihn abserviert; ich lasse mich doch nicht einfach so a.; 3. (salopp) umbringen, umlegen: Jetzt hat ... irgendeine ... Gang ausgerechnet dieses Schmuckstück des FBI abserviert (Wolf. Menetekel 485). 4. (Sport Jargon, bes. Ballspiele) eindeutig besiegen, klar schlagen: die Junge Mannschaft servierte die erfahrene Elf 5:0 ab. Absetz-: ^bossln, das: svw. t-becken; ^beckcn, das: Becken, in dem sich Schwebestoffe von Abwässern absetzen; ^bewe- gung. die (Milit.): Rückzug; ^gebiet, das (Millt.. Luft f.): Gebiet, in dem Fallschirmspringer abgesetzt werden: **ge- schwindigkeit, die: mittlere Geschwindigkeit, mit der sich ein Feststoffteilchen in einer Flüssigkeit absetzt: ^sfige, die (Tischlerei): Gestellsäge mit unsymmetrischer Zahnung; ^wagen, der: svw. T Hubstapler. absetzbar fapzE^ba:?] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): 1. von dem zu versteuernden Einkommen abzusetzen: die Ausgaben Air die Haftpflichtversicherung sind [steuerlich] a. 2. abzusetzen (9), verkäuflich: Das Fichtenholz war ... das am leichtesten -e. ... bestbezahlte Holz (Mantel. Wald 19); absetzen <sw. V.; hat): 1. etw., was man auf dem Kopf, auf der Nase trägt, abnehmen, herunternehmen (Ggs.: aufsetzen 1): den Hut. die Brille a. 2. etw. [Schweres], was man in Händen hält, auf den Boden, an eine Stelle setzen: das Gepäck, den Koffer a.; ein paar Frauen, die zusammenstanden, die Taschen abgesetzt (Handke. Brief 13). 3. von einer Stelle wegnehmen u. dadurch etw. unterbrechen od. beenden (Ggs.: ansetzen): das Gewehr, den Geigenbogen, das Glas vom Mund a.; er trinkt, ohne abzusetzen (in einem Zug). 4. jmdn. in seinem Fahrzeug mitnehmen od. mit einem Fahrzeug an eine bestimmte Stelle bringen u. dort aussteigen lassen: jmdn. in seinem Wagen mitnehmen und am Bahnhof a. 5. (von einem Reittier) den Reiter abwerfen: das Pferd setzte ihn ab. 6. a) . langsam] sinken lassen, ablagern: der Fluß setzte eine Masse Geröll ab; b) <a. + sich) sich niederschlagen u. am Boden verbleiben: eine Menge Staub hat sich hier abgesetzt. 7. aus Amt od. Stellung entfernen (Ggs.: einsetzen 2c): einen Minister a.; die Regierung wurde abgesetzt (gestürzt). 8.a) (Anberaumtes, Angekündigtes) absagen, nicht stattfinden lassen: etw. von der Tagesordnung a.; ein Theaterstück, ein Fußballspiel a.; b) abbrechen, nicht weiterfuhren; eine Therapie. Behandlung a. 9. (Kaufmannsspr.) [in größeren Mengen J verkaufen: wir haben alle Exemplare a. können. 66
absondern 10. (Steuerw.) etw., was nicht versteuert wird, von der zu versteuernden Summe abziehen: die Kosten für etw. [von der Lohnsteuer] a. können. 11. (Landw.) einem jungen Tier die Muttermilch entziehen: entwöhnen: ein Kalb a. 12. a) (Schrift- u. Druckw.) als neue Zeile beginnen lassen: eine Zeile, die folgenden Zeilen, die Verse a.; b) (Druckw.) den Drucksatz von etw. anfertigen: ein Manuskript a. lassen. 13. (Seemannsspr.) von der Anlegestelle o. ä. abstoßen, wegdrücken: das Boot von der Brücke, vom Schill a. 14. (Med.) svw. t amputieren. 15. <a. + sich) a) (ugs.) sich Iheimlich] davonmachen: ich hatte mich nach Österreich, über die Grenze abgesetzt; Ü die Mannschaft hat sich mit drei Siegen hintereinander vom Tabellenende, von den übrigen Konkurrenten abgesetzt (Sport; hat ihren Tabellenstand verbessert, einen Abstand zwischen sich u. die nachfolgenden Konkurrenten gebracht): b) (Milit.) sich zurückziehen. 16. (Kanten eines Kleidungsstücks) mit etw. besetzen <oft im 2. Part.): einen Saum mit einer Borte a.; mit Samt abgesetzte Ärmel. 17. *es setzt etwas ab (ugs.; es gibt Prügel): gleich setzt es etwas ab; (Abi. zu 6 a. 4:) Absetzer, der; -s. -: 1. Gerät im Braunkohlentagebau, das den Abraum außerhalb der Abbaustelle absetzt. 2. (Milit.. Luftf.) Person, die im Flugzeug die Absprünge von Fallschirmspringern beaufsichtigt: zu 7. 8. 10: Absetzung« die; -. -en. fbsichern <sw. V.; hat): 1. eine Gefahrenstelle o.a. gegen mögliche Unfälle sichern: eine Baustelle a.; die Unfallstelle mit Warnzeichen a. 2. <a. + sich) sich bei etw. durch entsprechende Vorkehrungen gegen böse Überraschungen schützen: ich sicherte mich vertraglich ab; Ü was hier steht (= geschrieben steht), ist ... abgekopft und abgesichert (durch sorgfältige Recherchen so untermauert, daß es nicht angezweifelt werden kann: Hörzu 9.1973.50); <Abl.:> i^bsi- cherune, die; -. -en. Absicht, die; -. -en [zu t absehen (5 a)]: Plan. Ziel, Vorsatz: Bestreben: Wollen: das war nie meine A.; *mit A. (absichtlich, vorsätzlich, willentlich), ohne A. (absichtslos): sich mit der A. tragen (beabsichtigen): [ernste] Absichten [auf imdn.] haben (ugs.; jmdn. heiraten wollen): <Abl.:> absichtlich [ap'zictlic. nachdrückt, auch: ' J <Adj.; o. Steig.): mit Absicht /gezeigt, geschehend usw.]: vorsätzlich: eine -e Kränkung; das hat er a. getan, dazu: Absichtlichkeit, die; -. -en; <Zus.:) absichtslos <AdJ.; o. Steig.): ohne besondere Absicht, nicht absichtlich, unabsichtlich, dazu: ^b- skhtslosigkeit die; -; absichtsvoll <AdJ.; o. Steig.): mit voller Absicht [geschehend]. tbsiedeh <sw. V.; hat) (Med.): an anderen Stellen des Körpers Metastasen bilden: metastasieren: der Tumor hat Tochtergeschwülste abgesiedelt; <Abl.:> Absiedlung, die; -. -en: svw. t Metastase. f bsbigen <sw. V.; hat): 1. von Anfang bis Ende singen, heruntersingen: alle Strophen eines Liedes a.; <subst.:) unter dem A. schmutziger Lieder, in den Duschraum (Kirst, 08/15, 172). 2. vom (Noten)blau singen, ohne geübt zu haben: sie singt alle Lieder vom Blatt ab. absinken <st. V.; ist): 1. a) in die Tiefe, auf Grund sinken: [im Wasser] versinken: das Boot sank in Sekundenschnelle ab; Ü der... Glanz des absinkenden Tages (Thieß, Legende 183); b) sich [allmählich] senken [u. dadurch niedriger werden]: die Küste sinkt Jährlich um einige Zentimeter ab; der Wasserspiegel ist abgesunken. 2. a) schwächer, niedriger werden: der Blutdruck, das Fieber, die Temperatur sinkt ab. b) schwächer, geringer werden: das Interesse sinkt weiter ab; c) nachlassen, schlechter werden: in seinen Leistungen a.; <subst.:) ein erschreckendes Absinken der Bildung; d) [moralisch] herunterkommen: er sinkt immer mehr ab. Absinth [ap'zmt], der; -[eis. -e [frz. absinthe < lat. absin- thium < griech. apsinthion = Wermut): (gesundheitsschädlicher) grünlicher Branntwein aus Wermut mit Zusatz von Anis u. Fenchel. «bsitzen <unr. V.): l.\ugs.) <hat) a) (abwertend) die Zeit an einem bestimmten Ort widerwillig, nur durch sein Anwesendsein hinter sich bringen: täglich 8 Stunden im Büro a. müssen; daß ich meine schönen Sommertage gewöhnlich in einer grauen Schulstube absitze (Fallada, Herr 100); b) eine Strafe, eine Zeit als Strafe im Gefängnis o. ä. verbüßen: er hat seine Strafe abgesessen; neun Monate Gefängnis a. 2. <ist) a) von einem Reittier steigen: er saß [vom Pferd] ab; abgesessen! (Reitkommando): b) von einem Fahrzeug absteigen, abspringen: die Jungen sitzen [von ihren Rädern] ab; c) (Turnen) von einem Gerät aus dem Sitz in den Stand auf den Boden springen: vom Kasten a. 3. von etw. entfernt sitzen <hat): du sitzt viel zu weit [vom Tisch] ab. 4. durch vieles Sitzen abnutzen <hat): du hast das Polster bereits abgesessen; abgesessene Sessel. 5. (Schweiz.) sich [hin[setzen, sich niederlassen Ost): sitz ab! fbsocken <sw. V.; ist) (salopp): eilig weggehen, sich schnell davonmachen (Ggs.: ansocken): er ist gleich danach wieder abgesockt. absolut [apzo'lu:t] <AdJ.; o. Steig.) [1: wohl unter Einfluß von frz. absolu < lat absolütus. 2. Part, von: absolvere = loslösen, t absolvieren; 5: lat. absolute. Adv. zu absolütus]: 1. allein herrschend, souverän: unumschränkt: ein -er Herrscher; die -e Monarchie. 2. unbedingt, uneingeschränkt, unangefochten, völlig: -e Glaubens- und Gewissensfreiheit. 3. vollkommen, in höchster Weise ideal, ungetrübt, ungestört: eine Stimmung von -em Feierabend. 4. nicht mehr steigerbar, überbietbar, äußerst..., höchst..., letzt...: eine -e Grenze erreichen; der heißeste Tag des Jahres führte zu neuen -en Ausflugsrekorden; -er Nullpunkt (Physik; die tiefste überhaupt mögliche Temperatur, -273.15 °C); -e Temperatur (auf den absoluten Nullpunkt bezogene Temperatur). 5. völlig, ganz, gänzlich, vollständig, hundertprozentig, total: für -e Ruhe sorgen. 6. (meist Philos.) rein, beziehungslos, für sich betrachtet: -es Denken; das -e Sein; -e Kunst, Musik. 7. unabhängig: ohne Hilfsmittel, Bindungen, Beeinflussungen [auskommend] (Ggs.: relativ): «e Größen. 8. (Naturw.) chemisch [fast] rein: -er Alkohol. Äther. 9. (verstärkend bei AdJ. u. Verben) überhaupt, ganz u. gar: das kann ich a. nicht leiden; das ist a. unsinnig; <Abl. zu 2, 6, 7:) Absolutheit, die; -. dazu: Absolutheitsansprudi, der; Absolution [apzolu't$io:n], die; -. -en [mlat. absolutio < lat. absolutio = das Freisprechen (vor Gericht), zu absolvere, t absolvieren] (kath. Rel.): Los-, Freisprechung, Vergebung von Sünden nach der Beichte: Jmdm. [die] A. erteilen; Ü (oft scherzh.) sich bei seiner Frau A. holen; Absolutismus [...'tismusj. der; - [nlat. Bildung zu frz. absolutisme, zu lat. absolütus, t absolut] (hist.): Regierungsform, beider eine Person als Träger der Staatsgewalt eine von anderen Personen od. Institutionen nicht kontrollierte Macht ausübt: bes. Epoche des europäischen Absolutismus vom 17. bis 18. Jh.: der aufgeklärte A.; <Abl.:> Absolutist, der; -en, -en (veraltet): Anhänger des Absolutismus: absolutistisch <AdJ): der -e Staat; Absohitorhra [...to:rium],das; -s, ...ien [..Jan; lat. absolütörium = Befreiungsmittel, zu absolvere. t absolvieren]: 1. (veraltet) Reifezeugnis. 2. (österr.) Bestätigung einer Hochschule, daß man die vorgeschriebene Anzahl von Semestern od. Übungen belegt hat u. deshalb während der noch ausstehenden Abschlußprüfungen nicht mehr inskribieren muß: ich habe mir am Dekanat das A. geholt; Absolvent [apzDl'vent], der; -en, -en [lat. absolvens (Gen.: absolventis). 1. Part, von absolvere, tabsolvieren]: Besucher einer Schule kurz vor od. nach der abschließenden Prüfung: absolvieren [...'vi:ran] <sw. V.; hat) [1: lat. absolvere = vollenden; 2: lat. absolvere = freisprechen (vor Gericht)]: 1. a) (eine Schule o.a.) bis zum Abschluß durchlaufen, [erfolgreich] beenden: das Gymnasium, einen Lehrgang a.; b) durchführen, erledigen, verrichten, ableisten: einen Achtstundentag a. müssen; ein Training, ein anstrengendes Programm, ein Pensum a.; da stand er auch schon mitten im Raum und absolvierte seine ersten Kniebeugen (führte Kniebeugen aus: Kirst, 08/15. 64); c) (eine Prüfung) bestehen: hat er sein Examen absolviert? 2. (kath. Rel.) jmdm. Absolution erteilen: „Ich befehle Ihnen, die heilige Messe zu hören .... wenn Sie absolviert sind" (Böll. Und sagte 74); <Abl. zu 1:) Absolvk- nmg, die; -. absonderlich [ap'zandttlif] <AdJ.): vom Gewöhnlichen, üblichen abweichend: ungewöhnlich, eigentümlich, sonderbar, merkwürdig, seltsam, wunderlich: -e Reaktionen; ein -er Mensch; <Abl.:> Absonderlichkeit die; -. -en; absondern <sw. V.; hat): 1. <a. + sich) sich von jmdm.. etw. fernhalten, Kontakte meiden, lieber für sich bleiben: er sonderte sich meist von seinen Mitschülern ab; Er will ... abgesondert sein.... will allein sein und will von anderen im Grunde nichts wissen (Th. Mann, Krull 417). 2. isolieren, mit anderen nicht zusammenkommen lassen: die an Diphtherie Erkrankten a. 3. (geh.) von etw. trennen: durch einen offenen Bogen, welcher vom Hauptraum einen kleineren absonderst 67
Absonderung te (Th. Mann. Krull 324). 4. (Biol.. Med.) ausscheiden: Gifte a.; <Abl.:) Absonderung, die;-, -en: I. das Sicht- absondern. 2. ausgeschiedener Stoff; Ausscheidung: eine A. der Schweißdrüsen. Absonderung*- (Biol.. Med.): -driise, die; -gewebe, das; -organ, das; -Stoff, der; -titigkeit, die <o. PI.). Qbsomig <Adj.; o. Steig.) (Gartenbau): nicht von der vollen Sonne beschienen, beschattet: Nordfenster oder -er Stand an Ost- und Westfenstern (MM 15. 4. 72, 68). Absorbens [ap'zarbens], das; -. ...nzien [apzx'bentsian] u. ...ntia [...'bentsia; lat. absorbens. 1. Part, von: absorbere, T absorbieren] (Chemie, Physik): absorbierender Stoff; Absorber [ap'zorbB], der; -s. - [engl, absorber. zu: absorb = auf-, einsaugen < mfrz. absorber < lat. absorbere. T absorbieren): 1. (Strahlenchemie): svw. tAbsorbens. 2. Vorrichtung, in der das Lösungsvermögen von Gasen in Flüssigkeiten für techn. Zwecke (z. B. in einer Kältemaschine) ausgenutzt wird; absorbieren [apzar'bhran] <sw. V.; hat) [lat. absorbere = verschlucken, verschlingen]: 1. (Chemie, Physik, Physiol.) aufsaugen, einsaugen, schlucken: die Atmosphäre absorbiert die aus dem Weltraum kommende Strahlungsenergie. 2, beanspruchen, in Anspruch nehmen: jmds. Aufmerksamkeit völlig a.; die Aufgabe hatte alle seine Kräfte absorbiert; <Subst.:> Absorption [apzarp- 't$io:n], die; - [mlat.. spatlat. absorptio=das Verschlingen, zu absorbere, tabsorbieren] (Chemie. Physik. Physiol.): das Absorbieren. Vorgang des Absorbierens: in großen Höhen ist die A. der Atmosphäre kaum noch wirksam; Ü die A. des gesamten gesellschaftlichen Lebens durch den Staat. Absorption»- (Chemie. Physik. Physiol.): -flhigkeit, die; -gewebe, das; ^kiltemaschine, die; -mittel, das; Spektrum, das; -verbst, der; -vermögen, das; -vorging, der; -wärme, die. absorptiv [apznrp'tiifl <Adj.; o. Steig.) [mlat. absorptivus = verschlingend, zu lat. absorbere. Tabsorbieren]: zur Absorption fähig,aufsaugend: Absorptiv [-], das; -s. -e [...'thva): absorbierter Stoff abspalten (spaltete ab, hat abgespaltet/abgespalten): 1. durch Spalten von etw. trennen: ich habe ein Stück Holz abgespaltet; Ü Es ist wirklich nicht der materielle Verlust meiner Manuskripte..., es ist vielmehr das von mir abgespaltene Leben (Werfel. Himmel 10). 2. <a. + sich) sich von jmdm.. etw. lösen: die Masse der Sekten, die sich wieder von den Monophysiten abgespaltet hatten (Thieß. Reich 498); Aus der Physiologie hat sich ... die physiologische Chemie ... abgespalten (Medizin II. 212). 3. (Chemie) (einen Teileines Moleküls, Moleküle durch ehem. Reaktion) abtrennen: das Enzym hat Phosphat abgespaltet; <Abl.:> Abspaltung, die; -. -en. absparen ['ap-Jpa:nan] <sw. V.; hat) (Technik): (ein metallisches Werkstück) durch Abtrennung von Spänen bearbeiten, bes. zur Herstellung einer guten Oberfläche. fbspinen <sw. V.: hat) [t2spänen] (landsch.): (einem jungen Tier, einem Säugling) die Muttermilch entziehen; entwöhnen): das Kleine kriegt Zähnchen, du mußt es a. Abspann, der; -[eis, -e: Nachspann; der an den Schluß eines Fernsehfilms gestellte Teil, in dem Drehbuchautor und Mitwirkende aufgeführt sind (Ggs.: Vorspann): Während der A. läuft ... (MM 13. 4. 1974, 54). Abspann-: -Isolator, der (Elektrot.); kleine, die. vgl. -seil; Miss*, der (Elektrot.). (auch:) Abspannungsmast; -seil, das (Technik): Seil zum [Abspannen (3); -transfonnator, der (Elektrot.); -werk, das (Elektrot.). abspannen <sw. V.; hat) /vgl. abgespannt/: 1. (ein Zugtier) vom Wagen spannen (Ggs.: anspannen): hast du die Pferde abgespannt?; den Wagen a. 2. (selten) sich von einer Spannung lösen, entspannen: die Glieder a.: ich brauchte ... mich eigentlich nur ein wenig gehenzulassen und abzuspannen (Th. Mann. Krull 45). 3. (Technik) (in die Luft Ragendes) mit gespannten Seilen sichern: einen Pylon mit Schrägseilen a. abspannen <sw.V.; hat) [mhd. abspenen = der Mutterbrust entwöhnen; weglocken; wohl vermischt mit 'abspannen; Tabspänen, abspenstig] (selten): abspenstig machen, ausspannen: er hat mir die Freundin abgespannt. Abspannung, die; -: 1. körperliche u.lod. geistige Ermüdung: das Gesicht drückte äußerste A. aus. 2. a) das * Abspannen (3); b) (Technik) Abspannseil!ej: die A. ist gerissen. f bsparen, sich <sw. V.; hat): durch längeres Sparen für sich erlangen, erwerben: ich habe mir das Rad [von meinem Taschengeld] abgespart; Ü die gewissermaßen dem Groß- stadtgebrause abgesparte Stille (Maass, Goufle 165). abspecken [ap-Jpekn] <sw. V.; hat) (salopp): machen, daß man abnimmt: Am Ostersonntag hatten die Abmagerungsbemühungen des Vizekanzlers, der fünf Kilogramm a. will. Erfolg (Spiegel 17,1966,159); Ü Insgesamt speckten Christ-und Freidemokraten 3,1 Milliarden Mark ab (kürzten Ausgaben; Spiegel 51. 1966, 40). gbspefaen (speiste ab. hat abgespeist/(schweiz. auch.) abge- spiesen): 1. a) (abwertend) mit einer Mahlzeit versorgen, beköstigen: die Kinder werden in der Küche abgespeist; b) (ugs.) mit weniger, als erhofft od. erwartet, vertrösten: Jmdn. mit Redensarten, mit Vertröstungen a.; Die seltsame Lust mancher Weiber, sich mit der Toten Tatenruhm ... a. zu lassen (Kirst, 08/15, 927). 2. (selten, geh.) fertig, zu Ende speisen: Kaum hatte er abgespeist, so kehrte auch Joachim zurück (Th. Mann, Zauberberg 266); <Abl.:) Abspeisung, die; -. -en: Bei den ... Massenfeiern gab es die gemeinsame A. (Verköstigung) in den Kantinen (FAZ 25. 11.61.46). abspenstig [ap-Jpensti^ eigtl. = anderen Sinnes, sich abwendend, weggelockt, zu t abspannen] in der Verbindung invfan. jmdn., etw. a. machen (jmdn. dazu bringen, sich von einem anderen abzuwenden; jmdn. durch Überreden dazu bringen, etw.. was er besitzt, herzugeben): ist es ... die alte Freude, einem anderen etwas a. zu machen? (Remar- que. Obelisk 199). ^bsperr: ^dienst der (Rennsport); HPaben, der: Wassergraben eines Freigeheges im Zoo; ^hahn, der (Technik); --kette, die: Kette von Menschen* Polizisten* die etw. absperren; Kommando, das (Polizei, Milit.); Muunschaft, die (Rennsport); Mnauer, die; -Schieber, der (Technik); -«il, das; -vcntiU das (Technik); -Vorrichtung, die (Technik). «bsparen <sw. V.; hat): 1. (österr.. südd.) (einen Raum o.a.) mit einem Schlüssel zu-, abschließen: das Zimmer, die Wohnungstür a.; der Schrank war abgesperrt. 2. (den Zugang zu etw.) sperren, etw. abriegeln: die Unglücksstelle hermetisch a. 3. (das Fließen, Strömen von etw.) unterbrechen, abdrosseln: Umdm.] das Wasser, das Gas a. 4. (Tischlerei) Furniere beidseitig auf eine Mittellage aufleimen, wobei die Faserrichtungen um 90° versetzt sind; <Abl.:) Absperrung, die; -. -en: 1. das Absperren. 2. Sperre. Barriere, durch die ein Bereich abgesperrt wird: die -en durchbrechen. fbspiegetn <sw. V.; hat): 1. a) als Spiegelbild wiedergeben, spiegelnd zurückwerfen: das Wasser spiegelt den Baum ab;b)<a. + sich} als Spiegelbild hervortreten; sich spiegelnder Baum spiegelt sich Dm Wasser] ab; Ü Schaff bekämpft ... die Meinung, die Sprache spiegle die Gegenstände nicht ab (Mutterspr. 4/5. 1968. 157); <Abl.:> Abspiegelung od. Abspieglung, die; -. -en. ^bspid. das; -s (Ballspiele): das Abspielen (3): dem Verteidiger unterlief ein schlechtes A.; sein schlechtes A. (sein schlecht abgespielter Ball) landete beim Gegner; abspielen <sw. V.; hat): 1. a) von Anfang bis Ende] spielen, ablaufen lassen: er spielte das Tonband (bis zur Hälfte] ab; die Nationalhymnen wurden abgespielt; b) durch vieles Spielen abnutzen: du hast die Platte schon ganz schön abgespielt; (meist im 2. Part.:) ein abgespielter Film; abgespielte Karten, Tennisbälle. 2. vom f Noten Iblatt spielen, ohne geübt zu haben: er kann alles vom Blatt a. 3. (Ballspiele) (den Ball, die Scheibe einem Spieler der eigenen Mannschaft) abgeben, zuspielen: der Verteidiger muß früher, schneller a.; er spielte [den Ball] an den Linksaußen ab; wie sehnsüchtig er nach einem Kameraden Ausschau hält, zu dem er hätte a. können (Walter. Spiele 22). 4. <a. + sich) sich ereignen, vor sich gehen, sich zutragen, geschehen, stattfinden: alles spielte sich rasend schnell, vor seinen Augen ab; der Vorfall, der Überfall hat sich vor der Bank abgespielt; das Gespräch spielte sich im Hausflur ab; De Bruyn hatte oft das Gefühl, als spiele das Leben sich hier ab wie auf Böden (Gaiser. Jagd 44); • da/hier spielt sieb nichts ab! (ugs.; das kommt nicht in Frage, daraus wird nichts). fbspbnen <st. V.; hat): (Garn von der Spindel, dem Rocken) spinnend aufbrauchen: sie hat den Faden ganz abgesponnen; Ü Vater Lot spann seinen Faden von der Spindel des Schicksals ab (Kaiser, Villa 153); (auch a. + sich:) überall spannen sich Handlungen ab (gingen sie vor sich; Gaiser, Jagd 116). absplittern <sw. V.): 1. in Splittern von etw. ablösen <hat): 68
Abstand der Blitz splitterte den Ast ab. 2. sich in Splittern ablösen <ist>: der Lack ist abgesplittert; abgesplitterte Farbe. 3. <a. + sich) sich abspalten: die kleine Gruppe splitterte sich ab; <Abl.:) Absplittern«« die; -. -en. Absprache, die; -, -n: Verabredung, Vereinbarung. Übereinkommen, Übereinkunft: eine A. treffen; ohne vorherige A.; <Zus.:) tbspracheflemiB <Adj.; o. Steig.); absprechen <st. V.; hat): 1. a) auf Grund eines /gerichtlichen] Urteils aberkennen (Ggs.: zusprechen): Durch den Erlaß der Nürnberger Gesetze ... wurde den Juden das Staatsbürgen-echt abgesprochen (Fraenkel. Staat 147); b)für nicht vorhanden erklären: behaupten, daß jmdm. eine bestimmte Eigenschaft o. ä. fehlt: er sprach ihm jede Sachkenntnis ab; Weininger versuchte ... dem Weib die Seele abzusprechen (Grass. Hundejahre 202); Jmdm. ein Recht zu etw. a. (streitig machen). 2. etw. mit jmdm. verabreden, vereinbaren, ausmachen: sie haben ihre Aussagen offensichtlich miteinander abgesprochen; (auch a. + sich:) ich hatte mich mit ihm abgesprochen; sie hatten sich abgesprochen (sich im Gespräch über eine Frage geeinigt, einen gemeinsamen Beschluß gefaßt). 3. (veraltet) sich ablehnend über etw. äußern, negativ beurteilen: faszinierte ihn doch geradezu ihre bombensichere Art. über Dinge abzusprechen (A. Kolb. Schaukel 123); (noch als 1. Part.:) absprechend: abfällig, ablehnend, tadelnd: ein -es Urteil; sich a. über Jmdn., etw. äußern. abspreizen <sw. V.; hat): 1. (ein Körperglied) seitwärts strek- ken: Ich hielt die Hände abgespreizt, damit sie sehen konnten, daß ich nichts im Schilde führte (Bieter. Bonifaz 79). 2. (Bauw.) (senkrecht verlaufende Bauteile) waagrecht gegeneinander abstützen. absprengen <sw. V.; hat): 1. von etw. lossprengen: er sprengte das Gesteinsstück ab; nach dem Einschuß in die Erdumlaufbahn muß sich das Raumschiff a. 2. von einem Ganzen trennen und isolieren: einige Soldaten, die von ihrer Truppe abgesprengt worden waren; abgesprengte Einheiten. abspringen <st. V.; ist): 1. a) sich aus einem Anlauf, dem Stand heraus abdrücken u. springen: losspringen: er springt mit dem linken Bein ab; aber der entscheidende (Fehler) war. daß Gustl nicht absprang. Er fuhr einfach über die Schanze (Maegerlein. Piste IS); b) von einem [fahrenden] Fahrzeug, einem Reittier o. ä. herunterspringen (Ggs.: aufspringen 2): von der Straßenbahn, vom Pferd a.; der Pilot ist mit dem Fallschirm abgesprungen; aus dem Stand a. (Turnen; mit einem Sprung vom Gerät abgehen): c) sich plötzlich von etw. lösen u. wegspringen: die Deckel sprangen von den Kisten ab; wie ich gerade einen Berg hinunterbrause, springt mir doch die Kette ab (Johnson. Achim 179); d) von etw. abplatzen: an einigen Stellen warder Lack abgesprungen; Sie zeigen sofort, ob irgendwo ein Teil der Schutzschicht abgesprungen ist (DM Test 49, 1965. 40); e) von etw. abprallen, zurückspringen: der Ball sprang vom Pfosten ab. 2. (ugs.) von etw. Abstand nehmen, sich abwenden, sich von etw. unvermittelt zurückziehen, zurücktreten: vor Unterzeichnung eines Vertrages a.; ein Teil der Kundschaft wird a.; Karl, spring ab, jetzt, in fünf Jahren ist für dich endgültig der Ofen aus (v. d. Grün. Glatteis 248). abspritzen <sw. V.): 1. (hat) a) durch Bespritzen mit Wasser o. ä. reinigen: ich habe den Wagen abgespritzt; (auch a. + sich:) er spritzte sich mit dem Gartenschlauch ab; b) mit Hilfe eines Wasserstrahls entfernen: ich werde den Dreck [mit dem Schlauch! a.; c) (Pflanzen) mit einer chemischen Lösung besprühen: die Beerensträucher a. 2. (ns. verhüllend) durch eine Injektion töten <hat>: Hoffmeyer war es auch, der einem der Angeklagten, der die ... Häftlinge mit Phenolspritzen ... tötete, zurief: ..Sagen Sie nicht mehr .abspritzen', ich kann das Wort nicht mehr hören" (Zeit 8. 5. 64. 7). 3. von etw. spritzend abprallen <ist>: der angeworfene Kalk spritzte von der Wand, die Wassertropfen spritzten von der Schutzscheibe ab. 4. (salopp) eilig davongehen, -fahren (ist): der Kradmelder spritzte ab. 5. (Kochk.) mit ein paar Tropfen von etw. würzen, abschmecken (hat): sollten Sie ... gut gekühlt und abgespritzt mit frischer Zitrone servieren (Spiegel, Dez. 65, 153). 6. (derb) svw. tejakulieren. Absprung, der; -[e]s. Absprünge: a) Losspringen: den Körper nach dem A. weit nach vorn werfen; Ü Die Zeit sei erfüllt ... Man dürfe nicht kneifen, müsse den A. wagen (Feuchtwanger. Erfolg 662); b) Herunterspringen: A. vom Sprungturm. Absprung-: -bauten, der (Leichtathletik): svw. T Sprungbalken; ^basfe, die (Milit.); -bein, das (Leichtathletik): für den Absprung (1) bevorzugtes, meist sprungkräftigeres Bein: -bombe, die (Milit.): Bombe, die von der Bahn einer Raumstation od. eines Satelliten abspringt u. in einer Abstiegsbahn auf das Ziel eingesteuert wird: -hafen, der (Milit.. Luftf): Flughafen, von dem Militärflugzeuge zu ihren Einsätzen starten: -höhe, die (Milit.. Luftf.); -«nie, die (Leichtathletik): hintere Grenze des Absprungbalkens in Richtung Sprunggrube: -raun, der (Leichtathletik): svw. t-zone; -schritt, der (Leichtathletik): letzter Schritt des Anlaufs, aus dem heraus der Absprung erfolgt: -tisch, der (Skispringen): Schanzentisch einer Sprungschanze, von dem abgesprungen wird: ^zone, die (Leichtathletik): 80 cm breiter Raum vor u. hinter dem Absprungbalken, aus dem beim Weitsprung der Jugendlichen der Absprung erfolgen muß. tbspulen <sw. V.; hat): 1. (Ggs.: aufspulen) a) /sich! von einer Spule o. ä. abwickeln, von einer Spule ablaufen: lehnte sie an einer Taurolle, die sich von einem eisernen Pflock abspulte (Zuckmayer, Herr 158); b) von einer Spule o. ä. abwickeln, herunterwickeln: das Garn a. 2« (ugs.) a) etw. filmen: das ... mit betonter Schnodderigkeit abgespulte Abenteuer von einem, der auszog ... (MM 28. 2. 69, 47); b) einen Schmal/[film vorführen: einen Film a. gbspülen <sw. V.; hat): a) durch Spülen entfernen, mit Wasser o.a. wegspülen: den Seifenschaum mit Wasser a.; Ü als ob das Wasser alle Unrast, alle Angst ... von ihnen abgespült hätte (Apitz. Wölfe 16); b) durch Spülen von etw. reinigen, frei machen: die Arme a.; den Teller mit heißem Wasser a.; <Abl.:> Abspülung, die; -. -en (Geol.): Abtragungstätigkeit des an der Oberfläche der Erde abfließenden Wassers. ^bspunden <sw. V.; hat) (Technik): mit Spundwänden abtrennen: Eine riesige Fläche des Flußbettes vom Rhein wurde abgespundet (MM 9. 6. 71. 8). abstammen <sw. V.; Formen mit 2. Part, sind nicht üblich): seinen Ursprung von jmdm. od. etw. herleiten: er stammte in direkter Linie von Karl dem Großen ab; Aber der Mensch, so hört man immer, stammt doch vom Affen ab? (Th. Mann. Krull 312); (Abl.:> Abstammung, die; -: Herkunft, Abkunft: er ist adliger A. fbstammunoB-, Abstammung*-: -geschichtlich (AdJ.; o. Steig.); -klage, die (Jur.); -lehre, die (Biol.): Lehre von der Abstammung aller die Erde bewohnenden Organismen von niederen Arten durch allmähliche Umbildung: -nadi- wefe, der: 1. (Viehzucht) Nachweis der Abstammung eines Zuchttieres bis zur 5. Generation im Herdbuch. 2. (ns.) Nachweis deutscher (arischer) Abstammung: -Prüfung, die (jur.): -recht, das (Jur.): Maßgeblichkeit der Abstammung für die Staatsangehörigkeit: -theorie, die: Theorie einer Abstammungslehre: -Urkunde, die. Abstand, der; -[e]s. Abstände [1 a: geb. von Ph. v. Zesen als Lehnübersetzung von: Distanz]: 1. a) räumliche Entfernung zwischen zwei Punkten, Körpern: Zwischenraum, Distanz (1): der A. zwischen ihnen hatte sich verkleinert; in SO Meter A.; über einen A. von sechs oder sieben Meter[nl hinweg; ein A. auf 10 m (Schweiz.; von 10 m): Ü der soziale A. (die gesellschaftlichen Rangunterschiede): mit diesem Tor stellten die Stürmer den alten A. (Sport; die Differenz der von beiden Mannschaften erzielten Tore) wieder her; *von etw. A. nehmen (geh.; etw. nicht tun, von etw. absehen, auf etw. verzichten)', mit A. (bei weitem): er war mit A. der Beste, b) Spanne zwischen zwei Zeitpunkten: ein A. von 14 Sekunden; der A. beträgt 6 Minuten; hatte er ( = ein Rennfahrer) ... zwischen sich und den in seinem Ford verzweifelt kämpfenden Phil Hill 30 Sekunden A. gelegt (Welt 24. 5. 65.16); in regelmäßigen Abständen; Er besucht in Abständen ein bekanntes Haus in der Bäckerstraße (Doderer. Wasserfälle 76); Ü es fehlt ihm noch der innere A. zu den Ereignissen (es ist noch nicht genug Zeit verstrichen, die ihm eine klarere, ruhigere Beurteilung der Ereignisse erlaubte). 2. Reserviertheit, Zurückhaltung im Umgang mit anderen Menschen: Distanz (2 b): den gebührenden A. wahren; er kann nicht genügend A. halten; was sich als groß ... zu bezeichnen wünscht, das zeichnet sich... durch Distanz aus,... zieht... hinter Absperrungen an uns vorüber. Die Privilegien der Großen schaffen A. (Thielicke, Ich glaube 143). 3. (ugs.) svw. t Abstandssumme. Abfindung: Willachs in der Augsburger Straße geben ihre Wohnung gegen einen A. an Bernhardt (Tuchol- 69
abständig sky, Werke I, 390); «bstindig <Adj.; nicht adv.) [zu veralt. abstehen = durch langes Stehen die (Lebens)kraft verlieren, zugrunde gehen] (Forstw.): (von Bäumen) durch zu langes Stehen verdorben, überaltert, absterbend, dürr: -e Bäume; der Schlag ist a • <Abl.:> ^faständigkeit, die; - (selten): Überalterung. Überlebtheit. Rückständigkeit: (Frisch)... rügt die A. in Sprache und Argument (Sprache 26. 1968, 173); Abstandssumme, die -, -n [zu veraltet Abstand = das Aufgeben eines Rechts]: Summe, die jmdm. gezahlt wird, damit er auf einen Besitz, ein Recht verzichtet: eine erhebliche A. bieten, leisten. fbstatten [ap-Itatn] <sw. V.; hat) (zu mhd. staten = an eine Stelle bringen] (als Funktionsverb geh.): das im Subst. Genannte offiziell, formell, aus Pflichterfüllung tun: Jmdm. Bericht a. (berichten): Jmdm. einen Besuch a. (Jmdn. besuchen): Jmdm. seinen Dank a. (Jmdm. danken): <Abl.:> ^bstattung, die; -. abstauben <sw. V.; hat): 1. vom Staub befreien: die Möbel, die Bilder a.; sie staubt nicht gründlich genug ab; Er sah kurz zu Barbara hinüber, die ... sich mit nervösen Handbewegungen abzustauben versuchte (Kirst, 08/15, 750). 2. (salopp) sich etwas auf nicht ganz korrekte Weise aneignen, irgendwo unbemerkt mitnehmen: ein paar Zigaretten, eine Uhr a.; Bis zum Freitag morgen konnte er ordentlich abgestaubt haben (Kronen-Zeitung, Wien, IS. 12. 1967, 25). 3. (bes. Fußball) durch Ausnutzen eines glücklichen Zufalls ein Tor schießen. 4. (landsch.) ausschimpfen: <AbI. zu 3:> Abstauber, der; -s, -: Spieler, der ein Abstaubertor erzielt, dazu: Abstaubertor, das: Zufallstor: fbstiuben (landsch.): svw. t abstauben (1, 4). «bstedien <st. V.; hat): 1. (ein Schlachttier) durch das Durchstechen der Halsschlagader töten: ein Schwein, einen Hammel a.; (vulg. von Menschen:) und nimm's nicht übel, Kamerad, daß ich dich a. wollte (Remarque, Obelisk 320). 2. (mit einem Werkzeug) aus einem zusammenhängenden Ganzen herauslösen: die Grasnarbe [mit dem Spaten] a.; Torf a.; Teig mit einem Löffel a. 3. a) (etw. Flüssiges) durch eine Öffnung in einem Behälter u. ä. abfließen lassen: Bier a.; Stahl a.; b) das Abflußloch o. ä. öffnen: einen Hochofen a. 4. ein Maß mit einem Zirkel übertragen. S. zu jmdm.. etw. einen Kontrast bilden, sich [stark] abheben: sie stach durch ihr gepflegtes Äußeres von den anderen ab; eine abstechende Farbe; Abstecher l'ap-JtefB]. der; -s. - [niederd. afsteker < niederl. afsteker = kurze Fahrt im Beiboot, das mit dem Bootshaken vom Schiff absticht, zu: afsteken = ein Boot mit dem Bootshaken abstoßen]: das Aufsuchen eines abseits von der Reiseroute liegenden Ziels: einen kurzen A. nach Berlin machen, unternehmen; Ü der Autor macht dann einen A. in die moderne Psychologie. abstecken <sw. V.; hat): 1. (ein Gebiet, eine Strecke) mit in den Boden gesteckten Pfählen. Pflöcken. Fähnchen u. ä. abgrenzen: die Zeltplätze a.; den Kurs Air ein Skirennen a.; Ü Rusk und Gromyko stecken ihre Ausgangspositionen ab (legen sie fest, umreißen sie: FAZ 23. 9. 61. 1). 2. (Schneiderei) (ein nicht passendes Kleid o. ä.) mit Stecknadeln so stecken, daß es danach passend genaht werden kann: die Schneiderin steckt das Kleid ab. 3, (etw. Festgestecktes) wieder abnehmen (Ggs.: anstecken): das Namensschildchen, eine Plakette a. abstehen <unr. V.; hat) /vgl. abgestanden/: 1. a) in einem bestimmten Abstand stehen, wegstehen: der Schrank steht zu weit [von der Wand] ab; b) vom Ansatzpunkt wegstehen: wegstehen, nicht anliegen: ihre roten Zöpfe standen ihr steif wie erfrorene Eichhörnchenschwänze vom Kopf ab (Schnurre, Bart SO); (oft im 1. Part.:) abstehende Ohren. 2. (geh.) von etw. ablassen. Abstand nehmen, etw. aufgeben: von einem Plan, einer Absicht a. 3. (ugs.) (eine Zeit) stehend hinter sich bringen: zwei Stunden Wache a.; <Abl. zu 1 b):> ^bsteher, der; -s. - (Kunstkraftsport): Figur einer Darbietung, beider sich einer der Athleten waagrecht streckt und dabei den Kopf zwischen den Knien od. Beinen eines Partners hat. fbstehlen <st. V.; hat): [mit Mühe. List od. BetrugJ wegnehmen: ich muß mir die Zeit dazu förmlich a. absteifen <sw. V.; hat) (Bauw.): durch Balken o.a. stützen, abfangen: die Mauer, der Schacht muß abgesteift werden; <Abl.:> Absteifung, die; -. -en. Absteige, die; -. -n (ugs.): svw. t Absteigequartier; absteigen <st. V.; ist): 1. (Ggs.: aufsteigen) a) von etw. heruntersteigen: vom Rad. vom Pferd a.; b) nach unten, abwärts steigen: ins Tal a.; c) (oft 1. Part.) absteigend: abwärts gehend, verlaufend: ein -es Heizungsrohr; Ü die -e Linie (Nachkommenschaft) . 2. (veraltend) [in einem Gasthof. Hotel einkehren u.j übernachten: in einem kleinen Hotel a. 3. (Sport) in eine niedrigere Leistungsklasse eingestuft werden (Ggs.: aufsteigen): der Verein ist in der vorigen Saison abgestiegen; <Abl. zu 3:) Absteiger, der; -s, -: absteigender Verein (Ggs.: Aufsteiger); <Zus. zu 2:) 4J*tei&equartfer. (österr.:) ^Jbsteinuartier, das: 1. Hotel od. Privatquartier, in dem man auf einer Reise absteigt: An diesem Prunkcorso war mein in der Tat palastartiges Absteigequartier gelegen (Th. Mann. Krull 323). 2. (abwertend) a) svw. T Stundenhotel: Umarmungen auf Plüschsofas ... und in den dreckigen Betten billiger Absteigequartiere (Böii. Haus 28); b) Zweitwohnung, in der ein verheirateter Mann seine Geliebte empfängt. AbsteU-: -bahnbof.der: Bahnhof, der für das Bilden. Auflösen od. Abstellen (2 b) von Reisezügen vorgesehen ist: Mflete, das: totes Gleis, auf dem Eisenbahnwagen od. -züge abgestellt (2 b) werden: * Jmdn./(seltener:) etw. auf das/aufs/auf ein A. schieben (ugs.; seines Wirkungsbereiches. Einflusses berauben: jmdn. kaltstellen): dieser Vorschlag ... wurde rasch auf ein Abstellgeleise geschoben (Enzensberger. Einzelheiten I, 51); -hahiu der: Hahn zum Abstellen (4 a); -hebe!, der: Hebel zum Abstellen (4 a); -kamner, die: Kammer zum Abstellen (2 b); myudi, der; ^tbch, der: Tisch zum Abstellen (1); ^von-ichtung, die: Vorrichtung zum Abstellen (4). abstellen <sw. V.; hat) [7: urspr. südd. = als Ziel (aufstellen!: 1. (eine Last, die man trägt) niedersetzen, an einen sich gerade anbietenden Platz stellen: einen Korb, ein Tablett, seinen Koffer a. 2. a) (etw.. was man nicht [mehr/ benutzt) in einen Abstellraum stellen: die alten Möbel in der Dachkammer a.; b) vorübergehend an einem geeigneten Platz unterbringen, hinstellen: das Fahrrad an der Wand, das Auto im Hof a. 3. abrücken, entfernt stellen: wir müssen den Schrank ein wenig von der Wand a. 4. (Ggs.: anstellen) a) im Fließen. Strömen o.a. anhalten: das Wasser, das Gas a.; b) (die Vorrichtung, die Maschine u.a.. mit der etw. betrieben wird) außer Betrieb setzen: das Radio, den Motor a.; den Haupthahn a. (zudrehen). 5. unterbinden, beseitigen, beheben: eine Unsitte. Mißstände a. 6. abkommandieren, beordern: einen Häftling [für Außenarbeiten] a. 7. a) auf etw. gründen, nach etw. ausrichten, einstellen: die Produktion auf den Publikumsgeschmack a.; b) sich auf etw. beziehen, auf etw. Rücksicht nehmen, einer Sache Rechnung tragen: Es (= das Arbeitsgericht) stellte... darauf ab. daß die langen Haare eine Unfallgefahr herbeiführen könnten (MM 10. 9. 66. 53). 8. (Sport) einen Spieler für Spiele außerhalb der Vereinsmannschaft zur Verfügung stellen: der Verein wollte keinen Spieler a. 9. (Schweiz.) sich [hin}stellen. stehen: Als ich zum Ufer zurückschwamm ... ich hoffte schon a. zu können: plötzlich kein Boden (Frisch. Gantenbein 384); <Abl. zu 2. 4-8:) Abstdkiw, die; -, -en. abstempeln <sw. V.; hat): 1. mit einem Stempel versehen: Briefmarken, den Ausweis, eine Karte a. 2. als etw. kennzeichnen, festlegen: zu etw. erklären: Jmdn. zum, als Geisteskranken a.; eine Bewegung als reaktionär a.; Die Fraktion ist ... zu Ja-Sagern abgestempelt worden (Dönhoff. Ära 22); <Abl.:> ^brtcmpfellung, die; -, -en. absteppen <sw. V.; hat): mit Steppnähten versehen: Falten a.; ein abgesteppter Kragen. absterben <st. V.; ist): 1. a) (veraltet, selten) svw. T sterben: die ... erst kürzlich abgestorbenen Mitglieder von Herrscherhäusern (Machui,Titel 25); b) (von Teilen des menschlichen, tierischen od. pflanzlichen Organismus) allmählich aufhören zu leben: die Zellen. Blätter sterben ab; abgestorbene Bäume. Äste; c) verschwinden, aufhören [zu existieren, ad funktionieren o. ä.J: das alte Brauchtum stirbt allmählich ab. 2. (von Gliedern) durch Frost od. mangelhafte Durchblutung gefühllos werden, die Empfindung verlieren: die Zehen sind [mir] vor Kälte [wie] abgestorben; abgestorbene Finger. Abstich, der; -[eis. -e: 1. <o. PI.) das Abstechen (2): der A. von Torf, Rasen. 2. (Schneiderei) Art des Kantenverlaufs beim Sakko vom unteren bzw. mittleren Knopf bis zur unteren Kante: stark fliehender A. 3. (Hüttenw.) a) <o. PI.) das Abstechen (3 b): der A. des [Rohleisens; b) Teil eines 70
abstrampeln Hochofens u.a.. durch den das Eisen abgelassen wird: die Gießpfanne unter den A. rücken. Abstieg ['ap-Jsti:k]. der; -[eis. < (Ggs.: Aufstieg): 1. a) das Abwärtssteigen von einer Erhöhung, aus der Höhe: der A. vom Gipfel war recht beschwerlich; b) abwärts führender Weg: ein steiler A. 2. a) Niedergang: einen wirtschaftlichen A. erleben; der soziale Auf- und Abstieg; den moralischen A. aufzuhalten suchen; b) (Sport) das Eingestuftwerden in eine niedrigere Leistungsklasse: die Elf mußte gegen den A. kämpfen. Abstiegs-, Abstiegs-: -bahn, die (Raumf.); ^gefahr. die (Sport); -gefährdet <Adj.) (Sport): die -e Elf; -kämpf, der (Sport): a) das Kämpfen gegen den drohenden Abstieg: der A. unter den Vereinen spitzt sich zu; b) Spiel, bei dem der Verlierer absteigen (3) muß: der A. endete unentschieden; -kandidat. der (Sport); -stufe, die: Stufe mit eigenem Versorgungs- und Antriebssystem zum Abstieg aus einem Orbit an die Oberfläche des Mondes od. eines Planeten. abstillen <sw. V.; hat): (einem jungen Tier, einem Säugling) die Muttermilch entziehen: du mußt den Kleinen a.; sie hat abgestillt. Abstimm- (Nachrichtent.): -anzeige, die: Instrument od. Röhre, die die korrekte Abstimmung eines Funkempfängers auf die Frequenz des empfangenen Senders optisch wahr- nehmbar macht, dazu: -anzeigeröhre, die: -automatik, die; -knöpf, der; -kondensator, der; -kreis, der; -schärfe, die; -verstärket-, der; -Vorrichtung, die. abstimmen <sw. V.; hat): 1. durch Abgabe der Stimmen eine Entscheidung über etw. herbeiführen: geheim, mit Ja od. Nein a.; über einen Antrag a.; Wenn Sie in der Apothekerfrage nicht in unserem Sinne abstimmen, werden ... Sie ... nicht mehr gewählt werden (Dönhoff. Ära 35). 2. isich, etw.,1 in Einklang mit etw., jmdm. bringen: seine Rede auf die Zuhörer a.; sich aufeinander, untereinander a.; ich habe mich in dieser Frage, darüber mit meinem Partner abgestimmt; (häufig im 2. Part.:) eine fein abgestimmte Mischung; <Abl.:) Abstimmung« die; -. -en: 1. das Abstimmen (1); Stimmabgabe: eine geheime A. vornehmen; eine Wahl durch A.; zur A. schreiten. 2. das Abstimmen (2), In-Einklang-Bringen: die A. von Interessen. Plänen; die A. (Kaufmannsspr.; Kontrolle) der Konten. Abstimmung*- (Abstimmung 1): -Ergebnis, das; -niederlage, die; -sieg* der; -verfahren, das. abstinent [apsti'nent] <AdJ.; o. Steig.) [lat. abstinens (Genitiv: abstinentis). zu: abstinere = sich enthalten]: enthaltsam, meist in bezug auf alkoholische Getränke: a. leben; <Subst.:> Abstinent [-1, der; -en, -en (selten): Person, die abstinent lebt: ein gesunder und friedlicher Mann. Witwer. A. (Frisch. Gantenbein 75); Abstinenz [apsti'noitj], die; - [lat. abstinentia. zu: abstinens. t abstinent; bezogen auf Alkoholgenuß im 19. Jh. von engl, (total) abstinence beeinflußt]: Enthaltsamkeit, meist in bezug auf alkoholische Ge- tränke: daß er einem Verein angehörte, der... seine Mitglieder zur A. verpflichtete (Küpper. Simplicius 212); <Abl.:> Abstinenzler, der: -s. - (oft abwertend): Person, die Abstinenz übt, Antialkoholiker. Abstinenz-: -bewegung, die: -Erscheinung, die (Med.): Erscheinung, die bei plötzlicher Abstinenz von etw., bes. von einer Droge, eintritt: -gebot, das (kath. Kirche): Gebot, das die Gläubigen dazu verpflichtet, an bestimmten Tagen kein Fleisch zu essen: -tag, der: Tag, an dem das Abstinenzgebot eingehalten werden soll: -theorie, die: Zinstheorie, nach der der Zins die Belohnung dessen ist, der auf sofortigen Konsum verzichtet: -verein, der: Verein, der seine Mitglieder zur Enthaltung von Alkohol u. Tabak verpflichtet: -Verpflichtung, die. abstinken <st. V.; ist): 1. (ugs.) davongehen: sich davonmachen: stink ab! 2. (derb landsch.) sterben: Gott sei Dank ist dieser Mistkerl abgestunken. abstoppen <sw. V.; hat): 1. a) (Fahrzeuge, Maschinen o.a.) zum Stehen, zum Stillstand bringen: das Auto, die Maschine a.; ein Polizist stoppte den Verkehr ab (brachte ihn zum Stehen): Üdie Produktion wurde abgestoppt (gedrosselt); im August ließ er die Euthanasie-Aktion auf Grund kirchlicher Proteste a. (einstellen: Hochhuth. Stellvertreter 238); b) zum Stillstand kommen, an/halten: der Wagen, der Fahrer stoppte plötzlich ab; der Stürmer konnte noch rechtzeitig a. (im Laufen anhalten). 2. mit der Stoppuhr messen: die Zeit, die Läufer a. Abstoß, der; -es. Abstöße: 1. Stoß von etw. weg: ein kräftiger A. [vom Boden. Ufer]. 2. (Fußball) Beförderung des Balles aus dem Strafraum ins Spielfeld: der A. mißglückte; <Zus. zu 1:) Abstoßbein, das (Leichtathletik): Bein, mit dem man sich (besonders beim Hürdenlauf vor überspringen der Hürde) vom Boden abstößt; fbstoßen <st. V.): 1. a) [sich/ mit einem kräftigen Stoß von etw. wegbewegen <hat>: er hat das Boot vom Ufer abgestoßen; ich stieß mich mit den Füßen [vom Boden] ab: (bes. Physik:) gleichnamige Magnetpole stoßen einander, sich [gegenseitig] ab; b) sich mit einem kräftigen Stoß von etw. entfernen <ist/hat>: die Stelle, von der das Boot abgestoßen war/hatte. 2. (hat) a) sich /mit einem Stoß] von etw. ablösen: Da stoßen sich immer wieder Knochenteilchen ab (Sebastian, Krankenhaus 72); Ü Ich mußte die Vergangenheit a. (Lenz, Brot 164); b) von sich wegstoßen, abwerfen: Schwanzenden, die Molche und Salamander abstoßen, wenn man sie mit der Hand greift (Grass. Hundejahre 119). 3. <hat) a) durch Bezahlen loswerden: seine Schulden abzustoßen suchen; b) (aus Gründen der Rentabilität) verkaufen: Sie müssen ihre Aktien ... in aller Stille a. (Hochhuth. Stellvertreter 157). 4. durch einen beschädigenden Stoß von etw. abtrennen <hat>: die Politur von den Möbeln a.; die Möbel a. (durch Anstoßen beschädigen); überall abgestoßenes Mobiliar; abgestoßene Tassen. 5. mit Widerwillen, Abscheu, Ekel erfüllen <hat): dieser Mensch, sein Wesen, seine Art stößt mich ab; Das unmenschliche Element Meer stieß mich ab (Kaschnitz. Wohin 109); ein abstoßendes Benehmen. Äußereis]; sie war abstoßend häßlich (sehr, überaus häßlich). 6. (Leichtathletik) die Kugel beim Kugelstoßen mit Schwung des Körpers aus der Hand schnellen lassen <hat): kraftvoll a.; <Abl. zu 2, 3 u. 3:) ^bstoßung, die; -. fbstottern <sw. V.; hat) (ugs.): a) in regelmäßigen kleineren Beträgen bezahlen: den Fernseher, das Auto a.; b) (einen bestimmten Betrag) ratenweise zahlen: wir müssen monatlich fünfzig Mark a. tbstrafen <sw. V.; hat) (geh.): mit einer Strafe belegen, bestrafen: ein Kind mit Schlägen a.; Dreimal erwischte ihn die Polizei. Jedesmal wurde die Ordnungswidrigkeit abgestraft (Spiegel 22. 1975. 74); <Abl.:> ^bstrafimg. die; -, -en. abstrahieren [apstra'hr.ran) <sw. V.; hat) [1: lat. abstrahere = ab-, wegziehen] (bildungsspr.): 1. aus dem Besonderen das Allgemeine entnehmen, verallgemeinern: aus etw. Normen a.; von etw. seine Feststellungen a.; (bildende Kunst:) Hans Jaenisch und Heinrich Klumbies ... abstrahieren dagegen in ihren kultivierten Arbeiten stark (malen abstrakt: MM 28. 6. 69. 76). 2. von etw. absehen, auf etw. verzichten: die Darstellung abstrahiert beinahe völlig von konkreten Beispielen. abstrahlen <sw. V.; hat): in Form von Strahlen, Wellen aussenden: Sonnenwärme,Lichtquanten a.; Ü Diehl betonte.... die Entscheidung im Südwesten werde auf die Arbeit in Bonn a. (Wirkung auf sie ausüben; MM 30. 4. 68, 1); <Abl.:> Abstrahlung* die; -. -en. abstrakt [ap'strakt] <AdJ.; -er. -este) Dat. abstractus, 2. Part, von: abstrahere. tabstrahieren]: aus dem Besonderen als allgemein entnommen, verallgemeinert; vom Gegenständlichen absehend, losgelöst u. daher unanschaulich, unwirklich; begrifflich, nur gedacht (Ggs.: konkret): < Begriffe, Theorien; eine -e Bedeutung haben; -e Kunst (Kunstrichtung des 20. Jh.s in Malerei u. Plastik, die sich vom Gegenständlichen löst u. versucht, den rein geistigen Kern eines Objektes darzustellen); die Antwort war mir etwas zu a.; die Dinge a. ansehen; <Abl.:> Abstraktheit, die; -, -en (Ggs.: Konkretheit); Abstraktion [apstrak'te)p:n], die; -. -en [spätlat. abstractio. zu lat. abstrahere. t abstrahieren]: a) das Abstrahieren (1): daß Michelangelos Naturgestaltung auf Typisierung und kühle A. hinausging (Goldschmit, Genius 115); b) verallgemeinerter, unanschaulicher Begriff: das ist eine geistreiche A.; zu einer kraftlosen A. verblassen; (Zus. zu a:> Abstraktionsvermögen, das; Abstraktion [ap- straktum], das; -s. ...ta [...ta; lat. abstractum. Neutr. Sg. von: abstractus, f abstrakt] (Ggs.: Konkretum): 1. (Philos.) etwas Abstraktes, abstrakte Idee: daß der Begriff* einer „reinen, interesselosen1' Kunst ein ... A. ist (Becher. Prosa 163). 2. (Sprachw.) abstraktes Substantiv; Hauptwort, das etw. Nichtgegenständliches benennt: „Liebe41 ist ein A. «bstrampebu sich <sw. V.; hat) (ugs.): a) sich beim Betätigen von Pedalen, beim Radfahren o. ä. sehr anstrengen: ich fahre 71
absträngen ständig gegen den Wind, stramp[e]le mich ab; b) sich abmühen: ich stramp[e]le mich ab. und du liegst auf der faulen Haut; wie die sich abstrampeln wegen ein bißchen mehr Leben für uns alle (Kant. Impressum 33). absträngen <sw. V.; hat): ein Zugtier vom Wagen losmachen (Ggs.: ansträngen): die Pferdea. abstrapazieren <sw. V.; hat): sich/ längere Zeit übermäßig strapazieren: du hast deine Nerven, dich bei dieser Arbeit sehr abstrapaziert. abstreichen <sw. V.): 1. durch Streichen von etw. entfernen <hat>: den Schaum [vom Bier], den Dreck von den Schuhen, die Krümel vom Mund a. 2. abziehen <hat): er streicht von seiner Forderung hundert Mark ab. 3. absuchen <hat): Polizisten mit Spürhunden strichen das Gelände ab. 4. (Jägerspr.) (vom Federwild) wegfliegen <ist> (Ggs.: anstreichen): langsam streicht der Auerhahn ab; <Abl. zu 1:) obstreicher, der; -s. - (regional): svw. t Abtreter. abstreifen <sw. V.): 1. (hat) a) durch Herunterstreifen von etw. entfernen: die Asche [von der Zigarre], seine Armbanduhr a.; b) ablegen, abschütteln: sich einer Sache entledigen: Vorurteile. Unarten a. 2. (ein Gelände) absuchen <hat): Polizisten streifen die ganze Umgegend nach flüchtigen Gefangenen ab. 3. (landsch.) durch Herunterstreifen von etw. reinigen <hat): ich habe [mir] die Füße, Schuhe abgestreift. 4. (Sport) sich bei konsequenter Deckung von seinem Bewacher lösen, indem ein Mitspieler ihn abblockt u. man selbst an diesem Mitspieler äußerst nah vorbeiläuft <hat). S. sich umherstreifend von etw. entfernen <ist): sie sind vom Weg[e] abgestreift; <Abl. zu 3:) Abstreifer, der; -s. - (regional): svw. t Abtreter. abstreiten <st. V.; hat): 1. in Abrede stellen, leugnen, bestreiten: Jede Beteiligung an etw. a. 2. streitig machen, absprechen, aberkennen: er ist ein guter Organisator, das kann ihm keiner a. abstricht der; -[eis. -e: 1, Streichung, Kürzung, Abzug: die Regierung mußte sich einen A. von 2 Milliarden am Etat gefallen lassen; Ü Alles kann man nicht haben ... Vielleicht kann man im Leben -e machen (zurückstecken: Chr. Wolf. Nachdenken 181). 2. (Med.) a) Entnahme von Haut, Schleimhaut o. ä. für eine Untersuchung: einen A. machen; b) das durch Abstrich (2 a) Entnommene: den A. einfärben. 3. (Schriftw.) Strich nach unten (Ggs.: Aufstrich 2, Anstrich 3 b): An- und Abstriche des Breitpinsels sehen ganz anders aus als die der Rohrfeder. 4. (bei Streichinstrumenten) abwärts geführter Bogenstrich (Ggs.: Aufstrich 3). fbstrfimen <sw. V.; ist): 1. von etw. herabströmen, herabflie- Ren: abströmender Regen. 2. strömend wegfließen, abfließen (Ggs.: anströmen): endlich strömte das Wasser ab; Ü die Menge strömte aus dem Stadion ab. abstrus [ap'stru:s] <Adj.) [lat. abstrüsus = verborgen, versteckt, 2. Part, von: abstrüdere = wegstoßen, verbergen]: verworren, durch Unklarheit schwer verständlich, unverständlich: eine -e Idee; -e Vorstellungen von etw. haben. «bstufen <sw. V.; hat): 1. /sichj in Stufen abteilen, stufenförmig machen: einen Hang in Terrassen a.; das Gelände stuft sich ab; Ü die Gehälter a. (nach der Höhe staffeln): fein abgestufte Farben. 2, eine od. mehrere Stufen im Lohn o.a. herabsetzen: Keiner wird abgestuft, aber ... prallere Lohntüten warten auf viele Metaller (MM 25. 6. 69. 5); <AbI.:>Abstufung,die; -. -en: X.das Abstufen. 2. stufenartige Gliederung: Die bankartige A.. wie sie der Watzmann aufweist (Eidenschink. Fels 82); Ü die A. (Staffelung) der Gehälter. 3. Nuance, Übergang: Phantasiesteine in allen -en der Farbenskala (Th. Mann. Krull 96). abstumpfen <sw. V.): 1. (hat) a) stumpf machen: die Spitze etwas a.; der Rost stumpfte die Schienen ab; b) gefühllos, teilnahmslos machen: die Not hat ihn abgestumpft; die monotone Tätigkeit, der Beruf stumpft ab; Ü Die furchtbare Ausschweifung meiner Seele hatte meine Erinnerung ... ermattet und abgestumpft (Jahnn. Geschichten 219). 2, (ist) a) (selten) stumpf werden: die Schneide ist abgestumpft; b) gefühllos, teilnahmslos werden: er stumpfte allmählich völlig ab; abgestumpfte Menschen; ein abgestumpftes (unempfindlich gewordenes) Gewissen; <Abl.:) Abstumpfung, die; -. Absturz, der; -es Abstürze: 1. <o. PI.) das Abstürzen, Sturz in die Tiefe: der A. des Flugzeuges; Ü In einer ... Gesellschaft, die ... das Oben gegen das Unten tauscht, wo der A. selbst des Höchsten sich über Nacht vollziehen kann (Reinig, Schifte 123). 2. sehr steiler I Ab /hang: ein fast senkrechter A.; abstürzen <sw. V.; ist): 1. aus großer Höhe herunterstürzen, in die Tiefe stürzen: er. das Flugzeug stürzte ab; abgestürzte Felstrümmer; Ü Er warnte ihn .... jetzt ... abzustürzen in Hoffnungslosigkeit und Kleinmut (Thieß. Legende 167). 2. steil abfallen: der Hang stürzt fast senkrecht zum Meer ab. abstützen <sw. V.; hat): 1. gegen Einsturz stützen: einen Stollen mit Balken, eine Decke a.; Ü seine Behauptung durch Belege a. (untermauern). 2. sich stützend von etwas weghalten: ich stützte mich von der Wand ab; (Abl.:> Abstützung« die; -. -en. «bsuchen <sw. V.; hat): 1. a) suchend ablesen: Läuse a.; Raupen [von den Sträuchern] a.; b) durch gründliches Untersuchen, Absammeln von etw. befreien: die Sträucher a.; einander, sich [gegenseitig] a. 2. a) suchend durchstreifen: die Polizei suchte [mit Hunden] die Gegend ab; b) den Blick suchend über etw. gleiten lassen: wir suchten den Himmel [nach Fallschirmen] ab; c) gehörig durchsuchen: sie suchte das ganze Zimmer nach dem Tier ab. Absud ['apzu:t. auch: -'-]. der; -[eis. -e [zu landsch. absieden = abkochen] (veraltet, geh.): durch Abkochen gewonnene od. zurückgebliebene Flüssigkeit: ein giftiger, bräunlicher A.; einen A. von Kräutern herstellen. absurd [ap'zurt] (Adj.; -er. -este) [lat. absurdus. eigtl. = unrein klingend]: unsinnig, widersinnig, ungereimt, sinnlos, abwegig: ein -er Gedanke; a. sein, klingen; etw. a. finden; <Abl.:) Absurditfit [apzurdit£:t]. die; -. -en. Abszeß [aps'^es], der (Osten*, auch: das); Abszesses. Abszesse [lat. abscessus. zu: abscedere ..absondern", eigtl. = weggehen, sich zurückziehen]: a) (Med.) Eiterherd, abgegrenzte Eiteransammlung in einem nicht vorgebildeten Hohlraum eines Gewebes: ein in die Bauchhöhle durchbrechender A.; b) (bildungsspr.) Eitergeschwür: einen A. im Nacken haben. Abszisse [aps't$isa], die; -. -n [lat. (llnea) abscissa = abgeschnitten^ Linie)] (Math.): auf der Abszissenachse abgetragene erste Koordinate eines Punktes: (Zus.:> Abszjssenach- se, die: (x-)Achse eines Koordinatensystems, auf der die Abszisse abgetragen wird. Abt [apt], der; -[e]s, Äbte [epto; mhd. abt, abbet. ahd. abbat < spätlat. abbatem, Akk. Sg. von: abbäs < spät- griech. äbbas, tAbba]: Vorsteher eines Mönchsklosters: der regierende A. wird vom Konvent meist auf Lebenszeit gewählt. Abt- (vgl. auch: Abts-): --haus, das; -wähl, die; -wohnung, die. fbtaketo <sw. V.; hat) /vgl. abgetakelt/ (Seemannsspr.): die Takelage von einem Schiff entfernen ju. dieses dadurch außer Dienst stellen I (Ggs.: auftakeln): ein SchifTa. müssen; (Abl.:> Abtakehmg, Abtakhing, die; -, -en. «blanken <sw. V.; hat): aus dem Tank, Behälter entfernen: Da der Sauerstoff... bereits abgetankt worden war, kam es zu keiner Katastrophe (v. d. Grün. Glatteis 137). abtanzen <sw. V.; ist) (salopp): 1. weggehen (Ggs.: antanzen): die beiden tanzten ab. 2. sterben: Ich sage: a.. weil das das Wort ist.... das ich brauchte zur Kennzeichnung meines Befindens (Th. Mann, Zauberberg 354). ^Masten <sw. V.; hat): 1. tastend befühlen /um nach etw. zu suchen]: Jmds. Schädel a.; den Mann nach versteckten Waflen a.; seine Hände tasteten das Mädchen ab; Ü Er wurde angehalten. Zwei graue Augen tasteten ihn ab (Jahnn, Geschichten 148). 2. ([Informationsltechnik) absuchen: die Zahlen werden von elektrischen Fühlern abgetastet; (Abl.:> ^btastiMig, die; -. -en. fbtauchen <sw. V.; ist): 1. (Seemannsspr.) (von U-Booten u.a.) unter Wasser gehen: mit ... Tauchbooten..., die in Tiefen von 300 m bis 2000 m a. sollen (MM 4. 8. 72, 3). 2. (Jargon) in den Untergrund gehen: nach der Haftentlassung ist er abgetaucht. 3. (Boxen) svw. fabducken. fbtauen <sw. V.): 1. <hat) a) von Eis befreien: die Fensterscheibe, den Kühlschrank a.; b) Eis zum Abschmelzen bringen: das Eis von den Scheiben a. 2. (ist) a) von Eis frei werden: das Fenster, der Hang taute ab; b) sich durch Tauen auflösen, / weg)schmelzen: das Eis taute ab. Abtausch, der; -[e]s: 1. svw. t Schlagabtausch. 2. das Abtauschen (1 a): (Schach:) A. der Türme. 3. (Schweiz.) svw. TTausch: A. von Grundstücken; «Mäuschen <sw. V.; hat): 1. a) (Schach) ([fast] gleichwertige Figuren) wechselseitig schlagen: die Damen gleich zu Anfang a.; b) (allg.) von jmdm. tauschend erwerben: diese Marken habe ich ihm 72
Abtreppung abgetauscht. 2. (Schweiz.) svw. ttauschen: den Platz mit jmdm. a. abtaxieren <sw. V.; hat): abschätzen, einzuschätzen versuchen: die Möglichkeiten für etw. a.: Ü (ugs.:) Er taxiert den Mann ab. Rentner, tippt er (Schnurre, Fall 21). Abtei [ap'tai], die; -. -en [mhd. abbeteie, ahd. abbateia < kirchenlat. abbatla.zu: abbäs. tAbt]: Kloster/ gebiet /, dem ein Abt od. eine Äbtissin vorsteht: <Zus.:> Abteilikör, der: dem Benediktiner ähnlicher Kräuterlikör. Abteil [ap'tqil. landsch.: '--]. das; -[eis. < [1 a: geb. 1886 als Ersatzwort für: Coup£, verkürzt aus: 'Abteilung (b)]: 1. a) abgeteilter Raum in einem Wagen der Eisenbahn: ein Uberfülltes A.; das A. ist besetzt; b) (ugs.) Insassen eines Abteils (1 a): das ganze A. lacht. 2. durch etw. abgeteilter Platz, Stelle: er brachte seine Sachen im hintersten A. des Dachbodens unter; fbteilen <sw. V.; hat): in einzelne Teile teilen, teilend voneinander trennen, abtrennen: durch eine Trennwand einen Abstellraum a.; in einer abgeteilten Ecke des Raumes; ein Wort a. (am Zeilenende trennen): Abtfiiltür, die. -. -en: Tür eines Abteils (1 a); 'Abteilung ['aptailunl. die; -. -en: a) <o. PI.) das Abteilen: die A. der Wörter; b) abgeteilte Stelle, abgeteilter Raum: In einer zweiten A. der Steingutplatte lag ein Häuflein Weißkraut (Kuby. Sieg 71);2Abteilung [ap'taiIon, österr.: ap...], die; -, -en: 1. (Milit.) a) geschlossene Gruppe von Soldaten u. ä.: marschierende Abteilungen; b) dem Bataillon entsprechender Verband bei bestimmten Einheiten (bis 1945): der Kommandeur einer A. 2. relativ selbständiger Teil einer größeren Organisationseinheit (Unternehmen, Warenhaus, Bank, Behörde, Krankenhaus, Museum u.a.): die chirurgische A.; A. für Haushaltswaren. 3. (Geol.) nächstfolgende Untergliederung einer Formation. 4. (Forstw.) Gliederung eines Reviers: Abk. zu 1 b, 2: Abt. Abteilung»- ^Abteilung): -befehl, der (Milit.) (zu: Abteilung 1 b); -chef, der: svw. t-leiten -kommandeur, der (Milit.) (zu: Abteilung 1 b); -Jeher, der (Verwaltung. Handel) (zu: Abteilung 2). abtelefonieren <sw. V.; hat) (ugs.): telefonisch absagen: sie hat abtelefoniert, weil sie unerwartet Besuch bekommen hat. «btelegrafieren <sw. V.; hat) (ugs.): telegrafisch absagen. Abtestat, das; -[eis. -e (früher): Testat des Hochschulprofessors am Ende des Semesters neben der im Studienbuch des Studenten aufgeführten Vorlesung (als Bestätigung für die Anwesenheit des Betreffenden): sich ein A. holen; abtestieren <sw. V.; hat): (vom Hochschulprofessor) ein Abtestat geben: unter diesen Umständen kann ich nicht a. «bteufen <sw. V.; hat) (Bergbau): einen Schacht senkrecht in die Tiefe bauen: einen neuen Schacht a.; <Abl.:> i^bteu- fung, die; -. -en. fbtippen <sw. V.; hat) (ugs.): (einen vorliegenden Text) auf der Schreibmaschine schreiben: ein Manuskript, einen Brief a. «bttedien <sw. V.; hat) (Schweiz.): (den Tisch) abdecken: „Plötzlich tischte sie ab. Ich half (Frisch. Homo 200). Äbtissin [eptism]. die: -. -nen [spätmhd. ebtissln. mhd. eppe- tisse. ahd. abbatissa < kirchenlat. abbätissa, Fem. zu: abbäs. TAbt]: Vorsteherin eines Nonnenklosters. abtönen <sw. V.; hat): Farben ein wenig abändern, nuancieren u. aufeinander abstimmen]: die Farbe des Sitzpolsters a.; Ü die einzelnen Charaktere in einer Erzählung fein gegeneinander a.; <Abl.:> Abtönung, die; -. -en: 1. das Abtönen. 2. Nuance, Abstufung (3): Farben in vielerlei -en. abtöten <sw. V.; hat): Mikroorganismen, Zellen o. ä. vernichten: das Mittel tötet die Krankheitserreger ab; Ü Ich wollte ... alles Unreine in mir a. (Keun. Mädchen 183); <Abl.:> Abtötung, die; -. -en. fbtraben <sw. V.): 1. (von Reittieren, Reitern) sich im Trab entfernen <ist): die Reiter trabten ab; Ü Fritzchen nickte und trabte eilig ab (ugs.; entfernte sich eilig). 2. <a. + sich) sich durch vieles Traben erschöpfen <hat): die Pferde haben sich abgetrabt. 3. im Trab durchmessen <hat/ist): einen langen Waldweg a. Abtrag[aptra:kl.der;-[eis: 1. (geh.)Beeinträchtigung, Min- derung: etw. ohne A. genießen; keinen A. erleiden; *imdm.v einer Sache A. tun (schaden). 2. (Schweiz.) svw. f Abtragung: A. des großen Einschnittes nördlich der Autobahnbrücke; «btragen <st. V.; hat): 1. a) (eine Geländeerhebung, etw. an einer Stelle Aufgehäuftes) beseitigen, einebnen: einen Erdhaufen, einen Hügel a.; (Geol.:) das Wasser trägt das Erdreich ab; ÜdieGegenwart ist dünn, weil sie abgetragen wird von Tag zu Tag (Frisch, Gantenbein 211); b) abbrechen, abreißen: eine Mauer. Ruine a.; c) (geh.) vom Eßtisch wegtragen: die Speisen, die Teller a.; Herr Ober, tragen sie bitte ab! 2, (geh.) nach und nach bezahlen, zurückzahlen: eine Schuld a.; Ü Dank a. (abstatten). 3. durch Tragen abnutzen, verschleißen: du hast den Anzug ziemlich rasch abgetragen; abgetragene Sachen. Kleider; Ü die dumme abgetragene ... Würde des Erwachsenseins (Bordiert. Geranien 45). 4. (Math.) auf eine Gerade/ übertragen: die Strecke [auf der Geraden] a.; abtrftgig ['aptrE:gi<;] <AdJ.) (Schweiz.): svw. Tabträglich; abträglich [aptraklitf <AdJ.) [zu T Abtrag (1)1 in der Verbindung etw. ist jmdm., einer Sache a. (geh.; schädlich, nachteilig): diese Freundschaft wird dir bestimmt a. sein; dieser übertriebene Ehrgeiz ist den Leistungen a.; (selten attr.:) er soll dem Regime -e Äußerungen getan haben, dazu: Abträglichkeit, die; -. -en: Abtragung, die; -. -en: Subst. zu: abtragen (1.2. 4). abtrainieren <sw. V.: hat): (Obergewicht o.a.) durch Training wegbringen: [einige Pfunde] a. müssen. Abtransport, der; -[e]s. -e: das Abtransportieren (Ggs.: Antransport): der A. des Erzes, der Verwundeten; abtransportieren <sw. V.; hat): mit einem Fahrzeug wegbringen (Ggs.: antransportieren): die Möbel mit einem Lastwagen a.; die Gefangenen wurden abtransportiert; Ü Neuer in die Lunge gelangender Staub wird dann nicht mehr in genügendem Maße abtransportiert (Medizin II. 156). abtreiben <st. V.) /vgl. abgetrieben/ [5: urspr. = Junge Triebe vom Vieh abweiden lassen, dann: Bäume wegschaffen]: 1. a) was schwimmt od. fliegt, in eine andere, nicht gewünschte Richtung bringen, von seinem Ziel wegführen, fortschwemmen <hat): die Strömung hat mich, das Boot abgetrieben; der Wind hat den Ballon weit abgetrieben; Ü Dann trieb uns das Leben weit voneinander ab (Rinser, Mitte 7); b) (von schwimmenden od. fliegenden Dingen od. Menschen) in eine nicht gewünschte Richtung geraten, vom Kurs abkommen Ost): das Boot, der Schwimmer treibt vom Ufer ab. 2. <hat> a) bewirken, daß etw. aus dem Körper ausgeschieden wird: das Mittel hat die Würmer, die Gallensteine abgetrieben; b) die Leibesfrucht aus der Gebärmutter entfernen und dadurch die Schwangerschaft abbrechen: ein Kind a.; ich bin wieder dick und drall, 's wird abgetrieben, sag ich. und damit genug (Fries. Weg 172). 3. <hat> a) (Vieh) von der Hochweide zu Tal treiben: die Kühe a.: b) (Vieh) gewaltsam wegtreiben: das Vieh ist abgetrieben worden. 4. (veraltet) (ein Zugtier) durch ständiges Antreiben erschöpfen <hat>: die Pferde a.; (meist im 2. Part.:) ein abgetriebener Klepper. 5. (Forstw.) (einen Wald, ein Waldgebiet) abholzen <hat>: Waldflächen, die gerade abgetrieben sind oder auch schon als Neukultur begründet wurden (MM 19. 6. 72, 7). 6. (Jägerspr.) (ein Gebiet) auf einer Treibjagd durchkämmen <hat>: das Revier a. 7. a) (Metallurgie) unedlere Bestandteile von Edelmetallen abtrennen <hat): man hat das Blei abgetrieben und dadurch reines Silber gewonnen: b) (Chemie) einen Stoff durch chemische Umsetzung entfernen <hat): Brom a. 8. (Bergbau) <hat) a) Bohlen in schräger Richtung von innen nach außen in das Gestein treiben, um das umgebende Gestein abzuschließen: b) einen Grubenbau durch Abtreiben (8 a) herstellen. 9. (österr.. südd.) etwas zu Schaum rühren <hat): Eidotter schaumig a.: <Abl. zu 2 b:> Abtreibung, die; -. -en: vorsätzliche Herbeiführung einer Fehlgeburt. Abtreibung*-: -mittel, das; -Paragraph, der: § 218 des Strafgesetzbuches: -verbot, das; -verfahren, das; -versuch, der; -Werkzeuge <PL). abtrennen <sw. V.; hat): 1. a) (An-X Festgenähtes) von etw. trennen, lösen: die Knöpfe, die Ärmel a.; b) sich/ von etw. loslösen: einen Scheck [aus dem Scheckbuch] a.; der vorderste Waggon hatte sich abgetrennt; c) (ein Körperglied, einen Körperteil) / gewaltsam] vom Körper trennen: bei dem Unfall wurde ihm ein Bein abgetrennt. 2. a) von jmdm., etw. räumlich trennen: vom Gros der Truppen abgetrennt werden; warum man mich denn von allem, was zu mir gehörte, abgetrennt habe (Handke. Kaspar 93); b) (einen Teil eines Raumes, Gebietes von dem anderen) trennen: ein Vorhang trennt einen Teil des Raumes ab: Ü einen Anklagepunkt von dem Haupt verfahren a. (jur.; gesondert behandeln): <Abl.:> Abtrennung, die; -, -en. abtreppen <sw. V.; hat) (selten): wie eine Treppe formen: einen Garten a.; <Abl.:> Abtreppung, die; -. -en. 73
abtreten abtreten <st. V.): 1. lauf Befehl hin] die Stelle, wo man steht, verlassen <ist>: die Schüler sind vom Podium abgetreten; (Milit.) (im Verkehr zw. Vorgesetzten u. Untergebenen): Sie können a.; der Offizier ließ die Wache a.; (Theater:) von Beifall umrauscht, trat der Schauspieler ab. 2. <ist> a) seinen Wirkungskreis verlassen, sich zurückziehen: Im strengen Parlamentarismus muß die Regierung a.. wenn die Volksvertretung ihr das Vertrauen entzieht (Fraenkel. Staat 292); von der Bühne a.; b) (ugs.) sterben: nun ist er endlich doch abgetreten! 3. <hat> a) überlassen, zur Verfügung stellen: jmdm. seinen Platz a.; (seltener von Personen:) sie hat uns ihre Putzfrau vorübergehend abgetreten; bevorzugten Gästen... soll der Sultan seine Geliebte gelegentlich a. (Th. Mann. Krull 279); b) etw. auf jmdn. !juristisch] übertragen: seine Ansprüche. Rechte einem anderen, an einen anderen a. 4. <hat> a) etw. durch häufiges Begehen abnutzen: den Teppich a.; b) Schuhwerk u. ä. durch langen Gebrauch abnutzen: seine Schuhe rasch a.; abgetretene Absätze; c) <a. + sich) sich durch Begehen. Gebrauch abnutzen: der Teppich hat sich schnell abgetreten. 5. <hat> a) (auf etw. tretend) den Schmutz von den Schuhen entfernen: hast du [dir] den Schnee abgetreten?; b) (das Schuh- werk) von anhaftendem Schmutz od. Schnee säubern: hast du [dir] die Stiefel/(ugs.:) die Füße an der Fußmatte abgetreten? 6. durch Darauftreten losreißen <hat>: er hat ihr auf der Treppe den Absatz abgetreten; <Abl. zu 5:> Abtreter, der; -s, -: Fußmatte od. kleinerer Gitterrost zum Abtreten des Schmutzes von den Schuhen: (regional:) Abstreicher. Abstreifer: <zu 3:> Abtretung, die, -, -en. abtrieb, der; -[e]s. -e: 1. das Treiben des Viehs von der Hochweide zu Tal (Ggs.: Auftrieb 3b); der A. des Viehs von der Alm. 2. a) Abholzung eines Waldes. Waldgebietes: der A. des Holzes, Waldes; b) abgetriebene Fläche. 3. (Chemie) Entfernung eines Stoffes durch ehem. Umsetzung: die Destillierapparate sind meist für kontinuierlichen A. eingerichtet. 4. (österr.. südd.) zu Schaum Gerührtes: Schnee und Mehl unter den A. mischen. 5. (Technik) Funkt der Abgabe von Energie am Ausgang einer Maschine, eines Getriebes o.a. Abtrift: f Abdrift. fbtrinken <st. V.; hat): a) aus einem bis zum Rand vollen Trinkgefäß vorsichtig ein wenig trinken lohne die Hand zu benutzen]: trink erst ab. damit du nichts verschüttest!; b) das Oberste von etw. wegtrinken: die Blume vom Bier, den Rahm a. Abtritt, der; -[e]s. -e: 1. das Abtreten (1); Abgang: der A. von der Bühne; Ü daß Bert nicht an der Olympiade teilnehmen würde und daß die Chance eines großen -s für ihn vorbei war (Lenz. Brot 141). 2. (veraltend, noch landsch.) einfacher Abort: Dicke Schmeißfliegen summten am ... Fenster des -s (Strittmatter. Wundertäter 134). Abtrockentuch, das; -[e]s. ...tUcher (ugs.): Küchentuch zum Abtrocknen, bes. Geschirrtuch: abtrocknen <sw. V.): 1. a) trockenmachen, trockenreiben <hat>: die Mutter trocknete das Kind ab; ich habe mich noch nicht abgetrocknet; Geschirr a.; ich half ihr a.; ich trocknete mir die Hände ab; b) (Nasses. Feuchtes) wegwischen <hat>: ich trocknete mir, dem Kind die Tränen ab. 2. trocken werden (hat/ist): die Straße trocknet ab. Abtropf- ^Medi, das (Technik); -brett, das (Hausw.); M*e- flß, das (Technik); bestell, das (Hausw.); -schale, die (bes. Technik). f btropfen <sw. V.; ist): 1. a) in Form von Tropfen herabfallen: der Regen tropft von den Bäumen ab; b) anhaftende [Reste von] Flüssigkeit von etw. ablaufen lassen: die Nudeln werden abgetropft; wie er sie (= die Hände) Jetzt aus dam Wasser hob, sorgfältig abtropfte (Zuckmayer, Herr 18); c) Flüssigkeit in Form von Tropfen abgeben: die Wäsche muß erst a. 2. (Sport Jargon) (vom Ball) gegen den Körper od. einen Körperteil prallen u. von dort fast senkrecht nach unten fallen: er ließ den Ball von der Brust a. und knallte ihn ins Tor; <Abl. zu 2:> Abtropfer, der; -s, - (Sport Jargon): abgetropfter Ball. fbtrotten <sw. V.; ist) (ugs.): (langsam, trottend) davongehen: als ich ihn abwies, trottete er übelgelaunt wieder ab. f btrotzen <sw. V.; hat): durch Beharrlichkeit. Trotz erzwingen: sie hat den Eltern die Heirat abgetrotzt; Ü das Bild dieser ... Dichterin, die ihr Lebenswerk ihrem gebrechlichen Körper abtrotzte (Börsenblatt 62, 1966, 1 S28). fbtnidebi <sw. V.; ist): 1. (Fliegerspr.) (von Flugzeugen) trudelnd abstürzen: das Sportflugzeug trudelte [über den Schwanz] ab. 2. (salopp) weggehen: ich trud[e]le ab. «btrunpfen <sw. V.; hat): 1. (Kartenspiel) jmdm. mit einem Trumpf einen Stich abnehmen: ich trumpfte ihn [mit Herzas] ab. 2. (ugs.) heftig schelten, rügen, abkanzeln: ich habe ihn ordentlich abgetrumpft. abtrünnig ['aptnrnic] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. abe- trünnec. ahd. ab(a)tmnnig. eigtl. = wer sich von etw. absondert, zu: trennen]: ungetreu, treulos: ein -er Vasall; er ist [der Partei] a. geworden (hat sich l von ihr] abgewendet, ist abgefallen): <subst.:> Abtrünnige, der u. die; -n. -n <Dekl.: TAbgeordnete); <Abl.:> Abtribmigkeit, die; -. Abts- (vgl. auch: Abt-): -stab, der; -thron, der; -würde, die. fbtun <unr. V.: hat): I. (ugs.) (was man trägt) von sich tun: ablegen: den Schlips, die Schürze, die Brille a. 2. a) einer i unangenehmen, lästigen] Sache keine Bedeutung beimessen, sie als unwichtig ansehen u. beiseite, von sich schieben: Jmds. Einwände mit einer Handbewegung a.; etw. als unwichtig, unbegründet a.; b) jmdm. die Anerkennung verweigern, ihn geringschätzig behandeln, übergehen: Manche mögen geneigt sein, Sie als den Sohn des berühmten Vaters abzutun (K. Mann. Wendepunkt 145). 3. (selten) erledigen: eine Sache kurz, rasch, so schnell wie möglich a.; <melst im 2. Part. + sein:) die Aflfcre Gouflfc war abgetan (Maass. Goufffe 230). 4. (veraltet, noch landsch.) töten: Er ... griff zwei Kitzen ,.. und tat sie ab mit Kehlschnitt (Th. Mann. Joseph 206); Er Wird mich einfach a. (Jahnn. Geschichten 210). «btupfen <sw. V.; hat): a) [mit einem saugfähigen Steffi tupfend entfernen: ich tupfte das Blut [mit Watte] ab; b) tupfend säubern: die Stirn des Krankert. den Kranken a.; ich tupfte mir mit der Serviette die Mundwinkel ab. fbturnen <sw. V.; hat): zum letzten Mal in einem bestimmten Zeitabschnitt zum Turnen zusammenkommen: wir turnen morgen ab; (meist subst.:) das Abturnen beendet die Freiluftsaison. abtüten ['apty:tn] <sw. V.; hat): in bestimmter Menge in Tüten abpacken: Kartoffeln a. abundant [abon'dant] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. abun- däns (Gen.: abundantis). 1. Part, von abundäre = überfließen, im Überfluß vorhanden sein] (bildungsspr.. Wissenschaf tsspr.): häufig [vorkommend], reichlich, dicht: das -e Vorkommen von etw.; -e Zahl (Math.; natürliche Zahl, deren Doppeltes kleiner ist als die Summe aller ihrer Teiler): Abundanz [abon'dant^]. die; - [lat. abundantia]: /große] Häufigkeit: Häufigkeit. Dichte des Vorkommens, reichliches Vorkommen. Fülle. aburteilen <sw. V.; hat): 1. in einer Gerichtsverhandlung] verurteilen: der Verbrecher wurde vom Schwurgericht abgeurteilt; eine Straftat a. 2. ein Verdammungsurteil sprechen: indem er (= der Leser) ... den Anspruch erhebt, alles verstehen und a. zu können (Enzensberger, Einzelheiten I. 93); <Abl.:> Abirteüung, die; -. -en. abusK [ap|u'zi:fl <Adj.; o. Steig.) [spätlat. abusivus. zu lat. abüsus, T Abusus] (bildungsspr.): mißbräuchlich: der -e Gebrauch von etw.; Abusus [ap,|u:zus], der; - Im lat. abüsus. 2. Part, von lat. abütl = im Übermaß gebrauchen, mißbrauchen] (bildungsspr., auch Med.): Mißbrauch: der dauernde A. von Alkohol führt zur Sucht. fbvenlknai <sw. V.; hat) (veraltend): (Geschuldetes) durch Arbeitsleistung abtragen: du mußt dir die Unterkunft, den Vorschuß a. Abverkauf, der; -[e]s (bes. österr.): Verkauf [der gesamten Waren eines Geschäfts] unter dem Wert: A. von Skimodellen ... zu tief reduzierten Preisen (Sonntagspost 3. 12. 67. 6). fbvertangen <sw. V.; hat): (mit Dreistigkeit I von jmdm. für eine Gegenleistung fordern, als Preis verlangen: er hat ihm für das alte Auto einen viel zu hohen Preis abverlangt; Der Groom hat mir kein Geld abverlangt (Jahnn, Nacht SS); Ü Eine Erziehung, die dem Heranwachsenden Entscheidungen abverlangt (Hörzu 6. 1973. 90). abvermieten <sw. V.; hat): weiter-, untervermieten: ein Zimmer [an einen Studenten] a. tbvieren <sw. V.; hat) (Zimmerei): (Stämme) vierkantig zuschneiden: <Abl.:> ^bvierung, die; -, -en. Abwaage, die; -, -n (bes. Boxen): das Wiegen der Gegner vor dem Kampf. 74
abwehr-, Abwehr- «bwackeln <sw. V.): 1. (ugs.) wackelnd davongehen <ist>: die Alte wackelte wütend ab. 2. (landsch.) Jmdn. verprügeln <hat>: Hab* nur meinen Jungen ein bißchen abgewackelt (Fallada. Jeder 203). ybwflgen <wog/(auch:) wägte ab. hat abgewogen/(auch:) abgewägt): 1. vergleichend u. prüfend genau bedenken, überlegen: das Pro und Kontra einer Sache a.; etw. kritisch abwägend erörtern; Man wird von der Seite angesehen, abschätzend, abwägend, mißtrauisch (v. d. Grün, Irrlicht 14); sorgfältig abgewogene Worte. 2. (veraltet) svw. T abwiegen; <Abl.:) abwftgsam ['apve:kza:m] <AdJ.) (selten): bedächtig: etw. a. prüfen; a. urteilen; ^bwfigung, die; -. -en. ^bwahl, die; -: das Abgewähltwerden: die A. des Vorsitzenden; fbwihlbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Fächer; der Papst ist nicht a.; abwählen <sw. V.; hat): 1. nicht wiederwählen: der Vorsitzende wurde von den Mitgliedern abgewählt. 2. (Schulw.) (ein Fach) in den letzten zwei Jahren vor dem Abitur nicht mehr belegen: daß ... die Naturwissenschaften in der Oberstufe nicht mehr ... abgewählt werden können (MM 19. 7. 69. 6). abwälzen <sw. V.; hat): 1. (Schweres) von einer Stelle weg-, herabwälzen: eine dunkle Gruft, von der die Deckelquader abgewälzt sind (Jahnn. Geschichten 39). 2. (Lästiges. Unangenehmes. Unerwünschtes) von sich schieben und einem anderen au/bürden: die Kosten, die Verantwortung auf einen anderen a.; <Abl.:) Abwälzung, die; -. fbwandeln <sw. V.; hat): 1. [sich] leicht verändern, teilweise anders machen, variieren: ich wand[e]le das Thema ab; ein Motiv in immer neuen Variationen a.; Erfahrungsgemäß geht die Welt ... nicht so rasch zugrunde .... aber in abgewandelter Form ist Jener Ausspruch sicher richtig (Dönhoff. Ära 152). 2. (veraltet) svw. Tflektieren; <Abl.:) Abwandlung, (seltener:) Abwandelung, die; -. -en: 1. das Abwandeln. 2. abgewandelte Form, Variation: ein Muster in vielfachen -en; Ü Ich fand sie (= die Lissabonner Gesellschaft) in leichten Abwandlungen... wieder bei zwei Diners (Th. Mann. Krull 404). abwandern <sw. V.): 1. a) (selten) sich von einem Ort /wandernd] entfernen Ost): er wanderte morgens ab; b) ein Gebiet durchwandern <hat/ist): er wanderte den ganzen Schwarzwald ab. 2. (in einen anderen [Lebens- od. Berufs 1- bereich) überwechseln <ist): viele arme Bauern sind in die Stadt abgewandert; Ü hatte er sich dabei ertappt, daß sein Blick immer wieder zu ihrem Gesicht abgewandert war (Sebastian, Krankenhaus 44). 3. (Sport) <ist) a) seinen Verein verlassen, um bei einem anderen zu spielen: einige Spieler sind abgewandert; b) das Stadion vor Spielende verlassen: nach der Pause wanderten viele Zuschauer ab; <Abl. zu 1 b, 2 u. 3:) Abwanderung, die; -, -en. Abwärme, die (Technik): bei einem wärmetechnischen Prozeß imeigtl. Arbeitsprozeß nicht genutzte Wärme: die A. ausnutzen, verwerten; etw. mit A. beheizen. Vgl. Abhitze. abwart, der; -s, -e, (seltener, volkst.:) Abwarte (Schweiz.): Hausmeister. Hauswart: Abwartin ['apvartml, die; -. -nen: w. Form zu t Abwart. fbwarten <sw. V.; hat): 1. auf das Eintreffen. Eintreten von etw.. das Eintreffen von Jmdm. warten: eine günstige Gelegenheit, das Ende des Spieles, jmds. Antwort, die Entwicklung einer Sache [nicht] a.; den Briefträger a.; man mußte untätig a.; sich abwartend verhalten. 2. auf das Ende von etw. warten: das Unwetter, einen Regenschauer a. abwärts ['abvertß] <Adv.) [mhd. abwertes; T-wärts]: nach unten, hinunter, hinab (Ggs.: aufwärts): a. gehen (t abwärtsgehen), fahren, steigen, klettern; schön, daß der Weg Jetzt a. führt (t abwärtsfuhren): Ü vom Major [an] a. QbwArts-, Abwärts-: ^bewegung, die; Entwicklung, die; -führen <sw. V.; hat): in einen schlechten Zustand bringen, ins Elend führen: er hat die Entwicklung, sein Volk abwärtsgeführt; -gehen <unr. V.; ist): schlechter werden (Ggs.: aufwärtsgehen): mit meiner Gesundheit geht es abwärts; ich glaube, daß es mit ihm abwärtsgeht; -technik, die: svw. f -Wechsel; -trend.der; -Wechsel, der (Leichtathletik): Technik des Wechsels beim Staffellauf, bei der man den Stab dem übernehmenden Läufer von oben nach unten in die Hand führt. Abwasch ['apvaß: 1. der; -[eis (ugs.): a) das Abwaschen: du machst bitte den A.. Ja?; Ü Sie wollen vor den Amerikanern den loyalen Mann spielen und Überlassen den A. mir (Apitz. Wölfe 249); "das kl ein A. das geht ta einem A. (salopp; das kann gleichzeitig mit etw. anderem erledigt werden); b) zu spülendes Geschirr: wir lassen den A. im Becken stehen. 2. die; -, «en (österr.): Spülbecken: an der A. stehen. Abwasch- (abwaschen): -becken, das; -läppen, der; -mittel, das: dem Abwaschwasser zugesetztes Spülmittel: -schaff, das (österr.): größere Abwaschschüssel: -Schüssel, die; ^ttach, der: Tisch mit eingelassenen Abwaschschüsseln; -tudi, das <P1.: ...tücher): svw. t-läppen; -wasser, das <P1.: ...wässer): 1. für den Abwasch bestimmtes Wasser. 2. trübes Wasser, das zum Abwasch gebraucht wurde. abwaschbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Tapeten; abwaschen <sw. V.; hat): 1. mit Wasser [und Seife o.a.] entfernen, wegwaschen: den Schmutz [vom Gesicht] a.; Ü Ich bin gebrandmarkt ... Ich kann einen Schwur nicht a. (Jahnn. Geschichten 12). 2, mit Wasser [und Seife o. ä.) reinigen: das Gesicht a.; das Geschirr a.; wollen wir gleich a.?; Ü <subst.:> das ist ein Abwaschen (salopp; das kann gleichzeitig mit etw. anderem erledigt werden); <Abl.:> Abwaschung, die; -. -en: das Abwaschen des Körpers od. von Körperteilen /um den Kreislauf anzuregen u. sich abzuhärten]: kalte, [wechsellwarme -en. Abwasser« das; -s. Abwässer (Technik): durch häuslichen, gewerblichen od. industriellen Gebrauch verunreinigtes abfließendes Wasser: die Abwässer der Brauerei fließen in den Fluß. fbwasser-, Abwasser-: -aMeitung, die; -aufbereitung, die; -bakterien <P1.); -belastung, die: svw. T-last; -beseitigung, die; -genossenschaft, die: Körperschaft des öffentlichen Rechts, der bes. die Abwasserreinigung im Einzugsgebiet eines Wasserlaufs obliegt: -kanal, der; -kanalisation, die; -kläranlage, die; -klärung, die; -Jast, die: Belastung eines /fließenden ] Gewässers mit Abwässern: -leitung, die; ~mea» ge, die; -reinigung, die; -röhr, das; -rückstände <P1>; -tedinik, die; -technisch <Adj.; o. Steig.): -verband, der: svw. T -genossenschaft; -Verwertung, die; -wiederverwer- tung, die; -Wirtschaft, die; -zone, die; -Zuleitung, die. abwechseln <sw. V.; hat): 1. im Wechsel aufeinander folgen: Der Springbrunnen war angeleuchtet ... in verschiedenen Farben, die abwechselten (Gaiser. Schlußball 48); <oft im 1. Part.:) er heulte und fluchte abwechselnd. 2. sich gegenseitig ablösen: die beiden wechseln [sich] in der Pflege des Kranken ab; <Abl.:> Abwechslung, (selten:) Abwechselung, die; -. -en: sich auf die kleinste A. freuen; *die A. lieben (häufig den Liebhaber, die Freundin wechseln). f bwedishmss-: -halber <Adv.): um der Abwechslung willen: -los <Adj.; o. Steig.): ohne Abwechslung, eintönig: -reich <Adj.>: reich an Abwechslung, nicht eintönig. Abweg, der; -[eis. < <meist PI.) [mhd. abewec]: moralisch oder gedanklich falscher Weg. Irrweg: steht dem Menschen der A. in eine Naturentartung oder Perversion offen (Natur 101); auf-en sein; auf -e geraten; <Abl.:> abwegig ['apve:gi9l <AdJ.>: irrig, verfällt: unmöglich, seltsam, merkwürdig, unsinnig: eine -e Frage; ich finde diesen Gedanken nicht so a.; <subst.:> etw. für das Abwegigste von der Welt halten, dazu: Abwegigkeit, die; -, -en. Abwehr, die; -: 1. a) ablehnende Haltung, Ablehnung, innerer Widerstand gegen jmdn., etw.: er spürte ihre stumme A.; auf A. stoßen; b) das Abwehren von etw., Zurückweisung: die A. staatlicher Eingriffe; c) Verteidigung gegen jmdn., etw.: die A. des Feindes war nur gering. 2. a) (Milit.) Widerstand leistende Truppe: die A. wurde vernichtet; b) (Milit.) Geheimdienst, der Gegenspionage treibt: die A. hat versagt; in der A. arbeiten; c) (Sport) Gesamtheit der verteidigenden Spieler einer Mannschaft: eine stabile A.; die A. überlaufen; die A. stand gut gestaffelt. 3. (Sport) a) Aktion, mit der der Ball abgewehrt wird: eine riskante A.; b) abgewehrter Ball: die A. des Torwarts aufnehmen. fbwehr-, Abwehr-: -aktion, die: svw. -handlung; -beamte, der (zu: Abwehr 2 b) b; -bereit <AdJ.; o. Steig.): a. stehen; sich a. halten; -bereitschaft, die (bes. Milit.); -bewegung, die: Bewegung des Körpers od. eines Körperteiles, mit der etw. abgewehrt werden soll: ^boxer, der: svw. TDefensivboxer; -dienst, der (Milit.): Geheimdienst zur Verhinderung von Spionage: -erfolg, der (Milit.); -flhigkeit, die (Physich); -ferment, das <meist PI.) (Physiol.): Ferment, das im Organismus unter bestimmten Bedingungen von körperfremdem Eiweiß gebildet wird; -feuer, das (Milit.); -front, die: Vereinigung von Personen od. Staaten zur Abwehr von Bedrohungen: -geschütz, das (Milit.); -handlung. die; 75
abwehren -kämpf, der (bes. Milit.. Politik. Wirtsch.); -kette, die (Sport): bei einem gegnerischen Angriff auf gleicher Höhe stehende Abwehrspieler: eine dichte A. durchbrechen; -kraft,die <meist PI.) (bes. Physiol.); -Itnie, die (Radball, -polo): vier Meter von der Tormitte entfernte halbkreisförmige Linie, -maflnahme, die (meist PL); Mnedumfamus, der (meist PI.): 1. (Psychoanalyse) unbewußte Verhaltensweise gegenüber Triebforderungen, die von der Kontrollinstanz (Ober-Ich) nicht gebilligt werden. 2. (Physiol.) im Körper wirksamer Mechanismus in der Abwehr fremder Stoffe; -mittel, das (auch Med.); -reaktion, die (Physiol.. Verhal- tensf.); -riegel, der (Sport): verstärktes Verteidigungssystem, in das sich auch Mittelfeldspieler u. Stürmer einschalten; -Schlacht, die (Milit.); -spiel, das (Sport): 1. (bes. Tischtennis) Spiel, das sich vorwiegend auf das Abwehren des Balles beschränkt. 2, Spiel der verteidigenden Spieler einer Mannschaft: ein kluges A. zeigen; -spiekr, der (Sport): 1. (im Mannschaftsballspiel) Verteidiger. 2. Spieler, der die Verteidigung bevorzugt; -stelhng. die: Stellung des Körpers im Augenblick der Abwehr: -Stoff, der (meist PI.) (Physiol.. Med.): Antikörper; -Strategie, die (Milit.); -wafTe, die (meist PI.) (Milit.); -zauber. der (Volksk.. Völkerk.): magische Handlung od. magisches Mittel zur Abwehr böser Geister u. a.\ -zeichen, das (Wirtsch.): eingetragenes Warenzeichen, das nur dazu dient, die Annäherung an ein schon benutztes Warenzeichen abzuwehren; -zoll, der (Wirtsch.): Zoll auf importierte Waren zum Schutz inländischer Erzeugnisse. abwehren <sw. V.; hat): 1. abschlagen, zurückschlagen: den Feind, einen Angriff a.; (Sport.) einen Eckball a. 2. erfolgreich abwenden, vereiteln: ein Unheil, eine Gefahr a.; das Schlimmste konnte ich a. 3. von sich weisen, zurückweisen, sich gegen etw. wehren: eine Zumutung, einen Verdacht, jmds. Dank a. 4. nicht zulassen, fernhalten, verscheuchen: einen Besucher. Neugierige. Fliegen von Jmdm. a. 5. auf etw. ablehnend reagieren: Zunächst wehrte Bastian erschrocken ab. Als seine Freunde nicht nachließen, bat er sich Bedenkzeit aus (Müthel. Baum 108); abwehrend die Hand heben. abweichen <sw. V.): a) (Haftendes, Festgeklebtes) durch Feuchtigkeit weich machen und ablösen <hat>: das Etikett [von der Flasche] a.; b) (von etw. Haftendem. Festgeklebtem) durch Feuchtigkeit weich werden u. sich ablösen <ist>: das Plakat weichte ab. abweichen (st. V.; ist): 1. eine Richtung, die man sich vorgenommen hat, verlassen, sich von ihr entfernen: vom vorgeschriebenen Kurs, von der Straße a.; Ü er ist niemals von seinen Grundsätzen abgewichen (ihnen nicht untreu geworden); Dibelius, der es... verstand, mit den Kommunisten auszukommen und doch keinen Fußbreit von seinem Weg abzuweichen (Dönhoff. Ära 220). 2. verschieden sein, sich unterscheiden: die Fassung weicht im Wortlaut von der anderen ab; ihr Geschmack weicht von dem ihrer Mutter ab; abweichende Ansichten, Meinungen; (Abi. zu 1:) Abweichler, der; -s. - [für russ. uklonist] (kommunist.): Person, die (unorganisiert) von den von der jeweiligen Parteiführung festgelegten politischen Richtlinien od. vertretenen Anschauungen abweicht: Trotzki gilt als Renegat, ideologischer A. und Verräter der Revolution (MM 22. 1. 70.32). dazu: «bweichlerbch <Adj.; o. Steig.): ein -er Kurs; die -en Albanier; Abwefchlertum, das; -s [für russ. uklo- nizm]; Abweichung, die: -. -en: 1. das Abweichen: jede A. von der Regel gilt als Fehler; (kommunist.. für russ. uklon:) rechte, linke -en. 2. Unterschied, Differenz: es gibt erhebliche -en in ihrer Auflassung von der Sache. abweiden <sw. V.; hat): a) weidend abfressen: das Gras a.; b) abgrasen: die Wiesen. Hänge a.; <subst.:) Giraffen, die... ihren langen Hals zum Abweiden von hohen Bäumen nutzten (MM 3. 3. 72, 37). abweisen <sw. V.; hat): a) nicht zu sich lassen, nicht vorlassen, von sich weisen, zurückweisen: einen Bettler, die Besucher, Neugierigea.; Ü der Tod ist unerbittlich und nicht abzuweisen (Remarque. Obelisk 7); jmdn. abweisend behandeln; b) ablehnen: jmds. Angebot, einen Antrag, eine Klage a.; c) zurückschlagen, abwehren: die Angreifer, einen Angriff a.; <Abl.:> Abweiser, der; -s. -: 1. (Bauw.) Prellstein. 2. (Schiffbau) senkrechte Scheuerleiste an Pontons, schwimmenden Baggern u. ä. 3. (Wasserbau) in den Strom hineingebaute Buhne, die die Strömung vom Ufer abweist; Abweisung, die; -. -en: 1. das Abweisen: die A. des Antrages. 2. abweisendes Verhalten: Er suchte ... die kränkende A. zu lindern und in ein ... Gespräch aufzulösen (Musil. Mann 262). fbwelken <sw. V.; ist) (selten, geh.): welk werden, verwelken: viel Rauch, in dem die Blumen abwelkten (Gaiser. Schlußball 148); Ü Du siehst ein bißchen abgewelkt aus (Baum. Paris 22). abwenden <unr. V.): 1. wandte/wendete ab. hat abgewandt/abgewendet: nach der anderen Seite, zur Seite wenden; wegwenden. * abkehren: den Blick, die Augen, den Kopf a.; ich wandte/wendete mich schnell ab; die meisten wenden sich ab und grüßen nicht, wenn sie mich auf der Straße sehen (Leonhard. Revolution 22S); mit abgewandtem/abgewendetem Gesicht dasitzen; Ü er hat sich [innerlich] von seinen Freunden abgewendet/abgewandt; Doch sollte man ... sich möglichst rasch von ihr ( = der Vergangenheit) ab- und der Zukunft zuwenden (Dönhoff, Ära 29). 2. wendete ab, hat abgewendet: a) ablenken, ableiten: einen Hieb. Schlag a.; b) verhindern: den Krieg a.; c) von jmdm. fernhalten, vor etw. bewahren: eine Katastrophe. Gefahr, drohendes Unheil a.; sie haben das Verhängnis von uns abgewendet: c) (Turnen) mit einer Wende vom Gerät abgehen: vom Stufenbarren a.; <Abl. zu 1:> fbwendig (Adj. >: in den Wendungen Jmdm. imdn- a. machen (veraltend; ihn abspenstig machen)', imdn. einer Sache a. machen (selten: ihn abgeneigt machen): (Abi. zu 1. 2:) Abwendung, die; -: 1. Abkehr von jmdm.. einer Sache: politische Divergenzen führten ... zur A. ... der Arbeiterbewegung von der ... Politik der Sozialdemokratie (Fraenkel. Staat 29). 2- Verhinderung: die A. der Not. Gefahr. abwerben (st. V.; hat) (bes. Handel. Wirtsch.): durch ein verlockendes Angebot einer Firma. Mannschaft o. ä. abspenstig machen und für die eigene gewinnen: Arbeitskräfte a.; <Abl.:> Abwerber, der; -s. -: Person, die jmdn. abwirbt; Abwertung, die; -, -en. abwerfen <st. V.; hat) [3: 18. Jh., urspr. von Früchten, die ein Obstbaum zur Erde wirft]: 1. a) aus der Höhe herabfallen lassen, herunterwerfen: Bomben, Flugblätter, Ballast a.; b) (etw. Lästiges) von sich werfen, tun: seinen Mantel, die Bettdecke a.; das Pferd warf den Reiter ab; Ü Ein Ast, vom Schnee gebeugt, warf plötzlich seine Last ab und schnellte hoch (Geissler. Wunschhütlein 129); c) (Kartenspiel) (eine Karte, Farbe) ablegen: eine Farbe, den König a.; d) abschütteln, abtun: das Joch der Sklaverei, eine Bürde a. 2. (Sport) a) mit dem Ball treffen; b) herunterstoßen: beim Hochsprung die Latte a.; c) (Fußball) (vom Torwart) den Ball ins Spielfeld werfen: der Torwart wirft ab; d) (Schlag-. Völkerball) einen Gegenspieler durch einen Wurf mit dem Ball treffen u. so ausschalten; e) (Leichtathletik) (den Speer, Diskus od. Hammer) mit Schwung des Körpers aus der Hand schnellen lassen; f) (Turnen) den Körper mit Schwung aus dem Stütz in den Hang od. aus dem Handstand in den Stand bringen: in den Stand a. 3. (finanziell, als Ertrag) einbringen: gewaltige Gewinne a.; das wirft nicht viel ab. abwerten <sw. V.; hat): 1. (Geldw.) die Kaufkraft von etw. herabsetzen, vermindern; devalvieren: den Dollar a. 2. in seinem Wert, in seiner Bedeutung herabsetzen: Ideale a.; er wertet alles ab; eine abwertende Kritik; <Abl.:) Abwertung, die; -, -en. abwesend ['apve:znt| (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [1: für lat. absens, zuerst mniederd. afwesende; eigtl. 1. Part, von mhd. abewesen, ahd. abawesan = fehlen, für lat. abesse]: 1. nicht an dem erwarteten Ort befindlich, nicht zugegen, nicht vorhanden, nicht da (Ggs.: anwesend): der -e Geschäftsführer; er war viel von zu Hause a. 2. in Gedanken verloren, geistesentrückt, zerstreut, unaufmerksam: mit -en Blicken, Augen; a. lächeln; Ich war ... merkwürdig a.. las wie im Schlafe (Kaschnitz. Wohin 190); (subst. zu 1 :> abwesende, der u. die; -n. -n (Dekl. f Abgeordnete): die -n benachrichtigen; Abwesenheit, die; -. -en (PL selten) [zuerst niederd. afwesenheit. zu dem subst. Inf. (das) Abwesen, für lat. absentia]: 1. das körperliche Abwesendsein: jmds. A. zu etw. benutzen; in. während meiner A.; Ü die A. (das Fehlen) störender Einflüsse; * durch A. glänzen (iron.: durch AbwesenJieit auffallen; nach einer Stelle in der Tragödie „Tibere1* des frz. Dramatikers Marie- Joseph de Chenier (1764-1811). die auf die Schilderung der Bestattung der Junia. Witwe des Cassius u. Schwester des Brutus, in Tadtus' „Annalen" zurückgeht. Tacitus 76
Abzahlung sagt dort, daß die Bildnisse dieser beiden Angehörigen (der Mörder Cäsars) bei dem Aufzug fehlten, gerade deshalb aber bes. hervorgeleuchtet hätten). 2. das geistige Abwesendsein: aus einer A. aufschrecken, wieder zu sich kommen; <Zus :> Abwesenheitspfleger, der (jur.): Verwalter der Vermögensangelegenheiten eines abwesenden Volljährigen; Abwesenheitsprotest. der (Wechselrecht): Feststellung, daß der Bezogene beim Wechselprotest nicht angetroffen wurde. Abwerte* <P1.> (Bergbau): verbrauchte Grubenluft: die A. werden in dieser Grube auf natürlichem Wege abgeführt; abwettern <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): (bes. von Segelschiffen, -booten) einen Sturm auf See überstehen: einen Sturm abwettern; Ü Er ist ... nicht der Mann, der mit Pokergesicht Widerstände abwettert (Spiegel 5, 1966, 41). abwetzen <sw. V.): 1. <hat) a) (selten) durch Wetzen entfernen; den Rost [von der Sense] a.; b) durch Wetzen abnutzen: du hast den Mantel an der Seite mit der Tasche ganz abgewetzt; abgewetzte Hosen. Sitze; merkt sie. wie abgewetzt das Sofa ist. und daß ein Teppich fehlt (Wolf, Himmel 314). 2. (ugs.) schnell davonlaufen <ist> (Ggs.: angewetzt kommen): gleich danach sind die Jungen abgewetzt. fbwidnen <sw. V.; hat): 1. (Theaterjargon) überaus oft als Rolle spielen: Die hab* ich schun so abgewichst, mehr als450mol g'spielt! (MM 27. 2. 1974, 13). 2. *slch <Da- tiv)/hndm. einen a. (vulg.; masturbieren): Abwichshure, die; -, -n (vulg.): Prostituierte, die ihren Kunden masturbiert: diese ... teuren Abwichshuren (Zwerenz. Kopf 65). abwickeln <sw. V.; hat): 1. (Aufgewickeltes, Aufgerolltes) vom Knäuel, von der Rolle u. ä. wickeln: ich wick[e]le den Faden ab; ein Kabel a.; ich wickelte [mir] den Verband ab. 2. a) ordnungsgemäß hintereinander ausführen, erledigen, ablaufen lassen: ein Geschäft, einen Auftrag a.; b) organisieren, durchführen: eine Veranstaltung a.; hatte der... Eislaufverband eine ganze Reihe erfolgreicher ... Europameisterschaften abgewickelt (Olymp. Spiele 1964. 73). 3. <a. + sich) ordnungsgemäß hintereinander ablaufen: der Verkehr wickelt sich reibungslos ab; <Abl. zu 2:) Abwickler, der; -s, -: Liquidator; Abwicklung, (seltener:) Abwickelung, die; -. -en. abwiegeln [Junge Gegensatzbildung zu taufwiegeln] <sw. V.; hat): 1. u)jmdn„ meist eine aufgebrachte Menschenmenge beruhigen, besänftigen (Ggs.: aufwiegeln): er versuchte vergebens, die erbosten Demonstranten abzuwiegeln; b) Emotionen o.a. dämpfen: Schörghuber ... sucht sich ... durch ..abwiegelnde" Argumente zu schützen (MM 26. 3. 69. 13). 2. relativieren, herunterspielen: „Von Schuld sollte man nicht sprechen", wiegelt sie ab (Hörzu 44, 1974.24); <Abl.:) Abwieaehmg. Abwieghra. die; -. fbwiegen <st. V.; hat): 1. so viel von einer größeren Menge wiegen, bis man die gewünschte Menge hat: Äpfel. Kartoffeln, die Zutaten a. 2. (Boxen. Schweratheltik) Sportler vor dem Wettkampf wiegen: die Gegner wurden abgewogen. «bwbnmebi <sw. V.; hat) (ugs.): (jmdn., der einem lästig ist, etw. Lästiges /mit Ausreden!) von sich schieben, abweisen: eine Arbeit, einen Auftrag a.; ich wimm[e]le den Frager ab; die Kinder abzuwimmeln suchen; ich ließ mich nicht a. Abwind, der; -[eis, -e (Ggs.: Aufwind): 1. (Met.) abwärts gerichtete Luftströmung: -e treten z. B. im Lee von Gebirgen auf. 2. (Flugw.) abwärts gerichteter Luftstrom im Bereich eines Tragflügels. f bwinkebi <sw. V.; hat): so halten, daß ein Winkel entsteht: das Bein a.; mit abgewinkelten Armen. fbwinken <sw. V.; hat; 2. Part, landsch. od. scherzh.: abgewunken): 1. [mit einer Handbewegung] seine Ablehnung zum Ausdruck bringen, zu verstehen geben: ärgerlich, ungeduldig a. 2. (Motorsport) s) durch ein Winkzeichen beenden: ein Rennen a. b) durch ein Winkzeichen zum Anhalten [zu] bewegen Isuchen]: Herrmann hatte ... das Pech, von einem Funktionär fast bis zum Stillstand abgewunken zu werden (Frankenberg. Fahrer 80). abwirtschaften <sw. V.; hat): a) durch schlechtes Wirtschaften herunterkommen, seine Existenzgrundlage vernichten: die Firma, der Unternehmer hat abgewirtschaftet; Ü wie viele andere Emigranten... hoffte er. H itler werde bald abgewirtschaftet haben (Niekisch. Leben 270); b) durch schlechtes Wirtschaften herunterbringen: seinen Hof abgewirtschaftet haben; ein abgewirtschaftetes Gut. fbwischen <sw. V.; hat): a) durch Wischen entfernen: den Staub, das Blut. Jmds. Tränen, sich den Schweiß von der Stirn a.; b) durch Wischen reinigen: den Tisch mit einem Tuch a.; ich wischte mir die Hände an der Hose ab. tbwohnen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. durch langes Wohnen abnutzen, verwohnen: eine Wohnung, die Möbel a.; abgewohnte Räume; das Haus ist abgewohnt. 2. eine im voraus gezahlte Geldsumme mit der Miete verrechnen: einen Baukostenzuschuß a.; <Abl.:) Abwohnung, die; -. abwracken [apvrakn] <sw. V.; hat): (bes. Schiffe) zerlegen u. verschrotten; ein Schiff a.; die Tanks sollen abgewrackt werden; Üein abgewrackter Komiker; <Zus.:> Abwrackfirma, die; <Abl.:> Abwrackung, die; -. Abwurf, der; -[eis. Abwürfe: 1. das [Hin/abwerfen: der A. einer Wasserstoffbombe. 2. (Sport) a) (beim Springreiten) das Herunterstoßen des obersten Teiles von Hindernissen beim Springen; b) (Fußball) aO das Abwerfen (2 c); ß) vom Torwart abgeworfener Ball: den A. mit dem Oberschenkel stoppen; c) (Hand-, Wasserball) ad Wurf durch den der Torwart den vom Gegner ins gegnerische Toraus gespielten Ball wieder ins Spiel bringt: den A. ausfuhren; ß) der durch Abwurf (2 c a) ins Spiel gebrachte Ball: der A. ging ins Aus: d) (Schlag-, Völkerball) Wurf, mit dem ein Gegenspieler getroffen u. ausgeschaltet wird; e) (Leichtathletik) Phase, in der der Speer, Diskus od. Hammer die Hand des Werfers verläßt. 3. (Jägerspr.) abgeworfene Geweihstange von Hirschen u. Rehböcken. Abwurf-: ^ball, der <o. PL): kleineres Spiel, bei dem jeder gegen jeden spielt u. ihn abzuwerfen versucht: A. spielen; -band, das (Technik): Förderband mit großer Reichweite, das das Fördergut abwirft; ""bogen, der (Leichtathletik): Markierungsbogen aus Holz od. Metall, den der Werfer beim Speerwurf nicht überschreiten od. berühren darf: der A. hat einen Radius von 8 m; -linie, die (Sport): Linie, die beim Speerwurf nicht überschritten werden darf; -Stange, die (Jägerspr.): svw. t Abwurf (3); -Vorrichtung, die (Mili- tärflugw.. Technik). abwürgen <sw. V.; hat): 1. durch Würgen töten: der Marder würgte das Huhn ab; Ü er hat [den Motor] abgewürgt (Jargon; versehentlich beim Schalten od. Bremsen zum Stillstand gebracht). 2. (autoritär, mit undemokratischen Mitteln) unmöglich, zunichte machen, zum Erliegen bringen: eine Diskussion.eine Forderung.einen Streik a.; Das Fernsehen hat ... ein Thema abgewürgt, das jeden ... Bürger unseres Landes betrifft (Hörzu 31,1973. 5). abyssal labv'sa:!) <Adj.) [mlat. abyssalis = grundlos tief, zu: abyssus = Tiefe. Meerestiefe, t Abyssus] in der Fügung -e Region* -er Bereich (Meeresk.; völlig licht- u. pflanzenloser Bereich der Tiefsee zwischen etwa 1000 bis 3000 u.6000bis 7000m Tiefe)', Abyssal [-], das; -s: svw. f abyssale Region; abysstedi [a'bvsij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: 1. (Geol.) aus den Tiefen der Erde stammend: -e Gesteine. 2. (Meeresk.) zum Tiefseebereich gehörend: -e Ablagerungen; in -en Tiefen. 3. (bildungsspr. veraltet) abgrundtief; Abyssus [a'bYsos], der; - [mhd. abyss(e) < mlat.. spätlat. abyssus < griech.äbyssos = Abgrund, eigtl. = der Bodenlose! (veraltet): 1. grundlose Tiefe, Abgrund. 2. Unterwelt. abzahlen <sw. V.; hat): a) in Raten bezahlen: ein Auto, die Waschmaschine a.; b) zurückzahlen: ich muß das Darlehen [mit monatlich hundert Mark] a. abzählen <sw. V.; hat): a) zählen, um die vorhandene Anzahl festzustellen: die Anwesenden a.; Wäsche a. (die Anzahl der jeweiligen Stücke feststellen); das Geld abgezählt (passend) bereithalten; b) (Sport. Milit.) Gruppen bilden, indem fortlaufend immer nur bis zu einer bestimmten Anzahl gezählt wird: [zu zweien, zu vieren] a.!; c) eine bestimmte Anzahl zählend von einer Menge wegnehmen: Zigaretten. Knöpfe. Nägel. Schrauben a.; d) (Kinderspiel) aus einer Gruppe durch einen Abzählreim für eine bestimmte Aufgabe heraussuchen, wobei durch die letzte Silbe od. das letzte Wort das betr. Kind bestimmt wird: die Kinder wollten Versteck spielen und zählten ab. wer suchen sollte; e) etw. positiv (mit Ja) od. negativ (mit Nein) entscheiden, indem man eine bestimmte Anzahl von etw. (z. B. von Knöpfen, Blütenblättern) abwechselnd mit Ja oder Nein belegt, wobei die letzte Antwort ausschlaggebend ist: etw. an den Blütenblättern der Margerite a.; <Zus.:> Abzählreim, der. Abzählvers, der: Reim (Vers), mit dessen Hilfe ein Kind durch eine Zufallsentscheidung für etw. (ein Spiel) bestimmt wird. Abzahlung, die; -. -en: Raten-, Teilzahlung: die Höchstdauer der -en darf nicht überschritten werden; *auf A. [(verkaufen]: (in Raten / ver)kaufen). 11
Abzahlungs- Abzahlung*-: -geschäft, das; -gesetz, das; -hypothek, die: Hypothek mit gleichbleibenden Tilgungsbeträgen; -kauf, der; -käufer, der; -rate, die; -System* das; -Verpflichtung, die; -vertrag, der; -wesen, das <o. PL). «bzapfen <sw. V.; hat): a) zapfend entnehmen: Wein. Bier. Jmdm. Blut a. (ugs.; einen Aderlaß vornehmen); Ü Jmdm. Geld a. (ugs.; es unbescheiden von ihm fordern u. erhalten); wo die Matrosen von „vögeln4'... reden, sagen die Docker ...: ..Heut lassen wir uns einen a." (vulg.; Genet [Übers.]. Querelle 35); b) (selten) zapfend allmählich leeren: ein Faß a.; <Abl.:> Abzapfung, die; -. -en. ?bzappeln, sich <sw. V.; hat): längere Zeit heftig zappeln: Es (= ein bestimmtes Verhalten) hat ... den Zweck, die Beute sich erst a. zu lassen (Lorenz. Verhalten I. 106); Ü so zappelte ich mich wohl etwas ab und benahm mich ein wenig auffällig, um nicht völlig übersehen zu werden (ugs.; bemühte mich sehr eifrig: K. Mann, Wendepunkt 154). «bzäiancn <sw. V.; hat) (selten): einem Reih od, Zugtier das Zaumzeug abnehmen (Ggs.: aufzäumen): die Pferde a. abzäunen <sw. V.; hat): (eine Fläche, ein Gebäude o.a. von einer anderen) durch einen Zaun abtrennen: ein Lager a.; ein ... Gebäude, das besonders abgezäunt war und zu dem niemand ... hingehen durfte (Leonhard. Revolution 159); <Abl.:> Abzäunung, die; -. -en. fbzehren <sw. V.; hat): abmagern, verkümmern lassen: die Krankheit hatte ihn völlig abgezehrt; abgezehrt sein, aussehen; ein abgezehrter Körper; <Abl.:> ^bzehrung, die; - (veraltet): Abmagerung, Kräfteverfall Abzeichen, das; -s. - [urspr. = (Kenn)zeichen; t Zeichen]: a) Anstecknadel als Kennzeichen einer Zugehörigkeit, Mitgliedschaft: ein A. am Rockaufschlag tragen; b) Plakette: wir verkaufen morgen A. Air die Caritas; c) Erkennungs-, Kenn]zeichen, Merkmal, Attribut: er trug die A. der Abtswürde (Hesse. Narziß 346); ein Armenkind mit häßlichen, großen Händen, diesem A. einer niederen ... Geburt (Th. Mann. Hoheit 149); d) (Viehzucht) von der Grundfarbe abweichender, meist weißer Haut- oder Haarfleck bei Haustieren. abzeichnen <sw. V.; hat): 1. zeichnend nachbilden, wiedergeben, kopieren: ein Haus, eine Blume, ein Tier a.; Ü Sie werden ... Jeden Winkel wiedererkennen. Jedes Mädchen und Jeden kleinen Ganoven, den er abgezeichnet hat (im Roman geschildert hat: Jens. Mann 45). 2. mit seinem Namenszeichen versehen, als gesehen kennzeichnen, signieren: er zeichnete den Rapport ab. ohne ihn gelesen zu haben. 3. <a. + sich) a) sich abheben, in seinen Umrissen [deutlich] erkennbar sein: die Konturen. Umrisse von etw. zeichnen sich auf einem Hintergrund ab; der gewölbte Brustkorb, unter dessen ... Haut die Rippen sich kräftig abzeichnen (Th. Mann. Herr 13); Ü eine Entwicklung. Tendenz. Gefahr zeichnet sich ab (wird erkennbar, deutet sich an): b) sich widerspiegeln, sichtbar werden: in seinem Gesicht zeichnete sich ein plötzliches Erschrecken ab; <Abl. zu 2 u. 3:) Abzeichnung« die; -. -en. i^bzieh-: -apparat, der: 1. Vorrichtung, mit der man Klingen abziehen (7) kann. 2. svw. Kpresse; ^Wld, das: Druckerzeugnis, dessen Darstellung spiegelverkehrt auf ein wasserlöslich grundiertes Papier gedruckt ist u. nach Anfeuchten auf eine andere Masse übertragen werden kann, wobei das Papier abgezogen wird: -er abziehen; Ü Die globale Inflation ... ist nur ein A. der Politik (MM 4. 6. 70. 2); -klinge, die: Klinge, mit der man etw. durch Abziehen feinster Späne säubern u. glätten kann; -presse» die: Druckpresse, auf der Korrekturabzüge o. ä. mit der Hand hergestellt werden; -riemen,der: Lederriemen zum Abziehen (7) des Rasiermessers; -stahl, der: Wetzstahl; -stein, der: feinkörniger Schleifstein zum Nachschleifen von Schneidewerkzeugen unter Verwendung von Wasser od. öl; -Vorrichtung, die (Technik): Vorrichtung, mit der man ein Rad von einer Welle od. Achse abziehen (1 a) kann. abziehen <unr. V.) /vgl. abgezogen/: 1. <hat) a) vonlaus etw. ziehend entfernen, weg-, herunter-, herausziehen: den ZUndschlUssel a.; einen Ring vom Finger a.; b) (landsch.) (was man an sich trägt) abnehmen, ablegen: die Mütze a.; Arlecq lockerte den Kragen und zog die Krawatte ab (Fries, Weg 285). 2. a) (von einem Tier) das Fell, die Haut entfernen <hat): dem Hasen das Fell a.; b) (ein erlegtes, geschlachtetes Tier) von seinem Fell, seiner Haut befreien <hat>: den Hasen a. 3. durch Weg-, Herunterziehen von etw. frei machen <hat>: Pfirsiche, Tomaten a.; die Bohnen müssen abgezogen werden (von den Fäden befreit werden). 4. a) die Bettwäsche vom Bett abnehmen <hat): das Bettzeug, den Bezug a.; b) ein Bett von der Bettwäsche frei machen <hat>: die Betten a. 5. den Abzug einer Waffe o.a. betätigen (hat): die Handgranate a.; er lud durch und zog ab. 6. glätten <hat): das Parkett (mit Stahlspänen] a. 7. (eine Klinge) schärfen <hat>: das Messer auf einem Stein a. 8. a) (Fot.) einen Abzug (2 a) machen, eine Positivkopie herstellen <hat): ich habe das Negativ noch einmal a. lassen; b) (Druckw.) einen Abdruck von etw. machen, vervielfältigen (hat): bestimmte Schramm .... den Text 2000 Mal a. und verteilen zu lassen (MM 19. 1. 67. 5). 9. (Kochk.) mit etw. (bes. Eidotter) verrühren u. dadurch eindicken, legieren (hat): die Suppe kurz vor dem Anrichten a. 10. abfüllen (hat): Wein. Most [auf Flaschen] a. 11. (Textilw.) (eine Farbe aus einem Stoff) herausziehen (hat): die alte dunkle Farbe a. 12. (Milit.) (Truppen, Waffen) zurückziehen (hat): die Truppen sind aus ihren Stellungen abgezogen worden; die Artillerie von einem Frontabschnitt a. 13. weglocken, entziehen (hat): die vielen Ablenkungen zogen ihn von seiner Arbeit ab, zogen seine Aufmerksamkeit ab. 14. von etw. abrechnen, durch Subtraktion wegnehmen, subtrahieren (hat): 20 von 100 a.; ich habe vier Prozent abgezogen; Ü zog er wohl neunzig Prozent von dem ... Gerede ab (Fallada. Herr 209). 15. (salopp) vonstatten gehen lassen, routinemäßig durchfuhren, veranstalten (hat): eine Party, eine Fete a. 16. von einer Luftströmung weggetragen werden, wegziehen (ist): der Rauch, der Nebel, die Gewitterfront zieht ab. 17. (ist)a) (Milit.)abrücken, abmarschieren: die Truppen zogen ab; b) (ugs.) weggehen, sich entfernen: das kleine Mädchen zog strahlend ab; der ist wie ein begossener Pudel abgezogen. 18. (Ballspiele Jargon) plötzlich wuchtig schießen (hat); (Abi.:) Abzieher, der; -s, - (Druckw.): jmd., der Korrekturabzüge abzieht (8 b). fhzielen (sw. V.; hat): zum Ziel haben, anstreben; auf etw. hinzielen, gerichtet sein: er zielt mit seinen Worten auf das Mitgefühl seiner Zuhörer ab; Maßnahmen, die ... auf die Sicherung und Steigerung der Macht... abzielen (Fraen- kel. Staat 20); eine einseitig auf Leistung abzielende Gesellschaftsordnung. fbzirkeln (sw. V.; hat): /mit dem Zirkel/ genau abmessen: eine Entfernung auf der Karte a.; Beete,Wege genau a.; ein abgezirkelter Schrägschuß des Stürmers; Ü er zirkelt seine Worte ab (spricht in wohlgesetzter Rede); (Abl.:> i^bzirklung, ^bzirkehmg, die; -. f bodttern (sw. V.; Ist) (salopp): sich entfernen: zittere bloß ab! fbzottefai (sw. V.; ist) (salopp): sich langsam, trottend entfernen: ich zott[e]le ab. ^bzug, der; -[eis. Abzüge: 1. (WafTent.) Hebel zum Auslösen des Schusses: am A. hantieren; Ü Den Finger am A. ... standen Unionspolitiker bereit, den ... Moderator ... ..abzuschießen" (MM 29. 8. 69, 2). 2. a) (Fot.) von einem Negativ hergestellte Positivkopie: Abzüge machen lassen; b) (Druckw.) 'Abdruck (2): der A. ist noch nicht korrigiert. 3. a) Abrechnung: nach A. der Unkosten; *etw. in A. bringen (Papierdt.; bei einer Berechnung abziehen); b) (PI.) Steuern, Abgaben: meine Abzüge sind sehr hoch. 4. a) (o. PI.) das Ab-, Wegziehen: wir müssen für ausreichenden A. [der Gase] sorgen; b) Vorrichtung, Öffnung, durch die etw. abziehen kann: über dem Herd befindet sich ein A. für den Rauch. 5. (PI. ungebr.) (Milit.) das Abrücken, der Abmarsch: der A. der Besatzungstruppen; (Abi. zu 3:) abzüglich [apgy:kli<;] (Präp. mit Gen.) (bes. Kauf- mannsspr.): unter Abzug, nach Abzug; abgerechnet, vermindert um, ohne: a. des gewährten Rabatts; (ein folgendes alleinstehendes, stark gebeugtes Subst. im Sg. bleibt gewöhnlich ungebeugt:) a. Rabatt. fbzugs-, Abzugs- (gelegtl. mit abzug-. Abzug- wechselnd): -bügd, der (WafTent.); -ßhig (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Steuerw.): fähig zum Abzug (3 a): Werbungskosten und Sonderausgaben sind -e Ausgaben; -feder, die (WafTent.); --frei (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): frei von Steuerabzügen: --graben, der: Abfluß-, Entwässerungsgraben, Drän; -hahn, der (WafTent.); -haube, die (Bauw.): haubenartige Vorrichtung über Feuerungen, Kochherden u. ä.; Giebel, der (Waf- fent.); -kamin, der (Bauw.); -kanal, der (Bauw., Technik); -leine, die (WafTent.); -loch, das (Bauw.); M-inne, die (Stra- 78
achs-, Achs- ßenbau); ^rohr, das (Bauw.); ^schadi, das: Schach, das durch das Abziehen einer Figur aus der Wirkungslinie der Dame, eines Läufers od. Turmes geboten wird; --Schacht, der (Bauw.); -Vorrichtung, die (Waffent., Wasserbau). Qbzupfen <sw. V.; hat): a) durch Zupfen von etw. lösen, abtrennen: die [Blütenblätter, Beeren. Stiele a.; b) durch Zupfen von etw. frei machen: abgezupfte Traubenstiele. fbzwacken <sw. V.; hat): 1. durch Zwacken von etw. lösen, abkneifen: ein Stück Draht a. 2. /aus Kleinlichkeit] abziehen, entziehen, abknapsen: Man konnte sie (= die Kinder) bilden lassen, ohne sich etwas abzuzwacken (Brentano, Chindler 43); Ü sich ein wenig Zeit für einen Besuch a. abweckent'apisvekn] <sw. V.; hat) (selten): etw. bezwecken, auf etw. abzielen: Maßnahmen, die auf eine Sicherung seiner Macht abzweckten; <Abl.:> Abzweckung, die; -. Abzweig, der -[e]s, -e: 1. (Verkehrsw.) abzweigende Autobahn. Straße: am Straßenrand, wo die Strecke ansteigt hinter dem A. (H. Kolb. Wilzenbach 124). 2. (Technik) Teilstück, das zum Abzweigen einer Rohrleitung verwendet wird. i^bzweig-: Mloee, die (Elektrot.) (bei Innenleitungen); -kästen, der (Elektrot.) (bei Innenleitungen); -klemme, die (Elektrot.) (bei Freileitungen); -muffe, die (Elektrot.) (bei Kabeln); -röhr, das (Technik); -stelle, die: 1. (Eisenb.) Blockstelle* an der ein od. mehrere Gleise abzweigen. 2. svw. t Abzweig (1). abzweigen [apljvqign] <sw. V.): 1. <ist) a) (von Wegen o. ä.) seitlich abgehen, in eine andere Richtung führen: der Pfad zweigte früher an dieser Stelle ab; Ü daß ich besser davon absehe, diesen von meinem Wege abzweigenden Pfad einzuschlagen (Th. Mann. Krull 255); b) (seltener) (von Personen) sich von einer als Hauptrichtung angesehenen Richtung entfernen, sie verlassen: weiter unten zweigt Peter vom Wege ab. 2. zu einem bestimmten Zweck von etw. wegnehmen <hat): einen Teil des Geldes zur Schuldentilgung a.; Fachleute ... verstanden es. aus abgezweigten Chemikalien Sprengladungen ... zu mixen (Apitz. Wölfe 27); <Abl. zu 1 a:> Abzweigimg, die; -. -en. fbzwkken <sw. V.; hat): etw. durch Zwicken abtrennen: ein Stück Draht a. fbzwingen <sw. V.; hat): von jmdm., sich od. etw. durch Zwang erhalten. Jmdm.. sich abnötigen, abringen: dem Gegner Bewunderung a.; ich zwang mir ein Lächeln ab. abzwitschern <sw. V.; ist) (salopp): davongehen, sich entfernen: nach dem Frühstück sind sie endlich abgezwitschert. a cappella [a ka'pela; aus ital. ta u. cappella = Kapelle (einer Kirche), t 'Kapelle, d. h. in der Art der Kapellchöre, bes. der der Sixtinischen Kapelle in Rom] (Musik): (vom Chorgesang) ohne Begleitung von Instrumenten: die Chöre sind alle a c; a c. singen; <Zus.:> A-Cappdla-Chor, der. accelerando [atjele'rando] <Adv.) [ital. accelerando, Gerundium von: accelerare = beschleunigen < lat. acceleräre] (Musik): schneller werdend, beschleunigend: Abk.: accel. Accent aigu [aksäte'gy; frz. accent aigu < mlat. accentus acutus, aus lat. accentus (t Akzent) u. acutus = scharf, spitz], der; - -. -s -s [aksäze'gy]: Akut im Französischen iz. B. €): Accent circonilexe [aksäsirkö'fkks; frz. accent circonflexe < mlat.. spätlat. accentus circumflexus. aus lat. accentus (t Akzent) u. circumflexus. 2. Part, von: cir- cumflectere = umbiegen, eine Silbe als lang betonen], der; - -, -s -s [aksäsirkÖ'fleks]: Zirkumflex im Französischen (z. B. ä); Accent grave [aksä'gra.v; frz. accent grave < mlat. accentus gravis, aus lat. accentus (f Akzent) u. gravis = schwer, tief, unbetont], der; - -. -s -s [aksä'gra:v]: Gravis im Französischen (z. B. e). Accessoires[akse'sQ'a:s(s)] <P1.) [frz. accessoires = Nebensachen, subst. aus: accessoire = nebensächlich, untergeordnet < mlat. accessörius = hinzukommend, zusätzlich, zu lat. accessus, 2. Part, von: accedere = hinzukommen]: modisches Zubehör zur Kleidung wie Gürtel. Handtasche. Schmuck: eine vollständige Garderobe mit allen A. Accompagnato [ak3mpan'ja:to], das; -s. -s u. ...ti [...ti; ital. aocompagnato = begleitet] (Musik): das von Instrumenten begleitete Rezitativ. Accrochage [akro'Jatf. die; -, -n [frz. accrochage = das Anhaken, das Aufhängen, zu: accrocher = aufhängen, zu: croc = Haken < fränk. * krok]: Ausstellung eigener Bestände von Privatgalerien, wobei das ..An-. Aufhaken" der Bilder zum Teil in Anwesenheit des Publikums erfolgt. Set [eis], das; -. -s [...siz; engl, ace < frz. as. TAs] (Golf, Tennis): As. Acella <&)[a't§ela], das; - [Kunstwort]: für Wandverkleidungen. Klebefolien, Tischbelag u. a. verwendete Kunststoffolie aus Polyvinylchlorid. Acetat [at$e'ta:t], das; -s, -e [zu lat. acetum. t Acetum] (Chemie): 1. <o. PL) Chemiefaser auf der Basis von Zellulosederivaten. 2. Salz od. Ester der Essigsäure: (Zus. zu I:) Acetgtfo- lie. die; -; Acetgtsefcle, die; -; Aceton [atse'to:n]. das; -s [zu lat. acetum, t Acetum] (Chemie): farblose, stark riechende Flüssigkeit, die als Lösungsmittel verwendet wird; Acetun [atje.tum]. das; -[s] [lat. acetum = saurer Wein, (Weinessig] (Chemie, Pharm.): Essig. Acetylen [auety'le:n], das; -s [zu lat. acetum (tAcetum) u. griech. hyle = Stoff. Materie] (Chemie): farbloser, brennbarer Kohlenwasserstoff Acetylen-: ^hrenner, der: Schweißgerät, in dem Acetylengas als Brenngas verwendet wird: ^gas, das: aus Kalziumkarbid u. Wasser gewonnenes Gas; -lampe, die (früher): mit Acetylengas gespeiste Lampe; -schweißung, die: mit Hilfe eines Acetylenbrenners vorgenommene Schweißung. ach [ax] <Interj.) [mhd. ach. ahd. ah] drückt aus: a) Betroffenheit. Mitleid: ach Gott!; ach. du lieber Himmel!; ach Je!; b) [Ironisches] Bedauern: ach. wie schade!; verstärkend vor „so" + Adj.: die ach so großzügige, liberale Haltung Pankows gegenüber Kunst und Künstlern (MM 8. 12. 65. 2); c) Klage: ach. ich habe sie verloren; * ach und weh schreien (ugs.; jammern u. klagen); d) Erstaunen, Verwunderung: ach, das ist mir neu!; ach. ist das schön!; ach. den meinst du?; ..Wer ist das?44 .JDer Arzt.44 .Ach der! Der will mich nur heiraten.44 (Remarque. Obelisk 231); e) Wunsch, Verlangen: ach. wäre doch schon Feierabend!; 0 Unmut: ach. das verstehst du nicht; g) Verstehen (ach + so): da hörten sie auf mit der Brüllerei, sagten .Ach so44 und ... (Grass. Blechtrommel 298); h) Verneinung (ach + wo[her], was; ugs.): ach wo. wir waren zu Hause; (subst.:> Ach [-), das; -s. -: ein A. des Bedauerns, sein ewiges Ach und Weh fällt mir auf die Nerven; 'mit Ach und Krach (ugs.; mit Mühe u. Not. nur unter großen Schwierigkeiten). Achine [a'xe:nd]. die; -. -n [aus gr. a- = nicht, un- u. chainein = klaffen, gähnen] (Bot.): für die Korbblütler typische einsamige Schließfrucht. Achat [axa:t], der; -[e]s. -e (mhd. achät(es) < lat. achates < griech. achätes. H. u.] (Min.): gebundener Chalzedon (Halbedelstein) von verschiedener Färbung;achaten[axa:tn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Achat bestehend, gefertigt: eine ... -e Dose mit Brillanten (B. Frank. Tage 13). acheln ['axjn] <sw. V.; hat) üidd. achlen] (landsch.): essen: ich ach[e]le. was das Zeug hält; hier kriegst du nichts mehr zu a. (Leip. Klabauterflagge 52). Acheuleen [aioleS:]. das; - [s] [nach Saint-Acheul. einem Vorort von Amiens] (Prähistorie): Stufe der älteren Altsteinzeit. Achillesferse [a'xiles-], die; -, -n <P1. ungebr.) [nach der einzigen verwundbaren Stelle am Körper des griech. Sagenhelden Achilles, seiner Ferse, an der ihn seine Mutter Thetis beim Eintauchen in den Styx festgehalten hatte. Durch einen Pfeilschuß in die Ferse wurde Achilles getötet] (bildungsspr.): jmds. verwundbare Stelle; empfindlicher, schwacher Punkt: das ist seine A.; Wer in die geheimen Dienste tritt.... der muß seine Blößen, verwundbaren Stellen, -n... sorgfältig verbergen (Habe, Namen 386); Achillessehne, die; -. -n [analog zu f Achillesferse, da ein Riß dieser Sehne Geh- u. Stehunfähigkeit bewirkt] (Anat.): Sehne, die zwischen Fersenbein und Wadenmuskel verläuft; <Zus.:) Achjllesehnenreflex. der (Med.); Achillessehnenriß, der: typische Sportverletzung. Ach-Laut fax-], der; -[e]s. -c: der Laut eh. wie er im Deutschen nach a. o. u gesprochen wird (z. B. ach, Koch, Geruch). Achromasie [akroma'zi:], die; -. -n [...i:an; aus griech. a- = nicht, un- u. chröma (Gen.: chrömatos) = Haut(farbe). Farbe] (Optik): das Freisein von Farbfehlern (bei optischen Systemen); Achromat [akro'ma.t], der; -[e]s. -e (Optik): Linsensystem, bei dem die chromatische Aberration für zwei Farben korrigier} ist: achromatisch [akro'ma:tül <Adj.; o. Steig.) [gr. achromatos = ohne Farbe] (Optik): die Achromasie betreffend, sie aufweisend; unbunt: Schwarz und Weiß sind -e Farben; Adiromatisnus [akroma'tismus]. der; -. ...men: svw. tAchromasie. feto-, Achs- (bes. Kfz.-T.. Fahrzeugbau) (vgl. auch: achsen-. Achsen-): -abstand, der: Abstand zwischen zwei Achsen. 79
Achse Radstand: -antrieb, der (Kfz.-T.): Antrieb der Treibachse durch das vom Getriebe kommende Drehmoment: -bmdu (auch:) Achsenbruch, der; -druck, der <PI.: ...drücke) dafür besser Nlast; -«etriebe, das (Kfz.-T.): Getriebe zum Antrieb der Achswellen: -kilometer, der (Eisenb.): statistische Maßzahl zur Bestimmung der Betriebsleistung insbes. im Bahnverkehr: -lager, das: Lager an Fahrzeugen, das Kräfte auf die beweglichen Räder überträgt: -last, die: von einer Achse auf die Unterlage ausgeübte Kraft: Miagel, der: vor das Rad gesteckter Stift, der verhindert, daß sich das Rad von der Achse löst: Vorstecker. Ltinse: -recht <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): svw. taxial; -schenket, der (Kfz.-T.): Verbindung zwischen dem Ende der Vorderachse u. dem Vorderrad: -stand, der: svw. t -abstand; -stürz, der: von der Senkrechten abweichende Neigung eines Rades: -welle, die: als Achse dienende Welle: (Kfz.-T.:) Antriebs- welle eines Kraftfahrzeugs. Achse l'aksa]. die: -. -n [1 a: mhd. a(c)hse. ahd. ahsa. urspr. = Drehpunkt (der geschwungenen Arme)]: 1. (Technik) a) Teil, das zwei in Fahrtrichtung nebeneinanderliegende Räder eines Fahrzeugs. Wagens verbindet: die A. ist gebrochen, hat sich heißgelaufen; bis an die -n im Schlamm einsinken; ein Zug mit, von 80 -n (Radpaaren): Ü die A. Berlin-Rom (Bezeichnung für die enge außenpolitische Zusammenarbeit zwischen dem faschistischen Italien u. dem ns. Deutschland: 1936 von Mussolini in einer Rede geprägt); * auf [der] A. sein (ugs.; unterwegs, auf Reisen, auf Geschäfts- reise sein); per A. (Wirtsch.. Verkehrsw.; mittels eines Landfahrzeugs); b) stabförmiges 'mit Zapfen versehenesj Maschinenteil zum Tragen u. Lagern von Rollen. Rädern. Scheiben. Hebeln u.a.: die A. der Schleifscheibe. 2. gedachte! Mittellinie, um die sich etw. dreht: Drehachse: ich drehte mich um die eigene A ; der Weihnachtsbaum begann sich langsam um seine A. zu drehen; Mit der Spitze des Schirms visierte er die Mitte des Riesenrads, als wollte er es um die A. des Schirms kreisen lassen (Fries. Weg 63). 3. a) (Math.) a) svw. t Symmetrieachse; ß) svw. t Koordinatenachse; b) (Geol.) gedachte Linie, um die die Schichtung herumgebogen ist: c) (Archit.) Linie senkrechter od. waagrechter Richtung, auf die Bauwerke. Grundrisse o. ä. bezogen sind. 4. (Bot.) svw. tSproßachse. Achsel [aksl]. die; -. -n [1 a: mhd. ah sei. ahd. ahsla. urspr. = Drehpunkt (der geschwungenen Arme)]: 1. a) Winkel, den Oberarm und Rumpf miteinander bilden: Schulter / gelenkt: die -n hochziehen, fallenlassen; etwas unter die A. klemmen; unter der A. Fieber messen; * [über jmdn. od. etw.] die -n/mit den -n/(seltener:) die A. zucken (mit einem Hochziehen der Schulter zu verstehen geben, daß man etw. nicht weiß. jmdn. od. etw. nicht versteht): Johanna zuckte verständnislos mit den -n und schenkte sich ein Glas Burgunder ein (Lederer, Drei Tage Liebe 18); etw. auf die leichte A. nehmen (etw. nicht genügend ernst nehmen): etw. auf seine -n nehmen (die Verantwortung für etw. übernehmen): auf beiden -n (Wasser] tragen (veraltet; es mit beiden Parteien halten); Jmdn., etw. Über die A. ansehen (auf jmdn.. erw. herabsehen): Man sprach mit Geringschätzung von ihnen .... sie wurden über die A. angesehen (Th. Mann. Zauberberg 286); b) Achselhöhle: die -n ausrasieren; das Gewehr in die A. schieben; in der A. Fieber messen; c) (Schneiderei) Schulterteil an einem Kleidungsstück: die A. muß gehoben werden. 2. (Bot.) svw. t Blattachsel. fchsel-, Achsel-: -band, das <P1.: -bänder): Quer über die Achsel laufendes Band eines Frauenkleides o.a.: Mlrüse, die: Talg-. Schweiß- od. Duftdrüse in der Achselhöhle: ^griff, der: bei der Rettung eines Ertrinkenden den A. anwenden; -grübe, die: svw. t-höhle; -haare (PI.): in der Achselhöhle wachsende Haare: ich muß mir die A. ausrasieren; -höhle, die: grubenartige Vertiefung unter dem Schultergelenk beim Menschen: -klappe, die <meist Pl.>: Schulterstück an Uniformrock od. -mantel als Rangabzeichen: -knospe, die (Bot.): in den Blattachseln angelegte Seitenknospe: -pobter, das: die Achseln bedeckendes Polster bei Kleithingsstücken: ^schnür, die <PI. -schnüre): an der Achselklappe einer Uniform befestigte geflochtene Schnur: -schweiß, der; -sproß, der (Bot.): aus einer Achselknospe hervorgegangener Seitensproß: -ständig <Adj.; o. Steig.) (Bot.): in der Blattachsel stehend: -stück, das <meist PL): svw. T-klappe; -zucken, das; -s: ein A. war die Antwort; -zuckend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a. hinausgehen. achseln l'aksjn] <sw. V.; hat) (landsch.): schultern: den Rechen a. tchsen-, Achsen- (bes. Naturwissenschaften; vgl. auch: achs-, Achs-): -bruch, (auch:) Achsbruch, der; -drehung. die: die A. der Erde; -kreuz, das (Math.): svw. t Koordinatenkreuz; -mächte <P1.) [nach der Achse Berlin-Rom. vgl. Achse (1 a)] (Politik): (von 1936 an) das ns. Deutsche Reich u. seine Verbündeten, bes. Italien: -Symmetrie, die (Math), dazu -symmetrisch <Adj.; o. Steig.); -Zylinder, der (Med.): Teil der Nervenfaser. -achser [-|akse] in Zusb., z.B. Dreiachser (mit Ziffer: Sachser): Wagen mit drei Achsen (1 a); achsig Caksif] <Adj.X Achsigkeit, die; -: Verdeutschungen Tür t axial, Axialität; -achsig [-|aksi$] in Zusb.. z. B. dreiachsig (mit Ziffer: Sachsig): mit drei Achsen (1 a) versehen . acht [axt] (Kardinalz.) [mhd. aht. ahd. ahto) (als Ziffer: 8): a. und eins ist/macht/gibt neun; wir sind a. Personen, zu a.. (ugs.:) zu -en. (geh.:) unser a.; die ersten, letzten a.: das kostet a. Mark; es ist. schlägt a. [Uhr]; um a.. Punkt a., (ugs.:) Schlag a.; ein Viertel vor (seltener: auf), nach a.; halb a.; er kommt gegen a. [Uhr]; alle a. Tage; er wird heute a. [Jahre], a. Jahre alt; im Jahre a. nach Christus; ich fahre mit der Linie a.; die Mannschaft gewann a. zu vier (8:4); acht... faxt...) (OrdinaLz. zu facht) [mhd. aht.... ahted.... ahd. ahtod...] (als Ziffer: 8.): er ist der -e (der Reihe nach); er ist der Achte in der Klasse (der Leistung nach); heute ist der -e Januar; heute ist der Achte (der achte Tag des Monats): Heinrich der Achte; 'Acht [-]. die; -. -en: a) Ziffer 8: eine A. schreiben; die Zahl. Ziffer Acht; eine arabische, römische A.; eine A. schießen; b) etw. von der Form der Ziffer 8: auf dem Eis eine A. laufen; er hat eine A. im Vorderrad (ugs.; Verbiegung in Form einer 8); c) (ugs. scherzh.) Handschellen: jmdm. die [stählerne] A. anlegen; d) Spielkarte mit acht Zeichen: die A. abwerfen; e) (ugs.) Wagen. Zug der Linie 8: ich bin mit der A. gefahren. 2Acht [-]. die; - [mhd. ähte. ahd. ähta] (hist.): Ausschlu/J einer Person vom Rechtsschutz, auf Grund dessen sie vogelfrei wurde: über jmdn. die A. verhängen; jmdn. mit der A. belegen; *jmdn. in A. und Bann tun (1. hist.; aus der weltlichen u. kirchlichen Gemeinschaft ausschließen. 2. geh.; aus einer Gemeinschaft ausschließen, verdammen): Eine Reihe von anderen nicht ganz unbekannten Kompatrioten wurden zusammen mit mir in A. und Bann getan (K. Mann. Wendepunkt 266). 3 Acht [-]. die; - [mhd. ahte. ahd. ahta] (veraltet): Aufmerksamkeit <nur in bestimmten Wendungen, daher als Subst. verblaßt u. meist klein geschrieben): etw. außer a./(selten:) aus der A.. außer aller A. lassen (nicht beachten): etw. in a. nehmen (vorsichtig, sorgsam behandeln): sich in a. nehmen (vorsichtig sein, aufpassen): nimm dich in a.! Vgl. achtgeben, achthaben. acht-. Acht- (Ziffer 8): >annig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit acht Armen: ein -er Leuchter; - bändig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): acht Bände umfassend: ein -es Lexikon; >bässig [-besi<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit acht Bässen I versehen I: ein -es Akkordeon; > blättrig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot.): mit acht Blütenblättern: die Achtblättrige Silberwurz; reck, das: Figur mit acht Ecken. Oktogon: > eck ig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): acht Ecken aufweisend: ein -er Bau; >einhflb <Bruchz.) (mit Ziffern: 8V2): vor a. Jahren (vgl. ^undeinhalb); > ender. der (Jägerspr.): Hirsch (Rehbock), dessen Geweih (Gehörn) an jeder Stange vier Enden hat.-y faltig <Adj.; o. Steig.) (selten): acht Falten aufweisend: > fähig <Adj.; o. Steig.) (veraltet): svw. tachtfach; -flach, >flächner, der: svw. tOktaeder; >fUßer (so fachspr.), -fixier, der: svw. tOktopode; >gesoho6sig <Adj.; o. Steig; nicht adv.): in acht Geschossen gebaut: ein -es Gebäude; >gliedrig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (mit Ziffer: 8gliedrig): mit acht Gliedern / versehen I: HPOScheniunoe. der: a) Spitzel, käufliches Subjekt: b) Jugendlicher, der zu homosexuellem Verkehr bereit ist: > hindert (Kardinalz. > (mit Ziffern: 800); vgl. hundert; -Jährig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (mit Ziffer: 8jährig): a) acht Jahre alt: ein -es Mädchen; b) acht Jahre dauernd: eine -e Amtszeit; > jährlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): sich alle acht Jahre wiederholend: in -en Abständen; >kampf, der (Leichtathletik): turnerischer Mehrkampf der Frauen od. der Jugend der Altersklasse zwischen 14 u. 16 Jahren, der aus vier Pflicht- u. vier Kürübungen besteht: > kantig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit acht Kanten ' verse- 80
achtem henj: -e Muttern; * Jmdn. a. hinauswerfen/hinausschroeißen/ rausschmeiflen: (salopp; ihn handgreiflich u.] ausgesprochen grob aus dem Zimmer weisen): > klassig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (mit Ziffer: 8klassig): aus acht Schulklassen bestehend: eine -e Schule; >mal (Wiederholungsz.. Adv.): acht Male: ich bin a. in München gewesen; a. so groß wie; acht- bis neunmal; >malig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (mit Ziffer: 8malig): acht Male stattfindend: -es Niederknien; nach -er Wiederholung; Mneter, der: Strafstoß beim Hallenfußball: -monatig <AdJ.; o. Steig.; nur attr.) (mit Ziffer: 8monatig): a) acht Monate alt: ein -es Fohlen; b) acht Monate dauernd: ein -er Aufenthalt; -monatlich <Adj.; o. Steig; nicht präd.) (mit Zifler: 8mo- natlich): sich alle acht Monate wiederholend: a. wechseln; -monatskind. das: Kind, das schon nach acht Monaten, d.h. einen Monat zu früh, geboren wurde: >pfünder, der (mit Ziffer: 8pfünder): 1. (früher) Geschütz, das acht Pfund schwere Geschosse verwendete. 2. etw.. was acht Pfund wiegt. z. B. ein Neugeborenes: > pfundig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (mit Ziffer: 8pfundig): acht Pfund wiegend: >po*rähre. die (Elektrot.): Elektronenröhre mit acht Elektroden. Oktode: -Punktschrift, die (Druckw): Schrift, deren Lettern acht typographische Punkte groß sind: > seit ig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (mit Ziffer: 8seitig): aus acht Seiten bestehend, acht Seiten enthaltend: ein -er Prospekt; ein -es Vieleck; >siibig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus acht Silben bestehend: ein -es Wort; >spimig <AdJ.; o. Steig.): mit acht Pferden bespannt: eine -e Kutsche; a. fahren; ^stdlig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus acht hintereinander geordneten Zahlen bestehend, die als Einheit zu lesen sind: eine -e Zahl; -stöckig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (mit Ziffer: Sstöck'm): mit acht Stockwerken: ein -es Haus; -styndentag, der: acht Stunden dauernder Arbeitstag: -stündig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (mit Ziffer: 8stündig): acht Stunden dauernd: ein -er Arbeitstag; ^stündlich <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (mit Ziffer: 8stündlich): sich alle acht Stunden wiederholend: a. wechseln; -tägig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (mit Ziffer: 8tägig): acht Tage dauernd: ein -er Kongreß; >tiglich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (mit Ziffer: 8täglich): sich alle 8 Tage wiederholend: a. wechseln; -tausend <Kardinalz.) (mit Ziffern: 8000); vgl. tausend: -tausender, der: Gipfel von u. über 8000 m Höhe: einen A. bezwingen; -teilig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (mit Ziffer: 8teilig): aus acht Teilen bestehend: ein -es Service; -tonner, der (mit Ziffer: 8tonner): Lastwagen mit acht Tonnen Ladegewicht: -uhrvorstellung. die: Theater-. Kinovorstellung, die abends um acht Uhr beginnt: >uhrzug, der: Zug. der morgens od. abends um acht Uhr abfährt: >undein- hflb: verstärkend für! -einhalb: -undvierziger [...fir&ige], der; -s. -: Person, die an der dt. Revolution von 1848 teilgenommen od. mit ihr sympathisiert hat: -undvierzigfUkhner [axt|unt'firt$i$-]. der: Kristallform des regulären Kristallsystems mit 48 Flächen: >zehn <Kardinalz.) (mit Ziffern: 18). dazu: > zehrender, der (Jägerspr.): Hirsch, dessen Geweih an jeder Stange neun Enden hat: > zehnjährig (Adj.; o. Steig.; nur attr.) (mit Ziffern: 18jährig): a) achtzehn Jahre alt: ein -er Bursche; <subst.:) die Achtzehnjährigen <Dekl.: t Abgeordnete); b) achtzehn Jahre dauernd: nach •er Pause; > zeilig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (mit Ziffer: 8zeilig): aus acht Zeilen bestehend: eine -e Strophe; > zöllig, (auch:) -zollig (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (mit Ziffer: 8zöllig): acht Zoll lang: ein -es Rohr; -Zylinder, der (ugs. kurz für): a) t Achtzylindermotor; b) Kraftwagen mit Achtzylindermotor: -zylindermotor, der: Kfz.-Motor mit acht Zylindern: >zylindrlg <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (mit Ziffer: 8zylindrig): mit acht Zylindern: ein -er Motor. achtbar [axtba:?! <AdJ.) [a. b: mhd. aht(e)baere. zu: ahte = Stand. Rang. f3Acht] (geh.): a) von anderen geachtet: aus -er Familie stammen; als -er Geschäftsmann gelten; b) Achtung fordernd, heischend: achtenswert, anerkennenswert: eine -e Leistung; ich finde es ja aller Ehren wert, daß Sie sich mit solchem Eifer <x Arbeit widmen (Fallada, Blechnapf 193); seine Rolle a. spielen; <Abl.:) Achtbarkeit, die; -. achtel faxt)] <Bruchz.) (als Ziffer: g): ein a. Zentner; drei a. Liter; Achtel [-], das, Schweiz, meist: der; -s. - [a: mhd. ahtel, ahteil, ahd. ahto tella = der achte Teil]: a) der achte Teil einer Menge. Strecke: ein A. Butter; drei A. des Weges; b) (Musik) svto. t Achtelnote. achtel-: -finale, das (Sport): Ausscheidungsrunde der sechzehn Mannschaften, die sich in einem Meisterschaftswettbewerb qualifiziert haben, dazu: -flnalist, der: Teilnehmer am Achtelfinale: -llter, der: der achte Teil eines Liters: einen A. Wein bestellen; ^k», das: Los der Klassenlotterie, das den achten Teil des Wertes eines ganzen Loses hat: ich spiele ein A. bei der Süddeutschen Klassenlotterie; -note, die (Musik): Note, die den achten Teil des Wertes einer ganzen Note hat: ^pause, die (Musik): Pause von der Dauer einer Achtelnote: -Zentner, der: der achte Teil eines Zentners. achteln faxtjn] <sw. V.; hat): in acht Teile teilen, in Achtel zerlegen. achten I'axtn] <sw. V.; hat) /vgl. geachtet/ [2 a. 3: mhd. ahten, ahd. ahtön; zu t3Acht]: l.jmdm. Achtung entgegenbringen: respektieren, ästimieren: das Gesetz, das Alter, die Gefühle anderer a.; es war in diesen Zeiten für einen Propheten, der in seinem Dorf nicht gebührend geachtet wurde, in der Stadt etwas zu machen (Feuchtwanger, Erfolg 543). 2. *)jmdm.. einer Sache Beachtung. Aufmerksamkeit schenken, beachten: er achtete nicht auf die Passanten; wir hatten nicht auf das herannahende Gewitter geachtet: er sprach weiter, ohne auf die Zwischenrufe zu achten; <geh.; veraltend mit Gen.. gewöhnlich in verneinten Sätzen) ohne zunächst der Mitfahrenden auf den überfüllten Sitzplätzen zu a. (Kasack. Birkenwäldchen 43); (geh.; veraltet mit Akk.; gewöhnlich in verneinten Sätzen) er achtete nicht die Gefahr; ohne die Kälte zu a ; b) aufpassen. achtgeben: auf das Kind a.; auf Pünktlichkeit a.; Also mußte ... mit aller Strenge darauf geachtet werden, daß nur eine Deutung rechtgläubig blieb (Thieß. Reich 334). 3. (geh., veraltend) für jmdn.. etw. halten, erachten: etwas für Betrug a.; wer Welt und Menschen für wenig oder nichts achtet (Th. Mann. Krull 19). Sehten fextp] <sw. V.; hat) [a: mhd. shten. ähten, ahd. ahten; zu T -Acht]: a) (hist.) über jmdn. die 2Acht verhängen: Graf Werner von Kyburg wurde als Anhänger Herzog Ernsts von Schwaben geächtet; b) aus einer Gemeinschaft ausstoßen: die anderen Häftlinge ächteten ihn; sie fühlte sich geächtet: c) (als gemeinschaftsfeindlich) verdammen, verfemen: ein Land wegen seiner Rassenpolitik ä.; die Todesstrafe ä. achtens l'axtns] <Adv.) (als Ziffer: 8.): als achter Punkt, an achter Stelle. achtenswert <Adj.; -er. -este): wert, daß man jmdn. od. etw. {belachtet: -e Motive; sie begann schon ein recht -es Mitglied der Familie zu werden (Brand. Gangster 68). Achter faxt*], der; -s, -: 1. (Sport) a) (Rudern) Rennboot für acht Ruderer (mit je einem Riemen) u. einen Steuermann: b) (Eis[kunst]lauf. Rollschuhlauf. Reiten) Figur in Form einer 'Acht. 2. (landsch.) svw. t 'Acht (a, e). 'Achter-: -bahn, die: Berg-und-Tal-Bahn mit mehreren Schleifen in Form einer 'Acht: -kreisen« das (Gymnastik): Übung, bei der man mit einem Bein, beiden Beinen, dem Rumpf od. den Armen eine 'Acht (b) in der Luft beschreibt: ^lauf.der(bes. Hallenhandball): Spielsystem zum Überwinden der gegnerischen Deckung, bei dem die Angreifer in Form einer Querliegenden 'Acht vor dem Wurfkreis laufen u. sich den Ball zuspielen: -mannschaft. die: die einen Achter (1 a) rudernde Mannschaft einschl. Steuermann: -reihe, die: von acht Personen gebildete Reihe. tchtcr-, 24chter- [(m)niederd. achter = hinter, vgl. After] (Seemannsspr.): -aus <Adv.): nach hinten: vom Heck aus schräg a.; -deck, das: svw. f Hinterdeck; -last, die: Last eines Schiffes, die dessen hinteren Teil tiefer ins Wasser drückt als den vorderen, dazu: -lastig [-lästig] <AdJ.>: so getrimmt, daß der hintere Teil tiefer im Wasser liegt: ein -es Schiff; a. schwimmen, dazu: -lastigkeit, die; -; -schiff, das: svw. t Hinterschiff; -Steven, der: svw. t Hintersteven. Ächter fetzte], der; -s. - [mhd. äehter. ehter. ahd. ähtare]: 1. (hist.) Person, über die die 2Acht verhängt worden ist. 2. (selten) Person, die jmdn. ächtet. achterlei (Gattungsz.; indekl.) [t-leij: a) von achtfach verschiedener Art: in a. Farben; auf a. Weise; a. Sorten Papier; b) acht verschiedene Dinge: a. zu besorgen haben. achterlich [axtelic] <AdJ.) [vgl. achter-. Achter-] (Seemannsspr.): von hinten kommend: -e See; Der Wind war a. und fetzte mir den Schornsteinrauch in die Augen (Leip. Klabauterflagge 37); achtern faxten] <Adv.) (Seemannsspr.): hinten (von mittschiffs an nach hinten): das Wasser läuft a. ab; nach a. gehen. 6 GDW 81
achtfach achtfach <VervielfiUtigungsz.) (mit Zifler: 8fach) [Kfach]: achtmalgenommen, ausgeführt u. ä.: die -e Menge. Portion; etw. a. verschnüren; <subst.:> achtfache» das; -n (mit Zifler: 8fache): etw. um das A. erhöhen. achtgeben <st. V.; hat) [zu t3Acht]: a) achten (2). aufpassen: wir haben nicht auf die Zeit achtgegeben; er... beschränkte sich im übrigen darauf, mißtrauisch achtzugeben auf eine akkurate Protokollierung der Aussagen (Maass. Gouflfc 122); auf die kleinen Geschwister a.; gib auf dich acht!; (ugs.:) gib acht (du wirst sehen), es wird schon noch klappen; b) vorsichtig, achtsam sein: man muß verteufelt a. in den Felsen; fchthaboi <unr. V.; hat): a) (geh.) svw. t achtgeben (a): auf die Kinder, die Sachen a.; Ich muß sehr auf mich a.( um nicht die Flucht zu ergreifen (Genet [Übers.]. Tagebuch 165); b) (geh.. veraltend) einer Sache Aufmerksamkeit schenken, etw. beachten: Er hatte auf den Verkehr nicht achtgehabt; (auch mit Gen.) Sie hatten im Sprechen und Lauschen des Weges kaum achtgehabt (Th. Mann. Hoheit 50). Achtung [axtlEQ], der; -s. -e: 1. eines von acht gleichzeitig im Mutterleib entwickelten Kindern: Im 20. Jh. sind bisher drei Fälle registriert worden, in denen -e geboren wurden (Presse 3. 10. 68. 10). 2. frühere Münze von acht Pfennig. fditlos <AdJ.; -er. -este; selten präd.) [zu t3Acht]: ohne jmdm.. einer Sache Beachtung zu schenken: unachtsam, gleichgültig: etw. a. wegwerfen; ihn konnte das ergreifen, woran andere a. vorbeigingen (Musil. Mann 60); <Abl.:> Achtlosigkeit, die; -. -en; achtsam ['axtzaim] <AdJ.) (Ggs.: unachtsam) (geh.): a) aufmerksam, wachsam: ein -es Auge auf Jmdn.. etw. haben; a. zuhören; b) vorsichtig, behutsam* sorgfaltig: etw. a. ausführen; <Abl.:) Achtsamkeit, die; - (Ggs.: Unachtsamkeit); Achtung ['axtuol. die; -: 1. Hoch-. Wertschätzung. Respekt: das gebietet die gegenseitige A.; Jmdm. A. einflößen; Jmdm. A. entgegenbringen; keine A. mehr vor sich selbst haben; die A. der Kollegen genießen; die A. vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten fördern; sich allgemeiner A. erfreuen; (ich) hatte lernen müssen, auf die A. derer zu verzichten, die bisher vor mir den Hut gezogen hatten (Hesse. Steppenwolf 58); aus A. vor seinen Eltern; er ist in unserer A. gestiegen, gefallen, gesunken; *alle A.! (das verdient Anerkennung!; Ausruf der Bewunderung). 2. Aufmerksamkeit (nur noch in folgenden Verwendungen): a) als warnender Ruf: A.! (Vorsicht!, nimm dich in acht!); b) als warnende Aufschrift: A.. Stufe!; A.» Hochspannung!; c) als Aufmerksamkeit fordernder Ruf: A.. Aufnahme!; d) als milit. Ankündigungskommando: A.. präsentiert das Gewehr! Ächtung Ce^tüi)]. die; -. -en [a: mhd. ähtunge, ahtunge. ahd. ähtunga]: a) Verhängung der 2Acht über jmdn.: die Ä. Herzog Ernsts von Schwätzen; b) Verdammung. Verfemung. Boykott: der sozialen A. entgehen wollen. achtunggebietend <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): Achtung (1) abnötigend, imponierend, beeindruckend: eine -e Persönlichkeit. Erscheinung; seine Leistung ist wirklich a. fditung»-, Achtung»- (Achtung 1): -apptaus, der: Applaus nur aus Achtung für die Darbietenden, nicht aus Begeisterung über das Dargebotene: ein bescheidener A.; -bezeigung, die; ^erfolg, der: Erfolg, der jmdm. zwar eine gewisse Achtung einbringt, aber nicht sehr bedeutend ist; Hunderttausend verkaufte Platten bescherten den ersten A. (Hörzu 13. 1975, 16); -voll <Adj.): mit <n Mienen; Er ... führte -e Gespräche mit ihrem Vater (Fussenegger. Haus 9): Jmdn. a. betrachten. achtzig I'axtjic] (Kardinalz.) [mhd. ah(t)zec. ahd. ahtozug] (in Ziffern: 80): er ist über a. [Jahre alt]; a. (ugs.; 80 Stundenkilometer) fahren; * (ugs.:) auf a. sein (sehr ärgerlich, wütend sein); auf a. kommen (sehr ärgerlich, wütend werden); Jmdn. auf a. bringen (sehr ärgerlich, wütend machen); <subst.:> Achtzig [-]. die; -: er ist Mitte [der] A.; in die A. kommen; mit A. kannst du das nicht mehr; der Mensch über [die] A.; achtziger ['axfcig*] <indekl. AdJ.) (mit Ziffern: 80er): 1. die Zahl, das Jahr achtzig betreffend' das ist ein a. Jahrgang (aus dem Jahr achtzig [ eines Jahrhunderts]). 2. das Jahrzehnt von 80 bis 89 betreffend' in den a. Jahren des vorigen Jahrhunderts; vgl. Achtzigerjahre; Achtziger [-]: 1. der; -s, -: a) Mann, der zw. 80 u. 89 Jahre alt ist: ein A. werden; ein hoher A.; b) Angehöriger des Regiments achtzig: er hat bei den -n gedient; c) Wein aus dem Jahre achtzig: er hat noch einen A. im Keller liegen. 2. <P1.) kurz für tAchtzigerjahre: Mitte der A.; in den -n sein; <Abl.:> Achtzigerin, die; -. -nen: w. Form zu T Achtziger (1 a); Achtzigaiahre [auch: * —] <P1.): die Lebensjahre von 80 bis 89: in den -n sein; achtzigste. ['ax&ifst...] (Ordinale zu tachtzig) [mhd. ahzigst.... ahd. ahtozogöst...] (in Ziffern: 80.); vgl. acht...; achtzigste! <Bruchz.) (in Ziffern: &): in einer a. Sekunde; Achtztetel, das. Schweiz, meist: der; -s. -: vgl. Achtel. fchzen [eftjn] <sw. V.; hat) [mhd. echzen. ächzen, eigtl. = (oft) ach sagen]: vor Schmerz od. bei einer körperlichen Anstrengung kurz u. mit gepreßt klingendem Laut ausatmen: leise, laut ä.; ächzend aus dem Wagen steigen; Ü Die Bodenbretter ächzten unter den Tritten; Kowalski... legte dann ein Tempo vor. daß der Karren in allen Gelenken ächzte (Kirst. 08/15. 355); <subst.:> Ächzen [-]. das; -s; <Abl.:> Ächzer, der; -s. - (ugs.): ächzender Laut: einen Ä. von sich geben. Ackl... [a'&i:t...; lat. aeidus = scharf, sauer] (ehem. fach- sprachl.): Best, von £us.. die sich auf Säure beziehen. Acker [ato], der; -s. Acker l'eks] u. (Feldmaß:) -; <Vkl. tÄckerchen)[mhd.acker.ahd.ackar;urspr. = Viehweide]: 1. mit dem Pflug bearbeitete, für den Anbau von Nutzpflanzen bestimmte Bodenfläche: ein fruchtbarer, ertragreicher, lehmiger A.; die Äcker liegen brach; den A. bestellen, düngen; Es war schwer, aus dem kleinen A. etwas herauszuholen und die winzige Wirtschaft in Gang zu halten (Brecht. Geschichten 154). 2. altes Feldmaß: 10 A. Land. ycker-, Äcker-: -bau. der <o. PI.): Bebauung des Ackers. Feldbau, Agrikultur: A. treiben; A. und Viehzucht, dazu: -baueraugnisse <PL): landwirtschaftliche Produkte. Feldfrüchte, -Produkte; -bauscbule, die: untere u. höhere Fachschule für Ackerbau mit praktischer Ausbildung, -bautreibend <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): die -e Bevölkerung; -bauer: 1. der; -n (selten: -s). -n (veraltet): Landwirt. Bauer. 2. der; -s. - (meist PI.) (Völkeric.): Bebauer von Äckern (im Ggs. zu Jägern u. Sammlern): diese Stämme waren A.; Die Massai ... tauschten ihr Vieh gegen Feldfrüchte bei den -n ringsum (Grzimek. Serengeti 261); -beet, das: Ak- kerstück zwischen zwei Furchen; -bestellung, die; -boden, der das Land ist arm an A.; -bohne, die: svw. f Saubohne; -bürger. der (bist.): Bürger einer Kleinstadt, der in der Gemarkung der Stadt Land (auch zum Nebenerwerb) bewirtschaftete, dazu: -bürgerstadt, die; -distel. die: Ackerunkraut; -erbse, die (Landw.): Futter- u. Dungpflanze; -erde* die; -flAche, die; -fräse, die: svw. f Bodenfräse; -fuchs- sdiwanz.der: Ackerunkraut (Grasart): -furche,die; -gare, die: svw. t Bodengare; -gauchheil, der: Ackerunkraut; -gaul, der (abwertend): svw. t-pferd; -serät, das (meist PL): Gerät, das der Bodenbearbeitung u. Saatenpflege dient; -hahnenfuß, der: Ackerunkraut; -karaille. die: Art der Hundskamille; -knane, die (Landw.): oberste Schicht des bearbeiteten Ackerbodens mit hohem Humusgehalt; -buxl, das <o. PI.): regelmäßig als Acker genutztes Land: das A. neu verteilen; -maim: f Ackersmann; -memig, der [volksetym. an .Acker" angelehnt]: svw. f Odermennig; -nahrung, die; -. -en: Ackerfläche, die zum Unterhalt einer Familie ausreicht (in Deutschland durchschnittlich 7.5 ha als untere Grenze); -pferd, das: für Bodenbearbeitung u. Saatenpflege vor Ackergeräte gespanntes Pferd; -rain, der; -rettich.der: svw. T Hederich; -rittersporn, der: Ackerunkraut; -satat, der: svw. f Feldsalat; -Schachtelhalm, der: Vertreter einer bes. auf Äckern wachsenden Schachtelhalmart. Ackerunkraut; -Schädling, der: kleines Tier (Käfer. Wurm u.a.), das die auf dem Acker stehenden Kulturpflanzen schädigt; -schleife, -schleppe, die (Landw.): Gerät zur Einebnung u. Krümelung der Ackererde; -Schlepper, der: bes. für Aufgaben des Ackerbaus verwendeter Schlepper (Traktor); ^Schnecke, die: Vertreter einer Gattung von Schnecken, die die auf dem Acker stehenden Kulturpflanzen schädigt; -schölle, die; -senf, der: Ackerunkraut. Falscher Hederich; -spark, -Spergel, -spörgel, der: Ackerunkraut, auch als Futterpflanze angebaut; Minkraut, das: Unkraut, das bes. neben auf dem Acker gezogenen Kulturpflanzen auftritt; -wagen, der: Allzweckfahrzeug der Landwirtschaft; -walze, die: aus mehreren Walzen bestehendes Ackergerät zum Walzendes Ackerbodens; -wicke,die (Landw.): Futterpflanze; -winde, die: Ackerunkraut; -zahl, die <o. PI.) jCLandw.): Wertzahl in der landw. Bodenschätzung. Äckerchen [ete^an], das; -s -: f Acker; ackern fakra] <sw. V.; hat) [a: mhd. ackern]: a) (selten) den Acker mit dem Pflug bearbeiten: er hilft den Bauern a.: Ü kannst du 82
Addition ebensogut ein neues Feld der Liebe a. gehn (Fries, Weg 226); b) (ugs.) schwer arbeiten, sich plagen: für das Häuschen hast du dein ganzes Leben lang geackert; man muß ganz schön a.. um über die Runden zu kommen (Hörzu 27. 1973. 20); Ackersmam, der <PL: ...leute> (veraltet): Bauer. Landwirt. Ackia ['akja]. der; -[s], -s [schwed. ackja < finn. ahkio]: 1. läpp. Schlitten in Bootsform, Rentierschlitten. 2. Rettungsschlitten der Bergwacht. a condition [aködi'sjö; aus frz. tä (2) u. condition - Bedingung < lat. condicio. f Kondition] (Kaufmannsspr.): mit Bedingung /gekauft, geliefert/, d.h. mit der Bedingung des Weiterverkaufs (Lieferungsform bes. des Buchhandels mit dem Vorbehalt der Rückgabe). a conto [a 'konto; aus ital. a (ta) u. conto = Rechnung, t Konto] (Bankw.): auf l laufende] Rechnung, auf Konto von...: eine Zahlung a c. leisten; Ü das springende seitliche Weggehen a c. von Bodenwellen (Frankenberg. Fahren 172). Vgl. Akontozahlung. Acqubiteur usw.: tAkquisiteur usw.; Aoquit [a'ki], das; -s. -s [frz. acauit. zu: acquitter = freimachen, bezahlen, zu: quitte = frei; t quitt] (Kaufmannsspr. veraltet): Empfangsbescheinigung. Quittung. Acre ['eikdl. der; -s. -s [engl. acre. eigtl. = Acker. Feld]: engl. u. nordamerik. Flächenmaß (etwa4047 m2): 7 A. Land. Aaryl- [a'kry:l-; Kunstw. aus Acrolein (t Akrolein) u. der Endung -yl]: ^faser, die: eine Chemiefaser; Mttes. das <o. PL>: plattenförmiges od. gewelltes glasartiges Produkt; --harz, das: farblose Verbindung (in Weichmachern. Klebstoffen. Lacken. Firnissen); -säure, die: stechend riechende Äthylenkarbonsäure (Ausgangsmaterial für viele Kunststoffe u. Lacke). Actfaihm [ak'tirnium], das; -s [zu griech. aktis (Gen.: ak- tlnos) = Strahl]: radioaktives chemisches Element; Zeichen: Ac; Actino-: TAktino-. Action faekjanj. die; - [engl, action < frz. action < lat. actio (Gen.: äctiönis)]: spannende Handlung (in einer Erzählung, im Film u. a.): Wir haben gerade diesen Stoff gewählt, weil er ... A. und Spannung bietet (Hörzu 45. 1973. 20). Action-: -comic, der: Comic, bei dem das Hauptgewicht auf turbulenter Handlung liegt; -film, der: Spielfilm mit einer spannungs- und abwechslungsreichen Handlung, in dem der Dialog auf das Nötigste beschränkt ist; (mit Bindestrich) ^painting [- peintiol. das; - [engl, action painting, eigtl. = Aktionsmalerei]: Bezeichnung für den abstrakten Expressionismus in der amerikanischen Malerei. Actrice: t Aktrice. ad [at; lat. ad = (bis) zu, (bis) nach] in formelhaft gebrauchten lat. Fügungen. z.B. ad absurdum, ad acta; ad I: ... ad 2:... Adabei ['a:dabqj], der; -s, -s [subst. aus: adabei. älter: a dabei = auch dabei] (österr. ugs.): jmd.. der überall dabeisein will, sich überall wichtig u. dazugehörig fühlt; Wichtigtuer; Zum Schluß stand die Königin eingekeilt in einem Knäuel von Reportern und -s (Presse 12. 5. 69). ad absurdum [at ap'zurdom: ..bis zum Widersinnigen44, aus lat. fad u. absurdus, f absurd] in der Wendung etw., jmdn., sich ad a. fuhren (bildungsspr.; das Widersinnige, die Sinnlosigkeit von etw. nachweisen; jmdn. des Widersinns seiner Behauptung o.a. überführen, sich als widersinnig, sinnlos erweisen): Im Grunde verließen wir uns darauf, daß Gott unseren Pessimismus widerlegen, unseren Kassandra- Spruch ad a. fuhren werde (K. Mann. Wendepunkt 342). ad acta [at akta; aus lat. tad u. acta. PI. von: actum = das Geschehene] in der Wendung etw. ad a. lesen (1. veraltet; ablegen, zu den Akten legen. 2. bildungsspr.; eine /lästige] Sache. Angelegenheit als erledigt betrachten). adagio [a'da:4jo. auch: a'da:3io] <Adv.> [ital. adagio, eigtl. ad agio = auf langsame Art; agio = Bequemlichkeit, zu spätlat. adiacens. 1. Part, von lat. adiacere = danebenliegen, bequem zur Hand sein] (Musik): langsam, ruhig, gemäßigt; (subst. :> Adagio [-], das; -s. -s: adagio gespieltes Musikstück. Adam fa:dam; hebr. ^d*m = Mann. Mensch, der erste, von Gott erschaffene Mensch in der Schöpfungsgeschichte der Bibel]: 1. der; -s. -s (ugs. scherzh.): Mann /als Partner der Frau]: Schon seit Jahrhunderten haben ... die Wiener -s eine besondere Schwäche für fesche Böhminnen (MM 25. 3. 66. 29). 2. *seit -s Zeiten (ugs.; seit je. von jeher, solange man denken kann): von A. und Eva abstammen (ugs.; / von Sachen] sehr alt sein): bei A. und Eva anfangen/ beginnen (ugs.; in einem Vortrag, bei seinen Ausführungen sehr weit ausholen): der alte A. (veraltend; die alten Schwächen. Gewohnheiten eines Menschen; nach Rom. 6.6); den alten A. ausziehen (seine alten Fehler ablegen; nach Kol. 3,9,10); Adam Riese [- 'ri:z3; nach dem dt. Rechenmeister Adam Ries(e). 1492-1559. dem Verfasser weitverbreiteter Rechenbücher] in der Fügung nach A. R. (ugs. scherzh.; richtig gerechnet): das macht nach A. R. zehn Mark. Adams-: ^apfel, der [nach der Vorstellung, daß Adam das Kerngehäuse des verbotenen Apfels im Halse steckengeblieben sei] (ugs. scherzh.): hervortretender Schildknorpel des männlichen Kehlkopfes: Ein magerer ... Lümmel, mit einem kunstseidenen Schal um den dünnen Hals, an dem der A. auf- und abstieg (Remarque, Triomphe 118); ~ko- stikn, das: in der Wendung kn A. (ugs. scherzh. [vom Mann ' nackt): im A. herumlaufen. Adaptabilitftt [adaptabilite:t], die: - [zu mlat. adaptäbllis = passend anwendbar, zu lat. adaptäre. 1 adaptieren]: Vermögen, sich zu adaptieren; Anpassungsfähigkeit; Adaptation [adapta't$io:n]. die; -. -en [mlat. adaptätio. zu lat. adaptäre. t adaptieren]: 1. <o. PI.) (Biol.) Anpassung des Organismus, von Organen an die jeweiligen Umweltbedingungen. 2* <o. PI.) (Soziol.) Anpassung des Menschen an die soziale Umwelt. 3. Umarbeitung eines literarischen Werkes, um es den Bedingtheiten einer anderen Gattung od. eines anderen Kommunikationsmittels anzupassen; <Zus. zu 1:) Adaptationsvermögen, das; Adapter [a'daptp. engl.: ddaeptd],der; -s. - [engl, adapter.zu: toadapt = anpassen < lat. adaptäre. f adaptieren]: Zusatz- od. Verbindungsteil, das den Anschluß eines Gerätes od. Geräteteils an ein Hauptgerät ermöglicht (für Zwecke, für die dieses urspr. nicht konstruiert wurde); adaptieren [adapti.Tdn] <sw. V.; hat) [lat. adaptäre = gehörig anpassen]: 1. anpassen; einer Adaptation (1-3) unterziehen: Jmds. Lehre a.; einen Roman für den Film a. 2. (österr.) a) (eine Wohnung, ein Haus) herrichten: eine Wohnung .... die derzeit Air die Mutter des Bruderpaars adaptiert wird (Presse 7. 8. 69, 10); b) für einen bestimmten Zweck einrichten, anpassen; <Abl.:) Adaptierung. die; -. -en; Adaption [adap't$io:n], die; -. -en: zusgez. aus t Adaptation: 1. (fachspr.:) svw. f Adaptation (1-3). 2. (österr.:) svw. Adaptierung; adaptiv [adap'thfl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): auf Adaptation (1-3) beruhend, durch sie erworben. adftquat [at|e'kva:t. auch:' ] <Adj.; -er. -este) [lat. adae- Quätus, 2. Part, von: adaequäre = gleichmachen, angleichen] (bildungsspr.): angemessen, entsprechend (Ggs.: inadäquat): eine -e Darstellung; [einen] -en Ausdruck finden; die ganze Skala der ihm -en Erlebnismöglichkeiten (X. Mann. Wendepunkt 332). a dato [a: da.to; aus lat. ä = von u. tdato] (Wirtsch.): nach Ausstellung, vom Tage der Ausstellung an: ein drei Monate a d. zahlbar gestellter Wechsel. ad calenrtas graecas [at ka'lendas 'gre.kas; aus lat. fad. calendas. Akk. von: calendae = erster Tag des Monats (Zahlungstermin bei den Römern) u. graecas, Akk. PI. von:graecus = griechisch, also eigtl. = an den griechischen Kaienden (bezahlen), d. h. niemals, weil die Griechen keine Calendae kannten] (bildungsspr.): niemals, am Sankt-Nimmerleins-Tag: das geschieht ad c. g. Addend [a'dent], der; -en. -en [lat. addendum. t Addendum] (älter, selten): (zweiter) Summand; Addendum [a'dcndum]. das; -s. ...da (meist PI.) [lat. addendum. Gerundivum von: addere = hinzutun, vermehren] (veraltet): Zusatz. Nachtrag. Ergänzung. Beilage. addieren [a'dr.rcn] <sw. V.; hat) [lat. addere] (bildungsspr.): a) etw. zusammenzählen (Ggs.: subtrahieren): lange Kolonnen von Zahlen a.; schnell a. können; Ü er ... addiert die Wünsche seiner Mitmenschen (Bamm. Weltlaterne 180); b) <a. + sich) sich zusammensetzen, sich zu etw. summieren; dazutreten: die Brechungskräfte der Linsen addieren sich; Gelatinepapier .... auf dem sich die Farben zu einem fertigen Bild a. (Fotomagazin 8, 1967. 39); <Zus. zu a:> Addiermaschine, die: mechanisch arbeitende Rechenmaschine zum Addieren (und Subtrahieren) von Zahlen. addk>[a'di:o] <Adv.) [ital. addio. aus: a Dio (ti raecomando) = Gott (vertraue ich dich an); vgl. ade. adieu] (bildungsspr.): auf Wiedersehen!; lebt] wohl! Addition [adi'&io:n]. die; -. -en [lat. additio] (bildungsspr.): das Addieren (Ggs.: Subtraktion): in der A. muß ein Fehler 6# 83
additional stecken; Ü Es kann auch zur funktionellen A. von solchen Wirkungen kommen (Medizin II. 191); (Abl.:> additional [adi^io'na:l] <Adj.; o. Steig.): zusätzlich, nachträglich; <Zus.:> Additionswort« das (Sprachw.): svw.! Kopulati vum; additiv [adi'tkfl <Adj.; o. Steig.) [spätlat. additlvus = hin- zufiigbar] (Ggs.: subtraktiv): auf Addition beruhend, durch Addition entstanden; hinzufügend, aneinanderreihend: ein -es Verfahren; -e Farbmischung (Überlagerung von Farben, durch die eine neue Farbe entsteht); <subst.:) Additiv [-1. das; -s. -e [...'ti:va; engl, additive, subst. aus: additive = hinzuftigbar < spätlat. additlvus]: Zusatz zu Mineralölprodukten zur Abschwächung unerwünschter od. zur Verstärkung erwünschter Eigenschaften. addizieren [adi'&hran] <sw. V.; hat) Dat. addicerel: (bes. einen Frühdruck, ein Gemälde) zuerkennen, zusprechen, zuschreiben: einem Maler ein Gemälde a. ade [ade:] <Adv.) [mhd. ade < altfrz. adö = zu Gott, Gott befohlen! < lat. ad deum; vgl. adieu, addio) (veraltet, noch landsch.): auf Wiedersehen!, leb/tj wohl!: jmdm., einander, [sich] gegenseitig a. sagen; Ü A.. du schöner, freier Tag ...! (Fühmann, Judenauto 93); (subst.:> Ade [-]. das; -s. -s: Jmdm. ein A. zurufen. Adebar ['a.ddbar], der; -s. -e [mhd. odebar, ahd. odebero, eigtl. = Segenbringer, wohl volksetym. umgedeutet aus germ. "udafaran = Sumpfgänger] (landsch., bes. nie- derd.): svw. t Storch. Add ['a:dl], der; -s [2: mhd. adel. ahd. adal = Geschlecht. Abstammung]: 1. a) Klasse, Gesamtheit von Familien, die ! durch Geburt/ einem in früherer Zeit mit bestimmten Vorrechten ausgestatteten Stand angehören: der A. stand auf der Seite der Krone und des Klerus; b) adlige Familiein]: aus verarmtem A. stammen. 2. adlige Herkunft, adliges Geschlecht: sein A. nützt ihm hier gar nichts; von A. sein; R A. verpflichtet (für tnoblesse oblige). 3. Adelstitel: den erblichen A. erwerben; Schröder ... erhielt vom Großherzog ... den persönlichen A. (Th. Mann. Hoheit 26). 4. vornehme, edle Gesinnung. Vornehmheit, Würde, Hoheit: geistiger, sittlicher A.; der A. des Herzens; adelig: t adlig; adeln [a:dln] <sw. V.; hat): 1. in den Adelsstand erheben, jmdm. den Adelstitel verleihen: er wurde wegen seiner Verdienste vom König geadelt; neu geadelte Familien. 2. (geh.) (geistig, sittlich) über etw. erheben, läutern; jmdm., einer Sache Adel (A) verleihen: diese Gesinnung adelt ihn; Gesichter, von denen er glauben konnte, daß die Niederlage sie a. würde (Wiechert, J crom in-Kinder 492). •deb-, Adels-: -anmaQung, die: unbefugte Anmaßung des Adelsprädikats; abrief, der: den Adelsstand anläßlich einer Erhebung in den Adelsstand bestätigende Urkunde; -buch, das: svw. t-matrikel; -diplom, das: svw. t abrief; ^eriie- bung, die; -familie, die; -gesdilecht, das; ^Herrschaft, die; -kaknder, der: genealogisches Handbuch adliger Familien; -klasse, die: Rangstufe des Adels: -kröne, die: Rangkrone der untersten, untitulierten dt. Adelsklasse mit 5 Zacken; -lexikoiudas: (im 18.119. Jh.) inoffizielle Bestandsübersicht über die Adelsgeschlechter einzelner Länder: Mitttrtkd, die: offizielles Verzeichnis der zum Adel gehörenden Familien: -palast, der; -Partikel, die: das Adelsprädikat (z. B. von. de); -prädikat, das: Bezeichnung einer Adelsklasse; -Privileg, das; -probe, die: Nachweis innerhalb der Ahnenprobe, daß jede einzelne Familie der vier (acht usw.) Ahnen ritter- bürtig war; -rang, der; -stand, der; -stolz <AdJ.; o. Steig., nicht adv.); -stolz, der; -titel, der; -Verteilung, die. Adelung ['a:ddlun], die; -. -en (Subst. zu:) tadeln. Adenom [ade'no.m). das; -s. -e [zu gr. aden (Gen.: addnos) = Drüse] (Med.): meist gutartige, im Inneren von Organen abgekapselte, drüsenähnliche Geschwulst; adenomatös (ade- noma'to.s] <Adj.; o. Steig.) (Med.): mit der Bildung von Adenomen verbunden, adenomartig. Adept [a'dept], der; -en, -en [lat. adeptus. 2. Part, von: adiplscl = erreichen, erfassen]: a) (früher) in geheime Wissenschaften u. Künste, bes. in die Mysterien u. in die Alchimie. Eingeweihter; b) (bildungsspr. scherzh.) [als Schüler. Lernender] in etw., bes. eine Wissenschaft, Eingeweihter: der Junge A. der Wissenschaft und Künste (Jens. Mann 79). Ader ['a:d«]. die; -. -n [1: mhd. äder. ahd. äd(e)ra]: 1. <Vkl. tÄderchen) röhrenartiges Blutgefäß (Arterie od. Vene): die -n traten an seinen Schläfen hervor; seine -n klopften, schwollen; eine A. bei der Operation abklemmen, unterbinden; Jmdm. gerinnt das Blut in den -n; Sich (Dativ) die -n öffnen (geh.; durch Öffnen der Pulsader Selbstmord begehen)', iradiu zur A. lassen: a) (veraltet) jmdm. Blut abzapfen; b) (ugs. scherzh.) jmdm. Geld abnehmen. 2. <o. PL) Anlage. Begabung: er hat eine dichterische A.; Wie warConstantin zu seiner kontemplativen, seiner musischen A. gekommen? (A. Kolb, Daphne 24); eine masochistische A. (Veranlagung) haben; keine A. für etw. haben (für etw. keinen Sinn haben, nicht aufgeschlossen sein); eine leichte A. haben (leichtlebig sein). 3. a) (Bot.) Blattrippe: die -n des Blattes; b) (Zool.) feine Röhre in den Flügeln der Insekten; c) (Holztechnik) schmale Verzierung aus andersartigem Holz zur Belebung der Fläche; d) (Geol., Min.. Bergbau) kluftähnlicher kleiner Gang, der mit Mineralien, Erz o.a. ausgefüllt ist: eine A. anschießen; e) (Elektrot.) einzelner, isolierter, stromführender Leiter in Kabeln. gder-, Ader-: -geflecht, das; -geschwulst, die (Med.): gutartige Geschwulst von Blutgefäßen. Blutschwamm: -haut« die (Med.): gefäßreiche Haut schiebt der mittleren Augenhaut: -klemme, die: svw. t-presse; -knoten, der: schmerzhafte Erweiterung an Krampfadern; -presse, die (Med.): chirurgisches Instrument; -reich <AdJ.; nicht adv.); -sträng, der. Äderchen fe:de93n], das; -s. -: TAder (1); aderig ['a:<kn<;]. äderig [eidan^], adrig ['axln^], ädrig [eidn^J <AdJ.; o. Steig.) (fachspr.): mit > vielen] Adern versehen: eine schmale, braune, adrige Hand; sich a. verzweigen, ausbreiten; Aderlaß I'a:d*las], der; ... lasses. ...lasse [...lesa; a: mhd. äderläz, äderlaeze): a) (Med.) Entnahme einer größeren] Blutmenge aus einer Vene: Blut- und damit Eisenentzug durch Aderlässe (Medizin II. 278); b) spürbarer Verlust, Einbuße: Wieviel Verluste! Wird die deutsche Literatur sich von diesem grausigen A. Je erholen? (K. Mann. Wendepunkt 361); Ädern ['exten], (fachspr.:) ädern fa:dBn] <sw. V.; hat) (selten): mit Adern versehen: der Tischler äderte das Holz des Tisches; Röte äderte das Weiße ihrer Augen; fein geäderter Marmor; die Flügel dieser Insekten sind netzförmig geädert; <Abl.:> Äderung, Adelung, die; -. -en. Adespota [a'despota] <P1.) [griech. adespota. eigtl. = Herrenlose]: Werke (bes. Kirchenlieder) unbekannter Verfasser. k deux mains [ado'mZ; frz. ä deux mains. aus tä, deux = zwei (< lat. duös. Aide. Mask. von: duo) u. mains, PI. von: main = Hand < lat. manus] (Klavierspiel): mit zwei Händen, zweihändig izu spielen!. Adhärem [at'he.rEns]. das; -. ...renzien. älter: ...tien [...hE'rentsldn] <meist PI.) [lat. adhaerens. 1. Part, von: adhaerere, tadhärieren]: 1. (veraltet) etw., was einer Sache anhaftet, an ihr hängt. 2. (Chemie) Klebstoff; adhirent (atherent) <Adj.; o. Steig.): Adhärenz zeigend, anhaftend, anhängend; Adhärenz [athe'rcnt?], die; - [mlat. adhaerentia. zu lat. adhaerere, tadhärieren] (veraltet): a) das Hängen an etw., Anhänglichkeit; b) das Haften an etw., Verwachsensein mit etw.; adhftrieren [ath£'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. adhaerere] (veraltet): an etw. hängen, haften: ohne die magische Valenz, die aller Dichtung adhäriert (Deschner. Talente 140); Adhäsion [athe'zio:n], die; -. -en [lat. adhaesio): 1. (Physik) das Aneinanderfügten der Moleküle zweier Stoffe od. Körper: die A. des Wassertropfens an der Glasscheibe. 2. (Med.) Verklebung od. Verwachsung zweier Organe nach Operationen od. Entzündungen. 3. (Bot.) Verwachsung (bes. der Glieder aus verschiedenen Blütenblattkreisen). 4. svw. ! Akzession (2). Adhäsions-: -bahn, die: schienengebundenes Beförderungsmittel, bei dem die Vorwärtsbewegung allein durch Ausnutzung der Haftreibungskräfte der Antriebsräder erreicht wird; Reibungsbahn; ^fett, das: die Haftung zw. Treibscheibe u. Treibriemen (Seil) erhöhendes Fett; -klausel, die: svw. t Akzessionsklausel; Straft, die (Physik): an Berührungsflächen wirksam werdende molekulare Anziehungskraft; ^pro- zefl, der. -verfahren, das (Jur.): Verfahren vor einem Strafgericht, bei dem durch den Verletzten vermögensrechtliche Ansprüche gegen den Beschuldigten geltend gemacht werden können, obwohl dies eigentlich nur bei einem Zivilgericht möglich ist. adhäsiv [athe'zi:fl <Adj.; o. Steig.): auf Adhäsion beruhend, anhaftend. adhibieren [athibi:ran] <sw. V.; hat) [lat. adhibere] (veraltet): anwenden, gebrauchen: die Geschäftsleute, die ... tief beleidigt waren, wenn er etwa seine Individualität nun auch bei ihnen adhibierte (Tucholsky. Werke II. 432). ad hoc [at 'hak. at ho:k; lat. tad u. hoc = Akk. Neutr. 84
Admittanz von hie = dieser, also eigtl. ..zu diesem"] <in Verbindung mit bestimmten Verben) (bildungsspr.): a) zu diesem Zweck, dafür: einen Ausdruck ad hoc bilden, prägen; b) aus dem Augenblick heraus [entstanden]: Der Einheitspreis tritt an die Stelle ad hoc festgesetzter Ladenerlöse (Enzens- berger. Einzelheiten I. 142); (Zus.:) Ad-hoc-Bildung. die; Ad-hoc-Erkiftnmg, die; Ad-hoc-Interpretatton, die. adhortativ [atharta'tirf] <Adj.; o. Steig.) [lat. adhortätivus] (veraltet): ermahnend: gegen jmdn. a. vorgehen; Adhorta- tivl-1 der; -s. -e [...ti:v3] (Sprachw.): Imperativ, der zu gemeinsamer Tat auffordert (z. B.: Hoffen wir es!). adiabatisch [adia'ba:tij] <Adj.; o. Steig.) [gr. adiäbatos = nicht hindurchtretend] (Physik. Met.): (von Gas. Luft) ohne Wärmeaustausch: -e Atmosphäre; ein Gas a. verdichten. Adiaphora [a'dia:fora. ...'djaf...] <P1.) [griech. adiäphora = Nichtunterschiedene] (Philos.. Theol.): sittlich neutrale Handlungen. Werte: die katholische Moraltheologie erkennt keine A. an. adieu [a'dje:] <Adv.) [frz. adieu = zu Gott. Gott befohlen, aus: ä dieu. lat. ad deum; vgl. ade. addio] (veraltend, aber noch landsch.): auf Wiedersehen!. leb/1 / wohl!: Jmdm. a. sagen; <subst.:> Adieu [-1. das; -s. -s: Lebewohl: jmdm. ein A. zurufen. Ädikula [e'di:kula]. die; -. ...lä [.Je; lat. aedicula. eigtl. = kleiner Bau. Häuschen, dann = Aufbau] (Archit.): Umrahmung von Fenstern. Nischen o. ä. mit Säulen. Giebeln und Dach. ad infinltum [at infi'nhtum; lat. tad u. InflnTtum = das Unendliche] <in Verbindung mit bestimmten Verben od. den dazugehörigen Verbalsubstantiven) (bildungsspr.): bis ins unendliche, ohne aufzuhören, ohne Ende, unaufhörlich: diese Aufzählung kann man ad i. fortsetzen; eine Verlängerung ad i. Adjektiv [atjcktiif. auch: --'-]. das; -s. -e [...i.-va; spätlat. (nomen) adiectlvum. eigtl. = zum Beifügen dienend(es Nomen)] (Sprachw.): Wort, das ein Wesen od. Ding, ein Geschehen, eine Eigenschaft od. einen Umstand als mit einem bestimmten Merkmal, mit einer bestimmten Eigenschaft versehen kennzeichnet: ..klug" ist ein A.; jmdn. mit verächtlichen -en bedenken; <Abl.:> adiektivieren [atjekti'vi.Tdn] <sw. V.; hat): (ein Subst.. Adverb) zu einem Adjektiv machen: ^djektfvisdi [auch: —'—] <Adj.; o. Steig.): -er Gebrauch; a. verwendet werden. Adjunkt [afjonkt]. der; -en. -en [lat. adiünctus. 2. Part, von: adiungere = bei-, zuordnen]: a) (veraltet) Amtsgehilfe: b) (österr., Schweiz.) Titel unterer Beamter. Adjustage [atjus'ta:»], die; -, -n [frz. ajustage, zu: ajuster. fadjustieren] (Technik): Abteilung in Walzwerken, in der Bleche durch Zuschneiden u. Richten die gewünschte Form erhalten: adjustieren [atjus'thren] <sw. V.; hat) [frz. ajuster, zu: juste = genau, richtig < lat. iustus]: 1. a) (Technik) Werkstücke/zurüsten.b)(Meßtechnik) (Meßinstrumente, optische Instrumente) durch Stellschrauben genau einstellen. 2. (österr.. sonst veraltet, Amtsspr.) sich! dienstmäßig kleiden, ausrüsten: Soldaten a.; als... einer der ... Oberkellner ... mir eröffnete, man brauche mich im Saal, und mir auftrug, mich schleunig für diesen zu a. (Th. Mann. Krull 235); <Abl.:> Adjustierung, die; -. -en: 1. das Adjustieren. 2. (österr.) a) dienstmäßige Kleidung. Uniform: die Ordonnanz in ihrer dienstlichen A.; b) (scherzh.) Aufmachung: in sonderbarer A. auftreten. Adjutant [atju'tant]. der; -en. -en [frz. adjudant (älter: aju- dant) < span. ayudante, subst. 1. Part, von: ayudar = helfen < lat. adiütäre. also eigtl. = Helfer. Gehilfe] (Mi- lit.): dem Kommandeur einer milit. Einheit zur Unterstützung beigegebener Offizier; Adfcitantur [atjutan'tu:?]. die; -. -en: Dienststelle eines Adjutanten: Adiutor [at'ju:tor, auch: ...to:?].der; -s, -en [...'to:ran; lat. adiütor] (veraltet): Helfer. Gehilfe: Adjutian [at'ju:tum], das; -s, ...ten [lat. adiütum, 2. Part, von: adiuväre = helfen, fördern]: 1. (veraltet) Beil hilfe. 2, (österr. Amtsspr.) vorläufige Entlohnung. Unterstützungsbeitrag: ein schmales A. Adlatus [at'la:tus]. der; -. ...ten. auch ...ti [aus lat. ad latus = zur Seite (stehend)] (veraltet, noch scherzh.): meist jüngerer ^ Amts j gehilfe. untergeordneter Helfer: schlug ich meine Zelte als dessen (= eines Stahlindustriellen) Privatsekretär. A.. Berater und Mädchen für alles in ... Köln auf (Habe. Namen 39). Adler ['a:dh?]. der; -s. - [1: mhd. adler. adlar. adelar(e). eigtl. = Edelaar; vgl. Aar): 1. großer Greifvogel mit kräftigem Hakenschnabel, befiederten Läufen u. starken Krallen: der A. horstet im Hochgebirge; hoch in der Luft kreisten zwei A. 2« Wappentier in Gestalt eines Adlers: der preußische A.; In der Kathedrale stehen die Särge der Zaren, weiße Marmorsarkophage, vergoldete, kaiserliche A. (Koeppen. Rußland 146). adler-, Adler-: -äuge, das: scharfes, durchdringend blickendes Auge eines Menschen, dazu: -äugig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -blick, der: Blick mit Adleraugen; -farn, der [wenn man die unteren Blattstiele durchschneidet, zeigen die Leitbündel die Formeines Doppeladlers] (Bot.): Vertreter einer Gattung der Tüpfelfarngewächse; -fibel, die: Fibel der Völkerwanderungszeit in Form eines stilisierten Adlers; pflüge), der; vgl. Adlersflügel; -Jiorst, der; -köpf, der: der Vogel Greif hat einen A.; -nase, die: große, gebogene Nase eines Menschen; -rochen, der (Zool.): Vertreter einer Familie der Rochen; -schwing, der (Turnen): Schwungstemme mit Ellgriff am Reck. Adlers-: -flttiche <P1.X -flügel <P1.) in der Fügung auf -n (dichter, veraltet; in Windeseile). ad libitum (at li:bitum; a: lat. Tad u. spätlat. libitus = Belieben. Wunsch; b: 19. Jh.]: a) (bildungsspr.) nach Belieben: einige Beispiele ad I. herausgreifen; ich überlasse dir alles ad 1. (Hauptmann. Schuß 18); b) (Musik) Vortragsbezeichnung, mit der das Tempo des betr. Stücks dem Interpreten freigegeben wird; Abk.: ad I.. ad üb., a. I. adlig ['a:dlif]. (geh.:) adelig ['a:ddlif] <Adj.> [mhd. adellich, ahd. adalllh]: 1. <o. Steig.) a) den Adel (1. 2) betreffend, ihm gemäß: ein Kennzeichen -en Ranges; jedermann lobte den höchst adeligen Anstand dieses künftigen Rittersmannes (Doderer. Abenteuer 88); b) dem Adel (1) angehörend: eine -e Dame. 2. (geh.) vornehm, edel, hoheitsvoll: eine -e Gesinnung; die Katzen ... sind Roms älteste Bewohner, a. und geheimnisvoll (Koeppen. Rußland 182); (subst.:> Adlige. Adelige [a:d(d)ligd]. der u. die; -n. -n <Dekl.: f Abgeordnete). Administration [atministra't$io:n].die;-.-en [lat.administrä- tio.eigtl. = Dienstleistung: l.*)das Verwalten;b) verwaltende Behörde. 2. (DDR abwertend) bürokratisches Anordnen. Verfügen. 3. (Mil.) Regelung militärischer Angelegenheiten außerhalb von Strategie u. Taktik, administrativ [atministra- ti:fl <Adj.; o. Steig.): 1. a) zur Verwaltung gehörend; b) behördlich. 2. (DDR abwertend) bürokratisch, von oben her [bestimmt]: a. über etw. befinden: Mißachtung rechtsstaatlicher Prinzipien ... in Gestalt der -en Verschickungen (Fraenkel. Staat 289); Administrator [atminis'tra:U>r. auch: ...to:g]. der; -s, -en [...ra'to:ran; b: mlat. administrätor < lat. administrätor = Verwalter]: a) Verwalter: ein geschickter A.; b) (kath. Kirche) /Pfarrjverweser: er ist A. der Benediktinerabtei; c) ziemlich selbständiger Verwalter eines größeren Landwirtschaftsbetriebs bes. in Norddeut sch- land; administrieren [atminis' tri :ren] <sw. V.; hat) [lat. admi- nisträre]: 1. verwalten. 2. (DDR abwertend) bürokratisch anordnen, verfügen; von oben her regeln. admirabel [atmi'ra:bj] <Adj.; ...abler. -ste> [lat. admiräbilis] (veraltet): bewundernswert. Admiral [atmi'ra:!]. der; -s. -e. auch ...räle [...'re:b; 1: frz. admiral < altfrz. amiral < arab. amlr ar-ral)l = Befehlshaber des Transports, d. h. der Transportflotte zwischen Nordafrika u. Andalusien]: 1. <P1. auch: Admiräle) Vertreter der höchsten Dienstgradgruppe der Marineoffiziere. 2. (Zool.) schwarzbrauner Tagfalter mit weißen Flecken u. orangeroter Bänderung. 3. <o. PI.) warmes Getränk aus Rotwein. Eiern. Zucker u. Gewürzen. Admiral- (Milit.; vgl. auch: Admirals-): -arzt, der: Sanitätsoffizier im Rang eines Flottillenadmirals; -Stab, der: oberster Führungsstab einer Kriegsmarine (in Deutschland bis 1918), dazu: -Stabsarzt, der: Sanitätsoffizier im Rang eines Konteradmirals. -Stabsoffizier, der: als Führungsgehilfe ausgebildeter Stabsoffizier der Marine. Admiralität [atmirali't£:t], die; -. -en: a) Gesamtheit der Admiräle; b) oberste Kommandostelle u. Verwaltungsbehörde einer Kriegsmarine; <Zus.:> Admiralitätskarte, die: von der Admiralität herausgegebene Seekarte. Admirals- (vgl. auch: Admiral-): -barkasse, die; -flagge, die; -kaiüte, die; -rang, der; -schiff, das. Admisskm [atmi'sjo.n], die; -. -en [lat. admissio = das Hinzulassen] (Technik): Einlaß des Dampfes in den Zylinder einer Dampfmaschine; Admittanz [atmi'tanlj], die; - [engl, ad- 85
Adnex mittance, zu: to admit = hereinlassen < lat. admittere] (Elektrot): Leitwert des Wechselstroms. Kehrwert des Wechselstromwiderstandes. Adnex [at'neks], der; -es, -e [lat. adnexum (>annexum). 2. Part, von: adnectere (> annectere) = anknüpfen, anfügen] (veraltet): Anhang. Beigabe. adnoininal [atnomi'na:l] <AdJ.; o. Steig.) [zu lat. tad u. nömen. T Nomen] (Sprachw.): zum Nomen (Substantiv) hinzutretend u. von ihm abhängig: -es Attribut. ad notam [at 'no:tam; lat. tad u. nota = Zeichen, Anmerkung] in der Wendung etw. ad n. nehmen (bildungsspr. veraltet; etw. zur Kenntnis nehmen, beachten, sein Augenmerk auf etw. richten). ad oculos [at o:kulo:s; lat. tad u. Akk. PI. von: oculus = Auge] in der Wendung jmdm. etw. ad o. demonstrieren (bildungsspr.; vor Augen führen, durch den Augenschein beweisen). Adoieszent [adoles'tsent], der; -en, -en [lat. adolescens] (Med.): Heranwachsender. Jugendlicher: Adoleszenz [adoles't^en&l.die; -[lat. adolescentia] (Med.): späterer Abschnitt des Jugendalters bis zur Reife: Die Mädchen treten dann mit fünfzehn ... in die Phase der A. (MM 31.3.66.7). Adonis [a'do.nis; 1: griech. Adonis, Name eines Jünglings der griech. Mythologie» den Aphrodite wegen seiner Schönheit zu ihrem Geliebten erwählt hatte; 2: nach Adonis» der von Aphrodite nach seinem Tod in eine Blume verwandelt wurde]: 1. der; -, -se: a) schöner junger Mann, meist mit Negation gebraucht in der Verbindung: keta A./nicht gerade ein A. sein (bildungsspr.; nicht besonders schön, eher ein wenig häßlich sein): besonders hübsch war er wohl eigentlich nicht, keine Lichtgestalt, kein A. (K. Mann, Wendepunkt 109); b) (ugs. iron.) Geliebter eines Mädchens. 2. die; -, -: svw. f Adonisröschen. Adonis-: ^bttuling, der: Falter aus der Familie der Bläulinge. Himmelsvogel: -falter, der: svw. t-bläuling; ^garten, der: Gefäße mit künstlich getriebenen u. schnell verwelkenden Pflanzen, die bei den antiken Adonisfesten eine bes. Rolle spielten: ^kifer, der: sehr kleiner Marienkäfer mit roten Flügeldecken, die mit kleinen schwarzen Punkten bedeckt sind: ^röschen, das: Vertreter einer Gattung der Hahnenfuß- gewächse. adoptieren [adop'thran] <sw. V.; hat) [1: lat. adoptäre. eigtl. = hinzuerwählen; 2: unter Einfluß von engl, to adopt]: I. jmdn. als eigenes Kind annehmen: ein Kind a.; Ü Zur Zeit der Jungenaufzucht jedoch adoptierte sie (= die Dohle) ... eine eben flügge Jungdohle (Lorenz. Verhalten I. 147). 2. annehmen, übernehmen, sich zu eigen machen: Jmds. Namen a.; Deutschland ... kann weder die amerikanische Lebensform noch die Entwicklung des Sozialismus in der Sowjetunion schematisch a. (Kantorowicz. Tagebuch I. 293); <Subst.:> Adoption [adop'&io.n]. die; -. -en [lat. adop- tio]: Annahme (früher:) an Kindes Statt. (Jur. jetzt.) als Kind: Es gibt Fälle von A. ... Sie könnten eines Tages als Lord Kilmarnock ... erwachen (Th. Mann. Krull 256). Adoptiv- [adopti:f-; lat. adoptivus]: durch Adoptieren zugesprochen: angenommen: ^bruder, der; ^eitern <PL>; Kaiser, der (hist.): durch Adoption zur Macht gelangter Herr- scher der röm. Kaiserzeit: ^kind, das; -rautter, die; -Schwester, die; -söhn, der; -tochter, die; -vater, der. adorabd [ado'ra:bl] <Adj.; ...abier. -ste> [lat. adöräbilis] (veraltet): anbetungswürdig: adorable Heilige; Adorant [ado'rant], der; -en. -en [lat. adöräns (Gen.: adörantis). 1. Part, von: adörärc. Tadorieren] (Kunstwiss.): anbetende Gestalt (als Standbild, auf Gemälden o. ä.): Adoration [ado- ra't§io:n]. die; -. -en Dat. adörätio = Anbetung] (allg.): Anbetung. Verehrung, bes. kath. Kirche: a) Verehrung des Altarssakraments: b) Huldigung der Kardinäle vor dem neu- gewählten Papst: addieren [ado'rhrcn] <sw. V.; hat) [lat. adöräre] (bildungsspr.): verehren, überaus schätzen: Marie- Luise ... spröd und ungelenk, wie sie war, adorierte die reizbegnadete Freundin (K. Mann, Vulkan 66). ad referendun [at refe'rcndum; lat. fad u. referendum = das Mitzuteilende, Gerundivum von: referre, t referieren] (Amtsspr., jur. veraltet): zur Berichterstattung: einen Vergleich ad r. annehmen. ad rem [at 'ran; lat. Tad u. rem. Akk. von res = Sache) (bildungsspr.): zur Sache /gehörend]. Adrema <© [a'dre:ma], die; -, -s: Kurzwort für t Adressiermaschine; adremieren [adre'mi:ran] <sw. V.; hat): mittels einer Adrema beschriften: adremierte Umschläge. Adrenalin [adrena'li:n], das; -s [aus lat. tad u. ren = Niere] (Med.): Hormon des Nebennierenmarks. AdrtB- (gelegtl. noch, bes. Schweiz., sonst veraltet für: Adressen-; vgl. d.): Minderung« die (Schweiz.); *4nich, das: (als Buch gedrucktes) Eihwohnerverzeichnis. dazu: ^bueh- varlag.der; -liste, die (Schweiz.); --Spediteur, der (Wirtseh.): Empfangsspediteur, der Sammelgut empfängt u. weiterleitet. Adressant [adrc'sant], der; -en, -en [mit lat. Endung zu t Adresse] (veraltet): Absender leiner Postsendung!: Adressat [adre'sa:t]. der; -en. -en [mit lat. Endung zu f Adresse]: a) (veraltend) jmd. an den etwas gerichtet ist. für den etwas bestimmt ist: Empfänger /einer PostsendungJ: daß schlechte Nachrichten ihren -en in einen Zustand der Erregung versetzen können (Kant. Impressum 23); b) Kursteilnehmer. Lernende rj im programmierten Unterricht: Adresse [a'dresa], die; -. -n [frz. adresse. eigtl. = Richtung, Bestimmungsrichtung, zu: adresser, t adressieren; 2: engl, address, zu frz. adresser, t adressieren]: 1. Angabe vonjmds. Namen u. Wohnung. Anschrift: die A. ist, lautet...; Umdm.) seine A. hinterlassen; jmds. A. notieren; Ü eine Warnung an die A. der Aggressoren; * sich an die richtige A. wenden (ugs.; sich an die zuständige Stelle wenden); bei imdm. an die falsche/verkehrte A. kommen/geraten (ugs.; an den Unrechten kommen, scharf abgewiesen werden. 2. (bildungsspr.) a) schriftlich formulierte /politische] Meinungsäußerung. Willenskundgebung, die von einzelnen Personen od. Gruppen an das Staatsoberhaupt od. die Regierung gerichtet wird: er... riet... dem Kaiser ab, die A. des katholischen Adels entgegenzunehmen (Winckler, Bomberg 195); b) offizielles Gruß-, Dank- od. Huldigungsschreiben an eine höhere Stelle: eine A. an den Parteitag richten. 3. (Daten verarb.) Nummer einer bestimmten Speicherzelle im Speicher einer Rechenanlage. Adressen- (vgl. auch: Adreß->: -ändenra, die; ^büehlein, das: Notizbuch mit Adressen (1); -büro, das: Betrieb, der Adressen (1) von Personen od. Firmen ermittelt, zusammenstellt u. an Interessenten verkauft: Mlatei, die; -4ieft, das; allste, die; ^Sammlung, die; -Verzeichnis, das. adressieren [adre'si:ran] <sw. V.; hat) [frz. adresser < vlat. *addirectiäre = ausrichten, zu lat. directus. 2. Part, von: dlrigere = gerade richten, ausrichten]: 1. mit einer Adresse (1) versehen: einen Brief falsch a. 2. an jmdn. richten, für jmdn. bestimmen: Die Viktorianer merkten sofort, daß mein Artikel an sie adressiert war (Lenz. Brot 120); der Spieler adressiert seine Pässe haargenau (Ballspiele; spielt genau an). 3. (veraltet) sich an jmdn. wenden, gezielt ansprechen: Er hielt zwei Schritte vor dem Tische und adressierte Morosow (Remarque. Triomphe 57); <Zus.:> Adressiermaschine, die: halb- od. vollautomatische Maschine, die regelmäßig gebrauchte Adressen (1) aufdruckt. Vgl. Adrema. adrett [a'drct] <Adj.; -er. -este> [frz. adroit = geschickt < vlat. *addirectus = ausgerichtet, wohlgeleitet, zu lat. dlrigere = gerade richten]: sauber u. ordentlich in der äußeren Erscheinung u. deshalb einen gefalligen, angenehmen, netten Eindruck machend: ein -es Mädchen; Als Hilfslehrer war er noch 'n ganz -er Mensch (H. Mann, Unrat 23); sie ist immer a. [gekleidet]; Ü Ihre a. geordnete und am Faden aufgereihte Welt (Lynen. Kentaurenfährte 290). adrig« Jdrig: t aderig, äderig. Adrio Ca:drio]. das; -s. -s [frz. atriau < älter frz. hätereau. afrz. hasterei = geröstete Schweinsleberschnitte, zu häte = Rostbraten; Bratspieß < lat. hasta = Spieß] (Schweiz.): im Netz eines Schweinebauchfells eingenähte, faustgroße Bratwurstmasse aus Kalb- od. Schweinefleisch. adschüs [a'UVs] (ugs.. landsch.): svw. f adieu. Adsorbat [atzDr'ba:t], das; -s. -e: adsorbierter Stoff: svw. f Adsorptiv; Adsorbens [at'zarbens], das; -, ...nzien [...'ben- t$ian] u. ...ntia [...'bentsia] (Chemie, Physik): Mittel, das eine Adsorption bewirkt: Adsorber [at'zorbe). der; -s, - [anglisierende Neubildung zu tadsorbieren): 1. svw. t Adsorbens. 2. Bauteil einer Adsorptionskältemaschine, das das Adsorbens enthält: adsorbieren [atzar'bi.ran] <sw. V.; hat) [aus lat. ad- (t ad) u. sorbere = schlürfen] (Chemie. Physik): Gase. Dämpfe od. gelöste Stoffe an der Oberfläche fester, bes. poröser Körper anlagern, binden: Buchsbaumkohle adsorbiert bei - 183 °C mehr als das Zweihundertfache ihres Volumens an Sauerstoff; Adsorption [atz3rp't$io:n], die; -, -en: Vorgang des Adsorbierens. Adsorption*-: ^formet, die: die 1905 von Ostwald und Boe- decker aufgestellte A.; ~gesetz, das: das Gibbssche A.; 86
aero-, Aero- -kAJtomaschine, die; -kohle, die: svw. tAktivkohle; -mechanismus, der; -vermögen* das; -Vorgang, der; -wir- me, die: bei der Adsorption freiwerdende Bindungsenergie; -Wirkung, die. adsorptiv [atzDrp'ti:fl <AdJ.; o. Steig.): zur Adsorption fähig, nach Art einer Adsorption: sich leicht a. binden lassen; Adsorptiv [-]. das; -s. -e [...'ti-.val: svw. t Adsorbat. Adstringens [atstringens]. das; -. ...nzien [...'gentjidn] u. ...ntia [...'gentsia; lat. a(d)stringens. 1. Part, von: a(d)strin- gere. tadstringieren] (Med.): auf Schleimhäute od. Wunden zusammenziehend wirkendes (entzündungshemmendes, blutstillendes} Af/7/W;adstringieren[atstrii),gi:r9n] <sw. V.; hat) [lat. a(d)stringere = straft anziehen, zusammenziehen] (Med.): als Adstringens wirken, zusammenziehen. Adufair [adu'la:?]. der; -s. -e [ital. adularia. nach dem Ge- birgsmassiv Adula in den Schweiz. Alpen]: farbloses oder weißliches bis bläuliches Mineral aus der Gruppe der Feldspate mit irisierendem Glanz (Schmucksfein). A-Dur [auch: '-'-]. das; -: Tonart; Zeichen: A (Ta, A2); <Zus.:> A-Dur-Etüde, die. ad usum [at 'u:zum; lat. lad u. usus = Gebrauch]: (auf ärztlichen Rezepten) zum Gebrauch; ad usum Delphin! [- - delTi:ni: lat. = zum Gebrauch des Dauphins, des frz. Thronfolgers, für dessen Unterricht J. B. Bossuet u. P. D. Huet auf Veranlassung Ludwigs XIV. Ausgaben antiker Klassiker in moralischer u. politischer Hinsicht reinigten u. kommentierten; vgl. Dauphin]: (von Klassikerausgaben, die für Schüler bearbeitet u. aus denen bes. die anstößigen Stellen entfernt wurden) für die Jugend bearbeitetJ: eine Ovidausgabe ad u. D.; ad usum proprium [- - 'pro:prium. auch: pro...; lat.]: (auf ärztlichen Rezepten) zum eigenen Gebrauch (des ausstellenden Arztes). ad Valoron [at va lo:r£m; lat. tad u. valor = Wert]: (von der Zollberechnung bei Waren) dem Werte nach. Advantage ted'vaintidsl. der: -s, -s [engl, advantage < frz. avantage. zu: avant = vor < lat. abante) (Tennis): der erste gewonnene Punkt nach dem Einstand (40:40). Advektkm [advek't§io:n], die; -. -en [lat. advectio = das Heranfuhren] (Met.): Heranführung von Luftmassen in vorwiegendhorizontaler Richtung (Ggs.: Konvektion). Advent [at'vent]. der; -s. -e <P1. ungebr.) [mhd. advent(e) < lat. adventus = Ankunft, zu advenire = ankommen] (christl. Reh): a) vierwöchige Zeit vor dem Weihnachtsfest (mit vier Sonntagen); vor. nach A.; b) <mit vorangestellter Ordinalzahl) Sonntag in der Adventszeit, Adventssonntag; erster, zweiter, dritter, vierter A. Advent-: f Advents-. Adventist [atven'tist]. der; -en. -en [engl.-amerik. adventist. zu lat. adventus = Ankunft. T Advent]: Angehöriger einer Gruppe von Glaubensgemeinschaften, die an die baldige Wiederkehr Christi glauben. Adventiv- [atven'thf-; zu lat. adventus, 2. Part, von advenire = ankommen]: -knospe, die (Bot.): Knospe, die an ungewöhnlicher Stelle aus wieder teilungsfähig gewordenem Dauergewebe entstanden ist; -krater, der (Geol.): Nebenkrater auf dem Hang eines Vulkankegels; ^pflanze, die (Bot.): Pflanze eines Gebietes, die dort urspr. nicht heimisch war; -sproB. der (Bot.): Sproß, der sich aus einem neugebildeten Vegetationspunkt entwickelt; -wirzd, die (Bot.): Wurzel, die sich an ungewöhnlicher Stelle (an einem Sproß od. Blatt) bildet. adventlich [at'ventli^] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): zum Advent gehörend, Advents-; -e und weihnachtliche Bräuche; -e Orgel- und Chormusik; ein Minimum an -en und weihnachtlichen Bräuchen (Glaube 51. 1966,15). Advents-: -brauch, der; -gemüse, das (landsch.): kurz vor od. um den Advent gepflanztes Gemüse (bes. Wirsingkohl), das im Frühjahr zeitig auf den Markt kommt; skatender, der: für Kinder bestimmter Kalender mit Bildern o. ä. hinter geschlossenen Fensterchen, von denen in der Adventszeit täglich eines vom Kind geöffnet wird; -kerze, die: zur Feier des Advents entzündete Kerze lauf dem Adventskranz]; -kränz, der: von der Decke herabhängender od. auf einem Tisch stehender Kranz aus Tannengrün mit vier Kerzen für die vier Adventssonntage; -leuchter, der; -lied, das: geistl. od. Kirchenlied, das auf die Adventszeit Bezug nimmt; -Sammlung, die: kirchliche Geldsammlung zur Adventszeit; -schmuck, der; -soontag, der: einer der vier Sonntage der Adventszeit: -spiel, das: volkstümliches Laienspiel mit bibl. Stoffen, die auf die Adventszeit Bezug nehmen (seit dem 17. Jh.); -stern, der: Vertreter einer Art der Wolfsmilchgewächse (urspr. im tropischen Mittelamerika) mit sternförmig ausgebreiteten, meist roten Hochblättern um einen unscheinbaren Blütenstand, der zur Adventszeit blüht; -sttav mung, die; -woche, die: die erste, zweite, dritte, vierte A.; -zeit, die. Adverb [at'vErp], das; -s. -ien [...rbian; lat. adverbium. eigtl. = das zum Verb gehörende Wort] (Sprachw.): Wort, das ein im Satz genanntes Verb, ein Substantiv, ein Adjektiv oder ein anderes Adverb seinem Umstand nach näher bestimmt; Umstandswort; <Abl.:> adverbal [atver'ba:l] <AdJ.; 0. Steig): 1. zum Verb hinzutretend, zu ihm gehörend; -er Kasus. 2. svw. f adverbial: -er Gebrauch von Präpositionen; adverbial [atverbia:!] <Adj.; o. Steig.) Dat. adverbiälis]: zum Adverb gehörig, umstandswörtlich; -e Bestimmung (svw. t Adverbialbestimmung); ein Wort a. gebraudien; <subst.:> Adverbiale, das; -s. ...lien [...lpn]: Adverbialbestimmung. Adverbial- (Sprachw.): -adiektiv, das: aus einem lokalen od. temporalen Adverb entstandenes Adjektiv, das nur attributiv gebraucht werden kann (z. B. dortig, heutig); -besttro- mung, die: Ergänzung od. freie Angabe, die einen im Satz genannten Umstand bezeichnet; Umstandsbestimmung; -satz, der: Gliedsatz, der den Umstand angibt, unter dem das Geschehen im Hauptsatz verläuft; -sufflx, das: Suffix, das zur Bildung eines Adverbs dient. adverbiell [atverbiel]: seltener für tadverbial; Adverbhan [at'verbium]. das; -s, ...ia [...ia]: älter für t Adverb. adversativ [atvErza'ti:fl <Adj.; o. Steig.) Dat. adversätivus] (Sprachw.): gegensätzlich, entgegensetzend, -stellend; -e Konjunktion (entgegensetzendes Bindewort, z.B. aber, doch); -es Asyndeton {bindewortlose Wort- od. Satzreihe, deren Glieder gegensätzliche Bedeutung haben, z. B. heute rot, morgen tot). Advertisine faedvataizu)). das; -s. -s [engl, advertlsing. zu: advertise = ankündigen, werben, zu frz. avertir = benachrichtigen < lat. advertere = hinwenden, aufmerksam machen]: a) das Inserieren, Ankündigung durch Annoncen; b) Reklame, Werbung. Advocatus Dei [atvo'ka:tus de:i], der; - -. ...ti - [...ti -; lat. advocatus dei = Anwalt Gottes]: Geistlicher, der im kath. kirchlichen Prozeß für eine Heilig- od. Seligsprechung eintritt; Advocatus Diaboli [- di'a:boli], der; - -. ...ti - [lat. advocatus diaboli = Anwalt des Teufels]: a) Geistlicher, der im kath. kirchlichen Prozeß Gründe gegen eine Heilig- oder Seligsprechung vorbringt; b) Person, die bewußt überspitzte Gegenargumente vorbringt, um einer schlechten Sache zu dienen; Anwalt des Teufels; Advokat [atvo'ka:t], der; -en, -en [lat. advocatus. eigtl. = der Herbeigerufene, zu: advocäre = herbeirufen] (landsch. [bes. Schweiz, u. österr.], sonst veraltet od. abwertend): /RechtsJanwall: die Richter und -en Roms ... sind jetzt zur ..Schocktherapie44 geschritten (Presse 28. 1. 69); Ü die -en (Fürsprecher) der Freiheit; <Abl.:> advokatisch <AdJ.; o. Steig.): etw. a. machen wollen; Ü aber die Sprache wird so seltsam blaß, formelhaft, a. davon (Mutterspr. 11, 1966. 335); Advokatur [atvoka'tu:?]. die; -. -en: a) <o. PI.) Amt des Rechtsanwalts, Rechtsanwaltschaft; die Freiheit der A.; b) Büro eines Rechtsanwalts; er ist auf einer A. beschäftigt, dazu: Advokaturbüro, das; -s. -s od. -bureau, das; -s. -x (Schweiz.): Büro eines Rechtsanwalts, Advokaturskanzlei, die; -. -en (österr.): Büro eines Rechtsanwalts, Advokaturs- koradpient, der; -en. -en (österr.): Konzipient in einer Advokaturskanzlei. adynamisch [ady,na:mij. auch: ' ] <AdJ.; o. Steig.) (Med.): kraftlos, schwach. aerifizieren [aerifi^i:ran] <sw. V.; hat) [zu lat. äer (T'Air) u. facere = machen] (Gartenbau): svw. tvertikutieren. aero-, Aero- [aero-; griech. aer (Gen.: aeros) = Luft] (fachspr.): Luft-, Gas-; -batik [...'ba:tik], die; - [engl, aero- batics, Analogiebildung zu: acrobatics. aus I aero- u. griech. bateTn = gehen]: Kunstflug [Vorführungen]; -biologk, die: Zweig der Biologie, der die lebenden Mikroorganismen in der Atmosphäre erforscht; -Wont [...'bjpnt], der: -en. -en [zu taero u. griech. biön (Gen.: bioüntos). 1. Part, von bioün = leben] svw. t Aerobier; ^bios [...'blas], der; - [aus Taero- u. griech. bfos = Leben]: Gesamtheit der Bewohner des freien Luftraums; ^bus [a'e:n>], der: 1. Hubschrauber im Taxidienst. 2. Nahverkehrsmittel in Form von Kabinen, die zwischen Masten an Kabeln schweben; -ckib T-klub; -drom [...dro.m], das; -s. -e [aus taero- 87
aerob u. griech. drömos = Lauf. Rennbahn] (veraltet): Flughafen, -platz: -dyngmik. die (Physik): Wissenschaft von den strömenden Gasen, bes. von der strömenden Luft: -dynami- ker.der; -s. -: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Aerodynamik: -dynamisch <Adj.; o. Steig.): zur Aerodynamik gehörend* ihren Gesetzen unterliegend: -fotografie, die: a) das Fotografieren aus Luftfahrzeugen: b) Luftmeßbild: HPfmnu das: Luftpostleichtbrief: -klub [a'e:ro-j. der: Luftsportverein: -lith l...'li:t. auch: ...ht]. der; -en u. -s. -e[n] [T-lith] (veraltet): Meteorstein: -jnechgntk, die (Physik): zusammenfassende Lehre von der t Aerostatik u. der t Aerodynamik: -meter. das; -s. - [t-meter]: Gerät zum Bestimmen des Gewichtes od. der Dichte der Luft: -nau*. der; -en, -en [t-naut] (veraltet): jmd.. der ein Luftfahrzeug fuhrt: -nautik. die: Luftfahrt! kündej. dazu: -nautiker. der: Luftfahrtsachverständiger\ -nautisch <AdJ.; o. Steig.): die Aero- nautik betreffend: -nomte, die; - [griech. nömos = Gesetz): Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der hohen Atmosphäre {über 30 km Höhe) befaßt, dazu: -nomteateilit, der; -pause, die: Übergangszone zw. der Atmosphäre u. dem Weltrawn; -plan [a..'pla:n]. der; -[e]s. -e (griech. aerö- planos = in der Luft umherschweifend] (veraltet): Flugzeug: ^salon [a'e:ro], der: Luftfahrtausstellung: -sol [.,.'zo:l]. das; -s. -e [zu lat. solütio = Lösung]: a) feinste Verteilung schwebender fester od. flüssiger Stoffe (Tröpfchen) in Gasen, bes. in der Luft (z.B. Rauch. Nebel): b) (Med.) zur Einatmung bestimmtes, nebeiförmig verteiltes Medikament, dazu: -solieren [...zo'li:ran] <sw. V.; hat): in den Zustand eines Aerosols überfuhren: aerosolierte Flüssigkeiten; -Statik, die (Physik): Lehre von den Gleichgewichtszuständen ruhender Gase. bes. der Luft, dazu: ^statisch <Adj.; o. Steig.); -taxe [a'erro-]. die: Mietflugzeug: -therapk, die (Med.): Heilverfahren, bei denen bes. künstlich verdichtete od. verdünnte Luft sowie Aerosole (b) eine Rolle spielen: -therm [...term] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. thermös = warm]: mit heißer Luft hergestellt, behandelt: Kaffee a. rösten; -train [a'e:ro-]. der: Luftkissenzug. aerob [ae'ro.p] <Adj; o. Steig.) [aus laero- u. ghech. bios = Leben] (Biol.): Luftsauerstoff zum Leben benötigend (Ggs.: anaerob); Aerobier [ae'ro.bie]. der; -s, - (Biol.): Organismus, der nur mit Luftsauerstoff leben kann (Ggs.: Anaerobier). Aflaire [afe:re]: österr. noch häufig für tAfläre; AffSre [-]. die; -. -n [c: frz. aflaire. zusger. aus: (avoir) ä faire = zu tun (haben); frz. faire = machen, tun < lat. facere]: a) unangenehme Angelegenheit; peinlicher, skandalöser ! Vor-. Zwischen Ifall: eine peinliche A. beilegen, aus der Welt schaffen; in dunkle -n verwickelt sein; jmdn. in eine A. mit hineinziehen; die A. um den Vorsitzenden; die dunkle A. zwischen dem Fräulein und diesem Yang Sun (Brecht. Mensch 67); *sich [mit etw.] aus der A. ziehen (ugs.; sich geschickt u. ohne Schaden /mit etw.] aus einer unangenehmen Situation herausfinden): b) (veraltend) Liebschaft. Verhältnis: er hat eine A. [mit ihr] gehabt; c) (ugs.) Sache. Angelegenheit: das ist eine A. von höchstens zwei Stunden, von tausend Mark. Äflchen ['efipn], das; -s. -: I Affe (1); Affe [afo], der; -n, -n [1: mhd. äffe, ahd. aflb; 3: H. u.; viell. nach der Einbildung des Betrunkenen, wie ein Gaukler einen Affen auf seiner Schulter sitzen zu haben; 4: nach dem Aflen. der auf der Schulter des Gauklers sitzt]: 1. <Vkl. tÄflchen) menschenähnliches Säugetier, das in den Tropen (vorwiegend auf Bäumen) lebt; Vertreter einer Unterordnung der Herrentiere: auf den Bäumen klettern -n herum; im Zoo die -n futtern: sich benehmen wie ein wildgewordener A.; R ich bin doch nicht dein Afle! (salopp; ich lasse mir von dir nichts vorschreiben, ich tanze nicht nach deiner Pfeife; ich mache dir nicht alles nach; nach der Dressierbar- keit u. dem Nachahmungstalent des Aflen); • nicht im einen Wald voll/von -n (salopp; das kommt nicht in Frage): ich denke, mich laust der A.! (ugs.; das überrascht mich sehr; nach den von Gauklern mitgeführten Aflen, die sich an einzelne Zuschauer heranmachten u. unter allgemeinem Spott bei ihnen scheinbar nach Läusen suchten): dasitzen wie ein A. auf dem Schleifstein (ugs. scherzh.; krumm sitzen, eine unglückliche Figur machen; wohl bezogen auf den von wandernden Scherenschleifern früher oft mitgeführten Aflen u. seine mehr od. weniger gelungenen Kunststücke); wie vom wilden -n gebissen (salopp; ganz von Sinnen, verrückt): seinem -n Zucker aeben (ugs.; sein Steckenpferd reiten; immer wieder über sein Lieblingsthema sprechen; seiner Marotte. Schwäche nachgeben): jmdn. zun -n halten (ugs.; anfuhren, narren, veralbern): einen -n an hndm. gefressen haben (ugs.; jmdn. im Übermaß gern haben; vgl. Affenliebe). 2. (derbes Schimpfwort) a) dummer, blöder Kerl; b) eitler, gezierter Metisch. Geck: ein geleckter A. 3. (salopp) Rausch: Jeden Freitag kommt er regelmäßig mit einem -n nach Hause; Sie (= die kleine Äffin) nimmt von den Soldaten sogar Bier an: Aber einen .Affen" hat das Äff- chen noch nie bekommen (Bild 5. 4. 64. 32); *skh einen -n kaufen (sich betrinken lgehenJ); einen -n [sitzen] haben (betrunken sein). 4. (sold.. ugs.) Tornister: der A. drückt mich; den A. packen. Affekt [a'fekt]. der; -[e]s. -e [1: lat. affectus < afficere = in eine Stimmung versetzen < ad- = hinzu u. facere = tun; 2: wohl aus engl, affect (Psych., bildungsspr.)]: 1. a) heftige Erregung. Gemütsbewegung; Zustand außergewöhnlicher seelischer Angespanntheit: aggressive -e; einen A. auslösen; -e hervorrufen; im A. handeln; etw. im A. begehen; in jmdm. stauen sich -e an; b) <nur PI.) Leidenschaften: jmds. -e aufrühren. 2. Hang. Neigung: keine -e (Abneigung) gegen die Übernahme öffentlicher Verantwortung (Wohngruppe 19). afffkt-, Affekt-: -ausbrach, der; -Äußerung, die; -betont <AdJ.); -geladen <Adj.); -handkiKi, die (Jur.): im Affekt begangene strafbare Handlung; -stau, der (Psych.): der Angeklagte, einem A. erlegen (BM 1. 2. 75. 5); -Stauung« die (Psych.); -Steigerung«die; -Störung, die (Psych.): krankhafte Veränderung des Gefühlslebens; -Verdrängung« die (Psych.): Verlagerung von Affekten, deren Entladung Hemmungen entgegenstehen, in andere Erlebnisbereiche od. ins Unbewußte; -verla&erung* die: svw. f -Verdrängung. Affektation [afekta't$io:n]. die; - [lat. affeetätio] (selten): svw. t Affektiertheit: unter Vermeidung aller A. (Th. Mann. Krull 271); affektiert [afek'ti:?t] <Adj.; -er. -este) [von veraltet affektieren = erkünsteln < lat. affeetäre] (bildungsspr.): geziert, gekünstelt, gezwungen: ein -er Mensch; er schreibt ein -es Deutsch; a. sprechen; <Abl.:> Affektiertheit, die; -, -en: 1. <o. PI.) affektiertes Benehmen. Wesen. 2. einzelne affektierte Handlung. Äußerung. Affektion [afek't$io:n].die: -. -en [1: lat. affectio]: 1. (veraltet) •Bezeigung von] Wohlwollen.Neigung. Gunst: Liebhaberei. 2. (Med.) Befalleines Organs mit Krankheitserregern; <Zus. zu 1:) Affektionswert, der (veraltet): Liebhaberwert; affek- tioniert [afEk&o'nhgt] <Adj.; -er. -este) [zu T Affektion (1)] (veraltet): geneigt, herzlich] zugetan; affektisch la fektij] <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): durch Affekte hervorgerufen, auf Grund von Affekten gebildet: -e Namensbildungen und Anredeformen; affektiv [afekti:fl <AdJ.; o. Steig.) [lat. affectivus] (Psych.): affekt-. gefühlsbetont, durch Affekte gekennzeichnet: die -en und emotionalen Reize der Umwelt; <Abl.:> Affektivitit [afektivite:t]. die; -: Gefühlsansprechbar keit; Gefühlsleben: Wahrnehmung, Merkfähigkeit und A. verschmelzen zu komplexen Empfindungen; aflektuos [afektyo:s], aflektuos [...0:s] <Adj.; -er. -este): seine Ergriffenheit von etw. mit Wärme u. Gefühl zum Ausdruck bringend: ein Plus an aflektuos geprägter, satter Tonfülle (MM 22. 10. 1973. 24). äffen [efn] <sw. V.; hat) [mhd. effen. zu tAffe]: 1. (geh.) irreführen, narren, täuschen: man hat uns geäfft. 2. (selten) nachahmen. «ffen-, 'Affen- -ähnlich <Adj.): -e Wesen; -arsch, der (vulg.): Schimpfwort: du A.; Murt, die: die Felle verschiedener -en werden genutzt; -artig <Adj.; o. Steig.): in der Art u. Weise eines Affen: mit -er Behendigkeit; sich a. bewegen; -bkane, die: svw. t Gauklerblume; -brotbaim, der: Vertreter einer Gattung der Wollbaumgewächse, ein vor allem in den Steppengebieten Afrikas wachsender, bis zu 20 m hoher Baum mit ungewöhnlich dickem Stamm und starken, waagerecht ausladenden Ästen, der gurkenför- mige. eßbare Früchte hat; ^fett, das <o. PI.) (derb abwertend): Margarine; -fratze, die (abwertend): das sind Ja überhaupt keine Menschen, sondern -n (Grzimek, Serenge- ti 168); -gesteht, das: Leo mit seinem A. (Böll. Haus 59); -griff, der (Turnen): Griff, bei dem der Daumen nicht die Stange umfaßt, sondern neben den Fingern auf der Stange liegt; -haus, das: Gebäude im Zoo. in dem die Affen untergebracht sind; -haut, die (Textilw.): Plüsch mit anliegender Haardecke; beidseitig gerauhte Samtimitation aus Streichgarn; -Jacke, die. -Jäckchen, das (Soldatenspr. scherzh.): 88
affrös kurze, enge Uniformjacke; -käfig, der: Käfig im Zooj. in dem Affen gehalten werden: das geht ja hier zu wie in einem A.; -kastei, der: 1. svw. t-käflg. 2. (salopp) a) (abwertend) vgl. -stall (2); b) (schweiz.) Gefangenenauto; -komödie. die: svw. T ^theater; -liebe, die: übertriebene unvernünftige, blinde Liebe: mit verstiegener A. an einem Kind hängen; -Kicke, die (Zool.): Zwischenraum in der Zahnreihe bei vielen Säugetieren; -mensch, der (Paläont.): den Übergang zum Urmenschen bildender affenähnlicher Vormensch; -pinscher, der [nach der affenähnlichen Form u. Behaarung des Kopfes]: 1. strubbelhaariger. hochbeiniger Zwerghund mit kugeligem Kopf 2. (salopp) Schimpfwort; -Schaukel, die: 1. (Soldatenspr. scherzh.) dekorative Schul- terschnur an der Uniform, bes. bei Adjutanten. 2. <meist PI.) (ugs. scherzh.) zu beiden Seiten des Kopfes in Form einer Schlinge herabhängender Zopf; -stall, der (salopp abwertend): 1. vgl. t-käfig: Bei Haase stinkt es wie in einem A. (Spiegel 36. 1967, 51). 2. als zu eng, ungemütlich, unwürdig empfundene Unterkunft: wir wollten raus aus dem A.. wir wollten wie Menschen leben (Kuby. Sieg 364). 3. Anzahl von Menschen, von denen jeder macht, was er will: was hab ich für nen A. an Bord (Ott. Haie 275); -tanz. der (salopp): 1. ausgelassenes Treiben. 2. vgl. t-theater; -theater, das (salopp, abwertend): im Zusammenhang mit einer best. Angelegenheit stehendes, als unsinnig, lästig od. übertrieben empfundenes Tun: dieses A. mache ich nicht mehr länger mit; das ist vielleicht ein A.!; -Weibchen, das: svw. t Äffin; -zeck, der (ugs. abwertend): vgl. -theater. 24flen- [mit Betonung auch des Grundwortes] (salopp, emotional verstärkend): überaus groß: -geschw|nd«keit, die; -hjtze, die; -schände, die: empörende Tatsache: daß wir hier nichts zu trinken bekommen, ist eine A. (ist empörend); -Schwein, das <o. PL): sehr großes Glück (In bezug auf ein Ereignis o.a.): wir hatten ein A.. kann ich nur sagen (Frisch, Homo 28); -spektgkel, der (salopp abwertend): großer Lärm; -t^mpo, das; -zahn, der <o. PL): svw. t-geschwindigkeit: Auf dem schweren japanischen Motorrad ... donnerte er mit A. durch das Stadion (Hörzu 20. 1973. 14); Äffer fefc]. der; -s, - [mhd. effer. affaere] (veraltet): äffende Person; Afferei [afe'r^i], die; -. -en (ugs. abwertend): affiges Gebaren, das sich im Gebrauch von etw.kundtut: die A.. Lidschatten aufzutragen, brauchst du nicht auch noch mitzumachen; Äfferei [efa'r^i]. die: -. -en [mhd. efferie. afferie] (veraltet): Irreführung. Tau- schung. aflerent [aferent] <Adj.; o. Steig.) [lat. aflerre = hinbringen] (Med.): zu einem OrganJ hinführend, zuführend (Ggs.: efferent): Erregungen, die zum Gehirn zurückleitende Nervenbahnen benutzen, sind a. (Sprachpflege 8. 1965. 174). affettuoso [afe'tuo:zo] <Adv.) [ital. affettuoso < lat. affec- tuösus.zu:affectus.tAffekt] (Musik): (vom Tempo) leidenschaftlich bewegt J. Aflkhage lafi'Ja:»]. die; - [frz. affichage = Anschlag, zu: afficher. taffichieren] (Schweiz.): Plakatwerbung; Aflkhe [a'ftjd. auch: aTi:Jd]. die; -. -n [frz. affiche. zu: afficher. tafllchieren] (veraltet, aber noch Werbespr. u. Schweiz.): Anschlag. Plakat: Der Sinn dieser beiden letzteren -en ... besteht wohl mehr in der Aufheiterung des Beschauers durch die kräftigen Farben (Fr. Wolf. Zwei 26); affidiiercn [afiji.ran] <sw. V.; hat) [frz. afficher. zu: ficher = festmachen < vlat. *figicäre < lat. flgere = anheften, anschlagen]: (Plakate) ankleben, befestigen. Affidavit [afi'da.vit]. das; -s. -s [engl, affidavit < mlat. affldavit = er hat feierlich gelobt. 3. Pers. Sg. Perf. Ind. Akt. von: affidäre]: 1. eidesstattliche Versicherung, durch die sich Verwandte od. Bekannte verpflichten, notfalls für den Unterhalt eines Einwanderers aufzukommen (bes. in den USA): ein A. ausstellen, verlangen, beibringen. 2. eidesstattliche Versicherung, bes. im internationalen Wertpapierverkehr. affig [afi<;] <Adj.) (ugs. abwertend): 1. übermäßig auf sein Äußeres bedacht, eitel, gefallsüchtig, geziert, geckenhaft: sich a. benehmen; Sie wußten, wie a. ihnen der geborgte Zylinder zu Gesicht stand (Kant. Impressum 178). 2. <o. Steig.) wie ein Affe: A. gewandt springt Stanislaus hinter Paasch drein (Fries. Weg 169). affigieren [afi'gi:ran] <sw. V.; hat) [lat. affigere = anheften]: 1. (veraltet) (eine Affiche) anheften, aushängen. 2. (Sprachw.) ein Affix an den Wort stamm anfügen; <Abl.:> Affigierung, die; -, -en. Affigkeit [afick^t], die; -. -en [zu t affig (1)] (ugs. abwertend): a) <o. PI.) Eitelkeit. Geziertheit. Geckenhaftigkeit: seine A. mißfiel mir; b) affige (1) Handlung o. ä.: diese -en könnte sie sich sparen. Affiliation [afilia t$io:n], die; -. -en [1. 2. 5: mlat. affiliätio = Adoption, zu: affüiäre. Taffiliieren]: 1. Anschluß. Bei-. Zugesellung. Verschwisterung: die ideologische A. des Komponisten; Hofmannsthals böhmischen -en entspricht der verstohlene Eifer des Umgänglichen, von anderen Intellektuellen sich fernzuhalten (Adorno, Prismen 199). 2. (Freimaurerei) Logenwechsel eines Mitgliedes u. das folgende Aufnahmerituell der neuen Loge. 3. (Wirtsch.) Tochtergesellschaft, bes. Tochterbank einer Großbank, die an ihr maßgeblich beteiligt ist. 4. (Sprachw.) Verwandtschaftsverhältnis von Sprachen, die sich aus einer gemeinsamen Grundsprache entwickelt haben. 5. (jur. veraltet): svw. t Adoption; affinieren [afili'i.rdn] <sw. V.; hat) [mlat. afffliäre = adoptieren, aus lat. ad- (tad) u. filius = Sohn]: eine Affiliation (bes. 3) vornehmen, einer Sache angliedern: ein affiliiertes Unternehmen. affin [a'fi:n] <Adj.; o. Steig.) [lat. affinis): 1. (allg.. selten) mit etw. verwandt: weil die Ideologie jener Germanisten der NS-Ideologie a. war (Mitteilungen 1. 1970. 38). 2. (Math.) (von geometrischen Figuren) durch Parallelprojektion einer Ebene auf eine zweite auseinander hervorgehend. Äffin fefm]. die; -. -nen [mhd. effinne. affinne, ahd. affinna]: w. Form zu lAffe (1). Affiliation [afina't$io:n], die; - (Chemie): Trennung von Gold u. Silber aus ihren Legierungen mittels heißer konzentrierter Schwefelsäure; affinieren [afi'nhran] <sw. V.; hat) [frz. affiner = fein machen, reinigen, zu: fin = f fein]: eine Affination vornehmen; <Abl.:> Affinkrung, die; -, -en: svw. t Affination; Affinitat [afinit£:t], die; -, -en [lat. afflnitäs]: 1. Verwandtschaft. Ähnlichkeit u. dadurch bedingte gegenseitige Anziehung: zu Jmdm. od. etw. A. flihlen; die A. zwischen zwei Generationen. 2. a) (Chemie) Neigung von Atomen od. Atomgruppen, sich miteinander zu vereinigen bzw. sich umzusetzen: das Paraffin hat wenig A. zu anderen Substanzen; b) (Geom.) affine (2) Abbildung; c) (Gartenbau) das Zueinander passen von Edelreis u. Unterlage beim Pfropfen; d) (Textilw.) Aufnahmevermögen eines Faserstoffs für Farbstoffe u. Ausrüstungsmittel. Affirmation[afirmat$io:n],die; -, -en [lat. affirmätio] (bes. Logik): Bejahung. Versicherung (Ggs.: Negation); affirmativ [afirma'ti:fl <Adj.; o. Steig.) [lat. affirmätivus] (bes. Logik): bejahend, bestätigend(Ggs.: negativ): ein -er Aussagesatz; mit der letzten Unterschrift deines komischen Daseins ... wird das Formular es irgendeinem -en Chirurgen gestatten... (Wohmann. Absicht 316); Affirmative [...'ti:va]. die; -. -n (selten): bejahende Meinung (Ggs.: Negative); affirmieren [afrr'miTan] <sw. V.; hat) [lat. affirmäre] (selten): bejahen, versichern, bekräftigen. äffisdi ['efijl <Adj.): nach der Art eines Affen, affenartig: ein -es Wesen; ein ä. geformter Kopf: in ... seiner -en Bosheit, seinem nervösen Elan (K. Mann. Wendepunkt 291). Affix [a'fiks], das; -es. -e [lat. affixus. 2. Part, von: affigere = anheften] (Sprachw.): Bildungselement, das an ein wurzel- od. stammhaftes Wortstück tritt, zusammenfassende Bezeichnung für Präfix. Infix u. Suffix. affizieren [afl$i:r3n] <sw. V.; hat) [lat. afficere]: a) (veraltet, selten) Eindruck auf etw. machen, bewegen, reizen: das Auge a.; b) (Med.) krankhaft verändern, befallen: die Überfahrt hat meinen Magen affiziert; c) (Sprachw.) direkt [be]treffen: afflziertes Objekt (Objekt, das durch die Verbalhandlung unmittelbar betroffen wird. z. B. er pflügt den Acker; Ggs.: effiziertes Objekt). Aflrikata [afri'ka:ta], Affrikate [...toj. die; -. ...ten [lat. affri- cäta. Fem. von: affricätus. 2. Part, von: affricäre. t afTrizieren] (Sprachw.): Verschlußlaut mit folgendem Reibelaut (z.B. pf. z [=ts]); afTrizieren [afri't$i:ren] <sw. V.; hat) [lat. affricäre * anreiben]: einen Verschlußlaut in eine Affri- kata verwandeln. Affront [a'frö:. auch: a'front]. der; -s. -s [frz. affront. Subst. zu: affronter = beleidigen, vor den Kopfstoßen, zu: front = Stirn. Vorderseite; t Front] (bildungsspr.): schwere Schmähung, herausfordernde Beleidigung. Kränkung: es könnte zu einem A. kommen (M. Walser. Eiche 95); Um den A. gegen Bonn zu mildern ... (Spiegel 17. 1%6% 20). affrös [aTreisl <Adj.; -er. -este) [frz. alYreux. zu: alTre = 89
Afghan Schrecken. Entsetzen < provenz. afre < got. *aifrs = schrecklich] (veraltet): abscheulich, scheußlich, häßlich. Afghan [af ga:n], der; -[s]. -«: überwiegend aus dem nördlichen Afghanistan kommender, handgeknüpfter% meist dunkelroter Wollteppich mit geometrischer Musterung: Afghane [af- 'ga:nd], der; -n. -n: Vertreter einer aus Afghanistan stammenden Windhundrasse. k fonds perdu [aföper'dy; frz. Tä (2). fonds = Geld (t Fonds) u. perdu = verloren. 2. Part, von: perdre < lat. perdere): auf Verlustkonto, ohne Aussicht, etw. (bes. Geld) wiederzubekommen. a fresco [a Tresko; ital. ta u. fresco = frisch]: (von Malereien) auf den noch feuchten Verputz einer Wand: ein Bild a f. malen. Vgl. ,Fresko. Afrikaander [afri'ka:ndi*]. der; -s. - [afrikaans Afrikaander < Afrikaner, analog zu: Hollander = Holländer]: in der Republik Südafrika geborener. Afrikaans sprechender Weißer: afrikaans [afri'ka:ns] <Adj.; o. Steig.) [eigtl. = afrikanisch]: in Afrikaans gesprochen od. geschrieben, kapholländisch: -e Literatur. Mundartforschung: a. sprechen; Afrikaans [-], das; - od.. -en: afrikaanse Sprache: Afrika« [afri'ka:na] <P1.) [lat. Äfricäna. Ncutr. PI. von: Äfrlcänus = afrikanisch] (Buchw.): Werke über Afrika: Afrikandcr [afri'kandg]: svw. t Afrikaander; Afrikaner [afri'ka.ng], der; -s. -: aus Afrika stammende Person von schwarzer Hautfarbe: Afrikgnerin, die; -, -nen: w. Form zu t Afrikaner; afrikanisieren [afrikani'zi:r3n] <sw. V.; hat): unter afrikanischen Einfluß bringen, unter afrikanische Herrschaft stellen: <Abl.:) AfrOuumkruns« die; -; Afrikanin [afrika'nist], der; -en, -en: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Afrikanistik: Afrikanjstik, die; -: wissenschaftliche Erforschung von Kultur u. Sprachen der afrikanischen Völker. afro-. Afro- ['afro-; lat. äfer (Gen.: äfri) = afrikanisch]: Afrika betreffend, zu ihm gehörig: Mripin <Adj.; o. Steig.): den alpinen Bereich der tropischen Hochgebirge Afrikas betreffend: ^amerikanisch <AdJ.; o. Steig.): a) (mit Bindestrich) Afrika u. Amerika betreffend: -e Beziehungen; b) (ohne Bindestrich) die Afrikaner (Neger) in Amerika betreffend: -e Musik; -asiatisch1 <AdJ.; o. Steig.): Afrika u. Asien betreffend: -e Sprachen, Staaten; -kubanisch1 <AdJ.; o. Steig.): Westjafrika u. Kuba betreffend: -er Jazz; -Look1, der: Frisur, bei der das Haar in stark gekrausten, dichten Locken nach allen Seiten hin absteht: Cornelia Hert- ling (blonder A. Über einem bleichen Kindergesicht) studiert Sozialpädagogik (Brigitte 7, 1974, 125). After ['aftvL der; -s. - [mhd. after. ahd. aftero. eigtl. = Hinterer]: hinterer, der Ausscheidung dienender Ausgang des Darms (bei der Mehrzahl der Tiere u. beim Menschen): der A. juckt, ist wund, entzündet; Anus praeter - das ist ein künstlicher A. (Sebastian. Krankenhaus 66). fftar-, After-: -bikiung, die (veraltet): unechte, falsche Halb-. Pseudobildung; -brunft, die (Jägerspr.): zur Unzeit erfolgende Brunft: ^brut. die (Jägerspr.): außergewöhnliche (zweite) Brut beim Federwild: -drüse, die (Zool.): in den od. am After mündende Drüse: -Entzündung, die (Med.); -fistei, die (Med.); -flösse, die (Zool.): in der Aftergegend gelegene Flosse bei Fischen: -flügel, der (Jägerspr.): Daumen des Vogelflügels mit kleinen Schwungfedern: -furche, die (Med.): Einkerbung zwischen den beiden Gesäßhälften, in deren Zentrum der After liegt: ^fuß, der <meist PI.) (Zool.): einfach gebaute Gliedmaße am Hinterleib vieler Gliederfüßer: -gegend, die (Med.); -glaube, der (Rel. veraltet): Irr-. Aberglaube: -Micken, das (Med.); -klaue, die: a) 2. u. 5. Zehe bei Paarhufern, die den Boden meist nicht mehr berühren: b) svw. f-kralle; -könig, der (veraltet): a) unrechtmäßiger König: b) Neben-. Vizekönig: ^kralle, die: rudimentäre, den Boden nicht mehr berührende erste Zehe an der Innenseite des Mittelfußes der Vorder- u. oft auch der Hinterbeine des Haushundes: -leder, das: a) (österr.) Hinterleder des Schuhes: b) (veraltet) Abfalleder in der Schuhmacherei: -leben, das (MA.): durch den Lehnsmann weiterverliehenes Lehen: -logik, die (selten): falsche Logik: -made, die: in den Eingeweiden des Menschen schmarotzender, schmaler, weißer Madenwurm: -miete, die (veraltet): svw. f Untenniete; -mieter, der (veraltet): svw. t Untermieter; -montag, der (früher; im östl. Schwaben): svw. Dienstag; -muse, die (veraltet): falsche, unechte Muse: -pacht, die (bes. Landw.): Weiterverpachtung [von Teilen] eines 'Mit Bindestrich. gepachteten Betriebes durch den Pächter: -raupe, die (Zool.): raupenähnliche Larve der Blattwespe: -rede, die (veraltet): üble Nachrede: -reden <sw. V.; hat) (veraltet): Übles von jmdm. reden, jmdn. verleumden: Afterredet nicht untereinander, liebe Brüder (Jak. 4.11); -rüsselkäfer, -rüß- ler, der: Vertreter einer Unterfamilie der Rüsselkäfer: -sausen, das; -s (derb): a) Abgang von Blähungen: der hat chronisches A.; b) Angst: du hast wohl A.?; nun krieg mal bloß kein A.; -schrunde, die (Med.): schmerzhafter Einriß in den Falten der After Schleimhaut. Analfissur: -Skorpion, der: Vertreter einer Ordnung der Spinnentiere: -spinne, die: svw. TWeberknecht; -vasaJI, der (MA.): Inhaber eines Afterlehens: -Weisheit, die (veraltet): Schein-. Pseudo- weisheit: -Wissenschaft, die (veraltet): Schein-. Pseudowis- senschaft: -wurm, der: svw. t -made; -zche, die: a) svw. t-klaue; b) svw. t ^kralle; -zitze, die (Zool.): gelegtl. bei Säugetieren vorkommende Nebenzitze. after shave [a:fb 'Jerv; engl, after = nach u. shave = Rasur, Rasieren) (Werbespr.): nach der Rasur: Ich habe ein Wässerchen für vor der Rasur und eine Lotion für a. s. (Welt 13. 2. 65. Die Frau); in Aneinanderreihungen. z.B. After-shave-Lotion [a:fta Jerv 'loujan], die; -. -s [engl, lotion = (Haut)wasser. t Lotion): nach der Rasur zu verwendendes Gesichtswasser. Aga ['a:ga], der; -s, -s [türk. aga = Herr] (früher): Titel höherer, dann auch niederer Offiziere u. Zivilbeamten in der Türkei: Aga Khan [- 'kam], der; - -s. - -e [türk. afta (t Aga) u. khän =» Herrscher, t Khan]: Oberhaupt der islamischen Sekte der Hodschas in Indien u. Ostafrika u. dessen erblicher Titel. Agape [a'ga:pe], die; -. -n [...pn; lat. agape < gr. agäpe. eigtl. = Liebe]: 1. <o. PI.) (christl. Rel.) selbstlose, nichtsinnliche Liebe (z. B. die Liebe Gottes, die Nächstenliebe, die Feindesliebe usw.). 2. abendliches Liebesmahl der christl. Gemeinde der ersten Jahrhunderte, bes. für Bedürftige. Agar-Agar ['a(:)gar|'a(:)gar]. der od. das; -s [malai. agar - agar]: getrocknete u. gebleichte, in heißem Wasser lösliche Gallerte aus verschiedenen Rotalgenarten des Pazifischen u. des Indischen Ozeans. Agave [a'ga:vd], die; -. -n [frz. agave < griech. agaue. Fem. Sg. von: agauös = edel, also eigtl. = die Edle]: urspr. in Mittelamerika heimischer Vertreter einer Gattung der Agavengewächse mit dickfleischigen Blättern (etwa 300 Arten). Agenda [a'genda]. die; -. ...den [lat. agenda = Dinge, die zu tun sind, Neutr. PI. von: agendum. Gerundivum von: agere, f agieren (1)]: 1. Merkbuch, in das die zu erledigenden Dinge eingetragen werden: Notizbuch. 2. Liste von Gesprächs-. Verhandlungspunkten: Agende [a'genda]. die: -. -n (ev. Kirche): a) Buch, in dem Ritus. Gebete u.a. für den Gottesdienst u. gottesdienstliche Handlungen aufgezeichnet sind: b) Gottesdienstordnung: Agenden [a'gendn] <P1.> (bes. österr.): zu erledigende Aufgaben. Obliegenheiten: die fremdenpolizeilichen A. wahrnehmen; Anns ['a:g£ns]. das; -. Agenzien [agant^pn; mlat. agens. subst. 1. Part, von lat. agere. f agieren (1)]: 1. treibende Kraft: die Deutschlandfrage sollte das wichtigste A. in der deutschen Politik sein. 2. (Philos.) wirkendes, handelndes, tätiges Wesen od. Prinzip. 3. (Med.) a) medizinisch wirksamer Stoff: b) krankmachender Faktor: Benzpyren ist ein gefährliches A. 4. selten: der (Sprachw.): Träger eines durch das Verb ausgedrückten aktiven Verhaltens, Täter (Ggs.: Patiens): Nicht der A. wird funktional und formal ..Subjekt'1 (Vermeer. Einführung in die linguistische Terminologie. 1971. 99); Agent [a'gEnt], der; -en. -en [ital. agente < lat. agens (Gen.:agentis). 1. Part, von agere. tagieren (1)]: 1. Person, die im Geheimauftrag einer Regierung, einer milit. od. polit. Organisation od. einer sonstigen Gruppe bestimmte, meist illegale Aufträge ausführen soll: Spion, Spitzel: er ist, arbeitet als A.; -en einschleusen, unschädlich machen; einen -en auf Jmdn. ansetzen. 2. a) (Wirtsch. veraltend): Geschäftsvermittler, Handels/Vertreter: 1846 ... ging er als A. seiner Firma nach Petersburg (Ceram, Götter 45); b) Person, die berufsmäßig Künstlern Engagements vermittelt. 3. (Dipl.) Person im diplomatischen Dienst ohne diplomatischen Charakter. Agenten- (Agent 1): -austausch, der: Austausch von Agenten, die jeweils auf der gegnerischen Seite festgenommen worden sind: Nach sechsmonatiger Unterbrechung als Folge der Spionageaffäre Guillaume wurde Jetzt der A. zwischen 90
Agioteur der Bundesrepublik und dem Ostblock wieder aufgenommen (MM 20. 8. 1974.12); Mlienst. der <meist Pl.>; -netz, das; M-fng. der; -sender, der; -tätigkeit, die; -treff, der; —zentrale, die. Agcntie [ag£n't$i:], die; -. -n [...i:an; ital. agenzia, zu: agente, f Agent] (österr.): Geschäftsstelle der Donau-Dampfschiff- fahr tsgeselIsshaft: agentieren [agen'tixan] <sw. V.; hat) (österr.): als Agent (2) tätig sein: Käufer, Kunden werben; Agentin [a'gEntm]. die; -. -nen: w. Form zu tAgent (1, 2 a. b); Agent provocatar [a'3ä: provokato:?], der; - -s -s [a'3ä: provoka'to:?; frz. agent provocateur, eigtl. = herausfordernder, provozierender Agent]: polit. Agent, der verdächtige Personen zu strafbaren Handlungen verleiten od. Zwischenfälle od. kompromittierende Handlungen beim Gegner provozieren soll: einem A. p. auf den Leim gehen; Agentur [ag£n'tu:g]. die; -, -en [mit lat. Endung zu Agent (2)1: l.(bes.Wirtsch.,Nachrichtenw.) Vertretung. Vermittlung; Geschäftsstelle. Büro eines Agenten (2. auch 1). 2. (Soziol.) Instanz, gesellschaftliche Institution als Vermittler von etw.: Alle Vorstellungen einer bloß äußerlichen und durch -en wie Familie und Psychologie vermittelten Einwirkung der GesellschaA auf die einzelnen sind als überholt durchschaut (Adorno. Prismen 96); zu 1: Agenturbericht der. Agentunneldung, die: Bericht. Meldung einer Nachrichtenagentur; Agenzien: t Agens. Aggiornamento [ad&rna'mento]. das; -s [ital. aggiornamen- to.eigtl./= Fortbildung) (kath. Kirche): Versuch der Anpassung [dirkatholischen Kirche u. ihrer Lehre andie Verhältnisse des modernen Lebens]. Agglotnerat [aglome'ra.t]. das; -[eis. -e [lat. agglomerätus. 2. Part, von: agglomerare. tagglomerieren]: 1. (geh.) Anhäufung. Haufen: es bleibt ein A. von Szenen, in denen das Grauen stets aufs neue sich manifestiert (Gregor-Pata- las. Film 102). 2. a) (Metallurgie) aus feinkörnigen Erzen durch Behandlung stückig gemachtes Erz; b) (Geol.) meist unverfestigte Anhäufung loser, eckiger, grober Gesteinsstük- ke aus vulkanischem Auswurf; Agglomeration [aglomera- gio:n].die; -. -en [mlat. agglomerätio]: Anhäufung. Zusammenballung: diese lieblosen -en Stil- und schmuckloser Wohnhäuser und häßlicher Betonklötze (MM 19. 2. 69. 3); agglomerieren [aglome'ri.ran] <sw. V.; hat) [lat. agglomerare = zu einem Knäuel zusammenballen]: a) etw. anhäufen, zusammenballen; b) <a. + sich) sich anhäufen, sich zusammenballen. Agglutination [aglutina't$io:n]. die; -. -en [lat. agglütinätio = das Ankleben]: 1. (Med.) Verklebung. Verklumpung von Zellen. Blutkörperchen. Bakterien u. ä. 2. (Sprachw.) a) Verschmelzung des Artikels (der Präposition) mit dem folgenden Substantiv; b) Anfügung von Bildungselementen (Affixen) an den mehr od. weniger unveränderten Wort- stamm (T agglutinierende Sprachen); aggkitinieren [agluti- ni:ran] <sw. V.; hat) [lat. agglütinäre = ankleben]: a) (Med.) eine Agglutination (1) herbeiführen: Blutkörperchen, Zellen a.; b) (Sprachw.) eine Agglutination (2) herbeiführen: agglutinierende Sprachen (Sprachen, in denen die grammatischen Funktionen durch das Anfügen von Affixen an den Wortstamm ausgeübt werden) (Ggs.: flektierende u. isolierende Sprachen): das Finnische ist eine agglutinierende Sprache; <Abl.:> Agglutinkrung. die; -. -en. Aggravation [agrava't$io:n], die; -. -en [lat. aggravätio = Beschwerung] (Med.): 1. Verschlimmerung einer Krankheit. 2. das Aggravieren; aggravieren [agra'vi:ren] <sw. V.; hat) (lat. aggravare = schwerer machen, verschlimmern] (Med.): die subjektiven Beschwerden einer Krankheit übertreibend darstellen. Aggregat [agrega:t].das; -[eis, -e [zu lat. aggregäre. taggregiert; 4: nach amerik. aggregate]: 1. (Technik) Satz von zusammenwirkenden Einzelmaschinen, -apparaten, -teilen auf einer gemeinsamen Grundplatte, insbes. in der Elektrotechnik: ein A. flir elektrischen Strom; Ü Die Lebensgemeinschaft ist nicht nur ein A., eine Summe von ... Organismen, sondern eine... Ganzheit (Thienemann. Umwelt 124). 2. (Math.) mehrgliedriger Ausdruck, dessen einzelne Glieder durch + od. — verknüpft sind. 3. (Geol.) Verwachsung von Mineralien der gleichen od. ungleichen Art. 4. (Soziol.) bloße Summe von Personen, die (z. B. bei statistischen Untersuchungen) ausgewählt werden, ohne in einer sozialen Beziehung zueinander zu stehen. 5. svw. t Aggregation (2); Aggregation [agrega'$io:n], die; -. -en [lat. aggregätio]: 1. Anhäufung: Sie (= die Darstellung) erreicht... nur eine A. von Kenntnissen (Germanistik 1.1971,33). 2. (Chemie) lockere Zusammenlagerung von Molekülen od. fönen; Aggreggtzu- stand, der; -[eis. ...stände (Chemie): Erscheinungs- u. Zu- standsform. in der die Materie existiert (als fest, flüssig, gasförmig od. als Kristall, amorpher Stoff, Gas, Plasma); aggregkren [agre'grren] <sw. V.; hat) [lat. aggregäre, eigtl. = zur Herde scharen]: vereinigen, ansammeln, anhäufen; <Abl.:> Aggregkrung. die; -. -en. Aggression [agre'sio:n], die; -, -en [lat. aggressio = Angrifll: 1. (Völkerr.) rechtswidriger milit. Angriff auf ein fremdes Staatsgebiet: die Verurteilung einer A. verlangen. 2. (Psych.) a) affektbedingtes Angriffsverhalten des Menschen, das auf einen Machtzuwachs des Angreifers bzw. eine Machtverminderung des Angegriffenen zielt; b) feindselige, ablehnende Einstellung o.a.: dies führte nach und nach dazu, daß -en gegen mich aufkamen (Wohngruppe 64); Er zog sich in die A. zurück und schleuste als Trotzreaktion bei Besuchen ..Stoff" in die Kippe (Ossowski. Bewährung 137). Aggression»-: ^absiditen <P1.); -basis, die (Milit.): Basis (5) für eine Aggression (1); ^handhmg, die; ^Instinkt, der; ^Inversion, die (Psych.): nach innen gerichtete Aggression als Form des Masochismus; ^krieg, der; ^lust, die; ^Politik, die: auf eine Aggression (1) abzielende Politik: ^tendenz, die; ^trieb, der (Psych.. Verhaltensf.): Antriebsquelle für Aggressionen (2): das ungehemmte Ausleben des -s. aggressiv [agre'si:fl <AdJ.) [(nach frz. agressif) zu lat. aggres- sus, 2. Part, von: aggredi = angreifen]: 1. a) angriffslustig, streitsüchtig: ein -er Mensch; seine Frau war sehr a.; a. reagieren; b) herausfordernd 'wirkend/: ein -er Tonfall; -e Songs. 2. a) (von Dingen) aufdringlich: -e Farben; Sozialkritik mit der Kamera, überakzentuiert durch die Indiskretion des -en Weitwinkels (Fotomagazin 8. 1968. 52); b) angreifend u. zerstörend: weiches Wasser ist gegen Metalle -er als hartes; -e Luft. 3. sich gezielt-kräftig auf etw.. jmdn. richtend: eine -e Therapie; Ich bin nicht für Geduld, sondern flir eine -e Zuneigung (Hörzu 16. 1973. 141); Ein Duft von strahlender, fast -er Fülle aus kostbaren Blütenölen (Petra 10. 1966. 89). 4. nicht auf Sicherheit bedacht, rücksichtslos (Ggs. defensiv b): -e (andere Verkehrsteilnehmer gefährdende) Fahrwelse; er fährt sehr a.; <Abl. zu 1:) aggressivieren [agresi'vixdn] <sw. V.; hat): aggressiv machen: zumal wenn ... der Angreifer erst ... aggressiviert wird (Hacker. Aggression 405). dazu: Aggres- sKJerung« die; -. -en; Aggressivität [agresivit£:t], die; -. -en: 1. <o. Pl.)a) (Psychol.) die mehr od. weniger unbewußte, sich nicht offen zeigende, habituell gewordene aggressive Haltung eines Menschen; b) Angriffslust. 2. einzelne aggressive Handlung; Aggressor [a'grcstf, auch: ...so:;], der; -s, -en [agre'so.'rcn; lat. aggressor] (Völkerr.): Staat, der eine Aggression (1) begeht: zum Widerstand gegen die -en aufrufen. Agha: f Aga. Ägide [£'gi:dd; lat. aegis < griech. aigis (Gen.: aigidos) = Schild des Zeus, zu: aix = Ziege, also eigtl. = Ziegenfell]: in der Fügung unter Jmds. Ä. (bildungsspr.; unter jmds. Schirmherrschaft). agieren [a'gi.ran] <sw. V.; hat) [lat. agere] (bildungsspr.): 1. handeln, tätig sein, wirken: selbständig zu a. versuchen; sie agieren (sind werbend tätig) für Körperseife. 2. (Theater u.a.) a) (veraltend) (eine bestimmte Rolle) spielen: die komische Alte a.; er agierte nicht einen Dr. von Bülow ... er war es (Kesten. Geduld 89); b) als Schauspieler auftreten: über 120 Nebendarsteller a. lassen. 3. etw. lebhaft bewegen, gestikulieren: mit den Händen a. agil [agi:l] <AdJ.) [frz. agile < lat. agilis] (bildungsspr.): regsam u. wendig.flink, gewandt, behend, beweglich (körperlich, aber auch geistig): er ist äußerst a. und lebhaft; <Abl.:> Agilität [agili't£:t]. die; - [frz. agilite < lat. agilitäs]: im persönlichen Temperament, in der persönlichen Motorik begründete Wendigkeit, geschmeidige Lebendigkeit. Agio ['a:3jto, auch: *a:djo], das; -s. Agien [ital. ag(g)io verkürzt aus mundartl. lajje ,< mgriech. allägion = Tausch, Wechsel < griech. allage] (Bank- u. Börsenw.): Betrag, um den der Preis eines Wertpapiers über dem Nennwert od. der Kurs einer Geldsorte über der Parität liegt; Aufgeld (Ggs.: Disagio): So gab es Wertunterschiede (Agien und Disagien) zwischen den Münzen (Fraenkel. Staat 361); Agiotage [a3io'ta:3al. die; - [frz. agiotage]: Börsenspekulation durch Ausnutzung von Kursschwankungen: Agioteur 91
agiotieren [a3ip't0:B], der; -s, -e [frz. agioteur): Börsenmakler, -Spekulant: agiotieren [a^o'thran] <sw. V.; hat) [frz. agioter. zu ital. ag(g)io, f Agio]: an der Börse spekulieren. Agitation [agita'$io:n], die; -. -en [engl, agitation < lat. agitätio = das In-Bewegung-Setzen]: a) (abwertend) aggressive Tätigkeit zur Beeinflussung anderer; vor allem in politischer Hinsicht: Hetze: eine skrupellose, demagogische A. betreiben; eine bedenkenlos radikale A. gegen alle bestehenden Ordnungsbegriffe; b) politische Aufklärungstätigkeit: Propaganda für best, politische od. soziale Ziele: A. für eine Koalition; A. und Propaganda (Hauptmittel der kommunist. ideologischen Arbeit zur Beeinflussung der Massen: Abk.: t Agitprop). Agitations- (Agitation b): -anweisung, die; -arbeit, die <o. PI.); -fibn. der; -gruppe, die; -materiaJ, das; -redner, der; -tittigkeit, die (auch Agitation a). agitato [ad3i'ta:to] <Adv.) (ital. agitato < lat. agitätus] (Musik): (vom Tempo) sehr bewegt, unruhig, erregt: Agitator [agi'ta:tor, auch: ...to:g]. der; -s, -en [agita'to:ran; engl, agitator < lat. agitätor = Treiber (eines Tieres)]: Person, die Agitation (a. b) betreibt: <Abl.:> agitatorisch [agita- 'to:riX] <Adj.>: a) die Agitation betreffend: -e Mittel einsetzen; b) den Agitator betreffend: agitieren [agi'ti:ran] <sw. V.; hat) [engl, agitate < lat. agitäre = eifrig betreiben]: a) Agitation betreiben: [für Streik] a.; gegen jmdn. a.; b) aufjmdn. agitatorisch einwirken: nun agitier du mich nicht: laß mich in Ruh. ich will arbeiten! (Kant. Impressum 209); agitkrt <Adj.; -er. -este) (Psych.): erregt, unruhig. dazu: Agitfertheit, die; - (Psych.): äußere u. innere Unruhe. Agitprop [agit'prap; für: Agitation und Propaganda]: 1. die; - (marx.): Beeinflussung der Massen mit dem Ziel, in ihnen revolutionäres Bewußtsein zu entwickeln u. sie zur aktiven Teilnahme am Klassenkampf zu veranlassen. 2. der; -[s], -s (ugs.): jmd.. der agitatorische Propaganda betreibt: Die Eisenhüttenstadt... enttäuschte die Agitprops am tiefsten (Spiegel 18, 1966. 137). Agitprop-: -dichtung, die; -gruppe, die (DDR): Spielgruppe der Laienspielbewegung in der revolutionären Arbeiterbewegung: -stück, das: Theaterstück des Agitproptheaters: -theater. das: Laientheater in sozialistischen Ländern, das der politischen Bildung dienen u. zur politischen Aktion der Massen aufrufen soll: -truppe, die: Theatertruppe. Agld [a'gkül: T Akelei. Agnat [a'gna:t]. der; -en. -en [lat. agnätus]: a) im röm. Recht männliche od. weibliche Person, die mit einer anderen unter der gleichen väterlichen Gewalt stand: b) im germ. Recht männliche od. weibliche Person im Verhältnis zu einer anderen, mit der sie in männlicher Linie von einem gemeinsamen Stammvater abstammt. Agnosie [agno'zi:). die; -. -n [...i:an; griech. agnösia = Unkenntnis]: 1. (Med.) Unvermögen. Sinneswahrnehmungen (trotz erhaltener Funktionstüchtigkeit des Sinnesorgans) als solche zu erkennen. 2. <o. PI.) (Philos.) Nichtwissen (als Ausgangspunkt od. Endergebnis allen Philosophierens): Agnostiker [agnostike]. der; -s, - [zu griech. ägnostos = unbekannt, nicht erkennbar]: Vertreter agnostizistischer Weltanschauung, des Agnostizismus: Diese These der A.. daß wir im Grunde nichts wissen können (Wolf. Menetekel 83); Agnostizismus [agnDsti'tsismus]. der; - (Philos.): Lehre von der Unerkennbarkeit des wahren Seins sowie des Göttlichen u. Übersinnlichen: agnostizjstisch <Adj.; o. Steig.): den Agnostizismus betreffend, von ihn ausgehend. agnoszieren [agnDs't$i:ren] <sw. V.; hat) Dat. agnöscere]: 1. (veraltet) etwas anerkennen. 2. die Identität einer Person feststellen, identifizieren, erkennen: ob ich bereit sei. die Lerchen zu a. (Zuckmayer. Magdalena 199): Er ... sah mich mit starren Augen an. ... als bemühte er sich angestrengt, mich zu a. (Roth. Kapuzinergruft 76). AgnusDei [agnos de:i].das; - -. - - [lat. = Lamm Gottes] (christl. Rel.): a) <o. PI.) Bezeichnung Christi im N. T. (Joh. 1. 29); b) Kommunionteil der Messe (als dreifacher Bittruf um Sündenvergebung u. Frieden): c) Wachs täfeichen mit eingeprägtem Lamm Gottes. Name u. Regierungsjahr des Papstes u. einem Heiligenbild auf der Rückseite. Agogik [a'go:gik], die; - [zu griech. agöge = Tempo der Musik, eigtl. = Leitung, Führung] (Musik): Lehre von der in der Notation nicht mehr faßbaren, individuellen Gestaltung des Tempos beim musikalischen Vortrag: <Abl.:> agp- gisdi <Adj.; o. Steig.): frei, individuell gestaltet (in bezug auf das Tempo eines musikalischen Vortrags). a gogo [ago'go; frz. fä u. gogo, scherzh. Verdoppelung der Anfangssilbe von gogue = Scherz]: in Hülle und Fülle, nach Belieben: Hits ä gogo. Popmusik für Junge Leute (Hörzu3. 1971.45). Agon [a'go:n], der; -s, -e [lat. agön < agon, eigtl. = Versammlung] (griech. Antike): 1. sportlicher u. musischer Wettkampf. 2. Streitgespräch als Hauptbestandteil der attischen Komödie: <Abl. zu 1:) agonal [ago'na:l] <AdJ.; o. Steig.): den Agon betreffend: kämpferisch: das -e Wesen der Griechen; -es Verhalten. Agonie [ago'ni:], die; -, -n [...i:an; kirchenlat. agönia < griech. agönia = Kampf, Anstrengung. Angst] (bil- dungsspr.. Med.): Todeskampf: in A. verfallen, liegen; Der Körper streckte sich in der A. (Werfel. Himmel 69); Ü Das war die A. einer Armee (Plievier. Stalingrad 192); -n von Angst lösen sich in Brüllen und Kriechen (Remarque. Obelisk 136); Agonist [agonist]» der; -en. -en [1: spät- lat. agönista < griech. agönistes; 2: rückgeb. aus t Antagonist (2)]: 1. Teilnehmer an einem Agon (1). 2. (Med.) einer von paarweise wirkenden Muskeln, der eine Bewegung bewirkt, die der des T Antagonisten (2) entgegengesetzt ist: Agonjstik, die; - (spätlat. agönisticus < griech. agönistikös = zum Wettkampf gehörig]: altgriech. Wettkampfwesen. Agoni [ago'ra:]. die; -. -s u. Agoren [a'goxan; griech. agorä]: Marktplatz der altgriech. Stadt: Die Freilegung der A. von Athen (Bild. Kunst I, 48); Ü mit einer Gruppe ... Intellektueller, deren Ratschlag das Weiße Haus zu einer modernen A. der Staatskunst werden lassen sollte (FAZ 4. 11. 61. SO); Agoraphobie [agorafo'bi:]. die; -. -n [...Iran; aus tAgora u. tPhobie] (Med.; Psych): zwanghafte, mit Schwächegefühl od. Schwindel verbundene Angst, freie Plätze o. ä. zu überqueren: Platzangst. Agraffe [a'grafd], die; -. -n [frz. agrafe. zu: agrafer = an-, zuhaken, zu altfrz. grafe = Haken < ahd. kräpho: 1. Schmuckspange [zum Zusammenhalten von Kleidungsstük- kenj. 2. (Archit.) klammerförmige Verzierung am Schlußstein eines Rundbogens, die dessen Scheitel mit seinem darüberlaufenden Gesims verbindet. 3. (Med.) Wundklammer. Hakenspange. agrar-, Agnur- [a'gra.'g-; lat. agrärius = den Acker(bau) betreffend] (fachspr. in Zus.): Landwirtschafts-, landwirtschaftlich: -bevölkerung, die; -erzeugnis* das; Export, der; -fonds, der; -gebiet, das; -gemeinschaft, die (österr.): svw. f Allmende; Myographie, die: Teil der Kulturgeographie: -geschichte, die; -gesellschaft, die: Menschen, deren Zusammenleben auf agrarischen Grundlagen beruht: -import, der; -krise, die; -bnd, das: 1. svw. t-Staat. 2. <o. PI.) (selten) landwirtschaftlich genutzter Boden: -markt, der: -Politik, die; -polit&er, der; -politisch <AdJ.; o. Steig.); -preise <P1.); -Produkt, das; -refonn, die; -sektor, der; -Soziologie, die: Soziologie, die sich mit den Formen des menschlichen Zusammenlebens in der Land- u. Forstwirtschaft beschäftigt: -Staat, der: Staat, dessen Wirtschaft überwiegend durch die Landwirtschaft bestimmt wird: -stnikür, die; -technBt, die: Technik der Bodenbearbeitung u. -nutzung: -Überschuß, der; -Verfassung, die: Summe der rechtlichen, ökonomischen u. sozialen Grundgegebenheiten der Landwirtschaft während einer bestimmten Epoche: -Wissenschaft, die: svw. f Agronomie, dazu: -Wissenschaftler, der; ^zoll. der <meist PL). Agrarier [a'gra:rj[i?]. der; -s. - [lat. agräril = Freunde der Ackergesetze u. Ackerverteilung] (veraltend): Landwirt, bes. Großgrund-. Gutsbesitzer in Ostdeutschland nach 1871: agrarisch <AdJ.; o. Steig.): die Landwirtschaft betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend: landwirtschaftlich: ein -es Land. Agrasel ['a:gra:zlj, (auch:) Agrassd [a.grasj], das; -s. -n (meist PI.) [zu mhd. agra3. agräs = saure Brühe, über das Romanische < lat. äcer = sauer] (österr. mundartl.): Stachelbeere. Agreement b'gri.mant]. das; -s. -s [engl, agreement < frz. agrement = Einwilligung, zu: agreer. tagreieren] (Völ- kerr.): zwischen Staatsmännern getroffene Übereinkunft auf Treu u. Glauben, die nicht der parlamentarischen Zustimmung od. Ratifikation bedarf: vgl. Gentleman 's Agreement; agreieran [agre'i:ran] <sw. V.; hat) [frz. agrfer. zu: gr6 = Wille. Gefallen, zu lat. grätum = das Willkommene] (selten): genehmigen, für gut befinden: Agrement [agre'mfi:]. das; -s, -s [frz. agrement. t Agreement] (Diplomatie): Zustimmung einer Regierung zur Ernennung eines ausländi- 92
Ahnung sehen diplomatischen Vertreters in ihrem Land: jmdm. das A. erteilen; Agrements [agre'mä.s] <PI.) [frz. (notes d') agröment] (Musik): Verzierungen (Triller\ Schleifer. Tremolo u.a.). tarieren [e'gri:ran] <sw. V.; hat) [frz. aigrir. zu: aigre = scharf, sauer < lat. äcerl (veraltet): erbittern, verdrießlich machen. Agrikultur [agri-].die; - [lat. agricultüra]: Ackerbau; <Zus.:> Agrikuhurcheniie, die; -: Teilgebiet der angewandten Che- mie, auf dem man sich insbes. mit Pflanzen- u. Tierernährung. Düngerproduktion u. Bodenkunde befaßt. agro-, Agro- f a:gro-: gr.agrös = Acker] <in Zus.:> Landwirtschafts-: -bioküöe, die [nach russ. agrobiologija] (DDR): Lehre von den biologischen Gesetzmäßigkeiten in der Landwirtschaft, dazu: -biologisch <Adj.; o. Steig.); ^stadt, die [nach russ. agrogorod]: als Mittelpunkt von Kollektivwirtschaften geplante Siedlung städtischen Typs in der Sowjetunion: ^tedinik.die [nach russ. agrotechnika] (DDR): Lehre von den technischen Verfahren der Landwirtschaft, dazu: -technisch <Adj.; o. Steig.); -typus.der: Kulturpflanzensorte als Produkt einer Pflanzenzüchtung. Agronom [agro'no:m]. der; -en. -en [a: griech. agronömos = Aufseher über die Stadtländereien; b: nach russ. agro- nom]: a) (Bundesrepublik Deutschland) akademisch ausgebildeter Landwirt, Diplomlandwirt; b) (DDR) Landwirtschaftssachverständiger in der LPG; Agronomie [...no'ml:]. die; - [zu tagro- u. griech. nömos = Gesetz]: wissenschaftliche Lehre vom Ackerbau. Landwirtschaftswissenschaft; agronomisch <Adj.; o. Steig.): ackerbaulich. Agrumen[agru.man], Agrumi [agrurmi] <PI.) [ital. agnime < mlat. aerümen = Würzgemüse, zu lat. äcer = scharf, beißend] (veraltet): Sammelname für Zitrusfrüchte. ägyptisch [e'gvpUfl <Adj.; o. Steig.) [mhd. egiptisch. ahd. egypzisg]: zu Ägypten gehörend* Ägypten betreffend: die -e Augenkrankheit (Med.; Trachom); vgl. Finsternis; ägyptisieren [EgYptiziiran] <sw. V.; hat): erw. altägyptisch gestalten; Ägyptologe [egvptoloiga]. der; -n. -n [T-Ioge]: Vertreter der Ägyptologie; Ägyptologie, die; - [t -logie]: wissenschaftliche Erforschung der Kultur u. Sprache des alten Ägypten; teyptologisdi <Adj.; o. Steig.) die Ägyptologie betreffend. ah [a:] <Interj.) [mhd. ä]: a) Ausruf der Verwunderung, der [bewundernden] Überraschung: ah. das wußte ich nicht!; ah, wie schön!; b) Ausruf der Freude: ah. wie schön warm es hier ist!; ah - darauf freue ich mich!; c) Ausruf, der ausdrückt, daß man etw. versteht, nachdem man es später erklärt bekommen hat: ah so [ist das]!; ah deshalb!; <subst.:> Ah, das; -s. -s: unter vielen Ahs; mit Ah und Oh wurde das neue Kleid begrüßt. ih [£(:)) (Interj.): a) Ausruf des Ekels: äh. das kann ich nicht sehen!; b) Silbe, mit der man bei unkonzentriertem Sprechen kurze Sprechpausen zu überbrücken sucht. aha [a'ha(:)l (Interj.> [mhd. ahä]: Ausruf zum Ausdruck des plötzlichen Verstehens. der plötzlichen Erleuchtung: a.. so hängt das zusammen!; <Zus.:) Aha-Erlebnis, das [geb. von dem dt.-amerik. Psychologen K. BUhler] (Psych.): plötzliches einfallartiges Erkennen eines bislang nicht gesehenen Zusammenhanges zweier Vorgänge o. ä. Ahasver [a'hasve, auch: ahas've:?], der; -s, -s u. -e [Ahasve- rus = der Ewige Jude < 'AhaSweroS, hebr. Form von Xerxes]: ruhelos umherirren müssender Mensch: war seine Sehnsucht nach weiblichem Liebreiz so unbezähmbar, daß er der unruhigen Angewohnheit huldigte, sich in der Straßenbahn ... umzusetzen, wenn ein altes... Weib ihm gegenüber Platz nahm ...: ein A. des Geschmacks (Beheim- Schwarzbach. Freuden 94); <Abl.:)ahasverbdi [ahas've:rij1 <Adj.) (bildungsspr.): ruhelos, umherirrend. ^historisch <Adj.; o. Steig.) [aus griech. a- = nicht, un- u. t historisch]: nicht historisch, von der Historie nicht beeinflußt, außerhalb der Historie stehend. Ahlbeere ['a:l-l, die;-,-n [mniederd. albere] (nordd): schwarze Johannisbeere. Ahle fa:b], die; -. -n [a: mhd. äle, ahd. äla]: a) Werkzeug, mit dem Löcher in Leder. Pappe usw. gestochen werden; Pfriem; b) Werkzeug des Schriftsetzers bei der Ausführung von Korrekturen; c) svw. f Reibahle. Ahlkirsche farl-l, die; -. -n (landsch.): svw. f Traubenkirsche. Ahming farmm], die; -, -e u. -s [f 'Ohm] (Seemannsspr.): Tiefgangskala an einem Schiff. Ahn [a:n], der; -[eis u. -en. -en [mhd. an(e). ahd. ano]: 1. (meist PI.) (geh.) Vorfahr: unsere -en stammen aus Ungarn; Ü unsere Roboter und Elektrogehirne haben ehrwürdige -en (Menzel. Herren 47). 2. (veraltet, noch landsch. [südd.. österr.. bes. in der Vkl.]) Großvater. Ahn- (vgl. auch: Ahnen-): ^frau, die (geh.. veraltend): Stammutter eines Geschlechts; ~hen\ der (geh.. veraltend): Stammvater eines Geschlechts; ^herrin, die: w. Form zu t^herr. 'ahnden [a:ndn] <sw. V.; hat) [mhd. anden. ahd. antön] (geh.): (ein begangenes Unrecht, eine mißliebige Verhaltensweise, ein Versagen u. ä.) bestrafen: ein Unrecht. Vergehen streng a.; jeder Fehlschuß ... wird mit zwei Strafminuten geahndet (Gast, Bretter 86); <Abl.:> Ahndung, die; -. -en: das Ahnden. ^ahnden [-] <sw. V.; hat) (dichter, veraltet): svw. tahnen; dazu: ahndevoll <Adj.; o. Steig.) (dichter, veraltet): ahnungsvoll: Hans Castorps Gedanken oder -e Halbgedanken (Th. Mann. Zauberberg 907). 1Ahne [*a:na]v der; -n. -n: Nebenf. von tAhn; 2Ahne [-], die; -. -n [mhd. ane. ahd. ana]: w. Form zu tAhn. ähneln ['c.njn] <sw. V.; hat): ähnlich sehen, sein: er ähnelt seinem Bruder; die Parteien ähneln denen der Bundesrepublik; die Geschwister ähneln sich/(geh.:) einander; Ihre Erlebnisse ähnelten sich bis zur Lächerlichkeit (Müthel. Baum 221); ahnen fa:ron] <sw. V.; hat) [mhd. anen. zu: an. eigtl. = einen an- oder überkommen]: 1. ein undeutliches Vorgefühl von etw. Kommendem haben: ein Unglück, nicht das mindeste a.; (geh.:) mir ahnte nichts Gutes. 2. a) ein undeutliches Wissen von etw. haben, vermuten: die Wahrheit a.; er ahnte dunkel ein Geheimnis; wer konnte a.. daß sie selbst den Plan ausgeheckt hatte; (geh.:) ihm ahnte nichts von den Schwierigkeiten; *[achj du ahnst es nicht! (salopp; Ausruf der Überraschung); b) <im Infinitiv mit zu) in schwachen Andeutungen o. ä. zu erkennen: die Wagen ... waren mehr zu a. in der Dunkelheit als zu sehen (Kuby. Sieg 297); Eine Dauerwelle ... war noch zu a. (Grass. Hundejahre 347); alles verhüllt, die Form nur zu a. (Plievier, Stalingrad 15). Ahnen: PI. von tAhn. ■Ahne. 2Ahne. Ahnen- (vgl. auch: Ahn-): -bild, das: 1. Bild, Gemälde, das einen Ahnen darstellt. 2. (Völkerk.) svw. t ^figur; -figir, die (Völkerk.): figürliche Darstellung, inderder Ahne gegenwärtig ist; -forschung, die: svw. tGenealogie; -galerie, die: Galerie mit Ahnenbildern (1); -grab, das; -kult, der (Völkerk.): kultische Verehrung einer Reihe vorhergegangener Generationen; ^paß, der (ns.): Vordruck in Heftform zum Zwecke des Abstammungsnachweises; ^probe, die (bist.): Nachweis u. Verfahren zum Beweis legitimer adliger Abkunft; -reihe, die; -saal, der: Saal mit Ahnenbildern (1); ^tafd. die (geh.): Verzeichnis der Ahnen einer Person; ^Verehrung, die: svw. t-kult. Ahnin ['a:nm]. die: -. -nen (selten): svw. t2Ahne. Uinlich ['e:nh<;; mhd. enlich. anelich. ahd. anagilih] <Adj.): 1. in bestimmten Merkmalen übereinstimmend: -e Interessen. Gedanken; -e alte Bücher; ein ä. scharfes Gliederungsprinzip; es erging mir ä. wie damals; Jmdm. [zum Verwechseln] ä. sehen; sie sahen sich/ (geh.:) einander täuschend ä.; <subst.:> etwas Ähnliches (ähnliche Dinge); man erlebt -es (solches), wenn man ...; und -e[s] (Abk.: u.a.); *etw. sieht jmdm. i. (ugs.; paßt zu jmdm.. ist jmdm. zuzutrauen). 2. <in der Funktion einer Präp. mit Dativ) wie + Nom.: Ä. einer Stilistik gibt das Buch gute sprachliche Ratschläge (Mutterspr. 10. 1965, 318); Ä. dem italienischen Faschismus waren Begründung und Aufstieg... eng mit der politischen Karriere ... verbunden (Fraenkel. Staat 205); Von ihren fünf Kindern umringt, einer Niobe ä. (Frisch. Stiller 50); <Abl.:) Ähnlichkeit,, die; -, -en: ähnliches Aussehen, ähnlicher Zug: er hatte A. mit einem Affen; eine gewisse Ä. mit Jmdm. feststellen; es besteht eineÄ. zwischen beiden. Ahnung ['a:nui)]t die; -. -en: 1. undeutliches, dunkles Vorgefühl: eine A. des kommenden Unheils; meine bösen -en trogen mich nicht. 2. intuitives Wissen. Vermutung. Vorstellung von etw.: von etw. absolut keine A., keine blasse, nicht die geringste, mindeste, entfernteste, blasseste A. haben; hast du eine A. (ugs.; weißt du), wo Mutter hingegangen ist?; * von Tuten und Blasen (ugs.)/von Ackerbau und Viehzucht (ugs.) keine A. haben (keine Kenntnis/sej auf einem best. Gebiet besitzen): als Antwort auf eine Frage: keine A. (ugs.; ich weiß es nicht); hast du usw. eine A.! (ugs.; da irrst du dich aber sehr!; wenn du wüßtest .0. 93
ahnungs-, Ahnungs- dhnungs-, Ahmmss-: -k» <Adj.; -er. -este): ohne etw. zu ahnen, nichts ahnend, völlig unwissend: der -e Betrachter, Besucher; völlig a. sein; a. hereinkommen, dazu: -losigkeit die;-: politischeA. (Dummheit. Unwissenheit): -vermfeen. das; -voll <Adj.; o. Steig.) (geh.): von Ahnung erfüllt: etw. [Schlimmes] ahnend, voller fböserJ Ahnung: „Es war kein Messer", sage ich a. (Remarque. Obelisk 189). ahoi [a'hgy] <Adv.) [engl, ahoy] (Seemannsspr.): Anrufeines Schiffes (dem Namen des Schiffes od. der Bezeichnung der Schiflsart folgend): ..Pfeil4 a.!; Boot a.! Ahorn foharn]. der; -s, -e <P1. selten) [mhd.. ahd. ahorn. verw. mit lat. äcer = scharf, spitz (nach den spitz eingeschnittenen Blättern)]: 1. in mehreren Arten vorkommender Laubbaum mit dreh bis fünflappigen Blättern u. zweigeteilter, geflügelter Frucht. 2. <o. PL) Holz des Ahorns: ein Schlafzimmer in A. dunkel. Ährchen fe^n]. das; -sA -: 1. tÄhre. 2. Teilblütenstand der zusammengesetzten Ähre der Gräser: Ähre ['e:ra], die; -. -n; <Vkl. TAhrchen (1)> [mhd. eher. ahd. ehir. verw. mit lat. actis (Gen.: aceris) = Granne. Spreu, zu: äcer = scharf, spitz (nach den spitzen Grannen)]: Blüten- u. Fruchtstand bestimmter Getreidearten w. Gräser: reife, volle -n; -n lesen (die bei der Ernte auf dem Feld zurückgebliebenen Ähren sammeln). ihren-, Ähren-: <^Mond <Adj.;o. Steig.; nicht adv.); -büschel, das; -feU, das: mit Ähren bestandenes Feld: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Form einer Ähre: -heber, der (Landw.): Teil des Mähdreschers: -kränz, der; -lese, die: das Sammeln der bei der Ernte auf dem Feld zurückgebliebenen Ähren: -lesen, das: svw. Niese; -teerin, die: Frau, die Ähren liest. Ai ['a:i], das; -s. -s [port. ai < indian. (Tupi) ai): Vertreter einer Gattung der Faultiere, Dretfingerfaultier. Aids [a'i.da], das; -[s] (Phantasiebez.): bes. als Grundstoff für Stickereien verwendetes, appretiertes Baumwoll- od. Zellwollgewebe mit kleinen Durchbrechungen. Aide [e:t]. der; -n. -n ['e:dn; frz. aide, zu: aider = helfen, beistehen < lat. adiütäre]: 1. (veraltet) Gehilfe. 2. (Schweiz.) Küchengehilfe. Hilfskoch. 3. Mitspieler, Partner beim Kartenspiel, bes. im Whist: Aide-memoire [>E:tme>mQa:g]. das; -. - [frz. aide-mänoire. eigtl. = Gedächtnishilfe] (Politik. Dipl.): auf diplomatischem Wege zugestellte Niederschrift einer Stellungnahme, eines Sachverhalts, um Mißverständnisse od. Unklarheiten zu beseitigen, auch von mündlichen Vereinbarungen: das Bonner A. zur Truppenfrage. Aigrette [e'greto], die; -• -n [frz: aigrette < prov. aigreta. zu: aigron = Reiher]: 1. als Kopfschmuck im Haar od. als Hutschmuck getragene, in einem Ring aus Edelmetall zusammengefaßte [Reiher 1 federn. 2. büschelförmiges Gebilde bei Feuerwerken. Aiguiere [e'gjte'.rd]. die; -. -n [frz. aigui&re < vlat. *aquaria, Fem. von lat. aquärius = zum Wasser gehörig] oft prächtig verzierte, als Tafelgerät verwendete bauchige Wasserkanne der [frz.] Renaissance. Aikido [qj'khdo]. das; -[s] [aus Jap. ai = Harmonie, ki = (lenkende) Kraft u. do = Weg]: Weg zur Bildung von Körper u. Geist auf der Basis wirksamer Selbstverteidigungstechniken: A. ist der eleganteste Weg der Selbstverteidigung (Börsenblatt 79.1968. 5 768). 'Air [e:tf].xdas; -[s], -s <P1. selten) [frz. air < lat. äer < griech, aer = Luft. Dunstkreis] (bildungsspr.): Aussehen, Haltung: Hauch, Fluidum: ein A. des Legendären wob sich um dieses Junge Weib (Maass. GouflS 156); und er eilt, vom A. des Vielgereisten umgeben, von Kontinent zu Kontinent (Deschner. Talente 143). 2Air [-]. das; -s. -s [frz. air < ital. aria. tArle] (Musik): vorwiegend für den vokalen, aber auch für den instrumentalen Vortrag bestimmte, einfach angelegte Komposition ohne formale Bindung. Air- ['6:ß-; engl, air = Luft < frz. air. T 'Air]: -bog [-baeg], der; -s. -s [engl, air bag]: Luft sack im Auto, der sich bei Unfällen aufbläst u. die Insassen schützt: -bus, der [engl. air bus] (Luftf.): im Kurzstrecken!passagier dienst eingesetztes l GroßraumJflugzeug: Luftbus: -conditioner1 [- konditern;], der; -s. - [engl, air conditioner. zu: to condition = festsetzen, in den richtigen Zustand bringen, t Kondition], (auch:) -condhtontag1 [-kandijnn)], das; -s. -s [engl, air conditioning]: Klimaanlage: -fresh [-frej], das; - [engl. 'Mit Bindestrich. air fresh]: Luftverbesserungsmittel: -port l-port], der, -s. -s [engl, airport]: Flughafen: -terminal, der. auch: das: svw. t^port. Airedaleterrier ('eddeil-1, der; -s. - [nach einem ..Airedale" genannten Talabschnitt des Aire (England)]: Vertreter einer temperamentvollen, sehr dressurfähigen englischen Haushundrasse, mittelgroß, rauhhaarig, mit meist gelblichbraunem Fell, das auf dem Rücken und der Oberseite von Hals und Kopf schwarz ist. ab, Ais ['a:is], das; -. -: um einen halben Ton erhöhtes a. A{2). AHd ['^it|], der. -s. - (südd.. österr.. Schweiz.): svw. t 'Döbel. AJa ['a:Jal. die; -. -s [ital. aia] (veraltet): Hofmeisterin. Erzieherin fürstlicher Kinder. Ajax [a:Jaks. ^aks]. der; -. - [H. uj (Kunstkraftsport): Kolonne aus drei od. fünf Athleten, bei der der Obermann immer im Handstand steht. k Jour, (österr.:) ajour [a'ai.g; frz. ä Jour = zutage, T Jour]: 1. (Buchf.) auf dem laufenden, ohne Buchungsrückstand. 2, (von Edelsteinen) nur an den Kanten, am Rand u. mit freier Rückseite: a J. gefaßt. 3. (Textilw.) (von Spitzen, Geweben) durchbrochen, mit Durchbrüchen. 4. CArchit.) (von Ornamenten u. Bauteilen) frei gegen den Raum stehend. Ajour- [-]: -arbeit, die: a) ä jour (2) gearbeitete Edelsteinfassung: b) svw. f-Stickerei. Durchbrucharbeit: c) ä Jour (4) gestaltete Fläche mit freistehenden Ornamenten usw.: ^faa- sung, die: ä Jour (2) gearbeitete Edelsteinfassung: -gewebe, das: svw. t-ware; -Musterung, die (Textilw.); -Stickerei, die; -6til, der (Archit.); -Stoff, der (Textilw.); -wäre, die (Textilw.): ä jour (3) hergestellte Web- od. Wirkware. «tarieren [a3u'ri:ran] <sw. V.; hat): 1. (österr.) Ajourarbeit (b) machen. 2. auf dem laufenden halten, aktualisieren: das Handbuch muß in kurzen Abständen ajouriert werden. Akademie [akade'mi:]. die; -. -n [...i:an; 1 a: frz. acadänie. im 16, Jh. = Universität < lat. Academla < griech. Akademeia = Lehrstätte Piatons, die sich in einem dem Heros Akademos geweihten Hain bei Athen befand]: 1. a) wissenschaftliche Gesellschaft: Vereinigung von Gelehrten. Künstlern od. Dichtern: A. der Wissenschaften, der Künste; b) Gebäude, in dem eine Akademie (1 a) ihren Sitz hat. 2. Fach!hochJschule (Bergbau. Forstw.. Musik. Pädagogik, Sport. Medizin. Rechtswissenschaft. Verwaltung. Sozialwesen u. a.). 3. (österr.) literarische od. musikalische Veranstaltung: auf Tagungen ... und -n - wo ... meistens aneinander vorbeigeredet wird (Bodamer. Mann 124); <Zus. zu I a:> Akademkmitglied, das; Akadcmk- schrift, die: Veröffentlichung einer Akademie (1 a); Akademiker [aka'de:mito], der; -s. - [I: nlat. academlcus. zu f Akademie; 2: nach russ. akademik = Akademiemitglied]: 1. Person mit [abgeschlossener] Universitäts- od. Hochschulausbildung. 2. (selten) Mitglied einer Akademie (1 a); Akademikerint die; -. -nen: w. Form zu t Akademiker; akademisch <AdJ.>: 1. <o. Steig.; nicht präd.) an einer Universität od. Hochschule erworben, erfolgend, üblich, vorhanden: die -e Stufenleiter; -es Proletariat (Akademiker, die wegen Stellenmangels nicht den Platz einnehmen könneh. der ihnen auf Grund ihrer Ausbildung eigentlich zukäme): -es Viertel (die Viertelstunde, um die eine akademische Veranstaltung später als angegeben beginnt); -er Rat (Lehrkraft des sog. Mittelbaus an Universitäten: als Titel: Akademischer Rat); a. [vorlgebildet sein. 2. a) (bild. Kunst, abwertend) herkömmlich u. formal musterhaft, aber unlebendig u. ohne Verve: eine Kunst von einer gewissen -en Mustergültigkeit; das a. gemalte Porträt eines Mannes; b) (abwertend) lebensfern, trocken, theoretisch, voller Abstraktionen: ein in -em Stil verfaßter Aufsatz; c) müßig, überflüssig: wenn der Preis diese Summe überschreitet, wird die Frage sowieso a.; akademisieren [akademi'zrren] <sw. V.; hat): a) in der Art einer Akademie (1 a, 2) einrichten: b) (abwertend) akademisch (2 a. b) betreiben: c) (bestimmte Stellen) nur mit Leuten mit akademischer (1) Ausbildung besetzen: <Abl.:> Akademiskrung, die; -; Akademismus [akade'mismus]. der; - (abwertend): bes. künstlerische Betätigung u. Auffassung, die das Formale überbetont u. im Dogmatischen erstarrt ist: Akademist [...mist], der; -en. -en (veraltet): svw. tAkademiker (1.2). Akanthus [a'kantos], der; -, - [1: lat. acanthus < griech. äkanthos. zu: äkantha = Dorn, nach den Dornen in den Blattachseln]: 1. svw. t Bärenklau (1). 2- (Kunst) Pflanzenornament nach dem Vorbild zweier in den Mittelmeerlän- 94
akkumulieren dem heimischen Arten des Akanthus (1), bes. am korinthischen Kapitell, dazu: AkfnthusUatt, das: svw. t Akanthus (2). fkatalektbch <AdJ.; o. Steig.) [lat. acatalecticus. zu: acata- lectus < griech. akatälektos] (Verslehre): (vom Vers) nicht katalektisch. mit einem vollständigen Versfuß abschließend. Akatholflc, der; -en. -en (kath. Kirchenrecht, selten): Nicht- katholik: «katholisch <AdJ.; o. Steig.) [nlat. acatholicus. aus griech. a = nicht u. catholicus. t katholisch]: nichtkatholisch. akausal <AdJ.; o. Steig.) [aus griech. a- = nicht u. t kausal] (Philos.): nicht kausal, ohne ursächlichen Zusammenhang, außerhalb eines kausalen Zusammenhangs stehend. Akazie [a'ka:t^p]. die; -. -n Dat. acacia < giiech. akakia]: 1. Vertreter einer Gattung der Mimosengewächse mit gefiederten Blättern u. weißen od. gelben Blüten: R das ist Ua]/es ist. um auf die -n zu klettern (ugs.; das ist zum Verzweifeln: vermutlich nach den Affen, die in Erregung auf Palmen. Akazien u.a. Bäume klettern). 2. (volkst.) svw. tRobinie. Akelei [aka'lqi]. die; -. -en [mhd. ackelei. ageleie. ahd. agaleia < mlat. aquile(g)ia. H. u.]: Staude mit großen, meist blauen, orange od. gelben glockenförmigen Blüten: Vertreter einer Gattung der Hahnenfußgewächse. Aki ['a:kil. das; -[sl. -[s]: /4ktualitäten/c/no (bes. in Bahnhöfen). Akinakes [aki'na:k£sl. der; -, - [griech. akinäkes. aus dem Persischen]: zweischneidiges Kreuzschwert der Skythen, auch der Sarmaten u. alten Perser- Akinesie [akinezi:].die; - [gr. akinesia] (Med.): Bewegungshemmung. -Unfähigkeit: <Abl.:> akinetisch [aki'ne.tij] <AdJ.; 0. Steig.). Akklamation [aklama't$io:n]. die; -. -en Dat. acclämätio) (bildungsspr.. bes. österr. u. Schweiz.): 1. Beifall: Zustimmung. 2. Abstimmung durch Zuruf: *per A. (durch AJ: per A. wiedergewählt werden; akkhunieren [akla'mi.rdn] <sw. V.; hat) Dat. aoclämare] (bildungsspr.. bes. österr.): 1. a) mit Beifall bedenken, aufnehmen: die Künstler sind zu Recht akklamiert worden; eine heftig akklamlerte Szene; b) zustimmen, beipflichten: .iiallo. gut gesagt!" akklamier- te ihm Mr. Watches (Wolf. Menetekel 146). 2. jmdn. in einer Versammlung durch Zuruf wählen: das den Kaiser -de Volk. Akklimatisation [aklimatiza'^io:n], die; -. -en: Anpassung von Lebewesen an veränderte / klimatische•] Verhältnisse. Lebensumstände: akklimatisieren [...'zhren], sich <sw. V.; hat) [(unter Einfluß von frz. acclimater) zu t Klima] (bildungsspr.): sich an veränderte [klimatische] Verhältnisse. Lebensumstände gewöhnen: erst akklimatisiere dich mal!; Ü du hast dich an den rauhen Ton akklimatisiert (angepaßt) ;<Abl:>Akkllamtisknim,d\c; -. -en: svw. f Akklimatisation. Akkobde [ako'la.da], die; -. -n [frz. acoolade. zu: accoler = umarmen < vlat. *accollare. zu lat. Collum = Hals]: 1. (Buch- u. Schriftw.) geschweifte Klammer. 2. feierliche Umarmung bei Ritterschlag. Ordensverleihung u. ä. akkommodabd [akomo'da:bl] <Adj.; ...abier. -ste) [frz. ac- commodable, zu: accommoder, takkommodieren]: 1. (Physiol.) anpassungsfähig: akkommodable Organe. 2. (allg. veraltet) anwendbar, zweckmäßig, bequem: Akkommodation [...dat§io:n1, die; -. -en [frz. accommodation < lat. accommodätio = das Anpassen]: 1. (Physiol.) a) Anpassung: b) Einstellung des Auges auf die jeweilige Entfernung. 2. Angleichung einer Religion an die Ideen u. Werke einer anderen: <Zus. zu 1 b:> Akkommodationsfähigkeit, die; akkommodieren [...'di:ren] <sw. V.; hat) [frz. accommoder < lat. accommodäre]: 1. (Physiol.) a) anpassen: dadurch wird das Auge akkommodiert; b)<a. + sich} sich anpassen: die Muskeln akkommodieren sich den gegebenen Verhältnissen (Aggression und Anpassung 109). 2. <a. + sich) (allg. veraltet) sich mitjmdm. über etw. einigen, sich vergleichen. Akkompagnement [akompanjd'mä:]. das; -s. -s [frz. accompa- gnement. zu: accompagner. Takkompagnieren] (Musik): Begleitung: akkompagnieren [...'ji:ren] <sw. V.; hat) [frz. accompagner. zu: compagnon. f Kompagnon] (Musik): begleiten: eine Aufführung, die Sängerin am Klavier a.; Ak- kompagnbt [...' jist]. der; -en. -en (Musik veraltet): Begleiter. 'Akkord [a'kort], der; -[e]s, -e [frz. accord. zu: accorder = (Instrumente) stimmen, t akkordleren] (Musik): Zusammenklang von mehr als zwei Tönen mit verschiedener Tonhöhe: volle, dissonante -e; -e anschlagen; Ü ein A. aus 45 verschiedenen Düften (Petra 10. 1966. 101). 2Akkord [-], der; -[eis. -e [frz. accord, zu: accorder. takkor- dieren]: 1. (Wirtsch.) Bezahlung nach der Stückzahl. Stücklohn: einen schlechten A. haben; die -e herabsetzen; im. (selten auch:) in, auf A. arbeiten. 2. a) (Jur.) Übereinkommen. Vergleich. Vereinbarung: einen A. mit seinen Gläubigern abschließen; b) (veraltet) Übereinstimmung. Einklang. •Akkprd- ('Akkord): Mltasonanz. die; -flöte, die: in der Volksmusik verwendete Doppelflöte, auf der durch gemeinsames Greifen der Grifflochpaare zweistimmig paralleles Spielen möglich ist: sichre, die; -passage, die: schneller Gang durch die Töne eines 'Akkords (1); -Verbindung, die: zeitliche Aufeinanderfolge von Akkorden nach den Regeln der Harmonielehre. 2Akkgrd- (2Akkord 1). -arbeit, die; -arbeiter, der; -bedin- gungen <P1.); -lohn, der: Stücklohn: -[richtlsatz. der; -§chere, die: Festlegung des Akkordrichtsatzes nicht auf Grund von Normalleistungen, sondern von besonderen Leistungen: -System, das; -unterlagen <P1>; -vertrag, der; -zettd, der: Zettel, auf dem der Name des Akkordarbeiters, die Bezeichnung der Akkordarbeit, der vereinbarte Akkordsatz, die Zeit der Ausführung u. a. festgehalten sind: ^Zuschlag, der. Akkordeon [a'kardeon], das; -s. -s [1829 (als .Accordion44) geb. von dem österr. Instrumentenmacher C. Demian. zu 'Akkord]: bes. für Volks- u. Unterhaltungsmusik verwendetes Harmonikainstrument mit gleichem Ton bei Zug u. Druck: Schifferklavier: <Abl.:) Akkordeonfat [...eo'nist], der; -en. -en: Akkordeonspieler. akkordleren [akor'diiran) <sw. V.; hat) [frz. accorder < vlat. *accordäre. zu lat. cor (Gen.: cordis) = Herz. Verstand. Gestimmtheit]: einen 2Akkord (2 a) über etw. abschließen, etw. vereinbaren: Gewinnbeteiligung a.; [sich] mit jmdm. a.;... würde er mit seinen Leuten Gewinnbeteiligung a. (Jacob. Kaffee 270). akkreditieren [akredi'ti.rcn] <sw. V.; hat) [frz. aceräditer. zu: ertdit = Vertrauen, t Kredit]: 1. (bes. Dipl.) einen [diplomatischen] Vertreter beglaubigen, bevollmächtigen: einen Botschafter a.; die bei der Regierung akkreditierten Gesandten. 2. (BanVw.) jmdm. Kredit einräumen, ein Akkreditiv (2) stellen: bei dieser Bank bin ich akkreditiert; Jmdn. für den Gesamtbetrag von ... a.; <Abl.:> Akkreditierung, die; -. -en: das Akkreditieren: Akkreditiv [...'ti:fl. das; -s. -e [...U:v9]: 1. (Dipl.) Beglaubigungsschreiben eines diplomatischen Vertreters, das dem Staatsoberhaupt des fremden Landes überreicht wird. 2. (Bankw.) Anweisung eines Kunden an seine Bank, dem Akkreditierten einen bestimmten Betrag zur Verfügung zu stellen (oft mit Kreditgewährung verbunden): ein A. stellen, eröffnen. Akku [aku], der; -s. -s (ugs.): Kurzf. von tAkkumulator (1). Akkuhuratkm [akoltura't§io:n], die; -. -en [aus lat. ad- (tad) u. Kultur] (Völkerk.. Sozialpsych.): Übernahme von Elementen einer fremden Kultur durch den einzelnen od. eine Gruppe: kultureller Anpassungsprozeß: akkulturieroi [...'riTan] <sw. V.; hat): einer Akkulturation unterziehen: die fremde Religion ist akkulturiert worden; sobald ein Indianer ... sich dadurch als „akkulturiert44 ausweist, wird er ... als Mestize eingestuft (MM 8. 8. 73. 3). Akkumulation [akumula'&io:n]. die; -. -en Dat. aecumulätio = Aufhäufung]: 1. (bildungsspr.) [An-. Auf-]häufung. [An]Sammlung. Speicherung: die A. von Schädlingsbekämpfungsmitteln in Pflanzen und Tieren. 2. (fachspr.) a) (Wirtsch.) Anhäufung von Reichtum, insbes. von Produktionsmitteln: die A. von Kapital; b) (Geol.) mechanische Anhäufung von Gesteinsmaterial durch Flüsse. Meer. Wind u.a.: c) (Stilk.) syndetische od. asyndetische Aneinanderreihung mehrerer Unterbegriffe vor einem zusammenfassenden Oberbegriff, der auch fehlen kann: Akkumulator [...'la.tar. auch: ...to:g]. der; -s. -en [...la'to:ran; lat. aecumulätor = Anhäufer] (Technik): 1. auf elektrochemischer Basis arbeitender Stromspeicher: der A. ist leer, aufgeladen; Kurzf.: t Akku. 2. Bdiälter mit Druckwasser o. ä.. der mechanische Energie speichert (z. B. bei hydraulischen Pressen). 3. (Datenverarb.) Speicherzelle einer Rechenanlage: akluanulieren [...'Ihren] <sw. V.; hat) Hat. aecumuläre] (bildungsspr.. fachspr.): [an-, auf-]häufen, [an]sammeln, speichern: kleine Mengen der Pflanzenschutzmittel werden durch die Meerestiere akkumuliert; (auch a. + sich): weil 95
akkurat die Verzögerungen sich akkumulieren und der Patient ... zu warten hat (Th. Mann. Krull 379). akkurat [aku'ra:t; lat. accurätus (Adv.: accüräte) = sorgfältig, zu: accüräre = mit Sorgfalt tun]: I. <Adj.; -er. -este> (bildungsspr.) 1. sorgfältig, ordentlich, sauber: ein -er Mensch; seine Schrift ist sehr a.; er ist immer äußerst a. gekleidet. 2. exakt, genau: die -e Führung der Gesangsstimmen II. <Adv.) (landsch.) genau, gerade: a. wie eine Baronin, sagte er lachend (R. Walser. Gehülfe 107); Der Lump bringt Sie noch a. ins Narrenhaus (Becher. Prosa 128); <Abl. zu J:> Akkuratesse [akura'tesa]. die; - [mit frz. Endung]: Sorgfalt. Akkusativ ['akuzati.ß. der; -s. -e l...i:va; lat. (casus) accüsä- tlvus = die Anklage betrefTend(er Fall), zu accüsäre = anklagen; falsche lat. Übersetzung von griech. (ptösis) aitiatike = Ursache u. Wirkung betreffender Fall)] (Sprachw.): 1. <o. Pl.> Kasus, in dem bes. das Objekt eines transitiven Verbs u. bestimmte Umstandsangaben stehen: Wenfall, vierter Fall: die Präposition .»gegen44 regiert den A.; Abk.: Akk. 2. Wort, das im Akkusativ (1) steht: der Satz enthält zwei -e; <Abl.:> «kkusativbdi [...vif] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.); <Zus. zu 1:> Akkusativobjekt, das (Sprachw.): Ergänzung eines (transitiven) Verbs im Akkusativ. Alane [akme:]. die; - [griech. akme] (Med.): Höhepunkt. Gipfel (des Fiebers, einer Krankheit, fies Orgasmus). Akne fakna]. die; -. -n [griech. akne. Lesart von akme. tAkme] (Med.): mit Knötchen- u. Pustelbildung einhergehende Erkrankung der Talgdrüsen. Hautausschlag. Akolyth [ako'ly:t]. (selten:) Akohith [ako'lu:t]. der; -en. -en [mlat. acolythus. acoluthus < griech. akölouthos = Basleiter. Diener] (kath. Kirche): Kleriker im 4. (letzten) Grad der niederen Weihen. Akonto [akonto), das; -s. -s od. ...ten [ta conto] (österr.) Anzahlung: ein A. leisten; Akontozahlung, die; -. -en (Bankw.): Anzahlung. Abschlagszahlung. akquirieren [akvi'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. acquirere]: 1. (veraltet) erwerben, anschaffen. 2. (Wirtsch.) als Akquisiteur tätig sein. Kunden werben: Akquisiteur [akvizi'to:?]. der; -s. -e [französierende Neubildung]: a) (Wirtsch.) Kundenwerber. Werbevertreter: b) (Zeitungsw.) Person, die Anzeigen für eine Zeitung einholt: Akquisition [akvizi't$io:n]. die; -. -en [lat. aoqulsitio (unter Einfluß von frz. acquisi- tion)]: 1. (veraltet) Erwerbung. Anschaffung, 2. (Wirtsch.) Kundenwerbung: Akquisitor [akvi'zktor. auch: ...to:?]. der; -s, -en [akvizfto:ren; lat. acquisitor = der Erwerber] (österr.): svw. t Acquisiteur; <Abl.:> akquisitorisdi lakvizi- to:nJl <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): 1. den Akquisitor betreffend. 2, die Akquisition (2) betreffend. Akribie [akri'bi:]. die; - [kirchenlat. acribla < griech. akri- beia] (bildungsspr.): peinliche Genauigkeit, höchste Sorgfalt, äußerste Gründlichkeit: Gewissenhaftigkeit und A. des Philologen; bei aller wissenschaftlichen A.; Es waren tapfere Verse gewesen, den Gegner mit photographischer A. treffend (Feuchtwanger. Erfolg 34); <Abl.:> akribisdi [a'kri.bij] <Adj.) (bildungsspr.): peinlich genau, höchst sorgfältig, äußerst gründlich: -es Quellenstudium; etw. a. notieren; akriMstisch [akri'bistij] <AdJ.) intensivierend für takri- bisch: -e Kleinarbeit. ^kritisch <Adj.; o. Steig.) [aus griech. a- = nicht, un- u. t kritisch] (bildungsspr.): nicht kritisch. Akrobat [akro'ba:t]. der; -en. -en (griech. akröbatos = auf den Fußspitzen gehend]: Person, die im Zirkus od. Variete außergewöhnliche turnerische Übungen auf dem Erdboden od. in der Luft vorführt: Akrobatik* die; -: a) Körperbeherrschung u. Geschicklichkeit des Akrobaten: eine bewundernswerte A.; b) Übungen des Akrobaten: er kann A. und Steptanzen; <Zus.:> Akrobatikttufer, der; -s. -: durchgehender weicher Läufer aus Kunststoff od. Gummi für das Training im Bodenturnen: Akrobatin« die; -, -nen: w. Form zu t Akrobat; akrobatisch <AdJ.): a) von einem Akrobaten hervorgebracht: b) die Akrobatik betreffend. Akroiein [akrolehn], das; -s [zu griech. äkros = Spitze, äußerstes Ende u. lat. olere = riechen] (Chemie): scharf riechender Aldehyd, der den beißenden Geruch von angebranntem Fett verursacht. Akronym[akro'ny:m],das;-s,-e [amerik. acronym. zu griech. äkros = Spitze, äußerstes Ende u. önyma = Name]: aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildetes Wort. Initialwort (z. B. UNO, Hapag). Akrostichon [a'krostipn], das; -s. ...chen u. ...cha [griech. akröstichonj: a) Gedicht, bei dem die Anfangsbuchstaben, -silben od. -Wörter der Verszeilen od. Strophen ein Wort od. einen Satz ergeben: b) die Anfangsbuchstaben, -silben od. -Wörter der Verszeilen od. Strophen, die ein Wort od. einen Satz ergeben. Akroter [akro'te:$], der; -s. -e. (älter.) Akroterie [-rfc], die; -. -n. Akroterton [-rpn], Akroterhan [-jium], das; -s, ...ien [...ian; lat. acröterlum < griech. akröterion]: in der antiken Architektur bekrönendes Schmuckglied auf dem First u. an den Ecken des Giebels repräsentativer Bauten, auf Grabstelen u. a. Akryl«: TAcryl-. iks [e:ks] <Interj.) Ausruf zum Ausdruck des Ekels, des Widerwärtigen: äks. wie das schmeckt!; pfui äks! Akt [akt]. der: -[eis. -e u. -en [lat. actus]: 1. <P1.: -e) a) Handlung. Vorgang. Tai: ein schöpferischer A.; rechtswidrige -e: etw. als einen unfreundlichen A. betrachten; ein A. der Klugheit; ein A. nur rein ritterlicher Höflichkeit (Goldschmit. Genius 14); b) Feierlichkeit. Zeremonie: dem denkwürdigen A. der Einweihung beiwohnen; c) juristisches Verfahren. Rechtsvorgang: alle -e unserer Exekutive sind rechtsstaatlich; d) kurz für f Geschlechtsakt: Während des -es belegteer Tilly mit... hundsgemeinen Schimpfworten, die seine Lüste steigerten (Jaeger. Freudenhaus 172). 2. <P1.: -e) (Theater) Aufzug: eine Tragödie in fünf -en; im letzten A. 3. <P1. -e> (Zirkus. Variete) Darbietung. Vorführung. Nummer: ein akrobatischer A. 4. <P1.: -e> (Kunst) Darstellung des nackten menschlichen Körpers: männlicher, weiblicher A.; einen A. zeichnen. 5. <P1. Akten) (bes. südd.. österr.) Akteinstück]: ein A. mit dem Zeichen 2JS ... wurde angelegt (Spiegel 48. 1965. 65). 4kt-: -aufnähme, die: fotografische Aufnahme eines Aktes (4); -büd, das: Bild mit Akt (4); Mlarstdlung. die: (Art u. Weise der) Darstellung eines Aktes (4); Einteilung, die: Einteilung nach Akten (2); -foto, das: svw. f -aufnähme; -fotograf, der: Person, die Akte (4) künstlerisch fotografiert: -fotografie, die: 1. <o. PI.) das Fotografieren von Akten (4). 2. svw. t-aufnähme; -gem&Me, das: Gemälde mit Akt (4); -klaase, die: (letzte) Klasse in Kunstakademien, in der das Aktzeichnen erlernt wird: Mnalerei, die: das Malen von Akten (4); -moddl, das: Modell für das Aktzeichnen: -schhiß. der: Schiuli des Aktes (2); -Studie, die: zeichnerische Studie zu einem Akt (4); -zeichnen, das (zu Akt 4); -Zeichnung, die: Zeichnung, die einen Akt (4) darstellt. Aktant [ak'tant], der; -en. -en [frz. aetant = Handelnder] (Sprachw.): vom VerbI abhängiges Satzglied: ...daß Wörter ... eine bestimmte Zahl von Leerstellen um sich eröffnen, die durch bestimmte Glieder (-en. Mitspieler oder Ergänzungsbestimmungen) besetzt werden müssen (oder können) (Sprachpflege II, 1971, 225). Akte ['aktel. die; -. -n <oft PI.) [rückgeb. aus: Akten (PI.) < lat. acta, eigtl. = das Verhandelte, die Ausführungen, subst. Neutr. PI. des 2. Part, von: agere = treiben, handeln, tätig sein] (bes. Verwaltung. Gericht): schriftliche Unterlage zu einem bestimmten Vorgang. Schriftstück: Die A. war fast drei Zentimeter dick (Martin, Henker 7); hinter Bergen von -n vergraben sitzen; in einer A. blättern; das kommt in die -n (wird eingetragen): *Uber etw. die -n schließen (etw. für erledigt erklären, über etw. nicht mehr verhandeln); etw. zu den -n legen (ugs.; als erledigt betrachten). f kten-. i^kten-: -bock, der: kleineres Gestell zum Abstellen von Ordnern mit Akten, zum Ablegen von Briefen u.a.; -decket, der: festerer Einband aus Pappe, in den Akten gelegt od. geheftet werden; -einsieht, die: das Einsehen u. Prüfen von Akten; -format, das: ein Bogen in A.; -fuchs, der (ugs. abwertend): Person, die in der Aktenführung von Behörden u. Gerichten sehr beschlagen ist; -hefter, der; -heftmaschine. die: Gerät, das mit Hilfe von Klammern einzelne Aktenblätter zusammenheftet; -kofTer, der: Spe- zialtasche zur Beförderung von Akten; -kundig <Adj.; o. Steig.; selten attr.): durch eine Akte beweisbar, belegbar; -mappe, die: 1. Umschlag um Akten. 2. (nordd.:) svw. f -tasche; -notiz, die; ^ordner, der; M'esal, das; -schrank, der; -«tinder, der: svw. t-bock; -staub, der; -stoß, der; -tasche* die: größere Tasche im Aktenformat mit Tragegriff, in der man Bücher. Schriftstücke usw. irgendwohin mitnehmen kann: eine schweinslederne A.; Er verstaute seine Mittagsbrote und die Thermosflasche in eine A. (Kirst. 08/15,115); -vermerk, der: vgl. Miotiz; -wolf, der: Maschi- 96
Aktiv- ne. die überflüssige Akten zerreißt u. vernichtet; ^zeichen, das: Signatur zur Kennzeichnung des Bearbeiters einer Akte. Akteur [ak't0:g]. der; -s. -e [frz. acteur < lat. äctor] (geh.): 1. in einer bestimmten Situation Handelnder, an einem bestimmten Geschehen Beteiligter, handelnde Person: die -e der außerparlamentarischen Opposition. 2. a) (Theater. Film u.a.) Schauspieler: doch schien er. ein guter A.. Gewicht darauf zu legen, sie ( = die Szene) bis zum Ende auszuspielen (Habe. Im Namen 111); die -e der ..Theatergruppe vor Ort"; b) (Sport) Spieler. Wettkämpfer: Torhüter Bayer ... und schließlich Weber waren die besten -e nach Meinung des Trainers (Voralberger Nachr. 29. 11. 68. 17). Aktie Cakt$id]. die; -. -n [niederl. actie (älter: actionX lat. actio = Tätigkeit. Klage, klagbarer Anspruch] (Wirtsch.): Urkunde, in der das Anteilsrecht am Grundkapital einer Aktiengesellschaft festgelegt u. der Anspruch auf einen bestbnmten Teil des Gewinnes verbrieft ist: die -n steigen, fallen; sein Vermögen in -n anlegen; junge -n (Aktien, die nach dem Zeitpunkt der Aktienausgabe von den alten unterschieden werden, wenn nach einer erfolgten Kapitalerhöhung alte u. junge Aktien nicht gleichberechtigt sind u. z.B. unterschiedliche Kurse haben); *wie stehen die -n? (ugs. scherzh.; wie geht's?)', Irak, -n steigen (ugs.; jmds. Aussichten auf Erfolg werden besser). Aktien-: -»ausgäbe, die; -besitz, der; -bezugsredit, das; -bier, das: in einer Aktienbrauerei hergestelltes Bier; ^brauerei, die: Brauerei, die mit Aktienkapital betrieben wird; Miesellschaft, die: Handelsgesellschaft, deren Grundkapital von einzelnen Gesellschaftern aufgebracht wird, die in Höhe ihrer Einlage an dem Unternehmen beteiligt sind; Abk.: AG; Miesetz, das; -index, der: vom Statistischen Bundesamt wöchentlich aufgestellter Index der durchschnittlichen Kurswerte für 430 bestimmte Aktien (Meßzahl in der Börsenstatistik); -Inhaber, der: Aktionär; -kapital, das: in Aktien gestückeltes Grundkapital einer Aktiengesellschaft; -kauf, der; -kommanditgeseJtechaft, die: Kommanditgesellschaft auf Aktien, bei der mindestens ein Gesellschafter unbeschränkt haftet, wahrend die übrigen Gesellschafter wie bei der Aktiengesellschaft haften; -kurs, der; -markt, der; -mehrheit, die; -paket, das: größerer Posten von Aktien eines Unternehmens in einer Hand; ^redit. das; -Spekulation, die. -aktig Maktif] in Zusb.. z. B. dreiaktig (aus drei Akten (2) bestehend). Aktinie [ak'ti:np), die; -, -n [zu griech. aktis (Gen.: akttnos) = Strahl]: Vertreter einer Gattung der sechsstrahligen Korallen. Seeanemone; aktiniseh [ak'timij] <Adj.; o. Steig.): a) (Physik) radioaktiv: -e Heilquellen; b) (Med.) durch Strahlen verursacht: -e Krankheiten; Aktinium: t Actinium. Aktino- [aktino-: zu griech. aktis (Gen.: aktTnos) = Strahl]: -grgpti, der; -en, -en [T^graph]: Gerät zur Registrierung der direkten Sonnenstrahlung od. der Strahlung von Himmelsausschnitten; -meter, das: -s, - [T^meter] (Met.): Gerät zur Messung der Sonnenstrahlung; -metrk, die IKmetrie): Strahlenmessung, bes. Messung der Sonnenstrahlung. Aktion [ak't$io:n], die; -. -en [lat. actio]: 1. gemeinschaftliche geplante Unternehmung. Maßnahme: eine gemeinsame A. planen; die A. kommt nicht in Gang, wird eingestellt; eine konzertierte A. (durch Übereinstimmung aller Partner erzieltes gemeinsames Vorgehen; 1967 gepr. von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller): in Namen von Verbänden u. ä.: A. Sühnezeichen; A. Gemeinsinn; die Katholische A. 2. das Handeln. Handlung, das Tätigsein. Tätigkeit: das Verhältnis von A. und Kontemplation; *in A. (in Tätigkeit): in A. sein, setzen, treten; etw. in A. zeigen. 3. (Reiten) bestimmte charakteristische Beinbewegung beim Pferd. Gangart. 4. (Physik) Wirkung; <Abl.:> aktional [ak- &io'na:l]. aktionell [ak^io'nEl] <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): die Aktion (2) betreffend: verunfallen ... durch das Präfix ver- kommt eine aktionale Komponente hinzu: -♦ in ein Unglück geraten (Deutsche Wortbildung I, 128, Verlag Schwann); Aktionär [aktßio'ne:^]. der; -s. -e [frz. actionnai- re. zu: action = Aktie < lat. actio, t Aktie]: Gesellschalter einer Aktiengesellschaft. Aktieninhaber, dazu: Aktionirsver- saranlung. die; aktionell: t aktional; Aktkmismus [ak&o- nismus], der; -: I. Bestreben, das Bewußtsein der Menschen od. bestehende Zustände durch (provozierende, revolutionäre, künstlerische 1 Aktionen zu verändern. 2. (oft abwertend) übertriebener Tätigkeitsdrang: blinder A.: nicht Weltanschauung war sein Motiv, sondern A. (Spiegel 9. 1975. 26); Aktionist lakt§io' nist]. der; -en. -en: Vertreter des Aktionismus, dazu: aktionfstisch <Adj. >. aktions-, Aktions-: «*art. die (Sprachw.): Art u. Weise, wie die Aktion (2). das durch das Zeitwort ausgedrückte Geschehen vor sich geht; -ausscbuß, der: zur Durchführung einer Aktion (1) bestimmter Ausschuß; -bereich, der; -einheit, die: gemeinsames politisches Vorgehen /antikapitalistischer, antiimperialistischer Kräfte]: A. der Arbeiterklasse; -fähig <Adj.> (Ggs.: -unfähig), dazu: -ßhigkeit, die <o. PL); -freiheit, die <o. PL); -getneinschaft, die: vgl. -einheit; -komitee.das: svw. f -ausschuß; -möglkhkeit.die; -Potential, das (Physiol.): durch plötzlichen Zusammenbruch des elektrischen Potentials an den Membranen (2) von lebenden Organismen entstehende Spannung, durch die die Erregung (2 b) ausgelöst u. fortgeführt wird; -Programm, das; -radhis, der: 1. Wirkungsbereich. Reichweite. 2. Entfernung, die ein Schiff. [KampfJflugzeug, Fahrzeug zurücklegen kann, ohne, neuen Treibstoff aufzunehmen; Fahr-, Flugbereich; -turbine, die (Technik): Turbine, bei der die gesamte Energie des Arbeitsmediums im Leitrad (Düse) in Bewegungsenergie umgesetzt wird; Gleichdruckturbine: -unflhig <AdJ.) (Ggs.: -fähig), dazu: -Unfähigkeit, die <o. Pl.>; -Zentrum, das: l.a) Platz. Stelle, auf der sich hauptsächlich Handlungen abspielen: bis sie ( = die Dohlen) ... ihren Dachboden als A. betrachteten (Lorenz. Verhalten 17); b) Mittelpunkt, zentrale Stelle, von der politische Aktionen ausgehen: sie besinnen sich auf ihre Rolle als A. der Lohnabhängigen (Stamokap 23). 2. (Met.) die Großwetterlage bestimmendes, relativ häufig auftretendes, ausgedehntes Hoch- oder Tiefdruckgebiet. aktiv [akti:f. auch: '—] <Adj.) [lat. activus]: 1. a) tätig, rührig, zielstrebig, eifrig, unternehmend, tatkräftig: ein -er Teilnehmer; er war der -ste Vorkämpfer des deutsch- französischen Freundschaftsvertrages; eine Jugend, die zu allen Problemen a. Stellung nimmt; sexuell, politisch a. sein; b) selbst in einer Sache tätig, sie ausübend (im Unterschied zum bloßen Erdulden o.a. von etw.) (Ggs.: passiv): er ist daran auch a. beteiligt gewesen; etw. a. unterstützen; -es Wahlrecht (dasRecht, selbst zu wählen); -e Bestechung (Angebot von Geschenken o.a. an jmdn. im öffentlichen Dienst); -er Wortschatz (Wortschatz, den jmd. beim Sprechen zur Verfügung hat); -e Handelsbilanz (Übergewicht der Ausfuhr über die Einfuhr); c) in besonderer Weise wirksam: biologisch -es Insulin; die Kur wirkt a. auf Haar und Kopfhaut. 2. <o. Steig.) (Milit.) a) /als Berufssoldat/ im Militärdienst stehend: ein -er Offizier (Ggs.: Reserveoffizier); a. dienen; b) den militärischen Pflichtdienst betreffend: -e Dienstzeit (etwa I bis 3 Jahre) (Fraenkel, Staat 369). 3. <o. Steig.) a) als Mitglied einer Vereinigung die von ihr geforderten Tätigkeiten regelmäßig ausübend (Ggs.: inaktiv): -es Mitglied; a. sein (stud.; als vollverpflichtetes Mitglied einer studentischen Verbindum angehören); b) (Sport) als Mitglied einer Sportgemeinschaft an Übungen u. Wettkämpfen teilnehmend: ein -er Sportler. Fußballspieler: vgl. Aktive. 4. (Chemie) besonders reaktionsfähig (Ggs.: inaktiv): -e Festkörper; Nickelstaub ist a. 5. (Sprachw.) svw. taktivisch: -e Verbformen; 'Aktiv ['aktr.fl. das; -s. -e [...va] <Pl. selten) [lat. (genus) äctlvum] (Sprachw.): Verhaltensrichtung des Verbs, die vom (meist in einer ..Tätigkeit" befindlichen) Satzgegenstand her gesehen ist (z. B. Fritz schlägt den Hund: die Rosen blühen): das Verb steht im A.; 2Aktiv [ak'ti:f], das; -s. -e [...va] od. -s Iruss. aktiw < lat. activus, taktiv] (DDR): Gruppe von Personen, die sich für eine wirtschaftliche, gesellschaftspolitische od. kulturelle Aufgabe innerhalb eines Kollektivs, einer Organisation u. ä. besonders aktiv einsetzen. Aktiv-: -bürger, der (Schweiz.): Bürger mit aktivem Wahlrecht. Staatsbürger, der in vollem Besitz seiner polit. u. bürgert. Rechte ist; -bürgerin, die: w. Form zu t ^bürgen ^bürgerschaft, die: vgl. ^bürgen ^forderung, die: ausstehende Forderung; ^geschäft. das: Bankgeschäft, bei dem die Bank Kredite an Dritte gewährt (Ggs.: Passivgeschäft); ^handd, der: von den eigenen Kaufleuten eines Landes betriebener Außenhandel (Ggs.: Passivhandel); --kohle, die (Chemie): mit Hilfe des Chlorzink- od. Wasserdampfverfahrens aktivierte staubfeine, poröse Pflanzenkohle, die wegen ihres großen Adsorptionsvermögens zur Reinigung von Gasen u. Flüssigkeiten dient; Kurzf.: A-Kohle; ^kgitünatkm, die (jur.): im Zivilprozeß die sachliche Befugnis des Klägers. 7 GDW 97
Aktiva dos strittige Recht geltend zu machen (Ggs.: Passivlegitimation): Jmdm. fehlt die A.; ^posten, der: auf der Aktivseite der Bilanz aufgeführter Vermögensposten; Ü das naturwissenschaftlich-technische Potential ist hier ein erheblicher A.; ^prozeß, der (Jur.): Prozeß, den jemand als Kläger führt (Ggs.: Passivprozeß); Milder, das (Schiffbau): Steuerruder mit im Ruderblatt eingebautem Hilfspropeller\ der die Manövrierfähigkeit des Schiffes verbessert; ~saMo, der: Saldo auf der Aktivseite eines Kontos, Einnahmeüberschuß; -selte. die: Seite (Stelle) eines Kontos, einer Bilanz, auf der die Vermögensposten aufgeführt sind; -vermögen, das: wirkliches Vermögen; -Zinsen <P1.>: Zinsen für Forderungen, die auf der Aktivseite der Bilanz aufgeführt sind. Aktiva [akti:va] <PI.> [lat. äctlva. subst. Neutr. PI. von: activus. T aktiv): auf der Aktivseite der Bilanz eines Unternehmens stehende Vermögenswerte; Aktivator [akti'va:tor. auch: ...to:$], der; -s. -en [...va'to:ran]: 1. (Chemie) Stoff der schon in geringer Konzentration die Wirkung von Katalysatorenbedeutend verstärkt. 2. (Physik) der nicht leuchtfähi- gen Grundsubstanz eines Leuchtstoffes zugesetzter Stoff, durch den diese zum Leuchtstoff wird. 3. (Med.) Stoff, der die Reaktion eines Enzyms auslöst od. die Geschwindigkeit seines Umsatzes erhöht. 4. (Zahnmed.) Apparat zur Kieferregulierung; Aktive [ak'tiw]: 1. der u. die; -n, -n <Dekl. tAbgeordnete): Sportler (Sportlerin), der (die) ständig an Wettkämpfen teilnimmt. 2. die; -n. -n (ugs. veraltet): nicht selbstgedrehte Zigarette; nach 1945 waren manche froh, wenn sie mal eine A. rauchen konnten; Aktiven [ak'ti:vn, Schweiz.: *ak...]: svw. f Aktiva; aktivieren [akti- 'vi:ren] <sw. V.; hat) [frz. actlver, zu: actif = tätig < lat. activus, f aktiv]: 1. aktiv (1) machen, zu einer / verstärkten! Tätigkeit bewegen, in Gang, Schwung bringen; die Wirkung von etw. verstärken, wirksamer machen; einer Sache zu größerer Wirksamkeit verhelfen; die Mitglieder eines Vereins, die Jugend, die Arbeit an einem Projekt a.; durch dieses Präparat wird die Drüsentätigkeit aktiviert; Das achtzehnte Jahrhundert hat die Kraft zum Genießen aktiviert (Jacob. Kaffee 131). 2. (Chemie) aktiv (4). d.h. bes. reaktionsfähig machen: das Kupfer hat den Leuchtstoff aktiviert; aktivierte Essigsäure. 3. (Physik) stabile Atomkerne durch Beschuß mit energiereichen Teilchen zu künstlich radioaktiven Atomkernen machen. 4. etw. in der Bilanz als Aktivposten erfassen, in die Bilanz als Vermögensteil einsetzen, durch buchhalterische Belastung ausgleichen (Ggs.: passivieren): eine Werterhöhung. Kosten a.; (auch a. + sich:) die britische Zahlungsbilanz hat sich aktiviert, dazu: Aktivierung, die; -. -en; aktivisch [ak'ti:vij. auch: 1 ] <AdJ.; o. Steig.) (Sprachw.): das * Aktiv betreffend, im 'Aktiv stehend: die -en Formen des Verbs; den Satz a. konstruieren; Aktivismus [akti'vismus]. der; - [2: gepr. von dem dt. Publizisten Kurt Hiller]: 1. aktives (1) Verhalten, /fortschrittliches) zielstrebiges Handeln, Tätigkeitsdrang. 2. geistig-politische Bewegung von etwa 1915 bis 1920, die die Literatur als Mittel zur Durchsetzung bestimmter Ziele verstand; Aktivist [akti'vist], der; -en. -en [2: russ. aktiwist): 1. aktiver (1) Mensch, zielstrebig Handelnder: Herr Goron. moralistischer A.. wurde ... zum beinahe selbstzerstörerischen Fanatiker (Maass. GoufTS 319). 2. (DDR) Person, die im sozialistischen Wettbewerb durch wesentliche Erhöhung der Leistungen u. durch neue Arbeitsmethoden die Produktion steigert: A. der sozialistischen Arbeit; als Werkleiter Otto Walther ... die besten Bau- und Montagearbeiter Air ihre ausgezeichneten Leistungen als -en ehrte und prämiierte (Neues D 17. 6. 64, 1). 3. Vertreter des Aktivismus (2). Aktivisten- [DDR]: ^ahzeidien, das; -bewcsung.die; Brigade, die; Mlfasertatton, die: Referat eines Aktivisten (2) über seine neue, fortschrittliche Arbeitsmethode; ^ehrung* die; ^schule, die: Lehrgang über neue, fortschrittliche Arbeitsmethoden; -tagung, die. Aktivistin [akti'vistin), die; -. -nen: w. Form zu f Aktivist (2); aktivfatisch <Adj.>: 1. den od. die Aktivisten (1) betreffend. 2. den Aktivismus (1) betreffend, den Aktivismus (1) vertretend: Aktivität [aktivi'tc:t]. die; -. -en [1: beeinflußt von frz. activiti: 2: mlat. äctivitäs. zu lat. activus, t aktiv. PI. nach engl, activities]: 1. <o.PI.> aktives Verha/ten.Tätig- keitsdrang, Energie; Wirksamkeit (Ggs.: Passivität. Inakti- vität): die politische A. der Partei hat sich verstärkt; A. entfalten; der Vorfall löste hektische A. aus; von/vor A. sprühen. 2. (meist PI.) Handlung, Tätigkeit, Maßnahme 'voller Aktivität (I) . eine Häufung illegaler und herausfordernder -en; der Vorsitzende konnte von -en auf dem geselligen und sportlichen Sektor berichten; Jede A. ist hier verboten. 3. (Chemie) wirksame chemische Konzentration (Ggs.: Inaktivität). 4. svw. TRadioaktivität. Aktrice [ak'tri.ö]. die; -. -n [frz. actrice. w. Form zu: acteur. T Akteur] (veraltend): Schauspielerin: Nach ihren Zukunftsplänen befragt, zuckt die A. deshalb hilflos die Achseln (Hörzu 7, 1973. 18). aktual [ak'tya.l] <AdJ.; o. Steig.) [1: spätlat. äctuälis, taktuell]: 1. (Philos.) wirksam, tätig (Ggs.: Potential). 2. (Sprachw.) in der Rede od. im Kontext verwirklicht u. eindeutig determiniert (Ggs.: potentiell): -e Urteile; die Oberflächenstruktur der a. vorhandenen Sätze; aktualisieren [ak- tyali'zi:r9n] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): etw. aktuell machen, auf die Gegenwart beziehen, in die gegenwärtige Wirklichkeit überfuhren, für die Gegenwart verwirklichen: einen alten Film wieder a.; (auch a. + sich:) jmds. Überlegungen aktualisieren sich, dazu: Aktualisierung, die; -, -en; Aktua- lianus [aktya'lismus], der; - (Philos): Lehre, daß die Wirklichkeit ständig aktuales (1), nicht unveränderliches Sein ist, bes. die Auffassung, daß die gegenwärtigen Kräfte u. Gesetze der Erd- u. Naturgeschichte die gleichen sind wie in früheren Zeiträumen; Aktualität [aktyali't£:t], die; -, -en [1: nach frz. actualit& zu f aktuell]: 1. <o. PI.) gegenwärtige Wirklichkeit, Bedeutsamkeit für die unmittelbare Gegenwart, Gegenwartsbezogenheit, Zeitnähe: der Film ist von außerordentlicher A.; etw. gewinnt, verliert an A. 2. <P1.) (bildungsspr.) Tagesereignisse, jüngste Geschehnisse: auf die -en neugierig sein. 3. <o. PI.) (Philos.) das Wirklichsein, Wirksamsein (Ggs.: Potentialität); <Zus. zu 2:> Aktuaüfft- tenkino, das: Filmtheater mit [durchgehend laufendem] aus Kurzfilmen verschiedener Art gemischtem aktuellem Programm (Kurzwort: Aki). Aktuar [ak'tua:g]. der; -s. -e [lat. äctuärius=Schnellschreiber. Buchhalter]: 1. (veraltet) Gerichtsschreiber, -angestellter. 2. (Schweiz.) Schriftführer eines Vereins. 3. wissen- schafft. Versicherungs- u. Wirtschaftsmathematiker. aktuell [aktuell <AdJ.) [frz. actuel < spätlat. äctuälis = tätig, wirksam, wirklich, zu lat. agere (2. Part.: actum) = treiben, handeln]: 1. gegenwärtig vorhanden, bedeutsam für die unmittelbare Gegenwart, gegenwartsbezogen, -nah, zeitnah, zeitgemäß: ein -es Thema; dieses Problem ist heute nicht mehr a.; sich als a. erweisen; der Zusammenprall zwischen Regierung und Opposition in einer Aktuellen Stunde (in einer Fragestunde mit aktuellen Themen; MM 20. 12. 1974. 2). 2. (Mode. Wlrtsch.) zeitgemäß; ganz neu, modisch, up to date, en vogue: in Schnittformen des -en Stadtanzugs (Herrenjournal 3.1966.118); bei den Sakkos sind feine Streifen sowie Fischgräten a. Aktus [aktus], der; -. - [...u:s; lat. actus = Handlung. Vorgang] (veraltet): [Schul]feier. Akupressur [akuprE'su:g]. die; -. -en [aus lat. acus = Nadel u. pressure = Druck]: mit der Akupunktur verwandtes Verfahren, bei dem durch kreisende Bewegungen der Fingerkuppen - unter leichtem Druck - über bestimmten Körperpunkten manche Schmerzen od. Beschwerden, die auf einer nervalen Fehlsteuerung basieren, beeinflußbar sein sollen (z.B. Migräne, rheumatische Beschwerden):... eine zweite Heilkunst .... die A. Ihr Vorteil: Jeder kann sie selbst anwenden (Frau im Spiegel 47, 1974, 89); Akupunktetr [akupook'to:^]. der; -s. -e [zu t Akupunktur]: jmd., der akupunktiert: seit 21 Jahren A. (MM 30. 11. 1973. 14); akupunktieren [akupook'thron] <sw. V.; hat): mit Akupunktur behandeln: wollen wir [den Patienten] a.?; AkupunkUr [...'tu:?], die; -. -en [aus lat. acus = Nadel u. pünctüra = das Stechen, der Stich] (Med.): chinesische] Heilbehandlung durch Einstiche mit feinen Nadeln in bestimmte Hautstellen; Akupunkturist [...tu'nst]. der; -en. -en: svw. T Akupunkteur: Selbst -en in Hongkong haben Taubstumme ... geheilt (MM 2. 5. 1969.41). Aküsprache I'aky-]. die; -. -n: Abkürzungssprache. Akustik [akustikl. die; -: 1. (Physik) Lehre vom Schall, von den Tönen: die physikalische A. ist ein Teilgebiet der Mechanik. 2. Klang [Wirkung], Schall! Verhältnisse]: die Ruine verursachte diese unheimliche A.; Akustiker, der; -s. -: 1. Fachmann auf dem Gebiet der Akustik. 2. svw. Takustischer Typlus]; akustisch <Adj.; o. Steig.) [griech. akoustikös = das Gehör betreffend]: 1. (nur attr.) die Akustik betreffend: die -en Verhältnisse in diesem Saal 98
alaaf sind schlecht. 2. Schall.... Klang.... klanglich, klangmäßig, durch das Gehör: -e Signale; schwer litt sein -er Schönheitstraum unter Hundegebell (Beheim-Schwarzbach. Freuden 77); -er Typ[us] (Menschentyp, der Gehörtes besser behält als Gesehenes): die Signale sind ausschließlich a.; etw. a. wahrnehmen. akut [aku:t] <AdJ.; -er. -este) Dat. acutus, eigtl. = geschärft, scharf, spitz]: 1. (nicht adv.) im Augenblick herrschend: vordringlich, brennend: unmittelbar [anrührend]: eine -e Frage; eine -e Gefahr bilden; dieses Problem wird Jetzt a. 2. (Med.) unvermittelt [auftretend u.J schnell u. heftig verlaufend] (Ggs.: chronisch): eine -e fieberhafte Erkrankung; a. auftreten; a. absterbende Zellen; Akut [-]. der; -(e]s, -e Dat. acutus (accentus) = schärfte Betonung)]: 1. (Phon.) steigende Stimmführung anzeigender Akzent, 2. (Schriftw.) diakritisches Zeichen ('). das z.B. im Frz. die geschlossene Aussprache eines e, im Tschech., Slowake Ungar, u. a. die Vokallänge angibt. Akzeleration [ak^elera't$io:n], die; -. -en Dat. accelerätio = Beschleunigung]: 1. a) (bildungsspr.) Beschleunigung des Wachstums u. Vorverlagerung der sexuellen Reife bei Jugendlichen: b) (Biol.) Beschleunigung in der Aufeinander- folge der Entwicklungsvorgänge bei Tieren. 2. allmählich anwachsendes Vorgehen von Uhren. 3. (Astron.) Zunahme der Umlaufgeschwindigkeit des Mondes (8" in einem Jahr- hundert): die säkulare A. des Mondes; <Zus. zu 1 :> Akzelerationsprozeß, der; Akzelerator [...'ra:tor. auch: ...to:?]. der; -s. -en [...ra'to:ran]: 1. (Wirtsch.) Verhältniszahl, die sich aus dem Betrag einer Nettoinvestition u. dem der Einkommensänderung ergibt, die die Investition ausgelöst hat. 2. (Kerntechnik) Teilchenbeschleuniger. 3. (veraltet) Gaspedal bei Kraftfahrzeugen: akzelerieren [a..'ri:ran] <sw. V.; hat) Dat. acceleräre]: beschleunigen, vorantreiben: fördern. Akzent [ak'&ent]. der; -[e]s. -e Dat. accentus. eigtl. = das An-. Beitönen, zu: accinere = dazu singen, dazu tönen]: 1. (Sprachw.) a) Betonung (einer Silbe, eines Wortes, eines Satzes): der A. liegt auf der zweiten Silbe; dynamischer, musikalischer A.; den A. tragen; b) Betonungszeichen: einen Buchstaben mit einem A. versehen. 2. <o. PI.) bestimmter Tonfall, Aussprache, Sprachmelodie, -färbung: sein englischer A. war unverkennbar; mit ausländischem A. sprechen; ... spricht Deutsch ... mit deutlich russischem A. (H. Kolb. Wilzenbach 33). 3. Betonung. Nachdruck, Gewicht. Schwerpunkt. Bedeutsamkeit: auf etw. einen besonderen A. legen; Die modischen -e sind Stepptouren. Rük- kengurte. Schlitze (Herrenjournal 3. 1966. 48); das Jahr 1969 hat neue -e gesetzt (gezeigt, worauf in Zukunft das Gewicht zu legen ist. hat eine neue Richtung gewiesen: Publikation 12.1969.4); Wir können hier nur -e setzen (können nur Hinweise, Anregungen geben: Hörzu 46. 1972. 178). akzpit-, Akz«nt-: ^buchstabe. der (Sprachw.): Buchstabe, der einen Akzent (1 b) trägt: ^frei <AdJ.): ohne Akzent (2): sie spricht das Russische a.; ^los <AdJ.): svw. t^frei; -träger, der (Sprachw.): Silbe. Wort, Wortgruppe als Träter des Akzents (1 a); ^Verschiebung, die: a) (Sprachw.) Verlagerung des Akzents (1 a); b) Verlagerung des Akzents (3); ^Wechsel, der (Sprachw.); ^zeichen, das: Akzent (1 b). Akmtuation [akt^Entya'^lo.'n], die; -, -en: svw. t Akzentuierung; akzentuieren [...u'i:ran] <sw. V.; hat) [mlat. accentu- äre. zu lat. accentus. t Akzent]: a) (einen Buchstaben, eine Silbe, ein Wort) betonen, scharf aussprechen: [die Wörter] genau a.; er spricht deutlich u. akzentuiert; b) hervorheben, deutlich zeigen: die individuelle Duftnote akzentuiert das Gefühl, vollendet gepflegt zu sein (Spiegel 48. 196S. 135); c) etw. besonders kennzeichnen: einer Sache eine besondere Bedeutung geben: Interessante Steppnähte akzentuieren diesen Regenmantel (Herrenjournal 1. 1966. 26); d) <a. ♦ sich) deutlich werden: sich zeigen, sich offenbaren: Der Unterschied in der Argumentation ... akzentuiert sich ... m den Plädoyers der Verteidiger (Noack. Prozesse 222); Abl.:> Akzentuierung, die; -. -en: Betonung. Akzept [ak'^ept]. das; -[e]s. -e [lat. aeeeptum = das Empfangene, subst. 2. Part, von: aeeipere = empfangen, annehmen] (Bankw.): a) Annahmeerklärung des Bezogenen (Zah- h0tgspßichtigen) auf einem Wechsel: b) der akzeptierte Wechsel selbst: akzeptabel [akt$epta:b}] <AdJ.; ...bler. -sie) [frz. acceptable < spät lat. aeeeptäbilis]: annehmbar, brauchbar: ein ...ables Angebot. ...able Preise; etw. ftir * halten; die Mannschaft hat ganz a. gespielt; <Abl.:> AksptabUitlt [...tabilit€:t], die; - [1: zu Takzeptabel; 2: nach engl, acceptabillty]: 1. Annehmbarkeit. 2. (Sprachw.) die von einem kompetenten Sprecher als sprachlich üblich und richtig beurteilte Beschaffenheit, die Wohlgeformtheit einer Äußerung: vgl. Grammatikalität; Akzeptant [...'tant]. der; -en. -en Dat. aeeeptäns (Gen.: aeeeptantis). 1. Part, von: aeeeptäre. t akzeptieren]: a) (Bankw.) Annehmer, Bezogener eines Wechsels: b) (bildungsspr.) Empfänger, Aufnehmender: immer ist einer ( = Partner eines Gesprächs) In- itiant. der andere A. (Wirkendes Wort 4. 1972. 278); Akzeptanz [...tant?]. die; - (bes. Werbespr.): Bereitschaft, etw. (ein neues Produkt o.a.) zu akzeptieren: Akzep- tation |...a't$io:n], die; -. -en [tat. aeeeptätio]: das Annehmen, die Atmahme: akzeptierbar [...' ti:?ba:?] <Adj. Xbildungsspr.): annehmbar, brauchbar, erträglich: akzeptieren [...'thron] <sw. V.; hat) [lat. aeeeptäre]: annehmen, hinnehmen, billigen: anerkennen: mit jmdm. od. etw. einverstanden sein: diese Entschuldigung akzeptiere ich nicht; der Vorschlag wurde von allen akzeptiert; er wurde von der Gruppe akzeptiert; er akzeptierte, daß ...; er akzeptierte (nahm das Angebot an): dankend akzeptiert!; <Abl.:> Akzeptierung, die; -. -en: das Anerkennen, Einverstandensein mit etwas Jmdm.: Akzeptkredit: svw. t Wechselkredit; Akzeptor [ak't?epU>r.auch: ...to:?].der; -s.-en [...'to:ran; lat. aeeeptor = Empfänger]: a) (Bankw.) Annehmer, Empfänger /eines Wechsels]: b) (Chemie) Stoff, der Atome od. Teile von Atomen aufnehmen, anlagern kann: Basen sind -en für Protonen. Akzession [ak^e'sJ[o:n]f die; -. -en [lat. accessio = das Hinzukommen]: 1. (Verwaltung) Neuerwerbung, Zugang: A. von Büchern. Kunstwerken; die Mittel für -en sind gekürzt worden. 2. Beitritt zu einem Staatsvertrag: die A. Großbritanniens zur EG; <Zus. zu 2:) Akzessionsklausel, die (Völkerr.): Zusatz in einem Staatsvertrag, durch den angezeigt wird, daß jederzeit auch andere Staaten diesem Vertrag beitreten können: zu I: Akznsionslbte, die (Verwaltung): Verzeichnis der Neuerwerbungen von Bibliotheken, Museen u.a. mit der laufenden Nummer: akzessorisch <AdJ.; o. Steig.; nur attr.) [mlat. accessörius. zu lat. accessus. 2. Part, von: accedere = hinzukommen]: hinzutretend: nebensächlich, weniger wichtig: -e Rechte (Jur.: Nebenrechte). Akzidens[ak^idens].das;-....denzien(fachspr. für bauch: ...dentien) [...'dengian] u. ...dentia [...'denisia; a: lat. acci- dens. 1. Part, von: aeeidere = anfallen, vorkommen]: a) (Philos.) das Zufällige, nicht unbedingt zum Wesen einer Sache Gehörende: Zufall, Zufälligkeit: b) (Musik) Vorzeichen, Versetzungszeichen: jedes A. gi lt nur ftir den bestimmten Takt und Oktavraum, in dem es vorkommt; akzidentell [...'teil <Adj.; o. Steig.) [frz. accidentel < mlat. aeeidenta- lis]: a) zufällig: unwesentlich (Ggs.: essentiell); b) (Med.) zufällig anfallend: nicht unbedingt zum Krankheitsbild gehörend: -e Herzgeräusche; akzidentiell [...t$iel]: svw. t akzidentell; Akzidentien: PI. von t Akzidens; Akzidenz [akt$i- dentj],die; -.-en[lat.accidentla = Zufall]: X.Druckerzeugnis. Drudearbeit, die nicht zum Buch- od. Zeitschriftendruck gehört (z.B. Anzeige. Formular. Prospekt). 2. (Philos.:) vgl. Akzidens (a). Akzidenz- (Druckw.): MÜuck, der <P1. -e); Mlruckerei, die; ^satz, der <o. PL): das Setzen u. Gestalten von Akzidenzen: ^Schriften <P1.): vielfältige Schriftarten für den Handsatz: -Setzer, der: Schriftsetzer mit besonderer Erfahrung im Akzidenzdruck: -Setzerei, die. Akzidenzien: PI. von f Akzidens. Akzise (ak't$l:z3]. die; -. -en [frz. accise < niederl. aeeijs < mlat. accisa. zu lat. aeeidere = abhauen, vermindern] (bist.): Verbrauchs-, Verkehrssteuer: Zoll. al [al; ital.. aus a (ta) u. il = männlicher Art. < lat. ille = jener] in ital. Fügungen bes. aus der Musik: bis] zu. auf. z. B. al flne. al pari. i la [a la; frz.. aus Tä (2) u. la = weiblicher Art. < lat. illam. Akk. Fem. des Demonstrativpron. ille = jener]: a) (ugs.) im Stile von: so wie ...; auf eine bestimmte Art: eine Kurzgeschichte ä la Hemingway; ä la Chicago versuchte er einen aus dem fahrenden Auto umzulegen, in seinem alten Morgenrock ä la Talar (Bieler. Bonifaz 22); Tä la baisse. ä la bonne heure. ä la carte, ä la hausse. ä la longue. ä la mode; ä la suite; b) (Gastr.) nach Art von: Schnitzel ä la Holstein;... ä la Jardini&re (nach Gärtnerinart): ... ä la maison (nach Art des Hauses). alaaf [ala:fl (InterJ.) [eigtl. allaf - all(es) ab. d.h. alles andere weg] (rhein. KamevalsruO: hoch!, hurra!: Kölle 99
ä la baisse alaaf!; <subst.:> die fröhlichen .»Heiaus" und ..Alaafs" der Karnevalisten. k la baiase [ala'beis; frz., aus tä la u. baisse. tBaisse] (Börsenw.): im Hinblick auf (wahrscheinlich) fallende Kurse (Ggs.: ä la hausse): ä la b. spekulieren, verkaufen. Alabaster [alabastB], der; -s. - [1: mhd. alabaster < lat. alabaster. alabastrum < griech. aläbastros]: 1. <P1. selten) feinkörnige, weiß flieh Je. meist durchscheinende Gipsart: Schmucksachen aus A. (Ceram. Götter 64); ihre Hände waren weiß wie A.; Ihr Körper hatte die Farbe von A. (Bieter. Bonifaz 113). 2. (nordd.) Murmel: bunte Glaskugel, die die Kinder beim Murmelspiel gegen die kleineren Tonkü- gelchen werfen: <Zus. zu 1 :> abbqsterfarben <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): durchscheinend weiß: Atabfstergias, das <o. PL): durchscheinender natürlicher Kristall: Marienglas: <Abl.:>alab^st«m<AdJ.;o.Steig.;nichtadv.>:a)aü5^/fl/)ö- ster: ein -es Gefäß; b) (dichter.) wie Alabaster wirkend: alabasterfarben: -e Haut. k la bome heure! [alabo'noe.r; frz.. aus tä la u. heure < lat. hora = Stunde, also eigtl. = ..zur guten Stunde"! (bildungsspr.): recht so!, bravo! k la carte [ala'kart; frz.. aus tä la u. carte, tKarte] (Gastr.): so. wie es auf der Speisekarte steht: nach der Tageskarte zusammengestellt, nicht als Menü: ä la c. essen; ich bestelle lieber ä la c. k la hausae [alahois; frz.. aus tä la u. hausse. tHausse] (Börsenw.): im Hinblick auf (wahrscheinlich) steigende Kurse (Ggs.: ä la baisse): ä la h. spekulieren, kaufen. k la longue (ala'l<5:g; frz.. aus tä la u. longue = Dauer, zu lat. longus = lang]: au) die Dauer: auf längere Zeit /hin!. k lamodelala'mod; frz.. aus tä la u. mode. t Mode] (veraltet): der Mode entsprechend, nach der neuesten Mode: er ist ganz ä la m. gekleidet, dazu: Alamodeliteratur [ala'mo:- da...]. die; - <o. PL) (Literaturw.): von ausländischen, bes. frz. Vorbildern abhängige Uterarische Richtung in Deutschland im frühen 17. Jh.: Alamodezeit. die; - <o. PL). Aland l'arlant]. der; -s. -e (mhd., ahd. alant]: ein in den Gewässern des nördlichen Europas und Asiens und in der östlichen Ostsee beheimateter Karpfenfisch, der sehr viele Gräten hat. Alant [alant]. der; -s, -e [mhd.. ahd. alant] (Bot.): Vertreter einer Gattung der Korbblütler, am bekanntesten davon der Echte Alant (Helenenkraut), eine bes. an Gräben und auf feuchten Wiesen wachsende Pflanze mit gelben Blüten, die als Heilpflanze dient: <Zus.:> Atyitkampfer, der. Atyitöl, das <o. PI.): aus der Wurzel des Alants gewonnenes Öl (volksmedizinisch bei Magen- u. Lungenleiden sowie als Gallen- u. Wurmmitel verwendet). Alarm [a'larm]. der; -[eis. -e [ital. allarme, zusgez. aus: airarme! = zu den Waffen!, zu lat. arma = Waffen]: 1. Notsignal: Warnung bei Gefahr: A.!; A. auslösen, geben; er hat den Alarm gehört; Ü Eine leichte Tuberkulose, die nicht zum A. nötigte (zur Beunruhigung. Aufregung: Frisch. Stiller 105); * Minder A. {versehentlich ausgelöster, falscher A.: grundlose Aufregung): Alarm schlagen (alarmieren; die löffenti] Aufmerksamkeit auf etw. Bedroh- liches. Gefahrliches lenken: laut Hilfe anfordern). 2. Alarmzustand; länger andauerndes Alarmiertsein: der A. dauerte mehrere Stunden; es ist. herrscht A. (Fliegeralarm). alfnn-, Alfim-: ^anläge, die; -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einsatzfähig: auf Abruf stehend: ein stets -er Löschzug; man war. hielt sich a.; -bereitsdiaft. die <o. PL): in A. stehen, sein; die Polizei hielt sich in höchster A.; -fall, der: im Alarmfallfe]; Mieber, der: Gerät, das /selbständig] Alarm auslöst; MÖocke, die; -Jclingel. die; MPÖtett. das (Schweiz.): Überfallkommando; -Reaktion, die (Med.): automatisches Einsetzen bestimmter organischer Reaktionen zur Abwehr von Krankheits- u. anderen Einflüssen: die -en des Körpers; -ruf, der: aufrüttelnde Worte. Notschrei: ..Wir werden Jetzt nicht mehr länger zusehen, wie Frauen und Kinder ... gemordet werden"... Dieser A. geht auf die Bluttaten Geisteskranker zurück (Welt 8. 8. 1964. Geistige Welt 1); -schaKer, der: Schalthebel, der /automatisch! Alarm auslösen kann; ^Schaltung, die: 'elektronisch gesteuertes/ Schaltsystem zum Anzeigen von Gefahr; schrei, der: svw. t Miif: -Schreiber (Med.): Gerät, das die Meßwerte eines Patienten im kritischen Zustand aufzeichnet: A. bei Herzfrequenzalarm; -Signal, das: a) akustisches od. optisches Zeichen, mit dem eine Gefahr angezeigt wird; b) (selten) Instrument, mit dem eine Gefahr angezeigt wird; -Steuerung, die: elektronischer Mechanismus, durch den beim Erreichen bestimmter Meßwerte Alarm ausgelöst wird; -stufe, die: bestimmter Grad der Alarmbereitschaft, des Alarmiertseins bei Gefahr: A. 3; -Übung, die: Probe für den Ernstfall; -verursachend <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: den Grund für eine Warnung gebend: -e Faktoren; -Vorrichtung, die; -zeichen, das: Signal zur Warnung: das A. geben; -zustand, der: Zustand des Vorbereitetseins auf eine möglicherweise gleich auftretende Gefahr: die Polizei war. befand sich im (in) A.; eine Stadt in [den] A. versetzen. alarmieren [alarmhren] <sw. V.; hat) [frz. alarmer. zu: alar- me = Waffenruf < ital. allarme, t Alarm]: 1. (eine Hilfsorganisation) zum Einsatz, zu Hilfe rufen: die Feuerwehr. Polizei a.; die Bergwacht wurde alarmiert. 2. aufschrecken, beunruhigen, warnen: das nächtliche Klingeln alarmierte alle; diese Ereignisse sollten jeden Demokraten a.; -de Nachrichten; ein -der (aufrüttelnder) Appell; der Leistungsabfall ist alarmierend; nichts Alarmierendes; <Abl.:> Aiarmkrung. die; -. -en: das Alarmieren. k la suite [ala'sqit; frz.. aus tä la u. suite. tSuite] (Milit. bist.): im Gefolge : von): er war als Major ä la s. des 10. Regiments gestellt. Alaun [al^in]. der; -s. -e [mhd. alün < lat. alümen]: a) (Chemie) ein Schwefeldoppelsalz; b) (Med.. Technik) blutstillendes Mittel; Beiz-. Färbemittel: das zieht zusammen wie A. alttJK Alaun-: -erde, die: schwefelhaltiger Ton; -ftxierbad, das (Fot.): Fixierbad zum Härten der fotografischen Schicht; -gerbung, die: Gerbverfahren mit alaunhaltigen Mitteln; -haltig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -schiefer, der; -stein, der: Alaun (in Kristallform) zum Blutstillen. alaunig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. talaunhaltig; alau- nisieren [aUuini'zhrcn] <sw. V.; hat): mit Alaun behandeln; <Abl.:> Abunfekna«, die; -. -en: Behandlung mit Alaun. A-Laut fail^yt]. der; -[e]s. -e: Klang des' Vokales] a: das Aussprachewörterbuch verzeichnet 7 verschiedene A- Laute. Alb [alp]. der; -[e]s. -en (meist PI.) [mhd.. ahd. alb. alp]: unterirdischer Naturgeist in der germ. Mythologie: die -en waren Meister der Schmiedekunst: vgl. 2Albe u. 'Alp. •Alba ['alba], die; -. Alben: vgl. 'Albe; 2Alba [-]. die; -. -s [aprovenz. alba, eigtl. = Morgenröte < vlat. *alba. subst. Fem. Sg. von lat. albus = weiß, hell]: Tagelied der provenza- lischen Troubadourlyrik. Albatros ['albatral. der; -.-se [niederl. albatros < angloind.. engl, albatross (unter Einfluß von lat. albus = weiß, wegen des weißen Gefieders) < span. alcatraz. port. alcadroz, zu span. alcaduz = Brunnenrohr < arab. al-qädüs = Schöpfkrug < griech. kädos < hebr. kad = Eimer (nach der Gestalt des Schnabels)]: 1. Vertreter einer Familie von auf den Meeren der südl. Halbkugel beheimateten Sturmvögeln. 2. (Golf) das Erreichen eines Lochs mit drei Schlägen weniger als festgesetzt. Albdnick: falsch für t Alpdruck. 'Albe ['alba], die; -. -n /vgl. 'Alba/ [mhd. albe. ahd. alba < kirchenlat. alba, subst. Fem. Sg. von lat. albus = weiß]: weißes liturg. UnterJgewand katholischer u. anglikanischer Geistlicher: Weil ich wieder ... die A. gebügelt ...hatte (Grass, Katz 96). 2Albe [-]. der: -n. -n: svw. t Alb. Albedo[arbe:do],die;-Oat.albedo = weiße Farbe] (Physik): Rückstrahlungsvermögen von nicht selbstleuchtenden u. nicht spiegelnden Flächen. Alben f'albn]: PI. von tAlb.. 'Alba. 'Albe, 2Albe. Album. Alberei [albo'r^j], die; -. -en: albernes Benehmen; kindischer Spaß: vor lauter A. kamen wir zu keiner vernünftigen Arbeit; laß doch diese -en!; 'albern [alben] <sw. V.; hat): kindisch lachen, kichern; sich töricht benehmen. Dummheiten machen: ich albere gern ein bißchen; ihr habt die ganze Zeit bloß gealbert; Die Volkspolizisten und die Mädchen albern miteinander (Koeppen. Rußland 81); ... daß die Trauer Über die Niederlage nur kurz war. Schon auf der Rückfahrt alberte Jungstar Martin Hoflmann wieder (MM 28. 6. 1974. 9); 'albern [-] <Adj.) [mhd. alwaere; ahd. alawäri = freundlich, wohlwollend, aus: ala = ganz, all u. *yäri- = freundlich, gütig, also eigtl. = ganz freundlich] (abwertend): a) einfaltig, töricht kindisch: -es Benehmen, -e Witze; diese Mädchen sind -e Gänse; sei nicht so a.!; du hast dich a. benommen, aufgeführt; ich finde 100
Algrafie alle großen Worte a. (Kirst, 08/15. 212); b) (ugs.) klein, wertlos, unbedeutend: wegen dieser -en Fünf ist er sitzengeblieben!; <Abl.:> Albernheit, die; -. -en: kindisches Benehmen. AMnhmus [albi'nismus], der; -: erbliches Fehlen von Farbstoffen in Haupt, Haaren u. Augen; Albino [al'bhno]. der; -s, -s [span. albino. zu: albo = weiß < lat. albus]: a) Mensch od. Tier mit fehlender Farbstoffbildung: dieser Hase ist ein A.; b) Bluten blatte Samenkorn o.a. mit fehlender Farbstoffbildung; <Abl.:> albinotisch [albl'no:tiJ] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Körperfarbstoffe: die -e Anlage wird meist rezessiv vererbt. Afctraum: falsch für t Alptraum. Album ['album]. das; -s. Alben u. (ugs. auch:) Albums Dat. album = weiße Tafel Air Aufzeichnungen, öffentliche Liste. Verzeichnis, zu: albus = weiß]: l.a) eine Art Buch mit stärkeren Seiten, Blättern, auf die Fotografien, Briefmarken, Postkarten u. a. zum Aufbewahren geklebt o. ä. werden: ich muß meine Bilder noch ins A. kleben; b) kurz für f Plattenalbum. 2. im allgemeinen zwei zusammengehörige Ixmgspielplatten in zwei zusammenhängenden Hüllen: das A. enthält die Sinfonien von Brahms; die Gruppe hat ein neues A. auf den Markt gebracht. fluni-, Album-: -blatt, das: Seite aus einem Album (1); -reif <Adj.; Steig, ungebr.): wert, in einem Album (1) niedergeschrieben, aufgehoben zu werden; ^vers, der: für ein Poe- siealbum geeigneter Vers. Albumen [aTburman], das; -s [lat. albümen] (Biol.): das Weiße des VogelJeies (im Ggs. zum Eigelb), Eiklar; Albunki [albu'mkn], das; -s, -e: a) <meist Plur.) (Biol.) wichtiger tierischer Eiweißkörper: -e sind besonders in Eiem, in der Milch und im Blutserum enthalten; b) (Technik) ein Klebstoff; albuminfe [...mi'ncr.s] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): eiweißhaltig; Albus ['albus] der; -, -se [mhd. albus < mlat. albus < lat. albus = weiß] (hist.): Weißpfennig. alclhch [al'tje:!!]: talkäisch. Alchemie [akje'mi.) usw.: vgl. Alchimie usw. Alchen ['e:l9an], das; -s, -: 1. kleiner Aal. 2. (Zool.) winziger Fadenwurm, Aaltierchen. Alchimie [algi'mi:. bayr. u. österr.: alki'mi:]. die; - [frz. alchimie < span. alquimia < arab. al-kimiyä' = Chemie] (hist.): mittelalterlich, mystisch u. symbolisch verbrämte Chemie; Schwarze Kunst, Goldmacherei; Ü Die Idee vom konventionellen Krieg in Europa ist militärische A. (Don hofT. Ära 60); <Abl.:> Alchimist [...'mist), der; -en, -en [mlat. alchimista]: jmd., der sich mit Alchimie befaßt; Schwarzkünstler, Goldmacher; <Zus.:> AldifaifstenUiche, die: Arbeitsstätte, Laboratorium eines Alchimisten: Dort dampft und zischt es wie in einer neuzeitlichen A. (Welt 14. 7. 1962. Die Frau); akhknjstisch <AdJ.; o. Steig.): die Alchimie betreffend; Zauber-: -e Künste. akyonbdi [al't$yo:niJl: Talkyonisch. Aldehyd [alde'hy:t], der; -s. -e [1835 geb. von dem dt. Chemiker Justus von Liebig aus: Alcoholus dehydrogenätus = Alkohol, dem Wasserstoff entzogen wurde] (Chemie): eine organische Verbindung, entstanden aus Alkoholen, denen Wasserstoff entzogen wurde; <Zus.:> Aldehydharz, das: Kunstharz, u. a. für Lacke u. Polituren verwendet. AJderman [^Ideman] der; -s, ...men [...mdn; engl, alderman < aengl. (e)aldorman, aus: (e)aldor = Familienoberhaupt u. man = Mann]: Vorsteher, Ratsherr, Stadtrat in angel- sachs. Ländern. afca iactaest [a:lea jakta est; lat. = der Würfel ist geworfen (TWürfel; angeblich Ausspruch Caesars, als er 49 v.Chr. durch Überschreiten des Rubikons den Bürgerkrieg entfesselte)]: die Entscheidung ist gefallen, es ist entschieden; Aleatorik [alea'to:nk]. die; - [zu lat. aleätor = Würfel-. Glücksspieler] (Musik): neuer Kompositionsstil, bei dem an vielen Stellen der Augenblicksgestaltung des od. der Interpreten freier Spielraum gelassen wird, so daß die Klanggestidt bei jeder Aufführung etwas anders ist; aleatorisch < Adj.; o. Steig.) [lat. äleätörius = zum Würfelspieler gehörend]: vom Zufall abhängig, auf Zufall beruhend, dem Zufall überlassen: -e Dichtung ( vom Dadaismus ausgehende literarische Richtung); -es Rechtsgeschäft (Jur.; z. B. bei Spiel u. Wette); -e Verträge (Jur.; [VersicherungsJvertrage, bei denen der Eintritt des Versicherungsfalles vom Zufall abhängig ist). Akppokiefer [a'lepo -; nach der syrischen Stadt Aleppo]. die; -. -n: Vertreter einer harzreichen Kiefernart des Mittelmeerraumes. alert [a'lertl <AdJ.; -er. -este) [frz. alerte, zusgez. aus: ä Perte < ital. all'erta = auf die (An)höhe!, zu ergere = aufrichten < lat. engere]: a) munter, lebhaft, flink: ein -es Mädchen; b) aufgeweckt, gesund: ein -es Kerlchen; er ist wieder ganz a. Aleuron [a'byran]. das; -s kriech, äleuron = Weizenmehl] (Biol.): Eiweiß, das meist in Form von festen Körnern in Pflanzen, bes. Samen vorkommt und als Energiereserve dient. Alexander Lucas [aleksandn 'lu.kas]. die; - -. - - [nach dem frz. Obstzüchter Alexander Lucas (19. Jh.)]: eine Birnensorte. Alexandriner [alEksan'drkne]. der; -s. - [für alexandrinischer Vers, nach frz. vers Alexandrin = Vers des Alexanderromans (von 1180)] (Verslehre): sechshebiger Reimvers mit 12 oder 13 Silben; Alexandrit [...'dri:t. auch: ...'drit]. der; -s. -e [nach dem russ. Zaren Alexander II. (1818-1881)]: ein seltener, sehr harter Edelstein. Alexin [ak'ksl.n]. das; -s. -e (meist PI.) [zu griech. alexein = abwehren] (Med.): im Blutserum enthaltener, eiweißartiger Abwehrstoff gegen Bakterien. alfanzen [al'fantjn] <sw. V.; hat) [zu mhd. alevanz = Narretei. Schwindel, öewinn < ital. all'avanzo = zum Vorteil, zu: avanzare = übertreffen < vlat. *abantiäre. zu lat. abante = vorweg] (veraltet): 1. Possen reißen; närrisch sein. 2. schwindeln; Alfanzerei [alfan^'r^il, die; -, -en <meist PI.) (veraltet): 1. Possenreißerei; Narrheit. 2. Schwindel, fleichter/ Betrug: Aber ein tüchtiges Weib war sie doch gewesen .... ohne Faxen und -en und eingebildete Herzbeschwerden (Fussenegger, Haus 12). AHenid [alfe'nht. auch: ...it]. das; -s [frz. alfönide, nach dem frz. Chemiker Halfen (19. Jh.)]: Neusilberlegierung aus 60% Kupfer, 30% Zink u. 10% Nickel. al fhe [aTftrna; ital., aus tal u. ftne < lat. finis = Ende] (Musik): bis zum Schluß (als erläuternde Bemerkung. Aus- ftihrungshinweis im Notentext): da capo al flne. al fresco [al 'firskoj: f a fresco. Alge ['alga], die; -. -n [lat. alga = Seegras. Seetang]: Vertreter einer artenreichen, niederen blütenlosen Wasserpflanze. Algebra [algebra, österr.: al'ge:bra], die; -, ...bren [durch roman. Vermittlung < arab. al-iabr, eigtl. = die Einrenkung (gebrochener Teile)] (Math.): a) Lehre von den Gleichungen; Theorie der Verknüpfungen math. Strukturen; b) algebraische Struktur; <Abl.:> Algebraiker [alge'bra.ik*]. der; -s, -: jmd., der berufsmäßig Algebra (a) betreibt od. sich um die Algebra (a) verdient gemacht hat; algebraisch [...ij] <Adj.; o. Steig.): die Algebra betreffend: -e Struktur (eine Menge von Elementen mit den zwischen ihnen definierten Verknüpfungen); die Gesetze der Logik werden heute oft a. dargestellt; Algefaraioknmg die; -. -en: Darstellung einer urspr. nicht algebraischen Theorie durch Ausdrucksmittel der Algebra. «Igen-, i^lgen-: -Ähnlich <Adj.; o. Steig.): svw. t-artig; -artig <AdJ.; o. Steig.): a) mit den Algen verwandt; b) wie Algen aussehend; -künde, die: Wissenschaft von den Algen, Algologie, dazu: -kundlich <Adj.; o. Steig.): die Algenkunde betreffend, algo logisch; -püz, der: niederer, algenähnlicher Pilz. ALGOL ['algsll. das; -[s] ßCunstw. aus engl, algorithmic language] (Datenverarb.): international vereinbarte Formelsprache; Programmiersprache. Algologe [algo'lo:g3]. der; -n. -n [Möge]: Algenforscher, Algologie [...lo'gi:]. die; - [Mogie]: Algenkunde; algolQgfech <AdJ.; o. Steig.): algenkundlich. algonkisch [aTgankiJ] <AdJ.; o. Steig.): dem Algonkium angehörend; das Algonkium betreffend: in der Geologie spricht man von einem -en Umbruch; Algonkhan [...kium], das; -s [nach dem Land der Algonkin] (Geol.): früher erdgeschichtlicher Abschnitt; Teil des t Präkambriums. Algorithmus [algo'ritmus]. der; -. ...men [...man; (in Anlehnung an griech. arithmös = Zahl) < mhd. algorismus < mlat. algorismus < arab. al-bwarizmiy = derausChwa- rism Stammende (Beiname des pers.-arab. Mathematikers Mul)ammad Ibn Müsä Al-Bwarizmiy, gest. nach 846)] (Math.. Datenverarb.): Verfahren zur schrittweisen Umformung von Zeichenreihen; Rechenvorgang nach einem bestimmten [sich wiederholenden] Schema; atgorfthmiadi <AdJ.; o. Steig): einem methodischen Rechenverfahren folgend; formalisiert. Algraphie, (eindeutschend auch:) Algrafle [algra'fl:]. die; 101
Alhidade -, -n [...i:an; Kunstw. aus: Aluminium u. -graphie]: 1. <o. PL) ein Flachdruckverfahren. 2. nach diesem Druckverfahren hergestelltes Kunstblatt. AMdade[alhi'da:dd].die;-,-n[arab. al'kjada = bewegliches Lineal am Astrolabium] (Technik): Ablesevorrichtung an Theodoliten, Winkelmessern u. dgl. alias ['a:lias] <Adv.> Hat. alias] (Polizeisprache, sonst auch iron.): anders...; sonst...; eigentlich...; oft auch... genannt: der beschuldigte Mfcyer a. Müller a. Schulze; die Lupinenstraße a. Gutemannstraße heißt im Volksmund immer noch die ..Neunzehnt" (MM 6. 5. 68. 4). Alibi ['a:libi]. das; -s. -s [lat. alibl = anderswo]: a) (Jur.) [Nachweis der] Abwesenheit vom Tatort zur Tatzeit; Aufenthalt snachweis] „anderswo*' als Unschuldsbeweis: ein lückenloses A. haben; ein hieb- u. stichfestes A. beibringen, nachweisen: sie verschaffte ihm ein glaubhaftes A.; für die Tatzeit besitzt er kein A.; b) Ausrede. Entschuldigung. Beschönigung; Rechtfertigung: ein moralisches A. ftlr sein Amüsement finden; War denn die korrekte Erfüllung seiner Pflicht nicht das beste A. vor seinem eigenen Gewissen? (Apitz. Wölfe 81). AHM-: -beweis, der: Unschuldsbeweis auf Grund eines Alibis (a); -frau, die: Frau, der der Mann eine höhere Position eingeräumt hat. um nicht in den Verdacht zu geraten. Gegner der Frauenemanzipation zu sein; -Auktion* die: jmdm.. einer Sache zugeteilte Funktion, die nur den Zweck hat. einen Mißstand zu verschleiern. AUgnemcnt (almja'mä:], das; -s. -s [frz. alignement. zu: ali- gner, talignieren] (Straßenbau. Eisenb): das Abstecken einer/ Richtlinie; Leitlinie; Ü ein A. der Währungen; all- gnicren [alm'jLran] <sw. V.; hat) [frz. aligner, zu: ligne = Linie < lat. Ilnea]: mit einer Richtschnur versehen* abmessen, abstecken. alimentär [alimen'te:?] <AdJ.; o. Steig.) [lat. alimentäres]: die Ernährung betreffend; Nahrungs-; Alimentation [...ta- 't$io:n].die; -. -en [mlat. alimentatio. zu: alimentäre, fall- mentieren]: Unterstützung; Versorgung; [öffentliche] Unterhaltszahlung: finanzielle A.; <Zus.:> alimentationspflichtig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): zur Zahlung von]Alimenten verpflichtet, unterhaltspflichtig; Alimente [ali'mentd] <P1.) [lat. alimenta. Nom. PI. von: alimentum * Nahrungsmittel)]: regelmäßig zu zahlender Unterhaltsbeitrag. Aufwendungen für den Lebensunterhalt, bes. für ein nichteheliches Kind: A. zahlen; einen Mann auf A. verklagen; und es würde einen Prozeß mit Leo geben wegen der A. für Wilma (Böll. Haus 39). <Zus.:) Alknpiteitftlage. die: ge- richti Klage auf Zahlung von Alimenten; aümentienn [ahmen'thran] <sw. V.; hat) (mlat. alimentäre, zu lat. alimentum. t Alimente]: mit Geldmitteln unterstützen, unterhalten; jmdm. Lebensunterhalt gewähren; <Abl.:> Alimentfe- nng, die; -. -en. Alinea [a'li:nea]. das; -s. -s [aus lat. ä = von u. Ilnea = Linie] (Druckw. veraltet): neue [mit Einzug beginnende] Zeile; Absatzbeginn; Abk.: AI.; <AbI.:> alineferen [ali- ne'ixan] <sw. V.; hat): absetzen, abtrennen. aliphatisch [all'fa:tij; zu griech. äleiphar (Gen.: alefphatos) = Salböl. Fett] nur in der Fügung -e Verbindungen (Chemie; organische Verbindungen mit offenen Kohlenstoffketten in der Strukturformel). aliquant [ali'kvant] <AdJ.; o. Steig.) (lat. aliquantus = ziemlich (groß), beträchtlich] (Math.): mit Rest teilend: fünf ist ein -er Teil von zwölf. aliquot [alikvot] <AdJ.; o. Steig.) Dat. aliquot = einige] (Math.): ohne Rest teilend: eine Saite schwingt auch in ihren -en Teilen (1/2. 1/3. 1/4 ... der Saitenlänge); <AbI.:> Aliquote (ali'kvo:td]. die; -. -n: 1. (Math.) Zahl, die eine andere ohne Rest in gleiche Teile teilt; Teder. 2. (Musik) a) (meist PI.) in einem ganzzahligen Schwingungsverhältnis zum Grundton stehender, mitklingender Ober ton; b) Orgelregister. Aliquot stimme. AliquQt- (Musik): -flügel, der: Flügel mit über den Anschlagsaiten angebrachten Aliquotsaiten, die den Klang aufhellen sollen; -saite. die: zur Verstärkung eines Obertones frei mitschwingende Saite bei verschiedenen I Streich]Instrumenten; -stimme, die: Register der Orgel, das zu den Grundstimmen als selbständige Realisierung von Ober tönen (Aliquoten) hinzutritt; ^ton. der <meist PI.): svw. TAliquote (2a). Alk [alkj, der; -[e]s. -en [(a)nord. älka]: Vertreter einer Familie von [arktisdien] Seevögeln. Alkahest [alka'hest], der od. das; -[e]s [mlat. alchahest. vielleicht geb. von Paracelsus]: (in alchimist. Schriften) eine angeblich alle Stoffe lösende Flüssigkeit. alkäisch [al'k£:ij] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. Alcaicus < griech. Alkaflcös (nach dem griech. Lyriker Alkaios]: ein bestimmtes antikes Odenmaß betreffend: -e Strophe ( vier zeitige Odenstrophe). AlkaMe[al'kaldd].der; -n. -n [span. alcalde < arab. al-qädi = der Richter (vgl. Kadi)]: [StrafJrichter. Bürgermeister in Spanien. Alkali [al'ka:li. auch: 'alkali]. das; -s. -en (meist PI.) [al'ka:- lpn; frz. alcali < span. älcali < arab. al-qaliy = die Pottasche, das Aschensalz] (Chemie): a) /ätzende] Verbindung eines Alkalimetalls mit einer Hydroxylgruppe; b) Kar- bonat eines Alkalimetalls. alkali-, Alkali-: -blau, das: leuchtend blauer Farbstoff (für Druck- u. Papierfarben): ~frel <AdJ.; o. Steig.) (Wer- bespr.): ohne Seifenrückstand: ein -es Waschmittel; ^16- ane, die (Chemie): Lauge; -metall, das (Chemie): eines der sehr reaktionsfähigen Metalle aus der ersten Hauptgruppe des Periodensystems (z.B. Lithium. Natrium. Kalium): -salz, das: Salz eines Alkalimetalls; -zelle, die (Fot.. Film. Fernsehen): Fotozelle; fotoelektr. Umwandlungs- und Steuerorgan. Alkalimetrie [alkalime'tri:] die; - [T -metrie] (Chemie): Meßverfahren zur Bestimmung des Laugengehalts einer Flüssigkeit; altalbch [al'ka:Uf] <Adj.; o. Steig.) [zu tAlkali] (Chemie): basisch; laugenhaft; Laugenwirkung zeigend: eine -e Reaktion; die Lösung ist a.; a. reagieren; alkalisieren [alkali'zi:ran] <sw. V.; hat) (Chemie): (eine Flüssigkeit) alkalisch machen: AlkalHit [alkali't£:t]. die; -: Gehalt einer Lösung an alkalischen Stoffen; Alkaloid [alkalo'ht]. das; -[e]s, -e (Chemie): eine der basischen, hauptsächlich in Pflanzen vorkommenden Stickstoffverbindungen. Alkanna [al'kana]. die; - [span. alcana < arab. al-binnä' = das Hennapulver] (Bot.): Gattung der Rauhblattgewächse, deren bekanntester Vertreter die Schminkwurz ist. Alkazar [al'ka.zar. auch: alka't$a:g. al'ka:t$ar], der; -s. -e [span. alcäzar < arab. al-qasr = das Schloß, die Burg]: Burg. Schloß. Palast in Spanien. Alkohol ['alkoho:l. auch: —'-]. der; -sv -e [2 a: zunächst mit der eigtl. Bed. ..feines, trockenes Pulver4' < span. alcohol < arab. al-kul}l = Antimon, daraus bereitete Salbe zum Schwarzfärben der Augenlider; zuerst bei Paracelsus auf die feine Stofflichkeit u. hohe Flüchtigkeit des Alkohols bezogen]: 1. (Chemie) eine organische Verbindung mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen: primärer A.; mehrwertiger A.; in der Natur kommen -e fast durchweg als Bestandteil von Fetten, ätherischen Ölen od. Wachsen vor. 2. a) <o. PI.) brennbare, brennend schmeckende, desinfizierende Flüssigkeit; Bestandteil alkoholischer Getränke; Äthylalkohol. Weingeist. Spiritus: eine Flasche mit reinem A.; A. destillieren; eine Wunde mit A. betupfen; Weinbrand enthält mindestens 38% A.; b) <P1. selten) Weingeist enthaltendes Getränk; geistiges Getränk: viel, wenig, keinen A. trinken; den A. nicht vertragen; keinen Tropfen A. im Haus haben; A. meiden; er ist dem A. verfallen; Gutmütig klopfte er ihr den Rücken, als sie von dem scharfen A. husten mußte (Bernstorflf. Leute 20); A. löst die Zunge (macht redselig); *etw. in A. ertrinken (beim Genuß von Alkohol zu vergessen suchen); imdn. inter A. setzen (ugs.; betrunken machen); unter A. stehen (berauscht, betrunken sein). alkohol-, Alkohol-: ^arm <AdJ.): (von Getränken) wenig Alkohol enthaltend: ein -es Getränk; -ausschank, der; -eta- fluB, der <o. PI.): die sich nach dem Genuß von Alkohol zeigenden Auswirkungen auf das Handeln u. Benehmen des Betreffenden: unter A.; -Einwirkung, die <o. PL): svw. -einfloß; -fahne, die <o. PI.) (ugs.): unangenehmer Geruch des Atems, des Mundes nach Alkohol, ausgeatmeter Alkoholdunst; ^fest <Adj.; nicht adv.): trinkfest; nicht so schnell die Wirkung des Alkohols erkennen lassend, dazu: ^Festigkeit, die; -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) ohne Alkoholgehalt; b) ohne Alkoholausschank: ein -es Gasthaus; -geg- ner. der; -gehalt, der: Anteil des Alkohols in einer Flüssigkeit; -genuß.der <o. PL): das Trinken von Alkohol; -haltte <Adj.;nichtadv.):/</fcöÄo/^/i/W^/tt/.-konBuni.der<o.PL): das Trinken von alkoholischen Getränken in größeren Mengen; -kfelich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Chemie): in Alkohol (2 a) auflösbar; -mißbrauch, den -nachweis, der: Feststellung des Alkoholgehaltes im Blut; -pege), der (ugs.): 102
alla prima svw. T-spiegel: das Ansteigen des Alkoholpegels bei den Kneipenbesuchern (Hörzu 16, 1973. 173); -reich <Adj.>: -e Getränke; ""Schmuggler, der: jmd., der Alkohol schmuggelt; -Spiegel, der: Stärke der Konzentration von Alkohol im Blut: sein A. betrug 1,5 Promille; -süchtig <Adj.; nicht adv.>: von einer krankhaften Sucht nach Alkohol befallen. dazu -süchtige, der u. die; -Sünder, der (ugs.): jmd.. der als Autofahrer gegen die Bestimmungen über den Genuß von Alkohol im Hinblick auf das Autofahren verstößt; -verband, der (Med.): in Alkohol getränkter Verband gegen Schwellungen; -verbot, das: a) Verbot, Alkohol zu trinken; b) staatl. Verbot, das die Herstellung und den Vertrieb von Alkohol untersagt; -Vergiftung, die (Med.): durch über- mäßigen Alkoholgenuß verursachter krankhafter Zustand. Alkoholika [alkoho:lika] <P1.>: alkoholische Getränke. Spirituosen; Alkoholiker, der; -s. -: Gewohnheitstrinker; alkoholisch <Adj.; o. Steig.): 1. <nur attr.) a) Alkohol enthaltend: -e Getränke; b) Alkoholika betreffend; mit Bezug auf Alkoholika: -e Exzesse; c) vom Alkoholismus geprägt: Man müßte an dieses Problem nun mittels systematischer Untersuchung der Söhne -er Väter herangehen (Studium 5. 1966, 292). 2. (Chemie) Alkohol (1.2 a) betreffend, zur Bildung von Alkoholen führend: -e Gärung; etw. a. vergären; Rückstände a. extrahieren; alkoholisieren [alkoholi'zhrcn] <sw. V.; hat): 1. mit Alkohol versetzen: Wein a.; alkoholisierte Früchte aus dem Rumtopf. 2. (scherzh.) betrunken machen; jmdm. reichlich Alkohol vorsetzen; <2. Part.:) alkoholisiert: unter Alkoholeinfluß stehend, betrunken: der offenkundig < Fahrer; Am nächsten Morgen kam der Ehemann sich entschuldigen Air sein -es Benehmen (Johnson. Ansichten 94); er war stark a.; sich a. ans Steuer setzen; Alkoholismus (alkoholismuslder; -: a) Trunksucht; fortgesetzter Alkoholmißbrauch: Verein zur Bekämpfung des A.; b) (Med.) Schäden des Alkoholmißbrauchs; chronische Alkoholvergiftung; Altohokmeter [alkoholo...]. das; -s. - [t Mneter]: Gerät zur Messung des Alkoholgehalts in Alkohol-Wasser-Gemischen durch Bestimmung des spezifischen Gewichts. Alkoven [al'ko.vn. auch: * 1. der; -s. - [frz. alcöve < span. alcoba = Schlafgemach < arab. al-qubba = Kuppeil: Bettnische; kleiner, abgetrennter Nebenraum ohne Fenster. Alkyl [al'ky:l]. das; -s. -e [Kunstw. aus tAlkohol u. Suffix -yl] (Chemie): einwertiger Kohlenwasser Stoffrest, dessen Verbindung z. B. mit einer Hydroxylgruppe einfache Alkohole liefert; Alkybtion [alkyla't$io:n], die; - -en: das Alkylie- ren; Alkylgruppe, die (Chemie): einwertiger Kohlenwasserstoffrest; alkylieren [alky'lLrcn] <sw. V., hat) (Chemie): eine Alkylgruppe in eine Verbindung einführen; <Abl.:> Al- kylkrung, die; -. -en. alkyonisch [al'kyo:niJ] <Adj.) [zu giiech. alkyöneiai (heme- rai) = Wintertage, in denen der Eisvogel (giiech. alky6n) sein Nest baut u. das Meer ruhig ist, dann: ungestörte Ruhe] fast nur in der Fügung -e Tage (geh.; Tage der Ruhe lauf dem Meer]). 'all [al] (Indefinitpron. u. unbest. Zahlw.) [mhd.. ahd. al]: 1. aller, alle, alles; <unf1ekt.:) all <Sg.): a) auf etw. in seiner Gesamtheit, in seinem ganzen Umfang, seiner ganzen Größe od. Stärke bezogen: ganz, gesamt: <attr.:> aller gesunde Fortschritt; alle Freude; alles Glück dieser Erde; alles übrige; allen Ernstes; die Wurzel allen (veraltet: alles) Übels; er hat alles Geld/ all sein Geld verloren; bei allem guten (auch: gutem) Willen; in aller Öffentlichkeit; in alle Zukunft; mit allem Nachdruck, aller Kraft; trotz aller Mühe; <für ..ganz44 + Adj.:> in aller Stille (ganz still); in aller Unschuld (ganz unschuldig); aller Wahrscheinlichkeit nach (ganz, sehr wahrscheinlich); mit aller Deutlichkeit (ganz deutlich); <unflekt.:) all diesles]; all das; all das andere; all deine Mühe; all die Zeit; in all seiner Unschuld; Er gebraucht all sein bißchen magere Kraft (Seghers. Transit 375); (alleinstehend:) alles schon einmal dagewesen!; alles in Ordnung; alles dreht sich um ...; alles in mir sträubt sich dagegen; das ist alles; alles für das Kind (Werbeslogan); nach allem, was man hört; trotz allem; das alles; diesles] alles; er hörte sich das alles an; was soll das alles? (mit Trennung vom Demonstrativpron. usw. (meist ugs.):) das geht Sie doch alles nichts an!; • alles In allem (im ganzen gesehen, zusammengenommen): er endete durch Selbstmord, und alles in allem war er ein Genie (Koeppen. Rußland 99); vor allem (hauptsächlich, besonders, in erster Linie): vor allem in Berlin; Vor allem der alte Leonardo ließ an den Aussagen ... kein gutes Haar (Jens. Mann 97); b) stärker vereinzelnd, die Einzelglieder einer Gesamtheit betrachtend: jeder, jedes, jegliches: <attr.:> alle wesentliche Information; Bücher aller Art; die Grenze alles Übersetzens; Jmdm. alles Gute wünschen; gegen alle Erwartung; führend in aller Art von Schmuck; ohne alle Aufforderung; vor aller Unbill behütet; auf alle Weise (in jeder Beziehung); (alleinstehend:) alles braucht seine Zeit; es geht alles vorüber; alles (jedes Ding) hat [seine] zwei Seiten; wir waren in allem (in jeder Beziehung) Antipoden; (alles (unflekt.) + wer, was, wem. wen): wer od. was im einzelnen?: welche Leute, welche Sachen?: wer alles ist denn dagewesen?; wem alles hat er wohl diese Geschichte erzählt!; wen alles hast du eingeladen?; (mit Trennung vom Interrogativpron. (ugs.):) was war dort alles zu sehen ?; was hast du alles im Urlaub unternommen?; R was es [nicht] alles gibt! (Ausruf der Verwunderung); *all[es] und jedes (jegliches ohne Ausnahme); c) alles (Neutr. Sg.): unpers. umschreibend (ugs.): alle Leute hier; jeder Anwesende; jeder einzelne: alles hört auf mein Kommando! alles aussteigen!; Bei uns zu Hause ist alles in Aufregung (Plievier. Stalingrad 184); ..Schläft noch allem, Herr Pinneberg" (mdal.; Fallada. Mann 61). 2. alle; <unflekt.:)all <Pl.):a) sämtliche; die gesamten, vollzähligen: <attr.:> alle Leute; alle schönen (selten, veraltet: schöne) Mädchen; das durchschnittliche Einkommen aller Versicherten; trotz aller Bemühungen; in allen Farben schimmern; all die Jahre über; all die Mühen und Bitternisse; (nachgestellt, nachdrückt.:) Natürlich, diese kleinen Wohltaten alle (Brecht. Mensch 53); (alleinstehend:) wir. ihr. sie alle; diese alle; das Wohl aller (das Gemeinwohl); alle miteinander; b) stärker vereinzelnd: jedelr] /von diesen); jeder, jede, jedes einzelne aus einer bestimmten Anzahl: <attr.:> das übersteigt alle Erwartungen; das Ende aller Hoffnungen; dem Wunsch aller Teilnehmer (jedes einzelnen Teilnehmers) entsprechen; gegen alle solche Überraschungen gewappnet sein (Frankenberg. Fahren 170); daß alle Deutschen, bis auf einen, unzuverlässig seien (Dönhoff. Ära 21); (alleinstehend) alle vier; alle diejenigen, die ...; der Kampf aller gegen alle (jedes einzelnen gegen jeden): (nachgestellt, nachdrückt.:) die Leute können alle nicht mehr (keiner kann mehr). 3. <alle + Zeit- oder Maßangabe im PL. seltener im Sg. [in Verbindung mit einem Zahlbe- grifll) zur Bezeichnung von etwas regelmäßig Wiederkehrendem: im Abstand von...: alle Jahre wieder; der Omnibus fährt alle 12 Minuten; alle halbeln] Stunden /alle halbe Stunde; alle Minute klingelt es; alle fünf Meter; Erna Pokrieflce sagte alle fünf Schluck Bier: ..Nu Jäht inne Haia. Kender, isall Zait" (Grass. Hundejahre 232); <landsch.. bes. md.. im Gen.:) aller vierzehn Tage; aller Augenblicke; Aller sieben Jahre ist die alte Haut abgekratzt (Bieler. Bonifaz 220). ^all [-1 <Adv.) [(m)niederd. al. Akk. Neutr. von: al = jeder, ganz. all. eigtl. = gänzlich, durchaus] (landsch.. bes. nordd.): schon: a. wieder Bratkartoffeln! All [-]. das; -s [für: Universum]: Weltraum. Universum: Gottwerden bedeutet: seine Seele so erweitert haben, daß sie das A. wieder zu umfassen vermag (Hesse. Steppenwolf 29); der Vorstoß ins All. 'alla fala] (Interj.) [frz. allons. tallons] (südwestd.): nun denn, also! (ermunternde Aufforderung): a.. gehn wir; a. tschüs! (freundschaftlicher Abschiedsgruß). Hilla [-; ital. aus a (Ta) u. la = weiblicher Art. < lat. illa = jene] in ital. Fügungen aus der Musik u. Malerei: in der Art von; nach ... Art; auf... Weise, z. B. alla breve. allabendlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) verstärkend für tabendlich: jeden Abend geschehend, stattfindend: der -e Spaziergang; allabends <Adv.) (geh.): jeden Abend. alla breve fala 'bre.va; ital.; aus t^lla u. breve = Doppeltaktnote < gleichbed. mlat. brevis < lat. brevis = kurz] (Musik): beschleunigt (Taktart. bei der nicht nach Vierteln, sondern nach Halben gezählt wird): vier Viertel alla breve; Zeichen: <t: <Zus.:> Alla-fareve-Takt. der. allamarcia['ala martja;ital..aust^lau.marcia.tMarcia] (Musik): nach Art eines Marsches: marschmäßig alla polacca ['ala po'laka; ital.; aus t^Ila u. polacca. t Polac- ca] (Musik): nach Art einer Polonäse. alla prima ['ala 'pri:ma; ital.; aus t^lla u. prima = erste. t prima] (Malerei): Malweise mit einmaligem Auftragen der Farbe. 103
Allasch Allasch [alaj], der; -s. -e [nach dem lettischen Ort Allasch (Allail) bei Riga, wo er zuerst (seit 1823) hergestellt wurde]: ein Kümmellikör. alla tedesca ['ala tedaska; ital.. aus t^lla u. tedesca. Fem. Sg. von: tedesco = deutsch < mlat. teudiscus = zum Volk gehörig, volksgemäß, zu ahd. diot(a) = Volk] (Musik): nach Art eines deutschen Tanzes: im deutschen Stil. alla turca ['ala torka; ital.. aus t^lla u. turca. Fem. Sg. von: turco = türkisch] (Musik): Charakter eines Stückes in der Art der türkischen od. Janitscharenmusik. alla zingarese ['ala t$n)ga're:zd; ital.. aus t^lla u. zingarese = zigeunerhaft, zu zingaro = t Zigeuner] (Musik): nach Zigeunerart. allbekannt <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: allgemein, überall bekannt: ein -es Sprichwort; es ist a.. daß ... allbot[t] ['altot] <Adv.>[ausTall(e) u. TBot(t).eigtl. = sooft das tBot(t) stattfindet; mhd. al bot = jedesmal] (Schweiz, mundartl): alle Augenblicke, häufig. allda <Adv.) (veraltend): ebenda, dort. alldem: t alledem. alldeutsch <Adj.; o. Steig. > (hist.): die polit. Ziele des Alldeutschen Verbandes (1894-1939) betreffend, d.h. nationalistisch im Sinn einer Zusammenfassung aller Deutschsprechenden. «Ildieweil [auch: —'-; I. II: mhd. al(le) die wil(e). TWeile]: I. <Konj.> (veraltet, noch scherzh.) weil: ich kann es dir nicht erklären, a. ich es selbst nicht begriffen habe. II. <Adv.> (geh.. scherzh.) währenddessen, inzwischen: man plauderte darüber und schüttelte die Köpfe - und a. trieb das Leben fort (Maass, GouflS 336). alle ['ab] <Adv.; nur prädikativ) [wohl elliptisch für: alle (verbraucht sein)] (ugs.): a) aufgebraucht, zu Ende gegangen: der Schnaps ist, wird a.; Mit einemmal war der Wald dann a. (zu Ende: Fühmann. Judenauto 138). du kannst die Suppe a. machen; b) abgespannt, erschöpft: ich bin ganza.; *iradn. a. machen: a) (ugs.) moralisch, gesellschaftlich ruinieren: b) (Gaunerspr.) umbringen. «Ilebcndig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (dichter, veraltet): ganz lebendig: erfüllt von Leben. gliedern, ?lldem (nur in Verbindung mit einer Präp.): all diesem: aus. bei. mit. trotz a.; Es macht ihm nichts aus. List? Hohn? Nichts von alledem (Frisch. Gantenbein 303); Oh. ein Künstler zu alledem (Th. Mann, ICnill 306). Allee [a'le:]. die; -. -n [...e.an; frz. allee. eigtl. = Gang, zu aller = gehen < vlat. *äläre < lat. ambuläre]: von hohen Bäumen dicht gesäumte Straße. Park] weg: Sie gingen die endlose A. entlang... unter den schwarzästigen Platanen (Dorpat. Ellenbogenspiele 19). Allesat [ale'ga.U das; -[eis, -e [lat. allegätum, Neutr. Sg. von allegätus, 2. Part, von: allegäre, tallegieren]: Zitat, angeführte Schriftstelle: Allegatkai [alega't$io:n), die; -, -en [lat. allegätio): Anführung: das Zitieren: Allentstrich, der: Strich, als Hinweis auf eine Anlage in einem Brief: allegiercn [ale'gi:ran] <sw. V.; hat) [lat. allegare]: (eine Schriftstelle) anfuhren. AJIesorese [alego're:za], die; -, -n: Textauslegung, bei der hinter dem Wortlaut ein verborgener Sinn gesucht wird: allegorische Deutung: Allegorie [...'ri:], die; -, -n [...i:an; lat. allegoria < griech. allegoria, eigtl. = das Anderssagen] (bild. Kunst. Dichtk.): Darstellung eines abstrakten Begriffs durch ein /personifizierendes] rational faßbares Bild: diese Frauengestalt ist eine A. der Gerechtigkeit; er versuchte seine Idee durch eine A. zu veranschaulichen; AllegorBt [ale'go:nk].die; -: allegorische Darstellungsweise: Technik der] Übertragung in eine Metapher: allegorisch <Adj.; o. Steig.) [lat. allegoricus < griech. allegorikös]: sinnbildlich, gleichnishaft: -e Gestalten; ein -es Deckenbild von Demeni- co Torti; allegorisieren [...gori'zi:ran] <sw. V.; hat) [lat. allegorizäre]: als Allegorie, gleichnishaft darstellen, versinnbildlichen: das -de Erzählen; <AbI.:> Allegorisjenmg, die; -. -en: 1. das Allegorisieren. 2. das Allegorisierte. allegretto [ale'grsto] <Adv.) [ital. allegretto. Vkl. zu T aliegro] (Musik): nicht so schnell wie aliegro. mäßig schnell, mäßig lebhaft: <subst.:> Allegretto [-]. das; -s. -s u. ...tti [...ti]: Musikstück (od. ein Teil davon) mit der Tempobezeichnung allegretto: aliegro [a'le:gro] <Adv.) [ital. aliegro < vlat. ♦alacrus < lat. alacer (Gen.: alacris)] (Musik): schnell. lebhaft: - m^ iu?n tr<?ppo (nicht allzu schnell): Ü Aber mich freut das Leben nicht mehr.44 „Wie das? ... Du bist doch nicht immer so a.4t (Fussenegger. Haus 491); <subst.:> Aliegro [-]. das; -s. -s u. ...gri [...gri]: Musikstück (od. ein Teil davon) mit der Tempobezeichnung aliegro, <Zus.:) ADegroform, die (Sprachw.): durch schnelles Sprechen entstandene Kurzform (z. B. gnä* Frau für gnädige Frau). 'allein [a'lajn]. (ugs. auch [bes. I]:) alleine [a'lajna: mhd. allein(e). aus verstärkendem al (Tall) u. ein(e) = allein, einzig]: I. <AdJ.; o. Steig.; nicht attr.): a) (von einer od. mehreren Personen) ohne die Anwesenheit. Gegenwart eines anderen od. anderer, getrennt von anderen, ohne Gesellschaft, für sich: a. reisen, gehen, fahren; Jmdn. a. lassen; sie wohnt a. in dem großen Haus; hier sind wir [ganz] a. (ungestört): * a. stehen (nicht verheiratet, ohne Familie. Verwandte sein): b) einsam, vereinsamt: sich sehr a. fühlen; ich bin unvorstellbar a.; c) ohne fremde Hilfe. Unterstützung, ohne fremdes Zutun: das habe ich a. gemacht; das Kind kann schon a. stehen, jetzt a. laufen; *von alleinle] (ugs.; von sich aus. aus eigenem Antrieb): das weiß ich von alleinle]; Es (= das Gummiboot) soll sich im Wasser von allein (selbsttätig) aufblasen (Grzimek. Serengeti 27). II. <Adv.) a) (geh.) nur. ausschließlich: er a. ist daran schuld; a. bei ihm liegt die Entscheidung; b) von allem anderen abgesehen, anderes nicht gerechnet, schon (häufig in Verbindung mit ..schon44): [schon] a. der Gedanke /[schon] der Gedanke a./ a. schon der Gedanke ist schrecklich; die Baukosten a. betragen 20 Millionen Mark. ^allein [-] <Konj.) [mhd. alein(e)] (geh.): aber (II 1. b). jedoch, indessen: ich hoffte auf ihn, a. ich wurde bitter enttäuscht; Es gab Ältere, sogar Ärmere genug in der Stadt. A. seit der Gründung dieser Anstalt hatte es ihm keine Ruhe gelassen, er fühlte sich ... (Hesse. Sonne 40). allein-. Allein-: -arbeH, die <o. PL) (Päd.): Beschäftigung des einzelnen Schülers mit einer Aufgabe, die er in Stillarbeit selbständig erledigt, während seine Mitschüler auf andere Weise beschäftigt sind: die A. der Schüler in Landschulen (Buchtitel 1950); ^berechtigung, die: Berechtigung, über etw. allein zu verfügen, etw. allein zu tun usw.: -besitz, der: Besitz, der jmdm. allein gehört: Eigentum, das (jur.): Sache, die eine einzige Person zum Eigentum hat (Ggs.: Miteigentum), dazu: -eigentümer, der (jur.); -erbe, der: Person, die jmdn. allein, ohne Miterben beerbt: Universal-, Gesamterbe (Ggs.: Miterbe); -erbfci, die: w. Form zu t ^erbe; -finanzierung, die: Finanzierung, die durch eine einzige Person. Behörde o. ä. erfolgt: -flieser, der (Flugw.): Person, die einen Alleinflug ausführt: -flug, der (Flugw.): Flug, denjmd. ganz allein unternimmt: -gang* der: a) (bes. Pferdesport. Radsport. Leichtathletik) Wettkampf. Rennen ohne i ernsthaften] Konkurrenten: er unterbot den bestehenden Rekord im A.; b) (im Mannschaftsspiel) Durchbruch eines einzelnen Spielers mit dem Ball od. Puck durch die gegnerische Verteidigung, ohne ihn abzuspielen: zu einem A. starten; c) (Alpinistik) Aufstieg, den ein einzelner ohne die Hilfe anderer durchführt: einem A. nicht gewachsen sein; d) das Handeln. Unternehmen im Vertrauen auf die eigene Kraft unter /bewußtem] Verzicht auf die Hilfe od. Zustimmung anderer: der A. des Ministers; hat die SPD bewußt einen A. angetreten, um sich als die allein aktive Partei in der Wiedervereinigungspolitik herauszustellen? (Spiegel 18. 1966. 38); ein Tier ... ohne Mutter auf A. in einem ihm fremden Bezirk (Tier 12. 1971, 13); ... als er im A. für sexuelle Aufklärung in drei Konstanzer Schulen sorgen wollte (Spiegel 24. 1969. 52); -ganger, der; -s. -: Person, die einen Alleingang unternimmt: -gesdtechafter, der (Jur.): alleiniger Gesellschafter (z. B. einer GmbH); -gültigkeit, die; -handel. der: Handel mit bestimmten Waren, der von einer einzigen Person (Gruppe. Firma. Land) getrieben wird: 1S22 hatten sie den A. nicht nur der Gewürze in Händen (Jacobs. Kaffee 109); -hfindkr, der: jmd.. der den Alleinhandel mit einer Ware hat: -herr, der: alleiniger Herr: wieder A. in seiner Wohnung sein; -hoTsdiaft.die <o. PI.): uneingeschränkte Herrschaft einer einzigen Person. Gruppe. Partei o.a.: Jmdm.. einer Sache die A. streitig machen; die A. anstreben; -herrecher, der [LÜ für: Monarch]: Person, die die Alleinherrschaft innehat: -Inhaber, der (Wirtsch.): alleiniger Inhaber: -kind, das: einziges Kind einer Familie. Einzelkind: -mldchen, das: alleinige Hausangestellte: -recht, das: alleiniges Recht; Monopol; -reisende, der u. die; -fldaild, die <o. PI.): alleinige Schuld; -sein, das: 1. Für sichsein. Beisammensein ohne [störende] Dritte; Ungestörtheit; in ihrem ganzen Wesen war ... eine so fle- 104
allerletzt... hentliche Bitte um A daß ich augenblicklich aufstand (Seghers, Transit 126). 2. Verlassenheit'. Isoliertheit'. Einsamkeit: das A. des Menschen in der Menge; ^seligmachend <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.> (kath. Rel.): einzig zum Heil führend: die -e Kirche; der -e Glaube; Ü die Marxsche Lehre als die -e; ^spid, das: Spiel eines Alleinspielers: Spieler, der: Person, die nicht mit einem od. mehreren Partnern, sondern allein spielt; ^stehend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Ehepartner, unverheiratet, ledig; ohne FamilieInanhangj od. Verwandte; <subst.:> ^stehende, der u. die; -n. -n (Dekl. f Abgeordnete); Stellung, die <o. PI.) (Patentrecht): besonderer Schutz eines bekannten Warenzeichens od. Unternehmens auf Grund seiner Einmaligkeit; -täter, der (jur.): Täter, der ein Delikt allein begangen hat; MUrterhaltcr, der: Unterhaltungskünstler, der sein Programm allein bestreitet; Mflitermftete, die (österr.): Vermietung einer ganzen Wohnung an Untermieter, wobei der Hauptmieter nicht in der Wohnung lebt; möblierte Wohnung; -Verdiener, der: einzige Person einer Familie, die verdient; -verkauf, der <o. PL): Verkauf bestimmter Waren, der ausschließlich von einer einzigen Person (Gruppe. Firma. Land) getätigt wird; -verschulden* das: svw. t-schuld; -Vertreter, der: Händler, der in einem bestimmten Bezirk allein berechtigt ist. Erzeugnisse einer Firma zu verkaufen; -Vertretung, die (Wirtsch.. Politik): Vertretung, die ausschließlich von einer einzigen Person (Gruppe. Firma. Land) übernommen wird, dazu: -vertretungsanspruch, der: Verzicht der Bundesrepublik auf ihren A.. ^Vertretungsrecht, das; -vertrieb, der <o. PL): svw. t^verkauf; Mvort, das (Schweiz.): das alleinige Wort: das A. fuhren; Jmdm. das A. Überlassen. aJleine: tallein; alleinig [al^initf <Adj.; o. Steig.): 1. (nur attr.) einzig, ausschließlich; der -e Vertreter, Erbe. Gegner; das -e Mittel; Wir kennen, mit -er Ausnahme der Begattungsreaktion des Kaninchenrammlers... (Lorenz. Verhalten 351). 2. (nicht adv.) (österr.): svw. talleinstehend: eine -e Dame; ganz a. sein. alld [a'le:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. allelön = einander, gegenseitig]: das Allel betreffend: -e Gene; Allel [-1. das; -s, -e (meist PI.) (Biol.): eines von zwei (od. mehr) Genen homologer Chromosomen, die zwar einander entsprechen, sich aber im Erscheinungsbild des Lebewesens unterschiedlich auswirken. alleJuja! [ale'Iu:Ja] usw.: thalleluja usw. allemal [ab'ma:l] <Adv.): 1. immer, jedesmal: er hat a. versagt; *ein für a. (t 'ein (0. 2. (ugs.) (auch als intensivierende Bejahung auf eine Frage) gewiß, freilich, natürlich: bis morgen schaffen wir das noch a./a. noch. Sie fahren noch den General? A. (Kuby. Sieg 401). Allemande [ab'mä:d(3)], die; -. -n [frz. allemande. eigtl. Fem. Sg. von: allemand = deutsch. Deutscher < lat. Alamannus = Alemanne]: a) alter deutscher Tanz in gemäßigtem Tempo; b) Satz einer Suite. aBenfalls ['abn'fals, auch (bes. b): ' 1 <Adv.): a) höchstens, bestenfalls: es kann a. noch eine Stunde dauern; b) möglicherweise, vielleicht, gegebenenfalls: so kannst du dich a. sehen lassen; fllenfabig: svw. f allfalsig. allenthalben Cabnthalbn] <Adv.) [f...halben] (geh.. veraltend): überall: das Lied ist Jetzt a. zu hören; A. ist man heute auf der Suche nach bequemen Kleidungsstücken (Herrenjournal 2, 1966. 54). Aber wie häßlich sind, zum Beispiel, die Fenster a. (Spiegel 6.1975. 127). flfer-, i^ller-: Verstärkung des Superlativs. z.B. fllerbe- njhmtest..., ^HerfrQmmst.... allerschlimmst... usw. flkrfller, ^ller^lkr-: Verstärkung von aller- + Superlativ, z. B. ^ller^llerb^st..., fller^llerl^tzt.... ^ller^llerlißbst... usw. llcrgil <unbest. Gattungsz.; indekl.; nur attr.) (veraltend): svw. f allerlei: a. Blumen; a. Phantastisches. »Bniufltiil <AdJ.) verstärkend für Täußerst...: 1. ganz weit entfernt liegend: am -en Ende der Stadt. 2. nicht mehr zu überbietend, größt...: mit -er Umsicht zu Werke gehen. 3. schlimmst...: im -en Fall; <subst.:> das Alleräußerste verhindern. 4fcrt*nner. der; -s: christl. Bez. Air Gott od. Christus. ffcilHit... <AdJ.) verstärkend für Tbest...: die -en Schüler; dein Kuchen ist der -e; am -en; es ist das -e (sehr gut) zu schwelgen; (subst.:) das Ist das Allerbeste, was du tun kannst. jfcid|imiM <Adv.): 1. (einschränkend) freilich, jedoch: ich mußa. zugeben, daß...; er ist sehr stark, a. wenig geschickt. 2. (als bekräftigende, gegenüber dem Partner ein wenig auftrumpfende Bejahung einer Frage) natürlich, gewiß idochj. aber gewiß:..Hast du das gewußt?" .Allerdings!" liierenden (Adv.) (veraltend, noch regional): überall: a. mit Schwierigkeiten kämpfen müssen. allererst... I. <Num.) verstärkend für Terst...: in der -en Reihe; beim -en Mal; <subst.:> er war der -e. 2. <Adj.; nur attr.) hervorragend, allerbest...: Stoffe -er Qualität. fllerfrUhestens <Adv.) verstärkend für t frühestens: ich bin a. von Juni an frei. allerg [a'lerk]: svw. tallergisch; Allergen [aler'ge.n], das; -s. -e (meist PI.) [zu Allergie u. t-gen] (Med.): Stoff (z. B. Blütenpollen. Haare), der bei dagegen bes. empfindlichen Menschen eine Allergie hervorrufen kann; Allergie [aler'gi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. ällos = anderer u. 6rgon = Werk. Tätigkeit, also etwa = Fremdeinwirkung] (Med.): krankhafte Reaktion des Organismus auf bestimmte körperfremde Stoffe (Allergene): Uberempfindlichkeit: an einer A. leiden; Selbst das Wort „A." wurde erst im Jahre 1906 geprägt (Dunbar [Übers.]. Seele 146); Ü A. gegenüber abgerundeten Bildecken (Fotomagazin 12. 1967. 17); (Zus.:) Allergkpaß. der (Med.): Ausweis eines Allergikers, auf dem vom Arzt festgestellte Allergien mit ihren auslösenden Substanzen eingetragen sind: (Abi.:) Allergiker [a'ler- gike]. der; -s. - (Med.): jmd.. der an Allergien leidet; allergisch [a'lergiJl (Med.): a) von einer Allergie herrührend, auf ihr beruhend: -e Krankheiten; die Reaktion ist a.; auf Fremdstoffe a. reagieren; Ü auf Jede Äußerung in der Öffentlichkeit a. reagieren; b) an einer Allergie leidend: -e Menschen; meine Haut ist a. gegen das Waschmittel; Ü gegen Mathematik a. sein; Der Kommunismus ist nämlich a. gegen Objektivität (MM 12./13. 7. 69. 11). «Ilergnftdtest... (AdJ.) (bist.) verstärkend für gnädigst bes. in Anreden an Kaiser. Könige u. andere hochgestellte Personen: der Römisch-Kaiserlichen Majestät, unserem -en Herrn. Allergologe [alergo'lo:g3]. der; -n. -n [t -löge] (Med.): Wissenschaftler auf dem Gebiet der Allergologie; Allergologie [...lo- 'gi:J. die; - [t-logie] (Med.): wissenschaftliche Erforschung der Allergien: (Abi.:) allergolggisch (AdJ.; o. Steig.). «llergröOt... (AdJ) verstärkend für größt...: sich die -e Mühe geben. 9llerhfnd (unbest. Gattungsz.; indekl.) (ugs.): ziemlich viel, allerlei, vielerlei: er weiß a. [Neues]; er hat a. durchgemacht; (attr.:) a. Schwierigkeiten; a. Gerumpel; 100 Mark ist/sind a. Geld; * das ist Da, doch] a. [ffir'n Groschen]! (das hätte ich nicht erwartet, das geht zu weit, das ist unerhört!) Allerheiligen (o. Art.) (mit Attr.: das nächste A.; des nächsten A.) [gek. aus: Allerheiligentag. mhd. aller heiligen tac. für klrchenlat. omnium sanetörum dies] (bes. kath. K irche): Fest zum Gedenken an alle Heiligen (1. November): morgen ist A.; an (landsch.). bis. nach. um. vor. zu A.; (Zus.:) ^Ilerbdligenbild, das: Darstellung der Anbetung des Lammes od. Christus' durch Vertreter der gesamten Menschheit; AUerfeiligefifegt, das; vierteiligst... (AdJ.) verstärkend Air heiligst...: -e Schwüre; das Allerheiligste Sakrament (kath. Rel.); (subst.:) allerheiligste. das; -n: 1. svw. f Abaton. 2. (Jüd. Rel.) hinterster Raum des Tempels in Jerusalem mit der Bundeslade; Ü es gelang ihr. in sein -s. seine Bibliothek, vorzudringen. 3. (kath. Rel.) geweihte Hostie im Tabernakel od. in der Monstranz; Sanktissimum; Venerabile. 4. (Sport Jargon) Tor: das A. hüten. fllerhcrzlichat... (AdJ.) verstärkend für herzlichst...: -e Grüße: Sie sind a. eingeladen. allerhöchst...<Adj.>verstärkend für höchst...: die -e Spitze; auf der -en Erhebung; auf-e [Anjweisung; die -en Funktionäre. Kreise; (subst.:) der Allerhöchste (geh.; Gott); fllerhfchstens (Adv.) verstärkend für höchstens: sie ist a. zwanzig. allerlei (unbest. Gattungsz.; indekl.) [t-lei]: von/ ziemlich verschiedener Art. mancherlei, vielerlei, divers: - Ausgaben. Einfälle. Pflanzen. Patienten; a. Gerumpel; a. Gutes; man munkelt so a.: (subst.:) Allerlei, das; -s. -s (PI. un- gebr.): buntes Gemisch, kunterbuntes Durcheinander. Mischung. Kunterbunt; Varia: ein betäubendes A. von Stimmungen (A. Kolb. Schaukel 61); "Leipziger Allerlei (Mischgemüseaus Möhren, grünen Bohnen u. Erbsen. Sellerie. Kohlrabi u. Spargelköpfen). allerletzt...: 1. (Num.) verstärkend für tletzt...: auf den -en Plajtz kommen; im -en Augenblick; (subst.:) er war 105
allerliebst... der-e. 2. <AdJ.; nur attr.) (salopp) äußerst schlecht, häßlich, geschmacklos: das ist ja der -e Hut. den du da aufhast; <subst.:> R Jmd., etw. ist üa. wirklich] das Allerletzte 1 (Ausruf des Tadels, Mißfallens, der Entrüstung. Empörung): Miss Destiny seufzte. Darling Polly sei wirklich das Allerletzte (Rechy [Übers.]. Nacht 132). tllerlkfcst... <Adj.>: 1. verstärkend für liebst...: es ist sein -es Spielzeug; das wäre mir am -en. das allerliebste; das Allerliebste, was ich jetzt täte ...; der u. die Allerliebste (iron.; Freund. Freundin). 2. ganz reizend, wunderhübsch, niedlich: sie trägt ein -es Kleidchen; die Kleine ist a.; hat sie es nicht a. gesagt? allermeist <Adv.) verstärkend für t meist: die Gesetzgebung des Bundes hat hier a. den Vorrang; «Iknudst... (Indeflnit- pron. u. unbest. Zahlwort) verstärkend für tmeist...: er hat die -en Aussichten; in den -en Fällen; das freute mich am -en; die -en denken nicht so. tllermindest... <Adj.) verstärkend für Tmlndest...: er hat nicht die -en Aussichten; sie versteht nicht das -e davon; zum -en hätte er sich entschuldigen können; allermindestens <Adv.> verstärkend für t mindestens. «Ilernldut.. <Adj.) verstärkend für t nächst...: die -en Verwandten; in -er Zeit, Zukunft; am -en wohnen. fllerneuest..., fllemeurt... <Adj.) verstärkend für neu(e]st...: das -e Modell; auf dem -en Stand sein; <subst.:> Wissen Sie schon das Allerneu[e]ste? «Ilernfitigst.... «Hernotwpidtast... <Adj.) verstärkend für nötigst.... notwendigst...: die -en Dinge zusammensuchen; <subst.:> nur das Allemötigste mitnehmen, sagen, erfahren. fllcrgrtefi <Adv.) (veraltend): überall: a. wurde der Befehl des Kaisers verkündet; fllergrts <Adv.) (geh.): überall: a. Freunde und Bekannte haben. fllerschl|nmst... <Adj.) verstärkend für schlimmst...: es war die -e Situation, die du dir denken kannst; das -e war. daß er den Ernst der Lage völlig verkannte; <subst.:> sich auf das Allerschlimmste gefaßt machen; fllerachlimiisten- fflls <Adv.) verstärkend für t schlimmstenfalls. «Ilersdiönst«. <Adj.> verstärkend Tür schönst...: das -e Mädchen; in -er Harmonie; am -en war. daß ...: das hat sich aufs -e bestätigt; <subst.:> es ist das Allerschönste. was ich je gesehen habe. Allerseelen <o. Art.) (mit Attr.: das nächste A.. des nächsten A.) [gek. aus: Allerseelentag. für kirchenlat. omnium ani- marum dies] (kath. Kirche): Gedenktag für alle Verstorbenen (am 2. November od. - wenn der 2. November auf einen Sonntag ßillt- am 3. November): morgen ist A.; an (landsch.). bis. nach. um. vor. zu A.; <Zus.:> ^llemeden- tag, der. allerseits (alB'z^j^] <Adv.>: 1. alle /zusammen]: Guten Abend die Herren a. (Rcmarquc. Obelisk 39). 2. svw. t allseits: a. begrüßt mit Händedruck (Frisch. Stiller 133); die a. den schönen Eindruck hervorrief, als habe er sich zeit seines Lebens vornehmlich mit den historischen Schicksalen ... beschäftigt (Th. Mann. Hoheit 112). «Ilerspitcste» <Adv.> verstärkend für tspätestens. «Ileruntartintot... <Adj.) (hist.) verstärkend für untertänigst...: wir leisten unserem allergnädigsten Herrn -en Gehorsam; Hohe Ehre. Euer Gnaden. Alleruntertänigst willkommen (Hacks. Stücke 237). Qllerwfrts <Adv.> [f-wärts]: überall. illerweseln], ^Herwegs, allewcse <Adv.) (veraltet, noch landsch.): überall u. immer, unaufhörlich. Vgl. allweg. allerweil: t alhveil. i^llenrflts- (ugs. meist abwertend in Zus.): -ttesdmfck, der: allgemein üblicher. Durchschnittsgeschmack: -gesfdit, das: Gesicht, wie man es häufig findet: gewöhnliches Gesicht: Durchschnitts-. Alltagsgesicht: -k$rl, der: jmd.. der auf allen möglichen Gebieten beschlagen ist: Tausendsasa. Hans Dampf in allen Gassen. Allroundman; -m|ttel, das: Mittel, das gegen alles mögliche gut ist: -pflanze, die (Bot.): Pflanze, die auf den verschiedensten Standorten zu wachsen vermag: Ubiquist: -wgrt, das <P1.: ...Wörter): a) kein gehobenes, gewälltes Wort: Durchschnittswort: b) nichtssagendes Wort: ..interessant'4 ist ein A. allerwenigst... <AdJ.) verstärkend für wenigst...: das macht die -e Arbeit; das ist nur den -en [Menschen] bekannt; das -e [was er hätte tun sollen] wäre gewesen...; das habe ich am -en erwartet; fllerwenigstens <Adv.) verstärkend für t wenigstens: er hätte sich a. entschuldigen können. Allerwerteste, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (ugs. verhüll. 106 scherzh.): Gesäß: Diesen Augenblick benutzt man ... und zeigt dem Tier seinen blanken -n (Windeier. Bomberg 181). fllerwidittat... <Adj.) verstärkend für wichtigst...: die -en Veränderungen; das ist Jetzt am -en; das -e ist jetzt, daß du wieder gesund wirst; <subst.:> das ist das Allerwichtig- ste. was ich dir erzählen wollte. «lies: fall. Alles- <in Zusammenbildungen): -b^sserwisser, der (ugs.): Person, die alles besser weiß: rechthaberischer, großsprecherischer Mensch: -breirer, der: Ofen mit oberem Abbrand. in dem fast alle Brennstoffe verheizt werden können: -fres- ser, der: Tier, das sowohl von pflanzlicher wie von tierischer Nahrung lebt: lieber, der: wasserfester Klebstoff, der die verschiedensten Materialien zusammenklebt: -känner, der: Universalgenie: -wisser, der; -s. -: svw. f-bessenvisser; -witterd, die; - (abwertend): Besserwisserei, Rechthaberei. tllesymt <Indeflnitpron. u. unbest. Zahlwort) (ugs.): alle zusammen, alle miteinander, alle ohne Ausnahme: wir standen a. auf. tllewege: tallerwegeln]. «Ilewdl: t alhveil. allez! [a'le:] <Interj.) [frz. allez!. 2. Pers. PI. Imperativ von: aller = gehen, t Allee] (veraltet, noch landsch.): vorwärts!, los: A. hopp! flleqeit, fllzeit <Adv.) (veraltend, noch landsch.): immer. «llflllig (auch: -'--] <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (bes. österr.. Schweiz.): etwaf igJ: allenfalls, gegebenenfalls / vorkommend!, eventuell: ein -es ungünstiges Wahlergebnis; Spesen, die a. anfallen; <subst.:> der Tagesordnungspunkt Allfälliges; «Ufiübig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (altertü- melnd): etwaig: ... daß ein a. vorhandenes Sendungsbewußtsein ... abgebaut wurde (Börsenblatt 47. 1970, 1327). 4JlKaeawart,die; -: 1. (christl. Theol.) die Gott zugesprochene Eigenschaft, mit allen von ihm geschaffenen Dingen überall u. immer verbunden zu sein. 2. (dichter.) ständiges Vorhandensein: die A. des Meeres; «Useaenwftrtig [auch: '—1 <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. (von Gott) mit der Eigenschaft der Allgegenwart (1) begabt. 2. überall u. immer gegenwärtig: die Technik -er Überwachung. fUgemedi <Adv.) (veraltend, geh.): allmählich, nach u. nach: es war mir a. klargeworden, daß ich meine Pflichten vernachlässigt hatte. fUgondn <Adj.): 1. <o. Steig.) a) <attr.) allen gemeinsam, überall verbreitet, allseitig, generell: die -e Meinung ist so; -es Aufsehen erregen; auf-en Wunsch; im -en Sprachgebrauch; b) <adv.) überall, allerseits, von allen: a. geachtet, beliebt sein; so wird leider a. erzählt; c) <präd.) alle erfassend: die Auseinandersetzung wird a. (breitet sich bei allen aus). 2. <o. Steig., attr.) a) alle angehend, betreffend: für alle geltend, verbindlich: die -e Notßage); das -e Wohl; im -en Interesse liegen; das -e Wahlrecht; -e Liefer-. Geschäftsbedingungen; die -e Wehrpflicht; Allgemeine Ortskrankenkasse (Abk.: AOK); b) gemeinsam, von allen ausgehend: ein -er Beschluß; -er Aufbruch. 3. a) nicht auf Einzelheiten eingehend, nicht besonder.... nicht speziell: nur wenige, ganz -e Grundsätze sind festgelegt worden; Arzt flir -e Medizin; auch -ere Definitionen zulassen; ein -ste Fragestellungen der Biologie behandelndes Buch; eine a. gehaltene Darstellung; <subst.:> er bewegt sich stets nur im Allgemeinen; •in -en (ohne Beachtung kleinerer Unterschiede, im großen und ganzen, meist [ ensj. [für] gewöhnlich, generell): b) <o. Steig.) (oft leicht abwertend) unbestimmt, unverbindlich, unklar: -es Geschwätz; seine Ausführungen blieben viel zu a.; c) <o. Steig.) umfassend: seine -e Belesenheit. Bildung ist erstaunlich. fOgmdn-. AHartnefr- <vgl. auch: gemein-. Gemein-): -befinden, das (Med.): allgemeines Befinden: Störungen des -s; -begriff, der (Philos.. Sprachw.): Begriff, unter den mehrere Sachen od. Wesen fallen können (Ggs.: Individual- begriff); -besitz, der: Besitz aller, etw. allen Gehörendes: die Weiden sind A.; Ü leider ist die Erkenntnis von der Wichtigkeit des Umweltschutzes noch nicht A. geworden; -bildend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) die Allgemeinbildung betreffend: der -e Charakter der öffentlichen Schulen; b) Allgemeinbildung vermittelnd: die -en Schulen; -biklung, die <o. PI.): Grundbildung. Elementarbildung, die für jeden außer seiner Fachbildung zu fordern ist: auf Kosten der A.; -erkrankung* die (Med.): Erkrankung, die nicht ein einzelnes Organ, eine einzelne Körperstelle, sondern den
Alloplastik ganzen Organismus erfaßt hat; ^gültig <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): überall geltend, für alle verbindlich: eine -e Definition des Wortes „Bürger"; etw. a. formulieren, festlegen, dazu: MEtUtigkeit, die: Anspruch auf A. erheben; Hftit, das <P1. selten): etw.. was alle geistig besitzen, worüber alle geistig verfügen; hinteresse, das: Interesse aller, von allen: etw. am A. rechtfertigen; Mnedizin, die: Bereich der Medizin ohne Spezialisierung auf ein bestimmtes Fachgebiet: Arzt für A. (praktischer Arzt); ^piatz, der <meist Pl.>: abgegriffene, banale Redensart. Gemeinplatz. Plattheit. Platitüde: sich in Allgemeinplätzen ergehen, erschöpfen; -verbindlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): für alle verbind- lieh: -e Beschlüsse; etw. a. regeln, dazu: -Verbindlichkeit die <o. PL), dazu: ^verbfarilkhlteitseridänra die (Wirtsch.): Verfügung der Verwaltungsbehörde, die den Gel- tungsbereich eines Tarifvertrages auf noch nicht tariflich gebundene Arbeitnehmer u. -geber ausdehnt; ^verständlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): für alle verständlich u. daher leicht faßlich; populär: -e Erläuterungen; etw. a. erklären; sich a. ausdrücken, dazu: -Verständlichkeit, die; -wissen. das: ein gutes A. haben; -wohl, das: Wohlergehen aller. 4Jbemeiflheit, die; -. -en: 1. <o. PI.) Öffentlichkeit. Gesamtheit, alle: etw. für die A. tun; Dienst an der A. 2, <o. PI.) Unbestimmtheit. Undifferenziertheit. Unverbindlich- keit: Ausführungen. Erklärungen von [zu] großer A. 3. <P1.)allgemeine, oberflächliche Redensarten. Bemerkungen; Allgemeinplätze: sich in -en ergehen, erschöpfen. Allgewalt, die; -. -en <P1. selten) (geh.): Gewalt über alles; unbeschränkte, umfassende, höchste Gewalt; Allmacht: mit der A. eines Naturereignisses; A. des Blitzes. Gottes; allgewaltig <AdJ.; o. Steig.) (geh.): Allgewalt ausübend, sehr mächtig, allmächtig: der -e Gott; ein -es Wesen; a. von etw. ergriffen werden. «Mgütig <AdJ.; o. Steig.): (von Gott) zu allen gütig: Gott ist allwissend und a.; <subst.:) ^Ilgütige. der; -n (geh.): Gott. Alfiieiknittd, das; -s. -: [HausJmittel gegen alle möglichen Beschwerden. Universalmittel. Panazee: etw. als A. preisen; Ü (oft iron.) die Gründung einer Rationalisierungskommis- sion ohne echte Kompetenz ist kein A. (Hörzu 18. 1973. 22). Alheit falhqit]. die: - (Philos.): Gesamtheit. Ganzheit. Totalität. alDikr <Adv.) (Amtsspr. veraltet): eben hier, am gleichen Ort. Alliance[a'Uä:s].die; -. -n: veraltete Schreibung für t Allianz; Allianz [a'Uan^], die; -. -en [frz. alliance. zu altfrz. aleier (frz. allier) = verbinden, vereinigen, talliieren]: 1. (Völkern) Bündnis zwischen Staaten (bes. vom 17. bis 19. Jh.): die Wiener Große A. von 1689 und die Haager Große A. von 1701 waren gegen Frankreich gerichtet; die Heilige A. 2. Bündnis, Vereinigung. Gemeinschaft. 3. (veraltet) Heirat, eheliche Verbindung; <Zus.:> AlUfnzwappen, das (Her.): Wappen, auf dem zwei Wappen einander zugekehrt sind (bei Eheleuten. Verbündeten u.a.). allfebend (Trennung: all-liebend) <AdJ.; o. Steig.) (geh.); (von Gott) alle u. alles liebend: der -e Vater. Alligator [ali'ga:br. auch ...to:tf. der; -s, -en [...ga'to.ron; beeinflußt von engl, alligator < span. el lagarto = die Eidechse < lat lacertus]: in tropischen u. subtropischen Flüssen u. Sümpfen Amerikas u. Südostasiens lebendes, zu einer Familie der Krokodile gehörendes Reptil; <Zus.:> Alligatorenfarm, die: Betrieb, in dem Alligatoren zur Ledergewinnung gehalten werden; Alligatorschildkröte* die: eine der größten Wasserschildkröten. alliieren [alleren], sich <sw. V.; hat) (frz. allier < lat. alligäre = anbinden, verbinden]: (von Mächten. Truppen) sich verbünden: die beiden Staaten haben sich alliiert; (meist 2. Part.) allikrt <AdJ.; nur attr.): a) verbündet: die -en Truppen. Soldaten; b) von den Alliierten (b) ausgehend, durchgeführt, eingerichtet: die -en Luftangriffe auf Berlin; die -en Beschlüsse über eine Besetzung Deutschlands; der Alliierte Kontrollrat; <subst.:) Alliierte, der; -n. -n <meist PL; Dekl. f Abgeordnete): a) einem Bündnis angehörende Macht. Verbündeter, Bundesgenosse: das Land war damals unser -r; b) <P1.) (hist.) die im 1. u. 2. Weltkrieg gegen Deutschland verbündeten Staaten. Alliteration [ahtera't$io:n]. die; -. -en [zu lat. tad u. Iittera * Buchstabe] (Verslehre): Gleichheit des Anlauts bei betonten Silben bedeutungsschwerer Wörter. An/laut]reim (vgl. Stabreim); alliterieren [...rhran] <sw. V.; hat) [rückgeb. aus t Alliteration]: Alliteration zeigen: diese Verse alliterieren nicht; -de Dichtung. «ItMhrlidi <AdJ.: o. Steig.: nicht präd.) verstärkend für tjährlich: jedes Jahr /geschehend, stattfindend]: die -en Festspiele; a. einen Tag festlich begehen. Allmacht, die; - (geh.): Macht über alle u. alles, grenzenlose Machtfülle, uneingeschränkte Macht; Allgewalt: die A. Gottes; die A. der Natur, des Staates, der Partei, des Geldes; alhnfditig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.MLÜ von lat. omnipotens]: über alle u. alles herrschend, grenzenlos mächtig, allgewaltig; omnipotent: der -e Gott; -er Gott! (Ausruf des erschreckten Erstaunens); der Tod. die Zeit ist a.; der Staat ist nicht a.; <subst.:> Alhnfditise, der; -n (geh.): Gott: beim -n schwören; -r! (Ausruf des erschreckten Erstaunens); <Abl.:> Allmfditigkeit. die; -: svw. t Allmacht. alknflhlidi [al'me:li<;] <AdJ.; o. Steig.; attr. nur bei Verbalsubstantiven; nicht präd.) [zu tgemach]: langsam /fortschreitend], fast unmerklich; mit der Zeit, nach u. nach: das -e Nachlassen der Kräfte im Alter; sich a. beruhigen; es wurde a. dunkler. Alkneind [aTmqjnt], Alhnend [al'ment]. die; -. -en (Schweiz.): svw. t Allmende: die Allmenden im alemannischen Raum; Ü Eros als Allmend (Allgemeingut), wie es der Natur entspricht (Frisch. Gantenbein 299); Allmende [al'mencb]. die; -. -n [mhd. almende. al(ge)meinde = Gemeindetrift, eigtl. = was allen gemeinsam gehört]: von Mitgliedern einer Gemeinde gemeinschaftlich genutzte Ländereien, bes. Weide u. Wald. «Iknonatlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) verstärkend für t monoxWchjeden Monat [ geschehend% stattfindend]: -e Zahlungen; die a. fällige Rundfunkgebühr. «Iknpraendlieh <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) verstärkend für t morgendlich: jeden Morgen [geschehend, stattfindend]: der -e Spaziergang; a. wiederkehren; tlhnorgens <Adv.) (geh.): jeden Morgen. 41hnutter, die; - (dichter.): Mutter alles Lebenden: A. Natur, die A. Erde. «Itaiditlid) <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) verstärkend für ! nächtlich: jede Nacht [geschehend, stattfindend]: -e Träume. Allod [a'lo.t]. das; -[eis. -e [Tür älteres Allodium < mlat. al(l)ödium. zu frank. *alöd. aus al Call) u. *öd = Gut. Besitz, also eigtl. = Ganzbesitz] (ma. Recht): von Abgaben befreiter persönlicher Grund u. Boden im Ggs. zum Lehen; aliodiaJ [alo'dia.l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mlat. al(l)ö- diälis]: das Allod betreffend, zum Allod gehörig, dazu: Allo- diglgut.das: 1. svw. t Allod. 2. (in der Neuzeit) Privateigentum fürstlicher Familien. Allokation [aloka't3|o:n]. die; -. -en (zu lat. ad = (hin)zu u. locäre - setzen, stellen] (Wirtsch.): [in einem Etat] Zuweisung von Mitteln (3). Materialien u. Produktivkräften. Allokution [alokut$io:n]. die; -. -en [lat. allocütio]: Ansprache bes. des Papstes bei verschiedenen Gelegenheiten. all'ongarese [allooga'reizal: svw. Tall'ungherese. Allonge [a'l0:39]. die; -. -n [frz. allonge. eigtl. = Verlängerung, zu: allonger = verlängern < vlat. *allongäre. zu lat. longus = lang]: 1. (Buchw.) unbedrucktes Blatt, an dem ausschlagbare Karten. Abbildungen o. ä. angeklebt sind. 2. (Wirtsch.) mit einem Wechsel fest verbundenes Blatt, das der Aufnahme weiterer Wechselübertragungsvermerke (Indossamente) dient, falls auf der Rückseite des Wechsels kein Raum mehr ist. 3. (Zinkgewinnung) gußeiserner Zylinder; (Zus..) Allonaeperttcke, die: Herrenperücke des 17. u. 18. Jh.s mit langen, auch Schultern u. Nacken bedeckenden Locken; Allongesusfall, der (Fechten): verlängerter Ausfall durch Nachziehen des Standbeins. all'ongharese [al|Doga're:z3]: svw. tall'ungherese. allons! [a'lö.l <Interj.) [frz. allons. eigtl. = laßt uns gehen. 1. Pfcrs. PI. Imperativ von: aller, t Allee] (veraltet, noch bildungsspr. scherzh.): vorwärts!, los!, auf! Allopath [alo'pa:t]. der; -en. -en: Vertreter der Allopathie; Allopathie [alopa'ti:]. die; - [zu griech. ällos = anderer u. T-pathie]: herkömmliche Heilmethode der Schulmedizin, die im Ggs. zur t Homöopathie Krankheiten mit entgegengesetzt wirkenden Medikamenten behandelt; allopathisch [qlo- pa:tij] <AdJ.; o. Steig.): die Allopathie betreffend, zu ihr gehörend; Allopltstik die; -. -en (Med.): a) <o. PI.) Verwendung anorganischer Stoffe als Gewebeersatz (Ggs.: Autopla- 107
Allotria stik): die A. anwenden; b) anorganischer Stoff als Ersatz von Geweben od. Organteilen (z. B. Elfenbeinstift. Silberplatte); Allotria [akxtria]. das; - [s] (veraltend: die Allotria PI.) [griech. allötria = sachfremde, abwegige Dinge]: mit Lärm, Tumult o.a. ausgeführter Unfug, dummes Zeug, Dummheiten, Albernheiten: A. treiben; das war ein schönes A. airottava[al|Dta:va;ital..aust2allau.otlava < mlat.octava (vox). tOktave] (Musik): in der Oktave [zu spielen! (eine Oktave höher = 8va über den betreffenden Noten). Allpartden-: alle Parteien betreffend, aus allen Parteien gebildet, z. B. Allpartfiienkabinett. -regierung. «Ilpott: t allbot. f llrad-, Allrad- (Kfz -Technik): -antrieb, der: bei geländegängigen! Fahrzeugen auf sämtliche Räder wirkender Antrieb: -federung. die: (bei Motorrädern) Federung des Vorder- und Hinterrades: -getrieben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Traktoren; -lenkung. die; -Schlepper, der: zweiachsiger Schlepper mit Antriebauf sämtliche vier Räder. all ritfit! [d:1 rait; engl. = alles richtig]: richtig!, in Ordnung!, einverstanden! Allround- ['^l'raund-; engl, all round = vielseitig]: -athlet, der: Sportler, der viele leichtathletische Sportarten ausübt; -kleid, das: Kleid für viele Gelegenheiten, für kleine Feste, Theaterbesuche u.a.: -man [-man], der; -s. -men [-man; engl, man = Mann. Mensch]: wendiger, vielseitig interessierter Mann, der Kenntnisse u. Fähigkeiten aufzahlreichen Gebieten besitzt u. anwendet: -musiker, der: Musiker, der auf vielen Gebieten der Musik zu Hause ist: Spieler, der (Sport): Spieler,der auf den verschiedensten Mannschaftsposten eingesetzt werden kann u. sie gleich gut ausfüllt, der das Spiel im Angriff wie in der Abwehr beherrscht: -Sportler, der: Sportler, der in zahlreichen, z. T. sehr unterschiedlichen Sportarten, gute Ergebnisse erzielt: -Unterhalter, der: Kabarettist, der auf vielseitige Weise die Gäste unterhalten kann. allseitig ['alzajti^l <Adj.; o. Steig.): a) allgemein: auf. von allen Seiten.rvt\r hoffen auf -c Unterstützung; das trägt zur -en Zufriedenheit bei; man war a. (besser: allseits) einverstanden; b) umfassend, vielfältig, vielseitig: eine -e Ausbildung; <Abl. zu b:> AlbeKigkeit. die: -: allseits f al- z^jt$] <Adv.>: überall: nach, von allen Seiten: von, bei allen: Wünscht man Air große Festlichkeiten a. elegantere Kleider (Hörn. Gäste 20); Musterbeispiele gründlicher, a. abgewogener Darstellungen (St. Galler Tagblatt 563. 1968. 21). All-Star-Band ['D:l'sta: -], die; -. -s [aus engl.-amerik. all-star (aus: all = all. ganz u. star. t2Star) u. 13Band]: a) Jazzband, die nur aus berühmten Spielern (Stars) besteht: b) erstklassige Tanz- u. Unterhaltungskapelle. Allstrom- (Elektrot.): -empf&nger, der: Rundfunkgerät mit speziellen Röhren für Gleich- u. Wechselstrom: -gerät, das: elektr. Gerät, das sowohl mit Gleich- wie mit Wechselstrom betrieben werden kann: -motor, der: Elektromotor, der so- wohl mit Gleich- wie mit Wechselstrom betrieben werden kann. «Ustyndlidi <AdJ • °- Stci8: nicht präd.) verstärkend für t stündlich: jede Stunde [geschehend, stattfindend]: -e Unterbrechungen; a. wiederkehren. Alltag* der; -[eis. -e [rückgeb. aus: Alltagskleid o.a.. zu älterem alletag = täglich, gewöhnlich]: 1. <P1. ungebr.) Werktag: mitten im A. 2. <o. PI.) (geh.) tägliches Einerlei, gleichförmiger Ablauf im [Arbeits/leben: der graue A.; alltäglich <Adj.) [zu: alletag. t Alltag]: 1. ['—] <o. Steig.; nicht präd. > (seilen) für den Alltag (1) bestimmt, werktäglich: -e Kleidung: a. und/wie sonntäglich. 2. [-'—] gewöhnlich, üblich, nichts Besonderes aufweisend, ohne außergewöhnliche Kennzeichen, durchschnittlich: banal, trivial: eine ganz -e Szene; die -sten Dinge; ein -er Mensch; ihre Gesichter waren sehr a.; die Geschichte kommt mir recht a. vor; <subst.:> etwas ganz Alltägliches. 3. [-'—, auch:-'—] <o. Steig.; nicht präd.) verstärkend für f täglich: jeden Tag /geschehend, stattfindend/: sein -er Spaziergang; <Abl. zu 2:) Alltäglichkeit,die; -. -en: a) <o. PI.) Üblichkeit. Gewöhn- heit: zu einer A. werden; b) durch nichts Außergewöhnliches gekennzeichnete, übliche, alltägliche Erscheinung, alltäglicher Vorgang: eine A., mit der er nicht fertig wurde; seine Rede enthielt nur -en (Allgemeinplätze, Banalitäten): alltags <Adv.): an einem Alltag (1). Arbeitstag: werktags, wochentags: a. und/wie feiertags; ein Kleid nur noch a. tragen. Alltags-: -anzug, der: Anzug, der alltags getragen wird (Ggs.: Sonntagsanzug); -ärger, der; -beschäftigung* die; -dinge <P1.>: Dinge. Tätigkeiten, die im Alltag (2) von Wichtigkeit sind: ~ehe. die: gewöhnliche, durchschnittliche Ehe: Durchschnitt sehe: -erfahnmg« die: Erfahrung, die man im Alltag (2) macht: -gewand, das (geh.): svw. T-anzug; -JcJekl* das: vgl. -anzug; -Kleidung, die: vgl. -anzug; -kost, die: gewöhnliche, übliche, durchschnittliche Kost: Durchschnittskost: -kram, der: Er konnte ... beruflich vorankommen, weil Sie ihm den Rücken freihalten vom A. (Hörzu 51. 1974. 97); -leben, das: Leben, das im Alltag (2) geführt wird: -mensch, der: gewöhnlicher, durchschnittlicher Mensch: Durchschnittsmensch: -misere, die; -pflidit, die (meist PI.) -praxis« die <o. PL); -sorgen <P1.); -spräche, die (Sprachw.): Sprache, die im alltäglichen Verkehr der Menschen untereinander angewendet wird, also zwischen Hochsprache u. Umgangssprache steht: -theorie, die (So- ziol.): jmds. Handlungen leitende Theorie, die nicht an Hand wissenschaftlicher Kriterien geprüft ist: -trott, der (leicht abwertend): immer gleichbleibender, etwas eintöniger Tagesablauf: ^verstand, der: gewöhnlicher, durchschnittlicher Verstand; Durchschnittsverstand; ^wort. das <P1.: ...Wörter): gewöhnliches, übliches Wort, das von jedem verwendet wird. «Ittbertll <Adv.): verstärkend, geh. für t überall. jlhanfoWnd <Adj.; o. Steig.) (geh.): alle u. alles umfassend: eine -e Organisation; <Abl.:) ^Ilumffssendheit, die; -. all'ungherese [al|ui)ge're:z3; ital.. aus t2alla u. ungherese = ungarisch, zu: unghero = Ungar] (Musik): nach Art ungarischer (zigeunerischer) Musik. AlMre [a'ly:r3], die; -, -n <meist PI.) [frz. allure = Gang(art), Benehmen, zu: aller, t Allee] (bildungsspr.. meist abwertend) [aus dem Rahmen fallende 1 Umgangsform/ en]'; [auf-, fallendes! Benehmen, Auftreten. Gebaren. Gehabe: mit einem ... Manne von guter A. (Th. Mann. Krull 326); seine -n beibehalten, ablegen, verlieren; sich an Jmds. -n gewöhnen. alluvial [alu'via.i] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol.): a) das Alluvium betreffend; b) durch Ströme! angeschwemmt, abgelagert: -e [Bodenlbildungen; AHuvhm [a'lu.vium]. das; -s Hat. alluvium = das Anspülen, die Anschwemmung]: älter für tHolozän. Allvater, der; -s (meist ohne Art.) CLÜ des altnord. Beinamens Odins (alfpör) durch Gottsched] (Myth.. Rel): Gott als Vater aller Götter u. Menschen, als Schöpfer aller Dinge: A. gebot mir dies; A. Wodan. fllverehrt <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): von allen verehrt: unser -er Jubilar. flhveg <Adv.) (schwäb.): jedenfalls: du bist a. gescheit genug (Hesse. Sonne 50). flhvdl, ^Ueweil. «llerweil <Adv.) (bes. österr. mundartl.): immer. Allw^ttcr-: -User, der: Kampfflugzeug, das anfliegende Feindflugzeuge ohne Rücksicht auf die Wetterlage angreifen kann; -kleidung, die: Kleidung, die bei jedem Wetter getragen werden kann; -landung* die (Flugw.): Landung eines Flugzeugs, die auch bei extrem schlechter Sicht vollautomatisch erfolgen kann: Blindlandung; -mantel, der: vgl. t -kleidung; -platz* der: svw. T Hartplatz; -«trafie, die: Straße, die bei jedem Wetter befahren werden kann; -verdeck, das: Verdeck eines Kraftfahrzeugs, das bei jedem Wetter seinen Dienst erfüllt; -zoo, der: überdachter Zoo. allwissend [al'visnt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): alles wissend: der -e Gott; niemand. Gott ist a.; Doktor Allwissend (Märchengestalt); <subst.:> Allwissende, der. -n: Gott; All- wlnenhek, die; -: das Alles-Wissen. das Wissen von allem: die A. Gottes. «Hw^dientlieh <Adj.; o. Steig.) verstärkend für twöchentlich: jede Woche [geschehend, stattfindend]: das -e Bad; a. nach Berlin fahren. flbeft: t allezeit. flbu <Adv.) verstärkend für tzu: in zu hohem Grade, übertrieben, übermäßig (wird mit dem folgenden Wort, das es näher bestimmt, zusammengeschrieben, wenn dieses unflektiert ist u. den Hauptton trägt, vgl. allzu-): die Last ist a. schwer; ein a. gewagtes Unternehmen; einer Sache kein a. großes Gewicht beilegen. flbsu- (sämtlich Adv.): -b*ld: a. mußte er erkennen,daß...; -froh er hat a. sterben müssen (aber: sein allzu früher Tod); -g$m: a. hätte er eine Begegnung vermieden; -gleich: 108
alpen-, Alpen- a) (dichter.) verstärkend für t zugleich; b) (geh.) alle gemein- sam; -grgB: die Zeitung hat die Nachricht a. herausgebracht (aber: seine allzu große Nachgiebigkeit); MW*: etwas nur a. wissen, verstehen; sich a. auskennen (aber: die Qualität ist nicht allzu gut); -tauf (veraltet): alle in Haufen, in Massen; -l*ng, -l#n«e: er hat mich nicht a. warten lassen (aber: allzu lange Fäden abschneiden); -leicht: a. bekleidet sein; nur a. auf die schiefe Bahn geraten (aber: eine allzu leichte Bekleidung); -menschlich: es ging dort menschlich, a. zu; <subst.:> Menschliches, Allzumenschliches; -^ft: diesen Luxus kann ich mir nicht a. leisten; -schnell: das geht mir a. (aber: eine allzu schnelle Bewegung); -§ehr: er hat nur a. recht; daran ist sie nicht a. interessiert; -selten: das ist a. vorgekommen, als daß ... (aber: eine allzu seltene Erscheinung, als daß ...); -viel: das hat nicht a. auf sich; a. Einfluß haben; Spr a. ist ungesund (aber: allzu viele Bedenken haben); -weit: a. verbreitet, entfernt sein; a. auseinanderliegen (aber: ein allzu weites Gewissen haben). yllzungl <Adv.) (selten): 1. alle zusammen, ohne Ausnahme; insgesamt: Wir sind a. Sünder (nach Rom. 3.23). 2. immer, überhaupt: Gleichheit läßt sich a. nur so herstellen, daß man die Ungleichen auf das von allen erreichbare Niveau zurückholt. Allzweck- -esse, die (Landw.): leichter Grubber; -fahrzeug, das; -halle« die; -möbd, das; -Schlepper, der (Landw.); -tisch, der; -tuch, das <P1.: ...tücher); -wagen, der (Landw.): Wirtschaftsfahrzeug mit vielseitiger Verwendungsmöglichkeit; -aufle, die. Afcn [alm]. die; -. -en [durch Angleichung aus mhd. alben. gebeugte Form von: albe. T 2Alpl: der sommerlichen Weide- nutzung dienende Bergweide im Hoch- u. Mittelgebirge. Hochweide. Alp(e). Sennerei: das Vieh auf die A. treiben, von der A. abtreiben; droben auf der A.; eine A. bewirtschaften. 4kn-: ^abtrieb, der: das Hinabtreiben des Viehs von der Alm in die Winterställe im Herbst; -auftrieb, der: das Hinauftreiben des Viehs auf die Alm im Frühjahr; -dorf, das: (bei gemeinschaftlicher Almnutzung) mehrere beieinanderliegende Almhütten; -tiirt, der; -Witte, die: Wohn- u. Wirtschaftsgebäude auf der Alm; -rausch, der; -[eis [2. Bestandteil wohl < lat. ruscus = Mäusedorn] (österr.. südd.): (behaarte, rostrote) Alpenrose; -rose, die (österr.. südd.): svw. t Alpenrose; -wiese, die; -Wirtschaft, die <o. PL>: intensives Wirtschaftssystem bes. der Alpen, das auf der sommerlichen Weidenutzung der Alm beruht. Alma mater falma 'ma:te). die; — [lat. alma mäter = nährende Mutter] (bildungsspr.. oft scherzh.): Universität; auf der altehrwürdigen A. m. in Göttingen. AJmanadi falmanax]. der; -s. -e [mniederl. almanag < mlat. almanachus. H. u.] (Buchw.): a) (früher) [mit einem Kalender verbundene] bebilderte Sammlung von Texten aus verschiedenen Sachgebieten (Belletristik. Theater. Mode. Reisen u.a.); b) aus besonderem Anlaß od. aus Werbegründen veröffentlichter Querschnitt aus der Jahresproduktion eines Verlages. Abnandin [almandhn]. der; -s. -e [mlat. al(a)mandlna. nach der antiken Stadt Alabanda (Kleinasien)]: dunkelrote Art des 2Granats. ahnen ['alman] <sw. V.; hat) (österr.): Vieh auf der Alm halten: die Bergbauern ahnen ihr Vieh; Aknenrausdi ['alman-1: svw. IAlmrausch; Almer, der; -s. - (österr.): Senn; Almhirt; Ahnerin, die; -. -nen: w. Form zu tAlmer. Almosen ['almo:zn. auch: -'—]. das; -s. - [1: mhd. almouse. ahd. alamousa < kirchenlat. eleemosyna < griech. elee- mosyne = Mitleid. Erbarmen]: 1. einem Bedürftigen gewährte kleinere Gabe: einem Bettler ein A. geben. 2. (abwertend) geringes, dürftiges Entgelt, das in keinem Verhältnis zu jmds. angemessener Forderung steht; billige Abspeisung. Gnadengeschenk: ich will eine gerechte Bezahlung, kein A. Abnosen-: -amt, das (MA.): Hofamt an Fürstenhöfen zur Verwaltung der Almosengelder; -büchse, die: Büchse zum Sammeln von Almosen (1); -empflnoer, der (abwertend): -geM, das <meist Pl.> (hist.): für Almosen (1) bestimmtes [u. gestiftetes] Geld; -kästen, der (hist.): Aufbewahrungsort für Stiftungen zur Armenfürsorge; -Pfennig, der (hist.): Geschenk- od. Armengeld (auch städt. od. kirchliche Marken u. Zeichen) zur Austeilung an Arme; -pfleae, die (hist.): Amt u. Verwaltung von Almosen (1); -pfleser, der: svw. I Almosenier; -salz, das <o. PI.) (früher): unentgeltlich an Bedürftige abgegebenes Salz; -Stiftung, die (früher): zum Zwecke der Austeilung an Arme gestiftetes Geld; -stock, der: Behälter für Almosen (1); -Verteilung, die. Almosenier [almoza'ni:?]. der; -s. -e [mlat. eleemosynärius. zu kirchenlat. eleemosyna. f Almosen] (hist.): mit der Almosenpflege betrauter geistlicher Würdenträger. Aloe ['a:loel. die; -. -n [...oon; 1: mhd.. ahd. älöe < lat. aloe < griech. alöe. wohl von hebr. 'ahglim <P1.> = Aloeholz]: 1. Vertreter einer Gattung der Liliengewächse in den Tropen u. Subtropen mit wasserspeichernden, dicken Blättern; oft Zierpflanze. 2. <o. PI.) der bittere Saft vieler Aloearten. Akwk,die; - [zu griech. a- = nicht, un- u. f Logik]: Nichtlo- gik. Unlogik; flogisch <Adj.; o. Steig.): nicht logisch, ohne Logik, außerhalb der Logik. 'Alp [alp]. der; -[e]s. -e [mhd.. ahd. alp, alb]: 1. (im alten Volksglauben) koboldhaftes, gespenstisches Wesen, das bei einem Menschen Druckangst hervorruft, indem es sich nachts auf die Brust des Schlafenden setzt; I Nacht Imahr: etw. liegt wie ein A. auf Jmds. Brust. 2. <o. PI.) (geh.) schwere seelische Last, seelische Bedrückung. Beklemmung: aufatmend, von einem A. befreit, stürzte ich hinaus; ein A. ist von mir gewichen. 2Alp [-]. die; -. -en [mhd. albe. ahd. alba] (landsch.. bes. Schweiz.): svw. tAlm. Vgl. Alpe. 'Alp- (!Alp): -druck, der <P1.: -drücke, selten): svw. t 'Alp (2): von einem A. befreit sein; -drücken, das; -s: drückendes Gefühl der Angst im [Halb/schlaf: A. haben; an A. leiden; -fuB, der: svw. t Drudenfuß; -kreuz, das: svw. t-fuß; -ranke, die: svw. f Mistel; -schoB, der [2. Bestandteil mhd.. ahd. schos = Geschoß] (volkst.): svw. t Belemnit; -träum, der: mit Alpdrücken verbundener Traum; Angsttraum. 2Alp- (2Alp): -hörn, das <P1.: ...hörner): volkstümliches, bis zu 4 m langes, meist aus einem Tannenstamm geschnitztes Blasinstrument in Hochgebirgsgegenden (bes. Schweiz): das. auf dem A. blasen, dazu: -hornbliser, der; -Mitte, die: svw. t Almhütte: -segen, der: Einsegnung der 2Alp durch denkath. Priester vor dem Auftrieb des Viehs; -weide, die: Weide im Hochgebirge; -Wirtschaft, die <o. PL): svw. t Almwirtschaft. 1 Alpaka [al'paka]. das (2 b: der); -s. -s [span. alpaca < Ketschua (al)paco. zu: paco = rot(braun)): 1. einem Lama ähnliches, in den Hochanden Südamerikas lebendes /Haus/- her mit langhaarigem schwarzem od. schwarzbraunem Fell. 2. <o. PI.) a) Wolle des Alpakas (1); b) der, -s: glänzendes Gewebe aus Alpaka (2 a) u. Baumwolle bes. für Kleider u. Schürzen: c) Reißwolle aus aufbereiteten Mischgeweben. 2Alpaka [-]. das; -s [H. u.]: frühere Bez. für t Neusilber: Bestecke aus A. Alpfka- ('Alpaka): -garn, das: ausl Alpaka (2 a) u. Baumwolle versponnenes Garn; -kleid, das: aus lAlpaka (2 b) hergestelltes Kleid; -wolle, die: Wolle des lAlpakas (1). al pari [al 'pa:ri; ital.. eigtl. = zu gleichem (Wert), aus tal u. pari = gleich, tpari]: zum Nennwert einer Aktie! (d.h.. der Kurs ist gleich dem Nennwert). Alpe ['alpol, die; -. -n (österr.): svw. t^Alp; alpen l'alpn] <sw. V.; hat) (Schweiz., österr.): a) Vieh auf der 2Alp halten; b) auf der 2Alp sein (bes. vom Vieh). tlpen-, Alpen- (Name des höchsten europaischen Gebirges als Best.; lat. Alpes, wohl von voridg. *alb- = Berg): Mutig <AdJ>; o. Steig., nicht adv.]: in der Art der Alpen; -bock, der (Zool.): fast 4 cm langer Bockkäfer (bes. der Gebirge Mitteleuropas); -dollar.der (österr. ugs. scherzh.): Schilling; -fiihrer, der: Buch, das die Alpen mit ihren Orten. Berggipfeln. Flüssen u. a. beschreibt; -garten, der: Garten zum Studium der Alpenpflanzen in ihrer natürlichen Umgebung: -flMkkchen, das: Primelgewächs aus der Gattung der Troddelblumen; -glühen, das: rötlicher Widerschein des Lichtes auf den [schneebedeckten] Alpengipfeln; -iteer, der: 1. (selten) Jäger in den Alpen. 2. dt. Bez. für den Angehörigen der ital. u. frz. Gebirgstruppen; -kette, die: Gebirgskette der Alpen; -klub, der: vgl. t -verein; -land, das <o. PL): Region der Alpen, dazu: -ländisch <Adj.; o. Steig.); -paß. der: über die Alpen führender Paß; -republik, die (ugs. scherzh.): Österreich: Die ... Öffentlichkeit der A. (MM 24./25.8.1974,33); -rose, die (Bot.): Vertreter der Gattung der Heidekrautgewächse, rotblühender, niedriger Strauch der Hochgebirgsregion; vgl. Almrausch; -rot, das: meist durch Blutalgen verursachte rötliche Färbung 109
Alpha des Schnees in Gebirgen u. Polargebieten; ^scharte, die: Vertreter einer in den Alpen vorkommenden Art der Flok- kenblumen; ^Veilchen, das: Vertreter einer Gattung der Primelgewächse, Zyklamen; Zierpflanze mit herz- oder nierenförmigen Blättern und leuchtend weißen, rosa oder purpurroten Blüten, die an einem langen, fleischigen Stengel sitzen; -verein, der: gemeinnütziger Verein, der das Bergsteigen u. Wandern im Hochgebirge fördern u. zu dessen Er- Schließung u. Erforschung beitragen will; -vorland, das <o. PL>: [nördliches] Vorland der Alpen. Alpha falfa]. das; -[s]. -s [lat. alpha < griech. alpha, von hebr.-phönik. '^f; eigtl. = Ochse (nach der Ähnlichkeit des althebr. Buchstabens mit einem Och senk opO]: erster Buchstabe des griechischen Alphabets (A, a): A. privativum (Sprachw.; Vorsilbe griechischer Herkunft, die das folgende Wort verneint, z. B. a-moralisch). alpha-. Alpha-: Mnerisch: kurz für t -numerisch; -mmertoch <AdJ.; o. Steig.) [gek. aus t Alphabet u. f numerisch] (Da- tenverarb.): von Zeichenketten, die im Ggs. zu numerischen Ausdrücken nicht nur Ziffern u. Operationszeichen, sondern auch beliebige Zeichen eines Alphabets enthalten; -strahlen, a-Strahlen <P1.) (Kernphysik): aus Alphateilchen bestehende radioaktive Strahlen; ^strahier, a-Strahlcr, der (Kernphysik): radioaktives Isotop, das beim Zerfall Alphastrahlen aussendet; ^tdlchen, a-Teikhau das (Kernphysik): beim radioaktiven Zerfall bestimmter Elemente u. bei bestimmten Kernreaktionen ausgesendetes, aus zwei Protonen u. zwei Neutronen bestehendes Teilchen; >tier, das (Verhaltensf.): (bei Tieren, die in Gruppen mit Rangordnung leben) Tier, das die Gruppe beherrscht. 'Alphabet [alfa'bert]. das; - [e]s. -e [mhd. alfabete < kirchen- lat. alphabetum < griech. alphäbetos, aus: alpha (t Alpha) u. bSta (t Beta)]: festgelegte Reihenfolge aller Schriftzeichen einer Sprache; Abc: das kleine A. (Kleinbuchstaben), das große A. (Großbuchstaben); das deutsche, englische, russische A.; Namen nach dem A. ordnen; 2Alphabet [-]. der; -en. -en: jmd., der lesen kann u. gerne liest (Ggs.: Analphabet); (Abi. zu 'Alphabet:) alphabetisch <AdJ.; o. Steig.): nach dem Alphabet [geordnet); abecelich: ein -es Register; das Verzeichnis ist a.; eine Kartei a. ordnen; alphabetisier« [alfabeti'zkrcn] <sw. V.; hat): 1. nach dem Alphabet ordnen: Karteikarten. Namen Air eine Liste a. 2. einen Analphabeten lesen u. schreiben lehren: in vielen anderen Ländern werden die Soldaten während der Dienstzelt alphabetisiert (Die Unabhängigen 8. 7. 72.4); (Abl.:> Alphabetfeknne. die. alphamcrfech: t alpha-. Alpha-. alpin [alpi:n] <AdJ.; o. Steig.) [lat. alpinus = zu den Alpen gehörig]: 1. (nicht adv.) die Alpen bzw. das Hochgebirge betreffend; Alpen-. Hochgebirgscharakter aufweisend; Hochgebirgs-: -e Skigebiete; die Landschaft ist fast a. 2. in den Alpen, im Hochgebirge vorkommend: -e Flora. Fauna; die Pflanze ist a. verbreitet. 3. <nur attr.) (Ski) den Abfahrtslauf. Slalom [u. Riesenslalom] betreffend: -e Wettbewerbe; die -en Disziplinen. 4. (nur attr.) den Alpinismus, das Bergsteigen in den Alpen, im Hochgebirge betreffend: die -e Ausrüstung; -e Erfolge; eine -e Großtat; Alpinaritin [alpi'na.itum]. das; -s ...len [...pn; geb. in Analogie zu t Aquarium]: Naturwildpark im Hochgebirge; Alpini [al'pi:- ni] <P1.) [ital. alpini. PL von: alpino = Alpenjäger]: ital. Gebirgstruppe; Alpiniade [alpin'jjaxto]. die; -. -n [russ. alpi- niada]: alpinistischer Wettbewerb für Bergsteiger in den meisten osteuropäischen Ländern; Alpinianus [alpi'msmus]. der; -: Bergsteigen in den Alpen, im Hochgebirge; Alpinist [...'nist]. der, -en. -en: Bergsteiger in den Alpen, im Hochgebirge; AlpinfatOt, die: svw. t Alpinismus; alptaijstfedi <AdJ.; o. Steig.): den Alpinismus, den Alpinisten betreffend: eine unerhörte -e Leistung; sich a. hervortun; Aipiman [al- pi:num], das; -s. ...nen: Anlage zur Pflege von Gebirgspflanzen [für wissenschaftliche Zwecke], Steingarten mit Gebirgspflanzen; Älpler ['elplB]. der; -s. -: 1. Alpenbewohner. 2. (veraltet) Alpenhirt; (Abi. zu 1:) tlpferbch <AdJ.; o. Steig.): ä. gekleidet sein; Älpung felpun]. die; -: sommerliche Betreuung des Viehs auf der 2Alp durch den Sennen, Sommerung. Vgl. alpen. Alraun [al'rqpn]. der; -[eis. -e: seltener für T Alraune; Alraune* die; -. -n (1: mhd. alrün(e), ahd. alrün(a). aus ahd. alb (t'Alp 1) u. rünen = heimlich reden, flüstern]: 1. einer menschlichen Gestalt ähnliche od. entsprechend zwechtge- schnitzte Alraunwurzel, die nach dem Volksglauben Zauberkräfte besitzt u. zu Reichtum u. Glück verhilft. 2. über Zauberkräfte verfügendes Wesen; (Zus.:) Ahnpiwurzel, die: Nachtschattengewächs der Gattung Mandragora mit grünlichgelben Blüten, runden, gelben Beerenfrüchten u. giftiger, oft zweigeteilter Wurzel, wodurch sie, in Verbindung mit dem Blattschopf, menschenähnlich aussehen kann. 'ab [als; I, II: mhd. als(e), also, ahd. also, talso]: I. (als temporale KonJ. in Gliedsätzen): 1. a) drückt die Vorzeitigkeit des Geschehens im Gliedsatz aus. gelegtl. in Korrelation mit hervorhebendem ..da44: als wir das Haus erreicht hatten, [da] fing es an zu regnen; b) drückt die Gleichzeitigkeit des Geschehens im Gliedsatz mit dem im übergeordneten Satz aus. gelegtl. in Korrelation mit hervorhebendem ..da44: als sie eine Zeitung kauft, [da] wird sie von dem Herrn angesprochen; c) drückt die Nachzeitigkeit des Geschehens im Gliedsatz aus. bes. in Verbindung mit Zeitadverbien im übergeordneten Satz: kaum hatte er sich umgezogen, als der Besuch eintraf. 2. in Verbindung mit einer näher erläuternden Zeitangabe: zu der Zeit, als...; damals, als...; vor vier Tagen, als... IL (als modale KonJ. in Satzteilen u. Gliedsätzen): 1. bei Ungleichheit: a) (nach Komp.): ich bin älter als er; eher heute als morgen; lieber sterben als unfrei sein; mehr aus Mitleid als aus Liebe; Ilse ist schöner, als es ihre Mutter im gleichen Alter war; b) nach ander.... anders, nichts, kein, niemand, umgekehrt, entgegengesetzt od. nach einem Fragepronomen [+ sonst, überhaupt o.a.]: alles andere als schön; anders, als ich es mir gedacht hatte; nichts als Unfug; mit keinem Menschen, mit niemandem als ihm; umgekehrt, als ich erwartete; die Sache entwickelte sich entgegengesetzt, als ich [es] erwartet hatte. 2. bei Gleichheit in Sätzen, in denen ein Geschehen mit einem anderen angenommenen Geschehen verglichen wird, oft in Verbindung mit ..ob44 oder ..wenn44: so. als spräche er eine ganz fremde Sprache; er sah. als habe er nichts gehört, aus dem Fenster, nicht, als wenn es schon sehr eilig wäre; mir kam es vor. als ob ich schon Stunden gewartet hätte; (gelegentlich mit Indikativ des Verbs): mir kam es vor. als ob ich schon Stunden über Stunden in diesem Keller saß; verkürzt zum Ausrufesatz: als ob es mir etwas Neues gewesen wäre! 3. bei Gleichheit in verschiedenen, meist festen Verbindungen neben ..wie44: so bald als möglich; so schnell als möglich: soviel als ein Eid; doppelt so groß als; doppelt soviel als; sowohl ... als [auch]. 4. a) in Verbindung mit ..wie44 (veraltend, noch ugs.) statt bloßem ..wie44 bei Gleichheit: obgleich er sich da nicht so fühlte als wie zu Hause; b) (ugs.) bei Ungleichheit in Verbindung mit ..wie44 nach einem Komparativ statt bloßem ..als44: eine schönere Umgebung, als wie man sie hier in der Stadt habe. 5. in Verbindung mit ..insofern, insoweit44 einschränkend: insofern als ich dazu überhaupt imstande bin. 6. (veraltet) in der Verbindung ..als [da ist. sind]44 zur Einleitung einer Aufzählung: die vornehmen Taunusbäder, als: Wiesbaden. Homburg. Langenschwalbach (Th. Mann. Krull 10); zu der gewöhnlichen Kost... als da ist Speck und Klüten (Leip. Klabauter- flagge 9). 7. zur Einleitung der näheren Erläuterung eines Bezugswortes: a) als Apposition: Schmidt als Vorgesetzter; ihm als leitendem Arzt; meine Aufgabe als Lehrer ist es ...; das Wirken Albert Schweitzers als Tropenarzt, des Herrn D. als des eigentlichen Führers der Opposition; mit temporaler Bedeutung: ich habe als Mädchen (in meiner Mädchenzeit, als ich Mädchen war) immer davon geträumt; b) als Artergänzung: du fühlst dich als Held; die Geschichte erwies sich als wahr; c) als freie Artangabe: ich rate dir als guter Freund zur Annahme dieser Bedingungen. 8. in Verbindung ..zu + AdJ.. als daß44, eine Folge ausdrückend: die Aufgabe ist viel zu schwierig, als daß man sie auf Anhieb lösen könnte. 9. in der Verbindung ..um so (seltener: desto) + Komp.. als44, einen Grund ausdrückend: der Vorfall ist um so bedauerlicher, als er unserem Ansehen schadet. Süs [-] (Adv.) (mhd. alles. Akk. Sg. Neutr. von: al. Tall] (Westmittdd.): 1. immer[fort]: er hat als Unsinn gebabbelt. 2. bisweilen, manchmal: sie hätten früher als Schinderhannes gespielt. _ abbfld (Adv.) [gek. aus talsobakl] (geh.. veraltend): sogleich; kurz danach: sie nahm ihre Tropfen, und a. fühlte siesich besser;ahb»ldlg(AdJ.;o.Steig.;nurattr.>(Papierdt.) verstärkend für T bald ig: umgehend, sofortig: -e Rückkehr 110
alt-, Alt- zu rechtsstaatlichen Verhältnissen; die Ware ist zum -en Verbrauch bestimmt. abd*rai <Adv.>: 1. (geh.. veraltend) verstärkend für tdann: sodann, darauf, hierauf: a. muß man mit dem Rückwärtsgang ... hinter die Linie fahren (Frankenberg. Fahren 104); Sie werden sich zehn Minuten ausruhen und a. wieder gehen (R. Walser. Gehülfe 115). 2. (südd.. Osten*.) also [dann]: nun [denn/ (als auffordernder Ausruf od. [zur Einleitung einer] abschließende[n] Bemerkung): a.. bis morgen. al 96000 [al zeko): Ta secco. al aegno [al 'zenjo; ital.. aus tal u. segno = Zeichen, t Segno] (Musik): (bei Wiederholung eines Tonstückes) bis zum Zeichen. Abk.: al s. akfprt <Adv.) (westmitteld.): unaufhörlich: er babbelt a. also [alzo] <Adv.) ß: mhd.. ahd. also, aus al (fall) u. so (Tso). urspr. = ganz so]: 1. a) /drückt eine Schlußfolgerung aus/ folglich, demzufolge, demnach, somit, mithin: er litt um sie. a. liebte er sie; er war Beamter, ein gewissenhafter Mensch a.; b) /nimmt etw. Vorausgegangenes zusammenfassend, erläuternd, weiterführend auf/ das heißt: Bei der Umfrageforschung handelt es sich meist um die Bevölkerung oder um wichtige Teilgruppen davon, a. um Gesamtheiten, die... (Noelle. Umfragen 104); c) dient der Verknüpfung eines unterbrochenen Gedankenganges: Es handelt sich in erster Linie - was tun Sie da? Mein Junger Mann, die Asche gehört in den Aschenbecher ... - a. in erster Linie handelt es sich ... (R. Walser. Gehülfe 9); d) steht ugs.. meist einleitend, bei gefühlsbetonten Aussagen. Fragen. Ausrufen. Zustimmungen. Aufforderungen: a. schön; a.. kommst du Jetzt oder nicht?; a.. gute Nacht!; na a.! (siehst du!; warum nicht gleich!). 2. (veraltet) verstärkend für t so: in ebendieser Weise: Also sprach Zarathustra (Titel eines Buches von Nietzsche). Ab*Qb, das; -: Philosophie des A. Vgl. als (II 2). abobfM <Adv.> [mhd. also balde] (veraltet): svw. talsbald; abogfekh <Adv.) (geh.. veraltet): verstärkend für t[so]- gieich. Afeterwasser falste-]. das; -s. - [nach dem nordd. Fluß Abter] (landsch.): Erfrischungsgetränk aus Bier u. Limonade. alt [alt] <AdJ.; älter, älteste) /vgl. 'Alte, der; 2Alte. die; 3Alte. das; Alten <P1.>; älter; Ältere; Älteste/ [mhd.. ahd. alt. eigtl. = aufgewachsen]: 1. <o. Steig.; nicht adv.) a) (von Menschen, Tieren, Pflanzen) nicht [mehr] jung* in vorgerücktem Lebensalter, bejahrt (Ggs.: Jung): ein -er Mann. Hund. Baum; er ist nicht sehr a. geworden; a. und grau bei etw. werden (nach 1. Sam. 12. 2); *a. imd hng (Jedermann); nicht a. werden (ugs.; nicht lange bleiben, es nicht lange aushalten)', b) Merkmale des Alters aufweisend, Alterserscheinungen erkennen lassend: gealtert: mit ihren -en. zittrigen Händen; manchmal komme ich mir a. vor. fühle ich mich a. 2. ein bestimmtes Alter habend: ein drei Wochen -er Säugling; der ältere Bruder (von zweien); die älteste Tochter (von mehreren); die Schwester ist älter als der Bruder; sie ist die älteste von den Geschwistern; Air wie a. schätzen Sie mich?; R man ist so a.. wie man sich fühlt. 3. <o. Steig.; nicht adv.) a) eine bestimmte Zeit vorhanden, im Gebrauch befindlich: ein drei Jahre -er Wagen; das Haus ist schon viele Jahre a.; das Spiel ist gerade zwei Minuten a. (Sport Jargon; es sind veröde zwei Minuten Spielzeit vergangen)', b) nicht [mehr] neu, lange gebraucht, getragen; abgenutzt (Ggs.: neu): < Schuhe; sich mit einer -en Klinge rasieren; mit -en 'antiquarischen) Büchern handeln; die -en (baufälligen) Häuser abreißen; R aus a. mach neu. 4. <o. Steig.) a) seit längerer Zeit vorhanden, bestehend, vor längerer Zeit erzeugt, hergestellt u. ä. u. daher nicht [mehr] frisch (Ggs.: frisch): eine -e Wunde; -e und frische Spuren im Schnee; die -en Blumen aus der Vase nehmen; der Fisch ist schon a.. schmeckt a.; b) (nur attr.) vom letzten Jahr vorjährig (Ggs.: neu) die -en Kartoffeln aufbrauchen; das -e Jahr geht zu Ende. 5. <o. Steig.; nicht adv.) (Ggs.: neu) a) seit langem vorhanden, bestehend; vor langer Zeit entstanden, begründet [u. deshalb bewährt]: eine -e Erfahrung. Weisheit; -er Besitz; die Familie ist schon sehr a.; k) <nur attr.) langjährig: ein -es Mitglied; die -en Leser unserer Zeitschrift; wir sind -e Freunde; c) längst [überall] bekannt u. daher überholt, langweilig: ein -er Witz; das ist seine -e Masche; (ugs.:) immer die -e Platte, die -e Leier, das -e Lied. 6. (nur attr.) (Ggs.: modern) a) einer früheren Zeit, Epoche entstammend; eine vergangene Zeit betreffend: -e Meister; -e deutsche Sagen; die ältere Forschung denkt in einseitigen Ursache-Wirkung-Relationen; die ältere Kolonialzeit; b) <o. Steig.) antik; klassisch: die -en Griechen. Römer; -e Sprachen (Griechisch, Latein) studieren; c) <o. Steig.) durch Alter wertvoll [geworden]: -e Münzen; -es Porzellan; -er (abgelagerter) Wein. 7. <o. Steig.; nicht adv.) unverändert, [von früher her] bekannt, vertraut, gewohnt [u. daher liebgeworden, geschätzt]: es bot sich ihnen das -e Bild; alles geht seinen -en Gang (wie immer); sie ist ganz die -e (hat sich nicht verändert); wir bleiben die -en (es ändert sich nichts zwischen uns); es bleibt alles beim -en (wie es war); alles beim -en lassen (nichts verändern, unverändert lassen). 8. <o. Steig.; nur attr.) vorherig, früher, ehemalig, einstig (Ggs.: neu): seine -en Kollegen besuchen; die -en Plätze wieder einnehmen; Ich lasse Sie in ihr -es Zimmer zurückbringen, ja? (Sebastian. Krankenhaus 139). 9. <o. Steig.; nur attr.) a) (fam.) in vertraulicher Anrede: na. -er Junge, wie geht's?; b) (ugs. abwertend), verstärkend bei negativ charakterisierenden Personenbezeichnungen u. Schimpfwörtern: der -e Geizkragen!; sie ist eine -e Hexe; (derb:) -es Schwein! Alt [-]. der; -s. -e <P1. selten) [ital. alto < lat. (vöx) alta = hohe (Männerstimme, deren Part später von einer tiefen Frauenstimme übernommen wurde). Fem. Sg. von: altus = hoch, hell] (Musik): 1. a) tiefe Frauen- od. Knabensing- stimme: sie hat einen schönen A.. singt A.; auch von der ähnlich gefärbten Sprechstimme einer Frau: Ihre Stimme war ein sehr wohliger, nervös bewegter A. (Th. Mann. Krull 197); b) <o. PI.) Gesamtheit der tiefen Frauen- od. Knabenstimmen in einem Chor: der A. singt unrein; sie singt Jetzt im A. mit. 2. <o. PI.) a) solistische Altpartie in einem Musikstück: den A. übernehmen; b) Altstimme in einem Chorsatz: den A. einüben, studieren. 3. (selten) Sängerin mit Altstimme, Altistin: der A. war indisponiert. B4lt- (Musik): -blockflöte, die: in Altlage gestimmte Blockflöte: -flöte, die: in Altlage gestimmte Flöte; -«Ige, die: svw. t Bratsche; -Instrument, das: in Altlage (meist eine Quinte tiefer als das betr. Sopraninstrument) gestimmtes Musikinstrument; -klarinette, die: in Altlage gestimmte Klarinette; -läge, die: Tonumfang u. Färbung des Alts (I a): in der A. spielen, singen; -oboe, die: svw. t Englischhorn; -Partie, die: für die Altstimme geschriebener Teil eines Musikstücks; -posaune, die: in Altlage gestimmte Posaune; -slnger, der: svw. t Altist; -Sängerin, die: w. Form zu t-sanger; svw. t Altistin; -saxophon, das: in Altlage gestimmtes Saxophon; -Schlüssel, der: auf der mittleren Linie des Notensystems liegender C-Schlüssel, Bratschenschlüssel; -solo, das; -stimme, die: 1. svw. f Alt (1 a); auch von der ähnlich gefärbten Sprechstimme einer Frau: ... sagte sie mit befehlshaberischer A. 2. Noten für die Altsänger[innen]: sich die A. ausleihen. alt-. 2Alt-: -adlig, (geh.): -adelig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): aus altem Adel (1) stammend: -ammam [auch: -'- -]. der (Schweiz.): noch lebender, aber nicht mehr amtierender Ammann; -angesehen <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem angesehen, geschätzt, renommiert: eine -e Firma; -fngcscsscn <AdJ.): svw. f-eingesessen; -angestammt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem angestammt, überkommen, ererbt: -e Rechte. Sitten. Gewohnheiten; >*nsäs- sig <AdJ.): svw. t-eingesessen; -backen <AdJ.; nicht adv.): 1. <o. Steig.) (von Backwaren) nicht [mehrJ frisch, trocken, hart (Ggs.: frischbacken): -es Brot, -e Plätzchen; Ü denn leicht angestaubt scheinen heute schon seine Romane, in der Technik, in -en Stellen, die unsere Zähne nicht mehr recht beißen wollen (Tucholsky. Werke II. 356). 2. (abwertend) altmodisch, überholt, veraltet: seine Ansichten sind ziemlich a.; >bau, der <P1. -ten) (Ggs.: Neubau 2 b): 1. vor einem bestimmten (unterschiedlich geregelten) Stichtag bezugsfertig gewesenes Wohngebäude: sämtliche -ten dieses Stadtteils werden abgerissen. 2. im Verhältnis älteres Gebäude: die Vorlesungen finden im A. der Universität statt, dazu: -bauwohnung,die (Ggs.: Neubauwohnung); >bauer, der: 1. alter Bauer (Ggs.: Jungbauer) 2. (DDR früher) altansässiger Bauer (Ggs.: Neubauer. Siedler): -Ubierin, die: w. Form zu f-bauer; -bekamt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem, von alters her bekannt: eine -e Tatsache; -berühmt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem, von alters her berühmt: die -en großen Weinkellereien; -besitz. 111
alt-, Alt- der: vor längerer Zeit erworbener Besitz: -bewihrt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: seit langem, von alters her bewährt, erprobt: -e Grundsätze. Heilmittel. Methoden; -e Freundschaft; >Wer, das: ober gäriges, meist dunkles, bitter-würziges Bier: -bundeskanzler, der: noch lebender, aber nicht mehr amtierender Bundeskanzler: -btmdesprftsident, der: noch lebender, aber nicht mehr amtierender Bundespräsident: -bundesrat, (Schweiz. Schreibweise.) alt Bundesrat, der (Schweiz.): noch lebender, aber nicht mehr amtierender Bundesrat: -bundestrainer, der: noch lebender, aber nicht mehr amtierender Bundestrainer: A. Sepp Herberger; >bürger, der: betagter Bürger: -n bunte Kaffeetafel gedeckt (MM 30. 10. 73. 23); >bürgermeister, der: noch lebender, aber nicht mehr amtierender Bürgermeister: -christlich <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.): aus dem Frühchristentum stammend: die -e Kirche. Kunst; -deutsch <Adj. o. Steig.): aus früheren deutschen Kulturepochen (bes. dem 15.116. Jh.) stammend od. sie nachahmend: -e Malerei. Kleidung; -e Stilmöbel; ^ehrwürdig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): (wegen des hohen Alters) verehrungswürdig: -eingeführt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: seit langem eingeführt.bewährt und deshalb angesehen: eine -e Firma; -e Gewohnheiten, Bräuche; -eingesessen <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem Ion einem Ort/ eingesessen, ansässig, beheimatet: einer -en Familie entstammen. <subst.:> -eingesessene, der u. die; -n, -n <Dekl. f Abgeordnete): Einheimische[r]; ^eingewurzelt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem eingewurzelt: -e Grundsätze, Gewohnheiten; -eisen, das <o. PL): gebrauchtes, noch verwertbares Eisen. Schrott: -erfahren <Adj.; o. Steig.): seit langem (in einer Tätigkeit) erfahren, bewährt, bewandert, routiniert: -e Piloten; ^erprobt <AdJ.; o. Steig.: nicht adv.): seit langem erprobt, bewährt, zuverlässig, wirksam: -e Mittel. Methoden; -flug, der: Wettfliegen von bereits ein Jahr alten Brieftauben (Ggs.: Jungflug); > fränkisch <AdJ.) (veraltend): altmodisch, altvaterisch: -e Sitten. Kleidung; -es Benehmen, -gedient <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): lange im [Militär j dienst gewesen, bewährt, erprobt: ein -er Soldat; -geki, das: Bez. für das vor der Währungsreform von 1948 gültige Geld: -genösse, der: langjähriger älterer Genosse einer Partei: -*geselle, der (veraltet): ältester Geselle einer Werkstatt: -gewohnt <AdJ.; o. Steig, nicht adv.): seit langem gewohnt, bekannt, vertraut: in der -en Umgebung; -gläubig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Rel. veraltend): am alten Glauben festhaltend. <subst.:> >gttubige, der u. die: Selbstbez. der russ.-orthodoxen Christen, die sich im 17. Jh. von der russ. Staatskirche trennten: -gold, das: 1. (veraltend) schon einmal verarbeitetes Gold: Schmuck. Münzen als A. verkaufen. 2. durch chemische Behandlung künstlich gedunkeltes Gold: >grad. der: Bez. für die Winkeleinheit Grad (360. Teil des Vollkreises), wenn der Unterschied gegenüber dem Neugrad bezeichnet werden soll: >han- del, der (veraltend): svw. t-warenhandel, dazu: -hindier, der (veraltend): svw. t -warenhändler; -hergebracht <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem üblich, überliefert, gewohnt: -e Sitten, Vorstellungen; man begrüßte sich auf -e Weise; ^herkömmlich <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) verstärkend für therkömmlich; -h^rrenmannsdiaft die (Sport): Mannschaft aus Spielern über 32 Jahre: -hyrenschaft. die; -. -en (Studentenspr.): Gesamtheit der Mitglieder einer studentischen Verbindung nach dem Examen od. nach dem Eintritt ins Berufsleben: -hochdeutsch <Adj.; o. Steig.) aus der ältesten Sprachstufe des Deutschen vom Beginn der schriftlichen Überlieferung bis zur Mitte des 11. Jh.s stammend. Abk.: ahd.; <subst.:> -hochdeutsch, das; vgl. Deutsch, -hochdeutsche, das; vgl. deutsche; >internationale, der; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete) (Sport): ehemaliger Nationalspieler: -iahr[s)abend [auch: -'—1, der (landsch.): letzter Abend des Jahres. Silvesterabend: -Jahrstag [auch: -'—1 (landsch.): letzter Tag des Jahres. Silvester: -jüngfer- lich <Adj.; o. Steig.): sich wie eine alte Jungfer verhaltend, d.h. altmodisch, verschroben, überängstlich: -es Gehabe; Er ist ein etwas -er Mann, dem die ganze Sache offenbar mißfiel (Spiegel 30. 6. 1966. 89) dazu: -Widerlichkeit, die; -; -Jungfernschaft, die. -Jungfernstand, der <o. PI.) (abwertend): Stand der ledigen älteren Frau: -kanzler, der: noch lebender, aber nicht mehr amtierender Kanzler: -katho- lik1, der: Angehöriger der katholischen Religionsgemein- Die Kirchengemeinschaft selbst verwendet den Bindestrich: Alt-Katholik, alt-katholisch. Alt-Katholizismus. Schaft, die sich um 1870. zur Zeit des I. Vatikanischen Konzils, von Rom u. dem Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes lossagte, dazu: -katholisch <Adj.; o. Steig.). >ka- thoiizismus, der; -kleiderhfindler, der: jmd.. der mit getragener Kleidung handelt: -klug <AdJ.; -kluger, -klügste; Steig, selten) [eigtl. = durch Alter klug]: (von Kindern) für das Alter zu klug, unkindlich, frühreif: ein -es Gesicht; ein -er Junge; a. antworten, dazu: -klugheit, die; >knecht, der (veraltet): ältester Knecht eines Hofes: >kunst* die <o. PL): alte Kunstgegenstände. Antiquitäten: -liberale, der u. die <Dekl. tAbgeordnete): gemäßigte r Liberale!r/. bes. in Preußen nach 1848: -magd, die (veraltet): älteste Magd eines Hofes: -material, das: gebrauchtes, noch verwertbares Material, dazu: -materiatttandel, der: Ein- u. Wiederverkauf von gebrauchtem Material (Altpapier. Altmetall. Schrott). -materialhfindler, der. -materialsamm- hmg, die: [öffentliche] Sammlung von gebrauchtem Material: -meistcr. der: 1. (früher) Zunftmeister, Vorsteher einer Innung. 2. (allg.) bedeutendster, als Vorbild geltender Vertreter eines Berufszweiges od. Fachgebiets: Nestor. Senior: Goethe, der A. der deutschen Dichtung. 3. (Sport) Verein od. Spieler, der früher einen Meistertitel errungen hat: A. Schalke 04; -metall, das: gebrauchtes, noch verwertbares Metall: Schrott: -miete, die (früher): Miete für eine Altbauwohnung: -minute, die: 60. Teil eines Altgrads: -modisch <Adj.>: nicht mehr der herrschenden Mode, dem Zeitgeschmack entsprechend: überholt, rückständig, gestrig, antiquiert, passe: -e Kleidung; -e Möbel; -es Verhalten; a. wirken; -papier, das <o. PL): gebrauchtes, wieder verwertbares Papier, dazu: -papiersammiung, die: ./ öffentliche i Sammlung von Altpapier: > Philologe, der: Vertreter der Altphilologie: -Philologie, die: Sprach- u. Literaturwissenschaft des klassischen Altertums: klassische Philologie, dazu: -philologisch <AdJ.; o. Steig.); -reich <Adj.; o. Steig.) (veraltend): seit langem Reichtum besitzend: -e Adelige; -reich, das <o. PL) (ns.): Bez. für das deutsche Reich nach der Besetzung Österreichs durch Hitler: -reichskanzler, der (früher): noch lebender, aber nicht mehr amtierender Reichskanzler: -renommiert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem angesehen, namhaft, berühmt: ein -es Lokal; -rosa <indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von dunklem, bläulichem Rosa: vgl. blau; -schnee, der: vor einiger Zeit gefallener, bereits körniger Schnee (Ggs.: Neuschnee), dazu -Schneedecke, die; -schritt, die: selten für t Antiqua; >schultheiB,der: X.noch lebender, aber nicht mehr amtierender Schultheiß. 2. (im Schweiz. Kanton Luzern) noch lebender, aber nicht mehr amtierender Präsident des Regierungsrats: -seta, das: das A. und Lieben, das A. und nicht mehr Lieben, lauter Tragödien (Kaschnitz. Wohin 152); -Sekunde, die: 60. Teil einer Altminute. 3.600. Teil eines Altgrads: -silber.das: 1. (veraltend) schon einmal verarbeitetes Silber: Besteck. Schmuck aus A. 2. durch chemische Behandlung künstlich gedunkeltes Silber: -sitz, der (veraltet): Altenteil: > Sparer, der (früher): Inhaber eines nachweislich vom 1.1. 1940 bis zur Währungsreform unterhaltenen Sparguthabens: -sprachler [-Jpra:xlBl. der; -s. -: Kenner der altgriech.. lat. , u. hebräischen] Sprache: Altphilologe: -sprachlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die altgriech.. lat. [u. hebräische] Sprache betreffend: -er Zweig eines Gymnasiums; -er Unterricht; -Stadt, die: ältester Teil einer Stadt, dazu: -Stadtsanierung, die: Schaffung gesunder Lebensverhältnisse in überalterten Stadtteilen: -Steinzeit, die: älteste Epoche der Menschheitsgeschichte. Paläolithikum. dazu: -steinzeitlich <Adj.; o. Steig.); -Stoff, der: gebrauchter, wieder verwertbarer Stoff. Altmaterial, dazu: -Stoffsammlung, die: öffentliche Sammlung von Altstoff: -testamentarisch <Adj.; o. Steig.): nach Art des Alten Testaments: von -er Strenge; Racheakte von wahrhaft -er Furchtbarkeit; -testamentler [-testamentle], der; -s, -: Kenner u. Erforscher des Alten Testaments: -testamentlich I-testamentli^J <Adj.; o. Steig.): das Alte Testament betreffend, auf ihm beruhend: -e Forschungen, Schriften; -e Theologie: -tier, das (Jägerspr.): Hirschkuh vom Zeitpunkt der ersten Trächtigkeit an: ^überkommen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem überkommen, überliefert, ererbt: >überliefert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem überliefert, weitergegeben, tradiert: -e Sitten; rvater, der (veraltet): Erzvater. Ahnherr. Patriarch: A. Abraham; -vflterisch [-fe:tonjl <Adj.;o. Steig.): 1. altmodisch, altfränkisch, veraltet, antiquiert: -e Kleidung; -e Möbel; eine -e Atmosphäre: 112
Alter so daß die Claytons. wenn auch auf -e Art. mehr Komfort genossen hatten, als man heute in manchem großen Hotel antrifft (Doderer. Wasserfälle 16); ihre Ansichten sind etwas a.; er Ideidet sich a. 2. selten für taltväterlich: Er trank seinen Malzkaflee und wischte sich a. Über den Bart (Augustin. Kopf 16); > väterlich <Adj.; o. Steig.): 1. [ehr]würdig, patriarchalisch: -es Auftreten; -e Haltung; seine Erscheinung wirkt sehr a.; er sprach gemessen und a. 2. selten für taltvaterisch: in seiner gestochen scharfen, etwas -en Schrift (Sebastian. Krankenhaus 24); > vertraut <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): seit langem, von alters her vertraut, gut bekannt: -e Weisen; eine -e Umgebung; -vordem [-fanten] <PL> [eigtl. = Altfrühere] (veraltet, geh.): Vorfahren. Ahnen: -waren <P1.>: gebrauchte, noch verwertbare Waren. / Kunst Jgegenstände, dazu: > warenhandel, der: Ein- und Wiederverkauf gebrauchter Gegenstände (Kleider, Möbel. Bücher: Altmetall. Schrott), -warenhindler, der: Trödler. Gebrauchtwar enhändler: -wasser, das <P1.: ^Wasser): abgeschnürter Arm eines begradigten Flusses mit stehendem Wasser: -weiberfabel, die: svw. f ^weibermärchen; -wfiiberfas(t)nacht, die (landsch.): letzter Donnerstag vor Aschermittwoch: -weibergesdwätz, ^welbergewfech, das: leeres, törichtes Gerede: ^wejberklatsch, der: törichte, üble Nachrede: ^weiberknoten. der (Seemannsspr.): laienhaft geknüpfter, nicht belastbarer Knoten: -wribennftrehen, das: Ammenmärchen, unglaubwürdige, alberne Geschichte: ~*wtir bermühle, die: scherzhafte Darstellung einer Mühle, die alte Frauen in junge Mädchen verwandelt: Variation des Jungbrunnenmotivs: ~w£Jbersommer, der [vidi, nach einem Vergleich mit der späten Liebe älterer Frauen]: 1. sonnige, warme Nachsommertage. 2. im Spätsommer in der Luft schwebende lange Spinnfäden. Marienseide: -weltlich <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: aus der Alten Welt stammend, sie betreffend od. nachahmend: >wohnung. die: früher Tür t Altbauwohnung. Altan [al'ta:n], der; -[e]s. -e [ital. altana. zu: alto = hoch < lat. altus] (Archit.): vom Erdboden aus gestützter balkonartiger Anbau. Söller: Altane [-©]. die; -. -n regional: svw. t Altan. Altar [al'ta:£. auch: '—]. der -[e]s. Altäre [aTte.rd; mhd. altaro. altäro. ahd. altari. altar(e) < lat. altäre = Aufsatz auf dem Opfertisch. Brandaltar]: 1. erhöhter Aufbau für gottesdienstliche Handlungen in christlichen Kirchen: ein reichverzierter, vergoldeter, geschnitzter A.; an den. vor den. zum A. treten; * jmdn. zum A. führen (geh.; eine Frau heiraten). 1. heidnische [ Brand jopfer statte: der A. des Zeus in Pergamon; Ü Jmdn., etw. auf dem A. der Gerechtigkeit, der Liebe, des Vaterlandes opfern (geh.; für die Gerechtigkeit, die Liebe, das Vaterland opfern). Altar-: ^aufsatz, der: auf dem Altartisch errichtete, künstlerisch gestaltete Rückwand: Retabel: -bekleidung, die: Verkleidung des Altarunterbaus mit kostbarem Stoff od. mit einer Vorsatztafel aus Edelmetall: Altar Verkleidung. Altarvorsatz. Antependium: -Wld, das: Gemälde, religiöse Darstellung an od. über dem Altar: ^Matt, das: meist auf Leinwand gemalte religiöse Darstellung, die den Mittelpunkt des Altaraufsatzes bildet: Altargemälde, -decke, die: über den Altar gebreitete, meist reich verzierte Schutzdecke: Mite- oer, der: kath. Meßdiener. Ministrant: -gemftJde, das: svw. T^blatt; -gerät, das: zum Gottesdienst erforderliche u. schmückende Gegenstände auf dem Altar (z. B. Kruzifix. Leuchter\ Monstranz u. a.): Miesang, der: die gregorianisch gesungenen Teile des kath. Gottesdienstes: Miische, die: halbrunde od. mehr eckige Nische als Abschluß eines Kirchenraumes, in der sich ein Altar befindet: Apsis: -räum, der: Bereich innerhalb einer Kirche, in dem sich der Altar befindet: -[s]sakrament,das <o. PL>: Sakroment des Abendmahls w der christlichen Kirche. Eucharistie: -tisch, der: auf dem Altarträger ruhende tischartige Platte: -tuch, das: über den Altar gebreitetes Leinen/tuch: -Verkleidung, die: svw. T -bekleidung; -Vorsatz, der: svw. t-bekleidung; -wein, der: der bei der Abendmahlsfeier gereichte Wein. Altchen: f Alterchen. 'Alte [alte], der; -n. -n <Dekl.: tAbgeordnete): 1. alter Mann. Greis: ein kleiner -r las die Zeitung; komischer -r (Rollenfach im Theater). 2. (salopp) Vater: mein -r erlaubt das nicht; glaub nicht, daß das alles nur Dienst am Verein ist und weil ihr -r den Vorsitz hat (Lenz. Brot 41). 3. (salopp) Ehemann: Mein -r ist zu eifersüchtig (Re- marque. Obelisk 70). 4. (salopp) Vorgesetzter. Arbeitgeber. Meister. Chef: der A. hat getobt; der A. hat's auch nicht mehr dick und kann einen jeden Tag entlassen (Keim, Mädchen 7). 5. (Kartenspiel) höchster Bube beim Skat: mit dem -n stechen. 6. (österr.) Wein aus einem vergangenen Jahr, bereits ausgegorener Wein. 2Alte [-]. die; -n. -n <Dekl.: t Abgeordnete): 1. alte Frau. Frau. Greisin: die gutmütige, kleine hutzelige A.; komische A. (Rollenfach im Theater). 2. (salopp) Mutter: meine A. schickt mich schon wieder zum Einkaufen. 3. (salopp) Ehefrau: bei meiner -n hängt der Haussegen schief; ..Totschlag44, sagte Fries. ..Seine A. gekillt.44 (Schnurre. Fall 20). 4. (salopp) Vorgesetzte. Arbeitgeber in. Chefin: wenn die A. nicht da ist, wird nicht gearbeitet. 5. (Zool.) Muttertier: die A. leckte die Jungen ab. 6. (Volksk.) letzte Garbe auf dem Feld. Muttergarbe: die A. wurde festlich eingeholt. 3Alte [-], das; -n: das Vergangene, aus früheren Zeiten Stammende: an das A. denken; Altes und Neues; am [bewährten] -n hängen; gegen das A. kämpfen. ilteln feltjn] <sw. V.; ist) (veraltet): langsam alt werden (meist im I. Part.): seine ältelnde Tochter. Alten f'altn) <P1.): 1. alte Menschen: die Gegenwart gehört den jungen Menschen, nicht den vorsichtigen A. 2. (salopp) Eltern: meine A. sind heute nicht zu Hause. 3. (hist.) Vorfahren. Ahnen: die Völker der Antike. 4. (Sport) erfahrene Wettkämpfer. Altmeister. 5. (Zool.) Tiereltern: die fütternden A.; Spr. Wie die A. sungen, so zwitschern auch die Jungen (das /negative] Beispiel der Eltern ist den Kindern oft Grund zur Nachahmung). 4lten-: --heim, das: öffentliches od. privates Heim, in dem alte Menschen wohnen und betreut werden: Altersheim, dazu: -heimler, der (ugs.): Bewohner eines Altenheims: -hilfe. die: Unterstützung u. Betreuung hilfsbedürftiger alter Menschen mit öffentlichen Mitteln: -nachmittag, der: für alte Menschen arrangiertes Treffen am Nachmittag mit Kaffeetafel u. Unterhaltung: -pfleger, der: jmd.. der berufsmäßig alte Menschen pflegt: -pflegeriru die: w. Form zu t ^pflegen -tagesstfltte, die; -teil, das: Anteil am Besitz, den sich jmd. bei Übergabe seines Besitztums (meist eines Bauernhofes) an den Nachfolger vorbehält: (landsch.) Ausgedinge: jmdn. auf das A. schicken; Ü sich aufs/ins A. zurückziehen, sich aufs A. setzen, auf dem A. sitzen (sich vom öffentlichen Leben zurückziehen, nicht mehr aktiv tätig sein), dazu: -teiler, der: jmd.. der sich aufs Altenteil zurückgezogen hat: -wohnhefen, das: Einrichtung mit selbständigen Kleinwohnungen speziell für alte Menschen. Alter ['alte], das; -s. - [mhd. alter, ahd. altar]: 1. a) höhere Anzahl von Lebensjahren. Bejahrtheit: letzter Lebensabschnitt: ein biblisches, ehrwürdiges, gesegnetes A.; das A. macht sich langsam bemerkbar; SO ist noch kein A. (mit SO Jahren ist man noch nicht alt): man sieht ihm sein A. nicht an (er ist älter, als er aussieht): sie kokettiert mit ihrem Alter (sie ist noch gar nicht so alt): ein hohes A. erreichen; ein geruhsames, sorgenfreies A. haben; die Würde. Weisheit des -s; für sein A. Vorsorgen; Spr. A. schützt vor Torheit nicht; b) lange Zeit des Bestehens, des Vorhandenseins: das A. hat die Handschriften brüchig gemacht; die Tapeten sind vor A. vergilbt. 2. a) Anzahl der Lebensjahre. Lebenszeit: Lebensabschnitt: ein jugendliches, blühendes A.; das richtige, beste, vorgeschriebene, gesetzliche A. haben; er hat das wehrpflichtige A. noch nicht erreicht; jedes A. (jede Altersstufe) war vertreten; das A. von Pferden erkennt man an ihren Zähnen; die Jahresringe dieses Baumes lassen auf ein hohes A. schließen; er ist viel zu groß für sein A. (Kafka. Erzählungen 148); im kindlichen, mittleren, fortgeschrittenen, vorgerückten, hohen A.; er ist im besten A.; ins schulpflichtige, heiratsfähige A. kommen; Männer im gefährlichen A.; seine Frau ist im kritischen A. (in den Wechseljahren): sie sind, stehen im gleichen A.; mein Freund ist in meinem A.; er starb im A. von 70 Jahren; ein Mann unbestimmten -s. von unbestimmtem A.; mit zunehmendem A.; daß bestimmte Leistungen ... mit bestimmten -n zusammenhängen (Hollander. Mensch 85); b) Zeit des Bestehens. Vorhandenseins: das A. eines Gemäldes. Kunstgegenstandes schätzen; Der Bäcker ... prüfte das A. der Staubkränze um die dunkelgelben Tapetenflecken herum (Böll. Haus 204). 3. (veraltet) Zeitraum. Zeitalter. Epoche: das goldene, silberne, eherne A. 4. a) alte Menschen (Ggs.: Jugend): das A. geht voran; man soll das A. ehren; b) Menschen einer bestimmten Altersstufe: dieses A. ist nicht zugelassen; das 8 GDW 113
älter Lebensalter, nach dem sich alle A. ausrichteten (Hollander. Mensch 99); dem reiferen A. den Vorzug geben. älter feite] <AdJ.>: 1. (absoluter Komparativ; nur attr.) über dos mittlere Lebensalter hinaus: nicht mehr jung, aber auch noch nicht ganz alt; beschönigend auch für alt: eine -e Dame; -e Semester; ein Kreis von -en Herrschaften. 2. Komp. zu talt (2. 6 a); <subst. zu alt 2:> fitere, der u. die; -n, -n <Dekl.: t Abgeordnete): die -n unter uns erinnern sich noch gut daran; als Ergänzung bei Eigennamen (Abk.: d.Ä.); Lucas Cranach der Ä. Älter-: -mann, der (veraltet): Vorsteher einer Innung. Zunftmeister; Mnuttcr, die (landsch.. veraltet): [Urjgroßmutter. Ahne; -vater, der (landsch. veraltet): / Urjgroßvater. Ahn. Alteration [altera* &lo:n], die; -. -en Imlat. alterätio. zu lat. alteräre. talterieren: 1. a) (veraltet) Aufregung. Gemüts- bewegung; Schreck. Verwirrung: ihr Gesicht war von einer heftigen A. gerötet; b) (Med.) krankhafte Veränderung. Verschlimmerung eines Zustands: der Arzt stellte eine unerklärliche A. des Krankheitsbildes fest. 2. (Musik) chromatische Veränderung eines Tones innerhalb eines Akkords. Alterchen ['altern]. Altchen falt^nl <o. Art.): vertrauliche Anredeform für einen älteren Mann. Ältere: t älter. Alter ego ['alte e:go. auch: - 'ego], das; — [lat. alter ego = anderes Ich]: 1. sehr vertrauter Freund. 2. der abgespaltene seelische Bereich bei Personen mit Bewußtseinsspaltung; zweites, anderes Ich. 3. Es (Begriff für das Triebhafte bei S. Freud). 4. bei C. G. Jung Anima u. Animus (Begriff für die im Unterbewußten vorhandenen Züge des anderen Geschlechts). 5. ein Tier od. eine Pflanze, mit denen, nach dem Glauben vieler Naturvölker, eine Person eine besonders enge Lebens- u. Schicksalsgemeinschaft hat. alterierai [alte'rLrai] <sw. V.; hat) Dat. alteräre = anders machen]: 1. a) (veraltet) aufregen, ärgern, beunruhigen: schon ihr Anblick alterierte ihn; b) <a. + sich) (veraltend, noch landsch.) sich aufregen, sich erregen, sich ärgern: du brauchst dich deshalb doch nicht so zu a.; Sie weiß so gut wie wir,... daß der Zauberer sich wegen der fehlenden Himbeeren kaum sehr a. würde (K. Mann. Wendepunkt 40). 2* a) verändern, abändern: diese Tatsache ist durch nichts zu a.; b) (Musik) einen Akkordton chromatisch verändern: alterierte Akkorde. -alterig, -altrig Haltte)™;] in Zusb.. z.B. gleichalt[e]rig. titerlos CAdJ.; o. Steig.) (österr.. Schweiz.): svw. talterslos. altern ['alten] <sw. V.; ist/selten: hat): 1, a) Merkmate des Alters zeigen, [sichtlich] älter werden; alt werden: ich altere vorzeitig; ein alternder Künstler; er ist rasch, zusehends, merklich, stark gealtert; b) (selten) älter erscheinen lassen, alt machen: Wohin ist der häßliche Bart, der dein Gesicht alterte (A. Zweig. Claudia 121). 2. a) sich in seiner Beschaffenheit im Laufe der Zeit verändern: gealterter Wein (lange gelagerter Wein); gealterte Duftstofle. Parfüms; Metalle altem (ihre Werkstoffeigenschaften ändern sich, das Gefüge ihrer Kristalle wird verändert); b) in seiner Beschaffenheit verändern, alt machen: die Weine werden künstlich gealtert. Attermnz [alter1 nan^]. die; -.-en [zu lat. altemare, f alternieren]: 1. (veraltend) Wechsel. Abwechslung. 2. (Landw.) die jährlich wechselnde Ertragsschwankungen im Obstbau. 2. (Sprachw.): svw. TAlternation (2); Alternat [alter'na.t]. das; -[eis [lat. alternatus. 2. Part, von: altemare. t alternieren]: Wechsel der Rangordnung od. Reihenfolge im diplomatischen Verkehr. z.B. bei völkerrechtlichen Verträgen, in denen jeder Vertragspartner in der für ihn bestimmten Ausfertigung zuerst genannt wird u. zuerst unterschreibt; Alternation [alterna,t$io:n]. die; -, -en [lat. alternätio = Wechsel]: 1. svw. tAlternanz (1). 2. (Sprachw.) das Auftreten von Varianten eines Graphems. Morphems. Phonems (z. B. das Vorhandensein verschiedener Endungen zur Kennzeichnung des Plurals); alternativ [alterna'tkfl <AdJ.; o. Steig.) [frz. alternativ t Alternative] (bildungsspr.): wahlweise; zwischen zwei Möglichkeiten die Wahl lassend; eine zweite Möglichkeit darstellend: eine -e Politik aufzeigen; a. zwei Vorschläge machen. Alternativ-: -entwurf, der (Politik): im Unterschied zur Regierungsvorlage von der Opposition eingebrachter Gesetzentwurf; -läsung, die: wahlweise angebotene Lösung; -möglich- keit, die; -Programm, das; -Vorschlag, der. Alternative [alterna'ti:vd]( die; -. -n [frz. alternative, zu: alterne = abwechselnd, wechselweise < lat. alternus] (bildungsspr.): 1. freie, aber unabdingbare Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten (der Aspekt des Entweder - Oder): vor der A. stehen; vor die A. gestellt sein, werden; sich vor die A. gestellt sehen. 2. zweite, andere Möglichkeit; Möglichkeit des Wählens zwischen zwei oder mehreren Dingen: eine echte, klare A.; es gibt verschiedene -n zur Lösung dieses Problems; -n anzubieten haben; alternieren (alter- ni.rsn] <sw. V.; hat) Dat. alternäre]: wechseln, sich abwechseln, einander ablösen: in dieser Szene alternieren die schärftsten Kontraste; bes. in fachsprachlichen Fügungen: -de Besetzung (Theater; Besetzung, die in der Darstellung einer Rolle mit einer anderen abwechselt); -de Blattstellung (Bot.; besondere Anordnung der Blätter am Stiel einer Pflanze); -des Fieber (Med.; Erkrankung mit abwechselnd fiebrigen u. fieberfreien Zuständen) -de Persönlichkeit (Psych.; Person, bei der eine Spaltung des Bewußtseins auftritt); -de Reihe (Math.; Reihe mit wechselnden Vorzeichen vor den einzelnen Gliedern); -der Strom (Elektrot.; Wechselstrom); -de Verse (Verslehre; Verse, die einen regelmäßigen Wechsel zwischen unbetonten u. betonten bzw. langen u. kurzen Silben aufweisen). Akens-: -forschung, (früher auch:) Altersforschung, die: Erforschung des Alterungsprozesses u. seiner Ursachen. Gerontologie; -theorle, die: Lehrmeinung über das Wesen des Alterns: -Vorgang, der: Prozeß des Alterns. Alterungsvorgang. fitere: <in den Fügungen) seit a.; von a. her (geh.; von jeher, seit langer Zeit, schon immer): Jesus ist seit a. latent im jüdischen Volk (Bloch. Wüste 134); Zwischen den Ziegen und den Menschen besteht von a. her ein Vertrag (Jacob. Kaffee 7); vor a. (veraltet; vor langer Zeit, einst- [malsj). fitere-, alters- -abbau, der «o. PL): Nachlassen der Kräfte im Alter; -abstand, der: Spanne zwischen verschiedenen Lebensaltern. Altersunterschied; -angäbe, die: Nennung des Alters; -anzeichen, das: Zeichen. Vorbote des [nahenden] Alters; -asyl, das (Schweiz.): svw. t-heim; -aufbau, der <o. PL): Gliederung einer Gruppe (meist der Bevölkerung) nach dem Lebensalter. Altersgliederung; -bedingt <AdJ.; o. Steig.): 1. durch das jeweilige Lebensalter, die Altersstufe bedingt: -e Unarten eines Kindes. 2. durch hohes Alter. Bejahrtheit bedingt: -e Krankheiten; --beschwerte, die <meist PL): im vorgerückten Alter auftretendes, durch das Alter bedingtes Leiden. Gebrechen; -bestimmung, die: Feststellung des Alters von Tieren u. Pflanzen; Datierung in [Kunst]geschickte u. Geologie; -Nödstan, der (Med.): im hohen Alter auftretende Gehirnerkrankung, senile Demenz. Dementia senilis; -brand.der <o. PL) (Med.): im vorgerückten Alter auftretende Rückbildung von Gewebe, bes. an den Gliedmaßen; -disposition, die: die für jedes Lebensalter spezifische Empfänglichkeit für Krankheiten; -eioensinn, der: svw. t-Starrsinn; -einsamkeit, die: Vereinsamung im Alter; -erkrankung, die: durch fortgeschrittenes Alter bedingte, vorzugsweise im Alter auftretende Erkrankung; ^er- scheinung, die: Merkmal, typisches Zeichen des [nahenden] Alters: der Tod ist vor allem eine A. (Kant, Impressum 65); -fleck, der (meist PL): dunkelbraune Verfärbung der Haut, die im fortgeschrittenen Alter bevorzugt an exponierten Stellen auftritt; -forschung, die: svw. tAlternsfor- schung; -freibetrag, der: steuerfreier Betrag für verschiedene Personengruppen, die mindestens das 60. Lebensjahr vollendet haben; -fürsorge. die: Unterstützung u. Betreuung alter Menschen durch staatliche od. private Organisationen; -geM,das <o. PL): laufende Leistung im Rahmen der Alters- hilfefür Landwirte u. deren Familien; -genösse, der: Lebewesen im gleichen Alter; -genossin, die: w. Form zu f-genösse; -gewicht, das (Pferdesport): das von einem Pferd im Galopprennen je nach Alter zu tragende Mindestgewicht. dazu: -gewiefatsrennen. das; -gliedennt, die: svw. t-auf- bau; -grenze, die: 1. Lebensalter, mit dessen Erreichen bestimmte Rechte od. Pflichten verbunden sind: eine A. festlegen. 2. Lebensalter, mit dessen Erreichen man in den Ruhestand versetzt wird: die A. erreicht haben; Probleme der flexiblen A. (Tflexibel 2); -gründe <PL): durch fortgeschrittenes Alter bedingte Gründe. Ursachen: aus -n; -gmp- pe, die: Personen im gleichen Lebensalter: -haut, die: Haut, die altersbedingte physiologische Veränderungen aufweist (z. B. Schwund der Elastizität); -heilkunde, die: Teilgebiet der Medizin, das sich mit den spezifischen Erkrankungen des alten Menschen, ihrer Vorbeugung u. Behandlung befaßt; Geriatrie: -heim, das: svw. t Altenheim; -herz, das: Herz 114
Alumnus mit altersbedingten physiologischen Veränderungen (z.B. Nachlassen der Leistungsfähigkeit); -hilfe, die; -: betriebliche A.; -hochdruck, der: durch das Alter erhöhter Blutdruck; -Jahr, das (schweiz.): svw. t Lebensjahr; -Jubilar, der (bes. österr.): betagte Person, die einen Ehrentag feiert; -klasse, die: 1. svw. T-gnippe. 2. (Sport) Wettkämpfer einer bestimmten Altersstufe (z.B. Junioren. Senioren). 3. (bei Haustieren) Tiere bestimmter Altersstufen. 4. (Forstw.) nach dem Alter zusammengefaßter Waldbestand: -kleid, das (Jägerspr.): Gefieder ausgewachsener Federwildarten; -krankheit, die: durch fortgeschrittenes Alter begünstigte, vorzugsweise im Alter auftretende Krankheit; -leiden, das: vgl. t-krankheit; -marasmus, der (Med.): svw. t-schwäche; -mäßig <AdJ.; o. Steig.): dem jeweiligen Alter entsprechend, dem Alter nach; -nmmdart, die: die nach Satzbau u. Wortschatz der jeweiligen Entwicklungsstufe eines Kindes eigene Sprechweise; -panfk, die: im Alter auftretende Angst, etwas versäumt zu haben; -Pension, die (österr.): die dem Altersruhegeld in der BRD entsprechende Leistung der So- zialverSicherung; -Präsident, der: ältestes Mitglied einer Körperschaft od. eines Parlaments, das bis zum Amtsantritt eines gewählten Präsidenten den Vorsitz führt; -prozeß» der: Vorgang des Altwerdens. Alternsvorgang. Seneszenz; -Pyramide, die: graphische Darstellung des Altersaufbaus einer Bevölkerung in Form einer Pyramide; -refite, die: regelmäßige Geldzahlung an Personen, die die erforderliche Altersgrenze (2) erreicht haben; -roman, der: im Alter verfaßter Roman; -rohegeJd, das: Leistung der gesetzlichen Rentenversicherung, die Versicherten nach Erreichen der Altersgrenze (2) gewährt wird; -schwach <Adj.; o. Steig.): a) ( von Personen) vom Alter geschwächt, gebrechlich, hinfällig: mein Großvater ist schon etwas a.; b) (von Gegenständen) durch lange Benutzung unbrauchbar, wacklig; ausgedient; im Verfall begriffen: ein -es Auto; -e Möbel, Gebäude; -schwäche, die <o. PL): Verfall der Kräfte im Alter. Altersmarasmus; -Sicherung, die: materielle Vorsorge für das Alter; nichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: durch altersbedingten Verlust der Anpassungsfähigkeit der Augenlinse weitsichtig, dazu: -sichtigkeit, die: Altersweitsichtigkeit. Presbyopie; -sitz, der: Ort. an den sich jmd. im Alter zurückzieht. Ruhesitz; -Soziologie, die: wissenschaftliche Erforschung der sozialen Beziehungen des alternden Menschen, soziologische Alternsforschung; -sport, der: leichtere sportliche Übungen speziell für das fortgeschrittene Alter zur Erhaltung u. Erhöhung der Leistungsfähigkeit; -«tanrsinn, der: durch fortgeschrittenes Alter bedingter Starrsinn. Eigensinn; altersbedingte Starrköpfigkeit. Unnachgiebigkeit. dazu: -starrsinnig <AdJ.>; -stil. der <o. PL): für das Schaffen des alternden Künstlers charakteristische Ausdrucksform; ^«tufe, die: Abschnitt im Lebensalter; -struktur, die: svw. t-aufbau; -unterschied, der: Unterschied im Lebensalter; -Versicherung, die: Versicherung, die den Lebensunterhalt im Alter gewährleistet; ^Versorgung, die: I gesetzlich geregelte I Versorgung alter Menschen; -werk, das: im Alter geschaffenes Kunstwerk; Spätwerk; -Zuschlag, der: 1. Geldbetrag, der je nach Altersklasse zusätzlich zum Arbeitsentgelt gezahlt werden kann. 2. (Schweiz.) Ausgleich der durch Altersunterschiede bedingten Leistungen im Schützensport. Altertum [altBtu:m]. das: -s: a) älteste historische Zeit eines Volkes od. einer Kultur: Sagen aus dem deutschen A.; b) älteste historische Zeit der Griechen u. Römer (klassisches Altertum. Antike); Altertümelei [...ty.'ma'lqp. die; -. -en: übertriebene Nachahmung von Stil u. Wesen des Altertums; altertümeln ['altetyrmln] <sw. V.; hat): Stil u. Wesen des Altertums übertrieben nachahmen; archaisieren: er altertü- melte gern; <meist im 1. Part.:) eine -de Ausdrucksweise; Altertümer [...ty:mn] <P1.): / KunstJgegenstände. Denkmäler aus dem Altertum: A. sammeln; Altertümler [...ty:mle] (veraltet): altertümelnde Person: altertümlich [...ty:mh?] <AdJ.; Steig, selten): aus alter Zeit stammend; in der Art früherer Zeiten; archaisch: eine -e Wohnungseinrichtung; sie (= die Straßen) waren a. und idyllisch (Böll, Adam 62), dazu: ^hertümlichkeit die; -. Altertum-: -forscher, den Vertreter der Altertumsforschung. Archäologe; -forschung, die <o. PL): Wissenschaft von der Erforschung der Kulturen des Altertums. Archäologie; -künde, die: Lehre von der Erforschung des Altertums. Archäologie; ^wert, der <o. PI.) fast nur in der Verbindung A. haben (wegen seines Alters besonders wertvoll sein): dieses Möbelstück hat A.; sein Fahrrad hat nur noch A. (scherzh.; ist schon sehr abgenutzt, kaum noch zu gebrauchen): -Wissenschaft, die <o. PI.): svw. t -künde. Alterung ['altoruol. die; -. -en: 1. <o. PI.) (von Lebewesen, hauptsächlich vom Menschen) Vorgang des Altwerdens. Altern. Seneszenz: die A. der Bevölkerung. 2. a) (von Materialien. Geräten. Flüssigkeiten) das Altern (2): A. oder Bruch des Materials; b) Veränderung des GefÜges. der Zusammensetzung od. der Eigenschaften durch natürliches od. künstliches Altern: die künstliche A. von Wein, Spirituosen. tlterunes-, Alterung»-: -beständig <Adj.; nicht adv.): (von Materialien. Geräten. [ Werk JStoffen) nicht alternd: widerstandsfähig, beständig gegen Alterung: ein -er Kunststoff; -mittel, das: Mittel od. Verfahren zur künstlichen Alterung; -prozeß, der: Vorgang. Ablauf der Alterung; -Schutzmittel, das: organische Verbindung, die die Oxydation (Alterung) von Kautschuk hemmt; -versuch, der: versuchsweise künstliche Alterung von / Werk JStoffen zur Materialprüfung. Älteste ['eltdstdl. der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete): 1. ältestes Mitglied einer Gemeinschaft (Senior); Vorsteher. Oberhaupt einer [Kirchen]gemeinde; Presbyter: der Rat der -n. 2. ältester Sohn, älteste Tochter: an unserem (unserer) -n haben wir schon eine große Stütze. fitesten-: -kreis, der: Gesamtheit der Ältesten (1) einer Kirchengemeinde; -Prediger, der: Prediger in freien Kirchengemeinden; *nU der <P1. ...rate): l.a) Parlamentsausschuß; b) <o. PI.) in der Bundesrepublik Deutschland Organ des Bundestages aus Vertretern der Fraktionen zur Unterstützung des Bundestagspräsidenten. 1. bei Naturvölkern aus den Altesten eines Gemeinwesens bestehende Institution zur Regelung des gesellschaftlichen Lebens; -recht, das <o. PL): 1. Art der Erbfolgeordnung, bei der das älteste Mitglied innerhalb der Familie die Erbfolge antritt (Senio- rat). 1. landsch. geltendes Recht, nach dem bei der Übergabe eines Hofes das älteste Kind des Eigentümers die Erbfolge antritt (Majorat); -Sitzung, die: Sitzung der Kirchenältesten; -würde, die <o. PL): Amt u. Würde des Ältesten. Seniorat. Althee [al'te:d], die; -, -n [...e:an; lat. althaea < griech. althaia]: a) (Bot.) Heilpflanze aus der Gattung der Malvengewächse (Eibisch); b) aus den Blüten. Blättern od. Wurzeln der Althee(a) gewonnenes Hustenmittel. Altheesaft. Altist [al'tist], der; -en. -en [älter ital. altista. zu: alto.! Alt]: Sänger (meist Knabe) mit Altstimme; Altjstin, die; -, -nen: w. Form zu t Altist. ältlich feltlif] <AdJ.; nicht adv.): nicht mehr ganz jung. Anzeichen des Alters zeigend: eine -e Dame; Einzig der Hund Perkun begleitet das sanft -e Mädchen (Grass. Hundejahre 22); eine Frau mit einem -en Gesicht; er sieht schon etwas ä. aus. -altrig: T -alterig. Altruismus [altru'ismus], der; - [frz. altruisme. zu lat. alter (frz. autrui) = der andere] (bildungsspr.): selbstlose Denk- u. Handlungsweise. Uneigennützigkeit (Ggs.: Egoismus): aus reinem A. handeln; Altruist, der; -en. -en [frz. altruiste] (bildungsspr.): selbstloser, uneigennütziger Mensch (Ggs. Egoist); altruistisch <AdJ.) (bildungsspr.): selbstlos, uneigennützig, aufopfernd (Ggs.: egoistisch): ein -er Mensch; rein -e Ziele verfolgen. Alu fa:lu], das; -s: (ugs.) Kurzf. von t Aluminium; <Zus.:> Alufolie, die: kurz fürt Aluminiumfolie; aluminieren [alumi- 'nLran] <sw. V.; hat): Metallf teile/ mit Aluminium überziehen; Aluminium [alu'mi:nlum], das; -s [lat. alümen (Gen.: alüminis) = Alaun (nach seinem natürlichen Vorkommen in der Alaunerde)]: ein silberweißes Leichtmetall (chemischer Grundstoff): Zeichen: AI; ugs. Kurzf.: Alu. alisniniunv, Ahaninkm-: ^Mech, das: dünn ausgewalztes Aluminium; -druck, der <P1.: ^drucke): svw. f Algraphie; ~far- be. die: Deckfarbe aus Aluminiumpulver u. einem Bindemittel; -folie, die: dünnes Blatt aus Aluminium für Verpak- kungs- u. Isolationszwecke; -haltig <AdJ.; nicht adv.): Bauxit ist ein stark -es Mineral; -[staublhmge, die: eine Berufskrankheit. Alumnat [alum'na.t], das; -[e]s, -e [zu lat. alumnus, f Alumnus]: 1. mit einer Lehranstalt verbundenes /kostenfreies! Schülerheim. Internatsschule. 2. (österr.) Anstalt zur Heranbildung von Geistlichen; 3. (hist.) kirchliche Erziehungsanstalt; Alwine [a'lumnd], der; -n, -n, Abramis [...nusl.der. -. ...nen [lat. alumnus = Pflegekind. Schüler]: Schüler eines Alumnats. 89 115
Alveolar Alveolar [alveolar?]. der; -s. -e (Sprachw.): an den Alveolen des Oberkiefers gebildeter Laut; Alveole [alve'o:to], die; -. -n (meist PI.) [lat. alveolus = kleine Mulde. Wanne] (Med.): a) Knochenmulde im Ober- oder Unterkiefer, in der Zahnwurzeln sitzen: b) Lungenbläschen. Alwegbahn [alve:k-], die; -. -en [nach dem schwed. Industriellen Axel Lenhart Wenner-Gren]: eine Einschienenhochbahn. Atzerl ['altjul]. das; -s. - (Vkl. von: Alz = Lederauflage auf den Schuhleisten, kleines Stück < ital. alzo = Stück Leder, das den Schuh ausfüllt] (österr. mundartl.): ein i ganz klein) wenig: ein A. Käs, ein Stückl Fisch (Weinheber. Der Phäake 49). am [am] <Präp. an + Art. dem) [mhd. ame]: 1. a) räumlich (meist auflösbar) tan 1.1 b; (österr.) auch für ..auf dem4': Clayton lag am monströs geschwungenen mächtigen Diwan (Doderer. Wasserfälle 15); (nicht auflösbar): a) <bei geogr. Namen u. Begriffen:) Frankfurt am Main; Springe liegt am Deister; am Atlantischen Ozean; am Äquator: ß) <bei bestimmten Fügungen:) am Ziel/Ende [sein]; am Werk sein; [etw.] am Rande [bemerken]; (Kaufmannsspr.): etw. am Lager haben; am Zuge sein; etw. am Stück (unauf- geschnitten) kaufen; b) zeitlich (nicht auflösbar) tan I. 2 a. 2. <am + Superlativ): am besten; am schönsten; er läuft am schnellsten. 3. <am + subst. Inf.) a) (nach einigen Verben mit an + Dativ:) er zweifelte am Gelingen/ war schuld am Scheitern des Planes; sich am Wettschwimmen beteiligen; b) <am... + subst. Inf. + sein, zur Bildung der Verlaufsform) (landsch.. bes. rhein.): dabei sein, etwas zu tun; beim ... sein: ich bin sehr am Überlegen, ob ...; das Mittagessen ist am Kochen. amabile [a'ma.bib] <Adv.) [ital. amabile < lat. amäbilis] (Musik): liebenswürdig, sanft, zart in der Vortragsweise. «magnetisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nicht magnetisch, nicht auf einen Magneten reagierend: die -e. grundminensi- chere Außenhaut von U-Booten. Amalgam [amaTga:m],das; -s. -e[mlat. amalgama < arab. al-maliam = die erweichende Salbe, aus al = Artikel u. gr. milagma = das Erweichende, weicher Körper] (Chemie): Legierung eines Metalls mit Quecksilber; Ü Sein Denken ist ein A. (Gemisch) aus Positivismus und historischem Materialismus (Adorno. Prismen 72); <Zus.:) AmalgamfiU- hmg, die (Med.): Zahnfüllung aus Silber- oder Kupferamalgam; Amalgamation [amalgama*&lo:n]. die; -. -en [mlat. amalgamatio]: Verfahren zur Gewinnung von Gold (auch von Silber) aus deren Erzen mit Hilfe von Quecksilber; amalgamieren [...ga'mi:ren] <sw. V.; hat) [mlat. amalgama- re]: 1. (Technik) ein Metall mit Quecksilber legieren u. dadurch eine Quecksilberlegierung herstellen: Zinn mit Quecksilber a.; (auch: a. + sich) die Metalle amalgamieren sich mit Quecksilber in sehr unterschiedlicher Weise. 2. (Technik) Gold u. Silber mit Hilfe von Quecksilber aus Erzen gewinnen. 3. (bildungsspr.) jmdn.. sich od. etw. mit etw. verbinden, verschmelzen, vereinigen: Durch sie (= die Erziehung) werde das Volk im Lande der Väter amalga- miert und die Verschiedenheit der Einwandererströme eliminiert (MM 13. 6. 69. 2); <Abl.:) Amalgamkrung. die; -. -en. Amant [a'mä:]. der: -s. -s [frz. amant. subst. 1. Part, von: aimer = lieben < lat. amäre] (veraltet): Liebhaber, Geliebter: Die Königin empfing ihre -s in einem Bett (Jahnn. Nacht 53). Amarant [ama'rant], der; -s. -e [1: lat. amarantus < gr. amäranton = eine nicht verwelkende Blume, subst. Neutr. Sg. von: amärantos = nicht verwelkend; 2: nach den dunkelroten Blutender Pflanze]: 1. Pflanze aus der Gattung der Fuchsschwanzgewächse. 2. <o. PL; auch: das; -s> dunkel- roter Farbstoff; <Abl.:> amaranten <AdJ.; o. Steig.) dunkelrot; <Zus.:> amarfntrot <Adj.; o. Steig.). Amardle [amarebl. die; -. -n (mlat. amärellum. zu lat. amärus = bitter, sauer]: eine Sauerkirsche. Amaryl [ama'nrl]. der; -s. -e [Phantasiebez.]: ein künstlicher, hellgrüner Saphir; Amaryllis. die; -. ...Uen [nach lat.-gr. Amaryllis = Name einer Hirtin]: Zierpflanze aus der Gattung der Amaryllisgewächse; <Zus.:> Amaryllisgewächs, das <meist PL): Pflanze aus einer mit den Liliengewächsen verwandten Pflanzenfamilie. Amateur [ama't0:$], der; -s, -e [frz. amateur < lat. amätor = Liebhaber, Verehrer]: a) jmd., der eine Tätigkeit aus Liebhaberei, als Hobby betreibt; b) Aktiver in einem Sportverein, der seinen Sport regelmäßig, aber nicht gegen Entgelt betreibt (Ggs.: Profi); c) (abwertend) Nichtfach- mann, Dilettant: in den Institutionen des Strafvollzugs, wo ... Delinquenten als .Amateure4' aufgenommen und als ..qualifizierte Verbrecher" wieder entlassen werden (Spiegel 4. 1973.78). Amateur-: ^bestfcnnungen <P1.) (Sport): internationale Bestimmungen zur Kennzeichnung des Begriffs ,Amateur"; -film, der; -fotograf, der; -fotografie, die; -funk, der; -flinker, der; -koch, der; -to, die (Fußball): höchste Spielklasse für Fußballvereine; -maiwwchaft. die; -resel, die: vgl. T -bestimmungen; -reiter, der; -spiel, das (Sport): Wettkampf zwischen Amateurmannschaften; -«port, der: Amateur- und Berufssport; -Sportler, der; -Status, der <o. PI.) (Sport): Eigenschaft. Stellung als Amateur; -Statut das: vgl. t -bestimmungen; -theater, das: Liebhabertheater. amateurhaft <Adj.): dilettantisch, stümperhaft: a. wirken; amateurisch (selten): svw. t amateurhaft; AmateurisDus [amata'rismus]. der; -: zusammenfassende Bez. für alle mit dem Amateursport zusammenhängenden Vorgänge u. Bestrebungen. Amati [a'ma.ti]. die; -. -s: Geige aus der Werkstatt der ital. Geigenbauerfamilie Amati (16.117. Jh.). Amazone [ama'^o:na]. die; -. -n [1: lat.-gr. Amazon; 5: nach seiner Verbreitung bes. in den Uferländern des Amazonas (< span. Amazonas; nach der Annahme, daß an dem Strom Amazonenstämme lebten)]: 1. (in der griech. Mythologie) Angehörige eines in Kleinasien beheimateten kriegerischen Frauenvolkes. 2. a) / Turnier J reiter in: b) (im Motorsport) Fahrerin eines Rennwagens. 3. hübsches, sportliches Mädchen von knabenhaft schlanker Erscheinung. 4. (veraltet) betont männlich auftretende Frau, Mannweib. 5. svw. t Amazonenpapagei. Amazonen-: -ameise, die [zu TAmazone (1); mit Bezug auf ihre kriegerische Lebensweise] (Zool.): Vertreter einer Ameisengattung; -Jacke [zu t Amazone (2 b)J: dreiviertellange sportliche Dameniacke; Autocoat; -papagel, der [nach seiner Verbreitung bes. in den Uferländern des Amazonas; zur Etymologie t Amazone (5)] (Zool.): Vertreter einer Gattung großer Papageien mit 26 Arten: -springen, das [zu t Amazone (2 a)] (Pferdesport): Springturnier für Damen; -stein* der [nach dem Vorkommen am Amazonas; zur Etymologie T Amazone (5)]: ein smaragdgrüner Kalifeldspat; Halbedelstein. Ambassade [amba'sa:cb. frz.: äba'sad]. die; -. -n [frz. ambas- sade < ital. ambasciata < prov. ambaissada. zu: *ambais- sa < got. andbahti = T Amt] (veraltet): Botschaft. Gesandtschaft; Ambassadeur [...sa'do:?]. der; -s. -e [frz. ambassa- deur < ital. ambasciatore < prov. ambaissador, zu: ambaissada. t Ambassade]: Botschafter, Gesandter. Ambe l'ambo], die; -. -n [frz. ambe < lat. ambo = beide] (Math.): Verbindung zweier Größen in der Kombinationsrechnung. Amber ['ambe). der; -s. -[n] [frz. ambre < arab. 'anbar]. Ambra Cambra]. die; -. -s [ital.. mlat. ambra < arab. 'anbar]: ä) fettigeDarmausscheidungdes Pottwals; b) daraus hergestellter Duftstoff; <Zus.:> Amberbaum, der [nach dem stark riechenden Harz (Bot.): Vertreter der Gattung Zaubernußgewächse: ein Parkbaum mit ahornblattähnlichen Blättern, die im Herbst eine auffallende Rotfärbung annehmen. Ambiente [am'bjenta], das; - [ital. ambiente < lat. ambiens (Gen.: ambientis), 1. Part, von: ambire = herumgehen, etw. umgehen] (bildungsspr.): Umwelt, Atmosphäre; Milieu, das eine Persönlichkeit, einen Raum od. ein Kunstwerk umgibt, ihm eigen ist. Ambition [ambi't§io:n]. die; -. -en (meist PI.) [frz. ambition < lat. ambitio, eigtl. = das Herumgehen (als Bittsteller)] (bildungsspr.): auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Streben; Iberuflicher] Ehrgeiz: künstlerische, politische -en; er hat keine -en (will nicht weiterkommen, ist mit seinem beruflichen Rang zufrieden); ein Landarzt. ...mit -en auf Eigenheim und Auto (Fries. Weg 56); <Abl.:) ambitfcmfert [...p- 'ni:?t] <AdJ.; nicht adv.) (geh.): ehrgeizig, strebsam; ein -er Sportler. Spieler; den vielen -en Nachwuchsfahrern, die es unterhalb der Grand-Prix-Ebene gibt (Frankenberg. Fahrer 171): ambitiös [...'tßj^sj <AdJ.) [lat. ambitiösus] (meist abwertend): ehrgeizig, geltungsbedürftig: Miserables und affektiertes Deutsch treffen bei unfähigen, doch -en Autoren zusammen (Deschner. Talente 202). 116
Amerikanist ambivalent [ambivalent] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. ambi- = von zwei Seiten, herum u. valens (Gen.: valentis) = stark, mächtig] (Med., Psych.. Sprachw.): doppelwertig u. deshalb oft in sich widersprüchlich: zwiespältig: Die Beziehung zwischen den beiden ist problematisch, doppeldeutig, geladen mit -em Gefühl (K. Mann. Wendepunkt 11); a. reagieren; <Subst.:> Ambivalenz [...'lent^l. die; -. -en: Zwiespältigkeit: Spannungszustand: Zerrissenheit /der Gefühle u. Bestrebungen]. 'Ambo ['ambo], der; -s. -s u. ...ben [ital. ambo < lat. ambo = beide] (österr.): Doppeltreffer beim Lotto. aAmbo[-],der;-s.-s. Ambon Tarnten], der; -s. ...nen [am'bo:- nan; kirchenlat. ambö < (spät)griech. ämbön]: svw. tLek- tionar (2). Ambofl I'ambDs]. der; ...osses. ...osse; <Vkl. fAmbößchen) [1: mhd. anebös. ahd. anabös. eigtl. = woran (worauf) man schlägt, zu tan u. ahd. bösan = schlagen, stoßen, klopfen]: 1. eiserner Block mit ebener Fläche, auf dem der Schmied das Eisen schmiedet: das glühende Eisen auf den A. legen; er schlug auf den A. 2. (Anat.) eines der drei Gehörknöchelchen. 3. (Musik) ein Schlaginstrument. 4. (Waflent.) Plättchen in der Patrone, das vom Schlagbolzen getroffen wird. 4mboß-: -bahn, die: ebene Deckfläche des Ambosses, auf die das zu bearbeitende Werkstück gelegt wird: -einsatz, der: Zusatzstück (zum Halten od. Formen des Schmiedegutes), das in ein Loch des Ambosses gesteckt wird: -ftiB, der; -klotz, der: l Holz]klotz, auf dem der eigentliche Amboß befestigt ist: Untersatz für den Amboß: M-üttler der (Bauw.): ein Rüttler mit Stoßausgleich: -stock, der: svw. 1-klotz. Ambößchen l'ambcts^n]. das; -s. -: t Amboß. Ambra T Amber. Ambrosia [am'bro:zia]. die; - [lat.-griech. ambrosia. eigtl. = Unsterblichkeit]: 1. (in der griech. Myth.) Nalmmg der Götter, die ihnen ewige Jugend und Unsterblichkeit verlieh: Ich ... atmete ... die feuchte Luft .... nach dem Weindunst kam sie mir wie A. vor - was immer auch A. gewesen sein mag (Fallada. Herr 131). 2. eine bestimmte Süßspeise. 3. Pilznahrung bestimmter Insekten: <Abl. zu 1 :> ambrosisch [am'bro:ziJ1 <AdJ.) (geh.. veraltend): himmlisch, göttlich: köstlich: -e Düfte; <Zus. zu 3:) Ambrosiapilz, der. ambulant [ambulant] <AdJ.; o. Steig.) [frz. ambulant < lat. ambuläns (Gen.: ambulantis), 1. Part, von: ambuläre = herumgehen]: 1. wandernd, umherziehend: nicht ortsgebunden: -er Handel; Verband -er Gewerbetreibender; ein Gewerbe a. betreiben. 2. (Med.) nicht an eine Krankenhausaufnahme gebunden: Sprechstunden-. Durchgangs- (Ggs.: stationär): -c Behandlung; der Verletzte konnte a. versorgt werden; Ambulanz [ambulant^] die; -, -en [frz. ambulance] (Med): a) bewegliches Feldlazarett: /fahrbare] ärztliche Unter suchung s- u. Behandlungsstation: b) Kranken-. Rettungswagen: c) Sanitätsstation. Behandlungsraum für Erste Hilfe /in Betrieben/: d) poliklinische Station für ambulante Behandlung: <Zus.:> Amhufriwgrtillfe, der; Ambulfnzwa- gen, der: svw. t Ambulanz (a, b); ambulatorisch [ambula- to:nJ] <Adj.; o. Steig.) [lat. ambulätörius = beweglich]: svw. f ambulant (2); Ambulatorium [...rium], das; -s. ...ien [...ian; nach russ. ambulatorUa] (bes. DDR): Einrichtung zur ambulanten Behandlung der Bevölkerung. Ameise ['a.m^jzal. die; -. -n [mhd. ämeise. ahd. ämeija. zu ahd. ä- = fort, weg u. meizan = (ab)schneiden. hauen, nach dem scharfen Einschnitt zwischen Vorder- und Hinterkörper]: kleines, meist rotbraunes bis schwärzliches, staatenbildendes Insekt, das oft in haufenförmigen Bauten od. in Nestern im Boden lebt [u. für das sein als emsig empfundenes Tätigsein charakteristisch ist]: -n krabbeln über Halme, beißen; sie ist fleißig v\ k« eine A.; hier wimmelt es von -n. ameisen-, Ameisen-: -Jbär, der: Vertreter einer Säugetierfamilie: in Mittel- und Südamerika beheimatetes. Ameisen und Termiten fressendes Tier mit röhrenförmig ausgebogener Schnauze: ^d. das <meist PI.) (ugs.): Puppe der Ameise: -fleiß, der (ugs.): unermüdlicher, großer Fleiß: -»eist, der <o. PL): svw. t^Spiritus; -grille, die (Zool.): Vertreter einer als Parasit in Ameisennestern lebenden Grillenfamilie: -groB <AdJ.; o. Steig.): /nur] so groß wie eine Ameise: die Menschen im Tal erschienen nur noch a.; -häufen, der: Bau der Ameisen: -Igel, der (Zool.): Vertreter einer Familie Termiten u. Ameisen fressender Säugetiere: -Hmg- fer,die (Zool.): Vertreter einer libellenähnlichen Insektenfamilie: -kribbeln, -laufen, das; -s: ein Kribbeln od. feines Stechen in der Haut (wie von Ameisen): -Wwe. der (Zool.): Larve der t ^Jungfer; -liest das; -pfad, der: svw. t -straße; -puppe, die (Zool.): Puppe (3) der Ameise: -säure, die <o. PI.) (Chemie): einfachste organ. Säure: ein Konservierungsmittel: -Spiritus, der <o. PI.) (Chemie. Med.): in Alkohol gelöste Ameisensäure: Einreibmittel gegen Rheumatismus: -Staat, der: straff durchorganisierte Lebensgemeinschaft der Ameisen: -Straße, die (Zool.): von Ameisen zwischen ihrem Nest und den wichtigsten Nahrungsquellen angelegter Weg: ^wespe, die: svw. t Bienenameise. gmeisenhaft <Adj.; -er. -este): emsig, fleißig. Amdioration [ameljora't$io:n]. die; -. -en [frz. amälioration, zu: amäliorer. t ameliorieren]: a) Verbesserung des Ackerbodens: b) Veredelung. Verfeinerung /von Metall]: ameliorieren [...'riron] <sw. V.; hat) [frz. ameliorer. zu afrz. ameillo- rer, zu: ä = zu. nach (< lat. fad) u. meillor = besser (< lat. melior)]: /den Ackerboden/ verbessern. Amelkorn ['a:m)-]. das; -s [aus mhd. amel, amer, ahd. amar = Sommerdinkel u. tKorn]: svw. tEmmer. amen [,a:men.x,a:mdn] <Adv.) [mhd. amen < lat. amen < griech. amen < hebr. '^men = wahrlich; es geschehe!] (Rel.): liturgische Abschlußformel zur Bekräftigung nach Gebet. Segen. Schriftlesung. Predigt: * zu allem ia und a. sagen (ugs.; mit allem einverstanden sein, sich mit allem abfinden): <subst.:> Amen [-]. das; -s. - <P1. selten): die Gemeinde sang das A.; R das ist so sicher wie das A. in der Kirche (das ist ganz gewiß): *sein A. [zu etw.] geben (seine Einwilligung. Zustimmung geben). Amendement [amädd'mä:]. Amendment [d'mendmdnt]. das: -s. -s [frz. amendement, zu: amender, tamendieren]: 1. (Pari.. Verfassungsw.. Völkerr.) a) Abänderungsantrag zu einem Gesetzentwurf: b) Gesetz zur Änderung od. Ergänzung eines bereits erlassenen Gesetzes 2. (Jur.) Berichtigung od. Änderung des Vorbringens einer Partei im Verlaufeines gerichtlichen Verfahrens: amen|die|ren [amen,di:rdn] <sw. V.; hat) [frz. amender < lat. emendäre = berichtigen]: ein Amendement (I a, 2) einbringen: Amendment [engl, amendment < frz. amendement]: t Amendement. Amenorrhö, Amenorrhoe [ameno'ra:]. die; -. ...öen [...o:dn; aus gr. a- = nicht, un- u. tMenorrhö] (Med.): Fehlen od. Ausbleiben der Menstruationsblutung: <Abl.:> amenorrhoisch <AdJ.; o. Steig.): die Amenorrhö betreffend. American Bar [a'mEnkan 'ba:?!. die; - -, - -s: schon am Vormittag geöffnete Hotelbar in zwanglos-einfachem Stil mit nur wenigen Tischen u. Stühlen: Hotel ... Alle Zimmer mit Dusche... sowie Telefon. Aufenthaltsraum, Lift, American Bar (Reiseprospekt 1975). American way of life fe'menkdn 'wei av laifl, der; - [engl.-amerik.]: Lebensstil. Lebenshaltung. Anschauungsweise der Amerikaner. Ameridum [ame'ri:t$ium]. das; -s [engl, americium, nach dem Erdteil Amerika (geb. in Analogie zu Europium): künstlich hergestelltes metallisches Element: chemischer Grundstoff: Zeichen: Am. amerika-, Amerika- [a'me:rika-]: -deutsche, der u. die: in Amerika geborene! r] od. lebende/rl Deutsche/r]: -feindlich <Adj.); -freundlich <Adj.); -haus, das: von den USA im Ausland unterhaltenes Kulturzentrum. AmerBcana, Americana [ameri'ka:na] <P1.) (Buchw.): Werke über Amerika: Amerikaner [...ml. der; -s. -: rundes Gebäckstück aus Weizenmehl mit Zuckerguß: <Zus.:> Amerikanerrebe, die (Weinbau): Vertreter einer amerikanischen Wildrebensorte, auch Bastard aus dieser u. einer europ. Kultursorte: Amerikanerwagen, der (Schweiz.): Automobil amerikanischer Herkunft: amerikanisch in der Fügung: amerikanische Einstellung (Film; Aufnahme, bei der eine Person bis etwa zum Knie zu sehen ist): amerikanisieren [ame- rikani'zi.ran] <sw. V.; hat): a) jmdn.. sich od. etw. der amerikanischen Sprache od. den amerikanischen Verhältnissen angleichen: die Welt als amerikanisiertes Vakuum, wo sie hinkommen, alles wird Highway (Frisch. Homo 251); b) (Wirtsch.) (einen Betrieb, eine Firma) mit amerikanischem Kapital ausstatten, unter amerikanische Leitung stellen: <Abl.:) Amerikanfetknmg* die; -. -en; Amcrlkanismus [...'nismos], der; -. ...men [amerik. americanism] (Sprachw.): 1. sprachliche Besonderheit des amerikanischen Englisch. 2. Entlehnung aus dem Amerikanischen / ins Deutsche/: Amerikanist, der; -en. -en: Wissenschaftler auf dem 117
Amerikanistik Gebiet der Amerikanistik; Amerüuuijstit, die; -: a) Wissenschaft von der Geschichte. Kultur u. Sprache der USA; b) Wissenschaft von der Geschichte. Sprache u. Kultur des alten Amerikas; amerikanjstisch <AdJ.>: a) <o. Steig.): die Amerikanistik betreffend: -es Wörterbuch; b) sich ante- rikanisch gebend; in übertriebener Weise amerikanische Le- bensartnachahmend; Amerikanlzitit[...nitji,t£:tJ.die; - (bildungsspr.): amerikanischer Ursprung, amerikanische Herkunft einer Person od. Sache. ^methodisch <Adj.) [aus griech. a- = nicht, un- u. tmethodisch]: nicht methodisch, planlos; ohne System. Amethyst [ame'tYst]. der; -[eis, -e [lat. amethystus < griech. am&hystos. eigtl. = nicht trunken (nach der Annahme, daß der Stein vor Trunkenheit schütze)]: violetter Halbedelstein; eine Varietät des Quarzes; <Abl.:> amethystcn <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (dichter.): amethystfarben; <Zus.:) amethysdarben <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): violett. Ameubkment [amobld'mä:], das; -s. -s [frz. ameublement, zu meuble = t Möbel] (veraltet): Wohnungseinrichtung. 'Ami I'ami]. der; -[sh -[s] (ugs.): kurz für: Amerikaner; ameri- kanischer Besatzungssoldat; 2Ami [-]. die; -. -s (ugs.): kurz für: amerikanische Zigarette. Amid [a'mi:t], das; -[e]s. -e [Kunstwort aus t Ammoniak u. Suffix -id] (Chemie): a) chemische Verbindung des Ammoniaks, bei der ein Wasserstoffatom des Ammoniaks durch ein Metall ersetzt ist; b) Ammoniak, dessen H-Atome durch Säurereste ersetzt sind. Amin [a'mi.n], das; -s. -e [Kunstwort aus TAmmoniak u. Suffix-in]: von Ammoniak abgeleitete chemische Verbindung mit Ersatz eines oder mehrerer Wasserstoffatome durch Alkylreste; Aminkrung« die; -. -en (Chemie): das Einführen einer Aminogruppe in eine organische Verbindung; Amjno- gruppe, die: chemische Gruppe aus einem Stickstoffatom und zwei Wasserstoffatomen; Aminosäure, die: organische Säure, bei der ein Wasserstoffatom durch eine Aminogruppe ersetzt ist (wichtigster Baustein der Eiweißkörper). Amitose [ami'to:zo]. die; -. -n [aus griech. a- = nicht, un- u. tMitose] (Biol.): direkte Zellkernteilung; amitotisch <Adj.; o. Steig.) (Biol.): die Amitose betreffend. Aimnam ['aman]. der; -[eis. Ammänner [amener; mhd. amman. ambetman. ahd. ambahtman = Amtmann] (Schweiz.): Beamter der vollziehenden Gewalt; Vorsitzender einer Verwaltungsbehörde; vgl. Gemeindeammann. Landammann; dazu: Ammmtehr« das (meist PI.): Amtszeit, für die ein Ammann gewählt ist. Amme ['ama], die; -, -n [mhd. amme. ahd. amma, kindersprachliches Lallw.]: 1. a) Frau, die ein fremdes Kind mit ihrem eigenen zusammen] stillt u. betreut; Kinderfrau; b) Ernährer!in]; Mensch od. Tier als Ersatzmutter; Im Freien hätten die Fasane die A. wohl sofort verloren (Lorenz. Verhalten I, 198). 2. (Biol.) Weibchen, das unbefruchtete Eier zur Entwicklung bringt. 4mmen-: ^biene, die (Zool.): Arbeitsbiene während der Zeit, in der sie die Brut füttert; ^bier, das <o. PI.) (ugs. scherzhaft): alkoholarmes Malzbier; Generation, die (Biol.): die im Generationswechsel auftretende Generation mit ungeschlechtlicher Teilung; ~4»i. der (Zool.): Vertreter einer Fischfamilie; Mnirdien, das: unwahre, erfundene Geschichte, die für einen naiven, leichtgläubigen Zuhörer gedacht ist; ^vofld, der: Vogel, der fremde Eier ausbrütet od. fremde Junge futtert; ^zeugung, die (Biol.): Form des Generationswechsels. Ammer 1'amB], die; -. -n. fachspr. auch: der; -s. -n [mhd. amer. ahd. amaro. wohl gek. aus: *amarofogal = Dinkelvogel (da sich der Vogel vorwiegend von Getreidekörnern ernährt)) (Zool.): Vertreter einer Unterfamilie der Finkenvögel, von der am bekanntesten die Goldammer ist. Ammoniak [amo'niak od. ' . österr. a'mo:...]. der; -s [lat. (säl) Ammöniacum = ammonisches (Salz) < griech. ammöniakön (nach der Ammonsoase [heute Siwa] in Ägypten, wo dieses Salz gefunden wurde)] (Chemie): stechend riechende, gasförmige Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff ammoniak-, Ammoniak-: MÜinger, der: stickstoffhaltiges Düngemittel; -4tfütfg [-haltic] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Chemie): Ammoniak enthaltend; ^Utoung, die: svw. t Salmiakgeist; ~salz, das; --seife, die. Ammonit [amo'nht. auch: ...nit], der; -en. -en [zu lat. cornü Ammönis = Hörn des Ammon (nach der Gestalt des Kalkgehäuses, die einem Widderhorn ähnelt; der ägyptische Gott Ammon wurde mit Widderhömern dargestellt)]: a) (Zool.) Vertreter einer ausgestorbenen Gruppe von Kopffüßern aus dem Erdzeitalter von Jura u. Kreide; b) (Geol.. Archäol.) (als Leitfossil dienende) spiralförmige Versteinerung eines Ammoniten (a). Ammonshorn (2); Ammonium [a'mo:nium], das; -s: Ammoniak enthaltende Atomgruppe, die sich in vielen chemischen Verbindungen wie ein Metall verhält; Ammomhorn famans-]. das <P1.: ...hörner) [für älter: Cornu ammonis (nach der Form; vgl. Ammonit)]: 1. (Zool.. Anat.) Teil des Großhirns bei Säugetieren u. beim Menschen. 2. svw. t Ammonit (b). Amnesie [amnezi:]. die; -. -n [...i:an; griech. amnesia = das Vergessen] (Med.): Gedächtnisstörung. Amnestie[amncs'ti:].die;-.-n[...i:dn; lat. amnestia < griech. amnestia = Vergessen. Vergebung] (Jur.): durch ein besonderes Gesetz verfügter Straferlaß od. Strafmilderung für eine Gruppe bestimmter Fälle, bes. für politische Vergehen: eine A. fordern, erlassen; wurde mein Sohn aus der Haft entlassen. Er fiel unter eine A. (Nieklsch. Leben 313); <Zus.:> Amnestkaesetz, das; amnestieren [amnes'tkrcn] <sw. V.; hat): begnadigen, jmdm. (einer Gruppe) durch ein Gesetz Straferlaß zubilligen: politische Häftlinge a.; <Abl.:) Amnestjfinmg, die; -, -en. Amöbe [a'nrw.bo]. die; -, -n [zu griech. amoibe = Wechsel. Veränderung] (Biol.): in sehr vielen Arten auftretender Einzeller, der durch Fließbewegungen des Plasmas ständig die Gestalt wechselt; Wechseltierchen. amfiben-, Amöben-: Murtig <Adj.; o. Steig.) (Biol.): wie eine Amöbe, in der Art einer Amöbe; -befall, der (Biol.. Med.): Eindringen von Amöben (in einen Organismus); -*ruhr, die (Med.): in den Tropen u. Subtropen verbreitete Dickdarmerkrankung; ^seuche, die (Imkerei): eine Bienenkrankheit. Amok farmok. auch: a'mok]. der; -s[malai.amuk = wütend, rasend] meist in Verbindungen wie: A. laufen (in einem Zustand krankhafter Verwirrung mit einer Waffe umherlaufen u. blindwütig töten); A« fahren (in wilder Zerstörungswut mit einem Fahrzeug durch die Gegend rasen). Amok-: -fahrer, der; -fahrt, die; -lauf, der; -laufen, das; -s; -läufcr, der; -schütze, der. a-Moll ['a.nrJ, auch: '-'-]. das; -: Tonart; Zeichen: a (ta. A2); <Zus.:> a-Moll-Etüde, die. Amor [arm;*, auch: 'a:mo.£; mhd. amor < lat. Amor = römischer Gott der Liebe, zu: amor = Liebe] in der Wendung von -s Pfeil getroffen [sein, werden] (dichter.; verliebt [sein; sich verlieben]). Amoral, die; - [aus griech. a- = nicht, un- u. t Moral] (bildungsspr.): Unmoral; Mangel an Moral u. Gesittung: Jmdn. der A. bezichtigen; ^moralisch [auch: —'—] <AdJ.) a) nicht moralisch, sich über die herrschende Moral hinwegsetzend; unmoralisch, moralisch verderblich: ein -er Mensch; b) sich außerhalb der Mord od. moralischer Bewertung befindend (als wertneutrale Feststellung); Amonüiamus [amora'lismus], der; - (bildungsspr.): gleichgültige od. ablehnende Einstellung gegenüber den /geltenden! Normen der Moral; amonüjstiseh <AdJ.; o. Steig.): den Grundsätzen des Amoralismus folgend: eine -e Einstellung; Amoralitit [...li't£:t], die; - (bildungsspr.): Haltung. Lebensführung, die keine Moral für sich anerkennt. Amorces [a'mors] <P1.) [frz. amorces]: Zündblättchen (für Feuerwerksraketen u.a.). Amorette [amo'rctd], die; -, -n [mit französierender Endung zu TAmor] (Kunstwiss.): Figur eines nackten, geflügelten Knaben (als Begleiter des röm. Liebesgottes). Putte; Amor fati ['a:mor Ta:ti], der; - - [gepr. von Nietzsche, aus lat. amor = Liebe u. Gen. Sg. von: fatum. tFatum] (Philos.): Liebe zum Notwendigen u. Unausweichlichen (als Zeichen menschlicher Größe); amoroso [amoro.zo] <Adv.) [ital. amoroso < mlat. amorosus. zu lat. amor = Liebe] (Musik): zärtlich, innig (Vortragsbezeichnung). amorph [a'morf] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [griech. ämor- phos]: 1. (bildungsspr.) ungeformt. gestaltlos: eine -e Masse; Los Angeles, wie a. und öde es wirkte ... (K. Mann. Wendepunkt 169). 2. a) (Physik) glasartig, nicht kristallin: -e Stoffe; b) (Biol.) ohne feste Gestalt: -e Körperformen. Amortisation (amartiza'&o.n]. die; -. -en <P1. selten): 1. (Wirtsch.) a) allmähliche Tilgung einer langfristigen Schuld nach einem bestimmten Plan: eine kurzfristige, langfristige A.; b) Deckung der für ein Investitionsgut aufgewendeten Anschaffungskosten aus dem damit erwirtschafteten Ertrag: dadurch hat sich die A. des teuren Mähdreschers verzögert; 118
Amt c) (DDR) Abschreibung des Verschleißes, dem die Grundmittel in der Produktion ausgesetzt sind. 2. (Jur.) a) gesetzliche Beschränkung od, Genehmigungsvorbehalt Jur den Erwerb von Vermögenswerten; b) Kraftloserklärung einer Urkunde; <Zus. zu 1:> Amortisatigmdauer, die: Zeitspanne, in der eine Schuld getilgt bzw. das investierte Kapital wiedergewonnen wird; zu 1 a. c: Amortisationsfonds, der: a) Tilgungsfonds; b) (DDR) Fonds zur Wiederherstellung verbrauchter Grundmittel; amortfekrbar <o. Steig.; nicht adv.>: tilgbar; zum Amortisieren geeignet; diese Schuld ist in 20 Jahren a.; amortisieren [...'zt.ron] <sw. V.; hat) [frz. amortir < vlat. *admortire = abtöten, zu lat. mortuus = tot] (Wirtsch.): 1. (eine Schuld) nach einem vorgegebenen Plan allmählich tilgen; eine Hypothek, ein Darlehen a. 2. a) (dieKosten, Investitionen) durch die Erträge wieder einbringen; b) <a. + sich) sich bezahlt machen; die Anschaffungskosten wieder einbringen; die Investition, die Anschaffung hat sich schon längst amortisiert. 3. (DDR) den Verschleiß der Grundmittel in der Produktion einbringen; <Abl.:> Amor- tiskrung, die; -, -en: svw. T Amortisation. Amouren [amu:ran] <P1.) [frz. amours. PI. von: amour = Liebe < lat. amor) (veraltend, noch scherzh.): Liebschaften. Liebesabenteuer; amowös [amu'ro.s) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. amoureux < mlat. amörösus. tamoroso]: a) Liebschaften betreffend, von Liebesbeziehungen handelnd; Liebes-; -e Abenteuer; b) (selten) der Liebe zugetan, Liebesabenteuer suchend; sie war ein -es. mütterliches und ein gefräßiges, unersättliches Wesen (Lynen. Kentaurenfährte 185). Ampel fampl], die; -, -n [1: mhd. ampel. ampulle. ahd. amp(ul)la < lat. ampulla = kleine Flasche, ölgefäß. Vkl. von: amp(h)ora, t Amphora]: 1. schalenförmige, kleinerei Hängelampe; im Zimmer brannte eine düstere A. 2. Lichtanlage, die der Verkehrsregelung dient; Verkehrsampel; die A. ist außer Betrieb, steht auf Rot. ist auf Grün gesprungen; der Verkehr wird an dieser Kreuzung durch -n geregelt. 3. Hängegefäß für Topfpflanzen. 4mpel-: ^anläse, die: Ampel (2) u. zugehörige Anlage; ^pflanze, die: Pflanze, die sich besonders für eine Ampel (3) eignet; ^System, das: Schaltsystem mehrerer aufeinander abgestimmter Ampeln (2); -wald, der (ugs. scherzh.): Häufung von Ampeln (2). Ampere [am'pe:;]. das; -[s]. - [1881. nach dem frz. Physiker A. M. Ampere]: Einheit der elektrischen Stromstärke; Zeichen: A Ampere-: -meter, das: Meßinstrument für die elektrische Stromstärke; ^sekvnde,die: Einheit der Elektrizitätsmenge; svw. tCoulomb; Zeichen: As; ^sfynde, die: Einheit der Elektrizitätsmenge; eine A. ist gleich 3 600 Amperesekunden; Zeichen: Ah. dazu: ^styndenzflhler, der: ein Elektrizitätszähler; ^windungszahl, die: Produkt aus der Zahl der Windungen einer Spule u. der Stromstärke. Maß für den Magnetfluß in einer Spule. Ampex fampeks]. die; - [Kunstwort aus amerik. automatic Programming System extended = erweitertes automatisches Programmiersystem] (Fernsehen Jargon): nach dem t Ampexverfahren hergestelltes Band mit aufgezeichneten Bildfolgen; Von ein Uhr nachts bis ein Uhr mittags muß die A. geschnitten werden (Hörzu 13.1972.20); ampexverfahren, das: von der amerik. Firma Ampex entwickeltes Verfahren zur Aufzeichnung von Bildimpulsen. Ampfer famof*]. der. -s. - [mhd. ampfer. ahd. amph(a)ra. amph(a)ro. subst. AdJ. mit der Bed. ..sauer, bitter44] (Bot.): Vertreter einer Gattung der Knöterichgewächse mit etwa 200 Arten, von denen am bekanntesten der Sauerampfer ist, Amphetamin [amfeta'mlml. das; -s. -e (Kunstwort aus >41pha. Afethyl. Phenethyl u. Amin) (Chemie. Med.): ab Weckamin u. Droge verwendete chemische Verbindung. Amphibie [am'fi:bl?]. die; -. -n [lat. amphibion < griech. amphfblon. zu: amphibios = doppellebig] (Zool.): Vertreter einer Klasse von sowohl auf dem Land wie auch im Wasser lebenden Kriechtieren; Lurch. Amphibien-: ^fahrzeue, das: Kraftfahrzeug, das im Wasser u. auf dem Land verwendet werden kann; ~flugzeug« das: Flugzeug, das im Wasser u. auf dem Land starten u. landen kann; ^panzer, der: vgl. ^fahrzeug; "»wagen, der. amphibisch [am'fl.bij) <AdJ.; o. Steig.) [zu T Amphibie]: 1. im Wasser u. auf dem Land lebend od. sich bewegend- ein -es Lebewesen; Ü diese... -e Zweideutigkeit der Gefühle (Musll. Mann 1 278). 2. (Milit.) zu Lande u. zu Wasser operierend: -e Kampfeinheiten; Amphibium [...bium]. das; -s. ...ien [...jpn] (selten): svw. t Amphibie: In den unentwegt kalten Hotelzimmern ... war ich zu einer Art A. geworden (Seghers. Transit 244). Amphflbolie [amfibo'li:]. die; -. -n [...i:an; lat. amphibolla < griech. amphibolla]: a) (Philos.) Doppelsinn. Zweideutigkeit im logischen Sinn; b) (Stilk.) Mehrdeutigkeit (von Wörtern od. Sätzen); <Abl.:> amphibolbch [...'bo:liJ] <AdJ.; o. Steig): zweideutig, doppelsinnig. Amphioleti&Iam'Qpta]. die; -. -n [zu t Ampulle u. t Phiole] (Med.): Kombination aus Serum- od. Heilmittelampulle u. Infektionsspritze. Amphitheater [am'fl:-]. das; -s. - [lat. amphitheätron < griech. amphithöatron]: [dachloses] in elliptischer Form angelegtes [antikes] Theater mit stufenweise ansteigenden Sitzreihen; <Abl:>am|W theatralisch [amfitea'tra:lij] <AdJ.; o. Steig.) (lat. amphitheätralis]: in der Art eines Amphitheaters; der Saal war ... steil a. mit Tischen und Bänken wie flir Studenten der Anatomie (Kaschnitz, Wohin 154). Amphora ['amforal. die; -. ...ren (...'fo:ran]. Amphore [am- fo:re], die; -. -n Dat. amphora < griech. amphoreüs]: bauchiges, enghabiges Gefäß der Antike mit zwei Henkeln (zur Aufbewahrung von Wein. Öl. Honig usw.); Kanalwasser, von dem ein Vorrat in einer ... Amphore an einem der Dachpfosten hing (Th. Mann. Joseph 238). Ampüflkation [ampliflka't&o.'n]. die; -. -en Dat. ampliflcä- tiol: 1. (Stilk.) kunstvolle Ausweitung einer Aussage über das zum unmittelbaren Verstehen Nötige hinaus; Ausschmückung. 2. (Psychoanalyse) Erweiterung des Trauminhalts durch Vergleich der Traumbilder mit Bildern aus Mythologie, Religion usw.. die in sinnverwandter Beziehung zum Trauminhalt stehen; amplifizierai [...fi'tei.ran] <sw. V.; hat) (lat. ampliflcäre]: etw. erweitern, weiter ausführen; etw. unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten. Amplitude [ampli'tuxb]. die; -. -n Dat. amplitüdo - Größe. Weite] (Math.. Physik): größter Ausschlag einer Schwingung od. eines Pendels aus der Mittellage; Schwingungsweite. Ampulle [am'publ. die; -. -n Dat. ampulla. t Ampel]: 1. (Med.) kleiner, keimfrei zugeschmolzener Glasbehälter für Injektionslösungen. 2. (Anat.) Ausbuchtung, blasenförmige Erweiterung eines röhrenförmigen Hohlorgans. 3. (Kunst) kleine Kanne od. Flasche aus Metall. Ton od. Glas, die als Wein-, öl- od. Wasserbehälter [für liturgische Zwecke! diente; <Zus.:> ampullenförmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X Amputation (amputa't9io:n]. die; -. -en [lat. amputätio] (Med.): operative Abtrennung eines Körperteils, bes. einer Gliedmaße; eine sofortige A. [des Beines] war nötig; eine A. vornehmen; sich zur A. entschließen. Amputation»- (Med.): Mneaser, das: ein chirurgisches Messer; ^ataanpf • der: nach einer Amputation verbleibendes Reststück; ~tiuKhung, die: Gefühbtäuschung bei einem Amputierten, der Schmerzen im nicht mehr vorhandenen Glied empfindet; ^venuch, der (Verhaltensforschung): Beobachtung der Veränderungen in Bewegung u. Verhaltensweise eines Versuchstieres nach einer Amputation. amputieren [ampu'ti:ran] <sw. V.; hat) pat. amput&re. eigtl. = ringsum abschneiden] (Med.): (einen Körperteil, eine Gliedmaße) operativ entfernen; der Arzt mußte ihm das Bein a.; der Arzt mußte ihn a.; es ist bekannt, daß die Ärzte in den Feldlazaretten leicht a. (Remarque. Westen 170); (häufig Im 2. Part.:) ein amputierter Arm; der amputierte Patient (Patient, dem eine Gliedmaße entfernt wurde); Ü eine halbe, eine sozusagen amputierte Stadt kann Ja schließlich keine freie Stadt sein (Dönhoff. Ära 73); <subst.:) Amputierte* der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): Person, der eine od. mehrere Gliedmaßen operativ entfernt wurden, dazu: Amputkrtenport. der (Med.): Bewe- gungs- u. Kräftigungsübungen für Amputierte; besondere Art des Versehrtensports. Amsel I'amzJ], die; -. -n [mhd. amsel. ahd. ams(a)la, H. u.]: größerer heimischer Singvogel mit dunklem Gefieder (Männchen mit schwarzem Gefieder und gelbem Schnabel. Weibchen mit dunkelbraunem Gefieder und braunem Schnabel). 4msd-: Mnimdien, das; Miif, der; ^schlag, der <o. PI.): Gesang der Amsel; -Weibchen, das. Amt [amt]. das; -(e]s. Ämter ['ernte; mhd. amt. amb(e)t. ambahte. ahd. ambaht(l). zu: ambaht = Diener. Gefolgs- 119
Ämtchen mann < kelt. *amb(i)aktos, eigtl. = Herumgeschickter]: 1. <Vkl. T Ämtchen) a) offizielle Stellung (in Staat. Gemein- de. Kirche u.a.). die mit bestimmten Pflichten verbunden ist: Posten: ein geistliches, öffentliches A.; das höchste Amt im Staat; ein A. übernehmen, verwalten, antreten, ausüben, bekleiden, (geh.:) innehaben; sein A. niederlegen; Jmdn. aus einem A. entfernen; für ein A. kandidieren; [noch] im A. sein; sich um ein A. bewerben; *in Amt und Wünien (oft iron; in einer festen, gesicherten Position); kraft meines usw. Amtes (geh.. veraltend; auf Grund meiner Stellung, aus meiner Machtbefugnis heraus)', b) Aufgabe, diejmd. übernommen hat: Obliegenheit. Verpflichtung: bereitete sie den Kaffee, ein Amt. das sie ... stillschweigend wieder übernommen hatte (A. Kolb, Daphne 121); * seines -es walten (geh.; Handlungen, die in jmds. Aufgabenbereich liegen, ausführen). 2. a) Behörde. Dienststelle: A. ftir Denkmalpflege, für Statistik; aufs A. gehen; in einem A. vorsprechen; * Auswärtiges A. (amtlicher Name für das Bundesaußenminister ium; Abk.: AA); von -s wegen (1. auf behördliche Anordnung, in amtlichem Auftrag. 2. dienstlich, aus beruflichen Gründen): er habe es immer als seine Pflicht betrachtet, das Unglück der Menschen durch die ihm von -s wegen (auf Grund seiner Stellung, seines Amtes) möglichen Maßnahmen zu verringern (Seghers. Transit 178); b) Gebäude. Raum, in dem ein Amt (2 a) untergebracht ist: das A. betreten; er hat das A. bereits verlassen; c) Telefonamt: Amtsleitung: das A. anrufen; bitte A. (eine Amtsleitung)\\ Amt (hier ist das Amt) - welche Nummer wünschen Sie? (Formel, mit der sich der Fernsprechauf- tragsdienst meldet): das Fräulein vom A. (Telefonistin. Telefonvermittlerin). 3. Bezeichnung für einen Gemeindeverband in einigen Bundesländern: Kampen gehört zum A. Landschaft Sylt. 4. (kath. Rel.) Messe mit Gesang (des Priesters u. des Chors): ein A. [ablhalten, besuchen; einem A. beiwohnen; Amtchen ['emtfanj. das; -s, - (abwertend): fAmt (1): er hat viele Posten und Pöstchen. Ämter u. Ä. auf sich vereinigt; Amtei [am'Uul. die; -. -en (veraltet, noch Schweiz.): Amtsbezirk: amten [amtn] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. ambahten. zu fAmt] (bes. Schweiz.): sein Amt ausüben: amtieren: Im vorderen Zimmer amtet Scheer (Kantorowicz, Tagebuch I. 391). Ämter-: -iagd, die <o. Pl.>: ehrgeiziges Streben nach (Ehren lämtern. die öffentliches Ansehen od. Geld einbringen: -iiger, der; --kauf, der; -burfbahn, die; -patronage, die: Günstlingswirtschaft bei der Vergabe von Ämtern. amtieren [am'ti.ran] <sw. V.; hat): a) ein Amt innehaben, ausüben: im Amt sein: der Minister amtiert seit Gründung der Republik; als Lehrer a.; Ich traf diesen heiter-sinnlichen Kleriker, der erst seit kurzem bei uns amtierte (Th. Mann. Krull 75); b) vorübergehendJmds. Amt versehen: stellvertretend jmds. Amtsgeschäfte führen: ich vertrete zur Zeit den Kommandeur. Ich amtiere also als Kommandeur (Kirst. 08/15, 421); (häufig im 1. Part.:) der zur Zeit amtierende Bürgermeister; c) eine Aufgabe übernehmen, alsjmd. fungieren: er amtiert gern als Kellermeister und Mundschenk; amtlich ['amtlu;] <Adj.): 1. <o. Steig.) a) (nicht präd.) behördlich: von einem Amt, einer Behörde ausgehend: -e Bekanntmachungen; das -e Kennzeichen (die Zulassungsnummer an Kraftfahrzeugen): eine Abschrift. Fotokopie a. beglaubigen lassen; (subst.:) das ist etwas Amtliches (kommt von einer Behörde): b) dienstlich, von Amts wegen: er ist in -er Eigenschaft, in -em Auftrag hier; c) von einer Behörde, einem [Regierungsjamt stammend u. daher zuverlässig, glaubwürdig: das sind -e Äußerungen; Der ... Pessimismus, den das -e Bonn zur Schau trägt (die Bonner Regierungsstellen: Augstein. Spiegelungen 35); die Meldung wurde a. dementiert; die Sache ist a. (ugs.; ganz sicher, wirklich wahr). 2. <nicht adv.) wichtig, ernst [aussehend]: er machte eine -e Miene; seine Haltung wurde immer -er; <Zus.:) fmtlicherjgits <Adv.): von amtlicher Seite: a. wurde dazu nicht Stellung genommen; (Abl.:> ^mtlkJikeit, die; -: soweit dies mit dem Schein verantwortungsbewußter A. vereinbar war (Maass. GoufK 12); Amtmann, der; -[eis. Amtmänner, auch: Amtleute (mhd. amt- man. ambetman. ahd. ambahtman. f Ammann]: Verwaltungsbeamter in gehobener Position: Amtmimin, die; -. -nen: 1. w. Form zu TAmtmann. 2. (veraltet) Frau des Amtmannes. fmts-, Amts-: -*del, der (bist.): Beamtenadel: an ein Amt gebundener /persönlicher/ Adel: -anmaBing, die (jur.): unbefugte Ausübung eines öffentlichen Amtes: unbefugte Vornahme einer amtlichen Handlung: -antritt, der: bei seinem A.; -*nwah, der (Jur.): Beamter bei der Staatsanwaltschaft (kein Jurist), dazu: -Anwaltschaft die; -apparat, der (o. PL): Menschen [u. Hilfsmittel], mit denen die staatlichen Funktionen ausgeübt werden: -arzt» der: beamteter Arzt im öffentlichen Gesundheitswesen, dazu: -Ärztlich (AdJ.; o. Steig.): ein -es Gutachten; -befugnis, die; -bereidu der: Bereich. Umkreis, innerhalb dessen ein Beamter seine Funktion auszuüben hat: -bezekhnung, die: a) amtliche Benennung für eine Dienststellung: Titel: b) amtliche Bezeichnungfür einen bestimmten Gebrauchsgegenstand: ~be- zirk, der: svw. t-bereich; -Matt, das: von kommunalen od. staatlichen Dienststellen herausgegebene Zeitung mit amtlichen Bekanntmachungen u. Mitteilungen: -böte, der; -bruder, der: Kollege im geistlichen Amt: -dauer, die <schweiz. auch PL: -n>: Zeitraum, auf den ein Amt befristet ist, Amisperiode: -deutsch, das (abwertend): gespreizte, umständliche, unanschauliche Ausdrucksweise, wie sie oft formelhaft von Behörden gebraucht wird: Wiener, der: ^eid. der: Eid. der bei der Übernahme eines Amtes zu leisten ist: Versprechen, seine Amtspflichten gewissenhaft zu erfüllen: -einfühnmg, die: feierliche Einsetzung in ein Amt: -enthebung, die: unehrenhafte Entlassung aus einem Amt: -cntsetzung, die (bes. österr. u. Schweiz.): svw. t-Enthebung; -ersdüeichung. die: Erlangung eines Amtes durch Betrug od. Machenschaften: -führung, die <o. PL): Art u. Weise, wie jmd. sein Amt ausübt: Klagen über eine autoritäre A.; -gebAude. das; -gehemmte, das: a) <o. PI.) dienstliche Schweigepflicht: sich auf das A. berufen; von seinem A. befreit, entbunden werden; b) Angelegenheit, die der Schweigepflicht unterliegt: geheime Tatsache: -se ausplaudern; -gehilfe, der: Bürogehilfe bei einer Behörde (Berufsbez); -gericht, das: a) Gericht unterster Instanz für kleinere Strafsachen u. Zivilangelegenheiten: b) Gebäude, in dem das Amtsgericht (a) untergebracht ist. dazu: -geriditsdirektor, der: eine Amtsbezeichnung (bis 1972). -geriditsprisident, der: Amtsbezeichnung für den Leiter eines größeren Amtsgerichts (bis 1972). -gerichtsrat, der: Amtsbezeichnung für einen Richter beim Amtsgericht (bis 1972). ^^Gerichtsverfahren, das: Verfahren im Zivilprozeß vor einem Amtsgericht: -gesch&fte <P1.): die dienstlichen Obliegenheiten, die zur Verwaltung eines [öffentlichen] Amtes gehören: -gewaK. die <o. PL); -haftung, die (jur.): Haftung der öffentlichen Hand bei schuldhaft rechtswidriger Ausübung öffentlicher Gewalt: -halber (Adv.): wegen eines Amtes: aus amtlichen Gründen: etwas a. beschlagnahmen; -handeln <sw. V.; hat) (österr.): in amtl. Eigenschaft vorgehen: der Gendarm hat auf höheren Befehl geamtshandelt; demzufolge die Wirtschaftspolizei nur innerhalb der Wiener Landesgrenzen a. darf (Presse 12. 10. 1968. 1); ^Handlung, die: Handlung in Ausübung eines öffentlichen Amtes: -hauptmam. der (veralt.): Leiter der Verwaltung einer t Amtshauptmannschaft, dazu: -hauptmanrachaft. die: unterster staatlicher Verwaltungsbezirk in Sachsen (bis 1939): -hilfe. die: Beistandsleistung einer Behörde für eine andere (z.B. durch Gewährung von Akteneinsicht): -kanzld, die (österr.): Büro einer Behörde, eines Amtes: -kappel [...kapl]. das; -s. -n (österr. ugs.): a) Dienst-. Uniformmütze: Unter Dienstmützen (.Amtskappein'4) verbirgt... sich bürokratische Aggression (Hacker. Aggression 301); b) engstirniger Beamter: -kette, die: um den Hals getragene Kette als Zeichen der Würde, mit der ein Amt verbunden ist: der Oberbürgermeister trug seine schwere, goldene A.; die A. Seiner Magnifizenz, des Rektors; -kleidung, die: bei bestimmten Amtshandlungen vorgeschriebene Kleidung: A. für Richter und Anwälte; -leitung. die: öffentliche Telefonleitung (die nicht zu einer Nebenstelle, sondern über das Fernsprechamt zu einem anderen Hauptanschluß od. Knotenpunkt führt): alle -en nach Berlin waren belegt; -miene, die (meist iron.): übertrieben strenger Gesichtsausdruck einer Amtsperson: eine A. machen; seine A. aufsetzen; -mißbrauch, der: Mißbrauch der Amtsgewalt (zur Erringung persönlicher Vorteile): -müde <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): nicht mehr gewillt, ein Amt in Zukunft weiter auszuüben: -nachfolge, die <o. PL); -nadifolger, der: Nachfolger in einem kommunalen, staatlichen od. geistlichen Amt (Ggs.: Amtsvorgänger); -nfcdcrteomg, die: das Zurücktreten von einem Amt: -patronage, die: svw. TAmterpatronage; -Periode« die: festgesetzte Zeitspanne der Tätigkeit in einem 120
Anaerobier Amt: ^person, die: jmd.. der in amtlicher Eigenschaft auftritt od. tätig wird: -Pflicht die, dazu: -Pflichtverletzung, die (jur.): [fahrlässiges! Nichter füllen dienstlicher Verpflichtungen gegenüber Dritten: -riume <PL>: Räumlichkeiten einer amtlichen Dienststelle: -lichter, der (früher): Richter an einem Amtsgericht: -«himmel, der <o. PI.) [2. Bestandteil vielleicht volksetymologisch umgestaltetes österr. Simile = Formular (< lat. similis = ähnlich) oder = Schimmel der (berittenen) Schweizer Amtsboten] (scherzh.): übertrieben genaue Handhabung der Dienstvorschriften: Bürokratismus: *den A. reiten (die Dienstvorschriften übertrieben genau einhalten):der A. wiehert (es herrscht Bürokratismus): ^Siegel, das: svw. t Dienstsiegel; -sitz, der: a) Ort. an dem sich die zuständige Behörde befindet: b) Dienstgebäude: ^spräche, die: 1. a) offizielle Sprache eines Staates. Gesetz- gebungssprache: im schweizerischen Bundesrecht ist das Deutsche, Französische und Italienische A.; b) in internationalen Organisationen zugelassene u. maßgebliche Sprache für Texte von Verträgen. Veröffentlichungen usw. 2. <o. PI.) trockene Verwaltungssprache. Amtsdeutsch: -stube, die (veraltend): Dienstzimmer: Mein Paß war. auf seinem Wege durch die -n, verlorengegangen (Kaschnitz. Wohin 204); -stunden <P1.): Öffnungszeiten einer Behörde: Zeit der Dienstbereitschaft für den Publikumsverkehr: -titigkelt die; ^ton, der <o. PL): strenger, unpersönlicher Tonfall einer Amtsperson: -tradit, die: svw. t-kleidung; ^triger, der: jmd.. der ein bestimmtes Amt. bes. in einer Partei, innehat: -Übergabe, die u. -4ibemahme, die: /feierliche] Ablösung im Amt: "»Unterschlagung, die (Jur.): Unterschlagung von Sachen, die ein Beamter dienstlich empfangen od. in Verwahrung genommen hat: -vergehen* das: strafbare Handlung in Verbindung mit der Ausübung eines öffentlichen Amtes: ^Vermittlung, die: Vermittlung eines Gesprächs durch das Fernsprechamt: -Verschwiegenheit, die <o. PI.): Verschwiegenheit im Amt: -Verständnis, das <o. PI.) (Theol.): die (in den Konfessionen unterschiedliche) Herleitung des geistlichen Amtes: -verweser, der (geh.): Statthalter, stellvertretender Verwalter eines /hohen/ Amtes: ^verzieht, der; -vorgftnser, der: Vorgänger in einem kommunalen, staatlichen od. geistlichen Amt (Ggs.: -nachfoiger); -Vormundschaft, die: Vormundschaft des Jugendamtes über ein nichteheliches Kind (falls die Mutter noch minderjährig ist od. die elterliche Gewalt verwirkt hat): -vorstand, -Vorsteher, der: Leiter einer [kleineren] Behörde: -weg, der: svw. T Dienstweg; -wohnung, die: svw. t Dienstwohnung; -zeit, die: Zeitspanne, in der jmd. ein Amt hat: -znwner, das. Amulett [amu'kt]. das; -[e]s. -e [lat. amuletum. H. u.]: kleinerer, als Anhänger getragener Gegenstand, dem unheilabwehrende u. glückbringende Kräfte zugeschrieben werden. amüsant [amy'zant] <Adj.; -er. -este) [frz. amüsant, zu: amu- ser. t amüsieren]: unterhaltsam, belustigend: vergnüglich. Vergnügen bereitend: -e Geschichten: ein «er Gesellschafter; er weiß a. zu erzählen; Amüsement [amyza'mä:] das; -s, -s [frz. amusement]: unterhaltsamer, belustigender Zeitvertreib: /oberflächliches/ Vergnügen: ein recht gewöhnliches und pfahlbürgerliches A. (Zuckmayer. Fastnachtsbeichte 25): etw. nur zu seinem A. tun: amüsieren [amy'zi:rcn] <sw. V.; hat) [frz. (s')amuser = das Maul aufreißen, machen. Maulaflen feilhalten, belustigen, wohl zu vlat. *mü- sus = Schnauze. Maul]: 1. <a. + sich) sich vergnügen: sich auf angenehme Art die Zeit vertreiben, seinen Spaß haben: amüsiert euch gut!; ich habe mich köstlich dabei amüsiert. 2. <a. + sich) sich über jmdn. od. etw. lustig machen: die Leute amüsierten sich über ihn. sein Hobby; sich darüber a.. daß ... 3. jmdn. belustigen, erheitern: jmdn. angenehm u. vergnüglich unterhalten: er amüsierte die Gesellschaft durch seine witzigen Bonmots; der Gedanke amüsierte ihn; (häufig im 2. Part.:) ein amüsiertes Gesicht machen; er war sehr amüsiert, lachte amüsiert. Amitakr-: -betrieb, der; ^lokal, das (abwertend): Nachtlokal mit seichter Unterhaltung: -nudel, die (ugs.): Person, die immer Stimmung zu machen u. andere zu unterhalten versteht: ^viertel, das: Stadtviertel, in dem sich Unterhaltungsgaststätten. Bars. Bordelle usw. befinden. AmOtkrtheit, die; -: Zustand der Erheiterung. fnuriech [auch: -'—] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [griech. ämousos] (bildungsspr.): nicht musisch, ohne Kunstverständnis, ohne Kunstsinn: ein -er Mensch; er ist völlig a. (mythisch [auch: -'—] <Adj.; o. Steig.) [aus griech. a- = un- u. tmythisch]: ohne Mythen, ohne Sagen: ein -es Volk. an [an; mhd. an(e), ahd. an(a)]: I. <Präp. mit Dativ u. Akk.; vgl. ans): 1. (räumlich) a) (mit Akk.) zur Angabe der Richtung: die Leiter an den Baum lehnen; an eine andere Schule versetzt werden; ein Paket an jmdn. schik- ken; b) <mit Dativ) zur Angabe der Lage, der Nähe, der Berührung o. ä.: die Leiter lehnt am Baum; eine Verletzung am Knie; Trier liegt an der Mosel; er ist Lehrer an dieser Schule; der Kapitän ist an Bord; er geht an (mit Hilfe von) Krücken; (österr., Schweiz.:) am (auf dem) Rücken; c) in der Zwillingsformel x an x /betont die Vielzahl od. die Regelmäßigkeit einer Reihe/: sie standen Kopf an Kopf (dicht gedrängt): sie wohnen Tür an Tür (in unmittelbarer Nachbarschaft). 2. (zeitlich) <mit Dativ) zur Angabe des Zeitpunkts: an einem Wintermorgen; an diesem besagten Mittwoch; am 31. Januar; am Ende der Ferien: (landsch.. bes. südd.:)an (zu) Ostern. 3. (unabhängig von räumlichen od. zeitlichen Vorstellungen, mit Dativ u. Akk.; stellt eine Beziehung zu einem Objekt od. Attribut her:) an einer Krankheit sterben; an einem Roman schreiben; Mangel an Lebensmitteln haben; an Jmdn.. eine Sache glauben; sich an Jmdn. entsinnen; er war noch jung an Jahren; er ist schuld an dem Unglück; an der Meldung ist nichts (sie ist nicht wahr): das gefällt mir [nicht] an ihm; das Wichtigste an der ganzen Sache ist...; er appellierte an ihr Gewissen; wieviel an Elend mußten sie mitansehen!; was er an Rente bekam, war nicht viel; *an [und für] sich (eigentlich, im Grunde genommen): dagegen ist an sich nichts einzuwenden; etwas an sich haben (ugs.; eine besondere Eigenart haben): an sich halten (sich mit großer Mühe beherrschen): es ist an dem (es ist so): es ist an imdm., etw. zu tun (geh.; es ist jmds. Aufgabe, etw. zu tun). 4. (mit vorangehendem ..bis", mit Akk.:) a) zur Angabe, wie weit sich etw. räumlich erstreckt: das Wasser reichte ihm bis an die Knie; b) zur Angabe, bis zu welchem Zeitpunkt ein Zustand andauert: er war gesund bis an seinen letzten Lebenstag, bis an sein Lebensende. 5. an Jmdm.. etw. vorbei + Verb: dem beabsichtigten Zweck eines im Verb ausgedrückten u. sich auf ein Objekt richtenden Tuns nicht gerecht werden, z. B. am Bedarf vorbeiplanen, -bauen, an den Schülern vorbeilehren. II. (Adv.) 1. a) (Verkehrsw.) zur Angabe der Ankunft (vgl. ab II, 1 a): Frankfurt an: 1750; b) <als Verstärkung der Präp. „von":) von - an (räumlich u. zeitlich): von Rom, von der achten Reihe an. von dort an; von [nächstem] Montag, von heute an. 2. a) (ugs.) angedreht, angestellt, eingeschaltet, in Funktion, in Betrieb <in Verbindung mit „sein" im Inf. u. 2. Part, zusammengeschrieben): ich wußte nicht, daß das Licht, das Radio an war; b) in Aufforderungen andrehen!, anstellen!: Licht an!; Scheinwerfer an!; c) in der Wendung ohne etw. an (ugs.; angezogen zu haben: ohne etw.). 3. (ugs.) ungefähr, etwa (meist mit „die"): die Strecke war an [die] 30 Kilometer lang; sie halfen an die fünfzig Kindern. 4. in dem Wortpaar: ab und an (vgl. ab II. 4c). Ana [a:na], die; -. -s [subst. Endung -ana. z. B. in Goetheana] (veraltet): Sammlung von Aussprüchen berühmter Männer. Anabaptismus [anabap tismos], der; -: Lehre der Wiedertäufer: Anabaptjst, der; -en. -en [mlat. anabaptista. zu griech. anabaptizein = wiederholt untertauchen]: Wiedertäufer. AnaboHkum [ana bo:likum), das; -s. ...ka (meist PI.) [zu griech. anä = (hin)auf u. bällein = werfen]: die Eiweißsynthese förderndes Präparat mit geringer Androgenwirkung: Anabolika einnehmen. Angehöret [ana<^)'re:t. auch: ...ko..., ...xo...], der; -en. -en [lat. anachöreta < griech. anachöretes]: frühchristl. Einsiedler mit strenger Lebensform: <Abl.:) Anadioretentum, das; -s; anachorttisch <Adj.; o. Steig.) [lat. anachöreticus < griech. anachöretikös]: einsiedlerisch. Anachronismus [anakro'nismos], der; -, ...men [...man; griech. anachronismös = Verwechslung der Zeiten] (bildungsspr.): 1. falsche zeitliche Einordnung. 2. durch die Zeit überholte Einrichtung: Krieg ist ein sinnlos gewordener A. (MM 21. 10. 66. 29): anachronistisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.): 1. zeitlich falsch eingeordnet. 2. nicht in eine bestimmte Zeit. Epoche passend u. daher überholt: zeitwidrig. anaerob [an|ae'ro:p] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [aus griech. an- = nicht, un- und f aerob] (Biol.): olwe Sauerstoff lebend (Ggs.: aerob); Anaerobier [an|ae'ro:biB], der; -s, - (Biol.): Organismus.der ohne Luftsauer stofjleben kann (Ggs.: Aero- bier). 121
Anagramm Anagramm [ana gram], das; -s, -e [griech. anägramma]: 1. durch Vertauschung von Buchstaben od, Silben innerhalb eines Wortes neu entstandenes Wort: Ein Noklxel ist das seemännische A. eines Lexikons (Bamm. Weltlaterne 126). 2. Buchstabenrätsel; <Abl.:> anagrammatisch [anagra- 'ma:tij] <AdJ.; o. Steig.): in der Art eines Anagramms. Anakokith [anako'lu:t]. das. auch: der; -s. -e [lat. anacolü- thon < griech. anakölouthon. eigtl. = ohne Zusammenhang, unpassend] (Sprachw.): das Fortfahren in einer anderen als der begonnenen Satzkonstruktion; Satzbruch; <Abl.: > Amkohithie [...hi'ti:]. die; -. -n [...'tian; griech. anakolou- thfa]: svw. TAnakoluth; anakoluthisdi <AdJ.; o. Steig.) (Sprachw.): ein Anakoluth enthaltend, in einer anderen als der begonnenen Satzkonstruktion fortfahrend. Anakonda [ana'konda], die; -, -s (H. u.]: in Südamerika beheimatete, überwiegend im Wasser lebende Riesenschlange mit runden schwarzen Flecken auf dem gelbbraunen Rücken. Anakreontik [anakre'antik], die; - [nach dem griech. Lyriker Anakreon (um 580 - nach 495)] (Literaturw.): literarische Richtung, Lyrik zur Zeit des Rokokos mit den Hauptthemen Liebe, Wein, heitere Geselligkeit; AnakneQntiker, der. -s. - (Literaturw.): Vertreter der Anakreontik; anakregntisch <AdJ.; o. Steig.) (Literaturw.): in der Art Anakreons. zur Anakreontik gehörend: ein -es Gedicht; -er Vers (antikes, nach Anakreon benanntes Versmaß: uu-u-u—)• anal [a'na:l] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [zu lat. änus. t Anus] (Med.): den After betreffend, zum After gehörend: -e Phase (Psychoanalyse; frühkindliche, durch Lustgewinn im Bereich des Afters gekennzeichnete Entwicklungsphase), Angl-: ~*erotik, die (Psychoanalyse): / frühkindlichesJ sexuelles Lustempfinden im Bereich des Afters vor allem im Zusammenhang mit der Darmentleerung, dazu: ^erotiker, der; ^fimr, die (Med.): schmerzhafte Rißbildung der Haut am After; -fistd, die (Med.): Mastdarm-, Afterfistel; ^tfhung, die (Anat.): äußere Darmöffnung; ^verkehr, der: Einfuhren des Penis in den After (als Variante des Geschlechtsverkehrs). Amlektcn[analektn]<P1.)[lat.analecta < griech.anälekta, Neutr. PI. von: anälektos = aufgelesen, ausgesucht] (bil- dungsspr.): Sammlung von Auszügen aus der Dichtung od, aus wissenschaftlichem Material; <Abl.:> analfktisdi <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): die Analekten betreffend, auswählend. Analgetikum[analgettikum],das; -s. ...ka [...ka; zu griech. a(n)- = nicht, un- u. älgos = Schmerz] (Med.): schmerzstillendes Mittel. analog [ana'lo:k] <Adj.; o. Steig.) [frz. analogue < lat. analogos < griech. anälogos]: 1. (bildungsspr.) entsprechend; ähnlich, vergleichbar, gleichartig: eine -e Erscheinung; a. [zu] diesem Fall; etw. a. nachbilden. 2. (Datenver- arb.) durch ein und dieselbe mathematische Beziehung beschreibbar: einen Wert durch eine physikalische Größe darstellend (Ggs.: digital 2): Die Meßwerte werden in -er oder digitaler Form wiedergegeben (Elektronik 12. 1971. A 32); <Abl.:> Analogie [analogi:]. die; -. -n [...Iran; lat. analogia < griech. analogia]: 1. (bildungsspr.) Entsprechung, Ähnlichkeit, Gleichheit von Verhältnissen: zwischen den beiden Fällen besteht eine A.; eine A. aufweisen; Zuweilen glaubte man der Sache auf den Grund zu kommen, indem man eine A. zu Hilfe rief (Niekisch. Leben 88); in A. zu... 2. (Biol.) Übereinstimmung in der Funktion von Organen von entwicklungsgeschichtlich verschiedener Herkunft: Kiemen und Lungen sind -n. 3. (jur.) Anwendung eines für einen bestimmten Tatbestand erlassenen Gesetzes auf einen anderen, ähnlichen Tatbestand. 4. (Sprachw.) a) in der antiken Grammatik Übereinstimmung in der Formenlehre (z.B. gleiche Endungen bei denselben Kasus) od, in der Wortbildung (gleiche Ableitungen); b) Ausgleich von Wörtern od. Formen nach assoziierten Wörtern od. Formen auf Grund einer formalen od, inhaltlichen Ähnlichkeit, wobei sprachliche Einheiten aus der lautgesetzlichen Entwicklung herausgerissen werden, Analogie-: ^bildung, die (Sprachw.): nach dem Vorbild eines anderen Wortes od. einer änderet} Form gebildetes Wort, gebildete Form: ..nachts" ist als A. zu ..tags, morgens" entstanden; ^erzählung. die: Form des Zauberspruchs, bei der durch die Erzählung einer analogen Geschichte das Gewünschte wirksam gemacht werden soll; Mnoddl, das (Physik. Technik): mathematisch-physikalisches Modell, mit dem man eine physikalische Erscheinung, die für eine exakte Berechnung zu kompliziert ist, in den wesentlichen Zügen u. Eigenschaften beschreiben kann: -e sind die Grundlage für Analogrechner; -schlufi, der (Philos.): logisches Schlußverfahren, bei dem von der Übereinstimmung zweier Dinge in einigen Punkten auf Gleichheit auch in anderen Punkten geschlossen wird: der A. vom Tier auf den Menschen; ^verfahren, das (Physik. Technik): Aufstellung u. Verwendung eines Analogiemodells bei der Berechnung komplizierter physikalischer u. technischer Erscheinungen; ^zauber, der: Zauber, der durch eine bestimmte Handlung Ähnliches bewirken will (z. B. das Verbrennen von Haaren eines Menschen, der dadurch geschwächt werden od. sogar sterben soll). analogbeh [anaio:giXl <AdJ.; o. Steig.): auf Analogie beruhend; Analogismus [analo'gismus]. der; -. ...men: svw. f Analogieschluß; Analogon [a'nailogan; auch: ana...] das; -s. ...ga [...ga; griech. anälogon] (bildungsspr.): analoger, ähnlicher, gleichgearteter Fall: dazu gibt es in der Geschichte kaum ein A.; Analogrechner, der (Datenverarb.): Rechenanlage, in der die Ausgangswerte u. das Ergebnis einer Rechenaufgabe als physikalische Größen dargestellt werden (Ggs.: Digitalrechner). Analphabet [anialfa'be:t. auch: ' ]. der: -en. -en [griech. analphäbetos]: l.jmd., der nicht lesen u. schreiben gelernt hat. 2. (abwertend) jmd., der in einem bestimmten Bereich von naiver Ahnungslosigkeit, Unkenntnis ist; Dummkopf: ein politischer A.; wie kannst du dich mit einem solchen -en zusammentun? (Hörzu 45. 1973. 136); <Abl.:> Analphabetentum, das; -s: 1. Vorhandensein, Verbreitung von Analphabeten in einem bestimmten Gebiet, Land; 2. Dummheit: Das Vorhaben zeige ein architektonisches A.. das an Verbrechen grenze (FAZ 4.10.61.6); analphabetisch <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): des Lesens u. Schreibens unkundig: ein -es Land; ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung ist a.; Analphabetismus [anlalfabe'tismus], der; -: Schreibund Leseunfähigkeit. Amüyaand [analy'zant]. der; -en. -en (Psychoanalyse): jmd., der psychologisch analysiert wird, sich einer psychoanalytischen Behandlung unterzieht; Analysator [analy'za:tor, auch: ...to:g], der, -s. -en [...za'to:ren]: 1. (Physik) Meßeinrichtung zur Untersuchung polarisierten Lichtes. 2. (Physik) Vorrichtung zum Zerlegen einer Schwingung in harmonische Schwingungen. 3. (Psychoanalyse) jmd., der eine psychotherapeutische Behandlung durchfuhrt; Analyse [analy:»]. die; -. -n [mlat. analysis griech. anälysis = Auflösung. Zergliederung]: 1. (bildungsspr.) Untersuchung, bei der etw. zergliedert, ein Ganzes in seine Bestandteile zerlegt wird: eine wissenschaftliche, kritische, strukturelle, sorgfältige A.; die A. seelischer Vorgänge, der Marktlage; die A. ergab, daß...; eine A. machen, vornehmen, durchfuhren; etw. einer A. unterziehen. 2. (Chemie) Ermittlung der Einzelbestandteile von zusammengesetzten Stoffen od. Staffgemischen mit che- miselten od. physikalischen Methoden: eine quantitative. Qualitative A. durchfuhren. Analysen-: ^tarope, die: UV-Lampe mit Filtern, die nur für ultraviolette Strahlen durchlässig sind; Schwarzlichtlampe; ^waage, die (Chemie): in der quantitativen Chemie gebrauchte, sehr empfindliche /elektrische) Waage; Feinwaage. analysieren [analy'zi:ran] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): jmdn., sich, etw. auf einzelne Merkmale hin untersuchen; etw. zergliedern u. dadurch klarlegen: einen Roman, eine Sonate, einen Satz, einen Fall, ein Geschehen, die Lage, eine Beziehung, seine Mitmenschen a.; ich habe midi selbst gewissenhaft analysiert; In gemeinsamer Diskussion werden Konflikte, neu entstandene Probleme analysiert (Wohngruppe IS); Analysis bna.lyzis]. die; - [mlat. analysis < griech. anälysis. t Analyse]: 1. (Math.) Teil der Mathematik, in dem mit Grenzwerten gearbeitet, die Infinitesimalrechnung angewendet wird. 2. (Geom.) Voruntersuchung beim Lösen geometr. Aufgaben; Analyst [ana'lvst. auch: aenahst], der; -en, -en u. (bei engl. Aussprache:) -s, -s (Börsenw.) Fachmann, der Lage u. Tendenz an der Börse beobachtet u. analysiert; Analytik [ana'ly.tik], die; - [lat. analytice < griech. analytike (töchne)l: 1. (Philos.) Kunst der Analyse, Lehre von den Schlüssen u. Beweisen. 2. analytische Chemie; Analytiker, der. -s. - (bildungsspr.): jmd., der [in seinem Fachgebiet, bes. in der Psychoanalyse) nach der analytischen Methode vorgeht: daß der chinesische Pathologe zugleich auch eine Art A. und Seelenarzt ist (E. Snow [Übers.]. Die 122
Anatomie lange Revolution. 1973. 51); analytisch <Adj.: o. Steig.) [lat. analyticus < griech. analytikös] (bildungsspr.): zergliedernd % zerlegend; auf logischer Zergliederung, auf einem zergliedernden Verfahren beruhend: eine -e Arbeit. Untersuchung, Methode. Begabung; der -e Blick des Einzelforschers ist oft zu stark fixierend (Mensch im Verkehr 9); -e Chemie (Gebiet der Chemie; auf dem man sich mit der Zerlegung u. Strukturaufklärung von Verbindungen befaßt; Gewinnung u. Verwertung von Informationen über Zustände u. Prozesse in stofflichen Systemen); -e Geometrie (Geometrie, bei der für geometrische Gebilde Funktionsgleichungen aufgestellt werden); -e Sprachen (Sprachen, bei denen syntaktische Beziehungen nicht am Wort selbst, sondern durch selbständige Wörter ausgedrückt werden; -e Statistik (Ar- beitsweise der Statistik, bei der mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung gefolgert wird); -es Drama (Drama, bei dem die Ereignisse, die eine tragische Situation herbeigeführt haben, im Verlauf der Handlung schrittweise enthüllt werden); -es Urteil (Philos.; Urteil, das aus der Zergliederung eines Begriffs gewonnen wird und nur soviel Erkenntnis vermittelt, wie in diesem enthalten ist). Antonie [ane'mi:]. die; -. -n l...i:an; griech. anaimia] (Med.): Verminderung des roten Blutfarbstoffs u. der roten Blutkörperchen: Blutarmut: perniziöse A. (schwere anämische Erkrankung); anämisch (a ne:m J] <Adj.; o. Sieig. >\ die Anämie betreffend; blutarm; blutleer: a. aussehen; -er Infarkt (durch Unterbrechung der arteriellen Blutzufuhr entstehende Nekrose mit gelblichweißer Verfärbung des Gewebes); Ü (abwertend:) was die Monotonie seiner ohnehin -en Prosa noch erhöht (Deschner. Talente 32). Anamnese [anam'ne:za], die; -, -n [spätlat. anamnesis < griech. anamnesis = Erinnerung] (Med.): Vorgeschichte einer Krankheit nach Angaben des Patienten; anamnestisch lanamnestif], anamnetisch [anamne:til] <Adj.; o. Steig.): die Anamnese betreffend. Ananas [ananas], die; -. - u. -se [port. ananäs, zu indian. nanä]: 1. tropische Pflanze mit rosettenartig angeordneten Blättern u. ährig-kolbigen Blütenständen, die bei der Fruchtentstehung mit Blütenteilen u. einem Teil der Deckblätter verwachsen. 2. gelbe saftig-fleischige, süß-säuerlich schmeckende Frucht der Ananas (1). Ananas-: ^enlbeere, die: Gartenerdbeere mit großen Früchten; -frucht, die; -galle, die (Bot.): durch Blattläuse verursachte ananasförmige Galle an jungen Fichtentrieben; Krankheit, die (nach dem ananasfruchtähnlichen Aussehen] (Bot.): Mißbildungen an den Nelkentrieben. Aaankasnus [anan'kasmus]. der; -s. ... men [zu tAnanke] (Psych.): Form der Zwangsneurose, die sich in bestimmten zwanghaften Handlungen od. Vorstellungen äußert: daß ich... mit A.. dem Laster des Handwaschzwangs, belastet bin (Böll. Entfernung 52); Ananke [anankej. die: - [griech. anägke] (Philos.): Verkörperung der schicksalhaften Macht der Natur u. ihrer Notwendigkeiten, denen selbst die Götter unterliegen; Schicksal. Zwang. Verhängnis. Anapfet [anape:st],der; -[eis. -e [lat. anapaestus < griech. anapaistos. eigtl. = zurückgeschlagen, zurückprallend] (Verslehre): Versfuß aus zwei Kürzen u. einer Länge (^-). Anapher [a'nafe], die; -. -n [lat. anaphora < griech. anaphora. f Anaphora] (Stilk.): Wiederholung eines od. mehrerer Wörter zu Beginn aufeinanderfolgender Sätze od. Satzteile; Anaphora [a'narfora. auch: a'na...]. die; -. ...rä [...re; lat. anaphora < griech. anaphora. eigtl. = das Hinauftragende]: svw. t Anapher; anaphorisch [ana'fo:nJ] <Adj.: o. Steig.): die Anapher betreffend, in der Art der Anapher; wiederaufnehmend, rückweisend (Ggs.: kataphorisch). anarch [a'nanj] <AdJ.) [griech. änarchos = ohne Anführer]: selten für t anarchisch; Anarchie [anar'^i:]. die; -. -n [...i:an; griech. anarchia]: [Zustand derI Herrschaftslosigkeit. Gesetzlosigkeit; Chaos in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher Hinsicht: es herrscht A.; es zeigte steh, daß die genaue Befolgung des Gesetzes rascher alle Arbeit zum Stillstand brachte, als es die zügelloseste A. vermocht hätte (Musil. Mann 448); einen Staat, die Wirtschaft an den Rand der A. bringen; Die Lüge ist die einzige Waffe des einzelnen im Kampf mit der A. der Umwelt (Jahnn. Geschichten 202); <Abl.:) anarchisch (a'narpij] <Adj.>: gesetzlos, ohne eine gesetzliche Ordnung, chaotisch: -e Zustände. Verhältnisse; Die Erinnerung an die -en Ursprünge, die der Jazz mit allen rezipierten Massenbewegungen der Gegenwart teilt, ist gründlich verdrängt (Adorno. Prismen 127); a. leben; Anarchismus [anar'fismus]. der; -: Lehre, die eine Gesellschaftsformation ohne Staatsgewalt u. gesetzlichen Zwang propagiert: sich zum A. bekennen; Ü man weiß nie. ob der A. (Mitglieder einer anarchistischen Gruppe) mit im Gerichtssaal ist; Anarchist, der; -en. -en [frz. anarchiste. zu: anarchie < griech. anarchia. T Anarchie]: Anhänger des Anarchismus: Bakunin war ein russischer A.; Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ein halbes Dutzend inzwischen verhafteter -en der gemeinschaftlichen Tat (Spiegel 41. 1974. 104); Anarchistin« die: -. -nen: w. Form zu t Anarchist; anarchistisch <AdJ.): dem Anarchismus entspringend, den Anarchismus vertretend: -e Ideen. Parolen; Um sich selbst zu retten, griff der Staat zu ebenfalls -en Mitteln (Jacob. Kaffee 257); Anarchosyndi- kaljsmus [anar^z...), der; - [zu griech. änarchos. f anarch u. t Syndikalismus]: hauptsächlich im 1. Viertel des X.Jh.s bedeutsame Arbeiterbewegung bes. in den romanischen Ländern, die nach einer Staaten- u. klassenlosen Gesellschaft auf gewerkschaftlicher Grundlage strebte; Anarchosyndflui- Ijst, der; -en. -en: Anhänger des Anarchosyndikalismus. anastatisch [anasta:tij] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. anä = (hin)auf u. griech. statikös = stellend]: wiederauffrischend, neubildend; -er Druck (Nachdruckverfahren ohne Neusatz durch Übertragung der Druckschrift auf Stein od. Zink). Anfathesielanieste'zi:], die; -. -n [...i.an; griech. anaisthesia = Gefühllosigkeit. Unempftndlichkeit] (Med.): 1. Schmerzbetäubung, -ausschaltung (z.B. durch Narkose): lokale A. (örtliche Betäubung); Neuerungen auf dem Gebiet der A. 2. Schmerzunempfindlichkeit infolge Narkose od. örtlicher Betäubung: Die Bezeichnung A. ... wurde von Pia ton geprägt für den Begriff der Empfindungslosigkeit, vor allem gegenüber dem Schmerz (Medizin II. 11); <Abl.:>anästhesieren[an|£stezi:ren] <sw. V.; hat) (Med.): schmerzunempfindlich machen, betäuben: den Patienten vor der Operation a.; Anisthesiolgae [an|estezj[o-], der; -n -n [t-loge] (Med.): Wissenschaftler auf dem Gebiet der Anäs- thesiologie; Anisthesiologfc» die; - [t-logie] (Med.): Wissenschaft von der Schmerzbetäubung u. den verschiedenen Narkoseverfahren; Anästhesist [an|este'zist]. der; -en. -en (Med.): Narkosefacharzt; Anfcthetikum [an|es'te:tikum]. das; -s. ...ka (Med.): schmerzstillendes, den Schmerz ausschaltendes Mittel: ein allgemeines, örtliches A.; anästhe- ttach <Adj.; o. Steig.) (Med.): a) den Schmerz ausschaltend; b) berührungsunempfindlich; anflsthetisieren (an|esteti- zi.rai] <sw. V.; hat): svw. tanästhesieren. Anastigmat [an|asti'gma:t]. der; -en. -en. auch: das; -s. -e (Fot.): Objektiv, bei dem die Verzerrung durch schräg einfallende Strahlen u. die Bildfeldwölbung beseitigt ist: <Abl.:) anastigmgtisch <AdJ.; o. Steig.) [aus griech. a(n)- = nicht, un- u. t astigmatisch] (Fot.): nicht astigmatisch, unverzerrt, ohne Astigmatismus (Ggs.: astigmatisch): eine -e Abbildung. Anathem [ana'te:m]. das; -s. -e: svw. t Anathema (I); Anathema [a'na:tema. auch: a'na...]. das; -s. -ta [...'te:mata; lat. anathema < griech. anäthema; 2 a: lat. anathema < griech. anäthema]: 1. (kath. Rel.) Kirchenbann. Exkommunikation; Verurteilung von Irrlehren: Unter den Figuren der Moderne, über welche das A. ergeht, befindet sich auch Freud (Adorno. Prismen 100). 2. (antike Rel.) a) Weihegeschenk, nur den Göttern vorbehaltene u. geweihte Gabe; b) das dem Zorn der Götter Überlieferte, das Verfluchte; <Abl.:)anathematisierai [anatemati'zkrdn] <sw. V.; hat) [lat. anathematizare < griech. anathematizein] (kath. Rel.): mit dem Bann belegen, verdammen; Anathematislfe- rung, die; -. -en. «national [auch: '-] <Adj.) [aus griech. a- = nicht. un- u. t national]: nicht national; gleichgültig gegenüber der eigenen Nation. «natmen <sw. V.; hat): jmdn. lim Gesicht/. etw. mit seinem Atem berühren, unbeabsichtigt anhauchen: der große Spiegel ... wurde blind von oben bis unten, so atmete Tante Millie ihn an (Keun. Mädchen 153); Ü angeatmet von einem Kachelofen, der es in sich hatte, sangen wir alle ... ein Weihnachtslied (Grass. Blechtrommel 317). Anatol ['anato.l. auch: —'-]. der; -[s]. -s [nach Anatolien]: handgeknüpfter buntfarbiger [ Gebets ]teppich aus Kleinasien. Anatom [ana'to:m]. der; -en. -en (Med.): Wissenschaftler auf dem Gebiet der Anatomie; Anatomie [anato'mi:]. die; 123
Anatomiesaal -, -n (...ian; spätlat. anatomia < griech. anatomia] (Med.): 1. <o. PI.) a) Wissenschaft vom Bau des menschlichen! Körpers u. seiner Organe: systematische, topographische, pathologische, vergleichende A.; b) Aufbau. Struktur des /menschlichen/ Körpers: eine A. der Altersstufen, der verschiedenen Konstitutionen, der Rassen, der Geschlechter; Ü Die A. der Wochenschau ergibt einen Befund... (Enzens- berger. Einzelheiten I. 123). 2) anatomisches Institut: eine Leiche an die A. geben; ..Ich habe einen Freund gehabt..., der war bei der A. bedienstet (Werfel. Himmel 18); <Zus.:> Anatomjesaal, der (Med.): Hörsaal der Anatomie: <Abl.:> amtomieren[anatomi:ran), <sw. V.; hat)(Med.): sezieren: anatomisch [ana'to:miJ] <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (Med.): a) den Bau des /menschlichen] Körpers betreffend: ein -er Defekt; -e Veränderungen; b) die Wissenschaft der Anatomie betreffend: eine -e Sammlung, ein -es Lehrbuch, Institut; zur Herstellung -er Präparate gehört Geschick. Ruhe und viel Geduld (Medizin II. 32); Ü ...MachiaveUis reduzierende Methode, ... das -e Präparieren der Machtstruktur des Politischen... (Fraenkel. Staat 266). 'tnbacken <st. V.) 1. <hat) a) kurze Zeit, nicht fertig backenden Kuchen nur a.; b) nur kurze Zeit zum Backen im Backofen sein: der Kuchen soll 10 Minuten a.; Diese Masse gießt man in eine Pfanne ... und läßt sie kurz a. (Hörn. Gäste 171). 2. sich während des Backens an der Backform festsetzen Ost): weil sie das Blech nicht gut eingefettet hat. sind die Plätzchen alle angebacken. anbacken <sw. V.; ist) (landsch.): sich festsetzen, ankleben: der Schnee, der Dreck backt [an den Schuhen] an. anbahnen <sw. V.; hat): a) in die Wege leiten, anknüpfen: eine Verbindung. Handelsbeziehungen. Gespräche a.; So hätte Ideologienkritik einen permanenten Selbstaufklärungsprozeß der Gesellschaft anzubahnen (Fraenkel. Staat 140); die angebahnten Geschäfte hatten sich zerschlagen; b) <a. + sich) sich zu entwickeln beginnen, sich andeuten: eine Freundschaft, ein neues Verhältnis bahnte sich zwischen ihnen an; in den Beziehungen beider Länder bahnt sich langsam eine Wende an; <Abl.:> Anbahnung, die; -. -en. tnbalzen <sw. V.; hat): Balztöne von sich geben: der Junge Vogel balzt seinen Pfleger an; das Dohlenweibchen begann die Elster anzubalzen. anbandeln ['anbandln]: (sUdd.. österr.): svw. tanbändeln; anbindeta [anbendln] <sw. V.; hat) [zu tBändel] (ugs.): a) mit jmdm. eine j nicht ernsthafte] Liebesbeziehung anknüpfen: Als der Sohn mit einer minderjährigen Hausgehilfin anbändelte, machte der Vater ihm Vorwürfe (MM 12. 11. 1966. 42); b) mit jmdm. Streit anfangen: <Abl.:) 4nbAnd[e]lung, die; -. -en. 4nbau, der; -[e]s. -ten: 1. a) <o. PI.) das Anbauen (eines Gebäudes od. Gebäudeteils an ein Hauptgebäude): den A. eines Stalles, einer Garage planen; mit dem A. eines Seitenflügels beginnen; b) Gebäude, das angebaut ist: angebauter Gebäudeteil: ein stilwidriger A.; Bedeckte Gänge machten es möglich, auch bei Jähen Wolkenbrüchen trocken die -ten zu erreichen (Jacob. Kaffee 116). 2. <o. PI.) (Landw.) feldmäßiges Anbauen. Anpflanzen: der A. von Getreide, Kartoffeln. Tabak. tnbau-, 4nbau-: ^beadirlnkung, die: vom Staat empfohlene Einschränkung des Anbaus (2) zur Verminderung des Angebots u. zur Stützung der Agrarpreise: ^flhig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): für den Anbau (2) geeignet: -er Boden; diese Gemüsesorte ist bei den dortigen Klimaverhältnissen nicht a.; -fläche, die: Fläche für den Anbau (2): die A. einschränken; -gebiet, das: Gebiet für den Anbau (2); -grenze« die: durch Klima. Böden o. ä. bestimmte Grenze für den Anbau (2); -hobel, der (Bergbau): mit selbständigem Antrieb versehenes Gerät zur schälenden Gewinnung der Steinkohle: -Wiche, die: Kücheneinrichtung, die aus Anbaumöbeln besteht: -methode.die: svw. t-verfahren; -möbe), das: Möbelstück, das als Teil eines ganzen Programms mit anderen Stücken der gleichen Art zusammengesetzt werden kann: -rootor, der: an ein Fahrrad angebauter Hilfsmotor: -plan« der (DDR): den Anbau (2) beireffende Richtlinien: -raupe, die (Technik): ansteckbare Raupenkette für Mähdrescher als Anhänger: -schrank, der: Schrank als Anbaumöbel: -tech- nlk, die: svw. t -verfahren, dazu: -technisch <AdJ.; o. Steig.); -verfahren, das: Verfahren, nach dem der Anbau (2) betrieben wird: biologisches A.; -wand, die Kombination von Anbaumöbeln, die eine Wand bildet. fnbaucn <sw. V.; hat): 1. a) an etw. bauend anfügen: hinzubauen: eine Veranda, eine Garage a; sie bauten einen Seitenflügel an das/(seltener:) an dem Hauptgebäude an; Ü Dominosteine a. (ansetzen): b) ein Gebäude durch einen Anbau erweitern, vergrößern: das Geschäft ging so gut. daß sie a. mußten; Ü wenn wir a. (ugs.; einen zusätzlichen Tisch an die Tafel heranrücken), finden alle Gäste Platz; c) <a. + sich) sich an einem bestimmten Ort ein Haus bauen, sich ansiedeln: sie haben sich außerhalb der Stadt angebaut. 2. feldmäßig anpflanzen: Gemüse, Kartoffeln, Getreide. Tabak, Wein a.; viele befragten den Müller, damit er ein pralles Säckchen befrage, das Auskünfte gab, wann man den Winterweizen, wann den Sommerweizen a. sollte (Grass. Hundejahre 66). «nbefehlen <st. V.; hat) (geh.): 1. jmdm. etw. dringend anraten: etw. ausdrücklich befehlen: jmdm. die größte Zurückhaltung a.; Wie oft hatte er Lena anbefohlen, die Futterkartoffeln ... abzukochen (Strittmatter. Wundertäter 11). 2. anvertrauen: jmdn.. sich. etw. unter jmds. Schutz stellen: er befahl seine Kinder der Obhut seines Freundes an. Anbeginn, der; -(e]s (geh.]: Beginn. Anfang: Er und Louise haben immerhin ihr gutes Hochzeitsbett behalten, diesen Zeugen eines hoffnungsvollen -s (Werfel. Bernadette 9); seit A. der Welt; von A. war die Sache verfahren. Unbehagen <sw. V.; hat) (selten): jmdn. mit Behagen erfüllen: Das (= sich einen Stumpen anzuzünden) behagete ihn seltsam an. und er konnte arbeiten (R. Walser. Gehülfe 104). anbehalten <st. V.; hat) (ugs.): nicht ablegen, nicht ausziehen: den Mantel, die Schuhe, die Handschuhe a. anbei [auch: '—1 <Adv.) (Amtsspr.): in der. als Anlage: a. [übersenden, schicken wir Ihnen] die gewünschten Unterlagen; Porto a. ^nbeiBen <st. V.; hat) 1. das erste Stück von etw. abbeißen: etw. durch Hineinbeißen zu verzehren beginnen: einen Apfel, eine Praline a.; ein angebissenes Stück Brot; Der Landgerichtsrat stand vor einem der Bücherbretter, eine angebissene Banane in einer Hand, ein dickes Buch in der anderen (Baum. Paris 26); *am Anbeißen aein/aunehen (ugs.; reizend anzusehen sein). 2. den Köder an der Angel anfressen, verschlucken: am besten beißen die Fische am Abend an; Ü der Hotelier wollte anfangs nicht so recht a. (ugs.; auf das Angebot eingehen: Zeit 17. 4. 64, 21); die Marie kriegt nur ein paar tausend Mark .... und deshalb beißt ja auch niemand an (ugs.; heiratet sie ja auch niemand: Fallada. Mann 38). fnbekonrnen <st. V.; hat): (nur mit Mühe) anziehen können (häufig verneint; Ggs.: ausbekommen 1): ich habe die Schuhe nicht anbekommen. anbelangen <sw. V.; hat) [Mischung aus veraltet belangen = betreffen u. t anlangen] fast nur in der Verbindung wasimdn.,etw. anbelangt (wasjmdn. etw. anlangt, betrifft): was mich, diese Sache anbelangt, [so] bin ich einverstanden; was jedoch den Gefreiten Asch anbelangte, so war der zunächst so gut wie tabu (Kirst. 08/15. 95). Rubellen <sw. V.; hat): bellende Laute gegen jmdn.. etw. ausstoßen: der Dackel bellte ihn. das Denkmal an; Ü Er machte ein finsteres Gesicht, bellte rauh alle an (fuhr alle an,Kirst, 08/15, 194). fnbequemea, sich <sw. V.; hat): sich jmdm.. einer Sache mit einem gewissen Widerstreben anpassen: sich der herrschenden Sitte a.; eine weltselige Religiosität, die sich den Forderungen dieses Daseins willenlos anbequemte (Nigg. Wiederkehr 77). anberaumen [anbar^pman] <sw. V.; hat) [zu spatmhd. berä- men = als Ziel festsetzen, volksetymologisch an tRaum angeglichen] (Amtsspr.): [für einen bestimmten Zeitpunkt. Termin] ansetzen: eine Sitzung, eine Verhandlung, eine Aussprache, ein Treffen a.; der anberaumte Termin; <Abl.:> Anberaumung, die; -. -en. fnbeten <sw. V.; hat): a) (ein höheres Wesen) betend verehren: Götzen. Götter a.; b) jmdn. überschwenglich verehren, vergöttern: er betet seine Frau an; Gretel. die ... in Zürich ums Leben gekommen ist. Wie habe ich sie angebetet, als wir Kinder waren (K. Mann. Wendepunkt 363); Ü (abwertend:) das Geld, die Technik a.; <Abl.:> Anbeter, der; -s, -: a) jmd.. der jmdn.. etw. betend verehrt: wenn die Götter, um niemals um A. verlegen zu sein, unseren Trieben die Erhaltung des Menschengeschlechts anvertrauten (Hagelstange. Spielball 191); b) Verehrer: ein heimlicher 124
anbohren A.; ein törichter A.; der Jeannlne mit Heiratsanträgen verfolgte (Lederer. Liebe 106). Anbetracht: <in Verbindung mit ..in'4 u. folgendem Gen.): im Hinblick auf. angesichts: in A. der Lage, der Verhältnisse, der Preissteigerungen, seines hohen Alters; in A. dessen, daß... anbetreffen <st. V.; hat): fast nur in der Wendung was fcndiL, etw. anbetrifft (was jmdn.. etw. betrifft, anlangt): was mich, diese Sache anbetrifft, [so] bin ich einverstanden. anbetteln <sw. V.; hat): sich bettelnd an jmdn. wenden: jmdn. nachdrücklich um etw.. bes. eine Gabe bitten: Kinder bettelten in den Elendsvierteln die Passanten (um Geld. Brot] an; Habe ich es nötig, das Mordgesindel um Verzeihung anzubetteln? (K. Mann. Mephisto 238). Anbetung l'an- be:tUQ]. die; -. -en <P1. selten): a) betende Verehrung: die A. des Jesuskindes, die Pilger waren in A. der Madonna versunken; b) bewundernde Verehrung. Vergötterung: aber ihre stille, demütige A. wärmte ihn doch (Hesse. Narziß 314); <Zus.:> «nbetunosvoll <Adj.) (geh.): anbetend: betend Verehrung ausdrückend: in -er Haltung; fnbetungswflnUg <AdJ.): in höchstem Maße verehrungswürdig: eine -e Frau. fnbeugen <sw. V.; hat): eine Gliedmaße anwinkeln, bis zu einem bestimmten Winkel beugen: der Körperbehinderte konnte die Beine nicht a.; <subst.:> das Anbeugen des Ellenbogens. fnbezahlen <sw. V.; hat): eine bestimmte Summe für etw. anzahlen: ein Kleidungsstück, ein Auto a. anbiedern[anbi:den].sich <sw. V.;hat)[zu 1 bieder] (abwertend): sichjmdm. auf plump-vertrauliche Weise nähern, sich beijmdm. einzuschmeicheln suchen: ich dachte nicht daran, midi bei ihm anzubiedern; ..Wie gefällt Ihnen denn unser Häuschen?44 biederte ich mich an (Grass. Blechtrommel 680); <AbI.:> ^nbiedenmg, die; -. -en. dazu: Anbiederungsversuch, der: einen A. machen. anbieten <st. V.; hat): 1. a) jmdn. erkennen lassen, daß man bereit ist. ihm etw. zur Verfügung zu stellen, ihm /mit etw.] zu helfen o. ä.: Jmdm. seine Hilfe, seine Dienste, seine Begleitung a.; er bot der alten Frau seinen Platz an (überließ ihn ihr): sie hat mir ihre Hausgehilfin [zur Unterstützung] angeboten; Sofort bot ich ihr an. daß ich mit ihr gehen und sie heimbringen wolle (Gaiser. Schlußball 172); Ü jmdm. Ohrfeigen. Schläge a. (iron.; androhen): b) <a. + sich) sich für einen bestimmten Zweck bereit halten, zur Verfügung stellen: er bietet sich als Vermittler an; ich biete mich zum Vorlesen an; Mädchen. Frauen bieten sich an (zum Geschlechtsverkehr): c) (einem Gast) zum Essen. Trinken o.a. reichen: ümdm.] etw. zu essen a ; Ich kann dir nicht einmal einen Schnaps a. ... Aber Kaffee, wenn du willst (WaggerI. Brot 161); er bot ihm eine Zigarette an (fragte ihn. ob er eine von seinen Zigaretten rauchen wolle): nichts anzubieten. <subst.:> zum Anbieten haben; d) zur Wahl stellen, bereithalten <oft im Passiv): Griechisch sollte an allen Gymnasien wenigstens angeboten werden; jmdm. etw. als Gegengabe, als Ersatz a. 2. a) vorschlagen: anregen: ümdm.] eine Lösung, neue Verhandlungen a.; Jmdm. das Du anbieten; der Minister hat seinen Rücktritt angeboten (hat sein Amt zur Verfügung gestellt): b) einen Handel vorschlagen, ein / Waren Jangebot machen, offerieren: auf dem Markt Waren zum Verkauf a.; etw. zu günstigem Preis a.; einem Verlag ein Manuskript a ; sich als Fotomodell a.; c) (ein Amt) antragen: jmdm. eine neue Position, den Ministersessel a. 3. <a. + sich) a) in Betracht kommen, naheliegen: eine Lösung bietet sich an; b) geeignet sein (zu etw./: der Ort bietet sich für das Treffen, die Verhandlungen [geradezu] an; <AbI.:> Anbieter, der; -s. - (Wirtsch.): Vertreter des Angebots in der vom Gegensatz zwischen Angebot u. Nachfrage bestimmten Marktwirtschaft. «nbinden <st. V.; hat): 1. a) mit einer Leine. Schnur o.a. an etw. befestigen, festmachen: das Boot am Ufer a.; den Hund, das Pferd an einen Pflock a.; einen Rosenstrauch a ; U jmdn.. etw. an etw. a. (zuordnen): er läßt sich nicht a. (läßt sich seine Freiheit nicht nehmen, will ungebunden leben): man kann die Kinder nicht a. (kann sie nicht daran hindern, eigene Wege zu gehen): * angebunden sein ' wegen anderweitiger Verpflichtungen keine Gelegenheit ha- hen.etw.auszuß^ren);kmzunst^Mindenlsein] (unfreundlich, abweisend /sein]): b) (Landw.) (ein Tier) entwöhnen u. großziehen (statt es zum Schlachten zu geben): ein Kalb a. 2. (geh.) a) mit jmdm. Streit beginnen, suchen: anbändeln: er wagt nicht, mit ihm anzubinden; Hat sonst noch jemand Lust, mit dem General anzubinden (Kirst. 08/15. 827); b) mit jmdm. ein nicht ernsthaftes Liebesverhältnis anfangen: er versuchte, mit der Kellnerin anzubinden. 4nbU. der; Anbisses. Anbisse: 1. das Anbeißen: der [erste] A. zeigte, daß der Apfel noch nicht reif war. 2. Stelle, an der etw. angebissen wurde: die Früchte haben Anbisse. tnUaffen <sw. V.; hat): 1. (ugs. abwertend) (von einem Hund) anbellen, mit Gekläff belästigen: unausgesetzt blaffte ihn der Dackel an. 2. (salopp) heftig anfahren, zurechtwei- sen: der Arzt... warf der Schwester, die Sartorik angeblafft hatte, entgeisterte Blicke zu (Sebastian. Krankenhaus 58). tnbtoen <st. V.; hat): 1. in Richtung auf jmdn.. etw. blasen: ein heftiger Wind blies sie an; blase mich nicht mit dem Zigarettenrauch an! 2. (salopp) heftig anfahren, zurechtwei- sen: Er wurde vom Oberst ... angeblasen, daß er fast umfiel (Kuby. Sieg 198). 3. (Musik) zu blasen beginnen: ganz leicht blasen: einen Ton. eine Trompete a. 4. durch Blasen anfachen (Ggs.: ausblasen 2): die Glut, das Feuer a.; den Hochofen a. (in Betrieb setzen): Ü den Lebensfunken wieder a. (die Lebenskraft neu wecken). 5. durch ein Hörn. Signal o. ä. das Zeichen für den Beginn von etw. geben: etw. ankündigen (Ggs.: abblasen): die Jagd a.; sie haben das neue Jahr angeblasen. fnbllttern <sw. V.; hat): ein Druckwerk (Buch. Zeitschrift o. ä.) nur flüchtig ansehen, durchblättern, um einen ersten Eindruck von dem Geschriebenen zu gewinnen: ich konnte das Heft nur a.. nicht lesen; Ein ... Viertel (der Taschenbücher) wird angeblättert und wandert in den Bücherschrank (Enzensberger. Einzelheiten I. 165). fnMecken <sw. V.; hat): jmdm. in drohender Gebärde die Zähne zeigen, gegen jmdn. die Zähne fletschen: plötzlich bleckte der Hund uns drohend an; die Maske bleckte ihn [richtig] an; Ü der Chef hat ihn ganz schön angebleckt (heftig angefahren, zurechtgewiesen). fühlenden <sw. V.; hat): (bes. im Straßenverkehr) mit Hilfe von Scheinwerfern. Lampen u. ä. auf etw. hinweisen: jmdm. Lichtsignale geben: der Fahrer hinter mir hat mich fortwährend angeblendet; Ü Der Konsument und seine Probleme ... sind kurz angeblendet (angesprochen), aber kaum analysiert worden (MM 16. 10. 72. 45). Anblick, der; -[e]s. -e: a) etw.. was sich dem Auge darbietet: Bild. Eindruck. Aspekt: ein erfreulicher, trostloser A. bot sich ihm dar; einen A. nicht ertragen können; man wollte ihm den traurigen A. ersparen; sich in einen A. vertiefen, verlieren; R ein A. für Götter (ugs.; ein köstlicher, lustiger Anblick): b) <o. PI.) das Anblicken. Betrachten: Beobachten: beim [bloßen] A. einer Sache; anblicken <sw. V.; hat): /mit dem Ausdruck einer bestimmten Gefühlsregung] ansehen, seinen Blick, seine Augen auf jmdn., etw. richten: er blickte sie [lächelnd, vielsagend, von oben herab] an; Jmdn. unverwandt, mit großen Augen a.; Verzaubert blickten wir einander an (Hesse. Steppenwolf 203); Ü die Rosen blickten sie traurig an. anblinken <sw. V.; hat): a) blinkendes Licht auf jmdn. fallen lassen: plötzlich blinkte mich eine Taschenlampe an; der Abendstern blinkte (funkelte) uns an; b) jmdn. mit der Lichthupe zu etw. auffordern, auf etw. aufmerksam machen o. ä.: Es nutzt auch nichts, den Mann im stinkenden Auto anzuhupen oder anzublinken (Auto 6.1965.39); Ich blinkte ihn kurz an. fuhr an ihm vorbei, und er folgte uns (v. d. Grün. Glatteis 67). fnblinzeln <sw. V.; hat): 1. blinzelnd ansehen /. um das Auge vor zu großem Lichteinfall zu schützen/: er blinzelte midi verschlafen an; Unter seinen weißen Brauen blinzelte er alle verächtlich prüfend an (H. Mann. Stadt 64). 2. augenzwinkernd seines /heimlichen/ Mitgefühls, seiner Komplizenschaft versichern: sie blinzelte ihn verstohlen an; fnblinzen <sw. V.; hat): (veraltet, noch landschaftl.): svw. T anblinzeln. tnblitzen <sw. V.; hat): jmdn. mit blitzenden Augen (in einer Weise, die einen inneren Affekt verrät) ansehen: Jmdn. wütend, triumphierend a.; nachdem er mich lange genug angeblitzt hatte, sagte er verächtlich: .Angst hast du ja doch ..." (Fallada. Herr 184); ihre Augen blitzten mich an. anbohren <sw. V.; hat): 1. etw. mit einem Bohrer o. ä. bearbeiten: beginnen, ein Loch in etw. zu bohren: die Käfer. Larven haben das Holz, den Baumstamm angebohrt; soll der Tiefseeboden des Pazifischen Ozeans... an vielen Stellen ange- 125
Anbohrung bohrt werden (sollen Bohrungen vorgenommen werden: MM 16. 1. 69, 3). 2. etw. durch Bohrung erschließen: neue Quellen, ein Erdölvorkommen a. 3. (ugs.) jmdn. um etw. angehen, etw. von Jmdm. bittend, fragend zu erlangen suchen: jmdn. mit Fragen a.; hatten die Stammtischspieler Werbequellen angebohrt (angezapft) und Trikots mit Firmennamen ergattert (Spiegel 42. 1974.145); <Abl.:)4ntah- rung, die; -. -en. anborgen <sw. V.; hat) (veraltend): um Geld angehen, von jmdm. Geld leihen: er borgte ihn um 10 Mark an. Anbot fanbo:t]. das; -[eis. -e (österr. veraltend): Angebot. anbranden <sw. V.; ist): schäumend an etw. branden, sich an etw. brechen: die anbrandenden Fluten; Ü Vergeblich versuchten ... Polizisten ..."die anbrandende Menge von dem Botschaftsgebäude fernzuhalten (BM 20. 8. 74. 1). tnbranen <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): die Rahen eines Segelschiffes in Längsrichtung bringen, anholen (Ggs.: aufbrassen): die Matrosen braßten die Segel dichter an. Infanten <st. V.; hat) (Kochk.): Fleisch bei großer Hitze nur kurz braten, um dann den Zubereitungsvorgang auf andere Weise fortzusetzen: der Schweinerücken wird mit reichlich Fett angebraten. fnbrauchen <sw. V.; hat) (ugs.): etw. anbrechen, in Gebrauch nehmen: Du darfst nicht 2 Selterswasserflaschen gleichzeitig a. (Wohmann. Absicht 306); angebrauchte (nicht mehr neue, schon getragene) Sachen. «nbriunen <sw. V.): 1. (Kochk.) lauf dem Herd] nur ein wenig braun werden lassen, leicht bräunen (hat): Fleisch. Mehl a.; die Zwiebeln werden angebräunt. 2. (ugs.) /durch die Sonne] ein wenig, leicht braun werden <ist>; (meist im Perfekt:) du bist im Urlaub etwas angebräunt; angebräunt aus dem Urlaub zurückkehren; die Vorhänge des Raumes waren angebräunt (bräunlich verfärbt). tnfarauKn <sw. V.; ist): mit großer Geschwindigkeit unter Getöse herankommen: der Zug brauste an; (bes. im 2. Part. + kommen:) aber die S-Boote ... kamen mit siebzig Stundenkilometern ... angebraust (Ott. Haie 166). fnbreehen <st. V.): 1. nicht ganz /durch-, zerjbrechen (hat): das Stuhlbein ist angebrochen; Er ist ... abgestürzt, hat sich das Rückgrat angebrochen (Grzimek. Serengeti 90); angebrochenes Geschirr. 2. (einen Vorrat) zu verbrauchen beginnen, etw. Verpacktes zum Verbrauch öffnen <hat): ein neues Paket Zucker a.; die Zigarettenpackung ist noch nicht angebrochen; eine angebrochene Flasche; Ü ein angebrochener Abend (ugs.; Abend, den man nicht mehr ganz zur Verfügung hat u. den man nur noch für kleinere, nebensächlichere Dinge nutzen kann). 3. (geh.) (von einem Zeitabschnitt) anfangen, beginnen, eintreten (ist): der Tag bricht an (die Morgendämmerung tritt ein): eine neue Zeit, das Atomzeitalter ist angebrochen; Damals schien eine Sternstunde angebrochen (Dönhoff, Ära 168). führen»« (sw. V.; hat): durch kurzes Betätigen der Bremse vor Hindernissen o.a. die Fahrtgeschwindigkeit von etw. verringern: zu bremsen beginnen: Er bremst den Wagen etwas früher vor der Kurve an. um die Bremsen zu schonen (Frankenberg. Fahren 37); der Fahrer hat zu spät angebremst; dazu: ifrnbrtmpunkt, der (PI. selten): kalkulierbare Stelle der Fahrbahn, bis zu der man spätestens angefangen haben muß zu bremsen, um einer gefährlichen Situation (Ausbrechendes Wagens in einer Kurve o. ä.) auszuweichen: ein Verschätzen des -es. fnbrqnai (unr. V.): 1. anzünden, zum Brennen bringen (hat): den Holzstoß, die Pfeife, ein Feuerchen a.; ich brannte mir eine Zigarette an (Bieler. Bonifaz 81). 2. zu brennen beginnen (ist): der Holzstoß, die Kohlen sind angebrannt. 3. (von einem Gericht, einem Nahrungsmittel) beim Kochvorgang zuviel Hitze bekommen u. sich dadurch am Grund des Topfes o. ä. in einer verkohlten Schicht absetzen (Ist): das Essen, die Milch ist angebrannt; * nichts a. lassen (1. ugs.; sich nichts entgehen lassen: Einstweilen wollten sie sich amüsieren, nichts a. lassen (Lynen. Kentaurenfährte 19]. 2. Sport Jargon; kein Tor zulassen: der Torwart ließ nichts a); (Zus. zu 1:) ^nbranhob, das (o. PI.): dünnes Holz, das zum Anbrennen (1) des Feuers geeignet ist: über das Papier legte er A. anbringen (unr. V.; hat) /vgl. angebracht/: 1. (ugs.) von irgendwoher herbeibringen, heranschleppen: mit nach Hause bringen: die Kinder brachten ein Eichhörnchen an; was sein Vater sagen würde, wenn er sähe, daß er das Negermädchen ... ungeniert anbrächte (Baldwin [Übers.]. Welt 2%). 2. an einer bestimmten Stelle festmachen, befestigen: eine Lampe an der/(seltener:) an die Decke a.; eine Gedenktafel. Schilder a.; Sie hatte Vorhänge nähen lassen, hatte sie selbst angebracht (aufgehängt: Jaeger. Freudenhaus 123); Ü Er brachte ein Komma an und zog eine Zahl sorgfältig nach (applizierte es: Kirst. 08/15, 393). 3. a) vorbringen. / beiläufig J zur Sprache bringen: äußern: eine Beschwerde, eine Bitte bei Jmdm. a.; Der Kardinal ... bringt nun seine Neuigkeit an... mit effektvoller Beiläufigkeit (Hochhuth. Stellvertreter 89); Der Redner ... bringt seinen Trinkspruch an (trägt ihn vor; Hörn. Gäste 61); sein Wissen a. (zeigen, beweisen) können. 4. (ugs.) a) jmdm. eine Stelle verschaffen: jmdn. irgendwo unterbringen: Reinhold war bei den Bäckern der Stadt umhergegangen, um Stanislaus anzubringen (Strittmatter. Wundertäter 274); sie bemüht sich, ihre Tochter anzubringen (sie zu verheiraten): b) verkaufen: einen Käufer für etw. finden: die Ware ist schwer anzubringen. 5. (veraltet, noch landsch.) anzeigen, denunzieren: er hat ihn. alles [beim Lehrer] angebracht. 6. (ugs.) anziehen können, anbekommen (Ggs.: ausbringen 3): die Schuhe habe ich kaum angebracht; (Abi. zu 5:) Anbrineer. der; -s. - (veraltet): Angeber. Denunziant: er betätigte sich als A.. zu 2: Anbringung, die. -. Anbruch, der; -[e]s. Anbrüche: 1. (o. PI.) (geh.) Anfang. Beginn: der A. einer neuen Zeit; bei. vor. mit A. der Dunkelheit. 2. Beginn eines Bruchs, einer Beschädigung durch Brechen: der Apparat zeigte auch nicht den Schatten eines -s. 3. (Bergbau) angebrochene Schicht nutzbarer Mineralien: ein frischer A. 4. a) (Forstw.) krankes, fauliges Holz: b) (Jagdw.) eingegangenes, verwesendes Wild: (Abi. zu 4:) «nfarüdrig (o. Steig.; nicht adv.) verwesend, verfaulend. fnbrühen (sw. V.; hat): a) mit kochendem Wasser übergießen / u. quellen lassen o. ä. J: Kaffee. Tee a.; b) kurz in kochendes Wasser legen: angebrühte Tomaten. anbrüllen (sw. V.; hat): 1. a) (vonbestimmten Tieren) jmdm. mit Gebrüll entgegentreten: der Löwe, die Kuh brüllte mich an; b) (ugs.) (von Menschen) mit großem Stimmaufwand zurechtweisen, anfahren: seinen Unmut an jmdm. auslassen: er brüllte den Jungen an; sie haben sich gegenseitig, haben einander angebrüllt. 2. (ugs.) mit lauter Stimme einen anderen Lärm zu übertönen versuchen: gegen den Motorenlärm a. tnfannmai (sw. V.; hat): 1. (von bestimmten Tieren) Brummlaute gegen jmdn. ausstoßen: der Bär brummte ihn an. 2. (ugs.) (von Menschen) in brummigem Ton anfahren: ..Halten Sie ihn", brummte der Schließer Rose an (Apitz, Wölfe 228). «nbriiten (sw. V.; hat): zu bebrüten anfangen, kurze Zeit bebrüten: die Gans hat die Eier bereits angebrütet; angebrütete Eier. anfauflen[anbofn](sw. V.;hat)[zuTpuffen](derb): schwängern. Anchovis (fachspr.): svw. t Anschovis. AnckmitÄtsprfaiziptäsienite:^-!. das; -[eis [zu: Anciennität = (Reihenfolge. Rangfolge nach dem) Dienstalter < frz. anciennetä. zu: ancien = alt < vlat. *antianus. zu lat. ante= vorher]: Prinzip, nach dem Vorteile auf Grund der Wartezeit, nicht der Leistung vergeben werden: Beförderung. Studienplatzverteilung nach dem A.; Ancien r&kne [ä'siS: re'3i:m]. das; - - [frz. = alte Regierungslorm]: Zeit des frz. Absolutismus vor der Revolution 1789. Andacht ['andaxtl. die; -. -en [mhd. andäht. ahd. anadaht. eigtl. = das Denken an etwas]: 1. (o. PI.) Sammlung der Gedanken im Gebet: vor dein Altar in frommer A. knien. 2. kurzer Gebetsgottesdienst, meist zu Beginn od. zum Ausklang des Tages: eine A. halten; Wir möchten ... sonntags abends eine A. haben .... eine festliche, mit Orgelmusik (Remarque. Obelisk 42). 3. (o. PI.) innere Sammlung. Anteilnahme: die Zuhörer waren in tiefe A. versunken; mit A. zuhören; Der Friseur vertiefte sich in den Brief, las ihn ... mit dankbarer A. (Lenz. Suleyken 25); etw. mit A. (scherzh.; bedächtig u. mit Genuß) verspeisen; (Abi.:) amttcMg [ändert*;] (AdJ.): 1. in Andacht (1): die-e Gemeinde; a. niederknien. 2. innerlich gesammelt, ergriffen, beteiligt: Jmdm. a. lauschen, zuhören; Mummel hatte... Bilder auf den Tisch gelegt, die er sinnend, beinahe a. betrachtete (Jens. Mann 79); das Glas a. (scherzh.; bedächtig u. mit Genuß) austrinken. 3. Andacht (3) erzeugend: feierlich: eine -e Stille. 126
anders fndachte-, ^ndadits-: -btld, das (Kunst): Bild aus dem Marienleben od. der Passion, Ikone: Miniatur meist mit Heiligenmotiven als Gebetbucheinlage: nach der Ostermesse wurden -er verteilt; ^buch, das: für Andachten (1.2) bestimmtes Buch.^4ihune.die (meist PI.): Übung zur inneren Sammlung vor Gott: sie besuchten regelmäßig die -en; -voll <AdJ.; 0. Steig.) (geh.): andächtig: in -er Haltung. fndampfen <sw. V.; ist): dampfend, zischend näher kommen: nach einer Weile dampfte eine Lokomotive an; (oft in der Verbindung 2. Part. + kommen): die Lok. das Schiff kommt angedampft; Ü die Nachbarin dampft an (kommt /vor Zorn, Atemlosigkeitj schnaufend an). andante [andante] <Adv.) [ital. andante, eigtl. = gehend. 1. Part, von: andare= gehen < vlat. ambitäre. zu lat. ambire] (Musik): langsam, gemessen, ruhig (Tempobezeichnung): Andante [-]. das; -[s]. -s: Musikstück (od. ein Teil davon) mit der Tempobezeichnung andante: andantino [...' tr.no] <Adv.) [ital. andantino]: etw. schneller als andante (Tempobezeichnung); Andantino [-]. das; -s. -s u. ...ni [...ni]: Musikstück (od. ein Teil davon) mit der Tempobezeichnung andantino. andauen fanden] <sw. V.; hat) [zu veraltetem dauen = genossene Speisen im Körper auflösen, verarbeiten; vgl. verdauen] (Med.): zu verdauen beginnen: die Nahrung wird im Körper angedaut; angedaute Speisen (Nahrungsreste im ersten Stadium des Verdautwerdens): <Abl.:) tAn- dauung. Andauer, die; -: Fortbestehen eines Zustandes auf unbestimmte Dauer: bei längerer A. des Regens, des Fiebers; andauern <sw. V.; hat): nicht aufhören, weiterbestehen, anhalten: Dauer haben, von Dauer sein: der Zustand, die Stille, das schöne Wetter dauerte an; Freude dauerte nie an in dieser Zeit (Degenhardt. Zündschnüre 142); andauernder Frost. fndauernd <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): unausgesetzt, fortwährend: immer wieder: es regnet a.; a. fragt er dasselbe; diese -en Störungen!; Vater ... hatte es satt. a. Holzwolle in tote Tiere zu tun und dafür bloß einsfiinfundachtzig zu kriegen (Schnurre. Bart 33). ^ndauung, die; - (zu t andauen] (Med.): Beginn der Verdauung, der Zersetzung der Speisen im Magen. Andenken« das. -s. -: 1. <o. PI.) Erinnerung, Gedenken an jmdn., etw.: bei jmdm. in gutem A. stehen; jmdm. ein liebevolles A. bewahren; Jmds. A. in Ehren halten. 2. Gegenstand, an den sich die Erinnerung an jmdn., etw., eine Zeit knüpft: Souvenir: ein bleibendes A.; ein Laden, der A. verkauft; der Ring ist ein A. an meine Großmutter; ich habe mir von der Reise einen Teppich als A. mitgebracht. ander... fand«...] (Indefinitpron.) [mhd.. ahd. ander] /vgl. anders/: 1. a) gibt an. daß ein Wesen oder Ding nicht identisch ist mit dem. dem es gegenübergestellt wird (bei zwei Wesen oder Dingen; nähert sich der Bedeutung von der zweite): ein Bein über das andere schlagen; die eine Hälfte essen, die andere aufheben: von einer Seite auf die andere; am anderen Ende; weder das eine noch das andere (keins von beiden): das eine tun und das andere nicht lassen (das, was auch getan werden muß, nicht vernachlässigen: beides tun): b) gibt an. daß ein Wesen oder Ding nicht identisch ist mit dem. dem es gegenübergestellt wird (bei mehreren Wesen oder Dingen; nähert sich der Bedeutung von der nächste, der folgende, der weitere): ein anderes Problem besteht darin, daß ...; die and[e]ren Hüte haben mir besser gefallen; er hat den ander[e]n Hunden das Futter weggeschnappt; er durfte bleiben, die beiden anderen mußten den Saal verlassen; die Forderungen anderer Leidtragender konnten nicht berücksichtigt werden; R was dem einen recht ist. ist dem anderen billig (alle Leute haben das gleiche Recht): ein[e]s nach dem ander[e]n erledigen (etwas der Reihe nach, nacheinander erledigen): der eine oder der andere (mancher) kaufte etwas; ein Jahr um das andere (die Jahre hindurch): einen Brief über den/nach dem ander[e]n (in rascher Folge) schreiben; einer hinter dem ander[e]n (hintereinander): am ander[e]n Tag (am folgenden Tag): zum andern Mal (veraltet; noch einmal). 2. nicht gleich, verschieden, andersartig: das ist eine andere Welt; andere Maßstäbe anlegen; mit anderen Worten ...; er ist anderer Meinung als ich; zwischen anderem wertlosen/wertlosem Gerumpel stand das Klavier; von etwas anderem sprechen; das ist etwas [ganz] anderes; wer anderes (veraltend; anders) soll es getan haben?; mit jemand anderem sprechen; jemand anderen fragen; Die Nachbarinnen waren längst schon zu dem Schlüsse gelangt, daß niemand anderer erben werde als Mila (Werfel. Himmel 89); nichts anderes als ... (nur ...); ein anderer Mensch werden (sich völlig verändern): er ist auf der Suche nach einem anderen (neuen) Arbeltsplatz; da müssen schon andere (Tüchtigere) kommen; man hat mich eines anderen (Besseren) belehrt; das machst du anderen (Dümmeren) weis; dem hätte ich an deiner Stelle etwas anderes erzählt (ihm klar und deutlich die Meinung gesagt): beinahe hätte ich etwas ganz anderes (ugs.; Unangebrachtes, Anstößiges) gesagt; das ist alles andere als (genau das Gegenteil von) hübsch; das ist alles andere als die Wahrheit (keinesfalls die Wahrheit); R andere Länder, andere Sitten (jedes Land hat seine eigenen Sitten). änderbar fendBban?] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es geändert werden kann: der Entwurf. Plan ist jederzeit ä.; ^nderbarkeit, die: -: Eigenschaft, geändert werden zu können, änderbar zu sein: sie betonten die Ä. der Gesetzesvorlage. tnderaifiills, andernfalls (Adv.): sonst, im andern Fall: ich mußte ihm helfen, weil er a. zu spät gekommen wäre; die Anweisungen müssen befolgt werden, a. können Komplikationen eintreten (seltener: a. Komplikationen eintreten können). anderenorts, ^ndernQrts. ^nderQrts (Adv.) (geh.): an anderer Stelle, an einem anderen Ort; anderswo: ich kann a. mein Geld verdienen. anderentags, anderntags (Adv.) (geh.): am nächsten, folgenden Tag a. wurde die Diskussion fortgeführt. anderenteils, ^nderntfiils (Adv.): andererseits (gew. in Verbindung mit ..einesteils44): er sprach einesteils wie ein junger Träumer ...andern teils hätte man ihn für einen Schwindler ... halten können (R. Walser. Gehülfe 173). tndererqdts. anderseits, andrerseits (Adv.): auf der anderen Seite, zum andern: ein durchschlagender Sieg über die Sünde ... trat nicht ein. wie auch andererseits nicht eine Wiederkehr der ersten Gnaden (Nigg. Wiederkehr 49); es kränkte ihn. anderseits machte es ihn auch stolz; in Verbindung mit ..einerseits44: einerseits machte das Spaß, andererseits Angst. j^nderwHchwkterkind, das; -[e]s. -er (landsch.): Verwandte, deren Großmütter od. Großväter Geschwister sind bzw. waren. i^nderkonto, das; -s. ...ten: Konto, über das nicht der Vermögensbesitzer, sondern ein Verwalter verfügt. Treuhandkonto. anderlei <Adj.; indekl.) [t-lei] (geh.): von verschiedener Art. verschieden: a. Meinungen kamen auf. andermal nur in der Fügung ein andermal (zu einem anderen Zeitpunkt, bei anderer Gelegenheit): wir befassen uns damit ein a.; heute nicht, ein a. Indern [endpn] <sw. V.; hat) [mhd. endem. zu tander]: 1. a) [durch Hinzufügen oder Streichen, durch Veränderung von Details] abändern, modifizieren: einen Mantel, einen Text ä.; daran ist nichts zu ä.; das Flugzeug ändert seinen Kurs um 30 Grad; man muß noch einige Details ä.; wäre ... aller Anlaß gegeben, die bisherige Politik zu ä. und der neuen Lage anzupassen (Dönhoff, Ära 109); b) wechseln, durch etw. anderes ersetzen, umformen, wandeln: seine Meinung. Ansichten, den Ton. Daten ä.; alte Menschen kann man nicht mehr ä. (von ihren Gewohnheiten abbringen); das alles ändert nichts an der Tatsache, daß eine Weltstadtmasse... mehr Druck aufspeichert, als ihr Ventile zur Verfugung stehen (Thieß. Reich 452). 2. (ä. + sich) anders werden, sich verändern: sich grundlegend ä.; das Wetter, die Lage ändert sich; daran läßt sich nichts ä.; du hast dich sehr geändert; (Schweiz, auch ohne ..sich44): wie rasch die Dinge ändern. andernfalls: t anderenfalls. andernorts: t anderenorts. anderntags: t anderentags. andernteik: t anderenteils. anderorts: t anderenorts. anders fandgs; mhd. anders, ahd. anderes, eigtl. = Gen. Sg. Neutr. von tander ...] (Adv.): 1. a) auf andere, abweichende Art u. Weise, abweichend, verschieden: a. denken, handeln, fühlen; b) (in Verbindung mit ».als") im Gegensatz zu: Dennoch war er. a. als Paasch, nicht durchs Examen gefallen (Fries. Weg 20); c) in Verbindung mit ..nicht" 127
anders-. Anders- gerade so. nur so: so und nicht a.; etw. nicht a. kennen; Wir können nicht a.. es ist förmlich ein Zwang (Remarque. Westen 102); d) andersartig, fremd, ungewohnt: a. aussehen, wirken, sein; e) (verhüll.) besser, schöner: früher war alles ganz a.; hätte ich es doch nicht getan, dann wäre es bestimmt a. gekommen; f) <in Verbindung mit Indefinitpronomen u. Adverbien): wer. Jemand, irgendwo, nirgendwo, nirgends a.; da es Jetzt einzig und allein darum geht, niemand a. zu sein als der Mensch, der ich ... bin (Frisch. Stiller 9); g) <in Verbindung mit Fragepartikeln) sonst: wie. wer. was. wo a.; wer neutral war. wird zwangsläufig in eine antiwestliche Rolle gedrückt, wie sollte es auch a. sein (Dönhoff, Ära 168); h) (selten, in Verbindung mit Konjunktionen):... den (= Weg) müßte der... Katholizismus allerdings zu Ende gehen .... wenn a. die Kirche zu dem neuen metaphysischen Zeitalter gehört (Bloch. Wüste 109). 2. (ugs.) sonst, im andern Fall, andernfalls: Zu einem Austritt wäre die Erlaubnis von ... Mrs. Clerk nötig; a. gibt der Stallmeister die Pferde nicht her (Fr. Wolf, Menetekel 67). tndere-, Anden-: -artig <Adj.; o. Steig.): von anderer Art. verschiedenartig (Ggs.: gleichartig): ein -es Aussehen. Verhalten; Verfahrensregeln.... die a. und in der Regel strikter sind (Fraenkel. Staat 103). dazu: -artigkeft. die: Eigenschaft des Andersseins; Verschiedenheit: die A. unseres menschlichen Sterbens gegenüber dem natürlichen ..Verenden44 des Tieres (Thielicke. Ich glaube 180); ^lenkend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine andere Meinung vertretend, einen anderen Glauben habend o. ä. (bes. in Politik u. Religion): die -e Minderheit, dazu: ^lenkende, der u. die; -n. -n (meist PI.; Dekl.: t Abgeordnete): Bei uns ist allenthalben eine merkwürdige Gereiztheit gegenüber -n ausgebrochen (Dönhoff. Ära 15); -färbte <AdJ.; o. Steig.): in einer anderen Farbe, nicht gleichfarbig: ein -es Kleid; ein -er Kragen; die Kanten a. absetzen, dazu: -farbige, der u. die (meist PL; Dekl.: T Abgeordnete): Mensch mit anderer Hautfarbe; -geartet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von anderer Art: -e Probleme; die Schwierigkeiten sind a.; -fle- schlechtlkh (Adj.; o. Steig.): dem anderen Geschlecht zugehörend: ein -er Partner; -gesinnt (AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): von anderer Gesinnung, andersdenkend, dazu: -gesinnte, der u. die. -n. -n (meist PL; Dekl.: t Abgeordnete); -gliubig (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich zu einem anderen Glauben bekennend, dazu: -gläubige, der u. die (meist PL; Dekl.: t Abgeordnete); -henan, -rum (ugs.:) (Adv.): 1. a) in die andere, in die entgegengesetzte Richtung: etw. a. stellen; b) in anderer, entgegengesetzter Richtung: der Kühlschrank steht Jetzt a.; Ü Wovon man gerade genug hätte, das wollte man nicht, und andersrum, wenn nichts davon da war. war man verrückt danach (Degenhardt. Zündschnüre 67); c) von der anderen, entgegengesetzten Richtung: Jetzt versucht er. a. an das Kabel zu kommen. 2. (ugs. verhüll.) homosexuell: der hält's mit den Mädchen. Dem liegt es andersrum nicht (Genet [Übers.]. Querelle 274); -lautend (AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): etw. anderes aussagend: -e Berichte. Meldungen; -nan: f -herum; -sein, das; -s (geh.): Andersgeartetsein. Verschiedensein; das Sichunterscheiden. Von-der-Norm-Abweichen: Sappho ... besang als erste ... die Wonnen des -s (Spiegel SO, 1966. 166); -sprachig (Adj.. o. Steig.): a) eine andere Sprache sprechend: der -e Bevölkerungsteil; b) in einer anderen Sprache verfaßt: die -e Literatur steht im zweiten Regal; --wie <Adv.) (ugs.): auf irgendeine andere Weise: das hättest du a. machen müssen; es hängt a. zusammen; -wo (Adv.) (ugs.): an irgendeiner anderen Stelle, nicht hier, woanders: hier ist es schöner als a.; Sie sind ... echte Afrikaner und fühlen sich a. nicht wohl (Grzimek. Serengeti 293); -woher <Adv.) (ugs.): von [irgendleiner anderen Seite, einer anderen Stelle: die Waffen bekamen sie a.; -wohin <Adv.) (ugs.): an / irgend /eine andere Stelle, an einen anderen Ort: wir stellen den Schrank a.; Führen Sie Ihre Damen a. und nicht... in Ihre Werkstatt (Remarque. Obelisk 116). anderseits: T andererseits. anderthalb [andm'halp] <Num.) [mhd. anderhalp, ahd. anderhalb, eigtl. = das zweite halb]: svw. tein[und)einhalb: a. Liter Milch; a. Meter Stoff; ich habe a. (veraltend flektiert: -e) Stunden gewartet; anderthalbfach: svw. I eineinhalbfach; ynderthflbmal: svw. t eineinhalbmal; Andert- hQlbmaster: svw. ? Eineinhalbmaster. Änderung ['endarunl.die; -. -en: I. Veränderung. Umgestaltung. Modifikation: eine geringfügige Ä. vornehmen; eine Ä. der Verfassung, technische -en; -en vorbehalten: alles ist ganz wie sonst, in ihrem Ton ... nicht die leiseste Ä. (Musil. Mann 1562). 2. Wechsel. Wandeltßrneuerung: eine A. der Meinung, der Sinnesart; eine Ä. erfahren; eine b Ä. herbeiführen. ^ndenine»-: -antrag, der; (Politik): Antrag an ein Parlament zur Änderung von Gesetzen: auf der Tagesordnung stehen zwei Änderungsanträge; -kündigung. die: Kündigung eines Arbeits- oder Mietvertrags zur Durchsetzung geänderter Bedingungen; -sucht, die <o. PL); -Vorschlag, der; -wünsch, der. tndcrwfirtig [...'vertu;] (Adj.; o. Steig.; nur attr.) (selten): an einer anderen Stelle befindlich; von anderer Stelle stammend: er besaß -e Informationen. «nderwirts [...'vert$] <Adv.) [t ^wärtsl (geh.): sonst irgendwo, an einem anderen Ort. anderswo: hier ist es kälter alsa.; Keimlinge von a. erprobten Bäumen (Jacob. Kaffee 228). ^nderwfiit (Adv.) [mhd. anderweit, anderweide = zum zweiten Mal. t^Veide] (geh.): in anderer Hinsicht: a. benötigt, entschädigt werden. anderweitig [...'v3]ti(]: 1. (Adj.; o. Steig.; nur attr.) sonstig, weiter.... ander...: mit -en Dingen beschäftigt sein. 2. <Adv.>: a) anderswo; an anderer Stelle: sich a. mit allem Nötigen versorgen können; b) an eine andere Stelle. Person: etw. a. vergeben; Will er die Wohnung nur frei haben, um sie a. teurer weiterzuvermieten (DM 1. 1966. 56). andeuten <sw. V.; hat): 1. etw.. (wovon man wünscht, daß jmd. es erfährt) vorsichtig, durch einen leisen Hinweis, eine Bemerkung o.a. durchblicken lassen, zu verstehen geben: einen Wunsch, ein Vorhaben vorsichtig a.; Mit einem ... Ausbreiten der Hände deutete er seine Überraschung, sein Vergnügen an {ließ es erkennen; Th. Mann. Krull 268); die ... schriftlich angedeutete Absicht meines Kommens (Jens. Mann 52); er deutete ihm an. daß es Zeit sei. aufzubrechen; b) etw. nur skizzenhaft, nur in wenigen Grundzügen o.a. darstellen, nicht ausführen: einen Plan nur in Umrissen a.; Sie deutete mit der rechten Hand die Melodie an (Bergengruen. Rittmeisterin 60). 2. <a. + sich) sich abzeichnen, sich bemerkbar machen: eine günstige Wendung, jmds. Absicht deutet sich an; (Abl.:> Andeutung, die; -. -en: 1. [versteckter] Hinweis. Anspielung auf etw.: geheimnisvolle, dunkle -en; nicht die leiseste A.; •en über etw. machen; in -en sprechen (sich nicht deutlich ausdrücken). 2. schwache Spur, geringes Anzeichen von etw.: die A. eines Lächelns, einer Verbeugung; Wir sprachen von der Vergangenheit; von jener kümmerlichen A. dessen, was unsere Väter vielleicht Leben genannt hätten (Böll. Mann 45); (Zus.:>fndaitungsweise (Adv.>: in Andeutungen, indirekt, bruchstückhaft: etw. a. erzählen, durchblicken lassen; davon war nur a. die Rede; (seltener auch attr.:) der a. Versuch einer Annäherung. tndkhten <sw. V.; hat): 1. zu Unrecht zuschreiben, nachsagen, unterschieben: jmdm. unlautere Absichten, übernatürliche Fähigkeiten a. 2. auf jmdn. od. etw. ein Gedicht verfassen: er dichtete mit Vorliebe die Frauen längst vergangener Zeiten an. andicken [andikij] <sw. V.; hat) (Kochk.): sämig machen: sie dickte die Soße, die Suppe mit Mehl an. andienen <sw. V.; hat): (mit einer gewissen Aufdringlichkeit) / zum Kauf] anbieten; antragen, offerieren: jmdm. eine Position, eine Aufgabe a.; Der Kundschaft wird die First-Class- Pracht durch Zeitungsinserat... als .»Heruntergesetzte Ausstellungsstücke44 angedient (Spiegel 42. 1967. 86); Ü hatte sich Grund in letzter Zeit der CDU/CSU ... angedient (ihr seine Dienste angeboten; Spiegel 51. 1966, 47); <Abl.:) Andienung* die; -, -en: 1. das Andienen: die A. von Waren. 2. (Seew.) Erklärung des Versicherten, daß er entschädigt sein will.dazu: ^ndienungspflicht* die (o. PL): Verpflichtung zur Andienung (2) innerhalb einer gesetzten Frist; Andie- nunBHtraffe, die (Verkehrsw., Wirtsch.): beschränkt öffentliche Anliegerstraße für den Güteraustausch. Lieferstraße. ^diskutieren <sw. V.; hat): etw. zu besprechen, über etw. zu diskutieren beginnen: ein Thema a.; Die allzu großzügige Gesprächsleitung ... führte ... dazu, daß zwar alle möglichen Fragen angeschnitten, aber nicht an-, geschweige denn ausdiskutiert wurden (MM 22. 2. 75. 48). «ndocken (sw. V.; hat) (Raumf.): das Mondschiff an die Raumfähre koppeln, zwei Raumschiffe aneinanderkoppeln: Nach dem Einschuß in die Erdumlaufbahn muß sich das 128
aneinander-, Aneinander- Raumschiff... absprengen und eine Wendung ... machen, um ... am LEM-Gerät anzudocken (MM 21. 3. 73. 33). ^ndomern <sw. V.; hat) (ugs.): 1. (von Maschinen) unter großem Lärm, donnernd näher kommen: ein Güterzug donnert an; <oft in der Verbindung 2. Part. + kommen): ein Lastwagen kam angedonnert. 2. jmdn. zornig anfahren, anbrüllen: der Unteroffizier donnerte den Rekruten an. Andrang, der; -(eis: 1. andrängende Menschenmenge: Gedränge: Zustrom von Menschen an einen Ort, an dem sich etw. Bestimmtes abspielt: der A. bei der Eröffnung war enorm; es herrschte großer A. von Kauflustigen; wegen des zu erwartenden -es war die Verhandlung im großen Saal angesetzt. 2. (selten) heftiges Zuströmen, Heranströmen von etw.; Wallung: er litt unter häufigem A. des Blutes zum Kopf; andringen <sw. V.; ist): an etw. herandrängen, andringen: nachdem ... die Russen gegen die Ringbahn andrängten (Plievier. Stalingrad 248); <meist im 1. Part.): die andrängenden Wassermassen. fndre...: tander... Andreaskreuz [an'dre:as-l. das. -es. -e [nach dem Apostel Andreas, der an einem solchen Kreuz gestorben sein soll]: 1. Diagonalkreuz, im Christentum als Symbol des Leidens Christi; Teil des Christusmonogramms.1. (Verkehrsw.) Verkehrszeichen zur Warnung vor Bahnübergängen. fndrehen <sw. V.; hat): 1. (ugs.) durch Betätigung eines !Dreh]Schalters. Knopfes u.a. zum Funktionieren bringen, anstellen, einschalten (Ggs.: ausdrehen, abdrehen): das Licht, das Wasser, das Radio a. 2. durch Drehen befestigen, festdrehen: die Schrauben, den Griff a. 3. (ugs.) jmdm. etw. Schlechtes zu teuer verkaufen: er hat mir zermatschte Früchte angedreht; diese Firma dreht Ihnen ... Rheumadecken ... zu Phantasiepreisen an (DM 5. 1966. 37). 4. (Film) (einen Film) zu drehen anfangen, mit den Dreharbeiten beginnen: einen Film a.; Im Herbst letzten Jahres wurde angedreht (Spiegel 38.1966. 133); <Zus. zu 1:) Andrehkurbel, die (Kfz.-T.): Kurbel, mit deren Hilfe der Motor von Hand angelassen werden kann. andrerseits: f andererseits. indossieren <sw. V.; hat): 1. einem Tier etw. mit Hilfe der Dressur beibringen]: einem Hund ein Kunststück a.; ein ... Zusammenarbeiten angeborener und andressierter Bewegungsweisen (Lorenz. Verhalten I. 389). 2. (ugs.. abwertend) jmdm. etw. durch Drill beibringen, anerziehen: die mühsam aufgebaute, gelegentlich nur andressierte Lerndisziplin (Universitas 3. 1966. 260). «ndringen <st. V.; ist) (geh.): mit Ungestüm, gewaltsam auf jmdn., etw. losstürmen, gegen jmdn., etw. anstürmen: das feindliche Heer dringt gegen die Stadt an; andringende Massen. Fluten. Androgen [andro'ge:nl. das; -s. -e [zu griech. aner (Gen.: andrös) = Mann. Mensch u. f-gen] (Med.): männliches Geschlechtshormon (Ggs.: Östrogen). fndrohen <sw. V.; hat): mit etw. drohen; etw. unter Drohungen ankündigen: jmdm. Rache, ein Gerichtsverfahren a.; das Gesetz droht den Tod an; <Abl.:> Androhung, die; -. -en: drohende Ankündigung: unter A. von Gewalt. AndroMe[andro'i.dd] jauch:) Android [andro'i:t],der; ...den, ...den [zu griech. aner (Gen.: andrös) = Mann. Mensch]: (in der futuristischen Literatur) menschenähnliche Maschine, künstlicher Mensch, Kunstmensch: eine der bedrohlichsten und provokativsten Zukunftsvisionen .... die -n (Börsenblatt 79. 1967. 5718); Androloge [...1o:gal. der; -n. -n: Facharzt für Männerheilkunde; Andrologie [...logi:]. die; -: svw. t Männerheilkunde; androphil [...'0:1] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. phflos = freundlich; Freund] (Med.. Psych.): eine sexuelle Neigung zu reifen Männern empfindend. fndrfeeln <sw.V.; hat) in der Verbindung: sich einen a. (sich einen antrinken): ein ... Säufer, der Jederzeit Handgeld brauchte, sich einen anzudröseln (Zwerenz. Erde 9). Andruck, der; -[e]s. -e: 1. (Druckw.) Prüfdruck, Probedruck: der A. ist auf der Handpresse hergestellt worden. 2. <o. PI.) a) (Technik) Reaktionskraft, die bei Beschleunigung frei wird: Unterbrecherkontakte mit niedrigem A.; b) (Raketentechnik) Kraft, mit der ein Raumfahrer bei Beschleunigung an den Sitz gedrückt wird. «ndnicken <sw. V.; hat) (Druckw.): a) einen Andruck (1) von etw. herstellen: Bilder a.; b) mit dem Druck beginnen: Als Verleger Schünemann die Wagner-Briefe gelesen ... hatte, ließ er Mitte Januar a. (Spiegel 6. 1966. 91). andrücken <sw. V.; hat): 1. an einen widerstandsfähigen Gegenstanddrücken, durch Druck an etw. befestigen: ein Pflaster a.; mit Klebstoff bestrichene Bruchstellen fest a. 2. durch Betätigung eines Druckknopfes zum Funktionieren bringen, anknipsen: das Licht a. Andmckexemplar, das; -s. -e (Druckw.): a) Exemplar eines Andrucks (1), Probeexemplar: die überflüssigen -e; b) eines der ersten Exemplare bei einem beginnenden Druck: Zur gleichen Stunde spuckten in Essen die Rotationsmaschinen ... die ersten -e der Sonnabend-Ausgabe aus (Spiegel 36. 1966. 17). tndudeln <sw. V.; hat) nur in der Verbindung sich einen a. (salopp; sich betrinken): er hat sich einen angedudelt. fndünsten <sw. V.; hat) (Kochk.): ein Nahrungsmittel kurz im eigenen Saft unter Hinzufügung von wenig Fett u. Wasser dünsten lassen: in heißem öl. in etwas Wasser kurz a. anecken [an|ekn] <sw. V.; ist) [zu TEcke]: 1. versehentlich an etwas anstoßen: ich bin mit dem Rad [am Bordstein] angeeckt. 2. (ugs.) unangenehm auffallen: Er will auf keinen Fall a.. will es allen recht machen (Hörzu 50. 1974, 60). fneifeni <sw. V.; hat) (südd.. österr.): anspornen, anfeuern: die Freunde eiferten ihn an; angeeifert von dem Erfolg, schrieb er einen zweiten Roman. aneignen, sich <sw. V.; hat): 1. sich unrechtmäßig in den Besitz einer Sache setzen, widerrechtlich an sich nehmen: sich Jmds. Vermögen a.; du hast dir das Buch widerrechtlich angeeignet. 2. sich in etw. üben, bis man es beherrscht; sich etw. zu eigen machen, etw. lernen: sich eine Fremdsprache. Kenntnisse. Wissen. Fertigkeiten a.; du hast dir neue Kenntnisse, gute Umgangsformen angeeignet; Ü im Laufe der Zeit eignete er sich eine Reihe von Schrullen an (Nie- kisch. Leben 126); Aneignung, die; -. -en <P1. ungebr.): 1. a) (jur.) Eigentumserwerb von herrenlosen Sachen, Tieren; b) widerrechtliche Inbesitznahme: die A. fremden Eigentums wird bestraft. 2. (Päd.) Übernahme fremder geistiger Gehalte, das Lernen: in diesem Lebensalter hat die A. von Fremdsprachen Vorrang; <Zus. zu la:> Aneignung»- recht, das (Jur.): Recht zur Aneignung. aneinander [anl^j'nandü] <Adv.]: 1. der eine an den anderen: a. denken. 2. der eine am anderen: a. vorbeigehen; sie reden a. vorbei. aneinander-. Aneinander-: -bauen <sw. V.; hat): eines (ein Gebäude o.a.) an das andere bauen: Häuser a.; die Schieferdächer .... eng und wirr aneinandergebaut (Wiechert. Jero min-Kinder 722); -binden <st. V.; hat): 1. eines an das andere binden, zusammenbinden: die Pferde waren je zwei aneinandergebunden; sie haben die Gefangenen aneinan- dergebunden. 2. zwei Faden-. Schnur-, Seilenden miteinander verknoten: die Schnur ist gerissen, soll ich die Enden a.? 3. <a. + sich) sich so gegenseitig durch eine Schnur 0. ä verbinden, daß man aneinander einen Halt hat; -dringen <sw. V.; hat): 1. eines an das andere drängen, zusammendrängen: die entgegenströmenden Menschen drängten die beiden dicht aneinander. 2. <a. + sich) sich [als Reaktion auf etw. von außen Kommendes/ zusammenscharen, sich zueinander flüchten: in der Kälte, vor Angst drängten sich die Menschen dicht aneinander; -drücken <sw. V.; hat): 1. eines an das andere drücken, zusammendrücken: zum Kleben muß man beide Teile fest a. 2. <a. + sich) sich ganz eng aneinander drängen: die beiden Kinder drückten sich fest aneinander; -fesseln <sw. V.; hat): 1. eines an das andere fesseln, zusammenbinden: man hatte die Gefangenen zu zweit und zu dritt aneinandergefesselt; sie fesselten ihm die Hände auf dem Rücken aneinander. 2. <a. + sich) sich gegenseitig binden, sich gegenseitig voneinander abhängig machen: sie haben sich so aneinandergefesselt. daß keiner ohne den anderen das Haus verläßt; -fügen <sw. V.; hat): 1. eines an das andere fugen, zusammenfügen, -setzen: Einzelteile a.; ich versuche, die Bruchstücke wieder aneinanderzufügen. 2. <a. + sich) sich zusammenfügen, -setzen: die einzelnen Teile des Bildes fügen sich harmonisch aneinander; -geraten <st. V.; ist): in Streit geraten, ein Handgemenge anfangen: manchmal geriet er mit seinem Bruder aneinander; zuletzt gerieten die beiden Männer aneinander; -grenzen <sw. V.; hat): durch eine Grenze miteinander verbunden sein, eine gemeinsame Grenze haben: unsere Gärten grenzen aneinander; Ü ihre Aufgabenbereiche haben direkt aneinandergegrenzt; -haften <sw. V.; hat) vgl. -kleben; -halten <st. V.; hat): eines an das andere halten: zwei Stücke a.; er hielt die einzelnen Farben anein- 9 GDW 129
Anekdötchen ander; ^hingen <st. V.; hat): 1. <sw. V.) eines an das andere hängen: sie begann. Girlanden aneinanderzuhän- gen. 2. <st. V.) a) eines am anderen, dicht bei dem anderen hängen: die Lampions hingen zu dicht aneinander; b) (von Lebewesen) eines am anderen hängen, innerlich miteinander verbunden sein: die Sippe hing sehr aneinander; die Zwillinge haben sehr aneinandergehangen; ^heften <sw. V.; hat): 1. eines an das andere heften, durch Heften aneinander befestigen: die Seiten müssen aneinandergeheftet werden. 2. (Schneiderei) eines an das andere heften, zwei Stoff teile mit großen Stichen miteinander verbinden: zuerst werden die beiden Rockteile aneinandergeheftet; -ketten <sw. V.; hat): 1. eines an das andere ketten, mit Ketten zusammenbinden: Hunde a.; am Abend werden die Boote aneinanderge- kettet. 2. <a. + sich) sich gegenseitig sehr fest miteinander verbinden: -klammem <sw. V.; hat): 1. eines an das andere klammern, mit Klammern aneinanderheften: die Fotokopie und den Brief a. 2. <a. + sich) sich gegenseitig mit den Armen umklammern: die beiden Äflchen hatten sich fest aneinandergeklammert; -kleben <sw. V.; hat): 1. eines an das andere kleben, zusammenkleben: erst müssen die beiden Hauptteile aneinandergeklebt werden. 2. a) (von Teilen) aneinanderheften, zusammengeklebt sein: die Einzelteile kleben fest aneinander; b) (ugs.) (von Menschen) unzertrennlich sein: seit ein paar Wochen kleben die beiden aneinander; -knoten <sw. V.; hat): eines an das andere knoten, miteinander verknoten: die Fischer haben die gerissenen Seile mehrfach aneinandergeknotet; -knüpfen <sw. V.; hat): eines an das andere knüpfen: die Fadenenden werden automatisch aneinandergeknüpft; -koppeln <sw. V.; hat) (Technik): ein Teil beweglich mit einem anderen verbinden: Wagen. Raum schiffe a.; -kriechen <st. V.; ist): zusammenkriechen, um dicht beieinander zu sein: zum Schlafen, vor Kälte dicht a.; -lesen <sw. V.; hat): 1. eines an das andere legen, zusammenlegen: die Hände a. 2. <a. + sich) sich dicht nebeneinanderlegen: zum Schlafen legen sich die Tiere gern aneinander; -lehnen« sich <sw. V.; hat): sich gegenseitig anlehnen: sich vor Müdigkeit a.; -liesen <st. V.; hat): unmittelbar, eng beisammenliegen: ein TeilderGrundstücke hat anetn andergelegen; aneinanderliegende Steine; -nahen <sw. V.; hat): eines an das andere nähen, zusammennähen: sie nähte das Oberteil und den Rock aneinander; -passen <sw. V.; hat): sich passend aneinanderfügen: die Puzzlesteine passen genau aneinander; -prallen <sw. V.; ist) heftig aufeinanderstoßen, zusammenprallen: torkelnd prallten sie immer wieder aneinander; -pressen <sw. V.; hat): eines an das andere pressen, kräftig aneinander drücken: eng aneinandergepreßt daliegen; er preßte die Fäuste aneinander (Apitz. Wölfe 170); -reiben <st. V.; hat): eines am anderen reiben: die Hände aneinanderreihen; -retoen <sw. V.; hat): 1. eines an das andere reihen, unmittelbar nebeneinandersetzen: fünfzehn gleiche, aneinandergereihte Bände (Musil. Mann 864). 2. <a. + sich) a) im zeitlichen Ablauf aufeinanderfolgen: die Nächte. Jahre. Minuten reihten sich aneinander: b) (geh.) sich in räumlicher Folge aneinanderfügen: die Bücher reihen sich im Regal aneinander; -rücken <sw. V.; ist): dicht nebeneinanderrücken, zusammenrücken: eng. dicht a.; -schieben <st. V.; hat): eines an das andere schieben, zusammenschieben: man braucht die Teile nur aneinanderzuschie- ben; -schlagen <st. V.; hat): eines an das andere schlagen, gegeneinander schlagen: um Nüsse zu knacken, kann man sie auch a.; sie schlugen im Takt die Hölzer aneinander; ^schließen <st. V.; hat): 1. eines an das andere schließen: die beiden Fahrräder waren aneinandergeschlossen; 2. (Elektrot.) /elektrische Kreisej koppeln. 3. <a. -I- sich) sich verbinden, sich zusammenschließen: die Verfolgten haben sich aneinandergeschlossen; -schmieden <sw. V.; hat): eines an das andere schmieden, eines mit dem anderen durch Schmieden verbinden: er hat die beiden Eisen aneinanderge- schmiedet; die Sklaven waren aneinandergeschmiedet (durch Ketten verbunden): -schmiegen, sich <sw. V.; hat): gegenseitig körperlichen Kontakt suchen: eng aneinanderge- schmiegt daliegen; -schneiden <unr. V.; hat) (Film): aus einem Filmstreifen herausgeschnittene Szenen aneinanderfügen: -schrauben <sw. V.; hat): eines an das andere schrauben, miteinander verschrauben: etw. fest, mit vielen Schrauben a.; die beiden Teile waren aneinandergeschraubt; -schweißen <sw. V.; hat): eines an das andere schweißen, miteinander verschweißen: zwei Metallteile a.: -setzen <sw. V.; hat): eines an das andere ansetzen, aneinanderfügen: zwei Teile a.; sie setzten provisorisch die Bausteine aneinander; -stecken <sw. V.; hat): 1. eines an das andere stecken, zusammenstecken: Spielsteine auf verschiedene Weise a.; die Dekorateure steckten zusammenpassende Stoffe aneinander. 2. aneinander befestigt sein, feststecken: die Spielsteine steckten tagelang aneinander; -stellen <sw. V.; hat): eines an das andere stellen, zusammenstellen: für die Einladung stellten sie die Tische aneinander; wir können die zwei Schränke a.; -«toßen <st. V.; ist): 1. mit einem Stoß zusammentreffen, zusammenstoßen: wer hat gesehen, wie die Fahrzeuge aneinandergestoßen sind?; die beiden Kegel stoßen aneinander. 2. zusammentreffen, aneinander- grenzen: an dieser Nahtstelle stoßen Ost und West aneinander; -wachsen <st. V.; ist): sich durch einen Wachstumsprozeß miteinander verbinden, zusammenwachsen: diese Bäume sind aneinandergewachsen; die Knochen müssen zuerst a. Anekdötchen [anekdftt^n]. das; -s. -: T Anekdote; Anekdote [anek'do'.ta]. die; -. -n; <Vkl. T Anekdötchen) [frz. aneedote, nach .Anekdota" (ghech. anekdota = Unveröffentlichtes), dem Titel eines nachgelassenen Werkes des byzantinischen Geschichtsschreibers Prokop. in dem er Einzelheiten über Personen u. Begebenheiten seiner Zeit berichtet]: kurze, meist witzige Geschichte, die eine Persönlichkeit, eine soziale Schicht, eine Epoche u. ä. treffend charakterisiert: eine kleine, hübsche, wahre A. erzählen; Man wußte, daß nun -n kommen würden, und zwar keine abgestanden alten, sondern neue (K. Mann. Mephisto 57); anekdotenhaft <Adj>: im Stil einer Anekdote: eine -e Geschichte; etw. a. erzählen, wiedergeben; Anekdotik. die; - (geh.): Gesamtheit von Anekdoten einer bestimmten Epoche, über eine bestimmte Persönlichkeit: anekdotisch <Adj.; o. Steig.): in Form einer Anekdote verfaßt: -e Zeit-. Gesellschaftsbilder, ein a. gewürzter Vortrag. fnekdn <sw. V.; hat): jmdn. anwidern, Jmds. Ekel, Abscheu, Widerwillen erregen: der Anblick, die Person, der Lappen ekelte mich an; sich angeekelt abwenden; daß sie ihn mit den Worten ..Du ekelst mich an44 abgewiesen habe (MM 14. 8. 67. 8). Anemope [ane'mo.nal. die; -. -n [lat. anemöne < griech. anemone. H. u.. mit griech. änemos = Wind in Verbindung gebracht, aber vermutlich nichtgriech. Ursprungs]: kleine Frühlingsblume mit sternförmigen, weißen Blüten, Buschwindröschen. fnempfehlen <st. V.. empfiehlt an/(auch:) anempfiehlt, empfahl an/(auch:) anempfahl, hat anempfohlen): jmdm. dringend empfehlen, raten, nahelegen: Jmdm. ein Verhalten ausdrücklich, wärmstem a.; etw. Jmds. Aufmerksamkeit a.. dazu: Anempfehlung, die; -. -en: 1. das Anempfehlen. 2. Rat: Er hat mir nichts vermacht; - außer einer A. (Jahnn. Geschichten 180). tnempfinden <st. V.; hat): die Gefühle, die Empfindungsweise, die ein anderer hat, nicht selbst haben, sondern sich erst aneignen, dazu: ^nempflndung, die; -. -en. ^nerbe. den -n. -n (Rechtsspr.): bäuerlicher Alleinerbe. Hoferbe: <Zus.:) Anerhenfolge. die <o. PL): Erbfolge des Anerben: Anerbenrecht, das <o. PI.) (Rechtsspr.): altes, bäuerliches Erbrecht, nach dem das Gesamterbe geschlossen an einen Alleinerben (meist den ältesten Sohn) übergeht. anerbieten, sich <st. V.; hat): sich zu etw. bereit erklären, anbieten: ich erbiete mich an, dich zu begleiten; <subst.:) Anerbieten, das; -s. - <P1. selten): Angebot, Vorschlag: ein großmütiges, ehrenvolles A.; Ich brauche nicht zu sagen, daß Dir A. mich außerordentlich ehrt (Th. Mann. Krull 251); Anerbietung, die: -. -en (veraltet): svw. f Anerbieten. anerkannt [aniE?kantJ<Adj.; o.Steig.; nicht adv.>: allgemein geschätzt, angesehen: unbestritten: ein -er Fachmann. Wissenschaftler; er fühlte sich von mir in seinen Qualitäten a. (bestätigt: Niekisch. Leben 261); «neriuunfenngßen <Adv.): wie allgemein anerkannt, bestätigt: er gehört a. zu den tüchtigsten Metzgern der Stadt; anerkennen <unr. V.. erkennt an/(auch:) anerkennt, erkannte an/(auch:) anerkannte, hat anerkannt / vgl. anerkannt): 1. a) gutheißen, billigen, akzeptieren, einer Sache zustimmen: den neuen Chef, Änderungen a.; er erkannte die Berechtigung einer Opposition an; ich will a.. daß ...; er anerkannte mein Vorhaben; Ein Abseitstor von ... Jones erkannte der ... Schiedsrichter ... nicht an (Welt 13. 5. 65. 6); b) würdigen, loben, respektieren, [belachten: die Mitmenschen. Spielre- 130
Anfang geln. Jmds. Bemühungen a.; im andern die Persönlichkeit a. 2, (alsjmdn., etw.) öffentlich bestätigen, für gültig erklären, legitimieren: eine neue Regierung, einen Staat diplomatisch a.; jmdn. als rechtmäßigen Herrn a.; die Vaterschaft a.; <Zus.:> anerkennenswert <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): lobenswert: ein -es Verhalten; eure Bemühungen sind a.; 'Anerkenntnis, die; -. -se <P1. selten) (geh.): Anerkennung, Billigung: Laut ausdrücklicher A. durch Lord Halifax haben sie ... die englische Regierung von der Verfinsterung des politischen Horizonts laufend in Kenntnis gesetzt (Rothfels. Opposition 70); in A. der Zwangslage (Augstein. Spiegelungen 81).2Anerkenntnis, das; -ses. -se (Jur.): Erklomm des Beklagten im Zivilprozeß, daß er den gerichtlich gegen ihn erhobenen Anspruch anerkenne, dazu: 4nerkemt- nfaurteil, das (Jur.): Urteil im Zivilprozeß auf Grund des Anerkenntnisses des Angeklagten: Anerkennung, die; -. -en: 1. Würdigung, Lob, [Bejachtung, Respektierung: A. von Leistungen; keine A. finden; Jmdm. seine A. aussprechen; das hat ihm A. eingebracht; selbst ehemalige Feindmächte können uns ihre A. nicht mehr versagen (Kirst. Aufruhr 34); in gerechter A. der Verdienste (Hofstätter, Gruppendynamik 7); mit A. von jmdm. sprechen. 2. <P1. selten) a) /offizielle] Bestätigung, Erklärung der Gültigkeit, der Rechtmäßigkeit: die diplomatische, formelle A. eines Staates [durch einen anderen Staat]; die A. der Vaterschaft; zur A. des nizäischen Glaubens als alleiniger Religion (Fraenkel. Staat 149); b) Billigung, Zustimmung: die A. von persönlichen Wünschen; unter A. des Prinzips der Gleichberechtigung; dieses religiöse Gebot findet nicht meine A.; vgl. De-facto-Anerkennung, De-jure-Anerkennung; <Zus. zu 1:) AiKrkemunc9Schreiben, das: Schreiben, in dem die Anerkennung für eine selbstlose Tat, ein Jubiläum usw. ausgedrückt wird: er erhielt zahlreiche A.; Anerkennungsurkunde, die: Urkunde, die von staatlicher Seite über eine selbstlose Tat, ein Jubiläum usw. ausgestellt wird. Aneroid [aneroi:t), das; -[eis. -e [zu griech. a- = nicht, un- u. nerös = fließend, naß. weil das Barometer ohne Flüssigkeit arbeitet]. Anerojdbanmeter, das; -s. - (Met.): Gerät zum Anzeigen des Luftdrucks. fnerziehen <unr. V.; hat): durch Erziehung angewöhnen, beibringen (Ggs.: aberziehen): Jmdm. gute Umgangsformen, Pünktlichkeit a. tnessen, sich <unr. V.; hat): auf dem Wege der Nahrungsaufnahme, durch Essen in einen bestimmten körperlichen Zustandgeraten: du hast dir ein Bäuchlein angegessen; Pferdefleisch .... an dem eine ganze Armee sich den Tod angegessen hat (Plievier. Stalingrad 272). tnfadien <sw. V.; hat) [zu t fachen] (geh.): [durch Blasen] zum Brennen, Aufflammen bringen: ein Feuer, eine Glut a.; Ü Jmds. Leidenschaften a. (erregen, entfesseln): das hat seine Begierde angefacht (angestachelt): Schwache Fortpflanzungstätigkeit facht der Mensch gern an. und dazu hat er mancherlei Mittel: den Stierkampf, das Verbrechen, den Sport (Tucholsky. Werke 138); <Abl.:> i^nfa- chung, die; -. -en. fnfahren <st. V.): 1. (von Fahrzeugen) zufahren beginnen, losfahren, starten <ist): die Straßenbahn fuhr an; langsam, weich, ruckartig a.; <subst.:) das Anfahren am Berg. 2. (mit einem Fahrzeug) heranfahren, fahrend näher kommen <ist; meist in der Verbindung 2. Part. + kommen): ein Auto fuhr tutend an; in seinem Sportwagen in rasendem Tempo angefahren kommen. 3. a) bei einer Fahrt einen bestimmten Ort als Ziel haben (hat): Berlin, das Museum a.; b) fahrend auf etw. zusteuern: sich in seiner Fahrweise auf ein kommendes Hindernis einstellen <hat>: er fuhr eine Kurve falsch an (Auto 7. 1965. 59); Er fuhr die ersten Tore mit einer wilden Entschlossenheit an (Olymp. Spiele 1964. 17). 4. mit dem Fahrzeug heranbringen, herbeifahren <hat>: Erde. Holz. Kohle. Kartoffeln a.; Ü Getränke anfahren lassen (ugs.; in größerer Menge auftragen lassen, spendieren). 5. <hat) a) beim Fahren durch das Fahrzeug verletzen: er hat eine alte Frau, ein Kind angefahren; Der ist ... vom Auto angefahren worden (Döblin, Berlin 245); b) mit einem Fahrzeug gegen etw. fahrend stoßen: an einen Laternenpfahl a. 6. in heftigem Ton zurechtweisen <hat): einen Untergebenen heftig, in barschem Ton a. 7. (Technik) Fabrikanlagen in Betrieb nehmen, die Produktion von etw. beginnen (hat; meist passivisch): unsere Betonanlage wurde im März 1971 angefahren. 8. (Bergbau) a) zur Arbeit unter Tage fahren <ist): Endlich ... konnte ich a.. aber unter Tage ging es weiter (v. d. Grün, Irrlicht 7); in der die Kumpels... nur auf sechs Stunden in die Grube a. würden (Marchwitza. Kumiaks 118); Heute abend fahren Sie ... zu einer Überschicht an (Marchwitza, Kumiaks 66); b) eine Lagerstätte durch einen Grubenbau für den Abbau zugänglich machen (hat), dazu: ^nfahrschacht, der; anfahrt die; -. -en: 1. a) das Heranfahren, die Ankunft mit einem Fahrzeug: der raschen A. wegen vermag unser auswärtiges Unternehmen alles frisch zu liefern (Klepper, Kahn 158); sie konnten nur die A. zweier Autos melden; b) Strecke od. Zeit, die man zu einer Anfahrt (1 a) benötigt: die A. dauert mindestens eine Stunde, ist sehr lang. 2. Zufahrt, Zufahrtsstraße: das Krankenhaus hat Air die Krankenwagen eine besondere A. 3. (Bergbau) das Fahren zur Arbeit unter Tage: Er schien versucht, vor der A. noch einen zu nehmen (Marchwitza. Kumiaks 30). i^nfahrts: ^kosten <P1.): Kosten für das Heranfahren von etw.: Straße, die: Zufahrtsstraße: ~»weg, der: vgl. ^Straße; -zeit, die: Zeit, die für die Anfahrt benötigt wird. Unfall, der; -s, Anfälle: 1. plötzliches Auftreten u. Wiederabklingen krampfartiger Symptome einer physischen od. psychischen Krankheit, Attacke: einen epileptischen A. bekommen; einen A. von Hysterie haben, erleiden; gleich würde der A. einsetzen (Molsner. Harakiri 11); Ü ein A. (plötzlich auftretende Stimmung, Anwandlung) von Fleiß, Energie, Eifersucht; Stefan hatte einen A. von Geftihlsduseligkeit (Kuby. Sieg 225); * einen A. bekonmen/krieoen (ugs.; außer sich geraten): seine Familie würde schlicht einen A. bekommen (Baldwin [Übers.]. Welt 36). 2. <o. PI.) Ausbeute, Ertrag: der A. an Roheisen, an Getreide ist sehr gering. 3. <o. PI.) das Entstehen, Anfallen (3) von etw.: der A. an Arbeiten war sehr gering; anfallartig (AdJ.; o. Steig.): in der Art eines Anfalls (1). kurz u. zugleich heftig: die Schmerzen kommen a.; eine -e Bewußtseinstrübung. «nfiülen (st. V.): 1. plötzlich angreifen (hat): sie haben ihn aus dem Hinterhalt, im Dunkeln angefallen; ein bissiger Köter fiel uns an; die Wölfe versuchten, den Schlitten anzufallen; er sei ... von einem Kaffernbüffel angefallen worden (Gndmek. Serengeti 118); Ü er hat ihn mit groben Worten angefallen ([unvermutet] heftig angefahren): ..Du ungebildeter Mensch44, fiel ihn Mathias an (A. Kolb. Schaukel 143). 2. (von Stimmungen, Gefühlen) befallen, überkommen (hat): Angst, eine Müdigkeit, großes Heimweh fiel ihn an. 3. nebenher, in der Folge von etw. entstehen, sich ergeben (ist): hohe Kosten sind angefallen; Es wird einiges mehr a., dieses Jahr, an Korn und an Arbeit (Bo- browski. Mühle 195); < im 1. u. 2. Part.:) alle anfallenden (vorkommenden) Arbeiten; eine plötzlich angefallene riesige Menge von Paketen; «nflllta (AdJ.; nicht adv.): zu Krankheiten, Störungen, Ausfällen (20 neigend, ihnen ausgesetzt: nicht widerstandsfähig: sie ist ziemlich a. Alt (seltener:) gegen Erkältungen; Ü Auch die Nächrichtenwege waren a. ... die Sprechverständigung mit der Bodenstelle (hatte) aufgehört (Gaiser. Jagd 9); der wirtschaftlich besonders -e Mittelstand (Fraenkel. Staat 197); (Abl.:> Anfälligkeit, die; -: das Anfälligsein: A. Air Krankheiten; Ü Motor u. Getriebe zeichnen sich durch geringe A. aus; Bei einem größeren Auszug (der Objektive) ist allerdings auch die A. gegen Erschütterung größer (Kosmos 1. 1965. *10). firfalls-, Anfalls- (Anfall 1): -bereltschaft, die: Bereitschaft zu einem Anfall: -leiden, das: mit Anfallen einhergehende Krankheit, bes. Epilepsie: -webe <Adv.): in Form eines Anfalls auftretend: die a. spastische oder arteriosklerotische Verengung von Herzkranzgefäßen; (seltener auch attr.:) -s Hinken. Anfang, der; -[e]s. -fange [mhd. an[e]vanc. ahd. anafang] (Ggs.: Ende): a) (PI. selten) Entstehung, Ursprung, [An]beginn: der A. der Weltgeschichte; der A. aller Leiden ist die Wandelbarkelt der Welt (Schneider. Leiden 114); im A. war das Wort (Joh. 1,1); von [allem] A. an (von Anbeginn an): * von A. bis Ende (vollständig, ohne etw. auszulassen): ich habe das Antiquariat von A. bis Ende durchstöbert; b) Ausgangspunkt, Start, Beginn: ein vielversprechender A.; den A. nicht finden, verpassen; einen neuen A. machen mit etw. (etw. [unter anderen Voraussetzungen] noch einmal beginnen): R das ist der A. vom Ende (der Ruin Ist nun nicht mehr fern): Spr aller A. ist schwer (zu Beginn einer Arbeit o.a. treten immer Schwierigkeiten auf): *den A. machen (als erster mit etw. beginnen): seinen A. nehmen (geh.; anfangen, beginnen): das Theaterstück nimmt seinen 9* 131
anfangen A.; c) erster Teil, erstes Stadium, Ansatz: der A. der Erzählung, der Vorlesung war ziemlich unklar; dieses Männchen verteidigte schon die ersten Anfänge (Ansätze. Versuche) seines Nestes wütend (Lorenz. Verhalten 57); die Erforschung des Weltraums steckt erst in den Anfängen; d) <o. PI.) der erste Teil eines Zeitabschnitts, eines Alters: A. der fünfziger Jahre; A. 1971; A. des Monats; [seit] A. Januar; (ugs.:) die Frau dürfte so A. der Fünfziger sein; * zu* am, hn A. (anfänglich, zuerst): e) Beginn einer räumlichen Gegebenheit: der A. einer Strecke, einer Straße; das Wasser zwischen den Pflöcken war seicht, der A. des unendlichen Meeres (Seghers. Transit 273); infamen <st. V.; hat) [mhd. an[e]vahen, ahd. anafahan, urspr. = anfassen]: 1. a) etw. in Angriff nehmen, mit etw. beginnen: eine Arbeit, einen Brief, eine Freundschaft, ein Gespräch a. (Ggs.: beenden); er fing wieder an zu paddeln; gleich werden die Sirenen zu heulen a.; du hast angefangen (ugs.; hast den Streit begonnen: bist schuld); (verhüll.:) eine Geschichte, ein Verhältnis mit Jmdm. a. (eine Liebelei, einen Flirt mit jmdm. beginnen): Es fing an, sichtbar zu werden, daß sie guter Hoffnung war (Th. Mann, Hoheit 93); (ugs.:) Er wollte eine Likörfabrik a. (eröffnen), und Carapin sollte ihn finanzieren (Maass, GouffS 133); b) eine Ausbildung, eine berufliche Arbeit beginnen: Du mußt etwas Solides a. (Maass. Goufffe 54); am 1. Januar können Sie a.; [ganz] von vornleh von klein auf a. (mit dem untersten, am schlechtesten bezahlten Posten beginnen): er hat als Handelsvertreter angefangen; c) zu reden beginnen (Ggs.: schließen): Und etwas unvermutet fing er an: .Also erinnere dich ..." (Musil. Mann 985); d) ein bestimmtes Thema anschneiden: Schlimm wurde es. wenn Esch von Gott anfing (Ott. Haie 205); nun fang du auch noch damit an! (ich habe nun schon genug davon gehört, hör auf!). 2. a) zu etw. gebrauchen, anstellen: nichts, viel mit sich anzufangen wissen; sie waren frei, aber sie konnten nichts damit a. (Remarque, Funke 248); Ich warte nur. daß Brigitte was mit dem Elektriker anfängt.... Junger, strammer Kerl (Fries. Weg 295); mit ihm ist heute nichts anzufangen (er ist heute nicht in Form, nicht ansprechbar): b) machen, tun: was können, sollen wir nachher a.?; eine Sache richtig, verkehrt a. 3. [mit etw.] einsetzen, seinen Anfang nehmen (Ggs.: aufhören, schließen, zu Ende gehen): hier fängt das Sperrgebiet an; der Unterricht fing um halb sieben an; das Wort fängt mit P an; die neue Woche fing ganz normal an (Kuby. Sieg 45); (iron.:) das fängt Ja gut. schön, heiter, nett usw. an; Namen, die alle auf Jiippos1. .Pferd1, ausgehen, angefangen mit .Eohippos' (Th. Mann, Krull 306); Jedes körperliche Symptom, angefangen von den alltäglichen Fehlleistungen des Versprechens (Natur 92); das Leben meines Freundes ... vor Ihnen ausbreite, angefangen bei Geburt und Kindheit (Jens. Mann 14); <Abl.:> ^nflnger, der. -s. -: Jmd., der am Beginn einer Ausbildung od. einer Tätigkeit steht: A. und Fortgeschrittene; Kurse flir A.; etw. mit den -n üben; er ist ein blutiger A. (ugs.; kann noch nichts) auf diesem Gebiet; (abwertend:) A.!; j^nflngarin, die: w. Form zu t Anfänger; ^nflnoerkura, der; -es. -e. Kursus, der; -. ...kurse; Anflngerübung, die; -. -en; anfänglich ['anfenlu;] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): zu Beginn noch vorhanden: nach -em Zögern. Mißtrauen; anfanes ['anfaos]: I. <Adv.) am Anfang, zuerst: a. ging alles gut; die a. aufgestellte Hypothese war falsch. IL <Präp. mit Gen.) (ugs.) am Anfang, zu Beginn eines Zeih raums: a. des Jahres, der Woche. 4nf*W-: ^bochrtabe, der: a) erster Buchstabe eines Wortes: Initiale: mit großen -n; die reichverzierten -n des alten Buches; b) (nur PI.) die ersten Buchstaben von Eigennamen, Monogramm: in die Wäsche eingestickte, in die Rinde des Baumes eingeritzte -n; ^drittel, das (Eishockey): erster Spielabschnitt: -erfolg, der: starker Erfolg zu Beginn einer Tätigkeit: einen großen A. verzeichnen; MNbnlt, das <P1.: ... gehälter): erstes, nach einer Probezeit meist gesteigertes Gehalt in einer neuen Anstellung: als A. bekam er 800 DM; ^-Geschwindigkeit, die: a) Geschwindigkeit am Anfang einer Bewegung: eine hohe, niedrige A.; b) (Ballistik) Geschwindigkeit der Kugel direkt nach Verlassen der Rohrmündung: -«runde <PI.) [für lat. elementa]: Grundlagen. Elementarwissen: die A. der Mathematik; -WUfte, die (Sport): erste Spielzeithälfte (Ggs.: Schlußhälfte): in der A. dominierten die Gäste eindeutig; ^kapital, das: Kapital, das bei der Gründung eines Unternehmens od. bei der Tätigung eines größeren Geschäftes bereitsteht od. bereitstehen muß: ein hohes, niedriges A.; --reim, der (Dichtk.): Reim zwischen den ersten Wörtern zweier od. mehrerer Verszeilen (z.B. ..Krieg! ist das Losungswort/Sie«! und so klingt es fort"; Goethe. Faust II, V. 9837/8; Ggs.: Endreim); Schwierigkeit, die (meist PL): für den Anfang spezifische, sich meist mit der Zeit von selbst legende Schwierigkeit: ^Stadium, das: erster [Zeit]abschnitt eines Entwicklungsprozesses o.a.: das A. einer Krankheit; der Bau ist noch im A.; stufe, die: vgl. t ^Stadium; ^temperaür, die; Mmterridit, der: Unterricht für Schulanfänger. Erstunterricht: ^wert. der (Math.. Physik): Wert einer gesuchten Funktion zu Beginn eines Vorgangs, dessen Ablauf von dieser Funktion beschrieben wird: ^zeit, die: Zeitangabe für den Beginn von Veranstaltungen. ynflrben <sw. V.; hat): einen Teil von etw. [leicht] färben: Stoffteile a.; (Med.. Biol.:) einen Zellkern. Bakterien a.; Ü die erlangten Informationen dem Geschmack ... des Informationsempfängers anzufärben (Habe. Namen 105); <Abl.:> Aflflrtang, die; -. -en. tnfawwn <sw. V.; hat): 1. a) mit der Hand berühren, ergreifen, mit den Fingern befühlen: den warmen Ofen. etw. mit spitzen Fingern, vorsichtig a.; Dame, die ich nicht mit der Feuerzange mehr a. möchte (Maass. GoufTl 145); er ... war bereit. Jedem ins Gesicht zu schlafen, der ihn a. wollte (Johnson. Mutmaßungen 107); SS-Ärzte ... Wie die uns anfaßten, alles anfaßten .... was selbst unsere Mutter nicht mehr berühren sollten (Küpper. Simplicius 53); b) bei der Hand nehmen: die Mutter faßt das Kind an und geht mit ihm über die Straße: c) <a. + sich) sich in einer bestimmten Weise anfühlen: das faßt sich wie Wolle an; der StofT faßt sich glatt an. 2. auf eine bestimmte Art u. Weise behandeln: Jmdn. verständnisvoll, zart, rücksichtslos, hart a. 3. a) bei etw. zupacken, helfen: der Korb ist schwer, faß doch mal [mit] an!; b) (in bestimmter Weisel in Angriff nehmen, anpacken, anfangen: eine Arbeit, eine Sache, ein Problem klug, geschickt, mit Eifer a. 4. (geh.) anwandeln, befallen, packen: Angst. Schrecken. Sehnsucht faßte ihn an. fnfauchen <sw. V.; hat): 1. fauchende Laute gegen Jmdn. ausstoßen: die Katze faucht den Hund an. 2. heftig anfahren, zurechtweisen: einen Untergebenen a. fnAndcn <sw. V.; ist): zu faulen beginnen, in Fäulnis übergehen: ... weil es (= das Korn) schon anfault (Hacks. Stücke 253); angefaulte Äpfel; Ü Nicht angefault von Humanitätsduselei (Remarque. Triomphe 227). anfechtbar [anfe<;tba:?l <Adj.; nicht adv.): nicht ohne weite- res gültig: bestreitbar, angreifbar: ein -es Urteil, Testament; der Vertrag ist [nicht] a.; <Abl.:) Anfechtbarkeit, die; -: firfechten <st. V.; hat): 1. die Richtigkeit, Rechtmäßigkeit von etw. nicht anerkennen, bestreiten, angreifen, gegen etw. Einspruch erheben: ein Urteil, eine Entscheidung, ein Testament, einen Vertrag a.; die oft heftig angefochtene Außenpolitik der Regierung. 2. a) beunruhigen, bekümmern: Versuchungen. Sorgen fechten ihn an; das ficht mich nicht an; ich ließ es mich nicht a. (ließmich nicht davon beirren): b) (geh.) Jmdn. ankommen, überkommen: Was fleht dich an. daß du uns mit deinen Sachen behelligst (Th. Mann. Joseph 506); <Abl.:> Anfechtung, die; -. -en: 1. (Jur.) das Anfechten (1). Einspruch gegen etw.: die A. eines Urteils, eines Vertrags, einer letztwilligen Verfügung. 2. <oft PI.) (geh.) Versuchung: eine innere A.; völlig ablehnend gegenüber allen -en der Weltstadt Paris (Ceram. Götter 108); schweren -en (Selbstzweifeln) ausgesetzt sein; <Zus. zu 1:) ^«hturesklage. die (Jur.). fnfegen <sw. V.; ist) fast nur in der Verbindung angefegt kommen (ugs.; mit großer Geschwindigkeit herankommen, angerast kommen): er kam mit dem Motorrad angefegt. anfeinden l'anf^indn] <sw. V.; hat) (geh.): bekämpfen, jmdm. feindselig begegnen: Jmdn. heftig, unaufhörlich a.; er wurde von allen angefeindet; <Abl.:> Anfeindung, die; -. -en. fnfeixen <sw. V.; hat) (ugs.): hämisch anlachen, angrinsen: er feixte mich schadenfroh an. anfersen [anferzn] <sw. V.; hat): 1. (Sport) im Laufen die Fersen gegen die Oberschenkel od. das Gesäß schlagen: Laufen mit Knieheben und A. im Wechsel (MM 6. 6. 72.6). 2. alten Strümpfen od. Socken neue Fersen anstricken. anfertigen <sw. V.; hat): herstellen, produzieren, fabrizieren, machen: ein Gutachten, ein Protokoll, eine Zeichnung a.. diese Fabrik fertigt nur Waren erster Qualität an; sich 132
anfühlen beim Schneider einen Anzug a. lassen; <Abl.:) Anfertigung, die; -. -en: häusliche Aufgaben.... deren A. ich versäumt hatte (Th. Mann. Krull 116). dazu: ^nfertigungricosten <PI.X tnfeasebi <sw. V.; hat): an etw. festbinden: sie haben ihn (an den Baum, an die Wand] angefesselt; er sitzt, steht da wie angefesselt. «nfetzen <sw. V.; hat) (Jugendspr.): svw. tanmachen (4a). fnfcuehtcn <sw. V.; h&t>: feucht machen: Bügelwäsche. Briefmarken a.; ich feuchte mir die Lippen an; <Abl.:> Anfeuch- ter, der; -s. -: Schwamm od. Pinsel zum Anfeuchten. fnfeuern <sw. V.; hat): 1. anzünden, anheizen: den Ofen, einen Herd, den Kessel a. 2. antreiben, anspornen: die Kämpfer, jmds. Mut a.; Jmdn. zu immer größeren Leistungen a.; <Abl.:> Anfeuerung, die; -. -en. fnflnden, sich <st. V.; hat): sich wiederfinden, wieder zum Vorschein kommen (meist in Verbindung mit ..wieder44): Verschwundenes. Verlorenes findet sich [wieder] an. firfisteln <sw. V.; hat) (ugs.): mit Fistelstimme, mit vor Erregung überschnappender Stimme anherrschen: einen Untergebenen wütend a.; ..Was kraucht hier Tür ein Kerl?44 fistelte er Grischa an (A. Zweig. Grischa 288). tnfladiscn <sw. V.; hat) (ugs.): verulken, veralbern: den Freund, den Bruder a.; er flachst mich dauernd an. «nflanschen <sw. V.; hat) (Technik): mit Hilfe eines Flansches mit etw. anderem verbinden: ein Rohr, eine Pumpe a.; Scheibenbremsen, die am Differential angeflanscht sind. anflattern <sw. V.; ist): mit raschen Flügelschlägen angeflogen kommen <oft in der Verbindung 2. Part. + kommen): ein Vogel, ein Schmetterling kommt angeflattert; Ü ein Blatt, ein Papier flattert an. kommt angeflattert. fnflcgeln<sw. V.; hat) (ugs.): in flegelhafter Weise beschimpfen, anpöbeln: ich fleg(e]le ihn an; Heinrich Mann war ... in dem Partei-Literaturorgan ,X>ie Linkskurve44 angeflegelt worden (Kantorowicz. Tagebuch I. 47). fnflehen <sw. V.; hat): sich flehend an jmdn. wenden, eine flehentliche Bitte an jmdn. richten: Gott, einen Heiligen a.; Jmdn. weinend, auf den Knien [um Hilfe] a.; ich beschwöre dich, ich flehe dich an. geh nicht, fort!; <Abl.:> ^nflchung, die; -. -en <P1. ungebr.). tnflcmen <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): sich weinend mit Bitten an jmdn. wenden /um damit etw. zu erreichen]: Ob er sich vielleicht ... hätte erweichen lassen, wenn sie ihn angeflennt hätte (Fr. Wolf. Zwei 290). fnfletschen <sw. V.; hat): (von Tieren) die Zähne in Richtung auf jmdn., etw. fletschen: der Hund fletschte den Briefträger, das fahrende Auto an. tnflicken <sw. V.; hat): 1. (landsch.) etw. an etw. flicken, ansetzen: zur Verlängerung ein Stück Draht a. 2. (ugs.) jmdm. etw. Schlechtes nachsagen, jmdn. verleumden: er wollte ihm unbedingt etwas a. anfliegen <st. V.): 1. fliegend herankommen: an jmdn., einen Ort heranfliegen <ist) (Ggs.: abfliegen): eine Möwe fliegt an und läßt sich auf der Mauer nieder; die vom Westen anfliegenden Maschinen; <in der Verbindung 2. Part. + kommen:) ein Schneeball, ein Geschoß kam angeflogen; Ü Im Hui! flogen die Pferde an (Windeier. Bomberg 57). 2. <hat) a) fliegend ansteuern: das Flugzeug flog die Geschützstellung [im Tiefflug] an; b) bei einem Flug einen bestimmten Ort als Ziel haben: Bukarest wird von vielen Fluggesellschaften angeflogen; das Fahrgestell mit Nieder- druckreifen erlaubt es. auch unbefestigte Pisten anzufliegen (Spiegel 48,19.65,71). 3. a) (von Fertigkeiten, Kenntnissen u.äj jmdm. mühelos zufallen (ist): alles ist ihm. mir [nur so] angeflogen; b) befallen, überkommen <hat): Angst. Sehnsucht fliegt sie an; So etwas wie Ihre ..love". das fliegt einen wohl an (Th. Mann. Krull 245). «nflieBen <st. V.; ist) meist in der Verbindung angetanen kommen (fließend herankommen): das Bächlein kommt [in mehreren Verzweigungen] angeflossen. tnflitzen <sw. V.; ist) meist in der Verbindung angeflitzt kommen (ugs.; schnell laufend od. mit hoher Geschwindigkeit fahrend herankommen): die Rennwagen kommen angeflitzt. ^nflöten <sw. V.; hat) (ugs.): mit Worten zu betören suchen: sie hat ihn angeflötet, aber er ist hart geblieben. Anflug, der; -[e]s. Anflüge: 1. (Flugw.) a) Flugweg zu einem bestimmten Ziel: einen zu weiten A. haben; b) letzte Phase des Flugs vor der Landung: das Heranfliegen: die Maschine befindet sich bereits im A. [auf die Stadt]; gleich beim ersten A. glückte die Landung. 2. Hauch, Spur. Schimmer, Andeutung: ein leichter, winziger A. von Ironie; nicht ohne einen, mit einem A. von Feierlichkeit; Der A. von Routine entgeht Christa T. nicht (Chr. Wolf. Nachdenken 132). 3. (Forstw.) a) Verbreitung von Samen durch den Wind; b) der durch Anflug (3 a) hervorgebrachte junge Baum [bestand] (Ggs.: Aufschlag 5). Anflug-: ^farett, das: Vorrichtung cm den Nistkästen einiger Vogelarten zum Aufsetzen nach dem Flug; ^futter, das (Zool.): Fischnahrung, die durch Wind herangeweht wird (bes. Insekten); ~htihe, die (Flugw.): vertikaler Abschnitt eines Einteilungssystems des Luftraums über einem Flughafen zur Vermeidung von Kollisionen: ~nahrung, die: svw. t -futter; -sektor, der (Flugw.): horizontaler Abschnitt eines Einteilungssystems des Luftraums über einem Flughafen zur Vermeidung von Kollisionen; ^Stange, die: vgl. t^brett; -weg, der: die für den Anflug (1) vorgesehene Strecke; -zeit, die (Flugw.): a) Zeitpunkt für den Beginn eines An- flugs (1): Anflugzeit: 0,45; b) Zeitraum, über den sich ein Anflug (1) erstreckt: die A. ist abhängig von der Witterung. anflunkern <sw. V.; hat) (ugs.): anlügen, beschwindeln: Hör auf. du flunkerst mich Ja nur an. firfhiten <sw. V.; ist) (geh.) (meist in der Verbindung 2. Part. + kommen): das Wasser kam angeflutet; Ü mit den angenehm leicht und rasch anflutenden intravenösen Schlafmitteln (Medizin II. 12). anfordern <sw. V.; hat): dringend verlangen, bestellen, erbitten: ein Gutachten. Unterlagen a.; einen Krankenwagen, zusätzliche Arbeitskräfte a.; Danach werde ich vom Regiment angefordert (Remarque, Westen 188); <Abl.:> Anforderung, die; -. -en: 1. das Anfordern: eine schriftliche, telefonische A. von Ersatzteilen. Arbeitskräften. 2. (meist PI.) Anspruch, Forderung an jmds. Leistung o. ä: allen -en genügen, gerecht werden; den -en nicht gewachsen sein; die Aufgabe stellt hohe -en an Geist und Ausdauer; kein Mensch ... hält eine solche dauernde A. an seine Widerstandskraft aus (Hildesheimer. Legenden 72). anfrage, die; -. -n: Ersuchen, Bitte um Auskunft: eine telefonische, schriftliche A. an Jmdn. richten; Ihre A. bei unserer Firma wegen der Reparatur; (Pari.:) kleine A. (in der Aegel schriftlich gestellte u. beantwortete Frage an die Regierung); große A. (in einer Bundestagssitzung behandelte Frage an die Regierung); anfragen <sw. V.; hat): sich mit einer Frage an jmdn., eine Institution wenden: brieflich, telefonisch, höflich wegen einer Sache bei Jmdm.. (Schweiz.:) Jmdn. a. anfressen <st. V.; hat): 1. nur zu einem [kleinen] Teil fressen; annagen: die Raupen haben den Kohl, die Mäuse den Kuchen angefressen; derb von Menschen: ich werde immer hungriger und könnte das Büfett a. (Remarque. Obelisk 287). 2. <a. -I- sich) (derb) sich etw. durch vieles Fressen erwerben: du hast dir einen Bauch angefressen. 3. zu zersetzen, aufzulösen beginnen: Rost frißt Eisen an; Ü von der Zivilisation angefressen. anfreunden ['anfroyndn], sich <sw. V.; hat): X.sich mit jmdm., miteinander befreunden, eine Freundschaft beginnen: sich leicht, schwer mit Jmdm. a.; ich freundete mich mit den Bewohnern des Ortes mehr und mehr an; die beiden haben sich rasch angefreundet (sind miteinander vertraut, zu Freunden geworden). 2. sich an etw. gewöhnen, sich mit etw. vertraut machen: sich mit einem Gedanken, einer Vorstellung a.; <Abl.:> ^nfremhng, die; -. -en. «nfrierai <st. V.; ist): 1. an etw. festfrieren: das Eis friert an den Behälter an; an die Verpackung angefrorene Lebensmittel; Ich beginne schon, ans Trottoir anzufrieren (Dürrenmatt, Grieche 87). 2. ein wenig gefrieren, Frost abbekommen (fast nur im Perf.): die Kartoffeln, die Blumen sind angefroren. 3. <a. + sich) (ugs.) sich etw. leicht erfrieren: ich habe mir die Nase, die Füße angefroren. fnfrtachen <sw. V.; hat) (Jägerspr.): (den Hundt durch Zureden anspornen. anfrotzeln <sw. V.; hat) (ugs.): mit spöttischen Reden necken: sie haben einander, sich [gegenseitig] angefrotzelt; Als Bundeskanzler Kiesinger den Altkanzler als Bestseller-Autor anfrotzelte (Spiegel 22. 19. 67. 33). anfügen <sw. V.; hat): hinzusetzen, hinzufügen; beilegen: einem Brief einige Zeilen, einem Gutachten einen Kommentar a.; ..Sie müssen verzeihen", glaubte er a. zu sollen (Th. Mann. Krull 303); <Abl.:> ^nfüguro, die; -. -en. «nfiihlcn <sw. V.; hat): a) prüfend betasten, anfassen: einen StoflTa.;b)<a. + sich) durch den Tastsinn o.ä ein bestimm- 133
Anfuhr tes Gefühl vermitteln: etw. fühlt sich weich, rauh, wie Leder an; Mein Kopf fühlte sich an. als ob er mit ... Flocken grauer Baumwolle vollgestopft war (Brand. Geister 57). AnftJir ['anfu.'fl. die; -• -en: Heranschaffung, Antransport größerer Mengen von etw.: die A. von Versorgungsgütern, von Holz und Kohle; anführen <sw. V.; hat): 1. a) einer Gruppe o. ä. führend vorangehen: einen Festzug. einen Reigen a.; Ü Eudokia führte... die lange Reihe ebenso schöner wie bedeutender Frauen an. die im Heiligen Palaste residiert haben (war die erste in der langen Reihe: Thieß. Reich 385); b) (eine Gruppe o.a.) leiten, befehligen: eine Truppe, ein Regiment a. 2. a) vorbringen, erwähnen, aufzählen: etw. als Beispiel. Argument. Grund für etw. a.; zu diesem Vorfall kann ich noch folgendes a.; das muß ich zu meiner Entschuldigung a.; die oben (im Text) angeführten Thesen; b) benennen: jmdn. als Zeugen, als Gewährsmann a.; c) zitieren, wörtlich wiedergeben: seinen Vorredner a.; er führte mehrere Zitate. Stellen aus der Bibel an. 3. (ugs.) zum besten haben, foppen, hereinlegen: du hast mich aber gründlich angeführt. 4. (Schrift- u. Druckw.) einen Satt. Textteil mit einem beginnenden Anführungszeichen versehen (Ggs.: abführen); <Abl. zu lb:> Anführer, der. -s, - (oft abwertend): Führer einer Gruppe. Bande: Rädelsführer: der A. einer radikalen Gruppe; es währte nicht lange, und ich war ihr (= der Mitschüler) A. im Guten wie im Bösen (Niekisch. Leben 18); Anführerin, die; -. -nen: w. Form zu t Anführer, ^nfÜhrung, die; -. -en: 1. meist in Verbindung mit ..unter44: Führung. Leitung: unter A. eines Generals. 2. a) Erwähnung. Aufzählung: besondere A. von Ereignissen. Daten. Namen; b) Zitierung. Wiedergabe: der Vortrag war aufgelockert durch die A. einiger Zitate. 3. angeführtes Zitat, angeführter Satzteil: die -en sind in dieser Veröffentlichung sehr nachlässig behandelt; zu 3: Anführungsstrich, der (meist PL): svw. f-zeichen; so viel -e gibt es gar nicht, wie man um dieses ..beweist44 herumsetzen müßte (das Wort ..beweist44 darf man hier nicht in seiner eigtl. Bedeutung verstehen: Tucholsky. Werke II. 161); AnfiihnM»Äk*en. das (meist PI.) (Schrift- u. Druckw.): [paarweise gesetztes, strichförmiges] Satzzeichen, das bes. den Anfang u. das Ende einer angeführten Redemarkiert: Gänsefüßchen: halbe A;wörtliche Rede muß in A. gesetzt werden; ein Wort mit A. versehen. tnflUlcn <sw. V.; hat): vollständig mit etw. füllen: eine Grube mit Abfällen a.; das Zimmer ist mit allerlei Gerumpel angefüllt; Ü Weltmann, den Frauen zugeneigt.... angefüllt mit Bosheit. Spott und Geist (Ceram. Götter 92). yn^mlfjOn <sw. V.; hat): jmdn. [böse] mit funkelnden Augen. Blicken ansehen: ich ftink[e]le ihn wütend an; jmdn. durch die Brillengläser a. fnfunkai <sw. V.; hat): eine Funkverbindung herstellen: einen Truppenteil, den Taxikollegen a. füftirzen <sw. V.; hat) (vulg.): jmdn. anherrschen, anschnauzen. fnftittern, sich <sw. V.; hat) (salopp): sich etw. durch vieles Essen erwerben, anmästen: ich hatte mir in Kürze ein Bäuchlein angefuttert. Angabe, die; -. -n: 1. Aussage. Auskunft. Information: genaue, falsche, zweckdienliche, widersprechende -n zu etw.. Über Jmdn.. etw. machen; -n über die zahlenmäßige Stärke der künstlerischen Berufe; Bitte um nähere -n; ohne A. der Adresse (ohne die Adresse anzugeben, zu nennen). 2. <o. PI.) (ugs.) Prahlerei. Protzerei. Angeberei: diese Behauptung ist reine A. 3. (Sport) a) Anspielen des Balls über eine Leine, ein Netz hinweg: der Spieler verfügt über eine starke A.; b) bei der Angabe (3 a) gespielter Ball: die A. ging ins Aus. 4. (österr.) Anzahlung: eine A. leisten; (Zus. zu 3 a:> Angabelinie, die (Sport): Linie, hinter der eine A. durchgeführt wird. «ngaflen <sw. V.; hat) (salopp abwertend): neugierig, aufdringlich anstarren: die Kinder gafften ihn mit offenem Mund an. «ngflhnen <sw. V.; hat): in Richtung auf jmdn.. etw. gähnen: mein Gegenüber gähnte mich fortwährend an; Ü unendliche Öde gähnt mich an (Rinser. Mitte 16). «ngaloppierm <sw. V.; ist): 1. [auf einem Reittier] im Galopp herankommen (meist in der Verbindung 2. Part. + kommen): die Reiter, die Pferde kommen angaloppiert; Ü Fritz kam angaloppiert (ugs.; kam in großen Sätzen rasch herbei). 2. zu galoppieren beginnen: brummte Holden und galoppierte hart an (Lynen. Kentaurenfährte 238). 4ng*ng« der; -s: 1. (landsch.) Beginn. Anfang. Ansatzpunkt: Inangriffnahnte: Das Ende der Piratenstationen soll der A. von zwei neuen offiziellen Rundfunkprogrammen sein (MM 29. 7. 67, 33). 2. (Volksk.) im Volksglauben zufällige Begegnung [mit einem Objekt. Tier od. Mensch} von zukunftsbestimmender Bedeutung: der A. eines Jungen Mannes wird als günstig, der einer alten Frau als ungünstig empfunden; angängig (AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [zu veraltet angehen = gelingen]: möglich, erlaubt, zulässig: das ist nicht a.; wenn irgend a.; eine nicht -e Handlungsweise; ^nganaagbube, der; -ns (Volksk.): Aberglaube, der annimmt, daß das Schicksal von zufälligen Begegnungen (T Angang 2) beeinflußt wird. angealtert ['angalaltirt) (AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): leicht gealtert, ältlich: ein -er Mann. angefithert [ang3|e:tBt] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t Äther] (salopp): leicht betrunken: was Jemand a. vor sich hin auaßle. könne nicht als Beweis gelten (Grass. Hunde- Jahre 283). fngeben (st. V.; hat): 1. a) nennen, mitteilen. Auskunft über etw. geben: Personalien, seine Adresse, einen Termin a.; etw. mit Bestimmtheit a. (sagen) können; etw. als Grund a. (bezeichnen): b) bestimmen, festsetzen: den Takt, die Richtung a.; der Vorarbeiter gab das Arbeitstempo an; c) andeuten, markieren: die Umrisse des Gebäudes, die Lage einer Anhöhe [auf der Karte] a. 2« (veraltend) anzeigen, melden, denunzieren: einen Diebstahl a.; Es ist überliefert, daß viele Weiber damals ihre Männer angaben aus Eifersucht (Jacob. Kaffee 32): Jmdn. wegen eines Vergehens a. 3. (ugs.) prahlen, protzen, aufschneiden, großtun: gib bloß nicht so an!; wer seiner selbst sicher wäre, gäbe wohl nicht so an (K. Mann. Wendepunkt 147); er hat mit seinen Eroberungen furchtbar angegeben. 4. a) (bei Ballspielen) als erster anspielen: b) (Kartenspiel) die Karten an die Mitspieler verteilen (Ggs.: abgeben); (Abi. zu 2 u. 3:) ^iweber, der; -s. -: 1. Verräter. Denunziant: im Lager gab es einen A.; Damals verstand man unter einem A. ausschließlich einen Denunzianten (Bergengruen. Rittmeisterin 352). 2. (ugs.) Prahler, Prahlhans: er ist nichts als ein A.; (zu 2:> Angeberei [angeiba'r^]. die; -. -en (ugs.): 1. (o. PI.) Prahlerei. Protzerei. Großtuerei: was er sagt, ist alles A. 2. angeberische Handlung: seine -en beruhen auf einem Minderwertigkeitskomplex; angeberisch ['an- ge.'tonj] (AdJ.) [zu: Angeber (3)] (ugs.): prahlerisch, großtuerisch: ein -er Kerl; er kommt immer so a. daher. Angebetete ['angabe.'tatd]. der u. die; -n. -n (Dekl. t Abgeordnete): Verehrte(r). Geliebte(r): Jetzt hat er endlich Geld und kann um die Hand seiner -n anhalten (Bild u. Funk 27. 1966. 17). Angebinde, das; -s. - [der Gegenstand wurde früher dem Beschenkten an den Arm gebunden] (veraltend, geh.): kleineres Geschenk ab Geste der Zuneigung. Aufmerksamkeit usw.: Jmdm. ein A. verehren, überreichen; Man lasse mich... denjenigen glücklich preisen, dem... Reizempfänglichkeit von der Fee seiner Geburt zum A. gemacht wurde <Th. Mann. Krull 328). angeblich ['ange:ph<}l (AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): wie behauptet wird, vermeintlich, nicht verbürgt: ein -er Augenzeuge. Onkel; er war a. verreist. angeboren (AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): von Geburt an vorhanden, bestehend: -e Instinkte, Fehler: die Krankheit ist a. Angebot, das: -[eis, -e: 1. a) (häufig Kaufmannsspr.) Kaufangebot, Offerte: Jmdm. ein [günstiges, besseres, unverbindliches] A. machen; das ist mein letztes A.; ein A. erhalten, ablehnen; wir bitten Sie um Ihr A. über [die], Tür [die] Lieferung von ...; b) etw., was man jmdm. anbietet, vorschlägt: c) (bei der Versteigerung) das erste Gebot: das A. beträgt 500 DM. 2. (o. PI.) (Kaufmannsspr.) angebotene Ware: ein großes, reichhaltiges A.; das A. an. von Kleidern. 3. (o. PI.) (Wirtsch.) Gesamtheit der Güter ( Waren u. Dienstleistungen). die auf den Markt kommen (Ggs.: Nachfrage): A. und Nachfrage bilden den Markt. Angebote- (Wirtsch.): abgäbe, die; ^auwehreibung. die: Ausschreibung zur Ermittlung des günstigsten Angebots: Mlrock, der: starke Häufung des Angebots, die eine Veränderung des wirtschaftlichen Verhaltens nach sich zieht: ~dasti- zitit die: Elastizität der Angebotspreise: ^kaDcufaitkxi, die: Vorkalkulation zur Ermittlung des Angebotspreises: ^karte!!, das: Kartellbildung der Anbieter zur Erzeugung wirtschaftlicher Pressionen: «~km, der: Kurs, zu dem ein Wert- 134
angekränkelt papier od. eine Ware angeboten wird; -lücke. die: Mangel an Angeboten in einem bestimmten Bereich: eine A. im Konsumgüterbereich; Mnonopol, das: Konzentration des Angebots in einer Hand; --preis, der: vom Anbieter geforderter Preis für angebotene Güter; ^Überhang, der: Gütermenge, um die das Angebot die Nachfrage übersteigt. angebracht I'angabraxt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): angemessen, passend, nötig, richtig, wünschenswert, sinnvoll, opportun: eine keineswegs -e Bemerkung; eine Veröffentlichung dieser Tatsachen wäre [nicht] a.; etw. für a. halten; tngebrachtermaBen <Adv.): wie es die Umstände verlangen, den Umständen angemessen, billigerweise: diese Tatsachen sind a. nicht veröffentlicht worden. tngebrannt: t anbrennen (2. 3). angebraucht: t anbrauchen. angebräunt: t anbräunen. angebraust: t anbrausen. ungebrochen: t anbrechen. angebrütet: t anbrüten. angebunden: tanbinden da). angedampft:! andampfen. fngedelien, nur in der Verbindung fandm. etw. a. lassen (geh. od. iron.; zuteil werden, zukommen lassen, gewähren): imdm. Schonung. Schutz a. lassen; die ..respektlose Behandlung", die man ihr hatte a. lassen (Maass. GouffS 255). Angedenken, das; -s: 1. (veraltet) Andenken. Souvenir. 2. (geh.) Erinnerung. Gedenken: Jmdm. ein treues A. bewahren; zum ewigen A.; • seligen -s (1. veraltend; verstorben: mein Großvater seligen -s hat das auch immer gesagt. 2. ugs. scherzh.; einstig: die gute Postkutsche seligen -s). angedient: fandienen. angedonnert: t andonnern. angedunt fangadu:nt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu f dun] (landsch.): leicht betrunken. angedusdt [ang3du:z|t] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t Dusel] (salopp): leicht betrunken. angefahren: t anfahren (2). fngefault: t anfaulen. ingefegt: t anfegen: angefeindet: t anfeinden. angeflattert, tanflattern. «ngeflitzt: t anflitzen. angeflogen: t anfliegen. angefroren: f anfrieren. tüBefUhrt: t anführen (1. 2. 3). tngeAMIt: t anfüllen. angegangen [angaganan] <Adj.: o. Steig.): I. in der Verbindung a. kommen; gehend, zu FulS herbeikommen: er kam a.. als ob nichts geschehen sei. 2. (landsch.) faulig, zu modern beginnend: -e Lebensmittel; das Fleisch ist schon a. angegeben: tangeben. angegilbt I'angdgilpt] <Adj.; o. Steig.): leicht vergilbt: -e Blätter. Buchseiten. angegliedert: t angliedern. fngegondelt: fangondeln. fngegossen: t angießen. angegraut ['angdgrapt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): leicht grau Igefärbt j: ein Herr mit -en Schläfen; sein Haar ist schon a. angegriffen ['angdgnfrü: tangreifen; (Abi.:) AngegrifTertieit, die; -. angehalten: t anhalten. «ngehaucht: t anhauchen. angeheiratet ['angdh^ira^t] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch Heirat Mitglied einer Familie geworden: ein -er Onkel. Vetter; die -c Verwandtschaft. angeheitert [angähntet] <Adj.;o. Steig.; nicht adv.): durch Genuß von Alkohol beschwingt, in gehobene Stimmung versetzt; leicht angetrunken: eine -e Gesellschaft; Ein rasch getrunkenes Glas Wein kann... eine... bloß -e Lebendigkeit bewirken (Musil. Mann 1305). fngeheizt: t anheizen. fngehen <unr. V.) /vgl. angehend u. angegangen/: 1. (ugs.) beginnen, anfangen, losgehen (ist) (Ggs.: ausgehen): das Theater geht schon um halb acht an; die Schule geht morgen wieder an (der Unterricht beginnt wieder); Wir tanzten im Hof .... und nun ging die Freude erst recht an (Küpper. Simplicius 149). 2» (ugs.) zu brennen, zu leuchten beginnen (ist) (Ggs.: ausgehen): das Feuer, das Licht geht an. 3. (ist) a) (ugs.) anwachsen, festwachsen. Wurzeln schlagen: die Ableger. Pflanzen sind [nicht] alle angegangen; b) (Med.. Biol.) (von Bakterien. Pilzen) auf präparier- tem Grund anwachsen [zur Diagnose von Infektionen]. 4. (geh.) angreifen, sich jmdm., einer Sache in feindlicher Absicht nähern (hat. südd.: ist): der Bär ging den Jäger an. 5. (Sport) (hat. südd.: ist) a) einen Gegner angreifen: der Verteidiger hat den Stürmer von hinten angegangen; b) einen Spielabschnitt beginnen: die Mannschaft hatte das Spiel zu schnell angegangen; c) (beim Pferdesport) an ein Hindernis heranreiten, um es zu überspringen: der Reiter hat das Hindernis im Galopp angegangen; d) (beim Renn- u. Skisport) in einen gefährlichen Streckenabschnitt einfahren: eine Piste, eine Kurve, eine Strecke [zu schnell] a. 6. a) anpacken, in Angriff nehmen, zu bewältigen suchen (hat, südd.: ist): er ging die anstehenden Probleme. Schwierigkeiten zielstrebig an; b) gegen etw. Maßnahmen ergreifen, vorgehen; bekämpfen (ist): gegen die Umweltverschmutzung, gegen ein Gerichtsurteil a.; gegen jmds. Willen, Absicht a. 7. jmdn. um etw. bitten, sich mit einer Bitte an jmdn. wenden (hat, südd.: ist): er ging mich um ein Darlehen, um meine Zustimmung, Hilfe, Vermittlung an; jmdn. um [seinen] Rat a. 8. jmds. Sache sein (ist; seltener im Perf. u. Plusq.): das geht ihn nichts, wenig, viel, einen Dreck (salopp; gar nichts) an; die Geschichte ist dich doch damals überhaupt nichts angegangen; was geht mich das an (was habe ich damit zu schaffen)? 9. möglich, zulässig, vertretbar sein (ist; seltener im Perf. u. Plusq.): das mag. mochte noch a.; die Hitze ist/mit der Hitze ist es gerade noch angegangen. 10. etw. betreffen (hat): was deine Frage angeht, so ...; Den Zeitvertreib nach dem KafTeestündchen angehend, so ergötzte ich mich ... am Beschauen eines... Rundgemäldes (Th. Mann, Krull 192): angehend [ange:dnt] (Adj.; o. Steig.: nur attr.): in Ausbildung stehend; künftig: die -en Lehrer. Schauspielerinnen. angehetzt ['angdhet$t] in der Verbindung a. kommen (salopp; durch übermäßiges Hasten erschöpft, atemlos herankommen): Jeden Morgen kommt er [als letzter] a. angeheult: fanheulen. angehören (sw. V.; hat): zu etw. Jmdm. gehören, einer Gruppe o. ä. an-, eingegliedert sein: der Regierung, einer Organisation. Kirche a.; einer Familie, einer Nation a.; ungehörig (Adj.; o. Steig.; meist attr.): zu etw.. jmdm. gehörend, jmdm., einer Sache angehörend, zugehörig, zuzuordnen: einer linksradikalen Gruppe -e Studenten (MM 7. 4. 67. I); Angehörige ['angdho.ngd], der u. die, -n, -n (Dekl. t Abgeordnete): a) (meist PI.) Verwandter, der dem nächsten Familienkreis angehört: die -n benachrichtigen; seine -n besuchen; b) jmd.. der einer bestimmten Gruppe angehört. Mitglied. Anhänger. Mitarbeiter: -r eines Berufsstandes, des öffentlichen Dienstes sein; A. anderer Nationalitäten. angesagt [angaja.kt] in der Verbindung a. kommen (ugs.; mit großer Geschwindigkeit herankommen): die Horde kommt a. angejahrt l'ang3ja:?t] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): leicht gealtert, schon etw. bejahrt: ein -er Mann; das Fräulein ist schon etwas a. angekauft: tankaufen. angekeucht [angakqa^t] in der Verbindung a. kommen (ugs.; vor Anstrengung keuchend herankommen): es war schon ziemlich spät, als er schließlich a. kam. Angeklagte ['angdkla:ktd]. der u. die; -n. -n (Dekl. f Abgeordnete): jmd.. der unter gerichtlicher Anklage steht: einen -n vernehmen; die Rede des -n; der A. nahm das Urteil ohne Widerspruch hin. angekleckert [angdkleket] in der Verbindung a. kommen (ugs. abwertend): X.jmdn. immer wieder mit etw. belästigen: dauernd kommt er [mit seinen Fragen] a. 2. nach u. nach an einem bestimmten Ort eintreffen: kurz vor der Abfahrt des Omnibusses kamen die letzten Touristen a. angeknabbert: t anknabbern. angeknackst: t anknacksen. angeknickt: tanknicken. »ngekohlt: tL2ankohlen. angekommen: t ankommen. angekrlidtdt ['angakreoklt] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nicht widerstandsfähig: ein -es Adelsgeschlecht; der letzte Sproß der Familie wirkt sehr a.; Ü Er war von Selbstsucht und Eitelkeit a. (damit behaftet). 135
angekratzt angekratzt [angdkra&t] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (salopp): /vom Leben] ein wenig mitgenommen: ein leicht -er FUnfziger. er ist auch schon ziemlich a. angekreuzt: t ankreuzen. ingekrochen: tankriechen. Angel ['aoll. die; -. -n [mhd. angel. ahd. angul. zu ahd. ango = Haken]: 1. Gerät zum Fischfang, bestehend aus einer Rute, an deren Ende eine Schnur mit einem Haken befestigt ist: die A. auswerfen, einziehen; einen dicken Fisch an der A. haben; Ü sie wirft die A. nach dem Jungen Mann aus; er geht ihr an die A. 2. Zapfen, an dem eine Tür, ein Fenster o.a. drehbar befestigt ist: Quietschende -n; die Tür aus den -n heben; die Tür knarrt, hängt schief in den -n; *etw. aus den -n heben (etw. aus dem Gleichgewicht bringen, grundlegend ändern): die Welt aus den -n heben wollen; Ist es wirklich so leicht bei uns. das Recht und die Menschlichkeit aus den -n zu heben? (Dönhoff. Ära 79). 'Angel- (Angel 1): ^Uei, das: Senkblei an der Angel; ^flacher, der: svw. t Angler; ^fbcherei, die: (als Sport betriebener/ Fischfang mit der Angel; MKrit, das: zum Angeln benutztes Gerät; --haken, der: Haken an der Angelleine; -köder, der: am Angelhaken zu befestigender Köder; kleine, die: am oberen Ende mit der Angelrute, am unteren Ende mit dem Köder verbundene Leine, die zum Angeln ins Wasser geworfen wird; ^platz: Stelle zum Angeln an einem Gewässer /für die ein Angelschein ausgestellt wurde]; ^nite, die: an der Spitze mit der Angelleine verbundener elastischer Stock; ^schein, der: von der Behörde ausgestellter Genehmigungsschein zum Angeln; --schnür, die: svw. t kleine; ^sport, der: sportlich ausgeübte Angelfischerei. 2Angel- (Angel 2): -gelenk, das (Zool.): bewegliche Verbindung am Chitinskelett der Insekten; ^punkt, der: Punkt, um den sich alles dreht; Hauptsache, Zentrum: der Lebensstandard ist zum A. aller Dinge geworden; Dabei dreht sich dieses ganze ... Denkordnungssystem um zwei -e (Mantel. Wald 99); ^zapfen, der: svw. t Angel (2). angelangt: t anlangen. ingelatscht: tanlatschen. angelaufen: t anlaufen. Angeld, das; -[eis. -er (veraltet): Handgeld, Vorauszahlung: ein A. auf einen Vertrag, auf die Zukunft. ingelegen <Adj.) [zu veraltet anliegen = wichtig sein] in der Wendung sich <Dativ> etw. a. sein lassen (geh.; sich /aus innerem Antrieb] um etw. bemühen, kümmern): Diese formelle Artigkeit ließ ich mir gleich am ersten Tage meines Hierseins a. sein (Th. Mann. Krull 373); <Abl.:> Angelegenheit, die; -. -en: Sachverhalt, dessen Lösung od. Erledigung für jmdn. von /großer] Bedeutung ist; Sache, Problem, Sorge, Anliegen, Belang: eine schwierige, ernste, dringliche, mißliche A.; private, öffentliche, kulturelle -en; wichtige -en hielten mich fern; das ist meine A. (geht keinen anderen etwas an); das ist A. des Trainers; eine A. vorbringen, regeln, in Ordnung bringen, erledigen, beilegen, klären, besprechen; um was für eine A. handelt es sich?; sich in Jmds. -en mischen; etw. in einer A. unternehmen; er kam in einer dienstlichen A. zu ihm; sich mit einer A. befassen; angelegentlich <Adv.) (geh.): eingehend, nachdrücklich: etw. a. betrachten; sich a. nach jmdm. erkundigen; angelegt ['angdle:kt] <AdJ.>: mit Anlagen zu etw. versehen, veranlagt (nur in Verbindung mit ..sein'4): auf Konsequenz. Sparsamkeit a. sein; Er (= der Junge) ist von Natur aus... nicht a.. etwas Unordentliches zu tun (Gaiser. Schlußball 78). ingelernt: t anlernen. Angelika [an'ge:Iika]. die; -. ...ken u. -s [mlat. angelica. subst. Fem. von lat. angelicus = Engeln zukommend < griech. aggelikösl (Bot.): Vertreter einer Gattung der Doldengewächse, Engelwurz (Heilpflanze); <Zus.:> Angeükaöl, das <o. Pl.>; Amlikasfiire. die <o. PI.). angdn ['an|n] <sw. V.; hat) [mhd. angeln]: 1. (Fische) mit der Angel {zu/ fangen /suchen/, fischen: Forellen a.; ich ang[e]le mit Begeisterung Fische; a. gehen; (Angelsport:) auf Hechte, auf Barsche a.; <subst.:) Angeln ist mein Hobby; Ü (ugs.:) Sie angelte frische Kuchen aus dem dampfenden Schmalz (Böll. Und sagte 76); ich ang[e]le mir einen Mann. 2. (ugs.) etw. entfernter Befindliches l vorsichtig] 'zu] fassen, [zu/ ergreifen /suchen]: Als ich gerade auf dem Bettrand saß und mit beiden Füßen nach den Hausschuhen angelte (Roehler. Würde 155). ingeloben <sw. V.; hat): 1. (geh.) feierlich zusagen, versprechen: sie hatte ihm Treue angelobt. 2. (Osten*.) feierlich vereidigen: die Rekruten des neuen Jahrgangs wurden feierlich angelobt; <Abl.:> ^ngelobung. die; -. -en. Angebachse ['anfzaksol. der; -n. -n: 1. (bist.) Vertreter der im 516. Jh. nach England ausgewanderten westgermanischen Stämme der Angeln, Sachsen u. Juten. 2. Person englischer Abstammung u. Muttersprache, insbes. Engländer od. englischstämmiger Amerikaner, dazu: fngehichsbch <AdJ.; o. Steig.). AngehB ['angelus]. der. auch: das; -. - [lat. angelus (domini) = Engel (des Herrn) < griech. äggelos (nach dem Anfangswort des Gebets)] (kath. Rel.): a) Gebet, das morgens, mittags u. abends beim Angelusläuten gebetet wird; b) Glok- kenzeichen für das Angelusgebet; <Zus.:> ifrngehislfcrten. das; -s. ingemessen <AdJ.): richtig bemessen; adäquat: ein -er Preis; der Lohn war den Umständen a.; einen Zeitpunkt für a. (passend, zweckmäßig) halten; <Abl.:> Angemessenheit, die; -. -en <P1. selten). angenagelt: f annageln. ingenAhert: t annähern. ingenehm <AdJ.): eine positive Empfindung auslösend, erfreulich, wohltuend (Ggs.: unangenehm): eine -e Nachricht; ein -es Klima; eine -e Stimme; ein -er Mensch; [ich wünsche dir eine] -e Reise!; er. sein Besuch ist uns sehr a.; es wäre mir [sehr] a.. wenn ...; a. überrascht, enttäuscht sein; sich a. berührt zeigen; <Zus.:> «ngenehmerwdse <Adv.): zu Jmds. Zufriedenheit, erfreulicherweise: Statt des ominösen Kübels befand sich in der Zelle a. ein Wasserklosett (Niekisch. Leben 301). angenommen: fannehmen (bes. 6 b). angepaßt ['angdpast]: tanpassen (3); <Abl.:> ^ngepaßtheit, die; -: Zustand des Angepaßtseins: die bürgerliche A. ingepest: tanpesen. angepoltert: t anpoltern. ingeprescht: t anpreschen. Anger ['an*], der; -s. - [mhd. anger, ahd. angar] (landsch.): kleinere Grasfläche, Grasplatz /in einem Dorf]: auf dem A. hat ein kleiner Zirkus sein Zelt aufgebaut; <Zus.:) Angerdorf, das: um einen Anger herum angelegtes Dorf Runddorf; Angerblümchen, das (landsch.): Gänseblümchen. ingeradelt: f anradeln. ingerannt: t anrennen. ingerasselt: t anrasseln. ingerast: t anrasen. ingerattert: t anrattern. «ngerfiuchert: t anräuchern. angeraucht [angar^ixt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (veraltend): vom Rauch leicht angeschwärzt: angerauchte Wände. ingerauscht: tanrauschen. angeregt ['ang3re:kt] <AdJ.): (bes. von einer Unterhaltung, einem Gespräch) lebhaft, interessant; animiert: eine -e Diskussion; sich a. unterhalten; <Abl.:> ^ngeregtheK, die; -: gehobene Stimmung. ingerissen: t anreißen. ingeritten: Tanreiten. ingerollt: t anrollen. ingerostet: t anrosten. ingerührt: t anrühren. ingeruflt: tanrußen. ingesagt: t ansagen (2). angesäuselt ['angazQyzjt] <Adj.; nicht adv.) (ugs.): leicht betrunken: die [leicht] -en Gäste; er war ein bißchen a. Aber er fühlte sich großartig (Baldwin [Übers.]. Welt 16). ingesaust: fansausen. ingeschest: fanschesen. ingeschimmelt: fanschimmeln. ingeschissen: fanscheißen. angeschlagen [angajla.gn] <Adj.; nicht adv.): nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte, nicht mehr / voll] leistungsfähig, erschöpft: einen -cn Eindruck machen; eine -e Gesundheit; der Boxer war a. ingeschlendert: fanschlendern. ingeschlossen: fanschließen. ingeschnaiddelt (ugs): svw. fangeschmutzt. angeschmutzt ['angalmul^t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): leicht verschmutzt: -e Wäsche. ingeschnallt: fanschnallen. ingeschnauft: fanschnaufen. 136
Anglistik angeschnitten: fanschneiden. angeschoben: t anschieben. angeschossen: t anschießen. angeschrieben: t anschreiben (2). Angeschuldigte ['angdjuldifto]. der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete): jmd.. der (wegen einer Sache) angeschuldigt wird. ingeschwankt: t anschwanken. angeschwänzelt: t anschwänzeln. ingeschwirzt: t anschwärzen. angesehen Cangazean] <Adj.; nicht adv.): Ansehen genießend; geachtet, geschätzt: er ist Überall a.; sie stammt aus einer -en Familie; In einer unserer -sten Gazetten stand der Satz: ... (Bamm. Weltlaterne 53). angesessen: svw. Teingesessen. angesetzt: t ansetzen. Angesicht I'angazict]. das; -[eis. -er u. (österr.:) -e (geh.): a) Gesicht: das geliebte, zarte, vertraute A.; das A. verhüllen; Ü Er fürchtete sich ... vor den vertrauten -en der Berggipfel (Th. Mann. Tod 10); *im A«: (1. im. beim Anblick: im A. der .Gefahr. 2. im Hinblick auf: im A. der Tatsache, daß ...); jmdn. von A. kennen (geh.; jmdn. vom Sehen kennen): b) Gesicht sausdruck. Miene: mit unbewegtem A.; sein A. verklärte sich; angesichts <Präp. mit Gen.) (geh.): a) im. beim Anblick: a. der Bergwelt, der Gefahr, des Todes; b) im Hinblick auf. in Anbetracht: a. dieser Tatsachen; a. der Lage; Meine Mutter war a. meiner ... Prognosen aufs tiefste besorgt (Niekisch. Leben 30). angesockt: fansocken. angesoffen: tansaufen. angespannt [angdjpant] <Adj.; -er. -este): a) angestrengt, konzentriert: a. zuhören; mit -er Aufmerksamkeit; b) kritisch, bedenklich: eine -e Lage; der -e Wohnungsmarkt; infolge der -en Devisenlage; <AbI.:> ^ngespamtheit, die; -. angesprengt: t ansprengen. angesprungen: Tanspringen (3). ingestakst: tanstaksen. angestammt [angajtamt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu veraltet anstammen = durch Abstammung erwerben]: durch Erbschaft od. Tradition erworben: überkommen, ererbt: -er Besitz; die Mitglieder einer lang -en Dynastie; diese Rechte sind a. ingestapft: t anstapfen. angestaubt ['angdjtqppt] <Adj.; nicht adv.): bereits etwas veraltet, überholt: -e Ansichten; leicht a. scheinen heute schon seine (- Goethes) Romane (Tucholsky, Werke 356). Angestelltefangajtelto].der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete): jmd., der in einem vertraglichen Arbeitsverhältnis mit monatlicher Gehaltszahlung steht: ein höherer, leitender -r; der kaufmännische A.; die -n unserer Firma. Angestellten-: -Gewerkschaft, die: Arbeitnehmerorganisation für Angestellte: ^Verhältnis, das: vertragliches Arbeitsverhältnis mit monatlicher Gehaltszahlung: im A. stehen; ^Versicherung, die: Sozialversicherung für Angestellte: Beiträge Tür die A. entrichten; die Bundesanstalt für A. (Abk.: BfA), dazu: ^versicherunraesetz, das: Gesetz zur Regelung der Pflichtversicherung der Angestellten (Abk.: AVG). Angestelltenschaft, die; -: Gesamtheit der Angestellten: die gesamte Arbeiter- und Angestelltenschaft eines Industriezweiges. angestiefelt [ang3,fti:flt] in der Verbindung a. kommen (fam.): / eifrig] herankommen, herbeieilen: die Jungen kommen beide a. angestrengt ['angdjtreot] <AdJ.; -er, -este): mit Anstrengung, konzentriert: mit -er Aufmerksamkeit; a. nachsinnen; <Abl.:) ^ngestrengtheit, die; -. angestückelt, ingestückt: t anstückeflln. angestürzt: t anstürzen. ingetan, in den Verbindungen es imdm. a. haben (jmdn. bezaubern, entzücken: jmdn. für sich einnehmen): er, sein Geigenspiel hat es ihr a; von trafen., etw. a. sein (angenehm berührt, begeistert sein): von Jmdm.. Jmds. Wesen [nicht) a. sein; danach/dazu a. sein (geeignet sein, günstig für etw. sein; oft verneint): die Lage ist nicht dazu a.. Feste zu feiern; weil mir der Augenblick danach a. zu sein scheint, darum spreche ich so (Th. Mann. Zauberberg 457). ingetobt: t antoben. ingetrabt: t antraben. angetraute, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete): (scherzh.) Ehepartner. ingetrunken (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): leicht betrunken: der -e Fahrer wurde festgenommen; er war ohne Zweifel a.; <Abl.:> Angetrunkenheit, die; -. ingeturnt: t anturnen. angewackelt: t anwackeln. ingewalzt: t anwalzen. ingewandt <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): in der Praxis nutzbar gemacht, angewendet(Ggs.: theoretisch): -e Chemie. Mathematik; -e Kunst (Kunsthandwerk). ingewirmt: t anwärmen. Angewende Cangdvenda]. das; -s. - (landsch.): an ein Feld grenzender Streifen zum Wenden des Pfluges: das A. war hier anderthalb Meter breit. ingewendet: fanwenden. ingewetzt: t anwetzen. ingewidert: t anwidern. angewiesen ['angdvkzn] in der Verbindung auf Jmdn.» etw. a. sein (von jmdm.. etw. abhängig sein): auf jmdn.. jmds. Hilfe. Wohlwollen a. sein; auf sich selbst a. sein (keine Hilfe voti außen bekommen). ingewöhnen <sw. V.; hat): zur Gewohnheit machen: sich Pünktlichkeit, schlechte Manieren a.; Die Autorität und das Meerrohr des Lehrers würden dann vielleicht erreichen, was der Mutter nicht möglich sei: artiges und aufmerksames Benehmen ihren Buben anzugewöhnen (anzuerziehen; R. Walser. Gehülfe 94); gewöhne dir endlich an. deutlich zu sprechen; <Abl.:> Angewohnheit, die; -. -en: [schlechte/ Gewohnheit. Eigenheit: eine üble, seltsame A.; Trinken. Rauchen ist eine schlechte A.; diese schreckliche A.. mit sich selber Gespräche zu führen (Langgässer. Siegel 49); eine A. annehmen, ablegen; Angewöhnung, die; -. fuigewurzelt: t anwurzeln. angezeigt fanga^kt] <Adj.; -er, -este; nur präd.) (geh.): angebracht, ratsam, passend: es ist nicht a.. sich mit einem Betrunkenen zu streiten; etw. für a. halten. ingezogen: T anziehen. ingezottelt: tanzotteln. ingezwitschert: T anzwitschern. ingieBen <st. V.; hat): 1. frisch gesetzte Pflanzen. Stecklinge zum ersten Mal gießen: die Salatpflanzen a. 2. (Kochk.) etwas Wasser. Brühe an Gebratenes gießen: den Schmorbraten a. 3. (Gießerei) durch Guß mit etw. anderem zusammenfügen, verbinden: ein Metallstück a.; *etw. sitzt/paßt wie angegossen (ugs.; paßt genau, hat einen tadellosen Sitz); <Zus. zu 3:) Angießverfahren, das. ingiften <sw. V.; hat) (salopp): böse, wütend, gehässig anfahren: sie ... zeterte mit der Mutter, giftete den Vater an (Strittmatter, Wundertäter 395). Angina [ao'gi:na], die; -, ...nen [lat. angina. zu griech. agehö- ne = das Erwürgen. Erdrosseln] (Med.): Entzündung des Rachenraumes, bes. der Mandeln; Angina pectoris [- pektons], die; - - [lat. pectus (Gen.: pectoris) = Brust] (Med.): anfallartig auftretende Schmerzen hinter dem Brustbein infolge Erkrankung der Herzkranzgefäße. ingirren: tangurren. ingleichen <st. V.; hat): jmdm.. einer Sache gleichmachen, anpassen: die Löhne den Preisen a.; Das gemeinsame Leben glich ihre Gesichter einander an (Gaiser. Jagd 46); sie haben sich [einander] angeglichen; <Abl.:) Anglekhung, die; -. -en. Angler ['ante), der; -s, -: 1. jmd.. der mit einer Angel Fische fängt. 2. svw. t Anglerfisch; <Zus.:)^mderfisch,der: eßbarer Seefisch, dessen Kopf ein köderförmiges Anhängsel zum Anlocken von Beutetieren hat; <Abl.:> inglertsch (Adj.; o. Steig.; nicht präd.): den Angler, das Angeln betreffend: die -e Erschließung eines Gewässers. ingliedern <sw. V.; hat): an etw. anschließen, einer Sache hinzufügen: dieses Gebiet hat man einem anderen Land angegliedert; der Schule ist ein Internat angegliedert; <Abl.:> Angliederung, die; -. -en. anglikanisch [angli'ka:nif] <Adj.) [engl, anglican, zu lat. Anglil = die Angeln (westgerm. Volksstamm), aus dem Germ.]: die -e Kirche (Staatskirche in England); Angli- kanismus [...kan'ismus], der; -: Lehre u. 'Wesens/form der englischen Staatskirche; anglisieren [ai)gli'zi:ren] <sw. V.; hat): I. an die Sprache, die Sitten od. das Wesen der Engländer amieichen: die Familie stammt aus Holstein, ist aber längst anglisiert. 2. svw. Tenglisieren (1); <Abl.:> Angiistkrung, die; -. dazu: Anglisjerungsprozeß, der; Anglist [an'glist]. der; -en, -en: Vertreter der Anglistik; Angljstik, 137
Anglistin die; -: Wissenschaft von der englischen Sprache u. Literatur: ein Lehrstuhl für A.; A. studieren; Angljstin, die; -. -nen: w. Form zu t Anglist; angljstisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.): die Anglistik betreffend: -e Literatur* Anglizismus [aogli- '&ismosl. der; -, ...men (Sprachw.): Übertragung einer für das britische Englisch charakteristischen sprachlichen Erscheinung auf eine nichtenglische Sprache: Angto-Ame- rikaner [anglo|amerika:nBl. der; -s, - [zu Angeln, tan- glikanisch]: Angehöriger der angelsächsischen Länder: Angloamerikaner, der; -s. -: aus England stammender Amerikaner: Anglomane [anglo'ma:n3], der; -n, -n: jmd.. der übertrieben alles Englische liebt u. nachahmt: Angkmanie [...ma'ni:], die; -: übertriebene Nachahmung alles Englischen: angtophil [...fi:l] <AdJ.; Steig, ungebr.): englandfreundlich (Ggs.: anglophob); Anglophilie [...fi'li:]. die; -' [griech. philia = Liebe. Zuneigung]: Englandfreundlichkeit (Ggs.: Anglophobie); anglophob [...To:p] <Adj.; Steig, ungebr.): gegen alles Englische eingenommen, englandfeindlich (Ggs.: anglophil); Anglophobie [...fo'bi:]. die; -: Abneigung. Widerwille gegen alles Englische. Englandfeindlichkeit (Ggs.: Anglophilie). anglotzen <sw. V.; hat) (salopp): ausdruckslos, starr, aufdringlich o.a. ansehen: glotzen Sie mich doch nicht so dämlich an, Herr Oberleutnant (Kirst. 08/15, 795). ^ngUhen <sw. V.: hat): 1. kurz zum Glühen bringen: ein Hufeisen a. 2. einen glühenden Schein auf jmdn. werfen: Wenn die schwere Feuerklappe geöffnet wurde, wurden sie gespenstisch angeglüht (Apitz. Wölfe 357); Ü ihre Augen gltihten ihn an. tngondetn <sw. V.; ist) nur in der Verbindung 2. Part. + kommen (ugs.): langsam mit einem Fahrzeugj herankommen (Ggs.: abgondeln): er kam [auf seinem Fahrrad] angegondelt. Angora- [an'go:ra-; nach dem früheren Namen Angora der türk. Hauptstadt Ankara]: -behaarung. die: bes. bei Haustieren vorkommender sehr feiner u. leichter Behaarungstyp. bei dem das Deckhaar die Unterwolle weit überragt: -kanin- Ghen, das: Vertreter einer Zuchtrasse langhaariger Kaninchen (meist Albinos): -katze, die: Vertreter einer in Kleinasien vorkommenden, langhaarigen Haus/katzenart mit ihren speziellen Zuchtformen: Perserkatze: ugs. auch Bez. für jede Langhaarkatze: -wolle, die (Textilw.): a) Wolle der Angoraziege. Mohär: b) Wolle des Angorakaninchens: -ziege, die: Vertreter einer in Vorderasien gezüchteten langhaarigen Rasse kleiner Hausziegen. Angostura <£>[ai)g3s'tu:ra], der; -s. -s [span. angostura. nach dem früheren Namen Angostura der Stadt Ciudad Bolivar in Venezuela]: Bitterlikör, bes. zum Würzen u. Mixen von Getränken. Angostura-: —baisn. der: im nördlichen Südamerika vorkommender Baum aus der Familie der Rautengewächse mit bitterer, zur Herstellung von verdauungsfördernden Getränken geeigneter Rinde: -bitter, der; -s. -: aus der Rinde des Angosturabaums hergestellter bitterer Aromastoff: die Suppe mit einigen Tropfen A. versehen; -rinde, die: Rinde des Angosturabaums. fngrauen: t angegraut. angreifbar <AdJ.; Steig, selten): von etw.. was angegriffen (1 c) werden kann: Beanstandung. Kritik zulassend: ein -es Urteil; seine Thesen sind alle a.; <Abl.:) Angreifbarkeit* die; -; angreifen <st. V.; hat): 1. a) in feindlicher Absicht den Kampf mit jmdm.. gegen etw. beginnen: gegen Jmdn. aggressiv vorgehen, jmdn. überfallen: mit Panzern. Geschützen a.; im Tiefflug a.; das Nashorn greift unbedenklich Jeden Gegner an; b) im sportlichen Wettkampf gegenüber dem Gegner die Initiative ergreifen, die Führung übernehmen: er gewann die Runde, obwohl er von den anderen hart angegriffen wurde; der Sturm der Fußballmannschaft griff planlos und hektisch an; c) heftig kritisieren, zu widerlegen suchen, attackieren: Jmdn.. Jmds. Standpunkt. Rede, öffentlich, scharf a.; er wurde in den Zeitungen heftig angegriffen. 2. (landsch.) a) anfassen, berühren: du darfst hier nichts a.; greif doch nicht immer alles an!; b) <a. + sich) sich in bestimmter Weise anfühlen: der Stoff greift sich weich, rauh, derb an. 3. [notgedrungen; zu verbrauchen beginnen, anbrechen: den Vorrat, die letzten Reserven, die Ersparnisse a. 4. a) auf bestimmte WeiseJ anpacken, in Angriff nehmen, anfangen: eine Aufgabe entschlossen, vernünftig a.; dieses Problem werden wir später anzugreifen versuchen; b) an einer Stelle ansetzen, von etw. ausgehen: die Reformpläne greifen nicht an der richtigen Stelle an; Diese Art der Leidabwehr greift nicht mehr am Empfindungsapparat an (Freud. Unbehagen 109); an den neuesten Meldungen angreifende Überlegungen. 5. a) schwächen, reduzieren: jmdm.. einer Sache schaden: die Anstrengung, Krankheit greift ihn an; die Scheidung hat ihre Nerven angegriffen; <oft im 2. Part.:) er wirkte etwas angegriffen; angegriffen aussehen; b) etw. beschädigen, zersetzen: der Rost greift das Eisen an; <Abl. zu 1:> Angreifer, der: -s. -. dazu: ^ngreiferiseh: svw. tangriffslustig. angrenzen <sw. V.; hat): eine gemeinsame Grenze mit etw. haben, benachbart sein, an etw. stoßen: der Garten grenzt [unmittelbar] an den Fluß an; das angrenzende Zimmer; <Abl.:> Angrenzer, der; -s, - (landsch.): Nachbar. Anlieger: Von den -n wurde des öfteren schon Klage geführt (MM 14. 3. 69. 10); Angrenzung, die; -. Angriff, der; -[e}s. -e: a) das Angreifen (1 a) eines Gegners. Offensive: Eröffnung eines Kampfes: Überfall. Attacke: heftige, feindliche, atomare -e; einen A. fliegen, abwehren; zum A. übergehen; b) (Sport) a) beim sportlichen Wettkampf Versuch» dem Gegner Vorteile abzugewinnen, ihn zu besiegen: einen A. starten, parieren; einen gegnerischen A. unterbinden; ß) die Angriffsspieler: der A. war ausgesprochen schlecht; c) heftige aggressive Kritik: Anfeindung: versteckte, massive -e gegen Jmdn. richten; -en andrer ausgesetzt sein; die Abwehr von -en gegen den Staat und die Verfassung: d) * etw. in Angriff nehmen (mit etw. beginnen: etw. entschlossen anpacken): <Abl.:) fngriffig <AdJ.) (bes. Schweiz.): angriffslustig: zupackend. Angriffs-, Angriff»-: -beweoung, die: a) (Milit.) Bewegung der Truppe zum Zweck des Angreifern, der Offensive: b) (Sport) Bewegung, die den Gegner zur Verteidigung zwingt: -bündnis, das (bes. Politik): Zusammenschluß zweier od. mehrerer Parteien zum gemeinsamen Angriff: -drittel, das (Eishockey): Drittel (2 a), in dem das Tor der gegnerischen Mannschaft steht: Bully im A. des sowjetischen Teams; -fttche. die: Stelle, auf die etw. /schädlich] einwirken kann: der Damm bietet dem Wasser hier keine A. mehr; Ü Er durfte einem so gefährlichen Mann keinerlei bequeme -n bieten (Kirst. 08/15. 756); ^fuBfaall. der <o. PI.) (Sport): betont auf Angriff angelegter, offensiver Fußball: -geist. der <o. PI.): in einer Gemeinschaft entstehende geistige Haltung, die die Angriffslust anregt: einen Mangel an A. feststellen; -krieg, der: Krieg zur Durchsetzung territorialer od. ideologischer Interessen: Offensivkrieg (Ggs.: Verteidigungskrieg); -linie, die: 1. (Volleyball) Linie, die die hintere Angriffszone bildet. 2. (Ballsport) in einer Linie postierte/ angreifende Spieler: Sturm: die gegnerische A. formierte sich blitzschnell; -lust, die <o. PI.): Bereitschaft, jederzeit jmdn. anzugreifen. Aggressivität, dazu -lustig <AdJ.): -plan, der (bes. Milit.); -punkt. der: 1. (Milit.) Punkt, an dem ein Angriff stattfindet od. von dem ein Angriff ausgeht. 2. vgl. t-fläche: ein mit Zacken besetzter Grat gibt bei Gewitter dem Blitz -e (Eidenschink. Fels 85); Ü Jmdm. keine -e bieten wollen; -spiel, das (Sport): auf Angriff eingestellte Spielweise (Ggs.: Defensivspiel): ein dynamisches A. zeigen, dazu: -Spieler, der (Ballsport): 1. (bes. Tischtennis) Spieler, der offensiv spielt. TL angreifender Spieler einer Mannschaft. Stürmer. 3. (Volleyball): vgl. Netzspieler; -taktik. die: planmäßiges Vorgehen beim Angriff: die A. ändern; die A. des Gegners durchschauen; -Verteidigung, die (Eishockey): Verteidigungssystem, bei dem der Gegner schon in seinem eigenen Drittel angegriffen u. gestört wird: ^waffe. die (Milit.): Waffe, die speziell für den Angriff entwickelt wurde. Offensivwaffe (Ggs.: Verteidigungswaffe); -weise <Adv.): in der Art eines Angriffs: eine a. geführte Verteidigung. «ngrinsen <sw. V.; hat) (salopp): grinsend ansehen, jmdm. durch Grinsen etw. zu verstehen geben: jmdn. albern, vielsagend a.; sich [gegenseitig] a.; Er grinste die Beamten der Reihe nach an (Fries. Weg 221). angrotoen fangropsn] <sw. V.; hat) (landsch.): grob anfahren: ..Verschwinde"! gröbste er den Kleineren an. fngrunzen <sw. V.; hat) (salopp): anfahren, seine schlechte Laune an jmdm. auslassen: immer wieder grunzte er ihn an. Angst [anst). die; -. Ängste [EQSta; mhd. angest, ahd. angust): undeutliches Gefühl der Beklemmung, des Bedrohtseins, des Ausgeliefertseins /verbunden mit bestimmten körperlichen Reaktionen/: eine wachsende, würgende, bodenlose A. befällt, quält jmdn.; A. um. vor jmdm., etw. haben, er hat 138
anhängen A. (er fürchtet sich); er hat A.. daß ... (er befürchtet, daß...) /Ängste erleiden; Jmdm. durch, mit etw. A. einjagen; jmdn. in A. [u. Schrecken] versetzen; in großer A.; vor [lauter] A.; in tausend Ängsten schweben (in starker Unruhe, Sorge sein); R mehr A. als Vaterlandsliebe haben (scherzh.; sehr ängstlich, furchtsam sein); *es mit der A. [zu tun] bekotnmen/kriegen (plötzlich ängstlich werden, in Panik geraten); <in den folgenden Wendungen als Subst. verblaßt u. deshalb klein geschrieben:) jmdm. ist, wird [es] angst [und bange] (jmd. hat, bekommt Angst); imdm. angst [und bonge] machen (jmdn. in A. versetzen): die Ausweglosigkeit hat ihr a. gemacht. Qngst-, Angst-: Mursdi, der (derb): ängstlicher Mensch, Feigling; -bebend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): vor Angst zitternd; erfüllt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): von Angst erfüllt, voll'er] Angst, bang: ein -es Gesicht; -gefUhl, das: Anflug von Angst, Bangigkeit; HKgner, der (Sport, ugs.): Gegner, der einem nicht liegt, den man fürchtet; -gepeinigt: svw. t-gequält; -gepeitscht <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): von großer Angst befallen; -gequält <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): von Angst gequält\ an großer Angst leidend; -gesdirel, das: a) vor Angst ausgestoßene Schreie; b) (Jagdw.) Geschrei des vom Bock getriebenen weiblichen Rehwildes; -hase, der (ugs.): ängstlicher Mensch, Feigling; -kauf, der (ugs.): Hamsterkauf aus Angst vor Warenmangel; -kiausel, die (Jur. veraltet): Vorbehaltsklausel; -buk der: (bei Tieren) in der Angst ausgestoßener spezifischer Laut; -lust. die; - (Psych.): mit Angst verbundenes Gefühl der Lust, z. B. bei risikoreichen Sportarten wie Skilaufen, Klettern, aber auch bei Masochismus o.a.; -macher, der (ugs.): )md.. der Angst erweckt od. schürt; -meier, der (salopp): svw. t-hase; -neurose, die (Med., Psych.): auf seelischen Gleichgewichtsstörungen beruhende Angstgefühle, -Vorstellungen; -parole, die <meist PI.) (ugs. abwertend): sich auf politische, wirtschaftliche Entwicklungen beziehende Äußerung, die Angst, Besorgnis verbreiten soll; -psychoäe, die (Med., Psych.): durch Angst verursachte Psychose; Mißh- re, die [1848 in Wien geprägt, als die aufständischen Studenten statt der Kalabreser wieder bürgerliche Zylinder aufsetzten] (ugs. scherzh.): Zylinder; -ruf, der: vgl. t^schrei; -schrei, der: vor Angst ausgestoßener Schrei; -schweiß, der: Schweiß, der jmdm. in einer angstauslösenden Situation ausbricht; -tratan, der: mit Ängsten verbundener Traum, Alptraum; -verzerrt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von Angst verzerrt: mit -em Gesicht; sein Gesicht war a.; ^voll <Adj.; o. Steig.): ängstlich, furchtsam: in -er Ungewißheit; er sah mich a. an; -Vorstellungen <P1.): nur in der Vorstellung bestehende Gefühle der Angst; -zitternd vgl. -bebend; -zustand, der: durch Angst verursachter kör- perlich-seelischer Zustand; Panik: Angstzustände haben, bekommen, kriegen (übertriebene, leicht hysterische Angst haben, bekommen). ängstenfenstn]. sich <sw. V.; hat) (veraltet): svw. t ängstigen (2): der Nachteil, der ihn am meisten ängstet (Frisch. Gantenbein 65); Ängstigen ['enstign] <sw. V.; hat): 1. in Angst, Sorge, Unruhe versetzen; jmcbn. Angst einjagen: ein unheimlicher Traum ängstigte ihn. 2. <ä. + sich) Angst haben vor jmdm., etw.Ium jmdn., etw.: sich Sorgen machen um jmdn., etw.: ich ängstige mich vor der Zukunft; die Mutter ängstigte sich um ihr Kind, dazu: ^ngstigung, die; -. -en; ängstlich ['eqstlic] <AdJ.): 1. a) voller Angst, verängstigt, besorgt: ein -es Gesicht machen; sich ä. umdrehen; b) scheu, verschüchtert, zag, unsicher: ein -er Typ; er wirkte ein wenig ä.; Zart und verspielt, ä. und kränkelnd lebt Karl... in seiner eigenen Welt (Jens. Mann 149). 2. (nicht präd.) peinlich, sorgfältig: ein ä. gehütetes Geheimnis; mit -er Genauigkeit; <Abl.:) Ängstlichkeit, die; -. Anarträm foostrer.m, 'an...], das; -[s]. - [nach dem schwed. Physiker A. Y. Ängström 0814-1874)]: Einheit der Licht- u. Röntgenwellenlänge (1A = W',um); Abk.: Ä; <Zus.:> AüBStrikneinheit« die: svw. t Ängström. yngucken <sw. V.; hat) (ugs.): 1. 1 in bestimmter Weise] ansehen: Jmdn. komisch, neugierig, starr a.; sie guckten sich, einander an u. lachten. 2. prüfend ansehen, eingehend betrachten: guck dir das an!; wir wollen [uns] einmal die Karte a. angufaur [angu'la:$] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) Hat. angularis = winklig, eckig]: zu einem Winkel gehörend. fngurten <sw. V.; hat): mit einem Sicherheitsgurt auf dem Sitz eines Autos, Flugzeugs festschnallen: den Beifahrer a.: es ist Vorschrift, sich anzugurten; Angegurtet wäre fast keinem dieser Menschen etwas passiert (MM 31. 8. 1973. 36). Anguß, der; Angusses. Angüsse: 1. (Fertigungst.) je nach Bedarf verschiedenartiges Teil des Spritzgußwerkzeugs für die Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe: ein punktförmiger, kegelförmiger A. 2. (Druckw.) (beim Gießen von Druckplatten) überschüssiges Blei, das entfernt wird. 3. (Keramik) a) Auftragen einer weißen od. farbigen Tonschicht auf keramische Erzeugnisse zur Veredelung der Oberfläche; b) feine Tonschicht auf keramischen Erzeugnissen. fnhaben <unr. V.; hat): 1. (ugs.) ein Kleidungsstück (ausgenommen Kopfbedeckungen) tragen, mit einem Kleidungsstück angetan sein (Ggs.: aushaben): ein rotes Kleid, neue Schuhe, wenig a.; nichts a. (nackt sein). 2. jmcbn., einer Sache Schaden zufügen, Leid antun <nur im Inf. in Verbindung mit Modalverben; gewöhnlich verneint): der Sturm konnte dem Boot nichts a.; er hat dafür gesorgt, daß niemand ihm etwas a. konnte (daß ihm niemand etwas am Zeug flicken konnte). anhaften <sw. V.; hat): 1. an jmdm., etw. haften, kleben: an dieser Stelle haftet noch etwas Schmutz [an den Schuhen] an; anhaftende Farbreste. 2. jmdm., einer Sache eigen sein, zugehören: ein Nachteil, ein Risiko haftet einer Sache an; eine Art Zärtlichkeit... gegen mich selbst, die meinem Charakter von jeher anhaftete (Th. Mann. Krull 106). anhfigem fanhe:gm] <sw. V.; hat) [zu obersächs. Heger = Sandhügel im Fluß] (veraltet): (von Flüssen, Bächen usw.) Sand, Schlamm anlagern; Anbägerung, die; -, -en. tnhlkeln <sw. V.; hat): etw. an etw. häkelnd anfügen: einen Aufhänger an den Waschlappen a. fnhaken <sw. V.; hat): I. mit einem Haken an etw. befestigen: er hakte die Feldflasche am Gürtel an. 2. in einer Liste durch einen Haken kennzeichnen: Daten, Namen a. $nhalftern <sw. V.; hat): einem Pferd das Halfter anlegen. Anhalt, der; -[eis, -e <P1. ungebr.): Anhaltspunkt, Stütze: einen A. für, zu etw. suchen, finden; keinen A. bieten; Anhaltelager, das; -s, -: ehemaliges österr. /nternierungsla- ger; anhalten <st. V.; hat) /vgl. anhaltend/: 1. a) zum Halten, zum Stillstand bringen, stoppen: das Fahrzeug, den Wagen a.; von einer Streife angehalten werden; den Schritt a. (stehenbleiben); den Atem, die Luft a. (zurückhalten); b) stehenbleiben, zum Stillstand kommen, innehalten: einen Augenblick, plötzlich a.; das Auto hielt vor dem Haus an. 2. durch wiederholte Hinweisel zu etw. anleiten, erziehen: ein Kind zur Sauberkeit a.; den Schüler [dazu] a., selbständig zu arbeiten. 3. andauern, fortdauern: das schöne Wetter, seine gute Laune hält [immer noch, schon einige Tage] an. 4. (veraltet) die Eltern eines Mädchens um die Erlaubnis bitten, ihre Tochter heiraten zu dürfen: um ein Mädchen, um die Hand der Tochter a. 5. an jmdn., etw. halten, anlegen: das Lineal a.; ich hielt mir den Rock [zur Probe] an. 6. <a. + sich) sich /an etw.} festhalten, sich stützen: du mußt dich am Geländer, an deinem Freund a.; <1. Part, zu 3:) anhaltend [anhaltnt]: unaufhörlich, ununterbrochen, permanent, ausdauernd: -er Regen; a. husten; <Abl. zu 1 a:> Anhalter, der; -s. -: jmd., der fremde Autos anhält, um sich von ihnen mitnehmen zu lassen; * per Anhalter reisen, fahren (ugs.; in einem fremden angehaltenen Fahrzeug mitfahren; trampen): Anhalterin, die; -. -nen: w. Form zu t Anhalter; ^nhalteweg, der; -[eis, -e <P1. ungebr.) (Ver- kehrsw.): (bei einem Bremsvorgang) Strecke, die ein Fahrzeug zurücklegt, bis es zum Stillstand kommt; Reaktionsweg u. Bremsweg; Anhaltspunkt, der; -[e]s. -e: Stütze für eine Annahme, Hinweis: einen A. geben, suchen, finden; es bieten sich keine neuen -e Tür seine Schuld. an H«nd. (jetzt häufig:) anhand <Präp. mit Gen.): THand. Anhang, der; -[eis, Anhänge: 1. Nachtrag: der A. zu dem Vertrag; im A. des Buches befinden sich die Anmerkungen. 2. a) Anhängerschaft, Freundes-, Bekanntenkreis: diese Bewegung hat keinen großen A.; der Minister und sein A.; b) Verwandtschaft, Angehörige: Witwe ohne A.; er hatte keinen A. Anhänge-: -adresse, die: kleines Schildchen mit Namen u. Adresse zur Befestigung an Gepäckstücken; -schiM, das: svw. f -adresse; -schloß, das: svw. t Vorhängeschloß; -Vorrichtung, die (Kfz.-W.): Vorrichtung, die einen Anhänger mit einem Wagen verbindet, Kupplung. anhangen (älter mundartl.): svw. t 'anhängen; 'anhängen <st. 139
anhängen V.; hat) (geh.): 1. mit jmdm.. einer Sache verknüpft sein, jmdm.. einer Sache anhaften: das Gefühl der Schuld wird ihm immer a.; Schwierigkeiten hängen jeder Reform an. 2. sich jmdm.. einer Sache verschrieben haben, sich zugehörig fühlen: einer Sekte, der neuen Mode a.; weil er dem Glauben anhing. Zwiebeln seien gut zur Beflügelung des Geistes (Lenz. Suleyken 123); Vdneen <sw. V.; hat) [4 a: nach dem ma. Rechtsbrauch, bestimmte Missetäter mit einem angehängten Kennzeichen der Öffentlichkeit auszusetzen]: 1. a) etw. an etw. hängen: ein Schildchen, den Mantel a.; [den Hörer] a. (veraltet; den Telefonhörer an den Haken des Apparates hängen): b) ein Fahrzeug mit einem anderen verbinden, es ankuppeln: einen Schlafwagen [an den Zug] a.; den Wohnwagen a. 2. <a. + sich) a) sich an etw. hängen, an etw. festhalten: Auf dem Weg zur Schule laufen sie manchmal einem Wagen nach und hängen sich an (Trenker, Helden 154); b) (ugs.) sich jmdm. beim Laufen, Fahren usw. unmittelbar anschließen: ich hängte mich an meinen Vordermann, an die Autoschlange an. 3. an etw. anschließen, anfügen: ein Nachwort a.; an die Tagung noch 5 Tage Urlaub a.; dem Vortrag eine Diskussion a. 4. (ugs. abwertend) %)jmdm. etw. ' ÜblesJ zuschreiben, aufbürden, in die Schuhe schieben: jmdm. einen Betrug, einen Diebstahl a.; b) jmdm. etw. Unbrauchbares, Schlechtes! verkaufen, andrehen: Jmdm. eine ganze Lieferung schlechter Waren a.; Ü Jemand kann ... ein Weib durchlöchern, das ihm die Syphilis angehängt hat (Kirst. 08/15. 204); Anhänger, der; -s. -: 1. jmd., der einer Person od. einer Richtung anhängt: Schüler. Jünger, Gefolgsmann: ein leidenschaftlicher, glühender, überzeugter A.; ein A. des Rechtsstaates, der Todesstrafe. 2. angehängter Wagen ohne eigene Antriebskraft: der dreiachsige A. eines Lastkraftwagens; die Straßenbahn hat einen A. 3. Schmuckstück, das an einer Kette getragen wird: ein wertvoller A.; sie trug einen A. aus Rosenquarz. 4. Namen-. Adressen- od. Nummernschildchen, das an einem Gepäckstück befestigt wird: einen A ausfüllen, am Koffer befestigen. S. (landsch.) Aufhänger an Kleidungs- u. Wäschestücken: der A. des Mantels, des Handtuchs ist abgerissen; Anhängerlore, die; -. -n: Lore einer Feldbahn, die mit anderen zusammengekoppelt werden kann: Anhängerschaft, die; -: Gesamtheit der Anhänger (1): seine A. vergrößert sich ständig; die gesamte A. (für eine Aktion] mobilisieren: Anhängerzahl, die; -. -en: Zahl der Anhänger (1); anhängig (jur.) in den Fügungen u. Verbindungen -es Verfahren (schwebendes Verfahren): etw. ist a. (steht bei Gericht zur Entscheidung an): etwas a. machen (vor Gericht bringen), dazu: Anhängigkeit, die; -; anhänglich [anhenli?] <Adj.; nicht adv.>: an jmdm. sehr hängend, treu: eine -e Art; der Hund ist sehr a.; <Abl.:> Anhänglichkeit, die; - aus [alter] A.: Tiere können große Ä. entwickeln; Anhängsel fanheozl]. das; -s. -: 1. kleines Schmuck- od. Erinnerungsstück, das man an einer Kette 0. ä. tragen kann: eine goldene Uhrkette mit vielen zierlichen -n. 2. als minderwertig, überflüssig betrachtete Begleiterscheinung von etw.: War der Patient nur eine Nummer hier, lästiges A. eines Krankenscheins? (Koeppen. Rußland 157); anhangsweise <Adv.>: als Anhang, in Form eines Anhangs: die anschließende Diskussion erscheint a. Anhauch, der; -[eis (geh.): /gegen jmdn.. etw. gerichteter! Hauch: mein A. läßt die Eisblumen langsam schmelzen; dem Pygmalion gleich, der sein Marmorgeschöpf durch schöpferisch-liebenden A. zum Leben bringt (K. Mann. Wendepunkt 121); Ü ein A. des Unheimlichen; anhauchen <sw. V.; hat): l.jmdn. /im GesichtJ, etw. mit seinem Atem berühren, gegen jmdn.. etw. hauchen: einen Spiegel, die Brille [zum Reinigen] a.; du hast dir die Hände angehaucht; sie war rosig angehaucht. 2. (salopp) jmdn. heftig anfahren, zurechtweisen, tadeln: der Chef hat ihn ordentlich angehaucht. tnhauen <unr. V.; hieb/(ugs.:) haute an. hat angehauen): 1. mit einem Werkzeug zu schlagen, zu hauen beginnen: er hieb mit der Axt den Baum an. 2. (salopp) jmdn. plumpvertraulich ansprechen um von ihm etw. zu erbitten od. zu erreichen j: ich haute ihn um 50 Mark an; sein Sport war es. Mädchen anzuhauen. tnhäufetn <sw. V.; hat) (Landw.. Gartenbau): zum besseren Gedeihen bes. junger Pflanzen die Erde um sie herum lockern u. aufhäufen: der Häufelpflug häufelt zwei Pflanzenreihen auf je einer Seite an; anhäufen <sw. V.; hat): a) zusammentragen, sammeln u. aufbewahren, aufspeichern: Geld. Vorräte, Reichtümer a.; b) <a. + sich) sich an]sammeln, auf- laufen: die Arbeit häuft sich immermehran; (Abi.:) Anhäufung, die; -. -en. 'fnheben <st. V.; hat): 1. ein wenig in die Höhe heben, hochheben: einen Schrank, den Teppich a.; Herr Schatzhau- ser ... hatte sein Glas angehoben und trank (Schnurre, Bart 113). TL erhöhen, steigern, heraufsetzen: Löhne. Gebühren, die Preise a.; die Mehrwertsteuer von 10 auf 11 Prozent a.; <Abl. zu 2:) Anhebung* die; -. -en; V*eben <st. V.. hob (veralt.:) hub an. hat angehoben) (geh.): 1. a) mit einer Tätigkeit o. ä. heginnen: zu sprechen, zu singen a.; Glocken hüben zu läuten an (Seidel. Sterne 64); Meine Herren Geschworenen (hub er im Gesprächstone an ...) (Maass. GoufTC 296); 2. beginnen, anfangen, seinen Anfang nehmen: der Gesang hob an. fnheften <sw. V.; hat): mit großen Stichen, mit Nadeln. Heftklammern u. a. an etw. heften, [lose] an etw. befestigen: den Saum a.; mit Reißnägeln ein Schild a.; ich heftete einen Zettel an die / an der Tür an; Jmdm. einen Orden a.; ich heftete mir die Schleife an; <Abl.:> i^nheftung, die; -. -en. fnheilen <sw. V.; ist): in einem Heilungsprozeß wieder anwachsen: die Haut ist völlig angeheilt. anheiro- [an'hqjm-]: -Wien <st. V.; ist) (geh.): einer Sache zufallen, zum Opfer fallen: der Vergessenheit a. (vergessen werden): der Zerstörung, einem Betrug a.; -geben <st. V.; hat) (geh.): a) anvertrauen, übergeben: das Kind wird der Obhut der Schwester anheimgegeben; Ü Beim Souper ... fand ich mich, placiert zwischen einem ... Fregattenkapitän und einem ... Weinexporteur ... einigermaßen dem Ennui anheimgegeben (Th. Mann. Krull 375); b) <a. + sich) sich hingeben: sich dem leichten Schaukeln des Bootes a.; ^steilen (geh.): jmdm. etw. überlassen, etw. in jmds. Ermessen stellen: ich stelle das Ihnen. Ihrem Belieben an- heim; diese Angelegenheit wollen wir Gott a.; Ü ich stellte mich dem Schicksal anheim (Rinser. Mitte 211). anheimeln ['anhqjmln] <sw. V.; hat) \jxx\\\ean\: jmdn. behaglich, vertraut anmuten: das Zimmer heimelte ihn auf den ersten Blick an; <1. Part.:) ^nheinelnd: vertraut, behaglich wirkend, heimelig: eine -e Atmosphäre, die Gartenlaube ist a.; das Haus blickte ihm a. entgegen. anheiraten: t angeheiratet. anheischig ['anhajj^; mhd. antheizec = verpflichtet] nur in der Verbindung sich a. machen (geh.; sich erbieten: sich verpflichten [für die Lösung eines schwierigen Sachverhalts/: ich machte mich a.. die Teilung des Erbes durchzusetzen. anheizen <sw. V.; hat): 1. ein Feuer entfachen, zu heizen beginnen: wir müssen jeden Tag von neuem a.; den Ofen a. 2. (ugs.) steigern, größer, heftiger u.a. werden lassen; schüren: die Stimmung, einen Applaus, die Inflation, den Konsum a.; wenn ... von selten des Herrn Bundeswirtschaftsministers die Lohndebatte ... kräftig angeheizt wird (Bundestag 189. 1968, 10257). tnherradKfi <sw. V.; hat) (geh.): in herrischem, heftigem Ton zurechtweisen: Jmdn. grob, barsch, wütend a. tnhetzen: t angehetzt. anheuern <sw. V.; hat) (Ggs.: abheuern): 1. a) (See- mannsspr.) auf einem Schiff in Dienst stellen, zum Schiffsdienst anwerben: Matrosen, einen SchifTskoch a.; sich bei der Hochseefischerei a. lassen; b) (Seemannsspr.) in den Schiffsdienst treten: er heuerte als Junge auf einem Schiff nach Venezuela an; 2. (ugs.) anwerben: für eine deftige Liebesszene... heuerte Regisseur Olden ein britisches Starlet an (Spiegel 6. 1966. 92). fnheulen <sw. V.; hat): 1. sich mit Geheul gegen jmdn.. etw. wenden: der Hund heult den Mond an. 2. <2. Part. + kommen) mit einem (infolge der hohen Geschwindigkeit) heulenden Ton herankommen: der Rennwagen kam angeheult. anhexen <sw. V.; hat): 1. durch Hexerei anhängen: man sagt von ihr. sie hexe den Leuten Krankheiten an; Ü das Moderieren wurde ihm angehext (ugs.; ganz schnell beigebracht). 2. (Schneiderei) mit Hexenstich ein Stoffteil an einem anderen befestigen: den Saum hat sie angehext. Anhieb nur in der Verbindung auf [den ersten] A. (ugs.; beim ersten Versuch, sofort, gleich zu Beginn): auf [den ersten] A. etw. bewirken, erreichen können; alles klappte auf A. Anhfiramelei [anhima'l^j]. die; -. -en (ugs. abwertend): häufi- 140
ankämpfen ges od. langes Anhimmeln; frihimmein <sw. V.; hat) (ugs.): a) schwärmerisch ansehen: sie himmelte ihn den ganzen Abend an; b) schwärmerisch verehren, anschwärmen: einen Filmstar, einen Schlagersänger a.; <Abl.:) Anhhnmehmg, (seltener:) Anhimmlung, die; -. -en. qnhk\ <Adv.) (Schweiz.): am nächsten* kommenden ... (nachgestellt): am 1. Oktober a.; bis a. (veraltend; bis jetzt): eingehend unterhielt er sich mit der Bäuerin über den bis a. eingeschlagenen Weg (Nigg. Wiederkehr 162). fnhoeken <sw. V.; hat): a) (Turnen) die Beine so an den Körper ziehen, daß die Hockstellung erreicht wird: aus dem Liegestütz vorlings a. [in den Hockstand]; b) (Ski) leichte Hockstellung einnehmen: so wird auch diese Vertiefung dank der angehockten Vorlage des Körpers überwunden (Gast. Bretter 38). Anhöhe, die; -. -n: mäßig hohe Erhebung im Gelände: felsige -n; auf einer A. stehen, liegen; am Fußte) einer A. tnholen: svw. tan brassen. fnhören <sw. V.; hat): 1. a) jmdm.. jmds. mündlich vorgebrachten Anliegen. Sorgen. Vorstellungen seine / wohlwollende, geneigte] Aufmerksamkeit zuwenden, zuhören. Gehör schenken: Jmds. Beschwerden. Klagen a.; ich hörte mir die Pläne meines Freundes geduldig an; b) bewußt u. mit Aufmerksamkeit hören, verfolgen: ein Konzert, eine Debatte, ein paar Platten a.; heute abend höre ich mir [im Radio] ein Hörspiel an. 2. etw. unbeabsichtigt, unfreiwillig hören, mithören: ein Gespräch am Nachbartisch [mit] a.; ich kann das nicht mehr mit a. (es regt mich auf. wird mir lästig o.a.). 3. jmdm. an der Stimme, an den Äußerungen oder deren Art etw. anmerken: man hörte ihr die Verzweiflung an; eine Spur von Tadel ist dem Satz anzuhören. 4. <a. + sich) durch einen typischen Klang, ein typisches Geräusch einen bestimmten Eindruck vermitteln: das hört sich aber häßlich, nach Zank an; es hörte sich an. als ob sie stritten; begann seine Stimme laut zu schnarren und hörte sich wie eine Raspel an (Ott. Haie 353); <Zus.:> i^nMrtennin, der: Zeitpunkt, der für eine Anhörung, ein Hearing festgesetzt wird: einen A. festlegen; morgen ist A. in Sachen Hochschulordnung; <Abl.:) Anhörung« die; -. -en: svw. t Hearing, dazu: Anhörungsveriahren, Anhörverfahren« das: Verfahren einer Anhörung, eines Hearings: ein A. vorbereiten, einleiten. anhosen [*anho:zn] sich. <sw. V.; hat) (obersächs.) [zu T Hose] (landsch.): sich / ungewöhnlich J anziehen: der hat sich aber seltsam angehost! fnhupen <sw. V.; hat): jmdm. mit der Hupe ein Signal geben: einen unvorsichtigen Fußgänger a.; er hupte den langsam fahrenden Wagen vor ihm ungeduldig an. anhusten <sw. V.; hat): 1. jmdm. ins Gesicht husten: huste mich bitte nicht an! 2. (salopp) jmdn. heftig anfahren, zurechtweisen, tadeln: er plustert sich auf wie ein Kapaun; aber hust ihn mal an. und er fällt um wie ein hohler Zuckerhut (Fr. Wolf, Zwei 13). Anhydrid [anhydri.t], das; -s. -e [...i:da; zu griech. änydros = wasserlos] (Chemie): Verbindung, die durch Wasserentzug entstanden ist; Anhydrit [anhy'dri:t, auch: ...nt] das; -s, -e: wasserfreier Gips. Äntonm [e'nigma; lat. aenigma < griech. ainigma]. das; -s. -ta u. ...men (bildungsspr.): Rätsel; finJgmatisch [emgma.tij] <Adj.) (bildungsspr.): rätselhaft; Inigmatisie» ren [emgmati'zi.Tdn] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): in Rätseln sprechen. Anilin [anili:n], das; -s [zu frz. anil = Indigopflanze < port. anil < arab. an-nll < sanskr. nili. zu: nila = dunkelblau; wurde 1826 aus Indigo dargestellt] (Chemie): einfaches Amin der aromatischen Verbindungen. Ausgangsprodukt für zahlreiche Arzneimittel. Färb- u. Kunststoffe. Anilin-: -druck, der <o. PI.) (Druckw.; veraltet): Hochdruckverfahren, bei dem die Druckform aus Gummi od. Kunststoff besteht; -färben <P1.) (veraltet): svw. tTeerfarben. Anima ['a:nima]. die; -. -s [lat. anima. eigtl. = Lufthauch. Atem]: 1. (Philos.) Seele. 2. <o. PI.) (Psych.) das Seelenbild der Frau im Unbewußten des Mannes (nach C. G. Jung; Ggs.: Animus 1). 3. der aus unedlem Metall bestehende Kern einer mit Edelmetall überzogenen Münze. animalisch [ani'ma:lij] <AdJ) [zu lat. animal =* Tier]: a) vom Tier stammend, tierisch: -er Dünger; b) tierhaft, ur- wüchsig-kreatürlich: -e Wärme ausstrahlen; c) triebhaft: bestialisch: das bereitet ihm ein geradezu -es Vergnügen; -er Haß. Animateur [anima'to:^]. der; -s. -e [zu fanimieren]: jmd.. der von einem Reiseunternehmen o. ä. angestellt ist zu dem Zweck, den Gästen durch Veranstaltung von Spielen. Sport o. ä.. Möglichkeiten für die Gestaltung ihres Urlaubs anzubieten: Showmaster und .Animateure44 sollen den Besuchern (= des Freizeitzentrums) beim Fitness-Programm helfen (MM 12. 4. 73. 14). Animation [anima*t?io:n]. die; -. -en [lat. animätio = das Beleben] (Film): Verfahren, das unbelebten Objekten im Trickfilm Bewegung verleiht: partielle A. ( Teile der gezeichneten Figuren bleiben unbewegt); <Zus.:> Animationsfilm, der: Animations- und Trickfilme; animativ [anima'ti:f; engl, animative] <Adj.) (bildungsspr.): belebend, beseelend, anregend; animato [ani'ma:to] <Adv.) [ital. animato < lat. animätus = beseelt] (Musik): lebhaft, belebt, beseelt; Animator [ani'ma:tor, auch: ...to:g]. der; -s. -en [...ma'toTan; lat. animätor = Beieber] (Film): Trickzeichner: Bosustow. ein gebürtiger Kanadier, hatte sieben Jahre als A. in Disneys Betrieb gearbeitet (Gregor-Patalas. Film 223). Anknkr-: Mlame, die: in Bars u. Lokalen angestellte Frau, die die Gäste zum Trinken anregen soll; -kneipe, die: vgl. t-lokal; -lokal, das: Nachtlokal, in dem die Gäste von Animierdamen zum Trinken angeregt werden; -mädchen, das: vgl. t-dame. animieren [ani'miiren] <sw. V.; hat) [frz. animer < lat. animäre = beseelen]: 1. anregen, ermuntern, inspirieren; in Stimmung versetzen, bei jmdm. Lust zu etw. wecken: Jmdn. zum Trinken, zu einem neuen Vorhaben a.; Es waren festlich animierte Tage (= anläßlich der Nobelpreisverleihung; K. Mann. Wendepunkt 192). 2. (Film) aus einer Folge einzelner, den Bewegungsablauf wiedergebender Bilder einen Film drehen; <Abl. zu 1:) Anknkrang, die; -. -en. Animiamus [ani'mismus]. der; - [zu lat. anima = Seele]: l.(Völkcik.) Glaube an seelische Mächte (Geister): primitiver A. 2. (Psych.) Theorie innerhalb des Okkultismus, die parapsychologische Erscheinungen auf die Einwirkung lebender Personen zurückführt (Ggs.: Spiritualismus). 3. (Med.) Lehre von der unsterblichen Seele als oberstem Prinzip des Organismus; Animo ['a:nimo]. das; -s [ital. animo < lat. animus. t Animus] (österr.): a) Schwung, Lust: mit A. bei der Sache sein; b) Vorliebe: er hat ein A. flir gutes Essen; animos [animo:s] <Adj.; -er. -este) [lat. animösus; eigtl. = hitzig, leidenschaftlich]: 1. feindselig. 2. (veraltet) aufgeregt, gereizt, aufgebracht, erbittert; Ananositftt [animo- zft£:t], die; -, -en [lat. animösitäs]: a) <o. PI.) feindselige Einstellung: eine A. gegen einige Parteigegner; b) feindselige Äußerung: in der Zeitung standen ein paar -en gegen den Kandidaten; Animus[a:nimusl,der;- [lat.animus = Seele. Empfindung. Neigung]: 1. (Psych.) das Seelenbild des Mannes im Unbewußten der Frau (nach C. G. Jung; Ggs.: Anima 2). 2. (ugs. scherzh.) Ahnung [die einer Aussage od. Entscheidung zugrunde gelegen hat u. die durch die Tatsachen bestätigt u. als eine Art innerer Eingebung angesehen wird]: mein A. hat mich den rechten Weg geführt; ich habe da so einen A. Ankm ['anio:n]( das; -s, -en [a'njo:ndn; zu tana... u. f Ion]: negativ geladenes elektrisches Teilchen (Ggs.: Ion); <Abl.:) anton»ch <Adj.; o. Steig.). Anis [a'niis; auch, österr. nun *a:nis]. der;-[es]. -e [lat. anisum < griech. änison. änes(s)on. änethon = Dill]: a) am östl. Mittelmeer beheimatete Gewürz- u. Heilpflanze mit kleinen weißen Doldenblüten; b) getrocknete Früchte des Anis (a). Anis-: ^booen, der (meist PL) (österr.): feines, mit Anis bestreutes Gebäck in gebogener Form; ^brot, das: mit Anis gewürzte Brotart; ^likör, der: svw. tAnisette; ^4H, das: aus den Früchten des Anis gewonnenes öl zur Herstellung von Medikamenten u. Gewürz; MPÜtzchcn, das (meist PI.): Feingebäck mit Anisgeschmack; ~scharte, die (meist PL) (österr.): svw. t Anisbogen; -schnaps* der: Schnaps mit Anisgeschmack. Anbette [ani'zet]. der; -s. -s [frz. anisette. zu: anis. t Anis]: süßer, dickflüssiger Gewürzlikör aus Anis (b). Koriander. Fenchel u. a. fnkftmpfen <sw. V.; hat): gegen jmdn.. etw. kämpfen, vorgehen. Widerstand leisten: gegen den Sturm, gegen die Wellen a.; Ü gegen den Schlaf, die Inflation a.; gegen diese Unsitte müssen wir a.; einen Sumpf, in dem der Mensch versinkt, wenn er nicht mit einem Löwenmut dagegen ankämpft (Nigg. Wiederkehr 75). 141
ankarren tnkairen <sw. V.; hat) (ugs.): eine größere Ladung anfahren: Kartoffeln. Fässer a.; «nkarriolen <sw. V.; ist) (ugs.): angefahren kommen: Schlächterwagen karriolen an in schlankem Galopp (Döblin. Berlin 118). Ankathete, die; -. -n: im rechtwinkligen Dreieck die einem Winkel als dessen Schenkel anliegende Kathete. Ankauf, der; -[e]s. Ankäufe: Kauf. Erwerb eines Wertobjektes, Kauf in einer größeren Menge: der A. von Wertpapieren. Altgold. Grundstücken; einen A. tätigen; ankaufen <sw. V.; hat): 1. Wertobjekte, größere Mengen von etw. kaufen, anschaffen: Aktien. Getreide a.; die Galerie wird mehrere neue Gemälde a. 2. <a. + sich) ein Grundstück, ein Haus, eine Wohnung kaufen, um dort zu leben (mit Raumangabe): Geyer habe sich in einem kleinen Ort an der südfranzösischen Küste angekauft (Feuchtwanger. Erfolg 791); <Abl.:) Ankäufer, der; -s. -: Käufer, Abnehmer: Ankaufsetat, der; -s. -s: für eine bestimmte Frist festgesetzter Geldbetrag, der für Ankäufe ausgegeben werden kann: der A. des Landesmuseums; Ankaufsredit, das; -[eis. -e (Jur.). Anke fanka]. die; -. -n [mhd. anko. ahd. ancha = Genick. Biegung]: 1. (Metallbearb.) Presse zum Heraustreiben halbkugeliger Erhebungen aus Blechen, VertiefstempeL 2. (landsch.) Nacken. Genick. ankehrig ['anke.n^l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu ankehren = zur Hand nehmen] (Schweiz.): anstellig, geschickt. ankeifen <sw. V.; hat): mit keifender Stimme zurechtweisen: die Alte keifte die Kinder an. anken [ anknj <sw. V.; hat; (Schweiz, mundartl.): buttern: Anken [-]. der; -s [mhd. anke, ahd. anko] (Schweiz, mundartl.): Butter. 'Anker fankB], der; -s. - [mlat. anc(h)eria = kleine Tonne]: früheres Flüssigkeitsmaß (etwa 34 bis 391). 2Anker [-]. der; -s, - [mhd.. spätahd. anker < lat. ancora < griech. ägkyral: I. (Seew.) schwerer eiserner, an einer Kette od. einem Tau befestigter Doppelhaken, der vom Schiff auf den Grund eines Gewässers hinabgelassen wird u. dadurch das Schiff an seinem Platz festhält: den A. auswerfen, hieven (Seemannsspr.; hochziehen), lichten (Seemannsspr.; einholen)', Ü sein Glaube diente ihm als A. (Halt, Stütze): *sidi vor A. legen (den A. auswerfen): vor A. Metten/treiben (mit dem A. am Grund festgemacht sein): A. werfen / vor A. sehen (1. den Anker auswerfen. 2. (ugs.) an einer Stelle, beijmdm. Rast machen, sich niederlassen). 2. (Uhr- macherei) ankerförmiges bewegliches Teil der mechanischen Steuerung der Uhr. 3. (Bauw.) Eisenhaken zur Befestigung von Mauerwerk, Balken o. ä. 4. (Elektrot.) beweglicher Teil eines elektromagnetischen Geräts, der von einem Magneten angezogen wird. Anker-: -boje, die: Boje, die auf der Wasseroberfläche die Lage des Ankers anzeigt: -gebühr, die (Seew.): Gebühr für das Ankern in einem Hafen, Hafengeld: -ge9diirr. das (Seew.): die Gesamtheit der zum Ankern nötigen Geräte: -gnmd. der (Seew.): Bodenbeschaffenheit in bezug auf die Möglichkeiten, ein Schiff zu verankern: -hemnwig. die (Uhrmacherei): mit Hilfe eines 2Ankers (2) funktionierende Hemmvorrichtung an Uhren: -kette, die (Seew.): schwere, bes. bruchfeste Kette als Verbindung zwischen Schiff u. Anker: -klüse. die (Seew.): Öffnung in der Bordwand zur Führung der Ankerkette: -kreuz, das (Kunstwiss): Kreuz mit ankerförmig auslaufenden Balken: -mast, der (Luftf.): [stählerner] Gittermast auf Flughäfen zur Befestigung von Luftschiffen: -platz, der (Seew.): Stelle zum Ankern: -splll, das: svw. t -winde; -tau, das (Seew.): Tau. das einen leichteren Anker mit dem Schiff verbindet: -uhr, die (Uhrmacherei): UhrmitAnkerhemtnung:^^kke\ti9d\t'.-,-cn: Werkstatt, in der Elektromotoren repariert werden: -Wicklung, die (Elektrot.) Umwicklung eines Ankers (3) mit Leitungsdraht: ^winde.dieiSoew.): Vorrichtung zum Hochziehendes Ankers. ankern fanktm] <sw. V.; hat): a) den Anker auswerfen, vor Anker gehen: das Schiff ankert immer im südlichen Teil des Hafens; b) vor Anker liegen: das Schiff ankert hier schon einen Monat; wir ankern in der Bucht stundenlang (Frisch. Gantenbein 438). tnketteln <sw. V.; hat) (Textilw.): ein Maschengewebe maschengerecht mit einem anderen verbinden. anketten <sw. V.; hat): mit einer Kette an etw. festmachen, an die Kette legen: das Fahrrad an einen/einem Zaun a.; du mußt den Hund unbedingt a.; die Gefangenen waren alle angekettet; Ü durch unseren Besuch sind wir zur Zeit sehr angekettet (ugs.; zeitlich beansprucht, gebunden). fnkeuchen: fangekeucht. ynkieken <sw. V.; hat) (nordd. ugs.) svw. tansehen: du kannst dir das Boot ja mal a. ankippen, <sw. V.; hat): ein wenig kippen: den Schrank [etwas] a. «nkitten <sw. V.; hat): mit Kitt an etw. befestigen: den Henkel wieder an die Kanne a. fnkliffcn <sw. V.; hat) (abwertend): wütend, laut anbellen: der Köter kläffte mich die ganze Zeit an; Ü der Polizist kläffte ihn an (salopp; fuhr ihn laut u. heftig an). Anklage, die; -. -n: 1. <o. PI.) a) Klage, Beschuldigung vor Gericht: die A. lautet auf Totschlag; die A. stützt sich auf Indizien; A. erheben; eine A. einreichen, zurückziehen; unter A. stehen; b) Anklagevertretung: die Zeugin der A.; Plädoyers der A. und der Verteidigung. 2. (geh.) Klage, Vorwurf, Beschuldigung: massive, flammende -n gegen Jmdn. vorbringen. Beleidigungen waren ihre Blicke, versteckte -n. bösartige Vorwürfe (Jaeger. Freudenhaus 310). i^nklage-: -bank, die <P1. [selten]: -bänke): Bank im Gericht, die für den Angeklagten bestimmt ist: sie brach auf der A. zusammen; Ü Nicht Technik, Wissenschaft oder Automation sind auf die A. zu setzen (Welt 11.8.62. Literatur); -erhefaung, die: Antrag auf gerichtliche Voruntersuchung od. Einreichung einer Anklageschrift: -punkt, der: einzelner Punkt der Anklageschriftj; Schrift, die: vom Staatsanwalt eingereichte Schrift, die alle Anklagepunkte zusammenfaßt: ^Vertreter, der (Jur.): vom Gericht bestellter Ankläger, meist Staatsanwalt. anklagen <sw. V.; hat)/vgl. Angeklagte/: 1. vor Gericht zur Verantwortung ziehen, beschuldigen, gegen jmdn. Klage wegen etw. erheben: er wurde angeklagt u. zum Tode verurteilt; (geh.:) Jmdn. des Hochverrats, des Mordes a.; das Gericht hat ihn wegen Flugzeugentführung, verbunden mit Geiselnahme, angeklagt. 2. (geh.) wegen etw. beschuldigen, für etw. verantwortlich machen: er klagte sich als der/ (seltener:) den Mörder seines Kindes an; der Film klagt die sozialen Mißstände an; Das ist mir ganz einerlei, ob dieser oder Jener mich der Selbstgefälligkeit anklagt (Th. Mann. Krull 18); ein anklagendes Buch; <Abl.:> Ankläger, der; -s, -: jmd., der vor Gericht die Anklage vertritt: der öffentliche A.; der A. beschuldigt, bezichtigt Jmdn. einer Tat. eines Verbrechens, dazu: fnkliBerfech <AdJ.; o. Steig.): anklagend, vorwurfsvoll: in -em Ton; ihr Blick war a.; etw. a. vorbringen, ausrufen. fnkbmmern <sw. V.; hat): 1. mit einer Klammer an etw. befestigen: Kleidungsstücke an der Wäscheleine a.; eine Fotokopie an einen / einem Brief a. 2. <a. + sich) sich krampfhaft festhalten: das Kind klammerte sich ängstlich an die. an der Mutter an; Ü sich an das Leben, an eine Hoffnung a. Anklang, der; -[e]s. Anklänge: 1. Ähnlichkeit. Reminiszenz: das Theaterstück enthält einen deutlichen A.. viele Anklänge an Brecht; Anklänge ans Tier-Physiognomische finden Sie unter Menschen auf Schritt und Tritt (Th. Mann. Krull 312). 2. * A. finden: (mit Zustimmung. Beifall aufgenommen werden): der Gedanke des Umweltschutzes findet zu wenig A. in der Gesellschaft. anklatschen <sw. V.; hat) (salopp): achtlos, ohne Sorgfalt ankleben: Plakate a.; das Haar ist angeklatscht (durch Feuchtigkeit streng, flach anliegend). fnkleben <sw. V.): 1. mit Klebstoff o.a. festmachen (hat): ein Plakat [an die / der Wand] a.; Tapeten a.; das nennst du direkte Aktion: rumgehen, Zettel a. (Döblin. Berlin 298); Jmdm.. sich Wimpern a. 2. an etw. festkleben, haften Ost): der Teig ist an der Schüssel angeklebt. ankleckern: fangekleckert. Ankleide-: -kabine. die: kleiner abgeteilter Raum zum An- u. Ausziehen od. Sichumziehen: die -n im Schwimmbad, im Kleidergeschäft; -puppe, die: Puppe aus Kunststoff in der Größe eines Menschen, die bes. im Schaufenster mit beliebigen Kleidungsstücken ausgestellt wird: Ü die Neue in der Klasse ist eine A. (ugs.; ein Mädchen, das mit seinen Kleidern auffallen will); -räum, der: Raum zum An- u. Ausziehen od. Sichumziehen, in dem die Kleidung au/bewahrt wird: Garderobe: -Spiegel, der: Spiegel [im Schlafzimmer] vor dem man sich ankleidet: -zelle, die: svw. f -kabine; -zfanmer, das: svw. t -räum. tnlüeUen <sw. V.; hat) (geh.): Kleidung anziehen: die Schwester kleidet die Kranke an; sich für den Theaterbesuch a.; ich bin noch nicht angekleidet; Törleß kleidete sich 142
ankrausen flüchtig an. nahm seinen Mantel um und schlüpfte in die Hausschuhe (Musil. Törleß 56); <Abl.:) Ankleider, der; -s. - (Theater): Angestellter, der den Schauspielern heim Ankleiden hilft: (Schweiz.:) Garderobier: erster A.; Anklei- derin, die; -, -nen: w. Form zu t Ankleider. ankleistern <sw. V.; hat) (salopp): svw. fankleben. anklingeln <sw. V.; hat) (ugs.): svw. tanrufen (3): er hat heute sehr früh bei mir angeklingelt; Eines Tages klingelt dich eine Herrenstimme an (Tucholsky. Zwischen 18). anklingen <st. V.; hat): a) hier und da mit etw. übereinstimmen: eine leichte Ähnlichkeit mit etw. haben: Erinnerungen an etw. wecken: dieses Schauspiel klingt sehr an Brecht an; ein Verhalten.... das an die entsprechenden Verhaltensweisen des Menschen anklingt (Lorenz. Verhalten I, 150); b) andeutungsweise zum Ausdruck kommen: spürbar, hörbar werden: in ihren Worten klang so etwas wie Wehmut an; was in der Novelle „Der Professor" schon anklingt .... wird zum Hauptthema des ..Weißen Tänzers" (Jens. Mann 117). anklopfen <sw. V.; hat): 1. (als Zeichen für die Absicht, einen Raum zu betreten) an die Tür klopfen: leise, vorsichtig, energisch an die / der Tür a.; er trat ein. ohne [vorher] anzuklopfen. 2. (ugs.) bei jmdm. vorsichtig um etw. bitten, wegen etw. fragen: Am Morgen klopften sie bei mir an um etwas Spiritus für den Kocher (Seghers. Transit 254); <Abl.:> Anklopfer, der; -s, -: an der Wohnungstür befestigte Vorrichtung zu/n Anklopfen (1): den A. betätigen; <Zus.:) i^nklopfring, der: ringförmiger Teil einer Vorrichtung zum Anklopfend). anknabbern <sw. V.; hat): an etw. zu knabbern, zu nagen beginnen: Mäuse knabbern die Nüsse an; die Tiere hatten im Winter ... die Knospen der jungen Obstbäume angeknabbert (Molo. Frieden 22); <subst.:) sie sieht zum Anknabbern aus (ugs.; sieht liebreizend aus): Ü der Staat muß seine Goldreserven a. (teilweise in Anspruch nehmen). fnkracken: svw. t anknacksen. anknacksen <sw. V.; hat) (ugs.): (von etw. Brechbarem) leicht anbrechen: ich habe mir den Fuß angeknackst; weil man ihm im Keller des Polizeipräsidiums einige Rippen angeknackst hatte (Grass. Hundejahre 293); ein angeknackstes Tischbein; Ü sein Stolz wurde dadurch ziemlich angeknackst (verletzt): War Ihre Gesundheit arg angeknackst? (ugs.; sehr angegriffen: Hörzu 25, 1975, 10). tnkrarrcn <sw. V.; hat): (ugs.): in knarrendem, barschem Ton zurechtweisen: der Chef knarrte ihn an. fnknicken <sw. V.; hat): leicht knicken: ein angeknickter Zweig lag auf der Erde; er (= der alte Mann) war auch - nicht eigentlich zusammengesunken.... eher angeknickt (Seghers. Transit 50). anknipsen <sw. V.; hat) (ugs.): durch Knipsen. Schalterdruck an-, einschalten (Ggs.: ausknipsen): das Licht, die Taschenlampe a. anknöpfen <sw. V.; hat): durch Knöpfen an etw. befestigen (Ggs.: abknöpfen 1): die Träger an den Rock a.; die Kapuze kann angeknöpft werden. fnknoten <sw. V.; hat): durch Knoten mit etw. verbinden: ein Seil, einen Faden a. ^nknUpfen <sw. V.; hat): 1. durch Knüpfen an etw. befestigen: eine Schnur, ein Band wieder a.; Fransen an einen Schal a.; Ü so schien ihm sein bescheidenes Leben angeknüpft an das große Gewebe der Welt (Wiechert. Jeromin-Kinder 42). 2. (in der Absicht, eine Sache fortzuführen) etw. wieder aufnehmen, an etw. anschließen: an einen Gedanken, eine Entwicklung, an alte Traditionen, längst Vergangenes, alte Bräuche a. 3. (einen Kontakt zu jmdm.) herstellen: eine Unterhaltung. Beziehungen a.; Andreas streunte schon einmal gerne, knüpfte Frauenbekanntschaften an (Küpper, Simplicius 197); <Abl.:> Anknüpfung, die; -. -en; dazu: Anknüpfimeqwkt, der: Punkt an dem man / im Gespräch] anknüpfen (3) kann: einen A. suchen; etw. bietet sich als A. für ein Gespräch [an]. fnknurrcn <sw. V.; hat): 1. knurrende Laute gegen jmdn.. etw. ausstoßen: der Hund knurrte den Vertreter an. 2. (ugs.) knurrend anfahren: so kann man doch nicht sprechen! ...Sind wir denn hier, uns anzuknurren? (Fr. Wolf. Menetekel 518). tnkochen <sw. V.; hat): etw. kurze Zeit kochen: die Spargel sollen nur kurz angekocht werden; <Zus.:> Ankochstufe, die: die höchste Wärmestufe beim elektrischen Herd. fnködern <sw. V.; hat): 1. (Angelsport) am Angelhaken einen Köder anbringen: Er ... rührte sich nur. um ... den Fang vom Haken zu nehmen und neu anzuködern (Fussen- egger. Zeit 28). 2. (Jagdw.) mit Futter Wild anlocken. 3. jmdn. durch Versprechungen anlocken, zu gewinnen suchen: man hatte versucht, ihn mit Geld anzuködern. fnkohlen <sw. V.; hat): 1. (fam.) jmdn. [im ScherzJ belügen: jmdm. spaßeshalberJ Unwahrheiten erzählen: du kohlst mich mit deiner Geschichte ja nur an! 2. teilweise verkohlen <meist im 2. Part.) angekohlte Balken; beim letzten Waldbrand wurden viele Bäume angekohlt. ankommen <st. V.; ist): 1. einen Ort erreichen, an einem Ort eintreffen: ein Brief, ein Päckchen ist angekommen; pünktlich, völlig unerwartet, [glücklich] in Berlin, mit der Bahn, um 8 Uhr, zu Hause a.; Ü bei unseren Nachbarn ist kürzlich das vierte Kind angekommen (geboren worden); wir sind beim Nachtisch angekommen (angelangt). 2. (ugs.) sich wiederholt, in lästiger Weise mit etw. an jmdn. wenden: er kommt immer wieder mit denselben Märchen an. 3. (ugs.) eine Stellung finden: er ist in diesem Betrieb als Werbefachmann angekommen. 4. a) (ugs.) Anklang. Widerhall finden; dieser Schlager, das Buch, die Werbung kommt bei den Leuten an; die Sängerin kam gut. schlecht, nicht [beim Publikum] an; diese Industrie muß Umsätze machen und... in Breite a. (Gehlen. Zeitalter 34); Ü damit werden wir schön a. (iron.; uns blamieren). 5. gegen jmdn., etw. aufkommen, sich durchsetzen; jmdm., einer Sache beikommen: gegen ihn. gegen diese Entwicklung kann man nicht, nur schwer a. 6. (geh.) a) befallen, überkommen: ein Gefühl. Angst, ein Verlangen kommt ihn an; b) jmdm. schwer werden: etwas kommt jmdn.. hart, sauer an; Er gab sich Mühe, zu verbergen, wie schwer ihn der Abschied ankam (Grzimek, Tiere 94). 7. von jmdm., etw. abhängen: auf ihn. seine Initiative, auf den Stand der Dinge, auf einen Versuch kommt es an; auf ein paar Mark kommt es mir nicht an; ..Fährst du lieber mit dem Rad oder mit dem Auto?" - ..Es kommt auf das Wetter an."; * es auf etw. a. lassen (vor etw. nicht zurückschrecken, etw. riskieren): es auf einen Versuch, einen Kampf, einen Prozeß mit jmdm. a. lassen; es d[a]rauf a. lassen (ugs.: abwarten, wie etw. kommt, wie sich etw. von selbst fügt)'. Ankömmling ['ankoemlml. der; -s. -e: der soeben, kürzlich Angekommene: der Empfang, die Begrüßung der -e; Ü alle wollten den kleinen A. (Neugeborenen) sehen. fnkönnen <unr. V.; hat) (ugs.): sich gegen jmdn., etw. durch- setzen, etw. gegen jmdn. ausrichten können: weil eine Menschenstimme kaum ankann gegen den tollen Lärm in den Lüften (Fr. Wolf, Zwei 350). ankoppeln <sw. V.; hat): 1. svw. tankuppeln: einen Wagen, das Raumschiff a.; das ... Landegefährt ... koppelte an das ... Mutterschiff an (MM 25. 5. 69. 3). 2. Tiere in Gruppen festbinden: sie koppelten die Jagdhunde an; <Abl.:) 4nkopp(e]lung, die; -. -en. tnkören<sw. V.; hat) (Tierzucht) (ein Tier) für die Nachzucht bestimmen, auswählen. ankörnen <sw. V.; hat): 1. (Jägerspr.) Wild durch Ausstreuen von Körnerfutter anlocken. 2. (Handw.) zu bohrende Löcher in Werkstoffen mit dem Körner markieren. fnkotzen <sw. V.; hat) (derb): 1. a) mit Erbrochenem beschmutzen: die Passanten hätte ich a. mögen, so verdammt kotzig glotzten sie mich an (v.d.Grün. Irrlicht 14); b) an- ekeln, anwidern; jmdm. zuwider sein: diese Schweinerei, euer Gejammere, dein ewiges Geschwätz kotzt mich an. 2. grob anfahren: der Spieß hat ihn gehörig angekotzt. ankrallen <sw. V.; hat): 1. <a. + sich) sich mit den Krallen festhalten: der Vogel krallt sich am Käfig an; Ü das Kind krallte sich an das Gitter des Laufstalls an (hielt sich krampfhaft daran fest). 2. (landsch.) aufdringlich mit einer Bitte um etw. ansprechen, angehen: er hat mich schon wieder wegen 30 Mark angekrallt. Ankratz ['ankra^l in der Verbindung A. haben (landsch.; / von Mädchen/ bei Männern ankommen): ankratzen, <sw. V.; hat) /vgl. angekratzt/: 1. etw. durch Kratzer] leicht beschädigen: bei dem Unfall wurde der Wagen nur leicht angekratzt; Ü sieht sie (= die Lufthansa) das Ganze nicht gern, weil es ihr Luftverkehrs-Monopol ankratzt (Spiegel 20, 1966, 59). 2. <a. + sich) (ugs.) a) sich einschmeicheln: du hast dich beim Lehrer angekratzt; b) zum Freund, zur Freundin nehmen: Ich bin Witwer, ich will heiraten ... Ich kratz mir eine an (Hacks. Stücke 309). fnkrausen <sw. V.; hat) (Schneiderei): Stoff mit einem Faden 143
ankreiden zusammenziehen, um die Weite zu verringern: ein leicht angekrauster Rock. ankreiden fankrqjdn] <sw. V.; hat): 1. (veraltet) (bes. in Wirtshäusern) Schulden mit der Kreide an einer Tafel notieren, anschreiben: alle Getränke a. 2. zum Vorwurf machen: anlasten: jmdm. etw. übel a.; man kreidet ihm sein Verhalten [als Schwäche] an. Ankreis, der; -es. -e (Geom.): Kreis, der eine Dreiecksseite von außen u. die Verlängerungen der beiden anderen Seiten von innen berütvt. ankreuzen <sw. V.): 1. in einem Text, in einer Liste mit einem Kreuz markieren, um es hervorzuheben <hat): er kreuzte den Namen an. 2. (Segeln) gegen den Wind segeln <hat/ist): man läuft vordem Wind, man kreuzt nach dieser, nach Jener Richtung gegen ihn an (Hagelstange. Spielball 199). ankriechen <st. V.; ist): kriechend herankommen: daß meine eigenen Kameraden auf mich schießen könnten, wenn ich ankrieche (Remarque. Westen 160); <oft im 2. Part. + kommen): der Hund kam unterwürfig angekrochen. fnkriegen <sw. V.; hat) (ugs.): svw. tanbekommen. tnkucken (nordd.): svw. tangucken. fnkümmeln <sw. V.; hat) in der Wendung sich einen a. (ugs.; sich einen Rausch antrinken, sich betrinken). fnkünden (geh. veraltend): svw. tankündigen: Manchmal dachte ich. daß dieses Gefühl einfach das Alter ankünde (Jünger. Bienen 25): ankündigen <sw. V.; hat): a) im voraus bekanntgeben: in Aussicht stellen: etw. rechtzeitig, feierlich a.; seinen Besuch a.; eine Veranstaltung in der Zeitung a.; b) <a. + sich) durch bestimmte Anzeichen sein Herannahen erkennen lassen: die Krankheit kündigt sich durch Kopfschmerzen und Durchfall an; Im März, als eben mit Vogelgezwitscher ... der Frühling sich lieblich ankündigte (Th. Mann. Krull 10S); <Abl.:> Ankündigung, die; -. -en; dazu: ^nkündtgungskonwnando. das (Milit.): erster, gedehnt gesprochener Teil eines Kommandos. Ankunft l'ankunft] die; -, (gelegt). Schweiz.:). Ankünfte ['ankynfb]; das Ankommen: die rechtzeitige, verspätete A.; jmds. A. mitteilen, erwarten; die glückliche A. (Geburt) eines Stammhalters. Ankunfts-: ^halle, die (Flugw.): großer Warteraum für ankommende Fluggäste im Flughafen: Mirt, der (Verkehrsw.); ^tafd, die: (in Flughäfen od. Bahnhöfen) Tafel mit den Ankunftszeiten: ^tennin, der; ^zeit, die. fnkuppeh <sw. V.; hat): (einen Anhänger an ein Motorfahrzeug o.a.) anhängen, anschließen: einen Waggon a.; die Mondfähre an das Raumschiff a. fnkirbefai <sw. V.; hat): 1. (einen Motor) mit Hilfe einer Kurbel in Gang bringen: den Motor a. 2. etw. / was darniederliegt, was beschleunigt werden soll) in Schwung bringen: die Wirtschaft, die Produktion a.; du sollst sehen, wie wir das Geschäft a.! (Jaeger. Freudenhaus 32); Ü Adrenalin ... kurbelt den Stoffwechsel an (MM 21. 8. 68. 3); <Abl.:> Ankurbtelkng, die; -. -en. dazu: ^nkurbefangalunedit, der (Wirtsch.): Kredit zur Ankurbelung der Wirtschaft: einen A. gewähren. tnkuscheln, sich <sw. V.; hat): sich anschmiegen: ich ku- sch[e]le mich an die Mutter an. inlftchebi <sw. V.; hat): lächelnd anblicken, jmdm. zulächeln: Jmdn. freundlich, bedeutungsvoll, hintergründig a.; wir lächelten uns beide etwa ein Viertelstündchen verständnisvoll an (Grass. Blechtrommel 346). fnlachen <sw. V.; hat): 1. lachend ansehen: jmdn. fröhlich a.; Sie hielten sich an den Hüften umschlungen, sie lachten sich an (v. d. Grün. Glatteis 254); Ü ein blauer Himmel lachte uns an. 2. <a. + sich) (salopp) mit jmdm. anbändeln, ein Liebesverhältnis beginnen: du hast dir einen Studenten angelacht. Anlage, die; -. -n: 1. das Anlegen (5). Schaffen: Jmdn. mit der A. eines Stausees beauftragen. 2. das Anlegen (6 a) von Geld: eine sichere prämienbegünstigte A. 3. nach einem Plan für einen bestimmten Zweck gestaltete Flächen, Bauten o.a.: städtische, öffentliche -n (Grünflächen, Parks): -n für den Sport; militärische -n; daß wir ... in der gleichen Kompanie... kriegswichtige -n bewacht hatten (v. d. Grün. Glatteis 228). 4. Vorrichtung, Einrichtung: eine technische A.; daß wir die elektrische A. aus Geldmangel werden außer Betrieb setzen müssen (H. Mann. Stadt 169); sanitäre -n (Toiletten). 5. Entwurf, Gliederung: die A. des Romans, der Symphonie. 6. Veranlagung: eine krankhafte A.; eine A. (Neigung) zu Allergien haben; eine A. (Begabung) zur Musik. 7. (Bürow.) Beilage zu einem Schreiben: in der / als A. sende ich ein Attest; -n: 1 Lichtbild. 1 Lebenslauf. tnbge-, Anlage-: ^bedingt <Adj.; o. Steig.): durch eine Veranlagung bedingt, verursacht: -e Störungen; die Krankheit ist a.; sich a. verhalten; ^berater, der (Wirtsch.) jmd., der bei der Geldanlage berät (Berufsbez.): einen A. konsultieren, dazu: -beratung.die; -. -en; ^kapital, das (Wirtsch.): Kapital, das zur Gründung eines Unternehmens bereitgestellt wird: ^panier, das (Wirtsch.): zum Dauerbesitz geeignetes Wertpapier: -strich, der (Bürow.): auf eine Anlage (7) hindeutender Schrägstrich am Rand eines Briefes: -vermögen, das (Wirtsch.): unveräußerlicher Teil des Vermögens einer Unternehmung. fiüagern <sw. V.; hat) (Chemie): a) an sich binden: die Kolloidteilchen lagern Wassermoleküle an; b) sich mit einem anderen Stoff o. ä. verbinden: das Molekül lagert sich an ein Ion an; <Abl.:) Anlagerung, die; -. -en. dazu: ^nlage- rungsverbindung, die: durch Anlagern entstandene ehem. Verbindung. fnlanden <sw. V.): a) vorh Schiff an Land bringen <hat): Truppen a.; Krabben, die... von ... Krabbenfischern angelandet werden (als Ausbeute von einem Fang heimgebracht werden: MM 11.4.69,13); b) an einem Ort landen, anlegen <ist): das Schiff landete in einer Bucht an; c) (Geol.) sich durch Schlick od. Sandansammlung verbreitern <hat/lst): die Sandbank, die Insel landet an; <Abl.:) Anlandung, die; -. -en. firianoen <sw. V.): 1. (geh.) an einem Ziel ankommen <ist): glücklich am Ziel, zu Hause a.; Wir langten bei einem Kastanienpark an (Jahnn. Geschichten 197): Ü auf der Höhe des Ruhmes angelangt sein; 2. (landsch.) anfassen <hat): du darfst die Ausstellungsstücke. Waren nicht a. 3. betreffen, angehen <hat): was mich, unsere Familie, diese Frage anlangt... antappen [anlapn] <sw. V.; hat) (landsch.): jmdn. ohne Veranlassung anfahren, schelten: Jmdm. wegen einer Kleinigkeit a. anlaschen <sw. V.; hat) (Eisenb.): Schienen durch Laschen aneinanderfügen. Anlaß [anlas] der. ...lasses. ...lasse [anlesa]: I. Veranlassung: Ausgangspunkt: äußerer Beweggrund: der A. des Streites; A. für seine Beschwerde; ein unmittelbarer A. zur Besorgnis besteht nicht; Jmdm. A. (Grund) zu etw. geben; keinen A. zu etw. sehen; Auch sei er .... häufig schon aus geringfügigem A.. gereizt (Feuchtwanger. Erfolg 23); beim geringsten, ohne besonderen A.; *etw. zum Anlaß nehmen (eine Gelegenheit nutzen, um etw. zu tun). 2. Gelegenheit: ein willkommener A.; aus A. seines Jubiläums; einen A. nicht vorübergehen lassen (eine Gelegenheit ergreifen): die Herren, die bei festlichen Anlässen goldgesticktes Laubwerk ... auf den Fräcken tragen (bei Festen: Musil. Mann 450). 3. (Schweiz.) Veranstaltung. Lustbarkeit. anlassen <st. V.; hat): 1. (einen Motor) in Gang setzen: einen Motor. Wagen a.; einsteigen, a.. über die Schulter blicken (Johnson. Ansichten 14). 2. (ugs.) anbehalten, nicht ausziehen: den Mantel, die Schuhe a. 3. in Funktion belassen, nicht ausmachen, nicht abstellen: das Radio. Licht, die Scheinwerfer a.; die Kerze a. 4. (ugs.) a) einen bestimmten Anfang nehmen: b) zu Beginn'sich als jmd., etw. erweisen: der Lehrling ließ sich gut an; das Geschäft, der Tag läßt sich gut an; Das Wetter ließ sich am folgenden Tag nicht günstiger an (Th. Mann. Tod 27). 5. (geh.) schelten, anfahren: Jmdn. grob, hart a. 6. (Technik) erwärmen u. dadurch härten: Stahl a.; <Abl. zu 1:) Anlasser [anläse], der; -s. - (Technik): Vorrichtung zum Anlassen eines Motors: <Zus.:> Ankflfarbe. die: svw. tAnlauflarbe; anUßlkh ['anlesli^] <Präp. mit Gen.): bei Gelegenheit, aus Anlaß: eine Feier a. seines Geburtstages; als er a. einer Dienstreise mit einer Pariser Nutte schlief (Kirst. 08/15. 842). fnlasten <sw. V.; hat): a) die Schuld an etw. zuschreiben: jmdm. etw. vorwerfen, zur Last legen: Jmdm. ein Verbrechen, die Schuld an etw. a.; eine Schwäche .... die man ihm bei sonstigen Vorzügen... nicht als persönliches Versagen a. kann (Hörzu47.1972.146); b) (veraltend) aufbürden: die Kosten den Verursachern a. anlatschen <sw. V.; ist): latschend herankommen (meist im 2. Part. + kommen): ein abgerissener Kerl latscht an/ kommt angelatscht. 144
anliegen Anlauf« der; -[eis. Anläufe: 1. das Anlaufen, Anstürmen gegen etw.: eine Festung im ersten A. nehmen; Ü etw. gelingt beim ersten A. (Versuch): * einen [neuen] A. nehmen: (Ineuj ansetzen). 2. (Sport) a) das Anlaufen (3): ohne A. (ausdem Stand) springen; * A. nehmen (Sport; anlaufen): das ist doch so. wie wenn man einen A. nimmt und springt (Buber. Gog. 45); b) Strecke für das Anlaufen: ein kurzer A.. der A. muß verlängert werden; Als ich ... oben im A. stand und mich in die Spur stellte (Maegerlein. Piste 21). 3. <o. PL) das Einsetzen, der Beginn einer Tätigkeit. Aktion o.a.: der A. der Produktion. Anlauf-: --Adresse, die: Adresse einer Iöffentlichen] Stelle, an die sich bes. / umherstreunende/ Jugendliche in einer Notlage wenden können: Die Jugendlichen hatten zwei -n (Ossowski. Bewährung 105); -färbe, die (Technik): beim Erhitzen von Stahl auftretende Farberscheinung: ^stelle, die: svw. t -adresse: es gibt von wenigen Ausnahmen abgesehen keine -n. die als Zufluchtsorte (= für ausgerissene Jugendliche) dienen könnten (MM 16. 8. 73. 12); -türm* der (Ski): höchste Stelle der Sprungschanze, von der aus zum Absprung angelaufen wird: ^zeit. die: a) (Kfz.-T.) Zeit, die der Motor zum Warmlaufen braucht: b) Vorbereitungszeit; c) (Theater. Film) Zeit der ersten Auffuhrungen. anlaufen <st. V.): 1. herbeilaufen (ist; meist im 2. Part. + kommen): der Junge kam [heulend] angelaufen. 2. a) beim Laufen gegen jmdn., etw. prallen (ist): gegen die Parkuhr a.; b) angehen. Schritte unternehmen <ist>: gegen Vorurteile a. 3. a) (Sport) durch Laufen Schwung holen (ist): für den Hochsprung kräftig a.; b) (Leichtathletik) ein Rennen, den ersten Teil eines Rennens (in einer bestimmten Art u. Weise od. Zeit) laufen: die ersten 200 m zu langsam a.; die 400 m in 57 Sekunden a. 4. (von Schiffen) ansteuern (hat): einen Hafen a. 5. in Gang kommen, zu laufen beginnen (ist): der Motor läuft an. 6. einsetzen, beginnen: die Fahndung läuft sofort an. 7. (landsch.) anschwellen (ist): die Backe läuft an. 8. eine bestimmte Farbe annehmen (ist): sein Gesicht lief rot an. 9. beschlagen (2 a, b) (ist): die Fensterscheibe läuft an. 10. zunehmen, sich steigern (ist): die Kosten laufen leider ziemlich an. 11. (veraltend) Mißfallen erregen, schlecht ankommen (ist): bei Jmdm. übel a.; daß sie so ein gutes Schaf wie den Thiel zum Manne bekommen habe.... es gäbe welche, bei denen sie greulich a. werde (Hauptmann. Thiel 6). Anbuitr der; -[eis. -e (Sprachw.:) erster Laut einer Silbe od. eines Wortes (Ggs.: Auslaut): im A. stehen; fnlautai (sw. V.; hat) (Sprachw.:) mit einem bestimmten Laut beginnen (Ggs.: auslauten): Wörter, die mit d a.; der anlautende Vokal. fnliuten (sw. V.; hat): I. (landsch.) svw. tanrufen: den/ (Schweiz.:) dem Vater a. 2. (Sport) durch Läuten beginnen lassen (Ggs.: abläuten): ein Spiel a. anlecken (sw. V.; hat): ein wenig an etw. lecken [um es zu befeuchten/: den Lutscher, die Briefmarke a. anlege-: Mipparat, der (Druckw.): Vorrichtung zum automatischen Anlegen von Druckbogen bei Schnellpressen: ^briik- ke, die: Landebrücke: M>tatz, der: Landeplatz; ^steg, der: Landesteg; ^stelle, die: Landestelle. anlegen (sw. V.; hat): 1. an jmdn.. etw. legen: die Leiter, ein Lineal. Karten a.; die Ohren a.; Ü einen strengen Maßstab a. (etw. stneng beurteilen). 2. Brennmaterial aufs Feuer legen: Kohlen. Holz a. 3. a) das Gewehr in Anschlag bringen: er legte an und schoß; b) mit dem Gewehr auf jmdn. zielen: auf den Flüchtenden a. 4. (geh.) anziehen, sich mit etw. Bestimmtem bekleiden: Trauerkleidung, die Uniform. Schmuck, einen Orden a.; Sie haben ein Gewand angelegt, das nicht gut in den Alltag paßt (Kirst. Aufruhr 136). 5. planvoll erstellen, gestalten: einen Garten a.; Statistiken, ein Verzeichnis, eine Akte a. 6. a) investieren: sein Geld vorteilhaft a.; b) zahlen, ausgeben: wieviel wollen Sie für das Bild a.? 7. absehen, abzielen: es auf jmdn. a.; legte er es in falschem Ehrgeiz darauf an. sie mit einem Schlage zu Boden zu schmettern (Thieß. Reich 587); alles darauf a.. jmdn. zu täuschen. 8. (a. + sich) Streit suchen: sich mit jmdm. a. wollen. 9. landen, festmachen (Ggs.: ablegen): das Schiff legt pünktlich am Kai an. Anleger, der. -s. -: 1. (Druckw.) a) Papiereinführer bei der Druckpresse (Berufsbez.); b) svw. t Anlegeapparat. 2. jmd.. der sein Geld in fremden Unternehmen anlegt; Anlegerin, die; -. -nen: w. Form zu t Anleger (1 a. 2). anlehnen (sw. V.; hat): a) an jmdn., etw. lehnen: an jmdm.. einer Sache abstützen: eine Leiter an die Mauer a.; sich [mit dem Rücken] an die Wand a.; Ü sich eng an ein Vorbild a. (einem Vorbild folgen); b) nicht ganz schließen, einen Spalt offenlassen: die Tür nur a.; ein angelehntes Fenster; (Abi.:) Anlehnung, die; -. -en: a) das Sichstützen. Halt: A. an jmd. Stärkeren. Größeren suchen, finden; die immer engere A. an Hitler-Deutschland wurde mit jedem Tag deutlicher (der Anschluß; Leonhard. Revolution 65). b) Anleihe: die A. an Brecht ist deutlich zu merken; in/unter A. an die Romantik; dazu: Anlehnungsbedürfnis. das: Bedürfnis, sich an jmdn. anzuschließen: starkes A. haben; «ntehmrariiedürftig (Adj.; nicht adv.): voll Anlehnungsbedürfnis: -e Menschen; [besonders] a. sein; sie ist a. (scherzh.; schmiegt sich liebevoll an jmdn. an). «nleiarn (sw. V.; hat) (ugs.): ankurbeln, in Gang setzen, in Schwung bringen. Anleite, die; -. -n: 1. größere langfristige Geldaufnahme: eine bis 1980 unkündbare A.; öffentliche, staatliche -n; eine A. aufnehmen; Für Anleger ... kommen vor allem die neuen siebenprozentigen -n in Frage (Welt 5. 8. 65. 13); Ü bei jmdm. eine A. machen (scherzh.; von jmdm. Geld borgen). 2« Übernahme geistigen Eigentums: eine A. bei Mozart. Goethe. Picasso machen. Anteile» (Wirtsch.): MiMösung, die: Abgeltung einer Anleihe; ^kapital, das: durch Anleihe beschafftes Kapital; Mnarkt. der: Markt, auf dem Anleihen gehandelt werden; ^papier, das: Wertpapier; ^schuld, die: Geldschuld durch Aufnahme von Anleihen; ^Zeichnung, die: Verpflichtung durch Unterschrift zur Übernahme eines bestimmten Betrages neu ausgegebener Anleihen. Anleihen, das; -s, - (Schweiz.): svw. t Anleihe. «nlefenen (sw. V.; hat): 1. mit Leim an etw. befestigen: ein abgeplatztes Stück Holz am Tisch / an den Tisch wieder a.; ein Stuhlbein a.; Hier sitzen wir doch fest wie angeleimt... bis die große Schneeschmelze vorbei ist (können nicht fort, werden von den Witterungsverhältnissen festgehalten; (Kirst, 08/15,427). 2. (ugs.) betrügen: einen alten Mann a. «nleinen (sw. V.; hat): (einen Hund o.a.) an die Leine nehmen; mit der Leine festmachen, festbinden: den Hund beim Spazierengehen a.; den Hund am Türpfosten a. fnleHen (sw. V.; hat): a) unterweisen; jmdn. bei etw. leiten, führen: die Schüler [bei der Arbeit] a.; b) zu etw. anhalten, etw. lehren: die Kinder zur Selbständigkeit a.; daß Eyraudt die Bompard zu gewerblicher Unzucht hätte a. wollen (Maass. Goufle 265); (Abi.:) Anleiter, der; -s. -: Unterweiser; Anleitung, die; -. -en: 1. Anweisung. Unterweisung: jmds. A. befolgen; etw. unter [der] A. eines anderen tun. 2« Zettel mit einer aufgedruckten Anleitung (1): die A. aufheben, wegwerfen. Anlern-: ^berof, der: Beruf, in dem man eine kurze Ausbildung erhält: einen A. ergreifen; -Verhältnis, das (veraltend): Lehrverhältnis: in einem A. stehen; -zeit, die: kurze Ausbildungszeit am Anfang eines Berufs: eine lange A.; während der A. anlernen (sw. V.; hat): 1. für einen Beruf, eine Tätigkeit ausbilden: die jungen Kräfte, den Nachwuchs a. 2. (a. -I- sich) sich durch Lernen oberflächlich aneignen: ich habe mir die Prüfungskenntnisse angelernt, eine bloß angelernte Bildung; (Abi.:) Anlernling [anlernlm]der; -s. -e: Arbeiter od. Angestellter, der für seinen Beruf eine kurze Ausbildung erhält. fnlesen (st. V.; hat): 1. nur die ersten Seiten von etw. lesen: ein Buch, einen Aufsatz a. 2. (a. + sich) sich durch Lesen I oberflächlich J aneignen: ich habe mir dieses Wissen angelesen; eine nur angelesene (oberflächliche) Kenntnis; ... daß mein Bruderdiesen aufgeschnappten oder angelesenen Ausdruck gebrauchte (Bergengmen. Rittmeisterin 342). anleuchten (sw. V.; hat): Licht auf jmdn.. etw. richten: den Dieb mit der Taschenlampe a.; ein angeleuchtetes Schloß. Denkmal. anliefern (sw. V.; hat): jmdm. eine größere Sendung von etw. zustellen, liefern: die Firma hat noch nicht angeliefert; Waren. Möbel [fristgerecht] a.; das Material .... das wir und die anderen .Gruppen Ihnen a. (Kirst. 08/15. 6%); (Abi.:) Anlieferung« die; -. -en: eine große, pünktliche, mit Schwierigkeiten verbundene A. anliegen (st.V.; hat) /vgl. anliegend, angelegen/: 1. sich der Körperform anpassen, den Körper umspannen: der Pullover liegt eng [am Oberkörper] an; Amsels fuchsiges Haar ... 10 GDW 145
Anliegen lag straff an (Grass. Hundejahre 262); anliegende Hosen. 2. (ugs.) zur Bearbeitung anstehen, zu erledigen sein: liegt etwas Besonderes an? 3. (geh.) jmdn. bewegen, beschäftigen: die Reform liegt dem Minister an; es liegt ihm an, für diese Frage eine Lösung zu finden. 4. (geh.) belästigen, mit etw. behelligen, jmdm. in den Ohren liegen: Jmdm. mit Beschwerden a.; wenn sie ihm mit verzweifelten Bitten anlag, der Sklavin zu entsagen (Th. Mann. Zauberberg 894). 5. (Seemannsspr.) steuern: an den richtigen Kurs a.; Anliegen, das; -s, -: Angelegenheit, die jmdm. am Herzen liegt: Wunsch, Bitte: ein A. an Jmdn. haben; ein dringendes A. vortragen, vorbringen; mit einem [persönlichen] A. kommen; inliegend <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): 1. angrenzend, benachbart: -e Grundstücke, Häuser, Ländereien; Die Dorflugend der -en Fischerdörfer (Grass. Hundejahre 75). 2. (Bürow.) beigefügt, beiliegend: -e Schriftstücke. Kopien; Anlieger, der; -s, -: Nachbar; Anwohner: die Rechte, Pflichten eines -s; (Verkehrsw.:) frei für A.; <Zus.:) fr&k- gerstaat, der: bes. großen Gewässern, Meeren anliegender Staat: die -en der Nordsee; Anliegerverkehr, der: aus verkehrstechnischen Gründen auf die Anlieger einer Straße o. ä. beschränkter Verkehr. anlieken ['anli:kn] <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): das Liek an einem Segel befestigen. fnlimen <sw. V.; hat) (ugs.): verstohlen anblicken: Jmdn. verstohlen, vorsichtig a. fnlocken <sw. V.; hat): zu sich locken, heranlocken: Vögel [mit Futter] a.; obwohl sich der Handel immer etwas Neues einfallen läßt, um die Kunden anzulocken (MM 4. 8. 67,16); Ü die Musik hatte viele Leute. Schaulustige angelockt; <Abl.:) Anlockung« die; -. -en. fnlöten <sw. V.; hat): durch Löten anbringen, befestigenden Draht an den/(seltener:) dem Bügel a. fnHigen <st. V.; hat): Jmdm. ins Gesicht lügen: einen Fragenden frech, unverschämt a.; wir wären zusammengekommen, um einander mit Freundlichkeiten anzulügen (Jahnn, Geschichten 124). tnhiven <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): das Vorderteil des Schiffes stärker in den Wind drehen (Ggs.: abfallen 7). fnmachen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. befestigen, anbringen: Gardinen a.; ein Schild an der Haustür a. 2. (Ggs.: ausmachen) a) anschalten: das Licht, das Radio a.; b) anzünden: Feuer a. 3. mischend bereiten, anrühren: Gips. Mörtel a.; Salat mit öl und Essig a. 4.a) auf jmdn. einwirken u. ihn in einen bestimmten emotionalen Zustand versetzen; zum Mitmachen stimulieren: der Schlagersänger fing an zu klatschen und machte das Publikum an (veranlagte es mitzuklatschen); b) [herausfordernd] ansprechen u. Kontakt suchen: Mach mich Jetzt nicht an. Macker! Auf manche Typen reagiere ich eben sehr nervös (Hörzu 20.1975.16); Obwohl er seine Freundin dabei hatte, machte er mich immer an (Homschuh. Ich bin 29). * anmahnen <sw. V.; hat): eine Schuld. Schuldigkeit mündlich od. schriftlich in Erinnerung bringen: eine Ratenzahlung, ein ausgeliehenes Buch a.; <Abl.:> Anmahnung* die; -. -en. fimüen <sw. V.; hat): a) etw. auf etw. malen, zeichnen: ein Tier [an die Wandtafel] a.; b) (ugs.) anstreichen, mit Farbe versehen, bunt machen: den Gartenzaun a.; Das Flugzeug... ist wie ein Zebra angemalt (Grzimek. Serengeti 16); c) (ugs. scherzh.) schminken: ich male mir die Lippen an (schminke mir die Lippen); du hast dich aber angemalt (auffällig geschminkt)! Anmarsch, der; -[e)s: 1. das Anmarschieren: der A. der Truppen; •ha A. sein (1. anrücken: der Feind ist im A. 2. (ugs. scherzh.) unterwegs sein: sie ist bereits im A.) 3. (ugs.) Anmarschweg: ein A. von einer halben Stunde; fn- marachieren <sw. V.; ist): marschierend herankommen: die Truppen marschierten an; (oft 2. Part. + kommen): die Wanderer kommen anmarschiert (ugs.; nähern sich zügig); ^nmarsdmeg, der: Wegstrecke, die bis zu einem bestimmten Ziel zurückzulegen ist: ein langer A. anmaßen ['anma:srü. sich <sw. V.; hat): ohne Berechtigung für sich in Anspruch nehmen: du maßt dir diese Befugnis an; sich Vorrechte. Autorität a.; Eines Tages ... nahm ... seine angemaßte Gewalt ein furchtbares Ende CThieß. Reich S13); fimaßend <Adj.>: überheblich, arrogant: ein -er Ton; a. sein, auftreten; ein Kanzlistengesicht auf hohen Stiefeln, ä. und zuvorkommend (Gaiser, Schlußball 59); Anmaßung, die; -. -en (PI. ungebr.): Überheblichkeit, Arroganz; unberechtigter Anspruch: eine freche A.; Kleinere (= Männer) verschleiern sie (= ihre Angst) hinter brutaler körperlicher A. (Musil. Mann 885). funeckem <sw. V.; hat) (salopp): durch dauerndes Kritisieren belästigen: Jmdn. fortwährend a. anmeiern ['anmqjnn] <sw. V.; hat) [wohl nach dem f Meier, der sich bei seinem Grundherrn in betrügerischer Absicht einschmeichelt] (landsch.): übers Ohr hauen: er hat mich ganz gehörig angemeiert. fimelde-, anmelde-: -formular, das: Vordruck für eine Anmeldung; ffrist, die: festgesetzter Zeitraum für eine Anmeldung; ^pflidit, die: gesetzliche Verpflichtung zur Anmeldung bei einer Behörde, dazu: -pflkhtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): der Anmeldepflicht unterworfen: -e Krankheiten. funelden <sw. V.; hat): 1. ankündigen: seinen Besuch telefonisch a.; sich beim Direktor a. lassen; Ü bei ihnen hat sich ein Baby angemeldet. 2. bei einer zuständigen Stelle (Behörde. Institution o.a.) eintragen lassen: sich. jmdn.. seinen Wohnsitz, das Radio a.; ein Patent beim Patentamt a. 3. die Teilnahme an etw.. den Eintritt in etw. vormerken lassen: das Kind in der Schule a.; sich zu einem Kurs a. 4. geltend tnachen, vorbringen: seine Bedenken. Zweifel, Wünsche a.; sie... haben ... ein Recht auf Heimat angemeldet (Kant, Impressum 176); <AbI.:> ^imekking. die; -, -en: 1. das Anmelden (1-4). 2) (ugs.) Raum, in dem man sich anmeldet: zuerst müssen Sie in die A. gehen. fnrocrken <sw. V.; hat): 1. an jmdm.. einer Sache feststellen, spüren: jmdm. seine Sorgen a.; ich lasse mir nichts a.; Niemand soll mir a , daß ich nicht immer Kellner war (Kaiser. Villa 162). 2. notieren, anstreichen: einen Tag im Kalender [rot] a. 3. (geh.) etw. zu einer Sache äußern, bemerken: dazu möchte ich noch folgendes a.; <Abl.:) Aimerkung ['anmerkunl die; -. -en: 1. (geh.) mündliche Äußerung zu einer Sache. Bemerkung: eine beiläufige, flüchtige A. 2. kurze Erläuterung zu einem Text. Fußnote: einen Text mit -en versehen; Abk.: Anm.; <Zus.:> fnmerkungswei- se <Adv.): beiläufig: etw. a. erwähnen. Rimessen <st. V.; hat) /vgl. angemessen/: 1. nach Maß anfertigen: jmdm. einen Anzug, ein Paar Stiefel a. [lassen]; es ist gegen alle Sitte, noch während der Angehörige sich auf dem Sterbelager windet. ... sich Trauerkleider a. zu lassen (Plievier. Stalingrad 237). 2. (Physik) den Abstand eines Himmelskörpers von der Erde messen: den Mond, den Jupiter a. «imieten <sw. V.; hat): (durch Mietvertrag) in seine Verfügung bringen: Räume, einen Leihwagen a.; wurde ... ein Bürohochhaus fertiggestellt, das von den Unternehmen ... angemietet wurde (MM 216. 1974. 13); <Abl.:> Anmietung, die; -. -en. fimit <Adv.) (Schweiz. Amtsspr.): hiermit: a. wird bekanntgegeben, daß ... anmontieren <sw. V.; hat): mit technischen Hilfsmitteln anbringen (Ggs.: abmontieren): einen Feuerlöscher [an die/ der Wand] a.; <Abl.: Anmontierung. die: -. -en. timustcrn <sw. V.; hat) (Ggs.: abmustern; Seemannsspr.): a) für ein Schiff in Dienst nehmen: sich a. lassen; einen Schiflskoch a.; b) Dienst auf einem Schiff nehmen: [auf einem Schiff] als Schiffsjunge a.; <Abl.:> Anmusterung, die; -. -en. Anmut, die; - (geh.): Harmonie [der Bewegung]. Liebreiz. Grazie: natürliche, herbe A.; A. besitzen; sich mit A. bewegen; wie hingerissen von körperlicher A. waren alle diese Bildhauer gewesen (Edschmid. Liebesengel 183); Ü die A. (Lieblichkeit) einer Landschaft; anmuten ['anmu.tn] <sw. V.; hat): 1. (geh.) [auf jmdn.J einen bestimmten Eindruck machen, in bestimmter Weise wirken: das mutet mich seltsam, wie im Märchen an; etwas mutet künstlich, ungewohnt an; ein seltsam anmutender Anblick. 2. (veraltet, noch Schweiz.) zumuten: imdm. etw.. zuviel a.; «nrautig <AdJ.) (geh.): voller Anmut, graziös: ein -es Lächeln; a. tanzen; Ü ein -es (reizvolles) Schlößchen; fnmutlsllos <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): ohne Anmut, reizlos: ein -es Geschöpf; a. wirken; <Abl.:> AnmutfelkKigkeft, die; -; Anmutung ['anmu.tuol die; -. -en: 1. (Schweiz.) svw. f Zumutung: wenn sich der Jugendliche dem Kriegsdienst oder ähnlichen -en entziehen will (Die Unabhängigen 7. 10. 72. 5). 2. gefühlsmäßiges, unbestimmtes Eindruckserlebnis: war ihm das Gemüt doch nicht frei von dunklen -en (Fussenegger. Haus 208); *nmutts]voll <AdJ.; o. Steig.) (geh.): besonders anmutig, liebreizend, von auffälliger Grazie: ihr -er Blick; das Mädchen verneigte sich a. 146
Annonce fnradebi <sw. V.; hat) (österr.): mit einer /Steck Jnadel befestigen: ein Abzeichen an die Jacke a. fimsebi <sw. V.; hat): mit einem Nagel, mit Nägeln befesti- gen: ein Schild, einen Kleiderhaken an die. der Wand a.; wie angenagelt (ugs.; bewegungslos) dastehen. fragen <sw. V.; hat): an etw. zu nagen beginnen: durch Benagen zerstören: die Maus nagt das Stück Speck an; angenagte Äpfel; Ü daß die Inflation seine Ersparnisse annagt (Zeit 7. 2. 75. 1). fmAhen <sw. V.; hat): durch Nähen / wieder / an etw. befestigen: einen Knopf, den Saum fest, schlampig a. «onihern <sw. V.; hat) /vgl. annähernd/: 1. <a. + sich) a) näher an etw. kommen, herankommen: man sieht die Menschen sich a.; sich annähernde Flugzeuge; Ü sich einem Grenzwert a.; b) größere Fühlung mitjmdm. od. etw. bekommen, besser verstehen lernen: jmdm. / menschlich J näher- kommen: sich dem westlichen, östlichen Block a.; sich einander nur schwer a. können; Er spielt Ball mit dem Kind einer Bikini-Dame, um sich anzunähern (Frisch. Gantenbein 368). 2. einer Sache anpassen, angleichen, in weitgehende Ubereinstimmmung bringen: etw. einem Vorbild a.; verschiedene Standpunkte einander a.; fimShernd <Adv.; selten attr.): ungefähr, fast: etw. a. wiedergeben; die Kinder sind a. gleich groß; a. 90 Stundenkilometer; mit -er Sicherheit; ^mähenmg, die; -. -en: 1. a) das Herannahen. Herankommen: bei der A. feindlicher Flugzeuge; b) das /gegenseitige/ menschliche Sichnäherkommen: Anknüpfen menschlicher Beziehungen: die A. der beiden geschah im verborgenen. 2. Anpassung. Angleichung: eine A. der gegenseitigen Standpunkte erzielen; eine A. an europäische Verhältnisse. foniherungs-, ^mäherungs-: ^Politik, die: Politik mit dem Ziel engerer Beziehungen zwischen i zwei] Staaten: ^versuch, der: Versuch, eine Liebesbeziehung anzuknüpfen: ein plumper A.; hatten sich .. Stammkunden des Lokals über eine ... Frau hergemacht, die sich -en widersetzen wollte (Welt 9.11.65.11); -e machen; -weise <Adv.>: svw. tannähernd; Mvert, der: ungefährer, annähernder Wert: -e angeben, berechnen. Annahme ['anna:ma] die; -. -n: 1. <P1. ungebr.) a) das An-. Entgegennehmen: die A. eines Pakets, einer Sendung verweigern; b) (Sport) svw. t Ballannahme: c) Billigung: Zustimmung zu etw.: die A. einer Gesetzesvorlage, eines Vorschlags, der Dissertation; die A. einer Sache von einer Änderung abhängig machen; d) Übernahme. Aneignung: die A. einer Gewohnheit; die A. eines anderen Namens; e) Zulassung. Einstellung: die A. mehrerer Bewerber; über mds.A. entscheiden; *A. anKindes Statt (früher fürt Adoption). 2. Annahmestelle: die A. ist geschlossen; etw. bei der A. abgeben. 3. Vermutung. Ansicht: eine richtige, falsche, weitverbreitete A ; die A. erwies sich als trügerisch, hat sich bewahrheitet; ich war der A.. daß er krank sei; etw. tun. unterlassen in der A.. daß ...; sich in seiner A. [nicht] täuschen; Gehe ich recht in der A.. daß dies ein Pseudonym ist? (Hörzu 40. 1973. 3). 4mhme-: ^bestfttigung, die: eine A. vorlegen, unterschreiben; Verklärung, die; -frbt. die: die A. einhalten; -stelle, die: Ort der Annahme da): etw. an der A. abgeben; ^ver- ■Kfk, der; -Verweigerung, die: das Recht der A./auf. zur A. Amlen [a'na.bn] <P1.) [lat. (Libri) annäles. zu: annus = Jahrl (hist.): chronologisch geordnete Aufzeichnungen von Ereignissen: Jahrbücher: in den A. verzeichnet sein; Anm- tist [ana'list], der; -en. -en: Verfasser von Annalen: Anoalj- stüu die; -: Geschichtsschreibung in Form von Annalen. Aanaten [a'na:tn] <P1.) [mlat. annäta = Jahresertrag, zu lat. annus = Jahr]: im MA übliche Abgabe an den Papst für die Verleihung eines kirchlichen Amtes. —lanbar ['anne:mba:?] <Adj.; o. Steig.): a) (nicht adv.): geeignet, angenommen od. gebilligt zu werden, akzeptabel: ein -er Vorschlag; zu -en Preisen; diese Bedingungen sind a.; b) ziemlich gut: ein -es Wetter; sie spielt ganz a. Klavier; Annehmbarkeit, die; -; fimehmen <st. V.; hat): 1. a) zum persönlichen Ge- od. Verbrauch entgegennehmen: ein Geschenk. Trinkgeld a.; b) entgegennehmen: einen Brief für den Nachbarn a.; einen Wechsel a. (einlösen): Zahlungsmittel, einen Reisescheck a. (umwechseln): c) emer Aufforderung Folge leisten, von einem Angebot Gebrauch machen: eine Einladung, einen Ruf. Jmds. Hilfe a.; d) sich einer Aufforderung, einem Angebot stellenden Kampf, die Wette, die Wahl a.; e) hinnehmen: das Urteil, eine Strafe a. 2. seine Zustimmung geben, billigen: ein Gesetz, eine Resolution a.; der Antrag wurde einstimmig angenommen. 3. übernehmen: sich aneignen, zulegen: schlechte Gewohnheiten. Starallüren, einen anderen Namen, ein Pseudonym a.; oft verblaßt: seine Stimme nahm einen anderen Ton an; die Katastrophe nimmt unvorstellbare Ausmaße an. 4. a) aufnehmen, zulassen: im Kindergarten nicht angenommen werden: Bewerber a.; neue Arbeitskräfte a. (einstellen): b) (ugs.) adoptieren: sie wollen ein kleines Mädchen a. 5. eindringen, haften lassen: dieser Stoff nimmt Farbe, Feuchtigkeit gut an. 6. a) vermuten, meinen, glauben: mit Recht, ernstlich a., daß ...; er ist nicht, wie vielfach angenommen wird, der Autor; b) voraussetzen: etw. als gegeben, als Tatsache a.; angenommen, daß ... 7. sich kümmern a) (geh.): sich der Verletzten, der Angelegenheiten a.; b) (landsch.): sich um die Angelegenheit a. 8. (veraltend) sich etw. zu Herzen nehmen: ich werde mir das a. 9. (Jägerspr) a) (eine Fährte) aufnehmen u. ihr folgen: eine Fährte a.; b) (einen Wechsel) betreten: einen Wechsel a.; c) (Futter) nicht verschmähen, fressen: Futter a.; d) angreifen: jmdn., ein Tier a. 10. (Sport) den zugespielten Ball in seinen Besitz, unter Kontrolle bringen: den Ball a.; *das kannst du a. (ugs.; das ist sicher)', jmdn. [hart] a. (ugs.; mit jmdm. grob umgehen)', annehmlich ['an- ne:mli<;] <Adj.; o. Steig.) (veraltet): a) angenehm, zufriedenstellend: eine -e Position; b) svw. t annehmbar (1); die Bedingungen sind a.; Annehmlichkeit, die; -. -en (meist PL): Bequemlichkeit. Vorteil: sich viele -en leisten können; -en genießen; Ihr jungen Leute wollt immer nur die -en des Lebens haben (die angenehmen Dinge: Geissler. Wunschhütlein 174); auf eine A. verzichten müssen. annektieren [anek'ti:ren] <sw. V.; hat) [frz. annexer; relatinisiert nach lat. annectere = verknüpfen]: gewaltsam u. widerrechtlich in seinen Besitz bringen, sich aneignen: ein Gebiet a.; Man diskutierte, welche Länder und Kolonien der Kaiser für das Vaterland a. würde (K. Mann. Wendepunkt 46); Annektierung, die; -. -en; Annex [a'neks]. der; •es. -e [lat. annexus. 2. Part, von: annectere, t annektieren] (bildungsspr.): Anhängsel. Zubehör: Vereinbarungen mit der DDR werden ... in -en. Protokollnotizen oder Erklärungen gesondert festgehalten (MM 20.1.1972.2): <Zus.:> Annexbau, der <P1.: -bauten): Anbau. Seitenbau: Annexion [ane'ksio.n], die; -. -en [frz. annexion <lat. annexio = Verknüpfung]: gewaltsame u. widerrechtliche Aneignung fremden Gebiets: ein Land vergrößert sein Territorium durch -en; Annexionismus [aneksio'msmus]. der; -: Bestrebungen, die eine Annexion herbeiführen: Annexionist [...'nist] der; -en. -en: Anhänger des Annexionismus: <Abl.:> annexionistisch <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): Kräfte .... die durch ihre -en Bestrebungen ... Europa nicht zur Ruhe kommen lassen (Neues D. 19. 6. 64. 1). ^miesen <sw. V.; hat): 1. jmdm. ins Gesicht niesen: nimm bitte ein Taschentuch, anstatt mich dauernd anzuniesen! 2. (salopp) anfahren: laß dich doch von ihm nicht so a. ^mieten <sw. V.; hat): durch Nieten an etw. befestigen: Blechteile, einen Kunststoflbelag a. Anniversar [aniver'za:?]. das; -s. -e [mlat. anniversärium. subst. Neutr. Sg. von lat. anniversärius = alljährlich]: 1. (bildungsspr.) Jahrestag. Jubiläum: sein SO. A. begehen, feiern. 2. in der kath. Kirche jährlich wiederkehrende Gedächtnisfeierfür einen Toten: -e und Seelenmessen; Anniversarium [aniver'za:rium]. das; -s. ...ien [...jan]: svw. t Anniversar. anno, (häufiger:) Anno[ano; lat. anno. Ablativ von: annus = Jahr] (veraltet): im Jahre: erbaut A. 1911; die Kinder bekommen die Grippe und die Erwachsenen auch: wie a. siebzehn (Grass. Hundejahre 243); * A. dazumal (früher, in jener /alten, vergangenen] Zeit): A. d. war das Leben noch viel leichter; die Melodie klingt nach A. d. (einer längst] vergangenen Zeit): A. Domini [-'do:mini; lat.] (im Jahre des Herrn): A. Domini 1584; Abk.: A. D.; A. dynne- mab: vgl. dunnemals; A. Tobak [mit Bezug auf die Zeit, in der das Tabakrauchen anfing, f Tobak] (ugs. scherzh.; alte ' längst überholte I Zeit: in. aus alter ' längst überholter / Zeit): dein Hut ist noch von A. Tobak. Annonce [a'nö:s3], die; -, -n [frz. annonce. zu: annoncer. tannoncieren]: Anzeige (2b), Zeitungsanzeige. Inserat: eine A. aufgeben, in die Zeitung setzen; sich auf eine A. melden; w 147
Annoncen- Sie hatte auf seine A. geantwortet, in der er sich anpries (Jaeger. Freudenhaus 9). Annoncen-: ^bbtt, das: Zeitung* die vorwiegend od. nur aus Annoncen besteht: das A. aufschlagen, durchlesen; -expedi- tkxi, die: Anzeigenvermittlung; -teil, der: in sich abgeschlossener Teil einer Zeitung, der nur Annoncen enthält: ein ausführlicher A.; den A. überfliegen. Annonceuse [anö's0:zah die; -. -n (Gastr.): Angestellte, die die Bestellungen der Gäste an die Küche weitergibt; annoncieren [anö'si:renl <sw. V.; hat) [frz. annoncer < lat. annüntiä- re = an-, verkündigen]: a) eine Annonce aufgeben, in die Zeitung bringen: [in der Zeitung] a.; b) ankündigen: neue Modelle, das Erscheinen eines Buches a.; Winkler ... annonciert seine neue Groteske süffisant als ..Fernsehen, das niemand ... geistig überfordert" (Spiegel 26. 1974. 119). Amone [a'no:nd]. die; -. -n [span. anona. aus einer In- dianerspr. der Antillen]: tropische Baumfrucht mit verschiedenen eßbaren Arten (z. B. Chirimoya. Zimtapfel). annullieren [anoli.ren] <sw. V.; hat) [spatlat. annülläre]: l amtlich / für ungültig, nichtig erklären: ein Gerichtsurteil, einen Vertrag, die Ehe a.; <Abl.:> Annullierung, die; -. -en. Anode [ano:dd]. die; -. -n [engl, anode < griech. änodos = Aufweg. Eingang; von Faraday (vgl. Farad) 1834 eingeführt] (Physik): positive Elektrode (Ggs.: Kathode); <Abl.:> anodisch <Adj.; o. Steig.). fnfiden <sw. V.; hat): a) langweilen: das Leben, sein Gesicht ödet mich an; Nach mehrmaligen Treffen ödete es die Jugendlichen und uns an. ... auf der Bühne zu sitzen (Ossowski. Bewährung 102); b) (ugs.) belästigen: die Betrunkenen ödeten die Gäste an. Anoden-: ^batterie, die: Batterie zur Erzeugung des Anodenstroms für Elektronenröhren; ^Spannung, die: in Elektronenröhren Spannung zwischen Anode u. Kathode; strahlen <P1.): von einer glühenden Anode ausgehende Ionenstrahlen; -«trom, der. anomal fanoipa:l. auch: —'-] <AdJ.) [spätlat. anömalus < griech. anomalos]: unregelmäßig, regelwidrig, nicht regelrecht Ientwickelt J: -e Beziehungen. Verhältnisse; etw. für a. ansehen; sich a. verhalten; Anomalie [anoma'li:]. die; -. -n [...i:an; lat. anömalia < griech. anömalia]: a) Zustand des Anomalen. Regelwidrigkeit: die A. dieses Zustandes; eine A. aufweisen, zeigen; b) (Biol.) körperliche Mißbildung: eine angeborene A.; -n des Gehirns. anonym [anonym] <AdJ.; o. Steig.) [gek. aus: anonymisch, zu t Anonymus] (bildungsspr.): ungenannt, namenlos, ohne Verfasser: ein -er Verfasser, Brief; einfen]Traktat a. herausgeben; Anonymität [anonymite:t]. die; -(bildungsspr.): Unbekanntheit des Namens. Namenlosigkeit: die A. wahren, aufgeben; Anonymus [a'no:nymus]. der; -, ...mi od. ...ny- men [ano'nyman; spätlat. anönymos < griech. anönymos] (bildungsspr.): namentlich nicht genannter Autor: der Verfasser ist ein A. aus dem 17. Jh.; Ein A.. der als ..ein gläubiger Katholik4' zeichnet, entrüstet sich (Kantorowicz. Tagebuch 1.552). Anopheles [a'no:feles], die; -. - [griech. anöpheles = nutzlos, schädlich]: Vertreter einer tropischen u. südeuropäischen Stechmückengattung, die die Malaria überträgt; Fiebermücke; Gabelmücke. Anorak [anorak],der; -s. -s [eskim. anorak]: 1. Kajakjacke der Eskimos. 2. Windjacke mit Kapuze. anordnen <sw. V.; hat): 1. in einer bestimmten Weise, nach einem bestimmten Plan ordnen, aufstellen: die einzelnen Kapitel eines Buches systematisch a.; das Verzeichnis ist nach Sachgruppen angeordnet; einen ... Tisch .... auf dem Eßgeräte. Gläser und Sandwiches angeordnet waren (Jahnn. Nacht 34). 2. veranlassen, befehlen, verfügen: etw. dienstlich a.; der Arzt ordnete strenge Bettruhe an; er ordnete an. alle Gefangenen zu entlassen; <Abl.:> Anonl- nung, die; -. -en: 1. das Anordnen (1). Gruppierung: eine übersichtliche A. vornehmen. 2. Verfügung. Veranlassung: eine polizeiliche A.; -en erlassen, treffen; Jmds. -en folgen, nachkommen; das geschah auf meine A. Anorganiker [an|3rga:nikB]. der; -s. -: Wissenschaftler auf dem Gebiet der (morganischen Chemie; unorganisch <AdJ.; o. Steig.; nur attr.) [aus griech. a(n) = nicht, un- u. t organisch) (Ggs.: organisch): 1. a) zum unbelebten Teil der Natur gehörend, ihn betreffend; b) nicht durch Lebewesen entstanden. 2. nicht nach bestimmten [natürlichen] Gesetzmäßigkeiten erfolgend; ungeordnet: -es Wachstum. ^normal <Adj.: o. Steig.) [mlat. anormalis. anormalus. vgl. anomal u. normal]: nicht normal, von der Norm abweichend, ungewöhnlich: einen -en Eindruck auf Jmdn. machen; -e Zustände. Anpaarung, die; -. -en (Tierzucht): gewollte Paarung von Haus j deren mit verschiedenen Merhnalen. anpacken <sw. V.; hat): 1. a) fest /mit den Händen] fassen: jmdn. grob am Arm a.; er packte die Kiste mit beiden Händen an; Ü Er ... wittert überall, wo er auch anpackt. Geheimnis und unerhörtes Wunder (ansetzt; Jens. Mann 80); b) Jmdn. durch Zufassen angreifen: der Vogel packte das Jungtier mit den Klauen an; pack an! (Aufforderung an einen Hund: beiß zu!); c) mit zugreifen; mithelfen: wenn alle mit a.. haben wir die Sachen schnell weggeschafft. 2. in Angriff nehmen; in einer bestimmten Weise handhaben: ein Problem a.; das Leben richtig a. 3. (ugs.) in einer bestimmten Art behandeln; mit jmdm. auf eine bestimmte Weise umgehen: der Lehrer hat die Schüler hart angepackt; etw. richtig anzupacken verstehen; Er weiß schon, wie man es a. muß bei diesen Weibern (Fallada. Jeder 166). ^npaddebi <sw. V.): 1. sich paddelnd nähern, heranpaddeln Ost; meist im 2. Part. + kommen): eben kommen sie angepaddelt. 2,(Kanusport) zum erstenmal gemeinschaftlich in der Saison paddeln <hat) (Ggs.: abpaddeln 1): ich padd[e]- le morgen mit meinen Freunden an; <subst.:> in Feuden- heim war das Anpaddeln trotz rauhen Wetters ein Festtag (MM 2. 4. 69. 7). fnpappen <sw. V.): 1. (ugs.) notdürftig od. behelfsmäßig ankleben <hat): ich pappe einen Zettel an meiner Tür an; ein angepapptes Bärtchen. 2. (landsch.) festkleben, festsitzen <ist): der Schnee pappt an; der Honig ist am Messer angepappt. anpassen <sw. V.; hat): 1. jmdm. od. einer Sache anmessen; für jmdn. od. etw. passend machen: jmdm. einen Anzug. Kleider a.; ein Schuhgeschäft, wo ich mir ein Paar ... Knöpfstiefel a. ließ (Th. Mann. Krull 190); Türrahmen und Türen müssen einander angepaßt werden. 2. etw. einer Sache angleichen; etw. auf etw. abstimmen: seine Kleidung dem festlichen Anlaß a.; die Ausrüstung ist der Jahreszeit angepaßt; die Sätze der Kriegsopferversorgung wurden am 1. Januar 1967 angepaßt (den Lebenshaltungskosten angeglichen). 3. <a + sich) sich jmdm. od. einer Sache angleichen; sich nach jmdm. od. etw. richten: sich der/an die Zeit. Umgebung. Wirklichkeit a.; sich in der Kleidung den anderen a.; sich einander a. können; Hermine ließ mich führen und paßte sich zart und leicht wie ein Blumenblatt an (Hesse. Steppenwolf 138); der angepaßte Mensch (Soziol.; der sich seiner Umgebung, der Zeit, den Verhältnissen angepaßt hat); <Abl.:> Anpassung, die; -. -en (PI. selten): das Sicheinstellen auf jmdn. od. etw.; das / Sich J einfügen. Angleichen: A. der Löhne, Gehälter. Renten; A. an veränderte räumliche Gegebenheiten; die A. an die Höhenluft war so vollkommen gelungen, daß niemand über Atembeschwerden klagte (Trenker. Helden 25); eine A. der Theorie an die neuen empirischen Gegebenheiten (Fraenkel. Staat 254); A. (Med.; Adaptation 1) des Auges; der Begriff der A. (Adaptation 2) wurde hauptsächlich in der amerikanischen Psychologie und Soziologie entwickelt. tnpassunB-, Anpassung!*-: ^flhig <AdJ.; nicht adv.): fähig, sich anzupassen: ein -er Mensch; er ist sehr a.. dazu: ^Ahig- keit, die <P1. selten): vgl. t-vermögen; -hitfe, die (Wirtsch.): geldliche Unterstützung für die Zeit des Eingewöhnens: einen bestimmten Betrag als A. bekommen; Mnechanismug, der (Biol.. Verhaltensf.); Reaktion, die (meist PI.) (Med.); Schwierigkeiten (PI.) (Soziol.): [seelische! Schwierigkeiten bei der Umstellung auf andere Umwelt-. Lebens- od. Arbeitsverhältnisse: bei der Eingliederung der ausländischen Arbeitskräfte ist mit A. zu rechnen; -vermögen, das <P1. selten) (Soziol.): Fähigkeit, sich anzupassen: er hat keinerlei A. und findet sich im Leben nicht zurecht; ^Vorgang, der. tnpatzen <sw. V.; hat) (österr. ugs.): beschmutzen, beklek- kern: er hat sich, seine neue Hose mit Soße angepatzt. inpeikn <sw. V.; hat): a) (Schiffahrt. Flugw.) mittels Peilung ansteuern: den Leuchtturm anpeilen; Ü die vorübersehenden Mädchen a.; Von Anfang an hatte er zielstrebig die Bühne angepeilt (angestrebt: Hörzu 4. 1973. 82); b) (Rundf.) durch Peilung den Standort o. ä. von etw. bestimmen: ein Flugzeug, einen feindlichen Agentensender a.; (Abl.:> ^npeUung, die; -. -en. fnpetechen <sw. V.; hat): brutal /mit Drohungen/ zu etw. 148
anquälen antreiben: die Arbeiter ... werden von Funktionärsvögten zu immer neuen Sonderschichten. Normenerhöhungen. Überstunden angepeitscht (Kantorowicz. Tagebuch 1.19). fnpdlen <sw. V.; hat) (landsch. salopp): Kleidung anziehen: Peddersen bat seine Frau, sich kältegerecht anzupeilen (MM 14. 12.74.43). «npesen <sw. V.; ist) (nordd. salopp): eilig, hastig herbeilaufen <meist in der Verbindung 2. Part. + kommen): da kommt er angepest. fnpfeifen <st. V.; hat): 1. (Sport) (vom Schiedsrichter) ein Spiel od. einen Spielabschnitt durch ein Zeichen mit der Pfeife beginnen lassen: ein Signal zum Anfang geben: das Spiel a.; die zweite Halbzeit wurde angepfiffen; der Schiedsrichter hat angepfiffen. 2. (salopp) in scharfem Ton zurechtweisen: der Chef hat ihn angepfiffen; Noch .nie ist vorgekommen, daß er mich angepfiffen hätte (DM Test 45. 1965. 51); Anpfiff, der; -[e]s. -e: 1. (Sport) Pfiff als Zeichen für den Beginn eines Spieles od. Spielabschnittes: nach dem A. des Schiedsrichters. 2. (salopp) scharfer Tadel eines Chefs, Vorgesetzten: einen A. bekommen; jeder mußte einen unvermuteten und unverdienten A. gewärtigen (Feuchtwanger. Erfolg 409). fnpflanzen <sw. V.; hat): a) auf eine bestimmte / vorbereitete] Fläche pflanzen: Blumen. Sträucher. Obstbäume [im Garten! a.; b) (einen Garten, ein Beet) bepflanzen: die Beete sind frisch angepflanzt; c) (eine bestimmte Pflanzenart) anbauen: Mais. Tabak, Kaffee a.; <Abl.:> Anpflanzung. die; -. -en: 1. das Anpflanzen: dieser Boden ist zur A. von Getreide nicht geeignet. 2. bepflanzte Fläche: auf dem Kahlschlag wurde eine neue A. angelegt; die -en verwüsten. fnpflaimen <sw. V.; hat) [urspr. = mit Pflaumen weifen] (ugs.): necken: mit jmdm. seinen Scherz od. Spott treiben: er machte sich einen Spaß daraus, alle Mädchen anzupflaumen; einander, sich [gegenseitig] a.; <Abl.:> Anpflau- merci. die; -. -en: (ugs.) Anpflaumen; Neckerei: laß doch die ewige A.. deine -en! fnpflocken <sw. V.; hat): a) an einem Pflock befestigen: ein Boot, eine Ziege a.; angepflockte Tiere; b) mit Pflöcken befestigen: die Zelte müssen angepflockt werden; fnpflök- ken: seltener Tür t anpflocken. 'tnpfctan <sw. V.; hat): pickend anfressen, durch Picken beschädigen: die Elstern picken die Maiskolben an. *fnpicken <sw. V.) (österr.): a) festsitzen, angeklebt sein <ist>: das Blatt pickt an; b) festkleben <hat): er hat den Henkel wieder angepickt. fnpMceln <sw. V.; hat) (salopp): mit Harn beschmutzen; sein Wasser gegen etw. abschlagen: Am Tor pinkelte einer den Hoheitsadler an (Kirst. 08/15. 883); Ü Wer Willy Brandt anpinkelt oder Brundage verprellt, muß abtreten (MM 30. 8. 72. 14). fnpinnen <sw. V.; hat) (nordd.): anheften; (mit einer Reiß- zwecke o. ä. / an etw. befestigen: ein Foto an die Schranktür a.; er pinnte den Zettel an. tnpbneln <sw. V.; hat) (ugs.): a) bemalen, anmalen, anstreichen: Fenster, Wände [bunt] a.; du hast dich aber gewaltig angepinselt (geschminkt)!; b) (Wörter, eine Inschrift) an eine Wand o. ä. malen, schreiben: als sie mit Pinsel und Teerfarbe „Villa Winterfrieden" angepinselt hatten (Plie- vier, Stalingrad 65). «npirschen <sw. V.; hat) (Jägerspr.): a) ein Wild anschleichen; sich leise u. vorsichtig (gegen den Wind] einem Wild nähern: Wild in der freien Steppe a.; Die Löwenkinder pirschen kunstgerecht die schwarze Schwanzquaste von einem der ... Löwen an (Grzimek. Serengeti 84); b) <a. + sich) steh heranschleichen [an etw.]: sich an das Wild a.; ich pirschte mich mit schußbereiter Kamera an. «■pissen <sw. V.; hat) (derb): svw. tanpinkeln: Einmal mit dem Hund um den Dom, damit er ihn anpißt an allen zweiunddreißig Ecken (Grass. Hundejahre 514). Ildkiui <sw. V.; hat) (nordd.): jmdn. mit verschleiertem Blick, blinzelnd u. etwas dümmlich ansehen: während so die Fischfrau das unentschlossene Herrchen anplierte (Lenz. Suleyken 34). Anpfibetei.die:-.-enkugs.Y. das Anpöbeln. Schlußmitder A.!; von denen haben wir nur -en zu erwarten; «npöbeln <sw. V.; hat) (ugs.): durch freche, unflätige Worte beleidigen; auf derbe Art belästigen: Rocker, die Leute auf der Straße anpöbeln; und scheute sich nicht, trotz seiner königlichen Würde Passanten anzupöbeln (MM 19./20. 8. 1967. 4); <Abl.:> Anpöbehmg, (auch:) ^npöMung, die; -, -en. fnpochen <sw. V.; hat) (landsch. od. geh.): /vorsichtig] anklopfen; /bittend] an die Tür klopfen: er hat dreimal angepocht, aber niemand hat aufgemacht; Ü ich werde einmal bei meinem Vater a. (vorsichtig, bittend nachfragen), ob er uns helfen kann. fnpoHern <sw. V.; ist) meist in der Verbindung anoepoltert kommen (polternd, mit polternden Schritten herankommen): eben kommt er angepoltert. fnpopeln <sw. V.; hat) (salopp): sich kritisch mitjmds. Person beschäftigen: Selbstverständlich muß in einer Talk-Show nach hartem... Kampf immer der Gastgeber der Unterlegene sein ... A. darf man nur anerkannte Marken-Ekel wie Klaus Kinski (Zeit 25. 4. 75. 49). Anprall, der; -[eis: das Anprallen, heftiger Stoß gegen etwas Hartes, /plötzliches] Aufschlagen: der A. der Wellen gegen die Mauer; dem A. standhalten; Ü Sie waren benommen, als sie... vom A. der sommerlichen Straße getroffen wurden (Musil. Mann 1378); anprallen <sw. V.; ist): an od. gegen jmdn., etw. prallen, heftig anstoßen: hart an. gegen die Mauer a.; wir prallten gegeneinander an (Hauptmann. Schuß 12). anprangern ['anprai)Bn] <sw. V.; hat): öffentlich tadeln, verurteilen, brandmarken, als Mißstand herausstellen, an die Öffentlichkeit bringen: die Mißstände wurden angeprangert; die Korruption der Verwaltung a.; Mit einem Seufzen habe ich ... die allgemeine Unvernunft der Familie allgemein angeprangert (Wohmann. Absicht 250); ich werde ihn als Betrüger a.; das muß als Mißbrauch der Amtsgewalt angeprangert wenden; <Abl.:> ^nprangerung, die; -. -en. ynpreien <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): ein Schiff anrufen: Von einem deutschen Dreimastschoner werden wir durch das Sprachrohr angepreit (Kisch. Reporter 34). anpreisen <st. V.; hat): wegen seiner besonderen Vorzüge empfehlen, rühmen: eine Ware, ein Lokal, eine Sehenswürdigkeit, einen Schlagersänger a.; das Hotel preist sich als mit allem Komfort ausgestattet an; die Regierung pries ihre beabsichtigten oder vollbrachten Taten an (Niekisch. Leben 255); <Abl.:> ^npresung. die; -. -en. anpreschen <sw. V.; ist) meist in der Verbindung angeprescht kommen (ugs.; lim Laufschritt 1 eiligst herankommen): atemlos angeprescht kommen; zwei Reiter kamen in vollem Galopp angeprescht. anpressen <sw. V.; hat): fest an etw. pressen: du mußt die Marke fest a.. damit sie hält; er preßte das Ohr an die Tür an und horchte; (auch a. + sich:) ich habe mich an den Boden angepreßt; So lagen sie. ... angepreßt an den Boden (Remarque. Funke 189). Anprobe, die; -. -n: 1. das Anprobieren eines I in Arbeit befindlichen] Kleidungsstückes: Anzug nach Maß ... Das Ganze braucht fünf -n (Grass. Blechtrommel 556); zur A. kommen; ich bin um 10 Uhr zur A.. zu einer A. bestellt. 2. abgetrennter Raum, Kabine zum Anprobieren in einem Kaufhaus od. einer Schneiderwerkstatt: bitte gehen Sie in die A.!; anprobieren <sw. V.; hat): a) etw. anziehen, um zu sehen, ob es paßt: einen Anzug. Kleider, Schuhe a.; sie hat den schicken Mantel gleich anprobiert; ich muß noch a.; morgen kannst du a. kommen (ugs.; zur Anprobe kommen); b) jmdm. probeweise anziehen: veranlassen, daßjmd. etw. zur Probe anzieht: der Schneider probierte ihm den Anzug an; schickte er einen Ballen voll bunter Garderobe ... vor sich her, um sie mir nach Tische nur zum Vergnügen anzuprobieren (Th. Mann. Krull 30). anpummebi ['anpomfn] <sw. V.; hat) (landsch.): dick, warm anziehen: der hat sich aber angepummelt!; sie pummelt ihre Kinder immer so dick an. fnpumpen <sw. V.; hat) (salopp): jmdn. um Geld angehen; Geld von jmdm. leihen: er hat midi um 50 Mark angepumpt; Ich pump' dich doch auch manchmal an (Tucholsky. Werke I. 394). tnpusten <sw. V.; hat) (ugs.): [seinen Atem) gegen jmdn.. etw. blasen, pusten: draußen pustet uns ein starker Wind an; eine Pusteblume (abgeblühten Löwenzahn) a.; er ist so schwach, daß er umfällt, wenn man ihn anpustet. Anputz,der; -es (landsch.): auffällige, [übertrieben] festliche Kleidung): sie kam in einem stattlichen A.; anputzen <sw. V.; hat) (landsch.): festlich anziehen, herausputzen, schmük- ken: sie hat ihre Kinder/sich sonntäglich angeputzt. fnqutten, sich <sw. V.; hat): nur mit Mühe und ein wenig widerwillig Fröhlichkeit o.a. zeigen: da merkte sie doch schon, daß er manchen Ton erzwang, und zuerst wollte 149
anquasseln sie ihm nur helfen, die angequälte Lustigkeit fallenzulassen (Kant, Impressum 206). anquasseln <sw.V.: hat) (salopp): ungeniert ansprechen, anquatschen: Los. gehen wir auf ihn zu und quasseln ihn an (Lynen, Kentaurenfährte 28). «nouatschen <sw. V.; hat) (salopp): plump-vertraulich in ungehöriger Weise! ansprechen: ich habe keine Lust, mich von Jedem Flegel a. zu lassen; „Und da habe ich sie einfach angequatscht'4 (Berliner Morgenpost 17. 1. 1975. 14). anquirlen <sw. V.; hat) (Kochk.): a) an etw. quirlen, mit dem Quirl in etw. einrühren: du mußt noch ein Ei a.; b) etw. anrühren, mit dem Quirl verquirlen: das Puddingpulver wird mit einigen Eßlöffeln Milch angequirlt. fnradeln <sw. V.; ist) meist in der Verbindung angeradeh kommen (mit dem Fahrrad herankommen). anrainen ['aniqinan] <sw. V.; hat) [zu TRain]: angrenzen (meist im 1. Part): die anrainenden Siedlungen; Aminer der; -s. - (Verwaltung): a) / Grundstücks nachbar: die arabischen A. des Roten Meeres; darüber müssen Sie sich mit Ihrem A. verständigen; b) (bes. österr.) Anlieger: einer von denen, deren Gebiet gemeinsam an etw. (eine Straße, ein Land, ein Gewässer) grenzt: Ausgenommen sind Pöst- kraftwagen.Taxi-Fahrzeuge... und A. der Bödelestr. (Vorarlberger Nachr. 22. 11. 68.4). Anrainer-: Mirundstück, ^s; ^land. das <P1.: -länder): angrenzendes Land: die Anrainerländer des Bodensees; --macht, die: die Sowjetunion ist eine A. des Schwarzen Meeres; -Staat, der <meist PL); -verkehr, der <o. PI.) (bes. österr.): svw. t Anliegerverkehr. Anrand,der; -s (landsch.): verstärkter Anlauf: einen A. nehmen. firaizen <sw. V.; hat) (salopp): scharf tadeln, in barschem Ton zurechtweisen: seine Untergebenen a.; Mittags kommt der Lazarettinspektor und ranzt uns an (Remarque. Westen 177); <Abl.:> Anranzer, der; -s. - (salopp): scharfer Tadel: barsche Zurechtweisung: einen A. bekommen. fnrasen <sw. V.; ist) (ugs.): in rasendem Tempo heranlaufen, -fahren: herbeirennen: er ist angerast und ins Haus gestürzt; der Wagen ist gegen die Absperrung angerast; meist in der Verbindung angerast kommen (sehr rasch u. ungestüm herankommen). inraasetn <sw. V.): 1. (ugs.) rasselnd heranfahren <ist): die Feuerwehr rasselte an; meist in der Verbindung angerasselt kommen (rasselndherankommen). 2. (salopp) grob zurechtweisen, anschnauzen (hat): Exzellenz hat mich einige Male eklig angerasselt (A. Zweig. Grischa 397). anraten <st. V.; hat): jmdm. empfehlen: jmdm. raten, etw. zu tun: jmdm. Vernunft a.; obgleich Pater Alban nicht müde wird, mir Violinstunden anzuraten (Grass. Katz 125); hier ist nur die Zurückstellung vom Schulbesuch anzuraten; das wollte ich dir auch angeraten haben! (das war deine selbstverständliche Pflicht: wehe, wenn du nicht so gehandelt hättest!): <subst.:> auf Anraten des Arztes. fnrattem <sw. V.; ist) meist in der Verbindung angerattert kommen (ugs.; unter Rattern, mit großem Lärm herankommen): er kam in seinem alten Wägelchen angerattert. anrauchen<sw. V.; hat) /vgl. angeraucht/: 1. (eine Zigarette, Zigarre, Pfeife) anzünden u. die ersten Züge tun: rauch mir bitte eine Zigarette an!; eine angerauchte (nicht fertig gerauchte) Zigarre. 2. mit Rauch belästigen: jmdm. Rauch ins Gesicht blasen: auch Nichtraucher erleiden Gesundheitsschäden, wenn sie ständig angeraucht werden. anräuchern <sw. V.; hat): leicht, kurz räuchern: Wurst a.; mageres Schweinefleisch, leicht angeräuchert. fnrauhen <sw. V.; hat): (Stoff, Leder o.a.) an der Oberfläche ein wenig rauh machen: der Stoff ist auf der Unterseite leicht angerauht; Ü Bierdunst und Zigarettenrauch hatten seine Stimme angerauht. Anraum, Anreim, der; -[eis [zu mhd.. ahd. räm = Schmutz] (landsch.. bes. bayr.-österr.): Rauhreif. anraunzen <sw. V.; hat) (salopp): anfahren: mit groben Worten scharf zurechtweisen: einen Untergebenen a.; <Abl.:) Anraunzer, der; -s. - (salopp): grober Tadel. Schelte: er hat vom Chef einen A. bekommen. ^manschen <sw. V.; ist) meist in der Verbindung angerausdit kommen (ugs.): 1. mit einem rauschenden Ton herankommen): Da kommt der Autobus endlich angerauscht (Faller. Frauen 81). 2. mit großer Gebärde, Aufmerksamkeit auf sich lenkend herankommen. anrechenbar [anre^nba:?] <AdJ.; o. Steig.) (Sozialvers.): von etw., was angerechnet werden kann: anrechnungsfähig: diese Beitragsmonate sind a.; anrechnen <sw. V.; hat): 1. a) i gesondert! in Rechnung stellen, berechnen: die vielen privaten Telefongespräche muß ich Ihnen a.; diese Zusatzleistung hat er [uns] nicht [mit] angerechnet; b) bewerten: der Schüler war so lange krank, daß ihm die schlechte Arbeit nicht angerechnet werden konnte; c) gegenrechnen: gegen etw. aufrechnen: den alten Fernseher a.; das Auto wurde ihnen mit 500 Mark angerechnet; die Untersuchungshaff wurde [auf die Strafe] angerechnet. 2. in einer bestimmten Weise werten: i vergleichend] einschätzen: (Jur.:) etwas als strafmildernd a.; Jmdm. etw. als Verfehlung a.; Rechnen Sie es mir nicht als Bosheit an (Benrath. Konstanze 127); (Abi.:) Anrechnung,die: -. -en <P1. selten): das Anrechnen: Berechnung. Berücksichtigung: eine A. der Transportkosten erfolgt nicht; unter A. der Untersuchungshaft; *etw. in A. brmsen (Papierdt.. nachdrücklich: anrechnen: mit berechnen), dazu firechnungsilhig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sozialvers): so geartet, daß es angerechnet werden kann: -e Versicherungszeiten; ^nredmunB»- zeitraum, der (Sozialvers.). Anrecht das; -[e]s. -e: 1. Recht auf etw., was einem zusteht: Anspruch: er hat. besitzt ein altes A. auf diese Wohnung; sein A. geltend machen; er ... tat. als käme er nicht von London, sondern von der Front, ein Held mit A. auf häusliche Pflege (Frisch. Stiller 322). 2. [Theater-, Konzert Jabonnement: Wir bitten unsere Abonnenten, ihr A. bis zum 1. September zu erneuern; <Abl.:> Anrechtler, der; -s. -: Abonnent: <Zus.:> Anrechtskarte,die: [Platzjausweis eines Abonnenten: Anrechtsschein, der (Wirtsch): Zwischenschein, den ein Aktionär vor der Emission der eigentlichen Aktien erhält. Anrede, die; -. -n: 1 • Bezeichnung, mit der man jmdn. anredet: eine höfliche, steife, vertrauliche A.; wie ist die A. eines Kardinals, für einen Kardinal?; eine A. umgehen, vermeiden; .Ach. Herr Vater", erwiderte sie mit der alten feierlichen A. des Landes (Wiechert, Jeromin-Kinder 34). 2. a) (selten) das Ansprechen eines anderen: an einen anderen gerichtete Worte: er blieb auch stehen, als verlange ihn nach einer A. oder als suche er selbst nach einer (Gaiser. Jagd 63); b) (Schweiz.) Ansprache: eine A. halten. Anrede- (Sprachw.): -fall, der: der Fall (Kasus), in dem jmd. angesprochen wird (im Lateinischen der Vokativ, im Deutschen der Nominativ): -fiirwort, das: zum Anreden gebrauchte Form des Personalpronomens: du, ihr und Sie sind Anredefürwörter; Miominativ, der. fnreden <sw. V.; hat): 1. a) ansprechen: Worte an jmdn. richten: der Nachbar redete mich an; So rede ich ihn an und sage es ihm (Remarque. Westen 158); b) in einer bestimmten Form, mit einer bestimmten Bezeichnung ansprechen: Jmdn. mit ..du44, mit ..Sie", mit seinem Titel a.; in bequemer Freundschaftlichkeit pflegte er auch meine Mutter lediglich mit Nachnamen anzureden (Th. Mann, Krull 82). 2. sich durch Reden gegen jmdn. od. etw. durchzusetzen versuchen, redend gegen etw. angehen: gegen solchen Lärm kann ich nicht mehr a. ynregen <sw. V.; hat) /vgl. angeregt/: I. a) jmdn. zu etw. veranlassen, ermuntern, inspirieren: das regte ihn zum Nachdenken, zu einer Bemerkung an; b) etw. vorschlagen, den Anstoß zu etw. geben: Prof. Müller hat diese Dissertation angeregt; Ich möchte die Frage a., ob ...; Sie lernten die Herzen zu rühren, zur Nachdenklichkeit anzuregen (Brecht, Groschen 21). 2. (vonbestimmten Stoffen) beleben, aufmuntern: Kaffee und Tee regen [die Lebensgeister] an; sich vom Nikotin a. lassen; ein anregendes Mittel; die Diskussion war sehr anregend; in angeregtem (eifrigem, lebhaftem) Gespräch; angeregt vom Wein. 3. (Physik) Atomfkemje od. Moleküle (im Quantensprung) aus dem Grundzustand in einen höheren Energiezustand versetzen: ein Atom kann nur sprunghaft angeregt werden; <Abl.:> Anreger, der; -s, -: jmd., der Anregungen (1 b) gibt: Herder war der große A. für seine Zeitgenossen; er ist einer der A. dieser Arbeitsgemeinschaft; Anregung, die; -. -en: 1. a) <o. Pl> das Anregen: die A. von Diskussionen, Debatten; b) Impuls, [DenkJanstoß: [fruchtbare] -en geben, empfangen; sich wertvolle -en holen; Piaton hat seine -en dazu in den Welstümern des Orients geschöpft (Musil, Mann 1 337); c) Vorschlag: eint A. befolgen, aufgreifen; -en unterbreiten. 2. <o. PI.) das Beleben: Belebung: ein Mittel zur 150
anrichten A. des Appetits, der Verdauung, der Herztätigkeit; Ü das Spielzeug dient der A. der Phantasie; zu 2: Anregungsmittel, das: Aufputschmittel Stimulans: Drogen sind gefährliche A.; der Arzt hat ihm ein A. verschrieben. fnreiben <st. V.; hat): 1. (landsch.) (ein Streichholz) durch Reiben entzünden: ein Streichholz a. 2. (Fachspr.) a) (Farbe mit Wasser od. einem Bindemittel) mischen, anrühren: er hat etwas Farbe angerieben; b) ein mit einem Klebemittel beschichtetes Material auf der zu beklebenden Fläche durch Reiben festdrücken: das Einbandgewebe wird mit dem Handrücken auf dem Buchdeckel angerieben. fnreichen <sw. V.; hat) (landsch.): helfend zureichen, hinüberreichen: ich muß die Bücher dort oben einordnen, kannst du sie mir mal anreichen?; Es gibt ... keinen Nachwuchs, der sich das Ziel setzt, dem lieben Mitbürger die Waren anzureichen (MM 18. 10. 68, 33). anreichern ['anrqfcm] (hat): a) ansammeln, aufspeichern: die giftigen Stoffe werden im Körpergewebe angereichert; die Bank hat ihre Effektenbestände noch angereichert; mit Rauch, Gas. Staub und Dämpfen angereicherte Luft; <aucha. + sich) diese Stoffe können sich im Nervensystem a.; b) verbessern, vermehren: gehaltvoller machen: Lebensmittel mit Vitaminen a.; angereichertes Gemisch (Kfz.-T.; Kraftstoff-Luft-Gemisch mit besonders hohem Kraftstoffanteil, wie es beim Kaltstart u. im hohen Drehzahlbereich gebraucht wird): c) <a. + sich) sich etw. zufuhren: in sich aufhäufen: die Bäume ... mußten sich aus Luft und Boden erst wieder neue Kraft a. (Jacob. Kaffee 249); <Abl.:) Anreicherung, die; -. -en. dazu: Anrekherungssystem, das (Kfz.-T.): Vorrichtung zum Anreichern des Kraftstoff-Luft- Gemisches. 'fnreihen <sw. V.; hat): a) einer Reihe anfügen: Perlen a.; U Zur Geschichte meiner persönlichen Liebeserziehung aber sei folgender Bericht hier schicklich angereiht (Th. Mann, Krull 130); b) <a. + sich) (geh.) sich einer Reihe anschließen: die Kreml-Mauer war das Ziel vieler, sie reihten sich hier auf. reihten sich an. reihten sich ein zu ... kilometerlangen ... Schlangen (Koeppen. Rußland 94); Ü das reiht sich seinen Taten würdig an; ein weiterer Bericht reiht sich an: V^^en <reihte /(seltener:) rieh an, hat angereiht/ angeriehen): mit großen Stichen annähen, lose anheften: das Futter a.; sie hat den Rock zur Anprobe erst einmal angeriehen. 'Amt"* der; -[eis: tAnraum. 24nreim, der; -[eis, -e [zu IReim): selten für tAlliteration; fnreimen <sw. V.; hat): selten für falliterieren. Anreise, die; -. -n: a) Hinfahrt, Fahrt (an ein bestimmtes Ziel): die A. erfolgt über München, die Rückfahrt über Ulm; die A. dauert 10 Stunden; b) [erwartetes] Eintreffen, Ankunft: wir erwarten die A. einer größeren Reisegesellschaft; QnreJsen <sw. V.; ist): a) an ein bestimmtes Ziel reisen, fahren: sie reisen mit dem Auto an; b) eintreffen: von weit (mit einem Verkehrsmittel) ankommen: Die Journalisten reisten an. füllten den Saal mit Erregung und Tabaksqualm (Fries. Weg 230); die Teilnehmer reisen aus allen Himmelsrichtungen an; mit einem Sonderzug a.; <auch 2. Part. + kommen) aus Hamburg angereist kommen; <Zus. :>j^nretoetag,der: der Montag gilt als A.; Anreise» termin, der. fnreifien <st. V.; hat): 1. zu zerreißen beginnen, am Rande einreißen: es ist eine grobe Unsitte, eine Seite im Buch als Lesezeichen anzureißen; das Buch hat schon angerissene Ecken. 2. (ugs.)anbrauchen, zu verbrauchen beginnen (nachdem man die Verpackung aufgerissen hat): die Zigaretten a.; Vorrätea.; Aschenschalen und angerissene Keksschachteln standen auf dem Tisch (Gaiser. Jagd 82). 3. (landsch.) (ein Streichholz o.a.) anzünden: Ich ... riß ein Streichholz an und beugte mich über sie (Böll. Und sagte 125). 4. einen Motor (mit Hilfe einer Leine) in Gang setzen, anwerfen: er riß den Außenbordmotor an, und das Boot schoß los. 5. (Technik) (auf einem zu bearbeitenden Werkstück, bes. Metall) vorzeichnen: mit einem spitzen Gerät Linien angeben: der Blechzuschneider reißt [das Material] an. 6. (Forstw.) (mit einem besonderen Werkzeug zur Kennzeichnungfür die Holzfäller od. zur Harzentnahme) Bäume einkerben. 7. zur Sprache bringen, gesprächsweise anrühren: soziale Probleme, die Aufgaben der Kunst a. 8. (ugs.) m aufdringlicher Weise als Kunden anlocken: er hatte sich auf den Markt gestellt, um die Leute anzureißen; <Abl. zu 5 u. 8:> Anreißer, der; -s. -: 1. (Technik) Vorzeichner bei der Bearbeitung von Werkstücken. 2. (ugs.) a) aufdringlicher Werber: ein A. stand vor der Tür, mit vielen sehr fragwürdigen Gestalten (Fallada. Herr 251); b) Ware, die als Kundenfang dient: Frau Fettiges A. war ein alter Fotoapparat, den sie als möglichen Hauptgewinn aufgebaut hatte (Schnurre. Bart 58); Anreißerei [anr^jso'r^JJ. die; -. -en (ugs.): marktschreierische [unlautere] Werbung. Kundenfang: anreißerisch <Adj.) (ugs.): marktschreierisch, unseriös: ein -es Plakat; der -e Titel eines Buches; ^nreißer- tum, das; -s (selten): aufdringliche Werbemethode: ein übles A. macht sich breit; Anreiöwerkzeug. das (Technik): Werkzeug zum Anreißen (5) von Metallen. fnreften <st. V.): 1. reitend herankommen <ist>: Jmdn. a. sehen; er ist angeritten; meist in der Verbindung angeritten kommen: da kommen die ersten angeritten. 2. a) etw. reitend anstreben: auf einen bestimmten Punkt (ein Ziel, ein Hindernis) zureiten <hat): Reiten Sie also Jedes Hindernis energisch an (Dwinger. Erde 163); b) (Milit.) gegen Jmdn. od. etw. reiten: reitend kämpfen <ist>: die Reiterei reitet gegen den Feind an; Ü auf das Vorschiff» gegen das die schwarzen Wellen mit grau schimmernden Kämmen anritten (Jahnn. Geschichten 157). 3. a) zu reiten beginnen: losreiten <ist>: er ist gerade angeritten; <subst.:> das Anreiten im Schritt; b) (meist subst.) Beginn der Reitsaison: am nächsten Sonntag ist feierliches Anreiten. 4. ein Pferd abrichten, zureiten (hat): er hat das Pferd gut angeritten. Anreiz, der; -es, -e: Antrieb. [ Verjlockung: Impuls: ein materieller A.; ein A. zum Sparen; etw. erhöht den A.. bietet keinen A. mehr, anreizen <sw. V.; hat): a) [zu etw.] anregen, verlocken, anspornen: die ausgesetzte Prämie hat ihn zu besonderen Leistungen angereizt; Steuerermäßigungen sollen zum Sparen a.; b) erregen, anregen, wecken: den Appetit a.; der Unfall hat die Sensationslust der Leute angereizt. tnrcmpeln <sw. V.; hat) (salopp): a) [absichtlich] im Vorübergehen anstoßen: ich remp[e]le im Dunkeln so leicht andere Leute an; von einem Betrunkenen angerempelt werden; b) beschimpfen, beleidigen: Es ist sehr billig, Sturmbannführer, mich immer wieder anzurempeln, weil ich zur Kirche gehe (Hochhuth. Stellvertreter 221); <Abl.:> Anranpetei die; -. -en: a) dauerndes Anrempeln (a): auf dieser Straße ist man oft -en von Betrunkenen ausgesetzt; b) Anrempeln (b): ich kann die dauernden -en nicht mehr hören!; 4nranp[e]lung, die; -. -en. «nremen <unr. V.): 1. in der Verbindung angerannt kommen (rennend, laufend herankommen) <ist): da kommt er Ja schon angerannt! 2. gegen jmdn.. etw. anlaufen <ist): er ist die ganze Zeit gegen den Sturm angerannt. 3. <ist) a) (ugs.) an od. gegen etw. rennen, rennend anstoßen [u. sich dabei verletzen o.a.]: mit dem Ellbogen an. gegen die Fensterecke a.; b) / in feindlicher Absicht] gegen Jmdn.. etw. laufen, anstürmen: gegen feindliche Stellungen a.; der Feind versucht überall anzurennen, kommt aber nicht durch; Ü gegen Konkurrenten, gegen die Zeit a.; diese ganzen erbärmlichen Einrichtungen, gegen die man nicht mehr a. kann, gegen die auch nie Jemand anrennt (Bachmann. Erzählungen 120); Das blinde A. gegen eine im ganzen doch erfolgreiche Wirtschaftspolitik (Augstein. Spiegelungen 22). 4. <hat) a) (landsch.) anstoßen: er hat mich [mit dem Knie] angerannt; b) <a. + sich) (ugs.) sich einen Körperteil an etw. stoßen: an dieser Ecke renne ich mir immer wieder das Knie an. anrichte, die; -. -n: a) Geschirrschrank mit einer Fläche zum Anrichten u. Bereitstellen der Speisen: Büfett: Ich ... betastete die Schnitzereien der massigen A. (Johnson. Mutmaßungen 52); das Essen steht auf der A.; die Teller aus der A. nehmen; b) Raum mit Geschirrschränken u. Flächen zum Anrichten (1): in der A. arbeiten. anrichten <sw. V.; hat): 1. vorbereitete Speisen. Salate. Brote u.a. auf Schüsseln u. Platten [garnieren u.] zum Verzehr bereitstellen: Ragout im Reisrand a.; Er deckt den Tisch, und sie richtet das Essen an (Fallada, Mann 131); es ist angerichtet (geh.; das Essen steht auf dem Tisch); Ü einer von denen, die den Krieg nicht so heiß auslöffeln, wie er angerichtet wurde (Kirst. 08/15, 701). 2. (Übles. Unheilvolles) [unbeabsichtigt] verursachen: Unfug, heillose Verwirrung a.; was hast du wieder alles angerichtet); Sie hatte Angst vor den ungenauen, unzutreffenden Wörtern. Sie wußte, daß sie Unheil anrichten (Chr. Wolf, Nachdenken 217); Besonders in Hamburg und Berlin richteten randalierende Fans schwere Verwüstungen an (MM 18. 151
Anrichtetisch 9. 65. 31); Tür den angerichteten Schaden aufkommen; <Zus. zu 1:) Anrichtetisch, der. anriechen <st. V.; hat) (selten): a) beriechen, beschnüffeln: der Hund riecht den Knochen an; b) Jmdm.. einer Sache durch den Geruch anmerken: etw. bei jmdm.. einer Sache riechen: man riecht der Wurst an. daß sie nicht mehr frisch ist; den Alkohol riecht man ihm schon von weitem an. ^nriemcn <sw. V.; hat) (landsch.): mit einem Riemen befestigen: einen Fotoapparat, ein Fernglas a.; die Ledertasche, die sie am Gürtel angeriemt trug (Fussenegger. Zeit 240). Anriß, der; Anrisses, Anrisse: 1. kleiner Riß am Rand: Beginn eines Risses: sich beim Bodenturnen einen A. der Achillessehne zuziehen. 2. (Technik) Vorzeichnung: einen A. auf einem Werkstück anfertigen. 3. (Ruder-. Kanusport) kräftiges Durchziehen beim Eintauchen des Ruderblattes od. Paddels: den A. verstärken. anristen fannstn) <sw. V.; hat) [zu TRist] (Turnen): mit einem od. beiden Fußrücken kurz das Gerät, die Hände berühren. Anritt, der; -[eis. -e: a) (veraltet) das Anreiten (1) an etw.: beim A. auf die Kastanienallee; b) (veraltet) das Anreiten (2 b) gegen etw.: der A. gegen die feindliche Batterie; c) (selten) das Anreiten (3 a). Losreiten. anritzen <sw. V.; hat): ein wenig ritzen: einen Baum a.; zur Blutuntersuchung wurde dem Patienten das Ohr leicht angeritzt; Ü Das Thema ist angeritzt (kurz angesprochen, behandelt: Hörzu 5. 1973. 123). anrollen <sw. V.): 1. Ost) a) zu rollen beginnen: losfahren: der Zug rollte an; Als die... Kolonne langsam wieder anrollte, setzte sich Asch ab (Kirst. 08/15.833); Ü Kurz bevor am Sonntag eine zweite große Suchaktion anrollte (gestartet wurde, begann: MM 20. 8. 68, 6); b) heranrollen: sich auf RädernI rollend heranbewegen (Ggs.: abrollen): mit Gütern beladene Waggons rollen an; <subst.:) die Maschine war beim Anrollen zur Startbahn von der Piste abgekommen; Schorsch Borkmann rollt einen Tag nach der Kapitulation in der Frühe an (kommt angefahren: Fries. Weg 275); häufig in der Verbindung anaerollt kommen: ein Lastwagen kommt angerollt. 2. (in feindlicher Absicht) aufjmdn.. etw. zufahren Ost): dann rollten Panzer gegen die deutsche Artillerie an; Ü die Wellen rollten gegen den Deich an. 3. rollend heranschaffen <hat> (Ggs.: abrollen): er hat die Fässer angerollt. fnrosten <sw. V.; ist): zu rosten beginnen, ein wenig rostig werden: wenn die Speichen erst einmal anrosten, sieht das Rad bald unansehnlich aus; ein angerostetes Messer; der Wagen ist schon ziemlich angerostet. firösten <sw. V.; hat): leicht rösten: die Weißbrotscheiben dürfen nur angeröstet werden. tnrotzen <sw. V.; hat) (vulg.): heftig anfahren, mit Kraftausdrücken beschimpfen: ich lasse mich doch von so einem Schnösel nicht a ! anrüchig ['annr^^l <Adj.; nicht adv.) [in Anlehnung an ..riechen. Geruch" aus mniederd. anrüchtig = von schlechtem Leumund]: a) von sehr zweifelhaftem Ruf: in üblem Ruf stehend; berüchtigt: ein -es Lokal; es handelt sich um eine ziemlich -e Person; Andere erinnerten an Unrats Sohn, der sich einst mit einem -en Frauenzimmer auf offenem Markt hatte blicken lassen (H. Mann. Unrat 108); b) /leicht/ anstößig: -e Geschäfte. Witze. Filme. Verse; Die Gesellschaft besucht gern ein der Gesellschaft -es Stück (Koeppen. Rußland 166); das kommt mir sehr a. vor; <subst.:> Herr Kruzowski war ... Privatgelehrter. Nicht, als ob das etwas Anrüchiges wäre (Schnurre. Bart 135); <Abl.:> Aiwikh«kdt, die; -: Zweifelhaftigkeit. Anstößigkeit. fnrucken <sw. V.; hat): a) (von einem Fahrzeug) mit einem Ruck anfahren: der Zug ruckte an; b) (selten) ruckartig an etw. ziehen: die Leine ein paarmal kurz a. tnrücken <sw. V.): 1. in einer Gruppe od. Imilitärischen! Formation näher kommen, herankommen <ist): die Feuerwehr rückte an; die anrückenden Truppen; Ü (scherzh.:) morgen rücken meine Verwandten an; in fünf Minuten ist Mittagspause, die Gulaschkanone wird jeden Augenblick a. (A. Zweig. Grischa 17). 2. a) ein wenig, um einen kleinen Ruck weiterschieben <hat): wir wollen den Tisch noch etwas a.; b) an jmdn.. etwas heranrücken <hat): du mußt das Regal fest [an die Wand] a.; c) näher heranrücken <ist>: das Kind rückte aus Furcht an die Mutter an. fnrudcrn <sw. V.): 1. sich rudernd nähern, heranrudern (ist): sie sind ganz langsam angerudert; <im2. Part. + kommen) er kam gemächlich angerudert. 2. (Rudern) zum erstenmal gemeinschaftlich in der Saison rudern (hat) (Ggs.: abru- dern): wir ruderten letzten Sonntag an; (subst.:> heute ist Anrudern. Anruf, der; -[eis. -e: 1. Zuruf; an eine bestimmte Person gerichteter, auffordernder Ruf: auf einen A. reagieren; ohne A. schießen; ein Nachtwandler, der .... von einem harten A. plötzlich geweckt... in dieTiefe saust (St. Zweig. Fouchö 159); Ü der A. (innere Stimme) des Gewissens; dem A. Gottes folgen. 2. telefonische Verbindung; Telefongespräch: heute kamen sechs -e; einen A. erwarten, erhalten, entgegennehmen; ich hatte ja nichts im Sinn als einen telefonischen A. (Johnson. Achim 8). Anruf-: -beantworte-, der; -s. - (Fernspr.): Gerät, das bei Abwesenheit eines Fernsprechteilnehmers dem Anrufer eine Mitteilung durchgibt lu. eine Nachricht des Anrufers aufzeichnet]: dieser Anschluß ist mit einem automatischen A. ausgerüstet; -faunpe. die (Fernspr.): an Handvermitt- lungs- od. Nebenstellen bei Eintreffen eines Anrufs /farbig] aufleuchtende Glühlampe; --schranke, die (meist PI.) (Ei- senb.): Bahnschranke, die nur auf Anruf eines Verkehrsteilnehmer s (von einer anderen Stelle her) geöffnet wird: -n sind nur für wenig benutzte Wege vorgesehen. fmufen <st. V.; hat): 1. {mit Namen] rufen; durch Zuruf jmdn. auf sich aufmerksam machen: einen Schlafenden, ein Schiff a.; der Wachtposten rief ihn an; Sie rufen euch an. sie rufen dreimal, dann schießen sie (Seghers. Transit 237); Ü hinter dem Walde riefen die Kraniche das erste Morgenrot an (Wiechert. Jeromin-Kinder 177). 2. a) anflehen, bittend angehen; bei jmdm.. etw. Rat od. Hilfe suchen: Gott a.; b) (geh.) um Vermittlung bitten, angehen: eine Schiedsstelle a.; sie haben die Gerichte angerufen (sind vor Gericht gegangen); und dennoch stehe geschrieben, daß selig werden soll, wer da den Namen des Herrn anruft (Schaper. T$g 9); c) um etw. anflehen, ersuchen; um etw. bittend angehen: jmdn. um Gnade. Hilfe. Vermittlung a.; d) erbitten, begehren: Jmds. Mitleid. Urteil. Vermittlung a. 3. mit jmdm. telefonisch Verbindung aufnehmen, anläuten: einen Bekannten, die Auskunft, die Polizei a.; er hat schon dreimal angerufen; konnte ich der Versuchung ... nicht widerstehen und rief irgendeine Nummer an (Koeppen. Rußland 178 f.); (südwestdt. u. Schweiz, ugs. auch mit Dativ:) rufen Sie mir bitte heute abend wieder an; bei der Bank in München a.; (Abi. zu 3:) Anrufer, der; -s. -: jmd.. der telefonisch Verbindung mit einem anderen aufnimmt: ein anonymer A.; zu 2: Anrufung, die; -, -en: das Anrufen. Beschwörung: eine A. aus einer Litanei. anrühren <sw. V.; hat): 1. a) mit der Hand] berühren, leicht anfassen: rühr mich nicht an!; bevor die Polizei kommt, dürfen wir nichts a.; Er blieb nicht lang in der Wohnung, hatte hier nichts zu bestellen, schien ihm. nichts anzurühren (Frisch. Gantenbein 396); ihr Bett war nicht angerührt (unbenutzt); Ü etwas Geheimnisvolles wurde damit angerührt; b) von etw. essen, nehmen, verbrauchen o.a. (nur verneint od. eingeschränkt): das Essen kaum a.; keine Zigaretten a.; das Glas, die Reserven nicht a.; er rührte seine Frau nicht mehr an (verhüllend; hatte keinen Geschlechtsverkehr mehr mit ihr). 2. (geh.) jmdn. innerlich berühren, seelisch ergreifen: das Leid der Flüchtlinge rührte ihn an; Es ist mir nicht bekannt geworden .... ob mein Jammer den Bruder anrührte (Jahnn. Geschichten 32); angerührt von verzehrender Sorge. 3. / mit etw.] verrühren, mischen: Farbe, Gips (mit Wasser] a.; einen Teig, die Soße mit Mehl a.; Wenn wir abends ... kamen, hockte sie schon am Feuer und rührte den Lehmbrei an (Schnurre. Bart 151). forußen <sw. V.; hat): leicht verrußen, durch Ruß schwarz machen: die vielen Kerzen haben die Zimmerdecke angerußt; angerußte Häuserwände; eine Sonnenfinsternis soll man durch ein angerußtes Glas beobachten. ans [ans] (Präp. + Art.): an das: I. (meist auflösbar) a) räumlich zur Angabe der Richtung (vgl. an 1. 1 a): ans Meer reisen; ans Fenster treten; b) zur Angabe eines Bereichs. Tätigkeitsfeldes u.a.: sich ans Steuer setzen; eine Eingabe ans Sozialamt machen, ans Theater gehen (Schauspieler. Regisseur o. ä. werden). 2. (nicht auflösbar) in festen Verbindungen u. Wendungen: am ITages]licht kommen (f Licht); Jmfkn. etw. ans Herz legen (THerz); JmdoL ans 152
ansäuseln Leder wollen (t Leder). 3. (selten aufgelöst) <in Verbindung mit einem Inf. zum Hinweis auf eine bevorstehende Handlung): ans Aufstehen. Weggehen denken; sich ans Aufräumen machen. fnslbeln <sw. V.; hat) (ugs.): ungeschickt anschneiden: du hast das frische Brot 90 angesäbelt, daß man keine vernünftige Scheibe abschneiden kann. tnsacken <sw. V.; hat) (landsch.. bes. sächs.): (etw. Schweres) kräftig fassen u. anheben (um es fortzutragen): er sackte den großen Koffer an und trug ihn zum Zug. fnsfien <sw. V.; hat): auf ein Beet, eine Fläche säen: anbauen. Ansage, die; -. -n: 1. (Rundf.. Fernsehen. Schaugeschäft o. ä.) ankündigende Bemerkungen vor Beginn einer Sendung od. einer Programmnummer (Ggs.: Absage 2): die A. übernehmen; ich weiß nicht, von wem die Musik ist. ich habe die A. nicht gehört. 2. (Sport) a) Durchsage von Ergebnissen, Zwischenzeiten usw. (durch Lautsprecher J, Bekanntgabe: auf die A. der Ergebnisse warten; b) taktische Anweisung, Mitteilung an einen Sportler während eines Wettkampfs: den Langläufern werden -n über ihre Zeiten und den Abstand zu ihren Konkurrenten durchgegeben. 3. (Kartenspiel; bes. Bridge. Whist) Gebot, Angabe des Kartenwerts beim Bieten: als er eine knifflige A. von vier no trumps zu entscheiden hatte (Baum, Paris 34). dazu: Ansagedienst der: kurz Air tFernsprechansagedienst; ansagen <sw. V.; hat): 1. ankündigen, bekanntgeben: die Zeit, das Programm a.; So war Noah der Erzgescheite, dem der Herr die Flut ansagte, damit er das Leben rette (Th. Mann, Joseph 11S); die Firma hat Bankrott angesagt (ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt): beim Skat: Schneider a. 2. <a. + sich) seinen Besuch ankündigen: sich bei einem Freund, für Dienstag abend, in Bonn, zum nächsten Wochenende a.; ich bin morgen beim Arzt angesagt (angemeldet): Er sagte sich niemals an, er stand einfach hinter der Tür (Jens. Mann 123). 3. (Bürow.) diktieren: noch einige wichtige Briefe a.; Telegramme telefonisch a.; der Chef ist grade beim Ansagen. 4. (veraltet) sagen, mitteilen, melden: er fürchtete sich, seiner Frau diese Nachricht anzusagen. fnsigen <sw. V.; hat): zu sägen beginnen: ein wenig an etw. sägen: einen Baum, ein Brett, einen Balken a.; er sägte die Ampulle mit einer kleinen Feile an. Ansager, der; -s. -: a) (veraltend) [Nachrichten]Sprecher im Rundfunk. Fernsehen: die Stimme des -s; wir .Ansager'4 - übrigens ein Begriff, der schon seit langem durch den des Sprechers ersetzt worden ist- begrüßen ... (Spiegel 5.1970.14); b) Conferencier; Unterhalter, der im Kabarett, Variete usw. durch verbindende Texte u. witzige Pointen Stimmung zu machen versucht: ein geschickter, schlagfertiger A.; der A. wußte glänzend zu extemporieren. ansamen ['anza:mdn]. sich <sw. V.; hat) (Forstw.): (von Bäumen) sich durch herabfallenden Samen entwickeln: hier haben sich junge Fichten angesamt; <Abl.:> Ansamung. die; -. -en: natürlich entstandene (nicht angesäte) Gruppe junger Bäume. tnsammebi <sw. V.; hat): 1. anhäufen, zusammenbringen: Reichtümer. Kunstschätze a.; atomares Potential a.; Ü Er hatte eine so intensive Freude in sich angesammelt (Baum. Paris 90). 2. <a. + sich) a) zusammenströmen, sich versammeln: immer mehr Leute. Neugierige sammelten sich an; Bei Hühnerküken beobachtete Brückner, daß sich die Jungen bei Herannahen eines Feindes ... hinter der Glucke ... ansammeln (Lorenz. Verhalten. 184); b) sich anhäufen, zusammenkommen: viel Staub hat sich angesammelt; in den Bindegewebsräumen sammelt sich Flüssigkeit an; Ü Zorn. Mißmut und Empörung haben sich in ihnen angesammelt (aufgestaut); <Abl.:> Ansammlung, die; -. -en: I.Gesamtheit von verschiedenen Dingen. Erscheinungen o.a., die nach u. nach zusammengekommen sind: eine A. von Kunstschätzen; zur A. von Vermögen sparen; Ü eine augenscheinlich unwiderstehliche A. zeugender und mordender Kraft (Th. Mann. Krull 430). 2. größere Anzahl von Menschen, die [ aus besthnmtem Anlaß] an einer bestimm- ten Stelle zusammengekommen sind: eine A. aufgeregter, neugieriger Menschen. ansässig Tanzes«;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu frühnhd. anseß = fester Wohnsitz] meist in der Verbindung irgendwo a. sein ({für die Dauer] wohnhaft): in Berlin, Bonn a. sein; (auch attr.:) eine lange in England -e französische Familie; unterscheidet sich also ... von einer -en Dohlenschar (Lorenz. Verhalten 33); <Abl.:> Ansässigkeit, die; -. Ansatz, der; -es. Ansätze: 1. (Technik) das Angesetzte; Verlängerungsstück: ein Rohr mit einem A. versehen. 2. erstes sichtbares Zeichen; Sproß, Anflug von etw.: der A. von Knospen; der Baum zeigte einen reichlichen A. von Früchten; du hast schon ein ganz klein wenig A. zum Bauch. 3. a) das Ansetzen (5 c): dieses Mittel verhindert den A. von Kalkstein; b) Schicht, die sich angesetzt hat: der A. [von Kalkstein] läßt sich nur schwer entfernen. 4. (Anat.) Stelle, wo ein Körperteil, Glied ansetzt, beginnt: der A. der Oberarme, des Halses; er ... starrte auf den zarten A. ihres Nackens (Zuckmayer. Herr 78). 5. Beginn; Anlauf zu etw.; erster Anfang: der erste A. zu einer Besserung; in den Ansätzen steckenbleiben; er kam nicht über die ersten Ansätze hinaus; kann man an dieses Europa der Harmonien glauben, obwohl es gar nicht oder nur in kargen Ansätzen vorhanden ist? (Brod. Annerl 137); Zumeist aber unterdrückten Ordner und Funktionäre jeden Kaufhandel schon im A. (Spiegel 49.1966. 37). 6. (Musik) (bei Bläsern u. Sängern) Ansetzen des Tons. Art der Tonbil- düng: er hat keinen A. mehr, weil er lange nicht Trompete geblasen hat; einen schönen A. haben. 7. (Wirtsch.) Veranschlagung. Voranschlag, Kalkulation: der ursprüngliche A. im Bundeshaushalt für die Verteidigung ist überschritten worden; * in A. bringen (Papierdt.; ansetzen, veranschlagen): für Wohnbauförderung und Wasserbau sind zusammen 187 Millionen Mark in A. gebracht worden; außer A. bleiben (Papierdt.; nicht berechnet, nicht mit eingerechnet werden): bei der Berechnung dieser Jahresarbeitsverdienstgrenze bleiben Sonderausgaben und Arbeitnehmerfreibeträge außer A. 8. (Math.) mathematische Form, in die eine Textausgabe umgesetzt wird; Gleichung: der Schüler konnte den A. nicht finden; er hat einen falschen A. gemacht. 9. (Chemie) Zusammenstellung der Bestandteile für eine chemische Reaktion. Ansatz-: ^punkt, der: Ausgangspunkt; Punkt, an dem angefangen, etw. angesetzt werden kann: ein methodischer A.; ein A. zur Kritik; Dies sind ... positive -e. welche man mit einer Bestrafung zerstören würde (Ossowski, Bewährung 64); -rohr, das (Anat.): Teil des Stimmbildungsapparates; Resonanzraum oberhalb des Kehlkopfes; ^stelle, die: Stelle, an der etw. ansetzt od. angesetzt werden kann; ^Störung, die (Med.): Ernährungsstörung beim Säugling; -stück, das. tnsauen <sw. V.; hat) (derb): jmdn. grob beschimpfen: der Feldwebel hat ihn wieder einmal angesaut. fnsAucrn <sw. V.): 1. anfangen, sauer zu werden <ist>: die Milch ist schon ein wenig angesäuert. 2. a) (einen Teig) mit Sauerteig versetzen <hat>: den Brotteig a.; b) (Chemie) mit einer Säure versetzen; zu etw. eine Säure hinzufügen <hat>: eine Lösung a. tnsaufen, sich <sw. V.; hat): sich durch Trinken in einen bestimmten körperlichen od. seelischen Zustand bringen: sich einen Rausch a.; du hast dir wohl erst Mut a. müssen ?; sich einen Bauch a. (durch vieles Trinken, durch viel Flüssigkeitsaufnahme einen Bauch bekommen); *sich einen a. (derb; sich betrinken). Ansaug- (meist Kfz.-T.): -druck, der <P1. ...drücke): Druck eines Gases im Zylinder vor seinem Eintritt in den Verdichter; -geräuschdämpfer, der: Vorrichtung zum Vermindern des beim Ansaugen der Verbrennungsluft entstehenden Zischgeräusches; -kanal, der: ein strömungsgünstig ausgebildeter A.; Mweradmitt, der: Die meisten der heutigen schnellen Sportwagen mit ihren vielen großen Vergasern und -en (Frankenberg. Fahren 54); -röhr« das: die Gassäule strömt im A. mit hoher Geschwindigkeit; stutzen, der: an Stelle eines Luftfilters auf den Vergaser aufgesetztes, trichterförmiges Rohrstück, durch das das Ansaugvolumen vergrößert u. so die Motorleistung gesteigert wird; -takt, der; -vohimen, das: das A. wird durch den Hubraum bestimmt. «nsaugen <sw.. geh. auch: st. V.; hat) l.a) durch Saugen anziehen: Luft. Wasser a.; das Gebläse hat große Luftmengen angesaugt; um zu sehen, ob der Motor von allein das Benzin ansaugt (Grzimek. Serengeti 28); Ü daß ich erneut von einem Wirbel der Qual und Trauer... angesogen werde (Rinser. Mitte 170); b) an etw. saugen: er steckte einen Schlauch in den Tank und saugte ihn an. bis das Benzin herausfloß. 2. <a. + sich) sich saugend festsetzen: ein Blutegel hat sich angesaugt. ansäuseln, sich <sw. V.; hat) /vgl. angesäuselt/ in der Wen- 153
ansausen düng sich einen a. (ugs.: sich leicht betrinken): heute säus[e]le ich mir einen an. «mausen <sw. V.: ist) meist in der Verbindung angesaust kommen (ugs.: in sehr schnellem Tempo herankommen): er kam mit dem Wagen angesaust. Anschaffe ['anjafaj. die: -: das Anschaffen (2-4): 1. (bayr.) Anordnung. Befehl. 2. (landsch.) Erwerbsmöglichkeit, Job: er hat eine A. aufgetan, geht wieder auf A. 3. (salopp) a) Männerfang, Prostitution: Aber vorerst gehe ich noch zwei oder drei Jahre auf die A. (Jaeger. Freudenhaus 131): b) Partnersuche: weil die andern aus seiner Klasse alle eine Freundin hatten, wollte er auch auf A. gehen. 4. (salopp) Diebstahl, Beutezug; anschaffen <sw. V.: hat): 1. etw. erwerben, kaufen, was länger Bestand hat, nicht zum direkten Verbrauch bestimmt ist: ich habe mir einen Fernsehapparat, ein Auto angeschafft: wir haben neue Möbel angeschafft: Ü (ugs.) sich Kinder a.; du solltest dir einen Liebhaber a.; Du sollst dir einen stillen sanften Mut a. (Wohmann. Absicht 315): sich ein dickes Fell a. (unempfindlich werden). 2. a) (landsch.) Geld verdienen: ich muß a. (gehen], sonst komme ich nie auf einen grünen Zweig: b) (salopp) sich (zum Gelderwerb) prostituieren: als Prostituierte a. gehen: wir könnten zusammen a.. die Freier so richtig ausnehmen (Rechy [Übers.l, Nacht 61): c) (salopp) stehlen; durch Diebstahl Geld hereinbringen. 3. (südd.. österr.) a) befehlen, einen Auftrag erteilen: Wer hat dem Elefanten alles angeschafft, was er tun muß? (Hofmannsthal. Der Unbestechliche 147); sie schafft nur den ganzen Tag an; Spr wer zahlt, schafft an (wer die Kosten zu tragen hat, darfauch bestimmen); b) (in einer Gaststätte) seine Bestellung machen; bestellen: Der Kellner hielt die riesige Platte ... und sagte: ..Belieben's nur anzuschaffen. Junger Herr!" (FUhmann. Judenauto 17): <Abl. zu2c:> Ansduffer,der; ~s. - (salopp): Dieb; zu 3 a: Anschaffet^, die; -. -en (südd.. österr.): herrschsüchtiges Anschaffen (3 a): ist mir leichter gewesen ohne die permanente A. (Doderer. Dämonen 578): zu 1: Anschaffung* die; -. -en: a) das käufliche Erwerben eines Gegenstandes ( von längerem Bestand): .X>as sind noch tausend Rubel für Jeden, für kleinere -en" (Leonhard. Revolution 272); die Ersparnisse reichen gerade zur A. einiger Möbel; *-en machen (verschiedene wertvollere Dinge kaufen): sie haben zu viele -en gemacht, nun können sie die Raten nicht mehr bezahlen; b) das Angeschaffte: dies Gemälde ist eine sehr wertvolle A. Anschaffung»- (anschaffen 1): ^kosten <P1.): langlebige Gebrauchsgüter mit hohen A.; -preis, der der A. war damals rund tausend Mark; --wert, den Wert eines Gegenstandes zur Zeit der Anschaffung: der heutige Wert dieses Gemäldes liegt weit über dem A. fnschftftcn <sw. V.; hat): 1. (Gartenbau) (durch Ansetzen eines Reises Schnittfläche an Schnittfläche) einen jungen Baum am Schaft veredeln. 2. (Holzverarb.) (ein Holz) durch Ansetzen eines anderen von etwa gleichem Querschnitt verlängern. anschalten <sw. V.; hat): (Licht, Radio, eine Maschine) durch Betätigen eines Hebels od. Schalters in Betrieb setzen, anstellen, einschalten (Ggs.: abschalten): das Radio, den Fernseher, das elektrische Licht a.; elektrische Geräte sollen bei Gewitter nicht angeschaltet sein. ^nschaucn <sw. V.; hat) (landsch.. bes. südd.. österr.. Schweiz., sonst geh.): 1. auf eine bestimmte Weise ansehen; jmdm. ins Gesicht blicken; seinen Blick auf jmdn. richten: jmdn. nachdenklich, aufmerksam, prüfend a.; Er schaut einen an. So durch und durch (Strittmatter. Wundertäter 77); einander, sich [gegenseitig] a. 2. betrachten; genießend, prüfend ansehen: ich habe mir die Stadt angeschaut; Die Zigarre zwischen den Zähnen schaute er ... sein Besitztum behaglich an (R. Walser. Gehülfe 28); er hat den Paß genau angeschaut (geprüft); Ü ich schau* solche Weiber nicht an (will mit ihnen nichts zu tun haben; Ott. Haie 194); <Abl.:) anschaulich ['anj^lic] <Adj.): deutlich, verständlich I dargestellt]; bildhaft, lebendig: eine -e Darstellung. Erzählung: als sähe sie in dieser leeren und beschädigten, unsagbar schäbigen Wohnung ... die -e Summe ihres Lebens (Frisch. Stiller 343); die Personen des Dramas sind ungewöhnlich a. dargestellt; a. erzählen; [jmdm.] etw.. durch etw. a. machen, dazu: Anschaulichkeit, die; -: Deutlichkeit, Verständlichkeit; Gegenständlichkeit: die Darstellung gewinnt auf diese Weise an A.; Anschauung, die; -. -en: 1. Ansicht, Auffassung von etw.; Meinung über etw.; Betrachtungsweise: moderne, veraltete politische, soziale -en; eine weitverbreitete A.; Auf der ganzen Welt setzt sich die A. vom Lebensstandard als dem Barometer politischen Erfolgs immer mehr durch (Dönhoff. Ära 197); das ist die herrschende A.; er hat rückständige -en darüber; verschiedene -en vertreten; ich teile deine A. von der Sache; zu der A. gelangen, daß ...; ich bin nicht dieser A. 2. a) <o. PI.) das Anschauen, Betrachten; Meditation: in A. versunken vor einem Bild stehen; in A. (angesichts) der russischen Vorgänge (Niekisch. Leben 37); b) Vorstellung. Eindruck: etw. aus unmittelbarer A. kennen; niemand also konnte aus eigener A. wissen, ob wirklich ununterbrochen, fehlerlos gehungert worden war (Kafka, Erzählungen 177). Anschauung^-: -kraft, die <P1. selten): Vorstellungskraft; Mnaterial, das: Anzahl von Gegenständen od. Beispielen, an denen jemand eine Vorstellung gewinnen kann; Lehrmittel: er hatte reichliches A. zusammengetragen; -mittel, das; -oWekt. das; Mmterricht. der <o. PI.) (Päd.): Unterricht. Belehrung mit Hilfe von Anschauungsmaterial; Ü Wir haben allerlei erregenden A. bekommen darüber, was geschieht. ... wenn man ... (Goes. Hagar 18); -vermögen. das: Vorstellungsgabe, Fähigkeit, sich etw. bildhaft vorzustellen; -weise, die: Denkweise, Art der Anschauung (1). Ansehender; -lejs <o. PL): äußerer Schein, falscher/ Eindruck: dem äußeren A. zum Trotz; es hat den A.. als ob ...; Die Wissenschaft, so hat es den A.. erleuchtet nur den. der von ihr erleuchtet werden will (Hades. Stücke 125); einer Sache einen wissenschaftlichen A. geben; Alles Gewohnte sah anders aus und zeigte sich in einem faden A. (Nossack, Begegnung 329); mit dem/allem A. des Rechts; * dem/allem A. nach (vermutlich; affenbar; anscheinend); den A. erwecken (den Eindruck machen); sich den A. geben (etw. vortäuschen, so tun, als ob): gib dir doch nicht den A.. als ob du etwas davon verstündest!; anscheinen <sw. V.; hat): bescheinen; Licht od. Wärme auf jmdn., etw. ausstrahlen: ich lasse mich von der Sonne a.; sein Gesicht wurde von der Tischlampe angeschienen; anscheinend <Adv.) [1. Part, von frühnhd. anscheinen = sich zeigen]: wie es scheint; dem Augenschein, Anschein nach; offenbar: er ist a. ganz begabt; a. wußte er noch nicht, was ihm bevorstand: Das Mädchen war arm und hatte a. keine Verwandten (Remarque. Triomphe 19). Vgl. aber: scheinbar. anscheißen <st. V.; hat) (vulg.): 1. betrügen: mit diesem Vehikel bist du aber gründlich angeschissen worden: <subst. 2. Part.): Angestellter. Ich muß immer lachen. Angeschissener sollte das heißen (Fallada. Mann 124). 2. jmdn. grob zurechtweisen, beschimpfen: ich lass' midi doch von der Direktion nicht ständig a. 3. in der Verbindung angeschissen kommen (zu jmdm. kommen u. dabei lästig fallen; ungelegen kommen). 4. * scheiß die Wand an! (soldatenspr. Fluch; laß mich in Ruhe damit!; mir ist alles egal!). «nschesen <sw. V.; ist) meist in der Verbindung anseschest kommen (ugs.; eilig, hastig herankommen). anschicken, sich <sw. V.; hat) (geh.): sich bereit machen zu ...; im Begriff sein, etw. zu tun: sich zum Gehen a.; ich schickte mich an wegzufahren; Während sein Geist sich anschickte, sich zu verwundern, spürte er. daß er unbekleidet... war (Jahnn. Nacht 5). anschieben <st. V.; hat): 1. a) (ein Fahrzeug) durch Schieben in Bewegung setzen: den Karren a.: der Motor springt nicht an. könnt ihr mich, den Wagen mal a. (mich in meinem Auto vorwärts schieben, bis der Motor in Gang kommt)?; b) (Hallenhockey) zum Anspiel den Ball durch Schieben mit dem Schläger ins Spiel bringen: den Ball a. 2. etw. dicht an etw. schieben, heranrücken: das Sofa an die Wand a.; angeschobenes Brot (von Brotlaiben, die auf dem Backblech dicht aneinandergerückt gebacken werden, so daß an den Seiten jeweils keine braune Kruste entsteht). 3. in der Verbindung angeschoben kommen (salopp; nachlässig herankommen): die Mütze schief auf dem Kopf, die Hände in den Hosentaschen, so kamen sie angeschoben. «nschielen <sw. V.; hat) (ugs.): schielend, von der Seite her, aus den Augenwinkeln, nicht ganz offen ansehen: Jmdn. ängstlich, mißtrauisch a. fnschieBen <st. V.): 1. durch einen Schuß verletzen <hat): sie haben wieder einen Flüchtling angeschossen; er raste umher wie ein angeschossener Eber. 2. (Milit., Jagdw.) 154
anschlagen Waffen auf ihre Genauigkeit u. Treffsicherheit prüfen; ein- schießen <hat>: beim Anschießen schwerer Waffen ... wird auch die Lafettierung geprüft (MEL 2. 210). 3. <hat> a) mit Böllerschüssen o.a. begrüßen; das neue Jahr a.: b) (Leichtathletik) den Beginn eines Rennens od. der letzten Runde eines Rennens durch einen Schuß signalisieren: die letzte Runde a. 4. (Bergbau) durch Lossprengen des Gesteins bloßlegen <hat): eine Ader a. 5. (Fußball) den Ball gegen einen Spieler schießen <hat>: den herauslaufenden Torwart a. 6. (ugs.) [durch üble Nachrede! schädigen: kritisieren; geschäftlich] in Verruf bringen <hat>: die Konkurrenz in ganz häßlicher Weise a.; Der Kanzler hat ..sich selbst angeschossen'1, und es ist fraglich, ob er je wieder der alte sein wird (Dönhoff. Ära 22). 7. (selten) eilig herankommen; sich in schnellem Tempo, geräuschvoll nähern <ist): Über den Blickrand herauf ... schössen die Maschinen brüllend an und fegten über das Hallendach (Gaiser. Jagd 189); meist in der Verbindung uvesdiossen kommen: dort kommt schon der erste Rennwagen angeschossen; der Damm war gebrochen, das Wasser kam angeschossen. fosdiiffen <sw. V.; hat): svw. tanpinkeln. «ndiiften <sw. V.; hat) (landsch.): svw. tanschäften (2). fmchimmetn <sw. V.; ist): zu schimmeln beginnen: die Wurst schimmelt an; angeschimmeltes Brot; die Marmelade schmeckt etwas angeschimmelt. fnchimpfen <sw. V.; hat): beschimpfen, mit lauten Worten zurechtweisen: Wer noch kurz vorher so viel Eifer bewies. .... den konnte man sicherlich nicht allzu wüst a. (R. Walser. Gehülfe 52). anschirren <sw. V.; hat): (ein Zugtier) anspannen; (einem Zugtier) das Geschirr anlegen (Ggs.: abschirren): das Pferd wurde angeschirrt; dem Pferd das Zaumzeug a.; Ü <a. + sich) Solange er sich mit hastigen Griffen anschirrte {Fliegerhaube. Weste u. Gurte festschnallte; Gaiser. Jagd 189). Anschiß, der; Anschisses. Anschisse [zu t anscheißen (2)] (vulg.): Anschnauzer; grober Tadel. Verweis: Das war ein zwar verhältnismäßig vornehm ausgedrückter, aber unverkennbar kräftiger A. (Kirst. 08/15, 86); einem Untergebenen einen saftigen A. verpassen. Anschlag, der; -[eis. Anschläge: 1. das Angeschlagene; Bekanntmachung, die am Schwarzen Brett, an einer Mauer. Litfaßsäule o. ä. angeschlagen ist: die Anschläge der gegnerischen Partei wurden heruntergerissen; am Schwarzen Brett hängt ein neuer A.; einen A. machen; Ich stand vor einer Plakatsäule, ich las die Anschläge ein dutzendmal (Chr. Wolf. Nachdenken 111). 2. verbrecherisches Vorhaben. Überfall. Attentat: ein verbrecherischer, gemeiner A.; der A. ist mißglückt; ein A. auf das Staatsoberhaupt, auf sein Leben; einen A. planen, verüben; Ü (scherzh.:) Er wittert einen neuen A. auf seinen Weinkeller (Re- marque. Obelisk 180). 3. das Auf treffen aufetw.: den gleichmäßigen A. der Wellen an die Schiffswand hören; Auch dieser Schlag wird von Schnee gedämpft, er ist wattig, wollig, den A. hört man kaum (Hildeshelmer, Tynset 260). 4. (selten) kurzes, warnendes Bellen: der nächtliche A. der Hunde. 5. <P1. selten) durch die Art des Anschlägern (5 b) erzeugter Ton: der karge A.. die übertriebene Motorik der sogenannten sachlichen Pianistenschule (Hildesheimer. Legenden 72 f.); einen weichen, schönen A. haben (beim Klavier-, Harfenspiel); er spielt mit zu hartem A. 6. <o. PI.) (von einem Klavier od. einer Schreibmaschine) Art. Möglichkeit, angeschlagen (5) zu werden; Bedienbarkeit: diese Maschine hat einen ganz leichten A. 7. a) <P1.) das einzelne Anschlagen (5 a). Niederdrücken einer Taste auf der Schreib- od. Rechenmaschine): sie schreibt 300 .Anschläge in der Minute; b) (meist PI.) Raumbedarf. Maß für einen Buchstaben, ein Zeichen od. einen Zwischenraum auf der Schreibmaschine: die Zeilenlänge auf 50 Anschläge einstellen; wieviele Anschläge etwa entsprechen einer Zeile im Druck? 8. (beim Versteckspiel) a) verabredete Stelle, an die der Spieler mit der Hand schlägt zum Zeichen, daß er einen andern gesehen od. sich erlöst hat: diese Wand, dieser Baum soll der A. sein; er ist ganz schnell zum A. gelaufen; b) das (von einem Ausruf begleitete) Anschlagen (3 b) mit der Handan der verabredeten Stelle: Anschlag für Emil!; Anschlag für mich! 9. (Milit.. Jagdw.) schußbereite Stellung: A. liegend, kniend, stehend freihändig; ein Posten mit dem Karabiner im A.; die Gewehre gehen m A. 10. (Kaufmannsspr.) Schätzung, vorläufige Angabe der Kosten: der A. beläuft sich auf dreitausend Mark; er läßt sich von verschiedenen Firmen Anschläge (Kostenanschläge) machen; * in Anschlag bringen (Papierdt.; etw. mit berechnen, einbeziehen, berücksichtigen): auch die Vorteile von etw. in A. bringen müssen; Sie werden diese Erleichterung bei Ihren Entschlüssen in A. bringen (Th. Mann, Krull 283). 11. <P1. selten) (Technik) Stelle, bis zu der sich etw. bewegen od. drehen läßt: die Tasten bis zum A. niederdrücken; die Sauerstoffflasche bis zum A. aufdrehen. 12. (Bergbau) Schachterweiterung, wo die Fördergefäße gefüllt u. am Seil befestigt werden; Füllort: der A. stand voller Wagen. 13. (Angeln) Drehbewegung mit Hand od. Arm. durch die nach dem Anbiß der Angelhaken fest in das Maul des Fisches getrieben werden soll: der A. glückt nur. wenn er unmittelbar auf den Biß erfolgt; die Forelle saß beim A. sofort fest. 14. (Handarb.) erste Maschenreihe beim Häkeln u. Stricken: für den A. rechnet man 30 Luftmaschen; 80 Maschen A.. dann jede zweite Reihe 2 Maschen zunehmen. 15. (Sport. Radball. Radpolo) Schlag, mit dem der Ball ins Spiel gebracht wird. Anschlag-: -*rett, das: Schwarzes Brett: Tafel für Anschläge (1); ^säule.die: svw. t Litfaßsäule; ^tafel, die: svw. -brett; -wtnkel, der (Handw.): Winkelmaß aus Holz od. Metall zur genauen Ausrichtung von rechten Winkeln. fiKehbgen <st. V.) /vgl. angeschlagen/: 1. (als Bekanntmachung. Ankündigung. Inserat o.a.) zur allgemeinen Kenntnisnahme irgendwo anbringen <hat): das Programm am Schwarzen Brett a.; ich habe diese Mitteilung irgendwo angeschlagen gesehen. 2. a) an etw. stoßen, aufetw. auftreffen Ost): mit dem Kopf [an die Wand] a.; Da gab es Wagenfurchen auf der Landstraße, an die die Füße anschlugen (R. Walser. Gehülfe 173); die Wellen schlugen kaum hörbar [an das/an dem Ufer] an; b) <a. + sich) sich einen Körperteil /an etw. / stoßen; sich an etw. verletzen <hat): ich habe mir an einer scharfen Ecke den Kopf angeschlagen. 3. (hat) a) (Schwimmen) fassen, mit der Hand berühren: bei der Wende hatte er als erster [am Beckenrand] angeschlagen; b) jmdn.. sich (beim Versteckspiel) durch Berühren des vereinbarten Anschlags (8 a) als Gefundenen od. Erlösten ausrufen: er schlug einen nach dem andern an; ich habe mich schon angeschlagen; <subst.:> wir spielen Verstecken mit Anschlagen. 4. (durch Anstoßen) beschädigen <hat): beim Geschirrspülen einen Teller a.; das Geschirr ist leider schon sehr angeschlagen; angeschlagene Tassen. Biergläser. 5, <hat) a) die Tasten (einer Maschine) bis zum Anschlag (11) niederdrücken: auf dem alten Modell lassen sich die Tasten ziemlich schwer a.; ich habe zwei Buchstaben zugleich angeschlagen, so daß die Typen hängengeblieben sind; bei vier Durchschlägen muß man viel kräftiger a.; b) (durch Tastendruck od. Schlag gegen etw.) zum Tönen bringen: die Stimmgabel, einzelne Tasten, ein Saiteninstrument a.; c) erklingen lassen: den Kammerton, eine Terz a.; er hat die Melodie auf dem Klavier angeschlagen; während der Studienrat Petersen des Genies Klaviersonate Ton für Ton anschlägt (Grass. Hundejahre 464); Ü eine gellende Lache a.; Mama schlägt ihre kaschubischste Lache an (Grass. Blechtrommel 434); d) etw. anders weiterführen; in anderer Weise mit etw. beginnen od. fortfahren: einen schnelleren Schritt, eine schnellere Gangart a.; da schlug der Gaul ... scharfen Galopp an (Winckler. Bomberg 175). 6. <hat> a) erklingen, ertönen [u. dadurch etw. anzeigen/: die Glocke, der Wecker hat angeschlagen; die Turmuhr schlägt [die Stunden] an; er hörte, wie drinnen in der Wohnung die Klingel anschlug (Lederer. Liebe 11); b) (von Tieren, bes. Hunden) Laut geben: die Hunde schlagen an; irgendwo schlugen Vögel an. 7. <hat> a) durch Hämmern. Nageln o. ä. an etw. befestigen: ein Brett, eine Leiste. Beschläge a.; b) (Seemannsspr.) mit etw. verbinden; fest [an etw.] anmachen: die Leine a.; ein Segel am Baum a.; er hat den Anker an die Kette angeschlagen; c) (Technik. Bergbau) (eine Last, ein Fördergefäß) am Seil befestigen, um es hochzuziehen: der Steiger schlug den Förderkorb an. 8. <hat) a) (mit einer Axt o.a.) einkerben, zum Fällen vorbereiten: ein Dutzend Bäume a.; b) (österr.) (ein Faß) anstechen, anzapfen: ich habe gerade angeschlagen, das Bier ist frisch. 9, (hat) (Milit., Jagdw. veraltend) a) eine Feuerwaffe in eine Lage bringen, in der man auf ein Objekt schießen kann: ich lernte, wie man eine Pistole anschlägt und wie man zielt; b) auf imdn.. etw. mit einer angeschlagenen (a) Waffe zielen: auf 155
Anschläger den Fuchs a.; Nun schlug er auf das Klavier an und schoß in die Mitte der langen schwarzen Flanke (Musil. Mann 1371). 10. (Radball. Radpolo) den Ball durch Anschlag (IS) ins Spiel bringen. 11. (geh.) in bestimmter Weise einschätzen, veranschlagen (hat): jmds. Verdienste hoch a.; wenn man anschlägt (in Betracht zieht), daß ...; ich mußte es ... hoch a.. daß er mir als Gegengabe einiges aus seinem Besitze anbot (Kästner. Zeltbuch 22). 12. (hat) a) einen bestimmten Erfolg haben; /steine Wirkung zeigen: die Kur. das Mittel schlägt bei ihm an; der Garten schlägt gut an; wir schickten uns an. ihm das Leben zu schenken, um zu sehen, ob ihm angeschlagen die Züchtigung (Th. Mann. Joseph 607); b) (verhüllend) dick machen: Kuchen schlägt an; das gute Essen hat bei ihr gleich angeschlagen; (Abi. zu 7 c:) Anschläger, der; -s. -: 1. (Bergbau) der für die Güterbeförderung im Schacht Verantwortliche. 2, (Faustball) die Angabe ausführender Spieler; anwhttgig [anjle:gic] (Adj.) (landsch.): klug, einfallsreich: ein -er Kopf; Senr a. ... soll er gewesen sein, Ihr Hermes (Th. Mann. Krull 311); ^mchlfigigkeit. die; -. fnschttmmen (sw. V.; hat) (selten): (Sand, Schlamm) anspülen, anschwemmen. anschleichen (st. V.): 1. heranschleichen, sich langsam /heimlich 1 nähern (ist): ganz leise a.; meist in der Verbindung angeschlichen kommen (a) leise, unbemerkt herankommen; auf leisen Sohlen kam er angeschlichen; b) (ugs. abwertend) zu ungelegener Zeit, als Störenfried kommen: kommst du schon wieder angeschlichen?). 2. (hat) a) zum Ziel nehmen u. sich ihm schleichend nähern: das Wild a.; Ich habe zur Prüfung ... in dem Schrebergarten vom Kommissar einen Kürbis angeschlichen und erobert (Keun. Mädchen 16); b) (a. + sich) sich schleichend nähern: sich mit dem Fotoapparat in der Hand [an das Wild] a. 'anschleifen (st. V.; hat): a) ein wenig schleifen; einen Stein an einer Seite a.; b) durch Schleifen anschärfen. anspitzen: Werkzeugstähle a.; c) einer Sache durch Schleifen eine bestimmte Form geben: dem Messer eine Spitze a. ^schleifen <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): /schleifend] heranbringen, herbeischaffen: einen schweren Sack a.; er schleifte viele Bücher an. tnscMendern (sw. V.; ist) (ugs.): nachlässig, gemütlich, langsam herankommen, meist in der Verbindung ansesehlendert kommen (schlendernden Schrittes herankommen): Ami in Arm kamen sie angeschlendert. anschleppen (sw. V.; hat): 1. mühsam heranbringen, mit Eifer herbeiholen: Tische und Stühle a.; er schleppte viele Bücher, einen ganzen Packen Fotos an; Die Bücher, die er mir angeschleppt hat {mir hilfsbereit gebracht hat; Chr. Wolf, Himmel 201): etw. angeschleppt bringen; Ü viele Freunde a. (unerwartet, unerwünscht mitbringen). 2. ein Fahrzeug ziehen, bis es aus eigener Kraft weiterfahren kann: der Wagen mußte oft angeschleppt werden. anschließen (st. V.; hat): 1. festmachen, (durch ein Schloß) sichern: das Fahrrad lam/(seltener:) an den Gartenzaun] a. 2. anbringen; verbinden: einen Schlauch an den/(auch.) am Wasserhahn a.; ein elektrisches Gerät a.; das Haus an die Fernheizung a.; Sie stellte das Grammophon ab ... und schloß den Tauchsieder an {steckte den Stecker in die Steckdose; Bieler. Bonifaz 83); die angeschlossenen (mit dem das Programm ausstrahlenden Sender verbünde- nen) Sender; angeschlossen sind: der Hessische Rundfunk, der Südwestfunk ... 3. folgen lassen, anfügen, hinzufügen: ich möchte einer Frage/an eine Frage eine weitere a.; einige Bemerkungen a.; Es gebe den Fortschritt, sagte Kuckuck anschließend an seinen Scherz (Th. Mann. Krull 318). 4. räumlich od. zeitlich unmittelbar folgen, sich anreihen: an das Haus schließen [sich] Stallungen an; dieser Lehrgang schließt an den vorigen an; an den Vortrag schließt [sich] eine Diskussion an; Besichtigungsreise mit anschließendem Theaterbesuch. 5. (a. + sich) a) sich beteiligen, sich zugesellen: sich einer Gruppe. Partei, einer Reisegesellschaft a.; Gleichmütig schloß ich mich der Schlange an. die vor der U-Bahn-Station ... stand (Leonhard. Revolution 100); Auch Andreas schloß sich meinem Hungerstreik an (Küpper. Simplicius 176); b) zustimmen, beipflichten: sich einer Meinung, einer Theorie a.; ich schließe mich an; c) sich zuwenden, sich hinwenden: sich einem Menschen, großen Vorbildern a.; sich aneinander a.; sie wolle probieren, in den nächsten Tagen, ob sie sich ihm (= dem Kind) wieder ein wenig mit dem Herzen a. könne {es wieder lieben könne; R. Walser. Gehülfe 147); sich schnell, leicht, schwer a. [können] (Kontakt finden). 6. (von Kleidungsstücken) anliegen: der Kragen schließt eng [am Hals] an; fnedilieflend (Adv.): danach, hinterher: a. verreisen wir; erst mit der Bahn und a. mit einem Schiff; wobei ich seine Freundin kennenlernte, die ich a. nochmals aufsuchte (Zwerenz. Kopf 201). Anschliff, der; -[e]s. -e: a) (o. PI.) das 'Anschleifen: der A. ist nicht ganz einfach; b) durch 'Anschleifen hergestellte Form. Schnittfläche: ein Stichel mit elliptischem A. Anschluß, der; Anschlusses. Anschlüsse: 1. a) Verbindung zu einem Leitungsnetz: elektrischen A. haben, erhalten; die Anschlüsse (Kabel) unter Putz [verllegen; A. an die Kanalisation; b) Telefonanlage: einen A. beantragen; keinen A. haben; der A. ist besetzt; c) gewünschte telefonische Verbindung: keinen A. bekommen; auf den A. warten. 2. anschließende Verkehrsverbindung: sofort A. haben; seinen A. (Anschlußzug) erreichen, verpassen; So kam er erst nach Mitternacht an mit wechselnden Zügen, denn er hatte nicht fragen mögen und verpaßte Anschlüsse (Johnson. Ansichten 21); um 18.10 Uhr haben Sie A. nach ...; der Zug hat A. an einen Eilzug nach ...; *den A. verpaßt haben (ugs.): a) keinen Ehepartner gefunden haben; b) im Beruf nicht vorwärts gekommen sein. 3. (o. PI.) a) menschliche Verbindung, Kontakt. Bekanntschaften: A. suchen, finden; keinen A. haben; eine innere Stimme hatte mir früh verkündigt, daß A.. Freundschaft und wärmende Gemeinschaft mein Teil nicht seien (Th. Mann. Krull 128); Ausländem den A. erleichtern; b) Verbindung (nach vorn): A. an die Spitzengruppe; A. halten; nicht den A. verlieren; Ü Er fand keinen A. mehr an das Leben, das er nie richtig gekannt hatte (Kirst. Aufruhr 36): *hn A. an (1. unmittelbar nach; unter Bezugnahme auf: im A. an den letzten Brief; zeigte er keine Bedenken, im A. an unsere Unterredung mit mir zusammen ein Protokoll zu entwerfen (Jens, Mann 154). 2. nach dem Vorbild von. in Anlehnung an: im A. an Marx; eine Komposition im A. an Schönberg); c) (Sport) Anschlußtreffer: den A. herstellen, besorgen, schaffen; zum A. kommen. 4. Angliede- rung. politische Vereinigung: der A. des Saargebiets. fnsdüuB-, Anschluß-: --bahn« die; Mlose, die: Steckdose für elektrische Anschlüsse; -fertig (Adj.; o. Steig.): so gefertigt, daß es sofort [an ein Leitungsnetzj angeschlossen werden kann: ein -er Verstärker; -gleis, das (Eisenb.); -Inhaber. der: Besitzer eines Telefonanschlusses: -kabel, das; ^kon- knrs, der (Wirtsch.): Konkurs im Anschluß an ein Vergleichsverfahren: -Jinie, die: Straßenbahn- od. Omnibuslinie, mit derjmd. Anschluß (2) hat; -röhr, das; -stelle, die; -strecke, die; -stück, das; -stutzen, der; -tor. das; -treffer. der: (Ballspiele) Tor od. Treffer, der eine zurückliegende Mannschaft bis auf ein Tor an die Tor- od. Treffer zahl der anderen heranbringt: den A. erzielen; -zug, der: den A. verpassen; -zwang, der (o. PI.) (Verwaltung): Pflicht für alle Hausbesitzer, ihr Grundstück gebührenpflichtig an vorhandene Leitungsnetze u. an die Kanalisation anzuschließen. ^nachmachten (sw. V.; hat): schmachtend, schwärmerisch ansehen: einen Filmstara.; sie schmachten sich [gegenseitig] an. »nschmeichetn. sich (sw. V.; hat) (selten): durch Schmeicheln bei jmdm. etw. zu erreichen suchen: sich bei jmdm. a. anschmeißen (st. V.; hat) (salopp): 1. anlassen, in Gang setzen, anwerfen: den Motor, die Maschine a. 2. (a. + sich) sich jmdm. aufdrängen, sich anbiedern: sich dem Chef a.; Vom ersten Tage unserer Bekanntschaft hatte ich mich dem Prinzen angeschlossen oder angeschmissen, wie man bösartigerweise behaupten könnte (Habe. Namen 37). anschmelzen (st. V.): 1. a) (durch Erwärmung) leicht zum Schmelzen bringen (hat): Man kann annehmen, daß die unterste Schicht (= von Gletschereis) angeschmolzen wird, wenn sie sich über Wasser bewegt (MM 26. 11. 73. 3); b) (durch Erwärmung) zu schmelzen beginnen (ist): die Eisdecke ist angeschmolzen. 2. (Technik) in einem Schmelzverfahren mit etw. anderem verbinden (hat). anschmieden (sw. V.; hat): durch Schmieden an etw. befestigen; Ü sich nicht a. lassen (ugs.; sich nicht irgendwo festhalten, zum Bleiben, Ausharren zwingen lassen): an seinen Arbeitsplatz angeschmiedet sein. fnachmieoen (sw. V.; hat): zärtlich an jmdn.. etw. schmiegen- das Kind schmiegte sich, sein Gesicht [an die Mutter] an; U sie ... trat in dem eng den Körperformen sich an- 156
anschwärmen schmiegenden Tailormade .... das sie trug, dicht vor mich hin (Th. Mann. Kruü 199); <Abl.:) «nschmiegsam <Adj.): sich zärtlich anschmiegend: anpassungsfähig: Tante Millie hat mal gesagt, sie hätte ... die empfindsame, -e Natur eines rankenden Efeus (Keun. Mädchen 141); a. sein, dazu: Anschmiegsamkeit* die; -. fmchmierai <sw. V.; hat): 1. a) versehentlich beschmutzen: wo hast du dich denn so [mit Tinte] angeschmiert?; b) (ugs. abwertend) achtlos, lieblos anmalen, anstreichen: Von Bombenkisten waren sie zu Särgen hinabgesunken, elenden Dingern aus billigstem, dünnstem Ausschußholz, braunschwarz angeschmiert (Fallada. Jeder 230); sie hat sich allzu sehr angeschmiert (zu stark geschminkt). 2, (salopp) täuschen, betrügen: Jmdn. gründlich a.; mit diesem Teppich ist er angeschmiert worden; Jenes Lächeln, das er ... immer zeigt, wenn er Jemanden angeschmiert hat. der's bloß noch nicht weiß (Baldwin [Übers.]. Welt 443). 3. <a. + sich) (salopp abwertend) sich in aufdringlicher Weise beliebt machen: du verstehst dich ganz schön beim Chef anzuschmieren; weil er dann denkt, wir woll'n uns anschmiern bei ihm (Schnurre. Bart IS). fMchmoren <sw. V.; hat) (Kochk.): nur kurz schmoren: das Fleisch a. «mchnallcn <sw. V.; hat): festbinden: /mit Riemen od. Schnallen] befestigen (Ggs.: abschnallen): Jmdm.. sich die Schlittschuhe, den Rucksack a.; das Kind im Wagen a.; sich a. (im Auto od. Flugzeug den Gurt anlegen): <Zus.:> Anschnallgurt, der. «Mdiraufen <sw. V.) in der Verbindung angeschnauft kommen (stoßweise atmend, mit schnaufendem Geräusch herankommen): der letzte Läufer, die Lokomotive kommt angeschnauft. fmchnauzen <sw. V.; hat) [wohl zu: anschnauen, zu mhd. snäwen = schwer atmen; volksetymologisch an t Schnauze angeglichen] (ugs.): mit groben Worten anfahren: die Kinder a.; dauernd angeschnauzt werden; sie schnauzten sich dauernd [gegenseitig] an; Der Zoodirektor ... schnauzte den Oberwärter an. und der Oberwärter schnauzte den Wärter an (Schnurre. Bart 21); <Abl.:> Anschnauzer, der; -s, - (ugs.): Rüffel, grobe Zurechtweisung: einen A. kriegen. anschneiden <unr. V.; hat): 1. durch Abschneiden des ersten Stückes zu verbrauchen beginnen: das Brot, den Kuchen a.; auf einem Ostertisch... ein hinreichend kolossaler Schinken, frisch angeschnitten nach Möglichkeit (Lenz. Suley- ken 35). 2. zur Sprache bringen: ein Thema. Problem a.; Im Verlaufe des Gesprächs schnitt ich die Rapallofrage an (Niekisch. Leben 275). 3. (Schneiderei) ein Teil mit einem anderen in einem Stück zuschneiden: eine Kapuze a.; angeschnittene Ärmel. 4. a) (Verkehrsw.. Motorsport) eine Kurve von innen her anfahren, nicht voll ausfahren: <subst.:) scharfes Anschneiden der Innenkante; b) (Ski) ein Tor dicht an der Torstange durchfahren: beim Slalom die Tore geschickt a. 5. (Ballspiele) dem Ball einen Drall geben, daß er die Richtung ändert: ein geschickt angeschnittener Ball. 6. (Fot.. Film) nur einen Teil von etw. auf das Bild bringen: etw. nur in einem Ausschnitt auf den Film bringen: Im Hintergrund, seitlich angeschnitten. Rückfront eines Rokokoschlößchens (Kästner. Schule 37). 7. (Archäol.) bei einer Grabung auf etw. stoßen: bei den Ausschachtungsarbeiten wurde ein römisches Haus angeschnitten. & (Jägerspr.) (gefallenes Wild) anfressen: Wildkatze. Luchs und Fuchs schneiden das Wild an; Bei gefleckten Tieren schneiden die Vampire ... eher in den dunklen Flecken ... an (Tier 10. 1973. 17); <Abl. zu 1:> Anschnitt, der; -[e]s. -e: a) Schnittfläche: (Kohl) ... wird mit den -en nach oben auf eine Platte gelegt (Hörn. Gäste 207); b) das abgeschnittene Randstück: für den A. des Brotes gibt es viele Bezeichnungen. fnadmorren <sw. V.; hat) (landsch. salopp): anbetteln: unverfroren, aufdringlich um etw. bitten: den Vater dauernd um Geld a.; Der Mann zeigte ... Selbstbewußtsein. ... schnorrte die Reisenden aus Amerika nicht an (Kantoro- wicz. Tagebuch I. 219). Anschovis, (fachspr.:) Anchovis [an'Jb:vis]. die; -. - [niederl. ansjovis < span. anchoa < ital. mundartl. ancioa < vbt. *apiu(v)a < griech. aphye = Sardelle]: gesalzene Sardelle, auch Sprotte, kleiner Hering in Würztunke: mit Eierscheiben und A. belegte Brötchen: <Zus.:> Anschovfe- paste, die: sehr fein zerkleinerte, meist in Tuben verkaufte Anschovis (pikanter Brotaufstrich). anschrauben <sw. V.; hat): a) mit Schrauben befestigen (Ggs.: abschrauben): ein Schild a.; b) locker Gewordenes wieder festschrauben: die Scharniere wieder a. 4nachreibeboaen, der; -s, -. sildd., österr. auch: ...bögen (Sport): offizielles Formular, in dem der Anschreiber über das Spiel Bericht führt: anschreiben <st. V.; hat): 1. an eine für andere sichtbare Stelle schreiben: Vokabeln [an die Tafel] a.; an den Hauswänden/an die Hauswände angeschriebene Parolen; der Name steht dort angeschrieben. 2. (eine Geldsumme, diejmd. schuldig bleibt) für die spätere Bezahlung notieren: die Frau des Dorfkrämers, die anschrieb, wenn Büchners Wochenlohn nicht reichte (Strittmatter, Wundertäter 19); beim Kaufmann immer a. lassen; man kennt dort mein Gesicht und meinen Namen und wird a. (Fallada. Herr SO); "bei Jmdm. gut. schlecht angeschrieben sein (ugs.; bei jmdm. in gutem/schlechtem Ansehen stehen [u. dadurch leicht/schwer etw. erreichen können/): er ist beim Chef gut angeschrieben. 3. (Amtsspr.. Papierdt.) sich schriftlich an jmdn. wenden: eine Behörde. Versicherung a.; vierzig Prozent der angeschriebenen Studenten bejahten die Frage. 4. (von Schreibstiften o. ä.) funktionstüchtig sein: der Füllfederhalter, die Mine schreibt sofort an.5.a)<a. + sich) sich durch Schreiben in einen bestimmten Zustand versetzen: Er schrieb sich Mut an und Gelassenheit (Kuby. Sieg 116); b) schreibend gegen etw. ankämpfen: gegen die Verzweiflung a. 6. (Schweiz.) mit einer Aufschrift versehen: beschriften: Akten a.; Ich... ordnete meine letzten Filme ...; ich schrieb die Spulen an. wie üblich (Frisch. Homo 83); anschreiben, das; -s. - (Amtsspr.): [kurzes] Begleitschreiben: die Unterlagen mit einem A. an die zuständige Stelle schicken; anschreiber. der; -s. - (Sport): Offizieller, der über die Vorkommnisse des Spiels Bericht führt. anschreien <st. V.; hat) (abwertend): laut ansprechen: mit lauter Stimme zurechtweisen: jmdn.. einander aufgeregt, wütend a.; ich lasse mich nicht dauernd a.!; Ü Hier ... schrie ihn ein Widerspruch an (Thielicke. Ich glaube 177). Anschrift, die; -. -en /postamtliche] Angabe der Wohnung; Adresse: die ständige A. lautete ...; A. unbekannt; seine A. angeben; Auf der Karte las Ulrich ..Generaldirektor44 ... und eine vornehme A. (Musil. Mann 1 540); <Zus.:> AnschriftcnBnderung, die; Ansdiriftenverzeichnis, das. anschuldigenlanjüldign]<sw. V.; hat) [zu tschuldig] (geh.): [öffentlich] bezichtigen, [vor Gericht/ anklagen: Jmdn. des Diebstahls/wegen eines Diebstahls a.; Sie sind angeschuldigt, den Mord begangen zu haben; <Abl.:> Anschuldigung. die; -. -en: das Anschuldigen, Bezichtigung: eine schwere, falsche A.; die -en zurückweisen; Es verschlug mir die Sprache, wie stets, wenn ich durch eine widersinnige A. überrumpelt werde (Kantorowicz. Tagebuch I. 294). ^nsdunmetn <sw. V.; hat) (salopp): betrügen: Jmdn. [mit einer Warel a. anschüren <sw. V.; hat): durch Schüren (neu] entfachen: das Feuer, die Flammen a.; Er ... läßt ... den Frühstückstisch decken und den kleinen eisernen Ofen a. (Fussen- egger. Zeit 48); Ü Jmds. Zorn, den alten Streit a. Anschuß, der; Anschusses. Anschüsse (Jägerspr.): 1. a) Stelle, wo das Wild in dem Augenblick stand, als der Schuß fiel: den A. verbrechen (mit abgebrochenem Holz kennzeichnen); b) Einschußstelle am Körper des Wildes. 2. erster Schuß. anschütten <sw. V.; hat): künstlich erhöhen, aufschütten: Gelände [auf eine bestimmte Höhe] a.; <Abl.:> Anschüttung. die; -. -en: Die A. künstlicher Inseln in der Nordsee (MM 18.4.72. 19). ^nachwanken <sw. V.; ist): schwankend herankommen: (meist im 2. Part. + kommen:) zwei Betrunkene kamen angeschwankt. anschwänzeln <sw. V.; ist): schwanzwedelnd herankommen; <meist im 2. Part. + kommen:) der Hund kommt angeschwänzelt. fmdiwinzoi <sw. V.; hat) [wohl zu mhd. swenzen = schwenken] (Brauerei. Weinbau): /durch Übergießen von WasserJ die Würzstoffe ausfiltrieren: Maische. Treber a. anschwärmen <sw. V.): 1. im Schwärmen herbeifliegen <ist>: die Bienen schwärmen an; sie kommen [in Scharen] angeschwärmt; das kamelzüchtende ... Gelichter der südlichen Wüste .... das anschwärmte, um zu plündern (Th. Mann. Joseph 396). 2. schwärmerisch verehren <hat): seinen Lehrer, einen Schauspieler a. 157
anschwärzen fmdiwftrzen <sw. V.; hat): 1. (selten) schwarz machen: Glas a. (um [bei Beobachtung der Sonne] nicht geblendet zu werden); sich das Kleid a. (an einer Stelle beschmutzen). 2. (ugs. abwertend) schlechtmachen, denunzieren, in Mißkredit bringen: einen Kollegen [beim Chef) a.; In vielen Wohnungen ... wurden polizeiliche Anzeigen formuliert; aber niemand schwärzte ihn an (Grass. Hundejahre 293); <Abl.:) Arachwftramg, die; -. -en. fnschweben <sw. V.; ist): im Schwebeflug herankommen: Die Transportmaschinen ... durchstießen die Nebelfetzen und schwebten an (Plievier. Stalingrad 132); ein anschwebendes (zur Landung ansetzendes) Flugzeug; <Zus.:) An- schwebegesdiwindigkeit, die: ein Flugzeug zum Landen auf die beste A. einstellen. anschweigen <st. V.; hat) jmdm. mit Schweigen begegnen: demonstrativ jedes Gespräch vermeiden: er hat ihn lange angeschwiegen; einander, sich (gegenseitig] a.; Wir tranken unseren Kaffee und schwiegen uns an (v. d. Grün. Glatteis 73). 'anschweißen <sw. V.; hat): (Technik): durch Schweißen befe- stigen: ein Metallstück [an das/an dem Gerät] a. 2fnsdiweiBen <sw.*V.; hat) (Jägerspr.): ein Wild durch einen Schuß verwunden, so daß es Blut verliert: er hat das Reh angeschweißt. 'anschwellen <st. V.; ist): 1. (Ggs.: abschwellen) a) dicker werden, (in einem krankhaften Prozeß) an Unifang zunehmen: die Beine schwellen an: die Lymphdrüsen sind angeschwollen; Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr, daß Mund und Nase stark angeschwollen waren (Musil. Mann 1485); b) lauter werden: der Lärm, die Musik schwillt an; ..Sie", rief Hochwürden Marcus, und seine Stimme schwoll mächtig an. ..sollten schweigen" (Kirst. Aufruhr 223). 2. [bedrohlich j wachsen, an Zahlu. Stärke zunehmen: das Wasser, der Fluß schwillt an; Ü die Arbeit schwillt immer mehr an; So aber schwillt ständischer Dünkel zum Größenwahn an (Tucholsky. Werke 11. 77); die Bankkonten schwollen an. die Konzentration in der Wirtschaft nahm zu (Dönhoff. Ära 52). V^c^^len <sw. V.; hat): schwellen lassen: der Wind hat die Segel angeschwellt; Ü eine kleine Verfehlung zum Skandal a. (aufbauschen): (Abi. zu 'anschwellen da):) Anschwellung, die; -. -en: Verdickung, leichte Schwellung: eine A. am Knie. anschwemmen <sw. V.; hat): ans Ufer spülen: die Flut schwemmt Kleinholz an; angeschwemmtes Land; <Abl.:> 4nsdiwenanungv die; -, -en. dazu: Ansdroenraungsküste, die: flache Küste aus Schwemmland. anschwimmen <st. V.): 1. a) auf etw. zuschwimmen (hat): eine Boje, einen Punkt am Ufer a.; b) sich schwimmend nähern, heranschwimmen <ist): da schwimmt er an; (meist im 2. Part. + kommen:) da kommt er angeschwommen. 2. sich schwimmend einer Kraft entgegenbewegen, schwimmend gegen etw. angehen, ankämpfen <ist>: gegen die Strömung a. 3. zum erstenmal gemeinsam schwimmen, die Schwimmsaison eröffnen <hat>: wir haben gestern angeschwommen; <subst.:> heute ist Anschwimmen. anschwindeln <sw. V.; hat) (ugs.): anlügen, jmdm. ins Gesicht schwindeln: Jmdn. [mit etw.] a.; du willst mich wohl a.? anschwingen (st. V.; hat) (Sport): zum Beginn einer Übung einen Schwung nehmen: am Reck a. zur Riesenwelle. fnsdiwirren<sw. V.; ist) (Ggs.: abschwirren): a) (von Vögeln od. Insekten) schwirrend heranfliegen: viele Mücken schwirren an. kommen angeschwirrt; b) (salopp) unangemeldet, störend herankommen: <meist im 2. Part. + kommen:) da kommt er doch schon wieder angeschwirrt! fnschwitzen <sw. V.; hat) (Kochk.): in heißem Fett leicht gelb werden lassen: für eine helle Mehlschwitze wird das Mehl nur leicht angeschwitzt. Ansdiwung. der; -[eis. Anschwünge: das Schwungnehmen vor einer Leichtathletik- od. Turnübung: ein geschickter A. des Diskuswerfers. ansegeln <sw. V.): 1. a) auf etw. zusegeln (hat): eine Insel a.; b) segelnd oder im Gleitflug herankommen (ist); (meist im 2. Part. + kommen:) eine Möwe kommt angesegelt. 2. die Saison mit gemeinsamem Segeln od. Segel/lug eröffnen (hat; Ggs.: absegeln): wir haben gestern angesegelt; (subst.:) auf dem Flugplatz ist heute Ansegeln. ansehen (st. V.; hat) /vgl. angesehen/: 1. den Blick auf jmdn., etw. richten: ins Gesicht blicken, betrachten: einen Menschen ernst, tadelnd, freundlich lachend, von der Seite a.; Nun rannten alle Wildschweine ans Gitter und hoben die Rüssel ... und sahen uns heimtückisch an (Schnurre. Bart 23); sieh mich [nicht so] an!; einander /sich [gegenseitig] a.; jmdn. groß a. (erstaunt, mit großen Augen anblik- ken): Ü jmdn. von oben [herab] a. (herablassend, gönnerhaft behandeln): jmdn. nicht mehr a. [wollen] (nichts mehr mit ihm zu tun haben / wollen!). 2. /aufmerksam, prüfend/ betrachten (um es kennenzulernen): [sich] Bilder, einen Film, ein Theaterstück a.; eine Wohnung a. (besichtigen): ich werde mir die Sache a. (mich damit beschäftigen): Auch diese Frau Häberle würde man sich näher a. (Fallada. Jeder 211); 'sieh bnaO [einer] an! (ugs.; wer hätte das gedacht!): das sehe sich einer an! (ugs.; das ist doch nicht zu glauben, ist ganz erstaunlich!). 3. a) (a. + sich) in bestimmter Weise aussehen: das sieht sich ganz hübsch an; es sah sich an (hatte den Anschein), als würde ein Unglück geschehen; b) in der Verbindung anzusehen sein (einen bestimmten Anblick bieten): sie ist in diesem Kleid hübsch anzusehen; der Unfall war schrecklich anzusehen. 4. vom Gesicht ablesen können: an der äußeren Erscheinung erkennen: jmdm. sein Alter [nicht] a.; Sie weiß genau, was sie sagen wird, man sieht es ihr an (Bobrowski. Mühle 134). 5. a) einschätzen, beurteilen: etw. anders, mit anderen Augen a.; wenn man die Dinge so ansieht, dann ...; b) als etw. betrachten, auffassen: fürjtndn.. etw. Imlten: jmdn. als seinen Freund, als Betrüger a.; Die Farmer nämlich sahen die Zebras und die Gnus als Schädlinge an (Grzimek. Serengeti 82); etw. als/für seine Pflicht a.; etw. als eilig a.; sehen Sie denn überhaupt dieses Schreiben für echt an? (Gaiser. Jagd 146); sich als Held, (veraltend.) als Helden a.; * jmdn. nicht für voll a. (nicht für ganz zurechnungsfähig halten, nicht ernst nehmen). 6. Zeuge sein: zusehen, ohne etw. dagegen zu unternehmen (meist verneint): das Elend nicht mehr [mit] a. können; ich kann mir das nicht länger ruhig mit a.; Ansehen, das; -s: I.Achtung. Wertschätzung, hohe Meinung: großes A. genießen; sein A. durch etw. verlieren, erhöhen; sich [wieder] A. verschaffen; [bei jmdm.] in hohem A. stehen; Hatte er nicht bei den tapfersten Völkern vorzüglich in A. gestanden? (war sehr geachtet. Th.Mann.Tod 51);zu A. kommen.2. (geh.) Aussehen: ein Greis von ehrwürdigem A.; Eine gute Konstitution geht nicht immer mit einem blühenden und kraftstrotzenden A. einher (Medizin II. 147); die Sache gewinnt [durch etw.] ein anderes A. (ist anders zu beurteilen): *[nur] von/ vom A. ( nur! van Sehen, nicht mit Namen): jmdn. nur vom A. kennen; er ist mir vom A. bekannt; ohne A. der Person (ganz gleich, tun wen es sich handelt): es müssen alle ohne A. der Person gehört werden; ^sehenswert <Adj.; nicht adv.): wert, betrachtet zu werden: eine -e Ausstellung; ansehnlich ['anze:nh<;] <Adj.>: 1. bedeutend: so groß, daß es Beachtung verdient: ein -er Betrag; -e Mengen; Neben der Haustüre stapelte sich schon ein -er Haufen leerer Obstkisten (Kuby. Sieg 234). 2. (veraltend) gut aussehend, stattlich: eine < Person; die Dekoration ist recht a.; <Abl.:> Ansehnlichkeit, die; -; Ansehung, nur in der Fügung in A. (veraltend; unter Berücksichtigung: angesichts): in A. der Tatsache, daß ...; in A. seiner Verdienste; Aber auch mit dem Segen war. in A. der Art und Weise, wie er gewonnen worden, etwas Fluch verbunden (Th. Mann, Joseph 241). anseilen <sw. V.; hat): (bes. im Bergsteigen zur Sicherung gegen das Abstürzen) an ein Seil binden: jmdn.. sich a.; (subst.:> Beispiele sollen zeigen, wie entscheidend das richtige Anseilen ist (Eidenschink, Bergsteigen 51); <Zus.:> Ansetlknoten. der. fnefai <unr. V.; ist; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben) (ugs.): angeschaltet, angedreht, angezündet usw. sein (Ggs.: aussein): der Motor, das Licht ist angewesen; sobald der Ofen an ist. fnsengen <sw. V.; hat): ein wenig versengen: ich habe mir die Haare, das Kleid angesengt; Wäsche (beim Bügeln) a.; es riecht angesengt (brenzlig). fnsetzen <sw. V.; hat): 1. etw. für eine bestimmte Tätigkeit in die entsprechende Ausgangsstellung bringen (Ggs.: absetzen 3): den Bohrer, die Trompete, den Geigenbogen, das Glas [zum Trinken] a.; Er zog sein eigenes Notizbuch hervor und setzte den Bleistift an (Wiechert. Jerominkinder 65); den Wagenheber [unter dem Trittbrett] a.; Ü den Hebel an der richtigen Stelle a. (etwas richtig anpacken). 2. anfügen u. befestigen: ein Verlängerungsstück [an ein/ einem Rohr] a.; einen Saum [am/an das Kleid] a.; tief 158
anspeien angesetzte Taschen. 3. seinen Ausgang haben, beginnen: die Haare setzen bei ihm sehr tief, über einer hohen Stirn an. 4. a) mit etw. beginnen: zum Reden, zum Sprung a.; Er setzte mehrmals zum Sprechen an. aber es schien, daß er sich zwang zu warten (Musil. Mann 968); Wenn er seinen Spurt früher angesetzt hätte - er wäre als Zweiter durchs Ziel gegangen (Lenz, Brot 49); [mit der Arbeit, den Überlegungen] an einer bestimmten Stelle a.; Die Stadtbahn ist schon zu hören, wenn sie im Nachbarort zur Fahrt ansetzt (Fries, Weg 301); b) beginnen, einsetzen: hier muß die Kritik a. 5. a) hervorbringen, zu bilden beginnen: die Bäume setzen Knospen an; Da und dort blühte es noch, anderswo hatte massenhaft Frucht angesetzt (Gai- ser. Jagd 104); die Erdbeeren haben gut angesetzt (Früchte gebildet): b) hervorkommen, sich fallmählich/ ausbilden: dieKnospen haben [neu] angesetzt; c) (etw. Unerwünschtes) ausbilden: Patina a.; das Eisen setzt Rost an; Man muß Fett a.. um auf andere Gedanken zu kommen (dick werden: Bieter. Bonifaz 180); d) <a. + sich) sich festsetzen: dort hat sich Kalk. Grünspan angesetzt. 6. a) (für einen bestimm- ten Zeitpunkt) bestimmen, festsetzen: eine Besprechung a.; die Auffuhrung ist für den/auf den 1. Mai angesetzt; Das Fest des Beilagers war auf den Vollmond der Sommersonnenwende angesetzt worden (Th. Mann, Joseph 287); b) veranschlagen, vorausberechnen: die Kosten mit drei Millionen, zu niedrig a.; für die Proben vier Monate a.; Zur Durcharbeitung der angegebenen Literatur wurde eine bestimmte Stundenzahl angesetzt (Leonhard, Revolution 164); c) (Math.) einen Ansatz (8) machen: eine Gleichung a. 7. a) einsetzen, beauftragen mit etw.: Hunde [auf eine Spur] a.; acht Mitarbeiter auf ein neues Projekt a.; b) (Sport Jargon) einen Spieler zur besonderen Bewachung. Abschirmung eines anderen einsetzen: Jmdn. auf jmdn. a. 8. a) mischen, anrühren o. ä. u. zur weiteren Verarbeitung vorbereiten: eine Bowle. Kuchenteig a.; Leim. Gips a.; b) (landsch.) zum Kochen auf den Herd setzen: Kartoffeln a.; das Fleisch [mit wenig Wasser] a. 9. sich beim Erhitzen am Boden des Topfes festsetzen: anbrennen: das Gemüse setzt [sich] an; Milch setzt leicht an. 10. (landsch.) <a. + sich) an einer Stelle sitzend warten, bis man mit etw. an der Reihe ist: ich setze mich im Wartezimmer an; (Jä- gerspr.:) der Jäger setzt sich auf Sauen an. II. in der Verbindung angesetzt kommen (sich mn gro/Jen Sprüngen nähern): der Hund kommt angesetzt; <Abl. zu 6 a. b. 7:> Ansetzung. die; -. inseufzen <sw. V.; hat): seufzend ansprechen, klagen: dann seufzte Tante Betty meine Mutter an (Keun. Mädchen 134). Ansicht, die; -. -en: 1. Meinung. Überzeugung: die richtige, eine irrige A.; Ohne einen Hund, das war meines Großonkels unumstößliche A.. sei ein allegorisches Gemälde ... schlechterdings unvollkommen (Kusenberg. Mal 99); altmodische, verschiedene -en haben; eine A. vertreten, teilen; dner, anderer A. sein (/nicht/ übereinstimmen): nach metner A./meiner A. nach; die -en von etw.. über Jmdn. od. etw.; rings um ihn saßen auf gewohnten Plätzen Männer in festen Stellungen, mit festen -en (Feuchtwanger. Erfolg 12). 2. Bild. Abbildung: eine A. der Stadt, der Landschaft; bunte -en von der alten Kirche. 3. sichtbarer Teil. Seite. Front: die vordere, hintere A. des Schlosses; Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie es kommt, daß der Mann im Mond uns immer die gleiche A. zukehrt (Musil. Mann 314). 4. *iur A. (zum prüfenden Ansehen): eine Ware, ein Buch zur A. bestellen; <Zus. zu 2:) Ansich- tanpostkarte. die: selten für t Ansichtspostkarte; <Abl.:> ansichtig ['anziftif] <AdJ.) nur in der Verbindung imdsM einer Sache a. werden (geh.; Jmdn.. etw. sehen, erblicken): des Freundes a. werden; er wurde des Unglücks erst a.. als nichts mehr zu retten war; Kolkraben. Elstern und .. Krähen greifen aber Jedes behaarte oder gefiederte Raubtier an. dessen sie überhaupt a. werden (Lorenz. Verhalten 21). Asfchts-: -karte. -Postkarte, die: Karte mit einer Ansicht C); -sache. die; nur in der Wendung das/etw. ist A. (dar- über kann man verschiedene Ansichten (1) haben): das Wie ist [hier] A.; -seite, die: Schauseite eines Gebäudes: Seite, die die Ansicht (3) bietet: -Sendung« die: Sendung \zur Ansicht (4); -skizze, die: Bildentwurf. Skizze zu einer An- udit (2). Aficdclei [anzi:dd'l^j]. die; -. -en: kleine Ansiedlung: fnsie- 4dn <sw. V.; hat): a) <a. + sich) sich niederlassen, seßhaft werden: sich [auf dem Land, in der Stadt] a.; Im Theaterviertel ... siedelten die Cafös sich an (Jacob. Kaffee 95); Ü diese Krankheitskeime siedeln sich auch in anderen Organen an (befallen auch andere Organe): b) ansässig, seßhaft machen: Flüchtlinge auf dem Land, eine Tierart in Europa a.; Ein Kurort kann zwar ein Industriewerk a.. doch wird er dann ... aufhören. Kurort zu sein (Kosmos 3,1965.194); Ü unmöglich .... die Philosophie im luftleeren Raum... anzusiedeln (Natur 14); <Abl.:) Ansiedelung: t Ansiedlung; Ansiedler, der; -s, -: jmd.. der sich ansiedelt. Kolonist: die ersten A. kamen aus Holland; Ansiedlertn. die; -. -nen: w. Form zu t Ansiedler; Anstedhmg. Ansiedelung, die; -. -en: a) das Ansiedeln: b) Niederlassung, kleine Siedlung. Einzelgehöft: dort entstanden die ersten -en; Eine Holzbrücke war da. aber man sah keine menschliche A. (Härtung. Piroschka 8); <Zus.:> Ansiedlelhjngsgenehmi- gung, die: [sich] eine A. holen; die A. erteilen. fiBBiooi <st. V.; hat): 1. a) sich mit einem Lied an jmdn.. etw. wenden: die Freundin, den Mond a.; b) das Kommen, den Anfang von etw. besingen: den Frühling, den Advent a.; c) das gemeinsame Singen eröffnen: dieser Chor singt an. 2. vorher (zum Lernen) durchsingen: die neuen Lieder erst a. lassen. 3. mit Gesang jmdn.. etw. zu über- tönen versuchen: gegen das Orchester, gegen den Sturm a. «nsimen <st. V.; hat) (geh.. selten): zumuten, von jmdm. verlangen: so etwas hat man mir angesonnen!; Was sie aus den Elternhäusern treibt, ist der Protest gegen alles, was bürgerliche Wohlanständigkeit ihnen ansinnt (Spiegel 39. 1966. 72); Ansinnen, das; -s. -: Vorschlag. Zumutung: ein freches, seltsames A.; jmds. A. ablehnen; Ich legte meiner Tante dar. daß sie auf dies ohnehin etwas eigentümliche A.... unter keinen Umständen eingehen dürfe (Hesse. Steppenwolf 9). Ansitz, der; -es. -e: 1. (Jagdw.) a) Platz, von dem aus das Wild erwartet wird: Hochsitz: auf den A. gehen; b) das Warten auf dem Ansitz (a): ein langer, vergeblicher A. 2. (österr.) großer, repräsentativer Wohnsitz: einen A. in den Bergen haben; «mitzen <unr. V.; hat) (bes. Jagdw.): das Erscheinen des Wildes erwartend auf dem Hochsitz o. ä. sitzen. «nsocken <sw. V.; ist) (salopp): eilig herbeikommen (Ggs.: absocken); <meist im 2. Part. + kommen:) da kommt er angesockt. fnsohlen <sw. V.; hat): 1. (an Strümpfe. Strumpfhosen) ein neues Fußteil anstricken: die Strümpfe a. 2. (landsch.) betrügen: das brauchen Sie mir nicht zu erzählen, daß mein Skatbruder mich ansohlt (Fallada. Mann 190). ampist I. <Adv.): svw. f ansonsten. II. <KonJ.) (österr.. Schweiz.) andernfalls: dürfen diese... Verfallserscheinungen nicht verallgemeinert werden, a. sie zu einer Ungerechtigkeit ... führen (Nigg. Wiederkehr 152); ansonsten [an'zonston] <Adv.) (fam.. ugs.): a) im übrigen, sonst: a. nichts Neues; Eine Ziege, sagte das Männchen, brauchte es nun nicht gerade zu sein, aber a. hätte Vater schon recht (Schnurre. Bart 84); b) im anderen Falle, sonst: sollen Steuererhöhungen, die a. zum Ausgleich ... notwendig wären, vermieden werden (MM 2. 11. 66. 1). anspannen <sw. V.; hat) /vgl. angespannt/: 1. (ein Zugtier. Zugtiere) vor etw. spannen (Ggs.: 'abspannen): die Pferde a.; den Wagen a. (ein Zugtier vor den Wagen spannen): a. lassen; der Kutscher hat angespannt. 2. straffer spannen: ein Seil, die Zügel a.; 3. a) anstrengen, zur Höchstleistung zusammenfassen: die Muskeln. Nerven, a.; Bernadette spannt alle ihre Kräfte an. um diesem Verhör gewachsen zu sein (Werfel. Bernadette 444); b) <a. + sich) sich spannen: alle Muskeln spannen sich an; <Abl. zu 3:) Anspannung, die: -. -en: 1. <o. PI.) das Anspannen: unter A. aller Kräfte. 2. Anstrengung. Konzentration: die A. war zu groß. ansparen <sw. V.; hat): durch /regelmäßiges/ Sparen zusammenbringen: 40% der Bausparsumme, das Geld für einen neuen Wagen a.; Als die Ehe in die Brüche ging, vertrat die Frau die Ansicht, daß das ganze angesparte Geld ihr allein gehöre (MM 24. 9. 66. 46); <Zus.:> Ansparzeit, die: ohne A. gibt es für den Bausparer keinen Kredit. fnspazieren <sw. V.; ist) (ugs.): in gemütlichem Tempo herankommen: <meist im 2. Part. + kommen:) da kommt er endlich anspaziert. fnspeien <st. V.; hat) (geh.): anspucken: sie haben ihn ange- spie(e]n; Aber wenn ich höre, du bist schlapp mit ihr gewesen, dann speie ich dich an (Fallada. Herr 208). 159
Anspiel Anspiel, das; -(eis. -e: 1. (Sport. Kartenspiel. Schach) Spielbeginn; erstes Schlagen od. Stoßen des Balles; erster Kartenabwurf: das A. haben, ausführen. 2. (Sport)a)<&K Weiterleiten des Balles an einen Mitspieler; b) an einen Mitspieler weitergeleiteter Ball: das A. aufnehmen; fnspielbär <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sport): freistehend; bereit, angespielt zu werden: ein -er Außenstürmer; anspielen <sw. V.; hat): 1. (Sport) (den Ball, die Scheibe) jmdm. zuspielen: den Linksaußen a.; Netzer spielte Beckenbauer mit einem langen Paß an (MM 21. 11. 70.13). 2. a) (Sport. Kartenspiel. Schach) das Spiel beginnen; die erste Karte ausspielen: Trumpf. Herz a; der Spielführer hat angespielt; b) (Ballsport) den Ball zur Eröffnung eines Spiel/ abschnitt Jes spielen: die Engländer spielten in der Verlängerung an. 3. versteckt hinweisen: auf die Vorgänge, auf sein Alter a.; er spielte auf den Minister an; Wir meinen jenes Zusammen treffen mit Esau selbst, auf das wir Jaakob gesprächsweise haben a. hören (Th. Mann. Joseph 145); <Abl. zu 3:) Anspielung, die; -. -en: Andeutung, versteckter Hinweis: eine persönliche, freche A.; Sie machen -en. die ich nicht verstehe und die sie komisch finden (Wohmann. Absicht 16); die A. nicht verstehen, absichtlich überhören; Mit der verächtlichen A. auf meinen Beruf hatte er eine alte und nie geheilte Wunde berührt (Jünger. Bienen 67). fnspieBcn <sw. V.; hat): auf einen spitzen Gegenstand spießen, auf einer Spitze befestigen: Kartoffeln, den Braten a.; angespießte Schmetterlinge. anspinnen <st. V.; hat): a) behutsam beginnen, anbahnen, anknüpfen: eine Unterhaltung, ein Liebesverhältnis [mit Jmdm.] a.; b) <a. + sich) sich allmählich entwickeln, anbahnen: ein Gespräch spinnt sich an; da hat sich etwas angesponnen; Er fühlte, wie sich ein Netz von Beziehungen anspann, zwischen dem Burschen in der Kirche und dem Mädchen und ihm (Andersch. Sansibar 73). fmpitzen <sw. V.; hat): 1. spitz machen: Bleistifte. Pfähle a. 2. (ugs.) in Schwung. Trab bringen, [zu besonderen Leistungen] antreiben: er hat den Lehrling tüchtig angespitzt; <Abl.:> Anspitzer, der; -s. -: Gerät zum Anspitzen (1). 4nspornv der; -[eis: Antrieb. Anreiz: etw. ist ein A. für jmdn.; einen A. erhalten; A. zu neuen Leistungen; anspornen <sw. V.; hat): 1. (dem Pferd) die Sporen geben: der Reiter spornt das Pferd an. 2. antreiben, anfeuern. Jmdm. einen Ansporn geben: jmdn. zu höheren Leistungen a.; angespornt durch die bisherigen Erfolge; Ich schwieg, ohne daß er mich durch einen Blick zum Reden angespornt hätte (ermuntert, aufgefordert; Th. Mann. Krull 250; <Abl.:> Amporner, der; -s. -: jmd.. der anderen Ansporn, Vorbild ist: Roux. eine der fesselndsten Persönlichkeiten .... erhält die Funktion eines -s (Weiss. Marat 143); j^nspor« nung. die; -. -en. Ansprache, die: -. -n: 1. kurze Rede: eine zündende, witzige A. halten. 2. (Milit.. Jagdw.) kennzeichnende Beschreibung: die A. des Ziels. 3. a) (geh.. selten) Anrede: ihm steht die A. Exzellenz zu; b) das Angesprochenwerden: der Kunde schmökert in den Regalen, aber er fürchtet die A. des Buchhändlers. 4. (bes. südd.. österr.) Gespräch. Aussprache, Kontakt: er suchte die persönliche A. (Kirst. Aufruhr 33); keine, viel A. (Umgang) haben;ansprechbar ['anjpre^ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. nicht mit etw. beschäftigt u. daher bereit, eine Mitteilung o.a. entgegenzunehmen: ich bin jetzt nicht a. 2. fähig, in der Lage, auf etw. einzugehen, auf etw. zu reagieren: der Kranke ist noch nicht wieder a.; Ü daß wohl wenige ... von Qualitativen Evidenzen -e Leser unüberzeugt bleiben (Gehlen. Zeitalter 82); da er nur auf das Materielle... a. war (Recherches Germaniques 5. 1975.101); <Abl.:) Anwreehbnrkeitdie; -; AnsprecMaih er. die: svw. T —zeit; ansprechen <st. V.; hat) /vgl. ansprechend/: 1. Worte an jmdn. richten; mit jmdm. ein Gespräch beginnen: Der Arzt sprach ihn manchmal an. er tat aber, als sei der Arzt nicht mehr vorhanden (Seghers. Transit 196); jmdn. auf der Straße a.; sie wird dauernd von Männern angesprochen (zudringlich belästigt). 2. in einer bestimmten Weise anreden: Jmdn. in der dritten Person, mit Vornamen, mit seinem Titel a. 3. a) sich an eine Gruppe wenden: die Bürger, die Betriebsangehörigen a.; die Massen direkt a.; b) sich in einer bestimmten Angelegenheit an jmdn. wenden: Jmdn. auf einen Vorfall a. (seine Stellungnahme erbitten); Jmdn. um seine Hilfe, um Geld a. (bitten). 4. zur Sprache bringen, behandeln: das Thema, die Schwierigkeiten a. 5. als etw. bezeichnen, ansehen: Jmdn. als Nachfolger a.; das ist als günstig anzusprechen; Er zeigte uns als Universität ein Haus, welches wir als unbedeutend a. mußten (Bamm. Weltlaterne 137). 6. a) (Jagdw.) (ein Wild) erkennen u. beurteilen: es widerspricht einer der wichtigsten ... Regeln weidmännischen Verhaltens, wenn jemand einen Schuß abgibt, bevor er das betreffende Tier genau angesprochen hat (MM 12. 1. 1974. 44); b) (Milit.) beschreiben, genau ausmachen: einen anfliegenden Verband a. 7. einen bestimmten positiven Eindruck hinterlassen; gefallen, anrühren: der Vortrag hat viele Menschen angesprochen; das Stück sprach nicht besonders an; und gern gestehe ich. daß ich in tiefster Seele angesprochen war von der berauschenden Seltsamkeit des Vorkommnisses (Th. Mann. Krull 136). 8. a) in positiver Form reagieren, eine Reaktion zeigen: der Patient spricht auf das Mittel nicht an; Glücklicherweise sprechen aber Junge Dohlen gut auf Nachahmungen des Dohlenlockrufes an (Lorenz. Verhalten 176); das Meßgerät spricht auf die kleinsten Schwankungen an; gut ansprechende Bremsen; b) Wirkung haben, wirken: das Mittel spricht [bei ihm] nicht an. 9. (Musik) zum Klingen gebracht werden: diese Flöte spricht leicht an. 10. (selten) beanspruchen: darf dieses Buch Bedeutung Tür sich a. (Kisch, Reporter 9); ansprechend [anjpre<jnt] <Adj.): gefällig, reizvoll: ein -es Wesen, eine -e Mode; Was aber den ... Onkel anbeträfe. ... so sei er eine wenig -e Persönlichkeit gewesen (Maass. Goufle 119); das ist recht a. gestaltet; <Abl. zu 3 b:> Amprecher. der; -s. - (Schweiz.): Bittsteller; <Zus. zu 8 a:> Ansprechzeit, die (Kfz- T.): Zeitspanne vom Berühren des Bremspedals bis zum Ansprechen der Bremse. ansprengen <sw. V.; ist): im Galopp reitend herankommen; (meist im 2. Part. + kommen:) da kommen sie angesprengt. fnsprin0ai <st. V.): I. a) sich mit einem Sprung auf jmdn. od. ein Tier stürzen; anfallen <hat>: der Löwe springt ein Zebra an; EckhofT... fiel zu Boden, als Viehmann ihn von hinten ansprang (Degenhardt. Zündschnüre 10); Ü (geh.) Furcht springt sie an (überkommt sie); Mit voller Gewalt sprang die Wahrheit ihn an (Langgässer. Siegel 255); b) freudig an jmdm. hochspringen <hat): der Hund springt seinen Herrn an; c) gegen etw. springen Ost): gegen die Mauer a.; Ü die Flut springt gegen die Deiche an. 2. <hat/ist) (Turnen) a) nach kurzem Anlauf od. aus dem Stand an das Gerät springen: den hohen Holm a.; in den Stütz a.; b) aus einem Sprung heraus turnen: eine Rolle a.; ein angesprungener Überschlag. 3. in großen Sprüngen herankommen <ist>; <meist 2. Part. + kommen:) die Kinder kommen angesprungen. 4. in Gang kommen <ist): der Motor, der Wagen springt [gut. schwer, nicht] an. 5. (ugs.) zustimmend auf etw. eingehen <ist>: auf ein Angebot [sofort, nicht] a. anspritzen <sw. V.): 1. <hat> a) mit etw. bespritzen: die Kinder [mit dem Gartenschlauch] a.; das vorbeifahrende Auto spritzte ihn an; b) auf jmdn. od. etw. spritzen: ich habe ihr. mir Parfüm angespritzt. 2. (ugs.) schnell heran- kommen <ist>: er spritzte sogleich an. <2. Part. + kommen:) kam angespritzt. Anspruch, der; -[e]s. Ansprüche: 1. Forderung: ein berechtigter A.; bescheidene, persönliche Ansprüche; Ansprüche an das Leben haben; seine Ansprüche anmelden, befriedigen, durchsetzen; Er ... war ein Wesen voll Romantik. Bosheit und persönlichen Ansprüchen (Musil. Mann 221): * A. auf etw. erheben (etw. beanspruchen); [keine] Ansprüche steilen (anspruchslos/anspruchsvoll sein): da ich nicht unglücklich war und keine übertriebenen Ansprüche an das Leben stellte, kam ich mit mir überein. ich sei glücklich (Rinser. Mitte 22); Jmdn. od. etw. in Anspruch nehmen (1. von etw. Gebrauch machen: er nahm seine Hilfe gern in A.; Sie nahmen unwidersprochen ein gesetzlich nicht vorgesehenes und umfassendes Verordnungsrecht in A. (Fraenkel. Staat 327). 2. erfordern, beanspruchen: der Beruf nimmt ihn ganz in A.; das nimmt alle meine Kräfte in A.; das würde etliche Tage in A. nehmen (Spoerl, Maulkorb 101). 2. Recht. Anrecht: sein A. ist erloschen; A. auf Ruhegeld: *[(k)elnen] A. auf etw. haben (etw. nicht I beanspruchen können): ein Fahrer, der unter Alkoholeinfluß steht, hat keinen A. auf Versicherungsleistungen. Anspruchs-, Anspruchs-: ^k» <AdJ.): a) genügsam, ohne große Ansprüche: ein -er Mensch; b) schlicht; bescheidenen Ansprüchen genügend: ein -es Vergnügen; diese Musik ist 160
anstecken sehr a.; sie sang mit einer kleinen, -en Stimme alle die kleinen, -en Lieder (Salomon. Boche 46). dazu: ^losigkeit. die; -; -*voll <Adj.>: a) mit großen / QualitätsJansprüchen: wählerisch: ein -es Publikum: Man sah ihn ... beim Champagner-Souper mit zwei -en Freudenmädchen (Th. Mann. Krull 35); zu a. sein; b) (Werbespr.) hohen Ansprüchen genügend: vornehm: ein -es Parfüm; a. gekleidet sein. «nsprühen <sw. V.; hat): auf der Oberfläche besprühen: Pflanzen a. Ansprang* der; -[eis. Anspränge <P1. selten): 1. das Anspringen (gegen jmdn. od. etwj: eine Raubkatze im A. 2. (Turnen) a) nach kurzem Anlauf od. aus dem Stand erfolgender Sprung an das Gerät: b) mit einem Bein ausgeführter Sprung, der den beidbeinigen Absprung einleitet: der A. zum Absprung vom Reutherbrett. tnspudten <sw. V.; hat): gegen jmdn. od. etw. spucken: einen Menschen a.; Sie ging zum Spiegel, spuckte ihr Konterfei an (Dorpat, Ellenbogenspiele 148). fnsptilen <sw. V.; hat): an das Ufer, an den Strand spülen: Strandgut a.; die Strömung spülte einen Ertrunkenen an; <Abl.:> Ampühmg.die; -, -en: 1. das Anspülen. 2. angespültes Land. fnspüren <sw. V.; hat) (geh.): anjmds. Verhalten, Reaktion o. ä. spüren, merken: man kann ihm den Schrecken [kaum] a.; man konnte es den Worten a.. daß sie sich getroffen fühlte (Werfel. Himmel 194). anstacheln <sw. V.; hat): anfeuern, anspornen: Jmds. Ehrgeiz, Eifer [durch Lob] a ; der erste Erfolg hat ihn zu neuen Anstrengungen angestachelt; Geschickte Einflüsterungen genügen, um die stets sprungbereite Phantasie zu törichten Behauptungen anzustacheln (Thieß. Reich 140). «nstaksen <sw. V.; ist) (ugs.): steifbeinig herankommen: (meist im 2. Part. + kommen:) da hinten kommt er angestakst. Anstalt Canjtalt]. die; -. -en: a) /öffentliche] einem bestimmten Zweck dienende Einrichtung u. das sie beherbergende Gebäude (z.B. Schule, Internat, Erziehungsheim u.a.): ..Pornographische Schriftstücke" gaben drei Oberschüler an ihre Kameraden weiter. Strafe: .»Entlassung aus der A." (Spiegel 22. 1967. 146); eine Schaubühne, die ... ihre Mission als moralische A. erfüllen dürfte (K. Mann. Wendepunkt 313); b) (oft verhüll.) Heilstätte für Nerven- u. Geisteskranke, Trinker, Rauschgiftsüchtige u.a.: in eine geschlossene A. eingewiesen werden; Sie hatte sich des kleinen Krüppels angenommen, den man zuerst in irgendeine A. geben wollte (Zuckmayer. Fastnachtsbeichte 203); c) Betrieb, Institut: eine kartographische A.; eine Anstalt des öffentlichen Rechts (Jur.; Verwaltungseinrichtung mit eigener Rechtspersönlichkeit u. einem bestimmten Nutzungszweck) t Anstalten <P1.>: Vorbereitungen, Vorkehrungen, meist in den Wendungen [keine] A. machen (etw. nichtJ tun wollen, /keine/ Absichten zu etw. zeigen): er machte A. (schickte sich an) wegzugehen; A. treffen (vorbereitende Maßnahmen ergreifen): A. zu einer Reise treffen; die A. waren getroffen, der Henker bestellt, das Publikum wartete (Mostar. Unschuldig 40). Ajstahs-: -arzt. der; Erziehung, die; -geistliche, der; -klei- 4mg« die; -kost, die; Leiter, der; -zögling. der. 1 Anstand, der; -[eis. Anstände: svw. t Ansitz (1). 2Anstand, der; -[eis. Anstände: 1. <o. PI.) gute Sitte, schickliches Benehmen: A. haben; das erfordert der A.. ist gegen allen A.; so hat man sich denn mit gutem -e (ehrenhaft) wenngleich wenig Selbstrespekt durch die letzten dreißig Jahre ... hindurchgewunden (Kantorqwicz. Tagebuch I. 121). 2. (südd.. österr.) Schwierigkeit. Ärger: es hat keinen A. gegeben; Anstände bei der Zollkontrolle; * [keinen] A. aa etw. nehmen ([keinen] Anstoß nehmen, sich [nicht] m erw. stoßen): die Nachbarn haben an dem nächtlichen Lärm A. genommen; keinen A. nehmen (nicht zögern, etw. :* tun): Dieser Schüler besitzt nämlich eine Großmutter, »eiche keinen A. nimmt, ihn mit Prügeln zu versehen (H. Mann. Unrat 88); <Abl. zu 1:) «mtändig <Adj.): 1. a) ältlich einwandfrei: den geltenden Moralbegriffen entsprechend, gut. korrekt: ..Ein unschuldig Verurteilter ist die Angelegenheit aller -en Menschen!" (Mostar. Unschuldig 5): -es Betragen; er hat a. gehandelt; Ist Ja a.. daß sie a*cht entlassen wurde (v. d. Grün. Glatteis 211); b) rück- ischtsvoll. anerkennenswert: ein Appell an den <n Kraftfahrer, das war a. von dir! 2. (ugs.) zufriedenstellend, durchaus temtsend: -es (ordentliches) Aussehen; die Leistung war ganza.; Jmdn. a. bezahlen. 3. (ugs.) beträchtlich, ziemlich: -e Schulden haben; es regnet ganz a. (ziemlich stark): <Zus. zu 1:) fnstindigerwfibe <Adv.): aus Anstand (1). Rücksicht: er hat a. geschwiegen; <Abl. zu 1:) Anständigkeit, die; -: unständige Gesinnung: er lal es aus lauter A. instand*-, ^nstands-: -besuch, der: einen A. machen; Miame, die (veraltend): Begleiterin eines jungen Mädchens, die dessen Umgang überwacht: -gefUhl, das <o. PL); ^halber <Adv.>: um die Form zu wahren: nur aus Höflichkeit: a. müssen wir ihn besuchen; Joseph ... stieg die Treppen empor .... atmete sich a. aus ... und klingelte dann (R. Walser. Gehülfe 83); -happen, der (ugs.): letztes Stück (Brot. Fleisch u.a.) auf einer Platte (das zu verzehren sich der einzelne Essensteilnehmer oft geniert): einen A. übriglassen; ^k» <Adv.>: ohne weiteres: ohne Anstände (2), ohne Schwierigkeiten zu machen: etw. a. bezahlen, anerkennen, umtauschen; Bundesbürger und Ausländer werden a. passieren können (MM 20. 3. 1974. 2); -resel. die (meist PI.): Regel, die der Anstand (1) vorschreibt: Mmtenricht, der <o. PI.); -wauwau, der (ugs. scherzh.): svw. f^dame. anstänkern <sw. V.; hat) (salopp abwertend): sich mit groben, beleidigenden Worten gegen jmdn. od. etw. wenden: Jmdn.. einander, sich [gegenseitig] a.; wenn Leute wegen langer Haare ewig angestänkert werden (Plenzdorf. Leiden 62). anstapfen <sw. V.; ist) meist in der Verbindung angestapft kommen (mit schweren, stapfenden Schritten herankommen): die Männer kamen durch den Schnee angestapft. unstarren <sw. V.; hat): den Blick starr auf jmdn., etw. richten: Jmdn. [unverwandt] a.; die Wände a.; Gregor wurde sich mit einem Male bewußt, daß er das Mädchen ununterbrochen anstarrte (Andersch. Sansibar 136); sie starren einander, sich [gegenseitig] an; hundert Augen starren ihn an; Ü daß die geliebtesten Bäume ihn plötzlich grau und gleichgültig anstarren (Werfel. Himmel 1S7). anstatt [an'Jtat; zusger. aus mhd. an-stat. tStatt]: I. <KonJ.) statt, an Stelle von: dunkelblau a. schwarz; ..Warum reden Sie über das Leben, a. es zu flihlen?" (Remarque. Obelisk 135); er las. a. zu arbeiten / (veraltend:) a. daß er arbeitete II. <Präp. mit Gen.) an Stelle: er übernahm die Aufgabe a. seines Bruders. fnstauben <sw. V.; ist)/vgl. angestaubt/: ein wenig staubig werden: dies Material ist sehr empfindlich und staubt schnell an; Wäsche, leicht angestaubt, billig abzugeben. anstauen <sw. V.; hat): (eine Flüssigkeit, Wasser eines Flusses o. ä.) stauend aufhalten u. sich ansammeln lassen: Wasser a.; das Blut hat sich angestaut; Ü während des Erzählens erst war mir bewußt, was sich im Verlauf eines Jahres alles angestaut hatte (v. d. Grün. Glatteis 303); angestaute Wut; <Abl.:> Anstauung, die; -. -en. anstaunen <sw. V.; hat): staunend betrachten, bewundern: Jmdn.. etw. neugierig, ängstlich a.; den Zauberer, das neue Auto a.; Heiligen gleich, die zu zaubern verstehen, wurden sie vom Volke angestaunt (Nigg. Wiederkehr 1S8). anstechen <st. V.; hat): 1. a) in etw. ein wenig hineinstechen: die Kartoffeln a. (prüfen, ob sie gar sind); ein Stück Fleisch [mit der Gabel] a.; b) durch Hineinstechen beschädigen od. verletzen: Autoreifen a.; ein angestochener (durch den Stich eines Insekts madig gewordener) Apfel; er brüllt, rennt umher wie ein angestochener Eber/ein angestochenes Schwein/wie angestochen/wie ein Angestochener. 2. a) durch Einstich öffnen, anzapfen: ein Faß Bier, den Wein a.; wir haben eben angestochen; b) (Archäol.) durch eine Grabung öffnen: den Hügel a.; die Mauern eines assyrischen Palastes a. (beim Graben daraufstoßen). Ansteckblume, die: künstliche Blume zum Anstecken: fnstek- ken <sw. V.; hat): 1. a) [mit einer Nadel] befestigen: an etw. stecken (Ggs.: abstecken 3): eine Blume, eine Nadel [am/an den Rockaufschlag] a.; [sich] falsche Zöpfe a.; Ein kleines Abzeichen der Feuerwehr ... nimmt er mit. um es außerhalb des Dorfes anzustecken (Kafka. Schloß 216); b) (einen Ring) an den Finger stecken: er steckt ihr einen Brillantring an. 2. a) (landsch.) anzünden: Gas. Kerzen a.; b) anbrennen: ich steckte mir eine Zigarette an; c) in Brand stecken: die Scheune ist mutwillig angesteckt worden; Eine kleinere Einheit ... bekommt plötzlich den Befehl. Häuser anzustecken (Leonhard. Revolution 198). 3. a) (eine Krankheit) auf jmdn. übertragen, sich selbst zuziehen: er steckt uns alle [mit seiner Erkältung] an; ich habe mich [bei ihm (mit Grippe)] angesteckt; Ü andere •i GDW 161
Anstecknadel mit seinem Lachen, seiner Angst, seinem Eifer a.; er gehörte zu den Menschen, die sich von der Erregung anderer a. lassen (Geissler. Wunschhütlein ISO); b) sich übertragen; leicht auf andere übergehen: Grippe steckt an; von Masern wird man nur einmal angesteckt; ansteckende Krankheiten (Infektionskrankheiten); diese Entzündung ist nicht ansteckend; Ü Lachen. Gähnen steckt an. wirkt ansteckend. 4.(landsch.):svw. fanstechen (2a); <Zus. zu 1 ^Anstecknadel, die; <Abl. zu 3:) Ansteckung, die; -. -en <P1. selten): A. durch Berührung; sich vor A. schützen. fnsteckunes-, Ansteckumcs-: ^fihig <Adj.; nicht adv.) (Pa- pierdt ): ansteckend: Fälle von offener, also -er Lungentuberkulose (MM 10. 7. 69. 4); -gefahr. die; -herd. der: svw. t-quelle; Möglichkeit, die; MiueUe* die: Ausgangspunkt einer Welle von Erkrankungen: nach der A. suchen. anstehen <unr. V.): 1. warten, bis man an die Reihe kommt, Schlange stehen (hat. landsch.: ist): [stundenlang] bei einer Behörde, nach Eintrittskarten, um Brot a. 2. (hat. landsch.: ist)a) (Pavierdi.) auf Erledigung warten: diese Arbeit steht schon lange an; eine kleine Druckerei ... lebt von Lohndruckerei, was eben so ansteht. Hochzeitskarten. Todesanzeigen (v. d. Grün. Glatteis 250); anstehende Probleme; etw. a. lassen (etw., was dringend geändert o.a. werden müßte, vor sich her schieben, hinausschieben; mit etw. warten); b) (Rechtsspr.) festgelegt, angesetzt sein: ein Termin steht noch nicht, steht auf Montag an. 3. a) (geh.) sich ziemen; zu jmdm. od. einer Sache in bestimmter Weise passen <hat. landsch.: ist): das steht ihm wohl. übel, nicht an; b) * nicht a., etw. zu tun (geh.; etw. ohne weiteres, ohne Bedenken tun <hat)): ich stehe nicht an. das zu tun. 4. (Geol.. Bergbau) hervortreten, zu Tage liegen <hat): dort steht glänzende Fettkohle an; hoch anstehende Felsen. 5. (österr.) auf jmdn., etw. angewiesen sein <ist>: auf ihn. auf sein Geld stehe ich nicht an. ansteigen <st. V.: ist): 1. a) aufwärts führen: die Straße, das Gelände steigt an; sanft ansteigende Wiesen; b) einen steilen Weg gehen, fahren o. ä.; aufwärts steigen, aufsteigen: wir stiegen steil, in Spitzkehren an. 2. a) höher werden: das Wasser, die Flut, die Temperatur steigt an; b) zunehmen, wachsen: die Besucherzahl steigt an; ansteigender Finanzbedarf. an Stelle, (auch:) anstelle <Präp. mit Gen.): statt, stellvertretend für: a. seines Bruders; a. von Reden werden Taten erwartet. anstellen <sw. V.; hat)/vgl. Angestellte/: 1. a) etw. an etw. stellen, lehnen: eine Leiter an den/(seltener:) am Baum a.; b) sich anreihen, sich in eine Reihe von Wartenden stellen (umabgefertigt zu werden od. etw. zu erhalten): sich hinten a.; sich stundenlang nach Eintrittskarten a. 2. (Ggs.: abstellen 4) a) zum Fließen, Strömen bringen: das Gas. das Wasser a.; den Haupthahn a. (aufdrehen); b) einschalten, in Betrieb setzen: die Maschine, das Radio a. 3. a) einstellen; in eine Stelle einsetzen: Jmdn. als Sachbearbeiter a.; er ist fest, staatlich, in der Versicherungsbranche, zur Probe angestellt; b) (ugs.) mit einer Arbeit beauftragen, beschäftigen: jmdn. zum Schuhputzen a.; du willst dauernd Jemanden für dich a. (ugs.; einen anderen deine Arbeit machen lassen). 4. <als Funktionsverb) vornehmen: mit Jmdm. ein Verhör a. (jmdn. verhören); Vermutungen a. (vermuten); Überlegungen über etw. a. (etw. überlegen); die Soziologie der von uns angestellten (vorgenommenen) Experimente (Hofstätter. Gruppendynamik 45). 5. (ugs.) a) versuchen, tun: der Arzt hat alles mögliche (mit ihm] angestellt; Sie konnten a.. was sie wollten, sie schafften es nicht (Schnurre. Bart 148); b) anrichten; etw. Dummes, Übermütiges tun: Unfug a.; was hast du da wieder angestellt!; c) (ugs.) in einer bestimmten Weise anfangen: wie soll ich das a. ?: er hat die Sache geschickt, dumm angestellt. 6. (ugs.) sich in einer bestimmten Weise verhalten: sich geschickt, dumm [bei etw.] anstellen; stell dich nicht so an! (sei nicht so wehleidig!; zier dich nicht so!); <Abl. zu 6:> Anstel- lerei. die; -, -en (abwertend): wehleidiges Getue, Ziererei; zu 3. 5 c: anstellig <Adj.; nicht adv.): geschickt: ein -er Mensch; er ist a. und flink, dazu: ^ratelligkeit, die; -; zu 3: Anstellung, die; -. -en: a) das Anstellen, die Einstellung: die A. weiterer Mitarbeiter; b) Stellung: eine [feste] A. finden, haben. ^nstelhings-. AnsteUungs-: -betrug, der (Jur.): Erschleichen einer Stellung durch gefälschte Unterlagen; -Ohig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zur Anstellung (a) geeignet; -verWUt- nis. das: Arbeitsverhältnis: in einem festen A. stehen; -vertrag, der. anstemmen <sw. V.; hat): gegen etw. stemmen: die Füße a.; sich mit den Schultern [gegen die Tür] a. ansteuern <sw. V.; hat): 1. auf etw. zusteuern, die Richtung auf etw. einschlagen: eine Bucht, den Flugplatz a.; Ü (ugs.. oft scherzh.:) er steuerte die Theke an: ein Thema a.; Kennedys Absicht einen ... Vertrag anzusteuern (Welt 14. 4. 1962.1). 2. (Elektronik) eine Spannung an ein bestimmtes Schaltelement legen: einer Schaltung Zähler a.; <Abl.:) Ansteuerung. die; -. Anstich, der; -[e]s: 1. das Anstechen (2 a): der A. eines Bierfasses. 2. erster Ausschank aus dem angestochenen Faß: den frischen A. probieren. anstiefeln: f angestiefelt. Anstieg [anjti:k]. der; -[e]s. -e: 1. <o. PI.) Steigung; das Ansteigen (1 a): der A. der Straße. 2. <o. PI.) Erhöhung, Zunahme: der A. der Temperatur, der Kosten. 3. a) das Hinaufsteigen, Aufstieg: ein steiler, mühsamer A.; b) Weg zum Gipfel: der Berg hat drei -e; <Zus. zu 3:) Anstkgszeit, die. tnstierai <sw. V.; hat) (abwertend): starr ansehen: er stierte mich unverwandt an; Vergebt, daß ich Euch anstiere. ... wie einen Frosch im Talar (Hacks. Stücke 114). anstiften <sw. V.; hat): a) (etw. Unheilvolles) ins Werk setzen: Unheil. Verschwörungen a.; Wir werden dich schon lehren. Heimlichkeiten gegen uns anzustiften (Musil. Tör- leß 132); b) zu etw. Schlechtem. Bösem verleiten, überreden: jmdn. zum Betrug, zu dummen Streichen a.; <Abl.:> Anstifter, der; -s. -: jmd.. der andere zu etw. anstiftet; Ansttfterin. die; -. -nen: w. Form zu t Anstifter; ^nstiftimg. die; -. -en. fnstimnen <sw. V.; hat): a) zu singen, zu spielen beginnen: ein Lied a.; das Orchester stimmte einen Marsch an; Angestimmt wurde: ich half einen Kameraden (Grass. Hunde- Jahre 284); b) in etw. ausbrechen: ein Gelächter. Geschrei a. fnstinken <sw. V.; hat): 1. (derb) jmdn. anwidern: die Sache stinkt mich allmählich an (wird mir zu dumm). 2. 'gegen jmdn.. etw. nicht a. können (derb; machtlos sein; nichts unternehmen können): was willst du denn ... gegen den Betrieb ... kannst du allein nicht a. (v. d. Grün. Glatteis 144). anstolzieren <sw. V.; ist) in der Verbindung anstolziert kommen (mit gravitätischen Schritten herankommen). Anstoß, der; -es. Anstöße: 1. das Anstoßen. Ruck: dies Glas bricht schon beim leichtesten A. 2. (Fußball) erstes Stoßen des Balles zum Spiebeginn od. nach einer Unterbrechung: den A. haben, ausfuhren. 3. auslösende Wirkung: Impuls: der erste A. zu dieser Tat; es bedurfte nur eines -es; *den A. zu etw. geben (durch etw. indirekt bewirken, daß eine Sache in Angriff genommen od. Entscheidendes getan wird): die Ablehnung des Antrags gab den A. zum Aufstand. 4. * A. erregen (jmds. Unwillen hervorrufen): mit seinem Benehmen hat er A. [bei ihm] erregt; an etw. A. nehmen (Ärger, Unwillen über etw. empfinden): ich nehme an seiner saloppen Kleidung keinen A.; anstoßen <st. V.): 1. <hat) a) einen kleinen Stoß geben: das Pendel einer Uhr a.; jmdn. laus Versehen] a.; jmdn. mit dem Fuß [unter dem Tisch] a. (heimlich auf etw. aufmerksam ma- clien); Ü eine Tat, jmdn. zu einer Tat a. (den Anstoß dazu geben); b) (Fußball) den Anstoß (2) ausführen: die deutsche Mannschaft hat angestoßen. 2. an etw. stoßen, prallen Ost): mit dem Kopf an eine scharfe Ecke a.; er ist mit dem Tablett angestoßen. 3. lispeln (hat): er stößt beim Sprechen immer [mit der Zunge] an. 4. (beim Ausbringen eines Toastes) die mit einem alkoholischen Getränk gefüllten Gläser erheben u. leicht aneinanderstoßen, so daß ein heller Klang hörbar wird <hat>: auf Jmds. Wohl, auf die Zukunft a.; <subst.:) Sie hielten die Sektgläser in der Hand .... ließen sie klingen im Anstoßen: .Auf das Brautpaar ..." (Jaeger. Freudenhaus 197). 5. jmds. Unwillen hervorrufen, Anstoß (4) erregen <ist>: mit dieser Bemerkung ist er beim Chef angestoßen; Jmd. stößt überall an. 6. (selten) angrenzen (hat): das Grundstück stößt an den Wald an; die anstoßenden Räume; (Abi. zu 6:) Amtößer. der; -s. - (schweiz.): / Grundstücks machbar, Anlieger; anstößig <Adj.>: Anstoß (4) erregend: -e Witze; etw. a. finden; sich a. benehmen, dazu: Anstößigkeit, die; -. -en. anstrahlen <sw. V.; hat): 1. Licht [strahlen] auf jmdn., etw, richten: das Schloß a.; der Schauspieler wurde hell angestrahlt; eine... kahle Mauer mit einer Seifenreklame darauf. 162
Anteil die angestrahlt wurde (Nossack. Begegnung 364); von der Sonne angestrahlte Berggipfel. 2. strahlend anblicken: sie strahlte ihn an; ihre Augen strahlten ihn an. fnsträngen <sw. V.; hat): ein Zugtier mit Strängen an den Wagen spannen, anschirren (Ggs.: absträngen): die Pferde a. fnstreben <sw. V.; hat) (geh.): zu erreichen suchen: nach erw. streben: das Glück, eine bessere Stellung, den Kauf eines Hausesa.; Eine... Weltherrschaft, wie er sie anstrebte (Thieß. Reich 115). dazu: fnstrebenswert <AdJ.; nicht adv.): ein -es Ziel. anstreichen <st. V.; hat): 1. Farbe auf etw. streichen: Gartenmöbel [bunt] a.; das Haus frisch a. lassen. 2. durch einen Strich kennzeichnen, hervorheben: die wichtigen Stellen in einem Aufsatz. Buch o.a. a.; die Fehler [rot] a.; die angestrichenen Stellen. 3. (ein Streichholz) anzünden: Der Mann ... streicht ein Hölzchen an und leuchtet die Hütte ab (Jens. Mann 141). 4. (landsch.) heimzahlen: das werde ich ihm a. 5. (Jägerspr.) a) ( vom Federwild) anfliegen (Ggs.: abstreichen 4): Feldhühner streichen an; b) (von Wild) mit dem Körper an Gras. Zweige usw. streichen (u. damit Witterung hinterlassen): an dieser Schonung hat ein Reh angestrichen; <Abl. zu 1:) Anstreicher, der; -s. - (landsch.): Tüncher. Maler: Möbelpacker. A.. Klempner liefen umher (Leonhard. Revolution 48). «nrtreifen <sw. V.; hat): 1. leicht berühren: der Wagen hat ihn nur angestreift; gegen die Äste anstreifen. 2. schnell überziehen: die Jacke, den Schuh a. ■«frtHBUi Canjtreodn] <sw. V.; hat) /vgl. angestrengt/ [wohl zu veraltet strengen = einengen, straff anziehen]: 1. a) <jl. + sich) sich mit allen Kräften einsetzen: sich große Mühe geben, um etw. zu leisten: sich sehr, nicht sonderlich a.; du mußt dich [in der Schule] mehr a.; dann strengte sie sich an, ein Gähnen zu verstecken (gab sie sich große Mühe: A. Zweig. Claudia 107); b) zu besonderer Leistung steigern: seinen Geist. Verstand, seine Kräfte, sein Gehör a. 2. stark beanspruchen, strapazieren: die kleine Schrift strengt die Augen an; der Besuch, das Reden hat den Kranken [zu sehr] angestrengt. 3. (Jur.) (ein gerichtliches Verfahren) einleiten, veranlassen: eine Klage [gegen Jmdn.] a ; strengte er ... mit Entschlossenheit den Scheidungsprozeß an (Th. Mann, Buddenbrooks 160); <1. Part, zu 2:) ytunguiil: ermüdend, strapaziös: ein -es Leben; -e Arbeit; es ist sehr a.. diesem Vortrag zu folgen; Nichtstun ist a , aber es muß nun mal sein (v. d. Grün. Glatteis 16S); (Abi. zu 1 u. 2:) Anstrengung, die; -. -en: 1. Bemühung. Kraftaufwand. Einsatz (für ein Ziel): vergebliche -en; seine -en verstärken, verdoppeln; mit äußerster, letzter A.; *-cn ■geben, (geh.:) unternehmen (sich anstrengen, sich sehr bemühen). 2. Über]beanspruchung. Strapaze: große körperliche -en durchhalten müssen; sich von den -en der Reise erholen. Abstrich, der; -[eis. -e: 1. a) <o. PI.) das Anstreichen (1): ein neuer A. wird 2000 Mark kosten; b) aufgetragene Farbe: der helle A. gefällt mir. 2. <o. PI.) Aussehen. Note: die Sache hat einen offiziellen, einen gelehrten A.; einen A. von Vornehmheit; * einer Stehe einen bestimmten A. •ton (etw. in bestimmter Weise motivieren, darstellen): «fest ... Usurpatoren ... beeilen sich, die neue Ordnung .als legitim zu bezeichnen oder ihr wenigstens einen caeudo-legitimen A. zu geben (Fraenkel. Staat 180). 3. (sehen) a) das Anstreichen (2): ein Buch mit -en versdien; b> (Sdulftw.) Strich nach oben (vgl. Abstrich 3). F—ikkin <sw. V.; hat): durch Stricken anfügen: Ärmel. onen Rand an den Pullover a.; den Pullover a. (ugs.; verlängern). «■Ironien <sw. V.; ist): 1. strömend heranfließen (Ggs.: abströmen): das Wasser strömt an; anströmende Kaltluft; 2. herbeikommen: es strömten von der Straße her noch nmer neue Massen von Männern an (Plievier. Stalingrad 327): viele kamen [zum Fußballspiel] angeströmt. «■Ückeffln <sw. V.; hat): durch Anfügen eines kleineren Sdckes. kleinerer Stücke ausbessern od. verlängern: ein Kabd [an die Leitung] a.; die Leitung, das Kleid a.; ein amestück[el]tes Hemd. MMb, der; -[e]s. Anstürme <P1. selten): a) das Heranstür- mm. stürmisches Andrängen: der A. des Feindes; dem A. de» Gegners trotzen, nicht gewachsen sein; Ü der A. der Gedanken; b) großer Andrang: der A. von Autogrammjägern; A. nach Karten, auf die Ware; anstürmen <sw. V.; «t/: a) gegen etw. stürmend andrängen: angreifen: gegen eine Festung a.; Wellen stürmen gegen die Küste an; Ü gegen das Schicksal, gegen Vorurteile a.; anstürmende Gedanken; b) <2. Part. + kommen) eilig herankommen: auf seinen Ruf kamen die Jungen sofort angestürmt. «nstürzen <sw. V.) in der Verbindung angestürzt kommen (in großer Hast herbeikommen): im letzten Augenblick kamen sie angestürzt. ansuchen <sw. V.; hat) (österr.. sonst Papierdt. veraltend): förmlich bitten, ersuchen: um Asyl, um einen Kredit a.; Sie hat um Einreiseerlaubnis nach Deutschland angesucht (Express 6.10.68,4); die angesuchte (beantragte) Begnadigung; <subst.:) ^rauchen, das; -s. -: ein A. einreichen; ein Erlebnis fürs Leben, und kaum hätte es des innigen -s der Heldin bedurft, sie nie zu vergessen (Th. Mann. Krull 21S); auf A. meines Mandanten; <Abl.:) Ansucher, der; -s. - (österr.): Antragsteller. Antagonismus [antago'nismus], der; -. ...men [zu griech. antagonisma = Widerstand. Streit] (bildungsspr.): Gegensatz. Widerstreit: gegeneinander gerichtete Wirkungsweise: der A. der Kulturen. Geschlechter. Klassen; A. zwischen Bürger und Künstler; nationalstaatliche Antagonismen; Antagonist [...'mst].xder; -en. -en [spätlat. antagönista < griech. antagönistes]: 1. Gegner. Gegenspieler, Widersacher: die beiden sind -en; Ü Fluor ist ein A. des Jods. 2. (Med.): Muskel, der dem \Agonisten (2) entgegenwirkt: antagonistisch <AdJ.): gegensätzlich, widersprüchlich, widerstreitend: -e Gefühle; eine -e, a. geformte Gesellschaft. antaillieren <sw. V.; hat) (Schneiderei): leicht in der Taille einnehmen, auf Taille arbeiten: den Mantel a.; ein antailliertes Modell. Hemd. antanzen <sw. V.; ist) (salopp): lauf eine Einladung, ein Kommando hin] herbeikommen, erscheinen, sich irgendwo einstellen (Ggs.: abtanzen 1): die ersten Gäste tanzen an; Auch die meisten Schreiber und Ordonnanzen ... dürfen wieder einmal in hohen Stiefeln und mit ihrer Knarre a. (A. Zweig. Grischa 125); Jeden Ersten wird (mit der Miete) angetanzt. Junger Mann (Fallada, Mann 128); <oft im 2. Part. + kommen:) kommst du schon wieder angetanzt? (abwertend; störst du mich schon wieder?). tntasten <sw. V.; hat): 1. mit den Händen tastend anfühlen, berühren: einen ausgestellten Gegenstand [vorsichtig] a.; habe ich dich mit Gedanken und Blicken so lange angetastet (Langgässer. Siegel 415); Ü das Thema wurde nur eben angetastet (nicht ausfuhrlich behandelt). 2. zu verbrauchen beginnen (meist verneint): das Geld, die Vorräte, Jmds. Ehre, die Traditionen [nicht] a. 3. etw. schmälern, beeinträchtigen, verletzen: Jmds. Ehre. Würde a. «ntauchen <sw. V.; hat) (österr. mundartl.): a) anschieben: bitte hilf mir a.!; b) sich mehr anstrengen: Jetzt muß man halt bißl a. (Kraus. Menschheit II. 117). fntauen <sw. V.): 1. an der Oberfläche leicht zu tauen beginnen <hat/ist): Der liegende Schnee taute oberflächlich an (Th. Mann. Zauberberg 404). 2. a) etw. kurze Zeit tauen lassen <hat): die gefrorenen Lebensmittel a.; b) ein wenig auftauen Ost): das Fleisch aus der Kühltruhe ist angetaut. fntihueben <sw. V.; hat) (Sport): so tun als liefe, schösse man in eine bestimmte Richtung, u. dadurch den Gegner täuschen: er täuschte links an und ging rechts vorbei. Antazkkim [ant'a:tßidum]. das; -s. ...da [zu fAzid...] (Med.): Magensäure bindendes Arzneimittel. Ante ['ante], die; -. -n [lat. antae (PI.)] (Archlt.): /pfeilerarti- ge] Stirn einer frei endenden Mauer in der griechischen u. römischen Baukunst: <Zus.:) ^ntenkapitdl, das; ^nten- tempel, der. ante Christum [natum] ['ante 'kristum 'na:tum; lat]: vor Christus, vor Christi Geburt: im Jahre 333 ante Christum natum. Abk.: a. Chr. [n], antedatkren <sw. V.; hat) [aus lat. ante = vor u. tdatieren] (veraltet): (ein Schreiben): a) vor [aus] datieren, mit einem zukünftigen Datum versehen: b) zurückdatieren, mit einem früheren Datum versehen. anteigen fant^jgn] <sw. V.; hat): einen Teig, eine Paste herstellen: anrühren (3): den Kuchen a.; Farbpulver a. Anteil, der; -[e]s. -e: l.a) Teil, derjmdm. gehört od. zukommt: der A. des einzelnen am Sozialprodukt; sein A. am Erbe, an der Beute; seinen A. fordern; auf seinen A. verzichten; *A. an etw. haben (beteiligt sein): er hat [keinen] A. an diesem Erfolg; b) Beteiligung am Kapital einer Firma: seine -e bei der Gesellschaft betragen etwa 40 %; seine -e verkaufen. 2. <o. PI.) das Beteiligtsein: [geistigeJ Teilnahme: 163
anteil-, Anteil- voller A. (Interesse) für alles sein; * [tätigen] A. an etw. nehmen (sich beteiligen, mitwirken): er nahm A. an der Diskussion; A. an imdm., etw. nehmen/zeigen/(geh :) bekiat» den (1. Interesse zeigen: er nahm regen A. an der Politik. 2. Mitgefühl zeigen: A. an Jmds. Ergehen. Geschick, an seiner Freude, an dem schweren Verlust nehmen). tnteil-. Anteil- (vgl. auch: anteils-. Anteils-): -lohn, der (Landw.): Naturallohn: ^k*, (auch:) anteilslos <AdJ.; o. Steig.): teilnahmslos: -es Dabeistehen; Mnftßig, (auch:) anteilsmäßig <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (Papierdt.): in bezug auf die Anteile: a. ist das nicht viel; schein, der (Wirtsch.): Wertpapier, das Ansprüche an eine Gesellschaft od. das Anrecht auf eine Aktie nachweist: Mrlaub, der: nach viermonatiger Arbeit steht ihm ein A. von einem Drittel des Jahresurlaubs zu. tnteilig <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): den Anteilen entsprechend: der -e Urlaub; die Herstellungskosten ... einschließlich der -en Kosten des Baulands (MM 24. 9. 66. 46); den Gewinn a. verteilen; Anteilnahme [ant^jlnarma], die; -: 1. Beteiligung: unter reger, starker A. der Bevölkerung. 2. innere Beteiligung: Interesse: Mitgefühl: menschliche A.; seine A. aussprechen; mit A. zuhören; daß er sie mit unvcrhüllter A. betrachtete und ihr ... Vertrauen einflößen wollte (Musil. Mann 966). *ntdb-, Anteils- (vgl. auch: anteil-. Anteil-): -eigner, der (Wirtsch.): Inhaber eines t Investmentzertifikats od. eines sonstigen Anteilscheins: den Gewinn an die A. ausschütten; -k» <AdJ.): svw. T anteillos; Mnißig <AdJ.): svw. T anteilmäßig. ^telefonieren <sw. V.; hat) (ugs.): anrufen (3): die Freundin, bei der Firma a. ante merkücm ['ante me'ri:di€m; lat. = vor Mittag] (bei Uhrzeitangaben, bes. in England): vor Mittag, vormittags (Abk.: a. m.): um 10 Uhr a. m. Antenkaptteil: f Ante. Antenne (an'tenol. die; -. -n [ital. antenna. eigtl. = (Se- gel)stange < lat. antenna]: 1. [an einem erhöhten Punkt angebrachte, hoch aufragende] Vorrichtung zum Empfang od. zur Ausstrahlung elektromagnetischer Wellen: eine A. [auf dem Dach] anbringen; die A. erden; * (kleine A. für etw. haben (ugs.; [kein] Gefühl, Gespür für etw. haben; etw. [nicht] vorausahnen, fühlen können): er hat eine besondere A. für die Preisentwicklung und kauft immer das Richtige zur rechten Zeit. 2. (Zool.) Fühler der Gliedertiere. Antennen-: Mlraht. der; ^mast, der; -wakt der (ugs.): Häufung von Antennen auf Hausdächern: ^widerstand, der. Antentempd: t Ante. Antepänultkna [antepe'nultima], die; -. ...mä u. ...men Hat. antepaenultima] (Sprachw.): die vor der Pänultima stehende drittletzte Silbe eines Wortes. ante portas ['ante 'porta:s; lat. = vor den Toren] (bil- dungsspr.): im Anmarsch, im Kommen. i^ntestat das; -[e]s. -e (Hochschulw.): zu Beginn eines Semesters vom Dozenten unterschriebene Bestätigung, daß eine Vorlesung belegt wurde: sich ein A. geben lassen; gntestfcren <sw. V.; hat): ein Antestat ausstellen. Antezedens [ante't$e:d£ns]. das; -. ...zedenzien [...(^e'den- $idn; lat. antecedens. 1. Part, von: antecedere = vorausgehen] (Philos.): Grund. Ursache. Anthemion [an'teanjan], das; -s. ...ien [...Jan; griech. anth6- mion. eigtl. = Blüte] (Archit.): Schmuckfries mit Lotosblüten u. Palmblättern in der altgriechischen Baukunst. Anthologie [antolo'gi:]. die; -. -n [...i:an; griech. anthologia. eigtl. = Blumensammeln. Blütenlese]: Sammlung von ausgewählten literarischen Texten (Gedichten od. kürzeren Prosastücken): eine A. moderner Lyrik; <Abl.:) anthologiadi [...'lo:giJ] <Adj.; o. Steig.): in der Art einer Anthologie, ausgewählt: eine -e Sammlung. Anthracen, Anthrazen [antra'tpe.n], das; -s. -e [zu griech. änthrax = Kohle]: aus Steinkohlenteer gewonnene chemische Verbindung, die ab Ausgangsmaterial für viele Farbstoffe dient: anthrazit [antra t$i:t. auch: ...'t$rt] (indekl. AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): kurz für t anthrazitfarben; Anthrazit [-]. der; -s. -e <P1. selten) [lat. anthracites < griech. anthrakites = eine Art Kohle: Kohlenstein, zu: änthrax = Kohle]: hochwertige, glänzende Steinkohle. anthrazit-, Anthrazit-: ^färben, ^farbig, ~grau <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe des Anthrazits; schwarzgrau: ein -er Anzug; --kohle, die: svw. f Anthrazit; Mrfen, der: Ofen, den man nur mit Anthrazit heizt. anthropo...« Anthropo... [antropo...; griech. änthröpos] (Best, in Zus. mit der Bed.): menschen.... Menschen... (z.B. anthropologisch. Anthropologe); Anthropoide [...'l:da]a der; -n, -n. (auch:) Anthropoid [...'i:t]v der; -en, -en: Menschenaffe: Anthropologe [. ..'lo:g3]a der; -n. -n [T ^löge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Anthropologie; Anthropologie [.lo'gi:]. die; - [Mogie]: a) Wissenschaft vom Menschen u. seiner Entwicklung in natur- u. geisteswissenschaftlicher Hinsicht; b) Geschichte der Menschenrassen; anthropologtadi [...lo:giX] <AdJ.; o. Steig.): die Anthropologie betreffend, zu ihr gehörend: -e Forschungen; -e Pädagogik; anthropomorph [...'morfl <AdJ.; o. Steig.) [griech. an- thröpömorphos]: von menschlicher Gestalt, menschenähnlich: ein -er Gott; anthruponiQrphbch <Adj.; o. Steig.): die menschliche Gestalt betreffend, sich auf sie beziehend; anthropomorphisieren [...morfizi.ron] <sw. V.; hat): vermenschlichen: menschliche Eigenschaften auf Nichtmenschliches übertragen: Tiere a.; eine -de Betrachtung Gottes; <Abl.:> Anthropomorphiskrung^ die; -. -en; Anthropomor- phfamu§ [...mor'fismus], der; -. ..jnen: 1. <o. PI.) Übertragung menschlicher Eigenschaften auf Nichtmenschliches, bes. in der Gottesvorstellung. 2. menschliche Eigenschaft an nichtmenschlichen Wesen; Anthropoaoph [...'zo:f1. der; -en, -en: Anhänger der Anthroposophie; Anthroposophie [...zo'fl:]. die; - [griech. sophia » Weisheit]: Weltanschauungslehre, nach der der Mensch höhere seelische Fähigkeiten entwickeln u. dadurch übersinnliche Erkenntnisse erlangen kann; anthropoaophfech [...zo.TiJ] <Adj.; o. Steig.): auf der Anthroposophie beruhend, die Grundsätze der Anthroposophie vertretend: eine -e Weltanschauung; An- thropotechnik, die; -: Gebiet der Arbeitswissenschaft, auf dem man sich mit dem Problem befaßt, wie Arbeitsvorgänge, Arbeitsmittel u. Arbeitsplätze den Eigenarten des menschlichen Organismus angepaßt werden können; anthropozentrisch <Adj.; o. Steig.): den Menschen in den Mittelpunkt stellend: ein -es Weltbild: a. denken. anti.... Anti... [anti...]. (vor Vokalen u. gelegentlich vor h:) ant.... Ant... [griech. anti] (produktives Präfix mit der Bed.): gegen]über], entgegen, nicht (z. B. Antiheld. antikonzeptionell. Antirakete). Antialkoholiker [auch:' ],der; -s. -: Alkoholgegner, Abstinenzler. antiautorhir [auch:' ] <AdJ.; Steig, nur ugs.): autoritäre Normen, [mißbrauchte] Autorität ablehnend; nicht autoritär, unautoritär (Ggs.: autoritär): ein -er Kinderladen; -es Denken; -e Erziehung; Den Unterricht übernahm eine -e Lehrerin (Spiegel 3. 1972. 103); sein Kind a. (unter weitgehender Vermeidung von Zwängen) erziehen. Antibabypille« (auch:) Anti-Bafay-Pille, die; -. -n (ugs.): empfängnisverhütendes Mittel in Pillenform, dessen Wirkungsmechanismus in einer hormonal gesteuerten Unterdrückung der Ovulation beruht. antibaktericl! <Adj.; o. Steig.): gegen Bakterien wirkend: -e Medikamente; a. bestrahlen. Antibiont [... bpnt], der; -en. -en [griech. biön (Gen.: bioun- tos). I. Part, von: bioün = leben] (Biol.): Kleinstlebewesen, von dem die Antibiose ausgeht; Antibiose [...'bio:z3]v die; -. -n [griech. bios = Leben] (Biol.): hemmende od. abtötende Wirkung der Stoffwechselprodukte bestimmter Mikroorganismen auf andere Mikroorganismen; Antibiotikum [...'bio:tikum]. das; -s. ...ka [...ka; griech. biötikös = zum Leben gehörig] (Med.): aus den Staffwechselprodukten von Mikroorganismen gewonnener Wirkstoff gegen Krankheits- erreger;antibiotisch <Adj.; o. Steig.) (Med.): dem Wachstum von Mikroorganismen entgegenwirkend. AntBwtschewfflnae [auch: ' 1. der. -: Gegnerschaft gegen den Bolschewismus; antibotochewjstisdi [auch:' —] <Adj.; o. Steig.): gegen den Bolschewismus gerichtet: -e Propaganda. antichambrieren [antijam'briiron] <sw. V.; hat) [zu veraltet Antichambre = Vorzimmer < frz. antichambre < ital. anticamera. aus: anti = vor (< lat. ante) u. camera = Zimmer < lat. camera. vgl. Kammer]: 1. (veraltet) im Vorzimmer warten: stundenlang a. müssen. 2. a) ein Gesuch, ein Anliegen durch wiederholte Vorsprachen / bei einer Behörde] durchzubringen versuchen: wegen seiner Beförderung mußte er immer wieder bei seinen Vorgesetzten a.; wie müßte ich in Deutschland wegen einer Abtreibung a. (Andersch. Rote 250); b) (abwertend) katzbuckeln, dienern, kriechen: im Ministerium, beim Präsidenten a. 164
antippen Antichrist [mhd. Ami-. Ente-. Endekrist. ahd. Antikrist < spätlat. antichristus < griech. antichristos]: 1. der; •fs] der Widersacher Christi, der Teufel 2. der; -en. -en Gegner des Christentums: er ist Überzeugter A ; als sich in den Gemächern des Vatikans Christ und A. die Hand reichten (Spiegel 7. 1967. 70); «ntichrbtlidi [auch: --'--) <AdJ.; o. Steig.): gegen das Christentum eingestellt: ein Mensch von -er Gesinnung. antidemokratisch [auch:' KAdJ.;o. Steig.): 9l) gegen die Demokratie gerichtet: -e Gesetze; b) die Demokratie ablehnend: eine -e Partei; -e Literatur; -e Tendenzen; a. eingestellt sein. Antidepressiven [...deprE'sr.vum]. das; -s. ...va (meist PI.): Medikament gegen T Depressionen. Antidiabetikum [...diabe.tikum], das; -s. ...ka: Medikament gegen t Diabetes. Antidot [...do.t]. das; -s, <. (auch:) Antidoten [an'ti.doton]. das; -s. ...ta [...ta; lat. antidotum < griech. antidotonj (Med.): Gegenmittel. Gegengift. Antidumpinggesetz [...dampm-. auch: ' ]. das; -es. «e: Gesetz zum Verbot des Dumpings: Antidumpingzoll (...dampm-. auch: ' 1. der; -[eis. ...zolle: Zoll zur Neutralisierung eines ausländischen Dumpings auf dem Inlandsmarkt. ^ntifaktor, der; -s. -en (Med.): natürlicher Hemmstoff der Blutgerinnung. Antifaschismus [auch: ' ]. der; -: 1. alle Bewegungen u. Ideologien, die sich gegen Faschismus u. Nationalsozialismus richten. 2. Gegnerschaft gegen Faschismus u. Nationalsozialismus: Antifaschist [auch:' 1. der; -en. -en: Vertreter des Antifaschismus: antifaschistisch [auch: ' 1 <AdJ.; o. Steig.): a) den Antifaschismus betreffend: -e Bücher. Filme; b) die Grundsätze des Antifaschismus vertretend. Antifouling ['acnti'fauliQ], das; -s [engl, antifouling. zu: fou- ling = Beschmutzung. Bewuchs]: Anstrich für den unter Wasser befindlichen Teil eines Schiffes, der die Anlagerung von Pflanzen u. Tieren verhindert. Antigen [...'ge.nl. das; -s. -e [t ~gen] (Med.. Biol.): artfremder Eiweißstoff (z. B. aus Bakterien bestehend), der im Körper die Bildung von Abwehrstoffen (Antikörpern) gegen sich selbst bewirkt. Antiheld, der; -en. -en: inaktive, negative od. passive Hauptfigur in Drama u. Roman im Unterschied zum aktiv handelnden Helden: Büchners Leonce ist ein typischer A. antik [an'ti:k](Adj.;o. Steig.; nichtadv.) [frz. antique < lat. antiquus = vorig, alt): 1. das klassische Altertum, die Antike betreffend: aus dem klassischen Altertum stammend: ein -es Bauwerk; das -e Griechenland; die -e Kultur. Mythologie. 2. in altertümlichem Stil hergestellt: vergangene Stilepochen (jedoch nicht die Antike) nachahmend: ein -er Leuchter; ich brauche eine möglichst alte Flinte ... eine -e Knallbüchse (Kant. Impressum 96); a. eingerichtet sein; Antikaglien [...kalten] (PI.) [ital. anticaglia. zu: antico = alt < lat. antiquus] (Kunstwiss.): kleine antike Kunstgegenstände: A. sammeln. Antikathode die; -. -n: die der Katfh Jode gegenüberstehende positive Elektrode in einer Röntgenröhre. Antflte [anti:kdl. die; -. -n [frz. antique. tantik]: 1. <o. PI.) das klassische Altertum u. seine Kultur: die griechische, römische A.; die Kunst der A.; Parlamente waren der A. unbekannt (Fraenkel. Staat 232); 2. (meist PI.) aus der Antike stammendes Kunstwerk: eine umfangreiche Sammlung von -n; (Zus. zu 2:) Antfltensunnlung, die: Sammlung antiker (1) Kunstgegenstände: antikisch [an- ti.kiX] (Adj.; o. Steig.) [lat. antiquus = vorig, alt]: in der Art der Antike (1). ihr nachstrebend: eine -e Statue; das -e Gelock ihrer nassen Haare um den Nacken (Frisch. Süller 204); a. stilisierte Figuren; antikisieren [antiki'zi:ran] (sw. V.; hat): nach der Art der Antike (1) gestalten: die Antike (1) nachahmen (meist im 1. Part.): -de Dichtung; ein in -dem Stil errichtetes Gebäude. antiklerikal [auch: ' 1 (Adj.; o. Steig.): kirchenfeindlich: -e Strömungen; a. eingestellt sein; AntiklerDtaliamus [auch: ' ]. der; -: kirchenfeindliche Einstellung: Gegnerschaft gegen den Klerikalismus. Antltljmax. die; - (Stilk.): Übergang vom stärkeren zum schwächeren Ausdruck, vom Wichtigeren zum weniger Wichtigen (Ggs.: Klimax). «tiklinal [...kli'na.l] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. klinein = biegen, anlehnenl (von geologischen Falten) sattelförmig. Antltlppfinittel, das; -s. -: die Klopffestigkeit erhöhender Zusatz zu Vergaserkraftstoffen. antikommunistisch [auch:' 1 (Adj.; o. Steig.): gegen den Kommunismus u. seine Vertreter gerichtet. Antikonzeptignv die; - (Med.): Verhütung der Konzeption. Empfängnisverhütung: antikonzeptionell (Adj.; o. Steig.) (Med.): die Konzeption verhütend: -e Mittel; Antflconzepti- vun [...kDntsep'thvum]. das; -s, ...va: die Konzeption verhütendes Mittel. Antikörper, der; -s. - (meist PI.) (Med.): im Blutserum als Reaktion auf das Eindringen von Antigenen gebildeter Abwehrstoff. Antikritik [auch: ' 1, die; -. -en: Erwiderung auf eine Kritik. Gegenkritik: Kritik und A. Antilope [anti'lo.po]. die; -. -n [frz.-niederl. antilope < engl, antelope < mlat. ant(h]alopus < mgriech. anthölöps = Name eines Fabeltiers, eigtl. = Blumenauge; zu griech. änthos = Blume und Öps = Auge]: zierliches, gehörntes Huftier, das in Asien u. bes. in Afrika vorkommt. AntimachiaveUjsmus. der; - [nach einer Schrift Friedrichs des Großen gegen Machiavelli]: gegen den t Machiavellis- mus gerichtete Anschauung. Antimaterie, die; -: hypothetische, auf der Erde nicht existierende Form der Materie, deren Atome aus den Antiteilchen der Elektronen. Protonen u. Neutronen aufgebaut sind. Antimilitarismus [auch:' 1. der; -: a) grundsätzliche Ablehnung jeder Form von militärischer Rüstung: b) (DDR) Bewegung gegen die Kriegspolitik des Imperialismus: Anti- militarjst [auch: ' 1. der; -en. -en: Anhänger des Antimilitarismus: antimilitaristisch [auch: ' 1 (Adj.; o. Steig.): den Antimilitarismus betreffend, auf ihm beruhend: eine -e Politik betreiben. Antimon [anti'mo:n. österr.: ' 1. das; -s [mlat. antimo- nium. viell. zu arab. ilrnid = Antimon]: ehem. Grundstoff, ein silberweiß glänzendes Halbmetall: Zeichen: Sb (vgl. Stibium); (Zus.:) Antimonblüte, die (o. PI.): ein gelbliches od. farbloses kristallines Mineral: Antimonglanz, der: ein bleigraues kristallines Mineral. antimonfrehfech [auch: ' 1 (Adj.; o. Steig.): gegen die monarchische Staatsform gerichtet: -e Tendenzen; -es Denken. Antincuralgikum [...nqy'ralgikum]. das; -s. ...ka (Med.): a) Medikament gegen t Neuralgie: b) (allg.) schmerzstillendes Mittel. Antinomie [...no'mi:]. die; -. -n [...i:an; lat. antinomia < griech. antinomia] (Philos.. Rechtsspr.): Widerspruch eines Satzes in sich od. zweier Sätze, von denen jeder Gültigkeit beanspruchen kann: eine wahre Aussage und ihre Negation bilden eine A.; antkmnhdi [...'no:miJ] (Adj.; o. Steig.): widersprüchlich: die -e Struktur einer Aussage. Antipathie [...pa'ti:]. die; -. -n [...Iran: lat. antipathla < griech. antipätheia] (bildungsspr.): Abneigung. Widerwille (Ggs.: Sympathie): eine unüberwindliche A. gegen jmdn.. etw. haben; zwischen uns bestand von Anfang an ein Verhältnis aufrichtiger A. (Niekisch. Leben 305). Antiphon [...fo:n]. die; -. -en [vgl. mhd. antiffen < spätlat. antiphöna < griech. antiphöna]: liturgischer Wechselgesang: Antiphonar [...fo'na:?]. das; -s. -ien [...rpn; vgl. mhd. an ti frier < mlat. antiphonarium. zu spätlat. antiphöna, t Antiphon]: liturgisches Buch mit dem Text der Antiphonen u. des Stundengebets. Antiphrgse.die; -. -n [spätlat. antiphrasis < griech. antiphra- sis] (Rhet.): Wortfigur, die das Gegenteil des Gesagten meint (z. B.: Das ist ja eine schöne Bescherung!). Antipode [...'po.dd]. der; -n. -n [< griech. antfpous. PI. antfpodes. eigtl. = Gegenftißler]: 1. (Geogr.) an einem diametral entgegengesetzten Punkt der Erde wohnender Mensch: die Franzosen sind die -n Neuseelands. 2. Mensch von entgegengesetzter Geisteshaltung. Eigenart: er ist in jeder Hinsicht mein A.; von unserer gemeinsamen politischen Überzeugung abgesehen, waren wir eigentlich in allem -n (Jens. Mann 83); Antipodhu die; -. -nen: w. Form zu t Antipode. «ntippen (sw. V.; hat): 1. leicht berühren: er tippte mich vorsichtig an; ich hatte nur leicht den Gashebel angetippt; Ü eine schwierige Frage, ein heikles Thema a. (nur andeuten, streifen). 2. (ugs.) vorsichtig anfragen: ich werde bei ihm einmal [deswegen] a. 165
Antipyretikum AntipyretOain [...py're.tikum]. das; -s. ...ka [...ka] (Med.): fiebersenkendes Mittel (Ggs.: Pyretikum). Antiqua [anti.kva]. die; - [lat. antiQua = die alte (Schrift)] (Druck- u. Schriftw.): die heute allgemein gebräuchliche Buch- u. Schreibschrift; Lateinschrift; Antiquar [anti'kva.g]. der; -s. -e (lat. antiQuärius = Kenner u. Anhänger des Alten]: jmd.. der ein Antiquariat (b) od. einen Kunsthandel betreibt: er ... verkaufte seine Bücher zu einem Preis von einem halben Schilling ... an einen A. (Böll, Haus 96); Antiquariat [...kva'ifrfl. das; -[e]s. -e: a) <o. PI.) Handel mit [wertvollen] gebrauchten Büchern od. mit verlagsneuen Büchern* für die der Ladenpreis aufgehoben ist: das moderne A. hat sich umgestellt, b) Buchhandlung, in der antiquarische Bücher verkauft werden: ein wissenschaftliches A. betreiben; Antkmgrin, die; -. -nen: w. Form zu t Antiquar; antiquarisch [...kva:nj] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): a) aus dem. im Antiquariat: -e Bücher; eine Zeitschrift a. erwerben; b) alt. gebraucht: ein Liebhaber -en Spielzeugs; Antjqua- adirtft die: svw. t Antiqua; antiquiert [...'kvi.'gt] <AdJ.; -er. -este) (abwertend): veraltet, nicht mehr zeitgemäß, nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprechend; altmodisch, über- holt: eine -e Sprache; Die ... Ansichten des Mannes stammen aus vergangenen Zeiten, sind geprägt von -em Besitzdenken (Hörzu 37,1973.116); diese Verordnung ist völlig a.; a. denken; <Abl.:> Antiqufertheit, die; -. -en: a) <o. ?l> Festhalten an Veraltetem; b) <o. PI.) altmodisches Gebaren; c) altmodischer Ausspruch. Brauch. Übung; Antiquität [...kvi't&U. die; -. -en <meist PI.) Hat. antiquitätes = Altertümer, alte Sagen, alte Geschichten]: altertümlicher Gegen- stand aus dem Kunsthandwerk: seine Sammlung von -en besteht vorwiegend aus Kleinmöbeln. Teppichen und Vasen. Antkniititen-: ^handd, der: An- u. Verkauf von Antiquitäten; Händler, der; Sammler, der; ^Sammlung, die: Sammlung von Antiquitäten. Antirakete, Antiraketenrakete, die; -, -n: Kampfrakete zur Abwehr von Interkontinentalraketen. Antirheunatikim [...rgr'ma:tikum]. das; -s. ...ka [...ka; zu griech. rheumatikös = rheumatisch] (Med.): Medikament gegen Rheumatismus. Antisemit, der. -en. -en [um 1879 von dem dt. Publizisten W. Marr gebildete Wortgruppe]: Gegner des Judentums. Judenfeind; <Abl.:> antisemitisch <AdJ.; o. Steig.): judenfeindlich: -e Äußerungen; seine Haltung war eindeutig a.; er hat sich a. verhalten; Antisemitismus, der; -: a) Abneigung od. Feindschaft gegenüber den Juden; b) [politische] Bewegung mit ausgeprägt judenfeindlichen Tendenzen. Antisepsis, die; - (Med.): Vernichtung von Krankheitskeimen mit chemischen Mitteln, bes. in Wunden: Antiseptikim [...'zeptikum]. das; -s. ...ka [...ka] (Med.): keimtötendes Mittel, bes. zur Wundbehandlung; antfsjptisdi <AdJ.; o. Steig.) (Med.): keimtötend. Wundinfektionen verhindernd: ein -er Verband; a. wirkend. Antiscnm, das; -s,.. .ren od... .ra (Med.): spezifische Antikörper enthaltendes Heilserum. Antispasmodflom [...spas'mo:dikum; tspasmodisch]. Anti- spastikum [...'spastikum], das; -s. ...ka [T spastisch] (Med.): spasmenlösendes Mittel. antistatisch <AdJ.; o. Steig.) (Physik): elektrostatische Aufladungen verhindernd od. aufhebend. Antistos [an'üstes]. der; -. ...stites [...tite:s; mhd. antiste < lat. antistes. eigtl. = Vorsteher]: 1. Priestertitel in der Antike. 2. Ehrentitel für katholische Bischöfe u. Äbte. Antistrwhe [auch:' ], die; -. -n Qat.-griech. antistrophe] in der altgriechischen Tragödie die der Strophe folgende Gegenwendung des Chors beim Tanz in der Orchestra u. das dazu vorgetragene rhythmisch genau entsprechende Chorlied. Antiteilchen, das; -s. - (Kernphysik): Elementarteilchen, dessen Eigenschaften zu denen eines anderen Elementarteilchens in bestimmter Weise komplementär sind. ^ntitheater. das; -s: Sanvnelbez. für verschiedene Richtungen des modernen experimentellen Theaters. Antithese [auch: ' ]. die; -. -n [lat.-griech. antfthesis]: 1. einer These entgegengesetzte Behauptung. Gegenthese; Gegensatz: Dialektik, deren Kern der ewige Umschlag der These in die A. und der sichere Fortgang zur höheren Synthese ist (Fraenkel. Staat 191). 2. (Stilk.) Gegenüberstellung gegensätzlicher Begriffe u. Gedanken (z.B. Freund und Feind); Antfthetik [...'te:tik], die; - (Philos.): Lehre 166 von den Widersprüchen u. ihren Ursachen; antithetisch [...te:tij] <Adj.; o. Steig.) [lat. antitheticus < griech. anti- thetikösj: gegensätzlich. Gegensätze enthaltend: die -e Struktur einer Aussage; die Begriffe verhalten sich a. Antitoxin [auch: ' 1, das; -s, -e (Med.): vom Körper gebildetes, zu den Immunstoffen gehörendes Gegengift gegen von außen eingedrungene Gifte. Antitranspfanant [...transpi'rant], das; -s. -e u. -s [T transpirieren]: schweißhemmendes Mittel. Antitmstbewegung [...trast.... auch: ' ]. die; - (Wirtsch.): Bewegung gegen wirtschaftliche Machtzusammenballung. Antivftamjn [auch:' ]. das; -s. -e (Biol.. Med.): Stoff. der die Wirkung eines Vitamins vermindert od. aufhebt. Antizipation [...t$ipa'tßio:n]. die; -. -en [lat. antieipätio] (bil- dungsspr.): Vorwegnahme. Vorgriff: die A. eines Gedankens; Er versteht sich auf Ahnungen. Andeutungen und -en (K. Mann. Wendepunkt 422); die A. von Tönen eines folgenden Akkords; antizipieren [...gi'pi.-iim] <sw. V.; hat) Dat. antieipäre]: 1. (bildungsspr.) vorwegnehmen: den Stil späterer Epochen a. 2. (Kaufmannsspr.) vor dem Fälligkeitstermin zahlen. antizyklbch [auch: ...'t$vk.... ' ] <AdJ.; o. Steig.): 1. in unregelmäßiger Folge wiederkehrend. 2. (Wirtsch.) einem bestehenden Konjunkturzustand entgegenwirkend (Ggs.: prozyklisch): -e Finanz- und Wirtschaftspolitik; Antizyklone [auch: ' J. die; -. -n (Met.): Hochldruckgebiet]. Antlitz [antlig]. das; -es. -e <P1. selten) [mhd. antlitze. ahd. antlizzi. eigtl. = das Entgegenblickende] (dichter., geh.): Gesicht. Angesicht: ein edles, schönes, durchgeistigtes A.; sein A. verhüllen; Wellenförmig ... gingen die Jahre über ihr A. (Jens. Mann 26); Ü das A. der Macht; dem Tod ins A. blicken. fntoben <sw. V.): 1. <hat) a) gegen jmdn.. etw. toben, wüten, rasen: der Gefangene tobte gegen seine Wärter, seine Fesseln an; Ein hohes, strenges ... Gesetz herrscht ... Wir toben dagegen an (Molo. Frieden 17); b) wütend anschreien: er hat mich furchtbar angetobt. 2. lärmend u. tollend herankommen Ost; meist im 2. Part. + kommen:) die Kinder kamen angetobt. Anton [antom] in der Fügung Mauer A. (ugs.; blauer Monteuranzug). Vgl. Blaumann. fntfinen <sw. V.): 1. (geh.. selten) erklingen, anklingen <lst): ein Thema, einen Akkord a. 2, (Osten*., Schweiz.) andeuten <hat): Es werden die meisten wunden Punkte angetönt und eine Menge ... Abänderungen und Zusätze formuliert (Vorarlberger Nachr. 26. 11. 68. 5). Antonym [antonym]. das; -s. -e [zu tanti... u. griech. önyma = Name] (Sprachw.): Gegen/satz] wort. Oppositionswort (z.B. schwarz-weiß, starten-landen; Ggs.: Synonym). antraben <sw. V.): 1. zu traben beginnen <hat): Ruhnau gab dem Gaul die Peitsche, und der trabte an (Kirst.08/15. 445). 2. trabend herankommen <ist> (Ggs.: abtraben); <meist im 2. Part. + kommen:) sie kam auf einer Stute angetrabt; Ü wenig später kam die zweite Gruppe angetrabt (ugs.; anmarschiert). Antrag [antra:k] der; -[e]s. Anträge: 1. a) Gesuch. Forderung: bei einer Behörde einen A. auf Unterstützung stellen; (Pa- pierdt.:) dem A. wurde [nicht] stattgegeben; Machen Sie einen A. bei der Fürsorge (Böll. Haus 34); b) Antragsformular: sich am Schalter einen A. besorgen. 2. zur Abstimmung eingereichter Entwurf; Vorschlag: einen A. im Parlament einbringen; über einen A. abstimmen; auf/(österr. auch:) über A. von ... 3. a) (geh.. veraltend) Angebot: er machte den A. zu vermitteln; Saßest du nicht eine Nacht lang bei Ludmilla und machtest ihr womöglich unzüchtige Anträge, heiße Angebote? (Strittmatter. Wundertäter 177); b) Heiratsantrag: einem Mädchen einen A. machen; antragen <st. V.; hat) (geh.): anbieten: man trug ihm den Vorsitz an; er hat mir das Du. seine Freundschaft angetragen; ich habe mich ihm als Begleiter angetragen; wie wenn ein Mann einer Frau Geld für ihre Liebe anträgt (Musil. Mann 327). Antrags-. Antrags-: -deUkt. das (Jur.): Straftat, die nur auf Antrag des in seinen Rechten Verletzten gerichtlich verfolgt wird; ^formular, das: Formular für einen Antrag (1 a); ^gemftfi <Adj.): einem Antrag (1 a. 2) entsprechend: es wurde a. beschlossen. Antragsteller [-Jtel*]. der; -s. -: Jmd.. der einen Antrag (1 a) stellt.
Antwort- antrainieren <sw. V.; hat): durch Training vermitteln: sich durch Training aneignen: jmdm.. sich, einem Tier bestimmte Verhaltensweisen a.; Sprungkraft läßt sich a. Antramport. der: -[eis. -e: das Antransportieren, die Anfuhr (Ggs.: Abtransport): der A. von Maschinen: antransportieren <sw. V.; hat): an einen bestimmten Ort transportieren, anfahren (Ggs.: abtransportieren): die Möbel sind gerade antransportiert worden. fntrauen <sw. V.; hat) /vgl. Angetraute/ (veraltend): mit jmdm. verheiraten: ein Mädchen einem Mann a.; der [ihr] angetraute Ehemann. fntreffen <st. V.; hat): vorfinden: jmdn. bei der Arbeit, bei guter Gesundheit, in großer Armut a.; er trifft mich nie zu Hause an; ich habe eine völlig veränderte Situation angetroffen; bei den Kommandeuren ... vom ganzen Armeekorps ... einen reinen Kinderglauben ... anzutreffen, das war ... erschütternd (Plievier, Stalingrad 146). «oöneiben <st. V.): 1. <hat> a) vorwärts treiben: er trieb die Pferde [mit der Peitsche] an; b) zu höherer Leistung zwingen, anstacheln: der Chef trieb uns zur Eile an; c) zu erw. bringen, veranlassen: die Neugier hat ihn angetrieben, den Raum zu betreten. 2. in Bewegung setzen u. halten <hat): früher hat der Wind die Mühle angetrieben. 3. a) anschwemmen <hat): die Wellen trieben das Boot [ans Ufer/am Ufer] an; b) angeschwemmt werden (ist): Eisschollen sind [ans Ufer/am Ufer] angetrieben; ein Porter, der aus einer Schiffsversenkung stammte und ... in Fässern... angetrieben war (Gaiser. Jagd 151)4. (Gartenbau) künstlich zum Treiben bringen <hat>: die Pflanzen im Gewächshaus a.; auch ... im Januar und noch im Februar lassen sich diese Sträucher a. (MM 27. 11. 71. 43); <Abl. zu 1:> Antreiber, der; -s. - (abwertend): jrnd., der andere [zur Arbeitj antreibt, dazu: ^ntreibermethode, die; Antreibersystem, das; zu 1. 2: Antreibung. die; -. intreten <st. V.): 1. festtreten <hat): die Erde um die Pflanzen herum a. 2. durch Treten auf den Anlasser in Gang bringen <hat>: das Motorrad a. 3. (Sport) zu spurten beginnen <ist): der Linksaußen der Argentinier kann unheimlich schnell a. 4. <ist> a) sich in einer Formation aufstellen: die Schüler sind / stehen der Größe nach angetreten; b) (Sport) sich zum Wettkampf stellen: gegen den Weltmeister a.; c) sich zu etw. an einem bestimmten Ort einfinden, erscheinen: wir sind pünktlich zum Dienst angetreten; Morgen ... habe ich ... anzutreten - als Soldat (K. Mann. Wendepunkt 394). 5. (hat) a) mit etwas beginnen: eine Reise, den Heimweg a.; er hat seinen Dienst, die Lehrzeit angetreten; dann wollte ich... in Düsseldorf... eine Stellung als Fotografin a. (Faller. Frauen 17); eine Strafe a. (abzubüßen beginnen), b) übernehmen: Jmds. Nachfolge, ein Amt. ein Erbe a. 6. (Sprachw.) zu etw. hinzutreten <ist>: die Endung tritt an den Stamm an. 7. (geh.) sich jmdm. nähern <hat>: unverhofft trat ihn der Tod an; Als ... die nackte Sorge um das Brot den einsam gewordenen König antrat (Jacob. Kaffee 155). Antrieb, der; -[eis. -e: 1. Triebkraft, bewegende Kraft: ein Motor mit elektrischem A.; den A. (Antriebsmotor) drosseln. 2. Anreiz, Impuls, Beweggrund, innere Triebfeder: die < seines Handelns; der Erfolg gab ihm neuen A.; aus eigenem A. (von sich aus) handeln; was sich ereignete, mochte kausal, notwendig, mechanisch, psychologisch »n, aber es war außerdem noch von einem geheimen A. bewegt (Musil. Mann 1526). prtrfete-, Antriebs-: -aetat, die (Technik): Achse, an der die Antriebsräder eines Fahrzeugs angebracht sind: -aggre- 9MU das (Technik): Aggregat, das einen Antrieb (1) erzeugt: -am <AdJ.; nicht adv.) (Psych.): unter einem Mangel an eigenem Antrieb (2) leidend: eine -e Persönlichkeit; -kraft die (Technik): Kraft, die beim Umsetzen eines Antriebs il) in Bewegung wirksam ist: -fad. das (Technik): Rad, das von einem Motor [direkt] angetrieben wird: --Scheibe, die (Technik): Scheibe, die einen Antrieb (1) überträgt: schwach <Adj.; nicht adv.) (Psych.): mit nur schwachem Antrieb (2) ausgestattet, zur Passivität neigend (Ggs.: an- criebsstark); -stark <Adj.; nicht adv.) (Psych.): mit starkem Antrieb (2) ausgestattet (Ggs.: antriebsschwach); System, das; -welle, die (Technik): Welle, die einen Antrieb (1) überträgt. «■trinken <st. V.; hat) /vgl. angetrunken/: 1. nur wenig nm etw. trinken, nicht austrinken: den Wein a.; (meist ■n 2. Part.:) angetrunkene Bierflaschen. 2. sich durch Trinken in einen bestimmten körperlichen od. seelischen Zustand bringen: sich einen Rausch. Schwips a.; du hast dir Mut angetrunken; *sidi (Dativ) einen a. (ugs.; sich betrinken): Bei den Katholischen ... trinkt sich der Pastor Jeden Morgen einen an mit Wein (Degenhardt. Zündschnüre 68); Antrinket ['antrmkdtl. der; -s (Schweiz.): I. gemeinsamer Trunk vor einem [Kirchweih]fest. 2. Geschäftseröffnung durch einen neuen Wirt. antrippeln (sw. V.; hat) (Leichtathletik): den Anlauf mit ganz kurzen Schritten einleiten: die ersten Meter des Anlaufs beim Hochsprung a. Antritt, der; -[e]s: 1. a) der Beginn, das Antreten (5): der A. einer Reise, bei/vor A. der Fahrt; b) Übernahme: der A. eines Amtes, einer Regierung, einer Erbschaft. 2. (Sport) Fähigkeit, das Lauftempo /plötzlich] stark zu erhöhen: Antrittsvermögen: er [= ein Läufer] hat einen schnelleren A. als Hellström, und auf den letzten Metern wird er eine Menge mitzureden haben (Lenz. Spiele 148). Antritts-, Antritts-: -besuch, der: der Vorstellung dienender Höflichkeitsbesuch: seinen A. abstatten, bei jmdm. machen; -münze, die: zum Gedenken an einen Regierungsantritt geprägte Münze: ^redet die: die erste Rede, die jrnd. nach Übernahme eines /akademischen, politischen/ Amtes hält: schnell (AdJ.) (Sport): einen schnellen Antritt (2) habend: ein -er Läufer, dazu: Schnelligkeit, die; -vermögen, das (Sport): svw. t Antritt (2); -Vorlesung, die: die erste Vorlesung eines Hochschullehrers nach Übernahme eines neuen Lehrstuhls. antrocknen (sw. V.; ist): 1. an etw. trocken werden u. festkleben: die Reste sind am Teller angetrocknet; im Auto wurden angetrocknete Blutspuren festgestellt (MM 14. 1. 72. 12). 2, ein wenig trocknen: die Wäsche ist nur angetrocknet. fntnekern (sw. V.; ist) (ugs.): langsam, tuckernd herankommen: (meist im 2. Part. + kommen:) das Motorboot kam angetuckert. fiitun (unr. V.; hat) /vgl. angetan/: 1. a) etw. tun, zuteil werden lassen, erweisen: Jmdm. Gutes, eine Wohltat a.; sich etw. Gutes a. (sich etw. gönnen): tu mir die Liebe an ... (sei so lieb ...); b) zufügen: Jmdm. Böses. Unrecht, ein Leid a.; tu mir das Ja nicht an (ugs.; laß es bitte sein): *sich (Dativ) etw. a. (ugs. verhüll.; Selbstmord begehen). 2. jmdn. anziehen, bezaubern: sein Aussehen tat es ihr an. hat es ihr angetan. 3. a) (landsch.) sich etw. anziehen: ich tu mir nur die Jacke an; b) (geh.) /sich] in bestimmter Weise kleiden: sie taten sich abends festlich an und umdrängten neugierig den Roulette-Tisch (Salomon. Boche 103). «ntupfen (sw. V.; hat): leicht berühren: Jmdn. mit dem Finger a. 'fnturnen (sw. V.): 1. (ist) (ugs.) tollend, sich ausgelassen bewegend herankommen: (meist im 2. Part. + kommen:) die Kinder kamen fröhlich angeturnt. 2. (hat) (Turnen) die Freiluftsaison durch ein Turnfest eröffnen: bei schönem Wetter a. ^anturnen [anteernan] (sw. V.; hat) [für engl, to turn on. eigtl. = aufdrehen] (ugs.): 1. in einen Drogenrausch versetzen. 2. in Erregung, Rausch o. ä. versetzen: die Ische hatte ihn voll angeturnt (das Mädchen hatte ihm vollends den Kopf verdreht: Petra 10. 1974. 142); ein ... Rädelsführer ...angeturnt durch eine Mixtur aus Kaffee und Tabletten (Spiegel. 1-2, 1972. 53). Antwort ['antrat], die; -. -en (mhd. antwürte. ahd. antwurti]: a) mündliche od. schriftliche Erwiderung, Entgegnung: eine höfliche, bissige, freche, witzige, kluge A.; die A. blieb aus; die A. lautet folgendermaßen; es sind viele -en eingegangen; [kleine A. geben, [etw. zur] A. geben; nur eine ausweichende A. [auf eine Frage] bekommen; Jmdm. eine abschlägige A. erteilen; [Jmdm.] die A. schuldig bleiben (nicht antworten): Jmdm. die A. in den Mund legen; sich die passende A. zurechtlegen; eine A. bei sich behalten; um keine A. verlegen sein; (geh.) jmdn. keiner A. würdigen; Spr keine A. ist auch eine A.; wer viel fragt, bekommt viel Antworten]; Abk.: Antw.; u. [od. U.] A. w. g. (um i od. Um] Antwort wird gebeten: auf Einladungskarten); b) Reaktion: als A. wies er stumm auf dieTür; sein Fernbleiben ist die A. auf deine Beleidigung. Antwort-: -brief. der; -karte, die: Karte, auf der eine Rückantwort vorbereitet ist: Miote. die (Dipl.): offizielle Antwort einer Regierung an eine andere: -postkarte. die (Pöstw.): Postkarte mit anhängender Postkarte für die 167
antworten Rückantwort; -schein.der: ein internationaler A. (international gültiger Gutschein für die Gebühr eines Antwortbriefs). antworten ['antvartn] <sw. V.: hat) [mhd. antwürten. ahd. antwurten]: a) mündlich od. schriftlich erwidern; Antwort. Auskunft geben: auf eine Frage ausfuhrlich, ausweichend, der Wahrheit gemäß a.; mit Ja oder Nein a.; er konnte mir nicht ohne weiteres a.; wie/was soll ich ihm a.?; mir wurde [darauf] etwas Unverständliches geantwortet; Ü Kurzes.... bitteres Lachen antwortete mir vom Sitzungstische her (Th. Mann. Krull 123); Worte, auf die man nur mit den Fäusten antwortet (Remarque. Obelisk 234); b) reagieren: sie antwortete darauf mit einem Achselzuk- ken; auf diesen nächtlichen Überfall antwortete die Gegenseite mit der Zerstörung der Ölleitung. fntwortlidi <Präp. mit Gen.) (Papierdt.. Kaufmannsspr. veraltet): in Beantwortung: a. Ihres Briefes. fnulken <sw. V.; hat) (ugs.): jmdn. necken, mitjmdm. seinen Spaß machen: die Kollegen ulken mit Vorliebe den neuen Mitarbeiter an; er ist ein Spaßvogel, der Jeden anulkt. Anus fa:nos]. der; -. Ani Ca.ni; lat. änus. eigtl. = Ring] (Med.): After. anvertrauen <sw. V.; hat): 1. a) vertrauensvoll übergeben, überlassen: jmdm. ein Amt. eine Geldsumme a.; Ü sie vertrauten seine sterbliche Hülle der Erde an (geh. verhüllend: begruben ihn)\ b) in jmds. Schutz geben, anheimgeben: er vertraut sein Schicksal Gott an; wir haben uns seiner Führung, seiner Obhut anvertraut. 2. a) im Vertrauen mitteilen: Jmdm. ein Geheimnis, seine Pläne a.; ich vertraue dir meine Entdeckung an. (selten:) ich anvertraue dir ...; Ü etw. dem Papier a. (geh.; niederschreiben): b) <a. + sich) sich vertrauensvoll offenbaren: sich jmdm. rückhaltlos a.; ich werde mich dem Pfarrer a.; dieser Frau, die ... viel zu schamhaft gewesen wäre, um sich Drittpersonen anzuvertrauen (Frisch, Stiller 129). fnverwandebi <sw. V.; hat) (geh.): sich zu eigen machen: du verwandelst dir gerne fremde Auffassungen an. (selten.) du anverwandelst dir ...; Wo er auf die antike Mythologie nicht verzichten will, hat er sie sich ... anverwandelt (FAZ 3. 6. 61. 54); (Abl.:> AnvcnvandhM. die; -. -en. unverwandt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (veraltet, geh.): mitjmdm. verwandt: eine mir -e Dame; wir sind [einander] a.; (Abl.:> Anverwandte.deru. die; -n. -n (Dekl.: t Abgeordnete) (geh.): Verwandte)rj: seine Kinder und alle -n trugen ihn zu Grabe. anvettern ['anfeten] <sw. V.; hat) (salopp): sich anbiedern: du hättest dich gern bei ihm angevettert. anvisieren <sw. V.; hat): 1. ins Visier nehmen, als Zielpunkt nehmen: einen feindlichen Panzer, einen Punkt im Gelände a. 2. ins Auge fassen, anstreben: eine Aufgabe, ein Ziel, den Bau eines Hauses a.; das anvisierte (ins Auge gefaßte, angestrebte) Ergebnis wurde nicht erreicht; (subst.:) das sorgfältige Anvisieren der Möglichkeiten einer erfolgreichen ... Ostpolitik (Welt, Forum 30. 1. 65). Anwachs [anvaks], der; -es: seltener für f Anwachsung; fn- wactoen <sw. V.; ist): 1. a) festwachsen: die transplantierte Haut ist angewachsen; angewachsene Ohrläppchen (nicht normal ausgebildete Ohrläppchen); b) Wurzeln schlagen; die verpflanzten Bäume sind gut angewachsen. 2. stetig zunehmen: die Bevölkerung, der Verkehr wächst bedrohlich an; er hat mit anwachsenden Schulden zu kämpfen; Anfang April ist die Skizze bereits auf 21 Seiten angewachsen (hat einen Umfang von 21 Seiten; Jens. Mann 14S); die Fachliteratur ist zu einer unübersehbaren Flut angewachsen; <Abl.:> 4mvadMung» die (Rechtsspr.): Vergrößerung eines f Erbjanteils bei Ausscheiden eines Mitberechtigten. fnwackefa <sw. V.; Ist) (ugs.): langsam [unbeholfen/ herankommen; (meist im 2. Part. + kommen:) eine Ente kam angewackelt; Als Leopold ... den Motor anspringen ließ, kam Teta keuchend angewackelt (Werfet. Himmel 81). füwihlen <sw. V.; hat): a) durch Wählen der entsprechenden Nummer eine Verbindung zu einem Ort bzw. einem [Fern- sprechjteilnehmer herzustellen versuchen: London kann direkt angewählt werden; b) durch ein [Funkjsignal rufen, mit Jmdm. od. etw. in Verbindung treten; die angeschlossenen Funkstellen wählt man durch Tastendruck an; Mit dem Patientenwähler können bei insgesamt acht angeschlossenen Patienten die Signale von einem Patienten angewählt... werden (Elektronik 12. 1971. 431). Anwalt [anvaltj. der; -[eis. Anwälte ['anveltd): 1. Berater u. Vertreter in juristischen Angelegenheiten; Rechtsanwalt: sich als A. niederlassen; ich habe mir einen A. [zur Verteidigung] genommen; sich vor Gericht durch seinen A. / von seinem A. vertreten lassen. 2. Verfechter einer Sache; Fürsprecher: als A. einer guten Sache auftreten; er machte sich zum A. der Armen; AnwÄWn ['anveltm], die; -. -nen: w. Form zu t Anwalt. Anwalts-: ^büro. das: 1. Geschäftsräume eines Anwalts (1). 2, aus mehreren Anwälten (1) bestehende Firma; Miebühr. die: Gebühr, die ein Mandant an seinen Anwalt (1) zu zahlen hat; ^kanraer. die (Jur.): 1. Berufsorganisation der Rechtsanwälte. 2. (DDR) Zusammenschluß von Anwälten (1); ^kanzlet, die (südd.): svw. t -büro; -prozeA, der (jur.): gerichtliches Verfahren, in dem Anwaltszwang besteht; ^zwang. der <o. PI.) (Jur.): Notwendigkeit, sich in einem gerichtlichen Verfahren durch einen zugelassenen Rechtsanwalt vertreten zu lassen. Anwaltschaft, die; -. -en (PI. selten): 1. Gesamtheit der Anwälte (1): die A. unserer Stadt. 2. Amt des Anwalts (1): das Prinzip der freien A. 3. Vertretung einer Sache als Anwalt (1. 2): die A. in einem Prozeß Übernehmen; die A. für jmdn. od. etw. übernehmen; <Abl :>fnwaltschaftlfch <Adj.; o. Steig.). piwalzen <sw. V.; ist) (salopp): behäbig herankommen; (meist im 2. Part. + kommen:) die Nachbarin kommt ja schon wieder angewalzt. inwandetn <sw. V.; hat) (geh.): erfassen, befallen, überkommen: eine Stimmung, ein Gefühl, eine Laune wandelte ihn an; es wandelte mich die Lust an, mich wandelte die Lust an. noch zu bleiben; (Abl.:> Anwandehmg, (häufiger:) Anwandlung« die; -. -en: plötzlich auftretende Stimmung. Laune: eine A. von Furcht überkam, befiel ihn; sonderbare -en haben (sich merkwürdig benehmen); einer plötzlichen A. folgend, aus einer A. heraus ...; in einer A. von Großzügigkeit; Nicht umsonst hat ihn der Satan achtundzwanzig Jahre so sorgsam vor jeder A. einer Sünde bewahrt (Buber. Gog 138). «nwanzen, sich <sw. V.; hat) (salopp): sich einschmeicheln, aufdrängen: er wollte sich beim Chef a. tnwirmen <sw. V.; hat): ein wenig wärmen: die Suppe, das Bier a.; ich wärme mir die kalten Füße am Ofen an; während ich mich, fortwährend die Schultern ... ruckweise bewegend, langsam anwärmte (Molo. Frieden 176). Anwärter, der; -s. - [zu frühnhd. anwarten = auf etw. (mit Anspruch) warten): aussichtsreicher Bewerber. Kandidat für etw.: A. auf einen Posten sein; er ist der sicherste A. auf eine olympische Medaille; Anwartschaft, die; -. -en <P1. selten): Anspruch, begründete Aussicht auf etw.: die A. auf ein Amt besitzen; seine A. auf einen Posten anmelden. fnwatscheln<sw. V.; ist) (salopp): watschelnd herankommen; (meist im 2. Part. + kommen.) eine Ente, eine dicke alte Frau kam angewatschelt. fnwehen (sw. V.): 1. (geh.) gegen jmdn. wehen (hat): ein Luftzug wehte sie an; Heißer Junihauch weht sie an (A. Zweig. Claudia 76); Ü ein Schauer, eine Todesahnung weht mich an. 2. a) durch Wehen anhäufen (hat): der Wind hat viel Schnee. Sand. Blatter angeweht; b) heran-, zusammengeweht werden (ist): hier weht immer viel Sand an. anweisen (st. V.; hat) /vgl. angewiesen/: 1. zuweisen, zuteilen: man wies mir meine Arbeit an; jmdm. ein Quartier a.; Der Kellner wies mir auf englisch einen Platz an (Koeppen. Rußland 80). 2. beauftragen, jmdm. etw. befehlen: ich habe ihn angewiesen, die Sache sofort zu erledigen; er ist angewiesen, uns sofort zu verständigen. 3. anleiten: den Lehrling [bei der Arbeit] a. 4. a) als Postsendung o.a. überweisen: ich habe [ihm] den Betrag durch die Post angewiesen; b) die Auszahlung veranlassen: ein Honorar a.; den Angestellten wurde ihr Gehalt angewiesen; (Abi.:) Anweisung, die; -. -en: 1. Zuweisung y Zuteilung: auf die A. eines Heimplatzes warten. 2. Anordnung. Befehl: eine A. befolgen; die nötigen -en geben, erhalten; wir haben strikte A. weiterzuarbeiten; auf ausdrückliche A. des/von ... 3. [gedruckte] Anleitung: eine A. ist dem Gerät beigefügt. 4. a) Überweisung: um A. des Geldes auf ein Konto bitten; b) Anordnung zur Auszahlung: die A. des Gehalts erfolgt demnächst; c) (Bankw.) Bankanweisung o. ä.. die zur Überweisung od. Auszahlung eines Betrages ermächtigt: eine A. auf/über einen Betrag ausstellen, ausschreiben; Hier haben Sie eine 168
Anzeige A. auf die Kasse. Lassen Sie sich das Geld geben (Fallada. Blechnapf 180); Abk.: Anw. anwendbar Canventba:;] <AdJ.; nicht adv.X zur Anwendung geeignet: eine < Methode finden; die Theorie erwies sich als nur bedingt auf die Praxis/ in der Praxis a.; <Abl.:) Anwendbarkeit, die; -: das Mittel wind noch auf seine A. geprüft; anwenden <unr. V.; wendete/wandte an. hat angewendet/angewandt) /vgl. angewandt/: 1. gebrauchen, verwenden; mit etw. arbeiten (um etw. zu erreichen): eine Technik, ein [Heiljmittel richtig a.; ein vereinfachtes Verfahren a.; Gewalt a.; sie wendeten/wandten eine List an; wir haben viel Sorgfalt. Mühe auf die Sache angewendet/angewandt; das von uns angewandte/angewendete Verfahren. 2. auf etwas beziehen, übertragen: einen Paragraphen a*uf einen Fall a.; das Zitat läßt sich nicht darauf a.; eine Verfügung auf jmdn. a.; der Richter wendete/wandte das neue Gesetz auf diesen Fall an; <Abl.:) Anwendung, die; -. -en: 1. das Anwenden: die A. eines Verfahrens; die A. einer Bestimmung auf einen Fall; *etw. in/zur A. bringen (Papierdt.; anwenden): zur A. kommen, gelangen, A- finden (Papierdt.; angewendet werden). 2. (Med.) hydrotherapeutische Maßnahme, bes. im Rahmen der Kneippschen Therapie. tnwendungs-, Anwendung*-: -bercfch.der: den A. eines Heilmittels erweitem; ^gebiet, das: das neue Verfahren ist für ein breites A. geeignet; Möglichkeit, die; ^tedmik, die: praktische Anwendung von theoretisch entwickelten Mit- teln u. Verfahren: Erfahrungen in der A. sammeln, dazu: ^technisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): -e Verfahren; ein Material a. erproben; -Vorschrift die: die A. für ein Medikament durchlesen. «■werben <st. V.; hat): durch Werben zu gewinnen suchen: Soldaten. Arbeitskräfte. Freiwillige a.; Glauben Sie bitte nicht, ich wollte die Welt verändern, indem ich mir Gleichgesinnte anwerbe (Johnson. Mutmaßungen 113); sich [für einen/zu einem Dienst] a. lassen; angeworbene Hilfskräfte; <Abl.:) Anwerbung, die; -. -en. »wwfen<st. V.; hat): 1. etw. an etw. werfen: zum Verputzen wird Mörtel od. Kalk [an die Wand] angeworfen. 2. in Gang setzen: den Motor, den Wagen, den Propeller a.; Dann griff ich zum Mikro. warf den Recorder an (Plenz- dorf. Leiden 29). 3. (bes. Hand-. Korbball) den Ball ins Spiel bringen. ^prert.der; -[eis (bayr.. österr.): Wertschätzung: A. finden. A. haben (geschätzt werden). frwtstn, dias; -s. - /bebautes! größeres Grundstück: ein einsames, ländliches A.; den Gastwirt, dessen hübsches A. Haus und Laubengarten, der Fundstelle ... nahe ... war (Maass. Gouffö 103); er verjagte die spielenden Kinder von seinem A. abwesend [anve:znt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus einem bestimmten Anlaß an einem Ort befindlich, zugegen (Ggs.: abwesend): alle -en Personen; bei einer Sitzung a. sein; der Chef ist nicht a.; Ü nicht ganz a. sein (ugs. scherzh.; teistesabwesend sein, nicht aufpassen); <subst.:) Anwesende, der u. die; -n. -n <Dekl.: t Abgeordnete) (Ggs.: Abwende): verehrte A.!; alle -n erhoben sich: A. ausgenommen (ugs.; eine Aussage, bes. ein Tadel bezieht sich nicht auf die Anwesenden): Anwesenheit, die - (Ggs.: Abwesenheit): I. das Zugegensein: Jmds. A. feststellen, vermissen; Er < = der Prinz)... schenkte dieser und jener Ortschaft des Landes seine festliche A. (Th. Mann. Hoheit 163); bei. wahrend meiner A.; in A. sämtlicher Mitglieder; jmdn. mit seiner A. beglücken (meist iron.; stören, jmdm. lästig fallen). 2. das Vorhandensein: die A. von Metall feststellen; Zus.:) Anwesenheitsliste* die: Liste, in der die Anwesenheit • I» nm Personen verzeichnet ist. «■ulluii <sw. V.; hat) (selten): anherrschen, zornig anfahren: er hat mich gehörig angewettert. «■»«tan <sw. V.; ist) (salopp): eilig herankommen (Ggs.: abwetzen); (meist im 2. Part. + kommen:) atemlos kam er angewetzt. gavüeni <sw. V.; hat) (abwertend): Jmdm. zuwider sein; mds Ekel erregen: er. sein AnMick widert mich an; plötz- fcdi widert mich alles hier an (Rcmarque, Obeti* 237); •di von etw. angewidert fithkn; etw. mit angewiderter Miene betrachten. *viafcda <sw. V.; hat): em wenig winkeln, zu einem Winkel kernten, biegen: die Beine in den Knien a.; leicht angewin- fcche Ellbogen. Knie. fnwinsebi <sw. V.; hat): winselnde Laute gegen jmdn. ausstoßen: der Hund winselte seinen Herrn an; Ü er winselte mich um Hilfe an (abwertend; er flehte mich unterwürfig an. ihm zu helfen). yiwohnen <sw. V.; hat) (geh.. selten): 1. in unmittelbarer Nähe von etw. wohnen: einem Fluß a. 2. beiwohnen, an etw. teilnehmen: er wohnte auf seiner ... Ehrentribüne den Pferderennen ... an (Th. Mann. Hoheit 111); <Abl.:> i^n- wohner. der; -s. -: Jmd.. der in unmittelbarer Nähe von etw. wohnt; Anlieger: die A. eines Flusses, einer Straße; viele A. kamen auf die Straße gelaufen, dazu: Anwohner- schafl. die; -: Gesamtheit der Anwohner. Anwuchs» der; -es: 1. (selten) das Festwachsen: die Trockenheit verzögerte den A. der Bäume. 2. (Forstw.) junger Waid. i^nwurf. der; -[eis. Anwürfe: 1. <o. PI.) (bes. Hand-. Korbball) Anspiel in der Mitte des Spielfeldes: den A. ausführen; A. haben. 2. (veraltend) Verputz: die Mauer erhielt einen weißen A. 3. Vorwurf, unbegründete Anschuldigung: scharfe Anwürfe gegen jmdn. erheben; Sie (= die Regierung) war Anwürfe wegen der Unvollkommenheit ihres Justizapparats gewöhnt (Feuchtwanger. Erfolg 698). tnwurzetn <sw. V.; ist): Wurzeln schlagen: der verpflanzte Baum wurzelte nach kurzer Zeit wieder an; * wie angewurzelt [dalstehen / stehenbleiben (dastehen, stehenbleiben, ohne sich zu bewegen): in ihrer ersten Verwirrung standen beide wie angewurzelt da. Anzahl, die; -: a) eine gewisse Zahl, gewisse Menge von Personen od. Sachen: eine unbedeutende, eine stattliche A.: eine A. [guter] Freunde [kam[en] gratulieren; eine ganze A. von Kindern kam/(seltener:) kamen uns entgegen; b) /Gesamt/zahl: die A. der Teilnehmer war nicht ausreichend; welche Bewunderung ... ein Physikprofessor wegen seiner Fähigkeit genoß, im Handumdrehen die A. von Zieseln einer unverputzten Mauer anzugeben (Menzel. Herren 16); die Mannschaften waren in ungleicher A. angetreten; anzahlen <sw. V.; hat): a) als ersten Teilbetrag zahlen: die Hälfte des Preises a.; was. wieviel hat er angezahlt?; b) den ersten Teilbetrag für etw. zahlen: die Waschmaschine a.; «indHilen <sw. V.; hat) (Sport): einen Boxer bei Kampfunfähigkeit auszuzählen beginnen: Stengel verlor nach Punkten und wurde dabei in der dritten Runde kurz angezählt (MM 29. 11. 67. 17); Anzahlung, die; -. -en: Zahlung des ersten Teilbetrages einer Kauf summe: eine A. leisten; etwas gegen eine kleine A.. ohne A. kaufen, bekommen; <Zus.:) ^nzahlungKUiiifte, die. anzapfen <sw. V.; hat): a) eine Flüssigkeit zapfend entnehmen: ein Faß a.; Bäume zur Harzgewinnung a.; der Wirt hat frisch angezapft (angestochen); b) (ugs.) sich durch bestimmte technische Manipulationen die Möglichkeit zum heimlichen Abhören einer Telefonverbindung o. ä. verschaffen: eine Leitung, einen Draht a.; die Telefonnetze konnten vom SD angezapft sein (Schnabel. Anne 64); c) (ugs.) von jmdm. Geld leihen; jmdm. dreist um Geld angehen: er hat mich wieder mal [um 50 Mark] angezapft; <Abl.:) Anzapfung, die; -. -en. fnaubern <sw. V.; hat): a) durch Zaubern verschaffen: das kann ich dir nicht a.; Ja. wenn er die Geige hier hätte, dem langweiligen Gesinge einen gewissen Pfiff anzuzaubern (Bobrowski. Mühle 178); b) durch einen bösen Zauber über jmdn. bringen: jmdm. eine Krankheit a. Anzeichen, das; -s, -: a) Vorzeichen: A. eines Gewitters; die drohenden A. eines Krieges; die A. für eine Krise mehren sich; die ersten A. (Symptome) einer Krankheit; wenn nicht alle A. trügen ...; b) Zeichen, das etw. erkennen läßt; Merkmal: An allerhand A. konnte ich ... bemerken, daß den Lehrern... das Geheimnis meiner Geburt bekannt war (J. Roth. Beichte 23); A. von Reue erkennen lassen; bei dem geringsten A. des Widerstandes sollten die Ausgänge besetzt werden. anzeichnen <sw. V.; hat): a) etw. an eine senkrechte Fläche zeichnen: eine Figur, einen Plan [an die Wandtafel] a.; b) durch ein Zeichen kenntlich machen, kennzeichnen: sich eine Stelle in einem Buch, einen Fehler a. anzeige, die; -. -n: 1. Meldung einer strafbaren Handlung an eine Behörde: eine anonyme A.; bei der Staatsanwaltschaft Ist eine A. eingegangen; eine A. verfolgen, niederschlagen; A. wegen einer Sache machen (jmdn. anzeigen); bei der Polizei A. gegen Jmdn. [wegen einer Sache] erstatten (jmdn. anzeigen); jmdm. mit einer A. drohen; *Jmdn.. 169
anzeige-, Anzeige- etw. zur Anzeige bringen (Papierdt.; anzeigen). 2. a) gedruckte Bekanntgabe eines privaten Ereignisses: jmdm. eine A. schicken; wir haben die A. ihrer Vermählung erhalten; b) in einer Zeitung. Zeitschrift o. ä. veröffentlichte private, geschäftliche oder amtliche Mitteilung. Inserat. Annonce: eine A. aufgeben, in die Zeitung setzen lassen; sich auf eine A. [hin] melden. 3. a) das Anzeigen: ablesbarer Stand: die A. eines Meßinstruments; auf die A. der Ergebnisse warten; b) Anlage, die etw. anzeigt: die elektrische A. ist ausgefallen. anzeige-, Anzeige-: ^blatt,das: svw. f Anzeigenblatt; HKrit, das; ^pflicht, die; - <o. PI.): Pflicht zur Meldung bestimmter Sachverhalte an eine Behörde (z. B. Geburten. Sterbefälle: Krankheiten. Verbrechen), dazu: ^pflkhtig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): der Anzeigepflicht unterliegend: -e Krankheiten; -tafel. die: auf der A. erschien das Ergebnis des Wettkampfs. «nzeigen<sw V.; hat) /vgl. angezeigt/: 1. Strafanzeige ersteh ten: einen Dieb, einen Diebstahl [bei der Polizei] a.; er wollte den rücksichtslosen Autofahrer a.; 2. a) durch eine Anzeige bekanntgeben: seine Verlobung, die Geburt eines Kindes a.; der Verlag hat die neuen Bücher angezeigt (ihr Erscheinen angekündigt): b) wissen lassen, mitteilen, ankündigen: Jmdm. durch ein Signal die Richtung a.; der Trainer zeigte der Mannschaft an, daß noch fünf Minuten zu spielen seien; er hat uns seinen Besuch angezeigt (geh.; sich zu einem Besuch angemeldet). 3. den Stand von etw. angeben, zeigen: die Uhr zeigt fünf Minuten nach neun an; das Barometer hatte schönes Wetter angezeigt; der Zähler zeigt den Stromverbrauch an; außerdem haben wir Neumond, wie meine Armbanduhr und der Himmel richtig anzeigen (Grzimek, Serengeti 1S6). Anzeigen- (Anzeige 2 b): -Watt, das: überwiegend aus Anzeigen bestehendes Mitteilungsblatt, kleine Zeitung: -expedi- tkxi, die: Unternehmen, das Aufträge für Anzeigen annimmt u. weiterleitet: -ring, der: Zusammenschluß lokaler Zeitungen zur gemeinsamen Organisation des Anzeigengeschäfts: ^teil. der: Teil der Zeitung, der die Anzeigen enthält: -Vermittlung, die: svw. t-expedition; -Werbung« die: Werbung durch Anzeigen. Anzeiger« der; -s. -: 1. Gerät, das etw. anzeigt: der A. für den ölstand ist defekt. 2. Titel für kleinere Zeitungen u. Mitteilungsblätter: im lokalen, im literarischen A. blättern; Bergsträßer A. tnzelten <sw. V.; hat) zum erstenmal in der Saison gemeinschaftlich zelten, campen: (meist subst.:) morgen ist An- zelten. tnzettefo <sw. V.; hat) (zu t 'Zettel] (abwertend): etw. Böses vorbereiten u. ins Werk setzen: eine Verschwörung, einen Putsch, einen Krieg a.; diese Jagd nach dem Glück wird gerade von den ... Wettanstalten ... immer wieder neu angezettelt (Noack. Prozesse 178); <Abl.:> Anzettlejler. der. -s. -: jmd.. der etw. anzettelt: ^nzettfelhing, die; -. -en. «nziehen <unr. V.) /vgl. anziehend/: 1. <hat) a) an sich ziehen, heranziehen: die Beine, die Knie a.; b) (bes. von Lebensmitteln) etw. aus der Luft der Umgebung, in der es sich befindet, aufnehmen: Salz zieht die Feuchtigkeit an; Lebensmittel ziehen leicht an (nehmen den Geschmack, den Geruch von etw. an): c) in seinen Bann ziehen, anlocken: sich von Jmdm. angezogen fühlen; die Ausstellung zog viele Besucher an; Dann geht er. angezogen von dem Blick des Fremden, durch die Reihen der... Schüler (Thieß. Legende 105). 2. <hat) a) straffer spannen: die Zügel a.; b) festziehen: eine Schraube a.: er hatte vergessen, die Handbremse anzuziehen; Ü der Staat hat die Steuerschraube angezogen (höhere Steuern erhoben). 3. (landsch.) bis auf einen Spalt schließen <hat): die Tür leise a.; sie hatte das Gartentor nur angezogen; 4. a) sich in Bewegung setzen <hat): die Pferde ziehen an; der Zug zog langsam an; b) (veraltet) anrücken, heranziehen Ost): das feindliche Heer zog an; c) (Brettspiel) den ersten Zug machen, das Spiel eröffnen <hat): Weiß zieht an. 5. <hat> a) jmdm., sich Kleidung anlegen: sie hat sich noch nicht angezogen, ist noch nicht angezogen (ist noch im Neglige): er ist halb angezogen und hat einen Schlafrock darüber (Musil. Mann 1430); sich warm, sportlich, sommerlich a.; ein Kind a.; sauber, altmodisch, elegant angezogen (gekleidet) sein; b) ein Kleidungsstück anlegen: den Mantel, die Hosen, die Schuhe a.; die Mütze, den Hut a. (landsch.; aufsetzen): nichts anzuziehen haben; dem Kind frische Wäsche a. 6. (Börsenw.. Kaufmannsspr.) im Preis] steigen (hat): die Aktien ziehen an; Baumwolle hat angezogen. 7. das Tempo] in bestimmter Weise beschleunigen <hat>: der Wagen zieht gut an; der Sprinter zog vom Start weg energisch an. 8. (veraltend) zitieren <hat): einen Autor, eine Stelle a.; am angezogenen (angegebenen) Ort; <1. Part, zu lc:> tariftend: reizvoll, gewinnend, sympathisch: attraktiv: ein -es Äußeres; a. sein, wirken; <Abl.:) Anziehung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Anziehen (1 c). die Anziehungskraft (2): eine starke A. auf jmdn. ausüben; Die Landschaft ... ist ohne A. für einen Mann, der die Schweizer Alpenwelt gesehen hat (Fries. Weg 115). 2. Verlockung. Reiz: den -en der Großstadt erliegen, dazu: ^nzfchinpkraft, die: 1. (Physik) magnetische Kraft. Schwerkraft: die A. der Erde. 2. <o. PI.) Vermögen, jmdn. in seinen Bann zu ziehen: eine unwiderstehliche A. besitzen, auf Jmdn. ausüben. «nziefen <sw. V.; hat): etw. zum Ziel haben, etw. anstreben: man wird ... einen Sozialismus a.. der mit weniger Not und Lüge... auskommt (Zwerenz. Kopf 151); das angezielte Ergebnis wurde nicht erreicht; Ü das Medikament zielt eine bestimmte Wirkung an. anzischen <sw. V. >: 1. zischende Laute gegen jmdn. ausstoßen <hat): der Schwan hat mich böse angezischt. 2. (ugs.) jmdn. heftig, böse anfahren (hat): Heinrich von Gleichen war empört; er zischte Ulimann an. als er diesen Beifall klatschen sah (Niekisch. Leben 133). 3. (salopp) schnell herankommen, sich schnell nähern (ist; meist im 2. Part. + kommen:) er kam sofort angezischt. 4. Sich <Dativ) einen a. (salopp; sich betrinken (hat». fnzittarn <sw. V.; ist) (salopp): herankommen: (meist im 2. Part. + kommen:) um vier Uhr kam er angezittert. fnzockefai <sw. V.; ist) (ugs.): langsam herankommen, sich nähern: (meist im 2. Part. + kommen:) ein Pferdegespann kam angezockelt. fiBDottein (sw. V.; ist) (ugs.): langsam herankommen, sich nähern: (meist im 2. Part. + kommen:) eine Schar müder Kinder kam angezottelt. Anzucht, die; -. Anzüchte l-t^to]: 1. (Bergmannsspr.) Abwassergraben. 2. <o. PI.) das Heranziehen von etw.: die A. von Erdbeerpflanzen; (Zus.:> Anzuchtgarten, der: Anlage, in der Pflanzen herangezogen werden. Anzug« der; -[eis. Anzüge: 1. aus Hose u. Jacke bestehendes Kleidungsstück (für Männer): ein eleganter, abgeschabter, zweireihiger A.; der A. sitzt schlecht, paßt nicht; einen A. von der Stange (einen Konfektionsanzug) kaufen; mehrere Anzüge haben/besitzen; einen A. nach Maß anfertigen lassen; im dunklen, in seinem guten A. erscheinen; Die Vettern ... gingen im baren A.. da Mäntel lästig gewesen wären (Th. Mann. Zauberberg 445); es wird ein festlicher A. (geh.; festliche Kleidung) erwartet; * erster, zweiter A. (Sport Jargon; aus einem bestimmten Kreis von Spielern gebildete, stärkste bzw. nicht so starke Mannschaft): mit dem zweiten A. spielen; imbt aus dem A. stoßen/boxen (salopp; jmdn. verprügeln), aus dem A. fallen (salopp; stark abgemagert sein); aus dem A. kippen (salopp; 1. zu Boden fallen, 2. sehr überrascht sein). 2. Beschleunigungsvermögen: das Auto hat einen kraftvollen A.. ist schlecht im A. 3. *taA. sein (sich nähern, herankommen): der Feind, ein Gewitter. Fieber ist im A.; Gefahr ist im A. (droht). 4. erster Zug beim Brettspielen, bes. beim Schach: Weiß hat A. 5. (Schweiz.) [Bettjbezug, Überzug. 6. (Schweiz.) Antrag im Parlament. anzüglich ['ant$y:khc] <Adj.) [zu spätmhd. anzuc = Stellung von Zeugen. Beschuldigung]: 1. auf etw. Unangenehmes anspielend: -e Bemerkungen; werde nur nicht a.!; er lächelte a. 2. zweideutig, anstößig: -e Witze, -e Geschichten erzählen; <Abl.:) Anzüglichkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) anzügliche Art: die A. seiner Bemerkungen stieß mich ab. 2. anzügliche Bemerkung. Äußerung: seine Rede war voller -en; Anzugskraft die: Kraft des Anzugs (2): die A. einer Maschine, eines Motors; ^nzugstoff. der: Stoff für Anzüge (1); Anzugsvennögen. das: svw. T Anzug (2): das Motorrad hat ein gutes, ein rasches A. jiwflnden <sw. V.; hat): a) zum Brennen bringen: ein Streichholz, das Gas. ein Feuer im Ofen a.; b) anbrennen: ich zündete mir eine Zigarette an; c) in Brand stecken: ein Haus a.; Ich ... haßte ... meine Wohnung. Ich hätte sie a. wollen! (Frisch. Homo 87); <Abl.:> Anzünder, der; -s, -: Gerät, mit dem man etw. anzündet: das Gas mit einem A. anzünden. 170
Apfel «nzwecken <sw. V.; hat) (landsch.): mit Reißzwecken befestigen: ein Plakat, einen Zettel [an die Wand] a. «nzweifein <sw. V.; hat): nicht recht glauben, in Frage stellen: jmds. Glaubwürdigkeit a.; ich zweifelte die Echtheit des Bildes an; <Abl.:> ^nzweiflejlung, die; -. -en. tnzwtnkem <sw. V.; hat): zwinkernd ansehen: er zwinkerte mich verstohlen an. anzwitschern <sw. V.) 1. (ugs.) lässig% ohne Eile an einen Ort kommen, wo man erwartet wird <ist; meist im 2. Part. + kommen:) um 9 Uhr endlich kamen sie angezwitschert. 2. *sich (Dativ) einen a. (ugs.; sich einen Rausch antrinken <hat». Äolsharfe feiols-]. die; -. -n [nach dem griech. Windgott Äolus]: 1. harfenähnliches Instrument, dessen meist gleichgestimmte Saiten durch den Wind zum Erklingen gebracht werden: Windharfe. 2. sehr zart klingendes Orgelregister. Aon [e'o'.n. auch: 'e:a}]. der; -s. -en [e'oinan] (meist PI.) (lat. aeön < griech. aion] (bildungsspr.): /unendlich] langer Zeitraum: Weltalter, Ewigkeit: Wir sind in einer Zeit des Umbruchs, ein Ä. geht zu Ende (Jaeger. Freudenhaus 2SS); das wird in -en nicht geschähen; <Zus.:> Aonenbng <AdJ.; o. Steig.) (bildungsspr.): unendlich lang: ewig. Aorist[aorist].der;-[eis,-e[lat.aoristos < griech.aöristos. eigtl. = unbestimmte Zeitform)] (Sprachw.): erzählende Zeitform der abgeschlossenen Vergangenheit, bes. im Griechischen. Aorta [a'arta]. die; -, \..ten [...tn; griech. aorte. eigtl. = das Anbinden, (am Herzbeutel) angebundener Gegenstand] (Med.): Hauptschlagader: Ü die sich ... beknospenden Bäume hatten sich wie ein riesenhaftes Adernsystem .. verschränkt, gewaltige Aorten, in denen das Leben pulste (Fussenegger. Zeit 307). Aorten- [a'Drtn-; zu t Aortal (Med); -bogen, der: bogenförmiger Abschnitt der Aorta: Miruck. der: Blutdruck in der Aorta: -klappe, die: eine der drei taschenförmigen Klappen an der Ausmündung der Herzkammer in die Aorta, dazu: ^Uappeninsufflzienz, die: Schließunfähigkeit der Aorten- klappen, Apache [a'paxd]. der; -n. -n [frz. apache (nach den Apachen. einem für besonders roh und wild gehaltenen Indianerstamm im Südwesten der USA)] (veraltend): Groß- stadtganove (bes. im Paris der Jahrhundertwende): <Zus.:) Ajfchenhall, der (veraltend): Kostümfest, auf dem die Teilnehmer als Ganoven o. ä. verkleidet erscheinen. Ajanase [apa'na:3dl. die; -. -n [frz. apanage. zu altfrz. apaner - ausstatten, zu lat. pänis = Brot]: a) Zuwendung in Form von Geld od. Grundbesitz an nicht regierende Mitglieder eines Fürstenhauses zur Sicherung des standesgemäßen Unterhalts: eine A. beziehen, erhalten; b) regelmäßige finanzielle Zuwendung größeren Stils: Flick .... der ... beiden Söhnen ... eine steuerfreie A. von 250000 Mark Jährlich Algestand (Spiegel 37. 1966. 50); Eine wöchentliche A. von 2000 Dollar (Abendpost 26727. 3. 66. 16); <Zus.:> Apanfgfherzogtum, das (bist.): aus einer Apanage entstandenes, in den Herrschaftsbefugnissen meist eingeschränktes Herzogtum: Apanggesystem, das (hist.): bestimmtes, vor allem in Frankreich bis ins 18. Jh. praktiziertes System der Verleihung von Apanagen. apart (apart] <AdJ.; -er. -este) [frz. k part = beiseite, besonders, eigenartig < lat. ad partem. aus: ad = zu u. Akk. %on: pars = Teil. Seite]: 1. von eigenartigem Reiz: besonders reizvoll, geschmackvoll: ein -es Kleid. Aussehen. Gesicht; der Mantel ist a.; sie kleidet sich a. 2. (nur adv.) (Buchhandel) einzeln, gesondert: feilende Einzelbände werden a. nachgeliefert; <Zus. zu 2:) Apfrtbestellimg, die (Buchhandel): Einzelbestellung (eines Heftes od. Bandes aus einer Reihe): Apartheid[apa^th^jt],die;- [afrikaansapartheid. eigtl. = Gesondertheit, zu: apart, t apart]: völlige Rassen- wmnung zwischen Farbigen u. Weißen in der Republik Süd- efrika: für die Opfer der südafrikanischen A. spenden, dazu: Apartheidpolitik, die: Auf der Tagesordnung stehen Probleme der Arbeit... und die Vorbereitung einer Erklärung gegen die rassistische A. (Neues D. 18. 6. 64. 5); Ajfrtbeit, die; -: das Apartsein: apartes Wesen: Apartment b partmant. engl.: d'pa.tmdnt]. das; -s. -s [engl.-amerik. igartment = Wohnung. Etage < frz. appartement. f Appartement]: moderne Kleinwohnung (meist in einem [komfortablen] Mietshaus), Appartement (a). dazu: Aparünent- kBBK, das: 1. modernes Mietshaus mit einzelnen Kleinwoh- mmen. 2. (verhüll.) eine Art Bordell. Apathie [apa'ti:], die; -. -n [...i:an; (unter Einfluß von frz. apathie) < lat. apathla < griech. apätheia = Schmerz- losigkeit. Unempfindlichkeit]: a) Teilnahmslosigkeit: Zustand der Gleichgültigkeit gegenüber den Menschen und der Umwelt: was du die Gleichgültigkeit der Natur nennst, ist deine eigene A. (Weiss. Marat 38); seine A. überwinden; aus seiner A. erwachen; in A. versinken; b) (Med.) krankhaft verminderte Gefühlsansprechbarkeit: <Abl.:> apathisch [a'pa:tül <Adj.): teilnahmslos: abgestumpft, gleichgültig: ein -er Mensch; in -em Zustand; völlig a. sein, dasitzen. Apatit [apa'ti:t. auch: ...tit]. der: -s. -e [zu griech. apäte = Täuschung (weil bei der wissenschaftlichen Bestimmung mehrmals Irrtümer vorgekommen waren)]: weißes, oft grün, gelb od. rötlich gefärbtes, für die Düngemittelherstellung wichtiges, auch als Schmuckstein verwendetes Mineral. aper fa:pB] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. aber. ahd. äbar. eigtl. = nicht (Schnee) tragend] (südd.. österr.. Schweiz.): schneefrei, offen: ein -er Südhang. Gletscher; Die letzten Wochen waren trocken, die Straßen a.. die Pässe frei (Vorarlberger Nachr. 18.11. 68); Ü die Skiflnan- zen sind a.. Österreichs Skisport droht wieder einmal auf -es Gelände zu geraten (Presse 16. 1. 69). Aperpi [aper'sy:]. das; -s. -s [frz. aperpi = kurzer Überblick, subst. 2. Part, von: apercevoir = wahrnehmen, erblicken, bemerken, zu: percevoir = wahrnehmen < lat. percipere] (bildungsspr.): geistreiche, prägnant formulierte Bemerkung: Gewiß gibt es da allerlei dreiste -s und vibrierende Finessen (Deschner. Talente 322); [geistreiche] -s in seine Rede einstreuen. Aperitif [aperi'thf. auch: ...tif), der; -s. -s. auch: -e [...i.va; frz. aperitif. eigtl. etwa = Magenöflher < mlat. aperitlvus = öffnend, zu lat. aperire = öffnen]: auf der Grundlage von Kräuterauszügen hergestelltes, appetitanregendes alkoholisches Getränk: einen A. nehmen; Aperitivtan [...'ti:vum]. das; -s. ...va (Med.): 1. mildes Abführmittel. 2. appetitanregendes Arzneimittel. apern ['a:pgn] <sw. V.; hat) [mhd. atbern = auftauen, zu: aber, taper] (südd., österr., Schweiz.): a) schneefrei werden: die Hänge aperten bereits; es apert (taut): b) (selten) schneefrei machen. Apertur [aper'tu:g]. die; -. -en [lat. apertüra = Öffnung, zu aperire = öffnen] (Optik. Fot.): Maß für die Leistung eines optischen Systems u. für die Bildhelligkeit: Maß für die Fähigkeit eines optischen Gerätes od. fotografischen Aufnahmematerials, sehr feine, nahe beieinanderliegende Details eines Objekts getrennt, deutlich unterscheidbar abzubilden. Apenmg ['a.pdruol. die; -. -en (südd.. österr.. Schweiz.): a) <o. PI.) das Apern, Tauen: b) schneefrei gewordenes Gelände (meist Fels, Geröll o. ä., beim Gletscher das blanke Eis): Aperwetter. das (südd.. österr.. Schweiz.): Tauwetter: Aperwind, der (südd.. österr.. Schweiz.): Tauwind, milder Wind. Apex ['a:peks]v der; -. Apizes ['a:pit$e:s; lat. apex = Spitze]: 1. (Astron.) unendlich ferner Zielpunkt eines Gestirns, auf den dieses in seiner Bewegung gerade zusteuert. 2. (Sprachw.) Zeichen zur Kennzeichnung langer Vokale C od. '). 3. (Sprachw.) Hilfszeichen zur Kennzeichnung einer betonten Silbe, das über den Vokal gesetzt wird O. Apfd CaQfl]. der; -s. Äpfel Cepf]; mhd. apfel. ahd. apful]: 1. <Vkl. t Apfelchen) rundliche, fest-fleischige, oft sehr aromatisch schmeckende Frucht mit Kerngehäuse: Frucht des Apfelbaums: ein grüner, saurer, unreifer, wurmstichiger, rotbäckiger, gebratener A.; diese Äpfel schmecken besonders gut; ihm ist der Erfolg wie ein reifer A. in den Schoß gefallen; A. im Schlafrock (ein Gebäck): Äpfel pflücken, [vom Baum] schütteln, schälen, reiben; Spr der A. fällt nicht weit vom Stamm/(ugs. scherzh.:) nicht weit vom Pferd (jmd. ist in seinen /negativen] Anlagen, in seinem Verhalten den Eltern sehr ähnlich): *so voll sein, daß kein A. an* Erde fallen kam ( von Räumen o. ä.J völlig überfüllt sein): Äpfel und Birnen zusammenzählen/Äpfel mit Birnen addieren (Unvereinbares zusanvnenbringen): für einen A. und ein Ei (ugs.; sehr billig, für einen unbedeutenden Betrag): das Fahrrad habe ich für einen A. und ein Ei gekauft; in den sauren A. beißen (ugs.; etwas Unangenehmes notgedrungen tun). 2. a) kurz für t Apfelbaum: ein rosa, weiß blühender A.; die Äpfel tragen dieses Jahr gut; b) kurz ftir tApfelsorte: dies ist ein früher A. 3.<P1.) (verhüll.) Brüste. 171
apfel-, Apfel- «pfd-, APfel- (Apfel 1):.-artig <Adj.; o. Steig.); -aufbuf. der: Auflauf (2) mit Äpfeln: ^bftckchen, das (meist PI.) (fam.): rundes Backchen von frischem, rosigem Aussehen; ^batan, der: rötlichweiß blühender Obstbaum mit Äpfeln als Früchten; -Wüte, die: a) Blüte des Apfelbaumes; b) Zeit, in der die Apfelbäume blühen; das Blühen der Apfelbäume: die A. ist schon vorüber, war dieses Jahr besonders schön, dazu: -Mütenstecher, der; -s. -: schwarzbrauner Rüsselkäfer, der seine Eier in die Blütenknospen von Apfel u. Birne leqt; -brei, der <o. Pl.>: heller, dicker Brei aus gekochten Äpfeln; -frucht, die (Bot.): Frucht der Apfelgewächse; Mtehäuse, das: Kerngehäuse des Apfels; ^oetee, das. auch: der: Gelee aus Äpfeln; -aewfchs. das (Bot.): Vertreter einer Unterfamilie der Rosengewächse: Quitte, Mispel u. Weißdorn gehören zu den -en; ^grfet», der (landsch.): svw. f^gehäuse; -grün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): kräftig hellgrün; -gnitzoi, der (landsch.): svw. f -ge- häuse; -borte, die: 'Latten]gesteil zur Aufbewahrung von Äpfeln; -kern, der; -kompott. das; -kraut, das <o. PI.) (landsch.): durch langes Kochen eingedickter Sirup aus Äpfeln; -kuchen, der; Mnade, die: Larve des Apfelwicklers; -most, der: a) aus Äpfeln hergestellter unvergorener. alkoholfreier Saft. Apfelsaft; b) (landsch.. bes. südd.) leicht alkoholisches Getränk aus vergorenem Apfelsaft; mdus, das: svw. f-brei; * gerührt [sein] wie A. (ugs. scherzh.; sehr gerührt [sein]): -Pfannkuchen, der: aus Apfelscheiben u. gesüßtem Mehlteig hergestellter Pfannkuchen; -<|uitte. die: apfelähnliche Quitte: -nmd <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): rund wie ein Apfel: -e Bäckchen; -saft, der: aus Äpfeln hergestellter unvergorener. alkoholfreier Saft; -Are. die: in unreifen Äpfeln. Stachelbeeren u. anderen Früchten vorkommende Säure, die zum Konservieren von Lebensmitteln gegen Schimmelpilze Verwendung findet; -schale, die; -schimmel. der [nach den apfelförmigen Flecken]: Schimmel, in dessen Fell die graue bis weiße Grundfärbung von dunkleren Flecken durchsetzt ist; -schnitz, der (meist PI.) (landsch.): Stück eines geschälten, vom Kerngehäuse befreiten Apfels; -schorf, der: durch Pilze hervorgerufene Schorfbildung auf Blättern u. Früchten des Apfelbaumes; -sorte, die; -Strudel, der: mit einer Füllung aus Äpfeln u. anderen Zutaten eingerolltes Gebäck aus Nudelteig; -tasche. die: mit Äpfeln gefülltes Gebäck aus Mürbeteig (in Form einer kleinen Tasche); ^tee, der: Tee aus getrockneten Apfelschalen; -torte. die; -wein, der: durch alkoholische Gärung aus dem Saft von Äpfeln erzeugtes, weinähnliches Getränk; -wickkr.der: grauer Kleinschmetterling mit rötlichbraunem Fleck an der Spitze der Vorderflügel, dessen Larve (Apfel-. Obstmade) die Wurmstichigkeit der Äpfel verursacht. Äpfekhen ['£Bfl<p>n]. das; -s. -: fApfel (1); apfelig [apfelic] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t Apfel (1)1 (landsch.): gefleckt, tüpfelig: Ihre breiten, -en Gesichter sehen beinahe ebenso zufrieden aus den Kissen (Bordiert. Geranien 45); ftpfeln [e^fln] <sw. V.; hat) [nach der apfelrunden Form des Pferdekotsl: (vom Pferd) Pferdeäpfel fallen lassen. Apfelsine [apfl'zi.na], die; -, -n [niederd. Appelsina < älter nieder), appelsina, eigtl. = Apfel aus China (woher die Frucht zuerst eingeführt wurde)]: a) orangefarbene, runde Zitrusfrucht mit saftreichem, wohlschmeckendem Fruchtfleisch u. dicker Schale; Orange. Frucht des Apfelsinenbaums; süße, saftige, kernlose -n; eine A. schälen, auspressen; b) kurz für f Apfelsinenbaum. Apfelsinen-: -bann, der: vorwiegend in den Subtropen wachsender immergrüner Baum mit runder Krone, dunkelgrünen Blättern, weißen Blüten und orangefarbenen, runden Früchten; Orangenbaum; -kern, der; -saft, der; -schale, die; -Scheibe, die. ApMrese [afe'reiza], die; -. -n [lat. aphaeresis < griech. aphafresis. eigtl. = das Wegnehmen] (Sprachw.): Abfall eines Lautes od. einer Silbe am Wortanfang (z. B. *s ftir es). Aphasie [afa'zi:l. die; -. -n [...i:an; griech. aphasia = Sprachlosigkeit]: 1.(Med.) Verlustdes Sprech vermögens od. Sprachverständnisses infolge einer Erkrankung des Sprachzentrums im Gehirn. 2. (Philos.) Urteilsenthaltung in bezug auf Dinge, über die nichts Sicheres bekannt ist. Aphd [a'fe.i], das; -s. -e u. Aphdhan [afejium], das; -s. ...ien [...ian; griech. apö = entfernt vonu. helios = Sonne] (Astron.): Punkt der größten Entfernung eines Planeten von der Sonne (Ggs.: Perihel). Aphetendra [afel'andra]. die; -. ...dren [zu griech. apheles = einfach u. aner (Gen.: andrös) = Mann (nach den einfächerigen Staubbeuteln der Pflanze)]: Vertreter einer Gattung der Akanthusgewächse. die in den wärmeren Teilen Amerikas beheimatet ist u. z. T. als Zierpflanze mit buntgeäderten Blättern u. gelben od. roten Blüten kultiviert wird. Aphonaetriebe [a'fo:n-].xdas; -s. - [1. Bestandteil zu griech. a- = nicht, un-u. phöne = Laut. Ton] (Technik): geräuscharmes Schaltgetriebe. Aphorismus [afo'nsmus], der; -. ...men [...man; lat. aphoris- mus < griech. aphorismös, eigtl. = Abgrenzung. Bestimmung] (bildungsspr.): prägnant-geistreicher, in sich geschlossener Sinnspruch in Prosa, der durch effektvolle Verwendung rhetorischer Stilmittel oft überraschend eine Erkenntnis. Erfahrung. Lebensweisheit vermittelt; (auch allgemeiner für:) geistreicher, schlagkräftig u. prägnant formulierter Gedanke: geschliffene Aphorismen; Wenn er mit schiefem Gesicht und ungekämmten Haaren böse Aphorismen zum besten gab (Hasenclever. Die Rechtlosen 477); Einen A. hebt man hoch und läßt ihn funkeln (Marek. Notizen 9); Aphoristik [afonstik], die; -: Kunst. Fähigkeit. Aphorismen zu formulieren, zu schreiben; Aphorjstiker, der; -s. -: Verfasser von Aphorismen; aphoristisch <Adj.; o. Steig.)[griech. aphoristikös = zum Begrenzen. Bezeichnen gehörend, in kurzen Sätzen]: die Aphorismen betreffend; in der Art eines Aphorismus; kurz u. treffend, prägnantgeistreich {formuliert]: -er Stil; über etw. a. (kurz, andeutungsweise) berichten. AphrodtsiakiMn[afrodizi:akom].das; -s, ...ka [...ka; griech. aphrodisiakös = zum Liebesgenuß gehörend, zu: aphrodf- sia. t Aphrodisie] (Med.): Mittel zur Anregung u. Steigerung des Geschlechtstriebs u. der Potenz; Aphrodisie [afrodi'zi:]. die; -. -n [,..l:an; griech. aphrodisia. subst. Neutr. PI. von: aphrodfsios. f aphrodisisch] (Med.): krankhaft gesteigerte geschlechtliche Erregbarkeit; aphrodisisch [afro'di.zij] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [griech. aphrodfsios = die griech. Liebesgöttin Aphrodite, den Liebesgenuß betreffend] (bildungsspr.): a) die griech. Liebesgöttin Aphrodite, die Liebe betreffend; b) den Geschlechtstrieb steigernd: -e Mittel; ein Mittel flir a. halten. Aphthe ['äffe], die; -. -n (meist PI.) [lat. aphtha < griech. äphtha] (Med.): linsengroßes, rotumrandetes Geschwürchen mit gelblichem Belag, das zu mehreren, aus grauen Bläschen entstanden, als meist schmerzender Ausschlag bes. an Lippen u. Mundschleimhaut auftritt: <Zus.:> Aphthenseuche, die: svw. f Maul- und Klauenseuche. a piacere [a pia'tjeiro; Mal., aus a (f a) u. piacere = Vergnügen. Belieben. Subst. zu: piacere = gefallen < lat. piacere] (Musik): nach Belieben, nach Gefallen (Vortragsanweisung in der Notenschrift). apikal [api'ka.i] <AdJ.; o. Steig.) [lat. apex (Gen.: apicis). f Apex]: 1. (Bot.) an der Spitze gelegen, nach oben gerichtet (z.B. vom Wachstum einer Pflanze). 2. (Sprachw.) (von Lauten) mit der Zungenspitze artikuliert. Apis ['a:pis], der; -, Apisstiere [griech. Apis < ägypt. Häpi]: am Nil seit Beginn der ägyptischen Geschichte von den alten Ägyptern verehrter Stier, der Orakel erteilte. Apfauiat [apla'na:t], der; -en. -en. auch: das; -s, -e [rückgeb. aus t aplanatisch] (Optik): Linsensystem, durch das die Aberration korrigiert wird; apbuiatisch <AdJ.; o. Steig.) [engl, aplanatic < griech. aplänetos = nicht umherirrend, ohne Irrtum] (Optik): den Aplanaten betreffend, auf ihm beruhend: -e Linsen. Aplomb [a'plö:], der; -s [frz. aplomb. eigtl. = senkrechte Stellung. Gleichgewicht, subst. aus: ä plomb = senkrecht, aus: ä = zu, nach (< lat. tad) u. plomb = (Senk)bld < lat. plumbum]: 1. (bildungsspr.) a) Sicherheit / im Auftreten]. Nachdruck: der Weltmeister ließ... gute zehn Minuten auf sich warten, wodurch allerdings sein Erscheinen dann erhöhten A. erhielt (St. Zweig. Schachnovelle 28); b) Forschheit. Dreistigkeit: etw. mit A. durchzusetzen versuchen; Es war das erste ... Mal. daß ich eine ..Lady" mit dem A. ... eines zornigen Müllkutschers spucken sah (K. Mann. Wendepunkt 2S8). 2) (Ballett) Standfestigkeit; Abfangen einer Bewegung in den unbewegten Stand. APO.(auch:) Apo[a:po],die; - [Kurzwort für: außerparlamentarische Opposition]: locker organisierte Aktionsgemeinschaft von linksgerichteten Gruppen, vor allem Studenten u. Jugendliche, die Ende der 60er Jahre mit der bestehenden politischen u. sozialen Ordnung nicht zufrieden waren u. ihre Ablehnung u. Kritik außerhalb der demokratischen Insti- 172
Apostat tutionen, z. B. durch provokative Protestaktionen, zum Ausdruck brachten. Apochromat [apokro'ma:t]. der; -en. -en. auch: das; -s. -e [rückgeb. aus fapochromatisch] (Optik): Linsensystem, durch das Farbfehler korrigiert werden; apodirangtisdi <AdJ.; o. Steig.) [griech. apö = von - weg u. tchromatisch (2)] (Optik): den Apochromaten betreffend, auf ihm beruhend: -e Konstruktion. Korrektion. apodiktisch [apo'diktij] <Adj.) [lat. apodicticus < griech. apodeiktikös = zum Beweis gehörend, beweiskräftig]: 1. <o. Steig.) (Philos.) unwiderleglich, unumstößlich; unbedingt sicher; unmittelbar evident: -e Beweise. Urteile. 2. (bil- dungsspr.) keinen Widerspruch duldend: etwas in -er Form. Weise, mit -er Bestimmtheit behaupten; etwas a. formulieren, erklären; Stiller ... wiederholte mit -er Melancholie: ,JEs war ein Versagen.44 (Frisch. Stiller 318). Apogäum [apo'ge:um]. das; -s. ...äen [...e:an; griech. apö- geion] (Astron.. Raumf): von der Erde am weitesten entfernter Punkt auf der Bahn eines Körpers um die Erde, Erdferne (Ggs.: Perigäum); <Zus.:) Apogiumssatellit, der (Raumf.): Satellit, der aus dem Apogäum einer Übergangsbahn in die endgültige Umlaufbahn geschossen wird; Apogiumstrieb- werk« das (Raumf.): Raketentriebwerk, das (zum Einschuß eines Satelliten aus der Übergangsbahn in die endgültige Umlaufbahn) im Apogäum der Übergangsbahn kurzzeitig gezündet wird. Apokalypse [apoka'lYpsa]. die; -. -n [kirchenlat. apocalypsis < griech. apokälypsis. eigtl. = Enthüllung]: 1. (Rel.) Schrift, die sich in Visionen, Träumen, Abschiedsreden, Weissagungen mit dem kommenden Weitende befaßt: von 200 v. Chr. an entstanden zahlreiche -n; die Offenbarung des Johannes im Neuen Testament wird auch A. genannt. 2. <o. PI.) (bildungsspr.) Untergang; Unheil; Grauen: zerbrochene Dinge und Scherben, die an eine A. gemahnten (Lynen. Kentaurenfährte 282); in dieser... der A. verfallenen Welt (K. Mann. Wendepunkt 326); Apokalyptik l.. lyptik], die; -: 1. (Rel.) Gesamtheit der Apokalypsen; apokalyptisches Schrifttum. 2. Deutung von Ereignissen im Hinblick auf ein nahendes Weltende; Apokatyptikcr. der; -s, - (Rel.): Verfasser od. Ausleger einer Apokalypse; apokalyptisch <Adj.): 1. <o. Steig.; nicht adv.) (Rel.) die Apokalypse ides Johannes], die Apokalyptik betreffend, in ihr vorkommend, auf ihr beruhend: -e Schriften; *die Apokalyp- tiKhen Reifer (Sinnbilder für Pest, Krieg, Hunger. Tod: nach den aus den ersten vier Siegeln des Buches mit sieben Siegeln hervorgegangenen vier Reitern im 6. Kapitel der Offenbarung des Johannes). 2. (bildungsspr.) a) auf das Weltende hinweisend, unheilbringend; Chaotische Zeiten und allerniedlichste -e Zustände (Zwerenz. Kopf 171); b) dunkel, geheimnisvoll. Apokoinu [apokoy'nu:]. das; -[s]. -s [griech. apö koinou. eigtl. = vom Gemeinsamen] (Stilk): grammatische Konstruktion, bei der sich ein Satzteil od. Wort zugleich auf den vorhergehenden u. den folgenden Satzteil bezieht. Apokope [a'po:kop£]. die. -. -n [apo'ko:pn; lat. apocope < griech. apokope. eigtl. = das Abschlagen] (Sprachw.): Abfall eines Auslauts oder einer auslautenden Silbe (z. B. hau* Tür: hatte); <Abl.:> apokopieren [apoko'pi:ran] <sw. V.; hat) (Sprachw.): ein Wort durch Apokope verkürzen. apokryph [apo'kry:fl <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. apoery- phus < griech. apökryphos = versteckt, heimlich, unecht): 1. (Rel.) zu den Apokryphen gehörend: -e Schriften. Evange- ben. 2. (bildungsspr.) zweifelhaft; nicht zum Gültigen, Anerkannten gehörend, unecht; Apokryph [-]. das; -s. -en. (auch.) Apokryphon [a'po:kryfon]. das; -s. ...pha [...fa] u. ...phen topokry:fn] <meist PI.) [mlat. apoeryphum. subst. Neutr. Sc. von lat. apoeryphus. tapokryph] (Rel.): nicht vollwertig et, nicht in den Kanon aufgenommene, doch den anerkannten biblischen Büchern formal u. inhaltlich sehr ähnliche Schrift. tPoNtisch [auch: —'—1 <Adj.) [griech. apolitikös = zu Staatsgeschäften ungeschickt] (bildungsspr.): a) unpolitisch: ein -es Theaterstück; b) gleichgültig, ohne Interesse Gegenüber der Politik, politischen Ereignissen; unpolitisch: tat -er Mensch; er ist völlig a. Apoll [a'pDl], der: -s. -s <P1. ungebr.) (geh.): svw. t Apollo U): ein bezaubernder A.; sein Schwiegersohn war alles andere als ein A.; apollinisch [apo'li:niJ] <Adj.) [lat. Apolli- neus. zu: Apollo, f Apollo] (bildungsspr.): 1. <o. Steig.; nicht adv.) den Gott Apollo betreffend, in der Art Apollos. 2- (bes. Philos.) harmonisch, maßvoll, ausgeglichen (Ggs.: dionysisch): Sollte die -e Sicherheit vom dionysischen Rausch erschüttert werden? (Goldschmit. Genius 1S6); Apollo [a'polo], der; -s. -s [nach dem ewig jugendlich schönen griech.-röm. Gott der Weissagung. Dichtkunst. Harmonie u. Ordnung Apöllö(n)]: 1. schöner ljunger/ Mann. 2. Vertreter einer Art der Gattung Apollofalter. ApqIIo-: -falter. der [zu t Apollo (2)]: Vertreter einer Gattung ziemlich großer Tagschmetterlinge der Familie Ritterfalter, deren meist weißliche Flügel schwarze Flecken tragen; ^-Programm, das <o. PI.) [zu f Apollo]: amerik. Raumfahrtprogramm, das die Landung bemannter Raumfahrzeuge auf dem Mond zum Ziel hatte; ^Raumfahrzeug, das: Raumfahrzeug, mit dem das t Apollo-Programm durchgeführt wurde; ^Raimschiff, das: svw. f -Raumfahrzeug. Apotog [apo'lo:k]. der; -s. -e [lat. apologus < griech. apölo- gos] (Literaturw.): beispielhafte humoristische] moralische Erzählung, lehrreiche Fabel; Apologet [apolo'ge:t]. der; -en. -en [rückgeb. aus tapologetisch]: a) (bildungsspr.) jmd., der eine bestimmte Anschauung o. ä. mit Nachdruck vertritt, verteidigt, befürwortet, rechtfertigt; Verteidiger eines literarischen Werkes; Verfechter einer Sache: Ich stehe ... nicht im Verdacht, ein A. der Kirche oder der Keuschheit zu sein (Deschner.Talente 361); b) (Rel.) Vertreter einer Reihe griech. Schriftsteller aus dem 2. Jh., die für die christl. Kirche in literarischen Verteidigungsreden eintraten u. das Wesen des Christentums in Aufklärungsschriften deuteten; Apologetik, die; -. -en [mlat. apologeticum. subst. Neutr. Sg. von: apologeticus. tapologetisch]: 1. (bildungsspr.) a) Gesamtheit aller apologetischen Äußerungen; b) Verteidigung, wissenschaftliche Rechtfertigung von [ehristlichenI Lehrsätzen o. ä. 2. <o. PI.) (Theol.) Teilgebiet der Theologie, auf dem man sich mit der rationalen Rechtfertigung, der wissenschaftlichen Absicherung des Glaubens befaßt; apologetisch <Adj.; o. Steig.) [mlat. apologeticus < griech. apo- logetikös] (bildungsspr.): eine Ansicht, Lehre o. ä. verteidigend, rechtfertigend; Apologie [apolo'gi:]. die; -. -n [...i:an; lat. apologia < griech. apologia] (bildungsspr.): a) Verteidigung, Rechtfertigung (einer Lehre, Position o.a.): Die von Hegel, zur A. von Bestehendem, immer wieder gescholtene Insuffizienz des Subjekts (Adorno. Prismen 7); Im Grunde betreibt er dabei Ja immer nur eine A. der eigenen literarischen Position (Deschner. Talente 166); b) Verteidigungsrede, ^schrift: eine A. halten, schreiben; apologisieren [apologi'zhren] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): rechtfertigen, verteidigen. apophantisch[apo'fantUI <AdJ.)[griech. apophantikös] (bildungsspr.): aussagend, behauptend, nachdrücklich: Jede beweisende, -e Rede wurzele in einer nichtbeweisenden. nichtlogischen semantischen Sprache (Sprache 4. 1962. 314). Apophthegma [apo'ftegma]. das; -s. ...men u. -ta [griech. apöphthegma] (bildungsspr.): witziger, prägnanter/ Ausspruch, Sinnspruch, Zitat, Sentenz. Apoplektiker [apo'plektikB]. der; -s. - [mlat. apoplecticus. Subst. von lat. apoplecticus. f apoplektisch] (Med.): a) jmd., der zu Schlaganfällen neigt: b) jmd., der an den Folgen eines Schlaganfalles leidet; apoplektisch [apo* piektij] <Adj.; o. Steig.)[lat. apoplecticus < griech. apoplektikös] (Med.): a) zu einem Schlaganfall gehörend, davon zeugend, damit zusammenhängend; durch einen Schlaganfall bedingt: ein -er Anfall; ein -es Aussehen. Gesicht; ein -er Herd (durch einen Schlaganfall hervorgerufene GewebszerStörung in einem Organ, meist im Gehirn); b) zu Schlaganfallen neigend: -e Männer; er ist stark a.; Apoplexie [apopte'ksi:]. die; -. -n [...i.dn; lat. apoplexia < griech. apoplexia]: 1. (Med.) Schlaganfall; Gehirnschlag. 2. (Bot.) plötzliches teilweises od. gänzliches Absterben der Krone von Steinobstbäumen. Aporie [apo'ri:]. die; -. -n [...i.an; lat. aporia < griech. aporia = Ratlosigkeit. Verlegenheit]: a) (Philos.) Unmöglichkeit, eine philosophische Frage zu lösen, zu einer philosophischen Lösung zu kommen, da Widersprüche vorhanden sind, die in der Sache selbst oder in den zu ihrer Klärung gebrauchten Begriffen liegen; b) (bildungsspr.) Unmöglichkeit, in einer bestimmten Situation die richtige Entscheidung zu treffen od. eine passende Lösung zu finden; Ausweglosigkeit: Die -n des Zusammenlebens (Wohmann, Absicht 27). Apostasie [apostazi:]. die; -. -n [...i:an; lat. apostasia < griech. apostasia]: a) (bildungsspr.) Abfall, Lossagung, bes. vom christlichen Glauben; b) (kath. Rel.) Austritt eines Klosterangehörigen unter Bruch des Gelübdes: Apostat [apo- 173
Apostel sta:t], der; -en. -en Dat. apostata < griech. apostites] (bildungsspr.): Abtrünniger, bes. jmd.. der sich vom christlichen Glauben lossagt; Renegat. Apostel [apost)]. der; -s. - [1: mhd. apostel. ahd. apostok) < kirchenlat. apostolus < griech. apöstolos, eigtl. = abgesandt. Botel: l.a) einer aus dem Kreis der zwölf Jünger Jesu: die zwölf A.; b) urchristlicher Missionar: der A. Paulus. 2. (bildungsspr. [iron.]) [allzu] eifriger Befürworter. Vertreter einer ; neuenJ Lehre o.a.: ein A. der Gewaltlosigkeit. der Enthaltsamkeit, der freien Wirtschaft; A. der Humanität wollte er sein (Niekisch. Leben 98); Der Verfall des Trinkens ist nicht von den -n der Mäßigkeit verursacht (Bamm. Weltlateme 182). Apostel-: ^amt, das <o. PI.) (Theol.): das mit der Verkündigung des Evangeliums verbundene, später bes. der Reinerhaltung der Lehre dienende Amt der Apostel: abrief, der (Theol.): eine der 21 als Briefe od. als briefähnliche, lehrhafte Abhandlungen verfaßten Schriften im N.T.. die - zum größten Teil fälschlich - den Aposteln zugeschrieben werden; ^oachidrte, die (Theol.): 1. eine der zu den neutestament- lichen Apokryphen gehörenden Geschichten religiöser Volksliteratur über das Wirken der Apostel, die im 2. bis 6. Jh. entstanden sind. 2. <o. PI.) Buch im N. T.. das die Ausbreitung des Evangeliums u. der christlichen Kirche nach der Auferstehung Jesu u. bes. die Ausweitung von der judenchristlichen zur heidenchristlichen Kirche schildert: ^krug, der: meist braun glasierter, niedriger Tonkrug mit farbiger Reliefdarstellung der zwölf Apostel; -KMTd, der: Löffel, dessen Stielende mit der Figur eines Apostels verziert ist: im 16. u. 17. Jh. waren die A. beliebte Patengeschenke; --spiel, das (Literaturw.): geistliches Drama, in dem Ereignisse aus dem Leben der Apostel od. die ganze Geschichte der Apostel dargestellt wird. a posteriori [a: paste'rio'.ri; lat. = vom Späteren her] (Ggs.: a priori): a) (Philos.) aus der Erfahrung gewonnen, auf Erfahrung gründend: eine Erkenntnis a p.; b) (bildungsspr.) nachträglich, später: das läßt sich erst a p. feststellen; Aposteriori [aposte'rio:ri], das; -. - (Philos.): Erfahrungssatz; Inbegriff aposteriorischer Erkenntnisse (Ggs.: Apriori); aposteriorisch <AdJ.; o. Steig.) (Philos.): auf Erfahrung beruhend, gründend; erfahrungsgemäß (Ggs.: apriorisch). Apostobt [apasto'la.t]. das. fachspr. auch: der; -[eis. -e (kirchenlat. apostolätus. zu: apostolus. t Apostel] (Theol.): a) Sendung. Amt der Apostel, im Katholizismus auch der Bischöfe u. Priester; Apostelamt; b) Sendung. Auftrag der Kirche, bes. auch der Laien in der kath. Kirche; vgl. Laien- apostolat; ApostolBter [apos'to:likB]. der; -s. - [kirchenlat. apostolicus. subst. Mask. von: apostolicus. tapostolisch] (Rel.): Angehöriger verschiedener christlicher Gruppen u. Sekten, die sich am Kirchenbild der apostolischen Zeit orientieren, bes. Angehöriger der Neuapostolischen Gemeinde; Apostolikum das; -s (Theol.): Apostolisches Glaubensbekenntnis; apostolisch <Adj.; o. Steig.) [kirchenlat. apostolicus < griech. apostolikös; in der Bed. ..päpstlich" schon mhd.] (Theol.): a) von den Aposteln ausgehend, in der Art der Apostel; die Apostel u. ihre Lehre betreffend: Apostolisches Glaubensbekenntnis. Symbolum (Glaubensbekenntnis der christlichen Kirchen; Apostolikum); b) (kath. Kirche) päpstlich: Apostolischer Nuntius (ständiger diplomatischer Vertreter des Papstes bei einer Staatsregierung); Apostolischer Segen (vom Papst od. einem von ihm bevollmächtigten Bischof od. Priester erteilter Segen, mit dem ein vollkommener Ablaß verbunden ist); Apostolischer Stuhl (Heiliger Stuhl; Bez. für das Amt des Papstes, für den Papst als Träger des Amtes u. die päpstlichen Behörden). Apostroph [apo'stro.'f. auch: apa...]. der; -s. -e [lat. apostro- phos < griech. apöstrophos. eigtl. = abgewandt] (Sprachw.): Häkchen, das den Ausfall eines Lautes od. einer Silbe kennzeichnet; Auslassungszeichen (z. B. hatf. 'naus): einen A. setzen; Apostrophe [a'postrofe. apo'stro.fo]. di$ -. -n [apo'stro:fn; lat. apostrophe < griech. apostrophe. eigtl. = das Abwenden] (Rhet.): überraschende Hinwendung des Redners zum Publikum od. zu abwesenden Personen; apostrophieren [apostro*fi.-ran] <sw. V.; hat): 1. (Sprachw. selten) mit einem Apostroph versehen, einen Apostroph setzen. 2. (bildungsspr.) a) erwähnen, anführen; sich aufjmdn.. etw. beziehen: Ich habe mir alle meine Freunde vergrämt, indem ich sie in meinen Büchern apostrophierte (Fussenegger. Zeit 349); Für Wennekers Anwälte ... war der apostrophierte Gesetzeswortlaut nicht so eindeutig (Spiegel 5. 1966. 42); b) als etwas bezeichnen, in einer bestimmten Eigenschaft herausstellen: jmdn. als gutmütig, intelligent, als Ignoranten a.; etwas als ein Mißgeschick a.; Gerichtsvorsitzender und Verteidiger apostrophierten ihn immer wieder als intellektuell (MM 26. 4. 66. 4); c) (selten) gezielt ansprechen, sich / feierlich] an jmdn. wenden: einen hohen Gast mit wohlgesetzten Worten a.; <Abl.:) Apostrophienmg. die; -. -en. Apotheke [apo'te.kd]. die; -.-n [I: mhd. apoteke < (m)lat. apotheca < griech. apotheke = Aufbewahrungsort, Vorratskammer]: 1. mit staatlicher Genehmigung eingerichtetes Gewerbeunternehmen. Geschäft, in dem Arzneimittel verkauft u. zum Teil auch hergestellt werden. 2. Schränkchen. Tasche. Behälter für Arzneimittel; (oft kurz ftir:) Hausapotheke. Reiseapotheke. Autoapotheke u.a. 3. (ugs. abwertend) Geschäft, das für hohe Preise bekannt ist: in dem Laden kaufe ich nicht mehr; das ist vielleicht eine A. apotheken-, Apotheken- (vgl. auch: Apotheker-): ^helferinv die: weibliche Fachkraft, die in Apotheken solche Arbeiten ausfuhrt, die keine pharmazeutisch-fachliche Vorbildung erfordern, wie Bedienung. Pflege u. Instandhaltung von Apothekengerät o. ä. (Benifsbez.); -pflichtig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): nur zum Verkauf in Apotheken zugelassen; ^schrink- chen, das: Schränkchen für Arzneimittel o. ä.; ^sdmester, die: Krankenschwester, die in einem Krankenhaus die Arzneimittel verwaltet. Apotheker [apo'te:ke]. der. -s. - [1: mhd. apoteker < (m)lat. apothecärius. zu: apotheca. f Apotheke]: 1. jmd.. der auf Grundseiner Berufsausbildung u. Approbation berechtigt ist. eine Apotheke zu leiten, zu betreiben (Benifsbez.). 2. (ugs. abwertend) Inhaber eines als teuer bekannten Geschäftes. Apotheker- (vgl. auch: Apotheken-): ~-fauna, die (früher): Gesamtheit der in chinesischen Apotheken als Heilmittel geführten Fossilien; ^gewicht, das: früher vorgeschriebene Gewichtseinheit für Arzneimittel iz. B. Gran. Unze); Kammer, die <o. PL): Berufs- und Standesvertretung der Apotheker; -preis* der <meist PI.) (ugs. abwertend): unverhältnismäßig hoher Preis; ^waaae, die: gleicharmige, empfindliche Präzisionswaage. Apotheose [apote'o:zd]. die; -. -n [lat. apotheösis < griech. apotheösis]: 1. (bildungsspr.) a) Erhebung eines Menschen zum Gott; Vergöttlichung eines lebenden od. verstorbenen Herrschers: eine A. Napoleons; Er würde ... auch Abrahams A. in sich schließen, dessen Name fortan ein Segenswort sein würde (Th. Mann. Joseph 434); b) Verherrlichung. Verklärung: Der Sturm auf die Barrikaden. Die A. der Fortschrittsgläubigkeit (Fries. Weg 74); Sie (= die Atombombe) ist das eigentliche Telos. die A. des Scherbenhaufens (Enzensberger. Einzelheiten 1.117); c) (Kunst) Darstellung einer Apotheose (1 a). 2. (Theater) wirkungsvolles f verherrlichendes j Schlußbild eines Bühnenstücks. Apparat [apa'ra.t]. der; -[eis. -e [1: lat. apparätus = Zubereitung. Einrichtung. Werkzeuge]: 1. aus mehreren Bauelementen zusammengesetztes technisches Gerät, das bestimmte Funktionen erfüllt: ein kleiner, komplizierter A.; der A. funktioniert, muß repariert werden; < bauen, konstruieren, entwickeln, auseinandernehmen; den A. einschalten, ausschalten; im besonderen alltagsspr. kurz für: a) Telefonapparat: Jmdn. am A. verlangen; b) Radioapparat; (seltener auch für:) Fernsehapparat: den A. andrehen, auf Zimmerlautstärke stellen; c) Rasierapparat; d) Fotoapparat: mit diesem einfachen A. macht er die schönsten Bilder. 2. <P1. selten) Gesamtheit der für eine bestimmte Aufgabe. Tätigkeit. Institution benötigten Personen u. Hilfsmittel: ein amtlicher, technischer, militärischer A.; der schwerfällige A. der Verwaltung; der Führer, die Partei, dieser ganze ungeheure A. mit all seiner Macht (Fallada. Jeder 105); Die Oper Wagners erforderte einen umständlichen szenischen A. (Feuchtwanger. Erfolg 596). 3. (Fachspr.) a) Zusammenstellung von Büchern als Hilfsmittel für eine wissenschaftliche Arbeit: ein wissenschaftlicher A.; der A. zu diesem Kolloquium steht allen Teilnehmern zur Verfügung: b) Zusammenstellung von Lesarten u. Verbesserungen von Texten (häufig in der Fügung: kritischer A.): eine Textausgabe mit [kritischem] A. 4. (Anat.) System von Organen, die einer gemeinsamen Funktion dienen (meist in Zusammensetzungen, z. B. Verdauungsapparat, Genitalapparat). 5. (ugs.) etwas, was durch ungewöhnliche Größe, durch seine Besonderheit. Ausgefallenheit Aufsehen od. Staunen erregt: Wozu laufen Sie eigentlich mit diesem nahezu 174
appetit-, Appetit- grotesken Brillengestell herum? ... Das ist ja ein ganz toller A.. den Sie da auf der Nase haben (Bordiert. Draußen 31); gelegentlich auch von Personen: A. von Frau, wie? (Strittmatter. Wundertäter 418); <Zus. zu 1 :> Apparatebau, der; -[e]s (Technik): Zweig der Industrie u. Technik, der sich mit der Konstruktion, der Neu- u. Weiterentwicklung sowie der Herstellung von Apparaten befaßt: chemischer A.; <Abl.:> apparativ [apara'ti:fl <Adj.; o. Steig.) (Technik): a) den Apparat betreffend: -e Einrichtungen; b) den Apparatebau betreffend: neuere < Entwicklungen: c) mit Apparaten arbeitend: mit Hilfe von Apparaten: ein -es Verfahren; -e Methoden; d) mit Hilfe von Apparaten feststellbar: -e Diagnostik (Med.; Diagnostik mit Hilfe technischer Geräte. z. B. Röntgen. EKG); etw. a. feststellen; Apparatschik [apa- ratfik], der; -s. -s [russ: apparattschik. zu: apparat = Verwaltungsbehörden < lat.apparätus.t Apparat] (abwertend): Funktionär im Staats- u. Parteiapparat totalitärer Staaten des Ostens, der Weisungen u. Maßnahmen bürokratisch durchzusetzen sucht: daß ... Faschismus und Barbarei hinter uns wieder auferstanden waren... in den Amtsstuben der -s (Kantorowicz. Tagebuch I. 13); Apparatur [apara- 'tu>gl. die; -. -en: Gesamtanlage von Apparaten od. Instrumenten, die einem gemeinsamen Zweck dienen: eine komplizierte, einfache, automatische A.; Ü die Gesellschaft .... organisiert und diszipliniert durch eine bürokratische A. (Welt 7. 5. 66. 3). Appartement [aparto'mä:. Schweiz, auch: ...'ment]. das; -s. -s. Schweiz, auch: -e [...'menta; a: frz. appartement < ital. appartamento = (größere) abgeteilte (u. abgeschlossene) Wohnung, zu: appartare = abteilen, zu lat. ä parte = zur Seite, abgetrennt]: a) Zimmerflucht in einem größeren luxuriösen! Hotel: Mein Hotel ... war in -s aufgeteilt. Jedes A. bestand aus einem Schlafzimmer, einem Baderaum, einem Salon (Koeppen. Rußland 135); b) moderne Kleinwohnung (meist in einem komfortablen] Mietshaus). Apartment: <Zus. zu b:> Appartementhaus, das: modernes Mietshaus mit einzelnen Kleinwohnungen: Appartementwoh- ■uns, die: svw. f Appartement (b). appassionato [apasio'na:to; ital.. 2. Part, von: appasslonare = in Leidenschaft versetzen, zu: passione = Leiden. Leidenschaft < spätlat. passio. t Passion] (Musik): leidenschaftlich, stürmisch, entfesselt. Appeal [d'pi:l]. der; -s [engl, appeal < frz. appel. t Appell]: a) (bildungsspr.) Anziehungskraft. Ausstrahlung. Reiz (häufig als Grundwort von Zusammensetzungen): der publikumswirksame A. eines Showmasters; um die schwächliche Motorleistung dem sportlichen A. des Coupes anzugleichen (Auto 7,1965, 24); b) (Werbespr.) Anreiz. Auffor- derungscharakter: der lang andauernde A. einer Ware. Appeaaement [a'pi:zmant]. das; -s [engl, appeasement < frz. apaisement = Beschwichtigung, zu: apaiscr = beruhigen, besänftigen, zu altfrz. pais = Friede < lat. päx (Gen.: päcis)] (Politik, meist abwertend): Haltung der Nachgiebigkeit. Politik ständigen Nachgebens gegenüber expansiver od. subversiver Machtpolitik bes. totalitärer Staaten: Beschwichtigungspolitik. Appell [a'pel]. der; -s. -e [frz. appel. zu: appeler = (auOrufen < lat. appelläre. f appellieren]: 1. a) auffordernde, aufrüttelnde Mahnung: ein A. an das Gefühl, an die Vernunft; einen dringenden A. an die Öffentlichkeit, an die Verbraucher richten; b) Aufruf. Aufforderung: der A. zur Zusammenarbeit (Welt 28. 5. 1966. 2): Beschwörender A. zum Frieden (MM 24. 12.1965. 3); c) (selten) svw. f Appeal (b): bei Th. Mann (Dr. Faustus): ..Ich konnte dem Mann keinen A. fürdas andere Geschlecht zuschreiben" (Mutter- spr. 1966. 109). 2. (Milit.) Aufstellung. Antreten zur Überprüfung. Entgegennahme einer Nachricht, eines Befehls o. ä.: der morgendliche, abendliche A.; einen A. abhalten, überraschend ansetzen; zum A. antreten; Andreas erschien noch drei Monate lang in Zivil zum A. (Küpper. Simplicius 31). 3. (Fechten) kurzes, scharfes Aufsetzen des vorgestellten Fußes, ohne dabei vorwärts zu gehen: der A. dient unter anderem dazu, sich vom guten Stand zu überzeugen oder den Gegner zu tauschen, zu beunruhigen. 4. (Jagdw.) Gehorsam (des Jagdhundes): der Hund hat guten, schlechten. kernen A.; meist in der Verbindung: A. haben (gehorchen. Gehorsam sein): Appellation [apela'&o.n]. die; -. -en [lat. appellätio. eigtl. = das Ansprechen] (Jur. veraltet, noch idiweiz.): Berufung (imZivil- u. Strafprozeß), dazu: Appel- tartonsgerkht.das(Jur. veraltet): Berufungsgericht. Appdla- tionsprivileg, das (Jur. hist.): Vorrecht eines Landesherrn, die Appellationen der Untertanen an die Gerichte zu untersagen: Appellativ [apela'ti.fl. das; -s. < [...va; gek. aus t Appel- lativum] (Sprachw.): Substantiv, das eine ganze Gattung gleichgearteter Dinge od. Lebewesen u. zugleich jedes einzelne Wesen od. Ding dieser Gattung bezeichnet: Gattungsbezeichnung, -name (z. B. Mensch. Blume. Tisch); appellativisch <AdJ.; o. Steig.) (Sprachw.): als Appellativ verwendet!: -e Substantive; der -e Gebrauch eines Substantivs; ein Wort a. verwenden; Appellativname. der (Sprachw.): Eigenname, der als Appellativ verwendet wird (z. B. Zeppelin); Appellativuni [apela'ti-.vum], das; -s. ...va [...va; lat. appellätivum. subst. Neutr. Sg. von lat. appellätlvus]: svw. f Appellativ; appellieren [ape'li:ren] <sw. V.; hat) [1: mhd. appellieren < lat. appelläre = (um Hilfe) ansprechen. (auOrufen]: 1. (bildungsspr.) a) sich nachdrücklich mit einer Mahnung, einer Aufforderung an jmdn. wenden; jmdn. zu etwas aufrufen: an das Volk, an die Belegschaft. Wählerschaft a.; b) mit Nachdruck etwas Bestimmtes in jmdm. ansprechen, es wachzurufen, herauszufordern suchen: an Jmds. Ehrgefühl. Kameradschaft. Humor. Einsicht. Gebefreudigkeit a. 2. (jur. veraltet) Berufung einlegen: an ein höheres Gericht, gegen ein Urteil a.; App^llplatz. der (Milit.): Platz, auf dem Appelle (2) abgehalten werden. Appendix [a'pendiks], der; -. ...dizes [...di($e:s] od. der; -es. «e (vgl. Pkt. 3) [lat. appendix (Gen.: appendicis) = Anhang. Anhängsel]: 1. (bildungsspr.) Anhängsel: Es (= das Taschenbuch) macht die literarische Produktion endgültig zu einem A. seiner (= des Verlagswesens) finanziellen und technischen Apparatur (Enzensberger. Einzelheiten I. 143). 2. (Fachspr.) Anhang eines Buches, der unechte Schriften. Tafeln. Tabellen. Karten, den kritischen Apparat o. ä. enthält: Als A. sind zwei... Begriffsanalysen... beigegeben (Germanistik 2.1966,164). 3. (fachspr.: die; -. ...dizes. sonst auch: der; -, ...dizes) (Med.) a) Wurmfortsatz des Blinddarms: b) (Anat.) Anhangsgebilde an Organen. 4. (selten) Ansatzstück zum Füllen (an Luftballons): Appendizitis (apendi't$i:tis]. die; -. ...itiden [...t$i'ti:dn] (Med.): Entzündung des Appendix (3a); Blinddarmentzündung. Apperzeption [apert$£p'&io:n]. die; -. -en [frz. apereeption. geb. von Leibniz zu: apercevoir = wahrnehmen, aus ä = an. zu (< lat. tad) u. percevoir = wahrnehmen < lat. pereipere] (Ggs.: Perzeption): 1. (Philos.) durch Reflexion des unterscheidenden Verstandes bewirktes Erfassen u. Einordnen in einen Bewußtseinszusammenhang. 2. (Psych.) bewußte Wahrnehmung. Aneignung von Erlebnis-. Wahrnehmungs- u. Denkinhalten, aktive Aufnahme von sinnlich/ Gegebenem ins Bewußtsein: Mit Ihnen stimmt etwas nicht. Castorp. das wird Ihrer werten A. Ja nicht entgangen sein (Th. Mann. Zauberberg 869): apperzeptiv [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.) (Psych.): durch Apperzeption (2) bewirkt, durch Aufmerksamkeit zustande kommend: -e Wahrnehmungen; etwas a. erfassen; apperzipieren [aper&i- 'pi:ran] <sw. V.: hat) [zu lat. ad- (tad) u. pereipere = wahrnehmen] (Psych.): Erlebnis-. Wahrnehmungs- u. Denkinhalte bewußt wahrnehmen, ins Bewußtsein aufnehmen, eingliedern. Appetenz[ape'tent$].die;-.-en[lat.appetentia = das Begehren] (Verhaltens?.): Bedürfnis. Trieb. Triebgerichtetheit: <Zus.:> Appet^nzverhalten. das (Verhaltensf.): sich in noch ungerichteter Aktivität äußerndes Triebverhalten bei Tieren]. das eine auslösende Reizsituation anstrebt, die zur Befriedigung eines Triebes führt: das Umherschweifen hungriger Tiere, bevor sie Beute jagen, ist ein A.; Appetit [apeti:t. auch:...tit]. der; -[e]s. -e <P1. selten) [mlat.-lat. appetitus (cibl) = Verlangen (nach Speise)]: Lust. Verlangen, etwas Bestitnmtesj zu essen: Eßlust: der A. ist mir vergangen: einen guten, gesegneten, unbändigen A. haben: den A. wecken, anregen, reizen; jmdm. den A. verderben: etw. verschlägt jmdm. den A.; A. auf etwas haben, bekommen; das kann man mit A. essen (ist sauber, appetitlich, gut zubereitet): R der A. kommt beim/mit dem Essen (wenn man erst einmal mit etwas angefangen hat. kommt auch die Lust dazu): Ü Sie hatte großen A. auf das Leben (Kirst. 08/15. 175); * guten A.! (Wunschformel vor dem Essen). appetit-, Appetit-: -anresend <Adj.): a) appetitlich, lecker, delikat: das sieht sehr a. aus; b) die Eßlust steigernd, den Appetit fördernd: ein -es Mittel; -bissen, (auch:) Appetitsbissen, der: svw. f-happen; -brötchen. (auch:) 175
appetitlich Appetitsbrötchen, das: mit etw. Pikantem belegtes Brötchen; -hippchen, das: svw. t-happen; Wappen, (auch:) Appetitshappen, der: kleiner, pikanter Bissen Brotj; ^hcnmer [-hcnrre]. der: svw. f -zügler; -los <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Appetit, keinen Appetit habend, dazu: -losigkeit. die; -: Mangel an Appetit; Eßunlust; -zügkr Kßy:glB].der (Pharm.): den Appetit verminderndes Medikament, das zur Gewichtsabnahme bei Übergewicht} angewandt wird. appetitlich [ape'ti:th<;, auch: ...'titliq] <Adj.>: a) appetitanregend, zum Essen reizend; lecker: a. angerichtete Speisen; a. aussehen, duften; b) sauber, hygienisch einwandfrei u. dadurch ansprechend: etwas ist a. verpackt; c) adrett u. frisch aussehend: ein -es junges Mädchen. Appetits-: f Appetit-. Appetizer ['spitaiza]. der; -s. - [engl, appetizer. zu Iat. appeti- tus. f Appetit] (Pharm.): appetitanregendes Mittel. applanieren [apla'ni:ren] <sw. V.; hat) [frz. apianir < mlat. applänäre. zu Iat. planus = eben, flach]: a) planieren, ein]ebnen; b) ausgleichen; <Abl.:> Apptankrung. die; -. -en. applaudieren [apl^y'dhran] <sw. V.; hat) [Iat. applaudere] (bildungsspr.): a) Beifall klatschen: lebhaft, begeistert a.; dem Solisten a.; b) (selten) beklatschen, mit Beifall bedenken (meist im Passiv): Der Komponist, aber auch die konzentriert musizierende Kapelle wurden herzlich applaudiert (Vorarlberger Nachr. 28. 11. 68. 8): Applaus [a'pbuis]. der: -es. -e <PI. selten) [Iat. applausus] (bildungsspr.): Beifallklatschen j: stürmischer, anhaltender A.; der A. setzt ein. bricht los. verebbt, verrauscht; es gab viel A. für die KUnstler. applikabel [apli'ka:b|] <Adj.) [zu Iat. applicäre. t applizieren] (bildungsspr.): anwendbar: ein applicables Modell, dazu: Applikabilitit die; - (bildungsspr. selten): Anwendbarkeit; Applikant lapli'kant], der; -en. -en [Iat. applicäns (Gen.: applicantis). 1. Part, von: applicäre. f applizieren] (veraltet): a) Bewerber. Anwärter; b) Bittsteller: Applikation [aplika- t$|o:n]. die; -. -en [Iat. applicätio = das Sichanschließen]: 1. (bildungsspr.) a) Anwendung: Für Forschung und Entwicklung, aber auch für -en in der Kältetechnik ist das elektronische Thermometer ... bestimmt (Elektronik 12. 1971. 419); b) Anbringung. Befestigung. 2. (veraltet) a) Bewerbung; b) Bittschrift. Gesuch. 3. (veraltet) Fleiß. Eifer. 4. (Med.) Verabreichung (von Medikamenten). Anwendung (von Heilverfahren). 5. (kath. Rel.) das Feiern der Messe für einen bestimmten Zweck. 6. (Textilw.. Schneiderei) auf ein Gewebe aufgenähte Verzierung aus Stoff. Leder. Filz, dünnem Metall o.a.; <Zus. zu 4:) Applikationsraum, der (Med.): den Strahlenschutzbedingungen entsprechender Behandlungsraum einer nuklearmedizinischen Abteilung; zu 6: AppUkationestickerei, die (Textilw.): mit Stickerei verbundene Applikation. Aufnäharbeit; Applikator (aplika:tor, auch: ...to:g]. der; -s. -en [aplika'to.-ran; zu Iat. applicätus. 2. Part, von: applicäre. f applizieren] (Med.): Gerät. Gegenstand, mit dessen Hilfe bei bestimmten Therapien Substanzen in od. auf den Körper des Patienten gebracht werden: Applikator [aplika'tu:?]. die; -. -en [zu Iat. applicätus. 2. Part, von: applicäre. fapplizieren] (veraltet): 1. (bildungsspr.) f zweckmäßiger I Gebrauch: Wie schon gesagt, läßt sich Gaisers ..demotisches" Deutsch auch nicht als A. verschiedener ..Stimmen" Justifizieren (Deschner. Talente 58). 2. (Musik) Fingersatz (beim Instrumentenspiel); applizieren [apli't$i:rdn] <sw. V.; hat) [Iat. applicäre = anfügen, anwenden, hinwenden]: 1. (bildungsspr.) anwenden; gebrauchen: eine Terminologie a.; diese Denkmodelle lassen sich nicht auf unsere Verhältnisse a. (übertragen). 2. (Med.) (ein Medikament) verabreichen, (bei jmdm. ein Heilverfahren) anwenden: der Arzt applizierte ihm zuerst eine Spritze in den Unterarm. 3. a) (bildungsspr.) etwas irgendwo anbringen, befestigen; b) (Textilw.. Schneiderei) eine Verzierung aus Stoff Leder, Filz, dünnem Metall o. ä. auf ein Gewebe aufnähen; c) (selten) (Farben) auftragen, auflegen; <Abl.:> Applbfenmg« die; -. -en. Appoggiatur [apocba'tu:?]. Appoggtatura [...tu:ra]. die; -. ...ren [ital. appoggiatura. eigü. = Stütze, zu: appodiäre. zu Iat. tad u. podium. t Podium] (Musik): langer f Vorschlag (2). apport! [apart; frz. apporte. Imperativ Sg. von: apporter. tapportieren] (Jägerspr.): bring fesj her! (Befehl an den Hund): Apport [-]. der: -s, -e [frz. apport, eigtl. = das Herbeibringen, rückgeb. aus: apporter. tapportieren]: 1. (Wirtsch. veraltet) Sacheinlage (statt Bargeld) beider Gründung einer Kapitalgesellschaft. 2. (Jägerspr.) das Herbeibringen von Gegenständen öd. erlegtem kleinem Wild durch den Hund. 3. (Parapsych.) von Geistern od. durch ein Medium bewirkte Lage- oder Ortsveränderung von Gegenständen; das Herbeischaffen. Erscheinenlassen von Gegenständen; apportierai [apar'ti.ran] <sw. V.; hat) [(beeinflußt von gleichbed. frz. rapporter) < frz. apporter = herbeibringen < Iat. apportäre] (Jägerspr.): (vom Hund) (Gegenstände od. erlegtes kleineres Wild) herbeibringen: der Hund appor- tiert den Stock; der junge Schäferhund kann bereits a.; <Zus.:> Apportkrhund. der: Hund, der zum Appor deren abgerichtet ist od. sich dazu eignet. Apposition [apozi'($io:n]. die; -. -en [mlat. appositio < Iat. appositio = das Hinsetzen. Zusatz] (Sprachw.): substantivische nähere Bestimmung (Attribut), die meist im gleichen Fall steht wie das Substantiv od. Pronomen, zu dem es gehört: Beisatz (z. B. Karl der Große, er als behandelnder Arzt): <Abl.:) appositioneil Uio'nel] <AdJ.; o. Steig.) (Sprachw.): die Apposition betreffend; als Apposition, in der Art einer Apposition gebraucht, in der Apposition stehend; appositiv [...'tlrfl <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): als Apposition gebraucht, in der Apposition stehend. apprabiv (aprE'ziif) <Adj.) [engl, appraisive. zu appraise = schätzen, bewerten < frz. appröcier < Iat. appretiäre] (Sprachw.): bewertend; nicht wertfrei: Die sozialistische Agitation dagegen .»muß selbstverständlich den Jeweils bedingten -en und präskriptiven Charakter der Wörter in Rechnung stellen ..." (Deutsch als Fremdspr. 6. 1972. 377). appretieren [apre'ti:ran] <sw. V.; hat) [frz. appreter = zubereiten < vlat. *apprestäre. zu Iat. praestus = gegenwärtig, zur Hand] (Textilw.): Gewebe (auch Leder. Holz. Papier) durch entsprechendes Bearbeiten ein besseres Aussehen. Glätte. Glanz, größere Festigkeit geben; Appretur [apre- 'turgl. die; % -en (Textilw.): a) mechanischer u. chemischer Bearbeitungsprozeß an Geweben (auch an Leder. Holz. Papier) zur Erzielung von Glätte. Glanz. Festigkeit o. ä.; Veredlung. Ausrüstung: die A. an Geweben umfaßt viele Behandlungsarten; b) Appreturmittel, -masse: c) (fachspr. Jargon) Maschinenraum, in dem die Appretur vorgenommen wird: er arbeitet in der A. Approadi b'prootj). der; -[e]s. -s [engl, approach. Subst. zu: to approach = sich nähern < frz. approcher < Iat. appropiäre]: 1. (Wissenschaftsspr.) Art der) Annäherung an ein wissenschaftliches Problem; Sehweise eines Problems; Zugang zu einer Frage. 2. (Werbespr.) I Annäherung des Werbenden an den Konsumenten durch eine] besonders wirkungsvolle Werbezeile, bes. der Anfang eines Werbetextes, der die Aufmerksamkeit des Konsumenten erregen soll. 3. (Flugw.) Landeanflug eines Flugzeugs. 4. (GolO Annäherungsschlag. Approbation [aproba'&io:n]. die; -. -en [Iat. approbätio]: 1. zur Ausübung des Berufs als Arzt od. Apotheker erforderliche staatliche Bestätigung. Zulassung: dem Zahnarzt wurde die A. erteilt. 2. (kath. Rel.) a) Anerkennung. Bestätigung, Genehmigung (z.B. eines Buches, eines Klosters) durch die zuständige kirchliche Autorität; b) Bevollmächtigung zur Wortverkündigung u. zur Spendung des Bußsakraments; approbieren [aprobiiren] <sw. V.; hat) Dat. approbä- re] (veraltet): bestätigen, genehmigen, gutheißen; approbiert [apro'bhgt] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): als Arzt od. Apotheker zur Berufsausübung staatlich zugelassen, anerkannt: ein -er Tierarzt. Approvisatk» [aproviza'^Jto:n], die; -. -en (Osten*. Amtsspr. veraltet): Versorgung mit Lebensmitteln: die A. der Armee stockte; approvfeionieren [aproviqo'nLrdn] <sw. V.; hat) [frz. approvisionner. zu Provision = Vorrat < Iat. prövlsio = Vorsorge] (österr. Amtsspr. veraltet): mit Lebensmitteln versorgen; <Abl.:> Approvfeioftkrung. die; -. -en: svw. t Ap- provisation. Approximation [apn>ksima't$io:n]. die; -. -en (mlat. approxi- mätio, zu Iat. approximäre = sich nähern]: 1. (bildungsspr.) Annäherung (an einen bestimmten Zielpunkt o.a.). 2. (Math.) angenäherte Bestimmung od. Darstellung einer unbekannten Größe od. Funktion; Näherungswert; approximativ [...'ti.fl <Adj.) (bildungsspr.): angenähert; annähernd, ungefähr: -e Werte. Angaben; die Preise lauten a. wie folgt... 176
Aquarium Apraxie [apraksl:].die; -. -n [...i.an; grlech. apraxia = Untätigkeit] (Med.): Unfähigkeit (infolge krankhaft geschädigter Nervenbahnen), richtige Bewegungen auszufuhren. Apres-Ski [aprc'Ji:. frz.: apres'ki). das; - [frz. apres-ski = nach dem Ski(laufen)]: a) sportlich-saloppe, modisch-elegante Kleidung, die von Winterurlaubern im allgemeinen nach dem Skilaufen getragen wird; b) Unterhaltung. Vergnügen. Zerstreuung / nach dem Skiläufen/ im Winterurlaub; Apres- Ski-Kleidung, die <o. PI.). Apres-Ski-Kostüm, das: vgl. T Apres-Ski (a). Aprikose [apri'ko:zd]. die; -. -n [niederl. abrikoos < frz. abricot < span. albaricoque < arab. al-barQÜq = die Pflaumen < spätgriech. praikökkion < vlat. (persica)prae- cocia = frühreifer Pfirsich < lat. praecoquus = vorzeitig Früchte tragend]: 1. a) rundliche, samtig behaarte, gelbe bis orangefarbene, oft rotwangige Frucht des Aprikosenbaums mit /saftigem/ wohlschmeckendem Fruchtfleisch u. glattem, scharfkantigem Stein; b) kurz für Aprikosenbaum. 2. aus Japan stammender, mit dem Aprikosenbaum verwandter Gartenzierbaum mit weißen bis dunkelrosa Blüten. aprikosen-, Aprikosen-: -artig <AdJ.; o. Steig.); -baian, der: aus Asien stammender Baum mit glänzenden, zugespitzten Blättern, rötlicher Rinde, großen, weißen od. hellrosa Blüten und Aprikosen (1 a) als Früchten; -Wüte, die; -haut, die o. PL): svw. tPflrsichhaut (2); -likör. der. -marmelade. die; -saft, der: aus Aprikosen hergestellter, unvergorener Saft; -sorte, die; -spiraier, der: svw. T Schlehenspinner. April [a'pnl], der; -ls). -e <P1. selten) (mhd. abereile, ahd. abrello < lat. AprUis (mensis), H. u.]: vierter Monat des Jahres; der launische, unbeständige A.; veränderlich wie der A.; Anfang. Ende A.; im Laufe des April[s], des Monats A.; im A. geboren sein; *imdn. in den A. schicken (jmdn. am I. April mit etw.. mit einem scherzhaften Auftrag o.a. zum Narren halten; H. u.); A., A,! (spottender Zuruf an Jmdn.. den man in den April geschickt hat); Abk.: Apr. Aprfl-: -schauer, der: plötzlicher, meist heftiger Regenschauer, wie er im April häufig auftritt; -scherz, der: Spaß. Ulk. mit dem man jmdn. in den April schickt; auf einen A. hereinfallen; Ü das ist doch wohl ein A! (kann doch nicht wahr sein, ist doch wohl nicht ernst zu nehmen); -{slnarr, der: jmd.. der sich in den April schicken läßt auch als Ruf. mit dem man jmdn. verspottet); -thesen (PI.): von Lenin am 17. April 1917 in Petrograd verkündetes Programm, das die Aktionen der bolschewistischen Partei auf dem Weg von der Februar- in die Oktoberrevolution bestimmte; -weiter,das <o. PI.): unbeständiges, meist kühles Wetter mit raschem Wechsel zwischen starken Schauern u. Aufheiterungen, wie es im April häufig ist. a prima vista [a 'priima 'vista; ital. = auf den ersten Blick]: a) ohne vorherige Kenntnis; unvorbereitet: a p. v. etwas schwer beurteilen können; b) (Musik selten) ohne vorherige Probe od. Kenntnis der Noten: a p. v. spielen, singen. a priori [a: pri'o:ri; lat. = vom Früheren her] (Ggs.: a posteriori): aMPhi los.) von der Erfahrung od. Wahrnehmung unabhängig; aus der Vernunft durch logisches Schließen gewonnen; aus Vernunftgründen: eine Erkenntnis, ein Urteil a p; b) (bildungsspr.) von vornherein, grundsätzlich; ohne wettere Beweise: etw. a p. rechtlich und moralisch verurteilen; Arbeits- und Sozialwelt bedeuten a p. keinen Widerspruch mehr (Welt 3. 7. 1965. Die geist. Welt 1); Apriori (äpri'o:ri].das; -, - (Philos.): Vernunftsatz; Inbegriff apriori- scher Erkenntnisse (Ggs.: Aposteriori); apriorisch <Adj.; o. Steig.) (Philos.): aus der Vernunft gewonnen, durch Denken erschlossen; erfahrungsunabhängig; aus Vernunftgründen, vernunftgemäß (Ggs.: aposteriorisch): eine rein -e Konstruktion des philosophischen Verstandes; a. bleiben. Spot** [apro'po:] <Adv.) [frz. ä propos = der Sache angemessen] (bildungsspr.): übrigens; nebenbei bemerkt; was tch noch sagen wollte; da wir gerade davon sprechen: so lange auf die Pointe zu lauern. A. Pointe: bei der letzten Sendung ereignete sich etwas ... (Bild und Funk 7. 1966. 45). Apride [a'psixb]. die; -. -n [spätlat. apsida. zu lat. apsis. • Apsis]: 1. (Astron.) Punkt der kleinsten od. größten Entfernung eines Planeten von dem Gestirn, das er umläuft. 2. svw. tApsis; Apsis Papsis). die; -. ...iden [a'psi'.dn; lat. apsis < griech. apsfs]: 1. (Archit.) über einem halbkreisförmigen, oft auch vieleckigen Grundriß errichteter, mit einer Halbkuppel überwölbter Raum, der einen Hauptraum, meist etnen Kirchenraum, abschließt: die Basilika weist an Jeder Schmalseite eine halbrunde A. auf. 2. [halbrunde] Nische im Zelt zur Aufnahme von Gepäck u. ä. Aqua destiltata [a:kva desti'la:tal. das; - - [lat. aqua = Wasser u. destilläta. 2. Part, von: destilläre. tdestillieren] (Chemie): destilliertes, färb-, geruch- u. geschmackloses, klares, chemisch nahezu reines Wasser. Aquädukt [akvE'dukt]. der. auch: das; -[eis. -e [lat. aquae ductus = Leitung des Wassers]: in der röm. Baukunst Wasserleitung, bei der das Wasser in offenen oder abgedeckten Kanälen über eine oft mehrgeschossige Bogenbrücke in natürlichem Gefälle dem Ziel zugeleitet wurde; Aquakultur fa.kva -]. die; -. -en: 1. <o. PI.) a) systematische Bewirtschaftung des Meeres (z. B. durch Anlegen von Muschelkulturen); b) (in bestimmten Anlagen. Aquarien u. ä. durchgeführtes) Verfahren zur Intensivierung der Fischzüchtung u. Fischproduktion. 2. Anlage zur Aquakultur (1): -en anlegen; Wassertiere in -en züchten; Aquamarin [akvama'ri:n]. der; -s. -e Dat. aqua marlna = Meerwasser]: hellblauer bis meergrüner Edelstein. Abart des Berylls; Aquanaut [...n^yt],der; -en. -en [t-naut]: jmd.. der /in einer Unterwasserstation o. ä. 1 die besonderen Lebens- u. Umweltbedingungen in größeren Meerestiefen erforscht; Unterwasserforscher; Aquanautik [...'n^itik]. die; -: Forschungsbereich der Ozeanographie, der sich vor allem mit den Möglichkeiten des Aufenthaltes von Menschen unter Wasser sowie mit der Erkundung u. Ausnutzung von Meeresbodenschätzen befaßt; Unterwasserforschung: Aquaplaning [...'pla:nm. selten auch: -pleinml. das; -[s] [engl, aquaplaning. zu lat. aqua = Wasser u. engl, plane = (Ober)fläche < lat. planum unter Einfluß von to plane = gleiten]: das wegen verminderter Reibung u. Bodenhaftung nicht mehr kontrollierbare Gleiten. Aufschwimmen der Reifen eines Kraftfahrzeugsauf einer aufgestauten Wasser Schicht, z. B. einer regennassen Straße; Wasserglätte: Entwässerungskanäle, die als Abwehrmaßnahme gegen das A. eingebaut wurden (Auto 22.1968. 24); Aquarell [...'rdl. das; -s. -e [ital. acquerello. zuiacqua = Wasser < lat. aqua] (Malerei): mit Wasserfarben auf meist weißem, saugfähigem Papier gemaltes Bild, bei dem der Grund durchscheint, teilweise auch ausgespart ist: farbige, leuchtende -e; *A. malen (mit Wasserfarben malen); in A. (in Wasserfarben): eine Landschaft in A. Aquarell-: -druck, der <P1.: -drucke): Reproduktion eines Aquarells im Offset- od. Steindruck, oft unter Verwendung rauher, harter Papiere, bei der die Eigenheiten der Aquarell- maierei nachgeahmt werden; -färbe, die: Wasserfarbe; -JiolzBchnitt, der: chinesischer od. japanischer Holzschnitt, bei dessen Herstellung der Druckstock vor jedem Abzug mit Aquarellfarben o. ä. eingefärbt wird; -maier, der: svw. f Aquarellist; -maierei, die: 1. <o. PI.) das Malen, die Kunst des Malens mit Wasserfarben. 2. mit Wasserfarben gemaltes Bild. Aquarell; -technik, die: beim Malen von Aquarellen angewandte sachgemäße Technik. Verfahrensweise. aquarellieren [akvareli.ran] <sw. V.; hat) (Malerei): (ein Bild) mit Wasserfarben malen; Aquarellist [...'list], der; -en. -en: Künstler, der vorwiegend Aquarell malt; Aquardlj- stin, die; -. -nen: w. Form zu t Aquarellist. Aquarianer [...ria:np]. der; -s. -: jmd.. der sich mit der sachgerechten Haltung u. Züchtung von Wassertieren u. -pflanzen in Aquarien beschäftigt. Aquarien- [a'kvaTian-] -: -fisch, der: a) Fisch, der in einem Aquarium gehalten wird; b) Fisch, der sich zur Haltung in einem Aquarium eignet: -freund, der: svw. t Liebhaber; -glas, das: kleines Aquarium; -haus, das: Gebäude [in einem zoologischen Garten J. in dem zur Besichtigung von Wassertieren u. -pflanzen Aquarien untergebracht sind; ^kunde, die <o. PI.): Lehre vom sachgerechten Halten u. Züchten von Wassertieren u. -pflanzen in Aquarien; -liefahaber, der: jmd.. der das Halten fu. Züchten/ von Wässertieren u. -pflanzen aus Liebhaberei betreibt; Aquarienfreund; -pflanze, die: a) Wasser- od. Sumpfpflanze, die in einem Aquarium gehalten wird; b) Wasser- od. Sumpfpflanze, die sich zur Haltung in einem Aquarium eignet: ^tier, das: a) Wassertier, das in einem Aquarium gehalten wird; b) Wassertier zur Haltung in einem Aquarium. Aquarist [akva'nst], der; -en. -en: jmd.. der sich mit Aquari- stik beschäftigt; Aquarienliebhaber. Aquarianer; Aquarjstik, die; -: svw. f Aquarienkunde; aquarjstisdi <AdJ.; o. Steig.): die Aquaristik. die Aquarienkunde betreffend, auf ihr beruhend: der -e Fachhandel; in dieser Tierhandlung berät man Sie in allen -en Fragen; Aquariian [a'kva:rlum], das; •2 GDW 177
Aquatel -s. ...ien [...idn; zu lat. aquärius = zum Wasser gehörend]: 1. meist viereckiger Glas- od. Plexiglasbehälter, der (mit Süß- od. Seewasser gefüllt) zur Pflege. Zucht u. Beobachtung von Wassertieren (in der Mehrzahl Fische) u. -pflanzen dient: ein beleuchtetes A.; ein A. anlegen; das A. muß gereinigt werden. 2. svw. t Aquarienhaus; Aquatel [akva- 'tell. das; -s, -s [zu lat. aqua = Wasser u. t Hotel] Hotel, das an Stelle von Zimmern od. Appartements Hausboote vermietet; Aquatinta [...'tintal. die; ...ten [ital. aquatlnta < lat. aqua tlncta = gefärbtes Wasser, f Tinktur] (bild. Kunst): a) <o. PI.) Kupferstichverfahren, bei dem die Zeichnung aus einer mit Kolophoniumpulver u. Asphaltlack präparierten Metallplatte herausgeätzt wird, wobei die Wirkung einer Tuschzeichnung erzielt wird: diese Radierung ist in A. ausgeführt; b) (selten) in Aquatinta ausgeführte Arbeit: er arbeitet an einer A.; aquatfech [a'kva:tij] <Adj.; o. Steig.) [lat. aquäticus] (Biol.): dem Wasser angehörend; im Wasser od. Sumpf lebend* gedeihend: die -e Hochmoorfauna. Äquator [e'kva.tor. auch: ...to:?]. der; -s. -en [...'to:ren; lat. aequätor = Gleichmacher]: 1. <o. PI.) größter Breitenkreis auf der Erde, dessen Ebene auf der Erdachse senkrecht steht u. durch den Erdmittelpunkt geht u. der die Erdkugel in die nördliche u. südliche Halbkugel teilt; Erdäquator: der Ä. ist ungefähr 40077 km lang; das Schiff hat den Ä. passiert, überquert. 2. (Math.) Großkreis auf einer Kugel, dessen Ebene senkrecht auf einem vorgegebenen Kugeldurchmesser steht u: der die Kugel in zwei gleiche Hälften teilt; <Zus. zu 1:) Äquatortaufe, die: seemänn. Brauch, bei dem jeder, der zum ersten Maiden Äquator passiert, unter Wasser getaucht wird; Linientaufe; äquatorial [ekvato'ria:l] <Adj.; o. Steig.): a) zum Äquator gehörend; b) unter dem Äquator od. in der Nähe des Äquators befindlich: -e Länder. Meere; unter dem -cn Himmel. Äquatorial- (Geogr.): ^regender: zweimal im Jahr auftretende Regenzeit in äquatorialen Räumen; ~*stran, der: eine der beiden durch die Passatwinde hervorgerufenen, westwärts gerichteten warmen Meeresströmungen beiderseits des Äquators. i quatre mains [akatra'mg; frz. = für vier Hände] (Musik): vierhändig: a quatre parties [...par'ti; frz. = für vier Stimmen] (Musik selten): vierstimmig. Aquavit (akva'vi.t. auch: ...Vit], der. -s. -e [lat. aqua vltae = Lebenswasser]: meist wasserheller od. gelblicher, vorwiegend mit Kümmel / u. anderen GewürzenJ aromatisierter Branntwein. flqukUstant [ekvidis'tant] <Adj.; o. Steig.) [lat. aequidistäns] (Math.): gleichweit voneinander entfernt, gleiche Abstände aufweisend iz. B. von Punkten od. Kurven), dazu: ÄquidJ- stanz, die; -. -en (Math.): gleich großer Abstand: weil sonst die gewünschte A. zu den Zahlimpulsen prinzipiell nicht .einhaltbar ist (Elektronik 10. 1971. 337). Äquilibrist [ek vi li'brist], (auch:) Equilibrist [ekvi...]. der; -en. -en [frz. equilibriste. zu lat. aequilibrium = Gleichgewicht] (bildungsspr.): Artist, der die Kunst des Gleichgewichthaltens i von u. mit Gegenständen! beherrscht; Gleichgewichtskünstler, bes. Seiltänzer; Äquilibristik, (auch:) EquilibrJ- stik. die. - (bildungsspr.): Kunst des Gleichgewichtshaltens; Äquilibristisch, (auch:) equilibr|stisch <AdJ.; o. Steig.): die Äquilibristik betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend: -e Vorführungen. Kunststücke. iquinoktial [ekvinok'&a:l] <AdJ.; o. Steig., nicht adv.) [lat. aequinoctiälis] (Astron.. Geogr.): das Äquinoktium betreffend, zu ihm gehörend; <Zus.:> Äquinoktiglstüniie <P1.) (Geogr.): regelmäßig zur Zeit der Äquinoktien bes. im Bereich der subtropischen Meere auftretende Stürme, die häufig von starken, oft gewittrigen Regengüssen begleitet sind; Äquinoktium [...'nak&um]. das; -s. ...ien [...idn; lat. aequi- noctium] (Geogr.): Zeitpunkt, in dem die Sonne auf ihrer jährlichen, scheinbaren Bahn den Himmelsäquator schneidet u. für alle Orte auf der Erde Tag u. Nacht gleich lang sind; Tagundnachtgleiche: im Frühjahr liegt das Ä. um den 2t. März, im Herbst um den 23. September. Äquivalent [ekviva'lsnt] <Adj.; o. Steig.) [mlat. aequivalens (Gen.: aequivalentis). zu lat. aequus = gleich u. valere = wert sein] (bildungsspr.): vongleicher, wertmäßiger, sachlicher, logischer o. ä. Geltung; gleichwertig: Auch amerikanische Röhren sind aufgeführt, möglichst mit Hinweis auf vorhandene -e deutsche Röhren (Funkschau 21. 1971. 2226); -e Mengen (Math.; Mengen, deren Elemente man einander umkehrbar eindeutig zuordnen kann; Mengen gleicher Mächtigkeit)'. Äquivalent [-]. das; -[e]s. -e (bildungsspr.): gleicher Wert. Gegenwert; gleichwertiger Ersatz, gleichwertige Entschädigung; Ausgleich. Entsprechendes: ein Ä. für etwas fordern, erhalten; für eine solche Leistung ist diese Bezahlung kein richtiges Ä.; Wir haben im Deutschen kein Ä. dafür, am nächsten mag noch ein figürlich aufgefaßtes .Abtasten'4 kommen (Wieser. Organismen 113); Äquivalenz [...len^]. die; -. -en [mlat. aequiva- lentia]: 1. (bildungsspr.) Gleichwertigkeit; Wertgleichheit: die Ä. zweier Begriffe, verschiedener Tauschobjekte. 2« (Logik) Gleichwertigkeit des Wahrheitsgehaltes, der Bedeutung zweier Aussagen. 3. (Math.) Gleichwertigkeit zweier Mengen, die dann besteht, wenn man deren Elemente einander umkehrbar zuordnen kann, wenn es sich also um Mengen gleicher Mächtigkeit handelt. äquivok [ekvi'vo:k] <AdJ.; o. Steig.) [lat. aequivocus]: a) (Sprachw.. Philos.) zwei-, mehrdeutig, von verschiedener Bedeutung trotz gleicher Lautung (z. B. ..einsilbig" als Eigenschaft von Wörtern u. von Menschen): -e Ausdrücke; b) (bildungsspr.) doppelsinnig, verschieden deutbar: eine -e Aussage. Auffassung. Ar [a:$]. das. auch: der; -s. -e (aber: 10 -) [frz. are < lat. ärea = freier Platz. Fläche]: Flächenmaß von 100 m2: Nach ein paar Wochen stand der erstaunte Evans vor Gebäuderesten, die acht Ar bedeckten (Ceram. Götter 77); Zeichen: a Ära ['a:ra], der; -s. -s [von Tupi arara]: Vertreter einer Gattung großer, lang schwänziger, sehr bunter Papageien mit großem, kräftigem Schnabel, die vor allem in den Wäldern Mittelamerikqs leben u. in Baumhöhlen nisten. Ära ['e:ra]. die: -. Ären <P1. selten) [spätlat. aera]: 1. a) (hist.) Zeitrechnung, Jahresreihe, der als zeitlicher Ausgangspunkt ein wirkliches od. fiktives Ereignis zugrunde liegt u. die durch fortlaufende Weiterzählung der einzelnen Jahre zustande kommt: die christliche Ä. zählt die Jahre nach und vor Christi Geburt; b) (bildungsspr.) in bestimmter Weise durch eine Person od. Sache geprägtes Zeitalter, gekennzeichnete Epoche; unter einem bestimmten Aspekt gesehener Zeitabschnitt: eine neue Ä. begann; die techni- die Ä. de Gaulle (die Amtszeit de Gaulies); Hemingways die Ä. de Gaulle (die Amtszeit de Gaulles); Hemmingways Dichtung zeugt von der Barbarisierung. die in der technischen Ä. eingetreten ist (Bodamer. Mann 171). 2. (Geol.) a) größte, mehrere Formationen umfassende Zeiteinheit der Erdgeschichte; Erdzeitalter; b) Zeitraum, in dem eine Reihe von zusammengehörenden Gebirgsfaltungen abläuft: Faltungsära. Araber ['a:rabe. auch: 'ar.... regional auch: a'ra.bB]. der; -s. - [lat. Arabes < griech. Arabes (PI.) < arab. arab. eigtl. = Wüstenbewohner]: Pferd, das zu der edelsten Pferderasse des arabischen Vollbluts gehört: alle warmblütigen Pferderassen stammen vom A. ab: Arabeske [ara'beskd]. die; -. -n [frz. arabesque < ital. arabesco. zu: arabo = arabisch]: 1. (bild. Kunst) aus der Dekorationskunst der römisch-hellenistischen Welt entwickeltes, stilisiertes Rankenornament, das das vorherrschende Dekorationselement in allen Gattungen der islamischen Kunst darstellt: -n aus Gips; Ü Menninger stutzte die Komödie ... um einige -n (Schnörkel, verzierendes, nebensächliches Beiwerk) ... und bereitete sie modern zu (Welt 25. 1. 66. 7). 2. (Musik) a) Verzierung einer Melodie, reiche Figuration; b) heiteres Musikstück ifür Klavier]; Arabesque [ara'besk]. die; -. -s [...'besk] (Ballett): (beim klassischen Tanz) Tanzpose. Haltung des Körpers auf einem Bein, wobei das andere Bein völlig gestreckt nach hinten angehoben ist. während ein Arm nach vorne ausgestreckt wird; Arabist [ara'bist]. der; -en. -en: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ar abist ik; Ärabj- stik. die; -: wissenschaftliche Erforschung der arabischen Sprachen u. Literaturen; arabjstfedi <Adj.; o. Steig.; nur attr.): die Arabistik betreffend; auf dem Gebiet der Arabi- stik. Aradmologe [araxno'lo:gd], der; -n, -n [aus griech. arächne = Spinneu. T -löge] (Zool.): Wissenschaftler auf dem Gebiet der Arachnologie; Aradmologie [...lo'gi:]. die; - (Zool.): wissenschaftliche Erforschung der Spinnentiere; Spinnenkunde. Anüie [a'ra.'Ud]. die; -. -n [H. u.]: a) Vertreter einer Gattung der Araliengewächse. vor allem in Asien. Australien u. Nordamerika mit kleinen weißlichen od. grünlichen Blüten u. meist schwarzen Beerenfrüchten: b) svw. fZimmeraralie. 178
arbeiten Arancini [aran'tfimi]. Aranzini [...'&i:ni] <P1.> [ital. arancini = kleine Orangen, zu: arancia = Orange < arab. näranfc. tOrange] (bes. österr.): überzuckerte od, schokoladenüberzogene gekochte Orangenschalen. Aräometer [areo-]. das; -s. - [zu griech. araiös = dünn u. t-meter) (Physik): Gerät zur Bestimmung der Dichte bzw. des spezifischen Gewichts von Flüssigkeiten u. festen „Stoffen. Ärar [e'ra:^]. das; -s. -e [lat. aerärium] (österr. veraltend. Jur.): a) Staatsvermögen, -kasse; b) der Fiskus als Verwalter des Staatsvermögens; ärarisch [e'ra:nj] <Adj.; o. Steig.): das Ärar betreffend, aus ihm stammend, zu ihm gehörend; staatlich; Es waren -e Schimmel, jeder auf dem linken Auge blind geworden (J. Roth. Kapuzinergruft 32). Araukarie [ar^ika:rp], die; -, -n [nach der chilen. Provinz Arauco): Vertreter einer der beiden auf der Südhalbkugel vorkommenden Gattungen der Araukariengewächse mit zum Teil bis kindskopfgroßen Zapfen; eine als Zierpflanze bekannte Art der A. ist die Zimmertanne. Arazzo[a'rat$o].der; -s, ...zzi [ital. arazzo. nach der nordfrz. Stadt Arras): gewirkter Bildteppich. Arbeit ['arbeit], die; -. -en [1 c: mhd. ar(e)beit, ahd. ar(a)beitj: I. a) Tätigkeit mit einzelnen Verrichtungen. Ausführung eines Auftrags; eine leichte, zeitraubende, dringende, verantwortungsvolle, interessante A.; die -en ruhen, stok- ken, können beginnen; die A. am Staudamm geht voran, vorwärts; diese A. geht mir leicht von der Hand; diese A. sagt ihm zu. fällt ihm schwer, wächst ihm über den Kopf; die A. läuft uns nicht davon (scherzh.; wir brauchen uns nicht damit zu beeilen); eine A. planen, überwachen, organisieren, übernehmen, ausfuhren, verrichten, erledigen, unterbrechen, abschließen; du mußt dir die A. einteilen; jmdm. eine A. abnehmen: an die A. gehen; ich mache mich jetzt an die A.; mit A. überhäuft sein; über einer A. sitzen: 'ganze/gründliche A. leisten, tun. (ugs.:) machen ieiwas so gründlich tun. daß nichts mehr zu tun übrigbleibt; oft im negativen Sinn); b) <o. PI.) das Arbeiten. Schaffen. Tätigsein; das Beschäftigtsein mit etwas; körperliche, geistige A.; schöpferische A.; die demokratische A. der Parteien; gute A. leisten; viel A. haben (viel arbeiten müssen); seine A. tun. machen (so arbeiten, wie es sich gehört); Die Arbeiter gingen wieder an die A.; mit der A. aufhören; U die A. der Maschine geht fast lautlos vor sich; R der/die hat die A. nicht erfunden (er/sie strengt sich nicht gerne an); Spr nach getaner A. ist gut ruh[ejn; *etw. in A. geben erw. anfertigen, machen lassen); einen Anzug [bei einem Schneider] in A. geben; etw. in A. haben (an etwas zur Zeit arbeiten; mit der Anfertigung von etwas gerade beschäftigt sein); in A. sein (gerade hergestellt, gemacht werden); c) <o. PI.) Mühe. Anstrengung; Beschwerlichkeit. Plage; das war eine ziemliche, tüchtige A.; du hast dir [damit, dadurch] unnötige A. gemacht; keine Mühe und A. scheuen: das macht, verursacht, erfordert, kostet viel A.; d) • o. PI.) Berufsausübung. Erwerbstätigkeit; eine erträgliche, unterbezahlte A.; A. suchen, finden; seine A. verlieren; A. haben (nicht arbeitslos sein); unsere Firma hat A. hat Aufträge); er nahm A. bei ihm; einer [geregelten] A. nachgehen (berufstätig sein); (ugs.:) auf A. gehen; er geht in seiner A. ganz auf; ohne A. sein (arbeitslos sein); von der A. kommen; zur A. gehen, fahren; Spr jede A. tst ihres Lohnes wert; *[bei imdm.] in A. seinv stehen (bei ßmht.J beschäftigt, angestellt sein); von seiner FUnde A. hfcen (geh.; sich seinen Lebensunterhalt selbst mühsam verdienen). 2. <o. PI.) (Sport) körperliche Vorbereitung auf bestmimte Leistungen; Training; die A. am Sandsack, mit der Hantel; er beaufsichtigte die A. an den Geräten. 1 <o. PI.) a) (Pferdesport) der Ausbildung eines Pferdes Ar seinen jeweiligen Verwendungszweck dienende Beschäftigung mit dem Pferd; die A. an der Longe, an der Hand; Daß ein Vollblut durch die A. nun heftiger wird (Deringer. Eide 17); b) (Jagdw.) Abrichtung u. Führung eines Jagdhundes, dessen Einübung in der Suche nach Wild; die A. mit emem Leithund auf der Schweißfährte. 4. a) als Ergebnis einer Betätigung entstandenes Werk; Erzeugnis. Produkt; emc fleißige, sorgfältige, bahnbrechende, grundlegende A.; bandgefertigte -en; seine -en erregten Aufsehen; eine A. abliefern, veröffentlichen; Junge Künstler stellten ihre -en aus: Ü das ist bestellte Arbeit (dahinter steckt Absicht. das war geplant); * nur halbe A. machen (etwas nur unvollkommen ausführen); b) Klassenarbeit; der Geographielehrer Balzer ließ überraschend eine A. schreiben; Klaus hat die A. in Mathematik nicht mitgeschrieben; c) Werk in seiner Beschaffenheit, in der Art seiner Ausführung; Gestaltung: eine saubere, tadellose A.; getriebene -en; diese Vase ist eine italienische A.; eine A. aus Silber, in Marmor; Edle A.. Löwenfuße aus Bronze (Feuditwanger. Erfolg 236). 5. (Physik) (in der Mechanik) Produkt aus der an einem Körper angreifenden Kraft u. dem unter ihrer Einwirkung von dem Körper zurückgelegten Weg (wenn Kraft u. Weg in ihrer Richtung übereinstimmen). ^rbeit-, Arbeit- (vgl. auch: arbeiter-. Arbeiter-; arbeits-. Arbeits-): -erleichternd, (auch.) arbeitserleichternd <Adj.>: eine -e Erfindung; ^erschwerend, (auch:) arbeitserschwerend <Adj.); -ersparend, (auch:) arbeitsersparend <Adj.); -geber, der: Person (Betrieb. Institution), die Arbeitskräfte gegen regelmäßige Bezahlung beschäftigt u. dadurch Gewinne erzielt (wird nicht auf die sozialistische Wirtschaft angewandt; Ggs.: Arbeitnehmer): die soziale Verpflichtung der A..dazu: -geberseite, die <o. PI.): die A. vertreten, -geberverband, der: Die Arbeitgeberverbände in Deutschland waren ursprünglich als Antistreikvereine ... gedacht (Fraen- kel. Staat 275); -nehmer, der: jmd.. der in einem abhängigen Arbeitsverhältnis steht, als nicht Selbständiger gegen regelmäßige Bezahlung arbeitet (wird nicht auf die sozialistische Wirtschaft angewandt; Ggs.: Arbeitgeber): der Zusammenschluß der A. in Gewerkschaften, dazu: -nehmerorganisa- tkm, die; -nehmerschaft. die; -: Gesamtheit der Arbeitnehmer, -nehmerseite. die <o. PL): ein Vertreter der A.. -neh- mervertretung.die: die A. blieb bei den Tarifverhandlungen diesmal hart; -sparend, (auch:) arbeitssparend <Adj.): eine -e Methode; -suche, die: t Arbeitssuche; -suchend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine Arbeit. Stellung, berufliche Beschäftigung suchend; <subst.:) -suchende, der u. die <Dekl.: t Abgeordnete). arbeiten [arb^jtn] <sw. V.; hat) [mhd. ar(e)beiten. ahd. ar(a)beiten): 1. a) Arbeit leisten, verrichten; tätig sein; körperlich, geistig a.; gewissenhaft, unermüdlich, fleißig, ehrenamtlich, den ganzen Tag a.; am Schreibtisch a.; an einem Roman. Manuskript a. (mit dessen Herstellung beschäftigt sein); der Schauspieler hat viel an sich gearbeitet (hat sich viel mit der Ausbildung seiner künstlerischen Fähigkeiten beschäftigt); für. gegen Geld (gegen Bezahlung) a.; andere für sich a. lassen (andere die eigene] Arbeit machen lassen); mit den Händen, mit dem Kopf a.; nach einer Vorlage a.; unter schlechten Bedingungen a.; unter Tarif (zu billig) a.; <subst.:> Jmdn. am Arbeiten hindern; Ü Da arbeitet selbst die Börse nicht (ist selbst die Börse geschlossen; Remarque. Obelisk 208); sein Geld a. lassen (es gewinnbringend anlegen); b) beruflich tätig, beschäftigt sein: nur halbtags a.; auf dem Bau. bei der Bahn, in einer Fabrik a.; er arbeitet als Monteur, fürs Femsehen; wir arbeiten in drei Schichten, im Akkord; die arbeitende Bevölkerung; c) sich mit jmdm.. etw. befassen u. darüber schreiben]: erarbeitet über Brecht, über den Expressionismus; d) <a. + sich) sich in bestimmter Weise arbeiten (lab) lassen: es arbeitet sich gut in diesem Betrieb, mit diesem Gerät; es arbeitet sich ungestörter, wenn alle Kollegen weg sind. 2. a) sich für etw. einsetzen; auf ein bestimmtes Ziel. Ergebnis hinarbeiten: für eine bessere Zukunft, für den Frieden a.; an der Lösung einer Aufgabe, an der Durchsetzung einer Idee a.; b) jmdm.. einer Sache zu schaden suchen; sich gegen jmdn.. erw. zur Wehr setzen: an jmds. Vernichtung. Untergang a.; gegen das Regime, einen Nebenbuhler a. 3. a) alle Kräfte aufbieten, gegen etw. anzukommen suchen: Auf dem einzigen flachen Teil der Strecke... arbeitete sie mächtig mit den Stöcken (Mae- gerlein. Piste 81); Ü das Schiff arbeitet schwer in der Dünung; b) <a. -I- sich) einen Weg zu einem Ziel hin] mühevoll zurücklegen; sich durch das Gebüsch a.; dann arbeitest du dich immer tiefer in den Schacht; Ü sich in die Höhe, nach oben a. (sich wirtschaftlich, sozial hocharbeiten). 4. <a. + sich) a) durch Arbeit, körperliche Anstrengung in einen bestimmten Zustand gelangen: sich müde, krank a.; du mußt dich erst warm a.; b) sich körperlich so sehr betätigen, daß ein Körperteil in einen bestimmten Zustand gerät: sich (Dativ) die Hände wund a.; ich habe mir den Rücken lahm gearbeitet. 5. in Funktion. Bewegung. Tätigkeit sein; in Betrieb, in Gang sein: das Herz des Patienten arbeitet regelmäßig; die Anlage. Maschine arbeitet vollautomatisch; in der Tiefe arbeitet bedächtig das Grund- 2* 179
Arbeiter wasser (Kusenberg. Mal 69); Ü das Holz arbeitet (verzieht sich); der Wein. Most arbeitet (gärt); der Teig arbeitet (gehtauf); seine Backenknochen arbeiteten (Apitz, Wölfe 90). 6.jmdm. zu schaffen machen, jmdn. innerlich beschäftigen; die Kränkung arbeitete in ihm. 7. (Sport) sich körperlich auf bestimmte Leistungen vorbereiten; trainieren: mit den Hanteln, am Sandsack a.; Spitzensportler müssen hart a. 8. a) (Pferdesport) (ein Pferd für seinen jeweiligen Verwendungszweck) ausbilden, zureiten, dressieren: bei der Handarbeit wird das Pferd dressurmäßig vom Boden aus gearbeitet; b) (Jagdw.) (einen Jagdhund) abrichten u. führen, in der Suche nach Wild einüben: einen Schweißhund, einen dressierten Vorstehhund a. 9. (bes. Handw.) anfertigen, herstellen: ein Kostüm auf Maß. auf Taille a.; welcher Schneider hat diesen Anzug gearbeitet?; wo. bei wem lassen Sie a.?; eine Schale in Ton. in Silber a.; <Abl. zu 1:> Arbeiter. der; -s. - [mhd. arbeiter = Tagelöhner. Handwerker]: a) jmd.. der körperlich od. geistig in bestimmter Weise I tätig ist: er ist ein langsamer, schneller, gewissenhafter A.; b) Arbeitnehmer, der überwiegend körperliche Arbeit leistet; Lohnarbeiter, (heute vorwiegend:) Industriearbeiter: ein ungelernter, angelernter, gelernter A.; [gewerkschaftlich] organisierte A.; die A. ausbeuten, am Gewinn beteiligen; die Interessen der A. vertreten. Arbeiter-, Arbeiter- (vgl. auch: arbeit-. Arbeit-, -arbeits-. Arbeits-): -aktie. die: svw. t Belegschaftsaktie; -ameise. die (Zool.): Arbeiterin (2) bei Ameisen; -aufstand, der; -ausstand, der: svw. t Streik; -bauer, der: Landwirt, der hauptberuflich in der Industrie u. nebenberuflich in der Landwirtschaft tätig ist; -berufssdwle. die: Sonderberufsschule fürberufspflichtigeHilfsarbeiter; -bevölkening.die <o. PL): überwiegend] aus Arbeitern bestehende Bevölkerung; *4>e- wegung. die <o. PI.) (Politik): im 19. Jh. sich entwickelnde, gegen die besitzenden Klassen u. deren polit. Vertreter gerichtete, auf Verbesserung der ökonomischen, sozialen u. polit. Verhältnisse abzielende, organisierte Bestrebungen der abhängigen Lohnarbeiter: das Ursprungsland der modernen A. ist England; -biene. die (Zool.): Arbeiterin (2) bei Bienen; -bildung, die <o. PI.): im Zusammenhang mit der Arbeiterbewegung entstandene Bestrebungen, den Arbeitern durch allgemeine, bes. polit. u. berufliche Weiterbildung soziale Aufstiegsmöglichkeiten zu schaffen; -demonstratioa, die; -denkmal, das (ugs. scherzh.): jmd.. der gerade auf sein Arbeitsgerät gestützt untätig dasteht; --dichter, der: dem Arbeitermilieu entstammender Dichter; Arbeiter, der Dichtungen verfaßt, die vor allem die sozialen Probleme u. politischen Kämpfe der Arbeiterschaft behandeln; Züchtung, die: von Arbeiterdichtern verfaßte Dichtung; -fohrkar- te, die: kurz für t Arbeiterrückfahrkarte; -familie. die: nur wenige Studenten kommen aus -n; -feindlich <Adj.): -e Maßnahmen; ^Testspiele <P1.) (DDR): jährlich stattfindende Theater veranstaltungen, die im wesentlichen von Laienensembles aus Betrieben bestritten werden; -forelle, die (früher ugs. scherzh.): Hering; -frage, die <o. PI.): Problemkreis, der die Lebensbedingungen der Arbeiterschaft beinhaltet; -freundlich <Adj.): seine Äußerungen klangen nicht gerade a.; -fuhrer, der; -funktionär, der; -gewerkschaft, die: Gewerkschaft, deren Mitglieder überwiegend Arbeiter sind; -bochschule, die: Akademie, die berufserfahrene Arbeitnehmer vorwiegend auf den Gebieten der Wirt Schafts- u. Sozialwissenschaften u. des Rechts fortbildet; -Interessen <P1.); -Jugend, die: meist organisierte, der Arbeiterschaft entstammende od. ihr nahestehende Jugendliche, dazu: -Jugendbewegung, die <o. PI.): nach 1900 in verschiedenen Verbänden u. Vereinen organisierte Bewegung der Arbeiterjugend. -Jugendorganisation, die: Organisation der Arbeiter Jugendbewegung. -Jugendverband, der; -kind. das: Kind aus einer Arbeiterfamilie; -klasse. die <o. PI.): gesellschaftliche Schicht der Arbeiter: der Kampf der A. um Verbesserung der sozialen Bedingungen; -kolonie, die: Heimstätte, in der Menschen Aufnahme finden, die arbeitslos u. ohne festen Wohnsitz, aber arbeitswillig sind; -kontrolie. die (DDR): Organ, das zur Kontrolle der Produktionsbetriebe eingesetzt ist; -kontrolleur. der (DDR): jmd.. der für die Arbeiterkontrolle tätig ist; -lied, das: Kampflied der Arbeiterklasse; -massen <P1.>: Vor 1848 ... begeisterte der Sozialismus nur gelegentlich die A. zu sporadischen Aktionen (Fraenkel. Staat 306); -milieu. das; -Organisation. die: eine der im Zuge der Arbeiterbewegung entstandenen Organisationen (wie Partei. Gewerkschaft, Verband)% in denen sich die Arbeiter zusammenschlössen; -partei. die: polit. Partei, die die Interessen der Arbeiter vertritt u. deren Mitglieder überwiegend Arbeiter sind; -pfarrer, der: ev. Pfarrer, der neben einem Gemeindepfarrer in einem Industriebezirk tätig ist u. der sich durch zeitweilige Arbeit in einer Fabrik. Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft u. a. um besondere Verbundenheit mit den Arbeitern bemüht; -Priester, der: kath. Priester, der als gewerblicher Arbeiter zusammen mit anderen Arbeitern unter deren wirtschaftlichen, sozialen u. gewerkschaftlichen Bedingungen tätig ist; ^rat der: in einigen kommunist. Ländern Vertretungsorgan der Belegschaftsmitglieder in Betrieben u. Unternehmen: Arbeiterräte wurden 1950 in Jugoslawien geschaffen; -r$ft- tenversichening, die <o. PI.) (Bundesrepublik Deutschland): Zweig der gesetzlichen Sozialversicherung, mit Pflichtversicherung aller Arbeiter sowie der ihnen durch Gesetz gleichgestellten Personen; -rikfcfahrkarte, die (Ei- senb.): früher für f Berufstätigenrückfahrkarte; -Schriftsteller, der: dem Arbeitermilieu entstammender Schriftsteller; Arbeiter, der Schriften verfaßt, die vor allem die sozialen Probleme u. polit. Kämpfe der Arbeiterschaft behandeln; -seelsorge, die (kath. Kirche); -Sekretär, der (früher): Gewerkschaftsfunktionär im Arbeiter Sekretariat; -Sekretariat, das (früher): von einer Arbeiterorganisation eingerichtete Auskunftsstelle für Mitgliederberatung in Fragen des Arbeits- und Sozialversicherungsrechts; -Selbstverwaltung, die: Verwaltung von Betrieben u. Institutionen durch die darin beschäftigten Arbeiter; -Siedlung, die; -söhn, der; -Stadt, die: stadtähnliche od. städtische Industriesiedlung mit meist geringen Umlandbeziehungen und nur schwach entwickeltem Geschäftsleben; -stand, der: dem A. angehören; -Student. der (DDR): Student, der Arbeiter war; -theater. das (DDR); -turn- und -Sportbewegung, die (früher): eigenständige, von den übrigen Turn- und Sportverbänden unabhängig entstandene Turn- und Sportbewegung der deutschen Arbeiterschaft: -Unfallversicherung, die <P1. selten); Minruhen <P1>: A. brachen wiederholt aus; -verein, der: /konfessionell od. polit. gebundener] Kultur-. Sport-. Geselligkeits- od. Wohlfahrtsverein innerhalb der Arbeiterbewegung; ~ver- sammhmg, die; -Vertretung, die; -veteran, der (DDR): verdienter alter Arbeiter; -viertel, das: bes. von Arbeitern bewohntes Stadtviertel; ^vorort, der: vgl. t ^viertel; ^Vorstadt die; -Wochenkarte, die (Eisenb.): ermäßigte Fahrkarte für eine Woche; -Wohlfahrt, die <o. PI.): Verband der freien Wohlfahrtspflege, der Heime. Kindergärten u. Beratungsstellen unterhält; -wohngemeinde, die: Gemeinde, in der die gewerblich orientierten Erwerbstätigen gegenüber denjenigen der Land- u. Forstwirtschaft stark überwiegen; -Wohnung, die; -zeit, die: nach der REFA-Lehre diejenige Zeit, in der der arbeitende Mensch dem Betrieb auf Grund eines Arbeitsvertrages zur Ausführung der vereinbarten Tätigkeit zur Verfügung steht; -zeitimg, die; -zug, der (Eisenb.): Zug. der bes. Arbeiter befördert. Arbeiterin, die; -. -nen: 1. weiblicher Arbeiter. 2. (Zool.) unfruchtbare weibi Biene. Ameise, Termite; Arbeiterschaft, die; -. -en <P1. selten): Gesamtheit der Arbeiter: die deutsche, die hessische A.; Er finanzierte Studien über Probleme der italienischen -en (MM 18. 3. 72. 33); bei. in. unter der A. breitete sich Unzufriedenheit aus. Arbeiter-und-Bauen>- -Fakultft. die (DDR): einer Hochschule zugehörende Bildungsanstalt, die jüngeren Arbeitern u. Bauern eine fakultätsgebundene Hochschulreife vermittelt; Abk.: ABF; ^Inspektion, die <o. PI.) (DDR): dem ZK der SED u. dem Ministerrat der DDR rechenschaftspflichtiges Organ der staatlichen u. wirtschaftlichen Kontrolle; Abk.: ABI; -Macht, die <o.Pl.) (DDR): sozialistischer Staat, dessen Macht auf dem marxistisch-leninistisch zu verstehenden Bündnis der Arbeiter- u. Bauernklasse u. der Diktatur des Proletariats beruht; -Regierung.die (DDR); -Staat, der. Arbeiter- und-SoJdgten-Rat, der* -[eis. -Räte: von Arbeitern u. Soldaten zur revolutionären Übernahme der Staatsleitung gewählte Vertretung (bes. in Rußland 1905 u. 1917 u. in Deutschland während der Novemberrevolution 1918). Arbeits-. Arbeits- (vgl. auch: arbeit-. Arbeit-; arbeiter-, Arbeiter-): -ablauf. der (zu Arbeit 1): den A. regeln, stören, unterbrechen; eine Unterbrechung im A.; -abschnitt, der; -aktie, die: Aktie, die an Belegschaftsmitglieder einer AG ausgegeben wird, um diese auf Grund ihrer Arbeitsleistung am Gewinn des Unternehmens zu beteiligen; -ameise. die 180
arbeits-, Arbeits- (Zool.): unfruchtbare weibliche Ameise, die Arbeiten verrichtet; Munt, das: Behörde der Arbeitsverwaltung mit den Aufgaben der Arbeits- u. Berufsberatung* -Vermittlung, -förde- rung u, der Arbeitslosenhilfe; -anfall. der <o. PI.): das Anfallen von Arbeit; anfallende Arbeit; -anfang. der <P1. selten) (Ggs.: Arbeitsende. -Schluß); -Angebot, das: die < im Anzeigenteil der Zeitung überfliegen; -anleftung, die: der Lehrer gab [ihm] eine genaue, ausführliche A.; sich an die A. halten; -anstatt, die: svw. t-haus; -antritt der <P1. ungebr.X* Beginn einer beruflichen Tätigkeit; ^«n- wehung, die: Vorschrift od. verbindliche Anleitung, die angibt, wie eine Arbeit / im einzelnen J auszuführen ist; —anzug, der, -atmosphftre,die <P1. selten): eine nüchterne, anregende, gute A. bieten; die A. der Büros, in den Laboratorien; ^auflanung, die: innere Einstellung zu seiner Berufsarbeit m bezug auf deren gewissenhafte Erledigung: eine vorbildliche A.; -aufläge, die (Jugendstrafrecht): Auflage, bestimmte Arbeiten durchzuführen; -auftrag, der; -aufwand, der: etw. mit großem, geringem A. durchführen, erreichen; der A. für etw.; -ausfell, der: ein A. von einigen Stunden; den A. wieder wettmachen; Rückgang des witterungsbedingten -s; -ausrüstung. die; -aussdiuß, der: arbeitsfähiger Ausschuß, der sich mit einem begrenzten Sachbereich befaßt: einen A. bilden; mit diesem Problem soll sich ein A. von Parlamentariern befassen; -ausweb. der: Ausweis über [behördlich genehmigte! berufliche Tätigkeit; -bedingungen <P1.): gute, günstige A. antreffen; unter erschwerten A. arbeiten müssen; -befreiung. die; -beginn, der (Ggs.: Arbeitsende. -Schluß); -behörde. die: Einrichtung, in deren Zuständigkeit Arbeitsgerichtsbarkeit. Arbeitsvermittlung. Arbeitslosenversicherung u. a. fallen; -belastung, die: eine übermaßige. geringe, erhöhte A.; -berekh. der. seltener: das: 1. Gebiet, auf dem man arbeitet: diese Aufgabe fällt, gehört in Ihren A. 2. Bereich, in dem jmd. od. etw. arbeitet: der A. (Technik: Aktionsradius) eines Krans; Deckenstrahler in der Lichtschiene werfen gerichtetes Licht auf die < (Wohnfibel 34); -bericht. der: Bericht über geleistete Arbeit: den monatlichen A. vorlegen; -beschaffüng, die: öffentliche Bereitstellung od. Subventionierung von Arbeitsplätzen, bes. bei allgemeiner Arbeitslosigkeit, dazu: ^be- tchaffungsmaßnahme. die (meist PI.), -beschafÜHiespro- gramm. das; -besdteinigung. die: Bescheinigung über berufliche Tätigkeit; -besprechung. die: es finden regelmäßige -en statt; zu einer A. zusammenkommen; -besuch, der (Politik): / informeller] Besuch zur gemeinsamen Arbeit an einer Aufgabe, Frage: der Minister flog zu einem A. nach Paris; -bewußtsein* das: vgl. -auftassung: ein hohes, vorbildliches A.; -biene. die (Zool.): unfruchtbare weibliche Biene; Ü sie ist eine richtige A. (fleißige Arbeiterin; oft abwertend: hat nur Sinn für ihre Arbeit); -brigade, die (DDR): für eine bestimmte Arbeit zusammengestellte Gruppe von Arbeitern: -n aufstellen; -buch, das (früher): eine .Art Heft, in das alle Arbeitsverhältnisse eines Arbeiters od. Angestellten durch das Arbeitsamt eingetragen wurden; -bahne, die (Technik): Plattform (mit Geländer) zum Ausführen von Arbeiten in größerer Höhe: eine fahrbare, drehbare, schwenkbare A.; die Oberleitung von einer A. aus reparieren; -dauer. die; -dienst, der: 1. nicht voll entlohnte, freiwillige od. gesetzlich erzwungene körperliche Arbeit im Dienst der Allgemeinheit: A. leisten; Jmdn. zum A. heranziehen. 2. %) für den Arbeitsdienst (1) zuständige Organisation: der Freiwillige A. der Regierung Brüning; b) kurz für 'Reichsarbeitsdienst.dazu:-dienstpflkht.die<o. PI.) (ns.); Direktor, der: / in der Montan- u. in der eisen- u. stahlerzeugenden Industrie 1 Direktor für Personalwesen u. Soziales, der einerseits Vorstandsmitglied einer Gesellschaft ist. andererseits im Rahmen der Mitbestimmung die Belange der Arbeitnehmer zu wahren hat: Sozialdirektor; -disziplin. die: eine vorbildliche, gute, schlechte A.; -etfer. der: mit viel A. anfangen; verbissenen A. an den Tag legen; -einheit. die: I. (DDR) Maßeinheit für Arbeitsleistung: die LPG zahlte je A. ... 11.45 DM (Neues D. 10. 6. 64. 2). 2. s\w. f Baueinheit. 3. Maßeinheit für physikalische Arbeit; ^«Mummen, das: Einkommen aus körperlicher od. geistiger Arbeit; -einsparung, die: A. durch Automatisierung; -ein- flfcfluBtdie: 1. Niederlegung der Arbeit, Streik: demonstrative -en in den metallverarbeitenden Betrieben. 2. vgl. -auflassung: eine vorbildliche A. zeigen; -einteilt*«, die: durch gute A. hat er Zeit gespart; -elan, der; -elefant. der: zu Arbeitsleistungen abgerichteter Elefant: Arbeitsund Kriegselefanten; -ende, das (Ggs.: Arbeitsanfang, -beginn); -entgelt. das; -enthusiasmus. der; -erfahrung. die: ein Techniker mit großer A.; über seine -en berichten; -ergebnte, das: -se vorlegen; -erbubnis, die: eine A. erteilen; um A. nachsuchen; -erleichternd <AdJ.): seltener für t arbeiterleichternd; -erlekhtenmg. die: diese Erfindung bedeutet eine große A. für die Hausfrau; -erschwerend <Adj.): seltener für t arbeiterschwerend; -ersparend <AdJ.): seltener für f arbeitersparend; -ersparnis. die: eine große A. durch Rationalisierung erzielen; -ertrag, der; -essen, das (bes. Politik): mit Arbeitsgesprächen verbundenes gemeinschaftliches Essen: den Auftakt der Konferenz bildete ein A. der vier Außenminister; -ethos. das (bes. Philos.. Päd.): im Ethisch-Sittlichen gegründetes Verhälmis zur beruflichen Arbeit: das A. des Lehrers, der Kalvinisten; -exemplar, das: Exemplar, insbes. Buch, mit dem jmd. arbeitet od. das jmd. bearbeitet: Jeder Redakteur hat ein A. (des Dudens] zur Verfügung; Korrekturen in ein A. eintragen; -extensiv <Adj.) (Wirtsch.): zum geringeren Teil durch den Produktionsfaktor Arbeit bestimmt (Ggs.: arbeitsintensiv): -e Bewirtschaftung; -fähig <Adj.; nicht adv.): in der Lage zuarbeiten (Ggs.: arbeitsunfähig): eine -e Regierung; vom Arzt a. geschrieben werden; <subst.:) die Zahl der Arbeitsfähigen, dazu: -ffihigkeit. die <o. PI.) (Ggs.. Arbeitsunfähigkeit): der Arzt hat ihm seine volle A. bestätigt; -fanatismus, der; -feld. das (geh.): Gebiet, auf dem man arbeitet, das man bearbeitet; Arbeitsgebiet. Aufgabenbereich: Jmdm. eröffnet sich ein neues, reiches, weites A.; -fieber.das: fieberhafter Arbeitseifer: das A. packte, ergriff ihn; -frei <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): von beruflicher Arbeit frei: einen -en Tag haben; [einen Tag] a. haben, bekommen; heute ist a.; -freude, die: etw. regt die A. an. dazu: -freudig <AdJ.): eine -e Kollegin, dazu: -freudig- kett. die; -frieden, der. (geh. auch.) -friede (Bundesrepublik Deutschland): dem Arbeitsrecht gemäßer konfliktfreier Zustand des Verhältnisses zwischen Arbeitgeber u. Arbeitnehmer: den Arbeitsfrieden wiederherstellen, beeinträchtigen, für beendet erklären; -front, die; -: kurz für: Deutsche Arbeitsfront (Abk.: DAF; ns.): der NSDAP angeschlossener Verbandaller Berufstätigen (einschließlich der Arbeitgeber); -frühstück, das: vgl. -essen; -gang, der: 1. abgeschlossener Teil eines größeren Arbeitsvorgangs: die einzelnen Arbeitsgänge bei der Herstellung von etw. überwachen: Zählen und Sortieren in einem A. abwickeln. 2. <o. PI.) (selten) Fort]gang einer Arbeit: jmdm. den A. erklären; -gebiet, das: Gebiet, auf dem man arbeitet, das man bearbeitet; Aufgabenbereich. Arbeitsfeld: jmdm. ein A. zuweisen, übertragen; jmdm. erschließt, eröffnet sich ein neues A.; -gemetochaft. die: 1. Gemeinschaft, Gruppe, die mit einer bestimmten Arbeit. Aufgabe beschäftigt ist: die naturwissenschaftlichen -en an den Schulen; eine A. von Architekten; eine A. bilden, gründen: Abk.: Arge. 2. (seltener) Gemeinsamkeit. Gedanken- u. Erfahrungsaustausch bei der Arbeit. Aufgabenteilung bei gemeinsamer Arbeit: er hat das Werk in ständiger A. mit anderen Fachgelehrten geschrieben; -genehmig», die: die Behörde erteilte dem Ausländer eine A.; eine A. für zwei Jahre erhalten; -genösse, der (veraltend): svw. -kollege; -gerät, das: 1. zu Gerät (1): der Geigerzähler, ein A. des Umweltschützers. 2. zu Gerät (2): ein Schuppen mit A.; -gericht. das: Gericht, das für arbeitsrechtliche Streitigkeiten zuständig ist. dazu: -gerichtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): zu solchen Fällen gibt es zahlreiche -e Entscheidungen, -gerichtsprozeß. der; -ge- staltung, die; -grundlage. die: Grundlage. Basis, auf der man arbeitet, von der man bei der Arbeit ausgeht: ein Unternehmen auf eine [vernünftige] A. stellen; -gruppe. die: Personengruppe, die gemeinsam [u. arbeitsteilig] an etw. arbeitet, etw. bearbeitet; -haus, das: Besserungs- u. Strafanstalt mit Arbeitszwang: der Richter ordnete zwei Jahre A. an; Das A.. bisher für arbeitsscheue Kleindelinquenten wie Bettler. Dirnen und Landstreicher, wird abgeschafft (MM 30./31. 8. 1969. 16); jmdn. in ein A. einweisen; -hilfe. die: Hilfe bei der Arbeit: Bücher und andere -n für den Schüler; -hose, die: eine A. aus blauem Drillich; -hub, der: dritter Takt (Verbrennungs- u. Antriebsphase) bei einem Viertaktmotor; Arbeitstakt (1); -hygiene. die. dazu: -hygienisch <Adj.; o. Steig.); -hypothese, die: vorläufige Hilfsannahme, die der weiteren Arbeit zugrunde gelegt wird: diese vorläufig nur als A. aufgestellten Behauptungen: -lnspektion« die: in Österreich u. in der Schweiz staat- 181
arbeits-, Arbeits- liches Organ zur Durchführung der Arbeitsschutzgesetzgebung: Gewerbeaufsicht: -Instruktion, die: Arbeitsanweisung, -anleitung: der Chef gab den Männern -en; -intensiv <Adj.) (Wirtsch.): zum größeren Teil durch den Produktionsfaktor Arbeit bestimmt (Ggs.: arbeitsextensiv): das Rübenverziehen ist eine -eTätigkeit; -Jacke.die; -jubiUum, das: Jahres- tag des sehr langen Tätigseins bei ein u. demselben Arbeitgeber: sein 40jähriges A. begehen (besser: das Jubiläum der 40jährigen Zugehörigkeit...); -kamerad, der; -kämpf, der: Anwendung kollektiver > Kampf] maßnahmen (insbes. Streik, Aussperrung. Boykott) der Arbeitnehmer gegen die Arbeitgeber u. umgekehrt zur Durchsetzung von Forderungen, die bes. die Lohn- u. Arbeitsbedingungen betreffen. dazu: -kampftnaßnahme,die (meist PI.); -kfttd.der; -klei- dung, die; -klkna. das <o. PI. >: durch ein bestimmtes gemeinschaftliches Verhalten bei der Arbeit geprägte Stimmung. Atmosphäre: in diesem Betrieb herrscht ein gutes A.; -khrft, die (ugs.): Arbeitskleidung, -anzug; ^kollege, der; -kollektiv, das (DDR): Arbeitsgruppe. Arbeitsgemeinschaft: -kommando, das: abkommandierte Personengruppe, die einebestimmte Arbeit ausführen soll: die -s rücken aus; -kon- flikt, der: kollektiver Konflikt zwischen Arbeitnehmern u. Arbeitgebern (vgl. -kämpf): der A. wurde beigelegt; -korb, der. <Vkl.:> -körbchen, das (veraltet): Handarbeitskorb: -kosten <P1.>: sämtliche Aufwendungen eines Betriebs für den Produktionsfaktor Arbeit: -kraft, die: 1. Kraft zu geistiger u./od. körperlicher Arbeit. Leistungskraft: eine unverwüstliche A. besitzen: jmds. A. beanspruchen: die menschliche A. durch die Maschine ersetzen. 2. Arbeit leistender Mensch: er ist eine tüchtige A.; die [Neuleinstellung von Arbeitskräften, dazu: -kräftelenkung, die <o. PI.) (DDR): behördliche Lenkung der Ausbildung u. Verteilung der Arbeitskräfte, -kräfteplan, der (DDR); -kreis, der: Arbeitsgemeinschaft: einen A. bilden, gründen; A. deutscher Bildungsstätten e. V.; -lager, das: Lager für Zwangsarbeiter: im A. leben; er wurde zu 9 Jahren A. verurteilt; -ttrm, der; -last, die: Last der geistigen u./od. körperlichen Arbeit: eine erdrückende A. zu tragen haben; -leben, das <o. PI.): ein erfülltes A.; -letstung, die: (in einer bestimmten Zeit) erzieltes Arbeitsergebnis seiner Quantität [u. Qualität! nach: geleistete Arbeit: Leistung. Aufwendung von Arbeit: eine gewaltige A. vollbringen; das Medikament steigert die A.; er steigerte seine A.; -lenkung, die: behördliche Lenkung des Einsatzes u. der Verteilung der Arbeitskräfte; -leute <P1. t-mann); -lied, das: 1. / GemeinschaftsJlied. das körperliche Arbeit begleitet, einteilt, rhythmisch gestaltet u. inhaltlich thematisiert. 2. Volkslied, volkstümliches Lied, das körperliche Arbeit musikalisch u. inhaltlich thematisiert: -lismer, der (Schweiz.): vgl. Lismer; -lohn, der: (insbes. einmaliger, täglicher, wöchentlicher) Lohn für Arbeits- u. Dienstleistungen: Jmdm. den. seinen A. [auslzahlen; -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. trotz Arbeitsfähigkeit ohne berufliche Arbeit, beschäftigungslos, erwerbslos: er war. wurde a. 2. meist in der Fügung -es Einkommen (nicht an Arbeit gebundenes Einkommen): Produktionsmittel, die ein auf Grund- oder Kapitalbesitz beruhendes •es Einkommen garantieren (Fraenkel, Staat 303); <Subst. zu 1:> Arbeitslose, der od. die; -n. -n <DekI. t Abgeordnete), dazu: -losenfinorge« die: früher für f Arbeitslosenhilfe. -losengeld, das <o. PI.): von der Arbeitslosenversicherung (höchstens ein Jahr lang) an stellensuchende Arbeitslose gezahltes Geld: die Arbeitslosenversicherung gewährt bei unfreiwilliger Arbeitslosigkeit ein A.; A. beziehen, bekommen, beim Arbeitsamt beantragen, -losenheer, das: große Zahl von Arbeitslosen, -losenhilfe. die <o. PI.): 1. Organisation u. Durchfuhrung (insbes. öffentlicher) finanzieller Hilfe zur Verhütung. Überbrückung. Beendigung von Arbeitslosigkeit. 2. bedürftigen Arbeitslosen, die keinen Anspruch [mehr] auf Arbeitslosengeld haben, von der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung u. Arbeitslosenversicherung gewährte finanzielle Hilfe, -tosenquote, die. -losenuntcrstützung, die: früher Tür t Arbeitslosengeld, -losenversichenrng, die: 1. gesetzlich geregelte Pflichtversicherung gegen Nachteile durch Arbeitslosigkeit. 2. staatliche Einrichtung. Anstalt für Arbeitslosenversicherung (1). -losenzahl. die. -losenzif- fer, die, -losigkeit. die; -: Erwerbslosigkeit: eine einjährige ununterbrochene A.; die A. stieg; -lust, die <o. PI.): seine A. steigt, nimmt zu. dazu: -lustig <AdJ.; nicht adv.): Lust. Drang zur Arbeit verspürend; -maki, die <ns.): Mädchen des untersten Dienstgrades im t Arbeitsdienst (2 b); -mangel. der <o. PI.): Mangel an Arbeit: wir können nicht über A. klagen; -mann,der: 1.<P1. ...männerod. ...leute) (veraltet) Arbeiter(b). Handwerker. 2. <P1. ...männer) (ns.) Mann des untersten Dienstgrades im f Arbeitsdienst (2 b); -mantel. der: bei der Arbeit benutzter Mantel. Kittel; -mappe, die: bei der Arbeit benutzte Sammelmappe: diese A. enthielt einige Bleistiftskizzen. Aufsatzentwürfe; -markt, der: Bereich der Wirtschaft, in dem sich Angebot von u. Nachfrage nach Arbeit begegnen: die Lage auf dem A.; die Regulierung des -es; -maschine, die: 1. Maschine, die Arbeit leistet (Ggs.: Kraftmaschine) u. nicht dazu bestimmt ist. (insbes. als Verkehrsmittel) Personen u. Güter zu befördern: Bagger. Straßenwalzen und andere -n. 2. (abwertend) Mensch, der seine Arbeit stur u. mechanisch verrichtet: am Fließband wird der Mensch zur A.; -mäßig <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): die Arbeit betreffend: die -en Voraussetzungen. Belastungen; -material, das; -medizin, die: Sondergebiet der Medizin, das sich mit dem Menschen beschäftigt, sofern er den Einwirkungen des Arbeitsprozesses ausgesetzt ist. dazu: -mediziner,der; -mensch, der: Mensch, der viel arbeitet u. bei dem das Arbeiten im Mittelpunkt seines Lebens steht; -methode, die: die -n der Germanistik. Technik; -minister, der; -ministeriun. das; -mittel, das: Sand. Zement als A. benutzen; die A. des Germanisten; -modeil. das: Modell, das als Vorlage für die weitere Arbeit dient: der Zahnarzt ließ ein A. des Kiefers anfertigen; eine Autoparkanlage, die eine britische Firma ... vorerst als A. vorstellt (Auto 6. 1965. 17); -mfiglichkeit, die: er hat eine A. entdeckt, gefunden; -moral. die: Einstellung. Haltung gegenüber der eigenen Arbeit: Jmds. hohe A. loben; eine schlechte A. haben; die A. sinkt, steigt; -nadiweis, der: 1. Nachweis offener Arbeitsstellen. 2. behördliche Arbeitsvermittlungsstelle; -neurose, die (Med.): durch Berufsarbeit mitjbedingte Neurose; -niederlegung. die; -norm, die: 1. für einen bestimmten Arbeitsvorgang (insbes. zur Ermittlung des Akkords) festgesetzte Leistungseinheit. 2. (DDR) vorgeschriebene Arbeitsleistung od. die für eine bestimmte Leistung vorgeschriebene Zeit: die -en erhöhen; -normenver- trag, der: Rechtsnormen setzender Teil eines Tarifvertrags; -mnnung, die (DDR); -Ordnung, die: 1. (selten) Ordnung bei der Arbeit; ordentliche Arbeit: Kinder zur A. erziehen. 2. Ordnung durch Ein- u. Verteilung der Arbeit: das bürokratische System ist eine A. 3. durch Betriebsvereinbarung zwischen Arbeitgeber u. Betriebsrat festgelegte Regelung der Arbeitsbedingungen u. allgemeine Ordnung des Betriebsablaufs; -Organisation, die: Organisation der Arbeit: die A. verbessern; -ort, der: regelmäßige Fahrten zwischen A. und Wohnort; -pAdagogik, die: 1. Erziehung durch Arbeit u. zur Arbeit. 2. erziehungswissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Problem der Erziehung unter dem Aspekt der menschlichen Arbeit befaßt; -papier. das: 1. (bes. Politik) Papier, dessen Inhalt der weiteren Arbeit zugrundegelegt werden soll: der Minister hat ein A. vorgelegt. 2. <P1.) das bestehende u. die bisherigen Arbeitsverhältnisse betreffende, vom Arbeitgeber verwahrte Papiere des Arbeitnehmers: seine -e abgeben; sich seine -e geben lassen; -pause.die; -pensum. das: mein tägliches A.; ein großes A. bewältigen; -pferd. das: der Bauer spannt die -e an; Ü er. sie ist ein A. (eine unermüdliche Arbeitskraft); -pflicht, die: sittliche od. gesetzliche Verpflichtung zur Arbeit: -Physiologie, die: Physiologie auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin; -plan, der. -Planung, die; -platte, die: Platte zum Verrichten von [Küchen]arbeiten; -platz, der: I.a) zum Arbeiten bestimmter Platz: ein freundlicher A.; das Kind braucht einen A.. an dem es seine Aufgaben macht; b) Arbeitsstätte (2): sein letzter A. war das Deutsche Museum in München. 2. Stellung, (berufliche) Beschäftigung: ein gut bezahlter A.; freie Wahl des -es; Sicherung der Arbeitsplätze; seinen A. verlieren, dazu: -pbtesicherung, die. -platzstudie, die: Analyse der technischen Ausstattung eines Arbeitsplatzes u. der damit verbundenen Beanspruchung der menschlichen Arbeitskraft. -Platzvermittlung, die. -Platzwechsel, der; -probe, die: Teil. Stück als Muster der ganzen] Arbeit und ihrer Beschaffenheit: seiner Bewerbung mehrere -n beifugen; -Produkt, das; -Produktivität, die (Wirtsch.): Arbeitsertrag im Verhältnis zum Arbeitseinsatz: die A. steigern; -Programm, das: ein A. aufstellen; das A. der Regierung; -prozeß, der: Jmdn. in den A. eingliedern; die zunehmende Differenzierung der Arbeitsprozesse; -Psychiatrie, die: Psychiatrie des Arbeitslebens; -psy- 182
arbeits-, Arbeits- chologie.die: Psychologie des Arbeitslebens; -pult, das (veraltet): Pult zum Arbeiten (Lesen, Schreiben. Zeichnen); -räum, der: (geschlossener) Raum, in dem gearbeitet wird; -recht, das <o. Pl.>: Recht auf dem Gebiet der vertraglichen, abhängigen Arbeit; Streitigkeiten auf dem Gebiet des -s. dazu: -rech tler, der: Jurist auf dem Gebiet des Arbeitsrechts, -rechtlich <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): dem Arbeitsrecht entsprechend, darauf bezüglich, dazu gehörend; die -c Literatur: ein -er Streitfall; -reich <Adj.; nicht adv.>: ein -es Leben; die Woche war, verlief a.; -reserve, die (meist Pl.>: Reserve an arbeitsfähigen Menschen; unerschöpfliche -n; -rhythmus. der: aus dem A. geraten, kommen; der A. einer Maschine; -rfchter, der: Richter für arbeitsrechtliche Streitigkeiten; -richtlinie, die <meist Pl.>: Richtlinie für die Arbeit; -richtung, die: Richtung u. zugehörige Gesamtheit von Verfahrensweisen insbes. des wissenschaftlichen Arbeitens; die Medizin spaltet sich in eine Vielfalt von -en; -ruhe, die: das Ruhen der Arbeit aus besonderem Anlaß: 5 Minuten A.; -sache, die: 1. <PL> für die Arbeit gebrauchte Sachen; seine -n vom Schreibtisch räumen. 2. <P1.> Arbeits- kleidung; die -n anziehen. 3. (jur.) (Rechts)sache auf dem Gebiet des Arbeitsrechts; -scheu <Adj.; nicht adv.>: geregelter Arbeit abgeneigt, faul (Ggs.: arbeitswillig): -e Elemente. Burschen; -scheu, die: Abneigung, Widerwille gegen das Arbeiten; -Schicht, die: Schicht (3 a) der Industriearbeiter u. Bergleute; -Schluß, der (Ggs.: Arbeitsanfang, -beginn); -schule, die: 1. Schule, die vom Schüler aktives Lernen durch selbständiges Erarbeitendes Stoffes fordert. 2. Schule, die durch Handfertigkeitsunterricht zur Selbsttätigkeit u. Selbständigkeit erzieht. 3. Schule, die auch Produktions- aufgaben erfüllt; -schütz, der: gesetzlicher] Schutz des Menschen gegen körperliche, seelische, geistige, sittliche Gefahrdung durch berufliche Beschäftigung, dazu: -schutz- kcstimmung. die. -Schutzbrille, die; -Schutzgesetzgebung, die: ^-schwing, der <o. PL): -Sitzung, die (bes. Politik): Sitzung, beider gemeinsam an einem Thema. Problem gearbeitet wird; die erste A. der Kommission; -sklave, der labwertend): wie ein Sklave körperlich arbeitender Mensch; Eine Rechnung des Konzentrationslagers... über vermietete -n (Neues D. 1.6. 1964. 2); -Soziologie, die: Soziologie des Arbeitslebens; -sparend <Adj.>: seltener für tarbeitsparend; -spitze, die (DDR): besondere Arbeitsbelastung; Eine besondere A. ist bei uns die Rübenpflege (Neues D. 17. 6. 64. 3); -spräche, die: Sprache, in der ein Übersetzer. Dolmetscher hauptsächlich arbeitet; -Stab, der: Stab, dessen Mitglieder an einer bestimmten Aufgabe arbeiten; -Stätte, die: 1. (geh.) zum Arbeiten bestimmte Stätte; dieses Zimmer war Beethovens A. 2. Stätte. Stelle beruflicher Tätigkeit, Arbeitsplatz (1 b). Arbeitsstelle (1 a): zwischen Wohnort und A. hin- und herfahren; -stelle, die: 1. a) Stelle beruflicher Tätigkeit. Arbeitsplatz (1 b). Arbeitsstätte (2): zu «einer A. fahren; b) Stellung, (berufliche) Beschäftigung. .Arbeitsplatz (2): eine A. Finden; seine A. aufgeben, verlieren. 2. kleinere, mit einer bestimmten Arbeit. [ Sonder J- mtfgabe beschäftigte Abteilung eines Instituts/; eine A. gründen, leiten: eine A. des Instituts für deutsche Sprache; <**■• der: Grotewohl tadelte ferner den „blutleeren A." der Volkskammer (Dönhoff. Ära 91): ^Stimmung, die: ich bin heute nicht in der richtigen A.; -streit, der (Jur.): &bei tsrecht lieber Streit; -ström, der: 1. elektrischer Strom zum Antrieb von Maschinen. 2. (Elektrot.) Strom, der erst bei Betätigung einer Anlage fließt (Ggs.: Ruhestrom); -Stube, die (veraltend): die A. des Schuhmachers. Dichters: ^Studie, die: wissenschaftliche Studie. Analyse, die die an bestimmte Arbeitsplätze gebundene menschliche Arbeit einschließlich der technischen, wirtschaftlichen Zusammenhänge u. ihrer Bestgestaltung untersucht; -stufe, die: 1. relativ geschlossener größerer Abschnitt eines Arbeitsvorgangs. 2. <Pid.) eine der im allgemein gültigen formalen Aufbau des Arbeitsunterrichts enthaltenen Stufen beim Erarbeiten u. Lösen einer Aufgabe; -stuhl, der; -stunde, die: der Schlosser hat vier -n berechnet; -suche, die: Suche nach einer Arbeit. Stellung, beruflichenj Beschäftigung; bei der A. Erfolg haben; auf A. sein; -suchend, -suchende: seltener für t arbeitsuchend. Arbeitsuchende; -tag, der: Tag. sofern an Am berufliche] Arbeit geleistet wird od. zu leisten ist: em schwerer, harter A.; ein normaler A. von acht Stunden, dazu: -täglich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): jeden Arbeitstag, an jedem Arbeitstag /geschehend, wiederkehrend]; die < Produktion; zunächst 160 Einheiten a. herstellen; -ta- gung, die: zu gemeinsamer Arbeit bestimmte Tagung; im Mittelpunkt dieser dreitägigen A. der Deutschlehrer standen drei große Referate; -takt, der: 1. (Mech.) svw. f -hub. 2. (Mech.) dauernd wiederkehrende Phase bei der Arbeit einer Maschine: mit dem Steuergerät lassen sich unterschiedliche -e einstellen. 3. in einer bestimmten kürzeren Zeitspanne (Takt zeit) wiederholter Abschnitt der Fließbandarbeit; -titigkett, die; -team, das: ein A. bilden; -tedmik, die: Technik. Methode des Arbeitens. technische Verfahrensweise bei der Arbeit: eine spezielle A. anwenden; -teilig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): auf Arbeitsteilung beruhend: die -e Gesellschaft. Gruppenarbeit; etw. a. betreiben; -tei- lung, die: Verteilung einer Arbeit. Aufgabe auf verschiedene Personen [u. Gebiete]. Tiere. [Teile von] Organismen: die gesellschaftliche, territoriale, internationale A.; Tierstöcke mit A.; -temperatur, die (Technik): Temperatur, mit der ein Gerät, eine Anlage. Maschine [ normalerweise] arbeitet; -tempo, das; -theraple. die: Therapie. Heilbehandlung durch kontrollierte körperliche Iu. geistige] Arbeit; -der, das: zur Leistung von Arbeit gebrauchtes Tier: den Elefanten als A. abrichten; Ü er ist ein A. (arbeitet unermüdlich; oft abwertend: er ist ein immerfort stur, stumpfsinnig weiterarbeitender Mensch, ein Mensch, der nur seine Arbeit kennt); -tisch, der: der A. des Schneiders; -titel, der: vorläufiger Titel einer geplanten od. entstehenden Arbeit: der A. eines Films; .Julia und die Kinder dieser Welt" heißt der A. der Reihe für junge Zuschauer (Hörzu 38. 1973, 163); -treffen, das (bes. Politik): [informelles] Treffen zur gemeinsamen Arbeit an einer Aufgabe: ein A. zwischen Präsident X und dem sowjetischen Regierungschef; -Überlastung, die; -unfihig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): durch Krankheit, Körperschaden o.a. unfähig zur Arbeit (Ggs.: arbeitsfähig): sich a. fühlen; vom Arzt a. geschrieben werden; <subst.:> die wachsende Zahl der Arbeitsunfähigen, dazu: -Unfähigkeit, die <o. PI.) (Ggs.: Arbeitsfähigkeit): bei A. infolge Krankheit od. Mutterschaft; -uniall. der: Unfall, der in ursächlichem Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit des Betroffenen steht: Erwerbsminderung infolge -s; -unlust. die: seine A. steigt, nimmt zu. dazu: -unlustig <Adj.; nicht adv.); -Unterbrechung, die; -unterbruch, der (Schweiz.): svw. -Unterbrechung; -unterläge, die (meist PI.): etw. als A. benutzen; -Unterricht der: Unterricht[smethode] in der Arbeitsschule (2); -unwillig <AdJ.; nicht adv.) (Ggs.: arbeitswillig); Mrlaub, der: Urlaub vom Wehrdienst zur Ausübung beruflicher Tätigkeit; -verdienst.der: Verdienstaus beruflicher Arbeit; -Vereinbarung, die: das Arbeitsverhältnis betreffende Vereinbarung; -Vereinfachung, die; -verfahren, das: ein neues A. anwenden; -Verfassung, die: Gesamtheit der das Arbeitsleben regelnden Normen u. Vereinbarungen; -vergäbe, die: Ganz im Zeichen von -n für laufende Bauvorhaben... (Vorarlberger Nachr. 9. 11. 68); -Vergütung, die: Vergütung für geleistete Arbeit; -Verhältnis, das: 1. Rechtsverhältnis zwischen Arbeitnehmer u. Arbeitgeber: das A. lösen: ein A. eingehen f eine Stellung annehmen); in einem A. stehen (Arbeitnehmer bei jmdm. sein).!. <P1.) dieberufliche Arbeit betreffende Verhältnisse; -Verhinderung, die; -verlust. der: ein A. von 5 Stunden: -e durch Schlechtwetterperioden; -Vermittlung, die: Vermittlung von Arbeitskräften u. Stellen: die Bundesanstalt für A. und Arbeitslosenversicherung; -Verpflichtung, die: svw. f Dienstverpflichtung; -Verrichtung, die (meist PL); -versäumte, das; -Verteilung, die: Verteilung von Arbeit an verschiedene Personen: eine zweckmäßige A.; -vertrag, der: zwischen Arbeitgeber u. Arbeitnehmer abgeschlossener Vertrag, der ein Arbeitsverhältnis begründet: einen A. abschließen, verlängern, unterschreiben; -Verweigerung, die; -verwendungsfähig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Milit. früher): auf Grund körperlicher Mängel nicht für den Waffendienst, jedoch für den militärischen Arbeitsdienst geeignet; Abk.: av. av.. a. v.. dazu: ^verwen- dungsfähigkeit.die<o PI.): -Veteran.der: svw. f Arbeiterveteran; -vorbereiter, der: auf dem Gebiet der Arbeitsvorbereitungberuflich Tätiger;-Vorbereitung.die: 1. <meist PI.) Vorbereitungfür die Arbeit; -en treffen. 2. <o. PL) (Wirtsch.) [Lehre von der] Vorbereitung industrieller Arbeit durch ökonomische, Verfahrens- u. termingerechte Gestaltung u. durch planmäßige Bereitstellung von Arbeitskräften. Hilfsmitteln u. Material; -Vorgang, der: den A. beschleunigen, verlangsamen; -vorhaben, das: geplante, in Aussicht genommene Arbeit: zu unseren A. gehören Forschungen auf dem 183
arbeitsam Gebiet der Reaktortechnik; -vorläge, die: Vorlage, Muster, Modell für die Arbeit: der Zeichner hat mehrere Skizzen als A. benutzt; -wagen, der: Straßen- od. Eisenbahnwagen für Arbeiten an den Bahnanlagen; -weise, die: 1. Art u. Weise. Methode des Arbeitern: eine überholte A.; einen Einblick in die Arbeitsweiseln] der medizinischen Forschung gewinnen. 2. Art zu funktionieren fu. Arbeit zu leisten/, technische Funktion/sweise]: die A. eines Motors, einer Radaranlage; -weit, die: die industrielle A.; -Werkzeug, das; -wille, der: mit nie erlahmendem -n. dazu: -willig <Adj.; nicht adv.>: willig, bereit zu arbeiten (Ggs.: arbeitsunwillig, -scheu): sich a. zeigen; <subst.:> Streikposten hinderten die Arbeitswilligen am Betreten der Werkanlagen; -Wissenschaft, die: Wissenschaft von der menschlichen Arbeit, ihrem ökonomischen Einsatz, ihren medizinischen, psychologischen, gesellschaftlichen u. wirtschaftlichen Problemen; -woche, die: die Verkürzung der A. auf 5 Tage: ^wut, die (leicht scherzh.): überjgroßer. leidenschaftlicher Arbeitseifer: von einer wahren A. besessen, gepackt sein: Sie haben über unseren Idealismus gegrinst wie über die A. eines Irren (Kirst. 08/15. 930). dazu: -wütig <Adj.; nicht adv.> (leicht scherzh.): von Ar- beitswut erfüllt, beherrscht: ... wenn -e Redakteure nach 24 Uhr noch über DM-Geschichten brüten (DM 5. 1966. 3); -zeit, die: 1. für die Arbeit vorgesehene od. festgelegte tägliche Zeitspanne: die ausfallende A.; verkürzte Arbeits- zeitlen] in der Textilindustrie; gleitende A. (Arbeitszeitregelung, bei der der Arbeitnehmer in einem bestimmten Rahmen Beginn u. Ende der Arbeitszeit frei wählen kann). 2. Zeit, die für eine bestimmte Arbeit benötigt wird: ich lasse mir die A. bezahlen; die -en einzeln anschreiben und in Rechnung stellen, dazu: -zeitbesinn, der. -zeitord- nung, die <o. Pl.>: gesetzliche Regelung der Arbeitszeit; Abk.: AZO. -Zeitverkürzung, die, -zeitversäumnfc. das. -zeitschutz, der: gesetzlicher Arbeitsschutz durch Begrenzung der Arbeitszeit\ -Zeitstudie, die: zeitmessende Arbeitsstudie; -zeug, das <o. PL) (ugs.): 1. Arbeitskleidung: ein Mechaniker in seinem A. 2. Werkzeug für die Arbeit: sein A. auspacken; -Zeugnis, das: dem Arbeitnehmer vom Arbeitgeber über Art u. Dauer der Beschäftigung sowie über Führung u. Leistungen] ausgestelltes schriftliches Zeugnis; -ziel, das; -zimmer. das: Zimmer zum geistigen Arbeiten: das A. des Buchhalters. Schriftstellers; -zug. der (Ei- senb.): Materialtransportzug für Arbeiten an den Bahnanlagen; -zwang, der; -zweig, der: Zweig eines Arbeitsgebiets. arbeitsam [arbqjtzarm] <Adj.> (geh.. veraltend): 1. eifrig u. viel arbeitend, fleißig: ein -er Mensch; dieses Volk ist sehr a. 2. von Arbeit erfüllt: ein -es Leben; <Abl. zu 1:> Arbeitsamkeit, die: -: sie (= die Menschheit) muß seither die gewaltigsten Bewegungen ausfuhren, ohne dieses lausige Gefühl von tierischer A. abschütteln zu können (Musil. Mann 39). Arbiter [arbiti?]. der; -s. - Dat. arbiter] (veraltet): Schiedsrichter; - elegantianan [- elegan'^ia:rumj od. - elegantiae [- ele'gan&je]; —. — Dat. elegantia = geschmackvolle Wahl. Feinheit] (veraltet): [einflußreicher] Sachverständiger in Sachen des guten Geschmacks, des Lebensstils. arbitrir [arbi'tre:?] <AdJ.; o. Steig.) [frz. arbitraire < lat. arbiträrius] (bildungsspr.): dem Ermessen überlassen, beliebig; nach Ermessen, willkürlich: eine -e Entscheidung; eine -eGröße (Math.; durch einen Buchstaben angedeutete, beliebige konstante Größe): das sprachliche Zeichen ist [im allgemeinen] a. (Sprachw.; die verbindliche Zuordnung zwischen {Laut gestalt u. I Wort]Inhalt ist nicht naturgegeben, sondern entspricht einer vorauszusetzenden Konvention); <Abl.:> Arbitraritit [arbitrari'te:«. die; -. Arboretum [arbo're.tum], das; -s. ...ten [lat. arboretum] (Bot.): Baumschule; zu Studienzwecken angelegte Sammelpflanzung verschiedener Bäume, die auf freiem Lande wachsen. Arbuse (arbu:z9), die: -. -n [russ. arbus < pers. barbüza. eigtl. = Eselsgurke]: Wassermelone. Archaik [ar'9a:ik]. die; - [griech. archaikös = altertümlich] (bildungsspr.): / Kulturepoche J archaische/r] Art; Archai- ker [ar'^aiiktf], der; -s. -: in archaischem Stil schaffender Künstler: der Bühnenbildner M. war in seinem Schaffen A. und Modernist zugleich; Archaikum [ar^ankum]. Ar- dMUkum [ar\e:ikum]. das; -s (Geol.): ältester Abschnitt der erdgeschichtlichen Frühzeit, Erdurzeit; vgl. Archäozoi- kum; archaisch [ar'9a:ij] <Adj.>: 1. a) der Vor-, Frühzeit angehörend od. aus ihr überkommen, vor-, frühzeitlich: der < Mensch; die -e Pflanzenwelt; auf dieser Insel findet sich noch eine -e Fauna; die Wandzeichnungen sind noch ganz a.; b) (Psych.) entwicklungsgeschichtlich älteren Schichten der Persönlichkeit angehörend: -es Denken. 2. altertümlich, veraltet: -e Wortformen; sich a. ausdrücken. 3. der Frühstufe eines Stils, bes. der vorklassischen Epoche der griechischen Kunst angehörend, entstammend: -e Vasenmalereien]; die -e Plastik; -es Lächeln (einem Lächeln ähnelnder Gesichtsausdruck in der frühgriechischen Kunst); archäisch [ar'f&ij] <Adj.; o. Steig.): das Archaikum. Archaikum betreffend, ihm angehörend, entstammend: eine -e For- matiop; archaisieren [ar^ai'zrren] <sw. V.; hat) [griech. archaizein]: archaische Sprach- od. Kunstformen verwenden: eine Kunstepoche, in der man mit Vorliebe archaisierte: <meist im 1. Part.) die -de (altertümelnde) Sprache einer Dichtung; -d schreiben; Archaismus [ar^a'ismus], der; -. ...men [griech. archaismös] (Sprachw.. Stilk.. Kunstwiss.): 1. einzelnes archaisches Element (in Sprache od. Kunst): unter seinen Plastiken finden sich Archaismen; die Archaismen in Thomas Manns Romanen: ..weiland44 ist ein A. (veralteter.altertümlicher.altertümelnder Ausdruck). 2. <o. PI.) archaisierende sprachliche od. künstlerische Haltung, Gestaltungsweise: der A. in der modernen Kunst. Dichtung; Archakt [ar^'ist]. der; -en. -en (bildungsspr.): Vertreter einer künstlerischen, geistigen Haltung, die sich an einer frühzeitlichen Epoche orientiert: Neben die -en ... treten die Futuristen (Gehlen. Zeitalter 84): archaistisch <AdJ.) (bildungsspr.): die künstlerische u.lod. geistige Orientierung an einer frühzeitlichen Epoche betreffend, ausdrückend, gestaltend, vertretend^ Archanthropinen [art^ntro'pi.nan] (PI.) [zu griech. arche = Anfang u. änthröpos = Mensch): älteste Gruppe der Frühmenschen; Archäologe (ar^oloiga). der; -n. -n [griech. archaiolögos]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Archäologie, Altertumsforscher; Archäologie [...lo'gi:], die; - [griech. archaiologfa = Erzählungen aus der alten Geschichte]: Wissenschaft von den sichtbaren Überresten alter Kulturen, die durch Ausgrabungen od. mit Hilfe literarischer Überlieferung erschlossen werden können; Archäologin, die; -. -nen: w. Form zu t Archäologe; archäologisch <Adj.; o. Steig.): auf der Archäologie beruhend, sie anwendend, betreffend, dazu gehörend: -e Interessen. Fragen; die -e Wissenschaft (die Archäologie); ein Gelände a. untersuchen; Archäopteryx [ar^'optenrks]. die. auch: der; -. -e u. ...pteryges [ar^eap'taryge*; griech. pteryx = Flügel]: Urvogel; AniiÄozoOarafar^co'tßOiikurn]. das; -s [griech. zöe = Leben] (Geol.): erdgeschichtliche Frühzeit mit den Abschnitten Archaikum u. Algonkium. Arche Car^a]. die; -. -n [mhd. arche. arka. ahd. archa. arka < lat. arca = Kasten]: 1. *die A. [Noah] (bibl.; schiffähnlicher Kasten, in dem Noah mit seiner Familie u. zahlreichen Tierpaaren die Sintflut überlebte)', Ü ... daß dieses Zimmer die letzte A. ist (Zuflucht: Remarque. Triomphe 142). 2. (ugs.) geräumiges altes! Fahrzeug. Archetyp [an^'ty:p. auch: ' 1. der; -s. -en. Archetypus [ar^e'ty.pos]. der; -. ...pen [lat. archetypum < griech. arche- typon]: 1. (Philos.) Urbild, Urform des Seienden: die Platonischen ..Ideen44 sind [die] Archetypen des Seienden; Ü die Pionierleistungen Byrons, der als Archetyp des modernen Touristen gelten muß (als Prototyp; Enzensberger. Einzelheiten 1.191). 2. (Psych.) eins der ererbten, im kollektiven Unbewußten bereitliegenden urtümlichen Bilder, die Gestaltungen f vor)menschlicher Grunderfahrungen sind u. zusammen die genetische Grundlage der Persönlichkeitsstruktur repräsentieren (nach C. G. Jung). 3. a) älteste überlieferte od. erschließbare Fassung einer Handschrift, eines Druckes; b) Original eines Kunst- od. Schriftwerks im Gegensatz zu Nachbildungen od. Abschriften. 4. (Biol.) rekonstruierte, die stammesgeschichtliche Verwandtschaft von Lebewesen begründende Ausgangsform; <Abl.:> archetypisch [ar$ety:pij. auch: ' ] <Adj.; o. Steig.): 1. einem Archetyp entsprechend, zugehörend: -e Bilder. Symbole, Formen. 2« vorbildlich, mustergültig; Archetypus: f Archetyp. Aithidiakon [ar^i-, südd. u. österr. auch: ...'di:a...]. der; -su. -en. -ein] [lat. archidiaconus < griech. archidiäkonos]: 1. a) erster Diakon, Stellvertreter des Bischefs in der alten u. frühmittelalterlichen Kirche; b) Stellvertreter eines anglikanischen Bischofs. 2. Vorsteher eines Kirchensprengels (bes. im MA J.3. Ehrentitel in der ev. Kirche; Träger dieses 184
areal-, Areal- Titels. 4. zweiter Geistlicher an ev. Stadtkirchen: <Abl.:> ArchkUakonat. das. auch: der. -[e]s. -e [spätlat. archidiaco- natus]: 1. Amt des Archidiakons. 2. Wohnung des Archidia- kons. 3. Kirchensprengel. Archbnandrit [anjiman'drLt]. der; -en. -en [lat. archimandri- tes < griech. archimandrites]: 1. Oberer eines ostkirchlichen KlosterI verband]s. 2. Ehrentitel Tür verdiente Priester einer Ostkirche: Träger dieses Titels. archimedisch [ar^i'meriij] <AdJ.; o. Steig.): nach Art des griech. Mathematikers Archimedes; nach Archimedes benannt: -e Körper (Geom.; halbregelmäßige Körper): -e Schraube (Gerät zur Be- od. Entwässerung, Wasserschnek- ke): -es Axiom (Math.); -e Spirale (Geom.); Archimedisch [-] <Adj.; o. Steig.): von Archimedes herrührend: -es Prinzip (Physik; Prinzip, nach dem der statische Auftrieb eines Kör- pers gleich dem Gewicht der von ihm verdrängten Flüssig- keits- od. Gasmenge ist): -er Punkt (von Archimedes geforderter fester Standpunkt außerhalb der Erde, von dem aus er die Erde in Bewegung setzen könne): Ü der -e, ein -er Punkt (fester Standpunkt, von dem aus etw. grundlegend bestimmt, bewegt, verändert werden kann: Angelpunkt): ... Wahrheitserkenntnis .... das ist der Anker, der sie (= die Menschen) hält, der -e Punkt, der ihrer Psyche Sündhaftigkeit gewährt (Wolf. Menetekel 46). Archipel [ar^ipeil]. der; -s. -e [ital. arc(h)ipelago < mgriech. •archipelagos. aus griech. archi- = Haupt-. Ober- od. AigaTon = ägäisch u. pelagos = Meer] (Geogr.): Inselmeer, Inselgruppe: der Malaiische A. Archipr^sbyter. der; -s. - Dat. archipresbyter. aus griech. archi- = Haupt-. Ober- u. t Presbyter]: 1. (hist.) oberster Priester einer f Bischofs jkirche. Erzpriester. 2. a) Vorsteher eines ländlichen ev. Kirchenkreises: b) Ehrentitel für verdiente ev. Geistliche: Träger dieses Titels. Architekt [ar^i'tEkt]. der; -en. -en [lat. architectus < griech. archit6ktön = Oberzimmermann. Baumeister]: 1. auf dem Gebiet der Baukunst ausgebildeter Fachmann, der Bauwerke entwirft u. gestaltet. Baupläne ausarbeitet u. deren Ausführung einleitet u. überwacht. Baumeister: 2. jmd., der auf politischer Ebene] ein bestimmtes Projekt entwirft u. dessen Verwirklichung durchsetzt: Schöpfer: die -en eines neuen Weltbildes; er hoffte. A. einer europäischen politischen Union zu werden; der A. der pakistanisch-chinesischen Zusammenarbeit; Das SPIEGEL-Gespräch mit Feisals Öl- minister Jamani .... dem -en des ölboykotts (Spiegel 14. 1975. 3). Architekten-: -büro. das; ^flattin, (österr.:) ~*agattinv die; Kollektiv, das; -Wettbewerb, der. Archit^ktenschaft. die; -. -en: Gesamtheit der Architekten eines Gebietes. Landes]: Architektin, die; -. -nen: w. Form zu t Architekt; Architektonik [arptektoinik], die; -. -en: 1. <o. PI.) Wissenschaft von der Baukunst. 2. a) kunstgerechter] Aufbau eines Bauwerks: die A. der Loire-Schlösser; b) strenger, gesetzmäßiger /künstlerischer od. geistigerJ Aufbau: die A. des menschlichen Körpers, eines Kunstwerks, einer Sinfonie, einer Dichtung; architektonisch ''Adj.; nicht präd.) [spätlat. architectonicus < griech. ar- chitektonikös]: 1. <o. Steig.) die Architektonik (1. 2 a). die Architektur betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend, ihren Gesetzen gemäß: baukünstlerisch, baulich: die -e Schönheit. Gestaltung eines Domes; das Schloß ist ein -es Meisterstück; etw. a. [schön] gestalten, gliedern. 2. die Architektonik (2 b) betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend, ihr gemäß: die -e Gliederung der Fabel; ein Kunstwerk a. [gut] gliedern; Architektur [ar^itek'tu:?]. die; -. -en [lat. archltectüra]: 1. <o. PI.) Baukunst 'als wissen- schaffl. Disziplin]: A. studieren; Zeugnisse der maurischen A.; Ü geistige A. (bildungsspr.; Kunst des strengen geistigen Aufbaus). 2. a) /mehr od. weniger] kunstgerechter Aufbau u. künstlerische Gestaltung von Bauwerken: die kühne A. eines Bauwerks; Ü die A. eines Musikstücks. (Kunstwerkes; b) Baustil: die gotische A. des Schlosses. 3. a) <o. PI.) Gesamtheit von Erzeugnissen der Baukunst (insbes. etnes Volkes. Bereichs. Stils, einer Zeit): von der A. dieses Volkes ist nichts erhalten; b) (selten) architektonische Her- forbringung: Die vier Fassaden, welche den Platz rings anschließen ... sind strahlend erleuchtet, eine A. in Licht (Bamm. Weltlaterne 134); Ü ein Nähtisch, dessen Zweckmäßigkeit durch allerlei kühne -en getrübt ist (Werfet. Tod 4). Architektur-: -bild. das (Kunst): Bild, dessen Hauptgegenstand zu den Werken der Architektur gehört: MiiodeU, das (Archit.. Kunst): Modell /des Teiles] eines Bauwerks: -Plastik, die: svw. t Bauplastik; -Zeichnung, die. ardiitektural [...tu'ra:l] <AdJ.; o. Steig.) [frz. u. engl, archi- tectural] (Schweiz.): svw. f architektonisch (1). Ardiitrav [ar^traifl. der; -s. -e [...tra:va; ital. architrave. zu griech. archi- = Haupt-. Ober- u. lat. trabs = Balken]: auf Säulen ruhender tragender Querbalken /aus Stein od. Holzj in der antiken u. späteren Baukunst: die -e eines griechischen Tempels. Archiv [ar'9:fl. das; -s. -e [ar'<;i:vd; spätlat. archivum < griech. archelon = Regierungs-. Amtsgebäude]: 1. a) Einrichtung zur systematischen Erfassung. Erhaltung u. Betreuung von Schriftstücken. Dokumenten. Urkunden. Akten, insbes. soweit sie historisch, rechtlich od. politisch von Belang sind: das A. für Wohlfahrtspflege mit Sitz in Berlin; b) geordnete Sammlung von /historisch, rechtlich, politisch belangvollen! Schriftstücken. Dokumenten. Urkunden. Akten: ein umfangreiches A.; ein A. anlegen; Ü Der General und der Kanzler werden diese Erinnerung ins A. der Geschichte verweisen (Welt 30. 7. 62. 3); c) Raum. Gebäude für ein Archiv (1 a. b): im A. arbeiten; das A. ist renovie- rungsbediirftig. 2. Titel wissenschaftlicher Zeitschriften: A. für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. archiv-. Archiv-: -akten <P1.); Assessor. der: Assessor im Archivdienst: -beamte. der; ^benutzer, der; ^benutzung, die; ^bild, das: Bild. Foto aus einem Bildarchiv: Mlienst. der: Dienst der beamteten od. öffentlich angestellten Archivare: die Laufbahn des gehobenen -es; Mlirektor, der; ^exemplar, das: für das Archiv bestimmtes Exemplar: -*ae- schkhte, die: Geschichte des Archivwesens: MRitv das <o. PI.): in einem Archiv Gesammeltes; ^ künde, die. dazu: ^kundlich <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.); ^lehre. die; -mate- rtal. das; -pfleae. die <o. PI.); -rat der: a) <o. PI.) Titel von Beamten im Archivdienst: b) <P1. -rate) Träger dieses Titels; -recht, das <o. PL); -referendar. der: Referendar im Archivdienst; -schule, die; -Verwaltung, die; -wesen. das <o. PI.): alles, was mit der Funktion. Einrichtung. Organisation u. Verwaltung von Archiven (1) zusammenhängt; -Wissenschaft, die <o. PI.). Archivalien [arg'va.lian] <P1.>: Schriftstücke. Dokumente. Urkunden: Akten in. aus einem Archiv, dazu: Archivglien- kunde.die; -; archivalhch <Adj.; o. Steig.): 1. ein od. mehrere Archive betreffend: -e Forschungen; eine -e Tätigkeit ausüben. 2. zu einem od. mehreren Archiven gehörend, darin enthalten, daraus stammend: -e Dokumente. Funde. Quellen; -es Material; etw. a. beweisen (mit Hilfe eines Archivs, durch archivalische Urkunden); Archivar [...'va.'cl. der; -s. -e: fachlich ausgebildeter Betreuer eines Archivs; archivieren [...'vi:ran] <sw. V.; hat): (Schriftstücke. Urkunden. Dokumente. Akten) in ein Archiv aufnehmen; <Abl.:> Archivierung, die; -. -en: die A. von Bildmaterial: Archivistik [...'vistik]. die; -: Archivwissenschaft. Archivoltef. .vdIu>], die; -. -n [ital. archivolto < mlat. archi- voltum. zu lat. arcus = Bogen u. volütus. 2. Part, von: volvere = drehen, winden] (Archit. hist.): 1. meist bandartig abgesetzte Stirn- u. Innenseite eines Rundbogens. 2. plastisch gestalteter Bogenlaufim romanischen und gotischen Portal. Archon far^n]. der; -s. -ten [ar'<pntn], Archont [ar'pnt]. der; -en. -en [lat. archön <griech. ärchbn]: einer der / neun/ höchsten Beamten in Athen u. anderen Städten der Antike. Arcus: TArkus. Anlabil [arda'bi:!]. Ardebil [arde'bi:!].der; -[s]. -s: vorwiegend blaugrundiger handgeknüpfter Teppich aus der gleichnamigen iran. Stadt od. den umliegenden Gebieten. Are ['a:i?|. die; -. -n (Schweiz.]: svw. tAr; areal [are'a:l] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [zu lat. ärea = Fläche]: Verbreitungsgebiete betreffend: -e Linguistik; Gruppensprachen .... die ... historisch, a. und sozial determiniert sind (ZGL 1, 1973, 3); Areal [-]. das; -s, -e: 1. Bodenfläche: der Park bedeckt ein A. von mehreren Quadratkilometern. 2. abgegrenztes Gebiet. Gelände. Stück Land. Grundstück: das A. [des Schießplatzes] ist von Wald und einem Maschendrahtzaun umschlossen; das Gebäude befindet sich auf dem A. der Speditionsfirma L. 3. Verbreitungsgebiet (insbes. von Tieren. Pflanzen, sprachlichen Erscheinungen). areal-, Areal-: ^kunde, die: Wissenschaft von der räumlichen Verbreitungder Pflanzen u. Tiere; -lingulstik. die: /neuerei Sprachgeographie; Mnethode. die: Stichprobenverfahren der 185
Arekanuß Meinungsforschung, bei dem Personen eines ausgewählten, aber der soziologischen Struktur nach repräsentativen Gebietes (Areals) befragt werden (Ggs.: Quotenmethode). ArekanuB[a're.ka-].die; -. -nüsse: [port. areca < Malayalam atecca]: Frucht der Arekapalme; Betelnuß; Arekapalme« die; -. -n: Palme einer auf dem Malaiischen Archipel, in Neuguinea u. Australien verbreiteten Gattung, insbes. Betelnußpalme. «religiös <Adj.; o. Steig.) [aus griech. a- = nicht, un- u. f religiös]: nicht religiös, außerhalb der Religion ? stehend], irreligiös: ein -er Mensch; seine Haltung ist durchaus a.; ja. leben. Ären: <P1. von tÄra.) Arena [a're:na]. die; -. ...nen [tat. (h)arena. H. u.]: 1. a) (hist.) Kampfbahn, sandbestreuterj Kampfplatz im Amphitheater: die Gladiatoren stehen sich in der A. gegenüber; in die A. hinabsteigen; Ü eine bedeutende Persönlichkeit betrat mit ihm die A. (den Schauplatz) der Geschichte; b) Sportplatz, Wettkampfstätte mit ringsum steigend angeordneten Zuschauersitzen: Im Stadion jagt ein Turnlehrer Knaben um die A. (Koeppen. Rußland 197); 2. a) Vorführplatz für Stierkämpfe: Stierkämpfe in der A. von Badajoz; b) Zirkusmanege: ein Clown stolpert durch die A. 3. (österr. veraltend) Sommerbühne. Arenen: <P1. von ! Arena.) Areopag[areo'pa:k].der;-s[lat. Areopagus < griech. Areiö- pagos]: höchster Gerichtshof im alten Athen. Arete [are'te:]. die; - [griech. arete] (griech. Philos.): Tugend. Tüchtigkeit; Tauglichkeit der Seele: Untersuchungen zur Somatischen A.; Aretologie [aretolo'gi:]. die; - [t-logie]: Lehre von der Arete. arg [ark] <Adj.; ärger, ärgste) [mhd. arc. ahd. arg]: 1. a) (nicht präd.) (veraltet geh.) von böser, niederträchtiger Gesinnung erfüllt], niederträchtig, böse: die -e Welt; -e Gedanken; a. denken, handeln; (üblicher subst.:) es ist nichts Arges an ihm (er ist ohne Arg); nichts Arges im Sinn haben; b) schlimm, übel; unangenehm: -es Wetter; Dann kann ich Tort von Hause ... und begann eine widerliche und -e Zeit (Rilke. Brigge 88): ..Es ist nie zu spät14, sagte ich. fand es selbst eine -e Redensart (Frisch. Stiller 4%); das ist denn doch zu a.; ihr treibt es aber auch gar zu a.: das Schicksal hat ihm a. mitgespielt; etw. noch ärger machen, als es schon ist; sein ärgster Feind; <subst.:) ich sehe nichts Arges darin, dabei: an nichts Arges denken (völlig ahnungslos sein u. unangenehm überrascht werden); das Ärgste befürchten; * es ist mir a.. daß ... (landsch.; es tut mir sehr leid, geht mir nach, trifft mich sehr); etw. liegt im argen (ist in Unordnung, in einer verworrenen, ungeordneten Lage). 2. a) unangenehm / groß, stark, heftig: eine -e Enttäuschung; ein -er Spötter. Säufer; Es war ein •es Gedränge (Frisch. Stiller 367); (landsch. auch in bezug auf Positives:) eine -e Freude; b) (intensivierend bei Verben u. Adjektiven) (ugs.) sehr, überaus: es ist a. warm; sie ist noch a. Jung; a. viel, wenig; a. schwitzen; sich a. freuen; Ein Husten quälte ihn a. und ließ ihn ... keine Ruhe finden (Trenker. Helden 282); Arg [-]. das; -s [mhd. arc. ahd. arg] (veraltet geh.): Falschheit, Boshaft igkeit. Böses (meist verneint in festen Verbindungen ohne Art.): es ist kein A. an, in ihm. daran; kein A. an einer Sache finden; er ist ohne A.; Arge ['argdl. der: -n (veraltet): Teufel. Satan. *TB-.4r8-: ^denkend (AdJ.) (veraltet geh.); ^gesinnt (Adj.) (veraltetgeh.); -list,die(o. PI.)(geh.): Hinterlist. Heimtük- ke: Jmds. A. kennen; voll A.; die Einrede der A. (jur.; des böswilligen Verhaltens, insbes. der bewußten Täuschung im Rechtsverkehr), dazu: -listig <AdJ. >: voll Arglist, hinterlistig, heimtückisch, verschlagen: ein -er Mensch. Plan; ein -es Lächeln; sie lockten ihn a. in den Tod; -e Täuschung (Jur.; bewußte, böswillige Täuschung im Rechtsverkehr)'. -es Verhalten (im Zivilprozeß); Listigkeit die; Los (Adj.; -er. -este): 1. ohne Arg. nichts Böses vorhabend, unschuldig, harmlos, ohne böse Absicht: eine -e Bemerkung. Frage; a. lächeln. 2. nichts Böses ahnend, ohne Argwohn, ohne jedes Mißtrauen, vertrauensselig: ein -es Kind; sie ging a. auf das Angebot ein. dazu: ^losigkeit [...lo:zick^jt], die; -: 1. Unschuldigkeit. Harmlosigkeit: die A. einer Frage. 2. Vertrauensseligkeit. Ahnungslosigkeit: jmds. A. bezweifeln; politische A. Argali fargali]. der od. das; - [s], -s [mongol.]: Wildschaf in Zentralasien. Argentit [argen'ti:t. auch: ...tit]. der; -s [zu lat. argentum = Silber]: graues, metallisch glänzendes Mineral; Silberglanz; Argentum [argentum], das; -[s] [lat. argentum]: lat. Bez. für t Silber (ehem. Zeichen: Ag). irger: targ; Ärger ferge). der; -s: 1. bewußtes, von starker Unlust u. aggressiver/ innerer Auflehnung geprägtes /erregtes j Erleben vermeintlicher j persönlicher Beeinträchtigung, insbes. dadurch, daß etw. nicht ungeschehen zu machen, jmd. od. etw. in Beziehung auf etw. unmittelbar nicht zu ändern ist; Aufgebrachtsein, heftige Unzufriedenheit, heftiger; Unmut. Unwille, heftige > Verstimmung. Mißstimmung. Verdrossenheit, stgrkej Indignation: berechtigter, ständiger, ohnmächtiger Ä.; der Ä. Über den Schwiegersohn packte ihn wieder (Edschmid. Liebesengel 40); sein Ä. ließ nach, verflog; etw. erregt jmds. Ä.; Ä. über jmds. Bemerkungen empfinden; seinen Ä. an jmdm. od. etw. auslassen; seinen Ä. unterdrücken; man „schluckte den Ä. herunter*' (Tucholsky. Zwischen 12); seinem Ä. Luft machen;.Ä. [bei jmdm.. mit etw.] erregen; etw. aus Ä. tun; in Ä. geraten; sich von seinem Ä. hinreißen lassen; du warst außer dir vor Ä.; (ugs.:) grün und gelb/schwarz vor Ä. werden; zu meinem großen Ä. kam er nicht; Das ist ja mein Ä.! (darüber ärgere ich mich ja stets; Th. Mann. Krull 166). 2, ärgerliches Erlebnis od. Gesamtheit ärgerlicher Erlebnisse. Verdruß. Unannehmlichkeit!'en!. Scherereil enj; der häusliche., persönliche, berufliche, geschäftliche A.; der tägliche Ä. im Beruf, mit den Kunden: viel Ä. [mit jmdm.. etw. wegen einer Sache] haben, erleben: laß das. sonst bekommst du Ä.! (Wartung); Du mußt die Frau Pastorgrüßen.... anders gibt es A. (Kant. Impressum 84); Da gibt er nach - und erspart sich Ä. (Sebastian, Krankenhaus 53); „Komm her... Mach keinen Ä. (Müthel. Baum 75); ärgerlich <Adj.>: 1. voller Ärger, verärgert, sehr] verdrossen, verdrießlich, ungehalten, aufgebracht, unwillig, unmutig, unwirsch, indigniert: ein -er Blick, Zuruf; er war. wurde sehr ä.; sie ist ä. auf/über mich, über den Mißerfolg; ä. antworten, reagieren. 2. Ärger erregend, bereitend; mißlich, unerfreulich, unangenehm, unerquicklich, leidig: ein -er Vorfall; das ist eine ganz -e Geschichte; Mit zwei gespreizten Fingern maß ich es (= das Loch) aus. fand es ä. groß (Grass. Blechtrommel 451); es ist sehrä..daßwir uns verpaßt haben; <subst.:) das Ärgerliche an. bei der Sache ist, daß ...; <Abl.:) £igerlidikeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) Ungehaltenheit, Verdrießlichkeit: die A. seines Tons war nicht zu überhören. 2. <o. PI.) Unerquicklichkeit: bei aller Ä. brachte die Situation auch Vorteile mit sich. 3. ärgerlicher Umstand. Ärger bereitende Angelegenheit: auf solche -en waren sie nicht gefaßt; ärgern <sw. V.; hat) [mhd. ergern, argern. ahd. argerön. eigtl. = ärger, schlechter machen]: 1. a) dauernd] ärgerlich machen, in Ärger versetzen, heftig! verstimmen, aufbringen: er hat mich mit seiner Bemerkung, mit seinem Verhalten sehr, bis aufs Blut geärgert; das hat er bloß getan, um mich zu ä.; seine Anwesenheit ärgerte mich; es ärgerte mich, daß ...; ihn ärgert die Fliege an der Wand (jede Kleinigkeit); die. Jungen ärgerten (neckten, reizten) den Hund; b) durch Ärgern in einen bestimmten Zustand bringen: Jmdn. krank, zu Tode ä.; Sie ... hat wohl ihren Mann ins Grab geärgert (Thieß. Legende 28). 2. <ä. + sich) a) ärgerlich, verstimmt, aufgebracht sein, werden; Ärger empfinden: ich ärgere mich darüber, daß...; kann mich maßlos ä.. daß ...; ich habe mich über ihn. über mich selbst, über den Fehler furchtbar geärgert; sich über die Fliege an der Wand (ugs.; über jede Kleinigkeit) ä.; Er ist halt sehr geärgert über die allgemeine Staatsfeindlichkeit (Musil, Mann 1233); Sie ... veränderte sich durch die Einzelhaft so. daß alle sich an ihr ärgerten (Fallada. Jeder 384); daß der ausgezeichnete Mann ... sich über alle Maßen an dem jungen Mädchen geärgert hat (Maass. GoufK 297); R nicht ä.. nur wundern!; Mensch. ärger[e] dich nicht (Würfelspiel); b) durch Sichärgern in einen bestimmten Zustand geraten: sich krank, zu Tode ä. (meist Ü; sich sehr ärgern): *sich schwarz / grün und blau / gelb und grün ä. (ugs.; steh sehr ä.): Ich ärgere mich schwarz über die Gedankenlosigkeit meiner Mitmenschen (Hörzu 48. 1972. 144); Ärgernis, das. -ses. -se: 1. <o. PL) Anstoß. Verletzungdes religiösen od. sittlichen [Gefühls: Ä. vermeiden; bei jmdm. Ä. erregen; jmdm. ein Ä. geben (veraltend; jmdn. kränken); Ä. an etwas nehmen (veraltend; Anstoß an etwas nehmen)', eine Anklage wegen Erregung öflent- 186
aristokratisch liehen -ses (jur.: Verletzung des sittlichen Gefühls eines durchschnittlichen Beobachters in geschlechtlicher Hinsicht. z. B. durch öffentlich vorgenommenet sexuelle Handlungen); zum Ä. aller Fußballfreunde. 2. Ärgerliches, Anstößiges, Skandalöses: es ist Jedesmal ein Ä. für mich (es ärgert mich), wenn ...; diese Kerle sind ein Ä.; ein öffentliches Ä. (jur.: Sache, Handlung, die öffentliches Ärgernis erregt). 3. <meist Pl.> Ärger (2). Unannehmlichkeit: Widerwärtig- keit: die kleinen -se des Alltags: häusliche, berufliche -se. Arginin [argi'nirn], das: -s, -e [zu tArgentum] (Biol.): in allen Eiweißkörpern enthaltene, lebenswichtige Aminosäure. Argon fargan. auch: ar'go:n], das: -s [zu griech. argös = untätig, träge]: zu den Edelgasen gehörender chemischer Grundstoff: Zeichen Ar. Argonaut [argo'nwt]. der:-en.-en [lat. Argonauta < griech. Argonaütes]: 1. in der griech. Sage Mann der Besatzung des Schiffes Argo. 2. (meist PI.) Tintenfisch einer bes. Gattung. Argot [argo:]. das od. der: -s. -s [frz. argot. H. u.]: 1. <o. PI.) etwa dem Rotwelsch entsprechende Sondersprache der französischen Gauner u. Bettler. 2. <o. PI.) etwa dem Slang entsprechende nachlässige französische Umgangssprache. 3. Sondersprache einer sozialen od. beruflichen Gruppe, Jargon, Gruppensprache: der Ausdruck stammt aus/entstammt dem A. des Militärs: Argotismus [argo'tismos], der: -.... men: aus dem Argot stammender Ausdruck (Ausdruck sweise, Redewendung) in der französischen! All- gemeinsprache. ärgste: farg. Argument [argumenta das: -[eis. -e [lat. argumentum]: 1. Grund für eine Behauptung, Rechtfertigungsgrund, stichhaltiger, plausibler/ Beweisgrund, Punkt einer Beweisführung: ein schwerwiegendes, [durchschlagendes, stichhaltiges A.; handfeste, gewichtige, politische -e; dieses A. überzeugt mich: das ist kein A. [gegen meine Behauptung] (keine stichhaltige Entgegtmtig): -e für. gegen etw. vorbringen, geltend machen: Jmds. -e gelten lassen: ich machte mir seine -e zu eigen. 2. (Math.) unabhängige Variable einer Funktion. 3. (Sprachwiss.) svw. t Leerstelle (2 a): Argumentation [...menta't$io:n]. die: -. -en [lat. argumenta tio]: Darlegung der Argumente, Beweisfülirung, Begründung: seine A. [für. gegen den Beschluß] stutzt sich auf die bisherigen Erfahrungen: er hat mit seiner A. recht: argumentativ [...ta'ti.O <Adj.) [lat. argümentätlvus] (bil- dungsspr.): I. <o. Steig.) die! Argumente betreffend: die -e Verunsicherung der Richter. 2. mit Hilfe von Argumenten durchgeführt;: der Wahlkampf soll a. geführt werden: argumentatorisdi [...'to:nJ] <Adj.): seltener für targumentativ (2): argumentieren [...'ti:ren] <sw. V.: hat) [lat. argümentän]: seine Argumente für od. gegen etw.j darlegen, seine Gründe auseinandersetzen, den Beweis führen: sachlich, schlagend [für. gegen etw.] a.. gegen Jmds. Behauptung, gegen jmdn.a.: [dahin gehend] a.. daß ...; <Abl.:> Argumentknmg, die: -. -en: Argumentation. Afgus fargos], der: -. -se [nach dem hundertäugigen Riesen Argos (lat. Argus) der griech. Sage] (bildungsspr.): scharf u. mißtrauisch beobachtender Wächter: als A. über etw. wachen: sie war der/ein A.. der uns nicht aus den Augen ließ. frgus-. 4rgus-: -äuge, das (meist PI.) (bildungsspr.): scharf beobachtender Blick, wachsames Auge: seinem A. entging nichts: Jmdn.. etw. mit -n bewachen, beobachten, dazu: ^iugig <Adj.; nicht präd.): a. über etw. wachen: -Nick, der (meist PI.) (bildungsspr.): svw. f-auge. Argwohn ['arkwo.nj. der: -[e]s [mhd. arewän. ahd. argwän. vgl. Wahn] (geh.): seelische Einstellung, Neigung, hinter dem Tun oder dem Verhalten eines anderen eine gegen die eigenen Interessen gerichtete, feindselige oder unredliche Absicht zu vermuten: Mißtrauen, Verdacht, schlimme Vermutung: A. steigt in im dm. auf: A. schöpfen: A. [gegen jmdn.. etw.] hegen: Jmds. A. erregen, zerstreuen, beschwichtigen: jmdn. mit A.. voller A. betrachten; argwöhnen farkwoman] (sw. V.; hat) (geh.): mit Argwohn, mißtrauisch vermuten, befürchten: er argwöhnte eine Falle: man argwöhnte einen Verräter in ihm: Ich möchte a.. daß manche Heldentat ungetan bliebe (Hagelstange. Spielball 35); «igwöhnisch <AdJ.) (geh.): voll Argwohn, mißtrauisch: ein -er Blick. Mensch; das machte ihn a.; etw. a. beobachten; jmdn. a. mustern. Arhythmie usw.: t Arrhythmie usw. Ari fa:ri]. die; -. -s: soldatensprachl. Kurzf. von: Artillerie: Die russische A.... hatte ihm jedes weitere Kopfzerbrechen erspart (Plievier. Stalingrad 244). Ariadnefaden [a'riadna-, a'rjßtnd-]. der; -s [nach der griech. Sagengestalt Ariadne. die Theseus ein Wollknäuel gibt, das ihn aus dem Labyrinth wieder herausfuhrt): etw., was jmdn. durch Wirrnis hindurchleitet, aus einer unüberschaubaren Situation hilft. Arianer [a'ija:ne]. der; -s, -: Anhänger des Arianismus: arignisch (Adj.; o. Steig.): den Arianismus vertretend, betreffend, auf ihm beruhend, zu ihm gehörend: Arignfech (Adj.; 0. Steig.): von Arius od. den Arianern herrührend, ihm (ihnen) eigen] tümlichj: -e Schriften; der -e Streit (Religionsstreit des Arius u. der Arianer mit den andersgläubigen Christen): Arianionus [aria'nismus]. der; -: Lehre des Arius (4. Jh.) u. seiner Anhänger, wonach Christus mit Gott nicht wesensgleich, sondern nur wesensähnlich sei. arid farr.t] (Adj.; -er. -este; nicht adv.) [lat. äridus] (Geogr.): trocken, dürr, wüstenhaft: -e Böden; -e Klimate (Klimate von Gebieten, in denen die Verdunstung durchschnittlich stärker ist als der Niederschlag): Ü Natürlich steckt in dieser peinlich unpersönlichen, -en Prosa ein ..Minimum an ästhetischer Qualität" (Deschner. Talente 29); (Abl.:> Ariditit [aridite:t]. die; -: Trockenheit (in bezug auf das Klima). Arie I'a:rp]. die; -. -n [ital. aria. urspr. = Weise (des Auftretens) < lat. äera (Akk. von: äer). t2Air]: Sologesangsstück mit Instrumental-, insbes. Orchesterbegleitung / in Oper od. Oratorium/: eine A. singen, (salopp:) schmettern. Arier ['a:iiej. der; -s. - [sanskr. ärya = Edler]: 1. (Völkerk.. Sprachw.) Angehöriger eines der frühgeschichtlichen Völker mit indogermanischer Sprache in Indien u. Iran. 2. (ns.) Angehöriger der sog. nordischen Rasse: NichtJude, Person deutschen u. ,uirtverwandten"Blutes;<Zus.:>&rtemu&*/ek9 der (ns.): Nachweis der arischen (2) Abstammung: Arierparagraph, der (ns.): gesetzliche Bestimmung, die Nichtarier insbes. vom öffentlichen Dienst ausschloß. Arietta [a'rieta]. Ariette [...te]. die; -. ...tten [(frz. ariette) < ital. arietta. zu: aria. I Ariel (Musik): kleine Arie: arios [ar|o:s] (Adj.; o. Steig.) [ital. arioso. zu: aria. t Arie] (Musik): liedhaft, gesanglich, melodiös: -e Einschübe; arioso [a'rio:zo; ital. arioso] (Musik): liedhaft /vorzutragen]: (subst.:) Artgeo. das; -s. -s u. ...si [...zi]: 1. instrumental begleitetes [gegen den Sprechgesang abgehobenes] liedhaftausdrucksvolles od. arienähnliches Gesangsstück, Zwischenstück l in einem größeren Vokalwerk]. 2. liedhaft-ausdrucksvolles Instrumentalstück. arisch [a:rtf] (Adj.; o. Steig.): 1. (Völkerk.. Sprachw.) die Arier (1) od. ihre Sprachen betreffend, ihnen zugehörend, eigentümlich, von ihnen stammend: die <n Völker. Sprachen. 2. (ns.) die Arier (2) betreffend, ihnen zugehörend, ihnen eigentümlich: von Ariern (2) stammend: nichtjüdisch: -e Abstammung; -e Großeltern; arisieren [ari'zi'.ran] (sw. V.; hat) (ns.): jüdischen Besitz in arischen ( = deutschen) überfuhren: ein Grundstück. Unternehmen a.; Rosenthals haben früher ein Wäschegeschäft an der Prenzlauer Allee gehabt. Das ist dann arisiert worden (Fallada. Jeder 8). dazu: Arisierung, die; -. -en. Aristie [aris'ti:]. die; -. -n [...i:an; griech. aristeia]: überragende Tat eines (antiken) Helden u. deren literarische Verherrlichung. Aristokrat [ansto'kra:t]. der; -en. -en [rückgebildet aus t Aristokratie]: 1. Angehöriger der Aristokratie, Adliger. 2. Mensch von vornehmer Gesinnung u. zurückhaltender Lebensart: vornehmer, edler Mensch: Aristokratie [...kra'ti:]. die; -. -n [...i:an; lat. aristoeratia < griech. aristokratfaj: 1. (hist.) a) (o. PI.) Staatsform, in der die Herrschaft im Besitz einer ständisch-privilegierten sozialen Gruppe (Adel, Oberschicht) ist: Adelsherrschaft: b) Staat, Gemeinwesen, in dem eine Aristokratie (a) besteht. 2. adlige Oberschicht, Adel sstand}: A. und Bourgeoisie stritten sich um die Macht; Huldvoll hat die Regentin die hohe A.... eingeladen (Menzel. Herren 40); Ü die A. des Geldes. Geistes (durch Besitz einflußreiche, durch Bildung hervorragende Minderheit, IFührungs]Schicht, Elite). 3. (o. PI.) Würde, Vornehmheit: die A. seiner Gesinnung, seines Wesens beeindruckte die Anwesenden; aristokratisch [...kra:tij] (Adj.): 1. die Aristokratie (1) betreffend, ihr zugehörend, entsprechend, gemäß, von ihr stammend: eine -e Herrschaftsform; eine aus -en und demokratischen Elementen zusammengesetzte 187
Aristophaneus Verfassung. 2. <o. Steig.) adlig: die -e Gesellschaft; -e Kreise. 3. edel, vornehm: er war von -er Geistigkeit; ein -es Profil haben; <subst.:) seine Gestalt hatte nichts Aristokratisches an sich. Aristophaneus [aristofa'ne.us]. der; -. ...neen [...'ne:dn; lat. Aristophaneus < griech. Aristophäneios = von (dem altgriech. Lustspieldichter) Aristophanes] (Verslehre): antiker Vers (von der Normalform: -WU-W-J; aristophanisch [aristo*fa:mj] <AdJ.) (bildungsspr.): geistvoll, witzig, mit beißendem Spott nach Art des altgriech. Lustspieldichters Aristophanes: von -er Laune. Aristoteliker [aristo'te:like]. der; -s. -: Schüler des Aristoteles: Vertreter. Anhänger der Philosophie des Aristoteles: aristotelisch <Adj>: Aristoteles u. seine Lehre betreffend, seiner Lehre entsprechend, gemäß, auf seiner Lehre beruhend: nach Art des Aristoteles, nach Aristoteles benannt: einen -en Standpunkt vertreten; -e Dramatik (Lit.; gemäß der Aristotelischen Wirkungsästhetik betont das persönliche Mitgefühl des Zuschauers ansprechende Dramatik: geprägt von Brecht); Aristotdismus [...te'lismus]. der; -: die von Aristoteles ausgehende, über die Scholastik bis in die Gegenwart reichende Philosophie. Arithmetik [ant'me.Uk. seltener: antmeti.k]. die; -. -en [lat. arithmetica < griech. arithmetike (techne) = Rechenkunst) (Ggs.: Algebra): 1. <o. PI.) Teilgebiet der Mathematik, auf dem man sich mit bestimmten u. allgemeinen Zahlen. Reihentheorie. Kombinatorik u. Wahrscheinlichkeitsrechnung befaßt: A. der natürlichen Zahlen; Ü die A. (bildungsspr.. oft abwertend; ISystem] ausgeklügelte!r] Berechnung) der Ämterverteilung. 2. Lehrbuch der Arithmetik (1); ArMmetikcr [...'me:tikü). der; -s. -: Fachmann auf dem Gebiet der Arithmetik: arithmetisch <AdJ.; o. Steig.): die Arithmetik betreffend, zu ihr gehörend, ihr entsprechend, gemäß: auf ihr beruhend: -e Formeln. Probleme. Verfahren; -es Mittel (Quotient aus dem Zahlenwert einer Summe u. der Anzahl der Summanden. Durchschnittswert): -e Folge. Reihe (mit gleichbleibender Differenz zwischen je zwei benachbarten Gliedern): Ü Aber wehe, wenn diese -e Reihe steigender Wachstumsraten, Löhne und Gewinne einmal abreißt (Dönhoff. Ära 49). Arithmogriphlantmo'gri^.den-en.-en [zugriech, arithmös = Zahl u. grfphos = Rätsel]: Zahlenrätsel Arkade [ar'kaxb]. die; -. -n [frz. arcade < ital. arcata. zu: arco = Bogen(gewölbe) < lat. arcus]: 1. Bogen auf zwei Pfeilern od. Säulen. 2. <meist PI.) Bogenreihe: (einseitig offener! Bogengang /an Gebäuden]: gedeckte -n; durch die -n gehen. 3. (Graphologie) arkadenförmiger Bogen bei Kleinbuchstaben einer Handschrift. Arkadien [ar'ka:dpnj, das; -[s] [nach der altgriech. Landschaft Arkadien] (dicht., bildungsspr.): Schauplatz glückseligen, idyllischen [LandHebens: Glücksland: das A. der Wissenschaft; Arkgdier, der; -s. -(bildungsspr.): Bewohner von Arkadien: arkadisch <Adj.; o. Steig.) (dicht., bildungsspr.): in. aus Arkadien: auf Arkadien u./od. die Arka- dier bezüglich. Arkadien u.lod. den Arkadiern zugehörend, eigentümlich: in -en Gefilden; eine -e Landschaft (Lit.. Malerei; ideale, idyllische Landschaft): -e Dichtung, Poesie (Lit.; idyllische Hirten- u. Schäferdichtung). Arkebuse [arke'bu:zd]. die; -. -n [frz. arquebuse < nieder!, hakebusse = Hakenbüchse]: Gewehr des 15.116. Jahrhunderts. Hakenbüchse: Arkebusier [arkebu'zi:;]. der; -s. -e [frz. arquebusier]: mit der Arkebuse ausgerüsteter Soldat. arktisch Carktül <Adj.; o. Steig.) [lat. arcticus < griech. arktikös = nördlich zu ärktos = Bär (nach den Sternbildern des Großen u. Kleinen Bären am nördlichen Himmel)] die Arktis betreffend: zur Arktis gehörend: die -e Fauna; Ü -e Kälte (sehr strenge Kälte); -e (sehr niedrige) Temperaturen. Arkuballiste [arkuba1 liste], die; -. -n [lat. arcuballista]: wie eine Armbrust funktionierendes römisches u. mittelalterliches Belagerungsgeschütz: Bogenschleuder. Arkus [arkos], auch: Arcus [-]. der. -. - [...u:s; lat. arcus] (Math.): Kreisbogen.Bogenmaßeines Winkels: Zeichen: arc. Arkus- (Math.): ^funktion, die: Umkehrfunktion einer trigonometrischen Funktion: ^kosinus, der: Umkehrfunktion des Kosinus: ^kotangens, der: Umkehrfunktion des Kotangens: ^sinus, der: Umkehrfunktion des Sinus: Tangens, der: Umkehrfunktion des Tangens. arm [aim] <Adj.; ärmer, ärmste; nicht adv.) [mhd., ahd. arm. urspr. = verwaist]: l.a) (Ggs.: reich) ohne [genügend] Geld zum Leben, wenig besitzend, bedürftig, mittellos: ein -er Arbeiter; eine -e Familie; sie waren [bitter] a.; ihre Verschwendungssucht hat ihn a. gemacht; (ugs. scherzh.:) du ißt mich [noch] a.!; durch diesen Kauf. Verlust bin ich um 100 Mark ärmer geworden (habe ich 100 Mark verloren): <subst.:> der Gegensatz zwischen Armlen] und Reichten) (taber: arm und reich); die Ärmsten der Armen; *a. und reich (veraltet: alle Menschen, ohne Unterschied): b) wenig habend, aufweisend od. hergebend, ohne Nutzgehalt, ärmlich: -e (wenig ergiebige, wenig fruchtbare) Böden; -es (Bergmannsspr.: geringhaltiges) Erz; Unsere -en (armseligen, unzulänglichen) Versuche wirken stets nur auf einen Teil der Menschheit, entweder auf die Jugend oder auf die Frauen (B. Frank. Tage 7); um das auszudrücken, ist unsere Sprache zu a.; geistig a. (abwertend; geistig anspruchslos) sein; *a. an etwas sein (wenig von etwas haben): das Leben ist a. an Freuden; diese Früchte sind a. an Vitaminen (vitaminarm): um imdn., um etwas ärmer werden (imdn.. etwas verlieren): der Sport ist um zwei Meister ärmer geworden. 2. <nur attr.) unglücklich, bedauernswert, beklagenswert: das -e Kind; (ugs.:) der -e Kerl; er ist ein -es Schwein (derb; bedauernswerter Mensch): (ugs. übertreibend:) ein -er Irrer; die -en Seelen [im Fegefeuer]; meine -en Beine (ugs.; meine Beine tun mir nach einer Wanderung o. ä. weh)\: <subst.:> du Arme[r]!; der Ärmste, was hat er [alles] erdulden müssen!; *a. dran sein (ugs.; zu bedauern sein). Ann [-]. der; -[e]s. -e [mhd.. ahd. arm. urspr. = Fügung. Gelenk, Glied]: 1. <Vkl. tÄrmchen) bes. als Greif- u. Halteorgan dienendes, aus Ober- u. Unterarm /sowie Hand] bestehendes Körperglied an der rechten bzw. linken Schulter des Menschen (od. des Affen): kräftige, runde, fleischige, behaarte, sehnige, muskulöse, dürre, knochige -e; sein linker A. ist steif; die -e erlahmen [vom Tragen]; den A. beugen, strecken; die -e aufstützen, [nach jmdm.] ausstrecken, hochhalten, heben, recken, ausbreiten, [über der Brust] kreuzen; sie stemmte die -e in die Hüften; Jmds. A. nehmen (imdn. unterhaken): sie schlang ihre -e um seinen Hals; beide -e voll hatten (bepackt sein u. daher nichts anderes mit den Armen machen können): ich habe mir den A. gebrochen; sie hing an seinem A.; er nahm, packte ihn am/beim A.; ein Kind auf den A. nehmen; sie riß sich aus seinen -en [los]; imdn. im A.. in den -en halten; sie lagen sich gerührt in den -en; sie kam mit einem A. voll Holz herein [Taber: Armvoll); den Mantel über den A. nehmen, über dem A. tragen; er preßte die Mappe unter den A.; wir können hier noch zwei starke -e (imdn.. der kräftig zupak- ken. helfen kann) gebrauchen; Ü der Baum breitet seine -e (dichter.; Äste) aus; der A. (die Macht) des Gesetzes; • einen langen A. haben (weitreichenden Einfluß haben): Imdn. am steifen A. verhungern lassen (ugs.; auf imdn.. der in irgendeiner Weise von einem abhängig ist. durch Entzug von etw. Über längere Zeit Druck ausüben, um dadurch zu erreichen, daß er sich einer Forderung o. ä. nicht mehr widersetzt /meist als Drohung/); imdn. auf den A. nehmen (ugs.; imdn. zum besten haben): Imdm. in den A. fallen (imdn. an etw. hindern): imdm. in die -e laufen (ugs.; zufällig begegnen): hndm.v einer Sache in die -e treiben (verursachen, verschulden, daß sich jmd. zu seinem Schaden imdm.. einer Sache zuwendet): der ewige Streit hat ihn dem Alkohol in die -e getrieben; sich imdm., einer Sadie in die -e werfen (oft abwertend; sich jmdm.. einer Sache ganz verschreiben* hingeben): imdn. mit offenen -en aufnehmen/empfangen (imdn. [wegen seiner Qualitäten, irgendwelcher Vorzüge o. ä. J ohne Bedenken, als einen höchst Willkommenen empfangen): imdm. [mit etw.] unter die -e greifen (imdm. in einer Notlage [mit etw.] helfen). 2. armartiger, armfarmiger {Körper)teil: schmaler, seitlich abstehender, abzweigender Teil: die -e (Fangwerkzeuge) des Polypen; ein Kronleuchter mit acht -en; der A. des Wegweisers zeigt in die falsche Richtung; die beiden -e einer Waage, eines Hebels; der Fluß teilt sich an der Mündung in drei -e; ein loter (nicht weiterführender) A. des Rheins. 3. Ärmel: ein Kleid mit kurzem, halbem, angeschnittenem A. 4. (salopp verhüll.) a) für Arsch (1): setz dich auf deinen A.!; b) für Arsch (2): du A.! «nn% Arm-: ^amputiert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit amputiertem Arm: <subst.:> ein Armamputierter; ^arbeit die <o. PI.) (Sport): Einsatz. Training der Arme: -bnd. das (Med.): Teilbad. bei dem einer od. beide Arme bis 188
armen-, Armen- zur Mitte des Oberarms in / kaltes] Wasser getaucht werden (als Heilbehandlung): -badewame, die: -band, das: am Arm über dem Handgelenk zu tragendes /kettenähnliches/ Schmuck/band, dazu: -banduhr, die: über dem Handgelenk an einem Armband zu tragende Uhr; --beuge, die: 1. Innenseite des Ellbogengelenks. 2. <meist PL> (Turnen) das Beugen der Arme im Liegestütz; -beugen, das (Turnen): -bewegung, die: eine heftige A. machen: -binde, die: 1. Binde, die als Kennzeichen o. ä. um den Arm getragen wird; ein Blinder mit einer gelben A.; 2. Armtragetuch; -Watt das: Schutzeinlage gegen Achselschweiß; -bruch. der: mit einem A. ins Krankenhaus eingeliefert werden: -brüst, die: -. -brüste, auch: -e [mhd. armbrust. umgebildet aus mlat. arbalista < lat. arcuballista = Bogenschleuder] (bist.): alte, aus dem Bogen entstandene Schußwaffe, mit der Bolzen. Pfeile. Stein- u. Bleikugeln geschleudert wurden; -dick <Adj.; o. Steig.): dick wie ein Arm; -flor. der: am Arm getragener schwarzer Trauerflor; -flosser [-fbse]. der (Zool.): Vertreter einer zu den Knochenfischen gehörenden Ordnung langsam schwimmender Fische, die sich mit Hilfe verlängerter Brustflossen auch kriechend od. schreitend auf dem Meeresboden fortbewegen können; -förmig [-foermu;] <Adj.; o. Steig.): -filBer [...fy:se]. -fiißter [-fy:sls]. der; -s. - (Zool.): Vertreter einer zu den Tentakelträgern gehörenden Klasse von Tieren mit Rücken- u. Bauchschale u. langen, spiralig eingerollten Mundarmen; -geige, die (veraltet): Bratsche; -geienk, das: Gelenk zwischen Ober- u. Unterarm; -gufi. der: Begießung der Arme (bis zum Schulterblatt) mit /kaltem/ Wasser (als Heilbehandlung); -haltung, die; Giebel, der: das Ellbogengelenk des Gegners dehnender u. verdrehender Judogriff; -krochen, der; -kreisen, das (Turnen): -kugel, die: oberer, halbkugelartig gearbeiteter Teil des Oberärmels bei der Oberbekleidung; -lang <AdJ.; o. Steig.): lang wie ein Arm; -länge, die: Länge eines Arms; die [durchschnittliche] A. beim Zuschnitt berücksichtigen; Jmdn. auf A.. auf zwei -n herankommen lassen; vgl. Armeslänge; -lehne, die: seitliche Lehne an Sitzmöbeln zum Aufstützen des Armes; -leuchterv der: 1. Leuchter mit mehreren Armen; ein bronzener, silberner A. 2, (salopp) Dummkopf. Trottel; (verhüll.:) Arschloch (2): du A.!; -loch, das: 1. für den Arm ausgeschnittene Öffnung an einem Kleidungsstück. 2. (salopp verhüll, für: Arschloch) Dummkopf. Trottel; -los <AdJ.; o. Steig.); -manschette. die (Med.): aus einer Gummimanschette bestehender Geräteteil, der bei der Blutdruckmessung um den Oberarm gelegt wird; -muskel. der: Muskel des Oberarms. Bizeps; -pobter, das: gepolsterte Armlehne; -prothese, die; -reif, -reifen, der: um den Arm zu tragender Schmuckreif! enj; -ring, der: um den Arm zu tragender Schmuckring; -schiene, die: 1. den Ober- od. Unterarm bedeckender Teil der Rüstung. 2. Schiene für einen gebrochenen Arm; -schlag, der (Kraul- u. Rückenschwimmen): 1. einzelne vorwärtstreibende Armbewegung. 2. Rhythmus der vorwärtstreibenden Armbewegungen; Schlagzahl od. -Schnelligkeit der Arme; -Schlüssel, der: Ringergriff mit Armzug über den Rücken; -schütz, der: Leder o. ä. zum Schutz des Unterarms vor der zurückschnellenden Bogensehne; -Schützer, der: 1. svw. Armschutz. 2. Ärmelschoner; -schwinge, die (Zool.): eine der am Unterarm entspringenden großen Schwungfedern des Vogelflügels; -schwingen, das (Turnen); -scssel, der: Sessel mit Armlehnen; -spange, die: den Arm umfassende Schmuckspange; -spekhe, die: Unterarmknochen an der Innenseite des Armes; Speiche. Radius (vgl. Elle): -stuhl, der: Stuhl mit Armlehnen; -stunmel, der (salopp): Armstumpf; verkümmerter Arm; -sümpf, der: am Körper verbliebener Rest eines Armes; -stütze, die: Stütze. Lehne für den Arm; -trage- tuch, das: um Nacken und Unterarm geschlungenes Tuch, das den Unterarm bei Verletzung o.a. waagerecht hält; -verband, der; -voll, der; -. -: Menge, die man im Arm tragen kann; zwei A. Reisig; -zug, der: Griff, bei dem der Ringer am Arm des Gegners zieht. Armada [ar'ma.dal. die; -. ...den u. -s [span. armada < lat. armäta = bewaffnete (Streitmacht)l (bildungsspr.): mächtige Kriegs]flotte; Pulk. Schwärm. Heer; Eine A. von Schiffen Jeder Größe hielt auf den Havaristen zu IMM 8. 9. 1966. 8); ganze Armaden von riesigen Tankwagen (MM 28. 11. 1973.3). Annageddon [arma'gedon]. das: - [hebr.; nach Oflenb. Joh. 16. 16 der mythische Ort. an dem die bösen Geister die Könige der gesamten Erde für einen großen Krieg versammeln]: politische] Katastrophe; daß die große Hitze ein nahes A. ankündigte (Tagesspiegel 8. 10. 1974. 2). Armagnac [arman'jak]. der; -[s]. -s [nach der gleichnamigen frz. Landschaft]: frz. Weinbrand von hoher Qualität. Armarium [ar'ma:riom]. das; -s. ...ien [...pn; lat. armärium] (kath. Kirche): Wandnische neben dem Altar zur Aufbewahrung von Hostien. Reliquien u. Sakramentalien. Armatur [arma'tu.g]. die: -. -en flat. armätüra = Ausrüstung]: a) Ausrüstung von technischen Anlagen. Maschinen od. Fahrzeugen; b) <meist PI.) Schalt-. Bedienungs-. Anzeige- u. Meßgeräte an techn. Anlagen. Maschinen od. Fahrzeugen; c) (meist PI.) Drossel- u. Absperrvorrichtung. Wasserhahn u. ä. in Badezimmern, an Duschen u. a. Armaturen-: -brett. das: Tafel. Leiste mit Schalt-. Bedienungs-. Anzeige- u. Meßgeräten (z. B. in Kraftfahrzeugen od. im Flugzeugcockpit); auf einen Knopf am A. drücken; -tafel, die; ^werk, das. Äimchen ferrn^n]. das; -s. -<Vkl. zu tArm (1)>. Arme ['arma]. der u. die: -n. -n <Dekl.: t Abgeordnete): tarm. Armee [ar'me:]. die: -. -n [...e:an; frz. armee. zu: armer, f armieren]: 1. a) gesamte Streitmacht eines Staates. Heer; eine A. aufstellen; in der A. dienen; die Rote A. (früher; Armee (1 a) der Sowjetunion): die Große A. (Napoleons); •zur großen A. abberufen werden (veraltet verhüll.; sterben); b) Heereseinheit, großer Truppenverband; auf einem bestimmten Kriegsschauplatz eingesetzte große Heeresabteilung; die erste, zweite A. 2. sehr große Anzahl: eine A. von Arbeitslosen. Armee-: -abteihing. die; -befehl. der; -Einheit1, die; -fahr- zeug. das; -führer, der; -fUhrung. die; -general. der; -grup- pe, die; -korps, das: Großverband des Heeres; Abk.: AK; -Oberkommando,das; Abk.: AOK; -sanität. die (Schweiz.): Sanität; -spiel, das (Schweiz.): Spielmannszug der Armee, militärische Musikkapelle; -Stab, der; -zeitung, die. Ärmel ['ermal]. der; -s. - [mhd. ermel; ahd. armilo = Armring. Armfessel]: den Arm teilweise od. ganz bedeckender Teil eines Kleidungsstückes; ein angeschnittener Ä.; die Ä. hochstreifen, auf-, hochkrempeln; Jmdn. am Ä. zupfen; Ich hielt ihn jedoch am Ä. zurück (Brecht. Geschichten 184); ein Kleid mit langen, kurzen -n. ohne Ä.; *sich <Daüv> die Ä. hochkrempeln (ugs.; sich anschicken, bei einer Arbeit tüchtig zuzupacken): [sich (Dativ)] etw. aus dem Ä./aus den -n schütteln (ugs.; etw. mit Leichtigkeit hervorbringen. / be] schaffen; wohl mit Bezug auf die weiten Ärmel der alten Kleidung, die oft als Taschen dienten); leck mich am Ä.! (derb verhüll.; leck mich am Arsch). $rmel-. 4rmel-: -abzeichen, das; -aufschlag, der; -brett, das: kleines Bügelbrett für Ärmel; -futtcr, das (vgl. Butter): ^halter, der: um den Oberarm zu tragendes Gummiband, das den Ärmel eines Oberhemds hochhält; -kusine. die [weil die beiden eingehängt gehen] (landsch. veraltend scherzh.): Freundin eines jungen Mannes; -länge, die; -hsmer. der (Schweiz.): svw. tLismer; -loch, das: Ausschnitt für Ärmel. Arme; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Ärmel; ein -es Kleid: -schöner, ^Schützer, der: Art Manschette, die bis zum Ellbogen über die Ärmel gestreift wird, um sie zu schonen; -streifen, der: Streifen am Ärmel (bes. als Rangabzeichen); -weste. die. Armekute- (abwertend): -essen, das <P1. selten): sehr kärgliches Mahl; -gemch. der <P1. selten); -söhn, der <P1. selten); -viertel, das. ^rmen-. Armen-: -anwalt. der (jur.): Anwalt einer Partei, der das Armenrecht gewährt wurde; -arzt, der (früher): von der Gemeinde zur unentgeltlichen Behandlung mittelloser Kranker angestellter Arzt; -fiirsorge. die; -genössig l...ganoesN;] <Adj.; o. Steig.) (Schweiz.): /der Armenpflege/ bedürftig (u. daher berechtigt, staatliche Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen); -haus, das (veraltet): Unterkunft, in der arme Leute betreut wurden, dazu: -hausier, der (veraltet): im Armenhaus Wohnender; -kasse, die <o. PI.) [zu 2: Armen- umgedeutet zu Arm = schlagendes Körperglied]: 1. (veraltet) soziale Einrichtung. Kasse zur Unterstützung der Armen. 2. in Wendungen wie etwas aus der A. kriegen (landsch. verhüll, scherzh.; Schläge bekommen); -pflege, die <o. PI.) (veraltet): Fürsorge für die Armen; ^pfleger, der (veraltet): berufsmäßig tätiger Betreuer von 1 mit Bindestrich. 189
Armensünder- Armen: M*echt. das <o. PI.) (jur.): Recht einer streitenden Partei, bei nachgewiesener Bedürftigkeit von den Gerichts- u. Anwaltskosten befreit zu werden: jmdm. das A. gewähren, erteilen, dazu: -rechtszeugnis. das (Jur.): amtliches Zeugnis über das Unvermögen einer streitenden Partei, ohne Beeinträchtigung ihres notwendigen Unterhalts die Kosten des Prozesses aufzubringen: Armutszeugnis. Mittellosigkeitszeugnis: -Verteidiger, der: vgl. -anwalt; -viertel, das: Stadtviertel* in dem vor allem Arme wohnen. Armensünder-: österr. Air t Armsünder-. Inner: farm. Armeslänge, die (geh.): Länge eines Armes (als Entfernungs-, Maßangabe): sich Jmdm. auf A. nähern: er war ihm um zwei -n voraus. Vgl. Armlänge. Armesünder, der: Armensünders. Armensünder (veraltet): zum Tode Verurteilter: er sitzt da wie ein Armersünder; die beiden Armensünder. Armesünder-: t Armsünder-. -annig [-lärmig; zu: Arm I. 2] in Zusb.. z.B. einarmig (mit nur einem Arm 1). achtarmig (mit acht Armen 2 /versehen/). armieren [ar'mhran] <sw. V.; hat) [frz. armer < lat. armäre = bewaffnen]: I. (Milit. veraltet) mit Waffen ausrüsten od. bestücken: (Ggs. desarmieren 1): ein Heer a.; eine Festung [mit Kanonen] a. 2. a) (Bauw.. Technik) mit einer verstärkenden/ Ein-, Auflage, Umkleidung versehen: armierter Beton (mit Eisen-. Stahleinlage): ein armiertes Kabel (mit einer Schutzschicht aus gewickeltem Draht cd. Metallband): b) (Technik) mit Armaturen versehen: <Abl.:> Annkrung. die: -. -en: a) das Armieren: b) Stahleinlage für Beton, dazu: Armknm&stahl. der (zu armieren 2 a). ärmlich l'ermlicj) <Adj.) [mhd. ermelich, ahd. armalih, zu f arm]: a) (selten) (nur attr.) recht arm. bedürftig: er stammte aus einer -en Familie; b) auf Grund von materieller Armut dürftig, kümmerlich: eine -e Wohnung; die Verhältnisse, in denen sie lebte, waren geradezu ä.; ä. wohnen, gekleidet sein; c) (selten) armselig, jämmerlich, unzulänglich: ein -er Lichtschein; <Abl.:) Ärmlichkeit die; -. Ärmling [ermliij], der; -s. -e [mhd. enmelinc): Ärmel zum Überstreifen. Ärmelschoner. armselig <Adj.) [zu mhd. armsal = Armut. Elend, zu tarm]: a) sehr arm. auf Grund von materieller Armut kümmerlich, dürftig: ein -er Bettler; eine -e Mahlzeit; in einer -en Hütte leben; ..könnt Euch nicht vorstellen, wie heruntergekommen hier alles ist. wie a. die Leute und die vielen Kinder..." (Grass. Katz 133); a. leben; b) (gelegtl. abwertend) als klein, wertlos, arm. unzureichend usw. empfunden, unzulänglich, jämmerlich: ein -es Schifferklavier; ich war ein -er Konsument-und sobald ich Kaffee trinken wollte, mußte ich ihn - wie alle - bezahlen (Jacob. Kaffee 278); er ist ein -er Stümper; für -e (für den wegen seiner Geringfügigkeit für lächerlich erachteten Betrag von) fünf Mark; <Abl.:) Armseligkeit, die; -: Ärmste: tarm. Annstynder-, (auch:) Armesünder-, (österr.:) Armensünder-: MZlocke. die (früher): bei Hinrichtungen geläutete Glocke. <Vkl.:) Mdöckchen, das; ^hemd, das (früher): Hemd, in dem ein zum Tode Verurteilter zur Hinrichtung geführt wurde: Mniene. die (scherzh.): sehr schuldbewußte, [tief! zerknirschte Miene. Armut farmu.t]. die; - [mhd. armuot(e). ahd. armuoti. aus farm u. Suffix -öti. schon ahd. fälschlich an Mut angelehnt]: 1. (Ggs.: Reichtum) a) das Armsein. Mittellosigkeit. Bedürftigkeit: es herrscht drückende A.; in A. leben; b) Dürftigkeit. Kümmerlichkeit. Kargheit: geistige A.; diese Schrift verrät A. des Ausdrucks; die A. eines Landes an (der Mangel an) Bodenschätzen; Die A. an (der Mangel an) Begeisterung, die allgemeine Unlust ... (Frisch. Stiller 290). 2. (veraltend) Gesamtheit der Armen: die Wohnungen der städtischen A.; Annutei [armu'tai]. die; - (landsch.): Zustand allgemeiner Armut u. daraus erwachsender Verwahrlosung: Armutszeugnis, das [für lat. testimonium pau- pertatis] (jur.): Armenrechtszeugnis: * etwas ist ein A. für imdn. (etw. beweist jmds. Unfähigkeit): imdm., sieh, einer Sache mit etw. ein A. ausstellen (jmdn.. sich. etw. als unfähig in bezug auf etw. hinstellen. sein Unvermögen offenbaren [als Vorwurf!). Ami farni]. der; -s. -s [Hindi]: Vertreter eines Stammes der Wasserbüffel. Mischer Großbüffel. Arnika [arnika]. die; -. -s [mhd. am ich. H. u.]: 1. orange blühender, krautiger, würzig riechender Korbblütler, der als Heilpflanze verwendet wird. 2. <o. PI.) aus den Blüten u. Wurzeln der Arnika hergestellter, heilwirksamer Extrakt: sich mit A. einreiben; A. einnehmen; <Zus.:> Arnikatinktur. die. Arom [a'rorm], das; -s. -e: dichter, für f Aroma (1); Aroma [a'ro:ma]. das; -s. ...men [...man], -s u. (älter:) -ta [-ta; lat. aröma < griech. äröma = Gewürz]: I. stärker ausgeprägter angenehmer Geschmack u.lod. würziger Duft, kräftiger, intensiver Wohl/geruch; ausgeprägter Eigengeschmack od. Eigengeruch bes. eines pflanzlichen Genußmittels: ein starkes, [uniangenehmes A.; kein A. haben: die Zigarette hat ein volles A.; das A. der Erdbeeren, des Kaffees; es zieht allerlei durch meine Räume ... Zwischen langen Brisen ländlicher Aromata. von Stall, von Wald (Hildesheimer. Tynset 9). 2. künstlicher] Geschmacksstoff für Lebensmittel, aromatisches Würzmittel, aromatische Essenz: aromatisch [aro'ma.tij] <Adj.) [lat. arömaticus < griech. arömatikös]: voller Aroma (1). würzig, wohlschmek- kendu.lod. wohlriechend: ein -tfTee. Tabak; ein -er Duft. Geschmack; -e Essenzen: a. duften; aromatisieren [aromati- 'zi:ran] <sw. V.; hat): mit Aroma versehen: Tabak a.; <Abl.:) Aromatisjerung, die; -. -en. Aron[s]stab [a:rDn(s)-l. der; -[eis. ...Stäbe [zu lat. aron < griech. äron]: Giftpflanze schattiger Laubwälder mit pfeilförmigen Blättern u. kolbenförmigem, rotbraunem Blütenstand. Arpeggiatur [arpedja'tu:^]. die; -. -en (Musik): Reihe arpeg- gierter Akkorde: arpeggierai [arpe'c&i.ron] <sw. V.; hat) [ital. arpeggiare, f Arpeggio] (Musik): arpeggio spielen: arpeggio [ar'pec&o] <Adv.) (Musik): in Form von Akkorden, deren einzelne Töne sehr schnell nacheinander erklingen: Arpeggio [-]. das; -s. -s u. ...ggien [...c&dn; ital. arpeggio. zu: arpeggiare = Harfe spielen, zu: arpa = Harfe < spat lat. harpa < germ. +harpa. f Harfe] (Musik): arpeggio gespieltes Musikstück, arpeggierte Passage. Arrak ['arakl. der; -s. -e u. -s [frz. arak < arab. -araq, eigtl. = Schweiß]: ostindischerj Branntwein aus Reis od. Melasse. Arrangement [arä&'mä:]. das; -s. -s [frz. arrangement]: 1. (bildungsspr.) a) das Anordnen, künstlerische Anordnung: organisierende Vorbereitung: das A. [einer Veranstaltung] übernehmen; Was bezweckte sie eigentlich mit diesem A. des Wartenlassens (Kirst. 08/15. 380); b) das künstlerisch Angeordnete, Anordnung, geschmackvoll zusammengestelltes Ganzes: jmdm. ein A. [aus Blumen] überreichen; ein A. von Leckerbissen. 2. (Musik) a) das Einrichten, die Bearbeitung eines Musikstückes für andere Instrumente: ein A. für Klavier; b) Orchesterfassung eines Themas im Jazz. 3. (bildungsspr.) das Sich arrangieren, Übereinkommen, Abmachung, Vereinbarung: ein A. mit seinen Gläubigern treffen; ein A. zwischen zwei Staaten; Wohin denn ... mit Ihren Konflikterlebnissen. Ihrer Sperrigkeit beim A. mit dem Alltag (Wohmann, Absicht 205). 4. (Geldw.) Abwicklung der Börsengeschäfte: Arrangeur [arä'se:?]. der; -s. -e [frz. arrangeur]: 1. (bildungsspr.) jmd., der etwas arrangiert, organisiert, in die Wege leitet. 2. (Musik) jmd., der ein Musikstück einrichtet od. einen Schlager instrumentiert: arrangieren [ar§'3i:rsn] <sw. V.; hat) [frz. arranger]: 1. a) für die Durchführung u. den Ablauf einer Sache, für die Gestaltung einer Veranstaltung o. ä. sorgen: einrichten, in die Wege leiten, bewerkstelligen, zustande bringen: ein Fest, eine Reise, ein Treffen a.; Heute arrangiert ihm sein Reisebüro Büffeljagden in Afrika (Enzensberger. Einzelheiten 1.197); die Sache läßt sich a.; b) gestalten, künstlerisch anordnen, geschmackvoll, künstlerisch zusammenstellen: eine Sitzgruppe a.; Wir reisten zwar erster Klasse, aber die Unterhaltungsräume waren zu Schlafsälen arrangiert, jeweils zwei Pritschen nebeneinander (Katia Mann. Memoiren 120); eine effektvoll arrangierte Story; c) (Musik) ein Musikstück für andere Instrumente einrichten, bearbeiten: einen Schlager instrumentieren: eine Polka für eine Big Band a.; die Schlager waren alle neu arrangiert. 2. <a. + sich) trotz gegensätzlicher Standpunkte! eine Übereinkunft treffen, sich verständigen u. eine Lösung für etw. finden, sich einigen, aufeinander einstellen: sich [mit dem politischen Gegner] a.; du mußt dich [mit den Verhältnissen] a. (mußt dich mit den Verhältnissen abfinden u. darauf einstellen): <Zus. zu 1 b:> Arrangierprobe, die: Stellprobe im Theater. Arrazzo: svw. f Arazzo. 190
arsenikhaltig Arrest [a'restl. der; -[eis. -e [mlat. arrestum = Verhaftung, zu vlat. *arrestäre. t arretieren]: 1. a) Haft, leichter Frei- heitsentzug (bes. als Strafe innerhalb einer Gemeinschaft, z. B. Militär, früher auch Schule): drei Tage leichten, strengen, geschärften A. bekommen, absitzen; der Schiller bekam eine Stunde A. (mußte eine Stunde nachsitzen): b) Ort der Haft: in/im A. sitzen. 2. (Jur.) Beschlagnahme. Sicherstellung: jmds. Vermögen unter A. stellen, mit A. belegen; Arrestant [ares'tant]. der; -en. -en [mlat. arrestäns (Gen.: arrestantis). zu vlat.* arrestäre. tarretieren] (veraltend): jmd., der sich im Arrest befindet: Häftling: Anr$stk>- kal. das; -[eis. -e(veraltend): behelfsmäßiger! Raum für Arrestanten: Das A. war ein polnisches Vorstadthaus (Strittmatter. Wundertäter 384); Arrestzelle, die; -. -n; arretieren [are'ti.renKsw.V.; hat) [frz. arrdter < vlat. ♦arrestäre = dableiben (machen), zu lat. restäre = stillstehen]: 1. (\exd\im<\) festnehmen, verhaften: den Dieb a. 2. (beweg- liehe Teile eines Geräts) feststellen, sperren, blockieren: einen Hebel, die Waage, ein Gerät a.; ... während sie (= die Halterung) die Duschglastür über dem Wannenrand selbsttätig arretiert (Wohnfibel 174); <Abl.:> Arretierung. die; -. -en: 1. das Arretieren (1. 2). 2. Vorrichtung zum Arretieren (2); ArretstoB [a're(:)-l. der; -es, -stoße [zu frz. arret = das Aufhalten, zu arreter. tarretieren] (Fechten): Stoß in den Angriff des Gegners, um diesen zu sperren: Sperrstoß. Arrhythmie [anrt'mi:]. die; -. -n [...i:an; lat. arrhythmia < griech. arrhythmia]: I. Unregelmäßigkeit, unregelmäßige Bewegung im Ablaufeines rhythmischen Vorgangs. 2. (Med.) unregelmäßige Herztätigkeit. Airival [d'raivdl] <o. Art.) [engl, arrival. zu frz. arriver. f arrivieren]: Ankunft (Hinweis auf Flughäfen). arrivederci! [arive'dertji; ital.] (ugs. bes. Jugendspr.): auf Wiedersehen! arrivieren [ari'vi.ren] <sw. V.; ist) [frz. arriver. eigtl. = ankommen < vlat. *arripäre = das Ufer erreichen, zu lat. ripa = Ufer]: in der Karriere vorwärtskommen. Erfolg haben: beruflich od. gesellschaftlich emporkommen: rasch a.; Ü arrivierte er nun über Nacht zum nationalen Märtyrer (K. Mann. Wendepunkt 425); <meist im 2. Part.:) arriviert: a) erfolgreich u. öffentlich anerkannt: in diesem Restaurant trafen sich die -en Bürger; ein erprobter, -er. hochgeehrter Mann. Generaldirektor aller Museen (Ceram. Götter 92); b) (abwertend) emporgekommen: Baumann sah sie an. hatte die Arroganz der -en Hure nicht überhören können (Jaeger. Freudenhaus 187); Arrivierte, der u. die; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete): 1. anerkannte rj Künstler inJ. Schriftsteller in/. 2. (abwertend) Emporkömmling: Arrivist [ari'vist]. der. -en. -en [frz. arriviste. zu: arriver. tarrivieren] (abwertend): Emporkömmling. arrogant [aro'gant] <Adj.; -er. -este) [frz. arrogant < lat. arrogäns (Gen.: arrogantis). 1. Part, von: arrogäre = sich anmaßen] (abwertend): anmaßend, dünkelhaft, überheblich, eingebildet: ein ganz -er Bursche; ein -es Wesen. Benehmen; es war gemütlich, da zu sitzen, wenn auch die Kellner a. waren (Koeppen. Rußland 49); a. lächeln, aussehen: Arroganz [aro'gant^]. die; - [lat. arrogantta] (abwertend): anmaßendes, herausforderndes Benehmen. Anmaßung. Dünkel haftigkeitj. Überheblichkeit. Eingebildetheit: von unglaublicher A. sein. arrondieren [an>n'di:ren. älter: arö...] <sw. V.; hat) [frz. arrondir. zu: rond = rund < lat. rotundus]: 1. abrunden, zusammenlegen: seinen Besitz, sein Grundstück [mit. durch etw.] a. 2. (Kanten) abrunden: Leisten a.; <Abl.:> Arrondk- rang. die; -. -en; Arrondissement [arödisd'mä:]. das; -s. -s (frz. arrondissement. eigtl. = Abrundung]: a) dem Departement untergeordneter Verwaltungsbezirk in Frankreich: b) Verwaltungseinheit. Stadtbezirk in französischen Großstädten: das 4. Pariser A. Airowroot ['eroru:t]a das; -s [engl, arrowroot. eigtl. = Pfeilwurzel]: 1. svw. t Pfeilwurz. 2. Stärkemehl aus Wurzeln u. Knollen bestimmter tropischer Pflanzen (Pfeilwurz. Batate. Jamswurzel u.a.). An (ars; lat. ars = Kunst. Wissenschaft. Lehrbuch] in Fügungen wie A. antiqua [- an'ti:kva]. die; - - [lat. antiquus = alt): erste Blütezeit der Mensuralmusik, bes. im Paris des 13. u. 14. Jh.s (Ggs.: Ars nova); A. musica [- mu:zika]. die; - - [lat. müsicus = die Musik betreffend]: im MA. Bez. für die Musik lehre I im Rahmen der Sieben Freien Künste: A. nova [- no:va). die; - - [lat. novus = neu]: die neue Strömung in der frz. Musik des 14. Jh.s (Ggs.: Ars antiqua): A. poetica [- po'e:tika], die; - - [lat. poeticus = dichterisch]: Dichtkunst: A. povera [- po:veraJ, die; - - [ital. povero = arm < lat. pauper]: Kunst, die unkonventionelle Materialien (Erde. Asche. Abfälle u.a.) verwendet u. diese formlos u. bewußt unästhetisch darbietet. Ars antiqua: t Ars. Arsch [arj], der; -[e]s. Ärsche [erja; mhd.. ahd. ars. urspr. wohl = Erhebung] (derb): 1. Gesäß: auf den A. fallen; ich trete dir gleich mal in den A. (Drohung); dem bügle ich die Kerbe aus dem A. (Klrst. 08/15. 80); Himmel. A. und Zwirn (Fluch); Ü jene plastische Furche, die der Reichsarbeitsdienstkopfbedeckung den Übernamen „A. mit Griff' eingetragen hatte (Grass. Katz 127); sonst wird er über den Hof gejagt, bis ihm das Wasser im A. kocht (bis er nicht mehr kann: Bredel. Prüfung 74); *imdm. geht der A. mit Grundeis (jmd. hat große Angst: Grundeis ist die unterste Eisschicht auf dem Boden von Gewässern, die bei Tauwetter polternd losbricht; jmdm.. der große Angst hat. rumort es in den Eingeweiden wie in einem Fluß, der mit Grundeis geht); den A. offen haben (nicht recht bei Verstand sein: drückt Kritik an jmds. Verhalten aus); den A. zukneifen (sterben): wenn jemand stirbt, dann heißt es. daß er den A. zugekniffen hat (Remarque. Westen 102): einen kalten A. kriegen (sterben): einen kalten A. haben (tot sein): als wir ihn dann rauftrugen, hatte er schon 'nen kalten A. (Wolf. Menetekel 319); jmdm. den A. aufreißen (jmdn. einen Soldaten! hart drillen, ihn anstrengende körperliche Übungen machen lassen): imdn. am A. haben (jmdn. zu etw. weniger Angenehmem heranziehen): man könnte glauben, du bist bloß zum Spaß beim Barras. Aber dich haben sie genauso am A. wie mich (Kuby. Sieg 152); am A. der Welt (am Ende der Welt, sehr abgelegen): wo sie den Winter verbringen würden? ... am A. der Welt, das ist die Eifel (Kuby. Sieg 13): leck mich am A.! (laß mich in Ruhe!): sich <Dativ> etw. am A. abfingern können (sich etw. denken können, selbstverständlich sein): imdm. in den A. kriechen (sich in würdeloser Form unterwürfig-schmeichlerisch einem anderen gegenüber zeigen): im A. sein (zerstört, vernichtet sein): Deutschland ist im A. (FUhmann. Judenauto 139). 2. (Schimpfwort) Trottel. Dummkopf: was glotzt du denn so. du A.?; du A. mit Ohren (Kuby. Sieg 37). «rsch-, Arsch-: -backe, die <meist PI.) (derb): svw. 2Backe: die -n zusammenkneifen; -betrüger, der (derb scherzh.): Kleidungsstück, das zu/ kurz ist u. nicht über das Gesäß reicht: -ficker, der; -s. - (vulgär abwertend): Homosexueller: -geige, die (derb abwertend): Schimpfwort; -klgr <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (derb): völlig klar, selbstverständlich: -kriecher, der (derb abwertend): übertrieben schmeichlerischer Mensch: -kder, das (Bergmannsspr.): halbrund geschnittenes, über dem Gesäß hängendes, als Ar- beitsschutz dienendes Leder der Bergleute: ^lecker, der (derb): svw. t Arschkriecher; -loch, das (derb): 1. After. 2. Schimpfwort: dieses A.! -pauker, der (derb abwertend): Lehrer: -ruhe, die (derb): sehr große, durch nichts zu erschütternde Ruhe: --wisch, der (derb abwertend): wertloses Schriftstück. Arschin [ar'Jknl. der; -[sl. -en (aber: 3 -) [russ. arschin < turkotatar. arSyn = Elle]: altruss. Längenmaß (71.1 cm). Arsch-und-Tjtten-Presse, die; - (vulg.): Presseerzeugnisse, die vor allein Bilder mit nackten Frauen enthalten. Arsen [ar'ze.nl. das; -s [spätlat. arsenicum < griech. arseni- kön. wohl oriental. LWJ: chemischer Grundstoff: Zeichen: As arsen-, Arsen-: -haltig <AdJ.; nicht adv.>; -kies, der: undurchsichtiges graues Mineral: -oxyd, das: Verbindung des Arsens mit Sauerstoff: -sulfid. das: Verbindung des Arsens mit Schwefel: -Verbindung, die; -Vergiftung, die; ^Wasserstoff, der: giftiges, farbloses Gas. Arsenal [arzena:!]. das; -s. -e [ital. arsenale < arab. dar a§-§inä'a. eigtl. = Haus des Handwerks]: 1. Geräte- u. Waffenlager: ein A. anlegen; die -e im Hinterland zerstören; Ü wir müssen unsere geistigen und seelischen -e nutzen. 2. Sammlung. Anhäufung: ein A. von leeren Bierflaschen; ein A. mehr oder weniger lustiger sprachlicher Erfindungen (Bausinger. Dialekte 106). arsenig [ar'ze.m^l in der Fügung -e Säure (in Wasser gelöstes Arsenik): Arsenik [...ik]. das; -s: giftige Verbindung von Arsen mit Sauerstoff, dazu: arsenikhaltig <Adj.; nicht adv.). 191
Ars musica Ars musica, Ars nova. Ars poetica, Ars povera: t Ars. Art [a:?t]. die; -. -en [mhd. art. H. uj: 1. <o. PI.) angeborene Eigenart, Eigentümlichkeit; Wesen' sart], Natur, die jmdm. innewohnt: das ist nun einmal meine A.; sie hat eine lebhafte A.; es lag nicht in ihrer A.. voreilig Schlüsse zu ziehen; das entspricht nicht seiner A.; der Junge war von stiller A. 2. <o. PI.) Weise, Verhaltensweise, Verfahrensweise, Gewohnheit im Handeln: eine höfliche, merkwürdige A.; er hat eine ungenierte A. zu sprechen; das ist die beste, billigste, einfachste A.. sein Ziel zu erreichen; auf geheimnisvolle A. verschwinden; sie wollte auf natürliche A. leben; etw. auf die richtige A. anfangen; häufig in intensivierender Verbindung mit ..Weise": das ist die rechte A. und Weise; auf die eine oder andere A. und Weise (so oder so); Umstandsbestimmung der A. und Weise (Sprachw.; Modalangabe): in der A. [von] (im Stil, wie); nach A. (jmdm. entsprechend, wie es bei jmdm. üblich ist): Eintopf nach A. des Hauses. 3. <o. PI.) (ugs.) gutes Benehmen: das ist doch keine A.!; was ist denn das für eine A.? (was soll das?); ist das vielleicht eine A.? (gehört sich das?); *... daß es [nur so] eine A. hat (wie es kaum besser sein könnte). 4. a) Sorte, Gattung: alle -en von Blumen; jede A. von Gewalt ablehnen; Antiquitäten aller A.; er ist ein Verbrecher übelster A.; einzig in seiner A. sein; Spr A. läßt nicht von A. (besondere Charaktereigenschaften der Eltern werden weitervererbt); b) (Biol.) Spezies: diese A. ist ausgestorben; *eine A, [von] (etwas Ähnliches wie): eine A. grober Schotter; eine A. kurzgefaßter Lehrgang; eine A. glimmenden Hasses (Noack. Prozesse 32); Der Wirt erscheint mit einer A. italienischem Salat (Remarque. Obelisk 288); Ich dagegen bekam Jedesmal eine A. von Lachkrampf (Andres. Liebesschaukel 60); aus der A. schlagen (anders als die übrigen Familienangehörigen sein; urspr. zu mhd. art = Geschlecht): in imds. A. schlagen (einem seiner Verwandten ähneln). art-. Art- (vgl. auch: arten-. Arten-): ^angäbe, die (Sprachw.): Umstandsergänzung od. freie Umstandsangabe der Art u. Weise; ^biMung, die (Biol.); zeigen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Biol):einer bestimmten Art (4 b) eigen, entsprechend {Ggs.: artfremd): -es Eiweiß; (ns.:) -e Werte; -erhaltend <Adj.; o. Steig.) (Biol.. Verhaltensf.): die Art (4 b) erhaltend: die -e Funktion der Triebhandlungen; -fremd <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Biol.): der Art (4 b) fremd: -es Eiweiß; (ns.:) -es Blut; -genösse, der: Mensch, Tier der gleichen Art (4 b); -gleich <Adj.; o. Steig.): der gleichen Art (4) angehörend, von gleicher Art; -unterschied, der; -verschieden <Adj.; o. Steig.): von verschiedener Art (4); -verwandt <Adj.; o. Steig.): in der Art (4 b) verwandt, ähnlich: -e Tiere; (ns.:) deutsches u. -es Blut; -wort, das <P1. -Wörter) (Sprachw.): Adjektiv. Artdeco ['a:$t de:ko], die; - - [frz. art d6co(rati0]: künstlerische Richtung (bes. Kunstgewerbe) in den Jahren von 1920 bis 1940. Art-direction ['ü:t direkten], die; - [engl, art direction. aus: art = Kunst (< frz. art < lat. ars) u. direction = Leitung (< frz. direction < lat. directio. t Direktion)]: künstlerische Leitung des Layouts in einer Werbeagenturl; Art-director fa:t dl'rektal, der; -s. -s: künstlerischer Leiter des Layouts in einer Werbeagentur. Artefakt [arte'faktl.das; -[eis. -e [zu lat. arte = mit Geschick. Ablativ von* ars. tArs. u. factum = das Gemachte]: 1. das durch menschliches Können Geschaffene, Kunsterzeugnis: er wußte nicht, aus welcher Epoche das A. stammte; Er kannte dies dadaistische A.. es stand allenthalben (Reinig. Schiffe 94). 2. (Archäol.) Werkzeug aus vorgeschichtlicher Zeit, das menschliche Bearbeitung erkennen läßt. 3. (Med.) (mit einer Täuschungsabsicht verbundene) künstlich hervorgerufene körperliche Veränderung oder Verletzung; Selbstverstümmelung. 4. (Elektronik) Störsignal. Artei [ar'tel. auch: ar'tjel]. das; -s. -s [russ. artel < ital. artieri. PI. von: artlere = Handwerker]: a) / Arbeiterj Genossenschaft im zaristischen Rußland; b) in der UdSSR landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft mit der Möglichkeit privaten Eigentums u. privater Bewirtschaftung. arten fa:stn] <sw. V.; ist) /vgl. geartet/ [mhd. arten, zu f Art] (geh.): nach jmdm. geraten, jmdm. ähnlich werden; das Kind artete mehr nach der Mutter. grten-v Arten- (vgl. auch: art-. Art-); -reich <Adj.; nicht adv.) (Biol.): reich an Arten (4 b): eine -e Lebensgemeinschaft, Tierwelt; -rekhtum. der <o. PI.) (Biol.); -«atz. der <o. PI.) (Druckw.): durch Namen, Ziffern, Zeichen erschwerter, kostspieliger Satz. Arterie [artend], die; -. -n [lat. arteria < griech. arteria. vgl. Aorta] (Med.): Schlagader (Ggs.: Vene): die Aorta ist die größte A.; an einer Verkalkung der -n leiden; arteriell [arteriell <AdJ.; o. Steig.): a) die Arterien betreffend, zu einer Arterie gehörend; b) sauerstoffhaltig (Ggs.: venös): -es Blut; Arterienentzüratung. die; Arterienverkalkung, die (ugs.): svw. t Arteriosklerose; Arteriosklerose [ar- terjo-]. die [zu T Arterie u. t Sklerose] (Med.): krankhafte Veränderung der Arterien vor allem als Folge von Kalkablagerungen an der Innenhaut; Arterienverkalkung; arteriosklerotisch <Adj.; o. Steig.): a) die Arteriosklerose betreffend; b) durch Arteriosklerose hervorgerufen, darauf beruhend. artesisch [ar'teiziß <Adj.> [nach frz. (puits) artesien = (Brunnen) aus Artois. da im frz. Gebiet Artois solche Brunnen zuerst gebohrt wurden] in der Fügung -er Brunnen (natürlicher Brunnen, bei dem das Wasser durch Überdruck des Grundwassers selbsttätig aufsteigt). Artes liberales t'arte:s libe'ra:le:s] <P1.) [lat. artes liberales]: die Sieben Freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik), die zum Grundwissen der Antike u. des Mittelalters gehörten. Arthritiker [ar'tri:tike]. der; -s. -: an Arthritis Leidender; Gichtkranker; Arthritis [...tis]. die; -. ...itiden [...riti:dn; lat. arthritis < griech. arthrftis] (Med.): Gelenkentzündung; arthritisdi <Adj.; o. Steig.): -e Beine; Arthroplfstik [ar- tro...]. die; -. -en [zu griech. ärthron = Glied. Gelenk u. t Plastik] (Med.): künstliche Bildung eines neuen Gelenks nach Resektion des alten: eine A. durchführen; sich eine A. machen lassen; Arthrose [ar'tro.'za]. die; -. -n (Med.): chronische Erkrankung eines Gelenks durch Abnutzung. artirizieU[ailifi^iel]<Adj.)[frz.artificiel < lat. artifiöälis]: a) künstlich: die -e Umwelt; b) gekünstelt: eine etwas a. altertümliche Aura (Deschner. Talente 128). artig ['a^ti?] <Adj.) [mhd. ertec = angestammte gute Beschaffenheit habend, zu TArt]: 1. sich so verhaltend, wie es die Erwachsenen erwarten; sich gut und folgsam benehmend (Ggs.: unartig): -e Kinder; sei artig!; sich a. verhalten. 2. a) (geh.. veraltend) höflich, galant: mit einer -en Verbeugung; Sie reichte ihre Hand einem Fürsten .... der sich längere Zeit a. um sie bemüht... hatte (Th. Mann. Hoheit 90); b) (veraltet) anmutig, nett: ein -es Mädchen; die Mädchen trugen weiße Schleifen in ihren a. gebundenen Zöpfen (Koeppen. Rußland 113); das Figürchen sah recht a. aus. -artig [-|a:?ti<j]: 1. (Suffix in Verbindung mit Substantiven) ähnlich wie .... in der Art von! .... z.B. blitzartig. 2. in Zusb.. z. B. fremdartig (von fremder Art). Artigkeit die; -. -en: 1. <o. PI.) (geh.. veraltend) Höflichkeit. Zuvorkommenheit: Solche A. der Haltung und Erscheinung kann nicht umhin zu bestechen (K. Mann. Wendepunkt 187); mit ausgesuchter A. 2. (meist PI.) höfliche Redensart, Schmeichelei: jmdm. -en sagen. Artikel [arti.kl. auch: ...'tik}]. der; -s. - [lat. articulus = kleines Gelenk. Glied. Abschnitt. Teilchen; 3: nach frz. article]: 1. Aufsatz, Abhandlung; schriftl. Beitrag: ein A. in der Zeitung, im Lexikon; wissenschaftliche A. über Umweltschutz schreiben; der A. erscheint morgen. 2. a) mit einer Nummer gekennzeichneter/ Abschnitt in einem Gesetz, Vertrag o.a.: A. 1 der Verfassung besagt, daß ...; nach A. 4 des Grundgesetzes; Abk.: Art. b) Glaubenssatz; Abschnitt eines Bekenntnisses od. Manifestes, These: A. eins: Das Oben und das Unten werden abgeschafft (Bieter. Bonifaz 45); Abk.: Art. 3. Handels /gegenständ, Ware: preiswerte, gängige A.; ein beliebter A.; dieser A. ist nicht am Lager, geht nicht; Abk.: Art. 4. (Sprachw.) ' der Genusbezeichnung von Substantiven dienende/ Wortart mit identifizierender, individualisierender od. generalisierender Funktion; Geschlechtswort: der bestimmte, unbestimmte A.; ein Wort mit. ohne A. gebrauchen; Abk.: Art. Artikel-: -reihe, die: Folge von Artikeln (1) zu einem Hauptthema; -Schreiber, der; -serie. die: svw. T ^reihe. ArtOüer [ar'ti:klB. auch: ...'tik...]. der; -s. -: Schreiber von Artikeln (1): Der Herausgeber hat geschickte Blattmacher und gute A. ... gewonnen (Börsenblatt 100. 1971. 29S6). Artikulation [artikula't$io:n]. die; -. -en [spätlat. articulätio]: 1. a) deutliche Aussprache. Gliederung des Gesprochenen; b) (Sprachw.) Lautbildung. 2. das Artikulieren (2): die A. derGedanken. 3. (Zahnmed.) ( Abfolgeder ] Bißbewegungen. 4. (Musik) Binden od. Trennender Töne (t legato. f staccato). 192
asch-, Asch- artikulations-, Artikubtions-: -art, die (Sprachw); -basts, die (Sprachw.): Ruhestellung der Sprechwerkzeuge vor Besinn u. nach Ende der Artikulation (1b); -fähig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: fähig zur Artikulation, fähig, sich auszudrücken; -organe <PI.> (Sprachw.. Anat.): Sprech- Werkzeuge; -stelle, die (Sprachw., Anat.): Stelle, an der ein Laut gebildet wird: -vermögen, das: Ausdrucksfähigkeit, artikulatorisch [artikula'toTif] <Adj.; o. Steig.): die Artikulation betreffend; artikulieren [...'Ihren] <sw. V.; hat) [lat. articuläre]: 1. (Silben. Wörter. Sätze! deutlich, in bestimmter Weise aussprechen: deutlich, klar, schlecht a.; jede Silbe genau a; etw. scharf artikuliert vorbringen. 2. (bil- dungsspr.) a) (seine Gedanken. Gefühle) in Worte fassen, formuliert zum Ausdruck bringen: seinen Willen a.; b) <a. -I- sich) sich seinen gemäßen Ausdruck verschaffen: Deutsche Politik seit 1945 ist sprachlos. Sie kann sich nicht a.. nicht verständlich machen (Spiegel 9. 1966. 18); die Extremisten artikulierten sich durch Terrorakte; c) <a. + sich) zum Ausdruck kommen: der Meinungsumschwung artikuliert sich im Wahlergebnis; <Abl. zu 2:) ArtikulkrtheK. die; -: Tatsache, daß etw. ausgedrückt, in bestimmter Weisel ausgesprochen wird; Artikulkrung. die; -. -en: svw. f Artikulation (1.2). Artillerie [artib'ri:. auch: ' 1. die; % -n [...i:an] <P1. selten) [frz. artillerie. zu afrz. artill(i)er = mit Kriegsgerät bestücken, ausrüsten. H. u.l (Milit.): a) mit Geschützen ausgerüstete Waffengattung des Heeres: bei der A. dienen; zur A. gehören; b) schweres Geschütz. Geschütze: zuwenig A. haben; die motorisierte A. blieb im Schlamm stecken. Artillerie-: -abteilung. die; -angriff, der; -beschuß. der; -feuer.das <o. PL): konzentrierter Beschuß durch Artillerie; -offizier. der; -regknent. das; -Vorbereitung, die <PI. selten): starker Beschuß des Gegners als Einleitung eines Angriffs: nach mehrstündiger A. zum Angriff antreten. Artillerist [artib'nst. auch: ' 1, der; -en. -en: Soldat der Artillerie (a); artilleristisch <Adj.; o. Steig.): die Artillerie betreffend; von der Artillerie ausgehend: nach sorgfältiger -er Vorbereitung angreifen. Artischocke [arti'Jbkd]. die: -. -n Inordital. articiocco. H. u.l: 1. distelartige Gemüsepflanze. 2. wohlschmeckende Blütenknospe von (1). Artischockenboden, der (meist PI.): als Delikatesse geltender Blütenboden der Artischocke. Artist [ar'tist], der; -en. -en [unter Einfluß von frz. artiste < mlat. artista. zu lat. ars = Geschicklichkeit]: 1. Geschicklichkeitsübungen vorführender/ Künstler in Zirkus u. Variete: ihr Vater war A.; die -en bekamen viel Applaus; Ü Sie war weder ein Partner für vulkanische Männer noch für -en des Bettes (Kuby. Rosemarie 56). 2. (selten) Darstellungsmittel u. -formen souverän beherrschender Künstler: ein großer A.; er gehört zu den -en unter den Filmemachern; Artistenfakultät, die; -. -en: Fakultät der Sieben Freien Künste an ma. Universitäten; Artjstik, die; -: 1. Variete- u. Zirkuskunst. 2. a) außerordentliche körperliche Geschicklichkeit: die A. der Abfahrtsläufer bestaunen; b) großes Maß an formaler Be/ierrschung: mit bewundernswerter A.; das ist bloße A. (abwertend; reine Formkunst ohne inneren Gehalt); Artjstin, die: -. -nen: w. Form zu t Artist; artistisch <Adj.): 1. Zirkuskunst u. -künstler betreffend: -e Kunststücke. Glanzleistungen; eine a. gut durchgestaltete Nummer. 2. a) in der Art eines Artisten, überaus geschickt: eine -e Ballbehandlung; b) große formalkünstlerische Fertigkeiten zeigend: mit -er Technik; ein Instrument a. beherrschen; a. gebaute Sätze: oft abwertend: die innere Leere wird mit -er Raffinesse überdeckt. Artothek [arto'te:kl. ,die; -. -en [zu lat. ars (Gen.: artis; TArs) u. griech. theke = Behältnis]: Galerie. Museum, das Bilder od. Plastiken an Privatpersonen ausleiht: Die erste A.... ist vom Kunstverein Freiburg eröffnet worden (MM 20. 2. 71. 24). Artungl'a^tonl.die; -. -en <PI. ungebr.) (selten): Beschaffenheit. Veranlagung. Wesensart: die A. eines Musikstücks; der A. nach zueinander passen; Sie ( = die Mannschaften) ... schienen Wesen zu werden, von deren A. sie selbst und niemand bisher etwas wußten (Kaiser, Villa 33). Arve ['arval. die; -. -n [Schweiz.. H. u.l: im Hochgebirge wachsender Nadelbaum mit eßbaren Samen u. wertvollem Möbel- u. Schnitzholz; Zirbelkiefer. Arznei [a:gt$'nqj]. die; -. -en [mhd. arzenie. aus: arzätie. zu ahd. arzät. t Arzt] (veraltend): Heilmittel, Medikament. flüssige/ Medizin: eine A. verordnen, verschreiben; seine A. einnehmen; U (geh.:) etw. ist Tür jmdn. eine bittere, heilsame A. (Erfahrung. Lehre). Arznei-: ^buch. das: Deutsches A. (amtliches Verzeichnis für die Zubereitung, Beschaffenheit usw. von Arzneien: Abk.: DAB); -künde, die; -lehre, die; -löffel, der; -mittel, das (fachspr.; als Oberbegriff): Heilmittel. Medikament: die Preisbindung für A.. dazu: -mittelforsdwng. die <o. PI.). -mittelgesetz. das. -mittelherstelkr, der. -mittellehre, die. -mittetmißbrauch. der. -mittelversorgung, die; -pflanze, die; -sdiränkchen, das. arzneilich <Adj.; o. Steig.): die Arznei. Arzneimittel betreffend: a. brauchbare Stoffe. Arzt [a:gt$t], der; -es. Ärzte [c:?tjt5; mhd. arzet. arzät. ahd. arzät < spätlat. archiäter < griech. archiatros = Oberarzt]: jmd.. der nach Medizinstudium u. klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat. Kranke zu behandeln (Berufsbez.): ein praktischer A.; der behandelnde. leitende, diensthabende A.; er ist A.; den A. fragen, konsultieren, holen; [nicht] auf den A. hören; zum A. gehen. Arzt-: -beruf, der; -frau. die: Ehefrau eines praktizierendem Arztes; -belferin. die: Sprechstundenhilfe: -praxk. die: a) Räumlichkeiten für die ärztliche Berufsausübung; b) <o. PI.) Patientenkreis eines Arztes im Hinblick auf deren Wohnbereich, eine ausgedehnte A. haben; -rechnung. .die; -wähl, die <o. PL): freie A. haben. Ärzte-: -besteck, das: die Instrumente eines Arztes; -kam- mer, die: Berufs- u. Standesvertretung der Ärzte; -kolle- gium, das: zur Beratung bei einem schwierigen Fall herange- zogene Gruppe von Fachärzten; -kommission.die: vgl. -kol- legium; -mangel. der <o. PI.); -tagung. die; -Vertreter. der: Vertreter, der bei Ärzten für die Medikamente o. ä. einer Firma wirbt: Rundbrief der Firma Hoechst an ihre A. Ärzteschaft, die; -: Gesamtheit der Ärzte; Ärztin ['e^tßtm]. die; -, -nen [mhd. arzätin(ne)]: w. Form zu t Arzt (Berufsbez.); ärztlich <Adj.;o. Steig.; nicht präd.) [mhd. arzätlich]: zum Arzt gehörend, sich auf den Arzt beziehend; vom Arzt ausgehend/: -e Untersuchung. Verordnung; die -e Schweigepflicht; ein -es Attest; alle -e Kunst war vergebens; unter -er Aufsicht; sich ä. behandeln lassen; ein ä. empfohlenes Medikament; ärztlicherseits <Adv.) (Papierdt.): von Seiten des Arztes: ä. nichts einzuwenden haben; Arzttum. das; -s: das Arztsein. as,' As [as]. das; -. - (Musik): um einen halben Ton erniedrigtes a. A (2). 2As, das; -ses. -se [frz. as < lat. as = das Ganze als Einheit]: I. (im Kartenspiel) höchste Spielkarte. Eins: kein A.. alle vier -se in der Hand haben. 2. (ugs.) a) eine durch sportliche/ Leistung besonders hervorragende Persönlichkeit:die-seder Mannschaft; ein A. in Mathematik sein; * ein As auf der Baßgeige sein (salopp; überaus gerissen und tüchtig/ sein; t Aas); b) (Werbespr.) besonders beliebter Artikel: das A. unter den neuen Wagen. 3. (Sport) a) (Tennis) für den Gegner unerreichbarer Aufschlagball: jmdm. ein As servieren; mit einem A. beendete er das Match; b) (Golf) mit einem Schlag vom Abschlag ins Loch gespielter Ball. A-Saite. die; -. -n: auf den Ton a. A (2) gestimmte Saite eines Saiteninstruments. Asbest las'best], der; -[e]s. -e [lat. asbestos < griech. äsbe- stos. eigtl. = unzerstörbar]: ein mineralischer, feuerfester Faserstoff Asbest-: -anzug. der: feuerfeste Schutzkleidung; -beton, der; -platte, die: wärmeisolierender Untersatz für heiße Töpfe. Bügeleisen u.a.; -staub, der. dazu: -Staublunge, die: vgl. Asbestose; -teller. der; -zement. der: ein Baustoff. Asbestose [asbes'to:zd]. die; -. -n (Med.): durch das Einatmen von Asbeststaub (beider Verarbeitung von Asbest) hervorgerufene Lungenerkrankung. Asch [all. der; -[e]s. Äsche fefe; mhd. asch. ahd. asc] (ostmd.): Napf, tiefe! Schüssel. «seh-, Asch- (gelegtl. mit Aschen- wechselnd): -becher: vgl. Aschenbecher; -Mond <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von stumpfer blonder Farbe: -es Haar; -eimer, (auch:) j^schenei- mer. der; ^fghl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): / vor Erregung. Schreck / sehr bleich: a. im Gesicht werden; -färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); MPrau <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): von stumpfem Grau; * bis ins Aschgraue (ugs.; unendlich lange, bis zum Überdruß so weiter; .Asche" hier zur Steige- 13 GDW 193
Aschanti rung der Vorstellung von der „grauen", unendlichen Ferne); -kästen, (auch:) Aschenkasten, der: herausnehmbarer viereckiger Behälter für die Asche im Ofen. Aschanti [a'Janti], die; -. -. AsdqntinuB« die; -. -niisse [nach dem afrik. Stamm der Aschanti] (österr.): Erdnuß. Asche['ajsl. -, (techn.:) -n Imhd. asche. ahd. asca]: 1. staubig- pulveriger Rückstand verbrannter Materie: weißliche, glühende, kalte A.; die A. glimmt, glüht unter dem Feuer; A. streuen (bei Glatteis); die A. [von der Zigarre] abstreifen; keine heiße A. einfüllen!; alle Windmühlen des Landes lagen schon längst in A. (waren niedergebrannt); Ü Langsam begann ich zu begreifen. Die Liebe war schon zu A. geworden (Jahnn. Geschichten 208); *slch <Dativ> A. aufs Haupt streuen (meist scherzh.; demütig bereuen; nach 1. Makkabäer 3. 47). 2. <o. Pl.> (ugs.) Kleingeld: blanke A. (Silbermünzen); <Zus. zu 1:> Aschesehalt, der. Äsche [eja]. die; -. -n Imhd. asche. ahd. asco]: ein Süßwasserfisch (Lachsfisch) mit hoher Rückenflosse. eschen-, ^schen- (gelegtl. mit Asch- wechselnd): -bahn, die (Sport): mit einer Unterlage aus gemahlener Schlacke befestigte Bahn für Laufwettbewerbe: auf der A. trainieren; -becher, (auch:) Aschbecher, der: Schale u.a. zum Abstreifen od. Ausklopfen von Tabakasche u. für Zigaretten- u. Zigarrenreste; -brödel [...bro:d|]. das; -s. - [mhd. aschenbrodele = Küchenjunge, eigtl. = jmd.. der in der Asche wühlt]: weibl. Person* die [ niedere Arbeiten verrichten muß u. i ein unscheinbares Dasein führt, ständig zurückgesetzt wird: das A. der Familie, der Gesellschaft sein; Ü Unter den... Filmfestspielen ist das Filmfestival von Locar- no das A. (Well 4. 8. 62. Film), dazu: -brödeMasein. das: ein A. führen; -eimer, (auch:) Ascheimer; -kästen: svw. t Aschkasten; citrus, der: Urne; -platz, der (Tennis): Hartplatz mit einer Unterlage aus gemahlener Schlacke; -puttel [...pot|], das; -s. - [zu hess. Pud(d)el = unordentliches, schmutziges Mädchen]: 1. vgl. -brödel. 2. <o. PI.) Märchengestalt bei Grimm; -regen, der. Niederschlag von (vulkanischer od. radioaktiver) Asche. Ascher [ajc], der; -s. - (ugs.. landsch.): svw. t Aschenbecher; Aschermjttwoch, der; -[eis. -e [mhd. aschtag. weil den Büßenden ein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet wurde]: erster Tag der Fastenzeit vor Ostern; aschig ['aji^l <Adj.; o. Steig.): a) aus Asche bestehend; wie Asche: -er Staub; b) aschfarben, aschblond: -es Haar; etw. sieht a. und grau aus. Ascorbinsiure [askor'biin-l. die; - [zu griech. a = nicht, un- u. t Skorbut]: chemische Bez. für Vitamin C. As-Dur fas-. auch: - '-]. das; -: (Musik): Tonart; Zeichen: As (fas. 'As); <Zus.:> As-Dur-Etüde, die. Ase ['a:zd]v der; -n. -n (meist PL) [anord. äss] (germ. Myth): Vertreter des gewaltigsten Göttergeschlechtes. aseoco[a'z£ko;ital. = „auf dem Trockenen"!: Wandmalerei auf trockenem Putz (mittelalterl. Maltechnik). äsen [e:zn] <sw. V.; hat) [mhd. «jen. zu: ä3 = Essen. Futter] (Jägerspr.): (vom Wild mit Ausnahme des Schwarz- u. Raubwildes) Nahrung aufnehmen: das Rotwild äst; <auch ä. + sich:) der Bock äste sich auf der Lichtung. Asepsis [a'zepsis]. die: - [aus griech. a- = nicht, un- u. tSepsis] (Med.): (von Wunden. Instrumenten. Verbandsstoffen u.a.) Keimfreiheit; AseptDt [a'zEptik]. die; - (Med.): Keimfreimachung, keimfreie Wundbehandlung. Herstellung eines aseptischen Zustands; aseptisch <Adj.; o. Steig.) (Med.): a) nicht septisch, keimfrei: septische und -e Bereiche eines Krankenhauses; eine Wunde a. behandeln; b) nicht auf Infektion beruhend. Äser, (auch:) Aaser [*a:ze]. der; -s. - [mhd. äser. zu: » = Essen]: 1. (südd. Jägerspr.) Jagdtasche. 2. (Schweiz. Jägerspr.) Mahlzeit im Freien; 'Äser ['e:ze]a der; -s. - (Jägerspr.): (vomt Wild mit Ausnahme des Schwarz- u. Raubwildes) Maul; 2Äser: PI. von tAas. 'Äser [*e:ze]. der; -s. - (Jägerspr.): ( vom Wild mit Ausnalime des Schwarz- //. Raubwildes) Maul; 2Äser: PI. von tAas. ^sexual, «sexuell [auch: —'-] <Adj.: o. Steig.) [aus griech. a- = nicht, un- u. T sexual, sexuell]: I. gefühllos in bezug auf das Sexuelle. 2. ungeschlecht ig t geschlechtslos. Asiatika [a'zja:tika] <P1.) (Buchw.): Werke über Asien. Askari [as'ka:ri]. der; -s. -s [arab. askariy = Soldat]: afrikanischer Soldat im ehemaligen Deutsch-Ostafrika. Askese [as'ke:za]. die; - [griech. äskesis = Übung. Lebeiis- weise]: a) streng enthaltsame u. entsagende Lebensweise zur Verwirklichung sittlicher u. religiöser Ideale]: sexuelle A. üben; in strenger A. leben; b) Bußübung zur Überwindung von Lastern und Abtötung von Begierden; Asket [as'ke:tj. der; -en. -en [mlat. asoeta < griech. asketes]: enthaltsam in Askese; lebender Mensch; Asketik [as'ke:tik] die; -: svw. t Aszetik; Asketiker [as'ke:tikB]: svw. f Aszetiker; asketisch [as'ke:tij] <AdJ.): a) die Askese (a) betreffend; entsagend, enthaltsam: ein -es Leben; b) Askese (b) übend; c) wie ein Asket: ein -es Gesicht; eine -e Erscheinung. Askorbinsäure: 1 Ascorbinsäure. Äskulapstab [esku'la;p -]. der; -[eis. -Stäbe: von einer Schlange umwundener Stab Äskulaps, des griechisch-römischen Gottes der Heilkunde (Sinnbildder Heilkunst). as-Moll ['asmol. auch:'-'-]. das; - (Musik): Tonart; Zeichen: as (tas. 'As); <Zus.:> ^s-Moll-Etüde. die. äsopisch [e'zo.'pij] <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr. veraltend): in der Art des altgriechischen Fabeldichters Äsop: witzig. ^sozial [auch: —'-] <Adj.) [aus griech. a- = nicht, un- u. T sozial]: a) die Gesellschaft schädigend: Die Beamten sollten prüfen, ob es sich bei den Häftlingen um ..Unverbesserliche" handle, um ..-e Elemente", wie der schöne Ausdruck hieß (Niekisch. Leben 332); sich a. verhalten; b) unfähig zum Leben in der Gemeinschaft, gemeinschaftsfremd, -unfähig: ein -er Charakter; a. veranlagt sein; <Abl.:> Asozialität [azot§iali't£:th die; -. Asparagin [aspara'gkn], das: -s [zu tAsparagus]: Derivat der Asparaginsäure; Asparagtnsüure, die; -: eine der wichtigsten, in vielen Eiweißstoffen (bes. in Spargeln) enthaltenen Aminosäuren; Asparagus [as'pa:ragus. auch: ...'pa.... ...*ra:gus]. der; - [lat. asparagus < griech. aspäragos]: a) Spargel (Gemüsepflanze); b) Sammelbez. für Spargelarten, deren Kraut in der Blumenbinderei verwendet wird. Aspekt [as'pekt], der; -[eis. -e [lat. aspectus. eigtl. = das Hinsehen]: 1. (bildungsspr.) Blickwinkel. Blickrichtung. Betrachtungsweise. Blick-. Gesichtspunkt: den sozialen A. eines Problems betonen; Neutralismus ist ein Begriff, der je nach Zeit und Raum höchst verschiedene -e bietet (Dönhoff. Ära 165); dadurch bekam, gewann die Sache einen anderen A.; etw. unter einem bestimmten A. sehen, betrachten. 2. (Astron.. Astrol.) bestimmte Stellung von Sonne. Mondu. Planeten zueinander u. zur Erde. 3. (Sprachw.) in den slawischen Sprachen bes. ausgeprägte/ grammatische Kategorie, mit der der Sprecher die Vollendung od. Nichtvollendung eines Geschehens aus seiner Sicht ausdrückt: perfektiver und imperfektiver A. Aspergill [aspergil].das; -s. -e [lat. aspergillum] (kath. Kirche): Weihwasserwedel; Asperskm [asperzio:n]. die; -. -en [lat. aspersio]: Besprengung mit Weihlwasser. Aspermatismus [asperma'tismus]. der; - [zu griech. a- = nicht, un- u. t Sperma] (Med.): 1. das Fehlen der Samenflüssigkeit bzw. das Ausbleiben des Samenergusses. 2. svw. f Aspermie (1); Aspermie [asper'mi:]. die; - (Med.): 1. das Fehlen von Samenzellen im Samenerguß. 2. svw. t Aspermatismus (1). Asphalt [as'falt. auch: - -1. der; -s. (techn.:) -e [frz. asphalte < lat. asphaltus < griech. äsphaltos. eigtl. = unzerstörbar]: Gemisch von Bitumen u. Mineralstoffen, das bes. als Straßenbelag verwendet wird: regennasser, spiegelnder A.; die Sonne weicht den A. auf. Asphflt-: -bahn» die (Kegeln): Kegelbahn mit Asphaltbelag oder asphaltartigem Belag; -decke, die: Straßenbelag aus Asphalt; -lack, der: Lösung von Asphalt, bes. als Schutzlack verwendet; -presse, die (ns. abwertend): (jüdische) Sensationspresse; -strafle. die: mit Asphalt belegte Straße. asphaltieren [asfaTti.ran] <sw. V.; hat): eine Straße mit einer Asphaltdecke versehen: die Straße ist neu asphaltiert. Aspik [as'pi:k. auch: aspik. '—]. der (österr. das. auch: der); -s. -e [frz. aspic. H. uj: Gallert aus Gelatine od. Kalbsknochen: Fleisch. Fisch in A. Aspirant [aspi'rant], der; -en. -en [frz. aspirant. zu: aspirer. f aspirieren]: 1. Bewerber. Beamtenjanwärter: ein A. flir (seltener: auf) einen Posten. 2. (DDR) wissenschaftliche Nachwuchskraft an der Hochschule; Aspirantur [...'Ui:b1. die; -. -en (DDR): bes. Ausbildungsgang des wissenschaftlichen Nachwuchses; Aspirata [aspi'ra:ta]. die; -. ...ten u. ...tä [...te; lat. aspiräta. Fem. Sg. des 2. Part, von: aspiräre. T aspirieren] (Sprachw.): behauchter f VerschlußJlaut (z. B. griech. 9 [ = th]); Aspiration [...ra't$io:n]. die; -. -en [lat. aspirätio]: I. <meist PI.) (bildungsspr.) Bestrebung. Hoffnung, ehrgeiziger Plan: -en auf. nach etw. haben; Über die politischen Aktivitäten und -en des Papa dürftest Du ... 194
Assisen unterrichtet sein (K. Mann. Wendepunkt 412). 2. (Sprachw.) /Aussprache eines Verschlußlautes mit] Behauchung: aspiratorisch [...to:nJ] <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): mit Behauchung gesprochen: aspirieren [...'ri:ranj <sw. V.; hat) [frz. aspirer < lat. aspiräre]: l.a) (veraltet) erstreben, erhoffen: b) (bes. österr.) sich um etw. bewerben: auf einen Posten a. 2. (Sprachw.) mit Behauchung aussprechen: einen (Verschlußllaut a. Aspteviper ['aspis -]. die; -. -n [lat. aspis < griech, aspis = Natter. Otter]: Giftschlange aus der Familie der Ottern. aß [a:s]: T essen. lAR [as). das; Asses. Asse (österr.): svw. t2As. 2AB [as]. das; Asses. Asse [mhd.. ahd. eis] (österr. ugs.): Abszeß, Eitergeschwür. Assagai [asa'gai], der; -s. -e [engl, assagai < port. azagaya < arab. az-zagäya]: Wurfspieß der Kaffern. assai [a'saj; ital. assai < vlat. ad satis = genug] (Musik; in Verbindung mit einer Tempobezeichnung): sehr, genug, ziemlich: allegro assai. assanieren [asa'ni.ren] <sw. V.; hat) [frz. assainir, zu: sain = gesund < lat. sänus] (österr.): gesundmachen, verbessern (bes. im hygienischen Sinn): eine Stadt, ein Gelände a.; Assanierung, die; -. -en (österr.): Verbesserung der Bebauung von Liegenschaften aus hygienischen, sozialen od. Verkehrs- bedingten Gründen. Assassine [asa'siina], der; -n, -n [ital. assassino < arab. fya&äsm. zu fya&a§ = Haschischgenießer]: 1. <meistPI.) Angehöriger eines mohammedanischen Geheimbundes, der seine Ziele auch mit Mordanschlägen durchzusetzen suchte. 2. (veraltet) Meuchelmörder. Asaut [a'so:]. das; -s. -s [frz. assaut < vlat. * assaitus < lat. assultus = das Anspringen]: Übungsform des Fechtens, bei der die Fechter alle Kräfte u. alles Können einsetzen. I6e ['e:saj: f essen. Anekurant [aseku'rant]. der; -en, -en (veraltet): Versicherer, Versicherungsträger: Assekuranz [...'rantj]. die; -. -en [ital. assicuranza] (veraltet, noch fachspr.): Versicherung/sge- Seilschaft j: kann man... das Angebot der A. prüfen (Capital 11.1967.97). Assekuranz-: abrief, der (veraltet): Versicherungsschein, Versicherungspolice: -police. die: svw. f abrief; -prfazip, das <o. PI.): Theorie, nach der die Steuern Versicherungsprämien für den vom Staat gewährten Personen- und Eigentumsschutz sind. Assekurat [...'ra.tl. der; -en. -en [ital. assicurato] (veraltet): Versicherter, Versicherungsnehmer: assekurieren [...'ri:ren] <sw. V.; hat) [ital. assicurare < vlat. assecüräre = sorglos machen, versichern, zu lat. secürus = sorglos, sicher] (veraltet): versichern. Assd fas}]. die; -. -n [viell. aus lat. asellus = Eselchen (nach der grauen Farbe)]: Vertreter einer Ordnung der Krebse, kleines krebsartiges Tier, das sich vorwiegend an dunklen, sumpfigen Stellen und in Tümpeln aufhält: <Zus.:> Asselspinne, die: Vertreter einer Klasse im Meer lebender kleiner Gliederfüßer. Asscmblage [asä'bla:3(d)l. die: -. -n [frz. assemblage = das Zusammenfugen, zu: assembler = zusammenfügen, versammeln < vlat. *assimuläre. zu lat. simul = zugleich, zusammen] (Kunst): Hochrelief od. dreidimensionaler Gegenstand, der aus einer Kombination verschiedener Objekte entstanden ist: ist er (= Dubuffet) dem Bild treu geblieben, während ringsum in -n jegliches Material verarbeitet wurde (MM 5. 10. 73. 72); Assembler fc'sembb). der; -s, - [engl, assembler. zu frz. assembler. t Assemblage] (EDV): 1. <o. PI.) maschinenorientierte Programmiersprache: das Programmieren in A. 2. Übersetzungsprogramm zur Umwandlung einer maschinenorientierten Programmiersprache in die spezielle Maschinensprache: AssemMing te'semblu)]. das; -s. -s [engl, assembling] (Wirtsch.): Vereinigung, Zusammenschluß von Industriebetrieben zur Produktionssteigerung u. zur Rationalisierung des Vertriebs. aamtieren [asen'ti.ren] <sw. V.; hat) [lat. assentire]: 1. (veraltet) bei-, zustimmen: er assentierte gerne, daß er sich geirrt habe. 2. (österr. veraltend) auf Militärdiensttauglichkeit hin untersuchen: <Abl. zu 2:> Assentierung, die; -. -en (österr. veraltend): Musterung: Assentkomnteion h'sent-]. die; -. -en (österr. veraltet): Musterungskommis- tüm. atrknn [ase'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. asserere] (Philos.): behaupten, versichern: die Richtigkeit einer Theorie a.; Assertion [aser'tjip:n]. die; -. -en [lat. assertio] (Philos.): bestimmte, feststellende Behauptung, Versicherung: assertorisch [...to:nJ] <AdJ.; o. Steig.) [lat. assertörius] (Philos.): behauptend, versichernd: eine -e Aussage; -e Urteile (Logik; Tatsachenbehauptungen, die ohne Beweis Gültigkeit beanspruchen). Asservat [aser'va.t]. das; -[e]s. -e [lat. asservätus. 2. Part, von: asservare. tasservieren]: in amtliche Verwahrung genommener, für eine Gerichtsverhandlung als Beweismittel wichtiger Gegenstand: Die -en des Falles ... verwandeln den Gerichtssaal... in eine Art Pariser Flohmarkt (Noack. Prozesse 122); <Zus.:> Asservatenkaramer, die: Aufbewahrungsort für Asservate (bei Gerichten od. Polizeidienststellen): Asservatenkonto, das: Bankkonto, dessen Guthaben bestimmten Zwecken vorbehalten ist: Asservatenratan, der: svw. tAsservatenkammer; asservieren [...'vi:ran] <sw. V.; hat) [lat. asservare] (veraltet): /amtlich I aufbewahren. Assessor [a'sEsar. auch: ...so:g]. der; -s. -en [...'so.ren; lat. assessor = Beisitzer. Gehilfe]: Anwärter der höheren Beamtenlaufbahn nach der zweiten Staatsprüfung: Abk.: Ass.; assessoral [aseso'ra:!] <Adj.; o. Steig.): den Assessor betreffend: in der Art eines Assessors: Assessorin [ase'so:rm], die; -. -nen: w. Form zu f Assessor; assessorisch [ass'soinjl: svw. f assessoral. Assibilation[asibila'$io:n]. die; -. -en (Phon.): a) Aussprache eines Verschlußlauts in Verbindung mit einem Zischlaut (z. B. t + s = z in ..Zahn'*); b) Verwandlung eines Verschlußlauts in einen Zischlaut (z. B. niederd. ..Water" = hochd. ..Wasser"); assibilieren[...'li:ren] <sw. V.; hat) Dat. assibilä- re = zischeln, flüstern] (Phon.): a) einem Verschlußlaut einen Zischlaut folgen lassen: b) einen Verschlußlaut in einen Zischlaut verwandeln, dazu: Assibilkrung, die; -. -en: svw. f Assibilation. Assiette [a'sjßtd]. die; -. -n [frz. assiette < vlat. *assedita. zu lat. assidere = zur Seite sitzen, stehen]: 1. (veraltet) Teller, flache Schüssel: Käse auf einer A. reichen. 2. (österr. veraltet) kleines Vor- od. Zwischengericht: eine kalte A. servieren. 3. (veraltet) Stellung, Lage: Fassung, Gemütsstimmung: eine gute A. haben. Assignant [asi'gnant]. der; -en. -en [lat. assignäns (Gen.: assTgnantis), 1. Part, von: assignäre. f assignieren] (veraltet): Anweisender: Aussteller einer Geldanweisung: Assignat [...'gna.t], der; -en. -en [lat. asslgnätus. 2. Part, von: assignäre. I assignieren] (veraltet): jmd., der auf eine Geldanweisung hin zahlen muß: Assignatar [...gna'ta:ß] (veraltet): Empfänger einer Geldanweisung: Assignaten [...'gna.tn] <P1.) [frz. assignat < lat. asslgnätum. t Assignat]: Papiergeld der ersten franz. Republik: Assignatkm [...gna'&io:n]. die; -. -en [lat. assignätio] (veraltet): Geld- od. Zahlungsanweisung: eine A. ausstellen; assignieren [...'gni:ren] <sw. V.; hat) [lat. assignäre] (veraltet): Geld] anweisen: der Rechnungsbetrag wurde ihm sofort assigniert. Assknilat [asimi'la:t]. das; -[e]s. -e [lat. assimilätus. 2. Part, von assimiläre. t assimilieren]: Produkt, das im Organismus durch Umwandlung körperfremder in körpereigene Stoffe entsteht (z.B. Stärke bei Pflanzen): Assimilation [...la- 't§io:n]. die; -. -en [lat. assimilätio]: l.a) (Biol.) das Assimilieren (1); b) Angleichung, Anpassung: die A. an bestehende Verhältnisse. 2. (Sprachw.) Angleichung eines Konsonanten an einen anderen (z. B. das b in mhd. lamb zu m in nhd. Lamm; Ggs.: Dissimilation 1). 3. (Soziol.) Angleichung eines einzelnen od. einer Gruppe an eine andere Volks- od. Gruppeneigenart. 4. (Psych.) Verschmelzung neuer Vorstellungen mit bereits vorhandenen. 5. (Physiol.) Bildung von Assimilaten (Ggs.: Dissimilation 2). 6. (Genetik) erbliche Fixierung eines erworbenen Merkmals: assimilatorisch [...'to:nJ] <Adj.; o. Steig.): a) die Assimilation betreffend: b) durch Assimilation gewonnen, entstanden: -er Lautwandel; assimilieren [...'Ihren] <sw. V.; hat) [lat. assimiläre]: 1. (Biol.) aufgenommene Nahrungsstoffe in körpereigene Stoffe umwandeln (Ggs.: dissimilieren): die Pflanzen assimilieren Kohlensäure. 2. sichj angleichen, [sich] anpassen: Bibi... verliebt sich in eine Schweizerin, was wahrscheinlich die männliche Art ist. sich dem Gastland zu a. (K. Mann, Wendepunkt 272); sich leicht an eine Umgebung a.; der neue Schüler wurde von der Klasse rasch assimiliert, dazu: Asshnilkrung, die; -. -en: svw. f Assimilation. Assisen [asi:zn] <P1.) [frz. assises zu: asseoir = (sich) setzen, zu lat. sedere = (zu Gericht) sitzen]: Schwurgericht u. dessen Sitzungen in der Schweiz u. in Frankreich. 13* 195
Assistent Assistent [asis'tent]. der; -en. -en [lat. assistens (Gen.: assi- stentis). 1. Part, von: assistere. t assistieren]: a) Jmd.. der einem anderen assistiert; Mitarbeiter. Gehilfe; b) wissenschaftlich entsprechend ausgebildete Fachkraft innerhalb einer bestimmten Laufbahnordnung, bes. in Forschung u. Lehre: er ist A. bei Professor .... am Institut dir Phonetik; Abk.: Ass.; Assistentin, die; -. -nen: w. Form zu t Assistent; Assistenz [...'t£n($j. die; -. -en <P1. selten) bnlat. assistentia. zu lat. assistere. f assistieren]: 1. das Assistieren; Beistand. Mithilfe: Jmdm. A. leisten; Jmds. A. anfordern; Er tat es unter A. einiger Herren aus dem Publikum (Kuby. Rosemarie 17). 2. (passive) Beteiligung des katholischen Pfarrers bei einer feierlichen kirchlichen Handlung (z. B. Eheschließung); <Zus.:> Assistenzarzt, der: approbierter Arzt, der einem Chefarzt unterstellt ist; Assistcraqprofessor, der: wissenschaftliche Fachkraft an deutschen Universitäten; assistieren [...'ti:ren] <sw. V.; hat) [lat. assistere]: Jmdm. nach dessen Anweisungen zur Hand gehen, bei einer Arbeit oder Tätigkeit behilflich sein: er assistierte [ihm] bei der Operation; zwei Blondinen assistierten dem Quizmaster; Ich habe ihm nur bei der Reise assistiert (Remarque. Funke 144). Assoctt [aso'sle:]. der; -s, -s [frz. associe. zu: associer. t assoziieren] (veraltet): Teilhaber. Gesellschafter; Kompagnon. Assokita [aso'lu:ta]. die; -. -s [ital. assoluta = die Vollkommene. Fem. von: assoluto < lat. absolütus, t absolut]: weiblicher Spitzenstar in Ballett u. Oper. Assonanz [aso'nan$], die; -. -en [zu lat. assonäre = tönend beistimmen] (Metrik): Gleichklang zwischen zwei od. mehreren Wörtern am Versende], der sich auf die Vokale beschränkt; Halbreim (z. B. laben: klagen). assortieren [asor'ti.ran] <sw. V.; hat) [frz. assortir. zu: sorte = f Sorte] (Kaufmannsspr.): nach Warenarten ordnen u. vervollständigen (meist im 2. Part.): ein gut assortiertes (gut ausgestattetes) Lager; Assortiment [asarti'ment]. das; -le]s, -e [frz. assortiment] (veraltet): Warenlager. Auswahl; Sortiment (1). Assoziation [aso^ia'l$io:n]. die; -. -en [frz. association]: 1. (Psych.) ursächliche Verknüpfung von Vorstellungen: -en erwecken; wenn sein Sohn... extemporierte, kam ein albernes Grinsen auf sein Gesicht, denn seine -en vollzogen sich auf niedriger Ebene (Böll. Haus 22). 2. (bes. Politik) Zusammenschluß. Vereinigung: die A. afrikanischer Staaten; <Zus. zu 2:) Assoziationsfreiheit. die <o. PI.): Vereinsfreiheit; assoziativ [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.) a) (Psych.) auf Assoziationen (1) beruhend, durch Verknüpfung von Vorstellungen entstehend: eine -e Gedankenkette; a. reagieren; b) (bildungsspr.) verbindend, vereinigend: -e Bestrebungen; assoziieren [...($i i:rcn] <sw. V.; hat) [frz. s'associer < lat. associäre]: 1. (Psych.) Vorstellungen mit etw. verknüpfen: ich assoziiere dabei/damit Unangenehmes; der Name assoziiert in mir liebe Erinnerungen; Es assoziiert sich etwas in einem (Benn. Stimme 13). 2« sich zusammenschließen, vereinigen; sich anschließen: sich mit einer GemeinschaA/an einer Gemeinschaft a.; die [mit] der EG assoziierten Staaten; assoziierte Staaten (1. Staaten, die ohne formelle Mitgliedschaft an einem Zusammenschluß teilnehmen. 2. Bezeichnung für bestimmte Staaten der französischen Union f 1946-1958J). dazu: Assazifcnmg* die; -. -en: vertraglicher Zusammenschluß: die A. mit einer/an einer Gemeinschaft. Assumptionist [asumpt$io'nist]. der; -en. -en: Angehöriger einer katholischen Kongregation; Assumtkn [asum't3lo:n]. die; -. -en [lat. assümptio = das An-. Auf-, Zusichnehmen]: 1. <o. PI.) Maria Himmelfahrt. 2. (Kunstwiss.) bildliche Darstellung der Himmelfahrt Mariens. Assunta; Assunta [a'sonta], die; -. ...ten [ital. assunta < lat. assümptus. 2. Part, von: assümere = auf-, zu sich nehmen]: ital. Bez. Air t Assumtion (2). Assureelinien [asy're:-]: svw. t Azureelinien. AssyrioloBe [asyrjp'lo:g3], der; -n. -n: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Assyriologie; Assyriologie [...lo'gi:]. die; - [zu Assyrien u. t-logie]: Wissenschaft von der assyrisch- babyl. Geschichte. Kultur u. Sprache; assyrMwfedi <AdJ.; o. Steig.): die Assyriologie betreffend. Ast [ast]. der; -[eis. Äste feste; mhd.. ahd. ast. eigtl. = was am (Stamm) ansitzt]: 1. <Vkl. tÄstchen) stärkerer Zweig eines Baumes [der unmittelbar aus dem Stamm hervorgeht]: ein dicker, knorriger A.; der Vogel hüpft von A. zu A.; die Bäume am Straßenrand greifen mit nackten Ästen ins Licht der Scheinwerfer (Schnabel. Marmor 129); Ü den A. absägen, auf dem man sitzt, (ugs.; sich selbst seiner Lebensgrundlage berauben): die Äste einer Arterie; (Math.:) die Äste einer Parabel; *auf dem absteigenden A. sein (1. in seinen Fähigkeiten. Leistungen nachlassen. 2. in schlechtere Lebensverhältnisse geraten); einen A. durchsägen (ugs. scherzh.; laut schnarchen). 2. Stelle im bearbeiteten Holz, an der ein Ast abzweigte: er kam mit der Säge auf einen A.; ein Brett mit vielen Ästen. 3. <o. PI.) (salopp) a) Rücken: den Rucksack auf den A. nehmen; b) krummer, verwachsener Rücken: vom vielen Sitzen einen A. bekommen; einen A. haben; • sich (Dativ) einen A. lachen (salopp; sehr lachen; vgl. sich schieflachen). $st-, ^st-: ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. f^rein (1); ^«abel. die: Stelle, an der ein Ast abzweigt, sich verzweigt; -loch, das: Loch im bearbeiteten Holz, wo früher ein Ast abzweigte; -reta <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): 1. frei von Ästen (2): ein -es Brett. 2. (ugs.) moralisch einwandfrei: die Sache ist [nicht] ganz a. 3. (ugs.) echt, ohne Fehl: Namen .... denen der Ruf. -e Nazi-Helden gewesen zu sein, nicht ... anhaftet (Spiegel 35. 1967, 24); -werk, das <o. PI.): Gesamtheit der Äste / eines Baumes J. Geäst: der Fallschirm hat sich im A. des Baumes verfangen. AStAI'asta], der. -[s].-[s]. auch: ASten: Allgemeiner Studentenausschuß. astasieren [asta'zi:rdn] <sw. V.; hat) [zu griech. a- = nicht, un- u. stasis = das Stehen] (Physik): ein Meßinstrument gegen Beeinflussung durch störende äußere Kräfte schützen; Asiat [a'sta.t. as't...]. (international fachspr. auch:) Astatin [asta'ti:n]. das; -s [zu griech. ästatos = unbeständig; wegen des raschen radioaktiven Zerfalls des Elements]: chemischer Grundstoff: radioaktives Nichtmetall; Zeichen: At; astatisch [asta:Uj. ast...] <Adj.; o. Steig.) (Physik): gegen Beeinflussung durch äußere elektrische od. magnetische Felder geschützt: ein -er (staubabweisender) Werkstoff. Ästdien Testen], das; -s. -: kleiner Ast (1); asten l'astn] <sw. V.) [zu t Ast (3)] (ugs.): I. sich sehr anstrengen <hatl>: er hat ganz schön a. müssen. 2. etwas Schweres irgendwohin tragen, schleppen <hat): ein Klavier in den 4. Stock a.; Sie ( = die Jungen) Helen ... der Polizei auf. als sie eine Registrierkasse durch die Goethestraße... asteten (Berliner Morgenpost 31.8.74.3). 3. mit Mühe eine Strecke zurücklegen (ist): sie sind auf den Berg geastet. 4. (SchUlerspr.) lernen, büffeln (hat); isten [estn] <sw. V.; hat) [mhd. esten] (selten): Aste treiben: der junge Baum ästet schon, kräftig. Aster ['aste], die; -. -n [lat. aster < griech. aster. eigtl. = Stern]: in Gärten gezogene Zierpflanze, die von Sommer bis Herbst weiß. rosa, violett od. blau blüht u. deren Blüte die Form eines Sterns hat; Sternblume. Äster: PI. von tAast. Asteriskus laste'nskos). der; -. ...ken [lat. asteriscus < griech. asterfskos] (Buch- u. Schriftw.): Sternchen (Zeichen: *): a) als Hinweis auf eine Fußnote; b) (Sprachw.) als Kennzeichnung von erschlossenen, nicht belegten Wortformen; Asteroid [astero'i:t]. der; -en. -en [zu griech. aster = Stern und -oeides = ähnlich]: kleiner Planet. Planetoid. Asthenie [aste'ni:]. die; -.-n[...i:an. griech. astheneia] (Med.): 1. <o. PI.) Kraftlosigkeit. Schwächlichkeit. 2. 'durch Krankheit bedingte] Entkräftung; Asthcniker [a'ste.nike. as't...]. der; -s. -: Mensch mit schmalem, schmächtigem, muskelarmem Körperbau: vom Typ her A. sein; asthenisch [a'stemij. as't...] <Adj.): dem Körperbau des Asthenikers entsprechend, schlank-, schmalwüchsig: ein -er Typ; eine -e Erscheinung. Ästhet [es'te.t]. der; -en. -en (griech. aisthetes = der Wahrnehmende]: Mensch mit [übermäßig/ stark ausgeprägtem Schönheitssinn; Ästhetik [es'te:tikj. die: -. -en [griech. aisthe- tike (tfchne) = Wissenschaft vom sinnlich Wahrnehmbaren]: 1. Wissenschaft vom Schönen: Hegels Ä. 2. <o. PI.) das stilvoll Schöne. Schönheit: Und zwar ist diese Ä. des Sports nichts Hinzugetanes wie in einem Roman (Reinig. Schiffe 133); die Ä. darf nicht zu kurz kommen. 3. <o. PI.) Schönheitssinn: es fehlt seiner Gestaltung Geschmack und Ä. (MM 14. 2. 1974. 18); Ästhetiker [es'te:tiks]. der; -s. -: Vertreter od. Lehrer der Ästhetik (1); ästhetisch [es'te:tij] <Adj.>: 1. den Gesetzen der Ästhetik (1) entsprechend, gemäß: -e Maßstäbe. Gesichtspunkte; die rein künstlerische, die -e Betrachtung des Waldes (Mantel. Wald 107); die Darbietung war ein -er Genuß (befriedigte das Stilempfinden). 2. stilvoll, schön, geschmackvoll, ansprechend: ein -er Anblick; sein Aussehen war nicht gerade ä. (verhüll.; war ekelerregend, unappetitlich o.a.). 3. 196
Aszendent überfeinert: Im Sommer 1918 wurde die -c Stille ... prik- kelnd unterbrochen (Tucholsky. Werke II. 396); Ssthetisie- rcn [£Steti'zi:rdn] <sw. V.; hat): einseitig! nach den Gesetzen der Ästhetik /bej urteilen od. gestalten: Er (= Spengler) ästhetisiert das Bild der Geschichte (Adorno. Prismen 62); ein ästhetisierender Literat; <Abl.:> Ästhetfekrung«. die; -. -en; Ästhetizismus [...'t$ismus]v der; -: einseitig das Ästhetische betonende Haltung: Ästhetizist [... t^ist], der; -en. -en: Vertreter des Ästhetizismus: isthetizjstisch <AdJ.>: einseitig das Ästhetische betonend: eine -e Effekthascherei. Asthma ['astma]. das; -s [griech. ästhma = schweres, kurzes Atemholen. Beklemmung]: anfallsweise auftretende Atemnot, Kurzatmigkeit: A. haben, bekommen; <Zus.:> Asth- maanfaJI. der; Asthmatiker [ast'ma:tik?]. der; -s. -: jmd.. der an Asthma leidet: asthmatisch <Adj.) [nach griech. asthmatikös]: 1. <o. Steig.; nicht präd.) durch Asthma be- dingt: -e Beschwerden. 2. an Asthma leidend, kurzatmig: a. sein; Ü Nur ein Riesenautobus schnob urweltlich und a. vorbei (Bordiert. Geranien 49). astig Castle;] <Adj.>: reich an Ästen (2): -es Holz; istig [esti^] <AdJ.>: 1. (selten) reich an Ästen (1). reichJ verzweigt, verästelt: eine -e Baumkrone. 2. svw. fastig. astigmatisch [asti'gma: tij] <Adj. >: (von Linsen od. vom Auge) Punkte strichförmig verzerrend (Ggs.: anastigmatisch); Astigmatismus [astigma'tismos]. der; - [zu griech. a- = nicht, un- u. stigma (Gen.: stigmatos) = Punkt]: 1. (Physik) Abbildungsfehler von Linsen: vgl. astigmatisch. 2. (Med.) Sehstörung infolge krankhaft abnormer Hornhautkrümmung. Ästimation [estima't$ip:n]. die; -. ^en [frz. estimation < lat. aestimätio] (veraltend): 1. das Ästimiertwerden, Würdigung. 2. <o. PI.) Wertschätzung, ' Hoch /achtung, Anerkennung; ästimieren [esti'mi.ren] <sw. V.; hat) [frz. estimer < lat. aestimäre] (veraltend): jmdm. od. einer Sache seine Anerkennung zuteil werden lassen, jmdn. od. etw. schätzen, hoch/achten: jmdn.. jmds. Persönlichkeit. Leistung ä.; Er will ästimiert werden; das Schartekenwort besagt: man soll den Hut vor ihm ziehen und das Maul ehrfurchtsvoll aufsperren (Tucholsky. Werke I. 287). Astrachan [astraxa:n], der; -s. -s [nach der südruss. Stadt Astrachan]: 1. Fell südrussischer Lämmer. 2. Plüschgewebe mit fellartigem Aussehen. Astragal [astra'ga:l]. der; -s. -e. Astragah» [as'tra:galus]. der. -. ...li [...li; lat. astragalus < griech. asträgalos. eigtl. = Knöchel] (Archit.): Zierprojil von rundem Querschnitt, bes. zwischen Schaft u. Kapitell einer Säule. astral las'tra:l] <AdJ.; o. Steig.) [lat. asträlis zu: astrum = Stem(bild) < griech. ästron]: die Gestirne betreffend, zu ihnen gehörig, von ihnen stammend, Stern-: ein -es Wesen; ein -er Mythos. Astral-: -körper.der: svw. t-leib (3); -ldkder: I. (Anthroposophie) ätherisch gedachter Träger des Lebens im Körper des Menschen, (unsichtbarer) Leib der höchsten, geistigen Stufe; Seelenleib. 2. (Okkultismus) den Tod überdauernder unsichtbarer Leib des Menschen. 3. (ugs.. meist iron.) schöner) menschlicher Körper; blicht, das <o. PL): Sternschimmer der Milchstraße: Mnythologie, die: Lehre von den Gestirnen als göttlichen Mächten in der Welt: -religion, die: göttliche Verehrung der Gestirne. Astralon<S>[astra'lo:n]. das; -s [Kunstwort]: ein durchsichtiger Kunststoff. as&TKAstro- [griech. ästron = Stern(bild)]: Gestirn-, Stern-, Weltraum-: MZr&ph. der; -en. -en: 1. astronomisches Fernrohr zur fot. Aufnahme von Gestirnen. 2. Vorrichtung zum Zeichnen von Sternkarten: ^lablium] [...'la:p. ...'la:biom], das; -s. ...bien [...la:bidn] (hist.): astronomisches Instrument zur lagemäßigen Bestimmung von Gestirnen; -löge, der; -n. -n [lat. astrologus < griech. astrolögos]: a) jmd., der sich systematisch u./od. beruflich mit Astrologie beschäftigt; Sterndeuter; b) (scherzh.)./W.. der die politischen Verhältnisse u. Strömungen in einem best. Land sehr gut kennt u. daher Voraussagen über wahrscheinlich zu erwartende Reaktionen auf etw. von dieser Seite aus machen kann (in der Regel in Verbindung mit einem geographischen Namen): Für die DDR-Astrologen der Bundesregierung war die Zurückweisung des Regierungsdirektors ... durch die DDR-Grenzbehörden eine echte Überraschung (MM 31. 7. 1974,2); ^logk, die; - [lat. astrologia < griech. astrolo- gia]: der Versuch, das Geschehen auf der Erde u. das Schicksal des Menschen aus bestimmten Gestirnstellungen bei der Geburt zu deuten u. vorherzusagen, Sterndeutung; Lehre, die aus der mathematischen Erfassung der Orte u. Bewegungen der Himmelskörper sowie von orts- u. zeitabhängigen Koordinatenschnittpunkten Schlüsse zur Beurteilung von irdischen Gegebenheiten u. deren Entwicklung zieht; ^logisch <Adj.; o. Steig.) [lat. astrologicus < griech. astrologikös]: a) die Astrologie betreffend, zur Astrologie gehörend; b) mit den Mitteln der Astrologie erfolgend; Mneterv das; -s. -: Gerät zur Messung der Helligkeit von Sternen; ^imiU der; -en. -en [t-naut]: Teilnehmer an einem Raumfahrtunternehmen, Weltraumfahrer: Nach allem ... ist das Meer der Stürme ein günstiger Landeplatz für Kosmo- oder Astronauten (Zeit 10. 6. 66. 28); Die sowjetische Zusicherung wurde von A. Frank Borman ... bekanntgegeben (MM 19./20. 7. 69. 1); ^nautik. die: /Wissenschaft von der/ Welt jraumfahrt; M^utin.die; -. -nen: w. Form zu t ^naut; Mmitisch <AdJ.; o. Steig.): die Raumfahrt betreffend; -nom [...'no:m]a der; -en. -en [spätlat. astronomus < griech. astronömos]: der Astronomie Kundiger, Stern-, Himmelsforscher: -nomie [...no'mi:]. die; - [lat. astronomia < griech. astronomia]: Stern-, Himmelskunde als exakte Naturwissenschaft; Mwmin [...'no:mm]. die; -. -nen: w. Form zu t-nom; Miomisch <Adj.) [lat. astronomicus < griech. astronomikös]: 1. <o. Steig.) die Astronomie betreffend, zu ihr gehörig, auf ihr beruhend: -e Einheit (mittlere Entfernung Erde-Sonne als astronom. Längeneinheit; Abk.: AE); -e Uhr (in der Astronomie, Geophysik u. a. gebrauchte Präzisionsuhr); -e Zeichen (Zeichen für Wochentage, Himmelskörper, Sternbilder des Tierkreises, Konstellationen, Mondphasen). 2. (ugs.) (dem Betrag, der Menge nach) riesig, unvorstellbar, ungeheuer, überaus groß: -e Zahlen. Preise; ^Physik, die: Teilgebiet der Astronomie, das den Aufbau u. die physikalische Beschaffenheit der Gestirne u. des Weltalls zum Gegenstand hat; ^physikalisch <AdJ.; o. Steig.): die Astrophysik betreffend; ^Physiker, der: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Astrophysik. «strophisch [auch: -'—] <Adj.; o. Steig.) [aus griech. a- = nicht, un- u. tstrophisch]: (von Versen) nicht strophisch, ohne Gliederung durch Strophen. Ästuarliian] [es'tya:^. ...'tua:rjiom]. das; -s. ...rien [...rjpn: #Jat. aestuärium]: trichterförmige Flußmündung. Äsung ['e:zuQl. die; -. -en (Jäqerspr.): durch Äsen zu gewinnende Nahrung; Wildweide: A. finden; Flächen mit reichhaltiger Ä. Asyl [a'zy:D. das; -s. -e Dat. asylum < griech. äsylon. eigtl. = Unverletzliches]: 1. Heim, Unterkunft für Obdachlose: Er kannte alle -e von den Alpen bis ans Meer (Lynen. Kentaurenföhrte 188). 2. <P1. selten) Aufnahme u. Schutz [für Verfolgte], Zuflucht'sort]: politisches A. .(Zuflucht vor politischer Verfolgung); bei Jmdm. ein A. finden; Jmdm. A. gewähren; um A. bitten, nachsuchen: <Abl.:> Asylant [azy'lant],der; -en. -en: jmd., der um Asyl nachsucht; Asylie- rung [azy'li:run]. die; -. -en: Unterbringung in einem Asyl; <Zus.:> Asylrecht, das <o. PI.): 1. Recht politisch od. religiös Verfolgter auf Asyl (2) im Zufluchtsstaat: A. genießen. 2. Recht souveräner Staaten, politisch od. religiös Verfolgten Asyl (2) zu gewähren; Asylwerber, der (österr.): Asylant. Asymmetrie,die; -. -n [...i:an; griech. asymmetria]: Ungleich- mäßigkeit, Mangelan Symmetrie (Ggs.: Symmetrie); ^symmetrisch [auch: —'—] <AdJ.>: nicht symmetrisch, ohne Symmetrie (Ggs.: symmetrisch): ein -es Gesicht; -e Figuren; -e Gespräche (Soziol.; autoritativ, nicht partnerschaftlich geführte Gespräche). Asymptote [azYm'pto:td]. die; -. -n [griech. asymptötos. eigtl. = nicht zusammenfallend] (Math.): Gerade, der sich eine ins Unendliche verlaufende Kurve beliebig nähert, ohne sie zu erreichen, dazu: asymptotisch <Adj.; o. Steig.): sich wie eine Asymptote verhaltend. «synchron [auch: —'-] <Adj.; o. Steig.) [aus griech. a- = nicht, un- u. t synchron] (fachspr.): nicht synchron, nicht gleichzeitig, nicht mit gleicher Geschwindigkeit lab 1 laufend (Ggs.: synchron). tsyndetisch [auch: —'--] <AdJ.>: 1. das Asyndeton betreffend. 2. nicht durch eine Konjunktion verbunden (Ggs.: syndetisch); Asyndeton [a'zYndeton] das; -s. ...ta Dat. asyndeton < griech. asyndeton]: Wort- od. Satzreihe, deren Glieder nicht durch Konjunktionen miteinander verbunden sind. Aszendent [ast^en'dent]. der; -en. -en [lat. ascendens (Gen.: ascendentis). 1. Part, von: ascendere, taszendieren]: 1. (Genealogie) Vorfahr, Verwandter in auf steigender Linie (Gg&.\ 197
Aszendenz Deszendent 1). 2. (Ggs.: Deszendent 2) (Astrol.) a) das im Augenblick der Geburt über den Osthorizont tretende Tierkreiszeichen: sie hat den Jupiter im -en; b) (Astron.) Gestirn im Aufgang; c) (Astron.) Aufgangspunkt eines Gestirns; Aszendenz [...'dent§). die; -: 1. (Genealogie) Verwandtschaft in aufsteigender Linie (Ggs.: Deszendenz 1). 2. (Astron.) Aufgang eines Gestirns (Ggs.: Deszendenz 2); aszendieren [...'di:ran] <sw. V.) [tat. ascendere]: 1. (Astron.) (von Gestirnen) aufgehen <ist). 2. (veraltet) befördert werden, im Rang aufsteigen <ist/hat>. Aszese [as't$e:»] usw.: t Askese usw.; AszeHk [...e:tik], die; - (kath. Kirche): Lehre vom Streben nach christlicher Voll- kommenheit; Aszetiker, der -s, -: Vertreter der Aszetik. ataktisch [a'taktill <AdJ.; o. Steig.) [griech. ätaktos] (Med.): (von Bewegungen) unregelmäßig, ungleichmäßig, nicht koordiniert. ata ['ata] in der Verbindung a. [a.] sehen (Kinderspr.: aus dem Haus gehen, Spazierengehen). Ataman [ata'ma:nl. der; -s. -e [russ. ataman]: frei gewählter Stammes- u. militärischer Führer der Kosaken; vgl. Hetman. Atavismus [ata'vismus]. der; -, ...men [...man; zu lat. atavus = Großvater des Urgroßvaters. Urahne] (Fachspr.): 1. <o. PI.) (beiPflanzen, Tieren, Menschen) das Wiederauftreten von Merkmalen od. Verhaltensweisen, die den unmittelbar vorhergehenden Generationen fehlen. 2. entwicklungsgeschichtlich als überholt geltendes, unvermittelt wieder auftretendes körperliches od. geistig-seelisches Merkmal; atavistisch <Adj.): a) (Fachspr.) den Atavismus betreffend, zu ihm gehörig, auf ihm beruhend; b) (bildungsspr. abwertend) in Gefühlen, Gedanken, Handlungen usw. einem früheren, primitiven Menschheitsstadium entsprechend: die -e Monstrosität des ... Massenkrieges (K. Mann. Wendepunkt 56). Ataxie [ata'ksi:]. die; -, -n [...i:an; griech. ataxia = Unordnung] (Med.): Störung im geordneten Ablauf u. in der Koordination von Muskelbewegungen. Atelier [ato'lie:]. das; -s. -s [frz. atelier, urspr. = Haufen von Spänen, zu afrz. astele = Splitter. Span < spätlat. astella]: a) Arbeitsraum, Arbeitsstätte eines Künstlers, Maßschneiders. Fotografen; b) Raum, Gebäude'komplex/ für Filmaufnahmen: die -s liegen außerhalb Münchens; Mitte Mai soll der Fünfteiler ins A. gehen (verfilmt werden; Hörzu 14. 1973, 147). Atelier-: ^aufnähme, die: im Atelier gemachte fotografische od. Filmaufnahme; -betrieb, der; -fenster. das; ^fest, das: Künstlerfest; -kamera, die; -wohnung. die: Sie wohnte in einer A.. hoch über den Dächern der Stadt (Simmel. Aflare 111). Atem fa:tam], der; -s [mhd. ätem. ahd. ätum]: 1. das Atmen, Atmung: kurzer, schneller A.; sein A. rasselt, pfeift, geht stoßweise, fliegt; ihm stockt der A.; * einen langen/den längeren A. haben (es bei einer Auseinandersetzung o.a. lange, länger als der Gegner aushalten); einen kurzen A. haben (geh.; asthmatisch sein): imdn.. etw. In A. halten (in Spannung halten, nicht zur Ruhe kommen lassen, pausenlos beschäftigen); in einem /im selben/ im gleichen A. / fast gleichzeitig): Er sprach ... bedrängt vom Reichtum der Gefühle und Gesichte, die er allen ... in einem A. mitzuteilen suchte (K. Mann. Wendepunkt 319). 2. ein- u. ausgeatmete Luft: warmer, dampfender A.; sein A. streifte ihr Haar; [tief) A. holen, schöpfen; [vor Schreck. Spannung] den A. anhalten; das Tempo benimmt, verschlägt, raubt ihr den A.; außer A. sein, kommen (atemlos sein, werden); nach A. ringen; wieder zu A. kommen; Ü der [heiße] A. (geh.; Hauch, Geist, Gedankenflug) der Revolution wehte durch das Land; * A. holen/ (geh.:) schöpfen (eine Pause machen u. sich zu weiterem Tun rüsten); jradm. den A. verschlagen (jmdn. sprachlos machen); jmdm. geht der A, aus (jmd. ist mit seiner Kraft, mit seinen Mitteln, wirtschaftlich am Ende). gtem-, Atem-: ^bekkmraung, die: Gefühl der Beklemmung beim Atmen; -beraubend, (auch:) atemberaubend <Adj.>: so erregend, daß es einem den Atem nimmt; ungewöhnlich erregend: eine -e Spannung. Darbietung; die endlos sich dehnende Steinwüste ist a. trostlos (Grzimek. Serengeti 36); der Trapezakt war geradezu a.; -beschwerden <P1.>: Beschwerden beim Atmen; -frequenz, die (Med.): Frequenz der Atemzüge pro Zeiteinheit (Minute); -führung, die <o. PI.) (Musik): das richtige Atmen beim Singen!; -gymna- stik, die: Übungen zur Normalisierung u. Vertiefung der Atmung; ^holen, das; -s: Einziehen der Luft beim Atmen; -Uhmung, die <o. PI.) (Med.): Lähmung der Atmung; -los <Adj.; -er. -este): 1. <o. Steig.) außer Atem, keuchend, abgehetzt: -e Geheimboten überbrachten furchtbare Bulletins (K. Mann. Wendepunkt 31); a. ankommen, berichten. 2. schnell, ununterbrochen: -es Tempo; in -er Folge. 3. voller Spannung. Erregung: -e Stille; a. lauschen, dazu: ^losigkeit, die: -: -hrft, die <o. PI.); ^maske, die (Med.): dicht am Gesicht anliegende Maske zum Einatmen von Sauerstoff. Narkosegemisch o.a.; ^not, die <o. PI.): Zustand, in dem jmd. nicht durchatmen kann, nach Atem ringt; -pause, die: kurze Unterbrechung, kurze Pause zur Erholung; -raubend: svw. Tatemberaubend: Arnheim erzählte zuweilen a. interessant (Musil, Mann 329); -schutzgerät, das: Gerät, das den Aufenthalt in Räumen ermöglicht, deren Luft nicht gefahrlos geatmet werden kann: Technik, die: Technik des richtigen Atmens, z. B. beim Gesang, Vortrag; -Übung, die: Übung zur Normalisierung u. Vertiefung der Atmung; -wege <P1.): Bahnen der Atemluft im Körper; -Zentrum, das (Med.): Nervenzentrum, das die Atmung reguliert; -zug, der: einmaliges Einziehen /u. Ausstoßen! des Atems: ein tiefer A.; ruhige Atemzüge; * bis zum letzten A. (geh.. verhüll.; bis ans Lebensende)', im nächsten A. (gleich danach); in einem /im selben/ im gleichen A. ( fast gleichzeitig). a tempo [a 'tempo; ital.. aus ta u. tempo = Zeit < lat. tempus]: 1. (Musik) wieder im ursprünglichen Tempo. 2. (ugs.) sofort, schnell: etw. at. besorgen. Äthan [e'ta:nj. das; -s [zu tÄther] (Chemie): gasförmiger Kohlenwasserstoff. Athanasie [atana'zi:]. die; - [griech. athanasia] (Rel.): Unsterblichkeit. Äthanol [eta'no:!]. das. -s [Kurzwort aus Äthan u. Alkohol]: chemische Verbindung aus der Gruppe der Alkohole. Atheismus [ate'ismus]. der; - [zu griech. ätheos = ohne Gott, gottlos]: Weltanschauung % die die Existenz Gottes leugnet; Atheist [ate'ist]. der; -en. -en: Anhänger des Atheismus; atheistisch <Adj.; o. Steig.): a) dem Atheismus anhängend: b) zum Atheismus gehörend, ihm entsprechend. «thematisch [auch: —'—] <Adj.; o. Steig.) [aus griech. a- = nicht, un- u. T thematisch] (Ggs.: thematisch): 1. (Musik) ohne Thema, ohne Themaverarbeitung. 2. (Sprachw.) (von Wortformen) ohne Themavokal gebildet: §die -en Verben. Äther l't.tJS), der; -s [lat. aether < griech. aither]: 1. a) (geh.) die Weite des Himmels, Himmelsraum:m die Bläue des -s; die Lerche erhebt sich in den lichten Ä. 2. (nach einer aufgegebenen physikalischen Hypothese) unwägbares, den Weltraum durchdringendes feines Medium, durch dessen Schwingung sich die elektrischen Wellen ausbreiten: Er drehte das Radio an. fischte sich die erste Sinfonie von Tschai- kowski aus dem Ä. (Baum. Paris 88); eine [Radiojnachricht durch den Ä. schicken; eine Rundfunksendung geht in den Ä. [hinaus]. 3. (griech. Philos.) lebendiger, feiner Ur- stoff, Weltseele. 4. a) (Chemie) Verbindung, bei der zwei Kohlenwasser Stoffreste über ein Sauerstoffatom miteinander verbunden sind; b) jarblose, brennbare, leicht flüchtige, als Narkosemittel (auch FettlösemittelJ verwendete Flüssigkeit: Erst Jahrzehnte später (1846) kam es aber zur planmäßigen ^Verwendung von Ä. und Chloroform (Medizin 11. 185). Äther-: ^leib. der (Anthroposophie): ätherisch gedachter Träger des Lebens im menschlichen Körper: MVirkose, die; Mnusdi. der; ^Schwingung, die; -welle, die (meist PL). ätherisch [Ete.nJ] <Adj.>: 1. a) (veraltet) himmlisch: -e Sphären; b) hauch!zart, engelhaft zart u. vergeistigt: eine -e Erscheinung; der Himmel so unendlich leicht und licht, von -er Bläue (Seidel, Steme 25). 2. ätherartig, -haltig daher flüchtig / u. angenehm riechend: ein -er Duft; -e öle (Chemie): ätherisieren [£teri*zi:ren] <sw. V.; hat) (Med.): mit Äther behandeln. atherman lat£r'ma:n] <Adj.; o. Steig.) [Kurzwort aus griech. a- = nicht, un- u. dmtherman] (Physik): Ar Wärmestrahlen undurchlässig. Ithern [*e:ten]: svw. f ätherisieren. Athlet [at'le:t]. der; -en. -en [lat. athleta < griech. athletes]: 1. (ugs.) kräftig gebauter ^muskulöser Mann; Kraftmensch: Nach dem Gesetz erotischer Dialektik ziehen die zwei ... einander an. der strahlend gesunde A. und der introvertierte Intellektuelle (K. Mann. Wendepunkt 186). 2. (Sport) Wettkämpfer; Athletik, die; - [lat. äthletica]: 1. a) Leicht- 198
atom-, Atom- u. Schwerathletik; b) Wettkämpfe der Athleten (2) im antiken Griechenland. 2. Wettkatnpflehre; Athletiker, der; -s. - (Med.. Psych.): dem Körperbautyp nach starkknochiger', muskulöser Mensch; athletisch <Adj.) [lat. äthleticus < griech. athletikös]: 1. a) kräftig gebaut! und muskulös: ein -er Typ; er hat einen -en Körperfbau]; a. gebaut sein: b) kräftig u. sportlich durchtrainiert, gestählt. 2. <o. Steig.) der Athletik zugehörig, eigentümlich: -e Übungen. Äthyl [e'ty:l], das; -s [zu f Äther] (Chemie): in vielen organischen Verbindungen enthaltenes, sehr reaktionsfähiges Kohlenwasserstoffradikal; <Zus.:> Äthylalkohol, der <p. PI.): gewöhnlicher Alkohol. Weingeist. Sprit; <Abl.:> Äthylen [ety'le.n]. das; -s: einfachster ungesättigter Kohlenwasserstoff (im Leuchtgas enthalten). Ätiologie Ictiolo'gi:]. die: -. -n [...i.an; lat. aetiologia < griech. aitiologia): 1. (bildungsspr.) <o. PI.) Lehre von den Ursachen (bes. der Krankheiten). 2. zugrundeliegender ursächlicher Zusammenhang (bes.t von Krankheiten): Krankheiten der verschiedensten Ä.: ätiologisch [etjo- lp:gij] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (bildungsspr.): die Ätiologie betreffend, ursächlich, begründend: ä. orientierte Untersuchungen: -e Sagen (Fachspr.: Sagen, die auffällige Erscheinungen,'Bräuche u. Namen erklären wollen). Atlant [at'lant], der; -en. -en [griech. Atlas (Gen.: Ätlantos). nach dem altgriech. Gott, t 'Atlas] (Archit.): Gebälkträger in Form einer männlichen Figur; Atlanten: PI. von f Atlant. 'Atlas; atlantisch [at'lantdl <Adj.; o. Steig, nur attr.) [lat. atlanticus < griech. atlantikös. eigtl. = zum Gebirge Atlas gehörend (nach dem altgriech. Gott Atlas)]: 1. den Atlantischen Ozean betreffend, zu ihm gehörend, von ihm ausgehend: -e Störungen; Ausläufer eines -en Tiefs. 2. den Atlantikpakt betreffend, zu ihm gehörend, von ihm ausgehend: die -e Gemeinschaft; 'Atlas ['atlasl. der; - od. -ses. Atlanten (at'lantn). auch: -se [nach dem altgriech. Gott Atlas, der die Erdkugel auf seinen Schultern trug]: 1. Sammlung gleichartig bearbeiteter] geographischer Karten in Buchform. 2. Sammlung von Bildtafeln aus einem Wissensgebiet (z.B. der Anatomie u.a.) in Buchform; 2Atlas [-]. der; - od. -ses [nach dem altgriech. Gott Atlas, t 'Atlasl (Med.): erster Halswirbel; Halswirbel, der den Kopf trägt. 3Atlas H, der, - od. -ses. -se [arab. alias, eigtl. = glatt, feinj: schweres, hochglänzendes Seidengewebe in Atlasbindung. Satin: Er trug einen schwarzen, mit A. ausgeschlagenen Pelerinenmantel (Th. Mann. Krull 34). 'Atlas- ('Atlas): -band, der <P1. -bände): Atlas (I) eines vielbändigen Lexikons (meist als Schiuliband); -formal« das: im Format eines Atlas (1): im A. •tlas-. 2Atlas- (3Atlas): -artig <Adj.; o. Steig.): -band, das <PI. -bänder); -bindung, die (Textilw.): eine Grundbindung einseitiger Gewebe; -schleife, die; -schuh, der; -seide. die. atlassen ['atlasnl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): aus Ullas. Atroan |a:tman]. der. auch: das: -tsl [aind. ätmän. eigtl. = Hauch]: in der indischen Philosophie das unvergängliche Geistige im Menschen. Seele. atmen faitman] <sw. V.; hat) [mhd. ätemen. ahd. ätamön]: I. Luft einziehen u. ausstoßen: tief, schwer, mühsam a.; durch den Mund a ; vor Angst kaum zu a. wagen; der Verunglückte atmete noch; <subst.:> In dem Schlafsaal hörte man das ruhige und gleichmäßige Atmen der Zöglinge (Musil, Törleß 88); Ü frei a. [können] (nicht unterdrückt werden); Durch die hohen Fächerpalmen atmete ein warmer Wind, der die ... Kühle der Nacht ankündigte (Thieß, Legende 180). 2. (geh.) einatmen: die feuchte Nachtluft a. 3. (geh.) ausströmen, von etw. erfüllt sein: das Buch atmet den Geist der Vergangenheit; Alles atmet Verlassenheit und Einsamkeit (Sieburg. Robespierre 41). -atmig [-|a:tmi(;] in Zusb.. z. B. kurzatmig. Atmosphäre [atmo'sfe:ro], die; -. -n [zu griech. atmös = Dunst u. sphaTra = (Erd)kugel]: 1. a) Lufthülle der Erde; Luft: das Gewitter hat die A. gereinigt; der Satellit verglühte beim Wiedereintritt in die A.; b) Gashülle eines Gestirns: die A. der Venus. 2. a) eigenes Gepräge. Ausstrahlung. Stimmung, Fluidum: auf der Sitzung herrschte eine frostige A.; dem Fest fehlte Jede A.; es entstand eine A. von Behaglichkeit; diese Stadt hat keine A.; die A. vergiften; A. um sich verbreiten; eine behagliche A. schafTen; die Sitzung fand in freundlicher, gespannter, feindseliger A. statt; b) Umgebung, Umwelt, Milieu: die fremde A. ängstigte mich; in die A. eines Mietshauses geraten; in der A. eines Beamtenhauses aufwachsen. 3. (Physik) Einheit des Druckes: physikalische A. (Zeichen: atm); technische A. (Zeichen: at); der Kessel steht unter einem Druck von 40 -n; Ü In den Reifen sind immer noch zwei -n Berlin (Bamm. Weltlaterne 139); <Zus.:) Atmosphirendruck. der <P1.: ...drücke): in Atmosphären (3) gemessener Druck; Atmo- sphfrenüberdruck, der <P1. ...drücke): in Atmosphären (3) gemessener Druck über dem normalen Luftdruck; Zeichen: atü; atmosphärisch <Adj.; o. Steig.): 1. a) (nicht präd.) die Atmosphäre (1) betreffend: «e Beobachtungen; das -e Geschehen; b) in der Atmosphäre (1) befindlich I: -e Elektrizität; -e Störungen. Erscheinungen. 2. a) Atmosphäre (2) schaffend: das Buch besitzt -e Dichte; Melancholie umgab dieses Paar a. (Th. Mann. Zauberberg 589); b) nur in sehr feiner Form vorhanden u. daher kaum feststellbar: Aber eine kleine - wenn man will: -e - Nuance scheint mir für das Wort Experte zu sprechen (Bausinger. Dialekte 90). Atmung ('a:tmunl. die; -: das Atmen: künstliche A.; die A. aufrechterhalten: die A. beschleunigt sich. atmungs-. Atmungs-: -aktiv <Adj.; nicht adv.) (Werbespr.): luftdurchlässig: der Stoff ist a.; -apparat. der (Med.): Gerät zur Beatmung; -freundlich <Adj.; nicht adv.): vgl. -aktiv; -geräusch. das (Med.); -organ. das (meist PI.) (Med.. Biol.): Organ bei Mensch u. Tier, durch das die Atmung ermöglicht wird: Erkrankung der -e. Atoll [a'tDl], das; -s. -e [engl, atoll < Malayalam ac}al = verbindend]: aus einem ringförmigen Riff u. einer Lagune bestehende Koralleninsel in tropischen Meeren. Atom [a'to:m]. das; -s. -e [lat. atomus < griech. ätomos = unteilbarter UrstofT)]: a) kleinste, mit chemischen Mitteln nicht weiter zerlegbare EinJieit eines chemischen Elements, die nix'h die für das Element charakteristischen Eigenschaften besitzt; b) winziges Teilchen, kaum wahrnehmbares Bruchstück: nicht ein A.; kein A. (gar nichts); drei Jahre später sollte eine Sprengung dieses Heim in -e zerreißen (Fallada. Jeder 59). atom-. Atom: -abfall, der: radioaktiver Abfall: -angriff. der: Angriff mit Atomwaffen; -antrieb, der: Antrieb durch Kernreaktor en ; -basis. die: militärische Basis für den Einsatz von Atomwaffen: -betrieben <Adj.; o. Steig.): mit Atomenergie betrieben; -bombe, die: Sprengkörper, bei dessen Explosion Atomkerne unter Freigabe größter Energiemengen zerfallen; -bomber, der: Kampfflugzeug, das Atombomben mit sich Wirt; -bunker, der: Bunker zum Schutz gegen die Wirkung von Atom bomben jexplosionen; -busen, der (ugs. scherzh.): attraktiver, überaus üppiger Busen; ^eu das(ugs. scherzh.): svw. t Kernreaktor: das erste ..Atomei" mit einer Leistung von rund 200 Megawatt (MM 31. 1. 75.14); -energie.die<o. PI.): bei Kernspaltung freiwerdende Energie. Kernenergie; -explosion, die: Explosion einer Atombombe; -forscher.der; -forschung. die; -gewicht, das: Vergleichszahl, die angibt, wievielmal die Masse eines Atoms größer ist als die eines Standardatoms; -gramm, das: svw. tGrammatom; -kanone, die; -kern, der: aus Neutronen u. Protonen bestehender Kern eines Atoms, der von der Elektronenhülle umgeben ist; -klub, der (ugs.): Gesamtheit der Großmächte, die Atomwaffen besitzen; -kraft, die <o. PI.); -kraftwerk, das: Kraftwerk, das aus Atomenergie elektrische Energie gewinnt; -krieg, der: Krieg, in dem Atomwaffen eingesetzt werden; -macht, die: 1. Staat, der über Atomwaffen verfügt. 2. <o. PI.) mit Atomwaffen ausgerüstete Streitmacht. Streitkräfte; -meiler, der (selten): großer Kernreaktor; -modell, das (Physik): hypothetisch konstruiertes Bild eines Atoms, mit dessen Hilfe viele seiner Eigenschaften u. Wirkungen gedeutet werden können; -müll, der: radioaktiver Abfall: -physik. die: Physik der Atome. Ionen u. Moleküle; -physikalisch <Adj.; o. Steig.); -physiker, der: vgl. Kernphysiker; -pilz. der: bei einer Atomexplosion entstehende, riesige pilzförmige Wolke; ^ra- kete. die: Rakete mit Strahlantrieb, der durch die gerichtete Abstrahlung der Zerfallsprodukte von Kernreaktionen entsteht; -reaktion, die: svw. f Kernreaktion; -reaktor, der: svw. TKernreaktor; -rüstung, die <o. PI.): -Spaltung, die: svw. f Kernspaltung; -sperrvertrag, der <o. PL): zwischenstaatlicher Vertrag über die Nichtweitergabe von Kernwaffen u. der zu ihrer Herstellung erforderlichen Produktionsmittel; -Sprengkopf, der; <PI. ...köpfe) (Milit.): nuklearer Sprengkörper, der auf der Spitze einer Trägerrakete montiert ist, -«topp,der: Einstellungder Atombombenversuche u. Ein- 199
atomar schränkung der Herstellung spaltbaren Materials; ^strahlen <P1.>: bei der Atomumwandlung entstehende Strahlen; ^Strahlung,die: ^Streitmacht, die: mit Atomwaffen ausgerüstete Streitmacht; -ström, der: durch Kernreaktoren erzeug- ter elektr. Strom; -technik, die <o. PI.); ^test. der: Erprobung von atomaren Sprengkörpern, dazu: ^-teststopp« der. dazu: ^teststoppabkommen, das; -theorie. die; -tod, der <o. PL): Tod durch Atomwaffen. Atomstrahlen; -U-Boot, das: Atomunterseeboot; Mihr, die: Uhr. deren hohe Genauigkeit darauf beruht, daß die Schwingung bestinvnter Atome od, Moleküle für die Zeitmessung benutzt wird; -Umwandlung, die: Veränderung des Atom kern js durch natürlichen Zerfall od. Beschuß mit Elementarteilchen; -taiterseeboot, das: mit Atomkraft getriebenes Unterseeboot; vgl. Atom-U- Boot; -versuch, der: svw. Tatest, dazu: ^versuchsstopp, der; -volumen, das (Physik): Volumen eines Grammatoms; -wafle,die (meist PI.): Waffe, deren Wirkung auf Kernspaltung od. Kernverschmelzung beruht, dazu: ^waflenfrei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von Atomwaffenfrei: -e Zone. -wafTensperrvertrag, der <o. PI.): svw. f ^sperrvertrag; -wärme, die (Physik): Wärmemenge, die notwendig ist. um ein Grammatom eines Elements um 1°C zu erwärmen; ^Wissenschaft,die <o. PI.).dazu ^Wissenschaftler,der; -zeichen, das: Abkürzungssymbol für ein chemisches Element; -Zeitalter, das <o. PI.); -zerfall, der (Physik); -Zertrümmerung, die <PI. selten) (physik. veraltet, noch allgemein- sprachl.): Kernspaltung. atomar [ato'ma:g] <Adj.; o. Steig.): 1. (nicht präd.) das Atom! innere J. die Atome betreffend, darauf beruhend, dazu gehörend; atom-. Atom-: -e Vorgänge; die -e Struktur der Materie. 2. a) (selten präd.) die Kenmmwandlung u. Kernenergie betreffend, dazu gehörend* darauf beruhend; atom-. Atom-: das -e Zeitalter; -e Waffen; -er Antrieb: a. angetrieben werden; ein -es (durch Atomenergie angetriebenes) U-Boot; b) die Ausrüstung mit oder den Einsatz voni Atomwaffen betreffend, dazu gehörend, darauf beruhend: ein -er Krieg (mit Atomwaffen); die -e Bedrohung. Rüstung. Überlegenheit; das -e Gleichgewicht; a. bewaffnet sein. 3. (ugs. übertreibend) ausgezeichnet, unübertrefflich, überwältigend; atomisch [a'to:miJ] (AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (Schweiz.): svw. f atomar: das -e Potential; Atomiseur [atomi'20:?]. der; -s. -e: Zerstäuber: atomisieren [...'ziiran) (sw. V.; hat): 1. a) in kleinste Teilchen zertrümmern, völlig zerstören: ganze Häuserblocks wurden bei der Explosion atomisiert; sämtliche Fenster des Fabrikkomplexes wurden im Bruchteil einer Sekunde atomisiert (MM 19. 1. 66. 8); b) (von Flüssigkeiten) zerstäuben; eine Flüssigkeit a. 2. (abwertend) etw. zerstückelnd, zersplitternd behandeln, betrachten u. dabei seine geistig-begriffliche Einheit. Ganzheit vernachlässigen, zerstören: eine atomisierende Betrachtungsweise; (Abi.:) Atomisjtfung. die; -. -en; Atomismus [ato'mismus]. der; -; Anschauung des griech. Philosophen Demokrit,. daß die Welt u. alle Vorgänge in ihr auf Atome u. ihre Bewegung zurückzuführen seien; Atomist [ato'mist]. der; -en. -en; Vertreter des Atomismus; Atomjstik, die: svw. t Atomismus; atomjstisch l-\S) (Adj.): 1. die Atomistik betreffend, auf ihr berulxend. zu ihr gehörend. 2. (bildungsspr.) atomisierend (2): ein Ganzes a. behandeln, zerlegen. «tonal [auch: —'-1 (Adj.; o. Steig.) (aus griech. a- = nicht, un- u. ttonaJ] (Musik): nicht tonal (Ggs.: tonal): -e Musik; a. komponieren; Atonalist [atona'list]. der: -en. -en: Vertreter der atonalen Musik; Atonalität [atonal! t£:t]. die; - (Musik): Nichttonalität; Kompositionsweise der atonalen Musik. Atout [a'tu:]. das. auch: der; -s. -s [frz. atout aus ä tout = für alles (stehend), aus ä = zu. Air (< lat. ad) u. tout = ganz, alles < lat. tötus]: Trumpf im Kartenspiel. a tout prix [atu'pri:; frz. aus: ä tout = Tür alles (aus: ä = zu. für < lat. ad u. tout = alles < lat. tötus) u. prix. TPrixJ (bildungsspr.): um jeden Preis. «toxisch [auch: ---1 (Adj.; o. Steig.) [aus griech. a- = nicht, un- u. t toxisch] (fachspr.): nicht toxisch, ungiftig (Ggs.: toxisch). Atrium ['a:trium]. das; -s. ...ien [...ian; lat. ätrium]: I. offener Hauptraum. Innenhof altrömischer od. moderner (insbes. einstöckiger) Häuser. 2. Säulenvorhalle (Paradies) altchristlicher u. ronutnischer Kirchen. 3. (Med.) Vorhof. Vorkammer des Herzens; (Zus. zu 1:) Atriumbunsakm der; Atriumhaus, das: Haus mit Atrium (1). Atrophie [atroTi:]. die; -> -n [...i:an; lat. atrophia < griech. atrophia = Auszehrung] (Med.): (bes. durch Ernährungsstörungen bedingter) Schwund von Organen. Geweben. Zellen; atrophieren [atro'fi:ren] (sw. V.; ist) (Med.): auf Grund einer Atrophie schwinden, schrumpfen: ein Glied ... wird dannganzdünn.esatrophiert (Forschungenund Fortschritte 9. 1966. 262); der Muskel ist atrophiert. Atropin [atro'pi:n]. das; -s [zu nlat. Atropa belladonna = Tollkirsche, zu griech. Atropos = die Unerbittliche, diejenige der drei Moiren. die den Lebensfaden abschneidet]: bes. als krampflösendes Arzneimittel verwendetes starkes Gift der Tollkirsche. ätsch fe:tj] (Inten.) (Kinderspr.): Ausruf zum Ausdruck des schadenfrohen Spotts (oft verbunden mit einer besonderen Geste, bei der der rechte Zeigefinger einigemal quer über den ausgestreckten linken Zeigefinger streicht): ä.. ich habe ein schöneres Kleid als du!; jetzt bist du hingefallen, a.! attacca [a'taka; ital.. Imperativ Sg. von: attaccare = anhängen] (Musik): an das Ende des Satzes. Abschnitts ohne Unterbrechung anzuschließen; Attache [ata'Je:], der; -s, -s [frz. attache. subst. 2. Part, von: attacher = zuweisen, zuordnen, also eigtl. = Zugeordneter]: 1. jmd.. der seine diplomatische Laufbahn beginnt u. den niedrigsten Rang eines Mitarbeiters einer diplomatischen Vertretung innehat. 2. diplomatischen Vertretungen zugeteilter Berater in Fragen der Kultur, des Handels, des Militärs; Attachement [ataj- mä:]. das; -s, -s [frz. attachement] (veraltet): Anhänglichkeit. Zuneigung: sein A. an den verehrten Lehrer; attachie- ren [ata'Ji.Ton] (veraltet): 1. zuteilen, zur Unterstützung zuordnen: einem Sachbearbeiter einen Berater [lose] a.; Als Napoleon diesen Mann wählte, um ihn einer seiner Expeditionen als künstlerischen Mitarbeiter zu a. (Ceram. Götter 89). 2. (a. + sich) sich jmdm. anschließen: sich jmdm.. an jmdn. a.; jmdm.. an jmdn. attachiert (in Zuneigung verbunden) sein; Attacke [a'taka]. die; -. -n [1: frz. atlaque. zu: attaquer, f attackieren; 3: engl, attackj: 1. a) (hist.) Reiterangriff: eine A. [auf. gegen den Feind] reiten; zur A. blasen; zur A. [gegen den Feind] übergehen; *eine A. gegen jmdn.. etw. reiten (sich scharf gegen jmdn.. etw. wenden); b) Angriff: das ist eine A. auf die Meinungsfreiheit, auf unsere Gesundheit; die Hintermannschaft konnte die A. der gegnerischen Mannschaft abwehren; die beiden Männer waren auf die A. des Stiers nicht vorbereitet; c) scharfe Kritik. Feldzug gegen etwas: eine A. der Opposition gegen die [Gesetzesvorlage der] Regierung; 2. (Med.) Anfall: der Herzkranke hat die A. überstanden. 3. (Musik) lautes, explosives Anspielen des Tones im Jazz: attackieren [ata'ki:ran] (sw. V.; hat) [frz. attaquer = angreifen (mili- tär.)]: a) (hist.) einen militärischen Gegner zu Pferde angreifen: den Feind, die feindlichen Stellungen a.; b) angreifen: plötzlich wurde er von den beiden Frauen von hinten attackiert; An der Strafraumgrenze löste sich Horst Eckel von Gottschalk .... um den Boß zu a. (Walter. Spiele 15); c) scharf kritisieren, gegen jmdn.. gegen etwas zu Felde ziehen; jmdn. [wegen seines Verhaltens], jmds. Verhalten a.: die Jusos attakierten die alten Genossen. Attentat [atnta.t. auch aten'ta.t], das; -[eis. -e [beeinflußt durch gleichbed. frz. attentat; älter in der Bed. ..versuchtes Verbrechen" < lat. attentätum = Versuchtes, zu: attentä- re. attemptäre = versuchen]: politisch od. ideologisch motivierter l Mord/anschlag auf eine im öffentlichen Leben stehende Persönlichkeit: ein A. [auf jmdn.] begehen, verüben; planen; der Diktator fiel einem A. zum Opfer; Ü ein A. auf die persönliche Freiheit (bildungsspr.; Versuch, sie empfindlich einzuschränken); *eta A. [auf imdn.] vorhaben (ugs. scherzh.; von jmdm. etwas Bestimmtes wollen); (Abi.:) Attentäter ['atnt£:tB. auch: atcn'te:tB]. der; -s. - [angelehnt an: Täter]: jmd.. der ein Attentat verübt hat]. Attentismus [atcn' tismus]. der; - [frz. attentisme. zu: attendre = erwarten < lat. attendere] (bes. Politik abwertend): abwartende, von Opportunismus bestimmte Haltung. Attest [a'tEst]. das; -[eis. -e [wahrseh. Kurzf. von veraltet Attestat < lat. attestätum. subst. 2. Part, von attestäri = bezeugen, bestätigen; vgl. tTestament]: I. ärztliche Bescheinigung (bes. über einen Krankheitszustand): [jmdm.] ein A. ausstellen, [ausjschreiben; ein A. [über jmds. Gesundheitszustand] beibringen, vorlegen. 2. (veraltet) Gutachten. Zeugnis; Attestation [at€sta'tsj[o:n]. die; -. -en [lat. attestätio = Bescheinigung] (DDR): a) Erteilung der Lehrbefähigung unter Erlaß bestimmter Prüfungen; b) Titelverlei- 200
au hungbzw. Bescheinigung einer Qualifikationsstufe ohne Prü- fungsnachweis (als Berufsanerkennung für langjährige Praxis) ; c) regelmäßige schriftliche Beurteilung der Fähigkeiten eines Offiziers der Nationalen Volksarmee zur Förderung seiner Entwicklung; attestieren [atcs'thren] <sw. V.; hat) Hat. attestäri]: 1. bescheinigen, bestätigen, zusprechen, zugestehen: jmdm. seine Leistungen, einer Sache ihre hohe Qualität a.; Alle diese Tassen sind attestiert nach Herkunft und Zeit durch Dokumente mit notarieller Unterschrift (Fr. Wolf. Zwei 108); die amtlich attestierte Unschädlichkeit des Medikaments. 2. (DDR) jmdm. eine Attestation erteilen: als Lehrer der Oberstufe attestiert werden; <Abl.:> .Attestierung, die; -. -en. Atti ['etil, der; -s Imhd. atte. ahd. atto] (Schweiz.): 1. Vater. 2. Alter; Ältester. Attika t'atika], die; -. ...ken [lat. Attica. Fem. von: Atticus < griech. Attikös = aus Attika. einer altgriech. Landschaft] (Archit.): halbgescholiartiger Aufsatz über dem Hauptgesims eines Bauwerks, bes. als Träger von Skulpturen u. Inschriften (z.B. an römischen Triumphbogen). Attila [atila], die; -. -s [nach dem Hunnenkönig AttilaJ: 1. kurzer Rock der ungarischen Nationaltracht. 2. mit Schnüren besetzte Husarenjacke. attisch t'atij] <Adj.) [zu T Attika; die Bewohner von Attika. bes. die Athener, galten als geistreich] bes. in den Fügungen -er Witz, -es Salz (bildungsspr.; geistreicher Witz). Attitüde [atfty:d], die; -.-s[...y:d]: svw. Attitüde (3); Attitüde l...dd]. die; -. -n [frz. attitude < ital. attitudine < lat. aptitüdo = Brauchbarkeit] (bildungsspr.): \. bewußt eingenommene i gekünstelte 1 körperliche Haltung, affektiert wirkende Geste: eine A. an-, einnehmen; seine Hand strich mit eleganter A. über die weiße Gelehrtenstirne (Thieß, Frühling 89). 2. zum Ausdruck gebrachte innere! Haltung, Einstellung: mit. in der A. des Experten auftreten. 3. (Ballett) waagerechte Körperhaltung mit senkrecht abgewinkeltem Standbein. Attizismus [ati'&ismus]. der; - [lat. atticismos < griech. attikismös]: konservative, sich an der klassischen Sprache orientierende Stilhaltung im antiken Griechenland; Nachalx- mung und Pflege der attischen ^Klassiker; Attizist [ati'tjist], der; -en. -en [griech. attikistes]: Anhänger, Vertreter des Attizismus; attizjstfedi <Adj.; o. Steig.) den Attizismus betreffend; auf dem Attizismus beruhend. Attraktion [atrak't$io:n], die; -. -en [engl, attraction < frz. attraction = Anziehung(skraft) < spätlat. attractio = das An sichziehen, zu lat. attrahere = an sich ziehen, anziehen; vgl. f trachten]: 1. <o. PI.) (bildungsspr.) die Eigenschaft % anziehend zu wirken; Anziehung! skraft]: von jmdm.. etw. geht eine A. aus; etw. gewinnt an A.. verliert seine A. 2. etw., was durch seine Außerordentlichkeit, sein Hervorstechen große Anziehungskraft ausübt, staunendes u. gespanntes Interesse erregt; Zugstück, Glanznummer: der Aussichtsturm mit dem Drehrestaurant ist eine besondere A. für die Besucher; Die wahre A. dieses ... Festes war ... die Frau des Bürgermeisters (Gegenstand der größten Neugierde; Kirst. Aufruhr 145); der Zirkus wartet mit neuen -en auf; <Zus.:> Attraktionskapeile, die; -. -n (Schweiz): Stimmungskapelle; attraktiv [atrak'ti:fl <Adj.) (frz. attractif < spätlat. attractivus. zu lat. attrahere. t Attraktion]: 1. anziehend durch besondere, günstige Voraussetzungen, Gegebenheiten: starken Anreiz bietend, verlockend, begehrenswert, erstrebenswert: -e Löhne. [Arbeitslbedin- gungen. Berufe; als Wahlkandidat nicht a. genug sein. 2. sehr J anziehend auf Grund eines ansprechenden Äußeren, hübsch, reizvoll: eine -e Frau. Erscheinung; Er war wirklich an -er Junge, mit breiten Schultern und schmalen Hüften tSimmel. Affäre 42); das Kleid ist sehr a.; Eine Lösung, mit der sich der Eßplatz in der Diele a. machen läßt iWohnfibel 11). <AbI.:> Attraktivität [...tivi'te.t], die; -: Eigenschaft, attraktiv zu sein; Anziehungskraft. Attrappe [a'trapo], die; -. -n [frz. attrape. zu: attraper = fangen, anfuhren, täuschen (also eigtl. = Falle, dann: Scherz. Neckerei; Blickfang), zu: trappe = Falle. Schlinge < afränk. •trappa. vgl. t trappen]: täuschend ähnliche Sachbildung von etw. (bes. für Ausstellungszwecke, Blind- Packung): leere -n; im Schaufenster liegen nur -n; die A. eines atomaren Geschosses; Versuche mit -n oder mit Ammenvögeln ... könnten über diese Frage Aufklärung bringen (Lorenz. Verhalten I. 160): Ü diese Institution ist eine reine A. (bildungsspr. abwertend; hat keine echte Funktion); in diesem Staat waren die Parteien nur noch -n (bildungsspr. abwertend; sie hatten keine eigenständige Bedeutung, waren wirkungslos); (Zus.:> Attr^ppenversudi, der (Verhaltensf.): Tierversuch mit Attrappen. attribuieren [atribu'i.ren] <sw. V.; hat) [lat. attribuere]: I. (bildungsspr.) a) als Attribut (1 b) beigeben: der Justitia ist die Waage attribuiert; b) als Eigenschaft beilegen: Jmdm.. einer Sache eine Eigenschaft a. 2, (Sprachw.) a) ein grammatisches Attribut beilegen: einem Substantiv ein Adjektiv a.; b) (selten) mit einem grammatischen Attribut versehen: ein Substantiv a.; <Abl.:> Attribukrung, die; -. -en; Attribut [atri'bu.t], das; -[eis. -e [lat. attribütum. subst. 2. Part, von: attribuere. tattribuieren]: 1. a) (bildungsspr.) charakteristische Eigenschaft, Wesensmerkmal: die körperlichen, seelischen -e der Weiblichkeit; jmdm. das A. der Unfehlbarkeit zuschreiben; b) charakteristische Beigabe als Kennzeichen!: modische, festliche -e; die Waage ist ein A. der Justitia; in der Mitte der Rücksitze versenkbare Armlehne. Klimaanlage ... und eine Fülle individueller -e (Auto 6. 1965. 57). 2. a) (Philos.) wesentliche Eigenschaft, Wesensmerkmal einer Substanz; b) (Sprachw.) einem Substantiv, Adjektiv od. Adverb beigefügte nähere Bestimmung; Beifügung: das A. eines Substantivs; attributiv [. bu'ti:f] <AdJ.; o. Steig.) (Sprachw.): als Attribut fungierend); beifügend; Attributivum [...'thvomj. das; -s. ...va (Sprachw.): als Attribut (2b) verwendetes Wort; Attributsatz« der; -es, ...sätze (Sprachw.): Nebensatz in der Rolle eines Attributs. atü [a'ty:]: Zeichen für t Atmosphärenüberdruck. «typisch [auch: -'—] <Adj.; Steig, selten) [aus griech. a- = nicht, un- u. t typisch]: nicht typisch, vom Typus abweichend, untypisch (Ggs.: typisch): ein -er Krankheitsverlauf. £tz-: -aJkalien <P1.) (Chemie): stark ätzende Alkalien (Hydroxyde der Alkalimetalle); -bad, das (graph. Technik); -druck, der (Textilw.); ^flüssigkeit, die; -kalk, der: gelöschter Kalk; -kunst. die <o. PI.): Kunst des Ätzens in Metall, Glas]; Radierkunst; clause, die; -nadel. die (graph. Technik, Textilw.); -natron, das (Chemie): Natriumhydroxyd; -stein, der: Höllenstein; -Stift, der; ^verfahren, das; -wasser. das (graph. Technik). Atze ['at$d; wohl zu f atzen (Ü)] (berlin.): 1. die; -. -n, selten: der; -n. -n a) Bruder; b) Freund. 2. die: -. -n: a) Schwester: b) Freundin. 3. <o. Art.) vertrauliche Anrede. Ätze ['£(§3], die (graph. Technik): Säurelösung zum Ätzen. Atzd I'at$|]. die; -. -n [spätmhd. ackzel. ahd. *agazala] (landsch.): Elster; <Abl.:> atzein [at$ln] <sw. V.; hat) (landsch.. meist scherzh.): stehlen. atzen fa^n] <sw. V.; hat) [mhd. atzen, ahd. äzlzjen = speisen, füttern, nähren. Veranlassungswort zu t essen, also eigtl. = essen machen. Nebenf. von f ätzen] (Jägerspr.): a) Jungvögel mit Futter, Nalirung versorgen, füttern: der Turmfalke atzt seine Jungen; Ü Jmdn. a. (scherzh.; ihm zu essen geben); b) <a -l- sich) (selten) Nahrung, Futter zu sich nehmen (von Jungvögeln): Die Vögel atzten sich aus dem Pfeifenkopf auf bequeme Art (Strittmatter. Wundertäter 45); ätzen I'etjn] <sw. V.; hat) [mhd. etzen. ahd. ezzen = verzehren lassen, füttern; grasen lassen, weiden; Veranlassungswort zu T essen; die Säure frißt sich gleichsam in das Metall hinein]: 1. etw. mit Säure, Lauge o.a. behandeln, um es aufzulösen od. zu entfernen: Wundränder mit Höllenstein ä. 2. (von Säuren, Laugen o.a.) zerstörend, zerfressend auf etw. wirken: die Säure ätzt; (meist im 1. Part.:) ätzende Chemikalien; Ü ätzender (beißender, scharfer) Rauch. Geruch; ätzend[st]er (beißender, bissiger, scharfer, verletzender) Spott. 3. durch Gebrauch von Säuren, Laugen o. ä. etw. auf der Oberfläche eines Materials erzeugen, einätzen: ein Bild auf. in die Kupferplatte ä.; man schätzt das geätzte (durch Einätzungen verzierte)... Glasgeschirr heute mehr (Hörn. Gäste 33); <Abl. zu 3:> Ätzer ['eise], der; -s. -: jmd. (z, B. Klischeehersteller, Glasveredler), der Metall, Glas o. ä. durch Ätzen bearbeitet (Berufs- bez.); Atzung, die; -. -en [mhd. atzunge. zu Tatzen]: 1. das Atzen, Fütterung: die A. der Vogelbrut; Ü (scherzh.) die A. der Gäste. 2. zur Atzung (1) dienendes Futter: A. für die Vogelbrut; Ü wo steht denn meine A.? (scherzh.; Essen. Speise): Ätzung, die; -. -en (Subst. zu) tätzen. au tey] (Interj.) [mhd. ou]: 1. als Ausdruck des körperlichen Schmerzes: au. das tut weh! ..Au. au!11 schrie Sophie. ..die heiße Kirchenbank hat mich verbrannt!" (Strittmatter. Wundertäter 82); Ü au! (bei schlechten Witzen, gleichsam als ob die Pointe dem Hörer Schmerzen verursachte); 201
Au 2. als Ausdruck der Freude: au ja!; au [fein], das macht Spaß! Au typl. die; -. -en (südd.. österr.): svw. t Aue (1). aua fajia] <InterJ.) (Kinderspr.; auch ugs.) als Ausdruck des körperlichen Schmerzes: a.. du hast mich getreten!; Ü aua! (bei schlechten Witzen; vgl. au 1). aubergine [ober'ji.n] <indekl. Adj.: o. Steig.; nicht adv): rötlichviolett: ein a. Kleid; Aubergine [...a]. die; -. -n [frz. aubergine < katal. albergfnia < arab. al-bädingän]: a) svw. t Eierpflanze; b) svw. t Eierfrucht; <Zus.:)~auberg|ne- farben <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): svw. taubergine. auch U^ix] <Adv.) [mhd. ouch. ahd. ouh. adv. erstarrter Kasus (unter Einfluß einer Partikel mit der Bed. ..aber- [malsD zu einem Substantiv mit der Bed. ..Zunahme. [Verlmehrung'l: 1. ebenfalls, genauso: du bist a. [so] einer von denen; ich bin a. nur ein Mensch (mehr kann ich auch nicht tun); a. gut (damit bin ich ebenfalls einverstanden); alle schwiegen, a. der Fahrer sprach kein Wort; (in Wortpaaren:) sowohl... als auch; sowohl ... wie auch; nicht nur .... sondern auch. 2. außerdem, zudem, überdies* im übrigen: ich kann nicht, ich will a. nicht; ich hatte a. [noch] die Kosten zu zahlen; häufig nur zur Bezeichnung der gefühlsmäßigen Anteilnahme des Sprechers/Schreibers u. zum Ausdruck von Empfindungen:) du bist aber a. eigensinnig; a. das noch!; weshalb stehen Sie a. hier herum? 3. selbst, sogar: a. die kleinste Freude wind einem verdorben; er arbeitete weiter, a. als er reich geworden war; er gab mir a. nicht (nicht einmal) einen Pfennig. 4. tatsächlich, wirklich, natürlich: sie sah krank aus. und sie war es a.; er wartete auf einen Brief, der dann a. am Vormittag eintraf. 5. a) (verallgemeinernd:) wer a. immer ... (jeder, der); was a. [immer] geschieht ... (alles, was geschieht); wo er a. (überall, wo er) hinkommt, wird er jubelnd begrüßt; wie dem a. sei ... (ob es falsch od. richtig ist); b) (einräumend; in Verbindung mit ..wenn". ..so" od. ..wie"): er hat Zeit, wenn er a. (obwohl er) das Gegenteil behauptet; wenn a. nicht krank, so war sie doch völlig abgespannt; es meldete sich niemand, sooft ich a. anrief; wenn a.! (ugs.; das macht doch nichts!). Audi- (in Verbindung mit Personenbezeichnungen, iron.; nur ein unbedeutender.... ein sogenannter ...).z. B.: dichter, der; -künstler, der. au eontraire [okö'tre:r: frz.J (bildungsspr.): im Gegenteil: ..Sind Sie nun enttäuscht?" -..Keineswegs, a. c." au courant [oku'rä; frz.] (bildungsspr.): auf dem laufenden: über diese Dinge bin ich nicht mdir a. c. audiatur et altera pars [aji'dla:tur et altera 'pars; lat. = auch die andere Seite möge gehört werden] (bes. jur.): man muß aber auch die Gegenseite hören. Audienz [aji'djßn^]. die; -. -en [im Anschluß an Wendungen wie: audientiam bitten bzw. geben < lat. audientia = Gehör. Aufmerksamkeit, zu: audire = hören]: offizieller Empfang bei und gleichzeitige Unterredung mitj einer hochgestellten politischen od. kirchlichen Persönlichkeit: jmdm. [eine] A. geben, gewähren; Im Anschluß an diese Sitzung wurden die Teilnehmer vom Papst in A. empfangen (Glaube 5. 1967. 3); jmdn. um eine A. bitten: Jemand wird zur A. zugelassen beim Herrn Papa, unserm gnädigsten Großherzog (Th. Mann. Hoheit 49); Audimax [ajidfmaks], das; - (Studentenspr.): Kurzwort für t Auditorium maxi- mum. audio-. Audio- fapdjo-: zu lat. audire = hören]; -lingual <Adj.; o.Steig.) [zu lat. lingua = Zunge. Rede, Sprache]: f im Sprachunterricht] vom gesprochenen Wort ausgehend; -tage, der; -n. -n [Möge] (Med.): Facharzt auf dem Gebiet der Audiolog ie, ^logk, die; - [T-logie] (Med.): Tedgebiet der Medizin, auf dem man sich mit den Funktionen u. den Erkrankungen des menschlichen Gehörs befaßt; Muster, das [T-meter]: (Med.): Gerät zum Messen der menschlichen Hörleistung auf elektroakustischem Wege; ^metrk, die: - [t-metrie] (Med.): Prüfung des Gehörs mit Hörmeßgeräten; -metrisch <AdJ.; o.Steig.) (Med.): die Audiometrie betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend: ^Video-Technik, die <o. PI.) (fachspr.): Gesamtheit der technischen Verfahren u. Mittel, die es ermöglichen. Ton- u. Bildsignale aufzunehmen, zu übertragen u. zu empfangen sowie wiederzugeben bzw. zu speichern; '-vision. die; - (fachspr.): 1. Technik des Aufnehmens, Speicherns und Wiedergebens von Ton und Bild. 2. Information durch Ton und Bild: 2^vbion, das; -s, -e (fachspr.): einem Fernseher ähnliches Gerät zum Vorführen von Kassettenfilmen; Heimseher, Filmseher; -visuell <Adj.: o. Steig.) (fachspr.): zugleich hörbar u. sichtbar; das Hören u. Sehen ansprechend und dadurch den Lernprozeß unterstützend : -er Unterricht [mit Hilfe technischer Lehr- und Lernmittel]. Audkm C^pdiDn], das: -s. -s u. ...onen feji'dio:nan; zu lat. audire = hören] (Elektrot.): Schaltung in Rundfunkgeräten mit Elektronenröhren zum Trennen u. Verstärken der hörbaren (niederfrequenten) Schwingungen von den hochfrequenten Trägerwellen; <Zus.:> Alld tonrohre, die; Audiphon [ajidi- To:n], das; -s. -e [zu lat. audire = hören u. T-phon]: Hörapparat für Schwerhörige; Auditeur foydi'ta.B]. der; -s. -e [frz. auditeur < lat. audltor. T Auditor] (früher): Richter bei einem Militärgericht; Audition [...'tsio'.n], die; -. -en [lat. auditio] (Theol.): das innere Hören von Worten u. das damit verbundene Vernehmen von Botschaften einer höheren Macht (z. B. bei den Propheten); auditiv fe}idi'ti:f) <Adj.; o. Steig.) (fachspr.): 1. (Med.) a) das Hören, den Gehörsinn betreffetid, darauf beruhend; b) fähig. Sprachlaute wahrzunehmen u. zu analysieren (in bezug auf das menschliche Gehör). 2. (Psychol.) vorwiegend mit Gehörsinn begabt; Auditor [tfti'dr.tor. ...to:g], der; -s. -en [ajidi'tcr.ron; lat. audltor]: 1. a) Richter an der Rota; b) Vernehmungsrichter an kirchlichen Gerichten; c) Beamter der römischen Kurie. 2. (österr.. Schweiz.): svw. f Auditeur; Auditorium [^ydi'to:- riom], das; -s. ...ien [...fcn; lat. auditörium, zu: audltörius = Zuhörer, audire = hören]: 1. Hörsaal. 2. (bildungsspr.) Zuhörerschaft; Auditorium maxbnum (-'maksimum]. das; - - [lat. maximus = größter]: größter Hörsaal einer Hochschule. Aue ['qpa]. (südd.. österr. u. dichter.:) Au. die; -. Auen [mhd. ouwe. ahd. ouw[i]a = Land im od. am Wasser, Halbinsel. Insel; Wasser < germ. *a[3]wjö. eigtl. = die zum Wasser Gehörende, subst. Adj. zu einem gemeingerm. Wort für „Wasser. Gewässer", mhd. ahe. ahd. aha. verw. mit lat aqua, t Aquamarin]: 1. (landsch.. dichter.) an einem (fließenden) Gewässer gelegenes 1 flaches Gelände mit saftigen Wiesen u. verstreuten Büschen od. Bäumenj. 2. (landsch.) Insel (bes. in einem fließenden Gewässer); <Zus. zu 1:) Auenhuvbchaft, die; AuIenJwaW. der. Aiier- ['qjie-]: -hahn, der [mhd. ürhan, unter dem Einfluß von ür[e] = t Auerochse umgebildet aus mhd. orhan. verdeutlichende Zus. mit gleich bed. or-. ahd. orre-. urspr. = männlichles Tier); wegen seiner Auffälligkeit u. seiner Wichtigkeit für den Jäger wurde zuerst das männliche Tier benannt]: größtes männliches Waldhuhn; -henne. die; ^buhn, das [ahd. omehuon = Auerhenne]; ^wild, das: zusammenfassende Bez. für T ^hahn u. t ^henne. Auerliditl-h das [nach dem österr. Chemiker C. Freiherr von Auer von Welsbach (1858-1929)] (früher): Gaslicht mit Glühstrumpf. Auerochset-], der [mhd. ürohse. ahd. ürohso. verdeutlichende Zus. für gleichbed. mhd. ür[e]. ahd. uro. urspr. Bed. wahrscheinlich ..Befeuchter, [Samenlspritzer". verw. mit t Urin]: ausgestorbenes wildes Großrind, Ur. auf Uuif; mhd., ahd. üfl: I. <Präp. mit Dativ u. Akk.) I. (räumlich) a) (mit Dativ) a) zur Angabe der Berührung von oben, der Lage: a. einer Bank. a. dem Pferd sitzen; die Vase steht a. dem Tisch; a. Deck. a. See sein; a. dem Mond landen; die Vegetation a. den Inseln; ß) zur Angabe des Aufenthalts in einem Raum, [öffentlichen] Gebäude o. ä.; zur Angabe eines Seins-. Geschehens-. Tätigkeitsbereichs: a. (in) seinem Zimmer bleiben: a. (in, bei) der Post arbeiten, a. dem Rathaus etwas erledigen; a. dem Bau arbeiten; sie ist noch a. der Schule (ist noch Schülerin); y) zur Angabe der Teilnahme an etw.. des Sichaufhaltens bei einer Tätigkeit (zeitlichem Gebrauch nahestehend): a. einer Hochzeit; a. dem Winzerfest; sich a. einem Spaziergang, a. der Jagd befinden; a. Wanderschaft, a. Urlaub sein; a. (bei, währetid) der Rückreise erkranken; b) (mit Akk.) zur Angabe der Richtung; a) bezieht sich auf eine Stelle. Oberfläche, auf einen Erstrek- kungsbereich, einen Zielpunkt o.a.: sich a. die Couch setzen; die Vase a. den Schrank stellen; a. den Baum klettern; aufs Land ziehen: die Fischer fahren a. das Meer hinaus: er geht a. die Stadt zu; Ü er geht schon a. die Achtzig zu (er wird bald achtzig); ß) bezeichnet den Gang zu einem /in einen Raum, zu einem/ in ein [öffentliches] Gebäude; gibt die Richtung in einem Seins-. Geschehens-, Tätigkeitsbereich an: er geht a. sein Zimmer, jmdn. a. 202
aufbauen die Post schicken; er geht a. die Universität (er ist Student): y) gibt die Hinwendung zur Teilnahme an etw.. den Beginn einer Handlung, den Antritt von etw. an: a. einen Ball gehen: a. eine Tagung fahren: a. Urlaub gehen: c) (mit Akk.) zur Angabe der Entfernung: a. 100 Meter (in einer Entfernung von 100 Metern) herankommen; die Explosion war a. zwei Kilometer [Entfernung] zu hören. 2. (zeitlich) (mit Akk.) a) zur Angabe der Zeitspanne, für die Dauer vonj: a. längere Zeit mit etw. beschäftigt sein; a. ein paar Tage verreisen; b) (landsch.) zur Angabe des Zeitpunkts: a. den Abend (am Abend) Gäste bekommen; a. Weihnachten (Weihnachten) verreisen wir; das Taxi ist a. (für) 16 Uhr bestellt; *a. einmal (ugs. 1. plötzlich: a. einmal hatte er keine Lust mehr. 2. zugleich: er hat alles a. einmal gegessen; ohne etwas übrigzulassen); c) zur Angabe des Übergangs, des Nacheinander, der Aufeinanderfolge: von einem Tag a. den anderen (überraschend schnell) änderte sich das Bild; in der Nacht vom 4. a. den (zum) 5. September; a. (nach) Regen folgt Sonnenschein; d) in der Zwillingsformel x auf x /zur Angabe der Wiederholung, der direkten Aufeinanderfolge; emotional verstärkend/: Welle a. Welle; es folgte Angriff a. Angriff. 3. <mit Akk.) zur Angabe der Art u. Weise: a. höfliche Weise: a. elegante Art; sich a. deutsch unterhalten; a. Tod u. Leben kämpfen; <vor dem Superlativ:) Jmdn. a. das/(auch:) aufs herzlichste (sehr herzlich) begrüßen. 4. zur Angabe des Zjels. des Zwecks od. Wunsches (mit Akk.): a. Hasen Jagen; a. Zeit spielen (Sport; verlangsamt spielen, um Zeit zu gewinnen): a. Jmds. Wohl trinken. 5. zur Angabe des Grundes, der Voraussetzung (mit Akk.): a. Veranlassung. Initiative von ...; a. wiederholte Aufforderung [hin]; a. einen Brief antworten. 6. zur Angabe der bei der Aufteilung einer Menge zugrunde gelegten Einheit (mit Akk.): a. jeden entfallen SO Mark; 2 Eßlöffel Waschpulver a. einen Liter. 7. in idiomatisch-phraseologischer Abhängigkeit von anderen Wörtern <mit Akk.): a. Jmdn.. etw. achten; sich a. jmdn.. etw. freuen; böse a. Jmdn. sein; das Recht a. Arbeit. Vgl. bis (bis auf). II. <Adv.) 1. a) in die Höhe, nach oben (bes. als Aufforderung, sich zu erheben): Sprung a.l marsch, marsch! (milit. Kommando); *a. und davon (ugs.; schnell! fort); vgl. aufsein; b) los. vorwärts (als Aufforderung, mit etw. zu beginnen): a.. an die Arbeit! a. zum nächsten Kaufhaus! 2. geöffnet, aufgemacht (Ggs.: zu): a) (ugs. als Aufforderung) Fenstera.!. Augen a. im Straßenverkehr!; vgl. aufsein; b) (salopp als adj. Attribut) das aufe Fenster. 3. (in Wortpaaren) a. u. ab. a. u. nieder: a) nach oben u. nach unten, hinauf u. hinab: die Schaukel wippte a. u. ab; a. u. nieder schwankten die Boote; Ü (subst.) das Auf und Ab des Lebens; b) hin u. her: sie ging im Garten immer a. und ab. a. u. nieder. 4. in der Verbindung mit ..von" in festen Wendungen (von ... an: von Jugend a.. von klein a.; von Grund a.; ganz u. gar: völlig). auflchzen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz ächzen: leise, leicht, schwer a. ■(addieren <sw. V.; hat) (ugs.): 1. zusammenzählen: er addierte die Zahlenkolonnen noch einmal rasch auf. 2. <a. + sich) sich summieren: einen Zinsgewinn .... der sich bei den zusammenkommenden Millionenbeträgen ganz schön aufaddiert (ADAC-Motorwelt 9. 1970. 23). m fait [o'fe; frz. au fait] (bildungsspr. veraltend): gut unterrichtet, im Bilde: a. f. sein; * Jmdn. a. f. setzen (bildungsspr. veraltend; jmdn. aufklären, belehren). ■Tapplizieren <sw. V.; hat): svw. tapplizieren. ■(arbeiten <sw. V.; hat): I. a) (Liegengebliebenes) erledigen: die Posteingänge, die Rückstände a.; b) aufbrauchen, völlig verarbeiten: das Leder, die Wolle a.; die Bestände sind noch nicht aufgearbeitet. 2. zusammenfassend betrachten: weitere Schlüsse aus etwas ziehen: er hat die jüngsten Forschungsergebnisse [kritisch] aufgearbeitet. 3. (alt u. unansehnlich Gewordenes) erneuern, überholen, auffrischen: Polstermöbel, einen alten Schrank a. [lassen]. 4. (a. + sich) sich aufraffen, sich unter Anstrengung langsam erheben: der gestrauchelte Gegner konnte sich nur mühsam a ; (Abi. zu 1-3:) Aufarbeitung, die; -. -en. afatmen <sw. V.; hat): 1. einmal tief und hörbar/ atmen: laut a.; Aage ... atmete ein paarmal erschrocken tief auf (Seidel. Sterne 7). 2. erleichtert sein, sich befreit fühlen: ich werde a.. wenn alles vorüber ist. anbacken, bäckt (auch:) backt auf. backte/(veraltend:) buk auf. hat aufgebacken: 1. (nicht mehr frisches Gebäck) durch kurzes Erhitzen wieder knusprig machen: Brötchen a. 2. (landsch.) in der Pfanne, im Topf aufwärmen: das Mittagessen a. aufbähen <sw. V.; hat) (südd.. österr.. Schweiz.): svw. f aufbacken. aufbahren <sw. V.; hat): einen Toten auf einer Bahre o.a. liegend, den Sarg mit einem Toten an einem bestimmten Ort aufstellen: man hatte die Opfer des Unglücks in der Kirche feierlich aufgebahrt; Ulrich trat in das kleine Zimmer, worin der Tote aufgebahrt lag (Musil. Mann 693); (Abl.:> Aufbahrung. die; -. -en. dazu: Aufbahrungshalle. die. aufbammeln <sw. V.; hat): 1. (landsch.) etwas so aufhängen, daß es hin u. her schaukeln kann: ein Spielzeug a. 2. (salopp) svw. f aufhängen (2): man hatte ihn aufgebammelt: diese Kränkung des Selbstgefühls verwinden manche nie. bammeln sich auf (Fallada. Jeder 210). aufbänken C^pfbenkn] (sw. V.; hat) [zu t 'Bank] (Steinmetzerei): einen Stein zum Behauen auf zwei Haublöcke legen: wir bänkten zu zweit die Travertinwand ... auf (Grass. Blechtrommel 551). Aufbau, der; - [e]s, -ten: 1. <o. PI.) a) (Ggs.: Abbau) das Aufbauen (la). Errichtung: der A. der Tribünen, des Zeltlagers; b) das Von-neuem-Aufbauen. Wiedererrichtung von Zerstörten: der A. der durch Bomben zerstörten Innenstadt. 2, <o. PL) die Errichtung. Schaffung. Organisation von etw.: den wirtschaftlichen A. beschleunigen; der A. des Sozialismus; der A. des Heeres soll stufenweise erfolgen; das Geschäft ist noch im A. 3. <o. PI.) Gliederung. [ AnjOrdnung. Art der Anlage. Komposition. Struktur: der A. der Erzählung, des Dramas; eine Darstellung des -s unserer Sprache; der A. der Gesellschaft; den A. einer Zelle darstellen. 4. a) das Aufgebaute. Aufgesetzte: ein Pyramiden-, kastenförmiger, bühnenartiger A.; die -ten nach der Zirkusvorführung abräumen; der A. (der aufgestockte Gebäudeteil) muß noch verputzt werden; b) (Kfz.- T.) Karosserie: auf dem Schrottplatz lagen Autos mit unbeschädigten -ten. Vgl. Aufbauten. auffaau-. Aufbau- (Aufbau, aufbauen): -arbeit, die: Arbeit des Wieder taufbaus: bei -en helfen; -darlehen* das: Darlehenfür Geschädigte zum Aufbau einer neuen Existenz: ^er- nfihrung, die: svw. t-kost; ^gesetz. das (meist PL): in der Bundesrepublik Deutschland bis i960 gültiges Gesetz zum Wiederaufbau der durch den 2. Weltkrieg geschädigten Gemeinden u. Städte: -gymnasiian, das: Hauptform der Aufbauschule: -helfer, der (DDR): jmd.. der durch seine Arbeitsleistung auf einer Baustelle zum Wieder i aufbau beiträgt: -kost, die: kräftigende Nahrung: A. für die Kranken: -lehrgang. der: Lehrgang für Hauptschulabsolventen während od. nach ihrer Lehrzeit: -lotterie, die (DDR): Lotterie, deren Erlös zum Aufbau des Staates verwendet wird: -mittel, das: Mittel, das aufbauende Substanzen für den Körper enthält: -möbel, das <meist PL): Möbelstück (Kommode o.a.). das in Material u. Form passend u. auf ein anderes gesetzt, mit diesem zusammen ein Ganzes bildet: -nadel. die (DDR): ansteckbare Nadel als Auszeichnung für freiwillige Hilfe beim Aufbau: die goldene A. am Rockaufschlag tragen; --ort. der <PI.: ^orte): Siedlung, die für neue od. größere Aufgaben planmäßig entwickelt werden soll: -Prinzip, das: Gliederungs-, Ordnungsprinzip: -prozeß. der: Verlauf. Entwicklung des Aufbaus (1. 2); -salze <P1.>: svw. t Nährsalze; -schiebt, die (DDR): freiwillige Arbeitsschicht für den Aufbau: -schule, die: auf der 6. od. 7. Grundschulklasse aufbauende u. zur Hochschulreife weiterführende Schule: -spiel, das (Ballspiele): Spiel, das der systematischen Vorbereitung im Hinblick auf schwierigere Spiele dient: -Spieler, der (Ballspiele): Spieler, der das Angriffsspiel planvoll einleitet u. in seiner Entwicklung geschickt dirigiert: -stufe, die: svw. f-zug; -stunde, die (DDR): vgl. t-Schicht; ^training. das (Sport); -wille. der. dazu: ^willig <AdJ.; nicht adv.): ^zug. der (Päd.): a) Sonderklasse an Gymnasien, in der Realschulabsolventen zur Hochschulreife geführt werden: b) den Lehrstoff der Realschule vermittelte Einrichtung an Volks- u. Hauptschulen: c) svw. t -lehrgang. aufbauen <sw. V.: hat): 1. a) vorübergehendj aufstellen, errichten: (aus Einzelteilen) zusammensetzen u. aufrichten (Ggs.: abbauen): ein Haus aus Fertigteilen a.; Zelte. Barakken wurden in Eile aufgebaut (aufgeschlagen): Kameras 203
aufbaumeln für eine Fernsehübertragung a.; b) (Zerstörtes. Niedergerissenes) von neuem errichten: die zerstörten Stadtteile wurden wieder aufgebaut; c) an einer bestimmten Stelle aufstellen, hinstellen, arrangieren: ein kaltes Büffet a.; die Geschenke auf dem Tisch a. 2) schaffen, organisieren; gestalten: ein Spionagenetz, die Wirtschaft a.; eine Partei zentralistisch a.; ich baue mir eine neue Existenz auf. 3. a) an jmds. Aufstieg arbeiten, bekannt machen, (auf eine Aufgabe) vor- bereiten: einen Sänger a., Jmdn. als künftigen Bundeskanzler aufzubauen suchen; (Fußball) eine neue Elf a. b) daran arbeiten, daß sich etw. zu etw. Besonderem. Erfolgreichem entwickelt: Wallenda baute die Glanznummer auf und zeigte sie in Europa (Bild u. Funk 13. 1966. 33); der Versicherungsagent baute den neuen Bezirk auf; (Sport) einen Angriff a. 4. gliedern, an]ordnen, strukturieren: er hat seinen Vortrag, seine wissenschaftliche Arbeit gut aufgebaut; das Musikstück ist kunstvoll aufgebaut. 5. a) erw. als Grundlage. Voraussetzung für etw. nehmen: eine Theorie auf einer Annahme a.; Eine Weltanschauung ... auf der Angst a. (Ott. Haie 153); die Anklage wurde auf diesem Gutachten aufgebaut; b) auf etw. fußen, sich auf etw. gründen: diese Lehre baut auf der Beobachtung auf. daß ...; seine Darstellung der Epoche baut auf ganz neuen Quellen auf; (auch a. + sich) mein Plan baut sich auf folgenden Erwägungen auf. 6. (Chemie) sich/ zu einer Verbindung zusammensetzen (Ggs.: abbauen): der Stoff baut sich aus folgenden Elementen auf; diese Moleküle bauen die Verbindung auf; Die aus Aminosäuren aufgebauten Eiweiße (Medizin II. 74). 7. <a. + sich) a) entstehen, sich bilden: ein neues Hochdruckgebiet baut sich auf; b) sich auftürmen: schwere Gewitterwolken hatten sich aufgebaut. 8) <a. + sich) a) (ugs.) sich in bestimmter Haltung an einer bestimmten Stelle aufstellen: er baute sich an der Mauer, vor ihm auf; Schwester Betty bewegte sich auf ihn zu. baute sich auf. sah Krause fragend an (Kirst. 08/15. 408); b) (Soldatenspr.) stramm stehen: Die Ordonnanz kam durch die Tür. baute sich auf und meldete ... (Gaiser. Jagd 110). aufbaumeln <sw. V.; hat) (salopp): a) durch Hängen töten: die Soldaten baumelten die Partisanen auf; man hat ihn am Ende doch geschnappt u. aufgebaumelt; b) <a. + sich) sich erhängen: er hat sich aus Liebeskummer aufgebaumelt; <subst.:) an Aufbaumeln denkt Anna Quangel nicht (Fallada. Jeder 385). aufbäumen<sw V ; hat/ist) (Jägerspr.): (vonRaub- u. Federwild) vom Boden aus auf einen Baum fliegen, klettern u. sich dort niederlassen (Ggs.: abbaumen): eine Wildkatze hat/ist in der alten Eiche aufgebäumt; Bodenvögel .... die nur zur Nachtzeit a. (Tier 10, 1971, 42). aufbäumen, sich <sw. V.; hat): 1. sich ruckartig hoch, steil aufrichten: bei dem plötzlichen Schrei bäumte sich das Pferd jäh auf (stellte sich auf die Hinterbeine); das Wiesel bäumte sich unter dem Griff des Jägers auf: Ü und sah die Gleise scharf sich a. hinter unserer heulenden Fahrt (Johnson. Mutmaßungen 108). 2. sich auflehnen, sich empören: sich gegen sein Schicksal a.; du bäumst dich vergebens gegen ihn auf; alles in ihr bäumte sich dagegen auf: sein Stolz bäumte sich [dagegen] auf. aufbauschen <sw. V.; hat): 1. a) prall machen, aufblähen, aufschwellen: der Wind bauscht die Segel, die Vorhänge, die Wäsche auf der Leine auf; b) <a. + sich) die Röcke bauschten sich im Wind auf. 2. a) einer Sache mehr Bedeutung beimessen, als i/ir zukommt; übertreiben: Kleinigkeiten unnötig a.; Die Versuchung, seine paar Taten aufzubauschen, im Guten wie im Bösen (Frisch, Gantenbein 89); der Vorfall wurde zu einem Skandal aufgebauscht; b) <a. + sich) unvorhergesehene Ausmaße annehmen, sich zu etw. (Unverhältnismäßigem j entwickeln, auswachsen: diese Angelegenheit bauschte sich zu einer innenpolitischen Krise auf. Aufbauten <P1. > (Schiffbau); die über das Oberdeck des Schiffes hinausragenden Teile und technischen Anlagen: Der Zerstörer wirkte mit seinen hohen A. wie ein kleiner Wolkenkratzer (Ott. Haie 261). aufbeben <sw. V.; hat) (dichter.): plötzlich, kurz erjbeben: die Erde bebte auf; von den Geschützen getroffen, bebte der Rumpf des Schiffes mehrmals auf. aufbegehren <sw. V.; hat) [eigtl. = aufstehen wollen] (geh.): heftigen Widerspruch erheben; sich auflehnen, wehren, empören: dumpf (gegen etwas] a.; er begehrte gegen sein Schicksal auf; Die Reichswehr war das Gewaltinstrument. das aufbegehrende Gelüste in Schranken hielt (Niekisch. Leben 193). aufbehalten <st. V.; hat): 1. (ugs.) (bes. eine Kopfbedeckung) nicht abnehmen (Ggs.: absetzen, abnehmen): behalten Sie ruhig Ihren Hut auf; sie behält die Sonnenbrille auch am Abend noch auf. 2. (ugs.) geöffnet lassen: den Schirm a. 3. (veraltet) aufheben, aufbewahren: Schonungen, die von .. Kiefern überschattet wurden, welche man zum Schutz Air den Nachwuchs aufbehalten hatte (Hauptmann. Thiel 15). aufteilten <st. V.; hat): 1. durch Beißen öffnen: eine Nuß a. 2. (einen Körperteil) durch Beißen verletzen: ich habe mir die Lippe aufgebissen; der Hund hätte ihm beinahe die Schlagader aufgebissen. ausbeizen <sw. V.; hat): (ein Möbelstück) mit Beize auffrischen: die alte Kommode a. aufbekommen (st. V.; hat) (ugs.): 1. (nur mit Mühe) öffnen können (Ggs.: zubekommen): einen Koffer, eine Konservenbüchse schwer a.; schließlich bekam er die schwere Eisentür doch auf. 2. (eine , Haus aufgäbe) vom Lehrer zur Erledigung bekommen: wir haben für morgen 10 Rechenaufgaben aufbekommen. 3. ganz aufessen können: ich bekomme das Stück Torte schon noch auf. 4, nur mit Mühe i richtig! aufsetzen [können]: ich bekomme die Mütze nicht auf. sie ist zu klein für mich. aufbellen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz bellen: der Hund bellte im Schlaf mehrmals leise auf. aufbereiten <sw. V.; hat): 1. bestimmte Rohstaffe zur {weiteren] Verwendung vorbereiten, geeignet machen: Trinkwasser a. (reinigen.klären); Erze. Kohlen. Salze a. (Hüttenw.. Bergbau; durch chemische od. mechanische Behandlung von unerwünschten Bestandteilen scheiden). 2. etw. Vorgesehenes bearbeiten u. dadurch erschließen: ein Philologenteam hat den verderbten Urtext aufbereitet; Ü Schlamms These von der... Unergiebigkeit literarisch aufbereiteter sexueller Szenen (MM 26. 11. 66. 1). 3. statistisch erhobene Daten o.a. auswerten: Statistiken. Zahlenmaterial. Fragebogen a.; <Abl.:> Aufbereitung« die; -. -en. Aufbereitung- (Hüttenw.. Bergbau. Wasserwirtschaff): -»anläge, die; --gerät, das; --künde, die; -; -maschine, die; -prozefl. der; -technik. die; -verfahren, das. aufbersten <st. V.; ist) (geh.): mit Gewalt aufbrechen, aufplatzen: Es hörte sich an. als berste der Himmel... mit schartigen Rissen auf (Hausmann. Abel 112). aufbessern <sw. V.; hat): in der Qualität od. Quantität steigern; verbessern: das Gehalt, die Renten, die Verpflegung a.; er besucht einen Englischkurs, um seine Sprachkenntnisse aufzubessern; <Abl.:) Aufbesserung, die; -. -en. aufbetten <sw. V.; hat): a) (landsch.) das Bett machen; b) im Bett höher legen: der Kranke wurde aufgebettet; <Abl.:> Aufbettung, die; -. -en. aufbewahren <sw. V.; hat): in Verwahrung nehmen; sorgsam hüten, aufheben: Dokumente gut. sorgfältig a.: die Medikamente sind kühl aufzubewahren; Fotografien als. zum Andenken a.; etwas für die Nachwelt a.; Ü wenn nicht gerade der Pont Marie das Andenken jener Jungen Prophetin aufbewahrt hätte (Langgässer. Siegel 476); <Abl.:) Aufbewahrung, die; -: a) das Au/bewahren, das Verwahren: sein Hang zur A. unbrauchbar gewordener Werkzeuge; er hat die Bücher einem Freund zur A. gegeben; Seinen Koffer hat er in A. (selten; zur Aufbewahrung) gegeben (Bredel. Prüfung 10; b) (Verkehrsw.) Ort der Aufbewahrung: der Beamte an der A. für Handgepäck. Aufbewahrung^-: -gebühr, die: Gebühr für die Aufbewahrung von Gepäck o. ä.; Mrt, der: Stelle. Platz, wo etwas aufbewahrt wird; -pflkht. die (Wirtsch.): Pflicht der Kaufleute, bestimmte Unterlagen (z.B. Handelsbücher. Bilanzen, im Güterfernverkehr die Beförderungspapiere) für einen rechtlich festgesetzten Zeitraum aufzubewahren; -räum. der. -schein, der (Wirtsch., Verkehrsw.): Bescheinigung über die zur Aufbewahrung übergebenen Werte; -stelle, die; -zeit. die. aufbiegen <st. V.; hat): a) auseinanderbiegen: den Schlüsselring, den Draht a.; b) nach oben biegen: den Deckel der Büchse a.; die gekrümmten Finger ließen sich nicht mehr a.; die etwas aufgebogene Spitze der Nase (Musil. Mann 833). aufbieten <st. V.; hat) [mhd. ufbieten = (zeigend) in die Höhe heben, bekannt machen, (zur Heeresfolge) auffordern): 1. einsetzen, zusammenraffen, aufwenden: alle Kräfte. 204
aufbrausen seinen ganzen Verstand, seinen Einfluß a.; er mußte seine ganze Überredungskunst a.. um ihn zu überzeugen. 2. zur Erledigung einer Aufgabe aufrufen, für die Erledigung einer Aufgabe einsetzen: Militär. Polizei a.; die Jugend Europas war aufgeboten worden; Soldaten a. (veraltet; zu den Waffen rufen): die aufgebotenen Streitkräfte; sie konnten zur Verteidigung nicht mehr Geschütze a. 3. die beabsichtigte Eheschließung eines Paares öffentlich bekanntgeben, verkünden (um mögliche Ehehindernisse zu ermitteln): sie wurden letzten Sonntag in der Kirche zum zweiten Mal aufgeboten. 4. (bei Versteigerungen) den festgelegten Ausgangspreis ausrufen: Das Bild war ... mit 400 Mark aufgeboten worden (Börsenblatt DDR 51/52. 1965, 52); <Abl.:> Aufbietung,die; -. -en: 1. das Aufbieten (I )♦ Aufwendung, Anspannung: unter, seltener: mit. bei A. aller Kräfte, seiner ganzen Energie. 2. a) das Aufbieten (2). Aufruf: die A. der Jugend; b) Einsatz: die A. des Polizeiapparates. 3. die öffentliche Bekanntgabe der beabsichtigten Eheschließung, Aufgebot: die A. des Brautpaares. aufbinden <st. V.; hat) [4: für lat. impönere = weismachen): 1. (Zu sammen igebundenes. Zugeschnürtes) lösen, öffnen (Ggs.: (zulbinden): die Schnürsenkel, eine Schleife, die Schürze a.; ich mußte mir die Krawattea. 2. (Herunterhängendes) hochbinden: den Rosenstock a.; die Reben a. (Weinbau; junge Triebe zusammenbinden, an den Pfahl binden)', ein Mädchen mit aufgebundenem (hochgestecktem) Haar. 3. a) auf etw. festbinden: das Kochgeschirr auf den Rucksack a.; b) (ugs.) sich (Unangenehmes u. Beschwerliches) aufbürden: mit dieser Einladung hast du dir ja was aufgebunden! 4. (ugs.) jmdm. etw. Unwahres erzählen, weismachen: wer hat dir diese Lüge aufgebunden?; du läßt dir alles a. S. (Buchw.) ein Buch binden: indem noch fast ladenfrische Bücher bereits neu aufgebunden werden müssen (Börsenblatt 2. 1973. 21). Aufbiß, der; Aufbisses. Aufbisse (Zahnmed.): Hilfsmittel zur Behebung eitler Bißanomalie: dem Kind wurde ein seit* lieber A. eingesetzt zur Entlastung der Frontzähne. aufblähen <sw. V.; hat): 1. a) rund, prall machen, aufbauschen, aufschwellen: die Nasenflügel a.; der Wind hat die Wäsche auf der Leine aufgebläht; der Bauch der Kuh ist ganz aufgebläht (aufgetrieben); Ü man sollte den Verwaltungsapparat nicht noch mehr a. (in übertriebener, unangemessener Weise vergrößern, ausdehnen): b) <a. + sich): die Segel blähten sich im Wind auf; der Hals des Truthahns blähte sich bedrohlich auf. 2. <a. + sich) (abwertend) sich wichtig tun, sich großtun: bläh dich nicht so auf!; dieser aufgeblähte alte Schauspieler!; <Abl.:> Aufblähung. die; -. -en: 1. das Aufblähen. 2. (Med.) besonders hei Wiederkäuern auftretende Krankheit mit starker Auftreibung des Leibes infolge übermäßiger Gasbildung in Magen u. Darm nach Aufnahme gärender od. Quellender Futtermittel; Blähsucht, Trommelsucht. aufblasbar <Adj,; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es aufgeblasen werden kann: geeignet, aufgeblasen zu werden: eine -e Schwimmweste; -e Luftkammern; aufblasen (st. V.; hat): 1. a) (durch kräftiges Hineinblasen) rund, prall machen, anschwellen lassen: eine Papiertüte, einen Luftballon [mit dem Mund] a.; vor Anstrengung die Bak- ken a.; <subst.:> Albert ließ sich Gummitiere zum Aufblasen zeigen (Böll. Haus 152); Ü sie ... bliesen ihre kleinen Gezanke ... zu wichtigen Angelegenheiten ... auf (Hesse. Sonne 5); b) in die Höhe blasen: Haar, das der Wind aufblies (Gaiser. Jagd). 2. <a. + sich) (ugs. abwertend) steh wichtig tun: blas dich doch nicht so auf!; sich mit seinen Erfahrungen a.; so ein aufgeblasener (eingebildeter, überheblicher) Kerl! aufblättern <sw. V.): 1. <hat) a) (die Seiten eines Buches, einer Zeitung o.a.) aufschlagen um etw. zu suchen}: ein Wörterbuch, den Anzeigenteil der Zeitung a.; Ü ein Lächeln im Gesicht, das Poesiealben aufblättert (Fries. Weg 34); b) die Seiten eines Buches o. ä. flüchtig u. schnell umschlagen: gelangweilt die Illustrierten a. 2. <a. + sich) (geh.) sich öffnend entfalten <hat/ist): die Rosen sind/haben sich schon aufgeblättert. ■ifMeiben <st. V.; ist) (ugs.): 1. geöffnet bleiben, offenbleiben (Ggs.: zubleiben): das Fenster ist die ganze Nacht über aufgeblieben. 2. nicht zu Bett gehen: bis 23 Uhr a.; ..Willst du die ganze Nacht a.?" fragte Barbara (Kirst. 08/15. 814). Aufblende« die; - (Film): allmählicher Übergang von völliger Schwärze zu normaler Belichtung (Ggs.: Abblende); aufblenden <sw. V.; hat): 1. mit voller Lichtstärke scheinen: die Scheinwerfer, die Lampen, die Lichter des Leuchtturms blendeten plötzlich auf. 2. (Verkehrsw.) (die Scheinwerfer) auf volle Lichtstärke, auf Fernlicht einstellen: der Fahrer blendete die Scheinwerfer auf; mit aufgeblendeten Scheinwerfern; der LKW blendete auf (schaltete das Fernlicht ein). 3. (Fot.) durch Größerstellen der Blende den Einfall des Lichtes vermehren: Man stellt die Kamera ... auf ein stabiles Stativ, blendet voll auf und läßt das Licht ... einwirken (Fotomagazin 8. 1967. 74). 4. (Film): a) eine Filmaufnahme, eine Einstellung beginnen: Szene 1. bitte a.!; b) (vom Film'ausschnitt!) abzulaufen heginnen: eine Szene aus dem alten Film blendete auf; <Abl.:> Aufblen- dung. die; -. -en. Aufblick, der -[e]s. -e <P1. selten) (geh.): das Aufblicken, der aufwärts gerichtete Blick: ein kurzer, erstaunter A.; mit einem A. ihrer ... schwarzen Augen (Maass. Goufle 263); aufblicken <sw. V.; hat): 1. den Blick nach oben, in die Höhe richten; hochschauen, aufsehen: kurz, verwundert, freundlich a.; der Hund blickte treuherzig zu seinem Herrn auf; ... sagte der magere, alte Schreiber, ohne von seiner Arbeit aufzublicken (Geissler. Wunschhütlein 17). 2. jmdn. bewundernd verehren; ehrfürchtig, in Verehrung zu jmdm. a.; er ist ein Mensch, zu dem man a. kann. aufblinken <sw. V.; hat): plötzlich, kurz blinken; (plötzlich vor jmds. Augen) schimmern: Lichter. Sterne blinken im Dunkel auf; er sah das Wasser des Flusses vor sich a.; Ü in seinen Augen blinkte Begierde auf. aufblinzeln <sw. V.; hat): kurz blinzeln, blinzelnd aufschauen: verstohlen, schelmisch a.; Augen, die unter der vorgehaltenen Hand neugierig aufblinzelten. aufblitzen <sw. V.): a) plötzlich (wie ein Blitz) aufleuchten <hat): das Mündungsfeuer hatte noch einmal schwach aufgeblitzt; eine Taschenlampe blitzte plötzlich auf; in seinen Händen blitzte ein Messer auf; <subst.:) mit ... einem Aufblitzen seiner hellblauen Augen (Menzel. Herren 116); b) plötzlich auftauchen <ist>: eine Idee, eine Erinnerung blitzte in ihm auf. aufblocken <sw. V.; hat) [zu tBlock] (Jägerspr.): (von Raubvögeln) sich auf einem Baum od. Felsen niederlassen: der Seeadler blockte auf der höchsten Klippe auf. aufbkmden Cajifbbndn] <sw. V.; hat): (blondes Haar) noch heller tönen: sie ließ sich beim Friseur die Haare a. aufblühen <sw. V.; ist): 1. sich blühend entfalten, die Blütenblätter öffnen: die Rosen fangen gerade an aufzublühen; Ü (geh.) ihr blasses Gesicht war bei seinen Worten auf einmal aufgeblüht (hatte eine rosige Farbe angenommen); eine voll aufgeblühte Schönheit. 2. a) sich entfalten, sich entwickeln, Aufschwung nehmen: Wissenschaft und Handel blühten auf; eine aufblühende Branche; b) aufleben: er blüht sichtbar auf. seit er den Arbeitsplatz gewechselt hat; AufWüte. die; - (landsch.): das Aufblühen (1): ist trotz des milden Winters mit ..einer etwas verspäteten A. der Obstgehölze" zu rechnen (MM 6. 3. 73. 11). aufbocken <sw. V.; hat) (Technik): ein Fahrzeug mit Hilfe einer besonderen Vorrichtung auf ein Gestell, auf einen Bock stellen: die Monteure bockten das Auto auf: er hatte sein Motorrad am Straßenrand aufgebockt (auf den Kippständer gestellt). aufbohren <sw. V.; hat): durch Bohren eine Öffnung schaffen; ein Loch in etwas machen: einen Backenzahn, die Schädeldecke a.; den Tresor, die Straße a. aufbranden <sw. V.; ist) (geh.): (von Wellen) tosend hoch-, aufschlagen (an Felsen u.a.); Ü Beifall brandet im Saal auf (setzt plötzlich u. geräuschvoll ein). aufbrassen <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): die Rahen mit Hilfe der 2Brassen so drehen, da/J sie quer zum Schiff stehen (Ggs.: anbrassen): die Seeleute haben das Schiff aufgebraßt. aufbraten <st. V.; hat): (eine schon einmal gebratene j erkaltete Speise) durch kurzes Braten aufwärmen: die Frikadellen, Koteletts vom Mittag a.; Nudeln a. Aufbrauche der; -s (Kaufmannsspr.): völliger Verbrauch: Die Verkaufsdauer endet mit dem A. der Bestände (MM 27. 9. 68. 37); aufbrauchen <sw. V.; hat): ganz und gar, bis auf den letzten Rest verbrauchen: alle Ersparnisse a.; seine Barschaft war schon zur Hälfte aufgebraucht; seine Energie, seine Geduld ist aufgebraucht. aufbrausen <sw. V.; ist): 1. brausend, schäumend hochsteigen; 205
aufbrechen zu wallen beginnen: das Natron braust im Wasser auf; Ü Beifall. Jubel brauste auf (ertönte, setzte plötzlich ein wie ein Brausen). 2. plötzlich in Zorn geraten u. seiner Erregung Ausdruck geben: zornig auf-, hochfahren: schnell, leicht a.; ..Verdammt!" brauste Beifontaine jähzornig auf (Langgässer. Siegel 83); er ist immer gleich aufgebraust; ein aufbrausendes (cholerisches) Temperament haben. aufbrechen <st. V.) [3: eigtl. = das Lager aufbrechen, abbrechen]: 1. <hat> a) (Verschlossenes) gewaltsam öffnen: ein Schloß, eine Tür. ein Auto, ein Safe a.; er brach die Kiste mit einem Stemmeisen auf; b) (eine geschlossene Fläche) auseinanderbrechen: den Asphalt mit dem Bohrer a.; das Schwarzwild hat die Erde aufgebrochen; Ü sie versuchten, das System an manchen Stellen aufzubrechen; c) (geh.) hastig, ohne Sorgfalt öffnen: einen Brief, ein Telegramm a.; d) (Jägerspr.) (ein erlegtes Wild) ausweiden: einen Hirsch a. 2. <ist> a) sich öffnen, aufgehen, aufspringen: die Kastanienknospen sind aufgebrochen; b) (von einer Oberfläche) aufreißen, aufplatzen, auseinanderbrechen: die Eisdecke ist aufgebrochen; durch den Frost war der Asphalt an manchen Stellen aufgebrochen; ein Geschwür, eine Wunde bricht (wieder) auf; Ü alte Wunden brachen in ihm auf; c) (geh.) plötzlich hervortreten, auf einmal spürbar dasein: ein Gegensatz war zwischen ihnen aufgebrochen; Es waren vor allem drei Punkte, an denen die Kontroverse um das Grundsatzprogramm aufbrach (Stamokap 119). 3. einen Ort verlassen, fortgehen, sich auf den Weg machen <ist>: in aller Frühe, pünktlich a; die Gäste brachen nur zögernd auf; zu einer Orientreise a.; <subst.:> es ist Zeit zum Aufbrechen. aufbrennen <unr. V.>: I. (ein Weidetier) mit einem Brandmal kennzeichnen <hat>: mit dem Brandeisen hantieren, um den Kälbern das Zeichen der Ranch aufzubrennen (MM 29. 8. 69. 28); *bndm. eins a. (salopp; 1. einen kräftigen Schlag versetzen: er hat dem Hund [mit der Kohlenschaufel] eins aufgebrannt. 2. anschießen: dem Wilddieb eins a.) 2. <ist> a) emporlodern: die Flamme war leuchtend aufgebrannt; Ü wilder Haß brennt in ihm auf; b) in Flammen aufgehen: paßt nur auf. daß euch die Hütte nicht aufbrennt (Kuby. Sieg 38). 3. durch Brennen öffnen <hat>: einen Verschluß mit der SauerstofTlanze a. 4. (Weinbau) (das Faß) mit einem Schwefelspan ausräuchern <hat>. aufbringen <unr. V.; hat): 1. (Geldmittel) beschaffen, zusammenbringen, auftreiben: die notwendigen Mittel, eine bestimmte Summe, eine Kaution von 10000 Mark a.; Geld Air die Reparaturen a.: Ü Kraft. Energie. Geduld, den Mut zu etw. a. (zusammennehmen, aufbieten). 2. (ugs.) mit Mühe öffnen können I (Ggs.: zubringen): die Tür. das Schloß kaum a.; Was war mit Jeannine geschehen, konnte der Bursche nicht den Mund a.? (Lederer. Bring 118). 3. einfuhren, in Umlauf setzen: eine neue Mode, ein Schlagwort a.; wer hat denn nur dieses Gerücht aufgebracht? 4. a) in Wut bringen, erzürnen: der geringste Anlaß bringt ihn auf; mit aufgebrachter Stimme; b) aufreizen, aufwiegeln, erzürnt machen: er versucht, ihn gegen seine Eltern aufzubringen. 5. (Seemannsspr.) a) beim Auftakeln Stengen. Rahen u. a. montieren: b) (ein feindlichesj Schiff) dazu zwingen, einen bestimmten Hafen anzulaufen: (ein Schiff) kapern: der Tanker wurde auf hoher See aufgebracht. 6. (selten) auf etw. anbringen, auftragen, aufstreichen: eine Isolierschicht. Farben a.; Creme auf das Gesicht a. 7. (veraltet) großziehen: er ist von Pflegeeltern aufgebracht worden; wir haben den Jungvogel kaum a. können; <Abl. zu 5 b:> Aufbringer. der; -s. - (Seemannsspr.): Kaperschiff: zu 1. 5: Aufbringung, die; -. aufbrisen[fyifbirzri] <sw. V.; hat) [zu TBrise]: (vom Wind) etwas stärker wehen: am Morgen briste der Wind wieder auf. aufbröckeln <sw. V.): a) in kleine Brocken auseinanderfallen Ost): das Gestein bröckelte auf; Ü die Stadt bröckelte hier auf. verlor ihr Gesicht (Kreuder. Gesellschaft 136); b) in Bröckelten brechen (hat): er bemerkte nicht, daß er während des Sprechens ein Brötchen aufbröckelte. aufbrodein <sw. V.; ist): brodelnd emporsteigen: Dampf, glühende Lava brodelte auf; aus dem Tai brodelte Nebel auf: Ü Unzufriedenheit war im Land aufgebrodelt; zweimal hat die Volksseele gekocht, zweimal sind die Deutschen aufgebrodelt wie Bromwasser (Tucholsky. Werke II. 126). Aufbruch, der; -[eis. Aufbrüche: I. <P1. ungebr.) das Aufbrechen (3): ein allgemeiner, überstürzter, verspäteter A.; Lärmender A. schwemmte sie ins Foyer (Johnson. Achim 203); der A. zur Jagd; im A. begriffen sein; zum A. mahnen, drängen. 2, aufgebrochene Stelle: die durch Frost entstandenen Aufbrüche auf der Autobahn. 3. (Jägerspr.) das Eingeweide des erlegten Wildes. 4. (geh.) das geistige Erwachen. Sich-Erheben: der A. der jungen Völker Afrikas. 5. (Bergbau) von unten nach oben, aber nicht bis zur Erdoberfläche geführter Grubenbau, senkrecht verlaufender Blindschacht: einen A. ausbauen. aufa-uchs-. Aufbruchs-: -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): gewillt u. bereit aufzubrechen: fertig zum Aufbruch (1): a. dastehen; -Signal, das: Zeichen zum Aufbruch (1): das A. ertönte; -spalte, die (Geol.): durch Dehnung des Daches über einem magmatischen Gestein entstandene Spalte: -Stimmung, die <o. PI.): allgemeine Unruhe, die das bevorstehende Weggehen ankündigt: es herrschte A.; die Gäste waren in A. aufbrühen <sw. V.; hat): (ein Getränk) durch Übergießen mit kochendem Wasser bereiten: Kaffee. Tee a. aufbriillen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz brüllen: die Rinder brüllten vor Durst auf; die Menge brüllte auf vor Vergnügen; Ü die Geschütze brüllten auf; Kowalski ließ den Motor a. (Kirst. 08/15. 321). aufbrummen <sw. V.): 1. plötzlich, kurz brummen (hat): das Nebelhorn brummte mehrmals auf. 2. (ugs.) als Strafe; auferlegen <hat): der Feldwebel hat ihm drei Tage Bau aufgebrummt; wir bekamen eine Strafarbeit aufgebrummt; jmdm. die Kosten Tür etw. a. 3. Ost) a) (ugs.) auffahren, mit etw. zusammenstoßen: er ist auf meinen Wagen aufgebrummt; b) (Seemannsspr.) auf Grund geraten: das Schiff brummte auf; Och. wir werden wohl noch öfter a. (Hausmann. Abel 33). aufbuckeln <sw. V.; hat) (ugs.): aufladen, aufbürden: ich buckelte mir die Kiepe Holz auf; Ü ich buck[e]le mir doch nicht die ganze Arbeit auf; man hatte ihm die Verantwortung dafür aufgebuckelt. Aufbüeebnuster, das; -s, -: auf Papier ausgeführtes, aus gefärbtem Wachs bestehendes Stickmuster, das durch Aufbügeln auf einen Stoff übertragen wird: aufbügeln <sw. V.; hat): a) durch Bügeln wieder glätten, in die gehörige Form bringen: ich büg[e]le den Rock noch schnell auf; <subst.:> er gab seine Hosen zum Aufbügeln; Ü man hat die etwas verstaubte Komödie neu aufgebügelt (ugs.; dramaturgisch modernisiert: b) durch Bügeln auf einen Stoff übertragen: ein Stickmuster auf den Kissenbezug a. aufbumsen <sw. V.) (salopp): 1. mit einem dumpfdröhnenden Laut aufsetzen <hat): den schweren Koffer auf die Diele a.; bums doch bitte [mit den Schuhen] nicht so auf! 2. mit einem dumpfen Ton fallen, auftreffen <ist>: der Ball bumste auf das Pflaster auf; das Kind ist mit dem Hinterkopf aufgebumst. aufbürden [ ^jfbvrdn] <sw. V.; hat) (geh.): eine Bürde aufladen: die Flüchtlinge hatten ihr Hab und Gut einem Esel aufgebürdet; Ü jmdm. die Last des Beweises. Verantwortung a.; das Schweigen des Papstes ... bürdet der Kirche eine Schuld auf. die wir sühnen müssen (Hochhuth. Stellvertreter 124); sich <Dativ> eine Arbeit a.; <Abl.:> Aufbür- dung. die; -. aufbürsten <sw. V.; hat): a) (Pelz. Samt o. ä.) durch Bürsten wieder auffrischen: die Wildlederjacke, die Pelzkappe a.; b) (die Haare) nach oben bürsten. aufdämmern <sw. V.; ist) (geh.): 1. allmählich hell, sichtbar werden: der Tag dämmerte im Osten auf; Ü ein Hoffnungsschimmer dämmert auf. 2. a) jmdm. allmählich zu Bewußtsein kommen eine Vermutung, ein Verdacht dämmert in jmdm. auf; wenn in ... Menschenseelen die Ahnung ihrer Vielspältigkeit aufdämmert (Hesse. Traktat 22); b) jmdm. klarwerden, jmdm. endlich aufgehen: dämmert dir immer noch nicht auf. warum er das gesagt hat? aufdampfen <sw. V.): I. dampfend aufsteigen Ost): über dem Fluß dampfte Nebel auf: aufdampfender Kaffee. 2. (Technik) verdampfende Metalle o. ä. auf die Oberfläche von etw. einwirken lassen, die dadurch mit einer Schutzschicht überzogen wird <hai>: auf das Zink eine Goldschicht a. aufdampfen <sw. V.; hat): feucht aufbügeln, durch Dampf auffrischen: einen Schlips, eine Hose a.; einen Hut a. aufdecken <sw. V.; hat): 1. die Decke o. ä. von etw.. jmdm. ab-, herunternehmen (Ggs.: zudecken): das Kind, den Kranken, den zugedeckten Käfig a.; das Bett a. (die Bettdecke 206
Aufenthalt zurückschlagen, das Bett aufschlagen); du hast dich im Schlaf aufgedeckt (deine Bettdecke weggeschoben). 2. ' Spielkarten) mit der Bildseite nach oben hinlegen: willst du deine Karten nicht endlich a.? 3. a) (eine Tischdecke) auflegen: zum Abendessen ein neues Tischtuch a.; b) den Tisch decken: die Kinder hatten schon aufgedeckt. 4. ( mit Absicht/ Verborgenes) bloßlegen, enthüllen: Mißstände. Schwächen schonungslos a.; Unterschlagungen, eine Verschwörung a.; Wahrscheinlich stimmt es die Menschen günstig, wenn einer etwas von sich aufdeckt, was sie begreifen (Seghers. Transit 124); Ursachen. Zusammenhänge a. (offenlegen^ bewußt machen); <Abl. zu 4:) Aufdeckung, die: -. -en: die A. des Betrugs, dieses Geheimnisses. aufdonnern, sich <sw. V.; hat) [H. u] (salopp abwertend): sich geschmacklos u. übertrieben zurechtmachen, kleiden; sich auftakeln: du donnerst dich immer fürchterlich auf; eine aufgedonnerte Alte. ■rfdiMutu I'^ifdornan] <sw. V.; hat) (Technik): Bohrlöcher od. Rohrenden mit Hilfe eines kegelförmigen Dorns erweitern. MMrfingeln <sw. V.; hat) (ugs.): svw. taufdrängen (1. 2). «^dringen <sw. V.; hat): I. hartnäckig anbieten, aufzunötigen versuchen: jmdm. eine Ware a.; jmdm. seine Ansichten a. (aufoktroyieren); er hat mir seine Begleitung förmlich aufgedrängt; laß dir nichts a. 2. <a. + sich) sich (seine Dienste o.a.) jmdm. in aufdringlicher Weise anbieten, sich ßndm. unaufgefordert u. in aufdringlicher Weise anschließen: allen Leuten hast du dich [als Ratgeber] aufgedrängt; Na dann zieh doch ab. denkt mein Großvater, ich dränge mich ja nicht auf (Bobrowski, Mühle 289); ich will mich nicht a. (lästig fallen). 3. <a. -I- sich) zwangsläufig in jmdm. auftauchen, sich unwillkürlich bei Jmdm. einstellen: cm Gedanke, eine Erinnerung drängt sich [mir] auf; wie unbewußtes Material aus dem Es... sich dem Ich aufdrängt «Freud. Abriß 31). ■rffahen <sw. V.; hat) /vgl. aufgedreht/: 1. a) durch Drehen öffnen (Ggs.: zudrehen): den Verschluß, den Wasserhahn a.; Auf den Gedanken, das Ventil weiter aufzudrehen, kam er nicht (Ott. Haie 364); b) (ugs.) durch Öffnen eines Ventils einer Schließvorrichtung zuströmen lassen: das Gas a: Sie mußte, während sie das Wasser aufdrehte. ... ein .. Tuch unter den Kran gehalten haben (Schröder, Wanderer 141); c) durch Drehen lockern: eine Schraube a.; d) (ugs.) durch Drehen lauter stellen: das Radio a.: e) (südd.. österr.) ein-, anschalten: die Zimmerbeleuchtung a.; f) (landsch.) durch Drehen aufziehen, in Gang setzen: die Spieldose, ein Spielzeugauto a. 2. a) (das Haar) auf Lockenwickler aufwickeln: sie drehte sich <Dativ> nach dem Waschen die Haare auf; b) nach oben drehen, aufzwirbeln: den Schnurrbart a. 3. (ugs.) Gas geben, die Geschwindigkeit beschleunigen: auf der Autobahn mächtig, ordentlich a.; der Taxifahrer drehte wie wild auf; Ü in der zweiten Halbzeit hatte die Mannschaft noch einmal aufgedreht (die Leistung, das Tempo gesteigert). 4. (ugs.) a) sehr lustig •erden, in Stimmung kommen: nach dem dritten Glas drehte er mächtig auf; b) (südd., österr.) zu schimpfen anfangen, mutend werden. 5. (Seemannsspr.) (das Schiff) gegen den Wind od. gegen die Strömung drehen. «ttrieseln ['^ifdri:zjn] (landsch.): svw. taufdröseln. andringen <st. V.; hat) (veraltet): svw. taufdrängen (1. 2): Da kam eines Tages ein Agent und drang ihm ein paar Lose auf (Fussenegger. Haus 33); <Abl.:> aufdringlich 'Adj.): sich aufdrängend, lästig fallend, durch Bitten. Fra- t*n o.a.] andere belästigend: ein -er Vertreter; -e Musik; ein -«r Geruch; das wiederum gibt diesem Möbel eine *> -e Wichtigkeit, als stünde es in einem Museum (Frisch. Stiller 424). dazu: Aufdriwlidikeit. die; -. -en: a) <o. PI.) das Sichaufdrängen, aufdringliche Art: die freche A. dieses Reporters; b) aufdringliche Äußerung. Annäherung: Der Junge drängt sich noch näher zu ihm .... stieß mit flüchtiger A. gegen den Schenkel des Älteren (Jahnn. Nacht 96). ^frfilmui <sw. V.; hat/ist): a) plötzlich dröhnend einsetzen: Beifall ist aufgedröhnt; b) einen kurzen dröhnenden Laut nm sich geben; die Motoren dröhnten auf. ■rfdriteeln <sw. V.; hat) (ugs.): (Zusammengedrehtes o.a.) md etw. mühevolle u. Zeit beanspruchende Weise wieder emm irren, aufdrehen, auftrennen: eine Kordel, verhedderte Wolle a.; ich dröslejle gerade die ganze Strickarbeit auf: J einen schwierigen Satz a. (in seine Einzelteile zerlegen, mflösen); Wir kommen trotzdem nicht um den Versuch herum, das Nicht-Trennbare aufzudröseln und zu zerlegen (Augstein. SPD 5). Aufdruck, der; -[eis. -e: 1. a) kurzer, auf etw. aufgedruckter Text; b) (Philat.) svw. t Überdruck: eine Briefmarke der alten Reichspost mit dem A. des veränderten Wertes. 2. (Physik) der in einer Flüssigkeit nach oben wirkende Druck; <Zus. zu 1 b:) AufdruckfiUschung. die; Aufdruckfehldruck. der; aufdrucken <sw. V.; hat): auf etw. drucken: sie hatte nichts anderes zu tun. als Postwertstempel auf Drucksachen aufzudrucken; auf den Stoff sind geometrische Muster aufgedruckt. aufdrücken <sw. V.; hat): 1. a) durch Drücken, durch Druck öffnen: die Tür. das Fenster a.; b) durch Knopfdruck von innen die Haustür öffnen: drinnen wurde aufgedrückt (Böll. Adam 65); c) (ugs.) durch Drücken öffnen, aufplatzen lassen und auspressen i: [sich. Jmdm.] einen Pickel, ein Geschwür a. 2. a) (ugs.) fest auf den Kopf setzen: jmdm.. sich einen Hut. einen Kranz a.; b) (als Stempel) auf etwas drücken, aufprägen: das Amtssiegel auf ein Schriftstück a.; *jmdm. einen a. (salopp; einen Kuß geben)', c) fest auf etwas drücken, mit starkem Druck aufsetzen: den Bleistift beim Schreiben nicht zu sehr a.; wenn du etwas stärker aufdrückst, wird der Tintenkuli schon schreiben; er drückt mit der Feder zu hart auf. aufeinander <Adv.): 1. eines auf dem andern, übereinander: die Bücher sollen nicht a. liegen, sondern nebeneinander stehen. 2. a) auf sich gegenseitig!; einer auf den anderen: a. angewiesen sein; a. warten; sich a. einstellen; wir stimmen unseren Urlaub a. ab (v. d. Grün. Glatteis 226); b) einer gegen den anderen: a. losgehen. aufeinander-. Aufeinander-: -beißen <st. V.; hat): die oberen Zähne auf die unteren pressen: beiß die Zähne aufeinander, wenn's weh tut!; -drücken <sw. V.; hat): auf. gegen etw. drücken: die mit Klebstoff bestrichenen Seiten fest a.; -folge, die; -: Reihenfolge. Abfolge: zeitliche A.; in rascher A. (schnell nach-, hintereinander) schoß er vier Tore: -folgen <sw. V.; ist): einer auf den anderen folgen, hintereinan- derfolgen: es folgten Frage und Antwort geläufig aufeinander (Musil. Mann 642); an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen; -hängen: a) <sw. V.; hat) auf. über etw. anderes hängen: sie hatte die beiden Mäntel aufeinandergehängt; b) <st. V.; hat) übereinanderhängen: die Anzüge hingen aufeinander: -häufen <sw. V.; hat): auf etw. anderes häufen: Bücher. Steine a.; -hetzen <sw. V.; hat): den einen auf den anderen losgehen lassen: er hetzte die Hunde aufeinander; -legen <sw. V.; hat): auf etw. anderes legen: zwei Dreiecke a.; -liegen <st. V.; hat): so liegen, daß sich eines auf dem anderen befindet: die Brotscheiben lagen aufeinander; -passen <sw. V.; hat): beim Aufeinanderlegen o.a. zusammenpassen: die Dreiecke paßten aufeinander; -prallen <sw. V.; sind): gegeneinander-, zusammenprallen: die beiden Autos prallten aufeinander; die Kampfverbände waren aufeinandergeprallt; Ü Die Meinungen prallten hart aufeinander (Penzoldt. Mombour 4); -pressen <sw. V.; hat): eines auf das andere pressen: Gummi und Papier, die Lippen a.; -reftien <sw. V.; hat): eines neben das andere reihen: wie Perlen auf einer Schnur aneinandergereiht; -schichten <sw. V.; hat): eines auf das andere schichten: wir hatten die Holzscheite aufeinandergeschichtet; -schlagen <st. V.; haben): heftig gegeneinanderstoßen: mir schlugen die Zähne aufeinander (Schnurre. Bart 188); -setzen <sw. V.; hat): eines auf das andere setzen: sie konnten nur Steine auseinandersetzen zu Pfeilern (Th. Mann. Krull 354); -sitzen <unr. V.; hat) (ugs.): sehr gedrängt sitzen: in den überfüllten Waggons saßen die Reisenden aufeinander; -stapeln <sw. V.; hat): eines auf das andere stapeln: Zeitungen a.; -stoßen <st. V.; sind): zusammen-, gegeneinanderstoßen: die Autos stießen aufeinander; ich hörte Puffer von Eisenbahnwaggons a. (v. d. Grün. Glatteis 142); Ü die Meinungen waren heftig aufeinandergestoßen; wir sind gestern zufällig aufeinandergestoßen (sind uns begegnet); ^treffen <st. V.; sind): zusammentreffen u. sich im Wett kämpf messen: bei Jena sind die Heere aufeinandergetroffen; am 21. Juni treffen die Sieger der Halbfinal- spiele in Madrid aufeinander; -türmen <sw. V.; hat): eines auf das andere türmen: sie türmte die Kissen aufeinander. aufentern <sw. V.; ist): svw. t entern (2 a; Ggs.: niederentern). Aufenthalt [ajifienthaltl, der; -[eis. -e [mhd. üfenthalt = Aufrechthaltung. Beistand. Unterhalt. Bleibe]: 1. das Sichaufhalten; zeitlich begrenzte Anwesenheit an einem Ort: 207
Aufenthalter der A. im Depot ist verboten: sein zweiter, etwas längerer A. in Florenz war sehr schön: bei meinem A.. während meines -s in München. 2, a) Unterbrechung (einer Fahrt o.a.): der Zug hat in Basel nur wenige Minuten A.; wie lange hat der Zug hier A.?; ohne A. durchfahren; b) (geh.. selten) Verzögerung, Aufhaltung: Unten (= im Hotel) gab es einen kleinen A.. Madame reichte ihm ein Telegramm (Baum. Paris 96). 3. (geh.) Ort. an dem man sich aufhält: Wohnort: sein jetziger A. ist Mannheim; Aber dies war ein unwirtlicher A.. tief unter der Erde (Maass. Gouffe 78); * A. nehmen (geh.; eine gewisse Zeit an einem bestimmten Ort verweilen): er hatte vorübergehend in Berlin A. genommen; <Abl. zu l:> Aufenthalt«*, der; -s. - (Schweiz.): jmd..der nur vorübergehend in einer Stadt o. ä. seinen Wohnsitz hat. Aufenthalts-: -beschrankung. die: behördliche Beschränkung der Aufenthaltsdauer in einem Land für Ausländer /; ^be* willigling, die: svw. t-erlaubnis; Miauer, die; Erlaubnis, die: behördliche Erlaubnis für Ausländer/, sich vorübergehend an einem Ort. in einem Land aufzuhalten: -genehmi- gung. die: svw. T Erlaubnis; -ort, der: Ort. an dem sich jmd. vorübergehend/ aufhält: Wohnort: -räum, der: größerer Raum (eines nicht privaten Hauses), in dem man sich aufhalten kann: moderne Schulbauten mit Aufenthaltsräumen; -verbot, das: Verbot, sich an einem Ort. in einem Land aufzuhallen: -Verlängerung, die: amtliche Erlaubnis, sich für eine weitere befristete Zeit an einem Ort. in einem Land aufzuhalten. auferleaen (erlegte auf / (auch:) auferlegte, hat auferlegt) (geh.): aufbürden, zur Pflicht machen, als Verpflichtung auftragen: jmdm. eine Geldbuße. Beschränkungen a.; du brauchst dir keinen Zwang aufzuerlegen (kannst dich zwanglos geben): das Maß von Versagung .... das ... die Gesellschaft auferlegt (Freud, Unbehagen 119); <Abl.:> Auferlegung, die; -. auferstehen ['qyfletftean. seltener: --'--] <(ungebr.:) ersteht auf (aufersteht), (ungebr.:) erstand auf (auferstand), ist auferstanden; meist im Inf. u. im 2. Part, gebr.) (Rel.): wieder zum Leben erwachen, erweckt werden: wir werden am Jüngsten Tage alle a.; <subst. 2. Part.) die Worte des Auferstandenen (Jesu); Ü bist du wieder auferstanden? (ugs. scherzh.; nach längerer Krankheit; wieder gesund?): <Abl.:) Auferstehung, die: -. -en (Rel.): die A. des Gekreuzigten; die A. der Toten zum ewigen Leben; Ü (geh.) die alten Formen erlebten ihre A.; * [fröhliche] A. feiern (scherzh. od. iron.; von längst Vergessenem. Abgetanem, überholtem / plötzlich wieder dasein, wieder in Mode kommen o.a.): plötzlich feiern die langen Röcke wieder A. Auferstehung»-: -feler. die <o. PI.) (Rel.): Feier zur Erinnerung an die Auferstehung Jesu Christi: ^fest, das <o. PI.) (geh.): Ostern: ^gedanke, der <o. PI.) (Rel.): Glaubensvorstellung der Auferstehung: ^glaube, der (Rel.): Glaube an die Auferstehung: ^tag. der <o. PI.): Tag des Auferstehungsfestes. auferwecken ((selten:) auferweckt, (selten:) auferweckte, hat auferweckt; meist im Inf. u. im 2. Part, gebr.): wieder lebendig machen, vom Tode erwecken: als ob sie ihn durch ihre Tränen a. könnte!; Ü dieser Anblick hatte ein Kindheitserlebnis in ihm auferweckt (geh.; wachgerufen)'. <Abl.:) Auferweckung, die; -. -en. aufessen <unr. V.; hat): ganz verzehren: essen, bis nichts mehr davon übrig ist: du brauchst nicht die ganze Portion aufzuessen; sie aßen erst mal die Pralinen auf (Schnurre, Bart 18); er hat den Teller nicht aufgegessen (ugs.; hat noch etwas auf dem Teller gelassen): iß bitte rasch auf! auffächern <sw. V.; hat): 1. fächerartig ausbreiten, anordnen: die Spielkarten a. 2. klar gegliedert ausbreiten: so fächert er ... die Historie ... auf (MM 3. 4. 70. 47); in einem Buch den gesamten Bereich der literarischen Rhetorik aufgefächert finden. 3. <a. + sich) von einem Punkt aus fächerförmig auseinanderstreben: Straßen ... fächerten sich vom Marktplatz aus auf (Kuby. Sieg 61); (Abi.:) AlrfHche» rung, die: -. -en. auffädeln <sw. V.; hat): auf einen Faden o.a. aufziehen: aufreihen: Glasperlen a.; ich fäd[e]le Apfelkerne auf; aufgefädelte Steinpilze; <Abl.:> Auffld[e]lung. die; -. auflidmen ['^lfteidman] <sw. V.; hat) (landsch.): svw. f auffädeln. auffahren <st. V.): 1. <ist> a) während der Fahrt von hinten aufetw. aufprallen: der Pkw fuhr auf den Lastwagen auf: b) falirend auf ein Hindernis geraten: der Fischkutter war auf das Riff aufgefahren. 2. näher an den Davorfah- renden heranfahren <isl): der Fahrer des Pkw war [zu] dicht aufgefahren. 3. a) an eine bestimmte Stelle heranfahren: vorfahren <ist): die Busse fuhren in Reihen vor dem Rathaus auf; b) (Milit.) a) an eine bestimmte Stelle heranfahren u. in FeuerjStellung gehen <ist>: Panzer sind aufgefahren; ß) an eine bestimmte Stelle fahren u. in Feuer Stellung bringen <hat>: Er hat ... im Dunkel seine Batterien aufgefahren ... und die rechte Stunde für den Angriff gewählt (St. Zweig. Fouche 195). 4. (salopp) (Speisen u.lod. Getränke) herbeischaffen, auftischen <hat): was der Wirt Air wenig Geld a. ließ, war vortrefflich. 5. (selten) heranfahren w. aufschütten <hat): Torf, Kies a. 6. durch vieles Befahren beschädigen, aufreißen, aufwühlen <hat>: der Traktor hat den Waldweg völlig aufgefahren. 7. (ist) a) aus einem Ruhezustand! aufschrecken, hoclifahren: plötzlich, verstört, unwillig a.; Ein Bummern an der Tür ließ Stanislaus erschreckt a. (Strittmatter. Wundertäter 134); aus dem Schlaf, aus seinen Gedanken a.; b) auf etw. zornig reagieren, aufbrausen: bei diesen Worten war er verärgert aufgefahren; ein auffahrendes Naturell haben. 8. (selten) sich plötzlich u. heftig erheben, aufkommen <ist>: ein Sturm fuhr auf, 9. (selten) sich plötzlich weit öffnen <ist): der Wind ließ die Fensterläden a.; die Tür fuhr quietschend auf. 10. (Bergbau) a) aufwärts fahren, aus dem Schacht herausfahren <ist): die Kumpel sind [aus der Grube] aufgefahren; b) einen Grubenbau durch Aushauen des Gesteins herstellen od. erweitern <hat>: Sohlen. Stollen. Schächte a. 11. (christl. Rel.) in den Himmel aufsteigen <ist>: ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater (Joh. 20. 17); <Zus. zu 1:> Auflahrschaden, der: Schaden, der durch das Aufprallen eines Fahrzeugs auf die Rückseite eines anderen Wagens entsteht: AuffahrunfalL der: durch Auffahren (1) verursachter Unfall: Auffahrt, die; -, -en: 1. das Berganfahren. Hinauffahren: die A. zum Gipfel, zum Aussichtsturm dauert eine Stunde. 2. a) die, ansteigende/ Zufahrtsstraße zur Autobahn/: an der A. standen zwei Pfadfinder, die mitgenommen werden wollten; b) ansteigender/ Fahrweg zu einem größeren Gebäude: die breite, kiesbedeckte A. zum Palais. 3. das geordnete/ Vorfafiren vor einem Gebäude: die A. der Polizeiautos vor dem Rathaus. 4. (veraltet) feierlicher Aufzug: indem er in großer A. ... zum Bahnhof fuhr (Winckler. Bomberg 66). 5. <o. PI.) (christl. Rel.) a) (sildwestd. veraltend. Schweiz.) Himmelfahrt Christi: b) (Schweiz.) Himmelfahrtstag: an A. hat es geregnet. 6. (Bergbau) das Auffahren (10 a): <Zus. zu 2 b:> Auffahrtrampe, die: schiefe Ebene, die einen Höhenunterschied überbrückt u. dadurch die Auffahrt zu einem höher gelegenen Punkt ermöglicht. Auffahrt»-: -fest, das (Schweiz.): das Fest Christi Himmelfahrt: -«traße. die: svw. t Auffahrt (2 a); ^tag, der: svw. t Auffahrt (5 b). auffallen <st. V.: ist) [eigtl. = auf jmdn. fallen!: 1. a) Aufsehen erregen, die Aufmerksamkeit auf sich lenken, stark in Erscheinung treten: sein Benehmen, ihre musikalische Begabung fiel auf; nur deine Ruhe willst du haben und bloß nicht a. (Fallada. Jeder 10); er ist in der Schule nicht sonderlich aufgefallen; sie fiel durch ihr schrilles Lachen unangenehm auf; es fällt allgemein auf. daß ...; auf fällt, daß ...; b) ins Auge fallen, von jmdm. bemerkt werden: er ist mir [wegen seines stechenden Blickes] sofort aufgefallen; ist Ihnen nichts aufgefallen?; die Ähnlichkeit zwischen beiden ist uns gleich aufgefallen; Allmählich fiel sein verändertes Benehmen auch seinen Mitmenschen auf (Nigg. Wiederkehr 36). 2. auftreffen, aufprallen: das Licht Hei schräg [auf die Wasserfläche] auf; die auffallenden Strahlen werden reflektiert; zu 1 a: auffallend <Adj.): eine -e (eindrucksvolle) Erscheinung; eine Frau von, -er (ungewöhnlicher, bemerkenswerter) Schönheit; die Ähnlichkeit zwischen ihnen ist a. (fällt ins Auge): sie hat sich zu a. (auffällig) gekleidet; [das] stimmt a.! (ugs. scherzh.; da hast du wirklich recht f): (intensivierend bei Adj.:> ein a. (sehr) ernstes Kind; <subst.:> das Auffallendste an ihm waren die Hände; auffällig <Adj.): die Aufmerksamkeit erregend, auf sich ziehend: ein -es Benehmen; < (verdächtige) Spuren entdecken; -e (kräftige, grelle) Farben lieben; sich [zu] a. kleiden; er ist a. (im-, außergewöhnlich) oft bei ihr; <subst.:) sie vermeidet alles Auffällige; <Abl.:) Auffälligkeit, die; -. 208
auffordern auffalten<sw V.;hat>: l.a) (etw. Gefaltetes) auseinanderfalten: einen Brief a.; b) <a. + sich) sich entfalten, sich öffnen: der Fallschirm hatte sich nicht aufgefaltet. 2. <a. -I- sich) (Geol.) Falten bilden, aufwerfen: viele Gebirge sind dadurch entstanden, daß sich die Erdrinde aufgefaltet hat; <Abl. zu 2:) Allffftltung. die; -. -en. Auflang-: -becken, das: a) (selten) Sammelbecken zum Auffangen von Regenwasser u. ä., Zisterne, Reservoir: b) Sammelbecken, Tummelplatz: die Fremdenlegion war ein A. für Landsknechtsnaturen; -behälter. der: svw. t-gefäß; ^gebiet, das: Gebiet, das für die Aufnahme Evakuierter vorgesehen ist; ^aefBB, das: Gefäß zum Auffangen von Flüssigkeit; ^kommando. das (Milit.): mit dem Auffinden u. Sammeln von Versprengten beauftragte Truppenabteilung; ^lager, das: Sammellager, in dem Flüchtlinge, Heimkehrer u.a. vorübergehend aufgenommen werden; ^linie, die (Milit.): svw. t-Stellung; -stelle, die: Ort, an dem versprengte Soldaten, Flüchtlinge, Verirrte u. a. gesammelt u. vorläufig untergebracht werden; -Stellung, die (Milit.): Ersatzstellung hinter der Front, die im Falle eines feindlichen Durchbruchs bezogen wird; -Vorrichtung, die: vgl. -gefäß. auffangen <st. V.; hat): 1. in einer Bewegung, im Fallen fassen: den Ball geschickt a.; der Hund fängt den Bissen auf; das stolpernde Kind gerade noch a. (vor dem Sturz bewahren). 2. a) (ineinem Gefäßo. ä.) sammeln: Regenwasser in einer Tonne a.; sie fingen das Blut des Opfertiers in einer Schale auf; b) Flüchtlinge, Einwanderer u.a. an einem Ort zusammenfassen u. vorläufig unterbringen: In aller Eile wurde eine Zeltstadt aufgebaut, um die Flüchtenden aufzufangen. 3. /durch ein flugtechnisches o.a. Manöver] abfangen u. einen Absturz verhindern: der Pilot konnte die abtrudelnde Maschine noch a. 4. a) (einen Schlag, Stoß o.a.) in seiner Wucht abstoppen, abwehren: einen Schlag. Stoß, Hieb [mit dem Arm] a.; die Polsterung soll die Erschütterung a. (abschwächen; b) aufhalten, zum Stehen bringen: die Panzerdivision sollte den feindlichen Vorstoß a. 5. (in seinen negativen Auswirkungen) dämpfen, mildern, ausgleichen: den Konjunkturrückgang. Preissteigerungen a.; Die ... Landesverbände berichteten ... von schweren Einbußen .... die ... jedoch aufgefangen werden konnten (MM 10. 11. 67. 7). 6. jmdn. auf der Flucht o.a. aufgreifen u. festnehmen: die entflohenen Häftlinge wurden von einer Polizeistreife aufgefangen. 7. (Handarb.) eine von der Stricknadel heruntergerutschte Masche wieder auf die Nadel nehmen: eine gefallene Masche a. 8. durch Zufall hören, bemerken, beobachten: ich fing Brocken ihrer Unterhaltung auf; einen bösen Seitenblick a. 9. (Funktech.) zufallig aufnehmen, abhören: einen Funkspruch a. auffirben <sw. V.; hat): durch Färben wieder neu machen; einer Sache durch Färben ein besseres Aussehen geben: ein Kleid, einen Mantel a. auffassen <sw. V.; hat): 1. etw. in einer bestimmten Weise verstehen, auslegen, deuten: jmds. Worte als Vorwurf, als Befehl a.; in manchen Ländern faßt man schon eine Abstimmungsniederlage als RUcktrittsgrund auf (Fraenkel. Staat 292); er hat meine Bemerkung persönlich aufgefaßt (als persönliche Kränkung, als Angriff empfunden); er hat meine Bemerkung falsch aufgefaßt (mißverstanden); wie soll ich deine Worte a.? 2. mit dem Verstand aufnehmen, erfassen, begreifen: auch schwierige Zusammenhänge schnell a.; Schüler, die leicht auffassen; Es war nicht seine Art. die Dinge blitzschnell aufzufassen (Hausmann. Abel 138); <Abl.:> Auffassung, die; -, -en: 1. Anschauung von etw., Meinung, Ansicht: eine herkömmliche, [weitverbreitete A.; eine strenge, hohe A. von der Ehe; unterschiedliche -en haben; Es war nur natürlich, daß der General dieser A. nicht beipflichten konnte (Musil. Mann 1 193); der A. sein, daß ...; nach christlicher A.; zu der A. gelangen, daß ... 2. <o. PI.) svw. f Auffassungsgabe: er hat eine gute A. Auffassung»-: -gäbe, die <o. PI.): Fähigkeit, Vermögen zu begreifen: eine leichte und schnelle A. besitzen; -kraft, die <o. PI.): svw. t-gabe: seine A. hat etwas nachgelassen; ^sache. die: nur in der Wendung das/etwas ist A. (ugs.; darüber kann man verschiedener Meinung, Ansicht sein): ^vermögen, das <o. PI.): svw. t-gabe; -weise, die: die ' subjektive) Art u. Weise, etw. zu verstehen u. auszulegen; Betrachtungsweise: Mentalität. ■fiesen <sw. V.; hat): 1. (regional, bes. nordd.) zusammen- u. auf eine Schaufel fegen: den Schmutz, das verschüttete Salz a.; ich muß noch a. 2. (dichter., selten) heftig in die Höhe treiben: die vom Wind aufgefegten Wellen (Plie- vier. Stalingrad 97). auffeilen <sw. V.; hat): durch Feilen öffnen: eine Öse. das verrostete Schloß a. auffetten <sw. V.; hat) (Landw.): den Fettgehalt der Milch erhöhen; <Abl.:> Auffettimg, die; -: mit Ausnahme der A. auf 3,5 v. H. für normale Trinkmilch (MM 3. 4. 70. 26). auffetzen <sw. V.; hat) (ugs.): (etw. aus Papier bestehendes) hastig u. unachtsam öffnen, aufreißen: James ... fetzte mit zwei kräftigen Handbewegungen den Umschlag auf (Kirst. 08/15.674). auffeudeln <sw. V.; hat) (nordd.): aufwischen, mit einem Scheuertuch aufnehmen: den Schmutz a.; (subst.:) Frau Murks versprach. ... beim Auffeudeln achtzugeben (Be- heim-Schwarzbach, Freuden 110). auflfli I'^jifi] <Adv.) [austaufhinl (bayr.. österr.): svw. t hinauf, nach oben. auffieren <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): ein Tau lockern. auffindbar <AdJ.; o. St.; nicht adv.): von etw., was man (wieder] finden, was sich jwiederj auffinden läßt (meist verneint): der Schlüssel ist nicht a.; Ü gegenüber der in den Ideen -en (erkennbaren) Ordnung des Seins (Fraenkel. Staat 262); auffinden <st. V.; hat): zufällig! finden; entdek- ken: er wurde von der Rettungsmannschaft halb erfroren aufgefunden; der Schmuck war nirgends aufzufinden; <Abl.:) Auffindung, die; -. auffbchen <sw. V.; hat): 1. (ugs.) aus dem Wasser herausholen, herausziehen: die Gekenterten wurden von einem Dampfer aufgefischt; wir fischten nur leere Konservenbüchsen auf. 2. (salopp) zufällig finden, treffen, kennenlernen; aufgabeln: Ich weiß nicht, wo Jean sie aufgefischt hatte, aber er liebte sie (Genet [Übers.]. Totenfest 7); wo hast du denn diesen Schmöker aufgefischt? auffitzen <sw. V.; hat) (landsch.): (Verwirrtes, Verknotetes) Ihastig 1 entwirren: sie fitzte das verknäulte Nähgarn auf. auflecken <sw. V.; ist) (mundartl.): svw. taufflackern: die trübe Lampe... (lackte auf (Apitz. Wölfe 2S6); aufflackern <sw. V.; ist): flackernd, zuckend aufleuchten: die Kerzen flackerten gespenstisch auf; Ü in seinen Augen flackerte Wahnsinn auf; in den Gehirnen dieser Beamten flackerten die ersten Unsicherheiten auf (Schnabel. Anne 116); der Widerstand war noch einmal kurz aufgeflackert (hatte noch einmal eingesetzt). aufflammen <sw. V.; ist): 1. plötzlich flammend aufleuchten: ein Feuerzeug flammte kurz auf; es wurde allmählich dunkel, und überall flammten Leuchtröhren in allen möglichen Farben auf (Martin. Henker 9); Ü in seinen Augen flammte Zorn. Leidenschaft auf; Unruhen flammten auf (brachen los, setzten schlagartig ein). 2. (selten) zornig auf etw. reagieren: er war empört aufgeflammt (Anderseh. Sansibar 123). aufflattern <sw. V.; ist): flatternd auffliegen: eine Krähe flatterte auf; die Buchseiten flatterten auf (wurden durch einen Windzug aufgeschlagen); Ü (dichter.:) Ein Gelächter, das ... aufflatterte (Plievier. Stalingrad 123). aufflechten <st. V.; hat): a) auseinanderflechten, auflösen, entwirren: flichtst du das Bastdeckchen schon wieder auf?; ich flocht mir gerade die Zöpfe auf; b) (selten): svw. f flechten: ihre Mutter flicht ihr Jeden Morgen die Haare auf. aufflicken <sw. V.; hat) (landsch.): auf etw. einen Flicken aufsetzen: eine Strickjacke mit aufgeflickten Ellbogen. auffliegen <st. V.; ist): \,hoch- und wegfliegen; emporfliegen: die Amsel flog erschreckt auf; Staubwolken, die aufflogen (aufwirbelten); Ü Da flog das Herz des Mathias zu ihm (= dem Nachthimmel) auf (A. Kolb. Schaukel 65). 2. sich plötzlich u. schnell öffnen: das Fenster, das Gartentor flog auf. 3. (ugs.) ein jähes Ende nehmen: die illegale Organisation, der Rauschgiftschmuggel ist aufgeflogen (ist entdeckt worden u. hat damit ein Ende gefunden); den Parteitag, eine Konferenz a. lassen. 4. (veraltet) in die Luft gehen, explodieren: das Pulverarsenal war aufgeflogen. aufflimmern <sw. V.; ist): zu flimmern beginnen: über uns flimmerten die ersten Sterne auf; Ü in den Kinostücken ... flimmert ... eine etwas realistischere Gesellschaftsbetrachtung auf (wird sichtbar; Spiegel 47. 1965. 68). auffordern <sw. V.; hat): a) ersuchen, etw. zu tun: dringend, wiederholt forderte man ihn auf. sich zu melden; die Sieger hatten die Stadt zur Übergabe aufgefordert; jeder Bürger 14 GDW 209
Aufforderung ist aufgefordert, bei den Wahlen seine Stimme abzugeben; b) bitten, einladen, etwas zu tun: er forderte ihn zum Sitzen, zu einer Partie Schach auf; er nickte ihm auffordernd (ermunternd) zu; c) zum Tanz bitten, engagieren: er forderte an dem Abend mehrmals die Tochter seines Chefs auf; <Abl.:) Aufforderung, die; -. -en: a) mit Nachdruck vorgebrachte Bitte: eine energische, versteckte, freundliche A.; wir können Ihrer A. zu sofortiger Zahlung leider nicht nachkommen; auf wiederholte A. [hin] öffnete er; b) Einladung: eine A. w einem Besuch; * das ist eine A. zum Tanz (ugs.; eine Herausforderung): Ist die Einladung eine .A. zum Tanz", also gefährlich? (Hörzu 7. 1972. 96). Aufforderungs-; -Charakter, der (Psych.): von einer Sache (xi. einem Geschehen ausgehender Reiz, der zu einem bestimmten Verhalten auffordert, ein bestimmtes Verhalten provoziert: der A. des Werkzeugs; -satz* der (Sprachw.): Satz, der einen Wunsch od. Befehl ausdrückt (z. B. Wärst du doch gekommen!; Folge ihm!); ^schreiben, das: (offizieller) Brief, der zu etw. auffordert: wir haben vom Finanzamt ein A. erhalten. aufforsten f^pflbrstn] <sw. V.; hat) (Forstw.): ein abgeholztes] Gelände mit Bäumen bepflanzen: einen Kahlschlag mit verschiedenen Holzarten a.; man hat das Ödland aufgeforstet und Industrien errichtet; <Abl.:) Aufforstung, die; -. -en. auffressen <st. V.; hat): 1. ganz fressen, fressen, bis nichts mehr davon übrig ist: das Futter a.; das Fleisch hat unsere Katze aufgefressen; (derb von Personen:) die Jungen fraßen die Torte im Handumdrehen auf; Ü jmdn. vor Liebe a. können (ugs.; überschwenglich lieben)', wenn die Sache schiefgeht, frißt uns Thompson auf (ugs.; ist er sehr ärger- lieh auf uns; Kirst. 08/15. 810). 2. (ugs.) völlig, bis zur Erschöpfung beanspruchen: aushöhlen, ruinieren: die Arbeit frißt mich auf: man wird aufgefressen von den Steuern und Zinsen. aifflrieren <st. V.): I. (landsch.) a) auftauen <ist): der Teich ist [wieder] aufgefroren; b) auftauen (hat): wir haben die Wasserleitung [wieder! aufgefroren. 2. (Landw.. Forstw.) sich durch Einwirkung von Bodenfrost /mit den Wurzelnj aus dem Erdreich lösen: das Getreide ist aufgefroren; <subst.:) das Auffrieren der jungen Tannen. auffrischen <sw. V.>: I. <hal> a) (Abgenutztes. Verbrauchtes) wieder frisch machen, erneuern, wiederherstellen: die Politur der Kommode a.; man hatte die verblichenen Farben des alten Gobelins aufgefrischt; Sie frischt das Bett auf und holt Wasser (Waggerl. Brot 105); Ü er hat seine Englischkenntnisse, seine Erinnerungen, eine alte Bekanntschaft [wieder] aufgefrischt (erneuert, aktiviert); b) (einen Vorrat o. ä.) ergänzen: wir haben unseren Weinvorrat [wie- derl aufgefrischt. 2. (vom Wind) stärker werden, heftiger wehen <hat/ist>: der Wind hatte/war aufgefrischt; <AbI.:) Auffrischung, die; -. -en. auffrisieren <sw. V.; hat) (ugs.): 1. (einen Motor o. ä.) durch technische Veränderungen leistungsstärker machen: sie hatten das Motorrad auffrisiert; auffrisierte Maschinen. 2. noch einmal frisieren (um der Frisur die vollkommene Form zu geben): bevor ich ins Theater fuhr, ließ ich mir die Haare a; die Damen noch einmal rasch a aufführbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich auffü/iren lassend; so beschaffen, daß man es aufführen kann; zur Aufführung geeignet: eine kaum -e Oper; ist dieses Drama überhaupt a.?; <Abl.:> Ausführbarkeit, die; -; aufführen <sw. V.; hat) [1 a: urspr. = jmdn. auf die Bühne (hinauOführenJ: 1. a) (ein Theaterstück, einen Film, ein Werk der Musik. Tanzkunst o. ä.) einem Publikum darbieten: Stücke moderner Autoren, ein Ballett, einen historischen Film a.; immerhin führt man wieder Majakowski auf (spielt man seine Stücke; Koeppen. Rußland 99); b) vollführen, machen, veranstalten: einen Ringkampf a.; Ü mußt du denn gleich so ein Theater a. (ugs.; dich unnötig erregen)! 2. <a. + sich) sich in bestimmter Weise benehmen, betragen: sich gut. anständig, schlecht a.; er hat sich wie ein Verrückter aufgeführt; er hat sich wieder einmal aufgeführt! (unpassend, skandalös benommen). 3. nennen, aufführen, aufzählen: jmdn. als Zeugen namentlich a.; er hatte noch weitere Beispiele aufgeführt; die in der Rechnung aufgeführten Posten. 4. (geh.) errichten, hochziehen, bauen: eine Mauer a.; das Haus Ist aus grauen Quadersteinen aufgeführt; <Abl.:> Allflühruns« die; -. -en: 1. das Spielen eines Stückes. Vorführung. Vorstellung: eine gute, gelungene, mittelmäßige A.; bei der A. von Schnitzlers .Aeigen14 kam es zu einem Skandal; *etw. zur A. bringen (Papierdt.; aufführen). 2. <P1. ungebr.) (selten, geh.) Betragen. Verhalten: eine wohlerzogene, sonderbare, unwürdige A.; Zouzou. die sich für meine A. verantwortlich fühlte (Th. Mann. Krull 395). 3. das Auffuhren (3), Nennen: die A. der Ausgaben im Jahresbericht. 4. (geh.) das Aufführen (4), Errichten: bei der A. des Gerüstes stürzte ein Bauarbeiter ab. auflührungs-. Auflührunos- (Aufführung 1); ^praxts. die <o. PI.) (Musik): die zur akustischen Darbietung eines Notentextes gehörigen Techniken, Regeln u.a.: von der A. mittelalterlicher Gesänge wissen wir nur sehr wenig; --recht, das: das Recht des Urhebers, sein Werk öffentlich aufzuführen: das A. ist an die Erben des Komponisten übergegangen; -reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): das Theaterstück ist nicht a. auffüllen <sw. V.; hat): 1. a) nachfüllen: öl a.; vor der Grenze hatten wir noch schnell Benzin aufgefüllt; b) fast Leergewordenes wieder füllen, mit einer Flüssigkeit bis zum Rand vollfüllen: den Tank a.; die Kanister mit Petroleum a. 2. ergänzen; zahlenmäßig wieder auf einen bestimmten Stand bringen: wir haben unseren Vorrat, unsere Bestände noch nicht wieder aufgefüllt; das Bataillon wurde aufgefüllt (die Verluste wurden ersetzt). 3. (ugs.) auf einen Teller o. ä. füllen: ihr könnt euch die Suppe selbst a.; ich ließ mir zum zweiten Mal a. (noch einen Nachschlag geben). 4. (Gastr.) eine größere Menge Flüssigkeit an, zu etw. gießen: sie füllte das angedünstete Gemüse mit einer Fleischbrühe auf; weißen Rum mit ... Apricot zusammengeben und mit Sekt aufTüllen (MM 28. 3. 69. 5). 5. (Tieferliegendes durch Aufschütten) höher machen: man hatte das Ufer an manchen Stellen aufgefüllt. 6. <a. + sich) (Met.) (von einem Tief) schwächer werden, siclxj abflachen: das Tief hat sich aufgefüllt; <Zus. zu 5:> Allffullmatertal. das: A. für den Bau des Autobahnkreuzes; <Abl. zu 1. 2. 5:> Auffüllung die; -. -en. auffunkeln <sw. V.; hat): funkelnd aufleuchten: der Rubin funkelte auf; seine Augen hatten bei diesen Worten kurz aufgefunkelt. auffufien <sw. V.; hat) (Reiten): (vom Pferd) den Huf auf den Boden setzen; auftreten: beim Trab fußt das diagonale Beinpaar auf; <subst.:) eine Gangart, bei der Sie ein dreifaches AufTußen spüren (Dwinger. Erde 97). auffuttern <sw. V.; hat) (ugs. scherzh.): mit großem Appetit aufessen: ich futtere auch noch die übriggebliebenen Brötchen auf. 'auffuttern <sw. V.; hat>:a)fc/n junges Tier) großziehen, großfüttern: er hat den jungen Falken mit Hackfleisch aufgefuttert; b) (faxn.) jmdn.. der ausgehungert, geschwächt ist. durch reichliche Ernährung wieder kräftigen: Er erzählte, wie er ins Moor geraten und endlich von Fischern gefunden und aufgefüttert worden war (Rinser. Jan Lobel 39). 2&uffUttern <sw. V.; hat) (Bauw.): eine feste Unterlage mit Brettern. Spänen o.a. belegen, bis eine bestimmte Höhe erreicht ist. Aufgabe, die; -. -n: 1. <P1. ungebr.) das Aufgeben (1). Übergabe zur Weiterleitung, -bearbeitung: die A. eines Telegramms, einer Annonce; hilfst du mir bei der A. des Gepäcks? 2. a) etw.. was jmdm. zur Bewältigung aufgegeben ist. wasjmd. tun muß; Auftrag. Verpflichtung. Obliegenheit: eine vordringliche, schwere, verantwortungsvolle A; es war eine reizvolle, dankbare, interessante A.; wichtige -n stehen ihm bevor, warten auf ihn; das ist nicht meine A. (Pflicht); es ist nicht die A. (Sinn. Zweck. Absicht) dieser Darstellung. ...; sie sah es als ihre A. an. den Chef zu unterrichten; eine A. übernehmen, bewältigen; er bekam, erhielt die A.. Geld zu beschaffen; dieses Instrument hat die A. (Funktion). ...; sich einer A. [nicht] gewachsen fühlen; vor einer neuen A. stehen; er sah sich vor die A. gestellt. ...; ich habe es mir zur A. gemacht (zum Ziel gesetzt). ...; b) dem Denken aufgegebenes Problem: eine schwierige, verwickelte, unlösbare A.; c) <meist PI.) Hausarbeit für die Schule. Schularbeit: mündliche, schriftliche -n; keine -n aufhaben, aufbekommen; die Kinder müssen noch ihre -n machen, erledigen; d) etw.. was ausgerechnet werden soll (im Rahmen des Unterrichts); Rechenübung: in der letzten Mathematikarbeit hatte sie von fünf -n zwei nicht lösen können. 3. <P1. ungebr.) a) das Aufgeben (7a). das Nichtfortsetzen: die A. des Widerstandes; die A. (Sport; der Abbruch; die vorzeitige Beendigung) des 210
aufgedunsen Kampfes; der Betreuer warf zum Zeichen der A. (Boxen; Abbruch des Kampfes) das Handtuch in den Ring; b) das Aufgeben (7 b). das Sichtrennen von etwas. Verzicht: die A. seiner Pläne. Forderungen. Gewohnheiten; die A. (Niederlegung) seiner verschiedenen Ehrenämter; die Besitzer haben sich zur A. (Auflösung. Schließung) ihres Geschäftes entschlossen; sie wurden zur A. der Wohnung gezwungen. 4. (Sport, bes. Volleyball) das Hineinspielen des Balles in das gegnerische Feld: die A. ausfuhren. Antobe- (vgl. auch: Aufgaben-): ^bescheinigung, die (Post): Quittung über die Aufgabe (1) eines Telegramms, einer Wertsendung o. ä.; Mirt, der: Ort. wo eine Postsendung aufgegeben wurde: -Stempel, der: Postst&npel. der Ort u. Zeit einer Aufgabe (1) angibt: ^tag, der: Tag der Aufgabe (1) einer Postsendung: -Vorrichtung, die (Technik): Vorrichtung zur gleichmäßigen Übergabe von l Verarbeitungsjgut an Öfen. Maschinen. Apparaturen u. ä.: -zeit, die: Zeitpunkt der Aufgabe (1) einer Postsendung. ntobebi <sw. V.; hat): 1. (salopp) zufällig treffen, kennen lernen, auf tun [u. zu sich mitnehmen o.a.]: er hatte das Mädchen in einem Lokal aufgegabelt; Wo in aller Welt hat die Redaktion diesen Analphabeten aufgegabelt? (Tucholsky. Werke II. 353); Ü ich gab[e]le mir nur ungern dne Erkältung auf. 2. (Heu) mit der Heugabel aufnehmen, um es zusammenzukaufen u. aufzuladen: ich gab[e]le mit auf; <subst.:> er half beim Aufgabeln. Antoben- (Aufgabe 2; vgl. auch: Aufgabe-): -bereich, der: Bereich, in demjmds. Aufgaben. Pflichten liegen: Arbeitsgebiet: Ressort: das fällt nicht in seinen A.; ^buch. das: a) Buch, das Übungsaufgaben enthält: b) svw. t ^heft; -feM. das (selten): svw. t^bereich; -gebiet, das: svw. t^bereich: steh mit einem neuen A. vertraut machen; -heft. das: kleines/ Heft, in dem Schul /aufgaben notiert werden: ^komplex, der: zusammenhängende Gruppe von Aufgaben. Obliegenheiten: die Herauslösung Übersehbarer örtlicher < aus der umfassenden staatlichen Bürokratie (Fraenkel. Staat 160); -kreis, der: svw. t-bereich; -Sammlung, die: Sammlung von Übungs-. Rechenaufgaben: -Stellung, die: Art u. Weise der Aufgabe, die sich jmdm. stellt: eine neue A.; unterschiedliche -en: -Verteilung, die: Zuteilung. Zuweisung der Aufgaben. Pflichten. arfgagen ['ayfgEgnl <sw. V.; hat): mit Gags versehen: er hat die Abenteuer des Affenmenschen aufgegagt, benutzt sie als Vehikel für aktuelle Schnoddrigkeiten (MM 4. 1. 71.21). Mtohnen <sw. V.: hat): plötzlich, kurz hörbar] gähnen: während der Unterhaltung gähnte er mehrmals ungeniert auf. Aulgalopp, der; -s. -s u. (selten:) -e: a) (Reiten) Probegalopp der Pferde an den Schiedsrichtern vorbei zum Start: b) (Sport) erstes Spiel. Beginn. Auftakt: Nach einem kleinen A. in München-Grünwald flogen wir nach Wien (Walter. Spiele 128). Antone« der; -[eis. Aufgänge: 1. (von einem Gestirn) das Aufgehen. Erscheinen über dem Horizont (Ggs.: Untergang): den A. der Sonne beobachten; Ü die Erde vom A. der Sonne bis zu ihrem Niedergang (dichter.; die ganze Erde). 2. a) aufwärtsführende Treppe (zu einem Eingang hin): dieses Haus hat mehrere Aufgänge: bitte den A. an der anderen Seite des Bahnsteigs benutzen!; b) (selten) aufwärtsführender Weg: wir benutzten den bequemeren A. zum Gipfel. 3. (Geräteturnen) der Anfang, erste Teil einer Geräteübung: er nahm den A. mit elegantem Schwung. 4. <o. PI.) (Jagdw.) Wiederaufnahme der Jagd nach Beendigung der Schonzeit: im Herbst wird zum A. der Auerhahn- jagd geblasen; <Zus. zu 1:) Aufgangspunkt, der (Astron.): Stelle, an der ein Gestirn aufgeht: Aszendent: der A. der Sonne im Osten verschiebt sich von Tag zu Tag. atoren (gärte /(auch:) gor auf. Ost/hat) aufgegärt/ (auch:) aufgegoren) (selten): gärend hochsteigen, wie in Gärung aufbrodeln: Was Wunder, daß... das Menschliche aufgärte und ... unzüchtig ausartete (Th. Mann. Joseph 54). ■^getauscht: taufbauschen (2). ■rfgeben <st. V.; hat): 1. zur Weiterleitung, -beförderung. Bearbeitung übergeben: Pakete a.; ein Telegramm am Schalter, bei/auf der Post a.; wir gaben die Koffer bei der Bahn, am/auf dem Bahnhof auf; eine Annonce a. in die Zeitung setzen); der Gast gab beim Ober seine Bestellung auf. 2. a) eine Hausarbeit für die Schule auftraten, geben: der Lehrer gab ihnen eine Nacherzählung. ein Gedicht (zum Auswendiglernen) auf; er hat uns viel aufgegeben; b) eine Aufgabe stellen, zur Auflösung vorlegen: die Sphinx, die jedem Vorübergehenden ein Rätsel aufgab; c) (geh.. veraltend) auferlegen, vorschreiben; auftragen, etw. zu tun: zu Neujahr, so war uns ... aufgegeben worden, hatten wir das Anwesen zu räumen (Th. Mann. Krull 82); sie glaubte, es sei ihr aufgegeben (vom Schicksal bestimmt), schweigend zu dulden. 3. (landsch.) (Speise) auf den Teller geben; auffüllen: wir ließen uns Riesenportionen Bratkartoffeln a.; die Mutter mußte den Kindern zum zweitenmal a. 4. (Technik) / Verarbeitungsjgut auf ein Fördergerät geben / u. an eine Maschine o. ä. übergeben]: Schotter a.; man hatte nicht genug Koks aufgegeben (in den lHochjofen geschüttet). 5. (Kaufmannsspr.) mitteilen, angeben: der Auftraggeber verpflichtet sich, richtige Maße. Gewichte aufzugeben. 6. (Ballspiele) svw. taufschlagen. 7. a) nicht fortsetzen, einstellen, mit einer Sache aufhören: das Rauchen a.; die Verfolgung, seinen Widerstand a.; ich habe es aufgegeben, darüber nachzudenken; das Studium a.; den Kampf, ein Rennen a. (Sport; abbrechen, vorzeitig beenden): b) sich von etw. trennen; auf etw. verzichten: wegen finanzieller Schwierigkeiten sein Geschäft, seine Praxis a. (schließen); wir mußten unsere Wohnung, unseren Haushalt a. (auflösen); seinetwegen hat sie ihren Beruf als Schauspielerin aufgegeben; ein Amt a. (niederlegen); Ansprüche. Pläne. Grundsätze. Gewohnheiten a.; alle Hoffnung a.; die Träume und Ideale seiner Jugend hatte er längst aufgegeben; c) als verloren od. tot ansehen, keine Hoffnung mehr auf jmdn. setzen: die Ärzte hatten den Patienten schon aufgegeben (hatten mit seinem Tod gerechnet); sie hatten ihren mißratenen Sohn längst aufgegeben; dich selbst darfst du niemals a.; d) nicht weitermachen, aufhören: trotz aller Schwierigkeiten nicht a.; er gibt nicht so leicht auf (läßt sich nicht entmutigen); gib's auf! (ugs.; bemühe dich nicht, es ist doch zwecklos): e) (Sport) bei einem Spiel, einem Wettkampf auf eine Weiterführung verzichten, den Wettkampf vorzeitig abbrechen: der Europameister mußte in der 7. Runde a.; der vorjährige Schachjugendmeister gab auf; <Abl.): Aufgeber, der; -s. -: 1. svw. f Aufgabevorrichtung. 2. (Sport, bes. Volleyball) Spieler, der die Aufgabe (4) ausführt. aufgebläht ['«ifgable*]: taufblähen; <Abl.:) Aufgebtththeit die; -. aufgeblasen['ayfg3bla:znj: taufblasen (2); <AbI.:) Aufgeblasenheit, die; -: Wichtigtuerei; Dünkelhaftigkeit. Aufgebot, das; -[eis. -e [zu f aufbieten]: 1. <P1. selten) eine (zur Erledigung einer Aufgabe) eingesetzte, aufgebotene Anzahl (von Menschen. Material u. ä.): ein starkes A. von Polizeikräften; das deutsche A. wurde von den Kunstturnern angeführt; mit einem gewaltigen A. an Hubschraubern u. Sanitätswagen. 2. öffentliche Bekanntmachung der beabsichtigten Eheschließung eines Paares Idurch Aushang] (um mögliche Ehehindernisse zu ermitteln): der Pfarrer verlas von der Kanzel das A. der Brautpaare: das standesamtliche A. bestellen. 3. (jur.) öffentliche gerichtliche Aufforderung zur Anmeldung von Ansprüchen, Rechten: auf das A. der Erbberechtigten hin meldeten sich mehrere im Ausland lebende Personen. 4. <o. PI.) (veraltend) Anspannung, Aufbietung: auch das A. seiner ganzen Verstandeskraft half ihm nicht; mit dem A.. unter A. seiner letzten Kräfte. 5. (Milit.) a) (bist.) Aufruf zum Waffendienst; Heranziehung der Wehrfähigen im Kriegsfall; das A. von Landwehren in den Befreiungskriegen; Ü ihr seid das letzte A. (die letzte Reserve; Kirst, 08/15. 809); b) (Schweiz.) Befehl, zur Erfüllung der allgemeinen Dienstpflicht einzurük- ken; <Zus. zu 2:) Aufgebotsschein, der: Bescheinigung über das durchgeführte Aufgebot; zu 3: Aufgebotsverfahren« das: Verfahren zur Ausschließung von Rechten, die nicht innerhalb der im Aufgebot enthaltenen Frist angemeldet werden. aufgebracht f^ifgabraxt]: taufbringen (4 a); <Abl.:> Aufgebrachtheit, die; -. aufgedonnert: f aufdonnern. aufgedreht ['ajifgddre.t] <Adj.; -er. -este) [zu taufdrehen (4 a)] (ugs.): überaus angeregt, animiert, in Stimmung: eine -e Gesellschaft; er war heute sonderbar a. (bis zur Überreiztheit angeregt, in Schwung): <Abl.:> Aufgedrehtheit. die; -. aufgedruckt: taufdrucken. aufgedunsen ['^lfgddunzn] <Adj.) [2. Part, von veraltet auf- dunsen = aufschwellen machen]: ungesund aufgequollen. 14* 211
A ufgedunsenheit aufgeschwemmt: ein -er Leib; sein Gesicht war müde und a.; Ü die oft recht -cn Einleitungen (Enzensberger. Einzelheiten I. ISO); <Abl.:> Aufgedunsoteit. die; -. aufgehen <unr. V.; ist): 1. aufsteigen, am Horizont erscheinen (Ggs.: untergehen): der Mond, die Sonne ist aufgegangen; das Land der -den Sonne (Japan); Ein neuer Morgen geht auf über dem Donautal (bricht an; Bamm. Weltlaterne 19). 2. a) sich öffnen (Ggs.: zugehen): plötzlich ging die Tür auf; das Fenster geht nur schwer auf (läßt sich kaum öffnen); endlich ging der Vorhang auf. und die Vorstellung begann; b) sich öffnen, so daß Blut. Eiter austreten kann; aufplatzen: ihre Lippen waren aufgegangen; er drückte, bis das Geschwür aufging; c) sich lauf-, los]lösen; nicht halten: der Verband, der Reißverschluß, der Knoten geht immer wieder auf; das Einmachglas ist aufgegangen (ist nicht mehr dicht); d) sich entfalten, sich auseinanderfalten: die Knospen gehen schon auf; die Tulpen gingen in der Wärme sofort auf: der Fallschirm ging nicht auf. 3. a) (von Gewachsenem) sichtbar werden; aufkeimen, hervorkommen, emporwachsen: der Samen ging [nicht] auf; das zarte Grün der aufgehenden Saat; die Pocken gehen auf (die Pockenimpfung verläuft positiv): Ü diese Teufelssaat wird eines Tages a.; b) (geh., selten) in jmdm. allmählich entstehen, aufsteigen: in ihm ging eine Ahnung auf. 4. (von Teig) durch ein Treibmittel aufgetrieben werden: der Hefeteig geht auf; Hefestollen, die im Backofen prächtig aufgingen. 5. jmdm. zum Bewußtsein kommen, klarwerden: ihr geht die Bedeutung, der Sinn, die Tragweite dieses Geschehens [nicht] auf; mir war noch nicht aufgegangen, was er eigentlich von mir wollte. 6* (Math.) ohne Rest, völlig auflösbar sein: alle geraden Zahlen gehen durch 2 geteilt auf; die Rechnung, die Division ist nicht glatt aufgegangen; Ü es muß nur alles schön sauber a. wie im Theater (Rinser. Mitte 88). 7. a) seine Erfüllung finden, mit jmdm.. etw. eins werden: ganz in den eigenen Kindern, in der Familie, in seinem Beruf a.; nicht in der Masse a. wollen; b) übergehen; sich auflösen: in blauen Dunst a. 8.) (Jagdw.) (von der Jagd) nach Beendigung der Schon- zeit von neuem beginnen: wenn die Jagd auf den Rehbock aufging (Löns. Haide 101). 9. (Jagdw.) (von Federwild) aufsteigen, auffliegen. 10. (Bergmannsspr.) (von Grubenwasser) in die Höhe steigen. aufgehoben: f aufheben (2. 3 a). aufgeien <sw. V.) (Seemannsspr.): mit Hilfe von Geitauen das Rahsegel zusammenholen. aufgeben <sw. V.; hat) (selten): mit der Geige (zum Tanz o.a.) aufspielen; Ü Bei strömendem Regen ... geigte das ... Sportklubensemble stellenweise großartig auf (ugs.; erbrachte großartige Leistungen; Express 6. 10. 68. 13). aufseilen <sw. V.; hat) (derb): in geschlechtliche Erregung bringen: sie schleppten den Alten in Pornofilme, die ihn a. sollten: nachts geilt er sich an Bildern Junger Männer auf (Rechy [Übers.]. Nacht 183); Ü wer so weit... zurückliegt .... der kann sich nur an dem ethischen und moralischen Aspekt einer Herzverpflanzung a. (Spiegel S. 1968. 8). aufgeklärt [%ifgakle:?tl <AdJ.; -er. -este)://*/ von Aberglauben u. Vorurteilen; freisinnig: ein -er Geist; die Menschen sind heute -er als früher; er gibt sich sehr a.; <Abl.:> Aufgeklärtheit die; -. aufgeknöpft ['^lfgaknacpjtl <Adj.; -er. -este) [zu taufknöpfen] (ugs.): zugänglich, ^geschlossen, mitteilsam (Ggs.: zugeknöpft): er war an diesem Abend erstaunlich a. aufgekratzt ['qiifgakra&tl <AdJ.; -er. -este) (zu taufkratzen (3)) (ugs.): sehr lustig, gutgelaunt u. lebhaft; aufgedreht: je weiter der Abend vorrückte, desto aufgekratzter wurden die Gäste; <Abl.:) Aufgekratztheit, die; -. Aufseid« das; -[eis. -er: 1. (Geldw.): svw. t Agio. 2. (landsch.) zusätzlich zu bezahlender od. bezahlter Betrag. Zuschlag: eine geziemend private Tracht des Kutschers ... hatte ich gegen ein leichtes A. zur Bedingung gemacht (Th. Mann. Krull 404). 3. (landsch.. veraltend) Anzahlung bei Abschluß eines Kaufes: der Bauer zahlte für die Stute das vereinbarte A. aufgelegt l ^ifgsie:kt] <AdJ.; o. Steig.): 1. in bestimmter Weise gestimmt, gelaunt: der gut. schlecht -e Vater; ich fühlte mich glänzend a.; er ist heute besser a. als gestern; *zu etw. a. seh (in der Stimmung, bereit sein. etw. zu tun): sie war zum Tanzen. Plaudern. Scherzen a.; die Schüler sind mal wieder zu Streichen a.; ich bin heute nicht [dazu] a.. Besuch zu empfangen; (auch attr.:) ein zu Jedem Unfug -es Kind. 2. (nur attr.) (abwertend) klar, offensichtlich, offenkundig: das ist ein -er Unsinn. Schwindel; es ist ein -es Geschäft (landsch.; ein Geschäft, das etwas einbringen wird; Fallada. Mann 159); <Abl. zu 1:> Aubetegtheit. die; -. aufgellen <sw. V.): plötzlich, kurz gellen: ein Schrei gellte auf. aufgelockert: tauflockern (1. 3b). aufgeHst ['qiifgate.'st] <AdJ.; -er. -este; nicht adv.): a) außer sich, aus der Fassung gebracht: er war vor Schmerz, Trauer. Freude ganz a.; b) erschöpft, schwach und benommen: ich bin ganz a. bei dieser Hitze; sie kam völlig durchnäßt und a. bei uns an; <Abl.:) Aufgekfetheitv die; -. aufgemacht: taufmachen (4). aufgeputzt: taufputzen. aufgeräumt [^yfeoymt] <Adj.; -er. -este; nicht adv.): gutgelaunt, in gelöster, heiterer Stimmung, munter: Mahlke ... spielte Jenen -en Onkel, der nach jahrelanger und abenteuerlicher Abwesenheit auf Besuch kommt (Grass. Katz 171); er war heute besonders a. <Abl.:> Aufgeräumtheit die;-. aufgeregt ['qpfgarckt]: taufregen (1 a); <Abl.:) Aufgeregtheit, die; -. Allfgeaang, der; -[eis. Aufgesänge (Verslehre): der meist aus zwei gleichgebauten Stollen bestehende erste Teil der Meistersangstrophe (Ggs.: Abgesang). aufgeschlossen fq^ifgajbsn] (Adj.X offen, zugänglich, empfänglich, interessiert: ein -er junger Mann; sie macht einen -en Eindruck; er war an diesem Abend heiter und a.; eine Generation, die dem Problem der Minderheit -er gegenübersteht/die -er ist gegenüber dem Problem; a. für religiöse, politische Fragen; <Abl.:> Aufgeschlossenheit, die; -: erwartet wird A. für die Probleme Junger Menschen; seine A. gegenüber neuen Strömungen in der Kunst; ein Buch mit A. lesen. gufgesdmissen [2. Part, von: aufschmeißen = stranden (vom Schiff)] nur in der Verbindung a. sein (salopp; sich in einer schwierigen Lage befinden u. nicht mehr weiterwissen): wenn er uns nicht hilft, sind wir a.; ohne unseren Wagen wären wir hier restlos a. aufgeschossen: taufschießen (1 b). aufgeschwemmt ['^lfgaJvEmt]: taufschwemmen; <Abl.:) Aufcschwemmtheit, die: -• aufgesprungen: t aufspringen (5). aufgetakelt: tauftakeln (2). aufgeweckt f^ifgavekt] <AdJ.; -er. -este; nicht adv.): von rascher Auffassungsgabe, geistig wach u. lebhaft, klug: ein -es Kind; eine -e Klasse; ich war a. und ehrgeizig genug, mich für diese Dinge zu interessieren (K. Mann. Wendepunkt 61); <Abl.:> Aufgewecktheit, die; -. aufgeworfen: taufwerfen (1 c. 3. 5). aufgezogen: taufziehen (4 b). aufgießen <st. V.; hat): a) (ein Getränk) aufbrühen: Tee. Kaffee a.; b) (Wasser o. ä.) auf. über etw. gießen: während sie langsam das kochende Wasser aufgoß (Rinser. Mitte 121); c)Gastr. /mit etw.) auffüllen (4): eine Mehlschwitze a.; zieht den Topf vom Feuer und gießt ... mit kaltem Wasser auf (Lux-Kochlexikon o. J.. 73). aufglänzen <sw. V.; hat): plötzlich zu glänzen beginnen, aufleuchten: der Mond glänzte hinter den Tannen auf; Manchmal glänzte ein Punkt auf wie Staub ... im Licht (Gaiser. Jagd 89); Ü ihr Gesicht hatte bei seinen Worten aufgeglänzt (zeigte einen Ausdruck der Freude, des Glücks). aufgleisen <sw. V.; hat) (Technik): etw. auf Gleise setzen: einen neuen Güterwagen a.; die Arbeiter gleisten die Straßenbahn wieder auf; <Abl.:> Aufgleisung« die; -. -en. dazu: Allfgleisungsgerät, das: Gerät, mit dessen Hilfe entgleiste Fahrzeuge wieder auf die Schienen gesetzt werden können: Mit Hilfe eines hydraulischen -es wurde der schwere Straßenbahnwagen angehoben (MM 4. 12. 70.4); <Zus.:> Auf- gletsvorrkhtung, die: svw. t Aufgleisungsgerät. Aufgleit- (Met.); ^fliehe, die: Trennfläche zwischen kalten u. warmen Luftmassen, bei denen das Aufgleiten eintritt; ^front, die: Schnittlinie der Aufgleitfläche mit dem Erdboden; ^zone, die: Bereich, in dem das Aufgleiten eintritt. aufgleiten <st. V.; ist) (Met.): (von Luftmassen) sich fgleitend J über etw. schieben: jene Wetterlagen, bei denen aus südwestlicher bis südöstlicher Richtung in der Höhe 212
Aufhärtung Warmluft über Kaltluft aufgleitet (MM 21. 12. 70. 3); (meist subst.:) das Aufgleiten wärmerer Luftmassen. ausgliedern <sw. V.; hat): (ein Ganzes) nach bestimmten Gesichtspunkten aufteilen, unterteilen u. einordnen: die Gesellschaft soziologisch, in Klassen a.; in der letzten Stunde haben wir die Zeitwörter aufgegliedert in starke, schwache und unregelmäßige; <Abl.:> Aufgliederung, die; -. -en. aufglimmen <glomm/(selten:) glimmte auf. ist aufgeglom- men/(selten:) aufgeglimmt) (geh.): zu glimmen beginnen. Klimmend aufleuchten: ein einzelner Stern glomm auf; die Scheite glommen im Windzug noch einmal auf; Ü (dichter.:) es glomm ein Plan in mir auf (Jahnn. Geschichten 26); die in ihm aufglimmende Hoffnung. aufglitzern <sw. V.; ist/hat): glitzernd aufscheinen: die Tautropfen glitzerten in der Sonne auf; Ü in ihren Augen hatte für einen Moment Spott aufgeglitzert. aufglühen <sw. V.; ist/hat): zu glühen beginnen, glühend aufleuchten: die Zigarette glühte im Dunkeln auf; unter der Asche glühte das Feuer noch einmal auf; U ihr Gesicht glühte auf (wurde rot) vor Empörung. Scham; Der Spieß glühte vor Freude auf wie ein Stoppsignal (Kirst. 08/15. 1S9); die plötzlich in ihm aufglühende Leidenschaft. aufgraben <st. V.; hat): a) (Erde) umgraben, durch Graben auflockern: die Weinbauern gruben den trockenen Lehmboden auf; b) durch Graben öffnen, freilegen: eine Wasserader a.; sie hatten die Hoffnung, eines Tages den Schatz aufzugraben; <Abl.:) Allfgrabung. die; -. -en. aufgrätschen <sw. V.; hat/ist) (Turnen): sich so auf ein Gerät schwingen, daß man mit gegrätschten Beinen bzw. Füßen darauf aufkommt: er ist auf den Barren aufgegrätscht; du hast prima aufgegrätscht. aufgreifen <st. V.; hat): 1. (jmd.. der sich herumtreibt, bes. einen Jugendlichen, einen Verdächtigen o.a.) ergreifen, festnehmen: den entsprungenen Häftling, einen Jugendlichen Ausreißer bei einer Razzia a.; wird ... eine halb verhungerte Landstreicherin aufgegriffen (Mostar. Unschuldig 90). 2. a) als Anregung] aufnehmen u. weiter verfolgen, sich wieder mit etw. befassen: ein Thema, einen Gedanken a.; die Presse griff den Fall auf; b) an etw. anknüpfen, etw. fortsetzen, wieder aufnehmen: das frühere Gespräch a. 3. (selten) aufheben, aufnehmen: er... griff... den Degen vom Boden auf (Th. Mann. Krull 435). auf Grynd, (auch:) aufgrund: t Grund (5). aufgrünen <sw. V.; hat): (ein Gebiet) mit / mehr] Grünflächen versehen: die Stadtverwaltung hat sich endlich dazu entschlossen, das Neubaugebiet aufzugrünen; <Abl.:> Aufgrünung, die; -. -en. aufgrunzen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz grunzen. aufgucken <sw. V.; hat) (ugs.): nach oben, indie Höhe blicken: aus der Versunkenheit herausgerissen] aufsehen, hochschauen: Die Frau guckt etwas rot und verlegen auf (Re- marque. Westen 186); er guckt kaum von der Arbeit auf. aufgurten <sw. V.; hat): (einem Pferd) den Bauchgurt lösen: das Pferd a. Aufguß, der; Aufgusses. Aufgüsse: aufgegossene Flüssigkeit: Lösung aus mit siedendem] Wasser übergossenen Pflanzen^ teilen: einen A. aus Sennesblättern machen, bereiten; Ü was er später schrieb, war nur noch ein zweiter, ein schwacher A. (abwertend; Nachbildung, Abklatsch) seiner ersten Gedichte; <Zus.:) Aufgußtierchen, das (meist PI.) (Biol.): mikroskopisch kleines einzelliges Lebewesen, das in faulenden Pflanzenaufgüssen in großer Menge auftritt, Infusionstierchen, Infusorium. aufhaben <unr. V.; hat) (ugs.): 1. aufgesetzt haben: einen Hut a.; sie hat ihre Brille nicht aufgehabt. 2. (Hausaufgaben) aufgetragen bekommen, zu erledigen haben: viel, wenig a.; haben wir für morgen etwas in Englisch auf? 3. a) geöffnet haben: wir hatten die Tür auf (offenstehen): das Kind hatte die Augen schon auf; b) nur mit Mühe) aufbekommen haben: endlich einen Knoten a.; hast du den Koffer noch nicht auf?; c) (von Geschäften. Behörden o.a.) geöffnet haben, noch bedienen: der Bäcker an der Ecke hat noch bis 19* auf; die Hauptpost hat auch abends auf; wir haben unser Geschäft samstags nicht auf. 4. aufgegessen haben: er hat sein Brot noch nicht auf. 5. (Jägerspr.) Geweih od. Gehörn tragen: der Hirsch hat kapital auf. aufhacken <sw. V.; hat): a) mit der Hacke öffnen, aufbrechen: den gefrorenen Boden, die Eisfläche a.; die Männer hackten das Pflaster auf; b) (von Vögeln) mit dem Schnabel öffnen: dne Nuß a. aufhaken <sw. V.; hat): 1. einen Hakenverschluß lösen. (Zugehaktes) öffnen (Ggs.: zuhaken): die Gartentür, die Fensterläden, den Kragenverschluß a. 2, (Jägerspr.) svw. taufblocken. aufhakten ['^yfhaidn] <sw. V.; hat): (nicht verkäufliche Kohle o.a.) auf Halden legen: Abi.: Auftaklung, die; -. -en. aufhallen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz hallen: Im gleichen Moment hallte ein Schuß auf (Plievier. Stalingrad 61). aufhaben <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): aufbürden: jmdn.. sich mit etw. od. jmdm. belasten: jmdm. zuviel Arbeit a.; vielleicht haben wir ihm zuviel Verantwortung aufgehalst; sie hat ihrer Mutter auch noch das dritte Kind aufgehalst; Hat der Mann wirklich gedacht, sich zwei Weiber auf einmal aufzuhalsen (Döblin. Alexanderplatz 1S9). Aufhalt, der; -[eis. -e (landsch.): Verzug. Unterbrechung: Das Volk tanzte ohne A. (Reinig. Schiffe 25); aufhalten <st. V.; hat): 1. a), für eine Weile j daran hindern, weiterzu- gelangen. voranzukommen: zurückhalten: einen Fliehenden, scheuende Pferde a.; den Vormarsch der feindlichen Truppen a.; auf der Heimfahrt hat uns eine Kuhherde aufgehalten; eine Entwicklung, die Katastrophe nicht a. (verhindern, abwenden) können; der Kerl hält doch bloß den ganzen Betrieb auf (wirkt hemmend): b) /für eine Weile] von einer anderen wichtigeren] Tätigkeit abhalten: stören: sie wollte ihn mit ihren Fragen nicht unnötig a.; lassen Sie sich durch mich nicht a.!; c) <a. + sich) sich mit jmdm.. etw. zu eingehend befassen: er kann sich nicht mit jedem schwachen Schüler a.; wir wollen uns nicht länger bei diesen Fragen, mit solchen Nebensächlichkeiten a. 2. <a. -l- sich) bei jmdm.. irgendwo vorübergehend leben, verweilen, sein: sich zu Hause, bei Freunden a.; tagsüber hielt er sich in Museen auf. 3. (ugs.) /für einen anderen] geöffnet halten, offenhalten: jmdm. die Tür a.; halten Sie bitte das Netz auf. damit ich die Kartoffeln hineinschütten kann. 4. <a. + sich) sich aufregen, sich abfällig äußern: sich über jmds. Benehmen. Aussehen a.; du hältst dich darüber auf. daß ... 5. (nordd. ugs.) aufhören: kannst du nicht endlich mit dem Quatsch a.?; (Abi. zu 2:) aufhältlich ['^ifheltli^J <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Schweiz.): sich vorübergehend! irgendwo aufhaltend, befindend: wohnhaft: der Geschäftsherr ist in Bern a.; <Zus. zu 1 a:> Aufhaltstoß, der (Fechten): gerader Verteidigungsstoß in den gegnerischen Angriff hinein, wodurch dieser zurückgehalten wird: Aufhaltung, die; -. -en (selten): Verzögerung. Unterbrechung: wegen mehrfacher -en konnte er nicht rechtzeitig kommen. aufhängen <sw. V.; hat): 1. a) auf eine entsprechende Vorrichtung hängen: den Mantel a.; das Bild [an einem Nagel] a.; Wäsche zum Trocknen. Gardinen a.; (ugs. scherzh.:) auf welchem Bügel darf ich mich ( = meinen Mantel o.a.) a.?; Einzeln aufgehängte (angebrachte) Räder ... sorgen für guten Kontakt zur Straße (Hörzu 40, 1971, 555); b) nach beendetem Telefongespräch den Hörer an den Haken am Telefonapparat hängen: der Teilnehmer hatte [den Hörer] schon aufgehängt. 2. (ugs.) a) durch Hängen töten: den Mörder [an einem Baum] a.; als scherzhafte Drohung: ich häng* dich auf. wenn du nicht pünktlich bist; b) <a. + sich) sich erhängen: er hat sich an seinen Hosenträgern, mit einer Wäscheleine aufgehängt. 3. (ugs. abwertend) a) jmdn. dazu bringen, etw. Minderwertiges] zu kaufen, jmdm. etw. andrehen, aufschwatzen: du hast dir einen viel zu teuren Teppich a. lassen; b) jmdm. etw. (Unwahres) erzählen, aufbinden: wer hat dir denn dieses Märchen aufgehängt?; c)jmdm. etw. (Unangenehmes. Mühevolles) aufbürden, zuschieben: warum hast du dir diese langweilige Arbeit a. lassen?; er hat ihr ein Kind aufgehängt (sie schwanger gemacht). 4. (etw. Umfassenderes von einem bestimmten Geschehen. Problem o.a. ausgehend) entwickeln: er hat seine Darstellung des Rassenproblems an einem bestimmten Fall aufgehängt; <Abl.:) Aufhänger, der; -s. -: 1. kleine Schlaufe an Kleidungsstücken o. ä. zum Aufhängen: an den Handtüchern müssen noch A. angenäht werden. 2. i aktuelles] Ereignis o. ä.. das als Anlaß dient für die 'journalistische! Behandlung eines Themas: der Bestechungsskandal erwies sich als geeigneter A. für eine breit angelegte Kritik an der Regierung; <Abl. zu 1 a:> Aufhängung, die; - (Technik): Art und Weise, wie etw. aufgehängt, angebracht ist: die A. der Räder ist bei den Automodellen unterschiedlich. Aufhärtung, die; - (Technik): die beim Schweißen von Werkstücken erreichte höchste Härte: die A. von Stählen. 213
aufhaschen aufhaschen <sw. V.; hat) (landsch.): etw. mit einer raschen Bewegung fangen, erhaschen: er hatte einen prächtigen Schmetterling aufgehascht; Ü ich konnte seinen Blick a. aufhauen <hieb/(ugs.:) haute auf. hat/ist aufgehauen (vgl. 3)): 1. gewaltsam öffnen, aufschlagen (hat): die Kokosnuß mit einem Hammer a. 2. (ugs.) a) mit einem Körperteil auf etw. hart auftreffen, aufschlagen <ist>: er ist mit dem Hinterkopf auf dieAauch:) auf den Fliesen aufgehauen; b) sich (durch einen harten Aufprall) einen Körperteil verletzen (hat): ich habe mir bei dem Sturz das Knie aufgehauen. 3. (Perf.: hat aufgehaut) (österr. ugs.) schlemmen, prassen: arme Leute, die es sich nur bei besonderen Gelegenheiten leisten könnten, „aufzuhauen*1 (A. Drach. Zwetschkenbaum 213). 4. (Bergmannsspr.) (bei schrägem Grubenbau) die Strecke einer Lagerstätte von unten nach oben vortreiben (hat) (Ggs.: abhauen 4). aufhäufeln (sw. V.; hat): a) (eine junge Pflanze) mit aufgehäufter Erde umgeben: die Bohnen a.; die Erde mit einer Hacke a. (zu einem Haufen aufwerfen): b) (Heu o.a.) zukleinen Haufen aufschichten: (Abi.:) Aufhäuflellung. die; -. -en; aufhäufen (sw. V.; hat): a) zu /einem] Haufen auf- einanderlegen, aufschichten: Erde. Kartoffeln a.; Ü er hat Reichtümer aufgehäuft (angesammelt): b) (a. + sich) sich zu einem Haufen auftürmen, zu einem Haufen anwachsen: in der Abfallgrube häuft sich der Müll auf; auf dem Schrank liegen alte Zeitungen aufgehäuft; Ü seine Schulden hatten sich so aufgehäuft (angesammelt), daß er Konkurs anmelden mußte; (Abi.:) Aufhäufung, die: -. -en. aufheben (st. V.; hat): 1. a) / vom Boden) aufnehmen, hochheben: einen Stein a.; etw. Heruntergefallenes wieder a.; Er hob mich vom Stuhl auf. als wäre ich eine Puppe (Jahnn. Geschichten 218); wir versuchten, den hilflos Daliegenden aufzuheben (wieder aufzurichten) ;b)(a. + sich) (geh., veraltend) sich erheben, aufstehen: ich hob mich mühsam vom Sessel auf; Und erst, als ... die Sterne ... blinkten. ... hoben sie sich wieder auf und wanderten weiter (Plievier. Stalingrad 285); Ü Die menschliche Klage, die sich zu Gott aufhob (Wiechert. Jeromin-Kinder 176); c) in die Höhe heben, erheben, hochstrecken: die Hand zum Schwur a.; Es sind nicht die besten Schüler, die immerzu den Zeigefinger aufheben (Wiechert. Jeromin-Kinder 323); die Schüler wagten nicht, den Kopf aufzuheben; sie hob den Blick, die Augen fragend zu ihm auf (geh.; blickte zu ihm auf)', d) an-, hochheben: er hob den Deckel des Suppentopfes auf. 2. aufbewahren: etw. gut. sorgfältig a.; Briefe zur Erinnerung a.; Den Untergang dieser Stadt schien sich der Satan ... bis zum Schlüsse aufgehoben zu haben (Erh. Kästner. Zeltbuch 86); sie hebt alles auf (wirft nichts weg): du hebst dir das Beste immer bis zum Schluß auf; gut/schlecht o. ä. aufgehoben sein (bei jmdm.. irgendwo in guter Obhut sein, gut versorgt sein): das Kind war bei seinen Pflegeeltern gut aufgehoben; Geheimnisse sind bei ihm schlecht aufgehoben (nicht am richtigen Ort). 3. a) nicht länger bestehen lassen, beseitigen, abschaffen: die Todesstrafe a.; der Jesuitenorden wurde in manchen Ländern aufgehoben; Ich sah die schwerfällige Ordnung und Gesetzlichkeit des Alltages aufgehoben (Th. Mann. Krull 56); einen Haftbefehl a. (rückgängig machen): die Schwerkraft a. (außer Kraft setzen): R aufgeschoben ist nicht aufgehoben; b) (von einander Entgegengesetztem) den gleichen Wert, die gleiche Wirkung liaben u. sich dadurch ausgleichen: der Verlust hebt den Gewinn wieder auf; Vielleicht ist dieser Unterschied so wichtig, daß er das Gemeinsame a. kann? (Musil. Mann 572); <a. + sich:) + 2 und - 2 heben sich gegenseitig auf; c) etw. offiziell beenden: die feindlichen Truppen hoben die Belagerung auf und zogen ab; der Vorsitzende hob gegen 22h die Versammlung auf. 4. (veraltet) festnehmen, verhaften: die Bande wurde in der Nacht aufgehoben; Aufheben,das; -s [von den prahlerischen Reden der Fechter beim Aufheben der WafTenl meist in den Wendungen viel Aufheben(s], kein A. von etw.. imdm. machen (geh.; einer Sache, jmdm. > große, keine] Bedeutung beimessen: viel Wesens, kein Wesen von etw., jmdm. machen): ohne [jedes, großes o.a.] A. (geh.; ohne Aufsehen zu erregen, unbemerkt, ohne große Umstände)', Aufhebung, die; -. -en: 1. a) Abschaffung: Außerkraftsetzung: Auflösung: die A. der Zölle; die A. (Schließung) der Klöster; die A. der ehelichen Gemeinschaft (Jur.; das Getrennt leben): b) offizielle Beendigung: die A. der Sitzung wurde durch immer neue Wortmeldungen verzögert. 2. (veraltet) Verhaftung, Festsetzung: er wurde für die A. der Rädelsführer belobigt; <Zus. zu 1 a:> Aufhetoungsklage. die Our.): auf gerichtliche Beseitigung eines Rechtsverhältnisses gerichtete Klage: AuOiebunesvertrag, der (Jur.. Wirtsch.): Vertrag, durch den ein bestehendes Rechtsverhältnis aufgehoben wird. Aufheften <sw. V.; hat): 1. mit Heftstichen auf etw. aufnähen: eine Papierrose auf ein Kostüm a. 2. (veraltet) weismachen: die Männer ließen sich das Märchen nicht a. aufheißen <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): svw. t2heißen. aufheitern ['apfhqiten] <sw. V.; hat): a) jmdn.. der bedrückt ist. froher, heiterer stimmen, aufmuntern: vielleicht heitert ihn ein Spaziergang etwas auf; um ihn etwas aufzuheitern, erzähle ich ihm einige Geschichten (Remarque. Westen 140); Ich denke nicht daran. Ihnen als Hofnarr die Stunden aufzuheitern (Hochhuth. Stellvertreter 200); b)<a. + sich) sich aufhellen, heiter werden: der Himmel hat sich aufgeheitert (ist klarer, nicht mehr so bedeckt): gegen Nachmittag örtlich aufheiternd ([vom Wetter] freundlicher, aufklarend): <Abl.:) Aufheiterung, die; -. -en. aufheizen <sw. V.; hat): a) (Physik. Technik) allmählich erwärmen, erhitzen: Wasser. Luft a.; Bei dem neuen Verfahren wird Heliumgas so hoch aufgeheizt, daß ... (Kosmos 3.1965,75); Ü das oppositionelle Mißtrauen a. (verstärken, verschärfen): b) <a. + sich) (Physik. Technik) sich allmählich erhitzen: das Wasser heizt sich auf. aufhelfen <st. V.; hat): a) beim Aufstehen behilflich sein: helfen, sich i wieder] aufzurichten: dem gestürzten Radfahrer a.; sie half der alten Dame [vom Sessel] auf; Ü Freunde hatten beschlossen, dem in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Schriftsteller aufzuhelfen; b) etw. aufbessern. Besserung verschaffen: sie ... verrichteten ... Arbeiten, um ihrer Löhnung aufzuhelfen (Bergengruen. Rittmeisterin 222); dieser Erfolg half seinem lädierten Selbstbewußtsein auf (stärkte es): <Abl. zu a:> Aufhelfer, der; -s. - (veraltet): ein / geflochtenes J festes Band mit Quaste, mit dessen Hilfe sich alte od. kranke Menschen im Bett aufrichten. aufhellen <sw. V.; hat): 1. a) hellIer] machen: ein altes Gemälde a.; ein Schampun, das die Haare aufhellt; Ü diese Reise hatte sein Gemüt etwas aufgehellt (aufgeheitert): b) Klarheit in etw. (Ungeklärtes) bringen, etw. klären: die Motive eines Verbrechens a.; ein Geheimnis des Glaubens, das ich mit meiner Vernunft nicht a. kann (Thielicke. Ich glaube 151). 2. <a. + sich) a) bellierj werden: der Himmel hatte sich am Horizont etwas aufgehellt; Ü seine Miene hellte sich auf (wurde heiter, freundlich): b) <a. + sich) durchschaubar werden, sich klären: erst nach mehrmaligem Lesen hellte sich mir der Sinn des Gedichtes auf; <Abl. zu 1 a:> Aufheller, der; -s. -: 1. (Fot.) Beleuchtungsgerät zur Aufhellung mit stark lichtstreuender Wirkung. 2. (Textilw.) Substanz, die vergilbte od. grau gewordene Textilien aufhellt: einen [optischen] A. benutzen: zu 1. 2: Aufhellung, die; -. -en. aufhenken <sw. V.; hat) (veraltet): svw. taufhängen (2). aufheizen <sw. V.; hat) [eigtl. = Wild durch Hetzhunde aufjagen]: a) au/bringen, aufwiegeln: das Volk a.; er... hat sich nicht von der HJ gegen seine Eltern a. lassen (Fallada. Jeder 23); die studentische Jugend wurde gegen ihn aufgehetzt (Niekisch. Leben 50); b) durch Hetze zu etw. veranlassen, aufstacheln: er hetzte die Masse zu Gewalttaten auf; <Abl.:) Aufhetzer, der; -s. -: jmd., der andere aufhetzt: Aufhetzerei« die; -. -en; Aufhetzung, die: -. -en. aufheulen <sw. V.; hat): a) plötzlich, kurz heulen, einen heulenden Laut von sich geben, einen heulenden Ton hervorbringen: der Motor heulte auf; in der Ferne heulte ein Hund auf; die Menge heulte auf vor Enttäuschung (brach in ein Geheul der Enttäuschung aus): b) (ugs.) plötzlich laut aufweinen: die Kleine schneuzte sich u. heulte dann von neuem auf. aufhieven <sw. V.; hat): svw. thieven. aufhin <Adv.) (österr.. bayr.): svw. thinauf. aufhirten <sw. V.; hat) (Schweiz.): Heu auf die 2Alp bringen. aufhissen <sw. V.; hat): hochziehen, hissen: die Segel a.; im Jugendlager wurden als erstes die Wimpel aufgehißt. 'aufhocken <sw. V.; hat/ist): 1. (Turnen) so auf ein Gerät springen, daß man in Hockstellung darauf aufkommt: hast du/bist du noch einmal [auf das Pferd, auf den Barren] aufgehockt? 2. (landsch.) auf ein Fahrzeug o.a. aufsitzen u. mitfahren: da er uns oft auf seinem Dreiräderwagen a. ließ (Frisch. Gantenbein 75); <a. + sich:) ich hatte 214
aufklagen mich auf den Karren hinten aufgehockt; 2aufhocken <sw. V.; hat): 1. (landsch.) svw. f aufhucken. 2. (Landw.) (Heu. Getreide) in Hocken aufstellen; <Abl. zu 1:> Allfhocker, der; -s (Volksk.): ein Geist, der dem einsamen Wanderer von hinten auf die Schulter springt, ihn würgt u. niederdrückt. aufhöhen <sw. V.; hat) (geh.): a) höher machen: die... Schneedecke... die den Bürgersteig aufhöhte (Th. Mann. Zauberberg 628); b) auf etw. hellere Farbe auftragen u. es dadurch herausheben: er war dabei, einzelne Stellen seines Bildes mit Deckweiß aufzuhöhen; c) zurechtmachen, vorteilhafter machen: sie hat ihr Aussehen mit Make-up aufgehöht; Sie hatte ein dunkles Frätzchen.... eine breitnüstrige Nase. ... einen breiten, rot aufgehöhten ... Mund (Th. Mann. Joseph 168); <Abl.:> Aufhöhung. die; -. -en. aufholen <sw. V.; hat): 1. a) (den Vorsprung eines anderen, den eigenen Rückstand) wieder ausgleichen, gut-, wettmachen: der Zug holte [die Verspätung] auf; sie hatte den versäumten Lernstoff rasch aufgeholt; die zwei Tore der gegnerischen Mannschaft können noch aufgeholt werden; Wir haben zwei Stunden aufzuholen (Fallada. Blechnapf 181); b) den Unterschied zwischen dem eigenen Rückstand u. dem Vorsprung des anderen ium ein bestimmtes Maß! verringern: besser werden; nachziehen: der deutsche Läufer holte in der letzten Runde noch [ein paar Meter] auf; Bremer Jute holt auf (Börsenw.; steigt im Kurs an; Grass. Hundejahre 501). 2. (Seemannsspr.) nach oben holen, in die Höhe ziehen: die Segel a.; holt den Anker auf!; <Abl. zu 2:> Aufholer, der; -s. -: dünnes Tau zum Heraufholen leichter Gegenstände. aufholzen <sw. V.; hat): a) (Forstw.) svw. f aufTorsten; b) (Jägerspr.) svw. taufbäumen; c) (landsch.) svw. taufbürden; <Abl. zu a:> Aufholzt»;, die; -. -en. aufhopsen <sw. V.; ist) (landsch.): svw. taufhüpfen. aufhorchen <sw. V.; hat): plötzlich etw. hören, was die Aufmerksamkeit erregt u. (aufschauend) interessiert, gespannt hinzuhören beginnen: als sie ihren Namen hörte, horchte sie auf; mißtrauisch a; Ü in den fünfziger Jahren erschienen von ihr Gedichte, die a. ließen (Aufmerksamkeit erregten). aufhören <sw. V.; hat) [eigtl. wohl = aufhorchend von etw. ablassen]: a) nicht länger andauern, ein Ende nehmen, enden: der Regen hatte aufgehört; Der Wind hatte völlig aufgehört (Seghers. Transit 110); das Schwindelgefühl hörte plötzlich auf; an dieser Stelle hört der Weg auf (führt er nicht weiter); unsere Freundschaft hörte später nicht auf; das muß a.! (ugs.; so kann es nicht weitergehen!)'. da hört der Spaß auf (ugs.; da kann man nicht mehr einfach zuschauen, ohne einzugreifen): *da hört [sich] doch alles auf! (ugs.; nun ist es aber genug, das ist ja unerhörtf): b) mit etw. nicht fortfahren. Schluß machen; (eine Tätigkeit) einstellen, beenden (Ggs.: anfangen): sie hörte nicht auf zu schimpfen; endlich hat es aufgehört zu schneien; hör endlich auf! (schweig!; laß das sein!); wir haben heute abend früher aufgehört (mit der Arbeit o.a. Schluß gemacht); er hört am nächsten Ersten auf (scheidet aus. gibt das Arbeitsverhältnis auf). aufhiibsehen [^lfhvpjn] <sw. V.; hat) (selten): hübscher, anziehender machen: du hast dich aufgehübscht; die aufge- hUbschte Zwangsjacke der militaristischen Diktatur (Neues D. 21.6.64.2). aufrücken <sw. V.; hat) [zu T Hucke] (ugs.): a) (eine Last) auf den Rücken, auf die Schulter nehmen: den Sack Kartoffeln a.; Jetzt ... zerrt sie ihre Traglast hervor, sie will sie a. (Fussenegger. Haus 368); b) aufladen, aufbürden: er huckte ihm den schweren Rucksack auf; Ü hatten sie ihm in der Fabrik ein Ämtchen aufgehuckt (Fallada. Jeder 15). aufhüpfen <sw. V.; ist): plötzlich, kurz in die Höhe hüpfen: der verletzte Jungvogel versuchte ein paarmal aufzuhüpfen; die Kinder hüpften auf vor Freude. aufhussen fajifhosn] <sw. V.; hat) [thussen] (österr. ugs.): aufhetzen, aufwiegeln; <Abl.:> Aufhusser, der; -s. -: diese A. und ... Weiterverbreiter (Klsch. Reporter 274). auflagen <sw. V.; hat): (ein Tier) aufstöbern u. hochjagen, aufscheuchen: Rebhühner. Feldhasen a.; Ü das Klingeln jagte sie aus dem Schlaf auf; Durch das aufgejagte Gehirn schoß es Pröll: Sie haben mich! (Apitz. Wölfe 322). auflammern <sw. V.; hat): plötzlich, kurz jammern; jammernde Laute. Worte von sich geben: mit Jedem Schlag jammerte der Gepeinigte lauter auf; .»Alles verloren!" jammerte sie auf. aufiaudizen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz jauchzen: vor freudiger Überraschung laut a.; die Kleine patschte aufjauchzend in ihre Händchen. auflaufen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz jaulen: der Hund jaulte vor Schmerz auf; Ü vor dem Haus jaulte jäh ein Motor auf (Kirst. 08/15. 714). auflubein <sw. V.; hat): einen kurzen Jubelruf ausstoßen: er wird a.. wenn er vom Sieg seiner Mannschaft hört; als es hieß: ..Hitzefrei!", jubelte die Klasse laut auf. aufiuchzen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz juchzen: sie tanzte immer wilder u. juchzte auf vor Vergnügen. aufkaden ['4jifka:dnJ <sw. V.; hat) [zu TKadel (Wasserbau): den Deich bei steigendem Wasser mit Brettern. Pfählen o.a. vorübergehend aufholten: <Abl.:> Aufkadung.die;-. -en. aufkämmen <sw. V.; hat): 1. a) (das Haar) zu einer Hochfrisur kämmen: willst du dein Haar nicht einmal a.?; b) durch Kämmen auffrisieren: das Lehrmädchen hat die Perücken aufgekämmt. 2. (Zimmerei) Holzteile so ineinanderpassen, daß sie sich nicht gegeneinander verschieben können. aufkanten <sw. V.; hat): 1. hochkant stellen: Ich stemmte die Knie gegen den Klotz und versuchte, ihn aufzukanten (Roehler. Würde 137). 2. (Ski) das Körpergewicht von der Lauffläche auf die Innen- od. Außenseite der Skier verlegen 'um die Geschwindigkeit zu verlangsamen . aufkantern <sw. V.; hat) (Rennen): den Aufgalopp laufen; <subst.:) den Pferden beim Aufkantern zuschauen. aufkaschieren <sw. V.; hat) (österr.): auf etwas aufkleben: eine Fotografie auf einen Karton a. aufkauen <sw. V.; hat) (selten): völlig zerkauen: Er ließ den Lehm im Mund weich werden und kaute ihn auf (Strittmatter. Wundertäter 384). Aufkauf, der; - [eis, Aufkäufe: das Aufkaufen; aufkaufen <sw. V.; hat): (einen Gesamtbestand von Waren, ein größeres Objekt, einen ganzen Besitz) kaufen: in Erwartung von Mißernten Getreide a.; ausländische Unternehmen kauften die gesamte Kaflee-Ernte auf; er hat die Aktien der Firma aufgekauft; <Abl.:> Aufkäufer, der; -s. -: jmd.. der etw. aufkauft (auch Berufsbez.): dieser Antiquar ist A. von Erstausgaben; <Zus.:> Aufkaufhandel, der; -s (Wirtsch.): Zweig des Handels, dessen Tätigkeit im Aufkauf von Gütern besteht, z. B. von Altmaterialien. Kleinprodukten wie Eiern (zur Steigerung des Absatzes) od. ganzer Ernten (zum Zweck der Spekulation). aufkehren <sw. V.; hat) (regional, bes. südd): zusammenkehren und aufnehmen, auffegen (1). aufkeilen <sw. V.; hat) (Bergmannsspr.): die zu gewinnende Gesteinsmasse durch Eintreiben von Keilen od. auch durch Bohren o. ä. in größeren Stücken loslösen. aufkeimen <sw. V.; ist): zu keimen, laus der Erde! zu sprießen beginnen, aufgehen: der Weizen ist schon aufgekeimt; <subst.:> das Aufkeimen der Pflänzchen; Ü Zweifel. Widerwille, Zuneigung keimt in jmdm. auf (entsteht langsam, erwacht in jmdm.); Gleichzeitig fühlte ich Sympathie für Zapparoni a. (Junger, Bienen 21); er versuchte, die aufkeimende Leidenschaft zu ersticken. aufkellen [^lfkftan] <sw. V.; hat): mit der Kelle in ein Gefäß, auf seinen Teller o. ä. schöpfen: Ü Was sich einer aufkellt, soll er auch essen (für das. was einer tut. muß er auch geradestehen; Nachbar. Mond 276). aufkichern <sw. V.; hat) (selten): plötzlich, kurz kichern: mitten im Erzählen kicherte sie leise auf. AufkhnmunB« die; -. -en [zu tKimm] (Seemannsspr.): das seitliche Ansteigen des Schiffsbodens. aufkippen <sw. V.; ist): 1. umfallen u. mit der Kante auf etw. auf treffen: der Umstand .... daß der Würfel meist aufkippte (Lorenz. Verhalten 368). 2. (Schülerspr.) svw. tauffliegen (3): unser Plan, heimlich nach Frankreich zu trampen, ist leider aufgekippt; er ist beim Abspicken aufgekippt (entdeckt worden). aufklaffen <sw. V.; hat/ist): (von etw.. was sonst aufeinander- steht u. schließt) auseinanderklaffen, weit offenstehen, einen breiten/ Spalt bilden: die Wunde des Verletzten hatte gräßlich aufgeklafft; Der Mund klaffte ihm auf. und die Zunge hing an der Unterlippe (Apitz. Wölfe 284); weit aufklaffende Querspalten im Fels; Ü die Gegensätze zwischen den Siegermächten waren nach dem Krieg erneut aufgeklafft (wieder aufgebrochen). aufklagen <sw. V.; hat) (selten): plötzlich, kurz klagen; klagende Laute. Worte von sich geben: die Kranke klagte nur manchmal leise auf. 215
aufklammern aufkbunmern <sw. V.; hat) (Med.): mit Klammern geöffnet halten: eine Wunde a. Aufklang, der; -[eis. Aufklänge <PI. ungebr.) (geh., selten): Eröffnung* Beginn, Auftakt: zum A. des festlichen Abends spielte ein bekanntes Quartett. aufklappbar ['^yfklapba:?) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von etw.. was aufgeklappt werden kann; so beschaffen, daß man es aufklappen kann: ein -es Fenster. Verdeck; Der hölzerne -e Waschtisch war geöffnet (Doderer. Wasserfälle HO); aufklappen <sw. V.): 1. (Ggs.: zuklappen) a) etw.. was aufeinander liegt, an einer Seite befestigt od. geschlossen ist, durch Bewegen, Anheben eines od. mehrerer Teile öffnen <hat): die Falltür, den Koffer, den Kofferraum des Pkws a.; das Butterbrot a.; er hatte das Messer blitzschnell aufgeklappt; Veiteis Mutter klappte die Lampions auf und hängte sie an die Stöcke (Schnurre. Bart 19); das Buch a. (aufschlagen); b) sich öffnen, aufgehen, aufschlagen <ist>: das Fenster ist aufgeklappt. 2. hochschlagen, nach oben wenden <hat) (Ggs.: herunterklappen): er klappte den Uniformkragen auf. aufklaren fayfkla.ran] <sw. V.; hat): 1. (Met.) klar, wölken- los werden, sich aufhellen: das Wetter, der Himmel klarte am Nachmittag wieder auf; örtlich aufklarend; <subst.:) nachts bei Aufklaren Frostgefahr; Ü Die Mienen der Sportler ... klarten auf (MM 6. 9. 68. 10). 2. (Seemannsspr.) aufräumen, in Ordnung bringen: der Schiffsjunge mußte die Kombüse, das Deck a. aufklären <sw. V.: hat) /vgl. aufgeklärt/: 1. a) Klarheit in etw. Ungeklärtes bringen; Unklarheiten, das Rätselhafte an einer Sache auflösen, beseitigen; entwirren: ein Verbrechen a.; der Kommissar hat den Mordfall nicht a. können; Vorkommnisse, die niemals aufgeklärt wurden; einen Irrtum. Widersprüche a.; Der Vorgang ... wurde mit Hilfe der Quantentheorie aufgeklärt (Kosmos 3. 1963. 103); b) <a. + sich) klarwerden, nicht mehr rätselhaft sein, sich auflösen: die Mißverständnisse haben sich längst aufgeklärt; auch dieses Geheimnis wird sich eines Tages a.; Jetzt wird sich ja alles befriedigend a. (Fallada. Herr 146). 2. a) jmds. Unwissenheit, ungenügende Kenntnis über etw. od. jmdn. 1 beseitigen; über etw. [od. jmdn.J genau unterrichten, informieren (damit er sich in Zukunft entsprechend verhalten kann): er klärte mich über den wahren Sachverhalt auf: die Bevölkerung muß über die Suchtgefahren aufgeklärt werden; Das junge Ehepaar ... ließ sich von ihm (dem Pfarrer) über den Segen der Mutter Kirche a. (Kirst. 08/15. 815); können Sie mich [darüber] a. (mir erklären), was dieser Ausdruck bedeutet?; b) (ein Kind, einen Jugendlichen) über geschlechtliche Vorgänge unterrichten: es ist die Aufgabe der Schule, die Kinder aufzuklären; [sexuell] nicht genügend aufgeklärt sein; c) (DDR) jmdm. in politischer Hinsicht etw. klarzumachen, jmdn. zu überzeugen versuchen; agitieren. 3. <a. + sich) (vom Wetter) sich aufhellen; wolkenlos, klar werden: der Himmel hatte sich nach dem Gewitter wieder aufgeklärt; (ugs. scherzh.:) es (= das Wetter) klärt sich auf zum Wolkenbruch; Ü seine finstere Miene, sein Gesicht klärte sich auf (wurde heiterer). 4. (Milit.) (die Verhältnisse auf der feindlichen Seite) erkunden, auskundschaften: die genaue Stellung des Feindes aufzuklären versuchen; <Abl.:> Auf- klarer, der; -s. -: 1. Vertreter der Aufklärung (3). 2. (Milit.) a) svw. t Aufklärungsflugzeug; b)jmd.. der die Verhältnisse beim Gegner erkundet. 3. (DDR) Agitator; <AbI. zu 1:> aufklärerisch <Adj.): a) in der Art der Aufklärer (1); freigeistig: -c Schriften; Bertrand Russell, einer der -sten Geister des20. Jahrhunderts; b) <o. Steig.) Unwissenheit. Vorurteile durch Belehrung beseitigend: die -e Absicht seiner Romane; a. tätig sein; Aufklärung, die; -. -en: 1. <PI. selten) völlige Klärung, Klarstellung. Auflösung: dieses Verbrechen harrt noch der restlosen A.; das trägt nicht gerade zur A. des Mißverständnisses bei. 2. a) <PI. selten) Darlegung, die bisher unbekannte Zusammenhänge klärt, über etw. 'od. jmdn. I den gewünschten Aufschluß gibt: um A. bitten; von jmdm. die gewünschte A. erhalten; seine Frau ... schien bereit, mir die ersehnte A. zu geben (Härtung. Piroschka 133); b) <o. PI.) Belehrung über geschlechtliche Vorgänge: Die Berichte an Arlecq waren exakt, farblos .... wie aus einem Handbuch der staatlichen subventionierten sexuellen A. (Fries. Weg 150); c) Belehrung. Information über politische o. ä. Fragen: die A. der Bevölkerung über Möglichkeiten der Geburtenregelung; A. durch Presse und Rundfunk; d) (DDR) Agitation. 3. <o. PI.) von Rationalismus u. Fortschrittsglauben bestimmte europäische geistige Strömung des 17. u. vor allem 18. Jahrhunderts, die sich gegen Aberglauben. Vorurteile u. Autoritätsdenken wendet: das Zeitalter der A.; die A. als Wegbereiterin der Französischen Revolution. 4. (Milit.) Erkundung der militärischen Situation des Feindes: taktische A. Alffklärungs-: ^arbeit die: das tätige Bemühen um Aufklärung (2 c. d); -bataillon, das (Milit.); -besdihiß, der (jur.): Entscheidung des Gerichts, durch die es seiner Aufklärungspflicht genügt; -broachüre. die: das Gesundheitsministerium hat eine A. über Suchtgefahren herausgegeben; ^buch, das: Buch, das über geschlechtliche Vorgänge unterrichtet; ^fihn, der: Film, der das Ziel hat. über geschlechtliche Vorgänge zu informieren; ^flug. der (Milit.); ^flug- zeug* das (Milit.): mit automatischen Kameras ausgerüstetes Flugzeug zur Erkundung der Verhältnisse (z.B. der Stellungen) beim Feind; ^kampagne. die: Propagandaaktion zur Aufklärung über bestimmte Fragen: die Verbraucherorganisation startete eine A.; ^Iheratir. die: 1. Literatur, die über etw. umfassend informiert. 2. Literatur der f Aufklärungszeit; ^lokal. das (DDR): öffentlicher Raum für Zwek- ke der Agitation; Mnaterbü. das: Unterlagensammlung für eine Aufklärung über bestimmte Fragen; --mittel <P1.) (Milit.): Truppenteile o. ä„ die mit der Erkundung der Verhältnisse beim Feind betraut sind; --pflicht, die <o. PI.) (jur.): die A. des Arztes (Pflicht des Arztes, den Patienten über mögliche Gefahren einer geplanten Operation aufzuklären); A. des Richters (Pflicht des Richters, von den am Prozeß Beteiligten eine vollständige sachdienliche Aufklärung zu erwirken); ^schritt, die: Abhandlung, die über etw. umfassend informiert: ^titigkeit, die: die A. des Presseamtes; -troppe. die (Milit.): eine für die Aufklärung mit Späh- u. Kampfpanzern ausgestattete Truppe: -zieh, die <o. PI.): Zeitalter der Aufklärung (3); -Zeitalter, das: svw. t^zeit; -ziel, das (Milit.): die Verhältnisse beim Feind, die erkundet werden sollen: A. sind die Munitionslager bei X. aufklatschen <sw. V.; ist): im Fall klatschend auf etw. auftreffen: der flache Stein war auf das Wasser aufgeklatscht. aufklauben <sw. V.; hat) (landsch.): (verstreut Umherliegendes) auflesen, aufsammeln: Kartoffeln a.; die heruntergefallenen Briefmarken wieder a. Aufklebte]-: ^adre»etdie(Postw.): Zettel zum Aufkleben (vor allem auf Paketen), auf den die Adresse geschrieben wird: Etikett, das: beschrifteter Zettel, der (zur Auszeichnung von Waren o.a.) auf etw. aufgeklebt wird; ^zettd. der: svw. t Aufkleber. aufkleben <sw. V.; hat): auf etw. kleben: die Adresse [auf ein Paket] a.; die Mutter klebte ihm ein Pflaster auf; säuberlich aufgeklebte Scherenschnitte; Eine ganze Reihe großer braunerund goldener Rahmen, in denen Mädchenbrustbilder aufgeklebt waren (Böll. Adam 66); <Abl.:> Aufkleber, der; -s, -: (für einen bestimmten Zweck vorgefertigter) aufklebbarer Zettel. aufkleistern <sw. V.; hat) (ugs.): (mit Kleister. Leim o.a.) ohne besondere Sorgfalt aufkleben: ich kleistere den Zettel [auf das Paket] auf. aufklingen <st. V.; ist): plötzlich für kurze Zeit erklingen, zu klingen beginnen: Melodien. Stimmen klangen auf einmal neben ihm im Dunkel auf; Wendungen, in denen noch etwas von der uralten Heiligkeit der Magna Mater aufklingt (Bergengruen. Rittmeisterin 277). aufklinken <sw. V.; hat): durch Druck auf die Klinke öffnen (Ggs.: zuklinken): sie versuchte die Tür mit dem Ellenbogen aufzuklinken. aufklopfen <sw. V.; hat): 1. auf etw. klopfen: vor Jedem Bildwechsel klopfte der Vortragende [mit dem Zeigestock] auf. 2. (eine harte Schale) durch Klopfen zerstören, öffnen: wir klopften die Nüsse [mit einem Hammer] auf; er klopfte die Eierschale [mit dem Löffel] auf. 3. (die Federfüllung eines Kissens o.a.) durch Klopfen aufschütteln: Plumeaus. die sie ... aufgeklopft hatte (Langgässer. Siegel 116). aufknabbern <sw. V.; hat) (fam.): (Festes) mit kleinen Bissen, knabbernd aufessen: eine Tüte Erdnüsse a.; er hat das ganze Gebäck aufgeknabbert. aufknacken <sw. V.; hat): a) knackend aufbrechen: Nüsse. Mandeln [mit den Zähnen, mit dem Nußknacker] a.; b) (ugs.) (unerlaubt) gewaltsam aufbrechen, um Zugang zu etw. zu erhalten: ein Auto, einen Tresor a. aufknallen <sw. V.) (salopp): 1. heftig auf etw. aufprallen 216
aufladen <ist): mit dem Kopf [auf den Asphalt] a.; das Auto ist auf einen Lastwagen aufgeknallt. 2. (Unangenehmes) /als StrafeJ auferlegen <hat): der Lehrer hat uns zwei Stunden Arrest aufgeknallt. 3. (selten) (die Tür o.a.) so heftig aufreißen, daß sie mit einem Knall anschlägt <hat) (Ggs.: zuknallen): der Matrose knallt die Bordluke auf. aufluden <sw. V.; hat): a) mit den Knien lauf etw.] auf ruhen: beim Kniestand kniet der Turner mit beiden Beinen [auf dem Pferdl auf: b) <a. + sich) sich mit den Knien lauf etw. ] aufstützen: er kniete sich [auf die Bank] auf. aufluiipsen <sw. V.; hat) (ugs.): (Druckknöpfe o.a.) aufmachen, wobei ein kurzer heller / metallener ] Ton erzeugt wird. aufknöpfen <sw. V.; hat) /vgl. aufgeknöpft/: 1. (Zugeknöpftes) öffnen (Ggs.: zuknöpfen): den Kissenbezug a.; ich knöpfte mir den Mantel auf; Ü knöpf [dir] die Ohren auf! (ugs. scherzh.; hör gut. besser zu!). 2. auf etw. knöpfen: einen weißen Kragen auf das Hemd a. aufknoten <sw. V.; hat): a) den. die Knoten in etw. lösen, aufmachen: er knotete die Schnur, seine Schuhriemen auf; b) (Zugeknotetes) öffnen (Ggs.: zuknoten): ein Paket, ein Aktenbündel a. aufknüpfen <sw. V.; hat): 1. a) durch Hängen töten: Jmdn. an einem Laternenpfahl a.; b) <a. + sich) sich erhängen: sie hat sich in einem Anfall von Schwermut aufgeknüpft; Selbstmörder auf Schiffen fürchten den grünen Abgrund und knüpfen sich an ihren Hosenträgern in der Kabine auf (Kaschnitz. Wohin 212). 2. a) (zu einem dicken Knoten Geschlungenes) lösen: das zu einem Säckchen zusammengeknotete Tuch wieder a.; b) svw. Taufknoten (b): den Schifferknoten im Handumdrehen wieder a. aufkochen <sw. V.; hat): 1. a) etw. so lange erhitzen, bis es zum Kochen kommt, kurz aufwallen, sieden lassen: die Suppe unter Umrühren a.; b) zu kochen, sieden beginnen: warte, bis das Wasser aufkocht; Puddingpulver in die aufkochende Milch schütten; Ü Auch mir kocht mitunter die Wut auf (Niekisch. Leben 99). 2. (schon einmal Gekochtes) erneut kurz kochen lassen: jmdm. aufgekochten Kaffee vorsetzen; Ü Koch noch einmal allen Kummer auf. den du ... im Büro gehabt hast (Tucholsky. Werke 1. 477). 3. (südd.. österr.) bei besonderen Anlässen gut u. in großer Menge kochen: für das Fest wurde groß aufgekocht. aufkohlen <sw. V.; hat) (Technik): kohlenstoffarme Stähle zur OberflächenhärtungJ in einem kohlenstoffabgebenden Mittel glühen: <subst.:> das A. des Eisens in Schmelzöfen; <Abl.:) Aufkohlung, die; -. -en. aufkommen <st. V.; ist): 1. entstehen, sich (her)ausJbilden, entwickeln: Wind. Nebel kommt auf; tagsüber stark bewölkt.... aufkommende Niederschläge; Ende März kamen Gerüchte auf. das Parlament wolle... doch zusammentreten (Niekisch. Leben 53); Mißtrauen kam auf (regte sich, wurde wach): um keinerlei Zweifel a. zu lassen; es wollte keine rechte Stimmung a.; im 18. Jahrhundert kam der Frack auf. 2. a) die Kosten tragen, übernehmen. Ersatz leisten: für die Kinder, für den Unterhalt der Kinder a.; für die Schulden meiner Frau komme ich nicht auf; für den entstandenen Sachschaden a.; ..Für die Kosten kommt Ihr Herr Papa auf?44 (Th. Mann. Krull 286); b) für etw. tätige Verantwortung tragen, einstehen: für die Sicherheit Berlins a. 3. a) sich durchsetzen können], jmdm. od. einer Sache gewachsen sein. etw. gegen jmdn. od. etw. tun [können] (meist verneint): gegen einen mächtigen Mann nicht a. können; gegendie berechtigten Ansprüche... war schwer aufzukommen (Feuchtwanger. Herzogin 47); b) jmdm. gleichkommen: an jmdn. heranreichen (meist verneint): du wolltest niemanden neben dir a. lassen. 4. (veraltend) a) sich erheben, wieder aufstehen: er kam nur mit Mühe vom Boden auf; b) wieder gesund werden: er hat einen so schlimmen Rückfall erlitten, daß er wohl nicht mehr a. wird. 5. (landsch.) entdeckt werden, bekanntwerden, herauskommen: der Schwindel kam auf; Dann kommt nicht auf. daß vorher schon etwas gefehlt hat (Hörzu 21. 1973. 143). 6. beim Sprung od. Fall auf etw. auftreffen, aufsetzen: der Akrobat kam auf das/auf dem Netz auf; Er springt nicht so elegant .... er kommt nicht so mühelos auf (Olymp. Spiele 1964. 70). 7. (Sport) (einen Rückstand) aufholen: besser, überlegen werden: Hellström kommt jetzt auf ... und übernimmt die Spitze des Feldes (Lenz. Brot 20); dann aber kam die Borussia auf und beherrschte das Geschehen bis zur Pause. 8. (Seemannsspr.) (von Schiffen) in Sicht kommen, herankommen: Ein Hansadampfer, der lautlos aufgekommen war. überholte die ..Scharhörn" (Hausmann. Abel 13); Aufkommen, das; -s: 1. (Wirtsch.) a) Summe der Einnahmen (aus Steuerabgaben u. a.) in einem bestimmten Zeitraum: das A. [aus] der Körperschaftssteuer; b) (DDR) in der Höhe festgelegte Abgabe: Pflichtablieferung landwirtschaftlicher Güter. Soll: hatte die LPG ... das staatliche A. an Eiern ... erfüllt (Neues D. 20. 6. 64. Beilage. 3). 2. Genesung: wir dürfen wohl nicht mehr mit seinem A. rechnen. aufkorken <sw. V.; hat): durch Entkorken öffnen (Ggs.: zukorken): unsere Gläser sind leer, korkst du bitte noch eine Flasche auf? mflüradien <sw. V.; ist) (ugs.): 1. (von etw.. was genäht ist) aufplatzen, aufreißen: der Rock, die Naht ist aufgekracht. 2. mit einem krachenden Geräusch auf etw. auffallen, aufschlagen: der schwere Ast ist auf das/auf dem Wagendach aufgekracht. 3. sich plötzlich mit einem krachenden Geräusch öffnen: da krachte die Tür auf. und der Wind fegte in die Hütte. aufkratzen <sw. V.; hat) /vgl. aufgekratzt/: 1. a) (eine abgeheilte Wunde o. ä.) durch Kratzen wieder öffnen: du kratzt dir die Wunde am Knie immer wieder auf; b) durch Kratzen verletzen: die Domen kratzten ihm das Gesicht auf. 2. rauh, wund machen: der saure Wein kratzt mir ja die Kehle auf! 3. (ugs.) aufheitern: lustig, gutgelaunt stimmen: Frau Pinneberg ... hat die Jungen Leute wieder ein bißchen aufgekratzt (Fallada. Mann 122). aufkreischen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz kreischen: vor Entsetzen, voller Schrecken schrill a.; der andere... kreischt voll Grauen auf... und rennt davon (Remarque. Obelisk 331); Ü aufkreischende Bremsen: die Sagemaschine kreischte in Abständen auf. aufkrempeln <sw. V.; hat): (den unteren Teil eines Kleidungsstückes) mehrmals umschlagen, hochkrempeln: ich krem- p[e]le [mir] die Hemdsärmel bis zum Ellbogen auf; mit aufgekrempelten Hosen im Wasser waten. aufkreuzen <sw. V.): 1. (salopp) bei jmdm.. irgendwo auftauchen, unvermutet erscheinen <ist>: er ist gestern schon wieder bei uns aufgekreuzt (hat uns besucht): dann ist er auf einmal wieder in seiner Heimatstadt aufgekreuzt; hatte ich einen Grund, am nächsten Nachmittag wieder bei Charlie aufzukreuzen (Plenzdorf. Leiden 122); Ü während tausend Gedanken ... gleichzeitig in ihm aufkreuzten (Zuckmayer. Fastnachtsbeichte 11). 2. (Seemannsspr.) in Zickzacklinie gegen den Wind segeln <ist/hat): der Schoner kreuzte gegen den starken Ostwind auf; Ü er wollte unter dem Winde der ... Weltrevolution gegen den Westen a. (Niekisch. Leben 172). aufkriegen <sw. V.; hat) (ugs.): svw. Taufbekommen. aufkünden <sw. V.; hat) (geh.. Schweiz.): svw. taufkündigen; aufkündigen <sw. V.; hat): a) intensivierend für f kündigen. (eine I vertragliche] Verpflichtung) durch Kündigung für beendet, für aufgehoben erklären: das Miets-. das Arbeitsverhältnis a.; er hatte seinem Meister den Dienst aufgekündigt; b) (geh.) (eine Beziehung zu jmdm.) lösen, beenden, jmdm. etw. aufsagen: er hat ihm die Freundschaft aufgekündigt; den Gehorsam a.; <Abl.:) Aufkündigung, die; -. -en. aufkupfern f ^yfkop/Bn] <sw. V.; hat) (Druckw.): eine Kupferschicht auf einen Tiefdruckzylinder aufbringen. aufkurbeln <sw. V.; hat): 1. durch Drehen einer Kurbel öffnen: ich kurb[e]le das Wagenfenster auf. 2. (Schneiderei) (mit der Nähmaschine) applizieren: sie hatte auf die Bluse eine farbige Borte aufgekurbelt. auflachen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz lachen: schallend, herzlich, höhnisch a.; er ... springt seiner jungen Frau entgegen und kneift sie irgendwohin, daß sie kollernd auflacht (Faller. Frauen 58); er antwortete hell auflachend. auflackieren <sw. V.; hat): den Lackanstrich von etw. erneuern, mit Lack auffrischen: wir müssen die alte chinesische Tabakdose einmal a. lassen; da stand sein Wagen, frisch auflackiert u. glänzend. aufladen <st. V.; hat): 1. a) (Ladegut) auf ein Transportmittel laden (Ggs.: abladen): Kartoffelsäcke. Rüben [auf den Lastwagen] a.; lade doch das Gepäck [auf das Wagendach] auf; wir müssen noch a.; <subst.:> die Kinder halfen beim Aufladen; b) (ugs.) eine Last auf den Rücken o.a. packen: aufbürden: lädst du dir auch noch den schweren Seesack auf?; Ü er lädt sich zu viel Arbeit auf; er lud seiner Frau die Verantwortung, die Sorge für die Kinder auf. 2. (Physik) a) a) elektrisch laden (Ggs.: entladen 2 a): eine Batterie 217
Aufladeplatz a.; Ü eine emotional aufgeladene Diskussion; ß) <a. + sich) sich elektrisch laden (Ggs.: entladen 2 b): manche Textilien laden sich elektrostatisch auf; b) die Leistung eines Motors durch Einbringen verdichteter Luft erhöhen: einen Dieselmotor a.; <Zus. zu 1 a:> Aufl&depbtz, der: Ort. an dem Fracht aufgeladen wird; <Abl. zu 1 a:> Auflader. der; -s, -: jmd.. der Ladegut auf Transportmittel lädt (Berufs- bez.); zu 2: Aufladung, die; -. -en. Auflage, die: -. -n: 1. a) (Buchw.) Gesamtzahl der auf einmal gedruckten Exemplare: die erste A. dieses Werkes erschien 1923; Vorwort zur dritten A.; sechste, neubearbeitete u. erweiterte A.; Diese Bücher ... erreichten hohe -n und wurden in viele Sprachen übersetzt (Musil. Mann 191); Abk.: Aufl.; b) (Wirtsch.) Fertigungsmenge. Anzahl der Serie in einem bestimmten Zeitraum: Die A. des VW ist immer noch im Steigen begriffen (Auto 6. 1965, 33). 2. (Amtsspr.) a) mit etw. feiner Schenkung o. ä.) verbundene, auferlegte Verpflichtung: er übermachte sein ganzes Vermögen der Kirche mit der A.. es für Missionszwecke zu verwenden; die Strafaussetzung wird mit -n verbunden; Er durfte mit seinem Team ohne irgendwelche -n in der Nervenklinik filmen (Hörzu 42. 1972, 85); jmdm. etw. zur A. machen; b) (DDR Wirtsch.) vom Staat vorgeschriebene Pflichtleistung. Planaufgabe. Plan soll. 3. a) etw.. was man auf etw. legt: die Matratze hat eine A. aus Schaumgummi; b) aufgelegte I Metall iSchicht. Überzug: die Bestekke haben eine A. aus Silber. 4. Unterlage. Stütze, auf der etw. aufliegt od. auf die etw. aufgelegt werden kann: ohne A. schießen. 5. (Holzverarb.) die bei Doppelschnitt (von Rundholz o. ä.) im ersten Arbeitsgang am Sägegatter erzeugte Fläche. Auflage- (gelegt 1. mit Auflagen- wechselnd): Münck, (auch:) Ayflagendruck. der <PI. ...drucke) (Buchw.); -fläche, die: Stützfläche, auf der etw. aufliegt od. auf die etw. aufgelegt werden kann; ^hähe, (auch:) Auflagenhöhe, die (Buchw.): diese Illustrierte hat eine A. von über einer Million Exemplaren: ^zHTer, (auch:) Auflagenzifler. die (Buchw.): Zahl der Exemplare einer Auflage. Allflager, das; -s. - (Bauw.): Stützkörper. Fläche (aiis Holz. Stein o.ä) zum Tragen von Bauteilen. auflagern <sw. V.; hat): a) (zur Abstützung o.ä.) auf etw. legen: er hatte die schweren Bretter auf zwei Stützböcke aufgelagert; b) über etw. liegen, einer Sache aufliegen: eine jüngere Gesteinsschicht, die den Granitmassen auflagert; <Abl.:> Auflagerung, die; -. -en. auflandig['ajiflandu;] <Adj.; o. Steig.) (Seemannsspr.): (von der See weg) landwärts gerichtet (Ggs.: ablandig): an der Küste -er Wind; die Strömung ist a.; Auflandung, die; -. -en: a) (Wasserbau. Landw.) künstliche Geländeerhöhung durch Überschwemmung mit sinkstoffhaltigem Wasser; b) (Wasserbau) natürliche Verschickung od. Versandung von Gewässerzonen: die allmähliche A. des Hafenbeckens; <Zus.:> Auflandungsteieh, der (Wasserbau): künstliches Erdbecken, das den Schlamm gewerblicher Abwässer aufnimmt. auflassen <st. V.; hat): 1. (ugs.) geöffnet lassen, offenlassen: laß doch das Fenster auf!; sie hatte die Tür versehentlich aufgelassen; den Mantel a. 2. (ugs.) aufbehalten: sie ließ während ihres Besuches den Hut auf. 3. (ugs.) aufbleiben lassen: sie lassen ihre Kinder abends zu lange auf. 4. in die Höhe steigen lassen: ganze Bündel von Luftballons wurden aufgelassen. 5. a) (landsch.. bes. südd.. österr.) (einen Betrieb o.ä.) aufgeben, auflösen, schließen: Jetzt hatte er das Geschäft verkauft und die Werkstätte aufgelassen (Fussenegger. Zeit 14); die Straße zum aufgelassenen Bahnhof (Vorarlberger Nachr. 26. 11. 68,4); b) (Bergbau) stillegen: Stollen a.; eine aufgelassene Grube. 6. (jur.) (ein Grundstück o. ä.) abtreten, übertragen, übereignen: er hat mehrere Hektar Wald aufgelassen; die Erbengemeinschaft hat den Bauplatz aufgelassen; <Abl. zu 5 b:> auflässig <Adj.; o. Steig.) (Bergbau): nicht mehr genutzt, aufgegeben, stillgelegt: -e Bergwerke; Auflassung, die; -. -en <PI. selten): 1. a) (landsch.. bes. südd.. österr.) Schließung. Aufgabe; b) (Bergbau) Stillegung. 2. (jur.) Übereignung eines Grundstücks vor dem Grundbuchamt od. vor einem Notar in Anwesenheit von Veräußerer u. Erwerber. 3. *die A. geben (landsch. scherzh.; als Gastgeber (bei einer Festlichkeit) das Zeichen zum Beginnen geben: der Jubilar hob sein Glas und gab die A. auflasten <sw. V.; hat) (selten): aufbürden, aufladen: mußt du dir den schweren Sack Kartoffeln a.?; meisi U ihm wurde alle unangenehme Arbeit aufgelastet. auflauern <sw. V.; hat): auf jmdn. in böser Absicht; im Hinterhalt warten, jmdn. in böser Absicht 1 abpassen: er lauerte ihm an einer dunklen Straßenecke auf: Gelegentlich schoß er ein Schaf, weil er zu faul war. anderem Wild aufzulauern (Jahnn. Geschichten 230): Ü er hatte das Gefühl, als würden Tod oder Wahnsinn ihm auflauern; (landsch. ugs. auch mit dem Akk.:) Sie hatten den Konvoi in einer engen Straße aufgelauert (MM 2S./26. 9. 65. 28). Aulhuf, der; -[eis. Aufläufe [2: zu tauflaufen (2 a)]: 1. das spontane Zusammenströmen. Zusammenlaufen vieler erregter Menschen u. die auf solche Weise entstandene Ansammlung auf Straßen od. Plätzen: vor dem Rathaus gab es einen A. empörter Bürger; es bildete sich ein A. 2. im Herd (in einer feuerfesten Form) überbackene [Mehl/- speise: ein A. mit Käse u. Schinken. Auflauf-: -bremse, die (Kfz-T.): bei Verlangsamung des Zugfahrzeugs selbsttätig wirkende Bremse für Kfz-Anhänger: die Wohnwagen mit A.; -form, die: Backform für Aufläufe (2): eine A. aus feuerfestem Glas; -krankheft. die (Landw.): bei Keimpflanzen auftretende u. a. von niederen Pilzen verursachte Krankheit. auflaufen <st. V.): 1. (ist) a) (Seemannsspr.) von oben her auf etw. auffahren, auf Grund laufen, sich festfahren: der Dampfer lief auf einen Eisberg auf; auf einer Sandbank a.; Ü wir laufen irgendwann haltt auf in der Bundesrepublik (Welt 11. 5. 63. 2); b) im Lauf gegen, auf jmdn.. etw. prallen; gegen etw. fahren: auf etw. auffahren: ich wäre beinahe auf dich aufgelaufen; der Wagen lief auf die Fahrbahnbegrenzung auf; der Verteidiger ließ seinen Gegenspieler a. (Fußball; veranlafite einen Zusammenstoß mit dem Gegner um ihn vom Ball zu trennenj). 2. <ist) a) (selten, landsch.) anschwellen: dem liefen die Adern dick auf über den Schläfen (H. Kolb. Wilzenbach 132): b) anwachsen, zunehmen; sich anhäufen: die Zinsen auf meinem Sparkonto sind auf 60 DM aufgelaufen; die eingegangene Post ist während seiner Abwesenheit ziemlich aufgelaufen: Ü es war höchste Zeit, daß die aufgelaufene Verärgerung ... beseitigt wurde (Dönhoff. Ära 191). 3. (Wasserbau) (vom Wasser) mit der Flut ansteigen <ist>: Das Wasser lief so schnell auf. daß die Schafe auf den Halligen nur mit Mühe gerettet werden konnten (FA2 4.11.61.17); auflaufendes Wasser (die landwärts gerichtete Tideströmung). 4. (Landw.) (von Gesätem o.ä.) aufgehen <ist): die Keimlinge, die Frühkartoffeln sind aufgelaufen. 5. (Rennen) an jmdn.] Anschluß gewinnen, aufrücken Ost): im Endspurt lief er zur Spitzengruppe auf. 6. <a. + sich) (ugs.) sich etw. wund laufen <hat): bei der langen Wanderung habe ich mir die Füße aufgelaufen. aufleben <sw. V.; ist): a) neue Lebenskraft bekommen (u. dadurch wieder frisch u. regsatn werden): sie lebt sichtbar auf. seit sie wieder für jemanden sorgen kann: die Regenfälle nach der langen Trockenzeit ließen die Natur wieder a.; Ü beim Anblick der Flasche Korn lebte er plötzlich auf (wurde er munter); b) von neuem beginnen, zu neuem Leben erwachen: als ein neuer Gast kam. lebte das Gespräch wieder auf; ich ließ dieses Kapitel meines Lebens noch einmal in meiner Phantasie a. auflecken <sw. V.; hat): mit der Zunge durch Lecken aufnehmen; von etw. weglecken: die Katze hat die Milchlache vom Boden aufgeleckt; das Rotwild leckt das ausgelegte Salz auf. Auflegematratze, die; -. -n: Matratze, die auf den Sprungfederrahmen eines Bettes aufgelegt wird; auflegen <sw. V.; hat) /vgl. aufgelegt/: 1. a) auf etw. legen: eine neue Tischdecke a.: ein Gedeck a. (beim Tischdecken hinlegen); eine [Schalljplatte a. (zum Abspielen auf den Teller des Plattenspielers legen); wir müssen noch mehr [Briketts] a. (auf das Feuer legen, nachlegen); Make-up a. (auf das Gesicht auftragen): Wenn sie lächelte, bemerkte man. daß sie zuviel Puder aufgelegt hatte (Simmel. Affäre 166); er legte den Hörer auf (legte nach beendetem Telefongespräch den Hörer auf die Gabel des Telefonapparates); man legte dem Kranken kalte Kompressen auf; dem Pferd den Sattel a.; mit aufgelegten (aufgestützten) Ellbogen; b) durch das Auflegen des Hörers das Telefongespräch beenden: der Teilnehmer hat aufgelegt; er wollte noch etwas sagen, aber sie hatte schon aufgelegt. 2. (selten) auferlegen: und so legten wir uns freiwillig Entbehrungen auf (Böll. Erzählungen 374) 218
auflösen 3. zur Einsichtnahme auslegen: die Liste für die Gemeinderatswahl wird erst morgen aufgelegt. 4. <a. + sich) (landsch.) Streit anfangen: du legst dich ständig mit deinen Nachbarn auf. 5. a) (Buchw.) ein Werk ! in einer Neuauflage] drucken, herausgeben: einen Gedichtband neu a.; seine Romane sind spater nicht wieder aufgelegt worden: b) (Wirtsch.) mit der Herstellung eines Fabrikats in großer Stückzahl beginnen: eine neue Serie von etw. auflegen. 6. (Geldw.. Finanzw.) (ein Wertpapier) ausschreiben, an- bieten: an der Börse waren neue Aktien aufgelegt worden. 7. (Seemannsspr.) (ein Schiff) für eine bestimmte Zeit still- legen, außer Dienst setzen: Das Segelschulschiff ... bleibt vorläufig aufgelegt (FAZ 66.19S8.6): <Abl. zu 1:) Aufleger. der; -s. -: 1. svw. f Auflegematratze. 2. jmd.. der etw. auflegt. 3. Anhänger, der auf eine Zugmaschine aufgelegt wird (vgl. aufsatteln 2): zu 1. 2. 5 b. 6: Auflegung, die; -. -en <PI. ungebr.X wflehnen <sw. V.; hat) [1: mhd. ufleinen. eigtl. = sich aufrichten]: 1. <a. + sich) sich empören, aufbegehren, rebellieren, revoltieren: sich gegen den Vater, gegen die bestehende Ordnung a.; sein Stolz lehnt sich dagegen auf. bevormundet zu werden; Gegen das Unabänderliche lehnte sie sich nicht auf (Kirst. Aufruhr 89). 2. (landsch.) (die Arme) auf etw. lehnen: aufstützen: die Arme [auf das/auf dem Fenstersims] a.; <Abl. zu 1:) Auflehnung, die; -. -en; das Aufbegehren. Empörung. Widersetzlichkeit. Rebellion: die A. der Flüchtlinge gegen ihr Schicksal; Ihre A. hatte jedoch alle Kraft verloren (Musil. Mann 315); sein Geisteszustand wechselte von erbitterter A. zu stumpfsinniger Resignation. aufleimen <sw. V.; hat): mit Leim auf etw. befestigen, festkleben: die abgebrochenen Figürchen wieder auf die/auf der Unterlage a.; ein Schrank mit aufgeleimten Leisten. auflebten <sw. V.; hat): 1. (Schuhe) auf Leisten spannen. 2. (eine Fläche) mit Leisten versehen: der Kunstschreiner leistete den schmucklos glatten Schrank auf; <Abl. zu 2:) Aufleistung.die; -. -en: Stilschlafzimmer ... mit beschwingten -en (MM 7. 5. 73. 16). auflesen <st. V.; hat): 1. a) (verstreut Umherliegendes) mit der Hand vom Erdboden aufheben, aufsammeln, aufklauben: Fallobst. Scherben a.; die heruntergefallenen Glasperlen wieder a.; b) (ugs.) (zufällig Gefundenes) /aufheben u.J mitnehmen: seine Hosentaschen waren voll von Dingen, die er irgendwo aufgelesen hatte; Ü er hatte ein paar spanische Redensarten aufgelesen, die er überall anbrachte; c) (ugs. scherzh.) sich irgendwo (etw. Unangenehmes) holen, aufschnappen: ich hatte in den Tropen eine Viruskrankheit aufgelesen; ich muß mir in dem Hotel Flöhe aufgelesen haben. 2. (ugs. abwertend) irgendwo auffinden u. mit sich nehmen: wo hast du den Kerl bloß aufgelesen?; ein Mädchen aus der Gosse a.; hat dieser Kerl ... ein' ganzen Sack voll Katholiken bei der Razzia aus Dummheit mit aufgelesen (Hochhuth. Stellvertreter 145). aufleuchten <sw. V.; hat/ist): plötzlich, für kurze Zeit leuchten: zu leuchten beginnen: eine Lampe leuchtete auf; wie ein plötzlicher Sonnenstrahl eine Herbstlandschaft a. läßt (Ott. Haie 101); Ü seine Augen hatten freudig aufgeleuchtet; hier ist zum ersten Mal die Ahnung eines Wissens aufgeleuchtet. Auflicht.das; -[e]s (Optik. Fot.): auf einen Gegenstand auffallendes /künstliches/ Licht: auflichten <sw. V.; hat) (geh.): a) die Dichte von etw. (einem Baumbestando. ä.) auflockern. Zwischenraum schaffen (in den Licht einfallen kann): licht machen: man müßte den Wald etwas a.; von Gärten aufgelichtete Stadtbezirke; Ü die Pest... hat... das ganze Reich grauenvoll aufgelichtet (Thieß. Reich 355); b) heller machen: man könnte die Räume durch hellere Tapeten etwas a.; er hat die dunklen Partien des Bildes mit Deckweiß aufgelichtet; c) aufhellen, aufklären: das Geheimnis wird wohl nie aufgelichtet werden; d) <a. + sich) a) heller werden: der Himmel lichtete sich gegen Nachmittag etwas auf; ß) durchschaubar werden, sich aufklären: die Zusammenhänge, die bisher im Dunkel lagen, haben sich aufgelichtet; <Abl.:> Auflichtimg. die; -. -en; Auflichtmikroskop, das; -s, -e (Optik): Mikroskop zur Untersuchung undurchsichtiger Objekte, bei dem das Licht schräg auf das Objekt auffällt u. von ihm in das Objekt reflektiert wird. Auflieferer, der; -s. -: jmd.. der etw. zur Beförderung aufgibt. Absender einer Auflieferung: die Paketsendungen sind an den A. zurückgeschickt worden; aufliefern <sw. V.; hat): zur Weiterbeförderung aufgeben: Eilpakete am Nachtschalter a.; ich liefere mein Reisegepäck morgen auf; <Abl.:) Auflieferung, die; -. -en. Aufliegen <st. V.; hat): 1. a) auf etw. liegen: die Bretter liegen auf Querbalken auf; der Deckel liegt nicht richtig auf; Der Tisch war festlich gedeckt, ein prachtvolles Damasttischtuch lag auf (Katia Mann. Memoiren 64); b) (veraltet, noch landsch.) aufjmdm. lasten: die Verantwortung lag ihm schwer auf. 2. zur Einsichtnahme. Ansicht od. Benutzung offen daliegen, ausliegen: von morgen an liegen die Unterschriftslisten. Wahlverzeichnisse auf; Der Graf las meistens im Kirchenblatt, das hier als einzige Zeitung auflag (Habe. Im Namen 121). 3. <a. + sich) a) (ugs.) durch lange Bettlägerigkeit an bestimmten Körperstellen wund werden, sich etw. wundliegen: ich habe mir den Rücken aufgelegen; b) sich wundliegen: ich habe mich aufgelegen. 4. (Seemannsspr.) (von Schiffen) für eine bestimmte Zeit stillgelegt, außer Dienst gesetzt sein: das Schulschiff liegt bis auf weiteres im Hafen auf; <Zus. zu 4:) Aufliegezeit, die. auflisten <sw. V.; hat): zu einer Liste zusammenstellen: mit Hilfe einer elektronischen Anlage/ eine Liste von etw. herstellen: man liste alle Einzelveränderungen auf (Steinbuch. Falsch 137); <subst.) das Sammeln u. Auflisten von Wortmaterial; <Abl.:> Auflistung, die; -. -en. auflockern <sw. V.; hat): 1. locker machen: ich lockere die Erde mit der Hacke auf; aufgelockerte (nicht geschlossene, nur vereinzelte, leichte) Bewölkung. 2. <a. + sich) sich (seine Muskeln) entspannen, entkrampfen: ich schlenkere mit Armen u. Beinen, um mich aufzulockern. 3. a) abwechslungsreicher machen: ein Wohngebiet durch Grünanlagen, den Unterricht durch Gruppenarbeit a.; b) gelöster, unbeschwerter machen: der Alkohol trug dazu bei. die Atmosphäre aufzulockern (zu entspannen, zwangloser zu machen): an diesem Abend war er freier, aufgelok- kerter als sonst; <Abl.:> Auflockerung, die: -. -en. auflodern <sw. V.; ist): zu lodern beginnen, plötzlich lodernd emporflammen, lodernd aufbrennen: er goß Benzin in die Flammen, so daß sie hoch aufloderten; die alten Briefe waren im Ofen aufgelodert (in Flammen aufgegangen): Abgestorbene Baumstämme lodern wie Fackeln auf (Grzi- mek. Serengeti 304); Ü in Irland loderten die Straßenkämpfe wieder auf; in seinen Augen loderte Haß auf. auflohen <sw. V.; ist) (geh.): svw. tauflodern: das Feuer lohte zum Himmel auf; das Papier lohte hell auf (verbrannte lodernd): Ü die Flamme der Begeisterung lohte in ihnen auf. auflösbar ['qyfle.sbaig] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich auflösen lassend: so beschaffen, daß man es auflösen kann: ein -er Vertrag; (Math.:) die Gleichung ist nicht weiter a.; <Abl.:> Auflösbarkeit, die; -; auflösen <sw. V.; hat) /vgl. aufgelöst/: 1. a) (in einer Flüssigkeit) zerfallen, zergehen lassen: Tabletten in einem Glas Wasser a.; eine angeschlagene Tasse, in der sie immer Kernseife auflöste, um Seifenblasen zu machen (Böll. Haus 101); b) <a. + sich) sich zerteilen, sich zersetzen, zergehen: der Zucker hat sich aufgelöst; die Wolke löste sich auf; Ü das Traumbild löste sich auf; Zeichen des sich auflösenden (zerfallenden) Reiches; c) <a. + sich) in etw. übergehen, sich in etw. verwandeln: während sie (= die Schwärze) sich in graue Regengardinen auflöste (Hausmann. Abel 112); alles wird sich in eitel Freude a.; allmählich lösten die ... Glühbirnen sich in Strahlenbündel auf (Jahnn, Geschichten 87). 2. a) (geh.) (Gebundenes. Geflochtenes o.a.) öffnen, aufmachen, -binden, -knüpfen: eine kunstvoll geschlungene Schleife, eine Verschnürung a.; ich löste mir das Haar auf; mit aufgelösten Haaren; Ü in einer die ältere Einheit von Politik und Ethik auflösenden Machtlehre des Politischen (Fraen- kel. Staat 265); b) <a. + sich) (geh.) sich nicht in der bestehenden Form halten: aufgehen: die Schleife, ihr Haar löst sich immer wieder auf. 3. a) nicht länger bestehen lassen: wir haben unseren Haushalt aufgelöst; die Regierung hat das Parlament aufgelöst; er wollte den Vertrag mit der Firma a.; ..Ich habe daran gedacht. ... die ganze Einkaufsgesellschaft aufzulösen" (Brecht. Groschen 23S); die Verlobung a. (rückgängig machen): die Ehe wurde aufgelöst (geschieden): du mußt die Klammern a. (Math.; durch Rechenoperationen entfernen): b) <a. -I- sich) nicht länger bestehen: die alten Ordnungen lösten sich auf; der Verein löste sich bald wieder auf; die Menschenmassen hatten sich aufgelöst (zerstreut, verteilt). 4. a) klären, ent- 219
Auflösung wirren u. dadurch beheben: wie kann man diese Schwierigkeiten, diesen Widerspruch a.?: b) die Lösung von erw. finden: es ist gar nicht leicht, dieses Rätsel aufzulösen: c) <a. + sich) sich au/klären (1 b): das Mißverständnis wird sich a. 5. (Musik) a) ein Versetzungszeichen auflieben u. dadurch den ursprünglichen Ton 'wiederherstellen: das Kreuz ist im nächsten Takt wieder aufgelöst: b) melodisch umwandeln: eine Dissonanz zur Konsonanz fortführen. 6. (Optik. Fot.) nahe beieinanderliegende Details eines Objekts deutlich unterscheidbar abbilden: Bei größerem Abstand der Kamera... werden die Farbpunkte nicht mehr aufgelöst (Fotomagazin 8. 1967. 37): <Abl.:> Auflösung, die: -. -en <P1. selten): 1. a) das Sichauflösen: die Zersetzung: die A. der Nebelfelder: Er ... hielt ihm die sittliche A. vor, der seine Klasse sichtlich entgegengehe (H. Mann. Unrat 97): der Körper des Toten ist schon in A. begriffen: so führte diese Gewohnheit zu einer A. Jeder wirklichen Tradition (Thieß. Reich 237): b) Verwirrung. Verstörtheit. Verlust der Fassung: Sie erreichte das Bridgezimmer in einem Zustand völliger A. (Baum. Paris 17): sie war der A. nahe und kämpfte mit den Tränen. 2. Aufhebung: die A. einer Institution, eines Verhältnisses: Die afrikanischen Bildhauer haben eine größere Tendenz zur A. der Form (Bild. Kunst I. 15). 3. das Bewältigen u. die fertige Lösung einer Denkaufgabe: Aufklärung (1): die A. der Gleichung macht mir große Mühe: die A. des Rätsels finden Sie auf Seite 27: wir sind der A. dieses Geheimnisses schon recht nahe. 4. (Musik) a) Aufhebung eines Versetzungszeichens: b) Fort- führung einer Dissonanz zur Konsonanz. 5. (Optik. Fot.) deutlich unterscheidbare Abbildung nahe beieinanderliegender Details eines Objekts: Diese Aufnahmen zeigten eine ... bessere A. von Einzelheiten (Kosmos 3. 1965. 118). Auflösung»-: Erscheinung, die: Zeichen des Zerfalls: Dem vollständigen Schwund (= des Zellkerns) können sichtbare -en ... vorausgehen (Medizin II. 162): ^prozeß. der: Zerfallsprozeß: kurze Zeit nach dem Eintritt des Todes beginnt der A.; ^tendenz, die: Tendenz zum Zerfall: -vermögen, das (Optik): -zeichen, das (Musik): Zeichen, mit dem die Geltung eines vorher angegebenen Versetzungszeichens aufgehoben wird; Zeichen: if auflöten <sw. V.: hat): auf etw. löten, durch Löten auf etw. fest anbringen: der Juwelier hatte Goldpailletten auf das Schmuckstück aufgelötet. auflüpftedi ftüiflYpfiJl <Adj.) [zu lupfen = in die Höhe heben, anregen, hinreißen! (Schweiz.): aufrührerisch, rebellisch: -e Reden führen: die Schüler sind heutzutage -er als früher. auflutsdien <sw. V.: hat) (ugs.): lutschen, bis nichts mehr davon übrig ist: hast du die Bonbons schon alle aufgelutscht? aufluven <sw. V.: hat) (Seemannsspr.): den Winkel zwischen Kurs u. Windrichtung verkleinern. aufm f^ifm]: ugs. für: auf dem. Aufmache, die; - (berlin.. ugs.): äußere Aufmachung: aufmachen <sw. V.: hat): I. (ugs.) a) öffnen (Ggs.: zumachen): die Tür. das Fenster, den KofTer, den Mund, den obersten Knopf, den Gürtel, den Mantel a.; er hat mir nicht aufgemacht (hat mir die Tür nicht geöffnet, mich nicht eingelassen); b) den Verschluß o.a. von etwas entfernen, öffnen ! um an den Inhalt zu gelangen /: ein Päckchen, einen Brief, eine Flasche a.: einen Tresor a. (Gaunerspr.: aufbrechen); jmdn. a. (ugs.: jmds. Leib durch Operation öffnen); das Haar a. (lösen); c) durch öffnen der Ladentür seine Geschäftszeit beginnen: die Geschäfte, wir machen um 8 Uhr auf. 2. (ugs.) a) eröffnen, gründen: ein Geschäft, eine Filiale, ein Transportunternehmen a.; das brachte mich auf den Gedanken. ... so was wie einen Meerschweinchenzirkus aufzumachen (Schnurre. Bart 150): b) eröffnet, gegründet werden: hier haben viele neue Geschäfte aufgemacht. 3. (ugs.: Zeitungsw.) mit einem Aufmacher versehen: in der vorigen Woche war diese Zeitung mit folgenden Schlagzeilen aufgemacht: ... 4. effektvoll gestalten: Auslagen, ein Buch hübsch a.; der Prozeß wurde von der Parteipresse groß aufgemacht: sie hatte sich auf Jung aufgemacht (ugs.: zurechtgemacht). 5. sidi auf den Weg machen, aufbrechen: sich in aller Frühe zu einem Spaziergang a.; sie machten sich endlich auf (schickten sich an), uns zu besuchen: Ü ein Wind hatte sich aufgemacht (dichter.: erhoben, zu wehen begonnen). 6. (Skispringen) den Aufsprung einleiten, indem man die Arme vom Körper weg nach vorne bewegt: der österreichische Springer hat zu früh aufgemacht. 7. (landsch.) anbringen, aufhängen: ein Plakat im Fenster a.: die Mutter macht die Gardinen auf: <Abl.:) Ayfmacher. der: -s. - (Zeitungsw.): wirkungsvoller Titel, eingängige Schlagzeile für einen Zeitungs- od. Illustriertenartikel; als Blickfang gestalteter i Anfang. Titeleines/ Hauptartikel/'s]. Aufmacher-: -foto, das: -aeite, die: -atory. die. Aufmachung, die; -. -en: 1. äußere [Aus/gestaltung. Ausstattung. Darstellung; Art. Form, in der jmd., etw. zurechtgemacht ist: eine geschmackvolle A.; sie erschien in eleganter A.; die Blätter berichteten darüber in großer A.; Sie hatte als Besucherin der bayrischen Hochebene Neigung zu theatralischer A. (Feuchtwanger. Erfolg 4SI). 2. (Zeitungsw.) auf der Titel- od. ersten Seite einer Zeitung od. Illustrierten effektvoll dargebotener Inhalt u.lod. seine Schlagzeile u./od. seine Stelle: A. heißt, was die Zeitung ihren Lesern zuvörderst anbietet (Enzensberger. Einzelheiten I. 25); die Zeitung setzte folgende Schlagzeile in die A.: ... aufmalen <sw. V.: hat): a) auf etw. malen, zeichnen: ein großes Schild, auf das/auf dem eine schwarze Hand aufgemalt war; b) (ugs.) umständlich groß, unbeholfen schreiben: ein Zettel, auf den/auf dem das Kind einige Wörter aufgemalt hatte. Aufmarsch, der; -[eis. Aufmärsche: das Aufmarschieren: der A. der Truppe; eine Veranstaltung, die einen großen A. (Schweiz.; zahlreichen Besuch) verdient; (Zus.:) Aufmarsch- gebiet, das: aufmarschieren <sw. V.; ist): in größerer Zahl heranmarschieren u. sich aufstellen u./od. vorbeimarschieren: die aufmarschierten Truppen; Ü (scherzh.:) er ließ seine sieben Kinder a.; Zeugen a. (ugs.; auftreten) lassen. Aufmaß« das; -es. -e (Bauw.): a) das Aufmessen; b) die durch Aufmessen ermittelten Maße von etw. aufmeißeln <sw. V.; hat): durch Meißeln öffnen: den Kiefer. Schädel a. auftnerken <sw. V.; hat): 1. (geh.) aufpassen, aufmerksam sein, achtgeben: [auf alles] gut a. 2. plötzlich aufmerksam werden, aufhorchen: bei diesem Namen merkte er auf; <Abl.:>aufmerksam[%ifmerkza:m] <Adj.): 1. mit wachen Sinnen, mit Interesse /folgend], geistig wach/sam], scharf aufnehmend, gespannt aufmerkend, voller Konzentration; -e Zuhörer. Beobachter. Blicke; einer Darbietung a. folgen; Mein Onkel hörte sich das alles a. an (Fallada. Herr 71);* Jmdn. auf irodn.. etw. a. machen (hinweisen): er machte ihn darauf a.. daß ...; [auf imdn«, etw.] a. werden (jmdn.. etw. wahrnehmen, weil er, es sich auf bestimmte Weise bemerkbar macht, auffällig verhält o. ä.): Nimm den Kopf hoch. Rosamund, die Leute werden schon a. (Gaiser. Schlußball 145); Ich bin auf ihn a. geworden, als er so provozierend zu husten begann. 2. höflich, zuvorkommend: ein [mir gegenüber] sehr -er Mann; das ist sehr a. von Ihnen; <AbI.:) Aufmerksamkeit, die: -. -en: 1. <o. PI.) das Aufmerksamsein,•Achten auf etw., Beachtung, Interesse, geistige Sammlung: die A. der Zuhörer läßt nach; die dauernde A. der ganzen Welt darf man nicht dafür verlangen (Kafka. Erzählungen 260); A. für etw. zeigen, bekunden; der Vorfall erregte meine A.; seine A. auf etw. richten: es scheint ihrer A. entgangen zu sein, daß ... (Sie haben noch nicht.. J. 2. Höflichkeit, Zuvorkommenheit: er umgab sie mit großer A ; ein gewisses Talent ... zum eleganten Servieren und allen feineren -en. die dazu gehören? (Th. Mann. Krull 233). 3. kleines Geschenk: im dm. eine kleine A. mitbringen. aufmessen <st. V.; hat) (Bauw.): die Maße von etw. im einzelnen feststellen: ein Gebäude a. aufmöbeln ['^lfmoiblnj <sw. V.; hat) [urspr. wohl = alte Möbelstücke aufarbeiten] (ugs.): 1. einer Sache [wieder besseres Aussehen geben, etw. [wieder] in einen besseren Zustand bringen, etw. modernisieren: einen alten Kahn a.; das von vielen Transporten zerschrammte Gehäuse war nicht mehr aufzumöbeln (Hörzu 40.1974.29): Ü die Mannschaft muß ihren Ruf a.; Der junge Goethe zog nach Leipzig nicht zuletzt deshalb, um sein Frankfurterisch mit dem vorbildlich reinen Deutsch der Sachsen aufzumöbeln (Bausinger. Dialekte 21). 2. beleben, munter machen, aufpulvern: der Kaffee hat ihn aufgemöbelt. 3. jmdm. aus einer gedrückten Stimmung o. ä. heraushelfen, jmdn. aufmuntern: der Besuch, die Reise, die Ablenkung hatte sie wieder aufgemöbelt: <Abl.:> AufinöWelhmg. die: -. -en <P1. selten;. aufmontieren <sw. V.; hat): auf etw. montieren: ein Schild auf die Tür a. 220
aufnorden aufmotzen ['^jifmotsn] <sw. V.; hat) [taufmutzen] (ugs.): aufbessernd zurechtmachen, zurechtstutzen. / in Aussehen od. Leistung 1 effektvoller gestalten, auf höhere Leistung od. Wirkung trimmen: die Masche. Politik mit Show und Show mit Politik aufzumotzen (Hörzu 46. 1972. 18); so richtig schön mit progressivem Schick aufgemotzt, aufgeputzt (MM 18.4. 1974.34). aufmuck[s]en <sw. V.; hat) (ugs.): weil man mit etwas nicht einverstanden ist. einen leichten Versuch machen, dagegen Stellung zu nehmen, leicht aufzubegehren: Wagte es Jemand, gegen solche Willkür aufzumucken, endete er grausam (Hörzu SO. 1972. 104); keiner wagte aufzumucklslen. aufmuntern ['^lfmontHnJ <sw. V.; hat): I. a) heiter stimmen, aufheitern: er versuchte, die anderen mit lustigen Geschichten aufzumuntern; b) beleben, leicht aufputschen: der Alkohol munterte sie auf; ob Sie der Kaffee nicht etwas aufgemuntert hat (Th. Mann. Krull 164). 2. ermutigen, zu etw. Mut machen: jmdn. [mit Zurufen] zum Weitermachen a.; Jmdn. aufmunternd ansehen; <Abl.:> Aufmunterung, die; -. -en. aufmüpfig ['qiifmYQficl <Adj.) [zu müpfig = schmollend, mürrisch, widersprechend. Schweiz. Form von t Muffig] (ugs.): aufsässig, widersetzlich, widerspenstig, renitent: Aus dem früher so lieben Jungen war ein -er Bursche geworden (Hörzu 40. 1972. 152); a. [gegen jmdn. od. etw.] sein; <Abl.:) Allfinüpfigkeit, die; -. -en (ugs.): 1. <o. PI.) Aufsässigkeit, Widersetzlichkeit. Widerspenstigkeit. Renitenz. 2. aufmüpfiges Verhalten. aufmutzen [ayfmulßn) <sw. V.; hat) [mhd. ufmutzen = herausputzen]: 1. (landsch.) vorwerfen: Jmdm. seine Fehler a. L (seltener): svw. f aufmotzen: Oft wird das Wort ... gebraucht, um eine Reportage modern aufzumutzen (Sprachpflege 1. 1974.22). auTn ['qjjfp]: ugs. für: auf den. Aufnäharbeit, die; -. -en (Schneiderei): aufgenähtes Muster. Applikation: aufnähen <sw. V.; hat): auf etw. nähen: eine Tasche, eine Applikation [auf das Kleid] a. Aufnahme ['^ifna:m9]. die; -. -n: 1. Beginn, Einleitung. Eröff nung: die A. von Verhandlungen, von diplomatischen Beziehungen; nach A. des Fernsprechverkehrs. 2. a) Unter- bringung. Beherbergung: Jmds. A. in ein Krankenhaus einleiten; b) das Aufgenommen-. Empfangenwerden von anderen: die A. [in der Familie] war überaus herzlich; die Vertriebenen fanden ... in anderen Ländern bereitwillige A. (Friedeil. Aufklärung SD; c) Raum, in dem die neu Aufzunehmenden ihre Personalien angeben müssen: EmpfangIsraumJ: in der A. [des Krankenhauses] warten. 3. das Aufgenommenwerden (4 a); Erteilung der Mitgliedschaft: die A. in einen Verein beantragen; Jmds. A. in einen Orden. 4. das Aufnehmen (8). Leihen. Inanspruchnahme: Während der gleichen Zeit ist die A. von fremden Geldern so teuer geworden wie nie zuvor (Zeit 6. 6. 75. 1); die A. einer Anleihe beschließen. 5. a) Übernahme, das Gebräuchlich-. Üblichwerden: die A. eines Wortes in eine Sprache; b) das Registriert-. Verzeichnetwerden in etw.: die A. eines Wortes ins Lexikon. 6. Aufzeichnung. Niederschrift über etw.: die A. eines Protokolls. Diktats. Telegramms; zwei Polizisten waren mit der A. (Protokollierung) des Unfalls beschäftigt; die A. (kartographische Vermessung) eines Geländes. 7. a) das Fotografieren. Filmen: Achtung. A.!; bei der A. [der Szene] mit dem Apparat wackeln; b) Fotografie. Bild: eine [unischarfe, verwackelte A.; Es ist eine sehr dunkle A. geworden, leider ... unterbelichtet (Frisch. Homo 265); der Fotograf machte eine A. von dem Paar. 8. a) das Übertragen. Aufnehmen (10 c) auf Tonband, auf Schallplatte: die -n dauerten lange; bei der A. [auf Tonband] muß absolute Ruhe herrschen; b) Ton-. Musikaufzeichnung: der Hörbericht wurde als A. gesendet; sich die A. eines Konzerts noch einmal anhören. 9. Reaktion: wie war die A. beim Publikum?; die Sendung fand [eine] begeisterte A. (wurde begeistert aufgenommen). 10. <o. PI.) das Zusichnehmen: die A. der Nahrung. ttfaahme-. Aufnahme-: ^bedinsung, die (meist PI.): Bedingung für die Aufnahme in eine Vereinigung o. ä.: -bereit <Adj.>: bereit, etwas [in sich] aufzunehmen: ein -er Boden; eine -e Kamera; für geistige Anregung a. sein, dazu: -be- rtitochaft, die <o. PI.): Jmds. A. für etw.: -fähig <Adj.; nicht adv.): in der Lage. etw. [in großer Menge] aufzunehmen: -e Märkte: abends ist er nicht mehr a. Tür Musik, dazu: ~4Bhigkeit, die <o. PL): jmds. A. Tür etw.; Leona stellte durch schwarzen Kaffee... ihre A. wieder her (Musil. Mann 24); -gebühr, die: Gebühr, die für die Aufnahme als Mitglied od. Teilnehmer zu zahlen ist: -lelter, der; -Prüfung, die: für die Aufnahme in eine Ausbildungsstätte erforderliche Prüfung: Sie können in etwa zwei Wochen ihre A. ablegen (Leonhard. Revolution 71); -vermögen, das <o. PI.): 1. Aufnahmefähigkeit. 2. Fassungsvermögen: -wagen, der: Auto mit Anlagen für Aufnahmen des Hörfunks od. des Fernsehens. aufnahm^ Aufnahm»-: österr. für f aufnähme-. Aufnahme-. aufnehmen <st. V.; hat): 1. a) in die Höhe nehmen, aufheben: den Handschuh [vom Boden] a.; den Rucksack a. (auf den Rücken nehmen): die Mutter nahm das Kind a. (auf den Arm): b) (Mannschaftssport, bes. Fußball) den Ball an sich nehmen, in seinen Besitz bringen: eine Flanke von links direkt a.; der Torwart konnte die Rückgabe ungehindert a.; c) (nordd.) (vom Boden o. ä.) aufwischen: das Wasser mit dem Lappen a.; *es mit imdm.. etw. a. [können] (die Auseinandersetzung, den Wettstreit nicht scheuen: sich messen, konkurrieren [können 1: eigtl. = die Waffen [älter. z. B. bei Luther, das wafen] aufnehmen; vgl. Aufhebens): mit dem nehme ich es [im Trinken] noch allemal auf; 2. beginnen, einleiten, eröffnen: den Kampf, die Verfolgung a.; Verhandlungen [mit Jmdm.] a.; diplomatische Beziehungen mit einem Land, zu einem Staat a.; mit Jmdm. Kontakt. Fühlung a.; der Fernsprechverkehr ist heute aufgenommen worden; die Arbeit, das Studium, einen Prozeß. Gespräche wieder a. (fortsetzen): ein Thema (eines Musikstücks), einen Gedanken, eine Anregung a. (aufgreifen u. weiterführen). 3. empfangen: bei sich unterbringen, beherbergen: Jmdn. freundlich, kühl a.; Flüchtlinge [bei sich, in seinem Haus] a.; in ein/einem Krankenhaus aufgenommen werden; Die Bauern waren verpflichtet, die Neuankömmlinge aufzunehmen (Leonhard. Revolution 117); Ü die Nacht. Dunkelheit nahm uns auf (dichter.; umschloß, umhüllte uns). 4. a) die Mitgliedschaft gewähren, ein-, beitreten lassen: Jmdn. als Teilhaber in sein Geschäft a.; sein Sohn wurde in die Schule, in den Sportverein aufgenommen; b) (österr.) an-, einstellen: einen Knecht a.; c) in etw. mit hineinnehmen, [mit[einbeziehen: ein Stück in den Spielplan a.; einen Punkt in die Tagesordnung a. 5. Platz für jmdn.. etw. bieten, fassen: eine Gondel der Seilbahn nimmt 40 Personen auf; Ü der Arbeitsmarkt nimmt noch Arbeitskräfte auf. 6. in sein Bewußtsein dringen lassen, erfassen: ich wollte neue Eindrücke, die Atmosphäre [in mich/in mir] a.; das Gedächtnis kann das nicht alles a.; der Schüler nimmt leicht, schnell auf. 7. in sich hineinnehmen, aufgehen lassen: Aus der Gewebsflüssigkeit nehmen die Zellen Sauerstoff ... auf (Medizin II. 142); der Rasen hat das Wasser aufgenommen; der Kranke nimmt wieder Nahrung auf (nimmt sie wieder zu sich). 8. leihen. Geld in Anspruch nehmen: Geld, eine Anleihe a.; Sie war gezwungen, eine zweite Hypothek aufzunehmen (Jaeger. Freudenhaus 28). 9. in bestimmter Weise Stellung nehmen, reagieren: einen Vorschlag freundlich, kühl, beifällig a.; Mein Wunsch, mich anzuschließen, wurde gut aufgenommen (Seghers. Transit 34). 10. a) aufzeichnen, niederschreiben, schriftlich, in einem Protokoll o. ä. festhalten: ein Diktat. Telegramm a.; der Polizist nahm seine Personalien, ein Protokoll auf; ein Gelände [in einer genauen Karte] a. (kartographisch festhalten): b) fotografieren, filmen: das junge Paar, die siegreiche Mannschaft [für die Zeitung] a.; eine Szene, mehrere Bilder a.; c) auf einer Schallplatte, auf Tonband festhalten: ein Konzert a.; ein Gespräch auf Band a. 11. (Reiten) (ein Pferd) zu gespannter Aufmerksamkeit zwingen, versammeln: das Pferd vor Jedem Hindernis [neu] a. 12. (Handarb.) (von Maschen) beim Stricken zusätzlich auf die Nadel nehmen: 10 Maschen a.; <Abl.:> Aufnehmer, der; -s. -: 1. (nordd.) Tuch, mit dem Feuchtigkeit aufgenommen, aufgewischt wird. 2. (landsch.) Kehrschaufel. Müllschippe. äufnen ['gyfnan] <sw. V.; hat) [mhd. ufenen = erhöhen] (Schweiz.): [ver]mehren: (Kapital. Geld) ansammeln: eine Sammlung, ein Kapital ä. aufnesteln <sw. V.: hat): (durch Schnur, Haken, Knöpfe, Knoten o.a. Verschlossenes) nestelnd öffnen: die Verschnürung, einen Knoten, das Mieder, die Haare, die Schuhe a. aufnorden ['qpfnardn] <sw. V.; hat) [nach der Rassentheorie des Nationalsozialismus, bei der die ..nordische Rasse1' 221
aufnötigen als wertvollste eingeschätzt wurde] (veraltend iron.): durch Zusätze aufbessern, veredeln: Malzkaffee mit Bohnenkaffee a.; aufgenordete (gebleichte) Haare; Das Image muß ein bißchen aufgenordet werden (Spiegel 23.1969.66). aufnötigen <sw. V.; hat): jmdn. nötigen, etw.Jmdn. anzunehmen, zu übernehmen: jmdm. etw.Jmdn. aufdrängen: Jmdm. ein zweites Stück Kuchen a.; so hat er niemand eine Entscheidung über diese Dinge a. wollen (Johnson. Mutmaßungen 102); die Lage nötigt uns Zurückhaltung auf (zwingt uns zur Zurückhaltung). Auf nunc, die; -. -en: Subst. zu täufnen. aufoktroyieren <sw. V.; hat) (bildungsspr.): aufzwingen: Jmdm. seine Meinung, dem Staat eine Verfassung a.; eine aufoktroyierte Regierungsform. aufopfern <sw. V.; hat): 1. (geh.) einem höheren Zweck opfern, hingeben: sein Leben für jmdn.. etw. a.; seine Existenz einer Idee a.; Jenen Weibern, die ihre natürlichsten ... Instinkte der Staatsraison aufopfern (Hagelstange. Spielball 13). 2. <a. + sich) sich ohne Rücksicht auf die eigene Person einsetzen: sich für die Familie, für eine Sache a.; <1. Part.:) aufopfernd (selten präd.): entsagungsvoll, hingebungsvoll, selbstlos /tätig]: -e Liebe. Arbeit; uneigennützige, sich -e Mütter (Remarque. Obelisk 66); sich a. einer Sache widmen; Aufopferung, die; -. -en <P1. selten): die A. [des Lebens] Tür jmdn.. etwas; für jmdn. mit A. (aufopfernd) sorgen; <Zus.:) aufopferungsbereit <Adj.; Steig, selten), dazu: Aufonferunaghereitschaft. die <o. PI.). au four [o'fux; frz. au four] (Gastr.): im Ofen gebacken od. gebraten. aufpacken <sw. V.; hat): 1. a) aufladen, aufbürden, auf etw. packen: dem Lasttier, jmdm.. sich etw. a.. [sich] den Tornister a.; Koffer [auf den Wagen] a.; Ü Jmdm. alle Verantwortung. Arbeit a.; du hast dir zuviel [Arbeit] aufgepackt; b) ihoch] vollpacken: den Wagen a. 2. (landsch.) seine Sachen packen, um aufzubrechen: laßt uns a.! 3. (ugs.) (Gepacktes) öffnen, von seiner Verpackung befreien: ein Paketa. aufpäppeln <sw. V.; hat) (fam.): (einen Kranken, ein Kind, ein Tier) mit sorgfältiger Ernährung u. Pflege wieder] zu Kräften bringen, aufziehen, auffüttern: ein Kind a.; einen Kranken [mit Diätkost] [wieder] a.; Mit der Flasche würde ich ihn a.. in Mull ihn packen (Hacks. Stücke 379). aufpappen <sw. V.; hat) (landsch.): [flüchtig, schnell, leichtI aufkleben: einen Zettel [auf den Koffer] a. aufpassen <sw. V.; hat) [zu passen = aufmerksam auf etw. harren]: 1. a) aufmerksam sein, achtgeben: beim Unterricht in der Schule, im Straßenverkehr a.; auf die Verkehrszeichen a. (auf sie achten); der Schüler paßt nicht auf (ist unkonzentriert im Unterricht): gut. höllisch a.. daß nichts passiert; er paßt auf wie ein Schießhund, wie ein Luchs (paßt scharf auf): aufgepaßt (Achtung, Vorsicht)!; paß auf (ugs.; hör zu; du wirst sehen), das ändert sich; b) auf jmdn., etw. achthaben, damit er, es keinen Schaden erleidet od. anrichtet; beaufsichtigen; auf die Kinder a.; Lorchen, die auf die Gans im Ofen a. sollte, war nicht in der Küche (Grass. Hundejahre 25). 2. (landsch.) jmdm. auflauern: er paßte ihm an der Ecke auf; Ü wenn man ihr aufpaßt, der Zeit, dann vergeht sie sehr langsam (Th. Mann. Zauberberg 95). 3. Gandsch.) aufprobieren: [jmdm., sich] einen Hut a.; <AbI.:> Aufpasser, der; -s, -: 1. (abwertend) jmd.. der die Aufgabe hat, auf andere Iheimlich] aufzupassen, ihr Tun zu beobachten, zu kontrollieren; Aufseher; Schnüffler, Spitzel: jmdn. als A. verdächtigen. 2. Wächter, Beobachter: auf dem Hügel war ein A. postiert. aufpeitschen <sw. V.; hat): 1. aufwühlen: der Sturm peitscht das Meer, die Wellen auf. 2. in heftige Erregung versetzen, stark erregen: die Musik peitscht die Sinne auf; die Marktredner peitschen das Volk auf. und das Volk läßt seine Retter hinrichten (Thieß. Reich 141); sich mit. durch Bohnenkaffee a.; aufpeitschende Reden; <Abl:> Aufpeitschung, die; -. -en <PI. selten). aufpelzen [%ifpclt§n] <sw. V.; hat) Gandsch., bes. österr.): aufbürden, auferlegen, aufhalsen: Jmdm. eine Arbeit a.; jmdm. eine Strafe a. (au/brummen); einer Mannschaft 4 Tore a. (Sport: verpassen). aufpeppen <sw. V.; hat): durch entsprechende Beigaben einer Sache Forschheit. Schwung, Pep geben: zumal seine Sprache künstlich aufgepeppt ist (MM 8. 1. 74. 24). aufpflanzen <sw. V.; hat): 1. a) aufstellen, aufrichten: eine Fahnea.; b) aufstecken, auf das Gewehr stecken: das Seiten- gewehra.; mit aufgepflanztem Bajonett vorrücken. 2. (ugs.) sich provozierend hinstellen: sich vor jmdm.. vor dem Eingang a. aufpflügen <sw. V.; hat): durch Pflügen aufreißen, auf-, umbrechen: den Boden a.; Ü das Schiff pflügt das Meer auf (dichter.; wühlt das Wasser auf). aufpfropfen <sw. V.; hat): durch Pfropfen auf etw. übertragen, auf etw. pfropfen: ein Reis [auf einen Stamm] a.; Ü einem Volk eine fremde Kultur, einem Roman eine Tendenz a. (als etwas Wesensfremdes, Unorganisches aufzwingen, hinzutun); <AbI.:> Allfpfropfung. die; -. -en. 'aufpicken <sw. V.; hat): 1. mit dem Schnabel pickend aufnehmen: der Vogel pickt Körner [vom Boden] auf; Ü aufgepickte (ugs.; durch Lesen zufallig gefundene) Klassikerzitate. 2. durch Picken öffnen: die Elster pickt Eier auf. 2ailfpfcken <sw. V.; hat) [t picken] (österr. ugs.) aufkleben: ein Plakat a. aufplätten <sw. V.) (nordd.): svw. Taufbügeln. aufplatzen <sw. V.; ist): platzend aufgehen, aufspringen, sich platzend öffnen, auseinanderplatzen: die Knospen platzen auf; die Naht, die Wunde ist aufgeplatzt. aufplustern <sw. V.; hat): 1. (das Gefieder) aufstellen, aufrichten, sträuben: der Vogel plustert seine Federn auf; Ü ein Ereignis a. (ugs. abwertend; aufbauschen). 2. <a. + sich) a) sich durch Aufrichten des Gefieders aufblähen: der Vogel plustert sich auf; b) (ugs. abwertend) sich aufblasen, sich wichtig tun, großtun: sich [mit seinem Können] gewaltig a.; Er sollte sich nicht so a. (Degenhardt. Zündschnüre 141). aufpolieren <sw. V.; hat): durch Polieren wieder glänzend machen: Möbel a.; Ü einen Text [durch Bearbeitung], seine Kenntnisse, jmds. Ansehen a. (ugs.; auffrischen, aufbessern); Daß man Moliere zeitgemäß a. kann, hat in Stuttgart Peter Zadek ... bewiesen (MM 19. 6. 69. 28). aufpolstern <sw. V.; hat): die Polsterung von etw. auffüllen, aufarbeiten, erneuern: ein Sofa a. [lassen]. aufpoppen ['^lfpopn] <sw. V.; hat): poppig, nach Art der Popkunst aufmachen, zurechtmachen, gestalten:... die Schillerbühne progressiv aufgepoppt ... (MM 14. 10. 70. 33). aufarten <sw. V.; hat): auf etw. prägen, durch Prägung aufbringen: auf die Vorderseite ließ er sein Wappen a.; Ü jmdm.. einer Sache etw. a.; einer Zeit den Stempel [seines Geistes] a. Aufprall, der; -[eis. -e <P1. selten): das Aufprallen; heftiger Aufschlag: der A. des Fahrzeugs auf die Mauer; das Kreischen der Leute hat den A. verschluckt (das Geräusch des Aufschiagens übertönt; Imog. Wurliblume 299); aufprallen <sw. V.; ist): auf etw. prallen, heftig auftreffen: das Auto prallte auf den Mast auf; das Flugzeug war auf das/(seltener:) auf dem Wasser aufgeprallt. Aufpreis, der; -es. -e: Aufschlag auf den regulären Preis, Mehrpreis: der Wagen wird gegen einen A. auch mit Automatik geliefert. aufprobieren <sw. V.; hat): probeweise aufsetzen: einen Hut. eine neue Brille a. aufprotzen <sw. V.; hat) (Milit.): mit dem Vorderwagen verbinden u. zum Abfahren bereitmachen (Ggs.: abprotzen 1): ein Geschütz a. aufpulvern <sw. V.; hat) (ugs.): jmdm., sich, einer Sache in einem Zustand der Erschöpfung, der Erlahmung durch geeignete Mittel künstlich gesteigerte Leistungsfähigkeit od. Kraft geben: jmdn.. sich mit Kaflee a.; er wollte die Moral der Truppe a.; Bohnenkaffee pulvert [dich] auf; <Abl.:) Aufpuhenmg. die; -. -en (PI. selten) dazu: Aufpulverum»- mittel,das (ugs.): Mittel, das der Aufpulverung dient; Stimulans. aufpumpen <sw. V.; hat): 1. a) durch Pumpen mit Luft füllen: einen Reifen, eine Luftmatratze a.; b) die Reifen von etw. durch Pumpen mit Luft füllen: ein Fahrrad a. 2. <a. + sich) (ugs.) a) sich aufblasen; b) sich ereifern, zornig werden. aufpustcn <sw. V.; hat) (landsch.): svw. f aufblasen. aufputschen <sw. V.; hat) (abwertend): 1. aufhetzen, aufwiegeln: die Bevölkerung [zu Gewalttaten] a.; die öffentliche Meinung gegen jmdn.. etw. a. 2. durch starke Reize. Drogen o. ä. in einen Zustand unnatürlicher, künstlich übersteigerter Erregung [u. Leistungsfähigkeit] versetzen: den Kampftrieb, die Leidenschaften a.; die Athleten wurden durch frenetischen Beifall [zu einmaligen Leistungen] aufgeputscht; jmdn.. sich, seine Nerven durch Kaflee. Tabletten a.; aufputschende Mittel; das gewissenlos aufgeputschte 222
aufrichten öffentliche Interesse (Maass. Goufle 43); (Zus.:) Aufputschmittel, das; <Abl.): Aufputsdnmg, die; -. -en <P1. selten), dazu: Aufputschungsmittd, das. Aufputz, der; -es: auffallender Putz; betont, übertrieben schmückende Aufmachung: in festlichem, lächerlichem A. erscheinen; Prinz und Prinzessin Karneval in ihrem barok- ken A. (Zuckmayer. Fastnachtsbeichte 5); aufputzen <sw. V.; hat): 1. auffallend putzen. ]über]reichlich schmücken: jmdn.. sich. etw. [mit Bändern. Blumen] festlich] a. 2. (ugs.. meist abwertend) jmdm., sich, einer Sache durch künstliche Mittel [scheinbar/ ein besseres Aussehen. Ansehen, eine bessere Wirkung verleihen: um sein Image als Finanzexperte aufzuputzen, reiste er im Lande umher (Spiegel 51,1966.43); er will sich nicht a. (groß herausstellen); eine Bilanz a. (frisieren); ein Märchen durch Zutaten phantastisch a. (aufmachen). aufaudkn <st. V.; ist): 1. quellend größer, umfänglicher werden: der Teig quillt auf; Erbsen a. lassen; aufgequollene Augen. Wangen. 2. (geh.) quellend aufsteigen, empordringen: Rauch quoll aus den Hütten auf; aufquellendes Blut; U Sehnsucht quillt in ihr (steigt in ihrem Gemüt) auf; Eine milde Woge von Tierliebe quillt in einem auf (Tucholsky. Zwischen 179); aufquellender Zorn. aufraffen <sw. V.; hat): 1. raffend aufnehmen, aufheben: Steine a. und damit werfen; den Rock a. (raffend ein wenig hochnehmen) .2. <a. + sich)a) mühsam, mit Überwindung aufstehen, sich erheben: sich [vom Boden, vom Sitz] a. und weitertaumeln; b) sich zu etw. überwinden: sich zu einer Arbeit. Entscheidung a.; sich dazu a.. etwas zu tun; Verzweifelt kämpfte sie gegen die Müdigkeit, raffte sich auf und hörte Schurbigel zu (Böll, Haus 20); Ich brauchte einige Zeit, um mich zu einer Erwiderung ... aufzuraffen (Thorwald. Chirurgen 259); sich aus seinen Träumen a. (mit Anstrengung in die Realität zurückkehren). Hfragen <sw. V.; hat): in die Höhe ragen: die Türme cter Stadt ragten [hoch] [in den. zum Himmel] auf; An dem Stumpf, der noch gut einen Meter hoch aufragte, hing die Laterne (Hausmann. Abel 49). afranken, sich <sw. V.; hat) (geh.): sich an etw. hochranken: der Efeu rankt sich an der Wand auf. «rfrappeln. sich <sw. V.; hat) (ugs.): a) sich aus liegender, sitzender o. ä. Haltung mühsam aufrichten; aufstehen: sich aus dem Bett a.; b) einen Zustand von Schwäche. Krankheit mit Anstrengung. Energie überwinden: es ging ihm eine Zeitlang sehr schlecht, aber jetzt hat er sich wieder aufgerappelt; c) sich unter Anstrengung zu etw. entschließen, mit etw. beginnen; endlich habe ich mich aufgerappelt und die unangenehme Arbeit in Angriff genommen. aufrauchen <sw. V.; hat): 1. zu Ende rauchen: wenn ich (die Zigarre] aufgeraucht habe, gehe ich. 2. durch Rauchen verbrauchen: er hat die Kiste Zigarren [halb] aufgeraucht. aufräufeln ['^lfnjyfln] <sw. V.; hat) [zu niederd.. ostmd. räufeln = auffädeln]: svw. tauftrennen (2): einen alten Pullover a. nfrauhen <sw. V.; hat): durch Bearbeitung an der Oberfläche rauh machen: Leder mit Sandpapier a. ■frfamen <sw. V.; hat) /vgl. aufgeräumt/: 1. a) / wieder] Ordnung in etw. bringen: das Zimmer, die Schublade a.; ich muß noch a. (Ordnung machen); Du mußt das alles mal richtig verstehen ...Du mußt mal in deinem Kopf a. (Wohmann. Absicht 270); b) wegräumen, an seinen Platz stellen, legen: die Spielsachen a.; hast du auch aufgeräumt? 2. (in inhumaner Sprechweise) wüten. Opfer fordern: die Seuche. Epidemie hat unter der Bevölkerung furchtbar aufgeräumt. 3. mit etw. Schluß machen; nicht länger bestehen lassen: mit Vorurteilen. Mißständen a.; <Abl. zu 1:> Aufrfiumune, die; -; <Zus.:> £ufr!umungsarbeiten <P1.X aufrauschen <sw. V.): 1. sich rauschend in die Luft erheben, auffliegen Ost): eine Schar Wildenten rauschte auf. 2. plötzlich rauschend laut werden, zu rauschen beginnen <hat/ist): in einem Windstoß rauschten die Bäume auf; die Wasserspülung hatte plötzlich aufgerauscht; Ü Musik war aufgerauscht. aufrechnen <sw. V.; hat): 1. in Rechnung stellen, anrechnen: dem Hausbesitzer die Reparaturkosten a.; Ü Der Komfort, den man selber ohne weiteres in Anspruch nimmt, wird Jenem Pöbel wie eine Sünde aufgeredinet (vorgeworfen; Enzensberger. Einzelheiten 1,184). 2. miteinander verrechnen: Forderungen [gegeneinander] a.; <Abl.:) Aufrechnung, die; -, -en. aufrecht <AdJ.; -er. -este): 1. <o. Steig.) gerade, aufgerichtet: eine -e Haltung; sein Gang war a.; etw. a. hinstellen; * sich nicht mehr/kaum noch a. halten können (so müde, erschöpft sein, daß man sich hinsetzen od. hinlegen möchte). 2. <nicht adv.) rechtschaffen, redlich: ein -er Mann; eine •e Gesinnung; <Zus.:> aufrechterhalten <st. V.; hat): bestehen lassen; an etw. festhalten: den Kontakt [mit Jmdm.]. eine Behauptung a.; Ü allein sein Glaube hatte ihn nach diesem Schicksalsschlag a. gehalten/erhalten (hatte ihn durchhalten lassen); <Abl.:) Aufrechterhaltung, die; -. aufrecken <sw. V.; hat): a) in die Höhe recken, hochstrecken: die Arme, den Kopf a.; b) <a. + sich) sich in die Höhe recken, sich / aus gebückter Haltung] aufrichten: der Gorilla hatte sich drohend [vor seinem Rivalen] aufgereckt; Ü ein Hochhaus reckt sich riesenhaft vor den Betrachtern auf. aufreden <sw. V.; hat): svw. taufschwatzen. aufregen <sw. V.; hat): 1. a) in Erregung versetzen, beunruhigen: die Nachricht regte sie sehr auf; er war sehr aufgeregt; ein aufregendes Ereignis; eine aufgeregte Menschenmenge; b) <a. -I- sich) in Erregung geraten: sich über jmdn.. etw. a.; du darfst dich nicht so sehr a. 2. <a. + sich) (ugs.) sich über jmdn., etw. entrüsten, abfällig äußern: die Nachbarn regen sich über ihren Lebenswandel auf; <Abl. zu 1:) Aufregung.die; -. -en: a) heftige Gefühlsbewegung, Erregung: in A. geraten; wir müssen alle -en von dem Kranken fernhalten; in der A. hatte ich alles vergessen; er schwitzte vor A.; b) Verwirrung, Durcheinander: alles war in heller A. aufreiben <st. V.; hat): 1. <a. -I- sich) wund reiben: ich habe mir [beim Waschen] die Hände aufgerieben. 2. a) <a. + sich) seine Kräfte völlig verbrauchen: du reibst dich bei dieser Arbeit, in deinem Beruf auf; b) jmds. Kräfte völlig aufzehren, zermürben: die Sorge [um ihre Familie] hat sie vorzeitig aufgerieben; eine aufreibende Tätigkeit. 3. völlig vernichten: die Kompanie wurde in dieser Schlacht fast ganz aufgerieben; <Abl. zu 3:) Ailfreibung, die; -. aufreihen <sw. V.; hat): a) hintereinander auf einen Faden aufziehen: Perlen [auf eine Schnur] a.; b) in einer Reihe aufstellen: Bücher im Regal a.; <a. + sich) die Polizisten reihten sich längs der Straße auf; <Abl.:> Aufteilung, die; -. aufreißen <st. V.): I. durch /Zerjreißen ]der Umhüllung/ öffnen <hat): einen Brief, eine Zigarettenpackung a. 2. schnell, ruckartig öffnen <hat): die Tür, das Fenster a.; den Mund, die Augen a. (ugs.; vor Schreck. Staunen o.a. weit aufmachen). 3. aufbrechen <hat): die Straße, das Pflaster a. 4. a) auseinanderreißen Ost): eine Naht, die Hose ist an der Seite aufgerissen; b) durch Reißen beschädigen, verletzen, zerstören; ein Loch in etw. reißen <hat>: ich habe [mir] den Rocksaum aufgerissen; der SchifTsrumpf wurde aufgerissen; c) (Sport Jargon) die gegnerische Deckung durch geschicktes Spiel auseinanderziehen u. so Platz für einen Durchbruch schaffen <hat>: die Stürmer rissen mit direkten Pässen die Abwehr auf. 5. (Technik) einen Aufriß machen <hat>: einen Konstruktionsteil a. 6. in großen Zügen darstellen <hat>: ein Thema, ein Problem a. 7. <hat> (salopp) a) sich erfolgreich um schnellen Kontakt u. nähere Bekanntschaft /eines Mädchens] bemühen: ein Mädchen a.; b) sich etw. verschaffen: einen Job a.; Aufreifler. der; -s, - (Sport): 1. (Ringen) ein Griff, mit dem der bäuchlings liegende Gegner hochgehoben wird. 2. (Jargon) Spieler, der sich bes. gut auf das Aufreißen (4 c) versteht. aufreiten <st. V.): 1. <a. + sich) sich etw. durch Reiten aufscheuern; sich wund reiten <hat): ich habe mich aufgeritten. 2. zu Pferd Aufstellung nehmen <ist>: die Wache ist auf dem Hof aufgeritten. 3. (Zool.) (von bestimmten Säugetieren) begatten <ist>. aufreizen <sw. V.; hat): I. au/hetzen, aufwiegeln: jmdn. zum Widerstand, zur Opposition a. 2. in Erregung versetzen, herausfordern: etw. reizt [die Leidenschaften, die Sinne] auf; sie hat einen aufreizenden Gang; <Abl.:> Aufreizung. die; -. -en. aufribbeln <sw. V.; hat) (landsch.): svw. f auftrennen (2). Aufrichte, die; -. -n (Schweiz.): Richtfest. aufrichten <sw. V.; hat): 1. aus liegender od. gebeugter Haltung in die Höhe richten, gerade -, hochrichten: einen Kranken, sich im Bett a.; den Oberkörper a.; den Gestürzten wieder a. (auf die Beine stellen). 2, errichten, aufbauen: ein Baugerüst, eine Straßensperre a.; Ü ein Reich a. 3. a) trösten, jmdm. Mut zusprechen: einen Verzweifelten [durch Zuspruch] a.; b) <a. + sich) wieder Mut schöpfen: 223
aufrichtig ich habe mich an ihm. seinem Zuspruch wieder aufgerichtet. 4. (landsch.) aufarbeiten: Polstermöbel a.; aufrichtig <Adj.): dem innersten Gefühl, der eigenen Überzeugung entsprechend: ehrlich, offen (Ggs.: unaufrichtig): ein -er Mensch; -e Teilnahme; ... in allem, was man mit -em Bemühen tut. kann ein Stück Ehre liegen (R. Walser. Gehülfe 113); a. sein; (verblaßt:) etw. a. bedauern; <Abl.:) Aufrichtigkeit, die; -; Aufrichtung, die; - (zu f aufrichten). aufriegeln <sw. V.; hat): durch Zurückschieben des Riegels öffnen (Ggs.: zuriegeln): das Tor. die Tür a.; <Abl.:> Alrfne- g(e]lung. die; -. -en. aufriggen <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): svw. tauftakeln. Alrfrifi* der; Aufrisses. Aufrisse [zu f aufreißen (5)]: 1. (Bautechnik) Zeichnung der Vorder- od. Seitenansicht eines Körpers: ein Gebäude im A. darstellen. 2. kurzgefaßte Darstellung eines Stoffes, Abriß: ein A. der Literaturgeschichte; <Zus. zu 1:) ÄufrffizeichiMg, die. aufritzen <sw. V.; hat): a) durch Ritzen öffnen: die Verpak- kung an der dafür vorgesehenen Stelle a.; b) durch Ritzen verletzen: ich habe mir die Haut an der Kante aufgeritzt. aufrollen <sw. V.; hat): 1. a) auf eine Rolle, zu einer Rolle wickeln, zusammenrollen: ein Kabel, den Teppich a.; <a. + sich) das Papier rollt sich immer wieder auf; b) (ugs.) auf Lockenwickler aufdrehen: ich habe mir die Haare aufgerollt; c) aufkrempeln: die Ärmel. Hosenbeine a. 2, a) auseinanderrollen, entrollen, ausrollen: eine Landkarte. Fahne a.; b) durch Rollen öffnen: eine Schiebetüre a. 3. anschneiden, eingehend behandeln u. zu klären suchen: eine Frage, ein Problem a.; einen Prozeß noch einmal a. 4. (Milit.. Sport) / von der Seite her] angreifen u. überwinden: eine feindliche Stellung a.; auf der Zielgeraden das Teilnehmerfeld a.; <Abl.:> Aufrollung, die; -. -en. auf nicken <sw. V.; ist): 1. vorrücken, indem man eine entstandene Lücke in einer Reihe schließt: nachrücken, aufschließen: bitte a.!; können Sie etwas näher a. (zusammenrücken). 2. befördert werden, in einen höheren / Dienst Jrang aufsteigen: in eine leitende Stellung, zum Abteilungsleiter a.; Werden sie nicht größenwahnsinnig werden, wenn sie erfahren, zu welcher Würde sie aufgerückt sind ... (Döblin. Märchen 27); <Abl.:) AufrikkuK, die; -. Aufruf, der; -[e]s. -e: 1. das Aufgerufenwerden: Eintritt nur nach A. 2. öffentlicher Appell: einen A. [an die Bevölkerung] erlassen; -e an die Hauswände kleben. 3. (Datenverarb.) Rufbefehl, durch den eine Folge von Operationen veranlaßt wird: einen A. geben. 4. (Bankw.) Ungültigkeitserklärung u. Einziehung: der A. von Banknoten; aufrufen <st. V.; hat): 1. durch Rufen des Namens o.a. laut nennen fu. aus einer Menge herausrufen]: einen Schüler, einen Patienten. Jmds. Namen a. 2. a) öffentlich zu einem bestimmten Handeln od. Verhalten auffordern: die Bevölkerung zu Spenden, zum Widerstand a.; b) (geh.) wachrufen, mobilisieren: Jmds. Rechtsempfinden. Hilfsbereitschaft a. 3. (Jur.) öffentlich auffordern, sich zu melden: einen Zeugen, Erben a. 4, (Datenverarb.) abrufen, in Gang setzen: ein Programm a. 5. (Bankw.) für ungültig erklären u. einziehen: Banknoten a.; <Abl.:> Aufrufung. die; -. aufruhen <sw. V.; hat) (geh.): mit seiner eigenen Schwere, seinem eigenen Gewicht auf einer tragenden Fläche obenauf liegen, ruhen: die Figuren ruhen auf einem Sockel auf. Aufruhr l^yfru:?]. der; -s [zu tRuhr]: 1. Auflehnung, Empörung gegen Staat od. militärische Führung: das Land, das Militär ist in offenem A.; Unfähig zu organisiertem A.. setzten sie Plünderung gegen Plünderung (Ceram. Götter 264). 2. a) heftige Erregung: Jmds. Gefühle. Sinne. Leidenschaften in A. bringen, versetzen; Ü ein A. der Elemente (geh.; Unwetter); b) wildes Durcheinander, Tumult: die Menschenmenge geriet in A.; aufrühren <sw. V.; hat): 1. durch Rühren o.a. an die Oberfläche bringen, in die Höhe wirbeln: den Bodensatz. Schlamm a. 2. a) (geh.) hervorrufen, wecken: Gefühle, die Leidenschaften a.; Persönliches rührten sie (= bestimmte Details eines Falles) in ihm nicht auf. nichts focht ihn an (Maass. Gouflfö 343); b) wieder in Erinnerung rufen, zur Sprache bringen: eine längst vergessene, unangenehme Geschichte wieder a. 3. (geh.) in heftige Erregung versetzen, innerlich aufwühlen: etw. rührt jmdn. im Innersten auf. 4. (selten) in Aufruhr (1) versetzen, aufwiegeln: die Massen a.; Sobald die Anhängerschaft stark genug geworden, das ganze Volk aufgerührt sei (Schneider, Erdbeben 63); Aufruhrer der. -s. -: [zu Aufruhr (1)] jmd., der sich gegen die Staatsgewalt o. ä. auflehnt. empört: die A. verhaften, vor Gericht stellen; aufrührerisch <Adj.>: a) zum Aufruhr (1) anstachelnd, aufwiegelnd: < Ideen; seine Reden waren a.; b) (nur attr.) in Aufruhr (1) befindlich: aufgewiegelt: eine -e Volksmenge. auffinden <sw. V.; hat): nach oben abrunden (Ggs.: abrunden 3): die Summe, den Geldbetrag [von 9.60 Mark auf 10 Mark] a.; <Abl.:) Aufrundung, die; -. -en. aufrüsten <sw. V.; hat) (Ggs.: abrüsten 1): a) die Rüstung eines Landes aufbauen, verstärken: von vielen Ländern wird [wieder] aufgerüstet; Jahrelang haben also beide Seiten zur Aufrechterhaltung des Status quo verbissen aufgerüstet (Dönhoff. Ära 188); b) mit einer Streitmacht, mit bestimmten Waffen versehen: ein Land [atomar] a.; <Abl.:) Aufrüstung« die; -. -en (Ggs.: Abrüstung). aufrütteln <sw. V.; hat): einen Schlafenden durch Rütteln aufwecken, wach rütteln: jmdn. [aus dem Schlaft a.; Ü das Gewissen der Menschen a.; Wissen Sie noch, wie Sie mich oft ... aus all meinen üblen Gewohnheiten haben a. müssen? (R. Walser. Gehülfe 12); aufrüttelnde Worte finden; <Abl.:> Aufrütt[e]hng, die; -. -en. aufs ftjifs] <Präp. + Art.): auf das: häufig unauflösbar in festen Fügungen: a. neue; a. äußerste; jmdn. bis a. Blut peinigen. aufsacken <sw. V.; hat): 1. in Säcke abfüllen: Getreide a. 2. (salopp) aufbürden, aufladen: du hast dir ja viel Arbeit aufgesackt. aufsagen <sw. V.; hat): 1. auswendig vortragen: ein Gedicht a.; Es schien Agathe unbändiges Vergnügen zu bereiten, diese Schulmeistersätze ... von sich zu geben und tadellos aufzusagen (Musil. Mann 703). 2. (geh.) als beendet erklären: aufkündigen: seinen Dienst a.; jmdm. die Freundschaft, den Gehorsam a.; <Abl. zu 2:) Aufsagung, die; -. aufsammeln<sw. V.; hat): 1. (verstreut Liegendes) aufheben ;u. zusammentragen]: die Scherben [vom Boden] a. 2. (ugs.) aufgreifen u. mitnehmen: die Polizei hat einige Betrunkene [auf der Straße] aufgesammelt. 3. (selten) [an]- sammeln, aufhäufen: Vorräte a.; Ü der Groll hat sich in ihm aufgesammelt. aufsanden <sw. V.; hat) (Geogr.): Sand anschwemmen: der Fluß sandet auf; <Abl.:> Aufsandung, die: -. -en: 1. das Aufsanden. 2. Schwemmland. aufstoig [^ufzssKj] <Adj.) [zu t sitzen]: a) widersetzlich, trotzig: ein -es Kind; a. sein; sich a. gegen jmdn. verhalten; b) rebellisch, sich auflehnend: -e Reden fuhren; das Volk ist a.; Man sah hilflose Bauerntölpel und a. gestimmte junge Vertreter des städtischen Proletariats (Th. Mann. Krull 107); <Abl.:) Aufsässigkeit, die; -. -en: 1. <o, PI.) aufsässiges Wesen. 2. aufsässige Handlung, trotzige Äußerung. aufsatteln <sw. V.; hat): 1. (einem Reittier) den Sattel auflegen: ein Pferd a. 2* (Technik) einen einachsigen Fahrzeuganhänger mit dem Zugfahrzeug so verbinden, daß er mit einem wesentlichen Teil seiner Last auf dem Zugfahrzeug aufruht: einen Anhänger a. Aufsatz, der; -es. Aufsätze [mhd. üfsaz]: 1. a) (bes. im Deutschunterricht) über ein bestimmtes Thema angefertigte schriftliche Schularbeit: Schulaufsatz: einen A. schreiben; im A. ist er gut; b) kürzere /wissenschaftliche] Abhandlung über ein bestimmtes Thema: einen A. über die neuesten Forschungsergebnisse veröffentlichen; Zwischen diesen Werken verfertigte Hardemuth von Zeit zu Zeit kleine Aufsätze für Wochenzeitschriften (Hildesheimer. Legenden 37). 2. a) Aufbau, aufgesetzter Teil bei einem Möbelstück o. ä.: der A. des Büfetts; b) (Orgelbau) auf die Pfeifen aufgesetzter Teil, der Klangfarbe u. Tonqualität beeinflußt: c) Tafelaufsatz: einen A. mit Konfekt auf den Tisch stellen. 3. die Ansatzstelle des Halses an Brust u. Schulter des Pferdes: <Zus. zu 1 a:> Aufsatzheft, das; Aufsatzthema, das. aufsaugen, saugte/sog auf. hat aufgesaugt/aufgesogen: 1. saugend in sich aufnehmen: die Erde, der Schwamm saugte sog die Feuchtigkeit auf; Ü den Wissensstoff begierig in sich a. (aufnehmen): Er wirft sich rücklings vor die Reihen der Marschierenden. Er will sie zurückdrängen, wird aber von ihnen aufgesogen (verschwindet in der Menge: Weiss. Marat 136). 2. beanspruchen, völlig absorbieren: die Arbeit hatte ihn völlig aufgesaugt/aufgesogen; <Abl. zu 1:) Arf- saugung, die; -. aufrihgfn <sw. V.; hat): säugend aufziehen: ein Kind, ein Jungtier a.; <Abl.:> Aufsäugung, die; -. -en. 224
aufschließen aufschalten <sw. V.; hat) (Fernspr.): eine kurze Verbindung zu einem besetzten Anschluß herstellen durch Eingreifen in das stattfindende Gespräch: [sich] auf einen besetzten Anschluß a.; <Abl.:> Aufschüttung, die; -, -en. aufscMrfen <sw. V.; hat) (Jägerspr.): aufschneiden: Decke, Schwarte oder Balg des erlegten Tiers a.; <Abl.:> Aufschürfung, die; -. -en. aufscharren <sw. V.; hat): a) durch Scharren aufreißen: die Erde [mit den Hufen] a.; b) durch Scharren freilegen (Ggs.: zuscharren): das Wild hat die Saat aufgescharrt. aufschauen <sw. V.; hat): 1. (landsch.. bes. südd.. österr.. Schweiz.) den Kopf heben u. jmdn.. etw. ansehen: aufblicken: verwundert [von seiner Arbeit] a.; zum Himmel a. 2. (geh.) jmdn. verehren: voll Bewunderung zu jmdm. a.; Wir schauen auf zu jenem großen Mann, der unser aller Meister ist (Jens. Mann 96). aufschaufein <sw. V.; hat): a) mit der Schaufel aufhäufen: Erde. Schnee [mit einer Schaufel] a.; b) mit der Schaufel aufgraben, freilegen (Ggs.: zuschaufeln): ein Grab a. aufschaukeln, sich <sw. V.; hat): 1. zunehmend in Schwingung geraten: beim schnellen Fahren auf der kurvenreichen Strecke schaukelt sich der Wagen auf. 2. (ugs.) sich [in der Wirkung J steigern, zunehmen: die Erregung der Massen schaukelte sich Je mehr auf, je länger das Spiel dauerte; wie sich ein Roman und der nach ihm gedrehte Film im Erfolg a. können (Börsenblatt 37. 1973. 689). aufschaunbar ['apfTqymba:^] <AdJ.; o. Steig.) (Technik): in Form von Schaum aufzusprühen: -e Skistiefel; aufschäumen <sw. V.): 1. unter Schaumentwicklung in die Höhe steigen (ist. auch: hat): der Sekt schäumt [im Glas] auf; das Wasser, das Meer schäumte auf; Als schäumte alle Jugendkraft noch einmal auf in Herrn Ruy (Doderer, Abenteuer 117). 2. [schäumendJ aufquellen lassen: Styro- por a. 3. (selten) zornig aufbrausen <hat>: vor Wut a. aufscheinen <st. V.; ist): 1. (geh.) aufleuchten: in der Ferne schienen Lichter auf; das Aufflackern eines zerberstenden Geschosses war ihm wie ein im Dunst aufscheinendes gelbes Feuer erschienen (Plievier. Stalingrad 227). 2. (landsch., bes. österr.) in Erscheinung treten, auftauchen: sein Name schien in den Spalten der Zeitungen auf. aufscheuchen <sw. V.; hat): 1. hochschrecken u. dadurch eine Fluchtreaktion hervorrufen: Tiere durch ein lautes Geräusch a.; die aufgescheuchten Vögel flatterten über uns. 2* (ugs.) stören, aus einer Tätigkeit o. ä. herausreißen: jmdn. aus seiner Kontemplation. Ruhe a.; was hätte es schon für einen Zweck, dauernd mit großaufgemachten Schlagzeilen die offentlichkeit aufzuscheuchen (v. d. Grün. Glatteis 223). aufscheuem <sw. V.; hat): a) durch Scheuern verletzen: ich habe mir. ihm die Haut aufgescheuert; aufgescheuerte (wundgescheuerte) Gelenke;b)<a. + sich)durch Scheuern verletzt werden: seine Knie haben sich bei dem Sturz aufgescheuert. aufschichten <sw. V.; hat): a) zu einem Stapel o. ä. schichten: Holzscheite [an der Hauswand] a.; Er hatte Stroh Pur sie a. lassen neben seinem Bett (Jahnn. Geschichten 97); b) durch Ubereinanderschichten herstellen: einen Holzstoß a.; <Abl.:> Aufschichtung, die; -. -en. aufschieben <st. V.; hat): 1. a) durch Schieben öffnen (Ggs.: zuschieben): ein Schiebefenster, eine Tür a.; b) zurückschieben: den Riegel a. 2. auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, hinausschieben, zurückstellen, hinauszögern: die Abreise, die Entscheidung [auf den. bis zum nächsten Tag] a.; R aufgeschoben ist nicht aufgehoben; <Abl. zu 2:) Aufschiebung, die; -. -en. aufschießen <st. V.): 1. <ist) a) sich rasch nach oben bewegen, in die Höhe schießen: ein Wasserstrahl, eine Stichflamme schießt auf; b) schnell in die Höhe wachsen: nach dem Regen ist die Saat aufgeschossen; ein lang aufgeschossener Junge; c) hochfahren, sich rasch erheben: wütend schoß er von seinem Stuhl auf. 2. (geh.) plötzlich in jmdm. aufkommen, entstehen Ost): Angst schoß in ihm auf. 3. <hat) (Seemannsspr.) a) aufrollen, zusammenlegen: ein Tau a.; b) ein Segelfahrzeug durch In-den-Wind-Drehen abstoppen. aufschimmern <sw. V.; hat/ist) (geh.): plötzlich, für einen kurzen Augenblick schimmern, schimmernd aufleuchten: Lichter schimmern in der Ferne auf; die glatte, leicht goldige Höhlung, die aufschimmerte von dem einfallenden Oberlicht (Th. Mann. Zauberberg 37); Ü in seinen Augen schimmerte Hoffnung auf. aufschinden <st. V.; hat): svw. t aufschürfen: ich habe mir bei dem Sturz die Knie aufgeschunden. aufschirren <sw. V.; hat): einem Zugtier das Geschirr anlegen (Ggs.: abschirren): ein Pferd a. Aufschlag, der; -[eis. Aufschläge: 1. das Aufschlagen (1); heftiger Aufprall auf einer Fläche: ein dumpfer, harter A.; beim A. zerschellen; die Eiskörner prasselten, prallten in schrägem A. gegen die Wände (Langgässer, Siegel S78). 2. (bes. Badminton, (Tisch]tennis) das Spiel eröffnender Schlag: ein harter A.; A. haben. 3. Verteuerung eines Preises (Ggs.: Abschlag 2 a): einen A. von 20% erheben. 4. auf- od. umgeschlagener Teil an Kleidungsstücken (an Ärmel. Mantel. Hose): eine Uniform mit roten Aufschlägen; Hosen ohne A. 5. (Forstw.) aus herabgefallenem ungeflügeltem Samen gewachsener Baum/bestand] (Ggs.: Anflug 3 b). Aufschlag-: -ball, der (Sport): -fehler, der (Sport); -feki, das (Sport); -linie, die (Sport); -spiel, das (Sport); -zünder, der: Zünder, der eine Granate o. ä. unmittelbar beim Aufschlag zur Explosion bringt (Ggs.: Zeitzünder). aufschlagen <st. V.): 1. im Fall hart auf treffen, aufprallen Ost): bei dem Sturz [mit dem Kopf auf der/die Straße] a.; er wurde umgeworfen und fühlte, wie sein Hinterkopf hart aufschlug (Ott. Haie 29). 2. durch einen Schlag od. Sturz verletzen <hat): ich habe mir bei dem Sturz das Knie aufgeschlagen. 3. durch Schlagen öffnen <hat): eine Nuß. ein Ei [am Tellerrand] a.; Mit handlichem Beilchen versuchte er. das Eis ... aufzuschlagen (ein Loch in die Eisdecke zu schlagen: Grass. Katz 51). 4. (Badminton. [Tischltennis. Volleyball) den Ball zur Eröffnung des Spiels über das Netz schlagen <hat>. 5. sich mit einer heftigen Bewegung bis zum Anschlag öffnen Ost) (Ggs.: zuschlagen): durch den Wind schlug die Tür, der Fensterladen auf. 6. aufblättern <hat): die Zeitung, ein Buch a.; er überflog die aufgeschlagene Seite. 7. durch Aufheben der Lider öffnen <hat): die Augen a. 8. hoch-, umschlagen <hat>: den Kragen, die Ärmel a. 9. durch Zusammenfügen der Teile aufstellen, aufbauen <hat> (Ggs.: abschlagen 2): ein Bett, einen Schrank, ein Zelt. Gerüst a.; Zum 17. Mai war... in Oslo eine lustige Zeltstadt aufgeschlagen worden (Jahnn, Geschichten 78). 10. (Wohnsitz) nehmen, sich nie- derlassen. einrichten <hat>: seinen ständigen Wohnsitz in München a.; sie haben ihr Quartier in einer sehr alten Villa aufgeschlagen. 11. auflodern: in die Höhe schlagen <ist): die Flammen schlugen hoch auf. 12. <hat) (Ggs.: abschlagen) a) (den Preis) erhöhen, heraufsetzen: die Händler haben [die Preise, mit den Preisen] aufgeschlagen; b) als Aufschlag hinzurechnen: die Schreibgebühren werden auf diese Summe aufgeschlagen; c) sich erhöhen, teurer werden: die Preise. Mieten schlagen auf; das Obst hat um 10% [im Preis] aufgeschlagen; Die Steuern waren drückend, und das Brot hatte erst kürzlich wieder aufgeschlagen (Brecht. Geschichten 102). 13. (Handarb.) eine bestimmte Anzahl Randmaschen auf die Nadel nehmen <hat): 25 Maschen a.; <Abl. zu 4:) Aufschläger, der; -s. - (Badminton, fTischltennls): Spieler, der den Aufschlag (2) ausführt: <zu 9:) Aufschlagung, die; -. aufschlämmen <sw. V.; ist): durch Ablagerung von Sinkstoffen entstehen: eine Bodenschicht ist aufgeschlämmt; <Abl.:> Aufschlämmung, die; -. -en. Aufschleppe, die; -. -n: 1. (Seew.) Anlage zum Anlandziehen von Schiffen. 2. (Fischereiw.) Vorrichtung im Heck eines Fangschiffes, über die ein erlegter Wal an Bord gezogen werden kann: Aufschleppen <sw. V.; hat): 1. (Seew.) ein Schiff über die Aufschleppe an Land ziehen. 2. (landsch.) auftragen: kann ich das schwarze Kleid wieder für alle Tage a. (Nachbar. Mond 53); <Abl. zu 1:) Aufschleppung, die; -. -en. aufschleudem <sw. V.; hat): in die Höhe schleudern: die Räder schleuderten Erde u. Steine auf; die Windschutzscheibe ist blind von aufgeschleudertem Schnee (Plievier. Stalingrad 267); <Abl.:> Aufschfteuderung, die: -. -en. aufschlicken <sw. V.; hat) (Geogr.): durch Schlick od. Schlamm erhöhen: das Wasser hat die Ufer des Watts aufgeschlickt; <Abl.:> Allfsdilickung. die;'-, -en. aufschlieBen <st. V.; hat) /vgl. aufgeschlossen/: 1. durch Betätigen eines Schlosses öffnen, zugänglich machen (Ggs.: zuschließen): den Schrank, die Haustür [mit einem Nachschlüssel] a.; er hat mir [das Zimmer] aufgeschlossen; Ü der Lehrer hat den Schülern den Sinn des Gedichtes aufgeschlossen (geh.; erklärt). 2. (geh.) offenbaren: mitteilen: 15 GDW 225
Auf Schließung jmdm. sein Herz, sein Inneres a.; in der stillen Stunde war es gewesen, als säßen sie verzaubert am Rande der Erde und trügen den Wunschring am Finger, der nun einem von ihnen ein unbekanntes Reich a. sollte (Wiechert. Jeromin-Kinder 43); auch <a. + sich): ich habe mich ihm aufgeschlossen; eine neue Welt schloß sich ihm auf (wurde ihm zugänglich). 3. (Bergbau) für den Abbau erschließen, abbaureif machen: Uranvorkommen a. 4. (Hüt- tenw.) durch Zerkleinern aufbereiten: Erze a. 5. (Chemie. Biol.) löslich machen: auflösen: Eiweiß a.; die Nahrung wird im Magen aufgeschlossen. 6. (Amtsspr.) an die öffentlichen Versorgungsanlagen anschließen: einen Distrikt [für die Bebauung] a. 7. a) aufrücken: eine Lücke in einer Reihe schließen: bitte a.!; b) (Sport) einen führenden Spieler, eine fuhrende Mannschaft einholen, erreichen: mit diesem Sieg schloß die Mannschaft zur Spitzengruppe auf; <Abl. zu 2-7.) AufschlieBunB. die; -. aufschlingen <st. V.; hat): 1. Schlingen lösen, auflösen (Ggs.: zuschlingen): einen Knoten a. 2. (selten) gierig, hastig aufessen, -fressen. aufschlitzen <sw. V.; hat): durch einen Einschnitt, durch Aufreißen mit einem scharfen Gegenstand öffnen, zerstören: einen Brieftumschlag]. einen Sack a.; einem Tier den Bauch a.; Der Anhänger schlitzte die Vorderfront des Busses regelrecht auf (MM 11. 8. 1967.8); mit wippendem Schritt, den Rock aufgeschlitzt (mit einem Schlitz versehen: Jens. Mann 161). aufschluchzen <sw. V.; hat): plötzlich, kurz, stoßweise schluchzen: -d die Hände vor das Gesicht schlagen. aufschlucken <sw. V.; hat): stark dämpfen, abschwächen: Wände. Teppiche schlucken den Schall auf; die Dämmerung hat alle Farben aufgeschluckt. aufschlürfen <sw. V.; hat): schlürfend zu Ende! trinken: den Tee a.; es habe sich unserer Welt von außen her ein riesenhaftes Wesen ... genähert und schlürfe das Meer auf (Nossack. Begegnung 320). Aufschluß, der: Aufschlusses. Aufschlüsse: 1. Auflklärung, Auskunft, Unterricht, Belehrung: A. geben, bekommen über Jmdn.. etw.; sich A. über etw. verschaffen; seine Sprüche und Predigten ... enttäuschen, falls man in ihnen den letztgültigen A. über das Leben sucht (Thieß. Reich 189 f.). 2. (Bergbau) Erschließung von Bodenschätzen: der A. neuer Kohlevorkommen. 3. (Hüttenw.) Aufbereitung* 4. (Chemie. Biol.) das Löslichmachen. Auflösen von Stoffen. 5. (Geol.) Stelle im Gelände, die Einblick in die Lagerung der Gesteine u. ä. zuläßt: Felswände sind natürliche. Steinbrüche künstliche Aufschlüsse. 6. das Aufschließen der Zellentür im Gefängnis:Glockenzeichen. Aufstehn ... 6 Uhr A. (Döblin. Berlin 28); (Zus. zu 2:) Alffschlufiarbeiten (PI.); aufschlüsseln <sw. V.; hat): nach einem bestimmten Schlüssel aufteilen, aufgliedern: die Kosten a.; etw. nach Typen a.; Er hatte die ... Gefangenen aufgeschlüsselt nach Alter. Beruf. Religion (Kirst. 08/15. 946); <Abl.:) Aufschlüsse!««. Alrf- schlüßhing. die; -. -en; aufschlußreich <AdJ.; nicht adv.): Aufschlüsse (1) gebend: lehrreich, informativ: eine -e Äußerung; die Vergleichszahlen sind sehr a. aufschmelzen (st. V.): 1. (selten) a) sich durch Schmelzen verflüssigen, auflösen <ist): das Eis ist aufgeschmolzen; b) durch Erwärmen zum Schmelzen, zur Auflösung bringen (hat): die Sonne hat die Eisdecke des Sees aufgeschmolzen. 2. (Technik) einen Stoff in geschmolzener Form auf einen anderen aufbringen (hat): einen Überzug auf ein Metallgefäß a.; (Abl.:> Aufschmetzung. die; -. -en. aufschmieren <sw. V.; hat) (ugs.): dick, ungeschickt] auf etw. schmieren: du darfst nicht soviel Farbe a. aufschminken <sw. V.; hat) (selten): durch Schminke ein besseres Aussehen geben: Sie schienen tagsüber ... hell aufgeschminkte Mumien zu sein (Werfel. Himmel 217). aufschnallen <sw. V.; hat): 1. die Schnalle/nl von etw. lösen u. öffnen] (Ggs.: zuschnallen): den Rucksack, die Schuhe a. 2. mit Riemen auf erw. befestigen (Ggs.: abschnallen): das Gepäck auf das Autodach a.; ich habe mir den Rucksack aufgeschnallt (auf den Rücken geschnallt). aufschnappen <sw. V.): I. aufspringen, aus dem Schloß springen u. sich öffnen <ist> (Ggs.: zuschnappen): die Tür. das Schloß schnappt auf. 2. schnappend mit dem Maul auffangen <hat>: der Hund schnappt das Stück Wurst auf. 3. (ugs.) zufällig hören, erfahren, mitbekommen (hat): im Vorbeigehen jmds. Worte a.; die Kinder haben etw. aufgeschnappt, was sie nicht hören sollten; Wer konnte es sich verkneifen. aufgeschnappte Intelligenzproben in seine Telefonate anzuflechten (Böll. Haus 125). aufschnaufen (sw. V.; hat) (südd.. österr. ugs.): erleichtert aufatmen: er hat richtig aufgeschnauft, als er draußen war; Sie schnaufte wohlig auf (Jaeger. Freudenhaus 63). aufschneiden (unr. V.; hat): 1. durch Schneiden, durch einen Schnitt öffnen: die Verpackung, die Kordel a.; ein Buch, die Seiten eines Buchs a. (die gefalzten Seiten durch Abschlagen der Ränder öffnen): Umdm.] ein Geschwür a.; ich habe mir an dem Grashalm den Finger aufgeschnitten; jmdm. den Bauch a. (scherzh.; jmdn. operieren). 2. in Scheiben od. Stücke schneiden: den Braten, die Wurst a. 3. (ugs. abwertend) prahlen, übertreiben: wenn er von seinen Erlebnissen berichtet, schneidet er immer fürchterlich auf; Er schnitt daher unbedenklich auf und ließ sich pikante Geschichten einfallen (Kirst. 08/15. 18); (Abi. zu 3:> Aufschneider, der; -s. - (ugs. abwertend): Prahler. Großsprecher, dazu: Aufschneiderei, die; -, -en (ugs. abwertend): Prahlerei: aufschneiderisch (Adj.): prahlerisch, übertreibend: -e Reden fuhren. aufschnellen (sw. V.; ist): a) plötzlich in die Höhe schnellen, aufspringen: er schnellte erschrocken, wütend von seinem Sitz auf; Ein Tiger duckt so - und dann schnellt er auf (Kaiser. Villa 196); b) (selten) sich plötzlich öffnen, aufspringen: die Tür schnellte auf. Aufschnitt,der; -[e]s: verschiedene Sorten von] Wurst, Braten od. Käse in Scheiben geschnitten: eine Platte mit kaltem A ; (Zus.:) Ayfschnittpbtte. die. gufschnulzen (sw. V.; hat): (durch die Art der Interpretation) zur Schnulze machen: ein Theaterstück, ein Volkslied a. aufschnüren (sw. V.; hat): I. a) (Verschnürtes) aufbinden, die Verschnürung von etw. lösen (Ggs.: verschnüren): ein Päckchen a.; b) (Zugeschnürtes) öffnen (Ggs.: zuschnüren): Umdm.. sich] die Schuhe a.; eine Hofdame schnürt ihr das Korsett auf (Hacks. Stücke 128). 2. (selten) mit Schnüren o. ä. auf etw. befestigen: einen Koffer auf den Gepäckträger a. aufscheinen (sw. V.; hat) (selten): verschönern: einen Raum durch neue Gardinen a. aufschottern (sw. V.; hat) (Geogr.): ablagern: der Fluß schottert Geröll auf; (Abi.:) Aufschotterung, die; -. -en. aufschrammen (sw. V.; hat): durch Schrammen verletzen: ich habe mir den Arm. die Haut [am Arm] aufgeschrammt. aufschrauben (sw. V.; hat): 1. (Ggs.: zuschrauben) a) durch Abjschrauben /des Schraubenverschlusses/ öffnen: ein Marmeladenglas, einen Füllfederhalter a.; Ich schraubte sofort ein Bullauge auf. um mehr Luft zu verschaffen (Frisch. Homo 114); b)durch Ab schrauben lösen, lockern: den Deckel a. 2. (Ggs.: abschrauben) a) schraubend auf erw. befestigen: einen Verschluß, den Deckel [auf etw.] a.; b) mit Hilfe von Schrauben anbringen, auf etw. befestigen: ein Namensschild [auf die Tür] a. 'aufschrecken (sw. V.; hat): jmdn. so erschrecken, daß er darauf mit einer plötzlichen heftigen Bewegung o. ä. reagiert: mit seinem Geschrei jmdn. aus dem Schlaf, aus seinen Träumen a.; das Wild durch Schüsse a. (aufscheuchen): Ü die Ereignisse hatten die Menschen [aus ihrer Gleichgültigkeit] aufgeschreckt (beunruhigt): aufschrecken (schreckt/(veraltend:) schrickt auf. schreckte/schrak auf. ist aufgeschreckt): vor Schreck hochfahren: er schreckte/ schrak aus dem Schlaf auf; aus seinen Gedanken a. Aufschrei, der; -[eis. -e: plötzlicher kurzer/ Schrei: einen A. der Freude, des Entsetzens ausstoßen, unterdrücken; Ein Geschoß krepierte mitten im Pulk. Ein vielstimmiger A. folgte (Plievier. Stalingrad 161); Ü (geh.:) ein A. der Empörung ging durch das Land. aufschreiben (st. V.; hat): a) schriftlich festhalten, niederschreiben: einen Gedanken, seine Beobachtungen a.; du ... schreibst mir bis übermorgen zwanzigmal auf: Der Lehrer Seiner Majestät des Kaisers hieß Doktor Hinzpeter (Nachbar. Mond 307); b) notieren: ich habe [mir. dir] die Telefonnummer aufgeschrieben; ich schrieb [mir] die Adresse auf einen/einem Zettel auf; der Polizist hat den Verkehrssünder aufgeschrieben (ugs.; seine Personalien fio- tiert); c) (ugs.) auf einen Rezeptzettel schreiben: der Arzl hat mir ein Kopfschmerzmittel aufgeschrieben; d) (landsch.) als nicht bezahlt notieren, anschreiben: sie läßt häufig [beim Kaufmann] a. aufschreien (st. V.; hat): plötzlich, kurz schreien: entsetzt vor Schmerz a.; die Zuschauer schrie(e]n laut auf; Ü die 226
Aufsetzer Reifen der Räder schrien auf. als der Wagen die Kurve ... nahm (sie quietschten laut: Sebastian. Krankenhaus 8). Aufschrift, die; -. -en: a) Beschriftung, dieaufetw. angebracht ist: das Schild, der Ordner, die Flasche trägt die A. ...; etw. mit einer A. versehen; Ein Seidenband mit goldgewirkter A. faßt seine Matrosenmütze ein (Grass. Hundejahre 158); b) (selten) Anschrift, Adresse: die A. des Briefes. Paketes war unleserlich. aufschrumpfen <sw. V.; hat) (Technik): ein erhitztes Werk- stoffteil auf ein anderes aufziehen, wobei durch Zusammenziehen beim Erkalten ein fester Verbund entsteht: <Abl.:) Aufschrumpfung, die; -. -en. Aufschub, der; -[e]s. Aufschübe: das Aufschieben, Hinaus- schieben: Verschiebung, Zurückstellung: um A. bitten; etwas duldet keinen A.; etw. ohne A. (unverzüglich) tun; einem Schuldner A. (Fristverlängerung) geben, gewähren. aufschürfen <sw. V.; hat): durch Schürfen verletzen: ich habe mir das Knie, die Haut [am Knie] aufgeschürft; <Abl.:> Aufschürfung, die; -. -en: 1. das Aufschürfen. 2. Schürfwunde. aufschürzen <sw. V.; hat): hochraffen: einen langen Rock beim Treppensteigen a.; Ü die Lippen a. (geh.. veraltend; aufwerfen). aufschütteln <sw. V.; hat): durch Schütteln auflockern: die Kissen, das Bett a.; <Abl.:) Aufschütt[e]lung. die; -. -en; aufschütten <sw. V.; hat): 1. auf etw. schütten, gießen: Wasser [auf die TeeblätterJ a.; Koks a. (nachfüllen). 2. a) schüttend auflxäufen: Abraum. Steine. Stroh a.; b) durch Aufhäufung von Erdmassen o.a. bauen, errichten: einen Damm. Deich a.; c) durch Aufbringung bestimmter Materialien erhöhen, verbreitern: eine Straße a. 3. (Geogr.) durch Ablagerung entstehen lassen: der Fluß schüttet einen Schwemmkegel auf; <Abl.:> Aufschüttung, die; -. -en: 1. das Aufschütten (1-3). 2. a) durch Aufschütten, Aufhäufen bestimmter Materialien entstandene Erhöhung: b) (Geogr.) durch Ablagerung entstandene Erhebung. aufschwatzen, (landsch.:) aufschwitzen <sw. V.; hat): jmdn. zum Kauf, zum Annehmen o. ä. von etw. überreden: jmdm. etw., jmdn. aufreden: ich habe mir [an der Haustür, von einem Vertreter] ein Zeitschriftenabonnement a. lassen; Soll ich sie ... diesem Affen überlassen, den ihre Familie ... ihr a. will? (Zuckmayer, Fastnachtsbeichte 147). ausschweben <sw. V.; ist): in die Höhe schweben: ein Luftballon schwebte auf. aufschweißen <sw. V.; hat) (Technik): I. durch Schweißen auf etw. befestigen, mit etw. verbbuien. 2. mit Hilfe des Schweißbrenners öffnen: ein Wrack a.; <Abl.:) Aufsdiwei- fiung, die; -. -en. Wsdiwdkn <st. V.; ist) (Ggs.: abschwellen): 1. stark anschwellen, an Umfang zunehmen: der Fuß schwoll auf; sein Leib war aufgeschwollen; Ü Die Sprache schwillt auf der Wortschatz vergrößert sich) wie ein krankes Organ (Wiechert. Jeromin-Kinder822). 2. lauter werden, an Intensität zunehmen: Lärm. Beifall schwillt auf; <Abl.:) Altf- schweilung. die; -. -en; 2aufschwellen <sw. V.; hat): stark anschwellen lassen: aufblähen: der Wind schwellt die Segel auf; Ü die vielen Nachträge haben das Buch unnötig aufgeschwellt; <Abl.:> Aufschwellung, die; -. -en. aufschwemmen <sw. V.; hat): durch Ansatnmlung von Flüssigkeit im Gewebe dick, schwammig werden lassen: übermäßiger Biergenuß hatte seinen Körper aufgeschwemmt; Ich eß keinen Kuchen ... Kuchen schwemmt auf (macht dick: Striltmatter. Wundertäter 269); ein aufgeschwemmtes Gesicht; <Abl.:> Aufschwemmung, die; -. -en. aufschwimmen <st. V.; ist): a) infolge des Auftriebs an die Wasseroberfläche kommen: die luftgefüllten Behälter schwimmen auf; b) (Schiffbau) (beim Stapellauf von dem Teil des Schiffes, das zuerst auf das Wasser aufgleitet) zu schwimmen beginnen: Das ... Schiff glitt ohne Stocken über eine Startrampe ins Wasser und schwamm auf (MM 19. 5. 69. 3); c) (Verkehrsw.) (von Kfz.-Reifen beim Aquaplaning) auf dem Wasser der regennassen Straße gleiten: die Reifen schwimmen auf. aufschwindeln <sw. V.; hat) (ugs.): durch Schwindeln aufreden, aufschwatzen, jmdn. zum Kauf von etw. veranlassen: der Verkäufer hat ihr den Schund aufgeschwindelt. aufschwingen <st. V.; hat): 1. a) <a. + sich) sich in die Höhe schwingen, emporfliegen: der Bussard schwingt sich [in die Luft] auf; b) (Jägerspr.) sich auf einem Baum niederlassen (Ggs.: abschwingen): der Greifvogel schwingt auf. 2. (Turnen) einen Aufschwung machen (Ggs.: abschwingen): am Beginn der Übung schwingt der Turner auf. 3. <a. + sich) a) sich hocharbeiten: er hat sich zum Klassenbesten aufgeschwungen; b) sich eigenmächtig zu etw. machen: sich zu etw. aufwerfen: er schwingt sich zum Richter über andere auf; In Spanien hatte sich ein General ... zum Diktator aufgeschwungen (Feuditwanger. Erfolg 781); c) sich aufraffen: endlich hast du dich zum Briefeschreiben aufgeschwungen. 4. sich schwingend öffnen (Ggs.: zuschwingen): die Flügeltüren schwangen auf; Aufschwung, der; -[eis. Aufschwünge: 1. (Turnen) das Aufwärtsschwingen am Turngerät (Ggs.: Abschwung 1): einen A. [am Barren] machen. 2. (geh.) innerer, seelischer Auftrieb, Schwung: Ein wunderbarer und großer A. hatte ihr Herz ergriffen (Musil. Mann 1411); etw. gibt Jmdm. [einen] neuen A. 3. lebhafte Aufwärtsentwicklung (Ggs.: Abschwung 4): der A. der Naturwissenschaften, der Künste; die Wirtschaft erlebte, nahm, erfuhr einen stürmischen A.; Dies verschaffte Peachums Unternehmen erst den eigentlichen A. (Brecht. Groschen 20). aufsehen <st. V.; hat): I. den Blick aufwärtsrichten, aufblik- ken, hochschauen: fragend, erstaunt [von der Arbeit] a.; zu jmdm.. zu etw./i. 2. jmdn. verehren, bewundern: ehrfürchtig, voll Dankbarkeit zu jmdm. a.; Aufsehen, das; -s: 1. das Aufblicken. 2. allgemeine Beachtung. Aufmerksamkeit, Neugierde o.a., die durch jmdn., etw. hervorgerufen wird: das Buch erregte, verursachte großes Aufsehen; Kaum hat ein Spektakel sich gelegt, macht schlimmerer Klamauk unliebsames A. (Windeier, Bomberg 232); der Prozeß ging ohne-A. über die Bühne; aufsehenerregend <Adj.; nicht adv.): allgemeine Aufmerksamkeit erregend, sensationell: ein -es Ereignis; seine wissenschaftlichen Arbeiten waren a.; Aufseher, der; -s. -: jmd., der Aufsicht zu führen hat (Berufsbez.): er ist A. in einem Museum. Gefängnis; Aufseherin die; -. -nen: w. Form zu t Aufseher. aufseilen <sw. V.; hat): an einem Seil hochziehen (Ggs.: abseilen): jmdn., sich. etw. a.; <Abl.:> Aufseihing. die; -. -en. aufsein <unr. V.; ist; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben) (ugs.): 1. (Ggs.: zusein) a) geöffnet sein, nicht geschlossen sein: das Fenster ist auf. ist aufgewesen; b) nicht verschlossen sein: die Tür. der Koffer ist auf; Utas Haus sieht aus wie zugeschlossen, aber es ist auf (Bobrowski. Mühle 8); c) geöffnet lutben: ich weiß nicht, ob die Läden bis 19 Uhr auf sind. 2. a) wach sein: ob die Kinder schon aufsind?; b) aufgestanden sein, nicht 'mehr/ im tiett liegen: früh a.; um 7 Uhr ist er noch nicht auf; seit heute ist der Patient wieder auf. aufsetzen <sw. V.; hat): 1. auf den Kopf, die Nase setzen (Ggs.: absetzen 1): sich, dem Kind eine Mütze a.; die Brille.eine Maskea.; Deine freundliche Miene, ein Lächeln a. (bewußt zeigen, zur Schau tragen): warum hast du denn solch ein Samt- und Seidegesicht aufgesetzt (Bobrowski. Mühle 280). 2. Lin einem Gefäß] zum Kochen auf den Herd stellen: Kaffeewasser, das Essen, einen Topf mit Kartoffeln a. 3. a) schriftlich niederlegen, abfassen: ein Protokoll, einen Vertrag a.; b) in eine vorläufige schriftliche Form bringen, entwerfen: eine Anzeige a.; (Jmdm.. für jmdn.] einen Brief a.; Gustav hilft mir die Diskussionsrede a. (Hacks. Stücke 366). 4. (landsch.) aufschichten: Holz a. 5. aufstellen: Kegel a. 6. auf etw. bereits Vorhandenes daraufbauen, auf etw. errichten: ein weiteres Stockwerk, einen Dachreiter a. 7. aufnähen: Taschen auf das Kleid a.; Flicken a. 8. auf etw. niedersetzen: den Tonarm [auf die Schallplatte] a.; die Füße auf den Boden a. 9. landen, den Boden berühren: das Flugzeug setzte hart, weich auf der, auf die Piste auf. 10. aufrichten u. aufrecht hinsetzen: sich, das Kind [im Bett] a. 11. (Seemannsspr.) an Land bringen, auf Grund setzen: die Boote werden zum Überholen aufgesetzt. 12. (Jägerspr.) (das Geweih) neu bilden: das Rotwild setzt jedes Jahr [ein neues Geweih] auf. 13. (Bergmannsspr.) (von Lagerstätten) vorkommen, vorhanden sein: ein erzführender Gang setzt auf. 14. a) (Fußball. Handball) den Ball auf dem Boden aufprallen lassen: b) (Rugby) den Ball zu einem Platztritt auf den Boden legen: <Abl. zu 14:) Ailfsetzer. der; -s. -: a) (Fußball. Handball) Ball, der einmal auf dem Boden aufprallt, kurz bevor er das Tor od. beim Zuspiel den Mitspieler erreicht: b) (Rugby) Spieler, der bei einem Platztritt den Ball auf den Boden aufsetzt. 15# 227
aufseufzen aufseufzen <sw. V.; hat): unvermittelt, kurz seufzen: erleichtert a.; Lore Schulz hörte nicht ohne Anteilnahme zu und seufzte gelegentlich gefühlvoll auf (Kirst. 08/15. 815). Aulsicht, die; -. -en: 1. <o. PI.) Kontrolle. Überwachung. Beaufsichtigung: die A. fuhren, haben [über Jmdn.. etw.]; die Kinder können nicht ohne A. sein: unter ärztlicher, polizeilicher A. stehen. 2. <P1. selten) aufsichtführende Person. Stelle: die A. um Auskunft bitten. 3. die Sicht von oben auf etw.: einen Körper in [der] A. zeichnen: Aufsichter, der (DDR veraltet): Aufsichtführender bei der Eisenbahn; <Zus. zu 1:) aufsichtführend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): der -e Lehren <subst.:> Aufsichtführende, der u. die: -n. -n <Dekl.: t Abgeordnete). Aufskhts-: -beamte. der: -behörde. die; -personal, das; -Pflicht,die; - <o. PI.) (Rechtsspr.): vom Gesetz vorgeschriebene Pflicht, bestimmte Personen od. Sachen zu beaufsichtigen, insbes. Pflicht, zur Beaufsichtigung Minderjähriger: M*t. der (Wirtsch.): a) bei bestimmten Unternehmensformen gesetzlich vorgeschriebenes Überwachungsorgan: b) Mitglied des Aufsichtsrats (a). aufsichtslos <AdJ.; o. Steig., nicht adv.): unbeaufsichtigt: die Kinder waren a. aufsiedetai <sw. V.; hat) (Geogr.): (von bereits kultiviertem Land) neu besiedeln: nach der Bodenreform einen Gutsbetrieb in Kleinbauernstellen a.; (Abl.:> Allfsied[e]lung, die; -. -en. aufsingen <st. V.; hat) (Seemannsspr.): taktmäßiges Singen zu bestimmten gemeinsamen Arbeiten. aufsitzen <unr. V.): I. a) sich auf ein Reittier setzen <ist) (Ggs.: absitzen): die Reiter saßen auf und ritten davon; aufgesessen! (Reiterkommando); b) als Mitfahrer auf ein Fahrzeug aufsteigen <ist>: [auf dem Rücksitz des Motorrads! a.; ich ließ meinen Bruder hinter mir a.; c) (Turnen) auf dem Gerät in den Sitz springen od. schwingen (ist): auf einen Holm a. 2. (ugs.) a) (im Bett) aufgerichtet sitzen <hat): der Kranke hat [im Bett] aufgesessen; b) während der Nacht aufbleiben, nicht zu Bett gehen (hat): über seiner Arbeit nächtelang a. 3. auf etw. ausruhen, fest auf etw. sitzen (hat): das Gebälk sitzt [aufl den tragenden Wänden auf; Er hatte kleine nervöse Augen, und der Kopf saß haltlos den Schultern auf (Bieter. Bonifaz 110). 4. (Seemannsspr.) auf Grund geraten sein, festsitzen (hat): das Schiff saß [auf der Sandbank] auf. 5. (landsch.) bedrängen, lästig werden (hat): sie sitzen ihren Nachbarn auf; ich weiß, wie ... einem Erinnerungen a.. wie man unbewußt plagiieren kann (Tucholsky. Werke II. 372). 6. sich täuschen lassen; auf jmdn.. etw. hereinfallen (ist): einem Betrüger, einem Gerücht a.; Die Käufer dürften sich ... nicht beklagen, wenn sie solchen Verkaufsmethoden a. (MM 25. 1. 66. 9). 7. (ugs.) im Stich gelassen werden (ist): ich bin ganz schön aufgesessen; der Handwerker hat uns a. lassen (im Stich gelassen; ist nicht, wie vereinbart, gekommen o. äj; (Abi. zu 6:> Aufsitzer, der; -s. - (Osten*.): Reinfall: dieser A. 90II mir eine Lehre sein. aufspalten, spaltete auf. hat aufgespaltet/aufgespalten: a) durch Spalten zerlegen, teilen, trennen: das Stück Holz wird aufgespaltet; Eiweiß wird durch Enzyme aufgespalten (Chemie; in einfachere Bestandteile zerlegt): b) (a. + sich) sich spalten, trennen: die Partei hat sich in zwei Lager aufgespalten; (Abi.:) Aufspaltung, die; -, -en. aufspannen (sw. V.; hat): a) öffnen, ausbreiten u. spannen: ein Sprungtuch, den Schirm a.; Er sah die Gefechtsbaracke im Schatten liegen, daneben ein Sonnensegel aufgespannt (Gaiser. Jagd 45); b) auf etw. festspannen, einspannen: Leinwand [auf einen Rahmen] a.; Papier auf das Zeichenbrett a.; (Abi.:) Aufspannung, die; -. aufsparen (sw. V.; hat): für einen späteren Zeitpunkt, für eine andere Verwendung o.a. aufheben, bewahren: einen Vorrat für Notzeiten a.; ich habe mir ein Stück Kuchen aufgespart; Ü er hat sich die Pointe bis zum Schluß aufgespart; das Schicksal hatte ihn für diese Aufgabe aufgespart (geh.; ihn dazu ausersehen): (Abi.:) Aufspürung, die; -. aufspeichern (sw. V.; hat): a) als Vorrat speichern; horten, ansammeln: Lebensmittel. Getreide a.; er lümmelte sich weiter gegen den Balken und schien in seinem Mund Spuk- ke aufzuspeichern (Kirst. 08/15. 287); Ü Ärger in sich a.: die aufgespeicherte Wut entlud sich in aggressiven Handlungen; b) (a. + sich) sich in jmdm. ansammeln: der Zorn hatte sich in ihm aufgespeichert; (Abi. zu a:> Aufspeicherung, die: -. -en. aufsperren (sw. V.; hat): a) weit aufmachen, aufreißen: den Schnabel, den Rachen a.; b) (ugs.) (Geschlossenes) offnen: alle Fenster a.; c) (landsch.. bes. südd.. österr.) (Verschlossenes) aufschließen: die Wohnung [mit einem Nachschlüssel] a. aufspielen (sw. V.; hat): 1. zum Tanz, zur Unterhaltung Musik machen: eine Musikkapelle spielte [zum Tanz) auf. 2. (Sport) in bestimmter Weise spielen: die Mannschaft spielte glänzend auf; Die bis zur 55. Minute groß aufspielende Münchener Elf (Welt 28. 4. 65. 8). 3. (a. + sich) (abwertend) a) sich wichtig tun. angeben: du spielst dich [vor Fremden] immer furchtbar auf; b) sich als etw. Bestimmtes hinstellen: du spielst dich gerne als Held, (veraltet:) als Helden auf; bringen Sie aus Zelle eins alles herauf, was sich von dem Gesindel da als Katholik aufspielt (Hoch- huth. Stellvertreter 135). aufspießen (sw. V.; hat): 1. a) mit einem spitzen Gegenstand aufnehmen: einen Bissen, ein Stück Fleisch [mit der Gabel] a.; b) auf eine Nadel o.a. stecken u. auf etw. befestigen: Insekten. Schmetterlinge a. 2. öffentlich kritisieren, anprangern: er hat in einem Zeitungsartikel die Mißstände [mit spitzer Feder] aufgespießt. aufsplittern (sw. V.): 1. sich in Splitter auflösen (ist): der Balken, das Holz splittert durch den Druck auf. 2. in einzelne Teile. Gruppierungen auflösen; die Einheit von etw. zerstören (hat): der Konflikt hat die Partei aufgesplittert; Die Unterbrechung der meisten Verkehrswege hat das Land in unzählige Enklaven aufgesplittert (Spiegel 8.1966. 82); (a. 4- sich) die Gruppe wird sich a.; (Abl.:> Allfsplitte- rung, die; -. -en. aufsprayen (sw. V.; hat) (ugs.): in Form von Spray auftragen, aufsprühen: ein Haarspray. Schuhpflegemittel a. aufsprengen (sw. V.; hat): 1. a) (Verschlossenes) mit Gewalt öffnen: eine Tür. ein Schloß, einen Geldschrank a.; da die Pöbelmasse mit Beilhieben die Türen zu den Gemächern ... aufsprengte (St. Zweig. FouchS 215); b) durch Sprengen zerstören u. dabei eine Öffnung herstellen: die Eisdecke wurde aufgesprengt. 2. (Jägerspr.) hochjagen, aufscheuchen: Rebhühner a.; (Abi.:) Aufsprengung, die; -. -en. aufsprießen (st. V.: ist) (geh.): aus der Erde sprießen, wachsen: Blumen. Gräser sprossen nach dem warmen Regen auf; Ü der schwarze Schrein, aus dem das Verbrechen hundertfältig ... wieder aufsprösse (Plievier. Stalingrad 264). aufspringen (st. V.; ist): 1. in die Höhe springen, hochspringen: vor Freude, erregt vom Stuhl a. 2. auf ein /fahrendes] Fahrzeug springen (Ggs.: abspringen 16): er versuchte [auf die anfahrende Straßenbahn] aufzuspringen und wurde zu Boden geschleudert. 3. a) sich plötzlich lohne äußere Einwirkung] öffnen: die Tür. das Schloß, der Deckel ist aufgesprungen; die Knöpfe an der Bluse sprangen auf: die Samenkapseln werden bald a. (reif sein u. sich durch ein Zerspringen der Hülle öffnen); aufspringende Falten (Schneiderei; Falten, die so gelegt sind, daß sie leicht aufklaffen): b)aufbrechen fu. sich entfalten]: die Knospen springen auf. 4. auf dem Boden auf treffen u. zurückprallen: der Ball sprang hinter der Torlinie auf. 5. durch Witterungseinflüsse o. ä. rissig werden, aufplatzen: die Hände sind aufgesprungen; aufgesprungene Lippen. 6. (von Luftbewegungen in der Atmosphäre) plötzlich aufkommen: In der Nacht war ein scharfer Wind aufgesprungen (rasch aufgekommen; Plievier. Stalingrad 208). aufspritzen (sw. V.): 1. in die Höhe spritzen (ist): Schmutz. Wasser spritzte auf. 2. (ugs.) aus sitzender Haltung o.a. rasch aufspringen, hochspringen (ist): plötzlich spritzte der Kerl auf u. lief davon. 3. mit einer Spritze aufbringen (hat): Farbe. Lack a.; Der... Staubeflekt wurde mit Paraffin aufgespritzt (Hörzu 27. 1975. 8). aufsprossen (sw. V.; ist) (geh.. veraltend): svw. f aufsprießen. aufsprudeln (sw. V.; ist): sprudelnd in die Höhe steigen, aufwallen: der Quell, der Geysir sprudelte auf; beim offnen der Flasche ist die Limonade aufgesprudelt; Die glühende Lava... sprudelte zähflüssig zu Vulkanriesen auf (Grzimek. Serengeti 58). aufsprühen (sw. V.): 1. sprühend in die Höhe fliegen (ist): Gischt. Schaum. Funken sprühen auf; Ü In der Höhe sprühte ein Chor energischer Knabenstimmen auf (erklang vielstimmig; Werfel. Himmel 185). 2, sprühend auf erw. aufbringen (hat): Lack. Farbe a. 228
aufstellen Aufsprang, der; -[eis. Aufsprünge: 1. a) das Auf treffen auf dem Boden nach dem Sprung: mit einem weichen A. auf der Erde, auf der Aufsprungbahn aufsetzen; b) (Schwimmen) das Aufspringen auf dem Sprungbrett vor dem Absprung. 2. (Turnen) a) Sprung an od. auf das Gerät: der A. am Barren; b) Sprung nach oben: ein A. am Trampolin. aufspulen <sw. V.; hat): auf eine Spule aufwickeln (Ggs.: abspulen 1): einen Film. Garn [auf eine Spule] a.; Ü einer Straße, die ... von den Russen immer weiter aufgespult wird (Zug um Zug erobert: Plievier. Stalingrad 91). aufspülen <sw. V.; hat): I. anspülen u. ablagern: der Fluß, das Meer hat Sand aufgespult. 2. (Seew.) mit Baggersand, Schlick erhöhen: einen Deich, das Ufer zur Befestigung mit Baggersand a.: <Abl.:) Alffspüking. die; -. -en. aufspüren <sw. V.; hat): durch intensives Nachforschen. Verfolgen einer Spur entdecken, ausfindig machen, finden: einen Verbrecher, eine Fährte a.; die Hunde haben das Wild aufgespürt; Ü ein Geheimnis a.; Doch war Mclntosh unfähig, das Besondere dieser Erzählung aufzuspüren (Fries. Weg 192); Aufspürung, die; -. -en. aufstacheln <sw. V.; hat): I. durch aufhetzende Reden o.a. zu bestimmtem Tun veranlassen: aufwiegeln: das Volk [zum Widerstand] a. 2. anspornen: jmds. Ehrgeiz a.; die Schüler zu größerem Eifer a.; <Abl.:> Alffstachlellung, die; -. -en. aufstampfen <sw. V.; hat): fest, stampfend auftreten: fest a.. um den Schnee von den Schuhen zu entfernen; zornig, vor Wut [mit dem Fuß. den Füßen] a. Aufstand, der; -[eis. Aufstände: Empörung, Aufruhr, Erhebung: ein bewaffneter A. des Volkes; einen A. gegen den König niederschlagen; Heiander erkannte, daß er sich im A. gegen Gott befand (Andersch. Sansibar 165); das Signal zum A. geben. aufstindern [^fttendtm] <sw. V.; hat) (Tiefbau): auf Pfeilern, Ständern über einen tieferliegenden Bereich hinwegführen, über einem tieferliegenden Niveau verlaufen lassen: eine Hochstraße a.; <Abl.:> Aiifstflndenmg. die; -. -en. aufständisch <Adj.; o. Steig.): in einem Aufstand begriffen: rebellisch,aufrührerisch: -e Bauern. Arbeiter; <subst.:> Auf- ständische, der u. die: -n. -n <Dekl.: t Abgeordnete): jmd.. der an einem Aufstand beteiligt ist. aufstapein <sw. V.; hat): zu einem Stapel schichten, aufeinander schichten: Kisten. Bretter, alte Zeitungen a.; Ü Kindertage, in denen die ersten Erinnerungen aufgestapelt werden (Broch. Versucher 188); <Abl.:> Aufstapelung, die; -. -en. aufstarren <sw. V.; hat) (selten, geh.): 1. nach oben starren: zum Himmel a. 2, starr, unbewegt in die Höhe ragen: plötzlich starrten spitze Felsen [in den Himmel] auf. Aufstau, der; -s: 1. (Technik) künstliche Abbremsung, Verzögerung eines Luftstroms. 2. (Wasserbau) künstliche Erhöhung des Wasserspiegels durch Dämmung des Wassers. aufstäuben <sw. V.; ist): als, wie Staub aufwirbeln: der Sand. Schnee stäubte auf: wo es gelb aufstäubte, begann die Wüste (Plievier, Stalingrad 49). aufstauen <sw. V.; hat): a) durch Stauen (in einem Stausee o.a.) sammeln, anstauen: einen Fluß, zu Tal fließende Wassermassen [zu einem See] a.; b) <a. + sich) sich anstauen, sammeln: das Wasser staut sich an den Brückenpfeilern auf; Ü Wut. Ärger. Aggressionen stauen sich in Jmdm. auf; Man weiß... aus Umfragen, daß es einen aufgestauten Nachholbedarf an langlebigen Gebrauchsgütern gibt (Zeit 6. 6. 75. 1); <Abl.:) Aufstauung, die; -. -en. aufstechen <st. V.; hat): 1. durch einen Einstich öffnen: (Jmdm.. sich] eine Blase, ein Geschwür a. 2. (landsch.) bemerken, finden, aufdecken: Fehler. Nachlässigkeiten a. 3. eine abgenutzte Kupferstichplatte durch Nachfahren der Linien mit dem Stichel aufarbeiten. 4. (Jägerspr.) aus seinem Versteck aufscheuchen: einen Hasen a. aufstecken <sw. V.; hat): 1. in die Höhe stecken, hochstecken: (Jmdm.. sich] das Haar a. 2. aufetw. stecken: eine Fahne a.; [Jmdm., sich] einen Ring a.; Kerzen [auf den Leuchter] a. 3. durch seine Mimik erkennen lassen, bewußt zeigen: eine Amtsmiene a.; Er hatte ein mokantes Lächeln aufgesteckt und zog die Brauen hoch (Apitz. Wölfe 123). 4. (ugs.) aufgeben, nicht weiter tun, nicht weiter verfolgen: ein Vorhaben, das Studium a.; der Sportler mußte wegen einer Verletzung a. 5. (landsch.) an der entsprechenden Vorrichtung befestigen, aufhängen: Gardinen a. 6. (landsch.) in die Futterraufe füllen: [den Tieren] Heu. Futter a. 7. (landsch.) Eindruck machen, etw. erreichen: mit seinem Verhalten wird er nicht viel a. aufstehen <unr. V.): 1. Ost) a) sich [von seinem Sitzplatz] erheben: mühsam [von seinem Platz], vom Stuhl a.: zur Begrüßung stand er [vor der alten Dame] auf; vom Tisch a. (die Mahlzeit beenden): Ü So sinkt mir der Mut. vor meinen Mitmenschen als Prophet aufzustehen (aufzutreten: Freud. Unbehagen 190); b) sich aus liegender Stellung aufrichten, auf die Füße stellen: der Gestürzte stand mühsam auf; * nicht mehr/nicht wieder a. (verhüll.; sterben); c) (nach dem Schlaf, nach einem Krankenlager) das Bett verlassen: in aller Herrgottsfrühe, spät a.; der Kranke darf noch nicht a.; aus dem Bett a.; <subst.:) das frühe A. fällt ihm schwer; *da mußt du früher, eher a. (salopp; da mußt du dir schon etw. Besseres einfallen lassen, um zu erreichen, was du im Sinne hast). 2. sich auflehnen, Widerstand leisten, rebellieren <ist): das Volk war [wie ein Mann, gegen die Unterdrücker, gegen die Unterdrük- kung] aufgestanden. 3. (geh.) in jmdm. wach werden, aufleben, entstehen <ist): Haß stand in den Gepeinigten auf; Sein Trotz stand auf und wollte es leugnen (Jahnn. Geschichten 97); eine Frage, eine Erinnerung war in ihm aufgestanden. 4. aufetw. stehen: auf ruhen <hat): der Tisch steht nicht fest, nur mit drei Beinen [auf dem Boden] auf. 5. offenstehen, geöffnet sein <hat>: der Schrank, die Tür. das Fenster steht auf. 6. (Jägerspr.) auffliegen <ist>: Feldhühner standen plötzlich auf. aufsteigen <st. V.; ist): 1. auf ein Fahrzeug steigen, ein Fahrzeug, ein Reittier besteigen (Ggs.: absteigen 1 a): auf das Fahrrad, den Traktor a.; er ist von rechts auf das Pferd aufgestiegen; Jmdn. a. lassen (auf dem Rücksitz o.a. eines f MotorJrades mitnehmen). 2. bergan, auf einen Berg steigen: hinaufsteigen (Ggs.: absteigen 1 b): auf einen Berg, zum Gipfel a. 3. a) in die Höhe, aufwärts steigen, hochsteigen: Rauch, die warme Luft steigt auf; Nebel steigt [aus den Wiesen] auf; der Saft steigt [in den Bäumen] auf; b) sich fliegend in die Höhe bewegen: ein Hubschrauber, eine Rakete steigt auf; sie waren mit/in einem Ballon aufgestiegen; die Sonne steigt am Horizont auf (erhebt sich über den Horizont): Jeden Morgen steigen Lerchen zwischen den Fronten auf (Remarque. Westen 94); c) an die Oberfläche steigen: aus dem Meer a.; Blasen steigen [vom Grund des Sees] auf. 4. (geh.) aufragen, sich in große Höhe erheben: vor ihren Augen stieg ein Bergmassiv auf. 5. (geh.) in jmdm. aufkommen: wach werden: Angst. Zweifel, ein Verdacht, ein Gedanke steigt. Tränen steigen in jmdm. auf; Erinnerungsbilder waren in ihm aufgestiegen. 6. a) beruflich, gesellschaftlich einen höheren Rang einnehmen, eine höhere Stellung erreichen (Ggs.: absteigen 16): beruflich a.; er gehörte zu jenen Selfmademen, die so häufig aus der Arbeiterklasse a. (Niekisch. Leben 358); zum Direktor der Firma a.; er ist zu Macht u. Einfluß aufgestiegen; erst das aufsteigende und schließlich siegreiche Bürgertum (Enzensberger. Einzelheiten I. 19); b) (Sport) in die nächsthöhere Spielklasse eingestuft werden, sich für sie qualifizieren (Ggs.: absteigen 3): die Mannschaft ist [in die Bundesliga] aufgestiegen; <Abl. zu 6:) Aufsteiger, der; -s. - (Ggs.: Absteiger): 1. (ugs.) jmd., der in eine höhere Position u. damit in eine angesehenere gesellschaftliche Stellung aufgerückt ist: ein sozialer A. 2« (Sport) Mannschaft, die in die nächsthöhere Spielklasse eingestuft wurde: Der Ingol- städter A. löste auch seine zweite Heimaufgabe zur vollen Zufriedenheit (MM 9.9.68.12). aufstellen <sw. V.; hat): 1. a) in einer bestimmten Ordnung o.a., an einen vorgesehenen Platz stellen, hinstellen: Tische u. Stühle [auf der Terrasse] a.; eine Falle [im Keller] a.; Um die Zwiebackkiste, auf der ich saß. hatte ich fünf Flaschen aufgestellt (Bieler. Bonifaz 70); b) Aufstellung nehmen (lassen/: postieren: einen Posten [an der Tür] a.; Ein Mann mit einer Violine stellte sich am Rande des Bürgersteiges auf und begann ... zu spielen (Remarque. Triomphe 156); wir haben uns in Reih u. Glied aufgestellt; c) errichten, aufbauen: ein Gerüst, eine Baracke, ein Denkmal a.; d) (Umgestürztes) wieder aufrecht hinstellen: die Kegel a. 2. a) aufrichten, aufwärts stellen, hochstellen: den Kragen a.: der Hund stellt die Ohren auf: b) <a. + sich) (von Fell. Haarenj sich aufrichten: die Borsten, Haare haben sich aufgestellt. 3. zu einem bestimmten Zweck zusammenstellen, formieren: eine Mannschaft, eine Truppe a. 4. für eine Wahl, einen Wettkampf o. ä. vorschlagen, benennen: einen Kandidaten. Jmdn. als Kandidaten a.; sich [als Kandidat(en)] a. lassen; für das diesjährige große 229
Auf stell er Rennen.... zu dem Achim aufgestellt war (Johnson. Achim 38). 5. a) ausarbeiten, niederschreiben: einen Plan, eine Liste, eine Bilanz a.; b) erarbeiten: eine Theorie. Regeln. Normen a.; seine Menschenkenntnis und sein Rechtsemp- finden waren bedeutend genug, um ein Gesetzeswerk aufzustellen, das... den größten Geistestaten zugerechnet werden darf (Thieß. Reich 638): c) erringen, erzielen: einen Rekord a.; d) <als Funktionsverb) aussprechen: eine Forderung. Vermutung. Behauptung a. (etw. fordern, vermuten, behaupten). 6. (landsch.) zum Kochen aufs Feuer setzen: die Suppe, die Kartoffeln a. 7. (nordd.) etw. anstellen. Dummheiten. Übles anrichten: was habt ihr denn da wieder aufgestellt?; <Abl. zu 1 a:> Allfstefller. der; -s. -: aufstellbares Werbeelement: <zu 1. 3-5.) Aufstellung, die; -. -en; ♦Aufstellung nehmen (sich aufstellen 1 b): Vor dem zweistöckigen Ziegelbau ... nahmen die Zigeuner A. (Härtung. Pi- roschka 62). aufstemmen <sw. V.; hat): 1. gewaltsam, mit dem Stemmeisen öffnen: eine Tür a. 2. aufstützen: seinen Fuß. sich [mit seinem Fuß auf etw.] a. 3. (Turnen) seinen Körper ruckartig in den Stütz bringen: <Abl. zu 1:) Aufstemmung, die; -. -en. aufstempeln <sw. V.; hat): mit einem Stempel aufprägen: seinen Namen [auf den Briefkopf! a. aufsteppen <sw. V.; hat): a) mit Steppstichen aufnähen, auf etw. steppen: Taschen [auf den Mantel] a.: b) mit Steppereien versehen: Muster. Verzierungen auf etw. a.; aufgesteppte Blumen. aufsticken <sw. V.; hat): 1. auf etw. sticken: ein Monogramm [auf ein Wäschestück] a. 2. (Technik) Stahl durch Glühen bei 500 bis 550°C in stickstoffabgebenden Nitriermitteln härten: (Abi. zu 2:) Aufstickung, die; -. -en. aufstieben <st. V.; ist): 1. stiebend in die Höhe fliegen: Federn. Funken. Schneeflocken stieben auf. 2. (Jägerspr.) er- schreckt, schnell auffliegen: aufgeschrecktes Federwild stob auf. Aufstieg ['2UifTti:k]. der; -[e]s. -e (Ggs.: Abstieg): 1. a) das Aufwärtssteigen. Hinaufsteigen: ein gefährlicher, beschwerlicher A. [zum Gipfel]; einen A. unternehmen; b) aufwärtsführender Weg: es gibt einen steilen u. einen bequemen A. auf den Berg; c) <P1. selten) das Hochfliegen. In-die-Höhe-Fliegen: den A. des Ballons, der Rakete beobachten. 2, a) Aufwärtsentwicklung: der A. eines Landes zur Weltmacht; ein konjunktureller, beruflicher, sozialer A.; das Land erlebte einen wirtschaftlichen A. (Aufschwung): ist Portugal in einem grandiosen A. begriffen (Schneider. Leiden 79); b) (Sport) das Eingestuftwerden in eine höhere Leistungsklasse: der A. des Vereins in die Bundesliga. Aufstiegs-: ^bahn, die (Raumf): Flugbahn, die ein künstlicher Erdsatellit durchläuft bis zum Erreichen der Umlaufbahn; ~»chancev die: Möglichkeit zu beruflichem Vorwärtskommen; Möglichkeit, die; -runde, die (Sport): Runde, in der der Aufstieg (2 b) ausgespielt wird; -spiel, das (Sport): Ausscheidungsspiel um den Aufstieg einer Mannschaft in die nächsthöhere Leistungsklasse. aufstöbern <sw. V.; hat): 1. ein Tier aus seinem Versteck aufjagen: die Hunde stöbern das Wild auf. 2. nach längerem Suchen I finden, aufspüren, entdecken: ein lange gesuchtes Buch endlich in einem Antiquariat a.; Den Autobesitzer ... stöberte die Polizei in einem Lokal in Spandau auf (Welt 9. 11. 65. 11); <Abl.:> Aufetöbcnng. die; -. -en. aufstocken <sw. V.; hat): 1. um ein od. mehrere Stockwerke erhöhen: ein Gebäude a.; wir haben aufgestockt. 2. etw. um eine bestimmte größere Menge. Anzahl o. ä. vermehren, erweitern: einen Etat, einen Kredit [um 10 Millionen auf 30 Millionen] a.; Die Bundeswehr sollte um etwa 100000 Mann aufgestockt werden (Spiegel 32.1965.24); die Gesellschaft stockt auf (erhöht ihr Kapital); <Abl.:> Aufstockung, die; -. -en. aufstöhnen <sw. V.; hat): plötzlich, unvermittelt laut stöhnen: vor Schmerz, erleichtert a. aufstöpseln <sw. V.; hat) (ugs.): (ein Gefäß) durch Entfernen des Stöpsels öffnen (Ggs.: zustöpseln): eine Flasche a. aufstören <sw. V.; hat) (selten): a) aufschrecken: das Wild. Rebhühner durch Schüsse a.; b) jmdn. durch eine Störung aus etw. herausreißen: jmdn. [durch lautes Reden aus seinen Betrachtungen] a.; Ich erfuhr, wie wenig es der Mensch erträgt, aus seinen Wünschen und Träumen ... aufgestört zu werden (Niekisch. Leben 306). aufstoßen <st. V.): 1. durch einen Stoß öffnen <hat): die Tür. die Fensterläden a. 2. a) durch einen Stoß verletzen (hat): Hast du dir das Knie aufgestoßen?; b) mit etw. hart auf etw. auftreffen <ist>: er ist mit der Stirn auf die Tischkante aufgestoßen. 3. fest auf etw. aufsetzen <hat>: beim Gehen stößt er den Stock [auf den Boden] auf. 4. a) Luft, die aus dem Magen aufgestiegen ist. hörbar durch den Mund entweichen lassen <hat): das Baby muß noch a.; Herbert stößt geräuschvoll auf. Eine scharfe Wolke treibt mir fast die Tränen in die Augen (Remarque. Obelisk 212); <subst.:) er leidet unter Aufstoßen: b) ein hörbares; Entweichen od. Ausstoßen von Luft u.lod. Mageninhalt aus dem Magen verursachen Ost/hat): das Essen ist/hat ihm aufgestoßen. 5. (ugs.) jmdm. auffallen, begegnen Ost): bei seinen Beobachtungen ist ihm einiges Verdächtige aufgestoßen: Da sehe man .... was einem auf Reisen nicht alles vorkommt und aufstößt (Th. Mann. Joseph 590). aufstrahlen <sw. V.; hat): 1. hell strahlend aufleuchten: Scheinwerfer strahlen auf. 2. einen Ausdruck von Freude. Glück o. ä. bekommen, widerspiegeln: ihre Augen strahlten auf; daß ihr Gesicht aufstrahlte, als sie mich auf der Straße erkannte (Seghers. Transit 194). aufsträuben <sw. V.; hat): (von Fell. Haaren) sich sträuben, aufrichten: das Fell des Hundes hatte sich aufgesträubt. aufstreben <sw. V.; hat): 1. (geh.) in die Höhe streben, sich erheben: Bauten. Hochhäuser streben auf; hoch aufstrebende Türme. Berge. 2. (gesellschaftlich, politisch, ökonomisch) aufwärtsstreben, sich aufwärts entwickeln: dieses Entwicklungsland strebt mit Macht auf; eine aufstrebende Industriestadt; die aufstrebenden Völker Asiens (Fraenkel. Staat 300). aufstreichen <st. V.): 1. streichend auftragen, auf etw. streichen <hat>: Farbe [auf die Wand]. Salbe [auf die Wunde] a.; du streichst [dir] die Butter zu dick auf. 2. (Jägerspr.) vom Boden auffliegen Ost): Federwild streicht auf. aufstreifen <sw. V.; hat): zurückstreifen, hochschieben: für die Arbeit mußt du [dir] die Ärmel a. aufstreuen <sw. V.; hat): a) etw. auf etw. streuen: Puderzuk- ker [auf den Kuchen] a.; Viehsalz [auf die Straße] a.; b) (als Streu) aufschütten: den Tieren im Stall Stroh a.; <Abl.:> Aufstreuung, die; -. -en. Aufstrieb, der; -[eis. -e: 1. (selten) svw. f Brotaufstrich. 2. aufwärts geführter Strich in der Handschrift (Ggs.: Abstrich 3). 3. (bei Streichinstrumenten) aufwärts geführter Bogenstrich (Ggs.: Abstrich 4): mit A. spielen. aufstufen <sw. V.; hal) (Amtsspr.): höher einstufen, aufwerten: eine Bundesstraße zu einer Stadtautobahn a.; Indien will DDR-Missionen a. (MM 25. 3. 1969. 1); <Abl.:> Abstufung, die; -. -en. aufstuhlen ['^iiTtu:tan] <sw. V.; hat): (zum Zweck des Sau- bermachens od. auch in der Absicht, den Gästen das Heranrücken der Polizeistunde anzudeuten, in einem Lokal) die Stühle umgekehrt auf die Tische stellen: vor der Polizeistunde besannen die Lokale aufzustuhlen. aufstülpen <sw. V.; hat): 1. a) auf od. über etw. stülpen; auf den Kopf setzen: einen Schirm auf die Lampe a.; b) ohne große Sorgfalt auf den Kopf setzen, aufsetzen: sie hatte sich, dem Kind rasch eine Mütze aufgestülpt. 2. hochschlagen: den Mantelkragen, die Hutkrempe a.; Ü die Lippena. (schürzen, aufwerfen); eine aufgestülpte (aufwärts gerichtete) Nase. aufstützen <sw. V.; hat): 1. etw.. sich auf etw. stützen: die Ellbogen, die Arme [auf den. seltener: auf dem Tisch] a.; ich habe mich [mit den Armen] aufgestützt; mit aufgestütztem Kopf dasitzen. 2, stützend aufrichten: sich, den Kranken [auf seinem Lager] a.; Rodenbeck erwachte früh, stützte sich auf und blickte durchs Fenster (Gaiser. Jagd 119). aufsuchen <sw. V.; hat): 1. sich zu jmdm.. an eitlen bestimmten Ort begeben: Bekannte. Freunde [in ihrer Wohnung] a.; er muß einen Arzt a. (konsultieren); ein Cafe, die Toilette a.; Die Mehrheit des Gefolges hatte sich endlich entschlossen, den Sdiutz einer Hütte aufzusuchen (B. Frank. Tage 96); wir haben früh das Bett aufgesucht (geh.; sind früh zu Bett gegangen). 2. a) (selten) am Boden Befindliches aufsammeln: Geldstücke. Perlen [vom Boden] a.; b) (in einem Buch blätternd) eine bestimmte Textstelle o. ä. suchen: eine Adresse im Telefonbuch, eine Textstelle in einem Buch a. aufsuramen, aufsummieren <sw. V.; hat): a) (Datenverarb.) 230
auftreten Werte addieren od. subtra/iieren: die Digitalwerte [werden! aufsummiert und das Mittel aus der Summe ... gebildet (Elektronik 11, 1971, 377); b) <a. + sich) eine bestimmte Summe erreichen, sich zu einer bestimmten Summe addieren, sich summieren: die Spenden haben sich zu einem hohen Betrag aufsummiert; gewaltig kann ja wohl nicht der Betrag genannt werden, der sich ... im Lauf einer langen Zeit aufsummen wird (MM 24. 1. 1974. 2); <Abl.:) Aufsummie» rang, die; -. -en. lllfsUßen <sw. V.; hat): durch Zusetzen von Zucker o.a. (dem Wein) einen süßeren Geschmack geben: ... daß deutsche Ausleseweine mit Zuckerwasser und Traubensaft aufgesüßt würden (Spiegel 39. 1974. 7). Mlftabellieren <sw. V.: hat): zu einer Tabelle zusammenstellen, eine Tabelle von etw. herstellen: die zu versteigernden Gegenstände a.; <Abl.:) Auftabdlierung. die; -. -en. aiftakeln <sw. V.; hat): 1. (Seemannsspr.) mit Takelwerk versehen: Segel setzen (Ggs.: abtakeln): die Segelboote a. 2. (ugs. abwertend) sich in übertriebener Weise auffallig kleiden, zurechtmachen: die hat sich scheußlich aufgetakelt; eine aufgetakelte alternde Diva; <Abl. zu 1:) Auftakelung, die; -. -en. Auftakt, der; -[eis. -e: 1. <PI. selten) Beginn. Eröffnung (einer Veranstaltung o.a.): ein vielversprechender, festlicher A. der Tagung; die Demonstration bildete den A. zu einer Reihe von Krawallen; Die Suppe soll bei Einladungen ... einen pikanten A. bilden (Hörn. Gäste 16S). 2. (Musik) der ein Musikstück o. ä. eröffnende unvollständige Takt: das Lied beginnt mit einem A. 3. (Verslehre) eine od. mehrere Silben vor der ersten tontragenden Silbe eines Verses. auftanken <sw. V.; hat): a) durch Tanken den Treibstoff auffüllen, den Treibstoffvorrat ergänzen: die Maschine tankt hier auf; wir müssen noch [Benzin] a.; Ü wir müssen im Urlaub neue Kräfte a. (sammeln); b) ein Fahrzeug mit Treibstoff volltanken: das Flugzeug, das Auto a.; Haben Sie eine Werft hier... Können sie mich ( = meine Maschine) auftanken (Gaiser. Jagd 103). ftjftaudien<sw. V.; ist): 1. an die Wasseroberfläche kommen, emportauchen: das U-Boot ist wieder aufgetaucht; die Froschmänner tauchten nach einer Weile wieder [aus der Tiefe] auf; Ü er tauchte aus seinen Träumen auf (hing nicht länger seinen Träumen nach); Erinnerungsbilder tauchten in ihm auf (traten in sein Bewußtsein). 2. a) unerwartet, plötzlich in Erscheinung treten, sichtbar werden: am Horizont, aus dem Dunkel, in der Ferne, vor ihren Augen tauchten die Berge auf; Der Zonengrenzpunkt Drei- linden tauchte unvermittelt hinter einer Kurve auf (Simmel. Aflare 64); b) unerwartet, plötzlich auftreten, dasein: ein Unbekannter tauchte plötzlich in der Gesellschaft auf; nachdem er lange verschollen war. ist er auf einmal wieder [bei seiner Familie] aufgetaucht; die Akten tauchten erst nach vielen Jahren wieder auf (wurden wieder gefunden); Ü Fragen. Zweifel. Probleme tauchen auf (stellen sich, erheben sich); ein Verdacht tauchte auf (kam auf). auftauen <sw. V.): 1. a) (Gefrorenes) zum Tauen bringen <hat): die Sonne taut das Eis. den Schnee auf; Tiefkühlkost a.; b) von Eis befreien <hat>: die Wärme hat die Fensterscheiben aufgetaut. 2. a) sich tauend auflösen <ist>: das Eis. der Schnee taut auf; b) von Eis frei werden <ist>: der See ist wieder aufgetaut; Ü Höfel wurde aufmerksam. Die vereiste Starre löste sich, die Gedanken tauten auf (er konnte wieder denken; Apitz. Wölfe 139). 3. die Befangenheit verlieren, gesprächig werden Ost): er taut in Gesellschaft nur ganz langsam auf; <Abl. zu 1:) Auftauung, die; -. -en. Wfteen [...ti:n] <sw. V.; hat) (Golf): den Ball zum Abschlag auf das t Tee aufsetzen. aufteilen <sw. V.; hat): 1. ein größeres Ganzes in Teile zerlegen u. verteilen: das Land [an die Bauern] a.; die Schokolade unter die Kinder a.; sie haben den Gewinn [untereinander, unter sich] aufgeteilt. 2. a) aufgliedern: einen Raum a.; das Gelände in mehrere Parzellen a.; Wir haben daran gedacht, das gesamte Archiv nach Ländern aufzuteilen (Leonhard. Revolution 219); b) in Gruppen o.a. einteilen: die Teilnehmer an der Exkursion in mehrere Gruppen a.: etw. in gleiche Teile a.; <Abl.:> Aufteilung, die; -. -en. auftippen <sw. V.; ist): (von einem Ball) leicht auf den Boden auftreffen u. zurückprallen: den Ball kurz a. lassen; der Ball tippte mehrmals auf und rollte dann ins Aus. auftischen <sw. V.; hat): 1. zum Essen auf den Tisch bringen; zum Verzehr anbieten: man hatte ihnen das Beste aus Küche u. Keller aufgetischt; Umdm.] reichlich a. (ihn gut bewirten).!, (ugs. abwertend)etw. erzählen.berichten was nicht der Wahrheit entspricht/: ümdm.] Lügen a.; er tischt immer wieder die alten Geschichten auf; was vergeben ist. das ... darf niemals wieder aufgetischt werden (zum Vorwurf gemacht werden. Hörzu 37. 1973. 116). Auftrag ['ayftra:k]. der; -[e]s. Aufträge: 1. Weisung; zur Erledigung übertragene Aufgabe: ein wichtiger, schwieriger, ehrenvoller A.; sich eines -es entledigen; er kam im A. (beauftragt von; Abk. in Briefunterschriften: i. A. od. I. A.) seiner Firma. 2. Bestellung (einer Ware od. Leistung): ein A. in Höhe von 2 Millionen; ein A. über/(seltener:) auf die Lieferung von Schreibtischen; Aufträge vergeben; * etw. in A. geben (Kaufmannsspr.; bestellen). 3. <P1. selten) Verpflichtung. Mission: der gesellschaftliche, geschichtliche A. der Partei; Der politische A. der Stunde mag begriffen werden (Schnabel. Marmor 141). 4. <PI. selten) das Auftragen. Aufbringen von etw. auf etw.: der Pinsel ermöglicht einen gleichmäßigen A. der Farbe; auftragen <st. V.; hat): 1. (geh.) zum Essen auf den Tisch bringen, servieren: es. das Essen ist aufgetragen! 2. auf etw. streichen, applizieren; über etw. verteilen: Salbe. Farbe a.; das Make-up [leicht auf das/( seltener:) auf dem Gesicht] a. 3Jmdm. den Auftrag geben, etw. Bestimmtes zu tun: er hat mir ausdrücklich aufgetragen, über die Angelegenheit zu schweigen; er hat mir einen Gruß an dich aufgetragen. 4. ein Kleidungsstück so lange tragen, bis es völlig abgetragen, zerschlissen ist: ein Kleid im Haus a.; die Jüngeren Geschwister müssen die Sachen der älteren a. 5. dicker erscheinen lassen: dieser Stoff, dieses Unterhemd trägt kaum, zu sehr auf; Auftraggeber, der; -s. -: jmd.. der einen Auftrag erteilt; Auftragung* die; -: das Auftragen (2). auftrage. Auftrags-: -bestättgung, die; -buch, das; -gemäß <Adj.; o. Steig., nicht präd.); -läge, die: die A. ist schlecht (es gehen nicht viel Aufträge ein); -pokter. das (Wirtsch.): größerer Bestand an Aufträgen, die eine Firma noch in der Zukunft auszuführen hat. so daß sie in nächster Zeit keine wirtschaftliche Flaute fürchten muß; ^werk, das: Kunstwerk, das im Auftrag (2) entstanden ist. auftreflen <st. V.; ist): bei einem Sturz o. ä. J auf eine Fläche treffen, aufprallen, aufschlagen: er traf bei seinem Sturz auf eine scharfe Kante auf: die Rakete ist auf der Mondoberfläche aufgetroflen; die -den Strahlen werden gebrochen. auftreiben <st. V.): I. <hat) a)aufwirbeln, in die Höhe treibender Wind treibt die Blätter, den Staub auf; b) aus seiner Ruhe aufscheuchen, aufjagen: die Sorge treibt ihn [früh aus dem Bett] auf. 2. a) (durch Druck. Gasbildung o.a.) in die Höhe od. auseinandertreiben, aufblähen (hat): die Hefe treibt den Teig auf; die Krankheit hat seinen Körper aufgetrieben; b) in die Höhe getrieben, aufgebläht werden <ist): der Teig treibt auf; der Kadaver ist aufgetrieben; Ü Ihr Kopf ist aufgetrieben vor Schmerz (Werfet. Himmel 136). 3. (ugs.) etw.. nach dem man einige Zeit herumgefragt, gesucht hat. finden; ausfindig machen, beschaffen <hat>: einen Handwerker, einen Zeugen a.; wir müssen ein Taxi, etw. zu essen, das nötige Geld a.; sogar Nußbutter hat er a. können (Grass. Hundejahre 459). 4. <hat> a) zum Verkauf auf den Markt bringen: Kälber a.; Schweine wurden [zum Verkauf] aufgetrieben; b) Vieh auf die Bergweiden treiben. auftrennen <sw. V.; hat): l.die Fäden einer Naht zerschneiden [u. damit etwas wieder zertrennen I. auseinandertrennen: einen Abnäher, eine Naht, den Saum a.; sie mußte das Genähte wieder a. 2. (landsch.) (etw. Gestricktes od. Gehäkeltes) aufziehen, aufräufeln: den Pullover a.; <Abl.:> Auf- trennung, die; -. -en. auftreten <st. V.): 1. die Füße in bestimmter Weise aufsetzen <ist): kräftig, fest, leise a.; er kann mit dem verletzten Fuß nicht a.; Wir traten vorsichtig auf. um nicht in den Netzen hängenzubleiben (Seghers. Transit 266). 2. durch einen Tritt gewaltsam öffnen <hat): er hat die Tür aufgetreten. 3. <ist> a) ein bestimmtes Verhalten zeigen; sich in bestimmter Art benehmen: selbstbewußt, bescheiden, forsch a.; Ü Großbanken treten im Stile griechischer Tempel auf (Bamm. Weltlaterne 34); b) in einer besonderen Eigenschaft od. mit einer bestimmten Absicht öffentlich j in Erscheinung treten, hervortreten: als Sachverständiger. Zeuse, 231
Auftreten Käufer. Vermittler a.; er trat [in der Versammlung, vor einem großen Publikum] als Redner auf; Er hatte sich seines Hoheitsscheines begeben, trat ganz als Privatmann auf (Th. Mann. Hoheit 28); gegen etw.. mit Forderungen a.; c) (als Schauspieler o.a.) spielen, auf die Bühne treten: heute wird ein bekannter Künstler a.; er ist als Hamlet, auf einer der größten Bühnen aufgetreten. 4. Ost) a) sich plötzlich] ergeben, eintreten, auftauchen: Schwierigkeiten. Probleme. Meinungsverschiedenheiten traten auf; bei der Erschließung und Beraubung von Ländern mit alter Kultur ... traten infla torische Tendenzen auf (Fraenkel. Staat 362); b) plötzlich dasein, vorkommen: Krankheiten. Seuchen waren aufgetreten; in diesem Sommer traten Schädlinge in großen Massen auf; <subst. zu 3:) Auftreten, das; -s. Auftrieb, der; -[eis, -e: 1. <o. PI.) (Physik) der Schwerkraft entgegengesetzte Kraft, der ein in eine Flüssigkeit od. in ein Gas eingetauchter od. untergetauchter Körper unterworfen ist: Aufwärtsdruck: aerodynamischer, statischer A.; ein Körper erfährt im Wasser einen A. 2. <o. PI.) Schwung. Elan. Schaffenskraft: etw. gibt jmdm. A.; durch seinen Erfolg bekam er neuen, ungeheuren A. 3. a) Menge der zum Verkauf auf den Markt gebrachten Schlachttiere: der A. an/von Kälbern; es kamen wenig Tiere zum A.; b) das Hinauftreiben des Viehs auf die Bergweide (Ggs.: Abtrieb 1): der A. findet im Frühjahr statt; <Zus. zu 1:> Auftriebskraft, die. Auftritt, der; -[eis. -e: 1. (Theater) das Auftreten des Schau- Spielers auf der Bühne (Ggs.: Abtritt 1): vor seinem A. Lampenfieber haben; auf seinen A. warten; seinen A. verpassen; Ü der Minister hatte einen großen A. 2. (Theater) Teil eines Aufzugs, Szene: der fünfte Akt hat nur zwei -e. 3. heftige Auseinandersetzung, Streit: ein häßlicher, peinlicher A.; einen A. mit Jmdm. provozieren, haben, vermeiden. 4. Vorfall, Szene: ein rührender A.; <Zus. zu 1:) Auftrittsverbot, das: 1938 erhielt der Sänger A. auftrocknen <sw. V.; hat): a) mit einem Tuch, vergossene Flüssigkeit aufwischen, von einer Stelle entfernen: sie hat das verschüttete Wasser aufgetrocknet; b) (von Flüssigkeit, Farbe o. äj an der Luft. Sonne o. ä. trocken werden, trocknen: das Wasser trocknet in der Sonne schnell auf. auftrumpfen <sw. V.; hat) [eigtl. = im Spiel die höchsten Karten einsetzen]: 1. seine Überlegenheit deutlich zeigen, unter Beweis stellen: Amerikas Leichtathleten trumpfen schon zu Beginn der Wettkämpfe [mit zwei neuen Rekorden] auf. 2. seine Meinung, seinen Willen od. eine Forderung I auf Grund seiner Überlegenheit ] durchzusetzen versuchen: er trumpfte auf u. forderte bessere Behandlung; Paul ... glaubte... gegen seine Mutter einen rüden Ton anschlagen zu dürfen; er trumpfte auf, er forderte (Bredel. Väter 75). auftun <unr. V.; hat): 1. (geh. veraltend) aufmachen, öffnen: die Tür. die Augen a.; den Mund a. (sprechen). 2. (geh.) <a. + sich) a) sich öffnen: die Pforte tat sich auf; Ü eine breite Straße tat sich [vor ihm] auf; ein Abgrund hatte sich vor ihm aufgetan; b) sich jmdm. erschließen, darbieten: eine neue Welt, ein neuer Horizont tat sich ihm auf. 3. (landsch.) <a. 4- sich) gegründet, eröffnet werden: neue Läden. Vereine haben sich aufgetan. 4. (ugs.) durch Zufall entdecken, ausfindig machen: ein gutes Lokal, einen Mitspieler a. 5. (ugs.) zum Essen auf den Teller legen: sich. Jmdm. zuerst [eine Portion Kartoffeln] a. 6. (landsch.) auf den Kopf, auf die Nase setzen: den Hut. die Brille a. auftunken <sw. V.; hat): durch Tunken bewirken, da/i am Ende nichts mehr übrig ist von etw.: die Soße mit Brot a. auftupfen <sw. V.; hat): durch Tupfen entfernen, aufsaugen: Blutstropfen. Tränen. Wasserflecke [mit einem Tuch] a. auftürmen <sw. V.; hat): a) hoch aufschichten, stapeln: Schachteln [zu einem Berg] a.; b) <a. + sich) sich übereinan- derstapeln, zu einem großen Berg anwachsen: Aktenberge türmen sich auf. aufwachen <sw. V.; ist): wach werden, erwachen: spät, plötzlich, aus einem Traum, durch ein Geräusch, mitten in der Nacht, mit schwerem Kopf a.; aus der Narkose a. (wieder zum Bewußtsein kommen). aufwachen <st. V.; ist): 1. groß werden, heranwachsen: auf dem Lande, in kleinbürgerlichen Verhältnissen, als ältestes von vier Kindern a.; wir sind zusammen aufgewachsen; Er war in einem Friseursalon der Vorstadt aufgewachsen (Böll, Haus 22). 2, (geh.) auftauchen, immer größer werdend hervortreten: Bäume. Türme wachsen aus dem Dunkd auf. aufwallen <sw. V.; ist): a) wallend hochsteigen: die Soße kurz, einmal a. lassen; die Suppe, die Milch wallt [im Topfl auf; Ü mit aufwallendem Blut (mit heftiger Erregung): b) in dichten Schwaden aufsteigen: Nebel. Dunst wallt [aus einer Niederung] auf; c) (geh.) plötzlich in jmdm. als heftige innere Bewegung hochsteigen: Haß. Dankbarkeit wallte in ihr auf; in -der Leidenschaft etw. tun. sagen; <AbI. zu c:> Aufwalhmg. die; -. -en. aufwUttoen [ajifvEltign] <sw. V.; hat) [vgl. gewältigen] (Bergmannsspr.): zusammengebrochene Grubenbaue wieder herrichten: <Abl.:) Aufwiltigung, die; -. -en. aufwalzen <sw. V.; hat) (Bauw.): durch Walzen dünn auftragen: eine neue Teerschicht a. Aufwand f^ifvant]. der; -[e]s: 1. a) das Aufwenden: Einsatz: ein großer A. an Energie. Geld; das fordert einen A. von zwei Millionen Mark; b) aufgewendete Mittel. Kosten: der A. hat sich [nicht] gelohnt; c) übertriebener Prunk. Luxus. Verschwendung: einen hohen, unnötigen A. [mit etw.] treiben; AufwandsentocMfaUgira, die; -. -en: Ausgleichszahlungfür besondere im Dienst entstandene Kosten: eine monatliche A. von 300 DM erhalten; AufWandfsteteuer. die; -. -n: Steuer, die auf bestimmte Einkommensverwendungen erhoben wird (z. B. Kfz-Steuer. Hundesteuer). aufwärmen <sw. V.; hat): 1. (etw. Gekochtes) noch einmal, wieder warm machen: das Essen vom Mittag a.; Ü alte Geschichten, einen alten Streit wieder a. (ugs. abwertend; erneut zur Sprache bringen, aufleben lassen). 2. <a. + sich) einen warmen Raum o.a. aufsuchen, ein warmes od. ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen, um einen Zustand des Frierens zu überwinden: er hat sich am Ofen, mit einem Grog wieder aufgewärmt. 3. (Sport) durch leichte Übungen die Muskulatur lockern, den Körper warm werden lassen (als Vorbereitung auf eine sportliche Leistung): der Sprinter wärmt sich vor dem Start auf; <Abl.:> Aufwärmerv der, -s. - (Sport. Jargon): leichtes Spiel zur Vorbereitung auf ein schwereres: Testspiel: Alrfwinnung, die; -. -en. Aufwartefrau, die; -. -en (landsch): Putzfrau. Zugehfrau: aufwarten <sw. V.; hat): 1. a) (geh.) anbieten, vorsetzen: den Gästen mit einem großen Menü, mit einer Flasche echtem Champagner a.; b) zu bieten haben: mit großen Neuigkeiten. Verbesserungen, einem Sonderangebot, einer Überraschunga. [können). 2. (veraltend) (Gäste) bedienen: den Gästen a. 3. (geh.. veraltet) jmdm. einen Höflichkeitsbesuch machen, seine Aufwartung machen: gleich nach seiner Ankunft wartete er dem Bürgermeister auf; Aufwärter. der; -s. -: Aushilfskellner. Diener: Aufwar üüüi. die; -. -nen: w. Form zu t Aufwärter; Aufwartestelle, die; -. -n: eine A. antreten, suchen. aufwärts <Adv.) [mhd. üfwert(es); T-wärts]: nach oben (Ggs.: abwärts): hier führt der Weg a.; den Fluß a. gehen; Ü von 100 Mark a.; vom General a. aufwärts-. Aufwärts-: -bewesung, die: svw. t -Entwicklung; -drall, der (Sport): Drehschwung nach oben: -entwicklung, die: günstig verlaufende Entwicklung: -gehen <st. V.; ist): besser werden. Fortschritte machen (Ggs.: abwärtsgehen): mit seiner Gesundheit, unserem Geschäft geht es aufwärts; -haken, der (Boxen): mit der Faust bei abgewinkeltem Arm nach oben geführter Stoß: -streben, das: Sireben nach wirtschaftlichem, sozialem Aufstieg: -trend, der: svw. T^ent- wicklung. Aufwartung, die; -. -en: 1. a) (veraltet) das Bedienen: einen Lakai zur A. haben; b) (landsch.) das Saubermachen. Reinigen: sie macht schon seit Jahren die A. im Hause. 2. (landsch.) Aufwartefrau: ich habe noch keine A. gefunden. 3. (veraltend) Höflichkeitsbesuch: mit Jmds. A. rechnen; *|mdm. seine A. machen (jmdm. einen Höflichkeitsbesuch abstatten). Aufwasch ['qufvaj]. der; -[eis (landsch.): 1. das Aufwaschen: den A. besorgen, machen. 2. abzuwaschendes Geschirr: in der KUdie steht noch der ganze A.; *das ist ein A.; das gebt/das machen wir in einem A. (ugs.; das läßt sich alles zusammen erledigen). Aufwasd)-: checken, das: Spülbecken: -läppen, der: Spültuch; -wasser. das <o. PI.): Spülwasser. auftauchen <st. V.; hat) (landsch.): spülen, abwaschen: Geschirr a.; Nachdem .... sitzen Pat und Ann noch in der Küche, während Mom Rose in der Küche aufwäscht (Wolf. Menetekel 521); *das ist ein Aufwaschen; das geht/das ma- 232
aufzerren dien wir in einem Aufwaschen (ugs.; das läßt sich alles zusammen erledigen). aufdecken <sw. V.; hat) /vgl. aufgeweckt/: wach machen, aus dem Schlaf wecken: die Kinder nicht a.; das ist Ja ein Lärm, um Tote aufzuwecken. aufwehen <sw. V.; hat): 1. a) in die Höhe wehen: der Wind hat Sand aufgeweht; b) wehend auftürmen: der Wind hat Schneeberge aufgeweht; c) aufgewirbelt werden: der Straßenstaub weht auf. 2. (geh.) wehend öffnen: der Sturm hat Fenster und Türen aufgeweht. aufweichen <sw. V.): 1. durch Feuchtigkeit weich machen <hat): ein Brötchen in Wasser a.; der Regen hat den Boden aufgeweicht; Ü ein System a. (von innen her allmählich zerstören). 2. weich werden <ist>: der Boden weicht auf; Ü die Fronten weichen auf; <Abl.:) Aufweichung, die; -. -en. aufweinen <sw. V.; hat): plötzlich für einen Augenblick laut weinen: die Frau weinte laut auf. Aufweis [ajifvais], der; -es. -e: das Aufzeigen. Darlegen: der A. großer Irrtümer ist ihm nicht gelungen; aufweisen <st. V.; hat): a) auf erw. hinweisen, etw. zeigen: die Bedeutung. Wichtigkeit von etw. a.; b) durch etw. Bestimmtes gekennzeichnet sein u. dies zeigen, erkennen lassen: Parallelen zu etw.. einen Mangel. Vorzüge a.; *etw. aufzuweisen haben (etw. haben, über etw. verfügen): gute Zeugnisse aufzuweisen haben; <Abl.:> Ausweisung, die; -. -en. aufwenden <unr. V.; hat): (für einen bestimmten Zweck, ein erstrebtes Ziel) aufbringen: für etw. verwenden, einsetzen: viel Kraft. Zeit. Kosten [für einen Plan] a.; er wendete/wandte alles auf. ihn zu überreden; aufwendig <AdJ.): mit großem Aufwand verbunden: kostspielig: einen -en Film drehen; Die Optik einer modernen Filmkamera ... ist ungewöhnlich a. (Fotomagazin 8, 1968. 73); a. leben; Aufwendung, die; -. -en: a) das Aufwenden: unter A. seiner ganzen Beredsamkeit etw. durchsetzen; b) <nur PI.) Ausgabel nj. Kosten: für etw. Bestimmtes aufzuwendender, aufzubringender Betrag: die -en waren zu hoch. aufweifen <st. V.; hat): 1. a) nach oben, in die Höhe werfen: die Schiffsschrauben warfen das Wasser auf; den Kopf a. (ruckartig heben): b) auf etw. werfen: Kohlen. Holzscheite a. (auf das Feuer werfen): die Karten a. (auf den Tisch werfen): c) aufhäufen, aufschütten: einen Damm, ein Grab a.; Schnee zu Wällen a.; aufgeworfene Erdmassen. 2. mit Wucht öffnen: mit einem Schwung die Tür a. 3. zur Sprache bringen, zur Diskussion stellen: Probleme a.; man warf die Frage auf. ob... 4. <a. + sich) sich eigenmächtig zu etw. machen, sich erheben: sich zum Richter. Beschützer a.; daß der Trieb... mehr den Zweck hat. zu verhindern, daß sich ein Vogel zum Tyrannen aufwirft (Lorenz. Verhalten 42). 5. (selten) (die Lippen) schürzen: die Lippen a.; ein Zigarillo zwischen den leicht aufgeworfenen Lippen (Th. Mann. Krull 322). aufwerten <sw. V.; hat): dem Wert nach verbessern, den Wert von etw. erhöhen: die Renten, die Währung a.; Ü sein Ansehen, seine Stellung in der Gesellschaft wurde aufgewertet (nahm zu); <Abl.:) Aufwertung« die; -. -en. aufwickein <sw. V.; hat): 1. a) wickelnd zusammenrollen: ein Bindfaden [auf eine Spule]. Stoff [zu einem Ballen] a.;b) (ugs.) auf Wickler aufdrehen: sich. Jmdm. die Haare a.. die Ärmel a. (aufkrempeln). 2. etw. Verpacktes durch Auseinanderwickeln der Hülle öffnen: ein Paket vorsichtig a.; <Abl.:) AllfcrickleUung. die; -. -en; <Zus.:> Aufwickehpt- le, die (Film): Spule am Projektor zum Aufwickeln des Filmbands. Aufwieseid [%ifvi:gd'l^]. die: -. -en (abwertend): das Aufhetzen zur Auflehnung: Jmdn. wegen A. anklagen; aufwiegeln r%ifvi:g(n] <sw. V.; hat): feine Menschengruppe] zur Auflehnung aufhetzen (Ggs.: abwiegeln 1 a): die Kollegen [gegen eine Maßnahme von oben] a.; das Volk [zum Widerstand] a.; <Abl.:) Aufwiegfelhng, die; -. -en. aufwiesen <st. V.; hat): ausgleichen. Ersatz für etw. bieten: die Vorteile wiegen die Nachteile auf; der Erfolg hat den Einsatz nicht aufgewogen. AufWicsler ['ajifvi:gto], der; -s. -: jmd.. der andere aufwiegelt; <Abl.:) aufwieglerisch <Adj.): -e Reden führen; a. reden. aufwtamem <sw. V.; hat): plötzlich, für einen Augenblick laut wimmern: vor Schmerzen a. Aufwind, der; -[eis. -e (Met.): vom Boden aufsteigende Luftbewegung (Ggs.: Abwind): das Segelflugzeug hat guten A.; Ü durch etw. [neuen] A. (Schwung. Auftrieb) bekommen. aufwinden <st. V.; hat): 1. durch Winden in die Höhe ziehen od. heben: den Anker a. 2. (selten) aufwickeln: ein Kabel [auf eine Rolle] a. aufwirbeln <sw. V.): a) etw.. was locker irgendwo liegt, hochwirbeln, in die Luft wirbeln <hat>: das Auto wirbelte Staub, altes Laub auf; b) in die Höhe wirbeln, auf stieben <ist): Schnee wirbelte hoch auf; Mückenschwärme wirbelten auf und summten Quälend um ihn (Gaiser. Jagd 193). aufwischen <sw. V.; hat): a) wischend aufnehmen, entfernen: verschüttetes Wasser. Bier a.; b) mit einem feuchten Lappen reinigen: den Boden, die Diele [feucht] a.; <Zus.:> AufWfach- läppen« der: Lappen zum Aufwischen. aufwogen <sw. V.; hat): in die Höhe wogen, heftig wogen: das Meer, die See wogt wild auf; Ü mit -der Freude etw. vernehmen. aufwölben« sich <sw. V.; hat): eine Wölbung bilden: an einer Stelle hat sich das Blech aufgewölbt. aufwölken <sw. V.; ist) (dichter.): wie eine Wolke in die Höhe fliegen: Hunderte von Sperlingen .... die ... aufwölkten (Grass. Blechtrommel 668). Aufwuchs, der; -es. Aufwüchse: 1. <o. PI.) das Hochwachsen. Heranwachsen: der A. der Pflanze ist von der Sonnenbestrahlung abhängig. 2. (Forstw.) junge Baumpflanzung: den A. mit einem Zaun umgeben. 3. (Biol.) an Feuchtigkeit gebundene Mikroorganismen (bes. Algen). die sich auf anderen Organismen od. Gegenständen ansiedeln. aufwühlen <sw. V.; hat): 1. a) wühlend an die Oberfläche bringen: Steine. Knochen a.; b) wühlend aufreißen: die Panzer hatten den Boden aufgewühlt. 2. Wassermassen o. ä. aufrühren, in stürmische Bewegung bringen: der Sturm wühlte die See auf; aufgewühlter Schlamm verdunkelt das Wasser; Ü das Ereignis wühlte den Grund seiner Seele auf; die Nachricht wühlte ihn bis ins Innerste auf (erregte ihn heftig); ein -des Erlebnis; aufgewühlt (innerlich stark erregt) verließ er das Theater. Aufwurf, der; -[e]s. Aufwürfe (selten): 1. a) das Aufwerfen. Aufschütten: sich an den A. eines Erdhügels machen; b) kleiner aufgeworfener Hügel: dort liegt seit kurzem ein A. aus Erde und Steinen. 2. (südd.) Auktion: zwei Gemälde von Bracht kamen zum A. aufzahlen <sw. V.; hat) (südd.. österr.): einen Mehrwert für etw. zusätzlich zahlen: [einen Mehrpreis] a. müssen; <Abl.:> Aufzahlung* die; -. -en. aufzählen <sw. V.; hat): a) (selten) zählend Stück für Stück vorlegen: jmdm. das Geld einzeln, genau a.; b) einzeln angeben, nacheinander aufführen, nennen: seine Verdienste, bestimmte Namen. Daten a.; Jmdm. seine Versäumnisse a.; *|mdm. welche/ein paar/zwanzig a. (ugs.; jmdm. feine bestimmte Anzahl/ Schläge geben; jmdm. Prügel verabreichen); <Abl.:) Aufzählung, die; -. -en. aufzäumen <sw. V.; hat): den Zaum anlegen (Ggs.: abzäumen): die Pferde a.; Ü er hat seinen Plan verkehrt aufgezäumt (ugs.; falsch angepackt, in Angriff genommen). aufzehren <sw. V.; hat) (geh.): a) völlig aufbrauchen: seine ganzen Vorräte. Ersparnisse a.; Der indische Begleiter erkrankte, der Proviant war aufgezehrt (Trenker. Helden 230); Ü Diese gemeinsame Gegnerschaft zehrte allmählich die innere Autorität des Parlamentarismus auf (Niekisch. Leben 199); b) <a. + sich) sich verbrauchen, verzehren über etw.: du hast dich die Jahre hindurch [innerlich] aufgezehrt; <Abl.:> Aufzehrung, die; -. -en. aufzeichnen <sw. V.; hat): 1. auf etw. zeichnen: ein Muster, einen Grundriß genau a. 2. zur Dokumentation schriftlich, mit Film od. Magnetband festhalten: seine Erinnerungen, die Vorfälle wahrheitsgetreu, eine Rede wortwörtlich a.; eine Sendung a.; <AbI.:) Aufzeichnung, die; -. -en: 1. das Zeichnen auf etw.: eine genaue A. des Entwurfs. 2. a) das Festhalten von etw. durch Schrift. Bild od. Ton: stenographische A.; seine -en von einem bestimmten Ereignis, einer Zeit veröffentlichen; -en mit der Kamera, mit dem Tonbandgerät machen; b) (Funkw.. Ferns.) das in Bild od. Ton Festgehaltene (Ggs.: Direktsendung. Direktübertragung. Live-Sendung): das war eine A. und keine Live-Sen- dung. aufzeigen <sw. V.; hat) (geh.): deutlich zeigen, darlegen, nachweisen, demonstrieren: Fehler. Schwächen a.; er zeigte auf. wie groß die Umweltschäden sein würden. aufzerren <sw. V.; hat): 1. durch Zerren aufmachen, öffnen, lösen: die Krawatte, ein Paket ungeduldig a. 2. durch Zerren hochheben: jmdn. mit Gewalt vom Boden a. 233
aufziehen aufziehen <unr. V): 1. nach oben ziehen <hat): den Schlagbaum a.; eine Fahne. Segel a. (hissen), 2. (hat) a) ziehend öffnen: den Vorhang, einen Reißverschluß a.; b) durch Herausziehen öffnen: die Schublade a.; c) den Korken herausziehen u. dadurch öffnen: entkorken: Flaschen a.; 3. auf etw. spannen <hat>: eine Landkarte, neue Saiten [auf ein Instrument) a.; die Leinwand mußte auf Pappe aufgezogen werden (aufgeklebt, befestigt werden): eine Stickerei a. (auf den Rahnxen spatinen). 4. <hat) a) spannen: die Feder einer Spieluhr a.; b) durch Spannen der Feder o.a. bereitmachen: die Armbanduhr, das Spielzeugauto a.; Ü er war heute sehr aufgezogen (angeregt, animiert): 5. großziehen <hat): ein fremdes Kind wie sein eigenes a.; ein Kind im christlichen Glauben, nach bestimmten Grundsätzen a.; sie war von ihren Großeltern aufgezogen worden; ein Tier mit der Flasche a. 6. (ugs.) ins Werk setzen, arrangieren (hat): ein Fest, eine Unternehmung a.; die Sache war falsch, richtig, zu einseitig aufgezogen; der Prozeß sollte politisch aufgezogen werden; 7. (ugs.) necken, verspotten (hat): Jmdn. wegen seiner, mit seinen zu kurzen Hosen a. 8. (ist) a) aufmarschieren: die Wache, der Posten ist aufgezogen; b) näherkommen, aufkommen: ein Gewitter, eine schwarze Wolke zieht auf. 9. etw. Gestricktes, Gehäkeltes auftrennen (hat): du mußt den Ärmel noch einmal a. 10. bei der Schaufensterdekoration Kleiderpuppen anziehen (hat): Figuren a. 11. (landsch): svw. taufwischen. 12. (hat) (Med.) a) eine zur Injektion bestimmte Flüssigkeit in die Spritze einsaugen: eine Traubenzuckerlösung a.; b) eine Spritze durch Einsaugen des flüssigen Präparates für eine Injektion vorbereiten: eine Spritze a. Aufzucht, die. -. <n: 1. (o. PI.) das Aufziehen. Großziehen: die A. von Fohlen, Hühnern. 2. Nachwuchs, Nachkommenschaft: eine A. Fasanen, junger Schweine; aufzüchten (sw. V.; hat): zu Zuchtzwecken großziehen: Milchkühe. Tannensämlinge a. aufzucken (sw. V.): I. (geh.) wie ein Blitz aufleuchten (hat/ ist): eine Flamme, ein Lichtschein zuckte auf; Ü Ein solches Wort zuckte ... in seinem Kopf auf (Plievier. Stalingrad 85). 2. (selten) ruckartig auffahren, zusammenzucken (hat): plötzlich zuckte er auf. Aufzug,der; -[eis. Autzüge, l.a) das Aufziehen (8a).Aufmarschieren, Atirücken: den A. der Wache beobachten; Aufzüge veranstalten; der feierliche A. der Professoren; b) das Aufziehen (8b). Herankommen: der A. größerer Wolkenfelder. 2. mechanische Vorrichtung mit dem Zweck. Personen oder Lasten auf- od. abwärts zu transportieren: Fahrstuhl: den A. benützen; etw. mit dem A. in ein höheres Stockwerk bringen; der A. fährt ins Erdgeschoß. 3. (abwertend) Aufmachung, Ausstaffierung: ein komischer, lächerlicher unmöglicher A.; in diesem A. kann ich mich nirgends blicken lassen. 4. größerer, in sich geschlossener Abschnitt einer Theateraufführung: Akt: das Drama hat fünf Aufzüge. 5. (Geräteturnen) Übung, bei der man sich mit einer Drehung in den Stütz hochzieht: einen A. am Reck turnen. Aufzug- (Aufzug 2): Führer, der: jmd.. der einen Aufzug bedient: ^Schacht, der; -seil, das; -tür. die. aufzüngebi (sw. V.; ist) (geh.): in die Höhe züngeln: die Flammen züngelten im Wind auf; Ü (geh.:) an vielen Orten im Land züngelte der Aufruhr auf. aufzupfen (sw. V.; hat): 1. zupf end auftrennen: eine Stickerei a. 2. durch Zupfen voneinander lösen, entwirren: einen Knoten a. aufzwingen (st. V.; hat): 1. gewaltsam auferlegen: zwingen, etw. anzunehmen, einem Volk eine neue Staatsform a.; Sie sind es gewohnt. Ihrer Umgebung Ihren Willen aufzuzwingen (Brecht. Groschen 195). 2. (a. + sich) sich gewaltsam aufdrängen, zwingend bewußt werden: ein Gedanke, eine Melodie zwang sich ihm auf. aufzwirbeln (sw. V.; hat): (einen Schnauzbart) mit den Fingerspitzen nach oben drehen: die Bartenden a.; ein stolz aufgezwirbelter Schnurrbart. Augapfel fajik-] der; -s. ...äpfel [mhd. ougapfel. ahd. oug- apful]: teilweise sichtbarer, gewölbter, in der Augenhöhle liegender Teil des Auges: hervorquellende, bläulich schimmernde Augäpfel; mit den Augäpfeln/die Augäpfel rollen; * jmdn., etw. wie seinen A. hüten (besonders sorgsam behüten): sie hütete ihren Jüngsten wie ihren A. Aupe I'^ga]. das; -s, -n [mhd. ouge, ahd. ougaj: 1. (Vkl.: TÄugelchen. Äugtellein) (meist paarweise auftretendes) Sehorgan des Menschen u. vieler Tiere: blaue, mandelförmige, vorstehende, große, eng beieinanderliegende, tiefliegende -n; kurzsichtige, verweinte, verquollene, blutunterlaufene, glasige, umflorte -n; das rechte, linke A.; zornige, sanfte, gutmütige, lustige -n; ihre -n waren voller Schwermut; die -n strahlen, glänzen,leuchten, schmerzen, tränen; seine -n weiteten sich vor Entsetzen, blickten vorwurfsvoll; ihre -n verdunkelten sich, verklärten sich, fielen ihr vor Müdigkeit zu; die -n öffnen, aufschlagen, auf jmdn. richten; er hat ein A. verloren (eingebüßt): Jmdm. die -n verbinden; einem Toten die -n zudrücken; sich die -n reiben, verderben; gute, schlechte -n haben (gut. schlecht sehen können): etw. an jmds. -n ablesen können; auf einem A. blind sein; jmdn. aus großen -n ansehen; jmdm. nicht in die -n sehen können (jmdm. gegenüber ein schlechtes Gewissen haben): jmdm. stehen die Tränen in den -n (er ist dem Weinen nahe): etw. mit eigenen -n gesehen haben; dunkle Ringe um die -n haben; ein blaues A. haben (durch eine Verletzung o.a. um das Auge einen Bluterguß haben): das Kind verunglückt vor den -n seiner Mutter; die -n (den Blick) zu Boden senken, erheben, abwenden; der sieht mit dem linken A. in die rechte Westentasche (bes. berlin.; er schielt); er macht -n wie ein gestochenes Kalb (ugs.; er starrt töricht, stumpfsinnig vor sich hin); R die -n sind größer als der Magen (sich zuviel Essen auf den Teller tun): Spr aus den -n. aus dem Sinn (wer abwesend ist. wird leicht vergessen): * magisches A. (elektronische Röhre am Rundfunkempfänger% die die Stärke des Empfangs abstimmt): das A. des Gesetzes (scherzh.; Polizei); so weit das A. reicht (so weit man sehen kann): Jmdm. gehen die -nwrifjmd. durchschaut plötzlich einen Sachverhalt, erkennt Zusammenhänge, die er vorher nicht gesehen hatte): auf einmal gingen ihm die -n auf, und er erkannte, daß die ganze Sache ein Betrug war; jmdm. gehen die -n noch auf (ugs.; jmd. wird früher od. später die bittere Erfahrung machen, daß etw. sich anders verhält, als er glaubte); imdm. gehen die -n über (1. jmd. ist durch einen Anblick überwältigt: beim Anblick dieser Schätze gingen ihm die -n über. 2. (geh.) jmd. beginnt zu weinen: nach Joh. 11. 35: bei der Erinnerung an die schöne Zeit gingen ihr manchmal die -n über); das A. beleidigen (von einem ästhetischen Gesichtspunkt aus betrachtet sehr unschön, unharmonisch sein): diese Farbenzusammenstellung beleidigt das A.; ein A. voll Schlaf nehmen (ein wenig, für ganz kurze Zeit schlafen): da bleibt kein A. trocken (ugs. 1. alle weinen vor Rührung. 2. alle lachen Tränen. 3. keiner bleibt verschont); frnds. -n brechen (geh.; jmd. stirbt); seinen [eigenen] -n nicht trauen (ugs.; vor Überraschung etw. nicht fassen können); -n wie ein Luchs haben (sehr scharf sehen u. alles bemerken). hinten keine -n haben (ugs.; nicht sehen können, was hinter einem vor sich geht: meist in ärgerlichem Ton gesagt); seine -n überall haben (auf alles aufpassen, sich nichts entgehen lassen): [grade] -n machen (ugs.; staunen, sich wundern); imdm. [schöne] -n machen (ugs.; mit jmdm. einen Flirt anfangen); die -n offen haben/offenhalten (achtgeben, aufpassen): die -n schließen/zumachen (verhüll.; sterben); die -n vor etw. verschließen (etw. nicht zur Kenntnis nehmen, nicht wahrhaben wollen): sich [nach imdm.« etw.] die -n aus dem Kopf sehen/schauen (ugs.; intensiv vergeblich! suchen od. erwartend Ausschau halten); imdm. am liebsten die -n auskratzen mögen (ugs.; so wütend sein auf jmdn., daß man ihm am liebsten etw. Böses antäte); ein A./bekJe -n zudrücken (ugs.; etw. nachsichtig, wohlwollend übersehen); ein A. riskieren (ugs.; einen verstohlenen Blick auf jmdn., etw. werfen); ein A. auf imdn., etw. werfen (ugs.; sich für jmdn., etw. zu interessieren beginnen); ein A. auf imdn., etw. haben (1. auf jmdn., etw. achtgeben. 2. an jmdm., etw. Gefallen finden); die -n auf Null gestellt haben (Gaunerspr.; tot sein): Oswald... schleifte das blutende Opfer aufs Trottoir. merkt jedoch schnell: .Der hat die -n auf Null gestellt*' (Spiegel 4. 1976. 58); ein A. für etw. haben (das richtige Verständnis, ein Urteilsvermögen für etw. haben): kein A- aitun (ugs.; nicht schlafen können). -n im Kopf haben (ugs.; etw. durchschauen, beurteilen können); keine -n im Kopf haben (ugs.; nicht aufpassen); imdm. die -n öffnen jmdn. darüber aufklären, wie unerfreulich etw. in Wirklichkeit ist): sich die -n ausweinen/aus dem Kopf weinen (sehr weinen. aus dem Klagelied Jeremias 2. 11); imdm. etw. an den -n ablesen (die unausgesprochenen Wünsche des anderen von allein erkennen): imdn., etw. nicht aus den -n lassen (scharf beobachten): imdn.. etw. aus dem A./aus den -a 234
äugen-, Augen - verlieren (die Verbituiung mit jmdm. verlieren, etw. nicht weiter verfolgen); [vor Arbeit, Schwäche o.a.] nicht mehr aus den -n sehen können (so sehr beansprucht sein, daß man nicht melir richtig sehen kann, keinen Überblick mehr hat); seh mir aus den -n! (geh weg. laß dich hier nicht mehr blicken!); jmdm., einander A. in A. gegenüberstehen (jmdm.. einander ganz nahe gegenüberstehen); etw. im A. haben (etw. im Sinn haben, vorhaben); Jmdn., etw. im A. behalten (jmdn. beobachten, etw. verfolgen); in den -n von ... (nach Ansicht von ...): in den -n der Gesellschaft ist er ein Verbrecher; etw. fällt/springt [imdm.] ins A./in die -n (etw. fällt auf); etw. sticht imdm. ins A./in die -n (ugs.; etw. weckt jmds. Wunsch, es zu besitzen)', imdm. zu tief in die -n gesehen haben (sich in jmdn. verliebt haben); etw. ins A. fassen (sich etw. vornehmen); einer Gefahr ins A. sehen (mutig entgegentreten); etw. geht ins A. (ugs.; etw. endet schlecht, hat üble Folgen)', in Jmds. -n steigen/sinken (bei jmdm. an Ansehen. Achtung gewinnen, verlieren); mit bloßem/unbewaffnetem A. (ohne optisches Hilfsmittel); mit einem lachenden und einem weinenden A. (teils erfreut, teils betrübt; wohl aus Shakespeare. Hamlet 1. 2); mit offenen -n schlafen (ugs.: I. nicht aufpassen u. daher etw. nicht wissen od. wahrnehmen, was unangenehme od. nachteilige Auswirkungen hat; oft als Vorwurf an jmdn. gerichtet. 2. dösen); mit einem blauen A. davonkommen (ugs.; ohne großen Schaden, glimpflich davonkommen); etw., Jmdn. mit anderen/neuen -n [anlsehen/betnichten (mit einem neuen Verständnis betrachten); jmdn., etw. mit den -n verfolgen (genau zusehen, scharf hinterherblicken); jmdn., etw. mit den -n verschlingen (ugs.; mit begehrlichen B icken ansehen); etw. nicht nur um jmds. schöner blauer -n willen tun (nicht aus reiner Gefälligkeit tun); A. im A., Zahn um Zahn (Gleiches wird mit Gleichem vergolten: nach 2. Moses 21, 24); unter vier -n (ohne Zeugen); unter jmds. -n (in Anwesenheit von jmdm., der das eigentlich nicht hätte hören od. sehen sollen); jmdm. nicht [wieder] unter die -n kommen/treten dürfen (bei jmdm. unerwünscht sein, nicht wieder erscheinen dürfen); jmdm. wird es schwarz vor den -n (jmd. wird ohnmächtig); vor aller-n (in der Öffentlichkeit; öffentlich): jmdm. etw. vor -n fiihren/halten/stellen (deutlich zeigen, klarmachen); etw. schwebt jmdm. vor -n (etw. tritt jmdm. deutlich ins Bewußtsein). 2. (bei Pflanzen, bes. bei Kartoffel. Rebe. Obstbaum) Keim. Knospenansatz: die -n aus der Kartoffel ausschneiden. 3. a) Punkt auf dem Spielwürfel: er hat sieben -n geworfen; b) Zählwert bei bestimmten Spielen: beim Skat zählt die Dame drei -n. der König vier. 4. auf einer Flüssigkeit, meist auf der Suppe schwimmender Fetttropfen: auf der Suppe schwimmen viele -n; R in diese Suppe schauen mehr -n hinein als heraus (ugs. scherzh.: sie ist sehr dünn, nicht sehr gehaltvoll). 5. (Seemannsspr.) a) gelegte Schlinge am Ende eines Taus; b) eingespleißtes augenförmiges Metallstück, große Öse in einem Tampen. 6. Uxh für den Stiel (bei Hammer od. Axt) : Äugelchen ['oygkpn], Äug[e]lein ['aygal^jn. gykl^jn]. das; -s. -: t Auge (1); Augelei [Qyga'l^j]. die; -. -en (abwertend): fortgesetztes Äugelnd); äugeln [Qygjn] <sw. V.: hat) [mhd. öugeln]: 1. heimliche, verstohlene Blicke werfen: nach jmdm. ä. 2. (Gartenbau) veredeln, okulieren: Obstbäume. Rosen ä.; äugen [caygn] <sw. V.; hat) [mhd. öugen]: [suchend] blicken: das Tier äugte in unsere Richtung. aygen-, Augen-: -abstand, der (Med.): Entfernung zwischen beiden Pupillen; -arzt, der: Facharzt für Augenkrankheiten. Ophthalmologe, dazu: -ärztlich <Adj.; o. Steig.; nur präd.): ein -es Gutachten; -aufschbg, der: das Heben der Augenlider: ein wirkungsvoller A.; -ausdruck, der; -auswischerei, die (ugs.): Betrug. Schwindel: diese Maßnahme ist reine A.; -bad. das: Spülung des Auges zur Heilung od. Erfrischung: -badewanne. die; -bank. die (Med.): Institution, die menschliche Augen zum Transplantieren zur Verfügung stellt; "-binde, die: meist dunkle Binde zur Schonung des kranken Auges: eine A. tragen; die A. abnehmen; -blick. (auch: --'-] der: a) Zeitraum von sehr kurzer Dauer. Moment: keinen A. warten; einen A. bitte!; ein geschichtlicher A.; b) Zeitpunkt: im entscheidenden A. etw. tun; den Zug im letzten A. erreichen; *alle -e (ugs.; immer wieder); jeden A. (schon im nächsten Augenblick, sofort); m A. (jetzt, momentan); einen lichten A. haben (1. vorübergehend bei klarem Verstand sein. 2. scherzh. eine gute Idee haben). dazu: -blicklich [auch: —'—] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): I. unverzüglich, ohne Verzug, sofort: a. einschlafen, beginnen; auf -e Hilfe hoffen. 2. derzeitig, momentan: wo ist er a. beschäftigt? seine -en Bedürfnisse. -Micks <Adv.>: sogleich, sofort: etw. a. vergessen; a. verläßt du das Zimmer !; -blickserfolg, der: vorübergehender Erfolg. -Micks- Idee, die: nur für den Augenblick (a) gültige Idee. -Wickssa- che. die: Sache, die nur einen Augenblick (a) dauert; -blinzeln, das; -s: durch Blinzeln gegebenes Zeichen der Verständigung; -braue, die: Haarbogen über dem Auge: buschige, rötliche -n; sich die -n ausrasieren, auszupfen, dazu: -brauenbogen, der; -brauenstift, der: Farbstift zum Nachziehen der Augenbrauen; -butter, die: gelb-weißliche Absonderung des Auges; -deckel. der: svw. T —lid: mit den -n klappern; -diagnose, die: wissenschaftlich umstrittene Methode. Krankheiten aus der Veränderung der Regenbogenhaut des Auges zu erkennen; -diagnostiker, der: Arzt. Heilkundiger, der die Methode der Augendiagnose anwendet; -Entzündung, die; -fällig <Adj.; nicht adv.): in die Augen fallend, auffällig, nicht zu übersehen: ein -er Zusammenhang; -fiUtchen <P1.): kleine Falten um die Augen: beim Lachen werden ihre A. sichtbar; -färbe, die: eine helle A. haben; A.: graugrün; -fehler, der: Mangel in bezug auf die Sehfäftigkeit des Auges; -flstel, die (Med.); -(leck, der (Biol.): Sehorgan der Einzeller; -flimmern, das; -s: nervöse Sehstörung durch scheinbares Flimmern vor den Augen; -glas, das <P1.: -gläser) (veraltet, noch österr.): Sammelbezeichnung für Brille. Zwicker. Monokel u.a.: ein A.. Augengläser tragen; -gymnastik. die: A. treiben; -heil- kunde. die: Facharzt für A.; -höhe, die: nur in der Fügung in A. (in Höhe der Augen): das Warnschild ist in A. angebracht; -höhle, die: Vertiefung im Schädel, in der der Augapfel mit Muskeln. Nerven usw. liegt; -klappe, die: vgl. -binde; -klinik. die; -krankheit, die; -leiden, das; -licht, das <o. PI.) (geh.): Sehkraft. Sehfähigkeit: das A. verlieren, zurückgewinnen; -lid, das: verschiebbare Haut zum Schutz des Augapfels; mit geschlossenen -ern; gerötete -er; -maß, das <o. PI.): Fähigkeit, mit den Augen Entfernungen abzuschätzen: ein gutes, schlechtes A. haben; Ü Politik mit A.; -mensch, der (ugs.): jmd.. der Eindrücke am leichtesten visuell gewinnt; -merk, das: in den Wendungen sein A. auf jmdn., etw. richten, lenken; jmdm., einer Sache sein A. zuwenden (Aufmerksamkeit schenken): -muskd, der; -nerv, der; -Optiker, der: Optiker, der sich mit Prüfung u. Korrektur der menschlichen Sehkraft befaßt (Berufsbez.); -paar, das (geh.): ein Paar Augen: er sah erstaunte -e auf sich gerichtet; -pflege, die (Kosmetik): Pflege des Auges u. der Augenumgebung; A. machen (ugs. scherzh.; schlafen); -prothese, die: seit dem Krieg trägt er links eine A.; -pulver, das (ugs. scherzh.): kleine, schwer leserliche Schrift: das ist ja das reinste A.!; -runder <P1.): gerötete A. haben; -ringe, <P1.>: svw. t-schatten; -salbe, die: Heilsalbefür ein erkranktes Auge; -schatten <P1.>: halbkreisförmige Schatten unter den Augen: große, dunkle A. haben; -schein, der (geh.): das Anschauen, die unmittelbare Wahrnehmung durch das Auge: wie dec A. zeigt, lehrt; sich durch A. von etw. überzeugen; *jmdn., etw. in A. nehmen (genau u. kritisch betrachten), dazu: -scheinlich [auch: —'—] <Adj.; o. Steig.) (geh.): offenbar, offensichtlich: ein -er Mangel; a. ist er heute weggefahren; -schirm, der: auf dem Kopf zu tragender Schutzschirm für die Augen: -schmaus, der (scherzh.): besonders erfreulicher Anblick: das bunte Bild der Trachten war ein rechter A.; -schondienst nur in der Verbindung A. haben/machen (Solda- tenspr.; schlafen); -schwäche, die: Schwäche der Sehkraft; -spalte, die: (in den frühen Entwicklungsstadien des Embryos) Falte, die den späteren Sitz des Auges markiert; -Spiegel, der (Med.): besonderer Spiegel für die Untersuchung des Auges. Ophthalmoskop; <Abl.:) -Spiegelung, die (Med.): Untersuchung mit dem Augenspiegel; -spräche, die: Zeichensprache mit Hilfe der Augen; -stein, der (Med.): in den Tränendrüsen auftretende Ablagerung; -Stern, der (dichter.): Pupille: leuchtende -e; Ü das Kind war ihr [ganzer] A. (fam.; war ihr Liebstes. Wertvollstes); -tfiuschung, die: optische Täuschung; -tierdien, das: Geißeltierchen; -tripper, der (Med.): Infektion der Augenbindehaut mit Trippererregern; -tropfen <P1.): tropfenweise anzuwendende Flüssigkeit zur Heilung erkrankter Augen; -trost, der: a) (Bot.) Vertreter einer krautartigen Gattung der Rachenblütler (Halbparasit); b) (dichter.) das Liebste. Wertvollste: das Mädchen war sein [ganzer] A.; -weide, die <o. PI.) [mhd. ougenweide; eigtl. = Speise. Labsal für die Augen]: 235
Augiasstall sehr schöner, ästhetischer Anblick, den etw. od. jmd. bietet: es war eine A. zu sehen, wie der (= Hektor) den Wurf geschmeidig abfing (Hagelstange. Spielball 189); dieser Anblick ist eine [wahre] A.; -wimper. die: lange, dunkle -n; --wlnkel. der: rechts oder links das Auge begrenzender Winkel: jmdn. aus den -n betrachten; ^wbchersi, die: svw. t ^auswischerei; -zahl, die: beim Spiel Anzahl der erreichten Augen (3 b): eine niedrige A.; seine A. zu erhöhen versuchen; -zeuge, der: Zeuge, der ein Geschehen mit eigenen Augen verfolgt hat: -zeugin, die: w. Form zu t-zeuge, dazu: -zeuaenberfcht. der; -zittern, das: zitternde Bewegung der Augäpfel: -zwinkern, das; -s: kurzes Zusammenziehen eines Auges, der Augen als Zeichen der Verständigung: sich durch A. verständigen; -zwinkernd <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.>: mit Augenzwinkern: er lächelte a. Augiasstall [qp'gi:as-.auch: '^igias-l.der; -[eis <o. PI.) [nach dem 30 Jahre lang nicht ausgemisteten Rinderstall des altgriech. Königs Augias. Herkules reinigte ihn an einem Tag]: a) Raum, der sich in einem besonders verschmutzten oder vernachlässigten Zustand befindet: b) korrupte Verhält- nisse. Zustände: * den A. aumisten/reMaen (geh.; eine durch Schlamperei. Nachlässigkeit entstandene große Unordnung mit Mühe beseitigen: Ordnung wiederherstellen). -äugig J-loygK;]. in Zusb.. z.B. blauäugig, einäugig; Äuglein C&klajnl. das: svw.!Äugelchen. Augit [ap'gi:t. auch: qp'git]. der; -s. -e [zu griech. äuge = Licht] (Geol.): ein zu einer größeren gleichnamigen Gruppe gehörendes gesteinsbildendes Mineral. Augment [qy'gm&U]. das; -s. -e Dat. augmentum = Vermehrung. Zunahme] (Sprachw.): dem Verbstamm vorgesetzte Partikel zur Tempusbildung, bes. im Sanskrit u. im Griechischen: Augmentation [qygm£nta'&io:n], die; -. -en [lat. aug- mentätio = Vermehrung] (Musik): a) Wertverlängerung einer Note in der Mensuralnotation: b) Wiederaufnahme des Themas einer Komposition in größeren rhythmischen Werten (Ggs.: Diminution); Augmentativ [%igmentati:0. das; -s. -e (Sprachw.): durch ein Suffix gekennzeichnete Vergrößerungsform. Zus.: Aupnentativstiffix, das: Suffix, das eine Form als groß oder grob empfunden wiedergibt (z.B. ital. -one); Augmentatinm [...'ti:vum]. das; -s. ...va [...va]: svw. T Augmentativ; augmentkren <sw. V.; hat) [lat. augmentäre = vermehren]: mit einem T Augment versehen. au gratin [ogra't£; frz. au gratin = mit Kruste, zu: gratler. f gratinieren] (Gastr.): mit Kruste überbacken. Augsproö ['^ik-1. der. ...osses. ...ossen (Jägerspr.): der unterste, nach vorn weisende, kleinere Sproß des Hirschgeweihs. Augur ['«iigur], der; -s u. -en. -en (meist PI.) [...'gu:ren; lat. augur = Vogelschauer u. Priester im antiken Rom] (bil- dungsspr. spött.): jmd.. der als Eingeweihter Urteile. Interpretationen von sich anbahnenden, bes. politischen Entwicklungen ausspricht: Unterdessen waren die -en dabei, aus dem Kaffeesatz spärlicher Informationen den Tatbestand herauszufiltem (MM 9. 2. 70. 2); AugurenUchebi, das; -s (geh. abwertend): überheblich-wissendes Lächeln [des Einverständnisses unter Eingeweihten]: mit A. 'August [qx gost]. der; -(e]s u. -. -e <PI. selten) (lat. (mtnsis) Augustus. zu Ehren des Kaisers Octavian nach dessen Beinamen Augustus = der Erhabene]: achter Monat des Jahres: Abk.: Aug.; vgl. April. 2August ['qiigust; lat. Augustus. t 'August] in der Fügung der dumme A. (Zirkusclown. Spaßmacher). august-. Auggst-: -apfel. der: Klarapfel: -feier. die: in der Schweiz Nationalfeiertag zum Gedenken an den Bund der Urkantone im August 1291. augusteisch [qpgus'te:iJ1 <Adj.; o. Steig., nur attr.) [nach dem römischen Kaiser Augustus] in der Fügung ein -es Zeitalter (bildungsspr.; eine Epoche, in der Kunst und Literatur besonders gefördert werden). Augustiner [%igusti:nB],der; -s.- [nachdem Kirchenlehrer Augustinus (354-430)]: Angehöriger der auf der Augustinerregel aufgebauten Ordensgemeinschaften. Augustiner-: -Chorherr, der: Angehöriger einer nach der Augustinerregel lebenden kath. Ordensgemeinschaft, dazu: Mtorherrenstift, das; -eremit. der: Angehöriger einer kath. Ordensgemeinschaft: -regel. die: angeblich von Augustinus stammende, um 1200 aufgestellte Regeln für das Zusammenleben und -wirken in einer Ordensgemeinschaft. Auktion tayk'^io:n], die; -, -en [lat. auctio, eigtl. = Vermehrung]: Versteigerung: sich etw. auf einer A. ersteigern; Auktionator fapktßlo'na:t3r. ...ton?], der: -s. ...oren [...na- to:ren; spätlat. auctiönätor]: Versteigerer: auktionieren <sw. V.; hat) [lat. auctiönäri]: versteigern. Aul tapl]. der; -s. -e [tatar. u. kirgis. aul]: Zeltlager. Dorfsiedlung der Turkvölker. Aula ['qiila]. die; -. ...len u. -s [lat. aula < griech. aule]: I. größerer Raum für Veranstaltungen u. Versammlungen, besonders in Schulen und Universitäten: in der A. fand ein Elternabend statt. 2, in der Antike Hof des griechischen und römischen Hauses. 3. Palast in der römischen Kaiserzeit. 4. Vorhof in einer christlichen Basilika. Aule ['%ib]. die; -. -n (landsch. derb): ausgespiener Speichel. Auswurf. Aulos ['cuihs]. der; -. ...oi [...lqy; griech. aulös]: antikes griechisches Musikinstrument in der Art einer Schalmei: den A. blasen. au naturel [onaty'rel; frz. au naturel = nach der Natur. TNaturell] (Gastr.): (von Speisen und Getränken) ohne künstlichen Zusatz. au pair [o'pe:r; frz. au pair. eigtl. = zum gleichen Wert, zu: pair = gleich < lat. pär]: (in bezug auf einen Arbeitsplatz im allg. in einem Haushalt im Ausland) ohne Bezahlung: nur gegen Unterkunft. Verpflegung u. Taschengeld au p. arbeiten; <Zus.:> Au-pair-Midchen, das: Mädchen, meist Schülerin od. Studentin, die in einem Haushalt im Ausland au pair arbeitet, um die Sprache des Landes zu erlernen: Au-palr-Girl. das; Au-pair-Stdle, die: Da ist eine Mutter, die für ihre Tochter eine A. in England sucht (MM 3. 8. 68. 49). Aura fayra], die; - Dat. aura < griech. aüra]: 1. (geh.) Wirkungskraft, besondere ; geheimnisvolleJ Ausstrahlung einer Person]: von der A. eines Geheimnisses umgeben sein; Eine furchtbare A. von Einsamkeit umgibt sie alle, die versteinten Alten im „Grauen Haus" (K. Mann. Wendepunkt 99); Der Herr mit der lieblichen A. lächelte (Dorpat. Ellenbogenspiele 111); 2. (Med.) Erweiterung des Bewußtseins, bes. Unbehagen, das einem epileptischen Anfall vorausgeht. Aurar: PI. von tEyrir. Aureole [^ire'o:b], die; -. -n [mlat. aureola. subst. Fem. von lat.aureolus = schön, golden, goldfarbig]: 1. (bildungsspr.) Strahlenkranz. Heiligenschein, der eine Gestalt umgibt: das Christusbild mit der goldenen A. 2. (Bergmannsspr.) bläulicher. Grubengas anzeigender Lichtschein am Brenner der Bergmannslampe. 3. (Meteor.) durch Wolkendunst hervorgerufener optischer Eindruck eines Scheins oder Hofs um Sonne und Mond. 4. (Elektrot.) äußere Leuchterscheinung eines Lichtbogens od. Glimmstromes. Aurignaden [ormJa'siE:]. das; -[s] [nach der frz. Stadt Auri- gnac. in deren Nähe sich Höhlen mit Überresten aus dieser Kulturstufe befinden] (Anthrop.): Kulturstufe der jüngeren Altsteinzeit: Airignaönensch [orm1 jak...].der; -en: Vertreter der T Aurignacrasse: Aurignacrasse, die; -: Menschenrasse des Aurignacien. Aurikel [%i'ri:kl]. die; -. -n [lat. auricula = öhrchen (nach der Form der Blätter)]: Primelart mit glatten Blättern u. rötlichbraunen od. leuchtend gelben Blüten. Aurora [qp'ro:ra]. die; - (meist ohne Artikel) [lat. auröra = röm. Göttin der Morgenröte] (dichter.): Morgenröte. Tagesbeginn: <Zus.:> Aurorafalter, der (Zool.): Tagfalter aus der Familie der Weißlinge, mit weißlichen Flügeln, von denen die Vorderflügel zur Hälfte leuchtend orangerot od gelb gefärbt sind. Aurum f^prum]. das; -[s]: lateinische Bezeichnung für tGold; ehem. Zeichen: Au aus taps; mhd.. ahd. üs): I. <Präp. mit Dativ) 1. a) zur Angabe der Richtung von innen nach außen (Ggs.: in): a. der Badewanne steigen; a. dem Haus gehen; ein Buch a. dem Schrank nehmen; b) zur Angabe der räumlichen od. zeitlichen Herkunft, des Ursprungs, des Bereichs, aus dem jmd. herkommt, etw. her- od. weggenommen wird: er kommt, stammt, ist gebürtig a. Hamburg; ein Werk a. dem Jahr 1750; a. der Nähe; a. 100 m Entfernung; er liest a. seinem Roman; c) zur Angabe der Veränderung eines Zustandes: Jmdn. a. seinen Träumen herausreißen, die Waage a. dem Gleichgewicht bringen; a. tiefem Schlaf erwachen. 2. zur Angabe des Grundes, der Ursache für etw.: a. Angst. Überzeugung. Hunger; verstärkt durch das Adv. ..heraus": er handelte a. einer Laune, a. einer Notlage heraus; *a. sich heraus (unaufgefordert). 3. a) zur Angabe des Materials, aus dem etw. besteht, des Aus- 236
ausbauen gangsstofFes, aus dem etw. hergestellt wird od. entsteht: eine Bank a. Holz. a. Stein; sie bauen das Haus a. Fertigteilen; b) zur Angabe eines früheren Entwicklungsstadiums in Verbindung mit Verben, die ein Werden bezeichnen; a. den Raupen entwickeln sich Schmetterlinge; a. seinem Sohn wurde ein tüchtiger Arzt. 4. (Osten*.) in: eine Eins a. Mathematik; er hat die Prüfung a. Latein abgelegt. II. <Adv.) 1. häufig Imperativisch od. elliptisch a) (ugs.) vorbei. Schluß, zu Ende: Er ... blieb mit abgestorbenem Motor stehen. A. (Frankenberg. Fahrer 136); a. der Traum von einem Sieg (Olympische Spiele 1964. 14); (Boxen): sieben, acht, neun - a.!; vgl. aussein; b) (als Aufforderung) ausschalten (Ggs.: an): Licht a.!; (selten in salopper Umgangssprache als adj. Attribut): eine ause Straßenlaterne. 2. in dem Wortpaar von - aus: a) von - her: vom Fenster a.; von Mannheim a. (ausgehend von Mannheim) sind es zwei Stunden; Ü von seinem Standpunkt a. betrachtet, stellt sich die Sache anders dar; *von mir a. (ugs.; meinetwegen): b) von - an: von Hamburg a. fuhren sie mit dem SchifT. 3. *bei hndm. ein und a./a. und ein gehen (bei jmdm. häufig zu Gast sein: bei jmdm. verkehren): nicht a. noch ein/nicht ein noch a./nicht a. und ein/nicht ein und a./weder a. noch ein/weder ein noch a. wissen (völlig ratlos sein): <subst.:) Aus, das; -. - [LÜ von engl, out): 1. <o. PI.) (Ballspiele) Raum außerhalb der Spielfeldgrenzen: der Ball rollte ins A. 2. <o. PI.) (Ballspiele) das Ausscheiden eines Spielers od. einer Mannschaft. 3. (Baseball) Verlust der Spielberechtigung eines Spielers. ausagieren <sw. V.; hat) (Psych.): eine Emotion /ungehemmt/ in Handlung umsetzen u. dadurch eine innere Spannung abreagieren: es mag sein, daß frühere Epochen Grausamkeit. Haß. Sadismus schamloser ausagiert haben (H. Mar- cuse. Aggression 97). aosapem <sw. V.) (südd.. österr.. Schweiz.): a) schneefrei werden Ost): die Hänge. Wege apern aus. sind ausgeapert; eine ausgeaperte Skipiste; b) schneefrei machen <hat): die Sonne hat die Felder ausgeapert; <Abl.:> Ausapenmg. die; -. -en: a) das Ausapern. Aperwerden: b) ausgeaperte. von Schneefrei gewordene Stelle. ausarbeiten <sw. V.; hat): 1. a) erarbeiten, erstellen: einen Entwurf. Richtlinien, einen Plan a.; Einmal machte er mir den Vorschlag, ein Flugblatt auszuarbeiten (Niekisch. Leben 248); b) (etw.% was im Entwurf vorliegt) vollständig, bis ins einzelne ausführen: etw. sorgfältig, in allen Einzelheiten, im Detail a.; Beine. Arme und Köpfe der Figur sind plastisch ausgearbeitet. 2. <a. + sich) sich durch körperliche Arbeit einen Ausgleich zu anderer Tätigkeit verschaffen: an den Wochenenden arbeite ich mich durch Gartenarbeit, im Garten aus; <Abl.:> Ausarbeitung, die; -. -en. ausarten <sw. V.; ist) [LU von lat. degeneräre]: 1. a) sich ins Negative entwickeln, steigern: der Streit artete in eine Schlägerei aus; Mut darf nicht zum Leichtsinn a.; ich muß gestehen, daß so viel Lob und Preis, in Verse -d zuletzt sogar, mich stark erregt hatte (Th. Mann. Km 11 208); b) sich ungehörig benehmen: wenn er Alkohol getrunken hat. artet er leicht aus. 2. (Biol.. Zool.) Degenerationserscheinungen zeigen, entarten: diese Getreidesorte ist ausgeartet; <Abl.:) Ausartung, die; -. -en. ausästen l'^pslestn) <sw. V.; hat) [zu tAst]: a) (Bäume) von überflüssigen od. dürren Ästen durch Ausschneiden frei machen: die Obstbäume müssen ausgeästet werden; b) (gefällte Bäume) vom Astwerk befreien. ausatmen <sw. V.;hat): 1. (den Atem) aus der Lunge ausströmen lassen (Ggs.: einatmen): kräAig. langsam a.; atmen Sie ruhig ein und aus; die eingeatmete Luft [durch die Nase, den Mund] a.; Tief -d ließ er den Kopf ... sinken (Hausmann. Abel 164). 2. <nur im Perf.) (geh.. selten) gestorben sein: er hat ausgeatmet; <Abl.:> Ausatmung, die; -, -en. dazu: Ausatmungsiuft. die <o. PI.). auftischen ['ajis|e:tjn] <sw. V.; hat) (landsch.): durch Ätsch- rufen verspotten: die Kinder haben ihn ausgeätscht. ausätzen <sw. V.; hat): mit einem ätzenden Mittel aus etw. entfernen, wegätzen: Farbe a. ausbacken <bäckt/(auch:) backt aus. backte/(veraltend:) buk aus. hat/ist ausgebacken) (Kochk.): 1. in / schwimmendem] Fett backen, garen: sie hat die Pfannkuchen [in Ol] ausgebacken; Marie stand am Herd und buk Omeletten aus (Fussenegger. Haus 169). 2. a) zu Ende backen, fertigbacken (meist im 2. Part.): der Kuchen ist noch nicht ganz ausgebacken; das Brot muß gut ausgebacken sein; b) etw. so lange backen lassen, bis es gar ist: du hast den Kuchen nicht ausgebacken; Der Auflauf wird ... oflen in der Röhre ausgebacken (Hörn, Gäste 176). ausbaden <sw. V.; hat) [nach der alten Baderegel, daß der letzte Badegast das von mehreren Badenden nacheinander benutzte Badewasser auszugießen u. das Bad zu säubern hatte] (ugs.): die Folgen tragen für etw.. was man selbst od. (häufiger) ein anderer verschuldet hat (meist in Verbindung mit einem Modalverb, bes. mit ..müssen"): seinen Leichtsinn mußte ich a.; auch er ließ seinen Staatssekretär die Sache a. (Dönhoff. Ära 57). ausbaggern <sw. V.; hat): a) mit dem Bagger (eine Vertiefung) herstellen: eine Baugrube a.; am darauffolgenden Tag waren die Fundamente für die ... Baracken schon ausgebaggert (v. d. Grün. Glatteis 133); b) mit Hilfe des Baggers säubern, von etw. befreien: das Flußbett, die Kiesgrube a.; c) aus etw. herausbaggern, mit Hilfe des Baggers herausheben: Schlamm. Geröll [aus der Fahrrinne, aus dem Flußbett] a.; <Abl.:> Ausbaggerung. die; -. -en. aushaken f^ysbaikn] <sw. V.; hat) [zu f Bake] (Seew.): mit Baken versehen, durch Baken kenntlich machen, abhaken: die Fahrrinne ist ausgehakt [worden]. ausbalancieren <sw. V.; hat): a) ins Gleichgewicht bringen, im Zustand des Gleichgewichts halten: etw. richtig, genau a.; Ü Kräfte. Interessen a.; dieses kunstvoll ausbalancierte innenpolitische Gebäude (Niekisch. Leben 199); b) <a. + sich) sich ausgleichen, ins Gleichgewicht kommen: die Gewichte müssen sich exakt a.; Ü die verschiedenen Standpunkte haben sich [nicht] ausbalanciert; <Abl.:> Ausbalancierung, die; -. -en. ausbaldowern <sw. V.; hat) [zu f baldowern] (salopp): auskundschaften, mit Geschick ausfindig machen: ein Versteck, eine geheime Zusammenkunft a.; eine gewisse Villa in Neuilly .... die er ausbaldowert hatte (Th. Mann. Krull 230). ausbälgen, ausbälgen <sw. V.; hat) [zu t'Balg] (landsch.): a) (Jägerspr.) einem Tier den Balg abziehen, ein Tier abhalten: einen Hasen a.; b) einen Tierbalg ausstopfen, präparieren. Ausball, der; -[e]s. Ausbälle <P1. selten) (Ballspiele): über die (seitliche) Außenlinie od. die Torauslinie des Spielfeldes geratener Ball: Es gab einen A. (Walter. Spiele 145). Ausbau, der; -[e]s. Ausbauten: 1. <o. PI.) das Ausbauen. Herausmontieren (Ggs.: Einbau): ein A. des Motors war unumgänglich. 2. <o. PI)das Ausbauen. Vergrößern. Erweitern von etwas Vorhandenem: ein zügiger A. des Straßennetzes; sie planen einen A. ihres Hauses; Ü der A. des Schulwesens; Durch die Errichtung und den A. des Rechtsstaats wurde das Prinzip der formalen Rationalität in die politische Sphäre vorgeschoben (Fraenkel. Staat 286); (Sport) der A. seines Vorsprungs [an Punkten]. 3. <o. PI.) das Umbauen. IAus!gestalten von etw. zu etw. anderem: der A. einer Scheune zu einem Wohngebäude. 4. (Bergbau) svw. (Grubenausbau. 5. abseits liegendes Anwesen: Einzelgehöft, das zu einer größeren Siedlung gehört: Aussiedlerhof. 6. (landsch. veraltet) Vorbau am Haus. Erker. ausbau-, Ausbau-: -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich ausbauen lassend: geeignet, vergrößert oder erweitert zu werden: -gebiet, das: struktur schwaches Gebiet, das im Rahmen eines regionalen Förderungsprogramms entwickelt werden soll: -gesdiwindigkeit, die (Verkehrsw.): höchste gleichbleibende Geschwindigkeit, mit der ein Straßenabschnitt gefahrlos befahren werden kann: Miewerbe, das: diejenigen Handwerksbetriebe, die am Ausbau eines Gebäudes mitwirken (z. B. Installations- und Malerbetriebe); Mnasdiine, die: Maschine, die beim Grubenausbau gebraucht wird: -würdig <Adj.; nicht adv.): wert, ausgebaut zu werden. ausbauchen <sw. V.; hat) [zu f bauchen]: a) in eine bauchige, gewölbte Form bringen: ein Tongefäß, einen Kupferkessel a.; die Bleche werden in einem Kaltformungsverfahren in eine ausgebauchte Form gebracht; der Wind baucht die Segel aus; b) <a. + sich) sich wölben: die Vorhänge, die Segel bauchen sich im Wind aus; <Abl.:> Ausbauchung, die; -. -en. ausbauen <sw. V.; hat): 1. (ein Teil) aus etw. herausmontieren (Ggs.: einbauen): den Motor, die Batterie aus dem Auto a.; das Türschloß muß ausgebaut werden; ausgebaute Maschineriteile. 2. erweitern, vergrößern. / weiter] ausgestalten: das Straßennetza.; das Land verfügt über ein gut ausgebautes Verkehrssystem; die Fachhochschule wird zu einer Uni- 237
ausbedingen versität ausgebaut; Die Straße ist nicht ausgebaut (nicht mit einem festen Belog versehen; Jägersberg. Leute 34); Ü eine Position. Handelsbeziehungen a.; all das setzte sich in ihm um in den Gedanken, sein Bettelgeschäft auszubauen (Brecht. Groschen 159); (Sport:) einen Vorsprung a.; 3. zu etw. umbauen, umgestalten: das Dachgeschoß zu einer Wohnung a.; man hat die Scheune [zu Wohnungen] ausgebaut. 4. (Weinbau) (Wein) durch entsprechende Behandlung zur vollen Entwicklung und Ausreifung bringen: Naturweine, die im Keller des Erzeugers ausgebaut und abgefüllt sind (Hörn. Gäste 90). 5. (Bergbau) einen Grubenbau betriebsfertig u. sicher machen: einen Schacht [in Stahl- (beton)] a. 6. (veraltet) vorspringend bauen: Da war ein Balkon ausgebaut, der ... mickrige Miethauskarrees überragte (Johnson. Ansichten 91). ausbedingen« sich <st. V.; hat): sich etw. vorbehalten, zur Bedingung machen: ich habe mir bestimmte Freiheiten. Rechte. Verfügungsgewalt ausbedungen. alisbehalten* sich <st. V.; hat) (veraltet, noch landsch.): svw. tsich vorbehalten, sich ausbedingen. ausbeineln ['^lsb^inln] <sw. V.; hat) [zu f Bein (5)] (Osten, mundartl.): a) (Fleisch) von Knochen frei machen: einen Schinken a.; b) (scherzh.) aus etw. herausmontieren, zerlegen: den Motor, das Uhrwerk a.; ausbeuten ['^isbajndnl <sw. V.; hat) (landsch.): svw. f ausbeineln (a); <Zus.:> Alis- beinmesser. das; -s. -. ausbeffien <st. V.; hat): 1. <a. + sich) einen Zahn beim Zubeißen* Kauen ab-, herausbrechen: hast du dir [an dem Kirschkern] einen Zahn ausgebissen?. 2. (landsch.) ausstechen, verdrängen: er versuchte seinen Bruder auszubeißen. 3. (Geol.) (von einer geologischen Schicht) an die Erdoberfläche treten: hier beißt an mehreren Stellen das Gestein aus. gusbeizen <sw. V.; hat): a) mit einem ätzenden Mittel entfernen: das wilde Fleisch an den Wundrändern a.; b) mit einem ätzenden Mittel reinigen, desinfizieren: die Wunde muß ausgebeizt werden. ausbekommen <st. V.; hat) (ugs.): 1. (nur mit Mühe) ausziehen können (häufig verneint; Ggs.: anbekommen): ich habe die Schuhe, die Handschuhe, den Ring nicht ausbekommen. 2. (landsch.) leer essen, leer trinken können (häufig verneint): es war so viel, daß sie die Schüssel nicht ausbekam. 3. (landsch.) fertig lesen können (häufig verneint): ich habe das Buch in einem Tag ausbekommen. ausbessern <sw. V.; hat): a) (schadhaft Gewordenes) reparieren, instand setzen, wiederherstellen: das Dach, das Polster, den Zaun a.; die Wäsche muß ausgebessert (geflickt) werden; Ü wenn Sie Ihr Nervenkostüm a. möchten. ... lassen Sie sich einen Tip geben (Spiegel 18. 1966, 59); b) (eine schadhaft gewordene Stelle an etw.) beseitigen: einen Schaden [an der Tapete] a.; <Abl.:> Ausbesserung, die; -. -en. ausbesserungs-. Ausbessern»-: ^arbeit, die; -. -en (meist PI.); -bedürftig <Adj.): einer Reparatur. Ausbesserung bedürfend, sie nötig habend: -werk, das (Eisenb.): Werk, in dem Lokomotiven u. a. repariert, überholt werden. ausbetonieren <sw. V.; hat): vollständig mit einer Betonschicht versehen: den Boden a.; ein ausbetonierter Raum; <Abl.:> Ausbetonierung, die; -. -en. ausbetten <sw. V.; hat): 1. (einen Kranken in der Absicht, sein Lager herzurichten) aus dem Bett heben: jeden Morgen werden die Kranken ausgebettet. 2. (einen Toten) ausgraben, exhumieren: <Abl.:> Ausbettung, die; -. -en. ausbeulen <sw. V.; hat): 1. a) durch längeres; Tragen ein Kleidungsstück an einer Stelle so dehnen, daß es die richtige Form verliert u. sich nach außen wölbt: er hat seine Hose, die Ärmel seiner Jacke ausgebeult; das Manchesterzeug krumpelt um seine Beine, die Jacke weit ausgebeult und fleckig (Johnson. Mutmaßungen 8); b) <a. + sich) (von einem Kleidungsstück) sich an einer Stelle/ so dehnen, daß es die Form verliert u. sich nach außen wölbt: der Rock hat sich schnell ausgebeult; Ü In unserem Abschnitt beult sich die Front aus (Kirst. 08/15. 385). 2. eine eingedrückte Stelle, eine Beule aus etw. entfernen, herausschlagen: den Kotflügel, den zerdrückten Hut a.; <Abl.:> Ausbeulung. die; -. -en. Ausbeute, die; -. -n <P1. selten) [zu f ausbeuten]: Ertrag. Gewinn aus einer bestimmten Arbeit: die wissenschaftliche A. dieser Arbeit ist bescheiden; eine reiche, spärliche A. [an Erzen. Kohle]. ausbeuteln <sw. V.; hat) (landsch.): 1. (bes. österr.) ausschütteln: das Staubtuch, die Tischdecke a. 2. (ein Kleidungsstück) ausbeulen (1 a): Oskar verstand es. zu sitzen und mit den Knien seine Hosenbeine gleichmäßig auszubeutein (Grass. Blechtrommel 572). 3. jmdm. beim Spiel alles Geld abgewinnen: beim Kartenspiel haben sie ihn völlig ausgebeutelt; ich bin ganz ausgebeutelt (ohne Geld). 4. aushorchen, ausfragen: sie haben ihn beim Abendschoppen tüchtig ausgebeutelt. ausbeuten l'^jisbqytn] <sw. V.; hat) [zu mhd. biuten = Kriegsbeute machen, rauben (mniederd. büten = Tauschhandel treiben, wegnehmen, verteilen): 1. a) wirtschaftlich nutzen, abbauen: eine Grube, ein Erzvorkommen a.; b) systematisch nutzen, ausschöpfen: alle historischen Quellen a.; daß mein Sinn für philosophische Feinheiten zwar vorhanden, doch offensichtlich nicht auszubeuten gewesen ist (Zwerenz. Kopf 114); er hat die Arbeiten anderer Wissenschaftler schamlos ausgebeutet (ohne Nennung der Quellefür seine Arbeit verwendet). 2. a) (abwertend) [skrupellos] für sich ausnutzen: Jmds. Arbeitskraft a.; b) (marx.) sich als Eigentümer von Produktionsmitteln das von den Arbeitern erzeugte Arbeitsprodukt aneignen: c) (abwertend) sich skrupellos zunutze machen: Jmds. Unkenntnis. Gutmütigkeit a.; Hier griff eine Häuserspekulation ein. die ... die Not der Obdachlosen rücksichtslos ausbeutete (Thieß. Reich 352); <Abl. zu 2:) Ausbeuter, der; -s. -: a) (abwertend) jmd.. der andere Menschen ausbeutet, ausnutzt: b) (marx.) Privateigentümer von Produktionsmitteln: Das Schema von den -n und den Ausgebeuteten ist Havemann zu grob (Zeit 21. 2. 64. 3); Ausbeuterei [qysbqytd'r^i]. die; - (ugs. abwertend): das Ausbeuten (2); ausbeuterisch <Adj.; gew. nicht präd.): in der Weise eines Ausbeuters; Ausbeutung. die; -. -en <P1. selten), dazu: Ausbeutungstheorie. die: ökonomische Theorie, die auf der Ausbeutung der Arbeiter im Kapitalismus basiert. ausbezahlen <sw. V.; hat): a) jmdm. eine Geldsumme die ihm zusteht / auszahlen: den Firmenangehörigen das Gehalt a.; Pohlmann habe... 136.- DM bar ausbezahlt bekommen (Noack. Prozesse 37); das Darlehen wird sofort ausbezahlt (zur Verfügung gestellt); b) (landsch.) /bei Beendigung einer Tätigkeit/ entlohnen, bezahlen: die Tagelöhner, die Hilfskräfte a.; Es waren Kumpels der Mittagsschicht, die heute, am Lohntag. ... ausbezahlt worden waren (March- witza. Kumiaks 160); c) (jmdn.. dem ein Teil von einem Vermögen zusteht, gehört) mit Bargeld abfinden: die Erben, den Teilhaber a.; er hat seine Geschwister nach dem Tod des Vaters ausbezahlt; <Abl.:> Ausbezahlung, die; -.-en. ausbiegen <st. V.): 1. ( Verbogenes) geradebiegen, durch Biegen wieder in die ursprüngliche Form bringen <hat>: einen Draht a.; er hat die verbogenen Metallstäbe wieder ausgebogen. 2. (landsch.) ausweichen, aus dem Wege gehen <ist>: er ist dem Radfahrer ausgebogen; in letzter Zeit biegt er immer aus (sucht er ein Zusammentreffen zu vermeiden)'. Ü er ... bog mürrisch jedem vertraulichen Wort aus (Feuchtwanger. Herzogin 43). ausbieten <st. V.; hat) (selten): a) zum Kauf anbieten, feilbieten: die Bauern bieten ihre Erzeugnisse auf dem Markt aus; b) bei einer Versteigerung zum Kauf anbieten, versteigern: die Vitrinen ... werden zum ersten, zweiten, dritten ausgeboten, verkauft (Feuchtwanger. Erfolg 762); <Abl. zu b:> Ausbietung, die; -. -en: (bei der Versteigerung) Aufforderung zur Abgabe von Geboten, dazu: Ausbietungsgarantie, die; -: vertraglich festgelegte Verpflichtung eines Partners bei einer Zwangsversteigerung bis zur Höhe der Hypothek mitzubieten, damit der andere Partner keinen Verlust durch Ausfall seiner Forderung erfährt. ausbilden <sw. V.; hat): 1. a) durch Vermittlung von Kenntnissen. Fertigkeiten auf einen bestimmten Beruf vorbereiten Nachwuchs. Lehrlinge a.; es müssen in Zukunft mehr Techniker. Ärzte ausgebildet (herangebildet) werden; jmdn. an einer Maschine, im Zeichnen, zum Facharzt a.; Ich habe hier keine Schreibschule. Ausgebildete Kräfte brauche ich (Fallada. Blechnapf 129); b) <a. + sich) sich einer bestimmten Ausbildung unterziehen: sich als Pianist, zum Pianisten a.; nebenher besuchte er Abendkurse .... um sich im Modellieren ... auszubilden (Welt 14. 7. 65. S); c) durch Schulung bilden, zur Entfaltung bringen: seinen Geist. Verstand, seine Anlagen a.; Wir hier bilden die Stimmen aus. wir entdecken sie (Thieß. Legende 98). 2. a) aus sich entwickeln, hervorbringen: eine bestimmte Eigen- 238
ausbohren schaft. ein Verhalten a.; Die Pflanzen ... bildeten ... immer breitere Blätter aus (Döblin. Märchen 5); Hier bildet der Mann alle die Fehler und Untugenden aus (Bamm. Weltlaterne 44); b) (in bestimmter Weise) gestalten, formen, herstellen: Zu diesem Zweck hat man die Kolbenstange hohl ausgebildet (Auto 8.1965.43); heutzutage werden... Stahlbrücken ... mit orthotropen Fahrbahnplatten ausgebildet (MM 18. 5. 73. 17); c) <a. + sich) in bestimmter Weise entstehen, sich entwickeln: die Blüten bilden sich sehr langsam aus; <subst. 1. Part.:) Ausbildende, der u. die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete): jmd.. der die Aufgabe hat. andere auszubilden: Lehrherr: <Abl. zu 1 a:> Ausbilder, der; -s. -: Ausbildender, bes. beim Militär: Instruktor; Ausbildner, der; -s. - (österr.): Ausbilder beim Militär: zu 1. 2: Ausbildung, die; -. -en. AusbiMunBS-: ^beihiMe, die: finanzielle staatliche Zuwendung für einen in der Ausbildung befindlichen Jugendlichen: ^be- ruf.der: Lehr- oder Anlernberuf, für den es eine Ausbildungsordnung im Sinne einer Rechtsverordnung gibt: Mlauer. die; -film, der: Film, der Lehrzwecken dient: -ßrdenmg, die: finanzielle staatliche Zuwendung aus Mitteln des Bundes u. der Länder für in der Ausbildung befindliche Jugendliche. dazu: -fbrderungS8esetz. das; mpmb, der: geregelter Verlauf der Ausbildung: -kompanie. die (Milit.): Einheit, in der die Wehrpflichtigen die Grundausbildung erhalten: -kurs. ^kursus, der; ^lehrgang, der; -methode. die; Mnuni- tkm, die (Milit.): Munition, die bei der Ausbildung der Wehrpflichtigen verwendet wird: -Offizier, der (Milit.); MMxlnung. die: Rechtsverordtmng. die den Ausbildungsgang staatlich anerkannter Berufe festlegt: -personal, das: Personen, die mit der Ausbildung betraut sind: -pflidit, die: Pflicht des Ausbildenden, dem Auszubildenden die Kenntnisse u. Fertigkeiten, die zur Erreichung seines Berufsziels nötig sind, in zureichendem Maß zu vermitteln: -platz, der: ... daß zehn Prozent... der weiblichen Bewerberinnen einen A. erhalten (MM 13./14. 9. 75. 35); Richtlinie, die <meist PI.); -stand, der; -[e]s: zu einer bestimmten Zeit erreichte Höhe einer Ausbildung; -statte, die: Gebäude, in dem Ausbildung. Unterricht stattfindet; -Versicherung, die: eine Versicherung, die Eltern für die spätere Finanzierung der Ausbildung ihrer Kinder abschließen; -vertrag, der; -wesen. das <o. PI.): Gesamtheit der Ausbildungseinrichtungen. Schulen u.a.: ^zeit, die; ^ziel, das: formuliertes Ziel, zu dem eine Ausbildung hinführen soll. lusbimmeln <sw. V.; hat) (ugs.): zu Ende bimmeln: Endlich ... hat das Münster ausgebimmelt (Frisch. Stiller 434). ausbinden <st. V.; hat): 1. (Druckerspr.) den Satz mit einer Schnur zusammenbinden (um das Auseinanderfallen zu verhindern): Satzkolumnen a. 2. (Bauw.) Bauteile mitJBändern (12k) u. Riegeln in sich verbinden: ein Dach a. 3. (Pferdesport) die Haltung von Kopf u. Hals des Pferdes mit Hilfe von Ausbindezügeln festlegen; <Zus. zu 2:) Ausbindeholz, das; zu 3: Alisbindezüsel, der (meist PI.). Ausbiß« der; Ausbisses. Ausbisse: svw. f Ausstrich (2): die Umgebung war von den „Ausbissen" der Tagbaustätten durchlöchert (ADAC Motorwelt 8. 1973. 44). ausbitten, sich <st. V.; hat): 1. a) (geh.) sich etw. erbitten, jmdn. um etw. bitten: ich habe mir Bedenkzeit ausgebeten; er bat sich ein Buch als Andenken aus; Als Hochzeitsgeschenk bat er sich einen Papagei aus (Winckler, Bomberg 29); die Nachbarin hat sich den Staubsauger ausgebeten (geliehen); b) verlangen, mit Nachdruck fordern: ich bitte mir Ruhe. etw. mehr Höflichkeit aus; das möchte ich mir ausgebeten haben (das erwarte ich als selbstverständlich )\ 2. (veraltet) zum Ausgehen einladen: wir wurden zum Abendessen ausgebeten. ausblasen <st. V.; hat): I. (etw. mit offener Flamme Brennendes) durch Blasen auslöschen: das Licht, das Streichholz, die Kerze a.; Er öffnete das Fensterchen der Kompaßhaube und blies das Lämpchen aus (Hausmann. Abel 69). 2. (Hüttenw.) (den Hochofen) außer Betrieb setzen, indem man den Ofenraum völlig entleert (Ggs.: anblasen 4): den Hochofen a. 3. a) durch Blasen entfernen: den Dotter aus dem Ei a.; b) von etw. leer blasen, durch Blasen säubern: Eier a.; den Kamm, den Hobel a. 4. blasend ausatmen, ausstoßen: den Rauch a.; Er öffnete den Mund und blies ... den Atem aus (Thieß. Legende 47). 5. aufhören zu blasen, zu wehen: der Mistral hatte ausgeblasen (Seghers. Transit 102); Ausbläser, der; -s. - (Milit.): Artdieriegeschoß, das beim Aufschlagen ausbrennt u. nicht explodiert. ausblassen <sw. V.; ist) (selten): völlig verblassen, die Farbe fast ganz verlieren: die Tapete ist ganz ausgeblaßt; ausgeblaßte Vorhänge; eine Schäferszene mit ausgeblaßten Rokoko-Figuren (Werfel. Himmel 20). AusMasung. die; -. -en (Geol.): 1. <o. PI.) svw. f Deflation (2). 2. durch Deflation entstandene Hohlform im Felsgestein. ausbleiben <st. V.; ist): a) (von etw. Erwartetem) nicht eintreten: der Erfolg, die erhoffte Wirkung, das befürchtete Chaos blieb aus; die Folgen deines Leichtsinns werden nicht a. (werden zwangsläufig eintreten); es konnte Ja nicht a. (mußte so kommen), daß er sich erkältete; b) nicht mehr] kommen, fernbleiben: die Kunden. Besucher. Gäste bleiben aus; eines Jahres bricht plötzlich die Katastrophe ... herein: Die Fische bleiben aus (Jens. Mann 102); <subst.:> das Ausbleiben einer Nachricht beunruhigte sie; c) fortbleiben, nicht zurückkommen, heimkommen: tagelang, bis zum nächsten Tag. über Nacht a.; er ging wiederum länger auszubleiben als das vorige Mal (Th. Mann. Krull 283); d) stocken, aussetzen: der Puls, die Atmung blieb aus; Jetzt aber blieb aller Ton ihm aus. versagte krampfartig und abgeschnürt (Th. Mann. Joseph 67). 'ausbleichen (blich aus. ist ausgeblichen/(auch:) ausgebleicht): die Farbe, an Farbintensität verlieren; völlig verblassen, abblassen: der Stoff, das Material bleicht aus; ausgeblichene Farben; ausgebleichte Gebeine; unter dem Rock des ausgebleichten Anstaltsanzugs (Zuckmayer. Fastnachtsbeichte65); ausbleichen <sw. V.; hat): bewirken, daß etw. seine Farbe verliert, ganz blaß wird: die Sonne hat den Stoff, die Vorhänge, das Gerippe ausgebleicht; ein vom Licht ausgebleichter Gobelin. ausblenden <sw. V.; hat): a) (Rundf.. Ferns.. Film) Ton u./od. Bild durch Ausschalten aus einer Sendung, einem Film herausnehmen (Ggs.: einblenden a): während einer Livesendung den Ton a.; b) <a. + sich) (Rundf.. Ferns.) (von einem Sender o. ä.) sich aus einer Sendung ausschalten (Ggs.: einblenden b): der Bayerische Rundfunk ... wollte sich ... a. und seinem Publikum verdaulichere Kost bieten (Hörzu 49. 1972. 16S); <Abl.:> Ausblendling, die; -. -en. Ausblick, der; -[e]s. -e: a) weiter Blick. Aussicht: ein herrlicher, wunderschöner A.; jmdm. den A. versperren; auf einer Bank .... von wo man einen weiten und heiteren A. über das Rheintal genoß (Th. Mann. Zauberberg 612); b) Vorausschau. Zukunftsperspektive: ein kurzer A. auf die bevorstehende Entwicklung; Den Technikern eröffneten sich schwindelerregende -e (Menzel. Herren 93); ausblicken <sw. V.; hat) (geh.): wartend od. suchendJ ausschauen. Ausschau halten: sehnsüchtig, verstohlen, ängstlich nach Jmdm. a.; er blickt um Hilfe nach seinem Meister aus (Remarque. Obelisk 121). ausblitzen <sw. V.; hat): au/hören zu blitzen (meist in einer zusammengesetzten Zeitform): die Wanderer warteten in der Schutzhütte, bis es ausgeblitzt hatte. ausblühen <sw. V.): 1. aufhören zu blühen, verblühen <hat): Das Gras steht hoch, es blüht schon aus (Waggerl. Brot 42); die Tulpen haben für dieses Frühjahr ausgeblüht. 2. <ist> a) (Geol.. Min.) (von bestimmten wasserlöslichen Salzen) durch Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit an die Oberfläche treten und eine Verkrustung entstehen lassen, auskristallisieren: an vielen Stellen des Bodens blüht Salpeter aus; b) sich mit einer an die Oberfläche getretenen Salzkruste bedecken: das Gestein. Mauerwerk blüht aus; <Abl. zu 2:) Ausblühung. die; -. -en: 1. das Ausblühen (2 a, b). 2. durch Ausblühen (2 a) entstandene Salzkruste. ausbluten <sw. V.): a) leerbluten Ost): ein geschlachtetes Tier a. lassen; das Schaf ist ausgeblutet; wie er nach dem Abschuß ausgeblutet in einem Wald der Ardennen lag (Fr. Wolf. Menetekel 35); Ü daß bestimmte Teile ... des Landes ausbluten (durch Abwanderung größerer Teile der Bevölkerung an der Entwicklung nicht mehr teilhaben: Bausinger. Dialekte 103); ein ausgeblutetes (erschöpftes, kriegsmüdes) Land; b) aufhören zu bluten <hat): die Wunde hat endlich ausgeblutet; c) <a. + sich) sich finanziell ganz verausgaben <hat): sie haben sich bei dem Hausbau völlig ausgeblutet. ausbogen ['qysbo:gn] <sw. V.; hat) (Schneiderei): bogenförmig schneiden, nähen: den Stoff, den Saum des Kleides a.; ausgebogte Ränder. ausbohlen [*4Msbo:ton] <sw. V.; hat): vollständig mit Bohlen auslegen: den Fußboden a. ausbohren <sw. V.; hat): a) (ein Loch o.a.) durch Bohren 239
ausbojen herstellen od, erweitern: ein Bohrloch, einen Brunnen a.; b) durch Bohren aus etw. entfernen, herausbohren: Äste a.; die Kerngehäuse aus den Äpfeln a. ausboien ['^isbo:jdn] <sw. V.; hat) (Seew.): eine Fahrrinne durch Bojen kenntlich machen: das Fahrwasser a. ausbomben <sw. V.; hat; meist im Passiv u. im 2. Part.): a) jmdn. durch einen Bombenangriff um Wohnung u. Habe bringen: die Familie wurde im Krieg zweimal ausgebombt; er ist zweimal ausgebombt worden; b) durch einen Bombenangriff zerstören: sein Geschäft ist ausgebombt worden; ausgebombte Häuser; Ü Wer den Krieg in einem Landhaus überstanden hat. kann nicht wissen, daß es möglich ist. auch die Moral auszubomben (Kirst. 08/15. 946); <Abl.:> Ausborabung. die: -. -en. ausbooten ['qpsbo:tn] <sw. V.; hat): I. (Seew.) a) vom Schiff mit einem Boot an Land bringen, ausschiffen: die Passagiere. Fahrgäste werden ausgebootet; b) aus einem Boot herausschaffen: Sie booten die Heringe aus und breiten sie ... auf die Düne (Kisch. Reporter 237); c) mit einem Boot das Schiff verlassen, um an Land zu gehen: vor der Insel mußten sie a. 2. (ugs.) als nicht mehr genehmJ aus seiner Stellung entfernen; aus einer Position verdrängen: einen Rivalen a.; einige Dozenten sollen öffentlich verleumdet und dann ausgebootet werden (MUthel. Baum 38); <Abl.:> Ausbootung, die; -. -en: die A. von zwei als zu liberal Qualifizierten Redakteuren (MM 21. 8. 68. 2). ausborgen <sw. V.; hat) (landsch.): a) sich ausleihen: [sich] Geld von jmdm. a.; (selten von Personen): Zu Ihrer Taufe hat mich Ihre Mama von dem gnädigen Herrn ausgeborgt (Fallada. Herr 137); ich habe [mir] das Porzellan für die Feier bei Freunden ausgeborgt; b), ver]leihen: die Nachbarin hat mir ihre Leiter ausgeborgt; er wollte seine Bücher nicht an einen Fremden a. ausboxen <sw. V.; hat): (den Gegner) im Boxkampf besiegen: er hat alle seine Gegner ausgeboxt. austraten <st. V.): a) (von Fett) sich beim Braten absondern <ist): aus dem Speck ist viel Fett ausgebraten; ausgebratenes Fett; b) durch Braten das Fett aus etw. auslassen (hat): sie hat Speck ausgebraten; c) zu Ende braten (hat): das Fleisch muß gut ausgebraten sein. ausbrauchen (sw. V.; hat) (salopp): so lange brauchen, bis man es nicht mehr verwenden will od. kann: die Schulbücher sind endgültig ausgebraucht; ich habe die Werkzeuge ausgebraucht (brauche sie nicht länger); Ü Jetzt braucht er dich, und wenn er dich ausgebraucht hat. wirft er dich weg (Fallada. Herr 216). ausbreusen (sw. V.; hat) (selten): ausgären, fertiggären: der Most hat ausgebraust. ausbrechen (st. V.): 1. a) aus etw. herausbrechen (hat): Steine [aus der Mauer, aus der Wand] a.; sie haben eine Wand ausgebrochen; mit der Nebenvorstellung des Unabsichtlichen u./od. mit Bezug auf die eigene Person: ich habe mir bei dem Sturz einen Zahn ausgebrochen; b) aus einer Verankerung herausbrechen, sich aus etw. lösen (ist): wenn der Haken ausbricht, wird trotzdem die Wucht des Sturzes ... verringert (Eidenschink. Fels 63); c) durch Herausbrechen von Mauerwerk herstellen (hat): eine zusätzliche Tür. ein Fenster a. 2. (hat) (Gartenbau. Weinbau) a) unfruchtbare, überzählige Triebe ausschneiden, entfernen: er hat die Geize ausgebrochen; b) von überzähligen Trieben befreien: die Reben. Tomaten a.; c) (landsch.) durch Ablösen von der Pflanze ernten: Bohnen a. 3. (etw.. was man gegessen hat) wieder von sich geben, erbrechen (hat): der Kranke brach das Essen [wieder] aus; Fänä lief aufs Klo und brach alles aus (Degenhardt. Zündschnüre 14). 4. (ist) a) sich / mit GewaltJ befreien u. aus einem Gewahrsam entkommen: ein Gefangener. Verbrecher ist [aus dem Gefängnis] ausgebrochen; die Raubtiere brachen [aus den Käfigen] aus; b) (Milit.) eine Einkreisung durch feindliche Truppen durchbrechen: die Truppe brach aus dem Kessel aus; c) sich aus einer Bindung lösen, eine Gemeinschaft verlassen: aus seiner Ehe. aus der bürgerlichen Gesellschaft a.; ein Mensch, der zu seinem Kreis gehörte, aus dem er nicht a. durfte (Kirst. 08/15. 179). 5. (ist) a) (Reiten) vor einem Hindernis verweigern u. sich seitwärts aus der vorgesehenen Richtung wegdrehen, wegbewegen: das Pferd ist vorder Hürde ausgebrochen; b) die eingeschlagene Richtung, Bahn verlassen: bei einer Bremsprobe war [ihm] der Wagen seitlich ausgebrochen (schleudernd aus der Spur geraten); der Wagen wollte in der Kurve mit dem Heck a. 6. (ist) a) (vom Schweiß) aus den Poren austreten, mir. dem Kranken brach der Schweiß aus; b) mit Heftigkeit einsetzen; plötzlich beginnen: Jubel. Streit, eine Meuterei, ein Aufstand, eine Panik, eine Feuersbrunst bricht aus; und plötzlich bricht draußen die Angst vor dem Sonntag aus (Böll. Und sagte 22); das Jahr, in dem der Krieg ausgebrochen war; c) (von Krankheiten o. ä.) zum Ausbruch kommen; mit Heftigkeit auftreten: eine Epidemie. Seuche, Krankheit bricht aus; Ü Damals war der Wohlstand noch nicht ausgebrochen (allgemein verbreitet; Gaiser. Schlußball 33). 7. (von einem Vulkan) in Tätigkeit treten (ist): der Vulkan brach einige Male mit großer Heftigkeit aus. 8. (in bezug auf Gefühlsäußerungen) plötzlich u. heftig in etw. verfallen, mit etw. beginnen (ist): in Gelächter. Weinen. Klagen. Tränen. Schluchzen. Zorn a.; die Menge war in Jubel ausgebrochen; Als man das Tuch fortnimmt, bricht das Mädchen in einen gellenden Schrei aus (Werfet. Berna- dette 367); Ausbrecher, der; -s. -: 1. (ugs.) Gefangener, der aus dem Gewahrsam ausgebrochen ist: der A. wurde wieder gefaßt. 2. (Reiten) Pferd, das die Neigung hat, vor einem Hindernis auszubrechen: dieses Tier ist ein A.; (Zus.:) Alisbrecherkrebs, der (Med.): a) bösartiger Tumor, der auf Nachbarorgane übergreift; b) (o. PI.) das umgebende Knochen- u. Weichteilgewebe in Mitleidenschaft ziehender expansiver Krebs der Lunge od. der Bronchien im Bereich der Lungenspitze. ausbreiten (sw. V.; hat): I. a) (Zusammengefaltetes) auseinanderbreiten, entfalten: eine Decke, die Zeitung a.; sie breitete ein Tuch über den (auch: dem) Käfig aus; Ü seine Gedanken. Ansichten. Probleme, sein Leben [vor Jmdm] a. (darlegen); Manchmal hätte er gern sein Glück und seine Pläne vor Johanna ausgebreitet (Feuchtwanger. Erfolg 623); b) (aus Einzelteilen Bestehendes) nebeneinander hinlegen, auf einer Fläche verteilen: seine Bücher, den Inhalt eines Paketes auf dem Tisch a.; die Händler breiten ihre Waren [auf dem Markt, vor den Käufern] aus. 2. [paarweise Angeordnetes] nach den Seiten hin ausstrecken: die Flügel. Schwingen. Fittiche a.; mit ausgebreiteten Armen auf jmdn. zukommen; die Bäume breiten ihre Äste. Zweige aus; Auf einem Eisblock breitete ein Hummer seine Scheren aus (Th. Mann. Krull 55). 3. (a. + sich) a) sich verbreiten; Raum, Boden gewinnen: das Unkraut breitet sich aus; Rauchschwaden breiteten sich über der (auch: die) Stadt aus; Ü den Staat, darin sich Luxus und Wohlleben ausbreiten (Thieß. Reich 59); Stille breitet sich aus. die Zeitungsprüfer schweigen (Sieburg. Robespierre 181); b) um sich greifen: das Feuer breitete sich mit Windeseile aus; Seuchen. Krankheiten breiten sich aus; c) sich über eine bestimmte Fläche ausdehnen, erstrecken: Wiesen und Felder breiteten sich vor seinen Augen aus; Die Stadt breitet sich nun landwärts wie ein Fächer vor dem Reisenden aus (Koeppen. Rußland 590. 4. (a. + sich) (abwertend) sich über etw. verbreiten, weitschweifig erörtern: er konnte sich stundenlang über sein Lieblingsthema a. 5. (a. + sich) (ugs.) es sich an einem Platz bequem machen /und dabei viel Raum für sich beanspruchen]: breite dich nicht so sehr aus!; sie hat sich auf dem Sofa ausgebreitet; (Abi. zu 3:) Ausbreitung, die; -. Ausbreitung»-: -»drang, der: ein Bedürfnis nach Ausbreitung; ^oebiet, das; HKschwindigkeit, die; Möglichkeit, die: die Möglichkeit, sich auszubreiten: sie haben in dieser Wohnung zu wenig A.; ~~reaktion, die (Physiol.): Reaktion eines nicht betroffenen Sinnesorganes, hervorgerufen durch Reizausbreitung (z. B. Lidschlag durch Schallreiz). aurtmmsen (sw. V.; hat) (Rennsport): (einen Fahrer, ein Fahrzeug) beim Einfahren in eine Kurve durch absichtlich spätes Bremsen überholen: Zehn Runden später bremste er ... Cevert in einer gefährlichen Kurve aus (MM 30. 1.73.8). ausbrennen (unr. V.): 1. (von etw. mit offener Flamme Brennendem) zu Ende brennen, völlig herunterbrennen (ist): die Kerze, das Feuer brennt aus; eine Birne, halb ausgebrannt, trübe flackernd, lose im Kontakt (schwach geworden; Re- marque. Triomphe 365); ein ausgebrannter (erloschener) Krater. 2. (ist) a) im Innern durch Feuer völlig zerstört werden: die Wohnung, das Gebäude, das Schiff brannte völlig aus; Baracken brannten aus. Nissenhütten entstanden (Grass. Hundejahre 431); b) (ugs.) durch Brand all seine Habe verlieren: sie waren im Krieg zweimal ausgebrannt. 3. (landsch.) durch Feuer vernichten; ausräuchern 240
ausbürsten <hat>: ein Wespennest a. 4. <hat) a) durch Ätzen reinigen: der Arzt brannte die Wunde aus; Weinfässer werden ausgebrannt (landsch.; ausgeschwefelt); b) durch Ätzen entfernen: der Arzt brannte das Geschwür aus. 5. (Textilw.) (ein Gewebe) mit einer ätzenden Paste bedrucken, die eine Faser- ort des aus verschiedenen Fasern bestehenden Gewebes zerstört u. dadurch ein Muster entstehen läßt <hat>. 6. (selten) völlig ausdörren, versengen <hat>: die Sonne hatte die Wiesen ausgebrannt; Ü die Kehle war ihm [wie] ausgebrannt. 7. (meist im 2. Part, ausgebrannt) a) seelisch und körperlich völlig erschöpft: Wenn wir ... zurückkehren, sind wir a.. wurzellos und ohne Hoffnung (Remaroue. Westen 203); b) (Sport) physisch nicht mehr in der Lage, eine sportliche Hochleistung zu erbringen: dieser Läufer ist a.; <Abl. zu 5:) Ausbrenner, der; -s. - (Textilw.): spitzenähnlicher Stoff dessen Muster durch Ausbrennen entstanden ist. ausbringen <unr. V.; hat): 1. (mit erhobenem Glas einen Trinkspruch o.a.) sprechen, darbringen: ein [Lebelhoch, einen Trinkspruch. Toast auf jmdn.. etw. a.; Auf die drei abwesenden Kinder ... möge immerhin ein wehmütiger Champagner-Toast ausgebracht werden (K. Mann, Wendepunkt 408); jmds. Gesundheit a. (geh.. selten; auf jmds. Gesundheit trinken). 2. (Seemannsspr.) (vom Schiff) ins Wasser bringen, zu Wasser lassen, nach außenbords bringen: die Netze, den Anker a.; Der Kommandant ließ das Schlauchboot a. (Ott. Haie 237). 3. (ugs.) (nur mit Mühe) ausziehen können (Ggs.: anbringen 6): ich bringe die Schuhe nicht aus. 4. (Druckw.) beim Schriftsatz durch nachträgliches Vergrößern der Wortzwischenräume die Anzahl der gesetzten Zeilen erhöhen (Ggs.: einbringen 6 b): eine Zeile a. 5. (Jägerspr.) (von Federwild: landsch. auch von Geflügel) ausbrüten: die Enten bringen ihre Jungen aus; die Eier werden ausgebracht. 6. (veraltet) ausplaudern, unter die Leute bringen: ein Geheimnis, ein Gerücht a. 7. a) (Bergbau) fördern: in dieser Grube wird Eisenerz ausgebracht; b) (Hüttenw.) (aus Erzen) durch Aufbereitung gewinnen: aus diesen Erzen wird Zink. Uran ausgebracht. 8. (Landw.) (auf dem Acker o.a.) verteilen: flüssigen Stickstoff a.; <Abl. zu 7. 8:) Ausbringung, die; -. -en. ausbröckeln <sw. V.; ist): a) sich (in Brocken) von etw. lösen u. abfallen: daß ... Betonbrocken locker geworden und herabgefallen waren oder auszubröckeln drohten (MM 21. 3. 70, 6); b) durch brockenweises Sichlösen einzelner Teile schadhaft werden: die Mauer bröckelt aus; in der Stufe ist eine ausgebröckelte Stelle. Ausbruch,der; -[eis. Ausbrüche: l.*)das gewaltsame Ausbrechen aus einefn Gewahrsam: Flucht: der A. der Gefangenen, der Häftlinge gelang, mißlang, wurde zu spät bemerkt; b) (Milit.) das Durchbrechen der feindlichen Linie bei dem Bemühen, aus einer Einkesselung durch feindliche Truppen herauszukommen: einen A. wagen ; c) das Sichlösen aus einer Bindung, das Verlassen einer Gemeinschaft: der A. aus der bürgerlichen Gesellschaft. 2. a) plötzlicher Beginn: der A. des Krieges, der Meuterei. des Streites; b) plötzliches, heftiges Einsetzen: der A. einer Krankheit. Seuche. Krise; der A. (die mit Heftigkeit einsetzende Tätigkeit) des Vulkans; Wer konnte wissen, ob es die Schrulle eines absonderlichen Gelehrten oder ... der A. geistiger Umnachtung war? (Menzel. Herren 53); * zum A. kommen (nachdrücklich; mit Heftigkeit einsetzen): die Krankheit kam ganz plötzlich zum A. 3. plötzliche Affektentladung: sich mit Heftigkeit äußernde Gemütsbewegung. Gefühlsentladung: sich vor jmds. unbeherrschten Ausbrüchen fürchten; Es war bemerkenswert, daß es nirgends zu elementaren Ausbrüchen kam (Niekisch. Leben 41). 4. (Bergbau) durch Sprengen entstandener Hohlraum unter Tage: ein A. wird durch den Ausbau gesichert. 5. (Weinbau) a) Wein, der aus bes. ausgelesenen, überreifen Trauben hergestellt wird; Auslese: b) das Auslesen überreifer Beeren für die Herstellung bestitnmter Weine, bes. in Ungarn des Tokaiers. Ausbruchs-: ^beben. das (Geol.): mit einem Vulkanausbruch ursächlich zusammenhängendes Erdbeben; ^herd, der (Geol.): Stelle, an der die Lava aus dem Erdinnern hervorbricht; ^versuch, der: a) Versuch, gewaltsam aus einem Gewahrsam auszubrechen; b) Versuch, sich aus einer Bindung, einer Gemeinschaft zu lösen; c) (Milit.) Versuch, aus einer feindlichen Einkreisung auszubrechen. Ausbruchwein, der; -[eis. -e (Weinbau): svw. f Ausbruch (5 a). ausbrühen <sw. V.; hat) (selten): a) (eitrGefäß) mit kochendem Wasser ausspülen, um es zu erwärmen: die Kaffeekanne a.; b) durch Brühen in heißem Wasser reinigen: neue Wäschestücke a. ausbrüllen <sw. V.; hat) (ugs.): aufhören zu brüllen <im allg. im Perf.): hast du bald ausgebrüllt? ausbrüten <sw. V.; hat): 1. a) (junge Vögel) durch Bebrüten der Eier zum Ausschlüpfen bringen: kleine Hühnchen. Enten a.; b) (Eier) bis zum Ausschlüpfen der Jungen bebrüten: die Henne brütete die Eier aus; Das Tsetseweibchen brütet das einzige Ei... im Körper selbst aus (Grzimek. Serengeti 295). 2. a) (ugs.) Übles/ ersinnen, sich ausdenken: einen Racheplan, finstere Gedanken a.; Was diese sogenannten fähigen Köpfe ausgebrütet haben, ist ... eher ein starkes Stück Dilettantismus (Kirst. 08/15. 565); b) (ugs. scherzh.) auf dem Wege sein, krank zu werden: die Kinder brüten etwas, eine Erkältung aus; <Abl.:> Ausbrütung, die; -. ausbuchen <sw. V.; hat): 1. bis zum letzten Platz belegen, ausverkaufen <im allg. im 2. Part.): Flugzeuge. Busse und Fähren waren wochenlang ausgebucht; Ü Das singende Quartett ( = die Jacob Sisters) ist bis Ende des Jahres ausgebucht! (ugs.; hat keinen freien Termin mehr; Bild u. Funk 31. 1966. 12). 2. (Kaufmannsspr.. Bankw.) eine Buchung austragen, abschreiben, streichen: eine Forderung, einen Posten aus dem Konto a.; <Abl.:> Ausbuchung, die; -. -en. ausbuchstabieren <sw. V.; hat): bis zu Ende buchstabieren: das Alphabet, ein Wort a.; Ü Ein Abend, der das Alphabet der Ehe am Abgrund bis zum Ende ausbuchstabiert (in allen Phasen sichtbar werden läßt; MM 2. 2. 72. 32). ausbuchtenf^isbuxtn] <sw.V.; hat) [zu f Bucht]: X.sichbuchtähnlich ausweiten: die Front... buchtete... an dieser Stelle ziemlich tief nach Westen aus (A. Zweig, Grischa 51). 1. mit einer Ausbuchtung versehen: wir werden die Straße an dieser Stelle a.; die Wände des Gewölbes sind ausgebuchtet (nach außen gewölbt) (meist im 2. Part.:) ein stark ausgebuchtetes (viele Buchten aufweisendes) Ufer, vgl. eingebuchtet; <Abl.:> Ausbuchtung« die; -. -en (Ggs.: Einbuchtung): a) buchtähnlich nach außen gewölbte Form: -en der Küste; b) ausgebuchtete Stelle: moosfarbene Flek- ken an Stellen, wo der Regen sich in -en sammelt (Böll. Haus 206). ausbuddeln <sw. V.; hat) (ugs.): ausgraben, aus der Erde herausholen (Ggs.: einbuddeln): eine vergrabene Kiste [aus der Erde] a.; Kartoffeln a. (ausmachen); Bereit. ... in einer Strafkompanie Leichen zu vergraben und Minen auszubuddeln (Kirst. 08/15.620); Ü alte Briefschaften aus der Schublade a. (hervorziehen, hervorholen). ausbiigeln <sw. V.; hat): 1. a) durch Bügeln glätten: den Anzug, eine Hose a.; die Nähte müssen noch ausgebügelt werden; b) durch Bügeln aus etw. entfernen: Falten. Knitter [aus einem Kleidungsstück] a. 2. (salopp) etw. bereinigen, wieder in Ordnung bringen: die Angelegenheit muß unbedingt wieder ausgebügelt werden; die Fehler der Vergangenheit. Mängel auszubügeln suchen; Die anfänglichen Einbußen wurden schnell wieder ausgebügelt (wettgemacht; FAZ 15. 11.61.22). ausbuhen <sw. V.; hat) (ugs.): durch Buhrufe sein Mißfallen über imdn.. etw. bekunden: Als ... der Bürgermeister ... erschien, buhlen ihn an die tausend Studenten aus (Spiegel 7. 1967. 39); die TheaterauftUhrung. der Künstler wurde ausgebuht. Ausbund, der; -(eis [urspr. Kaufmannsspr.. eigtl. = das an einer Ware nach außen Gebundene, d. h. das beste Stück als Schaustück] (oft abwertend od. iron): Muster. Inbegriff: er ist ein A. an/von Klugheit. Tugend. Bosheit; sie ... stieg, ein A. von Großmutter, in Filzschuhen die Stiege zur Küche hinab (Grass. Hundejahre 27); <Abl.:> ausbündig <Adj.; meist attr.) (veraltet): außerordentlich, ungewöhnlicli. seltr groß: die gähnende, unausstehliche, -e Langeweile (Maass. Goufle 312); das war a. dumm von ihm. ausbürgern CajisbYrgen] <sw. V.; hat) [für frz. expatrier]: jmdm. [gegen seinen Willen] die Staatsangehörigkeit aberkennen, entziehen (Ggs.: einbürgern 1): er wurde während des Dritten Reiches ausgebürgert; war New York ... das wichtigste Zentrum der ausgebürgerten deutschen ..intelli- gentsia" (K. Mann. Wendepunkt 339); <Abl.:> Ausbürgerung, die; -. -en. ausbürsten <sw. V.; hat): a) mit einer Bürste aus etw. heraus- 16 GDW 241
ausbüßen bürsten, entfernen: den Staub [aus dem Mantel] a.; der Spray muß wieder aus dem Haar ausgebürstet werden; b) mit einer Bürste reinigen: die Kleider a.: c) (von Haaren) kräftig bürsten, durchbürsten: die Haare sollen häufiger ausgebürstet werden. ausbüßen <sw. V.; hat) (veraltet, noch landsch.): die Folgen von etw. tragen, ausbaden: ich habe die Sache [für dich] ausgebüßt. ausbiixen ['^lsbvksn] (ist) [niederd. utbücksen. H. u.) (ugs. scherzh.): weglaufen, ausreißen: die Kinder waren ausge- büxt, nachdem sie die Fensterscheibe eingeworfen hatten; "Ich bin meinem Mann ausgebüxt... Er sucht midi sicher." (Zeit 24. 4. 64. 59). ausdampfen <sw. V.): a) in Form von Dampf abgeschieden werden Ost): die Feuchtigkeit. Nässe ist aus den Wäldern und Wiesen ausgedampft; b) bis zur Abkühlung Dampf abgeben <hat): die heiße Flüssigkeit dampft aus; c) zu Ende dampfen: aufhören zu dampfen (hat): die Kartoffeln haben noch nicht ausgedampft. Ausdauer, die; - (rückgeb. aus veraltet f ausdauern = ertragen, aushalten]: Durchhalte*. Beharrungsvermögen: Geduld: er hat keine A. bei der Arbeit; hatte K. also wenigstens die A. des einen gebrochen? (Kafka. Schloß 162); nur mit großer A. wird er sein Ziel erreichen. Ausdauer- (Sportmed.): Mffenze, die: (bei einer dynamischen Belastung) oberste Grenze der Belastungsfähigkeit: mhio- tient* der: mathematische Formel zur Messung der körperlichen Belastungsfahigkeit; ^training. das: Training, das eine Steigerung der Leistung bes. von Herz. Lunge u. Kreislauf für bestimmte sportliche Belastungen bewirken soll. ausdauern <sw. V.; hat) (geh.. veraltend]: überdauern: Dauer. Bestand haben: Holzhäuser .... von denen nur noch die gemauerten Herdstellen ausdauerten (A. Zweig. Grischa 322); ausdauernd <Adj.): 1. beharrlich: unermüdlich: von großer Ausdauer: Der Strauß ist der -ste Läufer von allen Steppentieren (Grzimek. Serengeti 138); A. verfolgten sie Berts Läufe, die Arbeit der Filmleute (Lenz, Brot 113). 2, (Bot.) (von Stauden. Halbsträuchern u. Holzgewächsen) alljährlich u. zeitlich unbegrenzt austreibend (Ggs.: einjährig 2. mehrjährig): Sträucher gehören zu den -en Pflanzen, sind a. ausdehnbar f^isde:nba:s) <Adj.; nicht adv.): a) (von elastischem Material) so beschaffen, daß es ausgedehnt werden kann, sich dehnen lassend: -es Material; das Gewebe ist wenig a.; b) die Möglichkeit zur Erweiterung bietend: die Handelsbeziehungen sind noch erheblich a.; <Abl.:> Ausdehnbarkeit, die; -; ausdehnen <sw. V.; hat): 1. a) den Umfang, das Volumen von etw. vergrößern, ausweiten: die Hitze hatte die Eisenbahnschienen ausgedehnt; b) <a. + sich) sich dehnen: an Umfang. Volumen zunehmen: Metall. Wasser. Gas dehnt sich bei Erwärmung aus; c) über einen bestimmten Bereich hinaus erweitern: die Grenzen eines Staates a.; hatte China seine Herrschaft bis über den Amur hinaus ausgedehnt (Thieß. Reich 152); d) Jmdn.. etw. in etw. einbeziehen: Ich ging herum und dehnte meinen Haß aus auf alles, was von den Menschen kam (Bachmann. Erzählungen 120). 2. <a. + sich) sich ausbreiten, verbreiten: räumliche Ausdehnung gewinnen: das Schlechtwettergebiet, der Nebel dehnt sich [rasch über das Land] aus; der Handel dehnte sich bis nach Indien aus. 3. a) verlängern, zeitlich in die Länge ziehen: seinen Besuch. Aufenthalt bis zum folgenden Tag. über mehrere Wochen a.; Er ... dehnt ... gern die Unterhaltung noch etwas aus (Gaiser. Jagd 42); klugerweise wird das Frühstück sogar so ausgedehnt, daß es zugleich Mittagessen ... ist (Hörn. Gäste 14S); ausgedehnte (lange) Morgenspaziergänge; b) <a. + sich) sehr lange dauern: sich über einen längeren Zeitraum erstrek- ken als erwartet: die Besprechung. Sitzung dehnte sich bis nach Mitternacht, über viele Stunden, über Gebühr lange aus. 4. <a. + sich) sich räumlich erstrecken, über einen größeren Bereich ausbreiten: weites Land dehnt sich vor seinen Augen aus; Wo wir jetzt durch Grasbüschel stolpern, hat sich einmal ... ein großer See ausgedehnt (Grzimek. Serengeti 323); er besaß ausgedehnte (große) Ländereien; <Abl.:> Ausdehnung* die; -. -en. ausdehnungs-, Ausdehnung^-: -drang, der: das Bedürfnis, sich auszudehnen, mehr Raum einzunehmen: Expansionsdrang: -fähig <Adj.; nicht adv.). dazu: -ffihigkdt, die; -geftß, das (Technik): Gefäß, das eine Flüssigkeitsmenge aufnimmt, die durch Zunahme des Volumens bei Erwärmung aus einem Behälter od. einem Flüssigkeitskreislauf austritt: ^koeflfi- zient, der (Physik): Zahl, die das Ausdehnungsvermögeti eines Stoffes ausdrückt: -kraft, die: svw. f Expansionskraft; -Politik, die: svw. t Expansionspolitik; -regier, der (Technik): elektrische Temperatursteuervorrichtung, deren Wirkungsweise auf der unterschiedlichen Wärmeausdehnung zweier verschiedener Werkstoffe auf Kontakthebeln beruht: -thennometer, das (Technik): Thermometer, dessen Temperaturanzeige auf den durch die Temperaturänderungen bewirkten Volumen- od. Längenänderungen fester, flüssiger od. gasförmiger Stoffe beruht: -vermögen, das: svw. t Expansionsvermögen. auedekhen ['ajisdaUjn) <sw. V.; hat): (Landflächen) durch Zurückverlegen des Deichs aus dem geschützten Bereich herausnehmen, preisgeben (Ggs.: eindeichen): große Flächen wurden ausgedeicht; <Abl.:> AlPdeichung, die; -. -en. ausdenken <unr. V.; hat): 1. <a. + sich) a) ersinnen, sich in Gedanken, in seiner Vorstellung zurechtlegen: sich eine Überraschung, einen Trick, etwas Lustiges a.; ich hatte mir den Plan in allen Einzelheiten ausgedacht; Morgen würde sie sich allerlei Entschuldigungen a. (Chr. Wolf. Nachdenken 73); er hat eine neue Methode ausgedacht; ♦da mußt du dir schon etwas anderes a.! (ugs.; damit kannst du mich nicht überzeugen: das. was du sagst, glaube ich dir nicht): b) sich etw. ausmalen, vorstellen: ich hatte mir die Sache so schön ausgedacht; das ist eine ausgedachte (erfundene) Geschichte. 2. zu Ende denken: durchdenken: Ihrer ... Art gemäß hat sie den Gedanken ... schärfer ausgedacht (Werfel. Bernadette 100); * nicht auszudenken sein (unvorstellbar sein): die Folgen dieses Leichtsinns sind gar nicht auszudenken; nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ...! ausdeuten <sw. V.; hat): einer Sache eine bestimmte Deutung geben: etw. ^bestimmter Weise auslegen, interpretieren: jmds. Worte. Äußerungen [richtig, falsch] a.; Der Zentralrat deutete seine Bekanntmachung ... dahin aus. daß ... (Niekisch. Leben 56). ausdeutschen ['ajisdoytin] <sw. V.; hat) [zu tdeutsch] (veraltet, noch österr. ugs.): jmdm. etw. erklären, so daß er es versteht: man muß ihm alles erst umständlich a. Ausdeutung, die; -, -en: 1. <o. PI.) das Ausdeuten. 2. ausdeutende Auslegung. Interpretation: Das ... Kapitel enthält die theologische A. einer... Geschichte Kafkas (Tucholsky. Werke II. 380). ausdiekn <sw. V.; hat) (den Fußboden eines Raumes) mit Dielen. Fußbodenbrettern belegen: die Zimmer, den Boden a. ausdienen <sw. V.; hat; nur im 2. Part. u. in den mit ..haben" gebildeten Zeitformen): 1. (veraltend) seine Militärzeit beenden: im Juli hat er ausgedient; ein ausgedienter Offizier. 2. (ugs.) unbrauchbar werden: diese Schuhe haben ausgedient; in einer Schuhschachtel fanden sich einige ausgediente ... Glühbirnen (Grass. Blechtrommel 445). ausdifferenzieren, sich <sw. V.; hat): sich in einem Differenzierungsprozeß von etw. ablösen u. verselbständigen: wie sich Rollen in einer Situation erst ausdifferenzieren (Bausinger. Dialekte 53); <Abl.:) Aupdifleraizierung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Ausdifferenzieren. 2. etw.. was sich aus etw. ausdifferenziert hat: Während sich die... Fachsprachen ... als ... selbständige ... -en aus der Gemeinsprache darstellen (Bausinger. Dialekte 72). Ausding,das; -(eis. -e (veraltet): svw. t Ausgedinge; ausdingen (veraltet): svw. f ausbedingen. ausdiskutieren <sw. V.; hat): (eine Frage, ein Problem) so lange diskutieren, bis man in allen strittigen od. unklaren Punkten zur Übereinstimmung gekommen ist: Probleme muß man a. Das bessere Argument muß siegen (Hörzu 26. 1975. 24); ein noch nicht ausdiskutierter Punkt. ausdocken <sw. V.; hat) (Schiffbau): (ein Schiff) aus dem Dock holen (Ggs.: eindocken): In den ersten Wochen des neuen Jahres soll das „schwimmende Hotel" ausgedockt werden (MM 31. 12.68.24). ausdörren <sw. V.; ist): völlig trocken werden: der Erdboden ist durch die Hitze völlig ausgedorrt. ausdörren <sw. V.): a) svw. f ausdörren <ist): Wiesen und Felder sind ausgedörrt; Mein Hals ist so ausgedörrt, daß ich kaum reden kann (Imog. Wurliblume 272); b) etw. völlig austrocknen, trocken werden lassen <hat>: die Hitze hat das Land ausgedörrt; Hatte die Sonne seinen Gehirnkasten bereits völlig ausgedörrt? (Cotton. Silver-Jet 53); <häu- 242
ausdruckst Ausdrucks- fig im 2. Part.): ausgedörrtes Holz; Das Cafe negro labt die vom Staub der Geschichte ausgedörrten Kehlen (Bamm. Weltlaterne 134). ausdrehen <sw. V.; hat): 1. (ugs.) a) ausschalten, abstellen (Ggs.: andrehen 1): das Radio a.; b) durch Drehen eines Schalters o. ä. die Zufuhr von etw. unterbinden (Ggs.: andrehen 1): ... daß plötzlich das Gas ausgedreht wurde (Th. Mann, Krull 24). 2. (selten) aus etw. herausdrehen (Ggs.: eindrehen 1 a): die Sicherung a. 3. (Rennsport) (den Motor eines Wagens bis zur höchstzulässigen Drehzahl) belasten, ausfahren: war die Maschine bereits nach 600 m voll ausgedreht (Auto 7. 1965. 38). 4. (Technik) (eine Bohrung) durch Bearbeiten des Werkstücks auf der Drehbank herstellen: ein Bohrloch a. 5. (landsch.) auswringen u. dadurch von Wasser befreien: die Wäsche, den Badeanzug a. 6. (landsch.) ausrenken: auskugeln: Meine Arme! ... Sie hat sie mir ausgedreht! (Remarque. Obelisk 166). au§dreschen <st. V.; hat) 1. a) (Getreide u.a.) dreschen, bis alle Körner. Samen herausgelöst sind: Korn. Weizen a.; die Garben a.; b) durch Dreschen (den Samen) aus etw. gewinnen: die Körner, den Samen a. 2. das Dreschen beenden: die Bauern haben Air dieses Jahr ausgedroschen. ausdribbebi <sw. V.; hat) (Fußball): einen Spieler der gegnerischen Mannschaft) durch Dribbeln daran hindern, den Ball zu erreichen; durch Dribbeln ausspielen: es gelang ihm. den Gegenspieler auszudribbeln. ausdrillen <sw. V.; hat) (Landw.): Saatgut mit der Drillmaschine aussäen: Getreide a. 'Ausdruck, der; -[e]s. Ausdrücke [nach frz. expression für älteres Ausdruckung. aber schon mhd. (Mystik) Ü3druc]: 1. Wort. Bezeichnung. Terminus. Wendung: ein gewählter, umgangssprachlicher, fachsprachlicher, mundartlicher, ordinärer A.; Im übrigen ist der A. Pluralismus ... nicht besonders glücklich (Fraenkel. Staat 256); Dieser... Salongoethe freilich hätte nie einen krassen, einen echten, unmittelbaren A. gebraucht (Hesse. Steppenwolf 79); * das ist gar kein A, (das ist viel zu schwach ausgedrückt, zu zurückhaltend formuliert: Bist du noch ärgerlich? Das ist gar kein A.. sagte Benhard (Kuby. Sieg 320); Ausdrücke gebrauehen/(geh.:) im Munde fiihren/(ugs.:) an sich haben (derbe Wörter. Schimpfwörter gebrauchen); sich im A, vergreifen (in unangemessenem Ton sprechen). 2. <o. PI.) a) sprachlicher Stil. Ausdrucksweise: Welche Gunst ist es doch, über einen polierten und gefälligen A. zu verfügen (Th. Mann. Krull 334); er besitzt große Gewandtheit im A.; b) Aussagekraft, künstlerische Gestaltung: ein Gedicht mit viel A. vortragen; sein Gesang, sein Spiel ist ohne A.; ohne Betonung, ohne Stimmung, ohne schauspielerischen A. (Frisch. Stiller 379). 3. <o. PI.) äußeres, sichtbares Zeichen, in dem sich eine innere Beschaffenheit od. Struktur widerspiegelt: Kennzeichen: A. solcher ideologisch überhöhten Sozialreaktion war der Antisemitismus (Fraenkel. Staat 204); Monumentalität ist der A. dieser Epoche; ich nehme meine Äußerung mit dem A. (mit der Bekundung) tiefen Bedauerns zurück; * einer Sache A. geben/verleihen (geh.; etw. zu erkennen geben, äußern): wir haben diesem Standpunkt hier oft genug A. gegeben (Dönhoff. Ära 151); etw. zum A. bringen (etw. erkennen lassen, ausdrücken): Wie sollte ich ihr gegenüber meine Zuneigung und Dankbarkelt zum A. bringen (Kessel [Übers.]. Patricia 95); etw. kommt in etw. zum A. (etw. drückt sich in etw. aus. wird in etw. deutlich): in seinen Worten kam seine Verbitterung zum A. 4. <P1. selten) Miene. [Gesichts 1 zug o. ä.. der Widerspiegelung einer psychischen Verfassung, einer Gemütsbewegung. Einstellung u. a. ist: sein Gesicht bekam einen ärgerlichen A. 5. (Math.) durch eine spezielle Zeichenreihe dargestellte Aussage. 6. (Da tenverarb.) Symbol od. Gruppe von Symbolen einer Programmiersprache. 2Ausdruck, der; -[eis. -e: 1. a) (Nachrichtent.) der vom Fernschreiber gelieferte ausgedruckte Text: falls der A. der Fernschreibmaschinen zur Dokumentation erforderlich sein sollte (Elektronik 12. 1971. 411); b) (Datenverarb.) von einem Computer geliefertes Arbeitsergebnis; Druckausgabe. Output. 2. (Druckerspr.) Beendigung des Druckes: Termin ftir den A. des Lexikons ist der 1. Dezember; ausdrucken <sw. V.; hat): 1. (Druckerspr.) a) fertig drucken, zu Ende drucken: ein Buch a.; die erste Auflage des Lexikons ist ausgedruckt; das Politbüro ... ließ 20000 bereits ausgedruckte Exemplare einstampfen (Spiegel 6.1966.39); b) (von Buchstaben u.a.) in bestimmter Weise im Druck erscheinen: einige Buchstaben haben schlecht ausgedruckt; c) unabgekürzt, im vollen Wortlaut drucken: der Name, der Titel des Buches, der Text ist ganz auszudrucken. 2. (Datenverarb.. Nachrichtent.) gedruckt wiedergeben, ausgeben: der Fernschreiber. Computer druckt einen Text aus. 3. (in einem Katalog o.a.) aufführen, angeben: eine ... Redevorbereitung des „Führers", die mit 400 Mark im Katalog ausgedruckt war (MM 5. 4. 71. 12). ausdrücken <sw. V.; hat): 1. a) (Flüssigkeit) aus etw. herauspressen: den Saft [aus den Apfelsinen] a.; b) durch Drücken. Pressen Flüssigkeit aus etw. herausbringen; auspressen: eine Zitrone, den Schwamm a. 2. (Brennendes od. Glimmendes) durch Zerdrücken zum Erlöschen bringen: die Zigarette, die Glut [im Aschenbecher! a. 3. a) in bestimmter Weise formulieren: etw. klar, verständlich, präzise a.; Wie soll ich bloß a.. was in mir vorging? (Bachmann. Erzählungen 112); etw. kaum mit Worten a. können (in Worte fassen, aussprechen können); etw. in Prozenten a. (angeben); ein zwar verhältnismäßig vornehm ausgedrückter, aber unverkennbar kräftiger Anschiß (Kirst. 08/15. 86); b) <a. + sich) in bestimmter Weise sprechen, sich äußern: sich klar, gewählt, verständlich a.; sie hatte manchmal Mühe, sich in der fremden Sprache auszudrücken; c) mit Worten zum Ausdruck bringen, aussprechen: Umdm.j sein Mitgefühl. Bedauern, seine Dankbarkeit a. 4. a) erkennen lassen, zeigen, widerspiegeln: seine Haltung drückte Trauer und Müdigkeit aus; mit einem Blicke .... der weder Zustimmung noch Ablehnung auszudrücken schien (Maass. Goufle 124); Die ... Formel des .Xaisser faire - laisser aller44 drückt am anschaulichsten das Anliegen der Zeit aus (Fraenkel. Staat 183); b) <a. + sich) in etw. sichtbar, offenbar werden, in Erscheinung treten: in seinen Worten drückte sich seine Freude, seine Dankbarkeit aus; Was sie empfinden mochten, drückte sich in ihrem Schweigen aus (Apitz. Wölfe 288). ausdrücklich [auch: -'—] <Adj.; nicht präd.): mit Nachdruck, entschieden, unmißverständlich ' vorgebrachtj': auf -en Wunsch; mit -er Genehmigung; etw. a. (extra, besonders) betonen; <Abl.:> Ausdrikklkhkeit, die; -. aipdrucks-. Ausdrucks- ('Ausdruck): -bedürfnis. das <o. PI.): Alles Kunstschaffen entsprang dem A.. das dem Menschen eingeboren war (Feuchtwanger. Erfolg 484); -bewe- gung. die (Psych.): Bewegung (Geste. Mimik u.a.). die unwillkürlicher Ausdruck (4) eines psychischen Vorganges ist; -erschetnung. die: svw. t-bewegung; -fähig <Adj.; nicht adv.X dazu: -filhigkeit. die <o. PL): Fähigkeit. Gabe, etw. durch Sprache od. durch außersprachliche Mittel auszudrücken; -form, die: Form. Weise, in der etw. Ausdruck (3) findet: Der Pluralismus ist die spezifische A. einer freiheitlichen Gesellschaft (Fraenkel. Staat 2S6); -fülle, die: Fülle. Reichtum des sprachlichenJ Ausdrucks (2); -gebärde, die: Gebärde, durch die etw. (ohne Zuhilfenahme der Sprache) ausgedrückt wird; -gehalt. der; -häufung. die: svw. tPleonasmus; -kraft, die <o. PL): Kraft des künstlerischen/ Ausdrucks (2); -künde, die <o. PI.): svw. t ^Psychologie; -kunst, die <o. PI.) (selten): svw. f Expressionismus; -laut, der (Verhaltensf., Psych.): (bei Menschen u. höheren Wirbeltieren) Lautäußerung, die Kundgabe. Begleiterscheinung eines inneren Zustandes od. Vorganges ist: Soweit es sich um ... die Außenwelt betreffende -e, wie z. B. den Warnlaut, handelt (Lorenz. Verhalten 241); ^leer <Adj.): svw. Mos (a); ^los <AdJ.>: a) ohne Ausdruck (4): sein Gesicht war sehr ernst und doch fast a.; b) ohne Emphase, ohne Ausdruck (2): ..Der Berg ruft mich", verkündete er beinahe a. (Broch. Versucher 43). dazu: -losigkeit, die; -; -mittel, das <meist PL): etw.. was geeignet ist. einen ! künstlerischen] Gedanken od. eine Empfindung auszudrük- ken: sprachliche A.; nach neuen künstlerischen -n suchen; Möglichkeit, die (meist PL): die Möglichkeit, etw. auszudrücken, zu gestalten; -Psychologie, die: Teilgebiet der Psychologie, auf dem man sich mit der Erforschung des menschlichen Ausdrucksverhaltens befaßt; Ausdruckskunde; -schwach <Adj.>: schwach im Ausdruck (2); ^selte, die (Sprachw.): die äußere, d. h. auditiv od. visuell wahrnehmbare Substanz u. Form eines sprachlichen Zeichens, der Lautkörper im Unterschied zu dem damit verbundenen Inhalt (Ggs.: Inhaltsseite); -stark <Adj.): stark im Ausdruck (2). expressiv: ein Könner .... der... so a. auf der Mundharmonika bläst, daß er ... das Klangvolumen eines Saxophons 16# 243
Ausdrusch erreicht zu haben scheint (MM 3. 9. 74, 20); -Stellung, die (Sprachw.): Stellung eines Wortes am Satzanfang (in Abweichung von der normalen Wortstellung); Spitzenstellung; -tanz, der <o. PI.): künstlerischer Tanz, der seelische Empfindungen durch Bewegung ausdrücken will; -test. der: psychologischer Test, bei dem der Ausdrucksgehalt einer gestellten Aufgabe ausgewertet wird; -Verarmung, die <o. PI.) (Psych.): Verminderung der Fähigkeit, seelische Vor- gänge. Empfindungen (bes. durch Mimik. Gestik u.a.) auszudrücken; -verhalten, das <o. PI.) (Verhaltensf.): für einen Partner derselben od. einer anderen Art bestimmte Ausdrucksbewegung, durch die etw. Bestimmtes signalisiert wird; -vermögen, das <o. PL): Fähigkeit. Gabe, sich mit sprachlichen Mitteln auszudrücken; -voll <Adj.) [nach frz. expressif): a) voll Ausdruck (4): sie hat -e Augen; b) mit Emphase, mit viel Ausdruck (2): er singt sehr a.; -weise. die: Art des mündlichen od. schriftlichen Ausdrucks (2): eine gewählte A.; -wort, das [geb. von dem schweizer. Sprachwissenschaftler H. Glinzl (Sprachw.): Interjektion. Ausdrusch der; -[eis. -e (Landw.): a) <o. PL) das Ausdreschen: beim A. sein; b) <P1. selten) Ertrag des Dreschens: die Ernte brachte einen zufriedenstellenden A. ausbilden <hat):a) (veraltet): svw. T erdulden, ertragen: sein Leiden a.; b) (geh.. selten) zu Ende dulden, sterben (meist in einer zusammengesetzten Zeitform): er wird bald ausgeduldet haben. ausdünnen I'^sdYnanl (hat) [zu f dünn): 1. a) (Gartenbau) (an Obstbäumen) zu dicht stehende Blüten od. Fruchtansätze entfernen, um dadurch größere u. besser entwickelte Früchte zu erzielen: Pflaumensorten können genau wie Apfel- und Birnbäume ausgedünnt werden (MM 15. 6. 68. 44); b) (Landw.) (zu dicht stehende Pflanzen) vereinzeln; Saat lichten: Rüben werden (maschinell] ausgedünnt. 2. (zu dichten Haarwuchs) durch Herausschneiden von Haar reduzieren: der Friseur hat mein Haar, hat mir das Haar ausgedünnt; (Abi.: zu 1 b:> Au9dünner, der; -s. - (Landw.): im Rübenanbau verwendete Maschine zum Lichten eines zu starken Pflanzenbestandes; Pflanzenausdünner. Rübenlichter; (zu 1. 2:) Ausdünnung, die; -. -en. ausdunsten,(häufiger:)ausdünsten <sw. V.; hat): a) Feuchtigkeit u. a. flüchtige Substanzen in Form von Dunst o. ä. abgeben, absondern: der Boden, die Wiese dünstet aus; bei der hohen Temperatur dünstet der Körper aus; b) (einen Geruch u.a.) ausströmen: der Sumpf hat einen fauligen Geruch ausgedünstet; Die Reisenden dünsteten den Bro- dem unsauberer Wäsche... aus (Miethe. Rang 51); <Abl.:) Ausdunstung, (häufiger:) Ausdünstung, die: -. -en. 1. das Ausdünsten. 2. häufig unangetiehmer , Körper Jgeruch. der von etw. ausgeschieden wurde: an den Tagen, an denen die ozeanischen Winde wehten, roch ich nicht die Ausdünstungen des Industrieviertels (Kaschnitz. Wohin 189). auseggen <sw. V.; hat) (Landw.): mit Hilfe der Egge aus dem Boden herausholen, entfernen: Kartoffeln a.; das Unkraut wird ausgeeggt. auseinander <Adv.): I. voneinander entfernt, eines vom anderen weg; räumlich od. zeitlich voneinander getrennt (Ggs.: zusammen): die beiden Familien wohnen weit a.; die Kinder a. setzen (faber: auseinandersetzen); das Wort muß a. geschrieben werden; ich glaube, daß die beiden Orte nicht weit a. liegen; ich sah. daß die beiden weit a. saßen; er bemerkte, daß ihre Zähne weit a. standen; Obwohl die Stämme weit a. stehen, ist doch ständig wieder einer im Wege (Grzimek. Serengeti 148); wir müssen die Betten a. stellen; die Vorgänge liegen zeitlich weit a.; die Kinder sind im Aller nicht weit a. (ugs.; sind fast gleich all): *a. sein (1. ugs.; nicht mehr zusammen sein, sich getrennt haben: übrigens. Tery und Marthe sind wieder a.; Remarque. Triomphe 170. 2. ugs.; nicht mehr bestehen, aufgelöst sein: die Verlobung ist a. 3. landsch.; aufgeregt, verstört, außer Fassung sein: er war ganz a.). 2. eines aus dem anderen heraus: etw. a. entwickeln; Formeln a. ableiten. auseinander-. Auseinander-: -bekommen (st. V.; hat): (Zusammenhängendes, aus einem Stück Bestehendes) zerteilen, zertrennen, voneinander lösen: er hat das zähe Fleisch nicht auseinanderbekommen: -biegen (st. V.; hat): etw. so biegen, daß es nicht mehr dicht zusammen steht: die Drähte einer Leitung. Äste. Zweige a.; -brechen (st. V.): a) in zwei od. mehr Teile brechen <hat>: einen Stock a.; b) in Teile auseinanderfallen, den Zusammenhalt verlieren (ist): der Stuhl, der Tisch ist auseinandergebrochen; auf den Kacheln der Vorhalle brach der Sarg auseinander (Bieter. Bonifaz 104); Ü wegen der grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten brach die Koalition auseinander (löste sie sich auf. konnte sie nicht länger fortbestehen): -breiten <sw. V.; hat): (Zusammengelegtes. Zusammengefaltetes) entfalten, in seiner ganzen Größe ausbreiten (Ggs.: zusammenlegen, zusammenfalten): eine Decke, die Zeitung, den Stadtplan a.; -bringen <unr. V.; hat) (ugs.): 1. (miteinander Verbundenes) voneinander lösen, trennen: er brachte die verklebten Seiten nicht auseinander; Ü er versuchte vergebens, die beiden Streithähne auseinanderzubringen. 2. (Menschen, die einander nahestehen) entzweien: er hat die beiden Freunde, die Verlobten durch sein Gerede auseinandergebracht; -dividieren <sw. V.; hat): in einzelne Gruppen. Faktoren zerlegen, trennen, aufspalten, was eigentlich zusammengehört: Auch das ist ein gemeinsames Werk, das kann man auch nicht a. (Bundestag 189,1968. 10233); ob die östliche Seite auch diesmal versuchen wird, beide ( = Westdeutsche u. Westberliner) auseinanderzudividie- ren (MM 13.7.73.2); <subst.:> ob das Auseinanderdividieren von Hochschulbereich und allgemeinem Bildungsbereich zulässig ist (MM 27. 8. 71. 27); -entwickeln, sich <sw. V.; hat): sich im Laufe einer Entwicklung voneinander entfernen, trennende Unterschiede entwickeln: die beiden Partner haben sich im Laufe der Jahre zu sehr auseinanderentwickelt, dazu: Entwicklung, die; --fächern, sich <sw. V.; hat): sich in einzelne Fächer. Bereiche aufgliedern: (die) Schule, die sich in ihrem künstlerischen Programm ... sehr auseinandergefachert hat (MM 25.8. 69.22). dazu: -Hdie» nmg, die; -fahren (st. V.; ist): mit einer raschen Bewegung auseinanderstreben, sich in entgegengesetzte Richtung bewegen: Wie Jedes beliebige Liebespaar haben wir uns auf jener Tiergartenbank geküßt und sind ... auseinandergefahren, wenn jemand vorüberging (Fallada. Herr 252); Mit betäubendem Donner fuhr die See auseinander (Ott. Haie 123); -fallen (st. V.; ist): den Zusammenhalt verlieren; in einzelne Teile zerfallen, sich auflösen: dein Auto fällt ja bald auseinander; So rutschte die Schnur ab und die Hälften (des Kürbis) fielen auseinander (Bergengruen. Rittmeisterin 268); Ü Alsdann fällt der ..Einheitsblock" ... wiederum in seine Sonderbestandteile auseinander (Nie- klsch. Leben 147); der Widerstand der Mannschaft war nach diesem Tor gebrochen, und sie fiel völlig auseinander (Sport Jargon; sie verlor völlig den Zusammenhalt, war den gegnerischen Angriffen in keiner Weise mehr gewachsen): -falten <sw. V.; hat): 1. (Zusammengelegtes, -gefaltetes) entfalten (Ggs.: zusammenfalten): ein Tuch, einen Stadtplan a. 2. <a. + sich) sich entfalten, aufgliedern: die Menschheit, die sich in Rassen und Typen auseinanderfaltet (Natur 23); -fitzen<sw.V.; hat)(ugs.): (in Unordnung Geratenes) entwirren: Garn. Wollfäden a.; -fliegen <st. V.; ist): 1. nach allen Richtungen hin wegfliegen: durch einen Windstoß aufgewirbelt, flogen die Blätter auseinander. 2. durch eine Explosion, durch einen heftigen Stoß. Aufprall o. ä. in einzelne Stücke zerfallen, zerrissen werden: das Auto war durch die Explosion einer Zeitbombe auseinandergeflogen; -fliehen <st. V.; ist): sich (von einer Stelle aus) fluchtartig in verschiedene Richtungen bewegen, davoneilen: die Menge floh auseinander; Gespenstisch und schauerlich floh alles auseinander (Hesse. Steppenwolf 202); -fließen <st. V.; ist): a) (von einem flüssigen Stoff) sich fließend über eine Fläche verteilen: die Lava floß rasch auseinander (Grzimek. Serengeti 59); b) sich verflüssigen, auflösen: die Schokolade, die Butter ist in der Sonne auseinandergeflossen; c) verlaufen, auseinanderlaufen: die Farben sind indem nassen Stoff auseinandergeflossen; -flitzen <sw. V.; ist) (ugs.): schnell (von einer Stelle) in verschiedene Richtungen weglaufen: die Jungen flitzten nach allen Richtungen auseinander; -gehen <unr. V.; ist): 1. a) sich (in verschiedenen Richtungen) voneinander fortbewegen: an der Ecke gingen sie auseinander; ..Gehen Sie auseinander!'1 kommandiert eine markige Stimme (Remarque. Obelisk 345); b) sich in bestinunter Weise voneinander trennen: grußlos a.; wir gingen im besten Einvernehmen auseinander; Er überschüttete ihn mit dem Spotte der Vernünftigen .... und sie gingen im Zorn auseinander (Musil. Törleß 12). 2. (ugs.) (von menschlichen Bindungen) sich wieder auf ilösen: ihre Verlobung ging auseinander; die Ehe ist wieder auseinandergegangen. 3. a) sich verzweigen: die Fahrbahnen. Straßen gehen an dieser Stelle auseinander; 244
auseinander^ Auseinander- b) sich teilen u. nach den Seiten hin zurückbewegen: der Vorhang ging auseinander; Ich ... sah das Rote Meer a. und eine Straße freigeben (Hesse. Steppenwolf 187). 4. (ugs.) entzweigehen, in einzelne Teile auseinanderfallen: der Stuhl, das Spielzeug ist auseinandergegangen. 5. verschieden sein, nicht übereinstimmen, divergieren: Urteile. Ansichten gehen auseinander; wie das zu bewältigen sei, darüber gingen die Meinungen auseinander. 6. (ugs.) dick werden, an KörperJfülle zunehmen: in letzter Zeit ist sie sehr auseinandergegangen; -halten <st. V.; hat): (Personen. Sachen) voneinander unterscheiden, nicht verwechseln: er konnte die Zwillinge nicht a.; die beiden Erscheinungen müssen streng auseinandergehalten werden; Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten, ist oft nicht leicht (Dönhoff. Ära 151); -iagen <sw. V.; hat): (Menschen. Tiere auseinandertreiben: -kennen <unr. V.; hat) (ugs.): unter- scheiden, auseinanderhalten können: Zwillinge nicht a.; -klaffen <sw. V.; hat): 1. klaffend offenstehen: die Wunde klaffte auseinander. 2. nicht übereinstimmen, in unüberbrückbarer Weise verschieden sein: Waren wir uns ... über das Menschenbild einig, so klaffte unser Geschichtsbild desto weiter auseinander (Küpper. Simplicius 46); -klamüsern <sw. V.; hat) (landsch.): a) eine verworrene Sache mit Mühe entwirren, ordnen: es war schwierig, die Sache auseinanderzuklamüsern; b) erklären: kannst du mir das mal a.?; -klauben <sw. V.; hat) (südd.. österr.. Schweiz.): (nicht Zusammengehörendes) voneinander trennen, sondern: es bleibt uns nichts anderes übrig, als alle Stecknadeln. Reißzwecken und Nägel auseinanderzuklauben; Ü Wer kann im Einzelfall Schuld und Verstrickung a. (Kantoro- wicz. Tagebuch I. 33S); -kommen <st. V.; ist) (ugs.): a) einander fremd werden: die Geschwister waren im Laufe der Jahre auseinandergekommen; b) einander aus den Augen verlieren: Von dem mittleren Bruder wußte sie durch Hörensagen ... Mit dem ältesten kam sie auseinander (Johnson. Ansichten 124); -kriegen (sw. V.; hat) (ugs.): svw. t-bekommen; -laufen <st. V.; ist): 1. a) über einen eingegrenzten Bereich hinausdringen, verlaufen: die Farbe ist auseinandergelaufen; b) weich werden od. sich verflüssigen u. sich dabei über eine Fläche verteilen: das Eis. der Teig, der Käse ist auseinandergelaufen. 2. (ugs.) sich wieder trennen, nicht zusammenbleiben: sie waren nur zwei Jahre verheiratet u. sind dann auseinandergelaufen. 3. in auseinanderstrebenden Richtungen verlaufen, weiterführen: die Wege laufen an dieser Stelle auseinander; -leben, sich <sw. V.; hat): sich nach einer Zeit der Verbundenheit innerlich fremd werden, sich entfremden: sich mit Jmdm. a.; wir haben uns doch nicht auseinandergelebt, wir haben ... nur zu viel gearbeitet (v. d. Grün. Glatteis 60); -inachen <sw. V.; hat): 1. (ugs.) in Einzetteile zerlegen: er hat den Apparat ganz auseinandergemacht, um nach dem Fehler zu suchen. 2. (ugs.) auseinanderfalten: kannst du mal den Stadtplan a. ? 3. (ugs.) ausbreiten, zu den Seiten hin ausstrek- ken% spreizen: die Arme. Beine a. 4. (landsch.) (Ererbtes) teilen, aufteilen: die Geschwister haben das Erbe auseinandergemacht; -nehmen <st. V.; hat): 1. in Einzelteile zerlegen (Ggs.: zusammensetzen): den Motor a.; hockt auf seinem Bett... und murkst an seinem Wecker rum, den er auseinandergenommen hat (Döblin. Berlin 100); ein Schema des menschlichen Körpers .... das man a. konnte (Seghers. Transit 88): 2. (salopp) vollständig besiegen, fertigmachen: in Südamerika nahm Brasilien Englands Fußball-Nationalelf ... regelrecht auseinander (Bild 1. 6. 64. 5); Jetzt bist du unter die Pilger geraten ... Du mußtest auf die Knie ... Wenn ich aufrecht geblieben wäre .... da hätten die mich auseinandergenommen (Kant. Impressum 239); -pflücken <sw. V.; hat): zerpflücken, auseinanderzupfen: Salat a.; Ü ein Kritiker hat in der Zeitung das Theaterstück ganz auseinandergepflückt (sehr kritisch analysiert): -platzen <sw. V.; ist): bei einem Aufprall, durch Überdruck o. ä. platzen u. in einzelne Teile zerfallen od. zerspringen: der Glasbehälter, die Glühbirne ist auseinandergeplatzt; -posamentieren <sw. V.; hat) (landsch.): jmdm. (eine verwickelte Sache) gründlich ju. zugleich umständlich 1 erklär ren: hast du ihm auseinanderposamentiert. welchen Weg er fahren muß?; -reißen <st. V.; hat): 1. a) (Zusammenhängendes) in Stücke reißen, zerreißen: den Briefumschlag, das Einwickelpapier a.; sie versuchte die Kordel auseinan- derzureißen (durch Reißen zu zertrennen): Ü man kann, man darf diese Einheit nicht a. (Thieß. Reich 446); b) zerfetzen: die Sprengladung hat das Auto auseinandergerissen. 2. (Menschen 'gewaltsam/ gegen ihren Willen) voneinander trennen: durch die Scheidung der Eltefti wurden die Geschwister auseinandergerissen; -rollen <sw. V.; hat): 1. (Gegenstände) voneinander wegrollen: sie versuchten, die Fässer auseinanderzurollen. 2. (Zusammengerolltes) entrollen, aufrollen (Ggs.: zusammenrollen): den Teppich, ein Meßtischblatt a. 3. <a. + sich) sich strecken, eine gekrümmte Körperhaltung aufgeben (Ggs.: sich zusammenrollen): der Igel rollte sich auseinander; -rücken <sw. V.): a) (Gegenstände) voneinander wegrücken <hat): die Tische. Stühle a.; wir haben die beiden Schränke auseinandergerückt; b) (von Personen) voneinander wegrücken, den Abstand zwischen sich vergrößern (ist): sie waren mit ihren Stühlen auseinandergerückt; eine unvermutete Geborgenheit, ein Tisch, an dem man für dich auseinanderrückt, das ist es. was einen hält (Seghers, Transit 61); -rupfen <sw. V.; hat) durch Rupfen in einzelne Teile zerpflücken: eine Blüte a.; -säbeln <sw. V.; hat) (ugs.): svw. t ^schneiden; -scharren <sw. V.; hat): durch Scharren von einer Stelle wegschaffen u. auf einer Fläche verteilen: die Hühner haben die Körner auseinandergescharrt; -scheuchen <sw. V.; hat): (Menschen. Tiere) durch Scheuchen auseinandertreiben: mit Steinwürfen versuchten sie die Vögel auseinan- derzuscheuchen; -schieben <st. V.; hat): (Gegenstände) voneinander wegschieben (Ggs.: zusammenschieben): die zwei Flügel einer Schiebetür a.; -schlagen <st. V.; hat): 1. durch Schläge mit einer Axt o.a.] in einzelne Teile zerschlagen, entzweischlagen: einen alten Stuhl a. 2. mit einer Armbewegung zerteilen, öffnen: den Mantel, den Umhang a.; er ... schlug mit entschlossener Bewegung den gewirkten Vorhang auseinander und stieg die Stufen hinab (Th. Mann. Hoheit 167); -schneiden <unr. V.; hat): in einzelne Teile zerschneiden, zerlegen: den Stoff, die Kordel a.; -schrauben <sw. V.; hat): durch Lösen der Schrauben in seine Bestandteile zerlegen: ein Möbelstück a.; -setzen <sw. V.; hat): 1. etw. erklären, erläutern, darlegen: Jmdm. seine Pläne. Absichten [umständlich] a.; Er fühlte eine peinliche Beschämung, da er nun die Gründe seiner plötzlichen Flucht a. sollte (Seidel. Sterne 78). 2. <a. + sich) a) sich eingehend mit etw. beschäftigen, etw. kritisch durchdenken: sich mit einem Problem, einer Frage a.; ich habe mich lange mit diesem Philosophen (= seinem Werk) auseinandergesetzt; ein Bibelvers, mit dem sich auch Bu- nyan auseinandersetzte (Nigg. Wiederkehr 64); b) mit jmdm. strittige Fragen, unterschiedliche Standpunkte im Gespräch klären: Kameradschaftlich setzen wir uns auseinander (Hacks. Stücke 377). 3. (Jur.) auf dem Rechtswege gemeinschaftlichen Besitz aufteilen: eine ... bürgerlich- rechtliche Gesellschaft.... die mit dem Tode des Mannes auseinanderzusetzen sei (MM 30. 10. 65. 57); (auch a. + sich) die Erben haben sich auseinandergesetzt, dazu: -Setzung, die: 1. eingehende Beschäftigung mit etw.: die politische und ideologische A. mit dem Nazismus (Leon- hard. Revolution 165). 2. a) Diskussion. Streit Ige sprach scharfe, erbitterte -en; Die Plenardebatten dienen der politischen A. über das Regierungsprogramm (Fraenkel. Staat 92); b) [mit Worten ausgetragener7 heftiger Streit: es kam häufig zu erregten, heftigen -en zwischen den Eheleuten; es war schon zu heftigen und sogar tätlichen -en gekommen (Mostar. Unschuldig 55); c) (zwischen Völkern) mit militärischen Mitteln ausgetragener Streit. Kampfhandlung: es kam zu [kleiner militärischen A.; die Beziehungen zwischen den Völkern wurden seit der letzten kriegerischen A. zusehends milder und vertrauensvoller (Musil. Mann 1 301). 3. (Jur.) auf dem Rechtswege vorgenommene Aufteilung von gemeinschaftlichem Eigentum: die Erben beantragten die A.; eine gerichtliche A. herbeiführen; -spreiten <sw. V.; hat) (geh.): svw. t ^breiten; -spreizen <sw. V.; hat): nach den Seiten hin spreizen: die Beine a.; -sprengen <sw. V.; hat): 1. a) durch Sprengen zerstören: einen alten Bunker a.; b) zerbersten lassen: die Wucht des Aufpralls sprengte das Gefäß auseinander. 2. (eine Ansammlung von Menschen, eine militärische Einheit) auseinandertreiben, zersprengen: Weiter stellten sich Auftangkommandos auseinandergesprengten Truppen (Plievier. Stalingrad 221). 3. ( von Tieren, bes. von Wild) fluchtartig auseinanderlaufen, davonlaufen: durch Geräusche aufgeschreckt, sprengte das Rudel auseinander; -springen <st. V.; ist): zerspringen, in Stücke springen: das Glas fiel auf den Boden u. sprang 245
auseisen auseinander; ^spritzen <sw. V.; ist) (ugs.): sich schnell voneinander wegbewegen, in verschiedene Richtungen davonlaufen: Die Eingeteilten spritzten nach den angegebenen Richtungen auseinander (Apitz. Wölfe 80); blieben, stob/ (auch:) stiebte auseinander, ist auseinandergestoben/ (auch:) auseinandergestiebt: schnell 'fluchtartig] auseinanderstreben, sich von einer Stelle wegbewegen: die Kinder, die Vögel sind auseinandergestoben; Die ... Amerikaner ... stoben pfeilschnell nach allen Richtungen auseinander (Kirst. 08/15. 677); -streben <sw. V.): 1. sich voneinander wegbewegen, sich in verschiedene Richtungen voneinander entfernen <ist) (Ggs.: zueinanderstreben): nach dem Ende des Vortrages sind sie schnell auseinandergestrebt; die Längengrade streben zum Äquator hin auseinander. 2. <hat) a) voneinander wegstreben: eine Verbindung lösen, sich voneinander trennen wollen: die beiden Partner haben schon seit längerer Zeit auseinandergestrebt; b) steh in verschiedene Richtungen entwickeln, auseinandergehen, divergieren: Kräfte. Tendenzen streben auseinander; auseinanderstrebende Meinungen; Strumen <sw. V.; ist) (Ggs.: zusammenströmen): 1. strömend auseinander/ließen: die Wassermassen strömten auseinander. 2. svw. t-gehen (1 a); -treiben <st. V.) (Ggs.: zusammentreiben): 1. (Menschen. Tiere. Dinge) voneinander wegtreiben <hat): Demonstranten, die Herde a.; der Wind hat die Wolken auseinandergetrieben; Hoffnung fuhrt sie zusammen. Angst treibt sie auseinander (Koeppen. Rußland 65). 2. sich I im Wind, im Wasser treibend] voneinander entfernen Ost): die Wolken, die Boote sind auseinandergetrieben; -trennen <sw. V.; hat): svw. tzertrennen; -treten <st. V.): 1. (selten) durch Darauftreten zerbrechen <hat>: er hat den Karton, die Kiste auseinandergetreten. 2. (geh.. selten) (von einer Stelle aus) nach verschiedenen Seiten hin zurücktreten, zur Seite treten, auseinanderweichen <ist): die Menschenmenge war auseinandergetreten, um dem prominenten Gast Platz zu machen: -wehen <sw. V.): 1. (Dinge) in verschiedene Richtungen voneinander wegwehen <hat> (Ggs.: zusammenwehen): der Wind wehte den Sand, das Laub auseinander. 2. (durch eine Luftbewegung) in verschiedene Richtungen auseinanderfliegen <ist>: die Manuskriptblätter waren auseinandergeweht; -welchen <st. V.; ist) (geh.): (von einer Stelle aus) nach verschiedenen Seiten zurückweichen, zur Seite treten lumjmdm. od. einer Sache Platz zu machen]: die Menge wich respektvoll auseinander; -wickeln <sw. V.; hat): (Zusammengewickeltes) durch Wickeln auseinanderbreiten (Ggs.: zusammenwickeln): ein Segel, das Papier a.; -zerren <sw. V.; hat): (Zusammenhängendes) zerrend mit Gewalt auseinander trennen, in Stücke reißen: die Löwen zerrten die Beute auseinander; -ziehen <unr. V.): 1. <hat) a) (Elastisches) durch Ziehen dehnen od. strecken: sie zog das Gewebe, das Gummiband auseinander; b) (Zusammenhängendes) durchziehen trennen, teilen, in Teile zerlegen: zwei Kabel a.; Ü Wir zogen unsere Blicke auseinander (Seghers. Transit 59). 2. durch Zur-Sei- te-Ziehen von Teilen öffnen, aufziehen <hat>: sie zog die Portiere, die Vorhänge auseinander. 3. <a. + sich) (von einer in Bewegung befindlichen Gruppe. Kolonne o.a.) sich auflockern, in Abständen voneinander gehen, fahren o.a. (hat): die marschierende Gruppe hat sich auseinandergezogen; Zwanzig Meter liegt er vor Hellström, hinter dem sich das Feld auseinanderzuziehen beginnt (Lenz. Brot 47). 4. eine gemeinsame Wohnung aufgeben (sind) (Ggs.: zusammenziehen): die beiden haben nur kurze Zeit zusammengewohnt, dann sind sie auseinandergezogen; -zupfen <sw. V.; hat): (Zusammenhängendes) durch Zupfen zerteilen, in kleine Stücke zupfen: Watte, Wolle a.; sie hat die Blüte auseinandergezupft. guseben <sw. V.; hat)/ (Fest- od. Eingefrorenes) aus dem Eis herauslösen: einen festgefrorenen Eimer a.; Ü er versuchte seinen Freund auszueisen (selten; ihn aus einer unangenehmen Lage zu befreien). ameitern <sw. V.; hat): so lange eitern, bis der Heilungsprozeß eintritt: die Wunde muß a.. hat ausgeeitert. ausentwickdn (hat): 1. <a. + sich) sich vollständig, bis zu seiner Vollendung entwickeln: der Keim, der Embryo konnte sich [nicht] a. 2. (Fot.) (ein Positiv) durch lange Entwicklungsdauer vollständig entwickeln: Positiv ... bei hellem Licht ausentwickelt (Fotomagazin 8. 1968. 36); <Abl.:) AlVMitwicklunB. die; -. -en. auserkiesen <st. V.; hat) (geh.): auserwählen, erwählen <im Inf. u. im Präs. Aktiv ungebr.): die Vorsehung erkor ihn dazu aus ...; (scherzh.:) ich habe mir dieses Auto auserkoren; (meist im 2. Part.:) auserkoren [...|e$ko:ren] (geh.): auserwählt: er war a.. dieses Amt zu übernehmen; Niemand sei von der Vorsehung so deutlich a. wie Madame Millet. diese Kundgebung zu veranstalten (Werfet. Bernadette 363); <subst.:> Auserkorene, der u. die (Dekl. I Abgeordnete) (scherzh.): Freund/in]. Verlobte!r]. auserlesen <st. V.; hat) (geh.. selten): auswählen, erwählen: man erlas ihn aus. den Preis zu überreichen; „Wenn ich erkoren bin und bin auserlesen unter den Sterblichen, so sei es darum" (Th. Mann. Joseph 463); <meist im 2. Part.:) auserlesen: a) (nicht adv.) (geh.) erlesen, fein, von besonderer Güte: -e Speisen. Genüsse; einen ... spinnenzarten Mönch.... dessen -e Artigkeit jeden normalen Menschen aufs tiefste beschämt (Hochhuth. Stellvertreter 170); die Weine sind a.; b) <o. Steig., verstärkend bei Adj.) sehr, überaus, ausgesucht: a. schöne Stücke; <Abl.:> Auser- lesenheit, die; -. ausersehen <st. V.; hat) (geh.): zujmdm. od. etw. bestimmen, auswählen, für etw. vorsehen: man hatte ihn als Leiter ausersehen; zu Großem a. sein; der Mann, den sich das Schicksal dazu ausersah ...; Wer zu diesem Beruf ausersehen wurde, muß alles andere hintanstellen (Menzel. Herren 116). auserwihlen <sw. V.; hat) (geh.): a) auswählen, aussuchen: jener Mann hatte nicht bloß zufällig Clarissens Fenster auserwählt, um sich darunterzustellen (Musil. Mann 789); ich habe mir ihn auserwählt, weil...; b) erwählen, zu Besonderem bestimmen: Und mögen wir alle dazu berufen sein, auserwählt sind nur wenige (Jahnn, Geschichten 215); <subst. 2. Part :> Auserwählte, der u. die (Dekl. T Abgeordnete): a) (geh.)>mrf., der zu etw. Bestimmtem, zu Besonderem ausersehen ist: ein Mann, der mit der Unantastbarkeit des -n seiner Bestimmung folgt (Hochhuth. Stellvertreter 65); b) (scherzh.) Freund, in/, Verlobte rj: AlfserwähJung, die; -. -en <P1. ungebr.): das Auserwählen: obgleich diese Neigung zu A. und zügelloser Vorliebe ... sich auf ein höheres Vorbild berufen konnte (Th. Mann. Joseph 318). auserzählen <sw. V.; hat): zu Ende erzählen: laß ihn [die Geschichte] a.! ausrasen <unr. V.; hat): 1. a) leer essen: du sollst den Teller a.; er hat die Pampelmuse. Melone ausgegessen (ausgelöffelt, mit einem Löffel leer gegessen): b) ganz aufessen: hast du die Suppe ausgegessen? 2. (meist in einer zusammengesetzten Zeitform) (ugs.) zu Ende essen, das Essen beenden: die Kinder haben noch nicht ausgegessen. auslachen [ajisfaxn] <sw. V.; hat): I. (Tischlerei) (ein Möbelstück) mit Fächern versehen: einen Schrank a. 2. (Bauw.) die Fache in Fachwerkwänden ausmauern: Wände a.; < Abi. :> Ausfachune. die; -. -en. aupfBchern <sw. V.; hat): 1. svw. tausfachen (1). 2. a) fächerförmig auseinandergehen, -streben: wie weit seine Truppe ... über das Gelände hinweg ... auszufächern vermöchte (Plievier, Stalingrad 125); unterm Unterholz der ausfächernden Zweige (Fries. Weg 157); b) <a. + sich) sich fächerförmig verteilen, auseinander streben: vier Strahlen streben, sich ausfächernd, vom Rheinauer Wasserwerk in die Stadt (MM 29. 4. 69. 4); <Abl.:> Ausfäche- rang, die; -. -en. aurfMrin <sw. V.; hat): 1. a) (einen Faden o.a.) aus dem Nadelöhr herausziehen (Ggs.: einfädeln): das Nähgarn a.; b) <a. + sich) sich in bestimmter Weise aus dem Nadelöhr herausziehen lassen: das Garn fädelt sich leicht aus. 2. <a. + sich) (Verkehrsw.) im fließenden Verkehr aus einer Fahrspur, einer Wagenkolonne ausscheren (Ggs.: sich einfädeln): du mußt versuchen, dich jetzt auszufädeln; <Abl.:> Ausfftd[e]lung. die; -. -en. dazu: AusAdfelhmgsspur. die (Verkehrsw.): Fahrspur, die für den sich ausfädelnden Verkehr vorgesehen ist: Aus Richtung Weinheim anrollende Autos... lenken in eine eigene Ausfädelungsspur. um nach Viernheim zu kommen (MM 29. 1. 72. 10). Ausfahr-: -anschlage der (Technik): Vorrichtung an ausfahrbaren Teilen eines Fahrzeugs, die den Ausfahrweg begrenzt: Mdeb. das (Eisenb.): Gleis, auf dem Züge aus dem Bahnhof ausfahren können (Ggs.: Einfahrgleis); -grup- pe. die (Eisenb.): (auf einem Rangierbahnhof) Gruppe von Gleisen, auf denen die zusammengestellten Züge zur Ausfahrt bereitgehalten werden (Ggs.: Einfahrgruppe); -signal. das (Eisenb.): Signal, das die Ausfahrt freigibt (Ggs.: Einfahrsi- 246
ausfallen gnal); -verriefilejhing, die (Technik): Vorrichtung, die ausgefahrene Teile an Fahrzeugen in ihrer Position hält: -weg, der (Technik): (bei einem ausfahrbaren Teil) Ausfahrmöglichkeit bis zum Anschlag. ausfahrbar ['^psfa:?ba:?l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: so beschaffen* konstruiert, daß man es ausfahren (4 a) kann: eine -e Antenne; ausfahren <st. V.) 1. <ist>: a) hinausfahren, um in der Ferne / ein Ziel zu erreichen: am frühen Morgen fahren die Fischerboote zum Heringsfang aus; b) aus etw. herausfahren, fahrend einen Ort verlassen (Ggs.: einfahren 1): das Schiff fuhr aus dem Hafen aus; aus einem Grundstück a.; als der Zug ausfuhr, ließ sie schnell die Scheibe herab (A. Kolb. Schaukel 79); die Bergleute fahren bei Schichtende aus (Bergmann sspr.; verlassen den Schacht). 2. a) eine Ausfahrt machen, spazierenfahren <ist>: mit der Familie a.; b) (bes. ein Kind) in einem Wägern spazierenfähren <hat>: die Mutter fährt das Baby aus. 3. (Waren u. a.) mit einem Fahrzeug ausliefern, verteilen <hat>: Kohlen. Pakete a. 4. a) (Technik) (den ausfahrbaren Teil eines Apparates u. ä.) mit Hilfe einer Mechanik nach außen bringen <hat> (Ggs.: einfahren 6): die Landeklappen, das Fahrwerk, die Antenne a.;b) (Technik) (von etw. Ausfahrbarem) hervorkommen <ist>: die Gangway fährt aus; Dann wird durch Funkbefehl eine kaum fünf Zentimeter breite Schaufel... ausgefahren (MM. 15.4.67. 29). 5. <hat> (See- mannsspr.) a) svw. tausbringen (2): die Matrosen haben den Anker ausgefahren; b) (eine Trosse o.a.) mit dem Beiboot zu der Stelle bringen, wo das Schiff festmacht: sie haben die Leine ausgefahren. 6. (eine Pontonbrücke u.a.) für die Durchfahrt öffnen <hat>: die Schiffbrücke a. 7. (Straßen. Wege) durch vieles Befahren stark beschädigen (hat; meist im 2. Part.): die Panzer haben die Wege völlig ausgefahren; Inzwischen war die Piste doch schon zu ausgefahren (Olymp. Spiele 1964. 19); ausgefahrene Feldwege. 8. a) (eine Strecke) in ihrer ganzen Länge durchfahren <ist>: ich bin mal die ganze Ciroolazione ausgefahren (Andersch. Rote 38); b) (eine Kurve) auf der äußeren Seite der Fahrbahn durchfahren <hat>: der Fahrer fuhr alle Kurven aus. 9. (Rennen) (ein Rennen o.a.) austragen <hat>: ein Rennen, eine Meisterschaft, den Großen Preis von Europa a; Es werden auch Trostpreise ausgefahren (bei einem Modellauto-Rennen; MM 29. 8. 69. 8). 10. <hat> a) (ein Fahrzeug) so fahren, daß die Leistungsfähigkeit des Motors voll ausgenutzt wird: er hat seinen Wagen niemals voll ausgefahren; ein ... Auto .... das sich auf freier Autobahn mühelos a. läßt (Herrenjournal 2. 1966. 123); b) (eine technische Anlage o.a. in ihrer Kapazität) voll ausnutzen: im Anfang haben sie die Anlage nur zum Teil ausgefahren; Jetzt kann sie (= die Anlage des ZellstofT- werks) in der Hochkonjunktur voll ausgefahren werden (MM 28.6. 69.6). 11. (veraltet, noch landsch.) ausrutschen, von der vorgesehenen Richtung abkommen <ist>: das Messer war ausgefahren u. ihm in die Hand eingedrungen; die Schere war ihm ausgefahren. 12. eine heftige Bewegung machen <ist>: sein Arm fuhr aus. war ausgefahren; ausfahrende Bewegungen machen; <subst.> wenn er auf die Wandtafel deutete, blieb seine Hand in halbem Ausfahren stekken (Johnson. Mutmaßungen 68). 13. den Körper eines Besessenen verlassen Ost): daß der Dämon wirklich ausgefahren ist (Thieß. Reich 192). 14. (Jägerspr.) a) (bes. von Fuchs, Dachs. Kaninchen) aus dem Bau herauskommen <ist> (Ggs.: einfahren 7): der Fuchs war ausgefahren; b) (in bezug auf bestimmte erlegte Tiere, bes. auf Federwild) das Gescheide herausnehmen <hat>: einen Hasen, einen Auer- hahn a.; (Abi. zu 3:> Alisfahrer. der; -s. - (landsch.): jmd.. der berufsmäßig Ware ausfährt: Ausfahrt, die; -. -en: 1. a) das Hinausfahren, um in der Ferne/ ein Ziel zu erreichen: die A. zum Heringsfang; b) das Hinausfahren eines Fahrzeugs aus einem bestimmten umgrenzten Raum (Ggs.: Einfahrt 1): Er trat näher ans Fenster, um die A. beobachten zu können (Böll. Adam 32); die A. aus dem Schacht dauert wenige Minuten; der Zug hat noch keine A. (darf noch nicht aus dem Bahn/iof fahren). 2. a) Stelle, an der ein Fahrzeug aus einem bestimmten umgrenzten Raum hinaus- fährt (Ggs.: Einfahrt): die A. des Hofes, des Hafens: bitte die A. freihalten; b) Autobahnausfahrt: Abzweigung, die von der Autobahn wegführt: die A. Mannheim-Süd. 3. Spazierfahrt: eine kleine A. machen. Ausfahrt- (Ausfahrt 1): -Isjerlaubnis. die: Erlaubnis zum Ausfahren (1) (Ggs.: Einfahrt[s]erlaubnis): -[sjgeleise. -[slgleis. das: svw. T Ausfahrgleis (Ggs.: Ein fahrt Isjgeleise, -Islgleis); -S9child, das: Schild, das auf eine Ausfahrt auf- merksammacht, -[sjsignal. das: svw. t Ausfahrsignal (Ggs.: Einfahrtssignal); -«trafle. die: Straße, die aus einen Ort herausführt: Die Jeflerson Street... mündet erst im Süden der Stadt ... in die A. nach New York (Handke. Brief 9). Ausfall, der; -[eis. Ausfälle: 1. <o. PI.) a) das Ausfallen (1 a). Herausfallen von etw.; Verlust: der A. der Zähne, der Haare; b) (Sprachw.) Synkope: der A. des ..e". 2. a) das Ausfallen (3 a). Nichtstattfinden: der A. des Unterrichts; b) das Ausfallen (3 b). Wegfall. Einbuße. Verlust. Minderung: ein A. des Verdienstes, der Einnahmen; wegen des schlechten Wetters hatte die Hotelbranche einen großen A.; es gab Ausfälle in der Produktion; c) das Ausfallen (3 c). Ausbleiben. Nichteintreten: die ... zum A. neigenden Handlungen des Fortpflanzungsgeschäftes (Lorenz. Verhalten 107); d) <o. PI.) das Fehlen. Nichtanwesendsein: mit einem mehrwöchigen A. des Erkrankten muß gerechnet werden; e) <o. PI.) das Nichtmehrfunktionieren: der A. der Maschine, eines Triebwerks; f) <meist PI.) ein Fall von Ausscheiden, von Versagen: es gab Ausfälle durch Krankheit; wie rapid die Ausfälle in den besten Lebensjahren gestiegen sind (Kosmos 3. 1965, 93); dieser Spieler ist ein glatter A. (Sport; ein Versager). 3. Ergebnis. Beschaffenheit von etw.: der A. der Ernte; hatte Klaus Heinrich sich nach dem A. des Experimentes erkundigt (Th. Mann. Hoheit 80). 4. a) (Fechterspr.) Angriffsbewegung, bei der sich der bewaffnete Arm u. das ihm entsprechende Bein nach vorn bewegen: einen A. parieren; b) (Gewichtheben) Vor- bzw. Rückwärtsschritt mit einem Bein beim Umsetzen der Hantel: er setzt ein Bein mit weitem A. nach hinten; c) (Turnen) das Vor- od. Seitspreizen eines Beines als Grundübung. 5. (Milit.) Ausbruch aus einer feindlichen Umklammerung od. Einschließung: einen A. versuchen, wagen; Sie schrien dem Grafen ... zu. er möge einen A. machen (Jacob. Kaffee 40). 6. beleidigende Äußerung: seine bissigen Ausfälle ließen den Minister kalt; .... was Voltaire ... zu seinem A. gegen die Etymologen veranlaßte (Ceram. Götter 118). ausfall-. Ausfall-; -bein, das (Fechterspr.): das Bein, das zugleich mit dem bewaffneten Arm nach vorn bewegt wird: -büraschaft. die (Jur.): Form der Bürgschaft* bei der der Bürge erst eintreten muß. wenn der Gläubiger eine völlig od. teilweise erfolglose Zwangsvollstreckung gegen den Schuldner nachweisen kann: -[sjerscheinung, die (Med.): Symptom, das durch den vorübergehenden od. dauernden Ausfall einer Organfunktion od. durch Gewebsschädigung hervorgerufen wird: -muster. das (Kaufmannsspr.): Warenmuster, das beim Handelskauf nach Abschluß des Kaufvertrages dem Käufer ausgehändigt wird u. an dem dieser erkennen kann, wie die Ware ausfallen wird: ~probe. die: svw. t Minister; -schritt, der (Sport): Schritt zur Seite, nach vorn od. hinten: -schwung,der (selten Ski): svw. TTelemark- schwung; -sicher <Adj.) (Technik): (von einem Gerät) so beschaffen, daß sein Ausfallen (3 e) innerhalb eines größeren Systems die Funktion des Ganzen nicht in entscheidender Weise beeinträchtigt, dazu: -Sicherheit, die <o. PL); ~std- lung. die (Fechterspr.): Körperhaltung, die beim Ausfall (4 a) eingenommen wird: ^Straße, die (Verkehrsw.): Straße, die aus einem Ortsbereich hinausführt (Ggs.: Einfallstraße); -[sjtor, das (hist.): Stelle in einer Befestigungsanlage, von der aus ein Ausfall (5) unternommen werden kann: -Wahrscheinlichkeit, die <o. PI.) (Technik): Wahrscheinlichkeit des Ausfallens technischer Entrichtungen durch auftretende Fehler: die A. steigt rasch mit der Anzahl der verwendeten Bauteile; -Warnzeichen, das (Technik): (bei Instrumenten. Anzeigegeräten u. a.) warnendes Signal o. ä.. das bei Ausfall der Stromversorgung od. bei bestimmten Störungen in Funktion tritt: -swinkel, der: svw. f Reflexionswinkel; ^aeit, die: 1. (jur.) Zeit, in der es dem kaufmännischen Angestellten vertraglich untersagt ist. eine dem beendigten Arbeitsverhältnis entsprechende Tätigkeit aufzunehmen. 2. (Rentenversicherung) Zeit, in der eine versicherungspflichtige Beschäftigung durch eine infolge Krankheit od. Unfall bedingte Arbeitsunfähigkeit o. ä. unterbrochen wird. ausflllbar fajisfelba:?] <Adj.; o. Steig., nicht adv.) (Chemie): in Form von Kristallen. Flocken od. Tröpfchen ausscheidbar: <Abl.:) Ausflllbarkeit. die: - (Chemie): ausfallen <st. V.) /vgl. ausfallend, ausgefallen/: 1. <ist) a) sich aus einem 247
ausfällen organischen Zusammenhalt lösen: herausfallen, ausgehen: die Zähne fallen Umdm.] aus; die Federn sind ausgefallen; das Korn fällt schon aus (die reifen Körner fallen heraus): ausgefallene Haare; b) (Chemie) sich abscheiden, niederschlagen: aus der Lösung fällt Eiweiß aus; c) (Sprachw.) synkopiert werden: das ..e" ist in diesem Wort ausgefallen. 2. <a. + sich) (ugs. landsch.) sich durch einen Sturz erw. ausbrechen <hat): ich habe mir bei dem Sturz einen Zahn ausgefallen. 3. <ist) a) aus einem widrigen Umstand nicht stattfinden: die Veranstaltung, das Spiel fallt aus; der Unterricht, die Schule ist ausgefallen; wir müssen diesen Vortrag a. lassen; Das (= ein Fest) ist Ja heute! ... Na. ohne mich! Fällt aus wegen Nebels! (Lederer. Liebe 9); b) wegfallen: sein Verdienst ist durch seine längere Krankheit ausgefallen; c) ausbleiben, nicht eintreten: So fällt bei Dohlen die Triebhandlung zum Erweichen harter Nahrungsbrok- ken im Wasser ... leicht aus (Lorenz, Verhalten 99); d) fehlen, nicht anwesend, nicht verfügbar sein: er ist wegen Krankheit eine Woche lang ausgefallen; Arbeiter, die ... für die Produktion ausfallen (Klein. Bildung 78); e) plötzlich nicht mehr funktionieren, aussetzen: die Maschine, ein Triebwerk ist ausgefallen; daß dann die Bodenverständigung für eine Weile ausgefallen war (Gaiser. Jagd 96). 4. in bestimmter Weise geartet, beschaffen sein: ein bestimmtes Ergebnis zeigen Ost): die Ernte ist gut ausgefallen; die Niederlage in diesem Spiel fiel sehr deutlich aus; daß ... meine Stimme gemein, mein Auge stumpf, meine Beine krumm hätten a. können (Th. Mann. Krull 81); selbst wenn die endgültige Entscheidung ungünstig a. sollte (Kafka. Schloß 95). 5. (Milit. veraltet) aus einer feindlichen Umklammerung od. Einschließung ausbrechen, einen Ausfall (5) machen <ist): die eingeschlossenen Soldaten waren ausgefallen. auffüllen <sw. V.; hat) 1. (Chemie) gelöste Stoffe in Form von Kristallen. Flocken. Tröpfchen ausscheiden: aus einer gesättigten Lösung Kochsalz a.; Ihr Mundspeichel fällt besonders viele Kalksalze aus. sagte sie (Wohmann. Absicht 234). 2. (Schweiz, jur.) (eine Strafe) verhängen: eine Haftstrafe a.; ausfallend [ausfabnt] <Adj.): 1. in grober Weise beleidigend, frech: eine -e Bemerkung; er wird leicht a. (gegen andere]. 2. svw. tausfahrend: Cresspahls Stampfschritt und seine -en Armbewegungen (Johnson. Mutmaßungen 116); auriUlig <Adj.): svw. Tausfallend (1): eine -e Äußerung; er wird leicht a.; Die Augen blitzten a.. die Münder verbogen sich leidenschaftlich (Th. Mann. Zauberberg 948). dazu: AlfAIhgkeit, die; -. -en; AusOllung, die; -. -en: Subst. zu t ausfällen. ausbltbar [^isfaltba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich ausfalten (1) lassend: der Reiseführer enthält mehrere -e Karten; <Abl.:) Ausfaltfaarkeit, die; -; ausfalten <sw. V.; hat): 1. (Zusammengefaltetes) auseinanderfalten, aus etw. herausfalten, ausklappen: einen eingehefteten Stadtplan a. 2. <a. + sich) (selten) sich entfalten, entwickeln, differenzieren: geistige Anlagen falten sich aus; <Abl.:> Alfsfaltung* die; -. -en (selten): Dieser Reifungsprozeß umfaßt ... -en des Temperaments und des Körperbaus (Studium 5. 1966. 310). ausfirben <sw. V.; hat): 1. vollständig färben <hat): man hat die Wolle blau ausgefärbt. 2. die Farbe verlieren, ausgehen <ist): die Farbe war völlig ausgefärbt; das Wasser ... hielt die Kolonie der ... immer heftiger ausfärbenden Tabakflusen von sich ab (Böll. Haus 75); <Abl.:> Ausübung, die; -. -en: 1. durch etw. entstehende] Färbung: weil eine gute Düngung Air die A. der Blätter wesentlich ist (MM 5. 1. 68. 40). 2. das Farbeverlieren. Ausgehen der Farbe. ausfasern <sw. V.; ist / (auch:) hat): sich (am Rand o.a.) in einzelne Fasern. Fäden auflösen: die Decke, der Teppich ist ausgefasert. aupfa"8*" <sw. V.; hat) (österr.): bekommen, empfangen: Im übrigen hat Pramstaller schon einschlägige Vorstrafen ausgefaßt (Sonntagspost 3. 12. 67. 2). aurfaulen <sw. V.; ist): 1. faul werden, faulen: da ... das absinkende Plankton ... ausgefault ... am Seeboden ankommt (Thienemann. Umwelt 64); die Wintersaat ist ausgefault (ausgewintert). 2. ( von Zähnen) von Fäulnis befallen sein u. ausgehen: zwei Backenzähne sind [ihm] ausgefault. ausfediten <st. V.; hat): bis zu einer Entscheidung durchfechten, durchkämpfen: einen Streit, Prozeß a.; er hatte manchen Strauß auszufechten; immer war er ein Konservativer gewesen, den es trieb, mit der linksstehenden Intelligenz seine Fehden auszufechten (Niekisch. Leben 131). ausfedern <sw. V.; hat): 1. (einen Stoß, eine Erschütterung o.a.) federnd auffangen: als glitten Sie auf Skiern über kurze Hügel, genauso federn Sie jetzt die Stöße aus (Dwin- ger. Erde 132). 2. (Technik) mit einer Federung versehen, ausstatten: das Polster, die Achse ist schlecht ausgefedert; <Abl.:) Ausfederung, die; -. -en. ausfegen <sw. V.; hat): 1. (regional) a) durch Herausfegen entfernen: den Schmutz (aus dem Raum) a.; b) (einen Raum o.a.) durch Fegen reinigen: das Zimmer a. 2. (landsch.) einen Baum ausästen, beschneiden: die Apfelbäume a.; <Abl.:) Ausfeger. der; -s. - (regional): 1. Kehrbesen. 2. Kehraus, letzter Tanz: Ausfegsei [*^isfe:ks|]. das; -s (regional): Kehricht. ausfeilen <sw. V.; hat): 1. a) zurechtfeilen: einen Schlüssel a.; b) durch Feilen herstellen: ein Loch a. 2. bis ins einzelne ausformen, ausarbeiten: eine Rede, einen Aufsatz a.; eine ausgefeilte Skizze; <Abl.:) Ausfeilung. die: -. -en. ausfenstern <sw. V.; hat) [urspr = den Fensternden (= vom Fenster aus Schimpfenden) schmähend zurückweisen] (veraltet): ausschelten. ausfertigen <sw. V.; hat) (Amtsspr.): a) in amtlicher Funktion schreiben, ausstellen: einen Paß. ein Zeugnis. Attest a.. b) in schriftlicher Form erstellen, ausarbeiten: einen Vertrag a.; c) in amtlicher Funktion unterzeichnen: 127 Gesetze hat er ausgefertigt (Spiegel 21.1975. 24); <Abl.:) Allrferti- ger. der; -s. -: jmd.. der etw. ausfertigt: Ausfertigung, die; -, -en: a) das Ausfertigen: kommt es ... zur A. eines Ehe- und Erbvertrages (Benrath. Konstanze 18); b) das ausgefertigte Schriftstück o.a.: müssen wir erst einen Lebenslauf in vier -en einreichen? (in vier Exemplaren, vierfach geschrieben, ausgefertigt: Remarque. Obelisk 119); c) (öffentl. Recht) die zum Ersatz der Urschrift in gesetzlich vorgeschriebener Form gefertigte Abschrift eines amtlichen Schriftstücks (z.B. Urteil, notarielle Urkunde): die A. hat die Kraft des Originals: d) (im Gesetzgebungsverfahren der BRD) Leistung der Unterschrift unter einen Gesetzestext durch den Bundespräsidenten vor dessen Verkündigung. Ausfertigung»-: ^datun, das: Datum, an dem etw. ausgefertigt wurde: Miebühr. die: Gebühr, die für die Ausfertigung eines Schriftstückes o.a. erhoben wird: ^tag. der: Tag. an dem ein Schriftstück o. ä. ausgefertigt wurde. ausfetten <sw. V.; hat) (landsch.): (eine Backform o.a.) innen ganz mit Fett bestreichen: vor dem Einfüllen des Teiges muß die Backform ausgefettet werden. ausfeuern <sw. V.; hat) (landsch.): (von Pferden) ausschlagen. ausfieren <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): die Segelleine (Schot) nachlassen, um das Segel in die richtige Stellung zum Wind zu bringen: daß der Bootsmann Fock- und Großsegelschot weit a. muß (Nachbar. Mond 29). ausfiltern <sw. V.; hat) (bes. Technik): mittels Filter abtrennen od. ausschalten: Aus der Musik werden bestimmte Frequenzen ausgefiltert (Funkschau 21. 1971. 2224); <Abl.:> Ausfiltenmg, die; -. -en: die A. von Feinstäuben, die sich nur langsam ablagern (MM 8. 9. 73. 3). ausfilzen <sw. V.; hat): 1. (Sattlerei) mit Roßhaar o.a. ausstopfen, auspolstern: ein Polster a. 2. (veraltet, noch mund- artl.) heftig tadeln. ausflnden <st. V.; hat) (selten): 1. svw. t herausfinden: sie ... machte es mir zur Auflage, eine Möglichkeit zu seiner (= des Begehrens) Erfüllung auszufinden (Th. Mann. Krull 245). 2. <a. + sich) sich zurechtfinden: ich finde mich noch nicht gut aus in dem neuen System; ausfindig <Adv.) nur in der Verbindung imdn.. etw. a. machen (jmdn.. etw. [lange, mühsam/ suchen u. schließlich finden): eine Adresse. Jmds. Aufenthaltsort, ein Urlaubsquartier, eine Möglichkeit a. machen; das ist nun einmal mein Weg. das Recht und die Wahrheit a. zu machen (Baum. Paris 117); <Zusb.:) Ausflodigmadung. die; -: das schnellste ... Mittel zur A. des anderen Unfallbeteiligten (FAZ 14. 10. 61. 11). ausfirniasen <sw. V.; hat): inwendig vollständig mit Firnis streichen: ein Schrankfach a. ausfischen <sw.V.; hat): l.a) aus etw. herausfischen: Karpfen [aus dem Teich] a.; b) (ein /stehendes] Gewässer o.a.) leer fischen: sie haben den See völlig ausgefischt. 2. (meist in einer zusammengesetzten Zeitform] aufhören zu fischen sie haben für dieses Jahr ausgefischt. 248
ausformen ausfitteii [^ysfitn] <sw. V.; hat) [zu tfit] (Seemannsspr.): (ein Schiff) mit dem seemännischen Zubehör ausrüsten. aipflackern <sw. V.): a) flackernd verlöschen <ist>: die Glühbirne, die Kerze ist ausgeflackert; Ü ... daß Maria starb. Sie flackerte nur so aus (Küpper. Simplicius 208); b) aufhören zu flackern <hat): die Petroleumlampe hat ausgeflak- kert. ausflaggen <sw. V.; hat): 1. (Seemannsspr.) bei festlichen Anlässen ein Schiff über die Toppen flaggen, die Takelage des Schiffs mit aneinandergereihten Flaggen ausschmücken: bei der Ausfahrt aus dem Hafen war das Schiff ausgeflaggt. 2, (Seemannsspr.) (ein Schiff) unter einer anderen nationalen Flagge fahren /lassen/: Es wurden zu viele Schiffe ausgeflaggt oder ins Ausland verkauft (MM 4. 1. 74, 12). 3. durch Flaggen od. Fähnchen markieren, kennzeichnen: Die... ausgeflaggte Strecke für den Riesenslalom (Olymp. Spiele 1964. 14); <Abl.:) Aurfbuung. die; -. -en. ausflanken <sw. V.; ist / (selten:) hat) (Geräteturnen): (mit einem Beinschwung) das Gerät rückwärts überqueren od. rückwärts vom Gerät abgehen: er ist am Barren exakt ausgeflankt. ausflan§chen <sw. V.; hat) (Technik): einen Teil des Flansches an beliebiger Stelle des Trägers aus diesem heraustrennen. ausflechten <st. V.; hat) (veraltet, noch mundartl.): mit Flechtwerk ausfüllen: Wände mit Reisig a. Uffflecken <sw. V.; hat) [zu TFleck(en)] (graph. Technik): fehlerhafte Stellen mit spitzem Bleistift od. Pinsel beseitigen, retuschieren: einen Fehler aus einem Negativ a. ausfleiachen ['^lsfl^jjnl <sw. V.; hat) (Gerberei): (ein Fell) mit dem Ausfleischmesser von Fleischresten befreien, reinigen: Felle a.; ausgefleischte Felle; <Zus.:> Ausflebchmesser, das: Messer, mit dem der Gerber die Felle ausfleischt: <Abl.:) Ausflebchung. die; -. ausflennen <sw. V.; hat) (ugs.): a) aufhören zu weinen (meist in einer zusammengesetzten Zeitform): hast du bald ausgeflennt?; b) <a. + sich) sich ausweinen: das Kind hat sich bei der Mutter ausgeflennt. aurflfcken<sw. V.; hat) (ugs.): notdürftig flicken, ausbessern: ein Dach, einen Zaun, ein Kleidungsstück a.; Sie liefen ... an einem Häuserblock vorbei, dessen Fassade mit häßlichen Putzstellen ausgeflickt war (Böll. Und sagte 24). ausfliegend. V.): 1. <ist)a) (von Vögeln. Insekten) hinausfliegen, ausschwärmen (Ggs.: einfliegen 1): die beiden Störche sind ausgeflogen, um Futter zu suchen; als sei die Taube erst gestern aus der Arche ausgeflogen (Wiechert. Jerom in-Kinder 960); Ü die ganze Familie war ausgeflogen (ugs.; war nicht zu Hause): die betagten Pensionärinnen des Jungfernheims waren ausgeflogen (hatten zu einem Ausflug das Haus verlassen: Werfel. Himmel 154); b) (von Jungvögeln) flügge geworden sein u. das Nest verlassen: die Jungen Vögel fliegen bald aus. 2. a) einen / eingeschlossenen/ Ort. einen gefährdeten Bereich mit dem Flugzeug o. ä. verlassen <ist): Der ist... ausgeflogen, um die Versorgung zu organisieren (Pllevier. Stalingrad 220); den vor Tagen ausgeflogenen und soeben wieder eingeflogenen Obersten Carras (Plievier. Stalingrad 197); b) (von Flugzeugen o.a.) einen bestimmten Luftraum verlassen Ost): die unbekannten Flugzeuge sind wieder ausgeflogen; c) mit dem Flugzeug o. ä. von einem I gefährdeten ] Ort wegbringen, abtransportieren (hat): man hatte Frauen u. Kinder ausgeflogen; die Schwerverwundeten ... waren in Marsch gesetzt worden ... um aus dem Stalingrader Kessel ausgeflogen zu werden (Plievier. Stalingrad 100). 3. (ein Flugzeug) so schnell fliegen, daß die Leistungsfähigkeit voll ausgenutzt wird <hat>: die ..Concorde" konnte auf dem Flug nach Berlin ihre volle Geschwindigkeit nicht a. ausfliesen <sw. V.; hat): (einen Raum o.a.) mit Fliesen auslegen, auskleiden: das Bad wird neu ausgefliest. Hjsfliefien <st. V.; ist): 1. a) (aus einem Behälter. Gefäß o. ä.) herausfließen: durch ein Leck im Faß floß das Benzin aus; ausfließendes öl; b) /durch ein Leck, eine undichte Stelle] Flüssigkeit austreten lassen, auslaufen: ein Wasserbehälter, ein Faß fließt aus; c) (von einem fließenden Gewässer) seine Austrittsstelle haben: bei Stein fließt der Rhein (aus dem Bodensee] aus. 2. (von Farbe o.a.) auseinanderlaufen, -fließen: Er (= ein Rauchpilz) floß in die Luft skurril aus wie Tusche (Gaiser. Jagd 89). ausflippen [ ^ysflrpn] <sw. V.; ist) /vgl. Ausgeflippte/ [U von engl, to flip out = verrückt werden]: a) sich einer als bedrückend empfundenen äußeren od. inneren Situation durch den gewohnheitsmäßigen Genuß von Drogen entziehen: manche Jugendliche, die mit ihrer Situation nicht fertig wurden, flippten aus; b) unter akuter Drogenwirkung stehen: er ist seit Tagen ausgeflippt; c) sich bewußt/ außerhalb der gesellschaftlichen Norm stellen, die Gesellschaft verlassen weil man ihre Wertmaßstäbe nicht akzeptiert!: <subst.:) Gitties Gründe zum Ausflippen ... Die Eltern, die sie ..Greise" nennt .... haben den Kopf voll Karriere (Spiegel 28. 1974. 92); die Suche nach BM (= Baader- Meinhof) und Nachfolgern, nach ausgeflippten Töchtern im Untergrund (Spiegel 21.1975.39); d) (salopp) die Nerven verlieren, durchdrehen: Wenn die Potenz ... gestört ist. flippen sie (= die Männer) aus (Spiegel 36. 1974. 66). ausflocken <sw. V.) (Chemie): a) einen kolloiden Stoff aus einer Lösung ausscheiden, ausfällen (1) (hat): Kasein a.; b) sich in Form von Flocken aus einer Flüssigkeit abscheiden, ausfallen (1 b) <ist): der Käsestoff ist bei der Gerinnung ausgeflockt; Plankton, das sich von den ausgedockten Humusstoffen nährt (Thienemann. Umwelt 66); <Abl.:) Ausflockung, die; -. -en. Ausflucht die; -. Ausflüchte [...fly^te]: I. (meist PI.) Ausrede. Vorwand: Meine Erklärungen ... klingen wie Ausflüchte (Frisch. Stiller 282); Aus allen Winkeln seines Hirns ... raffle er Ausflüchte zusammen. Schönfärbereien (Feuchtwanger. Erfolg 759); Ausflüchte machen (Ausreden vorbringen). 2. das Ausweichen, Flucht: es gibt keine A. in den Gehorsam (Frisch. Nun singen 126). Ausflug« der; -[eis. Ausflüge: 1. Wanderung. Spazierfahrt: einen A. machen; Ausflüge unternehmen; Ü der ungarische Torhüter liebt weite Ausflüge (Sport Jargon; dringt weit über die ihm vorgeschriebene Position im Spielfeld vor)'. Der Professor machte nach diesem A. ins Philosophische eine kurze Pause (Menzel. Herren 95). 2. a) (von Bienen. Vögeln u.a.) das Ausfliegen. Ausschwärmen: der A. der Bienen; Abendfalter beim A. mit den Blicken zu verfolgen (A. Zweig. Grischa 246); b) (Imkerei) Flugloch des Bienenstocks: <Abl. zu 1:) Ausflügler, der; -s. -: jmd.. der einen Ausflug macht: A. kehrten heim, die das warme Wetter ins Freie gelockt hatte (Musil. Mann 786). Ausflugs- (Ausflug 1): Mate, das: Cafe, das besonders von Ausflüglern besucht wird: -dampfer, der; -fahrt, die; -lokal, das; -ort, der <P1. ...orte); -restaurant. das; -schiff, das; -verkehr, der; -ziel, das. Ausflugsdinebe, die; -. -n (Flugw.): Flugschneise für die ausfliegenden Flugzeuge eines Flughafens (Ggs.: Einflugschneise). Ausfluß,der; Ausflusses. Ausflüsse: 1. a) <o. PI.) (von Flüssigkeiten. Gas u.a.) das Ausfließen. Ausströmen: den A. des Öls einzudämmen suchen; b) (Technik) die in einer bestimmten Zeiteinheit aus einer Öffnung ausströmende Flüssigkeits- od. Gasmenge: der A. wurde auf 100 Liter pro Minute verringert. 2. a) Stelle, an der etw. ausfließen kann: Abfluß: der A. des Beckens, der Wanne ist verstopft; b) Austrittsstelle (eines Flusses o.a. aus einem größeren Gewässer): der A. des Rheines aus dem Bodensee. 3. (Med.) a) Absonderung: ein übelriechender A. von Eiter; b) vermehrte Absonderung aus den weiblichen Geschlechtsorganen: Fluor: an A. leiden. 4. (geh.) Auswirkung. Folge: Hervorbringung: alles, was mir am öffentlichen Leben mißfiel, betrachtete ich als A. bürgerlichen Geistes (Niekisch. Leben 34); Bei Tag besehen, erscheint alles nicht so schlimm und nur als A. von Stimmungen (Joho. Peyrouton 170). Ausfluß-: -gesdiwindigkeit.die (Technik); -hahn der; -loch, das; -menge, die (Technik); -Öffnung, die; -röhr, das. ausfolgen <sw. V.; hat) [zu veraltet folgen = folgen lassen, zuteilen] (bes. Osten*. Amtsspr.): aushändigen, übergeben: Zeschke ... erklärte, ohne Zustimmung des Hauptfeldwebels das Schriftstück nicht a. zu dürfen (Kuby. Sieg 361); eine Musterverordnung ....die... an Interessierte ausgefolgt wird (Vorarlberger Nachr. 25. 11. 1968.4); <Abl.:> Ausfolgung, die; -. -en. ausformen <sw. V.; hat): 1. a) (eine weiche, formbare Masse) formen: Wachs. Teig zu Klößen a.; b) aus einer weichen, formbaren Masse formen: Klöße, ein Tongefäß a. 2. a) einer Sache endgültige Form. Gestalt geben: einen Text, ein Kunstwerk a.; b) <a. + sich) bestimmte Form, Gestalt gewinnen, zu etw. Bestimmtem werden: Der Marxsche Ideologiebegriff wurde in sich selbst ideologisch, indem er sich zum Instrument der Selbstverständigung einer revolutionären Gruppe ausformte (Fraenkel. Staat 139). 249
ausformulieren ausforraulieren <sw. V.; hat): (Gedankliches) bis ins einzelne formulieren: sprachlich ausarbeiten, in eine sprachliche Form bringen: seine Gedanken. Auflassungen a.; ein Referat auf Grund von Stichworten a.; ohnehin schon im Vorteil durch seinen ausformulierten Fragenkatalog (Sprache 35, 1970. 1%); <Abl.:) Ausformulierung, die; -. -en. Ausformung, die; -, -en: 1. das Ausformen. 2. Form. Gestalt: In beiden -en verliert der IdeologiebegrifT sein rationales, kritisches Element (Fraenkel. Staat 140). ausforschen <sw. V.; hat): I. eingehend über jmdn. od. über etw.. was man unbedingt wissen möchte, befragen: ausfragen: er würde ... den Verbindungsmann ... über die Hafen- und Transport Verhältnisse a. (Andersch. Sansibar 25). 2. durch eifriges Nachforschen herausfinden, erkunden: erforschen: jmds. Versteck a.; Es geht... darum, die allgemeine- nen Grundlagen auszuforschen (Sprache 25. 1968. 43). 3. (österr. Amtsspr.) ausfindig machen: die Wilderer wurden auf Grund ihres Autokennzeichens ausgeforscht (Sonntagspost 3. 12. 67. 10); <Abl.:) Ausforschung, die: -. -en. gusfrachten (sw. V.; hat) (Seew.): (Frachtgut) ausladen: Container a.; <Abl.:) Alisfrachtung, die; -. -en. ausfragen <sw. V.; hat): a) durch gezieltes Fragen von jmdm. zu erfahren suchen, aushorchen: laß dich nicht von ihm a.!; jmdn. nach einem Sachverhalt, über eine Person, wegen einer Angelegenheit a.; Er stutzte und fragte ihn argwöhnisch aus (Langgässer. Siegel 198); R so fragt man die Leute aus (ich lasse mich nicht ausfragen [Antwort auf Jmds. als zu dreist empfundenes Fragen]); b) <im allg. im Perf.): aufhören zu fragen: hast du bald ausgefragt?; <Abl. zu a:> Ausfrager. der; -s. -: jmd.. der einen anderen ausfragt: Ausfragerei ftjisfra:od'raj]. die; -. -en (ugs. abwertend): beständiges, als lästig empfundenes Ausfragen: So hat sie den Verhören standgehalten ... und den törichten -en des Neugierigen (Werfel. Bernadette 434). ausfransen <sw. V.): a) (von Textilien, bes. Kleidungsstük- ken) sich an den Rändern in Fasern auflösen, ausfasern Ost): die Ärmel fransen aus; in ausgefransten Hosen herumlaufen; (auch a. + sich:) der Teppich hat sich ausgefranst; b) (ein Gewebe) am Rand durch Ausziehen der Schußfäden mit Fransen versehen (hat): eine Tischdecke rundum a.; Ü Die roten Flecken ... fransten den Himmel aus (Flammen schlugen zum Himmel, lösten für das Auge den Horizont auf: Plievier. Stalingrad 16). ausfrftsen (sw. V.; hat) (Technik): a) mit der Fräse beseitigen, herausfräsen: Unebenheiten an einem Werkstück a.; b) durch Fräsen glätten: ein Werkstück a.; (Abl.:> Allrfrisung, die; -. -en. ausfratscheln ['apsfra:tjlnl (sw. V.; hat) (österr. ugs.): indiskret ausfragen: laß dien nicht a.! gusfreseen (st. V.; hat): 1. a) (Futter) aus etw. fressend herausholen: die Vögel haben die Körner [aus dem Futter- napfl ausgefressen; b) (ein Gefäß, eine Frucht u.a.) leer fressen: den Trog a.; trug das Ei ... an eine sichere Stelle ... und fraß es vorsichtig aus (Lorenz. Verhalten 49); derb von Menschen: er hat die ganze Schüssel [Pudding] ausgefressen; c) zu Ende fressen (meist im Perf.): die Pferde haben noch nicht ausgefressen. 2. (von Wasser) auswaschen, durch Unterspülen zerstören: das Wasser hat die Ufer über weite Strecken ausgefressen. 3. (salopp) die Folgen tragen müssen für etw.% was man selbst od. häufiger ein anderer verschuldet hat: ausbaden müssen: was der Junker versaut, muß der Jude a. (Tucholsky. Werke I. 423). 4. (ugs.) (Strafbares) tun (meist im Perf.): hat er was ausgefressen?; Noch niemals hat sich ein Täter durch angedrohte Strafen abhalten lassen, etwas auszufressen (Tucholsky. Werke 1. 406). ausfrieren (st. V.): 1. (Landw.) durch Frost zugrunde gehen, erfrieren, auswintern (ist): die Saat ist in dem kalten Winter fast ganz ausgefroren. 2. (von Gewässern) bis zum Grunde frieren (ist): der See ist bei der Kälte ausgefroren. 3. (im 2. Part, häufig in Verbindung mit ..sein") durch u. durch frieren: sie waren ganz ausgefroren, kamen ganz ausgefroren (durchgefroren) nach Hause. 4. (Technik) einen Stoff durch Kälteeinwirkung in einen festen Aggregat zustand überführen, um ihn so von Stoffen mit anderem Gefrierpunkt zu trennen (hat): werden Wachs und weitere Neben- stofle bei minus 30 Grad ausgefroren (MM 29. 1. 66. 6). ausfugen (sw. V.; hat) (Bauw.): (bei einer Ziegelmauer o. ä.) die Fugen ausfüllen, verfugen: die Mauer muß noch ausgefugt werden; Steine mit Lehm a.; (Abi.:) Ausfugung, die; -. -en. Ausfuhr [*^isfu:pl. die; -. -en (Ggs.: Einfuhr): a) (o. PI.) das Ausführen (2). Exportieren. Export (1): die A. von Weizen wurde verboten; b) das Ausgeführte, ausgeführte Waren: Export (2): das Land muß seine A. steigern, ist von seiner A. abhängig; die -en nach Übersee. Ausfuhr- (Wirtsch.): -arttkel, der; ^beschränkung, die; -be- stonmung. die (meist PL); ^bewilligung, die; -bürgschaft. die; -erlaubnis, die; ^finanzienmg, die; Affinierung, die; -garantie. die; -genehmigung. die; -gut. das (meist PI.): -hafen. der; Händler, der; -kredit. der; -land. das (PI. -länder); -liste, die; -lizenz, die; -monopol. das; -prämie, die; Mjuote. die; -sperre, die; -Subvention, die; -Überschuß, der; -verbot,das; -volumen. das; -wert,der (o. PL); -zoll. der. ausführbar ['^jsfy:?ba:?] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.X I. durchführbar: geeignet, verwirklicht zu werden: er hält den Plan nicht für a. 2. für die Ausfuhr, den Export geeignet: diese leicht verderblichen Produkte sind nicht a.; (Abi.:) Ausführbarkeit, die. ausführen (sw. V.; hat): 1. a) ins Freie führen, spazierenführen: einen Kranken. Blinden a.; sie fuhrt morgens und abends ihren Hund aus; die Gefangenen werden ausgeführt (in den Gefängnishof); b) (meist eine weibliche Person) zum Ausgehen (1 b) einladen: mit jmdm. ausgehen (1 b): Lerne erst einmal genug Geld zu verdienen, damit du eine Dame standesgemäß a. kannst (Remarque, Obelisk 57); du läßt dich gerne a.; c) mit jmdm. ausgehen, um ihn mit anderen Menschen zusammenzuführen: die Eltern führen ihre Töchter aus; d) (ugs. scherzh.) ein neues Kleidungsstück in der Öffentlichkeit tragen, sich damit sehen lassen: sie wollte sofort das neue Kleid a. 2. Waren ins Ausland verkaufen: exportieren (Ggs.: einführen 2): Getreide. Südfrüchte a. 3. a) verwirklichen, realisieren: ein Vorhaben a.; ein Plan, der leider nur teilweise ausgeführt wurde; Damals wurde eine Aggression nicht unterdrückt, sondern ausgeführt (Freud. Unbehagen 172); b) einem Auftrag gemäßtun, vollziehen: einen Befehl, eine Order, eine übertragene Aufgabe a.; seine Dekrete werden buchstäblich ausgeführt werden (St. Zweig. Fouche 37); die ausführende Gewalt (Exekutive): c) (eine bestimmte Arbeit) machen, erledigen: eine Reparatur a.; alle Arbeiten zur vollen Zufriedenheit a. 4. a) in Einzelheiten ausarbeiten u. vollenden: der Schluß des vierten Aktes ist von dem Dichter nicht ausgeführt worden; b) in bestimmter Weise mit bestimmtem Material herstellen, gestalten: ein Bild in öl. in Wasserfarben a. 5. a) (eine bestimmte Bewegung) machen: die ( = Pferde) um ihn herum ... ihre Pas. Kniebeugen und Drehungen ausführten (Th.Mann.Krull 225); b) (Fußball. Eishockey) machen, vollführen: einen Freistoß. Strafstoß. Eckball a. 6. mündlich od. schriftlich ausführlich erläutern, darlegen: etw. umständlich, an zahlreichen Beispielen a.: der Redner führte aus. daß ...; Weitschweifig führte sie aus. wie der Pfarrer getötet wurde (Langgässer. Siegel 86). 7. (landsch. scherzh.) wegnehmen: (was einem anderen gehört) an sich bringen: sie wollte mir meinen neuen Hut a.; (subst. 2. Part.): Ausführende, der u. die; -n. -n (meist PI.; Dekl.t Abgeordnete): (bei künstlerischen Veranstaltungen) der od. die Vortragende. Mitwirkende: A.: das Amati Ensemble; (Abi. zu 2:) Ausführer. der; -s. -: svw. tExporteur (Ggs.: Einführer); ausführlich ['^lsfy:?^. auch: - -1 (Adj.): eingehend, in allen Einzelheiten: eine -e Darstellung. Beschreibung; die Zeit für -e Gespräche ... sei gekommen (Dönhoff. Ära 113); a. über etw. berichten; sie ... wuschen sich a. die Hände {umständlich: Frisch. Gantenbein 393); (Abi.:) Ausführlichkeit [auch: ^ ]. die; -; Ausführung. die; -. -en: 1. (o. PI.) a) das Ausführen. Verwirklichen. Realisieren: Schwierigkeiten, die sich uns bei der A. des Planes entgegenstellten (Th. Mann. Krull 284); *etw. ar A. bringen (nachdrücklich; etw. ausführen)', zur A. gelangen, kommen (nachdrücklich; ausgeführt werden)', b) das weisungsgemäße Ausführen: Vollzug: die A. eines Befehls, eines Auftrags; c) das Ausführen (einer Arbeit). Erledigung: die A. der Reparatur nimmt mehrere Wochen in Anspruch. 2. a) (o. PI.) Ausarbeitung. Vollendung: die A. [der Skizzen] vornehmen; b) Herstellungsart. Qualität. Ausstattung: eine einfache, elegante A.; Ledertaschen in verschiedenen -en. 3. (o. PI.) a) das Ausführen einer bestimmten Bewegung: die exakte A. der Tanzschritte ist wichtig; b) (Fußball. 250
Ausgangs- Eishockey) das Ausführen* Vollführen: die A. eines Freistoßes. 4. <P1.) Darlegung: seine -en waren langweilig, nicht sehr überzeugend; Schließlich kam er zum Höhepunkt seiner -en (Kirst. 08/15. 169). Ausführung*-: -art, die; ^bestimmung, die (meist PI.): Gesetz. Rechtsverordnung od. Verwaltungsvorschrift, die Einzelheiten zu einer im allgemeinen höherrangigen Rechtsnorm enthält: -gesetz. das: Gesetz, das Einzelheiten zu einem anderen Gesetz enthält: Durchführungsgesetz; ^kontrolle, die; Mjrgan. das: diese Instanzen sind zu bloßen -en von Regierungsentscheidungen geworden; ^Verordnung, die: Rechtsverordnung, die Einzelheiten zu einem Gesetz enthält; -webe, die; -Zeichnung, die (Archit.): die in Einzelheiten ausgearbeitete Zeichnung, nach der ein Bau ausgeführt wer- den kann; -zeit, die: (nach REFA) die für die Ausführung einer bestimmten Arbeit ermittelte Zeit. ausflillen <sw. V.; hat): 1. a) (einen Hohlraum) mit etw. ganz] füllen, zuschütten: einen Graben, ein Loch [mit Steinen] a.; Die Augen waren nicht mehr da. sie waren ausgefüllt mit Kalkstaub (Remarque. Funke 1S7); Ü LUk- ken in der Gesetzgebung a.; b) (einen bestimmten begrenzten Raum) völlig einnehmen, beanspruchen: die Tür füllte fast die Breite der Zelle aus; sie füllte den Stuhl mit ihrem gelblichen fetten Körper aus (Rinser. Mitte 99); wenn jemand seine Kleidungsstücke nicht richtig ausfüllt (scherzh.; wenn sie ihm zu weit sind; Wohmann. Absicht 73); Ü Ein Mensch kann dieses Schema nicht a. (Lorenz. Verhalten I. 153). 2. (ein Formular, einen Vordruck o.a.) mit bestimmten erforderlichen Eintragungen versehen: ein Formular, einen Scheck a.; füllen Sie bitte diesen Fragebogen aus!; und wäre es auch nur zur Unterhaltung, so wie man etwa Kreuzworträtsel ausfüllt (Frisch. Stiller 126). 3, a) (eine Zeitspanne) mit etw. zubringen, hinbringen, über- brücken: eine Pause. Wartezeit, seine freie Zeit mit etw. a.; b) (einen bestimmten Zeitraum) ganz beanspruchen, einnehmen: Dies (= ein Gespräch) füllte ... die Zeit bis zu Frau Grünlichs Erscheinen aus (Th. Mann. Buddenbrooks 223). 4. (ein Amt o.a.) in bestimmter Weise versehen: seinen Posten ... füllte Willi nur sehr unzureichend aus (Schnurre. Bart 76). 5. a) (von einer Tätigkeit. Aufgabe o.a.) innerlich befriedigen, ganz in Anspruch nehmen: die Hausarbeit füllt sie nicht aus; sie hatte ein ausgefülltes Leben; Redseligen Senatorentöchtern muß man beizeiten einen Beruf verschaffen, der sie anderweitig ausfüllt (Erich Kästner. Schule 42); b) (von Vorstellungen. Gedanken u. ä.) jmdn. völlig beherrschen: der Gedanke an eine baldige Heimkehr füllte sie ganz aus; ganz ausgefüllt war sie von wirbelnder Verstörung (A. Zweig. Claudia 129); <Abl.:> Ausfüllung, die; -. aurfuttem: svw. T 'ausfüttern (2). 'wrfUttern <sw. V.; hat): 1. a) (ein Kleidungsstück o.a.) mit einem Innenfutter versehen: der Mantel war mit Pelz ausgefüttert; b) auskleiden, ausschlagen: der Koffer ist [mit Stoff) ausgefüttert. 2. (Bauw.) Hohl- od. Zwischenräume bei zusammengehörenden Teilen eines Bauwerks ausfüllen: die Hohlräume müssen noch ausgefüttert werden; <Abl.:> AusfUtterung, die; -. -en. ^■pfiittern <sw. V.; hat): ein Tier reichlich mit Futter versorgen: das Vieh a.; er hat seine Tiere gut ausgefüttert; Ü (scherzh.:) in den Ferien sind die Kinder bei den Großeltern (ordentlich] ausgefüttert worden; <Abl.:) Ausfiittenmg, die;-. AflKabe. die; -. -n: 1. <o. PI.) a) das Ausgeben. Verteilen. Austeilen von erw.: die A. des Essens, des Proviants; b) das Aushändigen von etw.: die A. der Bücher, der Post; cUBankw.) das Ausgeben (Verkauf. Emission) von Wertpapieren. Aktien: Durch A. von Volksaktien ... sollen weite Kreise der Bevölkerung ... Gelegenheit zur Bildung von Eigentum erhalten (Fraenkel. Staat 311); d) (Bankw.) (von Banknoten o.a.) das Ausgeben. ln-Umlauf-Bringen: die A. neuer Fünfmarkstücke; e) das Bekanntgeben. Verkünden •ofi etw.: die A. eines Befehls, einer Losung. 2. Ort. Stelle, wo etw. ausgegeben, ausgehändigt wird. Ausgabeschalter: die A. ist heute geschlossen. 3. (meist PI.) Geldausgabe, aufzuwendende Geldsumme (Ggs.: Einnahme 1): abzugsfähige, laufende, ungewöhnliche -n; Ich nehme an. daß er .. gezwungen war. seine -n genau zu berechnen (Nossack. Begegnung 65). 4. a) (von einem Druckwerk o.a.) Form der Veröffentlichung; Edition: eine gebundene, broschierte, kommentierte A.; eine A. erster, letzter Hand (die erste. letzte vom Autor selbst betreute Ausgabe eines Werkes); b) (selten) svw. t Auflage (1 a): die neueste A. des Wörterbuchs ist viel umfangreicher als alle früheren. 5. a) die zu einem bestimmten Zeitpunkt erscheinende Nummer od. Folge einer Zeitung od. Zeitschrift: Die veralteten, nachgesandten -n des ..Beobachters" (= eine Zeitung) hatten recht gehabt (Klepper, Kahn 61); b) (bei Rundfunk u. Fernsehen) eine zu einem bestimmten Zeitpunkt gesendete od. ausgestrahlte Sendung: die letzte A. der Tagesschau um 23 Uhr. 6. Ausführung; Form, in der etw. hergestellt wird: Nur 7,5 Prozent der 17M-Käufer entschieden sich ... fürdieviertürigeA. (Auto 8.1965.33); Ü kohlmeisengroße -n unserer Nonnenmeise (Kosmos 3. 1965. 122). 7. (Datenverarb.) Arbeitsergebnis des Rechners. Output (Ggs.: Eingabe 3 b). 'ausgäbe-. Ausgabe- (Ausgabe 3): -[nlbeleg. der: Beleg über einen ausgegebenen Geldbetrag; Mnlbuch, das: Buch, in dem Geldausgaben eingetragen werden; -nflut. die <o. PI.): Häufung von Geldausgaben; -freudig <Adj.; nicht adv.): Gefahren, die von den Kreditbedürfnissen eines -en Staates ausgehen können (Fraenkel. Staat 365); ^npolitik, die: die Zurückhaltung der staatlichen A. (ebd. 96); -[njwirk- sam <AdJ.; nicht adv.): die Ausgaben des Staates 1 beeinflussend: Bevor ausgabewirksame oder einnahmehindernde Beschlüsse gefaßt werden (Bundestag 190. 1968. 10315); ausgabenwirksame Programme (Stamokap 39). 2Ausgabe- (Ausgabe 1): ^kurs, der (Bankw.): Kurs, zu dem ein Wertpapier angeboten, ausgegeben wird; -preis, der: svw. t -wkurs; ^Schalter, der: Schalter, an dem etw. ausgegeben wird: -«teile, die: Stelle. Ort. wo etw. ausgegeben wird; ^termin. der: Termin, an dem etw. ausgegeben wird; ^wert, der <o. PI.) (Bankw.): der durch den Ausgabekurs bestimmte Wert eines Wertpapiers (Ggs.: Nennwert). Ausgang, der; -[eis. Ausgänge: 1. a) das Hinausgehen. Verlassen des Hauses. Spaziergang: es war der erste A. für den Rekonvaleszenten; Wenn wir unsere Ausgänge in die Stadt unternahmen (Musil. Mann 1242); b) (von Hausangestellten u. Soldaten) freier Tag; Erlaubnis zum Ausgehen: Seine Uhr zeigte eins, und er hatte bis sechs A. (Böll, Adam 54). 2. (Ggs.: Eingang 1) a) Tür. Öffnung, durch die man hinausgehen, ein Gebäude, einen Raum verlassen kann: den A. suchen; das Gebäude hat mehrere Ausgänge; am A. warten; die Leute keilten ihn beiseite ... und gingen auf den A. zu (Bieler. Bonifaz 107); b) Stelle, wo etwas, was man durchqueren kann, aufhört: sie wohnen am A. des Dorfes, des Waldes; c) Öffnung an einem Organ, durch die etw. austreten kann: ein Abszeß am A. des Magens, des Darmes; bei der Operation wurde ein künstlicher A. (Darmausgang) geschaffen. 3. a) <o. PI.) (von einem größeren Zeitraum, einer Epoche) Ende: die Askese des Mittelalters wurde ... nie ernster erlebt als hier am A. der Renaissance (Schneider, Leiden 51); b) Ende. Ergebnis eines Vorgangs: der A. des Krieges, des Prozesses war ungewiß; ein glücklicher, unerwarteter A. des Unternehmens; nur zwei Unfälle .... davon nur einer mit tödlichem A. (Feuchtwanger. Erfolg 300); c) (von einer Zeile, einem Vers u.a.) Ende. Schluß: der A. der Zeile, des Wortes (Wortauslaut). 4. <o. PI. > Anfang. Ausgangspunkt: sie kehrten an den A. ihres Gesprächs zurück; * seinen A. von etw. nehmen (von erw. ausgehen): die Fleischergasse, von der einst der Bau der Judenstadt seinen A. genommen hatte (Buber. Gog 104). 5. Bürow. (Ggs.: Eingang 4) a) <o. PI.) (von Post o.a.) das Abschicken: einen Stoß Briefe, die ich ... fertiggemacht hatte zum A. (Gaiser. Schlußball 51); b) <meist PI.) die zum Abschicken vorbereitete Post o. ä.: die Ausgänge fertigmachen, erledigen; ausgangs [*^is- gans]: I. <Adv.) am Ausgang, am Rand: A. von Hohenstein hatte seine Maschine einen Pleuelbruch (MM 14. 7. 69. 14). II. <Präp. mit Gen.) (Ggs.: eingangs II) a) (räumlich) am Ausgang: a. der Kurve; als Bandini mit dem zweiten Ferrari ihn a. einer Spitzkehre berührte (Frankenberg, Fahrer 138); b) (zeitlich) am Ende: ein ... Mann a. der Fünfziger (Ende Fünfzig; Fallada. Jeder 267). Ausgangs-: ^basis, die: Grundlage, von der etw. ausgeht, auf der etw. aufbaut: Wir haben jetzt wieder eine bereinigte A. gewonnen (Bundestag 188. 1968. 10166); -besdrän- kung. die <o. PL) (Milit.): Disziplinarstrafe, bei der zu bestimmter Zeit die Unterkunft nicht verlassen werden darf; ^frage, die: Frage, an die sich eine weitläufigere Erörterung angeschlossen hat: Unsere A.... führte zu einer Einzelarbeit 251
ausgaren (Meyer. Unterrichtsvorbereitung 87); ^geschwind igkeft. die: Anfangsgeschwindigkeit; ^gestern, das (Geol): Gestein, aus dem ein Boden entstanden ist; -läge, die: Lage. Situation, die am Beginn von etw. besteht: Sie sind in einer günstigeren A., Herr Leutnant (Kuby. Sieg 293); Miiaterial, das; -Position, die: Situation. Position am Beginn von etw.: Die Partei hatte ... eine glänzende A. (Augstein. Spiegelungen 26); -punkt, der: Stelle. Ort. von wo aus etw. seinen Ausgang nimmt, wo etw. beginnt: München war der A. ihrer Reise; wieder zu einem A. zurückkehren; ist der Begriff der Nation zum A. einer geschichtlich-politischen Entwicklung geworden (Fraenkel. Staat 210); -sperre, die (bes. Milit.): Verbot, zu bestimmten Zeiten auszugehen, das Haus, die Kaserne zu verlassen; -spräche, die (Sprachw.): Sprache, aus der übersetzt wird (Ggs.: Zielsprache); -stelle, die: Stelle. Ort. von wo etw. ausgeht: eine Leistung, die ... mit der Lokalisation dieser Reize an eine gemeinsame A. im Räume zusammenhängt (Lorenz. Verhalten 116); -Stellung, die: 1. (Sport) svw. f Grundstellung: in A. gehen. 2. (Milit.) Stellung, von der aus ein Angriff geführt wird; -Stoff, der: Stoff. Material, das Grundlage für ein bestimmtes Produkt ist; -für. die: Tür. die als Ausgangdient (Ggs.: Eingangstür); -verbot,das: svw. t -sperre; -wert, der (Steuerw.): Wert, von dem man bei der Ermittlung eines Grundstückswertes ausgeht; '-seile, die (Druckw.): die letzte, nicht bis zum Ende gefüllte Zeile eines Absatzes; -zustand, der: Zustand, in dem etw. zu Beginn einer Entwicklung ist: daß nach Möglichkeit der A. durch Heilungsprozesse wieder hergestellt werden kann (Medizin II. 170). ausgfiren (gärte /(auch:) gor aus, hat/ist ausgegärt/ (auch.) ausgegoren): zu Ende gären, aufhören zu gären: der Wein hat/ist ausgegärt, ausgegoren; noch nicht ausgegorener Most; Ü meine inzwischen zur vollen Reife ausgegorenen (ausgereiften) Pläne (Habe. Namen 214); <Abl.:> Alisga- rung, die; -, -en. ausgasen <sw. V.): 1. (einen Raum) mit Hilfe von Gas desinfizieren od. von Ungeziefer befreien <hat>: man hat die Stallungen. Krankenzimmer ausgegast. 2. (Bergbau) (von Kohle im Bergwerk) Grubengas austreten lassen <ist>: die Kohle ist ausgegast; <Abl.:> Ausgasung, die; -. -en. ausgeapert: tausapern. ausgearbeitet: t ausarbeiten (1 b). ausgeartet: t ausarten. aufgebacken: t ausbacken (2 a). ausgebaut: f ausbauen (1-3). ausgeben <st. V.; hat): 1. a) (in offizieller Funktion) verteilen, austeilen: Verpflegung. Proviant a.; das Stroh wird nur alle vier Wochen gewechselt.... Decken werden nicht ausgegeben (Mostar. Unschuldig 37); b) aushändigen: die Fahrkarten, die Bücher werden am Schalter ausgegeben; c) (Bankw.) (Aktien o.a.) zum Kauf anbieten: die Gesellschaft gibt neue Aktien aus; d) (Bankw.) neue Banknoten. Geldstücke in Umlauf bringen: neue Fünfmarkstücke a.; e) (bes. Milit.) (in offizieller Funktion) bekanntgeben, verkünden, erlassen: einen Befehl a.; vielleicht hatte General a. D. Heyne diese Parole ausgegeben (Ott. Haie 143); 0 (Datenverarb.) (einen Output) ausdrucken, gedruckt wiedergeben: der Computer gibt einen Text aus. 2. a) für etw. (Geld) verbrauchen, aufwenden: er hat sein ganzes Geld ausgegeben; Die Kaiserin selbst hat ein Vermögen dafür ausgegeben (Thieß. Reich 641); sie gibt gerne Geld aus (ist verschwenderisch); wieviel hast du für die Ausrüstung ausgegeben (bezahlen müssen) ?; b) (ugs.) (jmdm.. einer Gruppe von Personen) spendieren: [für die Kollegen] eine Runde, eine Lage Bier a.; Natürlich muß ich in der Kantine einen a. (Remarque. Westen 110). 3. <a. + sich) sich kräftemäßig verausgaben, seine Kräfte völlig verbrauchen: du hast dich bei dieser Arbeit völlig ausgegeben; Er (= ein Läufer) gab sich ... nicht voll aus, wenn er merkte, daß sein ... Gegner ... hinter ihm lag (Lenz. Brot 110). 4. <a. + sich} fälschlich als jmdn.. etw. bezeichnen; behaupten, jmd. od. etw. Bestimmtes zu sein: du gibst dich für seinen Bruder aus; eine Weibsperson .... die sich für die Frau meines Sohnes ausgibt (Fallada. Herr 198); Erfindungen seiner Phantasie gab er als Tatsachen aus (Nie- kisch. Leben 295). 5. (landsch.) a) ergiebig sein, viel ergeben: derTeig. die Wolle, gibt viel, wenig aus; b) einen bestimmten Ertrag geben, bringen: der Acker hat wenig ausgegeben. 6. zur Bearbeitung weggeben, außer Hause arbeiten, fertigen lassen: die Wäsche a.; sie gibt viele Arbeiten aus. ausgebessert: f ausbessern. ausgeheult: f ausbeulen. Ausgebeutete fspsgslxjyuta], der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete): Jmd.. der von einem anderen ausgebeutet wird ausgebildet: t ausbilden. ausgeblasen: f ausbeißen. ausgeblaßt: f ausblassen. ausgebleicht: ^ausbleichen. ausgeblieben: f 'ausbleichen. ausgeblutet: t ausbluten. ausgefegt: t ausbogen. ausgebombt ['^psgabompt]: f ausbomben; Ausgebombte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der bei einem Bombenangriff, seine Wohnung / u. Habe! verloren hat; -r sein; wir sprechen mit... -n ... Alle behaupten: ..Wir werden siegen ..." (K. Mann. Wendepunkt 344). ausgebootet: f ausbooten. ausgeborgt: f ausborgen. Ausgebot, das; -{eis. -e: svw. f Ausbietung. ausgebrannt: f ausbrennen. ausgefaraten: f ausbraten. ausgebreitet: f ausbreiten. ausgebrtfeelt ['qpsgdbr0:zlt] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv./. mit Bröseln ausgestreut: eine -e Kuchenform. ausgebucht: f ausbuchen. ausgebuchtet: t ausbuchten (2). ausgebufft ['^isgabuft] <AdJ.; nicht adv.) (salopp, häufig abwertend): 1. (in einem bestimmten Bereich) erfahren u. trickreich, mit Raffinesse vorgehend, clever: ein -er Geschäftsmann; das Durchschnittsalter liegt bei 23". aber es sind „auch ein paar -e Jungs" dabei (Spiegel 47, 1965. 74). 2. erledigt, abgetan: Pornowelle in ihren letzten Zuk- kungen .... abgeschlafft und a. (MM 13. 3. 71. 5); <AM. zu 1:) AusgebufTte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete/ das ist ein ganz -r. ausgebuht: t ausbuhen. Ausgeburt,die;-.-en(geh. abwertend): a) üble/ Hervorbringung. Auswuchs: die -en des menschlichen Geistes sind: Haß. Neid. Machtstreben (Dönhoff*, Ära 87); b) jmd.. der etw. Negatives, eine negative Eigenschaft in bes. ausgeprägter Form verkörpert; Ausbund: Seine Lore, diese A. von Faulheit und Borniertheit (Kirst. 08/15. S62). ausgedacht: t ausdenken. ausgedehnt: t ausdehnen. ausgedient: T ausdienen. Ausgedinge« das; -s. -. (seltener:) Ausgeding ['^lsgddiQbM. das; -[eis. < [zu f Gedinge) (landsch.): svw. f Altenteil (bes. eines Bauern): er hat sich auf sein, ins A. zurückgezogen; <Abl.): Ausgedinger, der; -s. - (landsch.): jmd.. der auf dem Ausgedinge lebt; Ausgedtagerki* die; -. -nen: w. Form zu t Ausgedingen er ... hat sechs Raubmorde verübt, alk an alten Frauen, -nen (Kisch. Reporter 284). ausgedörrt: f ausdorren. ausgedörrt: t ausdörren. ausgedruckt: t ausdrucken. ausgefahren: t ausfahren (7). ausgefallen <AdJ.; nicht adv.) [eigtl. = aus dem Üblichen herausgefallen]: ungewöhnlich, nicht alltäglich: ein -es Muster; Kätta wollte mit diesem -cn Geschenk auf meinen Geschmack... erzieherisch wirken (Andres. Liebesschaukd 80); ihr Geschmack ist etwas a.; Ü Ist es nicht zum Verrücktwerden, wenn man die Verteilung von Leidenschaft und Schläfrigkeit in dieser -en Welt beobachtet (Thielicke. Ich glaube 142). ausgefasert: T ausfasern. ausgefedert: t ausfedern. ausgefeilt: tausfeilen. auGgefekmt [ajisgsf^jmt] <Adj.; nicht adv.): svw. t abgefeimt ausgeflaggt: t ausflaggen. ausgeflippt [ajisgaflrpt]: f ausflippen; <subst.:) Ausgeflippte. der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): Pire Christian. 69, der in seiner Barackensiedlung ... Obdachlosen und -n Zuflucht bietet (Spiegel 14. 1974, 176). ausgefranst: f ausfransen. ausgefuchst [%isgdfukst] <Adj.; nicht adv.) [zu Fuchs = angehender Student] (ugs.): (in einem bestimmten Bereich sehr erfahren u. trickreich: Der ... Trick -er Autofahrer besteht darin, Regenwasser ... einzufüllen (Auto 8, 1961 19); Ü mit -er (letzte technische Feinheiten aufweisend* Bektronik (MM 225.1974. 35). 252
ausgepicht USBeflillt: t ausfüllen (5 a). meglkhen <Adj.> (Ggs.: unausgeglichen): a) harmonisch, in sich ruhend, gelassen: ein -er Mensch; jetzt kommst Du mir viel -er vor (Grass. Hundejahre 539); b) gleichmäßig, frei von Schwankungen: Der Strauch ist ... an ein -es Klima gebunden (Kosmos 3.1965.108); Ü Die Handelsbilanz ist ... relativ a. geblieben (Bundestag 189. 1968. 10 239); die Mannschaft ist ein -es (Sport; auf allen Positionen gleich gut besetztes) Team; c) (Sport) (von Spielen. Wettkämpfen) ohne Vorteil für die eine od. andere Mannschaft, den einen od. anderen Spieler ausgehend: Nach einer -en ersten Runde geriet Koschemann ins Hintertreffen (Welt 26. 5. 65. 22); <Abl.:> AlMttlidienheit. die; -. ■WPgoren: t ausgären. ■gngirglüht: t ausglühen. ausgeh-. Ausgeh- (ausgehen 1): Minzug. der (bes. Milit.): Anzug der Soldaten, der für den Ausgang u. den Urlaub bestimmt ist: ^bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: bereit, fertig zum Ausgehen: Erlaubnis, die: Erlaubnis, das Haus. Heim od. die Kaserne zu verlassen: vgl. Auße; ^fertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): fertig zum Ausgehen: Mmiform. die (Milit.): svw. t-anzug; -verbot, das (bes. Milit.): Verbot, das Haus. Heim od. die Kaserne zu verlassen. Ausgangssperre. ausgehen <unr. V.; ist): 1. a) (zu einem bestimmten Zweck, mit einer bestimmten Absicht) die Wohnung verlassen, aus dem Haus gehen: sie war ausgegangen, um einen Besuch, um Einkäufe zu machen; b) (zum Vergnügen, zum Essen. Tanzen u. ä.) ein Lokal o. ä. aufsuchen: häufig, selten, sonntags a.; wir gehen ganz groß aus; <subst.:> sich zum Ausgehen anziehen. 2. von einer bestimmten Stelle seinen Ausgang nehmen, abgehen, abzweigen: von diesem Knotenpunkt gehen mehrere Fernstraßen aus. 3. (von Postsendungen) abschicken: die aus- und eingehende Post; Herr von Balk hatte die Einladungen a. lassen (Wiechert. Jeromin-Kinder 710). 4. a) von jmdm. herrühren, vorgebracht, geäußert, vorgeschlagen werden: ich weiß nicht, ob der Wunsch von ihm ausging; die Anregung geht vom Minister aus; b) ausgestrahlt, hervorgebracht werden: Ruhe. Sicherheit, ein bestimmtes Fluidum geht von jmdm. aus; geht von seiner Person ein wahrnehmbarer Glanz aus (Nigg. Wiederkehr 196). 5. zum Ausgangspunkt nehmen, etw. zugrunde legen: du gehst von falschen Voraussetzungen aus; gehen wir einmal davon aus. daß ... 6. sich etw. zum Ziel setzen. es auf etw. absehen: auf Gewinn. Betrug a.; Drahtzieher ... die geflissentlich darauf ausgehen, das Verhältnis ... ai verschlechtern (Dönhoff. Ära 134); Unter dem Mantel von Treue und Tugend wird ... auf Eroberungen ausgegangen (Hörzu 18. 1973. 61). 7. a) in bestimmter Weise enden: das kann nicht gut a.; der Autounfall hätte schlimmer a. können; das Unternehmen ist ausgegangen wie das Hornberger Schießen (erfolglos, ergebnislos): b) (landsch.) aufhören, zu Ende gehen (Ggs.: angehen 1): die Schule geht um 12 Uhr aus; das Theater war spat ausgegangen; c) (Sprachw.) (auf einen bestimmten Buchstaben, eine bestimmte Silbe o.a.) enden: auf einen Vokal a.; Namen, die alle auf .hippos%. .Pferd4, ausgehen (Th. Mann. Krull 306); d) (selten) in etw. übergehen, auslaufen: das Muster geht am Rand in Bogen aus. 8. (von etw., was in best inunter Menge vorhanden ist) sich erschöpfen, zu Ende gehen, schwinden: die Vorräte sind ausgegangen; das Geld ging uns aus; Ü allmählich geht mir die Geduld aus. 9. sich aus einem organischen Zusammenhalt lösen, [her lausfallen: Zähne. Federn. Haare gehen aus; die Haare gehen ihm aus (fallen ihm stark aus). 10. (ugs.) sich in bestimmter Weise ausziehen lassen: die nassen Handschuhe gingen schwer aus. II. aufhören zu brennen od. zu leuchten: vierlöschen (Ggs.: angehen 2): das Licht, die Lampe ging aus; Michael ließ die trübe Funzel a. (Grzimek. Serengeti 128); die Pfeife war ihm ausgegangen. 12. (landsch.) a) * von Farbe) beim Waschen aus einem Gewebe o. ä. schwinden od. auslaufen: die Farbe, das Rot in diesem Stoff ist beim Waschen ausgegangen; b) (von Gewebe o. ä.) beim Waschen die Farbe verlieren. Farbe abgeben: der Stoff geht beim Waschen [nicht] aus. 13. (landsch.) (ein Gelände, eine Strecke o. ä.) gehend durchmessen: auf gleichbleibender Höhedie Muldea.. auch wenn der Weg weiter erscheint (Eidenschink. Fels 109); * es geht sich aus (österr.; es reicht): du brauchst mir kein Geld zu borgen, es geht sich aus; angehend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): (von einem größeren Zeitraum, einer Epoche) sich dem Ende zuneigend, zu Ende gehend: im -en Mittelalter; die Leitbegriffe der Sozialpsychologie des -en 19. Jahrhunderts (Hofstatter. Gruppendynamik 49); Ausgehende, das; -n: svw. f Ausstrich (2); Ausgeher, der; -s. - (landsch.. bes. südd.): Bote. Laufbursche. ausgehöhlt: f aushöhlen. ausgehungert ['ajisgahunet] <Adj.; nicht adv.>: a) sehr hungrig: großen Hunger leidend: nach dem langen Marsch waren sie ganz a.; Ü Fräulein Oldenburg ... ist Jetzt ganz a. nach Wind und frischer Luft (Faller. Frauen 128); b) durch langes Hungern entkräftet: die Flüchtlinge waren vollständig a. aussetzen <sw. V.; hat) (Landw.. Weinbau): Nebentriebe (Geize), die die Entwicklung des Haupttriebes beeinträchtigen, entfernen: <subst.:> Das Ausgeizen muß durch Ausbrechen ohne Messer erfolgen (MM 29. 5. 69. 9). ausgekämmt: t auskämmen (1 b). ausgekämpft: f auskämpfen (3). ausgeklügelt: T ausklügeln. ausgekocht I'ajisgdkoxt] <Adj.; -er. -este; nur attr.) (ugs. abwertend): raffiniert, durchtrieben: ein -er Bursche. Gauner. Betrüger: wenn Sie es gewesen sind, sind Sie ein ganz -er Hund (Fallada. Blechnapf 289). ausgekühlt: f auskühlen. ausgelassen <Adj.) [2. Part, von: auslassen = los-, freilassen]: in übermütiger, unbeschwerter Weise fröhlich: eine -e Gesellschaft; in -er Stimmung sein; ein -es Fest. Damen in Abendkleidern lagern sich auf dem Parkett (Frisch. Gantenbein 242); sie tanzten a. (wild): <Abi. :> Ausgelassenheit, die; -, -en <P1. selten): a) <o. PI.) das Ausgelassensein: unbekümmerte, überschäumende Fröhlichkeit: hatte die Schulleitung erkannt, daß ein wenig Fröhlichkeit und A. notwendig seien (Leonhard. Revolution 178); b) ausgelassene Handlung. ausgelastet: f auslasten. ausgelatscht: tauslatschen. ausgelaugt: f auslaugen. ausgeleiert: f ausleiern. ausgelernt ['apsgslerntl: t auslernen; <subst.:> Ausgelernte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der seine Lehrzeit beendet hat. ausgelesen: t 'auslesen (2). ausgeliefert [apsgdli:fm]: tausliefern; <Zus.:> Ausgdiefert- sein, das; -s: der Mensch mit seiner ... Gier nach dem Leben und seinem A. an den Tod (Thielicke. Ich glaube 261). ausgelitten nur in der Verbindung a. haben (geh.; nach schwerem Leiden gestorben sein). ausgemacht ['^ysgdmaxt] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [zu veraltet ausmachen = bis zu Ende machen!: 1. <o. Steig.) sicher, gewiß feststehend, beschlossen: zwischen den Jungs ... ist -e Sache, es geht ein Gespenst um (A. Zweig. Grischa 81); etw. als a. voraussetzen; als a. gelten; Ich kann nicht genesen, es ist a. (es steht fest: Th. Mann. Zauberberg 4%). 2. a) <nur attr. > sehr groß, ausgesprochen, vollkommen: eine -e Dummheit. Schurkerei; er ist ein -er Snob; b) (intensivierend bei Adjektiven) sehr, überaus, ausgesprochen: das war ein a. schäbiges Verhalten. ausgemauert: T ausmauern. ausgemergelt: f ausmergeln. ausgemittelt: tausmitteln. ausgemugelt['wsg9mu:glt.auch: ...mog)t]<Adj.; nicht adv.) [zu tMugel] (österr.): (von Skipisten) so stark befaixren, daß durch das Abschwingen an den gleichen Stellen die Piste uneben geworden ist. ausgemustert: t ausmustern. ausgenommen <Konj>: außer /wenn/ (mit nachgestelltem Bezugswort od. mit Gliedsatz): er widerspricht allen, a. dem Vater; wir werden kommen, a. es regnet; (steht das Bezugswort im Nom.. so kann es voran- od. nachgestellt sein:) alle waren gekommen, a. sein Bruder/sein Bruder a. Vgl. aber: ausnehmen (4). ausgenutzt: tausnutzen. ausgepicht ['ajisgapift] (Adj.: -er. -este; nicht adv.) [2. Part, von veraltet auspichen = inwendig mit Pech verschmieren] (ugs.): 1. (in einem bestimmten Bereich) sehr erfahren / u. zugleich durchtrieben, raffiniert/: ein -er Kerl; der ist ganz schön a. 2. bis ins Letzte verfeinert: weil sie sich mehr und mehr einer -en und gefräßigen Feinschmeckern ergab (Fussenegger. Haus 197). 253
ausgeplatzt ausgeplatzt: t ausplatzen. ausgeplündert: t ausplündern. ausgepolstert: f auspolstern. ausgepowert: t auspowern. ausgeprägt ['apsgaprakt]: tausprägen; <Abl.:> Ausgeprägtheit, die; -. ausgepumpt C^psgapumpt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (salopp): nach einer großen körperlichen Anstrengung o.a. völlig erschöpft: nach dem anstrengenden Training war die Mannschaft völlig a.; Ich fühle mich a.. erschöpft, unfähig zu meiner Arbeit (K. Mann. Wendepunkt 391); so ein richtiger alter Arbeiter, ausgemergelt, a. (Fallada. Jeder 51). ausgerben <sw. V.; hat) (Gerberei): vollständig gerben: vorwiegend mit Eichen- und Fichtenrinde in der Grube ausgegerbtes Leder (MM 23. 9. 69. 24). ausgerechnet ['ajisgareipiat, auch: '—'—1 <Adv.) [zu taus- rechnen] (ugs.): gerade (drückt in emotionaler Ausdrucksweise Verärgerung. Unwillen. Verwunderung o.a. aus): a. heute, wo ich keine Zeit habe; das muß a. mir passieren!; unter den vierzig Bewerbern war a. Walter ausgewählt worden. ausgereckt: t ausrecken. ausgereift: tausreifen; <Abl.:> Ausgereiftheit. die; -. ausgerenkt: t ausrenken. ausgerichtet: f ausrichten. ausgerissen: t ausreißen. ausgeruht: T ausruhen. ausgerüstet: t ausrüsten. ausgeschaltet: t ausschalten. ausgeschämt, ausgschamt ['ausgaja:mt. ...skja:mt] <Adj.; -er. -leiste) [eigtl. = aufgehört habend, sich zu schämen] (landsch): unverschämt, frech: er ist ein -er Kerl. ausgeschieden: f ausscheiden. ausgeschildert: Tausschildern. ausgesdiissen: Tausscheißen. ausgeschlagen: T ausschlagen. ausgeschlossen [auch: '--'—] <Adj.; nur präd.) [zu Tausschließen (4)]: unmöglich, undenkbar: es ist nicht [ganz] a., daß ...; a.! (das kommt nicht in Frage!), ich mache das nicht!; etw. Tür a. halten. Tür a. erklären; ..A.. daß Sie das rausfinden', sage ich (Remarque, Obelisk 344); <subst.:) Ein Ausgeschlossen ... gibt es für uns Ärzte nicht (Noack. Prozesse 215). ausgeschmückt: f ausschmücken. ausgeschnitten <AdJ.): (von einem Kleid, einer Bluse o.a.) am Hals mit einem größeren Ausschnitt versehen: Sie trug ein ... Sommerkleid .... es war ... gerafft und oben weit a. (Kirst, 08/15. 103); sie trägt gerne tief a. (ugs.; Kleider mit tiefem Ausschnitt, mit Dekollete). alisgeschossen: Tausschießen. ausgeschrägt: Tausschrägen. ausgeschrieben <Adj.; nicht adv.): (von der Schrift) ausgeprägt: er hat eine -e Handschrift. ausgesessen: Taussitzen. ausgesetzt ['qjisgazetjt]: Taussetzen; <Abl.:> Ausgesetztheit. die; -: Sie hat die A. erfahren und damit die Unschuld der Kindschaft verloren (FAZ 8. 8. 61. 14). ausgesorgt: Taussorgen. ausgesperrt[qpsgdjpert]:Taussperren; (subst.:) Ausgesperrte, der u. die; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete): (im Verlauf eines Streiks od. einer Streikdrohung) vom Arbeitgeber durch vorübergehende Schließung des Betriebes an der Aufnahme seiner Arbeit gehinderter Arbeitnehmer. ausgespielt [aysgdjpi.lt] <Adj.) in der Verbindung a. haben (nichtsmehr gehen, keine Macht. Bedeutung, keinen Einfluß mehr haben): dieser Politiker hat a.; die Sittenstrenge hat a. (Th. Mann. Zauberberg 320); er hat bei mir a. (ugs.; ich will nichts mehr von ihm wissen). ausgesprochen <Adj.) [2. Part, von Taussprechen]: a) <attr.. seltener präd. u. adv.) ausgeprägt: besonder..., speziell: eine -e Vorliebe für etw. haben; Sie ist ... vornehmen Aussehens, obwohl ohne -e Schönheit (Benrath. Konstanze 18); die Festlaune war von Anfang an sehr a. (Th. Mann. Zauberberg 451); Noch -er war dies der Fall bei dem ... Umsturz in Italien (Fraenkel, Staat 299); b) (intensivierend bei Adj.) sehr, besonders: weil Gouffö aller Welt als ein ... a. freundlicher Mann bekannt wäre (Maass. Gouffö 16); ausgesprochenermafien <Adv.): in ausgesprochenem Maße, in unverkennbarer Weise. Form: In sozialen ... Fragen jedoch gehörten sie a. zum radikalen Flügd (Rothfels. Opposition 103). ausgestalten <sw. V.; hat): 1. a) (in seinem Ablauf o.a.) planend gestalten, arrangieren: ein Fest, eine Feier a.; b) einer Sache eine bestimmte Gestalt od. Form geben: in bestimmter Weise ausformen: einen Raum geschmackvoll a.; die Schilder über den Türen .... die ... künstlerisch ausgestaltet worden waren (Kuby, Sieg 362). 2. umgestaltend} zu etw. erweitern, ausbauen: den Versuch .... den IdeologiebegrifT zum Grundbegriff einer einzelwissenschaftlichen Methode auszugestalten (Fraenkel. Staat 140); sehr weit ausgestaltet wurde die Ganzheitslehre (Hofstätter. Gruppendynamik 178); <Abl.:) Ausgestaltung, die; -. -en: a) <o. PI.) das Ausgestalten: b) Gestalt, Form: der Rechtsstaat ... in der spezifischen A.. die er im 19. Jh. erlangt hatte (Fraenkel. Staat 290). ausgestellt: f ausstellen. ausgesternt: svw. f ausgestirnt. ausgesteuert Cqpsgajtgret]: t aussteuern; (subst.:> Ausgesteuerte, der u. die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete): jmd.. der von der Arbeitslosen- od. Krankenversicherung ausgesteuert wurde, d. h. keine Zahlungen mehr aus der Versicherung erhält. ausgestirnt [apsgajtimt] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) [zu TGestirn] (dichter.): ganz mit Sternen bedeckt: Vor den Fenstern, weit offen, steht a. ... der Augusthimmel (A. Zweig. Grischa 255). ausgestochen: f ausstechen; <subst.:) Ausgestochene, das; -n. -n (landsch.): a) Plätzchen, bes. Weihnachtsplätzchen, das mit einem Förmchen ausgestochen wird: b) <o. PI.) ausgestochenes Gebäck, bes. Weihnachtsgebäck: die Kinder essen am liebsten das A. ausgestopft: t ausstopfen. ausgestorben ['ajisgaltorbn] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): unbelebt, menschenleer: abends ist die Innenstadt völlig a. ausgestoßen: f ausstoßen. ausgestreckt: f ausstrecken. ausgesucht [apsgdzu:xt] (Adj.; -er. -este): 1. (nur attr. besonder.... erlesen, hervorragend: -e Weine; eine -e Gesell- schaft; Sie ... beschimpfte ihn ... mit -en Schmähungen (iron.; Jaeger. Freudenhaus 173). 2. a) sehr groß, ausgesprochen: Dann fragte ich sie mit -er Freundlichkeit (Niekisch. Leben 237); b) (intensivierend bei Adj) sehr, überaus a. höflich; a. schöne Früchte. 3. übriggeblieben (nachdem das Gute herausgesucht wurde), wenig Auswahl bietend: -e Ware; die Stoffe sind schon sehr a.; <Abl. zu 1 a:> Ausgesuchdielt, die; -: Er schließt... von der Großartigkeit oder A. gesellschaftlicher Veranstaltungen auf die soziale Stellung seines Brotherrn (Jahnn. Geschichten 167). ausgetäfelt: t austäfeln. ausgetauscht: t austauschen. ausgeteert: Tausteeren. ausgetreten: (austreten. ausgetrocknet: f austrocknen. ausgewachsen (Adj.: o. Steig.; nicht adv.): 1. zur vollen Größe herangewachsen: ein -er Bursche; Ü ein -er (großer, Skandal; ein -er (ugs.; ausgesprochener) Blödsinn. 2. schief, bucklig gewachsen* verwachsen: der arme Kerl ist a.; <Zus. zu 1:) Ausgewachsensein, das; -s: Dieser Zeitpunkt fölh zusammen mit ... A. des Jungvogels (Lorenz. Verhalten 62). ausgewählt: Tauswählen; (Abl.:> Alisgewähltheit, die; -. ausgewalzt: f auswalzen. ausgewandert [a^isgdvandet]: tauswandern; (subst.:) Ausgewanderte, der u. die; -n. -n (Dekl. t Abgeordnete): jmd., der ausgewandert ist. seine Heimat verlassen hat. um m einem anderen Land zu leben. ausgewaschen: tauswaschen. ausgewechselt: f auswechseln. ausgeweidet: t ausweiden. ausgeweitet: tausweiten. ausgewertet: f auswerten. ausgewetzt: t auswetzen. ausgewiesen: f ausweisen; (subst.:) Ausgewiesene, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der aus einem Land o. ä. ausgewiesen wurde. ausgewintert: f auswintern. ausgewittert: t auswittern. ausgewogen (Adj.; nicht adv.) [2. Part, von fauswägent 254
ausgliedern genau, sorgfältig abgestimmt, harmonisch; sich in einem bestimmten Gleichgewicht befindend: ein -es Programm aufstellen; Er stieß mit mir an in seiner ernsten, -en Art (Seghers. Transit 63); Der Rhythmus ist sehr a.. ruhig (Seidler. Stilistik 250); <Abl.:> Ausgewogenheit, die; -: daß diese ... Figuren, bei aller ästhetischen A weniger eindringlich gelangen (Grass. Hundejahre 223). ausgewöhnen <sw. V.; hat): (einen Menschen, ein Tier) auf das Verlassen der gewohnten Umgebung vorbereiten; <subst.:> eine Zuchtanlage für Uhus und Adler, aus der die Jungvögel durch Ausgewöhnen ... der freien Natur zugeführt werden (MM 3.5.71.12); <Abl.:> Ausgewöhnung, die; -. -en. ausgezackt: f auszacken. ausgezahnt: f auszahnen. ausgezehrt fajisgatje.gt]: tauszehren; <Abl.:> Ausgezehrt- heit, die; -. ausgezeichnet['ajisgatsajifnat,auch:'--'—] <Adj.> [zu {auszeichnen (3 a)]: sehr gut, hervorragend, vortrefflich: -e Weine; Der Chef war ... ein -er Reiter (Böll. Adam 34); das Essen war a.; a. Deutsch sprechen. ausgezipfelt: tauszipfeln. ausgiebig [aysgi.bi?] <Adj.>: 1. reichlich, in reichem Maße: die ... ehrgeizig geplante und a. dekorierte Enzyklopädie (Enzensberger. Einzelheiten 1.152); einen -en (ausgedehnten) Mittagsschlaf halten; sie hatten a. gefrühstückt; bis zu 13. 14 Jahren braucht es sie ( = das Kind die Mutter) auch noch ziemlich a. {nimmt sie noch sehr in Anspruch; Petra 10. 1966. 6). 2. (nicht adv.> (veraltend) ergiebig, viel ausgebend: -es Mehl; eine < Sorte; <Abl.:> Ausgiebigkeit, die; -. ausgießen <st. V.; hat): 1. a) eine Flüssigkeit aus einem Gefäß gießen, weggießen: das Wasser, den restlichen Kaffee (in den Spülstein] a.; b) ein Gefäß durch Ausgießen der Flüssigkeit leeren: eine Flasche [mit abgestandenem Bier] a.; sie goß ihr Glas aus. 2. überjmdn.. etw. gießen, gießend über jmdn.. etw. verteilen: Unsinnig viel Salböl war über sie ( = die Mumie) ausgegossen worden (Ceram. Götter 217); Ü während wir... unseren Hohn über den Erfolglosen ausgössen (ihn verhöhnten; Thorwald. Chirurgen 90). 3. (Technik) (einen Hohlraum o. ä.) mit einer zunächst flüssigen, später erstarrenden Masse füllen: Fugen. Risse. Löcher [mit Teer] a.; die Glockenform wird mit dem flüssigen Metall ausgegossen. 4. (etw. Brennendes. Schwelendes) durch Darübergießen einer Flüssigkeit löschen: sie versuchten das schwelende Feuer auszugießen; <Abl. zu 1: > Aftisgie- Bert der; -s, -: Schnabel an einer Kanne od. einem Krug; Tülle; AusgieBuig, die; -. -en: 1. das Ausgießen von Hohlräumen mit einer flüssigen, später erstarrenden Masse: die A. der Fugen soll mit Zement vorgenommen werden. 2. •die A. des Heiligen Geistes (christl. Rel.; das Erfülltwerden der Apostel mit dem Heiligen Geist). ausgipsen <sw. V.; hat): mit Gips ausfüllen, ausschmieren: Löcher. Risse [in der Wand] a. Ausgleich [ajisglaj<jl. der; -[eis. -e <PI. selten): 1. a) das Ausgleichen von Ungleichheiten. Gegensätzlichkeiten. Verschiedenheiten; Herstellung eines Gleichgewichts, einer Übereinstimmung: auf [einen] A. bedacht sein; b) etw.. was ein Gleichgewicht wieder herstellt; Entschädigung. Ersatz: Mit dem Bundesversorgungsgesetz ... wird versucht. A. für Schäden ... zu erreichen (Fraenkel. Staat 317); als A.. zum A. für seine sitzende Lebensweise treibt er Sport. 2. (Bankw.) kurz Tür t Kontoausgleich. 3. <o. PI.) (Ballspiele) Gleichstand des Torverhältnisses: Er ... erzielte mit einem Linksschuß aus der Drehung heraus den A. (Walter. Spiele 14). 4, (Reiten) a) das Bemühen, die nach Alter. Leistung u.a. verschiedenen Voraussetzungen von Rennpferden bei Rennen durch Auflegen von Gewichten auszugleichen (bei Trabrennen durch Zulagen zu der zu durchlaufenden Strecke); b) svw. t Ausgleichsrennen (a). Ausgleich-: -becken.das (Wasserwirtsch.): (bes. bei Spitzenkraftwerken) Speicherbecken, das die Abflußmenge des vom Kraftwerk abgegebenen Wassers reguliert; ^behalten der: svw. f -becken; -getrtebe, das: f svw. -sgetriebe; -Steuer, die: in Österreich Steuer, die an Stelle der Umsatzsteuer auf importierte Waren erhoben wird; ^schiebt, die (Bauw.): Estrichschicht zum Ausgleich von größeren Unebenheiten der Oberfläche, von Höhendifferenzen der tragenden Unterlage; -weiher. der: svw. Nbecken. ausgleichen <st. V.; hat) /vgl. ausgeglichen/: 1. a) (Unterschiede o. ä.) durch Angleichung beseitigen, aufheben: Höhenunterschiede. Niveauunterschiede a.; b) <a. + sich) (von Unterschieden) sich gegenseitig aufheben: die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen glichen sich wieder aus; B war beliebter und A tüchtiger- im Durchschnitt glich sich das aus (Hofstätter. Gruppendynamik 129). 2. a) (Gegensätze o. ä.) durch Vermitteln mildern od. aufheben: Spannungen. Differenzen. Konfliktea.; Krone... diskutiert ... nicht, er gleicht aus. räumt Widerstände aus dem Wege, vermittelt (Dönhoff. Ära 55); seine ruhige Art wirkte ausgleichend; b) <a. -I- sich) (von Gegensätzen o.a.) sich mildern, nivellieren: Erscheinungen, anläßlich deren sich massenpsychische Spannungen ausglichen (Niekisch. Leben 197). 3. (Fehlendes, einen Mangel o. ä. durch anderes) wettmachen: er versucht seinen Mangel an Bewegung durch sportliche Betätigung auszugleichen. 4. a) (Kaufmannsspr.) (eine Rechnung o. ä.) bezahlen, begleichen: eine Rechnung. Schulden, Verbindlichkeiten a.; b) (Bankw.) (bei einem Konto o.a.) Soll- u. Habenseite einander angleichen: das Kontoa.;c)<a. + sich) (Bankw.) (von einem Kontoo.ä.) auf einen Gleichstand kommen: das Konto eines Gläubigers gleicht sich aus. wenn seine Forderung in voller Höhe geleistet worden ist (K. Bott. Lexikon des kaufmännischen Rechnungswesens I. Sp. 181). 5. (Ballspiele) den Ausgleich erzielen: Preußen-Münster war nach der Pause in Führung gegangen, wir hatten ausgeglichen (Walter. Spiele 39); Ausgleicher, der; -s. -: 1. (Segeln) eine Jacht, die in Ausgleichsrennen mitsegelt. 2. (Segeln. Rennen) jmd.. der dazu bestellt ist. den Ausgleich bei den Ausgleichsrennen festzusetzen; Handikapper. Ausgleichs-: ^abgäbe, die (Finanzw.): 1. Abgabe zugunsten der Schwerbeschädigtenfürsorge, die von Betrieben zu leisten ist, die keine od. nicht die vorgesehene Anzahl von Schwerbeschädigten beschäftigen können. 2. im Rahmen des Lastenausgleichs zu leistende, einmalige Abgabe zum Ausgleich von Vermögensschäden, die durch Kriegs- u. Nachkriegseinwirkungen entstanden sindu. die von denjenigen aufzubringen sind, die nicht geschädigt wurden. 3. innerhalb der EG unter bestimmten Voraussetzungen erhobene Abgabe für landwirtschaftliche Veredelungserzeugnisse ohne Marktordnung; ^amt, das: Behörde, die mit der Durchführung des Lastenausgleichs befaßt ist; -fonds, der (Finanzw.): Fonds des Bundes, dem die Ausgleichsabgaben u. a. zufließen u. aus dem Ausgleichsleistungen gezahlt werden; ^gefäß, das (Technik): an bestimmten Instrumenten angebrachtes Gefäß, das temperaturbedingte Volumenänderungen von Flüssigkeiten ausgleicht; Niveaugefäß; Mgetriebe. das (Technik): svw. t Differential; -«ymnastik. die: Gymnastik, die einen Ausgleich bei einseitiger Körperbeanspruchung im BerufI schaffen soll; -klasse. die (Segelsport): Klasse von Jachten verschiedener Größe, die an Ausgleichsrennen (b) teilnehmen; ^küste. die (Geol.): gerade Küstenform mit einem Wechsel von Steil- u. Flachküstenstrecken; ^leistung* die (Finanzw.): Leistung an Vertriebene u. Kriegsgeschädigte nach dem Lastenausgleichsgesetz; MRjittimg, die: Quittung, durch die ein Arbeitnehmer bei Beendigung seines Arbeitsverhältnisses bestätigt, daß er keine Ansprüche mehr an den Arbeitgeber hat; -rennen, das: a) (Pferdesport) Rennen, bei dem einzelnen Pferden Gewichte aufgelegt werden, womit ein möglicher Ausgleich der Gewinnchancen herzustellen versucht wird; b) (Segelsport) Rennen, an dem Jachten unter- schiedlicher Größe teilnehmen; -rente. die: (in der Kriegsopferversorgung) einkommensabhängiger Rentenbestandteil; --sport, der: Sport, den jmd. betreibt, um die einseitige Körperbeanspruchung im Beruf! auszugleichen; ~lor, das (Ballspiele): Tor. das den Gleichstand des Torverhältnisses herstellt; -treffer. der: svw. f^tor; -turnen, das: svw. f^gymnastik. ausgleiten <st. V.; ist): 1. lauf glattem Boden. Untergrund! ausrutschen: meine Füße glitten auf den feuchten Blättern aus; er ist auf der gebohnerten Treppe ausgeglitten; Ü <subst.:> schalt ich mich wegen des Ausgleitens meiner Zunge (einer bösen Bemerkung; Th. Mann. Krull 343). 2. aus der Hand gleiten, wegrutschen: das Messer war ihm ausgeglitten. 3. bis zum Stillstehen gleiten: Bert ruderte so. daß das Boot in kurzem, gleichbleibendem Abstand zum Schilf durch das Wasser glitt ... In einer Bucht Heß er das Boot a. (Lenz. Brot 117). ausgliedern <sw. V.; hat): (aus einem größeren Ganzen) herauslösen, von etw. abtrennen (Ggs.: eingliedern): einzelne 255
Ausgliederung Gebiete wurden aus dem Verwaltungsbereich ausgegliedert; Ü ein besonders heikles Problem wurde bei den Verhandlungen ausgegliedert (ausgeklammert, nicht behandelt): <Abl.:> Auagliederung, die; -. -en. auaglknmen <glomm/(auch:) glimmte aus. hat/ist ausgeglommen/(auch:) ausgeglimmt) (veraltet, geh.): a) Klimmend verlöschen Ost): das Holz im Kamin glomm aus; b) aufhören zu glimmen (hat): die verbrannten Balken haben noch nicht ausgeglimmt. aimlitschen <sw. V.; ist) (landsch.): auf glattem, schlüpfrigem Boden o. ä. ausrutschen: er war auf den Holzplanken ausgeglitscht und gestürzt; Labans späte Söhne liefen jauchzend im Hemdchen durchs Getriebe, glitschten aus im vergossenen Schlachtblut und besudelten sich (Th. Mann. Joseph 296). auttUhen <sw. V.): 1. (hat) a) [zum Zweck der Reinigung, der Weiterverarbeitung] großer Hitze aussetzen: Draht a.; Instrumente, Nadeln a.; b) vollständig ausdörren: die Hitze hatte das Land ausgeglüht; Sobald die Sonne erst die Beeren trockengedörrt und ausgeglüht hatte (Jacob. Kaffee 245). 2. aufhören zu glühen <hat): die Drähte der Lampe glühten aus. 3. im Innern völlig ausbrennen Ost): das Fahrzeug war völlig ausgeglüht; ein ausgeglühtes Autowrack. 4. (Technik) (zum Zweck der Änderung des Materialgefüges Metall) erhitzen u. langsam abkühlen lassen (hat): (Abi. zu 1.4:) Ausglühung, die; -. ausgraben (st. V.: hat): 1. a) durch Graben wieder aus der Erde o. ä. hervor-, herausholen (Ggs.: eingraben 1 a): einige Kisten mit Wertsachen a.; die während der letzten Tage ... eingegrabenen Toten, die jetzt wieder ausgegraben wurden (Plievier. Stalingrad 8); (auch a. + sich:) wir sind zugeschüttet und müssen uns a. {freischaufeln: Remarque. Westen 80); b) (unter der Erdoberfläche Liegendes / Verschüttetest) freilegen: Tontafeln, eine Amphore, einen Tempel a.; c) (Pflanzen. Bäume) grabend aus dem Erdreich, in dem sie verwurzelt sind, herausnehmen (Ggs.: eingraben 1 b): Sträucher [mit den Wurzeln] a.; d) (selten) (Kartoffeln u.a.) durch Graben aus der Erde herausholen, ernten: die Bauern graben schon [die] Kartoffeln aus; e) (Altes. Vergessenes) wieder hervorholen, wieder ans Licht ziehen; (Abgetanes) wieder aufleben lassen: ein altes Theaterstück wieder a.; alte Familiengeschichten wurden ausgegraben. 2. (selten) (eine Vertiefung o.a.) durch Graben herstellen; ausheben: eine Grube, ein Loch a.; <Abl. zu 1 b:> Ausgräber, der; -s. -: Archäologe, der Ausgrabungen durchführt; Ausgrabung, die; -. -en: a) (PI. selten) das systematische, wissenschaftliche Ausgraben u. Freilegen von Gebäuden. Gegenständen u. a. aus der vor- u. frühgeschichtlichen Zeit: die A. einer vorgeschichtlichen Siedlung; b) archäologischer Fund: das Museum zeigt -en aus dem mittelrheinischen Raum. Ausgrabung»-: -arbeit, die (meist PI.); -fund, der; -ort. der (PI. ...orte); -statte, die (geh.): Stätte, an der Ausgrabungen vorgenommen werden. ausgrasen (sw. V.; hat): von Gras befreien, ausjäten: ein Beet a.; <subst.:> beim .Ausgrasen" meines Blumenfensters fiel mir eine ... Philodendron-Luftwurzel auf (MM 10. 12. 71. 50). ausgräten ['apsgrc.tn]: svw. tentgräten. aiisgrätschen (sw. V.; hat): a) die Beine seitwärts spreizen: saß Weisangk... mit ausgegrätschten Beinen (Apitz, Wölfe 36); b) (Turnen) aus dem Stand. Sitz. Stütz od. Hang einen Schwung mit den Beinen ausführen, bei dem die Beine seitwärts gespreizt werden: (subst.:) zu dieser Übung gehört das Ausgrätschen. ausgreifen <st. V.; hat): a) (von Pferden) die Vorderbeine vorsetzen zur Vorwärtsbewegung: die Pferde tüchtig zu einem munteren Trabe a. lassen; b) ausholen (1 b) (meist im 1. Part.): er ging mit ausgreifenden Schritten; eine ausgreifende Bewegung machen; Ü ist der Vater nicht doch vielleicht zu kühn gewesen, allzu weit ausgreifend mit seinen Plänen? (Waggerl. Brot 192). ausgrenzen (sw. V.; hat): aus einem größeren Ganzen herausnehmen, ausklammern: wenn der Wissenschaftler ... einen bestimmten Wellenbereich ausgrenzt (Mitteilungen 1. 1965, 20); daß Lernschritte nie in ausgegrenzte Zeiträume zu pressen sind (Meyer, Unterrichtsvorbereitung 51); <Abl.:> Ausgrenzung, die; -: eine Isolierung und A. der gesamten Parteilinken (Stamokap 127). AusgrtfT.der; -[eis, -e: das Vordringen in ein anderes /neues/ Gebiet: jede pädagogische Reflexion bedarf des -s auf die erzieherische Wirklichkeit (Rohrs [Hrsg.]. Erziehungswissenschaft und Erziehungswirklichkeit. 1964. 6). auwiibein (sw. V.; hat): 1. durch langes Nachdenken. Grübeln herausfinden, ersinnen: er grübelte einen Plan aus. 2. aufhören zu grübeln (meist in einer zusammengesetzten Zeitform): hast du bald ausgegrübelt? ausgründen (sw. V.; hat) (Wirtsch.): ein Unternehmen gründen durch Herausnahme u. Verselbständigung eines Teiles einer bereits bestehenden größeren Firma: eine Tochtergesellschaft a.; (Abi.:) Aimründung, die; -. -en: 1. (o. PI.) das Ausgründen: Notfalls könnte an die A. besonderer Stromfernleitungsunternehmen gedacht werden (FAZ 4. 11. 61. S). 2. eine ausgegründete Gesellschaft. ausgschaint: tausgeschämt. AiBguck I'^isgokj. der; -s. -e [für niederd. ütkik < niederl. uitkük]: 1. (ugs.) Stelle, von der aus man ausgucken. Ausschau halten kann; Beobachtungsplatz: einen A. beziehen; seinen A. nicht verlassen; A. halten (ausgucken). 2. (See- mannsspr.) a) Beobachtungsplatz auf einem Schiff: Alle Mann an Deck. A. besetzen (Hacks. Stücke 160); b) Matrose, der auf dem Beobachtungsplatz Wache hält: Der fehlende A. war nicht im Boot (Ott. Haie 281). Ausguck-: -lodu das: svw. t Ausguck (1); Mnanu der: svw. T Ausguck (2 b); -posten. der: svw. f Ausguck (2 b). ausgucken (sw. V.; hat) (ugs.): 1. ausschauen, Ausschau halten: die Mutter guckte ungeduldig nach den Kindern aus. 2. sich genau ansehen, auskundschaften: ich habe mir genau ausgeguckt, wie der Weg verläuft. AusouB, der; Ausgusses. Ausgüsse: I. a) an die AbwasserLeitung angeschlossenes Becken zum Ausgießen von Flüssigkeiten: das Waschwasser, den Kaflee in den A. schütten; nach der Suppe befahl er mir. zum A. zu gehen und Teller abzuwaschen (Genet [Übers.]. Miracle 232); b) Abfluß eines Ausgußbeckens: ein verstopfter A. 2. (landsch.) durch den Ausgußi ausgegossenes Wasser: in dieser Gasse .... wo die Ausgüsse über die Mauern rinnen (Frisch. Stiller 244). 3. (landsch.) Schnabel an einer Kanne, einem Krug; Tülle: der A. der Kaffeekanne ist abgebrochen. 4. (Hüt- tenw.) im Boden von stählernen Gießpfannen eingelassener Auslaufstein. Ausguß-: -becken, das: svw. t Ausguß (1 a); -röhr, das: Abflußrohr: ^wasser, das: schmutziges Wasser, das durch den Ausguß (1 b) abfließt. aushaaren (sw. V.; hat): (von Fell) Haare verlieren: der Pelz haart aus. aushabendinr. V.;hat): 1. (ugs.) (ein Kleidungsstück) ausgezogen, abgelegt haben (6gs.: anhaben 1): die Schuhe, den Mantel a. 2. (ugs.) zu Ende, ausgelesen haben: er hat das Buch schon aus. 3. (landsch.) a) leer gegessen, leer getrunken haben: den Teller, die Flasche a.;b) zu Ende gegessen, zu Ende getrunken haben: hast du die Suppe, die Milch bald aus?4. (ugs.) (von der Schule, vom Unterricht) schließen: wann habt ihr heute aus? aushacken (sw. V.; hat): 1. a) mit der Hacke aus der Erde herausholen, ernten: Kartoffeln. Rüben a.; b) durch Hacken entfernen: Unkraut a. 2. mit dem Schnabel hackend herauspicken: Möwen hatten dem Toten die Augen ausgehackt; die Vögel hackten einander (geh.). sich (gegenseitig] die Federn aus. 3. (österr.) ein geschlachtetes Tier zerlegen: ein Schwein a. aushagern [3psha:g£n] (sw. V.; ist) [zu thager) (Bodenk.): (von Böden bei Vernichtung der Vegetationsdecke) austrocknen u. dadurch an Qualität verlieren: der Boden der Kahlflächen ist völlig ausgehagert; (Abi.:) Auslagerung, die; -. -en. aushakbar ['^isha:kba:?] (Adj.; o. Steig.; nicht adv>: so beschaffen, daß es ausgehakt werden kann; auszuhaken: Ein ... Mantel mit langem -em Reißverschluß (Petra 8. 1967. 27). au§haketn ['ajisha:k|n) (sw. V.; hat): svw. f aushaken (2); aushaken (sw. V.; hat): 1. a) loshaken, indem man die Befestigung durch einen Haken löst (Ggs.: einhaken 1): eine Kette, den Fensterladen a.; b) <a. + sich) sich aus der Verhakung lösen: der Verschluß hatte sich ausgehakt; *es hakt bei imdm* aus (ugs.: 1. jtnd. versteht, begreift die Handlungsweise eines anderen nicht: wenn ich so etwas höre, dann hakt's bei mir aus. 2. (bei einer Darlegung o.a.) jmd. verliert den Faden, weiß plötzlich nicht mehr weiter: während er sprach, hakte es plötzlich bei ihm aus. 256
ausheben u. er kam völlig aus dem Konzept. 3. Jmds. Geduld ist zu Ende. jmd. verliert die Nerven: .X>a hakte es bei mir aus!" erklärte Cryns vor Gericht. Zweimal schoß er auf Wehmer [Bild 8. 5. 64. 2]). 2. (Jägerspr.) (vom Federwild, ausgenommen Auerhahn u. Trappe) das Gescheide mit Hilfe eines dazu bestimmten Hakens aus dem Weidloch herausziehen. iushallen <sw. V.; hat) (selten): aufhören zu hallen: der Donner hat ausgehallt. Aushalt, der; -[eis. -e (landsch.): svw. T Altenteil; aushalten <st. V.; hat): 1. (Unangenehmes) ertragen. (Unangenehmem, bestimmten Belastungen) ausgesetzt sein: sie hatten Hunger. Schmerzen. Strapazen auszuhalten; seine Nerven hielten nicht viel aus (waren nicht sehr belastbar: Thieß. Legende 39); ein Junge, der es zu Hause nicht mehr a. konnte (Andersch. Sansibar 76); es ist kaum [nochl zum Aushalten; es läßt sich a.; hier läßt es sich a. (hier ist gut sein). 2. standhalten, nicht ausweichen: Jmds. Blick a.; Ü dieser Apparat hält jeden Vergleich mit der ausländischen Konkurrenz aus (ist von gleich guter, vergleichbarer Qualität). 3. irgendwo unter bestimmten, schwierigen Umständen bleiben, ausharren, durchhalten: sie hatten ... ausgehalten bis zum Ende (Plievier, Stalingrad 69); sie hatte bei ihm ausgehalten, bis zu seinem Tod. 4. (Musik) einen Ton eine durch bestimmte Zeichen in der Notenschrift angegebene Zeit anhalten, erklingen lassen: eine Note, einen Dreiklang, eine Terz a. 5. (ugs. abwertend) den Lebensunterhalt für jmdn. bezahlen, den man damit von sich abhängig macht: die Frauen, die von den Bankiers ausgehalten werden (Baum. Paris 48); wer sich a. läßt, muß sich unterordnen (Frisch. Gantenbein 139). 6. <a. + sich) (landsch.) sich etw. vorbehalten: er hat sich das Wohnrecht im Haus ausgehalten. 7. (Forstw.) gefälltes Holz ablängen u. einteilen nach den Vorschriften der Holzmeßanweisung: <Abl. zu 7:) Aufhaltung, die; -. ausMmmern <sw. V.; hat): a) eine Beule in einem Gegenstand aus Metall durch Hämmern entfernen, ausbeulen: eine Beule aus dem Kotflügel a.; b) einen Gegenstand aus Metall durch Hämmern formen: einen Teller, ein Gefäß a. aushandeln <sw. V.; hat): in Abwägung der Interessen vereinbaren: einen Kompromiß. Vertrag, neue Tarife a.; die zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden zentral ausgehandelten Löhne (Rittershausen. Wirtschaft 12); <Abl.:)Anrinndlm.die;-. aushändigen [qjishendign] <sw. V.; hat): (jmdm.. der zu dem Empfang berechtigt ist) etw. übergeben, in die Hand geben, ausfolgen: Jmdm. Dokumente. Geld, seine Papiere aushändigen; bei seiner Entlassung bekam er nur 55.80 Mark ausgehändigt (MM 22.8.69.4); Morgen früh werden ihre Entlassungspapiere ausgehändigt (Grass. Hundejahre 435); sie war ... in der leeren Wohnung, um die Schlüssel an den Hausverwalter auszuhändigen (Frisch. Homo 285); <AbI.:> AiuUndtoer ['apstendigel. der; -s. -: Person, die einer anderen etw. aushändigt: Aushändigung, die; -. Aushang, der; -[eis. Aushänge: öffentlich ausgehängte Bekanntmachung. Anschlag: einen A. machen, lesen; etw. durch A. bekanntmachen. Aushänge-: -bogen, der (Druckw.): einzelner Bogen eines Druckwerks, der während des Ausdrucken dem Verfasser od. Verleger zur Beurteilung der Qualität des Druckes vorgelegt wird: Aushänger: ^kästen, der: Kasten, in dem öffentliche Bekanntmachungen ausgehängt werden: ~sige, die: Schweif säge mit auswechselbarem Blatt: ^schikU das: 1. Reklameschild. 2. jmd.. etw.. mit dem man für sich, für eine Sache Reklame macht, um Vertrauen wirbt: er diente mit seinem bekannten Namen nur als A. für die Firma; A. du-Pontscher Toleranz war die Sozialistin Zava du Pont (Spiegel 6. 1966. 82). aushangen (älter, mundartl.. Schweiz, auch): svw. f 'aushängen; 'aushängen <st. V.; hat): zur allgemeinen Kenntnisnahme öffentlich angeschlagen, an dafür vorgesehener Stelle aufgehängt sein: ein Anschlag, eine Bekanntmachung hängt [am Schwarzen Brett] aus; (ugs.:) die Teilnehmer (=die Namen od. Bilder der Teilnehmer) haben am Schwarzen Brett ausgehangen; die Brautleute hängen [im Bürgermeisteramt] aus (ugs.; ihr Aufgebot ist dort im Aushängekasten öffentlich bekanntgemacht worden)', ^aushängen <sw. V.; hat): 1. zur allgemeinen Kenntnisnahme öffentlich, an dafür vorgesehener Stelle aufhängen, anschlagen: eine Bekanntmachung, einen Fahrplan, eine Zeitung a.; die Kinder sind im Schaufenster des Fotografen ausgehängt (ugs.; ihre Fotografie ist dort ausgestellt). 2. a) aus der Haltevorrichtung herausheben (Ggs.: einhängen 1 a): eine Tür. einen Fensterflügel a.;b)<a. + sich) sich aus der Haltevorrichtung lösen: der Fensterladen, die Kette hat sich ausgehängt. 3. <a. + sich) (ugs.) den Arm. den man bei jmdm. eingehängt hat. wieder zurückziehen (Ggs.: einhängen 2): plötzlich hängte sie sich bei ihm aus und kam auf mich zu (Küpper. Simplicius 61). 4. <a. + sich) (ugs.) svw. f ausrenken: ich habe mir den Arm. das Kreuz ausgehängt. 5. <a. + sich) (vonKleidungsstücken u. ä.) sich durch Hängen wieder glätten: die Hose beult am Knie, hängt sich aber wieder aus (DM 49. 1965. 27): <Abl. zu 1:) AlPhinger, der; -s. -: svw. f Aushängebogen. Aushangfahrplan, der; -[e]s. ...plane: zum 2Aushängen (1) bestimmter amtlicher Fahrplan. ausharken <sw. V.; hat) (nordd.): a) mit der Harke aus einem Bereich entfernen: das Unkraut zwischen den Bäumen a.; Nicht zersetzte ältere Mährückstände ... werden dabei nicht ausgeharkt (Bergsträßer Anzeiger 14. 10. 74. 11); b) mit der Harke von etw. frei machen: ein Beet a. ausharren <sw. V.; hat) (geh.): an einem bestimmten Ort /trotz widriger Umstände/ geduldig weiter, bis zum Ende warten, aushalten: daß es ratsam schien, noch eine Weile hinter den dicken Mauern auszuharren (Plievier. Stalingrad 247). aushärten <sw. V.) (Technik): 1. a) (in bezug auf Metallegierungen u. bestimmte Kunststoffe) durch bestimmte Verfahren bessere Festigkeitseigenschaften erzielen <hat>: eine Aluminiumlegierung a.; b) durch bestimmte Verfahren bessere Festigkeitseigenschaften erlangen <ist>: die Legierung härtet aus. 2. (von Leimen o. ä.) vom löslichen in den unlöslichen Zustand übergehen Ost): dieser Leim ist sehr rasch ausgehärtet; <Abl.:> Aushärtung.die; -. -en: In der Industrie dienen Strahlenquellen zur schnellen A. von Lacken (MM 23.8.71.3). Aushauch, der; -[eis. -e <P1. ungebr.) (selten): das Ausatmen: Sturm .... der ... das Aufnehmen von Luft wie den A. verhinderte (Th. Mann. Zauberberg 667); aushauchen <sw. V.; hat) (geh.): a) hauchend ausatmen: er ... atmete die Luft, die nach Acker schmeckte, dann hauchte er sie aus (Fühmann. Judenauto 126); b) ausströmen: Duft, einen üblen Geruch a.; der Steinboden hauchte eisige Kälte aus; c) leise, hauchend aussprechen, hören lassen: leise Worte, einen Seufzer a.; <Abl.:> Aushauchung, die; -. -en. aushauen <unr. V.; haute/hieb aus. hat ausgehauen/Oandsch. auch:) ausgebaut): 1. a) mit einem Werkzeug eine Vertiefung* ein Loch in etw. schlagen: ein Loch im Eis. Stufen im Felsa.; b) mit Schlagwerkzeugen einen Durchbruch durch etw. schaffen: einen Weg durch den Fels, eine Schneise a.; c) durch Behauen herstellen, gestalten: ein Standbild in Marmor a.; ein Steinmetz hat die Inschrift auf dem Grabstein ausgehauen (ausgemeißelt). 2. a) einzelne Bäume u. ä. aus einem Baumbestand herausschlagen u. diesen dadurch lichten: Fichten a.; b) einen Wald, einen Weinberg roden: die alten Weinberge müssen ausgehauen werden; c) einen Baum auslichten, dürre Zweige. Äste herausschneiden: die Obstbäume werden ausgehauen. 3. (Bergmanns- spr.) svw. tabbauen: man haute hier Eisenerz aus. 4. (landsch.) ein Schlachttier zerlegen: er haute das Schwein aus. 5. (landsch.) jmdn. verprügeln: er haute den Jungen fürchterlich aus. aushftuslg[ ^lshoyzi^] <Adj.; Steig, selten; nicht adv.): außer Haus l sich aufhaltend, stattfindend o. äj: Von seiner Frau ... zurückgewiesen, suchte der angelernte Fabrikarbeiter -e Abwechslung (Spiegel 47.1966.148); er ist oft a. (unterwegs, nicht zu Hause): Oliver ... bleibt hin und wieder ... länger a.. als nötig wäre (Hörzu 27. 1971. 20); <Abl.:) Aushftusigkeit, die; -: bei ... der umfangreichen A. der Professoren ftir außeruniversitäre Vorträge (FAZ 14. 10. 61.49). ausheben <st. V.; hat): 1. a) Erde u.a. ausschaufeln: für das Fundament, den Graben mußte viel Erde ausgeschaufelt werden; b) durch Ausschaufeln von Erde o. ä. herstellen, ausschachten: eine Baugrube, einen Graben a.; unter diesem Führer wurden die Gräber ftir die noch Lebenden ausgehoben (Plievier, Stalingrad 236). 2. aus seiner Haltevorrichtung herausheben, aushängen (Ggs.: einheben 1): einen Fensterflügel a. 3. a) (in zerstörerischer od. räuberischer Absicht) aus dem Nest herausnehmen, wegnehmen: sie haben 17 GDW 257
Ausheber heimlich die Eier, die Jungen Vögel ausgehoben; b) ein Nest durch Herausnehmen der Eier od. der jungen Vögel leeren: die Bäuerin hebt abends die Nester aus (sammelt die Eier ein): die Jungen haben ein Krähennest ausgehoben (die Eier, die Jungvögel herausgeholt u. sie vernichtet!): c) (landsch.) (einen Briefkasten) leeren: dieser Briefkasten wird dreimal am Tag ausgehoben. 4. eine Gruppe von Personen, die gesucht werden, in ihrem Versteck auffinden u. verhaften: ein Verbrechernest, eine Bande a. 5. (veraltet) Soldaten zum Wehrdienst einberufen, einziehen: Truppen, ein Heer a.; ausgehobene Regimenter. 6. (Ringen) den Gegner durch Hochheben zu Fall zu bringen suchen. 7. <a. + sich) (ugs.) svw. t ausrenken: ich habe mir den Arm. die Schulter ausgehoben. 8. (ugs.) svw. f aushebern: bei der Untersuchung wurde ihm der Magen ausgehoben. 9. (Druckw.) a) Handsatzzeilen aus dem gefüllten Winkelhaken nehmen: b) die Druckform nach dem Druck aus der Druckmaschine nehmen: <Abl.:> Ausheber, der; -s, -: 1. (Ringen) Griff, mit dem man den Gegner aushebt. 2. (Gerberei) Fehler im Leder, der durch eine Verletzung der Haut beider Bearbeitung der Fleischseite entstanden ist: aushebern [apshe:bHn] <sw. V.; hat) [zu fHebert (Med.): Magensaft od. Mageninhalt durch Ansaugen über einen durch Mund u. Speiseröhre in den Magen eingeführten Schlauch entnehmen, dazu: Ausheberung, die; -. -en; Aushebung« die; -. -en: das Ausheben (1. 3 c. 4. 5. 8). aushechein <sw. V.; hat): Flachs mit der Hechel reinigen. W****** <sw. V.; hat) [zu f hecken] (ugs.): mit List ersinnen, sich ausdenken, planen: einen Plan a.; die Kinder hecken immer neue Streiche aus; Es (= das Attentat) war im Münchener Polizeipräsidium ausgeheckt worden (Nie- kisch. Leben 105). ausheilen <sw. V.): 1. (selten) vollständig heilen: wieder gesundwerden lassen (hat): der Arzt hat den Patienten ausgeheilt; (auch a. + sich:) du mußt dich erst a.. bevor du wieder anfängst zu arbeiten (mußt erst wieder gesund werden A'die... in den Süden fahren können, um ihre kranken Lungen auszuheilen (Bergengruen. Rittmeisterin 161). 2. <ist> a) (von Krankheiten) in einem Heilungsprozeß wieder verschwinden: eine frühe Tuberkulose ist ausgeheilt; b) (von Organen. Körperteilen o.a.) wiederhergestellt werden, gesunden: seine Lunge ist ausgeheilt; der verstauchte Fuß kann bei der Beanspruchung nicht ordentlich a.; (Abl.:> Ausheilung, die; -. -en (PI. selten). ausheimisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (landsch.. sonst veraltet): fremdländisch (Ggs.: einheimisch b): -e Produkte. gusheizen <sw. V.; hat) (selten): einen Raum durch Heizen vollständig erwärmen: So ein Haus auf Rädern läßt sich gegen die dickste Kälte a. (ADAC-Motorwelt 9. 1971. 81). aushelfen (st. V.; hat): a) jmdm. etw. geben od. leihen u. ihm damit in einer vorübergehenden Notlage, aus einer Verlegenheit helfen: die Nachbarin hat mir [mit Zucker] ausgeholfen; Ich kann Ihnen leicht a.. wenn sie in Verlegenheit sind (Remarque. Triomphe 28); b) vorübergehend helfen. Beistand leisten: für jmdn. einspringen: er mußte vorübergehend in einer anderen Abteilung seines Betriebes a.; in der Erntezeit beim Bauern a.; einander (geh.). sich [gegenseitig] a.; (Abl.:> Aushelfer, der; -s. - (selten): jmd.. der vorübergehend irgendwo aushilft. Aushilfe: für die Saison werden mehrere A. gesucht; Aushelferin, die; -, -nen: w. Form zu T Aushelfer. aushetzen <sw. V.; hat) (Jägerspr.): einen Fuchs od. Dachs mit Hilfe eines Hundes aus dem Bau treiben: einen Fuchs a. ausheulen <sw. V.; hat): 1. (ugs.) a) aufhören zu weinen (meist in einer zusammengesetzten Zeitform): hast du bald ausgeheult?; b) <a. + sich) sich ausweinen: das Kind hat sich bei der Mutter ausgeheult. 2. zu Ende heulen: aufhören, einen Heulton hervorzubringen: die Sirene hat ausgeheult. Aushilfe, die; -. -n: 1. das Aushelfen: Hilfe in einer bedrängten Situation: Freunde um A. bitten; jmdn. zur A. einstellen. 2. jmd.. der Aushilfsarbeiten macht: Aushilfskraft: wir suchen für vier Wochen eine A. aushilfs-. Aushilfe-: MU-beit, die (meist PI.): Arbeit, die nur vorübergehend, aushilfsweise gemacht wird: ^ausgäbet die (Philat.): a) durch Aufdruck veränderte Briefmarken, die für ihren ursprünglichen Verwendungszweck nicht geeignet waren: Provisorium: b) behelfsmäßig gedruckte Briefmarken: Provisorium: -kellner. der; -koch, der; -kraft die: nur vorübergehend beschäftigte Arbeitskraft: -lehrer, der. -personal, das; -weise <Adv.): zur Aushilfe: er arbeitet a. in einer Buchhandlung; (auch attr. vor Verbalsubstantiven:) eine a. Beschäftigung. Tätigkeit. aushobeln <sw. V.; hat): (Holz) mit dem Hobel bearbeiten, bis es die gewünschte Form hat: Bretter a. aushöhlen <sw. V.; hat): inwendig hohl, leer machen, eine Höhlung in etw. schaffen: Kürbisse a.; ein Brötchen mit dem Finger a.; ein ausgehöhlter Baumstamm; Ü jmds. Kompetenzen Stück ftir Stück a. (schwächen, untergraben) : die durch die Strapazen wochenlanger Märsche ausgehöhlten (erschöpften, zermürbten) Menschen; <Abl.:) Aushöhlung* die; -. -en: 1. <o. PI.) das Aushöhlen: Ü die A. des Gesetzesbegriflfs (seine Entleerung. Untergrabung)- 2. ausgehöhlte Stelle. Vertiefung: das Wasser hatte in dem Gestein eine A. hervorgerufen. aushöhnen <sw. V.; hat) (selten): verhöhnen, verspotten: jmdn. a. ausholen <sw. V.; hat): 1. a) den Arm mit SchwungJ nach rückwärts bewegen u. zugleich zu einer heftigen Gegenbewegung ansetzen: er holte aus und versetzte seinem Gegner einen Schlag; mit dem Arm. der Hand a.; zum Wurf a.; die Stutzuhr holte zum Schlag aus; Ü Ich antworte nicht. Der Kirchenmann hält das ftir Schwäche und holt sofort zur Attacke aus (attackiert mich mit Worten: Re- marque, Obelisk 217); b) sich mit großen, aus-, raumgreifenden Schritten fortbewegen: die Pferde holten aus; er ging mit [weit] ausholenden Schritten. 2. beim Erzählen. Berichten auf weit Zurückliegendes zurückgreifen: umständlich erzählen: Ich habe Ihnen eine kurze Geschichte versprochen .... aber ich sehe, daß ich wenigstens am Anfang weit a. muß (J. Roth. Beichte 16). 3. (ugs.) jmdn. ausfragen, aushorchen: Sie unterließ es. mich über meine Person und mein Vorhaben auszuholen (Habe. Namen 117). 4. (See- mannsspr.) das Segel mit Hilfe des Ausholers fest zurren: das Segel a.; (Abi. zu 4:) Ausholer, der; -s. - (Seemannsspr.): Leine, die zum Ausholen des Segels dient. ausholzen (sw. V.; hat): 1. (einen Baumbestand o.a.) lichten: die Fichten müssen ausgeholzt werden. 2. (eine baumbestandene Fläche) abholzen, kahlschlagen: eine breite Schneise ... ist im Glütschbachtal ausgeholzt worden (St. Galler Tagblatt 568. 1968. 3); (Abl.:> AltfholasK, die; -. -en. aushorchen, <sw. V.; hat): unauffällig, aber gezielt fragen, um etw. Bestimmtes in Erfahrung zu bringen: ausfragen: er kommt nur. um mich auszuhorchen; (Abl.:> Alishorcher, der; -s. -: jmd.. der einen anderen aushorcht: Aushorchung, die; -. -en <P1. ungebr.X aushonten <sw. V.; hat) (Jägerspr.): (einen jungen Greifvogel) aus dem Horst herausholen um ihn zum Zwecke der Beizjagd abzurichten J: Die Einheimischen bestätigen, daß früher alljährlich die Jungen (= Junge Falken) ausgehorstet wurden (Tier 10. 1971. 31); <Abl.:> Aushorstung, die: -. -en. Alishuh, der; -[eis (Tiefbau): 1. das Ausheben von Erdmassen beim Herstellen von Gräben. Einschnitten od. Baugruben: mit dem A. beginnen. 2. ausgehobene Erdmassen: den A. abtransportieren. aushüben <sw. V.; hat): (Hülsenfrüchte) von den Hülsen befreien: Erbsen. Bohnen a. aushungern <sw. V.; hat) /vgl. ausgehungert/: a) bis zur völligen EntkräftungI hungern lassen: unsere Leute werden vor unseren Augen ausgehungert; Ü Es hat allen Anschein, daß die EWG ... politisch ausgehungert wird (Bundestag 189. 1968. 10259); b) (eine Gruppe von Eingeschlossenen. Belagerten, eine Stadt o. ä.) durch Hungernlassen zur Kapitulation o. ä. zwingen: die Stadt, die Belagerten, die Eingeschlossenen a.; c) (Schlagball) den Ball in das leere Schlagmal werfen oder tragen: (Abl.:> Aushungerung, die; -. aushusten <sw. V.; hat): 1. durch Husten aus den Luftwegen entfernen: Schleim a.; bitte husten Sie einmal aus! 2. zu Ende husten: Sie müssen richtig a.; (auch a. + sich) du hast dich nicht richtig ausgehustet. ausixen f^MsliksnKsw.V.; hat): 1. (Bürow.) (aufder Schreibmaschine Geschriebenes) durch Übertippen mit dem Buchstaben x unlesbar machen, tilgen:... eines KP-Journalisten .... der stundenlang über seiner Maschine hockt und Zeilen ausixt (MM 22. 5. 69. 29). 2- (landsch.) svw. t austüfteln: er wird die Sache schon a. aufdämmern <sw. V.; hat): a) aufhören zu jammern: zu Ende 258
auskleiden jammern (meist in einer zusammengesetzten Zeitform): hast du bald ausgejammert?; b) <a. + sich) sich durch Klagen in seinem Schmerz Erleichterung verschaffen: sie hat sich bei der Nachbarin ausgejammert. ausjäten <sw. V.; hat): a) (Unkraut) jätend entfernen: Unkraut [aus den Beeten] a.; b) (ein Beet o.a.) von Unkraut befreien, säubern: die Blumenbeete a. auskalken <sw. V.; hat): (einen Raum bes. einen Stall zum Zweck der Desinfizierung]) an Decke u. Wänden mit Kalkmilch bestreichen: der Hühnerstall muß ausgekalkt werden. auskalkulieren <sw. V.; hat): genau berechnen, vollständig veranschlagen, kalkulieren: die Kosten müssen genau auskalkuliert werden; Diese stets aufs Haar genau auszukalkulierende Knappheit der Bedingungen ließ erbeben (Th. Mann. Krull 224); <Abl.:> AuskalkulieninB, die; -. -en. Biskälten <sw. V.; ist) (veraltet, noch landsch.): kalt werden, auskühlen: nach dem Marsch waren sie ganz ausgekältet; <Abl.:> Auskflltung, die; -: es begann ... mit Herzgeflatter und einer A. aller Glieder (Werfel. Himmel 20). auskämmen <sw. V.; hat): 1. a) mit dem Kamm aus dem Haar entfernen: den Staub. Schmutz [aus den Haaren] a.; Jmdm.. sich etw. [aus dem Haar] a.; b) Haare durch Känunen zum Ausgehen bringen: [sich] beim Frisieren eine Menge Haare a.; ausgekämmte Haare. 2. a) kämmen, frisieren: sie sieht nicht, daß ich filme .... während sie sich auskämmt (Frisch. Homo 271); b) (das Haar) mit dem Kamm ordnen, glätten, in 'bestimmte Form bringen: ihr Gesicht im Spiegel, während sie das Haar auskämmt (Frisch. Gantenbein 446); Jmdm.. sich das Haar, die Frisur a. 3. a) (eine Anzahl von Personen aus einer größeren Gruppe in bestimmter Absicht) heraussuchen, auswählen: Aus den in Europa stationierten US-Einheiten sollen 15 000 Spezialisten ausgekämmt ... werden (Spiegel 17. 1966, 30); b) fein Gebiet. Gelände) systematisch nach jmdm.. etw. durchsuchen: die Wälder mit Spürhunden a.; <Abl. zu 3:) Aus- Umraung. die; -. -en. ariübnpfen <sw. V.; hat): 1. (selten) (einen Kampf) zu Ende kämpfen: Es (= das Land) braucht nicht den Krieg auszukämpfen, weil es ihn nicht mehr a. kann (Kuby. Sieg 408). 2. bis zu seinem Ende od. bis zu einer Entscheidung durchfechten, ausfechten: einen Rechtsstreit a.; Interessengegensätze im Parlament a.; er mußte einen schweren Kampf mit sich a. 3. <nur im Perf.) (geh. verhüll.) (nach schwerem LeidenJ gestorben sein: er hat ausgekämpft. auskapiteln: fabkapiteln. ■rt mim n <sw. V.; hat): 1. so lange auf etw. kauen, bis das darin Enthaltene aufgezehrt ist: eine Zitronenscheibe, einen Kaugummi a. 2. a) au/hören zu kauen (meist in einer zusammengesetzten Zeitform): hast du bald ausgekaut?: b) zu Ende kauen, fertigkauen: du mußt erst a.. bevor du sprichst. auskaufen <sw. V.; hat): 1. (ugs.) leer kaufen: die Touristen haben den ganzen Laden ausgekauft. 2. (geh.. selten) nutzen: die Zeit, die Tage a.; sie haben Jede Gelegenheit ausgekauft, sich in der fremden Stadt umzusehen. »kfgrln<sw. V.; hat) (2: zu landsch. Kegel = GelenkOcno- chen)]: 1. beim Kegelspiel als Gewinn aussetzen: um einen bestimmten Preis kegeln: morgen werden sie den Pokal a. 2. <a. + sich) (landsch.) svw. tausrenken: ich habe mir den Arm ausgekegelt; der Arm ist ausgekegelt. Oritehlen <sw. V.; hat) (Tischlerei): flach- od. halbrunde, rinnenförmige Vertiefungen. Hohlkehlen herstellen: Bretter a.; ausgekehlte Balken; <Abl.:> Auskehlung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Auskehlen. 2. Hohlkehle. lauskehren <sw. V.; hat) (regional, bes. südd.): a) durch 2Kehren aus etw. entfernen: mit dem Besen den Schmutz laus dem Raum] a.; kannst du mal a.?; b) (einen Raum o. ä.) durch 2Kehren reinigen: samstags, wenn der Lehrling die Werkstatt auskehrte (Böll. Haus 64); er muß noch a. ^kehren <sw. V.; hat) [zu f 'kehren] (Finanzw.) an jmdn. eine Summe, auf die er Anspruch hat. auszahlen: daß er ... die Summe von achtzehntausend Francs in bar an Gouf- fe a. müsse (Maass. Goufö 266). 'üpfcfhrlrht der; -s (veraltet, noch landsch.): svw. t Kehricht. flpkeikn <sw. V.; hat): 1. (von einer geologischen Schicht, einem Flöz od. Gang) nach einer Seite hin keilförmig auslaufen: eine Gesteinsschicht keilt aus; (auch a. + sich:) der Gang hat sich an dieser Stelle ausgekeilt. 2. (von Huftieren) ausschlagen: das Pferd keilt aus. auskeimen <sw. V.): a) Keime bekommen, keimen: sich keimend entwickeln <ist): die Kartoffeln im Keller keimen aus; der Weizen ist ausgekeimt; b) aufhören zu keimen (hat): das Getreide hat ausgekeimt; <Abl.:> Auskeimung. die; -. auskeltern <sw. V.; hat) (Weinbau): svw. f keltern: die Trauben werden ausgekeltert; (Abi.:) Auskelterung. die. -. -en. auskennen, sich (unr. V.; hat): mit etw. vertraut sein, mit etw. umzugehen wissen: etw. gut kennen, in einem bestimmten Bereich genau Bescheid wissen: ich kenne mich gut. nicht aus hier (kenne die Stadt gut. kenne sie nicht): er kennt sich bei uns aus; in dieser Materie kenne ich mich aus (ich bin darin bewandert): er kannte sich aus mit den Gesetzen (Bieler. Bonifaz 189); ü Aus seinen ver- schwollenen Schlitzaugen, in denen man sich nicht auskennt, blickt er schmerzlich auf sie herab (Werfel. Himmel 137). guskerben (sw. V.; hat): mit Kerben versehen. Kerben in etw. schneiden: einen Haselstock a.; (Abi.:) Auskerbung, die; -. -en: 1. (o. PI.) das Auskerben. 2. ausgekerbte Stelle: der Balken trägt mehrere -en. auskernen (sw. V.; hat): a) (Steinobst) von Kernen befreien, entkernen: Kirschen. Zwetschen. Mirabellen a.; b) (landsch.) Hülsenfrüchte ausschoten: Erbsen a.; (Abl.:> Auskernung, die; -. auskiesen (sw. V.; hat): Kies aus dem Boden eines Gewässers, einer Grube o.a. entnehmen: (Abi.:) Auskiesung, die; -: wird die Firma verpflichtet, etwa zwei Drittel der ... Wasserfläche nach der A. ... der Gemeinde zu übereignen (MM 3. 11.70.9). auskippen (sw. V.; hat): a) (aus einem Gefäß o.a.) durch Kippen ausschütten: Zigarettenasche a.; b) (ein Gefäß o.a.) durch Kippen leeren: ein Glas Wasser, einen Eimer. Papierkorb a. auskitten (sw. V.; hat): mit Kitt ausstreichen u. dadurch schließen: Löcher. Risse in der Wand a. ausklagen (sw. V.; hat): 1. (geh.) a) klagend vorbringen, äußern: sein Leid a.; Er... klagt aus. was sein empfindsames Gemüt verletzt (Chr. Wolf. Nachdenken 123); b) (a. + sich) sein Leid klagen, sich klagend aussprechen: sie hatte das Bedürfnis, sich auszuklagen; c) (meist in einer zusammengesetzten Zeitform) aufhören zu klagen: es dauerte lange, bis sie ausgeklagt hatte. 2. (Jur.) a) durch gerichtliche Klage eintreiben, einklagen: die Miete. Schulden, eine Forderung a.; b) durch gerichtliche Klage zwingen, etw. aufzugeben, zu verlassen: sie wurden aus ihrer Wohnung ausgeklagt; (Abi. zu 2:) Ausklagwg, die; -. -en. ausklammern (sw. V.; hat): 1. (Math.) vor od. hinter die eingeklammerte algebraische Summe stellen: x. eine Zahl a. 2. (Sprachw.) einen Satzteil od. Gliedsatz, der üblicherweise vor dem schließenden Prädikat od. Prädikatsteil steht, hinter diesen stellen: einen Gliedsatz a. 3. in einem bestimmten Zusammenhang unberücksichtigt, beiseite lassen, ausschließen: eine heikle Frage, ein Thema a.; man kann Frankreich aus den Bemühungen um die europäische Einigung nicht a.; (Abi.:) Ausklammern«, die; -. -en. ausklamüsern (sw. V.; hat) (ugs.): durch langes Nachdenken od. Probieren herausfinden: eine neue Methode a. Ausklang, der; -[e]s. Ausklänge (PI. ungebr.): 1. (selten) Schluß eines Musikstücks o. ä.: die Sinfonie hat einen heiteren A. 2. (geh.) Ende. Abschluß von etw.: Der Anlaß zu Heinzens eigentümlicher Lektüre lag in dem häßlichen A. jenes Grinzinger Abends (Brod. Annerl 115). ausklappbar Cqpsklapba:?]: so beschaffen, konstruiert, daß man es ausklappen kann: -e Bildtafeln; ausklappen (sw. V.; hat): heraus-, nach außen klappen (Ggs.: einklappen): eine Schreibplatte a. ausklarieren (sw. V.; hat) (Zollw.. Seew.): Schiff u. Güter vor dem Auslaufen verzollen (Ggs.: einklarieren); (Abl.:> Auskhurfenng, die; -. -en. ausklauben (sw. V.; hat) (landsch.): mit den Fingern /mühsam J auslesen: Erbsen. Linsen a. auskleben (sw. V.; hat): inwendig, auf den Innenflächen mit etw. bekleben: eine Schublade, ein Schrankfach a. auskleiden (sw. V.; hat): 1. (geh.) ausziehen, entkleiden: einen Kranken a.; ich hatte mich bereits ausgekleidet. 2. im Innern, die Innenflächen von etw. mit etw. überziehen, bedecken: ausschlagen: einen Raum mit einer Vertäfelung. einer Seidentapete a.; der Ofen ist mit feuerfesten Steinen ausgekleidet; die mit Schleimhaut ausgekleideten Organe 17* 259
Auskleidung (Natur 94): <Abl. zu 2:> AwUekkmg. die; -. -en: I. a) das Auskleiden; b) etw.. womit die Innenflächen von etw. bedeckt, ausgekleidet sind; Futter; daß der fertige Bau ... nicht die geringste innere A. aus feineren Stoffen besaß (Lorenz. Verhalten 77). 2. <o. PI.) (Milit.) Rücknahme der Bekleidung u. persönlichen Ausrüstung, die dem Soldaten für die Dauer der Dienstzeit zugeteilt worden war. Hjskleistern <sw. V.; hat) (ugs.): svw. lauskleben. ausklenoen <sw. V.; hat) [zu f klengen] (Forstw.): den Nadelholzsamen durch Einwirkenlassen von Wärme od. durch mechanische Hilfsmittel aus den Zapfen herauslösen; Fichtensamen a. ausklicken <sw. V.; ist): mit einem klickenden Laut ausrasten (Ggs.: einklicken): Dann kratzte die Nadel eine Sekunde lang ziellos im Kreis, und der Plattenspieler klickte aus (Baldwin [Übers.J. Welt 254). ausklingen <st. V.): 1. a) aufhören zu klingen (hat): die Glocken hatten ausgeklungen; b) verklingen <ist): als das letzte Lied ausgeklungen war. gingen sie nach Hause. 2. Ost) a) in bestimmter Weise enden, ausgehen; der Tag war harmonisch, festlich ausgeklungen: die Feier klang mit einer Musikdarbietung aus; b) an seinem Ende. Ausgang in etw. Bestimmtes übergehen; der Streit ist bald in eine Versöhnung ausgeklungen; Auf Ablenkungen zielt Voltaire, wenn er seinen ..Candide" in den Rat a. läßt, seinen Garten zu bearbeiten (Freud. Unbehagen 103). ausklinken <sw. V.) (Ggs.: einklinken): a) (bes. das Schleppseileines Segelflugzeugs) durch Betätigen eines Hebels o. ä. aus einer Haltevorrichtung lösen, aushaken {und fallen lassen] <hat): Die HL- 10 ... ist ... auf 13.5 km Höhe ausgeklinkt worden (MM 26. 4. 69. 3); die Flugzeuge hatten ihre Bombenladung über der Stadt ausgeklinkt; Die beiden Segelflieger konnten noch rechtzeitig a. und notlanden (Bild 6. 4. 64. 1); b) sich aus einer Haltevorrichtung lösen (ist): das Seil muß automatisch a.; (subst.:) Eine Sicherheitsbindung soll durch Ausklinken der Backen den Fuß bei schweren Drehstürzen freigeben (Eidenschink. Fels 97); (auch a. + sich) das Halteseil darf sich nicht von selbst a.; Ü (scherzh.:) ich kann wegen des Zahnarztes nicht bis zum Ende der Sitzung bleiben und klinke mich um 12 Uhr aus. ausklopfen <sw. V.; hat): a) durch Klopfen aus etw. entfernen; aus erw. herausklopfen; den Schmutz [aus der Fußmatte] a.; die Asche [aus der Pfeife] a.; b) durch Klopfen von etw. befreien, reinigen, säubern; einen Teppich. Kleidungsstücke a.; Schließlich klopfte Abel seine Mundharmonika aus (Hausmann. Abel 41); Huhl klopfte die Pfeife an der Tischkante aus (Andres, Liebesschaukel 194); <Abl.:> Ausklopfer, der; -s. -: svw. fTeppichklopfer. ausklügeln <sw. V.; hat): mit Scharfsinn ausdenken, ersinnen, austüfteln; eine Methode a.; du hast dir das aber fein ausgeklügelt; ein ausgeklügeltes System; <Abl.:) Aiiskiü- g[e]hmg, die; -. auskneifen <st. V.; ist) [für niederd. ütknipen, zu: knipen. t 'kneipen] (ugs.): [aus Feigheit] heimlich weglaufen, sich davonmachen, ausreißen; sie wollten vor der letzten Unterrichtsstunde a.; Ü unzulängliche Versuche, einem drohenden Wahnsinn auszukneifen (Becher. Prosa SS). ausknipsen <sw. V.; hat): 1. (ugs.) durch Betätigen eines Schalters o. ä. ein elektrisches Gerät od. Licht ausschalten (Ggs.: anknipsen): das Licht, die Taschenlampe a. 2. (eine Zigarette o.a.) ausdrücken; Ich ... knipste meine Zigarette aus und suchte einen Platz (Böll. Und sagte 31). ausknobeln <sw. V.; hat) (ugs.): 1. durch Knobeln ermitteln; durch Knobeln entscheiden; auswürfeln; wir knobelten aus. wer beginnen, wer die Sache bezahlen sollte. 2. durch intensives Nachdenken. Überlegen herausfinden, ersinnen; ausklügeln; einen Plan, ein Verfahren, eine Methode a.; kann Programmierer ... werden, wer ... einen in Amerika ausgeknobelten Test... besteht (Spiegel 6.1966.42): <Abl.:) AuricnobtellunB, die; -. -en. ausknocken [ ^psnokn] <sw. V.; hat) [für engl, to knock out. T knockout] (Boxen): den Gegner durch einen Niederschlag, durch K.o. besiegen: bereits in der dritten Runde knockte er seinen Gegner aus; Ü er hat seinen Konkurrenten. Mitbewerber ausgeknockt (ihn ausgestochen; ihm eine Niederlage beigebracht). auBknflpfbar f^isknoepfbaii?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es ausgeknöpft werden kann (Ggs.: einknöpfbar): ein Mantel mit -em Pelzfutter; ausknöpfetn [^isknoeqfln] <sw. V.; hat) (selten): svw. fausknöpfen: wie er ... seine Manschettenknöpfe ... ausgeknöpfelt und in eine Aschenschale gelegt hatte (Zuckmayer. Magdalena 11S): ausknöpfen <sw. V.; hat): in etw. anderes Eingeknöpftes losknöpfen u.J herausnehmen (Ggs.: einknöpfen): das Futter [aus dem Mantel] a. auskochen <sw. V.) /vgl. ausgekocht/: 1. (Suppenfleisch. Knochen o.a.) längere Zeit kochen lassen, um eine Brühe daraus zu gewinnen <hat): sie hat Knochen, ein Stück Rindfleisch ausgekocht. 2. (landsch.) (Fett o.a.) auslassen <hat): Gänsefett a. 3. a) (selten) (Wäsche) durch gründliches Kochenlassen säubern <hat): Meist... genügt es, die Wäsche auszukochen ( = um Flecken zum Verschwinden zu bringen; Hörn. Gäste 157); b) in kochendem Wasser steril, keimfreimachen <hat): die Arzthelferin hat die Instrumente ausgekocht. 4. (selten) aus einem Gefäß herauskochen; überkochen Ost): die Milch ist aus dem Topf ausgekocht. 5. (österr.) für jmdn. kochen, jmdn. voll verpflegen <hat): sie kocht für ihren Untermieter aus. 6. (salopp abwertend) Übles/ ersinnen, planen; sich ausdenken <hat): ich möchte nur wissen, wer das wieder ausgekocht hat; Jene ... Mischung von Scharlatanerie... und gemeinplätzigen Philosoph emen. die von diesem brillanten Geist ... ausgekocht und einer staunenden ... Mitwelt ... serviert worden war (Enzensberger. Einzelheiten 1.98). 7. (salopp) durchdenken, entscheiden <ist): Ausgekocht ist die Frage noch lange nicht (Sprachspiegel 3. 1965. 72). 8. (Sprengt.) (von einer Sprengladung) ohne Detonation abbrennen Ost); <Abl. zu 5:>Auskocherin[«uiskaxann).die;-.-nen(österr. veraltet): Köchin. auskoffern Cajiskofen] <sw. V.; hat) [zu TKoffer] (Straßenbau): durch Ausheben von Erdreich o. ä. in dem geplanten Verlauf einer Straße eine Vertiefung herstellen, in die der Straßenunterbau eingebettet wird; einen Straßenabschnitt a.; <Abl.:> Auskoflerung. die; -. -en. auskolken ['ajiskolkn] <sw. V.; hat) [zu tKolk] (Geol.): (von fließendem Wasser) Vertiefungen. Löcher in felsigem Untergrund verursachen; auswaschen; Das Wasser ... kolkt ... Löcher aus (Duden-Lexikon. 5. Aufl.. 899); <Abl.:> Auskolkung, die; -. -en: 1. <o. H.) das Auskolken. 2. durchfließendes Wasser hervorgerufene Vertiefung in felsigem Untergrund; Auswaschung. auskommen <st. V.; ist) [eigtl. = aus etw. heraus od. bis zum Ende kommen]: 1. von etw. so viel zur Verfügung haben od. etw. so einteilen, daß es für einen bestimmten Zweck reicht (meist mit Präp.-Obj. u./od. Umstandsangabe): mit dem Haushaltsgeld auszukommen versuchen; ich komme einigermaßen aus (ich schaffe es mit dem. was ich habe); Ü Da der Motor gut mit sechs Litern auskommt ... (Grzimek. Serengeti 159). 2. nicht brauchen; von jmdm.. einer Sache unabhängig sein <mit der Präp. ..ohne'*): früher ist man auch ohne Barometer ausgekommen (Schnurre. Bart ISO); er kommt nicht ohne seine Frau aus; die beiden kommen nicht ohne einander aus. 3. sich mit jmdm. vertragen, verstehen <mit der Präp. .mit44 u. häufig mit Umstandsangabe): Er hatte seine Mucken, aber ich bin immer gut mit ihm ausgekommen (Ott. Haie 305); Außerdem bin ich überzeugt, daß wir beide glänzend miteinander auskämen (E. Kästner. Fabian 122). 4. (südd.. österr.) entkommen, entfliehen, entwischen; ein Gefangener ist [aus der Haftanstalt] ausgekommen. 5. (landsch.) ausschlüpfen; die Küken sind ausgekommen; die Eier werden bald a. (die Küken werden ausschlüpfen). 6. (landsch.) entstehen, ausbrechen; ein Feuer, ein Brand ist ausgekommen. 7. (landsch.) bekanntwerden, herauskommen; es ist ausgekommen, daß ...; Auskommen, das; -s: 1. ausreichender Lebensunterhalt; für jmds. Lebensunterhalt ausreichendes Einkommen; der Zustand des gesicherten -s für alle, den wir bald erreicht haben werden (Nossack. Begegnung 122); ein. sein [gutes, bescheidenes] A. haben, finden; ein Mensch ist dort zu Hause, wo er seine Arbeit und sein A. hat (v. d. Grün. Glatteis 25). 2. *mit Jmdm. ist kein A. Unul. ist unverträglich, mit jmdm. ist nicht auszukommen [3]); auskömmlich [^iskceml^] <AdJ.): ausreichend (für den Lebensunterhalt); -e Verhältnisse; der ... nach Paris gezogen sei. wo er mit seiner Frau und seinen drei Kindern a. leben könne (Mostar. Unschuldig 24). Ojskomponieren <sw. V.; hat): (eine Komposition) bis in alle Einzelheiten ausfuhren, ihr die endgültige Gestalt geben: 260
Auskunfts- vor allem die Beleuchtungs-Melodien und -Polyphonien sind aufs penibelste auskomponiert (MM 21. 1. 69. 18). auskopieren <sw. V.; hat) (Fot.): (von Auskopierpapier im Kontakt mit dem Negativ) sich unter Einwirkung von Tageslicht unmittelbar schwärzen, das Bild hervortreten lassen: Belichtet wird es (= das Fotopapier) unter einem großformatigen, möglichst harten Negativ im Sonnenschein; das Bild kopiert dabei aus (Solf. Fotografie. 1971.347); <Zus.:) Allskopierpapier, das: Fotopapier, das sich unter Einwirkung von Tageslicht schwärzt; Auskopierprozeß, der: heute veraltetes Verfahren, bei dem das Fotopapier vom Tageslicht unmittelbar geschwärzt wird. auskoppeln <sw. V.; hat): 1. (ein Tier. bes. einen Hund) aus der Koppel nehmen: ich kopp[e]le die Hunde aus. 2. ein Lied, einen Song o. ä.. der bereits auf einer Langspielplatte aufgenommen wurde, als Single herausgeben; <Abl.:) Auskopp[e]lune, die; -. -en. auskorrigieren <sw. V.; hat): (einen Fehler o. ä.) durch Kor- rektur beseitigen, ausgleichen: Es (= ein Fehlersignal) wird im Regelverstärker verstärkt und korrigiert die Schwankungen ... aus (Elektronik 11. 1971. 387). auskosten <sw. V.; hat) (geh.): a) ausgiebig bis zum Ende genießen, ganz ausschöpfen: die Urlaubstage a.; er hat die Freuden des Lebens ausgekostet; Nun kann ich gelassen ... meinen gegenwärtigen Lebensaugenblick a. (Thielicke. Ich glaube 182); daß es ein recht billiger Triumph war. den er auskostete (daß er auf sehr wenig schöne Weise triumphierte; Sebastian. Krankenhaus 160); <subst.:> die Schwärmerei .... als sentimentales Auskosten der eigenen Gefühle (Lüthi. Es 119); b) erleiden, durchleiden: die Wiederholung eines Prozesses .... dessen bittere Schmerzlichkeit ich ... tief genug hatte a. müssen (Hesse. Steppenwolf 61); es läge im Willen Gottes, daß tiefster Schmerz bis zur Neige ausgekostet werde (Thieß. Reich 475). auskotzen <sw. V.; hat) (derb): a) etw.. was man zu sich genommen hat. wieder erbrechen, ausbrechen: Mein ganzes Abendessen hab' ich heute wieder ausgekotzt (Andersch. Rote 36); Ü Man hat sie ( = die Vergangenheit) nicht bewältigt. Man hat sie ausgekotzt (Spiegel 1/2. 67. 35); b) <a. + sich) sich heftig übergeben, erbrechen: Plötzlich rebellierte sein Magen. Und der Major kotzte sich aus (Kirst. 08/15.692); Ü ich habe mich bei einem Kameraden ausgekotzt (mich ausgesprochen, ihm mein Leid geklagt, meinem Groll Luft gemacht). auskragen [ayskra.gn] <sw. V.; hat) [zu fKrage) (Archit.): a) (von Trägern od. Bauteilen an Bauwerken) überstehen, hinausragen: ein Erker, ein Geschoß kragt aus; Unter einem etwa zweieinhalb Meter auskragenden Vordach können sich Passanten auch bei Regenwetter genüßlich an den Auslagen erfreuen (MM 6. 9. 68. 36); b) einen Bauteil hervorspringen, hervorragen lassen: einen Sims a.; <Abl.:> Auskragung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Auskragen. 2. aus der Fluchtlinie eines Baus vorspringender od. die Unterstütz zung überragender Bauteil (z. B. Balkon. Sims o.a.). auskramen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. a) irgendwo hervorsuchen, hervorkramen: alte Fotografien, Briefe [aus der Schublade] a.; Ü alte Schulkenntnisse. Erinnerungen a. (wieder ins Gedächtnis rufen); b) kramend leeren: er hat die ganze Kiste ausgekramt, ohne das Gesuchte zu finden. 2. Geheimnisse j ausplaudern: er hat [alles, die ganze Geschichte] ausgekramt; wie darauf und dran er gewesen war. sein Ungeschick mit der D. auszukramen (Johnson, Ansichten 131); <Abl.:) Auskramung. die; -. auskratzen <sw. V.): 1. durch Kratzen mit einem scharfen Gegenständ tilgen, beseitigen; wegkratzen <hat): einen Flek- ken a.; dann kam der Tischlermeister, der ... die kleine Werkstatt betrieb, und kratzte das Wort mit einem Nagel aus (Böll. Haus 64). 2. <hat) a) durch Kratzen aus etw. entfernen, aus einem Gefäß o. ä. herauskratzen: sie hat den Rest [aus der Schüssel] ausgekratzt; b) (ein Gefäß o.a.) durch Herauskratzen von Anhaftendem reinigen: sie hat die Teigschüssel ausgekratzt. 3. (Med.) (die Gebärmutter) ausschaben <hat): man hat [bei ihr] die Gebärmutter ausgekratzt; die Patientin wurde ausgekratzt (ihre Gebärmutter wurde ausgeschabt). 4. (salopp) ausreißen, sich davon machen Ost): er ist [vor dem Lehrer] ausgekratzt; <Abl. zu 3:) Auskratzung, die; -. -en (Med.). auskrauten <sw. V.; hat) (landsch.): a) Unkraut ausjäten: die Quecken [aus den Beeten] a.; b) von Unkraut befreien, säubern: ein Beet, einen Acker a. auskriechen <st. V.; ist): (von Vögeln. Insekten) aus dem Ei kriechen; ausschlüpfen: Sie (= die Eier) waren unbefruchtet, jedenfalls krochen keine Jungen aus (Lorenz* Verhalten I. 223). auskriegen <sw. V.; hat) (ugs.): svw. tausbekommen. Auskristallisation, die; -. -en: Kristallbildung; auskristallisie- ren <sw. V.): X.aus etw. herauskristallisieren; durch Kristallisation gewinnen <hat>: durch Verdunstenlassen der Lösung Kochsalz a. 2. sich als Kristall niederschlagen Ost): das Salz ist auskristallisiert; die Masse wallt als feuerflüssiges Rinnsal in schmale Behälter, wo sie zu weißen Barren auskristallisiert (MM 3. 7. 69. 13); <auch a. + sich:) wurde das Holz unter den Siedpfannen ... geschürt, bis die... Sole verdampfte und sich richtiges Salz auskristallisierte (MM 28. 5. 69. 13); <Abl.:) Alpkristallisierung, die; -. -en. Auskuck [ajiskuk], der (nordd.): svw. f Ausguck; auskucken (nordd.): svw. t ausgucken. auskugeln <sw. V.; hat) [volksetymologisch umgedeutet aus f auskegeln]: svw. tausrenken: bei dem Sturz hat er sich den Arm ausgekugelt; Willy kugelt ihm (= einem Angreifer) den Arm aus (RemarQue. Obelisk 329); <Abl.:> Ausku- gelung. (seltener:) Auskughmg. die; -, -en. auskühlen <sw. V.): 1. durch u. durch kühl werden lassen; die Temperatur /eines Körpers/ stark herabsetzen <hat>: der Aufenthalt in der Kälte hatte sie völlig ausgekühlt; dereisige Wind kühlte den Körper aus. 2. stark an Temperatur verlieren, abkühlen <ist>: der Raum kühlt schnell aus; leise knackend, mit feinem Stöhnen kühlte das Flugzeug aus (Gaiser. Jagd 85); Die Tasse (= mit Kaffee) war ausgekühlt (Dorpat. Ellenbogenspiele 9); wir saßen in ausgekühlten Hörsälen (Augustin. Kopf 49); <Abl.:> Auskühhmg, die; -. Auskultant [ajiskul'tant]. der; -en. -en [lat. auscultäns (Gen.: auscultantis). 1. Part, von: auscultäre = zuhören, also eigtl. = Zuhörer, t auskultieren] (Jur. veraltet): 1. Beisitzer ohne Stimmrecht. 2. (österr.) Anwärter auf das Richteramt; Auskultation [...ta'tsio:n], die; -. -en [lat. auscultätiol (Med.): das Auskultieren; Auskultator [...'tnior, auch: ...to:?].der; -s. -en [...ta'to:ren; lat. auscultätor = Zuhörer; vgl. Auskultant] (Jur. veraltet): Gerichtsreferendar; auskultatorisch [...ta'to:nH <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Med.): durch Auskultieren feststellend od. feststellbar; auskultieren [...thron] <sw. V.; hat) [lat. auscultäre = mit Aufmerksamkeit zuhören, lauschen] (Med.): ein Organ auf Geräusche hin abhorchen: das Herz, die Lunge a. auskundschaften <sw. V.; hat): heimlich/ durch Nachforschen herausfinden, erkunden, ausmachen: ein Versteck a.; jmds. Vermögensverhältnisse a.; Ich kundschafte erst einmal aus. wie der Weg ist (Grzimek. Serengeti 328); <Abl.:) Auskundschafter« der; -s. -: jmd.. der etw. auskundschaftet; Kundschafter; Auskundschaftung. die: -. Auskunft ['qiiskunft]. die; -. Auskünfte [...kYnfto; früher = Weg od. Mittel, um aus etw. herauszukommen; zu t auskommen]: I. Mitteilung über jmdn.. etw.. die man auf eine Frage hin erhält: eine A. erteilen, geben, einholen, verweigern; detaillierte Auskünfte. 2. <o. PI.) Stelle, die bestimmte Auskünfte (1) erteilt; bes. Fernsprechauskunft. Bundesbahnauskunft: die A. [im Haupt- bahnhofl anrufen. 3. (veraltet, noch landsch.) Hilfsmittel. Ausweg: eine A. suchen, finden; <Abl.:) Auskunftei [ays- kunft^il. die; -. -en [1889 gepr. von dem Germanisten v. Pfister]: Unternehmen, das gewerbsmäßig Auskünfte über private od. geschäftliche Verhältnisse anderer, bes. über deren Kreditwürdigkeit erteilt: sich an eine A. wenden. Auskunft»-: ^beamte, der: Beamter, bes. der Bundesbahn, der Zugverbindungen betreffende Auskünfte erteilt: -büro, das: vom Fremden verkehrsverband od. einer ihm angeschlossenen Organisation eingerichtetes Informationsbüro, in dem Touristen Auskünfte bekommen können; -dienst, der: kurz für f Fernsprechauskunftsdienst; -person. die: Person, die (bei einer Umfrage, einer Befragung o.a.) Auskünfte über bestimmte Sachverhalte o.a. gibt: Der Forscher, der die erste ... Umfrage durchrührte, hat ... nicht die richtige ... Auswahl der -en getroffen (Noelle. Umfragen 37); -Pflicht, die <o. PI.) (jur.): die einer Person auferlegte Verpflichtung, einer anderen Person Auskünfte über bestimmte Sachverhalte zu geben, dazu: -pflfchtig <Adj.: o. Steig.; nicht adv.); -recht, das <o. PI.) (Jur.): das Recht einer Person, von einer anderen Person Auskunft über be- 261
auskuppeln stimmte Sachverhalte zu verlangen: Schalter, der: Schalter, bes. bei der Bundesbahn, an dem Zugauskünfte erteilt werden: --stelle, die: amtliche] Stelle, die bestimmte Auskünfte erteilt: -verweigerungsrecht, das; -[e]s (jur.): das Recht des Zeugen, auf bestimmte Fragen die Auskunft zu verweigern. auskuppeln <sw. V.; hat) (Kfz-T.): durch Bedienen der Kupplung die Verbindung von Motor u. Getriebe aufheben (Ggs.: einkuppeln): ich kuppfejle aus; vor dem Schalten muß ausgekuppelt werden; <AbI.:> Auskupptelkme. die: -, -en. auskurieren <sw. V.; hat) (ugs.): vollständig heilen, ausheilen (1). wieder gesund werden lassen: der Arzt wird dich, deine Lungenentzündung wieder a.;<aucha. + sich:) es dauerte lange, bis ich mich wieder auskuriert hatte (bis ich wieder gesund war): <Abl.:) Auskurierung« die; -. -en. auslachen <sw. V.; hat): 1. sich mit Lachen überjmdn. lustig machen, jmdn. wegen eines Verhaltens o. ä. verspotten: Da hatte er den einen Hut in der Hand gehabt und einen auf dem Kopf, wofür er tüchtig ausgelacht wurde (Schröder. Wanderer 59); laß dich nicht a.! (mache dich nicht lächerlich!). 2. <a. + sich) so lange lachen, bis man sich wieder gefangen hat: Sie muß wirklich lachen, sie lacht sich mal aus. hat lang nicht mehr so gelacht (Woh- mann. Absicht 12). 3. aufhören zu lachen (meist in einer zusammengesetzten Zeitform): endlich hatten sie ausgelacht. Auslad ['3psla:t]. der; -s (Schweiz.): das lAusladen (l)(Ggs.: Einlad). Auslade- ('ausladen 1): -bahnhof. der; -platz, der; -rampe, die; -stelle, die. 'ausladen <st. V.; hat): 1. a) (eine Ladung. Fracht o.a.) aus dem Transportfahrzeug herausnehmen, -holen (Ggs.: 'einladen): die Fracht [aus dem Waggon] a.; Kartoffeln. Kisten. Mehlsäcke a.; einen Verletzten [aus dem Krankenwagen] a.; b) ein Transportfahrzeug entladen: den Lastwagen, das Schiff a. 2. a) svw. t auskragen: der Erker, das Vordach lädt [weit] aus: b) sich ausdehnen, ausbreiten: Der Friedhof... erstreckte sich ... als schmales Rechteck gegen Süden und lud dann ebenfalls rechteckig nach beiden Seiten aus (Th. Mann. Zauberberg 447); -de Bäume; c) (meist im 1. Part.) weit ausgreifen, ausholen: Bogorski machte mit den Armen eine -de Bewegung (Apltz, Wölfe 177). Ausladen <st. V.; hat) [Gegenbildung zu fEinladen]: eine Einladung, die man jmdm. gegenüber bereits ausgesprochen hatte, wieder rückgängig machen: einen Gast wieder a.; Der Chor .... der ... zu einem ... Gastspiel nach Großbritannien kommen sollte, ist wieder ..ausgeladen" worden (MM 29. 8. 68. 9). Auslader, der; -s. - (Seew.): Hafenarbeiter, der zum Ausladen von Schiffsfracht bestellt ist: Überall ... torkeln bezechte Matrosen, breitschultrige A. (Kisch. Reporter 243). 'Ausladung, die; -. -en: 1. das ^Ausladen (1). 2. svw. f Auskragung. 2Ausladung, die; -. -en: a) das Ausladen, das Rückgängigmachen einer Einladung: die A. unserer Gäste wäre unmöglich; b) das Ausgeladenwerden, -sein: Als Adamzyk ... von seiner A. berichtete. Übten die Genossen ... Solidarität (Spiegel 3. 1970. 142). Auslage, die; -. -n: 1. a) (häufig PI.) im Schaufenster o.a. ausgestellte Ware: die Auslageln] eines Juweliers bewundern; b) Schaufensterkasten: ein Kleid, ein Buch aus der A. herausnehmen, in die A. legen. 2. <Sg. ungebr.) Geldbetrag, den man ausgelegt hat u. der erstattet wird]: Unkosten. Ausgaben: hohe -n haben; jmdm. seine -n erstatten. 3. (Sport) a) (Fechten) / Haltung der Waffe in der) Ausgangsstellung hinter der Startlinie: in [die] A. gehen; b) (Boxen) Körperhaltung des Boxers in der Grund- od. Ausgangsstellung vor. zwischen u. nach den einzelnen Aktionen: c) (Rudern) Körperhaltung des Ruderers in der ersten Phase eines Ruderschlags: d) (Leichtathletik; bes. Kugelstoßen) Grundstellung. Ausgangsstellung. 4. (Jägerspr.) das Auseinanderstehen der Stangen eines Geweihs. Auslageln]-: -fenster.das: Schaufenster: -matcrial, das: Material für die Ausgestaltung eines Schaufensters: -tisch, der: Tisch, auf dem Waren ausgestellt, ausgelegt werden. auslasen! <sw. V.; hat): 1. (Wert-. Kunstgegenstände) zum Schutz vor möglicher Zerstörung an einen sicheren Ort bringen: während des Krieges waren die Gemälde des Museums ausgelagert. 2. (eingelagerte Bestände) aus dem Lager herausnehmen u. zum Verkauf bringen (Ggs.: einlagern 1): Bisher wurden etwa 21000 t (= Butterbestände) im Rahmen der laufenden Aktion ausgelagert (Welt 2. 8. 65. 10; <Abl.:) Auslagerung, die; -. -en. Ausland, das; -[eis [rückgeb. aus t Ausländer, ausländisch]: 1. ein fremdes Land: ein anderes Land als dasjenige, dessen Staatsangehörigkeit man besitzt: das von einem Staat aus gesehen nicht zu seinem Hoheitsbereich gehörende Territorium einschließlich der hohen See (Ggs.: Inland): im A. leben; ins A. reisen; sein Bruder ist ins A. gegangen (hat sich in einem fremden Land angesiedelt, ist ausgewandert). 2. fremde Länder (im Hinblick auf ihre Regierungen, ihre Bewohner): das feindliche, neutrale A.; Der Kanzler hat dem A. seine ... Meinung vor Augen geführt (Dönhoff. Ära 21): Erich Mühsam ... wies auf den guten Namen hin. den er im A. genieße (Niekisch. Leben 67); Auslander [%pslendB]. den -s. - [mhd. ästender]: Angehöriger eines fremden Staates: ausländischer Staatsangehöriger od. Staatenloser: er ist ein A.; einem A. helfen, eine Arbeltserlaubnis erteilen; Flora ... begrüßte ihn mit Antipathie. Hier hieli man nichts von -n (Baum. Paris 44). Engländer., Ayqiftnripr. ^feindlich <AdJ.; nicht adv.): Ausländern gegenüber feindlich eingestellt: -kolonie, die: Wohngegendeiner Stadt, in der bes. Ausländer wohnen, die in offizieller Mission in dem betreffenden Land leben; -konto, das: Konto bei einem deutschen Geldinstitut für natürliche od. juristische Personen mit ständigem Wohnsitz bzw. Sitz im Ausland: -recht, das <o. PL): alle Rechtsvorschriften, die Ausländer einem nur für sie geltenden Sonderrecht unterwerfen. Ausländerin, die; -. -nen: w. Form zu f Ausländer; ausländisch ['qiislendij] <AdJ.; o. Steig.) [mhd. Ü3lendic]: a) (nur attr.) aus dem Ausland konvnend. stammend, ihm angehörend: -e Waren. Zeitungen. Sender; ein -er Geheimdienst; -e Arbeitnehmer; er hat viele -e Freunde; <subst.:> Vielleicht kann man die Vorliebe für alles Ausländische damit erklären, daß ... immer mehr Leute ins Ausland reisen (Dariaux [Übers.]. Eleganz 98); b) (selten) fremdländisch, exotisch: er hat ein -es Aussehen. auslands-. Apsfauxfc-: Absatz.der <o. PI.) (Wirtsch.): Absatz von Waren im Ausland: -abteihmg, die: Abteilung eines Unternehmens, die den Handelsverkehr mit dem Ausland abwickelt: -anletie. die (Bankw.): im Ausland aufgelegte, auf ausländische Währung laufende festverzinsliche Schuldverschreibung: -Aufenthalt, der; -bank. die: 2Bank (1 a). deren Arbeitsgebiet im Ausland liegt: -beziehungen, die <P1.>: Kontakte zum Ausland: abrief, der.1 Brief, der ins Ausland geht: --deutsche, der u. die (veraltet): im Ausland lebende rj Deutsche r]: -Tracht, die: Frachtgut, das ins Ausland geht: -geschäft. das: Geschäft, das mit dem Ausland abgewickelt wird: geschäftliche Beziehungen zum Ausland: -besprich, das: Telefongespräch mit einem Teilnehmer im Ausland: -hilfe. die <o. PI.): wirtschaftliche o.a. Hilfe, die einem ausländischen Staat gewährt wird: ^Investition, die (Wirtsch.): langfristige Anlage inländischen Kapitals im Ausland: -kapital, das <o. PI.) (Wirtsch.): ausländisches Kapital, das in der inländischen Wirtschaft eingesetzt wird: -konto. das: Konto, das jmd. bei einer ausländischen Bank unterhält: -korrespondent, der: im Ausland tätiger Korrespondent (von Zeitung. Rundfunk od. Fernsehen): -kredit. der: im Ausland aufgenommener Kredit: -künde, die: die Lehre u. das Wissen von den besonderen geographischen, ethnologischen, politischen, sozialen, wirtschaftlichen u. kulturellen Verhältnissen ausländischer Staaten: -markt, der (Wirtsch.): Markt für wirtschaftliche Erzeugnisse, der sich im Ausland bietet: -niederlassung, die: Niederlassung eines inländischen Unternehmens im Ausland: -presse, die; -reise, die; -schule, die: Schule, die ein Land in einem anderen Land einrichtet od. unterstützt: -schutzbrief. der: Sammelheft von Kredit- u. Gutscheinen, die die Automobilklubs zur Risikoabsicherung bei Auslandsreisen ihren Mitgliedern ausstellen: -sender. der (Rundf.); -Sendung, die: 1. Postsendung ins Ausland od. aus dem Ausland. 2. Rundfunksendung, die ins Ausland ausgestrahlt od. aus einem anderen Land übernommen wird: -spld, das (Sport): im Ausland ausgetragenes Mannschaftsspiel: -tournee, die: Gastspielreise eines Künstlers od. einer Gruppe von Künstlern im Ausland: -Verbindungen <P1.>: svw. i -bezlehungen; -vermögen, das: im Ausland befindliches Vermögen einer Privatperson, eines Unternehmens od. Staates: ^Vertretung, die: Vertretung eines Unternehmens im Ausland. 262
auslegen auslangen <sw. V.; hat) (landsch.): 1. mit dem Arm (greifend od. zum Schlag) ausholen, eine ausholende Bewegung machen: er langte mit dem Arm [zum Schlag] aus. 2. für einen bestimmten Zweck reichen, ausreichen: das Geld langt nicht aus; <subst.:> (bes. österr.) in der Fügung: das/sein Auslangen finden, haben: Beide Frauen hatten es dahin gebracht, ohne Zuhälter das Auslangen zu finden (genug zum Lebensunterhalt zu erwerben: Doderer. Wasserfälle 29). auslangen <sw. V.; hat) (Forstw.): (bei Rundholz) die Schnittstellen für das Zerteilen des Stammes (der Länge nach) festlegen: Rundholz ist so auszulangen, daß es möglichst gut ausgenutzt wird; <Abl.:) Auslingung, die; -. -en. Auslaß ['cuislasj.der; Auslasses. Auslässe [...lesa] (Technik): Öffnung, durch die etw. austreten, entweichen kann: auslassen <st. V.; hat) /vgl. ausgelassen/: 1. (selten) aus etw, austreten, entweichen, herausfließen lassen: Dampf a.; das Wasser [aus dem Kessel] a. 2. (landsch.. bes. österr.) a) freilassen, loslassen, nicht länger eingeschlossen halten o. ä. Noch längere Zeit, nachdem ich den Jungvogel ausgelassen hatte, waren sämtliche Dohlen sehr erregt (Lorenz. Verhalten 18); b) in Ruhe lassen, nicht weiter belästigen: das ... mußt du mir unbedingt noch erklären, ich laß dich nicht aus (Musil, Mann 1022). 3. a) / versehentlich] weglassen, wegfallen lassen, beim Schreiben. Lesen o.a. vergessen: ein Wort, einen Satz [beim Schreiben versehentlich] a.; b) nicht mitteilen, absichtlich] aussparen, verschweigen o.a.: Ich erzählte ihm sofort alles ... Nur eins ließ ich völlig aus: die Angelegenheit Weidel (Seghers. Transi 160); c) in einer Reihenfolge überspringen, übergehen (häufig verneint): Der Oberst ... ging langsam und fest, ließ kein Augenpaar aus (Böll. Adam 8); d) versäumen, verpassen: sich etw. entgehen lassen (meist verneint): kein Geschäft, keine Chance a.; keine Gelegenheit zum Sticheln a. 4. (Ärger. Zorn o.a.) an einem Unschuldigen abreagieren: einen Unschuldigen etw. entgelten lassen: seinen Ärger an den Untergebenen a. 5. <a. + sich) (abwertend) sich in bestimmter Weise äußern: sich i urteilend] über jmdn.. etw. verbreiten: warum hast du dich so negativ über den Fremden ausgelassen? 6. (Kochk.) durch längeres Erhitzen zum Schmelzen bringen u. dadurch den reinen Fettanteil herauslösen: ausschmelzen: Butter, Nierenfett a.; ausgelassener Speck. 7. (Schneiderei) durch Auftrennen einer Naht länger, weiter machen: den [Rock]saum. die Ärmel a. 8. (ugs.) (ein Kleidungsstück) nicht anziehen, weglassen, dar- auf verzichten können: es ist so warm, du kannst den Mantel a. 9. (ugs.) a) (einen elektrischen Apparat, eine Lampe o.a.) nicht einschalten: das Radio, das Licht a.; b) (einen Ofen o. ä.) nicht anzünden, nicht in Gang setzen: wir können heute die Heizung a.; <Abl. zu 3 u. 5:> Auslassung, die; -. -en: a) Weglassung. Wegfall: die A. eines Wortes. Satzes; b) <P1.) (leicht abwertend) Äußerungen: seine -en über dich waren nicht sehr freundlich. Auslassung»-: --punkte <P1.): 1. drei Punkte, die gesetzt wer- den. um eine Auslassung im Text zu kennzeichnen. 2. (in math. Formeln) drei Punkte, die für Größen u. Zeichen stehen, die aus dem Vorhergehenden od. Nachfolgenden eindeutig zu erschließen sind: -satz, der (Sprachw.): svw. t Ellipse (2b); -zeichen, das (Sprachw.): svw. f Apostroph. auslasten <sw. V.; hat): 1. a) (ein Fahrzeug o.a.) bis zur Grenze der Tragfähigkeit belasten: ein Fahrzeug a.; b) bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit aus Inutzen: die Kapazität einer Maschine, eines Betriebes a.; die Bauunternehmen sind ausgelastet. 2. (von einer Arbeit. Tätigkeit) jmdn. ausfüllen, befriedigen: jmds. Kräfte voll beanspruchen: die Hausarbeit lastete sie nicht aus; sie war durch ihre Kinder voll ausgelastet: <Abl.:> Auslastung, die. -. auslatschen <sw. V.; hat) (ugs.): (von Schuhwerk) durch häufiges, langes Tragen austreten, ausweiten: seine Schuhe a.; er trägt völlig ausgelatschte Stiefel. Pantoffeln. Auslauf, der; -[eis. Ausläufe: 1. a) <o. PI.) das Herauslaufen. Abfließen: der A. des Kühlwassers; b) Stelle, an der etw. heraus-, abfließen kann: das Wasser sucht sich einen A. 2* a) <o. PI.) Möglichkeit, sich im Freien zu bewegen, zu spielen: Bewegungsfreiheit: die Kinder haben zu wenig A.; b) Raum zum Umherlaufen: den A. für die Hühner einfrieden. 3. (Sport) a) (Leichtathletik) a) Laufstrecke von der letzten Hürde bis zum Ziel: ß) Strecke zum Auslaufen (4) hinter dem Ziel: b) (Skispringen) Strecke, die dem Skispringer nach dem Aufsprung zum Abbremsen zur Verfügung steht: c) (Fechten) hinter der eigentlichen Fechtbahn gelegene Fläche: auslaufen <st. V.): 1. <ist> a) aus einem Gefäß o. ä. herausfließen: das Benzin ist [aus dem Tank] ausgelaufen; b) durch Herauslaufen der Flüssigkeit leer werden: das Faß ist ausgelaufen. 2. den Hafen verlassen, in See stechen <ist) (Ggs.: einlaufen 2 b): das SchifTwird morgen a.; die Trawler sind zum Fang ausgelaufen. 3. aufhören, in Tätigkeit, in Bewegung zu sein: allmählich zum Stillstand kommen Ost): die Schwungräder, die Motoren laufen langsam aus. 4. (Sport) den Lauf hinter dem Ziel bis zum Stillstehen abbremsen <ist): die Sprinter laufen locker aus. 5. nicht weiterführen: enden, aufhören <ist): der Weg läuft am Waldrand aus. 6. nicht fortgesetzt, weitergeführt werden <ist): eine Serie, ein Modell läuft aus; daß man von Seiten des Wohnungsbauministeriums beabsichtigt, diese Aktion a. zu lassen (MM 13. 8. 66, 38). 7. in etw. einmünden, übergehen <ist): das Tal läuft in eine ausgedehnte Ebene aus. 8. aufhören zu bestehen <ist): der Mietvertrag, die Amtszeit des Präsidenten läuft bald aus. 9. einen bestimmten Ausgang nehmen <ist): der Streit, die Angelegenheit wird böse für ihn a. 10. (von Farben. Mustern u.a.) ver-. auseinanderlaufen, ausgehen, sich verwischen <ist>: die Farben sind beim Waschen ausgelaufen. 11. <a. + sich) sich durch Laufen. Spazierengehen Bewegung verschaffen <hat): wir haben uns wieder einmal ordentlich ausgelaufen; Ausläufer, der; -s. -: 1. etw.. worin etw. ausläuft (7), endet: die A. des Schwarzwaldes; links A. von Nadelwäldern (Kirst. 08/15. 648); Was ist Europa? Ein unbedeutender A. der asiatischen Landmasse (K. Mann, Wendepunkt 183); (Met.:) die A. einer Randstörung, eines Hochdruckgebietes streifen das Vorhersagegebiet. 1 (Bot.) Seitensproß, -trieb. 3. (österr., Schweiz.) Bote: einen A. suchen. auslaugen <sw. V.; hat) [zu tLauge]: a) (lösliche Bestandteile) aus etw. herauswaschen, herausziehen: Salze [aus der Asche] a.; b) (von Wasser. Lauge o. ä.) einem Stoff bestimmte Bestandteile entziehen: das Wasser laugt die Böden aus; die verwitterten und vom Regenwasser ausgelaugten Mergelschichten (Grass. Hundejahre 144); Ü die Arbeit hatte sie ausgelaugt (erschöpft, verbraucht): ein ausgelaugter (entkräfteter) Körper; <Abl.:> Austaugung, die; -. -en. Auslaut, der; -[e]s. -e (Sprachw.): Laut, auf den ein Wort, eine Silbe endet (Ggs.: Anlaut); auslauten <sw. V.; hat) (Sprachw.): (auf einen bestimmten Buchstaben) enden, ausgehen (Ggs.: anlauten): das Wort, die Silbe lautet auf e aus; ein auslautender (im Auslaut stehender) Konsonant. ausläuten <sw. V.; hat): 1. das Ende von etw. mit Glockengeläut ankündigen, begleiten (Ggs.: einläuten): den Gottesdienst, das alte Jahr a. 2. (veraltet) bekanntmachen, ausrufen: der Gemeindediener läutet eine Nachricht aus. 3. aufhören zu läuten: die Glocken haben ausgeläutet. Auslautverhftrtung, die; - (Sprachw.): Verwandlung eines stimmhaften auslautenden Konsonanten in einen stimmlosen. ausleben <sw. V.; hat): 1. <a. + sich) das Leben (bes. in sexueller Hinsicht) ohne Einschränkung genießen: du willst dich ungehemmt a. 2. (geh.)/ in seinem Leben. Schaffen o.a.] voll zur Entfaltung bringen, verwirklichen: seine Begabung a.; Die meisten Zivilisationsmenschen leiden unter verdrängten Aggressionen, die sie ... nicht a. können (nicht abreagieren können: Spiegel 4. 1966. 50). 3. <a. + sich) (geh.) Gestalt gewinnen: seine Phantasie lebt sich in seinen Bildern aus. auslecken <sw. V.; hat): a) aus einem Gefäß herauslecken: den Pudding a.; b) durch Lecken leer machen: die Schüssel a. ausleeren <sw. V.; hat): a) (aus einem Gefäß) herausschütten: wegschütten: das Abwaschwasser a.; b) (durch Ausschütten des Inhalts) völlig leer machen, leeren: einen Eimer a.: sein Glas in einem Zug a. (austrinken). auslegen <sw. V.; hat): 1. a) zur Ansicht. Einsichtnahme o. ä. hinlegen, ausbreiten: ausstellen: Waren [im Schaufenster] a.; eine Liste a.; b) (als Köder. Fangvorrichtung o. ä.) versteckt hinlegen: Köder. Rattengift, Schlingen, eine Aalreuse a.; c) in die Erde bringen: setzen: Saatgut. Kartoffeln a.; d) (Technik) in die für die Funktion erforderliche Lage bringen: Leitungen. Kabel a. 2. a) mit etw. bedecken, auskleiden: einen Raum mit Teppichboden, einen Schrank [mit Papier] a.; b) mit einer Einlegearbeit auszieren: eine Tischplatte mit Elfenbein a. 3. (eine Geldsumme) vorlegen, jmdm. vorübergehend zur Verfügung stellen: Geld [für Jmdn.] a.; Jmdm. eine bestimmte Summe a. 4. interpretieren. 263
Ausleger / aus /deuten: ein Gesetz, eine Vorschrift, ein Gleichnis a.; etw. als Furcht a.; etw. zu jmds. Gunsten a.; dieser Grundsatz ist nicht radikal auszulegen (Noelle. Umfragen 168); jmds. Worte falsch a. 5. (Technik) auf eine bestimmte Leistung o. ä. hin anlegen, einrichten, konstruieren: der Motor ist Tür 180 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgelegt. 6. (landsch.) an Gewicht zunehmen, dick'er/ werden: er hat zu sehr ausgelegt; Ausleser, der; -s, -: 1. jmd.. der etw. auslegt (4). interpretiert. 2. (Technik) über die tragende Konstruktion hinausragender Teil: der A. eines Baggers. 3. (Rudern) a) Metallgestell, auf dem das Ruder liegt: b) seitlich am Boot angebrachte Kufe, die das Kentern verhindern soll: Auslegeware, die; -: Teppichstoff el zum Auslegen von Fußböden: Auslegung, die; -. -en: das Auslegen (1. 4); <Zus. zu 4:) Auslegungsfrage, die; Auslegunesmethode. die. ausleiern <sw. V.; hat) (ugs.): a) etw. durch vieles Drehen, häufigen Gebrauch so abnutzen, daß es sich nicht mehr fest ineinanderfügt: ein Gewinde a.; b) seine Festigkeit. Elastizität verlieren, locker werden: der Mechanismus leiert mit der Zeit aus. hat sich ausgeleiert; ausgeleiertes Gummiband. Ausleihe, die; -, -n: 1. <o. PI.) das Ausleihen von etw.: die A. der Bücher ist kostenlos. 2. Raum in einer öffentlichen Bibliothek, in dem die Bücher ausgegeben werden: die A. hat geschlossen; ausleihen <st. V.; hat): 1. sich etw. bei jmdm. leihen: [sich] ein Buch [bei. von seinem Freund] a.: sie hat sich unsere Putzhilfe ausgeliehen. 2. jmdm.. etw. leihen, borgen; etw. verleihen: ich habe ihm meinen Plattenspieler ausgeliehen; etw. an Jmdn. a.; sie leiht ihre Sachen nicht gerne aus; der Verein hat einen Spieler ausgeliehen; <Abl.:> AusleBicr, der; -s. -: jmd.. der etw. ausleiht: Ausleihung, die; -. -en. auslernen <sw. V.; hat) /vgl. Ausgelernte/: die Lehrzeit abschließen: er lernt in diesem Jahr aus; ein Lehrling hat nach drei Jahren ausgelernt; ein ausgelernter Schreiner; R man lernt nie aus [im Leben] (hört nie auf* neue Erfahrungen zu machen). Auslese, die; -. -n: 1. <o. PI.) das Aussuchen; Auswahl: eine strenge A. treffen. 2. die Besten aus einer Gruppe: Elite: die A. der Jugend. 3. Wein aus ausgelesenen Trauben; 'auslesen <st. V.; hat): 1. a) (Minderwertiges) aussondern: die faulen Äpfel a.; b) von unbrauchbaren, verdorbenen Teilen befreien: die Erbsen a. 2. (geh.) auswählen: die besten Schüler, die schönsten Früchte a.; ^auslesen <st. V.; hat): a) zu Ende lesen: ein Buch [in einem Zug] a.; b) aufhören zu lesen: hast du bald ausgelesen? ausleuchten <sw. V.; hat): zu einem bestimmten Zweck vollständig u. gleichmäßig/ beleuchten: einen Raum, eine Strecke a.; die Vollzugsanstalt... in der Nacht ausgeleuchtet von 54Tiefstrahlern (Spiegel 21.1975.46); Ü die Hintergründe eines Vorgangs a. (einen Vorgang zu durchschauen, aufzuklären suchen); <Abl.:> Ausleuditung, die; -. -en. auslichten <sw. V.; hat): zu dicht stehende Äste. Zweige entfernen: Obstbäume a.; Blütensträucher a., sofern sie ... zuviel Holz haben (MM 8.2.69.67); <Abl.:> AlPlfchtin«, die; -. -en. ausliefern <sw. V.; hat): 1. auf eine Forderung hin übergeben, überantworten: einen politischen Flüchtling [an seinen Heimatstaat] a.; einen Verbrecher der Justiz a.; sich selbst der Polizei a. (stellen); Ü hilflos seinen Feinden, seinem Schicksal ausgeliefert (preisgegeben) sein. 2. (Kaufmanns- spr.) zum Weiterverkauf an den Handel liefern: Waren a.; wir liefern am 1. Dezember aus; <AbI.:> Auslieferung, die; -. -en: 1. das Ausliefern (1) eines Menschen: die A. eines Flüchtlings. Verbrechers [an die Gerichte]; jmds. A. fordern, verweigern; er rechnete mit der A. an die Deutschen (rechnetedamit, ausgeliefert zu werden; Seghers. Transit 255). 2. das Ausliefern (2) von Waren: die A. [des Buchs] erfolgt Anfang Dezember. Auslieferunss-: ^antrag«der (Rechtsspr.): Antrag auf Auslieferung eines Flüchtlings. Rechtsbrechers; ^lager. das (Wirtsch.): Lager, von dem aus Waren an Handel od. Verbraucher ausgeliefert werden: ^vertrag« der (Rechtsspr.): Vertrag zwischen Staaten über die Auslieferung flüchtiger Verbrecher. ausliegen <st. V.; hat): I. zur Ansicht. Einsichtnahme hinge- legt, ausgestellt sein: Waren liegen im Schaufenster aus; Zeitschriften liegen [in der Bibliothek] aus; eine Liste der Teilnehmer hat ausgelegen; wenn auf der Freibank kein Fleisch auslag. füllten Innereien den Topf (wenn kein Fleisch zum Verkauf angeboten wurde; Grass. Hundejahre 171). 2. (als Fangvorrichtung o.a.) daliegen, aufgestellt sein: Schlingen. Netze liegen aus; Ausliegcr ['^isli:gB]a der; -s. - (Geogr.): Einzelberg, der Rest einer Geländestufe ist. Auslinie, die; -. -n (Ballspiele): Grenzlinie an der Längsseite des Spielfelds: der Ball hatte die A. überschritten. ausliternC^islKten.auch: ^psliten] <sw. V.; hat) (Technik): den Rauminhalt von Gefäßen o. ä. mit Hilfe einer einzufüllenden Masse bestimmen. ausloben <sw. V.; hat) (Rechtsspr.): als Belohnung aussetzen: Tür die Aufklärung eines Verbrechens, die Lösung eines Preisrätsels einen Geldbetrag a.; <Abl.:> Auslobung, die; -. -en. auslöffeln <sw. V.; hat): a) mit dem Löffel herausnehmen u. vollständig essen: die Suppe, den Honig a.; *a. müssen, was man sich eingebrockt hat (f Suppe); b) mit Hilfe eines Löffels leer essen: das Honigglas a. auslogieren <sw. V.; hat) (veraltet): svw. tausquartieren. auslohnen <sw. V.; hat): (bei der Entlassung) den Lohn auszahlen: die Arbeiter a.; <Abl.:> Auslohnung, die; -. -en. ausHSmen <sw. V.; hat): svw. f auslohnen; <Abl.:) AusWb- nung, die; -. -en. 'auslösdien <sw. V.; hat) (geh.): 1. a) vollständig löschen: das Feuer im Herd, die Glut a.; b) zum Verlöschen bringen: die Kerzen, die Fackel a.; c) (geh.) ausmachen, ausschalten: das Licht a. 2. wegwischen, tilgen: die Schrift an der Tafel. Spuren a.: Ü die Erinnerung an jmdn.. etw. a. (aus dem Bewußtsein verdrängen);ein Menschenleben a. (einen Menschen töten); 2ausloschen (lischt aus. losch/(auch:) löschte aus. ist ausgelöscht/(auch:) ausgeloschen) (geh.. veraltet): völlig verlöschen: das Feuer, die Kerze losch aus; Ü Die winzige Hoffnung losch aus wie der letzte Funke im Aschenhaufen (Lederer. Liebe 70); 'Ayslöschung. die; -: das !Auslöschen; 2AllslÖ9chung, die; -: das 'Auslöschen. Auslöse- (zu: auslösen 1. 2): -funktton. die (Verhaltensf.); ^handlung, die (Verhaltensf.): daß Junge Sperlingsvögel ... keine A. besitzen, die den Elternvogel zum Erwärmen anregt (Lorenz. Verhalten I. 157); -hebd. der (Technik); ^knopf. der (Technik); MnechantamuB, der (Technik); ^Schema, das (Verhaltensf.); -Vorrichtung, die. auslosen <sw. V.; hat): durch das Los ermitteln: Teilnehmer. Gewinner, eine Reihenfolge a.; es wurde ausgelost, wer beginnt. auslösen <sw. V.; hat): 1. a) in Gang setzen: einen Mechanismus [durch Knopfdruck], den Verschluß des Fotoapparates a. (betätigen); b) <a. + sich) in Gang kommen: die Alarmanlage löst sich automatisch aus. 2. hervorrufen, bewirken: eine bestimmte Reaktion. Handlung. Freude. Überraschung a.; Ü eine Madonna .... der es zwar nicht an Blattgold mangelte, die aber weder nennenswerte Pilgerfahrten auslöste, noch Wunder wirkte (Grass. Hundejahre 20). 3. (landsch.) herauslösen, herausschälen: die Knochen [aus dem Fleisch] a. 4. (veraltend) a) einlösen, durch Zahlung zurückgewinnen: ein Pfand a.; b) loskaufen, freikaufen: einen Gefangenen a.; <Abl. zu 1.2:) Auslöser, der; -s. -: 1. (Technik) Mechanismus, durch den etw. ausgelöst, in Gang gesetzt wird: der A. des Fotoapparates; auf den A. drücken; Ü dieser Vorwurf war A. des Streits. 2. (Psych.. Verhaltensf.) Reiz, der bestimmte instinktmäßige Verhaltensweisen auslöst: zwischen den unbestimmten Drang und den Vollzug einer Instinkthandlung hat die Natur eine Art Ausklink-Mechanismus eingebaut, die sogenannten A. (Spiegel 53. 1965. 68). Auslosung, die; -. -en: das Auslosen. Auslösung« die; -. -en: 1. das Auslösen. 2. a) pauschale Entschädigung für Reisekosten, die Arbeitnehmern zur Abgeltung des Mehraufwands bei auswärtigen Arbeiten vom Arbeitgeber gewährt wird; b) Abgeltung des Mehraufwands, der dem Arbeitnehmer entsteht, dessen Wohnsitz in erheblicher Entfernung von seinem Arbeitsort liegt: A. erhalten; Jmdm. A. zahlen müssen. ausloten <sw. V.: hat): 1. (Seew.) mit dem Lot die Wassertiefe bestimmen: das Fahrwasser a.; Ü Jmds. Wesen auszuloten suchen (geh.; ihn in seinem innersten Wesen zu erkennen, zu erfassen suchen). 2. (Technik) mit dem Lot die Senkrechte bestimmen: Wände. Mauern a.; <Abl.:) AlPkrting, die; -. -en. Auslucht ['^isluxlj. die; -. -e [für niederd. uüuchl. zu: lucht = Lichtöflnung. Fenster] (Archit.): 1. vom Erdboden auf- 264
ausmugeln steigender, ein- od. mehrgeschossiger, meist reichverzierter Vorbau an Häusern, bes. der Weserrenaissance. 2. Quergiebel über dem Seitenjoch eines Kirchenbaus. auslüften <sw. V.; hat): 1. a) gründlich lüften: frischer Luft aussetzen: einen Raum, die Kleider a.; Ü (ugs.:) Mensch. Rahner. lüfte doch mal dein Gehirn aus (v. d. Grün. Glatteis 164); b) frischer Luft ausgesetzt sein: die Wintersachen müssen erst a. 2. (ugs. scherzh.) sich in frischer Luft bewegen. Spazierengehen: Wir vertreten uns die Füße, damit mein Schwager sich a. kann (Nossack. Begegnung 418); (Abi.:) Auslüftung, die: -. -en. Auslug [ajislu.kl. der: -[eis. -e (veraltend): svw. f Ausguck: auslugen <sw. V.; hat) (veraltend, aber noch landsch.): Ausschau halten, ausspähen: [nach jmdm.. etw.] a.; einen flachen Trichter, in den ich mich hineingleiten lasse. Von hier luge ich aus (Remarque, Westen 148). aushitsdien <sw. V.: hat) (ugs.): a) aus etw. herauslutschen, -saugen: den Saft [aus einer Zitrone] a.; b) den Saft aus etw. lutschen: durch Lutschen bewirken, daß kein Saft o. ä. mehr in etw. ist: eine Zitronenscheibe a. ausmachen <sw. V.; hat) /vgl. ausgemacht/: I. (ugs.) a) durch Bedienen eines Schalters o. ä. abschalten, ausschalten (Ggs.: anmachen 2): das Radio, das Licht a.; b) nicht weiter brennen lassen: auslöschen (Ggs.: anzünden, landsch.: anstecken): das Gas. Feuer, die Kerze, die Zigarette a. 2. (landsch.) bei der Ernte) aus der Erde herausholen, ausgraben: Kartoffeln, einen Baumstumpf a. 3. vereinbaren: einen Termin. Treffpunkt a.; etw. mit Jmdm.. miteinander a.; vor dem Ball hatten wir allerhand auszumachen (zu besprechen: Gaiser. Schlußball 80); zeitig am Vormittag, wie ausgemacht, fand ich mich ... ein (Th. Mann. Krull 392). 4. durch scharfes Beobachten (z.B. mit dem Fernglas) in der Ferne erkennen, entdecken, ermitteln: ein Flugzeug in großer Höhe a.; den Standort eines Schiffes, ein Versteck a.; etw. ist schwer auszumachen. 5. austragen, abmachen: einen Rechtsstreit vor Gericht a.; etw. mit sich selbst, mit sich alleinea.; ..Das mache mit dir aus44, antwortete Barbara (Bergengruen. Feuerprobe 8); sie haben die Angelegenheit untereinander ausgemacht. 6. betragen: als Preis. Menge o. ä. haben, ergeben: die Gesamtsumme macht 100 Mark aus; der Unterschied in der Entfernung hat 5 km ausgemacht. 7. a) (das Wesentliche an etw.) sein, darstellen, bilden: die Farben machen den Reiz seiner Bilder aus; ihm fehlt alles, was einen großen Künstler ausmacht; das Drum und Dran, das neun Zehntel unseres Lebens ausmacht (Frisch. Stiller 370); b) (ugs.) sich in bestimmter Weise positiv od. negativ auswirken: die neue Tapete macht sehr viel aus. 8. zum Inhalt haben: die Sorge für ihre Familie macht ihr Leben aus. 9. a) in bestimmter Weise ins Gewicht fallen: ein Prozent mehr macht nicht viel aus; b) jmdn. stören: Mühe. Unbequemlichkeiten o. ä. bereiten: macht es Ihnen etwas aus. wenn das Fenster geöffnet wird?; würde es Ihnen etwas a.. den Platz zu wechseln? 10. <a. + sich) (derb) seine Notdurft verrichten: wer hat sich denn da ausgemacht? auanahlen <sw. V.; hat): vollständig mahlen, zu Mehl verarbeiten: Korn. Weizen a.; fein ausgemahlenes Weizenmehl; <Abl.:> Ausmahlung, die: -. -en. ausmalen <sw. V.; hat): 1. a) mit Farbe ausfüllen: die Figuren im Malbuch a.; einen Holzschnitt a. (kolorieren): b) die Flächen eines Innenraumes bemalen, mit Malereien ausschmücken: einen Kirchenraum a.; c) (landsch.) etw. in seiner ganzen Fläche, vollständig streichen: den Flur, die Küche [mit Ölfarbe] a. 2. a) anschaulich darstellen, schildern: ein Erlebnis, die Folgen einer Handlung [in grellen Farben! a.; b) sich etw. in allen Einzelheiten vorstellen: ich hatte mir die Reise, das Wiedersehen [in Gedanken] so schön ausgemalt; es war sinnlos, sich auszumalen, was gekommen wäre, wenn Rai den Krieg überlebt hätte (Böll. Haus 147); <Abl.:) Ausmalung, die; -. -en. ausmanövrieren <sw. V.; hat): durch geschickte Manöver als Konkurrenten o. ä. ausschalten, herausdrängen: daß Ate- nagoras ... vom Moskauer Patriarchen Alexius bewußt ausmanövriert worden ist (Welt 13. 10. 62. 4). ■umwehen ['^ysmanpi] <sw. V.; hat) (Schweiz.): (Rechte. Interessen) abgrenzen, durch Auseinandersetzung festlegen: <Abl.:> Ausmardmmg, die: -. -en. ausmären, sich <sw. V.; hat) (landsch.): 1. langsam arbeiten, trödeln, sich bei seiner Arbeit o. ä. nicht beeilen: der märt sich heute wieder aus und wird den Zug verpassen. 2. aufhören zu trödeln, fertig werden: mär dich endlich aus! 3. mit Erzählen nicht fertig werden: sehr viel erzählen: unsre Nachbarin hat sich wieder [eine Stunde] ausgemärt. Alismarsch, der; -[eis. Ausmärsche: das Ausmarschieren. Hinausmarschieren (Ggs.: Einmarsch); ausmarschieren <sw. V.; ist): aus einem umgrenzten Bereich o. ä. hinausmarschieren, ausrücken (Ggs.: einmarschieren a): die Kompanie ist ausmarschiert. Ausmaß, das; -es. -e: 1. <P1. selten) Größe. Ausdehnung: ein Bergmassiv von gewaltigen -en. 2. Umfang. Grad. Maß: Man hat 1918 nicht in vollem Umfang das A. des deutschen Zusammenbruchs überblickt (Niekisch. Leben 234); erschreckende -e annehmen; das A. der Zerstörung war furchtbar; ein Betrug größten -es. von größtem A.; bis zu einem gewissen A. ausmauern <sw. V.; hat): die Innenfläche von etw. mit Mauerwerk auskleiden: ein Gewölbe, einen Ofen a.; einen alten Baum a. (eine entstandene Höhlung mit einer Zementmasse ausfüllen): Matthieu erkannte eine längliche, ausgemauerte Grube (Jahnn. Nacht 136); <Abl.:> Ausmauerung, die; -. -en. ausmeißeln <sw. V.; hat): a) mit dem Meißel aus einem harten Material herausarbeiten: eine Inschrift aus dem Marmorblock a.; b) aus etw. herausmeißeln, mit dem Meißel herauslösen: einen Zahn a.; <Abl.:> Ausmeißlelhmg. die; -. -en. ausmelken <st. V.; hat): a) leer melken: die Euter ganz a.; Ü Er fühlt sich wie ausgemolken (wie völlig ausgeleert: Fr. Wolf. Menetekel 546); b) herausmelken: die Milch vollständig a. ausmergeln ['ajismErg|n] <sw. V.; hat) [zu f 3Mark]: entkräften, auszehren: die Krankheit hatte sie völlig ausgemergelt; ein ausgemergeltes Gesicht; ein ausgemergelter Körper; Ü das festliche Menü bestand nun meist aus einem ausgemergelten Vogel ... und einem scheußlichen rosa Ersatzpudding (K. Mann. Wendepunkt 52); <AbI.:> Ausmergle]- hing, die; -. ausmerzen ['ajismert^n] <sw. V.; hat) [H. u.; viell. zu März, weil um diese Zeit schwache u. zur Zucht nicht taugliche Schafe aus den Herden ausgesondert wurden]: 1. a) ausrotten, vertilgen: Ungeziefer a.; b) als zur Zucht ungeeignet aussondern: die zur Zucht ungeeigneten Tiere a.; Ü jene Unternehmer sollten aus dem Geschäftsleben ausgemerzt werden, die ... sich zu ... Befehlsempfängern ... entwürdigt hätten (sollten ausgeschaltet werden: Rothfels, Opposition 117). 2. (als fehlerhaft o. ä.) tilgen, beseitigen: die stehengebliebenen Fehler im Manuskript a.; Keine stilistische Nachlässigkeit ließ er durchgehen, er merzte sie mit eigener Hand aus (Niekisch. Leben 117); Ü etw. aus der Erinnerung a.; <Abl.:> Ausmerzung, die; -. -en. ausmessen <st. V.; hat): die Größenverhältnisse von etw. durch Messen genau bestimmen: ein Grundstück, einen Raum a.; Ü die Ebene, soweit das Auge sie a. kann (erfassen kann: Plievier. Stalingrad 160); <Abl.:> Ausmessung, die; -. -en. 'ausmieten<sw.V.;hat)(Schweiz.): gelegentlich] vermieten: ein Zimmer [an jmdn.] a.; 'Anmietung, die: -. -en. 2auvnieten <sw. V.; hat) (Landw.): aus der 2Miete herausnehmen (Ggs.: einmieten): KartofTein. Rüben a.; <Abl.:) 2Aus- mietung, die; -. -en. ausmisten <sw. V.; hat): 1. von Mist säubern, reinigen: einen Stall a.; A. will ich gern .... schlachten kann ich nicht (Zwerenz. Kopf 21). 2. (ugs.) a) nicht mehr Gebrauchtes aus etw. entfernen, wegwerfen u. dadurch Ordnung schaffen '; eine Schublade, den Kleiderschrank a.; b) als unbrauchbar aussortieren u. wegwerfen: das Werk des Karl M. darf im ... Bücherkasten bleiben, auch der ..Hessische Landbote" wird nicht ausgemistet (Fischer. Wohnungen 55). ausmittein ['^ysmitln] <sw. V.; hat) (selten): ermitteln, in Erfahrung bringen: jmds. Adresse a.; <Abl.:> Ausmitttel- hmg, die; -. -en. ausmöblieren <sw. V.; hat): vollständig mit Möbeln ausstatten, möblieren: einen Raum a.; Ausmöblienmg. die; -. -en. ausmontieren <sw. V.; hat): ein Teil aus etw. ausbauen (Ggs.: einmontieren): den Motor [aus dem Auto], ein Maschinenteil a.; <Abl.:> Ausmontierung. die; -. -en. ausmugeln ['^ysmu.gln. auch: ...mugln] <sw. V.; hat) [zu f Mugel] (österr.): (einen Weg. ein Geländestück) ausfahren, uneben machen: die Skipiste war ausgemugelt. 265
ausmünden ausmünden <sw. V.; hat/ist) (selten): in etw. enden, auslaufen; in etw. übergehen: die Straßen des Ortes münden alle in einen/in einem weiten Platz aus; dorthin, wo die Küche sich befand, die ... in eine Veranda ausmündete (Bergen- gruen. Rittmeisterin 263); <Abl.:> Allsmündung, die; -. -en. ausmünzen <sw. V.; hat): 1. (Metall) zu Münzen prägen: Silber [zu Geldstücken] a. 2. verwerten, zu seinem eigenen Vorteil auswerten, verwenden: Jmds. Abhängigkeit für seine Zwecke a.; Hier münzt der Story-Schreiber ein... Ressentiment für sich aus (Enzensberger 1,98); <Abl. zu 1 :> Ausmünzung, die; -. -en. ausmustern <sw. V.; hat): 1. (Millt.) bei der Musterung als für den Militärdienst untauglich erklären: er wurde [wegen seiner Krankheit] ausgemustert. 2. unbrauchbar Gewordenes aussondern, ausscheiden: alte Modelle. Fahrzeuge a.; der alte, vor dem Krieg zweifellos schon ausgemusterte Wagen setzte sich hüstelnd in Bewegung (Habe. Namen 128). 3. (Textilind.) Muster anfertigen: neue Stoffe. Modelle a.; <Abl.:> Ausmusterung, die; -, -en. Ausnahme ['qpsnaimd). die; -. -n: Abweichung von der gelten- den Regel; Sonderfall: eine A. machen; etw. bildet eine A.. gilt als große A.; es beteiligten sich alle mit A. der Kinder; alle ohne A.; von wenigen -n abgesehen, waren alle einverstanden; R keine Regel ohne A.; -n bestätigen die Regel. Ausnahme-: ^befugnis, die; --bestfenmung, die; ^eradieinung, die; ^fiül. der; -aericht, das (jur.): in willkürlicher Abweichung von der gesetzlichen Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte mit der Erledigimg einzelner konkreter od. individuell bestimmter Fälle betrautes Gremium, z. B. Standgericht; Mnensch. der: ein Mensch, der in seiner Besonderheit unter vielen eine Ausnahme bildet; ^Situation, die; «»Stellung, die; -zustand, der. ausnahm-, Ausnahme: -fall, der (österr.): svw. f Ausnahmefall; -k» <Adj.; o. Steig., nicht präd.): ohne Ausnahme; -losigkeit, die; -weise <Adv.>: als Ausnahme: er hat es a. erlaubt; (selten auch adj.): eine a. Zustimmung. ausnehmen <st. V.; hat) /vgl. ausnehmend, ausgenommen/: 1. a) aus einem Nest o.a. herausnehmen, wegnehmen: die Eier. Junge Vögel (aus dem Nest] a.; b) ein Nest o.a. durch Herausnehmen des Inhalts leeren: die Nester im Hühnerstall a.; wenn man Michael wäre, der die Habichtshorste ausnahm {plünderte; Wiechert. Jeromin-Kinder 20); Ü ein Verbrechernest, eine feindliche Stellung a. (ausheben). 2. a) die Eingeweide aus einem geschlachteten od. erlegten Tier entfernen; die Eingeweide, Herz. Leber a.; b) ein geschlachtetes od, erlegtes Tier von den Eingeweiden befreien: ein Huhn, einen Hasen a. 3. (salopp abwertend) a) jnutm. auf listige od. hinterhältige Weise Geld abnehmen, jmdn. schröpfen: jmdn. beim Spiel a.; er ist von seiner Geliebten tüchtig ausgenommen worden; sie fristen ihr Leben irgendwie ... und werden von den Strichern ausgenommen (Rechy [Übers.]. Nacht 123); b) jmdn. auf dreiste Art aushorchen, ausfragen: er versuchte mich auszunehmen; Bert nahm ihn nicht aus. fragte nicht, warum er geflohen war (Lenz, Brot 57). 4. von etw. ausschließen; jmdn.. etw. gesondert behandeln; nicht mitzählen: du kannst dich, ihn bei der Schuldfrage nicht a.; er vertraute allen, einen einzigen ausgenommen; mich müßt ihr a. Ich weiß vor Arbeit nicht ein noch aus (Bredel. Väter 84). 5. (geh.) <a. + sich) in bestimmter Weise erscheinen, wirken: das Bild nimmt sich in diesem Raum sehr gut, unpassend aus; Die ... Verleumdungen nahmen sich im Munde des feinen, geschulten Geistes wunderlich, ja geschmack- und stillos aus (Niekisch. Leben 244). 6. (österr.) erkennen, unterscheiden, wahrnehmen: man konnte den Fußgänger auf der unbeleuchteten Straße kaum a.; ausnehmend ['^ysnermant) <Adj.; o. Steig.) (geh.): a) <nur attr.) sehr groß, außergewöhnlich, außerordentlich: er sprach mit -er Höflichkeit; b) (verstärkend bei Adj. u. Verben) sehr, ungewöhnlich: sie ist a. hübsch. ausnüchtern <sw. V.; hat): nach übermäßigem Alkoholgenuß wieder nüchtern werden: die Polizei hatte ihn in eine Arrestzelle gebracht, wo er a. sollte; <Abl.:> Ausnüchterung, die; -. -en; <Zus.:) Ausnüchterungszelle, die: Polizisten steckten den Betrunkenen in eine A. ausnutzen« (regional:) ausnützen <sw. V.; hat): 1. a) ganz nutzen, von einer bestehenden Möglichkeit vollen Gebrauch machen: eine Gelegenheit, eine Situation a.; die zur Verfügung stehenden Mittel, den Raum, seine Zeit [gut, für etw.]a.; Der Schutz, den Wände... und wucherndes Buschwerk gewährten, war geschickt ausgenützt (in die Planung einbezogen; Gaiser, Jagd 44); b) aus seiner vorteilhaften Situation für sich bedenkenlos Nutzen. Vorteil ziehen: seine Stellung, seine Bekanntheit in der Öffentlichkeit a.; Die Putzfrauen ... nützten ihr Monopol schamlos aus und waren sehr teuer (Ott. Haie 207). 2. jmdn.. etw. in rücksichtsloser, egoistischer Weise für seine Zwecke in Anspruch nehmen: jmds. Schwäche. Notlage. Gutmütigkeit schamlos a.; er hat seine Freunde, seine Angestellten immer ausgenützt; <Abl.:> Alisnutzwg, (regional:) Ausnützt*«, die; -. auspacken <sw. V.; hat): 1. a) (Eingepacktes) aus der Verpackung auswickeln; aus dem Behältnis, in das etw. eingepackt ist. herausnehmen (Ggs.: einpacken 1): die Geschenke a.; die Kleider [aus dem Koffer] a.; b) ein Behältnis, in das etw. eingepackt ist. durch Herausnehmen des Inhalts leeren (Ggs.: packen): den Koffer, das Päckchen a.; Er packt die gestickte Tasche aus. es kommen ein paar gute Würste zum Vorschein (Remarque. Westen 187); hast du schon ausgepackt? 2. a) (ugs.) was man lange für sich behalten hatte] anderen mitteilen, in aller Breite berichten: seine Erlebnisse, seine Sorgen a.; b) (salopp) Geheimnisse verraten [u. damit andere belasten]: wenn er in Gefahr gerät, wird er a.; weil es einen zu großen Skandal gäbe, wenn ich a. würde (Andersch. Rote 227); c) (ugs.) seinem Ärger Luft machen, indem man unmißverständlich seine Meinung sagt. Dinge beim Namen nennt: in der Auseinandersetzung mit dem Vorgesetzten hat er furchtbar ausgepackt; jetzt werde ich a.! ausparken <sw. V.; hat): aus der Parklücke herausfahren (Ggs.: einparken): ich kann nicht a.; <subst.:) er hat beim Ausparken die Stoßstange eines anderen parkenden Fahrzeugs eingedrückt. auspeitschen <sw. V.; hat): mit der Peitsche brutal schlagen, durch Peitschenhiebe bestrafen: die Gefangenen wurden ausgepeitscht; Parlamentäre wurden gefangengenommen. Frauen öffentlich ausgepeitscht (Augstein. Spiegelungen 93); <Abl.:) Auspeitschung. die: -. -en. auspendeln <sw. V.; ist): 1. bis zum Stillstand hin u. her pendeln: die Schaukel, die Waage pendelt aus; als ich die Treppe hinaufstieg, hörte ich durch die auspendelnde Tür eine Stimme (Böll, Und sagte 90). 2. (Boxen) einem gegnerischen Schlag dadurch ausweichen, daß Kopf u. Oberkörper seitlich od. nach hinten aus der Schlagrichtung wegbewegt werden: er pendelte die meisten Schläge geschickt aus; Auspendler, der; -s. -: Pendler, der sich vom Arbeitsort zurückbegibt an seinen Wohnort (Ggs.: Einpendler). auspennen <sw. V.; hat) (salopp): svw. f ausschlafen: Zur Armee gehen wir morgen, erst mal a.! (Plievier, Stalingrad 251). auspfeifen <sw. V.; hat): durch wiederholte Pfiffe zum Ausdruck bringen, daß einem etw. sehr mißfällt, daß man jmdn.. jmds. Leistung nicht akzeptiert, nicht gut. empörend findet: der Schauspieler, das Stück wurde ausgepfiffen; Wir wurden in den Berliner Kammerspielen ausgepfiffen .... in München beschimpft, in Hamburg beklatscht (K. Mann. Wendepunkt 154). auspflanzen <sw. V.; hat): 1. junge Pflanzen ins Freiland setzen: Salat, Gemüsepflanzen] a. 2. (Med.) ein Organ od. ein Gewebestück entnehmen, explantieren (Ggs.: einpflanzen 2): für eine Transplantation ein Stück Haut a.; <Abl.:> Auspflanzung, die; -. -en. auspflücken <sw. V.; hat): a) aus etw. herauspflücken: welke Blätter, überzählige Triebe a.; b) (landsch.) Hülsenfrüchte aus den Hülsen herauslösen: Erbsen. Bohnen a. Auspizura taiis'pi:$ium], das; -s, ...ien [...jpn; lat. auspicium. eigtl. = Vogelschau] (geh.) (meist PI.): Vorbedeutung, Aussichtenfür etw.: die Sache begann unter guten, schlechten Auspizien; * unter Jmds., einer Sache Auspizien (geh.; unter der Schirmherrschaft. Oberhoheit o. ä. einer Person od. Institution o. ä.): im Jahre 1965 .... als unter russischen Auspizien das Abkommen mit Indien ... geschlossen wurde (St. Galler Tagblatt 559. 1968. 1). ausplaudern <sw. V.; hat): 1. (etw., was geheim bleiben sollte) weitererzählen, verraten: Umdm.] Geheimnisse a.; Der ... unerbittlichste Zweifler. Lessing, hat hier unsere innersten Bedenken tapfer ausgeplaudert (ausgesprochen, einbekannt; Thielicke. Ich glaube 78). 2. (landsch.) <a. + sich) ausgiebig plaudern: habt ihr euch wieder einmal ausgeplaudert? 266
ausräubern ausplauschen <sw. V.; hat) (österr.): 1. svw. t ausplaudern (a) 2. <a. + sich) sich etw. von der Seele reden, sich aussprechen. ausplündern <sw. V.; hat): a) jmdm. alles, was er besitzt od. bei sich trägt, mit Gewalt wegnehmen; jmdn. ausrauben: die Reisenden, die Karawanen wurden ausgeplündert; Wir sind überfallen worden. Ihr habt uns ausgeplündert. Menschen erschossen oder verschleppt (Kirst. 08/15. 605); b) (ein Gebiet, einen Raum o. ä.) durch Plünderung ganz ausrauben: das Land, die Wohnung, einen Laden a.; den Kühlschrank a. (sehen*.; alles Eßbare herausholen, um es aufzuessen); Ü sie plündern ihre Wälder, ihre Energievorkommen aus (beuten sie rücksichtslos aus bis zur völligen Erschöpfung); <Abl.:> Ausplünderung, die; -. -en. auspolstern <sw. V.; hat): die Innenflächen von etw. vollständig mit einer Polsterung versehen: eine Porzellankiste [mit Holzwolle] a.; einen Mantel a. (wattieren); Ü (scherzh.:) Der Feldwebel war gut ausgepolstert, unter dem Uniformrock ein richtiger Bauch, in solchen Zeiten (Plievier. Stalingrad 252); <Abl.:) Auspokterung. die;-, -en. ausposaunen <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): /etw.. was nicht bekannt werden sollte] überall herumerzählen: statt zu schweigen, haben sie das Vorkommnis sofort ausposaunt; Seine Jugend will jeder wahrhaben, aber sein Alter keiner, weshalb man denn auch die Großartigkeiten dieses Zustan- des lieber verschweigt als ausposaunt (Kaschnitz. Wohin 135). auspowern rqpspo:ven] <sw. V.; hat) [zu f power] (ugs. abwertend): bis zur Verelendung ausbeuten: ein Land, ein Volk a.; Üein ausgepowerter (ausgelaugter) Acker; <Abl.:) Auspowerung« die; -. ausprägen <sw. V.; hat): 1. (Metall) zu Münzen o. ä. prägen: Silber (zu Münzen. Medaillen] a. 2. <a. + sich) a) sich in etw. ausdrücken, zeigen, offenbar werden: sein Pessimismus hat sich in seinem Gesicht, in seiner Haltung ausgeprägt; b) sich herausbilden: seine Eigenheiten prägen sich immer mehr aus; er hat einen ausgeprägten Familiensinn; <Abl.:> Ausprtang, die; -. -en. auspreisen <sw. V.; hat) (Kaufmannsspr.): (Waren) mit Preisschildern versehen: die Kleider in der Auslage sind noch nicht ausgepreist. auspressen <sw. V.; hat): a) (Saft o. ä.) aus etw. herauspressen: den Saft [aus der Zitrone] a.; b) durch Pressen den Saft aus etw. gewinnen: eine Apfelsine a.; Ü Jmdn. a. [wie eine Zitrone] (bis zum Überdruß ausfragen); Wir waren ... wie Zugtiere, wurden ausgewertet, ausgepreßt, ausgenutzt (Kirst. 08/15,930); (Abi.:) Auspressung. die; -, -en. ausproben <sw. V.; hat) (selten): svw. Terproben. ausprobieren <sw. V.; hat): [Neues] benutzen, um seine Brauchbarkeit festzustellen: ein Rezept, ein Waschmittel a.; eine Methode a. (erproben); -ein neues Medikament [an Jmdm.] a.; hast du schon einmal ausprobiert, ob ...?; versuchten wir nicht, neue Wege auszuprobieren, sondern hielten starr an den alten Vorstellungen ... fest (Dönhoff, Ära 105). Auspuff, der; -[e]s. -e (Technik): Gesamtheit der Bauteile, bes. Rohre, durch die die Abgase von Verbrennungsmotoren abgeleitet werden: der A. ist verrostet; Mit röhrendem A. stieß ich ... zurück .... und brauste mit so viel Krach davon, wie meine Kiste ... hergab (Martin. Henker 86). Auspuff-: ^flamme* die: bei Fehlzündung aus dem Auspuff austretende Stichflamme; -gase <P1.); -röhr, das; -topf. der: Teil des Auspuffs, der schalldämpfende Funktion hat. auspuffen <sw. V.; hat): durch den Auspuff ausstoßen: Abgase [durch den AuspufT. durch ein Ventil] a.; die Bleimenge, die ... von den Automotoren in die Umwelt ausgepufft wirf (MM 4. 8. 72. 3). auspumpen <sw. V.; hat) /vgl. ausgepumpt/: a) aus etw. herauspumpen (Ggs.: einpumpen): Wasser [aus der Baugrube] a.; b) durch Pumpen leeren: die Baugrube, den Keller a.; [jmdm.] den Magen a. (Med.; den Mageninhalt herauspumpen). auspunkten <sw. V.; hat) (bes. Boxen): (den Gegner) nach Punkten besiegen: den Gegner a.; Ü du hast mich ausgepunktet (hast mich übertroffen). auspusten <sw. V.; hat) (landsch.): 1. svw. tausblasen (1): eine Kerze, ein Streichholz a.; Er schaltete eine Taschenlampe ein und pustete die Petroleumlampe aus (Kirst. 08/15. 359). 2. svw. t ausblasen (4): die Luft a. 3. svw. f ausblasen (3): rohe Eier a. ausputzen <sw. V.; hat): 1. (landsch.) a) von überflüssigen od. dürren Ästen od. Trieben befreien: Bäume a.; b) säuberlich (bes. an den Innenflächen) reinigen: den Ofen a.; er putzte sich die Ohren aus; den Kindern ... den Hintern a. (v. d. Grün. Glatteis 239). 2. (landsch.) jmdn. ausnutzen: du läßt dich von ihm a. 3. (veraltend) a) mit etw./ ausschmücken: das Zimmer festlich mit Blumen a.; b) festlich kleiden, herausputzen: sie hatte die Kinder ausgeputzt. 4. (Fußball) als Ausputzer (1) spielen: er putzte souverän aus; Ausputzer, der; -s. -: 1. (Fußball) Abwehrspieler, der hinter der eigenen Abwehr steht, um den vor dem Tor gelegenen Raum zu sichern. 2. (landsch.)jmd.. der andere ausputzt (2). ausquartieren <sw. V.: hat): jmdn. dazu veranlassen / vorübergehend] sein Quartier zu räumen, mit einem anderen Quartier vorliebzunehmen: wir mußten eines der Kinder wegen des Besuches a.; <Abl.:) Ausouartierung, die; -. -en. ausquatschen <sw. V.; hat) (salopp): 1. ausplaudern (1). verraten: ein Geheimnis a. 2. <a. + sich) sich aussprechen, alles erzählen, was man auf dem Herzen hat: ich hatte mir's... so schön ausgemalt,mitdir... zusammenzuhocken: wir hätten uns mal richtig a. können (Baldwin [Übers.]. Welt 283). ausquellen <st. V.; hat): quellen lassen, zum Quellen bringen: den Reis noch eine halbe Stunde lang a. [lassen]. ausquetschen <sw. V.; hat): 1. (seltener) a) svw. t auspressen (a): den Saft [aus den Früchten] a.; b) svw. Tauspressen (b): Früchte. Beeren. Zitronen a.; Ü sie haben mich nach allen sie interessierenden Dingen, über vieles ausgequetscht (ugs.; bis zum Überdruß ausgefragt): jmdn. wie eine Zitrone a. (ausfragen). ausradeln, ausrädeln <sw. V.: hat): 1. (Teig) mit einem Rädchen ausschneiden: Teigstreifen, Plätzchen a. 2. (ein Schnittmuster vom Schnittmusterbogen) übertragen: die Teile eines Kleiderschnitts a. ausradieren <sw. V.; hat): 1. (Geschriebenes) durch Radieren tilgen: den Preis, ein Wort [mit dem Radiergummi] a.; Ü etw. aus seinem Gedächtnis a. (die Erinnerung an etw. tilgen). 2. (in inhumaner Sprechweise) a) völlig zerstören, dem Erdboden gleichmachen: die Stadt wurde [im Krieg durch Bomben] fast völlig ausradiert; b) jmdn. töten, vernichten: Die Volksfeinde müssen von der Erdoberfläche ausradiert werden (Leonhard. Revolution 23); <Abl.:) Aus- radierung. die; -. ausrangieren <sw. V.; hat) (ugs.): (unbrauchbar Gewordenes) aussondern, nicht weiter verwenden: einen alten Mantel, die Küchenmöbel a.; ausrangierte Sachen auf den Müllplatz bringen; <Abl.:> Ausrangierung. die; -. ausrasen <sw. V.; hat; auch: a. + sich): zu Ende rasen, toben: der Orkan hat [sich] ausgerast; Ü seine Wut. Leidenschaft hat [sich] ausgerast. ausrasieren <sw. V.; hat): a) (Haare) durch Rasieren entfernen: [jmdm.. sich] die Haare [im Nacken] a.; b) durch Rasieren von Haaren befreien: [jmdm.. sich] den Nacken a.; c) (eine Haartracht o.a.) durch Rasieren herstellen, in eine bestimmte Form bringen: einen Kinnbart, eine Tonsur a.; Sein kleines Bärtchen lag sauber ausrasiert über den Lippen (Thieß. Frühling 9). 'ausrasten <sw. V.; ist) (Technik): sich aus einer ineinandergreifenden Befestigung lösen, herausspringen (Ggs.: einrasten 1): aus einer Halterung a. ausrasten <sw. V.; hat) (südd.. österr.): sich/ ausruhen: schon wagte er es nicht mehr, auszurasten, wenn seine Füße ihn vom Stehen schmerzten (Fussenegger. Haus 273); (auch a. + sich:) er muß sich von Zeit zu Zeit a. ausratschen <sw. V.; hat) (österr. ugs.): 1. ausplaudern (1): sie hat die ganze Geschichte ausgeratscht. 2. <a. + sich) sich ausgiebig unterhalten, plaudern: sie haben sich einen ganzen Nachmittag lang ausgeratscht. ausrauben <sw. V.; hat): 1. durch Raub völlig leeren; ausplündern: ein Geschäft, eine Wohnung, die Kasse a. 2. jmdm. unter Gewaltanwendung alles wegnehmen, was er besitzt od. bei sich trägt: er wurde unterwegs ausgeraubt; Einem Engländer, den er auf Rentierjagd begleitete, nahm er das Gewehr ab, raubte ihn aus und verschwand (Jahnn, Geschichten 232); <Abl.:> Ausreubung, die; -. -en; ausräubern <sw. V.; hat): 1. in einen Raum o.a. eindringen u. darin Befindliches an sich bringen u. mitnehmen; plündern: die Jugendlichen haben einen Kiosk ausgeräubert; ausgeräuberte Pharaonengräber; Ü sie haben gestern abend den 267
Ausräuberung Kühlschrank ausgeräubert (scherzh.; alles Eßbare herausgeholt u. aufgegessen). 2. jmdn. angreifen, überfallen u. ihm alles, was er bei sich trägt, abnehmen: man hat ihn niedergeschlagen u. ausgeräubert; Ü wir haben ihn beim Skat ganz schön ausgeräubert (ihm beim Spiel viel Geld abgenommen); <Abl.:) Ausrfiubenmg. die; -. ausräuchern <sw. V.: hat): 1. a) (Schädlinge o.a.) mit Hilfe von Rauch od. Gas vertreiben od. vernichten: Ungeziefer a.: b) (Jägerspr.) durch Rauch. Gas aus dem Bau heraustreiben: einen Fuchs. Dachs [aus dem Baul a. 2. einen Raum o. ä. durch Räuchern von Ungeziefer befreien: einen verwanzten Raum, ein Wespennest a.; Ü ein Diebesnest a. (die Diebe in ihrem Schlupfwinkel ergreifen); <Abl.:> Ausräucherung, die; -. -en. ausraufen <sw. V.; hat) (selten): in großer Menge her/ausreißen, ausrupfen: Gras. Blumen. Unkraut a.; ich könnte mir die Haare a.! (Ausruf der Verärgerung. Verzweiflung). ausräumen <sw. V.; hat): 1. a) aus einem Raum herausschaffen, aus einem Behältnis o.a. herausnehmen (Ggs.: einräumen 1 a): die Möbel. Tische. Stühle [aus dem Zimmer] a.; die Bücher aus dem Regal a.; b) einen Raum, ein Behältnis o. ä. durch Herausräumen des Inhaltes leer machen (Ggs.: einräumen 1 b): die Schränke, die Wohnung a.; c) ausrauben, stehlen: Diebe haben die Kasse ausgeräumt. 2. (Med.) nach einer Fehlgeburt Gewebsreste aus der Gebärmutter entfernen: einen Abort a. 3. (etw.% was einer Sache hindernd im Wege steht) beseitigen, aus dem Wege räumen: Mißverständnisse. Bedenken, einen Verdacht a.; wenn auch nur die geringste Chance bestünde, den Konflikt ... auszuräumen (v.d.Grün. Glatteis 201): <Abl.:> Ausrätmung. die; -. ausrechen <sw. V.; hat) (bes. md.. südd ): a) mit dem Rechen aus einem Bereich entfernen: das Unkraut auf den Wegen a.; b) mit dem Rechen von etw. frei machen: ein Beet a. ausrechnen <sw. V; hat) /vgl. ausgerechnet/: 1. a) durch Rechnen lösen: eine [Rechenlaufgabe a.; b) durch Rechnen ermitteln, errechnen: das Gewicht, die Höhe, den Umfang, den Preis [von etw.]. die Entfernung a.; es läßt sich leicht a., daß die Sache teuer wird; * sieh < Dativ) etw. a. können (sich den Ausgang, die Folgen o. ä. von etw. denken können): du kannst dir [leicht] a.. wie diese Affäre ausgehen wird. 2. <a. + sich) mit etw. rechnen; erwarten: du hattest dir Vorteile. Chancen [bei der Sache] ausgerechnet; <Abl. zu 1:) Ausrechnung, die; -. -en <P1. selten). ausrecken <sw. V.; hat): a) ausstrecken: die Arme a.; b) <a. + sich) sich recken, strecken, um etw. zu erreichen, ergreifen zu können: sie mußte sich sehr a.. um die Wäsche im obersten Schrankfach zu erreichen. Ausrede, die; -. -n (abwertend): nicht wirklich zutreffender Grund, der als Entschuldigung für etw. vorgebracht wird: so eine faule A.!; er hat immer eine passende A.; er ist um -n niemals verlegen; ausreden <sw. V.; hat): 1. a) zu Ende sprechen: darf ich erst a.?; jmdn. [nicht] a. lassen; b) seine Rede beenden: hoffentlich hat er bald ausgeredet. 2. jmdn. durch Worte von etw.. jmdm. abbringen; jmdn. in einer bestimmten Sache umstimmen: jmdm. ein Vorhaben, eine Idee a.; ich lasse mir nicht a. (ich bin überzeugt). daß die Sache abgekartet war; die Eltern versuchten, ihm das Mädchen auszureden. 3. <a. + sich) (landsch.) sich aussprechen, sein Leid klagen: er mußte sich einmal [bei seinem Freund] a. 4. <a. + sich) (landsch.) sich herausreden; Ausflüchte gebrauchen; etw. als Ausrede. Entschuldigung anführen: er redete sich damit aus. daß er nichts von der Angelegenheit gewußt habe; ich habe mich auf das schlechte Wetter ausgeredet! ausregnen <sw. V.; hat): a) aufhören zu regnen: es hat ausgeregnet; b) <a. + sich) so lange regnen, bis die Wolken sich vollständig abgeregnet haben: es hat sich ausgeregnet. ausreiben <st. V.; hat): 1. a) durch Reiben aus etw. entfernen: einen Flecken a.; b) die Innenflächen von etw. durch Reiben säubern: Töpfe (mit Sand]. Gläser mit einem Tuch a. 2. (österr.) eine Fläche mit einer Bürste scheuern: den Fußboden, die Küche a.; <Zus. zu 2:) Ausreibtuch, das (österr.): Scheuertuch. ausreichen <sw. V.; hat): 1. in einem Maß od. einer Menge vorhanden sein, die für etw. reicht, genügt: der Platz, der Vorrat, das Geld reicht [für den vorgesehenen Zweck, zu dem Vorhaben] aus; er hatte keine ausreichenden Rücklagen; etw. ist in ausreichendem Maße vorhanden; er war nicht ausreichend unterrichtet; er bekam für die Klassenarbeit die Note ..ausreichend". 2. (ugs.) mit einer vorhandenen Menge o.a. auskommen: die Schneiderin wird mit dem Stoff nicht a. ausreifen <sw. V.; ist): I. a) (von Früchten o.a.) völlig reif werden: die Bananen reifen hier am Strauch aus; das Obst. Getreide a. lassen; b) sich voll, zur Reife entwickeln: Käse reift aus; der Wein in diesen Fässern muß noch a.; Ü noch nicht ausgereifte Jugendliche. 2. sich bis zu einer möglichen Vollkommenheit entwickeln: einen Plan, eine Methode a. lassen; die Konstruktion ist noch nicht ausgereift; <Abl.:) AusreHung*die; -: Pausenlose Regengüsse drückten das Getreide nieder.... hemmten das Wachstum und die A. (Welt 19. 8. 65. 9). Ausreise, die; -, -n: das Verlassen eines Landes mit einem Verkehrsmittel (Ggs.: Einreise): bei der A. (beim Grenzübertritt) findet eine Zollkontrolle statt; [jmdm.] die Ausreise (Ausreiseerlaubnis) verweigern; <Zus.:> Ausreiseerlaubnis« die; Ausreisevisa), das; ausreisen <sw. V.; ist): ins Ausland reisen, die Landesgrenze überschreiten (Ggs.: einreisen): die Regierung gab ihm nicht die Erlaubnis auszureisen; nach Israel a. dürfen. ausreißen <st. V.): 1. aus etw. herausreißen, durch Herausreißen entfernen (hat): Blumen. Unkraut a.; Jmdm.. sich die ersten grauen Haare a. 2. a) aus dem Stoff reißen u. sich lösen, abreißen <ist): der Ärmel, der Henkel ist ausgerissen; b) einreißen, sich durch einen Riß vergrößern Ost): die Knopflöcher sind ausgerissen. 2. (ugs.) weglaufen ium sich einer unangenehmen Situation. Jmds. Zugriff o. ä. zu entziehen] Ost): aus der Haftanstalt, von zu Hause a.; seine Frau ist ihm ausgerissen (hat ihn verlassen). 3. (Radsport. Leichtathletik) sich durch plötzliches Erhöhen der Geschwindigkeit einen Vorsprung gegenüber dem Feld der übrigen Radfahrer od. Läufer verschaffen Ost): er ist seinen Konkurrenten ausgerissen; <Abl.:) Ausreißer, der; -s. -: 1. (ugs.) jmd.. der aus dem Haus weggelaufen ist. bes. ein Kind: die beiden A. wurden von der Polizei aufgegriffen und wieder nach Hause gebracht. 2. (Technik Jargon) einzelner Meßwert einer Reihe, der von den übrigen Werten in auffälliger Weise abweicht. 3. (Radsport. Leichtathletik) Radfahrer. Läufer, der sich durch plötzliches Erhöhen der Geschwindigkeit einen Vorsprung gegenüber dem Feld der anderen verschafft. 4. (Schießsport) Schuß, der ungewöhnlich weit vom Ziel abweicht; <Zus.:> Ausreißversuch, der (Radsport, Leichtathletik) Versuch, durch Ausreißen (3) einen Vorsprung zu gewinnen. ausreifen <st. V.): 1. a) (die Pferdeunterkünfte, einen Ort o.a.) reitend verlassen (ist): die Kompanie ist [aus der Kaserne! ausgeritten; b) einen Ausritt machen Ost): wir reiten morgen zum erstenmal aus; er reitet jeden Morgen aus. 2. (Reitsport) a) (in einem Rennen) einem Pferd eine bestimmte, die äußerste Leistung abfordern <hat): ein Pferd [nicht voll] a.; b) (ein Rennen) austragen (hat): das Rennen wird nicht in X. sondern in Y ausgeritten; c) eine gekrümmte Strecke völlig abreiten <hat>: die Ecken der Reitbahn a. ausreizen <sw. V.; hat) (Kartenspiel): bis zur höchsten Zahl reizen: seine Karten a.; Ü Das Thema ist ausgereizt (Hörzu 40. 1974, 38). ausrenken ['ajisrEnknl <sw. V.; hat) [vgl. verrenken]: aus dem Gelenk drehen (Ggs.: einrenken 1): Jmdm.. sich den Arm a.; ich habe mir fast den Hals a. müssen, um etw. zu sehen; der einzige Blessierte war der Pastor; er hatte sich beim Fall die Kinnlade ausgerenkt (Kant. Impressum 182): <Abl.:> Ausrenkung« die; -. -en. ausrichten <sw. V.; hat): 1. im Auftrag eines anderen mitteilen, bestellen, übermitteln: jmdm. Grüße [von Jmdm.] a.; richte ihm aus. daß er heute nicht zu kommen braucht. 2. bei etw. Erfolg haben; erreichen, tun können, erwirken; [bei jmdm.; gegen Jmdn.. etw.] etw.. nichts, viel a. [können!; mit einem Appell an die Vernunft ist in dieser Situation wenig auszurichten. 3. in eine bestimmte einheitliche Richtung bringen; sich in bestimmter Weise aufstellen: etw.. sich in einer Linie, (schnurlgerade a. 4. a) auf etw.. jmdn. einstellen, einrichten, abstellen: das Warenangebot auf die Bedürfnisse/nach den Bedürfnissen der Käufer a.; b) in bestimmter Weise, an einer bestimmten Ideologie o. ä. orientieren: die Arbeit der Verbände einheitlich a.; diese Gruppe ist kommunistisch ausgerichtet; eine ganz bestimmte Konzeption, auf die seit Jahren sein ... Handeln ausgerichtet ist (Dönhoff. Ära 128). 5. (für jmdn.) gestalten, arrangieren: sie haben für ihre Tochter die Hochzeit ausgerichtet; 268
aussagen eine Tagung. Meisterschaften a. (veranstalten); Noch war die Leichenfeier für Eisner auszurichten (Niekisch. Leben 52). 6. (Bergbau) a) eine Lagerstätte finden, entdecken: ein Braunkohlevorkommen a.; b) eine Lagerstätte erschließen: ein Eisenerzlager a. 7. (südd.. österr. ugs.) jmdn. herabsetzen, schlechtmachen: sie richten gerne andere Menschen aus; <Abl.:) Ausrichter, der; -s. - (Sport): jmd.. Verein o.a.. der eine sportliche Veranstaltung ausrichtet (5); Veranstalter: die A. des Länderkampfes waren von dem schwachen Besuch enttäuscht; zu 3-6: Ausrichtung, die; -. ausringen <st. V.; hat): 1. (landsch.) svw. f auswringen. 2. <nur im Perfekt) (geh. verhüll.) nach langem Leiden] gestorben sein: er hat ausgerungen. ausrimen <st. V.; ist) (südd.. österr.): a) langsam aus etw. rinnen, herauslaufen: das Benzin rinnt [aus dem Faß] aus; b) durch Herausrinnen leer werden: das Faß rinnt aus. ausrippen <sw. V.; hat): von den Blattrippen befreien: Tabakblätter a. Ausritt, der; -[eis. -e: a) das Hinausreiten aus einem Raum: der A. der Reiter aus dem Stadion; b) das Ausreiten; Spazierritt: einen A. machen. ausroden <sw. V.; hat): mit den Wurzeln ausgraben, vollständig roden: Bäume. Buschwerk a.; den Wald a.; <Abl.:> Ausrodung, die; -. -en. ausrollen <sw. V.): 1. (von Fahrzeugen) sich verlangsamend bis zum Stehenbleiben rollen Ost): das Flugzeug rollt [auf der Landebahn] aus; das Auto langsam a. lassen; Ü die Wellen rollen auf dem flachen Strand aus. 2. a) (Zusammengerolltes) auf einer Fläche auseinanderrollen <hat>: einen Teppich. Läufer a.; er rollt die Skizze auf dem Tisch aus; b) (Teig) mit einem Nudelholz rollen, bis er gleichmäßig flach ist <hat): den Teig a. ausrotten <sw. V.; hat) [zu veraltet rotten = völlig vernichten]: (in blindem Haß. sinnloser Wut o.a.) vollständig, bis zum letzten Exemplar vernichten, vertilgen: Ungeziefer. Unkraut [mit Stumpf u. Stiel] a.; ganze Tierarten a.; sie wollten alle ihre Feinde a.; in Deutschland wird meine Familie ausgerottet (Hochhuth. Stellvertreter 69); Ü ein Übel, eine Unsitte a.: Trotzdem ist der Glaube nicht auszurotten, daß man Schlangen mit Musik betören könne (Grzi- mek. Serengeti 186); <Abl.:) Ausrottung, die; -. -en. ausrücken <sw. V.): I. (Milit. o.a.) sich (in Formation) von einem Standort aus irgendwohin begeben, ausmarschieren <ist) (Ggs.: einrücken 1 a): die Kompanie, die Feuerwehr rückt [zu einer Übung] aus. 2. (ugs.) weglaufen, sich heimlich davonmachen <ist>: er ist [seinen Bewachern. aus Angst vor Strafe, von daheim] ausgerückt. 3. (Druckw.) (im fortlaufenden Text) vor den Zeilenbeginn od. hinter den rechten Zeilenrand rücken <hat>: ein Wort, eine Zahl a. 4. (Technik) durch Verschieben die Übertragung des Antriebs aufheben, auskuppeln <hat) (Ggs.: einrücken 2): die Kupplung, einen Treibriemen a.; <Abl. zu 4:) Ausrücker, der; -s. - (Technik): Hebel zum Ausrücken; Ausrückung. die; -, -en: das Ausrücken (3, 4). Ausruf, der; -[eis. -e: I. kurze, laute Äußerung als Ausdruck einer Gemütsbewegung: persönliche Erfahrungen. ... die ihm in gewissen Augenblickenden A. ..Mein Gott!4' abpreßten (Th. Mann. Zauberberg 332); ein A. des Entsetzens, der Überraschung; jmdn. mit einem freudigen A. begrüßen. 2. (selten) öffentliche Ankündigung. Bekanntmachung durch Ausrufen: etw. durch A. bekanntmachen. Aunrufe-: -satz* der (Sprachw.): Satz, der einen Sachverhalt mit starker innerer Anteilnahme des Sprechers ausdrückt (z.B. Wie schön bist du!); ^wort. das <P1. ...Wörter) (Sprachw.): svw. f Interjektion; -zeichen, das (Sprachw.): Satzzeichen, das nach Ausrufe-. Wunsch- u. Aufforderungssätzen sowie nach Ausrufewörtern steht. ausrufen <st. V.; hat): 1. spontan, in einem Ausruf äußern: ..Wie schön!4' rief er begeistert aus. 2. a) laut [rufend! nennen, mitteilen, bekanntgeben: die Stationen, die Schlagzeilen einer Zeitung, eine Bekanntmachung a.; Aus der Kuckucksuhr an der Wand schießt der Vogel und ruft die Stunde aus (Remarque. Obelisk 342); man hat ihn auf dem Bahnsteig ausgerufen; b) öffentlich, offiziell verkünden, proklamieren: die Republik, die Revolution, einen Streik, den Notstand a.; jmdn. als Sieger a.; er wurde zum Kaiser ausgerufen; c) rufend zum Kauf anbieten, feilbieten: die Abendzeitung a.; das Gemälde wurde bei der Versteigerung mit 200000 Mark ausgerufen; <Abl. zu 2 a:) Ausrufer, der; -s, -: jmd.. der öffentliche Bekanntmachungen ausruft; zu 2b: Ausrufung, die; -. -en; <Zus.:> Ausrufungs- zeichen. das (österr., Schweiz.): svw. f Ausrufezeichen. ausruhen <sw. V.; hat): a) (meist a. + sich) ruhen, um neue Kräfte zu sammeln, sich zu erholen: du mußt [dich] ein wenig a.; sich auf einer Bank, nach der Arbeit, von den Strapazen a.; die wundersame und träumerische Zufriedenheit, mit der ich ... von meiner Schöpfung ausruhte (Th. Mann. Krull 48); ausgeruht sein; sie kamen ausgeruht (erholt) aus den Ferien zurück; b) vorübergehend in Ruhelage bringen, nicht beanspruchen: seine Augen. Beine a. ausrupfen <sw. V.; hat): / mutwillig] ausreißen: Gras. Unkraut. Blumen a.; Man rupft den Hähnen die Federn nicht aus (Grzimek. Serengeti 14S). ausrüsten <sw. V.; hat): 1. mit etw. versehen, ausstatten (was zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe notwendig od. nützlich ist): jmdn.. sich. etw. [für etw.] a.; eine Expedition, ein Schiita.; das Heer mit Atomwaffen a.; Wagentypen, die wahlweise mit zwei oder mit vier Türen ausgerüstet werden können (Auto 8, 1965. 33); sie waren für ihre schwierige Aufgabe gut. unzureichend ausgerüstet. 2. (Tex- tilind.) Stoffe durch Nachbehandlung veredeln: einen Stoff bügelfrei, waschmaschinenfest a.; <Abl. zu 1:) Ausrüster, der.-s. - (Schiffahrt): \Jmd.. der ein ihm nicht selbst gehörendes Seeschiff für seine Rechnung verwendet, indem er es selbst führt bzw. einem anderen die Führung überträgt. 2. Eigentümer eines Binnenschiffes; Ausrüstung, die; -. -en: 1. (o. PI.) das Ausrüsten (1. 2). 2. a) Gesamtheit der Gegenstände. Vorrichtungen o.a.. mit denen jmd.. etw. für einen bestimmten Zweck ausgestattet ist: eine neue A. für den Wintersport; das große schwarze Tuch, das damals noch zur A. der Photographenzunft gehörte (Bergengruen. Rittmeisterin 317); b) bestimmte technische Anlage: der Export elektrotechnischer -en; <Zus.:> Ausnistungsgegenstand, der (meist PI.): einzelner zur Ausrüstung (2a) gehörender Gegenstand. ausrutschen <sw. V.; ist): 1. durch Rutschen auf einer glatten Fläche o. ä. das Gleichgewicht verlieren /und zu Fall kommen/; ausgleiten: bei Glatteis, auf einer Bananenschale a. [und hinfallen]; Opa Thiel versuchte ein Tänzchen .... rutschte aus und fiel in den Kohlenkasten (Degenhardt. Zündschnüre 86); Ü er rutscht manchmal aus (ugs.; benimmt sich schlecht, unpassend). 2. aus der Hand rutschen, wegrutschen: beim Brotschneiden ist [ihm] das Messer ausgerutscht; <Abl. zu 1:) Ausnitacher, der; -s. -: 1. (ugs.) einmaliges Ausrutschen auf einer glatten Fläche. 2. (ugs.) Fauxpas: seine Bemerkung war ein peinlicher A. 3. (Sport) unerwartete Niederlage einer favorisierten Mannschaft, eines favorisierten Spielers. Aussaat, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Aussäen: die A. verzögert sich; mit der A. beginnen. 2. <P1. selten) Saatgut. Pflanzgut: es mangelt an -en; auasien <sw. V.; hat): Samen. Saatgut in die Erde bringen: Getreide. Blumensamen a.;-Ü Haß und Zwietracht a.; Er ... säte Prophezeiungen aus (Schneider. Erdbeben 61). Aussage, die; -. -n: 1. geäußerte Meinung. Feststellung. Urteil: die -n der Fachleute sind widersprüchlich. 2. / vor Gericht, vorder Polizei/ abgegebene Erklärung zu einem Tatbestand; Zeugenaussage: eine belastende, eidliche A.; eine A. machen, entkräften; die A. verweigern; bei seiner A. bleiben; in dem Streitfall steht A. gegen A. 3. das. was ein / Kunst/- werk in geistiger Hinsicht ausdrückt, aussagt: die künstlerische, dichterische A. des Romans zu erfassen suchen. aussage-. Aussage-: -kraft, die <o. PI.), dazu: -kräftig <Adj.): Der Jahresbericht ... enthält keine -en Zahlenangaben über Ertrag und Investitionen (FAZ 1. 7. 61. 9); ~satz* der (Sprachw.): Satz, der einen Sachverhalt einfach berichtend wiedergibt (z. B. Die Sonne scheint); ^Verweigerung, die (Jur.); -weise, die (Sprachw.): Modus (2); -wert, der (zu: Aussage 1). aussagen <sw. V.; hat) /vgl. aussagend/: 1. zum Ausdruck bringen* ausdrückenx erkennen lassen, sagen; als Meinung o. ä. kundtun: diese Äußerung sagt einiges über seine Einstellung aus. 2. /vor Gericht, vor der PolizeiJ eine Aussage (2) machen: als Zeuge, gegen Jmdn.. vor Gericht a.; zugunsten des Angeklagten a.; über das Verbrechen ... konnte sie nichts a.. sie hatte erst durch die Zeitungen davon erfahren (Maass. Goufti 262). 3. [in künstlerischer Form] ausdrücken; eine bestimmte Ausdruckskraft besitzen: die frühen Bilder des Malers sagen wenig aus. ailfflftgir <sw. V.; hat): a) mit einer Säge aus etw. heraus- 269
aussagend schneiden: ein Herz [aus der Holztür] a.; b) mit einer Säge aus Holz o. ä. herstellen: Tierfiguren a. aussagend <AdJ.; o. Steig.) (Sprachw.): svw. Tprädikativ. aussalzen <sw. V.; hat) (Chemie): einen in Lösung befindlichen Stoff durch Zugabe von Salz ausfällen: <Zus.:) Au§- salzeflekt, der. aussamen [ ^ysza:m^n), sich <sw. V.; hat): sich durch Samen verbreiten: die Gräser samen sich selber aus. Aussatz, der; -es [Rückbildung aus f aussätzig] (Med.): in den Tropen u. Subtropen verbreitete Infektionskrankheit, die bes. zu entstellenden Veränderungen der Haut führt: Lepra: Ü Ihn. der behaftet ist mit dem entsetzlichen A. der Geduld, ausgehöhlt von der unheilbaren Krankheit der Unempfindlichkeit (Brecht. Geschichten 65); aussfttzig [•aysz£t$i9]<Adj.;o. Steig.; nicht adv.) [eigtl. = ausgesetzt, abgesondert]: von Aussatz befallen: <subst.:) Aussätzige, der u. die <Dekl. tAbgeordnete): Kranke■/>/". der (die) von Aussatz befallen ist: Man behandelt uns wie Aussätzige. Wir können nirgends landen (Kirst. 08/15. 833). aussaufen <st. V.; hat): a) (von Säugetieren) von etw. saufen, bis nichts mehr übrig ist: die Tiere haben alles Wasser [aus dem Trog] ausgesoffen; derb von Menschen: hast du den ganzen Wein ausgesoffen?; b) leer saufen: den Trog, den Eimer a.; derb von Menschen: jemand hatte [ihm] die ganze Flasche [Schnaps] ausgesoffen. aussaugen <saugte/(geh.:) sog aus. hat ausgesaugt/(geh.:) ausgesogen): 1. a) aus etw. saugen: den Saft [aus der Zitrone] a.; Blut [aus der Wunde] a.; Er starrte in den Mond, der der Welt die Farben aussaugte mit seinem geborgten Licht (Remarque. Triomphe 199). b) durch Saugen von etw. befreien, leer saugen: die Wunde a. 2. ausbeuten, das Letzte herausholen: die Herrscher haben das Land, die Menschen ausgesaugt; weil ... Grundbesitzer die Arbeitskraft des Volkes bis auf den letzten Tropfen aussaugen (Thieß. Reich 52). ausschaben <sw. V.; hat): a) durch Schaben entfernen, aus etw. herausschaben: das Fleisch [aus einer Frucht] a.; b) durch Herausschaben des Inhalts leer machen, aushöhlen, von seinem Inhalt befreien: Gurken a.; c) (Med.) (in bezog auf die Gebärmutter) Gewebsreste entfernen: die Gebärmutter a.; <Abl.:) Ausschabung, die; -. -en (bes. Med.); vgl. Abrasion (3). Kürettage. aussehachten <sw. V.; hat) (Bauw.): a) zur Herstellung einer Baugrube ausheben, ausschaufeln: Erde a.; b) durch Ausheben von Erde herstellen: eine Baugrube a.; <Abl.:> Ausschachtung, die; -. -en. dazu: Ausschachtunonrbeiten <P1.) ausschalen <sw. V.; hat) (Bauw.): a) die Schalung von einer Konstruktion entfernen (Ggs.: einschalen): das Gewölbe a.; b) eine zu errichtende Baukonstruktion verschalen, einschalen: eine Wand, die Decke a. ausschilen <sw. V.; hat): 1. (selten) (bestimmte Früchte. Samen) aus der äußeren harten] Schale od. aus der Hülse. Schote herauslösen: Hülsenfrüchte. Nüsse. Mandeln a. 2. aus dem Fleisch (eines Schlachttiers) herauslösen, herausschneiden: den Knochen aus dem Schinken a. 3. (Med.) durch Herausschneiden. Herausschälen aus dem Gewebe o. ä. entfernen: eine Niere, einen Augapfel, die Mandeln, einen Abszeß a.: <Abl.:> Ausschälung. die; -. -en. aimchalmen <sw. V.; hat) (Forstw.): durch Schalmen zum Fällen anweisen, kennzeichnen: Bäume a. ausschalten <sw. V.; hat): 1. (Ggs.: einschalten 1) a) durch Bedienen eines Schalters o.a. abstellen: den Motor, das Licht, das Radio, den Strom a.; Wir nehmen das Gas weg und schalten die Zündung aus (Grzfmek. Serenseti 163); b) <a. + sich) durch die Betätigung eines Schalters außer Betrieb gesetzt werden: die Automatik schaltet sich von selbst aus. 2. ausschließen, an einer [ weiteren J Einflußnahmehindern: das Gefühl bei etw. ganz a.; eine Fehlerquelle, die Konkurrenz a.; jmdn. bei der Mitwirkung an etw. a.; einen Gegner im Wettkampf a. (in seiner Leistung übertreffen u. dadurch bewirken, daß der Konkurrent ausscheiden muß): vor dem Machtantritt Hitlers hatte der Reichstag sich selbst ausgeschaltet (Fraenkel. Staat 233); <Abl.:> Ausschaltung, die; -. -en. Ausschalung, die; -. -en: Subst. zu tausschalen. 1 Ausschank, der; -(eis. Ausschänke [zu f'Sdiank]: 1. <o. Pl> das Ausschenken von Getränken: der A. alkoholischer Getränke. 2. a) Gastwirtschaft. Raum in dem [ alkoholische] Getränke ausgeschenkt werden: einen A. aufsuchen: b) Schanktisch: am A. stehen; 2Ausschank. die; -. Ausschänke (österr.): svw. T1 Ausschank (2); <Zus. zu 'Ausschank (1):> Ausschankerlaubnis, die. ausscharren <sw. V.; hat): 1. a) durch Scharren aus der Erde herausholen: die Vögel haben den Samen [aus den Beeten] ausgescharrt; b) durch Scharren herstellen: eine Vertiefung. Mulde, ein Loch a.; Nach der... Durchsteigung der Großhorn-Nordwand ... biwakierten wir ... in einer notdürftig ausgescharrten Schneehöhle (Eidenschink. Eis 155). 2. (selten) (einem akademischen Lehrer od. Vortragenden) durch Scharren mit den Füßen sein Mißfallen ausdrük- ken: den Professor a. AlF***" nur in der Wendung nach hndnu etw. A. halten (nach jmdm. od. etw.. was man erwartet od. sucht, ausschauen): man konnte sehen, daß sie A. hielt nach jemand, den sie nicht gleich fand (Gaiser. Schlußball 187); ausschauen <sw. V.; hat): 1. einer Sache, jmdm.. auf dessen Erscheinen man wartet, erwartungsvoll entgegensehen: ausblicken: sehnsüchtig, ungeduldig nach jmdm.. nach dem Schiff a.; 2. (landsch.) sich nach etw. umsehen: etw. zu erlangen, zu bekommen suchen: Ü nach einer guten Gelegenheit, einer neuen Arbeit a. 3. (südd.. österr.) in bestimmter Weise aussehen: er schaut fröhlich, gut. krank aus; alles schaut hier so verändert aus; Leer, der sich einen Vollbart stehenläßt und ausschaut wie vierzig (Remarque. Westen 111); *wie schaut's aus? (ugs.; wie geht es dir. Ihnen?; wie steht es mit einer bestimmten Angelegenheit!?). ausschaufeln <sw. V.; hat): a) schaufelnd aus erw. herausholen: Erde [aus dem Graben] a.; b) schaufelnd herstellen: ein Loch, einen Abzugsgraben für das Wasser a.; c) ausgraben, durch Schaufeln freilegen: einen Verschütteten a.; <Abl.:> AlI9schauf[e]>ung, die; -. Ausscheid ['qpsjqitl. der; -[e]s. -e (bes. DDR): Ausscheidungswettkampf: an einem A. teilnehmen; ausscheiden <st. V.): 1. <ist> a) eine Tätigkeit aufgeben, u. damit zugleich] eine Gemeinschaft. Gruppe verlassen: aus der Firma, aus einem Verein, aus dem Dienst a.; er ist im vergangenen Jahr bei uns als Mitarbeiter ausgeschieden; b) die Teilnahme an einem Spiel od. Wettkampf aufgeben müssen: in. nach der ersten Runde, nach einem Sturz [aus dem Rennen] a. 2. nicht in Frage, nicht in Betracht kommen <ist): dieser Bewerber, diese Möglichkeit scheidet aus. 3. als untauglich o.a. aussondern, entfernen <hat): fehlerhafte Stücke aus einer Produktionsserie a.; Sie zählten, wogen und sortierten Edelsteine oder Banknoten, wobei sie die Fälschungen ausschieden (Jünger. Bienen 9); Ü Das Schicksal hatte diese acht Menschen aus der Welt und Freiheit ausgeschieden (Schnabel. Anne 71). 4. von sich geben, absondern (hat): der Körper hat die Giftstoffe [mit dem Stuhl, über die Haut] ausgeschieden; <Abl.:) Ausscheidung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Ausscheidend b. 2-4). 2. <meist PI.) abgesondertes, ausgeschiedenes Stoffwechselprodukt, bes. Darmausscheidung. 3. (Sport) svw. TAusscheidungs[wett]kampf. -runde, -spiel: die Mannschaft scheiterte in der A. Ausscheidunss- ^kampf. der: [sportlicher] Wettkampf, bei dem die schwächeren Bewerber ausgeschieden werden bzw. sich die besseren für den weiteren Wettbewerb Qualifizieren; ^lauf. der (Sport); mtbui, das: Körperorgan, das der Ausscheidung bes. von Stoffwechselprodukten dient; ^Produkt. das: der Schweiß ist ein A.; -nnde, die (Sport); -spiel. das (Sport); -springen, das (Sport); -wettkampf. der (Sport). ausscheren <st. V.; hat) (derb): 1. a) etw. als od. mit der Verdauung ausscheiden; alles, was er gegessen hat. hat er fast unverdaut wieder ausgeschissen; wie ausgeschissen aussehen (derb; sehr blaß sein, aussehen): b) <nur in einer zusammengesetzten Zeitform) aufhören. Kot zu entleeren: hast du bald ausgeschissen?; *[bei kutan.] ausgeschissen haben (derb; jmds. Achtung verloren haben): nach diesem Vorfall hat er bei mir ausgeschissen. 2. <a. + sich) den Darm völlig entleeren: wenn du das Zeug trinkst, kannst du dich a.; Ü er hat sich bei seinem Kameraden einmal ausgeschissen (derb; sich bei ihm klagend, schimpfend ausgesprochen, seinem Ärger Luft gemacht). ausschelten <st. V.; hat): jmdn. eines bestimmten Verhaltens wegen heftig schelten: er schalt die Kinder aus wegen ihres Ungehorsams; wie ein ausgescholtener Schuljunge dastehen. ausschenken <sw. V.; hat): a) Getränke (im Lokal) verkaufen: Alkohol darf an Kinder nicht ausgeschenkt werden; b) in ein Trinkgefäß gießen, ausgießen: den Kaffee 270
ausschließlich a.; würdest du bitte [den Wein] a.?; in der schlechten Zeit, als es noch die Schulspeisung gab und in der Pause Kakao ausgeschenkt wurde (Gaiser. Schlußball 24). ausscheren <sw. V.; ist) [wohl zu t2scheren]: a) die Linie. Spur. Reihe. Gruppe !seitlich ausbiegendI verlassen (Ggs.: einscheren 1): drei Boote. Flugzeuge. Läufer scherten aus: aus einer Fahrzeugkolonne [nach links] a. und zum Überholen ansetzen; Ü die jüngeren Politiker möchten gern a.; Wer ausscherte, wer nicht mehr mitmachte. ... der ging Über Bord (Nachbar. Mond 165); b) rutschend aus der Spur geraten: bei Wasserglätte schert das Fahrzeug leicht aus. ausscheuern <sw. V.; hat): innen durch Scheuern reinigen: Töpfe [mit Sand] a. ausschicken <sw. V. hat): zur Erfüllung eines Auftrags wegschicken: Jmdn. auf Kundschaft a.; jmdn. nach Brot a.; ein Rettungsboot a. ausschieden <st. V.): 1. aus etw. herausschießen, durch einen Schuß. Schüsse zerstören <hat): jmdm. ein Auge a. 2. <hat) (Jägerspr.) a) durch Abschießen vernichten, ausrotten: hat man ... die Nashörner ganz ausgeschossen (Tier 10. 1971. 14); b) durch Abschießen den Wildbestand eines Gebietes verringern od. ganz vernichten: ein Revier a. 3. (landsch.) (Brot) schiebend aus dem Ofen herausholen <hat) (Ggs.: einschießen 6): Brot a. 4. (veraltet) aussondern <hat): fehlerhafte StUcke einer Ware a. 5. (Druckw.) die Druckstöcke der Seiten eines Druckwerks so anordnen, daß die Seiten nach dem Falzen der bedruckten Bogen in der richtigen Reihenfolge liegen (hat): Seiten a. 6. <hat> (Schießsport): einen Preis a. (im Schießwettkampf dem Besten zuerteilen); den besten Schützen a. (durch Wettschießen ermitteln); eine Meisterschaft a. (im Wettschießen austragen). 7. (See- mannsspr.) (vom Wind) plötzlich nach rechts drehen <ist/ hat). 8. (von Pflanzen) aus der Erde sprießend heraus-, hervorkommen <ist): das Dillkraut schoß aus (Grass. Hundejahre 318). 9. (südd.. österr.) bleichen, verschießen <ist>: die Vorhänge sind ausgeschossen. aanchifien <sw. V.; hat): vom Schiff ans Land bringen (Ggs.: einschiffen 1): Passagiere, Waren a.; sich a. (an Land gehen); in Bari haben wir uns ausgeschifft; < Abi.:) Aliachif- fong, die: -. -en <P1. selten). abschildern <sw. V.; hat): a) mit allen erforderlichen Verkehrsschildern ausstatten: eine vorschriftsgemäß ausgeschilderte Straße; b) (den Verlauf einer Strecke) durch Hinweisschilder kenntlich machen, markieren: die Umleitung ist ausgeschildert; <Abl.:> Ausschilderung, die; -, -en. aVKhhnpfen <sw. V.; hat): durch Schimpfen zurechtweisen, ausschelten: Kinder wegen etw. a. anschirren <sw. V.; hat): (einem Pferd) das Geschirr abnehmen (Ggs.: einschirren): ein Pferd a. aBKchlaehten <sw. V.; hat): 1. die Eingeweide von geschlachtetem Vieh herausnehmen: ein Schwein a. 2. die noch brauchbaren Teile aus etw. ausbauen: alte Autos a.; Niemand würde hier ... einem verlassenen Haus Holz ... entnehmen (bei uns nennt man das ausschlachten; hier schlachtet niemand aus) (Böll. Tagebuch 41). 3. (ugs. abwertend) bedenkenlos für seine Zwecke ausnutzen: einen Fall [politisch, weidlich] a.; einen Roman zu einem Film a.; Die an sich recht nüchternen Begebenheiten wurden von der Presse ... ausgeschlachtet (Tier 10. 1971, 56); jmdn. a. (derb; schröpfen); <Abl.:> Aussdilachtung, die; -. -en <P1. selten). aoHdilaeken <sw. V.; hat) (Technik): innen von Schlacke befreien: einen Schmelzofen a. a—chlnfen <st. V.; hat): 1. schlafen, bis man nicht mehr müde ist: [sich] ordentlich, gründlich a.; er hat [sich] ausgeschlafen; ausgeschlafen haben, sein. 2. durch Schlafen überwinden: seinen Rausch a. Iiwlilny der; -[eis. Ausschläge <PI. selten): Lander Kör- perhaut auftretende krankhafte Veränderung; Erkrankung der Haut: A. bekommen, haben; er leidet an einem A. im Gesicht, an den Händen; Seine Haut ist flammig und adb ... weil von einem A. entstellt (Weiss, Marat 14). 2. a) das Abweichen von od. Verlassen der Ruhe- od. Gleichgewichtsstellung: der A. des Pendels, der Magnetnadel, der Waage; Flügelbewegungen von sehr kleinem A.; b) <o. PI.) (Kaufmannsspr.) Über-. Gutgewicht (des Gewogenen): die Waage hat A. (zeigt Über-. Gutgewicht an); c) *den Ausschlag geben (entscheidend für etw. sein: die Entscheidung herbeiführen): seine gute Kondition gab den A. (für den Sieg der Mannschaft]; Aber du hast auch dafür gesprochen, heißt es. und vielleicht den A. gegeben (Hacks. Stücke 382); ausschlagen <st. V.) [7: viell. aus der Fechtersprache: einen Streich a. = durch einen Gegenschlag parieren]: 1. (gewöhnlich von Pferden) nach jmdm. schlagen, stoßen <hat): das Pferd hat vorn und hinten ausgeschlagen. 2. herausschlagen, durch Schlagen zerstören <hat): ein Stück aus einer Platte a.; er hat ihm einen Zahn ausgeschlagen. 3. (landsch.) durch eine schlagende Handbewegung von etw. befreien <hat): ein Staubtuch a. 4. durch Schlagen ersticken <hat): ein Feuer mit nassen Decken a. 5. svw. t auskleiden (hat): ein Zimmer, die Wände eines Zimmers schwarz, mit schwarzem Samt a.; Es gab nur Schlafabteile in diesem schönen Zug. sie waren ... mit blauer Seide ausgeschlagen (Koeppen. Rußland 142). 6. (Handw.) breit schlagen, aushämmern <hat): Gold zu dünnen Blättchen a. 7. ablehnen, zurückweisen (hat): ein Geschenk, eine Erbschaft, ein Angebot, eine Stellung, eine Einladung a.; sie hat Jeden Bewerber ausgeschlagen. 8. (hat/ist) a) aus der Ruhe-. Gleichgewichtsstellung geraten: das Pendel, die Wünschelrute schlägt aus; die Magnetnadel ist/hat nach links, um zwei Striche ausgeschlagen; b) einen Ausschlag (2 a) anzeigen: der Geigerzähler hat/ist ausgeschlagen. 9. zu sprießen beginnen (hat/ist): die Sträucher schlagen aus; die Birken haben/sind schon ausgeschlagen. 10. (selten) a) austreten (ist): Salpeter schlägt aus; b) etw. austreten lassen, ausschwitzen (hat): die Wände haben [Salpeter] ausgeschlagen. 11. sich entwickeln, zu etw. werden (ist): die Sache ist gut, günstig, zu seinem Nachteil ausgeschlagen; Starken Naturen schlägt selbst die Zweifelsucht, die andere untergräbt, zum Fruchtbaren aus (Maass. Gouf- (6 73). 12. (nur in einer zusammengesetzten Zeitform) aufhören zu schlagen (hat): die Turmuhr hatte ausgeschlagen; Ü (geh.:) sein müdes Herz hat ausgeschlagen; ausschlaggebend (AdJ.; nicht adv.): entscheidend, bestimmend: die Wahl war von -er Bedeutung; das ist dabei, dafür nicht a.; Begebnisse .... die für das ganze Leben a. sind (Broch. Versucher 9); Ausschlagwinkel, der (Technik). ausachUmmen (sw. V.; hat): innen von Schlamm befreien; (Abi.:) Aussdilimmung, die; -, -en. aussddecken (sw. V.; hat): svw. tauslecken. ausschleichen (st. V.; hat): (bes. Med.): die Dosis eines Medikaments o. ä. langsam, aber planmäßig reduzieren u. damit den Körper langsam auf das Auskommen ohne ein bestimmtes Medikament o. ä. umstellen (Ggs.: einschleichen 2): ein Medikament, ein Suchtgift a.; die sogenannte ..ausschleichende Therapie" ... Jene Behandlung der langsamen Entziehung (MM 9. 6. 72. 14). ausschleifen (st. V.; hat): durch Schleifen /innen] glätten: eine Bruchstelle a.; (Abi.:) Allsschleifung, die; -. -en. ausschlehnen, sich (sw. V.; hat): 1. (salopp) sich aussprechen: nun. schleimen Sie sich schon aus! 2. (vulg.) sich durch Geschlechtsverkehr seines Samens entledigen. ausschleusen (sw. V.): 1. (hat) a) aus der Schleuse herausfahren lassen: ein Schiff. Personen a.; b) durch geschicktes Verfahren heimlich] aus einem geschlossenen Bereich herausbringen: Flüchtlinge a.; Kraftfahrzeuge .... mit denen ... DDR-Bürger ausgeschleust'4 wurden (MM 31. 10. 73. 2). 2. aus der Schleuse herausfahren (ist): das Schiff schleust aus; (Abi.:) Ausschleusung, die; -. -en. ausschließen (st. V.; haO/vgl. ausgeschlossen/: 1. durch Verschließen der Tür jmdm. den Zutritt unmöglich machen: er konnte nicht ins Haus, man hatte ihn ausgeschlossen. 2. aus einer Gemeinschaft entfernen: sie schlössen ihn aus der Partei aus; Er wird zwar nicht formell ausgeschlossen, aber er ist bald ..Luft'4 Tür die übrigen Gesprächsteilnehmer (Hofstätter. Gruppendynamik 75). 3. a) nicht teilhaben lassen: Arbeiter nicht von der Vermögensbildung a.; jmdn. von einer Feiera.; vonderGnade. vom Heil ausgeschlossen sein; ich fing damals schon an, ... Hanna ... immer mehr auszuschließen und fernzuhalten von meinen wahren Gedanken (Bachmann. Erzählungen 116); b) ausnehmen: er lobte alle, ohne einen auszuschließen; wir haben diese Möglichkeit ausgeschlossen; Hüte sind vom Umtausch ausgeschlossen (dürfen nicht umgetauscht werden). 4. unmöglich machen: Jeden Zweifel. Irrtum a.; der Glaube schließt eine solche Haltung nicht aus; Dadurch wird ... ein Zufall mit Sicherheit ausgeschlossen (Lorenz, Verhalten 76). 5. (Druckw.) durch Füllen mit Ausschluß (2) die genaue Zeilenlänge herstellen: Zeilen a.; (Abi.:) ailHchlieBlich [auch:'-'—. -'—1:1. (Adj.; o. Steig.; nicht präd.): alleinig. 271
A usschließlichkeit uneingeschränkt: das -e Recht auf etw. haben; er dominiert, wenn auch nicht mehr so a. wie früher. II. <Adv.) nur: das ist a. sein Verdienst; er lebt a. für seine Familie; Er benutzte a. weiße Krawatten, was seiner Erscheinung etwas Festliches verlieh (Th. Mann. Hoheit 54); er ist a. (besser: nichts als) Gelehrter. III. <Präp. mit Gen.) ohne, außer (Ggs.: einschließlich I): die Kosten a. des genannten Betrages; (ein stark dekliniertes Subst. im Sg. bleibt ungebeugt, wenn es ohne Art. od. Attr. steht:) die Kosten a. Porto; <im PI. mit dem Dativ, wenn der Gen. nicht erkennbar ist:) der Preis für die Mahlzeiten a. Getränken; <Abl. zu I: Ausschießlichkeit [auch: '-' . -' 1. die;-: er widmet sich seinem Beruf mit einer A.. die ihresgleichen sucht; <Abl. zu ausschließen (1-4):) AusschlieBung, die; -. -en. aussdilipfen <sw. V.; ist) (Schweiz): ausgleiten, ausrutschen. AussdihipT, der; -[e]s. -e u. Ausschlüpfe: Öffnung, Stelle zum Herausschlüpfen, Entwischen (Ggs.: EinschlupO: ein A. für die Hühner; einen A. finden; ausschlüpfen <sw. V.; ist): aus dem Ei, aus der Puppe schlüpfen, ausschlürfen <sw. V.; hat): schlürfend austrinken, ausleeren: a) ein Glas a.; b) schlürfend aus etw. trinken: seinen Tee a. Ausschluß, der; ...Schlusses. ...Schlüsse: 1. das Ausschließen (2-4). Ausgeschlossenwerden: den A. [aus der Parteil beantragen; das Verfahren fand unter A. (Fernhaltung) der Öffentlichkeit statt; mit A. (veraltend; mit Ausnahme) einer Person, einer Sache. 2. (Druckw.) nichtdruckende, niedrigere Typen für die Zwischenräume. aufschmelzen <st. (veraltet: sw.) V.; hat): auslassen (6): Butter. Speck a. ausschmieren <sw. V.; hat): 1. a) durch Bei schmieren innen gänzlich mit etw. bedecken: eine Backform [mit Fett] a.; b) durch Hineinschmieren mit etw. ausfüllen: Fugen [mit Gipsl a. 2. durch Schmieren löschen, unkenntlich machen: ein Wort ist ausgeschmiert. 3. (ugs.) betrügen, übers Ohr hauen, hereinlegen, prellen. 4. (ugs.) verraten, anschwärzen: <subst.:) das... Ausschmieren von Radarkontrollen unter Strafe...stellen (Spiegel 42.1974.55). 5. (landsch.) schelten, die Meinung sagen: Jmdn. a. ausschmücken <sw. V.; hat): (einen Raum) innen vollständig schmücken: einen Saal, eine Kirche [mit Blumen] a.; Ü einen Bericht a. (mit zusätzlichen erfundenen! Einzelheiten vorteilhafter erscheinen lassen): Der Inhalt dessen, was ich ... gesagt haben sollte. ... war verdreht, schief und phantastisch ausgeschmückt (Niekisch. Leben 319); ausschmückende Zusätze; <Abl.:) Ausschmückung, die; -. -en: 1. das Ausschmücken: die A. eines Saals; Ü die A. eines Berichts. 2. Innenschmuck: die A. einer Halle vervollständigen; Ü eine Geschichte durch -en (zusätzliche t erfundene! Einzelheiten) bereichern. ausschnappen <sw. V.; ist): (von einem Schloß o.ä.) herausspringen, aufgehen, sich öffnen (Ggs.: einschnappen 1): der Riegel, das Schloß schnappt aus; die Tür ist ausgeschnappt (aus dem Schloß gesprungen). ausschnauben <sw. (veraltet: st.) V.; hat): 1. (landsch.) sich die Nase gründlich putzen: [sich] kräftig a. 2. (seltener, geh.) den Atem schnaubend durch die Nase ausstoßen: der Drache schnaubte [giftige Dämpfe] aus. ausschnaufen <sw. V.; hat) (südd.. Osten*, ugs.): kurz stehenbleiben, um zu rasten, isichj kurz ausruhen um wieder zu Atem zu koinmenl: Ü ein paar Tage a. (ausspannen). ausschneiden <unr. V.; hat) /vgl. ausgeschnitten/: a) durch Schneiden herauslösen, heraustrennen: eine Annonce aus der Zeitung a.; faulige, schwarze Stellen a.; Ü Die Gesellschaft, der ich mich widersetze, sondert mich ab. schneidet mich aus (Genet [Übers.]. Tagebuch 225); b) durch Herausschneiden mit der Schere] herstellen: Figuren. Sterne [aus Buntpapier] a.; c) durch Herausschneiden von etw. befreien: einen angefaulten Apfel a.; Bäume a. (die überflüssigen Äste herausschneiden): d) mit einem Ausschnitt für den Hals versehen, dekolletieren: ein Kleid tief a.; <Zus.:> Aus- schneidebild, das: Bild zum Ausschneiden: Ausschneidebogen« der: Bogen mit Ausschneidebildern: <Abl.:) Ausschneidung* die; -. -en (bes. Med.): operative Entfernung durch Herausschneiden. ausschneuzen <sw. V.; hat): sich* seine Nase gründlich schneuzen: ich muß mich a.; du schneuzt [dir] die Nase aus. Ausschnitt« der; -[eis. -e: 1. a) das l Her)ausgeschnittene: ein A. aus einer Zeitung; b) Stück, das eine bestimmte Teilkenntnis des Ganzen vermittelt, zu dem es gehört: ein A. aus einem Brief. Bild; einen A. aus einem Film zeigen; sie kannte nur einen A. des englischen Lebens; etw. in -en zeigen, lesen, kennenlernen. 2. durch Her lausschneiden hergestellte Öffnung: die herzförmigen -e der Fensterläden; ein Kleid mit tiefem A. (Öffnung für den Hals, Dekollete): <Zus.:) Ausschnittbüro, das: Büro, das auf Bestellung Zeitungsausschnitte sammelt, die sich auf bestimmte Personen, Gegenstände. Themen beziehen: ausschnittweise <Adv.) im Ausschnitt, in Ausschnitten erfolgend]: einen Vortrag a. abdrucken; (auch attr.:) die a. Wiedergabe einer Rede; -s Zitieren. ausschnitzen <sw. V.; hat): durch Schnitzen herausarbeiten. ausschnüffeln <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): durch Schnüffeln, Spionieren herausbekommen, ausspionieren: etw. a.; Reisende sind Forscher und neugierig ihrer Natur nach. Alles müssen sie a. (Th. Mann. Joseph 588); jmdn. a. (aushorchen). ausschnüren <sw. V.; hat) (selten): von der Verschnürung befreien. ausschöpfen <sw. V.; hat): 1. a) durch Schöpfen herausholen, herausschöpfen: das Wasser [aus der Tonne] a.; b) leer schöpfen: eine Tonne, einen Kahn a. 2. sich etw. bis ins letzte zunutze machen, ganz ausnutzen: alle Möglichkeiten. Reserven a.; wir haben den Geist des Werks, das Werk nicht voll ausgeschöpft; Die besondere... Eigenart Fischers war. schlagkräftige Zitate auszuwählen und den Gehalt solcher Zitate bis ins letzte auszuschöpfen (Niekisch. Leben 193); <Abl.:) Ausschöpft!!«, die; -. ausschoppen <sw. V.; hat) (österr. ugs.): ausstopfen. ausschoten <sw. V.; hat) (landsch.): aus den Schoten heraus]lösen, enthülsen. ausschrauben <sw. V.; hat): herausschrauben (Ggs.: einschrauben): eine Birne [aus der Fassung] a. ausschreiben <st. V.; hat) /vgl. ausgeschrieben/: 1. nicht abgekürzt schreiben: seinen Vornamen, ein Wort a. 2. a) (aus einem gegebenen Text o. ä.) herausschreiben: eine Stelle [aus einem Buch] a.; die Rollen eines Theaterstücks, die Stimmen [für die einzelnen Instrumente] aus einer Partitur a.; b) für seine Zwecke ausschöpfen, ausbeuten: eine wissenschaftliche Arbeit, einen Autor a. 3. ausfüllen, ausfertigen, ausstellen: einen Scheck, eine Rechnung, ein Rezept, ein Attest a.; jmdm. eine Quittung a. 4. öffentlich u. schriftlich zur Kenntnis bringen, bekanntgeben: einen Wettbewerb, eine Meisterschaft a. (um zur Teilnahme aufzufordern); Wahlen a. (ansetzen): eine Wohnung [zum Vermieten], eine Stelle a. (damit sich Interessenten, Bewerber melden): Lieferungen a. (damit Angebote gemacht werden): Jmdn. polizeilich a. (damit er gefunden u. festgenommen werden kann): Steuern a. (festsetzen); Er sah darauf, daß die ausgeschriebenen Steuern auch unnachsichtig eingetrieben wurden (Thieß. Reich Sil); <Abl. zu 4:) Ausschreibung, die; -, -en: 1. das Ausschreiben. Ausgeschriebenwerden. 2. Text, mit Hilfe dessen etwas ausgeschrieben wird: die Wettkampfbedingungen, die Lieferbedingungen stehen in der A. ausschreien <st. V.; hat): 1. (abwertend) schreiend, rufend zum Verkauf anbieten, ausrufen: Zeitungen, Lose. Waren a.; das heißt, daß letzten Endes auch das groß ist. was durch tüchtige Reklame dafür ausgeschrien wird (Musil. Mann 433). 2. a) durch Ausrufen bekanntmachen: eine Nachricht a.; b) (abwertend) aufdringlich bekanntmachen: eine Neuigkeit [als Sensation] a. 3. <a. + sich) a) schreien, bis man genug geschrien hat: das Kind hat sich ausgeschrien; b) schreien, so laut man kann: ich habe mir beinahe die Lunge, die Kehle ausgeschrien; <Abl. zu 1 u. 2:> Ausschreier, der; -s, -: Jmd.. der etw. ausschreit. ausschreiten <st. V.) (geh.): 1. mit Schritten ausmessen (hat): eine Strecke, den Weg bis zum Tor a.; Ü den Kreis der Möglichkeiten a. (in Gedanken durchgehen). 2. sich mit raumgreifenden Schritten vorwärts bewegen <ist>: eilig, forsch, rüstig, rascher a.; <Abl.:> Ausschreitung, die; -, -en (Sg. selten) [zu veraltet ausschreiten = vom Weg abgehen]: 1. Übergriff, Gewalttätigkeit: es kam zu schweren -en [des Pöbels]. 2. (veraltend, geh.) Ausschweifung. ausschroten <sw. V.; hat) (österr.): 1. (Fleisch) fachgerecht für den Verkauf zerlegen, aushacken. 2. publizistisch, propagandistisch ausschlachten: ein Ereignis reichlich a. ausschulen <sw. V.; hat): 1. (einen Schüler) aus der Schule nehmen: er wird ausgeschult. 2. (österr.) (einen Schulen 272
aussehen aus einer Schule in eine andere versetzen: <Abl.:> Ausschu- lung, die; -. -en. Ausschuß, der; ...usses. ...üsse [2. 3: zu t ausschießen (4)]: 1. Austrittsstelle eines Geschosses (Ggs.: Einschuß 1 b): der A. war sehr groß. 2. für besondere Aufgaben aus einer größeren Gemeinschaft. Körperschaft ausgewählte Perso- nengruppe: ein engerer, erweiterter, vorbereitender, ständiger A.; ein A. von Wissenschaftlern; ein A. konstituiert sich. tagt, tritt zusammen; einen A. bilden, gründen, wählen; in einen A. gewählt werden; in jedem A. saß schon ein Vertreter des entsprechenden Ministeriums (Musil. Mann 224). 3. <o. PI.) minderwertige Ware; Aussortiertes: das ist alles A. Ausschuß-: -beratung, die (zu: Ausschuß 2); Mnitglied, das (zu: Ausschuß 2); -Öffnung, die (zu: Ausschuß 1); Miuote, die (zu: Ausschuß 3); -Sitzung, die (zu: Ausschuß 2); -Vorsitzende, der (zu: Ausschuß 2); -wäre, die (zu: Ausschuß 3). ausschüttein <sw. V.; hat): 1. aus etw. herausschütteln: den Staub [aus einem Tuch] a. 2. durch Schütteln von etwas befreien: ein Staubtuch a. ausschütten <sw. V.; hat): 1. a) aus erw. schütten; wegschütten: Sand, schmutziges Wasser a.; das Kind hat die Milch, den Zucker ausgeschüttet (verschüttet); Ü Geschenke über jmdn. a. (geh.; ihn reichlich beschenken): Jmdm. seinen Kummer a. (erzählen, um sich zu erleichtern); *sich a. vor Lachen (ugs.; sehr heftig u. anhaltend lachen): b) durch Ausschütten des Inhalts leer machen: den Eimer, den Sack, den Aschenbecher a.; er schüttete den Kübel in den. im Rinnstein aus. 2. auszahlen, verteilen: Dividende. Prämien a.; Sie sind als gemeinnützige Unternehmen organisiert, die keine Gewinne ausschütten (Enzensberger. Einzelheiten 1.1 28); im ersten Rang sind 400000 Mark ausgeschüttet worden; Vater hat 100 Mark ausgeschüttet (ugs. scherzh.; geschenkt, gespendet): <Abl.:> Ausschüttung* die; -. -en: 1. das Ausschütten (2): die A. der Dividende. 2. ausgeschütteter Geldbetrag: die A. beläuft sich auf... 3. radioaktiver Niederschlag. Fallout: eine radioaktive A. ausschwärmen <sw. V.; ist): schwärmend, in Schwärmen aus-, wegfliegen: die Bienen schwärmen aus; Ü die Touristen schwärmten aus (zogen, fuhren massenweise i in die Umgebung} hinaus); die Soldaten. Pfadfinder schwärmten aus (verteilten sich im Gelände). ausschwatzen <sw. V.; hat) (abwertend): etw.. worüber man noch/ hätte schweigen sollen, aus einem unbeherrschten Redebedürfnis heraus weiter/erzählen: ein Geheimnis a.; es seien ... Vorgefühle künftiger Größe gewesen, die das Kind ... ausgeschwatzt hatte (Th. Mann. Joseph S21); ausschwitzen <sw. V.; hat) (bes. landsch.): svw. lausschwatzen. ausschwefeln <sw. V.; hat): 1. mit Schwefeloxyd od. schwefliger Säure innen desinfizieren, ausräuchern: ein Faß. eine Kammer a. 2. (kleine, lästigfallende Tiere) durch Schwefeldämpfe aus etw. entfernen: Insekten. Ungeziefer a. ausschweifen <sw. V. >: 1. das normale Maß des Lebensgenusses o.a.! stark überschreiten <ist>: in seinen Vorstellungen. Gefühlen. Leidenschaften a.; seine Phantasie schweift aus; Oft bin ich ausgeschweift, denn mein Fleisch war schwach (Th. Mann. Krull 63). 2. (bes. Tischlerei) a) nach außen schweifen <hat): ausgeschweifte Stuhlbeine. Biedermeierstühle; b) (selten) eine Schweifung nach außen aufweisen <hat): die Beine des Sessels schweifen leicht aus; <1. Part, von 1 :> ausschweifend <Adj.): -e Gefühle. Gedanken; eine -e Darstellung. Phantasie; ein -es (zügelloses, sittenloses) Leben führen; ein -er Mensch; a. leben; Ausschweifung, die; -. -en: Maßlosigkeit. Übertreibung, bes. im Lebensgenuß; Zügellosigkeit. Sittenlosigkeit: nächtliche -en; -en der Phantasie: ich habe niemals das so allgemeine Vergnügen an der Zote verstanden, sondern die A. des Mundes stets für die abstoßendste erachtet (Th. Mann. Krull 59). ausschweben, sich <st. V.; hat): beharrlich über etw. schweigen, sich nicht äußern, zu etw. nicht Stellung nehmen: sich [über einen Vorfall] a.; der Minister hat sich ausgeschwiegen; Die D. pflichtete solchen Reden gelegentlich bei. ... meist jedoch schwieg sie sich aus (Johnson. Ansichten 123). ausschweißen <sw. V.; hat) (Jägerspr.): ausbluten (a). ausschwemmen <sw. V.; hat): 1. herausschwemmen, herausspülen, /her Jauswaschen: das Meer schwemmt Seetiere aus; die Lösung schwemmt den StofT [aus dem Gemisch] aus; Stoffwechselschlacken werden ausgeschwemmt. 2, ausspülen, durch Fließen aushöhlen, auswaschen: das Ufer wurde stark ausgeschwemmt; ausgeschwemmte (durch Ausschwemmen entstandene) Stellen. 3. durch Schwemmen. Spülen reinigen, von etwas befreien: eine Wunde a.; Sand a.. um Gold zu gewinnen; <Abl.:> Ausschweramung, die; -. -en: 1. das Ausschwemmen. 2. ausgeschwemmte Stelle. ausschwenken <sw. V.): 1. durch Schwenken in od. mit Flüssigkeit reinigen, mit Wasser] ausspülen <hat): einen Topf [mit Wasser] a.; Wäsche a.; Die Wirtin ... betrachtete den Fremden, während sie Gläser ausschwenkte (Johnson. Ansichten 33); Ü sich die Kehle a. (ugs.; einen trinken). 2. durch Schwenken vollständig leeren, von etwas befreien <hat): eine Flasche a.; ein Staubtuch a. 3. nach außen schwenken, herausschwenken (hat): einen Drehkran a. (Bauw.); ein Beiboot a. (Seemannsspr.; ausbringen). 4. zur Seite schwenkend die Richtung ändern (ist): die Nachhut ist [nach] rechts ausgeschwenkt. ausschwineen (st. V.): 1. a) allmählich aufhören zu schwingen (hat): die Glocken schwingen aus; Ü Ich ... liebte den Duft und Schimmer des Christbaumes, die warme Dunkelheit des ausschwingenden Jahres (Rinser. Jan Lobel 3); b) (geh.) auslaufen (ist): eine allmählich ausschwingende Kurve; c) (a. + sich) (Turnen) zu Ende schwingen (hat): sich a. 2. (Schweiz. Sport) den Endkampf im Schwingen kämpfen (hat). 3. (Turnen) a) weit heraus-, hin- u. herschwingen lassen (hat): die Arme. Beine a.; b) weit heraus-, hin- u. herschwingen (hat): der Körper schwingt am Barren weit aus. 4. (Ski) schwingend, schwenkend eine andere Richtung nehmen (hat/ist): beim Wedeln schwingt der Skiläufer nach links und rechts aus. 5. (Seemannsspr.) a) ein Boot o.a. zu Wasser lassen (hat): ein Rettungsboot a.; b) sich nach außen schwingen, drehen (ist): der Schiffskran schwingt aus. 6. (geh.) mit weitem Schwung, in weitem Bogen verlaufen (ist): eine weit ausschwingende Kurve; Ausschwinget, der; -s (Schweiz.): 1. das Ausschwingen (2). 2. Entscheidungskampf; Ausachwingmasdiine. die (Schweiz.): Wäscheschleuder. ausschwitzen (sw. V.): 1. mit dem Schweiß ausscheiden (hat): eine Flüssigkeit a.; Nikotin wird im Schlaf weitgehend ausgeschwitzt; Ü eine Erkältung a. (durch Schwitzen heraustreiben). 2. a) austreten, sich absondern (ist): aus den Wänden schwitzt Salpeter aus; b) (aus dem Mauerwerk) austreten lassen, absondern (hat): die Wände schwitzten Feuchtigkeit aus. 3. (Kochk.) durch Erhitzen von Feuchtigkeit befreien (hat): Mehl a.; (Abi.:) Ausschwitzung, die; -. -en: 1. (o. PI.) das Ausschwitzen (1. 2). 2. das Ausgeschwitzte (2). Auße [%isd]. die; - (Jugendspr.): Ausgeherlaubnis. aussegnen (sw. V.; hat) (ev. Rel.): einem Verstorbenen den letzten Segen erteilen: einen Verstorbenen a.; (Abl.:> Aus- segnung, die; -. -en. aussehen (st. V.; hat): 1. a) einen bestimmten Anblick bieten; einen bestimmten Eindruck machen; wirken: hübsch, gut. krank, bleich, wie das blühende Leben a.; Seitdem sie Alleinerbin war. sah sie zwanzig Jahre jünger aus (Bieler. Bonifaz 131); er sah traurig, schuldbewußt aus; er sieht aus. als wäre er krank, als ob er krank wäre; der Fremde sah zum Fürchten aus; die Verletzung sieht böse, gefährlich aus; im Zimmer sah es wüst aus; Kanonen sehen im Frieden immer ein bißchen plump aus (Tucholsky. Werke II. 259); das Kleid sieht nach etwas, nach nichts aus (ugs.; macht kleinen besonderen Eindruck): ich kann mir denken, wie eine solche Maschine aussieht (beschaffen ist); die Sache sieht gut. günstig aus (scheint so zu sein); das sieht wie Verrat, nach Verrat aus (scheint Verrat zu sein); Einsilbigkeit sieht nach Einverständnis aus (Wohmann. Absicht 121); seine Reise sah nach Flucht aus (deutete darauf hin); Es sah nach Schnee aus.... nach einem ordentlichen Gestöber (Th. Mann. Zauberberg 662); schlecht a. (Sport; eine schlechte Figur machen): gegen jmdn. gut a. (Sport; ein gutes Spiel gegen jmdn. liefern): *so siehst du aus! (ugs.; das stellst du dir so vor. da irrst du dich aber; eigtl. = nach deinem Aussehen. Gesichtsausdruck zu urteilen, meinst du das. aber es stimmt nicht); sehe ich danach aus (ugs.; kann man das von mir glauben)!: wie siehst du dem [bloß] aus? (Ausruf des Erstaunens über auffallendes, meist unordentliches u. schmutziges Aussehen, meist bei Kindern); b) in einer bestimmten Weise um jmdn.. um etw. bestellt sein: es sieht mit unseren Vorräten noch gut aus; 18 GDW 273
Aussehen mit ihm sah es schlimm aus. 2. ausschauen. Ausschau halten: er sah nach den Gästen aus; <subst.:> Aussehen« das; -s: äußere Erscheinung. Beschaffenheit; Erscheinungsbild. Gesicht sausdruckj: ein gesundes, blühendes, kränkliches, vertrauenswürdiges A.; einer Sache ein harmloses A. geben; mit seinem ehrlichen A.; ein Hund von drolligem A.; *dem A. nach (veraltend; dem Anschein nach): es hat das A. (veraltend; den Anschein): es hat das A.. wie wenn/als ob er sich bei uns nicht wohl fühlte. aussein <unr. V.; ist; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben) (ugs.): 1. a) zu Ende sein: die Schule, das Kino ist aus; b) ein Ende gefunden haben, nicht mehr weitergeführt werden: der Krieg ist aus; c) (von einer Beziehung. Freundschaft) nicht mehr bestehen, zerbrochen sein: zwischen uns ist es aus. 2. erloschen sein, nicht mehr brennen: das Feuer, die Kerze ist aus; der Ofen ist schon ausgewesen. 3. ab-, ausgeschaltet sein (Ggs.: ansein): die Lampe, das Radio ist aus. 4. * es ist aus mit imdm., etw. (es ist mit jmdm.. etw. vorbei): es ist aus mit dem schönen Leben; mit ihm ist es aus (1. es ist kein Leben mehr in ihm. er ist gestorben. 2. er ist am Ende seiner Kraft, seiner Möglichkeiten j. er ist ruiniert, seine Existenz ist vernichtet). 5. etw. sehr gern haben, erreichen wollen, suchen u. sich eifrig darum bemühen, auf etw. versessen sein: auf Abenteuer a.; er war auf diesen Posten aus; ich weiß nicht, ob er auf eine Belohnung aus ist. 6. ausgegangen sein: wir sind gestern ausgewesen. 7. (Sport) außerhalb der Spielfeldgrenzen sein (vom Ball): der Ball ist aus! 8. (Baseball) aus dem Spiel abschnitt] ausgeschieden sein (von einem Spieler): nachdem er den Ball dreimal verfehlt hatte, war er aus. außen ['^ysn] <Adv.) [mhd. Ü3en. ahd. usania]. zu taus] (Ggs.: innen): I. auf der Außenseite: der Becher ist a. und innen vergoldet; a. (Sport; auf der Außenbahn, äußeren Bahn) laufen; die Tür geht nach a. auf; die Füße beim Gehen nach a. setzen; Gewöhnliche Fliegen ... legen ihre Flügel ... so auf den Rücken, daß sie schräg nach a. zeigen (Grzimek. Serengeti 293); wir haben die Kirche nur von a. gesehen; R a. hui und innen pfui (die inneren Qualitäten entsprechen nicht der schönen Fassade); Ü er ist nur auf Wirkung nach a. [hin] bedacht (auf äußerliche Wirkung. Wirkung durch den äußeren Anschein. Wirkung auf die Öffentlichkeit, anderen gegenüber); Hilfe von a. (aus dem Ausland; von anderen, außenstehenden Menschen) brauchen. 2. (österr.) a) (hier) draußen; b) (veraltend) (von drinnen gesehen:) draußen; (Subst. zu 1:> 'Außen [-1. der; -. - (Sport) Außenspieler: er spielt A. (als Außenspieler); 2Außen [-]. das; - (Ggs.: Innen): Innen und A. sind Gegensätze. außen-, Außen-: -anstrich, der; -antenne, die; -arbeiten <P1.>: Arbeiten, die außen an einem Bau ausgeführt werden; -aufrahme, die (meist PI.) (Film): Aufnahme außerhalb des Ateliers; -bahn, die (Leichtathletik. Schwimmen): die an der äußeren Krümmung des Stadions bzw. die am Beckenrand gelegene Bahn (Ggs.: Innenbahn): A. losen; auf der A. starten; -beleuchtung, die; -bezirk, der. binder, der (zu tBinder 4]; -border [-borde], der: -s. - (ugs.): 1. Außenbordmotor. 2. Boot mit Außenbordmotor; -bordmo- tor, der: kleiner Motor, der außen am Heck eines Bootes befestigt ist; -bords <Adv.) (Seemannsspr.): außerhalb der Schiffswände; außen an der Schiffswand; vom Schiff aus nach] außen (Ggs.: binnenbords); -deich, der: 1. äußerer Deich (Ggs.: Binnendeich). 2. Deichvorland; -dienst, der: Dienst außerhalb der eigentlichen Dienststelle: im A. arbeiten, dazu: -dienstkr, der; -s. -: Person, die im Außendienst arbeitet, -dienstlich <Adj.; o. Steig.): den Außendienst betreffend, im od. vom Außendienst; -fläche, die; -hafen; -handel.der; -s <o. PI.): Handel mit dem Ausland; zwischenstaatlicher Handel (Ggs.: Binnenhandel), dazu: -Handelsbank, die. -handelsbeziehuneen <PI.). -handeisbibuiz, die: Gegenüberstellung der Warenein- u. -ausfuhrwerte eines Landes, ^handetskauftnann, der. -handelsminister, der. -Handelspolitik, die; -haut, die: glatte äußere Verkleidung. Verschalung. Bespannung (bes. eines Schiffes. Flugzeugs); -kante, die (Ggs.: Innenkante): die A. des Schuhs; -konanando das: zu einem Betrieb, einer Strafanstalt gehörende Gruppe, die außerhalb arbeitet: in einem A. arbeiten; auf A. kommen (ugs.; einem Außenkommando zugeteilt werden): -kurve, die: Kurve der äußeren /FahrJbahn (Ggs.: Innenkurve); -bmdung, die: Landung eines Flugzeugs außerhalb eines bestimmten Flugplatzes; -läufer, der (Ballspiele): rechter od. linker Läufer. Mittelfeldspieler; -liegend <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Ggs.: innenliegend); -linie. die (Ballspiele): Linie, die das Spielfeld nach außen abgrenzt: -luft, die <o. PI.); -mauer. die; -minister, der: Minister für auswärtige Angelegenheiten; -ministerhm, das: Ministerium für auswärtige Angelegenheiten; -tninisterkonferenz. die; -netz, das (Ballspiele): seitliches Tornetz von außen; -Politik, die: politisches Verhalten eines Staates gegenüber anderen Staaten (Ggs.: Innenpolitik), dazu -Politiker, der; -politisch <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): die Außenpolitik betreffend, zu ihr gehörend (Ggs.: innenpolitisch): Die ersten Jahre der Bundesrepublik ... waren auch a. schwierige Jahre (Dönhoff, Ära 104); -putz, der: Mörtelüberzug an Außenwänden; -rist. der (Fußball): äußere Seite des Fußrückens (Ggs.: Innenrist): den Ball mit dem A. schießen; -schiebt, die; -Seite, die: äußere Seite (Ggs.: Innenseite): die A. eines Stoffes; Ü die glänzende, blendende, rauhe A. einer Sache. Person ( trügendes] Äußeres, äußerer Anschein); -seiter, der; -s. - [für engl, outsiderj: 1. (Sport) Weit /kämpf Teilnehmer, dessen Gewinnchancen gering zu veranschlagen sind: ein krasser A. 2. abseits der Gesellschaft, einer Gruppe von Fachleuten! Stehender, jmd.. der seine eigenen Wege geht: er ist immer ein A. [der Gesellschaft] gewesen, dazu: -seiterhaft, -seiterisch <Adj.). -seiterrolle, die. -seitertum, das; -s; -ski. der: der beim Fahren von Bogen u. Schwüngen jeweils auf der Außenseite des Bogens befindliche Ski (Ggs.: Innenski); -Spiegel, der: außen atigebrachter Spiegel (bes. beim Auto; Ggs.: Innenspiegel); -stände <P1.): Gesamtheit ausstehender Forderungen: gute, unsichere A.; A. haben, einziehen, einkassieren, eintreiben; -stehende, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der außerhalb einer Gruppe. Gemeinschaft steht, nicht eingeweiht ist u. etwas nur von außen beurteilen kann: A. mußten ihre Ehe ... für solide und normal halten (Bredel. Väter 370); für einen -n ist das unbegreiflich; -stelle, die: außerhalb einer Zentralstelle eingerichtete Zweigstelle: die A. eines Instituts; -Stürmer, der (Ballspiele): Links- od. Rechtsaußen (Ggs.: Innenstürmer); -tasche, die: äußere Tasche (Ggs.: Innentasche); ^temperatur, die: im Freien herrschende Temperatur (Ggs.: Innentemperatur); -toilette. die: Toilette außerhalb der Wohnung (Ggs.: Innentoilette); -treppe, die: Treppe, die außen an einem Gebäude hochführt; -tür, die: äußere Tür (Ggs.: Innentür); -viertel, das: Vor Stadtviertel; -wand, die: äußere Wand (Ggs.: Innenwand); -weit. die: 1. äußere Welt. Welt außerhalb des Ichs, außerhalb des Menschen, des eigenen Körpers (Ggs.: Innenwelt): die uns umgebende reale A. 2. Welt, menschlicheJ Gesellschaft außerhalb des eigenen Bereichs; Umwelt: von der A. abgeschnitten sein; -winke), der (Math.): außen an einer geometrischen Figur durch Verlängerung einer Seite gebildeter Winkel; -Wirtschaft, die: Gesamtheit der wirtschaftlichen Beziehungen zum Ausland; internationale Wirtschaft, dazu: -wirtschaftlich <Adj.; o. Steig.): die Außenwirtschaft betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend: -e Probleme; ^zoll. der: Zoll im Verkehr mit dem Ausland (Ggs.: Binnenzoll). aussenden <unr. V.; sandte/sendete aus. hat ausgesandt/ausgesendet): 1. zur Erledigung eines Auftrags wegschicken: eine Patrouille zur Erkundung a.; sie sendeten/sandten eine Expedition aus; Missionare wurden zu den Heiden ausgesendet/ausgesandt; Boten nach Jmdm. a.; jmdn. nach etw. a. (damit er es holt). 2. in den Äther ausstrahlen: Radium sendet Strahlen aus; der Rundfunk sendete Nachrichten aus; Die Sonne stand Jetzt schon niedrig und sandte das flüssige honigfarbene Licht aus (Gaiser, Jagd 169); <Abl.:> Allssendung, die: -. -en: 1. das Aussenden. 2. a) (österr. Amtsspr.) Rundschreiben. Verlautbarung. Verfügung; b) (selten) Päckchen. Postsendung: unsere A. wird in Kürze bei Ihnen eintreffen. außer ['^isb; mhd. Ü3er. ahd. Ü3ar = außerhalb, heraus, zu taus]: I. <Präp.) 1. (mit dem Dativ) ausgenommen, abgesehen von: a. dir habe ich keinen Freund; Nichts verbindet sie a. dem gemeinsamen Haß und der gemeinsamen Furcht, nichts haben sie gemeinsam a. dem Gegner (Sieburg. Robespierre 254); man hörte nichts a. dem Ticken der Uhr; wir hatten nichts mitgenommen a. dem. was man Air eine dreiwöchige Reise braucht (Katia Mann. Memoiren 101). 2. außerhalb, nicht mehr] in a) (mit dem Dativ): a. Hauste] sein, essen; er ist wieder a. Bett (veraltend; ist krank gewesen u. steht wieder auf): a. Sicht. Hörweite, [aller] Gefahr sein; der Arzt nimmt keinen a. der 274
äußerst Reihe (gesondert) dran; du kannst auch a. der Zeit kommen; a. Konkurrenz starten; a. Dienst sein; er ist Hauptmann außer Dienst (Abk.: a. D.); die Fabrik ist Jetzt a. Betrieb (arbeitet nicht mehr): ich bin a. Atem (bekomme nur keuchend Luft, bin atemlos): etw. ist a. Kurs (ist nicht mehr gültig): die Verfügung ist a. Kraft (nicht mehr gültig, nicht mehr wirksam): das steht a. Frage, a. [jedem] Zweifel (gilt als sicher, steht fest): * außer sich sein (sich nicht zufassen wissen): ich bin ganz a. mir [vor Freudel; b) <mit dem Akk.) etw. a. [jeden] Zweifel stellen; ein Schiff a. Dienst stellen; a. Kurs setzen (für ungültig erklären): a. Gefecht setzen (kampfunfähig machen): * außer sich geraten (die Selbstbeherrschung verlieren): ich geriet a. mich (auch: mir) vor Wut; c) (veraltend mit dem Gen.) a. Hauses sein; a. Landes leben, gehen. II. <Konj.) ausgenommen, es sei denn: wir gehen jeden Tag spazieren, a. wenn es neblig ist; ich habe nichts erfahren können, a. daß er abgereist ist; ich komme, a. es regnet; er ist immer zu Hause, a. am Nachmittag; das tut keiner a. ich selbst. außer-. Außer-: ^dttlassen. das; -s: das Nichtbeachten von etw., dazu: ^chtiassung. die; -; -amtlich <Adj.; o. Steig.): nicht amtlich: -beruflich <Adj.; o. Steig.): nicht beruflich, außerhalb des Berufs: -dem [auch: —'-] <Adv.): darüber hinaus, überdies: der Angeklagte ist a. vorbestraft; .... und a. ist es gesünder; es gab Bier und a. [noch] Sekt; -deutsch <Adj.; o. Steig.): nicht deutsch: außerhalb Deutschlands, des deutschen Sprachgebiets befindlich ]; -dienstlich < Adj.; o. Steig.): nicht dienstlich, außerhalb des Dienstes: a. nicht mit jmdm. verkehren; -ehelich <Adj.; o. Steig.): nicht ehe- lieh, außerhalb der Ehe: -e Geschlechtsbeziehungen; das Kind ist a. [geboren]; -europäisch <Adj.; o. Steig.); -fahrplanmäßig <Adj.; o. Steig.): nicht fahrplanmäßig, über den Fahrplan hinaus / verkehrend/: -e Züge; a. verkehren; -familiär <Adj.; o. Steig.): lassen sich diese Aufgaben nicht vollständig an -e Einrichtungen übertragen (Brigitte 5. 1974. 113); -gataktisch <Adj.; o. Steig.): außerhalb der Milchstraße: -gerichtlich <Adj.; o. Steig.) (jur.): ohne Mit- Wirkung eines Gerichts; nicht auf der Tätigkeit des Gerichts beruhend: ein -er Vergleich; -e [Prozeßlkosten; -gesetzlich <Adj.; o. Steig.): -e Maßnahmen; -gewöhnlich <Adj.): a) nicht in, von der gewöhnlichen, üblichen Art; vom Üblichen, Gewohnten abweichend; ungewöhnlich: ein -er Umstand; er ist ein -er Mensch; dieser Fall ist ganz a.; b) über das gewohnte Maß hinausgehend; sehr groß: eine -e Begabung: er war von einer -en Größe; c) (verstärkend bei Adj.) sehr, überaus: es war a. heiß; -häu§lidi (Adj.; o. Steig.): außerhalb des Hauses: -e Arbeiten; läßt sich das gleiche Ziel durch Verbesserung der -en Betreuungseinrichtungen erreichen (Brigitte 5,1974.113); -irdisch <Adj.; o. Steig.): I. außerhalb der Erde befindlich]: eine -e Station. 2. nicht der Erde angehörend, nicht aus dem Bereich des Planeten Erde stammend: Ufos ... gleichbedeutend mit Raumfahrzeugen -er Wesen (Hörzu 36. 1974. 41); -kirchlich <AdJ.; o. Steig.): nicht kirchlich, außerhalb der kirchlichen Ordnung, Organisation; ^kr^ftsetamg. die; -. -en (Ggs.: Inkraftsetzung): die A. eines Erlasses; -k^rssetzung. die: -. -en; -ordentlich <Adj.>: a) vom Gewohnten abweichend, ungewöhnlich: eine -e Situation. Begebenheit; Ein -esGeschöpf. Wie a.. wie ganz persönlich aus dem Rahmen des Akzeptierten ... fallend, das sollte mir erst später klarwerden (Th. Mann. Krull 338); b) außerhalb der gewöhnlichen Ordnung stehend, stattfindend o.a.: eine -e Sitzung einberufen; ein -es Gericht (Sonder-, Ausnahmegericht); er ist -er Professor (Amtsbezeichnung; Hochschulprofessor, der kein Institut leitet; Abk.: ao.. a.o. Prof.); c) über das Gewöhnliche hinausgehend; hervorstechend, bemerkenswert, überdurchschnittlich: eine -e Begabung; Sie verrät ... viel frühe Reife neben -er Kindlichkeit (Schnabel. Anne 8); <subst.:> Außerordentliches leisten; d) (verstärkend bei Adj. u. Verben) sehr, überaus: eine a. wichtige Sache; Ein Portier mit einem sehr langen, mit einem a. gepflegten Bart begrüßte uns (Koeppen. Rußland 121); etw. a. schätzen; iorte <Adv.) (schweiz.. österr. [Vorarlberg!): außerhalb des Ortes, auswärts: a. wohnen; von a. kommen; -ortsstraße. die (Amtsspr.): die ... Tempo- 100-Regetung auf ..elnbahnlgen -en" ... (MM 23.11. 73,12); ^parlamentarisch <Adj.; o. Steig.): nicht parlamentarisch: die -e Opposition (Abk.: tAPO. Apo); -parteilich <Adj.; o. Steig.) «Ggs.: innerparteilich); -planmäßig <Adj.; o. Steig.): 1. nicht planmäßig, außerhalb eines Plans, über den Plan hinaus: -e Staatsausgaben; er ist -er Professor (Amtsbezeichnung; Hochschulprofessor ohne bindende Anwartschaft auf einen Lehrstuhl; Abk.: apl. Prof.). 2. kurz für taußerfahrplanmäßig; -schulisch <Adj.; o. Steig.); -sinnlich <Adj.; o. Steig.) (Parapsych.): außerhalb des sinnlich Wahrnehmbaren liegend; -sprachlich <Adj.; o. Steig.) (Ggs.: innersprachlich); -stunde, (seltener.) -stynd <in Verbindung mit bestimmten Verben): nicht in der Lage, nicht fähig: a. sein. etw. zu tun; sich a. sehen, fühlen, erklären; a. zu helfen, lief er weg; Hatte seine Anerkennung ... bewirkt. ..die Staatsgewalt ... außerstande zu setzen ..." (Fraenkel. Staat 123); -zeitlich <Adj.; o. Steig.). äußer... foysE...] <Adj.; o. Steig.. Sup.: fäußerst, äußerst...; nur attr.) [unter Einfluß des Umlauts von ..äußerst" < mhd. Ü3er. ahd. üjaro, zu taußer] (Ggs.: inner...): a) sich außen befindend: die -e Schicht ablösen; es ist nur eine -e Verletzung; b) von außen kommend: ein -er Anlaß; das Volk gegen einen -en Überfall ... verteidigen (Leonhard. Revolution 65); c) von außen wahrnehmbar, unmittelbar in Erscheinung tretend: der -e Rahmen; die -e Ähnlichkeit täuscht; d) auswärtig: die -en Angelegenheiten; <subst.:> er ist Minister des Äußeren; (subst. zu c:> Äußere, das; -n: äußere Erscheinung: ein gepflegtes, angenehmes -s; auf sein -s achten; auf das Ä. Wert legen; nach dem -n zu urteilen; ein Herr von jugendlichem -m /(seltener:) -n; außerhalb [mhd. üserhalp. ahd. Ü3erhalb. eigtl. = (auf der) äußere(n) Seite): I. <Präp. mit Gen.) (Ggs.: in[ner- halb]): a) nicht in einem bestimmten, umgrenzten Raum: a. der Stadt, der Landesgrenzen; dann erhielt er die Erlaubnis, a. der Kaserne in einem eigenen Zimmer zu wohnen (Niekisch. Leben 23); a. Bayerns; Ü a. der Gemeinschaft; das ist a. (nicht im Rahmen) der Legalität; b) nicht in einem bestimmten Zeitraum, nicht während eines bestimmten Zeitraums: a. der Geschäftszeit, der Sprechstunden. II. <Adv.) nicht am Ort, nicht in der Stadt; draußen, in der näheren Umgebung: er hat sein Geschäft in der Stadt, wohnt aber a.; der Flugplatz liegt a.; er kommt von a. (von auswärts); Ü er steht immer a. (außerhalb der Gemeinschaft, beteiligt sich nicht); äußerlich <Adj.) [mhd. üserlich. zu täußer...]: 1. <o. Steig.) (Ggs.: innerlich): a) an der Außenseite: außen wahrnehmbar, anwendbar o.a.: eine -e Verletzung; eine Arznei für den -en Gebrauch (nicht zum Einnehmen); b) nach außen hin, dem äußeren Verhalten nach: ä. blieb er ganz ruhig, aber innerlich kochte er vor Wut. 2. a) von außen gesehen, oberflächlich betrachtet/, dem äußeren Anschein nach, scheinbar, nur/ das Äußere betreffend, darauf beruhend: die beiden Gegenstände haben eine -e Ähnlichkeit, sind ä. [betrachtet] gleich; Ä. gesehen schien der Unterschied ... nicht allzu groß zu sein (Leonhard. Revolution 48); b) oberflächlich, nicht wesentlich: das sind [nur] -e Einzelheiten; diese Eigenschaften sind der Sache ä. (veraltend; nicht wesentlich für sie). 3. <meist attr.) (selten) oberflächlich eingestellt/: ein sehr -er Mensch; <Abl.:) Äußerlichkeit, die; -. -en: a) nur äußerlich Je Form (bes. des Umgangs, Verhaltens, Auftretens): jede Ä. verachten; meine Eltern legen Wert auf -en; so näherte ich mich dem Zustand eines Pennbruders, der fast alles für -en hält (Genet [Übers.]. Miracle 79); b) äußerliche, oberflächliche, unwesentliche Einzelheit: das sind lächerliche, den Kern der Sache nicht berührende -en; iußerln [^yseln] in der Wendung (einen Hund) i. [führen] (österr. ugs.; seinen Hund auf die Straße fuhren): sei er ... durch die Gassen gebummelt, in denen um diese Zeit meist Dutzende von Hunden, wie man so sagt. ..äußerin" geführt wurden (Menzel. Herren 77); äußern [cjysHn] <sw. V.; hat) [mhd. Ü3ern (refl.) = aus der Hand, aus dem Besitz geben, verzichten, zu f äußer...]: 1. aussprechen, kundtun: seine Meinung, seinen Wunsch, [seine] Bedenken ä.; Zweifel [an etw.]. sein Befremden [über etw.] ä.; es hieß, der Regent habe großen Ärger und Verdruß ... geäußert (A. Kolb. Daphne 176); die Ansicht ä.. daß ...; ..Frieden gibt's nicht!" äußert Albert kurz (RemarQue. Westen 60). 2. <ä. + sich) seine Meinung sagen. Stellung nehmen: sich freimütig, anerkennend ä.; sich dahin [gehend] ä.. daß ...; sich über Jmdn. abfällig ä.; sich über etw.. zu etw. ä. 3. <ä. -I- sich) in bestimmter Weise in Erscheinung treten: die Krankheit äußert sich in. durch Schüttelfrost; Eine gewisse Nervenüberreizung äußerte sich zuweilen in sonderbaren inneren Erlebnissen (Niekisch. Leben 292); äußerst foysest] <Adv.): im höchsten Maße, überaus, sehr: ^S^ 275
äußerst... ein ä. schwieriger Fall; ä. erschrocken, nervös sein; das ist ä. gefährlich; iuBerst... <Adj.; Sup.; nicht präd.) [mhd. U3erest.... ahd. üsarost...]: 1. ani weitesten entfernt: am -en Ende; im -en Norden. 2. stärkst.... größt...: mit -er Konzentration; von -er Wichtigkeit; aufs -e (im stärksten Maße) angestrengt, erschrocken sein. 3. letzt möglich]...: der -e Termin., Preis; <subst.:> das Äußerste wagen; er geht bis zum Äußersten. 4. schlimmst ...: im -en Fall; <subst.:> auf das Äußerste gefaßt sein; äußerstenfalls <Adv.>: im äußersten Falle; schlimmstenfalls: das kostet ä. fünfzig Mark. auBertourlidi ['^iistttu.glu;] <Adj.> (österr.): außerhalb der Reihenfolge; zusätzlich eingesetzt/: ein -er Bus; -e Veranstaltungen; Er würde bestimmt die Prüfungen machen und sogar a. General werden (Roth. Radetzkymarsch 1S2). Äußerung [' gysaronl. die; -. -en [mhd. üserunge; zu f äußern]: 1. ausgesprochene Worte; Bemerkung; Stellungnahme: eine freimütige, unvorsichtige, befremdliche Ä.; Er war... nicht gewohnt. Dinge zu lesen .... die sich so weit von den amtlichen -en der ..Prawda" unterschieden (Leonhard. Revolution 240); politische -en; eine Ä. tun; sich Jeder Ä. enthalten. 2. sichtbares Zeichen. Ausdruck (von etw.); sein genehmen war eine Ä. des Trotzes; Was er sah. war die Ä. einer Seelenstimmung (Plievier, Stalingrad 308); <Zus.:> ÄuBennesfonn, die (meist Pl.>: verschiedene -en der Unzufriedenheit; Sie ( = die Grundrechte) binden die Staatsgewalt in allen -en. also ... auch den Gesetzgeber (Fraenkel. Staat 127). gussetzen <sw. V.; hat) [6: eigtl. = bei der Warenprüfung als fehlerhaft aus der Reihe setzen]: 1. a) an einen Ort bringen . u. dort sich selbst überlassenj: ein Kind a.; Tiere in einem bestimmten Gebiet a. (heimisch machen); ein Schiff setzt Boote aus (bringt sie zu Wasser); Passagiere werden ausgesetzt (an Land gebracht); b) (kath. Rel.) zur Anbetung auf den Altar stellen: das Allerheiligste a.; c) (Kaufmannsspr.) zur Verpackung vorbereiten: eine Sendung a.; ausgesetzt von .... gepackt von ...; d) (Billard) zum Spielen hinsetzen: die Kugel a. 2. der Einwirkung von] jmdm. od. etw. preisgeben: seinen Körper der Sonne a.; sich Vorwürfen, einer Gefahr, dem Verdacht a.; hohen Beanspruchungen ausgesetzt sein; Ich bedaure. daß Eure Heiligkeit sich schädlichen Erregungen a. (Benrath. Konstanze 85); Heute zwingt das Geschäftsleben sie .... ihre Waden den Blicken der Männerwelt auszusetzen (Brecht. Groschen 318); Kein Begriff ist jemals so tiefgreifenden Mißdeutungen ausgesetzt gewesen wie der der Freiheit (Thieß. Reich 458). 3. in Aussicht stellen, versprechen: eine Belohnung von 1000 DM a; für Neuanschaffungen wurde eine große Summe ausgesetzt; jmdm. ein Erbteil a. 4. a) mitten in einer Tätigkeit o.a. plötzlich für eine gewisse Zeit] abbrechen, aufhören: der Motor, der Atem, das Herz setzt aus; die Musik hat plötzlich ausgesetzt; b) eine Pause machen; ich muß eine Weile [wegen Krankheit] a.; beim Spiel einmal a. (übergangen werden); die vier Männer spielten Karten zu dritt. so daß immer einer aussetzte (Musil. Mann 1 392); mit der Ratenzahlung a. 5.a) unterbrechen: die Kur auf einige Zeit a.; b) (jur.) auf-, hinausschieben: den Prozeß a.; das Urteil zur Bewährung a. 6. <im Inf. mit „zu" in Verbindung mit bestimmten Verben) beanstanden, kritisieren: etw. [an jmdm.] auszusetzen haben; es gibt wenig [daran] auszusetzen; < Abi. :> Aussetzer, der. -s. -: 1. jmd.% der aussetzt (1 c) (Berufsbez.). 2. (Schweiz.) das Aussetzen (4 a): ein A. des Motors; zu 1. 3. 5. 6: Aussetzung, die; -. -en; <Zus.:> aussetzungsfShig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Jur.): zum Aussetzen (5 b) geeignet: Strafen bis zu einem Jahr Haft sind a. Aussaht, die; -, -en [zuerst um 1700 in der Gartenkunst gebraucht]: 1. <P1. ungebr.) Blick in die Ferne: jmdm. die A. verbauen, versperren; in einer Zelle.... deren kleines Fenster, allzu hoch oben in der Wand angebracht, ihm A. nicht verstattet (A. Zweig. Grischa 125); ein Zimmer mit A. (Blick) aufs Meer; eine schöne A. betrachten. 2. Zukunftsmöglichkeit. Erwartung. Hoffnung: eine erfreuliche A.; seine -en. den Posten zu bekommen, sind gering; ..Nette -en". sagte ein Junger Student (Leonhard. Revolution 114); ein braver Bankbeamter ohne große -en (ohne die Erwartung od. Möglichkeit zu einer Karriere; Musil. Mann 1459); *A. auf etw. haben (auf etw. begründete Hoffnung haben, mit etw. rechnen können): Nur der Betrug hat A. auf Erfolg und lebensvolle Wirkung unter den Menschen (Th. Mann. Krull 44); etw. in A. haben (etw. Positives erwarten, damit rechnen können): wir haben endlich eine Wohnung in A.; in A. nehmen (vorsehen): man hat ihn für diesen Posten in A. genommen; in A. stehen (zu erwarten sein); in A. stellen (versprechen). aussichts-, Ausskhts-: ^k» <Adj.; -er, -este: nicht adv.): ohne Aussicht (2) auf Erfolg, hoffnungslos: eine -e Lage, dazu:Aussichtslosigkeit,die; -; -punkt.der: hochgelegene/ Stelle mit schöner Aussicht (1): an einem A. stehenbleiben; -reich <Adj.; nicht adv.): mit Aussicht (2) auf Erfolg; erfolgversprechend: ein -er Kanzlerkandidat; eine -e Beteiligung; -tunm, der; ^voll <Adj.; nicht adv.): svw. Nreich; -wagen, der: zweistöckiger Eisenbahn wagen mit großen Fenstern. aussickern <sw. V.; ist): aus etw. sickern, tropfenweise aus etw. rinnen: aus dem Tank sickert öl aus. aussieben <sw. V.; hat): 1. durch Sieben aus etw. aussondern: Steine [aus dem Sand] a.; bestimmte Wellen a. (Elektronik; ausschalten). 2. a) (aus einer größeren Gruppe) als geeignet o. ä. auswählen: aus den Bewerbern wurden zwei ausgesiebt und angenommen; b) aus einer größeren Gruppe als nicht geeignet o.a. aussondern: beim Übergang in die höhere Schule wurden die schwachen Schüler ausgesiebt; <Abl.:> Aussiebung, die; -. -en: 1. das Aussieben. 2. (Fachspr.) Ausschaltung: die A. der zur Grundwelle benachbarten Oberwellen (Elektronik 12. 1971. 413). aussiedeln <sw. V.; hat): durch amtliche Aufforderung zum Verlassendes ursprünglichen Wohngebietes u. zum Ansiedeln in einem anderen Gebiet veranlassen: die Fremden wurden ausgesiedelt; ausgesiedelte Bauern auf neuen Höfen ansetzen; <Abl.:> Aussiedlelhmg. die; -. -en; Aussiedler, der: -s. -: ein Transport von -n aus der Sowjetunion, dazu: Aussiedlerhof, der: aus dem Dorf verband in die Flur verlegter Bauernhof aussfaroen <sw. V.; hat): 1. zu Ende singen: das Lied a.: den Sänger erst a. lassen. 2. singend ausformen: das Lied in seinem ganzen Stimmungsgehalt a.; seine Freude a. (ihr im Gesang Ausdruck geben). 3. (Seemannsspr.) mit tönender Stimme ausrufen: die gelotete Wassertiefe a. ausstmesi <st. V.; hat) (geh.): sich ausdenken; sinnend erfinden: einen Plan a.; das hat er klug ausgesonnen; Asch ... kam gar nicht dazu,... Heimkehrgedanken auszusinnen (Kirst. 08/15. 833). aussöhnen <sw. V.; hat) [spätmhd. üssüenen. zu f sühnen]: a) durch entsprechende, über einige Zeit hin sich erstreckende Bemühungen eine Feindschaft, einen Streit vergessen lassen u. ein besseres gegenseitiges Verhältnis bewirken: man will die streitenden Parteien a.; die beiden haben sich wieder ausgesöhnt (miteinander versöhnt); er söhnt sich mit seinen Eltern aus; b) etw. nicht mehr länger ablehnen, weil man eine positivere Einstellung dazu gewonnen hat: man muß sich mit seinem Schicksal a.; <Abl.:> Aussöhnung, die; -. -en. aussondern <sw. V.; hat): aus einer Menge her Jaussuchen u. entfernen]: geeignete Leute Tür eine Aufgabe a.; die besten Stücke a.; die schlechten Kartoffeln a.; Schon bei der Prozession war er mir aufgefallen, denn das Schöne und Elegante sondert mein Auge sogleich aus dem Gewöhnlichen aus (Th. Mann. Krull 433); <Abl.:> Aus- sonderung. die; -. -en. aussorgen in der Verbindung ausa&orgt haben (sich nicht mehr um seinen Lebensunterhalt sorgen müssen): wer diese Stellung bekommt, hat [für sein Leben] ausgesorgt; er hat zwei Häuser und eine Lebensversicherung, damit hat er ausgesorgt. aussortieren <sw. V.; hat): a) (nicht mehr Brauchbares o. ä.) durch Sortieren ausscheiden: alte, ausgewachsene Kleidungsstücke a.; Ausschuß wird von dieser Maschine selbsttätig aussortiert; b) sortierend aus einer größeren Menge auswählen: die in Frage kommenden Sachen, die besten Stücke a.; <Abl.:) Aussortienmg, die; -. -en <P1. selten). ausspähen <sw. V.; hat): a) spähend, forschend Ausschau halten: nach Nahrung, nach Hilfe a.; b) auskundschaften, ausspionieren: Geheimnisse a.; jmdn. a. (ugs.; heimlich beobachten): Von allem Anfang habe es ... zum Auftrag ... gehört, die SPD und ihre Organisationen auszuspähen (Welt 16. 7. 75. 1); <Abl.:) Ausspäht«, die; -. -en <P1. selten). Ausspann, der; -(e]s. -e: 1. (früher) Wirtshaus mit Stall zum Ausspannen (2). 2. (selten) Kneipe: In Jeder Metropole 276
Ausspülung kennen sie einen A.. wo sich ihre Wege kreuzen (Spiegel 39. 1966. 72); ausspannen <sw. V.; hat): 1. ausbreiten, aus- einander spannen: ein Netz, ein Tuch, die Flügel a.; die Leine straff [zwischen zwei Pfählen) a.; Ü über dem Dorf spannte sich ein strahlend blauer Himmel aus; Die Forscher ... haben die Herrschaft ihres Wissens über die ganze Erde ausgespannt (Bamm. Weltlaterne 121). 2. (Ggs.: einspannen 1) a) losschirren, abspannen: die Pferde a.; b) etw. Eingespanntes lösen: den Wagen, den Pflug a.; einen Bogen aus der Schreibmaschine a. 3. (ugs.) a) mit sanfter Gewalt wegnehmen, von jmdm. entleihen: der Mutter den Schmuck für einen Abend a.; b) abspenstig machen: er hat mir meine Freundin ausgespannt. 4. eine Zeitlang mit der Arbeit aufhören, um sich zu erholen: von der Arbeit a.; er will vier Wochen an der See a.: <Abl. zu 4:) Ausspan- Hing, die; -: Erholung. Ruhe: er braucht dringend A. aussparen <sw. V.; hat): 1. (in einem Raum, von einer Fläche) einen Teil für etw. frei lassen: nicht mit einbeziehen in etw.: Platz lassen für etw.: einen Raum für die Zuhörer a.;die... Ärzte... bedeckten seinen Körper mit ...Tüchern, nur den Fleck aussparend, wo Solnemanns Messer ansetzen sollte (Sebastian. Krankenhaus 124); eine ausgesparte Lücke in der Mauer. 2. ausnehmen, für später] beiseite lassen: eine Frage a.; das heikle Thema blieb ausgespart; <Abl.:> Aussparung, die; -. -en: a) das Aussparen: b) der ausgesparte Raum: eine A. für den Wandschrank. ausspeien <st. V.; hat) (geh.): a) ausspucken: verächtlich, zornig [vor Jmdm.] ausspeien; Ü Fabriken, die ihren Menscheninhalt ausspien (Tucholsky. Werke II. 12); <subst.:) das Ausspeien von Meßwerten durch den Computer; b) erbrechen: er spie das Essen wieder aus. ausspeisen <sw. V.; hat) (österr.): Notleidende. Kinder verpflegen: Flüchtlinge a.; <Abl.:> Ausspeisung, die; -. -en: -en von Schulkindern durchführen. aussperren <sw. V.; hat) /vgl. Ausgesperrte/ [2: rückgebildet aus t Aussperrung]: 1. durch Verschließen der Tür jmdm. den Eintritt verwehren, ihn ausschließen: sie hat ihn einfach ausgesperrt; die Tür schlug zu. und ich war ausgesperrt ikonnte nicht mehr in die Wohnung). 2. (Wirtsch.) die streikenden! Arbeitnehmer von der Arbeit ausschließen (als Maßnahme des Arbeitgebers im Arbeitskampf): Tausende von Arbeitern wurden ausgesperrt; <Subst. zu 2:) Aussperrung, die; -. -en [nach engl, lock-out]: Die Direktion droht mit A.. rief Kollmann (v. d. Grün. Glatteis 168). auwpielen <sw. V.; hat) /vgl. ausgespielt/: 1. (Kartenspiel) a) (durch Hinlegen der ersten Karte) zu spielen beginnen: geschickt, überlegt a.; wer spielt aus?; b) (eine Karte) zum Spielbeginn auf den Tisch legen: Herzas. Trumpf a.; U seine Erfahrung, seine künstlerischen Mittel a. (zu seinen eigenen Gunsten ins Spiel bringen, einsetzen). 2. a) (Sport) um einen Titel. Pokal o. ä. spielen: einen Wanderpreis a.; die Meisterschaft wurde jedes Jahr ausgespielt; b) (in der Lotterie o. ä.) als Preise aussetzen: es werden rund zwanzig Millionen ausgespielt. 3. (Sport) nicht zur Entfaltung, nicht an den Ball kommen lassen: den gegnerischen Torwart a.; im Schach hat er seine Gegner souverän ausgespielt besiegt). 4. (Theater) in allen Einzelheiten spielen: eine Rolle durchgestalten: eine Szene a.; die Rolle breit a. 5. wechselseitig I eine Person gegen eine andere (zum eigenen Vorteil) einsetzen: sie hat den Freund gegen den Bruder ausgespielt; Es war die alte und so bewährte Methode, uns gegeneinander auszuspielen (v. d. Grün. Glatteis 143); 'Abi.zu2b:>Ausspielung.die: -. -en: Verlosung. Spielrunde in der Lotterie. ausspinnen <st. V.; hat): Worte. Gedanken, eine Erzählung weiter ausbreiten, fortführen, ausmalen: einen Gedanken weiter a.; er hat die Geschichte phantasievoll ausgesponnen. ausspionieren <sw. V.; hat): a) entdecken, herausbekommen: jmdn.. jmds. Versteck a.; b) aushorchen: durch Spionieren zu erfahren suchen: einen Politiker von einem Spitzel a. lassen. ausspotten <sw. V.; hat) (bes. österr.. Schweiz.): verspotten: indn. a. Aussprache, die; -. -n: 1. <o. PI.) a) das richtige Aussprechen. Artikulation eines Wortes: die A. ist in Lautschrift angegeben; die A. eines englischen Wortes kann oft nicht aus dem Schriftbild entnommen werden; b) Art des Aussprechens. Artikulierens: eine gute, schlechte, deutliche, klare A. haben; aus der A. jmds. Herkunft erkennen; Mit der Genauigkeit und scharfen A. eines Schauspielers schrie er in den Apparat (A. Zweig. Grischa 152); 'eine feuchte A. haben (ugs. scherzh.; beim Sprechen ungewollt spucken). 2. Unterredung, klärendes Gespräch: eine geheime, vertrauliche A.; Die Diskussion war lebendig, persönliche -en danach verrieten, daß ich Eindruck gemacht hatte (Nie- kisch, Leben 209); eine offene A. wünschen, herbeifuhren; Jmdn. um eine A. bitten; eine A. mit jmdm. haben; es kam zu einer heftigen A. (Auseinandersetzung). Aussprache-: -abend, der: Diskussionsabend: -angäbe, -be- zeichnung» die: Angabe über die Aussprache (1 a); -Wörterbuch, das. aussprechbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (in bestimmter Weise) zum Aussprechen (1.3) geeignet: ein schwer -es Wort; seine Gefühle sind nicht a.; aussprechen <st. V.; hat) /vgl. ausgesprochen/: 1. a) in Lauten wiedergeben, artikulieren: ein Wort deutlich, richtig, falsch, mit Akzent a.; dieser Laut ist schwer auszusprechen; Ich hörte das Wort Dollar auf allen Wegen. ... es wurde immer mit Andacht ausgesprochen (Koeppen. New York 24); b) <a. + sich) sich in bestimmter Weise sprechen, artikulieren lassen: sein Name läßt sich schwer a.. spricht sich schwer aus. 2. zu Ende sprechen: er hatte kaum ausgesprochen, als ...; man soll den anderen immer a. lassen! 3. a) äußern, ausdrücken, zur Kenntnis geben: einen Gedanken. Wünsche, seine Meinung, sein Beileid a.; jmdm. sein Bedauern a.; der Regierung das Vertrauen a.; ein Urteil, eine Strafe a. (verkünden): b) <a. + sich) (in bestimmter Weise) über jmdn.. etw. sprechen: sich lobend, tadelnd, anerkennend über jmdn. a.; er hat sich nicht näher darüber ausgesprochen; c) <a. + sich) sich zeigen, zum Ausdruck kommen: in ihren Gesichtern spricht sich Angst aus; In dem Manne ... sprach sich eine gewaltige Kraft aus (Bergengruen. Rittmeisterin 169). 4. <a. + sich) a) (für jmdn. od. etw.) Stellung nehmen, etw. befürworten: sich für den Bewerber, für Reformen a.; b) (gegen jmdn. od. etw.) Stellung nehmen: ablehnen: sich gegen den Bewerber, gegen eine Maßnahme, gegen Atomwaffen a. 5. <a. + sich) a) sagen, was einen bewegt: sich etw. von der Seele reden: sich offen a.; sie hat sich bei ihrer Mutter [darüber] ausgesprochen; b) zur Klärung einer Meinungsverschiedenheit o. ä.. in dem Wunsch nach Verständigung miteinander reden: wir müssen uns einmal in Ruhe a. aussprengen <sw. V.; hat) 1. a) versprühen: Wasser a.; Ü Lügen über jmdn.. ein Gerücht a. (geh.; verbreiten): b) ganz u. gar mit etw. besprengen: das Zimmer mit Wasser a. 2. a) durch Sprengung wegschaffen, beseitigen: Fels, Mauerrestea.; b) durch Sprengung herstellen: sechs Wochen nach dem ersten Sprengschuß sind 17 Meter des Richtstollens ausgesprengt (MM 12. 11. 74. 14). ausspringen <st. V.): 1. herausspringen, sich lösen Ost): die Feder ist ausgesprungen. 2. (Ski) die größtmögliche Weite erreichen <hat>: mit 79 Metern hat er die Schanze voll ausgesprungen. ausspritzen <sw. V.; hat): 1. a) spritzend leeren: ein Glas, den Schlauch a. (das letzte Wasser herauslaufen lassen): b) spritzend herausschleudern: Ameisen spritzen Säure aus; Ü sein Gift gegen Jmdn. ausspritzen (jmdn. mit Gehässigkeiten überschütten). 2. durch Spritzen reinigen: das Becken im Schwimmbad a.; der Arzt hat das Ohr ausgespritzt; <Abl.:> Ausspritzung, die; -. -en. Ausspruch, der; -[eis. Aussprüche: von einer bekannten Persönlichkeit geprägter) Satz, in dem eine Ansicht. Weisheit ausgesprochen ist: einen A. von Goethe zitieren; diese Aussprüche (Meinungsäußerungen) haben mich verstimmt. ausspucken <sw. V ; hat): a) Speichel aus dem Mund herausspucken: er spuckte aus; (als Zeichen der Verachtung, des Abscheus:) verächtlich a.; der Gefangene spuckte vor ihm aus; b) spuckend von sich geben: Kirschkerne a.; Ü der Computer spuckt (wirft) seine Informationen in Sekundenschnelle aus; dafür mußte er viel Geld a. (ugs.; bezahlen, ausgeben): ..Haben Sie euch gleich behalten? Spuck schon aus!" (ugs.; sag es schon!: Kühn. Zeit 422); c) (ugs.) erbrechen: er hat das Essen wieder ausgespuckt. ausspülen <sw. V.; hat): 1. a) aus etw. herausspülen, durch Spülen entfernen: die Rückstände ausspülen; b) durch Spülen reinigen: ein Glas, die Spritze a.; ich muß mir den Mund a. 2. (von rasch fließendem Wasser o. ä.) wegspülen, wegreißen: das Hochwasser hatte das Erdreich ausgespült; <Abl.:> Ausspülung, die; -. -en: eine A. machen (Med.). 277
ausspüren ausspüren <sw. V.; hat) (veraltet): ausfindig machen, aufspüren: Jmdn.. ein Wild a.; Ü sensibel ausgespürte zwischenmenschliche Bereiche (MM 1.12. 73. 64). ausstaffieren <sw. V.; hat): ausstatten, kleiden, mit etw. versehen: sich völlig neu a.; er hat sein Zimmer mit allerlei Trödel ausstaffiert; Das Matratzenlager, mit Kissen und Decken reichlich ausstaffiert, wirkte recht komfortabel (K. Mann. Wendepunkt 433); er wurde als Indianer ausstaffiert (verkleidet); du hast dich aber mächtig ausstaffiert (iron.; herausgeputzt)^ <Abl.:> Ausstaffierung, die: -. -en. Ausstand, der; -[eis. Ausstände [1: Ende 19. Jh. aus den oberdeutschen Mundarten; 2: spätmhd. Ü3Stant = ausstehendes Geld (heute meist PI.)]: 1. <P1. selten) Streik: in den A. treten; sich im A. befinden. 2. (meist PI.) ausstehende Geldforderung: Ausstände in Höhe von...; viele Ausstände haben; vgl. Außenstände. 3. (bes. südd.. österr.) Ausscheiden aus der Schule od. aus einer Stellung (Ggs.: Einstand 1 ä); <Abl.:> ausständig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (südd.. österr.): noch] ausstehend, fehlend: nicht erledigt: -e Gebühren; der Angeklagte hat noch drei Jahre Haft a.; Ausständige« der. -n. -n. Ausständler ['«psjtenth], der; -s, -: jmd.. der sich im Ausstand (1) befindet. ausstanzen <sw. V.; hat): durch Stanzen hervorbringen, hervorrufen: Löcher a.; ausgestanzte Metallteile. ausstatten [ ^ysjtatn] <sw. V.; hat) [veraltet statten, mhd. staten = wozu verhelfen, zufügen]: a) versehen, ausrüsten: jmdn. mit Geldmitteln, mit Vollmachten a.; das Zimmer ist mit Stilmöbeln ausgestattet; Das Titelblatt der Erstausgabe zeigt eine mit Zepter und Schwert ausgestattete Riesenfigur (Hofstätter. Gruppendynamik 178); b) (in bestimmter Weise) einrichten, zurechtmachen: ein Hotel neu. modern a.; ein prächtig ausgestatteter Bildband; <Abl.:> Ausstattung, die; -. -en: 1. das Ausstatten: Firma N. übernimmt die A. der Räume. 2. a) Ausrüstung: die A. der Expedition; die technische A. eines Autos; b) Innen lein- richtung: die Räume zeigen eine moderne, praktische A.; c) Aufmachung, äußere Gestaltung: Bücher in gediegener A.; die Revue wurde zum großen Erfolg durch ihre A. (Bühnenbild. Kostüme usw.): d)(iur)das einem Kind zur Berufsausbildung, Geschäftsgründung od. Heirat Mitgegebene: Aussteuer. Ausstattung»-: -fihn. der: Spielfilm mit besonders aufwendiger Ausstattung (z. B. hist. Film mit entsprechenden Kostümen, Massenszenen usw.); ^gegenständ, der; ^revue, die; -schütz, der (jur.): Schutz der Eigenart einer Verpackung u. Aufmachung, auch der besonderen Werbung für eine Ware gegen Nachahmungen: --stück, das: Theaterstück, dessen Wirkung auf der Ausstattung beruht. ausstauben, (landsch. auch:) ausstäuben <sw. V.; hat): ausschütteln, vom Staub reinigen: das Staubtuch, den Mop a. ausstechen <st. V.; hat) /vgl. Ausgestochene/ (3: urspr. = beim Turnier aus dem Sattel stechen]: 1. durch einen Stich zerstören: jmdm. ein Auge a. 2. a) herausstechen: Unkraut a.; b) durch Herausstechen von Grasnarbe. Ausheben von Erde o.a. herstellen: einen Graben a.; c) Plätzchen mit Hilfe von Ausstechformen aus ausgerolltem Teig herstellen: Plätzchen a. 3. eindeutig übertreffen u. verdrängen/: einen Konkurrenten a.; jmdn. bei seiner Freundin, im Beruf a.; einer glaubte den anderen dadurch a. zu müssen, daß er die dreistesten Witze erzählte (Sebastian. Krankenhaus 132). 4. (Eishockey) durch einen schnellen Schlag vom Gegner trennen: die Scheibe mit dem Schläger a.; <Abl.:) Aus- stecherle [...Jte^b]. das; -s. - (meist PI.) (landsch.): / Weih- nachts]plätzchen: A. backen; <Zus.:) Ausstechform, die. Ausstechfönndien, das: Umrißfigur aus Metall od. Plastik zum Ausstechen von Plätzchen. ausstecken <sw. V.; hat) 1. (bes. Ski) eine Strecke durch Fähnchen markieren: den Weg. eine Slalomstrecke a. 2. (österr.) zum Zeichen, daß neuer Wein ausgeschenkt wird, einen Buschen o.a. über die Eingangstür des Gasthauses hängen: der Wirt hat ausgesteckt. ausstehen <unr. V.) [spätmhd. üjsten = ausbleiben]: 1. zum Verkauf! ausgestellt sein <hat>: die neuen Modelle stehen im Schaufenster aus. 2. noch zu erwarten, noch nicht eingetroffen sein <hat): die Antwort, die Lösung steht noch aus; ausstehende Gelder (Außenstände). 3. ertragen, aushalten (hat): Angst. Schmerz. Qualen a.; [bei Jmdm.] nichts auszustehen haben; sie hat um ihn viel ausgestanden; Ich stand minutenlang Todesängste aus (Normann. Tagebuch 127); * es/eine Sache ist ausgestanden (ist /endlich! vorbei, durchgestanden): irodn. od. etw. nicht a. können (nicht leiden können, unsympathisch finden): ich kann diesen Menschen, diesen furchtbaren Lärm nicht a.; sie sah ihm beim Schreiben über die Schulter, was er nicht a. konnte (Baldwin [Übers.]. Welt 338). 4. (südd.. österr.) aus einer Stellung ausscheiden: die Schule verlassen (ist): er ist schon letztes Jahr ausgestanden. aussteifen <sw. V.; hat) (Bauw.): steif machen, gegen Einknik- ken. Durchhängen o. ä. absichern, abstützen: ein Gewölbe a.; ausgesteifte Brückenteile; <Abl.:> Aussteifung, die; -. -en. aussteigen <st. V.; ist): 1. a) ein Fahrzeug. Beförderungsmittel verlassen (Ggs.: einsteigen 1): nicht a.. bevor der Zug hält!; aus dem Auto a.; b) (Fliegerspr. Jargon) sich aus einem abstürzenden Flugzeug durch Fallschirmabsprung retten: der Pilot mußte a. 2. a) (ugs.) sich nicht mehr beteiligen (Ggs.: einsteigen 3 a): aus einem Geschäft, einer Filmrolle a.; b) (Sport) etw. aufgeben, bei etw. nicht mehr mitmachen: aus einem Rennen a.; Ü Es war vielleicht einer meiner größten Fehler, gleich auszusteigen, wenn ich was nicht konnte (Plenzdorf. Leiden 134); * einen Gegner a. lassen (Fußball Jargon; ausspielen, umspielen). aussteinen <sw. V.; hat): Steine (aus Früchten) entfernen: Kirschen. Pflaumen a. aussteilbar [aysltelba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Technik): zum Ausstellen (5 a) geeignet: ausstellen <sw. V.; hat): I. zur Ansicht, zum Verkauf ins Schaufenster o.a. stellen: Waren, neue Modelle [im Schaufenster] a.; bekannte Künstler stellen aus (zeigen ihre Bilder in einer Galerie o.a.). 2. aus bestimmten Gründen an einem Platz sichtbar aufstellen: Warnschilder. Posten a. 3. ausschreiben, ausfertigen: ein Visum. Attest a.; [jmdm.] ein Zeugnis, eine Bescheinigung a.; eine Rechnung auf den Namen X a.; ..Selbstverständlich lasse ich Ihnen sofort ein neues Dokument a." (Leonhard. Revolution 109). 4. (ugs.) ausschalten: den Motor, das Radio, die Heizung a. 5. a) schräg, nach außen stellen: den Rolladen, das Fenster a.; b) (fast nur im 2. Part.) (Mode) (einen Rock, eine Hose) so zuschneiden, daß er (sie) sich nach unten erweitert: ein leicht ausgestellter Rock; hautenge Hosen, unten ausgestellt. 6. (veraltend) svw. faussetzen (6); <Abl. zu 1:) Aussteller, der; -s. -: jmd.. der etw. ausstellt: (Zus. zu 5 a:> Ausstellfenster, das (Technik): ausstellbares Fenster, bes. im Auto: das vordere A. öffnen; <Abl.:) Ausstellung, die; -. -en: 1. (PL ungebr.) das Ausstellen (1. 2. 3, 5): die A. der Bilder ablehnen; um die A. eines Visums bitten. 2. einmalige od. in bestimmtem Turnus wiederholte Veranstaltung, bei der im Freien, in einem Gebäude od. auf einem großen Gelände in Hallen bestimmte wirtschaftliche od. künstlerische Erzeugnisse zur Schau gestellt werden: Schau: eine landwirtschaftliche A.; eine A. moderner Kunst; eine A. eröffnen; in eine A. gehen. 3. <meist PI.) (veraltend) kritische Anmerkung. Einwand: ein trotz gewisser -en gutes Buch; *-en machen (Papierdt.; etw. auszusetzen haben). Ausstellungs-: -flÄche. die: große -n stehen zur Verfügung; MKÜnde, das; ^halle, die; ^katalog, der: numeriertes Verzeichnis der ausgestellten Gegenstände od. Werke [mit Abbildungen]: ^leitung, die (PI. ungebräuchlich): Organisationsbüro für eine Ausstellung: -räum, der; -stand, der: abgegrenzter Raum für jeweils einen Aussteller, eine Firma innerhalb einer Ausstellungshalle o. ä. ^stück, das: auf einer Ausstellung gezeigtes unverkäufliches] Einzelstück. Muster: dies ist nur ein A.. die Serienfertigung beginnt erst; Ü das ist kein A. (damit kann man sich nicht sehen lassen, damit kann man keine Ehre einlegen): ^pavillon, der. ausstemmen <sw. V.; hat) (Technik): mit Hilfe eines Stemmeisens herstellen: ein Loch, eine Nut [aus einem Werkstück] a. Aussterbeetat, der [eigtl. = Posten im Etat, der mit dem Tod des Inhabers erlischt] in den Wendungen auf dem A. sein/stehen/sich befinden (ugs.. meist scherzh.; langsam zu Ende gehen: keine Bedeutung mehr haben): diese Sportart stand schon auf dem A.. aber jetzt ist sie wieder groß im Kommen; imdn., etw. auf den A. setzen (ugs.. meist scherzh.; langsam ausschalten, kaltstellen: eingehen lassen): aussterben (st. V.; ist) /vgl. ausgestorben/: sich nicht fortpflanzen: zu bestehen aufhören: eine Familie. Pflanze. Tierart stirbt aus; Mammuts sind ausgestorben; seine Haare wachsen ihm über den Kragen hinab, als wären die Haar- 278
austarieren Schneider ausgestorben (Frisch, Cruz 30); <subst.:> in diesem Fluß sind die Fische wegen der Abwässer vom Aussterben bedroht; Ü diese Mundart. Sitte stirbt aus (es gibt bald keinen mehr, der noch diese Mundart spricht bzw. der die Sitte weiter pflegt); ein aussterbendes Handwerk. Aussteuer, die; -, -n <P1. selten) [rückgeb. aus t aussteuern]: vor allem aus Tisch- u. Bettwäsche bestehende Brautausstattung. Heiratsgut: eine komplette, wertvolle A.; eine A. Tür die Tochter anschaffen; sie näht an ihrer A. aussteuerbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es ^ausgesteuert (2) werden kann: ein gut -er Lautsprecher; Aussteuerbereich, der (Elektrot.): Bereich der Stromspannung, innerhalb dessen keine Verzerrungen auftreten: der A. ist mit ± 10 V angegeben; 'aussteuern <sw. V.; hat): 1. durch geschicktes Steuern unter Kontrolle bringen: wenn ein Reifen platzt, darf man nicht bremsen, sondern muß den Wagen a. 2. (Elektronik) so einstellen, doli unerwünschte Verzerrungen vermieden werden: einen Verstärker, ein Tonbandgerät a.; <Abl.:> 'Aussteuerung, die; -. -en: das magische Auge dient als Anzeiger für die A.; 2aussteuern <sw. V.; hat) /vgl. Ausgesteuerte/: [zu f Steuer]: l.jmdm.. bes. der Tochter, eine Aussteuer geben: er mußte drei Töchter a. 2. (Versicherungsw.) die Versicherungsleistungen an einen Versicherten beenden: die Krankenkasse will ihn a.; <Abl. zu 2:) ^Aussteuerung, die; -. -en: diese Versicherung verspricht unbegrenzte Leistungsdauer ohne A.; <Zus. zu 1:) Aussteuerversicherung, die: eine Form der Lebensversicherung* die die Anschaffungskosten für eine Aussteuer decken soll. Ausstich, der; -s. -e [zu t ausstechen (3)]: a) (Schweiz.) Entscheidungskampf; zu einem A. antreten; b) (bes. Schweiz.) der. die od. das Beste. Schönste seiner Art; das. was alles andere aussticht: dieser Wein ist der A. aussticken <sw. V.; hat) (Handarb.): a) durch Sticken nach einem vorgezeichneten Muster] verzieren: eine Decke bunt a.; b) ein vorgezeichnetes Muster mit Zier Stichen ausfüllen: ein Muster a. Ausstieg [ 2U4sJti:k], der; -[eis. -e (Ggs.: Einstieg): a) das Heraussteigen aus etw.: der A. aus der Höhle erfolgt über eine Leiter; b) Öffnung. Stelle zum Her Jaussteigen: [der] A. [ist] nur hinten!; <Zus.:) Ausstiegluke, die. ausstopfen <sw. V.; hat): a) ganz u. gar stopfend Imit etw.l füllen: ein Kissen a.; die Ritzen [mit Stroh]. Schuhe [mit Zeitungspapier] a.; b) (den Balg eines Tieres) füllen u. ihm damit die natürliche Form geben: einen Adler. Fuchs a.; ich verdiente mir mein Brot, indem ich ... Kanarienvögel. Papageien und Katzen ausstopfte (Th. Mann.Krull 340); ausgestopfte Tiere; <Abl.:> Ausstopfung. die; -. -en. Ausstoß, der; -es. Ausstöße <PI. selten) (Wirtsch.): Produktionsmenge einer Maschine, eines Industriebetriebes in einer bestimmten Zeiteinheit: ein A. von 10000 Stück am Tag; ausstoßen <st. V.; hat): 1. a) durch Druck nach außen pressen: den Atem [durch die Nase] a.; der Vulkan stößt Rauchwolken aus; Sein Vater stößt lachend den Rauch seiner ... Zigarette aus (Fries. Weg 78); b) durch einen Stoß verletzen, zerstören: er hat ihm [mit der Stange] fast das Auge ausgestoßen. 2. von sich geben; laut hervorbringen, äußern: einen Seufzer. Schrei a.; Wenn er sich herausgefordert fühlte, stieß er schneidende Befehle aus (Kirst. 08/15. 587); Er stieß einen schluchzenden Laut aus und wandte sich ab (Thieß. Legende 103). 3. aus einer Gemeinschaft ausschließen: Jmdn. aus dem Verein a.; sich ausgestoßen fühlen. 4. (Wirtsch.) in einer bestimmten Zeiteinheit ] produzieren: das Werk stößt täglich 400 Autos aus; <Zus. zu 4:) AusstoOrate, die: das Werk legte eine monatliche A. von 5000 Stück fest; zu 1 a: Ausstoßrohr, das (Milit.): Rohr für ein Torpedo od. eine Mine; <Abl. zu 3:) Ausstoßung^ die; -. -en. auntrahlen <sw. V.; hat): 1. a) nach allen Seiten, wie in Strahlen aussenden, verbreiten: der Ofen strahlt Wärme aus; die Lampe strahlt ein mildes Licht aus; Ü sein Gesicht strahlt Zufriedenheit aus; sie strahlte so viel Würde aus. daß man ganz andächtig wurde in ihrer Nähe (Schnurre. Bart 151); b) strahlenähnlich von einer Stelle ausgehen: ein Licht strahlt von dem Turm aus; Ü die Schmerzen strahlten vom Kopf in den Arm aus. 2. vollständig mit Licht erfüllen; ausleuchten: die Straße, die Bühne voll a. 3. auf jmdn.. etw. wirken: seine Ruhe strahlt auf die Umgebung aus. 4. (Rundfunkt.) über den Sender verbreiten, senden: Nachrichten a.; das Programm wird von allen Sendern ausgestrahlt; Es war eine Probesendung. Ob und wann sie ausgestrahlt wird, weiß man nicht (Hörzu 51. 1972. 118); <Abl.:> Ausstrahlung, die; -, -en: a) das Ausstrahlen (4): von der Fußballübertragung wurden auch -en nach Übersee vorgenommen; b) Wirkung. Charisma: A. haben; von ihm ging eine große A. aus; weit hinaus ins Land reichen die -en dieses Vorpostens (= Berlins; Dönhoff. Ära 72); <Zus.:) Ausstrahlungskraft, die: vgl. Ausstrahlung (b). ausstrecken <sw. V.; hat): 1. (ein Glied des Körpers) in ganzer Länge von sich strecken: die Beine [unter dem Tisch], den Arm a.; die Schnecke streckt ihre Fühler aus; mit ausgestrecktem Zeigefinger. 2. sich der Länge nach lauf etw.] hinlegen; sich hinstrecken: sie streckte sich behaglich [auf dem Sofa] aus; Der Bär hatte sich ausgestreckt und schlief (Bieler. Bonifaz 149); [auf dem Bauch] ausgestreckt daliegen. ausstreichen <st. V.; hat): 1. a) streichend verteilen: Farbe a.; einen Blutstropfen auf einer Glasplatte (zum Mikroskopieren) a.; b) mit einer festwerdenden Masse ausfüllen: die Fugen [mit Lehm] a.; c) auf den Innenflächen ganz mit etw. bestreichen; ausfetten: eine Backform [mit Butter] a.; d) durch Darüberstreichen glätten: Knitterfalten a. 2, durch einen Strich Geschriebenes o. ä. ungültig machen, durchstreichen: ein Wort, das Geschriebene wieder a.; Ü diese Tat möchte er aus seinem Leben a. ausstreuen <sw. V.; hat): 1. durch Streuen verbreiten, (auf dem Boden) verstreuen: [den Vögeln, für die Vögel] Futter a.; die ... Wogenkämme glitzerten wie weißer Kristallzuk- ker. ausgestreut über ein ... schwarzgrünes Gebirge (Ott. Haie 280); Ü ein Gerücht a.; er ließ a. (die Nachricht verbreiten), er sei verreist. 2. gänzlich bestreuen: den Stall mit Häcksel, das Kuchenblech mit Semmelbröseln a. Ausstrich, der; -[eis. -e: 1. (Med.. Biol.) auf ein Glasplättchen aufgebrachte organische Flüssigkeit, die zur mikroskopischen Untersuchung bestimmt ist: einen A. färben, untersuchen. 2. (Geol.) Stelle ander Erdoberfläche, wo eine Schicht, ein Flöz od. ein Gang angeschnitten wird; Ausbiß. Ausgehendes. ausströmen <sw. V.): a) als Ausdünstung o.a. abgeben, verbreiten <hat>: Wärme a.; die Blumen strömen betörenden Duft aus; Durch die Fensterritzen pfifT der Wind, und der spiegelnde Marmorfußboden strömte eine eisige Kälte aus (Lederer. Bring 101); Ü dieser Mann strömt Vertrauen aus; der Raum strömt Behaglichkeit aus; b) herausströmen, in großer Menge austreten Ost) (Ggs.: einströmen 1): Wasser. Gas. Dampf strömt aus; Ü von ihm strömt Ruhe. Sicherheit aus; <Abl.:> Ausströmung, die; -. -en. ausstudieren <sw. V.; hat) (ugs.): <im allg. in einer zusammengesetzten Zeitform) fertig, zu Ende studieren: bis er ausstudiert hat. ist er 25 [Jahre alt]. ausstülpen <sw. V.; hat): nach außen stülpen, kehren (Ggs.: einstülpen); <Abl.:> Ausstülpung, die; -. -en: durch den defekten Fahrradmantel entstand eine A. am Schlauch. aussuchen <sw. V.; hat) /vgl. ausgesucht/: 1. heraussuchen, auswählen: ein Kleid. Bilder a.; drei Leute für eine Arbeit a.: ich werde dir/für dich etw. Passendes a. 2. (veraltend) durchsuchen: die Taschen, die ganze Wohnung a. aussülzen, sich <sw. V.; hat) (salopp): etwas, was einen bewegt oder bedrückt] anderen mitteilen, sehr ausführlich berichten: Herrgott, sülzt der sich wieder aus! aussüßen <sw. V.; hat/ist) (Fachspr.): zu Süßwasser werden: ohne Verbindung mit dem offenen Meer süßt das Wasser allmählich aus; ein ausgesüßtes Binnenmeer. Aust fapst]. die; -. -e <P1. selten) [aus t'August) (niederd.): Ernte; <Abl.:) allsten <sw. V.; hat) (niederd.): ernten. austäfeln <sw. V.; hat): (einen Raum) vollständig täfeln. austanzen, sich <sw. V.; hat): sich tanzend entfalten: er konnte sich/seine Fähigkeiten in der Rolle voll a.; Am ehesten kann sich ... Jan Hal'ama als Schamane a. (MM 27.5. 1969.24). austapezieren <sw. V.; hat): (einen Raum) vollständig tapezieren; einen Raum a.; daß sein Bunker mit Bildern aus illustrierten Zeitungen austapeziert war (beklebt, ausgeziert war; Plievier. Stalingrad 141). austarieren <sw. V.; hat): a) ins Gleichgewicht bringen: eine Waage a.; Ü Rechte und Pflichten a. (gegeneinander abwägen); b) (österr.) auf einer Waage das Leergewicht (Tara) feststellen. 279
Austausch Austausch, der; -{eis: a) das gegenseitige Austauschen (a): Warum haben wir... ihnen nicht längst den A. diplomatischer Vertretungen angeboten? (Dönhoff, Ära 153); etw. im A. [gegen etw. anderes] erhalten; Ü ein A. von Erfahrungen. Erinnerungen; es verlangte mich nach Ausweitung meines Daseins, nach reicheren Möglichkeiten des -es mit der Welt (Th. Mann, Krull 232); b) das Auswechseln. Ersetzen: ein A. der Ventile ist nötig geworden. austausche Austausch-: Mlienst. der; mdoCot, der (Kfz.-W.): vom Werk überholter, aus teilweise neuen Teilen bestehender und als neuwertig geltender Ersatzmotor: Abk.: AT-Motor; ^Professor, der: Hochschullehrer, der im Austausch gegen einen anderen Wissenschaftler eine Zeitlang in dessen Land Vorlesungen hält: M-eaktkm. die (Chemie): Reaktion, bei der Kernteile. Atome. Atomgruppen od. Ionen ausgetauscht werden: ^schüler, der: vgl. ^Professor; -«toff, der (Technik. Wirtsch.): Kunststoff, der an die Stelle eines Roh- od. Werkstoffes tritt: ^student, der: vgl. ^Professor: ^transfusion, die (Med.): Transfusion, bei der körpereigenes Blut weitgehend od. völlig durch das Blut eines Blutspenders ersetzt wird: ^ware« die: Ware, die man im Austausch gegen andere Ware erhält: ^weise <Adv.): im Austausch: er wird a. für ein Jahr nach Amerika gehen. austauschbar f^jistajijba:?! <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Austauschen geeignet: -e Teile; <Abl.:) Austauschbarkeit, die; -; austauschen <sw. V.; hat): a) wechselseitig (Gleichartiges) geben: Botschafter. Gefangene a.; Ü Höflichkeiten, Erinnerungen. Gedanken a.; Die beiden Damen kannten den Namen und tauschten Mutmaßungen aus über die Person (Brecht. Groschen 28); sie tauschten sich über ihre Eindrücke aus (teilten sich mit. sprachen darüber); b) durch Entsprechendes ersetzen: den Motor a.; ein Wort gegen ein anderes a.; einen verletzten Spieler gegen einen anderen a. austeilen <sw. V.; hat): an einen bestimmten Personenkreis verteilen: Post, die Suppe a.; den Schülern die Hefte/die Hefte an die Schüler a.; Lebensmittel unter die Flüchtlinge/ (selten:) unter den Flüchtlingen a.; das Abendmahl, die Sakramente a. (Rel.); Ü den Segen. Prügel a.; <Abl.:) Austeilung, die; -. -cn. Austenit [%pste'ni:t. auch: ...mtl. der. -s. -e [nach dem engl. Metallurgen Sir W. Ch. Roberts-Austen (1843-1902)1: nicht magnetischer, chemisch sehr widerstandsfähiger Stahl. Auster ['miste], die; -. -n [frühnhd. Uster < niederd. üster < (m)niederl. oester < roman. ostrea < lat. ostreum < griech. östreon. zu: osteon = Knochen. Bein; die A. ist also nach ihrer harten Schale benannt]: eßbare Meeresmuschel, die sich am Untergrund mit ihrer Schale festsetzt: eine A. aufbrechen, ausschlürfen; -n essen. Austerity [as'tenti]. die; - [engl, austerity < frz. aust6rit£ = Strenge. Härte < lat. austeritäs] (bildungsspr.): wirtschaftliche Einschränkung; energische Sparpolitik: die englische Regierung hatte A. verordnet. Austern-: -bank. die <P1. ...bänke): Ansiedlung von Austern auf flachem Meeresgrund; -fisch; der: svw. t Seewolf; ^fi- scher, der: an Meeresküsten beheimateter Watvogel mit schwarzer Oberseite. weilSer Unterseite, roten Beinen und rotem, spießartig verlängertem Schnabel; -gabel. die: kleine Gabel mit verstärkten Zinken zum Öffnen von Austern: M>ark, der: künstliche Anlage zur Austernzucht: -pilz, der: svw. f^seitling; ^schale, die; ^seitlina, der: in Büscheln wachsender, schmackhafter Ständerpilz; -zudit. die. austesten <sw. V.; hat): ganz u. gar durch Tests erforschen, ausprobieren: krebserzeugende Verbindungen a.; Ü die Verhandlungsbereitschaft der andern Seite voll a.; <Abl.:) Austestung, die; -. -en. austifteln: svw. I austüfteln. austilgen <sw. V.; hat): a) vernichten, ganz u. gar beseitigen: Unkraut, Ungeziefer, eine Krankheit a.; b) tilgen, auslöschen, streichen: die Schrift a.; Ü einen Schandfleck a.; das Geschehene aus dem Gedächtnis a.; <Abl.:> Austilgung, die; -. -en. Austkfat ['qpsttost], die; -. -en [aus t Aust u. niederd. Kost = Beköstigung. Fest) (niederd.): Erntefest. austoben <sw. V.; hat): 1. <a. + sich) a) ungezügelt toben, wild spielen: Kinder müssen sich a. [können]; b) seine überschüssige Kraft ungezügelt verausgaben: die Jugend will sich a.; er hat sich vor der Ehe ausgetobt; sich beim Tanzen a.; c) mit großer Vehemenz wüten: draußen tobt sich ein Unwetter, ein Sturm aus; Ü Ganz frei ist nur der Kritiker in nichts als ästhetischen Dingen - da darf sich alles a.. was sonst schwer gebändigt kuscht (Tucholsky. Werke II. 226). 2. etw. ungezügelt abreagieren: seinen Zorn, seine Wut [an jmdm.) a. 3. zu Ende toben; (aus Er schöpfumg) allmählich aufhören zu toben: der Kranke hat ausgetobt; Jmdn. a. lassen; Ü der Sturm, das Fieber hat [sichl ausgetobt (seine Kraft erschöpft). austollen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): ausgelassen sein, sich vergnügt austoben (1 a). herumtollen: hier können die Kinder sich nach Herzenslust a. austönen <sw. V.; hat): verklingen, aufhören zu tönen: die letzten Glockenschläge tönen aus; das Thema auf der Geige sich a. lassen; Ü hoffentlich hat er bald ausgetönt (abwertend; aufgehört mit sinnlosem u. lautstarkem] Reden)! austonnen ['^lstonan] <sw. V.; hat) (Seew.): durch Tonnen kennzeichnen: die Fahrrinne a. Austrag [ ^istra:k). der; -[eis: l.das Austragen (3). Entscheidung: der A. von Streitigkeiten; * zun A. kommen/gelangen (Papierdt.; ausgetragen, entschieden werden). 2. (Sport) Durchfuhrung: der A. der Wettkämpfe wird verschoben. 3. (südd.. österr.) Altenteil: im A. leben; in den A. gehen; austragen <st. V.; hat): XJmdm. ins Haus bringen, zustellen: Brötchen. Zeitungen, die Post a.; In Mexiko hatte er sich als Lastwagenfahrer durchgebracht; jetzt trug er in New York Blumen aus (K. Mann, Wendepunkt 161). 2. eine Schwangerschaft trotz bestimmter erschwerender. Bedenken verursachender o. ä. Umstände nicht abbrechen: sie wollte das Kind a.. obwohl ihr Gesundheitszustand sehr schlecht war; ein Kind nicht a. können. 3. a) klärend abschließen, entscheiden, ausfechten: einen Streit, einen Konflikt, einen Kampf a.; Man ... hatte sich daran gewöhnt, religiöse Fragen nicht anders auszutragen, als wären es Meinungsverschiedenheiten in der Schenke (Thieß. Reich 336); b) (Sport) durchführen: ein Rennen a. 4. eine Eintragung löschen (Ggs.: eintragen 1 a): Daten. Zahlen a.; sich aus der Anwesenheitsliste a. 5. (österr.) ausbedingen: ich muß mir strengste Verschwiegenheit a.; <Abl. zu 1:) Austräger, der; -s. -: jmd.. der etw. austrägt; Bote; Austrägerin« die; -. -nen: w. Form zu tAusträger; Alisträgter [^pstre:kle). der; -s. - (südd.. österr.): jmd.. der im Austrag (3) lebt. Altenteiler; Austragung, die; -. -en <P1. selten): der Austrag (1.2): die A. einer Meisterschaft; zur A. kommen, gelangen (Papierdt.); <Zus.:) Austragunoanodus, der: Art u. Weise einer Austragung: den A. von Wettkämpfen festlegen; Austragungsort, der: die -e der nächsten Spiele stehen nun fest. austrainiert <Adj.; -er, -este) (Sport): durch ausgewogenes Training in Hochform befindlich: einen voll -en Eindruck machen; a. wirken. australid [qjistra'li:t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu Australien]: Rassenmerkmale der Austratiden aufweisend; Australi- de [...lixbj, der u. die; -n. -n <Dckl. t Abgeordnete): Angehörige rj einer überwiegend in Australien vorkommenden Rassengruppe: australoid [^istralo'i:t] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): den Australiden zugehörige Rassenmerkmale aufweisend; Australoide (...lo'i.dd]. der u. die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete): Mensch von australoidem Typus. austräumen <sw. V.; hat): aufhören zu träumen: als ich geweckt wurde, hatte ich gerade ausgeträumt; Ü ich habe endgültig ausgeträumt (meine falschen Vorstellungen u. Einschätzungen aufgegeben); der Traum vom Glück ist ausgeträumt. austreiben <st. V.; hat): 1. (Vieh) auf die Weide treiben (Ggs.: eintreiben 1): die Kühe a. 2. a) (geh.) vertreiben, verstoßen: die Bewohner wurden aus ihren Häusern ausgetrieben; Ü der Frühling treibt den Winter aus; b) durch Beschwörung verbannen: exorzieren: den Teufel, Dämonen a.; Felicity war dafür, den Pfarrer zu rufen, damit er den Geist austriebe (Brand. Gangster 65); c) (aus den Poren) austreten lassen: das trieb mir den Schweiß aus. 3. jmdn. dazu bringen, von etw. abzulassen; abgewöhnen: ich habe ihr ihre Launen, ihren Hochmut ausgetrieben; Gefühle von Herzlichkeit... ich spürte, daß sie mir meine Anlage zu Schrecken und Panik für immer a. mußten (Handke. Brief 18). 4. a) zu sprießen beginnen, ausschlagen: die Birken treiben aus; die Pflanze treibt immer wieder neu aus; b) sprießend hervorkommen: Knospen. Blätter treiben aus; c) hervorbringen: die Sträucher treiben Blüten aus. 5. (österr.) Teig ausrollen: den Teig a.; <Abl. zu 2:> Austreibung, die; -. -en; <Zus.:> Austreibungsperiode. Aus- 280
Auswäg ung treibungsxeit, die (Med.): Phase der Geburt, in der die Leibesfrucht ausgestoßen wird. austrennen <sw. V.; hat): durch Trennen entfernen: den Futterstoff eines Mantels a. austreten <st. V.): 1. (Brennendes. Glühendes) durch Darauftreten ersticken <hat>: die Glut, ein Feuer, eine Zigarettenkippe a. 2. a) durch häufiges Treten bahnen, festtreten (hat): eine Spur im Schnee a.; ausgetretene Pfade; b) durch häufiges Darauftreten abnutzen <hat): ausgetretene Stufen. Dielen; c) durch Tragen ausweiten <hat): neue Schuhe a.; ausgetretene (durch langes Tragen übermäßig I ausgeweitete) Schuhe. 3. (Jägerspr.) ins Freie treten <ist>: das Rudel tritt aus dem Wald aus. 4. (ugs.) einen Raum verlassen, um seine Notdurft zu verrichten <ist>: ich muß [mal] a. 5. freiwillig ausscheiden Ost) (Ggs.: eintreten 5): aus einer Partei, aus der Kirche a. 6. nach außen, ins Freie gelangen, herauskommen, hervorquellen Ost): die Stadt liegt an der Stelle, wo der Isonzo in die Ebene austritt; hier tritt öl aus; in die oberen Räume war Gas ausgetreten, das die Explosion auslöste; So tritt das Blut ins Gewebe aus (Grzi- mek. Serengeti 187). Austriazismus faystria'teismus]. der; -. ...men [zu Austria. dem lat. Namen für Österreich]: österreichische Spracheigentümlichkeit (z. B. „Paradeiser" für Tomate). austricksen <sw. V.; hat): a) (Sportspr.. bes. Ballspiele Jargon) einen Gegner mit einem Trick geschickt aus-, umspielen: er trickste den Verteidiger aus; b) geschickt, durch List /als Konkurrenten/ ausschalten: Wenn man ... versucht, unbequeme Frager einfach auszutricksen (MM 21. 5. 70. 22). Austrieb, der -[eis, -e <P1. selten): das Austreiben (1.4; Ggs. zu 1: Eintrieb). austrimmen <sw. V.; hat) (Seemannsspr., Fliegerspr.): wieder/ völlig in die richtige Lage bringen: durch Verschieben der Ladung trimmte er das Boot aus. austrinken <st. V.; hat): a) restlos, bis zum letzten Tropfen trinken: zu Ende trinken: den Kaffee, das Bier a.; die Milch ist ausgetrunken; b) leer trinken: ein Glas, die Flasche a.; Er ... trank mit geschlossenen Augen ein Hühnerei aus (Schnurre. Bart 13S); trinkt aus!: Austrinket (aus- tnnkat]. der. -s (Schweiz.): 1. gemeinsamer Trunk nach einem [Kirchweih]fest. 2. Abschied eines Wirts von seinen Gästen bei der Geschäftsaufgabe. Austritt, der; -[eis. -e: 1. <PI. selten) das Hinaustreten (Ggs.: Eintritt): beim A. aus dem Zimmer, ins Freie. 2. das freiwillige Ausscheiden* der Verzicht auf weitere Zugehörigkeit (Ggs.: Eintritt): seinen A. [aus einer Partei] erklären; die Synode befaßte sich mit den zahlreichen -en. 3. das Austreten (6). das Herauskommen. Hervorquellen: den A. von Gas bemerken. 4. (veraltend) kleiner Balkon: vom A. aus die Straße beobachten; <Zus. zu 2:) Austrittserklfirung, die: Kündigung der Mitgliedschaft in einer Partei, einem Verein o. ä. austrocknen <sw. V.): 1. a) alte Feuchtigkeit aus etw. herausziehen, ausdörren <hat): die Sonne trocknet den Boden aus; b) (selten) trockenlegen (hat): den Sumpf, das Moor a. 2. mit einem trockenen Tuch o. ä. im Innern von anhaftender Feuchtigkeit befreien: trocken machen <hat>: ich habe die Gläser innen ausgetrocknet. 3. völlig trocken werden Ost): der Fluß, das Brot, die Haut trocknet aus; meine Kehle war wie ausgetrocknet; <Abl.:> Austrocknunu« die; -: die A. einer Wunde, eines Sumpfes. Austromarxjsmus [suistro-. auch:' :-1. der; - [zu Austria. dem lat. Namen für Österreich]: in Österreich entwickelte Sonderform des Marxismus: Austromarxjst [auch: ' 1. der; -en. -en: Vertreter des Austromarxismus: austromarx|- stisdi [auch: ' ) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) den Austromarxismus betreffend: b) die Theorie des Austromarxismus vertretend. austrommeln <sw. V.; hat) (veraltet): nach Ankündigung durch einen Trommelwirbel öffentlich bekanntgeben: die Nachricht wurde ausgetrommelt; Ü sie muß jede Neuigkeit gleich a. (ugs. veraltend; überall erzählen). austrompeten <sw. V.; hat) (ugs.): überall laut verkünden, ausposaunen: eine Neuigkeit, ein Geheimnis a.; er hat alles austrompetet. austrudeln<sw. V.;hat): l.(ugs. landsch.): svw. tauswürfeln: eine Lage a.; Ü Bisher konnte der leitende Arzt ... nur a.. welche Therapieabteilung er schließen wollte (Welt 6. 12. 65. 9). 2. * etwas a. lassen (ugs.; langsam zu Ende gehen lassen): er ließ die Arbeit, seine Karriere als Rennläufer a. austüfteln <sw. V.; hat) (ugs.): durch sorgfältiges Nachdenken ausarbeiten, ersinnen, ausdenken: [sich] einen Plan, schwierige PrUfungsfragen a.; <Abl.:> Austiift[e]lunB. die; -. austun <unr. V.; hat): 1. (landsch.) ausziehen: die Schuhe, das Kleid a.; ich muß mich noch a. 2. (landsch.) auslöschen: die Lampe, das Feuer a. 3. *sidi a. können (ugs.; sich ungehemmt betätigen können). austunken <sw. V.; hat): 1. durch Auftunken völlig entfernen: die Brühe, die Soße mit Brot a. 2. durch Auftunken leeren: die Schüssel a.; Ü etw. a. müssen (landsch.; etw. ausbaden müssen, die schlimmen Folgen von etw. tragen müssen). austupfen <sw. V.; hat): an den Innenseiten durch Tupfen trocknen, säubern: ein Gefäß a.; eine Wunde a. (mit einem Tupfer von angesammelter Flüssigkeit o. ä. befreien). austurnen <sw. V.; hat) (Sport): eine Übung so durchführen, daß alle ihre Möglichkeiten ausgeschöpft sind: er hat den Salto voll ausgeturnt. austU9dien <sw. V.; hat): mit Tusche ausfüllen: die Umrisse von Figuren a. ausüben <sw.V.; hat): 1. eine Tätigkeit regelmäßig od. längere Zeit berufsmäßig] ausführen: ein Gewerbe. Handwerk, einen Beruf a.; eine Kunst a.; eine Praxis a. (praktizieren). 2. innehaben u. anwenden: die Macht, die Herrschaft a.; Sie gebrauchten rücksichtslos die Ellbogen ... und übten ein wahres Schreckensregiment aus (Brecht. Groschen 237); sein Wahlrecht a. (davon Gebrauch machen). 3. wirksam werden lassen: Zwang. Einfluß. Druck auf jmdn. a.; sein Name übt eine magische Wirkung aus; Unendlichen Reiz übt auf die Jugend das Neue aus (Th. Mann. Krull 89); <Abl.:) Ausübung, die; -. ausufern <sw. V.; ist) (selten): (von Gewässern) über di4 Ufer treten: der Strom ist ausgeufert; Ü Statt die Städte für teures Geld a. zu lassen ... (MM 30. 4. 1969. 21); die Diskussion uferte in Handgreiflichkeiten aus (artete aus): ausufernder (das erträgliche Maß überschreitender) Wettbewerb; <Abl.:> Ausufaimg. die; -. -en. Ausverkauf.der; -[e]s. ...kaufe: /jeweils am Ende einer Saison stattfindender] vollständiger ,< verbilligter] Verkauf von Waren zur Räumung des Lagers: A. wegen Geschäftsaufgabe; etw. im A. billig erstehen; Ü der A. (das unrühmliche Ende) der weißen Rasse; ausverkaufen <sw. V.; hat): a) restlos verkaufen: alle Waren a.; <meist im 2. Part.:) ausverkauft: restlos verkauft: die Karten sind a.; das Kino, die Vorstellung ist a. (die Eintrittskarten dafür sind restlos verkauft): wir haben nie genug Gulasch und sind immer vorzeitig a. (Remarque. Obelisk 20); vor -em (voll besetztem) Haus spielen; b) durch restlosen Verkauf räumen: wir müssen das Lager diesmal a. ausverschämt <Adj.; -er. -este) [niederd. ütverschämt = von einem, der sich nicht mehr schämt] (landsch.): dreist, unverschämt: eine -e Lüge; eine -e Antwort geben; Auf Ihr gfl.. wenn auch -es Schreiben .... erlauben wir uns. Ihnen mitzuteilen... (Tucholsky. Werke 1.84); a. auftreten. auswachsen <sw. V.) /vgl. ausgewachsen/: 1. (von Getreide o.a.) infolge beständig feuchtwarmer Witterung auf dem Halm keimen <ist): das Getreide. Korn wächst aus. 2. (selten) (von Kindern) ein Kleidungsstück verwachsen <hat; meist im 2. Part.): er wird die Sachen bald a.; Die bestickten Kittel.... die man uns im Jahre 1914 gekauft hatte, waren um 1917 längst... ausgewachsen (K. Mann. Wendepunkt 52); ein ausgewachsenes Hemd. 3. <a. + sich) a) (selten) sich beim Wachstum normalisieren <hat): die Mißbildung in der Zahnstellung wird sich noch a.; b) (geh.) sich vergrößern, sich weiterentwickeln <hat>: die Unruhe im Volk wächst sich aus; Schon waren die Parteien in Gefahr, sich zu staatlich ausgehaltenen Agenturen ... auszuwachsen (Spiegel 31.1966.18); c) sich zu etw. Bestimmtem entwickeln <hat>: die Unruhen haben sich zur Rebellion ausgewachsen. 4. (ugs.) vor Langeweile verzweifeln <ist>: ich bin bei dem stundenlangen Warten fast ausgewachsen; * das/es ist zum Auswachsen (ugs.; dasIes ist zum Verzweifeln): das ist Ja zum Auswachsen mit dir. auswigen <wog / (selten:) wägte aus. hat ausgewogen) /vgl. ausgewogen/: 1. (Physik. Chemie) das Gewicht von etw. genau feststellen: eine Lösung a.; Ü Ein Meister konnte esa.. Verstand und Herz (Wiechert. Jeromin-Kinder 655). 2. (Physik) eichen: Gewichte a.; <Abl.:) Alfswägung. die: -. -en. 281
Auswahl Auswahl, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Auswählen: die A. der Speisen vornehmen; unter verschiedenen Angeboten die [freie) A. haben (wählen können); *eine A. treffen (auswählen): Im großen und ganzen war ... die A.. die er unter seinen Leuten getroffen hatte, eine vortreffliche gewesen (Brecht, Groschen 87). 2. a) Zusammenstellung ausgewählter Dinge. Auslese: eine A. von Goethes Werken; sind ... bei vielen ... Autoren doch Werke angegeben, wenigstens in -en (Börsenblatt 43.1965. Zusatzblatt J 95); b) (Sport) Mannschaft von ausgewählten Spielern: in der A. spielen. 3. / Waren jangebot. Sortiment, das die Möglich- keitder Wahl bietet: eine große A. an/von Gardinen haben; wenig A. (Wahlmöglichkeit) bieten; in reicher A. vorhanden sein. Auswahl-: ^antwort, die: zur Auswahl stehende vorgegebene Antwort: eine A. auf einem Fragebogen ankreuzen; --band, der: 2Bandmit ausgewählten Werken eines Dichters. Schriftstellers; Mnamdiaft, die: svw. t Auswahl (2 b); ^mägjich- keft. die: Möglichkeit zur Auswahl (1); Sendung, die (Kauf- mannsspr.): Warensendung, die verschiedene Waren zur Auswahl enthält; ^spieler, der (Sport): einer Auswahl (2 b) angehörender Spieler; -wette, die: Wettsystem des Fußballtotos, bei dem aus 45 Spielen 6 mit unentschiedenem Ausgang vorausgesagt werden müssen (ersatzweise treten andere Regelungen in Kraft). auswählen <sw. V.; hat): prüfend aussuchen fu. zusammenstellen J: Kleidung. Geschenke a.; unter mehreren Bewerbern einen a.; Lisa erzählt von ihrer Kindheit, während ich meine Zigarre auswähle (Frisch. Gantenbein 136); ich habe mir/für mich das Beste ausgewählt; ausgewählte (in Auswahl zusammengestellte) Werke. auswalken <sw. V.; hat) (österr.): (Teig) ausrollen: die Köchin walkte Teigfladen aus. auswallen <sw. V.; hat) (Schweiz., bayr.): (Teig) ausrollen, auswalzen. auswalzen <sw. V.; hat): (einen halbfesten Stoff) in Länge u. Breite auseinanderwalzen: Stahl a.; Aluminium zu Folien a.; Ü die Geschichte wurde lang und breit, zu einem ganzen Roman ausgewalzt (ugs. abwertend; übermäßig ausgeweitet). Auswanderer, der; -s. -: jmd.. der auswandert od. ausgewandert ist; Emigrant (Ggs.: Einwanderer). Auswanderer- (vgl. auch: Auswanderungs-); ~~berater, der; ^beratung. die; ^betreuung. die; ^Information, die; -schiff. das; -visum. das. auswandern <sw. V.; ist) /vgl. Ausgewanderte/ [für lat. emi- grare]: seine Heimat für immer verlassen / u. in einem andern Land eine neue Heimat suchen]; emigrieren (Ggs.: einwandern): er ist [vor zwanzig Jahren, aus Deutschland] ausgewandert; nach Australien, in die USA a.; <Abl.:) Auswanderung, die; -. -en <P1. selten): das Auswandern; Emigration (Ggs.: Einwanderung). auswanderungs-, Auswanderung»- (vgl. auch: Auswanderer-): MHent, der; Erlaubnis, die; -freiieit, die <o. PL); -geaeto- gebung, die; Mmternehmer, der; ^verbot, das; --willig <Adj.; nicht adv.X auswärmen <sw. V.; hat) (landsch.): a) (einen Raum) gut heizen, so daß es überall warm ist: die Stube ist gut ausgewärmt; b) <a. + sich) völlig warm werden: ich muß midi erst a. auswärtig <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): 1. a) an einem anderen Ort befindlich: unsere -en Geschäftsstellen; ein -es Unternehmen; b) von auswärts kommend, stammend: -e Gäste. Kunden. Schüler. 2. das Ausland, die Beziehungen zum Ausland betreffend: -e Angelegenheiten; unsere -e Politik; im -en Dienst tätig sein; Die Sicherheit jedes Landes ... hängt nicht nur von seinen -en Gegebenheiten, sondern auch von seiner inneren Stabilität ... ab (Bundestag 188. 1966.10164); <subst.:> Auswärtige,der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der von auswärts kommt: er hat eine A. geheiratet; auswärts <Adv.) (t-wärts): 1. nach außen (Ggs.: einwärts): die Stäbe sind stark (nach] a. gebogen. 2. a) nicht zu Hause: a. essen; b) nicht am Ort: a. arbeiten; viele SchUler wohnen a.; kommen von a. (von einem anderen Ort); a. spielen, antreten müssen (Sport; auf fremdem Platz); *a. reden, sprechen (ugs. scherzh.; nicht die heimische Mundart, eine andere Sprache sprechen): der spricht perfekt a. auswärts-. Auswärt»-: ^gebogen <Adj.; o. Steig.; nur attr.); Mtehen <st. V.; ist): mit auswärts gerichteten Füßen gehen; ^laufen <st. V.; ist) (ugs.): mit auswärts gerichteten Füßen gehen; -spiel, das (Sport): auf fremdem Platz ausgetragenes Spiel: das schwere A. beendete die Siegesserie unserer Mannschaff. auswaschen <st. V.: hat): 1. a) durch Waschen aus etw. entfernen: den Schmutz [aus dem Kleid] a.; b) durch Ausspülen o. ä. von etw. säubern: den Pinsel. Gläser, eine Wunde a.; ich habe mir die Wunde ausgewaschen; Kohlendioxyd [aus dem Koksofengas]. Niederschläge a. (Chemie; durch Lösungsmittel von Verunreinigungen befreien): c) ein Wäschestück o. ä. kurz durchwaschen, waschen; die Unterwäsche a.; ich muß noch schnell die Socken auswaschen. 2. durch Wassereinwirkung aushöhlen: das Wasser wäscht das Ufer aus; vom Regen ausgewaschenes Gestein; <Abl. zu 2:) Auswaschung, die; -. -en: durch Wassereinwirkung entstandene Aushöhlung. auswässern <sw. V.; hat): längere Zeit in Wasser legen, um bestimmte Stoffe auszuschwemmen; wässern: Heringe a.; ausgewässerte. ... aufgeschnittene ... Schweineniere (Hörn. Gäste 177). auswattieren <sw. V.; hat): vollständig mit Watte unterlegen: eine Jacke a.; er trug einen auswattierten Anorak. Auswechsel-: -Watt, das; -bank. die (Sport): Bank, auf der während des Spieles die Auswechselspieler sitzen; -Spieler, der (Sport): zum Auswechseln vorgesehener Spieler. Ersatzspieler; auswechselbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X* zum Auswechseln geeignet: leicht -e Ersatzteile; auswechseln <sw. V.; hat): durch einen anderen, durch etw..anderes ersetzen: die durchgebrannte Sicherung, alte Zündkerzen gegen neue a.; der Torwart mußte ausgewechselt werden; er war wie ausgewechselt (in Stimmung u. Benehmen umgewandelt, völlig verändert): <Abl.:> Auswechselung, die; -. -en. Ausweg, der; -[e]s. -e: Hilfe, rettende Lösung in einer schwierigen Situation: das ist kein A.; sich einen A. offenhalten; ich sehe keinen anderen A., als zu fliehen; etw. erscheint als letzter A.; Unruhig begann er umherzuwandern, er schien nach einem A.. zu suchen (Apitz. Wölfe 92); <Abl.:> ausweglos <Adj.; -er. -este): ohne Ausweg; hoffnungslos: sich in einer -en Lage befinden; die Situation scheint a.; Da habt ihr jahrelang geklagt, es gebe keine Hoffnung in dieser a. festgefahrenen Welt (Dönhoff. Ära 206). dazu: Ausweglosigkeit, die; -: das Ausweglose. Hoffnungslosigkeit: von einem Gefühl der A. erfüllt sein; die völlige A. seiner Lage ließ ihn verzweifeln; sein Schaffen war Ausdrude einer inneren A.. nicht ein Gleichnis der Wirklichkeit (Dürrenmatt. Meteor 41). Ausweich-: -Bewegung, die: eine A. ausführen; ^flughafen, der: Flughafen, auf den im Bedarfsfall ausgewichen werden kann; ^lager.das: zusätzliches Lager. Behelfs-. Ersatzlager; Mnanöver, das: Manipulation, durch die man mit seinem Fahrzeug einem Hindernis ausweicht: bei einem A. wurde das Auto beschädigt; Ü das sind nur A. (Ausflüchte); --stelle, die: svw. f Ausweiche. Ausweiche, die; -. -n: Verbreiterung eines Verkehrsweges, die Platz zum Ausweichen bietet; gusweichen <st. V.; ist): 1. a) aus der Bahn eines anderen gehen ! und Platz machen]: der Fahrer wich [dem Auto, dem Fußgänger] geschickt, in letzter Sekunde aus; [nach] rechts, nach der/zur Seite a.; b) vor etw. zur Seite weichen, zu entgehen versuchen: einem Schlag, einem Angriff blitzschnell a.; er konnte dem Stein nicht mehr a.; c) aus dem Weg gehen; jmdn.. etw. meiden: jmdm. [auf der Straße] a.; einer Frage, jmds. Blicken a.; Die Rücksicht auf das bürgerliche Interesse gebot, allen Entscheidungen diplomatisch auszuweichen (Niekisch. Leben 45); Das Ich strebt nach Lust, will der Unlust a. (Freud. Abriß 8); er wich [höflich] aus (ging auf Fragen nicht ein); -de Antworten geben. 2. a) gezwungenermaßen etw. anderes wählen: auf das 3. Programm, auf eine andere Möglichkeit a.; b) (Sport) eine andere als in der Spielanlage vorgesehene Position einnehmen: der Mittelstürmer muß immer wieder auf die Flügel a.; <Abl.:> Ausweichung, die; -. -en (Musik): vorübergehendes Verlassen der Haupttonart. ausweiden <sw. V.; hat): die Eingeweide aus einem erlegten Tier] herausnehmen, entfernen: ein Stück Wild a.; Er räumte Schränke aus. wie ein Jäger ein Tier ausweidet (Musil. Mann 8%); Ü auf dem Schrottplatz stehen ein paar ausgeweidete (ausgeschlachtete) Autos. ausweinen <sw. V.; hat): 1. a) <a. + sich) sich durch Weinen erleichtern: sie weinte sich in einer Ecke, an seiner Brust 282
auswnngen aus; b) (geh.) durch Weinen zu lindern versuchen: seinen Kummer a. 2. zu Ende weinen: laß sie a.! Ausweis, der; -es. -e: 1. (amtliches] Dokument, das als Bestätigung. Legitimation für erw. ausgestellt worden ist. Angaben zur Person enthält /u. zu etw. berechtigt]: ein gültiger A.; mein A. verfällt; einen A. beantragen, ausstellen; Er war umstanden von Leuten, die alle schon ihre -e zu oft hatten zeigen müssen (Johnson. Ansichten 21). 2. (Bankw.) von einer Notenbank periodisch veröffentlichte Übersicht über ihren Geschäftsstand. Bankausweis. 3. (österr. veraltend) Zeugnis. 4. *nadi A. (Papierdt.; wie aus ... zu erkennen ist): nach A. der Statistik. Ausweis-: ^fahrer. der (Motorsport): Fahrer, der einen Aus- weis für die Teilnahme an nationalen Wettbewerben im Motorsportbesitzt: nur wenige der gestarteten A. und Lizenzfahrer erreichten das Ziel; --karte, die: svw. t Ausweis (1); -kontrolle, die; -papiere, die <P1.): amtliche Papiere: Papiere, die jmdn. od. etw. legitimieren: ^pflicht, die: Pflicht, einen Ausweis (1) zu besitzen u. ihn auf Verlangen vorzuzeigen. ausweisen <st. V.; hat) /vgl. Ausgewiesene/: 1. des Landes verweisen, jmdm. nicht länger den Aufenthalt in einem bestimmten Land gestatten: einen Staatenlosen a.; Jmdn. als unerwünschte Person a. 2. [mit Hilfe eines Ausweises (DJ seine Identität nachweisen: bitte weisen Sie sich aus!; die Dokumente haben ihn als Unterhändler ausgewiesen. 3. a) sich als etw. Bestimmtes erweisen: sich als guter Geschäftsmann, als großer Künstler a.; b) zeigen, erweisen, unter Beweis stellen: sein Talent a. 4. rechnerisch nachweisen, zeigen: wie die Statistik ausweist; ausgewiesene Überschüsse; ausweislich <Präp. mit Gen.) (Papierdt.. selten): wie die entsprechenden Unterlagen ausweisen, wie aus ... ersichtlich ist: a. der Akten; a. des Protokolls. ausweißen <sw. V.; hat): einen Raum vollständig weißen, tünchen: wir haben den Keller ausgeweißt; <Abl.:> Auswel- ßung. die; -. -en. Ausweisung, die; -. -en: das Ausweisen (1): seine A. war aus politischen Gründen erfolgt. ausweiten <sw. V.; hat): 1. a) (im Gebrauch) ausdehnen, so daß es zu weit wird: du darfst meine Schuhe nicht anziehen, sonst weitest du sie aus; b) <a. + sich) ein wenig zu weit werden, sich zu sehr dehnen: das Gummiband weitet sich zu schnell aus; ein ausgeweiteter Pullover. 2. a) erweitern, vergrößern: den Handel mit dem Ausland a.; ein Werk zu einer Weltfirma a.; Die Zuständigkeit des Entwicklungsministeriums soll ausgeweitet werden (Welt 27. 10. 65. 2); b) <a. + sich) sich erweitern, sich vergrößern: der Kreis der Teilnehmer hat sich ausgeweitet; die Unruhen weiten sich zum Bürgerkrieg aus; <Abl.:> Ausweitung, die; -. -en <P1. selten): die A. des Handels; eine A. des Krieges ist nicht zu erwarten. auswellen <sw. V.; hat) [zu veraltet wellen = rollen, wälzen]: (Teig) ausrollen: Mürbeteig dünn a. auswendig <Adv.): [eigtl. = von außen, ohne in das Buch zu sehen]: ohne Vorlage, aus dem Gedächtnis: ein Gedicht a. können; er konnte nach Noten und a. spielen; Sie kannten die Klassiker a. und die Modernen inwendig (Salomon. Boche 19); etw. a. lernen (etw. so lernen, daß man es aus dem Gedächtnis wiedergeben kann): Ü etw. schon a. können (ugs. abwertend; etw. bis zum Überdruß gehört od. gesehen haben)'. <Zus.:> Auswendiglernen, das; -s. auswerfen <st. V.; hat): 1. durch Werfen zu einem bestimmten Zweck an eine vorgesehene entferntere Stelle bringen: eine Angel. Netze a.; das Schiff wirft die Anker aus. 2. a) nach außen schleudern: der Vulkan wirft Asche aus; b) (geh.) ausspucken: der Kranke warf blutigen Schleim aus. 3. a) herausschaufeln: Erde a.; b) durch Herausschaufeln von Erde anlegen: einen Graben a. 4. zur Ausgabe festsetzen, bestimmen: hohe Prämien a.; hohe Beträge für ein Projekt a.; die außerordentlichen Summen, die von ... wissenschaftlichen Instituten für archäologische Forschungen ausgeworfen werden (Ceram.Götter 367). 5. in einem bestimmten Zeitraum produzieren: wieviel Tabletten wirft die Maschine täglich aus? 6. (Bürow.) ausrücken, gesondert ausführen: einen Posten rechts a.; <Abl. zu 2 a:> Aliswerfer, der; -s. - (Technik): Vorrichtung zum Auswerfen: der A. der Presse wird mechanisch betätigt; ein A. für Patronenhülsen. auswerkeln <sw. V.; hat) (österr. ugs.): ausleiern, stark abnutzen: das Türschloß ist ganz ausgewerkelt. auswertbar (Adj.): zum Auswerten geeignet: die Antworten sind kaum a.; <Abl.:) Auswertbarkeit« die; -: die A. von Zahlenmaterial untersuchen; auswerten <sw. V.; hat): im Hinblick auf seine Aussagekraft prüfen [u. aufbereiten], nutzbar machen: Erfahrungen, eine Statistik. Filmaufnahmen a.; Bedauerlicherweise ist nämlich das reichlich vorhandene Material noch gar nicht ausgewertet (Hofstätter. Gruppendynamik IM): <Abl.:> Auswertung, die; -. -en: die A. der Umfrageergebnisse hat begonnen; die Brücke zwischen naturwissenschaftlicher Erkenntnis und praktischer A. ist ... vielfach noch nicht geschlagen (Mantel. Wald 27). auswetzen <sw. V.; hat) meist in der Verbindung eine Seharte a. (ein Versagen ausgleichen, einen Fehler wiedergutmachen: nach dem Ausschleifen der Scharten in der Sense mit dem Wetzstein): Greifer ... dachte verbissen nach, fest entschlossen, die Scharte wieder auszuwetzen (Kirst. 08/15, 766). auswichsen <sw. V.; ist) (landsch.. salopp): davonlaufen. Iheimlich] weglaufen: aus Angst vor Schlägen ist [mir] der Junge ausgewichst. auswickeln <sw. V.; hat) (Ggs.: einwickeln 1): a) die Umhüllung von etw. entfernen: ein Bonbon, ein Päckchen, ein Geschenk a.; b) etw.. worin man jmdn.. sich eingehüllt hatte, wieder entfernen: sie wickelte das Kind aus seinen Windeln aus; er hatte sich [aus den Decken] wieder ausgewickelt. auswiesen <st. V.; hat) /vgl. ausgewogen/: 1. das Gewicht von etw. genau feststellen: wir haben die Ware noch nicht ausgewogen; soll ich Ihnen das Stück Fleisch a? (Frage des Verkäufers, wenn das auf der Waage liegende Stück mehr wiegt, als ursprünglich verlangt worden ist). 2. kleine Mengen von etw. abwiegen: die Butter wurde zu Portionen ausgewogen. auswinden <st. V.; hat) (landsch.. bes. südd. u. Schweiz.): auswringen: sie wand die Wäsche aus. auswintern <sw. V.; ist) (Landw): (von Kulturpflanzen) durch Frost Schaden leiden, ausfrieren: durch den Frost ist das Getreide ausgewintert; <Abl.:> Auswinterung, die; -. auswirken <sw. V.; hat): 1. <a. + sich) eine Wirkung ausüben, sich geltend machen: der Streik wirkte sich verhängnisvoll auf die Wirtsdhaft aus; die Skandale wirken sich in den Wahlergebnissen aus; In den angelsächsischen Ländern wirkte sich der militante Calvinismus... in strengen Moralforderungen aus (Fraenkel. Staat 154). 2. (veraltet) erwirken, verschaffen: er hat ihm eine Vergünstigung ausgewirkt. 3. (Bäckerei) (Teig) kneten, durcharbeiten: den Brotteig a.; <Abl. zu 1:) Auswirkung, die; -. -en: unerwartete -en haben; die -en der Entdeckung sind noch nicht abzusehen; daß allgemeine... Lehren ... erst spät zur A. kamen (Mantel. Wald 129). auswischen <sw. V.): 1. a) herauswischen (hat): den Staub [aus dem Regal] a.; b) durch Wischen [an den Innenseiten] säubern (hat): das Glas a.; den Schrank feucht a.; ich habe mir die Augen ausgewischt; die Mutter mußte dem Kind den Hintern a.; c) durch Wischen entfernen <hat): Kreidestriche, eine Zeichnung a. 2. (ugs.. landsch.) entwischen (ist): die Jungen sind uns ausgewischt. 3. *Jmdm* eins a. (ugs.; jmdm. [aus Rache] übel mitspielen: wohl gek. aus der älteren Wendung ..einem (im Nahkampf) ein Auge auswischen44): sie haben ihrem Lehrer kräftig eins ausgewischt; Wenn wir der herrschenden Autorität eins a. können, sind uns alle Mittel gut genug (Werfet. Bernadette 130). auswittern <sw. V.): 1. (Geol.) a) sich unter dem Einfluß äußerer I Witterungs]einflüsse zersetzen, verwittern (ist): das Gestein ist stark ausgewittert; b) verwittern lassen (hat): Hitze und Kälte wittern das Gestein aus. 2. a) (von in einem porösen Stoff gelösten Substanzen) an die Oberfläche dringen u. einen Überzug bilden] (ist): das Salz wittert aus und verkrustet den Boden; b) an die Oberfläche treten lassen (hat): Salpeter a.; Ü ähnlich wie die alternden Kreuzberger Fassaden noch im Verfall ein bißchen spröden Charme und melancholische Poesie auswittern (MM 11.8. J969.20). 3. (veraltend) aufspüren, ausfindig machen (hat): sie hatten einander ausgewittert; (Abi.:) Auswitterung, die; -. -en. auswringen (st. V.; hat) [(m)niederd. ütwringen] (landsch.): die Feuchtigkeit durch Zusammendrehen u. Drücken aus etw. herauspressen: die Wäsche, die Badehose a. 283
Auswuchs Auswuchs,der; -es, Auswüchse: 1. /krankhafte] Wucherung: krankhafte Auswüchse an Obstbäumen; einen A. am Hals operativ entfernen. 2. (Landw.) das vorzeitige Keimen der Getreidekörner auf dem Halm. 3. (meist PI.) ungesunde Entwicklung. Übersteigerung: Auswüchse der Phantasie; die Auswüchse, die die Konjunktur zeitigt; gegen die Auswüchse in der Verwaltung vorgehen; Judenverfolgung. Massenhinrichtung ... Mord .... alles Ausnahmen, Auswüchse. Entgleisungen (Kirst. 08/15. 930). auswuchten <sw. V.; hat) [zu t Wucht) (Technik): sich drehende Teile von Maschinen. Fahrzeugen so ausbalancieren, daß sie sich einwandfrei um ihre Achse drehen: die Werkstatt hat alle vier Räder ausgewuchtet; <Abl.:> Auswuchtung, die; -. -en. Auswurf, der; -Ie]s. Auswürfe: 1. <o. PI.) das Auswerfen: der A. von Asche aus dem Krater. 2. <PI. selten) (Med.) in den Mund gelangte schleimige Absonderung aus den Luftwegen: zäher, blutiger A.; starken A. haben. 3. <o. PI.) (abwertend) das Minderwertigste: Abschaum: der A. der Gesellschaft, der Menschheit; und für den Rest seiner Tage stände Hitler da vor allen Menschen als der Widersacher der Schöpfung, der er ist. ihr verruchtester A. (Hoch- huth. Stellvertreter 131). auswürfeln <sw. V.; hat): durch Würfeln entscheiden, um etwas würfeln: es wurde ausgewürfelt, wer bezahlen sollte: sie würfelten eine Runde Bier aus. Auswürfling, der; -s. -e (Geol.): von einem Vulkan ausgeworfenes Magma- od. Gesteinsbruchstück: Auswurftslmasse, die; -, -n (Geol.): von einem Vulkan ausgeworfene Masse. auswürgen <sw. V.; hat): durch Würgen von sich geben: die Möwe würgte die Nahrungsbrocken vor ihren Jungen aus. auswüten <sw. V.; hat): sich austoben, zu Ende toben: er hat [sich] ausgewütet; der Sturm hat [sich] ausgewütet. auszacken <sw. V.; hat; meist im 2. Part.): mit Zacken versehen: ein ausgezackter Rand. auszahlen <sw. V.: hat): 1. einen Geldbetrag, der jmdm. zukommt, zahlen, aushändigen: Gehälter. Prämien a.; er ließ sich von ihm sein Erbteil a.; er zahlte ihm den Scheck anstandslos aus. 2. entlohnen: die Landarbeiter a. und entlassen; er hat seine Teilhaber ausgezahlt (abgefunden). 3. <a. + sich) einbringen, sich lohnen: Verbrechen zahlen sich nicht aus; Jetzt zahlt es sich aus. daß wir damals Nachwuchskräfte eingestellt haben; Investieren, investieren und nochmals investieren, das zahlt sich aus in drei Jahren spätestens (Grass. Hundejahre 485). auszählen <sw. V.; hat): 1. durch Zählen die genaue Zahl feststellen: nach der Wahl die Stimmen a. 2. (Boxen) die Niederlage eines kampfunfähigen Boxers durch Zählen (bis zum Aus) feststellen: der Meister wurde in der achten Runde ausgezählt; Nach einer nur vorgetäuschten Rechten ließ er sich a. (MM 4. 1. 71. 15). 3. (landsch.) durch Abzählen aussondern u. zu etw. bestimmen: jeder Zehnte wurde zum Heraustreten ausgezählt; für das nächste Spiel haben die Kinder schon ausgezählt. Auszahlung, die; -. -en: 1. das Auszahlen (1): die A. der Gehälter wurde bereits veranlaßt; *air A. können, gelangen (Papierdt.; ausgezahlt werden). 2, das Auszahlen (2). die Entlohnung. Abfindung: die A. der Arbeiter; die A. des Teilhabers. 3. (Bankw.) a) Bez. für eine Devise: die A. London (das englische Pfund); b) Bankatiweisung: eine telegrafische A. Auszählung, die; -. -en: das Auszählen (1): mit der A. der Stimmen wurde bereits begonnen. auszanken <sw. V.; hat) (landsch.): ausschelten, ausschimpfen: sie hat das Kind gehörig ausgezankt; Sie zankten einander aus. so daß man glauben konnte, sie möchten einander nicht (Musil. Mann 310). auszehren <sw. V.; hat) (geh.): körperlich sehr schwächen, entkräften: die Anstrengungen zehrten ihn völlig aus; eine ausgezehrte Gestalt; ein ausgezehrtes (abgezehrtes, eingefallenes) Gesicht; <Abl.:> Auszehrung, die; -: I. Kräfteverfall: eine allmähliche A. des Körpers; 2. (veraltet) Schwindsucht: sie war an der A. gestorben. auszeichnen <sw. V.; hat) /vgl. ausgezeichnet/: 1. (Waren) mit einem Preisschild versehen: die ausgestellten Stücke müssen noch ausgezeichnet werden. 2. a) mit Vorzug behandeln, ehren: der Minister zeichnete ihn durch sein Vertrauen/mit seinem Vertrauen aus; er zeichnete ihn dadurch aus. daß ...; b) durch die Verleihung einer Auszeichnung ehren: einen Forscher mit dem Nobelpreis a.; der Film wurde mit drei Preisen ausgezeichnet; Nach seinen eigenen Worten hatten die Professoren seine Gedankengänge nicht verstanden und ihn deshalb mit dem Prädikat Summa cum laude ausgezeichnet (Niekisch. Leben 126). 3. a) aus einer Menge positiv herausheben, kennzeichnen: gute Fahreigenschaften zeichnen diesen Wagen aus; Klugheit und Fleiß zeichneten ihn aus; b) <a. + sich) sich hervortun sich durch Ausdauer a.; er hat sich als Politiker ausgezeichnet; Sie hatte sich immer durch ungewöhnliche Selbstbeherrschung ausgezeichnet (Thorwald. Chirurgen 240); der Kunststoff zeichnet sich durch große Härte aus (unterscheidet sich von allen übrigen durch seine Härte). 4. (Druckw.) a) durch eine besondere Schriftart hervorheben: ein Zitat durch Sperrung a.; b) ein Manuskript durch Angeben der Schriftarten u. a. zum Satz fertigmachen: er hat das Manuskript ausgezeichnet; <Abl.:> Auszeichnung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Auszeichnen (1): mit der A. der Waren beschäftigt sein. 2. a) Gunstbeweis. Ehrung: er empfand diese Bemerkung als A.; Onkel Bertram durfte dem Urgroßvater die Hand geben, eine hohe A.. die mit Staunen und Rührung vermerkt wurde (Kusenberg. Mal 124); b) Ehrung durch einen Orden. Preis o. ä.: einige Soldaten zur A. vorschlagen. 3. Orden. Medaille. Preis: eine hohe A. erringen. 4. (Druckw.) a) Hervorhebung durch eine besondere Schriftart: das Manuskript hat wenig -en; b) Bearbeitung des Manuskriptes für den Satz. 5. *mit A. (mit dem Prädikat .^ausgezeichnet"): er hat die Prüfung mit A. bestanden; <Zus. zu 1:) Auszeichnungspflicht, die <o. PL): die Pflicht, zum Verkauf ausgestellte Waren mit ihrem Preis auszuzeichnen; zu 4: Auszekhnmeachrtft. die (Druckw.): von der Grundschrift abweichende Schriftart, die der Hervorhebung dient. Auszeit, die; -. -en (Basketball. Volleyball): Pause. Spielunterbrechung, die einer Mannschaft nach bestimmten Regeln zusteht. auszementieren <sw. V.; hat): die Innenseiten von etw. mit einer Zementschicht versehen: einen Schacht, einen Keller a. Auszieh-: ^feder.die: Zeichenfeder zum Ausziehen von Linien mit Tusche; ^tisdh der: Tisch, den man durch das Ausziehen von Platten vergrößern kann; -tusche, die: Zeichentusche zum Ausziehen von Linien. ausziehbar [ ^yst^i:ba^) <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): sich ausziehen (1 d) lassend: ein -er Tisch; ausziehen <unr. V.): 1. <hat) a) aus etw. herausziehen: den Nagel mit der Zange a.; sich. Jmdm. einen Splitter a.; ein paar Möhren a.; b) (Farben) durch Bleichen entfernen: das Chlor hat die Farben ausgezogen (ausgebleicht); c) einen Extrakt aus etw. herstellen: Pflanzenstoffe a.; d) durch Herausziehen von ineinandergeschobenen Teilen verlängern, vergrößern: ein Stativ, den Tisch a. 2. (hat) (Ggs.: anziehen) a) (ein Kleidungsstück) von sich tun. ablegen: die Hose, den Mantel. Schuhe und Strümpfe a.; [sich] das Hemd a.; b) die Kleidung vom Körper nehmen; jmdn.. sich entkleiden: die Mutter zieht die Kleinen aus; sich a.; ganz ausgezogen sein; Und diese Kerle, die mich mit den Augen ausziehen, widern mich an (Kirst. 08/15. 542); c) (bes. süd[west]d.] ablegen (1 a. b): *Jmdn. a. (ugs.; jtndm. überdurchschnittlich viel Geld abverlangen). 3. ins Freie ziehen, ausrücken <ist): zur Jagd a.; So zogen 4857 die Engländer Richard Burton und John Speke aus und entdeckten den Tanganji- kasee (Grzimek. Serengeti 95); auf Raub, auf Abenteuer a. (ausgehen). 4. eine Wohnung, einen Arbeitsraum aufgeben u. verlassen <ist) (Ggs.: einziehen 7): am Ersten müssen wir a.; Eigentlich hätten wir längst schon a. müssen aus unserem Zimmer (Schnurre. Bart 33). 5. aus etw. herausziehen, schwinden, verlorengehen <ist>: das Aroma ist [aus dem Kaffee] ausgezogen. 6. herausschreiben, exzerpieren <hat): bestimmte Wörter aus einem Text a.; einen Roman, einen Schriftsteller (einzelne Passagen aus dem Werk eines Schriftstellers) a. 7. zu einer Linie vervollständigen, nachzeichnen <hat): eine punktierte Linie a.; Umrisse mit Tusche a. auszieren <sw. V.; hat) (geh.): verzieren, ausschmücken: einen Saal mit Blumenschmuck a.; ein ausgeziertes Samtband; <Abl.:> Auszienmg, die: -. -en: die -en eines Bauwerks bewundern. auszirkein <sw. V.; hat): genau aus-, abmessen: einen Kurs. eine Entfernung mathematisch genau a.; Ü genau ausgezir- 284
auto-, Auto- kelte (genau überlegte, abgewogene) Antworten; <Abl.:> Auszirk[e]hmg, die; -. -en: die genaue A. des Zeitpunktes. auszischen <sw. V.>: 1. durch Zischen sein Mißfallen über jmdn.. etw. kundgeben <hat>: der Redner, das Stück wurde ausgezischt. 2. zischend verlöschen <ist>: eine große ... Lache, meine Zigarette zischte darin aus (Böll. Und sagte 91). Auszubildende, der u. die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete) (Amtsspr.): svw. t Lehrling u. f Anlernling. Auszug, der; -[eis. Auszüge: 1. das Hinausziehen, geordnete Verlassen eines Raumes o. ä. (Ggs.: Einzug): ein überstürzter A.; der feierliche A. des Lehrkörpers aus der Aula; Mussolini benutzte den ... A. der Opposition aus dem Parlament dazu, schließlich ihre Mandate Tür ungültig zu erklären (Fraenkel. Staat 83); der A. (die Auswanderung) der Kinder Israel aus Ägypten. 2. das Aufgeben u. Verlassen einer Wohnung, eines Arbeitsraumes: der A. muß bis zum Ersten nächsten Monats erfolgen. 3. Extrakt: einen A. aus Heilkräutern bereiten. 4. a) herausgeschriebener Ausschnitt. Teilabschrift: ein beglaubigter A. aus dem Grundbuch; die Bank schickt die Auszüge (Mitteilungen über den Kontostand): b) ausgewählte wichtige] Stelle aus etw.. bes. aus einem Schriftwerk: Auszüge aus einer Rede hören; Der zweite Genosse begann einen A. aus einem Buch vorzulesen (Leonhard, Revolution 194); c) (Musik) Bearbeitung eines Orchesterwerks für Klavier: einen A. [aus einer Oper] anfertigen. 5. ausziehbarer Teil: der A. am Fotoapparat. 6. (südd.) Altenteil: im A. leben. 7. (Schweiz.) erste Altersklasse der Wehrpflichtigen: Soldaten des -es; (Abi.: zu 7:> Auszüger [qystjy.ge]. 'Auszügler ['qiist$y:kle].der; -s. - (Schweiz.): Wehrpflichtiger der ersten Altersklasse: (zu 6:> 2Auszügkr{-]. der; -s. - (landsch.): Altenteiler: (Zus. zu 3:> Auszug[s]mehl, das; -[e]s. -e: besonders feines, kleiefreies Weizenmehl. auszuss-, Auszugs-: -bauet*, der (österr.): Altenteiler: -hieb. der (Forstw.): Entfernen alter Bäume aus einem jungen Bestand: Aushieb: -mehl. das: f Auszug[s]mehl; -weise <Adv.>: in Auszügen. Teilen: teilweise: eine Rede a. wiedergeben; einen Roman a. veröffentlichen; (seltener auch attr.:> der a. Abdruck ist nicht gestattet. auszupfen <sw. V.; hat): zupfend herausziehen: Unkraut a.; sie zupft sich graue Härchen aus. autark fcy'tark] (Adj.; nicht adv.) [griech. autarkes]: a) /vom Ausland/ wirtschaftlich unabhängig: ein -er Staat; die Wirtschaft dieses Landes ist a.; b) (bildungsspr.) sich selbst genügend, auf niemanden angewiesen: -es Denken; geistig a. sein; Autarkie [gjitar'ki:]. die: -. -n [...i:dn; griech. autärkeia]: a) wirtschaftliche Unabhängigkeit eines Landes 1 vom Ausland]: dieses Land strebt nach völliger A.; man kann die A. so organisieren, daß den privaten Monopolisten das Geld scheffelweise zuströmt (Niekisch. Leben 137); b) (bildungsspr.) Selbstgenügsamkeit. Unabhängig- keit: religiöse, innere A. besitzen; autarktsch [ap'tarkiH <Adj.>: die Autarkie betreffend. auteln fajitln] (sw. V.; ist) [zu tAuto] (veraltet, noch Schweiz.): Autofahren (als Liebhaberei). Authentie ftpten'ti:]. die; -: svw. t Authentizität; authentifizieren [3}it£ntifi't$i:r9n] (sw. V.; hat) [zu fauthentisch u. lat. facere = machen, tun] (bildungsspr.): beglaubigen, die Echtheit von etw. bezeugen: authentisch faji'tentij] <Adj.; o. Steig.) (spätlat. authenticus < griech. authentikös] (bildungsspr.): echt: zuverlässig, glaubwürdig: ein -er Text; eine -e Darstellung; -en Berichten zufolge; Es waren zwar auch -e Jeans, aber es war nicht die echte Sorte (Plenzdorf, Leiden 10S); Unzählige ... Details vermitteln die -e Atmosphäre der Zeit (Herrenjournal 2.1966.120); die Meldung ist nicht a.; authentisieren [aytenü'ziiron] (sw. V.; hat) [mlat. authenticäre] (jur.): glaubwürdig, rechtsgültig machen: Authentizität [^tentit$i't£:t]. die; - (bildungsspr.): Echtheit. Zuverlässigkeit. Glaubwürdigkeit. Auttamus taii'tismus]. der; - [zu griech. autös = selbst] (Med.): krankhaftej Selbst- od. Ichbezogenheit. Kontaktunfähigkeit: mitfrisch <Adj.): a) <o. Steig.) den Autismus betreffend: b) an Autismus leidend: ein -es Kind; sich a. von der Gesellschaft abschließen. Autler f^jitte]. der; -s. - [zu tauteln) (veraltet, noch Schweiz.): Autofahrer (aus Liebhaberei). Auto [^ito], das; -s. -s [Kurzf. von t Automobil]: durch einen Motor angetriebenes Straßenfahrzeug mit gummibereiften Rädern u. offener od. geschlossener Karosserie zum Transport von Personen od. Gütern: Kraftwagen. Kraftfahrzeug. Automobil: ein neues, altes, gebrauchtes A.; das A. parkt vorschriftsmäßig, gerät ins Schleudern; ein A. haben, besitzen, fahren; gebrauchte -s verkaufen; A. fahren können; er fährt gut A.; mit dem A. unterwegs sein; *wie ein A. gucken (ugs.; sehr erstaunt blicken). Wo-, Auto- (Auto): -apotheke, die: t Apotheke (2); -atbs. der: Atlas für den Autofahrer mit eingezeichneten Straßenverbindungen: -bahn, die: durch Mittelstreifen in zwei Fahrbahnen getrennte, mehrspurige, kreuzungsfreie Schnellstraße, die nur für Kraftfahrzeuge von einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit an zugelassen ist. dazu: -bahnabzweig. der: svw. 1-dreieck. -bahnanschlußstelle, die: Straßenführung, bei der man von einer nachgeordneten Straße auf die Autobahn gelangt, -bahnartig (Adj.; o. Steig.; nicht adv.). -bahnausfahrt, die: Straße, auf der man die Autobahn verläßt, -bahnbrücke. die. -bahndreieck. das: ein Dreieck bildende kreuzungsfreie Straßenführung, in der eine Autobahn mit einer anderen zusammentrifft, -bahnkleeblatt. das (Jargon): svw. f -bahnkreuz, -bahnkreuz, das: Kreuzung zweier Autobahnen auf verschiedenen Ebenen (mit einer kleeblattförmigen Anlage), die den kreuzungsfreien Anschluß nach allen Richtungen erlaubt, -meister. der: Vorsteher einer Autobahnmeisterei, -metsterei. die; -. -en: bautechnische Dienststelle, die für die Erhaltung eines bestimmten Autobahnabschnitts zuständig ist. -bahnrasthof. der: an einer Autobahn gelegener Restaurationsbetrieb mit Übernachtungsmöglichkeit, -bahnraststätte. die: an einer Autobahn gelegener Restaurationsbetrieb, -bahnzubringer. der: Straße, die direkt auf die Autobahn führt: -batterie. die; -besitzer. der; -bus. der: svw. f Omnibus, dazu: -bus- hahestelle, die. -buslinie, die. -busfahrt, die; -camion. der (schweiz.): svw. t Lastkraftwagen; -camp, das; -camping, das; -car. der [frz. autocar. zu: auto(mobile) u. engl, car = (Krafthvagen] (Schweiz.): Omnibus für Gesellschaftsfahrten: -coat, der: kurzer Mantel, der für Autofahrer bes. geeignet ist: einen A. tragen; -Gross, das; -. -e [TCross-Coun- try]: Gelände-. Vielseitigkeitsprüfung für Autofahrer: -dieb- stahl, der; -droschke, die (österr. veraltend): Taxi: eine A. nehmen; -elektrik, die: elektrische Ausstattung moderner Kraftfahrzeuge: die A. dieses Wagentyps hat einige Mängel; -fähre, die: Fähre, auf die Autos verladen werden können: -fahrer, der: Fahrer eines Automobils, dazu: -fah- rergruB.der: Kritik am! vermeintlich] unverständlichen Verhalten eines Verkehrsteilnehmers durch Tippen an die Stirn: den A. zelebrieren (an die Stirn tippen): -fahrerin, die: w. Form zu tAutofahrer; -fahrt, die; -falle, die (ugs.): 1. an übersichtlicher Stelle o.a. aufgebautes Hindernis auf einer Straße, durch das Autos von Gangstern zum Halten gezwungen u. überfallen werden. 2. unsichtbar aufgebaute Radarkontrolle, die die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Autos feststellt: -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Autoverkehr: -e Zone; -Friedhof, der (ugs.): Sammelstelle von! aufeinandergeschichteten. verschrotteten J Autowracks: -Industrie, die; -karte, die: Landkarte mit eingezeichneten Straßenverbindungen: -kino. das: Freilichtkino, in dem der Film vom Auto aus angesehen wird: -knacker, der (ugs.): jmd.. der Autos aufbricht, um daraus Gegenstände zu stehlen: -kolome. die; -künde, der: Kunde, der mit dem Auto kommt: Großselbstbedienungsgeschäft... bequem erreichbar nur für -n (Welt 11. 11. 1974. 14); -lackiererei, die; -lenker. der (Schweiz.): svw. f-fahrer; -lenkerin, die: w. Form zu t Zenker; -lift. der; -marke, die: Fabrikat einer Firma, die Autos herstellt: er fährt immer dieselbe A. (Wagen des gleichen Fabrikats): -mechaniker. der: Mechaniker in einer Kfz-Werkstatt: -minute, die: Strecke, die ein Auto mit durchschnittlicher Gesdiwindigkeit in einer Minute zurücklegt: das Ausflugslokal ist zwanzig -n entfernt; -num- mer, die: polizeiliches Kennzeichen eines Autos, das aus Buchstaben u. ] mehreren Zahlen besteht: -radfo. das; -rei- fen. der; -reisezug, der: Zug. der gleichzeitig Personen u. ihre Autos transportiert: -rennen, das. dazu: -remsport, der; -reparatur. die; -salon. der: svw. T Automobilsalon; -Schalter, der: Schalter einer Bank], an dem der Kunde bedient wird, ohne daß er das Auto verlassen muß: --schlänge. die: mehr od. weniger lange Reihe dicht aufeinanderfolgender, im Schrittempo fahrender Autos bei sich stauendem Verkehr: -Schlosser, der; -Schlüssel, der: a) Schlüssel für Autotür. Kofferraum o. ä.: b) <P1.) Autoschlüssel(a) u. Zündschlüssel: -Service, der: an einer Tankstelle, außer dem 285
auto-, Auto- Tanken angebotene Dienstleistungen: -skooter. der: t Skooter; -slakm. der (Motorsport): Geschicklichkeit Wettbewerb in der Art eines Slaloms: A. mit 120 Pollern; -stopp, (auch:) --«top, der: das Anhalten von Autos zu dem Zweck, sich mitnehmen zu lassen: A. machen; per/mit A. fahren; daß Sie nicht mit A. nach Rom fahren (Frisch. Homo 127); -Straße, die: Straße, die nur für Kraftfahrzeuge von einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit an zugelassen ist: -strich, der (ugs.): a) Straße. Gegend, in der sich Prostituier- te aufhalten, um sich Autofahrern anzubieten: b) Form der Prostitution, bei der sich Prostituierte an Autostraßen aufhalten, um sich Autofahrern anzubieten: -stunde, die: vgl. t-minute; -telefon, das; -tour. die; -tourismus, der: Urlaubsverkehr mit Privatautos: -touristik. die: svw. f ^Onirismus; -tii\ die; Minfall, der; -verkehr, der: der von den Autos bestrittene Teil des gesamten Verkehrs: -verteil. der: Unternehmen, das gegen Entgelt Autos vermietet: -Werkstatt, die; -wrack, das: Auto, das endgültig funktionsunfähig ist: -zubehär. das: Ausstattungsteile, die die Grundausstattung eines Autos ergänzen od. verbessern: -Zusammenstoß der. 2auto-, Auto- teyto: griech. autös = eigen, selbst]: -bio- graph, der: Verfasser einer Autobiographie, -biographk, die: literarische Darstellung des eigenen Lebens: -biographisch <Adj.; od. Steig.): a) das eigene Leben beschreibend: sein Werk hat starke -e Züge; b) in Form einer Autobiographie verfaßt: -e Romane; -dithon [...ax'to:n) <Adj.; o. Steig.; nichtadv.) [griech. autöchthön] (bildungsspr.): (von Völkern od. Stämmen) alteingesessen, eingeboren, bodenständig: die -e Bevölkerung dieses Gebietes; Ü Auf dem deutschen Kasernenhof herrscht nun wieder der -e Unteroffizier (Kantorowicz. Tagebuch I. 656); <subst.:> -chtho- ne, der u. die; -n, -n: Ureinwohner inj. Eingeborene;rj: -didakt [-di'dakt], der; -en. -en [griech. autodfdaktos = selbstgelehrt) (bildungsspr.): Jmd.. der sich ein bestimmtes Wissen ausschließlich durch Selbstunterricht angeeignet hat. dazu: -dkl^ktenüm. das: Art u. Weise. Verhalten eines Autodidakten: sein A. nicht verleugnen; -didaktisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) den Selbstunterricht betreffend: b) durch Selbstunterricht erworben: -dynamisch <Adj.; o. Steig.) (Fachspr.): selbstwirkend, selbsttätig: -«rotlk. die (Psych.): Erotik ohne Partnerbezug (Masturbation. Narzißmus): -erotjsmus,der (Psych.): Befriedigung sexueller Triebe am eigenen Körper, bes. im Kiiflesalter; mwi I-'ge:n] <Adj.; o. Steig.) [griech. autogenes]: 1. (Technik) (von Schweißen u. Brennschneiden) mit Stichflamme! ohne Zuhilfenahme eines Bindematerials]: a. schweißen, schneiden; -e Metallbearbeitung. 2. (Psych.) aus eigenen Kräften, von innen heraus: -es Training (Med.; Entspannung durch Selbsthypnose nach dem dt. Nervenarzt J. H. Schultz): ob er sich in Gastein „verjüngt" %oder in Driburg a. trainiert (Welt 28. 7. 62,Die Frau); nriro[-3i:rol.das; -s, -s [span. autogiro. zu griech. gyros = Kreis]: Flugzeug mit sich drehenden Flügeln, die durch den Fahrtwind angetrieben werden: -gr^mm, das [t-grammj: eigenhändig geschriebener Namenszug einer bekannten Persönlichkeit!: -e sammeln, dazu: -gr^mmadresse. die: Adresse, unter der das Autogramm einer bekannten Persönlichkeit zu erhalten ist: der Künstler gab seine A. an; -grpmnifiger, der (ugs. abwertend): leidenschaftlicher Sammler von Autogrammen: -graph. das; -s. -e[n] [lat. autographum. subst. Neutr. von: autographus = mit eigener Hand geschrieben < griech. autögraphos] (Buchw.): von einer bekannten Persönlichkeit eigenhändig geschriebenes Schriftstück: Der Geheimrat besaß -en von Bach. Haydn ... und Beethoven (Hauptmann. Schuß 42). dazu: -orapheiisammlung, die; -hypnose, die: hypnotischer Zustand, in den sich jmd. selbst versetzt. Selbsthypnose: -kephal [-kefa.l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von bestimmten orthodoxen Nationalkirchen) mit eigenem Oberhaupt, unabhängig: -Itephalie [-kefa'li:]. die; -: kirchliche Unabhängigkeit der orthodoxen Nationalkirchen: ^ktov [-'kla:fl.der; -s. -en [-'kla:vn; frz. autoclave. zu lat. clävis = Schlüssel] (fachspr.): 1. Druckapparat in der chemischen Technik. 2. Apparat zum Sterilisieren von Lebensmitteln. 3. Rührapparat bei der Härtung von Speiseölen: -klavieren [-kla'vkran] <sw. V.; hat): mit dem Autoklav (2) erhitzen: ~krat [-kra:t], der; -en. -en [griech. autokrates = selbstherrschend, eigenmächtig] (bildungsspr.): 1. Alleinherrscher, der die unumschränkte Staatsgewalt für sich beansprucht. 2, selbstherrlicher Mensch: -kratie [-kra'ti:]. die; -. -n [...i:an; griech. autokrä- teia] (bildungsspr.): unumschränkte Staatsgewalt in der Handeines einzelnen Herrschers: Caesars System war eine ausgesprochen persönliche A.. nicht eine organische StaatsTührung (Goldschmit. Genius 37); -kratisdi <Adj.; o. Steig.): 1. unumschränkt: -e Gewalt ausüben. 2. selbstherrlich: -lyse [-*ly:za]. die; -: 1. (Med.) Abbau von Körpereiweiß ohne Mitwirkung von Bakterien. 2. (Biol.) Selbstauflösung des Larvengewebes im Verlauf der Metamorphose bei Insekten: -lyttach [-'ly:tij] <Adj.; o. Steig.) (Med.): (von Körpereiweiß) sich selbst auflösend: -mobil <Adj.; o. Steig.; nur attr.): a) das Auto betreffend, in bezug auf das Auto: der -e Laie; b) vom Auto bestimmt: Die Legende vom menschlichen Versagen in der -en Gesellschaft (Hörzu 14. 1973. 84); -mobil, das; -s. -e [zu lat. mobilis = beweglich] (veraltend): svw. t Auto, dazu: mik>- ttflauastellung. die. -mobilindustrie. die. MDoWIklub. der: Vereinigung von Autofahrern zur Durchsetzung gemeinsamer Interessen, -mobilsalon. der: Ausstellung, auf der die neuesten Automobile vorgestellt werden: -mobilismus [-mobil ismus], der; - [frz. automobilisme]: Kraftfahrwesen: -mobilst, der; -en. -en [frz. automobiliste] (bes. Schweiz.): svw. f Autofahrer; -nom [-'norm] <Adj.; o. Steig.) [griech. autönomos] (bildungsspr.): verwaltungsmäßig] selbständig, unabhängig: ein -er Staat; Monopole können auf die Einführung neuer Verfahrenstechniken durchaus verzichten, da sie hinsichtlich der Preisfestsetzung weitgehend a. sind (Stamokap 29); -nomie [-no'mi:]. die; -. -n [...i:on; griech. autonomia. f-nomie]: 1. (bildungsspr.) 'verwaltungsmäßige] Unabhängigkeit. Selbständigkeit: die A. dieses Landes ist gefährdet; Die A. der Fraktionen stellt das politisch bedeutsamste Gegengewicht gegen autokratische Tendenzen dar (Fraenkel. Staat 103); A. fordern. 2. (Philos.) Willensfreiheit: -philie 1-fVli:]. die; - [griech. philia = Liebe] (Psych.): Selbst-. Eigenliebe: -püot. der; -en, -en: automatische Steuerungsanlage in Flugzeugen. Raketen o. ä.: -ptystik, die (Med.): Übertragung körpereigenen Gewebes (Ggs.: Alloplastik); -sexual|smus, der (Psych.): Verliebtheit in die eigene Person, verbunden mit der Unfähigkeit, mit anderen sexuell zu verkehren: -sexual <Adj.; o. Steig.): den Autosexualismus betreffend: -som [-'zo:m], das; -s. -en [Kurzw. aus Auto- u. Chromosom] (Genetik): nicht geschlechtsgebundenes Chromosom: -Suggestion, die: Fähigkeit, sich selbst zu beeinflussen: Selbstsuggestion: *»U> xin [-U>'ksi:n], das; -s (Med.): im eigenen Körper entstände- nesGift: ^typiel-typi:], die; -, -n [...Iran: IType] (Druckw.): Rasterätzung für Buchdruck: -zoom [-'zum], das; -[s], -s [engl, zoom = Summen, schnelles steiles Hochziehen] (Fot.): Einrichtung an einer Amateurfilmkamera mit einem Objektiv, das zusammen mit der Brennweitenveränderung die Entfernungseinstellung derart verändert\ daß das Objektiv immer auf den für die eingestellte Brennweite u. Blende] gültigen Nah-Unendlich keits/-Punkt eingestellt u. somit automatisch eine maximale Schärfentiefe gewährleistet ist: Servofokus: Die Brennweitenverstellung geschieht manuell und automatisch (Autozoom) (MM 24./2S. 5. 75. 44). Autodafe [suitoda'fe:]. das; -s. -s [port. autodafg. eigtl. = Urteil über den Glauben Tür lat. actus fideil: 1. (hist.) feierliche Bekanntgabe der Urteile des Glaubensgerichtes u. Ketzerverbrennung. 2. (bildungsspr.) öffentliche Verbrennung verbotener Bücher u. Schriften: Don Juan de Zumärra- ga... vernichtete in einem gigantischen A. jedes erreichbare Schriftstück (Ceram. Götter 389). Autodrom [ayto'drorm], das; -s. -e: 1. svw. Motodrom. 2. (österr.) Fahrbahn für Skooter. Automat fapto'ma:t]. der; -en. -en [unter Einfluß von frz. automate < griech. autömatos = sich selbst bewegend, aus eigenem Antrieb]: 1. a) Apparat, der nach Münzeinwurf selbsttätig Waren abgibt od. eine Dienst- od. Bearbeitungsleistung erbringt: b) Werkzeugmaschine, die Arbeitsvorgänge nach Programm selbsttätig ausführt: c) automatische Sicherung zur Verhinderung von Überlastungsschäden in elektrischen Anlagen. 2. (Math.. Datenverarb.) jedes kybernetische System, das Informationen an einem Eingang aufnimmt, selbständig verarbeitet u. an einem Ausgang abgibt. 3. (abwertend) abgestumpfter Mensch, der ein Arbeitspensum mit monotoner Genauigkeit erfüllt: Professor Swoboda ... sah. was los war. Ein todmüder A. arbeitete da mechanisch weiter (Remarque. Funke 241); <Zus.:> Automatenknacker, der; -s. - (ugs.): jmd.. der Verkaufsautomaten 286
Ave-Maria-Läuten aufbricht u. ausraubt: eine Bande von -n; Automatenrestaurant, das; -s, -s: Restaurant, in dem man sich über Automaten selbst bedienen kann: Automatte fcytoma'ti:]. die; -: svw. T Automatismus; Automatik [%ito'ma:tik].die; -, -en (Technik): a) Vorrichtung, die einen eingeleiteten technischen Vor- gang ohne weiteres menschliches Zutun steuert u. regelt: ein Auto, eine Armbanduhr mit A.; b) Vorgang der Selbststeuerung: die A. der Entlüftung setzt ein; Ü die tödliche A. des Verbrechens wird dargestellt; Automation faptoma- ' &Jp:n]. die; - [engl, automation. zu griech. autömatos. f Automat]: durch Automatisierung erreichter Zustand der modernen technischen Entwicklung, der durch den Einsatz weit- gehend bedienungsfreier Arbeitssysteme gekennzeichnet ist: Automatisatioo [^tomatiza't&om], die; -. -en: svw. t Automatisierung; automatisch <Adj.; o. Steig.) [nach frz. auto matique]: l.a) (von technischen Geräten) mit einer Automatik ausgestattet: ein -er Temperaturregler; b) durch Selbststeuerung od. -regelung erfolgend: ein -es Glockenzeichen. 2. a) unwillkürlich, zwangsläufig: der Prozeß läuft a. ab; b) von selbst erfolgend: eine -e Reaktion; automatisieren t^itomati'zi.ran) <sw. V.; hat) [nach frz. automatiser): auf vollautomatische Fabrikation. Steuerung o. ä. einstellen: der Betrieb war völlig automatisiert, kein Mensch war zu sehen (Koeppen. Rußland 112), dazu: Automatiskning. die; -. -en: das Automatisieren: Automatismus [auto- ma'tismus]. der; -, ...men [griech. automatismös = was von selbst geschieht]: 1. (Technik) programmgesteuerter od. selbsttätig geregelter Mechanismus. 2. (Med.. Biol.) spontan ablaufender Vorgang oder Bewegungsablauf* der nicht vom Bewußtsein oder Willen beeinflußt wird. 3. (Psych.) vom Bewußtsein nicht kontrolliert ablaufende Tätigkeit. Autopsie [ayto'psi:]. die; -, -n [...i:an; griech. autopsia]: 1. (Med.) Leichenöffnung: Untersuchung des [menschlichen] Körpers nach dem Tod zur Feststellung der Todesursache: eine A. vornehmen, machen. 2. (fachspr.) Prüfung durch persönliche Inaugenscheinnahme: autgpttadi <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Autopsie (1.2) betreffend, mit ihrer Hilfe erfolgend. Autor ['aiitar, auch: ...to:g]. der; -s. ...Qren [lat. auctor): Verfassereines Werks der Literatur. Musik. Kunst. Fotografie od. Filmkunst: ein begabter, gefragter A.; wer ist der A. dieses Films?; neue -en gewinnen; Ü der A. (das Werk des Autors) ist vergriffen; ein viel gelesener A.; <Zus.:) Alltorkorrektur, die; -. -en (Buchw.): 1. a) vom Verfasser selbst gelesene Korrektur: b) die an den Autor übersandte Korrekturfahne. 2. vom Verfasser gewünschte nachträgliche Satzänderung: Autorreferat, das; -[eis. -e: vom Autor selbst verfaßte Zusammenstellung der Ergebnisse seiner Untersuchung: Autorschaft, die; -: Urheberschaft: seine A. bestreiten. Autoren-: -kollektiv, das (bes. DDR): Autorengruppe, die ein Werk in Zusammenarbeit herausgibt: *»lesung. die; ^realster, das: am Ende eines Buches aufgeführte alphabetische Namensliste der zitierten Autoren. Autorisation [ajitoriza'^io:nl. die; -. -en (bildungsspr.): Ermächtigung. Vollmacht: die A. erteilen; autorisieren [...'zi:ran] <sw. V.; hat) [nach mlat. auctörizäre] (bildungsspr.): l.jmdn. bevollmächtigen, 'als einzigenI zu etw. ermächtigen: sie hat einen Verleger zur Veröffentlichung ihrer Werke autorisiert; er war vom Parteivorstand autorisiert worden, die Gespräche zu führen. 2. genehmigen: autorisierte Übersetzungen; autoritär [^ytoritc:?] <Adj.; o. Steig.) [frz. autoritaire]: 1. (bildungsspr. abwertend) a) totalitär, diktatorisch: ein -es Regime; b) unbedingten Gehorsam fordernd (Ggs.: antiautoritär, unautoritär): eine -e Erziehung; sein Vater war. wirkte, verhielt sich sehr a. 2. (veraltend) a) auf Autorität beruhend: -e Gewalt; b)mit Autorität ausgestattet: ein -er Herrscher; Autoritarb- mus [qiitorita'nsmus]. der; - [frz. autoritarisme] (bildungsspr.): absoluter Autoritätsanspruch: Autorität [ayto- ri'te:t], die; -. -en [lat. auctöritäs]: 1. <o. PI.) auf Leistung od. Tradition beruhender Einfluß einer Person od. Institution u. das daraus erwachsende Ansehen: kirchliche, staatliche, elterliche A.; die A. des Staates; A. haben, besitzen; der Lehrer genießt in seiner Klasse keine A.; sich A. verschaffen; ein A. verleihendes Amt. 2. Persönlichkeit mit maßgeblichem Einflußu. hohem, fachlichem J Ansehen: eine medizinische A.; er ist eine A.. gilt als A. auf seinem Gebiet; er ist Tür mich keine A.; autoritativ <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.): auf Autorität. Ansehen beruhend: maßgebend: auf Grund, mit Hilfe seiner Autorität. Stellung. autorititsgüubig <Adj.; o. Steig.) (abwertend): eine Autorität (2) für unfehlbar haltend: es gibt viele -e Menschen, dazu: AutorltftsgWubigkeit. die; -. Autosemantikon [^toze'mantikon], das; -s. ...ka [zu griech. autös = selbst u. semantikös. t Semantik] (Sprachw.): Wort, größere sprachliche Einheit mit eigener Bedeutung: autosemantisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sprachw,): eine eigene Bedeutung habend. autotroph [qpto'tro:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. trophi = Nahrung] (Biol.): sich nur von anorganischen Stoffen ernährend (Ggs.: heterotroph); Autotrophie [...tro- * fi:]. die; - (Biol.): Ernährung durch Aufnahme anorganischer Nahrung (Ggs.: Heterotrophie). autsch! fciitj] <lnterj.>: Ausruf bei unvermutetem körperlichem Schmerz: a., ich habe mir den Finger verbrannt! autumnal faptomna:!] <Adj.; o. Steig.;, nur attr.) [lat. au- tumnälis] (fachspr.): herbstlich. Herbst... auweh! [ay've:] <Interj.): Ausruf des Schmerzes und des Bedauerns. auweibü! [ay'vai(a)] <Interj.) (salopp): Ausruf, durch den Jmd. Überraschung od. Beklommenheit in bezug auf etw. ausdrückt: a.. ich habe meine Schlüssel vergessen! auxiliar [^lksi'Ua:?] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [lat. auxiliä- ris] (fachspr.): helfend, zur Hilfe dienend: <Zus.:> Auxiltar- kraft. die; -. -kräfte (veraltet): Hilfskraft: Auxiligrverb. das; -s. -en (Sprachw.): Hilfsverb (Ggs.: Vollverb). Auxin [%i'ksi:n]. das; -s. -e [zu griech. aüxö = ich mache wachsen]: organische Verbindung, die das Pfhnzenwachs- tum fördert. Aval [a'val]. der. seltener: das; -s. -e [frz. aval < ital. avallo < arab. hawäla = Geldanweisung. Wechsel] (Bankw.): Bürgschaft, bes. für einen Wechsel: avalkren <sw. V.; hat) [frz. avaler]: als Bürge einen Wechsel unterschreiben: Avalist [a va* list]. der; -en. -en [frz. avaliste]: Bürge für einen Wechsel: <Zus.:> Avflkredit. der; -s. -e: Kreditgewährung einer Bank auf Grund einer Bürgschaft. Avance [a'vä:sa], die; -. -n [frz. avance]: 1. (veraltet) a) Vorteil. Gewinn: b) Geldvorschuß. 2. Beschleunigung an Uhrwerken: Zeichen: A. 3. imdm. -n machen (1. geh.; einem möglichen Partner zu erkennen geben, daß man sich für ihn interessiert, ihm näherkommen möchte: er machte ihr -n. aber sie wollte nichts von ihm wissen. 2. imdm.. der für einen wichtig, nützlich o.a. ist. in bestimmter Weise entgegenkommen, um ihn für sich zu gewinnen: Sogar Moskau ließ sich dazu herbei. Jerusalem -n zu machen; Zeit 6. 6. 1975. 1); Avancement [aväsa'mä:]. das; -s. -s [frz. avancement] (geh. veraltend): Beförderung. Aufrücken in eine höhere Stelle: Da Sie Laufjunge und Bürodirektor in einem sind, brauchen Sie sich ja nicht ums A. zu kümmern (Remarque. Obelisk 241); avancieren [avä'si:ren] <sw. V.; ist) [frz. avancer < vlat. *abantiäre = vorwärts bringen, zu spätlat. abante = vor-weg]: 1. (veraltend) befördert werden, in einen höheren Dienstrang aufrücken: er avancierte zum Direktor. 2. zu etw. werden, aufsteigen, aufrücken: er ist zum besten Spieler der Mannschaft avanciert; (häufig iron.:) In den nächsten ... Jahren avanciert München zur Stadt der Erdbewegung (Spiegel 19. 1966. 37). 3. (veraltet) vorwärts gehen, vorrücken: Avantage [avä'ta:3dl. die; -. -n [frz. avantage. zu: avant. T Avantgarde] (veraltet): Vorteil. Gewinn: Avantageur [aväta*30:?l. der; -s. -e [zu t Avantage] (veraltet): Fahnenjunker. Offiziersanwärter: Avantgarde [avä'gardo]. die; -. -n [frz. avantgarde. aus: avant = vorn (< spätlat. abante) u. garde = Wache. TGarde]: 1. die Vorkämpfer einer geistigen Entwicklung: er gehört zur A. 2. (veraltet) Vorhut einer Armee: <Abl.:> Avantgardjsmus, der; -: Fortschrittlichkeit, für neue Ideen eintretende kämpferische Richtung auf einem bestimmten Gebiet (bes. in der Kunst): Avantgardist, der. -en. -en: Vorkämpfer. Neuerer (bes. auf dem Gebiet der Kunst u. Literatur): avantgardistisch <Adj.>: vorkämpferisch: -e Literatur. Malerei; avanti! [a'vanti]<Interj.)[ital. avanti < spätlat. abante.favancieren]: vorwärts!, los!, weiter! Ave [a:ve]. das; -[s], -[s]: kurz für t Ave-Maria: ein A. beten. Avec [a'vEk; frz. avec = mit < lat. apud = bei] nur in der Wendung mit [einem] A. (ugs. veraltend; mit Schwung. Leichtigkeit): Marie packt mit einem A. ihren Stoß Wäsche auf den ... Tisch (Fallada. Mann 66). Ave-Maria fa.vema'rr.a]. das; -fei. -[s] [nach Lukas 1. 28: Ave. gratia plena! = Gegrüßet seist du. Holdselige!. Gruß des Erzengels Gabriel an Maria]: 1. Bezeichnung eines 287
Avenida katholischen Mariengebets nach seinen Anfangsworten; Englischer Gruß: drei A. beten. 2. kurz für t Ave-Maria-Läuten; <Zus.:> Ave-Marja-Ukiten, das: svw. t Angelusläuten. Avenida[ave'ni.dal.die;-....denu. -s[span.u. port.avenida. zu lat. advenTre = herankommen, hereinbrechen]: 1. breite Prachtstraße spanischer, portugiesischer u. lateinamerikanischer Städte. 2. spanische u. portugiesische Bezeichnung für eine Sturzflut nach heftigen Regengüssen; Aventiure [aven'ty-.fd], die; -. -n [mhd. aventiure. f Abenteuer]: 1. in der mittelhochdeutschen Literatur, bes. in der Artusdichtung gebrauchte Bezeichnung für die ritterliche Bewährungsprobe, die der Held bestehen muß. 2. Abschnitt in einem mittelhochdeutschen Epos, das nach einzelnen ritterlichen Bewährungsproben gegliedert ist; A venture [aven'ty:rd], die; -. -n (bildungsspr. veraltet): Abenteuer, seltsamer Vorfall; Aventurier [aväty'rie:]. der; -s. -s [frz. aventurier] (veraltet): Abenteurer. Glücksritter. Aventurin [aventu'ri:n]. der; -s. -e [frz. aventurine < ital. awenturino. zu: awentura = Abenteuer. Glück < vlat. * ad Ventura, t Abenteuer (da die Einlagerungen wie zufällig hineingestreut erscheinen)] (Bergbau): gelber, roter od. golden flimmernder Quarz mit metallisch glänzenden Einlagerungen; <Zus.:> Aventurinalas.das; -es. -glasen dem Aventurin ähnliches Glas mit glänzenden Einlagerungen. Avenue [ava'ny:]. die; -. -n [...'ny:an; frz. avenue. zu lat. ad venire = herankommen]: mit Bäumen bepflanzte Prachtstraße in einer Stadt. Averbo [a'vErbo]. das; -s. -s [lat. ä verbo = vom Verb] (Sprachw.): Stammform des Verbs. Avers [a'vsrs]. der; -es, -e [frz. avers < lat. adversus = mit der Vorderseite zugewendet] (Münzk): Vorderseite einer Münze od. einer Medaille (Ggs.: 3Revers): ein Zweimarkstück .... dessen A. den asketischen Kopf von Max Planck ... trägt (MM 12. 9. 68. 22): Aversion [av£r'zio:n]. die:-,-en [frz. aversion < lat. äversio. eigtl. = das (Sichtabwenden]: Abneigung. Widerwille: gegen jmdn.. etw. eine A. haben, -en hegen. Aviarium [a'via:rium]. das; -s. ...icn [...pn; lat. aviärium): großes Vogelhaus (in zoologischen Gärten). Aviatik [a'via:tik], die: - [zu lat. avis = Vogel] (veraltet): Flugtechnik. Flugwesen: <Abl.:> Avigtiker, der; -s. - (veraltet): Flugtechniker. avirulent ['avirulent] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus griech. a- = nicht, un- u. t virulent] (Med.): nicht ansteckend, nicht krankmachend (Ggs.: virulent). Avis [avi:]. der od. das; -. - od. [a'vhs]. der od. das; -es. -e [frz. avis. ital. awiso. aus afrz. 90 m'est a vis = das ist meine Ansicht < lat. mihi Visum est = es scheint mir. zu lat. videri]: 1. (Kaufmannsspr.) Anzeige. Ankündigung einer Sendung an den Empfänger!. 2. (Bankw.) Mitteilung des Ausstellers eines Wechsels an den Schuldner über die Deckung der Wechselsumme; avisieren [avi*zi:ren] <sw. V.; hat): das Bevorstehen von etw.. die Ankunft, das Eintreffen von jmdm. od. etw. schriftlich o. ä. ankündigen: eine Warenlieferung a.; Meine Ankunft mußte avisiert worden sein, denn Mutter Märta ... wachte noch, um mich zu empfangen (Habe, Namen 116); 'Aviso [avi:zo]. der; -s. -s [frz. aviso. aus span. barca de aviso = Nachrichtenschiff, zu frz. avis. JAvis] (veraltet): leichtes, schnelles, wenig bewaffnetes Kriegsschiff; 2Avbo [-]. das; -s. -s [ital. awiso. TAvis] (österr.): svw. tAvis (1). a vista [a 'vista; ital. a vista = bei Sicht, aus ital. a (fa) u. t Vista] (Bankw.): bei Vorlage fällig; <Zus.:> Avjstawech- sel. der: Wechsel, der bei Vorlage fällig ist. Sichtwechsel. Avitaminose [avitami'no:za]. die; -. -n [zu griech. a- = nicht, un- u. f Vitamin] (Med.): Krankheit, die durch Vitaminmangel entstanden ist (z. B. Beriberi). Avivage [avi'va:^]. die; -. -n [frz. avivage] (Textilind.): Behandlung von Geweben u. Garnen aus Chemiefasern mit fetthaltigen Stoffen zur Verbesserung der Weichheit u. Geschmeidigkeit: avivieren [avi'viiran] <sw. V.; hat) [frz. avi- ver. zu: vif = lebendig < lat. vivus] (Textilind.): Glanz u. Geschmeidigkeit von Geweben o.a. aus Chemiefasern durch Nachbehandlung mit fetthaltigen Stoffen erhöhen. Avocato [avo'ka:to]. (auch:) Avokado [...a:do]. die; -. -s [span.aguacate < Nahuatiahuacatl): birnenförmige, eßbare Frucht eines südamerikanischen Baumes. AvoMupois [avQardypQa. auch evedd'pgys]. das; - [engl.- amerikan. avoirdupos < afrz. aveir de pois = Ware von Gewicht, aus: aveir. subst. Inf. von: aveir = haben (< lat. habere), de = von (< lat. de) u. pois = Gewicht (< lat. pensum)]: englisches u. nordamerikanisches Handelsgewicht (16 Ounces): Zeichen: av dp. Avokado: t Avocato. Avunkulat [avunku'la.t]. das; -[eis. -e [zu lat. avunculus = Onkel] (Völkerk.): Vorrecht des Bruders der Mutter eines Kindes gegenüber dessen Vater in mutterrechtlichen Kulturen. Aw$ck: tAvec. Axel faksll. der; -s. - [nach dem norw. Eiskunstläufer Axel Paulsen (1855-1938)] (Eiskunstlauf. RollkunstlauO: Kurzwort für Axel-Paulsen-Sprung; Sprung mit einer Umdrehung: einen A. ausführen. axial [aksja:l] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. axis = Achse. Erdachse. Pol] (Technik): in der Achsenrichtung, längs der Achse: -e Verschiebung; -e Belastung; <Abl.:> Axiali- tflt [aksialit£:t]. die; -. -en: das Verlaufen von Strahlen eines optischen Systems in unmittelbarer Nähe der optischen Achse; Achsigkeit; <Zus.:> Axiglverschiefaung, die: Verschiebung in Richtung der Längsachse; axillar [aksi'la.g] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. axilla = Achselhöhle]: 1. (Med.) zur Achselhöhle gehörend, in ihr gelegen. 2. (Bot.) unmittelbar über einer Blattansatzstelle hervorbrechend od. gewachsen; <Zus. zu 2:) Axill*rkno6pe. die. Axiologie [aksiolo'gi:]. die; -. -n [...i:dn; zu griech. äxios = wert u. f-logie] (Philos.): Wertlehre; <Abl.:)axk>logisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Wertlehre betreffend. Axiom [aksio:m], das; -s. -e [lat. axiöma < griech. axlöma]: 1. als absolut richtig erkannter Grundsatz; gültige Wahrheit, die keines Beweises bedarf 2. nicht abgeleitete Aussage eines Wissenschaftsbereichs, aus der andere Aussagen deduziert werden; Axkmatik [aksjtom'a:tik]. die; -: 1. Lehre vom Definieren u. Beweisen mit Hilfe von Axiomen. 2. das Zugrundelegen von Axiomen; axiomatisches Verfahren. Vorgehen: eine A. wird ausgeschlossen; axkxnatfach [aksio- ma:tij] <AdJ.; o. Steig.) [griech. axiömatikös]: 1. auf Axiomen beruhend. 2. unanzweifelbar, gewiß; axiomatbieren [ak- siomati'siiron] <sw. V.; hat): 1. zum Axiom erklären. 2. axiomatisch festlegen; Axkmeter [aksio'me:tB]. das; -s. - [t-meter] (Schiffbau): Richtungsweiser für das Steuerruder von Schiffen. Axminsterteppidi ['eksminste-], der; -s. -e [nach der engl. Stadt Axminster in Devonshire]: gewebter Florteppich. Axolotl [akso'bt|]. der; -s. - [aztekisch]: mexikanischer Schwanzlurch. der sich schon im Larvenstadium fortpflanzen kann. Axonometrie [aksonome'tri:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. äxön = Achse u. t-metrie] (Math.): geometrisches Verfahren, räumliche Gebilde durch Parallelprojektion auf eine Ebene darzustellen; axonometrfech [aksono'me:triJ] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): auf dem Verfahren der Axonometrie beruhend. Axt [akstl. die; -. Äxte (eksto; mhd. ackes. ax(t). ahd. ackus]: Werkzeug mit schmaler Schneide u. langem Stiel, bes. zum Fällen von Bäumen; die A. schwingen; R die A. im Haus erspart den Zimmermann (jemand, der geschickt ist im Umgang mit Handwerkszeug, braucht für vieles nicht die Hilfe eines Fachmanns; Schiller. Wilhelm Teil III. I); (ugs.. scherzh.:) die A. im Haus ersetzt die Ehescheidung; * wie eine/die A. im Walde (ugs.; ungehobelt, rüpelhaft in seinem Benehmen): er benimmt sich wie die A. im Walde: die A. an etw. lesen (sich anschicken, einen Mißstand o. ä. zu beseitigen): <Zus.:) Axthieb, der. Azalee [a$a'le:d]. auch Azalie [a't$a:lid]. die; -. -n [griech. azalea. Fem. Sg. von: azaleos = trocken, dürr]: Zierpflanze aus der Familie der Heidekrautgewächse mit zahlreichen großen weißen, rosa od. roten Blüten u. kleinen dunkelgrünen Blättern. Azarotapfel, der; -s. ...äpfel. Azarole [at$a'ro:ta], die; -. -n [span. acerola < arab. az-za'rür = Mispel]: kleine, mispelartige Frucht der mittelmeerischen italienischen Mispel. «zentrfech [auch: -'—] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus griech. a- = nicht, un- u. tzentrisch] (fachspr.): keinen Mittelpunkt, kein Zentrum aufweisend: ein -es Weltbild. Azetat usw.: t Acetat usw. Azid [a't$i:t].das; -s. -e [zu frz. azote = Stickstoff) (Chemie): Salz der Stickstoffwasserstoffsäure. Azid... [a't$i:t...; lat. acidus = scharf, sauer] (ehem. fach- sprachl): nicht mehr übliche Schreibung für Acid... in Zusammensetzungen, die sich auf eine Säure beziehen. 288
Bächelchen Azimut [at$imu:t]. das. auch: der: -s. -e [arab. as-sumut = die Wege]: Winkel zwischen der Vertikalebene eines Gestirns u. der Südhälfte der Meridianebene, gemessen von Süden über Westen. Norden u. Osten; <Abl.:> azimutal [...mu'ta:l] <Adj.; o. Steig.): das Azimut betreffend. AzofarbstofT[>at$o-]. der: -[e]s. -e [zu frz. azote = StickstofD (Chemie): Farbstoff der wichtigsten Gruppe der Teerfarbstoffe; Azogruppe, die: -. -n (Chemie): chemische Gruppe aus zwei Stickstoffatomen. Azoikum [a't$o:ikom]. das: -s [zu griech. äzöos = ohne Leben] (Geol.): Erdzeitalter ohne Spuren organischen Lebens; azoisch <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) (Geol.): 1. zum Azoikum gehörend. 2. ohne Spuren organischen Lebens. Azulek* [atjulexos. asu...] <P1.) [span. azulejos. vielleicht aus dem Arab.]: blaue Wandkacheln aus Spanien. Azur [a'tju:^]. der; -s [frz. azur < mlat. azzurum < arab. läzaward (< pers. lägwärd) = Lasurstein, lasurfarben] (dichter.): 1. die blaue Farbe des Himmels. 2. der blaue Himmel; Glorreich und lieblich, mit vergoldeten Wölkchen im reinen A.. kam der Tag herauf (Th. Mann. Hoheit b, B [be:. Ta. A]. das; -. - [1: mhd.. ahd. b; 2: seit dem 12. Jh. Unterscheidung von B durum ( = H. vgl. engl. B) und B molle (= B. vgl. engl. B-flat). das vom 16. Jh. an als B gilt (neben H. für urspr. B durum)]: 1. zweiter Buchstabe des Alphabets, ein Konsonant; ein kleines b, ein großes B schreiben. 2. (Musik) um einen halben Ton erniedrigtes h. 3. (Musik) Erniedrigungszeichen (b). ß. B; Beta. Baas [ba:s], der; -es. -e [vgl. nieder), baas < mniederl. baes. H. u.] (nordd., bes. Seemannsspr.): Herr. Meister. Aufseher. Vermittler. baba [ba'ba], bfibfi [be'be] (Kinderspr.): weist auf etwas Schmutziges. Ekelhaftes hin. was man nicht anfassen soll: nicht anfassen, das ist b.. babbeln 1'babln) <sw. V.; hat) [lautm. nach den ersten kindlichen Sprechversuchen ba-ba] (regional): 1. (von Kleinkindern, bevor sie rieht ig sprechen können) noch unverständlich, einzelne Laute. Silben sprechen; das Baby babbelt schon ein bißchen. 2, andauernd törichtJ reden, schwatzen; sich unterhalten; sie haben stundenlang [lauter dummes Zeug] gebabbelt; ....daß... in den Muslksendungen zuviel ..gebabbelt" würde (Hörzu 44.1974. 59). Babel [ba:bl]. das; -s. - [hebr. Babel für gr.-Uj. Babylon < babyl. bäbiläni = Pforte der Götter] (selten): 1. verworfener Ort. Sündenbabel; dieses B. ist dem Untergang geweiht. 2. Weltstadt, in der viele fremde Sprachen gesprochen werden; New York ist ein B.; Ü Bedeutet ihr (= der Religionen) Nebeneinander ein B. an Mißverständnis ...? (Universitas 2. 1974. 160). Babusdie [ba'bojd. auch: ba'bu:Ja]. die; -. -n (meist PI.) (frz. babouche < pers. päpüs = Fußbekleidung] (landsch.. bes. ostmd.): bequemer\ warmer, aus Stoff hergestellter Hausschuh. Vgl. Pampusche. Baby [*be:bi. engl.: beibi). das; -s. -s. selten: ...bies [engl, baby. kinderspr. Lallw.]: I. Säugling. Kleinkind im ersten Lebensiatw. 2. (ugs.) a) unselbständige, hilflose Person; b) (Kosew.) Schätzchen. Liebling; ..B.%\ sagte ich - es klang abgeschmackt (Habe. Namen 190); 'Baby- Best, in subst. Zus.. mit dem das im Grundwort Genannte als [noch] sehr klein, noch im Wachsen begriffen gekennzeichnet wird, z.B. Babypute. Babyzelle (sehr kleine Monozelle). baby-, *Baby-: ^alter. das: ein Kind im B.; ^ausstattung, die: Kleidung für das Baby (1) [u. Gegenstände für die Säuglingspflege/; mIoII [-dal], das; -[s]. -s [nach der Titelfigur des gleichnamigen amerik. Films]: Damenschlafanzug mit kurzem Höschen u. weitem Oberteil; -Jahr, das: (geplante) anrechenbare Rentenversicherungszeit bei Frauen, die ein Baby(\) gehabt haben; ^nahning, die (ugs.): Säuglingsnahrung; -rassei. die: svw. tKlapper (b); bitten [-sitn. -zitn] <V.; nur im Inf.) [entw. < engl, to babysit od. Abi. von: Babysitter] (ugs.): sich als Babysitter betätigen; Da gehen Meyers in die Oper, da muß ich b. (Bild 7. 7. 64, 250); <Zus.:> azurblau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: himmelblau, leuchtend blau; ein -er Himmel; Azureeünien [at$u're:- li:npn]. <P1.> [frz. azuree. 2. Part, von: azurer = lasurblau färben]: waagerechtes, meist wellenförmiges Linienband auf Vordrucken, z. B. Schecks, zur Erschwerung von Änderungen od. Fälschungen; azuriert [a&u'ri.gt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit Azureelinien versehen; azurn [at^u.gn] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): himmelblau; ein -er Himmel. azyklisch [*at$y:kltj. 'at$Yk ...] <Adj.; o. Steig.) [aus griech. a- = nicht, un- u. T zyklisch]: 1. (Chemie) nicht kreisförmig; -e Verbindungen. 2. zeitlich unregelmäßig. 3. (Bot.) (von Blütenblättern) spiralig angeordnet. 4. (Med.) nicht zyklisch, nicht normal; eine -e Menstruation. Azyma [*a:t$yma. 'atj...] <P1.) [aus gleichbed. griech.-Iat. äzyma zu äzymos = ungesäuert]: 1. ungesäuertes Brot. Matze. 2. umschreibende Bez. für das Passahfest. Azzurri, (meist:) Azzurris [a*t$uri(:s). ital. ad'dzurri] <P1.) [aus ital. azzurri = die Blauen; vgl. Azur]: Bez. für italienische Sportmannschaften; zur Halbzeit führten die A. bereits 3:0. 4); -sitter [-site. -zite]. der; -s. - [engl, babysitter]: Person, die kleine Kinder bei gelegentlicher Abwesenheit der Eltern gegen Entgelt I beaufsichtigt; -sitterin [-sitann. -zitorin]. die; -. -nen: w. Form zu f Babysitter; -sittern [-siten. -ziten]: svw. t baby Sitten; -sitting [-situ), -zitu)]. das; -[s]. -s: das Babysitten; Studentin übernimmt B.; -speck, der (ugs. scherzh.): a) die rundlichen Formen, die der Körper eines Säuglings od. Kleinkindes aufweist; b) die meist unerwünschten rundlichen Körperformen eines Teenagers, der sich zu dick vorkommt; -wasche, die. Babylon [ba:bylon; tBabel] (selten): svw. fBabel; <Abl.:> babylonisch [baby'lo:niJ; lat. Babylönicus] in den Fügungen eine -e Sprachverwirrung, ein -es Sprachengewirr .(bil- dungsspr.; Vielfalt von Sprachen, die an einem Ort. meist in einer Weltstadt, gesprochen werden; nach 1. Moses 11. 9); Babylonisnais [babylonismus]. der; -: Durcheinander. Wirrwarr; Vielerlei; der architektonische B. unserer Zeit (MM 23. 1.69.3). Bacchanal [baxana.i]. das; -s. -e [lat. Bacchanal, zu: tBacchus] (geh.): ungezügeltes, ausschweifendes Fest. Trinkgelage; die -e. die ihr Mann veranstaltete, waren ihr zuwider; Ü ein B. der Hysterie hebt an (Welt 22. 6. 65.7); Bacchant [ba'xant]. der; -en. -en [mlat. bacchäns (Gen.: bacchantis). subst. I. Part, zu lat. bacchäri = wild umherschweifen, urspr. = das Bacchusfest feiern] (geh.): weinseliger Trinker; trunkene, schwärmerische -en: Bacchantin, die; -. -nen: Monade; bacchantisch <Adj.) (bildungsspr.): ausgelassen, trunken, überschäumend; ein -es Fest, Gelage; Ein -er Zug wälzte sich an mir vorbei (Hildesheimer. Legenden 123); Bacditos[ba'xi:osJ.der; -. ...ien [lat. bacchiuspes < griech. bakcheTospoQs = bacchischerVerefuß]:rfrm/7i!>/^ran///c^r Versfuß aus einer Kürze u. zwei Längen (KJ- -); Bacchus ['baxos. österr. auch: 'bakus; ahd. Bacchus < lat. Bacchus < gr. Bäkchos = gr.-röm. Gott des Weines] in der Wendung [dem] B. huldigen (geh. verhüll.; Wein trinken). Bach [bax]. der; -[eis. Bäche [*be<p; mhd. bach. ahd. bah] <Vkl. tBächelchen. Bächlein): 1. kleiner natürlicher Was- serlauf von geringer Tiefe u. Breite; der B. rauscht, windet sich durch das Tal. 2. Rinnsal, das sich aus abfließendem Regenwasser. Schmutzwasser o. ä. gebildet hat; schoß der Regen in Güssen zur Erde ... an den Bürgersteigkanten gurgelten Bäche den Siphons zu (v. d. Grün. Irrlicht 19); Ü Bäche von Schweiß flössen an ihm herunter; * [einen] B., [ein] Bächlein machen (Kinderspr.; urinieren). 3. (Seemanns-. Fliegerspr. Jargon) Meer. Gewässer; laß mich nicht in'n B. fallen (Ott. Haie 10); <Zus. zu 1:) bachab <Adv.) (Schweiz.): den Bach hinab; das Boot fuhr b.; *etw. b. schicken (aufgeben). Bache [baxa]. die; -. -n [im 16. Jh.: Eber od. Sau; mhd. bache. ahd. bacho (Mask.) = Speckseite. Schinken]: weibliches Wildschwein vom 3. Lebensjahr an. Bftchekhen ['beffcan]. das; -s. -: TBach. B 19 GDW 289
Bachelor Bachelor ['belfalv]. der: -[s], -s [engl, bachelor < afrz. bacheler < mlat. baccalaris. f Bakkalaureus]: niedrigster akademischer Grad in England, den USA u. anderen englischsprachigen Ländern: Abk.: B. Bachforelle, die: -. -n: Forelle von geringer Größe, die in klaren, kühlen Bächen lebt u. wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches auch in Teichen gezüchtet wird. Bächlein [be^hin]. das: -s. -: fBach. Bachstelze, die: -. -n [mhd. bachstelz, volksetym. nach dem stelzenden Gang des wasserliebenden Vogels, aber urspr. ahd. +wagistarz = Vogel, der seinen Sterz ( = Schwanz) ständig auf und ab bewegt]: schwarzweiß gefiederter, heimischer Singvogel von zierlichem Wuchs u. auffallend langem, wippendem Schwanz. back (bakj <Adv.) [engl. back, urspr. = Rücken, vgl. dt. Backbord. 2Backe u. Bache] (Seemannsspr.): entgegen, zurück, rückwärts: das Segel schlägt, steht b. (bekommt den Wind von der falschen Seite, hängt schlaff). 'Back [-]. die: -. -en [1 a: (m)niederd. bak. wohl < spätlat. •bacca = Wassergefäß: 1 b: urspr. = Gruppe von Seeleuten, die aus einer Schüssel essen: 2: nach dem Raum für die Back (1 b)]: 1. a) hölzerne Schüssel, in der das Essen für die Schiffsmannschaft aufgetragen wird: b) Tischgemeinschaft der Schiffsmannschaft; c) zusammenklappbarer Eßtisch der Schiffsmannschaft auf einem Schiff: an der B. sitzen, essen. 2. Decksaufbau auf dem Vorschiff: Betreten der B. für Passagiere verboten. *Back [bek, engl.: baek], der: -s, -s [engl. back. Tbadc] (schweiz.. österr.. sonst veraltet: Ballspiele, bes. Fußball): Verteidiger. 'bQck-, Bock- ('backen): -aroma. das: beim Backen verwendetes künstliches I Aroma: ^Wedi, das: '^eritae. die (österr.): Suppeneinlage aus Mehlteig in Form von kleinen Kügelchen: -fertig <Adj.: o. Steig.: nicht adv>: zum Backen fertig vorbereitet: -er Teig: -fisch, der [1: eigtl. = Junger Fisch, der zum Kochen noch zu klein ist. sich aber zum Backen eignet: 2: Ü zu 1. urspr. = unreifer Student (wegen des Anklangs an f Bakkalaureus)]: 1. (junger) Fisch zum Backen. 2. (veraltend) junges Mädchen zwischen 14 u. 17 Jahren: war sie der albern verschwärmte B.. der vor kicherndem Getue kaum ein Wort hervorzubringen vermag (K. Mann. Wendepunkt 87). dazu: ^fbcMiaft <Adj.>: in der Art eines Backfischs (2). -fischalter, das. -fisdwehwir- merei. die: -form, die: Kuchenform, in die der zum Backen bestimmte Teig gefüllt wird: -hähnchen, das: svw. t ^hendl: -haube. die: geschlossene Backform mit Elektroanschluß. urspr. zum Backen auf der Gasflamme: -haus, das: besonderes Gebäude in einem Dorf, in dem die Bauern ihr Brot backen: ~hefe, die: Hefe, die zum Herstellen von Hefeteig gebraucht wird: -hendl, das (österr.): paniertes Hähnchen. dazu: -hendbtatfon, die (österr.): Restaurant, in dem bes. Backhendl angeboten werden: -huha, das: vgl. t-hendl; -milde, die: svw. t -trog; -obst, das: getrocknetes Obst. Dörrobst: B. einweichen: * danke für B, (ugs.: [als Ausdruck der Abwehr) unter keinen Umständen): -ofen. der: a) Ofen des Bäckers zum Backen von Brot. Kuchen u.a.: Brot in den B. schieben: hier ist es warm wie in einem B.: b) Teil des Herdes, in dem Kuchen u. a. auf dem Backblech, in der Backform gebacken werden kann, dazu: -ofenghit, die: Gluthitze} in einem Backofen: Ü Nach und nach überkam ihn eine seltsame Unruhe. Er schob es auf die B.. welche das Stübchen erfüllte (die übermäßige Wärme: Hauptmann. Thiel 23). -ofenhtoe, die: svw. I-ofenglut; -pflaime, die: svw. t Dörrpflaume; -pulver, das: Treibmittel für den Kuchenteig, dazu: -puherteig* der: -rezept, das: -röhr, das (österr.): svw. t-ofen (b): -röhre, die: svw. t^rohr; -schüssel.die; -stein, der: svw. f Ziegelstein, dazu: -steinbau. der. -steindom. der. -Steinfußboden, der. -steinsotik, die (Kunstwiss.): Sonderform der Gotik in Norddeutschland, die sich durch die Verwendung von Backsteinen als Baumaterial auszeichnet, -steink&se, der (landsch.): Limburger Käse (in Backsteinform): -Stube, die: Arbeitsraum des Bäckers: -trog, der: langer Holztrog, in dem der Brotteig zubereitet wird: Backmulde: -wäre. die (meist Pl.>: vom Bäcker hergestellte Ware (Brot. Brötchen u. Kleingebäck): ^werk. das <o. Pl.>: Kleingebäck: -zeit, die. fyck-, Bfck- ('Backe): -pfeife, die [gedeutet als ..Schlag, der um die Backen pfeift", aber vi eil. Umbildung von: Backfeige = Ohrfeige] (landsch.): Schlag mit der Hand an jmds. Backe: Er schien Sterne pflücken zu wollen, so holte seine Rechte aus zu einer B. (Remarque. Westen 40). dazu: -pfeifen <sw. V.: hat) (salopp): eine Backpfeife geben: ich könnte mich [dafür) heute noch b.. -pfeifengesteht, das (salopp abwertend): unsympathisch-freches Gesicht, das Backpfeifen herauszufordern scheint: -zahn, der: svw. f Backenzahn. Backbord ['bak-].das. österr. auch: der: -[eis. -e <P1. ungebr.) [aus dem Niederd. < mniederd. ba(c)kbort. aus: bak = Rücken (tback) u. f2Bord; nach dem früheren Standort des Steuermanns an dem sich auf der rechten hinteren SchifTsseite befindenden Steuerruder, wobei ihm die linke SchifTsseite im Rücken lag] (Ggs.: Steuerbord) (Seew.. Luft f.): linke Seite des Schiffes (in Fahrtrichtung gesehen) od. linke Seite eines Luftfahrzeugs (in Flugrichtung gesehen): das Ruder nach B. legen: bfckbord[s] <Adv.> (Seew.. Luftf.): links, auf der linken Schiffs- od. Flugzeugseite (Ggs.: steuerbord(sl). Backbord-: -fWgel.der: linker Flügel eines Flugzeugs: -later- ne. die: an Backbord befestigte Seitenlaterne eines Schiffes: -licht, das: rotes Licht an der linken Rumpf seite eines Flugzeugs: -motor, der: linker Motor eines Flugzeugs: -seite, die: linker Schiffsteil (in Fahrtrichtung gesehen): -wand. die: linke Seitenwand eines Schiffes. Bickchen ['bek<pnl. das: -s. -: T1 Backe (1). 'Backe fbakd], die: -. -n [urspr. niederd. Nebenf. von t Bak- ken]: I. <Vkl. tBäckchen) Teil des Gesichts links bzw. rechts von der Nase: Wange: runde, gerötete -n: sie hat rote -n (sieht frisch aus): sie hatte eine dicke, geschwollene B. (durch eine Entzündung an einem Zahn hervorgerufene Schwellung der Backe): Jmdn. auf beide -n küssen: der Bub hat -n wie ein Hamster (dicke Backen): er kaut mit vollen -n; der Junge strahlte über beide -n (strahlte vor Freude. Glück): Tränen liefen ihr über die -n: Ü die roten -n eines Apfels: *au B. [. mein Zahn]! (salopper Ausruf der Verwunderung, der [unangenehmen] Überraschung [wobei man die rechte Hand an die Backe legt]): .Au B!" sagteer. ..da kommt der Chef wieder*'. 2. (paarweise angeordneter) beweglicher Seitenteil od. Seitenfläche eines Gegenstandes aus Metall. Holz od. ähnlichem festem Material zum Festklammern. Anpressen od. Zerkleinern von etw.: die -n eines Schraubstocks, einer Bremse. 2Backe[-],die:-.-n [mhd. (ars)backe. urspr. = Rückenstück. f Bache. Back] (ugs.): Gesäßhälfte: die -n zusammenkneifen: *etw. (eine Gefängnisstrafe) auf einer B. absitzen (salopp: ohne [größere! Schwierigkeiten hinter sich bringen). 'backen [baknj (bäckt /(auch:) backt, backte/ (veraltend:) buk. hat gebacken) [mhd. backen, ahd. backan. urspr. = erwärmen, vgl. bähen]: 1. a) aus verschiedenen Zutaten einen Teig bereiten u. diesen unter Hitzeeinwirkung im Backofen gar u. genießbar machen: sie bäckt gerne, gut: b) durch Backen (1 a) herstellen: Kuchen. Plätzchen b.; meine Großmutter backte... zu Weihnachten ... riesige Mohnkuchen (MM 7. 1. 1967.40): Alberts Mutter buk alles selbst (Böll. Haus 11): Ü (ugs. scherzh.:) Piloten kann man eben nicht so schnell b. (Spiegel 7. 1966. 32): wenn dir alles nicht gefällt, mußt du dir einen Anzug b. lassen (drückt Kritik aus an jmdm.. der unerfüllbare Ansprüche hat): ein frisch gebackener Ehemann (ugs.: scherzh.: Mann, der vor kurzem geheiratet hat): c) (landsch.) in der Pfanne, im Topf auf dem Herd od. im Ofen in i schwimmendem j Fett unter starker Hitzeeinwirkung garen u. knusprig braun werden lassen}: Krapfen in einem kleinen Topf b.; Ich habe mir drei Eier gebacken: gebackene t Bohnen: d) in den Teig mischen u. damit einem Gebäck o.a. zusetzen: Der Bäcker ... wurde verurteilt, weil er ... Kleie ins Brot gebacken hatte (Bieter. Bonifaz 193). 2. in der Ofenhitze garen: der Kuchen muß eine Stunde bei mittlerer Unterhitze b. 3. (ugs.) die zum Backen notwendigen Eigenschaften besitzen: unser Herd bäckt ganz gleichmäßig. 4. (landsch.) durch Hitzeeinwirkung dörren, trocknen: Pflaumen. Birnen. Pfifferlinge b.; Backsteine werden im Ofen gebacken (in einem Spezialofen gebrannt). *backen [-] <sw. V.: hat) [Ü zu 'backen, da sich der Teig während des Backens fest anhängt] (landsch.): 1. an [kleben, sich zusammenballen, sich fest anhängen: der Schnee. Lehm backt an den Stiefeln: Ü b. bleiben (landsch.: die Klasse wiederholen, sitzenbleiben). 2. festkleben, ankleben: dann macht man sie ( = die Abziehbildchen) naß. backt sie an Papier, zieht ab (Keun, Mädchen 33). 290
baden ''backen [-] nur in der Wendung b. und banken! (Seemannsspr.; Platz nehmen zum Essen; eigtl. = Tisch u. Bänke herunterklappen. T'Back 1 c u. 'Bank). Backen [-]. der; -s. - [1: mhd. backe, ahd. backo. urspr. = EsserJ (südd.): 1. svw. t'Backe (1). 2, svw. f'Backe (2). Backen- ('Backe): -bart.der: seitlich an beiden Backen wachsender Bart, dazu: -bartig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): einen Backenbart tragend; -bremse, die: 1. Bremse, bei der Backen gegen die Bremstrommel gedrückt werden. 2. [zu 2Backe] (salopp scherzh.) in bestimmten Verbindungen. z. B. die B. ziehen (bremsen, indem man sich aufsein Gesäß setzt, z. B. beim Ski laufen, wenn einem wenig Geübten die Abfahrtsgeschwindigkeit zu groß wird); -fiitter, das: Spannvorrichtung zum Befestigen des Werkstücks in Werkzeugmaschinen; -krochen, der (meist PL): seine B. traten stark hervor; -muskel, der (meist Pl.>; -streich, der: 1. (veraltet) svw. t Ohrfeige: Es ist ... wie ein B. in mein Antlitz (Th. Mann. Joseph 335). 2. (kath. Rel.) bei der Firmung ein leichter Schlag, den der Bischof dem Firmling mit zwei Fingernauf die Backe gibt; -tasche,die <meist Pl.>: Ausstülpung rechts bzw. links neben der Mundhöhle bei Säugetieren; -zahn, (landsch.:) Backzahn, der: svw. f Mahlzahn. Bäcker ['beke].der; -s. - [mhd. becker.zuf 'backen]: Hand werker. der Backwaren für den Verkauf herstellt (Berufs- bez.). Becker-: -brot, das (Ggs.: Bauernbrot); -bursche, der (südd.): svw. -geselle; -geselle, der: Geselle (1) im Bäk- kerhandwerk; -handwerk. das <o. PI.); -imune, die; -Junge, der (ugs.): svw. -lehrling; -laden, der; -lehrling, der; -meister, der: Meister (1) im Bäckerhandwerk; -zunft, die. Backerei [baka'raij.die; - [zu t 'backen (1)] (ugs. abwertend): allzu häufiges od. allzu langes, als lästig empfundenes Bak- ken; ich habe genug von dieser ewigen B. vor Weihnachten; Bäckerei [beka'r^ij, die; -. -en [spätmhd.]: 1. Betrieb mit Laden/, der Backwaren aller Art für den Verkauf herstellt; eine B. übernehmen. 2. <o. PI.) a) das Herstellen von Backwaren, das Backen; b) Bäckerhandwerk; die B. erlernen. 3. (südd.. österr.) <meist PI.) svw. f Backwerk: rosig diskretes Licht, gedämpfte Musik, gehäufte -en (K. Mann. Wendepunkt 229); Bäckersfrau, die; -. -en. Background [bekgr^int. engl.: 'baekgraond].der; -s. -s [engl, background. aus: back (fback) u. ground. verw. mit dt. f Grund]: 1. (bildungsspr.) geistige Herkunft. Milieu, aus dem etw. erwachsen ist; geistiger, materieller, historischer Hintergrund von etw.. jmdm.; eine soziologische Studie .... die Einblick in den gesellschaftlichen B. des Adels vermittelt (Spiegel 30.1974.71). 2. Berufserfahrung. Kennt- nisse; Exportkaufmann mit erstem B. übernimmt ... Verhandlungsaufträge (FAZ 10. 5. 1958. 22). 3. (Film) Filmprojektion od. stark vergrößertes Foto als Hintergrund einer Filmhandlung. 4. (Musik) vom Ensemble gebildeter harmonischer Klanghintergrund bei den Soli im Jazz. Backhand ['bekhent. engl.: 'baekhamd]. die; -. -s. auch: der; -IsJ, -s [engl, backhand. aus: back (fback) u. hand. verw. mit dt. tHand] (Sport): Rückhand schlag/ im Tischj ten- nis. Badminton. Eisjhockey u. Polo (Ggs.: Forehand). -backig [-baki(;].-backte [-bekic;]: Zusb.. z.B. rotbackig, rotbäckig. Backschaft [bak-Jaft]. die; -,-en (Seemannsspr.): svw. f 'Back (1 b); *B. machen (die Speisegeräte usw. der lBack (1 b) reinigen u. an ihren Platz stellen od. legen); <Abl.:) Bfdtschafter, der; -s. -: Person, die das Essen für die Schiffsmannschaft aufträgt u. den Tisch nach der Mahlzeit wieder abräumt; B.. Proviant empfangen! (FAZ 15. 7. 61. 51). bietet [bekst]. bäckt [bekt]: t 'backen. Bacon [*be:kn. engl.: beikan]. der; -s [engl, bacon < afrz. bacon < afränk. bako. f Bache]: durchwachsener, leicht gesalzener u. angeräucherter Speck, der Bestandteil des englischen Frühstücks ist. Bad [ba:t]. das; -[eis. Bäder ['be:de; mhd. bat, ahd. bad. zu f bähen, urspr. nur das heiße Bad]: 1. a) größere Menge temperiertes Wasser in einer Wanne zur Reinigung. Erfrischung des Körpers od. zu Heilzwecken; ein kaltes, warmes B.; medizinische Bäder verabreichen; Jmdm.. sich ein B. richten; ein B. einlaufen lassen; In der Frühe, als ich im -e lag. setzte ein ... Fliegerangriff ... ein (Niekisch. Leben 367); ich mache mir ein heißes B.; ins B. steigen; b) das Baden in einer mit Wasser o.a. gefüllten Wanne (zum Zwecke der Erfrischung. Reinigung od. zu Heilzwek- ken); das tägliche B. vermissen; der Arzt hat mir Bäder verordnet; Ü ein B. in heilkräftiger Moorerde, in heißem Sand, in warmer Luft, in praller Sonne; *ein B. nehmen (geh.; baden): c) das Baden. Schwimmen in einem Schwimmbad. See. im Meer o.a.; ein erfrischendes B. im Meer; sich nach dem B. sofort umziehen. 2. a) Badeanlage als geschlossener Raum. Badezimmer; ein weißgekacheltes B.; b) Badeanlage im freien Gelände. Schwimmbad, Strandbad; die öffentlichen Bäder sind ab 1. Mai geöffnet. 3. Ort mit Heilquellen, Kurort; in ein B. fahren, reisen. 4. (Technik, Chemie) bestimmte Lösung, Flüssigkeit, die bei eingetauchten Gegenständen eine Reaktion hervorruft; ein B. zum Entwickeln eines Films, zum Galvanisieren von Metall. bad-, Bad- (südd.. bes. Schweiz.:) auch Tür tbade-. Bade-, bade-, Bade- (baden, Bad): -anläge, die; -anstatt, die: öffentliches Schwimmbad / im FreienJ; -anzug, der: meist von Frauen im Schwimmbad od. am Strand getragene Schwimmbekleidung; -arzt, der: Arzt in einem Bad (3). der die Kurgäste betreut; Kurarzt; -bekamtschaft, die: Person, mit der man beim Baden bekannt wird; -betrieb, der <o. Pl.>; -ein- riditungen <P1.>; -frau. die (veraltet): Wärterin in einem Schwimmbad; -gast, der: 1. a) Kur]gast in einem Badeort; b) Besucher eines Schwimmbads. 2. (Seemannsspr. scherzh.) Passagier auf einem Frachtschiff; -gelegenheit, die; -haube. die (österr.. sonst veraltet): svw. tMnütze; -haus, das: Gebäude mit Badeeinrichtungen in einem Bad (3); -hose. die: Kleidungsstück, das von Männern beim öffentlichen Baden. Schwimmen getragen wird; -hosteB, die: Sauna ... charmante Badehostessen (Abendpost 11. 10. 74. 12); -kabine.die: Kabine zum Umkleiden in einem Schwimmbad; -kappe, die: svw. f-mutze; -kostüm, das: vgl. t-anzug; -kur, die: mit Bädern (1 b) verbundene Kur in einem Bad (3): offene B. (svw. offene f Kur); -lustig <Adj.; o. Steig.); <subst.:> -lustige, der (meist PI.); -mantel, der: Mantel od. Umhang aus saugfähigem Stoff zum Abtrocknen u. Aufwärmen nach dem Baden; -matte, die: Fußmatte. Vorleger im Badezimmer; -meister, der: Aufsichtsperson in einem Schwimmbad. Badewärter; -möglichkeit. die; -mutze* die: Kopfbedeckung, die man beim Baden, Schwimmen trägt; -nixe, die (ugs. scherzh.): junge weibliche Person im Badeanzug; -ofen, der: Ofen zum Erhitzen des Badewassers; -ort. der: 1. Fremdenverkehrsort an der Küste od. an einem See mit Bademöglichkeiten. 2. Ort mit Heilquellen, Kurort, Bad (3); -platz, der: Stelle mit Bademöglichkeit an einem Fluß od. See; -räum, der; -reise, die: Reise in ein Bad (3); -Sachen <P1.>: sämtliche Dinge, die zum Baden benötigt werden; -saison, die: Zeitraum während des Sommers I mit Hochbetrieb in den Badeorten; -«alz, das: wohlriechender Zusatz für das Badewasser; -schuh, der; -schwamm, der; -Strand, der; -stube. die (nordd): svw. t-zimmer; -thermometer, das; -trikot. das; -tuch. das: Tuch aus saugfähigem Stoff zum Abtrocknen nach dem Baden; -Utensilien <PL>: vgl. -Sachen; -verbot, das; -Vorleser, der: svw. T-matte; -wanne, die: Wanne zum Baden; stundenlang in der B. sitzen; Ü eine B. bauen (scherzh.; beim Skilaufen so stürzen, daß eine badewannenförmige Vertiefung im Schnee entsteht): -warm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (vom Wasser) warm genug zum Baden; -wirter, der: vgl. -meister; -wasser, das; -weiter, das; -zeit, die: 1. die vorgeschriebene Dauer eines Bades (1 b): die B. darf nicht Überschritten werden. 2. <P1.) Öffnungszeiten einer Badeanstalt. 3. Jahreszeit, in der man im Freien baden kann; -zelle, die: 1. svw. t -kabine. 2. Einzelkabine, in der Heilbäder genommen werden; -zeug, das (ugs.): svw. f -sachen; -zimmer, das: zum Baden eingerichteter Raum der Wohnung; -zutat, die <meist PL): wohlriechender Zusatz zum Badewasser. baden ['ba:dn] <sw. V.; hat) [mhd. baden, ahd. badön]: 1. durch ein Bad (1) säubern, erfrischen, heilen; das Baby b.; der Patient muß vor der Operation gebadet werden; ich badete mich täglich; die Wunde b.; Ü in Schweiß gebadet (schweißüberströmt) aufwachen; Schulz badete sich ... in seiner haushohen Überlegenheit (Kirst. 08/15. 123). 2. a) ein Bad (1 a) in der Badewanne nehmen; warm, heiß b.; er badet jeden Morgen [in kaltem Wasser]; b) sich in einem Schwimmbecken, im Wasser eines Sees, Flusses, des Meeres bewegen, schwimmen; im Meer b.; b. gehen; <subst.:) er ist beim Baden ertrunken: Ü in Eitelkeit b.; * [bei, mit etw.] b. gehen (salopp; bei, mit einer Sache keinen 19* 291
Bader Erfolg haben; mit etw. hereinfallen; scheitern): Unsere Gewerkschaft ist jetzt Unternehmer geworden, und da muß sie sich nach den Methoden der Unternehmer richten, wenn sie nicht b. gehen will (v. d. Grün. Glatteis 278). Bader l'ba:de], der; -s. - [mhd. badaere = Inhaber einer Badestube, der auch zur Ader ließ. Schröpfköpfe setzte u. Haare schnitt]: 1. (veraltet) Barbier. Heilgehilfe. 2. (landsch.. veraltend) schlechter Arzt. Kurpfuscher. Bader: PI. von T Bad. Badinage [badi'na.'üs]. die; -. -n u. Badinerie [badina'ri:]. die; -. ...ien [...i:an; frz. badinage. badinerie = Scherz. Tändelei, zu badin = Narr. Spaßvogel]: (Mus.) scherzhaft tändelndes Musikstück. Teil der Suite im 18. Jh. Badminton fbetminton. engl.: baedmmton]. das; - [engl. badmLnton. nach dem Ort Badminton (Gloucestershire). wo das urspr. indische Spiel zuerst nach festen Regeln gespielt wurde]: sportmäßig betriebenes Federballspiel. Bad Trip ['bxd 'tnpl. der; - -s. - -s [engl. ugs. bad trip. eigtl. = schlechte Reise]: svw. f Horrortrip. Baedeker <S> [be:ddk&]. der; -s. - [nach dem Begründer, dem Verleger u. Buchhändler Karl Baedeker (1827)]: Reisehandbuch: dieses Hotel ist im B. zu finden. Bafel fba:f]l. der; -s. - [wohl jidd. (talmud.) babel. bafel = alte, minderwertige Ware] (landsch.): 1. schlechte Ware. Ladenhüter; Wertloses. 2. <o. PI.) Gerede. Geschwätz; <Abl. zu 2:> bafeln [*ba:f|n] <sw. V.; hat): schwatzen; der humorig bafelndeStil in diesem Buch (Börsenblatt 26. 1968. 1879). baff [baf; lautm.. eigtl. = verdutzt wie nach einem plötzlichen Schuß, vgl. paff) nur in der Verbindung b. sein (salopp; verblüfft, verdutzt, erstaunt sein über etw., was man nicht erwartet, vermutet hat): da bist du b.. was? Bagage [ba'ga.sd. österr.: ...a:3l. die; -. -n <P1. ungebr.) [1: zuerst milit. = Troß < frz. bagage. zu gleichbed. bagues. H. u.. vi eil. verw. mit dt. Pack(en); 2: durch Ü von dem übelbeleumdeten Heerestroß]: 1. (veraltet) Reisegepäck; Alle Herren kümmern sich bloß um ihre eigene B. (Frisch. Gantenbein 127). 2. (abwertend) Sippschaft. Pack. Gesindel; er hätte am liebsten die ganze B. rausgeschmissen; .Jhlaut's ab, B.!" schrie ein Gast (Fühmann. Judenauto 42). Bagat«ll- (Bagatelle 1): MÄdkt. das (Jur.): Ordnungswidrig- keit; ^fall, der (Jur.): svw. T^delikt: die Sache wäre ohnedies als eher humoristischer B. nie wieder zur Sprache gekommen (Kant. Impressum 61); -mäßig <Adj.) meist in der Verbindung b. behandein (österr.; geringschätzig behandeln): ^sadie, die: unbedeutende, geringfügige ! Rechts]sache; ^schaden, der: verhältnismäßig unbedeutender, geringfügiger Schaden bei einem Unfall]. Bagatelle [baga'tetoj. die; -. -n [1: frz. bagatelle < ital. bagatella = kleine, unnütze Sache. Viel, zu baga < lat. bäca = Beere: 2: zuerst 1717 bei dem frz. Komponisten Fr. Couperin als ..Les Bagatelles" (Sammlung kleiner Cla- vecinstücke)]: 1. unbedeutende, geringfügige Angelegenheit; Kleinigkeit; Stiller ... kam noch mit einer ganzen Reihe von Vorwürfen dieser Art. lauter -n (Frisch. Stiller 175); etw. alsB. betrachten, behandeln. 2. (Musik) kurzes, zweiteiliges Instrumentalstück; bagatellisieren [bagatEli'ziTan] <sw. V.; hat): als Bagatelle (1) ansehen, als unwichtig, unbedeutend, geringfügig darstellen; man darf dieses Problem nicht b.; er bagatellisiert immer alles. Bagger fbage].der; -s. - [zu t baggern]: 1. große Baumaschine zum Abtragen von Erdreich o.a.; B. fressen sich in die Erde; etw. mit einem B. ab-, wegräumen. 2. (Volleyball) Zuspiel von unten, wobei der Ball mit den dicht aneinandergelegten Unterarmen geschlagen wird. Bagger-: -fiihrcr. der: den Bagger bedienender Arbeiter; Mnaschbie. die; ^schlag, der (Volleyball); -see, der: ausgebaggerte Kiesgrube (die wie ein kleiner See aussieht) u. oft zum Baden benutzt wird. Baggerer ['bagarel. der; -s. -: svw. t Baggerführer: baggern ['bagmKsw. V.;hat)[ausdemNiederd. < niederl. baggeren = (ein Wasserbett) ausschlämmen, zu mniederl. bag- gher = Schlamm]: 1. a) mit einem Bagger arbeiten; er hat heute vormittag gebaggert; b) mit dem Bagger herstellen; eine Fahrinne b. 2. (Volleyball) den geschmetterten tiefen Ball durch Abprallenlassen von der Hand od. dem Arm hochspielen; <Abl. zu 1.) Bfggerung. die; -. -en. Bagno ['banjo). das; -s. -s. auch: ...ni [ital. bagno = Bad < lat.balneum < griech. balanelon; nach einem Gefängnis für Galeerensklaven in Konstantinopel, das sich in einem alten Bad befand] (früher): Kerker für Schwerverbrecher in Italien u. Frankreich; Mein Talent ist meine Liebe für das. woraus sich die Welt der Gefängnisse und -s zusammensetzt (Genet [Übers.]. Tagebuch 122). Baguette [ba'getj. die; -. -n [frz. baguette < ital. bacchetta. Vkl. von: bacchio < lat. baculum = Stab]: frz. Stangenweißbrot. bah (ba.) (Inten.>: svw. fbäh (1); bäh [be:] Onterj.): 1. Ausruf des Ekels, der Verachtung, der Schadenfreude: b.. da vergeht mir der Appetit!. b.. dieser widerliche Kerl!; b.. reingefallen! 2. lautmalend für das Blöken des Schafes. Bahai [bahai:!, der; -. -[s]: Anhänger des Bahaismus; Bahafe- mu§ [baha'ismus]. der; - [zu pers. Baha Ullah = Glanz Gottes, dem Ehrennamen des Gründers Mirsa Husain Ali (1817-1892)]: aus dem Islam hervorgegangene universale Religion. BiMamn, das (Kinderspr.): svw. tLamm; Bihediaf, das (Kinderspr.): svw. t Schaf. Bahri [ba'h^ij. der; -s (rhein.): svw. tBuhei. 'bähen [be:dn] <sw. V.; hat) [mhd. taehen. baen. ahd. bäen = wärmen, mit erweichenden Umschlägen heilen; verw. mit t backen, f Bad] (südd.. österr.. Schweiz.): (in Scheiben geschnittenes Brot od. Gebäck) leicht rösten. 2bihen [-] <sw. V.; hat) [zu bäh (2)] (veraltet, selten): svw. T blöken. Bahn [ba:n]. die; -. -en [1. 2: mhd. ban(e). viell. verw. mitgot.banja = Schlag, Wunde, eigtl. = Schneise. Durchhau im Walde; 3: vgl. mhd. ban(e) = Turnierplatz]: 1. Weg. den sich jmd.. etw. (durch unwegsames Gelände o. ä.) bahnt; Jmdm.. sich eine B. durch das Dickicht, das Unterholz, den Schnee schaffen: einmal diesen, einmal den anderen Arm vorstreckend schafft er sich B. durch die Menge (Kafka. Erzählungen 143); sich eine B. schlagen; das Wasser hat sich eine B. gebrochen, eine neue B. gesucht; * sich (Dativ) B. brechen (sich durchsetzen); die neuen Ideen haben sich B. gebrochen; einer Sache B. brechen (einer Sache zum Durchbruch verhelfen); jmdnL. einer Sache die B. ebnen (geh.; den Weg für jmdn.. eine Sache freimachen, ihm Schwierigkeiten aus dem Weg räumen); freie B. haben (alle Schwierigkeiten beseitigt haben); auf die schiefe B. geraten/kommen (ein unordentliches, unmoralisches Leben beginnen); auf der rechten B. sein (auf dem richtigen Wege sein; das Richtige tun); jmdn. aus der B. brtagen/werfen/ schleudern (jmdn. von seinem bisherigen Lebensweg, seinen Berufs]zielen u.a. abbringen). 2. Strecke, die ein Körper in einer vorgeschriebenen Richtung durchmißt; Linie, die ein Körper im Raum durchlaufen hat (Flugbahn. Umlaufbahn o. ä.); die B. des Satelliten berechnen; eine kreisförmige B. beschreiben; der Mond zieht seine B.. steht am Anfang seiner B.: Ü Immer entschiedener hatte ich eigene politische -en beschritten (Niekisch. Leben 113); sein Leben verläuft in geregelten -en; in die gewohnten -en zurückkehren (wieder seinen ursprünglichen Verlauf nehmen); sich in neuen -en bewegen (ganz anders vorgehen; neuartige Mittel anwenden); etw. in die richtige B. lenken (dafür sorgen, daß eine Sache sich nach Plan entwickelt). 3. a) in einer bestimmten Breite und Länge abgesteckte oder abgeteilte Strecke für sportliche Wettkampfe. Rennstrecke; die B. (Anlage für die Läufer) im Olympiastadion besteht aus Tartan; die B. ist sehr schnell (man kann auf ihr schnelle Zeiten laufen); eine schwere B. (vom Regen nasse Rennstrecke, die keine schnellen Zeiten gestattet); der amerikanische Sprinter hat B. 3; die deutsche Staffel läuft, schwimmt auf B. 6; der Wagen des Neuseeländers wurde in der Kurve aus der B. getragen; der Bob des Europameisters kam von der B. ab; vor dem Rennen muß der Schnee von der B. gekehrt werden; b) Kegel-. Bowlingbahn; eine Anlage mit zwölf -en; c) abgeteilte Spur. Fahrbahn; die neue Schnellverkehrsstraße hat drei -en; die Straße auf vier -en erweitem. 4. breiterer Streifen, zugeschnittenes Teilstück o. ä. aus einem bestimmten Material; die -en eines Rockes; die einzelnen -en der Tapete. 5. (Handw.) glatter, flächiger Teileines Werkzeugs, der der unmittelbaren Berührung mit etw. u. der Einwirkung von etw. ausgesetzt ist; die B. eines Hammers, des Ambosses. 6. <Vkl. f Bähnchen) a) kurz für t Eisenbahn: ich setzte mich kurzerhand auf die B. (stieg in einen Zug) und fuhr nach Köln; Gepäck per B. schicken; einen Ort nicht mit der B. erreichen können; mit der B. fahren, reisen; b) kurz für 1 Straßenbahn: die B. war überfüllt; die B. verpassen; ich nehme die nächste 292
Bake B. 7. a) Bahnhof: er wollte seinen Freund von der B. abholen; jmdn. zur B. bringen, begleiten; b) (ugs.) Verwaltung einer Eisenbahn, die Eisenbahn als Institution (Bundes-. Reichsbahn): die B. hat die Fahrpreise erhöht, ist teurer geworden; bei der B. arbeiten. 'bahn-. Bahn- (vgl. auch: Eisenbahn-): -amtlich <Adj.; o. Steig.): von der Eisenbahnverwaltung festgesetzt: -anläge. die: Gleisanlage: -anschhiß. der: 1. Lage eines Ortes an einer Bahnlinie: ein abgelegener Ort ohne B. 2. Möglichkeit zur Weiterfahrt mit einer Bahn (6 a); -arbeiter. der: Arbeiter, der bei der Eisenbahn beschäftigt ist, -aufsieht, die: svw. t Eisenbahnaufsicht; -bau. der <PI. -bauten); -beam- ten.der; -beförderung,die; -betriebswerk. das: Werkstätte der Deutschen Bundesbahn: -brücke, die; ^bus. der: Autobus, der der Eisenbahn untersteht: -camionnage, die (Schweiz.): svw. fCamionnage. dazu: -camionnair. der (schweiz.): svw. tCamionneur; -dämm, der; -fahrt, die; ^frel <Adj.; o. Steig.) (Kaufmannsspr.): ohne Beförderungskosten: ^frevd.der: böswillige Beschädigung von Bahnanlagen: B. begehen; -gelände. das; -hof. der: 1. Gesamtkomplex einer Bahnstation mit Gleisanlagen u. zugehörigen Gebäuden: der Zug hält nicht an diesem B.; Jmdn. am B. abholen; der Zug rollt aus dem B.; zum B. gehen. 2. zum Bahnhof (1) gehörendes Gebäude mit großer/ Halle, in der sich die Schalter für Fahrkarten u. Gepäck. Wartesäle. Geschäfte für bestimmten Reisebedarf o. ä. befinden: im B. gibt es einen Friseur; R ich verstehe nur B. (ich kann od. will nichts verstehen: urspr. von Soldaten zu Ende des 1. Weltkriegs gesagt, die nur noch ..Bahnhof, d.h. Entlassung u. Heimfahrt, hören wollten): *[eki] groBer B. (ugs.; festlicher Empfang für eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens], bei dem viele Personen zur Begrüßung auf dem Bahnsteig od. Flugplatz anwesend sind): der Staatsmann bekam einen großen B.. dazu: -hofbuffet. das (Schweiz.): svw. t-hofsgaststätte. -hofsbuchhandlung. die. -hofseaststitte. die. -hofsgebftude, das. -hofshaJIe. die. -hofshotel. das. -bofsmisslon, die: Einrichtung konfessioneller Art zur Betreuung von Bahnreisenden, -hofsrestau- rant. das. -hofsuhr. die. -hofsvorplatz, der. -hofsvorstand, der. -hofsvorsteher. der. -hofswirtsdiaft. die; -knoten- punkt. der: svw. f Eisenbahnknotenpunkt; -körper. der: Gleisanlage: -lagernd <Adj.; o. Steig.): (von Frachtgut) auf dem Bahnhof lagernd, bis es abgeholt wird: -Knie, die: Strecke, auf der eine Eisenbahn verkehrt: -meister. der: Vorsteher einer Bahnmeisterei: -meisteret, die: bautechnische Dienststelle der Bundesbahn, die für die Erhaltung u. Erneuerung der Bahnanlage verantwortlich ist: -netz, das: svw. f Eisenbahnnetz; -polizei. die: Polizei- u. Bahnbeamte, die für Sicherheit u. Ordnung innerhalb des Bahngeländes sorgen: -post, die: Postdienststelle im Zug. dazu: -Postwagen, der; -reise, die: durch ein Reisebüro od. einen Reiseveranstalter vermittelte od. organisierte Ferienreise mit der Eisenbahn: -schranke, die: Schranke auf Straßen u. Wegen, die die Bahn kreuzen: -schwelle, die: Schwelle aus Holz od. Beton, auf der die Schiene auf dem Bahnkörper befestigt ist: -Station, die: Halteplatz an einer Bahnlinie: -steig, der: neben den Schienen verlaufende Plattform auf einem Bahnhof, die den Fahrgästen das Ein- u. Aussteigen ermöglicht, dazu: -steigkante, die: zurücktreten von der B.!. -steigkarte, die: heute nicht mehr übliche Karte, die zum einmaligen Betreten des Bahnsteigs berechtigte. -steigwaaen, der: auf dem Bahnsteig eingesetzter Wagen zur Aufnahme von Gepäck u. Fracht aus dem Gepäckwagen eines Zuges: -strecke, die; -Überführung, die: Anlage zur Überführung einer Eisenbahnlinie über andere Verkehrswege hinweg: -Übergang, der: Stelle. an der eine Straße, ein Weg über die Gleise der Bahn führt: unbeschrankte Bahnübergänge; -Unterführung, die: vgl. -Überführung; -Verbindung, die: svw. t Zugverbindung; -Verwaltung, die; ^Wärter, der: Angestellter der Eisenbahn, der die Schranken betätigt u. die Gleisanlagen überwacht, dazu: -wärterhäus- chen.das. 2bohn-, Bahn-: -brechend <Adj.; o. Steig.): eine neue Entwicklung einleitend: umwälzend, revolutionierend: -e wissenschaftliche Leistungen; -breche*, der: Person, die sich für etw. Neues mit ganzer Kraft einsetzt, neue Wege beschreitet: B. einer neuen Idee; Anton Weber als B. für die Musik des zwanzigsten Jahrhunderts (Welt 9. 9. 68. 9); -daten <P1.) (Raumf.): Daten einer Umlaufbahn: die Umlaufbahn weicht nicht von den vorausberechneten B. ab; -gehen, das; -s (Leichtathletik): Gehwettbewerb, der auf der Laufbahn des Stadions ausgetragen wird: -4*öhe. die (Raumf.): Höhe, in der eine Umlaufbahn verläuft: in eine B. bis zu 900 Kilometer hinaufführen; -rennen, das: 1. (Rad- u. Automobilrennsport) auf einer Rennbahn gefahrenes Rennen (Ggs.: Straßenrennen). 2- (Leichtathletik) Laufwettbewerb, der auf der Lau/bahn des Stadions ausgetragen wird. BAhnchen fbein^n], das; -s. -: tBahn (6). bahnen fbainan] <sw. V.; hat) [mhd. banen. zu tBahn]: (einen Weg) schaffen, gangbar machen: ich bahnte mir. dem Kind einen Weg durch den Schnee, durch die Menge; Ü Die Nationalversammlung bahne der Wiederkehr einer bürgerlichen Herrschaft den Weg (Nieklsch. Leben 44); wenn man einigen Wahrheiten die Gasse durch diesen Urwald bahnte (durch ein Gestrüpp von Vorurteilen: Ber- gengruen. Rittmeisterin 408). bahnen-, Bahnen-: -gotf, das: svw. f Minigolf; -rock, der: Damenrock, der aus mehreren Stoffbahnen zusammengesetzt ist: ^weise <Adv.>: in einzelnen Bahnen (4). Bahner ['ba:m?]. der; -s, - (ugs.): svw. f Eisenbahner. Bghnung, die; -. -en: das Bahnen. Bahöl [ba'h0:l]. der; -s [zu mhd. behellen = über etw. hinaus tönen, zu: hellen, ahd. hellan = tönen, verw. mit hell) (österr. ugs.): übertriebenes Getue, lautes Aufheben: die Weiber ... machten großen B. (Fussenegger. Zeit 72). Bahre ['baTal. die; -. -n [mhd. bare. ahd. bara. zu: beran = tragen]: a) svw. tTragbahre: den Verwundeten auf eine B. legen; b) svw. tTotenbahre: der Leichnam lag auf einer B.; <Zus.:>Bahrtudi.das<Pl. ...tücher): Tuch zum Bedecken der Totenbahre. Bähung ['be:ong]. die; -. -en [zu t'bähen]: Heilbehandlung durch äußerliche Anwendung warmer Dämpfe od. feuchtwarmer od. trockener, heißer Umschläge. Bai [baj], die; -. -en [niederl. baai < franz. baie < span. bahia < spätlat. baia. vi eil. aus bask. baia = Hafen]: Meeresbucht. Meerbusen. Baiser [be'ze:]. das; -s. -s [nach frz. baiser = Kuß. küssen <lat. bäsiäre]: Schaumgebäck aus Eischnee u. Zucker. Baisse ['be:sdl. die; -. -n [frz. baisse. zu: baisser = senken < vlat. bassiare = herabsetzen] (Börsenw.): Fallen der Börsenkurse od. Preise (Ggs.: Hausse): auf B. spekulieren; Ü was kann ... jene unsachgemäße Frage nach Hausse oder B. des Christentums schon bedeuten? (Thielicke. Ich glaube 10); <Zus.:) Baisseklausei, die (Börsenw.): Vereinbarung zwischen Käufer u. Verkäufer, daß der Käufer von einem Vertrag zurücktreten darf, wenn er von anderer Seite billiger beziehen kann: Baissespekulant, der: svw. f Baissier; Baissier [besie:]. der; -s. -s [frz. baissier] (Börsenw.) jmd.. der auf Baisse spekuliert (Ggs.: Haussier). Bajadere [baja'de.Ta], die; -. -n [frz. bayadöre < port. bailade ira, zu: bailar = tanzen < spätlat. balläre = tanzen]: indische Tempeltänzerin. Bajazzo [ba'jatjo], der; -s. -s [venez. pajazzo. zu: paja (ital. paglia) = Stroh (wegen seines strohsackähnlichen. grauen Wollkleids) < lat. palea = Spreu]: Possenreißer. Spaßmacher, komische Figur (im italienischen Theater). Bajonett [bajonet], das; -[eis, -e [frz. baionette, urspr. bayon- nette. da (im 16. Jh.) in Bayonne erfunden]: auf das Gewehr aufsetzbare Hieb-. Stoß- u. Stichwaffe mit Stahlklinge: Seitengewehr: mit gefälltem B. auf den Gegner losgehen; Ü den zeitlichen Ablauf der Wahl und der Regierungsbildung unter den -en der Sowjets (Dönhoff. Ära 208). Bajonett-: -angriff, der: Angriff im Nahkampf mit aufgepflanztem Bajonett: -fassuig. die (Technik): Fassung mit Bajonettverschluß für elektrische Glühbirnen: -stich, der: durch das Bajonett beigebrachter Stich: -Verschluß, der (Technik): leicht lösbare Verbindung von rohrförmigen Teilen (nach der Art. wie das Bajonett auf das Gewehr gesteckt wird). bajonettieren [bajone'ti:ran] <sw. V.; hat) [zu t Bajonett]: mit dem Bajonett fechten. Bake [*ba:kd]. die; -. -n [< (m)niederd. bake < afries. baken = Wahrzeichen. (Feuer)signal]: 1. (Verkehrsw.) a) Orientierungs- u. Signalzeichen für Schiffe u. Flugzeuge: b) (dreifaches) Ankündigungszeichen vor Eisenbahnübergängen (240.160 u. 80 m); c) (dreifaches) Ankündigungszeichen vor Autobahnabfahrten (300.200 u. 100 m); d) rechtek- kiges. tragbares Absperrbrett an Stellen, die Fahrbahnwechsel u. -Verengung notwendig machen. 2. (Vermessungsw.) Absteckpfahl für Vermessungen. 293
Bakel Bakel [ba.ld], der: -s. - [lat. baculus = Stock] (veraltet): Stock des Schulmeisters. Bakelit <S> [baka'lkt. auch: ...lit]. das; -s [1909 von dem Belgier L. H. Baekeland erfunden]: aus Kunstharzen hergestellter, fester, spröder Kunststoff. Bakkalaureat [bakala^ireart], das; -[eis. -e [zu tBakkalaureus]: unterster akademischer Grad (in England. Frankreich. Nordamerika); Bakkalaureus [baka'lajireos], der; -. ...rei [...ei; in Anlehnung an mlat. laureus = Lorbeer umgedeutet aus mlat. baccalaris (= Ritter, der einem anderen untergeordnet ist. Knappe) zu der Bed. ..Inhaber der dem Doktorgrad untergeordneten akademischen Würde", vgl. Bachelor]: Inhaber des Bakkalaureats. Bakkarat ['bakara(t). ...ra]. das; -s [frz. baccara. H. u.]: Glücksspiel mit I04französ. Karten, an dem ein Bankhalter und zwei Mitspieler (mit beliebig vielen Partnern) beteiligt sind. Bakken ['baknl. der; -s. - [norw. bakke < anord. bakki = Hügel. Hußufer] (Skisport): svw. f Sprunghügel. Sprungschanze: die Oberhofer ..Thüringerschanze", über deren B. zu gehen aller jungen Springer Wunschtraum ist (Gast. Bretter 249). Bakschisdi fbakjij]. das. selten: der; -[e]s. -e [pers. babSIS = Geschenk] (scherzh.): 1. Trinkgeld. 2. Beste- chungsgeld. Bakteriämie[bakterie'mi:].die;-.-n[...i:an; -ämiezugriech. halma = Blut] (Med.): Überschwemmung des Blutes mit Bakterien (nach Verletzungen. Operationen, im Verlauf von Infektionskrankheiten). Bakterie [bakte:rp], die; -. -n (meist PI.) [eingedeutscht aus t Bakterium] (Biol.. Med.): einzelliges Kleinstlebewesen. Spaltpilz: sich mit -n infizieren; die Furcht vor -n; <Abl.:> bakteriell [bakte'rjEl] <Adj.; o. Steig.) (Biol.. Med.): Bakterien betreffend, durch Bakterien hervorgerufen: die -e Zersetzung organischer Substanzen; -e Erkrankungen; bakterizid [...ri't$i:t; -zid zu lat. caedere = erschlagen, töten] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): bakterientötend; Bakterizid [-], das; -[e]s, -e (Med.): bakterientötendes Mittel. bakterien-, Bakterien-: -art, die; -beständig <Adj.; nicht adv.): widerstandsfähig gegenüber Bakterien; -färbung* die: die Einführung von -en durch Robert Koch (Medizin II. 119); -filter, der od. das: Filter, der Bakterien von Flüssigkeiten u. Gasen trennt; -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): frei von Bakterien; -krieg, der: Krieg, bei dem Bakterien durch Bomben verbreitet werden; -kultur, die (Biol.): auf künstlichem Nährboden gezüchtete Bakterien: ^stamm, der; -Symbiose, die: Symbiose mit Bakterien; -tötend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -träger, der (Med.); -taxin, das (Med.): von Bakterien ausgeschiedener Giftstoff; -zelle, die; -Züchtung, die. Bakteriologe [bakterjp'lo.ga]. der; -n. -n [f-loge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Bakteriologie; Bakteriologie [...lo'gi.l, die; - [t -logie]: Lehre von den Bakterien; bakteriologisch [...lo:gif] <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): die Bakteriologie, den Bakteriologen betreffend; Bakteriophage [...Ta:g3]. der; -n. -n [-phage zu griech. phageln = essen, also eigtl. = Bakterienfresser) (Biol.): virenähnliches Kleinstlebewesen, das Bakterien vernichtet; Bakteriose [...rio:z3], die; -. -n: durch Bakterien verursachte Pflanzenkrankheit; Bakterien [bak'te.rium]. das; -s. ...ien [...ian; geb. 1838 von dop dt. Naturforscher Chr. G. Ehrenberg nach griech. bakterion. bakteria = Stäbchen. Stöckchen, nach dem stäbchenförmigen Aussehen] (veraltet): svw. f Bakterie. Balalaika [balal^jka], die; -. -s u. ...ken [russ. balalaika. H. u.J: dreisaitiges russisches Volksinstrument mit meist dreieckigem Klangkörper und langem Hals: die B. wird gezupft od. gerissen. Balance [ba'lansd. auch: balä.sto)]. die; -. -n [frz. balance < lat. bilanx (Gen.: bilancis) = zwei Waagschalen habend]: Gleichgewicht: die B. verlieren, halten; aus der B. kommen; sich in [der] B. halten; Ü Mehrere Anzeichen deuteten schon vor der Tat darauf hin. daß der Groth aus der B. war (daß er sein inneres Gleichgewicht verloren hatte; Kant. Impressum 83); Im zweiten Anlauf versuchte der Magistrat selber, den Stadthaushalt in B. zu bringen (auszugleichen; Spiegel 48. 1965. 62); <Zus.:) Balanceakt, der: Vorführung eines Balancierkünstlers: einen B. ausführen; Ü selbst in totalitären Staaten ist das Regieren ein B. (Dönhoff. Ära 210); Balance [balä'se:]. das; -s. -s [frz. balancä]: Schwebeschritt beim Ballett; Batamcement [ba- läs(d)mä:]. das; -s [frz. balancement = Schwanken. Wiegen. Schaukeln] (Musik): svw. f Bebung; Balancier [balä- sie:]. der; -s. -s [frz. balancier]: 1. zweiarmige Schwinge als Hebelan Dampfmaschinen. 2. Gangregler an alten Uhren. Unruh; balancieren [balan'sr.ran. auch: balä'skran] <sw. V.) [frz. balanoer]: a) bei gleichseitiger Bewegung] im Gleichgewicht szustand] halten <hal): er hat einen Korb [auf dem Kopf) balanciert; b) beim Gehen auf einer sehr schmalen Lauffläche das Gleichgewicht [zu] wahren /suchen/ <ist): er ist Über das Brett, den Stamm balanciert; c) über etw. klettern, steigen, was so uneben ist. daß man nur mühsam das Gleichgewicht halten kann: er balanciert über die Trümmer; Die ... Leichen träger kletterten auf die Wagen, balancierten über die Toten (Apitz. Wölfe 334); <Zus.:) BaJancteldkistler. der: Artist, der Balanceakte ausführt; Balancierstange, die: Stange, mit der man auf Seilen. Balken o.a. das Gleichgewicht besser/ hält: seine Arme als -n benützen. Balanitis [bala'ni:üs], die; -. ...itiden [...ni'tkdn; zu griech. bälanos = Eichel. Eichel des männl. Gliedes] (Med.): Entzündung der Eichel des männl. Gliedes; Eicheltripper. Balata [balata. bala:ta]. die; - [span. balata. aus einer Indianerspr.. urspr. = Baum in Guayana u. Venezuela, dessen Rinde B. enthält]: 1. kautschukähnliches Naturerzeugnis: mit B. imprägnierte Baumwollgewebe. 2. (^Treibriemen; Balatum <S> ['balatum. ba'la:tum]. das; -s: ein Fußbodenbelag. Baibier [bal'bi:?]. der; -s, -e (landsch.): Nebenf. von f Barbier; halbieren [bal'bhran] (landsch.): Nebenf. von f barbieren. bald [balt; mhd. balde = sogleich, schnell, mutig, dreist, ahd. bald = kühn, mutig, eigtl. = aufgeschwellt, hochfahrend; verw. mit TBall] <Adv.): 1. a) (landsch.. bes. ostmd. auch: balde; Steig.: eher, am ehesten, landsch.. ugs.: bälder. am bäldesten) in nerhalb] kurzer Zeit, nach einem relativ kurzen Zeitraum: ich komme b. wieder; b. danach; b. ist Ostern; so b. als/wie möglich; möglichst/(sel- tener:) tunlichst b.; als drohende Frage od. Aufforderung: hast du Jetzt b. genug? (ugs.. landsch.; hast du endlich genug?); bist du b. still? (ugs.. landsch.; bist du endlich still?): bis b.!; auf b.! (ugs.; Abschiedsformel); b) leicht, schnell, rasch: etw. sehr b. begriffen haben; nicht so b. einschlafen können. 2. (ugs.) fast, nahezu: das hätte ich b. vergessen; wir warten schon b. drei Stunden; Ich ... drückte auf die Hupe, daß mir b. das Trommelfell platzte (Bieler, Bonifaz 232). 3. <nur im Wortpaar) bald - bald (zur Bezeichnung einer raschen Aufeinanderfolge, eines Wechsels von zwei Situationen): einmal - ein andermal, teils - teils: b. ist er in Flandern, b. in der Pfalz, b. in Belgien, b. am Rhein (Sieburg. Robespierre 1SS). Baldachin[baldaxi:n],der; -s.-e[ital. baldacchino.zu: Bal- daeco. der älteren ital. Form von: Bagdad, eine durch prachtvolle Seidenstoffe berühmte Stadt]: 1. mit Stoff bespanntes, prunk volles Schutzdach; Betthimmel. Thronhimmel: Über dem Kopfende (= des Bettes) schwebte ein geraffter B. aus kastanienbraunem Samt (Kuby. Sieg 379). 2. Traghimmel, der bes. bei Prozessionen u. Umzügen über dem Sakrament od. dem Bischof getragen wird. 3. (Kunst- wiss.) a) steinerner Überbau über einem Altar od. Grabmal; b) Schirmdach über einer Statue u. über der Kanzel. Bilde ['beldd; zu f bald] nur in der Fügung in B. (Papierdt.; bald, sehr schnell, in nerhalb] kurzer Zeit): Er sagte .... ... daß er in B. wieder einmal vorsprechen werde (Fallada. Herr 71); baldig ['baldig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): in kurzer Zeit erfolgend, kurz bevorstehend: wir bitten um -e Antwort; * auf -es Wiedersehen! (Abschiedsformel); baldigst <Adv.>: so bald wie möglich, schnellstens: ich werde das b. nachholen. baldmöglichst <Adj.; nicht präd.) (Papierdt.): so bald wie möglich, möglichst bald: ich werde die Post b. nachschicken; -e Erledigung versprechen. baldowern [bal'do.vBn] <sw. V.; hat) [zu gaunerspr. Baldo- wer = Auskundschafter, zu hebr. ba'al = Herr u. dqvar = sprechen, eigtl. = Herr der Erkundigung] (landsch.. bes. berlin.): auskundschaften, nachforschen: Da muß einer mindestens zwei Wochen lang baldowert haben (Fallada. Blechnapf 351). Baldrian [baldria:n], der; -s. -e [mlat. Valeriana. H. u.]: I. weitverbreitete HeilJpflanze, deren Wurzeln ein stark 294
Ball- riechendes, nervenberuhigendes öl enthalten. 2. <o. PI.) Extrakt aus dem Öl der Baldrianwurzeln. Bf MriaiK -säure, die: Säure in den Baldrian- u. Angelikawurzeln; -tee. der; -tinktur, die; -tropfen <P1.): Beruhigungsmittel aus Baldrian (2); -würze!. die. bfMtunlichst <Adj.) (veraltet): svw. t baldmöglichst. Baiester [ba*teste], der; -s. - [mhd. nicht belegt, ahd. balaster < mlat. balestrum = Wurfmaschine, zu griech. bällein = werfen, treffen] (früher): Kugelarmbrust. 'Balg [balk], der; -[eis. Bälge ['belga; mhd. balc. ahd. balg = Haut. Leib. Schwertscheide, verw. mit: belgan = zornig sein, erregen, eigtl. = (auOschwellenl: \.z)Fell. Tierhaut: der B. eines Hasen. Fuchses; einem Tier den B. abziehen; einen B. ausstopfen; Spr stirbt der Fuchs, so gilt der B. (stirbt ein Mensch, steht das Erbe im Vordergrund: eigtl. ein alter Rechtsspruch: beim Tode ausgeliehener Tiere mußte der Wert des Balgs erstattet werden); Ü der leergewordene B. eines großen Worts wird nach der Mode des Tages ausgestopft (leere Hülle, sinnentleerte Form: Musil. Mann 458); b) (salopp) (vom Menschen) Haut od. Leib: seinen B. in acht nehmen; * imdm. auf den B. rücken (sich jmdm. in aufdringlicher Weise nähern; jmdn. mit einemmal bedrängen); jmchn. den B. abziehen (jmdn. betrügen, ausnützen, ausbeuten). 2. (landsch.; Biol.) umschließende Hülle. Haut /einer Frucht/: der aufgesprungene B. von Erbsen; die sauren Bälge der Stachelbeeren. 3. ausgestopfter Rumpf einer Puppe: ein mit Sägemehl gefüllter B. 4. Gerät/teilJ. das beim Zusammenpressen einen Luftstrom erzeugt: die Bälge [der Orgel] treten; den B. des Akkordeons weit ausziehen. 5. a) harmonikaartig ausziehbare Hülle (als Verbindungsteil): der B. einer Kamera; vgl. Balgen; b) (Eisenb.) balgähnliches Verbindungsteil zwischen zwei Eisenbahnwagen; 2Balg [-]. das. auch: der; -[eis. Bälger [belgB] (bes. nordd.) u. Bälge [belga] (bes. südd.) [urspr. = 'Balg (1 b)] (ugs.. meist abwertend): unartiges, schlecht erzogenes! Kind: ein freches B.; fünf hungrige Bälger; ein süßes B Balge ['bälgst, die; -. -n [mniederd. balge < frz. baille = Kufe < ital. baglia < mlat.bacula](nordd.): I.Bottich. Faß. 2. Fahrrinne im Wattenmeer bei Ebbe. balgen l'balgn], sich <sw. V.; hat) [zu veraltet Balg = Balgerei. Lärm. Streit, zu mhd. beigen, ahd. belgan. t'Balg]: sich lim Spiel, aus Übermut um etwas] raufen, sich um etw. 1 ringend mit jmdm. auf dem Boden wälzen: warum mußt du dich mit den Kindern dauernd b.?; die Hunde balgten sich [um die Beutel: Ü die Erben balgten sich (abwertend; stritten) um ihren Anteil. Balgen [-]. der; -s. - [Neubildung nach dem alten schwachen PI. von Balg (5)] (Fot.): harmonikaartig ausziehbarer Verbindungsteil zwischen Objektiv u. Filmgehäuse beim Fotoapparat; <Zus.:) B^lgengerät. das; Balgenkamera, die. Balgerei [balgd'rqj]. die; -. -en: / dauerndes] Balgen; Rauferei: eine B. mit jmdm.. zwischen Jungen. Bflggesdiwulst, die [zu 'Balg (1 b)): durch Verstopfung einer Talgdrüse hervorgerufene, gutartige Geschwulst. Grützbeutel; B^Jgtreter. (auch:) Bflgetretar, der; -s. - [zu t'Balg (4)] (friiher): jmd.. der einer Orgel durch Treten der Bälge Luft zuführt. Balle l'baljd]. die; -. -n: Nebenf. von f Balge. balkanisieren [balkani'zi:ran] <sw. V.; hat) [zu Balkan = südosteurop. Gebirge, zu alttürk. balak = groß. hoch, eigtl. = große, hohe Gebirgskette]: staatlich zersplittern u. in verworrene polit. Verhältnisse bringen (wie den Balkan durch den Balkankrieg 1912113): <Abl.:) Balkaifefenmg. die; -. -en; BaBtanologe [balkano'kxga). der. -n. -n [f-löge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Balkanologie; Balkano- logie [...lo'gi:]. die; - [T-logie]: Wissenschaft von den Sprachen u. Literaturen der Balkanhalbinsel. Bälkdien fbelk^n]. das; -s. -: t Balken; Balken ['balknl. der; -s. - [mhd. balke. ahd. balko): 1. <Vkl. TBälkchen) vierkantiges, massives, langes Stück Bauholz (bes. zum Stützen od. Tragen): ein morscher, tragender B.; B. aus Eichenholz; neue B. einziehen; R den Splitter im fremden Auge, aber nicht den B. im eigenen sehen (kleine Fehler bei anderen kritisieren, die eigenen Fehler aber übersehen; nach Matth. 7. 3); Spr Wasser hat keine B. (Ausspruch, wenn man auf die Gefährlichkeit des Wassers u. auf die Schwierigkeit, sich im Notfall zu retten, hinweisen will): ich mache keine Seereise, denn Wasser hat keine B.; * lügen o.a.. daß sich die B. Wegen (ugs.; maßlos lügen). 2. Balkenähnliches: a) (Bauw.. Archit.) massiver Träger, z. B. aus Stein. Beton. Stahl; b) (Sport Jargon) Schwebebalken; am B. turnen; c) svw. tWaagebalken; d) (bes. Her.) schmaler Trennungsjstreifen von eigener Farbe: das Wappen zeigt einen roten B. in weißem Feld; e) (Musik) im Notetxsatz der zwei od. mehrere Notenhälse verbindende dicke Strich; 0 (Med.) kräftig ausgebildeter Teil des Gehirns, der die beiden Großhirnhälften verbindet. Bglken-: -decke, die: von freiliegenden Balken durchzogene Zimmerdecke; -konstruktfon, die; -köpf, der: (beim Fachwerkbau) herausragendes Balkenende [das durch Schnitzerei od. Malerei verziert ist]; -kreuz, das (Her.): Kreuz aus Pfahl u. Balken; -läge, die; -Überschrift, die: in großen, dicken Lettern gedruckte Schlagzeile in Zeitungen; -waage, die: zweiarmige Waage mit je einer Schale für Gewichte u. für zu wiegende Dinge; ^werk. das <o, PI.): sämtliche Balken (1) einer Balkenkonstruktion; Gebälk. Balkon [bal'koQ. südd., österr.. Schweiz.: bal'ko.n]. der; -s. -s u. -e [baTko.'na; frz. balcon < ital. balcone. zu langob. * balko = Balken, eigtl. = Balkengerüst]: 1. a) <Vkl. fBalkönchen) vom Wohnungsinnern betretbarer offener Vorbau, der aus dem Stockwerk eines Gebäudes herausragt: ein sonniger B.; auf den B. [hinausjtreten; b) (salopp) üppiger Busen: die Kellnerin hat einen hübschen B. 2. stark erhöhter Teil des Zuschauerraums im Theater od. Kino: ich habe B.gesessen; B. (einen Balkonplatz) nehmen. Balkon-: -blume. die: zur Bepflanzung von Balkonkästen geeignete Blume (z. B. Begonie. Geranie); Abrüstung, die; -kästen, der: auf od. an einer Balkonbrüstung angebrachter Blumenkasten; -löge, die [zu: Balkon (2)]; -platz, der; ^türf die: Tür. die [von einem Zimmer] auf den Balkon (1) führt; -zimmer. das: Zimmer mit einem Balkon (1): B. sind in Hotels meist teurer. Balkönchen [bal'l^n^]. das: -s. -: t Balkon (1). 'Ball [ball, der; -[eis. Bälle [beb; mhd.. ahd. bat = Ball. Kugel, eigtl. = geschwollener, aufgeblasener Körper]: 1. <Vkl. t Bällchen) kugelförmiger, gewöhnlich mit Luft gefüllter t elastischer / Gegenstand, der als Spielzeug od. Sportgerät verwendet wird: der B. springt auf. trifft auf. prallt gegen den Torpfosten; den B. werfen, schleudern, abschlagen, treiben, schießen, ins Tor köpfen, anschneiden, [am Fuß] Aihren. nach vorn tragen, stoppen, fangen, annehmen, abgeben; den B. spielen, [wieder] ins Spiel bringen; Jmdm. den B. zuwerfen, zuspielen; sich <Dat.) den B. vorlegen; (mit dem] B. spielen; nach dem B. laufen; sich nicht vom B. trennen lassen; am B. sein, bleiben; *am Ball sein/bleiben (ugs.; sich von etw. nicht abbringen lassen; etw. mit Eifer [weiter]verfolgen); jmdm./einander/sich [gegenseitig] die Bälle zuspielen/zuwerfen (jmdn.. einander [im Gespräch] geschickt begünstigen, unterstützen). 2. (Ballspiele) Art. wie ein Ball gespielt wird; Schlag. Wurf. Schuß u. ä. [aufs Tor]: Jahn hielt die unwahrscheinlichsten Bälle (Walter. Spiele 77). 3. (Tennis. Baseball) Punkt: einen B. machen. 4. <Vkl. f Bällchen) [Gegenstand in Form eines Balles, einer] Kugel: ein B. aus Papier. Wolle; (geh.:) der glühende B. der Sonne; einen schwarzen B. setzen (Seew.; mit einem kugelförmigen Signal vor Sturm warnen). 'Ball [-]. der; - [e]s. Bälle [beb; frz. bal. zu veraltet baller = tanzen < spätlat. balläre < griech. ballizein]: größere [festliche] Tanzveranstaltung: ein festlicher, glanzvoller B.; einen B. geben, veranstalten, besuchen. 'Btll- ('Ball 1. 2; Ballspiele): -abgäbe, die: Weitergabe des Bialles; -annähme, die: das Annehmen u. Unter-Kontrolle- Bringen eines zugespielten Balles; -artist. der (Fußball Jargon): Fußballspieler mit hervorragender Technik; -behand- kmg, die <P1. ungebr.); -fUhnmg. die: eine exakte B. trainieren; -gefühl. das; -haus, das (früher): Haus für Ballspiele: das B. von Versailles; -hinge, der (Tennis): Junge, der die Bälle aufsammelt; -netz, das: 1. Tennisnetz. 2. Netz als Behälter für Bälle; -pendel. das (Fußball): Gerät, mit einem frei an einer Schnur herabhängenden Ball, an dem Schüsse u. Kopfbälle trainiert werden können; -«chlepper. der (Fußball Jargon): Spieler mit der Aufgabe, den Ball am Fuß von der Abwehr über das Mittelfeld in den eigenen Angriff zu tragen; -spiel, das: / im Sport als Wettkampf zwischen Mannschaften ausgetragenes / Spiel mit einem Ball; spielen, das; -s: das Spielen mit einem Ball; -Spieler, der; -Stafette, die: Folge von Pässen (3); -technik, die: Technik beim Ballspiel; -treiber, der (Fußball): Spieler, der den Ball nach vorn treibt, ihn immer wieder von der Abwehr in den eigenen Angriff trägt; -treter. 295
Ball- der (Fußball Jargon): Fußballspieler: ^wechsd.der (Tennis. Badminton. Tischtennis): das ständige Hin u. Her des von den Spielern über das Netz geschlagenen Balles: ^wurftna- schine.die: svw. tTennismaschine. ^Il- (-Ball): -gast, der; MKflüstcr, das; ^geseilschaft, die; ^kleid, das; ^königin. die: die schönste Ballbesucherin; -lokal (nicht getrennt: Bailokal), das: Gebäude, in dem ein 2Ball stattfindet: -nacht, die; -robe, die (geh.): Ballkleid: -saal. der: ^sabon, die: -schuh, der (meist PL); ^toilette, die (geh.): svw. -kleid. Balte f'bala]. der; -s. -s [zu t'Ball] (Kinderspr.): lBall; [balbjbtlla <Adj.; o. Steig.: nur präd.) [zu t Balla. in Anspielung auf die Kindertümlichkeit dieses Wortes; also eigtl. = kindlich, einfältig) (salopp, bes. Jugpndspr.): nicht recht bei Verstand: der ist ja b. Ballade [ba'la:da]. die: -. -n [engl, bailad < afrz. balade = Tanzlied < provenz. ballada. zu: balar = tanzen < spätlat. balläre. T2Ball]: episch-dramatisches Gedicht, das ein handlungsreiches, schicksalvolles Geschehen wiedergibt; <Abl.:> balladenhaft <AdJ.; o. Steig.): Inder Art einer Balla- de: <Zus.:> Balladenstoff, der: für Balladen bes. geeigneter Stoff: halbdesk [bala'desk] <Adj.>: svw. tballadenhaft. Ballast [balast (österr. nur so), auch: 'balast]. der; -[e]s. -e <Pl.ungebr.)[ausdemNiederd. < mniederd. bailast = Sandlast, die zum Gewichtsausgleich in den untersten Raum des Schiffes geladen wurde; 1. Bestandteil: H. u.: 2, Bestandteil: tLast): 1. schwere Last, die 'als Fracht von geringem Wert] zum Gewichtsausgleich mitgeführt wird: [Sand, Wasser. Steine als] B. aufnehmen; B. über Bord werfen, abwerfen. 2. unnütze Last, Belastung, überflüssige Bürde: der dritte Koffer war nur überflüssiger B.; historischen B. abwerfen; <Zus. zu 2:> Ballaststoffe <P1.) (Med): infolge fehlender Enzyme nicht od. nur teilweise verwertbare Bestandteile der aufgenommenen Nahrung: <zu 1:> Ball^st- wasser, das <o. Pl.:> in Schiffen als Ballast (1) verwendetes Wasser. Ballawatsch: t Pallawatsch. Bällchen ['belfsn]. das; -s. -: t'Ball (1.4). Bailei [ba'laj]. die; -. -en [mhd. balle < mlat. ballia = Bezirk eines ballivus = Person, der die Rechtspflege u. Verwaltung eines Bezirks od. einer Stadt übertragen ist. zu: balius = Geschäftsträger. Vorsteher] (hist.): Ritter jor- densbezirk. Beleben: t Balleneisen. ballen ['baten] <sw. V.; hat) [mhd. ballen, zu t'Ball]: I. a) ! zusammenpressend] in ballähnliche Form bringen: die Hand zur Faust, die Faust, ein Papierblatt b.; mit geballten Fäusten; eine geballte Ladung (Milit.; Sprengladung aus zusammengebundenen Handgranaten)'. * die Faust/die Fäuste in der Tasche b. (heimlich drohen, seinen Zorn verbergen); b) <b. + sich) / durch Zusammenpressen j eine ballähnliche Form annehmen: der Schnee ballt sich zu Klumpen: am Himmel ballten sich Wolkenberge (drängten sich zu einer dichten Masse zusammen); eine geballte (dicht zusammengedrängte) [Menschenjmasse; Ü die Schwierigkeiten ballen (häufen) sich; geballte (konzentrierte) Kraft. Energie; gegen ihn ballt sich aller Haß (sammelt u. richtet sich; St. Zweig. Fouche 34). 2. (landsch.) mit dem Ball spielen, werfen: die Kinder haben auf dem Spielplatz geballt. Ballen H. der; -s. - [mhd. balle, ahd. ballo. Nebenf. zu t 'Ball]: l.a) rundlicher Packen: einige B. Stroh; b) Zählmaß bestimmter Waren: zwei B. Leder; c) auf-, zusammengerollte Stoffbahn \ von bestimmter LängeJ: ein B. Stoff. 2. a) Muskelpolster an der Innenseite der Hand- u. Fußflächen bei Menschen u. Säugetieren: er trat mit weichen B. auf (Brecht. Geschichten 27); auf den B. gehen; b) krankhafte Verdik- kung an der Innenseite des Mittelfußknochens: B. haben; die B. sind operativ entfernt worden. 3. svw. t Wurzelballen. bfllen-. Bellen-: ^binder, der: Person, die Waren in Ballen verpackt (Berufsbez.); weisen, (auch:) Balleisen, das: Art Stemmeisen mit schräger Schneide; bricht, die: Gicht an den Ballen (2 a): -presse, die: Presse zum Packen von Ballen (1); -weise <Adv.>: in Ballen (1): etw. b. liefern, [verlkaufen. Baller- [bäte-]: -büdwe. die (ugs. scherzh.): Gewehr; -büx. -buxe. die [zu ballern = Darmwinde entweichen lassen] (nordd. scherzh.): innen verschmutzte 'Kinder! hose; -mann.der <P1...männer) (ugs. scherzh.): Pistole: Niedersachsens Ordnungshüter tragen ihre Ballermänner zwanglos in der ... rechten Hosentasche (Spiegel 12. 1967. 90); ... und immer sofort mit'n B. in der Hand (Degenhardt. Zündschnüre 73). Ballerina [bab'rhna]. (selten:) Ballerine [...na], die: -. ...nen [ital. ballerina. zu: ballare = tanzen < spätlat. balläre. t2Ball]: Ballettänzerin. ballern fbalen) <sw. V.; hat) [lautm.l (ugs.): 1. a) anhaltend laut schießen, knallen: mit Platzpatronen b.; jetzt fing die Flak wieder an zu b.: in die Gegend b.; der 15jährige Schüler hatte nach Tauben geballert; b) (Sport Jargon) den Ball wuchtig/ irgendwohin schießen: den Ball gegen den Pfosten, ins Tor b. 2. a) mit Wucht gegen etw. schlagen, klopfen, so daß ein lautes Geräusch entsteht: an die Tür b.; * jmdm. eine b. (ugs.; jmdm. eine kräftige Ohrfeige geben): Mein Onkel leckt dem Kollegen ins Ohr. Der ballert ihm eine (Imog. Wurliblume 165); b) mit Wucht auf, gegen etw. prallen, so daß ein lautes Geräusch entsteht: Steine ballerten gegen dieTünc) mit Wucht irgendwohin! werfen, schleudern, so daß ein lautes Geräusch entsteht: etw. vor Wut in die Ecke b.; die Tür ins Schloß b. 3. knallende, krachende Geräusche machen: Schüsse. Donnerschläge ballerten; 'einen b. (ugs.; ein Glas] Schnaps trinken): komm, wir ballern noch einen. Ballesterer [ba'lestare]. der; -s. - (österr.. bes. wiener, salopp): Fußballspieler; ballestern [...tun] <sw. V,; hat) [zu t Baiester] (österr.. bes. wiener, salopp): Fußball spielen. Ballett [ba'lEt], das; -[e]s. -e [ital. balletto. Vkl. zu: ballo = Tanz, t2Ball]: 1. a) <o. PI.) künstlerischer Tanz auf einer Bühne u. die dazugehörige Musik: das klassische B.; b) Einzelwerk des Balletts (1 a): ein B. aufführen, tanzen. 2. Tanzgruppe für Bühnentanz: das B. ist auf Tournee; die Damen vom B.: beim B. sein (ugs.; Ballettänzer> inj sein). Ballett-: -abend, der: abendliche Aufführung eines Balletts (1 b); ^korps,das: Gruppe der nicht solistischen Ballettänzer, die auf der Bühne den Rahmen u. Hintergrund für die Solisten bilden; -meister, der: Ausbilder eines Balletts (2); Mnusik, die <P1. -en): für ein Ballett (1 b) komponierte Musik; -ratte. die (ugs. scherzh.): in der Ausbildung befindliche junge Ballettänzerin: -schule, die; -tänzer (nicht getrennt: Ballettänzer), der; -tinzerin (nicht getrennt: Ballettänzerin), die: w. Form zu t^tänzer; -theater (nicht getrennt: Ballettheater). das; -tnippe, die: Theatertanzgruppe. Balletteuse [bale,t0:zd]. die; -. -n [französierend zu tBallett] (geh.): svw. Ballettänzerin; Ballettomane [baleto'maina], der: -n. -n: Ballettbesessener: Kunstkritiker und -n aus aller Welt (MM 3. 3.71.32). balhombieren [balhorni'zhran] <sw. V.; hat) /selten für/: T verballhornen: er hat das Drehbuch ballhornisiert. ballig ['balif] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t'Ball od. Ballen] (selten): ball en!förmig, gerundet: -e Wolken. Gebilde; (Mech.:) etw. b. drehen. Balllste [ba'listo]. die; -. -n [lat. ballista, zu ghech. bällein = werfen, schleudern: vgl. Baiester]: antikes Wurfgeschütz; <Abl.:) Balljstik. die: - [vgl. engl, ballistics. frz. balistique]: Lehre von der Bewegung geschleuderter od. geschossener Körper: die innere B. untersucht das Verhalten des Geschosses in der Waffe, die äußere B. das Verhalten während des Fluges, dazu: Balljstiker, der; -s. -: Forscher auf dem Gebiet der Ballistik; ballistisch <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): a) die Ballistik betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend: -e Berechnungen; b) die Flugbahn eines Körpers bzw. Geschosses betreffend, aufweisend: die -e Kurve (Flugbahn); eine -e Rakete (Rakete, die sich in einer Geschoßbahn bewegt). Ballon [ba'bn. südd.. österr.. Schweiz.: ba'lo.n]. der; -s. -s u. -e [ba'lo:na; frz. ballon < ital. pallone = großer Ball. Vgr. zu: palla = Kugel. Ball < langob. *palla. f 'Ball): 1. a) großer, ballförmiger Gegenstand, der aus einer Hülle mit Luft- bz*'. Gasfüllung besteht; b) kugelförmiges, von einer gasgefüllten Hülle getragenes, [un]bemanntes Luftfahrzeug: im B. aufsteigen, fliegen, (fachspr.:) fahren; c) ballförmiges, mit Luft oder Gas gefülltes Kinderspielzeug: einen B. aufblasen; Neben ihm plärrte ein Kind seinem in die Luft entkommenen blauen B. nach (Feuchtwanger. Erfolg 777). 2. a) große, bauchige / Korbh flasche: den Wein in -s abfüllen; b) (Chemie) Glaskolben: ein B. Schwefelsäure; Säuren und Gase in -s transportieren. 3. (Segelsport) leichtes, großes Vorsegel auf Jachten, das im Wind ballonartig aufgebläht wird. 4. (derb) großer 296
banal Kopf: tu mal deinen B. weg!; du kriegst gleich ein paar an/vor den B.; * [so] einen B. bekommen/kriegen (salopp; aus Verlegenheit einen roten Kopf bekommen). ballon-, Ballon-: -fahrer. der; -flasche. die: svw. f Ballon (2 a); -förmig [-foermiij] <Adj.; o. Steig.): von der Form eines Ballons (1); -führer, der: Pilot eines Ballons (1 b); -hülle, die; -mutze, die: hohe, runde Mütze mit Schirm /. ^reifen, der: Niederdruckreifen mit großem Querschnitt für Kraftfahrzeuge u. Fahrräder: -Satellit, der: ballonförmiger Satellit: Der amerikanische B. „Echo I" kann morgen ... beobachtet werden (Tagesspiegel 30. 6. 63. 13); -sesel, das: svw. f Ballon (3); -seWe, die: fester, wasserdichter Stoff für Ballons (1 b). Sportmäntel u. dgl.; -sperre, die (Milit.): durch aufgelassene Ballons gebildete Sperre gegen feindliche Fliegerangriffe. Ballotage[balota:»].die; -. -n [frz. ballottage, zu: ballotte = Kugel zum Abstimmen, zu; balle = Kugel. Ballen; vgl. t 'Ball]: geheime Abstimmung durch Abgabe von weißen od. schwarzen Kugeln: ballotieren [...'thron] <sw. V.; hat) [frz. ballotter. zu: ballotte. t Ballotage]: durch Ballotage abstimmen. Ballung [baloi)]. die; -. -en [zu Tballen]: 1. das Ballen, Geballtwerden: Zusammendrückung, Verdichtung. 2. das Sichballen, das geballte Auftreten von etw. Bflhmgs-: -gebiet, das: Gebiet, in dem sich Menschen u. Industrien zusammendrängen: das B. an der Ruhr; -räum, der: svw. f -gebiet; -Zentrum, das: Gebiet mit bes. großer Bevölkerungsdichte innerhalb eines Ballungsraumes. Ballyhoo ['baelihu:. --'-]. das; - [engl, ballyhoo. H. u.]: marktschreierische Propaganda, Reklamerummel: Der Kampfverlauf entlarvte auch das B. und die Tiefstapelei. mit der Clay vorher angebliche Schwächen ... bei sich selbst andeutete (MM 28. 7. 71, 17). Balneo- [balneo-; lat. balneum. balineum <griech. balaneTon = Bad. Badeort]: -graphk, die; -. -n [t-graphie]: Bäderbe* Schreibung: -logk,die; - [t-logie]: Heilquellen', Bäderkunde, dazu: -logisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.); -therapk, die <o. PI.) (Med.): Heilbehandlung durch Bäder. Bai pare ['bal pare:]. der; - -, -s -s ['bal pare:; frz. bal par6 = Ball im Galaanzug, eigtl. = Ball ohne Masken, bei dem Jeder reich geschmückt erscheint, aus: bal (t2Ball) u. parö, part. Adj. zu: parer = schmücken, zieren < lat. paräre = zubereiten, sich zu etw. rüsten] (geh.. veraltet): festlicher Ball, Prunkball. 'Baka l'balza], die; -. -s [span. balsa = Floß. H. u.]: floßartiges Fahrzeug aus Binsenbündeln (urspr. aus Balsaholz) bei den Indianern Südamerikas: 1BsAsä [-], das; -: svw. t Balsaholz, dazu: Bglsabaum, der: mittel- u. südamerikan. Baum, der ein sehr leichtes Nutzholz liefert, Bglsaholz, das: (u. a. im Floßbau verwendetes) Holz des Balsabaums. Balsam [balza:m], der; -s. -e <PI. ungebr.) [mhd. baisame, ahd. balsamo < lat. balsamum = Balsamstrauch u. der aus ihm gewonnene heilkräftige, harzige Saft < griech. bälsamon < hebr. b?s§m = Balsamstaude. Wohlgeruch]: 1. dickflüssiges Gemisch aus Harzen u. ätherischen Ölen, bes. in der Parfümerie u. [als Linderungsmittel] in der Medizin verwendet. 2, (geh.) Linderung. Wohltat. Labsal: etw. ist B. für jmds. Seele, seelische Wunden; Diese Worte waren B. in seinen Ohren (Fallada. Jeder 163). Bf kam-: -apfel, der: Gewächs mit eiförmigen, orangefarbigen Früchten: -bäum, der: Holzgewächs, das Balsam (1) liefert: -duft. der; -gurke. die: svw. t^apfel; -harz, das: balsamhaltiges Harz der Balsambäume: -kraut, das: wohlriechendes Kraut, bes. die wohlriechende Wucherblume aus dem Orient od. die Krauseminze: ^pflanze, die: Pflanze, die Balsam, Harz od. Öl enthält: -tanne.die: nordamerikanische Tanne mit stark verharzten Knospen, aus denen Kanadabalsam gewonnen wird: -tropfen <P1.) balsamieren [balza'mhron] <sw. V.; hat) [mhd. balsemen]: 1. (einen Leichnam) durch Behandlung mit konservierenden Mitteln vor Verwesung schützen: Leichen b. 2. (geh.) mit Balsam od. anderen heilkräftigen od. wohlriechenden Mitteln einreiben: <Abl.:) Babamkrer, der; -s. - (früher): Person, die berufsmäßig balsamierte (1); Baftsamiennu die; -. -en; Balsamine [balza'mhnd], die; -. -n [frz. balsamine (griech. balsamine. zu: bälsamon. t Balsam]: eine Topf- u. Zierpflanze (Springkraut): vgl. Impatiens; balsamisch [bal'zamij] <Adj.>: 1. (geh.) wohlriechend !u. lindernd] wie Balsam: ein -er Duft; b. duften. 2. (nur attr.) Balsam enthaltend: -eöle. Baltistik [baltistik], die; -: svw. f Baltologie; Baltologe [bal- to'lo:ga], der; -n. -n [t^loge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Baltologie: Baltoloek, die; - [t-logie]: Wissenschaft von den baltischen Sprachen u. Literaturen. Baluster [ba* loste], der; -s. - [frz. balustre < ital. balaustro < mlat. balaustium = Blüte des wilden Granatbaums (der die länglichrunden Geländersäulen gleichen) < griech. balaüstion): kleine Säule als Geländerstütze: (Zus.:> Baly- stersäule, die: Isvw. I Baluster; Balustrade [balus'tra:ddl. die; -. -n [frz. balustrade < ital. balaustrata. zu: balaustro, t Baluster]: Brüstung od. Geländer mit Balustern. Balz (halt?], die; -, -en <PI. ungebr.) [mhd. balz, (südd.:) valz; H. u.]: 1. Liebesspiel bestimmter größerer Wald- u. Feldvögel. z.B. der Wildtauben. Waldhühner\ Fasanen. Schnepfen (währendder Paarungszeit): mit der B. beginnen. 2. Paarungszeit bestimmter größerer Wald- u. Feldvögel: die B. des Auerhahns endet Mitte Mai; in die B. treten. 3. *auf dieB. gehen (Jägerspr.; Jagd auf balzende Vögel machen). B^lz-:^arie,die: vom balzenden Vogel hervorgebrachte Folge von (Balzflauten: -bewesung. die; -laut, der; -platz, der; -Stellung, die; -zeit, die: svw. t Balz (2). balzen [halten] (sw. V.; hat) [mhd. balzen]: (von bestimmten Wald- u. Feldvögeln) während der Balz (2) durch Lockrufe u. auffällige Bewegungen um das Weibchen werben: der Auerhahn balzt am frühen Morgen. bam [bam] (InterJ.) lautm. Tür das Glockengeläut: bim. b.. bum! 'Bambi ['bambi]. dag -s. -s [nach Walt Disneys 1941 entstandenem Zeichentrickfilm ..Bambi" mit einem kleinen Reh als gleichnamiger Titelfigur u. der Tiererzählung ..Bambi" von Felix Saiten (1923)] (Kinderspr.): kleines Reh: 2Bambi [-]. der; -s. -s [nach f ■ Bambi]: jährlicher deutscher Filmpreis, dessen Träger durch Publikumsbefragung in -einer Fernsehzeitschrift ermittelt werden: die -s verleihen; Bambino [bambi :no), der; -s, ...ni. ugs.: -s [ital. bambino, Vkl. zu veraltet bambo. Lallwort]: 1. (bild. Kunst) das Jesuskind u. seine Darstellung in der ital. Malerei u. Bildhauerei. 2. (ugs. scherzh.)/c/«w.y italienisches/ Kind.kleiner italienischer/ Junge. Knabe. Bambule [bam'bu:te], die; -. -n (meist o. Art.) [frz. bamboula = Negertrommel. Negertanz, aus einer Bantuspr.] (Gau- nerspr.): zerstörerische Protesthandlungen aufgebrachter Häftlinge od. Heiminsassen: B. machen. Bambus [bambos], der; - u. -ses. -se [niederl. bamboe(s) < malai. bambu]: schnellwüchsige tropisch-subtropische Riesengraspflanze. deren leichter, hohler Stengel stark verholzt: eine Wand. Hütte aus B. Bambus-: ^bir. der: scheuer Kleinbär. weiß mit schwarzem Gürtel, schwarzen Ohren u. Augenringen, der von Bambus lebt: ^faser, die; -hütte. die; -papier, das: aus Bambusfasern hergestelltes Papier: -röhr, das: Stamm des Bambus: -Stab, der; -stock, der: Spazier/stock aus Bambusrohr: -Vorhang, der [in Analogie zum Eisernen t Vorhang]: Grenzlinie zwischen dem kommunistischen u. nichtkommunistischen Machtbereich in Südostasien. Bammel ['bam}]. der; -s [rückgeb. aus t bammeln] (salopp): Angst. Furcht: B. vor Jmdm., etw. haben; Weil viele doch an Standgerichten beteiligt waren in den letzten Kriegstagen und nun B. hatten vor den Alliierten (Molsner, Harakiri 90); bammeln [bamjn] (sw. V.: hat) [lautm.. vgl. tbam; Ü auf das Hinundherschwingen der Glocke] (landsch.): a) baumeln (1 b). sich schaukelnd hin u. her bewegen: ich bamm[e]le am Seil: an. von der Decke b.; b) baumeln (2): .Am Galgen sollst du Hund mir b. müssen!" (Fallada. Herr 140). Barns [bams], der; -. -e [eigtl. = Wanst < afrz. pance < lat. pantex. tPanzen] (bayr.. österr. salopp): Kind: <Abl.:) bamstig [-ti<;] <Adj.): aufwendig, protzig. 'Ban [ba:n], der; -s. -e [serbokroat. ban < türk. bay = reicher Mann. TBeg] (hist.): Statthalter, Gebietsvorsteher: oberster Amtsträger (bes. in Kroatien u. Südungarn). 2Ban [-]. der; -[s], Bani [rumän. ban. eigtl. = Geld(stück)]: Währungseinheit in Rumänien (100 Bani = 1 Leu). banal [ba*na:l] (Adj.) [frz. banal, zu afrz. ban = Bann < afränk. •ban. verw. mit t Bann; urspr. = gemeinnützig (von Sachen, die in einem Gerichtsbezirk allen gehören)] (bildungsspr.): a) (abwertend) abgedroschen, nichtssagend, fade, platt, geistlos: ein -er Witz; sein Vortrag war b.; das leicht zufriedengestellte, aber nie gesättigte Bedürfnis 297
banalisieren nach -er Zerstreuung (Gehlen. Zeitalter 66); b) einfach, alltäglich, gewöhnlich: eine -e Geschichte; etw. ganz b. (nüchtern) betrachten; nichts soll blaß und zufällig und b. sein wie in Wirklichkeit (Chr. Wolf. Nachdenken 181); banalisieren [banali'zitron] <sw. V.; hat) [frz. banaliser]: ins Banale ziehen: ein Geschehen b.; Banalität (banal lt£:t], die; -. -en [latinis. nach frz. banalit6]: 1. <o. PI.) a) (abwertend) Abgedroschenheit. Fadheit. Plattheit. Geistlosigkeit: die B. seiner Ausführungen; b) banales (b) Wesen. Gewöhnlichkeit. Alltäglichkeit: die B. dieser Schicksale. 2. a) (abwertend) banale (a) Äußerung. Aussage; b) banaler (b) Satz; Gemeinplatz: -en sagen. Banane [ba'nama]. die; -. -n [1: port. banana. aus einer afrik. Eingeborenenspr. Guineas; 2: nach der Form]: 1. wohlschmeckende, längliche, gelbe Frucht einer baumähnlichen tropischen Staude: R ausgerechnet -n! (Ausruf, des Unmuts, wenn etwas Unerwartetes eintritt; Kehrreim eines nach dem 1. Weltkrieg entstandenen Schlagers: ausgerechnet -n. -n verlangt sie von mir!); dich haben sie wohl mit der B / Bananenschale aus dem Urwald gelockt (ugs.; du bist, benimmst dich reichlich naiv). 2. (ugs. scherzh.) Hubschrauber mit zwei Drehflügelvorrichtungen: eine fliegende B. Bananen-: -dampfer, der; -republik, die [amerlk. banana republic] (oft abwertend): kleines Land in den tropischen Gebieten Amerikas, das fast nur vom Südfrüchteexport lebt u. von fremdem, meist US-amerikanischem Kapital abhängig ist; -schale, die; -schifT, das; -Staude, die; -Stecker, der [nach der Form] (Elektrot.): schmaler, einpoliger Stecker. Banause [banajiza]. der; -n. -n [älter = Person, die handwerksmäßig Kunst od. Wissenschaft betreibt, bes. von eigennützigen, geldgierigen Ärzten gesagt < griech. banau- sos = Handwerker] (abwertend): Mensch mit unzulänglichen, flachen, spießigen Ansichten in geistigen od. künstlerischen Dingen; Mensch ohne Kunstverständnis u. ohne feineren Lebensstil, der Dinge unangemessen behandelt od. verwendet, die von Kennern geschätzt werden; ihr Mann ist ein entsetzlicher B ; <Abl.:> BanaifKntunu das; -s (abwertend): Art. Wesen, typisches Verhalten eines Banausen; banausisch <AdJ): in der Art eines Banausen, ohne Verständnis für geistige u. künstlerische Dinge, ungeistig, spießig: Ihre Romane ... handelten meist von unverstandenen Frauen, die unter ihren -en Gatten litten (K. Mann. Wendepunkt 13). band [bant]: f binden. !Band [-]. das; -[eis. Bänder fbende] u. -e [mhd. bant. ahd. band = Band. Fessel; zu t binden]: I. <P1. Bänder) 1. <Vkl. t Bändchen. Bändel) längerer, schmaler / GewebeJ- streifen zum Schmuck, zur Verstärkung, zum Zusammenhalten u.a.: ein B. im Haar tragen; 5 Meter B. kaufen; eine Matrosenmütze mit langen, blauen Bändern; das Blaue B. (Auszeichnung für das schnellste Passagierschiff zw. Europa u. Amerika); das B. der Ehrenlegion (bedeutendster frz. Orden); Ü ein langes B. marschierender Truppen (sich lang hinziehende streifenähnliche [Erscheinungs fform; Plie- vier. Stalingrad 148). 2. a) kurz fUr f Meßband; b) kurz für t Farbband; c) kurz für T Zielband; d) svw. f Tonband: das B. bespielen, abhören, [zurückjlaufen lassen, löschen; etw. auf B. [aufnehmen, sprechen, diktieren; e) kurz für TFörderband; 0 kurz Air f Fließband: am B. stehen, arbeiten; ein neues Automodell auf B. legen (Industrie; anfangen, es serienmäßig zu produzieren): *am laufenden B. (ugs.; unablässig, immer wieder, in einem fort)\ g) (meist PI.) dehnbarer, sehnenähnlicher Bindegewebsstrang zur Verbindung beweglicher Teile des Knochensystems: die Bewegung kräftigt Muskeln und Bänder; ich habe mir ein B. angerissen, die Bänder gezerrt; h) (Technik) endloses Sägeband einer Bandsäge; i) (Handw.) Metallbeschlag, eingefügter Metallstreifen [mit dem die Tür-. Fensterangel od. ein Scharnier verbunden ist:: die Tür ist aus den Bändern gerissen; i) (Technik) befestigender u. zusammenhaltender Metallstreifen (z.B. um Baumwollballen. Balken); k) (Bauw.) kürzerer Verbindungsbalken. Verstrebung; I) (Böttcherei) Faßreifen: die Bänder halten die Faßdauben zusammen; m) (Bergsteigen) Felsstreifen, über den eine Kletterroute führt; n) (Nachrichtent.) abgegrenzter schmaler Frequenzbereich. II. <P1. Bande) I. <Sg. ungebr.) (dichter., veraltet): a) Fessel: in -en liegen (gefesselt, gefangen sein); in -e schlagen (veraltet; fesseln* in Ketten legen)', b) durch Zwang. Gewalt bewirkte Unfreiheit; Fessel: die -e der Knechtschaft und Furcht (Th. Mann. Krull 42); alle drückenden < lösen, abschütteln, zerreißen; er war endlich frei von allen -en. 2. Bindung, enge Beziehung: verwandtschaftliche -e; die -e des Bluts; * zarte -e knüpfen (oft scherzh.; Liebesbeziehungen anfangen). 2Band [-]. der; -[eis. Bände ['bencb] <Vkl. t Bändchen) Im. Nebenf. zu f 'Band]: einzelnes Buch /als Teil eines größeren Druckwerkes, einer Bibliothek/: ein schmaler B. Gedichte; der zweite B. erscheint im Frühjahr; das Werk hat. umfaßt mehrere Bände; eine Ausgabe in zehn Bänden; R darüber könnte man Bände (sehr viel) schreiben, erzählen; * etwas spricht Bände (ugs.; etwas ist sehr aufschlußreich, sagt alles) ; Abk.: Bd.. PI.: Bde. 3Band [bent. engl.: baend). die; -. -s [engl. band, eigtl. = Verbindung. Vereinigung (von Personen, die miteinander musizieren) < mfrz. bände, t1 Bande]: Gruppe von Musikern, die vorzugsweise moderne Musik wie Jazz. Beat. Rock usw. spielt: zum Tanz spielte eine achtköpfige B. auf. Bfnd- ('Band I; vgl. auch: Bänder-): -ahpe, die: einzellige Alge, die in (Scheiben-, stern- od.) bandförmigen Kolonien auftritt: -aufnähme, die: elektroakustische Tonaufnahme auf ein (Ton) band, dazu: -aufnahmegerät, das: svw. f Tonbandgerät; -breite, die: 1. Breite eines Bandes. 2. (Nachrichtent.) Breite des Frequenzbandes bei einer bestimmten Einstellung des Rundfunkgeräts]; (Fachspr.) Breite des Frequenzbereichs unterschiedlicher Schwingungen; Ü Geradezu erstaunlich sei die geistige B. (Spannweite) in der Armee (MM 5. 5. 70. 18). 3. (Geldw.) Spielraum innerhalb der Ober- u. Untergrenze, zwischen denen die Kurse schwanken können: eine Erweiterung der -n ablehnen; die obere, untere (Ober-. Untergrenze der) B.; -eisen* das: dünn ausgewalztes, bandförmiges Eisen für Faßreifen. Beschläge u. ä.; ^Alter, der od. das (Nachrichtent.): Bauelement der Hochfrequenztechnik, das aus einem größeren Frequenzbereich ein relativ schmales Frequenzband ausblendet; -förderer, der (Technik): Transportgerät für waagrechte od. geneigte Förderung von Schutt- od. Stückgut auf einem über Stütz- od. Tragrollen laufenden motorgetriebenen endlosen Förderband: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in der Form eines Bandes; -gesdiwindigkeft.die: Aufnahme- od. Wiedergabegeschwindigkeit des Magnetbandes bei Ton- od. Bildaufzeichnungen; -holz, das (Böttcherei): langer, dünner, biegsamer Span, der kleinere Holzgebinde zusanunenhält; ^keramik, die (Archäol.): 1. mit Ornamenten. Mäander- u. Spiralmustern verzierte Keramik der Jungsteinzeit in Mitteleuropa. 2. <o. PI.) Kultur der früheren Jungsteinzeit in Mitteleuropa (für die die Bandkeramik 1 typisch ist); -maß, das: Meßband mit fester Maßeinteilung, das sich aufrollen läßt; -nudd, die <meist PI.): bandförmige Nudel; -säge, die: Motorsäge mit endlosem Sägeband: -acheibe. die (Med.): knorpelige, zwischen je zwei Wirbelkörpern der Wirbelsäule liegende Scheibe mit weichem, gallertartigem Kern, dazu: -scheibenschaden. der. -schribenvorfall. der (Med.): Vorfall des inneren Gallertkerns einer Zwischenwirbelscheibe; -stahl, der: dünn ausgewalzter, bandförmiger Stahl; -*weber. der: Person, die Bänder. Borten u. ä. webt (Berufsbez.). dazu: ^weberei, die. -Webstuhl, der; -wirken der. dazu: -Wirkerei, die; -wurm, der: 1. langer Plattwurm, der als Schmarotzer im Darm von Menschen u. Wirbeltieren vorkommt: Bandwürmer können eine Länge von 10 Metern erreichen; ein Mittel zur Abtreibung von Bandwürmern. 2. (ugs. abwertend) etwas sehr, allzu Langes: dieser Satz ist ein [richtiger] B. 3. <P1.) (ugs. scherzh.) Band-. Fadennudeln, dazu: -wunnbefidl. der, -wurmsatz. der (abwertend, scherzh.): überaus langer, verschachtelter Satz. Bandage [banda:^]. die; -. -n [frz. bandage. zu: bände = Binde. Band < afränk. *banda = dt. t'Band]: a) fester Verband od. Wickel zum Stützen od. Schützen eines verletzten Körperteils, einer Wunde: jmdm. eine B. machen, anlegen; das Knie mußte, kam in eine B.; b) (Boxen) schützende [Mull]binde, mit der die Hand umwickelt wird: die -n anlegen, abnehmen, abwickeln; * mit harten -n kämpfen (hart, erbittert kämpfen); <Abl.:> bandagieren [ban- da'3i:ran] <sw. V.; hat): a) mit einer Bandage (a) versehen: Jmds. Knöchel. Knie b.; b) (Boxen) durch eine Bandage (b) stützen od. schützen: die Hände der Boxer waren noch bandagiert; Bandaght [banda'jist], der; -en. -en: jmd. der Bandagen u. Heilbinden herstellt od. verkauft (Berufsbez.). 'BAndchcn fbenUpn]. das; -s. - u. Bänderchen: f'Band (II). 298
Bangnis 'Bänddien [-]. das; -s. -: f 2Band. 'Bande ['bandal. die; -. -n [frz. bände = Truppe. Schar (von Soldaten) < provenz. banda. H. u.. vielleicht verw. mit got. bandwa = Feldzeichen, also urspr. = Personen, die dem gleichen Feldzeichen folgen]: 1. organisierte Verbrechergruppe: eine verbrecherische B.; eine B. von Autodieben, von Politrockern; eine B. macht die Gegend unsicher, hatte sich gebildet; eine B. ausheben, unschädlich machen; er gehörte einer B. an. 2. (abwertend, oft scherzh.) Gruppe gleichgesinnter Menschen (häufig Jugendliche), die gemeinsam etw. unternehmen: so eine B.; ihr seid eine ganz gemeine B.; die ausgelassene B. zog in die nächste Kneipe. 'Bande [-]. die; -. -n [frz. bände, f Bandage]: 1. (Sport) fester Rand, feste Einfassung einer Spielfläche (z. B. Billardtisch. Kegelbahn), eines Spielfeldes (z.B. beim Eishockey) od. einer Bahn (z.B. Reitbahn): die Kugel prallte an/von der B. ab; wie sie die Stamm-Reklame an den -n mit anderer, eigens für die Fernsehzeit gedachter Werbung Überklebten (Spiegel 37.1974.115). 2. (Physik) Vielzahl eng benachbarter Spektrallinien. binde ebenda]: tbinden. Bandeau [bä'do:]. das; -s, -s [frz. bandeau. zu: bände = Band, t Bandage] (veraltet): Stirnband: breite -s und Turbane (FAZ 15.7.61.54). Bändel fbandj]. das; -s. - (bayr.. österr. ugs.). Bindet Cbendl]. der; -s. - (Schweiz, ugs.): svw. t Bendel; *Jmdn. am B. haben (ugs.; jmdn. leiten können, wie man will): seine Frau hat ihn (ganz fest) am B. Bandeiier [banda'li:?]. das; -s. -e [mfrz. bandouliere. älter: bandrouliere. zu: banderole = Gewehrriemen, zu frz. bände, t Bandage] (veraltet): Schulterriemen. Wehrgehänge. Bünden- (zu 'Bande 1): ^bekAmpfung. die; ^biklung, die; ^fiihrer, der; Mnitglied. das; -[unjwesen. das <o. PL). Btndempektrum, das; -s. ...ren. älter: ...ra [zu f 2Bande (2)] (Physik): Spektrum, das sich aus Streifen eng benachbarter Spektrallinien zusammensetzt. B^ndenwerbung« die; -. -en [zu 12Bande (I)]: Werbung (durch Plakate o. ä.) auf der *Bande (1) bei sportlichen Veranstaltungen. Binder: PI. von T 'Band. Bender- (rBand I; vgl. auch: Band-): -lehre, die (Med.): Lehre von den ^Bändern (I 2 g); M-iß. der (Med.): ein Ri/i in den lBändern (I 2 g); -tanz, der: Volkstanz, bei dem die Tanzenden von einem Mast herabhängende Bänder ineinander- u. wieder auseinanderschlingen: ^ton, def (Geol.): tonige Sedimente aus Gletscherabflüssen mit Wechsel von bandförmigen hellen u. dunklen Schichten: -Zerrung. die (Med.): schmerzhafte Verletzung durch Überdehnung der 'Bänder (I 2 g). Binderchen [bendün]: PI. von f 'Bändchen. Banderilla [banda*rdja], die; -. -s [span. banderilla. Vkl. zu: bandera = Banner, zu got. bandwa = Feldzeichen. t 'Bande]: mit Fähnchen geschmückter, kleiner Spieß, den der Banderillero dem Stier in den Nacken stößt: Banderillero [banddril* je:ro]. der; -s. -s [span. banderillero. zu t Banderilla]: Stierkämpfer, der den Stier mit den Banderillas reizt. bindern ['bendün] <sw. V.; hat) [zu t'Band (I 1)]: 1. mit Bändern od. bandförmigen Streifen versehen. 2. (Fachspr.) aus etw. Bänder od. Bandförmiges herstellen, verfertigen. Banderole [banda' ro:b], die; -. -n [frz. banderole <ital. bande- ruola. Vkl. zu: bandiera = Fahne, zu mlat. bandum < got. bandwa = (FekDzeichen]: 1. (Kunstwiss.) erklärendes Spruchband auf Gemälden. Stichen u. ä. 2. / papierenes J Klebe- od. Verschlußband an abgabepflichtigen Waren, das ein Steuerzeichen trägt: die B. ist beschädigt, noch unverletzt; die B. von der Zigarettenschachtel lösen; <Zus. zu 2:> Banderolensteuer, die: Verbrauchssteuer auf verpackte Konsumgüter: banderolieren [barabro'liiran] <sw. V.; hat): mit Banderolei nj versehen: Zeitungen für den Versand. Zigarettenschachteln (als Zeichen der Versteuerung) b.; <Abl.:) Banderolierung, die: -. -en. Bindenmg ftendaronl. die; -. -en [zu T bandern (I)]: Muster in Form von Bändern. Streifenmuster: die B. von Schneckenhäusern. -bindig [-bendu;; zu 12Band] in Zusb.. z. B. dreibändig, mehrbändig (in drei, in mehreren Bänden), vielbändig (in. mit vielen Bänden). bändigen ['bendign] <sw. V.; hat) [zu veraltet bändig = (am Bande) festgebunden, leitbar (mhd. bendec). zu t 'Band]: : trotz starken Widerstandes/ unter seinen Willen zwingen: /bej zähmen, beherrschen, zum Gehorsam bringen: Raubtiere b.; es gelang ihm nicht, das Pferd zu b.; einen randalierenden Betrunkenen b.; Ü Naturgewalten, seine Triebe b.; sie hatte ihr Haar in einem Knoten gebändigt; Scheuermann hatte Mühe, seine Gedanken zu b. (Kirst. Aufruhr 108); <Abl.:> Bündiger, der; -s. -: Person, die Tiere bändigt, zähmt: Bändigung, die; -. -en. Bandit [ban'diü. auch: ... *dit]. der; -en. -en [ital. bandito = Straßenräuber. 2. Part, zu: bandire = verbannen, aus dem Germ.; Vermischung von urgerm. * banjan = verbannen u. * banda = Feldzeichen]: Verbrecher. Straßen]räu- ber: von zwei bewaffneten -en überfallen werden; wie dem auch sei: die Staatsraison verbietet. Herrn Hitler als -en anzuprangern (Hochhuth. Stellvertreter 165); (fam. scherzh. übertreibend:) wo hast du dich herumgetrieben, du B.; * einarmiger B. (ugs. scherzh.: Spielautomat: ftir amerik. onearmed bandit); <Zus.:) Bandjtenstück. das (abwertend): Tat von Banditen: Banditen[un]wesen, das <o. PI.). Bandleader ['bentli.dB, engl.: 'baendlhda]. der; -s. - [engl, bandleader, aus: 3Band u. leader = Leiter. Anfuhrer. zu: to lead = leiten, fuhren]: 1. (im traditionellen Jazz) der die Führungsstimme im Jazzensemble übernehmende / Kornett- od. Trompeten Jbläser. 2. Leiter einer Jazzband: der B. der tschechischen Beatgruppe. Bandoneon [bando:neon], (auch:) Bandonion [...njpn], das; -s. -su. ...ien [...i»n; um 1840 von dem Deutschen Heinrich Band entwickelt, nach dem es auch benannt wurde]: Handharmonika mit Spielknöpfen: <Zus.:> Bandoneonorchester, das. Bfndsel ['ben^|]. das; -s. - [aus dem Nlederd.. unter Einfluß von 'Band für älteres Bindsei < mniederd. bintsel. bintseil = Seil, mit dem Taue zusammengebunden werden, aus t binden u. tSeil): 1. (Seemannsspr.) dünnes Tau. Leine. 2. (landsch.) kleines Band. Bandum [ban'du:ra],die; -. -s [russ. bandura < poln. ban- dura < ital. pandora < lat. pandüra < griech, pandoü- ra): lauten- od. gitarrenähnliches ukrainisches Saiteninstrument. bang«bange [bao(d)] <Adj.; banger, bangste; auch: bänger, bängste) [aus dem Niederd. u. Md.. urspr. Adv.: mhd.. mniederd. bange, zusgez. aus: be-ange. aus: be- u. mhd. ange. ahd. ango. zu mhd. enge. ahd. engl = feng. also eigtl. = beengt]: von ängstlicher Beklommenheit erfüllt: voll Angst. Furcht. Sorge: angstvoll, angsterfüllt: bange Minuten; banges Schweigen; in banger Erwartung. Sorge; jmdm. ist. wird b. [zumute, ums Herz]; jmdm./(seltener:) Jmdn. b. machen; (meist scherzh.:) jmdm. wird b. und bänger; b. sein (landsch.; ängstlich sein. Angst. Bedenken haben) [. etw. zu tun]; b. um jmdn. sein (landsch.; Angst um jmdn. haben, sich um jmdn. sorgen): b. vor jmdm.. vor etw. sein (landsch.; Angst vor jmdm.. vor etw. haben): b. lauschen, auf etw. warten; R bange machen (auch: Bangemachen) gilt nicht (fam.; nur keine Angst haben, sich nur nicht einschüchtern lassen)!: *auf jmdn.. auf etw. b. sein (landsch.; ängstlich gespannt sein): b. nach jmdm.. nach etw. sein (sich nach jmdm.. nach etw. ängstlich-sorgenvoll sehnen): <Zus.:> B^ngbüx. B^ngbüxe. (auch:) Bfngbuxe, die (nordd. scherzh.): besonders furchtsamer Mensch: Angsthase.dazu: B^ngbüxigkeh.die; -: Bange [band], die; - (mhd.. mniederd. bange (Mask.). zu tbang(e)] (landsch.): Angst. Furcht: nur keine B.!; ohne [jede] B.; [große, keine] B. haben; bangen [baipn] <sw. V.; hat) [mhd.. mniederd. bangen = bange werden, beängstigen, in die Enge treiben] (geh.): 1. sich ängstigen, sorgen: Angst haben, in Sorge sein: die Mutter bangt um ihr Kind; (landsch. auch: b. + sich:) sie hatte sich immer um ihren Mann an der Front gebangt; 2. (auch: b. + sich) (landsch.) sich nach jmdm.. etw. sehnen: die Kinder bangten [sich] nach der Mutter. 3. sich fürchten: mir bangt [es] vor der Zukunft; Bangigkeit, die; -: Ängstlichkeit. Furcht. Beklemmung: sie war erfüllt von B.; das Herz zusammengezogen von jammervoller B. (Hesse. Steppenwolf 260); bänglich [benlu;] <Adj.>: Ängstlichkeit, heimliche Angst enthaltend, erkennen lassend: eine -e Antwort; ein wenig b. von etw. berichten; Bangnis ['barjnis]. die; -. -se (geh.): Angst. Besorgnis. Beklommenheit: doch er klammert sich in B. an den Traum vomeschatologischen Reich der Humanität (Kantorowicz. Tagebuch I. 562). 299
Banz Bani: PI. von l2Ban Banio ['banjo. 'benc^o]. das; -s. -s [engl.-amerik. banjo. nach der Aussprache von engl, bandore = T Bandura durch die Negersklaven]: fünf- bis neunsaitige Gitarre mit langem Hals u. rundem, trommelartigem Resonanzkörper. 'Bank [bankl. die; -. Bänke ['benka; mhd.. ahd. banc = Bank. Tisch, urspr. = Erhöhung, verw. mit TBakken]: 1. <Vkl. f Bänkchen) Sitzgelegenheit aus Holz. Stein o.a. Material, die mehreren Personen nebeneinander Platz bietet: da steht eine B.; sich auf eine B. setzen; von einer B. aufstehen; wir saßen in der Sexta oder später ... eine Zeitlang in einer B. (Grass. Katz 32); Der Mann ... schob sich in der B. (Anklagebank) hin und her (Baum. Paris 124); * etwas auf die lange B. schieben (ugs.; etwas Unangenehmes aufschieben, hinauszögern: eigtl. = bis zur Bearbeitung in den langen Aktentruhen der Gerichte aufbewahren lassen); durch die B. (ugs.; durchweg, ohne Ausnahme, ohne Unterschied: urspr. Anklagebank, auf der früher jeweils nur sozial Gleichgestellte saßen, eigtl. = nach der Reihe, wie die Leute auf einer B. sitzen); vor leeren Bänken (vor wenigen Zuhörern. Zuschauern): sie spielten vor leeren Bänken; vor leeren Bänken predigen (Ratschläge erteilen, auf die keiner hört). 2. a) kurz für verschiedene Handwerkstische wie Drehbank. Hobelbank. Werkbank usw.: an der B. arbeiten; b) bankförmiges Turngerät. 3. a) kurz für t Sandbank: lange Bänke und Kieszungen; mit dem Schiff auf eine B. geraten; nicht von einer B. loskommen; b) Anhäufung von Meereslebewesen, die eine Erhöhung über dem Meeresgrund hervorruft: hohe Bänke von Austern. Korallen; c) lange Wolken- od. Dunstschicht: d) (Geol.) vom umliegenden Gestein gesonderte, fest zusammenhängende Gesteinsschicht. 4. (Ringen) Ausgangsstellung beim Bodenkampf, bei der sich der Ringer auf die Knie u. Arme stützt. 5. unverändert beibehaltener Spielansatz auf Tippscheinen. 2Bank [-]. die; -. -en [unter Einfluß von frz. banque < ital. banco, eigtl. = Tisch des Geldwechslers < germ. •bank. t 'Bank; 2: unter Einfluß von frz. banque = Spielbank]: 1. a) Unternehmen, das Geld- u. Kreditgeschäfte betreibt u. den Zahlungsverkehr vermittelt: ein Konto bei der B. haben; Geld auf der B. [liegen] haben, von der B. holen; b) Gebämle. in dem eine 2Bank (1 a) untergebracht ist: die B. ist 1910 gebaut worden. 2. (Glücksspiel) Geldeinsatz eines einzelnen Bankhalters, der gegen alle anderen Spieler spielt od. den Einsatz verwaltet: die B. halten, sprengen; gegen die B. spielen. 'Bank- ('Bank 1): -lehne, die; Machbar, der: Nachbar auf der Schulbank: --reihe» die: Reihe von ' Schul j bänken. die nebeneinander auf gleicher Höhe stehen od. hintereinander angeordnet sind. b*nk-. 2B*nk- (2Bank): -angestellte, der u. die; -aiwetsung« die: Geldanweisung auf eine 2Bank (1 a); ^auftragt der: Auftrag an eine2Bank (1 a). ein Geldgeschäft durchzuführen: -ausweb, der: regelmäßig, meist wöchentlich veröffentlichter Stand einer Notenbank zur Beurteilung der Währungs- u. Geldmarktlage: -beamte. der (veraltend): Bankangestellter: -betrtebslehre. die <o. Pl.>: spezielle Betriebswirtschaftslehre für das Bankwesen (an Hochschulen): -vbnidh der [für ital. banca rotta. T Bankrott] (veraltet): Bankrott: so drohte der B. ... (Th. Mann. Krull 90); -bürg- schaft.die; -Direktor, der; -einbrach, der: einen B. verhindern; -fach,das: 1. <o. Pl.> Spezialgebiet des Bankbeamten: im B. ausgebildet sein. 2. Tresor in einer Bank: jmds. B. öffnen; -fachmam. der; -fadwirt, der (Berufsbez.); -fttiig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ein -er Wechsel; -feier- tag, der [für engl, bankholiday]: Werktag, an dem die 2Banken (1 b) geschlossen sind: -gebaute, das: svw. f 2Bank (1 b); -gehetmnte. das: Recht u. Pflicht einer 2Bank (1 a). Bankbeziehungen. Verhältnisse u. Konten ihrer Kunden geheimzuhalten: -geschift. das: Geschäft, das an 2Banken (1 a) abgeschlossen, erledigt wird: -gewerbe. das <o. Pl.>; -guthaben, das; -halter, der (Glücksspiel): Person, die das Spiel leitet, die Einsätze verwaltet u. gegen den die übrigen Spieler spielen: -haus, das: svw. t2Bank (1 b); -bwttait, das: svw. f 2Bank (1 a); -kaufimm, der: Bankangestellter mit abgeschlossener Banklehre od. gleichwertiger Ausbildung: -konto, das: Konto bei einer 2Bank (1 a); -krach, der (Wirtsch. Jargon): finanzieller Zusammenbruch von 1 Banken (1 a); -kredh, der: von einer 2Bank (1 a) gewährter Kredit: -lehre, die <o. PI.): Ausbildung des Bankangestellten: -leitzahl, die: achtstellige Schlüsselzahl zur numerischen Kennzeichnung von2Banken (1 a) u. Sparkassen. Abk.: BLZ; -note, die [engl, bank-note; vorher: Bankzettel. Bankbillet]: Geldschein aus Papier, der als Zahlungsschein verwendet wird: --rate, die: Diskontsatz der Notenbank: -raub, der; -riUiber. der; -safe. der. auch: das; -«check, der: schriftliche Anweisung des Ausstellers an seine 2Bank (1 a). die angegebene Geldsumme zu zahlen: -tresen, der: der Räuber sprang über den B.; -Überfall, der; -überweise«, die: Geldüberweisung durch eine 2Bank (1 a); MiMich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: allgemein bei 2Banken (1 a) üblich: die -en Zinsen verlangen; -verkehr, der: geschäftlicher Verkehr mit 2Banken (1 a); -wesen. das <o. Pl.>; -zins, der. Binkchen ['henkln], das; -s. -: t'Bank (1). bftnkd-. Binkd- [ benk!]: -lied. das [nach t Bänkelsänger]: in einförmiger Weise von einem Bänkelsänger (1) vorgetragenes Lied, das von einem aufsehenerregenden Ereignis berichtet: -sang, der; -[eis [nach f Bänkelsänger]: das Singen von Bänkelliedern als Kunstform. Darbietungsform j: -sfinger, der [wohl nach ital. cantambanco (eigtl.: canta in banco = sing auf der Bank!), zu: Bänkel. mundartl. Vkl. zu t'Bank (1 a). da die wandernden Sänger von einer kleinen Bank (einem ..Bänkel") herab ihre Geschichten u. Lieder vortrugen]: 1. (im 17.119. Jh.) fahrender Straßensänger, der auf Jahrmärkten u. ä. auftrat, wo er. auf einer kleinen Bank stehend, in einförmigen Liedern seltsame u. aufregende Ereignisse vortrug, die er an sehr realistischen Bildtafeln verdeutlichte.!, jmd.. der in der Art alter Bänkelsänger dichtet u. seine Dichtungen vorträgt, dazu: -«ängertedi <AdJ.; o. Steig.); -weise, die (geh.): svw. Mied: all die schaurig- grotesken Balladen und zärtlichen -n (K. Mann. Wendepunkt 122). bänken ['bankn] nur in der Wendung backen und b. (t3bak- ken). Banker ['banku]. der; -s. - [zu T2Bank (1 a)] (ugs.): Bankier. Bankfachmann: Junge B. drängen vor (MM 24. 10. 68. 22). bankerott [bankd'rot]: selten für tbankrott. Bankert ['bankm]. der; -s -e [mhd. banchart. eigtl. = das auf der Schlafbank der Magd (zu f 'Bank), nicht im Ehebett des Hausherrn gezeugte Kind; 2. Wortteil: die in Eigenn. wie Eberhard. Reinhard usw. übliche Nachsilbe -hard (zu f hart)] (veraltend, stark abwertend): nichtehelichesI Kind. 1Bankett [ban'ket]. das; -[e]s. -e [ital. banchetto. urspr. = kleiner Beisetztisch bei der festlichen Tafel. Vkl. zu: banco. 12Bank] (geh.): Festessen. Festmahl: ein großes B. veranstalten; [für jmdn.lein B. geben; auf/bei einem B. die Tischrede halten. 2Bankett [-]. das; -[e]s. -e. (auch:) Bankette 1-9]. die; -. -n [frz. banquette = Fußsteig. Vkl. zu: banc = Bank < altfränk. *bank = dt. T 'Bank.eigtl. = bankartiger Erdaufwurftals Einfassung)]: 1. etwas erhöhter befestigter J Randstreifen einer Auto straße: -e nicht befahrbar!; ein nicht befestigtes B. 2. (Bauw.) unterster Teil eines Gebäudefundaments. bankettieren [bankEthran] <sw. V.; hat) [ital. banchettare. f'Bankett] (veraltet): an einem lBankett teilnehmen, festlich tafeln. Bankier [ban'kie:]. der; -s. -s [ital. banchiere. zu: banco. f2Bank; die heutige Aussprache unter Einfluß von frz. banquier]: Inhaber od. Vorstandsmitglied einer 2Bank. bankrott [bankrott <Adj.; o. Steig.) [zu f Bankrott]: 1. (von Unternehmern) zahlungsunfähig: ein -er Unternehmer; der Betrieb ist b.: Jmdn.. ein Unternehmen b. machen; [sich] [Air] b. erklären; *b. gehen (zahlungsunfähig werden). 2. (ugs. scherzh.) kein Geld mehr besitzend: ich bin [bald] b.; du machst mich noch b. (arm). 3. zusammengebrochen, vernichtet, geschlagen: er war innerlich b.; wir mußten uns in dieser Frage b. erklären (mußten zugeben, daß wir nicht weiterwußten): Bankrott [-]. der; -[e]s. -e [ital. banco rotto. eigtl. = zerbrochener Tisch (des Geldwechslers), aus: banco (t2Bank) u. rotto = zerbrochen < lat. ruptus. 2. Part, zu: rumpere = (zer)brechen]: 1. Zahlungsunfähigkeit. Einstellung aller Zahlungen [eines Schuldners gegenüber seinen Gläubigern]: den B. erklären, anmelden, ansagen; [kurz] vor dem B. stehen; betrügerischer B. (Jur.; Bankrott, bei dem der Schuldner seine Gläubiger durch betrügerisches Verheimlichen bzw. Beiseiteschaffen von Vermögenswerten benachteiligt). 2. *B. machen: a) zah- 300
bar-, Bar- lungsunföhig werden: b) scheitern: er hat mit seiner Politik B. gemacht. 3. Zusammenbruch, Scheitern: politischer, geistiger, gesundheitlicher B.; hier wird der ganze B. unserer Zivilisation offenbar; <Zus.:> Bankrptterklirung, die: 1. öffentliche Erklärung des Bankrotts (1). 2. Erklärung des (eigenen) Zusammenbruchs, Scheiterns: seine Ausführungen kommen einer B. gleich; Untätigkeit in solcher Lage würde eine B. bedeuten; Bankrotteur [bankre'to.'g]. der; -s, -e [mit französierender Endung Tür älteres Bankrottie- rerYJmd.. der bankrott (1) ist: bankrottieren [...'ti:rm] <sw. V.; hat) (veraltet): Bankrott (2 a) machen. Bann [ban]. der; -[eis [mhd.. ahd. ban. zu t bannen]: 1. (MA.) Ausschluß od. Ausweisung aus einer kirchlichen! Gemeinschaft: den B. über jmdn. aussprechen, verhängen; den B. [auf)lösen, aufheben, von jmdm. nehmen; Luther wurde mit dem B. belegt; vom B. gelöst werden.2. (geh.) beherrschender Einfluß, magische Kraft, Wirkung, die jmd. od. etw. auf andere ausübt, so daß diese nicht mehr frei in ihren Entscheidungen i sondern willenlos u. völlig ausgeliefert/ sind: Zauber: der Bann wich nicht von ihr; den B. [des Schweigens] brechen; sich aus dem B. einer Musik lösen; ganz im Bannte] des Geschehens sein; das Spiel hielt ihn in B.. in seinem B.; in jmds. B. geraten; die Welt stand unter dem B. der Ereignisse; * jmdn. in seinen B. schlagen/ziehen (ganz gefangennehmen, fesseln). 3. (ns.) Gliederungsbereich innerhalb der Hitlerjugend. Bipin-: -buch, der: 1. (Jur.) St euer Straftat desjenigen, der verbotswidrig ohne Verzollung Gegenstände ein- od. ausführt. 2. (bist.) Bruch des Batmeides; -bulle, die (hist.): päpstliche Urkunde über die Verhängung des Kirchenbannes; -cid, der (hist.): Eid, den der Verbannte leisten mußte, nicht vor Ablauf des Bannes zurückzukehren: -fluch, der (hist.): Kirchenbann, der mit einer Verfluchung verbunden ist: einen B. schleudern; -gut, das: svw. f -wäre; -herr. der (hist.): Herr, der innerhalb eines Bezirks die Gerichtsbarkeit ausübte: -kreis, der (geh.): Einflußbereich: sich jmds. B. nicht entziehen können; -meile, die: 1. Weichbild od. nähere Umgebung eines Ortes 'für die bestimmte Vorschriften geltenj: innerhalb der städtischen B. 2. nähere Umgebung von Parlaments- u. Regierungsgebäuden, wo das Versammlungsverbot gilt: die B. um das Bonner Bundeshaus aufheben; -recht, das: (bis ins 19. Jh.) Recht eines Gewerbetreibenden, innerhalb eines Bezirks seine Waren herzustellen u. zu verkaufen: -strahl, der: svw. f -fluch; -waM, der: Schutz jwald I gegen Lawinen j, der aus der forstlichen Bewirtschaftung herausgenommen ist u. in dem kein Holz geschlagen werden darf: -wäre, die (Wirtsch.): Ware, die unter Umgehung der Zollgesetze ein- oder ausgeführt wird: -wart der (Schweiz.): Flur- u. Waldhüter. bannen l'banan] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. bannen, eigtl. = (unter Strafandrohung) ge- od. verbieten, urspr. = sprechen]: 1. über jmdn. den Bann (1) aussprechen: der Papst bannte den Kaiser. 2. (geh.) a) durch Bann (2) an eine bestimmte Stelle od. in einen eigentümlichen Zustand bringen u. festhalten: das Ereignis bannte die Zuschauer [auf ihre Plätze]; jmdn.. etw. [wie] gebannt anstarren; Ü ein historisches Geschehen auf die Leinwand b. (es malen od. filmen); b) über jmdn., etw. magische Gewall ausüben u. ihn (es) vertreiben: der Zauberer versuchte den bösen Geist zu b.; Ü die Gefahr ist gebannt (abgewendet). Banner [bang], das; -s. - [mhd. ban(i)er(e) < (a)frz. bannie- re. Vermischung von roman. *bandire = Ort, wo die Fahne aufgestellt wird (< germ. *banda = [Feldlzeichen. vgl. got. bandwa) mit afrz. banir = öffentlich ankündigen (< afränk. *bannjan = dt. f bannen)]: Fahne mit Feld-. Hoheitszeichen, Wappen j, die durch eine waagerecht hängende Querstange mit dem Fahnenscliaft verbunden ist: ein B. tragen: U das B. (geh.; Feldkampfzeichen) der Hoffnung. der Freiheit erheben, vorantragen; *B. der Arbeit (DDR; ein Orden) <Zus.:> Bannerträger, der: vor dem Allerheilig- sten schritten B.; Ü er ist B. (geh.; Vorkämpfer) der neuen Idee. bannig (banic) <Adv.) [Ü zu t Bann] (nordd): ungewöhnlich, außerordentlich, sehr: Der Schietkram hört auf. sonst werde ich mal b. ungemütlich (Fallada. Herr 63); ich habe mich b. gefreut. Banse Cbanza]. die: -. -n (md.. niederd.): Lagerplatz, insbes. für Garben in einer Scheune od. für Kohlen auf einem Bahnhof: bansen [banzn] <sw. V.; hat) (md.. niederd.): / Garben in der Scheune] aufschichten. Bantam- ['ban tarn-; nach Ban tarn. Hafenstadt an der Nordwestküste Javas, woher vermutlich das Bantam-(Zwerg-) Huhn importiert wurde: daher Bantam- übertragen gebraucht für kleines Format u.a.; vgl. Bantamgewicht]: -gewicht, das <P1. ungebr.) [für engl, bantamweight] (Schwerathletik): 1. <o. PI.) niedrige Körpergewichtsklasse. 2. svw. f Bantamgewichtler; zu 1: -gewiditler [...gdvictlg], der; -s. -: Sportler der Körpergewichtsklasse Bantamgewicht (1). -huhn, das: Zwerghuhn einer farbenprächtigen Rasse. Banus [ba:nus] der; -. -: Nebenf. von t'Ban. Baobab [ba:obap], der; -s. -s [aus einer zentralafrik. Ne- gerspr.]: Affenbrotbaum. Baon [ba'o.n]. das; -s. -e (österr.): Kurzwort für Bataillon. Baptismus [bap'tismus]. der; - [engl, baptism < griech. baptismös = Taufe]: Lehre envangelischer Freikirchen, die nur die Erwachsenentaufe zuläßt: Baptist [bap'tist], der; -en. -en [engl, baptist < griech. baptistes = Täufer]: Anhänger des Baptismus: <Zus.:) Baptjstengemeinde, die; Baptiste- rium [baptiste.rium] das; -s. ...ien [..pn; kirchenlat. bapti- steriurn < lat. baptisterium = Schwimmbecken < griech. baptisterion = Badestube] (christl. Rel.. Kunstwiss.): 1. Taufbecken. 2. Taufkirche: baptistisch [bap'tistdl <Adj.; o. Steig.): die Baptisten, den Baptismus betreffend: zu den Baptisten, zum Baptismus gehörend. bar [ba:g] <Adj.; o. Steig.) [mhd.. ahd. bar]: 1. (nicht präd.) in Geldscheinen od. Münzen: nicht im bargeldlosen Geldverkehr (Ggs.: unbar): -es Geld; jmdm. nur die -en Auslagen ersetzen; -e Bezahlung; wenn Sie b. bezahlen, bekommen Sie 3% Skonto; *in b. (mit Geldscheinen, Münzen): etw. in b. bezahlen; gegen b. (gegen Geldscheine od. Münzen): etw. nur gegen b. verkaufen. 2. <nur attr.) (geh.) rein, pur: das ist -er Unsinn; etw. als -e Realität betrachten. 3. <nicht adv.) (veraltet) nackt, bloß, unbedeckt: mit -em Haupt[e]; seine Füße waren b.; * einer Sache b. sein (geh.; von etwas entblößt sein, etwas nicht haben): Ihre Räume waren schon leer, der kitschigen Möbel. Teppiche und Portieren b. (A. Kolb. Daphne 176); sie war b. jeglichen Mitgefühls; b. aller Vernunft, jeglichen Gefühls. 'Bar [-]. die; -.-s [engl. bar. urspr. = Schranke, die Gastraum u. Schankraum trennt <afrz. barre = Stange. H. u.]: 1. a) intimes Nacht ilokal, für das der erhöhte Schanktisch mit den dazugehörenden hohen Hockern charakteristisch ist: eine B. aufsuchen, besuchen; in einer B. sitzen; b) barähnliche Räumlichkeit in einem Hotel o.a. 2. hoher Schanktisch mit Barhockern: an der B. sitzen. *Bar [-],das;-s.-s<aber: 3 Bar) [zu griech. bäros = Schwere. Gewicht]: Maßeinheit des [Luft]drucks: Zeichen: bar. b (nur in der Met.). 3Bar [-]. der; -[eis, -e [H. u.]: regelmäßig gebautes, mehrstro- phiges Lied des Meistergesangs. bar-, 'Bar- (bar 1. 3): -bestand, der: Bestand an Bargeld: -betrag.der; -brüstig [-brvstu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit entblößter Brust: -busig [-bu:zi(j] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit entblößtem Busen: -freimachung, die: Barzahlung von größeren Postsendungen, wenn die Freimachung durch eine Stempelmaschine erfolgt: -frost, der: Frost ohne Schnee: -fuß <indekl. Adj.; o. Steig.; nur präd.): mit bloßen Füßen: ohne Schuhe u. Strümpfe: b. gehen, laufen; -fuß, der (ugs. scherzh.): entblößter Fuß: Er war ... oft mit einem B. in die Vorlesung gegangen (Strittmatter. Wundertäter 345). dazu: -fußarzt. der: (in der Volksrepublik China) jmd., der im Rahmen der staatlichen Gesutidheitspolitik medizinische Grundkenntnisse erworben hat u. bes. auf dem Land einfachere Krankheiten behandeln kann: -füßer, der; -s. -: Angehöriger eines katholischen Ordens, dessen Mitglieder ursprünglich barfuß gingen (z. B. Franziskaner, unbeschuhte Karmeli- ten); -fUßig [-fy.sic] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. ?-fuß<Adv.>; -fiißler [-fy:sl*]. der; -s. -: svw. f-füßer; -geki. das: sofort verfügbares Geld in Münzen, Scheinen (im Gegensatz zu einem Scheck), dazu: -geldlos <Adj.; o. Steig.): -er Zahlungsverkehr; -gesdiäft. das (Kaufmannsspr.) Geschäft, bei dem sofort alles bar bezahlt wird: -haupt <Adv.) (geh.): mit entblößtem Kopf, ohne Kopfbedeckung: er betritt b. die Kirche, dazu: -häuptig I-hgypt^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): svw. t-haupt; -kauf. der (Kaufmannsspr.): Kauf gegen sofortige od. fristgerechte Zahlung: -lohn, der: Entlohnung, bei der das Arbeitsentgelt in Bargeld ausgezahlt wird: -mittel <P1.>: das sofort verfügbare Bargeld einschließlich Bank- u. Postscheckguthaben: 301
Bar- Scheck, der: Scheck, der bei Vorlage bar ausgezahlt werden kann; -Sortiment, das: Buchhandelsbetrieb zwischen Verlag u. Buchhandlung; -vermögen, das: svw. f Mnittd; -Zahlung, die: sofortige od. fristgerechte Begleichung des Kaufpreises. 2Bgr- ('Bar): -dame. die: Angestellte in einer Bar (1). die Getränke verkauft u. die Gäste unterhält: -frau. die (ugs.): svw. t ^dame; -hocker, der: hoher, in einer Bar (2) verwende- ter Hocker; -keeper [-ki:pB], der: -s. - [engl, barkeeper. zu to keep: halten, besitzen!: 1. svw. T^mixer. 2. (selten) Inhaber einer Bar; Miiäddien, das: vgl. ^frau; Mnann. der svw. Nkeeper (1); -mixer. der [nach engl, to mix = mischen]: jmd., der in einer Bar [alkoholische] Getränke, bes. Cocktails mischt; -musik.die: leichte Unterhaltungsmusik (wie man sie häufig in einer Bar hören kann). 'Bär [be:i?]. der; -en. -en <Vkl. f Bärchen) [mhd. ber. ahd. bero. eigtl. = der Braune]: großes Raubtier mit dickem braunem Pelz, -gedrungener Gestalt u. kurzem Schwanz: der B. brummt; -en Jagen, erlegen; Ü er ist ein richtiger B. (ugs.; ein plumper, vierschrötiger Mensch); *der Große B.. der Kleine B. (Sternbilder des nördlichen Himmels; nach lat. Ursa Major u. Ursa Minor); wie ein B. (ugs.; sehr): hungrig sein, stark sein wie ein B.; schwitzen wie ein B.; schlafen wie ein B. (ugs.; sehr fest schlafen; gemeint ist der Winterschlaf des Bären); imdm. einen -en aufbinden (ugs.; jmdm. etw. Unwahres so erzählen, daß er es glaubt; H. u.); 2B4r [-]. der; -s. -en. fachspr.: -e [vgl. I 'Bär] (Bauw.): Rammklotz, großer Hammer (zum Bearbeiten von Werkstücken od. Einrammen von Pfählen). bir-, Bir- (vgl. auch: baren-. Bären-); --beißig [-bajsif] <Adj.) [eigtl. = bissig wie der t Bärenbeißer]: brummig-unfreundlich: sein Gesicht nahm einen -en Ausdruck an; Viele Zuschauer glauben, der ruppig und b. wirkende Wehner wäre unser Angstgegner" (Hörzu 43. 1972. 133), dazu: -beißigkeit. die; -; -läpp Map) den -s. -e [zu mhd. läppe = Lappen, ahd. lappo = flache Hand. Tatze, eigtl. = Bärentatze]: Vertreter einer Klasse der Farnpflanzen; ^tier- chen, das (Zool.): mikroskopisch kleines, einem winzigen Bären gleichendes Würmchen. Baraber [ba'ra:be). der; -s. - [entstellt aus ital. parlare = sprechen, eigtl. = die Leute, die statt .sprechen** parlare sagen, urspr. nur ftir italienische Arbeiter] (österr. abwertend): Bauarbeiter: die B. schwitzen unter ihren Lasten (Fussenegger. Zeit 191); <Abl.:> barabern [ba'ra:bBn] <sw. V.; hat) (österr. ugs.): 1. als Hilfsarbeiter im Straßenbau, auf dem Bau arbeiten. 2. hart arbeiten. Baracke [barakd], die; -. -n [frz. baraque <span. barraca. zu: barro = Lehm, urspr. = Lehmhütte]: nicht unterkellerter, einstöckiger ; Holz Ibau für eine behelfsmäßige Unterbringung: -n aufbauen, aufstellen, abreißen; in einer B. hausen; <Zus.:> Barackenlager, das: aus Baracken bestehendes Lager, in dem Menschen behelfsmäßig untergebracht werden; Bar*ckensiedlung. die; <Abl.:> Barackler [ba- raklp], der; -s. - (ugs.): Bewohner einer Barackensiedlung: ein B. hätte eine Amifrau vergewaltigt (Ossowski. Bewährung 31). Baratt[barat],der; -[e)s[ital.baratto,zu barattare = (ver>- tauschen] (Kaufmannsspr.): Austausch von Waren; Baratterie [...td'ri:]. die; -. -n [...i:an; ital. baratteria = Betrug] (Seew.): unrechtmäßige Handlungsweise von Kapitän od. Mannschaft, durch die dem Schiff od. der Ladung Schaden zugefugt wird; Barftthandel, der, -s: svw. fTauschhandel; barattieren [bara'thron] <sw. V.; hat): (Ware) gegen Ware tauschen. Barbar [bar'ba:g]. der; -en. -en [lat. barbarus < griech. bärbaros = Jmd.. der die Sprache u. die heimischen Sitten nicht kennt, Nichtgrieche.spätmhd. = Fremdling. Ausländer] (abwertend): 1. roher, empfindungsloser Mensch ohne Kultur: -en haben den Friedhof verwüstet. 2. [auf einem bestimmten Gebiet I völlig ungebildeter Mensch: Was wissen Sie schon von der exquisiten Geistigkeit unserer Kirchenväter. Sie Junger B.? (Remarque. Obelisk 217). 3. (bist.) Nichtgrieche: die Griechen nannten die Angehörigen anderer Völker -en. Barbarazweig Cbarbara-]. der; -[e]s. -e <meist PI.): (bes. Kirschbaum- od. Forsythien)zweig, der am Barbaratag (4. Dezember) in die Vase gestellt wird, damit er zu Weihnachten blüht. Barbarei [barba'rqj], die; -. -en [lat. barbaria. zu: barbarus. t Barbar; spätmhd. = Ausland]: 1. Roheit, Unmenschlichkeit, Grausamkeit: weil... Mißachtung der Menschenrechte zu Akten der B. führten (DönhofT. Ära 117). 2. <P1. selten) Kulturlosigkeit. völlige Ungebildetheit, Unzivilisiertheit: in die B. zurücksinken; es ist eine B.. die Alpen mit diesen Hochhäusern zu verschandeln; Barbarin (bar'ba:rm], die; -. -nen: w. Form zu f Barbar (3); barbarisch [bar'ba:nf] <AdJ.) [mhd. barbarisch = fremd(ländisch). zu TBarbar]: 1. unmenschlich, roh. grausam: -e Maßnahmen. Strafen; das -e Fangen und Töten von Singvögeln; er wurde b. gefoltert. 2. ungebildet, unkultiviert, unzivilisiert: zu einer Zeit, als das nördliche Europa noch -es Land war. 3. (abwertend) unschön, nicht von Kultiviertheit, von gutem Geschmack zeugend: die Neubauten sehen b. aus. 4. a) über das normale od. erlaubte Maß hinausgehend, sehr groß, furchtbar: eine -e Hitze; das war ja eine -e Hetze; b) <intensi- vierend bei AdJ. u. Verben) sehr: wir haben b. gefroren. 5. (hist.) die Barbaren (3) betreffend; Barbarismus [bar- ba'nsmos],der; -...men Dat. barbarismus < griech. barba- rismös. zu: barbarizein = unverständlich, schlecht sprechen]: 1. (Sprachw.) a) ein in das klassische Latein od. Griechisch übernommener fremder Ausdruck; b) grober sprachlicher Fehler. 2. (Kunstwiss.. Musik) Anwendung von Ausdrucksformen der Primitiven in der modernen Kunst od. Musik. 'Barbe Chart»], die; -. -n [mhd. barbe. ahd. barbo < lat. barbus. zu: barba = Bart, nach den vier Bartfäden]: zur Familie der Karpfen gehörender großer Fisch, der in Bächen u. Flüssen lebt u. als wohlschmeckend gilt; 2Barbe [-]. die; -. -n [frz. barbe. eigtl. = Bart < lat. barba = Bart, weil dadurch das Kinn wie von einem Bart umgeben wurde] (früher): Spitzenbesatz an einer weiblichen Kopfbedeckung. BarbecueCba.bikJu:]. das; -[s]. -s [amerik. barbecue < span. barbacoa; aus der indian. Mundart der Taino. urspr. = Holzrost]: 1. Gartenfest, bei dem ganze Tiere (Rinder. Schweine) auf dem Rost od. am Spieß gebraten werden: trafen sich Kennedy und seine Gäste zu einem B. (Spiegel 35. 1974. 65). 2. a) Bratrost, der bei einem Barbecue (1) verwendet wird; b) auf dem Bratrost gebratenes Fleisch. Barbier [bar'bi:?]. der; -s. -e [mhd. barbier < frz. barbier < mlat. barbarius = Bartscherer. zu lat. barba = Bart] (veraltet, aber noch scherzh.): Herrenfriseur: die Arbeiter in den Fabriken und Mühlen, die Fischer, -e und Pizzabäk- ker (Seghers. Transit 262); barbieren [bar'bi:ren] <sw. V.; hat) (veraltet, aber noch scherzh.): rasieren: er ließ sich genußvoll b. Barbiturat [barbitura:t], das; -s. -e (Pharm.): Medikament auf der Basis von Barbitursäure, das als Schlaf- u. Beruhigungsmittel verwendet wird; Barbitursture [barbi'tu:?-]. die; - [H. u.] (Pharm.): Grundstoff der meisten Schlafmittel. Birchen Cbe:s<pn]. das; -s, -: T 'Bär. Barchent Cbarcnt], der; -s, -e [mhd. barchant < mlat. barchanus < frz. barracan. span. barragän < arab. barra- kän]: auf der Unken Seite aufgerauhter Baumwollflanell: ein Nachthemd aus B. bardauz [bar'dajit^]: f pardauz. 'Barde [bardd], die; -. -n [frz. barde = Speckschnitte zum Braten der Vögel. Reitkissen < span. albarda = Saumsattel < arab. (al) bärda'a = (die) Sattelunterlage, (der) Packsattel] (Kochk.): Speckscheibe, mit der das Geflügel beim Braten belegt wird. 2Barde [-], der; -n. -n [frz. barde < lat. bardus < kelt. •bardo = Sänger]: 1. (hist.) (bes. keltischer) Sänger u. Dichter von Heldenliedern. 2. a) (oft iron.) Dichter; b) Verfasser von zeit- u. gesellschaftskritischen Liedern u. Balladen, der seine Lieder selbst zur Gitarre vorträgt; <Abl.:) Bfrdentum, das; -s. hantieren [bar'di:ren] <sw. V.; hat) [zu f 'Barde] (Kochk.): (Geflügel) mit Speckscheiben belegen, umwickeln. Bardiet [bardi:t], das; -[e]s. -e [zu lat. barditus ( = Gesang der Germanen bei Kampfbeginn), von Klopstock fälschlich auf ^arde bezogen u. als ..Bardengesang'fc aufgefaßt]: Schlachtgeschrei der Germanen vor dem Kampf; Barditus [bar'di:tos], der; -. - [...u:s]: lat. Form von f Bardiet. 'bäreiK B&ren- Cbe:ran-] (vgl. auch: bär-. Bär-); -beißer, der: Hund mit kurzhaarigem Fell, großem Kopfu. schwarzer Schnauze, der zur Bärenjagd verwendet wurde; MÜenst. der: in der Wendung imdm. einen B. erweisen/leisten (in guter Absicht etw. tun, was einem anderen, zu dessen Nutzen es gedacht war. schadet; viell. nach der Fabel ..Der Bär und der Gartenliebhaber4' von La Fontaine, in der der Bär diensteifrig eine Fliege von der Nase des Gärtners 302
Baron verscheucht, ihn dabei aber tötet): -dreck, der (südd.. österr. ugs.): Lakritze; -fang, der: Likör aus Bienenhonig: ^fell. das. dazu: -fellmütze. die: hohe Pelzmütze, die zur Uniform einiger Garderegimenter (bes. in Großbritannien) gehört; -fiihrer. der: 1. (früher) jmd.. der mit einem Tanzbären umherzieht. 2. (ugs. scherzh.) Fremdenführer: den B. für Jmdn. abgeben, spielen; -hatz. die: svw. -Jagd: -haut, die: svw. -feil: *auf der B. liegen (ugs. abwertend; faulenzen, faul sein), dazu: -häuter [...hqyt*]. der [zuerst Soldatenschimpfwort, urspr. = einer, der nicht kämpft, sondern auf der Bärenhaut liegt]: 1. <o. PI.) Name einer Märchengestalt. 2. (veraltet) Faulpelz; -iagd. die: -klau [...klap]. die; -. - od. der; -s. -: 1. Kraut od. Strauch mit großen, gespaltenen Blättern, Dornen in den Blattachseln u. weißen, blaßvioletten od. bläulichen Blüten (meist Steppen- u. Wüstenpflanze). 2. in vielen Arten auf Wiesen u. an Rainen vorkommendes kräftiges, staudenbildendes Doldengewächs; -lauch. der: weißblühendes, stark nach Knoblauch riechendes Liliengewächs in Auwäldern; —tatze. die: 1. Tatze des Bären. 2. svw. t ^klau (2); -traube, die: Heide- krautgewächs.dßLza: -traubenblittertee.der; -zwinger. der. 2bfiren-. Bären- (ugs.): sehr (groß, stark]: -gesyndheit. die; -hynger. der; -Idjhe, die; -kr^ft, die (meist PI.); -natur. die (ugs.): überaus starke IkörperlicheJ Widerstandskraft; -ruhe, die: Bundestrainer Schön besitzt eine B. (Hörzu 18. 1973. 18); -njhig <Adj.; o. Steig.): Was sollte dem -en Pfälzer mit 56.15 Punkten ... schon passieren? (Bild 12. 4. 64. 41); -st%rk <Adj.; o. Steig.; nicht adv.X bärenhaft <AdJ.; o. Steig.): stark; plump, ungeschickt (wie ein Bär): Ich konnte sie mir nicht als die Frau des -en Karl Olenski vorstellen (Rinser. Jan Lobel 16). Barett [ba'retl. das; -[eis. -e. selten: -s [mlat. barrettum. birretum. zu lat. birrus = Überwurf mit Kapuze]: an den Seiten versteifte, flache, randlose Kopfbedeckung (auch Teil einer Amtstracht von Professoren. Richtern u. a. j: war sie wieder da. in einer ... Nerzjacke diesmal und einem B. aus dem gleichen Pelzwerk (Th. Mann. Krull 197). barg [bark]. bärge ['bergal: f bergen. Baribal [ba:ribal]. der; -s. -s [H. u.l: Schwarzbär (bes. in Nordamerika). birig rbe:ri<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t'Bär]: 1. (landsch.) bärenhaft, stark, robust. 2. (tirol.) außergewöhnlich, gewaltig; Bärin i'bexm]. die; -. -nen [mhd. berin): w. Form zu f'Bär. barfedi ['ba:nj) <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Met.): den Luftdruck betreffend, auf den Luftdruck bezüglich: das -e Windgesetz. Bariton ['baOritanl, der; -s. -e [...o:m; ital. baritono. zu griech. barytonos = volltönend] (Musik): 1. Männerstimme in der mittleren Lage zwischen Tenor u. Baß: er hat einen kräftigen B. 2. <o. PI.) solistische Baritonpartie in einem Musikstück: in einem Oratorium den B. singen. 3. Sänger mit Baritonstimme: ein gefeierter B. Bariton-: -partie. die: für die Baritonstimme geschriebener Teil eines Musikwerkes; -sdiKisseJ. der: auf der Mittellinie des Notensystems liegender F-Schlüssel; -stimme« die: svw. t Bariton (1). baritonal [barito'na.l] <Adj.; o. Steig.): in der Art. Klangfarbe des Baritons (1): seine Stimme, die b. und recht angenehm klang (Zuckmayer. Magdalena 64); Baritonist. der; -en. -en (selten): Sänger mit Baritonstimme. Barium [*ba:rium]. das; -s [zu f Baryt (weil es daraus gewonnen wurde)]: chemischer Grundstoff, ein silberweißes Leichtmetall (aus der Gruppe der Erdalkalimetalle), das sich an der Luft rasch mit einer schwärzlichen Oxydschicht überzieht; Zeichen: Ba; <Zus.:> Bgritmsulfat, das <o. PI.): schwefelsaures Barium. Bark [bark]. die; -. -en [niederl. od. engl. bark. afrz. barque < aprovenz. od. ital. barca < spätlat. barca. wohl zu griech. bäris = Nachen]: in der älteren Schiffahrt übliches, großes Segelschiff mit drei od. vier Masten, von denen nur zwei die volle Segelausrüstung hatten;' Barkarole [barka- 'ro:te].die; -. -n [ital. barcarola = Schifterlied. zu: barcaro- lo = Gondoliere, zu: barca. tBark]: 1. Gondellied im V od. l2/8-Takt; gondelliedätmliches Instrumentalstück. 2. früher auf dem Mittelmeer verwendetes Ruderboot; 2Barkarole [-]. der; -n. -n (selten): Barkarolenschiffer: Es war der frühere B. Mamolo aus Venedig (Kesten. Casanova 263); Barkasse [bar'kasd]. die; -. -n [niederl. barkas. frz. barcasse < span. barcaza < ital. barcaccia. eigtl. = Großboot. Vgr. zu: barca. t Bark]: 1. größtes Beiboot auf Kriegsschiffen. 2. größeres Motorboot; Barke ['barkal. die; -. -n [mhd. barke < mniederl. barke < afrz. barque. tBark]: kleines Boot ohne Mast; Boot. Nachen: wir ankern in der Bucht ... umwimmelt von schaukelnden -n (Frisch. Gantenbein 438); Barkerole [barkd'ro:ld]. die; -. -n (selten): svw. Barkarole. Bärlapp: fbär-. Bär-. Bärme ['terms), die: - [mniederd. berme] (nordd.): Hefe. bannen [barmen] <sw. V.; hat) [mhd. barmen, ahd. (ir)bar- men. f erbarmen]: 1. (landsch.. veraltet) mit Mitgefühl erfüllen: die frierenden Kinder barmten ihn. 2. (nordd. abwertend) jammern, lamentieren: die Frau barmte um das Kind/wegen des Kindes; sie stöhnt und barmt: .Jetzt hilft es ja nichts mehr ..." (Fallada. Mann 43); barmherzig [barm'hertsic] <Adj.) [mhd. barmherze(c). ahd. barmherzi. durch Einfluß von ir-barmen (t erbarmen) aus älterem arm- herz(ig). nach kirchenlat. misericors = mitleidig, eigtl. = ein Herz für die Armen habend] (geh.): mitfühlend, mildtätig gegenüber Notleidenden; Verständnis gegenüber der Not anderer offenbarend: eine -e Lüge; er war b. und half ihm; die Barmherzigen Brüder, Schwestern (Angehörige katholischer Krankenpflegeorden); Ausruf in plötzlicher Angst: -er Gott!, -er Himmel!; <subst.:) Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen (Matth. 5.7); Ü die -e Schwärze der Nacht (Roehler. Würde 1S3); <Abl.:) Barmherzigkeit, die; - [mhd. barmherzekeit. barmherze, ahd. armherzi. nach kirchenlat. misericordia] (geh.): barmherziges.mitfühlendes Verhalten. Mildtätigkeit: die B. Gottes; B. üben. Barnabit [bama'bht. auch: ...'bitj. der; -en. -en [nach dem Mutterhaus St. Barnabas in Mailand, das dem heiligen Barnabas. Begleiter des Apostels Paulus, geweiht ist]: Angehöriger eines 1530 gegründeten kath. Männerordens. baro», Baro- [baro-; zu griech. bäros = Schwere]: -gr^mm, das [f-gramm] (Met.): Aufzeichnung des Barographen; -graph. der [t-graph] (Met.): selbstaufzeichnender Luftdruckmesser; -meter. das [engl, barometer. 1665 geb. von dem engl. Physiker R. Boyle (zur Bezeichnung des 1643 von Torricelli erfundenen Geräts); t-meter]: Luftdruckmesser: das B. steigt, fällt; das B. zeigt eine Wetterbesserung an; Ü Seit Jahren schon ist der Geschäftsverlauf der Berliner Industriebank ein B. für die wirtschaftliche Entwicklung in Berlin (Welt 23. 6. 62. 10); *das B. steht auf Sturm (es herrscht ein Zustand der Spannung u. Gereiztheit; jeden Augenblick können Zank u. Streit beginnen). dazu: -meterstand, der; -metrk. die: - [t-metrie]: Luftdruckmessung, dazu: -metrisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.): die Luftdruckmessung betreffend: -es Maximum (Stelle des höchsten Luftdrucks, höchster Barometerstand); (Ggs.:) -es Minimum. barock Iba'rok] <Adj.) [frz. baroque = sonderbar (eigtl. = schief, unregelmäßig), das Barock betreffend (dies nach gleichbed. ital. baroeco. das der neuen Kunstrichtung wegen ihres „unregelmäßigen, sonderbaren" Stils zunächst einen abwertenden Beigeschmack gab < port. baroeco = schief, unregelmäßig, urspr. von der Perlenoberfläche gesagt; H. uj: 1. a) <o. Steig.) im Stil des Barocks gestaltet, aus der Zeit des Barocks stammend, in der Zeit des Barocks üblich: ein -er Bau; -e Figuren; Das ganze Werk ist b. empfunden (Bildende Kunst I. 11); b) von verschwenderischer Formenfülle, überladen, verschnörkelt; schwülstig; im Sinne der Lebenshaltung des Barockzeitalters: eine -e Ausdrucksweise. 2. sonderbar, seltsam, eigenartig, grotesk: -e Sprünge vollführen; Barock [-]. das od. der; -[s] [gekürzt aus älterem ..Barockstil"]: a) durch kraftvolle, verschwenderisch gestaltete Formen u. pathetischen Ausdruck gekennzeichneter Stil in der europäischen Kunst. Dichtung u. Musik von etwa 1600 bis 1750: das Zeitalter, die Kirchen, die Musik, die Sprache des -[s]; b) Barockzeit!alter/: die Literatur im B. Barock-: -altar. der; --hau. der <PI.-bauten); -dichtung, die; -kirche.die; -kunst.die <o. PI.); -literatur.die; -male- rei, die; -musik. die; -perle, die (meist PL): unregelmäßig geformte Perle; ^stil. der: [Bau]stil des Barocks; -theater, das: a) Bühnenkunst der Barockzeit; b) Theaterraum aus der Barockzeit; ^zeit, die <o. PL); -Zeitalter, das <o. PL). Baron [ba*ro:n]. der; -s. -e [mhd. barun < afrz. baron < afränk. baro = Lehnsmann, streitbarer Mann]: 1. <o. PL) frz. Adelstitel, der dem dt. .freiherr" entspricht. 2. 303
Baronat <o. Art.) Anrede für einen Freiherrn. 3. Träger des Titels; <Abl.:> Baronat [barona.t]. das; -[eis. -e [mit latinis. Endung]: svw. fBaronie; Baronefi, Baronesse [baro'nesfo)]. die: -. ...essen [veraltet frz. baronnesse. barnesse]: a) Tochter eines Barons; Freifräulein; b) <o. Art.) Anrede für die Tochter eines Barons; BaroneC [baronst. beronet, engl.: bsranit]. der; -s. -s [engl, baronet. französierende Vkl. zu baron]: 1. <o. PI.) engl. Adelstitei zwischen Baron u. Ritter (Knight) stehend. 2. Träger des Titels; Baronie [baro 'nl:l, die; -. -n [...i:an; frz. baronnie]: 1. Freiherrnwürde. 2. Besitz eines Barons; Baronin [baro:nm]. die; -, -nen: w. Form zu f Baron; baronisieren [baroni'zi:ran] <sw. Verb; hat): in den Freiherrnstand erheben: Wir wurden baronisiert von Karl dem Großen (BemdorfT. Himmelbett 29). Barrakuda [bara'ku:da]. der; -s. -s [span. barracuda]: ein langer, pfeilartig dahinschieliender\ räuberischer Knochen- fisch, der auch als guter Speisefisch gilt; Pfeilhecht. Barras [baras]. der; - [urspr. (während der Napoleonischen Kriege) = Kommißbrot, viell. nach Graf Barras, dem Heereslieferanten Napoleons, od. zu jidd. baras = Fladenbrot]: Militär: Beim Kommiß, auch B. genannt ... (Kirst. 08/15.18). Barre [bare], die; -. -n [mhd. barre < (a)frz. barre < galloroman. • barra. H. u.]: 1. (veraltet) Schranke aus waagrechten Stangen. Querriegel: daß hinter der B. Angestellte wie er sitzen (Fallada. Mann 174); Ü die hochgetürmte B. des Eises. 2. Sandbank. Untiefe bes. an der Mündung eines Flusses od. an der Einfahrt eines Hafens. Barrel fberel. engl.: 'bseral], das; -s. -s [engl, barrel = Hohlmaß. Holzgefäß < afrz. baril. aprovenz. barril. H. u.]: engl. Hohlmaß (163. 656 1); Faß. Tonne: die Einkünfte der ölgesellschaften auf 50 Cent pro B. zu beschränken (Welt 11. 11.74.7). 'Barren fbaran]. der; -s. - [1: m. Nebenf. zu f Barre; 2: 1812 gepr. von F. L. Jahn]: 1. Handelsform der unbearbeiteten Edelmetalle (urspr. in Stangen): ein B. Gold. Silber. 2. (Sport) Turngerät mit zwei durch Stützen gehaltenen, parallel verlaufenden Holmen; <Zus. zu I:) Barrengold, das: in Barren genormtes Gold mit Prägestempel, der Reinheit u. Gewicht garantiert; Bfrrensilber, das: <Zus. zu 2:> BfiTenturnen, das; B^rrenübung. die. 2Barren [-]. der; -s. - [mhd. barn. barne = Krippe, Raufe, ahd. parno] (süddl.. österr.): Futtertrog der Rinder. Barriere [ba'rie:rd]. die; -. -n [frz. barriere. zu: barre. f Barre]: Schranke. Sperre. Schlagbaum: eine B. errichten, durchbrechen; Ü daß es der SPD gelänge, die -n zwischen den ..Proletariern" und den ..Bürgern" niederzureißen (Augstein. Spiegelungen 27). Barrikade [bari'kaxte], die; -. -n [frz. barricade. zu barrique = Faß (Barrikaden werden oft aus Fässern errichtet)]: Straßen /sperre zur Verteidigung, bes. bei Straßenkämpfen: eine B. aus Sandsäcken und Stacheldraht; -n errichten, bauen; sie starben auf den -n; *auf die -n gehen/ steigen (ugs.; heftig gegen etw. angehen, protestieren, sich heftig empören; durch Protestaktionen etwas durchzusetzen versuchen), für die Gleichberechtigung der Frauen auf die -n steigen; <Zus.:> Barrikadenkampf« der. Barrister [benste. engl.: 'hacnstal. der; -s. - [engl, barrister. zu: bar = hölzerne Sperre. Schranke, die den Richter von den Angeklagten trennt < (a)frz. barre. T Barre]: Rechtsanwalt bei den engl. Obergerichten. barsch [barf] <Adj.; -er. -[eiste) [Ü von barsch = scharf, streng, ranzig (von Geschmack), aus dem Niederd. < mniederd. barsch, urspr. = scharf, spitz, t Barsch]: sich mit heftiger oder unfreundlicher Stimme kurz und knapp an jmdn. wendend; unfreundlich, grob, kurz angebunden: -e Worte; ein Schutzmann, der ... den Freunden mit -er Stimme gebot, das Trompetenspiel zu lassen (Kusenberg. Mal 132); sich b. und abweisend verhalten. Barsch [ba:&f]. der; -[eis. -e [mhd.. ahd. bars. eigtl. = der Stachelige, nach den auffallend stacheligen Flossen]: a) Vertreter einer Familie der Knochenfische, im Süßwasser lebender Raubfisch mit stacheligen Kiemendeckeln, großem Kopf u. tief gespaltener Mundöffnung, der als Speisefisch geschätzt wird; b) kurz für t Flußbarsch. Barschaft ['ba:&faft].die;-.-en <PI. selten) [mhd. barschaft. zu tbar (1)]: Gesamtheit des in jmds. Besitz befindlichen Bargeldes: ihre ganze B. bestand aus zehn Mark: Wenn auch keine -en zu entwenden seien (R. Walser. Gehülfe 110); es auf jmds. B. abgesehen haben. Barschheit,die; -. -en (Subst. zu f barsch]: a) <o. PI.) barsches Wesen. Unfreundlichkeit; b) barsche Worte. Barsoi [bar'zDy], der; -s. -s [russ. borsoi = Windhund, eigtl. = der Schnelle. Rasche]: russischer Windhund. barst [barst], bärste [berste]: fbersten. Bart [ba.gt], der; -[e]s. Barte [be.gta; mhd.. ahd. bart]: 1. <Vkl. f Bärtchen) a) die steifen] Haare auf der unteren Gesichtspartie der Männer: ein langer, dünner, schwarzer B.; der B. sticht, kratzt; einen starken B. (Bartwuchs) haben; einen B. bekommen; ich lasse mir einen B. wachsen, stehen; Jmdm. den B. stutzen, schneiden, scheren; ich lasse mir den B. abrasieren, abnehmen; er raufte sich vor Wut den B.; *(ugs.) der B. ist ab (jetzt ist es zu Ende; nun ist es aber genug!); sich den B. streichen (seiner Zufriedenheit mit der Geste des Bart Streichens Ausdruck geben); etwas hat [so] einen B. (abwertend; ist längst bekannt); bem -e des Propheten (scherzh.; Ausruf der Beteuerung); bei seinem -e/bekn -e des Propheten schwören (scherzh.: feierlich beteuern): etw. in seinen B. [hinein] brummen/murmeln (etw. unzufrieden od. unwillig] unverständlich vor sich hin sagen); jmdm. um den B. gehen (schmeicheln); b) als Tastorgan dienende] Behaarung an der Schnauze vieler Säugetiere; Schnurrhaare; auch Haarbüschel am Schnabel mancher Vögel: der B. der Katze; Ü wie Landschaften eines Meeresgrunds: Hügel und Flügel starre Gerippe. Barte von Algen (Gaiser. Jagd 117); c) Bartähnliches: der B. eines Kometen; Muscheln im Wasser gut abbürsten, den B. entfernen (Petra 8, 1967, Rezepte 2). 2. unterer, geschweifter Teil des Schlüssels, mit dem durch Drehen im Türschloß das Zu- u. Aufschließen bewirkt wird: der B. ist abgebrochen. hart-, Bgrt-: -äffe, der: Vertreter einer in Vorderindien beheimateten Affengattung mit glänzendem schwarzem Fell u. Bartkragen; -anflug, der <o. Pl.>: erste Anzeichen eines werdenden Bartes; beginnender Bartwuchs: ein leichter B.; -aufWickefcnasdiine,die: [scherzhaftes Bild im Zusammenhang mit Witzen, die schon sehr alt sind u. daher einen so langen Bart haben, daß er aufgewickelt werden muß]: Wenn auch ein paar Witze der prominenten Senioren der B. bedurft hätten ... (Hörzu 41. 1974. 119); -binde, die (früher): Binde, durch die der Schnurrbart rechtwinklig hochgerichtet wurde; -fäden <P1.>: svw. f Barteln; pflaum, der; -flechte, die: 1. in Bergwäldern an den Ästen der Nadelbäume vorkommende Flechtengattung. 2. durch Pilze od. Eitererreger verursachte Entzündung der Haarwurzeln; ^geier. der: svw. t Lämmergeier; -gras, das: auf sandigen Orten vorkommende Grasgattung; -gründe!, die: svw. tSchmerle; ^haar. das; -Jos <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Bart, dazu: -taigkeit. die; -; -mensch, der (scherzh.): Bärtiger; -nelke, die [nach den bartähnlichen Blättern]; -schaber. der (salopp): svw. tBarbier: -scherer, der (salopp): svw. t Barbier, -Stoppel, die <meist Pl.> (ugs.): kurzes Barthaar, wie es durch die tägliche Rasur entfernt wird; -tracht, die: die B. des späten 19. Jahrhunderts; -träger, der, ^wichse, die (früher): Pomade zum Glätten des Bartes; -wisch, der (bayr.. österr.): Handbesen; -wuchs, der; ^zot- tel, die (meist PL): sein großes verwüstetes, trauriges Gesicht mit den weißen -n (Fallada. Herr 208). Bärtchen [be:?tcan]. das; -s. -: tBart (1). 'Barte[barto].die; -. -n [mhd. harte, ahd. barta. zu tBart. weil das Eisen vom Stiel wie ein Bart herabhängt] (veraltet): breites Beil. Axt , als Waffe j. 2BarteH, die: -. -n [viell. nach dem PI. baarden von niederl. baard. eigtl. = Bart, wegen der Ähnlichkeit mit herabhängenden Barthaaren]: Hornplatte im Oberkiefer der Bartenwale. Fischbein. Barteln [bartjn] <PI.> [Vkl. zu t Bart (1)]: lange, fadenförmige Hautbildungen mit Sinnesorganen, die von den Mäulern mancher Fische herabliängen; Bartfäden. Bartenwal fbartn-]. der; -[e]s. -e: riesiges Meeressäugetier, das statt Zähnen zwei Reihen Quergestellter 2Barten hat. Barterl [bartel]. das; -s. [n] [Vkl. zu tBart (1). wegen der Ähnlichkeit mit einem Vollbart] (bayr.. österr. ugs.): Kin- derlätzchen. Barthd [bartj] in der Wendung wissen, wo B. [den] Most holt (ugs.; alle Kniffe kennen; im schwäbischen Raum wird abweichend davon .Jmdm. sagen/zeigen, wo Barthel den Most holt" als Drohung gebraucht, um jmdm. klarzumachen, wer Herr im Hause ist; viell. aus der Gaunerspr.. entstellt aus rotwelsch barsei = Brecheisen u. Moos = 304
Basizität Geld, also eigtl. = wissen, wo man mit dem Brecheisen an Geld herankommt). bärtig ['beigtif ] <AdJ.; nicht adv.) [für älteres bärticht. mhd. bartoht]; einen Bart tragend: unrasiert: -e Jünglinge. Gesichter; Ü von -en Algen behangen (Gaiser. Schlußball 210); <Abl.:> Birtigkeit. die; -. Barutsche [ba'rutja]. die; -. -n [ital. baroccio. biroccio < lat. birota] (früher): zweirädrige Kutsche, zweirädriger Wagen. bary-. Bary- [bary-; griech. barys = schwer, voll; tief): ^sphire, die (Geol.): innerster Teil der Erde: -z^ntrisdi <Adj. zu f Baryzentrum; o. Steig.; nur attr.); ^zpitrum, das (Physik): Schwerpunkt. Baryt [ba'ry:t. auch: ...rvtl. der; -[eis. -e [zu griech. barys = schwer): ein farbloses Mineral: Schwerspat: Bary ton ['ba.rytonj. das; -s. -e [frz. baryton. zu griech. barytonos = volltönend]: Streichinstrument des 18.Jh.s in der Art der Viola d'amore; Barytonese [baryto'ne.zd]. die; -. -n [griech. barytönesis = das Setzen desGravis]: Verschiebung des Akzents vom Wortende weg (z. B. lat. Themistocles gegenüber griech. Themistokles). basal [ba'za:l] <AdJ.; o. Steig.) [zu T Basis]: 1. (allg.) die Basis bildend, auf der Basis befindlich, zur Basis gehörend. 2. a) Med.) an der Grundfläche eines Organs oder Körperteils liegend: b) (Geol.) die Basis einer geologischen Schichtenfolge betreffend: <Zus. zu 2 a:> Basaltemperatur, die (Med.): die am Morgen vor dem Aufstehen in Mund od. After gemessene Körpertemperatur der Frau (zur Feststellung des Folli- kelsprungs). Basalt [ba'zalt] der; -[eis. -e [älter.: Basaltes (16. Jh.) < lat. basaltes. eigtl. durch Verschreibung entstelltes: basa- nites < griech. basanites = (harter) Probierstein, zu gleich- bed. bäsanos, viell. aus dem Ägypt.. wo das Wort ein sehr hartes u. deshalb zur Goldprüfung verwendetes Schiefergestein bezeichnete]: dunkles Ergußgestein (bes. im Straßen- u. Molenbau verwendet). bas«lt-. Bas«lt-: -block, der <P1. -blocke); -haltig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -stele, die: Stele aus Basalt: -tuff, der: Basalt enthaltender Tuff basalten [bazalüj] <Adj.; o. Steig.; nur attr.); aus Basalt hergestellt: eine -e Stele; basaltig [bazaltu;]. basaltisch [ba- zaltij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus Basalt bestehend: basaltische Gebirgsmassen. Basar, Bazar [ba'za:g]. der; -s. -e [frz. bazar < pers. bäzär = Marktplatz]: 1. Händlerviertel in orientalischen Städten: der schwüle Zauber orientalischer Paläste und -e (K. Mann. Wendepunkt 72). 2. a) Warenverkauf zu Wohltätigkeitszwecken: zu Gunsten des Ausbaus der Gebäude fand ein B. statt; b) (DDR) Warenhaus. Verkaufsstätte. Bfisdien ['be.s^an]. das; -s, -: t'Base. Baschlik [bajhk]. der; -s. -s [russ. baschlyk < tat. baSlyk = Kopfbedeckung, zu: ba§ = Kopfl: kaukasische Wollkapuze. 'Base [ba:z3]. die; -. -n <Vkl. fBäschen) [mhd. base = Vaterschwester, ahd. basa. vermutlich Lalhv.]: 1. (veraltet, noch südd.) Kusine. 2. (Schweiz.) Tante. 2Base [-]. die; -. -n [rückgeb. aus dem PI. Basen von t Basis] (Chemie): Metallhydroxyd, das die Grundlage für verschiedene chemische Prozesse darstellt u. das mit Säuren Salze bildet. 3Base [beis]. das; -. -s ['beiziz; engl.-amerik. base. eigtl. = Ausgangspunkt. Grundlage. Basis < afrz. base < lat. basis. f Basis]: Eckpunkt des Malquadrats im Spielfeld des Baseballspiels: an den sogenannten ..-s". die man als Jene Punkte bezeichnen könnte, an denen die entscheidenden Spielphasen zu erwarten sind (FAZ 85. 1958. 10); <Zus.:> Baseball ['-to:l]. der; -s [engl.-amerik. baseball. zu: ball = dt. f 'Ball]; amerik. Schlagballspiel: Baseballer, der; -s. -: Baseballspieler. Basedow [ba:zado]. der; -s. (kurz für:) Basedow-Krankheit, die; -. Basedowsche Krankheil [-Ja -]. die; -n - [für älteres ..Glotzkrankheit", nach K. von Basedow (1799-1854). von dem die erste ausführliche Beschreibung der Hauptsymptome stammt]: Krankheit, die auf einer Überfunktion der Schildrüse beruht u. deren Kennzeichen das Hervortreten der Augäpfel. Kropfbildung u. schneller Herzschlag sind. Basen: PI. von f Basis, 'Base. 2Base. basieren [bazi'.ren] <sw. V.; hat) [frz. baser. zu: base = Grundlage < lat. basis. t Basis] (bildungsspr.): 1. fußen, beruhen: sich gründen, sich stützen: der Text basiert auf dem Vergleich einer großen Anzahl von Abschriften. 2. gründen: wir haben unsere Pläne auf die (auch: der) Tatsache basiert, daß ...; sie ( = die bürgerliche Ehe) ist auf individuelle Liebe basiert (Lukäcs. Goethe 37). Basilianer [bazTlja:m]t der; -s. - [nach dem griech. Kirchenlehrer Basiliusdem Großen (330-379). Begründer des Klosterwesens der Ostkirche, der als erster das Mönchsleben nach gesetzlichen Bestimmungen ordnete]: Mönch der griech.-orthodoxen od. griech.-unierten Kirche, der nach den Regeln des hl. Basilius lebt. Basilie [ba'zi:lp]. die; -. -n [mhd. basilie < mlat. basilia. zu griech. basfleia = Königin, vgl. Basilikum]: selten für f Basilikum, dazu: Basilienkraut, das: svw. f Basilikum; Basilika [ba*zi:lika]. die; -. ...ken [mlat.. kirchenlat. basilica = Kathedrale, urspr. = Gotteshaus der Christen, nach lat. basilica = Gebäude, das als Markt- u. Gerichtshalle diente < griech. basilike (stoä) = königliche Halle, zu: basilikös = königlich] (Kunstwiss.): 1. Kirche der frühchristlichen Zeit. 2. Kirchenbau mit erhöhtem Mittelschiff in der Art der Basilika (1): eine romanische, gotische B.; <Abl.:> basilikal [bazilika:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); Basilikum[ba'zi.likum].das;-s.-su. ...ken [mlat. basillcum. zu lat. basilicus = königlich < griech. basilikös. wegen des edlen, würzigen Duftes]: krautige oder strauchartige Pflanze (aus der Gattung der Lippenblütler) mit weißen oder lila Blüten, die als Gewürz- u. Heilpflanze angepflanzt wird: Basilisk [bazi'lisk]. der; -en. -en [1: mhd. basiliske < lat. basiliscus < griech. basilfskos = Schlangenart, viell. die ägypt. Kobra. Vkl. zu: basileus = König]: 1. auf orientalische Vorstellungen zurückgehendes antikes u. ma. Fabelwesen mit tödlichem Blick, das von einer Schlange od. Kröte aus einem Hühnerei ausgebrütet worden sein sollte u. meist als Hahn mit einem Schlangenschwanz dargestellt wurde. 2. Vertreter einer Gattung der Leguane im tropischen Amerika mit Hautkämmen über Schwanz u. Rücken u. Hautlappen am Kopf: <Zus. zu 1:) Basiliskenblick, der: stechender, böser Blick: Basilj&kenei. das: Geschenk, das in böser Absicht gegeben wird. Basis fba:zis], die; -. Basen [lat. basis < griech. bäsis. urspr. ein Wort der Baukunst, zu: bainein = gehen, treten, also eigtl. = Gegenstand, auf den jmd. treten kann]: 1. (bildungsspr.) Grundlage, auf der man aufbauen, auf die man sich stützen kann: eine solide B. bilden; wir suchen immer noch eine gemeinsame B.; auf einer festen B. ruhen; auf der B. gegenseitigen Vertrauens. 2. (Archit., Technik) /Säulen- od. Pfeiler/sockel. Unterbau: die Säule hat eine große B. 3. (Math.) a) Grundlinie einer geometrischen Figur: b) Grundfläche eines Körpers: c) Grundzahl einer Potenz od. eines Logarithmus. 4. (Bot.) Pflanzenteil nahe der Wurzel. 5. (Milit.) Ort od. Gelände als Stützpunkt militärischer Operationen: neue Basen für Bomber schaffen. 6. (marx.) a) die ökonomische Struktur einer Gesellschaft u. die gesellschaftlichen Verhältnisse als Grundlage der Existenz des Menschen: B. und Überbau; b) die breiten Volksmassen als Ziel politischer Aktivität von unteren Parteiinstanzen. Basisgruppen u. a.: an der B. arbeiten. Basis-: -aktton. die (marx.): gezielte Aktion, die auf die Basis (6) einwirken soll: müsse den Betroffenen in -en die Veränderbarkeit der gesellschaftlichen Bereiche erfahrbar gemacht werden (Stamokap 186); -arbeit, die <o. PI.): Arbeit an der Basis (6 b); -fraktur. die (Med.): Bruch der ist B. auf Betriebs- und Sektionsebene zu verstehen (Börsenblatt 28. 1970, 837); -fraktur. die (Med.): Bruch der Schädelbasis: -gruppe. die: I linksorientierter I politisch aktiver Arbeitskreis von Studenten 1. der auf einem bestimmten Fach]gebiet an der Basis (6 b) progressive Ideen durchzusetzen versucht: Pollinger schlug eine engere Zusammenarbeit zwischen Handwerkern und Studenten etwa in der Forni einer B. vor (MM 18.6.68.4); -kurs. der (Börsenw.): (im Prämiengeschäft) Tageskurseines Wertpapiers: -lauer, das: Versorgungslager, bes. bei Hochgebirgsexpeditionen: -stein, der: Steinsockel als Basis (2): die -e der Figuren; -winkel. der (Math.): auf der Basis eines gleichschenkligen Dreiecks liegender (paarweise auftretender) Winkel: -wort. das <P1. -Wörter) (Sprachw.): Wort, das einem abgeleiteten Wort zugrunde liegt (z. B. ..Mensch" in ..unmenschlich"). basisch ['ba:ztf] <Adj. zu f 2Base; o. Steig.): -e Anilinfarben; b. reagieren; Basizität [bazit$it£:t]. die; - [engl, basicity. geb. von dem engl. Chemiker Th. Graham (1805-1869). zu: base = 2Base (t3Base)] (Chemie): 1. Fähigkeit.3Basen 20 GDW 305
Baskenmütze zu bilden. 2. Zahl der Wasserstoffatome im Molekül einer Säure, die bei Salzbildung durch Metall ersetzt werden können. Baskenmütze ['baskn-1. die; -. -n [nach den Basken (frz. basque < spätlat. Vasco). einem Volksstamm um den Golf von Biscaya. woher diese Kopfbedeckung stammt]: flache schirmlose Mütze aus Wolle od. Haarfilz: das Mädchen hatte eine blaue B. auf. Basketball [ba(:)skatbal; engl.-amerik. basketball. aus: bas- ket = Korb (H. u.) u. ball = dt. tBall. weil dabei der Ball in einen Korb geworfen werden muß] (Ballspiele): 1. der. -[eis <o. PL; meist o. Art.) (von Frauen u. Männern) zwischen zwei Mannschaften ausgetragenes Ballspiel, bei dem der Ball nach bestimmten Regeln in den gegnerischen Korb (3 a) geworfen werden muß. 2. der. -[e]s. ...balle: beim Basketball (1) verwendeter Ball: <Abl.:> Baskethaller [...bäte], der. -s. -: jmd.. der Basketball (1) spielt. Basküle [bas'ky:b]. die; -. -n [frz. bascule = Schaukelstuhl. Schaukelbrett. Schlagbalken, urspr. = das, was sich senkt, zu: basculer = schaukeln, urspr. = auf das Gesäß schlagen, zu: battre = schlagen (vlat. battere) u. cul = Gesäß (lat. cülus); durch den Einfluß von bas (=niedrig) umgedeutet zu: das Gesäß senken]: 1. nach oben gewölbte Rük- kenlinie des Pferdes beim Springen. 2. Treibriegelverschluß für Fenster u. Türen, der zugleich seitlich, oben u. unten schließt: <Zus. zu 2:> BaskttleversdiluB. der. Basrelief fba-L das; -s. -s u. -e [frz. bas-relief aus: bas = niedrig (f Baß) u. relief. t Relief]: über eine Fläche erhaben hervortretendes Bildwerk. Flachrelief. baß [bas; mhd. bas = besser, urspr. unregelmäßiger Komp. zu dem Adj. wohl] in den Wendungen b. erstaunt/verwundert sein/sich b. [verjwundern (altertümelnd; sehr, äußerst erstaunt/verwundert sein): (selten noch attr.:> zum bassen Erstaunen der Polizisten (Habe. Namen 20). Baß [-]. der; Basses. Bässe ['besä; 1. 2: ital. basso = tief < vlat. bassus = niedrig. H. u.; 4: kurz für: Baßgeige] (Musik): 1. a) tiefe Männer/ singJstimme. Baßstimme: im tiefsten B. antworten; mit vollem B. singen; b) <o. PL> Gesamtheit der tiefen Männerstimmen in einem Chor: der Chorleiter mußte vorerst die schwierigsten Stellen mit dem B. einüben. 2. <o. PL> a) /solistischej Baßpartie in einem Musikstück: in einem Oratorium den B. singen; b) Baßstimme in einem Chorsatz: den B. einüben. 3. Sänger mit Baßstimme. Bassist: die Oper hat einen ausgezeichneten B. 4. a) tiefstes u. größtes Streichinstrument, Kontrabaß: den B. streichen; b) <meist PL> Gesamtheit. Klang der tiefsten Orgel- od. Orchesterstimmen: die Bässe erdröhnten. BfA-: -bariton.der: Sänger mit Baritonstimme in Baßtönung: -bUber. der: Bläser, der auf einem tiefen Blasinstrument den Baß (2) bläst: -buflfo. der: Opernsänger mit einer Stimme, die sich besonders für komische Baßrollen eignet: -flöte, die: -geige, die: svw. t Kontrabaß: -geiger, der: svw. t Kontrabassist; -gitarre, die; -hörn, das; -instnment. das; -klarinette, die; -läge, die: Stimmlage des Basses (1 a); flaute, die; -partie, die: für den Baß (1 a) geschriebener Teil eines Musikwerkes: -posaune, die; -saite, die: Saite mit Baßlage auf Streichinstrumenten: -stager. der: svw. t Bassist; -schHimeJ, der: auf der 4. Linie des Notensystems liegender F-Schlüssel: -stimme, die: 1. tiefe Männer sing;- stimme. 2. Noten für die Baßsänger, gedruckte Chorstimme für den Baß: -tönung, die; -tuba, die. Basse['bas3Lder;-n.-n[mniederd.basse = EberKnordd.Jä- gerspr.): [älterer] starker Keiler. Basseüssel'basfoMisfo).baste)'lis(d)].die; -. -n [frz. basselice = Schaft mit waagerecht aufgezogener Kette, aus: bas = niedrig (f Baß) u. lice = Weberaufzug < galloroman. *licia, zu lat. Ilcium]: gewirkter Teppich mit waagerecht geführter Kette: <Zus.:> Basselissestuhl. der: Flachwebstuhl mit horizontaler Kettenführung: Bassdissewebefei, die: Weberei, die mit Basselissestühlen arbeitet. Basset [frz.: ba'se:. engl.: 'toesit]. der; -s. -s [frz. basset = Dachshund, subst. Vkl. zu: bas < vlat. bassus = untersetzt, niedrig]: Vertreter einer kurzbeinigen Hunderasse mit kräftigem Körper u. jagdhundähnlichem Kopf: Bassett [ba'set]. der; -s. -e u. -s [ital. bassetto. Vkl. zu: basso. tBaß] (Musik): bes. im 18. Jh. gebr. kleiner Kontrabaß: <Zus.: > Bassftthorn, das: eine Altklarinette, meist mit aufgebogenem Schalltrichter. Bassin [basso. auch: ba's£:]. das; -s. -s [frz. bassin. afrz. bacin < vlat. *baccinum. zu gall. bacca = Wassergefäß]: künstlich erbauter Wasserbehälter, angelegtes Wasserbdiken: das Wasser im B. erneuern. Bassist [ba'sist]. der; -en. -en [zu tBaß] (Musik): 1. Sänger mit Baßstimme. 2. jmd.. der /berufsmäßig] Baß (4 a) spielt: Baßgeiger: Basso [baso]. der; -. Bassi [aus ital. basso = tief] in den mus. Fügungen: B. continuo (einem Musikstück durchlaufend zugrundeliegende Baßstimme. Generalbaß: zu ital. continuo = ununterbrochen < lat. continuus); B. ostinato (sich oft wiederholendes Baßthema: zu ital. ostina- to = hartnäckig < lat. obstinätus, 2. Part, von: obstinäre = mit Beharrlichkeit vornehmen); B. seguente (Orgelbaß. der die tiefste Vokalstimme begleitet: zu ital. seguente. 1. Part, von: seguire = folgen < lat. sequi). Bast [bast], der; -[e]s. -e [1: mhd.. ahd. bast; 2: weil sich die Haut später bastartig löst]: 1. pflanzlicher Faserstoff zum Binden u. Flechten: die Blumenstiele mit B. umwickeln. 2. (Jägerspr.) behaarte, filzige Haut auf einem neugebildeten Geweih: der Hirsch fegt den B. ab: das Gehörn ist noch nicht vom B. frei. b^st-, Bfst- (Bast 1): -artig <AdJ.; o. Steig.): wie Bast: ^färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv>; -faser. die; -matte. die: aus Bast geflochtene Matte: -seide. die: Rohseide, die im Gewebe ungleiche Verdickungen zeigt: ^seil, das; -tasche, die: aus Bast geflochtene Tasche. basta [basta] <InterJ.) [ital. basta. 3. Pers. Sg. Ind. Präs. zu: bastare = genug sein, hinreichen < mlat. bastare, H. u] (ugs.. zum Ausdruck, daß man über die betreffende Sache nicht mehr weiter zu sprechen wünscht): Schluß!: Wir wollten unsere Ruhe .... wir wollten wie Menschen leben. B.! (Kuby. Sieg 364); und damit b.! Bastard[bastartl.der;-s.-e[mhd.bast(h]art < afrz.bastard = anerkannter Sohn eines Adligen, der nicht von der rechtmäßigen Frau stammt, germ. Ursprungs, zu got. bansts = Scheune, eigtl. = der in der Scheune Gezeugte]: 1. a) (früher) uneheliches Kind eines Adligen u. einer nicht standesgemäßen Frau: Ü (abwertend:) Schon bevor ich Jean kennenlernte, den B. einer unverheirateten Mutter (Genet [Übers.]. Totenfest 8); b) (Schimpfwort) minderwertiger Mensch: du B.! 2. (Biol.) durch Rassen- od. Artenkreuzung entstandenes Tier od. Pflanze: Maulesel sind -e aus Pferd und Esel. Bastard-: -pflanze,die; ^schritt, die: Druckschrift, die Merkmale zweier reiner Schriftarten vermischt: -Sterilität, die: Unfruchtbarkeit infolge einer Bastardierung: -teppkh, der: Orientteppich, der Muster aus fremden Gebieten übernommen hat. bastanlierenlbastar'dhran] <sw. V.; hat): (verschiedeneRassen od. Arten) kreuzen: <Abl.:> Bastardierung, die; -. -en: Artenkreuzung. Rassenmischung: die B. gelb- und grünsa- miger Erbsenrassen; bastardisieren [bastaidizLran] <sw. V.; ist): sich mit etw. kreuzen, zu einem Bastard (2) werden: die einzelnen Rassen bastardisieren. Baste ['basta]. die; -. -n [frz. baste < span. bastos = TrefT. zu: bastön = Stab, da diese Spielkarte früher mit Darstellungen von Stöcken bemalt wurde]: Trumpfkarte. Treffas in verschiedenen Kartenspielen. Bastei [bas1 uy]. die; -. -en [ital. bastia. afrz. bastie. zu pro- venz. bastida, 2. Part, zu: bastir = bauen. H. u.]: vorspringender Teil an alten Festungsbauten. Bollwerk. Bastei- (basteln): -arbeit, die: 1. <o. PL) das Basteln. 2. Gegenstand, den man bastelt od. gebastelt hat: -buch, das: Buch mit Anleitungen u. Vorlagen zum Basteln: -ecke, die: 1. in regelmäßigen Abständen erscheinende] Sparte mit Vor schlagen für Bastler in einer Zeitung. 2. a) Abteilung mit Bastelmaterial in einem Kaufhaus: b) Ecke in einem Kinderzimmer od. Gemeinschaftsraum, in der gebastelt wird: -räum, der; -vorläge, die: Vorlage, nach der man etw. bastelt. Bastelei [baste'laj], die; -. -en: 1. Gegenstand, an dem man bastelt. 2. (ugs. abwertend) allzu mühsames od. allzu langes, als lästig empfundenes Basteln: er hat genug von der ewigen B. an seinem alten Auto; basteln ['bastln] <sw. V.; hat) [1. 2: spätmhd. pästlen = kleine Handarbeiten machen, ohne Handwerker zu sein, zu t Bast (vgl. mhd.. ahd. besten = binden, schnüren)]: 1. a) sich , in der Freizeit] aus Liebhaberei mit der handwerksmäßigen Anfertigung verschiedener kleiner Dinge beschäftigen: er bastelt gern; (subst. :> viel Geschick im Basteln haben; b) durch kleinere Handwerksarbeiten als Hobby] herstellen, nach eigenen Ideen] anfertigen: sie bastelt an einem neuen Lampen- 306
bau-, Bau- schirm; Tür die Kinder eine Puppenstube b.; Er hat sich eine Unterwasserbrille gebastelt (Imog. Wurliblume 122). 2. sich an etw.. was man verbessern, um- od. ausbauen will, handwerklich od. technisch betätigen, (mehr od. weniger geschickt) herumprobieren: an seinem Auto b.; die Kinder basteln an ihrer [Eisenbahnjanlage; Ü der Außenminister bastelte an den Modalitäten des Vertrages. hasten fbastn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Bast hergestellt: ein -er Wandbehang. Bastille (bas'thja. ...tdjd]. die; - [frz. Bastille = die seit dem 15. Jh. als Staatsgefängnis dienende Festung in Paris, eigtl. = Bastei. Befestigungsbau. Nebenf. zu provenz. ba- stida. f Bastei] (selten): Festung. Gefängnis: Bastion (bas- tio:n]. die; -. -en [frz. bastion < ital. bastione. Vgr. zu: bastia. t Bastei]: svw. t Bastei: die Stadt wurde von den Feinden bis zur letzten B. erobert; Ü Das Theater ist die letzte B. gegen die sogenannten Massenmedien (Herrenjournal 3, 1966. 2). Bastler [bastle], der; -s. - [zu tbasteln]: jmd.. der in seiner Freizeit gern bastelt. Bastonade [basto'naxlaj.-die; -. -n [frz. bastonnade < ital. bastonata = Stockhieb, zu: bastonare = prügeln, zu: bastone = Stock < mlat. basto. H. u.]: bis ins 19. Jh. im Orient übliche Prügelstrafe, bes. durch Schläge auf die Fußsohlen. bat [ba:t]: t bitten. Bataille [ba'talja. bata.jd]. die; -. -n [frz. bataille < vlat. battälia = Fechtübungen der Soldaten mit Stöcken < lat. battuälia. zu: battuere = schlagen, klopfen] (veraltet): Schlacht. Kampf: Gefecht: Bataillon [batal'jo:n]. das; -s. -e [frz. bataillon < ital. battagllone. Vgr. zu: battaglia = Schlachtrufen) < vlat. battälia. t Bataille] (Milit.): Truppenabteilung (Verband mehrerer Kompanien od. Batterien): Abk.: Bat. Bataillons-: -chef. der (ugs.): svw. t Kommandeur; -fUhrer. der: svw. t Kommandeur; -kommandetr, der: Offizier, der ein Bataillon kommandiert. Batate [ba*ta:ta]. die; -. -n [span. batata. aus einer In- dianerspr. Haitis]: a) ein tropisches Windengewächs: b) stärkereiche, süßschmeckende, kartoffelartige Knolle der Batate (a). bite fbcite]: tbitten. Bathometer [bato'me:te]. das; -s. - [aus griech. bathys = tief u. t^meter]: Tiefseelot. bathy-. Bathy- [baty...; zu griech. bathys = tief): -graphk, die: Tiefseeforschung, dazu: -graphisch <AdJ.; o. Steig.); -ineter. das: svw. f Bathometer; -scaphe [-*ska:f), der od. das; -Isl. -[...fo] u. -skaph [-'ska:fl der; -en. -en [frz. bathy- scaphe. zu lat. scapha = Boot. Kahn < griech. skäphe = Gefäß. Trog]: von A. Piccard entwickeltes Tiefseetauchgerät: ~sphire9die <o. Pl.>: tiefste Schicht des Weltmeeres. Batik [ba:tik], der; -s. -en od. die; -. -en [aus dem Malai.. eigtl. = Sprenkel]: 1. <o. PI.) auf Java geübtes Färbeverfahren unter Verwendung von Wachs. 2. in dieser Technik gemustertes Gewebe: <Zus.:) Bgtikdruck. der <P1. -e): svw. t Batik; batiken <sw. V.; hat): unter Verwendung von Wachs mit einem Muster versehen u. färben: sie hat eine Tischdek- ke. einen Schal gebatikt; in ihrer Freizeit batikt sie gerne. Batist [baust], der; -[eis. -e [frz. batiste. wohl nach dem flandrischen Leinenweber des 13. Jh.s Batiste (Baptist) aus Cambrai]: feines Baumwolligewebe: ein Tuch, ein Nachthemd aus B. Batjst-: -Muse, die; -kleid. das; -taschortudi. das; -tücb- lein, das. batjsten <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Batist. Batterie [batd'ri:]. die; -. -n [...i:an; frz. batterie. urspr. = Schlägerei, was zum Schlagen dient, später speziell in der Bed. 1 b u. erst im Neufrz. in der Bed. 1 a. zu: battre = schlagen < lat. battuere; 4: frz. batterie = Trommelschlag. Schlagzeug]: 1. (Milit.) a) kleinste Einheit bei der Artillerie u. der Heeresflugabwehrtruppe: eine Übung für die ganze B.; „Sie sind doch von der B. meines Sohnes" (Kirst. 08/15. 738); Abk.: Batt[r].; b) aus mehreren Geschützen bestehende Zusammenstellung für ein Gefecht: eine B. leichter Haubitzen. 2. (Technik) a) aus parallel od. hintereinander geschalteten Elementen bestehender Stromspeicher als Gleichstromquelle: eine B. von 12 Volt; die B. aufladen; b) zusammengeschaltete] Gruppe von gleichartigen technischen Vorrichtungen: eine B. von Azetylenflaschen. Winderhitzern; c) regulierbares Gerät zur Koppelung der Warm- u. Kaltwasser zufuhr, um von einem Zapfrohr sofort die gewünschte Wassertemperatur zu erhalten: die B. an der Dusche muß repariert werden. 3. (ugs.) große Anzahl von etw. Gleichartigem: eine ganze B. [von] Champagnerflaschen. 4. Schlagzeuggruppe einer Band od. eines Orchesters. Batterie-: Empfänger, der: Rundfunkgerät, das mit Batteriestrom arbeitet: -gefeditsstand. der; -gerät, das (Elektrot.): Gerät, das mit einer Batterie (2 a) betrieben wird: ^kessel. der: Dampfkessel, der aus mehreren miteinander verbundenen Trommeln besteht: -Offizier, der; -Stellung, die (Milit.): Standort einer Batterie (1) im Kampfgebiet: -ström, der <o. Pl.>: elektr. Strom aus einer Batterie (2 a); -ztoidung. die (Technik): Zündung bei Verbrennungsmotoren, die durch eine Batterie (2 a) erfolgt. Batzen ['batsn]. der; -s. - [zu veraltet (aber noch mundartl.) batzen = klebrig, weich sein, zusammenkleben, wohl zus- gez. aus mhd. backetzen, Intensivbildung zu f2backen. wegen des Aussehens auch Tür die in Bern u. Salzburg geprägten Dickpfennige]: 1. (ugs.) a) größerer unförmiger Klumpen laus einer weichen, klebrigen Masse]: ein B. Eis. Lehm; b) sehr viel Geld: das hat einen [schönen] B. [Geld] gekostet; er hat. besitzt einen B. [Geld]. 2. a) (MA.) Münze als Mittelsorte zwischen Gulden u. Kreuzer: b) (schwelz. veraltend) Zehnrappenstück. Bau [bqy]. der; -[e]s. -e u. -ten [mhd.. ahd. bü. urspr. = Errichtung eines Wohnsitzes u. Bearbeitung des Feldes beim Seßhaftwerden; zusammengefallen mit einem alten Fem. ..die Baute44, zu der PI. ..Bauten44 eigtl. gehört, daher die gelegentliche Ausdrucksweise ..in einer dieser Bauten44]: 1. <o. Pl.> das Bauen. Errichten. Herstellen: der B. von Schulen. Straßen; etw. ist. befindet sich im (auch: in) B. (es wird daran gebaut). 2. <o. PI.) a) Aufbau. Bauweise: Art. in der etw. gebaut. I kunstvollJ aus seinen Teilen zusammengefügt ist: Struktur: der B. der deutschen Sprache; den B. eines Dramas untersuchen; b) Art der menschlichen Statur. Körperbau: das Mädchen ist von schlankem, zartem B. 3. <o. PL> Baustelle. Platz, wo gebaut wird: auf dem B. arbeiten; wer nichts will oder nichts kann, geht zum B. (Plenzdorf. Leiden 88); sein Vater geht auf den B. (ist Bauarbeiter. Maurer): *vom B. [sein] (ugs.; vom Fach /sein/: mit guten Kenntnissen ausgestattet [sein/, weil man sich mit der betreffenden Sache beruflich befaßt: urspr. auf die Bühne, das Theaterwesen, bezogen): das können nur die Leute vom B. beurteilen. 4. <P1. Bauten) meist großes, durch seine besondere Einrichtung od. Bauweise beeindruckendes] Bauwerk. Gebäude: ein einfacher, langgestreckter, moderner B.; historische Bauten vor dem Verfall bewahren. 5. a) <P1. Baue) Höhle als Unterschlupf bestimmter Säugetiere: der Fuchs fährt aus seinem B.; der Dachs ist in seinem B.; Ü gezwungen, die dialektische Methode zu bemühen, um Pat aus dem B. zu locken (zum Sprechen zu bringen: F. Wolf. Menetekel 130); b) <o. PI.) (salopp) Wohnung. Behausung: bei dem Wetter rührt sich niemand aus seinem B.; Heute gehe ich lieber nicht aus dem B. (Fallada. Jeder 244); c) <o. PI.) (Soldatenspr.)Ot) Gebäude. Raum, in dem Soldaten ihre Freiheitsstrafe verbüßen: in den B. kommen; ß) Strafe, die im Bau (5 c 1) verbüßt wird: drei Tage B. bekommen; d) <P1. Baue) (Bergbau) ausgebauter Stollen. Grube: die alten -e sind eingestürzt. 6. <o. PL) (bayr.. österr.) Aussaat u. Aufzucht. Anbau (von Feldfrüchten): der B. von Rüben und Kartoffeln. bau-. Bau- (Bau. bauen): -abnähme* die: 1. behördliche Bestätigung, daß ein Bauvorhaben entsprechend der Bauerlaubnis ausgeführt wurde. 2. Überprüfung eines ausgeführten Baues durch den Bauherrn: -abschnitt, der: 1. Zeitabschnitt, in dem etw. gebaut wird: im dritten B. soll eine Schule entstehen. 2. etw.. was in einem bestimmten Zeitabschnitt gebaut wird: mit dem nächsten B. wird erst im Frühjahr begonnen; -abteilung, die; -akadonie. die (DDR): Hochschule für Bauwesen: Munt, das: städtische od. staatliche Baubehörde: -arbeiten <P1.): Arbeiten auf einem Bau (3). auf einer Baustelle: Umleitung wegen B.; -arbeiter. der: Arbeiter auf einem Bau (3); -*art. die: Art u. Weise, wie ein Gebäude o. ä. gebaut ist: ^aufsieht, die: Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für alle Bauten durch die Baupolizei, dazu: -aufsichtsbehörde, die; -aufzug. der: Aufzug für die Beförderung von Baumaterial: -baracke. die: svw. I -hütte (1); -beginn, der; -behörde. die; -bestand, der: Anzahl u. Art der auf einer bestimmten Fläche vorhandenen Bauten: -betrieb, der: vgl. -firma; -bewilligung, die: 20' 307
bau-, Bau- svw. f Erlaubnis; -block, der <P1. -s. seltener: -blocke): im Bau befindlicher Häuserblock: -boom, der: Hochkonjunktur im Bauwesen: -bilde, die (ugs.): svw. t-hütte (1): -denkmal, das: Bauwerk als Denkmal vergangener Baukunst: -Einheit, die (Technik): typisiertes Bauteil für Sonderwerkzeugmaschinen od. Fertigungsstraßen: -«lernent, das: eines der ! Grund jbestandteile. aus denen ein modernes Bauwerk errichtet, eine Maschine o.a. zusammengesetzt wird: -e für Fertighäuser: -entwirf, der: Erlaubnis, die: Genehmigung zur Errichtung eines Baues, die von der Baubehörde erteilt wird: -erwartungsland, das <o. PI.): Grundfläche, die in Kürze zur i Wohn jbebauung freigegeben werden soll: B. gegen Höchstgebot zu verkaufen: -fach. das <o. PI.): Fachgebiet des Bauwesens: -fachmaim, der: Fachmann des Bauwesens: -ßllig <Adj.: nicht adv.) [Zusb. aus Bau u. fallen]: sich in schlechtem baulichem Zustand befindend, von Einsturzgefahr bedroht, nicht mehr stabil. dazu: -ffilligkeit.die <o. PI.): schlechter, baulicher Zustand. Einsturzgefahr: -firma.die; -flucht, -fluditlinie, die: Grenze, über die hinaus eine Bebauung nach dem Bebauungsplan der Gemeinde verboten ist: -form, die <meist PL): moderne -en; -fuhrer, der: Person, die die Arbeiter auf einer Baustelle beaufsichtigt: -gelinde, das; -geU.das: zum Bauen benötigtes Geld: -aenehmtgung, die: t Erlaubnis: -aenossensdiaft, die: auf gemeinnütziger Grundlage betriebene, durch Staat u. Gemeinde geförderte Genossenschaft, die für ihre Mitglieder i billige! Wohnbauten errichtet u. instand hält: -geriist, das: -geschichte, die: Geschichte der Entstehung eines Bauwerkes: -gesellschaft, die: Gesellschaft, die Bauten finanziert: -gespam. das (Schweiz.): Stangen, die die Ausmaße eines geplanten Gebäudes anzeigen: -gewerbe, das; -glied, das (Archit.): einzelnes Element einer architektonischen Schöpfung (z.B. Pfeiler. Säule. Bogen o.a.): -grübe, die: für das Fundament eines Baues ausgeschachtete Grube: -gnmd, der: für einen / Neu bau bestimmtes Geländestück: die Häuser auf altem B. errichten: -handwerk. das <o. PI.), dazu: -handwerker, der: -helfer, der: Hilfsarbeiter auf einem Bau (3) mit längerer einschlägiger Arbeits- erfaJmmg (Berufsbez.): -henr. der: Person. Instanz, die einen Bau errichten läßt u. finanziert: -bof. der: Lagerplatz von Baumaterial: -bolz, das <o. PI.): massives Holz, das beim Bau verwendet wird: -Mitte, die: 1. Hütte für die Bauarbeiter. 2. (MA.) Vereinigung der Steinmetzen u. Bildhauer beim Kirchenbau: -Industrie, die: 1. Industriezweig, der Material für das Baugewerbe herstellt. 2. <o. PI.) das Baugewerbe als eigener Industriezweig: -Ingenieur, der: Ingenieur auf dem Gebiet des Bauwesens: -iahr, das: 1. Jahr, in dem etw. erbaut wurde: das B. des Gehöftes steht über dem Torbogen. 2. (Amtsspr.) einjähriger Zeitabschnitt bei der etatmäßigen Errichtung von öffentlichen] Bauten: im letzten B. konnte die Autobahn fertiggestellt werden: -kästen, der: Kasten mit Bauklötzen als Kinderspielzeug, dazu: -kastensysteui, das <o. PI.): Methode, verschiedene Objekte od. Anlagen aus einheitlichen Einzelteilen od. gleichkonstruierten Gegenständen kleineren Formats herzustellen (bes. im Maschinen- u. Motorenbau): -klammer, die: große, schwere, beim Bauen verwendete Klammer aus Eisen: -klotz, der <P1. -klotze, ugs.: -klötzer): 1. svw. t-klötzchen; * Bauklötzelr] staunen (salopp; äußerst erstaunt sein). 2. (abwertend) großer, unförmiger Betonbau: In Weimar stieß ich auf die Bauklötze der Hitlerzeit (FAZ 2. 7. 1961, 47); -klötzdieiu das: als Spielzeug verwendetes Holzjklötzchen: -koloime, die: Gruppe von Bauarbeitern im Straßen- od. Gleisbau: -konwnission, die: Kommission, die kontrolliert, ob ein Bau vorschriftsmäßig ausgeführt wird od. wurde: -konhmktur. die: günstige! Wirtschaftslage für das gesamte Bauwesen: eine überhitzte B.; -körper. der (Archit., Kunstwiss.): das gesamte Volumen eines Bauwerks: ein mit einer Kuppel überwölbter Rundbau ... Der B. ist ein Zylinder (Bildende Kunst I. 220); -kosten <PI.). dazu: -kostenanschlag, der. -kostenaischuß, der: Zuschuß, mit dem sich der Mieter in Form einer Mietvorauszahlung od. eines zinslosen Darlehens an den Baukosten des Vermieters beteiligt: der verlorene B.; -kran. der; -kredit. der; -kunst, die <o. PI.): künstlerisches Bauen. Architektur: -künstler. der (geh.): Person, die künstlerisch baut, dazu: -künstlerisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.); -tand. das <o. PI.): Land, das bebaut werden kann. Baugrund: -leiter, der: Person, die vom Bauherrn mit der Ausführung eines Baues beauftragt ist: -leitung, die: 1. <o. PI.) Leitung der fachgerechten Ausführung eines Baues: einen Architekten mit der B. beauftragen. 2. Büro des Bauleiters: in der B. tätig sein; -lizenz, die: svw. t -erlaubnis; -löwe, der (ugs. abwertend): geschäftstüchtiger Bauherr mit vielen Mietshäusern: Schutz vor Bodenspekulanten, -n und unsozialen Vermietern (MM 9.10.70.20); -Kicke, die: unbebautes od. Trümmergrundstück zwischen geschlossener Bebauung: die Stadt hat noch viele -n aus dem Kriege; -lust. die; -markt, der: wirtschaftlicher, finanzieller Bereich des Bauens: -masdiine, die: Maschine jeder Art. die auf dem Bau (3) verwendet wird: -material. das; -meteter. der: staatlich geprüfter Bautechniker mit Handwerks- u. Fachhochschulausbildung (Berufsbez.); -methode. die; -Ordnung, die: Verordnung, die die baupolizeilichen Richtlinien für die statische Berechnung u. Ausführung baulicher Anlagen enthält: -Ornament, das; -parzdle.die: kleineres] abgeschlossenes Grundstück, das für den Bau (1) eines Hauses bestimmt ist: -plan, der: 1. Bauvorhaben. 2. Entwurf für einen Bau (4). für Maschinen u.a.: die Baupläne liegen vor; Ü das Erbgeluge nach dem gleichen B. gebauter Lebewesen (Medizin II. 84); -ptanke. die: Planke eines Bauzauns: -Planung, die; -ptastik. die: für ein Bauwerk geschaffene Plastik: -platz, der: svw. ?-grund; -polizei. die <o. PI.): Bauauf Sichtsbehörde.% dazu: -polizeilich <Adj.; o. Steig.: nicht präd^): diese Änderung muß b. genehmigt werden; -preis, der: svw. f -kosten; -Programm, das: 1. Aufstellung von Vorhaben für den Bau von Gebäuden. Maschinen u. ä. als Programm für einen bestimmten Zeitraum. 2. Programm für den Ablaufeines Bauvorhabens: -proJekt. das: größeres] Bauvorhaben: -rat. der <P1. -rate): leitender Beamter eines Bauamtes: -recht, das (jur.): Recht des Grundherrn auf Erteilung der Bauerlaubnis, wettn die Bauweise baupolizeilich zugelassen ist: -reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) erschlossen u. zur Bebauung freigegeben: ein -es Grundstück; b) so weit vorgeplant, daß mit dem Bau jederzeit begonnen werden kann: die Pläne sind längst b.; -riß, der (veraltet): svw. -Zeichnung, -plan (2); -ruine. die (ugs.): angefangener u. nicht weitergeführter Bau: mangels Finanzierungsmöglichkeiten gibt es schon -n (Spiegel. 22. 8.66.18); -sachverständige, der: Fachmann auf dem Gebiet des Bauwesens: -saison, die; -satz, der: Zusammenstellung vorgefertigter Bauteile, aus denen der Benutzer nach einer beigegebenen Anleitung etw. (z. B. ein Haus, ein Auto, ein techn. Spielzeug) selbst bauen kann: -schaffende, der u. die <meist PI.) (DDR): im Bauwesen Beschäftigte rj: -Schlosser, der: Schlosser, der im Baufach tätig ist: -schrelner. der: svw. t -tischJer; -schule, die (früher): Ingenieurschulefür Bauwesen: -Schüler, der (früher): Studierender an einer Bauschule: -schutt. der; -sparen <nur im Inf., ugs. auch im Präs. u. 2. Part.): auf Grund eines Bausparvertrags bei einer Bausparkasse sparen: wir wollen b.; Wer bauspart, kann auch bauen (Hörzu 44, 1974. 125); ich habe schon lange baugespart; <subst.:) Steuervorteile beim Bausparen, dazu: -Sparer, der; -Sparkasse, die: Kreditinstitut, das seinen Mitgliedern langfristige Darlehen zum Bau. Erwerb od. zur Renovierung von Häusern u. ä. gewährt: -sparvertrag, der: Vertrag, den man mit einer Bausparkasse abschließt: -stahl, der: Stahl zum Bauen: -stein, der: 1. Stein zum Bauen. 2, <meist PI.) svw. t-klötzchen. 3. Bestand/teil, aus dem sich etw. aufbaut od. auf dem aufgebaut werden kann: kleiner, aber wichtiger Beitrag: alle Materie besteht aus kleinsten -en; -e für ein Gedankensystem: -stelle« die: Stelle. Platz, wo gebaut wird: -Stil, der: Stil eines Bauwerks: -Stoff, der: 1. zum Bauen, für bestbnmte Bauvorhaben geeignetes Material: ein Verfahren zur Prüfung von feuerfesten -en. 2. (Biol.) Stoff, der für den Aufbau u. die Erneuerung der Zellen benötigt wird: für die strukturellen Veränderungen benötigt die Zelle Energie und -e; -stopp, der: Sperre für die Errichtung öffentlicher u. privater } Bauten: -summe, die: für den Bau (1) benötigte Summe Geldes: -tätigkeft. die <o. PI.); -technflt. die: Technik des Bauens hinsichtlich der Methoden, des Materials u. der Ausrüstung, dazu: -techniker. der: Techniker im Bauwesen: -technisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Bautechnik betreffend: -teil: 1. der: Teil eines Bauwerks: der linke B. stammt aus dem letzten Jahrhundert. 2. das: vorgefertigtes Teilstück für den Bau von Häusern. Maschinen u.a.: Bauelement: ein universell einsetzbares B.; -tempo, das: -tischler, der: Tischler, der im Baufach tätig ist: -träger. der: Firma, die im Auftrag eines od. mehrerer Bauherren 308
bauen einen Bau (bes. ein Wohngebäude) errichtet; ^typ, der: bestimmte 'in einem Modell! festgelegte Bauart, bes. bei Maschinen; Mmternehmen, das: 1. Baufirma. 2. größeres Bauvorhaben, zu 1: Unternehmer, der: Inhaber einer Baufirma; -verbot, das; -verfahren, das: vgl. -technik; -vertrag, der: Vertrag, der zwischen Bauherrn u. Bauunternehmer abgeschlossen wird; -vorhaben, das; ^Vorschrift, die: Bestimmung der Bauordnung; ^welse, die: 1. Art u. Weise, in der gebaut wird; bestimmtes Verfahren beim Bauen: eine neu entwickelte B. 2. Art u. Weise, wie etw. gebaut ist. Bauart: die Handlichkeit des Wagens ergibt sich aus der B.; -werk, das: ansehnlicher, durch seine kunstvolle Bauweise beeindruckender Bau; ^werker, der: Hilfsarbeiter auf einem Bau (3); -wesen, das <o. PL): technischer u. kaufmännischer Bereich des Bauens; ^wich [-vu;]. der; -[eis. -e [2. Bestandteil zu tweichenj (Bauw.): Abstand zwischen zwei Gebäuden; Ohne eigenen Grenzabstand (Bauwich)... kann gemäß §7 Abs. 3 LBO die Errichtung von Garagen ... gestattet werden (MM 2. 11. 1970. 10); -Wirtschaft, die <o. Pl.>: Bauwesen als Wirtschaftszweig; -würdig <Adj.; nicht adv.> (Bergmannsspr.): svw. tabbauwürdig; ^wut, die: übertnäßige Baulust; -zäun, der: Einzäunung einer Baustelle; -Zeichnung, die; -zeit, die: für die Durchführung eines Bauvorhabens benötigte Zeit: nach dreijähriger B. wurde die Autobahn dem Verkehr übergeben; -Zuschuß, der: Betrag, mit dem sich jmd.. bes. der Staat, an den Kosten eines Baues beteiligt. Bauch [b^jix], der; -[eis. Bäuche fbqycp] [mhd. buch. ahd. büh. urspr. = der Geschwollene]: 1. (Vkl. t Bäuchelchen. Bäuchlein) a) (bei Wirbeltieren einschl. des Menschen) unterer Teil des Rumpfes zwischen Zwerchfell u. Becken: den B. einziehen, vorstrecken; der Arzt tastete ihm den B. ab; auf dem B. liegen, schlafen; er hängte sich eine Gitarre vor den B. (salopp); jmdm. den B. aufschneiden (salopp; ihn operieren): Ü das Flugzeug landete auf dem Bauch (setzte mit dem Rumpf auf. ohne das Fahrgestell ausfahren zu können); *skh (Dativ) [vor Lachen] den B. halten (ugs.; sehr lachen müssen): auf den B. fallen (ugs.; etwas nicht erreichen, scheitern): vor Jmdm. auf dem B. liegen/kriechen (ugs. abwertend; unterwürfig sein): b) der sich vorwölbende Teil des Bauches (1 a) (als Zeichen der Beleibtheit); ein dicker, spitzer B.; einen B. ansetzen, haben; daß sie sich mit diesem hauchdünnen Nektar einen B. ansaufen (Musil. Mann 807); faltete die Hände über dem gepflegten B. (Dürrenmatt. Grieche 46); er hat seinen B. verloren (hat abgenommen); mir knurrt der Bauch (ugs.; ich habe großen Hunger): Ü der B. (die Wölbung) eines Kruges; Sein Anzug hatte ... zu kurze Ärmel, an den Ellbogen und Knien bildete er Bäuche (Musil. Mann 1 326); * einen schlauen B. haben (ugs. iron.; schlau, gewitzt sein; hängt vielleicht mit jidd. bauchen = kundig sein zusammen). 2. (ugs.) der innere Teil des Rumpfes, in dem sich die Umsetzung u. Verdauung der Nahrung abspielt; Magen u. Darm!: einen leeren B. haben; er hat sich den B. vollgeschlagen (sehr viel gegessen): mir tut Schon der B. weh (ich habe zuviel gegessen); mit dem Kind im B. (schwanger), ledig, ohne Hilfe (Simmel. Affäre 116); Spr ein voller B. studiert nicht gern (ein satter Mensch ist träge u. denkfaul; nach lat. plenus venter non studet libenter); Ü Die Mühle (= Transportflugzeug) stand zitternd und ihr B. öffnete sich (Kirst. 08/15. 311): im B. (im Innern) des Schiffes: nichts im B. haben (noch nichts gegessen haben u. daher sehr hungrig sein); aus dem hohlen B. (salopp; ohne gründliche Vorbereitung, ohne sich vorher fachlich orientiert zu haben): die Frage kann ich dir nicht so aus dem hohlen B. beantworten. hauch-, Bauch: Zusatz, der: sich abzeichnende, sichtbar werdende Bildung eines Bauches (1 b); ^atmuna, die <o. PL): auf das Zwerchfell beschränkte Atmung; ^btnde. die: 1. Leibbinde. 2. (ugs.) a) Papier ring um eine Zigarre als Zeichen ihrer Qualität; b) mit einem Werbetext bedruckter Papierstreifen, der über den Schutzumschlag eines Buches gelegt wird; -decke, die (Med.): Muskel- u. Bindegewebs- schicht über den Organen in der Bauchhöhle; -4ell. das (Med.): Haut, die die Bauchhöhle auskleidet u. an der die Bauchorgane befestigt sind, dazu: -fdlentzündung, die; -flebdu das (südd.. österr.. Schweiz.): Fleisch bes. vom Schweinebauch: ^flösse, die: Flosse am Bauch eines Fisches; -fiißer (so fachspr.). -fUßler. der [nach dem auf der Bauchseite liegenden Kriechfuß. der zur Fortbewegung dient] (Zool.): in vielen verschiedenen Arten auftretender Vertreter der Klasse der Weichtiere. Schnecke: pflegend, die <o. PL): er spürte einen stechenden Schmerz in der B.; -grimmen, das [zu T2grimmenl (veraltend): svw. Kschmerz: ... spürte er wildes B. (K. Mann. Vulkan 191); -gurt. der: Gurt um den Bauch des Pferdes (als Teil des Pferdegeschirrs u. des Sattelzeugs); -höhle, die: Hohlraum des Bauches, in dem die Organe liegen, dazu: ^hflhlenschwangerschaft, die (Med.): Entwicklung einer Leibesfrucht außerhalb der Gebärmutter; -kbitscher, der; -s. - (ugs.): ungeschicktes Auftreffen mit dem Bauch auf dem Wasser beim Kopfsprung; -kneifen, -kneipen,das; -s (ugs.): svw. T -schmerz; -knöpfchen, das (Kinderspr.): Nabel; -laden, der (ugs.): an einem um den Hals gelegten Riemen befestigtes u. vor dem Bauch getragenes Brett od. kastenähnlicher Gegenstand, auf dem Waren kleineren Formats zum Kauf angeboten werden; -landung, die (Fliegerspr. Jargon): Landung mit eingezogenem Fahrwerk auf der Rumpfunterseite des Flugzeugs; -muskel. der (meist PI.): Muskel der Bauchdecke: -nabel. der (ugs.): Nabel; -organ. das <meist PI.): im Bauch (1 a) befindliches Organ; -pilz. der: in verschiedenen Arten (als Bofist. Morchel usw.) auftretender Vertreter der Ordnung der Ständerpilze; -pinseln: t gebauchpinselt; -presse, die <o. PL): das Zusammenziehen der Bauchdecken- u. Zwerchfellmuskeln u. dadurch bewirkte Druckerhöhung innerhalb der Bauchhöhle (beider Stuhlentleerung u. während eines Geburtsvorgangs); die B. betätigen; -redekunst. die <o. PI.): Kunst des Bauchredens; -reden <sw. V.; meist nur im Inf.): ohne Lippenbewegung mit dem Kehlkopf sprechen: -redner. der [nach lat. ventriloquus. aus: venter = Bauch u. loqui = reden; die Stimme scheint aus dem Bauch zu kommen]; -rietnen. der; -schmerz, der (meist PL): heftige -en bekommen; Ü bei einem gewagten Vorhaben B. (Angst) bekommen; -schnitt, der (Med.): Öffnung der Bauchhöhle durch einen operativen Eingriff; ^schuB, der: / Verwundung durch einen] Schuß in den Bauch; -seite, die: Unterseite bei Wirbeltieren; -speck, der: Fettansatz am Bauch: Mit Joga gegen B. (Hörzu 37. 1973. 126); -Speicheldrüse, die: in der Bauchhöhle hinter dem Magen quer Querliegendes Organ, das Eiweiß. Fett u. Kohlehydrate zerlegende Enzyme absondert; ^tanz, der: orientalischer Schautanz, bei dem die Tänzerin Hüften u. Bauchmuskeln rhythmisch bewegt, dazu: -tanzen (sw. V.; meist nur im Inf., ugs. auch gebeugt): Lola Braxton. die im Theater an der Wien ... bauchtanzte (Expreß 6. 10. 1968. 21). -tänzer. der. -täraerin. die; Mailfang, der; -wand, die (PL ungebr.) (Med.): innere Seite der Bauchdecke; -Wassersucht, die: krankhafte Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle infolge Blutwasserabsonderung; -weh, das (o. PL) (ugs.): svw. Nschmerz; ^wdle. die (Turnen): svw. t ■Felge (2); -zwicken, das; -s (ugs.): svw. T ^schmerz. Bäuchelchen ['bQy^^nj. das; -s. -: f Bauch (1); bauchen [bajixn], sich (sw*. V.; hat): sich wölben; die Gardinen bauchten sich; gebauchte Segel; bauchig fbajixi^] (Adj.; nicht adv.): 1. (selten) mit einem dicken Bauch (1 b): ein -er alter Herr. 2. eine Wölbung* eine gleichmäßige runde Verdickung aufweisend: eine -e Vase; Ü ein ... -er Brief (Strittmatter. Wundertäter 340); bauchig [^919] (Adj.; nicht adv.): svw. T bauchig (1): Er war ein unauffälliger, -er Alter mit einem dicklichen Gesicht (Johnson. Ansichten 53); Bäuchlein ['boy^lajn]. das; -s. - [mhd. biuchelin]: TBauch (1); bäuchlingsTbQy^lifls] (Adv.) [mhd. biuche- lingen]: auf dem. den Bauch: b. auf einer Decke liegen; sich b. auf den Boden werfen; Er mußte b. unter Koppelzäunen durchkriechen (Fallada, Herr 183); Bauchung, die; -. -en [zu T bauchen]: ausgebauchte Stelle. Wölbung: Baud [bapt. bo:t). das; -[s], - [nach dem frz. Erfinder des Telegrafenapparats mit Typendrucker Emile Baudot. 1845-19031 (Fernspr.) Einheit der Telegrafiergeschwindigkeit: der Fernschreiber hat 50 B. je Sekunde. Baude fb^da], die; -. -n [1: tschech. bouda < mhd. buode. t Bude] (ostmd.): 1. abgelegene Hütte im Riesengebirge [mit nur einem Raum/. 2. Berggasthof; (Zus. zu 2:) Baudenabend, der: unterhaltsamer Abend auf einer Baude. Hüttenabend: Ein zünftiger B. ist die nächste Bedingung (Gast. Bretter 67). bauen [bapanl (sw. V.; hat) /vgl. gebaut/ [mhd. büwen; ahd. büan = wohnen, bewohnen. Landwirtschaft betreiben, urspr. = wachsen, weiden, sein, wohnen]: 1. nach einem bestimmten Plan in einer bestimmten Bauweise ausfüh- 309
Bauer ren lassenj; errichten, anlegen: Häuser, Städte. Brücken, Eisenbahnen. Straßen b.; er hat [sich, für sich u. seine Eltern] ein Haus gebaut (bauen lassen): die Schwalben bauen ihre Nester; Ü die Jugend will einen neuen Staat b. (schaffen;. wir müssen noch die Betten b. (ugs. scherzh.; die Betten machen, in Ordnung bringen). 2. a) einen Wohnbau errichten, ausführen lassen!: er hat kürzlich gebaut; b) einen Bau in bestimmter Weise ausführen: die Firma baut sehr solide; fest, stabil, großzügig gebaute Häuser. 3. mit dem Bau (1) von etw. beschäftigt sein: an einer Brücke, Kirche. Zufahrtsstraße b.; Ü Man glitt immer mehr vom Kern der christlichen Lehre ab und baute ... an ihrer Fassade (Thieß. Reich 261). 4. a) entwickeln, konstruieren: einen Rennwagen, ein neues Modell b.; b) herstellen, anfertigen: Schifte. Atombomben. Maschinen b.; er sitzt in Grethen und lernt Klaviere b. (Gaiser. Schlußball 189); Ü er hat sich einen Anzug b. lassen (ugs. scherzh.; schneidern lassen): einen Satz b. (Sprachw.; konstruieren). 5. (Fachspr.) in bestimmter Weise technisch hergestellt, gebaut sein: der Boxermotor baut flach. 6. a) (selten) zu Ertragszwecken anbauen: euer Gemüse und eure Kartoffeln werdet ihr euch wohl auch b. können (Fallada. Mann 231); b) (veraltet) (Land) bestellen, mit etw. bebauen: seinen Acker b. 7. sich auf jmdn., etw. verlassen können: jmdm. fest vertrauen: auf Jmds. Wort b.; auf diesen Mann, seinen Mut können wir b. 8.a) (ugs.) (eine Prüfung o. ä.) machen, ablegen: das Abitur, das Examen, den Doktor b.: er hat einen Schwanz gebaut (ist in einem Prüfungsgebiet durchgefallen u. muß darin noch einmal eine Prüfung machen): b) (salopp) (etw. Negatives) machen, verursachen: einen Unfall b.; er hat Mist gebaut (alles falsch gemacht): Scheiße baun wir alle mal (Aberle. Stehkneipen 40). 'Bauer fbajiB], der; -n (selten: -s). -n [mhd. büre. gebüre. ahd. gibüro. zu: bür = Wohnung, eigtl. = Mitbewohner. Dorfgenosse]: l.a) <Vkl. tBäuerchen. Bäuerlein>>/wf/.. der berufsmäßig Landwirtschaft betreibt: Landwirt: er ist B.: seine Verwandten sind dicke -n (landsch.: reiche Bauern)'. Er verdingt den Buben als Knecht zu einem -n (Trenker. Helden 134); Sprdie dümmsten -n haben die dicksten/größten Kartoffeln (wind gesagt, wenn Jmdm. etw. fast mühelos in den Schoß fällt, wenn Jmd. unverdientermaßen Erfolg. Glück hat); was der B. nicht kennt, frißt er nicht (wird gesagt, wenn jemand eine ihm unbekannte Speise ablehnt); b) (ugs. abwertend) ungebildeter, ungehobelter Mensch: er ist ein richtiger B.; * kalter B. (derb; Spuren des Samenergusses), 2. a) unterste Figur beim Schachspiel: b) die unterste Spielkarte. Bube. Wenzel, Unter: 2Bauer [-1. das. auch: der; -s. - (mhd. bür; ahd. bür = Haus. Kammer. Zelle, zu f bauen]: Vogelkäfig: der Vogel sitzt im B. Bäuerchen [bqywpn], das; -s. -: t'Bauer (1): ein B. in der Stadt; * [ein] B. machen (Kinderspr.; von Säuglingen] aufstoßen): Bäuerin ['bayarml. die; -. -nen [mhd. bürin. gebü- rinne): w. Form zu f 'Bauer (1); bäuerisch: 1 bäurisch; Bauerlein ['bQVtflajn]. das; -s. -: f !Bauer (1); bäuerlich [bqytslic] Adj. zu'Bauer (1) [mhd. bürlich. gebürlich; ahd. gebürlin = die Mitbewohner, Dorfgenossen betreffend]: die -e Kunst; -e Betriebe; b. leben; <Abl.:> BluerlicMteit, die; -. bauern-, Bauern- (vgl. auch: Bauers-): -aufstand, der; -fcrot, das: auf einem Bauernhof od, in Bauernart gebackenes Brot (Ggs.: Bäckerbrot); -bub. der (südd.. Osten*.. Schweiz.): svw. -junge; -bureche. der; Mlirn, die (bayr.. österr. ugs.): Magd bei einem lBauern (1); -dirne, die (veraltet): svw. -mädchen; -dorf. das; -Familie, die; -fang, der nur in der Wendung auf B. aussehen (ugs.; auf leicht durchschaubare Weise seine Mitmenschen zu betrügen versuchen): -langer, der [aus der Berliner Gaunerspr., zu: fangen = überlisten, urspr.: durchtriebener Städter, der die etwas schwerfälligen Landbewohner betrügt] (abwertend): plumper Betrüger, dazu: -fingeret [...feoa'rqi]. die; -: plumper [leicht durchschaubarer] Betrug: -frau. (auch:) Bauersfrau, die: Bäuerin: -frühstück, das: Bratkartoffeln mit Rührei u, Speck: -fußball, der <o. PI.) (Fußball Jargon): plumper, meist den körperlichen Einsatz übertreibende Spielweise beim Fußball: das war B.; -aeschlecht. das; -«it. das; -haus, das; -beide, die: im Mittelmeergebiet vorkommendes Heidekrautgewächs. das das Bruyereholz liefert: -hochzeit. die; -hof. der: svw. fHof (2); -iunae, der, -kaff, das (ugs. abwertend); -kalender. der: Sammlung von Bauernregeln, die sich bes. auf das Wetter beziehen: -kind. das; -knecht. den -komödie. die: bäuerliches Lustspiel: -krieg, der: revolutionäre Bewegung der Bmiern im Feudalismus: -lesen, das; -s (hist.): (seit dem 30jährigen Krieg, bes. im 18. Jh.): Einziehung von Bauerngütern (die zu wenig Zins abwarfen) durch den Grundherrn u, Vereinigung mit dem Herrschaftsgut: -lümmel. der (abwertend): ungeschliffener, rüpelhafter junger Mensch vom Land: -mfidchen. das; -magd* die; -möbel. das (meist PI.): Möbel im bäuerlichen Stil: -Partei, die (Politik); -regei. die: altüberlieferte Lebensregel in Spruchform, bes, über das Wetter u, seine Auswirkungenauf die Landwirtschaft: -roraan, der: Roman, der das Leben auf dem Land, bes, den Alltag der Bauern behandelt: -schadet, der (abwertend): 1. a) eigensinniger Mensch vom Land]: b) Starrsinnigkeit /eines Menschen vom Land]: sein B. hat sich dem Vorschlag widersetzt. 2. kräftiger, breiter Schädel: -sdüau <Adj.; o. Steig.): mit bäuerlicher Pfiffigkeit ausgestattet, pfiffig, gewitzt, dazu: -achttue, die; -spitz, der (Fußball Jargon): mit der Schuhspitze ausgeführter Stoß. Schuß: -stand, der <o. PI); -sterben* das: Bevölkerungsrückgang auf dem Lande durch Rationalisierung in der Landwirtschaft u.a.: -stolz, der; -tanz, der: bäuerlicher Volkstanz: -theater, das: 1. Theater, das ländliche Volksstücke aufführt. 2. Laientruppe, deren Mitglieder der bäuerlichen Bevölkerung angehören: -toditer, die; ^tor. das (Fußball Jargon): auf plumpe Weise, glücklich erzieltes Tor: -trampel, der (ugs. abwertend): svw. tTram- pel; -tmiversitlt.die (DDR): landwirtschaftliche Hochschule: -verstand, der. -volk.das; -wetze! [-vet$j]. der; -s [wohl zu mhd. wetze = Schlag. Ohrfeige (da bei der früher unter der Landbevölkerung verbreiteten Krankheit bes. die Ohrgegend anschwillt)] (landsch.): svw. f Ziegenpeter, -Wirtschaft, die: svw. t-gut. BauerUUsame ['b^ie(n)za:m9]. die; - [mhd. gebürsame] Schweiz, auch für t Bauernschaft; Bauernschaft, die; - [mhd. bürschaft]: Gesamtheit der !Bauern (1); vgl. Bauerschaft; Bauerntum, das; -s [zu f 'Bauer (1)]: das dem] Bauernstand !eigene Wesen]. Bauers- (vgl. auch: bauern-. Bauern-): -frau, die: svw. t Bauernfrau; -kute <P1.>: 1. PI. zu t Bauersmann. 2. Bauer u. Bäuerin: -mann, der <P1. ...leute) (veraltet): Bauer. Bauersame: f Bauernsame; Bauerschaft die; -. -en (landsch.): Bauernsiedlung (im Einzelhof gebiet): vgl. Bauernschaft; Bftuert ['toymi. die; -. -en [ahd. gibürdia = Gegend. Provinz, zu: bür = Wohnung) (Schweiz. [Berner Oberland]): svw. T Fraktion (1 c). baulich <Adj. zu Bau (1. 4); o. Steig.: nicht präd.) [mhd. bülich]: nach der -en Fertigstellung; <Abl.:> Bauiichkeit. die; -. -en <meist PI.) (Papierdt.): svw. t Bau (4): historische <x\. Bann [b^jim]. der; -[e]s. Bäume fbqymd] <Vkl. f Bäumchen) [mhd.. ahd. boum]: 1. Holzgewächs mit festem Stamm, aus dem Äste wachsen, die sich in laub- od. nadeltragende Zweige teilen: die Bäume werden grün, verlieren ihr Laub; einen B. fällen; er ist stark wie ein B. (sehr stark): R es ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen (das Schicksal sorgt durch Schwierigkeiten auf einem anderen Gebiet, durch Krankheit o.a.. dafür, daß man bei allem Erfolg usw. doch an seine Grenzen erinnert wird): alte Bäume soll man nicht verpflanzen (einen alten Menschen soll man nicht aus seiner gewohnten Umgebung reißen): auf einen Hieb fiUlt kein B. (bei einer schwierigen Arbeit muß man Ausdauer haben): *BAune ausreiften [können] (ugs.; sehr viel leisten können, so daß einem nichts zu anstrengend ist); es ist, tan auf die Bäume zu klettern (ugs.; es ist zum Verzweifeln); vom B. der Erkenntnis essen (durch Erfahrung klug, wissendwerden): er hat nicht gerade vom B. der Erkenntnis gegessen (er ist nicht gerade sehr begabt): zwischen B. u. Borke shzen/stecken/stehen (in einem schweren Dilemma, in einer Zwickmühle sein: nach der Situation eines Beils, das sich beim Behauen eines Baumes verklemmt hat). 2. (ugs.) kurz für t Weihnachtsbaum: den B. schmücken; sie haben den B. angesteckt (die Kerzen am Christbaum angezündet). 3. (Sprachwiss.) kurz für tStnikturbaum. baian-. Baipn-: ~arm (Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -artig <Adj.; o. Steig.); -bestand, der; -Mute, die: 1. das Blühen der Obst Ibäume: wegen des kalten, regnerischen Wetters kam die B. kaum zur Geltung. 2. Zeit, in der die Bäume blühen: während der B. eine Fahrt ins Grüne unternehmen; -falle, die: aus Stangen u. Ästen gebildete Wildfalle: -farn, der: Vertreter einer in mehreren Gattungen auftretenden 310
Bazi Farnart mit aufrechtem, verholztem, sehr hohem Stamm; ^frevel, der: gegen das Feld- u. Forstpolizeigesetz verstoßende Beschädigung von Bäumen; ^frevler, der: Person, die Baumfrevel begeht; ^garten, der: Obstbaumgarten; -grenze, die: klimatisch bedingte Grenze, bis zu der normaler Baumwuchs noch möglich ist; ^gruppe, die; -harz, das; -hoch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Größe eines Baumes; baumhohe Farne; -kantig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Holzbalken) grob zugeschnitten, so daß an den Kanten noch die Rinde zu sehen ist; -kröne, die: von dem Astwerk gebildeter Teil des Baumes, der als Ganzes eine mehr od. weniger ausladende Form hat; -kuchen, der: hoher, zylindrischer, in der Mitte hohler Kuchen; -lang <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): (vonMenschen) sehr groß; ein -er Neger; -läufer, der: kleiner Vogel mit langem, dünnem, gebogenem Schnabel, der an Baumstämmen hinaufläuft; -laus, die: Vertreter der Familie der Blattläuse, Schmarotzer auf Holzgewächsen; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Baumbestand; Mnarder, der: svw. t Edelmarder; --öl, das: unangenehm riechendes Olivenöl zweiter Pressung; -pfähl, der: Pfahl, an dem ein junger Baum festgebunden wird, damit er /in windgefährdeter Lage] eine Stütze hat; -reich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -riese,der (dichter.): alter, mächtiger Baum; -rinde, die; -sarg, der: ausgehöhlter Baumstamm, in dem während der Jungsteinzeit u. Bronzezeit in Nordeuropa die Toten bestattet wurden; -schatten, der; -Scheibe, die: Erdreich rund um einen Baumstamm, das regelmäßig gelockert wird; -schere, die: stabile Schere, mit der man Blumen, Zweige von Bäumen u. Sträuchern u. ä. abschneiden kann; -schlflfer, der: Vertreter einer Gattung der Schlafmäuse, der seinen Winterschlaf in Baumhöhlen hält; -schlag, der <o. PI.): Darstellungsweise des Laubwerks in der bildenden Kunst; -schnitt, der: das Beschneiden von Baumkronen; -schule, die: Gärtnereibetrieb, in dem Bäume u. Sträucher gezogen werden; auch das betr. Geländestück, dazu: -schul- fachmaim, der <PI. ...ieute), -schulist [bqiimju'list]. der; -en, -en (Fachspr.): svw. t Baumschulfachmann; -Schwann), der: auf Bäumen u. Baumstrünken wachsende Pilzart; -stamm, der: senkrecht gewachsener fester Teil des Baumes, über den sich die verästelte, laub- od. nadeltragende Krone erhebt; -stark <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Männern) sehr stark, kräftig gebaut); -steppe, die: Vegetationsform der wechselfeuchten Tropen (Graslandschaft mit einzelnen Baumgruppen); -Strunk, der; -stumpf, der: /inder Erde befindlicher j Rest eines gefällten Baumes; -wachs, das <o. PI.): Wachs für den luft- u. wasserdichten Wundverschluß bei Bäumen nach Veredelungen u. größeren mechanischen Verletzungen; -wipfel, der; -wollbatist, der: Batist aus Baumwolle; -wolle, die: 1. Malvengewächs mit großen Blättern, gelben Blüten u. walnußgroßen Kapselfrüchten, das (bes. in heißen Gegenden) in Strauchform gezogen wird u. dessen Samenfäden zu Baumwollgarn versponnen werden; B. anpflanzen. 2. die geewteten Samenfäden der Baumwolle (1): die B. wird in Ballen gepreßt. 3. Gewebe aus Baumwolle (2): ein Hemd aus reiner B.. dazu: -wollen <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): aus Baumwolle (2): ein -es Oberhemd; -wollernte, die. -wollfaden, der. -wollfaser, die. - wollfeld, das, - wollgarn, das. -wolhemd, das. -Wollindustrie, die. -woUpflanzje.die. -wollpflücker.der: zur Baumwollernte eingesetzte Arbeitskraft, -woHpflückerin, die: w. Form zu t-wollpflücicer; -wollpikee, (auch:) -wollpkjue. der: Pikee aus Baumwolle (2). -wollplantage, die. -wollpro- duktion, die <o. PL), -wollsamen, der, -Wollspinnerei, die, -wollstaude. die. -Wollstoff, der. -wollstrauch, der. -Wolltuch, das; -wollware, die. -wollzeug, das (PI. ungebr.): svw. t-stoff; -wuchs, der: 1. Wachstum der Bäume; den B. durch Düngen beschleunigen. 2. Form. Gestalt eines Baumes: der eigenartige B. im Mittelmeerraum ist klimatisch bedingt; -wurzel, die. Bäimchen I'bgynnpn]. das; -s, -: tBaum: *B., wechsle didi (1. ein Kinderspiel. 2. ugs. scherzh.; Partnerwechsel). Baum&rad [bom'e:-]. der; -[eis. -e [nach dem frz. Chemiker A. Baume (1728-1804): Maßeinheit für das spezifische Gewicht von Flüssigkeiten; Abk.: Be baumeln fbajimln] <sw. V.; hat) [entweder Abi. von I Baum (dann eigtl. = an einem Baum hängend sich hin u. her bewegen) od. urspr. sächs.-thüring. Nebenf. von t bammeln]: 1. (ugs.) a) von etw. herabhängen u. dabei Igleichmäßig] hin u. her schwingen; Pendelbewegungen machen; ich baum[e]le am Seil; wie sind denn gerade Sie zu all den Dingern gekommen, die Ihnen auf der Brust baumeln? (Seghers. Transit 220); er saß auf der Mauer und ließ die Beine b.; b) hin und her schwingen lassen: er hing an einem Ast und baumelte mit den Beinen. 2. (derb) am Galgen hängen: ich möchte den Kerl b. sehen. bäumen fbajuron], 'bäumen ['bgymdnl <sw. V.; hat) (selten): 1. (Jägerspr.) a) svw. taufbäumen; b) (von kletternden Wildtieren u. Vögeln) auf einem Baum sitzen. 2. a) (ein Fuder Heu u. ä.) mit dem Wiesbaum befestigen; b) (Weberei) den Kettfaden am Kettbaum aufziehen. 2bftumen [-]. sich <sw. V.; hat) [mhd. boumen (nur auf Pferde bezogen), eigtl. = wie ein Baum in die Höhe streben]: 1. sich plötzlich, ruckartig aufrichten, eine aufrechte Haltung annehmen: das Pferd bäumte sich unter seinem Reiter. 2. (geh.) sich widersetzen, sich sträuben, sich gegen etw. auflehnen: sich gegen das Schicksal b. Bamzerl fbajintsBll.das; -s, -[n] [H. u.J (österr. ugs.): mürbes Milchbrötchen. biirisch, (seltener:) bäuerisch rbcjyteJrtf] <Adj.) [mhd. (ge)- biurisch. zu t1 Bauer (1)] (abwertend): unfein, plump, grobschlächtig: ein bäurisches Benehmen, Auftreten. Bausch [bayij]. der; -[eis. -e u. Bäusche ['bqyja] <VkI. t Bäuschchen) [mhd. büsch = Wulst. Bausch. Schlag, der Beulen gibt; Knüttel]: 1. stark gebauschter Stofftwulstj: ein B. von gerafftem Taft; etw. macht einen B. (ugs.; bauscht sich). 2. a) etw. Weiches, Wollartiges, das leicht zusammengeknüllt ist: ein B. Watte. Zellstoff; b) (veraltet) svw. tKompresse. 3. *in B. und Bogen (im ganzen, insgesamt, ganz u. gar, ohne das einzelne zu berücksichtigen; alles in allem; aus der Rechts- u. Kaufmannsspr.. urspr. = Abmessung von Grundstücken ohne Rücksicht auf auswärts [= Bausch] od. einwärts [= Bogen] laufende Grenzstücke): er lehnte alle Vorschläge in B. und Bogen ab; Biuschchen ['bqyj^dn], das; -s, -: T Bausch. BiuKhd ['bgyj|. Päuschel ['pqyjll. der od. das; -s. - [zu mhd. biuschen = schlagen, klopfen] (Bergmannsspr.): schwerer Hammer. bauschen ['bqyjn] <sw. V.; hat) [mhd. büschen = schlagen, klopfen, das im 16. Jh. von bausen = schwellen stark beeinflußt wurde]: 1. [in lockere, duftige Form bringen u. dabeiJ stark hervortreten lassen, prall machen: der Wind bauschte die Segel; Ü Wie nun ... Dr. Niola auf ihn und seine Frau zutrat, um beiden Glück zu wünschen, bauschte väterlicher Stolz ihm die Segel (Thieß. Legende IS). 2. /durch viele duftige FaltenJ stark hervortreten, fällig werden; sich wölben: die Ärmel bauschen; <meist b. -I- sich:) die Vorhänge bauschten sich; Ü Der Himmel bauscht sich wie ein riesiges Seidenzelt über der Stadt (Remarque. Obelisk 38); Bauschen [-], der; -s. - (bayr.. österr.) svw. tBausch (2 a): er mußte feuchte B. auf den zerschundenen Kopf legen (Musil. Mann 25); huschig <AdJ.) [zu tbauschen]: wie ein Bausch (1.2 a) beschaffen, fültig, weich, nach außen gewölbt: -e Gewänder; Bauschig kraust sich der Rock um die Taille (MM 24. 1. 1970. 69); BguMhouantam: t Pauschquantum. Bautastein[bauta-].der; -[e]s. -e [altnord. bautasteinn.aus: bauto = stoßen, schlagen u. steinn = dt. I Stein, nach der langen spitzen Form, die zum Schlagen. Stoßen geeignet ist]: nicht behauener, inschriftloser, obeliskförmiger Grabstein der Wikingerzeit in Skandinavien. Baute I'b^itol. die; -. -n (Schweiz. Amtsspr.): BaufwerkJ; Bauten: PI. von T Bau (4). Bauxerl ['txnikseü. das; -s. -In] [H. u.J (österr. mundartl.): kleines, niedliches, durch Aussehen u. Art liebenswertes Kind. Bauxit [baji'ksi.t. auch: ...ksit], der; -s. -e [frz. bauxite. nach dem ersten Fundort Les Baux in Südfrankreich]: durch Verwitterung entstandenes Mineralgemenge, Rohstoff für die Aluminiumherstellung. bauz[bay^J (Interj.) [lautm.J: Ausruf bei einem plötzlichen, dumpf hörbaren Fall. v.a. wenn jmd.. bes. ein Kind, hinfällt: b.. da liegt er. Bavaria [bava:riaj. die; - [nach dem nlat. Namen für: Bayern]: Frauengestalt als Sinnbild Bayerns. Bazgr: ältere frz. Schreibung für t Basar. Bazi ['ba:t$i], der; -. - [aus fLumpazi]: 1. (südd.. österr. spött.-abwertend) a) eingebildeter Wichtigtuer; b) fauler Schelm. Taugenichts: dieser B. hat heute wieder die Zeitung vergessen; c) leichtfertiger Bursche ohne Skrupel. 2. (südd.. österr.) als vertrauliche Anrede: Guten Morgen. B.! 3. (spött.-abwertend) Bayer. 311
Bazille Bazille [batßila]. die; -. -n (rückgeb. aus dem Plural zu Bazillus] (ugs.): f Bazillus (1). Bazjllen-: -angst, die: svw. T -furcht; ^aussehender [...^lsjaj- dfc]. der; -s, -; ^furcht, die: krankhafte Furcht vor Bazillen: -träger, der: gesunder Mensch, der, ohne selbst krank /gewesen] zu sein, Bazillen in sich trägt u. Krankheiten auf andere überträgt: Weit und breit darf kein Kind mehr mit mir spielen, well Ich B. bin.... Ich bin ein B. geworden, weil mein kleiner Bruder Scharlach hat (Keun. Mädchen 76). Bazillus [ba'tßilusl. der; -. ...Ilen [geb. 1872 von dem dt. Botaniker Ferdinand Cohn. nach spätlat. bacillus = Stäbchen. Vkl. zu lat. baculum = Stab): 1. Vertreter einer Gattung stäbchenförmiger, sporenbildender Bakterien: oft Krankheitserreger. 2. <o. PI.) (abwertend) etw.. was weiter um sich greift: der B. der Unzufriedenheit. Bazooka [ba'zu.ka], die; -. -s [amerik. bazooka. nach einem von Bob Burns Ende der 30er Jahre erfundenen u. geblasenen Musikinstrument, das ähnlich aussieht]: amerik. Panzerabwehrwaffe: tragbares Gerät zum Abschießen von Raketen kleinen Kalibers, das im allg. von zwei Mann bedient wird, ähnlich dem Panzer sehr eck, einer Art schwerer Panzerfaust: Innerhalb von drei Stunden wurde die City mit Hilfe von Tanks und -s gesäubert (MM 27. 9. 1968. 15); Die verrammelte Tür ... hatten die Revolutionäre ... geknackt - mit eirer B. (Spiegel 20. 1975. 20). BDM [be:de:|em]. der; - [Abk. für: Bund Deutscher Mädel] (ns): eine zur Hitlerjugend gehörende Organisation, der Mädchen im Alter von 14 bis zu 18 Jahren angehörten: Viele vom BDM waren platt wie die Bretter und stolz darauf, daß sie mit Knaben verwechselt werden konnten (Kirst. 08/15. 27); <Zus.:> BDM-Midchen. das; -s. -: Mädchen, das dem BDM angehört. B-Dur fbe:-. auch: '-'-]. das; -: Tonart: Zeichen: B (tb. B 2); <Zus.:> B-Dur-Etüde, die. beabsichtigen Ibö' lapzK^ign] <sw. V.; hat): die Absicht haben, etw. zu tun: vorhaben: gedenken, etw. zu tun: ich beabsichtige zu verreisen; die beabsichtigte Wirkung blieb aus; das war [nicht] beabsichtigt; Isabelle würde glauben, ihre Feinde beabsichtigten damit irgend etwas Niederträchtiges (Re- marque. Obelisk 261); Übrigens war deutlich, daß Dariotis nur einen Schreckschuß beabsichtigt hatte (Geissler. Nacht 121). beachten <sw. V.; hat): 1. auf die Einhaltung von etw. achten: berücksichtigen, befolgen: die Spielregeln. Vorschriften. Prinzipien. Sicherheitsmaßnahmen b. 2. aufmerksam auf etw. achten, zur Kenntnis nehmen: ich bitte zu b.. daß wir schon um 7 Uhr geöffnet haben; Er bitte die Frage genau zu b.: sei die Welt jemals durch Schriftgelehrte schöner geworden? (Thieß. Legende 149); ohne seinen Einwurf zu b. (Edschmid. Liebesengel 43). 3. jmdm. Aufmerksamkeit schenken: beobachten: sie... wartete rauchend an der Banklehne, und beachtete die Gäste an der Theke (Johnson, Mutmaßungen 96); Als wir ... ein großes Feuer Im Freien anzündeten .... gingen ... Löwen daran vorbei, ohne uns und das Feuer viel zu b. (Grzimek. Serengeti 303); <oft in verneintem Zusammenhang) Er beachtete nicht im geringsten die Shin, die aufwischt (Brecht. Mensch 67); der einsame Jüngling... verließ, von niemandem beachtet. ... die laute ... Halle (Th. Mann. Krull 147); *jmdn. nicht b. (jmds. Anwesenheit ignorieren: über jmdn. bewußt hinwegsehen): den beachte ich gar nicht; <Zus.:> beachtenswert <Adj.; -er; -este; nicht adv.): Beachtung verdienend, bemerkenswert: eine -e Neuerscheinung; <Abl.:> beachtlich <Adj.>: a) ziemlich groß, beträchtlich: -e Verbesserungen; -e Forschritte machen; der Kofferraum ... hat ein -es Fassungsvermögen (Auto 7. 1965. 40); Diese Strafen waren ... b. genug (Mantel. Wald 64); b) recht wichtig u. respektabel: er hat eine -e Position. Stellung; ..Das ist Ribeiro ... Ein -er Junge." Aus der Gruppe der Kampfspieler löste sich einer der Espadas (Th. Mann. Krull 433); c) so beschaffen, daß man es beachten u. berücksichtigen muß: daß das Verlangen auf Fortsetzung des Mietverhältnisses dann b. ist. wenn der Mieter die Kosten für die Instandsetzung ... selbst getragen hat (MM 10. 10. 1970. 56); Nicht für jede Tätigkeit ist die Vorstrafe eines Bewerbers ein -es Hindernis. Sicherlich wird man ... den wegen Trunkenheit am Steuer Bestraften nicht als Chauffeur einstellen (Bundestag 188.1968.10147); d) <nur adv.) in recht deutlich erkennbarer Weise, sehr: die RohstofTprdse ... sind b. gestiegen (Herrenjournal 3. 1966. 22); Herr Andreas war b. hübsch (Doderer, Wasserfälle 8); Beachtung, die; -: das Beachten: die B. von Vorschriften erzwingen; unter strengster B. der Gesetze; der Künstler, sein neuer Roman verdient B. (ihm sollte Aufmerksamkeit geschenkt werden): B. finden (beachtet u. gewürdigt werden): jmdm.. einer Sache [keine] B. schenken (ihn, sie nicht/ beachten): etw.. jmd. erfährt B; einer Sache, jmdm. wird B. zuteil (etw., jmd. wird beachtet: einer Sache, jmdm. wird Aufmerksamkeit geschenkt): Ich fühlte mich wie ein Schuljunge, dem ein Neuer gefällt, obwohl er sich über den Mangel an B. ärgert (Seghers. Transit 88). beackern <sw. V.; hat): 1. (selten) (das Feld) pflügen u. eggen, (das Feld) bestellen: sein Vater beackerte ein Stück Land (Monis. Skandale 184); Sorgfältig beackerte Felder wechselten mit Palmen und Feigenpflanzungen (Jahnn. Geschichten 197). 2. (ugs.) a) genau u. gründlich durcharbeiten, bearbeiten: er hat sämtliche Literatur über dieses Fachgebiet beackert; b) / mit einem Anliegen / hartnäckig bearbeiten: weil er mich so lange beackerte, stimmte ich endlich zu. beampeln [to'lampin] <sw. V.; hat): mit Verkehrsampeln versehen: eine gefährliche Kreuzung b. Beamte [bolamta], der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) [subst. aus veraltet beamt. Kurzf. von tbeamtet]: jmd., der im öffentlichen Dienst (bei Bund, Land, Gemeinde u. ä.) od. im Dienst einer Körperschaft des öffentlichen Rechts steht, eine bestimmte Laufbahn hat u. pensionsberechtigt ist: ein pflichttreuer, kleiner -r; die höheren -n; viele verkappte habsburgisch gesinnte B. (Niekisch. Leben 361); sämtliche -n (Dönhoff, Ära 176); beide -n wurden leicht verletzt (MM 2. 5. 1973. 19); die Ernennung städtischer -r/(veraltend:) -n; der Staat ... bedarf ... immer größerer Massen sachkundiger -r (Fraenkel. Staat 18); mit einer Schicht besoldeter -n (Fraenkel, Staat 89). Beamten-: ^anwfirter, der; ^apparat, der: Gesamtheit der Beamten die für einen bestimmten Aufgabenbereich eingesetzt sind]: ^bagger, der (ugs. scherzh.): Paternoster: ^be- lekügung, die; ^bestechung, die; --dasein, das; Mkutsch, das (abwertend): unlebendige, unanschauliche, oft langatmige u. verschachtelt konstruierte trockene Ausdrucksweise in behördlichen Bestimmungen u.a./: Amts-, Behördendeutsch: -ethos, das; Miesetz, das; -^gewerkschaft, die; ^heer, das: überaus große Anzahl von Beamten: ^hierardiie, die: dieses höchste in der B. zu vergebende Amt (Welt 3. 3. 1962. 3); -karriere. die; -korps, das; ^laufbahn. die; Mniene, die (abwertend): humorloser, strenger, dienstlicher Gesichtsausdruck: --Organisation, die; ^recht, das <o. PI.); •^adiidit, die: die Beamten als bestimmte Schicht, Gruppe innerhalb der Gesellschaft: Aufbau einer vom Lande unabhängigen B. (Fraenkel. Staat 88); -seele, die (abwertend): kleinlicher, engherziger Beamter, der über seinen engen Dienstbereich nicht hinaussieht: ^silo, der (ugs. scherzh.): ungewöhnlich großes, unpersönlich wirkendes Gebäude, in dem viele Beamte od. Angestellte bei Behörden I arbeiten: ^sahn, der: Sohn eines Beamten: ^staat, der: Staat, dessen öffentliche Angelegenheiten von Beamten verwaltet werden: ^stand, der; -stdle, die; -tochter, die: Tochter eines Beamten: eine B.. der man was Getragenes von der Mutter hergerichtet hat (Gaiser. Schlußball 21); ^Verhältnis, das: Rechtsverhältnis eines Beamten zu seinem Dienstherrn: -Wesen, das <o. PI.); -willkür, die. Beamtenschaft, die; -: Gesamtheit der Beamten innerhalb eines Staates, eines Landes, einer Gemeinde usw.: Befmten- tun, das; -s: 1. Stand der Beamten: das moderne B. 2. svw. T Beamtenschaft; beamtet <Adj.; nur attr.) [2. Part, zu veraltet beamten = mit einem tAmt versehen] (Amtsspr.): als Beamter angestellt, tätig: das -e Aufsichtsratsmitglied (Zeit 22. S. 1964. 4); Beamtete, der; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete) [Nebenf. zu: Beamter] (Amtsspr): svw. t Beamte; Beamtin, die; -. -nen: w. Form zu t Beamte. beangaben [bo'langa.bn] <sw. V.; hat) [zu tAngabe (4)] (österr. Kaufmannsspr.): für etw. eine Anzahlung leisten: er hat die Ware mit 100 Schilling beangabt. beängstigen <sw. V.; hat) (veraltend): jmdm. Angst machen, ihn ängstigen: Erst die Nähe beängstigte ihn wieder (A. Kolb. Schaukel 56); (meist im 1. Part.) ein beängstigendes Gedränge; <im 2. Part.) Die Mädchen ... rutschten beängstigt rückwärts (Federer. Berge 84); <AbI.:> Befmpttaung. die; -. <x\. 312
besten beaittchrtften [bo'lanjnftn] <sw. V.: hat) (Amtsspr.): mit einer Anschrift versehen, adressieren: der wohlmeinende Ratschlag. Weihnachtspakete ... vollständig und deutlich zu b. (FAZ 28. 11. 1967. 13); <Abl.:> Be«nschriftung. die; -. -en: das Beanschriften: Die Verpackung und B. durch die Post... gegen besondere Gebühr (Börsenblatt 64, 1967, 1677). beanspruchen [bo'lanjpruxn] <sw. V.; hat): 1. auf erw. Anspruch erheben; fordern, verlangen worauf man Anspruch hat]: Schadenersatz, sein Erbteil, seinen Anteil b.; Sie beanspruchen die Vorherrschaft im ganzen Land (Spiegel 6. 1966. 78); die ... Flasche Schnaps. ... die Wilke als Honorar beansprucht hat (Remarque. Obelisk 44); Heimatrecht b. (Mantel. Wald 90); Es ist selbstverständlich, daß nicht Jeder ... b. kann, als Zeuge edler Gesinnung auf den Schild gehoben zu werden (Rothfels. Opposition 18); Die meisten seiner Maximen können auch heute noch Gültigkeit b. (Friedeil, Aufklärung 53); Damals hatte er gerade Morse... die Erfindung des Morsetelegraphen streitig gemacht und die Erfindung für sich beansprucht (Thorwald. Chirurgen 89). 2. a) von etw. Gebrauch machen, verwenden, ausnutzen: Jmds. Gastfreundschaft nicht länger b. (in Anspruch nehmen) wollen; daß diese ... Frau die ganze Aufmerksamkeit des Verkaufspersonals ... für sich b. wird (Dariaux [Übers.]. Eleganz 101); b) jmdm. od. einer Sache (durch starke Inanspruchnahme) viel abverlangen, großen Anforderungen aussetzen: der Beruf beansprucht ihn völlig (nimmt ihn völlig in Anspruch); Sogar in den höchst beanspruchten Düsenflugzeugen werden ... Metallklebungen vorgenommen (Kosmos 2.1965, 57); ich bin sehr beansprucht (Bergengruen. Rittmeisterin 445); c) benötigen, brauchen: viel Raum b.; die Arbei t am Schreibtisch hatte ... den größten Teil seiner Zeit beansprucht (Plievier. Stalingrad 275); <Abl. zu 2 b:> Beanspruchung, die; -. -en: aus der Fülle unterschiedlicher Qualitäten für die verschiedensten -en (Wohnfibel. 140). beanstanden [ta' lanjtandn]. (österr. auch.) beanständen [be'laaftendn] <sw. V.; hat) [zu veraltet Anstand = Einwand. Aufschub (vgl. Anstand nehmen)]: bemängeln, kritisieren: eine Rechnung, eine Ware b.; ich habe an seiner Arbeit nichts zu b.; Die Filmfachleute beanstandeten, daß wir die wilden Tiere zu friedlich zeigten (Grzimek. Serenge tl 12); <Abl.:> Beanstandung, (österr. meist:) Beanstandung. die; -. -en (bes. Wirtsch.): Bemängelung. Reklamation. Beschwerde: ... wenn die Auskunft der Bundesregierung ... zu Beanstandungen Anlaß gibt (Fraenkel. Staat 229). beantragen [bo' lantra.gn] <sw. V.; hat): a) auf schriftlichem Wege um etw.. jmdn. ersuchen: einen Ausweis, ein Visum, eine Einreisegenehmigung. Urlaub, eine Kur. ein Stipendium, seine Versetzung b.; einen weiteren Mitarbeiter [beim Vorstand] b.; die beantragte Unterstützung wurde abgelehnt; b) nachdrücklich fordern; einen Antrag auf etw. stellen: die sofortige Verhaftung, die Auslieferung eines Verbrechers, die Todesstrafe, lebenslänglich, die Wiederaufnahme des Gerichtsverfahrens b.; c) vorschlagen /. daß man etw. Bestimmtes beschließt/: eine Vertagung, eine Abstimmung b.; ich beantrage, ihn herbeizuholen und die Sitzung so lange zu unterbrechen (Spoerl. Maulkorb 142); <Abl.:> Beantragung, die; -. -en. beantworten <sw. V.; hat): 1. auf eine Frage eine Antwort geben: eine Frage mit [einem] Nein b.; Wegener stellte viele Fragen, die Teichmann möglichst genau und erschöpfend beantwortete (Ott. Haie 309); Ü Die Frage nach der letzten inneren Todesursache eines Menschen bleibt dabei schwer zu b. (Medizin II. 160). 2. sich auf einen Brief, ein Schreiben hin schriftlich äußern, dazu Stellung nehmen, darauf antworten, eingehen: Habe ich seinen zweiten Brief neulich überhaupt beantwortet? (Th. Mann. Buddenbrooks 32); Die meisten Briefe hatten zu lange gelegen und ließen sich nicht mehr b. (Johnson. Achim 337). 3. etw. als Reaktion auf etw. unternehmen; auf etw. mit etw. reagieren: Vater Seidenzopf ... beantwortet ihren Gruß nicht (Fallada. Blechnapf 109); Herausforderungen, die er normalerweise mit einem Hinauswurf beantwortet haben würde (Kirst. 08/15.253); Da aber auch die Lehrerin nur durch einen kurzen Seitenblick die Beleidigung beantwortete (Kafka. Schloß 133); Die Lage war auf alle Fälle mißlich, gleichviel ob ich sie durch Handeln oder Nichthan- deln beantwortete (Jünger. Bienen 109); <Abl. zu 1 u. 2:> Beantwortung,die; -. -en; * in B. (Amtsspr.. Kaufmanns- spr.; als Anwort/ auf ...): in B. Ihres Schreibens vom 1. 10.75. bearbeiten <sw. V.; hat): 1. sich mit einem Gesuch, einem Fall als entsprechende Instanz prüfend od. erforschend beschäftigen !u. darüber befinden]: einen Antrag b.; Der Polizeimajor, der den Fall bearbeitete (Mehnert. Sowjetmensch 285); führte eine Lokalnachricht... zur Aufklärung eines seit zwei Jahren fruchtlos bearbeiteten Diamantendiebstahls großen Stils (Maass. Goufle 68). 2. a) zu einem bestimmten Zweck körperliche Arbeit an etw. wenden: Metall. Leder, den Boden b.; Für den ist es so, als ob er auf dem Friedhof einen Garten bearbeitet (Remarque. Obelisk 281); Er bearbeitet seine Perücke, indem er sie kämmt (Hacks. Stücke 285); Wie er die löcherigen Kessel bearbeitete (Nigg. Wiederkehr 31); aus den Spuren der Versvendung bearbeiteter Werkzeuge können wir... schließen, daß ... (Gehlen. Zeitalter 7); Er bearbeitet Jetzt seine Finger mit einer Nagelfeile (Sebastian. Krankenhaus 106); Hebenstreit... bearbeitete sein Koppel mit der Glanzbürste (Kuby. Sieg 134); Ein Mann in Hemdsärmeln bearbeitete des Sängers Rücken ... mit einem Handtuch (Th. Mann. Krull 38); Ü (scherzh.:) Tags mußte sie rackern, nachts bearbeitete der Bauer sie. ..Es war eben meine erste Liebe." (Spiegel 44. 1966. 42); er hat die elektronische Orgel so bearbeitet (so wild, kräftig daraufgespielt). daß die Scheiben klirrten; Schwitzende Chinesen bearbeiteten schlecht und recht die Saxophone (Bamm. Weltlaterne 77); b) mit etw. behandeln: die Möbel mit Politur b.; Er ... begann .... Hände und Arme ausgiebig mit Seife und warmem Wasser zu b (Sebastian. Krankenhaus 123); die Haare ... hatten die Neigung, sich aufzurichten, weshalb er sie des öfteren mit Pomade zu b. pflegte (Hausmann. Abel 12). 3. mit etw. heftig schlagen, wiederholt auf jmdn. einschlagen: jmdn. mit den Fäusten b.; Karl ... duckt sich .... um ... Frau Beckmann ... aus dem Bett zu reißen ... und ihre gewaltigen Schinken mit seinem schweren Hosengürtel zu b. (Remarque. Obelisk 305); die Gesamtbewegung .... bei der der Gegner mit dem Schnabel gepackt ... und zugleich mit einem Flügel... bearbeitet wird (Lorenz. Verhalten I. 200); Zouzou ... bearbeitete mit einem kleinen Faustgetrommel nunmehr die Bank, auf der wir saßen (Th. Mann. Krull 440). 4. a) unter einem bestimmten Gesichtspunkt neu gestalten, überarbeiten, verändern: ein Manuskript, einen Text b.; ein Schauspiel für das Fernsehen b.; ein Buch für den Film b.; Dann bearbeitete er die Lieder mit behutsamer Hand; es ging ihm doch nicht darum, ihnen etwas Fremdes beizufügen (Buber. Gog 201); b) durchforschen, untersuchen; über etw. wissenschaftlich arbeiten: ein Thema b.; Es ist nicht bequem. Gefühle wissenschaftlich zu b. (Freud. Unbehagen 91). 5. eindringlich auf jmdn. einreden, einwirken, um ihn von etw. zu überzeugen od. für etw. zu gewinnen: Jmdn. politisch, diplomatisch, methodisch b.; die Wähler b.; die Bevölkerung wurde durch Presse und Rundfunk ständig in dieser Richtung bearbeitet; im Bunker werden sie dann so lange bearbeitet, bis sie verraten, an wen sie ihre Beobachtungen weitergeben (Apitz. Wölfe 65); Einmal könnte Moskau versuchen, jetzt mit allen Mitteln Frankreich zu b.. um auf diese Weise die EVG zu torpedieren (DönhofT. Ära 107); <Abl. zu 1 u. 4 a:> Bearbeiter, der; -s. -; Bearbeiterin, die; -. -nen: w. Form t Bearbeiter; Bearbeitung, die; -. -en: 1. das Bearbeiten: dieser Text bedarf noch der B.; Das Gebiet findet gegenwärtig intensive B. (Medizin II. 111); Seminaristen durch persönliche B. vom Glauben abzubringen (FAZ 23. 12. 61, 2). 2* überarbeitete, neue Fassung: das Theater brachte eine B. des alten Stückes ..Megära. die fürchterliche Hexe"; Karajan spielte das Stück in einer der wohlmeinenden, aber verflachenden -en (Welt, 29. 7. 65, 7). Bearbeitung»-: -gebühr, die; -kosten <P1>; -methode, die; -zeit. die. beargwöhnen <sw. V.; hat) (geh.): gegen jmdn.. etw. Argwohn haben; verdächtigen, jmdm. mißtrauen: einen Fremden b.; <Abl.:> Befrgwtihnung, die; -. -en. Beat [bi:t]. der; -|s] [engl.-amehk. beat. zu: to beat = (Takt) schlagen]: 1. Schlagrhythmus, betonter Taktteil (im Jazz). 2. / Tanzjmusik mit Schlagrhythmus u. betontem I Takt]teil: Wenn die Burschen mal einen ordentlichen B. auflegen, dann fällt doch keinem Nachbarn der Verputz von der Decke (MM 21. 1. 66. 4); <Abl.:> besten I'bi.tn] <sw. V.; hat) (ugs.): a) Beatmusik spielen: die Band beatete 313
Beater bis Mitternacht; Junge Leute wollen Musik und Gesang. Hier können sie lautstark b.. ohne daß Nachbarn gestört werden (Gut wohnen 9, 1974, 15); b) nach Beatmusik tanzen: der Weltmeister... beatete selbstverständlich mit (MM 14. 10. 69. 5); Beater ['bi:tfl. der; -s, -. Beat-: -band [-bent], die; ^fan, der: begeisterter Atihänger des Beat; -musik, die; ^pad [-pet], der; -s. -s [amerik. (Slang) beat päd, aus: beat = Beatnik u. päd = Raum, in dem Rauschgift genommen wird] (Jargon): Stelle, wo man Rauschgift, Drogen kaufen kann; -rhythmus, der; -Sänger, der; -singerin, die; -schuppen, der (salopp): Tanzlokal mit Beatmusik: Ich habe mich schon um Anschluß bemüht. In Tanzlokalen und B. Ohne Erfolg (Hörzu 20. 1971. 116). Beat generation [bi:t dsero'rciTn]. die; - - [aus dem Amerik.. zu engl.-amerik. beat = geschlagen u. generation < mfrz. generation < lat. generätio, fGeneration, eigtl. = geschlagene Generation, von Kerouacurspr. von beatific = glückselig abgeleitet, da er den Genuß der Freuden des Lebens propagierte]: Gruppe junger Menschen in den USA, die nach dem 2. Weltkrieg die Gesellschaft mit allen bürgerlichen Bindungen ablehnte u. durch gesteigerte Lebensintensität (Sexualität, Jazz. Drogen u. ä.) zur Erkenntnis einer metaphysischen Wirklichkeit zu gelangen suchte. Beatifikation [beatifikat$io:n]. die; -. -en [lat. beatificatio = Beglückung]: Seligsprechung durch den Papst; <Subst. zu:) beatifizieren [beatifi'tsiiron) <sw. V.; hat) [nach (m)lat. beatifieäre = beglücken): seligsprechen: der Papst beatifl- zierte den Märtyrer. Beatle [bi:tf], der. -s. -s [nach den Beatles, den Mitgliedern eines Li verpönter Quartetts der Beatmusik, die lange Haare („Pilzköpfe") trugen] (veraltend): Jugendlicher mit langen Haaren: Ein 15jähriger ,Ji." ist auf einem Polizeirevier ... zwangsgeschoren worden (MM 13. 10. 65. 11); <Zus.:> Beatlemfthne, die (salopp abwertend): Frisur mit langen Haaren: Sie spielen schließlich einen amerikanischen Colone! .... und den nimmt Ihnen bei Ihrer B. niemand ab (Hörzu 1. 1971.8). beatmen <sw. V.; hat) (Med.): jmdm. zu Heilzwecken künstlich Luft od. Gasgemische in die Atmungsorgane blasen: er hat den Ertrunkenen beatmet; <Abl.:> Beatmung, die; -. -en <P1. selten); <Zus.:) Beatmmroerit, das: Gerät zur Beatmung. Beatnik fbi.tnik]. der; -s. -s [amerik. beatnik. nach der tBeat generation. mit der jidd. Nachsilbe -nik. die die Zugehörigkeit zu einer Gruppe kennzeichnet]: 1. Angehöriger der Beat generation. 2. jmd., der sich in Kleidung u. Verhalten extrem gegen die gesellschaftliche Konvention stellt: Ein australischer B. wollte wissen, wo man LSD kaufen könne (MM 17. 7. 67. 8); Großzügigkeit, mit der die Polizei die ... -s beiderlei Geschlechts wochenlang tolerierte (MM 29. 9. 65. 11). Beau [bo:]. der; -. -s [frz. beau. subst. Adj.. eigtl. = der Schöne, der Hübsche < lat. bellus = schön, fein] (meist spött.): eleganter, schöner Mann. Stutzer: Der Junge B. ... gewährte ihr das Rendezvous, um das sie flehte (K. Mann. Wendepunkt 87); die Berliner Firma ... läßt in ... Inseraten einen gelangweilten B. mit leichtgeschürzten Damen posieren (Spiegel 43. 1969. 70). beauflagen [bo'|^ifla:gn] <sw. V.; hat) [zu t Auflage (2 b)] (DDR): (einer Person, einem Betrieb u.a.) eine Pflichtleistung auferlegen: Der Betrieb ist beauflagt worden, durch weitere Rationalisierungsmaßnahmen auch die Selbstkosten ... zu senken (Neues D. 12. 6. 64. 3). Beaufortskala ['bo:fet-. bo'fa.T-]. die; - [nach dem engl. Ad- mlral Sir F. Beaufort Cboufat), von dem sie 1806 vorgeschlagen wurde] (Met.): 12-. jetzt 17teilige Skala, in der die Windstärkengrade eingetragen sind. beaufschlagen <sw. V.; hat) (Technik): Turbinenschaufeln mit einem Wasser- od. Dampfstrahl treffen; auf etw. mechanisch durch einen gezielten Schlag einwirken: Dazu wurde das Reibrad mit einer Schraubenfeder beaufschlagt (Auto 6. 1965. 18): <Abl.:) Beaufschlagung, die; -. -en. beaufsichtigen [tol^yfzi^tign] <sw. V.; hat): überjmdn.. etw. die Aufsicht ausüben; überwachen, genau beobachten: die Schüler. Jmds. Arbeit b.; Kufalt hat ... die Treppen zu bohnern, streng beaufsichtigt von dem Dienstmädchen (Fallada. Blechnapf 88); <Abl.:) Beaufsichtigung, die; -. -en. beauftragen <sw. V.; hat): jmdm. einen Auftrag erteilen; befehlen, etw. Bestimmtes zu tun: Jmdn. mit etw. b.; man hat mich beauftragt, die Konferenz vorzubereiten; der Rechtsanwalt ist beauftragt, meine Interessen wahrzunehmen; (subst. 2. Part.) Beauftragte, der u. die: -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der einen bestimmten Auftrag hat: Die Bundesrepublik Deutschland ist durch B. in der UNESCO vertreten (Fraenkel. Staat 175); <Abl.:) Beauftragung, die; -. -en <PI. selten). beaugapfeln [bd'iauk'aofln] <sw. V.; hat) [zu t Augapfel] (landsch. scherzh.): kritischj betrachten, ansehen, mustern: ich beaugapftelle das neue Kleid; Später durfte der Gatte ... ihre Frisur b. (Fussenegger. Haus 205). HtaH** <sw. V.; hat) (ugs. scherzh.): interessiert, neugierig betrachten, ansehen: ich beäug[e]leden kuriosen Hut; Jmdn. neugierig durch das Lorgnon b. belügen <sw. V.; hat): genau, eingehend betrachten: der Vogel hat uns mißtrauisch beäugt; Dabei beäugte ich natürlich das ganze Zimmer. Viel war da nicht (Plenzdorf. Leiden 107); Die Einrückenden beäugten halb ängstlich, halb schadenfroh die Darbietung (Zwerenz. Kopf 62); Die Lärmquelle konnten sie nur von fern b. (Spiegel 21. 1966. 70). beauaenchekiiaen [bo' lajignjajmgn] <sw. V.; hat) [zu t Augenschein] (Papierdt., aber meist scherzh.): in Augenschein nehmen ; genau, prüfend betrachten, um es selbst gesehen zu haben u. einen eigenen Eindruck zu gewinnen: wir beaugenscheinigten den neuen Wagen. Beau aeste [bo'sest], die; - -. -x -s [bo-] (bildungsspr.): höfliche Geste, freundliches Entgegenkommen. Beauiolafe [bo&'lE], der; -. - (nach der Landschaft Beaujolais zwischen Loire u. Saöne. woher der Wein stammt]: französischer Rotwein. Beaute [böte:], die; -. -s [frz. beaute < vlat. *bellitas. zu lat. bellus» schön] (bildungsspr.): elegante j schöne Frau: Wenn sie (= die Frauen) eine B. sind, verbringen sie ihr Leben damit, eine B. zu sein (Kristall 21. 1954. 47); Beauty [bju:ti]. die; -. -s [aus gleichbed. engl, beauty < frz. beaute] (bildungsspr.): svw. TBeaut£. behindern <sw. V.; hat) [zu t Band]: mit Bändern versehen, schmücken; (meist im 2. Part.:) ein bebänderter Hut; die ... bebänderte Laute (Fischer. Wohnungen 8). bebartet [to'ba.gtat] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Bart versehen: Ein älterer, -er Geist huschte vorüber (Tucholsky. Werke II. 499). bebauen <sw. V.; hat): 1. (ein Gelände. Grundstück) mit einem Gebäude od. mit Bauten versehen: ein Gelände mit Mietshäusern b.; bebaute Grundstücke. 2. (den Boden) bestellen, für Ertragszwecke bearbeiten: die Felder, den Acker b.; <Abl.:> Bebauung, die; -. -en; <Zus.:) Bebauungsgebiet, das: Gebiet, das mit Häusern o. ä. bebaut wird. Bebauungsplan, der: 1. Plan zum Bebauen eines Gebietes mit Häusern o. ä. 2. Plan zum Bebauen, zur Nutzung des Bodens. Bd* [bebe:], das; -s. -s [frz. b&rt < engl. baby. tBaby] (Schweiz.): kleines Kind. beben fbe:bn] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. biben. beeinflußt durch die niederd. Form mit -e-. vgl. mnd. bevenj: 1. eine Erschütterung zeigen, erzittern: die Wände. Mauern b.; der Boden bebte unter unseren Füßen; Der Bunker ... bebte unter den pausenlos die Erde peitschenden Schlägen (Plievier. Stalingrad 169); Der Saal bebte vor Lärm (Kirst. Aufruhr 207); Die Lampen bebten ängstlich (Marchwitza. Kumiaks 33); Sein Lachen dröhnte ... Der Bauch bebte (Zwerenz. Erde 28); Ü diese Stadt bebt von Leben (Remarque. Triomphe 167). 2. (geh.) (vom menschlichen Körper) durch eine starke Erregung. Kälte, Fieber u. ä. zittern: seine Knie. Lippen bebten; sie begann wie Schilf im Winde zu b.; seine Stimme bebte vor Wut; Ich öffnete die Tür; dieGlieder bebten mir (Jahnn. Geschichten 69); sie bebten von Mut und Kampflust (Baum. Bali 217); er hatte ... unter all der Hilflosigkeit und dem Glück gebebt (Hausmann. Abel 172). 3. (geh.. veraltend) a) große Angst haben: sie zitterte und bebte vor ihm; b) in großer Sorge sein, bangen: sie bebte um ihr Kind; Sie bebte, ob ich nicht den Weg verfehle (Kaiser. Villa 163); (subst.:> Beben [-], das; -s. -: 1. a) Erschütterung: Die Erde zitterte. Unterirdisches B. ... Artillerie (Plievier. Stalingrad 13); man konnte es ... nicht eigentlich hören, sondern nur fühlen, ein B. der Welt (Geissler. Wunschhütlein 166); b) Erdbeben: ein vulkanisches B.; Die Stadt ... liegt in einem Erdbebenzentrum, und allein das große B. im vori- 314
Bedampfung gen Jahrhundert hat sie ... in Schutt gelegt (Th. Mann, Krull 303). 2. (geh.) (bei Menschen) leichtes Zittern als Zeichen innerer Erregung: das feierliche B. seiner Stimme; <Zus. zu 1 b:> Bebenherd, der: Ausgangspunkt des Erdbebens im Erdinnern: Bebenstärke* die. bebildern [to'bikhm] <sw. V.; hat): mit Bildern versehen, illustrieren: ein Buch, eine Erzählung b.; bebilderte Handschriften. Magazine; <Abl.:> Bebilderte«, die; -. -en: Illustration. beblättert [te'bietet] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot.): Blätter tragend, voll von Blättern: -e Zweige. beUümt [bo'bly:mt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): voll von Blumen: -e Wiesen. Hänge; eine -e Flachlandschaft (Th. Mann. Krull 384); ... die wir den Staub der Heimat von den -en (mit Blumen als Muster versehenen) Pantoffeln gerne schütteln sähen (Tucholsky. Werke II. 323). Bebop ['bi:top]a der; -[s], -s [amehk. bebop. nach den dabei meinem bestimmten Rhythmus vorkommenden Lallsilben]: 1. <o. PI.) Jazzstil der 40er Jahre. 2. Tanz in diesem Stil. bebrillt [tebnlt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine Brille tragend: ein -er Mann; das -e Antlitz des Mannes (Grün. Irrlicht 18); Er war b. (Jahnn. Geschichten 110). bebrüten <sw. V.; hat): 1. (von Vögeln) Eier brütend bedek- ken. eine gewisse kürzerei Zeit auf einem Ei brüten: ein Ei b.; Als... die Jungen einer Dohlenbrut zugrunde gingen, trugen die Eltern zwar alle Leichen weg. bebrüteten aber das leere Nest noch mehrere Tage (Lorenz. Verhalten 1204); Ü Man wünscht, von der Presse exakte Informationen zu erhalten.... was im Schöße einer Bundestagsfraktion bebrütet worden ist (Thielicke. Ich glaube 20). 2. a) (Biol.) einer regelmäßigen Wärmeeinwirkung aussetzen u. dadurch ausreifen lassen: man bebrütete die Bakterienkultur; b) (ugs.) über etw. nachdenken, grübeln: er bebrütet seine Lage; <Abl. zu 2 a:> Bebrütung« die; -. -en. Bebung, die; -. -en [zu t beben] (Musik): leichtes Schwanken der Tonhöhe bei länger anhaltendem Ton (bes. bei Saiteninstrumenten). beb^nkern <sw. V.; hat) (fachspr.): mit Brennstoff versehen, den Bunker. Sammelbehälter eines Schiffes mit Kohle. Öl füllen: Durch Unachtsamkeit... geriet... eine unbekannte Menge Dieselkraftstoff ins Wasser, als ein deutsches Motorschiff bebunkert wurde (MM 31. 1. 1974. 18). bebusdit [te'bujt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Büschen bewachsen: ein -er Hang. B&hamelluurtoffeln [belamcl-] <PI.): Kartoffelscheiben in Bechamelsoße: Bechamelsoße, die; -. -n [frz. Sauce ä la Böchamel. nach dem Haushofmeister Ludwigs XIV. L. Bechamel. Marquis de Noitel. einem berühmten Feinschmecker u. Kochkünstler]: weiße Sahnesoße mit Zwiebeln. Schinken. Kalbfleisch u. a. Becher ['befe], der; -s, - Imhd. becher. ahd. bechari < miau vlat. bicarium < griech. btkos = irdenes Gefäß, viell. aus dem Ägypt.]: 1. höheres, etwa zylinderförmiges Trink gefäß , ohne Fußj. meist ohne Henkel: einen B. Eis essen; Milch in einen B. gießen; hast du deinen B. (die Milch in deinem Becher) ausgetrunken?; Ü den B. des Leidens leeren (dichter.; Leid erfahren): zu tief in den B. geschaut haben (ugs.; angeheitert, betrunken sein). 2. PflanzenteiL der einem Becher ähnlich ist: der B. der Eichel. becher-, Becher-: -fönnig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); ^frudit, die: Frucht der Buchengewächse, die von einer becherförmigen Hülle umgeben ist: Mtlas, das (Chemie): im Laboratorium vielseitig verwendetes, becherförmiges, dünnwandiges Glasgefäß, in dem Flüssigkeiten erhitzt werden: -klang, der (dichter.): das Erklingen der Becher beim Anstoßen: ^trost, der (dichter.): Trost, den man im Alkoholgenuß findet; -werk, das: Dauerförderer mit endloser Reihe hintereinandergeschalteter Gefäße (= Becher) zur Aufwärtsbeförderung von Schüttgut. bechern [bcqsn] <sw. V.; hat) (ugs. scherzh.): ausgiebig trinken, zechen: die Soldaten machten Stadturlaub und becherten; Er becherte mit seinen Kumpels bis morgens (Hörzu23. 1972.21). beehren, (auch:) bezirzen [ba'isirt^n] <sw. V.; hat) (ugs.): a) (wie eine Circe) verführen, betören, bezaubern, umgarnen: sie hat ihn völlig beciret; b) auf verführerische Weise durch charmante Überredung für seine Wünsche gewinnen: sie wird ihn schon b. und alles bekommen, was sie will. Becken [bekn], das; -s. - [mhd. becken; ahd. beckin = Becken (1) < vlat. *bacdnum. zu spätlat. *bacca. H. u.; 2 c: nach lat. pelvis = Becken, Schüssel): 1. großes, flaches, schüsseiförmiges Gefäß; entsprechende Vorrichtung (für Flüssigkeiten): ein B. aus Marmor; Die Sauberkeit der Toilette überraschte ihn. Die B. waren säuberlich einzementiert (Böll. Adam 58). 2. a) größeres, ausgemauertes Wasserbecken; Bassin. Schwimmbecken. Planschbecken: das Wasser im B. erneuern; b) (Geol.) breite, meist fruchtbare Senkung. Mulde. Kessel: die Stadt liegt am Eingang des großen, fruchtbaren -s; das Wiener B.; c) (Med.) Knochengürtel, der die Verbindung zwischen Beinen u. Lendenwirbelsäule herstellt u. die in der Bauchhöhle ruhenden Eingeweide stützt: sie hat ein breites B.; Mädchen .... die mit dem B. wackeln (Jahnn. Geschichten 136); d) <P1.) (Musik) aus Asien stammende, tellerförmige, mit Ledergriffen versehene Metallscheiben, die gegeneinander geschlagen werden. backen-, Becken-: -bnich, der: Bruch der Beckenknochen; ^endlage, die (Med.): Längslage des Kindes im Mutterleib, so daß bei der Geburt nicht - wie üblich - der Kopf, sondern das Becken (2 c) zuerst erscheint; ^förmig [-foermu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einem Becken (1) ähnlich; -gürtel, der: Knochengürtel bei den Wirbeltieren, der die Wirbelsäule mit den hinteren Gliedmaßen verbindet; ^krochen, der <meist PL): Knochen des Beckens (2 c); -organe <P1.): die im Becken (2 c) liegenden Verdauungs- u. Fortpflanzungsorgane; -rand, der: Rand eines Beckens (2 a). Beckmeaer ['bekmese], der; -s. - [nach der gleichnamigen Gestalt in Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg", mit der der Komponist einen seiner Kritiker verspotten wollte; geht zurück auf den Nürnberger Meistersinger des 16. Jh. Sixt Beckmesser] (abwertend): kleinlicher Nörgler; Kritiker, der sich an kleinen Mängeln stößt, anstatt das Ganze zu sehen; <Abl.:> Beckmesserei [bekmesd'raj]. die; -. «en (abwertend): Kritik, die sich an Kleinigkeiten stößt, dabei aber den großen Zusammenhang übersieht; bjckmesserfach <Adj.) (abwertend); b^ckmessern <sw. V.; hat) (abwertend): kleinlich tadeln, kritisieren. bedachen <sw. V.; hat): mit einem Dach (1 a) versehen, ausstatten: die Hütte b.; (meist im 2. Part.:) eine mit Eisenplatten bedachte Baracke; bedachte Brücken. bedacht [bodaxt] <Adj.) [mhd. bedäht. 2. Part, zu veraltet bedenken = etw. im Auge haben]: 1. besonnen, überlegt, umsichtig: b. handeln, vorgehen. 2. in der Verbindung auf etw. b. sein (auf etw. genau achten, etw. mit bes. Interesse u. mit Sorgfalt im Auge behalten): er ist immer auf seinen guten Ruf b. gewesen; Bedacht [-]. der; nur in den geh. Fügungen u. Wendungen ohne B. (ohne jede Überlegung, unbesonnen, überstürzt): Mechanisch und ohne den rechten B. erledigte er die kleinen Handgriffe (Th. Mann. Zauberberg 127); voll B. (voll Überlegung. Sorgfalt, äußerst bedacht (1) auf etw.): .X>as stimmt vielleicht in der Abstraktion44, sagte er voll B. (Zuckmayer. Herr 142); mit B. (mit einer bestimmten Überlegung, überlegt, besonnen): mit B. auswählen; In Belgrad, wo ... alles, was nach Kominform aussieht.... ängstlich und mit B. ausgemerzt wurde (Dönhoff. Ära 180); auf etw. [keinen] B. nehmen (auf etw. / nicht j bedacht sein. Inicht] achten): wie denn überhaupt auf die geschichtlichen Fakten B. genommen worden ist (Vorarlberger Nachr. 30.11.1968.7); Auf solche Fiflerullchens pflegen Sprichwörter sonst keinen B. zu nehmen (Bergen- gruen. Rittmeisterin 322); Bedachte [bo'daxta], der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) [subst. 2. Part, zu t bedenken (2)] (Jur.): jmd.. dem ein Vermächtnis ausgesetzt worden ist; bedächtig [to'deqitu;] <Adj.>: 1. ohne jede Hast, langsam, gemessen: -e Bewegungen; etw. b. hinstellen; Er geht langsam, beinahe b. (Jens. Mann 7). 2. besonnen, umsichtig, vorsichtig, wohlüberlegt: -e Worte; <Abl.:> Bedächtigkeit, die; -; bedachtsam [to'daxtzam] <AdJ.) (geh.): mit Bedacht. Überlegung handelnd; behutsam, vorsichtig: Immerhin hatte er seit seiner Studienzeit kein religiöses Lied mehr gesungen und genoß es mit -em Schreck (Musil. Mann 1291); Er drehte b. seinen Hals (Johnson. Mutmaßungen 52); Sei mit dem Wort Lüge b. (Schnurre. Bart 112); <Abl.:> Be- dfchtsamkeit, die; - (geh.): svw. t Bedächtigkeit. Bedachung, die; -. -en [zu t bedachen] (Handw.): 1. das Bedachen: die B. der Gebäude ist abgeschlossen. 2. svw. t Dach (1): die -en bestehen aus Wellblech. bedampfen <sw. V.; hat) (Technik): auf der Oberfläche von etw. durch Verdampfen eine Metallschicht anbringen: man bedampfte den Gegenstand; <Abl.:> Bed^mpfung, die; -. -en: seitliche B. mit Schwermetallen. 315
bedampfen bed|mpfen <sw. V.; hat) (bes. Elektrot.): die Neigung zu nicht gewünschten Schwingungen dämpfen, zu verringern suchen: Es ist in erster Linie der Anstieg der Hallzeit in den Tiefen zu b. (Funkschau 21.1971.2214); Außerdem kann... der Konverterausgans schmalbandig gemacht werden, was ... die Oszillatorfrequenz oder deren Oberwellen am Ausgang des Konverters bedämpft (Funkschau 19. 1971.1 981); Frequenzgangausschnitt einer ... bedämpften und gedellten Feder (Funkschau 20. 1971. 2084); <Abl.:) Bedfmpfung, die; -. -en: Der Serienresonanzwiderstand des Quarzes sollte unter 250 Q liegen, um eine zu starke B. zu vermeiden (Elektronik 12. 1971, 435); eine B. möglicher UKW-Signale (Funkschau 19. 1971. 1 982). bedang [bo'danl: t2bedingen. bedanken <sw. V.; hat): 1. <b. 4- sich) jmdm. für etw. danken, seinen Dank-für etw. aussprechen: ich bedankte mich höflich bei ihr für die Einladung; daflir bedanke ich mich [bestens]! (ugs. iron.; damit möchte ich nichts zu tun haben, das lehne ich ab)', bedanke dich bei ihm! (ugs. iron.; in ihm findest du den Schuldigen, er ist dafür verantwortlich, er hat dir das eingebrockt): ich bedanke mich (im Geschäftsleben gebrauchte, leicht gespreizt klingende Dankesfloskel statt danke sehr, ich danke Ihnen). 2. (siidd.. österr.) jmdm.. einer Sache danken: ..Das ist einmal ein gutes Wort!" bedankte ihn Fischet (Musil. Mann 1008); das soll bedankt sein (Wiener Spr. 5. 1969. 160). Bedarf [te'darfl. der; -[eis. (fachspr.:) -e [aus dem Nie- derd. < mniederd. bedarf, zu: bedörven = bedürfen]: das in einer bestimmten Lage Benötigte. Gewünschte: Nachfrage nach etw.: den natürlichen B. des Menschen an ... Vitaminen (Medizin II. 203); er stürmte die Geschäfte, um seinen B. einzukaufen (Sieburg. Blick 176); Dinge des täglichen -s; bei B. an Lebensmitteln. Lehrern; es blieben ihm noch ein paar Mark für den persönlichen B. übrig (Baum. Paris 159); er ... begann, die armen Witwen zu besuchen, ... sie nach ihrem B. zu fragen (Buber. Gog 45); [keinen] B. an / (Kaufmannsspr.:) in etw. haben (etw. nicht j brauchen, benötigen): ..Ich denke, wir wollten zusammen aufs Winzerfest?" ..Kein B.!44 (salopp; ich bin daran nicht interessiert): bei B. (im Bedarfsfälle): üe] nach B. (wie man es braucht); wir sind schon Über B. (mehr als wir brauchen) eingedeckt damit; R mein B. ist gedeckt (ugs.; ich bin es überdrüssig, habe genug davon). bedfrfs-. Bedarfs-: ^artikel. der; Befriedigung, die; -dek- long, die; Vermittlung, die; —fall, der <o. PI.) in den papier- dt. Fügungen im -le] (im Falle, daß Bedarf an etw. besteht); für den B. (für den Fall, daß Bedarf an etw. besteht): »gerecht <AdJ.; o. Steig.): dem Bedarf an bestimmten Artikeln entsprechend: -e Versorgung der Bevölkerung; dritter <PI.); ~haltestelle, die: Haltestelle, an der ein /über Land fahrendes] öffentliches Verkehrsmittel (Bus) nur hält, wenn jmd. ein- od. aussteigen will; ^träger, der (Wirtsch.): Person. Unternehmen, das einen Bedarf an bestimmten Waren (auch Geldmitteln) hat. bedauerlich [bo'dqjiBlif] <AdJ.; nicht adv.): zu bedauern, bedauernswert, unerfreulich: ein <r Irrtum; es Ist b.. daß es so weit mit ihm gekommen ist; Dahin hatten, so b. diese Feststellung ist. die wahllose Barmherzigkeitsfreude und die gedankenlose Armenunterstützung ... geführt (Thieß. Reich 373); ich finde das [tief! b.. dazu: bedauer- lichenvEfee <Adv.): in bedauerlicher Weise, leider; bedauern <sw. V.; hat): 1. Mitgefühl mit jmdm. empfinden, bemitleiden: ich bedauere dich aufrichtig; du läßt dich zu gerne b. 2. ungeschehen wünschen; unerfreulich, schade finden: sie bedauerte ihre Äußerung; er bedauerte nachträglich, keinen Versuch dazu gemacht zu haben; ich bedauere (es tut mir leid), daß ich nicht dabeisein konnte; (als Ausdruck einer Ablehnung:) .liebst du mich. Oskar?44 Unwirsch gab ich zurück: .Jtodaure. nicht die Spur!44 (Grass. Blechtrommel 444); <subst.:> Bedauern, das; -s: 1. mitfühlende Anteilnahme. Mitleid. Mitgefühl: Jmdm. sein B. ausdrücken. 2. Betrübnis: zu meinem großen B. kann ich nicht kommen. bedauern- (bedauern 1): -wert <Adj.; -er. -este; nicht adv.): bemitleidenswert, arm: -e Menschen; -würdig <AdJ.; nicht adv.) (geh.): svw. t**wert. bedecken <sw. V.; hat) /vgl. bedeckt/: 1. mit etw. zudecken, um zu verhüllen od. zu verbergen; etw. über etw.. jmdn.. sich decken, ausbreiten: den Leichnam mit einem Tuch b.; sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen; den Tisch mit einem Tuch b. 2, sich über etw.. jmdn. ausbreiten: weiche Teppiche bedecken den Boden; der Rock bedeckt das Knie (reicht über das Knie); der Schreibtisch ist mit Büchern bedeckt (auf ihm liegen viele Bücher). 3. (veraltet) svw. t decken (7). 4. (österr.) auch svw. tdecken (5 b); bedeckt [to'dckt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. (vom Himmel) stark) bewölkt: der Himmel war b. 2. (von der i Sing /stimme) etwas belegt, heiser, rauh: eine -e Stimme; Bedecktsamer [-za:me], der; -s, - (meist PI.) (Bot.): Pflanze, deren Samenanlage im Fruchtknoten eingeschlossen ist (Ggs.: Nacktsamer); bedecktsamig [-za:miel <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot.; Ggs.: nacktsamig); Bedeckung, die; -. -en <P1. ungebr.): 1. das Bedecken (1). 2. polizeilicher Schutz. Bewachung: Jmdm. militärische, polizeiliche B. m\\- geben.3.etw..waszum Bedecken(\) vonetw. verwendet wird. 4. svw. tDeckung (6). 5. (österr.) svw. tDeckung (4b). bedenken <unr. V.; hat) /vgl. bedacht/: I. a) über etw. nach- denken, genau überlegen, erwägen, durchdenken: die weitere Planung b.; er hatte sorgfältig bedacht, was er sagen wollte; b) in Betracht ziehen, beachten: du mußt b.. daß er noch sehr jung ist; [jmdm.] zu b. geben, daß... (auf etw. besonders hinweisen). 2. (geh.) mit etw. beschenken: jmdm.. einer Sache etw. zuteil werden lassen: Jmdn. bei der Erbteilung reichlich b.; ein Theaterstück mit großem Beifall b.; (iron j sie bedachten einander, sich [gegenseitig) mit Schimpfwörtern. 3. <b. + sich) vor einer Entscheidung/ mit sich zu Rate gehen, sich kurz besinnen: ich bedachte mich einen Augenblick und unterschrieb dann; <subst. zu 1 a:> Bedenken, das; -s. -: 1. <o. PI.) Nachdenken. Überlegung: nach kurzem, gründlichem B. 2, <meist PI.) eine auf Grund von vorhandenen Zweifeln. Befürchtungen od. Vorbehalten angestellte Überlegung, die ratsam erscheinen läßt, mit der Zustimmung noch zu zögern od. den Plan o. ä. neu zu durchdenken: Zweifel. Einwand: B. hegen, etw. zu tun; B. gegen einen Plan äußern, haben; *B. tragen (nachdrücklich, geh.; B. haben): <Zus.:) bedenkenlos <Adj.; -er, -este): hemmungslos, skrupellos: b. Geld ausgeben, dazu: Bed^nkentosigkeit. die; -. bedenkenwert <AdJ.; -er. -este; nicht adv.): nötig, wichtig, wert, daß man es noch einmal bedenkt, überdenkt; bedenklich [tedEoklitf <Adj.) [zu veraltet bedenken = Jmdn.. etw. verdächtigen, etw. bezweifeln]: 1. voller Bedenken (2). skeptisch, besorgt: ein -es Gesicht machen; eigentlich hätte mich das b. machen müssen. 2. a) nicht einwandfrei, zweifelhaft, verdächtig., fragwürdig, suspekt: -e Geschäfte machen; b) besorgniserregend, gefährlich, bedrohlich: eine -e Wendung nehmen; der Himmel sieht b. aus. dazu: Bed^nklidikeit. die; -. -cn: 1- <PI.) (veraltet) Einwände. Zweifel: bis die Umstände mich von der Notwendigkeit überzeugten, all solche materiellen -en in den Wind zu schlagen (Maass. Goufle 275). 2. <o. PI.) a) Zweifelhaft ig- keit. Verdächtigkeit. Fragwürdigkeit: die B. solcher Mittel. Geschäfte; b) besorgniserregender! Nachteil. Gefährlichkeit. Bedrohlichkeit: die Sache ... hatte ihre B. (Th. Mann. Krull 86); Bedenkzeit die; -: Zeit. Frist, sich od. etw. zu bedenken, bevor man eine Entscheidung trifft: um B. bitten. bedeppert [ba'depet] <AdJ.; o. Steig.) [H. u.. vi eil. zu mund- artl. veraltetbetöbern = betäuben] (salopp): unerwartet; durch etw. in Verlegenheit gebracht, ratlos, gedrückt: ein wenig b. dreinschauen. bedeuten: <sw. V.; hat) /vgl. bedeutend/: 1. a) einen bestimmten Sinn haben: ausdrücken, meinen: was bedeutet dieses Zeichen?; das Wort Automobil bedeutet eigentlich „Selbstbeweger"; was soll das b.? (welchen Sinn. Grund. Zweck hat das. was steckt dahinter?): b) von bestimmter Art sein, so daß sich dadurch besondere Umstände ergeben [die für jmdn. von größerer Tragweite, größerem Gewicht sind]: heißen: handelspolitischer Protektionismus bedeutet Einschränkung des Verkehrs zwischen den Völkern; er ahnte nicht, was es bedeutet, ein Ausgestoßener zu sein; das bedeutet (heißt, besagt), das sie den Vertrag erfüllen müssen; c) etw. Bestimmtes sein: ein Wagnis b.; das Konzil von Nizäa bedeutet einen Meilenstein in der Geistesgeschichte der Menschheit; sie bedeutete ihm nur ein Abenteuer, d) auf etw. Zukünftiges hindeuten; Zeichen sein für etw.. was eintreten wird: das bedeutet nichts Gutes; Spr Perlen bedeuten Tränen (bekommt man Perlen geschenkt, hat man für die Zukunft mit Kummer u. Sorgen zu rechnen; schon im 9. Jh. verbreitete Meinung). 2. [Tür jmdn.. etw.} 316
Bedingtheit von Belang sein, eine Tragweite haben, von bestimmtem Wert sein, wichtig sein: als Politiker etwas b.; sein Name bedeutet viel in der Fachwelt; Geld bedeutet mir wenig; das hat nichts zu b. (ist nicht wichtig, nicht wesentlich). 3. a) (geh.) einen Wink geben, etw. zu tun: zu verstehen geben: etw. anraten, anempfehlen, nahelegen: Zugleich bedeutete er mir. daß ich ... dasselbe tun sollte (Fallada. Herr 153); b) (veraltet) jmdn. über etw. aufklären, unterrichten, belehren: ..Ist es ein Schimpfwort oder das Gegenteil?44 ..Eher das Gegenteil", bedeutet uns das Fräulein (K. Mann. Wendepunkt 27); <1. Part, zu 2:> bedeutend: 1. von besonderem Gewicht, besonderer Tragweite, wichtig: das ist ein -er Schritt vorwärts; <subst.:> es handelt sich um nichts Bedeutendes. 2. von großem Ansehen, berühmt, namhaft, sehr bekannt: er ist ein -er Gelehrter; eine -e Handelsstadt. 3. von hoher Qualität u. daher von großem Wert, hervorragend, wertvoll: ein -er Film. 4. von beachtlicher Größe. Höhe, von besonderem Ausmaß, groß, beachtlich: sein Anteil daran ist am -sten; eine -e Pension beziehen. S. <o. Steig.; intensivierend bei Adjektiven u. Verben) um vieles, sehr: sein Zustand hat sich b. gebessert; bedeutsam [te'doytzaml <Adj.>: 1. <nicht adv.) svw. tbedeutend (1): in diesem für mich so -en Augenblick. 2. <o. Steig.) vielsagend, wissend: ein -es Lächeln; jmdn. b. anblicken, dazu: Bedeutsamkeit, die; -: 1. Wichtigkeit. Tragweite: die B. dieser Tatsache Tür die weitere Entwicklung. 2. (geh.) Sinn. Bedeutung: eine tiefere B. bekommen; Bedeutung, die;-.-en: l.a) <o.Pl.)Sinn.der in Handlungen. Gegebenheiten. Dingen. Erscheinungen liegt: die B. eines Traumes erklären; die Fabel hat eine tiefere B.; einer Sache eine schlimme B. beimessen; b) das Bedeuten, die Beziehung zwischen Wortkörper und Begriff bzw. Inhalt: Sinn, der in den Wörtern. Worten liegt: Wort]Inhalt: die ursprüngliche, eigentliche, übertragene B.; die B. des Wortes hat sich gewandelt; ..Geist" hat mehrere -en; in unserer schönen Muttersprache hat Sehen eine B.. die nicht mit optischen Kategorien allein zu erschöpfen ist (Böll. Erzählungen 342). 2. <o. PI.) a) Gewicht. Tragweite. Belang: etw. ist von praktischer B.; nichts von B. (nichts Besonderes. Nennenswertes): b) Geltung. Ansehen. Wert: die B. dieses Gelehrten liegt auf einem ganz anderen Gebiet. bedeutungs-, Bedcutunes-: -erweitern«, die (Sprachw.): Erweiterung der Wortbedeutung (Ggs.: Bedeutungsverengerung); -feW.das (Sprachw.): svw. t Wortfeld; -gehalt, der: der B. eines Wortes; ^lehre, die (Sprachw.): Lehre von der Bedeutung des Wortes. Semasiologie: ^k» <Adj.; -er. -este; nicht adv.): nicht ins Gewicht fallend, nicht wichtig: ohne besondere Bedeutung: eine -e parlamentarische Minderheit, dazu: -tosigkeit, die; -: zur völligen B. verurteilt sein; -schwer <Adj.; nicht adv.) (geh.): von tiefer, tiefgreifender Bedeutung (1 a. 2 a); -Übertragung, die (Sprachw.): auf metaphorischem Gebrauch beruhende Verschiebung der Wortbedeutung: -umfang, der (Sprachw.): Umfang an Bedeutungen (1 b); Minlerschied, der (Sprachw.): Unterschied zwischen zwei /ähnlichenJ Bedeutungen (1 b); -Verbesserung* die (Sprachw.): Aufwertung einer Wortbedeutung, die ein Wort haben kann: -Verengerung, -Verengung, die (Sprachw.): Veränderung der Wortbedeutung durch Einengung auf eine bestimmte spezielle Bedeutung (Ggs.: Bedeutungserweiterung); -Verschlechterung, die (Sprachw.): Abwertung der Wortbedeutung: ^voll <Adj.): 1. <nicht adv.) von Bedeutung (2 a). gel wicht ig: belangvoll: ein -er Tag; eine -e Untersuchung. 2. vielsagend, wissend, bedeutsam (2): jmdm. einen -en Blick zuwerfen; -wandel, der (Sprachw.): Veränderung der Wortbedeutung: -Wörterbuch, das: Wörterbuch, das besonderes Gewicht auf die genaue Angabe der Wortbedeutung legt. bedichten <sw. V.; hat): über etw.. jmdn. dichten: ein bedeutendes Ereignis, ein junges Mädchen b. Bediene, die; -, -n (Jugendspr.): etwas, was jmdn. über alle Maßen zufriedenstellt: großartige Angelegenheit: bedknen <sw. V.; hat): I. a) jmdm. persönliche/ Dienste leisten: die Zofe bedient ihre Herrin; jmdn. vom und hinten b. (müssen] (ugs.; für jmdn. jede Kleinigkeit tun ! müssen J): b) jmdm. bei Tisch j mit Speisen u. Getränken aufwarten, ihn damit versorgen: ein mürrischer Kellner bediente uns; welcher Kellner bedient (serviert) hier?; ich bin bedient (Schweiz.; ich werde schonI bedient)', <b. + sich) ich bediente mich (langte zu. nahm mir von den Speisen u. Getränken): Ü ein Aphorismenvorrat, aus dem sich Freund und Feind, wie es ihnen paßt, bedienen (Musil. Mann 380); c) (bes. in einem Geschäft) den Kunden beraten u. ihm beim Einkauf behilflich sein: seine Kunden aufmerksam b.; bedient hier denn niemand?; d) in den Verbindungen gut, schlecht, ausgezeichnet, trefflich u. ä. bedient sein (ugs.; gut. schlecht... beraten sein): Der Psychologe würde eine neue Routine-Operation in sein Repertoire einreihen und die Gesellschaft wäre trefflich bedient (Hofstätter. Gruppendynamik 141); bedient sein (salopp; von etw.. Jmdm. genug haben: einer Sache überdrüssig sein; von einer Sache. Person nichts mehr wissen wollen). 2. (größere Geräte o. ä.) handhaben, steuern, den Gang von etw. überwachen: eine Maschine, einen Lift b. 3. a) (Fußball) jmdm. den Ball zuspielen: den Mittelstürmer mit einer prächtigen Steilvorlage b.; b) (Kartenspiel) die geforderte Farbe ausspielen: du mußt Trumpf b.!; ich bediente falsch; c) (Geldw.) für etw. Zinsen zahlen: daß den Rückstellungen für Altersversicherungen - die im Vorjahr nicht bedient worden waren - 0.17 zugeführt wurden (Welt 5. 8. 65. 13). 4. <b. + sich; mit Gen.) (geh.) von jmdm.. einer Sache Gebrauch machen, sie für sich verwenden, benutzen: er bediente sich eines Kompasses; ich bediente mich eines Vergleiches, um das Problem zu verdeutlichen; Bedienerin [te'dhnannj. die; -. -nen (österr.): Aufwartefrau: bedienstet [bo'di:nstot] <Adj.) [2. Part, zu veraltet bediensten = in Dienst stellen] in der Verbindung b. sein (österr.; im Iöffentlichen] Dienst stehen, angestellt sein)', <subst.:) Bedienstete, der u. die; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete): 1. (Amtsspr.) Angestellter im öffentlichen Dienst: Parken nur für B. des Finanzamtes. 2. (veraltet) Diener: Bediente [bo'di.-nto], der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) [subst. 2. Part, zu t bedienen (1 a)J (veraltet): Diener! inj: Bedienung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Bedienen eines Kunden. Gastes: B. im Preis eingeschlossen, enthalten. 2. das Handhaben. Steuern von Geräten: die B. von Maschinen. Geschützen. 3. <P1. selten) a) in einer Gaststätte od. in einem Geschäft bedienende Person: die saumselige B. der kleinen Konditorei (Feuchtwanger. Erfolg 197); b) (bes. österr.) Aufwartefrau: B. Tür zweimal in der Woche gesucht. 4. (Milit.) Einheit, die technische Geräte (große Geschütze u. die verschiedensten Apparaturen) bedient: der Geschützführer befahl seiner B.. in Deckung zu gehen. 5. (österr.) Stelle als Bedienerin: sich um eine B. bewerben. Bedienung»-: ^aufschlagt der: svw. t^geld; ^fehler, der: falsche technische! Handhabung: ^geld, das: Aufschlag für die Bedienung in einem Restaurant: -gerät, das: Gerät, das zur Bedienung (2) bestimmter Apparaturen. Maschinen o. ä. dient: Auf einer Konsole links vom Pilotensitz sind weitere -e für das Radarsystem (Spiegel 5. 1966. 25); Mnamschaft, die (Milit.); -Vorschrift, die; -Zuschlag« der: svw. t-geld. Beding in der Fügung mit dem B.v [daß]...: (veraltet; unter der Bedingung./daß/...): 'bedingen <sw. V.; hat) [beeinflußt von t Bedingung (1)1 /vgl. bedingt/: a) bewirken, zur Folge haben, verursachen: Ursache für etw. sein: sein großer Fleiß bedingte ein rasches Voranschreiten der Arbeit; Die Produktionsweisedesmateriellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozeß überhaupt (Fraen- kel. Staat 190); der Produktionsrückstand ist durch den Streik bedingt; der Wandel ist psychologisch bedingt; b) erfordern, zur Voraussetzung, zur Bedingung haben: eine gute Ernte bedingt reichliche Düngung; c) voneinander abhängig, aufeinander angewiesen, ohne einander nicht denkbar sein: öffentliche Wohlfahrt... und unser Glück bedingen sich gegenseitig (Th. Mann. Hoheit 235); Hwdjngen, sich <st. V.; hat) [zu 2Ding] (veraltend): sich zur Bedingung machen, sich ausbedingen: ich bedang mir besondere Freiheiten, habe sie mir bedungen; Bedingen Sie sich reichlich Urlaub (Kaiser. Villa 128); bediwt [tediot] <Adj.; o. Steig.): 1. nicht uneingeschränkt, nur mit Einschränkung! enj: etw. nur b. gutheißen, bejahen. 2. nur unter bestimmten Voraussetzungen [geltend]: er erhielt eine -e Erlaubnis zur Reise; -er Straferlaß (jur.; Straferlaß unter der Voraussetzung einwandfreier Führung während der Bewährungsfrist): -er Reflex (Med.; nicht angeborener, sondern durch allmähliche Erfahrung od. ein einmaliges Erlebnis erworbener Reflex): <Abl.:> Bedingtheit, die; -. -en: 1. <P1. selten) Abhängigkeit. Gebundenheit. Begrenztheit. Einge- sdiränktheit: sich der B. des eigenen Standorts bewußt sein. 2. Gegebenheit, Voraussetzung: die soziale B. des 317
Bedingtgut einzelmenschlichen Erlebens und Denkens (Hofstätter. Gruppendynamik 181); klimatische -en; <Zus.:> Bedjngt- gut, das <o. PL): svw. tKommissionsgut; Bedjngtsendune. die: svw. t Kommissionssendung; Bedingung [to'dinoi)]. die; -. -en: 1. a) etw., was gefordert u. von dessen Erfüllung etw. anderes abhängig gemacht wird: Forderung: wie lauten ihre -en?: unsere -en sind nicht erfüllt worden: etw. zur B. machen: Jmds. -en [nicht] akzeptieren; b) etw.. was zur Verwirklichung von etw. anderem als Voraussetzung notwendig, gegeben, vorhanden sein muß: unter keiner B.; unter folgender B.; unter welchen «cn?; Die Teilung der Gewalten ist die erste B. einer freien Regierung (Fraenkel. Staat 121). 2. <meist PI.) Gegebenheit, die für Jmdn.. etw. bestimmend ist: Lebens /umstand. Verhältnis: gute, ungünstige -en; die klimatischen -en sind nicht gut. bedjngungs-. Bedjngungs-: -form, die (Sprachw.): konditionale Aussageform: ^los <Adj.>: 1. <o. Steig.; nicht präd.) ohne jede Bedingung (1), nicht von Bedingungen eingeschränkt: die -e Kapitulation fordern; sich Jmdm. b. unterwerfen. 2. rückhaltlos, ohne Einschränkung, uneingeschränkt, ohne Vorbehalt, vorbehaltlos: -e Hingabe; Jmdm. b. gehorchen, ergeben sein, dazu: -losigkeft, die; -; ^satz, der (Sprachw.): Umstandssatz, der die Bedingung angibt, unter der das im Hauptsatz genannte Geschehen od. Sein eintritt: Konditionalsatz (z. B. Wenn das wahr ist, steht uns Schlimmes bevor); -weise <Adv.): unter einer bestimmten Bedingung (1): Jmdn. nur b. anstellen. bedrängen <sw. V.; hat): 1. a) auf jmdn.. etw. mit Ungestüm] eindringen und in Bedrängnis bringen]: der Linksaußen wurde von zwei Abwehrspielern hart bedrängt; Weil sein Hund ... gleichzeitig das Tier von hinten bedrängte, zog der Löwe ab (Grzlmek. Serenget! 76); die Stadt wurde von den Feinden bedrängt; Ü die Erinnerungen bedrängen ihn wie Schatten (Wlechert. Jeromin-Kindcr 518); b) mit Nachdruck. Hartnäckigkeit zu einem bestimmten Handeln zu bewegen suchen: belästigen: Jmdn. mit Anrufen b.; die Gläubiger bedrängten ihn sehr; der Star wurde von den Reportern mit Fragen bedrängt. 2. in quälender Weise bedrücken, belasten: mich bedrängt die Sorge, ob er noch lebt; Den Grund bildet das wachsende Schuldgefühl, das sie bedrängt (Werfel. Bernadette 95); <häufig im 2. Part.:) sich in einer bedrängten (schwierigen) Lage befinden; <subst. 2. Part.:) die Kirche sollte ein Hort der Bedrängten und Verfolgten sein; <Abl.:> Bedränger, der; -s. -; Bedrängnis, die; -, -se (geh.): schwierige Lage. Not!läge]. Ausweglosigkeit. Zwangslage: Jmdn. in B. bringen; in B geraten; Bedrfngtheit.die; -; Bedrfngung,die; -. -en: 1. Not. schwierige Lage: sich in großer B. befinden. 2. das Bedrängen (2). bedriuen <sw. V.; hat) (veraltet): svw. T bedrohen. bedrecken [bd'drckn] <hat) (ugs.): schmutzig machen, beschmutzen: ich bedreckte mich, meine Hosen von oben bis unten. bedripst [te'dripst] <AdJ.) [lautm. entstelltes 2. Part, zu niederd.. md. bedröppeln = betröpfeln, eigtl. = vom Regen überrascht, plötzlich ins Wasser gefallen] (nordd.): in eine peinliche Lage versetzt u. daher] verlegen, betrübt u. kleinlaut: „So habe ich es auch nicht gemeint", sagte Pinneberg b. (Fallada. Mann 168). bedrohen <sw. V.; hat): X.jmdm. mit Gewaltanwendung drohen: Jmdn. mit dem Messer, mit dem Tode b.; sich [gegenseitig] b. 1. für jmdn.. etw. eine unmittelbare Gefahr bilden: jmdn.. etw. in seiner physischen od. psychischen] Existenz gefährden: Hochwasser bedroht die Stadt; der Friede war bedroht; das Haus war von Flammen bedroht; diese Art ist vom Aussterben bedroht; sich bedroht fühlen; sein Leben, seine Gesundheit ist bedroht: (Abi. zu 2:) bedrohlich [to'dro.lu;] <AdJ.): unmittelbare Gefahr ankündigend, beängstigend, unheildrohend: eine -e Situation: [kleinen -en Eindruck machen; die Lage wurde immer -er; das Feuer kam b. nahe, dazu: Bedrohlichkeit, die; -; <Abl. zu bedrohen:) Bedrohung, die; -, -en: 1. das Bedrohen (1); eine massive B. darstellen. 2. Gefahrdung: die B. des Friedens. bedrucken <sw. V.; hat): a) Buchstaben. Text auf etwas drucken: das Briefpapier mit den Anfangsbuchstaben seines Namens b. lassen; die Bogen sind alle bedruckt; b) ein Muster auf etw. drucken: ein mit großen Blumen bedrucktes Kleid. bedrucken <sw. V.; hat): 1. (veraltend) auf jmdn.. etw. starken lDruck (3) ausüben, unterdrücken: Seit wann durfte ein Ausländer das einheimische Gewerbe b. (Jacob. Kaffee 95); die bedrückten Volksmassen setzten sich zur Wehr. 2. auf jmdm. lasten: traurig, niedergeschlagen tnachen: Angst bedrückte sie; bedrückendes Schweigen; tagelang bedrückt (deprimiert) umherschleichen; <Zus.:> bedryk- kenderwfifee <Adv.>: in bedrückender (2) Weise: Sein Wohlwollen nahm b. immer mehr zu (Kirst. 08/15. 16); <Abl.:) Bedrücker, der; -s. -: (veraltend) jmd.. der andere unterdrückt: die B. des Volkes. bedruckt: t bedrucken. bedrückt [bo'drvkt]: Tbedrücken (2); <Abl.:) Bedrücktheit. die; -: depressive Stimmung. Niedergeschlagenheit: eine gewisse B. nicht verbergen können. Bedrückung, die; -. -en: das Bedrucken. Bedrückung, die; -. -en: 1. das Bedrücken: die B. des Volkes. 2. <o. PI.) svw. t Bedrücktheit: Die armen Schwestern in ihrer seelischen B. kamen nicht zur Ruh* (A. Kolb, Daphne 31). Beduine [bedu'r.na], der. -n. -n [frz. Wdouin < arab. bada- wiyün (vulgärarab. bedewin). PI. zu: badawiy (bedewD = Wüstenbewohner, zu: badw = Wüste]: nomadisierender arabischer Wüstenbewohner. bedungen [ba'dundn]: ^bedingen. bedenken <sw. V.; hat) (veraltend): jmdm. in bestimmter Weise erscheinen, sich jmdm. in bestimmter Weise darstellen: das Vorhaben bedünkte sie ganz unsinnig; es will mich b.. daß ...; <b. + sich): Geradezu weise bedünken sich Jene Mentoren (Augstein. Spiegelungen 67); <subst.:) Bedenken, das; -s nur in der Fügung meines usw. -s: (veraltet; nach meiner usw. Ansicht). bedürfen <unr. V.; hat) (geh.): nötig haben, unbedingt] brauchen: des Trostes, der Schonung b.; nur eines Wortes b.; das bedarf keiner Erklärung (das versteht sich von selbst): (selten auch mit dem Akk.:) dazu bedarf es viel Geld; Bedürfnis [to'dYrfnis]. das; -ses. -se: 1. Wunsch. Verlangen nach etw.: Gefühl, jmds.. einer Sache zu bedürfen, jmdn.. etw. nötig zuhaben: ich hatte das B.. mich auszusprechen; ein B. nach Ruhe; es ist mir ein [wirkliches] B.. Ihnen zu danken. 2. (meist PL) 'materielle] Lebensnotwendigkeit: etw.. was jmd. /unbedingt/ zum Leben braucht: die -se der Gesellschaft; wir alle haben die gleichen -se: wir wollen essen, trinken, schlafen (Bieler. Bonifaz 56). 3. (veraltet) Notdurft: ein/sein B. verrichten; ein B. haben; <Zus.:> Bedürfnisanstalt, die (Amtsspr.): öffentliche Toilette: Bedürfnisbefriedigung, die; bedtyrfhfelos <Adj.; -er. -este): ohne besondere Bedürfnisse, anspruchslos, genügsam: die Inselbewohner sind, leben völlig b.. dazu: Bedürfnislosigkeit, die. -; bedürftig <Adj.; nicht adv.) [zu veraltet bedurft = Bedürfnis]: 1. materielle Hilfe benötigend: am Lebensnotwendigen Mangel leidend: arm. mittellos: -e Familien; <subst.:> den Bedürftigen helfen. 2. *fcnds., einer Sache b. sein (geh. Jmds.. einer Sache bedürfen, ihn. sie brauchen)'. sie ist der Ruhe, des Schutzes b.; <Abl. zu 1:) Bedürftigkeit, die; -: Maßnahmen für den Fall sozialer B. (Klein. Bildung 15). beduseln, sich <sw. V.; hat) (ugs. scherzh.): sich leicht betrinken: ich bedus[e]le mich nicht schon am frühen Morgen; er ist beduselt; Ü von dem vielen Reden bin ich richtig beduselt (benommen). Beef- ['bi.f-; engl, beef = Rind(fleisch) < afrz. boef < lat. bös (Gen.: bovis)]: ^eater [-i:to; eigtl. = Rindfleischesser, zu: to eat = essen], der; -s. -s: königliche Leibwache im Tower (in London): -steak, das [engl, beefsteak. tSteak]: kurz gebratene Rindfleischscheibe (meist von der Lende): ein gutes B. mit Beilagen; [deutsches] B. (flachgedrückter, gebratener Kloß aus Hackfleisch): B. ä la tatare [tTatar] (gehacktes Rindfleisch, das mit Ei u. Gewürzen roh gegessen wird): ^tea [-ti:]. der; -s. -s [engl, beaftea. zu: tea = dt. TTee]: Rindfleischbrühe. beehren <sw. V.; hat): 1. a) (geh.) jmdm.. einer Sache mit etw. (meist Besuch. Anwesenheit o. ä.) Ehre erweisen: Jmdn. mit seinem Besuch b; ... wurde mit der Gevatterschaft beehrt (Buber. Gog 145); (iron.:) er hat uns in letzter Zeit recht oft [mit seiner Anwesenheit] beehrt; b) (gespreizt) besuchen: Beehren Sie uns bald wieder!; wenn Sie meinen Laden beehren.... werden Sie ein hochelegantes Necessaire finden (H. Mann. Stadt 259). 2. <b. + *ich> sich erlauben, sich die Ehre geben (formelhaft in Briefen. Anzeigen u. ä.): wir b. uns. unserer verehrten Kundschaft mitzuteilen, daß ...; ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen ... 318
befallen beeiden [to' laidnj <sw. V.; hat): durch einen Eid bekräftigen, beschwören, auf etw. einen Eid leisten: eine Aussage vor Gericht b.; beeidigen [bo'lsydign] <sw. V.; hat): 1. (geh.) svw. t beeiden: er beeidigte seine Aussage. 2. (veraltet) unter Eid nehmen, vereidigen (meist nur noch als attr. 2. Part.): Was für den beeidigten Zeugen gilt, gilt auch Tür den beeidigten Sachverständigen (Mostar. Unschuldig 9); <Abl.:> BcsJdrgwg. die; -. -en. beeifern, sich <sw. V.; hat) (selten): sich eifrig zeigen, sich eifrig bemühen: Vor allem beeifert sich der Bund, den politischen Fortschrittsparteien ... mit seinem Material zur Hand zu gehen (Th. Mann. Zauberberg 342). beeilen, sich <sw. V.; hat): 1. bei der Ausführung von etw. schneller als gewöhnlich sein od. handeln, um etw. in kurzer Zeit zu erledigen od. zu erreichen: ich beeilte mich mit der Abrechnung, bei den Vorbereitungen; wenn wir den Zug noch erreichen wollen, müssen wir uns b. 2. nicht zögern, sondern eilfertig, beflissen sein: er beeilte sich, mir zuzustimmen; <Abl. zu 1:) Beeilung (nur als Aufforderung): [losj Beeilung! (ugs.; beeilen Sie sich, beeilt euch!). beeindrucken <sw. V.; hat): aufjmdn. einen starken Eindruck machen, eine nachhaltige Wirkung haben: jmdm. imponieren: die Aufführung beeindruckte mich; ich ließ mich dadurch nicht im geringsten b.; ein -des (eindrucksvolles) Bauwerk. Ereignis; von jmdm. tief beeindruckt sein; die Zuschauerwaren [von der Aufführung] stark beeindruckt. beeinflußbar [bo'tejnflosba:?] <Adj.; nicht adv.): sich beeinflussen lassend: die Möglichkeit. Eigenschaft, Neigung zeigend, beeinflußt zu werden: ein [leicht] -er Mensch; er ist in seinen Entscheidungen nur schwer b.; <Abl.:> Beeinfluß- barkeit, die; -; beeinflussen [bo'lajnflusn] <sw. V.; hat): aufjmdn., etw. einen Einfluß (mit bestimmten Wirkungen) ausüben: jmds. Urteil, Arbeitsweise, Denken b.; dieses Ereignis beeinflußte die Verhandlungen; ich ließ mich von ihm [nicht] b.; dieser Schriftsteller ist von Bert Brecht nachhaltig beeinflußt; <Abl.:> Beeinflussung, die; -. -en <P1. selten). beeinträchtigen [te' lajntre^tign] <sw. V.; hat) [zu veraltet Eintrag = Einspruch. Hemmung, zu: eintragen = etw. (hemmend) dazwischen werfen]: a) auf jmdn., etw. eine behindernde, hemmende, negative Wirkung ausüben: jmdn. in seiner Freiheit b.; Alkohol beeinträchtigt das Reaktionsvermögen des Autofahrers; das schlechte Wetter hat die Veranstaltung beeinträchtigt; sich beeinträchtigt fühlen; b) verschlechtern, in seinem Wert] mindern: seine Leistungsfähigkeit wird durch die Krankheit beeinträchtigt; <Abl.:) Beeinträchtigung, die; -. -en. beelenden [to'le.Undn] <sw. V.; hat) [zu t Elend] (Schweiz.): jmdm. nahegehen, jmdn. traurig stimmen: Die Männer- Schmierkünstler. Muttersöhnchen. ... - beelendeten mich (Dessauer. Herkun 198). Beelzebub ['be.ltp-. 'bei.... auch: be'eltjs-]. der; - [bibl. < hebr. Baal-zebub = eine Gottheit der Philister, aus: bal = Herr u. zebub = Fliegen, also eigtl. = Heer der Fliegen (der bösen Geister); oberster Teufel im Neuen Testament]: Teufel: Der neue Rittmeister fuhr wie B. in die Kompanie (Strittmatter, Wundertäter 379); * den Teufel mit/durch B. austreiben (ein Übel durch ein anderes, schlimmeres beseitigen, bekämpfen: nach Matth. 12, 24). beenden <sw. V.; hat): enden lassen, zu Ende, zum Abschluß bringen: den Krieg b.; sein Studium b.; ich beendete das Gespräch; beendigen <sw. V.; hat) seltener für t beenden: zumal man ... den Krieg eigentlich schon Tür beendigt gehalten hatte (K. Mann. Wendepunkt 418); <Abl.:) Beendigung, die; -; Beendung, die; - <Subst. zu.) tbeenden. beengen <sw. V.; hat): bei jmdm., etw. einen Zustand, ein Gefühl des Eingeengtseins bewirken, den Handlungs- od. Lebensspielraum einschränken: -de Kleidung; sehr beengt wohnen; er fühlte sich in dem winzigen Zimmer beengt; Ü Jmds. Freiheit, Handlungsraum b.; <zum2. Part.:) Beengtheit, die; -: Zustand des Beengtseins: Beengung, die; -: das Beengen, Einengen. beerben <sw. V.; hat): jmds. Hinterlassenschaft erben, jmds. Erbe sein: die Kinder beerben ihren Vater; alle wollten den reichen Onkel b.; <Abl.:> Beübung, die; -. beeiden <sw. V.; hat) (Landw.): mit Erde versehen: häufeln: beerdete Pflanzenteile; beerdigen fte' |e:ßdign] <sw. V.; hat): einen Verstorbenen auf einem Friedhof feierlich ] begraben, bestatten, beisetzen: den Toten, die Verstorbenen, Gefallenen b.; jmdn. kirchlich b.; Selbstmörder mußten außerhalb des Friedhofs beerdigt werden; <Abl.:) Beerdigung, die; -. -en: Begräbnis, Bestattung. Beisetzung: eine feierliche, große (von vielen Trauergästen besuchte) B.; die B. findet am Mittwoch statt; auf eine/zu einer B. gehen; *auf der falschen B. sein (salopp; 1. am falschen Ort, fehl am Platz sein. 2. eine irrige, falsche Meinung von etw. haben). Begfdtgungs-: -amtalt. die: svw. T-institut; -feier, die; -ge- sellsdtaft, die: Personen, die an einer Beerdigung teilnehmen: -Institut, das: Unternehmen, das Beerdigungen gegen Bezahlung übernimmt: -kosten <P1.>: Kosten, die durch eine Beerdigung entstehen: -tag, der; -unternehmen, das: svw. f Institut. Beere l'be:ra], die; -. -n [mhd. ber, ahd. beri]: kleine, rundlich Je, oft kräftig gefärbte, meist eßbare Frucht mit saftigem Fleisch, das die Samenkerne enthält: rote, blaue, süße, saftige -n; -n pflücken, sammeln, einkochen; in die -n gehen (landsch.; in den Wald gehen, um wilde Beeren zu sammeln). beeren-, Beeren-: -artig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -auslese, die: 1. Auslese von überreifen od. edelfaulen Trauben, die für sich gekeltert werden. 2. aus Beerenauslese (1) gewonnener, bes. feiner, alkoholreicher Wein: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -frudit, die; -obst, das: Gesamtheit der als Obst verwendeten Beerenfrüchte: -saft, der: aus Beeren gewonnener Obstsaft: -tang, der: Vertreter einer Gattung der Braunalgen: -tragend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot.): als Früchte Beeren tragend: -wein, der: aus bestimmten Beeren gewonnener Wein: -zeit, die: Zeit, in der die Beeren reif werden. Beet [be:t], das; -[e]s, -e [seit dem 17. Jh. formale Unterscheidung von tBett. mit dem es urspr. identisch war (mhd. bette, ahd. betti = Bett. Feld-. Gartenbeet)]: kleineres, abgegrenztes Stück Land in einem Garten, einer Anlage o. ä., das gewöhnlich für eine bestimmte Pflanzenart vorgesehen od. damit bepflanzt ist: ein langes, rundes B.; ein B. für Salat anlegen; ein B. umgraben, jäten; ein B. Spinat (die auf einem Beet wachsende Menge) angepflanzt haben. Beete: tBete. befiumeh, sich <sw. V.; hat) [teumeln] (Jugendspr.): sich köstlich amüsieren. befähigen [bo'fe:ign] <sw. V.; hat): bei jmdm..etw. die Voraussetzung. Grundlage zu etw. schaffen: jmdm. die Möglichkeit geben, ihn in die Lage versetzen, etw. zu tun: dieser Umstand befähigte ihn. die Notzeit zu überstehen; jmdn. zu Spitzenleistungen b.; Das Erziehungsziel sollte sein, unsere Kinder zu selbständigem Handeln zu b. (Weinberg. Sprache 102) (häufig im 2. Part.): ein sehr befähigter (mit entsprechenden Fähigkeiten, Gaben ausgestatteter, begabter) Lehrer. Arzt. Wissenschaftler; <Abl.:) Befähigung, die; -: das Befähigtsein, Eignung, Tauglichkeit: Begabung: für diese Arbeit fehlt ihm die B.; die B. zum Richteramt haben (die vorgeschriebene Ausbildung. Qualifikation), dazu: Beflhigungs- nadiwets, der (Amtsspr.): Nachweis, Zeugnis der Eignung, Befähigung zur Ausübung einer bestimmten Tätigkeit, eines bestimmten Berufes. befahl [bo'fa:l], befühle [tofc.b]: tbefehlen. befahrbar [bo'fa:£ba:£] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich befahren lassend: geeignet, die Möglichkeit bietend, befahren zu werden: ein -er Weg; <Abl.:) Befahrbarkeit, die; -; 'befahren <st. V.; hat): 1. als Fahrweg benutzen, auf etw. fahren: die Straße. Strecke ist sehr stark befahren (es fahren sehr viele Fahrzeuge auf ihr): die Kurve kann mit maximal 100 km/h befahren werden; Tanker können diese Route nicht b.; er hat viele Länder befahren (bereist): eine wenig befahrene [Wasserstraße. 2. (eine Bodenfläche) mit etw., was man herbeifährt, im Fahren bestreuen, beschütten: eine Straße mit Schotter, einen Weg mit Sand, einen Acker mit Mist b. 3. (Bergmannsspr.) in ein Bergwerk einfahren, unter Tag gehen: eine Grube, einen Schacht b.; Hiefghren <Adj.; nicht adv.) [2. Part. u. Ü zu: 'befahren (1)]: 1. (Seemannsspr.) in der Seefahrt erprobt, erfahren: diese Matrosen sind alle sehr b. 2. (Jägerspr.) bewohnt: ein -er [Dachsjbau. BefqJl, der; -[e]s: (bes. von Pflanzen) das Befallenwerden, -sein von Krankheiten od. Schädlingen: der B. bestimmter Pflanzen mit Mehltau; bei Topfpflanzen dem B. von Blattläusen, durch Blattläuse vorbeugen; befallen <st. V.; hat): plötzlich, unvermittelt ergreifen, erfassen, überkommen; sich jmds., einer Sache bemächtigen: hohes Fieber befiel ihn; viele Zuschauer wurden von Panik befallen; der Weizen 319
befangen ist vom Brand befallen worden; mehrmals befiel mich die Furcht zu versagen; ein von Pilzen befallener Baum; sie war von tiefer Mutlosigkeit befallen. 'befangen <st. V.; hat) (geh.. veraltet): umfangen, umschließen, ergreifen, erfassen: wie ... ein elender Ausdruck ihren Blick befing (Th. Mann. Hoheit 89); wie sie ... über die Bühne geht, vom Leben befangen, umstellt von den ärmlichen Kulissen ihres Verstecks (Schnabel. Anne 8); Wangen <Adj.) [2. Part. u. Ü zu ^befangen]: I. nicht frei u. natürlich, sondern durch etw. in Verlegenheit. Verwirrung gebracht u. daher gehemmt; unsicher wirkend, schüchtern: ein -es junges Mädchen; in Gesellschaft ist er immer sehr b.;war es die patriarchalisch strenge Einfahrt, die mich b. und verwirrt machte? (Jens. Mann 32). 2. (nicht adv.) (bes. jur.) voreingenommen, parteiisch, nicht objektiv: jmdn. für b. erklären; einen Richter als b. ablehnen. 3. *in etw. b. sein (geh.; in etw. verstrickt, von etw. stark bestimmt, eingenommen sein): in dem Glauben b. sein, daß ... die ... in bürgerlichen Irrmeinungen -en Intellektuellen (Chr. Wolf. Himmel 209); <Abl. zu 1 u. 2:) Bef*raenheit. die; -: I. das Befangen-. Gehemmtsein: Verlegenheit: seine B. ablegen, nicht loswerden; Es war dann eine wunderliche B. zwischen den beiden (Feuchtwanger, Erfolg 363). 2. (bes. jur.) das Befangen-. Parteiischsein; Voreingenommenheit: einen Zeugen. Richter wegen B. ablehnen; der Antrag der Verteidigung, den Medizinalrat Dr. Braun als Sachverständigen wegen Besorgnis der B. abzulehnen (Spiegel 37. 1966.42). beffsen <sw. V.: hat): 1. <b. + sich) sich mit jmdm.. etw. eingehend/ beschäftigen, auseinandersetzen: sich mit einer Frage, mit einer Angelegenheit b.; ich habe mich bereits eingehender mit diesen Dingen. Problemen befaßt; die Eltern befassen sich viel mit ihren Kindern. 2. (bes. Amtsspr.) jmdn. mit einer Aufgabe. Tätigkeit beauftragen, ihn dazu bringen, veranlassen, sich mit etw. Bestimmtem zu beschäftigen, auseinanderzusetzen: Pakistan hat beantragt, den UNO-Sicherheitsrat ... mit dem Versuch einer Lösung des Konfliktes um Kaschmir zu b. (MM 23. 10. 65. 1); <meist im Passiv od. im 2. Part.): Seitdem zum letzten Male die UN mit Südtirol befaßt wurden (FAZ 16.11.61.1); das mit dem Fall befaßte staatliche Kriminalkommissariat. 3. (landsch.) berühren, betasten: das Kind hat die Möbel befaßt. befehden [to fe:dn] <sw. V.; hat): 1. (hist.) mit jmdm. in Fehde liegen: der Burggraf befehdete die Stadt; die germanischen Fürsten befehdeten einander, sich [gegenseitig]. 2. (geh.) bekämpfen: er befehdete meine Pläne heftig; er stand zwischen diesen beiden Lagern, die einander aufs erbittertste befehdeten (K. Mann. Wendepunkt 303); <Abl.:> Befehdung, die; -. -en <PI. selten). Befehl [te'fe:ll. der; -(eis. -e: 1. a) mündlich od. schriftlich gegebener Auftrag, der genau befolgt werden muß; Anordnung eines Vorgesetzten, einer höheren Instanz: ein strenger, geheimer B.; jmdm. einen B. geben; einen B. erlassen, befolgen:den B. verweigern (nichtbefolgen);etw. geschieht auf B.; den B. zum Rückzug erteilen; die Genugtuung, dem B. ihrer inneren Stimme ... gefolgt zu sein (Musil. Mann 1550); *B. ist B. (einem Befehl muß unbedingt gehorcht werden); (Milit.:) zu B.! (Ausdruck des Gehorsams; Jawohl, der B. wird ausgeführt; es geschieht, wie Sie befehlen); dein Wumdi ist/sei mir B. (ugs. scherzh.; ich tue das. was du willst); b) (Datenverarb.) Anweisung an Rechenanlagen zur Ausführung einer bestimmten Operation. 2. Befehlsgewalt. Leitung. Kommando: den B. über eine Einheit haben, führen; er hat den B. über die Festung übernommen; unter jmds. B. stehen; befehlen <st. V.; hat) [mhd. bevelhen. ahd. bifel(a)han]: 1. a) den Befehl, den Auftrag geben, etw. zu tun; etw. gebieten: den Soldaten wurde befohlen, die Brücke zu sprengen; er befahl mir strengstes Stillschweigen; von Ihnen lasse ich mir nichts b.; Unmöglich hat jemand diese Raumvergeudung befohlen (A. Zweig. Grischa 13); Er (= unser kleiner Sohn) ... sprach Bitten aus. befahl oder redete um des Redens willen (Bachmann. Erzählungen 119); etw. in -dem (gebieterischem) Ton anordnen. *wie Sie b. (gespreizt; wie Sie wünschen); der Herr Baron befehlen? (gespreizt; was wünscht der Herr Baron/); Spr wer b. will, muß erst gehorchen lernen; b) zu einem bestimmten Zweck/ an einen bestimmten Ort kommen lassen, beordern: er wurde zum Rapport befohlen. 2. die Befehlsgewalt haben, gebieten: über ein Heer, eine Armee b. 3. (geh.. veraltet) unter jmds. Schutz stellen, anbefehlen, anvertrauen: ich befehle meinen Geist in deine Hände (bibl.); befiehl dem Herrn deine Wege (bibl.); So befahlen wir unsere Seelen Gott (Hauptmann. Schuß 10); *Gott befohlen (veraltete Grußformel beim Abschied); <Abl. zu 1 a:> befehlertech <Adj.; o. Steig.): gebieterisch, befehlend: in -em Ton; befehligen [t»'fe:lignl <sw. V.; hat) (Milit.): über jmdn. (eine Gruppe von Menschen), etw. die Befehlsgewalt, das Kommando, die Führung haben, kommandieren: eine Division, den Einsatz eines Kommandos b. befehb-. Befehls-: ^ausgäbe, die (Milit.): das Ausgeben. Bekanntgeben von Befehlen. Anordnungen: morgens bei der B.; ^befugnis, die; -bereidi, der: Bereich, in dem jmds. Befehle gelten; MkirchfUhrung. die; -empfang, der; -etnp- flnger, der: Parteien, die bald zu bloßen -n der Moskauer Zentrale wurden (Fraenkel. Staat 26); -form, die (Sprachw.): Verbalform, die einen Befehl, eine Aufforderung, eine Mahnung, eine Bitte o. ä. ausdrückt; Imperativ (z.B. gib!, beeile dich!); -geber, der: ... daß Eichmann mehr B. als Befehlsempfänger war (FAZ 14. 6. 61. 5); -gebung, die; -. -en; -aemAfi <Adj.; o. Steig.): einem Befehl entsprechend; -gewalt, die <o. PL): Recht. Befugnis. Befehle zu erteilen: eine zeitlich begrenzte B.; ^haber [...harte], der; -s. - (Milit.): Führer eines Großverbandes bei Heer. Luftwaffe od. Marine: Nelson. B. der englischen Flotte, kreuzte einen Monat lang vergeblich im Mittelmeer (Ce- ram. Götter 90). dazu: ^haberfech <Adj.; o. Steig.): svw. T befehlerisch; Mtotstand, der (jur.): Lage. Situation, in der man gezwungen ist. Befehle auszuführen, die moralisch nicht vertretbar sind: Der Angeklagte beruft sich ausdrücklich nicht auf B. (Noack. Prozesse 91); -satz, der (Sprachw.): Satz mit Befehlsform (z. B. gib mir bitte das Buch!); ^stab, der (Eisenb.): Stab mit grüner, weiß umrandeter Scheibe, der dem Fahrdienstleiter als Signalgerät bei der Abfahrt der Züge dient; -stelle, die: 1. svw. t Hauptquartier. Stabsquartier. 2. svw. T Gefechtsstand; ^ton,der<o. PI.): befehleri- scher Ton der Stimme; -Verweigerung» die (bes. Milit.); -widrig <Adj.; o. Steig.): im Widerspruch zum Befehl ste- hetul befeinden [bo'fqindnj <sw. V.; hat) (geh.): jmdm.. einer Sache mit Feindseligkeit begegnen; bekämpfen: eine neue Lehre b.; er befeindete mich; die beiden Städte haben einander, sich [gegenseitig] jahrelang befeindet; <Abl.:) Befeindung. die -. -en. befestigen <sw. V.; hat): X.festanetw. anbringen, festmachen: einen Haken, ein Plakat b.; ein Schild an der Tür b.; er befestigte den Kahn an einem Pfosten. 2. a) einer Sache durch entsprechende Maßnahmen Festigkeit geben u. sie dadurch widerstandsfähig, haltbar machen: das Ufer, den Damm b.; eine Straße mit Schotter b.; b) festigen, stärken, beständig machen: diese Tat befestigte seinen Ruhm. 3. <b. + sich) in einer Stellung fest, gefestigt werden: seine berufliche Position befestigte sich nach diesem Erfolg; Am Rentenmarkt haben sich öffentliche Anleihen ... befestigt (Welt 19. 8. 65. 12). 4. zur Verteidigung gegen militärische Angriffe mit Befestigungen (2) sichern: eine Stadt, die Landesgrenze, die Küste b.; die Goten eroberten die schwach befestigten römischen Plätze; <Abl.:) Befestigung. die; -. -en: 1. <PI. selten) a) das Befestigen (1): zur B. des Plakats verwendet man am besten Reißnägel; b) das Widerstandsfähig-. Haltbarmachen: die B. der Dämme war nicht gründlich genug durchgeführt worden; c) Festigung. Stärkung: die B. des totalitären Einparteienstaats; d) das Ausbauen. Errichten militärischer Verteidigungsanlagen: die ganze Bevölkerung war an der B. der Stadt beteiligt. 2. Verteidigungsanlage: eine mittelalterliche B.; die -en der Stadt, an der Landesgrenze. Befestigung»-: ^anläge, die; -bau.der <PL ...bauten); -linie. die; -werk, das: svw. t -anläge. befeuchten <sw. V.; hat): feucht, ein wenig! naß machen: er befeuchtete seinen Finger mit Wasser; sich die Lippen mit der Zunge b.; der Tau befeuchtet das Gras; <Abl.:> Befeuchtung, die; -. -en <P1. selten). befeuern <sw. V.; hat): 1. (eine Feuerstelle) mit Brennstoff versorgen; be/heizen: eine Heizung [mit Kohlen, öl) b.; der Kachelofen wird vom Flur aus befeuert. 2. (geh.) anspornen, anfeuern; jmdm. einen Antrieb zu etw. geben: jmdn. durch Lob b.; der Erfolg hätte ihn befeuert (Kästner. Fabian 162); Zurufe, mit denen sie einander befeuerten 320
Beförderungs- (Kaflca. Erzählungen 338). 3. (Seemannsspr.)/wr die Schiff- fahrt wichtige Punkte an Land od. auf dem Wasser mit festen od. schwimmenden Leuchtfeuern versehen u. dadurch kenntlich machen: die Küste, eine Wasserstraße, die flachen Stellen des Fahrwassers b. 4. a) beschießen, unter Beschuß nehmen: sie befeuerten die feindliche Stellung; b) (ugs.) bewerfen: die Demonstranten haben den Abgeordneten mit faulen Eiern befeuert; <Abl.:) Befeuerung, die; -. -en <P1. selten). Beffchen ['befianl. das; -s. - [aus dem Niederd.. Vkl. zu mniederd. befte, beve = Chorhut u. Chprrock der Prälaten, viell. < mlat. biffa = Mantel. Überwurf. H. u.J: Halsbinde mit zwei steifen, schtnalen Leinenstreifen vorn am Halsausschnitt von Amtstrachten, bes. des ev. Geistlichen. befiöiern [bo'fixten] <sw. V.; hat) Izu tFederJ: mit Federn versehen: einen Pfeil b.; Er trug einen befiederten Zweispitz (Leip, Klabauterflagge 63). befiehl [bo'fkll. befiehl[s]t [toTi:l(s)t]: tbefehlen. beT|nden <st. V.; hat): 1. <b. + sich) a) sich an einem bestimmten Ort aufhalten. / vorhanden/ sein: sich im Urlaub, auf Reisen b.; er befindet sich in seinem Büro; wo befindet sich die Kasse?; ich wußte nicht, wo ich mich befand; b) (geh.. oft gespreizt) /in einem bestimmten Zustand, einer bestimmten Lage/ sein: sich in übler Laune, in einem Irrtum b.; die beiden Länder befanden sich im Kriegszustand; sich in guten Händen b. (gut versorgt sein): c) (geh.) sich in einer bestimmten Weise fühlen, in einer bestimmten gesundheitlichen Verfassung sein: wie befindet sich der Patient?: sich wohl, unpäßlich b. 2. (geh.) a) für etw. halten, erachten: überjmdn.. etw. / nach eingehender Untersuchung. Prüfung/ eine Beurteilung abgeben: etw. für gut b.; er wurde für tauglich befunden, als Soldat zu dienen; einen Verräter [als/für] schuldig b.; b) etw. entschieden aussprechen, äußern: der Oberleutnant außer Dienst befand, daß nichts passö... sei (Grass, Blechtrommel 676). 3. (oft Amtsspr.) urteilen, etw. bestimmen: über die Zahl der Teilnehmer befindet der Ausschuß; Hierüber möchten Hemar und Sichern selber befinden nach ihrer Würde (Th. Mann. Joseph 178) <subst.:> Befind«, das; -s: 1. gesundheitliche, körperlich-seelische Verfassung. Gesund- heitszustand: wie ist das B. des Patienten?; sich nach jmds. B. erkundigen. 2. (geh.) Ansicht. Urteil. Meinung. Dafürhalten: nach eigenem B. entscheiden; Denn Mrs. Twentyman war eine freudlose Frau- freudlos ... auch nach ihrem eigenen B. (Th. Mann. Krull 240); befindlich [te'fmtlicl <Adj.; o. Steig.; meist attr.) [zu tbefinden) (Papierdtj: a) sich an einem bestimmten Ort befindend: das in der Kasse -e Geld wurde gestohlen; Sollte das jetzt unterwegs -e Baby ... (MM 24. 9. 1965. 24); Ich erwähne ... eine in der ... Folterkammer -e Christusstatue (Kasch- nitz, Wohin 54); b) sich in einem bestitnmten Zustand, in einer bestinvnten Lage befindend: das in Kraft -e Gesetz; .... die von den Jeweils an der Macht -en Dompteuren abgerichtet werden (Dönhoff. Ära 181); <Abl.:) Befindlichkeit, die; -. -en: seelischer Zustand, in dem sich jmd. befindet: vermag ... Kokoschka geistseelische Zwischen- u. Tiefenschichten menschlicher -en bloßzulegen (MM 17. 8. 1971, 18); Das Auftauchen von Archetypen im Kind gehöre zu seiner B. (Rhein-Neckar-Zeitung 3. 12. 1974. 10). befjngern <sw. V.; hat) (salopp): etw. ungeniertJ mit den Fingern berühren, betasten, um es zu untersuchen: prüfend eine Wurst b.; die schmerzende Nase b.; Ü So etwas ( = eine gefährliche Angelegenheit) muß befingert werden. Das verlangt Kopf (Remarque, Funke 44). befjschen <sw. V.; hat): in bestimmten Gewässern regelmäßig fischen: Gewässer, die von Gemeinschaften. Vereinen oder Gastfischern befischt werden (Aldingen Der perfekte Sportfischer (1962) 225); <Abl.:> BeTpchung. die; -. -en. beflaggen <sw. V.; hat): mit Fahnen. Flaggen versehen, schmücken: ein Schiff, das Rathaus b.; die beflaggten Fenster; alle öffentlichen Gebäude waren beflaggt; <Abl.:> Beflfggung, die; -. -en <P1. selten). beflecken <sw. V.; hat): 1. mit Flecken beschmutzen: das Tischtuch b.; die roten Spritzer befleckten die Hosenbeine der Ärzte (Sebastian. Krankenhaus 129). 2. entehren, besudeln: Jmds. Andenken. Ehre, Ruf b.; Er wußte um sein beflecktes Gewissen (Thielicke. Ich glaube 157) <Abl.:> Befleckung, die; -. befleseln <sw. V.; hat) (österr.): grob beschimpfen, anpöbeln: Freisler ... beflegelt ihn ..in der rüdesten und demütigendsten Form" (Mostar. Unschuldig 146). befleißen [te'flaisnl, sich <st. V.; hat) /vgl. beflissen/ (veraltet): svw. t befleißigen: gerade dann, wenn Julika sich besonderer Zärtlichkeit befliß (Frisch. Stiller 127); befleißigen [bd'flajsign] sich <sw. V.; hat) (geh.): sich um etw. eifrig bemühen, sich erw. angelegen sein lassen: sich großer Höflichkeit. Zurückhaltung b.; du hast dich eines guten Stils befleißigt; Ihr Begleiter ... befleißigte sich, seinen Geist in Szene zu setzen (Musil. Mann 1400). befljeken <sw. V.; hat): für jmdn. ständig Kleider ausbessern, flicken: (die Kinder) verlangten aber trotzdem, daß sie gereinigt, beflickt und satt gemacht wurden (Marchwitza. Kumiaks81). befljfigen <st. V.; hat): 1. auf einer bestimmten Strecke, in einem bestimmten Gebiet /regelmäßig/ fliegen: diese Route wird nicht mehr beflogen; eine stark beflogene Strek- ke; der äußerste Raum, der von Janneby aus noch beflogen werden konnte (Gaiser. Jagd 29). 2. (Bot.) (von Bienen u.a.) (Blüten) aufsuchen, sich auf Blüten niederlassen u. sie dabei befruchten: Lindenfblüten] werden von Bienen gern beflogen. befliß [bo'flis]. 'beflissen [ba'flisn): t befleißen; bissen [-1 <Adj.) [2. Part, zu t befleißen! (geh.): Iüber]eifrig, mit großem Eifer ;in unterwürfiger Weise/ um etw. bemüht: -e SchUler; sich b. zeigen, etw. zu tun; jmdn. b. begrüßen; Die des Guten -en Menschen unserer Zeit (Musil. Mann 430); <Abl.:> Beflissenheit, die; -: das Beflissensein. ! Über/eifer; beflissentlich <Adi.; o. Steig.; nicht präd.): seltener für tgeflissentlich: das -e übergehen, Überhören einer Frage; sie wich ihm b. aus. beflügeln <sw. V.; hat) /vgl. beflügelt/ (geh.): a) anregen, beleben: jmdm.. einer Sache Antrieb zu etw. geben: anspornen: etw. beflügelt Jmds. Phantasie. Geist; durch das Lob beflügelt, arbeitete er um so schneller; ich beflüg[e]Ie ihn zu neuen Taten; b) dazu beitragen, daß etw. schneller wird: die Angst beflügelte seine Schritte; ... eilen sie tragisch beflügelten Ganges die Straße hinunter (K. Mann. Wendepunkt 36); beflügelt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Flügeln versehen, ausgestattet: geflügelt: das ... im Rücken lächerlich klein -e Opfertier (Th. Mann, Krull 432); die Drachen sind in alten Darstellungen meist b. befluten <sw. V.; hat) [zu TFlutJ (geh.): unter Wasser setzen: ein vom Meer befluteter Strand; <Abl.:> Beflutung. die: -. -en. beföhle (bo'fabl. befohlen (bo'fo.-lan): fbefehlen. befolgen <sw. V.; hat): nach etw. handeln: sich in seinem Handeln nach etw. richten: etw. berücksichtigen, beachten: einen Befehl. Vorschriften b.; Jmds. Rat. Vorschlag b.; <AbI.:> Befolgung, die; -: die genaue B. des Gesetzes. Beförderer. Befördrer [bo'fcerd(a)reJ, der; -s. -: 1. Einrichtung, die Personen od. Dinge befördert (1). 2. (selten) Förderer. Gönner: er. der B. der Künste, wurde von den Künstlern nicht geliebt; beförderlich <Adj.; nicht präd.) (Schweiz.): beschleunigt, rasch: um -e Abklärung ersuchen; der Bundesrat wird beauftragt, die Vorlage b. zu unterbreiten; befördern <sw. V.; hat): 1. mit Hilfe eines Transportmittels von einem Ort an einen anderen bringen, schaffen: transportieren: Güter, Waren, Pakete mit der Post b.; die Teilnehmerwerden in Bussen befördert; Ü der Türsteher beförderte ihn ins Freie (warf ihn hinaus). 2. in eine höhere Stellung, in einen höheren Rang aufrücken lassen: er ist zum Direktor befördert worden. 3. (selten) fördern, unterstützen, begünstigen: Stoffe .... die eine ... Gerinnung des Blutes befördern (Medizin II. 167); <Abl.:> Beförderung. die; -, -en: 1. <o. PI.) das Befördern (1): die B. von Gütern, Waren, Menschen. 2. das Aulrücken in einen höheren Rang, eine höhere Stellung: die schnelle B. des Majors, Inspektors; auf B. hoffen, warten; jmdn. von der B. ausschließen; die B. zum Abteilungsleiter. Beffynderungs-: ^bedingungen <P1.): Bedingungen, unter denen eine Beförderung (1) stattfindet: Miauer, die: Dauer einer Beförderung (1); -gesuch, das: Gesuch um Beförderung (2); ^kosten <PI.>: Kosten für eine Beförderung (1); -liste, die: Liste, auf der die Namen derjenigen Personen stehen, die für eine Beförderung (2) bestimmt sind: Mnittel, das: Fahrzeug, das der Beförderung (1) von Personen od. Dingen dient: -pflidit, die: Pflicht öffentlicher Verkehrsunternehmungen zur Beförderung (1) von Personen u. Gütern, wenn die dazu notwendigen Bedingungen eingehalten werden: 21 GDW 321
Befördrer -recht, das <o. PI.): Recht. Berechtigung; eine Beförderung (2) vorzunehmen: das Ernennungs- und Beförderungsrecht der Justizverwaltungsbehörden; Steuer, (Steuerw.:) BefQr» derungsteuer.die: Steuer Tür den Personen- u. Güterverkehr. -tarif, der: Tarif der Beförderungskosten. Befördrer: t Beförderer. beforsten Ito'fDrstn] <sw. V.; hat): (einen Landstrich. Wald, ein Gebiet o.a.) forstlich bewirtschaften: die Gemeinde beforstete das abgelegene Tal; beförstera [bo'foersten] <sw. V.; hat) (Forstw.): nichtstaatliche Waldungen durch staatliche Forstbeamte verwalten, bewirtschaften: bisher hat die Forstaufsichtsbehörde den Wald beförstert; <Abl.:) Bef$r- sterung, die; -; Befgrstung, die; -: Subst. zu f beforsten. befytzt <Adj.) Izu TFotze] (vulg.) verrückt: ihr seid wohl total b. befrachten [te'fraxtiy] <sw. V.; hat): (ein Beförderungsmittel) mit Fracht beladen: ein Schiff b.; ich befrachtete den Lastwagen mit Kohle; Ü (geh.:) die alten, mit blutiger Geschichte befrachteten Kirchen (Koeppen. Rußland 115)); <AbI.:> Befrachter, der: jmd.. der die Befrachtung bes. eines Schiffes vornimmt: In der Getreidefahrt vom US-Golf charterten japanische B. eine Reihe von Schiffen (Welt 14. 8. 63. 8); Befrachtung, die; -. -en. befrackt [to'frakt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit einem Frack bekleidet: -e Kellner. Diplomaten. befragen (befragt /(landsch.:) befragt, befragte/ (landsch.:) befrug. hat befragt): 1. a) bei jmdm. durch Fragen etw. zu erfahren suchen, nach etw. fragen: Jmdn. sehr genau b.; jmdn. nach setner Meinung, wegen seines Verhaltens, über das Ereignis b.; (subst.:> auf Befragen der Verteidigung; R nie sollst du mich b. (scherzh.; darüber möchte ich keine Auskunft geben; nach R. Wagner. Lohengrin); Ü Ich befragte Zouzou mit den Augen (Th. Mann. Krull 370); b) (geh.) mit Hilfe einer Sache etw. zu erfahren suchen: das Orakel b.; die Zigeunerin befragt ihre Karten; er befragte das Los (A.Zweig. Claudia 61). 2. <b. + sich) (veraltend) sich nach etw. erkundigen: sich bei einem Rechtsanwalt, bei einem Arzt über/nach etw. b.; <Abl. zu 1:) Befragung, die; -. -en: 1. das Befragen (1): die B. des Zeugen. 2. (Soziol.) Umfrage. Untersuchung bei Einzelpersonen: das Ergebnis der -en war gleich. befranst [te'franst] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): mit Fransen versehen, ausgestattet; voll von Fransen: das Tischtuch ist an den Rändern b.; eine -e Tasche. befreien <sw. V.; hat) 1. a) durch Überwinden von Widerständen fgewaltsam; aus Gefangenschaft- einer unangenehmen, schlimmen Lage o. ä. herausholen, jmdm. Freiheit verschaffen: einen Gefangenen b.; das Kind aus den Händen der Entführer b.; ich konnte mich selbst b.; Ü der Fluß, ist vom Eise befreit; b) einen erfolgreichen Freiheitskampf führen u. dadurch von etw. frei machen: das Volk vom Faschismus, von den Kolonialherren b.; c) freisetzen: Das attische Volk ... hatte ... in sich die Kräfte befreit (Thieß. Reich 64). 2. von jmdm.. sich, einer Sache etw. Störendes, Lästiges entfernen: die Schuhe vom Schmutz b.; Mitten im Walde würde er ... sich von Läusen befreien (A. Zweig. Grischa 41). 3. a) von etw. Unangenehmem erlösen: jmdn. von Schmerzen. Angst. Kummer b.; ein befreiendes Lachen; b) <b. -I- sich) von etw. Unangenehmem loskommen: etw. überwinden: sich von Vorurteilen b. 4. von etw. entbinden, freistellen: jnulm. etw. erlassen: einen kranken Schüler vom Turnunterricht b.; daß es notwendig sei. die Armee vom Eidschwur zu b. (Rothfels. Opposition 83); <AbI.:> Befreier, der: Person, die jmdn.. etw. befreit. Retter: er wurde von der Bevölkerung als B. empfangen: Befreiung, die; -: 1. a) das > gewaltsame I Herausholen aus Gefangenschaft, einer unangenehmen, schlimmen Lage o.a.: die B. der Kriegsgefangenen; b) das Freiwerden von Unterdrückung o.a.: die B. der Bauern von der Leibeigenschaft; die B. (Emanzipation) der Frau; sie kämpften für die nationale B. 2. Erlösung: B. von Krankheit; eine B. aus Quälendem Dilemma (Plievier. Stalingrad 168); Und doch ist dieses Lachen keine B. (Thielicke. Ich glaube 49). 3. das Befreien (4). Entbinden von etw.: B. vom Religionsunterricht. Befreiung»-: ^bewegung, die: Gruppe. Zusammenschluß von Menschen, die für Befreiung (1 b) kämpfen: die afrikanischen -en; MJrtfT, der (Sport): spezieller Griff beim Judo od. Rettungsschwimmen, durch den man sich aus einer Um- klammerung befreit; ^kampf. der: Kampf um die {politische! Freiheit: ^krieg. der: 1. von einem Volk gegen eine Kolonialherrschaft, gegen die Besetzung durch eine fremde Macht od. gegen rassistische Regime geführter Krieg. 2. <P1.) svw. f Freiheitskrieg (b); ^schlag, der (Eishockey): unerlaubtes Spielen des Pucks aus dem eigenen Verteidigungsdrittel heraus über die gegnerische Torauslinie; ^versuch, der: ein mißglückter B. befremden <sw. V.; hat): fremd, eigenartigu. zugleich unangenehm berühren, anmuten: bei jfndm. Erstaunen u. Mißbilligung auslösen: seine Worte befremdeten mich; er habe sich .jnit einer befremdenden Gewissenlosigkeit von den Ereignissen überraschen lassen'* (Thieß. Reich 387); Klaus Heinrich, anfänglich befremdet von so viel Sachlichkeit, hörte ihm ... zu (Th. Mann. Hoheit 220); <subst.:) Befremden, das; -s: B. erregen; sein B. äußern, ausdrücken; Eine solche Bitte aber wäre vielleicht mit B. aufgenommen worden (Kusenberg. Mal SO); <Abl.:) befremdlich <AdJ.) (geh.): Befremden. Erstaunen hervorrufend, verwunderlich, seltsam: eine -e Äußerung; in einer Etagenwohnung, die mir feindselig und b. schien (Rilke. Brigge 107); (subst.:> etwas Befremdliches wahrnehmen; Befrpndung, die; -: das Befremdetsein: und da wurde die Überraschung der anwesenden Herren schon zur B. (Plievier. Stalingrad 309). befreunden [bofnyndn], sich <sw. V.; hat): 1. mit jmdm. Freundschaft schließen, gut bekannt werden: die beiden Kinder befreundeten sich schnell; sie waren eng befreundet; die befreundeten Staaten; das befreundete Ausland; Ü befreundete (Math.; verwandte) Zahlen. 2» sich an etw. gewöhnen u. eine positive Einstellung dazu bekommen: sich mit einem Gedanken b.; mit der neuen Mode habe ich mich noch nicht befreundet, befreunden können. befrieden [bö'fri:dn] <sw. V.; hat) /vgl. befriedet/ [1: zu tFriede; 2: zu mhd. vride. ahd. fridu = Einfriedung. Zaun, eigtl. = Einzäunung eines unter Schutz (vride) gestellten Bezirks (Gericht. Burg. Markt)]: 1. a) (geh.) (in einem Land) Frieden, den Friedenszustand herbeiführen: ein Land b.; da dieses hohe staatsmännische Genie ... den Staat gesundet und Europa befriedet (St. Zweig. Fouchä 107); b) (veraltend) beruhigen, ruhig u. friedlich stimmen; mit Frieden, innerer Ruhe erfüllen: Er ließ sich befrieden. Wir tranken zusammen (Seghers. Transit 118). 2. (dichter., selten) mit einer Einfriedigung versehen, umzäunen: Oh Wege! Oh Wege! ...: dort von Gattern befriedet (Lang- gässer. Siegel 393); befriedet <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [2. Part, zu mhd. bevriden = Schutz verschaffen, tbefrieden] (selten): unter Schutz stehend: diese Gräber sind b.; Man darf sie (= Wildkaninchen)... auch auf ..befriedeten Grundstücken" fangen (MM 30. 6. 72, 49); befriedigen [te'fri.dign] <sw. V.; hat) [zu mhd. bevriden = Schutz verschaffen; Bedeutungswandel unter Einfluß von t zufrieden]: I. a) zufriedenstellen; bewirken, daß jmd. Zufriedenheit erreicht, jmds. Verlangen. Erwartung erfüllt wird: Jmds. Ansprüche b.; er ist sehr schwer zu b. (stellt hohe Ansprüche); seine Neugier. Rachsucht b. (stillen); ein Bedürfnis b.; das Ergebnis befriedigt mich [nicht]; er konnte seine Gläubiger b. (ihren Forderungen nachkommen); eine [uns alle] befriedigende Lösung ist nicht in Sicht; das Ergebnis ist befriedigend: einen Aufsatz mit ..befriedigend" bewerten (Zensurnote); befriedigt (zufrieden) dreinschauen, lachen; b) innerlich ausfüllen: mein Beruf befriedigt mich; die Hausarbeit befriedigt sie nicht; c) zufriedenstellend sein; den Ansprüchen entsprechen: die Großgruppen ... befriedigen zwar meist hinsichtlich ihrer Leistung (Hofstätter. Gruppendynamik 42). 2. a) jmds. sexuelles Verlangen stillen: er vermochte seine Frau nicht mehr zu b.; b) < b. + sich) masturbieren: sich [selbst] b.; Manchmal befriedige ich mich durch meine Manteltasche, über die ich das Gesangbuch halte (Imog. Wurliblume 203); <Abl.:> Befriedigung, die; -: 1. das Befriedigen. Zufriedenstellung: die B. aller Bedürfnisse; die B. der Gläubiger ist nicht möglich. 2. Zufriedenheit. Genugtuung: diese Arbeit gewährt, bereitet mir [volle] B.; B. empfinden; sich B. verschaffen; ein Gefühl der inneren B.; diese Leistung erfüllt mich mit B.; etw. mit B. feststellen. Befriedung, die; -. -en <PI. ungebr.): Subst. zu t befrieden (1). dazu: BefrishingBaktion. die. befristen <sw. V.; hat): einer Sache eine Frist setzen, zeitlich begrenzen, auf eine bestimmte Zeit beschränken: die Bestimmungen befristen seine Tätigkeit auf zwei Jahre; ein befristetes Abkommen. Arbeitsverhältnis; <Abl.:) Befristung, die; -. -en. 322
Begebung befruchten <sw. V.; hat): 1. (bei der weiblichen Geschlechtszelle) die Befruchtung vollziehen, herbeiführen: Insekten befruchteten die vielen BiUten; aus dem befruchteten Ei entwickelt sich ein neues Lebewesen; sich künstlich b. lassen; Ü Sonne und Regen befruchten die Erde, die Felder (geh.; machen sie fruchtbar, ertragreich). 2. (geh.) bei jmdm.. etw. geistig anregend wirken, jmdm.. einer Sache wertvolle, wesentliche Anregungen geben: seine Theorien haben noch einen Nietzsche befruchtet; seine Forschungen haben die moderne Psychologie befruchtet; seine Ideen hatten befruchtenden Einfluß, wirkten, waren befruchtend; <Abl.:> Befrachtung, die; -. -en: Vereinigung einer weiblichen mit einer männlichen Geschlechtszelle, die der Fortpflanzung dient. befugen <sw. V.; hat) [zu tFug]: jmdm. die Berechtigung, die Macht zu etw. geben, die Genehmigung erteilen, etw. zu tun: jmdn. b.; doch befugten sie ( = die Minister) mich schließlich, mich mit der Sache nochmals zu befassen (Nie- kisch, Leben 60); <meist im 2. Part.:) eine ... Schicht rechtlich freier, zur aktiven Teilnahme am Prozeß der politischen Willensbildung befugter... Personen (Fraenkel, Staat 65); er ist befugt, das Lager zu betreten; zu diesem Vorgehen war er nicht befugt; <Abl.:> Befugnis [tefu.knis], die; -. -se: Berechtigung. Ermächtigung. Vollmacht: zu etw. keine B. haben; nur beschränkte -se haben. befiihlen <sw. V.; hat): prüfend betasten, anfassen: mit den Fingern, der Hand über etw. hinstreichen: einen Stoff b.; er befühlte sein schmerzendes Knie. befallen <sw. V.; hat) (selten): mit einer Füllung versehen; mit etw. füllen: die [mit Benzin] befüllten Tanks. befummeln <sw. V.; hat) uigs.): 1. a) neugierig/ betasten, untersuchen: Waren b.; ich befummfelle nichts, ich will es nur genau betrachten; Sie untersuchten uns lange, sie maßen unsere Köpfe ... Sie befummelten uns von oben bis unten (Küpper. Simplicius 53); b) sexuell berühren, betasten: Lachte und ließ sich von dem Dicken b. (Degen- hardt. Zündschnüre 206) 2. erledigen, bewerkstelligen: laß ihn nur. er wird die Sache schon b.! 3. (landsch.) /übertrieben/putzen, polieren:... nahm die Lampe und befummelte sie/nit dem Wollappen (Kuby. Sieg 149). Befand, der; -[e]s. -e [zu t befinden (2 a)]: nach einer Untersuchung. Prüfung festgestelltes Ergebnis, festgestellter Zustand: der ärztliche B. liegt noch nicht vor; der B. ist negativ, positiv; Diese gut gesicherten mineralogischen -e (Kosmos 2. 1965. 61); *ohne B. (Med.; ohne erkennbare Krankheit: Abk.: o. B.): den Luftwaffenrekruten, der ... ..o. B." (ohne Befund) gemustert worden war (Spiegel 6. 1966. 32). befgrehten <sw. V.; hat): (etw. Unangenehmes, was vielleicht eintreten könnte) fürchten, ahnen, sich darauf gefaßt machen: eine Verschärfung der Lage b.; man befürchtete das Schlimmste; so etwas [Ähnliches] hatte ich befürchtet; Ich befürchte Komplikationen. Herr Scheuermann (Kirst. Aufruhr 111); <Abl.:> Befürchtung, die; -. -en: meine <x\ waren [unbegründet; ihre -en haben sich bewahrheitet; in Jmdm. die B. erwecken, daß ...; er hat. (geh.:) hegt die B.. daß ... befiirsorgen [bo,fy:^>rgn] <sw. V.; hat) (österr. Amtsspr.): svw. t betreuen; <Abl.:> Befürsorgung. die; -. befürworten IteTyievortn) <sw. V.; hat) [zu veraltet Fürwort = gutes Wort zu jmds. Gunsten. Fürsprache]: durch Empfehlung] unterstützen, sich für etw. (was man gutheißt) einsetzen: ein Gesuch, einen Antrag, eine Beförderung b.; ich befürworte diese Politik; Er für sein Teil befürworte eine provisorische Existenz (Jens. Mann 77); <Abl.:> Befürworter, der; -s, -: er ist einer der heißesten B. dieser Methode gewesen; Befürwortung, die; -. -en. Beg [bekj. der; -[sl. -s [türk. beg. urspr. = Titel eines Angehörigen des mohammedan. Feudaladels in der Türkei]: höherer türkischer Titel (oft hinter dem Namen stehend). besahen [te'ga:bnl <sw. V.; hat) /vgl. begabt/ [zu tGabe] (geh.): mit etw. ausstatten, versehen: mit Vernunft, Verstand begabt sein; Sie begabten es (= das Haus Habsburg) mit besonderen Rechten (Feuchtwanger, Herzogin 140); zu korrigieren, womit sie der liebe Gott begabt hat (Bo- browski. Mühle 37); begabt <Adj.; -er. -este; nicht adv.) Imhd. begäbt = mit Gottesgaben ausgestattet (nach kir- chenlat. dötätus). zu tbegaben]: mit besonderen Anlagen, Fähigkeiten (zu bestimmten Leistungen) ausgestattet: talentiert: ein hervorragend, ungewöhnlich -er Schüler; er ist künstlerisch b.; dafür ist sie nicht begabt; das war b. (iron.; ungeschickt, töricht) von ihm; <subst. 2. Part.:) Beggbte, der u. die; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete): Person mit besonderen Fähigkeiten, Anlagen, Talenten: <Zus.:> Beggbtenauslese, die; Begabtenförderung, die; Begabung, die; -. -en: 1. das Begabtsein, natürliche Anlage, angeborene Befähigung zu bestimmten Leistungen: Talent: eine hohe B. für etwas haben; Musikalität und mathematische B. sind oft miteinander verbunden; sie hat B. zur Lehrerin; Was aber meine natürliche B. für gute Form betrifft (Th. Mann. Krull 10). 2.jmd„ der /für etw. Bestimmtes] begabt ist: er ist eine außergewöhnliche musikalische B.; Es gab starke, unglückliche -en. die immer im Fragment steckenblieben (Feuchtwanger. Erfolg 707). Beggbungs-: -forsdwng, die; -reserve, die; -Schwund, der; -test, der; Mmtersuchung, die; ^wandet, der. bejptfTen <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): unverhohlen, in aufdringlicher Weise anstarren, bestaunen: jmdn. wie ein Wundertier b.; Ausstellungsstücke b.; Chinesen, die ihn begafften, wie etwa ein Kamel in Radebeul begafft wird (Bamm. Weltlaterne 78). begangen: tbegehen; Begängnis [to'gennis]. das; -ses. -se (geh.. veraltet): / feierliche] Bestattung. Beerdigung: da es den Frauen an Mut gebrach, den zuständigen Stadtpfarrer ... zur Übernahme des -ses zu bestimmen (Th. Mann, Krull 75). begann [bo'ganl. beginne [ta'gcnd]: f beginnen. beggsen <sw. V.; hat) (Landw.): schädliche Tiere od. deren Behausung der Einwirkung von Gas aussetzen: Auch in diesem Jahr sollen ... die Fuchsbaue begast werden (MM 12. 3. 71. 12); <Abl.:> Begasung, die; -. -en <PI. ungebr.): Füchse und Dachse durch B. der Baue töten. begatten <sw. V.; hat) [mhd. begatten = gewähren, verschaffen, sich gesellen, ahd. bigatön = erreichen, zuteil werden; die heutige Bed. unter dem Einfluß von tGatte]: a) (meist von Tieren) zum Zwecke der Fortpflanzung mit jmdm. die geschlechtliche Vereinigung, den Geschlechtsakt vollziehen: der Vogel begattete das Weibchen; ein Weib, von siebenzig Männern begattet (Jahnn. Geschichten 67); b) <b. -I- sich) sich paaren, geschlechtlich verkehren: Als Ajax ihn... einmal fragte, ob er wisse, wie sich die Hasen begatten, bekam er drei Tage Stubenarrest (Jahnn. Geschichten 163); er hörte, wie sie sich im Nebenraum begatteten; Ü wenn drüben, im Reich der Nacht, die Dinge und Begriffe sich ... begatten und durchdringen CK. Mann. Wendepunkt 97); <Abl.:> Bes«tteridi. der: -s. -e [scherzhafte Bildung aus t begatten u. tGatterich] (ugs. scherzh.): Ehemann: Begattung, die; -. -en. Begqttungs-: Mwgane <P1.); -trieb, der; -zeit, die. begaunern <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): übervorteilen, durch Betrug schädigen: Er wird überhaupt nicht zahlen. Er wird unseren armen Jungen b. (Fallada. Herr 6). begebbar [te'geipba:?] <Adj.;o. Steig.; nicht adv.) [zu t begeben (4)] (Bankw.): (von Wertpapieren) mit der Möglichkeit ausgestattet, auf einen neuen Gläubiger übertragen zu werden: übertragbar: <Abl.:) Begebbarkeit, die; -. besehen <st. V.; hat): 1. <b. + sich) a) (Papierdt.. oft auch geh.) an einen bestimmten Ort. irgendwohin gehen: sich ins Hotel, auf den Heimweg b.; sich zu Bett b. (sich schlafen legen): er hatte sich auf unbekanntes Terrain begeben; sich in ärztliche Behandlung b. (sich ärztlich behandeln lassen); b) (geh.) mit etw. beginnen: sich an die Arbeit b. 2. <b. 4- sich) (geh.) sich um etwas bringen, auf etw. verzichten: sich eines Rechts, einer Möglichkeit b.; sich jedes politischen Einflusses b.; durch den Verkauf begibst du dich Jedes Gewinnes. 3. <b. + sich) (geh.) geschehen, sich zutragen, ereignen: dann begab sich etwas Erstaunliches; es begab sich, daß... 4. (Bankw.) Wertpapiere o. ä. ausgeben, in Umlauf setzen, in den Verkehr bringen, emittieren: Mehr neue Aktien sollte die deutsche Wirtschaft angesichts des inzwischen gebesserten Emissionsklimas b. (MM 28. 9. 68. 24); <Abl. zu 3:) Begebenheit, die; -. -en (geh.): etw.. was sich (alsmeist außergewöhnlicher Vorgang) zuträgt; Ereignis: eine seltsame B.; dem Film liegt eine wahre B. zugrunde; eine merkwürdige B. erzählen; Begebnis, das; -ses. -se (veraltet): svw. t Begebenheit: Das erste B.. dessen ich mich genauer zu entsinnen vermag, war ein Streitfall (Hagelstange. Spielball 15); zu 4: Begebung, die; -. -en: Mit der B. des genehmigten Kapitals ist wahrscheinlich 1962 zu rechnen (FAZ 29. 7. 61. 9). 21* 323
begegnen begegnen [bd'ge'.gnan] <sw. V.; ist) [zu tgegen]: 1. a) mit jmdm. zufällig zusanunenireffen: imdn. zufällig treffen: ich bin ihm erst kürzlich begegnet; <rzp.:> sie begegneten sich/ (geh.:) einander oft auf dem Weg zur Arbeit; Ü jmds. Blick b.; wir begegneten uns/einander in dem Wunsch (stimmten in dem Wunsch überein), ihm zu helfen; Die schönen Eigenschaften, die sich in Brunos prekär-komplexer ... Natur begegneten (sich zusammenfanden: K. Mann. Wendepunkt 442); b) erw. antreffen, aufetw. stoßen: dieser Meinung kann man gelegentlich b. 2. (geh.) a) an einer bestimmten Stelle, zu einer bestimmten Zeit vorkommen, auftreten, sich finden: In rationalisierter Form begegnet die gleiche StaatsaufTassung in Montesquieus monumentalem Esprit des Lois (Fraenkel. Staat 267); b) von jmdm. I im Umgang mit andern 1 ohne sein Zutun (meist als nichts Angenehmes) erlebt, erfahren werden: widerfahren: das Schlimmste, was Ihnen bei dieser Arbeit b. kann, ist ...; Klage über die Verständnislosigkeit, die ihm ... begegnet ist (Kafka. Erzählungen 255). 3. (geh.) a) sich jmdm. gegenüber in einer bestimmten Weise verhalten, ihn in bestimmter Weise behandeln: Jmdm. freundlich, höflich, mit Spott b.; b) auf etw. in bestimmter Weise reagieren, einer Sache auf bestimmte Weise entgegenwirken, ihr gegenüber bestimmte Gegenmaßnahmen treffen: einer Gefahr mutig b.; er ist allen Schwierigkeiten mit Umsicht begegnet; <Abl. zu 2 b:) Begesnfc. das; -ses. -se (geh.. veraltet): Ereignis. Vorfall: Das kleinste B. erregt in mir eine sonderbare Denklust (R. Walser. Gehülfe 116); zu 1 a: Begegnung. die: -. -en: 1. das Sichbegegnen. Zusammentreffen: es war nur eine flüchtige B.; die Ferienkurse sind eine Stätte internationaler -en; Ü Die B. mit den enormen Weiten Amerikas (K. Mann. Wendepunkt 186). 2. sportlicher Wettkampf: Der in vier -en sehr einseitig verlaufende Davispokalkampf Deutschland gegen Luxemburg (Welt 17. 4. 65. 16). begehbar [bo'ge:ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Begehen (1 a) geeignet: eine leicht -e Unterfuhrung; dieser Weg ist im Winter nicht b.; besehen <unr. V.; hat) [3: mhd. begen = etw. ins Werk setzen, tun (urspr. von Tätigkeiten, bei denen viel hin u. her gegangen wurde, später beschränkt auf: etw. Schlechtes tun)]: 1. a) auf etw. als Fußgänger gehen: Leisen und raschen Schrittes beging ich ihn ( = den Kiesweg; Th. Mann. Krull 438); eine viel begangene Brücke; b) / prüfend] abgehen, abschreiten: an etw. prüfend entlanggehen: er hat die Eisenbahnstrecke begangen und die Schäden gemeldet. 2. (geh.) feiern: ein Fest [würdig] b.; wie soll der Geburtstag des Präsidenten begangen werden?; die Karwoche nach den ältesten Gebräuchen b. 3. (etw. Übles) verüben: eine Indiskretion, eine Dummheit b.; einen Verrat, ein Verbrechen b.; sie beging Selbstmord (tötete sich selbst). Begehr [to'ge:?]. der od. das; -s [zu t begehren; mhd. beger= Begehren. Bitte] (geh.): das Begehren, Verlangen: Wunsch: Gertrud, eine würdige ältere Schwester, fragte nach seinem B. (Kranz. Märchenhochzeit 5); begehren [to'ge:r3n] <sw. V.; hat) [mhd. (be)gern. ahd. gerön. zu mhd.. ahd. ger = begehrend, verlangend; vgl. gern. Gier] (geh.): a) nach jmdm., etw. heftiges Verlangen haben: gerne erreichen, haben wollen: ein Mädchen [zur Frau] b; er hat alles, was das/sein Herz begehrt; eine begehrte Tänzerin (eine gute/ Tänzerin, mit der man gern tanzt): dieser Preis. Pokal ist sehr begehrt (viele möchten ihn gerne gewinnen): b) wollen, zu tun wünschen: Nun begehrte sie die Hände und Füße des toten Pilgers zu küssen (Nigg, Wiederkehr 123): c) erbitten, bittend fordern: Einlaß b.; <subst.:) Begehren [-]. das: -s. - <P1. selten) (geh.): das Verlangen, Streben nach jmdm., etw.: Wunsch: das leidenschaftliche B das Verbrechen ... zu bekämpfen (Maass. Goufle 12); <Zus.:) begehrenswert <Adj.; -er. -este; nicht adv.): wert, begehrt zu werden: erstrebenswert: etw. erscheint Jmdm. b.: ein Mädchen b. finden; begehrlich <Adj.) [zu tBegehr; mhd. beger lieh] (geh.): beim Anblick von etw.] von einem auf Besitz. Genuß gerichteten Verlangen erfüllt: voller Wünsche, Begehren: verlangend: -e Blicke auf etw. werfen: Ich war b. und ohne Scheu (Jahnn. Geschichten 30); b. nach etw. blicken; U vom Himmel herab war es in seine -en Hände gefallen. Geld und Frauen und Ruhm (Lederer. Bring 108); <Abl.:> Begehrlichkeit, die; -. -en: aus B. kriminell werden; in Jmdm. -en wecken. Begehung, die; -. -en: das Begehen. begeifern <sw. V.; hat): 1. (abwertend) in gehässiger Weise beschimpfen, schmähen: ein ... Telegramm, in dem er das Gericht begeiferte (Niekisch. Leben 214). 2. (selten) mit Geifer beschmutzen: der wild gewordene Hengst begeiferte ihn. sich; <Abl.:) Begeiferung, die; -. -en. begeißett [te'gajslt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Biol.): eine Geißel (2) tragend: auch können aus einem -en Bakterienstamm Mutanten entstehen (Medizin II, 123). begeistern <sw. V.; hat): 1. mit Begeisterung erfüllen sich für etw. einzusetzen, etw. zu tun]: Jmdn. für eine Sache b.; das Spiel hatte die Zuschauer begeistert; er begeisterte die Zuhörer mit seiner Stimme; eine begeisternde Rede; es war ein begeisterndes Spiel; jmdm. einen begeisterten Empfang bereiten; alle Anwesenden waren hellauf begeistert; ich war begeistert von ihr. von ihrem Gesang. 2. <b. + sich) Begeisterung empfinden: durch jmdn., erw. in Begeisterung geraten, versetzt werden: sich für das Schöne b.; die Jugend kann sich noch b.; ich begeisterte mich an der Landschaft; <Abl.:> Begeisterung, die; -: Zustand freudiger Erregung, leidenschaftlichm Eifers: von freudig erregter Zustimmung, leidenschaftlicher Anteilnahme getragener Tatendrang: Hochstimmung* Enthusiasmus: eine glühende, (geh.:) flammende B.; es herrschte helle B.: die B. kannte keine Grenzen; plötzlich packte ihn die B.; B. auslösen: seine B. über Jmdn.. etw. kundtun; die Wogen der B. gingen hoch, glätteten sich; ein Sturm der B. brach los; etw. aus B. tun; in B. geraten (sich allmählich] begeistern): Jmdn. in B. versetzen (jmdn. begeistern): die Zuschauer brüllten vor B. beseisterungs-. Begfijstenmgs-: -fähig <Adj.; nicht adv.): die Fähigkeit besitzend, sich für erw. zu begeistern: dieses Publikum ist nicht b.. dazu: -«hlgkeh. die <o. PI.): die B. der Südländer; -stürm, der: Begeisterung, die sich in heftigen, lang andauernden Beifallskundgebungen äußert: Begeisterungsstürme hervorrufen; -taumel, der: übergroße, hemmungslose Begeisterung. begkhten [te'giftn] <sw. V.; hat) [zuTGicht] (Hüttenw.): einen Schachtofen mit Erz, Koks usw. beschicken: den Hochofen b.; <Abl.:> Begjchtung. die; -. -en. Begkr. die; - (geh.): svw. t Begierde: nur die B.. Musik und immer mehr Musik zu hören (A. Zweig. Claudia 72); Begierde [to'gkgdd]. die; -. -n [mhd. (be)girde. ahd. girida zu dem untergegangenen AdJ. mhd.. ahd. ger. daneben mhd. gir. ahd. giri = begehrend, verlangend; vgl. Gier, gern]: auf Genuß u. Befriedigung, auf Erfüllung eines Wunsches, auf Besitz gerichtetes, leidenschaftliches Verlangen: fleischliche -n; seine B. nach Besitz. Macht nicht zügeln können; er brennt vor B.. sie zu sehen; begierig <Adj.) [mhd. begirec. begirdec. zu TBegier]: von großem Verlangen nach etw. erfüllt: voll Begierde: -e Blicke; wir sind b. auf seinen Besuch; ich bin b. zu erfahren, was du erlebt hast; b. (gierig) atmete er die frische Luft ein. begießen <st. V.; hat): 1. auf etw., jmdn. eine Flüssigkeit gießen, etw., jmdn. mit etw. übergießen: Blumen b.; der Braten muß begossen werden; der Neger schüttelte den Kopf wie ein Dackel, den man mit Wasser begossen hat (Bamm. Weltlaterne 122). 2. (ugs.) ein Ereignis mit alkoholischen Getränken feiern: die Verlobung, ein Wiedersehen b.; das muß begossen werden; <AbI.:) Begkflung, die; -. -en. Begine [be'gi.na]. die; -. -n [mhd. begine < mfrz. bäguine < mlat. beguina. H. u.]: Angehörige einer halbklösterlichen Frauenvereinigung. Beginn [bo'gm]. der; -[eis [mhd. begin. ahd. bigin]: Augenblick, in dem etw. einsetzt, beginnt: Anfang einer zeitlichen, seltener auch räumlichen Erstreckung (Ggs.: Ende. Schluß): B. des Konzerts: 20 Uhr; den B. einer Veranstaltung verschieben; Rheinfelden am B. der Schiffsstrecke Basel-Bodensee; zu B. des zweiten Weltkrieges; beginnen [to'gmon] <st. V.; hat) [mhd. beginnen, ahd. beginnan]: 1. a) mit etw. einsetzen, einen Anfang machen: anfangen: eine Arbeit b.; ein Gespräch, einen Streit mit jmdm. b.; ..Hören Sie. Meister Jean-Pierre", begann ich nun (Th. Mann. Krull 184); er hat [ganz unten] als Laufbursche begonnen; sie hatten erst vor kurzem mit dem Bau begonnen; b) auf bestimmte Weise tun, unternehmen, anstellen: wir müssen die Sache anders b.: nichts mit sich zu b. wissen. 2. seinen Anfang haben: zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort. auf bestimmte Weise anfangen: die Vorstellung beginnt um 20 Uhr; Namen, die mit dem Buchstaben 324
begraben B beginnen; dort hinten beginnt der Wald; es begann zu schneien; im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert; <subst. zu 1 b:> Besinnen, das; -s [mhd. beginnen] (geh.): Tun. Unternehmen. Bemühen: Ein hoffnungsloses B.. sie (= die Menschheit) bessern zu wollen (Thieß, Reich 241). beglfnzen <sw. V.; hat) (dichter.): einer Sache einen bestimm- ten Glanz. Schimmer verleihen; auf erw. schimmerndes Licht werfen: das Abendrot beglänzte die Gipfel; die mondhelle, von Licht und Schnee beglänzte Landschaft; Ü ein Augenblick, der ... das Leben der Helden bis ins Alter beglänzt (Bobrowski. Mühle 11). beglaubigen [te'glajibign] <sw. V.; hat) [zu veraltet glaubig = glaubwürdig]: 1. amtlich, von amtlicher Stelle als richtig, wahr, echt bestätigen: etw. notariell b.; er ließ die Urkunde b.; eine polizeilich beglaubigte Fotokopie; dieser angebliche Ausspruch ist nicht hinreichend beglaubigt (dokumentiert). 2. (einen diplomatischen Vertreter) in seinem Amt bestätigen, akkreditieren: ein bei einem benachbarten Staat beglaubigter Botschafter; <Abl.:> Beglaubigung, die; -. -en. dazu: Beglaubigungsschreiben, das: Schriftstück, das einen diplomatischen Vertreter bei einer Regierung beglaubigt: der Botschafter überreichte sein B. begleichen <st. V.; hat) [für älteres vergleichen, abgleichen, ausgleichen = den Unterschied zwischen Soll und Haben des Kunden feststellen] (geh.): einer schriftlich festgelegten/ geldlichen Verpflichtung durch Bezahlen einer entsprechenden Summe vollständig puichkommen; bezahlen: eine Rechnung b.; er hat die Schuld beglichen; Ü Wenn wir die Rechnung des Lebens begleichen (Bamm. Weltlaterne 30); <Abl.:) Begleichung, die; -, -en <P1. selten). Begleit-: ^adresse, die: vgl. I-schein; abrief, der: einer Waren-. Werbesendung beigelegter Brief; ^erschebamg, die: /unangenehme, unerfreulicheI Erscheinung, die etw. begleitet, mit etw. verbunden ist; Nebenerscheinung: das sind -en des Alters; Die Entstehung der Verbände ... ist eine ... B. der Massengesellschaft (Fraenkel. Staat 256); -flug- zeug, das; -Instrument, das: das Klavier als B.; -mann- schaft, die: einen . militärischen j Transport o. ä. zum Schutz begleitende Mannschaft; Miusik, die: Musik, die eine Darbietung begleitet, ohne vom Zuschauer besonders beachtet zu werden: die B. zum Film ist zu laut; Ü daß die militärischen Maßnahmen ... nur die sehr notwendige B. für die kommenden politischen Verhandlungen sind (Dönhoff. Ära 51); -papier. das (meist PI.) (Frachtw.): amtliches Papier, das einer Sendung beigegeben ist; ^person. die; ^personal, das: Wir fragten unser B. ..Fahren wir ... nach Kysil-orda?" Der Uniformierte nickte (Leonhard, Revolution 113); ^phänomen, das: vgl. Erscheinung: ...daß die ... Vulkane keineswegs nur nebensächliche -e ... darstellten (Welt 11.11. 61. Die geistige Welt 4); -schein, der (Zollw.): auf Antrag ausgestellter Schein, durch den eine Ware direkt an ein Zollamt im Binnenland überwiesen wird; ^sditfT, das (Kriegsmarine); -schreiben, das: svw. t-brief: -stimme, die: einer Melodiestimme als harmonische Stütze beigegebene, musikalisch unselbständige Stimme; -Symptom, das (bes. Med.): vgl. tErscheinung; ~text, der: erläuternder Text zu einem Druckerzeugnis, bes. zu einer Darstellung in Bildern: einen B. improvisieren; -imstand, der (meist PL): Umstand,der sich im Zusammenhang mit etw. einstellt: wir sollten die üblen Begleitumstände einer öffentlichen Auseinandersetzung vermeiden; ^worte <PI.): Worte in einem Begleitbrief. begleiten <sw V.; hat) [Vermischung von gleichbed. veraltetem beleiten (mhd. beleiten. ahd. bileiten) mit f geleiten]: 1. a) mitjmdm.. etw. i zur Gesellschaft, zum Schutz] mitgehen, mitfahren; an einen bestimmten Ort bringen, führen: sie begleitete ihn an die Bahn; Daß man heute ... ein Schlachtschiff wie die „Bismarck". nur von einem Kreuzer begleitet, in See schickt (Ott. Haie 219); U alle meine guten Wünsche begleiten dich; Wiesen und Felder begannen den Weg zu b. (Geissler. Wunschhütlein 104); b) (geh.) gleichzeitig, eng verbunden mit etw. vorhanden sein, auftreten; mit etwas einhergehen: der wachsende Erfolg, der alle seine Unternehmungen begleitete; c) etw. zu etw. hinzutreten lassen, ergänzend, bekräftigend] hinzufügen: die Schriften Heinrich v. Kleists herausgeben und mit einem Kommentar b. 2. ein Solo auf einem od. mehreren Instrumenten unterstützen: Gesang auf der Gitarre b.; exakt und technisch einwandfrei b.; am Flügel begleitet von ...; <Abl.:> Begleiter, der; -s. -: 1. jmd.. der jmdn.. etw. begleitet (1 a): seinen B. verabschieden; er ist ihr ständiger B. (verhüll.; / von prominenten (Film) Schauspielerinnen u. a. J Liebhaber, fester Freund). 2. jmd., der einen Solisten auf einem Instrument begleitet (2); Begleiterin, die; -, -nen: w. Form zu t Begleiter; Begleitung, die; -. -en: 1. a) das Begleiten (1 a): sie bat um seine B.; er kam in B. eines Mädchens; Ü Die ... Neuorientierung der preußisch-deutschen Politik, in deren B. auch die ersten antisemitischen Tendenzen ... bemerkbar wurden (Fraenkel, Staat 186); b) eine od. mehrere begleitende Personen bzw. Tiere: fünfzig Mann berittene B.; einen Hund als B. mitnehmen. 2. a) das Begleiten (2): die B. eines Solisten übernehmen; b) auf einem od. mehreren Instrumenten gespielte Musik, die ein Solo begleitet (2): eine B. komponieren. Begierbeg ['beglebekl. der; -s, -s [türk. Begier beji = Herr der Herren, zu T Beg]: Provinzstatthalter in der alten Türkei. begtytzen <sw. V.; hat) (derb): etw., jmdn. glotzend (aus purer Neugier) betrachten, anstarren; die Kinder beglotzten den Fremden wie ein Wundertier; sich [gegenseitig] b. beglücken <sw. V.; hat) (geh.): mit großem Glück erfüllen, mit etw. glücklich machen: seine Nähe beglückte sie; die Kinder mit schönen Geschenken/(selten:) durch schöne Geschenke b.; (ugs. iron.:) er hat uns tagelang mit seiner Anwesenheit, seinem Besuch beglückt: ein -des Erlebnis; er zeigte sich beglückt; beglückt lächeln; <Abl.:> Beglücker, der; -s. - (meist iron.): Person, die jmdn. beglückt: Begltyk- kung, die: -. -en; beglückwünschen <sw. V.; hat): jmdm. Glück wünschen, zu etw. gratulieren: jmdn. zu seinem Erfolg b.; einander (geh.)/sich [gegenseitig] b.;<b. + sich:) Immerhin konnte er sich wenigstens zu dem Einfall b. (konnte er sich darüber freuen; Kirst, 08/15. 768); <Abl.:) Begtyck- wünschung, die; -. -en. begnaden [te'gna:dn] <sw. V.; hat) (geh.): jmdm. eine besondere Gnade zuteil werden lassen: die Natur begnadete ihn mit großer Musikalität; <2. Part.:) begnadet: überreich mit Können u. künstlerischer Begabung bedacht: eine -e Sängerin. Schauspielerin; dieser Künstler ist b.; <subst.:) Der Märchenheld, die Märchenheldin tun das Richtige .... sie sind die Begnadeten (Lüthi. Es 111); begnadigen [te'gna.dign] <sw. V.; hat): jmdm. Gnade gewähren: jmdm. die Strafe erlassen: einen Verbrecher b.; der Präsident hat den zum Tode Verurteilten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe begnadigt; <Abl.:) Begnadigung, die; -. -en: Strafminderung; Straferlaß: die B. ablehnen. Begnadigung»-: -gesudi, das; -recht, das <o. PI. ); ~sache, die (ugs.): Sein Bruder ... besuchte ihn und versicherte ihm. daß seine B. gut stehe (Niekisch. Leben 365). Begnadung, die; -: das Begnaden. begnügen [togny:gn], sich <sw. V.; hat) [Vermischung von benüegen mit gleich bed. genüegen (t genügen)]: 1. /wohl od. übel/ mit wenigem zufrieden sein u. keine größeren Ansprüche stellen; sich mit etw. zufriedengeben: sich mit einem Kanten Brot b.; sich mit dem b.. was man hat. 2. sich auf etw. beschränken: ich ... begnügte mich damit, seinen Vorschlag eine gute Idee zu nennen (Th. Mann. Krull 269); <Abl. zu 1:) begnügsam [ta'gny:kza:m] <Adj.) (veraltet): svw. t genügsam. Begonie [be'go:nio], die; -. -n [von dem frz. Botaniker Ch. Plumier (1646-1706) entdeckt, der sie nach dem damaligen Generalgouverneur von San Domingo. M. Begon. benannte]: in vielen Arten vorkommende Topf- u. Gartenpflanze mit saftigen, fleischigen Stengeln, gezackten, unsymmetrischen Blättern u. zahlreichen /un]gefüllten, weißen, rosa, roten, gelben od. orange Blüten. begönne [bo'goena]. begonnen [bo'ganan]: t beginnen. begönnern [te'goenBn] <sw. V.; hat): 1. fördern, unterstützen: ... fühlte er sich bald heimisch, zumal ihn der Chef des Haufens begönnerte (Grass, Hundejahre 226). 2. herablassend, in gönnerhafter Weise behandeln: dieser eingebildete Mensch glaubt einfachere Leute immer b. zu müssen. begöschen [te'goijn] <sw. V.; hat) [niederd. begösken = beschwatzen, zu: goske = Gänschen, nach der Gewohnheit der Ammen, weinende Kinder durch Zischlaute zu beruhigen] (nordd.): beschwichtigen, beruhigend auf jmdn. einreden: er tröstet sie und begöscht sie und wischt ihr die Tränen ab (Fallada, Mann 72). begoß [bo'gas], begossen [to'gasn]: t begießen. begraben <st. V.; hat): 1. (einen menschlichen od. tierischen Leichnam - oft ohne Feierlichkeiten) in ein Grab legen; beerdigen, bestatten: man begrub ihn in seiner Heimatstadt. 325
Begräbnis in aller Stille; in dieser Gruft liegen zwei deutsche Könige b.; lebendig begraben sein. 2. aufseben, fahrenlassen, absichtlich nicht mehr an etw. denken: die Hoffnung, eine Angelegenheit b.; Da die Allen ... keinen Wert darauf legen, von uns abzustammen, könnte man diese alte Streit- Trage endlich b. (Bamm, Weltlaterne 181); *sich b. Kassen können (ugs.; mit Jmdm. ist nichts los. nichts anzufangen: versagt haben): sich mit etw. b. lassen kämen (ugs.; mit dem. wasjmd. anbringt, ist nichts anzufangen): dort möchte ich nicht b. sein (ugs.; dort möchte ich unter keinen Umständen leben). 3. unter größeren, herabstürzenden Massen verschwinden lassen, verschütten: das Mauerstück begrub zwei Arbeiter und einen Lkw unter sich. 4. (veraltet) vergraben: Ob es nicht besser wäre, einfach ein Loch zu machen und die Briefe zu b.? (Frisch. Gantenbein 279); <Abk. des 2. Part, zu l:)begr. (Zeichen: □); <AbI. zu 1:) Begribnis [te'gre:pnis]. das; -ses. -se: Beerdigung. Bestattung mit den dabei üblichen Feierlichkeiten: ein feierliches B.; das B. findet am 12. März um 14 Uhr statt; Jmdm. ein schönes B. bereiten; an einem B. teilnehmen. Begribnis-: -feier. die; Feierlichkeit, die (meist PI.); ^kosten <P1.); ^stifte, die (geh.): Platz, an dem sich das Grab des Verstorbenen befindet; ^tag. der. begradigen Ito grardignl <sw. V.; hat): (etw. in der Landschaft nicht gerade Verlaufendes) gerademachen, korrigieren: einen Fluß, eine Straßenführung, eine Rennstrecke b.; begradigte Wasserläufe; <Abl.:> Begradigung. die; -. -en. begramt [bo'grant] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Grannen versehen: eine -e Grasgattung. Getreidesorte. begrasmardeln [te'grasmardlnl <sw. V.; hat) [zu Glasmardel = Marmel. Murmel. Klicker aus Glas] (hamburg.): 1. a) anführen; b) betrügen, bestehlen. 2. zurechtmachen, fertigbringen. 3. *skh b. lassen kämen (sich begraben lassen können): begraanarmein [to'grasmarmln] <sw. V.; hat): svw. tbegrasmardeln: Erkenntnis .... daß ... diese Partei sich b. lassen kann ... Das ist hamburgisch ... B. heißt im Endeffekt sich ..begraben lassen" können (Spiegel 29, 1974. 28). begrast [bo'gra:st] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) [2. Part, zu mhd. begrasen = sich mit Rasen bedecken] (selten): von Gras bewachsen: ein -es Gartenbeet; die Mauer ist b. begreifbar [bograjfba^l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich begreifend a)lassend.dazu: Begreifbarkeit.die; -; begreifen <st. V.; hat) /vgl. begriffen/ [1: spätahd.. Ü zu 2 a. eigtl. = mit dem Verstände ergreifen, sich aneignen]: 1. a) geistig erfassen, in seinen Zusammenhängen erkennen, verstehen: den Sinn einer Sache, eine Rechenaufgabe nicht b.; was eigentlich geschehen war, hatte er noch nicht ganz begriffen; Sibylle begriff. Sie sagte ganz einfach ... (Frisch. Stiller 340); das Kind begreift langsam. leicht (hat eine langsame, leichte Auffassungsgabe); *es begreift sieh« daß ... (es ist klar, daß ...); b) Verständnis für jmdn. od. etw. haben; jmdn.. sich in seinem Denken. Fühlen u. Handeln verstehen: ich kann meinen Freund gut b.; ich begreife mich selbst nicht mehr; ich begreife nicht, wie man so etwas tun kann; R das begreife, wer will! (diese Sache, diese Handlungsweise verstehe ich nicht); c) unter einer Sache etw. ganz Bestimmtes verstehen; für etw. halten, als etw. betrachten: das ganze griechische Kulturgebiet als Einheit b.; Klassenbilder ... da starrte alles auf den einen Punkt und begriff sich als Mitte des Bildes (Kant. Impressum 177). 2. (landsch.) befühlen, betasten, greifend prüfen: er begreift das weiche Tuch; die Kinder sollen nicht immer die Möbel b. 3. *etw. in sich b. (veraltend; etw. umfassen, einschließen. entlmltenY daß die Ostorientierung nicht nur die Befreiung von Versailles, sondern zugleich eine soziale Umschichtung in sich begrifT (Niekisch. Leben 208); <Abl. zu 1:) begreif, lieh <Adj.; nicht adv.): leicht zu begreifen, zu verstehen: verständlich: in -er Erregung sein; aus -er Verlegenheit; es ist mir nicht b.. wie das geschehen konnte, dazu: begreiflicherweise <Adv.>: wie es [nur allzu] begreiflich ist; verständlicherweise: das habe ich b. nie vergessen können. begrenzen <sw. V.: hat): 1. die Grenze von etw. bilden; am Ende von etw. stehen: die Wiese wird von einem Wald begrenzt. 2. beschränken, einengen, einengend festlegen: die Geschwindigkeit [in der Stadt] b.; die Redezeit wurde begrenzt; unser Wissen ist begrenzt; einen begrenzten Horizont haben; lediglich begrenzte soziale Reformen (Fraen- kel. Staat 305); <Abl.:> Begrenztheit, die; -. -en (PL selten): das Begrenztsein; Begrenzung, die; -. -en: a) das Begrenzen: das macht jede B. des Risikos unmöglich; b) Grenze. Ein- grenzung: wehe dem Andersgearteten, der es wagt, nach allen Richtungen gegen die -en anzudrängen, um sie zu erweitern und zu durchstoßen (Weiss. Marat 95). Begrenzung»-: ^fUche. die (Math.): Fläche, die einen Körper begrenzt; blicht, das <meist PI.) (Verkehrsw.): Lichtquelle, die die seitliche Begrenzung eines Fahrzeugs anzeigt; ~linie, die: Grenzlinie. BegrjfT. der; -[eis. -e [zu t begreifen): 1. Gesamtheit wesentlicher Merkmale in einer gedanklichen Einheit; geistiger, abstrakter Gehalt von etw.: ein fest umhssener, schillernder, dehnbarer B.: zwei -e miteinander verwechseln, von einander abgrenzen; Hielscher deutete den B. ..Reich" mystisch (Niekisch. Leben 126). 2. Vorstellung. Auffassung. Meinung von etw.: ein neuer B. von Öffentlichkeit (Jacob. Kaffee 88); du hast ja einen sonderbaren, (iron.:) schönen B. von mir; ich kann mir keinen rechten B. davon machen; keinen BegrifT (keine Ahnung) von etw. haben; nach menschlichen -en unschuldig sein; *Dmdm.l ein Begriff 9eki (fjmdm.j bekannt sein; in jmdm. eine bestimmte Vorstellung wachrufen): wenn der (= Kommissar Escherich) Ihnen ein B. ist (Fallada. Jeder 188). 3. *im Begrtffle] sein/stehen (gerade anfangen wollen, etw. zu tun): sie sind im B. zu gehen; ich stand im B.. das Haus zu verlassen; schwer/langsam von B. sein (ugs. abwertend; lange brauchen, um etw. zu verstehen): da Sie etwas schwer von B. zu sein scheinen. ... muß ich wohl deutlich werden (Kirst, 08/15. 620); begriffen <Adj.) [2. Part, von t begreifen (3)1 in der Verbindung in etw. b. sein (gerade mit etwas anfangen, beschäftigt sein: sich gerade in einem bestimmten Prozeß befinden, sein): die Gäste sind im Aufbruch b.; das im Umbau -e Haus; begrifflich <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) den Begriff (1) betreffend; sich in Begriffen, abstrakt ausdrückend: -e Klarheit; -es Denken; etw. b. darlegen, verständlich machen. begrjffs-, BegrjfTs- ^apparat. der: zusammenhängende, zu einem Komplex od. Bereich gehörende Begriffe: Wir können aber... unser Vertrauen... nicht... auf den ganzen theologischen B. setzen (Thielicke. Ich glaube 104); ^bestimmung, die; Definition; genaue Erläuterung eines Begriffs (1): die B. der Demokratie; ^bildung, die: seine Definition ließ auch allgemeine -en zu (Natur. 45); -Inhalt, der; -mäßig <Adj.): begrifflich; vom Begrifflichen her: man versucht, dieser Fülle b. Herr zu werden (Seidler. Stilistik 30); -paar das: zwei zusammengehörende, einander [gegensätzlich] entsprechende Begriffe; -schritt, die: a) (Sprachw.) Wortbildschrift (Ggs.: Buchstabenschrift): die chinesische Schrift ist eine B.; b) Darstellung durch Zeichen u. Symbole (z. B. in der Math.. Chemie. Logistik); -stutzig, (österr.:) -stützig <Adj.) (abwertend): schwer begreifend; ein wenig dumm [und verblüfft] wirkend: ein -es Gesicht machen; Jmdn. b. ansehen; dazu: -stutzigkeit, (österr.:) -stützigkeh. die (abwertend); -umfang, der: Weite. Umfang eines Begriffs: -vermögen, das <o. PI.): Fähigkeit, etw. zu begreifen u. gedanklich zu bewältigen; ^Verwirrung, die: a) Durcheinander von Begriffen: Es gibt doch eine große B. darüber, was eigentlich antiautoritäre Erziehung ist (MM 10. II. 1970, 6); b) Unfähigkeit zu klarem Denken, beginnende geistige Umnachtung: er leidet schon an B.; -wort, das <P1.: -Wörter) (Sprachw.): svw. \Abstraktum; -zeichen, das (Sprachw.): svw. \ Ideogramm. Symbol (Ggs.: Buchstabenzeichen). begründen <sw. V.; hat): 1. den Grund zu etw. legen, eine Grundlage für etw. schaffen: eine Richtung, eine Schule (in der Kunst) b.; der Sieg begründete seinen Ruhm; einen Hausstand b. (gründen); die Vossische Zeitung. 1722. und die Berlingske Tidende. 1749 begründet (Enzensberger. Einzelheiten I, 20). 2. Gründe, etw. als Grund für etw. angeben: seinen Standpunkt, ein Urteil b.; er begründete seinen Verzicht mit Erschöpfung; das ist durch nichts zu b.; sachlich begründete Zweifel. Änderungen; begründete (berechtigte) Ansprüche; * in etw. begründet sein / liegen, durch etw. begründet 9ein (seinen Grund in I durch etw. finden, sich von etw. herleiten): das ist in der Natur der Sache begründet. 3. <b. -I- sich) in etw. seinen Grund finden, sich aus etw. erklären: Wie begründet sich die Legalität einer Herrschaft? (Fraenkel. Staat 180); <Abl. zu 1:> Begründer, der; -s. <jmd.. der eine bestimmte Lehre einführt. 326
behalten die Grundlagen zu etw. findet: Leibniz war der B. der Monadologie; Heinrich der Löwe war der B. (Gründer) vieler Städte; Begründung, die: -. -en: 1. das Begründen (1), Gründung: die B. einer Familie, einer Kunstrichtung. 2. das Angeben. Herausstellen des Grundes oder von Gründen für etw.: die B. eines Antrags; keine plausible B. für etw. vorbringen können. Begründung»-: ^angäbe, die (Sprachw.): Umstandsergänzung od. freie Umstandsangabe des Grundes; ~*flatz, der (Sprachw.): svw. t Kausalsatz: -weise, die: Methode des Begründens: daß die B. der Einzelwissenschaften um vieles weniger streng und exakt ist. als ihr bisweilen erhobener Anspruch auf Gesichertheit ihrer Ergebnisse vortäuscht (Natur. 11). begrünen <sw. V.; hat): a) mit Grün. Bäumen. Pflanzen. Rasen o.a. versehen: wir wollen unseren Hof mit Rasen b.; es ist Mischwald von äußerstem Reichtum, der den Ida begrünt (Hagelstange. Spielball 150); begrünte Flächen; b) <b. + sich) (von der Natur) grün werden: die Wälder begrünen sich wieder; <Abl.:> Begrünung, die; -. begrüfien'<sw. V.; hat): 1. mit Gruß empfangen, willkommen heißen; jmdm. grüßend entgegentreten: er begrüßte mich mit einer Kopfbewegung; er stand auf. um den Freund zu b.; einander, sich [gegenseitig] b.; Ü die Kinder begrüßen den ersten Schnee mit großem Freudengeschrei; Napoleon wurde von ihnen als Befreier begrüßt. 2. positiv bewerten, freudig zur Kenntnis nehmen, zustimmend aufnehmen, gutheißen (Ggs.: bedauern): einen Vorschlag. Jmds. Entschluß b.; diese Entwicklung dürfte in vielen Fällen zu b. sein; es ist zu b.. daß ... 3. (Schweiz.) befragen: sich an jmdn. wenden, um seine Meinung einzuholen: er handelte, ohne die zuständigen Stellen begrüßt zu haben; die Gemeinderäte sind nicht in dieser Sache begrüßt worden; <Zus. zu 2:> begrüßenswert <Adj.; -er. -este; nicht adv.): erfreulich, mit Zustimmung, positiv aufzunehmen: -e Ergebnisse; dein Eifer ist b.; <Abl.:> Begrüßung, die; -. -en: das Begrüßen t'in Form eines Empfangs 7: die offizielle B. fand im Rathaus statt. Begrüßung»-: Ansprache, die: kurze Rede, mit der die Teil- nehmer einer Veranstaltung begrüßt werden oder ein prominenter Gast eingeführt wird; -feier. ^feierlichkeit, die; ^formet, die: formelhafte, ohne innere Anteilnahme gesprochene Worte zu jmds. Begrüßung: ließ sich, eine B. murmelnd, neben Fabian nieder (Erich Kästner. Fabian 85): ^kuß. der; -rede, die: svw. t-anspräche; -schluck, der (ugs.): Glas Wein od. Likör, das beim Empfang eines Gastes angeboten wird: Nach einem kräftigen B. fragte Eberwein sachlich: ... (Kirst. 08/15. 519); -wort, das <P1.: -e. meist PI.). begyeken <sw. V.; hat) (ugs.): anschauen, genau] besehen. I eingehend] betrachten: den Umschlag von allen Seiten b.; einander/sich [gegenseitig] b.; ich begucke mich im Spiegel; ich habe mir die geschmückten Schaufenster beguckt. Beguine [be'gi:n]. der; -s. -s (fachspr.: die; -. -s) [aus gleich- bed. kolonialfrz. b&uinezu frz. tkSguin = Flirt, zu: s'embe- guiner = sich vernarren. eigtl. = eine Haube aufgesetzt haben, zu: beguin = Haube der Beginen]: rumbaähnlicher volkstümlicher Tanz aus Martinique u. Santa Lucio: Er (= ein Nationaltanz der Südsee-Inseln) habe... eine gewisse Ähnlichkeit mit dem B. (MM 7. 11. 1959. 39). Begum I'be:gum]. die; -. -en [engl, begum < Hindi begam < türk. blgam. Fem. zu beg. t Begl: Titel indischer Fürstinnen. begünstigen [bo'gYnstign] <sw. V.; hat): a) jmdm.. einer Sache, einem Vorhaben günstig, förderlich sein; unterstützen, weiterbringen; positiv beeinflussen: der Rückenwind hat die Läufer begünstigt; der Schiedsrichter begünstigt mit seinen Entscheidungen die heimische Mannschaft; seine Unternehmungen waren stets vom Glück begünstigt; b) bevorzugen, besonders fördern; Jmdm. /auffällig/ seine Gunst zuwenden: er hat bei der Besetzung wichtiger Stellen seine Parteifreunde begünstigt; <Abl. zu b:> Begünstigung, die; -. -en: a) das Begünstigen, die Bevorzugung. Förderung. Vergünstigung: die Erlangung steuerlicher -en; b) Cur.) wissentlicher Beistand. Unterstützung des Täters. Hilfe nach einer Straftat: Jmdn. wegen B. verurteilen, begutachten [bo'gu:t|axtn] <sw. V.; hat): a) etw. fachmännisch prüfen u. beurteilen; sein Gutachten über etw. abgeben: ein Bild, ein Baugelände, die Konstruktionsteile eines Flugzeugs b.; b) (ugs.. oft scherzh.) genau, prüfend betrachten / als ob man Fachmann wäre]: na, laß dich mal b.; während er das Unglück begutachtete, begutachtete der schöne Alec nebst zwei Söhnen seine Regale (Lenz. Suleyken 37); <Abl.:) Begutachter, der; -s. -: Gutachter, kritischer Betrachter; Begutachtung, die; -. -en: wir wollen das Schreiben einem Juristen zur B. vorlegen. begüten [bd'gy.tn] <sw. V.; hat) (veraltet): svw. t begütigen. begütert [te'gy:tml <Adj.; nicht adv.): a) (veraltend) Landgüter besitzend: genau hier in der Gegend sind die Schalenbergs b. (Fallada. Herr 11); b) mit irdischen Gütern gut versehen; ziemlich reich, vermögend: -en Kreisen. Schichten entstammen; er ist sehr b. begütigen [bogy:tign] <sw. V.; hat): mit Worten od. Gebärden beruhigend auf'jmdn. einwirken; beschwichtigen, beruhigen; besänftigen: er suchte den aufgebrachten Fahrer zu b.; -d auf jmdn. einreden; <Abl.:> Begütigung, die; -. -en. behagren, sich <sw. V.; hat): Haare bekommen: die Kopfhaut wird sich an dieser vernarbten Stelle nicht wieder b. können; (meist im 2. Part.:) eine behaarte Brust; er war behaart wie ein Tier von oben bis unten (Kuby. Sieg 218); <Abl.:> Behaarung, die; -. -en: a) Fell (a): manche Tiere haben im Winter eine besonders dichte B.; b) dichter Haarwuchs am menschlichen Körper: er hat auf der Brust eine prächtige B. behibig [bd'h£:bi<i] <Adj.) [für älteres (ge)häbig. zu THabe]: a) (nicht adv.) / wohlJbeleibt und phlegmatisch: ein dicker, -er Mann; b) <nicht adv.) von ausladender Form: ein -er Sessel; während die... St.-Jacobi-Kircheeinen spießbürgerlich -en Turm hatte. Biedermeier sozusagen (Bredel. Väter 99); c) sich langsam, gemessen, geruhsam, gemütlich, phlegmatisch, schwerfallig bewegend: mit -en Schritten; b. näher kommen; d) (Schweiz.) reich, wohlhabend: ein -es Dorf; e) (Schweiz.) stattlich: das Haus ist b.; <Abl.:> Behibigkeit, die; -. behacken <sw. V.; hat): a) die Erde rund um junge Pflanzen mit der Hacke bearbeiten, damit sie mehr Luft bekommen: ich muß die Erdbeeren noch b.; b) an verschiedenen Stellen an etw. hacken: die Rinde hat ein Specht behackt; c) (salopp) betrügen: Immerhin würde ich ihn auch um die restlichen tausend Mark b. (Zwerenz. Kopf 209). behfften <sw. V.; hat) (Schweiz. Amtsspr.) haftbar machen, beim Wort nehmen: der Angeklagte wurde bei seiner Erklärung, er habe sich in der Nähe des Tatorts aufgehalten, behaftet. behaftet [bo'haftot] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [für mhd. behaft < ahd. bihaft. 2. Part, von mhd. beheften. ahd. biheften = zusammenheften, einschließen, festhalten] in der Verbindung mit etw. behaftet sein (jmdm.. einer Sache anhaften, schicksalhaft mit einer Krankheit, einem Makel o.a. verbunden sein): der ... Prinz. ... mit Lispeln wie mit Stottern b. (Th. Mann, Krull 375); wenn der Name ..Tyrann" ... mit dem Makel des Satanischen b. geblieben ist (Thieß. Reich 89). behagen [bo'ha.gn] <sw. V.; hat) [verw. mit dem 2. Part, ahd. gihagin = gehegt, gepflegt]: zusagen, gefallen; Behagenbereiten; jmds. Zustimmung finden: die eintönige Arbeit behagte ihm nicht; es behagt mir gar nicht, daß...; Behagen [-1, das; -s: wohliges Gefühl der Zufriedenlteit. stilles Vergnügen: aus seinem B. aufgestört werden; mit stillem B.; behaglich [bo'haikli^] <Adj.): a) Behagen ausstrahlend. Wohlbehagen verbreitend, gemütlich, bequem: ein -er Sessel; er schien es sich b. machen zu wollen; b) (nur adv.) mit Behagen, voller Behagen, genießerisch: b. in der Sonne sitzen; <Abl.:> Behaglichkeit,die; -. -en: 1. <o. PI.) behagliche Atmosphäre: Die Kabine des Schiflskochs atmet biedere B. (Bamm. Weltlaterne 116). 2. (selten) behaglich wirkender Einrichtungsgegenstand. Behaiamus [beha'ismusl: tBahaismus. behalten (sw. V.; hat): 1. a) festhalten, in seinem Besitz lassen, nicht hergeben: Eigentum erwerben und b.; ein Bild als / zum Andenken b.; er selbst durfte seine Pistole b.: den Rest des Geldes können Sie b.; ich möchte dich als Freund b. (du sollst mein Freund bleiben); wir hätten unsere Eltern gern noch länger b. (ugs.; wir hätten gern, daß sie noch länger gelebt hätten): Ü recht behalten; b) (selten) zurückhalten: Ich hätte weinen können. Aber ich behielt die Tränen (Jahnn. Geschichten 69); c) an einem Ort belassen: den Hut auf dem Kopf, den Schirm in der Hand b.; er behielt die Hände in den Taschen; der Kranke konnte endlich wieder die Nahrung bei sich b.; d) in seiner Obhut 327
Behälter belassen, nicht fortlassen: jmdn. als Gast bei sich b.; wir haben die Flüchtlinge über Nacht in unserm Haus b.; *etw. für sieb b. (nicht weitererzählen). 2. a) nach wie vor in gleicher Weise haben, für längere Zeit] bewahren: das Gold behält seinen Glanz; die Nerven, seine gute Laune b.; b) sich für immer zuziehen, mit etw. [seit einer Krankheit I behaftet bleiben: er hat von der Angina einen Herzschaden b. 3. im Gedächtnis bewahren, sich merken (Ggs.: vergessen): eine Adresse. Telefonnummer b.; Zahlen gut b. können; jmdn. in freundlicher Erinnerung b.; <Abl.:> Behälter [to'helti?]. der; -s. -: a) erw., was zum Aufbewahren u. Transportieren beliebiger Gegenstände od. Flüssigkeiten (auch Gase) dient: einen B. mit Sand. Benzin füllen; b) tsvw. Container. Behälter- (zu b); -miete, die; -schiff, das; -tragwagen, der; -verkehr, der; -wagen, der: Kessel- od. Topfwagen zur Beförderung meist gasförmiger od. flüssiger Güter. behilflich [bo'heltlu;] <Adj.> (selten): eingängig, leicht zu merken, zu behalten (3): die Wortuntersuchungen führen hier und da zu sehr geschickten und darum -en Zusammenfassungen (Mutterspr. 9. 1967. 286); Behältnis [te'heltnis], das; -ses, -se (geh.): Behälter. Gefäß, in dem etwas Besonderes aufbewahrt wird: eine riesige Papiertüte,... ein Pappköf- ferchen. Traf man ihn ohne diese -se. war er krank (Schnurre. Bart 135). behfmmern <sw. V.; hat): mit dem Hammer bearbeiten, unablässig auf etw. einschlagen: das Blech muß noch behämmert werden; Ü das dramatisch-politische Manifest des sein Publikum unbarmherzig -den Autors (MM 9. 12. 69, 24); <2. Part.:) behämmert (salopp): nicht recht bei Verstand, nicht ganz zurechnungsfähig, verrückt: er macht ernen völlig -en Eindruck; du bist total b. behandeln <sw. V.; hat): 1. mit jmdm., etw. in bestimmter Weise umgehen, verfahren: jmdn. von oben herab, liebevoll, [unfreundlich b.; eine Maschine, einen Motor [unsachgemäß b.; diese Angelegenheit muß äußerst diskret behandelt werden; er wollte nicht wie ein kleiner Junge behandelt werden. 2. etw. auf einen Gegenstand, ein Material verbessernd, konservierend o. ä. einwirken lassen: mit etw. bearbeiten: Lebensmittel chemisch b.; den Boden mit Wachs b.; ein Material mit Säure b. 3. a) auf bestimmte Weise künstlerisch] darstellen, ausführen: der Komponist behandelte das Motiv als Fugenthema; in seinem neuesten Film behandelt er Probleme der Arbeitslosigkeit; der Roman behandelt das Leben Napoleons (hat das Leben Napoleons zum Gegenstand): b) (eine Angelegenheit, ein Thema) besprechen, durchsprechen: können wir das nicht morgen b.?; die Beziehungen der übrigen Nato-Mächte zu Frankreich waren ... nur am Rande behandelt worden (Spiegel 1/2. 1966, 27); c) [Wissenschaftlich] analysieren und darlegen: ein Thema exakt b.; so ist doch der ... Sachverhalt schon mindestens bei F. Bacon ... kritisch-deskriptiv behandelt (Fraenkel. Staat 136). 4. a) ärztlich versorgen: sich mit geeigneten Mitteln um jmds. Heilung bemühen: einen Kranken mit Penizillin, mit Strahlen, ambulant b.; er mußte sich b. lassen; der -de Arzt; b) eine Krankheit mit geeigneten Mitteln zu heilen versuchen: eine Wunde mit Salbe b. behändigen [to'hendign] <sw. V.; hat): 1. (geh.) aushändigen, übergeben: Conrad Ahlers ... behändigte dem CDU-Desi- gnatus Kiesinger in bedrängter Stunde ein Dokument (Spiegel47,1966.3). 2. (Schweiz.) ergreifen, an sich nehmen: einer der Räuber behändigte die Kasse; <Abl.:> Behfndi- gung. die; -. Behandlung, die; -. -en: 1. das Behandeln (1); Umgang mit jmdm.. etw.: eine ungerechte, unwürdige, gute, freundliche B.; diese B. lasse ich mir nicht gefallen; sie verdient eine bessere B.; diese Maschine reagiert sehr empfindlich auf falsche B. 2. das Behandeln (2). Bearbeiten. Bearbeitung: neue Stoffe bekommen durch eine besondere B. ihre Appretur. 3. a) medizinisches Behandeln nach einem bestimmten Heilverfahren: dem Arzt fehlt es an Erfahrung in der B. von Zuckerkranken; b) ärztliche Betreuung: eine ambulante, stationäre B.; sie mußte sich in ärztliche B. begeben; er ist bei einem Facharzt in B. 4. a) /künstlerische] Darstellung. Ausführung: die B. des Themas verrät große Sachkenntnis; b) Erörterung. Besprec/wng: die B. dieses Programmpunktes wurde verschoben; c) wissenschaftliche Analyse und Darlegung: die B. soziologischer Fragen ist bei diesem Kurs unerläßlich. behfndlungs-, Behfndlungs-: -art, die; ^bedürftig <AdJ.; nicht adv.): einer Behandlung (3) bedürftig: ^form, die: Form der medizinischen Behandlung: diese Therapie zeigt sich allen anderen -en überlegen; ^kosten <PI.): Kosten für eine medizinische Behandlung: -methode, die: svw. f Heilverfahren; -plan* der: für die Kur wurde ein genauer B. aufgestellt; -nuan, der: Praxisraum, in dem der Patient behandelt wird: -schein, der: svw. t Krankenschein; -stuhl, der: Stuhl, auf dem der Patient behandelt wird: -verfahren, das: svw. t Heilverfahren; -weise, die: wie abscheulich mir die B. vorkommt, die man für dieses Kind übrig hat (R. Walser. Gehülfe 146). behandschuht [tehantju:t] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): mit Handschuh: en] versehen, in einem Handschuh, in Handschuhen steckend:... sowie den Gewehrriemen, den die doppelt -e Faust umklammerte (Kuby. Sieg 128); ihre linke Hand war b. Behang, der; -[eis. Behänge: a) das, was als Verkleidung 0. ä. von etw. herabhängt: Vorhang. Wandteppich: das Zimmer schmückt ein schwerer samtener B.; b) das, was (z. B. als Ertrag od. Schmuck) an etw. (meist an einem Baum) hängt: ein Weihnachtsbaum ohne B.; die Apfelbäume haben dieses Jahr einen besonders reichen B.; daß am -e des Esels ein Körbchen mit Preßobst... fehlte CTh. Mann. Joseph 545); c) Wolkendecke: Eine Nacht noch ohne Regen, aber so. daß Regen nicht fern ist: tiefer B.. der von unten Helle empfängt (Gaiser. Schlußball 9); d) (Jägerspr.) herabhängendes Ohr od. Ohren bei Jagdhunden: behängen [tehanan] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. behangen. 2. Part, von: behähen = behängen]: voll von etw., was herabhängt; mit Herabhängendem beladen: ein über und über mit Äpfeln -er Baum; die Zweige sind dicht b.; Ü Ich bin mit egoistischen Atavismen b. wie ein Fels mit Moos (Remarque. Obelisk 177); behängen <sw. V.; hat): 1. a) überall etw. an etw.. jmdn. hängen: den Weihnachtsbaum mit Lametta b.; ich behängte mich mit Gasmaske. Kartentasche und Stahlhelm; mit Teppichen behängte Wände; b) (ugs. abwertend) (übermäßig, mehr als verdient) schmücken: Frankreich behängte ihn dafür mit dem Orden ..de la Sante Publique44 (Spiegel 52.1965.108); sie behängt sich gern mit Schmuck. 2. (Jägerspr.) (einen Jagdhund) an die Leine nehmen, damit er eine Fährte verfolgen kann: den Leithund b. beh^rken <sw. V.; hat): a) (Soldatenspr.) eine Zeitlang lohne Unterbrechung] beschießen: ein Maschinengewehr beharkte die freie Fläche; aus ihren Stellungen heraus beharkten sie sich den ganzen Tag; b) (salopp) losgehen auf. Isich] verbissen bekämpfen: vom Anpfiff an beharkten sich die beiden Mannschaften; die Eheleute beharkten sich im Flur, die Opposition beharkte die Regierung in der Frage der Ostpolitik. beharren <sw. V.; hat): 1. a) auf etw. bestehen, an etw. festhalten: auf seinem Standpunkt b.; bei seiner Meinung b.; er beharrte darauf mitzufahren; b) (an einem Ort. in einem Zustand o.a.) bleiben: verharren: sie beharrte im Dunkel ihres Zimmers (A. Kolb. Daphne 118); wo die Kultur noch in festen Formen beharrt (Fraenkel. Staat 174). 2. starr behaupten, ohne Meinungsänderung sagen (als Ersatz für ein Verb des Sagens): .Aber ich stelle dennoch anheim. von der Aussage abzusehen", beharrte hartnäckig der Anwalt (Feudi twanger, Erfolg 60); <subst.:> Beharren.das; -s;beharrlieh [toharli^J <Adj.): ausdauernd, zäh festhaltend, standhaft, hartnäckig: -es Werben. Zureden; sich b. weigern, die Kosten zu übernehmen; <Abl.:> Beharrlichkeit, die; -; Beharrsamkeit [bo'harza.mk^itj. die; - (geh.. selten): Beharrlichkeit: die B. der Menschen dieser Landschaft ist verblüftend; Beharrung, die; -: das Beharren. BehfiTungs-: MJesetz. das (Physik): svw. tTrägheitsgesetz; -kraft, die: die B. von Vorurteilen; -tendenz. die (Met.): Neigung des Wetters, für einige Zeit gleich od. ähnlich zu bleiben: Erhaltungsneigung: -vermögen, das: a) Ausdauer, Statthaftigkeit: b) (Physik) Trägheit, Fähigkeit des Verbleibens in einem Zustand trotz anders gerichteter äußerer Einwirkung. behauchen <sw. V.; hat): a) auf etw. hauchen: anhauchen, seinen Hauch auf etw. blasen: mit seinem Hauch überziehen: er behauchte seine Brille, um sie zu putzen; Ü ... schössen die Strahlenbündel durch das Gewirr der Stämme, hier eine Insel zarter Famkräuter ... mit Glut behauchend (Hauptmann. Thiel 29); b) (Sprachw.) Konsonanten mit einem Hauchlaut aussprechen (als stünde ein h dabei): aspi- 328
Beherbergung rieren: Konsonanten sind behaucht (aspiriert), wenn auf sie eine mehr oder weniger große Menge frei ausströmender Atemluft folgt (Duden. Aussprachewörterbuch. 2. Aufl.; 1974. 28); <Abl.:> Bdttuehu». die; -. behauen <unr. V.. behaute, hat behauen): durch Hauen (mit einer Axt. einem Hammer o.a.) bearbeiten: Felsblöcke rechteckig b.; roh behauene Steine. behäufeln <sw. V.; hat): lockere Erde um junge Pflanzen häufeln: die zarten Pflanzen unten mit frischer, lockerer Erde versehen: ich behäufle]le sorgfältig die Erdbeeren; <Abl.:> Behfluflellung. die; -. behaupten [to'happtn] <sw. V.; hat) [spätmhd. behoubeten = bewahrheiten, bekräftigen, zu mhd. houbet = Haupt, Oberhaupt, Herr, eigtl. = sich als Herr einer Sache erweisen]: 1. mit Bestimmtheit aussprechen, überzeugt sagen; (noch Unbewiesenes) als sicher ausgeben: etw. hartnäckig, steif und fest, im Ernst b.; sagt der eine das. behauptet der andere das Gegenteil; sie behauptet, er sei verreist / daß er verreist sei. 2. a) erhalten, bewahren; erfolgreich verteidigen: seinen Platz b.: die Vorteile einer sozialen Stellung zu b. wissen; b) <b. + sich) sich gegen alle Widerstände halten und durchsetzen]: sich in seiner Position b.; die katholische Kirche konnte sich im 19. Jahrhundert trotz der wachsenden Säkularisierung b.; hartnäckig behauptete sich das Gerücht, daß ...; c) (Sport) siegen: Im Herren-Doppel behaupteten sich ChuangTetung/Hsu Yin- sheng gegen Chang Chilin/Wang Chih-hang mit 3:0 (Welt 26. 4. 65, 15); <2. Part.:) behauptet (Börsenw.): fest, in gleicher Höhe geblieben I: Im nachbörslichen Telefonhandel der Banken wurden -e Kurse genannt (Welt 10. 8. 65. 14); Siemens dagegen nur b. (ebda.): Behauptung, die; -. -en: 1. a) Meinungsäußerung; mit Oberzeugung vorgebrachte, nicht bewiesene Ansicht: eine kühne, unverschämte B.; das ist eine bloße B.; jmds. -en nachprüfen: die B. aufstellen (nachdrücklich: behaupten), daß ...; er blieb bei der B., daß ...; b) (Math.) aufgestellter Lehrsatz, der bewiesen werden soll. 2. <P1. ungebr.) das I Sich)behaupten, Durchsetzen: Mittel zur Ergreifung und B. der Staatsmacht; <Zus.:) Behauptungswille,der: der B. eines Menschen, einer Minderheit, eines Staates. behausen <sw. V.; hat) (geh.): in sein Haus aufnehmen; unterbringen: Sie hatte den Stellvertreter ihres Mannes zu b. und zu beköstigen (Fallada. Jeder 268); der im Vorzimmer behauste Konzipient (Fussenegger. Haus 177); <2. Part.:) betaust (geh.. dichter.): beheimatet: die in den verlassenen Gebirgstälern -e Tradition der Figurendrechslerei (Zuckmayer. Magdalena 27); im Nichts b. (FAZ 14. 10. 61. 53). dazu: Behaustsein, das; -s: das B. im Wasser sowohl wie auf dem Land, das die Natur des Amphibiums ausmacht (FAZ 16. 6. 1961. 54); Behausuw. die; -. -en (geh.): Wohnung, schlechte, notdürftige] Unterkunft: fern [von] allen menschlichen -en. Behaviorisnus [bihevp'nsmus], der; - [amerik. behaviorism; 1913 geb. von dem amerik. Psychologen J. B. Watson (1878-1958), zu engl. behavio(u)r = das Benehmen, das Verhalten): amerikanische Richtung der Verhaltensforschung, die durch das Studium des Verhaltens von Lebewesen deren seelische Merkmale zu erfassen sucht: die mechanistisch orientierte Schule des amerikanischen B. (Lorenz. Verhalten 9); <Abl.:> behaviorjstisch <AdJ.; o. Steig.): a) den Behaviorismus betreffend; b) nach der Methode des Behaviorismus verfahrend. beheben <st. V.; hat): I. (Schlechtes) beseitigen, aufheben; wieder in Ordnung bringen: eine Panne selbst b.; Mißstände. Mängel b. 2. (österr.) a) (von der Bank, von einem Konto) abheben: die 4000 Schilling, die ich postlagernd behob (Habe. Namen 62); b) abholen: Als Annerl die Post behob, war Herbert bereits seit einigen Tagen tot (Brod, Annerl 26); <Abl.:) Behebung« die; -. -en: 1. <o. PI.) das Beheben (1). 2. (österr.) das Abheben; Abholen; <Zus. zu 2:> Behe- bungsfrtst,die (österr.): Frist, innerhalb deren eine Postsendungabgeholt werden muß; Behebungsquittung, die (österr.). beheimaten[toh^ima:tn] <sw. V.; hat): a)heimisch machen, ansiedeln; jmdm.. einem Tier, einer Pflanze eine /neue] Heimat geben: im Nationalpark Bayrischer Wald will man auch den Luchs wieder b.; Ü nur beheimaten mich seine (= Kellers) Briefe und Tagebücher mehr als sein Seldwyla (Frisch in: Süddeutsche Zeitung 19. 1. 74.101); *an einem Ort, in einem Land beheimatet sein (an einem Ort. in einem Land seine Heimat, sein Zuhause haben): in Berlin, in der Schweiz beheimatet sein; Wenn man lange genug mit den Schleppzügen fuhr .... bekam man sehr wohl heraus, wo jeder Kahn beheimatet war (Klepper, Kahn 32); Ü weil sich ... Sprünge in der Gesellschaftsordnung gezeigt haben, in der die Täter beheimatet waren (Noack. Prozesse 68); b) als in einer bestimmten Gegend heimisch bezeichnen; den Ursprung, die Herkunft von jmdm., etw. angeben: „der Mohr" .... von dem man zwar annimmt, daß er schwarz sei. den aber niemand genau zu b. weiß (Kusenberg, Mal 36); <Abl.:> Beteimatung, die; -. beheizbar [to'hajtßba.'g] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) sich beheizen (a) lassend: diese Zimmer sind nicht b.; b) sich beheizen (b) lassend: In Schneesturm oder Eisregen würde man mit diesen Wischern nicht viel ausrichten, hätte der Monte-Mini nicht eine elektrisch -e Frontscheibe (Auto 7, 1965. 39); beheizen <sw. V.; hat): a) einen Raum durch Heizen warm machen, durch od. mit etw. heizen: eine Wohnung mit Gas b.; kalte oder mit kleinen Blechöfen beheizte Waggons (Plievier, Stalingrad 163); b) (Technik) einer Sache Wärme zuführen, mit Wärme versorgen: Die Schneide sitzt auf einem rotierenden Metallstab, der elektrisch beheizt wird (Medizin II. 63); <Abl.:> Beheizung,die; -; <Zus.:> Beheizungsaidage, die; Beheizunsszeit. die. Behelf [ba'helfl. der; -[ejs. -e: etw.. womit man sich in Ermangelung eines Besseren behelfen muß; Notlösung; Mittel zur Aushilfe: Provisorium: diese Konstruktion ist nur ein B., dient nur als B. für die geplante Anlage; gegenüber einer Stoppuhr ist eine Armbanduhr mit Sekundenzeiger nur ein sehr schwacher B.: behelfen, sich <st. V.; hat): a) sich mit einem (unzureichenden) Ersatz helfen, sich durch jmdn., etw. Ersatz schaffen: sich mit einer Decke b.; ich behalf mich mit einer Aufwartefrau; b) ohne jmdn., etw. zurechtkommen; auch so. ohne Hilfe fertig werden: vorläufig kann ich mich ohne Arzt b.; kannst du dich ohne Auto b.? behufs-, Behufs-: ^ausfahrt, die (Verkehrsw.): vorläufig eingerichtete od. nur für Bedarfsfälle geöffnete Ausfahrt einer Autobahn; -bau, der <PI.: ...ten): provisorisch errichteter Bau; -brücke, die; -heim, das: behelfsmäßige Unterkunft; -mäßig <Adj.; o. Steig.): etw. Fehlendes vorerst notdürftig ersetzend; als Notbehelf dienend, provisorisch: ein -er Sitz; ich kann dich hier nur b. verbinden, du mußt schnell zum Arzt; -maßnähme, die: Anordnung od. Handlung, die rasch behelfsmäßig Abhilfe schaffen soll: Notmaßnahme; -iinterkunft, die; -weg, der: behelfsmäßig angelegter Weg; Ü Als einen der -e hatte man uns angeraten, dem Regierenden Bürgermeister... ein Memorandum einzureichen (Kan- torowicz. Tagebuch 1,232); -weise <Adv.>: als behelfsmäßiger Ersatz: konnte er ... nicht umhin ... in dem Großvater ... einen b. und nur unvollkommen angepaßten zu erblicken (Th. Mann. Zauberberg 41); -wohnung, die. behelligen [bo'helign] <sw. V.; hat) [zu mhd. helligen = ermüden, zu hellec = ermüdet, erschöpft, zu: hei = schwach, matt, eigtl. = ausgetrocknet]: jmdm. durch [fortgesetztes] Fragen, durch Wünsche. Forderungen, durch Dinge, die ihn nicht interessieren, lästig werden; in störender Weise bedrängen; belästigen: wir wurden von niemandem behelligt; man wird verstehen, daß ich ihn nicht mit Fragen zu b. wagte (Jens, Mann SD; <Abl.:> Behelligung, die; -. -en. behelmt [behelmt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen Helm tragend, mit einem Helm versehen: ein Zug -er Krieger. befremdet [ba'hemdat] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): ein Hemd tragend: ein exotisch aussehender Herr, knallbunt b. (FAZ 14. 10. 1961. 54). behend [to'hent]. behende [to'hendd] <Adj.) [mhd. behende, urspr. Adv. bihende = bei der Hand]: flink, gewandt u. geschickt, bes. in seinen Bewegungen; von Flinkheit. Gewandtheit, Geschicktheit zeugend: Dann entkleidete sie sich mit einigen ... behenden Griffen (Hagelstange. Spielball 63); er ist sehr b.; b. in die Straßenbahn steigen; <Abl.:> Behendigkeit [...di^k^t]. die; -: körperliche, geistige B. beherbergen <sw. V.; hat): a) / als Gastj bei sich aufnehmen; jmdm. Unterkunft bieten: einen Fremden über Nacht, bei sich b.; b) in sich enthalten; den Raum für jmdn.. etw. bieten: Da das eine Zelt nicht alle b. konnte (Trenker, Helden 256); die Keller ... beherbergten Ja nicht nur das Armeehauptquartier (Plievier. Stalingrad 2%); Ü insofern nämlich, als mein eiförmiger Schädel den beweglicheren Geist beherbergt (Fallada. Herr 88); <Abl. zu a:> Beherbergung, die; -. -en <PI. selten). 329
beherrschen beherrschen <sw. V.; hat) /vgl. beherrscht/: 1. a) überjmdn.. etw. Herr sein, herrschen. Macht haben; jmdm. seinen Willen aufzwingen: ein Land, eine Stadt b.; in dem von Arabern beherrschten Spanien (Fraenkel, Staat 141) <subst. 2. Part.:) Dagegen gibt es nach wie vor Herrscher und Beherrschte (Enzensberger, Einzelheiten 71); Ü von einer Leidenschaft beherrscht (ihr unterworfen) sein; die ausländische Konkurrenz beherrschte den Markt (war weit überlegen; Thieß. Legende 148); b) in der Gewalt haben; meistern: sein Fahrzeug in jeder Situation b.; er vermochte jetzt noch die Lage. Situation einigermaßen zu b; c) bestimmend im Blickfeld stehen: die Umgebung an Größe, Bedeutung überragen: das Reiterdenkmal beherrscht den Platz; d) in jmdm.. etw. herrschen, dominierend vorhanden sein; ein Übergewicht haben, bestimmen: Eine Frage beherrscht seit 1943 das Verhältnis zu Rußland (Dönhoff. Ära 203); diese Vorstellung. Idee beherrschte ihn. sein ganzes Denken. 2. im Zaume halten, zügeln, bezähmen, (seine Gefühle) bezwingen: er hätte seine Leidenschaft, seine Worte, seine Miene besser b. müssen; ich mußte mich b. (zusammennehmen), um nicht laut aufzulachen; ich kann mich beherrschen! (ugs.; ich werde das bestimmt nicht tun; ich denke nicht daran, das zu tun). 3. a) sehr gut können: ein Instrument, ein Handwerk, die Figuren des Kunstflugs, drei Sprachen b.; b) über etw. genau Bescheid wissen: inzwischen beherrscht man die Wechselwirkung zwischen diesem interplanetaren Wind und den Kometen ... sehr viel genauer (Kosmos 3. 1965. 117); <Abl. zu 1 a:> Beherrscher, der; -s. -: Herrscher, Herr über jmdn.. etw.: wenn er (= der Mensch) morgen durch ein Wunder zum unumschränkten B. der Welt gemacht würde (Musil. Mann 272): <2. Part, zu 2:) beherrscht <AdJ.>: in sich gefestigt, gezügelt (Ggs.: unbeherrscht): eine -e Miene zeigen; b. sprechen, auftreten, dazu: Beherrschtheit, die; -: Beherrschung, die; -: 1. a) das Beherrschend a): das Ziel der möglichst vollständigen B. der landwirtschaftlichen Bevölkelung (Fraenkel. Staat 22); b) das Beherrschen (1 b). Meistern: die B. des Fahrzeugs. 2. das Beherrschen (2). das Bezähmen. Sichzügeln: etw. mit großer B. sagen; Seine / die B. verlieren (ungeduldig, zornig, laut, ausfällig werden). 3. das Beherrschen (3). Können; das Bescheidwissen (auf einem Gebiet): die B. der Orthographie; dazu bedarf es einer vollendeten B. der Technik. beherzigen [tohcrt^ign] <sw. V.; hat): sich zu Herzen nehmen, merken u. entsprechend handeln: (jmds. Rat, Weisung o.a.) ernst nehmen u. befolgen: eine Mahnung. Warnung, jmds. Worte b.; Diese Sätze der Redaktion wollen wir b.. indem wir an einem Beispiel prüfen, inwieweit sie von ihr selbst beherzigt werden (Enzensberger. Einzelheiten 61); <Zus.:> beherzigenswert <Adj.) so nützlich, wichtig, daß man es beherzigen, befolgen sollte: sein Rat ist ohne Zweifel b.; <Abl.:> Beherzigung, die; -: die B. guter Ratschläge fällt oft schwer; dies zur B! (als Ermahnung); beherzt <Adj.) Imhd. beherzet. 2. Part, von: beherzen = standhaft sein]: mutig u. entschlossen, unerschrocken: -e Männer; -es Handeln: b. mit zupacken: <subst. 2. Part.:) einige Beherzte griffen zu; <Abl.:> Beherztheit, die; -. behexen <sw. V.; hat): I. verzaubern, durch Zauberspruch verwandeln: sie hat die Kühe des Dorfes behext; Wer hätte das gute alte Gymnasium b. und zu Vogelfutter wandeln können? (Grass. Katz 133); er war wie behext von dem Anblick. 2. stark in seinen Bann ziehen: sie hat ihn behext; Kein Zweifel .... daß er ... verliebt in sie war. behext von dem Anblick ihres appetitlichen Deoolletes (Th. Mann. Krull 262); <Abl.:) Behexung, die; -. -en. behilflich [bo'hilflif] <AdJ.; o. Steig.) meist in der Verbindung b. sein (helfen): einer Dame beim Aussteigen, beim Ablegen des Mantels b. sein; einer der Feldgendarmen, die ebenfalls beim Räumen des Kellers b. waren (Plievier, Stalingrad 317); (auch attr.:) einen ihm -en Bekannten (MM 5. 8. 66. 6). behjndem <sw. V.; hat): a) jmdm.. einer Sache hinderlich sein, im Wege stehen; hemmen, störend aufhalten: die Verletzung behinderte ihn; der Schiffsverkehr war durch schlechtes Wetter stark behindert; Nebel behinderte die freie Sicht; sich [gegenseitig], (geh.:) einander b.; b) (Verkehrsw.) einen anderen Verkehrsteilnehmer stören, beeinträchtigen (u. damit eine Übertretung begehen): jeder Teilnehmer am öffentlichen Straßenverkehr hat sich so zu verhaken, daß kein anderer gefährdet, geschädigt.... behindert oder belästigt wird (§ 1 StVO); c) (Sport) den Gegner in unerlaubter, unfairer Weise so stören, daß er benachteiligt ist: den Gegenspieler durch Festhalten b.; <subst. 2. Part.:) Behinderte, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete) (Amtsspr.): mit einem (körperlichen od. geistigen) Gebrechen Behafteter (der der Sozialhilfe bedarf): für die -n sorgen; <Abl.:> Behinderung, die; -. -en. Betank* [berm-l das; -[e]s. -e [nach dem dt. Physiker A. Behm (1880-1952)1: svw. t Echolot. behobein <sw. V.; hat): mit dem Hobel bearbeiten, glätten: er schnitt ... am Sägebock Bretter gleich lang, behobelte sie an einem Hobeltisch (A. Zweig. Grischa 295). behorchen <sw. V.; hat): a) (ugs.) bei jmdm. Herz. Pulsschlag. Atem o.a. abhören, auf die Regelmäßigkeit des Schlages hin prüfen: einen Kranken, jmds. Herz. Lunge b.; b) belauschen, bespitzeln; heimlich mithören: ein Liebespaar, ein Gespräch b.; wie kommen Sie eigentlich dazu, meine Frau zu b.?(Kirst. 08/15. 667). Behörde [to'he.gdd]. die; -. -n [zu veraltet behören. mhd. behären = zugehören, zukommen: urspr. das (Zugehörige, dann: Ort. (Amts)stelle. wohin etw. gehört]: a) staatliche, kommunale od. kirchliche Dienststelle. Verwaltungsgremium: staatliche, städtische -n; nur mit ausdrücklicher Genehmigung der vorgesetzten B.; ein Gesuch bei der zuständigen B. einreichen; von B. zu B. laufen; b) Sitz der B.. Amtssitz; Amtsgebäude: Auf der B. das Zimmer war noch das gleiche, nur daß ein anderer Mann darin saß (Gaiser. Schlußball 137). Behörden-: ^angestellte, der od. die; ^apparat. der: Gesamtheit der Behörden; Bürokratie: die moderne Verwaltung meint, ohne umständlichen B. nicht auskommen zu können; Mlaitsch, das (abwertend): papierene Amtssprache: wenig anschauliches, mit Substantiven überladenes, schwerfälliges Deutsch; -gliederung, die: organisatorischer Aufbau einer Behörde; ^Jargon, der (oft abwertend): vgl. ^deutsch; -Organisation^ die: die durch den absoluten Fürstenstaat errichtete hierarchische und strafT organisierte bürokratische B. (Fraenkel. Staat 285); -Schriftverkehr, der: Briefwechsel von u. mit Behörden (in vorgeschriebenen Formen, teils auf genormten Formularen u. Fragebogen); -spräche« die: vgl. -deutsch; Mgiwesen, das: übermäßig ausgedehnter, allzu stark durchorganisierter Verwaltungsapparat; das Eindringen behördlicher Regelungen in private Belange; ^weg, der: svw. t Instanzenweg; -wesen, das: bürokratische Organisationsform; Gesamtheit des Verwaltungsapparates. behördlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>: amtlich, die Behörde In] betreffend, von Seiten der Behörde n]: auf-e Anordnung; -e Verstöße gegen die bürgerlichen Rechte; seine Auswanderung ist b. genehmigt worden; <Zus.:> behördlicherseits <Adv.>: von seifen der Behörde, von der Behörde aus: b. keine Schwierigkeiten zu befürchten haben; Man hatte b. auch auf der Geraden für die Zuschauer diesen 50-Meter-Abstand vorgeschrieben (Frankenberg. Fahren 151). behören <sw. V.; hat): (selten) durch aufmerksames Hören prüfen: Indem Felsenstein jede Note des Komponisten genau behörte ... (MM 7. 3. 72. 28). behost lbd'ho:st] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) (ugs.) mit Hosen bekleidet: bei den langhaarigen, -en Gestalten kann man Männlein und Weiblein oft kaum unterscheiden; b) (Jägerspr.) (von den Beinen der Greifvögel) mit Federn besetzt: Falken und andere Greifvögel haben -e Ständer. Behuf (to'hu:f). der; -[e]s. -e (mhd. behuof = wessen man bedarf, was nützlich ist. Geschäft. Zweck. Vorteil, zu: beheben = erhalten, erwerben] meist in der Fügung zu diesem/dem Behufie] (veraltend; zu diesem Zweck): sie überschütten dich mit Vokabeln, die sie zu diesem Behuf erfunden haben (Tucholsky. Werke II. 243); behufs <Präp. mit Gen.) [urspr. Gen. Sg. von: Behuf, später Adv.] (veraltet): zwecks, wegen, zum Zwecke: b. des Neubaus; b. Ihrer weiteren fachlichen Förderung wenden Sie sich bitte an das Arbeitsamt. behuft [to'hu:ft] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Hufen ausgestattet. Hufe tragend: -e Tiere. behumlpben [bd'humpsn. ...mzn] <sw. V.; hat) [zu ostmd. humsen = stehlen. H. u.] (ugs!. bes. ostmd.): leicht betrügen, hereinlegen: du willst mich wohl b.?; sich [gegenseitig], (geh.:) einander b. behüten <sw. V.; hat): a) sorgsam über jmdm.. etw. wachen; in seine Obhut nehmen; bewachen, beschützen: der Hund 330
beichten behütet die Kinder, das Haus; Tatsächlich enttäuschen später die meisten Wunderkinder, zumal wenn sie sorgfältig behütet werden (Thieß. Reich 471); eine behütete Kindheit; b) vor jmdm.. etw. bewahren, schützen: jmdn. vor Schaden, vor einer Gefahr b.; der Himmel behüte uns davor!; * [Gott] behüte (nein, auf keinen Fall!: oft nur als Einschub. der die ablehnende Stellungnahme des Sprechenden od. Schreibenden zu dem von ihm Berichteten ausdrücken soll): ..Niemals!" rief Montardon. ..Gott behüte! Nie. und wie denn auch!" (Maass, Gouflfe 272); Aber die dritte, dieses Männerfräulein da. behüte, ist das eine! (R. Walser. Gehülfe 31); <Abl.:> Behüter, der; -s. - (geh.): Beschützer: BehOtetheit, die; -: das Behütet sein. Geborgen- heit; behutsam [te'hu:tza:m] <AdJ.> [zu veraltet Behut = Bewahrung]: sorgsam-vorsichtig, achtsam, rücksichtsvoll, zart: -e Worte; eine -e Frage stellen; er ist b.. als fürchte er. der Frau in seinen Armen weh zu tun (Dorpat. Ellenbogenspiele 170); b. mit etw. umgehen; <Abl.:> Behutsamkeit, die; -; Behütung, die; -: das Behüten. bei [baj; mhd., ahd. bT] <Präp. mit Dativ): I. (räumlich) 1. a) (zur Angabe der Nähe, der losen Berührung u.a.) in der Nähe von jmdm., etw.: nahe: die Schlacht bei Leipzig; beim Bahnhof; beim Gepäck bleiben (in der Nähe bleiben /umaufzupassen/): [dicht, nahe] bei der Schule; bei jmdm.. etw. stehen, sitzen; wir versammeln uns auf dem Markt beim Schillerdenkmal; Kopf b. Kopf; b) unter, zwischen (einer Metige): er war auch bei den Demonstranten; bei der Morgenpost lag ein Brief aus Paris; c) (zur Angabe der direkten Berührung) an: das Kind bei der Hand nehmen; Jmdn. bei der Schulter packen, beim Ärmel zupfen. 2. a) im Wohn- od. Lebensbereich von jmdm.: er wohnt [nicht mehr] bei seinen Eltern; wir sind bei ihr eingeladen; bei uns ist das so üblich; b) in Jmds. geistigem Bereich: bei Jmdm. Verständnis finden; die Schuld liegt bei ihm; c) im Bereich einer Unternehmung. Institution o.a.: bei einer Firma arbeiten, angestellt sein; sie ist beim Film; bei der Luftwaffe dienen; d) im Bereich eines Geschehens. Vorgangs: bei einer Hochzeit sein; bei einer Aufführung mitwirken; e) im Werk eines Autors: sie sehen aus wie die Verbrecher bei Edgar Wallace; 0 im Falle des .... an jmds. od. am eigenen Beispiel: kann sogar in Militarismus umschlagen, wie bei dem französischen Politiker Gustave Hervö (Fraenkel. Staat 1%); es war genauso wie bei mir; g) im eigenen Bereich: etw. bei sich tragen; bei sich [selbst] anfangen; als Gast bei sich behalten; Ü etw. bei sich behalten (nicht darüber sprechen): * nicht [ganz] bei sich sein (ugs.; verschlafen, geistig abwesend, nicht bei vollem Bewußtsein, Verstand sein): h) in Beteuerungsformeln (urspr. in der Vorstellung, das Angerufene sei Zeuge od. stehe dabei): bei Gott!; beim Barte des Propheten!; beim Andenken meines toten Freundes! 3. (mit Akk.) (landsch., hochsprachlich nicht korrekt) (zur Angabe der Richtung) zu: komm mal bei mich!; ich gehe nicht gern bei fremde Leute (Fallada, Jeder 195). IL (zeitlich) 1. zur Angabe eines Zeitpunktes: Vorsicht bei Abfahrt des Zuges!; bei Beginn. Ende der Vorstellung; beim Tod des Vaters. 2. zur Angabe einer Zeitspanne, des Zeitraums eines Geschehens: bei Tag und Nacht; bei einer Schlägerei, einem Fest; Rom bei Nacht. Moskau bei Schnee und Frost; die Herrschaften sind noch bei Tisch; beim Kochen sein. 3. zur Angabe zweier gleichzeitig verlaufender Handlungen od. Vorgänge: bei zunehmendem Alter in Vereinsamung geraten; 10 Millionen Mark Lohnkosten einsparen- bei gleicher Arbeitszeit und gleicher Produktion. III. (zur Angabe der Begleitumstände) 1. (mit modalem Nebensinn) verbunden mit: bei Kräften, bei guter Gesundheit sein; Weltuntergangsgespräche bei Bier und Doornkaat (Grass. Hundejahre 267); bei Nebel fahren; bei Tageslicht arbeiten. 2. betreffs: in bezug auf jmdn., etw.: anders sind die Verhältnisse bei Erdöl und Erdgas; die Marie ist ganz tüchtig bei so was (Fallada. Mann 47). 3. (mit finalem Nebensinn) für: Bei Wasserbomber (= Spielzeug) faltet man Papier kunstvoll zusammen und tut Wasser rein (Keun. Mädchen 33). 4. (mit konditionalem Nebensinn) wenn... dann: bei Ostwind qualmt der Ofen; bei Glatteis muß gestreut werden. 5. (mit kausalem Nebensinn) wegen, infolge: bei dieser Hitze bleiben wir lieber zu Hause. 6. (mit adversativem, konzessivem Nebensinn) trotz dem], ungeachtet: etw. beim besten Willen nicht einsehen können; bei aller Freundschaft, das geht zu weit. Vgl. dabei (5). Bei [bajl. der; -s. -e u. -s [türk. beyj: svw. f Beg. beibehalten <st. V.; hat): an etw. festhalten, bei etw. bleiben; nicht aufgeben: die Parkuhren müssen beibehalten werden; seine Lebensweise, die Methode b.; die eingeschlagene Richtung b.; <Abl.:> Beibehaltung, die; -. beibiegen <st. V.; hat): 1. (salopp) a) jmdm. einen Wissensstoff immer wieder klarzumachen, zu erklären versuchen, bis er ihn verstanden hat: die Formeln habe ich ihm endlich beigebogen; b) jmdm. (etw. Unangenehmes) mit diplomatischem Geschick sagen: Kannst es ihr ja mal auf eine nette Weise b. (Hausmann. Abel 71); heute abend muß ich meinem Vater noch b.. daß ich eine Sechs geschrieben habe. 2. svw. t beidrehen (a): der kleine. Hache, weiße Alsterdampfer biegt bei (Bredel. Prüfung 16). Beiblatt, das; -[eis. -blatten Beilage (zu einer Broschüre, Zeitung od. einem Buch). beibleiben <st. V.; ist) (nordd.): a) bleiben, in gleicher Art weitergehen: wenn das so beibleibt mit den steigenden Preisen, dann sehe ich schwarz; b) so weitermachen, bei etw. bleiben: wenn wir weiter b., haben wir die Arbeit sicher schnell fertig. Beiboot, das; -[eis. «e: zum Schiff gehörendes Boot (bes. für den Verkehr mit dem Land): In der letzten Nachtstunde warf der „Hermann" Anker... die -e wurden herabgelassen (Strittmatter. Wundertäter 476). beibringen <st. V.; hat): X.jmdn. lehren, /erklärend] vermitteln: Jmdm. die Grundbegriffe der lateinischen Sprache b.; Hamilkar Schaß ... hatte sich gerade das Lesen beigebracht (Lenz. Suleyken 7); das Benehmen .... das ihm wohl in einer Schweizer Schule beigebracht worden war (Habe. Im Namen 8); den Rekruten Gehorsam b.; dem werde ich's schon noch b.! (ugs.; Drohung); ich werde dir beibringen (ugs.; Drohung), mich zu belügen. 2. (ugs.) eine schlechte Nachricht schonend übermitteln: jmdn. von etw. / Unangenehmem mit diplomatischem Geschick] unterrichten: er überlegte, wie er ihr die Kündigung b. sollte. 3. etw. (Schlechtes) zufügen, antun: Mit einer Rasierklinge einen Schnitt ... beigebracht (Ott. Haie 207). 4. a) heranschaffen, herbeiholen: Zeugen b.; einige Referenzen werden Sie wohl noch b. können? (Brecht, Mensch 24); b) atiführen, heranziehen: Jeder Band bringt bisher unzugängliches Material über die Biographie des Autors bei (Enzensberger, Einzelheiten I. 149); <Abl.:> Beibringung, die; -: 1. das Beibringen (3). Zufügen: Bringt sich jemand durch eine Schnittverletzung ums Leben .... so entstehen meist ... .Probierschnittverletzungen4; ihr Vorhandensein weist auf B. von eigener Hand hin (Medizin II. 47). 2. das Beibringen (4), Heranschaffen, Heranziehen. Beicht [baj<;t], die; -. -en (südd.): ? Beichte. bekht-, Beicht- (christl. Rel.. bes. kath. Kirche): -formel, die: liturgische Texte u. Anleitung für die Beichte: ^geheim- nb, das: Pflicht des Geistlichen, über alles in der Beichte Erfahrene absolutes Stillschweigen zu bewahren: --hären. hörte beicht. hat beichtgehört (österr. ugs.): die Beichte anhören, abnehmen; ^kind, das: jmd., der regelmäßig] beichtet (in seinem Verhältnis zu dem Geistlichen); -Siegel, das: svw. t-geheimnis; ^spiegd, der: Anleitung zur Gewissenserforschung u. Beichte; -stuhl, der: (in einer kath. Kirche) dreiteilige, türhohe kammerartige Vorrichtung aus Holz mit einem Mittelteil, in dem sich während der Beichte der Beichtvater befindet, u. zwei abgetrennten Seitenteilen für Beichtende, die durch eine mit einem Gitter versehene Öffnung sprechen können; -vater, der: Geistlicher, bei dem jmd. zu beichten pflegt; -zettel, der: Bescheinigung über eine abgelegte Beichte. Beichte ['b^Ujta] die; -. -n [mhd. bihte. zusgez. aus bigiht(e). ahd. bigiht. bijiht. zu: bijehan = aussagen, bekennen; zu: jehan = sagen, bekennen]: a) (christl. Rel.) vor einem Geistlichen od. im Gottesdienst abgelegtes Sündenbekenntnis: die B. ablegen (geh.; beichten): jmdm. die B. abnehmen; der Geistliche hört, sitzt B. (sitzt im Beichtstuhl und hört die Beichte an); zur B. gehen; b) Geständnis einem anderen gegenüber; Ablegen von Rechenschaft über das bisherige schuldbeladene/ Leben: Sie... spürte nur. daß diese Stunde für ihn ... eine B. bedeutete (Frisch. Stiller 316); beichten ['toUstnl <sw. V.; hat) [mhd. bihtenl: a) (christl. Rel.) eine Beichte ablegen, Sünden bekennen: seine Sünden b.; sie zog es vor. bei einem anderen Pfarrer zu b.; b. gehen; b) eingestehen: jmdm. seinen Kummer b.; ich muß dir b.. daß ich viel Geld ausgegeben habe; (oft iron.:) na. 331
Beichtiger dann beichte mal!; Beichtiger ['baj^tige] der; -s. - [mhd. bihtegärel (veraltend): Beichtvater: Während Rotkäppchen solcherart von ihrem B. schwärmte (Habe. Im Namen 90). beidarmig ['b^jt|armi<;l <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): mit beiden Armen: beide Arme betreffend: hantiert Adolfo mit Zentnergewichten- einarmig u. b. (Jaeger. Freudenhaus 14); beidbeinig['...bain^l <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): mit beiden Beinen: beide Beine betreffend: ein -er Absprung. beide fbajda) <Indefinitpron. u. Zahlw.) [mhd.. ahd. beide, bede; Iirmhd. beide3l: 1. <P1.> a) <meist mit Artikel od. Pron.) (betont das Gemeinsame von zwei Personen od. gleichartigen Dingen) die zwei ... zusammen: <attr.:> die/ seine -n Kinder; der Auftritt der -n Artisten; er hat den -n Fremden den Weg gezeigt; die -n ersten Strophen (von zwei Gedichten jeweils die ersteJ/die ersten -n Strophen (die erste und zweite Strophe eines Gedichts) lernen; Menschen aus Japan, aus Indien, den -n Amerika (Koeppen. Rußland 203); (alleinstehend:) die -n sind gerade weggegangen; b. zusammen; Femseher und Kühlschränke- diese -n gelten als Wohlstandssymbole; die Unterredung der -n hat lange gedauert; die Kleider gefallen mir alle nicht sehr, aber diese -n möchte ich immerhin probieren; Man hat die -n nicht mehr lebend gesehen (Noack. Prozesse 106); wir b.; ihr b.; alle b.; <nach ..wir" (seltener) u. ..ihr44 (überwiegend) auch mit schwacher Beugung:) Wir wären ein interessantes Paar, wir -n (Andersch. Rote 149); ihr -n seid mir aufgefallen; (ugs. scherzh.. bes. nordd.:) wir zwei beide[n]; man hat uns -n nichts gesagt; ich habe Sic b. gestern im Theater gesehen; b) (meist betont: sagt aus. daß von zwei unter einem bestimmten Aspekt [als zusammengehörend] betrachteten Personen od. gleichartigen Dingen das gleiche gilt) der eine wie der andere: <attr.:> b. Hände; Doktor -r Rechte (des römischen u. des deutschen): man muß -n Seiten gerecht werden; sie hat b. Eltern verloren; (alleinstehend:) b. wohnen in Berlin; Beide, der blinde Klaus und sein Freund Robert, kommen aus der Gefangenschaft (Jens. Mann 119); damit ist -n nicht geholfen (weder dem einen, noch dem andern): ich habe b. gefragt, aber jeder sah die Sache anders; willst du Wein oder Bier? Keins von -n!; sie haben sich b. bewährt; die Briefe sind b. angekommen; Der Sturz von Schranz schreckte Mathis und Nenning. die b. nach ihm an den Start gingen (Olymp. Spiele 1964. 17). 2. <Neutr. Sg.; nur Nom.. Dativ. Akk.) (faßt zwei [in Geschlecht od. Zahl] verschiedene Dinge. Eigenschaften od. Tätigkeiten zusammen) dieses u. jenes zusammen: alle zwei: Rot oder Schwarz? Beides! das Abonnement gilt für -s. Oper und Schauspiel; Viele waren melancholisch und viele zornig. Sehr viele -s (Jacob. Kaffee 93); er hat sich in -m geirrt; dies ist der Befehl, und hier sind die Umstände - wie kommst du da zurecht mit -m? (H. Kolb. Wilzenbach 60); beidemal <Adv.>: beide Male: in jedem der zwei (genannten) Fälle: So sind es zwei Begegnungen gewesen ...- und b. habe ich mich nicht verraten (Kaiser. Villa 5). beider- fb^jdB-l: -halb <Adv.> (Schweiz.): auf beiden Seiten: ^lei <Gattungsz.; indekl.) [t-leil: zweierlei: von dem einen wie von dem anderen: Die Prostituierten b. Geschlechts (Koeppen. Rußland 192); (ev. Rel.) Abendmahl unter b. Gestalt; -seit« [-zajti^J <Adj.; o. Steig.; nur atlr.>: a) beide; Seiten/ betreffend, von beiden Seiten! ausgehend: die Ehe wurde in -em Einverständnis geschieden; die -e Freude war natürlich groß (Mostar. Unschuldig 23); b) (bes. Schweiz.): tsvw. f beiderseits: einen langen, langen Gang, an dem b. Zimmer neben Zimmer lagen (Koeppen. Rußland 89); -seits: zu beiden Seiten: a) <Präp. mit Gen.) türmte sich der Unrat des Krieges zu Häuf b. der Vormarschstraßen (Kuby. Sieg 236); b) <Adv.) An der Lenkstange hingen b. ringförmige, knusprig glänzende Brote (Kuby. Sieg 237); wie sehr wir b. (von beiden Seiten her) umworben werden (Hochhuth. Stellvertreter 21). Bejderwand. die; - od. das; -[ejs [zu wand = Tuch. Zeug (wie in Gewand. Leinwand) urspr. = beiderlei Gewand (nämlich aus Leinen u. Wolle)!: grobes, auf beiden Seiten gleich aussehendes Gewebe bes. für Trachten. Schürzen. Vorhänge. Kissen u. a. beidfUBig ['bsytfy:sic] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): mit beiden Füßen: beide Füliebetreffend: Unter den Raubvögeln kenne ich vom Habicht das -e Zupacken mit dem wie absichtlich aussehenden Umfallen (Lorenz. Verhalten 106); Beidhänder ['b^jthende], der; -s. -: jmd.. der mit beiden Händen gleich geschickt ist: <Abl.:> bejdhändig <Adj.; o. Steig.): a) mit beiden Händen gleich geschickt: ein -es Kind; b) (nicht präd.) mit beiden Händen: Mit seiner unheimlich harten, b. geschlagenen Rückhand (MM 29. 1. 1968. 14); Clay setzte nun rücksichtslos nach, landete erneut b.. und der Ringrichter brach ... ab (MM 9. 12. 70. 12); zu a: Beidhindigkeit. die; -. beidrehen <sw. V.; hat) [urspr. indem bestimmte Segel backgesetzt (beigedreht) werden] (Seemannsspr.): a) die Fahrt unter Richtungsänderung bis zum Stillstand! verlangsamen: Die aus Bornholm kommende Fähre drehte bei und nahm über die Lotsenleiter den Schwimmer an Bord (Spiegel 35. 1969, 116); Ü Parteitagssteuermann Steffen drehte scheinbar bei (gab nach: änderte seine Meinung: Spiegel 6. 1966. 27-); b) mit dem Bug zum Wind drehen (um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten): das Geleit muß doch bei diesem Wetter auch b. (Ott. Haie 282). beidseitig fbajtzajtu;] <Adj.; o. Steig.): auf beiden Seiten, bei beiden bestehend!: das -e Bewußtsein davon, daß wir kein Anrecht haben auf die Liebe unseres Partners (Frisch. Stiller 23S); nur bei einer solchen Schräge kann das Pferd b. übertreten (Dwinger. Erde 1SS): beidseits l'b^jtzaitj] (bes. Schweiz.): svw. tbeiderseits: Nürnberg .... b. der Peg- nitz gelegen in einer Ebene (Wohmann. Absicht 449). beieinander <Adv.): einer beim anderen, nahe zusammen: In der früher beschriebenen Weise, nur b. Führung suchend, verflogen sich die 3 sofort (Lorenz. Verhalten 47); bei dir muß die Familie am Sonntag immer b. sein; vgl. Beieinandersein; <subst.:> da die Einheit ... nicht nur auf dem räumlichen Beieinander und Ineinander ... beruht (Thienemann. Umwelt 109). beieinander-. Beieinander-: --haben <unr. V.; hat): gesammelt, zusammengetragen haben: ich muß die Unterlagen für den Rentenantrag erst alle b.; * nicht alle/sie nicht richtig b. (ugs.; im Augenblick, in bezug auf diese Sache] nicht klar bei Verstand sein): man darf ihm das nicht übelnehmen, er hat sie nicht richtig beieinander; du hast wohl nicht alle beieinander, daß du jetzt noch ausgehen willst!; -halten <st. V.; hat) zusammenhalten: es gelang ihm nicht, die Mannschaft beieinanderzuhalten; -hocken <sw. V.; hat): a) eng zusammengepfercht in hockender Stellung verharren: erblickte er ein Loch .... und dort fand er drei Mann b. (Plievier, Stalingrad 247); b) (ugs.) beieinandersitzen !u. einen Klüngel bilden]: Solange wir meinten, unsere Suppe an dem Feuer kochen zu können, haben wir hier nicht beieinandergehockt und über Gott und diese Welt ... philosophiert (Plievier. Stalingrad 269); -leben <sw. V.; hat): gemeinsam, auf engem Raum nebeneinander- wohnen: <subst.:> die entwickeltste Form menschlichen Beieinanderlebens (Hacks. Stücke 75); -liegen <st. V.; hat): dicht zusammenliegen: hinter dem Zaun, in Klumpen beieinanderliegend. ... die russischen Kriegsgefangenen (Plievier. Stalingrad 37); Ü Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander (Genialität kann leicht in Wahnsinn umschlagen): -sein <unr. V.; ist; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben) (ugs.): in Ordnung sein: du weißt doch, daß in ihrer Wohnung immer alles ordentlich beieinandergewesen ist; * gut/schlecht/nicht recht b. (ugs.; eine gute/ schlechte/schwache Gesundheit haben: sich I nicht J wohl fühlen): ich bleibe lieber zu Hause, ich bin heute nicht recht beieinander; nicht ganz b. (ugs.; nicht ganz bei Verstand, geistig etw. verwirrt sein): -sein, das: das Zusammensein: die Verbindung: wenn Wolfgang Bugenhagen nicht Jahr für Jahr den Abschied und das Wiedersehen, die Trennung und das B. ... kennengelernt ... hätte (Jens. Mann 63); -sitzen <unr. V.; hat): zusammen-, nebeneinandersitzen: Am Tisch aber saßen oft zwei und zwei beieinander (Bieler. Bonifaz 59); Er... hatte... hier und auch dort eine Gruppe höherer Offiziere b. sehen (Plievier, Stalingrad 208); -stehen <unr. V.; hat): zusammenstehen, an einer Stelle Zusammensein: Am Wege Russen, unter einem rauchgeschwärzten Ruinentor stand ein großer Haufen beieinander (Plievier. Stalingrad 334). Beifahrer, der; -s. -: a) im Pkw vorn neben dem Fahrer sitzende Person: der Fahrer erlitt nur leichte Prellungen, aber der B. wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert; b) berufsmäßiger Mitfahrer bei Rallyes od. im Lkw. der bestimmte Aufgaben zu erfüllen hat: Befahren wurden 332
beigesellen Bundesstraßen 1. u. 2. Ordnung ... von einer ..Patrouille'*, bestehend aus Fahrzeuglenker u. B. (Mensch im Verkehr 74); schallgeschützte Fahrerhäuser und Schlafsessel für B. (Welt 14. 9. 1965. 10); <Zus.:> Beifahrersitz, der: als das Mädchen auf dem B. eine Tasche aus dem Fenster hielt (Johnson. Ansichten 69). Beifall, der; -[eis [eigtl. = Anschluß an eine Partei, wohl Ggb. zu t Abfall (2)1: I. Zustinvnungs- u. Begeisterungsbekundung durch Klatschen. Trampeln. Rufen u. a.; Applaus: starker, anhaltender, brausender, herzlicher, schwacher B.; der B. bricht los. hält an: B. klatschen: viel B. ernten, bekommen; Mit kurzem Kopfnicken ... quittiert der Artist den rauschenden B. (Th. Mann. Krull 220); das ganze Theater vereint sich zu stürmischem B. (ThieO. Legende 199). 2. Bejahung. Zustimmung: seine Ansicht fand [keinen] B.; Alle murmelten B. (H. Mann. Stadt 395); Mit B. ... wird der Leser von diesem Verhalten Kenntnis nehmen (Th. Mann, Krull 216). heifall-, Beifall- (vgl. auch: beifalls-, Beifalls-): -heischend <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (geh.): Beifall erwartend, herausfordernd: mit -en Blicken stand er da; -klatschen, das: begeistertes B. setzte ein; -spendend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): -e Zuschauer. beifallen <st. V.; ist): 1. (veraltend) plötzlich/ in den Sinn kommen: einfallen: mit einer knappen Auswahl von Zeugen, wie sie mir beim ersten Nachdenken gerade beifielen (Maass, Goufle 301). 2. (veraltet) zustimmen: ich bin sicher, daß du mir b. wirst in deiner Gerechtigkeit (Th. Mann, Joseph 499); beifallig <Adj.) Zustimmung. Anerkennung, Wohlgefallen ausdrückend: zustimmend, bejahend: anerkennend: -es Gemurmel; b. nicken; etw. b. aufnehmen; unter den Zuschauern herrschte viel Heiterkeit, die übrigens unbedingt b. klang (Th. Mann. Hoheit 140); <Abl.:) Beifälligkeit, die; -: Herzliche B. herrschte von Anfang an (FAZ 28. 10. 1961.2). beifalls-, Beifalls- (vgl. auch: beifall-, Beifall-): -äußerung, die (meist PL); ^bezetgung. die (meist PL); Mtomer, der; ^freudig <Adj.): gern bereit. Beifall zu spenden: das Premie- renpublikum zeigte sich -er. als man es hier sonst gewohnt ist; -gejohle, das; Gemurmel, das; -geschrei, das; -getöse, das; -jubel, der; -klatschen, das: svw. f Beifallklatschen; -kundgebung. die: Hauptmann Witterer ... applaudierte mit Ausdauer, was Asch dazu veranlaßte, seine -en schrofT einzustellen (Kirst, 08/15. 437); Miriam, der: heftiger Beifallssturm: -ruf, der; -stürm, der: sehr starker, stürmischer\ begeisterter Beifall. Beifang, der; -[eis, -fange (Fischerei): Mitgefangene Fische von anderer Art als die zum eigentlichen Fang gehöretuien: Der Heringsdampfer brachte als B. Kabeljaus mit. Beifilm, der; -[eis, -e: Film, der im Beiprogramm / vor dem Hauptfilm] läuft. beifolgend <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (veraltet): beiliegend: mit gleicher Post folgend: -en Vertragsentwurf bitten wir zu begutachten. beifügen <sw. V.; hat): a) dazulegen. mitschicken: der Bewerbung ein Zeugnis, dem Paket eine Zollerklärung b.; An die Adresse des Obersten Enders fügte Damme eine Entschuldigung bei (Plievier. Stalingrad 197); b) seinen Worten hinzufügen: beiläufig sagen: Es sei die höchste Zeit, meinte Lene,... und fügte bei. daß sie die Kinderwerde mitnehmen müssen (Hauptmann. Thiel 30); <Abl.:) Beifügung« die: -. -en: 1. (Papierdt.) das Beifügen. Dazutun: er schrieb seinem Kollegen unter B. der herzlichsten Genesungswünsche. 2. (Sprachw.) Attribut: die hurtige Appretur aus rhetorischen -en. dazu eine kleine Zahl syntaktischer Gags (Enzensberger. Einzelheiten 82); <Zus. zu 2:) Beifügungssatz, der: Attributsatz. beifiillen <sw. V.; hat): zu etw. anderem füllen: mit etw. anderem zusammen einfüllen: daß ich ... meinen Ehemann vergiftet habe und daß ich auch dem Schokoladenpilz das Gift E 605 beigefüllt und ihn der Frau Ruh geschenkt habe (Noack. Prozesse 161). Beifuß, der; -es [mhd. bfvuoj, volksetym. umgedeutet (wohl nach der schon bei Plinius d. Ä. belegten Vorstellung, daß der Wanderer nicht ermüdet, der sich die Pflanze ans Bein bindet) aus: biböj. ahd. blbÖ3. zu: bÖ3Jan = stoßen, schlagen, viell. nach der angeblich böse Geister abwehrenden Kraft des alten Heilmittels!: staudenartige, zu einer Gattung der Korbblütler gehörende, häufig an Wegrändern u. auf Schuttplätzen vorkommende Pflanze, deren in Rispen wachsende Blütenköpfchen wegen ihres angenehmen Aromas vielfach als Gewürz, bes. für Braten u. Geflügel dienen. Beifutter, das; -s (Landw.): Zugabe besonderen, hochwertigen Futters, das die Leistungsfähigkeit der Tiere steigern soll: beifilttern <sw. V.; hat) (Landw.): als Beifutter geben: er hat viel Mais beigefüttert: <Abl.:> Beifütterung, die; -. -en. Beigabe, die; -. -n: 1. a) das Beigeben. Hinzufügen: man bringe das Wasser unter B. von etwas Essig zum Kochen; b) das Beigegebene. Hinzugefügte: Salat ist eine vitaminreiche B. zum Essen; Lippenstiftnecken in Servietten sind eine recht unliebsame B. weiblicher Besuche (Hörn. Gäste 157); Ü Dazu mußte als pikante B. die Tatsache kommen, daß Herbert v. Karajan die Aufführung leitet (Welt 29. 7. 1965. 7); 2. (Archäol.) in I Steinzeit/gräbern gefundene Grabbeilage: die keramischen Erzeugnisse als -n im Totenkult (Bildende Kunst I. 55). beige [be:J. be:3d. be:3dl tindekl. Adj.: o. Steig.; nicht adv.) [frz. beige, H. u.l: von der Farbe des Dünensandes: ein b. Kleid; wir haben die Möbel b. und hellgrün gestrichen; <ugs. auch gebeugt:) mit Peepers beigem Mercedes (MM 16. 1. 1967. 8); <subst.:> 'Beige [-1. das; -, - (ugs.: -s): beige Farbe: ein Gürtel aus hellem B.; Blau. Grau, dunkler werdende Beigeserscheinen in Unis. Klein-Muste- rungen ... (Herrenjournal 3, 1966. 54). ^toe fbajga), die; -. -n [spätmhd. bige. ahd. plga] (südd.. Schweiz. Y Stoß. Stapel. beigeben <st. V.; hat) [urspr. wohl beim Kartenspiel] (geh.): a) hinzufügen, dazutun: Haben wir vorsorglich unserer Substratlösung Kalziumionen beigegeben (Medizin II. 71); von angesengtem Fleisch, dem die See eine Prise Salz beigegeben hatte (Ott, Haie 263); Ü Dazu erregte mir gleich das Wort ..gegenwärtig4', das er der ..Bewohnerschaft" beigab, ein Gefühl bedeutsamer Weitläufigkeit (Th. Mann. Krull 301); b) [zur Hilfe. Unterstützung/ mitgeben: ! als Helfer, als Aufpasser / zuordnen: er habe ihr eine Pflegerin b. müssen (Hauptmann. Schuß 52); Eine Anzahl Männer, ihm Tür seine Sonderaufgabe beigegeben, begleitete ihn (Plievier. Stalingrad 104); c) * klein beigeben (seinen Widerstand aufgeben, sich schließlich fügen: kleinlaut nachgeben: eigtl. = beim Kartenspiel dem Mitspieler nur Karten von kleinem Wert zuspielen, weil man keine besseren hat): nach dem ... Sieg über Frankreich werde England von selbst klein b. (Ott. Haie 144). beigebunden <Adj.) in der Verbindung einer Sache b. sein (Buchw.; bes. bei Handschriften u. frühen Druckenj in den gleichen Einband mit eingebunden sein): einer Sonderausgabe des Buches war eine Graphik b. beigefarben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu I beige]: eine -e Couch. beigeheilt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): ausgeheilt: 'fast I wieder dem Aussehen der umgebenden gesunden Haut angepaßt: nur ein paar Schrammen von irgendwann, auch die schon b. (Küpper. Sirtiplicius 25). beigehen <unr. V.; ist): 1. (landsch.. bes. nordd.) an eine Sache herangehen: anfangen i etw. zu tun J: er ist gerade beigegangen, sein Zimmer aufzuräumen. 2. (landsch.. bes. südd.) herbeikommen: endlich kommen: das dauert wieder, bis er beigeht. beigen t'bqjgn] <sw. V.; hat) [zu f 2Beige] (südd.. Schweiz.): schichten, aufstapeln. Betgeordnete f baigalardnataj, der u. die; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete): Beamter od. Angestellter einer Stadtverwaltung: Magistrat aus (Ober-)Bürgermeister und Beigeordneten oder Stadträten (Fraenkel. Staat 162). beigeschlossen: T beischließen. Beigeschmack, der; -[eis: zusätzlicher, den eigentlichen Geschmack von Eßwaren meist beeinträchtigender Geschmack: ein bitterer, säuerlicher, unangenehmer B.; Die Schokolade hatte einen B. von Petroleum (Bergengruen. Rittmeisterin 308); Ü das Wort „Held" habe ... einen inflationösen B. bekommen (Ott. Haie 221). beigesellen <sw. V.; hat) (geh.): a) beigeben (b); als Gefährten hinzugeben, hinzukommen lassen: Bei solchen ... Käfigvögeln ... ist es so gut wie unmöglich, ihnen ein artgleiches Tier ... beizugesellen (Lorenz. Verhalten 97); Ü daß der erotischen Beziehung ... so häufig ein Betrag von direkter Aggressionsneigung beigesellt ist (Freud. Unbehagen 143); b) <b. + sich) sich anschließen, mit jmdm. gehen: diesem Pack wollte er sich nun doch nicht b. 333
Beignet Beignet [ben'je:]. der; -s. -s [frz. beignet. eigtl. = kleine Beule, zu afrz. buigne = Beule]: Schmalzgebäck mit Füllung. Krapfen. behalten <sw. V.; hat) (südwestd.): Jmds. Partei ergreifen, sich auf jmds. Seite stellen: obwohl er im Unrecht ist. hältst du ihm bei. Beiheft, das; -[eis. -e: Ergänzungsheft zu einem Buch, einer Zeitschriftenreihe o. ä.: der Aufsatz ist als Beiheft Nr. 2 zu dieser Reihe erschienen: bdheften <sw. V.; hat): zu etw. heften: [mit einer Klammer! an ein Schreiben, eine Akte heften: in ein Zeitschriftenheft mit hineinheften: ich muß der Steuererklärung noch einige Belege b.; jeder Mappe war eine genaue Inhaltsangabe beigeheftet (Leonhard. Revolution 220); <Abl.:> Bdheftung. die; -. -en. Beihilfe, die; -. -n: 1. . Geld]Unterstützung, materielle Hilfe: eine einmalige B. erhalten. 2. <o. PI.) (jur.) Mithilfe hei der Vorbereitung od. Ausführung einer Straftat: Jmdn. wegen B. zum Mord verurteilen; daß wir... gegen Sie vorgehen müssen- wegen Begünstigung oder wegen B. (Fallada. Herr 92). 3. (veraltend) Hilfe, geistige! Unterstützung: leistete es der Restauration seiner alten despotischen Landesfürsten B. (Niekisch. Leben 27); ein Kaufmann aus Wien... hatte sie... mit B. eines Verbandes zur Bekämpfung des Mädchenhandels aus dem Zwinger entführt (Th. Mann. Krull 138); bdhilfeßhig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Amtsspr.): für eine Beihilfe (1) geeignet, zugelassen: Zuschüsse in Höhe zwischen 33 1 /3 und 70 % der -en Gesamtkosten (Bundestag 190. 1968. 10281). Beihir9di. der: -[eis. -e (Jägerspr.): im Rudel mitlaufender Hirsch (Ggs.: Platzhirsch). Beiklang« der; -[eis. -klänge (selten): zusätzlicher, meist beeinträchtigend, störend wirkender Klang: hörst du nicht den klirrenden B. bei einigen Tönen des Klaviers?; Ü seine Worte hatten einen leichten B. (zusätzliche Bedeutung. Nebensinn) von Ironie. Beikoch, der; -lejs, -koche: Kochgehilfe, zweiter Koch: Beiköchin, die; -. -nen: w. Form zu T Beikoch: Köchin u. B.. die in der Lage sind, den Küchenchef zu vertreten, sofort gesucht (Dt. Hotel-Nachrichten 15. 5. 1954. 8). beikommen <st. V.; ist): I. a)mit jnuim. fertig werden, jnulm. gewachsen sein und sich ihn gegenüber durchsetzen: wie anders sollte er den SeifTerts und Müllers b. (Chr. Wolf. Himmel 174): jmdm. nicht b. können; b) erw.. ein Problem bewältigen, lösen: man versuchte, den Schwierigkeiten auf andere Weise beizukommen; Mit einem neuen Ordnungsrecht wollen Bundesländer der Unruhe an den Universitäten b. (Spiegel 10. 1969. 3). 2. (geh.) in den Sinn kommen, einfallen: wenn es Dichtern etwa beikommt. Verse in Prosa drucken zu lassen (Seidler. Stilistik 215). 3. (landsch.) herbeikommen: endlich kommen: es dauert wieder eine Ewigkeit, bis er beikommt; mach, daß du beikommst! 4. (landsch.) an erw. herankommen, heranreichen können: die Öffnung ist so eng. daß man mit der Zange nicht beikommt. Bdkost, die; -: zusätzliche Nahrung: Betgabe zu den üblichen Mahlzeiten: auf eine vitaminreiche B. achten. Beil [tayl]. das; -[eis. -e [mhd. bil. zusgez. aus: bihel. ahd. blhal]: 1. einer Axt ähnliches Werkzeug mit breiter Schneide u. kurzem Stiel, bes. zum Bearbeiten von Holz u. Fleisch: ein scharfes, leichtes B.; Tante Karoline schmetterte das B. auf den leeren Hackklotz (Roehler. Würde 136); er zerlegte das Fleisch mit einem kleinen B. 2. (hist.) einem Beil (1) ähnliche Waffe: die Saalwände schmückt ... das Bündel der Liktoren und das mörderische B. (St. Zweig. Fouchl 12). 3. kurz für t Fallbeil: Es ist wahr, daß das Zuchthaus sie nicht abschreckt, aber es ist ebenso wahr, daß auch das B. sie nicht abschreckt (Mostar. Unschuldig 17); Unters B. mit ihnen (Weiss. Marat 100). beiladen <st. V.; hat): 1. zu einer anderen, der eigentlichen Ladung >in einem Möbel-. Güterwagen. Schiff o. ä.) laden: seine paar Habseligkeiten konnte er einem größeren Möbeltransport b. 2. (jur.) Jmdn.. der als Drirrer an einer Entscheidung interessiert ist, amtlich zur Verhandlung des Verwaltungsgerichts laden: Dagegen (= gegen diese Entscheidung) legte der beigeladene Verlag Berufung ein (Börsenblatt 13. 1965. 230); <Abl.:> Beiladung, die; -. -en: 1. a) <o. PI.) das Beiladen (1): die B. von Möbeln; b) erw.. was zu der eigentlichen Ladung geladen wird: das Schilt hat meist -en. 2. (Jur.) a) das Beiladen (2): bei dem Verfahren erfolgten mehrere -en; b) Schrifrsrück. durch dasjmd. beigeladen (2) wird: die B. ist Ihnen bereits zugegangen. Beilage, die; -, -n: 1. das Beilegen (1): Verstöße gegen die Postordnung durch B. nicht genehmigter Werbedrucksachen (Börsenblatt 92.1970,2536). 2. erw., was einer Zeitung oder Zeitschrift beigelegt ist: die Wochenendausgaben der größeren Zeitungen haben immer viele Beilagen. 3. Kartoffeln. Gemüse. Salat u. ä.,die zu einem Fleischgericht gereicht werden: zwei Schnitzel mit B.; sie gaben eine feine B. zum Mittagessen (Ott. Haie 70). 4. (öslerr.) Anlage zu einem Brief, einem Schriftsatz: Olah selbst habe den Entwurf als B. zu einem Beweisantrag beigebracht (Presse 11.2.1969). 5. (Technik) Unterlage. / verkleinerte] Einlage zum Ausformen von Blech. Btitager.das; -s. -: a) (hist.) bes. im Mittelalter bei fürstlichen Personen unter bestimmten Zeremonien vollzogener Beischlaf als Akt der Eheschließung: Das feierliche B. war gehalten (Hagelstange. Spielball 236); b) (geh. veraltet) Beischlaf: wenn diese Hände ihn liebkosen würden beim B.. so taumelten ihm die Sinne (Th. Mann. Joseph 169). Beilast, die; -. -en (Seemannsspr.): Freigepäck der Seeleute. beiläufig <AdJ.; o. Steig.): 1. a) nebensächlich: nebenbei, nebenher / gesagt]: eine -e Vorstellung, die mich irgendwie irritiert (Frisch. Stiller 424); etw. b. sagen; b) mit / absichtlichen Unbetontheit. Lässigkeit: Kreti und ich stakten über den gepflasterten Bahnsteig, gaben sehr b. unsere falschen Karten ab und gingen ... (Bieler. Bonifaz 123). 2. (österr.) ungefähr, etwa ich erinnerte mich ferner, daß ich- b. in Gilberts Alter- ein Mädchen angeschwärmt hatte (Broch. Versucher 14); (Abi. zu 1:) Bdlaufigkeit, die; -. -en: a) Nebensächlichkeit: Aber das sind -en (FAZ 8. 7. 1961. 53); b) Ungerührrheir. Nonchalance: mit der gedankenlosen B.. mit der etwa ein Gorilla einem Insekt den Garaus macht (FAZ 28.1. 1961. 57); c) Nebenerscheinung: Daß sich dabei eine Art ..Bildband vom Automobil" ergab, ist eine glückliche B. (Auto 8. 1965. 90). beilegen <sw. V.; hat): 1. dazulegen. beifügen: zu einer Sache hinzufugen: einen Freiumschlag b.; die Bilder .... die ich diesem Brief beilege (K. Mann. Wendepunkt 427). 2. a) (einen besUmmren Sinn) zuerkennen, beimessen: einer Sache zu viel Gewicht b.; Brenten. angenehm berührt von der ihm beigelegten Bedeutung ... (Bredel. Väter 151); b) (einebestimmte zusätzliche j Bezeichnung) geben, verleihen: bei Jeder der beiden Gruppen, die sich inzwischen u.a. auch eigene Namen beigelegt hatten (Hofstätter. Gruppendynamik 96); wenn einem Gesetz ... der Name einer Verfassung beigelegt wird (Fraenkel. Staat 331). 3. schlichten, aus der Welt schaffen: die Differenzen wurden beigelegt; daß der Herzog von Massa .... um die ärgerliche Sache endlich beizulegen, sich erbietet (St. Zweig. FoucM 157). 4. (Seemannsspr.) das Haltetau auswerfen u. ian Kai] anlegen: <Abl. zu 3:) Beilegung, die; -. -en: die B. des Konflikts auf dem Verhandlungsweg versuchen. beileibe [behüte] <Adv.) [eigtl. = bei Lebensstrafe (nicht), zu veraltet Leib = Lebenl: (verstärkend bei Verneinungen) durchaus, bestimmt, wirklich: Krieg. Krieg darf es b. nicht geben (Augstein, Spiegelungen 125); ein angesehener Wissenschaftler, aber b. kein Genie (Ceram. Götter 111). Bdieid, das; -s: Mitgefühl, offizielle] Anteilnahme bei einem Todesfall: [mein] aufrichtiges, herzliches B.; Jmdm. sein B. ausdrücken, aussprechen; zum Tode des bekannten Politikers haben viele Regierungen ihr B. bekundet; [mein] herzliches B.! (iron.; Ausdruck mitleidiger Schadenfreude gegenüber jmdm.. der etw. Unangenehmes tun muß). Bdieids-: -besuch, der: er machte einen B.; ^bezeigung. -bezeu&ing, die; abrief, der; -karte, die; -kundgebung, die; -schreiben, das; -telegramm.das: -e empfangen; -warte <P1.X Bdhieb, der; -[eis. -e: kräftiger Schlag mir dem Beil: ein Bäumchen mit einem einzigen B. fällen; Ü Im Antlitz stand nichts geschrieben ... Nur das beginnende Alter hatte ein paar -e angebracht (Jahnn, Geschichten 222). beiliegen <st. V.; hat): 1- einer Sache beigefügt sein: zu einer Sache dazugelegr worden sein: der Bewerbung müssen Zeugnisabschriften b.; die Bücherliste. die dem Katalog beiliegt (Enzensberger. Einzelheiten 1.170). 2. (geh.. veraltet) mit Jmdm. schlafen. Geschlechtsverkehr haben. 3. (Seemannsspr.) nach dem t Beidrehen am Ufer od. vor Anker liegen: das Schiff liegt endlich bei; beiliegend <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Papierdt.): anbei, in der I als Anlage: b. [senden wir Ihnen] eine Fotokopie; Abk.: beil. beim [bajml <Präp. bei + Art. dem) [mhd. bimel: 1. (auflös- 334
bein-, Bein- bar) in vielen Verbindungen; vgl. bei. 2. (nicht auflösbar) in bestimmten Wendungen: es bleibt alles beim alten; jmdn. beim Wort nehmen; die Gelegenheit beim Schöpfe fassen usw. 3. (beim 4- subst. Inf. 4- sein, zur Bildung der Verlaufsform): dabei sein. etw. zu tun; gerade etw. tun: er war [gerade] b. Lesen. beimachen* sich <sw. V.; hat): 1. (landsch.. bes. nordd.) sich an etw. heranmachen: eine Arbeit beginnen: er machte sich endlich bei und schrieb den Brief. 2. (landsch.. bes. südd.) herbeikommen: endlich kommen: mach dich jetzt bei. sonst kommen wir zu spät; hast du dich auch mal wieder beigemacht (läßt du dich auch mal wieder sehen). beimengen <sw. V.; hat): zusätzlich unter etw. mengen; ver- mengend zu etw. dazutun: das Backpulver wird dem Mehl beigemengt; <Abl.:> Beimengung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Beimengen: die B. einer Farbe zu einer andern. 2. etw.. was einer andern Sache beigemengt wird: eine kleine, eben ausreichende B. von Surrogat (Musil. Mann 58). beimessen <st. V.; hat): (einen bestimmten Sinn) zuerkennen, zuschreiben: einer Sache Wichtigkeit, einer Affäre übertriebene Bedeutung b.; Man kann ihnen höchstens militärischen Charakter, aber keinen militärischen Wert b. (Thieß. Reich 624). beimischen <sw. V.; hat): a) zusätzlich in etwas mischen; mischend beigeben: dem Kaffee Zichorie b.; die Lymphe wird also dem Blut beigemischt (Medizin II. 19); Ü einer Religion mystische Elemente b.; meiner Bewunderung war Grauen beigemischt (Rinser. Mitte 149); b) <b. + sich) sich unter etw. mischen: dem Duft der Gräser und Blumen mischte sich Brandgeruch bei; Ü Diese Sehnsucht... mischte sich allem Tun bei (Rinser. Mitte 51); <Abl.:> Beimischung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Beimischen (a): Rauchgase werden durch B. von Kaltluft gekühlt (Zeitschrift für kommunale Wirtschaft 3. 1966, 24). 2. etw.. was einer anderen Sache beigemischt wird: Das Exsudat besteht hauptsächlich aus Odemflüssigkeit mit verschieden starker B. von Albuminen und Globulinen (Medizin II. 172). bejmnfen <sw. V.; hat): durch Impfen behandeln: Der Körper des ..beimpften" Menschen wurde dadurch gezwungen, gegen das ..Fremdstoffeiweiß" der Bakterien Abwehrstoffe zu entwickeln (MM 4. 2. 1966. 3); durch Einführung von ... Nährböden, deren Oberfläche sich b. ließ (Medizin II. 119); <Abl.:> Bejmpfuw, die; -. -en. Bein [b^jn] das; -[eis. -e. (landsch.. südd.. österr. auch: -er) [mhd.. ahd. beinj: 1. zum Stehen u. Fortbewegen dienende Gliedmaße bei Mensch u. Tier (die beim Wirbeltier, einschl. Mensch, vom Hüftgelenk bis zu den Zehen reicht): das rechte, linke B.; gerade, krumme, schlanke, dicke -e; ein künstliches B.; die -e spreizen, von sich strecken, anziehen, übereinander schlagen; ich habe mir das linke B. gebrochen; er hat im Krieg ein B. verloren; der Hund hob das B.; sich mühsam auf die -e stellen; R was man nicht im Kopf hat, das muß man in den -en haben (wenn man etw. vergessen hat. muß man noch einmal laufen): auf einem B. kann man nicht stehen (ein Glas Alkohol genügt nicht [bei der Aufforderung od. dem Wunsch, ein zweites Glas zu trinken]); Ü Als ich schon mit einem B. im Traum war, klopfte es ans Fenster (Bieler. Bonifaz 93); *kein B. (landsch.. bes. Schweiz.; kein Mensch); Jmdm. «e machen (ugs.; jmdn. gewaltsam u.j drohend antreiben); lungere -e haben (ugs.; jünger sein u. dem Älteren deshalb einen Weg abnehmen können); ein langes B. machen (Fußball; den ballführenden Gegner durch einen Spreiz- oder Grätschschritt vom Ball zu trennen suchen); ein B. stehen lassen (Fußball; den ballführenden Gegner über ein Bein fallen lassen); [nur] ein linkes/rechtes B. haben (Fußball; nur mit dem linken/rechten Bein richtig schießen können. Schußkraft haben); sich (Dativ) die -e vertreten (ugs.; nach langem Sitzen ein wenig hin u. her gehen, sich Bewegung machen); sich <Dativ) kein B. ausreißen (ugs.; sich [bei der Arbeit! nicht besonders anstrengen; etwas lustlos tun); imdm. ein B. stellen (1. jmdn. durch Vorstellen eines Beines zum Stolpern bringen. 2. jmdn. hereinfallen lassen; jmdn. durch einen Hinterhalt, durch Intrigen hereinlegen); etw. hat -e bekommen/gekriegt (ugs.; etw. ist plötzlich abhanden gekommen od. gestohlen worden); die «e in die Hand/ unter die Arme nehmen (ugs.; ganz schnell / wegjlaufen); die -e unter jmds. Tisch strecken (ugs.; sich von jmdm. ernähren lassen; von jmdm. versorgt werden); sich (Dativ) die -e nach etw. ablaufen/abrennen (ugs.; in dauerndem i vergeblichen/ Bemühen hinter einer Sache her sein); sich (Dativ) die -e abstehen /in den Leib/ Bauch stehen (ugs.; lange stehen u. auf etw. warten müssen); alles, was -e hat (ugs.; alle Leute, die nur irgend laufen können); imdm« [mit etw.] am B. hängen (ugs.; eine belastende Verpflichtung für jmdn. sein); etw. am B. haben (ugs.; eine besondere /finanzielle/ Last mitschleppen müssen, etwas noch bezahlen müssen; nach dem früheren Brauch, sich kleine Lasten am Bein festzubinden); imdm., sich etw. ans B. hängen/binden (ugs.; jmdm.. sich etwas aufbürden und ihn. sich dadurch in der Aktivität hemmen; nach der schweren Kugel, die dem Gefangenen früher ans Fußgelenk gebunden wurde; etw. ans B. binden (ugs.; etwas darangeben, einbüßen): für einen Abend in diesem Lokal muß man mindestens SO Mark ans B. binden; wieder auf den -en sein (nach einer Krankheit wieder aufgestanden sein); viel auf den -en sein (viel unterwegs sein; / in einer Tätigkeit mit Stehen oder Umherlaufen/ sehr beschäftigt sein); [wieder! auf die -e kommen (1. sich aufrichten, aufstehen. 2. ! wieder] gesund werden. 3. wirtschaftlich wieder hochkommen, festen Fuß fassen); immer wieder auf die -e fallen (ugs.; ein Talent dafür haben, aus allen kritischen Situationen unbeschadet herauszukommen; nach der Beobachtung, daß Katzen bei einem Sturz immer auf die Beine fallen und sich deshalb keine Schäden zuziehen); imdiL, sich, etw. [wieder] auf die -e bringen/stellen (1. wieder/ aufrichten: ich stellte mich mühsam auf die «e. 2. innerlich/ stärken, wiederaufrichten: wir werden auch die Franzosen wieder auf die -e bringen (Kuby. Sieg 336). 3. herauslocken, zusammenbringen: Tausende von Menschen auf die -e bringen. 4. aufbauend hinstellen; zustande bringen: Wir wollen versuchen, noch etwas auf die -e zu stellen [MM 2. 6. 66. 4]); imdm. auf die -e helfen (1. einem Gestürzten wieder aufhelfen. 2. jmdm. helfen, eine Schwäche od. Krankheit zu überwinden. 3. jmdm. finanziell helfen, damit er wieder wirtschaftlich vorankommt); sich nicht mehr/kaum hoch auf den -en halten können (vor Müdigkeit. Schwäche dem Umfallen nahe sein); auf eigenen -en stehen (selbständig, unabhängig sein); auf schwachen -en stehen (schwach, unsicher sein); schwach auf den -en (1. nicht gesund, von schwerer Krankheit geschwächt. 2. (ugs.) unbewiesen, ungesichert); etw. geht in die «e (1. ugs.; etw. = Alkohol/ macht die Beine schwer. 2. etw. hat einen Rhythmus, der zum Bewegen, zum Tanzen reizt); mit beiden -en im Leben/[fest] auf der Erde stehen (Realist. Praktiker sein; sich in jeder Lage zurechtfinden); mit dem linken B. zuerst aufgestanden sein (ugs.; schlechter Laune sein, an allem etw. auszusetzen haben; das Aufstehen mit dem verkehrten Bein galt als schlechtes Vorzeichen); mit einem B. im Gefängnis stehen (etw.. was hart an der Grenze des Erlaubten ist. getan haben); mit einem B. bn GraWe] stehen (schwer krank od. in großer Gefahr sein); von einem B. aufs andere treten (ugs.; ungeduldig warten müssen). 2. a) der Teil eines Möbelstücks, eines Gerätes o.a.. mit dem es auf dem Boden steht: ein Hocker mit vier abstehenden -en; die -e des Stativs in sich zusammenschieben; b) (Jargon) untere, die Bewegung vermittelnde Teile des Autos (Achsschenkel. Räder. Reifen): der Porsche 911 ... bekam für die Vorderradaufhängung ... die -e von McPherson (Auto 6, 1965. 31); Die -e Ihres Autos ... sind auch ein bißchen Aufmerksamkeit wert ... Vor allem aber: immer nur gute -e kaufen: Reifen von ... (Spiegel 16, 1966, 137). 3. Hosenbein: er schwärmt für die Mode der engen -e. 4. (nord- u. md.) Fuß: er hat mich aufs B. getreten. 5. (südd.. österr.. Schweiz.. Med. fachspr. in Zus.. sonst veraltet) Knochen: der Hund nagt an einem B.; * etw. fährt imdm. in die -e / ins Gebein (etw. erschreckt jmdn. so sehr, daß es ihm durch alle Glieder, durch den ganzen Körper geht). hein-, Bein-: ^amputierte, der u. die; -n, -n: Person, deren Bein e operativ entfernt wurdeInj; ^arbeit, die (Sport): Bewegung der Beine beim Boxen. Ringen. Kugelstoßen. Schwimmen usw.; Murterie, die; ^brech [-bre^], der; -s. -e <P1. ungebr.) [soll angeblich beim Vieh Knochenbrüchig- keit hervorrufen] (Bot.): Liliengewächs der atlantischen Flora; -brecher, der [vermutlich nach lat. ossifragus = Knochenbrecher; wohl aus der Vorstellung, daß der Vogel die Knochen seiner Beute durch Herabwerfen zerbricht] (Schweiz.): Seeadler; ^brechgras, das: svw. t^brech; -brach, der; * das ist [doch] kein B.! (ugs.; das ist halb so schlimm, rege dich darüber nicht unnötig auf!)\ Hab- 335
beinah und B.! (ugs.; viel Glück!; Wunsch für jmdn.. dem etw. Schwieriges od. Gefährliches bevorsteht); -färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): von der Farbe des Elfenbeins: Ölgemälden .... auf denen -e Damen mit hohen Frisuren und glänzenden Busen zu sehen waren (Augustin. Kopf 29); -fessel, die: 1. (allg.) Fessel, die die Bewegungsfreiheit der Beine einengt. 2, (Ringen) Umklammerung des Gegners mit den Beinen: -fleisch, das (österr.): B.: keine Zuberei- tungsart. sondern eine spezielle Sorte gekochten Rindfleisches, dem Knochen (Bein) benachbart, mit dem gemeinsam es serviert werden muß (Weigel. Österreich 92); ^Geschwür, das; -«ras, das: svw. T-brech; -hämisch, der: Teil der Ritterrüstung; -h^rt <AdJ.; o. Steig.) (österr.. auch südd.): sehr hart: eine -e Piste; b. und unbarmherzig! Einer der besten Western des Jahres (Vorarlberger Nachr. 30. 11. 68, 13): -haus, das: Aufbewalirungsort für ausgegrabene Gebeine auf Friedhöfen; -haut, die (Med.): Haut, die den Knochen umschließt u.für dessen Aufbau u. Ernährung sorgt; -kehle, die (Med.): svw. tKniekehle; -kleid, das <meist PI.) (veraltet, geh.. noch scherzh.): Hose; -kreisen, das; -s (Turnen. Gymnastik): kreisende Bewegung eines oder beider Beine; -leiden, das (Med.): dauernde Krankheit, Gebrechen der Beine; -muskel, der (meist PL): vgl. f Mnusku- latur; ^muskulatur. die (Med.): Gesamtheit der Muskeln des Beines: -prothese, die (Med.): Ersatz für ein Bein, Kunstbein; -räum, der <PI. ungebr.) (Werbespr.): innen ist der Escort geräumig ... Er hat mehr Hüftraum Tür die Hüften. Mehr B. für die Beine (Werbeblatt Ford 1968, 7); -ring, der: 1. Schmuck, der am Knöchel getragen wird. 2. (Zool.) zur Auszeichnung freilebender Vögel verwandter, numerierter Aluminiumring: -schaden, der: Verletzung, Gebrechen der Beine; -schelle, die (meist PL): Metallbügel, der zur Fesselung um den Fußknöchel geschlossen wird; -schere, die (Sport): Umklammerung der Beine eines Gegenspielers mit den Beinen; -scherze!, das (österr.): Rindfleisch- sorte (meist gekocht); -schiene, die: I. Teil der Ritterrüstung, der den Unterschenkel schützt. 2. (Hockey, Baseball) Schiene zum Schutz des Beines (beim Torwart bzw. Fänger). 3. (Med.) Schiene zur Ruhiglegung eines gebrochenen Beines; -schlag, der: 1. (Gymnastik) Übung, bei der man in der Rücken- od. Bauchlage die Beine gestreckt wechselweise vorwärts u. rückwärts aneinander vorbeibewegt. 2. (Schwimmen) Auf- u. Abwärtsbewegung der Beine beim Kraulstil; -schöner, der: svw. t ^schiene (2); -Schützer, der: svw. t ^schiene (2); -spange, die: 1. svw. t^ring (1). 2. svw. t ^fessel (2); -stellen, das; -s: das Vorstrecken des Beines (um einen anderen darüber stolpern zu lassen); ^Stellung, die: Stellung der Beine bei turnerischen, sportlichen o. a. Übungen; -stumpf, der: nach Verlust des Beines verbliebenes Reststück; -Verletzung, die: Wunde od. sonstige Beschädigung am Bein; -versehrt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): am Bein beschädigt; ~well [-veII. der; -s, -e <P1. ungebr.) [mhd. beinwelle, ahd. beinwella. beinwalla; 1. Bestandteil: bein = Knochen; 2. Bestandteil: zu wallan = zuwachsen, heilen; der Pflanze wurde Heilwirkung bei Knochenbrüchen zugeschrieben] (Bot.): Borretschgewächs, volkstümliche Heilpflanze: ^werk.das<o. PL)(nordd.): Beine; -wflt- kel.der: svw. t Wadenwickel; -zeug, das: Teil der Ritterrüstung, der das ganze Bein bedeckt. beinah [bajna:! (ugs.). beinahe [bajna.d.-'—.-'—)<Adv.>: fast, nahezu, annäfiernd: b. immer; der Zug war b. pünktlich; er wäre b. verunglückt: das scheint b. ein unmögliches Unterfangen zu sein; als Ausdruck eines gewissen, vorsichtig abwägenden Vorbehalts gegenüber der folgenden Aussage: solche Andeutungen treffen einen nämlich stärker, ich möchte b. sagen: leidenschaftlicher (Musil. Mann 1194). Beinahrung, die: svw. t Beikost. Beiname, der; -ns. -: zusätzlicher inoffizieller] Name, mit dem jmd. auf Grund bestimmter Eigentümlichkeiten von seiner Umgebung benannt wird: Helmut Schmidt wurde wegen seiner Schlagfertigkeit mit dem -n „Schnauze" bedacht; dieses Zaren .... dem man völlig zu Unrecht den -n ..der Schreckliche4* gegeben hatte (Leonhard. Revolution 29). beineln f bajnjnl <sw. V.; ist) (Schweiz.): eilig mit kleinen, schnellen Scftrittenl gehen, trippeln: kleine Käfer beinelten über die Schwelle; beinern fbajnen] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) knöchern, aus Knochen bestehend: Für den Wiener Anthropologen ... beginnen die -en Reste ( = Skelette) eifrig zu reden (MM 11.4. 68. 3);... hatte ich Gelegenheit, die riesengroßen spindeldürren Finger mit den b. ausgewölbten Gelenken zu betrachten (Jens. Mann 33); b) knochig, wie ein Gerippe aussehend: Mein erster Blick fiel auf die -en Grate des Großen Priel (= ein Berg; Werfel, Himmel 75): c) aus Elfenbein, wie Elfenbein wirkend: Sie ... sind ... mit Spitzenbesatz umhängt und einem -en Kruzifix (Hildesheimer. Tynset 261); b. klapperten die Nadeln des Strickzeugs aneinander (Fallada. Herr 163). beinhalten [te*|mhaltnl <sw. V.; hat): zum Inhalt haben, enthalten; bedeuten: Der Ausdruck Tumor ... beinhaltet Jede Art von Geschwulst oder Schwellung (Medizin II. 89); Er klagte darüber, daß diese Tätigkeit zumeist sehr düstere Ämter beinhalte (Werfel. Himmel 38). -beinig [-bajni^l in Zusb., z. B. zweibeinig, langbeinig; Beinling ['bajnliol. der; -s. -e: 1. (veraltend) Beinteil von Strumpf, Hose, Strutnpfhose od. Strampelhöschen: sie strickte neue -e an. 2. (Schneiderei) Schnittmuster für eine Hälfte einer Hose. beiordnen <sw. V.; hat) /vgl. Beigeordnete/: 1. zuordnen, zuteilen, an die Seite stellen, beigeben: jmdm. mehrere Fachleute b.; Er wurde Desaix beigeordnet, der ... mit seiner Armee in tollem Zug nach Oberägypten jagte (Ceram. Götter 93); Dem Blutkreislauf wird das Lymphgefäßsystem beigeordnet (Medizin II, 19). 2. (jur.) zum Pflichtverteidiger bestellen: Er legte Wert auf den Hinweis, er sei . jiur beigeordnet", nur Pflichtverteidiger (Spiegel 9, 1966. 61). 3. (Sprachw.) svw. t nebenordnen; <Abl.:> Beiordnung, die; -. «en. Beipack, der; -[eis: 1. etw., was einer größeren Sendung beigepackt ist; zusätzliches Frachtgut: Bestellen Sie als B. 10 Schreibblocks 15 x 20 cm (aus einem Antiquariatskatalog 1966). 2. (Fernspr.) zusätzliche, symmetrisch angeordnete, äußere Leitungen bei Breitbandkabeln; beipacken <sw. V.; hat): zu etw. hinzupacken; mit einpacken: in der dem heutigen „MM" beigepackten Beilage .X>er Mannheimer Hafen" (MM 31. 5. 68. 4); (Zus.:) Beipackzettel, der: einer Packung beiliegender Zettel, der Hinweise für die Anwendung oder auf den Inhalt enthält: die B. des benutzten Narkosemittels (MM 7. 2. 75, 12). Beipferd, das; -[eis. -e: a) (veraltet) svw. tHandpferd; b) (landsch. veraltet) drittes Pferd eines Gespanns. beipflichten ['b^jQJlkjtn] <sw. V.; hat): jmdm. od. jmds. Meinung zustimmen; sich zustimmend äußern: einem Vorschlag in allen Punkten b.; in Sachen des Täuflings ... werden Sie mir b. müssen (Grass. Hundejahre 32);, Ja", pflichtete der Matthias bei. ..die Gemsen rennen manchmal wie die Besessenen" (Broch. Versucher 267); <Abl.:) Beipflich- tung, die; -. Beiprogramm, das; -[eis. -e: meist aus Kultur- od. Zeichentrickfilm u. Wochensclum bestehendes, zusätzlich zum (meist vor dem) Hauptfilm laufendes Filmprogramm: die preisgekrönten Kurzfilme werden in den -en großer Lichtspielhäuser erscheinen; <Zus.:) Beiprogrammstreifen, der: Film streifen] für das Beiprogramm: Als 1948 die Columbia ihre B. bei ihm bestellte, konnte er sich in Burbank als Nachbar Disneys etablieren (Gregor. Film 223). Beirat, der; -[eis. Beiräte: 1. beratendes Gremium bei einer Behörde, Gesellschaft, wissenschaftlichen j Vereinigung 0. ä.: dem Herausgeber steht ein wissenschaftlicher B. zur Seite. 2. (veraltend) Berater: Nicht er war der behandelnde Arzt, man zog ihn nur als B. hinzu (Fussenegger. Haus 490); <Abl.:) Beiratschaft, die; -. -en (Schweiz, jur.): Beschränkung der Handlungsfähigkeit bei schutzbedürftigen, aber nicht unter Vormundschaft stehenden Personen. Beiried, das; -[eis od. die; - (österr.): Rumpf- oder Lendenstück vom Rind; auf den Speisekarten treten vor allem Tafelspitz und B. in Erscheinung (Weigel. Österreich 92). be|rren <sw. V.; hat): unsicher machen, irritieren: es beirrte mich, daß ...; seine Selbstsicherheit beirrte mich; wo ein gesundäugiger Mensch beirrt wird von allerlei Nebel und Flecken (Seghers. Transit 241); sich [durch etw.l nicht b. lassen. beisammen [baj'zaman] <Adv.): beieinander, zusammen: wir sind morgen zum letztenmal b. beisammen-. Beisammen-: -bleiben (st. V.; ist): nicht getrennt werden, nicht auseinandergehen; -haben <unr. V.; hat): 1. gesammelt, zusammengetragen haben: ..Ich hatte zwei Groschen für das Kino beisammen", sagte der Knabe. ..da kam ein Junge und riß mir einen aus der Hand" 336
beispiel-, Beispiel- (Brecht. Geschichten 171). 2. über seine geistigen od. kör per- liehen Kräfte vollständig verfügen: Wenn die Männer ihren Verstand beisammenhaben, dann beschäftigen sie sich mit ihren eigenen Angelegenheiten (Bamm. Weltlaterne 16): -halten <st. V.; hat): dafür sorgen, daß Menschen od. Tiere beieinanderbleiben, etw. nicht verzettelt wird: Peter hat viel zu tun. sie (= die Rinder, Ziegen. Schafe) alle beisammenzuhalten (Waggerl. Brot 163); Sie ist sehr geizig, wenigstens hält sie ihre Gelder scharf beisammen (R. Walser. GehUlfe 152); -hocken <sw. V.; hat): a) t verängstigt] eng zusammengerückt sein, irgendwo sitzen: was hockte da klein und beflaumt in scheuer Gruppe beisammen (Th. Mann. Krull 351); b) /einen Klüngel bildend/ beieinandersitzen: Der Son- derführer Wiedemann, der ... in der Nachbarzelle mit den Obersten und den übrigen Stabsoffizieren beisammengehockt hatte (Plievier, Stalingrad 289); -leben <sw. V.; hat): miteinander leben: -sein <ist; Zusschr. nur im Inf. u. 2. Part.): gesundheitlich od. geistig auf der Höhe sein: Unsere Nachbarsleute waren samt und sonders noch ganz gut beisammen (K. Mann, Wendepunkt 60); Mit Ausnahme dreier Kümmerlinge ... waren die 1928er Dohlen körperlich viel besser beisammen als die 1927er (Lorenz, Verhalten 47); -sein, das: a) dichtes räumliches Beieinander: Diese Abneigung bei nahem B. gibt es besonders zwischen Frauen (Musil. Mann 715); b) zwangloses, geselliges Zusammensein: ein gemütliches B.; -sitzen <unr. V.; hat): zusammen-, beieinandersitzen: Patienten, die auf den Bänken entlang des Flurs in ihren Bademänteln mit Besuch beisammensaßen (Johnson. Ansichten 185); Am 20. Januar 1800 sitzen in Paris die Minister und entscheidenden Räte in merkwürdiger Stimmung beisammen (halten eine Sitzung ab: Zweig,Fouche 107); -stehen <unr. V.; hat): zusammen-, beieinanderstehen: in Gruppen, dicht b. Beisasse ['b^izasdl. der; -n. -n (hist.): (vom Mittelalter bis ins 19. Jh.) Einwohner ohne od. mit geringerem Bürgerrecht. Häusler. Beisatz« der; -es, -sätze (Sprachw.): Apposition. beischaffen <sw. V.; hat) (landsch.): herbeischaffen, heranholen, beschaffen: und hieß den Küchenbullen bewegen, damit er etwas Essen beischaffe (Gaiser. Jagd 56); <Abl.:) BeischafTung, die; -. beischießen <st. V.; hat): Geld für etw. beisteuern, einen Beitrag leisten: wir wollen gemeinsam ein Hochzeitsgeschenk kaufen - möchtest du dazu auch etwas b.? Beischlaf, der; -[eis (geh.. jur.): Koitus: Geschlechtsakt, Geschlechtsverkehr: den B. vollziehen, ausüben; sie gestaltete den B. zu einer kultischen Handlung, eine Hetäre war sie - ihr Gott der Phallus (Jaeger. Freudenhaus 221); Frauen vom gesundheitlichen Nutzen des -s ... überzeugen (Spiegel 36. 1967. 55); beischlafen <st. V.; hat) (selten): mit jmdm. den Geschlechtsverkehr ausüben: miteinander schlafen: Jene Kindergärtnerin, der einstmals der Haupttäter b. wollte (MM 16. II. 74. 53); Wie schrecklich, daß Menschen auf der Straße urinieren und b.. in der Tat (MM 12. 9. 69. 25); <Abl.:) Beischläfer, der; -s. -: (selten): Mann, der den Beischlaf ausübt od. ausgeübt hat: Wenn man doch nur ihren B. fassen könnte! (Jahnn. Geschichten 15); Beischläferin, die; -. -nen (selten): w. Form zu T Beischläfer: daß man außer der Rechten Kebsfrauen und sklavische -nen haben könne (Th. Mann, Joseph 255). Beischlag, der; -[eis. Beischläge: terrassenartiger, von der Straße her über eine Treppe zugänglicher Vorbau, bes. an Häusern der Renaissance u. des Barocks: Flammen sprangen ab und lagen weiß und rot auf der Treppe zum B. (Grass. Blechtrommel 234); bgisdilagen <st. V.; hat) (Jä- gerspr.): in das Bellen eines anderen Hundes einfallen: so gehört noch eine Anzahl anderer Hunde dazu, um dem Finder beizuschlagen, d.h. zu ihm hinzueilen, und das Wild nun vereint mit ihm zu verbellen (Raesfeld. Waidwerk 394). beischließen <st. V.; hat) (österr.): einer Sendung beigeben, mit in einen Briefumschlag/ einschließen: beilegen: er hat seinem Glückwunschschreiben einige hübsche Bilder beigeschlossen; Beischluß, der; Beischlusses. Beischlüsse: a) (österr.) das Beigeschlossene. Anlage: b) (Buchw.) kleinere, einem großen Bücherpaket beigefügte Sendung. faejsdireiben <st. V.; hat) (bes. Amtsspr.): als amtliche/ Eintragung niederschreiben, nachtragen: die Namensänderung ist im Personenstandsbuch beizuschreiben; ich muß mein Haushaltsbuch noch b. (ugs.; meine weiteren Ausgaben eintragen): <Abl.:> Beschreibung, die; -, -en; Beischrift, die; -, -en: das Beigeschriebene: Nachtrag. Beisegel, das; -s, - (Segeln): zusätzliches Segel (wie Ballon. Spinnaker u.a.). heisein<unr. V.; ist; Zusschr. nur im Inf. u. 2. Part.) (nordd.): dabeisein, im Begriff sein: ich bin gerade beigewesen wegzugehen, als das Unglück passierte. Beisein, das: in den Fügungen im B. von jmdm. / in jmds. B. (während jmds. Anwesenheit): im B. der Kinder; im B. von Fremden; in ihrem B. öffnete er die Kassette; ohneB. von jmdm./ohne jmds. B. (ohne jmds. Anwesenheit): die Einweihungsfeier fand ohne B. eines Regierungsvertreters / von Regierungsvertretern statt. beiseite <Adv.>: a) auf der Seite: seitlich in gewisser Entfernung; er hielt sich, stand b., der Schauspieler sprach b. (Theater; machte, abgewandt von seinem Partner, eine nur für das Publikum bestimmte Äußerung); * b. stehen (zurückstehen, bei etw. nicht berücksichtigt werden); b) auf die Seite, an die Seite, zur Seite; weg: im Wege stehende Leute b. schieben, stoßen; er sah absichtlich b. (er schaute weg. wollte jmdn.. etw. nicht bemerken); er nahm, zog ihn b. (sonderte sich mit ihm von den andern ab. um ihn unter vier Augen zu sprechen); *b. bringen (. was einem nicht gehört] für eigene Zwecke auf die Seite schaffen, verstecken); b. lassen (unerwähnt, außer Betracht lassen); b. legen (1. [Geld] sparen: er wollte einiges für den Kauf eines Autos b. legen. 2. etw. Angefangenes weglegen; nicht mehr daran arbeiten: Offensichtlich hat Bugenhagen das Drama b. gelegt, weil ... [Jens. Mann 103]); b. schaffen (1. beseitigen, ermorden: Der Frauenberger dachte zunächst daran, den Holzhändler anzufallen und b. zu schaffen [Feuchtwanger. Herzogin 1631. 2. auf die Seite bringen, verstecken: er hatte das gestohlene Geld b. geschafft); b. schieben (verdrängen, absichtlich nicht berücksichtigen); b. setzen (hintansetzen, für weniger wichtig halten). Beiseite-: -lassung, die; -. -en; -Schaffung, die; -Setzung, die: Hintansetzung. Beisel, (auch.) Beisl [bajzl], das; -s. - (mundartl. -n) [Jidd. bajis = Haus. Gastwirtschaft; f Schweiz. Beiz, vgl. 3Beize] (österr.): Kneipe; einfaches Gasthaus: die bürgerliche Sphäre mied er. Er zog von B. zu B. (Fussenegger. Haus 520). beisetzen <sw. V.; hat) [eigtl. = einen Sarg neben andere in die Gruft setzen]: a) (geh.) feierlich beerdigen, begraben: jmdn. mit allen militärischen Ehren b.; die Urne soll nächste Woche beigesetzt werden; b) (veraltet) dazutun, hinzufügen; c) (Seemannsspr.) (zusätzliche Segel) aufziehen; <Abl. zu a:> Beisetzung, die; -. -en (geh.): Beerdigung. Begräbnis. dazu: Beisetzungsfeierlichkeit, die (meist PI.): zu den -en werden zahlreiche Vertreter des Hochadels erwartet. Beisitz, der; -es: a) Amt des Beisitzers: bei diesem Prozeß hat er nur den B.; b) Beifahrer sitz. Soziussitz: jeder ( = Motorradfahrer) hatte zwei Leute im B. (Seghers, Transit 10); Beisitzer, der; -s. -: Mitglied eines Gerichts, eines Vorstands od. einer kollegialen Behörde. Beisl: t Beisel. Beispiel, das; -s. -e [spätmhd. blspil, volksetym. zu: Spiel, aus mhd.. ahd. bispei = belehrende Erzählung. Gleichnis. Sprichwort, eigtl. = nebenbei Erzähltes!: *) beliebig heraus- gegriffener. typischer Einzelfall (als Erklärung für eine bestimmte Erscheinung od. einen bestimmten Vorgang): ein treffendes, lehrreiches, anschauliches B.; etw. dient als B.; -e suchen, anführen; ich will es dir an Hand eines -s, mit einem B. erklären; *[wie] zum B. (beispielshalber, wie etwa): kleine Mitbringsel wie zum B. Blumen oder Pralinen; den Arbeitnehmer wieder leistungsfähig machen, zum B. durch Heilverfahren; Abk.: z.B.; etw. ist ohne B. (etw. ist noch nie dagewesen, ist unerhört): seine Frechheit ist ohne B.; b) Vorbild, /einmaliges] Muster: ein warnendes B.; er ist uns allen ein leuchtendes B.; von diesem B. angespornt, machte er sich wieder an die Arbeit; Spr schlechte -e verderben gute Sitten; *ein B. geben (als Vorbild zur Nachahmung herausfordern); sich (Dativ) ein B. nehmen [an jmdm., etw.] (jmdn., etw. als Vorbild wählen): du solltest dir an deinem Bruder ein B. nehmen: mit gutem B. vorangehen (etw. als erster tun, um andere durch sein Vorbild zu gleichem Handeln anzuspornen). beispiel-, Beispiel- (vgl. auch: beispiels-, Beispiels-): -gebend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vorbildlich, mustergültig; -halber <Adv.>: svw. tbeispielshalber; ^los <Adj.; o. Steig.): in seiner Art ohne vergleichbares Vorbild, unvergleichlich. 22 GDW 337
beispielhaft unerhört: dieses Ereignis ist b. in der Geschichte; Mnaterial, das: Fundus, aus dem Beispiele entnommen werden können: -reBie, die: Reihe von Beispielen: ^Sammlung, die; --«atz, der (Sprachw.): als Beispiel dienender Satz. beispielhaft <Adj.; -er, -este): vorbildlich, mustergültig: eine -e Ordnung; <Abl.:> Befepielnftigkeit. die; -. bfijspiels-. Beispiels- (vgl. auch: bei spiel-, Beispiel-): -fall, der; -halber <Adv.>: um ein Beispiel zu geben, etwa, zum Beispiel: ^welse <Adv.>: zum Beispiel: -Wirkung, die: beispielhafte Wirkung: Österreich kann sich rühmen. Wegbahner eines Straßenverkehrsrechts zu sein, das international zu B. gekommen ist (Presse 8. 10. 68. 1). hejspringen <st. V.; ist): (geh.): a) eilig zu Hilfe kommen: jmdm. in der Noi. in der Gefahr b.; einem Überfallenen beherzt b.; Ü Solcher Verdrängung dessen, wovon sie ( = die Bewußtseinsindustrie) zehrt, springt der Name Kulturindustrie bei (Enzensberger. Einzelheiten 1.9); b) mit etwas (bes. Geld) aushelfen: er war seinem Freund schon oft mit kleinen Beträgen beigesprungen. beiß-.Beiß-: ^beere, die (landsch.): Paprika, spanischer Pfeffer: ^fest <Adj.; o. Steig.: niehl adv.): zum Beißen geeignet, nicht zu weich gekocht: Echte Pasta muß noch ..b." sein (Petra. Rezepte 8.1967.4); -kohl, der (landsch.): Mangold: -korb, der: Maulkorb: -Ordnung, die (Verhaltensf.): vgl. Hackordnung: Da untereinander genau bekannte Kolkraben meist auch im Freien eine B. in dem Sinne aufrechterhalten, daß der Untergebene dem herankommenden Übergeordneten auf Hackabstand ausweicht (Lorenz. Verhalten 96); -ring, der: für Kleinkinder verwendeter Ring aus hartem Material für erste Beiüübungen in der Zeit des Zahnens: -rübe, die: svw. f -kohl; -sicher <Adj.; nicht adv.>: das Beißen nicht gestattend: Er (= der Beißkorb) muß gut sitzen, darf nicht reiben oder drücken und muß b. sein (Hunde-Lexikon 1964. 82); -Werkzeuge <P1.>: svw. t Kauwerkzeuge; -wütig <Adj.>: schnell bereit, andere zu beißen: bissig: Schon waren die abgelösten Block- ftihrer dabei, wie -e Hunde unter die Erschöpften zu fahren (Apitz. Wölfe 304); -zahn, der: Schneidezahn: -zange, die: 1. Zange, deren Schneideflächen wie ein Gebiß gegenein- anderstoßen: Kneifzange. 2. (Schimpfwort) zänkisches Weib: ..Halten Sie die Schnauze. Sie ekelhafte B.!" (Re- marque. Obelisk 273). Beißet [b^jsjl. der; -s. - (md., bes. rhein. u. schles.): Meißel, Stemmeisen: vgl. Beitel; <Abl.:> beiBein <sw. V.; hat): meißeln. beißen [bajsnj <st. V.; hat) Imhd. bisen, ahd. blsan]: I. a) mit den Zähnen in etw. eindringen: er biß in die Wurst, in den Apfel, ins Brot; ich habe mir/mich beim Essen auf die Zunge gebissen (habe mich versehentlich mit den Zähnen verletzt): ich habe mir fast die Lippen wund gebissen (habe sie mir durch Beißen fast verletzt), um nicht laut zu lachen; b) mit den Zähnen auf etwas treffen: auf Pfeffer b.; c) kauen, (die Nahrung) mit den Zähnen zerkleinern: er kann das harte Brot nicht mehr b.; wenn Sie nicht richtig b. können, kommt der beste Rindsbraten so raus, wie Sie ihn reingesteckt haben (Bieler. Bonifaz 14); * nichts/nicht viel 211 b. [und 211 brechen] haben (wenig/ nichts zu essen haben: Hunger leiden). 2. a) mit den Zähnen packen u. dadurch verletzen: eine Schlange hat sie gebissen; auf der Straße bissen sich zwei Hunde; der Hund hat gleich gebissen; der Hund hat mir/mich ins Bein gebissen; Ü laß Dir was einfallen, von wegen Urlaubüberschreiten ... Die werden nicht gleich b. (Grass. Katz 161); b) mit den Zähnen zu packen suchen: nach jmdm., etw. schnappender Hund biß nach dem Briefträger, nach seinem Bein; der Hund beißt [wild] um sich; c) bissig sein: das ist ein Kettenhund, der beißt; Vorsicht, das Pferd beißt! 3. (von Insekten) stechen: jmdm. Blut aussaugen: heute nacht hat mich ein Floh gebissen. 4. (Angelsport) anbeißen, den Köder annehmen, fassen: die große Forelle hat nicht gebissen; die Fische beißen heute gut. 5. eine stechende Wirkung haben, scharf sein, ätzen, brennen: der Rauch beißt in den/in die Augen; .Jod? Tut das nicht weh?% ,£s beißt eine Sekunde" (Remarque. Obelisk 166); beißender Qualm; die Kälte wurde beißend. 6. (ugs.Xb. + sich) (vonFarben) nicht harmonieren, nicht zueinander passen: die beiden Farben beißen sich; Rot mit Violett, das beißt sich; dein Hut beißt sich aber mit dem Kleid, er hat ein ganz anderes Rot; <Abl.:) Beißer, der; -s. -: 1. bissiges Tier, insbes. bissiger Hund: Der Alte wußte eine Scheune, auf einem Hof. der keinen B. hatte (Lynen, Kentaurenfährte 151). 2. (selten, meist scherzt).) Zahn: er hat gesunde B. 3. (österr.) längere Eisenstange zum Lockern u. Heben schwerer od. großer Gegenstände: <Vkl. zu 2:) Beißerchen, das; -s. - <meist PI.) (fam.): erster] Zahn bei einem Kleinkind: (scherzh. von Erwachsenen:) Wahrscheinlich ist er gestürzt, ... hat sich dabei die B. ausgeschlagen (Zwerenz. Quadriga 95); Betßerd. die; -. -en: Kampf mit Hilfe der Zähne: zwischen den Hunden gab es eine B.; Ratten muß man vernichten und sich nicht auf eine B. mit ihnen einlassen (Remarque. Triomphe 330). Beistand, der; -[e]s. Beistände: 1. <o. PI.) (geh.) Hilfe. Unter- Stützung: Jmdm. [ärztlichen] B. leisten; Um die zu erwartenden Prozesse durchzuführen, hätte der junge Erfinder eines starken finanziellen -es bedurft (Menzel. Herren 89); Jmdn. um B. bitten; zu jmds. B. herbeieilen. 2. (jur.) Rechtshelfer, Vermittler beim Vormundschaftsgericht, Prozeßhelfer. 3. (österr. veraltend) Trauzeuge: <Abl. zu 1:) beistandig <Adj.; o. Steig.; nur präd.) (veraltet): behilflich: er versprach, ihm b. zu sein; zu 2: Beistandschaft, die; - (jur.): Pflegschaft. Beistands-: -kredit, der (Bankw.): Unterstützung durch ein größeres Darlehen: Bedingungen .... unter denen die Zentralbankiers den B. ... zugesichert haben (MM 9. 9. 68. 2); -pakt, der (Politik): abkommen, das zwei od. mehrere Staaten zu gegenseitiger milit. Hilfeleistung verpflichtet: daß Finnland ein Angebot der Sowjetunion über den Abschluß eines -s abgelehnt hatte (Leonhard. Revolution 60); ^pflidit. die (Verwaltung): Verpflichtung von Behörden zur Amtshilfe gegenüber dem Finanzamt: ^vertrag, der: svw. f^pakt: Der Abschluß des Freundschafts- und -es zwischen der DDR und der Sowjetunion (Neues D. 14. 6. 64. 3). beistehen <unr. V.; hat) [eigtl. = im Kampf bei jmdm. stehen]: helfen* zur Seite stehen: jmdm. nach Kräften, mit Rat und Tat b.; er hat ihm in allen Schwierigkeiten beigestanden; sich [gegenseitig], (geh.:) einander b.; sie versuchten die Teufel zurückzuziehen, aber Christus erschien und stand ihr bei (Kaschnitz. Wohin 146). betsteiften <sw. V.; hat): 1. (österr.) zur Verfügung stellen, bereitstellen: jmdm. eine Neubauwohnung b.; Pro Bundesland können bis zu SO Soldaten auf freiwilliger Basis ... beigestellt werden (Vorarlberger Nachr. 22. 11. 68. 8). 2. (Eisenb.) Perosnen- u. Güterwagen für den internationalen Verkehr (auf Grund besonderer Vereinbarungen) bereitstellen: in Frankfurt werden zwei Wagen für Paris beigestellt; <Zus.:) BeisteUmöbel. das (meist PI.): Kleinmöbel für verschiedene Zwecke, das heran- u. mit andern zusammengerückt werden kann: Betten und B. in verschiedenen Ausführungen; <Abl.:> Bestellung, die; -. -en <P1. ungebr.). Beisteuer, die; - (bes. süddj: finanzieller Beitrag: etw.. was zu etw. beigesteuert wird: Praktiken der Sowjets. B. für die gemeinsame Sache zu erheben (Spiegel 52. 1965. 13); Ü des Dichters .... der ... dem Zeitregime doch manche ideologische B. leistete (Mitteilungen des Deutschen Germanisten-Verbandes 1. 1971. 62); beisteuern <sw. V.; hat): (zu einer Sache) beitragen, dazugeben: einen finanziellen, künstlerischen o. ä. Beitrag leisten: jeder muß eine bestimmte Summe b.; wer ... in der Gruppe die besten Einfälle zur Diskussion beigesteuert... habe (Hofstätter. Gruppendynamik 130). beistimmen <sw. V.; hat): zustimmen, recht geben: ich möchte dieser Ansicht durchaus, ohne Zögern b.; ..Ein ausgezeichneter Plan, mein Lieber", stimmteQuiche ihm achtungsvoll bei (Langgässer. Siegel 373); darin stimme ich dir bei: beistimmend nicken; <Abl.:> Beistimmung, die; - (selten): Zustimmung. Beistrich.der; -[e]s. -e [1641 bei J. G. Schottel als Beystrich- lein): Komma: der B. hat in erster Linie die Aufgabe, den Satz grammatisch zu gliedern; einen B. setzen. Beitel [bajtl]. der;-s.-[beeinflußt von Meißel < (m)niederd. botet; vgl. mhd. bösen = schlagen. T Amboß]: meißelartiges Werkzeug zur Holzbearbeitung. Beitrag [b^itra:k], der; -[e]s. Beiträge: 1. regelmäßig] zu zahlend/er Betrag an einen Verein, eine Organisation. Versicherung u.a.: den vollen B. zahlen, entrichten; Beiträge kassieren, einziehen; jmdn. zu einem finanziellen B. veranlassen; Die Finanzierung der Sozialversicherung erfolgt zum überwiegenden Teil aus Beiträgen, die je zur Hälfte von den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern getragen werden (Fraenkel. Staat 316). 2. Mitwirkung: Arbeit, Lei- 338
Beize stung als Anteil, mit dem sich jmd. bei der Gestaltung. Verwirklichung von etw, beteiligt: was wohl der B. unserer Seite zur Lösung der Deutschlandfrage sein könnte (Dönhoff, Ära 153); für diesen bedeutsamen B. zur modernen Wissenschaft wurde der Gelehrte mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. 3. Aufsatz. Artikel in einer Zeitung. Zeitschrift od. in einem Sammelband verschiedener Autoren: regelmäßig [sprachwissenschaftliche] Beiträge in einer Zeitschrift veröffentlichen; Einige verfaßten die Beiträge aus eigener Initiative (Leonhard. Revolution 253); beitragen <st. V.; hat): a) einen Beitrag zu einer Sache leisten, bei etw. mithelfen: zum Gelingen eines Festes b.; zum Lebensunterhalt b.; Weiterhin gehörten Männer der Gruppe an. die zu dem gemeinsamen Gedankengut durch besondere Erfahrungen ... beitragen konnten (Rothfels. Opposition 122); b) als seinen Beitrag zu einer Sache beisteuern: als seinen Anteil bei der Verwirklichung von etw. dazutun: sein Teil, das Seine zur Entspannung b.; Sie haben da auch einiges beizutragen (Plievier. Stalingrad 269); sie (= diese Zurückhaltung) trug jedenfalls ein Weiteres zu seinem Ruhme bei (Maass. Gouffe 9); etw. zu jmds. Sieg b.; <AbI. zu Beitrag 3:> Beiträger, der; -s. -: jmd.. der mit einem Aufsatz. Artikel zu einer Zeitschrift od. einem Sammelband beiträgt: Wie auch andere B. dieser Festschrift bemüht sich der Verfasser um eine genauere Begriffsbestimmung (Muttersprache 5/6. 1969. 188). bgjtrags-. Beitrags-: ^bemessungsgrenze. die (Sozialvers.): höchste für die Berechnung der Pflichtbeiträge zugrunde zu legende Gehaltsstufe: -einzug, der: der B. wird im Betrieb des Arbeitgebers vorgenommen; ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Pflicht zur Beitragszahlung entbunden: b. sind die pauschal besteuerten Bezüge, dazu: ^freiheit, die <o. Pl.>; Mffuppe^die (Sozialvers.): Gruppe, in die der einzelne nach der Art seiner Beiträge eingeordnet wird: Höchstgrenze, die (Sozialvers.): höchster gesetzlich zugelassener Beitragssatz: -klasee, die (Sozialvers.): Klasse, die durch die Höhe der Beiträge u. eine entsprechende Leistungshöhe bestimmt ist: ^h» <Adj.; o. Steig.; nur attr.> (Sozialvers.): ohne Beitragspflicht: Wie steht es mit der Anerkennung -er ... Zeiten bei der späteren Rentenberechnung? (Welt 4. 11. 66. 2): Mnarke. die: Aufklebemarke zum Nachweis einer geleisteten Beitragszahlung: ^pflicht, die (Sozialvers.): Verpflichtung zur Mitgliedschaft u. zur Zahlung regelmäßiger Beiträge, dazu: ^pflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: -es Arbeitsentgelt; ^rückerstattung, die (Versicherungsw.): unter bestimmten Voraussetzungen erfolgende Rückzahlung von Beiträgen: garantierte B. bei schadenfreiem Verlauf; MÜckstand. der: aus noch nicht gezahlten Beiträgen bestehende Schuld: -satz. der: durch Vertrag. Verordnung o. ä. festgelegte Höhe von Beiträgen: die Festsetzung der Beitragssätze erfolgt durch die Selbstverwaltungsorgane (Fraenkel. Staat 317); Schlüssel, der: System, nach welchem Mitgliedsbeiträge gestaffelt werden: der gegenwärtig noch gültige B. gilt nur noch bis zum Ende 1969 (Bundestag 188. 1968. 10180); -System, das: vgl. -Schlüssel: das B. der Berufsgenossenschaften; Tabelle, die; -Zahlung, die: Neben der gesetzmäßigen Verpflichtung zur B. an die Sozialversichcrungseinrichtungen ... (Fraenkel. Staat 313). beitreiben <si. V.; hat) [urspr. von dem Vieh, das bei Nichteinhaltung der Zahlungsfrist als Zins in den Stall des Gläubigers getrieben wurde] (jur.): zwangsweise einziehen, eintreiben, zwangsvolIstrecken: die Bezahlung von Schulden erzwingen: es wurde versucht, die fälligen Mietzahlungen beizutreiben; <Abl.:> Beitreibung, die; -. -en. beitreten <st. V.; ist): a) sich einer Abmachung, einem Übereinkommen, Vertrag o. ä. anschließen: einem Nichtangriffspakt b.; b) Mitglied einer Vereinigung. Organisation o.a. werden: einem Verein. Verband, einer Partei b.; Auch Schweden war. durch Hoffnung auf Rückgewinn gelockt, der Koalition beigetreten (Friedeil. Aufklärung 12); c) (jur.) zu einem laufenden Verfahren als Beteiligter hinzukommen: Einem verfassungsgerichtlichen Verfahren können in bestimmten Fällen Beteiligte b. oder von Amts wegen beigeladen werden (Fraenkel. Staat 340); d) (veraltet) einer Meinung zustimmen: Ein Mann der frischen Entschlüsse, trat ich dem Vorschlag des Angestellten bei (Th. Mann. Krull 378); Beitritt, der; -[e]s. -c <PI. ungebr.): 1. das Beitreten (a-c): er erklärte seinen B. 2. (Jägerspr.) im Nebeneinanderstehen der Abdrücke des Vorder- u. Hinterlaufs deutlich werdendes Kennzeichen der Hirschfährte. beitritts-, Beitritts- (Beitritt 1): -absieht, die; -antrag. der; Verklärung, die; -gebühr, die; -gesuch, das; -willig <Adj.; nicht adv.): Wir haben uns ... immer für den Beitritt Großbritanniens und der anderen -en Länder ausgesprochen (Bundestag 189. 1968. 10260). Beiwache, die; -. -n. Beiwacht, die; -. -en (selten): svw. t Biwak: eine nicht vorhergesehene Beiwacht, in der man. der Witterung schutzlos preisgegeben, die Nacht verbringt (Eidenschink. Fels 124). Beiwagen, der; -s. -: a) Seitenwagen eines Motorrades oder -rollers: in den B. klettern; b) (veraltend) Anhänger bei Straßenbahn od. U-Bahn (Ggs.: Triebwagen). Beiwagen- (Beiwagen a): -fahrer, der: Mitfahrer im Beiwagen: -maschine, die: schweres Motorrad mit Beiwagen: -rad, das: Rad des Beiwagens: -schiff, das: Karosserie. Baukörper des Beiwagens. Bfiiwerk, das; -[eis: / schmückende] Zutat. Nebensächlichkeit, entbehrliche Zu-. Beigabe: modisches B. zur Kleidung: Soßen sind nicht nebensächliches B. einer Mahlzeit (Hörn. Gäste 216); alles [störende] B. weglassen; Ü der tödliche Ernst der Kreatur, für die Liebe überflüssiges B. ist (Re- marque. Obelisk 234). bewilligen <sw. V; hat) [aus beipflichten u. bewilligen] (Schweiz.): einer Sache zustimmen: wir können diesem Vorschlag nicht b. fadwohnen <sw. V.; hat): 1. (geh.) bei einer Sache zuschauen, anwesend, zugegen sein: etw. miterleben: einer kirchlichen Feier, einer Gerichtsverhandlung, einem Staatsakt b.; am Abend des gleichen Tages wohnte er einer Vorlesung meines Vaters in der Universität bei (K. Mann. Wendepunkt 202). 2. (veraltend, geh. verhüll.) Geschlechtsverkehr mit einer Frau haben: bei einer Frau schlafen: nach dem Grauen und der Qual der Nächte, in der er, der Böse, ihr beigewohnt hatte (Fussenegger. Zeit 218); <Abl.:> Beiwohnung, die; -. -en: a) <o. PI.) Zugegensein. Anwesenheit: b) (bes. jur.) Geschlechtsverkehr: Eine B. bleibt außer Betracht, wenn es den Umständen nach offenbar unmöglich ist. daß das Kind aus dieser B. empfangen wurde (Medizin II. 57). Beiwort, das; -[eis. Beiwörter [a: 1619 bei Helvicus nach niederl. bijwoord; mhd. blwort = Adverb; daneben mhd., ahd. blwort = Gleichnisrede. Sprichwort]: a) (Sprachw.. selten) svw. t Adjektiv: eine Art von freundschaftlicher Rivalität, wobei das B. stärker zu akzentuieren ist als das Substantiv (K. Mann, Wendepunkt 278); b) beschreibendes (Eigenschafts- od. anderes) Wort. Epitheton: Konserven mit dem schmückenden B. ..extra" auf dem Etikett (DM 5. 1966. 25). Beiz [b^its] die; -. -en <Vkl. f Beizlein. Beizli) [tBeisel, vgl. 3Beize] (Schweiz.): Dorf]schenke. Wirtshaus. 'Beiz- (,beizen): ^apparat, der (Landw.): Vorrichtung zum Vermischen von Saatgut mit Pflanzenschutzmitteln: ^brühe, die: Flüssigkeit zum Beizen: -bütte, die: Behälter für die Beizbrühe: ^flüssigkeit, die; --gerfit, das (Landw): Apparat für die Heißwasserheizung zur Ablötung der Pilzfäden bei Brandkrankheiten des Getreides: -kraft, die: Stärke. Wirkungsmöglichkeit einer tBeize (1); -kufe, die: svw. t^bütte; Mnittel, das: Chemikalie zum Beizen: ^puKer, das (Tischlerei): puherförmiges Holzbeizmittel: ^trommei, die (Landw.): walzenförmiger Beizapparat mit durchlaufender, beweglicher Achse zur völligen Vermischung von Saatgut u. * Beize (1 e). 2Bfiiz- (2beizen): ^falke.der: Jagdfalke: -hund, der (J^gdw.): Stöberhund (meist Spaniel od. Wachtelhund): -jagd. die: svw. f 2Beize; -voflel.der: für die Jagdabgerichteter Raubvogel. Falke. befählen <sw. V.; hat) (selten): zurechnen, hinzuzählen: Aber von manchem Dinge ist nicht mit Sicherheit auszusagen, ob es den wahren und nützlichen beizuzählen sei (Th. Mann. Joseph 110). 'Beize fb^itsd]. die; -. -n [mhd. beije; ahd. beiza = Lauge, Alaun]: 1. a) Chemikalie. mit der Holz eingefärbt u. die natürliche Maserung hervorgehoben wird: ich erinnere mich an den Geruch von frischem Holz und scharfer B. (Jens, Mann 61); b) Färbemittel für Textilien: c) (Gerberei) Metallsalzlösung zur Herrichtung von Fellen: Fermentpräparat für die Lederherstellung: d) Säure od. Lauge zur Oberflächenbehandlung von Metall: e) (Landw.) flüssiges od. puherförmiges Mittel, um Sporen. Pilze u. sonstige Krankheitserreger im Saatgut abzutöten: 0 (Tabakind.) 22* 339
Beize scharfe Säure od. Lauge, die dem Tabak bestimmte scharfe od. bittere Stoffe entzieht: g) (Kochk.) Marinade, saure Soße zum Einlegen von Fisch od. Fleisch: das Fleisch ... in eine B. aus Rotwein. Buttermilch oder Essig legen (Brigitte 23. 1969. 220). 2. <P1. ungebr.) Beizung. Vorgang des Beizern: bei der B. von Saatgut wird heute meist das Trockenbeizverfahren angewandt; 2Beize [-]. die; - [mhd. bei3el (Jagdw.): Beizjagd: Jagd mit abgerichteten Raubvögeln, meist Falken. 3Beize [-]. die; -. -n [tBeisel, vgl. Beiz] (landsch.): gewöhn- liches Wirtshaus. Kneipe: Als die ersten Uniformierten forschen Schritts im Jungbusch aufkreuzen, verschwindet eine superblonde Nachteule klappernden Flügelschlags in einer buntblinkenden B. (MM 17. 4. 67. 4). Beizeichen, das; -s. -: 1. (Her.) unterscheidendes Zeichen auf Wappen zur Kennzeichnung von Nebenlinien in großen Familien. 2. (Münzk.) Buchstabe. Stern. Kugel od. anderes kleines Zeichen (unabhängig vom Hauptbild einer Münze), das verschiedene Ausgaben kennzeichnet. 3. (Jagdw.) weniger wichtiges Fährtenzeichen neben dem Hauptzeichen, bes. beim Rothirsch. beizeiten [bqit$<ytn] <Adv.>: so früh, daß es für ein Vorhaben, ein dringendes Anliegen, eine dringende Aufforderung o. ä. günstig u. eine Verspätung ausgeschlossen ist: b. aufbrechen; b. Vorsorgen; Er hatte gewußt, daß diese Frage kommen würde, und sich b. darauf eingestellt (Kirst. 08/15. 77). 'beizen t'bajtsn] <sw. V.; hat) Imhd. beijen, beizen, ahd. beizen, urspr. = beißen machen]: 1. mit 'Beize (1) behandeln, bestreichen, einreiben od. vermischen: wir wollen den Schrank dunkel b.; Stoff, Leder. Metall. Saatgut. Tabak. Fleisch b.; braun gebeiztes Holz. 2. a) scharf brennend angreifen, ätzen: in erw. sc/uwf brennend eindringen: in od. auf einer Sache scharf brennen: der Rauch ... beizte den Männern die Augen, daß sie weinen mußten (Baum. Bali 121); Ü Nun wird die Sache brenziich. Nun beginnt sie sogar einem Fouche in die Nase zu b. (St. Zweig. Fouch6 158); b) durch Behandeln mit etw. Scharfem aus etw. entfernen, herausätzen: Er mußte sich den Zigarettengeschmack aus dem Mund b. (Strittmatter. Wundertäter 49); 2beizen [-) <sw. V.; hat) [mhd. beisen. beizen, ahd. beizen, urspr. = (den Raubvogel) beißen lassen. t2Beize] (Jägerspr.): mit dem Falken jagen. 'Beizer, der; -s, - [zu 'beizen (1)1: Facharbeiter in der Holzindustrie. 2Beizer. der; -s, - [zu 3Beizel (landsch.): Schankwirt: Durch die ... Altstadt weht ein scharfer Wind, der manchem B. ... gehörig in die Knochen gefahren ist (MM 28. 4. 72. 15). beiziehen <st. V.; hat) (bes. südd.. österr.. Schweiz.): hinzuziehen, heranziehen: Literatur für eine Arbeit b.; Der Haken sitzt da. daß man noch andere Leute b. muß (Gaiser. Jagd 138); <Abl.:) Beziehung, die: -. Beizlein ['bqjt^lainl. das; -s. -. Beizli [bajtsli]. das; -s. -s: TBeiz. Bfcizug.der. -[eis. Beizüge (Schweiz.): Bei-, Hinzu-. Heranziehung. B£iaing.die:-.-en: 1.das1 Beizend). 2. lBeize(\): gebräuchliche Modelle in gängigen -en (FAZ 9. 10. 61,15). belogen <sw. V.; hat) (Jagdw.): regelmäßig jagen: (auf eine bestimmte Tierart) Jagd machen: das rettete ... dem Grönlandwal das Leben, der bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts überaus intensiv bejagt wurde (MM 20. 2. 65. 3); <Abl.:> Beiagung, die; -. -en: die Lebensweise des Schwarzwildes, seine B. und Hege (Börsenblatt 98. 1967, 7054). beiahen [te'ja:3n] <sw. V.; hat): a) eine Frage] mit Ja" beantworten: auf eine Frage mit .ja" antworten (Ggs.: verneinen): ich bejahte seine Frage; Frau Fiala bejaht lebhaft (Werfel, Tod 12); eine -de Antwort; b) seiner Anschauung entsprechend finden und es gutheißen: Warum bejahten die beiden den Wanderprediger? (Broch. Versucher 106); Wer lieben will, muß das Leid b. (Thieß. Reich 142); <Zus :> bejahendenfalls <Adv.) (Papierdt.): im Falle der Bejahung, der Zustimmung, im positiven Fall. bejahrt [toja^l] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [mhd. bejaret = zu Jahren gekommen. 2. Part, von: bejahren = die Jahre hinbringen] (geh.): nicht mehr jung, sondern schon in vorgerücktem Alter: Eine Reihe -er Linden in Front (Th. Mann. Hoheit 51); das kennerische Auge -erer Weiblichkeit (Habe. Namen 33); <Abl.:> Bejahrtheit; die; -: hohes Alter. Bejahung, die; -. -en: a) das Bejahen (a) (Ggs.: Verneinung): zum Zeichen der B. die Hand heben; b) das Bejahen (b): die Fähigkeit zur B. des anderen (Th. Mann. KruII 249); <Zus.:) Bejahungsfall, der: in der Fügung kn -e (Papierdt.; im Falle der Bejahung). bejammern <sw. V.; hat) (oft abwertend): über ein Unglück, jmds. Verlust o.a. unter Seufzen u. Wehklagen Schmerz in Worten ; u. Gesten] unbeherrscht u. übertrieben zum Ausdruck bringen: sein Los. einen Verlust b.; Eine Frau, die ihren Mann betrogen hatte und ihn bejammerte, weil er tot war (Remarque. Triomphe 299); <Zus.:> bejammernswert <Adj.; nicht adv.): von der Art. daß man die betreffende Situation o. ä. nur beklagen kann: eine -e Lage; mit beiden (= Schlössern) stand es b. (Th. Mann. Hoheit 29); bejammernswürdig <Adj.) (seltener): svw. Tbejammernswert. bejubeln <sw. V.; hat): jubelnd begrüßen, feiern: auf etw. mit Jubel reagieren: die siegreiche Mannschaft, die Soldaten als Befreier b.; ein Tor, jmds. Rede, eine Idee b. bekacken <sw. V.; hat) (vulg): mit Kot beschmutzen: alte Saugflaschen.... Zelluloidklappern und bekackte Windeln (Kisch. Reporter 360). bekakeln <sw. V.; hat) [zu t kakeln] (ugs.): über einen Vorfall, eine noch ausstehende Entscheidung mit jmdm.. den man gut kennt, ungezwungen in allen Einzelheiten] reden: ... ist Pinneberg ... zu Lämmchen reingehuscht und hat mit ihr diesen außergewöhnlichen Fall bekakelt (Fallada. Mann 190). bekabnen [bo'kalmdn] <sw. V.; hat) [zu TKalme] (See- mannsspr.): durch Vorbeifahren auf der Luvseite einem anderen Schiff den Wind aus den Segeln nehmen: die Jolle wurde bekalmt und verlor an Fahrt. bekämpfen <sw. V.; hat): a) gegen jmdn. kämpfen /und ihn zu vernichten suchen): die Feinde. Aufständische b.; die beiden Familien bekämpften sich auf Leben und Tod; b) etwas einzudämmen, zu verhindern oder zu überwinden suchen, indem man energische j Maßnahmen dagegen ergreift: eine Seuche b.; wir müssen unsere Vorurteile b.; sich [gegenseitig]/(geh.:) einander auf dem Markt -de Firmen; <Abl.:> Bekämpfung, die; -. -en <P1. ungebr.). dazu: BekfonpfungsmaBnahme. die (meist PL): nach wirksamen -n gegen die ständig steigende Zahl von Verkehrsunfällen suchen. Bekämpfungsmitteh das: das gegen Motten wirksamste B. ist Kampfer. bekannt [bo'kant] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [2. Part, von: bekennen = (er)kennen]: 1. a) von vielen gekannt, gewußt: eine -e Sache. Melodie; das -este Beispiel: es wurde b.. daß ...; von ihm ist nichts Nachteiliges b.; er ist b. für seine gute Ware, für seinen Geiz (ihm geht der Ruf voraus, gute Ware zu verkaufen, geizig zu sein): er ist wegen seines Ehrgeizes b.; b) berühmt, weithin angesehen: ein -er Künstler. Arzt; er ist in Wien b. (hat in Wien einen Namen). 2. in den Verbindungen jmdm. b. sein (jmdm. nicht fremd, nicht neu sein: von jmdm. gekannt werden): die Aufgabe war ihnen b.; ein mir oberflächlich -er junger Mann; davon ist mir nichts b. (davon weiß ich nichts): ich sah viele [mir] -e Gesichter (viele Gesichter, die ich kannte): jmdm. b. vorkommen (jmdm. nicht fremd erscheinen): die Melodie kommt mir b. vor; mit imdm.. etw. b. sein/werden (jmdn.. etw. näher kennen! kennenlernen: mit jmdm.. etw. vertraut sein/werden): ich bin noch mit keinem Menschen näher b.; bei dieser Gelegenheit sind wir miteinander b. geworden; ich bin mit seinen Problemen seit langem b.; jmdn. mit jmdm. b. machen (jmdn. jmdm. vorstellen): Zouzou ... machte mich mit den ... jungen Herrschaften b. (Th. Mann. Krull 393); darf ich b. machen?; jmdn.. sich mit etw. b. machen (jmdn.. sich über etw. informieren, mit etw. vertraut machen): jmdn. mit einer Maßnahme b. machen; Die Eisenbahningenieure haben sich ... mit diesem neuen Verbindungsverfahren b. ... gemacht (Bundesbahn 12, 1968, 20). bekannt-« Bekannt-: -gäbe,die <PI. ungebr.): das Bekanntgeben: Veröffentlichung: öffentliche B.; -geben <st. V.; hat): öffentlich verbreiten, an die Öffentlichkeit weitergeben: der Bundestrainer hat die Aufstellung der Fußball-Nationalelf bekanntgegeben; ^machen <sw. V.; hat): veröffentlichen, der Allgemeinheit zur Kenntnis bringen: den Inhalt eines Schreibens b.. dazu: Mnachung, die. -. -en: eine amtliche B.; -werden (Zusschr nur im Inf. u. 2. Part.): veröffentlicht werden: in die Öffentlichkeit dringen: der Wortlaut darf nicht b.; wenn der Wortlaut bekannt wird ... 340
bekleckern Bekannte [te'kante], der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): a) jmd.. mit dem man bekannt ist: wir sind alte B.; er ist ein alter -r von mir; viele B. haben; b) (mit Possessiv- pron.) (ugs. verhüll.) Freund eines Mädchens od. Freundin eines Mannes; ich war mit meiner -n verreist, zu a: Bekanntenkreis, der: Gesamtheit der Bekannten, die jemand hat: er zählt zu ihrem B.; bekanntermaßen <Adv.) (Papierdt.): wie bekannt ist. wie man weiß, bekanntlich: Vögel entfernen sich b. nicht weit von den Küsten (Hacks, Stücke 15); Bekfmttheit, die; -: das Bekanntwerden. Bekanntsein, dazu: Bekfimtheitagrad, der <o. PL): der... von einem Marktforschungsinstitut ermittelte B. von 30 Prozent (Herrenjournal 1. 1966. 62); bekanntlich <Adv.): wie bekannt ist. wie man weiß: der Walfisch ist b. ein Säugetier; hatte es sich hier um Temperament gehandelt, was b. im Ernstfall zum Draufgängertum zu führen pflegte (Kirst. 08/15.108); Bekanntschaft, die; -. -en: 1. <P1. ungebr.) das Bekanntsein; Kontakt, persönliche Beziehung: eine B. [mit jmdm.l anknüpfen; das war schon in der ersten Zeit unserer B. so; bei näherer B. erhielt man ein völlig anderes Bild von ihm; * jmds. B. machen (jmdn. kennenlernen, mit jmdm. Verbindung aufnehmen); die B. eines Mädchens machen; mit etwas B. machen (ugs. oft iron.; mit etw. Unangenehmem in Berührung kommen): die Eifersucht dieser Tyrannen zu wecken und mit ihren Messern B. zu machen (Th. Mann. Krull 134). 2. Mensch od. Kreis von Menschen, die jmd. kennt; Bekanntenkreis: sie brachte ihre neue B. mit; zu seiner B. gehörten viele namhafte Künstler. bekfnten <sw. V.; hat): mit Kanten versehen: ein Werkstück exakt b.; <Abl.:) Bekgntung, die; -. -en. Bekassine [bekasi:nd]. die; -. -n [frz. becassine. zu: becasse = Schnepfe, zu: bec = Schnabel < vlat. beccus = (Hah- nerOschnabel. wohl aus dem Galt.; nach ihrem langen Schnabel]: vorwiegend in Sümpfen und auf feuchten Wiesen lebende Schnepfe mit sehr langem, geradem Schnabel u. schwarzem bis rötlichbraunem, gelblich längsgestreiftem Rücken; Himmelsziege. bekatern [bo'ka.tm] <sw. V.; hat) [aus dem (Ost)niederd.] (ugs.): svw. T bekakeln. bekaufen, sich <sw. V.; hat) (landsch.): zu teuer, unüberlegt! einkaufen u. sich später darüber ärgern: Hummer und, wie hieß das. Ari... Arischolen? Da haben wir uns bekauft, Hans (Kuby. Steg 285). bekehren <sw. V.; hat) [1 a: mhd. bekeren. ahd. bikeren. LÜ von lat. convertere = umwenden, umkehren; vgl. Konvertit]: 1. a) für einen Glauben gewinnen: jmdn. zum christlichen Glauben b.; Andersgläubige b.; b) bei jmdm. eine innere Wandlung bewirken u. ihn für eine bestimmte LebensJauffassung gewinnen: es gelang ihm nicht, ihn zu einer anderen Ansicht zu b.; er ließ sich nicht b.; du hast mich bekehrt; sie sind inzwischen bekehrt (haben aus der Erfahrung gelernt u. ihre Auffassung inzwischen geändert). 2. <b. + sich) a) einen Glauben annehmen: sich zum Christentum b.; b) eine innere Wandlung durchmachen u. zu einer bestimmten ' Lebens Jauffassung kommen: er bekehrte sich zu meiner Auflassung; hast du dich bekehrt?; <Abl.:> Bekehrer, der; -s. -: jmd.. der andere bekehrt (1 a); Bekehrerin. die; -. -nen: w. Form zu T Bekehrer; Bekehrung, die; -. -en. Bekehrung»-: -eifer, der; -reise, die: svw. T Missionsreise; Miveise, die: Methode, mit der andere bekehrt werden sollen; ~wut, die: übereifriges Bestreben, seinen Glauben, seine Überzeugung anderen aufzuzwingen. bekamen <unr. V.; hat): 1. a) offen zugeben, aussprechen; eingestehen: einen Irrtum, die Wahrheit, seine Sünden b.; ..Ist das wunderbar hier!" bekannte ich ehrlich (Härtung. Piroschka 95); b) Zeugnis für seinen Glauben ablegen: er wurde nie müde, seinen Glauben zu b. (Sieburg. Blick 103); laßt uns [gemeinsam] unsern Glauben b. (das Glaubensbekenntnis sprechen; Aufforderung des Pastors an die Gemeinde); die Bekennende Kirche (Bewegung der deutschen evangelischen Kirchen gegen die Eingriffe u. Maßnahmen des Nationalsozialismus). 2. <b. + sich) a) zu jmdm.. etw. stehen, überzeugt ja sagen, für jmdn.. etw. offen eintreten: sich zu Jesus, zu Mohammed, zum Christentum b.; er bekannte sich zu seinen Taten; nur wenige seiner früheren Freunde bekannten sich zu ihm; b) sich als jmd nj. bezeichnen; sich für jmdn. erklären: sich als Verfasser eines Artikels b.; ich bekenne mich als der / (veraltend:) den Sünder, der es unternommen hat...; c) sich eine bestimmte Eigenschaft zuerkennen u. dafür einstehen; sich als etw. erklären: sich [als. für] schuldig b.; sie bekennen sich als dumm (Brecht. Geschichten 171); <Abl.:) Bek^nner, der; -s, -: jmd.. der seine religiöse] Überzeugung öffentlich ausspricht od. als Künstler gestaltend versinnbildlicht, dazu: Bekpmerseist, der <o. PI.). Bekpmermut, der: der Mut. sich trotz persönlicher Gefährdung öffentlich für seine Überzeugung einzusetzen; Bekenntnis, das; -ses. -se: 1. das Sich [bekennen. Ein j Geständnis; <P1.) Erinnerungen. Lebensbeichte: das B. seiner Sünden; -se des Hochstaplers Felix Krull (Titel eines Romans von Th. Mann); ein B. ablegen. 2. das Eintreten für etw.; das Sichbekennen zu etw.: ein B. zum Christentum, zur demokratischen Rechtsordnung ablegen. 3. a) formulierter Inhalt des Bekenntnisses (2), Glaubensformel: das Augsburger B. von 1530; das B. unseres christlichen Glaubens; b) Religionszugehörigkeit. Konfession: für seine Kinder Schulen des eigenen -ses wünschen (Glaube 5, 1967. 3). bekpmtnis-, Bekenntnis-: -buch, das: Buch, in dem eine Weltanschauung, ein Glaube bezeugt wird; --Christ, der; -freiheit, die <o. PI.) (Rel.): in diesem Lande herrscht B.; -freudig <Adj.): immer wieder zu Bekenntnissen bereit; -gläubig <Adj.>: buchstabengetreu seinem religiösen Bekenntnis anhängend; -kirche, die <o. PL): svw. Bekennende Kirche (t bekennen 1 b); ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): keiner Glaubensgemeinschaft angehörend; -mäßig <Adj.; o. Steig.) (Papierdt.): auf ein Bekenntnis bezogen: eine Lehrerausbildung -en Charakters; -schritt, die: svw. t^buch: die -en der Reformatoren; -schule, die: Grund-. Haupt]schule, in der im Geist eines der beiden großen christlichen Bekenntnisse, bes. des katholischen, unterrichtet wird. Konfessionsschule (Ggs.: Gemeinschaftsschule); -treu <Adj); -zwang* der. bekkken <sw. V.; hat) (nordd.. ugs.): genau betrachten: laß dich mal b.!; sich [gegenseitig] b. bekiest [te'ki:st] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Kies bestreut: -e Wege; der Platz ist b. bekindert [to'kmdet] <Adj.): eigene Kinder gezeugtj habend: -e und unbekinderte Ehen. beklagen <sw. V.; hat) /vgl. beklagt/: 1. a) (geh.) über einen Verlust. Todesfall Empfindungen des Schmerzes, der Trauer in lautenJ Worten äußern: den Tod eines Freundes b.; Menschenleben waren nicht zu b. (es gab keine Toten bei etw.); b) bedauern; über etw. klagen; bedauernd feststellen: jmds. Los b.; den sozialen und politischen Wandel b.; Verluste oder Schäden sind nicht zu b. (hat es nicht gegeben). 2. <b. -I- sich} jmdm. gegenüber klagen u. seine Unzufriedenheit über ein Unrecht o. ä. mit starkem Vorwurf gegen den Schuldigen äußern, ohne ihn jedoch zur Rechenschaft ziehen zu wollen: sich über seinen Vorgesetzten b.; ich habe mich bei ihm über diese/wegen dieser Ungerechtigkeit beklagt; „Man bekommt heutzutage einen so komplizierten Geist", beklagte sich der General ehrlich (Musil. Mann 777); <Zus.:> beklagenswert <Adj.; nicht adv.): bedauernswert; so geartet, daß jmdm.. etw. einem leid tun muß; beklagenswürdig <Adj.) (geh.): svw. f beklagenswert; beklagt [t»'kla:kt] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [zu veraltet beklagen = jmdn. vor Gericht anklagen] (jur.): (im Zivilprozeß) verklagt: die -e Person. Partei; <subst.:) Beklagte, der u. die; -n, -n <Dekl. tAbgeordnete): jmd.. der (im Zivilprozeß) verklagt worden ist (Ggs.: Kläger). beklatschen <sw. V.; hat): 1. mit Beifall bedenken, durch Händeklatschen begrüßen; einer Sache, jmdm. applaudieren: die Witze des Conferenciers, den Ansager b. 2. (ugs.): intime Dinge über jmdn.. etw. ausplaudern: Elisabeth schauderte zusammen bei dem Gedanken, wie bald auch sie von der im Krankenhaus verwelkten Puck beklatscht werden würde (Sebastian. Krankenhaus 19). beklauen <sw. V.; hat) (salopp): bestehlen: einen Kameraden b.; sich [gegenseitig] b.; Sich von Halbstarken b. lassen, ein großer Mann! (Fallada. Jeder 212). bekleben <sw. V.; hat): etw. auf etw. kleben; vollkleben, zukleben: wir wollen die Wand im Kinderzimmer mit bunten Bildern b. bekleckern <sw. V.; hat) /vgl. bekleckert/ (ugs.): kleckernd beschmutzen: das Kleid mit Kirschsaft b.; ich habe mir den Schlips bekleckert; ich habe mich schon wieder beklek- kert!; mit Senf bekleckerte Pappteller; Ü ... bekleckert er, was er sieht, mit faulen Witzen (Tucholsky. Werke I. 479); * einen Bekleckerten machen (berlin. salopp: sich 341
bekleckert den Anschein geben, als ob man etwas Besonderes sei; sich wichtig tun): bekleckert <Adj.) (landsch. veraltend): wichtigtuerisch: da haben sich unsere bekleckerten Bürokraten mal wieder was geleistet! beklecksen <sw. V.; hat): stark beschmutzen. Kleckse auf etw. machen: das Schulhaft b.; ihre Blue Jeans waren mit Farbe bekleckst. bekleiden <sw. V.; hat) [2: eigtl. = jmdn. mit einem Amtskleid bekleiden]: 1. a) mit Kleidung versehen: sie hatte sich nur notdürftig bekleidet: nur mit einer Hose bekleidet sein; b) (geh.) mit etw. schmückend beziehen, bedecken: der Altar wird mit Blumen und Grün bekleidet; die Wände waren mit weißer Seide bekleidet; c) (geh.. veraltet) in ein Amt. Recht o. ä. einsetzen u. dadurch mit etw. versehen: jmdn. mit einer Würde, mit hoher Macht b. 2. (geh.) (einen Posten, ein Amt) innehaben: einen hohen Posten, ein Amt. eine Stellung b.; <Abl.:> Bekleidung, die; -. -en: 1. a) Kleidung. Kleider: warme, zweckmäßige B.; Segeltuchhosen. Leinenhemd und Anorak sind wirklich keine B. für eine Bergfahrt (Eidenschink. Fels 11); b) (selten) Verkleidung (einer Wand). 2. <o. PI.) (selten) das Bekleiden. Innehaben eines Amtes: Ein Kastrat war aber für die B. kirchlicher Würden untauglich (Thieß. Reich 216). Bektekhras-. ^amt. das (Milit.): Verwaltungsdienststelle zur Annahme. Aufbewahrung u. Ausgabe der Dienstkleidung für die Truppe; ^gegenständ, der (meist PI.): Somit gehörte es immer noch zu seinen Aufgaben, die Ausrüstungs- und Bekleidungsgegenstände ... zu überprüfen (Kirst. 08/15. 108); -«werbe, das; ^Handwerk, das: Gesamtheit der Schneiderwerkstätten. Maßschneidereien u.a.; ^Industrie, die: Gesamtheit der Kleiderfabriken; Konfektionsindustrie; -karamer, die: svw. tKleiderkammer; -«oll. das (Milit.) meist in der Fügung: Bekleidungs- und Ausrüstungssoll; -stück, das: svw. T Kleidungsstück; -Vorschriften <P1.): An- Weisungen über die Art der Bekleidung. bekfefastern <sw. V.; hat): a) (ugs.) reichlich mit Kleister. Klebstoff bestreichen: die Tapeten müssen vor dem Ankleben gut bekleistert werden; b) (ugs. abwertend) mit etw. ! reichlich u. auffallend] bekleben; mit etw. vollkleben: die Hauswand ist über und über mit Reklame bekleistert. bekommen <sw. V.; hat) /vgl. beklommen/: beengen, bedrük- ken: die Stille beklemmte mich; der Anblick beklemmte ihm das Herz; <meist im 1. Part.:) ein -des Gefühl; das Schweigen war -d; noch -der fast scheint mir jedoch eine andere Entwicklung zu sein; <AbI.:> Beklemmte, die; -, -se: das Beklemmende: die B.. die von diesen Bildern ausgeht; Beklemmung, die; -. -en: Gefühl der Enge; Angst. Alpdruck. beklkren <sw. V.; hat) (nordd. ugs.): beschmieren: die Häuserwände mit Parolen b. beklommen Ibd'kbmanJ <Adj.) (älter nhd. beklemmt, für mhd. beklummen. 2. Part, von: beklimmen = umklammern]: angesichts von etw. bedrückt u. gehemmt, unsicher u. zaghaft: mit -er Stimme antworten; sie war ganz b.; so konnte einem wohl etwas b. zumute werden angesichts von soviel Dummheit und Lüge (K. Mann. Wendepunkt 226); sie schwiegen b.; <Abl.:> Beklommenheit, die; -. beklönen <sw. V.; hat) (nordd. ugs.): über etw. mit jmdm.. den man gut kennt, ungezwungen in allen Einzelheiten reden: das müssen wir aber erst mal richtig b.!; <Abl.:> Beklönung, die; -. -en. beklopfen <sw. V.; hat): durch Klopfen untersuchen, abklopfen; prüfend auf jmdn.. etw. klopfen: der Arzt behorchte und beklopfte meine Brust; Er ging nicht wie die andern zu den Steinen und beklopfte sie (Wiechert. Jeromin-KInder 154); bekloppt [to'kbpt] <AdJ.; -er. -este; nicht adv.) [aus dem Niederd., eigtl. = beklopft, d.h. von einem Schlag auf den Kopf getroffen] (salopp): nicht zurechnungsfähig, geistig nicht normal: Natürlich zieh* ich mir Handschuhe an ... wegen der Fingerabdrucke. Ich bin nicht b. (Genel [Übers.]. Notre Dame 217). bekn^bbem <sw. V.; hat): (von Tieren) mit dem Schnabel od. den Zähnen an etw. knabbern: die Mäuse haben den Speck beknabbert; wobei ... die Jungen (= Nachtreiher) ... den elterlichen Schnabel beknabbern (Lorenz. Verhalten I. 172). beknackt tto'knakt] <Adj.; -er. -este. nicht adv.) [zu T Knacks = (seelischer) Schaden] (salopp): a) in ärgerlicher Weise einfältig, töricht: Und dann soll das Gymnasium unheimlich schwer sein und die Lehrer auch b. (Hornschuh, Ich bin 8); Als ..echt b." tat... eine zornig abziehende Gruppe Junger Leute das EröfTnungsprogramm ab (MM 16. 11. 72, 48); b) unerfreulich, ärgerlich: Fünfzehn ist ein ganz schön -es Alter (Hörzu 40.1973.110 II). bekndfen <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): ein Tau. eine Leine so belegen (5 a). daß der Tampen bei Belastung nicht nachgibt. bekrönen, sich <sw. V.; hat) (landsch. ugs.): sich f leichtJ betrinken. beknkn <sw. V.; hat) [eigtl. wohl = mit den Knien auf Jmdm. liegen] (ugs.): dringend u. ausdauernd bitten: er bekniet mich schon lange, ihm Geld zu leihen. bekniflen [teknifn] <AdJ.; nicht adv.) (landsch.): betreten, betroffen: sie machen alle ziemlich -e Gesichter (Fallada. Jeder 40). beknQspen, sich <sw. V.; hat): Knospen ansetzen: die Bäume beknospen sich erst spärlich. bekpehen <sw. V.; hat): mit Essen versorgen; für jmdn. kochen, der nicht unmittelbar zum eigenen Haushalt gehört: in kleinen Gerichtsgefängnissen bekocht die Ehefrau des Aufsehers dessen Schäfchen (Spiegel 21. 1966. 52). beködern <sw. V.; hat) (Angeln): mit einem Köder versehen: den Angelhaken b. bekohlen <sw. V.; hat) (Fachspr.): mit Kohle! Vorräten] versorgen: der Dampfer mußte im Hafen bekohlt werden; <Abl.:> Bekohlung, die; -. -en. bekommen <st. V.): 1. <hat> a) von jmdm. etw. als Geschenk. Belohnung. Auszeichnung o.a. erhalten: zum Geburtstag eine Puppe, ein Buch b.; 100 DM Finderlohn b.; einen Orden, eine Medaille, einen Preis b.; b) jmdm. (als Äquivalent, als Bezahlung o.a.) zuteil werden, (etwas, worauf man Anspruch hat) erhalten: Verpflegung. Urlaub. Sozialhilfe b.; die Schauspieler bekamen viel Beifall; ich bekomme noch S Mark von dir (du schuldest mir noch 5 Mark); er bekommt 20 Mark für die Stunde (verdient 20 Mark in der Stunde); was bekommen Sie (verlangen Sie) für das Bild?; c) jmdm. zugestellt, übermittelt o.a. werden: Post, einen Brief, eine Nachricht b.; er hat Bescheid bekommen, daß er sofort zurückkommen soll; d) (als Strafe o.a.) hinnehmen müssen; erhalten: eine Ohrfeige, einen Rüffel. Schelte. Schläge b.; für den Einbruch hat er fein Jahr) Gefängnis bekommen (ist er [mit einem Jahr] Gefängnis bestraft worden); e) (an einer bestimmten Körperstelle) plötzlich von etw. getroffen werden: einen Stoß, einen Tritt b.; er bekam einen Schlag auf den Kopf, in den Bauch; 0 von etw. befallen werden; als Folge einer physischen od. psychischen Veränderung haben: Wut. Angst. Heimweh b.; allmählich Hunger b.; er hat einen furchtbaren Schrecken bekommen; einen roten Kopf. Falten, eine Glatze b.; g) sich etw. zuziehen; erleiden: eine schwere Krankheit. Fieber. Schnupfen, einen Herzinfarkt b.; er bekam einen Krampf im Bein und mußte das Rennen aufgeben; b) mit etw. rechnen müssen, können: Besuch. Gäste b.; wir bekommen bald Regen. Frost, besseres Wetter, damit bekommst du doch nur Argen i) in einen bestimmten Zustand geraten: Löcher. Risse b. (löcherig, rissig werden); |) jmdm. erteilt werden: einen Auftrag. Befehl b.; du bekommst keine Erlaubnis; er bekommt immer seinen Willen (man gibt immer seinen Wünschen nach). 2. <hat) a) (durch eigenes Bemühen) zu etw. kommen; sich verschaffen: keine Arbeit, eine [neue] Stellung b.; es ist schwer. Personal zu b.; er hat noch keinen Platz bekommen; keinen Anschluß, keine Verbindung (beim Telefonieren) b.; einen Einblick in etw.. einen Eindruck von etw. b. (gewinnen, erlangen); einen Mann, eine Frau b. (finden): er hat sie. sie haben sich endlich bekommen (geheiratet): b) kaufen können, (gegen Geld) erhalten: das Buch ist nicht mehr zu b.; er hat die Sachen billig bekommen; was bekommen Sie? (was wünschen Sie. was möchten Sie haben?); c) hervorbringen, entstehen lassen: der Baum hat Knospen. Blüten bekommen; sie bekommt ein Baby, ein Kind (ist schwanger); der Hund hat Junge bekommen (geworfen); d) zu einem bestimmten Verhalten o. ä. bringen: ich habe ihn nicht aus dem Bett bekommen (er ist trotz meiner Aufforderung nicht aufgestanden); Jmdn. zum Reden b.; Jmdn. dazu b.. die Wahrheit zu sagen; e) erreichen, daß jmd.. etw. in einen bestimmten Zustand versetzt wird: sie wollten den Gefangenen frei b.: um es hier wieder sauber, gemütlich und wohnlich zu b. (R. Walser. Gehülfe 163); 0 erreichen, daß etw. an eine bestimmte Stelle kommt: Jmdn. vor seine Augen, etw. in die Hand 342
Belagerer b.; etw. aufs Bild, zu Papier b.; die Männer bekamen das Klavier nicht durch die Tür; etw. in den Magen b. (ugs.; seinem Magen Nahrung zufuhren)', g) (noch zum richtigen Zeitpunkt) erreichen: den Zug, die Straßenbahn [noch, nicht mehr] b. 3. <b. + Inf. mit „zu"; hat) a) in den Stand gesetzt werden, die Möglichkeit haben, etw. / zu seinem Nutzen] zu tun: etw. zu kaufen, zu essen, zu sehen b.; er bekam den Ast zu fassen; b) ertragen müssen: jmds. Haß zu spüren b.; wenn er das tut. bekommt er von mir etw. zu hören (werde ich ihm die Meinung sagen). 4. <b. + 2. Part.; hat; als Umschreibung des Passivs): etw. geschenkt, geschickt, gesagt b. 5. in einer bestimmten Ausführung erhalten <hat>: etw. gedruckt, schriftlich, in Farbe b. 6. jmdm. [nichtJ zuträglich sein: [un]günstig für jmdn., etw. sein <ist>: die Kur ist ihm schlecht bekommen; das Essen ist mir [gut] bekommen; wohl bekomm's!; Es ist ... richtig, daß Pastellfarben der Gesichtsfarbe meist besser bekommen als die kräftigen Farbtöne (Dariaux [Übers.]. Eleganz 88). 7. *es nicht über sich b. (hat) (sich nicht zu einer (für die eigene oder eine andere Person] unangenehmen Handlung entschlielien können): sie hatte es nicht über sich bekommen, dem Jungen das Spielzeug wegzunehmen. bekomplimentkren <sw V.; hat): in förmlicher, übertriebener Weise loben, jmdm. Komplimente sagen: er bekomplimentierte seine Leute; sich [gegenseitig]/(geh.:) einander b. beköstigen [bd'koestign] <sw. V.; hat): / regelmäßig! mit Essen versorgen: vier davon (= von den hungernden Arbeiterkindern) beköstigte und bekleidete Linda (Mostar. Unschuldig 84); <Abl.:> Bekptigira. die; -. -en (PI ungebr.): das Beköstigen: Kost. Verpflegung. bekptzen <sw. V.; hat) (salopp): mit Erbrochenem beschmutzen: der Betrunkene hatte den Tisch bekotzt; sich von oben bis unten b.; im Polizeigefängnis auf einer Holzpritsche, eingewickelt in eine ..bekotzte Decke" (Zeit 22. 5. 64.22). bekräftigen <sw. V.; hat): a) nachdrücklich bestätigen: er bekräftigte seine Aussagen mit einem/durch einen Eid; sie bekräftigten die Vereinbarung durch Handschlag; er bekräftigte, daß er Hilfe leisten wolle: b) in etw. bestärken, unterstützen: den Verdacht, die Vermutung b.; das bekräftigt mich in meiner Überzeugung; ..So einer hat nichts und nimmt das Maul voll", bekräftigte der ältere (Broch. Versucher 11); (Abl.:> Bekräftigung, die; -, -en. bekrallt [tokralt] <Adj.; o. Steig., nicht adv.) (Zool.; sonst selten): mit Kralle/n] versehenj: -e Tatzen. bekrfnzen <sw. V.; hat): mit einem Kranz, mit Girlanden schmücken: den Sieger b.; dem Sieger die Stirn b.; der Erntewagen wird bekränzt; eine bekränzte Statue; <Abl.:> Bekrfnzung, die; -. -en. bekreuzen <sw. V.; hat): 1. (kath. Kirche) a) mit dem Kreuzzeichen segnen, das Kreuz zeichen! über jmdm. nutchen: die schlafenden Kinder b.; b) <b. + sich) seltener für t sich bekreuzigen. 2. (veraltet) ankreuzen: bekreuzigen, sich <sw. V.; hat): a) (kath. Kirche) das Kreuz; zeichen] über Stirn u. Brust machen: ich bekreuzigte mich und verneigte mich vor dem Altar; (zum Zeichen des Abscheus od. der abergläubischen Furcht:) sich vor jmdm.. vor etw. b.; b) (ugs.) großen Abscheu, u. abergläubische Furcht I vor jmdm.. einer Sache haben: vor dieser Aussicht bekreuzige ich mich. bekrjeehen <sw. V.; hat) (selten): a) auf jmdm.. auf etw. kriechen: Insekten und Würmer bekriechen den Kadaver; b) (geh.) svw. t beschleichen (2): Nach diesem Gespräch ... bekroch Goron allmählich ein Gefühl, als vergeude er seine Zeit (Maass. GouftS 22). bekrkgen <sw. V.; hat): gegen jmdn.. etw. Krieg führen: die Nachbarvölker b.; das Land wurde immer wieder bekriegt; Ü ein Abendroth-Schüler, der ... seinen früheren Lehrer geschickt und heftig bekriegte (bekämpfte; Zeit 29. 5. 64. 10); sich [gegenseitig]/(geh.:) einander b. bekritteln <sw. V.; hat) (abwertend): mit kleinlicher Kritik bedenken; I kleinlich I an jmdm.. etw. herumkritisieren: einen Kollegen, ein Buch, eine Ware b.; (Abl.:> Bekrjtt[e]lung. die; -. -en. bekritzeln <sw. V.; hat): mit Kritzeleien, kritzelnd mit Iundeutlichen] Buchstaben od. Zeichen versehen: er bekritzelte die Buchränder eng mit Anmerkungen. bekrönen <sw. V.; hat): a) mit einem kronenähnlichen Schmuck, mit einem Kranz o.a. versehen: den Sieger b.; ein Gebäude mit einer Kuppel b. (Archit.; mit einer Kuppel als krönendem, schmückendem Abschluß versehen)'. Ü er bekrönte sein Schaffen (gab seinem Schaffen den glanzvollen Höhepunkt) mit einem epochemachenden Werk; b) den krönenden Schmuck od. Abschluß bilden: ein Schloß bekrönt den Berg; das Hörn der Hybris, das ihre Stirnen bekrönte (Langgässer. Siegel 238); Ü ein epochemachendes Werk bekrönte sein Schaffen (bildete den glanzvollen Höhepunkt seines Schaffens); <Abl.:) Bekrönung, die; -. -en: 1. das Bekrönen. 2. krönender Schmuck. Abschluß. beitraten [bo'krostn] <sw. V.; hat): a) (selten) mit einer Kruste überziehen; b) <b. -I- sich) eine Kruste bilden: die Wunde hat sich schnell bekrustet. bekycken (nordd.): svw. t begucken. bekümmern <sw. V.; hat) /vgl. bekümmert/: 1. betrüben; jmdm. Kummer, Sorge bereiten: mein Zustand bekümmerte ihn; das braucht dich nicht zu b. (kümmern); was bekümmert Sie das (was kümmert Sie das. was geht Sie das an)? 2. <b. + sich) a) (geh. veraltend) sich betrüben: sich über etw. b.; b) sich kümmern, für jmdn.. etw. sorgen: ich muß mich um das Gepäck b.; sie sollte sich lieber etwas mehr um ihre Kinder b.; <Abl. zu 1:) Bekgmmernis, die; -. -se (geh.): Kummer, Sorge: in ehrlicher B. seine Schuld zugeben; bekümmert [bo'kYmm] <AdJ.): traurig, bedrückt, sorgenvoll: ein -es Gesicht machen; er war darüber sehr b.; jmdn. b. anblicken, dazu: Bektymmertheit. die; -; Bekfynraenmg, die; - (selten): Kummer: in nachdenklicher B. (Lenz. Suleyken 61). bekunden [bokundn] <sw. V.; hat): 1. a) (geh.) zum Ausdruck bringen; deutlich (durch Worte. Gesten od. Mienen) zeigen: Interesse. Teilnahme, seine Bereitwilligkeit. Verlangen. Furcht b.; er bekundete laut und deutlich sein Mißfallen; Ü Auch Zeitungsstände bekunden die Weltstadt (Koeppen. Rußland 48); b) (jur.) vor Gericht aussagen, bezeugen: etw. eidlich b.; Augenzeugen bekundeten, daß der Beklagte nicht die Vorfahrt beachtet habe. 2. <b. + sich) (geh.) zum Ausdruck kommen; deutlich werden, sich zeigen: dadurch, darin bekundete sich ihr ganzer Haß; ihre Verschiedenheit bekundete sich immer stärker: ein gewisser edler Luxus, die generositä. die sich darin bekundete, der Form einen ... Eigenwert beizulegen (Th. Mann. Zauberberg 722); <Abl.:> Bekunduw. die; -. -en. Bd [bei], das; -s. - [nach dem Amerikaner A. G. Bell, dem Erfinder des Telefons): Kennwort bei Größen, die als Logarithmus des Verhältnisses zweier physikal. Größen gleicher Art angegeben werden; Zeichen: B (auch noch: b). belächeln <sw. V.; hat): über jmdn.. etw. lächeln; jmdn.. etw. mit /spöttischem od. nachsichtigem/ Lächeln betrachten: der Plan, der alte Mann wird allgemein belächelt; sie belächelte sich selbst; etw. als kindisch b.; belachen <sw. V.; hat): a) durch sein Lachen zeigen, daß man etwas lustig od. erheiternd findet; über jmdn.. etw. lachen: Jmds. Einfall b.; die neuesten Witze wurden belacht; eine viel belachte Komödie; b) sich über jmdn.. etw. lustig machen; durch Lachen verspotten: Jmds. Äußerungen. Ausreden. Ängste b. belackmeiern [bd'lakmajmi] <sw. V.; hat) [vgl. gelackmeiert] (ugs.): übervorteilen, betölpeln: seine Kameraden b.; er fühlte sich belackmeiert. beladen <st. V.; hat): a) mit einer Ladung. Last versehen, anfüllen (Ggs.: entladen 1 a): den Wagen [mit Holz] b.; ein schwer beladener Wagen; b) jmdm.. einem Tier i viel] zu tragen geben, ihm etw. aufladen: jmdn.. einen Esel, sich mit Paketen b.; sie war schwer beladen (hatte viel zu tragen): Ü Jmdn.. sich mit Verantwortung. Sorgen b.; er nahm sich der armen und beladenen Menschen an; c) lastend, schwer, /über/reich bedecken: einen Tisch mit Geschenken b.; ein beladenes Tablett; (abwertend:) jmd. ist mit Schmuck beladen (trägt allzuviel Schmuck); <Abl. zu a:> Beladung, die; -. Belag [to'la:k]. der; -[eis. Beläge [bo'lE.'gs]. ugs. auch: -e: 1. dünne Schicht (Schimmel. Eiter o.a.). die sich auf etw. gelegt hat: B. auf der Zunge ist ein Krankheitszeichen; altes Kupfer ist meist mit einem B. von Grünspan überzogen. 2. Material. Substanz (Auflage. Schicht), mit der etw. überzogen wird: die Bremsen brauchen neue Beläge; den B. der Straße erneuern; für den Fußboden einen B. aus Linoleum bestellen. 3. a) Aufschnitt: Brotschnitten mit verschiedenem B.; b) aufgelegte, bedeckende u. füllende Masse (z.B. Obst) bei Torten o.a. Belagerer [bo'fcgare]. der; -s. - <meist PL): Truppen, die 343
belagern (eine Stadt, Burg, Festung o.a.) belagern: nach mehreren Versuchen, die Burg im Sturm zu nehmen, zogen die B. wieder ab; belagern <sw. V.; hat): a) (Milit.) (eine Stadt, Burg. Festung o. ä.) zum Zweck der Eroberung einschließen u. umzingelt halten Troja ist 10 Jahre belagert worden, ehe es fiel; b) (ugs.) ausdauernd u. in großer Zahl umringen; sich wartend u. neugierig um jmdn., etw. drängen: Reporter belagern das Hotel; einen Verkaufsstand b.; die Boxen werden von Autofans belagert; Autogrammjäger belagerten den Schauspieler; <Abl.:> Belagerung, die; -, -en: 1. das Belagern (a). 2. <o. PI.) (ugs.) das Belagern (b). Belggerungs-: -beer, das; --krieg, der; ^naschine, die: antikes od. mittelalterliches Sturmgeschütz; ^truppen <P1.>; ^zustand, der (jur.): insbes. bei Krieg od. Kriegsgefahr staatlich verhängter Ausnahmezustand, bei dem die Bürgerrechte weitgehend durch militär. Anordnungen auf Grund des Kriegsrechts o. ä. eingeschränkt werden: den B. ausrufen; den B. [über eine Stadt, ein Gebiet] verhängen. Beiami [bela'mi:]. der; -[s], -s [frz. bei ami = schöner Freund (nach der Titelgestalt eines Romans von Maupassant)]: Frauenliebling: er ist ein richtiger B. betymmern: falsche Schreibung für T belemmern. Belang [ta'Iaol. der; -Ie]s. -e: 1. <o. PI.) Bedeutung, Wichtigkeit: Den ... Hypothesen schrieb er gar keinen unmittelbar psychologischen B. ... zu (Gehlen. Zeitalter 97); meist in der Verbindung von/ohne B. [sein] (große!keine Bedeutung /für jmdn., etw./ haben): das ist für mich ohne B.; nichts von B. (nichts Wichtiges). 2. <PI.) Interessen, Angelegenheiten: die kulturellen -e; gesamtdeutsche -e; jmds. -e vertreten, wahrnehmen; er habe... die -e eines Mandanten ... mit den -en der Redaktion des Spiegel verknüpft (Augstein, Spiegelungen 133). 3. <o. PI.) (Papierdt.) Hinsicht (meist in Fügungen wie): in diesem B.; beengen <sw. V.; hat): a) (jur.) zur Rechenschaft, zur Verantwortung ziehen, verklagen: jmdn. gerichtlich b4; jmdn. wegen Diebstahls b.; b) (unpers.; veraltend) an bejlangen, betreffen: was mich belangt, so ... betyv-, Belang-: -k* <Adj.; -er, -este): ohne Belang (1). bedeutungslos, unwichtig (Ggs.: ^voll): eine -e Sache. Bemerkung; das ist [für uns. für das Endergebnis] völlig b.. dazu: -losigkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) Undichtigkeit, Bedeutungslosigkeit. 2. belanglose Sache, Äußerung; ^rekh <Adj.): wichtig, bedeutungsvoll: mehrere für die Zukunft -e Dinge (Th. Mann, Hoheit 91); ^voll <Adj.) bedeutend, wichtig (Ggs.: ^los): ein [für die Wissenschaft] -es Werk; stilistisch b. sein. belassen <st. V.; hat): a) (unverändert) so lassen, an seinem Platz lassen: die jungen Dohlen im elterlichen Nest b.; jmdn. in seiner Stellung b.; jmdn. in dem Glauben b.. daß ...; etw. in seinem Zustand, in der alten Reihenfolge b.; wir haben es dabei belassen (bewenden lassen); b) Iüber llassen: den Landern die Kulturhoheit b.; Entweder werden diese als Übergangsmandate bezeichneten Mandate der siegenden Partei belassen .... oder sie fallen weg (Fraenkel. Staat 3S9); <Abl.:) Belfnire, die; -. belastbar [bo'lastba:^] <Adj.; nicht adv.): 1. geeignet, fähig, Belastung (1) auszuhalten: eine bis zu 15 t -e Brücke. 2. geeignet, fähig, Belastung (2), Inanspruchnahme auszuhalten, zu verkraften: kaufm. Mitarbeiter, ca. 23 Jahre alt. ... b. und zielstrebig ... (Augsburger Allgemeinen. 2. lS.Xl):Bel^barkeiUd\c:-,-€n:l.Fähigkeit,Be- Iastung(\), Materialbeanspruchung auszuhalten: da paßten die Gewinde nicht, und die -en der Druckrohre waren anders (FAZ 17.10.61.13). 2.<o. PI.) Fähigkeit. Belastung (2). Inanspruchnahme auszuhalten, zu verkraften: körperliche, seelische B.; Das böse Wort .... man müsse eben „einfach die B. der Wirtschaft" erproben (Zeit 7. 2. 75. 1); ihre nervliche B. ist nicht sehr groß: belasten <sw. V.; hat): 1. a) mit einer Last versehen, schwer machen, beschweren: das Auto, eine Brücke zu stark b.; der Fahrstuhl darf nur mit 4 Personen belastet werden; man muß den Talski b. (das Körpergewicht auf den Talski verlagern); <b. + sich) (selten) ich belastete mich mit den beiden Koffern; b) in seiner Existenz. Wirkung, in seinem / Lebens J- wert beeinträchtigen: die Atmosphäre durch Schadstoffe b.; Schadstoffe belasten die Atmosphäre; einen Aufsatz durch Einzelheiten b.; jmd. ist mit schwerer Schuld belastet (trägt schwere Schuld); erblich belastet sein (terblich b). 2. a) stark in Anspruch nehmen: jmdn. mit Verantwortung. Arbeit b.; sein Gedächtnis nicht mit unwichtigen Dingen b.; er belastete sein Gewissen mit Schuldgefühlen; b) jmdm.. einer Sache zu schaffen machen, schwer auf jmdn.. etw. lasten: zuviel Fett belastet den Magen; die Verantwortung scheint dich sehr zu b.; ihn belastete (bedrückte) der Gedanke an die verlorengegangenen sechs Schuß Munition (Kirst.08/15.169); diese Methoden belasteten sein Gewissen; von Sorgen belastet. 3. (jur.) als schuldig erscheinen lassen (Ggs.: entlasten 2 a): die Aussagen des Zeugen belasten den Angeklagten; durch Indizien schwer belastet werden; belastendes Material; belastende Aussagen. 4. (Geldw.) mit einer finanziellen Last belegen; jmdm., einer Sache eine finanzielle Schuld auferlegen: diese Gesetze belasten den Staatshaushalt mittelbar oder unmittelbar; die Bevölkerung mit zusätzlichen Steuern b.; ein Konto mit einem Betrag b.; dafür belasten wir Sie mit DM 100.-; das Haus ist mit einer Hypothek belastet (auf das Haus ist eine Hypothek eingetragen). belästigen [bo'lestign] <sw. V.; hat): a) stören, jmdm. zur Last fallen; unbequem, lästig werden: jmdn. mit Fragen, mit seiner Anwesenheit b.; darf ich Sie [in dieser Angelegenheit, damit] noch einmal b.?; ihr Hut und Schleier belästigten sie (Gaiser. Jagd 71); die Mücken haben uns arg belästigt; b) bedrängen; jmdm. gegenüber zudringlich werden: belästigen Sie mich nicht!; er hat das Mädchen immer wieder belästigt; <Abl.:> Belustigung, die; -. -en. Belastung [te'lastuol. die; -. -en: 1. a) das Belasten (1 a). Belastetsein: für gleichmäßige B. der Ladefläche sorgen; b) das Belasten (1 b). Belastet sein: die B. der Atmosphäre durch Schadstoffe; erbliche Belastung (vgl. erblich b). 2. das Belasten (2). Belastetsein; Last, Inanspruchnahme, Bürde: körperliche u. seelische -en; die B. des Kreislaufs; die B. durch den Beruf; etw. ist eine B. für jmdn.; jmdn.. etw. einer B. aussetzen; einer B. ausgesetzt sein. 3. (jur.) das Belasten (3). Beschuldigen: die Zeugenaussage bedeutet eine starke B. des Angeklagten. 4. (Geldw.) das Belasten (4), das Auferlegen einer geldlichen Last: die B. eines Grundstücks mit Hypotheken; B. eines Kontos (Eintrag im Soll); außergewöhnliche -en (Steuerw.; auf rechtlichen od. sittlichen Verpflichtungen beruhende Ausgaben, die in gewissem Umfang steuerlich absetzbar sind). bel«stiing&-, Belastung»-: -anzeige, die (Bank): Nachricht über die Belastung eines Kontos; -EKG, das (Med.): unmittelbar nach körperlicher Belastung aufgenommenes Elektrokardiogramm; -fiihig <Adj.) so beschaffen, daß es eine bestimmte Belastung aushält, dazu: -fähigkeit, die <o. PI.); -grenze, die: 1. Grenze der Belastbarkeit (1). 2. Grenze der Belastbarkeit (2); -Indiz,das (jur.): belastender Umstand: der Beweiswert von -ien; -lorve, die (Fachspr.): graphische Darstellung wechselnder Belastungen; -material, das (jur.): Tatsachen, die zusammengetragen werden u. zur Belastung des Angeklagten vorgebracht werden können; -messer, der (Med.); -probe, die: Mensch und Gerät wurden vielen -n unterworfen; -spitze, die: die B. für das Stromnetz ist in den frühen Abendstunden zu erwarten; -zeuge, der (Jur.): Zeuge der Anklage. beiatscheni [bo'la:tjBn] <sw. V.; hat) (berlin. salopp): a) zu etw. überreden: er hat mich belatschert. daß ich mich damit einverstanden erkläre; b) beratschlagen. belauben [bd'lapbn]. sich <sw. V.; hat): Laub bekommen: bald werden sich die Bäume wieder b.; <meist im 2. Part.:) zwischen schwach belaubten Pappeln (Hauptmann. Thiel 13); <Abl.:> BetouNre, die; -il.das Sichbelauben. 2. Laubwerk. belauern <sw. V.; hat): 1. versteckt wartend scharf beobachten, heimlich u. genau verfolgen, was jmd. tut: einen Verbrecher, ein Wildtier b.; Ü täglich belauern (bedrohen) neue Gefahren unser Leben. 2. mit lauerndem Blick beobachten, bewachen: er belauerte mich; einander, sich [gegenseitig] b.; <Abl.:> Befeuerung, die; -. -en. Behuf, der; -[eis. Belaufe: 1, * im B. von (veraltet; /vom Betrag] in Höhe von). 2. (Jagdw.): Pirschbezirk. zugewiesenes Revierstück für Jäger od. Förster; belaufen <st. V.): 1. <b. + sich; hat) betragen, ausmachen: der Schaden, die Summe beläuft sich auf etwa 1000 DM. 2. <hat) eine Strecke, ein Gebiet begehen, abgehen: Ich muß die Strecke (= Eisenbahnstrecke) b. (Hauptmann. Thiel 32); <meist im 2. Part.:) ein wenig belaufener Pfad. 3. (hat) (landsch.) geschäftig, lebhaft herumlaufend aufsuchen [u. bevölkern]: die Geschäfte b.. um eine bestimmte Ware zu bekommen; Die Stadt war von Fremden belaufen (Strittmatter. Wun- 344
belehren dertäter 237); ein stark beiaufenes Geschäft. 4. <ist> (landsch.) anlaufen, beschlagen: die Scheiben sind belaufen. belauschen <sw. V.; hat): a) heimlich und genau Geräusche, jmds. Äußerungen verfolgen und daraus bestimmte Schlüsse ziehen, heimlich mithören: man hat uns. unser Gespräch belauscht; einander, sich [gegenseitig] b.; b) forschend beobachten, zu erfassen suchen: die Tierwelt b. Belcanto, (auch:) Belkanto [belkanto]. der; -s [ital. bei canto = schöner Gesang]: virtuoser italienischer Gesangsstil (mit bes. Betonung des schönen Klangs u. der schönen Melodie). Belebe ['belpl. die; -. -n. (auch:) Bdchen fbelpi]. der; -s. - [mhd. belebe, ahd. belihha] (südd.. Schweiz.): Bläßhuhn; <Zus.:> Bfkhenxhladit, die (Jagdw.): Treibjagd auf Selchen, bes. im Bodenseegebiet. beleben <sw..V.; hat) /vgl. belebt/: 1. a) lebhafter machen, anregen, in Schwung bringen: der Gedanke belebte ihn; die niedrigen Preise werden den Absatz b.; Kaffee hat eine-de Wirkung; b)<b. + sich) lebhafter werden: Schwung bekommen: sein Gesicht, seine Augen beleben sich; der Markt, die Konjunktur belebt sich. 2. lebendigf er J gestalten: einen Text mit Bildern b.; die Landschaft wird durch einen Fluß belebt. 3. a) lebendig machen, zum Leben erwek- ken. mit Leben erfüllen: der Mensch kann komplizierte Eiweißmoleküle nachbauen, aber er kann sie nicht b.; alte Sitten und Gebräuche b. (aufleben lassen): b) <b. + sich) lebendig werden, mit Leben erfüllt werden: im Frühling, wenn sich die Natur [wieder] belebt; er fühlte sich nach dem Bad neu belebt (erfrischt): Erinnerungen belebten sich bei dem Anblick. 4. a) mit Lebewesen füllen, bevölkern: auf. in etw. leben: Millionen Mücken belebten den Wald (Kuby. Sieg 243); b) <b. + sich) sich mit Leben, Lebewesen füllen: bevölkert werden: die Straßen beleben sich; die Dachterrasse... würde sich wohl erst nach Schluß der Theater wieder b. (Th. Mann. Krull 283); belebt <Adj.; -er. -este; nicht adv.): 1. lebhaft, bevölkert: voll Leben u. Beirieb: eine -e Kreuzung. Straße; dieser Kurort ist mir zu b. 2. lebendig, beseelt, von Leben erfüllt: die -e Natur; -er Marmor; die belebte (organische) Natur; <Abl.:> Belebtheit, die; -; <Zus.:> Belebtschlamm, der (Biol.): verschleimte Kolonie von Bakterien, dazu: Betebtschlairan- becken, das. Befebtschlainnverfahran das: Verfahren zur Abwasserreinigung: Belebung, die; -. -en: das Beleben: das Belebtwerden: <Zus.:) Belebungsbecken, das: Becken, das zur biologischen Abwasserreinigung gebraucht wird: Belebungsversuch, der (Med.): ärztliches Bemühen um einen Bewußtlosen nach einem Herzanfall od. Unfall. bel«cken <sw. V.; hat): leckend über jmdn.. etw. hinfahren: etw. anlecken: mit der Zunge befeuchten: eine Briefmarke b. (um sie aufzukleben); der Hund beleckt seinen Herrn; bevor er die Karten austeilte, beleckte er seine Fingerspitzen; <b. + sich) die Katze beleckt sich (säubert sich): einander, sich [gegenseitig] b.; Ü der Platz schlief ... winklig beleckt von den Schatten (H. Mann. Stadt 9). Beleg [bo'Ie.kh der; -[e]s. -e: a) Nachweis für Ausgaben od. Zahlungen o.a.: Beweisstück: -e abheften, zusammenstellen, beibringen; Du kannst mir vielleicht nächsten Ersten die Kohlenrechnung als B. bringen (Fallada. Mann 236); Aber Herr Beckett konnte für seine Steine sehr gute -e vorweisen (Brecht. Groschen 124); b) Nachweis. Zeugnis, literarisches Beispiel (für Wortgebrauch od. Ausdrucksweise o.a.): wir haben keinen B. für dieses Wort in unserer Kartei; c) (Archäol.) Fundstück. Bete«-: ~arzt. der: Arzt, der (neben seiner Praxis) eine Belegstation in einem Krankenhaus betreut: ^boeen. der (Hochschulw.): Formular zum Eintragen der belegten Vorlesungen u. Übungen: ^exemplar, das: Pflichtstück eines Buches od. fZeitungs-, ZeitschriftenJartikels, das dem Autor, der Zentralbibliothek u. anderen Stellen als Veröffentlichungsnachweis zugeschickt wird: ^frist (Hochschulw.): Zeitspanne, innerhalb deren jeder Student die Vorlesungen für das laufende Semester belegt haben muß: ^Jiölzer <P1.) (Seew.): Holzpflöcke, um die Taue belegt (5) werden können: ^klampe. die: svw. tKlampe; -knochen. der (Anat.): entwicklungsgeschichtlich aus Bindegewebe aufgebauter Knochen: Deckknochen (z.B. Stirn. Scheitelbein, Schlüsselbein); ^krankenhaus, das: Krankenhaus, das nur Belegstationen hat: dieser, der (Datenverarb.): Vorrichtung, mit der genormte Belege unmittelbar gelesen n. in Buchungen übertragen werden können: Mnaterlal, das: Gesamtheit von Beweisstücken: Rund 400 in einem Anhang angefügte Anmerkungen liefern das wissenschaftliche B. (Welt. 11.8. 62); Miiuster, das: votn Verkäufer zurückbehaltenes Belegstück für Art u. Qualität der Warenlieferung: Miagel, der (Seew.): Dorn aus Holz od. Metall, an dem Tauenden belegt (5) werden können: -poller, der (Seew.): fester hölzerner od. eiserner Klotz, an dem Taue belegt (5) werden können: -probe,die; svw. t ^muster; -Sortierer, der (Datenverarb.): Vorrichtung zum Ordnen der Belege: ^Station, die: Station in einem Krankenhaus, für die kein festangestellter Arzt zuständig ist: -stelle, "die: Stelle in einem Buch od. einer Zeitschrift, aus der ein Beleg stammt: -stück, das: 1. svw. f Mjxemplar. 2. einzelnes als Beleg dienendes Exemplar (z. B. eines archäologischen Fundes). 'belesen <sw. V.; hat): 1. a) auf etwas legen: die Lehnen eines Sessels mit gehäkelten Deckchen b.; b) (Milit.) beschießen: eine Stellung mit Granaten b.: eine Stadt mit Bomben b. (siebombardieren): c) (mit einem Beleg) versehen: den Fußboden mit Linoleum, die Küche mit Fliesen b.; Brote mit Wurst b.; belegte Brötchen (aufgeschnittene Brötchen mit Belag): eine belegte (mit einem Belag überzogene) Zunge; Ü eine belegte (nicht klangreine, ein wenig heisere) Stimme. 2. a) für jmdn., für sich selbst sichern, reservieren: einen Platz, Tisch b.; Vorlesungen. Übungen b. (Hochschulw.; sich dafür einschreiben)'. Zimmer b. (vorbestellen): b) (Sport) (einen Platz in der Rangordnung) einnehmen, erreichen: die Norweger belegten die Plätze 2 und 8; c) mit jmdm., eine Sache in Anspruch nehmen, für etw. (bes. die Unterbringung von Personen) nutzen: eine Stadt mit Truppen b.; das Haus ist, die Zimmer sind voll belegt; die [Telefonlleitung ist belegt (besetzt). 3. bedenken: jmdm., einer Sache, etw. auferlegen: Importwaren mit hohem Zoll b.; jmdn. mit einem Spitznamen, mit dem Bannfluch b.; er wurde mit einer hohen Strafe belegt. 4. (durch ein Schriftstück, ein Bild, durch Zahlen o.a.) nachweisen, beweisen: seine Ausgaben [mit/durch Quittungen] b.; etw. durch Beispiele b.; das ist durch Urkunden, urkundlich belegt; Ü seine Forderungen mit Gründen b. (stützen, rechtfertigen). 5. (Seemannsspr.) a) das Tau festmachen, um einen Poller, eine Klampe o. ä. schlingen: belegt das Ende! (Kommando); Jumbo ... belegte die Haltetaue (Hausmann. Abel 21); b) durch Belegen (a) der Taue festmachen: ein Boot b. 6. (Jägerspr.) (bes. von Hunden) ein weibl. Tier decken, begatten: 2beksen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu veraltet beilegen = liegen] (Amtsspr.. veraltend): gelegen: folgende im Hause ... -e Räume (Deutscher Einheits-Mietvertrag 1961. 1); <Abl.:> Belegenheit, die; - (selten): das Gelegensein, Lage: Trotz der Abgeschlossenheit und tiefen B. des Kellers war die Luft darin angenehm (Jahnn. Nacht 117); Belegschaft, die; -. -en [zu Bergmannsspr. veraltet belegen = (ein Bergwerk) betreiben]: a) Gesamtheit der Beschäftigten in einem Betrieb: die B. versammelte sich in der Kantine; b) (ugs.) Gesamtheit der Bewohner eines Raumes: alle, mit denen ein Zimmer belegt ist: die ganze B. ( = der Stube) konnte bezeugen, daß ... (Kirst. 08/15. 268). Betaesdtafts-; ~~aktie, die (meist PI.): Aktie, die [zum Vorzugskurs J von einer Firma an die Arbeitnehmer ausgegeben wird: ^handel, der: Verkauf od. Vermittlung von Waren in betriebseigenen Räumen: Mnitglied, das; -räum, der; -stärke, die; -Versammlung, die; -Versicherung, die: zusätzliche (Lebens- od. Unfall] Versicherung für alle Belegschaftsmitglieder od. eine Gruppe von ihnen. Belegung, die; -. -en <P1. selten): das Belegen: <Zus.:> fiele- gungsdichte,die (Fachspr.): Dichte des Belegt-, Besetztseins mit Personen, Dingen. belehnen <sw. V.; hat): 1. (hist.): mit etw. (Gütern, einem Amto. ä.) versehen: jmdm. etw. als Lehen geben: die Fürsten b.; Belisar ... mit einem hohen Posten zu b. (Thieß. Reich 610). 2. (Schweiz.) beleihen: <Abl.:> Befehnung, die; -. -en. dazu: Befchnungsurkunde. die. belehrbar l...ba:?l <Adj.; nicht adv.): fähig u. bereit zu lernen, eine Lehre (3) anzunehmen: betehren <sw. V.; hat): l.a) (geh.) lehren, unterweisen: und zwar belehrt er Jetzt nicht mehr die Knaben, sondern die Jünglinge, denn er ist wohlbestallter Professor (Fallada. Herr 255); der Dichter will mit dem Theaterstück b.; ein -der Film. Vortrag; b) informieren, aufklären: laß dich darüber b. [. wie das gemacht wird]; belehrte ihn ein Blick auf die Bahnhofsuhr. daß es bereits 10 Minuten vor 6 war (Thieß. Legende 83). 2. von seiner irrigen Ansicht 345
Belehrung abbringen: er ist nicht zu b.; ich bin belehrt!; <Abl.:> Belehrung, die; -. -en: a) das Belehrtwerden. Lehre: Jmdm. sehr viel B. verdanken; b) Zurechtweisung. Verweis: spare dir deine dauernden -en!. dazu: Bdehnmgseifer, der; Beleb- nmgnueht, die <o. PI.). beleibt [bd'lajpt] <Adj.; -er. -este; nicht adv.): von rundlicher Gestalt, wohlgenährt, korpulent: (verhüll.) dick: ein -er Herr; die Wirtin ist ziemlich b.; <Abl.:> Befcibtheit, die; -: Korpulenz, beleidigen [bdl^dign] <sw. V.; hat) [a: mhd. beleidigen, zu gleichbed. leidegen, ahd. leidegön. zu t leidig]: a) Jmdn. (durch eine Äußerung. Handlung od. Unterlassung) in seiner Ehre verletzen: Jmdn. schwer, tief, tödlich b.; Jmdn. in seiner Ehre. Jmds. Ehre b.; Jmdn. durch verächtliches Benehmen, durch eine/mit einer Äußerung b.; Sie werden -d!; das war -d [für ihn]; ein -des Benehmen; -de Reden. Bemerkungen; [wegen einer Bemerkung] beleidigt sein (sich beleidigt fühlen): (ugs.:) beleidigt tun; ein beleidigtes (Beleidigtsein ausdrückendes) Gesicht machen; Ü wenn man das Kausalgesetz nicht b. will (mißachten will: Bamm. Weltlaterne 92); b) (bestimmteSinnesorgane. Gefühle) [ästhetisch] verletzen: der Gesang beleidigte sein Ohr; bald ... hatte ich vor Augen, was meine Nase so beleidigte (was meiner Nase so mißfiel: Kosmos 2. 1965. 56); <Abl. zu a:> Beteidteer, der; -s. -; Beleidigung, die; -. -en: a) beleidigende Äußerung. Handlung: Jmdm. eine B. zufügen; eine B. öffentlich zurücknehmen müssen; eine Strafanzeige wegen B.; er wurde wegen B. eines Kollegen (weil er einen Kollegen beleidigt hatte) entlassen; B. {Beleidigen) durch Verleumdung; b) / ästhetisch] verletzende Zumutung (für bestimmte Sinnesorgane. Gefühle): etw. ist eine B. für das Auge, Ohr. eine B. des [guten] Geschmacks, zu (a): Beteidiamgsklage. die. BeteidtoungsprazeB. der. beleihen <sw. V.; hat): 1. als Pfand nehmen u. dafür Geld geben: auf eine Sache, die als Sicherheit angesehen wird, eine Summe auszahlen: Grundstücke. Wertpapiere. Wechsel. Ware mit einer hohen Summe b. 2. (hist.) (als Staatsoberhaupt. Vorgesetzter o.a.) mit etw. (einem Amt. Gütern) belehnen, ausstatten: der Graf ist vom Kaiser mit Land beliehen worden; vom Staat mit hoheitlichen Befugnissen beliehene Verbände; <Abl.:> Belegung, die; -. -en. dazu (bes. Finanzw.): Betejhung9grenze. die: höchster Betrag, bis zu dem etw. beliehen werden kann. Befejhungswert, der: die Höhe der möglichen Beleihung bestimmender Wert. belemmern [bo'Ienren] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mniederd. belemmeren = hindern, hemmen, beschädigen. Frequentativ von: belemen. belemmen = lähmen, lahm schlagen, zu tlahm]: 1. (nordd.) belästigen: jmdm. immer wieder mit dem gleichen Anliegen auf die Nerven fallen: mußt du mich schon wieder mit dieser dummen Sache b.? 2. (landsch.) hereinlegen, hintergehen: bel^mmat <AdJ.) (ugs.): a) (von Personen) niedergedrückt, eingeschüchtert, betreten: ein -es Gesicht machen; er sah ganz b. aus; b) (von Sachen) scheußlich, eklig, zum Verzweifeln: ein -es Wetter; das ist wirklich b.; .Das ist aber Scheiße! Wie kommst du denn mit 20 Emm längs?*' ..Belemmert genug!" (Bredel. Prüfung 101). Betemnitlbelem'nht.auch: ...'nitl.der.-en.-en [zugr. belem- nos = Geschoß (weil man früher die versteinerten Skelettteile für „Geschosse" hielt, die beim Gewitter zur Erde herabgeschleudert würden)]: a) Vertreter einer ausgestorbenen Unterordnung tintenfischähnlicher Kopffüßer: b) svw. f Donnerkeil. belesen <AdJ.; nicht adv.) [eigtl. 2. Part, mit aktiver Bed. von spätmhd. belesen = durchlesen]: durch vieles Lesen reich an I literarischen] Kenntnissen: ein -er Mann; er ist auf diesem Gebiet sehr b.; <Abl.:> Belesenheit, die -. Beleqprit [beles'pri:], der; -s. -s [frz. bei esprit] (veraltet, noch spöttisch): Schöngeist. Beletage [tele'ta:»]. die; -.-n [frz. bei &age. eigtl. = prächtiges Stockwerk] (veraltet, noch iron.): Hauptgeschoß, erster Stock: Ob Mansarde oder Mietblock. B. oder Bungalow -die Wohnung ist der Mittelpunkt des Lebenskreises (MM 30.4.69.21). beleuchten <sw. V.; hat): 1. a) Licht auf Jmdn.. etw. werfen, anleuchten: die Kerze beleuchtete notdürftig die Gesichter, die Scheinwerfer beleuchten eine schreckliche Szene; einander, sich [gegenseitig] b.; b) mit Licht versehen (um es hell, sichtbar zu machen): wir müssen das Treppenhaus besser b.; Haltende Fahrzeuge sind außerhalb geschlossener Ortschaften mit eigener Lichtquelle zu b. (StVO § 17, Abs. 4); (gelegentlich auch statt ..erleuchten:) die Fenster sind schon beleuchtet, ein festlich beleuchteter Saal. 2. (geistig) betrachten, untersuchen: ein Problem. Thema von allen Seiten [kritisch] b.; <Abl. zu 1:) Beleuchter, der; -s. -: für die Lichtwirkungen verantwortlicher Techniker bei Bühne u. Film, dazu: Befauditerfarücke, die (Theater): Laufsteg über der Bühne zum Anbringen von Scheinwerfern u. ä.: Befeuchtung, die: -. -en <P1. selten): 1. a) das Beleuchtetsein: Lichti Verhältnisse]: eine gute, helle, trübe, matte, schwache B.; künstliche, elektrische B.; eine festliche B.; die vorschriftsmäßige B. der Straßen. Fahrzeuge; bei dieser B. kann man nicht arbeiten!; eine Landschaft in malerischer B.; Ü Selbstverständlich berichtet Rousseau ... nur in der B.. die ihm am vorteilhaftesten und zugleich sensationellsten erscheint (Artu. Weise der auswählenden, akzentuierenden, wertenden Darstellung, Betrachtung: Friedeil. Aufklärung 88); b) das Beleuchten: Sie brannten nach ihren Jagden Bauernhäuser... nieder zur festlichen B. ihrer nächtlichen Gelage im Freien (Feuchtwanger. Herzogin 14S). 2. das Beleuchten (2); betrachtende, untersuchende Behandlung: die B. einer Frage, eines Punktes. Befeuchtung»-: --anläge, die; -apparat, der; ^arraaturen <P1.); -brücke, die: svw. t Beleuchterbrücke; Effekt, der; Einrichtung, die; -gerät, das; -ingenkur. der; -körper, der; ^korporatkm, die (Schweiz.): für die Beleuchtung zuständige Behörde. Körperschaft: -messer, der: Meßgerät für den Lichtstrom: -atärke. die: -technflt, die; -Vorrichtung, die; ^Vorschriften <PI.X beleumdet, beleumundet (to'lqymlunkfot] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t Leumund]: in einem bestimmten Ruf stehend: übel beleumundete Lokale; er ist gut beleumdet und nicht vorbestraft. belfern ['helfen] <sw. V.; hat) (ugs.): a) mißtönend bellen: der Hund belfert; b) in heiserem Befehlston sprechen, in bellendem Ton schnauzen, bellen (c): Worte durchs Telefon b.; c) ein hartes hellendes Geräusch machen, bellen (d): die Kanonen belfern; <subst.:) das Belfern u. Knattern eines Motorrades (FAZ 3. 6. 61. 50). beljchten <sw. V.; hat): a) (Fot.) Licht (auf einen Film, eine Platte od. Fotopapier) einwirken lassen: einen Film b.; ich habe nur kurz belichtet; die Aufnahme ist richtig belichtet; b) (Jargon) mit Licht versehen: Licht auf etw. fallen lassen: das ..Balkongewächshaus" ... mit Osram- Fluor-Lampen so zu b.. daß man sogar Orchideen ohne Tageslicht ziehen kann (MM 25.4. 69.43); eine belichtete Wand; <Abl.:> Belichtung, die; -. -en: a) (Fot.) das Belichten (a): richtige B. [des Films] ist für Farbaufnahmen besonders wichtig; die B. war zu kurz; b) (Jargon) das Belichten. Belichtetwerden (b); Licht. Beleuchtung: mäßige Wasser- tiefe ermöglicht gleichmäßige Durchwärmung und B. bis zum Grunde (Thienemann. Umwelt 45). BdjditunB» (Belichtung a): -dauer.die; Mncs«r.der: Gerät, das die richtige Belichtungszeit für eine fotografische Aufnahmeanzeigt: eine Kamera mit eingebautem B.; ^tabdk, die: Tabelle, die die Abhängigkeit zwischen Blendenöffnung u. Belichtungszeit anzeigt: -zeit, die: Dauer der Belichtung: dieB. betrug 1 /200 sek. belieben <sw. V.; hat) /vgl. beliebt/ (geh.): a) Jmdm. zu tun gefallen: [für den Augenblick] Lust haben, etw. zu tun: ihr könnt tun. was euch beliebt; selbstverständlich, ganz wie es dir beliebt: was beliebt (veraltet; was wird gewünscht)!', wie beliebt (veraltet; wie bitte)!', b) geneigt sein. etw. zu tun: etw. zu tun pflegen: er beliebte lange zu schlafen; (iron.:) er beliebte sich unserer Bekanntschaft zu erinnern; Sie belieben zu scherzen (das ist wohl nicht Ihr Ernst): <subst.:> Belieben, das; -s: Geneigtheit. Ermessen: das bleibt dem persönlichen B. überlassen; etw. steht fliegt) [ganz] in Jmds. B.; *nach B. (nach eigenem Wunsch. Geschmack: wie man will): <Abl.:> belJeWg [te'li.bic] <Adj.; o. Steig.): a) (nur attr.) nach Belieben herausgegriffen o. ä.; irgendein: eine -e Auswahl. Menge; ein -es Beispiel; dn -es Buch; <subst.:) ein -er. Jeder -e. alles -e; b) nach Belieben, nach Gutdünken: eine b. große Zahl; die Auswahl ist b. (ins freie Ermessen gestellt): etw. b. verändern; beliebt fbaii:ptl <AdJ.; -er, -este; nicht adv.): a) allgemein geschätzt: ein -er Lehrer; ein sehr -er Künstler (ein Künstler, der von vielen gern gehört, gesehen wird): er ist bei seinen Kollegen nicht sehr b.; dieser Ausflugsort ist sehr b.; sfch (bei fcndm.] b. machen (es verstehen, jmds. Gunst zu ge- 346
bemalen winnen): b) häufig angewandt, benutzt, verwendet: eine -e Ausrede; das -este Thema unter Männern; <Abl.:> Beliebtheit, die; -: das Beliebtsein: seine B. ist groß; der neue Tanz erfreut sich großer, größter B. (geh.; ist allgemein sehr beliebt). beliefern <sw. V.; hat):,regelmäßig J etw. an einen Abnehmer liefern: mit etw. versorgen, versehen: der Kaufmann hat uns immer zur vollen Zufriedenheit beliefert; die Fabrik wird von dort mit Rohstoffen beliefert; Ü Das... ..Kasperle- Theater" wurde eine Weile lang von Christian Morgenstern beliefert, der bezaubernde Spaße für uns gedichtet hat (Tucholsky. Werke II. 393); (Abl.:> BeUtfenas. die: -. -en. Belkanto: tBelcanto. Belladonna [bda'dona], die; -. ...nen [ital. belladonna, eigtl. = schöne Frau (nach der Verwendung als Schönheitsmittel)]: a) Tollkirsche: b) aus der Tollkirsche gewonnenes Arzneimittel: <Zus.:> Belladpnnalilie, die: svw. t Amaryllis. Belle £poque [bele'pok], die; - - [aus frz. belle = schön, heiter (< tat. bellus) u. öpoque = Zeilabschnitt, Epoche < griech. epoche]: Bez. für die Zeit des gesteigerten Lebensgefühls in Frankreich zu Beginn des 20. Jh.s. bellen t'bebn] <sw. V.; hat) [mhd. bellen, ahd. bellan]: a) (von Hund u. Fuchs) wiederholt kurze, kräftige Laute von sich geben: der Hund bellte laut; b) (durch eine starke Erkältung o. ä. verursacht) heftig, laut husten: Es gibt so vielerlei Husten, trockenen u. losen, u. der lose ist eher noch vorteilhafter .... als wenn man so bellt (Th. Mann. Zauberberg 24); ein -der Husten; c) in heiserem lautem IBefehls]ton sprechen, rufen o.a.: „Ist er deiner?" bellte der Richter (Brecht. Geschichten 136); ..Häng dich, häng dich4*, bellten die Bettler im Takt (Dürrenmatt. Grieche 119); d) ein hartes, bellendes Geräusch hervorbringen, verursachen: die Flak bellt; Der Donner bellte gereizt Über den Dächern (Bordiert, Geranien 51); <subst.:) man hörte das gedämpfte Bellen der Geschütze. Belletrist [bele'trist], der; -en. -en [zu frz. belles-lettres = schön(geistig)e Wissenschaften. Literatur, aus: belle = schön (< lat. bellus) u. lettre = Buchstabe. (Druck)schrift. <PI.:) Literatur, t Letter]: Schriftsteller der unterhaltenden Literatur: Belletristik, die; -: unterhaltende, schöngeistige Literatur (im Unterschied zur wissenschaftlichen u. Fachliteratur): <AbI.:> belletristisch <AdJ.; o. Steig.): schöngeistig, literarisch, unterhaltend: -e Literatur; er hat -e Neigungen; ein -er Verlag (Verlag, der schöngeistige Literatur herausbringt): das Verlagsprogramm ist fast ausschließlich b.; er hat seine Darstellung b. aufgelockert. Bdlizist [beli'&ist]. der; -en. -en [zu lat. bellicus = zum Krieg gehörend] (bildungsspr.): Befürworter des Kriegs als Mittel der Auseinandersetzung (Ggs.: Pazifist). beloben <sw. V.; hat): älter für t belobigen: mit Klatschen u. rasendem Bravo belobt von großem u. kleinem Publikum (Carossa. Aufzeichnungen 78); belobhudeln <sw. V.; hat) (abwertend): in übertriebener Weise loben, mit Lobhudeleien überschütten: Jmdn. b.; belobigen <sw. V.; hat): jmdm. ein offizielles Lob aussprechen, loben, auszeichnen: die Arbeiter [für ihren vorbildlichen Einsatz] b.; <Abl.:) Belobigung, die; -. -en: eine B. aussprechen; Nehmen Sie uns mit. Sie kriegen ja eine B. (Hacks. Stücke 217); dazu: Belobigungsschreiben« das: offizielles Schreiben, mit dem eine Belobigung ausgesprochen wird. Belobigungsurkunde. die: Belobigungsschreiben in Form einer Urkunde: Belobung, die; -. -en <Subst. zu:) tbeloben. belohnen. (Schweiz, auch:) belohnen [bo'tonan] <sw. V.; hat): a) (zum Dank, als Anerkennung für etw.) /mit etw./ beschenken, auszeichnen: jmdn. reich, mit einem Trinkgeld b.; jmdn. für seine Dienste b.; Ü reicher Beifall belohnte den Sänger; b) (eine Tat. eine Leistung) anerkennen, vergelten: jmds. Geduld, Treue. Ausdauer. Vertrauen b.; <Zus.:> belohnenswert <Adj.; Steig, selten; nicht adv.): ein -er Eifer; <Abl.:) Belohnung. (Schweiz, auch:) Belohnung, die; -. -en: 1. das Belohnen. 2. etw.. womit man jmdn. für etw. belohnt: eine B. von 1000 Mark für etw. aussetzen; sich eine B. verdienen: bekommt jeder Geldgeber ... fünfzehn Mark ... zurück, alsB. für sein Risiko (als Entgelt. Entschädigung: Fallada. Blechnapf 163). Bd-Paese [telpa'e.za]. der; - [ital. bei paese. zu: bello = schön (< lat. bellus) u. paese = Land, zu lat. pägus = Bezirk. Gau]: ein vollfetter italienischer Weichkäse. Butterkäse. betydisen <sw. V.; hat) (ugs.): scharf beobachten, belauern: Mit seinen überaus wachen Augen beluchste er jeden Menschen, der nach Mexiko fahren wollte (Seghers. Transit 56). betyften <sw. V.; hat): mit frischer Luft versehen: einer Sache Luft zuführen: in luftdichten Schutzanzügen, die künstlich unter Überdruck belüftet wurden (Natur 38); ein schlecht belüfteter Raum; <AbI.:> Betyftung, die; -. 'Beluga [be"lu:oa). die; -. -s [1 a: russ. beluga; 1 b: russ. belucha. zu: bely = weiß: a) russ. Bez. für den t Hausen: b) russ. Bez. für den t Weißwal: 2Beluga [-]. der; -s: Kaviar aus dem Rogen der 'Beluga (a). belligen <st. V.; hat): jmdm. die Unwahrheit sagen: mit falschen Aussagen zu täuschen versuchen: du hast mich belogen; er belügt ständig seinen Lehrer; (auch b. + sich) damit belügst du dich selbst (machst du dir etwas vor). belustigen [to'Iustign] <sw. V.; hat): 1. a) erheitern, fröhlich stimmen, zum Lachen bringen: der Clown belustigte das Publikum mit seinen Scherzen; b) bei jmdm. eine mit Ironie gemischte Heiterkeit hervorrufen: sein Verhalten belustigte die Betroffenen mehr, als daß es sie ärgerte; eine belustigte Miene zeigen; Ich hatte halb belustigt gewartet, halb gelangweilt (Seghers. Transit 56). 2. <b. + sich) a) (geh.) sich über jmdn.. etw. lustig machen, spotten: du belustigst dich nur über mein Mißgeschick; b) (veraltend) sich vergnügen: wir belustigten uns bis spät in die Nacht; der Polizeichef... bezeichnete ihn als ... Verschwender, der ... seine Frau vernachlässige und sich mit Schauspielerinnen belustige (Mostar. Unschuldig 24); <Abl.:> Belustigung, die; -, -en: a) volkstümliches Fest. Vergnügen: unterhaltender Zeitvertreib: auf dem Festplatz gibt es allerhand -en; Die Legionäre waren weg auf irgendwelche gemeinsame -en (Seghers. Transit 98); b) <o. PL) das Belustigtsein (1 b): etw. mit stiller B. betrachten; er konnte seine B. kaum verbergen. bdytsctien <sw. V.; hat): an etwas lutschend saugen. beizen: t Spelzen. Behfelnickel [bellte)-], der; -s. - [zu westmd. pelzen = (durch)prügeln u. Nickel. Kurzform von Nikolaus] (westmd.): svw. tNikolaus: der B. geht um; Beizenickel. Der kann seine Pfälzer Herkunft nicht verleugnen (MM 7. 12.71.8). bcmfdien <sw. V.; hat): 1. (ugs.): (bes. mit Kot. Harn) beschmutzen, besudeln: (meist b. + sich) das Kind hat sich von oben bis unten bemacht; Ü Ich sage: er hat uns alle bemacht u. beschissen (betrogen: Hacks. Stücke 158). 2. <b. + sich) sich über etw. aufregen, großes Aufheben um etw. machen: Man hat das (= Geistererscheinungen), man bemacht sich nicht deswegen (Bobrowski. Mühle 28). bemfichtiaen. sich [bo'nrc^tign] <sw. V.; hat) (geh.): a) Imit Gewalt I in seinen Besitz, in seine Verfügung. Gewalt bringen: die Entführer hatten sich zweier Geiseln bemächtigt; Mussolini. ... der sich kühn der Stadt Rom ... bemächtigt hatte (Feuchtwanger. Erfolg 542); Ü ein Skandalblatt... bemächtigte sich des Falles und machte ihn groß auf (griff ihn gierig auf: Mostar, Unschuldig 76); b) jmdn. ergreifen, überkommen: Macht. Gewalt über jmdn.. etw. bekommen: Angst. Unruhe. Unsicherheit bemächtigte sich seiner; Während der letzten Sätze ... hatte sich der Anwesenden tiefer Ernst bemächtigt (Brecht. Groschen 3S8); Ein verrückter Gedanke ... bemächtigte sich seiner (Langgässer. Siegel 343); <Abl.:> Bemfchtigimg. die; -. bemähnt [te'meint) <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): eine lange Mähne besitzend: das -e Haupt des Löwen; (scherzh.:) -e Jugendliche. bemakeln [bo'ma.'kln] <sw. V.; hat) (selten): a) mit einem Makel bdiecken: fes darf der Namen nicht bemakelt werden (Kaiser. Villa 171); sein bemakelter Ruf; b) als mit einem Makel behaftet ansehen: verunglimpfen: Jetzt stellt man ihn vor Gericht, bemakelt ihn als Verräter (Feuchtwanger. Erfolg 750); bemikebi <sw. V.; hat) (ugs.): kleinlich an jmdm.. etw. herumkritisieren: mäkeln, etw. auszusetzen finden: alles, das Essen. Jedes Wort b.; Sie ( = die Jugend) läßt sich beschenken, um dann das Geschenk zu b. (Th. Mann. Zauberberg 309); <Abl.:) BemSkfelhmg. die; -. -en. bemglen <sw. V.; hat): a) mit /buntenJ Malereien o. ä. verzieren: Bauernmöbel. Truhen. Spielzeug. Ostereier b.; schön bemaltes Geschirr; die Kinder hatten in einem unbewachten Augenblick die Wände des Wohnzimmers bemalt (mit 347
Bemalung Buntstiften o. ä. bekritzelt): b) mit Farbe streichen: Er war so schlapp, daß er sich an die mit grüner Ölfarbe bemalte Wand lehnen mußte (Sebastian. Krankenhaus 33); c) (ugs.. meist iron.. abwertend) sich in übertriebener Weise schminken: sie bemalte ihr Gesicht; eine bemalte Schönheit; ihre Lippen waren mir frischem Rouge bemalt (Frisch. Stiller 319); (meist b. + sich) sie bemalt sich zu sehr; <Abl.:) Bcmglung, die; -. -en: a) das Bemalen: die B. der Truhe kostet mich einen ganzen Tag; b) Farbschicht. Malerei, die an etw. angebracht ist: die alte B. in der Kirche wurde freigelegt; Ein Rest von B.. ein ... Schnörkel belehrten mich, daß dieses Haus in fernen ... Sommerzeiten afrikanische Kunden bedient hatte (Seghers. Transit 122). bemängeln[temenln] <sw. V.; hat) [zu tMangel]: als Fehler od. Mangel kritisieren, rügen, beanstanden: er bemängelte den schlechten Service; an der Länge (= eines Stückes Stoff) war nichts zu b. (Frisch. Stiller 252); <AbI.:> Bemfn- glelhng, die; -. -en. bemannen [to'manan] <sw. V.; hat): 1. mit einer Mannschaft ausrüsten, besetzen: ein Boot. Schiff. Flugzeug b.; eine bemannte Raumstation (eine Raumstation, die im Gegensatz zur unbemannten Raumstation mit einem od. mehreren Astronauten besetzt ist). 2. (ugs. scherzh.) <b. + sich) sich verheiraten, jmdn. zum Mann nehmen: sie wollte sich endlich b.. war noch nicht bemannt; <Abl. zu 1:) Bemannung, die; -, -en: a) das Bemannen (1): die B. erfolgte mit einigen ausgesuchten, erfahrenen Männern; b) Mannschaft. Besatzung: Nur die B. ... zog durch das Wasser und watete an Land (Reinig, Schiffe 28). bemänteln [te'mEntln] <sw. V.; hat) [zu f Mantel) (geh.): eine negative Eigenschaft o. ä. beschönigend, verharmlosend /hinter anderem] verbergen: verschleiern, vertuschen: ich bemänt[e)le meine Fehler gar nicht; sein Versagen hat er mit seinem Leiden bemäntelt; Du führst... den Argonautenzug an, der mit dem Wunsch nach dem Goldenen Vlies seine Habgier bemäntelte (Länggässer, Siegel 400); <Abl.:> Bemfnt[e]hng, die: -. -en. beinaßen [ba'ma.snl <sw. V.; hat) (Fachspr.): (eine Zeichnung. Landkarte o. ä.) mit Maßen versehen: einen Maßstab in etw. einzeichnen: die Karte muß noch bemaßt werden; <Abl.:> Bemgßung, die; -. -en. bemasten [bo'mastn] <sw. V.; hat): (ein Schiff. Boot o.a.) mit einem Mast, mit Masten versehen: <Abl.:) Bem^stung, die; -: 1. das Bemasten. 2. Gesamtheit der Masten eines Schiffs: B. u. Takelung der Schiffe. bemausen <sw. V.; hat) (ugs.. scherzh.): jmdm. etw. (meist Geringfügiges), wegnehmen, stehlen: du willst mich doch nicht etwa b.? Bembel ['bemb|].der. -s. - [zu landsch. bampeln = baumeln, pendeln]: a) (landsch.. bes. westmd.) Glockenschwengel: kleine Glocke: b) (hess.) Krug für Apfelwein. bemehlen [bd'me:bn] <sw. V.; hat) (Kochk.): mit Mehl bestäuben: man muß das Brett gut b.. ehe man den Plätzchenteig ausrollt; ein bemehltes Brot; <Abl.:> Bemehhmg, die; - (bes. Bäckerei): Landbrote ... mit längerer Backzeit und ausgezeichneter B . wie es der Fachmann nennt (MM 6. 11.71.45). bemeiern [bo'majra] <sw. V.; hat) II: zu tMeier; 2.: entw. zu jidd. mora = Einschüchterung, Furcht od. nach dem Recht des Meiers, die Bauern zum Verkauf ihrer Güter zu zwingenl: 1. (hist.) (ein Gut. einen Hof) verpachten. 2. (ugs.) übervorteilen, überlisten. bemustern <sw. V.; hat) (geh.): a) mit etw. fertig werden: etw. bezwingen: du mußt diese Situation, deinen Zorn, deine Erregung b.; die Damen neigten die Köpfe zur Seite .... indes die Herren ... sich in die Schnurrbarte bissen, um ... ihre Ergriffenheit zu b. (Th. Mann. Hoheit 41); b) <b. + sich) sich beherrschen, zusammennehmen, einem Gefühl o. ä. nicht freien Lauf lassen: wenn die Vernunft es gebietet, kann ich mich sehr wohl b. (Th. Mann, Joseph 114); c) (selten) <b. + sich) sich jrnds. bemächtigen, jmdn. erfassen: Wut bemeisterte sich seiner; (Abi. zu a:> Bernd- Sterine, die; -. bemerkbar [bemerkbar] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß man es bemerken kann: spürbar, erkennbar, wahrnehmbar: ein kaum -er Unterschied; eine leichte Besserung ist b.; 'sich b. machen (1. durch Gesten o.a. auf sich aufmerksam machen): er machte sich durch Husten b. 2. sich zeigen, eine bestimmte Wirkung ausüben: sein Einfluß, Alter, die Müdigkeit macht sich b.); bemerken <sw. V.; hat): 1. a) wahrnehmen, entdecken, erkennen: ich bemerkte ihn erst, als er vor mir stand; sie hat das Auto zu spät bemerkt; wir bemerkten sein Erstaunen, seine Unsicherheit; b) (selten) einer Sache Beachtung schenken, mit Interesse Kenntnis von etw. nehmen: Und als mein erster Gedichtband sehr bemerkt worden war (Th. Mann. Hoheit 122); eine viel bemerkte Rede (Musil, Mann 999). 2. äußern, /kurz] sagen, einwerfen: ich darf b.. daß ...; .Angeklagte, schweigen Sie!" bemerkte sie noch rasch und leise (Maass. Gouffö 254); nebenbei bemerkt, daß kann er doch gar nicht wissen; <subst.:) Bemerken nur in der Fügung mit dem B. (Papierdt.; mit der Bemerkung): der Brief kam mit dem B. .Adressat gefallen*' zurück (Jens. Mann 66); <Zus. zu 1:) bemerkenswert <Adj.; -er. -este; nicht adv.): a) beachtlich, bedeutend, ziemlich groß: du hast -e Fortschritte gemacht; Euer Gnaden haben einen -en Scharfsinn (Frisch. Cruz 65); sein Eifer ist b.; b) Aufmerksamkeit. Beachtung verdienend: Der -este Gegenstand seiner Ausrüstung scheint sein Regenschirm zu sein (Grzimek. Serengeti 95); B. sind die Zeitungskioske. Keine Sprache ist ihnen fremd (Koeppen, Rußland 192); c) (intensivierend bei Adj.) sehr ungewöhnlich: eine b. schöne Kollektion; <Abl. zu 1 a. 2:) Bemerkung« die; -. -en: 1. a) kurze Äußerung: ironische, abfällige, spitze, treffende -en; eine B. [über Jmdn.. etw.] machen, fallenlassen; b) schriftliche Anmerkung. Notiz: er hatte eine B. im Zeugnis. 2. (veraltend, selten) Wahrnehmung, Entdeckung: Was jedoch des Einsamen tiefe Achtsamkeit eigentlich auf ihn lenkte, war die B.. daß die verdächtige Figur auch ihre eigene verdächtige Atmosphäre mit sich zu führen schien (Th. Mann. Tod 66). bemessen <st. V.; hat): a) nach Berechnung od. Schätzung) festlegen, zuteilen, dosieren: daß man den Wintervorrat an Schnaps zu knapp bemessen habe (Bergengruen. Rittmeisterin 132); er hat das Trinkgeld reichlich bemessen; seine Anforderungen nach etw. b.; b) (Papierdt.) <b. + sich) nach etw. berechnet, festgelegt werden: die Vergütung bemißt sich nach dem Einfachen bis Sechsfachen des Satzes des Gebührenverzeichnisses; knapp bemessene Zeit; <Abl.:> Bemessung, die; -. -en. bemffitrauen <sw. V.; hat) (selten): jmdm. od. einer Sache mißtrauen, mit Mißtrauen begegnen: ich habe keinen Grund, ihn, sein Verhalten zu b. bemitleiden [to'mitlajdn] <sw. V.; hat): bedauern: Mitleid mit jmdm. empfinden: man hat ihn immer bemitleidet; Der Christ soll mit-leiden mit den andern, aber nicht sich selbst b. (Nigg. Wiederkehr 166); <Zus.:) bemitleidenswert <Adj.; -er. -este; nicht adv.) in einem Zustand, der Mitleid verdient, bedauernswert: ein -er Mensch. Zustand; <Abl.:> Bemftleidung. die; -. bemittelt [bo'mitlt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (veraltend): mit Geldmitteln genügend ausgestattet: wohlhabend: wenig -e Käufer; Sie sind von Hause aus b.. nehme ich an (Th. Mann. Krull 271). Bemmdien ['bemtpn], das; -s. -: 1 Bemme; Bemme ['band], die; -. -n [entw. slaw. pomazka od. zu ostmd. bammen. bampen = essen, naschen] <Vkl. tBemmchen) (ostmd.): bestrichene, belegte Brotscheibe: ich will dir noch ein paar -n zurechtmachen. bemogeln <sw. V.; hat) (ugs.. scherzh.): ein wenig betrügen, nicht ganz ehrlich sein: er hat ihn bei der Abrechnung bemogelt; du willst mich wohl b.? bemoosen [bs'mo:zn]. sich <sw. V.; hat): sich mit Moos bedecken: von Moos bewachsen werden: die Bäume bemoosen sich zuerst an der Wetterseite; ein bemooster Stein; der Waldboden ist hier stark bemoost; Ü muß ich das einem bemoosten (alten, ergrauten) Philosophen wie dir erst erzählen? (Werfel. Himmel 79); *em bemoostes Haupt (ugs.. bes. Studentspr.; älterer Herr: Student mit vielen Semestern). bemQpsen <sw. V.; hat) (ugs.. oft scherzh.): jmdm. etw. (nicht Wertvolles) wegnehmen, bestehlen: du willst mich wohl b.? bemühen <sw. V; hat) /vgl. bemühend, bemüht/: 1. <b. + sich) a) den ehrlichen Willen haben, sich nach allen Kräften dafür einsetzen, etwas zu versuchen, um einer Aufgabe gerecht zu werden: sich Mühe geben, eine gestellte Aufgabe zu bewältigen: ich will mich b., pünktlich zu sdn; wir sind stets bemüht, die Wünsche unserer Kunden zu erflillen; bitte bemühen Sie sich nicht! (machen Sie sich 348
Benefiz keine Umstände!); b) sich kümmern: erw. für jmdn.. etw. tun: sie bemühte sich um den Kranken: wir bemühen uns um ein gutes Betriebsklima; Kellner, die um das Wohl der Gäste bemüht waren; c) Anstrengungen machen, um jmdn.. etw. für sich zu gewinnen; zu erlangen suchen: sich um eine Stellung b.; mehrere Bühnen hatten sich um den Regisseur bemüht: er bemühte sich um ihr Vertrauen: er bemühte sich sehr um seine Tischdame (wendete ihr alle Aufmerksamkeit zu). 2. <b. + sich) (geh.) sich an einen bestimmten Ort begeben; sich die Mühe machen, einen Platz aufzusuchen: Wenn Sie sich bitte nach oben bemühen wollen (Fallada. Mann 103); du hast dich sogar in seine Wohnung bemüht. 3. (geh.) in Anspruch nehmen; zu Hilfe holen: dürfen wir Sie noch einmal bemühen?; in dieser Angelegenheit muß ein Rechtsanwalt bemüht werden; Ü wenn so manche junge Talente nun nicht mehr umhin können, ihr ..Licht weiter unter dem Scheffel" zu halten, um ein altes deutsches Sprichwort zu b. {zu verwenden, erklärendheranzuziehen;Wochenpost 27. 6. 64, 16); (subst. zu 1 a:> Bemühen, das; -s (geh.): Mühe. Anstrengung. Bemühung (um etw.): vergebliches B.; Auch bei größtem B. um Objektivität lassen sich ... die Grundüberzeugungen nicht völlig eliminieren (Fraenkel. Staat 14); bemühend <Adj.) (Schweiz.): unerfreulich, peinlich: eine ziemlich -e Geschichte; bemüht <Adj.; -er. -este): angestrengt eifrig; gewollt, betont: Die Symbole sind so abgebraucht, daß ihnen auch die -este künstlerische Fassung keine Originalität abgewinnen kann (MM 20. 2. 65. 34); Er ist locker, wirkt niemals b. - obwohl Eingeweihte wissen, wie sehr er sich bemüht, um jeden Spaß... lachfertig... zu präsentieren (Hörzu 43. 1973. 101); <Abl.:> Bemühtheit, die; - (Schweiz.): das Bemühtsein. Bemühung; Bemühung« die: -. -en: a) <meist PI.) das Sichbemühen; Anstrengung: angestrengte, vergebliche -en; trotz aller -en/allen -en zum Trotz konnte der Verunglückte nicht gerettet werden; Ein hilflos Bebrillter stieß trotz ängstlicher B. immer wieder seine Nachbarn (Feuchtwanger. Erfolg 133): b) <P1.) (bes. auf Rechnungen) Beratung. Hilfe, berufliche Dienstleistung (eines Arztes. Anwalts. Handwerkers o.a.): ärztliche -en; für meine -en berechne ich Ihnen ... bemüBigen [to'my :sign], sich <sw. V.; hat) [zu t müßig] (geh.. selten): sich einer Sache (eigentlich unnötigerweise) bedienen: Aus dieser Nachricht auch nur eine Anekdote zu machen, hieße, sich einer unziemlichen Breite b. (Bamm. Weltlaterne 168); »sich bemüßigt sehen/fiihlen/finden (geh.. oft iron.: sich veranlaßt, genötigt fühlen, etw. [eigentlich Überflüssiges. Unnötiges] zu tun): ich fühlte mich bemüßigt, eine Rede zu halten: ich sehe mich bemüßigt, aus Buchstaben Wörter, aus Wörtern Sätze zu bilden, um Vergangenes ... in eine Scheinwelt zu übertragen (Hagelstange. Spielball 9). bemMStern <sw. V.; hat) (Kaufmannsspr.): mit Mustern versehen: die Firma bemusterte ihren Katalog mit verlockenden Angeboten: sich an Hand eines bemusterten Angebotes informieren: <Abl.:) Bcmvstenmg, die; -. -en. bemuttern [to'moten] <sw. V.; hat): liebevoll, wie eine Mutter betreuen, umsorgen: er tut mir leid, ich muß ihn ein bißchen b.; <Abl.:) Bemvtterung. die; -. -en. bemützt [bd'mYtjt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit einer Mütze bekleidet: setzte ... seine Matrosenmütze ... wieder auf und stiefelte b. davon (Grass. Blechtrommel 400); Ü weiß -e (schneebedeckte) Bergkuppen. benachbart [bo'naxba:?t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nahe gelegen; daneben, in der Nähe befindlich, wohneftd: im -en Ort; eine -e Familie; Mir b. saß... eine dreiköpfige Gruppe von Herrschaften (Th. Mann, Krull 330). benachrichtigen [bd'naixn^tign] <sw. V.; hat): unterrichten, in Kenntnis setzen; jmdm. Nachricht geben: hätte er die ... Axmeeteile über seine ... Beschlüsse b. müssen (Plievier. Stalingrad 323); wir müssen die Polizei von dem Unfall b.; sind die Angehörigen benachrichtigt worden?; <Abl.:> Benachrichtigung, die; -. -en: a) das Benachrichtigen, das Nachrichtgeben: eine B. der Eltern ist dringend erforderlich; b) Nachricht. Mitteilung: die offizielle B. ist eingetroffen; <Zus.:) Benachrichtigungsschreiben, das. benachteiligen [bo'na:xtajlign] <sw. V.; hat) [zu t Nachteil]: schlechter behandeln, hinter anderen zurücksetzen; jmdm. nicht das gleiche zugestehen wie anderen: er benachteiligte seinen jüngsten Sohn gegenüber den älteren; diese Bestimmung benachteiligt Familien mit kleinen Kindern; Dabei macht mein Vater das nur. damit ich nicht benachteiligt werde (nicht zurückstehe; Hornschuh, Ich bin 13); ein wirtschaftlich benachteiligtes Gebiet; ich fühlte mich benachteiligt: (subst. 2. Part.:) Benachteiligte, der u. die: -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): die große Gruppe der -n: <Abl.:) Benachteiligung, die; -. -en. benageln <sw. V.: hat): a) mit Nägeln versehen: Schuhe b.; b) (durch Aufnageln von erw.) mit etw. bedecken: ein Dach mit Dachpappe b.; die Wände unseres Zimmers, die mit billigen Drucken benagelt sind (Böll. Und sagte 23); <Abl.:> Benggehing, (seltener:) Benaglung, die: -. -en. benagen <sw. V.; hat): nagend anfressen: an etw. nagen: das Brot b.; das Wild benagt die Bäume; Sie steht noch genau so da. benagt die Unterlippe (Fallada. Blechnapf 125); das Wasser benagt die Ufer (zerstört sie langsam); Ü sein Gewissen war von keinem Zweifel benagt. benähen <sw. V.; hat): a) (durch Aufnähen von etw.) mit etw. versehen: die Decke mit einer Borte b.; b) (fam.) Kleidung für jmdn. nähen; die Mutter benähte ihre Kinder immer selbst. benamsen [bd'na:mzn] <sw. V.; hat) (ugs. scherzh.): benennen; mit einem ! SpitzJnamen versehen: die Berliner haben ihre Kongreßhalle [mit] ..Schwangere Auster" benamst; <Abl.:> Bengmsung, die; -. -en. benannt: t benennen. benarbt [to'narpt] <Adj. -er. -este; nicht adv.): mit Narben bedeckt: ein -es Gesicht: Ben^rbung, die: -. -en: B. gilt bei manchen Eingeborenenstämmen als chic (MM 25. 4. 70. 75). benässen <sw. V.; hat) (geh.): 'ein wenig] naß machen; Tränen benässen sein Gesicht; Alle Hunde ... schnüffelten gen Himmel, als sollte es Abdeckerfleisch regnen, dann aber hoben sie ein Hinterbein und benäßten den Gassenprellstein (Strittmatter. Wundertäter 228). benaut [ba'napt] <Adj.; -er. -este) [zu niederd. benouwen = beengen, beängstigen] (nordd.): kleinlaut, ängstlich, betreten: ein -es Gefühl; ihm ist b. zumute. Bendel ['bendl]. der od. das; -s. - [mhd. bendel. ahd. bentil = Band. Binde; Vkl. zu 'Band] (regional): a) schmales Band. Schnur: bunte B. flattern am Hut; +jmdn. [fest] am B. haben (ugs.; jmdn. völlig beherrschen): er hat seine Leute fest am B., da wagt keiner aufzumucken: b) kurz für f Schuhbendel: der B. am Schuh ist auf. Vgl. Bändel. benebeln <sw. V.; hat): a) (von alkoholischen Getränken) jmdm. die Sinne trüben, nicht mehr klar denken lassen: der Wein benebelt ihn. seine Sinne; mit benebeltem Kopf; leicht benebelt sein; b) leicht betäuben: der Duft benebelte ihn: <AbI.:> Benebehmg. (seltener:) Beneblung, die; -. -en: Nur Stiller vertrug den köstlichen ... Weißwein ohne Bene- belung (Frisch. Stiller 490). benebst [bo'ne:pst] <Präp. mit Dativ) (veraltet, noch scherzh.): /zugleich] mit: der liebe Gott b. anhängendem Kosmos (Tucholsky, Werke II. 269). benedeien [bene'dajan] <sw. V.; hat) [kirchenlat. benedlcere] (christl. Rel.. veraltet): segnen, lobpreisen: Gott loben u. b.; (meist als subst. 2. Part.:) du Gebenedeite unter den Weibern (Lukas 1. 28); Benedictus [bene'diktus], das; -. - [2. Part, von kirchenlat. benedlcere; Anfangswort im Lobgesang des Zacharias. Lukas 1.67] (christl. Rel.): liturgischer Hymnus, der Teil der Messe ist: das B. anstimmen. Benediktiner [benedik'ti:nB], der;-s,-[l: kirchenlat. benedic- tlnus; 2: zuerst von frz. Benediktinern im Kloster Fecamp (Normandie) hergestellt]: 1. Mönch des Benediktinerordens. 2. ein Kräuterlikör. Benediktiner-: ^abtei, die; ^kloster. das; -orden, der: vom hl. Benedikt von Nursia gegründeter Mönchsorden; Abk.: OSB (Ordo Sancti Benedicti); -regel, die <o. PL): von Benedikt von Nursia nach 530 in Montecassino verfaßte Mönchsregel. Benediktjnerm, die; -. -nen [w. Form zu Benediktiner (1)]: Angehörige eines nach der t Benediktinerregel lebenden Frauenordens; Benediktion [...'tsjp:n].die; -. -en [kirchenlat. benedictio] (kath. Rel.): Segen. Segnung: die B. der Kirche durch den Dekan N.; benedizieren [...di'tsi:ren] <sw. V.; hat) [kirchenlat. benedlcere] (kath. Rel): segnen, weihen: das Wasser b. Benefiz [beneTcts]. das; -es. -e [(m)lat. beneficium = Wohltat]: a) (veralteT) Vorstellung zur Ehrung eines Künstlers: ein B. für Elisabeth FlickenschiIdt; b) Wohltätigkeit sveran- staltung. -Vorstellung (bes. für in Not geratene Künstler); 349
Benefiziar Benefiziv [...frt$ia:g],der; -s. -e [mlat. beneficiar ius]; Bene- flzlat [,..'tsia:t]. der; -en. -en [mlat. beneficiatusj: Inhaber eines Beneftziums (3). Benefiz-: ^konzert. das: Wohltätigkeitskonzert; -spiel, das (Mannschaftsspiele): Spiel, dessen Ertrag einer Person od, Organisation zur Verfügung gestellt wird; -Vorstellung* die: svw. t Benefiz (b). Benefizhin [...'fi:t$iuml. das; -s. ...ien [...pn; (m)lat. benefi- cium]: 1. (veraltet) Wohltat, Begünstigung. 2. (hist.) mittel- alteri Lehen. 3. (kath. Kirchenrecht) mit einer Pfründe verbundenes Amt. benehmen <st. V.; hat) /vgl. benommen/: 1. <b. + sich) sich (in einer bestimmten Weise) verhalten, betragen: sich gut. kindisch, unmöglich (sehr schlecht), wie ein dummer Junge b.; Dann ärgerte er sich, daß er ... sich wie ein Idiot benommen hatte (Ott. Haie 36S); sich [unlhöflich gegen jmdn./Jmdm. gegenüber b.; sich nicht b. können (schlechte Umgangsformen hohen). 2. (geh.) wegnehmen, entziehen, rauben: das benimmt mir den Atem, die Kraft, die Lust zum Weitermachen. 3. (selten) jmdm. die Sinne trüben, nicht mehr klar denken lassen: der Wein benimmt mich, hat mir den Kopf benommen; <subst. zu 1:) Benehmen, das; -s [2: zu veraltet sich benehmen = sich verständigen]: 1. Art, wie sich jmd. benimmt; Verhalten, Betragen- anständiges, höfliches, flegelhaftes, unmögliches B.; sein B. war tadellos; kein B. haben (unerzogen sein, schlechte Manieren haben). 2. *sich mit imdm. ins B. setzen (Papier- dt.; mit jmdm. wegen etw. Verbindung aufnehmen, sich verständigen: ich habe mich mit ihm wegen eines Termins ins B. gesetzt; <Abl.:) Benehmität [bonemi'tKt]. die; - (ugs. scherzh.): svw. t Benehmen (1). beneiden <sw. V.; hat): selbst gerne haben wollen, was ein anderer hat: an Jmds. Stelle sein wollen; auf imdn., etw. neidisch sein: imdn. um seinen Reichtum, seine Erfolge, wegen seiner Fähigkeiten b.; er ist nicht zu b. (es geht ihn schlecht, er ist in einer schwierigen Lage); O. wie ich deinesgleichen beneide (Frisch. Nun singen 119); er war das beneidete Vorbild vieler; <Zus.:> beneidenswert <Adj.; -er. -este; nicht adv.): so beschaffen, daß man neidisch werden könnte: ein -er Erfolg; er ist nicht b.; hier ist es b. ruhig. Benehntstuten [be:neloks-, auch: bene'loks-J <P1.) (Kurzwort aus: BelgiQue. Nederland. Luxembourg]: die in einer Wirtschaftsunion zusammengeschlossenen Länder Belgien, Niederlande u. Luxemburg. benennen <unr. V.; hat): 1. mit einem Namen versehen; jmdm., einer Sache einen bestimmten Namen geben: den Sohn nach seinem Vater, eine Straße nach einem Maler b.; wie sollen wir ihn b.?; eine Pflanze nicht b. können (den Namen nicht wissen). 2. (für eine bestimmte Aufgabe) namhaft machen; als geeignet angeben: jmdn. als/zum Zeugen b.; Jmdn. als Kandidaten, als geeigneten Anwärter b.; <Abl.:> Benennung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Benennen: die B. einer Straße; die B. von Zeugen. 2. Name, Bezeichnung: Begriffe und -en; für diesen Gegenstand. Vorgang gibt es verschiedene -en. benutzen <sw. V.; hat) (geh.): leicht befeuchten, anfeuchten: die Lippen b.; ein von Tränen benetztes Gesicht; <Abl.:) Benutzung, die; -. bengalisch [beo'ga:liXl <AdJ.; o. Steig.) [nach der vorderind. Landschaft Bengalen, wo bunte, durch Brennstoffe erzeugte Festbeleuchtung üblich war): in gedämpft buntem, ruhigem Licht erscheinend: -es Feuer (zu einem Feuerwerk verwendetes buntes Feuer, das durch leicht brennbare Stoffe erzeugt wird); -e Beleuchtung; den Marktplatz b. beleuchten. Bengel ['b€n!]. der; -s. -. ugs.. bes. nordd. auch: -s [mhd. bengel = derber Stock, Knüppel]: 1. a) frecher, rüpelhafter/junger Bursche; Halbwüchsiger: ein fixer, starker, dik- ker B.; ein B. von 15 Jahren; so ein dummer B.!; seine Mutter, die so stolz auf ihren hübschen B. von Sohn gewesen war (Baum. Paris 52); b) (fam.) niedlicher kleiner Junge: ein goldiger B. 2. (veraltet, noch landsch.) (kurzes) Holzstück. Knüppel: über einen B. stolpern; *den B. Izu hoch, zu weit) weifen (Schweiz.; unberechtigte/ Ansprüche. Forderungen stellen): <Abl. zu 1:) Engelhaft <Adj.; Steig, ungebr.) (abwertend): rüpelhaft: grob: sich b. benehmen. beniesen <sw. V.; hat) (ugs. scherzh): durch Niesen eine kurz zuvor gefallene Bemerkung, Äußerung bestätigen, bekräftigen: er hat's beniest, da muß es wohl stimmen. Benimm [be'nim]. der: -s (ugs.): das Benehmen (1); gute/ Umgangsformen: keinen B. haben; mit gutem B. kommt man weiter; <Zus.:> Benjomregd, die (meist PI.) (ugs.). Benjamin [benjami:n]. der; -s. -e [hebr. Biny^min. eigtl. = Sohn der rechten Hand. d.h. Glückskind; in der Bibel Jüngster Sohn Jakobs] (scherzh.): Jüngster (einer Familie od. Gruppe): unser B.; er ist der B. in seiner Klasse. Beme [benaj. die; -, -n [gall. benna = zweirädriger Karren mit geflochtenem Korb] (Schweiz, mundartl.): Schubkarre. benommen [benamanj <Adj.) [zu: benehmen (2). eigtl. = dem Bewußtsein entzogen): durch eine bestimmte äußere) Einwirkung auf die Sinne wie leicht betäubt, in seiner Reaktionsfähigkeit eingeschränkt: ein -es Gefühl; er war durch den Schreck, von dem Medikament, dem Sturz ganz b.; sich [wie] b. erheben; Müde, halb taub und b. von den vielen Kurven... schraubten wir uns aus dem Riesenkessel in die Höhe (Grzimek. Serengeti 61); <Abl.:> Benommenheit, die; -. benoten [bd'no.tn] <sw. V.; hat) (Amtsdt.): bewerten, mit einer Zeugnisnote versdien: die Leistungen gerecht b.; der Aufsatz wurde mit .»gut" benotet; <Abl.:> Benotung, die; -. -en. benötigen <sw. V.; hat): a) zu einem bestimmten Zweck nötig haben, brauchen: Geld. Hilfe, eine Hilfskraft b.; die Ware wird dringend benötigt; das benötigte Material; b) (auf Grund einer Vorschrift o.a.) haben, bei sich tragen müssen: für den Grenzübertritt benötigen sie einen Reisepaß. ben tenuto ['ben te'nu:to; ital.) (Musik): gut gehalten. benymmern <sw. V.; hat): mit einer Nummer versehen, numerieren: die Stühle im Saal reihenweise b.; <Abl.:) Benprane- rung, die; -. -en. benusselt [bonusjt] <Adj.) [zu niederd. nusseln = zögern, langsam arbeiten] (nordd.): benommen; leicht angetrunken: benaut und b. benutzbar [bd'no$ba:g] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Benutzen geeignet: dies Mittel ist Jederzeit b.; <Abl.:) Benetzbarkeit, die; -; benutzen, (regional:) benutzen <sw. V.; hat): a) sich einer Sache (ihrem Zweck entsprechend) bedienen; etw. verwenden; von etw. Gebrauch machen: keine Seife b.; für seine Arbeit verschiedenes Werkzeug b.; Fürs Taschentuch benutzte er ein Veilchenwasser, dessen Duft von unglaublicher ... Frühlingsfrische war (Th. Mann. Krull 246); den vorderen Eingang b. (vorne hineingehen); der Raum wird wenig benutzt; das benutzte Geschirr spülen; ordinäre Ausdrücke b.; das Auto, die Bahn, den Aufzug, ein Taxi b. (damit fahren); b) (zu einem bestimmten Zweck) gebrauchen, verwenden: einen Raum als Eßzimmer b.; jmdn.. etw. als Vorwand, als Alibi b.; die Idee für einen Film b.; c) für einen bestimmten Zweck ausnutzen: den freien Tag für einen Ausflug, zum Lesen b.; Abel benutzte den günstigen Augenblick, um sich loszureißen (Hausmann. Abel 146); sie benutzten jede Gelegenheit zu einer Fahrt in die schöne Umgebung; <Abl.:> Benutzer, der; -s, -: jmd., der etw. leihweise! benutzt: die B. werden gebeten, die Bücher schonend zu behandeln, dazu: Benutzerkreis, der: Gesamtheit der Personen, die etw. benutzen können /; Benutzung, (regional:) Benutzung, die; -: Verwendung, Gebrauch: die Bibliothek der öffentlichen B. übergeben: die neuen Handtücher in B. nehmen; etw. ist nicht mehr in B.; er hat das Buch geschrieben unter B. vieler eigener Erlebnisse; jmdm. etw. zur B. überlassen; etw. zur B. freigeben, bereitstellen. Benvtzunss-: -art. die: die notwendige Abkehr von einer jahrhundertealten ... B. (Mantel. Wald 39); -gebühr, die: Leihgebühr; amtlich I festgesetzter Preis für die Benutzung eines Gegenstandes od. einer Einrichtung; Mminung, die: Zusammenfassung von Vorschriften über die Benutzung einer Einrichtung: die B. der Badeanstalt ist am Eingang angeschlagen; -Vorschrift, die: Gebrauchsanweisung. Benzaldehyd [bent$|alde'hy:t], der; -s. -e [aus t Benzoesäure und t Aldehyd] (Chemie): künstlich hergestelltes Bittermandelöl. benzenl'bentsn] <sw. V.) [H. u.l (bayr.. österr. mundartl.): a) inständig, beharrlich bitten: das Kind benzte so lange, bis es seinen Willen bekam; b) tadeln: sie findet dauernd etwas zu b. Benzin[bcn'tsi.n],das; -s. (Arten.)-e[urspr. = leichtflüssiges, aus Benzoe gewonnenes öl. auf Betreiben Liebigs 1834 auf das Erdöldestillat übertragen, zu mlat. benzoe. 350
bequemen f Benzoe]: Gemisch aus gesättigten Kohlenwasserstoffen, das als Treibstoff für Vergasermotoren u. als Reinigungs- u. Lösungsmittel verwendet wird: das B. war ihm ausgegangen (der Tank war leer, ohne daß er es bemerkt hatte): der Wagen verbraucht 9 Liter B. auf 100 km; Flecken mit B. behandeln; die Wundränder mit B. abtupfen; Sie hatten den Christbaum aus der Kantine geschleppt, mit B. übergössen und angesteckt (v. d. Grün. Glatteis 90). Benzin-: -abschekier, der (Technik): Teil der Kläranlage, der dem Ausscheiden von Benzin (undölen) dient: Abwässer durch den B. leiten; -behälter, der; -dunst, der; -einsprit- zung, die (Kfz.-T.): das Zuführen von Kraftstoff durch Ein- spritzpumpen: ^feuerzeug, das: mit Benzin betriebenes Feuerzeug: -geruch, der; -gestank, der (abwertend); --gewinnung, die; ^hahn, der (Kfz.-T.): (bei älteren Modellen) Vorrichtung, mit der der Zufluß von Benzin reguliert wurde: den B. zudrehen; Ü die Ölscheichs drehen den B. zu (liefern kein Erdöl zur Benzingewinnung mehr): ^kanister, der; -kutsche, die (ugs. scherzh.): Auto: -kutseher, der (ugs. scherzh.): Kraftfahrer: ^leitung, die; -motor, der; -preis, der. dazu: -Preiserhöhung« die. -Preissenkung, die; -pumpe, die (Kfz.-T.): svw. tKraftstoffpumpe: -rappen, der (Schweiz.): (zeitweiliger) Zollzuschlag von 5 Rappen pro Liter Benzin: -Steuer, die: -tank, der; -uhr, die (Kfz.-T.): Gerät, das anzeigt, wieviel Benzin im Tank ist: -verbrauch, der; -Vergiftung, die; -zufuhr, die. Benziner (ben't$i:ng], der; -s. - (ugs.): Kraftwagen mit Benzin- motor (im Gegensatz zum Dieselmotor): einen B. fahren. Benzoe l bentsoe], die: - [mlat. benzoe < ital. bengiui < arab. lubän Sawiy = javanischer Weihrauch (mit Ausfall der Anfangssilbe lu...)l: vanilleartig duftendes Harz ostindischer u. indonesischer Benzoebaumarten. das als Heilmittel. Räuchermittel u. zur Herstellung von Parfüm verwendet wird. Benzoe-: -bäum, der; -harz, das: svw. T Benzoe; -säure, die <o. PI.) (Chemie): Mittel zur Konservierum von Nahrungsmitteln: mit B. konservierte Lebensmittel müssen gekennzeichnet werden. Benzol [b€n'tso:l].das; -s. (Arten:) -e [zu t Benzoe] (Chemie): einfachster aromatischer Kohlenwasserstoff (aus Erdöl. Steinkohlenteer u. Gasen gewonnen); Bcnzyl [ben't§y:l]. das; -s [zu t Benzoe] (Chemie): einwertige Restgruppe des Toluols (Bestandteil zahlreicher Verbindungen): Benzpyren [bcnt$- py're:n]. das; -s [zu t Benzoe u. griech. pyröeln = brennen] (Chemie): ein krebserzeugender Kohlenwasserstoff in Tabakrauch. Auspuffgasen u. a. beobachtbar [b3|o:baxtba:g] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) festzustellen, in seinem Ablauf o.a. zu beobachten: -e Vorgange; Naturvorgänge so zu isolieren, daß sie b. und meßbar werden (Gehlen, Zeitalter 12); beobachten [bo|o:baxtn] <sw. V.; hat) [zu tObacht, wohl nach lat. observare, frz. observer]: 1. a) über eine gen'isse Zeit aufmerksam, genau betrachten, mit den Augen verfolgen: jmdn. scharf, ängstlich, kritisch b.; einen Menschen bei einer Tätigkeit, die Natur, die Sterne. Vögel [durch ein Fernglas, mit einem Fernglas] b.; sich beobachtet fühlen; wer hat den Vorfall beobachtet (zufällig gesehen)?: b) über eine gewisse Zeit zu einem bestimmten Zweck auf Jmdn.. erw. achten, kontrollieren, überwachen: einen Patienten b.; er beobachtet sich dauernd selbst; Jmdn. b. lassen (observieren lassen). 2. eine bestimmte Feststellung an jmdm.. etw. machen: etw. bemerken: eine Veränderung, nichts Besonderes [an jmdm. od. einer Sache] b.; das ist gut beobachtet; es war rührend zu b., wie die Träger sich dieser armen Würmer annahmen (Grzimek. Serengeti 54). 3. (geh.) (eine Vorschrift. Abmachung o. ä.) beachten, einhalten: die Vorschriften, die Gesetze b.; Stillschweigen [über Jmdn.. etw.] b.; <AbI. zu 1:> Beobachter, der; -s. -: ein heimlicher, unbefangener, scharfer, kritischer, offizieller B.; politischen -n fiel auf. daß ...; nach Ansicht ausländischer B.; Beobachtung, die; -. -en: X.das Beobachten (1): scharfe, genaue B.; -en anstellen. 2. Feststellung. Ergebnis des Beobachtern: das ist eine gute B.; seine -en aufzeichnen, für sich behalten. 3. (geh.) Einhaltung. Beachtung: unter genauer B. der Vorschriften. Beobachtung»-: -ballon, der: Fesselballon zur militärischen od. Wetterbeobachtung: -bogen, der: in Sonderschulen geführtes Papier, in dem laufend Beobachtungen über die Entwicklung eines Schülers eingetragen werden: -fehler, der: Fehlleistung beim Beobachten (1); -flugzeug, das; -gäbe, die<o. PI. y. Fähigkeit zum Beobachtend): eine gute, scharfe B. haben; -material, das; -posten, der: auf B. stehen: -Station, die (Med.. Met.). beÖlen, sich <sw. V.; hat) [eigtl. wohl = sich (vor Lachen) einharnen] (Jugendspr.): sich hämisch freuen. Schadenfreude empfinden: Ein Jahr später klärte mich Mutter auf ... Ich Idiot hätte mich b. können (Plenzdorf. Leiden 11). beordern <sw. V.; hat) [zu TOrder]: a) durch militärische] Order an einen bestimmten Ort] kommen lassen, bestellen: Jmdn. zu Verhandlungen ins Ausland b.; ein Taxi zum Bahnhof b.; b)jmdn. beauftragen, jmdm. befehlen: er wurde beordert, den Schaden gutzumachen; Der Packmeister beordert einen Mann, dem Vater beizustehen (Hauptmann. Thiel 38); c) (Kaufmannsspr.) bestellen: Auch... Vergrößerungsgeräte wurden ... aus Italien gut beordert (Presse 8. 10. 68. 7); <Abl.:) Beorderung, die; -. -en. bepacken <sw. V.; hat): eine Last, mehrere Gepäckstücke auf etw. laden oder jmdm. zu tragen geben: das Auto mit vielen Sachen b.; ich bepackte mich mit dem schweren Rucksack; bis unters Dach bepackt; er war bepackt wie ein Lastesel; ein mit Büchern bepackter Schreibtisch; <Abl.:> Beratung, die: -. bepelzt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit einem Pelz versehen, bekleidet: sie waren dick b. bepflanzen <sw. V.; hat): mit Pflanzen versehen: den Blumenkasten mit Stiefmütterchen b.; ein frisch bepflanztes Beet; tropisch bepflanzte Terrarien; <Abl.:> Bepffyizung, die; -. -en: I. das Bepflanzen. 2. die Gesamtheit der an einer bestimmten Stelle eingepflanzten Blumen. Sträucher o.a. bepflastern <sw. V.; hat): a) (ugs.) mit einem Wundpflaster versehen, bedecken: eine Wunde b.; b) mit einer Pflasterung, mit Pflastersteinen versehen: den Fußweg mit Platten b.; eine frisch bepflasterte Straße: Ü (abwertend:) er hat sich mit Orden bepflastert; c) (Soldatenspr.) mit Geschossen überschütten, schwer unter Beschuß nehmen, bombardieren: die feindlichen Stellungen [mit Bomben] b.; Ü sie bepflasterten die Schauspieler mit faulen Eiern und Tomaten. bepjnkeln <sw. V.; hat) (ugs.): mit Harn beschmutzen: er hat die Klosettbrille bepinkelt: der Junge hat sich bepinkelt; bepinkelte Hauswände. bepjnsein <sw. V.; hat): 1. (ugs.) mit etw. einpinseln, (mit einem Pinsel) bestreichen: den Kuchen mit Ei. das Zahnfleisch mit einer Tinktur b. 2. (ugs. abwertend) anstreichen, bemalen: die Wände [mit Farbe] b. 3. (ugs. abwertend) sich übertrieben schminken: die hat sich aber bepinselt! 4. flucht ig. wahllos beschreiben: viele Bogen mit oberflächlichem Zeug b.; <Abl.:) Bepjnsehing, (seltener:) Bepjnslung, die; -, -en. bepjssen <sw. V.; hat) (derb): mit Harn beschmutzen: Geruch von Rinnsteinen und ewig bepißten ... Ziegelmauern (Zwe- renz, Erde 34). Beplankung [bo'plaokonl. die; -. -en (Technik): Außenhaut an Booten (auch Flugzeugen): die B. besteht aus Blech oder Sperrholz. beplauschen <sw. V.; hat) (ugs.): über etw. ausführlich reden, sich unterhalten. bepudern <sw. V.; hat): mit Puder bestreuen, bestäuben: die Haut. Wunde b.; ein stark bepudertes Gesicht; Ü von frischem Schnee bepuderte Bäume; <Abl.:) Bepuderung, die; -. bequfsseln <sw. V.; hat) (salopp): über etw. ausführlich reden, sich unterhalten: das muß erst einmal bequasselt werden. bequatschen <sw. V.; hat) (salopp): a) Über etw. ausführlich reden: sich unterhalten: wir müssen die Sache noch b.; b) überreden: wir haben ihn bequatscht, daß er mitkommt. bequem [te'kve.m] <Adj.) [mhd. bequaeme. ahd. biquämi = zukommend, passend, tauglich: zu Tkommen]: 1. a) angenehm, keinerlei Beschwerden od. Mißbehagen verursachend: ein -er Sessel; b. sitzende (nicht beengende) Schuhe; sitzen Sie b.?: machen Sie es sich b. (Aufforderung an einen Besucher o. ä.. sich ganz zwanglos zu geben, zu verhalten) : b) keine Anstrengung verursachend, ohne Mühe benutzbar o. ä.: ein -er Weg; Wer greift nicht zu. wenn er auf -t Weise Geld haben kann? (Niekisch. Leben 166). 2. <nur adv.) leicht, mühelos: der Ort ist b. [in einer Stunde] zu erreichen; dort können b. zehn Leute sitzen. 3. (abwertend) jeder Anstrengung abgeneigt, träge: ein -er Mensch; dazu ist er viel zu b.; <Abl.:> bequemen, sich <sw. V.; hat): 1. (geh.) sich endlich zu etw. entschließen, wozu man keine Lust hatte: nach einiger Zeit bequemte er sich, mir zu schreiben; bequem dich endlich zu einer Antwort! 2. 351
bequem/ich (veraltet) sich fügen, sich anpassen: langsam bequemten die Augen sich dem Dunkel (Th. Mann. Zauberberg 935): bequemlidi <Adj.) [mhd. bequxmelich = passend] (veraltet): einfach, bequem: sonst wäre ... das ganze Erdenleben eine zu -e Sache (R. Walser. Gehülfe 27). dazu: Bequemlichkeit, die: -. -en [mhd. bequaemelicheit]: l.das Leben erleichternde Annehmlichkeit: bequeme Einrichtung. Komfort: seine B. haben [wollen]: die Zimmer sind mit allen -en ausgestattet: Lisa ... liebte die B. (das bequeme Leben: Müthel. Baum 66). 2. <o. PI.) Trägheit: es geschah aus purer B. benpiken <sw. V.: hat): a) mit rankenden Pflanzen versehen: wir wollen die Hauswand mit Efeu b.; b) sich an etw. emporranken: Efeu berankt die Hauswand; eine dicht berankte Mauer: Ü diese ... Grundidee ist berankt mit realen Phantasiegebilden (Tucholsky. Werke II. 380); <Abl.:) Bergnkung, die; -. -en. Berapp [te'rap], der; -s (Baut.): rauher Verputz: 'berappen [bsrapn] <sw. V.; hat) [zu rappen, mundartl. Nebenform von Tranen]: a) (Baut.) Mauerwerk mit Mörtel bewerfen: b) (Forstw.) Bäume entrinden. Hierappen [-] <sw. V.; hat) [vielleicht zu rotwelsch rabbes = Zins. Gewinn, Ertrag od. zu t Rappen] (salopp): wider- willigI bezahlen: seine Schulden, viel Geld b.; er muß tüchtig b. beraten <st. V.; hat): l.jmdm. einen Rat geben: durch seinen auf Erfahrung u. größerem Wissen beruhenden f Rat unter- stützen: jmdn. gut, schlecht b.; ein Verkäufer muß seine Kunden b. können; in dieser Sache will ich mich von einem Anwalt, Fachmann b. lassen; jmdm. beratend zur Seite stehen; eine beratende Tätigkeit ausüben; *gut/ schlecht beraten sein. etw. Bestimmtes zu tun o.a. (ugs.: imit einem bestimmten Verhalten/ richtig/falsch handeln): Auch schwangere Frauen sind gut beraten, wenn sie sich vor dem Wundstarrkrampf schützen (Hörzu 48.1972,163). 2. a) gemeinsam überlegen u. besprechen, über etw. Rat halten: eine Angelegenheit, ein Vorhaben b.; so wie man unter Gleichen eine Unternehmung berät (Gaiser. Jagd 149); ein Gesetz/über ein Gesetz b.: sie haben lange [darüber] beraten; b) beratschlagen: sie haben miteinander, er hat mit seiner Frau b., was zu tun sei; c) <b. + sich) sich mit jmdm. füber etw./ besprechen: Er beriet sich bei einer Flasche PfefTerminz mit seinem Kaplan (Strittmatter, Wundertäter 312); ich muß mich mit meinem Anwalt über diese Sache b.: <Abl. zu 1:> Berater, der; -s. -: Ratgeber; jmd.. der / berufsmäßig auf seinem Fachgebiet! Rat erteilt: ein ärztlicher, geistlicher, juristischer B ; jmdn. zu seinem B. machen: schlechte B. haben; Beraterin« die: -. -nen: w. Form zu t Berater; Beratervertrag, der; -[e]s, -vertrage (Wirtsch.): Vertrag, durch den sich jmd. verpflichtet, seine Erfahrung, seine Kenntnisse auf einem bestimmten Gebiet einem Unternehmen o. ä. gegen Honorar zur Verfügung zu stellen: beratschlagen <sw. V.; hat): gemeinsam überlegen u. ausführlich besprechen: mit jmdm. [über] einen Plan b.; sie beratschlagten lange, ohne zu einer Entscheidung zu kommen, dazu: Beratschlagung, die; -. -en; Beratung, die: -. -en [Subst. zu: beraten]:, 1. a) Erteilung eines Rates od. von Ratschlägen: fachärztliche B.: die B. kostet zehn DM; b) Besprechung. Unterredung: die -en zogen sich tagelang hin. 2. Auskunft (2). Beratungsstelle: bei der B. anfragen. Bergtunes-: -ausschuß, der; -dienst, der: einen B. für die Kunden einrichten; ^gremium, das; -kosten <P1.): -pause, die; -punkt, der: folgende -c wurden festgesetzt; -stelle, die: / Dienst /stelle, bei der die Allgemeinheit sich über etw. Rat holen kann: ^vertrag, der (Wirtsch.): svw. T Beratervertrag; -zeit, die: Zeit, die für eine Beratung (1 a) gebraucht wird: ^zimmer, das. berauben <sw. V.; hat): jmdm. etw. gewaltsam} entwenden: jmdn. ausrauben: er wurde überfallen und beraubt; Ü ich will Sie nicht b.! (nichts von Ihnen erbitten, was Sie nur ungern hergeben): (geh.:) sie wurde der Handtasche, ihres ganzen Geldes beraubt; Zuerst sah sich der Mittelstand seiner ganzen Habe beraubt (hatte sie verloren: Niekisch. Leben 198); Ü jmdn. seiner Freiheit, seiner Hoffnungen b.; Ich hofTe. Sie berauben mich Ihrer Gesellschaft nicht allzulange? (bleiben nicht so lange fort: Geissler. Nacht 164); <Abl.:) Beraubung, die; -. -en. berauschen <sw. V.; hat) geh.): a) in einen Rauschzustand versetzen: bei trunken machen: der Wein berauschte uns. machte uns berauscht; berauschende Getränke. Düfte; Ü die Macht, der Erfolg berauschte ihn; ein berauschendes GlUcksgefühl; das war nicht [sehr] berauschend (ugs.; mittelmäßig: nichts Besonderes): berauscht von Schlagworten: b) <b. + sich) sich betrinken, sich einen Rausch antrinken: sie berauschten sich an dem starken Bier; Ü sich an den neuen Ideen b. (begeistern): Herr Beifontaine berauschte sich an den eigenen Worten (Langgässer. Siegel 213); <Abl.:) Berauschtheit, die: -: Berauschung, die; -. Berber Cberbe], den -s. - [arab. Barbar = Berber (PI.), viell. zu griech. bärbaros = Fremder]: 1. von den Berbern in Nordwestafrika geknüpfter, derber, hochßoriger Teppich ausnaturfarbener Wolle Imit einfachen, großzügigen (Rauten) mustern]. 2. Reitpferd einer in Nordafrika gezüchteten Pferderasse: einen B. mit einem Araber kreuzen; <Zus. zu 1:) Berberteppich, der. Berberitze [berbo'ntsa]. die; -. -n [mlat. berberis < arab. barbäris] (Bot.): gelbblühender Zierstrauch der Gattung Sauerdorn. Beroeuse [ber's0:za], die; -. -n [frz. berceuse = Wiegenlied, zu: bercer = wiegen, (auf den Knien) schaukeln < vlat. *bertiare] (Musik): liedartiges Instrumental-, bes. Klavierstück in wiegendem tls-Takt. berechenbar [bd'rspiba:^] <Adj.; nicht adv.): sich berechnen lassend: so beschaffen, daß man es berechnen kann: voraussehbar: -e Kosten; diese Launen waren fast eher b. als die Gesetze (J. Roth. Beichte 60): <Abl.:> Berechenbarkeit, die: -: das überschreitet die Grenze der B.; berechnen <sw. V.; hat): 1. durch Rechnen feststellen, ermitteln: die Kosten, den Preis, die Fläche eines Dreiecks, eine Entfernung b.; Ü er hat die Wirkung seiner Worte genau berechnet. 2. anrechnen, in Rechnung stellen: jmdm. etw. billig, zum Selbstkostenpreis b.; ich berechne Ihnen das nur mit zehn Mark; für die Verpackung berechne ich nichts/ die Verpak- kung berechne ich Ihnen nicht. 3. auf Grund von Berechnungen! vorsehen, veranschlagen, kalkulieren: die Bauzeit auf 7 Monate, das Buch auf 800 Seiten b.; der Aufzug ist für sechs Personen berechnet; Ü alles ist auf Wirkung, auf Gewinn berechnet; <1. Part, zu 1): berechnend (abwertend): eigennützig, auf seinen Vorteil bedacht: ein kalt -er Mensch; er ist, verhält sich immer sehr b.; <Abl. zu 1-3:) Berechnung, die; -. -en: 1. das Berechnen: B. der Kosten, des Umfangs; nach meiner B./meiner B. nach ist die Arbeit in drei Stunden erledigt; -en anstellen (etw. berechnen). 2. <o. PI. > a) (abwertend) Eigennutz, auf persönlichen Vorteil zielende Absicht: etw. aus B. tun; b) sachliche Überlegung: Voraussicht: mit kühler, kluger B. vorgehen; <Zus. zu 1.) BeredmunBschema, das; Berechnungstabelle, die. berechtigen [ba're^tign] <sw. V.; hat): jmdm.} das-Recht, die Befugnis zu etw. geben: die Karte berechtigt zum Eintritt; seine Erfahrung berechtigt ihn zu dieser Kritik: Ü sein Talent berechtigt zu den größten Hoffnungen (gibt begründeten Anlaß dazu); <2. Part.:) berechtigt <nicht adv.): zu Recht bestehend, begründet: -e Vorwürfe. Zweifel. Klagen; sein Einwand ist um so -er. als ...: berechtigterweise <Adv.) (Papierdt.): mit Recht; Berechtigung, die; -. -en <P1. selten): a) Recht. Befugnis: die B. zum Unterrichten erwerben; b) Rechtmäßigkeit. Richtigkeit: die B. des Einspruchs wurde anerkannt; <Zus. zu a:> Berechtigungsgutschein, der (Werbespr.): Gutschein, der zu etw. berechtigt; Berechtigungsschein, der: amtliches Papier, auf dem ein Recht, eine Befugnis bestätigt wird; Berechtigungswesen, das (abwertend): bürokratische Ordnung, in der nur durch Prüfungen erworbene amtliche Befugnisse gewertet werden. bereden <sw. V.; hat): 1. a) durchsprechen; sich über etw. besprechen: das muß ich mit ihm b.; wir wollen es miteinander b.; ich habe etwas mit dir zu b.; wir hatten tausend Dinge zu b. (Seidel. Sterne 94); b) <b. + sich) sich unter- einander beratend besprechen: wir haben uns darüber beredet. 2. überreden, durch heftiges Zureden umstimmen: man hat mich beredet mitzukommen; sich [nicht] b. lassen. 3. über jmdn.. etw. abfälligI reden: sich nicht gern b. lassen; immer mußt du andere Leute, fremde Angelegenheiten b.!; <Abl.:) beredsam [to're:tza:m] <Adj.>: redefreudig, mitteilsam; redegewandt, beredet: ein sehr -er Mensch; die Vorteile von etw. b. anpreisen, dazu: Beredsamkeit, die; -: Redegewandtheit. Redegabe, -kunst: seine ganze B. aufwenden [müssen]; etw. mit großer B. darlegen; beredt [te're:t] <Adj.; -er. -este): redegewandt, zungenfertig: ein -er Anwalt: das hat er uns b. auseinandergesetzt; Ü die 352
Berg Ruinen sind ein -es Zeugnis vergangener Größe (sagen sehr viel aus über vergangene Zeiten, bezeugen eindrucksvoll vergangene Zeiten): ein -es (iron.; vielsagendes) Schweigen; -e (ausdrucksvolle) Gesten, dazu: Beredtheit, die; -. bereedern [te're:dmi] <sw. V.; hat): (als Reederei) in Besitz haben, betreuen: eine große Schiffahrtslinie bereedert dieses Motorboot; das Schiff wird bereedert von ... beregnen <sw. V.; hat): mit künstlichem Regen bewässern, besprühen: die Felder, den Rasen b.; Ü die Geschichte eines ... HäAlings. dessen nackten nassen Körper man mit Glaswolle bedeckt, eigentlich beregnet hatte (Kasch- nitz. Wohin 86); <Abl.:) Beregnung, die; -. dazu: Beregnungsanlage, die. Bereich, der. selten: das; -[eis. -e [zu veraltet bereichen = sich erstrecken, erreichen!: a) abgegrenzter Raum. Gebiet von bestitnmter Ausdehnung: der B. um den Äquator; Es war das erstemal .... daß wir den B. der Schule verlassen durften (Leonhard. Revolution 213); das Grundstück liegt im B., außerhalb des -s der Stadt; b) Such i gebiet. Sektor. Sphäre: im B. der Wissenschaft, der Kunst; Neues aus dem B. der Technik; das ist mein B.. fällt nicht in meinen B. (Aufgabengebiet): im B. des Möglichen liegen (durchaus möglich sein): sich über die Grenzen der -e hinweg verständigen. bereichern [bd'raj^n] <sw. V.; hat) [zum Komp. von T reich]: 1. a) reichhaltiger machen: vergrößern, erweitern: sein Wissen [mit etw.] b.; eine Kunstsammlung um einige schöne Stücke b.; was nicht aufgegessen wurde, bereichert am nächsten Tag den Abendtisch (Hörn. Gäste 18); b) innerlich reicher machen: Reisen, neue Eindrücke bereicherten ihn; ich fühle mich davon bereichert. 2. <b. + sich) sich auf Kosten anderer I Gewinn. Vorteile verschaffen: sich schamlos b.; du hast dich an den Ersparnissen alter Menschen bereichert; <Abl.:) Bereicherung, die; -. -en <P1. selten): 1. a) das Bereichern: die B. der Sammlung; b) das Sichberei- chern: jmdm. den Vorwurf der B. machen. 2. Nutzen. Gewinn: welch ein Gewinn wäre diese Stimme, welch eine B. (M. Walser, Eiche 63). dazu: Bereicherungsabsicht, die; Bereicherungsversuch, der. Bereichsangabe, die; -. -n: Angabe, zu welchem Fach- od. Sachbereich etw. gehört. 'bereifen <sw. V.; hat) [zu TReifenl: mit Reifen (2) versehen: den Wagen richtig b.; das linke Hinterrad muß neu bereift werden; der Wagen ist gut bereift. 2bere|fen <sw. V.; hat) [zu t 'Reifl: mit Rauhreif überziehen: der Frost hatte die Bäume bereift; (meist im 2. Part.:) frisch -e Äste; die Wiesen sind schon b. Bereifung, die; -. -en: die zu einem Fahrzeug gehörenden Reifen: das Auto hat eine gute, schlechte, neue B. bereinigen <sw. V.; hat): a) etw.. was zu einer Mißstimmung geführt hat. in Ordnung bringen, klären: Mißverständnisse, einen Streitfall b.; die Sache ist bereinigt; b) <b. + sich) sich klären, in Ordnung kotnmen: Es gibt Dinge, die ... bereinigen sich dann meistens von selbst (Kirst. 08/15. 273); <AbI.:> Bereinigung, die; -. -en. bereisen <sw. V.; hat): a) ein Land auf einer ausgedehnten Reise besuchen, um es gründlich kennenzulernen: er hat China, fremde Länder, die ganze Welt bereist; der Ethnologe bereiste ganz Afrika, um Material zu sammeln; b) als Vertreter o. ä. aufsuchen, um an verschiedenen Orten seine Geschäfte abzuwickeln: Vertreter, die mit Feuerversicherungen und Saatgutproben das Werder bereisten (Grass. Hundejahre 39); <Abl.:> Bereisung, die; -. -en. bereit [to'rait] <Adj.; o. Steig.; meist präd.. seltener attr.) [mhd. bereit(e). ahd. bireiti; zu Treiten in der alten Bedeutung ..fahren**, also eigtl. = zur Fahrt gerüstet! in den Verbindungen b. sein ([.fertig, gerüstet sein: bist du b.?; es ist alles b.; die zum Aufbruch -en Gäste. 2. den Willen habend, zu etw. entschlossen sein: wir sind zu allem b.; er ist b. zu helfen): sich b. halten (in Bereitschaft, vorbereitet sein): der Arzt mußte sich [auf Abruf, zum Einsatz] b. halten; etw. b. haben (vorbereitet, zurechtgelegt haben): sich [zu etw.] b. zeigen/finden/erkliren (zum Ausdruck bringen, daß man zu etw. bereit, entschlossen ist): ich erklärte midi zu Jeder Art von Unterstützung b. bereit-. Bereit-: -halten <st. V.; hat): ständig] griffbereit. benutzungsbereit haben: bitte das Geld abgezählt b.!; ein für Notfälle bereitgehaltenes Bett; -legen <st. V.; hat): für jmdn. ] zur Benutzung an einen bestimmten Ort legen: ich habe [dir/für dich] die Unterlagen bereitgelegt: -liegen <st. V.; hat): zur Benutzung an einem bestimmten Ort liegen: im Hafen liegen Transportschiffe bereit; -machen <sw. V.; hat): fertigmachen: das Bett, ein Schiff b.; -stehen <st. V.; hat): zur Benutzung an einem bestimmten Ort stehen: das Essen steht bereit; bereitstehende Züge; -stellen <sw. V.; hat): zur Verfügung stellen: Haushaltsmittel. Geld für Forschungszwecke b.. dazu: -stellung.die; -. -en <P1. selten); -willig <Adj.>: gerne bereit, entgegenkommend: ein -er Helfer; b. Auskunft geben: er ging b. auf mein Angebot ein, dazu: -Willigkeit, die; -. 'bereiten <sw. V.; hat): 1. a) zubereiten, fertig-, zurechtmachen, herrichten: das Essen b.; für jmdn./jmdm.. sich ein Bad. einen Kaffee b.; b) <b. -I- sich) (geh.) sich auf etwas vorbereiten, sich rüsten: sich zum Sterben b.; die Sonne bereitet sich zum Untergange (A. Kolb. Schaukel 31). 2. zuteil werden lassen, zufügen: jmdm. Freude. Schmerzen b.; die Bevölkerung bereitete ihm einen begeisterten Empfang; das bereitet (verursacht) viele Schwierigkeiten; der Unfall bereitete seinen Träumen ein schnelles Ende (zerstörte sie schnell). Hiereiten <st. V.; hat) /vgl. beritten/ (selten): a) zureiten: ein Pferd b.; b) abreiten, reitend durchqueren: das Land, die Felder b.; <Abl. zu 1:> Bereiter, der; -s, -: Zureiter. bereits [ba'raits] <Adv.>: 1. schon: es ist b. sechs Uhr; b. fertig, abgefahren sein. 2. (südwestd., bes. Schweiz.) fast, nahezu, so gut wie: b. neuer Wagen zu verkaufen; b. die ganze Ernte ist verdorben; Bereitschaft, die; -, -en: 1. <P1. selten) das Bereitsein. Bereitwilligkeit. Einverständnis: die B. zu helfen; sie erwartete ihn mit einer Lüsternheit des Hasses. ... die zu Tätlichkeiten auszuarten eine gefährliche B. zeigte (Maass. Gouffe (197); innere B.; in B. (bereit) sein: noch etwas in B. (für den Notfall zur Verfügung) haben; er hat heute B. (Bereitschaftsdienst). 2. einsatzbereite Einheit, bes. der Polizei: die -en fuhren in ihre Kleider und griffen nach ihren Gummiknütteln (Fallada. Jeder 350). Bereitschafts-: Mirzt, der: diensthabender Arzt: -dienst, der: Dienst auf Abruf für den Notfall: ärztlicher B. für das Wochenende; diese Apotheke hat heute nacht B.; -polizei. die: kasernierte Polizei, die jederzeit abrufbereit ist: ^Stellung, die (bes. Milit.). Bereitung, die; - (Papierdt.): das i ZuIbereiten: die B. von Kaffee. herinnen <unr. V.; hat): gegen etw. anrennen: eine Festung b.; die deutsche Mannschaft berannte das gegnerische Tor (stürmte unaufhörlich auf das gegnerische Tor). berenten [bd'rentn] <sw. V.; hat) [spätmhd. berenten = mit einer Rente ausstatten] (Amtsspr.): jmdm. eine Rente zusprechen: sich b. lassen; er wurde wegen Krankheit vorzeitig berentet. Beret l'berel.das; -s. -s [frz. beret < mlat. bereta. birretum = Kappe, t Barett] (Schweiz., auch luxemb.): Baskenmütze: er trug ein blaues B. bereuen <sw. V.; hat): Reue über etw. empfinden: bedauern: seine Schuld, seine Sünden, den Entschluß, eine Tat. seine Worte bitter b.; nichts zu b. haben; er bereute, das getan zu haben. Berg [berk]. der; -[e]s. -e [mhd. berc. ahd. berg]: 1. größere Erhebung im Gelände: ein hoher, steiler B.; vor ihnen ragte ein B. auf. erhob sich ein mächtiger B.; blaue -e (in einem Dunstschleier liegende Bergspitzen): ein feuerspeiender B. (geh.; tätiger Vulkan)', bewaldete -e; die -e (Bergspitzen) sind in Wolken gehüllt; einen B. besteigen, bezwingen; den B. hinauf-, hinuntersteigen; auf einen B. klettern; der Fuß. Kamm. Gipfel, die Spitze des -es; die Fahrt ging über B. und Tal (bergauf u. bergab): R der B. [kreißt und] gebiert eine Maus (tnan trifft große Vorbereitungen, macht große Versprechungen, und es kommt kaum etwas dabei heraus) /Sprwenn der B. nicht zum Propheten kommt, muß der Prophet zum -e kommen (bildungsspr.; einer muß den ersten Schritt tun): *imdm. goldene -e versprechen (große Versprechungen machen, die man nicht einhalten kann: jmdm. etw. vorgaukeln); -e versetzen [können] (bibl.; Wunder vollbringen, unmöglich Scheinendes schaffen): der Glaube versetzt -e; mit etw. [nicht] hinter dem B. halten (etw. Wesentliches verschweigen/offen aussprechen; urspr. milit.; von Truppen od. Geschützen, die hinter einem Berg dem Blick des Gegners entzogen waren u. überraschend eingreifen konnten): er hat lange mit der Wahrheit hinter dem B. gehalten; [noch nicht] Über den B. sein (ugs.; die 23 GDW 353
berg-, Berg- größte Schwierigkeit, die Krise noch nicht; Überstanden haben): [längst] über alle -e sein (ugs.: längst entkommen, schon weit weg sein). 2. <P1.> Gebirge: in die -e fahren; über den -cn zieht ein Wetterauf; Die -e haben ihn behalten (geh.; er ist bei einem Bergunfall umgekommen: Trenker, Helden 94). 3. große Masse, Haufen: ein B. von Schnee: -e von Abfall; hinter einem B./-en von Büchern; über einem B./-en von Akten sitzen. 4. (meist Pl.> (Bergbau) nicht erzhaltige Gesteinsbrocken: die -e wegräumen. berg-. Berg- (vgl. auch: berge- u. Berges-): -#b <Adv.>: den Berg hinunter, abwärts (Ggs.: bergauf, bergan): b. laufen; der Weg fuhrt steil b.; Ü mit ihm. mit dem Geschäft geht es [immer mehr] b. (seine Gesundheit, die Geschäftslage verschlechtert sich): -abhang, der; -absatz, der: kleinere, waagerecht vorspringende Fläche am Berg: -ahsturz, der: mit einer Steilwand abbrechender Abhang: -fbwirts <Adv.>: svw. T *-ab: b. laufen, klettern; -ahorn, der: im Mittelgebirge u. in den Alpen beheimateter Baum aus der Familie der Ahorngewächse (beliebter Park- u. Alleebaum mit mächtiger Krone): -akademie, die: Hochschule für Bergbau- u. Hüttenwesen: -akademiker, der: Absolvent einer Bergakademie: >amt. das: untere Dienststelle der Bergbehörde: -$n <Adv.>: den Berg hinauf, aufwärts (Ggs.: bergab): die Straße steigt b.; es geht leicht b.; -arbeiter, der: svw. t-mann; -assessor, der: beamteter Bergakademiker nach der 2. Staatsprüfung: -auf <Adv.>: den Berg hinauf, aufwärts (Ggs.: bergab): b. steigen; der Weg fuhrt steil b.; Ü mit ihm. mit dem Geschäft geht es [wieder] b. (seine Gesundheit, seine Geschäftslage verbessert sich wieder]): -aufwärts <Adv.>: svw. t^auf; b. steigen, klettern; -bahn, die: auf einen Berg führende Zahnrad- od. Seil /bahn: -harte, die [t 'Barte] (Bergmannsspr.): Paradebeil der Bergleute: ?bau* der <o. PI.): Gewinnung von Bodenschätzen, dazu: -baube- flissene, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): Praktikant vor dem Studium an einer Bergakademie: -baulich <Adj.; o. Steig.; nur attr.); >bauer, der: {Bauer im i Hochjgebirge: -behörde, die: für den Bergbau zuständige staatliche Behörde: ^besteigung, die; -bewohner, der; -dorf. das; -fach, das: Fachgebiet des Bergbaus: er studiert das B.; -fahrt, die: 1. (Schiffahrt) Fahrt stromaufwärts (Ggs.: Talfahrt), ein Schleppzug auf B.; die B. wurde vorübergehend gesperrt. 2. Hochgebirgstour: auf B. gehen; zur Ausrüstung bei -en gehören Eispickel u. Steigeisen; -fest, das (ugs.): Fest, Feier nach der Hälfte einer festgelegten Zeit die tnan - oft gezwungenermaßen - in einer bestimmten Umgebung mit anderen gemeinschaftlich verbringt /: die Soldaten feierten nach Ablauf der halben Dienstzeit ein zünftiges B.; -festling, die; >fex, der (ugs.): begeisterter Bergsteiger: -ftnk, der: ein dem Buchfink ähnlicher Finkenvogel, der bes. in Nordeuropa vorkommt: -fried [-fri:t], der; -[e]s, -e [mhd. perfrit. bervrit. bercvrit = hölzerner Belagerungsturm; H. u.; die heutige Bed. hat sich durch volksetymologische Anlehnung an mhd. berc = Berg u. mhd. vride = Schutz. Sicherheit entwickelt] (hist.): Hauptturm auf mittelalterlichen Burgen: Wehrturm: der B. stand meist frei im Burghof; -fiihrer, der: jmd., der nach entsprechender Ausbildung u. Prüfung die Berechtigung hat, Touristen im Hochgebirge zu führen (Berufsbez.); -gehen, das (Leichtathletik): Wettkampf im Gehen, bei dem beträchtliche Höhenunterschiede zu überwinden sind: -geist, der <PL: -er): im Innern der Berge wohnender, sagenhafter Zauberer, Kobold. Zwerg od. Riese: der B. des Riesengebirges hieß Rübezahl; -gipfd, der; -grat, der. -hang, der: Abhang eines Berges: -hauptmam, der: Leiter eines Oberbergamtes, hoher Beamter der Bergbehörde: -hoch, bergehoch <AdJ.; o. Steig.): sehr hoch: berghohe, b. aufsteigende Wellen; -hotel, das; -hätte, die: Schutzhütte im Gebirge: - Ingenieur, der: Ingenieur des Bergfachs: -kegel, der: kegelförmiger Berg: -kessd, der: von Bergen umschlossene Vertiefung im Gelände: -kette, die: kettenartig aneinandergereihte Gruppe von Bergen: -kiefer, die: meist strauchig wachsende Kiefer der Hoch- u. Mittelgebirge mit mehreren Unterarten: -knappe, der (veraltend): Bergarbeiter, Bergmann: -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch die Höhenluft von Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerz befallen: b. werden; er mußte b. zu Tal steigen, dazu: -krankhett, die: Höhenkrankheit: -kraxler, der (bes. österr. ugs.): Bergsteiger, Kletterer: er ist ein hervorragender B.: -kristall, der: a) (Geol.) bes. klare, in hexagonalen Prismen vorkommende Quarzart: b) Schmuckstein aus Bergkristall: -kuppe, die; >buid, das: bergiges, gebirgiges Land: nieder, das: svw. t Arschleder; -lehne, die (geh.): svw. - hang; -hift, die <o. PL); -mann, der <P1.: -leute. seltener: Miiänner) (Bergbau): Arbeiter im Tage- od. Untertagebau, der unmittelbar beim Abbauen u. Fördern beschäftigt ist, dazu: -männisch <Adj.; o. Steig.): alte -e Sitten, -maimgruß, der: der B. heißt ..Glück auf!"; -mamssprache, die: Fachsprache der Bergleute, -manns- kuh. die (landsch. scherzh. veraltend): Ziege: -massiv, das; -meister, der: Beamter im Bergbau: -nase, .die: nasenförmig vorspringender Teil eines Berges: -not, die: Notlage, in die ein Bergsteiger im Hochgebirge (durch Unfall od. Witterungseinflüsse) gerät: jmdn. aus B. retten; -partte, die: a) bes. charakteristischer Abschnitt im Gebirge: b) Ausflug in die Berge: -pfad, der: ein schmaler B.; -plateau, das; -predigt, die <o. PI.) (christl. Rel): eine auf einem Berg gehaltene, bedeutungsvolle Predigt Christi: -rat, der: akademisch gebildeter Beamter der Bergbehörde: -recht, das: die für den Bergbau geltenden besonderen Rechtsbestimmungen: -reich <Adj.; nicht adv.): reich an Bergen, gebirgig: eine -e Gegend; -reimen (Motorsport): Rennveranstaltung auf steilen Bergstraßen: -rettungsdienst, der: svw. t-wacht; -rtese, der: durch seine Ausmaße bes. eindrucksvoll wirkender Berg: -rücken, der: obere Linie od. Fläche eines langgestreckten Berges: -rutsch, der: Abbrechen u. Abrutschen von Erd- u. Gesteinsmassen an einem Steilhang: -satte!, der: Vertiefung an einem Bergrücken zwischen zwei Gipfeln: -schaden, der <meist PI.): Schaden, der durch den Unter tage jbergbau cm der Erdoberfläche entsteht: -schnind, der: Spalte am oberen Rand eines Gletschers: -schuh, der: fester Schuh zum Bergsteigen: -schlissig I-Jyskj] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bergmannsspr.): von Bergen (4) durchzogen, nur in verstreuten Lagern aufzufinden: das Erz ist hier sehr b.; -schwinget, der (Schweiz.): auf einem Berggipfel ausgetragener Schwinget: -see, der; -seits <Adv.): an der dem Berg zugekehrten Seite: ein Aussichtsplatz b. des Gebäudes; -ski, der: der bei der Fahrt am Hang bergseits geführte, nahezu unbelastete Ski (Ggs.: Talski); -spitze, die; >sport, der: sportliches Wandern u. Klettern im : Hochjgebirge: Alpinistik: -Station, die: oberer Haltepunkt einer Bergbahn (Ggs.: Talstation): -steigen <st. V.; nur im Inf. u. Part, gebr.): Hochtouren machen: in den Bergen laufen u. klettern: wir wollen b.; ich bin/habe früher viel berggestiegen; -Steiger, der. -steigerin, die. dazu: -steigerisch <Adj.; o. Steig.): das Bergsteigen betreffend: diese Tour verlangt -es Können, ist b. sehr reizvoll; -Stiefel, der: vgl. t-schuh; -stock, der: 1. bei Bergwanderungen benutzter Stock mit eiserner Spitze. 2. svw. t Gebirgs- stock: -söraBe, die: Straße im Gebirge: >striUfer [-Jüx.sb], der; -s, -: ein Wein von der Bergstraße (einer Landschaft am Westrand des Odenwaldes: LÜ von mlat. Platea mon- tium = Name der früheren Römerstraße in diesem Gebiet); -stürz, der: Herabstürzen von Felsbrocken: schwerer Bergrutsch: Gesteinslawine: -tod, der: Tod durch Unglücksfall in den Bergen: -tour, die; --und-Tgl-Bahn, die: Bahn auf Rummelplätzen mit abwechselnd steil hinauf- u. hinunterfahrenden Wagen: Achterbahn: --und-Tgl-Fahrt, die: Die Straßen verschwanden unter der Erde und tauchten wieder auf. eine sanfte B. CKaschnitz. Wohin 145); -volk, das: a) im Gebirge beheimatetes Volk: b) <o. PI.) (Bergmannsspr.) Gesamtheit der Bergleute: > vorsprang, der: svw. t -na- se; -wacht,die <o. PI.): Organisation zur Rettung in Bergnot Geratener: Bergrettungsdienst: -wald, der; -wand, die: (fast! senkrecht aufsteigende Seite eines Berges: -Wanderung, die; -wärts <Adv.) [t-wärts]: in Richtung auf den Berg, zum Berg hin (Ggs.: talwärts): bei schrägem Anstieg zeigen die Fußspitzen leicht b.; das b. (weiter oben) gelegene Haus; -wasser, das <PL-wasser. auch: -wässer): Wasser eines Gebirgsbaehes: -weide« die; >welt, die (geh.): Gebirgslandschaft: >werk, das: technische Anlage für den Bergbau, Grube mit den dazugehörenden Einrichtungen: ein B. stillegen; im B. arbeiten, dazu: -Werksdirektor, der; -wesen, das <o. PI.): alles mit dem Bergbau u. seinen Einrichtungen Zusammenhängende: >wiese, die; >woNverleÄi, der: svw. t Arnika; >zkme, die (meist PI.) (geh.): schroffe Felszacke. Bergamotte [berga'mota], die; -. -n [frz. bergamote < ital. bergamotta (in Anlehnung an Bergamo) < türk. beg armu- dy = Herrenbirne]: 1. a) in Südeuropa u. Westindien kultivierter, bis 5 m hoher der Pomeranze nahestehender Baum mit süßlich riechenden Blüten u. runden, glatten blaßgelben Früchten: b) Frucht der Bergamotte (1 a). 1 in mehreren 354
Beringung Sorten vorkommende saftreiche, würzig schmeckende Birne von kugeliger Gestalt; <Zus. zu 1 b:> BergamQttelikör. der: gelbgrüner Likör aus den Schalen der Bergamotte; Bergampttöl. das: aus den Schalen der Bergamotte gewonnenes, angenehm duftendes öl für Parfüms u. Liköre. Berge: t Berg (4). berge- (vgl. auch: berg-. Berg- u. Berges-): -hoch: t berghoch: schwer <Adj.: o. Steig.: nicht adv.> (geh.): sehr schwer: eine -e Last; ^versetzend <Adj.: o. Steig.; nicht adv.>: Unmögliches leistend: ein -er Glaube; --wehe <Adv.>: in großen Mengen: man fand bei ihm das Diebesgut gleich b. Bpgelohn. der; -[eis. ...löhne (Schiffahrt): Vergütung für die Bergung eines in Seenot geratenen Schiffes: der B. richtet sich nach dem Wert von Schiff und Ladung; bergen [bergn] <st. V.; hat) [mhd. bergen, ahd. bergan; im Sinne von „auf einer Fluchtburg unterbringen4' verwandt mit der Wz. von t Berg]: 1. retten, in Sicherheit bringen: den Hausrat, Verletzte b.; das Getreide vor dem Unwetter b. {einfahren); eine Schiffsladung b.; die Verschütteten konnten nur noch tot geborgen werden; wir führten sogar noch ein Unternehmen durch, um den Fallschirm zu b. (Gaiser. Jagd 137); bei ihm fühle, weiß ich mich geborgen (beschützt, in Sicherheit;. die Segel b. (Seemannsspr.; einholen, einziehen. 2. (geh.) a) verbergen, verstecken, verhüllen: der Engel des Herrn barg sein Angesicht (Gaiser. Jagd 24); sich an Jmds. Schulter b.; Sie glättete die Scheine und barg sie in einem Täschchen (brachte sie dort unter; Musil. Mann 1477); b) schützend verbergen: die Hütte birgt ihn vor seinen Verfolgern; nicht anders als ... Kälber dastehn und ihre Köpfe, um sie vor der grausamen Steppensonne zu b., eng zusammenstecken (Plievier. Stalingrad 347); eine -de Hülle. 3. (geh.) enthalten, in sich tragen: die Erde birgt noch ungehobene Schätze [in sich]; Meine Finger umkrallten das kleine Paket, das eine Reliquie barg (Jahnn. Geschichten 221); das birgt Vorteile, viele Gefahren in sich; die romantische Rebellion ... barg ... den Keim des Unheils (K. Mann. Wendepunkt 90). Bergenie [ber'ge:nj?]. die; -. -n [nach dem dt. Physiker u. Botaniker K. A. von Bergen (1704-1759)]: Vertreter einer in Asien heimischen Gattung der Steinbrechgewächse, die in Europa in zwei Arten als winterharte Zierstaude kultiviert wird. Borges- (meist geh. od. dichter, für: Berg-; vgl. auch: berge-): ^gipfd. der; --hang, der; -höhe, die; ^htihle, die; -last, die: schwere seelische Bürde; Gewissenslast: eine B. wurde von ihm genommen; Mücken, der; - zürne, die (meist PI.X bergig f bergig] <Adj.; nicht adv.) [mhd. bergeht]: viele Berge aufweisend; reich an Bergen: -es Gelände; das Land ist sehr b.; Begier ['beriete], der; -s. -: Berg/landjbewohner: die B. sind ein hartes Leben gewohnt. Bergung ['berguol. die; -. -en: das Bergen (1). Rettung, Siehe- rung: die B. des Verunglückten war schwierig; Diese rasche und motorisierte B. der Ernte verursacht also auch höhere Kosten (Welt 19. 8. 65. 9); bei der B. von Strandgut helfen. B^rgungs-: Miktion, die: gemeinschaftliche Unternehmung zur Bergung von Menschen, Waren, Schiffen u. ä. nach Unglücksfällen; -arbeiten <P1.>; Mbunpfa*. der: Dampfer mit Spezialausrüstung für Seenotfälle; -kommando, das: / Polizei Feinheit für Katastrophenfälle: -kosten <P1.>: Kosten ei- ner Bergung; Bergelohn; Mnannschaft. die; -versuch, der. Beriberi [beri'be:ri]. die; - [Verdopplung von singhales. beri = Schwäche] (Med.): auf einem Mangel an bestimmten Vitaminen beruhende Krankheit mit Lähmungen u. allgemeinem Kräfteverfall: ... dem es gelungen war, ein der menschlichen B. genau entsprechendes Krankheitsbild beim Huhn ... zu erzeugen (Medizin II. 253). Bericht (bo'rift]. der; -[eis. -e: sachliche Wiedergabe eines Geschehens od. Sachverhalts; Mitteilung, Darstellung: ein mündlicher, schriftlicher, wahrheitsgetreuer, spannender, offizieller B.; ein B. zur Lage; -e über das Tagesgeschehen, von den Fußballspielen; Zur Geschichte meiner persönlichen Liebeserziehung aber sei folgender B. hier schicklich angereiht (Th. Mann. Krull 130); einen B. abfassen, anfordern; einen B. über / von etw. geben; der Minister ließ sich B. erstatten (berichten). Berjcht- (vgl. auch: Berichts-): -erstatter l-egjtatel. der; -s. -: jmd., der für eine Zeitung o. ä. über aktuelle Ereignisse berichtet; Korrespondent: unser B. aus Paris teilt mit ...; ... wieviel weniger militaristisch das neue Deutschland ist. als die B. angenommen hatten (Dönhoff. Ära 152); Verstattung, die: das /offizielleJ Erstatten von Berichten, Weitergeben von Informationen: eine objektive, sachliche, einseitige B : B. durch Presse u. Rundfunk; In der B. der Ausschüsse an den Bundestag müssen die Ansichten der Ausschußminderheit wiedergegeben werden (Fraenkel, Staat 229); der Botschafter wurde zur B. zurückgerufen; -haus, das (Schweiz.): Informationsbüro, Auskunftei. berjehten <sw. V.; hat) [mhd. berihten = recht machen, einrichten, unterweisen]: jmdm. einen Sachverhalt, ein Geschehen sachlich u. nüchtern darstellen, mitteilen: Jmdm. etw. [schriftlich, mündlich] b.; ich habe [ihm] alles berichtet; für den. der die Geschichte noch nicht kennt, sei sie hier nochmals berichtet; es wird berichtet, daß ...; er berichtete über die Reise (gab einen ausführlichen Gesamtbericht), von der Reise (gab einzelne Eindrücke u. Erlebnisse wieder) ; man hat über ihn nur Gutes berichtet; da bist du falsch berichtet (veraltend; unterrichtet): wenn ich recht berichtet bin (veraltend; wenn es stimmt), daß ...; <Abl.:> Berjchter. der; -s, -: a) jmd.. der etw. berichtet; Berichtender: aus den hastigen Sätzen des -s wurde die Erregung deutlich; b) svw. t Berichterstatter: Besprechungen mit Journalisten. Feuilletonisten. -n. Bildberichtern (Plievier. Stalingrad 236). berichtigen [to'rujtign) <sw. V.; hat): etw. Fehlerhaftes, Falsches, nicht dem wahren, richtigen Sachverhalt Entsprechendes beseitigen u. durch das Richtige, Zutreffende, der Wahr- heit Entsprechende ersetzen; korrigieren, richtigstellen, verbessern: einen Fehler, Irrtümer b.; ich muß mich b. (meine Aussage korrigieren); -de Zusätze; ein berichtigter Nachdruck; ..Nein", berichtigteer, „so war es nicht**; Es ergab sich so der interessante Gegensatz, daß... hier beim Psycho- tiker der tagsüber herrschende Wahn durch den Traum berichtigt wurde (Freud. Abriß 80); <Abl.:> Berichtigung. die; -, -en: a) das Richtigstellen, Verbessern, Korrektur: eine B. der Druckfehler vornehmen; Daraus erklärt es sich, daß so viele -en von Fehlurteilen durchgesetzt wurden (Mostar. Unschuldig 13); die Arbeit zur B. zurückgeben; b) das Verbesserte, Berichtigte; Verbesserung: in der B. des Schulaufsatzes sind immer noch Fehler. Berjchts- (vgl. auch: Bericht-): -beft, das: Heft zum Eintragen der vorgeschriebenen wöchentlichen Arbeitsberichte von Auszubildenden; ^iahr. das: vgl. t-Periode; Mnonat, der: vgl. t -Periode: Im B. ist demnach ein Mehrwegzug von 13 Familien zu verzeichnen (Bund 4. 10. 68. 23); -Periode. die: festgesetzter Zeitraum, der nach bestimmten Kriterien betrachtet u. über den ein Bericht angefertigt wird: in der B. trat eine Ertragsminderung von 15% ein. berkehen <st. V.; hat): 1. an jmdm., etw. riechen: der Hund beroch den Fremden, das Futter; Er öffnete sie vorsichtig, beroch den Korken und holte dann zwei große Gläser (Remarque, Triomphe 176). 2. (ugs.) mit jmdm. vorsichtig prüfend Kontakt aufnehmen; kennenzulernen suchen: die Teilnehmer mußten sich erst einmal [gegenseitig] b. berjgseln <sw. V.; hat): I. a) zum Feuchthalten mit Wasser besprühen; über ein Gebiet, eine Fläche gleichmäßig, dünn Wasser rieseln lassen: die Felder, den Garten b.; b) (selten) rieselnd auf jmdn., etw. niedergehen: das Deckenweiß berieselte uns. man hörte Gemäuer auf den Keller bumsen (Küpper, Simplicius 161). 2. (ugs. abwertend) mit einer gewissen Stetigkeit auf andere einwirken, sie zu beeinflussen suchen, ohne daß sie sich dessen bewußt werden: die Käufer mit Werbung. Musik b.; sich mit Musik b. lassen (Musik im Radio o.a. eingestellt haben, ohne genau hinzuhören); <Abl.:> Berj&ehmg, (seltener:) Berj&lung, die; -. -en (PI. selten), dazu: Berj&elungsanlage. die: Vorrichtung zum Berieseln (1 a) landwirtschaftlich genutzter Flächen. berindet [bo'nndat) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): mit Rinde bekleidet: ein glatt -er Baum; das Holz ist noch b. berfngen <sw. V.; hat) /vgl. beringt/: mit einem Ring /als Erkennungszeichen/ versehen: Zigarren maschinell b.; Wie die Vogelwarte auf Helgoland gestern mitteilte, wurden ... rund 800 Vögel beringt (MM 29. 8. 69. 12); berjiwt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen / Verlobungs-, Trau/ring tragend; mit einem oder mehreren Ringen geschmückt: Sie bedeckte die Stirn mit der -en Linken (Baldwin [Übers.]. Welt 290). Beringung« die; -, -en: a) das Beringen; b) der umgelegte Ring: die B. hat sich gelöst. 23* 355
Beritt Berjtt.der; -[eis. -e: 1. (Milit. veraltet) kleine Reiterabteilung: sorgen Sie gefälligst Tür Ordnung in Ihrem B. (Kirst. 08/15. 548). 2. (veraltet) Forstbezirk; berjtten <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> [eigtl. 2. Part, von veraltet bereiten = (auf dem Pferd) reiten]: a) auf einem Pferd reitend: ein -er Bote. Polizist; die Wahrheit zu sagen, bin ich gar nicht b. (zu Pferd), ich bin mit dem Wagen hier (Fallada. Herr 78); b) mit Pferden ausgerüstet: die -e Polizei; er ist gut b. (besitzt gute Pferde); <subst.:> eine Schar Berittener; Berjttführer, der; -s. - (Milit. veraltet): Befehlshaber eines Beritts (1). Berkelium [ber'ke:lium]. das; -s [nach der nordamerik. Universitätsstadt Berkeley]: chemischer metallischer Grundstoff; aus der Gruppe der Transurane: Zeichen: Bk Berlinale [berlina.id].die; -. -n [zu: Berlin, nach dem Vorbild von t Biennale]: alljährlich in Berlin stattfindende Filmfestspiele; Berliner [ber'lhnc], der; -s. -: kurz für Berliner tPfannkuchen; berlinern <sw. V.; hat): Berliner Mundart sprechen. Berlocke [bcr'bkal. die; -, -n [frz. berloque. Nebenf. von breloque. H. u.): (im 18. u. 19. Jh. üblicher) kleiner Schmuck an / Uhr/ketten. Berme ['terms], die; -. -n [aus dem Niederd. < niederl. beim < mniederl. baerm] (Deichbau): waagerechter od. nur schwach geneigter Absatz an einer Uferböschung. Bermudahosen [ber'mu:da-l. Bermudas, Bermudashorts <PI.) [nach den Bermudainseln im Atlantik]: a) enganliegende, fast knielange Shorts; b) enganliegende, fast knielange Badehose. Bernhardiner [bernhar'dhne], der; -s. - [nach dem Hospiz St. Bernhard (Schweiz), wo diese Hunde gezüchtet wurden]: Vertreter einer Rasse sehr großer, kräftiger Hunde mit weißem, großflächige gelbe bis braune Flecken aufweisendem Fell (der häufig als Lawinensuchhund eingesetzt wird); <Zus.:> Bernhardjnerhund, der. Bernstein t'bern-1, der; -[eis [mniederd. bern(e)stein. zu: ber- nen = brennen; also eigtl. = Brennstein]: in klaren bis undurchsichtigen Stücken von hellgelber bis dunkelbrauner Farbe auftretendes, festgewordenes, fossiles Harz, das als Schmuck steinl verarbeitet wird. bprctein-, Bernstein-: ^anhänser, der; ^annband. das; -färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -fischerei. die: -gelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -kette, die; -perle, die; -schmuck, der; -Schnecke, die [nach der bernsteinfarbenen Schale] (Zool.): Vertreter einer Schneckengattung; -spitze, die: Zigaretten- od. Zigarrenspitze aus Bernstein. berohren [be'ro:ren] <sw. V.; hat) (Fachspr.): mit Rohren. Rohrleitungen versehen; <Abl.:> Berührung, die; -. -en. Beroüna Ibero'li.na], die; - [nach dem nlat. Namen für Berlin]: a) weibliche Gestalt als Personifikation. Sinnbild Berlins; b) (berlin.) stattliche Frau mit üppigen Formen. Bersagliere[berzal'je:ra],der;-[s]. ...ri <meist PI.) [ital. bersa- gliere. zu: bersaglio = Zielscheibe < afrz. bersail. zu: berser = schießen < fränk. *birsen = jagen, pirschen]: Angehöriger einer italienischen Scharfschützentruppe. Berserker [ber'zerkB. auch:' 1, der; -s. - [anord. berserkr, eigtl. = Bärenfell, dann = Krieger im Bärenfell]: 1. wilder Krieger der altnordischen Sage: die B. versetzten sich in Raserei u. gewannen dadurch Bärenstärke. 2. a) kampfwütiger, sich wildgebardetvder Mann: daß man... alles mobilisieren muß. um die blindwütigen B. in die Schranken zu verweisen (Neues D. 10.6.64,1); b) kraftstrotzender Mann; Mann von besonders kräftiger Statur: <Abl.:> bers^rkerhaft <Adj.): einem Berserker (2) gleichend: Reitweiber der Pußta, die unter heiseren Schreien zu -en ... Voltigierkünsten das ungesattelte ... Pferd bespringen (Th. Mann. Krull 220); bers^rkern <sw. V.; hat): sinnlos toben, wüten; <Zus.:> Bers^rkerwut, die. bersten ['berstnl <st. V.; ist) [mniederd. bersten für mhd. bresten. ahd. brestan; vgl. Gebresten] (geh.): 1. mit großer Gewalt plötzlich auseinanderbrechen, zerspringen, zerplatzen: die Mauer, das Eis ist geborsten; Vor uns birst die Erde. Es regnet Schollen (Remarque. Im Westen 52); das Glas barst mit einem klirrenden Ton; eine geborstene Mauer (Mauer mit einem Sprung. Riß. mit Sprüngen. Rissen); Ü der Saal barst (war übervoll) von Menschen (Winckler. Bomberg 66); In der Tür erschien eine dienende Schwester. Sie sagte mit geborstener (gebrochener) Stimme (Jahnn. Geschichten 218); *[bis] zum Bersten voll/gefüllt (übervoll; brechend voll): Der Saal, der Omnibus war [bis] zum Bersten voll; mein Kopf ist bis zum Bersten gefüllt mit Gedanken (Langgässer. Siegel 556). 2. von etw. im Übermaß erfüllt sein: vor Ungeduld. Zorn. Spannung, Lachen b. berechtigt [bo'rv^tift] <Adj.; nicht adv.) [zu veraltet berechtigen = in üblen Ruf bringen, verklagen < mniederd. berüchtigen = ein Geschrei über jmdn. erheben, zu: ge- ruchte = Geschrei (mit niederd. -ch- für hochd. -ft-) svw. mhd. geruofte zu t rufen]: durch schlechte Eigenschaften, üble Taten bekannt, berühmt >u. daher allgemein gefürchtet]; in eitiem schlechten Ruf stehend; verrufen: Babys, deren Väter irgendwelche -en Seeräuber waren (Leip. Klabauterflagge 14); ein -es Lokal; der Berg ist wegen plötzlicher Wetterstürze b.; er ist als Raufbold b. berücken [bo'rykn] <sw. V.; hat) [eigtl. = mit einem Netz über das Tier rücken, mit einem Ruck das Netz zuziehen (Sprache der Fischer u. Vogelsteller)] (geh.): bezaubern, betören: jmdn. mit Worten. Blicken b.; Und es ist der Mond, der mich etwas berückt (Th. Mann. Joseph 119); er ist ganz berückt von der Schönheit der Frau; ein -der Anblick; das ist ja nicht gerade -d (ugs. iron.; das ist nur mäßig, ziemlich schlecht, unerfreulich). berücksichtigen [te'rYkzi^tign] <sw. V.; hat): 1. bei seinen Überlegungen, seinem Handeln beachten; in seine Überlegungen einbeziehen: die Verhältnisse, das Wetter b.; Um ihn zu entlasten, wird man einen wichtigen Umstand b. müssen (Thieß. Reich 506); dieser Punkt braucht nicht berücksichtigt zu werden; Ich weiß, man hat es mir oft verübelt, daß der Bereich des Erotischen in meinen Büchern nicht genügend berücksichtigt (behandelt) wird (Jens. Mann 100); wenn man berücksichtigt, daß ... 2. a) einem Wunsch. Anliegen o.a. entsprechen, ihn nicht übergehen: einen Antrag b.; b) jmdm. der sich um etwas beworben hat] auf Grund besonderer Gegebenheiten das Gewünschte. Notwendige zukommen lassen: einen Bewerber b.; die Verteilung ... übernehmen, wobei die Bedürftigsten immer zuerst berücksichtigt werden sollen (Leonhard. Revolution 143); <Zus.:) bertycksiditfeenswert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Papierdt.): wert, berücksichtigt zu werden: diese Arbeit ist durchaus b.; <AbI.:> Berücksichtigung, die; -: a) das Berücksichtigen (1), Beachten: die B. der Tatsache ...; Weisungen .... die ohne ausreichende B. der ... parlamentarischen Machtkonstellationen getroffen worden sind (Fraenkel. Staat 98); in B./ unter B. der Vor- und Nachteile (wenn man die Vor- und Nachteile berücksichtigt); b) das Berücksichtigen (2). Stattgeben: eine B. Ihres Antrages ist zur Zeit leider nicht möglich. Beryckung, die; -. -en [zu t berücken] (geh. selten) Bezauberung. Verzücktheit: in seltsamer B. stand er da. Beruf [bo'ru:fl der; -[e]s. -e [mhd. beruof = Leumund, seit Luther in der heutigen Bed.. zunächst als ..Berufung'*, dann auch für Stand u. Amt]: 1. [erlernte] Arbeit. Tätigkeit, mit der jmd. sein Geld verdient: Erwerbstätigkeit: ein kaufmännischer, technischer, akademischer, freier B.; einen B. ergreifen, ausüben; du hast deinen B. verfehlt (auch scherzh.; hast besondere Fähigkeiten auf einem nicht zu deinem Beruf gehörenden Gebiet): seinem B. (der Berufsarbeit) nachgehen; sich in seinem B. wohl fühlen; Ich versuchte mich in den verschiedensten -en (Böll. Erzählungen 37); er steht seit zwanzig Jahren im B. (ist seit zwanzig Jahren berufstätig); er ist von B. Bäcker (hat den Beruf des Bäckers erlernt); etw. von -s wegen tun. 2. (geh. veraltend) Berufung (2). innere Bestimmung: wie ein Priester der Kirche dient und verpflichtet ist. die Freuden des Lebens seinem heiligen -e zum Opfer zu bringen (Thieß. Legende 147); 'berufen <st. V.; hat) /vgl. Brufen/: 1. a) jmdn. in ein /hohes] Amt einsetzen: jmdn. auf einen Lehrstuhl, zum Vorsitzenden b.; er wurde als ordentlicher Professor für Alte Geschichte an die Universität Bonn berufen; Guilleaume ... wurde auf Delattres verlassenen Posten in die Präfektur berufen (Maass. Goufle 339); b) (veraltet) zusammenrufen, einberufen: Zu derselben Stunde ... berief Justinian den letzten Kronrat. um noch einmal die Meinung seiner Generäle und Minister zu hören (Thieß. Reich 542). 2. <b. + sich) sich (zur Rechtfertigung, zum Beweis) auf jmdn.. etw. beziehen: sich auf die Vorschriften, auf das Gesetz b.; Er beruft sich auf seine Vertragsbedingungen (DM S. 1966. 58); ich berufe mich auf dich als Zeugen. 3. (österr. jur.) Berufung einlegen: er wird gegen das Urteil b. 4. (ugs.) zuviel /im voraus] über etw. reden, so daß es (nach abergläubischer Vorstellung) mißlingt od. 356
beruhen nicht in Erfüllung geht: beschreien (meist verneint): ich will es nicht b.. aber bisher hat die Sache immer geklappt. 5. (landsch.. bes. nordd.) zurechtweisen, zur Ordnung rufen: wie sie die Kinder beruft, wenn sie mit dem Eislöflel herumfuchteln (Nossack. Begegnung 432); 2berufen <Adj.; nicht adv.>: bes. befälligt. begabt, geeignet (u. daher vorbestimmt, prädestiniert für erw.): ein -er Kritiken zu großen Taten b. sein; du fühlst dich b. zu helfen; Sie sind dazu b.. die Nahziele der Partei zu verwirklichen (Fraen- kel. Staat 97); R viele sind b.. aber wenige sind auserwählt (nach Matth. 20.16); * aus -em Munde (aus sicherer Quelle, von kompetenter Seite): beruflich <Adj.; o. Steig.: nicht präd.>: den Beruf (1) betreffend: -e Tätigkeit; die -en Pflichten; die -e Weiterbildung; bei dem jeder Wähler, je nach Bildung. Besitz, -er Stellung und Alter über eine oder mehrere Stimmen verfügt (Fraenkel, Staat 360); b./aus -en Gründen verhindert sein; die Reise war -er Art. b. bedingt. berufs-, Berufs-: -arbeit, die; -aufbauschule, die: Abend/- schule, über die auf dem zweiten Bildungsweg die Fachschulreife erlangt werden kann: -auffassung« die; -ausbildung, die: Ausbau der notwendigen sozialen Maßnahmen (wie zusätzliche B.... Sprachschulung. Unterbringung) (Fraenkel. Staat 312); -ausstellten <P1.>: für dieses Studienfach sind die B. schlecht; -beamte, der. dazu: -beamtentum, das; -bedingt <Adj.; o. Steig., nicht adv.>: mit dem Beruf zusammenhängend, durch ihn verursacht: < Schwierigkeiten; diese Tätigkeit. Krankheit ist b.; -begleitend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: neben der Berufsarbeit einhergehend: -er Unterricht; -berater, der; -beratung, die: / vom Arbeitsamt durchgeführte] Beratung in allen Fragen der Berufswahl, der Ausbildung u. des beruflichen Fortkommens: Die Arbeitslosenversicherung wendet zur Abwendung der Arbeitslosigkeit die Mittel der B . der Umschulung und der Stellenvermittlung an (Fraenkel. Staat 316); -bezekhnung. die: offizielle Bez. für einen bestimmten Beruf' mit geregelter Ausbildung!: -bezogen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: auf einen Beruf ausgerichtet: -er Unterricht; ^bild, das: Beschreibung eines Berufs mit Ausbildungsgang. Tätigkeitsbereich und Aufstiegsmöglichkeiten: -bildend <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: der Berufsausbildung dienend: eine -e Schule; -biktung, die; -boxen, das: die ungesetzlichen Manipulationen im amerikanischen B. (Welt 13. 10. 62, 6); -boxer, der: jmd.. der den Boxsport beruflich, als Erwerb betreibt: -erfahren; <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: schon länger im Beruf, in der praktischen Arbeit stehend: -Erfahrung, die: Erfahrung im Beruf: -erziehung, die: Erziehung. Ausbildung zu einem Beruf: -ethos, das (geh.): hohe sittliche Vorstellung vom Wert u. den Pflichten eines Berufes: vom B. des Arztes erfüllt; ^Fachschule, die: berufsvorbereitende Vollzeitschule gewerblicher, haus- od. landwirtschaftlicher, pflegerischer od. kaufmännischer Richtung: -fahrer, der: a) jmd.. der berufsmäßig Personen od. Sachen im Auto befördert: b) für eine Autofirma arbeitender Test- od. Rennfahrer: ^Feuerwehr, die; -findung, die; -: ein 9. Pflichtschul jähr, das der B. dienen soll (Fraenkel. Staat 177); -fotograf, der; -fremd <Adj.; o. Steig.): nicht zum / erlerntenJ Beruf gehörend: -e Tätigkeiten; er mußte b. arbeiten; -fußball, der; -fußballer.der (ugs.); -geheknnts, das: Schweigepflicht über Dinge, die jmd. von Berufs wegen erfahren hat: -genos- senschaft, die: eine Körperschaft des öffentlichen Rechts als Trägerin der gesetzlichen Utifallversicherung innerhalb eines Gewerbezweiges: -gruppe, die: svw. t ~klasse; -Jieer, das: stehendes Heer aus Soldaten, die sich für einen längeren Zeitraum od. auf Lebenszeit verpflichtet haben: -klasse, die: Gruppe von in bestimmten Merktnalen verwandten Berufen: Die deutschen Schriftsteller ... haben sich im Jahre 1933 besser bewährt als irgendeine andere B. (K. Mann, Wendepunkt 262); -klekhing, die; -kollege, der: Am Freitag hatten sich 6000 Docker dem Aufstand von 1000 -n angeschlossen (Neues D. 14. 6. 64, 7); -krankheit, die: durch Schädigungen bei der Berufsarbeit erworbenes Leiden: Die Anthrakose und andere Staubkrankheiten der Lungen sind als -en anerkannt (Medizin II. 156): -künde, die: Lehre von den Berufen: -laufbahn, die: Ich selbst habe in meiner B. bisher drei große Intrigen erlebt (Zwerenz. Quadriga 216); -leben, das: im B. stehen; Die Rückkehr der verheirateten ... Frau ins B. ist ... immer noch sehr schwer (Petra 10, 1966, 5); -lenkung, die: Berufsberatung mit dem Ziel, den Nachwuchs von überfüllten [Mode/berufen weg in Mangelberufe zu lenken: ^los <Adj.; o. Steig.: nicht adv.>: ohne /erlernten! Beruf: nicht erwerbstätig: -e Männer; er ist b.; <subst.:> Schulungen für Berufslose: -mäßig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): von Berufs wegen, als Beruf: -er Literat: er ist kein Sonntagsmaler, sondern malt b.; -offizier, der; -Organisation, die: organisierter Zusammenschluß von Angehörigen eines Berufes: -Pädagogik, die: Zweig der Pädagogik, der die berufliche ! Aus 1 bildungin Theorie u. Praxis betrifft, dazu: -pädagogisch <Adj.; o. Steig.); -pflicht, die (meist PL); -revolutionär, der (oft abwertend): jmd.. der fortgesetzt für seine revolutionären Ziele tätig ist: Risiko, das: durch äußere Umstände bewirktes Risiko für bestimmte Berufe (z. B. das Wetter für Landwirtschaft u. Gaststättengewerbe): Diese rasche und motorisierte Bergung der Ernte verursacht also höhere Kosten. Aber auch das gehört zum B. (Welt, 19. 8. 65. 9); -schule. die: Schule, die neben der Berufsausbildung ein- bis zweimal wöchentlich bis zu einem bestimmten Alter besucht werden muß. dazu: -schüler, der. -schullehrer. der. -Schulpflicht, die <o. PL), -Schulwesen, das <o. PI.); -soldat,der; -spieler, der: Sportler, der ein Ballspiel berufsmäßig betreibt: -sport, der: berufsmäßig betriebener Sport: -Sportler, der; ^spräche, die: von bestimmten für einen Beruf. Berufszweig typischen Ausdrücken. Ausdrucksweisen geprägte Sprache: -stand, der: Gruppe. Klasse, der die einzelnen ihrem Beruf entsprechend zugehören, dazu: -ständisch <Adj.; o. Steig): -e Organisationen; -tätig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen Beruf ausübend: -e Hausfrauen; halbtags b. sein: Frauen, die lange b. waren, bekommen ... mit der Zeit etwas verkrampft Aggressives (Bodamer, Mann 101); <subst.:> -tätige, der u. die; -n, -n <Dekl. T Abgeordnete): besondere Sprechzeiten für B.v dazu: -tätigenryckfahrkar- te.die: Rückfahrkarte für Berufstätige zu ermäßigtem Preis: -tätigkeit, die; -tracht, die: traditionelle Berufskleidung: -treue, die: innere Verbundenheit mit seinem Beruf: -unßi- higkeit, die: durch Krankheit o. ä. verursachte Minderung der Erwerbsfähigkeit im erlernten Beruf: -verband, der: Vereinigung zur Interessenvertretung für jeweils einen bestimmten Beruf: -verbot, das: 1. als Straje od. als Schutz- maßnalime amtlich ausgespriKhenes Verbot, eine bestimmte berufliche Tätigkeit auszuüben: dieser Arzt wurde mit B. belegt. 2. (emotional) aus politischen Gründen offiziell ausgesprochenes Verbot, einen bestimmten Beruf (bes. im öffentlichen Dienst) auszuüben: -Verbrecher, der: jmd.. der fortgesetzt Straftaten begeht, seine Einkünfte aus Straftaten bezieht: -Vereinigung, die: vgl. -Organisation; ^verkehr, der <o. PL): starker Verkehr morgens zu Beginn u. nachmittags am Ende der allgemeinen Arbeitszeit: -wähl, die <o. PL); -Wechsel, der; -weg, der: Laufbahn, berufliche Weiterentwicklung: -Wettbewerb, der (DDR): Leistungswettbewerb von Auszubildenden: -wünsch, der; -ziel, das; -zweig, der. Berufung, die; -, -en: 1. a) Angebot für ein wissenschaftliches, künstlerisches, politisches! Amt: eine B. auf den Lehrstuhl, an das Theater erhalten; die B. annehmen, ablehnen, ausschlagen: b) (veraltet) das Zusammenrufen: die B. der Stände, des Reichstages. 2. besondere Befähigung, die jmd. als Auftrag in sich fühlt: die B. zum Künstler; um Mönch zu werden, braucht es eine wirkliche B. von oben (Nigg. Wiederkehr 99); 3. das Sich-Berufen (2) auf jmdn.. etw.: er hat diesen Gedanken unter B. auf Kant entwickelt; unter B. auf die Verträge. 4. (jur.) Einspruch gegen ein Urteil: eine B. gegen dieses Urteil ist nicht möglich; B. einlegen; die B. zurückweisen; gegen das Urteil des Amtsrichters ging er in die B. (legte er B. ein). 5. (nordd.) Tadel. Verweis: eine B. wegen schlechten Betragens. Berufungs-: -beklagte, der (Jur); -frist, die (Jur.): Zeitraum, innerhalb dessen Berufung (4) eingelegt werden kann: -ge- richt, das; -Instanz, die (jur.): für eine Berufung (4) zuständiges, nächsthöheres Gericht: -klüger, der (jur.); -liste, die: Vorschlagsliste, mit den Namen von Persönlichkeiten, die für die Berufung (1) auf einen wichtigen Posten in Frage kommen: -recht, das <o. PI.) (Jur.); -rkhter, der (jur.); -verfahren, das (jur.); -Verhandlung, die (Jur.). beruhen <sw. V.; hat): sich auf etw. gründen, stützen: seinen Grund in etw. haben: durch etw. verursacht sein: das beruht auf alten Traditionen; dieser Gedanke beruht auf einem Irrtum; Die soziale Theorie Luthers beruht auf einer pessimistischen Anthropologie (Fraenkel. Staat 152); die Freude beruht auf Gegenseitigkeit (ist auf beiden Seiten, bei beiden Partnern gleich groß): *etw. auf sich beruhen lassen 357
beruhigen (etw. nicht weiterverfolgen; einer strittigen Angelegenheit nicht weiter nachgehen). beruhigen [bo'ru:ign] <sw. V.; hat): a) ruhig machen, besänftigen, zur Ruhe bringen: ein weinendes Kind, einen Tobenden b.; die Nerven b.; telefoniere dem Arzt, wenn es dein Gewissen beruhigt (Remarque. Obelisk 294); ich beruhigte ihn mit der Nachricht, daß...: ein -des Mittel: die Nachrichten sind, klingen doch sehr -d (stimmen zuversichtlich); nun kann ich beruhigt (ohne mir Sorgen machen zu müssen) schlafen; b) <b. + sich) ruhig werden, sich besänftigen, zur Ruhe kommen: beruhige dich!; ihre Nerven haben sich wieder beruhigt; er ... ging hinter das Gerüst und spuckte aus: sein Magen hatte sich beruhigt (Böll. Adam 53); der Wind, das Meer hat sich beruhigt; die politische, wirtschaftliche Lage beruhigt (entspannt) sich allmählich; <Abl.:<> Beruhigung, die; -. -en: a) das Beruhigen. Ruhigmachen: Medizin zur B. der Nerven; b) Ruhigwerden: eine B. des Wetters ist vorauszusehen; das gibt mir ein Gefühl der B. (der Sicherheit, der Zuversicht). Beruhigungs-: -mittel, das; -püle, die; ^spritze, die: der Arzt gab ihm eine B.; ^tendenz, die: Am westdeutschen Sortenmarkt waren die ersten -en zu bemerken (Welt 14. 8. 65. 8). berühmt [bo'ry:mt] <Adj.; nicht adv.) [zu mhd. berüemen. ahd. biruomen = sich rühmen, prahlen]: wegen besonderer Leistung od. Qualität weithin bekannt: ein -er Künstler. Wissenschaftler; ein -es Lokal; -e Weinlagen; Im alten Jüdischen Viertel erinnern Straßen und Plätze an einen -en (weithin bekannt gewordenen, aufsehenerregenden) Mord (Koeppen. Rußland 183); durch dieses Werk wurde er b.; er ist b. wegen seiner / für seine Schlagfertigkeit; (nur verneint:) die Arbeit ist nicht gerade b. (ugs. iron.; nicht besonders gut. recht! mäßig): <Abl.:) Berühmtheit die; -, -en: 1. <o. PI.) das Berühmtsein. Ruhm: seine B. ist ihm lästig; der Name hat B. erlangt; zu trauriger B. gelangen, es zu trauriger B. bringen (iron.; sich einen schlechten Ruf erworben haben). 2. berühmte Persönlichkeit: viele-en sind in diesem Hotel abgestiegen; Von allen literarischen -en ... ist Forster einer der charmantesten (K. Mann. Wendepunkt 282). berühren <sw. V.; hat): 1. mit der Hand] einen Kontakt herstellen; anrühren, ohne fest zuzufassen; streifen: jmdn. aus Versehen b.; Ich sprach sie nicht an .... und ich berührte auch nicht ihr Haar, das einzige, wozu ich im Augenblick Lust hatte (Seghers. Transit 185); den Schlafenden leicht an der Schulter b.; sie berührte das Essen nicht (geh.; rührte das Essen nicht an. aß nichts): Ein unbekannter Bursche ... belästigte die 27jährige Hausfrau, indem er sie am Hals würgte und unmittelbar berührte (verhüll.; unsittlich berührte; MM 31. 8. 72. 10); bitte nichts b. (anfassen)!: es ist nichts geschehen, die Stoßstangen [der Autos] haben sich nur berührt; ihre Hände berührten sich; R das Berühren der Figuren mit den Pfoten ist verboten (scherzh.; bitte nichts anfassen)!; U das Schiff berührt diesen Hafen nicht (läuft ihn nicht an); wir berührten auf unserer Reise mehrere Länder (hatten in mehreren Ländern kurzen Aufenthalt); unsere Pläne berühren sich (sind sehr ähnlich, laufen auf das gleiche hinaus). 2. kurz erwähnen: ein Thema b.; die Angelegenheit im Gespräch b.; dieser Punkt wurde nicht berührt. 3. in bestimmter Weise auf jmdn. wirken; Jnuin. beeindrucken: die Nachricht hat mich tief, im Innersten berührt; es berührt seltsam, schmerzlich, daß ...; so setzte sie dem keinen Widerstand entgegen, bemerkte es nicht oder ließ sich jedenfalls davon nicht b. (Maass. Goufie 263); sich unangenehm, peinlich berührt fühlen; das berührt mich [überhaupt] nicht (ist mir gleichgültig); <Abl.) Berührung« die; -, -en: 1. das Berühren. Anrühren: jede B. vermeiden; sehr behutsam erwiderte er die B. ihrer Hand (Feuchtwanger. Erfolg 299); durch B. der Drähte ist der Stromkreis geschlossen; mit etw. in B, kommen. 2. gesellschaftlicher, kultureller, menschlicher Kontakt: B. mit der Umwelt haben; In der Urkirche waren die -en zwischen den Christen und dem römischen Imperium ... zunächst noch lose (Fraenkel. Staat 149); er stand mit vielen Menschen in persönlicher B.; die Reise brachte uns mit der Antike in B. 3. <o. PI.) Erwähnung: die B. dieses Themas war ihm peinlich. beröhrungs-, Berührung*-: Elektrizität, die (Phys); Empfindlichkeit, die (Med.. Biol.): Fähigkeit, eine Berührung zu spüren; -gerade, die (Math.); -linte, die (Math.): Gerade. die eine Kurve, z. B. einen Kreis in einem Punkt berührt; ^los <Adj.; o. Steig.) (Physik. Technik): ohne Berührung: -e Temperaturbestimmung; b. fluktuierende Geschwindigkeiten von Gas- od. Flüssigkeitsströmungen messen; -punkt, der: 1. (Math.) Punkt, in dem sich zwei geometrische Figuren berühren: das im B. von Kreis u. Tangente errichtete Lot geht durch den Mittelpunkt. 2. geistige, gedankliche Obereinstimmung. Gemeinsamkeit: zwischen ihnen, ihren Anschauungen gibt es keinerlei -e; -sicher <Adj.; nicht adv.): so gebaut, daß keine Berührung möglich ist (in bezug auf elektrischen Strom. Wärme o. ä.): eine Leitung b. verlegen; -Spannung, die (Physik): Spannung, die durch Berühren eines unter Strom stehenden Gerätes entstehen kann: weil die Isolierung schadhaft war. kam es zu einer gefährlichen B. berüscht [te'ry:Jt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Rüschen versehen: -e Wäsche; in dem hellen, dem -en. dem mit Rüschen bestickten Tüll (A. Kolb. Schaukel 103); der Vorhang ist reich b. berußen <sw. V.; hat): mit Ruß beschmutzen: die Abgase aus diesem Schornstein berußen das ganze Stadtviertel; (meist im 2. Part.:) an der Haltestelle... standen Menschen ... vor den berußten öden Mauern in der Dämmerung (Johnson. Mutmaßungen 14). Beryll [be'rYl]. der; -s. -e Dat. beryllus < griech. beryllos < mind. veruliya. veluriya. vermutlich nach der südind. Stadt Belür]: häufig als Schmuckstein verwendetes, in reinem Zustand glasklares, farbloses, oft gelbliches Mineral, das je nach Gehalt an bestimmten Stoffen auch in Gestalt von Kristallen verschiedener Färbung auftreten kann; Berylliun [be'rYljum]. das; -s [nach dem Vorkommen im Beryll]: silberglänzendes bis stahlgraues Leichtmetall (chemischer Grundstoff); Zeichen: Be besfbbeh <sw. V.; hat) (salopp): mit Speichel beschmutzen: besabblejle dich nicht so!. besabbern <sw. V.; hat) (salopp): mit Speichel beschmutzen: das Kind hat sein frisches Lätzchen besabbert. besten <sw. V.; hat): mit Samen bestreuen; Samen auf etw. streuen: ein Beet [mit Sommerblumen] b.; das Feld ist dicht besät; Oder Platz ist besät mit/von (voll von) weggeworfenem Papier. besagen <sw. V.; hat): ausdrücken, bedeuten: das besagt viel, [noch] gar nichts; Die Quittung besagte, daß nach Beendigung des Krieges der Apparat wieder zurückgegeben wurde (Leonhard. Revolution 95); <2. Part.:) besagt <o. Steig.; nur attr.) (Papierdt.): genannt, bereits erwähnt: um auf-e Familie zurückzukommen...; in -em spannendem Roman. besaiten [bozytn] <sw. V.; hat) (Musik): (ein Streich- od. Zupfinstrument) mit Saiten versehen: die Geige neu b. lassen; besaitet: f zartbesaitet. besamen [ba'zarmdn] <sw. V.; hat): männlichen Samen [künstlich] auf weiblictieEizellen bringen: bei den Fröschen besamen die Männchen im Wasser den abgelegten Laich; Kühe künstlich b. lassen. bes^nmeln <sw. V.; hat) (schweiz.): (sichl sammeln, versammeln: wenn wir uns in genügender Zahl besammelt haben, können wir... auch eine Versammlung abhalten (National- Zeitung 22. 4. 63); <Abl.:> Bes*mmhmt. die; -. -en (Schweiz.): Aufmarsch. Zusammenkommen: B. der Teilnehmer im Schulhaus. Besamung, die; -. -en: das Besamen. Besamenlassen: Die Verbesserung der Viehrasse wird vor allem auf dem Weg der künstlichen B. versucht (National-Zeitung 13. 8. 68. 3). dazu: Besamungsstation. Besamungszentrale, die (Landw.). Besan [be'za.n, auch: be:za:n], der; -s. -e [niederl. besane < ital. mezzana < arab. mazzän]: a) Segel am hintersten Mast: den B. setzen; b) svw. tBesanmast. besänftigen [to'zEnftign] <sw. V.; hat) [zu veraltet sänftigen = sanft machen]: beruhigen, beschwichtigen: einen Tobenden, jmds. Erregung. Zorn b.; die besänftigten Naturgewalten. Elemente: <b. + sich:) du mußt dich b.; das Meer hatte sich wieder besänftigt; <Abl.:) Besänftigung, die; -. -en: zur B. der aufgeregten Gemüter. Besannst, der; -[eis. -en. auch: -e: hinterster Mast: Besan (b); Besgnsesel, das; -s. -: svw. T Besan (a). Besatz, der; -es. Besätze: 1. (Mode) Band. Borte. Streijen. Pelzstück als an- od. aufgesetzter Randan Kleidungsstücken: ein bunter B. am Halsausschnitt und am Saum; wertvoller 358
Beschämung B. aus Chinchilla. 2. a) (Jagdw.) Wildbestand in einem Revier; b) (Landw.) Viehbestand im Verhältnis zur Weidefläche7; c) (Fischereiw.) Fischbestand in einem Bach od. Teich: den B. an Karpfen durch Jungfische erneuern. Besitz-: --band, das <P1.: -bänder): lBand (1) als Besatz (1); -dichte, die: Dichte des Besatzes (2); ^fell, das: Fell als Besatz (1); -fisch, der <meist PI.) (Fischereiw.): Jungfisch. Setzling: -e zur Zucht im Teich aussetzen; -streifen, der: Zierstreifen als Besatz (1). Besatzer [tezatSBj. der; -s. - (ugs. abwertend): Angehöriger einer Besatzungsmacht. Besatzungssoldat: mit den -n fraternisieren; er hat im Untergrund gegen die B. gekämpft; Besatzung, die; -. -en: 1. Mannsclmft eines größeren Fahrzeugs (bes. Schiff Flugzeug): 15 Mann B.; das Schiff hat eine neue B. bekommen; verschiedene -en streiken. 2. (Milit.) a) Truppe in einer belagerten! Festung; b) Truppen, die in ein fremdes Staatsgebiet eingedrungen sind u. es besetzt halten: die B. verhängte ein Ausgehverbot. Besatzung*- (Milit.; vgl. auch: Besetzungs-): -armee, die; ^gebiet, das; -kind, das: Kind eines /farbigen / Besatzungsangehörigen u. einer einheimischen Frau: Die „farbigen -er" sind genauso ein Problem wie andere Kinder aus ähnlichem Milieu auch (FAZ 12. 8. 61, 48); -kosten <P1.>; -macht, die: Staat, der eine Besatzung auf fremdem Staatsgebiet unterhält: die vier Besatzungsmächte garantieren den Status von Berlin; -recht, das <o. PI.); -regime, das (meist abwertend); -soldat, der; -Statut, das: Regelung des Besatzungsrechts; -truppen <P1.>; -zeit, die: Alles Folgen der B. (Habe, Im Namen 344); -zone, die: Deutschland wurde nach dem Krieg zuerst in vier -n aufgeteilt. besaufen, sich <st. V.; hat) /vgl. besoffen/ (derb): sich betrinken, im Übermaß Alkohol trinken: du besäufst dich immer wieder; er hat sich besoffen; Ü Leute, die sonntags ... sich an Gesetzestreue b. (Böll, Tagebuch 101); <Abl.:) Besäufnis [te'zayfnis]. die; -. -se (derb): a) <o. PI.) Trunkenheit. Betrunkensein: ein Mittel gegen B; in seiner B. hat er die Türen verwechselt; b) auch: das; -ses, -se Zecherei: das große B. begann schon mittags. besäumen <sw. V.; hat): 1. (Holzverarb.) von Hölzern, die aus dem Stammholz geschnitten worden sind, die Baumkante entfernen: Bretter b. 2. (veraltet) einfassen, säumen: eine von alten Linden besäumte Straße. ßesdung. die; -: das Besäen: zumal Jaakob ... eine dichtere B. ... herbeigeführt hatte (Jh. Mann. Joseph 238). besiuseln, sich <sw. V.; hat) (salopp): sich leicht betrinken; sich einen leichten Rausch antrinken: ich besäus[e]Ie mich gern ein bißchen; sanft besäuselt. beschabbern [to'JabBn] <sw. V.; hat) ([ostlpreuß.): auf jmdn. einreden; jmdm. etw. einreden: die Fischfrau, eilfertig. ... sagte auch gelegentlich was. aber das Herrchen ließ sich nicht b. (Lenz, Suleyken 34). beschädigen <sw. V.; hat): Schaden an etw. verursachen; schadhaft machen: fremdes Eigentum b.; durch das Hochwasser wurden viele Häuser beschädigt; das Buch ist leicht beschädigt; beschädigte Exemplare; <subst. 2. Part.:) Beschädigte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der im Kriege! einen dauernden gesundheitlichen Schaden erlitten hat: die ärztliche Beurteilung -r; <Abl.:> Beschädigung, die: -. -en: 1. das Beschädigen, fahrlässiges od. mutwilliges Zufügen von Schaden B. der Anlagen wird bestraft. 2. Schaden, schadhafte Stelle: der Wagen weist zahlreiche -en auf. blieb ohne B. beschaffbar [bo'Jafbatf <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich beschaffen lassend: leicht -e Waren; dieses Material ist nur schwer b.; 'beschaffen <sw. V.; hat): unter Überwindung von Schwierigkeiten! dafür sorgen, daß man etw.. was man nötig braucht, bekommt; besorgen, herbeischaffen: jmdm.. sich Geld. Arbeit. Lebensmittel b.; eine Ware b.; ich habe mir die Genehmigung beschafft; dieser Artikel ist schwer zu b.; 2besch*ffen <Adj.; o. Steig.; meist präd.) [eigtl. 2. Part, von mhd. beschaffen = erschaffen]: (in bestimmter Weise) geartet: die Ware ist so b.. daß ...; er ist von Natur nicht anders b.; mit ihm ist es schlecht b. (es geht ihm schlecht), dazu: Beschaffenheit, die; -: das Beschaffensein einer Sache, selten einer Person: die äußere, innere, chemische, seelische B.; die B. des Materials überprüfen; daß meine Haut von außerordentlich zarter B. ... war (Th. Mann. Krull 80); Beschaffung, die; -: das ^Beschaffen: die B. von Lebensmitteln; viel Zeit für die B. der nötigen Papiere brauchen; <Zus.:> Beschtfhrosamt, das <o. PL): Dienststelle der Bundeswehr für die Beschaffung von Versorgungsgütern; Beschaffungskosten <P1.): sich aus den Einkaufs-. BefOrder ungs-, Verpackungskosten o. ä. zusammensetzende Kosten für die Beschaffung ! von Waren für den Weiterverkauf!. beschäftigen [te' Jeftign] <sw. V.; hat) [zu mhd. (md.) scheftig = geschäftig, tätig, emsig, zu t schaffen]: 1. <b. + sich) etw. zum Gegenstand seiner Tätigkeit machen; einer Sache seine Zeit widmen: sich mit Büchern, Handarbeiten. Philosophie b.; sie beschäftigt sich mit den Kindern (spielt mit ihnen); das Gericht muß sich mit dem Fall b. (ihn bearbeiten, sich damit befassen); er ist sehr beschäftigt (hat viel zu tun); sie waren um den Verunglückten beschäftigt (bemühten sich um ihn). 2. innerlich in Anspruc/i tieh- men. bewegen: dieses Problem beschäftigte ihn schon lange. 3. a) jmdm. Arbeit geben; angestellt haben: er beschäftigt drei Leute in seiner Filiale; die Fabrik beschäftigt Tausende von Arbeitern; bei der Post beschäftigt (tätig) sein; b) jmdfti. etw. zu tun geben: wir müssen die Kinder [mit einem Spiel] b.; einen Kranken sinnvoll b.; <subst. 2. Part, zu 3 a:> Beschäftigte, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete); Beschäftigung, die; -. -en: 1. a) Tätigkeit: eine langweilige, interessante, zeitraubende B.; jmdn. bei/in seiner B. stören; ftir B. ist gesorgt (scherzh.; an Arbeit wird es nicht fehlen)', b) berufliche Tätigkeit, Berufsarbeit: er hat eine lukrative B. gefunden; seiner B. nachgehen; ohne B. (arbeitslos) sein. 2. <o. PI.) das Sichbeschäftigen: B. mit Fragen der Politik. 3. a) <o. PI.) das Beschäftigen (3 a): die B. von Gastarbeitern; die B. (Anstellung) einerweiteren Bürokraft: b) das Beschäftigtsein: die B. im Staatsdienst bringt einige Vorteile mit sich. besch$ftigungs-,BeschJftwings-: -grad, der (Wirtsch.): Verhältnis der Erwerbstätigen zur Gesamtbevölkerung od. zur Zahl der Erwerbslosen; ~los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) ohne Tätigkeitsfeld/; ohne Beruf; b) ohne Anstellung, arbeitslos; -stand, der: svw. f^grad: bei marktwirtschaftlicher Ordnung. Stabilität des Preisniveaus, hohem B. (Bundestag 190.1968.10 314); -therapeut.der Angehöriger einer sozialmedizinischen Berufsgruppe, der mit der Durchführung ärztlich verordneter Beschäftigungstherapie betraut ist u. sich außerdem in der Altenpflege u. bei Maßnahmen zur Rehabilitation betätigt; -therapeutin, die: w. Form zu t Therapeut: Im... Altenheim... beschäftigen sich SO Hausbewohner unter Anleitung von zwei -nen mit Keramik, mit Webarbeiten. Malerei und Theaterspiel (Hörzu 50, 1971. 53); Therapie, die (Med.): Heilmethode, die durch Anleitung zu handwerklicher u. künstlerischer Tätigkeit seelische u. körperliche Schädigungen auszugleichen versucht; Ägyptische ... Ärzte wendeten sie (= die B.) ... bei psychisch Kranken an (Gesundheit im Beruf 1. 1975. 182); Ü Sollte der Quatsch eine B. für einen alternden Torriani sein? (Hörzu 44.1971,12); -Verhältnis, das: svw. t Arbeitsverhältnis (1): in einem B. stehen. beschulen <sw. V.; hat) [zu mhd. schel. ahd. scelo = Beschäler. Zuchthengst]: (vom Pferd od. Esel) decken, begatten: die Stute soll beschält werden; <Abl.:> Beschäler, der; -s. -: 1. svw. f Zuchthengst: eine Stute zum B. bringen. 2. (derb) svw. t Beischläfer: In der Zwischenzeit hatte sie deshalb immer einen B. um sich, der meistens auch tagsüber bei ihr blieb (Degenhardt. Zündschnüre 137); <Zus.:) Be- schilkrankheit, Beschälseuche, die: Geschlechtskrankheit der Tiere; Beschälung, die; -. -en: das Beschälen. beschallen <sw. V.; hat): 1. Schall lautstark auf große Räume od. Freiflächen 1 durch Lautsprecher einwirken lassen: mit dieser Anlage kann man einen ganzen Stadtteil b. 2. (Med.. Technik) mit Ultraschall behandeln; <Abl.:> Beschallung, die; -. -en. beschulten <sw. V.; hat) (Elektrot.): mit einer Schaltung versehen: der Plattenspieler wurde nach der neuesten Norm beschaltet; <Abl.:> Beschattung, die; -. -en. beschämen <sw. V.; hat): mit einem Gefühl der Scham erfüllen; (durch sein Verhalten) Scham empfinden lassen: den anderen durch die eigene Hilfsbereitschaft b.; deine Worte beschämen mich; er will sich nicht [von mir] b. lassen; ein beschämendes (demütigendes) Gefühl; seine Einstellung ist beschämend (schändlich); das ist beschämend (äußerst) wenig; sich [durch Jmdn.. etw.] beschämt fühlen; beschämt dastehen; <Zus.:) beschimenderweise <Adv.): zu jmds. Beschämung. Schande: b. kann ich die Frage nicht beantworten; <Abl.:> Beschämung, die; -. -en <P1. selten): 359
beschatten dos Beschämtsein: B. empfinden; mit B./zu meiner B. (Schande) muß ich gestehen, daß ... beschatten <sw. V.; hat): 1. (geh.) jmdm.. einer Sache Schatten geben, verschaffen lu. vor der Sonne schützen]: die Augen mit der Hand b.; der Hut beschattet ihn. sein Gesicht; Bäume beschatten den Weg; Ü schlechte Nachrichten beschatteten das Fest; Trauer beschattete ihr Gesicht (Hagelstange. Spielball 171). 2. a) heimlich /polizeilich] beobachten, überwachen: einen der Spionage Verdächtigen, einen Agenten b. [lassen]; Ein amerikanischer Flugzeugträger, der ... von einem sowjetischen U-Boot ..beschattet^ wurde ... (Welt. 31. 7. 68. 1): b) (Sport, bes. Fußball. Hockey u. ä.) (einen bestimmten Spieler der gegnerischen Mannschaft) bewachen, eng decken: der Mannschaftskapitän selbst sollte den gefährlichen Halbstümer b.; <Abl. zu 2:) Beschatter, der; -s. -: daß ihn seine B. im Gedränge und schlechten Licht der U-Bahn aus dem Auge verloren (Fallada, Jeder 161); <Abl. zu 1 u. 2:> Beschattung, die; -. -en (PI. ungebr.X Beschau« die; -: Betrachtung, amtliche Prüfung: Schlachtvieh zur B. bringen; beschauen <sw. V.; hat) (regional): aufmerksam, prüfend/ betrachten: genau ansehen: Bilder b.; ich habe [mir] den Bewerber kritisch beschaut; der Arzt beschaut die Wunde; <Abl.:> Beschauer, der; -s, -: Betrachter. Zuschauer: sich dem B. zuwenden; seine Bilder überraschen den B.; Ü Aus solchem ... Blickwinkel heraus, bei dem ... die einzelnen Wissenschaftszweige je nach dem Standpunkt des -s verschiedenes Gewicht erhalten müssen ... (Mantel. Wald 85); beschaulich [bsj^lic] <Adj.): a) von behaglich betrachtender Art: in Wohlgefühl vermittelnder Weise geruhsam: ein -er Charakter; der -e Frohsinn und Humor seiner (= des Landes) Bewohner (A. Kolb. Daphne 73); sein Leben war. verlief sehr b.; b) (kath. Rel.) kontemplativ, keine körperliche Arbeit verrichtend: die Kartäuser gehören zu den -en Orden, dazu: Beschaulichkeit, die: -: B. und Stille; ein Leben in B.; Beschauung, die; -: das Beschauen: Beschauzeichen, das: Prüf Stempel auf Edelmetallen. Punze. Bescheid [bo j^it]. der; -[eis, -e [rückgeb. aus t 'bescheiden (4)]: a) amtliche, verbindliche / Auskunft bestimmten Inhalts über jmdn.. etw.: B. [über etw.J geben, erwarten; er hat keinen B. hinterlassen; *B. wissen (1. von etw. Kenntnis haben, unterrichtet sein. 2. sich auskennen: etw. gut kennen): jmdm. B. sagen (1. jmdn. benachrichtigen, von etw. unterrichten. 2. ugs.; eine Beanstandung o. ä. in sehr deutlicher Form bei dem dafür Verantwortlichen vorbringen): jmdm. B. stoßen (ugs.; seine Empörung über eh\'. in entsprechend scharfem Ton dem dafür Verantwortlicheti gegenüber zum Ausdruck bringen): imdm. B. tun (geh.; jmds. Zutrunk erwidern): b) Entscheidung über einen Antrag /: behördliche Stellungnahme: der B. geht ihnen schriftlich zu; den B. der Krankenkasse, des Finanzamts abwarten; 'bescheiden <st. V.; hat): 1. <b. + sich) (geh.) sich begnügen: sich mit wenigem b.; man muß sich b. [können]. 2. (geh.) zuteil werden lassen (meist im Passiv): Gott hat mir Kinder beschieden; ihm war kein Erfolg, wenig Glück beschieden. 3. (geh.) an einen bestimmten Ort kommen lassen, beordern: er wurde zum Chef nach Berlin beschieden. 4. (Amtsspr.) jmdm. behördlicherseits eine Entscheidung über etw. mitteilen: er. sein Gesuch wurde abschlägig beschieden (wurde abgelehnt): man hat mich dahin gehend beschieden, daß ...; 2beschfiiden <Adj.) [ehem. starkes Part, von 'bescheiden, urspr. = (vom Richter) bestimmt, zugeteilt]: 1. sich nicht in den Vordergrund stellend, in seinen Ansprüchen maßvoll, genügsam od. davon zeugend: ein -es Kind. Benehmen; b. sein, werden, bleiben; b. anfragen; (Skepsis od. Kritik ausdrückende Floskel:) eine -e Frage: Wie lange wollen wir hier noch sitzen? 2 a) einfach, schlicht, gehobenen Ansprüchen nicht genügend: ein -es Zimmer; -e Verhältnisse; er lebt sehr b.; b) nicht genügend: gering: dieser Lohn ist allzu b.; seine Leistungen waren sehr b. 3. (salopp verhüll.) svw. t beschissen: Mensch, ist das ein -es Wetter; <Abl.:) Bescheidenheit, die; -: bescheidenes Wesen. Genügsamkeit: aus lauter B. im Hintergrund bleiben; keine falsche (unnötige) B.!; Spr (scherzh.) B. ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr; bescheidentlidi <Adv.) (geh.. veraltend): in bescheidener (1) Weise: Fester nennt sich b. einen ..Dilettanten" (Mutterspr. 10.1966.318); Bescheidung, die; -: das Sichbescheiden (1), Sichbegnügen. beschfiinen <st. V.; hat): auf jmdn.. etw. scheinen: bestrahlen: Mondlicht bescheint die Dächer; sich von der Sonne b. lassen; vom Feuer beschienene Gestalten; bescheinigen [ba'Jajnign] <sw. V.; hat) [urspr. = offenbaren, beweisen, zu Schein = beweisende Urkunde]: schriftlich bestätigen: den Empfang des Geldes b.; sich die Überstunden b. lassen; unterschrieben u. bescheinigt; <Abl.:) Bescheinigung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Bescheinigen: wir können die B. später vornehmen. 2. Schriftstück, mit dem etw. bescheinigt wird: eine B. ausstellen; eine B. über die abgeleistete Dienstzeit vorlegen. bescheiDen <st. V.; hat) /vgl. beschissen/ [mhd. beschisen = besudeln] (derb): betrügen, übervorteilen: Aber ich muß mir das aufschreiben, sonst bescheißt ihr mich noch (Jae- ger. Freudenhaus 66); ..Um die Schmutzzulage bescheißt er uns doch immer wieder!" ..Und du läßt dich b.?" (Wolf. Menetekel 325). beschenken <sw. V.; hat): mit Gaben, einem Geschenk bedenken: die Kinder mit Spielzeug b.; er wurde reich beschenkt; <subst. 2. Part.:) Beschenkte, der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete). bescheren <sw. V.; hat): X.jmdm. etw. zu Weihnachten schenken: den Kindern viele schöne Dinge b.; den Kleinen wurden viele Spielsachen beschert; um 6 Uhr wird beschert; Wer beschert die Menschen im Lager? (MM 16. 12. 65. 10); Sie wurden mit lebensnotwendigen Weihnachtsgaben beschert (MM 27. 7. 65. 7). 2. zuteil werden lassen: ihnen waren keine Kinder beschert; das Schicksal hat ihm Glück, viel Gutes beschert; <Zus. zu 1:) Bescbertag, der (landsch.): Tag der Bescherung (1 a). Heiligabend: Es war keine frohe Weihnachtsbotschaft, als diese Todesnachricht am Morgen des -es ... verbreitet wurde (Glaube 3. 1967. 16); <Abl.:> Bescherung, die; -. -en: 1. a) Feier des weihnachtlichen Bescherens (1): die B. im Waisenhaus war auf 6 Uhr angesetzt: b) (selten) die aufgebauten i Geschenke: er legte die Kette zu der übrigen B. auf den Tisch. 2. (ugs. iron.) unangenehme Überraschung: da haben wir die B.!; das ist [mir] eine schöne B.!; da liegt die ganze B.! (Ausruf des Schreckens, wenn etwas heruntergefallen ist u. in Scherben liegt). bescheuert [to'JgyBt] <AdJ.; -er. -[eiste; nicht adv.) [zu ugs. scheuern = prügeln, ohrfeigen, eigtl. = jmdn. so lange prügeln, bis er den Verstand verloren hat] (salopp): a) nicht recht bei Verstand, verrückt: ein leicht -er Alter; er ist etwas b.; Hehe. fünfzig! höhnte Hahl. du bist ja b.. fünfzig. Pro Tag vielleicht (Kuby. Sieg 227); b) ärgerlich, unerfreulich: das finde ich reichlich b. beschichten <sw. V.; hat) (Technik): mit einer Schicht (aus einem andern Material) versehen: Metallteile mit Lack b.; Um den Bühnenbildern eine ... lange Lebensdauer ... zu verleihen, sind sie mit einem Kunststoff beschichtet (Foto-Magazin 8. 1967, 68); <Abl.:> Beschjditung. die; -. -en. beschicken <sw. V.; hat): 1. a) etw. auf eine Ausstellung. Messe schicken: die Ausstellung mit wertvollen Gemälden b.; die Messe war gut beschickt; ein reich beschickter Markt; b) (Vertreter) zu einem Kongreß, einer Sport]- Veranstaltung schicken: eine Sitzung b.; der Skiverband wollte die Winterspiele nicht mehr b. 2. (Technik) mit Material zur Be- od. Verarbeitung füllen: einen Hochofen b. 3. (landsch.) erledigen, in Ordnung bringen: die erste halbe Stunde hat er viel zu b. (Fallada. Mann 222). beschicket! [to'Jiket] <Adj.) [zu jidd. schickern = trinken, sich betrinken] (ugs.): durch Alkoholgenuß gelöst und in eine fröhliche Stimmung versetzt: ein wenig betrunken: in -er Stimmung: sie hatte zwei Gläster Sekt getrunken und war ein bißchen b. Beschjckimg,die; -. -en: 1. <P1. selten) das Beschicken (1-3). 2. (Technik) das Eingefüllte, die Füllung eines Hochofens/: es liegen noch zwei -en bereit. beschienen <sw. V.): mit Schienen versehen: Jenes (= das Gürteltier)... wäre so groß und dick beschient nie geworden ohne den Liebhaber seines Fleisches (= den Säbelzahntiger; Th. Mann. Krull 350). beschießen <st. V.; hat): a) / längere Zeit hindurch J auf jmdn.. etw. schießen: die Stellungen mit schwerer Artillerie b.; das Flugzeug wurde plötzlich beschossen; Ü man beschoß ihn von allen Seiten [mit Fragen. Vorwürfen]; b) (Kernphysik) Elementarteilchen auf etw. auf treffen lassen: Atomkerne mit Neutronen b.; <Abl.:> Beschießung, die; -. -en. beschfflen <sw. V.; hat) (veraltend): mit einem Schiff, mit 360
Beschluß Schiffen befahren: Sie führten zwar längst ihre Flotten um Afrika herum und beschifften den Persischen Golf (Jacob. Kaffee 110). beschjMern <sw. V.; hat): mit VerkehrsIschildern versehen: eine neue Straße b.; <Abl.:> Beschilderung, die; -. -en. beschilft fte'Jilft] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Schilf bewachsen: -e Ufer. besdijmpfen <sw. V.; hat): mit groben Worten schmähen, beleidigen: jmdn. b.; sich [gegenseitig]/(geh.:) einander b.; er wurde von der Marktfrau unflätig beschimpft; <Abl.:) Beschimpfung, die; -. -en. beschirmen <sw. V.; hat) (geh.): a) svw. t beschützen: eine Art Halbdunkel, das noch verstärkt wurde durch die grün beschirmten Lichter an den anderen Schreibtischen (J. Roth. Beichte 139); möge Gott euch b.!; ich sah Johannes den Täufer den Sarkophag Iwans des Schrecklichen b. (Koeppen, Rußland 151); b) etw. wie einen Schirm über etw. ausbreiten: wegen des starken Sonnenlichts die Augen mit der Hand b.; Die welkenden Blätter der Lindenbäume, die Paasch beschirmten, waren feucht (Fries. Weg 59); <Abl.:> Beschirmer, der; -s. -; beschirmt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (scherzh.): mit einem Schirm versehen: ich bin heute nicht b. (bin ohne Regenschirm): <Abl.:> Beschirmung, die; - (geh.): das Beschirmen. Beschjß. der; Beschisses (derb): Betrug: das ist alles B !; beschissen <Adj.) [tbescheißenj (derb): sehr schlecht: sehr unerfreulich, unangenehm: ein -es Dasein; die Lage ist b.; es geht ihm b. besdilfbbern, sich <sw. V.; hat) (landsch. ugs.): steh beim Essen beschmutzen. beschlgfen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. als Mann mit einer weibl. Person/ schlafen, den Beischlaf ausüben: ein Mädchen b.; Sie ließ sich nicht b.. sie beschlief einen (Zwerenz, Kopf 218); Bei... den jungen Burschen, die sich ... b. ließen (Genet [Übers.], Totenfest 59). 2. bis zum nächsten Tag überdenken: eine Nacht vergehen lassen, bevor man etw. entscheidet: ich muß [mir] die Sache erst noch mal b. Beschlag, der; -[eis. Beschläge: 1. a) (meist PI.) auf etw. befestigtes Metallstück (Band. Ecke. Scharnier. Schließe) zum Zusammenhalten, als Schutz od. Verzierung: die Beschläge eines Koffers, einer Truhe; Beschläge an Türen und Fenstern; ein Sattel mit silbernen Beschlägen; b) <PI. selten) Hufeisen, mit denen ein Pferd beschlagen ist: Was den B. betrifft, so sehen Sie an diesem Pferde, daß wir fast nur Halbmondeisen verwenden (Dwinger, Erde 45). 2. trübeJ Schicht. Überzug auf einer glatten Fläche/: das Metall hat einen hauchdünnen B. bekommen. 3. (Ja- gerspr.) Begattung beim Schalenwild. 4. *mit B. belegen/in B. nehmen/in B. halten/auf jmdn., etw. B. legen (ganz für sich beanspruchen: für längere Zeit] allein benutzen): die Telefonzelle ist dauernd mit B. belegt; der Sieger wurde gleich vom Fernsehen in B. genommen; Dieselbe Eifersucht, mit welcher sie... Anna in B. hielt (A. Kolb. Daphne 133); daß auf die Aktion das Außenministerium B. gelegt hat! (Musil. Mann 1 248). Beschlag [te'Jle:k]. das; -s. -e (Schweiz.): Beschlag (1 a); 1beschtagen <st. V.): 1. mit einem Beschlag (1) versehen: etw. mit Nägeln auf etw. befestigen <hat>: Schuhe mit Eisenspitzen, ein Faß mit Reifen b.; das Pferd muß neu beschlagen werden. 2. a) sich mit einer dünnen Schicht (bes. aus Wasser tropfchen) überziehen: anlaufen (9) <ist>: Glas beschlägt in feuchter Luft; die Brille ist beschlagen; beschlagene Scheiben; b) atifangen. Schimmel anzusetzen: einen Pilz- belog bekommen <ist>: die Wurst, das Kompott ist schon etwas beschlagen; c) <b. + sich) sich mit einer Schicht (bes. aus Wassertröpfchen) überziehen <hat>: die Brille beschlägt sich immer wieder; d) mit etw. überziehen <hat>: der Dampf hat das Fenster beschlagen. 3. (Jägerspr.) begatten <hat): der Hirsch beschlägt das Tier; die Ricke ist beschlagen [worden] (ist trächtig). 4. (schweiz.) betreffen, angehen <hat): der ... Vortrag beschlug den Schutz des Bodenseewassers; 2beschlggen <Adj.; nicht adv.) [wohl nach der Vorstellung von einem gut beschlagenen Pferd] (ugs.): in etw. erfahren, sich auskennend: ein -er Kunstkenner; in der Literatur, auf naturwissenschaftlichem Gebiet [gut] b. sein, dazu: Beschlagenheit, die; -: Er zeigte sich in jeder Einzelheit von frappierender B. (Dönhoff. Ära 190); <Zusb. zu Beschlag (4):) Beschlagnahme [-na:ms], die; -. -n: das Beschlagnahmen: die B. verbotener Bücher, dazu: beschlagnahmen <sw. V.; hat): 1. in amtlichem Auftrag wegnehmen. der privaten Verfügungsgewalt entziehen: sicherstellen: konfiszieren: die Akten, Jmds. Vermögen b.; die Polizei beschlagnahmte das Diebesgut; ... wurde die Gesellschaft ohne politische Begründung aufgelöst und ihr Gebäude beschlagnahmt (Leonhard. Revolution 13). 2. (scherzh.) für sich in Anspruch nehmen, mit Beschlag belegen: du beschlagnahmst mich den ganzen Tag mit deinen Fragen; Dann aber beschlagnahmte Deutsch ( = das Schulfach) mich ganz und gar (Küpper. Simplicius 31); <Abl.:) Be- sdilggrahmung, die; -. -en: svw. t Beschlagnahme. beschlauchen, sich <sw. V.; hat) [zu veraltet Schlauch = Kehle. Schlund] (salopp): sieh betrinken: beide ... standen am Tresen Schulter an Schulter und beschlauchten sich mit derselben Flüssigkeit (Grass. Hundejahre 283). beschlfikhen <st. V.; hat): 1. an jmdn.. etw. heranschleichen; sich jmdm.. einer Sache schleichend nähern: der Jäger beschleicht das Wild; Bodendiek beschlich die Beobachter (Remarque, Obelisk 279); Flanschen Lachs und ich ... haben ihn (= den PrinzenhoO beschlichen (Keun. Mädchen 157). 2. (geh.) (von Gefühlen. Gemütsbewegungen u. ä.) langsam u. unmerklich erfassen, überkommen: ein Gefühl der Sorge beschlich ihn; Ü ein müder und strenger Zug beschleicht ihr Auge (A. Kolb. Schaukel 160). beschleunigen [te'floynign) <sw. V.; hat): I. a) schneller werden lassen: den Schritt, das Tempo b.; die Angst beschleunigte seine Schritte; der Puls war vom Laufen beschleunigt; das Gerät beschleunigt die Atomkerne des Wasserstoffs; b) <b. + sich) schneller werden: das Tempo beschleunigt sich; im Laufen, durch die Aufregung beschleunigt sich der Puls; c) ein bestimmtes Beschleunigungsvermögen haben: dieser Wagen beschleunigt von 0 auf 100 Stundenkilometer in II Sekunden. 2. dafür sorgen, daß etw. früher geschieht, schneller vonstatten geht: die Arbeit, die Abreise, die Lieferung der Ware b.; Fieber kann den Heilungsprozeß b.; das muß beschleunigt (sehr schnell, vorrangig) erledigt werden; <Abl. zu 1 a:> Besdilopiiger, der; -s. - (Kernphysik): Anlage zur Beschleunigung geladener Elementarteilchen, um Kernreaktionen auszulösen: durch die Arbeit am B. werden immer wieder neue Entdeckungen im Bereich der Kernphysik gemacht; Beschteuniging, die; -, -en: 1. a) das Schnellerwerden. Schnellermachen: B. der Arbeit, des Wachstums; b) Eile. Hast: etwas mit größter B. erledigen. 2. (Physik) Geschwindigkeitsänderung in der Zeiteinheit: die B. eines frei fallenden Körpers, eines anfahrenden Wagens. 3. (ugs.) kurz für t Beschleunigungsvermögen: das Auto hat eine guteB. Besditafiigungs-: -anläge, die: svw. f Beschleuniger; -vermögen, das <o. PI.) (Technik): Leistungsfähigkeit eines Fahrzeugs in bezug auf die Beschleunigung (2); ^wert. der (Technik): Zahl, die die erzielte Beschleunigung (2) angibt: Der Fiat gibt als -e ... für das Coupe 40 s ... für den km mit stehendem Start an (Auto 7, 1965. 23). beschleusen <sw. V.; hat): mit Schleusen versehen: der Fluß soll kanalisiert und beschleust werden; <Abl.:> Besdileu- sung, die; -. -en. beschließen <st. V.; hat) /vgl. beschlossen/ [urspr. = zu-, ver-, einschließen, dann auch = beenden; 1: eigtl. = zum Schlüsse der Gedanken kommen]: 1. a) nach reiflicher Überlegung] entscheiden, einen bestimmten Entschluß fassen: die Vergrößerung des Betriebes b.; er beschloß. Medizin zu studieren; sie beschließen, noch drei Tage dazubleiben; das ist beschlossene Sache (das wird ausgeführt); b) sich mit Stimmenmehrheit für etw. entscheiden; einen Melirheitsbeschluß über etw. fassen: der Bundestag beschließt ein neues Gesetz; die Satzung wurde einstimmig beschlossen; c) über etw. beraten u.j abstimmen: über die Steuergesetzgebung b.; das über alle Gemeindeangelegenheiten beschließende Organ ist der Gemeinderat. 2. beenden; enden lassen; an einem bestimmten Ort od. auf bestimmte Weise zu Ende führen: eine Rede, einen Brief Imit den Worten ...1 b.; die Feier mit einem Lied b.; eine Kadenz beschließt das Musikstück; er hat seine Tage (sein Leben) als Rentner, auf dem Lande beschlossen; <Abl.:) BeschljfiQer, der; -s. - (veraltend): Wirtschafter. Verwalter; Beschließerin, die; -. -nen: w. Form zu t Beschließer; beschlossen [ba'Hosn] in der Verbindung in etw. beschlossen sein/liegen (in etw. enthalten sein): in diesem Bild ist/liegt eine ganze Weltanschauung b.; Beschluß, der; Beschlusses. Beschlüsse: 1. f gemeinsam festgelegte/ Entscheidung: Er- 361
besch/uß-, Beschluß- gebnis einer Beratung: der B. des Gemeinderates, des Gerichts; einen B. ausführen, verwirklichen, in die Tat umsetzen; einen B. Tassen (nachdrücklich: beschließen): auf. laut B. der Direktion; einen Antrag zum B. erheben (über einen Antrag positiv abstimmen u. einen ihm genau entsprechenden Beschluß fassen). 2. <o. PI.) (veraltend) Ende. Abschluß: den B. des Festzugs bildete eine Trachtengruppe; zum B. spielte er eine eigene Komposition. besdityB-, Beschluß- -Charakter, der <o. PI.): Eignung, als Beschluß zu gelten: die hier gemachten Vorschläge haben noch keinen B.; -flhig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): [nach der Geschäftsordnung] fähig, rechtlich in der Lage. Beschlüsse zu fassen (Ggs.: ^unfähig): eine -e Vollversammlung; mit mindestens drei Stimmen ist der Vorstand b.. dazu: -flhigkeit, die <o. PI.) (Ggs.: -Unfähigkeit); -fassend <Adj.;o. Steig.; nurallr.XAimtssvr.y.das Recht.die Funktion habend. Beschlüsse zu fassen: ein -es Gremium; -fassung, die (Amtsspr.): Entscheidung: einen Entwurf zur B. vorlegen; -organ, das: [gewähltes] Gremium, das in seinem Bereich die entscheidenden Beschlüsse zufassen hat: oberstes B. ist der Bundestag; -recht, das <o. PL): / verfassungsmäßiges I Recht. Gesetze. Satzungen u.a. zu beschließen: das B. des Bundestages (Fraenkel. Staat 320 f.); -reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so besprochen, daß darüber abgestimmt u. entschieden werden kann: dies Gesetz ist schon lange b.; -unfBhig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Ggs.: -fähig), dazu: Minfthigkeit. die <o. PI.) (Ggs.: -fähigkeit). besdtntgifen <st. V.; hat) (salopp): bewerfen: etw. auf 'jmdn. werfen: sie beschmissen den Redner mit faulen Eiern; sich (gegenseitig] mit Dreck b.; Ü Mußt du dich von Jeder Dreckschleuder b. lassen? (Fr. Wolf. Zwei 284). beschmieren <sw. V.; hat): 1. bestreichen: etw. auf etw. schmieren, streichen: das Brot mit Butter. Leberwurst b.; Gesicht und Hals, die dick mit glänzender Salbe beschmiert waren (Th. Mann. Krull 38). 2. von außen an der Oberfläche mit oft feucht-klebrigem, fettigem Stoff! unbeabsichtigt j schmutzig machen: die Tischdecke, das Kleid [mit Farbe] b.; du hast dir den Rock mit Eigelb beschmiert; ich habe mir die Hände, mich mit Tinte beschmiert; Staubverkrustete Lastwagenkolonnen, mit dem Schlamm der Fremde beschmiert (Fries, Weg 189). 3. (abwertend) a) unordentlich, unsauber beschreiben, bemalen das Buch [mit Randzeichnungen] b.; den Tisch, die Wandtafel b.; b) (größere Freiflächen mit / politischen] Parolen) betnalen. (durch Beschriftung od. Symbole) verunzieren: die Mauer war mit Wahlpropaganda, mit Hakenkreuzen beschmiert; c) mit wertlosen, oberflächlichen Texten vollschreiben: von hunderttausend Schreibern, die ganze Berge voll Papier beschmiert haben (Reinig. SchifTe 140). beschmunzeln <sw. V.; hat): schmunzelnd zur Kenntnis nehmen: auf etw. mit Schmunzeln reagieren: deine Geschichte von gestern abend wird noch immer beschmunzelt. beschra^tzen <sw. V.; hat): / unabsichtlich] schmutzig machen: den Teppich [mit Straßen schuhen], seine Kleider b.; du hast dir das Hemd, dich beschmutzt; Ü Jmds. Namen, das Andenken der Verstorbenen b. beschnarchen <sw. V.; hat): 1. (salopp) svw. t beschlafen (2). 2. (bes. berlin. salopp) genau ansehen, neugierig betrachten: beschnüffeln: An sich wollte ich ... Berlin b.. das ganze Nachtleben und ... (Plenzdorf. Leiden 31). beschneiden <unr. V.; hat) /vgl. Beschnittene/: 1. a) durch Schneiden kürzen, in die gewünschte Form bringen: stutzen: Hecken, Obstbäume b.; einem Vogel die Flügel b.; [einem Kind, sich] die Fingernägel b.; b) am Rand gerade-, glattschneiden: überflüssige, zu breite Randstreifen wegschneiden: Papier. Fotos. Bretter b.; die Buchblocks werden vor dem Binden beschnitten. 2. schmälern, einschränken, kürzen: jmds. Rechte b.; jmdn. in seinem Einkommen, in seinen Rechten b.; jmdm. das Gehalt b. 3. (aus rituellen od. medizinischen Gründen) jmdm. die Vorhaut entfernen: bei vielen orientalischen Völkern werden die Knaben beschnitten; <Abl.:> Beschnddung, die; -. -en: das Beschneiden (1-3). zu 3; Beschoadunorfest, das: das B. wird alle 3 Jahre in ganz Massailand abgehalten (Grzimek. Serengeti 267). beschneien <sw. V.; hat): mit einer Schicht von künstlichem Schnee bedecken: eine Piste, einen Hang b. Passen]; beschneit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Schnee bedeckt: -e Tannen; die Hänge sind frisch beschneit; Beschneiung* die; -. -en: das Beschneien mit Kunstschnee. Beschnittene [to'Jnitona]. der; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete) [tbeschneiden (3)]: jmd.. der beschnitten worden ist. beschnüffeln <sw. V.; hat): \.(von Tieren) an etw. schnüffeln: prüfend mit der Nase den Geruch von jmdm.. etw. aufnehmen: der Hund beschnüffelte den Fremden, den Laternenpfahl. 2. (ugs.) mißtrauisch] prüfen, kennenzulernen versuchen, ohne sich vorerst auf nähere Kontakte einzulassen: die Umgebung b.; sich [gegenseitig] b. 3. (ugs. abwertend) bespitzeln: ich lasse mich nicht dauernd [von ihm] b.!; <Abl.:> Besdmtyffelung, (seltener:) Beschntyfflung, die; -. -en. beschnuppern <sw. V.; hat): 1. an etw. schnuppern: schnuppernd den Geruch von jmdtn.. etw. prüfen: die Katze beschnuppert das Essen; Hunde wollen sich [gegenseitig] b. können; (ugs.:) Er beschnupperte seinen Whisky (Kirst. 08/15.916). 2. (ugs.) vorsichtig prüfend kennenzulernen versuchen: ich muß die neue Umgebung erst einmal b.; sich [gegenseitig] b. beschönigen [bd'Janign] <sw. V.; hat): etw. Schlechtes, Fehlerhaftes als nicht so schwerwiegend darstellen, etw. allzu günstig darstellen: schönfärben: jmds./seine eigenen Fehler und Schwächen b.; ich will nichts b.; ". sagte er beschönigend; <Abl.:> Beschönigung, die; -. -en. Besdwres [ta'JoTas], der; - [vgl. Schores] (Gaunerspr.): unredlicher Gewinn. beschottern <sw. V.; hat) (Straßenbau. Eisenb.): mit Schotter bedecken: eine Straße, Eisenbahnstrecke b.; dieser Abschnitt ist frisch beschottert worden; <Abl.:> Beschotterung, die; -. -en: 1. <P1. selten) das Beschottern. 2. Schotterdecke: Unterbau aus Schotter. beschranken [ba'Jrankn] <sw. V.; hat) (Eisenb.): mit Schranken versehen: einen gefährlichen Übergang b.; (meist 2. Part.) ein beschrankter Bahnübergang; beschränken <sw. V.; hat) /vgl. beschränkt/: a) einschränken, begrenzen, einengen: jmds. Rechte, jmdn. in seinen Rechten b.; den Import b.; seine Ausgaben auf das Notwendigste b.; <b. + sich:) das Wort beschränkt sich (ist beschränkt) auf den landschaftlichen Gebrauch; eine beschränkte Redezeit; beschränkte (ärmliche) Verhältnisse; die Zahl der Studienplätze ist beschränkt; unsere Mittel sind beschränkt: wir sind räumlich sehr beschränkt (haben wenig Platz): b) <b. + sich) sich mit etw. begnügen: ich beschränke mich auf das Wesentliche; wir müssen uns b. (einschränken): beschrankt [te'Jrcnkt] <Adj.; -er. -este): a) (abwertend) einen niedrigen Intelligenzgrad aufweisend, leicht schwachsinnig, dumm: ein -er Mensch: er ist ein bißchen b. in seinen Ansichten; b) geistig begrenzt, eng stirnig]: einen -en Horizont haben; -e Menschen. Ansichten; in seinen Anschauungen sehr b. sein; b. urteilen, dazu: Beschränktheit, die; -: 1. Dummheit. Einfalt. Engstirnigkeit: das Ist auf seine [geistige] B. zurückzuführen. 2. das Begrenztsein. Eingeengtsein: die B. der Mittel zwingt zu Sparmaßnahmen; Beschränkung, die; -. -en: a) <o. PI.) das /Sich/beschränken: eine B. der Ausgaben, der Teilnehmerzahl ist notwendig; B. auf das Wesentliche; b) etwas, was beschränkt: jmdm. -en auferlegen. beschreiben <st. V.; hat) [3: Ü aus der Bed. ..konstruieren" in der math. Fachspr. des 16. Jh.s]: 1. mit Schrift zeichen bedecken, vollschreiben: viele Seiten b.; Druckvorlagen dürfen nur einseitig beschrieben werden: drei eng beschriebene Bogen. 2. ausführlich, im einzelnen mit Worten wiedergeben, schildern, darstellen, erklären: seine Erlebnisse. Eindrücke [anschaulich, ausführlich] b.; den Täter genau b.; [jmdm.] den Weg zum Bahnhof, die Fahrtroute genau b.; ich kann [dir] nicht b. (sagen), wie entsetzt ich war/es ist nicht zu b.. wie entsetzt ich war (ich war unbeschreiblich, überaus entsetzt): wer [aber] beschreibt mein Entsetzen (mein Entsetzen war unbeschreiblich). als .ich das sah. 3. eine gekrümmte Bewegung machen, ausfuhren: eine bestimmte, ins- bes. eine gekrümmte Bahn ziehen: mit den Armen eine Acht [in der Luft] b.; das Flugzeug beschreibt Kreise über der Stadt; der Fluß, die Straße beschreibt einen Bogen; (Math.:) einen Kreis um den Punkt M b.; <Abl. zu 2:) Beschrdber, der; -s. -: jmd.. der etw. beschreibt: Riesenzellen, die oft nach dem Namen ihrer B. ... benannt werden (Medizin II. 175): Beschreibung« die; -. -en: a) das Beschreiben (2): eine B. von jmdm.. einer Sache geben; ich will eine genaue B. versuchen; * Jeder B. spotten (so schlimm sein, daß man es nicht mit Worten wiedergeben kann): deine Frechheit. Unordnung spottet jeder B.; b) Inhalt. / schriftlich niedergelegtes] Ergebnis der Beschreibung (a): 362
Beschwerung Tür den Täter liegen verschiedene -en vor; die B. trifft auf den Vermißten zu; sich genau an die B. (Gebrauchsanweisung) halten. beschneien <st. V.; hat): svw. t berufen (4). beschreiten <st. V.; hat) (geh.): (einen Weg, eine Richtung) schreitend gehen, einschlagen: er beschritt den markierten Pfad zum See; Ü neue Wege b. (in Wissenschaft od. Kunst eigene Gedankengänge entwickeln, anders vorgehen od. gestalten als bisher üblich): den Rechtsweg b. (Klage einreichen). Beschrieb, der; -s. -e (Schweiz.): Beschreibung: Ernsthaften Interessenten werden Fotos mit genauem B. zugeschickt (Auto 7. 1965. 81). beschriften [to'Jriftn] <sw. V.; hat): mit einer kennzeichnenden Unter- od. Aufschrift, Nummer, Namens- od. Inhaltsangabe versehen: Bilder. Flaschen. Einmachgläser b.; sorgfältig beschriftete Bücherregale; <Abl.:> Beschriftung, die; -. -en: a) das Beschriften: die B. nimmt viel Zeit in Anspruch; b) Auf-, Unterschrift: dies Bild hat noch keine B.. trägt folgende B. Beschuh (bo'Ju:p]B der* -[eis. Beschupp, der; -s (landsch.): Betrug, Täuschung, Übervorteilung. beschuhen [boju.an] <sw. V.; hat): I. (geh. od. Fachspr. Jargon) mit Schuhen versehen: viele Füße b. müssen; <meist 2. Part.:) ein modisch beschuhtes Bein. 2. (Technik) mit einer Metallspitze versehen, mit Eisen beschlagen: einen Pfahl b.; <Abl. zu 1:) Beschuhung. die; -. -en <P1. selten): a) das Beschuhen: b) Schuhwerk. Art der Schuhe: die B. hat sich vorteilhaft entwickelt (Eidenschink. Fels 96). beschuldigen [to'Juldign] <sw. V.; hat): jmdm. etw. zur Last legen, jmdm. die Schuld an etw. geben: jmdn. des Mordes. Landesverrats. Ehebruchs b.; ... und gibt endlich ... zu erkennen, wessen der Konsul beschuldigt worden war (En- zensberger. Einzelheiten 1.41); man beschuldigte ihn. einen Diebstahl begangen zu haben; sich selbst b.; ich will niemanden] b.; (subst. 2. Part.:) Beschuldigte, der u. die; -n, -n <Dekl. T Abgeordnete): Person, die I wegen einer Sache, einer Tat] beschuldigt wird, (jur.:) gegen die ein Strafverfahren betrieben wird: dem -n [Schmidt] muß Rechtsschutz gewährt werden; <Abl.:> Beschuldigung, die; -. -en: beschuldigende Äußerung: -en [gegen Jmdn.] erheben; eine B. zurückweisen; er wurde wegen wissentlich falscher B. (wegen wissentlich falschen Beschuldigens) eines Kollegen entlassen. beschulen<sw V.;hat)(Amtsspr.):m/7 Schulenu.j Schulunterricht versorgen: die Kinder werden dort nicht ausreichend beschult; <Abl.:) Beschulung* die; -. dazu: Besdiu- hingsvertrag. der: ein B. zwischen Staat und Privatschulen, zwischen Schule und Eltern. beschummeln <sw. V.; hat) (ugs.): einen harmlosen Betrug begehen, ein wenig betrügen: ich beschumm[e]le dich bestimmt nicht; er hat seinen Lehrer beschummelt. Der Rotzjunge hat mich natürlich bloß um die zwanzig Mark b. wollen (Fallada. Jeder 193). Beschupp[bd'Jup].der; -s (landsch.): svw. tBeschub; beschuppen <sw. V.; hat) [aus dem Rotwelschen, zu gleichbed. schuppen, von dt. schuppen, schupfen = schnell u. heftig stoßen] (landsch.): svw. tbeschupsen. beschuppt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Schuppen bedeckt: ein dick -er Fisch. beschämen <sw. V.; hat) [in Anlehnung an tschupsen zu t beschuppen] (salopp): a) ein wenig betrügen: Und zuerst habe ich dich auch nicht b. wollen, ich hab* genau geteilt (Fallada. Mann 71); b) falsch spielen: Vorsicht, der Kerl beschupst! beschürzt fte'Jvrtjt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit einer Schürze versehen: mit umgebundener Schürze: in Backpan- töflfeln. weiß b. und bemützt (Strittmatter. Wundertäter 140). Beschvk der; Beschüsses: 1. (Milit.) das Beschießen (a). gezieltes Feuer aus Schußwaffen: die Stadt war durch anhaltenden B. zerstört; bei B. in Deckung gehen; * unter B. nehmen (1. beschießen. 2. /öffentlich] scharf kritisieren u. in seiner Stellung gefährden)', unter B. geraten/stehen (1. beschossen werden. 2. öffentlich] scharf kritisiert u. in seiner Stellung gefährdet werden). 2. (Physik) das Beschießen (b): Kernspaltung durch B. mit Neutronen. 3. (Technik) Prüfung von Handfeuerwaffen durch Schießen mit verstärkter Ladung: <Zus. zu 3:) Beschyflstempd, der: Prüfzeichen auf Handfeuerwaffen. beschatten <sw. V.; hat): etw. auf jmdn.. etw. schütten: einen Gartenweg mit Kies b.; sich mit Suppe b.; den Ofen mit Koks b. (Fachspr. Jargon; füllen). beschützen <sw. V.; hat): Gefahr von jmdm.. etw. abhalten: ! vor jmdm.. etw.] schützen, behüten, bewahren: seinen kleinen Bruder b.; jmdn. vor seinen Feinden, vor Gefahren b.; Gott beschütze dich!; er legte den Arm beschützend um sie; beschützende Werkstätte (Einrichtung, in der Behin-, derte wohnen und] arbeiten können): <Abl.:> Beschützer, der; -s. -: 1. jmd.. der jmdn. od. etw. beschützt: jmds. B. sein. 2. Schinnherr: Mäzen. 3. (verhüll.) Zuhälter: Beschützerin, die; -. -nen: w. Form zu f Beschützer (1. 2). beschwatzen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. überreden, bereden: Jmdn. zu einem Kauf b.; man hat ihn beschwatzt mitzugehen; du läßt dich immer wieder b. 2. mit jmdm. ausführlicli über etw. reden: das Ereignis wurde gründlich [zwischen ihnen] beschwatzt: beschwatzen <sw. V.; hat) 0 and seh., bes. südd.): svw. t beschwatzen. beschwfiigen <st. V.; hat) (selten): totschweigen: über etw. mit Schweigen hinweggehen: ich weiß nicht, ob ich den Brief beantworten oder b. soll; Er ging, die Mauer ( = in Berlin) beschweigend, darüber hinweg (FAZ 10. 10. 61. 1). Beschwer, die: -. auch: das: -s (meist o. Art.) (veraltend, geh.): Mühe. Anstrengung: das machte ihm viel B.; den steilen Berg ohne sichtbare B. erklimmen; Beschwerde [to'Jve:Bddl. die; -. -n: 1. a) <meist PI.) (selten) Anstrengung. Strapaze: ohne B. den Sieg erringen; von den -n des Arbeitslebens ausruhen: b) <P1.) Schmerzen, körperliches Leiden: die n- des Alters; die Verletzung macht ihm immer noch -n; Krebs verläuft anfangs ohne -n. 2. Klage, mit der man sich (an höherer Stelle] über jmdn.. etw. beschwert: Vorwurf gegen jmdn.. etw.: eine B. [gegen jmdn.] an die zuständige Stelle richten; -n liegen nicht vor; die B. ist unbegründet; B. [gegen Jmdn./über etw.] führen (Amtsspr.; sich beschweren): B. einreichen/einlegen (Jur.; gegen eine Gerichtsentscheidung, einen Verwaltungsakt u. ä. Einspruch erheben). beschwerte-, Beschwerde-: -buch, das: Buch, in das man seine Beschwerden (2) eintragen kann: in der Hotelhalle liegt ein B. aus; -frei <Adj.; o. Steig.): ohne Beschwerden (1 b): der Kranke ist seit drei Tagen b.. dazu: -freftieit, die <o. PL); -frist, die (jur.): Frist, innerhalb deren eine Beschwerde (2) eingelegt werden kann: -führende, der u. die; -n. -n (Dekl. t Abgeordnete); Führer, der; -Instanz, die (jur.); <-los <Adj.; o. Steig.): svw. t^frei; -Ordnung, die (Jur.); -recht, das (jur.); -schritt, die; -weg, der <o. PI.): auf dem -[e] eine Änderung erreichen. beschweren [to'Jve:ran] <sw. V.; hat): 1. a) mit etw. Schwe- /rejrem belasten: etw. Schweres auf- od. ihinjeinlegen [um eine Sache an ihrem Platz festzuhalten]: Briefe. Papiere b.; ein Fischernetz b.; die Männer beschwerten das Dach mit Steinen; sich mit Gepäck b. (geh.. veraltend; schwer beladen)'. b)jmdn.. jmds. Gemüt, Seele o. ä. schwer machen, belasten: diese Nachricht beschwert mich sehr; ich will dein Herz, dein Leben nicht mit solchen Dingen b.; <b. + sich:) Sie schlief viel am Tage ... und aß nur Eidotter, um sich nicht zu b. (Th. Mann. Hoheit 40); c) durch Erschwerendes. Überflüssiges. Belastendes in seiner Wirkung. Existenz, in seinem Verlauf beeinträchtigen:... gebildete Vergleiche und Floskeln klassischer Bildung beschweren die Sätze ... (Sieburg. Robespierre 76). 2. <b. + sich) sich beklagen, bei einer zuständigen Stelle Klage führen /in der Absicht, daß etwas wiedergutgemacht werde od. sich nicht wiederhole]: sich [bei jmdm.] über Jmdn.. etw. b.; ich habe mich wegen dieser Angelegenheit schon oA beschwert; <Abl.:> beschwerlich <Adj.>: mühsam, mit Anstrengung verbunden, ermüdend: eine -e Fahrt. Reise; der Anstieg wurde immer -er; (selten adv.:) er ... zog b. sein hölzernes Bein nach (H. Mann. Stadt 297); *b. fallen (veraltend, geh.; schwerfallen: zur Last werden): es ging ihm schon besser, aber das Laufen fiel ihm noch b.; ich möchte dir nicht b. fallen, dazu: Beschwerlichkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Beschwerlichsein. 2. <P1.) Mühen. Anstrengungen. Unbequemlichkeiten: Beschwernis, die; -. -se. (seltener:) das; -ses. -se (geh.): Mühe. Anstrengung: Beschwer: viele -se ertragen müssen: ein Umzug bedeutet für alte Leute immer eine gewisse B.; Beschwerung, die; -. -en: a) das Beschweren (1); b) das. womit etw. beschwert wird: einen Stein als B. auf die Papiere legen. 363
beschwichtigen beschwichtigen[tofvi<;tign] <sw.V.; hat) [niederd. beswich- tlgen < älter (be)swichten = zum Schweigen bringen, entspr. mhd. (be)swiften = stillen, dämpfen, zu: swifte = ruhig, still]: beruhigen, besänftigen: ein schreiendes Kind. Jmds. Zorn, sein Gewissen b.; er versuchte zu b. (beruhigend einzuwirken); ..Es ist alles nicht so schlimm", beschwichtigte er; eine beschwichtigende Geste; <Abl.:> Beschwichtigung, die; -. -en. dazu: Beschwichtigungspolitik, die; Beschwichtigungsversuch, der. beschwiemelt <Adj.; nicht adv.) [zu f Schwiemeln] (landsch.): in harmloser Weisel betrunken, unter Alkoholeinfluß stehend. beschwjndein <sw. V.; hat) (ugs.): / ein wenig! belügen, betrügen: nicht ganz elirlich u. aufrichtig einem andern gegenüber sein: das Kind beschwindelte seine Mutter; mit dieser Ware bin ich ganz schön beschwindelt worden; sich [gegensei- tig/(geh.:) einander] b. beschwjngen <sw. V.; hat) [zu tSchwinge]: in Schwung bringen: aufmuntern, beflügeln: die heitere Musik beschwingte sie; besdiw|ngt <Adj.): a) <-er. -este) heiter u. voller Schwung, schwungvoll: -e Melodien; -en Schrittes (geh.; mit leichtem u. schnellem Schritt): die Stimmung wurde immer -er; sie tanzten b. durch den Saal; b) <o. Steig.; nicht adv.) (geh.. selten od. fachspr.) mit Schwingen versehen/: <Abl. zu 2 a:> Beschwjngtheit, die; -. besdiwipsen [bo'Jvrpsn] <sw. V.; hat) [zu t Schwips] (ugs.. selten): ein wenig betrunken machen: sie hatte sich beschwipst; Ü die Leute mit billigen Parolen zu b. suchen; beschwipst [ba'Jvipst] <Adj.; -er, -este; nicht adv.) (ugs.): leicht unter Alkoholeinfluß stehend, leicht betrunken und ausgelassen/: wir waren alle ein wenig b.; <subst.:) dort laufen ein paar Beschwipste; <Abl.:) Beschwjpstheit, die; -. beschwören <st. V.; hat): 1, durch einen Schwur bekräftigen: beeiden: seine Aussagen [vor Gericht] b.; kannst du das b.? (bist du dessen ganz sicher?). 2. eindringlich, inständig bitten:anflehen: ich beschwöredich. pünktlich zu kommen; man beschwor ihn. er solle besser aufpassen; mit beschwörenden Blicken; beschwörend die Hände heben. Xu)durch (scheinbar) zauberische, magische Kräfte Gewalt über jmdn.. etw. erlangen: Schlangen b.; einen Geist, einen Verstorbenen b. (erscheinen lassen): er hat (mit seinen Worten] das Unheil erst beschworen (heraufbeschworen, es durch das Nennen angeblich/ hervorgerufen meist abergläubisch von schlimmen Dingen]): Bilder. Erinnerungen, Schatten, die Vergangenheit b. (geh.; lebendig werden lassen, klar u. deutlich ins Bewußtsein zurück/rufen): b) erscheinen lassen u.J bannen u. verschwinden lassenJ: einen bösen Geist, den Teufel. Dämonen [mit Zauberformeln] b.; <Abl.:) Beschwörer, der; -s, -: jmd.. der etw. beschwört (3). hervorruft: mit seinen Geschichten ist er ein lebendiger B. der Vergangenheit; Beschwörung.die; -. -en: 1. inständige Bitte: das Gestern ist verloren, und keine Tränen und -en bringen es zurück (Remarque. Triomphe 423); allen -en gegenüber taub bleiben; mit Bitten und -en. 2. das Beschwören (3 a). Bannen: die B. des Teufels, von bösen Geistern. 3. formelhafte] Worte beim Beschwören (3); Zauberspruch: eine B. sprechen, murmeln, dazu: Beschwörungsformel, die; Besdiwörungskunst, die. beseelen [ba'ze:ten] <sw. V.; hat): a) mit Seele. Eigen/leben erfüllen: die Natur b.; der Schauspieler hat diese Gestalt neu beseelt; ein beseeltes Spiel; beseelte Hände; b) innerlich erfüllen: ein fester Glaube beseelte ihn; Gestern hatte ihn der Tod des Freundes mit Traurigkeit beseelt (Erich Kästner. Fabian 161); beseelt von Idealismus, vom Geist des Humanismus; <Abl. vom 2. Part.:) Beseeltheit, die; -; Beseelung, die; -. -en <PI. selten): das Beseelen. besegeln <sw. V.; hat) (selten): a) mit dem Segelschiff befahren: er hatte alle Weltmeere besegelt; b) mit Segeln ausrüsten: ein Schlauchboot b.; <Abl.:> Besegelung, (seltener:) Beseelung, die; -. -en: das Boot hat eine komplette B. besehen <st. V.; hat): betrachten, genau ansehen: [sich (Dativ)] ein Bild b.; ich muß mir den Schaden erst einmal näher b.: laß dich einmal [in deinem neuen Kleid von allen Seiten] b.!; <b. + sich:) ich besehe mich im Spiegel. beseibeln <sw. V.; hat) (landsch. salopp): mit Speichel beschmutzen: das Baby beseibelt sich, seinen Latz; Ü wenn die den Staat beseibeln (mit Schmutz bewerfen), besei- beln wir den Staat so gut wie sie (Hacks. Stücke 349). besdbern <sw. V.; hat) (landsch. salopp): mit Speichel beschmutzen: das Baby beseibert sich, sein Jäckchen. beseitigen [baTzaitign] <sw. V.; hat) [zu älter nhd. beseit < mhd. besit = beiseite]: 1. dafür sorgen, daß etw.. was schädlich oder hinderlich ist. nicht mehr vorhanden ist: entfernen, aus dem Weg räumen: Flecken. Abfall. Schneemassen, die Spuren [eines Verbrechens] b.; Ungerechtigkeiten sollten beseitigt werden. 2. (verhüll.) ermorden, umbringen: einen Rivalen, den Kronzeugen b.; Deswegen soll sie die Dorothea getötet oder, besser gesagt, beseitigt haben (Grass. Blechtrommel 721); <Abl.:> Beseitigung, die; -. beseligen [ba'ze:lign] <sw. V.; hat) (geh.): mit großem Glück, mit Seligkeit erfüllen: diese Hoffnung. Aussicht beseligte ihn; ein beseligendes Gefühl; mit beseligten Blicken; <Abl.:> Beseligung, die; -. Besen [be:zn], der; -s, - [mhd. bes[e]me. besem. ahd. bes[a]- mo: H. uj: I. aus gebündelten Roßhaaren. Borsten. Reisig o. ä. gefertigtes, mit einem Stiel od. Griff versehenes Gerät zum Fegen. Kehren: ein neuer, weicher, abgenutzter B.; B. und Schaufel; B. binden; den Keller mit einem groben B. kehren; R (als Beteuerungsformel:) ich fresse (fress') einen B. / will einen B. fressen, wenn das stimmt (salopp; ich bin überzeugt, daß das nicht stimmt): Spr neue Besen kehren gut (wer eine neue Stellung angetreten hat. arbeitet erst mit besonderem Eifer, will vieles verändern u. verbessern, wird aber bald erlahmen) ;**id den B. laden (ugs.; veralbern, zum Narren halten: Hu.); mit eisernem Besen [auslkehren (sehr hart durchgreifen: rücksichtslos Ordnung schaffen): unter dem B. getraut sein (ugs. spött.; als Unverheiratete wie Eheleute leben). 2. (salopp abwertend) kratzbürstige u. unwirsche, rauhe u. ruppige weibliche Person: diese Frau wäre ein B.. und er hätte sie mehr als satt (Keun. Mädchen 23). 3. (derb) Penis. 4. (Jargon) kurz für f Stahlbesen. besen-, Besen-: -binder, der (früher): jmd.. der (Reisig)besen bindet u. verkauft (Berufsbez.); ^ginster, der <o. PL): gelb- blühender Strauch aus der Familie der Schmetterlingsblütler: ^kammer, die: Abstellraum, in dem Besen u. andere Haushaltsgeräte untergebracht werden: -macher. der: Hersteller von Besen (Berufsbez.); ^rein <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ausgekehrt: mit dem Besen von herumliegendem Papier, losem Schmutz u. Staub befreit: die Wohnung muß nach dem Auszug des Mieters b. übergeben werden; -reisig, das; -schrank, der: vgl. -kammer; -stiel, der: langer Stab als Teil des Besens: den B. abbrechen; steif wie ein B.; * einen B. verschluckt haben (ugs.: 1. sich nicht verbeugen können od. wollen. 2. sich steif aufrecht halten, sich steif u. linkisch benehmen): -Wirtschaft (landsch.) [vgl. Straußwirtschaft]: Gaststätte, inder neuer Wein ausgeschenkt wird. besengt [bo'zeot] <Adj.; -er. -este) (salopp): geistig beschränkt: hirnverbrannt. Beserlbaum l'beizel-]. der; -[e]s. -bäume [österr. Beserl. Vkl. von: Besen (da die Zweige für Besen verwendet wurden)] (österr. mundartl.): Birke. besessen [bo'zcsn] <Adj.) [2. Part, von Tbesitzen]: a) von bösen Geistern beherrscht, wahnsinnig: [wie] vom Teufel b. sein; man hielt ihn für b.; wie b. wegrennen; b) von etw. heftig ergriffen, erfüllt: ein -er (engagierter, sich leidenschaftlich einsetzender) Spieler; von einer Idee, einer Leidenschaft b. sein; Die Millet ist b. von einem ständigen Bedürfnis nach jenseitigen Offenbarungen und Wundern (Werfel. Bernadette 106); <subst.:> er ist ein Besessener, er schrie wie ein Besessener; <Abl.:> Besessenheit, die; -: er arbeitet mit wahrer B. besetzen <sw. V.; hat): 1. mit etw. verzieren, was aufgenäht, aufgeklebt od. auf etw. daraufgesetzt wird: ein Kleid mit Spitzen, einen Mantel mit Pelz b.; Derselbe Caligula ließ ... seinen linken vergoldeten und mit Perlen besetzten Pantoffel küssen (Thieß, Reich 562). 2. a) belegen: reservieren, für sich in Anspruch nehmen: einen Tisch, Stühle, einen Fensterplatz im Abteil b.; <häufig im 2. Part.) die Toilette ist besetzt (nicht frei): alle Tische sind besetzt (an den Tischen ist kein Platz, kein Stuhl mehr frei): der Zug ist besetzt (es sind kaum noch Sitzplätze frei): es/die Leitung ist besetzt (es wird gerade telefoniert); Ich wollte Flipper spielen, aber der Automat war besetzt (an dem Automaten wurde gespielt: v. d. Grün. Glatteis 12); dieser Abend ist leider schon besetzt (reserviert, für anderes vorgesehen); der Direktor ist besetzt (ugs.; /anderweitig; in Anspruch genommen)', mit Haßgefühlen besetzte (Psycho eng verknüpfte, assoziierte) Vorstellungen; die zweite Steile der Relation ist mit einer Variablen besetzt (Logik; ausgefüllt): b) füllen, einnehmen lassen: einen Tisch mit 6 Perso- 364
besitz-, Besitz - nen b.; einen Parkplatz reihenweise [mit Autos) b. 3. (einen Posten, eine Stellung, eine Rolle im Theater) zuteilen, vergeben: die Stelle muß neu besetzt werden; einen Ausschuß paritätisch b.; den Posten mit einem Spezialisten b.; die Oper, die Rolle ist mit guten Kräften besetzt. 4. erobern, einnehmen u. halten, behaupten: mit Truppen belegen u. beherrschen!: die gegnerischen Stellungen, eine Stadt b.; die Polizei läßt alle Ausgänge b.; ein Haus b. (widerrechtlich in ein leerstehendes, zum Abbruch bestimmtes Haus ziehen): die [englisch! besetzten Gebiete; eine Stadt, ein Haus besetzt halten. 5. (bes. Jagdw.. Fischereiw.) dafür sorgen, doli entsprechende Tiere in einem Bereich sind: einen Teich mit Fischbrut, mit Karpfen b.; das Revier mit Rotwild b.; <Zus. mit dem 2. Part.:) Besetztzeichen, das: ständig sich wiederholendes Lautsignal im Telefon als Zeichen, daß die Leitung besetzt ist: <Abl.:> Besatzung, die; -. -en: 1. das Besetzt-, Belegtsein: bei voller B. faßt der Wagen 5 Personen. 2. a) das Besetzen (3). Vergeben einer Stellung, einer Rolle: die B. eines Lehrstuhls; die B. leitender Stellen mit Fachkräften; für die B. der Rolle stehen zwei hervorragende Sänger zur Verfugung; b) Gesamtheit der Mitwirkenden bei einer Aufführung od. einer Sportveranstaltung: der Regisseur hat eine hervorragende B.; der Verein tritt mit seiner zweiten B. (Mannschaft) an. 3. a) das Besetzen (4) mit Truppen], Inbesitznahme: Ziel war die B. eines Brückenkopfes; nach der B. der Stadt; b) das Besetztsein, Besetzthalten: unter feindlicher B. stehen: die B. dauert schon Jahre. 4. (bes. Jagdw.. Fischereiw.) das Besetzen (5). Bes^tzungs- (vgl. auch: Besatzungs-): -gebiet, das (Schweiz.): svw. Besatzungsgebiet; -kosten <P1.> (Schweiz.): svw. Besatzungskosten; -liste, die (Theater. Film u.a.): Verzeichnis der Rollen mit den Namen der Darsteller: -macht, die (Schweiz.): svw. tBesatzungsmacht; -problem, das (meist Pl.>; -Schwierigkeit, die (meist Pl.> (Theater. Film u.a.): Problem der richtigen Besetzung (2 a) der einzelnen Rollen: -Statut, das (Schweiz.): svw. t Besatzungsstatut; -truppen <P1.> (Schweiz.): svw. Besatzungstruppen. besichtigen [b9'zi<;tign] <sw. V.; hat) [aus älterem besichten = in Augenschein nehmen]: aufsuchen u. umhergehend] ansehen, prüfend betrachten: die Stadt, ein Schloß, eine Wohnung b.; (Milit.:) der General besichtigte (inspizierte) die Truppen; (scherzh. auch von einzelnen Personen:) das Baby, die zukünftige Schwiegertochter b.; <Abl.:> Besichtigung, die; -. -en: etw. einer eingehenden B. unterziehen; an der B. eines Museums, an einer B. teilnehmen. Besjchtigungs-: -fahrt, die; -reise, die; -tour, die; -zeit, die. besiedeln <sw. V.; hat): I. a) ansiedeln: das neue Land mit Flüchtlingen b.; b) ein bisher nicht bewohntes] Gebiet bebauen u. Wohnsitze darauf errichten: Auswanderer besiedelten diese Gegend; das Land ist dicht, dünn besiedelt (bewohnt). 2. (von Tieren u. Pflanzen) bewohnen: heimisch sein: Füchse besiedeln ganz Mitteleuropa; Flechten und Moose besiedeln (bewachsen) den Fels; <Abl.:> Beskdtel- lung, die; -. -en <P1. selten). beskgdn <sw. V.; hat): 1. für gültig erklären, bekräftigen: die Freundschaft mit einem Handschlag, einem Kuß b.; sie besiegelten den Vertrag mit ihren Unterschriften. 2. endgültig, unabwendbar machen: diese Tat besiegelt seinen Untergang; sein Schicksal ist besiegelt; <Abl.:) Beskgelimg, (seltener:) BesteghmB, die: -. -en <P1. ungebr.). beskgen <sw. V.; hat) a) über einen Gegner im Krieg, im ] Wettlkämpf einen Sieg erringen: jmdn. überwinden, schlagen: die Feinde [im Kampf! b.: den Gegner mit Waffengewalt] b.; er hat den Weltmeister besiegt; die Mannschaft besiegte den Titelverteidiger mit 3:2; den Gegenkandidaten [bei der Wahl] b.: ein besiegtes Land; sich besiegt geben, erklären (einen Kampf, ein Spiel aufgeben, weil man erkennt, daß man verloren hat): Spr sich selbst b. ist der größte/schönste Sieg; b) überwinden, einer Sache Herr werden: jmds. Zweifel b.; Schwierigkeiten b.; seinen Unmut. Zorn, seine Begierde b. (bezähmen, erfolgreich unterdrücken): Hermine ... hatte versucht, den Schlaf zu b. (Hollander. Akazien 122); <subst. 2. Part.:) Beskgte, der u. die; -n, -n <Dekl. tAbgeordnete): jmd., der besiegt worden ist (Ggs.: Sieger): in einem Atomkrieg kann es weder Sieger noch B. geben; <Abl.:> Beskgung, die; -. Besing Cbe:zii)]. der; -s. -e [aus dem Niederd.. Vkl. von: bes = Beere] (mundartl.. bes. berlin.): Heidelbeere. besjngen <st. V.; hat): 1. (geh.) durch ein Gedicht od. Lied preisen, rühmen, verherrlichen: auf jmdn., etw., auf jmds. Taten ein Gedicht od. Lied verfassen u. / vortragen: einen Helden, ein Mädchen b.; der Rhein ist oft besungen worden; Gedichte, die Helden und ihre Taten besingen. 2, zur Aufnahme auf einen Tonträger singen: eine Platte [mit den neuesten Schlagern] b.; Schwierigkeiten ... ergeben sich ... aus den erheblichen Lautstärkeunterschieden, mit denen Künstler ihre Mikrofone besingen (Funkschau 19. 1971. 1936). besinnen <st. V.; hat) /vgl. besonnen/: 1. a) <b. + sich) nachdenken, überlegen: sich kurz, eine Weile b.; ich habe mich anders besonnen (meine Meinung geändert): er hat sich endlich besonnen (ist zur Vernunft gekommen): er mußte sich erst einmal b. (die ruhige Überlegung zurückgewinnen): <subst.:> nach kurzem/ohne langes Besinnen; b) (selten) bedenken: über etw. nachsinnen: Jaakob besinnt seine Geschichten (Th. Mann. Joseph 316); Vieles war da zu b. (Kaschnitz. Wohin 201). 2. <b. + sich) a) sich an jmdn., etw. erinnern: ich kann mich nicht mehr auf ihn. auf seinen Namen b.; ich besinne mich nicht [darauf!, ihn hier gesehen zu haben; (geh.:) er besann sich dessen wieder; jetzt besinne ich mich wieder (jetzt fällt es mir wieder ein): wenn ich mich recht besinne, war er schon einmal hier; b) sich bewußt werden: er besann sich endlich auf sich selbst, auf die Würde des Ortes; (geh..) er besann sich des profanen Ortes, an dem er sich befand (Kirst. Aufruhr 47); <Abl.:> besjmlich <Adj.>: nachdenklich: beschaulicher, geruhsamer Besinnung dienend: ein -er Mensch; eine -e Stunde; -e Gedanken; das ist kein Anlaß, b. zu werden; der Abend war still u. b.; <subst.:> Besinnliches u. Heiteres vortragen, dazu: Besinnlichkeit, die; -; Besinnung, die; -: 1. Bewußtsein (2): die B. verlieren, wiedererlangen; ohne B.. nicht bei B. sein; nach einer Ohnmacht wieder zur B. kommen. 2. Nachdenken, ruhige Überlegung: vor lauter Arbeit nicht zur B. kommen; ehe ich recht zur B. kommen (das Geschehene erfassen) konnte, war es vorbei. 3. das Sichbesinnen: eine B. auf das Wesentliche tut not; <Zus. zu 2:) Besjmingsaufsatz.der: in der Oberstufe höherer Schulen häufig geübte Aufsatzform, bei der ein Thema gedanklich erörtert wird: besinnungslos <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. ohne Besinnung: er ist b. geworden; b. daliegen. 2. seiner selbst nicht mehr mächtig, außer sich: b. vor Angst / in -er Angst rannte er weg. dazu: Besinnungslosigkeit, die; -. Besitz« der; -es: a) materielles Gut, das jmd. geerbt oder erworben hat, so daß er darüber verfügen kann: das, was jmdm. gehört /im allgemeinen Sprachgebrauch meist gleich- bed. mit „Eigentum" gebraucht, jur. davon unterschieden als ..das. worüber jmd. die tatsächliche Herrschaft hat'4/: [ein] ererbter, erworbener B.; diese Dinge waren sein einziger, rechtmäßiger B; nur wenig B. (Eigentum) haben; seinen ganzen B. verlieren; ein Stück aus meinem persönlichen B.; nach B. streben; Ü die Klassiker gehören nicht mehr zum selbstverständlichen [geistigen] B. der Jugend (zu dem, was sich die Jugend geistig aneignet: zu ihren verfügbaren Kenntnissen)', b) das Besitzen: Zustand des Be- sitzens: unerlaubter B. von Waffen wird bestraft; etw. befindet sich, ist in jmds. B.; etw. kommt in jmds. B.. geht in jmds. B. über; jmd. kommt, gelangt [durch Erbschaft] in den B. eines Hauses; etw. in seinen B. bringen, sich in den B. von etw. setzen (sich etw. aneignen): *fai B. von etw. sein/etw. in B. haben (nachdrücklich; besitzen): er war nicht im B. einer (besaß keine) Fahrerlaubnis; im B. eines Geheimnisses sein; im vollen B. seiner Kräfte. Sinne sein; etw. in B. nehmen/von etw. B. ergreifen (sich einer Sache bemächtigen): er ergriff sofort B. von den Büchern und begann zu lesen; von jmdm. B. ergreifen (geh.; jmdn. ganz erfüllen): Traurigkeit, ein Gefühl der Leere ergriff B. von ihm; c) Land-, Grundbesitz: Landgut: sich auf seinen B. zurückziehen; einen verwahrlosten B. in eine Musterwirtschaft verwandeln. besitz-, Besitz-: -ansprach, der: seine Besitzansprüche anmelden; -anzeigend <Adj.>(nur in:)-esFürwort (Possessivpronomen): -bürger, der (meist abwertend): Bürger mit Kapital-, Grund- od. Hausbesitz der aus diesem Besitz besondere Rechte herzuleiten versucht], dazu: -bürgertum« das; -diener, der (jur.): in einem Abhängigkeitsverhältnis Stehender, der für jmdn. die tatsächliche Gewalt über einen Besitz ausübt: -ergretfung. die: Mrier, die; -los <Adj.; o. 365
besitzen Steig.; nicht adv.>: ohne Besitz, ohne Eigentum; arm: er ist völlig b., dazu: -lose, der u. die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete), -losigkeit, die; -; -nähme [-na:ma], die; -: das Inbe- sitznehmen. Aneignung: -recht, das: auf sein B. pochen; -stand, der <o. PI.): Gesamtheit. Menge des Besitzes: Jmds. B. unangetastet lassen; -streben, das: das Streben nach Besitz: -titel, der (Jur.): verbrieftes Recht an einem Besitz: Kredithilfen ... nur gegen Abtretung von -n (Stamokap 43); -Verhältnisse <PI.): die B. haben sich nicht verändert; ^Verteilung, die; -Wechsel, der: a) svw. t Besitzerwechsel; b) (ugs. scherzh. verhüll.) Besitzerwechsel durch! Diebstahl. besitzen <unr. Verb; hat) /vgl. besessen/: 1. a) als. in Besitz haben, über etw. frei verfügen: ein Haus, ein Auto. Vermögen, viele Bücher b.; er besaß keinen Pfennig (ugs.; war sehr arm): die besitzende Klasse (die Vermögenden. Reichen): Ü Mut. Talent, große Fähigkeiten. Geschmack b.; jmds. Zuneigung. Vertrauen b.; er hat die Frechheit besessen, mich anzulügen; b) (meist gespreizt) haben: keine Eltern mehr b.; er besitzt blaue Augen, eine Wunde am Knie; Fenster besaß das Gelaß nicht (Jahnn. Nacht 117); er besitzt das Recht zu ... 2. (geh. verhüll.) Geschlechtsverkehr mit einer Frau haben: er mußte dieses Mädchen b.; er hat schon viele Frauen besessen. 3. (selten) innerlich gefangennehmen: ... als besäße dich ein wildes Verlangen nach Sondermeldungen (Grass. Blechtrommel 344); <Abl.:> Besitzer, der; -s. -: a) jmd.. der etw. Bestimmtes besitzt, der die tatsächliche Herrschaft über etw. ausübt (ohne im jur. Sinne Eigentwner sein zu müssen): B. einer Fabrik, eines Vermögens sein; wer ist der B. dieses Hauses?; der ursprüngliche, rechtmäßige, neue B.; das Auto hat schon dreimal seinen B. gewechselt; b) jmd.. der irgendwelchen Besitz hat. (österr.:) bes. Haus- od. Grundbesitzer: ein kleiner B. sein; er war B. in N.; Besitzerin, die; -. -nen: w. Form zu f Besitzer; <Zus.:) Besjtzerstotz, der: Stolz. Freude über einen bestimmten Besitz: voll B. zeigte er uns sein neues Auto: Besjtzerwechsel, der: Übergang an einen anderen Besitzer: das Gut ist durch häufigen B. stark herabgewirtschaftet worden: Besitztum, das: -s. ...tümer: a) Gesamtheit des Besitzes: seine Besitztümer zusammenhalten; b) Gut. Besitzung: sein verwahrlostes kleines B. ... neu herrichten (Musil. Mann 19); Besitzung, die: -. -en: a) (geh.) Land- u. Grundbesitz: -en auf dem Lande haben; seine -en verwalten; er sah sich auf der B. des Grafen um; b) (selten) das Besitzen: das Land ... solle ihm und seinem Samen zu ewiger B. gegeben werden (Th. Mann. Joseph 13). besoffen [teofn] <Adj.) [2. Part, zu (sich) besaufen] (derb): / völlig / betrunken: -e Randalierer; total b. sein; sie versuchten die Weiber b. zu machen; Ü ich muß doch b. (nicht recht bei Verstand) gewesen sein, als ich ihm das Geld pumpte; <subst.:)auf den Bänken lagen Besoffene; <Abl.:> Besoffenheit, die; - (derb): Zustand des Betrunkenseins, schwerer Rausch. besohlen <sw. V.; hat): (Schuhwerk) mit neuen] Sohlen versehen: die Stiefel b. lassen; neu besohlte Schuhe; <Abl.:> Besohlung, die; -: a) das Besohlen: b) Sohle, mit der etw. versehen ist: die beste B. ist eine grob profilierte Gummisohle (Eidenschink. Fels 25). besolden [te'zDldn] <sw. V.; hat): jmdm. (einem Soldaten. Beamten od. sonst im Staatsdienst Stehenden) Sold. Lohn. Gehalt auszahlen: entlohnen: der Staat muß seine Beamten ausreichend b.; er wird nach Gruppe B 5 besoldet; ein schlecht besoldeter (bezahlter) Posten; <Abl.:> Besoldung. die; -. -en: 1. <o. PI.) (seltener) das Besolden. 2. Lohn. Gehalt, mit dem jmd. besoldet wird: eine gute, hohe B.; die B. erhöhen, kürzen. Besoldung*-: ^anpassung, die; Mtesetz, das; -gruppe, die: in eine andere B. umgestuft werden; ^Ordnung, die: Sammlung der Bestimmungen u. Tarife für die Besoldung: --recht, das <o. PL); -stufe, die; -tarif, der: vgl. -Ordnung. besonder ... [ba'zondß...] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) /vgl. besonders/ [spätmhd. besunder. zu mhd. sunder = abgesondert, eigen, ausgezeichnet]: 1. abgesondert, zusätzlich. Sonder-: -e Hochschulen für die Bundeswehr; hierfür muß ein -er Wahlgang durchgeführt werden; [sjein -es (separates) Zimmer haben; im allgemeinen und im -en (einzelnen): * tan besonderen (besonders, vor allem): sich im besonderen um die Armen bemühen. 2. außergewöhnlich, von der Norm abweichend, nicht alltäglich: keine -en Vorkommnisse; ein -es Erlebnis; -e Kennzeichen: keine; <subst.:) es gab nichts Besonderes zu sehen. 3. (in lobender Hervorhebung) über das Normale, das übliche weit hinausgehend, hervorragend: von -er Qualität; eine -e Leistung; dieses Kind war ihr -er Liebling; <subst.:> das Konzert war etwas ganz Besonderes; sie hält sich für etwas Besonderes; <Abl.:> Besonderheit, die; -. -en: das Anderssein: Eigenart: besonderes Merkmal: die B. dieser Erscheinung ist, daß ...; viele -en aufweisen; besonders <Adv.) /vgl. besonder.../: 1. gesondert, getrennt, für sich allein: vom Gesetz b. aufgeführte Fälle; die Frage muß einmal b. behandelt werden. 2. a) vor allem, insbesondere, insonderheit: b. heute; b. du solltest das wissen; das hat ihn b. gefreut: er fährt meist mit dem Bus. b. wenn es regnet; b) ausdrücklich, nachdrücklich, mit Nachdruck: etw. b. betonen; ich habe b. darauf hingewiesen, daß ... 3. a) (intensivierend bei Adjektiven) sehr, außerordentlich: b. gut, b. groß. b. schwer, b. heftig; b) <nicht + b.; präd.) mittelmäßig, nicht sehr gut. nicht sehr schön: der Film war nicht b.; es geht ihm nicht b. 4. (landsch.) eigenartig, nicht alltäglich, sonderbar, absonderlich: Die Dinge des Raumes ... werden b. (Remarque. Westen 109); die Krankheit machte ihn so b. besonnen [to'zandn] <Adj.) /vgl. besinnen/: ruhig u. vernünftig abwägend, sich nicht zu Unbedachtsamkeiten hinreißen lassend: vernünftig, umsichtig: ein -er Mensch; ein -es Urteil: durch ihr -es Verhalten hat sie Schlimmeres verhütet; b. (wohlüberlegt) handeln; sich b. verhalten; <Abl.:> Besonnenheit, die; -: Umsicht: besonnenes Wesen: er ist ein Mann von großer B. besonnt [tezant) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Sonne beschienen: -e Hänge. Terrassen; Ü Besonnte Vergangenheit (dichter, veraltend; heitere, glückliche Vergangenheit: Titel eines Buchs von K. L. Schleich); Besomung, die; -. -en: (selten): Bestrahlung durch die Sonne: zu starke B. ist schädlich. besorgen <sw. V.; hat) /vgl. besorgt/: 1. a) dafür sorgen, daß jemand etw. Bestimmtes bekommt: beschaffen, anschaffen: Fahrkarten, ein Zimmer. Zigaretten, etw. zum Essen b.; sie hat für die Kinder Geschenke besorgt: ich will mir das Buch noch heute b.; Jmdm. eine Stelle b. (verschaffen): können Sie mir ein Taxi, einen Gepäckträger b.?; b) (ugs. verhüll.) heimlich mitnehmen, stehlen: die Steine habe ich mir auf einer Baustelle besorgt. 2. a) erledigen* tun: (einen Auftrag) ausführen: ein Geschäft b.; er besorgte die Auswahl der Gedichte für das Lesebuch; er brauchte sich nicht darum zu kümmern, das besorgte alles seine Sekretärin; Spr was du heute kannst b.. das verschiebe nicht auf morgen; einen Brief b. (dafür sorgen, daß er zur Post kommt): (Sportspr.:) der Linksaußen besorgte (erzielte) den Anschluß, das 2:1; b) bereuen, versorgen: sich um Jmdn.. etw. kümmern: die Kinder, die Blumen b.; ümdm.] den Haushalt b.; der Kutscher besorgte die Pferde; c) *es bndnL b. (ugs.; heimzahlen: gründlich die Meinung sagen): dem werd' ich's noch b.!; es Jmdm. (einer Frau) besoraen/jmdm. (einer Frau) eins besorgen (salopp; eine Frau geschlechtlich befriedigen). 3. (geh., veraltend) befürchten: sich um erw. sorgen: es ist; steht zu b., daß ...; <auch b. + sich:) Wie werde ich sie ansprechen? besorgte ich mich (Grass. Blechtrommel 727); <Abl.:> Besorger, der; -s, -. Besorgerin, die; -, -nen: Person. die i beruflich I für eine bestimmte Sache, ein Gebiet zu sorgen hat (meist als Grundwort von Zusammensetzungen. z. B. HausbesorgerDn]); besorglich <Adj.) (selten): 1. ängstlich, besorgt. 2. Sorge erweckend: -es Aussehen; b. aussehen, schwanken; Besorgnis, die; -. -se: zweifelnder u. gedrückter Gemütszustand angesichts einer möglichen] eigenen od. fremden Notlage: das Besorgtsein. Befürchtung: große, ernste, tiefe B. haben; [echte] B. [um jmdn.. über etw.] zeigen, empfinden; ich kann deine -se zerstreuen; etw. erregt B. [in jmdm], jmds. B.. erfüllt jmdn. mit B.; etw. mit B. betrachten; das ist kein Anlaß zur B.; er schwieg aus B.. man könnte ihn zur Verantwortung ziehen; einen Richter wegen B. der Befangenheit (jur.: wegen der Befürchtung, er könnte befangen sein) ablehnen, dazu: besorgniserregend <Adj.; nicht adv.): bedrohlich. Anlaß zw Sorge gebend: sein Zustand ist b.; besorgt <Adj.; -er. «este> [zu besorgen (3)]: a) von Sorge erfüllt, voll ernster Befürchtungen: ein -er Vater; ich bin b. wegen deines schlechten Aussehens, über deinen Gesundheitszustand; b. nachfragen; er war b.. es könnte etwas passieren; b) von [ängst- 366
Besserung licherj Fürsorge für jmdn.. etw. erfüllt; der um das Wohl seiner Gäste -e Wirt; er ist sehr b. um sie/um ihre Gesundheit, dazu: BesQrgtheit, die. -: das Besorgtsein; Besorgung« die; -. -en: 1. <o. PI.) das Besorgen. Erledigen: ich überließ ihm die B. der Fahrkarten; die B. des Haushalts kostet viel Zeit. 2. Einkauf (\ a): eine B.. -en machen. bespannen <sw. V.; hat): 1. durch /bedeckendes/ Aus spannen mit etw. versehen: eine Wand mit Stoff b.; einen Wagen mit einer Plane b.; Liegestühle. Tennisschläger neu b. lassen (mit einer neuen Bespannung versehen lassen); mit Drahtgeflecht bespannte Holzlatten. 2. mit Zugtieren versehen: die Kutsche ist mit zwei Schimmeln bespannt; <Abl.:) Bespannung, die; -. -en: 1. <o. PI.) a) das Bespannen (1); b) das Bespannen (2). 2« a) etw.. womit ein Gegenstand bespannt ist; b) die vorgespannten Zugtiere; Gespann. besagen <st. V.; hat) (selten, geh.): (mit Speichel od. Erbrochenem) bespucken, beschmutzen: Jmdn. verhöhnen und b.; der Betrunkene hat sich bespitzeln. bespicken [bd'Jpikn] <sw. V.; hat): 1. mit etw. ■ spicken (1). 2. mit etw. dicht bestecken: sie hatte ihre Haare mit Klammern bespickt; er war mit Orden bespickt. bespiegeln <sw. V.; hat): 1. <b. + sich) sich / eitelj im Spiegel betrachten: bespieg[e]le dich nicht so lange! 2. zum Gegenstand eitler Selbstbetrachtung u. Selbstdarstellung machen: sein eigenes Ich. sich [selbst] b. 3. abschildernd über etw. Auf Schluß geben; etw. darstellen: in seinem Roman die jüngste Vergangenheit b.; <Abl.:) Bespjfigehing, (seltener:) Bespkgümg. die; -. -en. bespfelbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. sich bespielen (1) lassend: eine -e Tonbandkassette. 2. (Sport) so beschaffen, daß man darauf spielen kann: der Platz ist wieder b.. dazu: Bespklbarkeit, die; -; bespielen <sw. V.; hat): 1. (einen Tonträger) durch Spielen von etw. mit einer Aufnahme versehen: eine Schallplatte mit Kammermusik b.; das Band ist erst zur Hälfte bespielt worden; eine bespielte Kassette. 2. (von Theaterensembles u. ä.) mit j Theater jauf- führungen versorgen: der Ort wird von der Landesbühne bespielt. bespiken [to'lpajknj <sw. V.; hat) (Fachspr.): mit Spikes versehen: die Autoreifen b. lassen; bespikte Rennschuhe. bespjtzein <sw. V.; hat): (als Spitzel) jmdn. heimlich beobachten, überwachen: einen Politiker b.; er sollte seinen Mitgefangenen b.; Ich bin so unruhig - vielleicht sind wir doch bespitzelt worden? (Fallada. Jeder 194); <Abl.:> Bespitzelung, (selten:) Bespjtzlung. die; -. -en. bespjtzen, sich <sw. V.; hat) (landsch.): sich leicht betrinken; sich einen Spitz (2) antrinken. bespötteln <sw. V.; hat): über jmdn.. etw. spötteln: ich ließ mich, meine neuen Methoden ruhig b.; <Abl.:> Bespöttelung, (selten:) BespQtthmg, die; -. -en; bespotten <sw. V.; hat) (selten): über jmdn.. etw. spotten: seine Schwächen wurden in häßlicher Weise bespottet; <Abl.:) Besppttung. die; -. -en. besprachen <st. V.; hat): 1. a) gemeinsam (beratend, erörternd. Meinungen austauschend) über etw. sprechen; Auf der Straße blieben die Männer ... beisammen und besprachen das Ereignis (Baum. Bali 97); eine Sache mit jmdm. b.; wir haben noch etwas zu b.; wir müssen b.. wie wir vorgehen wollen; daß er ... seine Schwierigkeiten hätte ehrlich mit ihm b. mögen (Maass. GouffiS 192); b) <b. + sich) miteinander über etw. sprechen, sich beraten: sie besprachen sich eingehend [über den Plan]; darüber muß ich mich noch mit meinem Mann b. 2. berufsmäßig rezensieren; eine Kritik über etw. schreiben: ein Konzert, eine Aufführung b.; das Buch ist schlecht besprochen (von der Kritik getadelt) worden. 3. (einen Tonträger) durch Sprechen eines Textes mit einer Aufnahme versehen: ein bekannter Schauspieler hat diese Platte besprochen; ein besprochenes Band löschen. 4. durch Zaubersprüche zu beeinflussen, insbes. zu beschwören, zu besänftigen od. zu heilen versuchen: eine Wunde. Warzen b.; Sie ... rührte das Pulver mit reinem, eigens besprochenem öle an (Th. Mann. Joseph 337); <Abl. zu 2-4:) Besprechet*, der; -s. -; Besprechung« die; -. -en: 1. ausführliches Gespräch über eine bestimmte Sache. Angelegenheit; Unterredung. Konferenz: eine B. der Lage; eine B. [über etw.] ansetzen, abhalten, anberaumen; der Chef hatte eine B. hinter verschlossener Tür mit dem Dolmetscher (Plievier. Stalingrad 322); er ist in einer wichtigen B.. hat eine B. mit seinem Chef. 2. Rezension, kritische Beurteilung einer künstlerischen Leistung od. Hervorbringung in einer Zeitung od. Zeitschrift, auch im Rundfunk od. im Fernsehen: eine geistreiche, wohlwollende, ablehnende B. 3. das Besprechen (4). Beschwören: eine feierliche B. der Krankheit durch den Medizinmann; <Zus. zu 2:) Besprechungsexemplar, das (Buchw.): Buch. Einzelstück einer Neuerscheinung, das einem Kritiker od. Fachwissenschaftler für eine Besprechung kostenlos überlassen wird: an mehrere Redaktionen wurden -e geschickt; zu I: Besprfchungspunkt, der: einer der zu besprechenden Punkte. besprengen <sw. V.; hat): eine Flüssigkeit auf etw.. jmdn. sprengen; bespritzen: den staubigen Boden, den Rasen mit Wasser b.; ich habe mich mit Parfüm besprengt (besprüht); <Abl.:> Bespr^ngung. die; -. -en. besprenkeln <sw. V.; hat): mit Sprenkeln versehen; durch Spritzer fleckig machen: die Leinwand mit Farbe b.; der Fußboden war mit Kalkflecken besprenkelt: Ü der Rasen war mit Gänseblümchen besprenkelt. bespringen <st. V.; hat): (von Säugetieren) begatten: der Stier bespringt die Kuh; die Stute b. lassen. besprjtzen <sw. V.; hat): a) spritzend naß machen, befeuchten: jmdn. mit dem Gartenschlauch b.; sich mit Parfüm b.; b) durch Spritzen beschmutzen: das Auto hat mich von oben bis unten bespritzt; eine mit Blut bespritzte Jacke. besprühen <sw. V.; hat): sprühend ein wenigJ befeuchten: Pflanzen mit einem Mittel gegen Ungeziefer b. bespMcken <sw. V.; hat): verächtlich / auf jmdn.. etw. spuk- ken; durch Spucken beschmutzen: seinen Gegner b.; sich [gegenseitig] mit Kirschkernen b. bespülen <sw. V.; hat): spülend naß machen: die Wellen bespülen den Deich. Bessemer- ['besame-] (Technik) [nach dem engl. Ingenieur Sir H. Bessemer (1813-1898)1: -birne, die: birnenförmiger Behälter zur Stahlherstellung; --stahl, der: im Bessemerverfahren gewonnener Stahl: -verfahren, das: (heute nur noch in kleineren Betrieben angewandtes) Verfahren zur Gewinnung von Stahl aus Roheisen. besser [besBl <AdJ.) [mhd. besser, ahd. be33iro; vgl. baß] <Komp. von fgut): mehr als gut. in höherem Grade gut: das -e Stück; der -e Schüler; das -e Mittel gegen Grippe; eine -e Ausrede als diese fiel ihm nicht ein; eine -e Ernte als voriges Jahr; werde ein -er Mensch!; dieser Saal ist eine -e (abwertend; ist nicht viel besser als eine) Scheune; -e (sozial höhergestellte) Leute. Kreise; dieses Stück ist b. als jenes; heute ist das Wetter b.; es wäre b.. wenn du geschwiegen hättest/du hättest b. geschwiegen; er weiß immer alles b.; ich dachte, er würde sich b. benehmen; die Sache ist unsicher oder. b. (treffender) gesagt, aussichtslos; R b. ist b. (es ist besser, vorsichtig zu sein); das wäre ja noch b. (iron.; das kommt gar nicht in Frage; ausgeschlossen)!; <subst.:> ich habe Besseres zu tun (ich kann mich damit nicht abgeben); Spr das Bessere ist des Guten Feind; * Jmdn. eines Besseren belehren (geh.; jmdm. zeigen, daß er sich irrt)\ sich eines Besseren besinnen (geh.; seinen Entschluß ändern). Vgl. best... besser-. Besser-: -gehen <unr. V.; ist): sich (in bezug auf die Gesundheit od. auf die wirtschaftliche Lage) in einem besseren Zustand befinden als vorher: dem Kranken wird es bald b.; -stellen <sw. V.; hat): in der sozialen Lage, im Gehalt aufbessern: wir müssen diesen Mann, wenn er die Aufgabe übernehmen soll, auch wirtschaftlich b.; <subst.:)dieBessergestellten (Wohlhabenden).dazu: -Stellung, die; -. -en: das Besserstellen: eine B. der städtischen Angestellten fordern; -wteer [-visbI. der; -s. - (abwertend): jmd.. der alles besser zu wissen meint, sich belehrend vordrängt, dazu: -wisserei [besevisa'rajl. die; -. -wtsserisch <Adj.; o. Steig.): überzeugt, alles besser zu wissen. bessern l'bcsFn] <sw. V.; hat) [mhd. be33ern. ahd. bekrön]: a) besser machen: einen Kriminellen zu b. versuchen; die Verhältnisse lassen sich so nicht b.; an einem Aufsatz feilen und b. (veraltend; verbessern): b) <b. + sich) besser werden: ich will mich b.; sein Zustand, das Wetter bessert sich; (Schweiz, auch ohne ..sich":) seine Gesundheit hat gebessert; <Abl.:> Besserung, die; - [mhd. besserunge. ahd. bessirunga]: l. das Besserwerden: eine B. der Lage erwarten; der Kranke befindet sich auf dem Wege der B.; gute B.! (Zuspruch für einen Kranken); er gelobte B. (versprach, daß er sich bessern werde). 2. das Bessermachen: sich für eine B. der Zustände einsetzen; die B. des Menschen durch Veränderung der Gesellschaft. 367
besserungs-, Besserungs- b^sserungs-, Besserungs-: Minstalt, die (ugs. veraltend): Fürsorgeheim für Schwererziehbare; -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (bes. von Straffälligen) so geartet, daß er gebessert werden kann: -e Jugendliche, [gesellschaftliche] Zustände, dazu: -f&higkeit,die <o. PI); -maßnahmen <PI.) (jur.): Maßnahmen zur Erziehung von Rechtsbrechern: ^Verwahrung« die: gerichtlich angeordnete Unterbringung in einer Anstalt mit dem Ziel, krankhafte, zur Kriminalität führende Anlagen zu bessern. Best [best], das; -s. -e (südd.. österr.): höchster] ausgesetzter Preis bei einem Wettbewerb: das B. gewinnen; wer hat beim Scheibenschießen das B. gemacht? best... H <Adj.; Sup. von tgut) [mhd. best, beulst, ahd. be33isto): in höchstem Maße od. Grade gut: so gut wie irgend möglich; sehr gut: der beste Sportler; meine beste Freundin; das beste Buch; beste Qualität; er hatte dabei nicht das beste (kein gutes) Gewissen: er ist aus bestem (sozial hochgestelltem) Hause: bei bester Gesundheit. Laune sein; sie konnte uns beim besten Willen (sosehr sie sich auch mühte) nicht helfen; im besten (günstigsten) Falle; jmdn. im besten Schlaf (mitten im Schlaf) stören; [ein Mann] in den besten (in mittleren) Jahren; mit den besten Grüßen (Briefschlußformel); es ist das beste / am besten, wenn ...; ich halte es für das beste abzureisen; er weiß das am besten; du fährst am besten (günstigsten) mit dem Frühzug; er hat das aufs beste (besonders gut. bestens) geregelt; die Sache steht nicht zum besten (sieht recht ungünstig aus); es steht nicht zum besten mit ihm (seine gesundheitliche, finanzielle 1 Situation ist nicht sehr gut); <subst.:> er ist der Beste in der Klasse; das Beste ist für ihn gerade gut genug (iron.; er stellt hohe Ansprüche, ist unbescheiden)', das Beste vom Besten; sein Bestes tun; das Beste aus etw. machen (es nwh so günstig wie möglich gestalten; die größtmöglichen Vorteile aus etw. wahrnehmen); eine Veranstaltung zum Besten der Behinderten; aufs/auf das Beste hoffen; *etw. zum besten geben (1. mit etw, zur Unterhaltung beitragen; vortragen, vorführen: er gab die neuesten Witze zum besten. 2. (veraltend) ausgeben, spendieren: eine Runde zum besten geben; zu tBest. also eigtl. = etw. zum Best beisteuern); jmdn. am besten halten/haben: (jnuin. necken, foppen; eigtl. = ihn für den besten Mann halten, der Spaß verstehen kann). best-, B^st-: -arbeiter. der (DDR): B. aus Industrie und Landwirtschaft wurden ausgezeichnet; -ausgerüstet <Adj.; o. Steig.; nur attr.); -bekannt <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Werbespr.): sehr, allgemein bekannt: die -en Vorzüge dieser Ware; -beleumdet, -beleumundet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: einen sehr guten Ruf genießend, einen sehr guten Leumund habend: ein -er Mitarbeiter; -bezahlt <Adj.; o. Steig.; nur attr.): der -e Job; zu den -en Leuten gehören; -bieter, der (Kaufmannsspr.): Person, die den höchsten Preis bietet: wertvolle alte Möbel an B. abzugeben; -form, die <o. Pl.> (Sport): höchste Leistungsfähigkeit, beste körperliche Verfassung: die Mannschaft ist von ihrer B. weit entfernt; -gehaßt <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (ugs. iron.): am meisten gehaßt, am unbeliebtesten: der -e Politiker; -gekleidet <Adj.; o. Steig.; nur attr.): die -en. bestbezahlten Spitzel der Welt (Seghers. Transit 244); -gepflegt <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Werbespr.): sehr gut gepflegt, in bestem Zustand: -er Garagenwagen zu verkaufen; -informiert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus -en Kreisen verlautet, daß ...; -leistung. die (bes. Sport): beste Leistung (in einer Vergleichsgruppe od, in einem Zeitraum): eine persönliche B. erzielen; bei den Motorrädern gilt in jeder Klasse die erzielte B. als ..Weltrekord" (Frankenberg, Fahren 126); -mann, der <PI. -männer) (Seew.): erfahrener Matrose (der auf kleineren Küstenschiffen den Schiffsführer, auf größeren gelegentlich den Steuermann vertritt); -marke, die (Sport): Rekord: die B. steigern; Auf 20:05,7 steht jetzt die B. (über 200 m Delphin; MM 9. 10. 67. 13); -mgglkh <Adj.; o. Steig.; nicht präd): so gut wie irgend möglich: die -e Nutzung; die -e Leistung; (seltener adv.: > etw. b. ausgestalten; <subst.:>das Bestmögliche tun. aus etw. machen; -renommiert <o. Steig.; nicht adv.) (Werbespr.): ein sehr gutes Renommee habend: dies Hotel ist b.; -seller [-zele], der; -s, - [engl, best seller, zu best = best u. to seil = verkaufen, also eigtl. = was sich am besten verkauft]: Ware (vor allem Buch. Schallplatte o. ä.) mit bes. hohen Verkaufszahlen; Verkaufsschlager: der Roman wurde zum B. des Jahres: In den USA ist das Fluor-Kochgeschirr B. (Spiegel 20.1966.62). dazu: ^sellerautor.der, -seüerliste.die: listenmäßige Zusammenstellung der am häufigsten verkauften Titel: -situtert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bes. österr.): in bester wirtschaftlicher Lage; reich; ^wert, der: Höchstwert. Optimum; -zeit, die (Sport): beste, kürzeste erzielte Zeit: er ist [persönliche! B. gelaufen; -zustand, der (Werbespr.): tadelloser Erhaltungszustand (bes. bei gebrauchten Kraft fahr zeugen): Motorroller, unfallfrei. B.. gegen Höchstgebot abzugeben. bestellen <sw. V.; hat) [zu mhd. bestalt. 2. Part, von: bestellen = berufen] (Amtsspr.): in ein Amt einsetzen, zu etwas ernennen: jmdn. zum Chefarzt des Krankenhauses b.; ein bestallter Vormund; daß ich ... sogleich als Chef des Feuilletons bestallt wurde (Kantorowicz. Tagebuch I. 623); (Abi. :> Bestellung, die; -. -en: 1. das Bestallen; die Berufung. Einsetzung in ein Amt: Vor seiner B. im Verteidigungsministerium hatte er das Bauprojekt ..Hansa-Viertel" verwaltet (Spiegel 5. 1966. 28). 2. Urkunde über die Amtseinsetzung: eine B. [für Prof. N.] ausfertigen; jmdm. feierlich die B. überreichen, dazu: Bestellungsurkunde, die: Schneider ... wird auf Grund der so erschlichenen B. zum Unterarzt ernannt (Noack. Prozesse 251). Bestand, der; -[eis. Bestände: 1. <o. PI.) a) das Bestehen. Fortdauer: den B. seines Besitzers sichern; Ich leiste doch genug für den B. der rassereinen Menschheit (Hochhuth. Stellvertreter 190); um den B. der Regierung bangen; *B. haben/von B. sein (von Beständigkeit sein, fortdauern, andauern): Das absolute Königtum hat noch bis ins 19. Jh. B. gehabt (Fraenkel. Staat 18); die Regierungsform muß von B. sein; b) (österr.) (bisherige) Dauer des Bestehens: eine Firma hat heuer das Jubiläum ihres 100jährigen -es gefeiert (Presse 6. 8. 69. 10). 2. vorhandene Menge; Vorrat: den B. an Waren erfassen, aufnehmen; die Bestände auffüllen; Alle Bibliotheken ... haben ... Geheimanweisungen ... bekommen, ihre Bestände von kommunistischer Literatur zu säubern (Dönhoff. Ära 179); Ü das gehört zum geistigen B. des Volkes; * eiserner B. (Vorrat für den Notfall, der nicht angegriffen werden darf); zum eisernen B. gehören (sehr lange, schon bnmer dazugehören, fester Bestandteil von etw. sein): er (= der Satz .Auferstanden von den Toten") gehört sozusagen zum eisernen Bestände der christlichen Konvention (Thielicke. Ich glaube 193). 3. (Forstw.) meist einheitlich bewachsenes Waldstück: ein alter, schöner, lichter B. von Eichen und Buchen; den B. durchforsten, erneuern. 4. (südd., österr.) Pacht: einen Hof in B. geben, haben; bestanden [ba' Jtandn]: 1. f bestehen. 2. <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> a) mit Pflanzen bedeckt, bewachsen: ein mit Bäumen -er Park; Bergwiesen, die von vereinzelten, mäßig hohen Kiefern... b. waren (Th. Mann. Zauberberg 70); b) (Schweiz.) alt. bejahrt: er ist schon recht b.; Bestyndesvertrag, der; -[eis. ...vertrage [zu t Bestand (4)1 (österr.): Pachtvertrag: Ab 1. Juni 1969 läuA der neue B. mit der burgenländischen Landesregierung (Presse 9. 7. 69. 10); beständig <Adj.>: a) <nicht präd.) dauernd, ständig (meist in negativem Sinn): in -er Angst leben; Es war eine -e Unruhe im Haus (Musil. Törleß 114); b. über Schmerzen klagen; b) (nicht adv.) gleichbleibend (meist in positivem Sinn): die wichtigsten geistigen Vorkehrungen der Menschheit dienen der Erhaltung eines -en Gemütszustandes (Musil. Mann S27); er ist ein sehr -er Mitarbeiter (seine Leistungen sind gleichbleibend gut); das Wetter ist, bleibt b. (weiterhin gut); c) (nicht adv.) widerstandsfähig, dauerhaft: eine -e chemische Verbindung; dies Material ist b. gegen / gegenüber Hitze; <Abl. zu b. c:> Beständigkeit, die; -: Die B. des Bürgers hat mich im Grunde immer gelangweilt (H. Mann. Stadt 133); daß reines Gold die beste B. gegen Fremdschichten ... besitzt (Elektronik 12. 1971,441). Bestands-: -aufnähme, die: Zählen u. listenmäßiges Erfassen vorhandener Bestände (2): eine B. machen; -erhohung, die (zu Bestand 2); -Jubiläum, das (österr.): Jubiläum des Bestandest b): der Verein feiert sein SOjähriges B.; -liste, die (zu Bestand 2); MneUung. die (zu Bestand 2); -vertrag, der: svw. t Bestandesvertrag; -Verzeichnis, das (zu Bestand 2). Bestandteil, der; -[e]s, -e: einzelner Teil einer Einheit, eines Ganzen; /Baujelement: ein integrierender B.; Fett ist ein notwendiger B. unserer Nahrung; etw. in seine -e zerlegen (auseinandernehmen); das alte Möbel löst sich in seine -e auf (fällt auseinander); Ü Freiheit ist ein notwendiger B. der Demokratie. 368
bestehen bestärken <sw. V.; hat): a) jmdn. sicherer machen, in seiner Haltung, seiner Meinung, seinem Vorhaben o. ä. unterstützen: Jmdn. in seinem Vorsatz. Plan b.: Was ich von Stanko gehört, bestärkte mich in dieser Besorgnis (Th. Mann. Krull 231); das bestärkt mich, nicht nachzulassen; b) fördern, verstärken: dies Ereignis bestärkt meine Zweifel; Was ich im Frieden ... gesehen habe, bestärkt meine negative Ansicht in diesem Punkt (Ott, Haie 219); c) <b. + sich) sich verstärken, wachsen: intensiver, stärker werden: die Gewißheit bestärkte sich in ihm. daß ...; In Neubrand, dem ersten Vorsitzenden, bestärkte sich die Überzeugung, es sei doch ... (Kirst, Aufruhr 149); <Abl. zu a, b:> Bestärkung, die; -. -en <P1. seilen). bestätigen [te'Jtc:tign] <sw. V.; hat) [zu Tstet]: 1. a) für richtig, zutreffend erklären: eine Nachricht amtlich, offiziell b.: eine telefonische Bestellung schriftlich b.; das Berufungsgericht hat das Urteil bestätigt (jur.: für gültig erklärt): ich konnte seine Entscheidung nur mit einem ..C'est exact" b. (Th. Mann. Krull 322); Ü sich bestätigt fühlen (als Persönlichkeit od. in seiner Meinung Anerkennung firulen); b) als richtig erweisen: das Ereignis bestätigt meine Vermutungen; Nixons Reise ... scheint zu b.. daß es besser ist. Kontakte zu halten, als sie abzubrechen (Dönhoff. Ära 141); c) <b. + sich) sich als zutreffend, richtig erweisen: die Nachricht, der Verdacht hat sich bestätigt; Verwunderlich freilich wäre es nicht, wenn sich das Gerücht bestätigte (Dönhoff. Ära 77). 2. (Kaufmannsspr.) mitteilen, daß man eine Sendung u. ä. empfangen hat: das Eintreffen der Ware, einen Brief, eine Bestellung b. 3. in einer Stellung, einem Amt anerkennen: eine Amtseinsetzung beurkunden: mit Schreiben vom ... wurde er (in seinem Amt] als Leiter der Schule bestätigt; KP-Chef Husak im Amt bestätigt (MM 1. 6. 71, 1). 4. (Jägerspr.) das Vorhandensein eines Wildes u. den Wildwechsel! in einem Revier erkennen: er konnte schon mehrfach den Zwölfender b.; <Abl.:> Bestätigung, die; -. -en: 1. das Bestätigen (1 -4). 2. Bescheinigung, mit der etw. (die Richtigkeit von etw.. der Empfang einer Sendung, eine Amtseinsetzung, ein Privileg o. ä.) bestätigt wird: -en ausstellen; seine B. als neuer Botschafter vorlegen, dazu: Bestätigungsschreiben, das; Bestätigungsvorbehalt, der. bestatten [to'Jtatn] <sw. V; hat) [zu mhd. stat = Ort. Stelle. Stätte) (geh.): feierlich! beerdigen, begraben: er wurde feierlich unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, in der Familiengruft bestattet; Bestatter, der; -s. -: jmd.. der berufsmäßig! Tote bestattet: Kaum hatten sich die B. Zeit genommen, das Feuer alles verzehren zu lassen (Ceram. Götter 61); Bestatter [bo'Jtete]. der; -s, - [zu mhd. bestatten = beständig machen. Sicherheit leisten, zu tstet] (südd.. sonst veraltet): Spediteur: Bestitterei« die; -. -en (südd.): bahnamtliches i Rollfuhrunternehmen: Speditionsbetrieb: Bestattung, die; -. -en (geh.): das Bestatten: Beerdigung, feierliches! Begräbnis. Bestyttunes-: -feier, die; -gottesdienst, der: -institut, das: Firma, die alle Formalitäten einer Bestattung übernimmt: -kosten <PI.): -unternehmen, das: svw. t-instilut. bestauben <sw. V.; hat): a) staubig machen: Ruß von den Abgasen der Fabrik bestaubte die Autos; ich habe mich/meine Kleider bei der Arbeit bestaubt; b) <b. + sich) staubig werden: Eindrucksvoll bestaubten sich ferner unsere Jacken und Überfallhosen an den schrägen Balken (Küpper. Simplicius 37); bestäuben <sw. V.; hat): a) mit etw. Pulvrigem. Staubartigem bestreuen, überziehen: das Backblech mit Mehl b.; ein Pilot, der Farmen von der Luft aus gegen Heuschrecken mit Insektenbekämpfungsmitteln bestäubte (Grzimek, Serengeti 290); b) den männlichen Blütenstaub auf die weiblichen Blüten übertragen: befruchten: Insekten haben die Blüten bestäubt; Nicht jede (= Pflanze) setzt Frucht an. ohne daß sie bestäubt worden (Gaiser. Jagd 121); <Abl.:> Bestäubung, die; -. -en. bestaunen <sw. V.; hat): a) staunend, bewundenul ansehen, betrachten: ein Naturdenkmal, das neue Auto b.; Die Leute ... bleiben stehen und bestaunen die Butterblume auf meinem Haupt (Bamm. Weltlaterne 109); b) bewundernd anerkennen: er bestaunte die großen Kenntnisse des andern: Ich zürne dir nicht deswegen .... sondern bestaune dich (Th. Mann. Joseph 462). beste: Tbest... bestachen <st. V.; hat) [1: mhd. bestechen = um od. in etw. stechen, (als Fachwort der Bergleute:) durch Stechen prüfen, untersuchen, dann etwa: mit Gaben. Geschenken sondieren]: 1. einen andern durch Geschenke od. Gewährung anderer Vorteile für sich, seine eigenen Zwecke gewinnen u. ihn dabei zur Verletzung einer Amts- od. Dienstpflicht verleiten]: einen Beamten. Aufseher. Zeugen tmit Geld! b. 2. großen Eindruck machen u. für sich einnehmen: bei jmdm. eine große Wirkung erzielen: der Redner bestach [seine Zuhörer] durch Geist und Schlagfertigkeit; Zudem bestach sein Äußeres sowie die romantische Geschichte seiner Ehe (A. Kolb, Daphne 15); ein -der (sehr positiver) Eindruck; der Läufer ist zur Zeit in -der (hervorragender) Form; Ihre Unbekümmertheit war -d (sehr gewinnend: Frisch, Gantenbein 469); <subst. 1. Part.:) dieser Gedanke hat etwas Bestechendes; <Abl. zu 1:) bestechlich [bo* Jte^lw;] <Adj.; nicht adv. >: einer Bestechung zugänglich, sich leicht / bestechen lassend: käuflich: ein -er Beamter; Wer so schimpft, ist immer b. (Remarque, Triomphe 427). dazu: Bestechlichkeit, die; -; Bestechung, die; -. -en: das Bestechen (1): sich der B. schuldig machen; * aktive B. (jur.; Angebot von Bestechungsgeldern o. ä. an eine Person im öffentlichen Dienst, um sie zu einer die Amts- od. Dienstpflicht verletzenden, für den Bestechenden vorteilhaften Handlung od. Unterlassung zu bewegen): passive B, (jur.; Annahme von Bestechungsgeldern o. ä. im Zusammenhang mit einer Amtshandlung). Bestechlines-: -fall, der: vgl. -Skandal; -geld, das (meist PL): Ich war kein Moralist, noch empfing ich -er (K. Mann. Wendepunkt 223); -Skandal, der: größerer Bestechungsfall, der in der Öffentlichkeit Aufsehen erregt: ^summe, die; -versuch, der. Besteck [bo'Jtek]. das; -[e]s. -e: 1. a) <PI. ugs. auch: -s) zusammengehörendes Eßgerät (Messer u. Gabel. Löffel) für eine Person: ein silbernes, verchromtes B.; noch ein B. auflegen; -e putzen; Da muß ich Ihnen doch wenigstens noch schnell Teller und B. bringen (Fallada, Herr 138); b) <o. PI.) (ugs.) Gesamtheit der zum Essen benutzten Geräte: das B. für zehn Personen abtrocknen. 2. für einen bestimmten medizinischen Zweck (z. B. eine Operation) zusammengestellter Satz von ^Instrumenten. Geräten, meist in transportabler Form: ein ÄrztekofTer mit chirurgischem B.; die älteren Semester, die mit ihrem B. an uns vorbei in die Leichensäle schritten (Augustin. Kopf 49). 3. (See- mannsspr.) Ortsbestimmung eines Schiffes auf See: das B. nehmen; das B. aufmachen (auf der Seekarte eintragen). 4. (landsch. abwertend) liederliche, faule od. dumme (meist weibl.) Person: du faules B.. hast immer noch nicht abgewaschen!; sie ist ein ganz dämliches B. Besteck- (Besteck 1): -fabrik, die: -fach, das: svw. f -Schubfach; -kästen, der; -korb, der; -Schubfach, das: SchiSfach im Büfett! mit besonderer Einteilung zum Einordnen u. Aufbewahren der Bestecke: -tasdie, die: weiches, zusammenrollbares Befiältnis für Eßbestecke. bestecken <sw. V.; hat): auf etw. stecken: mit etw. Aufgestecktem schmücken: den Christbaum [mit Kerzen] b.; Die Straße und alle Häuser waren mit Birken besteckt (Wic- chert. Jeromin-Kinder 233). bestehen <unr. V.; hat) /vgl. bestanden/: I. a) da-, vorhanden sein: existieren: der Verein besteht schon lange; darüber besteht kein Zweifel; es besteht Aussicht, Klarheit. Gefahr; Für die Lösung des ... Problems der Bestellung der Berufsrichter bestehen (gibt es) generell folgende Möglichkeiten (Fraenkel. Staat 107); die -de Ordnung; b) fort/dauern, bleiben. Bestand haben: bei dieser Konkurrenz kann der kleine Laden kaum b.; ein Glück, das bestand (A. Zweig. Claudia 90). 2. a) hergestellt, zusammengesetzt sein: aus Holz. Metall. KunststofT b.: das Werk besteht aus drei Teilen; die Gliederung der Außenwände besteht aus Lise- nen .... aus Halbsäulen. Blendarkaden und Zwerggalerien (Bild. Kunst III. 19); U Mein Gedächtnis besteht aus Löchern (Böll. Und sagte ... 100); b) in etw. seinen Inhalt, sein Wesen haben: seine Arbeit bestand im Rechnen und Planen; der Unterschied, die Chance besteht darin, daß ...; Dessen Liebe bestand offenbar nur darin, sie zu bevormunden (Kirst. 08/15. 127). 3. a) erfolgreich absolvieren: eine Prüfung [knapp, gut. mit Auszeichnung] b.; da Caru- siello seine Feuertaufe noch nicht bestanden hat (Thieß. Legende 48); er hat [mit ..gut") bestanden; b) durchstehen, ertragen: viele Schicksalsschläge b.; den Tod kann man nicht betrügen, man kann ihn nur b. (Remarque. Obelisk 326); c) sich bewähren: im Kampf, in Gefahren b.; Wir 24 GDW 369
Bestehen wurden Meister und bestanden auch in den Aufstiegsspielen (Walter, Spiele 28); d) standhalten, sich vor jmdm. behaupten können,': anerkannt werden: er, seine Arbeit kann vor jeder Kritik b.; mit dieser Leistung kannst du überall b.; daß ich ... dies schleunigst nachholen müsse, wenn ich als junger Mann von Familie b. wolle (Th. Mann. Krull 321). 4. a) auf einer Sache beharren: auf seinem Recht, der Erfüllung seines Vertrages b.; Das Armeekorps ... besteht auf Vollstreckung des Urteils (Plievier. Stalingrad 173); b) (selten) auf etw. dringen: dringend fordern, verlangen: auf diese Summe bestehe ich!; (subst. zu 1. 3,4:> Bestehen« das; -s: 1. a) Vorhandensein: das B. dieses Staates kann nicht geleugnet werden; b) bisherige j Dauer: die Firma feiert ihr zehnjähriges B.; c) Beginn. Gründung: seit B. der Bundesrepublik Deutschland. 2. das Durchstehen. Ertragen: es ging ihm nur um das B. 3. Beharren: sein trotziges B. auf vermeintlichen Rechten; <Zus. zu 1 :> bestehenbleiben <st. V.; ist): fortdauern, nicht wegfallen, bleiben, unvergänglich sein: diese Verbindung soll b.; eine Dichtung, die bestehenbleibt; bestehenlassen <st. V.; hat): beibehalten: dafür sorgen, daß etw. bleibt: wir wollen die Unterscheidung b. bestehlen <st. V.; hal>: jmdm. etw. stehlen: die Klassenkameraden b.; er hat den Kollegen [um SO Mark] bestohlen; Ü jmdn. um seine schönsten Hoffnungen b. besteigen <st> V.; hat): a) auf etw. hinauf steigen: einen Berg, einen Aussichtsturm, ein Pferd, das Fahrrad, die Kanzel b.; Ü den Thron b. (die Herrschaft als Kaiser. König o.a. übernehmen): Als ... ein gewisser Flavian den Bischofsstuhl von Konstantinopel bestieg (Thieß. Reich 498); b) (von Tieren:) svw. tbespringen; (derb vom Menschen:) nur wenn du eine bestiegen hast (Zwerenz. Kopf 33); c) über Treppen in etwas gelangen, in etw. hineinsteigenden Zug. das Flugzeug, ein Auto, ein Schiff b.; ehe er das Bett besteigt Uns Bett steigt, sich ins Bett legt, Fallada. Mann 110); <Abl.:) Besteigung, die; -. -en. Bestell-: -block, der <P1.: ... blocke od. ...blocks; (Kauf- mannsspr.): Block, auf dem Kundenbestellungen notiert wer- den (wobei ein Durchschlag herausgerissen u. dem Kunden als Beleg überlassen werden kann): ^buch, das: bes. im Buchhandel verwefidetes Buch, in das Bücher nach Ibestel- lungen bei den Verlagen eingetragen werden, dazu: ^buch- führer, der: für die Eintragungen im Bestellbuch verantwort- lieber Angestellter: Mlatun. das; ^geld, das (o. PL): Preis für ein Zeitungsabonnement mit Trägerlohn: starte, die (Werbespr.): vorgedruckte Karte, auf der man von der Wer- bung angebotene Waren per Post bestellen kann: -liste (nicht getrennt: Bestelliste), die (Kaufmannsspr.): listentnä- ßige Zusammenstellung der von einer Firma angebotenen Waren, auf der der Kunde das Gewünschte ankreuzen kann: -nummer, die; -schein, der; -zettel, der. bestellen <sw. V.: hat): 1. a) die Herstellung u.,Lieferung von etw. veranlassen: in Auftrag geben: eine Ware. Ersatzteile [bei einer Firma), das Essen, eine Flasche Wein, ein Buch b.; das Aufgebot b. (sich zur Trauung anmelden): haben Sie schon bestellt? (dem Kellner Ihre Wünsche mitgeteilt?): ich habe mir ein Schnitzel bestellt; Ü sie hat sich <Dativ> etw. Kleines bestellt (scherzh.; erwartet ein Kind): b) reservieren lassen: Theaterkarten, einen Tisch [im Restaurant] b. 2. den Ort. Zeitpunkt für jmds. Erscheinen festlegen: jmdn. [für den Nachmittag] zu sich, in ein Cafe b.; ich bin um vier Uhr beim/zum Arzt bestellt; R dastehen, aussehen wie bestellt und nicht abgeholt (ugs. scherzh.; verloren u. ein wenig ratlos dastehen, aussehen). 3. a) ausrichten (1): jmdm. Grüße [von jmdm.] b.; er läßt dir b.. daß ...; kann, soll ich etwas b.?; b) (veraltet) weiterbefördern, zustellen: die Post b.; 'nichts/nicht viel zu b. haben (nichts/ nicht viel ausrichten können: eine untergeordnete Rolle spielen). 4. für einen bestimmten Zweck einsetzen, als etw. wählen, für eine bestimmte Tätigkeit] ernennen: einen Vertreter b.; jmdn. zum Verteidiger, zum persönlichen Referenten, als Gutachter b. 5. (selten) etw. auf/in etw. stellenden Tisch mit Geschirr b.; ein mit fünf Betten bestellter Raum. 6. a) den Boden bearbeiten: den Acker, den Garten, das Land b.; b) eine Angelegenheit I ordnen: nicht nur ich bin es. die Welt ist schlecht bestellt (Bergengruen. Rittmeisterin 43); *es ist um Jmdn.. etw./mit imdm., etw. in bestimmter Weise bestellt (jmd., etw. ist in einem bestimmten schlechten j Zustand, einer bestimmten / schlechten] Lage): mit ihm. um seine Gesundheit ist es schlecht b.; <Abl.:> Besteller, der; -s. -: jmd.. der etw. bestellt (1): Bestellung, die; -. -en: 1. a) Auftrag zur Lieferung von etw.: eine B. auf/über zwanzig Exemplare; eine B. von BüchernAselten:) für Bücher; es gingen viele -en ein; die B. läuft (wurde weitergeleitet): -en aufgeben; etw. nur auf B. anfertigen; b) bestellte Ware: Ihre B. ist eingetroffen. 2. a) jmd.. der zum Arzt bestellt ist: der Arzt hatte noch zwei -en; b) (veraltet) Verabredung: er hat heute abend noch eine B. 3. Botschaft. Nachricht: -en ausrichten. 4. das Bestellen (4): die B. eines Richters. Pflichtverteidigers, Gutachters, Stell Vertreters. Vormundes. 5. das Bearbeiten: die rechtzeitige B. der Felder. bestenfalls <Adv.): im günstigsten Falle: er kann bei diesem Wettbewerb b. einen mittleren Platz erreichen; Bestenliste, die; -, -n (Sport): Liste der besten Ergebnisse in einer bestimmten Leichtathletik Idisziplin innerhalb eines Zeitraumes u. eines Gebietes: bestens <Adv.): a) aufs beste, ausgezeichnet, hervorragend: das Gerät hat sich b. bewährt; die Konferenz ist b. vorbereitet; b) vielmals, herzlichst (als Höflichkeitsfloskel): wir danken Ihnen b.: er läßt b. grüßen. besternen [bo'Jtcrnan] <sw. V.; hat): (ein Wort) zur Kennzeichnung mit einem Stern versehen: ... wird das ... lat. gulbia ..Hohlmeißel" zu Unrecht besternt (Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 204. 1968. 363); besternt [to'Jternt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): mit Sternen geschmückt: der -e Himmel; Ü eine -e (ordensgeschmückte) Brust. besteuern <sw. V.; hat): mit Steuern belegen: Einkommen und Vermögen b.; die Bürger sollten gerecht besteuert werden; <Abl.:) Besteuerung, die; -. -en. bestialisch [bes'üa.lij] <Adj.) [lat. bestiälis. zu: bestia. tBestiel: 1. (abwertend) in seiner grausamen Art eher an wilde gefühllose Tiere als an Menschen denken lassend: ein -er Mord. Mörder; nannte er den Krieg doch ein -es Unternehmen (Goldschmit. Genius 118). 2. (ugs.) a) <nur attr.) unerträglich: das ist eine -e Arbeit; b) (verstärkend bei Adjektiven u. Verben) in unerträglichem Maß: hier ist es b. kalt; Jauche war ... in das Erdloch hineingeregnet, so saßen sie in unserer Küche ... und stanken b. (Küpper. Simplicius 109); Bestialität [bestialite.t]. die; -. -en: a) <o. PI.) bestialisches Verhalten: die B. der Eroberer; b) bestialische Tat: die -en in den Konzentrationslagern; Be- stiariim [bes'Ua:riom]. das; -s. ...rien [...pn; mlat. bestiä- rium. zu lat. bestia. t Bestie]: mittelalterliches allegorisches Tierbuch, in dem oft legendäre phantastische Vorstellungen von Tieren heilsgeschichtlich u. moralisch gedeutet werden: das älteste B. ist der Physiologus. besticken <sw. V.; hat): 1. mit Stickerei verzieren: eine Bluse. Decke b.: eine Tasche mit Perlen b.; ein kostbar besticktes Abendkleid. 2. (Deichbau) eine Schutzschicht aus Stroh auf der Außenseite eines Deiches befestigen: <Zus. zu 2:) Bestjckhöhe, die: <Abl. zu 2:) Bestückung, die: -. -en. Bestie ['bestpl. die; -. -n [mhd. bestie < lat. bestia]: wildes bedrohliches Tier. Raubtier: die gezähmte B. folgte ihrem Herrn aufs Wort; das ferne Brüllen einer gereizten B. (Langgässer, Siegel 470); Instinkte der B. im Menschen (Winckler. Bomberg 89); Ü (abwertend:) die B. Publikum, einmal ausgebrochen, rast und will ihr Opfer haben (Thieß. Legende 1%); Da tanzt sie. die B.. der zehn Gedichte ... gewidmet sind (Remarque. Obelisk 52); (oft als Schimpfwort:) laß den Stock los. sage ich, du B! (Remarque, Obelisk 296). bestiefelt [ta'Jtiiflt] <AdJ.; o. Steig.): gestiefelt: Sie saßen b. und bedolcht an Tischen, tranken Bier (Strittmatter. Wundertäter 262). bestjften <sw. V.; hat) (Imkerspr.): Eier (die wie kleine, weiße Stifte aussehen) an einer Stelle ablegen: die Bienenkönigin bestiftete die Zellen. bestimmbar [toftimba:;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich bestimmen (1. 3. 5) lassend: bestimmen <sw. V.; hat) /vgl. bestimmt/ [mhd. bestimmen = mit der Stimme (be)nennen. durch die Stimme festsetzen]: 1. aus einer bestimmten Machtbefugnis heraus festsetzen: über et*'., was zu geschehen hat. entscheiden: die Zahl, den Ort. Termin. Preis b.; alles allein b.; nichts zu b. haben: das Gesetz bestimmt, daß ...; sie bestimmt in der Familie. 2. für jmdn.. etw. vorsehen; zu jmdm.. etw. ausersehen: das Geld ist für dich, für den Haushalt bestimmt; Jmdn. zu seinem/als Nachfolger b.; er ist zu Höherem bestimmt. 3. wissenschaftlich 370
bestürzen ermitteln, klären: definieren: die Bedeutung eines Wortes b.; das Alter eines Fundes b.; er ging daran, seinen Standort zu b.; Pflanzen b. (einer Art zuordnen). 4. verfügen: über etw. frei b. [können]; er hat über mich, über mein Geld nicht zu b. 5. a) prägen, entscheidend beeinflussen: das Christentum hat das mittelalterliche Weltbild bestimmt; sich von seinen Gefühlen b. lassen; ein -der Faktor in seinem Leben; b) <b. + sich) von etw. beeinflußt werden: die Investitionen bestimmen sich nach der Konjunkturlage. 6. zu et*', veranlassen, drängen, bewegen: Jmdn. zum Nachgeben, zu einem Vergleich, zum Bleiben b.; sich zu einer Reise b. lassen; bestimmt: I. <Adj.; -er. -este) 1. a) <o. Steig.; nur attr.) feststehend, speziell: den Eingeweihten bekannt, aber nicht näher beschrieben: gewiß: -e Leute. Dinge; ein -es Buch; ein -er Betrag. Termin; von etw. eine-e Vorstellung haben; <subst.:> nichts/etw. Bestimmtes vorhaben; b) inhaltlich festgelegt, genau umrissen, klar, deutlich -e Angaben; du mußt dich -er ausdrücken; c) (Sprachw.) auf etw. Spezielles hinweisend (Ggs.: unbestimmt) der -e Artikel; ein -es Zahlwort. 2. entschieden, fest: etw. in sehr -em Ton sagen; seine Worte sind höflich, aber b.; sich etw. auf das -este (sehr energisch) verbitten. II. <Adv.) gewiß, sicher: etw. [ganz) b. wissen; er wird b. kommen; das ist b. nicht richtig; ja, b.!; <Abl. zu I 2, II:) Bestimmtheit, die; -: 1. Entschiedenheit, Festigkeit: die B. seines Auftretens; das muß ich mit aller B. ablehnen. 2. Gewißheit, Sicherheit: etw. mit B. wissen; mit B. darauf rechnen; Bestimmung« die; -. -en: I. a) <o. PI.) das Bestimmen (1), Festsetzen: eine B. des Termins, des Preises war noch nicht möglich; b) Anordnung, Vorschrift, Verfügung: gesetzliche -en; eine B. erlassen, umgehen, genau kennen; durch die neue B. wird festgelegt, daß ... 2. a) <o. PI.) Ziel, Zweck der Verwendung: eine Sache ihrer [eigentlichen] B. zuführen, übergeben; der Minister übergab die Brücke ihrer B. (gab sie für den Verkehr nach Fertigstellung frei): b) (veraltet) Bestimmungsort: die Karte hat nach Wochen ihre B. erreicht; c) <o. PI.) das Bestimmtsein, die Berufung: eine höhere, göttliche B; das ist B. (Schicksal). 3. a) das Ermitteln: Klärung: die B. einer Pflanze, eines Begriffs, des Schwerpunktes; b) (Sprachw.) Satzteil in Form einer freien genaueren Angabe: eine adverbiale, nähere B. bestjmmungs-.BestjmmunBB-: -bahnhof.der (Eisenb.): Bahnstation, bis zu der ein Gepäckstück. Frachtgut o. ä. befördert werden soll: Zielbahnhof: ^gemäß <Adv.): den Bestimmungen (1 b) entsprechend: ^hafen, der; ^land, das: vgl. ^ort; M)rt, der <P1.: ... orte): Ziel einer Warensendung od, einer Reise: am B. [nicht] eintreffen; ^wort, das <P1.: ...Wörter) (Sprachw.): erster Teil einer Zusammensetzung, z.B. ..Haus" in Hausfrau (Ggs.: Grundwort). bestirnt [ba'Jtimt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): mit Sternen bedeckt: der -e Himmel. bestocken <sw. V.; hat): 1. a) (Forstw.) (eine Fläche) bedek- ken: den Kahlschlag wieder [mit Mischwald] b.; b) mit Weidevieh besetzen: soll es (= das ganze Gebiet) mit Hausrindern bestockt werden (Grzimek. Serengeti 301). 2. <b. -I- sich) (Bot.) von unten her] Seitentriebe ausbilden: der Roggen bestockt sich; <Abl.:> Bestückung, die; -. -en. bestofien <st. V.; hat): 1. a) (Holzverarb.) an den Kanten mit einem Hobeleisen] glätten: b) (Druckw.) an den Seiten bearbeiten u. ausrichten: Druckplatten b. 2. durch Stoß beschädigen: die Kanten eines Möbelstücks b.; (meist im 2. Part.:) Bücher mit bestoßenem Einband; Erstausgabe. Ecken leicht bestoßen. bestrafen <sw. V.; hat): a) jmdm. eine Strafe auferlegen: jmdn. hart, streng, exemplarisch b.; wegen dieser Tat wurde er mit 2 Jahren Freiheitsentzug bestraft; Ü dafür ist er vom Leben genug bestraft worden; b) (eine Tat, ein Verbrechen) mit Strafe belegen, ahnden: den Ungehorsam b.; einen Diebstahl [mit Gefängnis] b.; diese Frechheit muß bestraft werden; <Abl.:> Bestrafung, die; -. -en. bestrahlen <sw. V.; hat): a) mit Strahlen erleuchten, hell machen: die Sonne bestrahlt die Berge; die Bühne wird von Scheinwerfern hell bestrahlt (angestrahlt): Ü ... hält man die Professoren für Übermenschen .... die alles mit dem milden Licht ihrer Weisheit und Unfehlbarkeit bestrahlen (Sebastian. Krankenhaus 166); b) (Med.) Strahlen zur Heilung auf etw. einwirken lassen, mit Strahlen behandeln: eine Geschwulst mit Radium b.; eine Entzündung [mit Ultrakurzwellen] b.; er, das kranke Knie wird bestrahlt; <Abl.:) Bestrahlung, die; -. -en. Bestrahlungs- (Med.): Miosis, die; ^feM, das: begrenztes, auf der Haut des Patienten gekennzeichnetes Stück, das bestrahlt werden soll: ^lampe, die; -räum, der: abgetrennter Raum für Bestrahlungen innerhalb einer Arztpraxis od. eines Krankenhauses: -technik, die; ^zeit, die: vorgeschriebene Dauer einer Bestrahlung. bestreben, sich <sw. V.; hat) (geh.): entsprechend seinem Wesen od. seinen Wünschen] sich bemühen, anstrengen, etw. zu tun: du bestrebst dich, alles recht zu machen; Parallelen .... die herauszuarbeiten ich mich bestrebe (Lorenz, Verhalten I, 306); <meist im 2. Part. + sein:) er ist bestrebt, seine Kunden zufriedenzustellen; <subst.:> Bestreben, das; -s: das Bemühen, Streben, Trachten: das B. frei zu sein; im B. zu helfen; <Abl.:> Bestrebung, die; -. -en <meist PI.): Bemühung, Anstrengung: revolutionäre -en; es sind -en im Gange, das Gesetz zu ändern. bestreichen <st. V.; hat): 1. etw. auf. über etw. streichen: ein Brot mit Marmelade, die Wunde mit Salbe, den Zaun mit Mennige b. 2. über einen Abschnitt mit etwas hinweggehen: Damit kann der Spektralbereich ... direkt bestrichen werden (Elektronik 12. 1971. 426); Während ich mit dem Feldstecher hier und dort die Büsche und den Wiesengrund bestrich (Jünger. Bienen 93); die Scheinwerfer bestrichen das Gelände um das Lager; von dieser Stellung aus ließ sich ein großes Gelände b. (Milit.; mit Gewehr-, Artilleriefeuer abdecken, unter Beschuß nehmen). bestreiken <sw. V.; hat): mit Streik belegen, gegen einen Betrieb mit Streik vorgehen: eine Fabrik b.; das französische Fernsehen wurde mehrfach bestreikt; <Abl.:> Bestreikung, die; -. -en. bestreiten <st. V.; hat): 1. a) (eineFeststellung, einen Sachverhalt) ableugnen, für nicht zutreffend erklären: eine Behauptung entschieden, energisch b.; das hat noch nie jemand bestritten; es läßt sich nicht b.. daß ...; b) streitig machen: Jmdm. das Recht auf Freiheit b.; einander /sich [gegenseitig] einen Titel b. 2. a) finanzieren: die Kosten für etw. tragen: seinen Unterhalt, sein Studium selbst b.; die Ausgaben von anderen b. lassen; b) den Ablauf von etw. gestalten: das Programm [allein] b.; das Spiel bestreitet die zweite Mannschaft; <Abl.:> Bestreitung, die; -. bestreuen <sw. V.; hat): streuend mit etw. versehen: etw. aufetw. streuen: den Kuchen mit Zucker b.; mit Asche bestreute Wege; Anfangs war der mit ... Muschelschalen bestreute Sand ziemlich fest (Hausmann. Abel 1S3). bestricken <sw. V.; hat): 1. [urspr. = mit Stricken od. in einem Netz fangen (Jägerspr.)] bezaubern, betören u. dadurch für sich einnehmen: [jmdn.] durch seinen Charme b.; sie hat eine -de Art. 2. [zu stricken] mit selbst hergestellten Stricksachen versorgen: sie hat ihre ganze Familie bestrickt; <Abl. zu 1:> Bestrjckung, die; -, -en. bestnanpft [te'Jtrumjrft] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit einem Strumpf bekleidet: ein lila -es Bein. bestücken <sw. V.; hat) [urspr. = mit Geschützen versehen] (meist Technik): mit etw., was zur Funktionstüchtigkeit gehört, versehen: ausstatten, ausrüsten: den Fernsehapparat mit neuen Röhren b.; alle vier Räder sind mit Scheibenbremsen bestückt; eine mit über 20 Geschützen bestückte Fregatte; Dazu kamen noch 23 Lager, die teiweise neu bestückt (mit Waren ausgestattet, aufgefüllt) wurden (DM 45, 1965,6); <AbI.:> Bestückung, die; -. -en: a) das Bestük- ken: b) Ausstattung: diese Kamera hat die beste technische B.; wie ist die B. (Ausstattung mit Geschützen. Bewaffnung) des Kaperfahrzeuges? bestuhlen [bo'ftutan] <sw. V.; hat): mit Gestühl ausstatten: einen Saal b.; <Abl.:> Bestuhlung, die; -. -en: a) das Bestuhlen: eine B. vornehmen; b) Gesamtheit der Stühle in einem Raum: die ganze B. des Theaters ist erneuert worden; <Zus.:> Bestuhlungsplan, der: Grundriß eines Saales, Zuschauerraums im Theater o. ä. mit Einzeichnung der numerierten Sitzplätze. bestürmen <sw. V.; hat): 1. gegen etw. anstürmen, im Sturm angreifen: eine Stadt. Festung b.; (Sport:) die Mannschaft bestürmt das gegnerische Tor; Ü im Sack ... schlugen die Tauben wild mit den Flügeln und bestürmten erbittert die dünne Wand ihrer Gruft (Roehler. Würde 133). 2. heftig bedrängen: jmdn. mit Fragen, Bitten b.; man bestürmte ihn um ein Autogramm; von Zweifeln bestürmt werden; <Abl.:> Bestürmung, die; -. -en. bestürzen <sw. V.; hat): (von Vorgängen, Geschehnissen o.ä. u. den Nachrichten darüber) aus der Fassung bringen, er- 24* 371
Bestürztheit schrecken, tief treffen, erschüttern: dies Ereignis, seine Krankheit hat uns alle bestürzt; Die verriegelte Tür bestürzte ihn; er bestand darauf, nochmals in ihr Zimmer kommen zu dürfen (Frisch. Stiller 326); -de Nachrichten; ein bestürztes Gesicht machen; er ist/zeigt sich bestürzt über diese Tat; <Abl. vom 2. Part.:) Bestijrztheit. die; -: das Bestürztsein: Bestürzung, die; -: Erschütterung, Schrecken: die B. war überall groß; etw. mit B. feststellen. bestußt [to'Jtust] <Adj.; [zu Stuß] -er. -este; nicht adv.) (salopp): nicht recht bei Verstand, dumm: ein -er Kerl; Viehmanns Opa war seit einigen Jahren b. (Degenhardt. Zündschnüre 16). Besuch [bd'zu:x]. der; -[eis. -e [rückgeb. aus älterem Besuchung < mhd. besuochunge]: 1. a) das Besuchen (a): ein eintägiger, längerer B.; sein B. galt der Tochter; das war unser erster B. seit drei Jahren; bei Jmdm.. jmdm. einen B. machen; er beehrte sie häufig mit seinem B.; auf/zu B. kommen; b) das Besuchen (b): der B. des Arztes dauerte nur fünf Minuten; zu den Aufgaben der Kosmetikerinnen gehörte auch der B. der Hausfrauen; c) das Besuchen (c): der B. der Schule ist Pflicht; auf dem Programm des Regierungschefs steht auch ein B. des Kraftwerkes; beim B. des Museums; d) das Besuchen (d), Teilnahme: der B. der Vorlesungen, des Gottesdienstes; diese Konzerte erfreuen sich immer eines regen -s (sind immer gut besucht). 2. Gast, Gäste: hoher, ausländischer B.; unser B. ist noch da. ist wieder abgereist; B. einladen, erwarten; B. bekommen (von jmdm. besucht werden): den B. zum Bahnhof bringen; besuchen <sw. V.; hat): a) zu jmdm. hingehen, um mit ihm zuscunmenzusein: Freunde b.; wann besucht ihr uns mal wieder?: ich wollte dich am Wochenende b.; b)jmdn. aus beruflichen Gründen in seiner Wohnung ] aufsuchen: der Arzt besucht seine Patienten; ein Versicherungsvertreter hat uns besucht; c) etw. zu einem bestimmten Zweck aufsuchen: die Schule b. (Schüler sein): die Universität b. (studieren): eine Ausstellung b. (sich ansehen): Kirchen. Museen b. (besichtigen): ein Land b. (dorthin fahren und es kennenlernen): ein Lokal b. (dort hingehen, um etwas zu verzehren): das Restaurant war gut besucht; d) an etw. teilnehmen: Vorlesungen. Konzerte b.; er besucht einen Vortrag; der Gottesdienst war schlecht besucht (nur wenige Menschen nahmen daran teil) <Abl.:> Besucher. der; -s. -: a) jmd., der jmdn. aufsucht: jmd., der sich , mit einem besonderen Anliegen] bei jmdm., an einem Ort meldet: offizieller, nicht privater/ Gast: ein nächtlicher, unheimlicher B.; ihm wurde ein unbekannter B. gemeldet; b) jmd., der etwas zu einem bestimmten Zweck aufsucht: Teilnehmer: die B. des Theaters werden gebeten, ihre Plätze einzunehmen; ein Präsentkorb für den zehntausendsten B. der Ausstellung. Besucher-: -frequenz. die: Anzaßil der Besucher von öffentlichen Veranstaltungen: ^fülle. die; ^rat, der (DDR): Kreis von Theaterbesuchern, der die Theater bei ihren Aufgaben berät u. Anregungen der Besucher weitergibt: -ring, der: Organisation zum regelmäßigen verbilligten! Besuch von Theater- od. Konzertveranstaltungen: -schar, die; -ström. der: starker Andrang von Besuchern: -zahl, die. Besucherin, die; -. -nen: w. Form zu t Besucher. besuch»-, Besuchs-: -erlaubnis.die: ärztliche, amtliche! Genehmigung zum Besuch einer Person od. eines Ortes: eine B. für Ostberlin; der Kranke hat noch keine B. (darf noch keinen Besuch empfangen): -karte, die: svw. t Visitenkarte; -räum, der: svw. t-zimmer; -ritze, die (ugs. scherzh.): Spalt zwischen zwei Ehebetten (wo aus Platzmangel bei Besuch zusätzlich jmd. schlafen kann): -stunde, die; -tag, der: das Krankenhaus hat nur zwei -c in der Woche; ~webe <Adv.>: als, zu Besuch: er hielt sich dort nur b. auf; -zeit, die: festgesetzte Zeit, in der Besuche gemacht, insbes. Kranke in Krankenhäusern od. Gefangene besucht werden dürfen: -zimmer, das: öffentlicher Rautn für Besuche in Gemeinschaftsunterkünften, Gefängnissen o.a. besudeln <sw. V.; hat) (geh. abwertend): über u. über, oft in ekelerregender Weise, beschmieren: er hat sich, den Fußboden besudelt; seine Kleider waren nach dem Unfall mit Blut besudelt; Ü jmds. Andenken. Namen. Ehre b. (in den Schmutz ziehen): du hast dich mit Blut besudelt (einen Mord begangen): <Abl.:> Besud[e]kmg, die; -. -en: Egon bekäme einen Tadel wegen B. von Nationalheiligtümern (Schnurre, Bart 146). bet [be:t] <Adj.> [zu frz. bete = Strafeinsatz (beim Kartenspiel)] nur in den Verbindungen bet sein/werden/gehen: (landsch.; im Kartenspiel] verloren haben/verlieren, am Ende sein). Bet- [zu tbeten]: -bank, die <P1.: ...bänke) (kath. Kirche): Kirchenbank zum Knien beim Gebet: -bruder. der (abwertend): jmd., der bei jeder Gelegenheit in die Kirche geht: Frömmler: -glocke. die: Kirchen/glocke, die zum Gebet ruft: -haus* das: israelitischer Tempel / im Alten Testament]: Synagoge: ^puK,das (kath. Kirche): Pult zum Knien u. Aufstützen der Ellbogen beim Gebet: -«uü, der (Rel.): provisorischer! Saal für Gottesdienste, bes. bei Sekten: -schemel. der: vgl. -bank: ^Schwester, die: vgl. -bruder; -stuhl, der: svw. t-pult; -stunde, die; -tag, der (Rel.): bes. festgesetzter Tag zum allgemeinen Gebet: der Buß- und Bettag wird in der vorletzten Woche des K irchenjahres gefeiert. Beta I'be:ta]. das; -ls], -s teriech. b£ta. von hebr.-phönik. bei. zu bayit = Haus (nach der Ähnlichkeit des althebr. Buchstabens mit einem Haus)]: zweiter Buchstabe des griechischen Alphabets (B, ß). Beta- (Kernphysik): -strahlen. ß-Strahlen <PI.>: aus Betateilchen bestehende radioaktive Strahlen: -strahier, ß-Strahler, der: radioaktives Isotop, das beim Zerfall Betastrahlen aussendet: -Strahlung, die; -teilchen. ß-Teilchen, das: Elektron od. Positron, das durch eine Kernreaktion entsteht, bei der sich die Ladungszahl (aber nicht die Masse) eines Atomkerns um eine Einheit ändert. betagt [bota.kt] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [mhd. betaget, zu: sich betagen = alt werden] (geh.): (von Menschen) schon ziemlich alt: -e Eltern; dieser Schauspieler ist schon recht b.; (scherzh. auch von Sachen:) Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein -er Bechsteinflügel (Spoerl. Maulkorb 32); <Abl.:> Betagtheit, die; -. betanken <sw. V.; hat): mit Kraftstoff versehen: den Tank (in einer Maschine, einem Fahrzeug) nachfüllen: das Flugzeug muß noch betankt werden; <subst.:) die Explosion geschah beim Betanken; <AbI.:> Betanker, der; -s. -: Versorgungsflugzeug od. Schiff, das ein anderes unterwegs mit neuem Brennstoff versorgt: Betynkung, die; -. -en. betasten <sw. V.; hat): mit der Absicht, die Beschaffenheit von etw. festzustellen, mit den Fingerspitzen mehrmals, an verschiedenen Stellen/ berühren: der Arzt betastete den schmerzenden Leib; Dann betastete er seinen Rocksaum, in dessen Futter ... ein Verbandspäckchen eingenäht worden war (Kirst. 08/15. 449); <subst.:> Betasten der Ware polizeilich verboten; <Abl.:> Betastung, die; -. -en. bet|tigen <sw. V.; hat): 1. <b. + sich) sich beschäftigen, tätig sein: sich politisch, künstlerisch b.; ich betätigte mich als Vermittler; du kannst dich gleich b. (ugs.; mithelfen, dich nützlich machen). 2. a) bedienen, um etw. in Gang zu setzen: einen Hebel. Schalter, die Bremse, den Auslöser b.; Hugo betätigt die Wasserspülung (Jägersberg. Leute 84); b) (geh.) verwirklichen, in die Tat umsetzen, durchsetzen: seine Liebe. Hilfsbereitschaft b.; ... wiewohl sie (= die Zeit) natürlich in diesen zwanzig Menschenaltern Veränderungen und Umwälzungen beträchtlicher Art betätigt hatte (Th. Mann. Joseph 16); <Abl.:> Betitigung. die; -. -en: 1. das Tätigsein: Tätigkeit: wissenschaftliche, sportliche B.; verschiedene menschliche -en. 2. <o. PI.) das Bedienen, Ingangsetzen: automatische B. der Alannglocke; <Zus. zu 1:) Betittaungsdrang, der; BetitigunesfeM, das: Bereich, in dem jmd. sich betätigen kann. Betatron['be:tatro:n], das; -s. -e [beta'troma], auch: -s [Kurzwort aus: /te/ostrahlen u. Elektron) (Kernphysik. Technik): Gerät zur Beschleunigung von Elektronen: Elektronenschleuder. betatschen <sw. V.; hat) (salopp abwertend): ungeniert mit der ganzen Hand betasten: er betatschte alles mit seinen schmutzigen Händen; die Kinder betatschten den Spiegel; er betatschte ihren Arm. betäuben [bo'trjybn] <sw. V.; hat) [zu t taub]: 1. a) schmerzunempfindlich machen / u. das Wachbewußtsein ausschalten!: narkotisieren: einen Nerv örtlich b.; der Arzt hat ihn vor der Operation [durch eine, mit einer Narkose] betäubt; jmdn. mit Äther b.: Sie muß einen Augenblick betäubt (ohne Besinnung) gewesen sein, der Fahrer brachte sie zu sich (Gaiser. Schlußball 1%); sich wie betäubt fühlen; b) (Schmerzen durch narkotisierende Mittel) Unterdrückern, zeitweise beseitigen: die Schmerzen durch, mit Tabletten 372
Betörung b.; Ü seinen Kummer durch/(auch:) mit Alkohol b.; sie versuchte sich durch Arbeit zu b. (abzulenken). 2. jmdn. leicht benommen machen: der Lärm betäubte ihn; -der (überlauter, unerträglicher) Lärm; ein -der (berauschender) Duft; <Abl.:> Betiubung^die; -. -en: 1. das Betäuben. Narkch se: eine örtliche B. (Lokalanästhesie) vornehmen; Narkotika zur Injektion .... womit ... kurzfristige -en möglich wurden (Medizin II. 192). 2. Zustand der Benommenheit: eine leichte, schwere B.; <Zus.:> Betäubungsmethode, die; Betäubungsmittel, das. betauen <sw. V.; hat) (geh.): mit Tau benetzen, bedecken: der Morgen betaute die Wiesen; <meist im 2. Part.:) [mit funkelnden Tropfen] betaute Blätter; Ü etw. mit seinen Tränen b.; <Abl.:) Betguung, die; -. bete: tbet. Bete fbe:ta], die; -. -n <PI. ungebr.) [aus dem Niederd. < lat. beta] in der Fügung rote B. (nordd.; als Gemüse verwendete rote Rübe nl). beteilen <sw. V.; hat) (österr.): (durch Austeilen. Zuteilen. Spenden) mit etw. versehen, versorgen: Flüchtlinge mit Lebensmitteln. Kinder mit Spielzeug b.; beteiligen [ba'taj- lign] <sw. V.; hat): a) <b. + sich) Teilnehmer sein, teilnehmen, mitwirken: sich an einem Spiel. Preisausschreiben b.; sich rege, lebhaft an der Diskussion b.; die Firma beteiligt sich mit einer Million Mark an diesem Auftrag; er ist an dem Unternehmen seines Bruders beteiligt (ist Teilfwber des Unternehmens): er war maßgeblich an dem Erfolg beteiligt: innerlich an/(schweiz.:) in etw. beteiligt sein; b) teilhaben lassen: jmdm. einen finanziellen Anteil an etw. geben: jmdn. am Gewinn, am Umsatz b.; er ist an der Erbschaft [mit] beteiligt; der Arbeiter sollte günstiger an dem Mehrwert beteiligt werden, den er selbst schuf (Niekisch. Leben 46); <subst. 2. Part.:) Beteiligte, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der an etw. beteiligt ist: Mitwirkender. Betroffener: eine für alle -n befriedigende Lösung; den Kalten Krieg.... dessen Spielregeln mittlerweile alle -n gelernt haben (Dönhoff. Ära 206); <Abl.:) Beteiligung, die; -. -en: 1. das Teilnehmen. Sichbeteiligen: Mitwirkung: die B. [an der Versammlung] war schwach, gering; die Veranstaltung fand unter großer B, (Teilnahme) der Bevölkerung statt; eine B. (einen Anteil) an dem Unternehmen erwerben. 2, das Beteiligtwerden: jmdm. die B. am Gewinn. Umsatz zusichern; Beteilung, die: -. -en: das Betei- len. Betel l'be:t}]. der, -s [port. bötel < Malayalam vettila = einfaches, bloßes Blatt]: indisch-malaiisches Anregungs- u. Genußmittel, das aus der Betelnuß gewonnen wird. Betel-: -kauer, der; -s. -: jmd.. der gewohnheitsmäßig Betel kaut: -nuß, die: Frucht der Betelpalme: ~öl, das: öl des Betelpfeffers: -palme, die: indisch-malaiische Palmeinart] mit dickem Stamm, einem Schopf gefiederter Blätter u. eiergroßen Früchten: -pfefler, der: Pfeffer aus den Blättern eines im malaiischen Archipel u. auf Madagaskar heimischen u. kultivierten Pfeffergewächses. beten f be:tn] <sw. V.; hat) [mhd. beten, ahd. beton, zu: beta = Bitte. Gebet]: a) sich im Gebet zu Gott hinwenden: laut, andächtig zu Gott b.; b) ein Gebet sprechen: ein Vaterunser, den Rosenkranz b.; c) im Gebet eine Bitte an Gott richten: sie betete für ihr krankes Kind, für den Frieden; Seine Frau pflegte ihn und betete um seine Heilung (Sieburg. Blick 30); Spr bete und arbeite! [Übers, von lat. öraet laböra. dem Leitspruch des benediktinischen Mönch- tums]; <Abl.:> Beter, der; -s. - [mhd. betaere, ahd. betäri]: jmd.. der betet: Beterin, die; -. -nen: w. Form zu TBeter. bet^ppert: t bedeppert. beteuern [bo'tgywi] <»v. V.; hat) [eigtl. = wertvoll machen, mhd. betiuren = zu kostbar dünken, zu f teuer]: eindringlich, nachdrücklich, inständig versichern, erklären: seine Unschuld b.; Sie beteuerte ihre Entschlossenheit, ihr ... Kind keinesfalls mit solcher Unbarmherzigkeit zu behandeln (Brecht. Mensch 103); sie beteuerte unter Tränen, daß sie mit der Sache nichts zu tun habe; er beteuerte ihr seine Liebe; <Abl.:> Beteuerung, die; -. -en: 1. das Beteuern: die B. seiner Unschuld half ihm nichts. 2. eindringliche Versicherung: ihre -en waren unglaubhaft; <Zus.:> Beteue» rungsfonnel, die. betyxten <sw. V.; hat): mit einem Text versehen: Bilder b. (mit einer Bildunterschrift versehen); einen Schlager b. (einen Liedtext dazu schreiben, verfassen): <Abl. :> Beratung, die; -. -en. betiteln [te'tktjn, ba'titjn] <sw. V.; hat): 1. a) mit einem Titel versehen: ein Buch b.; wie ist der Aufsatz betitelt?; b) mit einem Titel anreden: jmdn. [mit] Professor. Geheimer Rat b.; c) (ugs. abwertend) nennen, beschimpfen: er betitelte ihn [mit] Saulump; <Abl.:) Betitdung, die; -. -en. betölpeln [to'toelpln] <sw. V.; hat) [zu TTölpel]: svw. tübertölpeln; <Abl.:> Betßpelung, die; -. -en. Beton [be'tao. auch: be'tö: u. (österr. nur:) be'to:n]. der; -s. (Arten:) -s u. -e [be'to:na; frz. blton < lat. bttümen. t Bitumen]: Baustoff aus einer Mischung von Zement, Wasser u. Zuschlagstoffen (Sand. Kies o.a.): fetter B. (der viel Zement enthält): armierter B. (mit Stahleinlagen. Eisenbeton): B. gießen, mischen; ein Pfeiler aus B. Beton-: -abwehr, die (Sport Jargon): aus einer Vielzahl von Spielern gebildete, undurchdringliche Abwehr; -bau, der <P1. -ten): 1. <o. PI.) das Bauen mit Bf ton. 2. Bau/werk J aus Beton; -bauer, der; -s. - (Bauw.): Facharbeiter auf dem Gebiet des Betonbaus (1); -block, der <PI. -blocke): Block. Klotz aus Beton; -bunker, der; -bürg, die (abwertend): svw. t-klotz (2); -decke, die (Bauw.): /StraßenI- decke aus Beton; -fußball, der (o. PI.) (Jargon): Art des Fußballspielens mit einer massierten, undurchdringlichen Abwehr; -guß. der (Bauw.): 1. das Gießen des Betons in eine Form (Verschalung o.a.). 2. das aus Beton Gegossene; -klotz, der: 1. Klotz aus Beton. 2. (abwertend:) plumper, massiver Bau aus Beton; -mischender: kurz für t Mischmaschine; -mischmaschine, die (Bauw.); -piste, die (Sport): betonierte Strecke für Wettbewerbe im Motor- u. Flugsport; -silo, der (ugs. abwertend): svw. t-klotz (2); -stein, der: vorgefertigter Baustein aus Beton; -träger, der: Träger, balkenförmiges Teil aus Beton; -werk, das: Werk, das Erzeugnisse aus Betonsteinen herstellt; -wüste, die (ugs. abwertend): Stadt, die dicht mit plumpen Hochhäusern aus Beton bebaut ist: Manhattan ... Eine grüne Oase inmitten der B.: der Centralpark (Hörzu 11, 1975, 7). betonen [ha'to.nan] <sw. V.; hat) /vgl. betont/ [zu: Ton = Klang. Laut; Akzent]: 1. beim Sprechen od. Singen auf ein Wort, eine Silbe o. ä. den Akzent setzen, legen: ein Wort richtig, falsch b.; im Deutschen wird allgemein die Stammsilbe betont; eine betonte Silbe; ein [schwach] betonter Taktteil. 2. hervorheben, unterstreichen, herausstreichen, nachdrücklich geltend machen: seinen Standpunkt, seine großen Erfahrungen b.; ich habe wiederholt betont, daß ich so etwas nicht dulde; es kann nicht genug betont werden, daß ...: diese Schule betont die musische Erziehung (legt Gewicht darauf); Ü Theorien .... die ... die gesellschaftliche Bindung und Verantwortung des Individuums betonen (Fraenkel. Staat 302). betonieren [beto'nr.ren] <sw. V.; hat) [frz. betonner. zu f Beton]: 1. mit Beton aus)bauen, mit einem Belag aus Beton versehen: den Keller b.; eine betonierte Straße. 2. (eine Sache, einen Zustand, eine Haltung u. dgl.) starr, unverrückbar festlegen: gegensätzliche Standpunkte b. 3. (Fußball Jargon) verstärkt auf Abwehr spielen: gegen Spielende begannen die Fürther zu b.; <Abl.:) Betonierung, die; -. -en. betont [to'to:nt] <AdJ.) [2. Part, zu tbetonen]: ausdrücklich, bewußt zur Schau getragen o.a.: eine -e Nichtachtung. Gleichgültigkeit; sich mit -er Einfachheit, sich b. einfach kleiden; Es wäre... falsch, hierdurch -e Eleganz übertrumpfen zu wollen (Hörn. Gäste 19); <Abl.:) betontermaßen <Adv.): ausdrücklich, bewußt: Er nahm b. ... keine Partei (Frisch. Stiller 306); Betonung, die; -. -en: 1. das Betonen (1): die B. der ersten Silbe eines Wortes; bei diesem Wort liegt die B. (der Ton. Akzent) auf der ersten Silbe. 2. das Betonen (2). nachdrückliche Hervorhebung: die B. des eigenen Standpunktes. Betonungs- (Betonung 1): -gesetz, das; -regel, die; -weise, die; -zeichen, das. betören [teueren] <sw. V.; hat) [zu tTor = Dummkopf] (geh.): a) hinreißen, berücken, in sich verliebt machen: sie. ihr Blick betörte ihn. sein Herz; ein -der Blick. Duft; sie ist -d schön; ein ungewöhnlich reizvolles Junges Antlitz, das mir -d zulächelte (Kusenberg. Mal 90); b) jmdn. der nüchternen Überlegung berauben, verblenden, zu etw. vorführen: die verführerischen Auslagen betörten die Käufer; daß man sich nicht von besonders bunten ... Etiketten b. lassen soll (Hörn. Gäste 90); <Abl.:> Betörer, der; -s. - (geh., selten); Betfjrung, die; -. -en: 1. das Betören. 2. betörendes Verhalten o. ä. 373
Betracht Betracht [ta'traxt] in den Verbindungen bndn./etw. in B. ziehen (berücksichtigen, in Erwägung ziehen): frndn., etw. außer B. lassen (unbeachtet, unberücksichtigt lassen, von jmdm.. etw. absehen): [nicht] in B. kommen (nicht/ in Frage kommen, nicht! berücksichtigt werden): er kommt Tür den Posten, als Kandidat nicht in B.; außer B. bleiben (unberücksichtigt bleiben): in diesem, in keinem usw. B. (veraltet; in dieser, in keiner usw. Hifisicht): betrachten <sw. V.; hat) [zu T trachten]: 1. längere Zeit] prüfend ansehen: jmdn.. etw. neugierig, ungeniert, aus nächster Nähe, von oben bis unten, mit Aufmerksamkeit b.; ein Bild. Bauwerk eingehend b.; seinen Bauch, sich im Spiegel b.; ich habe mir die Gegend betrachtet: bei Licht betrachtet (bei genauem Hinsehen) ist die Sache etwas anders; Ü Moskau betrachtet voller Spannung ... die neuen Männer in Washington (Dönhoff. Ära 73). 2. für etw. halten: er betrachtet sich als mein/tauch:) meinen Freund; jmdn. als Verbündeten, als enterbt b. 3. a) in einer bestimmten Weise zuj beurteilen suchen/: etw. einseitig, objektiv, von zwei Seiten, unter einem anderen Aspekt b.; so betrachtet, ist die Angelegenheit anders zu beurteilen: b) zum Gegenstand einer genauen Untersuchung. Beurteilung machen: wir betrachten die Entwicklung vom Althochdeutschen zum Mittelhochdeutschen: <Abl. zu I (seltener: 3):> Betrachter, der; -s. -: jmd.. der etw. betrachtet: der aufmerksame, unbefangene B. [eines Kunstwerks]; für den objektiven B. stellt sich die Situation anders dar; beträchtlich [bo'trc^tli^] <Adj.>: beachtlich groß/, ansehnlich, erheblich: eine -e Summe; der Schaden ist b.; er hat die Miete b. erhöht; er fuhr b., um ein beträchtliches (sehr viel) schneller als ich; Betrachtung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Betrachten (1). Anschauen: in die B. eines Bildes versunken sein; Ü bei genauerer B. sieht die Sache anders aus; Alle großen Gedanken sind einfach in nachträglicher B. (Ce- ram. Götter 122). 2. Überlegung. Untersuchung: politische, wissenschaftliche -en; -en über etw. anstellen (sich seine Gedanken über etw. tnachen, über etw. nachdenken), dazu: Betrachtungsweise, die; Betrachtungswinkel, der: Winkel, unter dem man etw. betrachtet. Betrag [bo'tra:k], der; -[e]s. Beträge [te'tre:g3; rückgeb. aus: betragen (1)1: bestinvnte Geldsumme: ein hoher, geringer B.; größere Beträge werden überwiesen; einen Scheck über einen B. von 1000 Mark ausschreiben; betragen <st. V.; hat): 1. eine bestimmte Summe. Höhe, ein bestimmtes Maß erreichen, sich belaufen auf: ausmachen: die Rechnung, das Gehalt, der Schaden beträgt 1000 Mark; die Entfernung beträgt 20 Kilometer; die Differenz betrug nur wenige Zentimeter. 2. <b. + sich) sich benehmen, sich verhalten: sich schlecht, ordentlich b.; du hast dich ihr gegenüber ungebührlich/ungebührlich gegen sie betragen; Betragen, das; -s: Benehmen. Verhalten: ein anständiges, ungehöriges B.; sein B. war unmöglich; er hat in B. (im Schulzeugnis) eine Eins, dazu: Betragensnote, die: Zeugnisnote in Betragen. betrauen <sw. V.; hat): jmdm. (im Vertrauen auf seine Fähigkeiten, seine Zuverlässigkeit o.a.) etw.. die Ausführung von etw. übertragen, jmdn. mit etw. beauftragen: jmdn. mit einem Amt. mit der Leitung des Unternehmens, mit [der Lösung] einer Aufgabe b.; man hat ihn damit betraut, den Verband neu zu organisieren; Der Bürgermeister hatte ihn. den Verläßlichen, mit der Erledigung dieser Angelegenheit betraut (Kirst. Aufruhr 63). betrauern <sw. V.; hat): um jmdn.. etw. trauern: einen Toten b.; jmds. Tod. Schicksal tief b. beträufeln <sw. V.; hat): mit wenigen Tropfen von etw. versehen, befeuchten: das Schnitzel mit Zitronensaft b. Betrauung, die; -: das Betrauen. betreff [bö'treQ nur in der Verbindung in b. (Amtsspr.. Kaufmannsspr. betreffs): in b. dieser Angelegenheit, dieses Gesetzes; Betreff [-]. der; -[e]s. -e (Amtsspr.. Kaufmannsspr.): Gegenstand, auf den man sich im nachstehenden Brieftext ] bezieht: Angelegenheit, um die es geht: Bezug: Betreff (Abk.: Betr.): Ihr Schreiben vom...; den B. nennen; *in diesem, dem B. (Amtsspr.. Kaufmannsspr. in dieser Hinsicht): vgl. betreff; betreffen <st. V.; hat) /vgl. betroffen/: i.jmdn. angehen: diese Sache, die neue Verordnung betrifft jeden; diese Vorwürfe betreffen mich nicht; was (soweit es) mich betrifft, bin ich/ich bin einverstanden; unser letztes Schreiben, betreffend den Vertragsbruch, ist.... (vereinzelt auch als Präp. mit Akk.:) unser letztes Schreiben betreffend den Vertragsbruch ist ...; der -de (genannte, zuständige) Sachbearbeiter; die [diesen Fall] -de (dafür in Betracht, in Frage kommende) Regel. 2. (geh.) treffen, widerfahren, zustoßen: ein Unglück, ein Schicksalsschlag hat die Familie betroffen; das Land wurde von einem schweren Erdbeben betroffen (heimgesucht): (subst. 2. Part.:) das ist schmerzlich für die Betroffenen. 3. (geh.. veraltend) in bestimmter Weise seelisch treffen, bestürzt machen: diese Äußerung hat ihn schmerzlich, tief betroffen. 4. (geh.. veraltend) antreffen, ertappen: jmdn. bei etw.. in einer bestimmten Situation b.; wer bei einem Techtelmechtel mit einem Russen betroffen ... würde, dem ... (Plievier, Stalingrad 304); < subst. 1. Part, zu 1 :> Betreffende. der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete): den -n zur Rede stellen; <Abl. zu 1:) Betreffnis [te'trefnis], das; -ses. -se (Schweiz.): Geld an teil, der auf jmdn. entfällt: anteilige Summe: der Erbe ließ sich sein B. auszahlen; betreffs <Präp. mit Gen.) (Amtsspr.. Kaufmannsspr.): bezüglich: einen Antrag b. eines Zuschusses ablehnen; Ihr Schreiben b. Steuerermäßigung; Abk.: betr. betreiben <st. V.; hat): 1. sich bemühen, darauf hinarbeiten, erw. aus-, durchzuführen: vorantreiben: etw. ernsthaft, energisch b.; einen Prozeß, den Umbau b.; den Abschluß einer Arbeit energisch b.; <subst.:) *auf Jmds. Betreiben [hin] (auf jmds. Veranlassung). 2. beruflich! ausüben: einen schwungvollen Handel, ein Gewerbe b.; den Sport als Beruf b.; Ü die Möglichkeit, eine Politik der Mitte zu b. (konsequent zu verfolgen: Dönhoff, Ära 10). 3. führen, unterhalten: ein Lebensmittelgeschäft, ein Lokal b.; feuchte Gewölbe .... in denen jetzt ein ... Franzose eine Champignonzucht betrieb (Böll. Haus 26). 4. (Technik) antreiben: einen Bohner elektrisch, ein Kraftwerk mit Dampf b.; ein atomar betriebenes Schiff. 5. (Schweiz, jur.) zwangsrechtlich (durch das Betreibungsamt) zur Zahlung einer Schuld veranlassen: er wurde für über tausend Franken betrieben; einen Schuldner b.; <Abl. zu 1:) Betreibung. die; -, -en, dazu <zu S): Betrejbungsamt, das; Betreibungsbeamte, der. betreßt [ta'trest] <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: mit Tressen versdien, ausgestattet: eine [mit Gold] -e Uniform. 'betreten <st. V.; hat): 1. a) in einen Raum o.a. eintreten, hineingehen: das Zimmer, die Wohnung, das Haus [durch die Hintertür] b.; ich werde dieses Geschäft nie mehr b. (nie mehr dort einkaufen): <subst.:> [das] Betreten der Baustelle [ist] verboten!; b) auf etw.. eine Fläche treten, seinen Fuß auf etw. setzen: den Rasen nicht b.; nach der Seereise endlich wieder festen Boden b.; der Schauspieler betritt die Bühne (erscheint auf der Bühne): Ü mit seinen Forschungen hat er Neuland betreten. 2. (österr. veraltend) ertappen, ergreifen: jmdn. bei einer strafbaren Handlung b.; ^betreten [-] <Adj.) [eigtl. 2. Part, zu 'betreten (2)1: verlegen, peinlich berührt: es herrschte -es Schweigen; über diese Äußerung waren einige sehr b.; jmdn. b. ansehen; b. lächeln; Die Familie saß b. da (Kesten. Geduld SS), dazu: Betretenheit, die; -: das Betretensein, peinliches Berührtsein: Betretung, die: -. -en [zu t betreten (2)] (österr. Amtsspr., sonst veraltet) meist in der Fügung im Falle der B. (beim Ertapptwerden: im Fall, daß jmd. ausfindig gemacht wird), dazu: Betretungsfall, in der Verbindung im B. (im Falle der Betretung). betreuen [bo'tnjyan] <sw. V.; hat) [zu TTreue]: a) vorübergehend in seiner Obhut haben, in Obhut nehmen: für jmdn.. etw. sorgen: Kinder, die alten Leute. Tiere b.; ein Reiseleiter betreut die Touristengruppe (kümmert sich um ihr Wohlergehen): die Sportler werden von einem bekannten Trainer betreut: b) ein Sachgebiet o. ä. fortlaufend bearbeiten: die Verantwortung für den Ablauf von etw. haben: eine Abteilung, ein Arbeitsgebiet b.; <Abl.:> Betreuer, der; -s. -: jmd.. der jmdn.. etw. betreut: die B. einer Fußballmannschaft; Betreuerin, die; -. -nen: w. Form zu T Betreuer; Betreuung, die; -: 1. das Betreuen: die ärztliche, kulturelle B. der Gäste. 2. svw. f Betreuer, Betreuerin: B. für einen Kranken gesucht; <Zus.:> Betreuungsstelle, die. Betrieb, der; -[e]s. -e [zu tbetreiben]: l.a) kaufmännisches, industrielles, gewerbliches o. ä. Einzelunternehmen, in dem bestimmte Güter od. Leistungen hervorgebracht werden: ein privater, staatlicher. (DDR:) volkseigener B.; ein landwirtschaftlicher, bäuerlicher B. (Amtsspr.; größerer Bauernhof. Landwirtschaft): der B. beschäftigt 500 Leute; einen B. leiten, stillegen, rationalisieren; in einem kleineren B. arbei- 374
betrüblich ten; b) die zu einem Betrieb (1 a) gehöretiden Arbeiter. Angestellten: der ganze B. gratulierte. 2. <o. PI.) a) das In-Funktion-Sein, Arbeiten: den B. stören, unterbrechen; eine Maschine in, außer B. setzen; auf vollautomatischen B. (vollautomatisches Arbeiten) umstellen; die Fabrik hat den B. aufgenommen, eingestellt; diese Anlage ist in B. (in Tätigkeit, sie arbeitet), ist außer B. (arbeitet nicht mehr, wird nicht mehr benutzt): ein Kraftwerk dem B. übergeben (zu arbeiten beginnen lassen); *den [ganzen] B. aufhalten (ugs.; durch seine Langsamkeit. Umständlichkeit o. ä. den flüssigen Fortgang einer Arbeit behindern; jmdn. bei seiner Arbeit aufhalten): b) (selten) das Betreiben (4), In-Funktion-Setzen: die Verwendung des Holzes zum B. der Eisenhütten .... Glashütten ... und Salinen (Mantel. Wald 39). 3. <o. PI.) (ugs.) Geschäftigkeit, rege Bewegung. Unruhe, Trubel, lebhaftes Treiben: in dem Lokal war großer B.; auf dem Bahnhof, in den Geschäften herrschte furchtbarer B.; der B. (starke Verkehr) auf den Straßen; *dcn B. satt haben (ugs.; die Verhältnisse. Umstände, in denen man sich befindet, unerträglich finden)', <Abl. zu 1:) betririv lieh <Adj.; o. Steig.; nur attr.): den Betrieb (1) betreffend, zu ihm gehörend. Betriebs-: -e Angelegenheiten. Leistungen. betrjfibs-. Betriebs-: -akademie, die (DDR): ein dem Betrieb angeschlossenes Bildungszentrum, das der weiteren Qualifizierung der Betriebsangehörigen dient; -angehörige, der u. die: Angehörige[rj eines Betriebs (la); -anleitung, die: Anleitung für den Betrieb (2) von etw.; -anweisung, die: Anweisung für den Betrieb (2) von etw.; -arzt, der; -ausflug, der; -begdming, die (DDR): Besichtigung u. Überprüfung eines Betriebs (1 a); -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): bereit, in Betrieb (2) genommen zu werden: -e Anlagen; ein Tonband b. aufstellen; -besiditigung, die; -Wind <Adj.): durch lange Zugehörigkeit o. ä. blind geworden für Fehler od. Mängel, die in dem Bereich auftreten, in dem man arbeitet: Die parlamentarische Subkultur in Bonn mache b. und fordere konservatives Denken (Spiegel 12. 1975. 36). dazu: -Mindheit, die: -büro, das: Büro der Betriebsleitung; -direktor.der; -eigen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): dem Betrieb gehörend: -e Wohnungen; -erlaub- nis, die: Erlaubnis zum Betrieb (2) von etw.; -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): fähig, in Betrieb (2) genommen zu werden: eine -e Maschine, dazu: -fähigkeft. die <o. PI.); -ferien <PL): Wegen B. geschlossen!; -fertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. f -bereit; -fest, das; -fremd <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nicht zum Betrieb (1 a) gehörend: -en Personen ist der Zutritt nicht gestattet; -frieden, der: nicht gestörtes Verhältnis zwischen Arbeitnehmern u. Arbeitgebern; ungestörter Bestand der Betriebsgemeinschaft, den nicht zu stören alle Mitglieder, den zu fördern Arbeitgeber und Arbeitnehmer verpflichtet sind: Ich hätte als Betriebsrat ... die Presse informiert ... Das sei ein schwerer Verstoß gegen den B. (v. d. Grün, Glatteis 1S8); -fiihrer, der; -fitfinmg, die; -geheimnts, das: die Produktion o. ä. betreffendes Geheimnis, das der Arbeitnehmer im Interesse des Betriebes (1 a) zu wahren verpflichtet ist: das B. verletzen: das ist [ein] B.; -gemeinsdiaft, die: natürliche Gemeinschaft aller Angehörigen eines Betriebes, die zur Erfüllung der betrieblichen Angelegenheiten zusammenwirken; -gewerk- schaftsleitung, die (DDR): von den Gewerkschaftsmitgliedern eines Betriebes gewählte Leitung der Betriebsgewerkschaft sorganisation (Abk.: BGL); -gewerkschaftsorganisa- tion, die (DDR): Organisation der Gewerkschaft in einem größeren Betrieb; -Ingenieur, der: Ingenieur in einem Betrieb 1 a); -inhaber, der; -intern <Adj.; o. Steig.): itmerhalb eines Betriebs (1) vorkotnmend. sich abspielend; auf den betreffenden, einzelnen Betrieb beschränkt: -e Streitigkeiten; etw. b. regeln; -kampfgruppe. die (DDR): militärische Einheit aus nicht kasernierten Betriebsangehörigen; -kapital, das: a) Kapital eines Betriebes (1 a); b) zur Grüttdung eines Betriebes nötiges Kapital: -klima,das; -s, -s<Pl. ungebr.): Arbeitsklima im Betrieb (1 a): ein gutes, gesundes B.; -kollege, der; -kollektiwertrag, der (DDR): jährlich abgeschlossener Vertrag zwischen Betriebsleitung u. Betriebsgewerkschaftsleitung volkseigener Betriebe über die beiderseitigen Rechte u. Pflichten; -kosten <P1.): Kosten des Betriebs (la. 2); -leiter, der: Leiter eines Betriebs (la); -leitung, die: 1. Leitung eines Betriebs (la): die B. übernehmen. 2. die leitenden Angestellten eines Betriebs: Beschwerden an die B. richten; -mittel <PL): Produktionsmittel; ^nah <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): -e Tarifpolitik. Bildungsarbeit; -nudel, die (ugs.): 1. jmd., der immer Betrieb (3) u. Stimmung zu machen versteht. 2. übergeschäftiger Mensch; -obmaim, der: in kleineren Betrieben von der Beleg- sclwft gewählter Interessenvertreter, der die Funktion eines Betriebsrats (1) hat; ^pafl, der (DDR): allg. Charakteristik eines Betriebes (1 a) hinsichtlich seiner technischen u. ökonomischen Lage; -personal, das: für den Betrieb (2) einer Anlage erforderliches Personal; -Prüfung, die: finanzamtliche Prüfung der Buchhaltung eines Betriebes (1) durch einen Prüfer; ^rat, der <P1. ...rate): 1. von den Arbeitnehmern eines Betriebes (1 a) gewählte Vertretung zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen u. sozialen Interessen. 2. Mitglied des Betriebsrats (1): er ist freigestellter B.. dazu: -ratsmitglied, das. -ratsvorsitzende, der u. die; -rente, die: vom Betrieb im Rahmen der betrieblichen Alters- u. Hinterbliebenenversorgung gewährte Rente; -ruhe, die: das Ruhendes Betriebs (1 a); -Schluß, der: [tägliches] Ende der regulären Arbeitszeit in einem Betrieb (1 a); -schütz, der: 1. planmäßiger Schutz der Anlagen eines Betriebs (1 a). 2. Arbeitsschutz im Betrieb (1 a); -sicher <Adj.>: gegen Störungendes Betriebs (2) gesichert: eine -e Anlage; b. funktionieren, dazu: -Sicherheit, die <o. PI.); -Spannung, die: die zum Betrieb (2) einer elektrischen Anlage nötige Stromspannung; -Stockung, die: Stockung des Arbeitsablaufs im Betrieb (1 a); -Stoff, der: 1. Stoff, mit der eine Maschine. Anlage betrieben, angetrieben wird; Treibstoff. Antriebsmittel. 2. zur Produktion eines Erzeugnisses notwendiger Roh- od. Hilfsstoff; -Störung, die: Störung im Betrieb (2); -treue, die: dem Betrieb (1 a) insbes. durch lange, ununterbrochene Zugehörigkeit erwiesene Treue: eine Belohnung für zehnjährige B.; Minfall, der: 1. Arbeitsunfall im Betrieb (I a) od. auf dem Wege zum od. vom Betrieb. 2. (salopp) a) ungewollte Schwanger scluift; b) uneheliches Kind; -Vereinbarung, die: von Arbeitgeber u. Betriebsrat gemeinsam beschlossene Vereinbarung, die für die Arbeitnehmer eines Betriebes (1) unmittelbare Geltung Imt; -Verfassung, die: Gesamtheit der Normen, die das Verhältnis zwischen Arbeitgeber U.Arbeitnehmer im Betrieb (1 a) regeln; rechtliche Ordnung der Betriebsgemeinschaft, dazu: -Verfassungsgesetz, das <o. PL): Gesetz, das die Mitwirkung u. Mitbestimmung der Arbeitnehmer in sozialen, personellen u. wirtschaftlichen Angelegenheiten in Betrieben der Privatwirtschaft vorsieht; -Versammlung, die: Versammlung der Arbeitnehmer eines Betriebs da) (unter dem Vorsitz des Betriebsratsvorsit- zendenj; -Vorschrift, die: besondere Vorschrift für das Inbetriebnehmen einer Maschine, eines Gerätes o.a.; -wirt, der: Akademiker mit betriebswirtschaftlichem Studium; Absolvent einer höheren Wirtschaftsfachschule; -Wirtschaft, die: Disziplin der Wirtschaftswissenschaften, in der der Aufbau von u. die Vorgänge in Betrieben beschrieben u. erklärt sowie Gestaltungsmöglichkeiten untersucht werden, dazu: -wirtschaftlich <Adj.; o. Steig.): -e Maßnahmen. Probleme, -wirtschaftslehre. die: vgl. t-'Wirtschaft; -Wissenschaft, die: vgl. t-Wirtschaft. betriebsam [to'tri:pza:m] <Adj.): /übertrieben/ geschäftig, rührig: -e Menschen. Naturen; b. hin und her eilen, dazu: Betriebsamkeit, die; -: eine hektische B. betrinken, sich <st. V.; hat) /vgl. betrunken/: bis zum Rausch Alkohol trinken: ich betrank mich [sinnlos]. betrofTen [ba'trofn] <Adj.) [2. Part, zu tbetrefTen (3)]: durch etw. (Negatives. Trauriges) verwirrt, innerlich bewegt, berührt: ein -es Gesicht machen; er war sehr b.. als er das hörte; Mathilde, im Innersten von seinem Ton b.. blickte ihn an (Seidel. Sterne 144); Betroffene, der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete) [subst. 2. Part, zu tbetrefTen 1]: jmd.. der von einer Sache betraffen, in Mitleidenschaft gezogen ist: alle von der Entscheidung -n sollen sich melden; Betroffenheit, die; -: das Berührt-. Bestürztsein: eine tiefe B. stand ihm im Gesicht. betroppezt [bd'trcps&t] <Adj.) [wohl zu mundartl. tropfezen = tröpfeln] (österr. ugs.): bestürzt, sehr überrascht; sprachlos. betrüben <sw. V.; hat) /vgl. betrübt/: a) traurig machen, traurig stimmen, bekümmern: Jmdn. mit einer Nachricht, durch sein Verhalten b.; der Brief hat sie sehr betrübt; b) <b. + sich) (geh. veraltend) über etw. traurig werden: sich [über etw.] b.; <Abl.:> betrflMidl <Adj.>: traurig stimmend; unangenehm, mißlich; deprimierend: eine -e Nachricht; ich muß Ihnen die -e Mitteilung machen, daß Professor Spiter ... noch nicht im Hause ist (Goetz. Prätorius 375
betrüblicherweise 32); die Situation ist zur Zeit sehr b.; etw. sieht b. aus. dazu: betrüblicherweise <Adv.>: leider; Betrübnis, die; -. -se («eh.): das Betrübt sein. Kummer. Trauer: B. erfaßte ihn; in tiefe B. versinken; betrübt <Adj.) [2. Part, zu t betrüben]: traurig, bekwnmert: ein -es Gesicht machen; über etw. b. sein; b. dreinblicken; zu Tode b. sein (geh.; zutiefst bekümmert sein), dazu: Betrübtheit, die; -. Betrug,der; -[e]s, <P1. Schweiz.: Betrüge): bewußte, arglistige Täuschung zur Verschaffung eines Vermögensvorteils . ein raffiniert angelegter, ausgeführter B.; das ist B.; B. begehen: er ist wegen mehrfachen. (Jur.:) fortgesetzten -s angeklagt; auf diesen B. (Schwindel) falle ich nicht herein; *ein frommer B. (1. Selbsttäuschung, durch die man sich etw. einredet. was in Wirklichkeit unrealisierbar ist. 2. Täuschung eines anderen, dem man in guter Absicht etw. verschweigt o.a.): betrügen <st. V.; hat): a) zur Verschaffung eines Vermögens- Vorteils bewußt, arglistig täuschen, hintergehen: einen Kunden. Geschäftspartner, eine Firma b.; sich in etw. betrogen sehen; er betrügt öfter; sie hat ihren Mann [mit dem Jugendfreund] betrogen (die Ehe gebrochen): sich selbst b. (sich Selbsttäuschungen. Illusionen hingeben, sich etwas vormachen); b) durch Betrug um etw. bringen: jmdn. um 100 Mark b.; Ü Jmdn. um sein Recht b.; sein kindlicher Glaube ... war nicht betrogen worden (enttäuscht worden; Langgäs- ser. Siegel 222); <Abl.:> Betrüger« der: -s. -: jtnd.. der andere betrügt: Betrügerei [botry:g3'raj]. die; -. -en: wiederholtes, fortwährendes Betrügen: -en an Ausländern; jmds. Betrügereilen] aufdecken; Betrügerin, die. -. -nen: w. Form zu t Betrüger; betrügerisch <Adj.; präd. ungebr.): Betrug bezweckend, auf Betrug ausgehend, unehrlich: ein -er Kassierer; -e Manöver: in -er Absicht; etw. b. versprechen. Betrugs-: -manöver, das; -verfahren, das: Prozeß wegen Betrugs; -versuch, der. betranken <Adj.) [2. Part, zu: (sich) betrinken]: von Alkohol berauscht: ein -er Fahrer: er ist [sinnlos] b.; b. nach Hause kommen; b. dahintorkeln; Ü Fouche. ganz b. von Selbstgefühl und Übermut. ... (St. Zweig. Fouche 156); ich muß doch b. (nicht recht bei Verstand) gewesen sein, als ich diese Frau heiratete; <subst.:> Betrynkene, der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete); <Abl.:> Betrunkenheit, die; -. Bett [bet]. das; -[e]s( -en (mhd. bet(te). ahd. betti. eigtl. entweder = in den Boden gegrabene Lagerstätte. Schlafgrube od. = Boden, auf dem man lagert, ausruht]: 1. aus Gestell. Matratze. Kissen. Decken o.a. bestehendes Möbelstück, auf das man sich legt, um zu schlafen; Liegestatt: ein langes, breites B.; ein französisches (zweischläfriges) B.; das B. richten, machen; am Kopf-. Fußende des -es; das Frühstück ans B. bringen; auf dem B. sitzen; aus dem B. springen; jmdn. [nachts] aus dem B. holen, klingeln (ugs.; aus einem bestimmten Grund wecken u. zum Aufstehen veranlassen); nur schwer aus dem B. kommen (ungern aufstehen); die Kinder ins B. (zu Bett) bringen; [mit Fieber. Husten] im B. liegen; er liegt schon drei Wochen im B. (ugs.; liegt schon seit drei Wochen krank): ins/zu B. gehen; (geh.:) sich ins B. begeben; sich ins B. legen; (ugs.:) sich ins B. hauen; er war so müde, daß er ins B. fiel (ugs.; daß er nicht mehr aufbleiben konnte); ein Hotel mit 60 Betten (Gästebetten); *das B. an/bd fünf Zipfeln (anlpacken [wollen] (ugs.; mehr tun wollenj. als möglich od. angebracht ist); das B. hüten [müssen] (wegen Krankheit im Bett bleiben /müssen/); das B. mit jmdm. teilen (geh.; in ehelicher Gemeinschaft mit jmdm. leben); ans B. gefesselt sein (wegen schwerer Krankheit o.a. das Bett nicht mehr] verlassen können); mit jmdm. ins B. gehen/steigen (ugs.; mit jmdm. ins Bett gehen u. mit ihm geschlechtlich verkehren); sieb ins gemachte B. legen (seine Existenz auf etwas bereits Bestehendes u. somit ohne eigene Anstrengung gründen). 2. kurz für tFederbett: ein leichtes, dickes B.; die -en sind mit echten Federn gefüllt; die -en [auflschütteln. lüften, frisch be-, überziehen; sich <Dat.> das B. über die Ohren ziehen: blaugewürfelte -en. 3. (Jägerspr.) Nachtlager des Hochwildes. 4. kurz für T Flußbett: ein enges, breites, tiefes B.; der Fluß hat sein B. verlassen, sich ein anderes B. gesucht. 5. (Technik) tragender Unterbau einer Maschine. bett-, B{tt-: ^araug, der (Schweiz.): Bettbezug; -bank, die <P1. -bänke) (österr.): Bettcouch. Schlafcouch; -tezug, der Bezug des Bettes (2): -couch. d ie: auch als Bett (1) benutzbare Couch; -decke, die: 1. Decke, mit der man sich im Bett (1) zudeckt. 2. tagsüber über das Bett (1) gebreitete Zier j decke. Tagesdecke; -feder, die: I. Sprungfeder des Bettrostes. 2. <P1.> Federn als Füllung für Deckbett. Kopfkissen. Steppdecke o.a.; -flasche, die (landsch.): Wärmflasche; ^geher, der (österr.): Untermieter, der nur nachts zum Schlafen anwesend ist; Mieter einer Schlafstelle. Schlaf- ganger; -genösse, der: (veraltend) jmd.. der mit einem anderen das Bett (1) teilt u. mit ihm geschlechtlich verkehrt; -genossin. die: w. Form zu t -genösse; -geschtchte, die (abwertend): 1. Liebesverhältnis: Sie glaubt, daß ,.-n" ihrem Alter nicht mehr angemessen sind (Hörzu 4. 1974. 78). 2. Klatschjgeschickte über Liebesbeziehungen: in dieser Illustrierten findet man nur -n; -gestell, das: Gestell u. Rahmen für ein Bett (1); -hase, der, (Vkl.:) -haschen, das (ugs. scherzh.): anschmiegsame, zärtliche junge] weibliche Person als Bettgenossin; -himmd, der: Stoffdach. Baldachin über einem Bett (1); -hupferl, das; -s. - [zu f hupfen, da man nach Verzehr ins Bett ..hüpft"] (landsch.): Naschwerk, das Kinder vor dem Zubettgehen bekommen; -iacke, die. (Vkl.:) -Jäckchen, das; -kante, die: auf der B. sitzen; -karte, die (Eisenb.): Berechtigungskarte für einen Schlafwagenplatz; -kästen, der: Kasten unter einem Bett od. einer Bettcouch zur Aufbewahrung des Bettzeugs; -lade, die (südd.. österr.): Bettgestell; -lägerig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: krank u. deshalb gezwungen, im Bett zu liegen. dazu: -lägerigkeit, die; -: -laken, das (landsch.. bes. nordd.): Bettuch; -lektüre, die: unterhaltsame Lektüre vor dem Einschlafen: -nachbar, der: er hatte im Krankenhaus einen Schwerkranken als B.; -nachharin, die: w. Form zu f ^nachbar; -nässen, das; -s: ungewolltes Wasserlassen während des Schlafs; -nässer [-nEst*]. der; -s, -: jmd.. der im Schlaf ungewollt Wasser läßt, harnt; -pfanne, die: flaches Gefäß, das Bettlägerigen zur Verrichtung der Notdurft untergeschoben wird; -pfosten, der: Pfosten des Bettgestells: -platz, der: Schlafstelle, insbes. Schlafwagenplatz; -polster, der; -s. - od. -polster (österr.): Kissen für das Bett (1); -rand. der: svw. t^kante; ^reif <Adj.; Steig, selten; nicht adv.) (ugs.): so müde, daß man nicht länger au/bleiben möchte: ^n»t,der (regional): Stahl-. Sprungfedermatratze, die auf dem Rahmen des Bettes (1) aufliegt; -ruhe, die: der Arzt hat B. verordnet; -schätz, der (veraltend): vgl. -genossin; -schöner, der (ugs. scherzh.): jmd.. der nachts nicht ins Bett findet: Nachtschwärmer; -Schüssel, die: svw. t-pfanne: -schwere, die: in der Wendung die nötige B. haben (ugs.; zum Schlafen müde genug sein . weil man Alkohol getrunken hat]); -statt, die; -. -Stätten (landsch.. bes. südd., österr.): Bett stelle!; -stelle, die [mhd. stelle = Gestell]: svw. t^gestell; ^szene, die (Film): Szene in einem Film, in der geschlechtliche Intimitäten im Bett gezeigt werden; -tuch (ungetrennt: Bettuch), das: großes Tuch, das als Unterlage für den im Bett Liegenden dient; -Überzug, der: Überzug für das Federbett; -Umrandung, die: das Bett umgebender dreiteiliger Läufer; -vorläge, die. -vorleger, der: 1. kleiner Teppich neben dem Bett. 2. (ugs. scherzh.) a) langhaariger Hund; b) langer, dichter Vollbart; -wanze, die: Vertreter einer Art der Haus- od. Plattwanzen; -wärme, die; -wärmer, der; -s. -: 1. Wärmflasche. 2. (ugs. scherzh.) Bettgenosse, -genossin; -wasche, die <o. Pl.>: Bettücher u. Bezüge für Kissen u. Deckbett; -wurst, die [nach der Form] (ugs.): langes, rollenförmiges Kissen, das zum Ausfüllen des Spaltes zwischen den Betten eines Doppelbetts dient; -zeug, das (ugs.): Bettwäsche. Kissen u. Deck]bettJen; -zipfei, der: Zipfel des Deckbetts: *nadi dem B. schielen (ugs.; sehr müde sein u. gerne zu Bett gehen wollen); der B. winkt (ugs. scherzh.; ich usw. bin müde). Bettel ['bet)]. der; -s: 1. (veraltend) das Betteln: sich vom B. ernähren. 2. (ugs.) Kram. Plunder; altes, minderwertiges Zeug: warum sie nur so an diesem B. hängt; *imdm. den [ganzen] B. vor die Füfle werfen/schmeißen (jmdm. drastisch zu erkennen geben, daß man nicht mehr für ihn tätig sein will). bittet-, Bettel-: ^rai <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: sehr arm; -brief, der: Brief, mit dem jmd. bei dem Adressaten um etw.. meist um Geld, bettelt, bittet: -bruder, der: 1. Bruder eines Bettelordens. 2. (ugs. abwertend) Bettler; -frau, die (veraltet): Bettlerin: -geld, das (abwertend): unverhältnismäßig wenig Geld als Entlohnung. Entschädigung. Bezahlung; ^kram, der: svw. T Bettel (2); -leute <P1.) (veraltet): Bettler (bettelnde männliche od. weibliche Personen); Mnam, der <P1.: -leute) (veraltet): Bettler; -mönch, der: Mönch eines Bettelordens; vom Betteln lebender Mönch; 376
beunruhigen Mnusikant, der (veraltend): Straßenmusikant: -orden, der: religiöser Orden, dessen Mitglieder von Almosen leben; ^sack.der: 1. (veraltet) Sack für erbettelte Dinge. 2. (leicht abwertend) Bez. für ein ständig um etw. bittendes Kind: -stab, der: nur in der Wendung Jmdn. an den B. bringen (jmdn. finanziell ruinieren): seine unvorsichtigen Spekulationen haben ihn an den B. gebracht; -suppe, die (veraltet): I. Suppe für Bettler. 2. (abwertend) sehr dünne Suppe: -volk, das (abwertend); -weib, das (veraltet): Bettlerin. Bettelei [beta'laj], die; -, -en (abwertend): 1. <o. PL>fortwährendes Betteln (1): wegen B. vorbestraft sein. 2. inständiges Bitten. Betteln (2): hör endlich auf mit deiner B.!; b^ttelhaft <Adj.) (veraltend, geh.): armselig, erbärmlich: ein -es. b. aussehendes Geschenk; b. gekleidet sein; betteln ['betin] <sw. V.; hat) [mhd. betelen, ahd. betalön, eigtl. = wiederholt bitten]: 1. um eine milde Gabe bitten: auf der Straße, an den Türen b.; er geht b.; um Geld, um ein Stück Brot b.; Ü die Kunst geht b. (den Künstlern geht es wirtschaftlich schlecht): <subst.:> Betteln verboten! 2. jmdn. um etw. inständig bitten: bei jmdm. um Gnade, um Verzeihung b.; Er bettelte, mitschwimmen zu dürfen Nehmt mich doch mit. ich schaff es bestimmt/' (Grass. Katz 9). betten [betnj <sw. V.; hat) [mhd. betten, ahd. bettön = das Bett richten, zu TBett] (geh.): a) behutsam/ hinlegen, zur Ruhe legen: den Verletzten auf das Sofa, (seltener:) auf dem Sofa b.; Sie betteten die Kinder und gingen zurück in die Küche (brachten sie zu Bett; Marchwitza. Kumiaks 28); sie bettete (legte) den Kopf an seine Schulter; Spr wie man sich bettet, so liegt/schläft man (wie man sich im Leben einrichtet, so geht es einem); Ü das Dorf ist in grüne Wiesen gebettet (geh.; von grünen Wiesen umgeben)'. *sidi weich b. (sich ein angenehmes Leben verschaffen): weich gebettet sein (ein angenehmes Leben haben); b) svw. teinbetten: Schwere Steine .... in Kalkbrei gebettet (Jahnn. Geschichten 101); Ü Welch eine wundersame Bewandtnis hat es ... mit dem menschlichen Auge. ... mit diesem in eine Knochenhöhle gebetteten Schleim (Th. Mann. Krull 101). Bitten-: -bau, der <o. PL): das Bettenbauen; -birg, die (ugs.): Urlaubsort mit sehr vielen durch Ferienparks u. Großhotels vorhandenen Betten für Urlauber: die -en an der Ostsee; -hausen [auch: --'—] in der Wendung nach B. gehen (ugs.; zu Bett gehen): -kapazität, die (Amtsspr.): alle für die Aufnahme von Kranken od. Urlaubs!gasten zur Verfügung stehenden Betten; -machen, das; -s; -mangei, der: Mangel an Hotel-. Gäste- od. Krankenhausbetten. Bettler ['bette), der; -s. -: jmd.. der betteln geht; Ü der Konkurs hat ihn zum B. gemacht (arm gemacht, finanziell ruiniert); <AbI.:> bettlerhaft <Adj.>: sich b. kleiden; Bettlerin, die; -. -nen: w. Form zu t Bettler; bettlerisch <Adj.); <Zus.:> Bettlerzinken, der: Geheimzeichen der Bettler an Haustüren u. -wänden. Bettung,die; -. -en [zu t betten]: feste Unterlage. Grund läge! für Eisenbahngleise. Maschinen. Geschütze. betudit [to'turxt] <Adj.: nicht adv.) [zu jidd. betüche = sicher] (ugs.): wohlhabend, vermögend: Seine Eltern, die ziemlich gut -e Leute waren (Lynen. Kentaurenfährte 10). betulich [to'tu'.hc] <Adj.) [zu tbetun]: 1. auf umständliche Weise freundlich-besorgt: eine -e alte Dame. 2. (seltener) beschaulich, gemächlich: b. weiterarbeiten; <Abl.:) Betulichkeit, die: -. betun, sich <unr. V.; hat) (ugs.): 1. sich in umständlichster Weise freundlich u. geschäftig benehmen. 2. sich zieren. betypfen <sw. V.; hat): 1. tupfend berühren: die Wunde mit einem Wattebausch b.; dem Kranken mit einem Tuch die Stirn b. (um sie zu trocknen od. zu befeuchten); das Gesicht mit Kölnisch Wasser b. (tupfend damit benetzen). 2.mit Tupfen versehen; (meist im 2. Part.:) ein bunt betupftes Kleid. betuppen [to'tupn] <sw. V.; hat) [vielleicht zu frz. duper = hintergehen, betrügen] (nordwestd. ugs.): übervorteilen, prellen, übers Ohr hauen, beschummeln. betusam [b3tu:za:m] <AdJ.; selten): svw. tbetulich. betütern [ba'ty:ten] <sw. V.; hat) /vgl. betütert/ [zu ttüdern] (nordd. ugs.): l.jmdn. in besonderer, manchmal als übertrieben empfundener Weise umsorgen, indem man bestrebt ist. ihm im Interesse seines Wohlbefindens die kleinen Dinge des Alltags abzunehmen. 2. <b. + sich) sich einen Schwips antrinken; er hat sich betütert; er ist betütert (beschwipst. leicht betrunken); betütert [te'ty:tBt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (nordd.): verwirrt, verrückt: er ist b. Beuche ['bqy^J. die; -. -n (Fachspr.): Lauge, in der Baumwollwaren gekocht u. dadurch von natürlichen Verunreinigungen befreit werden; beuchen <sw. V.; hat) [spätmhd. biuehen. buchen, H. u.] (Fachspr.): (Baumwollwaren) in Lauge (Beuche) kochen. beugbar l'boykba:^] <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.): sich beugen lassend, flektierbar; <Abl.:) Beusbarkeit, die; -. 'Beuge fbcjyga], die; -. -n [mhd. biuge. zu tbeugen]: 1. a) (selten) Biegung. Krümmung; b) innere Seite des Armes. Beines an der Stelle, wo er (es) gebeugt wird. 2. (Turnen) Beugung des Rumpfs. Rumpfbeuge. 2Beuge [-], die; -, -n: svw. t2Beige. Beuge-: -fall, der (Grammatik): Kasus. Fall; -haft, die (jur.): Haft als Beugestrafe, bes. zur Erzwingung einer gesetzlich grundlos verweigerten Eidesleistung od. Zeugenaussage: -mann, der <PL -männer) (ugs. scherzh.): Verbeugung; -muskel, der; -Stellung, die: B. des Armes. Beines. Rumpfes; -strafe, die (jur.): staatliche od. kirchliche Strafmaßnahme mit dem Zweck, jmdn. zu einer bestimmten Handlung, zu einem bestimmten Verhalten zu zwingen. Beugel ['boygl], das; -s. - [zu mundartl. Baug = Spange, Ring, zu f biegen] (Osten*.): Gebäck in Form eines Hörnchens. beugen ['boygnl <sw. V.; hat) [mhd. böugen. ahd. bougen. eigtl. = biegen machen, Veranlassungswort zu t biegen]: 1. a). nach unten] biegen, krümmen: den Arm, den Nacken, die Knie b.; den Kopf gebeugt halten; Rumpf beugt (Kommando beim Turnen); Ü das Alter hatte ihn gebeugt (geh.; seinen Rücken krumm werden lassen)', die Hinterbliebenen ... sind von Kummer gebeugt (Remarque, Obelisk 66); b) <b. + sich) über etw. hinweg I nach vorne, unten neigen: sich aus dem Fenster, nach vorn, über den Tisch, über das Geländer, über die Reling b.; Fi sehe 1 beugte sich entzückt über Diotimas Hand (Musil. Mann 1503). 2. a) (geh.) zwingen nachzugeben, sich zu fügen: jmdn.. jmds. Starrsinn b.; b) <b. + sich) sich unterwerfen, fügen, nicht länger aufbegehren: sich jmdm.. jmds. Willen b.; Man will lieber untergehn, als sich ihrer Herrschaft b. (Benrath, Konstanze HO). 3. (jur.) (ein Recht. Gesetz) willkürlich auslegen: das Recht, das Gesetz b. 4. (Grammatik) a) flektieren: ein Substantiv, ein Verb b.; das Wort ..Stab" wird stark gebeugt; b) grammatische Formen bilden, aufweisen: dieses Verb beugt schwach. 5. (Physik) Licht- strahlen o.a. ablenken: Lichtstrahlen. Lichtwellen b.; <Abl.:> Beuger ['brjygBl, der; -s, - (Med.): Beugemuskel (Ggs.: Strecker); beugsam [bcjykzam] <Adj.) (veraltet): bereit, unter Druck nachzugeben, sich zu fügen, dazu: BfiUS- samkeit, die: -; Beugung, die; -. -en: 1. das Beugen. Gebeugtwerden (1,2). 2. (jur.) willkürliche Gesetzesauslegung, -an- wendung. Gesetzesmißachtung bei der Rechtsprechung. 3. (Grammatik) Abwandlung. Flexion (Deklination od. Konjugation). 4. (Physik) Ablenkung von der geraden Richtung. botfWBs-, Bovines- (Grammatik): -endung, die; -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Beugung. Flexion zulassend: -e Substantive. Verben, dazu: -ffihigkeit, die <o. PI.); -Silbe, die. Beule Ctoyld], die; -. -n [mhd. biule. ahd. bülla]: 1. örtlich umgrenzte Anschwellung des Gewebes, die durch äußere Einwirkung entstanden ist: eine schmerzhafte, eiternde B. an der Stirn haben; beim Sturz eine B. bekommen. 2. durch Stoß. Aufprall o. ä. hervorgerufene Vorwölbung od. Vertiefung an einem Gegenstand: der Wagen hat eine B. bekommen; eine B. im Kotflügel ausklopfen; die Kanne hat eine B.. ist voller -n; beulen ['bQybnl <sw. V.; hat): Falten werfen: das Futter der Jacke beult; Beulenpest, die: Pest, bei der die Lymphknoten anschwellen u. sich dunkel verfärben; beulig ['bqyli^l <Adj.>: eine, viele Beulen (1,2) aufweisend, voller Beulen: b. aufgeborstene Bäume mit lockeren Kronen (Carossa, Aufzeichnungen 106). Beilüde [boyndo], die; -, -n [mhd. biunde, ahd. biunt(a)] (südd.. Schweiz.): eingezäuntes Stück Land. beunruhigen [to1 lunru.ign] <sw. V.; hat): 1. in Unruhe. Sorge versetzen: ihr langes Ausbleiben beunruhigt mich; sie war über diese Nachricht, wegen dieser Nachricht tief beunruhigt; -de Nachrichten; es ist -d. daß ...; die Nachhut soll den Feind ständig durch kleine Gefechte b. (stören). 2. <b. + sich) unruhig werden, sich Sorgen machen: du brauchst dich [um sie. ihretwegen, wegen ihr, wegen ihrer 377
Beunruhigung Krankheit] nicht zu b.; <Abl.:> Beunruhigung, die; -, -en: das Beunruhigen. Beunruhigtwerden. Beunruhigtsein, innere Unruhe. Sorge. Besorgnis: die Nachricht erfüllte Ihn mit großer B. beurgrunzen [to'|u:?grunt$n] <sw: V.; hat) [wohl in Anlehnung an: grunzen zu T Urgrund] (ugs. scherzh.): näher untersuchen. beurkunden [bolu.^kondn] <sw. V.; hat): 1. urkundlich festhalten: etw. in den Akten b.; Geburten. Verträge b.; beurkundete (urkundlich bezeugte, beglaubigte) Rechte; die Kirchenbücher beurkunden das Sterbedatum (belegen es. weisen es urkundlich aus). 2. (veraltet) a) bezeugen, offen- baren: seine Gesinnung b.-; eine Sache als wahr b.; b) <b. -l- sich) sich zeigen, offenbar werden: in dieser Haltung beurkundet sich seine Gesinnung; <Abl.:> Beurkundung, die; -. -en. beurlauben [to'|u:?l<uibn] <sw. V.; hat): 1. a) jmdm. Urlaub geben: einen Schüler [für ein paar Tage, für einen bestimmten Zweck] b.; b) vorläufig von seinen Dienstpflichten entbinden: der Beamte wurde bis zur Klärung der Angelegenheit beurlaubt. 2. <b. 4- sich) (veraltend) sich verabschieden, sich zurückziehen, entfernen: gleich nach dem offiziellen Empfang beurlaubte ich mich; <Abl. zu 1:) Beurlaubung. die; -. -en: jmds. B. erwirken. beurteilen <sw. V.; hat): über jmdn.. etw. ein Urteil abgeben, urteilen: Jmdn.. etw. falsch, richtig b.; jmds. Arbeit, Leistung b.; einen Menschen nach seinem Äußeren b.: eine Angelegenheit richtig, in ihrem Zusammenhang b.; das ist schwer zu b.; ob das zutrifft, kann ich nicht b.; <Abl.:> Beurteiler, der; -s. -: jmd.. der etw.. jmdn. beurteilt. Beurteilender: ein objektiver B. [der Lage]; Beurteilung, die; -. -en: I. das Beurteilen. Begutachtung. Einschätzung: die B. eines Menschen. Falles; bei nüchterner B. (der Lage] muß man zugeben, daß ... 2. schriftliche] Äußerung, durch die ein Urteil abgegeben wird: Gutachten. Kritik: eine B. schreiben; eine gute B. bekommen; <Zus.:> Beurteilungsmaßstab, der. Beuschel ['bcjyj}]. das; -s. - [zu t Bausch]: 1. (österr.. bayr.) Speise aus Tier Innereien, bes. Herz u. Lunge: Lungenhaschee. 2. (österr. salopp) a) Lunge: b) mensch). Eingeweide. beut [b^yt] (veraltet, dichter.) für: bietett]. 'Beute f'bqyta]. die; - [mhd. biute < mniederd. büte = Tausch; Verteilung; Anteil. Beute, zu: büten = Tauschhandel treiben; fortnehmen^ verteilen]: 1. durch Gewalt. Diebstahl o.a. gewonnenes Gut: sich die B. teilen; den Dieben ihre B. abnehmen; auf B. ausgehen; mit der B. entkommen; Fünf Männer machten fette B. (MM 11.6. 74. 14); B. schlagen (von Bären u. Raubvögeln; ein Beutetier ergreifen: das Raubtier stürzte sich auf seine B. (auf sein Opfer): * leichte Beute (etwas leicht zu Erbeutendes): um ... nicht zum Schluß die leichte B. von Flugzeugangriflen zu werden (Kuby. Sieg 276). 2. (geh.) Opfer: das Haus wurde eine B. der Flammen (verbrannte): sie wurde eine B. ihrer Leidenschaft (fiel ihr zum Opfer). 2Beute [-]. die; -. -n [mhd. biute. ahd. biutta. zu: birt = Tisch, Brett] (landsch.): 1. Holzgefäß, insbes. Backtrog. 2. (Imkerspr.) Bienenkasten. beute-. Beute-: -beladen <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.); --deutsche, der (bes. ns., abwertend): als Deutscher anerkannter Staatsangehöriger einesanderen (bes. eines osteuropäischen) Staates [der die deutsche Sprache nur unzureichend beherrscht]: Münnich ... aus Riga ... sprach Russisch wie Deutsch. B. aber hörte er nicht so gerne (H. Kolb. Wilzen- bach 151); ~aermane,der(bes. ns.. abwertend): svw. t -deutsche; -gier, die; -gierig <Adj.); -lüstern <Adj.); -stück, das; -zug, der: Raubzug. 'Beutel [bqytj], der; -s. - [mhd. biutel. ahd. bütil. eigtl. = Aufgeschwollenes, verw. mit T Beule]: 1. a) kleines od. größeres sackähnliches Behältnis aus weichem Material: ein B. mit Mehl; Tabak in den B. tun; die Wäsche in den B. stecken; b) (ugs.) Geldbeutel. Geldtasche. Geldbörse: den B. [aus der Tasche] ziehen, den B. aufmachen (um etwas zu bezahlen): R arm am B.. krank am Herzen [nach dem Anfang des Gedichts ..Der Schatzgräber" von J. W. v. Goethe]; *jmds. B. ist leer (jmd. hat kein Geld): tief in den B. greifen müssen (viel zahlen müssen): den B. festhalten/zuhalten (kein Geld ausgeben, sparsam sein): etw. geht an den B. (etw. kostet viel] Geld): etw. reißt ein großes/arges Loch in imds. Beutel (etw. kostet jmdn. viel Geld). 2. Brutsack. Bauchtasche eines Beuteltiers: der B. des Känguruhs. 3. (österr. derb) Trottel, lästiger Mensch (Schimpfwort). 4. (veraltet) Mehlsieb. 2Beutel [-]. der; -s, -: svw. t Beitel. Beutel-: ^bär,der: Koala (ein Beuteltier): -meise, die: Meise, die beuteiförmige, hängende Nester baut: -ratte, die: Vertreterin einer Familie maus- bis katzengroßer Beuteltiere in Amerika: -Schneider, der [eigtl. = Person, die jmdm. den Geldbeutel vom Gürtel abschneidet]: 1. (veraltet) Taschendieb. Gauner. 2. (veraltend, geh.) jmd.. der zu hohe Rechnungen ausstellt, zu hohe Preise berechnet: Nepper: ^Schneiderei, die: Ausplünderung. Übervorteilung. Nepp: -sieb, das (veraltet): Sieb mit Beuteltuch: ^tier, das: Tier einer Säugetierordnung, deren typische Vertreter nicht als voll ausgebildete Junge zur Welt kommen, sondern sich erst nach der Geburt in der Bauchtasche der Mutter bis zur Lebensfähigkeit entwickeln: -tuch, das (veraltet): Tuch aus einem festen Spezialgewebe zum Aussieben von Mehl. beuteln ['bgytln] <sw. V.; hat) [mhd. biuteln = Mehl im Beutel sieben, zu t Beutel]: 1. a) (veraltet) mit dem Beutel (4) sieben: b) (südd., österr.) jmdn. als ZüchtigungI schütteln: jmdn. tüchtig b.; ein Kind [an den Haaren] b.; Das Lachen beutelte ihn, sein Gesicht wurde immer röter (K. Mann, Mephisto 51); Ü das Leben hat ihn tüchtig gebeutelt (geplagt, mit vielen Mißgeschicken heimgesucht). 2. (landsch.) jmdm. sein Geld abnehmen, ihn übervorteilen, ausplündern. 3. Falten werfen, sich bauschen: das Mantelfutter beutelt [sich]; die Hose beutelt an den Knien. beuten fbqytn] <sw. V.; hat) (Imkerspr.): Waldbienen ansiedeln: Bflitenhonig, der; -s: Waldbienenhonig. Beutler ['bqytlv], der; -s. - (Zool.): Beuteltier. Beutner I'bqlytnB].der; -s. - [zu 12Beute (2)]: Waldbienenzüchter: <Abl.:> Beutnerd, die: -: Waldbienenzucht. beutst [boytst] (veraltet, dichter.) für bietest. bevettem [te'fetm] <sw. V.; hat) (veraltet): in aufdringlicher Weise vertraut behandeln: jmdn. b. bevogten [ba'fo.ktn] <sw. V.; hat) [zu T Vogt] (Schweiz, veraltet): a) unter Vormundschaft stellen: jmdn. b.; b) bevormunden: <Abl.:) Bevogtung. die: -. -en. bevölkern [bo'fcelkim] <sw. V.; hat) [zu tVolk]: 1. a) die Bewohnerschaft von etw. bilden, etw. bewohnen, besiedeln: die Erde b.; damals bevölkerten die Kelten dieses Gebiet; ein stark, dünn, nur wenig bevölkertes Land; b) in unübersehbar großer Zahl füllen, in Scharen erfüllen, beleben: Touristen bevölkerten die Lokale; Vogelscharen bevölkerten den Garten; (iron.:) das sind die Leute, die die Vorzimmer der Minister bevölkern. 2. mit Einwohnern besiedeln: ein Land [mit Ansiedlern] b.; Ü Viele (= Polizeimänner) waren nicht besser als das arme Gesindel, mit dem wir die Gefängnisse bevölkern (Dürrenmatt. Richter 22). 3. <b. + sich) sich mit vielen) Menschen füllen: nach dem Kriege bevölkerte sich das Land allmählich wieder; das Stadion bevölkerte sich; <Abl.:) Bevölkerung, die: -. -en: 1. alle Bewohner eines bestimmten Gebietes. Bewohner- schaff: die einheimische, ländliche B.; die B. [des Staates] nahm zu. ab; aus allen Kreisen der B. 2. <o. PI.) (selten) das Bevölkert twerdeJn. bevplkenmgs-, Bevölkerung»-: -abnähme, die; -abwande- naig, die; -anteil, der; ^austauscht der; -bewegung, die: statistische Veränderung der Struktur, räumlichen Verteilung u. zahlenmäßigen Größe einer Bevölkerung: -dichte, die: durchschnittliche Bevölkerungszahl pro Flächeneinheit (1 km2) eines bestimmten Gebietes: die B. Japans; Länder mit hoher B.; -druck, der <o. PL): wirtschaftliche u. politische Schwierigkeiten durch hohe u. wachsende! Bevölkerungsdichte: -explosion, die: wirtschaftliche u. politische Schwierigkeiten verursachende rapide Zunahme der Erdjbevölkerung: -gruppe.die: größere homogene] Gruppe innerhalb einer Bevölkerung: Solange das Wahlrecht auf bestimmte -n oder Bezirke beschränkt war (Fraenkel. Staat 233); -Politik, die: politische Maßnahmen, die Umfang. Zusammensetzung o.a. der Bevölkerung betreffen: eine expansive (auf Bevölkerungszuwachs gerichtete) B. betreiben; -politisch <Adj.; o. Steig.): -e Maßnahmen; -schiebt, die; -Schwund, der; -Statistik, die; -statistisch <Adj.; o. Steig.); -struktur,die; -Überschuß, der; -Verschiebung, die: Änderung der Bevölkerungsstruktur od. -Verteilung: -Wissenschaft, die <o. PI.): Wissenschaft, die sich mit Bevölkerungsstrukturen u. -bewegungen beschäftigt: -zahl, die; -ztffer, die: -zunähme, die; -Zuwachs, der. bevolknAchtiaen [bd'fdlme^tign] <sw. V.; hat): jmdm. das 378
bewaldrechten Recht geben. Rechtshandlungen für einen selbst vorzunehmen: jtndm. eine Vollmacht geben: Jmdn. zu etw. b.; jmdn. b.. etw. abzuholen; [zu etw,] bevollmächtigt sein; <Abl.:> Bevollmächtigte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der bevollmächtigt worden ist: der B. der Regierung; Bevollmächtigung, die; -. -en. bevor [bo'fo:^] <Konj.) [mhd. (be)vor. e... = (es geschah) vorher, ehe ...; mhd. bevor, ahd. bifora = vorher, zuvor» aus: bl fora = vorn, voraus (vgl. tbei u. tvor)] (drückt aus. daß etwas zeitlich vor etwas anderem geschieht): ehe, früher als, vor dem Zeitpunkt: b. wir abreisen, müssen wir noch viel erledigen; es geschah, ist geschehen, [kurz] b. er starb; er verließ uns. [noch] b. wir ihn (als wir ihn noch nicht) begrüßt hatten; * bevor ... nicht (Voraussetzung ist, daß.... sonst/vorher...): b. du nicht unterschreibst, unterschrieben hast, lasse ich dich nicht Tort; ich lasse dich nicht fort, b. du [nicht] (wenn du nicht vorher) unterschrieben hast. bevormunden [te'fo.'gmundn] <sw. V.; hat): jmdm., einer Gruppe, einem Volk o. ä. die ihm, ihr zustehende Entscheidungsfreiheit nehmen, indem man für ihn. sie, es entscheidet: ich lasse mich von niemandem b.; durch dieses politische Bündnis soll kein Land bevormundet werden; <Abl.:> Bevormundung, die; -, -en: obrigkeitliche B.; die B. durch die Familie; ich verbitte mir Jede B.; solche Maßnahmen führen zu einer B. der Wirtschaft. bevorraten [bs'fo:^ra:tn] <sw. V.; hat) (Papierdt.): mit einem Vorrat versehen: Haushaltungen [mit etw.] b.; wir sind ausgezeichnet bevorratet; <Abl.:> Bevorratung, die; -. -en. bevorrechten [bö'fo.Brajtn] <sw. V.; hat) älter für T bevorrechtigen; <Abl.:> Bevorrechtung, die; -. -en; bevorrechtigen [ba'fo.^rE^tign] <sw. V.; hat) [für älteres: bevorrechten]: jmdm.. einer Gruppe Vorrechteu. damit eine Vorzugsstellung gewähren, zugestehen, einräumen, belassen: jmdn.. eine Gruppe durch Gewähren besonderer Rechte bevorzugen, pri- vilegieren: einzelne Personen b.; eine bevorrechtigte Minderheit; <Abl.:> Bevorrechtigung, die; -. -en: die B. der Fußgänger an Überwegen. bevorschussen [bd'fo^Jusn] <sw. V.; hat) (Papierdt.): jmdm.] einen Vorschuß auf etw.} gewähren: eine Firma b.; [einem Bauern] die Ernte b.; [jmdm.] das nächste Gehalt b.; <Abl.:) Bevorschussung, die; -. -en. bevorstehen <unr. V.; hat): . in naher Zukunft] zu erwarten sein: seine Abreise, das Fest stand [unmittelbar, nahe] bevor; die -den Wahlen; mir steht Schlimmes bevor (ich habe Schlimmes zu erwarten). bevorteilen [te'fortajln] <sw. V.; hat): 1. mit einem Vorteil bedenken, begünstigen: jmdn.. ein Unternehmen b. 2. (veraltet) übervorteilen: <AbI.:> BevprteUung. die; -. -en. bevorworten [bo'fo:tfV3rtri] <sw. V.; hat): mit einem Vorwort versehen: <Abl.:> Bevorwortung, die; -. -en. bevorzugen (to'fo:^^u:gn] <sw. V.; hat): a) den Vorzug geben, lieber mögen: Rotwein, ausländische Ware b.; sie war eine von der Art Frauen, die er bevorzugte; b) besser als andere behandeln, begünstigen, bevorrechtigen: der Lehrer bevorzugte diesen Schüler [vor den anderen]; eine bevorzugte Stellung einnehmen; Kriegsversehrte sind bevorzugt (vor den anderen) zu bedienen; <Abl.:> Bevorzugung, die; -. -en. bewachen <sw. V.; hat): über jmdn. od. etw. wachen: auf etwas aufpassen: die Grenze b.; der Hund bewacht das Haus; die Gefangenen werden streng, scharf bewacht; ein bewachter Parkplatz; der gefährliche Torschütze wurde gut bewacht (Ballspiele; scharf, genau gedeckt): Ü Leiden heißt, seine Schmerzen aufmerksam b. (beobachten: K Roehler. Würde 131); <Abl.:) Bewacher [te'vaxB], der; -s. -: jmd.. der jmdn. od. etw. bewacht: die B. der Kriegsgefangenen; der Mittelstürmer konnte seinen B. (Ballspiele; den Spieler, der ihn scharf, genau deckt) abschütteln. bewfdisen <st. V.; hat): wachsend bedecken, überziehen: Moos bewuchs den Felsen; <meist im 2. Part.:) das Grundstück ist von Unkraut, mit Schilf bewachsen; eine von. mit Efeu bewachsene Laube; Fleming hatte eine Nährbodenschale mit Traubenkokken beimpft. Als er die Schale nach der Bebrütung betrachtete, sah er auf der dicht bewachsenen Platte einen bakterienfreien Bezirk (Medizin II. 122); <Abl.:> Bewachung, die; -. -en. Bewachung, die; -. -en: Subst. zu t bewachen: 1. das Bewach/ twerd Jen: die B. eines Gebäudes übernehmen; jmdn. unter scharfer B. abfuhren; jmdn. od. etw. unter B. stellen (bewachen lassen): sich der B. (Ballspiele; genauen Dek- kung) entziehen. 2. Wachmannschaft. Wache: die B. verstärken; <Zus. zu 1:) Bewachungsmannschaft, die: Bew^chungs- sy stem, das. bewaffnen <sw. V.; hat): mit Waffen versehen: die Truppen wurden neu bewaffnet; die Rebellen waren schwer bewaffnet; er bewaffnete sich mit einem Messer; bewaffnete Soldaten; bewaffneter (unter Anwendung von Waffen geleisteter) Widerstand; ein bewaffneter Friede (bei gleichzeitiger Verteidigungsbereitschaft): der Stern ist nur mit bewaffnetem Auge (durchs Fernglas) zu erkennen; Ü ich bewaffnete mich (scherzh.; versah mich) mit einem Regenschirm, mit einem Löffel; <Abl.:> Bewaffnete, der u. die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete); Bewaffnung, die; -. -en: 1. das Bewaffnen. Bewaffnetwerden: die B. der Truppe beschleunigen. 2. Gesamtheit der Waffen, mit denen jmd. od. etw. ausgerüstet ist: die atomare B.; zur B. der Truppe gehören auch Maschinengewehre. Bewahranstalt, die: TKinderbewahranstalt; bewahren <sw. V.; hat): 1. behüten, schützen: Jmdn. od. etw. vor Schaden b.; jmdn. vor Krankheit, vor Enttäuschungen b.; vor etw. bewahrt bleiben; (veraltet:) das Haus, einen Schatz b.; Gott, der Himmel bewahre mich davor, so etwas zu tun; *[Gott] bewahre, (ugs.:) i bewahre (durchaus nicht, aber nein, nicht doch!): wir sind doch keine Unmenschen, b.! 2. (geh.) aufbewahren, verwahren: Schmuck in einem Kasten b.; Ü etw. im Gedächtnis b. (behalten): sie bewahrte diese Worte in ihrem Herzen. 3. 'beiJbehalten: erhalten: seine Fassung. Haltung b.; ruhig Blut, kaltes Blut b.; über etw. Stillschweigen b.; dem Freund die Treue b.; jmdm. ein ehrendes Andenken b.; sich (Dat.) seine Unbefangenheit b.; dieser Brauch hat sich <Akk.) bis heute bewahrt. bewähren [bo'vE:ren] <sw. V.; hat) [mhd. bewseren. ahd. biwären. zu twahr]: 1. <b. + sich) sich als brauchbar, geeignet, zuverlässig erweisen: er muß sich erst noch b.; er hat sich als treuer Freund bewährt; diese Einrichtung hat sich gut bewährt; <2. Part.:) ein bewährter (erprobter, tüchtiger) Mitarbeiter. 2. (veraltend) beweisen, zeigen: er hat seinen Mut oft bewährt; Der neue Mythos bewährt seine bindende Kraft (Niekisch. Leben 225); er (= sein Stil) bewährte im Zorn ... solche Leidenschaft, daß aus der aktuellen Glosse... beinahe etwas wie Dichtung wurde (K. Mann. Wendepunkt 266). Bewahrer [ba' va:re], der; -s, - (selten): jmd.. der etw. bewahrt (1. 2): der B. des Schatzes. bewahrheiten [bd'va:£haitn]. sich <sw. V.; hat): sich als wahr, richtig erweisen: das Gerücht scheint sich zu b.; An ihm bewahrheitet sich jene uralte Weisheit vom Propheten, der nichts in seinem Heimatlande gilt (Thorwald. Chirurgen 221); <Abl.:) Bewahrheitung. die; -. bewahrsam [bdva:gza:m] <Adj.) (selten): gern u./od. zuverlässig bewahrend, erhaltend, beibehaltend. bewahrt [bö've.ct]: T bewähren (1); <Abl.:> Bewährtheit, die; -: das Bewährtsein. Bewahrung, die; -: das Bewahren (1-3). Bewährung, die; -. -en: Subst. zu t bewähren: das Sichbewähren: er muß eine Möglichkeit zur B. erhalten; (jur.:) er erhielt drei Monate Gefängnis mit B. (Bewährungsfrist u. Erlaß der Strafe bei Bewährung): die Strafe wurde zur B. ausgesetzt. Bewihnmgs-: ^aufläge, die (jur.): Auflage, mit der eine Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird: ^bataillon, das: Strafbataillon: -frist.die (jur.): Frist, in der sich ein Verurteilter zum Zweck des endgültigen Straferlasses bewähren soll: -helfer, der (jur.): vom Gericht bestellte Person, die einen Verurteilten, dessen Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde, beraten, betreuen u. seine Lebensführung überwachen soll: -hilfe, die (jur.): Rat. Betreuung. Hilfe eines Bewährungshelfers: -probe, die: die B. bestehen; jmdn. auf eine harte B. stellen; -zeit, die. bewalden [te'valdn] <sw. V.; hat): a) <a. + sich) sich mit Wald bedecken: der Hügel bewaldete sich allmählich; <meist im 2. Part.:) bewaldete Berge: b) mit Wald bepflanzen, aufforsten: ein Gebiet b.; <Abl.:> Bewaldung, die: -. -en: a) das Bewaldetsein: Wald, der ein Gelände, Gebiet bedeckt: die Verschiedenheit der B. ist eine Folge des Klimas; b) das Bewaldietwerdjen: die B. dieses Gebiets muß beschleunigt werden; bewakfarechten [bo'valtre^tnKsw. V.; hat) [zu veraltet waldrecht = den Gegebenheiten im Wald entsprechend]: (gefällte Bäume) behauen, beschlagen. 379
bewältigen bewältigen [bo'vEltignl <sw. V.; hat) [für veraltet gewältigen, mhd. geweitigen, zu t Gewalt]: mit etwas Schwierigem fertig werden, etwas meistern: eine Arbeit [spielend] b.; ein Problem b. (lösen): Schwierigkeiten b. (überwinden): die Vergangenheit, ein Erlebnis [innerlich] b. (verarbeiten u. überwinden): das ganze Material muß bewältigt (verarbeitet) werden; die Leute an den Schaltern konnten den Besucherandrang nicht b. (konnten die Besucher nicht alle abfertigen) : der Zug bewältigt (schafft) die Strecke in 5 Stunden; diese Portionen kann man kaum b. (aufessen): <AbI.:) Bewältigung, die; -. -en: die B. dieser Schwierigkeiten. bewundern <sw. V.; hat) /vgl. bewandert/ (selten): (ein Gebiet) in ausgedehnterem Maße durchwandern u. dadurch kennenlernen: ich habe im Urlaub den Süden Englands bewandert; bewandert [bo'vandet] <Adj.; nicht adv.): in etw. erfahren, gut Bescheid wissend, sich auskennend, versiert: auf einem Gebiet [gut] b. sein; ein in allen einschlägigen Arbeiten -er Fachmann, dazu: Bew^ndertheit, die; -. bewandt [bo'vant] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) [mhd. bewant. zu T bewenden] in der Verbindung so b. sein (veraltet; so beschaffen, gelagert): die Umstände sind so b. ...; damit ist es so b. (steht es so. hat es folgendes auf sich): <Abl.:> Bewandtnis [bo'vantnis]. die; -. -se: 1. <o. PI.) (veraltet) Beschaffenheit: Das Papier der schriftlichen Mitteilung war bedruckt mit Namen und geschäftlicher B. einer mittleren Pension in Taormina auf Sizilien (Johnson. Mutmaßungen 22). 2. meist in Verbindungen wie: mit jmdm.. mit etw. hat es [s]eine eigene/besondere B.. hat es folgende B. (für jmdn.. für etw. sind besondere/folgende Umstände maßgebend, mit jmdm.. mit etw. hat es etwas Besonderes/folgendes auf sich). tMwfssern <sw. V.: hat): durch Zuführung von Wasser mit Bodenfeuchtigkeit versehen: die Wüste zu b. suchen; der Fluß bewässert die Ebene; Felder durch ein System von Kanälen [künstlich] b.; <Abl.:) Bewässerung, (selten:) Be- wfBnmg, die; -. -en: die B. des Rasens. Bewässerung*-, (selten:) Bew$finmgs-: Minlage, die; -graben, der; -kanaJ, der; -pumpe, die; -System, das: System von Bewässerungsanlagen. bewegbar [to've:kba:?] <AdJ.; nicht adv.): so beschaffen, daß es 'bewegt werden kann: 'bewegen [to've:gn] <sw. V.; hat) [mhd. bewegen, ahd. biwegen, zu: wegen = in Bewegung setzen; schwach gebeugtes Veranlassungswort zu: wegan. t2bewegen]: 1. a) aus der Ruhelage bringen: den Arm b.; der Wind bewegte die Blätter; er konnte die Kiste nicht [von der Stelle] b.; sie bewegte beim Sprechen kaum die Lippen; <2. Part.:) die See war leicht, stark bewegt: Ü bewegte (ereignisreiche, unruhige) Zeiten; ein bewegtes (unruhiges, an Erlebnissen reiches) Leben; sie hat eine bewegte (verhüll.; moralisch nicht einwandfreie) Vergangenheit; b) <b. + sich) sich aus der Ruhelage bringen, sich regen, rühren: sich nur langsam b. können; die Blätter, die Fahnen bewegen sich im Wind; vor Schmerzen konnte er sich kaum b.; der Schlafende hat sich bewegt; c) zur Ortsänderung bringen: [sich] auf und ab. hin und her b.; sich im Kreis b.; die Pferde sollen nach Möglichkeit jeden Tag bewegt (geritten, eingespannt) werden; ich muß mich noch ein bißchen b. (ugs.; an die Luft gehen)', bei der Anlage des Parks wurden viele hundert Kubikmeter Erde bewegt; d) <b. + sich) sich an einen anderen Ort begeben, den Ort stetig (in einer bestimmten Richtung, auf einem bestimmten Weg) wechseln: ein langer Zug von Menschen bewegte sich zum Friedhof; die Erde bewegt sich um die Sonne; Ü die Ausführungen des zweiten Redners bewegten sich in der gleichen Richtung (hatten die gleiche Tendenz): der Preis bewegt sich (schwankt) zwischen zehn und zwanzig Mark; e) sich verhalten: sich völlig ungezwungen, unsicher b.; er durfte sich [innerhalb des Lagers] frei b.; sie wußte nicht, wie sie sich in diesen Kreisen b. sollte: er bewegte sich mit großer Sicherheit auf dem diplomatischen Parkett (zeigte ein sicheres Verhalten). 2. a) erregen, ergreifen, rühren: seine Worte haben uns tief bewegt; niemand wußte, was den Alten so heftig bewegte; eine bewegende (ergreifende) Rede; er dankte [mit] bewegtlen Worten] (gerührt, ergriffen): b) innerlich beschäftigen: dieser Gedanke bewegt mich seit langem; c) (geh.) bei sich bedenken: „Geht und bewegt bei euch alle meine Worte!" (Th. Mann. Joseph 362); 2bcwcgcn [-] <st. V.; hat) [mhd. bewegen = bewegen, ahd. biwegan = bewegen, abwägen, zu mhd. wegen = sich bewegen; Gewicht haben, ahd. wegan = bewegen, wiegen; vgl. Iwägen]: (durch Gründe. Motive) veranlassen, bestimmen, zu einem bestimmten Entschluß bringen: Jmdn. zum Einlenken b.; er ließ sich nicht b.. bei uns zu bleiben; was hat ihn wohl zur Abreise bewogen?; der Brief bewog ihn [dazu], die Anzeige zurückzuziehen, dazu: Beweggrund, der; -[e]s. ...gründe: jmdn. zu etw. bewegender Grund, innerer j Anlaß. Motiv: die Beweggründe für Jmds. Handeln aufdecken; aus niedrigen Beweggründen handeln; <Abl. zu: 'bewegen:) beweglich [bove:kli$] <Adj.) [mhd. beweglich]: 1. was sich leicht 1 bewegen läßt, f leicht/ bewegbar (Ggs.: unbeweglich): ein -er Ring. Griff; die Puppe hat -e Glieder; -e (transportierbare) Habe. Güter; Ostern und Pfingsten sind -e Feste (nicht an ein festes Datum gebundene Feste: Ggs.: unbewegliche Feste); der Hebel ist nur schwer b.; Sie versuchten, die Soldaten und Fahrzeuge b. zu halten (Kuby. Sieg 126). 2. lebhaft, rege: wendig, schnell reagierend (Ggs.: unbeweglich): ein flinker, -er Bursche; ein -er Verstand; er ist [geistig] sehr b.; eine -e (wendige u. elastische, flexible) Politik. 3. (veraltend) bewegend, rührend, ergreifend: Seine letzten großen Reden sind ... -e Klagen über die Schlechtigkeit der Menschen (Sieburg. Robespierre 208); sie konnte recht b. bitten ...; wenn es ihm. wie er so b. klagte, von Tag zu Tag unleidlicher war (Fussenegger. Haus 280); <Abl. zu 1. 2:) Beweglichkeit die: -: bewegt [bö've:kt] <Adj.) [2. Part, zu t 'bewegen (1 a. 2 a)]. dazu: Bewegtheit die; -; Bewegung, die; -. -en: 1. a) das Sich/bewegen durch Veränderung der Lage. Stellung. Haltung: eine ruckartige B.; ihre -en sind elegant, geschmeidig, plump; sie machte eine ungeduldige, abwehrende B. [mit der Hand]; eine Maschine in B. (in Gang) setzen; sie zog ihren Arm mit einer unwilligen B. zurück; b)das Sich ibewegen. Ortsveränderung: die gleichmäßig beschleunigte B. eines fallenden Steins; der Bau erfordert die B. großer Erdmassen; B. durch Treibriemen übertragen; B. in Wärme umsetzen; sich <Dat.) B. machen (sich zur Erhaltung der Gesundheit körperlich bewegen, insbes. Spazierengehen): der Arzt verordnete ihm viel B. in frischer Luft; die ganze Stadt (Bevölkerung der Stadt) war in B.; wir werden ihn schon in B. bringen, halten (machen, daß er etwas tut): *sich in B. setzen (sich in eine Richtung zu bewegen beginnen): der Zug. (ugs.:) der Kellner setzte sich in B. 2. inneres Bewegtsein, innere Bewegtheit. Ergriffenheit. Rührung. Erregung: er konnte seine [innere] B. nicht verbergen; sein Spiel löste große B. unter den. bei den Zuschauern aus. 3. a) politisch u.lod. historisch bedeutendes gemeinsames (geistiges od. weltanschauliches) Bestreben einer großen Gruppe: die liberale B. des 19. Jahrhunderts; eine B. ins Leben rufen; b) größere Anzahl von Menschen, die sich zur Durchsetzung eines gemeinsamen politischen i Zieles zusammengeschlossen haben: verschiedene -en zur Befreiung des Staates bekämpften sich. bewegungs-, Bewegungs-: -ablauf, der; -apparat, der (Anat.); -bad, das: Bad für /ärztlich verordnete/ Bewegungsübungen im Warmwasserbecken mit od. ohne Anleitung bzw. Hilfen einer Krankengymnast in J: ein mit Ther- malsolegefülltes B.; -bedürfnfa, das <o. PI.); -behandlung, die: svw. t-therapie; -drang, der <o. PI.); Energie, die <o. PI.) (Physik): Energie, die ein Körper auf Grund seiner Bewegung besitzt, kinetische Energie: —erziehung, die <o. PI.) (Sport); -fretodt. die <o. PI.): jmdm. (selten: einer Sache) belassene Möglichkeit, sich frei zu bewegen: jmdm. volle B. lassen; Ü die B. der Forschung (Freiheit der Betätigung u. Entfaltung) gewährleisten; -krieg, der: Krieg mit beweglichen Fronten (Ggs.: Stellungskrieg); -lehre, die (bes. Sport); ^k» <Adj.; o. Steig.): ohne Bewegung, unbewegt, reg, ungsjlos: b. stehenbleiben, dazu: -losigkelt, die; -; -nerv, der (Med.): Nerv, der dem Muskel die Bewegungsimpulse zufuhrt: Dichtung, die; -spid, das: Spiel, das körperliche Bewegung bezweckt: -«tudie, die: 1. Studie, die eine Darstellung u. Analyse des rationellsten/ Bewegungsablaufs insbes. bei Arbeitsverrichtungenbezweckt: eine B. anfertigen, ausarbeiten. 2. (meist PI.) Studie zur künstlerischen Wiedergabe od. Darstellung einer Bewegung in ihren einzelnen Phasen: -n machen; -therapie, die: Therapie durch geplante aktive od. passive Bewegung des Körpers od. einzelner Glieder: -trieb, der <o. PL); -anAhig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.). dazu: Mmflhtgkett. die <o. PI.); -vermögen, das <o. Pl.);^webe,die. bewehren <sw. V.; hat): 1. (veraltend) bewaffnen, insbes. mit Verteidigungswaffe: nj. -anläge!n] versehen: jmdn.. 380
Bewerfung sich mit Lanze und Schild b.; <meist 2. Part.:) einige wenige Zuckmückenarten ..., deren Larven sich mit ihren mit kleinen Krallen bewehrten Fußstummeln und Nachschiebern ... festklammern können (Thienemann. Umwelt 43); die Burg war mit dicken Mauern bewehrt. 2. svw. tarmieren (2 a); <Abl.:> Bewehrung, die; -. -en: 1. das Bewehr twerd/en (1. 2). 2. Gesamtheit dessen, womit jmd. od. etw. bewehrt (1. 2) ist. beweiben [ba'vqjbn], sich <sw. V.; hat) [spätmhd. bewiben = jmdm. ein Weib geben] (veraltet, noch scherzh.): sich (mit einer Frau) verheiraten, sich eine Frau nehmen: er hat sich beweibt; (meist im 2. Part.:) er ist Jetzt auch beweibt. bewejden <sw. V.; hat): weidend abgrasen: Scheidet eine Aufforstung aus .... müssen diese Flächen künftig gemäht oder beweidet werden (Tier 12. 1971. 42); die Wiese ist lange nicht beweidet worden; von Schafen beweidetes Grasland; <Abl.:) Bewgjdung. die; -. -en. beweihräuchern <sw. V.; hat): I. mit Weihrauch umgeben, erfüllen: ein Kultbild b. 2. (abwertend) über Gebühr, maßlos verherrlichen, übertreibend loben: eine philosophische Autorität b.; sich selbst b.; <Abl.:> Beweihrikicherung, die; -, -en. beweinen<sw V.; hat): / weinend/ betrauern, beklagen: einen Toten, einen Verlust b.; <Abl.:) Beweinung, die; -. -en <P1. selten): die B. Christi, eines Toten; die. eine B. Christi (künstlerische Darstellung der Beweinung Christi) des Malers Kr. Beweis [ba'vajs], der; -es. -e: 1. Nachweis dafür, daß etw. zu Recht behauptet, angenommen wird: Vorbringen, Anführen einer] Gesamtheit von bestätigenden Umständen, Sachverhalten, Zeugnissen, Gründen, Schlußfolgerungen: ein schlussiger B.; Da fingen sie an. ihm alles vorzurechnen und fügten B. auf B. (Brecht. Geschichten 18); schlagende -e (sichere Beweise: ugs. scherzh.: Prügel): das ist der B. seiner Schuld/für seine Schuld; der B. für die Richtigkeit meiner Auffassung ist. daß ...; -e für etw. haben; der Angeklagte wurde aus Mangel an -en/(Amtsdt.:) mangels -en freigesprochen; als/zum B. seiner Aussage legte er Briefe vor; ich glaube das bis zum B. des Gegenteils; den B. für etw. antreten, für etw. erbringen (nachdrücklich; etw. beweisen): B. erheben (jur.: 1. die Beweisaufnahme durchführen. 2. die zur späteren Beweisführung notwendigen Beweise einholen): etw. unter B. stellen (Amtsspr.; etw. beweisen). 2. Ausdruck, sichtbares/ Zeichen: Zeichen, das etw. offenbar macht: die Äußerung ist ein B. ihrer Schwäche; gaben beide überraschende -e ihrer Trinkfestigkeit (Böll. Erzählungen 174); die Ausstellung ist ein sprechender B. für die Leistungsfähigkeit des Landes; sie schwieg- ein B.. daß sie sich schuldig fühlte; wir danken für die zahlreichen -e der Anteilnahme; Jmdm. einen B. seines Vertrauens geben (jmdm. sein Vertrauen beweisen). beweis-. Beweis-: MUitrag, der (Jur.): Antrag eines Prozeßbeteiligten, über eine Behauptung durch ein bestimmtes Beweismittel Beweis zu erheben: -aufnähme, die (jur.): richterliche Prüfung u. Benutzung der Beweismittel in einem bestimmten gerichtlichen Verfahrensabschnitt: die B. eröffnen, schließen; in die B. eintreten; -besdiluß, der (jur.): Anordnung einer Beweisaufnahme durch förmlichen Gerichtsbeschluß: -erhebung, die (Jur.): 1. Beweisaufnahme. 2. Einholung der Beweise: -führong, die: a) das Durch Iführen. Liefern. Erbringen eines Beweises: die B. übernehmen; (Jur.:) die B. obliegt dem Kläger; b) geplante Folge der Schritte eines Beweises: eine exakte, geschickte, logische B.; -gang, der: Folge der Teile eines Beweises: -gegenständ, der (bes. jur.): Gegenstand des Beweises: dasjenige, was in der Beweisaufnahme ermittelt werden soll: -iprund. der: Grund, auf den sich ein Beweis stützt: ein entscheidender, stichhaltiger B. für die Richtigkeit dieser Behauptung; -kette, die: Kette von Teilbeweisen; --kraft, die <o. PI.): Eignung, als glaubwürdiger Beweis zu gelten: dieses Dokument. Zeugnis hat keine B . dazu: -kräftig <Adj.; nicht adv.); -bst, die <o. PI.) (Jur.): 1. svw. Kpflicht: die B. tragen. 2. Nachteil, den eine Prozeßpartei dadurch erleidet, daß unklar bleibt, ob eine Behauptung, für die sie beweispflichtig ist, wahr ist oder nicht; -material, das <P1. ungebr.): Material, das zu einem juristischen Beweis beiträgt: erdrückendes B. für die Schuld eines Angeklagten vorlegen; -mittel, das: Mittel. Sache. Indiz, worauf sich ein Beweis stützt, insbes. (jur.) eines der Mittel, die dem Richter Kenntnisse über den Beweisgegenstand ermöglichen od. vermitteln sollen (z.B. Augenschein, Urkunden, Zeugen, Sachverständige, Parteivernehmung): ^not, die <o. PI.): Zwangslage, in der man l vor Gericht] etw. beweisen soll, von dessen Wahrheit man überzeugt ist, wofür einem jedoch die Beweise fehlen: in B. sein; -pflicht, die <o. PI.) (jur.): die jeder Prozeßpartei obliegende Verpflichtung, ihrem Klagebegehren günstige Tatsachen notfalls auch zu beweisen, dazu: -pflkhtig <Adj.; o. Steig.); -Sicherung, die (Jur.): in Ausnahmefällen vor od. in einem Gerichtsverfahren erlaubte vorzeitige Beweisaufnahme zur Sicherung von Beweismitteln; -Strategie, die: methodische Beweisführung. Beweismethode; -stück, das: Sache, auf die sich ein Beweis stützt; -tennin, der (jur.): Termin zur Beweisaufnahme; -verfahren, das (Jur.); -Würdigung, die (Jur.): richterliche Prüfung u. Entscheidung, ob ein Beweis gelungen ist. beweisbar [te'vtysba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich beweisen lassend: diese Behauptung ist nicht b.; <AbI.:) Beweisbarkeit, die; -; beweisen <st. V.; hat) [mhd. bewlsen = belehren, zeigen, aufweisen]: 1. den Beweis (\) für etw. liefern, führen; nachweisen: seine Unschuld, die Richtigkeit einer Behauptung [durch Argumente, Urkunden, Zeugen] b.; Einmal wird es mir gelingen, deine Verbrechen zu beweisen (Dürrenmatt. Richter 80); dieser Brief beweist gar nichts; es läßt sich [nicht mehr] b., daß er dort war; dem Angeklagten konnte die Tat nicht bewiesen werden; ich habe ihm [dadurch, damit] bewiesen, daß er unrecht hat; was zu b. war (bekräftigende Schlußformel nach einem durchgeführten Beweis); einen [mathematischen] Lehrsatz b. (ableiten). 2. einen Beweis (2) von etw. geben; erkennen lassen, zeigen: er hat bei dem Unglück große Umsicht bewiesen; ihre Kleidung beweist, daß sie Geschmack hat; seine Ablehnung beweist nur seine mangelnde Einsicht, beweist, wie er darüber denkt; Es galt, sich und dem Partner das eigene Genie zu beweisen (K. Mann, Wendepunkt 94); jmdm. [seine] Teilnahme b. (veraltend; erweisen). bewenden <unr. V.) [mhd. bewenden, ahd. biwenten = hin-, um-, anwenden] in der Verbindung es bei/(seltener:) mit etw. b. lassen (es mit etw. genug, gut. abgetan, erledigt sein lassen); wir wollen es diesmal noch bei einer leichten Strafe b. lassen; <subst.:> damit (dabei) mag (soll) es sein Bewenden haben (damit soll es genug sein, dabei mag es bleiben); damit aber hat es keineswegs sein Bewenden (damit ist es keineswegs genug). Bewerb [bo'verp]. der; -[eis. -e (österr. Sport): Wettbewerb: jmdn.. eine Mannschaft aus dem B. werfen; Bewprbchen, das, in der Wendung sich ein B. machen (obersächs.; jmdn. besuchen, sich mit jmdm. beschäftigen u. dabei ein verstecktes Ziel verfolgen: vgl. Gewerbe); bewarben, sich <st. V.; hat): sich um erw., bes. eine Stellung o.a., (auch:) jmdn. bemühen: sich um eine Stellung, um ein Stipendium b.; als sich Peters 1895 um ein Reichstagsmandat bewarb (Grzimek. Serengeti 105); er bewarb sich darum, in den Klub aufgenommen zu werden; ich habe mich dort [als Buchhalter] beworben; sich um einen Mitarbeiter b.; (geh.:) sich um jmds. Gunst b.; (veraltend:) sich um ein Mädchen b. (sich um sie bemühen, um sie zu heiraten; ihr einen Heiratsantrag tnachen; um ihre Hand anhalten); <Abl.:) Bewerber.der; -s. -: jmd.. der sich um etw. od. jmdn. bewirbt: für diesen Posten, fiir den Weltmeistertitel gibt es zahlreiche Bewerber; Ein Schuhgeschäft hatte einen Reklamegänger gebraucht, und unter den ... -n war ... Walter ausgewählt worden (Schnurre. Bart 33); sie hat viele Bewerber (Freier) [abgewiesen]; Bewerbung, die; -. -en: l.das Sichbewerben: seine B. [um die Stelle] hatte Erfolg; er hat seine B. zurückgezogen; (veraltend:) das Mädchen nahm seine B. an (willigte ein, ihn zu heiraten). 2. Bewerbungsschreiben: eine B. schreiben; auf die Annonce hin gingen zahlreiche -en ein. Bew^rbtings-: -bogen, der: Fragebogen, Formular für eine Bewerbung; -formular, das; -schreiben, das; -unterlagen <PI.X bewarfen <st. V.; hat): 1. etw. auf jmdn., auf etw. werfen; der Zug wurde mit Steinen beworfen; der Redner wurde mit faulen Eiern und Tomaten beworfen; sich [gegenseitig] mit Schneebällen b.; Ü jmdn.. jmds. Namen mit Schmutz b. (jmdn. in übler Weise verleumden, beleidigen). 2. (Bauw.) durch Bewerfen verputzen: eine Mauer mit Mörtel b.; <Abl.:> Bewerfung. die; -. -en. 381
bewerkstelligen bewerkstelligen [tovErk-Itelign] <sw. V.; hat) [zu veraltet werkstelligen, für: werkstellig machen = ausführen, ins Werk setzen, zu fWerk] (Papierdt.): (etw. Schwieriges) mit Geschick od. Schläue zustande bringen, erreichen: er wird den Verkauf schon b.; wir müssen es irgendwie b., daß er mitmacht; Sie halten mich zu Heimlichkeiten an. die ... sehr schwer zu b. sind (Th. Mann. Krull 3%); wenn er auszieht, um ... eine schwere Aufgabe zu bewältigen, so weiß er meist nicht, auf welche Weise er das b. soll (Lüthi. Es 109); <Abl.:) Bewerkstelligung. die; -. bewertbar [to'vergtbaig] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich bewerten lassend:... aus den Gutachten -es Material heraus- zufiltern (Noack. Prozesse 116); bewerten <sw. V.; hat): dem GeldI wert, der Qualität. Wichtigkeit nach ein /schätzen, beurteilen: das Grundstück wurde mit 80000 Mark viel zu hoch bewertet; man muß diese Äußerungen richtig b.; einen Menschen nach seinem Erfolg b.; eine Handlung als Heldentat b.; der Aufsatz wurde mit [der Notel ..gut" bewertet; (Sport:) die Kampfrichter bewerteten die Kür mit Noten zwischen S.6 und 3.9; <Abl.:) Bewertung, die; -. -en: 1. das Bewerten: die B. eines Grundstücks; die B. eines Aufsatzes durch den Lehrer. 2. sprachliche Äußerung, durch die etw. (jmd.) bewertet wird: eine B. schreiben; seine Leistung erhielt unterschiedliche -en. Bewertungs-: -maßstab. der: bei der Beurteilung der Schüler muß ein einheitlicher B. angelegt werden; ^unterlagen <P1.>; -Vorschrift, die. bewettern <sw. V.; hat) (Bergbau): einem Grubenbau Frischluft zuführen: eine Grube, einen Schacht b.; <Abl.:) Bewetterung, die; -. bewjckeln <sw. V.; hat): dicht umwickeln: eine Spule mit Draht b.; ihre mit Lappen bewickelten Gesichter (Plievier, Stalingrad 74); <Abl.:) Bewjcklejhing. die; -. -en: 1. das Bewickeln. 2. das. womit etw. bewickelt ist: die B. des Rohrs ist schadhaft geworden. bewfehern <sw. V.; hat) (ugs.): laut über etw. lachen. bewiesen <2. Part, zu tbeweisen; Abi.:) bewj&enermgfien <Adv.): wie bewiesen wurde: nachweislich: die Behauptung ist b. unwahr. bewilligen [to'vilign] <sw. V.; hat) [zu gleichbed. mhd. willigen, zu twillig]: (insbes. offiziell, amtlich auf Antrag) gewähren, genehmigen, zugestehen, zubilligen: jmdm. einen Kredit b.; man hat ihm zwei Mitarbeiter bewilligt; die Steuern mußten vom Parlament bewilligt werden; nur staatlich bewilligtes Holz prasselt in den Öfen (A. Kolb. Schaukel 38); die bewilligte Gehaltserhöhung tritt rückwirkend in Kraft; * jmdm. eins/eine/ein Ding b. (salopp; jmdm. eine Ohrfeige geben: einen Schlag. Stoß. Tritt versetzen): ich bewillige dir gleich eine; dem Linksaußen haben sie ein Ding bewilligt; <Abl.:> Bewilligung, die; -. -en: die B. [eines Kredites, zur Akteneinsicht] geben, erhalten; sie hat die B.. den Gefangenen zu besuchen; um [die] B. von drei Wochen Urlaub bitten, dazu: Bewjlltgungsantrag. der. bewjlligungspflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). bewillkommnen [tovilkanndn] <sw. V.; hat) [für älteres bewillkommen] (geh.): willkommen heißen, mit freundlicher Begrüßung empfangen: den Gast b.; daß wir den Tod nur als Erlöser b. können (Freud, Unbehagen 121); <Abl.:> Bewjllkommnung. die: -• -en. bewtanpeln [bo'vimpln] <sw. V.; hat): mit Wimpeln versehen, schmücken: <meist im 2. Part.:) bunt bewimpelte Boote; <Abl.:> Bewjmp(e]lung. die; -. -en: 1. das Bewimpeln. 2. Wimpelschmuck. bewimpert [bo'vimpet] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Wimpern ausgestattet: das -e Auge; die Flügel dieses Insekts sind b. (am Rand mit kleinen Härchen versehen): <Abl.:> Bewjmperung. die; -. -en: Gesamtheit der Wimpern, mit denen etw. ausgestattet ist. bewjrken <sw. V.; hat): verursachen, (als Wirkung) hervorbringen, veranlassen, hervorrufen, herbeiführen: eine Änderung b.; er. sein Eingreifen bewirkte, daß sich manches änderte; damit bewirkte (erreichte) er [bei ihr] nur das Gegenteil; eine Befreiung, die von den Deutschen selbst bewirkt werden müsse (Rothfels. Opposition 165 f.); <Abl.:> Bewjrkung, die; - (selten). bewirten [bo'virtn] <sw. V.; hat) [zu tWirt]: 1. einem Gast zu essen u. zu trinken geben: er bewirtete uns mit Tee und Gebäck; wir wurden fürstlich bewirtet. 2. (Schweiz.) (Land) bewirtschaften: ein Landgut b. bewirtschaften <sw. V.; hat): 1. (insbes. einen landwirtschaftlichen Betrieb, eine Gaststätte) wirtschaftend leiten, betreiben, versorgen: einen Bauernhof rentabel b.; Landedelleute, die ihren Besitz vorbildlich bewirtschafteten (Kranz. Märchenhochzeit II); eine [nur im Sommer] bewirtschaftete (als Gaststätte geöffnete) Hütte. 2. bestellen, landwirtschaftlich bearbeiten: ein Stück Land b. 3. Verbrauch. Zuteilung. Verkauf od. Vergabe von etw. staatlich kontrollieren, lenken u. einschränken, rationieren: Nahrungsmittel. Wohnraum. Devisen b.; Maria ... mußte während der letzten Kriegsjahre, da selbst die Blechtrommeln... bewirtschaftet wurden, den Händlern Zucker ... bieten (Grass. Blechtrommel 319); <Abl. zu 1. 2:) Bewjrtsdiafter. der; -s. -: jmd., der etw. bewirtschaftet: <Abl. zu 1-3:) Bewirtschaftung, die: -. -en; zu 3: die B. von etw. einführen; diese Waren unterliegen der B. Bewjrtung. die; -. -en: 1. das Bewirten: sich um die B. der Gäste kümmern; er bedankte sich beim Abschied für die freundliche B. (dafür, daß er freundlich bewirtet worden war). 2. (selten) das. womit jmd. bewirtet wird: B. herzustellen für viele (Th. Mann. Joseph 296). bewitzein <sw. V.; hat): über etw.. jmdn. Witze machen, witzeln: Jmdn.. jmds. Kleidung b.; <Abl.:) Bewjtzeiung. die; -. -en. bewog [bo'vo.k], bewöge [to'vo.ga). bewogen [te'vo:gn]: 12be- wegen. bewohnbar [tovo:nba:g] <Adj.; nicht adv.): so beschaffen, daß es bewohnt werden kann: ein nicht mehr -es Gebäude; (Abi.:) Bewohnbarkeit, die; -; bewohnen <sw. V.; hat): in. auf etw. wohnen: ein Haus. Stockwerk b.; die Insel ist [nicht] bewohnt; ein von zahlreichen Stämmen bewohntes (bevölkertes) Gebiet; das Adonisröschen bewohnt die ... Steppenheide (Bot.; kommt in der Steppenheide vor; Kosmos 3, 1965. 106); nur jede zwanzigste Tsetsefliege ist von der Schlafkrankheit bewohnt (Zool.; trägt die Erreger der Schlafkrankheit in sich: Grzimek, Serengeti 303); <Abl.:> Bewohner [ta'vo:m?]. der; -s. -: 1. jmd.. der etw. bewohnt: die Bewohner des Hauses, der Insel; das Adonisröschen, ein B. der Steppenheide (Bot.; eine nur in der Steppenheide vorkommende Pflanze; Kosmos 3,1965. 107); das Reh ist ein B. des Waldes (Zool.; ein im Wald lebendes Tier). 2. <P1.) (ugs.) Ungeziefer, von dem jmd. befallen ist: er hat sich im Lager B. zugezogen, zu I: Bewohnerschaft, die; -. -en: Gesamtheit der Bewohner; Be- wohnung, die; -. bewölken [bö'voelkn]. sich <sw. V.; hat) [zu fWolke): sich mit Wolken bedecken (Ggs.: entwölken, sich): der Himmel bewölkte sich rasch; Ü seine Stirn bewölkte sich (seine Miene verfinsterte sich, wurde verdrießlich); Eduard bewölkt sich (seine Miene verfinstert sich) wie üblich, als er uns sieht (Remarque. Obelisk 1%); bewölkt <Adj.; nicht adv.): ein -er Himmel; der Himmel ist [stark] b.; <Abl. zu: bewölken:) Bewölkung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Sichbedecken mit Wolken. Sichbewölken: eine allmähliche B. [des Himmels]. 2. <PI. selten) das Bewölktsein. Gesamtheit der am Himmel befindlichen Wolken. Wolkendecke: leichte, aufgelockerte, wechselnde B.; es ist mit aufkommender B. zu rechnen; die B. reißt auf. BewQlkungs- (Met.): -auflockerung. die; -rückgang, der; -zumhme. die. bewuchern <sw. V.; hat): 1. wuchernd bedecken: Unkraut bewuchert das Grab; U Er überwand die Faulheit, die ihn allmählich bewucherte (Jahnn. Geschichten 191). 1 (veraltend) durch Wucher übervorteilen; der Händler bewucherte gewissenlos seine Kunden, dazu: Bewucherung, die: -, -en. Bewuchs, der; -es: Gesamtheit der Pflanzen, mit denen etw. bedeckt, bewachsen ist; Pflanzetuiecke: der B. des Ufers; die Hänge haben einen dichten, spärlichen B. [von Zittergras]; Ü dem frühen Primitivismus, der den zähen B. phantastischer Deutungen und Rituale über die Erfahrungswelt spinnt (Gehlen. Zeitalter 44). Bewunderer, Bewundrer, der; -s. -: jmd.. der jmdn. od. etw. bewundert: ein glühender B. [der Kunst] des Meisters; der Dichter hat viele Bewunderer; Bewynderin, Bewundrerin, die; -. -nen: w. Form zu f Bewunderer. Bewundrer: bewyndern <sw. V.; hat): eine Sache. Person od. deren Leistung als außergewöhnlich betrachten u. staunend anerkennende Hochachtung für sie empfinden u. diese äußern j: Jmdn. [wegen seiner Leistungen] b.; er bewunderte im stillen ihren Mut; ein Gemälde b.; (iron.:) wir mußten zuerst 382
bezecht sein neues Auto gebührend b.; seine Geduld ist zu b. (bewundernswert, -würdig); bewundernde Blicke; jmds. bewundertes Vorbild sein; <Zus.:> bewundernswert, bewundernswürdig <Adj.>: Bewunderung verdienend: eine -e Fertigkeit; ihre Geduld ist wirklich b.; <Abl.:> Bewunderung, die: -. -en <P1. selten): das Bewundern; große Anerkennung. Hochachtung: Die B. für Kühnheit ist eine ästhetische B. (Bamm. Weltlaterne 143): Jmdm. B. einflößen, abnötigen; (geh.:) Jmdm. B. zollen; Jmdm. für sein Handeln seine B. aussprechen; Jmds. B. erregen; jmdn.. etw. mit unverhohlener B.. voller B. betrachten: von B. für jmdn.. etw. erfüllt sein, dazu: bewunderungswürdig <Adj.): vgl. bewundernswert; Bewundrer: t Bewunderer; Bewundrerin: t Bewunderin. Bewarf, der; -lels. Bewürfe: Putz, mit dem etw. beworfen ist; angeworfener Mauerputz: der B. des Hauses blättert ab. fällt ab. wird erneuert. bewurzeln, sich <sw. V.; hat) (Bot.): Wurzeln bekommen: bewurzelte Setzlinge: und ob ... eine ... Triebspitze sich noch rechtzeitig bewurzelt, erscheint fraglich (MM 26. 3. 70. 56); <Abl.:> Bewyrzelung, (seltener:) Bewyrzlung, die; -. -en. bewußt [to'vust] <Adj.; -er. -este) [md.. mniederd. bewüst, eigtl. 2. Part, von veraltet bewissen = sich zurechtfinden, zu twissen]: 1. a) (nicht präd.) absichtlich, gewollt, willentlich (Ggs.: unbewußt): eine -e Lüge. Irreführung; die -e (überzeugte) Ablehnung des Materialismus; er war ein -er (aus Überzeugung handelnder, überzeugter u. seine Überzeugung vertretender) Anhänger des Sozialismus; er hat das ganz b. getan; Ich drücke mich b. burschikos aus (Thielicke. Ich glaube 193); b) klar erkennend, geistig wach: er hat den Krieg noch nicht b. erlebt; wir waren alle b. oder unbewußt (wissentlich od. unwissentlich) daran schuld; ein -er (seiner selbst bewußter, bewußt lebender, handelnder) Mensch; *skh <Dat.) einer Sache b. sein, werden (sich über etw. im klaren sein, über etw. klarwerden): sich der Bedeutung einer Sache, sich seiner Verantwortung voll b. sein, werden; c) <nicht adv.) ins klare, wache Bewußtsein gedrungen, im klaren, wachen Bewußtsein vorhanden: -e und un[ter]bewußte Vorstellungen: Ich versuchte, ihm seine Situation b. zu machen (Ossowski. Bewährung 72); *etw. ist/wird jmdm. bewußt (imd. erkennt etw. klar, weiß etw.): die Folgen meines Handelns waren mir durchaus b.; es ist mir nicht mehr b. (erinnerlich). wann das geschah. 2. <o. Steig.; nur attr.) bereits erwähnt, den Eingeweihten 1 bekannt: wir treffen uns in dem -en Haus, zu der -en Stunde; <AbI. zu 1 :> Bewußtheit, die; -: die B. einer Handlung; ein Mensch von hoher B. (Bewußtheit des Verhaltens. Klarheit über sich selbst); etw. mit B. tun (selten; etw. bewußt, absichtlich tun): <Zus.:> bewußtlos <Adj.; o. Steig.): 1. (nicht adv.) ohne Bewußtsein, ohne Besinnung: in -cm Zustand sein; der Kranke war tagelang b.; sie brach b. zusammen. 2. (nicht präd.) (selten) unbewußt, ohne Bewußtheit: eine b.. aber konsequent verfolgte Logik (Gehlen. Zeitalter 19). dazu: Bewußtlosigkeit, die; -: 1. bewußtloser Zustand. Ohnmacht. Besinnungslosigkeit: sie lag in tiefer B.; 'bis zur B. (ugs.; unaufhörlich; bis zum Überdruß, bis zur Erschöpfung] oft; in bezug auf eine Tätigkeit o. ä.): er übte das Stück bis zur B. 2. (selten) Unbewußtheit: die soziale und politische B. dieses ... Proletariers (Spiegel 48. 1965. ISO); zu bewußt (1 c): bewußtmadien <sw. V.; hat): vergegenwärtigen, ins Bewußtsein bringen: jmdm., sich etw. b.. dazu: Bewyßtmachung, die; -. -en: der Akt der B. der Umwelt (FAZ 30. 9. 61. 51); Bewußtsein, das; -s. -e <PI. fachspr.. selten): 1. a) Zustand, in dem man sich einer Sache bewußt ist; deutliches Wissen von etw.. Gewißheit. Einsicht: das B. seiner Kraft erfüllte ihn; er hatte das bedrückende B.. versagt zu haben; in dem/im B.. seine Pflicht getan zu haben, ging er heim; etw. ins allgemeine B. bringen; er rief sich den Vorgang in sein B. zurück (machte sich ihn wieder bewußt); etw. mit B. (bewußt, wissentlich) erleben; etw. mit [vollem] B. (absichtlich) tun; *etw. kommt jmdm* zulm] B. (etw. wird jmdm. bewußt, klar): allmählich kam ihm zulm] B.. daß seine Methode falsch war; b) Gesamtheit der Überzeugungen eines Menschen, die von ihm bewußt vertreten werden: das politische B. eines Menschen; das geschichtliche B. des deutschen Volkes; die Regierung bemühte sich, das sozialistische B. der Werktätigen weiterzuentwickeln; Ein theoretischer Kopf mußte her. ein Mensch mit B. plus Geschichtsbewußtsein (Kant. Impressum 234); c) (Psych.) Gesamtheit aller jener psychischen Vorgänge, durch die sich der Mensch der Außenwelt und seiner selbst bewußt wird: eine Spaltung des -s; etw. tritt über die Schwelle des -s; d) (Philos.) das von sich selbst u. anderen wissende Subjekt, dem die Objekte als Bewußtes gegenüberstehen; dasjenige, was zuallererst eine einheitliche Weltvorstellung ermöglicht. 2. Zustand geistiger Klarheit; volle Herrschaft über seine Sinne: das B. verlieren: auf einmal schwand ihm das B. (wurde er bewußtlos); das B. wiedererlangen (aus der Ohtimacht erwachen, zur Besinnung kommen); sie mußte bei vollem B. (ohne Narkose) operiert werden; nach einer halbstündigen Ohnmacht kam sie wieder zulml B. (zu sich). bewvßtseins-, Bewußtseins-: -bildung, die <o. PI.) [zu: Bewußtsein 1 b. c]: Nirgends wird die ..Bewußtseinsbildung" ... ernster genommen als in den kommunistischen Ländern (Enzensberger. Einzelheiten I. 14); Einengung, die [zu: Bewußtsein 1 cl; -entwicklung, die [zu: Bewußtsein 1 b. cl; ^erweiternd <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu: Bewußtsein 1 c]: daß in vielen Gruppen den als b. gepriesenen Drogen gewisse Bedeutung zukommt (Wohngruppe 33); ^erweite- rung, die; einhält, der [zu: Bewußtsein 1 c); ^lage, die: svw. f ^zustand; ^lenkung, die: Angesichts des ungeheuren Aufwands an Werbung und B. (Stamokap 27); -schwelle. die <o. PI.) [zu: Bewußtsein 1 c) (Psych.): Grenze zwischen Bewußtsein u. Nichtbewußtsein: ein Reiz liegt unter der B., tritt über die B.; -Spaltung, die (Med.. Psych.): Verlust des inneren Zusammenliangs der geistigen Persönlichkeit. Spaltungsirresein. Schizophrenie: an B. leiden; -Störung, die [zu: Bewußtsein 1 cl: -stufe, die [zu: Bewußtsein 1 b. cl; -trübung. die [zu: Bewußtsein I c]; -Veränderung. die [zu: Bewußtsein 1 b. cl: -zustand, der [zu: Bewußtsein 1 cl. Bewyßtwerdung. die; - [Zusb. zu: bewußt 1 b. c]. Bey [baj]: svw. t Beg. bezahlen <sw. V.; hat): 1. a) für etw. den Gegenwert in Geld zahlen: eine Ware, das Essen, ein Zimmer b.- ich habe die Möbel viel zu teuer bezahlt; er hat mir die Übernachtung bezahlt; etw. [in] bar. mit einem/durch einen Scheck, in ausländischer Währung, in/mit Schweizer Franken b.; die Arbeit wird gut. schlecht bezahlt; bezahlter Urlaub; Herr Ober, ich möchte b.!; er bezahlte mit einem Hundertmarkschein; Ü er mußte [für] seinen Leichtsinn teuer b. (sein Leichtsinn hatte für ihn schwerwiegende Folgen); sie hat ihre Schuld mit dem Leben bezahlt; *etw. macht sich bezahlt (etw. lohnt den Aufwand): diese Mühe macht sich bezahlt; b) jmdm. für eine Arbeit Geld geben, zahlen; jmdn. entlohnen: den Friseur, den Schneider b.; die Arbeiter werden schlecht, nach Tarif, über, unter Tarif bezahlt; er wird dafür bezahlt, daß er ...; R er läuft usw.. als ob er's bezahlt bekäme (ugs.; sehr schnell). 2. (Geld) als Gegenleistung geben: 100 Mark, einen hohen Preis b.; für etw. viel [Geld] b. müssen; sie hat ihm/(seltener:) an ihn 10 Mark für die Bücher bezahlt. 3. einen sich ergebenden Geldbetrag begleichen, eine Schuld tilgen: die Miete, seine Steuern b.; für eine Ware [keinen] Zoll b.; der Beitrag ist jährlich im voraus zu b.; <Abl.:> Bezahlung, die; -. -en <P1. selten): 1. das Bezahl: twerdjen: er verlangt sofortige B. 2. Entgelt. Lohn: keine B. annehmen; ohne B.. nur gegen B. arbeiten. bezähmen <sw. V.; hat): 1. zügeln, beherrschen, in Schranken halten, im Zaum halten, bändigen: seine Begierden, seinen Hunger b.; er konnte seine Neugier nicht [länger] b.; ich mußte mich sehr b.. um ihn nicht hinauszuwerfen. 2. (veraltet) zahm machen: wilde Tiere b.; <Abl.:> Bezähmung, die; -. bezastert [ba'lsastBt] <Adj.; nicht adv.) [zu t Zaster] (salopp): vermögend: er ist ganz schön b. bezaubern <sw. V.; hat): in Entzücken setzen u. für sich einnehmen, auf jmdn. einen Zauber. Reiz ausüben: sie bezaubert alle durch ihre Liebenswürdigkeit; diese Musik bezaubert das Publikum; ich war bezaubert von ihrem Anblick: und wie einst als Elfjähriger bezauberte er auch hier (Ce- ram, Götter 108); <oft im 1. Part.:) ein bezauberndes ([lieb/reizendes) junges Mädchen; eine bezaubernde Musik; ein bezauberndes (entzückendes) Kleid; sie ist bezaubernd [schön]; <Abl.:) Bezauberung, die; -. -en: das Bezaubertsein. Entzücken. Begeisterung. bezechen, sich <sw. V.; hat): sich betrinken: wir haben uns letzte Nacht ganz schön bezecht; bezecht [te'tse^t] <Adj.; 383
Bezechtheit nicht adv.): betrunken: überall torkeln bezechte Matrosen (Kisch. Reporter 243); <Abl.:) Bezechtheit, die; -. bezeichnen <sw. V.; hat): 1. a) durch ein Zeichen kenntlich machen; markieren: zu fällende Bäume b.; der Wanderweg ist mit einem blauen Dreieck bezeichnet; ein Kreuz bezeichnet die Stelle, wo er verunglückt ist; die Aussprache eines Wortes, den Takt eines Musikstücks b. (kennzeichnen, durch Zeichen. Bezeichnung angeben); b) genau angeben, beschreiben: er bezeichnete mir den Baum, wo ich abbiegen sollte. 2. a) bei nennen: mit dem Wort ..Blazer'* bezeichnet man eine Art Klubjacke; er bezeichnet sich als Architekt; Als Juchhe bezeichnete man in Jener Stadt verächtlich die obersten Stockwerke der Häuser (Feuchtwanger. Erfolg 761); b) Benennung für jmdn. od. etw. sein: das Wort „Pony" bezeichnet ein kleines Pferd; dieser Ausdruck kann sehr verschiedene Tätigkeiten b. 3. von jmdm.. etw. sagen, daß er. es etw. Bestimtntes sei; als etw. hinstellen: jmdn. als seinen Freund, als Verräter b.; daß der Schauspieler ... nicht eben als idealer Gewährsmann bezeichnet werden konnte (Jens. Mann SD; sich als den Verfasser des Buches b.; jmds. Verhalten als Feigheit, als anmaßend b.; dieses Verhalten bezeichnet (veraltet; ist bezeichnend für) seine Einstellung; <1. Part, zu 3:) btmtdhnend\ kennzeichnend, charakteristisch: ein -es Merkmal; diese Äußerung ist b. [für ihn]; das ist [wieder mal] b.! (ugs. abwertend; typisch). dazu: bezeichnenderweise <Adv.>: wie es für jmdn.. etw. bezeichnend, typisch ist: b. protestierte er nur gegen das Alkoholverbot; <Abl. zu: bezeichnen:) Bezeichnung, die; -. -en: a) <o. PI.) Kennzeichnung. Markierung: die B. der Wanderwege erneuern; die B. der Aussprache weglassen; b) Benennung, passendes Wort: eine charakteristische, [unigenaue B ; ich finde keine treffendere B. dafür: dieses Medikament ist unter verschiedenen -en (Namen) im Handel; <Zus.:> BezeJchnuneslehre, die (Sprachw.): Wissenschaft, die untersucht, wie Dinge, Wesen u. Geschehnisse sprachlich bezeichnet werden; Onomasiologie. bezeigen <sw. V.; hat) (geh.): 1. a) erweisen: jmdm. Ehrfurcht. Respekt, seine Teilnahme b.; b) zu erkennen geben, zeigen: Freude. Furcht, großen Mut b. 2. <b. + sich) einem Gefühl Ausdruck geben: ich wollte mich dafür dankbar b. und schenkte ihm ein Buch; <Abl. zu 1:) Bezeigung. die; -. -en. bezeugen <sw. V.; hat): I. über, für etw. Zeugnis ablegen; etw. als Zeuge erklären; durch Zeugen aussage]. Zeugnis beglaubigen, bestätigen, bekräftigen: er hat den Tatbestand gerichtlich, unter Eid bezeugt; die Wahrheit einer Aussage, jmds. Unschuld b.; ich kann [dir] b.. daß ...; der Ort ist schon im 8. Jh. bezeugt (urkundlich nachgewiesen): seine Worte. Handlungen bezeugen seine Rechtschaffen- heit (zeigen, bestätigen sie. zeugen dafür). 2. (seltener) bezeigen (1): sie möge gefälligst ihren Richtern den gebührlichen Respekt b. (Maass. Gouffe 273); <Abl.:> Bezeugung, die; -. -en. bezichtigen [ba'tsi^tign] <sw. V.; hat) [zu mhd. beziht. biziht = Beschuldigung, ähd. biziht = Verdachtszeichen, zu: bizihan = beschuldigen, zu f zeihen]: jmdm. in anklagender Weise die Schuld für etw. geben; beschuldigen: jmdn.. sich [selbst] des Verrats, des Diebstahls b.; er wurde bezichtigt, an der Verschwörung teilgenommen zu haben; <Abl.:> Bezjehtigung« die: -. -en. beziehbar [bo't$i:ba:5l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß num einziehen kann, daß es bezogen werden kann; fertig für den Einzug: die neue Wohnung ist noch nicht b.; beziehen <st. V.; hat): 1. a) bespannen, überziehen: die Betten frisch b.; einen Schirm, einen Tennisschläger neu b.; das Sofa ist mit Leder bezogen; b) <b. + sich) sich bewölken: der Himmel bezieht sich, hat sich mit schwarzen Wolken bezogen. 2. a) in etw. einziehen: ein Haus, eine neue Wohnung b.; er bezog die Universität (veraltet; begann zu studieren)9, b) (militär.) in eine bestimmte Stellung gehen: leinen] Posten, eine günstige Stellung b.; deinen festen, klaren Standpunkt b. (sich zu eigen machen, einnehmen). 3. regelmäßig erhalten: eine Zeitung durch die Post b.; ein gutes Gehalt, nur eine kleine Rente b. (regelmäßigausbezahlt bekommen) Waren aus verschiedenen Städten, von verschiedenen Firmen b. (regelmäßig erwerben u. geliefert] bekommen); sein Wissen aus Illustrierten b. (regelmäßig u. fast ausschließlich Illustrierte lesen); eine Ohrfeige. Prügel b. (ugs.; bekommen). 4. a) <b. + sich) sich auf etw. berufen: wir beziehen uns auf Ihr Schreiben vom .... auf unser Ferngespräch vom/am Donnerstag und teilen Ihnen mit...; er bezog sich (verwies) auf eine Rede des Bundeskanzlers; b)jmdn.. etw. betreffen, an etw. anknüpfen: diese Kritik bezog sich nicht auf dich, auf deine Arbeit; c) mit jmdm.. sich. etw. in Zusammenhang bringen; gedanklich verknüpfen; zu jmdm.. sich. etw. in Beziehung setzen: er bezieht immer alles auf sich; dieses Sprichwort kann man auf die gegenwärtige Lage b. 5. (Schweiz.) einfordern: Steuern b.; <Abl.:> beziehentlich [ba- '^iantli^] <Ptäp.) (Amtsdt.): bezüglich; Bezieher, der; -s. -: jmd.. der etw. bezieht (3): der B. dieser Zeitung; die B. hoher Einkommen; Beziehung, die; -. -en: 1. (meist PI.) politische, gesellschaftliche, geschäftliche, menschliche Verbindungen . die Vorteile verschaffen]: gute, freundschaftliche -en zu jmdm. haben; wirtschaftliche, diplomatische -en aufnehmen, mit/zu einem Land unterhalten; er hat [überall] -en (Verbindungen zu Leuten, die etw. für ihn tun können); seine -en spielen lassen (seine Verbindungen zu bestimmten Leuten für etw. nutzbar machen); intime -en (ein Liebesverhältnis) zu/mit jmdm. haben; die B. (das Verhältnis) zwischen den Geschlechtern; er hat keine B. (kein inneres Verhältnis) zur Kunst. 2. innerer Zusammenhang, wechselseitiges Verhältnis: die B. zwischen Angebot und Nachfrage; zwischen diesen Ereignissen besteht keine B.; zwei Dinge zueinander in B. setzen, bringen; ihre Abreise steht in keiner B. zum Rücktritt des Ministers (hat nichts damit zu tun); *in ... Beziehung (unter bestimmten Gesichtspunkten): in dieser B. (was dies betrifft) hat er recht; das Buch ist in mancher, in jeder B. (Hinsicht) zu empfehlen; [mit] B. auf (.mit] Bezug nähme!, inj Anspielung auf. inj Anknüpfung an): entsprechend ihrer B. auf freies ... Handeln (Fraenkel. Staat 260). be^khunes-, Beziehung»-: ^begriff, der: Relationsbegriff; ^handd.der <o. PI.): Direkthandeides Herstellers od. Großhändlers mit dem Endverbraucher; -kauf, der: durch persönliche Beziehungen ermöglichter illegaler j Kauf bewirtschafteter u.lod. knapper Güter: Noch immer floriert in der DDR der B. unter dem Ladentisch (Spiegel 1/2. 1967. 41); -lehre, die: von den Beziehungen zwischen Menschen (Lebewesen) handelnde Lehre als Basis der Soziologie: -Jos <Adj.) [zu: Beziehung 2]: die beiden Sätze stehen b. nebeneinander, dazu: -tosigkeit, die; -; -reich <Adj.) [zu: Beziehung 21: ein -es Thema; ein -er Gegenstand; ein -er (viele Assoziationen. Anspielungen einschließender) Name; -^voll <Adj.) [zu Beziehung 2]: bewußt Bezug auf etw. nehmend, anspielend, anzüglich: eine -e Bemerkung; das war sehr b. gesagt; -wahn, der (Psych.): Wahn, in dem belanglose Umwelt Vorgänge ohne Anlaß als auf die eigene Person bezogen erlebt werden; -weise <Konj.) (Abk.: bzw.): I. oder; oder vielmehr, genauer gesagt: ich war mit ihm bekannt bzw. befreundet; er wohnt In Frankfurt bzw. in einem Vorort von Frankfurt. 2. und im anderen Fall: die Fünf- und Zweipfennigstücke waren aus Nickel bzw. [aus] Kupfer. beoden <sw. V.; hat) (bildungsspr.): auf etw. zielen, sich auf etw. beziehen, etw. zu treffen suchen; Sie (die Psychologie) ... bezielt Unanschauliches mit.anschaulichen Symbolen (Franzen. Test Psychologie 169). beziffern [bo'gifmi] <sw. V.; hat) [zu: Ziffer]: 1. mit Ziffern versehen, numerieren: die Seiten eines Buches b.; bezifferter Baß (in der Barockmusik: Baßstimme mit Ziffern u. Versetzungszeichen, die die zugehörigen Akkorde angeben). 2. der Zahl, dem Betrag nach , schätzungsweise] angeben: man beziffert den Sachschaden auf 3000 Mark; die Verluste beziffern sich auf (belaufen sich auf* betragen) 2 Millionen Mark:<AbI. zu 1:) Bezifferung, die; -. -en: 1. das Beziffern. 2. bezifferndes Zeichen. Gesamtheit beziffernder Zeichen. Bezirk[bo'tsnrk].der;-[eis.-e(Abk.: Bez.od. Bz.)[spätmhd. bezirc. für mhd. zirc = (Um)kreis. Bezirk < lat. circus = Kreis. tZirkus]: 1. a) abgegrenztes Gebiet, (auch:) Gegend. Landstrich: jeder Vertreter bereist seinen eigenen B.; in einem ländlichen B. wohnen; sie war dem B. des Internats glücklich entronnen; b) Sach-. Sinnlbereich: in den -en des Geistes, der Kunst; im künstlerischen B. gelten andere Gesetze. 2. Verwaltungsbezirk in Ländern. Städten od. Gemeinden]; (DDR) einer der 14 Verwaltungsbezirke: (Osten*.) mehrere Gemeinden eines Bundeslandes umfassender Verwaltungsbezirk (Sprengel einer Bezirkshauptmannschaft) : (Schweiz.)dem Zuständigkeitsbereich ei- 384
Bibel ner unteren od. mittleren Verwaltungs- od. Gerichtsbehörde unterstellter Bezirk. Amtsbezirk. Amt ei j. 3. (DDR ugs.) Dienststelle eines Bezirks(2); <Abl.:)bezjriklich[...li$ <AdJ.; 0. Steig.): die Zulassung -er Ortsmittelpunkte in Großraumgemeinden (Bundestag 189. 1969. 10191). bezjrks-, Bezfrks-: -amt. das; -arzt, der: hecunteter Arzt in einem Verwaltungsbezirk: ^beamte, der; -behörde, die; Miericht, das (bes. österr.); ^grenze, die: Grenze eines Bezirks (2); ^hatiptmaim, der: -[eis. ...leute (österr.): Vorsteher eines Verwaltungsbezirks, dazu: ^hauptmaimschaft, die; -. -en (österr.): 1. Verwaltungsbehörde eines Bezirks: Abk.: BH. 2. Gebäude der Verwaltungsbehörde eines Bezirks: ^kabinett, das (DDR); starte, die: X.für einen Eisenbahnbezirk gültige Zeitkarte. 2. Landkarte eines Bezirks: ^Masse, die (Sport): Spielklasse, die aus den Vereinen eines bestimmten Bezirks gebildet wird: in die B. absteigen; ^kommando, das (früher): 1. Landwehrbezirkskommando. 2. Wehrbezirkskommando: ^bndwirtschaftsrat, der (DDR); -leitender (DDR); -llga.die (Sport): svw. t blasse; M-egierung, die; Miditer, der; ^schule, die: Mittelpunktschule. Zentralschule: ^schulrat, der; -spitai, das (Schweiz.); ~stadt,die: Hauptstadt eines Bezirks: ^Statthalter, der (Schweiz.); ^tag, der (DDR): oberstes Organ der Staatsgewalt meinem Bezirk (2); -trotte!,der (südd.. österr. derb ugs.): sehr großer Trottel: ^weise <Adv.; auch attr. Adj.X bezjrzen: fbecircen. Bezoar [betso'a:^]. der; -s. -e [span. bezoar < arab. bäzahr. bädizahr < pers. bädzahr. pädzahr. eigtl. = Gegengift]: (in der Volksmedizin gebrauchter) Magenstein von Wieder- käuern (z. B. der Bezoarziege): <Zus.:) Bezoorwurzd, die: Wurzel eines südamerik. Maulbeergewächses ( Mittel gegen Schlangenbiß): Bezoarziege, die: eine asiat. Wildziege. Bezogene, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): derjenige, auf den ein Wechsel od. Scheck gezogen ist (d. h.t der ihn bezahlen muß): Bezogenheit, die; - [zu: bezogen. 2. Part, zu: beziehen (4)1. bezopft [bo'teaßft] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Zopf. Zöpfen versehen 1: ein -es kleines Mädchen. bezug. <in der Verbindung) in b. auf Jmdn., etw. (was jmdn.. et*>. betrifft, angeht: bezüglich, hinsichtlich): in b. auf den neuen Mitarbeiter hat sie nichts in Erfahrung bringen können; In Bonn ist man ... an einem gewissen Immobilismus interessiert, und zwar sowohl in b. auf Berlin wie in der Deutschlandfrage (Dönhoff. Ära 83); Bezug, der; -[eis. Bezüge: 1. a) etw., womit etw. bezogen, überzogen wird: Überzug: der B. des Kissens, der Polstermöbel ist schadhaft; Die Betten sind weich, die Bezüge sauber (Zeit 20. II. 64. 52); b) etw. (Saiten, Bogenhaare), womit etw. bespannt wird: Bespannung: den B. einer Geige, eines Bo- gens erneuern. 2. <o. PI.) das Beziehen (3) durch Kauf. Erwerb: der B. von Zeitschriften. Waren aus dem Ausland unterliegt den Zollbestimmungen. 3. <nur im PI., österr. auch im Sg.) Gehalt. Einkommen: er erhält die Bezüge eines Beamten. 4. Beziehung (2). Zusammenhang: sachliche Verbindung. Verknüpftheit: etw. hat B. auf jmdn.. etw.; den B. zu etw. herstellen* dieser Film vermeidet Bezüge, jeden B. zur Gegenwart; überall dort, wo der elementare Charakter von Problemen sich in seinem religiösen B. zu erkennen gibt (Thielicke. Ich glaube 10); *B. nehmen auf etw. (Amtsspr.. Kaufmannsspr.; sich auf etw. beziehen): wir nehmen B. / B. nehmend auf unser Schreiben vom ...; mit/unter B. auf etw. (Amtsspr.. Kaufmannsspr.; Bezug nehmend auf etw.): mit B. auf Ihr letztes Schreiben teilen wir Ihnen mit ...; <Abl.:) Beziiger [bo'tsy:ge]. der; -s, - (Schweiz.): 1. Bezieher. 2. jmd., der etw. (bes. Steuern) einfordert: bezüglich [to't$y:kli<;] (Papierdt.): 1. <Präp. mit Gen.) in bezug auf. wegen, über: b. seines Planes hat er sich nicht geäußert; Bezüglich des Vertriebs in Ihrem Marktgebiet schreiben Sie bitte an uns (Herrenjournal 3. 1966. 94). 2. <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) sich beziehend: das darauf -e Schreiben; Bei männlichen Hühnervögeln ... ist das Verteidigen oft die einzige auf sie (= Nachkommenschaft) -e Reaktion des Vaters (Lorenz. Verhalten 198); das-e Fürwort (Sprachw.; Relativpronomen): (Abi :> Bezüglichkeit.die; -. -en: Bezug (4). Zusammenhang. Verbindung: Während ich rauchte, fielen mir ... allerlei -en zur Rolltreppe ein (Grass. Blechtrommel 727); Bezugnahme [...na:ma]. die; -. -n (Papierdt.): das Bezugnehmen: die B. auf die Verfassung (Fraenkel. Staat 337); unter B. (mit Bezug) auf Ihr letztes Schreiben teilen wir Ihnen mit... bezugs-. Bezugs- (vgl. auch: Bezug[s]-): -berechtigt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zu/n Bezug (2) berechtigt: -berechti- gung. die; -bereitschaft, die; - (Schweiz.): bezugsfertiger Zustand eines Hauses o.a.: -fertig <Adj.; o. Steig.; nicht ad\.):fertigfürdas Beziehen (2 a): -e Wohnungen; -person, die (Psych., Soziol.): Person, an der jmd. auf Grund einer persönlichen Beziehung sein Denken u. Verhalten orientiert: die Funktion des Bewährungshelfers als B. (Ossowski. Bewährung 107); -preis, der: Preis für den Bezug (2); -punkt. der: 1. Punkt, auf den eine räumliche Beschreibung. Darstellung bezogen wird. 2. Orientierungspunkt, -basis für das Denken. Überlegen. Handeln: der Mensch, das Gemeinwohl war der B. für sein Denken. Handeln; -quelle, die: Gelegetiheit zutn Einkauf: eine günstige B.: -rahmen, der: svw. 1 Bezugssystem; -recht, das: gesetzlich begründeter Anspruch auf den Bezug (2) von jungen Aktien: -e erwerben; -[wortlsatz, der (Sprachw.): Relativsatz. Bezug[sj- (vgl. auch: bezugs-. Bezugs-): -schein, der: Bescheinigung.die zum Kauf bewirtschafteter Waren berechtigt: etw. auf/durch B. bekommen; bei der Ausgabestelle für Kleiderkarten gab es Bezugsscheine für Trauerkleidung (Grass. Hundejahre 339); Ü B. B (früher ugs. verhüll.; per- sönl. Beziehungen, durch die man / illegalJ Vergünstigungen, bes. knappe od. bewirtschaftete Waren, bekam): -Stoff, der: Stoff für den Bezug (1 a); -System, das: I. zugrundeliegendes Koordinatensystem. 2. zugrundeliegendes System. Ganzes (von Beziehungen, Überzeugungen usw.): sein Denken. Handeln steht in einem anderen, hat ein ganz anderes B.; das B. einer wissenschaftlichen Darstellung. bezusdiunen [bd't$u:Jusn] <sw. V.; hat) [zu tZuschuß] (Papierdt.): zu einer Sache einen Zuschuß gewähren: ein Vorhaben, ein Theater b.; Steuerbegünstigte Wohnungen werden bezuschußt (MM 28. 8. 68. 7); <Abl.:> Bezuschussung, die; -. -en. bezwecken <sw. V.; hat): einen Zweck verfolgen: beabsichtigen, zu erreichen suchen: was bezweckst du mit diesem Brief, mit dieser Frage. Handlung?; Bewegungen, die lediglich begrenzte soziale Reformen b. (Fraenkel. Staat 305). bezweifeln <sw. V.; hat): an etw. zweifeln: anzweifeln: jmds. Angaben. Aussagen b.; ich bezweifle, daß er das getan hat; das ist nicht zu b.; Nur ... die Dummheit ... kann das b. (Maass. Goufle 320); <Abl.:) Bezweiflellung. die; -. bezwingen <st. V.; hat): 1. besiegen, überwinden, Gewalt bekommen über jmdn., etw.: fertig werden mit jmdm.. etw.: einen [sportlichen] Gegner [im Wettkampf) b.; eine Festung b. (trotz Widerstandes einnehmen): sich kaum b. (beherrschen) können; sie sind erstaunt, daß dieser Gott uns nicht bezwingt (Frisch. Nun singen 102); Ü seinen Zorn b. (beherrschen, im Zaum, in Schranken halten, mit Mühe zurückhalten): seine Neugier, seinen Schmerz b. (unterdrücken). 2. trotz Schwierigkeiten bewältigen: Mit solchem Wagemut allein ließ sich die technisch schwierige Strecke nicht b. (Maegerlein. Piste 83); einen Berg b. (ersteigen): < 1. Part, zu (1)): bezwingend <Adj.>: Widerstand. Ablehnung nicht aufkommen lassend: suggestiv überwindend: stark für sich einnehmend: ein -es Lächeln; jmd.. etw. ist von -er Schönheit; die Geste war b.; seine Ausfuhrungen sind von -er (unbedingt überzeugender) Logik; <Abl.:> Bezwinger, der; -s. -: jmd.. der jmdn.. etw. bezwingt, bezwungen hat: die B. des Mount Everest; Bezwingung, die; -. -en <PI. ungebr.X BH [be.'ha:]. der; -Is], -[s] (ugs.; Abk. für): Büstenhalter. bi [bi:] <Adj.; o. Steig.; nur präd.) [Kürzung aus tbisexuell] (salopp): mit beiden Geschlechtern sexuell verkehrend. Blas l'b^jas. auch: 'bi.as]. das; -. - [aus engl.-amerik. bias = Vorurteil, zu frz. biais = schief, schräg] (Meinungsforschung): durch falsche Untersuchungsmethoden verzerrte Repräsentativerhebung. Biathlon l'bi.atbn], das; -s. -s [aus lat. bi- = zwei u. griech. äthlon = Kampf!: Kombination aus Skilatiglauf u. Scheibenschießen als wintersportliche Disziplin. bibbern fbiben] <sw. V.; hat) [eigtl. = ständig beben] (ugs.): a) zittern: vor Angst. Kälte b.; er stand nackt im Flur und bibberte; b) um etwas zittern: Angst haben, etwas nicht zu erhalten oder zu verlieren: um sein Leben b.; Luschke bibbert um sein Ritterkreuz (Kirst. 08/15. SS2). Bibel ['bl:bll. die; -. -n [mhd. bibel, biblie < kirchenlat. biblia. urspr. PI. zu griech. biblfon. byblfon = Papierrolle. 25 GDW 385
bibel-, Bibel- Buch, zu: biblos. byblos = Papyrusstaude, -bast. nach Byblos. der phönizischen Hafenstadt, aus der der zu Papierrollen verarbeitete Bast vornehmlich importiert wurde): 1. <o. PI.) Gesamtheit der von den christlichen Kirchen als offenbartes Wort Gottes betrachteten Schriften des Alten u. Neuen Testaments, heiliges Buch der Christen. Heilige Schrift: die B. auslegen. 2. Exemplar der Bibel (1): eine kostbare, alte B.; die. eine B. aufschlagen; in der B. lesen; das steht schon in der B. (ugs.; ist eine alte Weisheit); Ü (gelegtl. abwertend:) das .Xapital" ist die B. der Marxisten (bedeutsames, /unbedingt/ maßgebendes Buch, an dem sich die Marxisten orientieren): eine ganze B. (ugs.; ein dickes Buch) von Stoffmustern. bibel-, Bjbel-: ^fest <Adj.; -er. -este; nicht adv>: mit detn Bibeltext genau vertraut: -forscher, der (veraltet): Zeuge Jehovas: -gesellschaft, die: ev. Vereinigung zur Herstellung. Übersetzung u. Verbreitung von Bibeln: -giaube[n], der: vorbehaltloser Glaube an die Bibel: -gläubig <Adj.; nicht adv>; -konkordanz*die: Konkordanz (1) der Bibel: -kritik, die <o. PI.): historische od. philologische Kritik der Bibel: -lese, die (ev. Kirche): Plan. Anweisung zur Lesung bestimmter Bibelstellen: -spräche, die <o. PI.): die Sprache der Bibel (bes. in der Übersetzung Luthers): -Spruch, der; -stelle, die: -stunde, die: an die Lesung eines Bibeltextes anknüpfende Andacht; -text.der; -Übersetzung, die; -vers, der; -woche, die: über die Abende einer Woche verteilte gemeinschaftliche Arbeit an Bibeltexten: ^wort. das <PI. -worte): svw. t ^spruch. Bibeleskisle] [bitolds-]. der [zu alemann. Bibele = junge Hühner, die früher mit dem Molkenquark gefüttert worden sein sollen] (alemann.): Quark. Bibelol Ibi'blo:]. der; -s. -s [frz. blbelot]: Nippsache. Klein- kunstwerk. 'Biber [*bi:be]. der: -s. - [mhd. biber. ahd. bibar. aus einer Wz. mit der Bed. „glänzend, hellbraun", also eigtl. = der Braune]: 1. plumpes Nagetier mit bräunlichem Fell, plattem Schuppenschwanz und Schwimmfüßen, das an Gewässern lebt, gut schwimmt u. Bauten f.JJurgen", Dämme) anlegt. 2. Fell des Bibers (1). 3. (ugs.. scherzh.) a) Vollbart, b) Träger eines Vollbartes, ^iber [-]. der od. das; -s [nach t1 Biber (2)1: beidseitig gerauhtes Baumwollgewebe (hauptsächlich für Bettucher). Rohflanell; <Zus.:) Biberbettuch, das. Biber-: -bau, der <PI. -e); -bürg, die: Biberbau aus Ästen u. Schlamm; -feil, das; -geil, das; -[e]s [mhd. bibergeil. zu: geil(e) = Hode (da man die Drüsen für die Hodensäcke des Tieres hielt)]: früher als krampfstillendes Mittel verwendete, stark riechende Absonderung aus den Afterdrüsen des 1 Bibers (1): -kragen, der: Kragen aus 'Biber (2); -pelz, der; -rotte, die: Sumpfbiber; -schwänz, der: 1. Schwanz des ' Bibers (1). 2. flacher Dachziegel. Biberette [bite'reU)]. die; -. -n [französierende Bildung zu f ,Biber]: I. Kaninchenfell, auf ]Biber (2) zugerichtet. 2. pelzartiger Wollplüsch. Bibernelle [bi:bp'neb], die; -. -n [mhd. bibernelle]: Nebenform von tPimpernell. Bibi [bi:bi, auch: 'bibi], der; -s. -s [frz. bibi = kleiner Frauenhut, H. u.J: I. (ugs.) steifer Herrenhut mit schmaler Krempe. 2. (ugs. scherzh.) Kopfbedeckung. Bibliograph [biblio...]. der; -en. -en [ghech. bibliogräphos = Bücherschreiber, aus biblion = Buch (t Bibel) u. t-graph]: Bearbeiter einer Bibliographie; Bibliographie, die; -. -n [...i:an; griech. bibliographia = Bücherschreiben, t-graphie]: 1. Verzeichnis, indem Bücher. Schriften. Veröffentlichungen einer bestimmten Kategorie angezeigt u. (ins- bes. nach Titel. Verfasser. Erscheinungsdatum u. -ort) beschrieben werden. Büchernachweis: eine [fortlaufende B.; eine B. der Goetheliteratur, zur Literaturwissenschaft. 2. Bücherkunde. Wissenschaft von den Bücherverzeichnissen; biMiographieren [...gra'firon] <sw. V.; hat): 1. bibliographisch verzeichnen: ein Buch b. 2. die genauen bibliographischen Daten feststellen: ein bestelltes Buch, einen Titel b.; <Abl.:> Bibüographkrung, die; -, -en; Bibliograph^ [...gra:fin], die; -♦ -nen: w. Form zu t Bibliograph: bibliographisch <Adj.; o. Steig.): die Bibliographie betreffend, zu ihr gehörend, ihr eigentümlich, gemäß; dem Büchernachweis dienend: -e Angaben. Auskünfte; einen Titel b. erfassen: Bibüomane [...'ma.nal. der; -n. -n [rückgeb. aus t Bibi iomanie]: jmd.. der aus krankhafter Leidenschaft Bücher sammelt; Büchernarr; BiMkxnank, die; -: krankhafte Bücherliebe; Bucher Sammelwut; bibliomanisch <Adj.>: der Bi- blionumie verfallen, ihr zugehörig, eigentümlich; bibliophil L..Ti:l] <Adj.; o. Steig.) [rückgeb. aus t Bibliophile]: 1. schöne u. kostbare! Bücher liebend, samtnelnd. bevorzugend: ein -er Sammler; -e Interessen. 2. für Bibliophile, für Bücherliebhaber wertvoll: eine -e Kostbarkeit. Ausgabe erwerben; Bibliophile, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) [griech. phflos = Freund]: jmd., der in besonderer Weise schöneu. kostbare! Bücher schätzt u. erwirbt]; BiMiophi- lie [...fi'li:]. die; -: Bücherliebhaberei: Bibliothek^ [...'te.kl. die; -. -en Hat. bibliotheca < griech. bibliotheke. eigtl. = Büchergestell. TTheke]: 1. a) Einrichtung zur systematischen Erfassung. Erhaltung. Betreuung u. Zugänglicbna- chung von Büchern; Bücherei: eine private, öffentliche B.; eineB. verwalten; bei. an einer B. angestellt sein; b) geordnete! Büchersammlung: eine B. von 30000 Bänden; eine B. benutzen, um zahlreiche Bände erweitern; er besitzt eine reichhaltige B.: c) Raum. Gebäude für eine Bibliothek (1 a. b): in der B. arbeiten; in die B. gehen. 2. (veraltend) Titel von Buchreihen: B. der Unterhaltung und des Wissens; Meiners Philosophische B.; Bibliothekar [...te'ka.g], der; -s. -e [lat. bibliothecärius]: wissenschaftlich ausgebildeter! Betreuer, Verwalter einer Bibliothek; Bibliothekarin, die; -, -nen: w. Form zu t Bibliothekar; bibliothekarisch <Adj.; o. Steig.): die berufliche Tätigkeit eines Bibliothekars betreffend, zu ihr gehörend, ihr eigentümlich, gemäß: eine -e Aufgabe, Tätigkeit. BiMiotheks-: ^Assessor, der: Assessor im Bibliotheksdienst; -beamte. der; -benutzer, der; -dienst, der <o. PL): Dienst der beamteten od. öffentlich angestellten Bibliothekare; -di- rektor, der; -gebAude, das: ^Beschichte, die <o. PL): Geschichte des Bibliothekswesens; -helfer. der: ^katalog, der; -künde, die <o. PL): Lehre vom Bibliothekswesen u. seiner Geschichte, dazu: -kundlidi [...kontli^] <Adj.; o. Steig.): -lehre, die <o. PL): Lehre vom Bibliothekswesen; Mut, der <P1. ...rate): Titel von Beamten im Bibliotheksdienst; Träger dieses Titels; -räum, der; -referendar, der: Referendar im Bibliotheksdienst; -saai, der; -schule, die: Schule für Bibliothekare; -Signatur, die; -Stempel, der; -Verwaltung, die; -wesen, das <o. PL); -Wissenschaft, die <o. PL); -ziramer, das. biblisch [bi:bhjl <Adj.; o. Steig.) [zu fBibel]: 1. a) aus der Bibel stammend!, zur Bibel gehörend, ihr eigentümlich, gemäß: der -e Schöpfungsbericht; -e Gestalten. Geschichten; das Lehrfach Biblische Geschichte; mit einem so -en Tier wie dem Esel den Weihnachtsmarkt zu beleben (Schnurre. Bart 64); b) wie in der Bibel: seine Rede war von -er Kürze; sich b. ausdrücken; ein -es (sehr hohes) Alter erreichen. 2. <meist attr.) die Bibel betreffetui: -e Altertumskunde; ein -es Drama (mit biblischem Stoff). Bicarbonat: t Bikarbonat. bichrom l'biikrorm. bi'kro.m] <Adj.; o. Steig.) [zu. lat. bis = zweimal u. griech. chröma = Farbe] (Fachspr.): zweifarbig; Bkhromat, das; -[e]s, -e (Chemie): doppelchromsaures Salz. Dichromat: Bichromk, die; - (Fachspr.): Zweifarbigkeit. Bickbeere ['btk-1. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. bikbere. wohl zu pik = Pech (nach der pechschwarzen Farbe)] (nordd.): Heidelbeere. biderb [bi'dcrpKAdj.) [mhd. bider(be) = bieder; brauchbar, nützlich, ahd. bitherbe = brauchbar, nützlich, eigtl. = dem Bedürfnis entsprechend, aus: bi = be- u. dem Stamm von tdürfen] (altertümelnd. meist spött.): bieder: in der Erinnerung an die altdeutsch-biderbe Vergangenheit (Greiner. Trivialroman 106). Bidet [bi'de:], das; -s. -s [frz. bidet. eigtl. = kleines Pferd. H. u.|: Sitzbecken für Spülungen u. Waschungen der unteren Körperpartie. Bidon [bi'dö:], der; -s, -s [frz. bidon < ital. bidone = faß förmiger Behälter für die Weinration der Matrosen < mgriech. pithon = Weinfaß < griech. pithos] (Schweiz.): Eimer. Kanne mit Verschluß; Benzinikanister; Bidonville [bidÖ'vil]. das; -s. -s [frz. bidonville. eigtl. = ..Kanisterstadt4']: a) aus Kanistern. Wellblech w. ä. aufgebautes Elendsviertel in den Randzonen der nordafrikan. Großstädte; b) Elendsviertel. bieder ['bi:de] <Adj.) [mhd. bider(be). tbiderb]: 1. (veraltend) rechtschaffen, aufrichtig u. verläßlich, ehrenwert u. anständig: ein -er Bürger. Handwerksmeister: von -er Gesinnung sein; Dem -en Manne, dem eine loyale und bewah- 386
hier-, Bier- rende Gesinnung vom Gesichte zu lesen war (Th. Mann. Krull 299). 2. auf beschränkte Weise rechtschaffen, allzu naiv; einfältig, treuherzig: ein -er Alter; b. blicken, aussehen: einen Befehl brav und b. (treulierzig u. einfältig) ausführen. bieder-, Bjfider-: -mann, der <PI. -männer): 1. (veraltend od. iron.) biederer (1). ehrenwerter, rechtschaffener Mann: ein wackerer B.; in der Maske des -s auftreten. 2. auf beschränkte, kleinbürgerliche Weise biederer Mensch; Spießer: der deutsche B. schätzt das nicht, dazu: -mäimisch [-m£nij] <Adj.>: Lessings Parabelstück von Boleslaw Barlog b. inszeniert (Weit 13. I. 1962. 7). -mamsgesicht, das. -mannsmaske, die, -manramiene, die; -meier, das; -[sl [nach ..(Gottlieb) Biedermaier". Deckname der Verfasser von ..biedermännisehen4' Gedichten in den ..Fliegenden Blättern" (1853)]: 1. deutsche Kunst- u. Kulturepoche (etwa 1815-1848): die Wohnkultur, ein Maler des -[sl. 2. Bieder- meierst/!: diese Möbel sind typischles] B., dazu: -meierein- rkhtung, die: Entrichtung im Biedermeierstil, -meierlich <Adj.). -metermöbel. das (meist PL), -meiermode, die <o. PL), -meierstil, der <o. Pl.>: von klein/bürgerlicher Lebensauffassung u. -Ixaltung geprägter Kunst jstil des Biedermeiers (1), gekennzeichnet durch Zierlichkeit (der Möbel) u. Beschaulichkeit, Genügsamkeit, moralisierende Beschränktheit (in der Malerei, auch in der Literatur). -meiertradit, die. -meieraeit, die <o. PI.), -meierzimmer, das: im Biedermeierstil eingerichtetes Zbnmer; -miene, die; -siim.der <o. Pl.> (geh.): biedere, rechtschaffene Gesinnung. dazu: -sinnig <Adj.>: die -e Neugier eines Robert Lembke (Hörzu 8. 1973. 5). Biederkeit, die; -: biederes Wesen. biegbar ['bi:kba:g] <Adj.; nicht adv.>: sich biegen (I) lassend. dazu: Bkgbarkeit.die; -; Biege l'bi:go], die; -. -n (landsch.): Biegung. Kurve. Wetulung: bis zur nächsten B.; *eine B. drehen (salopp; einen Spaziergang machen): eine B. fahren (salopp; ein Stück fahren, eine Spazierfahrt machen): eine B. fliesen (salopp; ein Stück fliegen, einen Spazierflug machen). Biege» (Technik. Werkstoffprüfung): ^Festigkeit, die; -ma- schine, die; -probe, die; -Spannung, die; -Vorrichtung, die. biegen [bi:gn] (st. V.) /vgl. gebogen/ [mhd. biegen, ahd. biogan]: 1. <hat> a) Festes gegen elastischen Widerstand u. ohne es zu zer /brechen in eine anders gerichtete (insbes. gekrümmte) Form bringen: einen Draht b.; einen Ast nach unten, in die Höhe b.; den Kopf etwas nach hinten b.; er sitzt mit gebogenem (krummem) Rücken; <b. + sich:) ich bog mich zur Seite; er bog (krümmte) sich vor Lachen (ugs.; meist Ü lachte heftig): Ü das Recht b. (veraltet; beugen): Da kannst du hundertmal im Recht sein, die biegen (abwertend; manipulieren) das schon so. daß du ... mit deinem Recht nichts anfangen kannst (Grün. Glatteis 247); b) (Sprachw.; österr.) beugen, flektieren. 2. <b. + sich; hat) a) gebogen werden, eine gebogene Form annehmen, sich krümmen: die Bäume bogen sich im Wind, unter der Last des Schnees; Ü der Tisch bog sich unter der Last der Speisen (es wurden Speisen in überreichem Maß aufgetragen); <subst.:> *es geht auf Biegen oder Brechen (ugs.; es geht hart auf hart): auf Biegen oder Brechen (ugs.; mit Gewalt, unter allen Umständen): b) eine in bestimmter Weise] gebogene Form haben, /in bestimmter Weise/ gekrümmt sein: Ihre Nase bog sich kühn und fein zugleich (A. Zweig. Claudia 15). 3. einen Bogen, eine Biegung in eine bestimmte Richtung beschreiben <ist>: der Weg biegt um den Berg; der Wagen ist eben in eine Toreinfahrt gebogen; er bog rasch zur Seite (wich nach der Seite aus); <Abl.:> biegsam ['bi:kza:m] <Adj.; nicht adv.): biegbar, leicht zu biegen: eine -e Gerte; -es (elastisches) Holz; ein -er (flexibler) Einband; -e (geschmeidige, elastische) Glieder; sie ist b. wie eine Gerte; Ü ein -er (leicht zu lenkender, fügsamer) Charakter, dazu: Biegsamkeit, die; -: die B. eines Materials; Ü eine zarte Andeutung auf die diplomatische B. des neuen Herzogs (St. Zweig. Fouche 142); Biegung, die; -. -en: 1. bogenförmige Abweichung von der I geraden] Richtung: Nehmen wir an. eine bestimmte B. (Kurve) kann ... mit maximal 100 km/h befahren werden (Frankenberg. Fahren 164); sie wohnt an. hinter der B. [der Straßel; die B. des Halses; eine B. [nach rechts] machen. 2. (Sprachw. österr.) Beugung. Flexion. Bien rbi.nl, der; -s (Imkerspr.): Gesamtheit des Bienenvolkes: Bknchen [...(pn], das; -s. -: t Biene; Biene fbi-.na]. die; -, -n [mhd. bin(e). ahd. bini]: 1. <Vkl. TBienchen) a) in vielen Arten vorkommetides, meist gelb-schwarzes, fliegendes Insekt, das meist stark behaart ist u. dessen Weibchen einen Giftstachel hat: -n sind Hautflügler; b) svw. t Honigbiene: die -n summen, schwärmen, fliegen aus; fleißig wie eine B. sein; der Imker hält, züchtet -n; man hörte das Summen der -n, die die Rabatten abweideten (Jünger. Bienen 79); von einer B. gestochen werden. 2. (salopp) Mädchen: eine flotte, kesse. süße, schräge B.; Außerdem schlafe ich nur mit Mädchen, mit hübschen, kleinen -n (Dorpat. Ellenbogenspiele 103). 3. *eine B. drehen, machen (ugs.; schnell davongehen, sich unversehens, unbemerkt entfernen). bknen-, Bienen-: -ameise, die: zur Oberfamilie der Hautflügler gehörendes, den Ameisen ähnelndes Insekt, das als Brutparasit vor allem in den Nestern von Bienen lebt; Ameisenwespe. Spinnenameise; -artig <Adj.>: ein -es Insekt; -er Fleiß; -beute, die: f2Beute (2); -fleiß, der: unermüdlicher Fleiß. dazu: -fleißig <Adj.); -fresser, der: in selbstgegrabenen Höhlen nistender Vogel des Mittelmeerraums mit langem Schnabel u. zwei spießartigen Schwanzfedern; -geswnm, das; -«ift, das <o. PI.): Absonderung aus der Giftdrüse der Honigbiene (insbes. als Heilmittel gegen rheumatische Erkrankungen); -haltung, die: Hege u. Pflege von Honigbienen. Bienenzucht; -harz, das: Baumharz, das die Honigbiene im Bienenstock zum Abdichten u. zum Wabenbau verwendet; -haube, die: Gesichtsschutz des Imkers; -haus, das: aus Bienenkästen bestehender Holzbau in Form eines kleinen Hauses; -honig. der: von der Honigbiene gelieferter Honig (Ggs.: Kunsthonig); -hütte, die: vgl. -haus; -kästen, der: kastenförmige Unterkunft für ein Bienenvolk; -königin, die: das einzige fruchtbare Weibchen eines Bienenvolkes. Bie- nen]weiset; ^korb, der: geflochtener BienenstcKk: es ging so lebhaft zu wie in einem B., dazu: -korbhütte, die: bienenkorbförmig gebaute afrikanische Nfrgerhütte; Mnänn- chen.das: männliche Biene; -pfeife, die: Pfeife, deren Rauch den Imker gegen Bienenstiche schützen soll; -Schleier, der: Gesichtsschutz des Imkers; -schwärm, der; -spräche, die: tanzähnliche Zeichensprache, mit der die Bienen sich über Nalirungsquellen o.a. verständigen; -Staat, der; -Stachel, der; -stand, der: zu einem Stand vereinigte Gruppe von Bienenstöcken; -stich, der ß: Phantasiebez.l: 1. Verletzung durch den Stich einer Biene. 2. Hefekuchen mit . Pudding- od. Cremefüllung u. / einem Belag aus zerkleinerten Mandeln. Butter u. Zucker; -stock, der: Unterkunft für ein Bienenvolk: es wimmelte wie in einem B.; -vater, der (Imkerspr.): Imker; -volk, das: aus einer Königin. Arbeitsbienen u. Drohnen bestehende Gemeinschaft der Bienen eines Bie- nemtocks; -wabe, die; -wachs, das: Ausscheidungsprodukt der Honigbiene (Baustoff für die Waben): Kerzen aus reinem B.dazu: -Wachskerze, die; -weide, die (Imkerspr.): Gesamtheit der Pflanzen, die von Bienen besucht werden; -weiset, der: vgl. Weisel; ~wolf. der: große Sandwespe, die Bienen als Futter für ihre Larven fängt; -zucht, die: Züchtung u. Haltung von Honigbienen; Imkerei; -Züchter, der: jmd.. der Bienen züchtet; Imker. bknenhaft <Adj.; o. Steig.): in der Art von Bienen: er entwik- kelt einen geradezu -en Fleiß. Biennale [bie'na:b], die; -. -n [ital. biennale, zu spätlat. bien- nälis = zweijährig]: alle zwei Jahre stattfindende Ausstellung od. Schau, bes. in der bildenden Kumt u. im Film. Bier [bi:$. das; -[eis. (Sorten:) -e <Vkl. t Bierchen) [mhd. bier.ahd. bior, viell. < vlat. biber = Trank, zu lat. biberc = trinken]: aus Malz. Hopfen. Hefe u. Wasser gegorenes, kohlensäurehaltiges, würziges, leicht alkoholisches Getränk: helles, dunkles, einfaches, starkes B.; Kulmbacher B.; B. vom Faß; das B. ist abgestanden; B. brauen, ausschenken: ein Faß B. anzapfen; einen Kasten B. (Kasten mit Bier in Flaschen) holen; ein großes, kleines B. (Glas Bier) bestellen; ein, zwei B. (Glas Bier) trinken; *etw. wie sauer /saures B. anpreisen (ugs.; eifrig für etw. werben, was niemand haben will)', das ist [nicht] mein B. (ugs.; das ist nicht] meine Angelegenheit, nicht/ mein Geschäft; vermutl. auf eine entsprechende mundartl. (rhein.) Wendung zurückgehend, in der das ähnlich klingende Wort für ,.Birne[nr zu Bier verballhornt worden ist): Wenn sich Esther Vilar in der Ehe als ..bezahlte Hure" ihres Mannes fühlte, dann ist das ihre Sache und nicht unser Bier (Hörzu 9. 1972.48). bfcr-t Bkr-: -abend, der: abendliches Zusammensein beim Bier; -arsch, der (vulg.): breites Gesäß; -ausschank, der; 25- 387
Bierchen ^bank, die (veraltet): Bank im Wirtshaus, dazu: ^bankpoli- tüt, die (abwertend): Stammtischpolitik, -bankpolitiker, der; -bar, die (zu t'Bar I); -baß, der (ugs. scherzh.): tiefe Stimme: -bauch, der (ugs. spött.): Fettbauch: -brauer, der; -brauerei, die; -bruder, der (ugs.): 1. (scherzh.) oft u. ausgiebig Bier trinkender Stammgast im Wirtshaus. 2. guter Bekannter, mit dem jmd. regelmäßig Bier trinkt: -dek- kel, der: Untersetzer aus steifer Pappe od. Filz für das Bierglas: -dose, die; -dunst, der: Mhrst, der: Durst auf Bier: -eifer, der (ugs. spött): übermäßiger Eifer, dazu: -eifrig <Adj.; o. Steig.); -ernst <Adj.; o. Steig.) (ugs.): übermäßig, unangemessen ernst: -ernst, der: übermäßiger, unangemessener Ernst: -faB. das; ^filz, der: Untersetzer aus Filz für das Bierglas. Bierdeckel: -flasche, die; -garten, der: Gartenwirtschaft, in der bes. Bier ausgeschenkt wird: -glas, das <PI. -gläser); -hahn, der <P1. -hähne): Zapfhahn für das Bier: -halle, die: geräumiges Bierlokal: -hefe, die: Hefe zur Gärung des Biers: -hobd, der (landsch.): Wisch- läppen für den Wirtshaustisch: -idee, die (ugs. abwertend): dummer Einfall. Schnapsidee: ^käse, der: 1. pikanter Schmelzkäse. 2. Weißlacker. -kästen, der: offener Kasten mit Fächern für Bierflaschen: -keller, der: 1. Keller zum Aufbewahren von Bier. 2. Bierlokal / in einem Keller ]; -kneipe, die; -korament, der (Studentenspr.): die bei der Kneipe (2a) geltende Regelung der Trinksitten: -krug, der: Trinkkrug für Bier: -krügel, das; -s, -In) (österr.): Krug od. Henkelglas für einen halben Liter Bier: -kutscher, der (ugs.): Fuhrmann einer Brauerei: -lache, die: -lachs, der [eigtl. = Biergeld, zu: Lachs, md. auch = Geld] (Skat): Spielserie, bei der um eine Runde Bier u. Schnaps j gespielt wird (der erste, der eine bestimmte Anzahl von Minuspunkten erreicht, muß die Runde bezahlen): einen B. [ausspielen; -laune, die (ugs.): übermütige Laune: bleiche, die (ugs. scherzh.): jmd.. der durch allzu reichlichen Genuß von Bier sinnlos betrunken u. des Gebrauchs seiner Gliedmaßen nicht mehr mächtig ist: -lokal, das; -marke, die: 1. Gutschein für ein Bier. 2. Markenname der Biere einer bestimmten Brauerei: welche B. bevorzugen Sie?; -minute, die (Studentenspr.): Zeitspanne von drei Minuten: -musik, die (Studentenspr.): 1. bei der Kneipe (2a) gespielte Klaviermusik. 2. Klavierspieler, der die Biermusik (1) spielt: -niederlajje, die: svw. t-verlag; -orgel, die (Studentenspr.): Klavier in der Kneipe (2 b); ^rausch, der. -rede, die: Scherzrede, humoristische Rede, btsbes. beim gemeinschaftlichen Bier trinken: -reise, die (ugs. scherzh.): das Herumziehen von Bierlokal zu Bierlokal: -ruhe, die (ugs.): unerschütterliche Ruhe: -runde, die: Runde von Biertrinkern: -sdtaum, der; -schenke, die; -Schinken, der: eine Wurstsorte: -seWel, das: -selig <Adj.) (scherzh.): vom Bier leicht berauscht u. in guter Stimmung: -«tfmme, die (ugs.): tiefe lu. rauhe Stimme: -Stube, die: kleineres Bierlokal: -suppe. die: Mehlsuppe mit Bier, Zucker u. Eil ern ]: -teller. der (Schweiz.): svw. I-deckel; -tippler. der (österr. ugs.): gewohnheitsmäßiger Biertrinker: -tisch, der: Tisch im Wirtshaus: -trinker, der: jmd.. der regelmäßig] Bier trinkt: Milk, der: Ulk. der in Bier laune vollführt wird: -Untersatz, der: Untersatz für das Bierglas: -verlag, der: Unternehmen für den Zwischenhandel mit Bier: - verleaer, der: Unternehmer, der Zwischenhandel mit Bier betreibt: -vertrieb, der: svw. T ^verlag; -wärmer, der; -s. -: Gerät zum Anwärmen des Biers im Glas: ^wlrt, der; -Wirtschaft, die; Mivurst, die: geräucherte Wurst aus Rindfleisch. Schweinefleisch. Speck u. Gewürzen: -würze, die: die geläuterte malzextrakt- haltige Flüssigkeit vor der Gärung: -zeitung« die: humoristische Zeitung, die für eine geschlossene Gesellschaft bestimmt ist: ^zelt. das: Zelt, in dem bei / Volks]festen bes. Bier ausgeschenkt wird: ^zlpfel, der. von den Angehörigen einer studentischen Korporation getragemr (Uhrianhänger [in den Farben der Verbindung I. Bierchen [bi^n], das; -s. -: 1. besonders gute Sorte Bier (drückt Anerkennung. Lob aus). 2. (fam.) Glas Bier: ein B. trinken gehen. Biese fbi.zs], die; -. -n [aus dem Niederd.. Nebenf. von f Binse]: 1. farbiger Tuchstreifen bes. an Uniformhosen: rote -n: -n annähen. 2. schmal abgenähtes Fältchen an einem Kleidungsstück. 3. Ziernaht am Schuh. btesen fbi.zn] <sw. V.; hat) [mhd. bisen. ahd. bison]: (von Rindern. Pferden u.a.) von Biesfliegen geplagt, sich wild gebärden: die Pferde biesen; Biesfliege fbi:s-], die: Dasselfliege (bes. die Art. die sich in die äußere Haut einbohrt). 'Biest [bi.st], das; -[e]s, -er [niederd. Beest = Untier < afrz. beste < lat. bestia. t Bestie] (ugs. abwertend): 1. lästiges, unangenehmes Tier: das B. hat mich gestochen; das B. bellt Tag und Nacht; Hundert Meter ging das B. (= Ziege), dann blieb es stehen (Grzimek. Tiere 12). 2. a) durchtriebener, gemeiner, niederträchtiger Mensch: so ein B.!; das B. hat mich belogen: ich will doch mal sehen, ob so ein freches kleines B.. das herumhurt ... (Remarque.Triomphe 132); mit dem Unterton der [widerstrebenden] Anerkennung: ein süßes B. (anziehendes Mädchen, verführerische junge Frau, die aber oft unliebenswürdig-schroff ist): b) verwünschter Gegenstand: das B. funktioniert nicht mehr; das B. wiegt mindestens 8 Zentner. *Biest [-]. der; -[eis (mhd. biest. ahd. biost]: svw. t Biestmilch. Biesterei (bi.sts'rajj. die; -. -en [zu f 'Biest]: 1. (ugs. abwertend) a) Unanständiges. Unsittliches: etw.. was Anstoß erregt: das ist eine B.!; ein Film voller -en; b) etw. Schlimmes. Ärgerliches. Verwünschtes: Gemeinheit: diese dauernden Preissteigerungen sind eine B.! 2. (landsch.) bes. schwere, anstrengende Arbeit, die jmdm. zugemutet wird: Schufterei: bj&tern <sw. V.; hat) (landsch.): 1. umherirren: er biesterte durch die Gegend. 2* schwer arbeiten, schuften: sie biestert von morgens bis abends, um alles zu schaffen; bj&tig <Adj.) [zu f'Biest] (ugs. abwertend): 1. widerlich, gemein, niederträchtig: ein -er Kerl; es sind Frauen, Weiber, alte Weiber, alte -e Krähen (Küpper. Simplicius 148); die Leute schimpften über die -en Preissteigerungen. 2. a) unangenehm groß oder stark: eine -e Kälte; b) (intensivierend bei Adjektiven u. Verben) sehr: es war b. kalt; es tat b. weh; <Abl.:) Bj&tigkeit, die; -. -en (ugs. abwertend): a) <o. PI.) gemeiner Charakter: b) gemeine Tat. Bfeptmilch, die [zu tJBiest]: Milch einer Kuh. die gerade gekalbt hat. Biet [bi.t]. das; -le]s, -e [mhd. biet] (Schweiz.): Gebiet um eine.Stadt! (meist in Zus. mit Namen. z.B. Baselbiet). bieten ['bi:tnj <st. V.; hat) [mhd. bieten = anbieten, darreichen, gebieten < ahd.biotan = bekanntmachen: entgegenhalten, darreichen: erzeigen, erweisen]: 1. a) anbieten, zur Verfügung, in Aussicht stellen: jmdm. Geld, eine Chance. Ersatz Tür etw. b.; was, wieviel bietest du mir dafür (was willst du mir zahlen)?: (Kartenspiel:) du bietest (reizt)!: verblaßt: etw. bietet jmdm. eine Handhabe, einen Anlaß, um ... (etw. ermöglicht jmdm. erw.): b) bei einer Versteigerung o.a. ein Angebot machen: er hat auf das Bild [5000 Mark] geboten; nur zwei Interessenten boten auf den Tabernakelschrank: wer bietet mehr?; c) <b. + sich) sich eröffnen, sich ergeben: hier bietet sich [dir] eine Chance, eine günstige Gelegenheit; endlich bot sich ein Ausweg, den Konflikt beizulegen. 2. a) (geh.) darjreichen. hinhalten: er bot ihr den Arm; Ü jmdm. die Hand zur Versöhnung b. (sagen, zu erkennen geben, daß man sich mit ihm versöhnen will): b) geben, gewähren: jmdm. Obdach. Unterschlupf b. 3. darbieten, zeigen: die Mannschaft bot ausgezeichnete Leistungen: bei dem Fest wurde viel, wenig, ein schönes Programm geboten; Zum erstenmal bietet ein Mann in Frankreich dem Kaiser offenen Trotz (trotzt ihm: St. Zweig. Fouche 157); verblaßt: diese Arbeit bietet (macht) keine besonderen Schwierigkeiten. 4. sichtbar werden: ein Bild des Jammers bot sich uns. unseren Augen. Blicken; die Unfallstelle bot ein schreckliches Bild; sie bietet einen prächtigen Anblick (ist prächtig anzusehen): Er bot überhaupt ein abgerissenes Bild (sah abgerissen aus: Erh. Kästner. Zeltbuch 22). 5. zumuten: so etwas ist mir noch nicht geboten worden; das lasse ich mir nicht b. (gefallen): <Abl. zu 1 a. b:> Bkter, der; -s. -: jnui.. der bei einer Ausschreibung. Versteigerung o. ä. für od. auf etw. bietet. Bifokalbrille [bifo'ka:l-]. die; -. -n [aus lat. bi- = zwei u. fokal = den t Fokus betreffend]: Brille mit Bifokalgläsern: Bifokglgias, das; -es. ...gläser: Brillenglas aus zwei verschieden geschliffenen Teilen mit verschiedenen Brennpunkten (zum Sehen in die Ferne u. in die Nähe). Biga['bi:ga].die;-.Bigen[ausgleichbed. lat. blga.zu biiugus = zweispännig]: von zwei Pferden gezogener Renn- od. Prunkwagen im alten Rom. Bigamie [biga'mi:]. die; -. -n [...i.an; mlat. bigamia. zu kir- chenlat. bigamus = zweifach verheiratet. Vermischung von gleichbed. griech. df(gamos) mit lat. bi- = zwei (-ga- mos.zugriech.gameTn = heiraten)]: (gesetzwidrige) Doppelehe: in B. leben; Bigamist [biga'mist], der; -en. -en: jmd.. der eine zweite Ehe eingeht, obwohl die erste gesetzlich 388
bilü-, Bild- noch besteht: <Abl.:> bigamjstisch <Adj.: o. Steig.; nicht adv.>: a) die Bigamie betreffend: der Film zeigt -e Komplikationen; b) in Bigamie lebend: ein -es Paar. Big-apple-walc [big' aeplwoik]. der; -[s], -s [engl.-amerik. big apple walk, aus: big = groß, apple = Apfel u. walk = das Gehen. Gang; Phantasiebez.]: in Reihen getarnter Modetanz. Bigarade [biga'raria], die; -. -n [frz. bigaradej: bittere Pomeranze: eine Zitrusfrucht. Big Band [big 'baendj. die; - -. - -s [engl.-amerik. big band, aus: big = groß u. band. t'Band]: in Instrumentalgruppen gegliedertes großes Tanzorchester, in dem im Ggs. zur Combo einzelne Instrumente mehrfach besetzt sind: Big Business [big biznis], das; - - [engl.-amerik. big business, aus: big = groß u. business. t Busineß): a) monopolartige Ballung von Großkapital u. Industrieorganisationen: b) Geschäftswelt der Großunternehmer: er gehört zum B. B.; c) sehr vorteilhafter Geschäftsabschluß, großes Geschäft: Die amerikanische Nachrichtenagentur VPI witterte B. B. und schrieb ... (Spiegel 18. 1966. 59). Bignonie [bi'gno:np], die; -. -n [nach dem frz. Bibliothekar J. P. Bignon (1662-1743)1: eine kletternde Zier/pflanze aus dem tropischen Nordamerika mit glockenförmigen, tief orangeroten Blüten: Kreuzrebe. bigott [bi'got] <AdJ.; -er, -[eiste) [frz. bigot. H. u.l (bil- dungsspr. abwertend): a) engherzig fromm, übertrieben glaubenseifrig, frömmelnd: ein -er Mensch; -e Frömmigkeit; b. erzogen werden; b) scheinheilig: ein -er Heuchler: sich b. entrüsten; <Abl.:> Bigotterie [bigDto'ri:]. die; -. -n [...i:an; frz. bigoteriel: 1. <o. PI.) a) kleinliche, engherzige Frömmigkeit, übertriebener Glaubenseifer. Frömmelei: b) Scheinheiligkeit. 2. bigotte Handlungsweise. Äußerung. bijekttv [bi:jekti:f. auch: bijek'tr.f) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. bi- = zwei u. iactäre = werfenl (Math.): bei der Abbildung einer Menge (2) jedem Urbild nur einen Bildpunkt u. umgekehrt zuordnend. Bijou [bi'3u:l. der od. das; -s. -s [frz. bijou < bret. bizou = Fingerring] (Schweiz., sonst veraltet): Schmuckstück. Kleinod:Bijouterie[bi3Uto'ri:].die;-.-n[...i:dn;frz. bijoute- rie): 1. billiger/ Schmuck. 2. (Schweiz., sonst veraltet) Schmuckwarengeschäft. -Handel; Bijoutier [bi3u'tie:], der; -s. -s [frz. bijoutierl (Schweiz.): Juwelier. Bikarbonat, (ehem. fachspr.:) Bicarbonat. das; -[e]s. -e [aus lat. bi- = zwei u. t Karbonat]: doppeltkohlensaures Salz. Bikini [bi'khni]. der. (Schweiz:) das; -s. -s [Phantasiebez.. geb. nach dem gleichnamigen Südseeatoll, als dieses durch die ersten großen Atomversuche weltbekannt geworden war]: knapper zweiteiliger Badeanzug für weibl. Personen: sie trug einen knappen B. bikonkav [bikon'katf. auch: ...ao'k.... 'bi:-l <Adj.; o. Steig.) [aus lat. bi- = zwei u. tkonkavl(Optik): beiderseits hohl; geschliffen! (Ggs.: bikonvex): eine -e Linse. bikonvex [bikon'veks. auch: 'bi:-] <Adj.; o. Steig.) [aus lat. bi- = zwei u. t konvex] (Optik): beiderseits gewölbt geschliffen/ (Ggs.: bikonkav): eine -e Linse. bilabial [bila'bia:!. auch: 'bi:-] <Adj; o. Steig.) [aus lat. bi- = zwei u.t labial] (Sprach™.): mit beiden Lippen gebildet: -e Laute; <subst.:) Bilabial, der; -s. -e (Sprachw.): bilabialer Laut: p ist ein B. Bilanz [bi'lan&l. die; -. -en [ital. bilancio = Gleichgewicht (der Waage) < vlat. *bilancia. zu lat. bilanx. f Balance]: a) (Wirtsch.. Kaufmannsspr.) abschließende Gegenüberstellung von Aktiva u. Passiva. Einnahmen u. Ausgaben. Vermögen u. Schulden, insbes. für das abgelaufene Geschäftsjahr; Kontenabschluß. Ab Schlußrechnung: eine ausgeglichene B.; eine B. aufstellen, prüfen; -en lesen; er hat die B. verschleiert, frisiert (die Vermögenslage absichtlich falsch, günstiger dargestellt); Ü Die modernen Kulturanalysen sind -en. die mit Verlust abschließen (Marek. Notizen 15); *B. machen (ugs.; seine persönlich verfügbaren Mittel überprüfen)', b) Ergebnis. Fazit; abschließender Überblick: die erfreuliche B. der deutschen Außenpolitik; zehn Tote und zahlreiche Verletzte sind die traurige, erschütternde B. des Wochenendes; * [die] B. [aus etw.] ziehen (das Ergebnis von etw./ feststellen). bil«nz-. Bilanz- (Bilanz 1): ^buchhaltcr. der; -priifer, der; -sicher <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sicher im Aufstellen einer Bilanz; -summe, die: Summe der Aktiva bzw. Passiva einer Bilanz. bilanzieren [bilan't$i:ren] <sw. V.; hat) (Wirtsch.. Kaufmannsspr.): 1. in bezug auf Soll u. Haben ausgeglichen sein: das Konto bilanziert mit 12351 Mark. 2. über etw. eine Bilanz aufstellen: ein Konto b.; Ü Der Autor ... bilanziert den erreichten theoretischen Stand (gibt einen abschließen Überblick; Deutschunterricht 2. 1972, 129); <Abl. zu 2:) Bilanzierung, die; -. -en. bilateral [bilate'ra:l. auch: 'bi:-] <Adj.; o. Steig.) [aus lat. bi- = zwei u. t lateral): 1. (polit.. fachspr.) zweiseitig, von zwei Seiten ausgehend, zwei Seiten betreffend: -e Verträge. Gespräche; b. zusammenarbeiten. 2. (Biol.) Spiegelsymmetrie aufweisend, aus zwei spiegelbildlich gleichen Hälften bestehend: -e Tiere; -e Symmetrie. Bilch [bil^]. der; -[e]s. -e [mhd. bilch(müs). ahd. bilih. wohl aus dem Slaw.]: Schlafmaus; Vertreter einer Familie der Nagetieremitetwa 30Arten (zu denen z. B. der t Siebenschläfer gehört); <Zus.:) Bjlchmaus, die: svw. f Bilch. Bild [bilt], das; -[e]s. -er [mhd. bilde = Bild. Gestalt. Beispiel, ahd. bilidi = Nachbildung. Abbild; Muster. Beispiel, Vorlage; Gestalt, Gebilde, urspr. = Wunder(zeichen)]: 1. a) <Vkl. t Bildchen) mit künstlerischen Mitteln auf einer Fläche Dargestelltes. Wieder gegebenes; Gemälde. Zeichnung o. ä.: ein wertvolles, altes, abstraktes B.; die -er eines alten Meisters; -er sammeln, aufhängen; ein B. [in öl. mit Wasserfarben] malen; ein B. restaurieren; zu einem B. als Modell sitzen; *ein lebendes B. (Theater; szenische Darstellung von etw. Izu Erratendemi durch eine gestellte, unbewegte Personengruppe); ein B. von ... sein (sehr schön, bildschön sein): sie ist ein B. von einem Mädchen; b) <Vkl. Bildchen) Fotografie; gedruckt Wiedergegebenes: scharfe, verwackelte -er; ein B. knipsen, aufnehmen, abziehen, vergrößern; jmdm. ein B. von sich schenken; sie haben im Urlaub schöne -er gemacht; etw. im B. festhalten (fotografieren); etw. mit -cm dokumentieren: c) auf dem Fernsehschirm Erscheinendes: das B. ist gut. schlecht, verzerrt, fiel aus. war gestört; d) Abbild. Spiegelbild: sie betrachtete ihr B. im Spiegel: er ist ganz das B. seines Vaters (sieht ihm sehr ähnlich). 2. Anblick. Ansicht: das äußere B. der Stadt ist verändert; ein schreckliches B. bot sich unseren Augen; * ein B. des Jammers sein/bieten (geh.; einen sehr traurigen Anblick bieten): ein B. für [die] Götter [sein] (ugs. scherzh.; grotesk, komisch /wirken/). 3. Vorstellung. Eindruck: -er der Vergangenheit stiegen vor ihm auf. Quälten, bedrängten ihn; ein falsches B. von etw. haben; er beschwor das B. seiner Geliebten (geh.; stellte sie sich lebhaft vor); *sich (Dativ) ein B. von kwfan./etw. machen (sich eine Meinung über jmdn.letw. bilden): Nachrichten ... sind bisher so spärlich eingelaufen. ... daß sich über die ... Lage schwerlich ein B. machen läßt (Plievier. Stalingrad 109); imdn. [über etw.] im B. setzen (informieren, orientieren, unterrichten, in Kenntnis setzen); [über etw.] im -e seh Bescheid wissen, informiert, orientiert, unterrichtet sein). 4. (Theater) Abschnitt eines Bühnenstücks, der durch gleichbleibende Dekoration gekennzeichnet ist: Schauspiel in sieben -ern. 5. bildlicher Ausdruck, anschaulicher Vergleich. Metapher: dieser Schriftsteller gebraucht kühne -er; in -ern sprechen. 6. (Math.) einem Element durch Abbildung (Funktion) zugeordnetes Iänderest Element. bjM-, BfM- (vgl. auch: bilder-. Bilder-): -abzug. der; -ardiiv, das: -ausschnitt, der; -auswertuig, die: Auswertung von fotografischen Bildern zur Gewinnung bestimmter darin enthaltener Informationen; -autor, der: Fotograf, von dem die einem Buch beigegebenen Bilder stammen; -band, der: hauptsächlich Bilder enthaltendes Buch; -beilage, die: hauptsächlich Bilder enthaltende Beilage: die B. einer Zeitung; -bericht, der (bes. Zeitungsw.): bebilderter Bericht. Bericht in Bildern; -berkhterstatter, der (ns.): Reporter, der Bildberichte liefert; Bildreporter: Pressefotograf; ^be- schreibung, die: Beschreibung dessen, was auf einem Bild zu sehen ist (z. B. in Form eines Schulaufsatzes); -btogra- phie. die: hauptsächlich Bilder enthaltende Biographie; -bmch, der (Sprachw.) svw. tKatachrese; -dironik, die: hauptsächlich Bilder enthaltende Chronik. Bilderchronik; -dienst, der (Zeitungsw.. Buchw.): Stelle, die Bilder liefert. Bilderdienst; -dokunent, das: Abbildung von dokumentarischem Wert; -druck, der. dazu: -druckstock, der: Klischee. Bildstock (2); --ebene,die (Fachspr.): Ebene eines > projizierten] Bildes; ^enipfSnger. der: Empfänger für Fernsehbilder (Geräteteil); Erzählung, die: Erzählung in betexteten Bildern; -fläche, die: Fläche eines Bildes, insbes. die Fläche, auf die ein Bild projiziert od. auf der es /fotografisch/ 389
bildbar erzeugt wird: / fotografisch, filmisch / auf eine Fläche projizierter od. zu projizierender Ausschnitt des Gesichtsfeldes; * auf der B. erscheinen (ugs.; unvermittelt erscheinen, auftreten, kommen); von der B. verschwinden (ugs.: 1. sich rasch, unauffällig, ohne Umstände entfernen. 2. aus der Öffentlichkeit/ verschwinden u. in Vergessenheit geraten); ^folge, die: 1. <o. PI.) die Folge, das l AufeinanderIfolgen der Bilder: schnelle B. 2. Folge. Reihe. Serie von Bildern; -format. das; -frequenz, die (Film, Ferns.): Zahl der in der Sekunde aufgenommenen od. erscheinenden Bilder; ^funk. der: drahtlose Bildtelegrafie; beschichte« die: Geschichte in ! betextetenj Bildern. Bildergeschichte; -gestal- tune. die; -Jiauer, der: Künstler, der plastische Kunstwerke herstellt, dazu: -hauerarbeit, die: 1. <o. PI.) die Arbeit, das Arbeiten des Bildhauers. 2. Arbeit, Erzeugnis. Werk eines Bildhauers, -hauerateher, das; -hauerci, die; -. -en: 1. <o. PI.) Bildhauerkunst. 2. (Schweiz.) Bildhauerwerk. -hauerisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.): zur Bildhauerkunst gehörend, auf ihr beruhend, ihr gemäß: -es Können; -e Gestaltung [sprobleme], ^hauerkunst. die <o. PI.): Kunst der] Gestaltung plastischer Werke; Plastiken, Skulpturen, -hauem <sw. V.; hat) (ugs.): sich als Bildhauer betätigen, -hauerwerk, das: ausgeführtes Werk eines Bildhauers, -hauerwerkstatt. die; -hgbsch <Adj.; o. Steig.): ungewöhnlich hübsch: ein -es Mädchen.Gesicht; ein -es (ugs. scherzh.; sehr gutes) Alibi; -idee, die: künstlerischer Grundgedanke beider Gestaltung eines Bildes, Fotos; -Inhalt, der; -Journalist, der: Journalist, der fotografische Bilder 'u. Bildberichte/ liefert, -kalender. der; -karte, die: 1. Post /karte (z.B. Ansichtskarte, Kunstpostkarte) mit einem Bild auf der Vorderseite. 2. Landkarte, die einen bildhaft-plastischen Eindruck des Dargestellten vermittelt; -komposition. die: Komposition des Bildinhalts; -konserve, die (Ferns. Jargon): aufgespeichertes Bildmaterial; -kraft, die <o. PI.) (geh.): [Kraftder/ Anschaulichkeit: eine Darstellung. Sprache von großer B.. dazu: -krlftig <Adj.) (geh.): sehr anschaulich: eine -e Sprache; -material. das <P1. selten): aus Bildern bestehendes Material; Vorrat an Bildern: reiches B. von einer Reise mitbringen; -mischer, der. -mischerin. die: Angestellte/ r] beim Fernsehen, durch den (die) Quf Anweisung eines Regisseurs] von mehreren auf Monitoren erscheinenden Bildern das jeweils geeignetste zur Sendung od. Aufnahme geschaltet wird (Berufsbez.); -motiv, das; -platte, die (Fernsehen): schallplattenartige Folie, die mit einem entsprechenden Gerät abgetastet wird u. so Bild u. Ton auf den Fernsehschirm überträgt, dazu: -Plattenspieler, der. -Postkarte, die: ^punkt, der (Math.): Punkt eines Bildes (6); -qualität. die: Qualität des Fernsehbildes o.a.; -redakteur. der (Zeitungsw.. Buchw.): für Bilder zuständiger Redakteur; -reportage, die: hauptsächlich Bilder enthaltende Reportage; -reporter, der: Reporter, der Bilder u. Bildberichte, Bildreportagen liefert; -röhre, die (Fernsehen): Röhre, die das empfangene Bild auf einem Leuchtschirm wiedergibt; -sfiule, die: säulenähnliches Standbild: eine B. errichten; Ü (ugs.:) vor Schreck zur B. erstarren; -schärfe, die (Fol.. Film. Ferns.): mit dieser Kamera erzielt man eine hervorragende B.; -schirm, der: Schirm eines Fernsehempfangers (auch eines Kontrollgerätes u. dgl.). auf dem das Bild erscheint: auf dem B. erscheinen; am/vor dem B. sitzen; -schmuck, der: svw. t Bilderschmuck; -schnitt, der (Film): Schnitt; -Schnitzer, der: Künstler, der Bildwerke in Holz schnitzt, dazu: -sduihzerkunst, die <o. PL); -Schnitzerei 1. <o. PI.) Bildschnitzerkunst, -tätig- keit. 2. Bildschnitzerwerkstatt. 3. Erzeugnis des Bildsschnitzers; -schön <Adj.; o. Steig.) (verstärkend): sehr schön: ein -es Kleid; die haben sich beide gestern abend so b. besoffen (ugs. iron.; Fallada. Jeder 99); -seite, die: 1. (bei Münzen, Medaillen o. ä.) Seite mit dem Bild. 2* besondere /Buch-, Zeitungslseite für Bilder; -Serie, die: Serie, zusammenhängende Folge von Bildern, Bilderserie; -spräche, die: svw. f Bildersprache: die B. Trakls untersuchen; -stelle, die: Sammel-. Ausleih- od. Vertriebsstelle für Bildmaterial; -Stickerei, die; -stock, der: 1. (südd., österr.) im Freien auf einem Pfeiler od. Sockel angebrachtes Kruzifix od. Heiligenbild. Marterl. 2. Bilddruckstock. Klischee; -Störung, die (Ferns.); -streifen, der (ugs.): Film /streifen; -sucher, der (Fol.): Sucher; -Symbol, das: Symbol. Schrift/zeichen in Form eines schematisierten! Bildes: -synchron <AdJ.: o. Steig.) (Film. Ferns.): mit dem Bild synchron: -e Tonaufzeichnung: -tafel, die (Buchw.): auf besonderem Papier gedruckte ganze Seite mit Abbildungen, dazu: -tafelwerk, das: -telefon. das: Telefon, das auch das Bild des Gesprächspartners übermittelt; Telegramm, das: telegrafisch übermitteltes Bild; -telegraf. der: Telegraf zur Übermittlung von Bildern; -telegrafie. die; -teppidi, der: , Wandteppich mit bildlichen Darstellungen. Bilderteppich; -text,der: einem Bild, einer Abbildung beigegebener /erläuternder; Text; -tiefe,die; -titelnder; -Ton- Kamera, die; -Übertrag!*«, die (Ferns.): -Umschlag, der: Buch Umschlag mit Bildern/; -Unterschrift, die: erläuternder! Text unter einem Bild, einer Abbildung; -vorläse, die: Vorlage für die Herstellung eines Bildes; -wand, die: Wand, auf die Bilder projiziert werden; -weite, die (Fot.): Abstand des Films vom Objektiv bei Scharfeinstellung auf eine bestimmte Entfernung; (Optik:) Abstand des Bildes von der Linse: -Werbung, die: Werbung durch Plakat-, Film-, Fernseh Ibild: erj; -werfer, der: Projektionsgerät; -werk, das (geh.): Plastik, Skulptur, Bildhauerwerk; -wiedergäbe, die (bes. Film. Ferns.. Buchw.): eine einwandfreie, ausgezeichnete B.; -winke!, der: 1. (Optik) Winkel, unter dem ein abzubildendes Objekt auf Grund seiner Entfernung erscheint. 2. (Fot.) größter Bildwinkel (1) eines Objektivs; -Wirkerei,die <o. PI.): das Wirken von Stoffen mit bildlichen Darstellungen; -wirksam <AdJ.>: Bildwirkung zeigend, dazu: -Wirksamkeit, die; -Wirkung, die: Wirkung von Bildern, durch Bilder; Eindruck, eindrucksvolle Wirkung des Bildes; -Wörterbuch, das: Wörterbuch, das die Bedeutung von Wörtern durch Bilder veranschaulicht; -zauber, der (Volksk.. Völkerk.): Zauber, der im Bild das Dargestellte zu beeinflussen od. zugänglich zu machen sucht; -zeichen, das: Zeichen, Symbol in Form eines / schematisierten/ Bildes (als Warenzeichen, auf Hinweisschildern o.a.); -Zuschrift, die: mit Lichtbild versehene Zuschrift auf eine Anzeige. bildbar ['biltba^KAdj.; nichtadv.):s/c/r/>/7*iWf (1.2) lassend: ein -er Stoff. Geist, dazu: Bjldbarkeit, die; -: Bildchen fbilUpn]. das; -s, - u. Bilderchen: TBild (1 a. b): bilden rbildn] <sw. V.; hat) /vgl. gebildet/ [mhd. bilden = bildend (nachjgestalten. ahd. biliden = einer Sache Gestalt u. Wesen geben, bilidön = eine Gestalt nachbilden, zu T Bild]: 1. a) in bestimmter Weise/ formen: Laute b.; aus Wörtern Sätze b.; Der klare Sand ist... aus vielen kleinsten Kieseln gebildet (Remarque. Westen 134); Eines der zahllosen Mädchen.... bei denen man sich fragte, warum die Natur den Aufwand gemacht hatte, sie so zierlich zu b. (Remarque. Triomphe 119); ein schön gebildetes Gesicht; Ü der Charakter des Jugendlichen läßt sich noch b. (formen); b) in künstlerischer Weise plastisch gestalten, modellieren: Figuren in/aus Ton b.: Masken b.; aus bizarren Wurzeln bildet der Holzschnitzer einzelne Gestalten oder ganze Figurengruppen; die bildende Kunst (Plastik, Malerei. Graphik. Baukunst u. Kunstgewerbe/): der bildende Künstler. 2. a) durch Sichgruppieren. Sichorganisieren formen, herstellen: einen Kreis, eine Gasse b.; wir bilden Spalier; gleißende Bahnen, die sich schnitten und ungefähr ein großes A bildeten (Gaiser. Jagd 103); b) (anordnend, gruppierend, organisierend) schaffen, hervorbringen, ins Leben rufen; einen Verein, eine Widerstandsgruppe b. (gründen, organisieren); einen Fonds. Vermögen b. (ansammeln); ein Kommando b. (aufstellen); einen Ausschuß b. (zusammenstellen); der Kanzler bildet die Regierung; c) sich (aus verschiedenen Eindrücken. Informationen o.a.) verschaffen: sich <Dativ> ein Urteil über Jmdn.. etw. b.; ich habe mir [darüber] meine eigene Meinung gebildet. 3. a) aus sich hervorbringen, entstehen lassen: der Zweig bildet junge Triebe; die Pflanze hat Ableger gebildet; dieses Verb bildet kein Passiv (läßt sich nicht ins Passiv setzen); b) <b. + sich) durch Wachstum. Entwicklung entstehen, hervorkommen: Knospen. Kristalle bilden sich; die Biosphäre, in der sich das Leben bildet (Natur 22): in der Partei haben sich verschiedene Gruppen gebildet; In Südamerika bilden sich in unseren Zeiten mittelfarbige neue Völker (Grzimek. Serengeti 170). 4. durch Form. Gestalt. Anordnung. Organisation] darstellen, ausmachen: die Begrenzungsmauern bilden ein Quadrat: diese Länder bilden einen Staat; etw. bildet die Grenze, den Hintergrund, den Höhepunkt; <oft verblaßt:) das bildet (ist) die Regel, eine Ausnahme, die Basis. 5. geistig-seelisch entwickeln, ausbilden, erziehen: seinen Geist [durch Reisen] b.; die Jugend politisch b.; Lesen bildet; Wo gab es den Jungen Mann, der sich bildend die Welt bereist (Fries. Weg 73). 390
bilingual bjlder-, Bjlder- (vgl. auch: bild-. Bild-): -album, das; -anbe- tung, die: vgl. !-Verehrung; mitlas, der. svw. f Bildtafelwerk: -ausstellung, die; -bibel, die: bebilderte Bibel; ~»bo- gen, der: Druckblatt mit Ibetexteter \ Bilderfolge; Ü ein musikalischer B., der die Entwicklung der Berliner Operette... zeigt (Bild u. Funk 10.1966.37); -buch, das: Kinder /- buch, das hauptsächlich Bilder (1 a. b) enthält: ein drolliges B.; ein Wetter wie im B. (herrliches, ideales Wetter), dazu: -buch-: (wie im Bilderbuch, auf anschauliche, aber allzu! einfache Weise ideal, beispielhaft od. belehrend. Kenntnis vermittelnd), in subst. Zus.. z. B. Bilderbuchlandung, -tor, -wetter; -chronik, die: svw. f Bildchronik; -dienst, der: 1. svw. t Bilddienst. 2. svw. -Verehrung; -folge, die: svw. t Bildfolge: -fülle, die (geh.): Fülle von Bildern; sehr viele Bilder, -galerie.die;-geschichte.die: svw. f Bildgeschichte; -haken, der: Spezial 'haken zum Auflxängen eines Bildes (1 a. b); -handel, der Handel mit Bildern (1 a); -händler, der; -kult, der: svw. t-Verehrung; -laden, der (salopp abwertend): Gesicht: verschwinde, oder ich hau' dir eine in den B.!; -mappe, die; -museum, das; -rahmen, der; -rätsei, das: 1. Rätsel, dessen Lösung swort. -satzl aus der Bedeutung von Bildern (1 a) u. Zeichen zu erschließen ist; Rebus. 2. Vexierbild; -reich <Adj.>: reich an Bildern (1 a. b, 3, 5): ein -es Buch; b. sprechen, dazu: -reichtum, der <o. PL); -reihe, die; -Sammler, der: Sammler von Bildern (1 a); -Sammlung, die; -schau, die: Ausstellung von Bildern (1 a); -Scheck, der: einer gekauften Ware beigegebener od. ihrer Verpackung aufgedruckter Teilgutschein für eine Bilderserie; -schmuck, der: in Bildern (1 a. b) bestehender Schmuck: der B. der Halle; -§chrift, die: Schrift, die Wörter. Begriffe od. gedankliche Zusammenhänge durch bildhafte Zeichen ausdrückt; ^serie. die: svw. t Bildserie; -spräche, die: Sprache. Sprechen in Bildern (5). Bildsprache; bilderreiches Sprechen; -streit, der (christl. Kirche): Streit für u. wider den kirchlichen Bilderschmuck u. die Bilderverehrung (bes. im 8. Jh.); -stürm, der (hist.): die Bilder Verehrung bekämpfende Bewegung. Aktion bes. in der Reformationszeit, bei der religiöse Bilder u. Bildwerke in großer Zahl zerstört wurden; -Stürmer, der: 1. Teilnehmer am Bildersturm. 2. (bildungsspr.) eifriger Bekämpfer althergebrachter Anschauungen u. Bräuche, dazu: -stünnerfii, die; -stürmerisch <Adj>; sich als Bilderstürmer gebärdend; radikal; -tepptdi, der: svw.! Bildteppich; -Verehrung, die: Verehrung von bildlichen od. plastischen Darstellungen göttlicher od. Gott nahestehender Wesen; -zyklus, der: Zyklus von Bildern (1 a, b). Bjlderchen: PI. von IBildchen; bjWhaft <Adj.): in der Art eines Bildes (1. a. b, 5). wie ein Bild /wirkend!, plastisch, illustrativ, anschaulich: die -e Wirkung von Plakaten; ein -er Ausdruck; eine -e (an anschaulichen Vergleichen reiche) Sprache; etw. b. deutlich machen, b. sprechen, dazu: Bjld- haftigkelt. die; -; bildlich <Adj.; o. Steig.) [mhd. bilde lieh, ahd. bildlicho <Adv.)]: 1. im Bild (1 a. b). mit Hilfe von Bildern: die -e Wiedergabe eines Gegenstandes, eines Vorgangs. 2. als sprachliches Bild (5) gebraucht, anschaulich: ein -er Ausdruck. Vergleich; diese Äußerung war nur b. gemeint; er war. b. gesprochen, der Motor des Ganzen, dazu: Bildlichkeit, die; -; Bildner [bildne], der; -s. - [mhd. bild(en)«re < ahd. bilidäri = schaffender Künstler]: 1. (veraltet)jmd.. der jmdn.. etw. formt od. bildet (5), Erzieher: ein B. der Jugend. 2. (geh.. selten) jmd.. der durch künstlerische Formung. Gestaltung etw. bildet, herstellt; Bildhauer: der B. dieser Statue, dieser Gefäße; Bildnerin, die; -. -nen: w. Form zu tBildner (1.2); bildnerisch <Adj.; o. Steig.): gestalterisch, künstlerisch ! gestaltend j: -e Gestaltung; -e Fähigkeiten, Mittel. Probleme; die Farbe als dramatisches und -es Element einbeziehen (Gregor. Film 206); Bildnis. das; -ses, -se [mhd. bildnissei (geh.): bildliche Darstellung. Bild (1 a. b) eines Menschen. Porträt: ein B. Goethes; Münzen mit dem B. Adenauers, dazu: Bjktniskunst, die <o. PI.). B|ldnismalerei. die; bildsam [biltza:mj <Adj.; nicht adv.) (geh.): so beschaffen, daß man es formen, bilden (1. S) kann: ein -er StofT; das Kind, sein Charakter ist noch b.. dazu: Bildsamkeit, die; -; Bildung, die; -. -en [mhd. bildunge.ahd. bildunga = Schöpfung. Verfertigung; Bildnis. Gestalt]: 1. a) das Bilden (5). Erziehung: die Schule vermittelt vielseitige B.; eine vorzügliche B. erhalten, genossen haben; b) das Aus/gebildetsein, erworbenes Allgemeinwissen: eine umfassende B. besitzen; er stand auf der Höhe der B. seiner Zeit: das gehört zur allgemeinen B. (das muß jeder Gehiklete wissen); ein Mann von B. (gebildeter Mann): c) gutes Benehmen: sie hat keine B. (weiß nicht, was sich schickt). 2. a) das Bilden (1 a). das Formen: die B. von Sätzen. Beispielen; b) das Bilden (2 a): die B. eines Kreises, eines Spaliers; c) das Bilden (2 b). Schaffung: die B. einer neuen Regierung; Sie verlangen also die B. eines Sonderkommandos (Kirst. 08/15. 724); d) das Bilden (2 c): zur B. der öffentlichen Meinung beitragen. 3. das Sichbilden (3 b). Entstehung: die B. von Knospen. Säften. Kristallen, eines Sees. 4. Form. Gestalt: die seltsamen -en der Wolken; er war von der ebenmäßigen B. ihresGesichtsbeeindruckt. 5. (Sprachw.) Gebildetes (insbes. Wort, das jmd. bildet): spontane -en; alle -en auf -ung und -ion zusammenstellen. bjldungs-, Bjldungs- (Bildung I): -anstatt, die (Amtsspr.): Anstalt, in der unterrichtet wird; Schule u.a.; -arbeit, die <o. PI.): Arbeit auf dem Gebiet der Bildung u. des Bildungswesens; -bedürfnis. das; -beflissen <Adj.): beflissen, sich zu bilden; -begriff, der: Vorstellung. Definition von Bildung: Die -e ... sagen eigentlich niemals aus. was ..Bildung44 ist. sondern bestimmen die Wirkungen der Bildung (Natur 116); -Chancen <P1.>: Chancen des Zugangs zur Ausjbildung: -dkhtung. die (Literaturw.): Dichtung, deren Verstättdnis einen gewissen Bildungsstand des Lesers voraussetzt; -drang, der; -dunkel, der: dünkelhafter Stolz auf die eigene Bildung; ^eifer, der. dazu: -eifrig <Adj.>; -einrkhtung, die; -erlebnis, das: bildendes Erlebnis; ^fa- brik, die (abwertend): i Hoch l schule, die schematisch u. in großem Umfang Ausjbildung vermittelt; -fähig <Adj.; Steig, selten; nicht adv.): aufnahmebereit für Bildutig: -e Menschen. Talente; -feindlich <Adj.); -gang, der: Gang. Verlauf der geistigen Ausbildung; -grad, der; -gut, das: geistiges Gut. das zw Bildung beiträgt: B.. Bildungsgüter bewahren, vermitteln; -hochmut, der; vgl. ^dunkel; -hun- ger, der: großes Bildungsbedürfnis u. -streben, dazu: -hungrig <Adj.>; -ideal, das: allgemeines / Ideal der Bildung u. Erziehung: das B. der Klassik; -institut, das: svw. t -an- stalt; -kanon, der: svw. IKanon (3 a); -Kicke, die: Lücke in der Allgemeinbildung. Wissenslücke: er hat viele -n; (ugs. oft iron.:) was. du kennst diese Zigarettenmarke nicht? Das ist eine B.; -möglichkeit. die; -monopol, das: Monopol des Zugangs zur u. der Vermittlung von Bildung: das B. des Staates; -niveau, das; -notstand, der: Notstand im Bildungswesen, insbes. katastrophaler Mangel an Aus bildungsmöglichkeiten; -Philister, der (abwertend): auf formale Bildung bedachter od. stolzer Spießbürger; ^po- litik.die.dazu: -politisch<Adj.;o. Steig.): -e Diskussionen; -Privileg, das: einer bestimmten Gruppe. Klasse vorbehalte- nes Privileg geistiger Aus/bildung; ^protz. der (abwertend): Mensch, der mit seinem Wissen protzt; -prozeß, der: das allmähliche! Fortschreitender Ausjbildung; ^re- form. die: Reform des Bildungswesens; -reise, die: größere Reise, die der Allgemeinbildung dient; -reserve, die <meist PI.) (Politik Jargon): Anzahl von Menschen, die begabt genug sind, um erfolgreich ausgebildet werden zu können; Begabungsreserve: -n in kinderreichen Familien; -roman, der (Literaturw.): Roman, in dem der Prozeß der geistigen u. charakterlichen Bildung des Helden dargestellt wird; -schranke, die: Beseitigung der -n für die früher diskriminierten Gesellschaftsschichten (Zeitschrift f. Phonetik 1974. 167); -stand, der <o. PL): Stand. Grad. Stufe der Bildung: der Autor des Lehrbuchs nimmt auf den B. des Lesers Rücksicht; -statte, die (geh.): svw. f ^anstalt; -streben, das; -s; -stufe, die; vgl. f -stand; -urlaub, der: Urlaub zum Zweck der Weiterbildung; Mveg. der: im Bildungswesen vorgesehener] Weg. Gang der Ausbildung: er hat das Abitur auf dem zweiten B. nachgeholt; -wesen, das <o. PL): Gesamtheit der Bildungseinrichtungen einschl. ihrer Funktion. Organisation u. Verwaltung; -Zentrum, das: zentrale Bildungsstätte mit vielseitigem Angebot. Bilge fbilga], die; -. -n [engl, bilge. H. u.] (Seemannsspr.): Kielraum eines Schiffes, in dem sich das Leckwasser sammelt; <Zus.:> Bjlgewasser, das <o. PL). Bitharziakrankheit [bilharjsia-1. die; -. -en. Bilharziose [...'tsio:z3],die; -. -n [nach dem dt. Anatomen u. Pathologen Th7 Bilharz (1825-1862)]: Tropenkrankheit, die durch Organinfektion mit Saugwürmern hervorgerufen wird. bilingual [bilm'gua:!. auch: bi:...] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. bilinguis = doppelzüngig, zwei Sprachen redend] (fachspr.): 1. zwei Sprachen sprechend, verwendend; zwei- 391
Bilingualismus sprachig. 2. zweisprachige Äußerungen. Zweisprachigkeit betreffend, darauf bezogen, dazu gehörend; <AbI. :> Bilingua- Ijsmus, der; -: Zweisprachigkeit; bilingue [bi'lingual. W- Ijngufcdi [...uil] <Adj.; o. Steig.) [lat. bilinguis] (fachspr.): in zwei Sprachen , geschrieben/; zweisprachig. Bilirubin [biliru'bi.n]. das; -s [zu lat. bllis = Galle u. ruber = rot] (Med.): rotbrauner Gallenfarbstoff; Biltverdin [...verdi:n]. das; -s [zu frz. verde < lat. viridis = grün] (Med.): gelblichgrüner Gallenfarbstoff. Billard fbiljart. österr.: bi'ja:?]. das; -s. -e. österr.: -s [frz. billard. urspr. = krummer Stab, (unter Einfluß von bille = Kugel) zu: bille = Pflock, über das Vlat. wohl aus dem Gall.]: 1. <o. PI.) auf einem mit grünem Tuch bezogenen Tisch gespieltes Kugelspiel, bei dem Elfenbeinkugeln mit einem Stab (Queue) nach bestimmten Regeln gestoßen werden: eine Partie B. (mit jmdm.) spielen. 2. Tisch für das Billardspiel: etw. auf dem B. ablegen. Billard-: ^ball, der: svw. -kugel; -kegel. der: Kegel, der bei einer bestinvnten Art des Billardspiels mit den Billardkugeln getroffen werden muß; ^kugel. die; ^queue, das (österr. u. ugs.: der): svw. f^stock; -«aal, der; -spiel, das: svw. t Billard (1); -Spieler, der; -stock, der: beim Billardspiel verwendeter Stock; -tisch, der; -tuch, das: Tuch, mit dem der Billardtisch bespannt ist; -zimmer, das. bilbuxlieren [biljar'diirdn] <sw. V.; hat) [frz. billarder]: beim Billard in unzulässiger Weise stoßen. Billbergia [bü'bergia], Billbergie [..\i\. die; -. ...gien [nach dem schwed. Botaniker G. J. Billberg (1772-1844)]: Zimmerpflanze aus dem trop. Amerika (ein Ananasgewächs). Billet:Schweiz, häufig für tBillett; Billetdoux [bije'du:], das; -. - [...u:s; frz. billet doux. aus: billet = Briefchen (t Billett) u. doux = süß < lat. dulcis] (veraltet, noch scherzh.): kleiner Liebesbrief; Billeteur, Billetleur [biljeto.B, österr.: bij...].der; -s. -e: 1. (österr.) Platzanweiser, der die Eintrittskarten überprüft. 2, (Schweiz.) Schaffner; Billeteurin, Billetteurin, die; -. -ncn: w. Form zu t Billeteur (1); Billeteuse, Billetteuse [...t0:za|. die; -. -n: w. Form zu t Billeteur (2); Billett [bil'jet. österr.: bi'je:. bi'lct. bi'jet], das; -[e]s. -e u. -s. (Schweiz, häufig:) Billet [bil'je:]. das: -s. -s [urspr. = Quartierschein, für frz. billet (de logement) < afrz. billette (unter Einfluß von bille = Kugel) < bullete = Beglaubigungsschein, zu: bulle = Siegelkapsel < lat. bulla. t2Bulle]: 1. (Schweiz., sonst veraltend) a) Fahrkarte: ein B. lösen; b) Eintrittskarte. 2, a) (österr., sonst veraltet) Briefchen, kurzes Schreiben. Zettel mit Nachricht: Die -e will er publizieren, um den „kleinen speienden Igel" zu stäupen (Spiegel 47. 1967. 219); b) (österr.) Briefkarte. Billett- (Schweiz., österr.. sonst veraltend): -kontrolle, die: -Schalter, der; -Steuer, die (Schweiz.): Vergnügungssteuer; -verkauf, der. Billettair, Billetteurin, Billetteuse: t Billeteur usw. Billiarde [biliardd], die; -. -n [zu lat. bi- = zwei u. T Milliarde]: tausend Billionen; <Abl.:) billqrdst... <Ordinalz. zu t Billiarde); billfapdstel <Bruchz.>; Billu^rdstei, das. Schweiz, meist: der; -s. -: der billiardste Teil. billig fbilitf <Adj.) [mhd. billich. ahd. billih = recht, angemessen, gemäß]: 1. niedrig im Preis, für verhältnismäßig wenig Geld! zu haben /, preiswert, preisgünstig (Ggs.: teuer): -es Obst; -e Arbeitskräfte; ein erstaunlich -er (ugs.; niedriger) Preis: -en (minderwertigen) Schnaps trinken; sie trug ein -es (Qualitätix schlechtes) Kleidchen; die Wohnung, das Essen ist b.. könnte -er sein; dieses Buch ist nicht ganz b. (ziemlich teuer); gebrauchter Gasherd b. abzugeben (Zeitungsanzeige); b. (günstig) einkaufen (ugs. auch verhüll.; stehlen: entwenden): Ü er ist noch mal b. davongekommen (ugs.: hat nur wenig Strafe od. Schelte bekommen). 2. (abwertend) primitiv: eine -e Ausrede; ein -er Trick; Nach diesem -en und kitschigen Anklägerpathos ... (Mo star, Unschuldig 108); das ist ein -er Trost (Trost, mit dem man nichts anfangen kann); es wäre zu b. (zu eitifach). ihn einfach abzuweisen. 3. (veraltend) angemessen, berechtigt: ein -es Verlangen; man sollte sich nicht mehr als b. darüber aufregen; b. (gerecht) denken. bjllig.. Bjllig-: Mietend <AdJ.; nicht präd.; zu billig 3); -fimport,der <meist PI.): billiger Import; -preis, der (ugs.): niedriger Preis: Flugreisen zu -en; -Produkt, das; -wäre, die <meist PI.): billige Ware. billigen [bilign] <sw. V.; hat) [mhd. billichen = für angemessen erklären, zu t billig (3)]: gutheißen, für angebracht halten: jmds. Pläne, Vorschläge, Entschluß b.; ich kann es nicht b.. daß du dich daran beteiligst, dazu: bflligaiswert <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.); bjlltgerm&ßen* bflliaerwdse <Adv.): wie es billig (3) ist. mit Recht; Billigkeit, die; -: 1. Eigenschaft des Billigseins. Preiswertseins. 2. Primitivität. 3. (Jur. od. geh.) Angemessenheit. Berechtigung: die B. einer Forderung anerkennen; aus Gründen der B. (Gerechtigkeit); <Zus. zu 3:) Billtakeitagefiihl. das <o. PI). Billigkeitsgriinde <P1.): aus -n: Billigung, die; -. -en (PI. selten): das Billigen. Gebilligtwerden. Zustimmung: etw. findet jmds. [volle] B. Billion [bi'Uo:n], die; -. -en [frz. billion (urspr. gleichbed.. jetzt = Milliarde), gelehrte Neubildung aus: bi... = zweimal (weil 1 Billion die zweite Potenz einer Million ist. zu lat. bis- = zwei) u. Million > ital. millone = t Million]: eine Million Millionen: Ü -en (unzählig viele) von sickernden Wassertropfen und mahlenden Sandkörnchen (Ceram. Götter 31); <Abl.:) billignst... <Ordinalz. zu TBlllion); bil- lfon[s]tel (Bruchz.); Billfon[s]tei, das. Schweiz, meist: der; -s. -: der billionste Teil. Bilsenkraut ['bilzn-1. das <o. PI.) [mhd. bilse. ahd. bil(i)sa]: giftiges Nachtschattengewächs (Arzneipflanze). BilwiBfbilvisl.der; ...isses [mhd. bilwis. eigtl. = Wundersames wissend (vgl. Bild)] (landsch.): Kobold. Zauberer. bim! [bim] <Interj.) lautm. für einen hellen [Glockenlklang; bim, barn! [bim bam] <Interj.) lautm. für [GlockenJklänge, die in der Tonhöhe wechseln: <subst.:> 'BfmbQm, das; -s; ^jmbQm [scherzhafte Verwendung der Bez. für den Glok- kenklang als Heiligenname] in der Fügung [(ach) du] heiliger B.! (ugs. Ausdruck der erstaunten od. erschreckten Betroffenheit; ach du Schreck; du liebe Zeit, du meine Güte, großer Gott!); Bjmbjm, die; -. -s (Verdopplung von fbim] (Kinderspr.): Straßenbahn. Biroester [bi'mesti?]. das: -s. - [aus lat. bimestris = zweimonatig, zu bis = zweimal u. mensis = Monat] (veraltet): Zeitraum von zwei Monaten. Bimetall [bi.metal]. das: -s. -e (Technik): Streifen aus zwei miteinander verbundenen Metallen, die sich bei Erwärmung verschieden ausdehnen; <Abl.:> bjmetallbch <Adj.; o. Steig.): a) auf zwei Metalle bezüglich; b) aus zwei Metallen bestehend; Bimetallismus [bi...]. der; -: auf zwei Metallen beruhende Münzwährung. Bimmel I'biml]. die; -, -n (ugs.): hellklingende, kleine Glocke; Schelle. Klingel, dazu: Bimmelbahn* die (ugs. scherzh.): Kleinbahnzug mit hellklingender Warnglocke '; Bimmelei [brnial^j]. die; - (ugs. abwertend): allzu häufiges od. allzu langes, als lästig empfundenes Bimmeln; bimmeln [bfm|n] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mniederd. bimmelen. lautm.] (ugs.): hellklingend läuten; klingeln, schellen: die Türglocke, das Telefon bimmelt. 'Bims [bims], der; -es. -e [mhd. bümes. ahd. bumis < lat. pümex (Gen.: pümicis). eigtl. = Schaumstein] (meist fachspr. od. in Zus.): svw. t Bimsstein. *Bims [-]. der; -[es] [rotwelsch. wohl Nebenf. von: pimmer = Brot] (salopp): Geld. -llimsM. der; -[es] [H. u.] (ugs. abwertend): Kram. Plunder. Zeug: oft in der Fügung: der ganze B. (alles, das Ganze, der ganze Schwindel). Bjras-: ^beton, der: Leichtbeton aus Zement, zerkleinertem Bimsstein u. anderen Bestandteilen; ^sand.der: als Schleif- od. Putzmittel gebrauchter > zerpulverter Bimsstein; ^stein, der: 1. <o. PI.) hellgraues, schaumig-poröses vulkanisches Gestein. 2.: Bau Jstein aus 'Bims. 3. Stück ]Bims zum Reinigen (bes. der Hände) od. zum Schleifen. Polieren: die Hände mit [dem] B. abreiben. Bimse fbirnzd] <P1.) (ugs.): Prügel: B. kriegen; bpmsen <sw. V.; hat) [zu t'Bims]: 1. mit dem/ Bimsstein abreiben, putzen, schleifen. 2. (ugs.) prügeln: jmdn. b. 3. (ugs.) a) drillen, schleifen: die Rekruten wurden tüchtig gebimst; b) einexerzieren: Griffe b.; c) angestrengt übend lernen, pauken: [mit jmdm.] Vokabeln b. 4. (derb) koitieren. bin [bin]: t'sein. binar [bi'na:?]. binär [...'ne:g]. bingrisdi <Adj.; o. Steig.) [lat. blnärius = zwei enthaltend] (fachspr.): 1. je zwei Einheiten. Teile. Glieder, Stoffe enthaltend, verwendend: -e Verbindungen (Chemie); -e Nomenklatur (Biol.; wissenschaftliches System zweigliedriger Pflanzen- u. Tiernamen): -es System (Math.. Informatik; Zahlensystem mit der Basis zwei, das sich aus zwei Ziffern / / und 0J aufbaut. Dualsystem): -e Einheit (Bit). 2. zum binären System gehörend, ihm entsprechend, gemäß: -e Ziffern. binaural [bireui'ra:!] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. bin? = je 392
binnen-, Binnen- zwei u. auris = Ohr] (Ggs.: monaural): a) (Med., Technik) beide Ohren betreffend, für beide Ohren, mit beiden Ohren: -es Hören; b) (Elektronik) zweikanalig: -e Schallübertragung. Binde ['bmddl. die; -. -n [mhd. binde, ahd. binta, eigtl. = Bindendes]: 1. a) umzubindender od. durch / Um /binden (bes. an einer Körperstelle) zu befestigender / Stoff jstreifen als Schutz/verband, Schutz: Halt, Stütze: Schmuck o.a.: eine B. um das verletzte Bein wickeln; er legte die elastische B. an; eine schwarze B. vor. über dem Auge haben; den Arm in einer B. tragen; *jmdm. fällt die/eine B. von den Augen (geh.. veraltend; jmd. sieht plötzlich klar, erkennt, begreift etw. plötzlich); jmdm. die B. von den Augen nehmen/ reißen (geh.. veraltend; jmdm. seine falschen Vorstellungen von etw. nehmen): b) zur Kennzeichnung um den Arm getragener Stoffstreifen in einer bestimmten Farbe, mit einem bestimmten Aufdruck I: die Ordner trugen eine weiße B.; Und sie werden uns -n geben, und wir werden sie am Arm tragen müssen, und darauf wird stehen, daß wir aus dem Osten sind (H. Kolb. Wilzenbach 115). 2. (ugs.) kurz für f Damenbinde: eine B. tragen. 3. (veraltet) Binder, Schlips: *[skh <Dativ>] einen hinter die B. gießen kippen (ugs.; ein alkoholisches Getränk zu sich nehmen). Binde-: ^bogen. der (Musik): zwei Noten verbindender Bogen, der gebundene Ausführung vorschreibt: ^gewebe, das (Med.): die Organe umhüllendes, verbindendes u. stützendes Gewebe, dazu: MKwebsentzündung, die. -gewebsmassage, die. ^gewebsschidit, die. -gewebssdnvÄche, die. -gewebs- strang. der; ^glied. das: verbindendes, vermittelndes Glied: die Biophysik ist ein B. zwischen Biologie und Physik; --haut, die (Med.): feuchte Haut, die das Augenlid innen u. den Augapfel vorne überzieht, dazu: ^hautentzündung. die, -hautkatarrh.der; -kraft, die: Fähigkeit zu verbinden, zu / ver 'kleben: die B. des Leims. Zements; -raäher, der: svw. t Mähbinder; Mnaschine, die (Landw.): Maschine, die Garben bindet: -mittel, das: Stoff zum Binden, Verkleben anderer Stoffe (z. B. Mörtel, Farben): Mjuote, die (Buchw.): eine bestimmte Menge gebundener Bücher von einer Gesamtauflage: -s\ das (Sprachw.): einem Substantiv angefügtes s, das zwei Teile einer Zusammensetzung verbindet, Fugen-s: ^strich, der: waagerechter, kurzer (verbindender! Strich, der, an ein Wort, einen Wort teil angefügt, die Zugehörigkeit zu einem größeren Wortganzen ausdrückt: ^wort. das <P1. ... Wörter) (Sprachw.): Wort, das [Gliedjsätze, Haupt- u. Gliedsatz od. Satzglieder verbindet: Konjunktion, dazu: -wortsatz, der: durch ein Bindewort eingeleiteter [Gliedisatz, Konjunktionalsatz. binden [bindn] <st. V.; hat) [mhd. binden, ahd. bintan]: 1. a) etw. mit etw. (z. B. Faden, Draht, Stoffstreifen, Weidenrute) so umgeben, daß es zusammenhält, durch Umwinden mit etw. zu etw. Festem. Einheitlichem zusammenfügen: zusammenbinden: Blumen [zu einem Strauß] b.. [mit Draht] zu einem Kranz b.; Korn [in/zu Garben] b.; Ü die bindende (geh.; verbindende) Kraft des gemeinsamen Glaubens; b) durch Binden (1 a) herstellen: Kränze. Sträuße. Besen b.; (Handw.:) ein Faß [aus Dauben] b. 2. a) fesseln: einen Gefangenen [mit Stricken] b.; an Händen und Füßen gebunden werden; seine Hände waren auf dem Rücken gebunden; sie banden ihm die Hände; Ü mir sind die Hände gebunden (ich kann nicht handeln, wie ich will); gegnerische Truppen durch einen Entlastungsangriff b. (beschäftigen u. festhalten): etw. bindet jmds. Aufmerksamkeit (nimmt sie voll in Anspruch): das [chemisch] gebundene Wasser wird frei; gebundene (festgesetzte) Preise; b) verpflichten, festlegen: man hat ihn durch ein Versprechen, mit einem Eid gebunden; mein Versprechen bindet mich; eine bindende (verpflichtende, verbindliche) Zusage machen; sich gebunden fühlen; <b. + sich:) er hat sich durch eine Zusage gebunden; ich wollte mich noch nicht b. 3. festbinden, durch Binden / u. Knüpfen. Schlingen / befestigen: den Kahn an einen Baum, die Haare in die Höhe b.: Rosen in einen Kranz b. (hineinbinden): ich band [mir] ein Tuch um den Kopf; Ü Erinnerungen binden ihn an diesen Wohnsitz (machen es ihm schwer, ihn aufzugeben): er ist an sein Versprechen gebunden (ist verpflichtet, es zu erfüllen): die Verhandlungen sind an keinen Ort. an keine Zeit gebunden (man ist dabei auf keinen bestimmten Ort, keine bestimmte Zeit angewiesen): an Schienen gebundene (schie- 1 Mit Bindestrich. nengebundene) Verkehrsmittel; <b. + sich:) daß es ( = das sog. Buttergelb) sich in der Leber der Ratte an einen speziellen Eiweißkörper bindet (Medizin II. 108); sich an jmdn. b. (sich ihm verpflichten): du hast dich zu früh an das Mädchen gebunden (durch Ehe/ver sprechen J o.a. mit ihr verbunden). 4. a) (Ggs.: aufbinden 1) knüpfen, schlingen: einen Schal, eine Krawatte b.; sie band die Senkel etwas fester; b) durch Knüpfen, Schlingen erzeugen: eine Schleife b. 5. a) zusammen-, festhalten: der Regen bindet den Staub; die Grasnarbe bindet den Boden; eine Suppe. Soße [mit Mehl] b. (Kochk.; sämig machen): der Zement, das Mehl bindet gut; die gebundene Wärme wird wieder frei; b) (Musik) legato spielen od. singen: die Töne, Akkorde b.; c) durch Reim od. Rhythmus gestalten: Wörter durch Reime b.: in gebundener Rede (in Versen): d) (Buchw.) mit festem Rücken u. Decke versehen: ein Buch, eine Zeitschrift b.; ein Album in Leinen, in Leder b.; Bjnder. der; -s. -: 1. Selbstbinder. Krawatte, Schlips. 2. (Landw.) Bindemaschine: Mähbinder. 3. (Bauw.) a) Mauer- stein, der mit der Schmalseite nach außen liegt (Ggs.: Läufer); b) zum auf ruhenden u. tragenden Teil einer Dachkonstruktion gehörender Balken. 4. (Fachspr.) Bindemittel für Farben/. 5. a) jmd.. der die Arbeit des Bindern (z. B. von Büchern. Blumen) verrichtet: b) (südd.. österr.) Böttcher: Faßbinder (Berufsbez.); Binderei, die; -. -en: Werkstatt, in der etwas gebunden wird, bes. Buchbinderei, Blumenbinderei: Bfnderin, die; -. -nen: w. Form zu I Binder (5 a). bes. Blumenbinderin, Buchbinderin: bindern ['binden] <sw. V.; hat): I. (Landw.) mit dem Mäh/binder be/arbeiten. 2. (Buchw.) maschinell binden, buchbindern: Bindfaden [bint-], der; -s. ...fäden: Faden zum Zusammen /binden, dünne Schnur, Kordel: das Paket ist mit [einem] B. verschnürt; *es regnet Bindfaden (ugs.; es regnet ziemlich heftig in gleichmäßigen, senkrecht herabfallenden, nicht abreißenden Streifen), dazu: Bjndfadenregen, der (ugs.); bindig [bind 19] <Adj.) (Bodenk.): von verhältnismäßig großem innerem Zusammenhalt: -e Böden; -bindig [-bind 19] in Zusb.. z. B. köperbindig, leinwandbindig (Textilw.; in Köper- in Leinwandbimlung / gewebt}): Bindigkeit, die; -: bindige Beschaffenheit: Bjndung. die; -. -en: 1. a) bindende Beziehung, Gebundensein, Verpflichtung: er hat alle persönlichen -en gelöst; sie will keine neue B. mehr eingehen; es bestehen vertragliche -en; b) innere Verbundenheit: seine B. an die Heimat ist sehr stark. 2. (Sport) Skibindung: die B. geht [nicht] auf. springt [nicht] auf; die B. öffnen, schließen. 3. (Handw.) a) (Weberei) Verbindung von Kett- u. Schußfäden eines Gewebes: eine feste, haltbare B.; Gewebe in luftdurchlässiger B.; b) festes Verbundensein, feste Fügung (z.B. von Balken). 4. a) (Chemie) 'Art desj Zusammenhalt! 5/ von Atomen im Molekül: b) Physik) Zusammenhalt der Kernbestandteile im Atotnkern. 5. (Graphologie) ; Art der/ Verbindung der Buchstaben/ teile/ in der Handschrift. Binse ['bind]. Pinge. die; -. -n [mhd. binge = Vertiefung. Graben] (Bergmannsspr.): eine durch Einsturz alter Grubenbaue entstände fie trichterförmige Vertiefung an der Erdoberfläche. Bingelkraut ['broj-l. das; -[e]s. ... kräuter [wohl zu mhd. bunge. ahd. bungo = Knolle): ein Woljsmilchgewächs. häufig als Gartenunkraut auftretend. Bingo [bingo]. das; -[s] [engl, bingo (nach dem Ausruf des Gewinners)]: englisches Glücksspiel (eine Art Lotto): <Zus.:) Bjnao-card [-ku:d], die; -. -s [zu t bingo u. engl, card = Karte] (Werbespr.): Antwortkarte, hei der man seine Wünsche durch Ankreuzen von Zahlen in einem Zahlenfeld angeben kann. Bink[e]l [binkl]. der; -s. -[n] (bayr.. österr. ugs.): I. Bündel. 2. (nicht sehr grobes) Schimpfwon. binnen [binan] <Präp.) [mhd. binnen, aus: bl. be = bei u. T innen]: innerlmlb. im Laufe von: <mit Dat.:) b. drei Tagen; b. einem Jahr, b. Jahresfrist; (seltener, geh. mit Gen.:) b. eines Jahres; - dreier Tage. bjnnen-, Bjmen- (oft Fachspr.): -bords <Adv.) (See- mannsspr): innerhalb des Schifftsbord/es (Ggs.: außenbords); abrief, der (ugs.. meist spött.): Brief mit der dringenden Mahnung, einer / Zahlungs /aufforderung binnen einer bestimmten Frist nachzukommen: Mieidi, der: innerer Deich (Ggs.: Außendeich 1); Mleutsdi <Adj.; o. Steig.): in Deutschland gesprochen I (bes. von der Sprache im. Ggs. zu österreichisch, schweizerisch u.a.); inner/deutsch (im Ggs. zu: auslandsdeutsch); ^eis, das (Geol.): Festlandeis: 393
Binode -fischerei, die: Fischerei in Binnengewässern; -fleet, das: Fleet im eingedeichten Land; -gewfisser, das: zum Festland gehörendes u. davon umschlossenes fließendes od, stehendes Gewässer: der Bodensee ist ein B.; -hafen. der: Hafen im Landesinnern (Ggs.: Seehafen); -bandet, der: Handel im Inlafui{Ggs.: Außenhandel); -iand, das: küstenfernes Land. dazu: -ländisch <Adj.; o. Steig.), -lands <Adv.>: im Binnenland; -markt (Wirtsch.): Markt des Inlands, dazu: -markt- lage, die: eine ungewisse B.; Mneer, das: weitgehend! von Festland umschlossenes Randimeer; -rem, der (Litera- turw.): Reim innerhalb derselben Verszeile; -Schiffahrt, die: Schiffahrt auf Binnengewässern (Ggs.: See-. Küstenschiffahrt); -Schiffer, der; -*see, der: See des Festlands; -Staat, der (Geopolitik): Staat im Binnenland; -tarif, der: vgl. -Währung; -verkehr.der: Verkehr im Inland; -Währung, die: nur im Inland gültige Währung; ^wärts < Adv. > [t -wärts): weiter nach innen, zum Binnenland hin: der Ort liegt 3 km weiter b.; -Wasserstraße, die: zum Festland gehörende u. davon umschlossene Wasserstra/Je (z. B. Fluß, Kanal); -Wirtschaft, die; -soll, der: im Inland (bes. an inländischen Grenzen) erhobener, interner Zoll (Ggs.: Außenzoll). Binode [bi'no:do]. die; -. -n [zu lat. blnl = Je zwei u. griech. hodös = Weg]: Elektronenröhre mit zwei Röhrensystemen in einem Glaskolben. Binokel [binoikl. auch: bi'nok)]. das; -s, - [frz. binode, zu lat. blnl = je zwei, doppelt u. oculus = Auge]: 1. (veraltet) opt. Gerät für beide Augen: a) Brille (Ggs.: Monokel); b) Fernglas; c) Mikroskop. 2. <auch: der) ein schweizerisches Kartenspiel (jetzt meist von dem verwandten Jaß verdrängt), dazu: binoketn [bi'no:k|n. auch: bi'nakjn] <sw. V.; hat) (Schweiz): Binokel (2) spielen; binokular [binokular] <Adj.: o. Steig.) [zu lat. blnl = je zwei, doppelt u. oculäris = zu den Augen gehörig]: a) mit beiden Augen: -es Sehen; b) zum Durchblicken! für beide Augen zugleich bestimmt: ein -es Mikroskop; Binokular [-]. das; -s. -e: optisches Gerät für das Sehen mit beiden Augen. Binom [bi'no:m], das; -s, -e [zu lat. bi- = zwei u. lat. nömen = Name] (Math.): Summe od. Differenz aus zwei Gliedern: BlnomiglkoefFizient, der (meist PI.) (Math.): jeder der bei der Reihenbildung nach dem binomischen Lehrsatz auftretenden Koeffizienten; binomisch <Adj.; o. Steig.) (Math.): zweigliedrig: ein -er Ausdruck; *-er Lehrsatz (Formel zur Berechnung von Potenzen eines Binoms). Binse l'bmzs]. die: -. -n [frühnhd. bintze(n). PI. von: bintz < mhd. bin(e)3. ahd. binu3l: grasartige Sumpfpflanze mit stengelähnlichen Blättern, die zur Herstellung von Geflechten verwendet werden: Körbe, Matten aus -n flechten; *h die Mi gehen (ugs.; verlorengehen; entzweigehen; mißlingen; wohl urspr. jägersprachl. von der Wildente, die in den Binsen [landsch. = Schilf] unerreichbar ist): sein Geld ist bei der Inflation, der Auftrag ist [uns] in die -n gegangen; Schuhe und Strümpfe gingen in die -n; die ganze Ordnung ging in die -n; das Vieh geht massenweise in die -n. bjnsen-, Binsen-: -artig <Adj.; o. Steig.); -dickicht, das; -geflecht, das; -gras* das: vgl. Binse; -korb, der: aus Binsen geflochtener Korb; -matte, die: aus Binsen geflochtene Matte; -wahrhdt, -Weisheit, die [eigtl. = binsenglatte Wahrheit; wohl nach lat. nodum in scirpo quaerere = einen Knoten an der (glatten) Binse suchen, d. h. Schwierig- kei ten suchen. wo es keine gibt]: allbekannte, selbstverständliche Wahrheit: es ist eine B.. daß ... Bio f bi:o] (SchUlerspr.): I. <o. Art.) Biologieunterricht: um 10 Uhr haben wir B.; sie hat eine Eins in B. (Biologie). 2. <die; -) Unterrichtsstunde in Biologie (1): in der ersten B. nach den Ferien. 3. Biologie (1) als Studienfach: B. studieren. bio-, Bio- [bio-, betont: bi:o-; griech. bios = Leben]: lebens-. Lebens-: -aktiv [auch: 'bi:o-] <Adj.): biologisch aktiv: ein -es Waschmittel; -diemk [auch: 'bi:o-l. die: 1. Chemie auf dem Gebiet der Biologie, Wissenschaft von der ehem. Zusammensetzung der Organismen u. den ehem. Vorgängen in ihnen: die B. der Makromoleküle. 2. biochemische Beschaffenheit im ganzen: das hängt mit der B. des Stoffwechsels zusammen.dazu: -Chemiker [auch: *bi:o-]. der: Wissenschaftler, ausgebildeter Fachmann auf dem Gebiet der Biochemie (Berufsbez.). -chemisch [auch: bi:o-] <Adj.; o. Steig.); -chor [-'ko:?J. das; -s, -en, -chore [...'ko:ra], die; -. -n. M*orioij[...riDn], das; -s. ...ien [..Jan; zu griech. chörfon bzw. chora = Raum. Stelle] (Biol.): engerer Lebensbereich innerhalb eines t Biotops; -dynamisch [auch: *bl:o-] <Adj.; o. Steig.): (von Nahrungsmitteln) nur mit organischen Düngemitteln gedüngt; -»en [...ge:n] <Adj.; o. Steig.) [zu t-gen]: durch ! Tätigkeit von/ Lebewesen entstanden, aus abgestorbenen Lebewesen gebildet; -genese, die: Entwicklung' sgeschichtej der Lebewesen, dazu -genetisch <Adj.): zur Biogenese gehörend; *-es Grundgesetz (Gesetz, wonach die Entwicklung des Einzelwesens /1 Ontogenese! eine Wiederholung der stammesgeschichtlichen Entwicklung /t Phylogenese! ist; nach E. Haeckel. 1834-1919); ^•eographklauch: bi:o-].die: Wissenschaft von der geographischen Verbreitung der Tiere u. Pflanzen, dazu: -geographisch [auch: bi:o-] <Adj.; o. Steig.): ^gnpmm, das [T-gramm] (Verhaltensf.): Aufzeichnung des Lebensablaufs von Individuen einer zusammenlebenden Gruppe; -grgplu der [t-graph]: Verfasser einer Biographie; -graphk» die [spät- griech. biographia. t-graphie]: 1. Beschreibung eines Menschenlebens: die B. eines Politikers verfassen. 2. Lebenslauf. Lebensgeschichte eines Menschen: die B. Goethes und Schillers kennen; ein Politiker mit abenteuerlicher B.. dazu: -graphisch <Adj.: o. Steig.): -e Daten; ein -er Roman; ^tofle. der [t-loge]: Wissenschaftler u. ausgebildeter Fachmann auf dem Gebiet der Biologie (Berufsbez.); -togk, die [t-logie]: 1. Wissenschaft von der belebten Natur u. den Gesetzmäßigkeiten im Ablauf des Lebens von Pflanze. Tier u. Mensch: er studiert B.; er hat in B. (im Schulfach Biologie) eine Eins. 2. biologische Beschaffenheit im ganzen: die B. des menschlichen Körpers, dazu: -logisch <Adj.; o. Steig.): 1. die Biologie (1) betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend: -e Forschungen; etw. b. untersuchen. 2. den Gegenstand der Biologie (lebendige Natur. Lebensvorgänge u. -beschaffenheit) betreffend, dazu gehörend, darauf beruhend: -e Vorgänge im menschlichen Körper; das -e Gleichgewicht der Natur durch Raubbau stören; -e (bes. bakterielle) Waffen. 3. aus natürlichen Stoffen hergestellt: -e Zahnpasta, dazu: -logisch-dynamisch <Adj.; o. Steig.): * -e Wirtschaftsweise (Landwirtschaft u. Gärtnerei auf natürlicher Grundlage ohne künstliche Düngung nach der an- throposophischenLehreR. Steiners); -negativ [auch: ...'ti:fl <Adj.; o. Steig.): lebensfeindlich, -schädlich; -physik [auch: 'bi:o-].die: 1. Wissenschaft von den physikalischen Vorgängen in u. an Lebewesen. 2. medizinisch angewendete Physik (z.B. Strahlenbehandlung u. -schütz), dazu: -physikalisch [auch: 'bi:o-l <Adj.; o. Steig.); -Satellit, der: mit Tieren besetztes kleines Raumfahrzeug zur Erforschung der Lebensbedingungen in der Schwerelosigkeit; -sphjre [auch: bi:o-], die (Fachspr.): gesamter irdischer Lebensraum der Pflanzen. Tiere u. Menschen, dazu -sphirisch [auch: bi:o-J <Adj.; o. Steig.): zur Biosphäre gehörend; -t^dmik, die (Fachspr.): Technik auf dem Gebiet der Biologie u. Medizin, z. B. Technik der Beeinflussung od. Nutzbarmachung biologischer Vorgänge u. Sachverhalte od. ihrer Auswertung als Konstruktionsmuster, dazu: -tfdiniker, der: Fachmann für die Biotechnik (Berufsbez.); -technisch <Adj.; o. Steig.); -top [...to:p], der od. das; -s. -e [griech. topos = Ort. Gegend] (Biol.): a) durch bestimtnte Pflanzen- u. Tiergesellschaften gekennzeichneter Lebensrawn; b) Lebensrawn einer einzelnen Art: unwahrscheinlich .... daß einem Vogel ... die gesamte Vogelstimmenkunde seines -s angeboren sein soll (Lorenz. Verhalten I. 250); -Wissenschaften <PL>: Gesamtheit der zur Biologie (1) gehörenden Fachgebiete; -zid [...tsi:t], das; -s. -e [lat. caedere (in Zus. -ddere) = töten]: Stoff, der das Gleichgewicht der Umwelt empfindlich stört (z.B. Pestizid); -zönose [...t£0'no:zd], die; -, -n [zu griech. koinös = gemeinsam]: Lebensgemeinschaft. Gesellschaft von Pflanzen u. Tieren in einem t Biotop, dazu: -zönotisch <Adj.; o. Steig.). Biom [bi'o:m], das; -s. -e [gelehrte Bildung zu griech. bios = Leben]: Lebensgemeinschaft von Tieren u. Pflanzen in einem größeren geographischen Raum (z. B. tropischer Regenwald); Bionik [bi'o:nik], die; - [amerik.-engl. bionics, zu: bio- (tbio-) u. electronics. t Elektronik]: angewandte] Wissenschaft, die technische, bes. elektronische Probleme nach dem Vorbild biologischer Funktionen zu lösen versucht. dazu: bionisdi <Adj.; o. Steig.); Biopsie [bb'psi:]. die; -. -n [...'ton; zu griech. öpsis = das Sehen] (Med.): histologische Untersuchung von Gewebe, das dem lebenden Organismus entnommen ist; Bios ['biios], der; - [griech. bios = Leben]: das Leben, die belebte Welt als Teil des Kosmos; biotisch [biouül <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [griech. biöti- kös] (Fachspr.): auf Leben. Lebewesen bezüglich. 394
Bise bipolar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus lat. bi- = zwei u. tpolarj: mit zwei Polen versehen: zweipolig: Subst.: Bipolarst, die; -: Zweipoligkeit. Vorhandensein zweier entgegengesetzter Pole: Biquadrat fbi:kvadra:t. auch: ...'dra.tl. das; -[eis. -e (Math.): Quadrat des Quadrats, vierte Potenz, dazu: bfquadrgtisch [auch: bi:-] <Adj.; o. Steig.): in die vierte Potenz erhoben, in der vierten Potenz: eine -e Gleichung (Gleichung 4. Grades). Birchennus [bir^-l. das; -es. -e. <Vkl.) Birchermüsli [...my:s- lil. (Schweiz.:) Bhrhermüesli [...my.asli], das; -s [nach dem Schweiz. Arzt M. Bircher-Benner (1867-1939)1: diätisches Rohkostgericht aus eingeweichten, Haferflocken. Zitronensaft. Kondensmilch, geriebenen Äpfeln o. ä. u. gemahlenen Nüssen (Mandeln). Bireine [bi're:mdl. die; -. -n [lat. biremis. zu remus = Ruder] (hist.): antikes Kriegsschiff mit zwei übereinanderliegenden Ruderbänken. Zweiruderer. Bireft [bi'rct]. das: -[eis, -e [mlat. birretum. IBarettl: aus dem Barett entwickelte, vierkantige Kopfbedeckung katholischer Geistlicher. Birke [brrkd], die; -. -n [mhd. birke. ahd. birihha]: 1. Laubbaum mit weißer, schuppiger Rinde, rundlichen gezähnten Blättern u. kätzchenförmigen Blütenständen, Vertreter einer Gattung der Birkengewächse mit etwa 40 Arten: das zarte Frühlingsgrün der -n. 2. <o. PI.) svw. tBirkenholz: ein Schlafzimmer aus geflammter B.; birken [birkn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (selten): aus Birkenholz: ein -er Schrank. B|rken-: -gewÄchs, das (Bot.): Vertreter einer Familie von Laubbäumen u. Sträuchern (mit den Gattungen Birke u. Erle): -grün, das: junge Triebe der Birke: -hain, der; -holz, das <o. PL): als Material verwendetes] Holz der Birke: -laub, das; -pilz, der; svw. t^röhrling; -reis, das (veraltend, dichter.): kleiner Zweig. Sproß einer Birke: M*ei- sig, das; -reizkcr, der: giftiger Pilz aus der Gattung der Reizker: -rinde, die; -röhrling. der: wohlschmeckender, meist unter Birken wachsender Speisepilz mit graubraunem Hut u. beschupptem, in der Farbe dem Stamm der Birke ähnelndem Stiel: -*saft. der: Saft aus dem Stamm der Birke: -scheit. das: -Schößling, der: Die -e. die der Bautrupp zur Tarnung verwendet hatte, schienen welk zu sein (Kuby. Sieg 242); -Spanner, der: Schmetterling, dessen Flügel zur Tarnung die Zeichnung von Birkenrinde tragen: -waid, der; -wasser, das <P1. ...wässer): Haarwasser aus Birkensaft. Birkhahn, der; -[e]s. ...hähne: männliches Birkhuhn: Birkhuhn« das. -[eis, ...hühner: europäisches, bes. in Moor u. Heide vorkommendes Wildhuhn (ein Rauhfußhuhn). Bjrnbaun. der; -[e]s. ...bäume: 1. weiß blühender Obstbaum mit Birnen als Früchten. 2. als Material verwendetes I Holz des Birnbaums:e\n Schrank ausafrikanisch[emJB.;Birnchen fbirn(pn]. das; -s. -: t Birne (3); Birne ['bimaj. die; -. -n [mhd. birte], ahd. bira < vlat. pira < lat. pirum]: 1. meist eirunde, sich zum Stiel hin verjüngende grüngelbe od. bräunliche Frucht des Birnbaums mit saftigem Fruchtfleisch u. Kerngehäuse. 2. svw. f Birnbaum: die -n fangen an zu blühen. 3. <Vkl. fBirnchen) birnenförmige Glühlampe: eine mattierte B.; die B. ist durchgebrannt, entzwei, kaputt; die B. auswechseln; er schraubte eine neue B. ein 4. (salopp) Kopf: Ich habe die Männer, die für mich die B. hingehalten haben, immer bewundert (Hörzu 40. 1973. 7); er gab ihm eins auf die B.; *eine weiche B. haben (salopp; etwas beschränktsein: in bezug auf jmdn.. dessen Ansichten. Handlungsweise o. ä. man Air dumm hält). bjrnen-, Birnen-: -förmig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): die Form einer Birne habend: ein -er Schädel; -kompott, das; -saft.der. -schnaps, der: vgl. -wasser, -stiel, der; -wasser, das: aus Birnen hergestellter Branntwein. Bjrnstab, der; -[eis. ...Stäbe: in der gotischen Architektur stabartiger Bauteil mit birnenförmigem Querschnitt. 'bis [bis; mhd. bis (bitze). wahrsch. < ahd. bi ze = (da)bei zu]: I. <Präp. mit Akk.) 1. (zeitlich) gibt die Beendigung eines Zeitabschnitts an: b. heute; (Schweiz.:) b. anhin ist nichts geschehen; b. Oktober; b. nächstes Jahr; b. Freitag, den 13. März; b. wann brauchst du das Buch?: b. dahin/ dann ist alles erledigt; er ist b. 17 Uhr hier (1. ist nur b. 17 Uhr anwesend. 2. wird b. 17 Uhr eingetroffen sein): von 8 b. 11 Uhr; Ferien b. [einschließlich]/(bayr. ugs.:) b. mit 22. August; (auch adv. in Verbindung mit einer anderen, den Kasus bestimmenden Präp.:) b. auf weiteres; b. in den Tag [hinein] schlafen; b. nach Mitternacht; b. zum Jahresende; du kannst b. zum nächsten Wochenende/ b. nächstes Wochenende bleiben: *b. bald/dann/gleich/ nachher/später (ugs.; Abschiedsformeln); b. dato (bes. Kaufmannsspr.;/>/sA«*te). 2. (räumlich) gibt das Erreichen eines Endpunktes an: b. hierher und nicht weiter; b. München fliegen; von unten b. oben; von Anfang b. Ende; (auch adv. in Verbindung mit einer anderen, den Kasus bestimmenden Präp.:) b. an den Rhein; b. auf die Haut naß werden; b. in das Tal [hinein]; b. nach Spanien; b. zur Haltestelle gehen; *b. ins letzte (sehr genau u. in allen Einzelheiten). 3. <in Verbindung mit ..auf) a) einschließlich: der Saal war b. auf den letzten Platz (vollständig) besetzt; b) mit Ausnahme (von): b. auf zwei waren alle jünger als 20 Jahre; b. auf den Salat ist das Essen fertig. 4. <in Verbindung mit ..zu44 vor Zahlen) gibt die obere Grenze an: Gemeinden b. zu 10000 Einwohnern; Jugendliche b. zu 18 Jahren haben keinen Zutritt. II. (Adv.. in der Verbindung mit ..zu44; weglaßbar u. ohne Einfluß auf die Beugung) gibt die obere Grenze eines Spielraumes an: [b. zu] 250 Studenten können durch dieses Stipendium gefördert werden; der Vorstand kann [b. zu] 8 Mitglieder umfassen; <auch ohne ..zu44:) Kinder b. 10 Jahre/b. 10 Jahre alte Kinder zahlen die Hälfte. III. <Konj.) 1. nebenordnend zwischen [Zahljadjektiven. womit eine ungefähre Angabe gemacht wird: 200 b. 250 Leute; eine Auflage von fünf- b. sechshunderttausend Exemplaren; kleine b. mittelgroße Früchte. 2. (unterordnend) a) gibt die zeitliche Grenze an, an der ein Vorgang endet: er wartet noch, b. der Postbote gekommen ist; ich arbeite so lange, b. ich fertig bin; (veraltet, noch formelhaft mit „daß44:) b. daß der Tod euch scheidet; (mit konditionaler Nebenbedeutung:) ich kann nichts entscheiden, b. ich [nicht] nähere Informationen habe; b) (bei verneintem Hauptsatz mit Vorzeitigkeit im Gliedsatz) bevor nicht: du darfst nicht spielen, b. deine Schularbeiten gemacht sind; c) (österr. ugs.) sobald, wenn: er gibt das Geld erst. b. sein Chef gekommen ist; gleich b. er aufgewacht ist, werde ich es ihm sagen. Hris [-] <Adv.) [lat. bis] (Musik): a) wiederholen, noch einmal (Notenanweisung): b) Wiederholung! (auffordernder Zuruf der Hörer nach einer Musikaufliihrung). Bisam f bi:zam]. der; -s. -e u. -s [mhd. bisem. ahd. bisam(o) < mlat. bisamum < hebr. baS^m, T Balsam]: 1. svw. t Moschus. 2. Pelz der Bisamratte. bjsam-. Bisam-: -artig (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): dem Bisam (2) ähnlich: -eibisch, der: svw. T Abelmoschus; Tratte, die: in Wasser nähe lebendes Nagetier aus der Familie der Wühlmäuse, dessen Fell zu Pelzwaren verarbeitet wird. bischen [bijnj <sw. V.; hat) [eigtl. = bsch machen] (landsch.): (ein Baby) beruhigend in den Armen wiegen. Bischof ['bifrf), der; -s. Bischöfe ['bijoefd, auch: biloba; mhd. bischof.ahd. biscof < kirchenlat. episcopus = Aufseher. Bischof < griech. episkopos; 2: nach engl, bishop]: I. oberster geistlicher Würdenträger eines bestimmten kirchlichen Gebietes (Bistum: kath.: Diözese: ev.). 2. ein kaltes Getränk aus Rotwein. Zucker u. der Schale von bitteren Pomeranzen: <Abl.:> bischöflich ['bdceflu;. 'bifcflic] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einem Bischof zugehörend, für einen Bischof charakteristisch: die -e Residenz. bjsdiofs-, B|schofs-: -amt, das; -brot, das (österr.): feiner Kuchen mit Rosinen. Mandeln u.a.: -hut, der: runder schwarzer l Straßen] hut der katholischen Bischöfe: -kolle- ghm, das: Gemeinschaft aller Bischöfe der katholischen Kirche: -konferenz,die: Zusammenkunft der Bischöfe eines teilkirchlichen (meist nationalen) Bereichs der katholischen Kirche: -kreuz, das: vom Bischof auf der Brust getragenes Kreuz: -lila (indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.): intensiv lila: Mnütze,die: 1. svw. | Mitra. 2. Vertreter einer Kakteenart mit vorspringenden, oft mit weißen Wollflöckchen bedeckten Längsrippen u. gelben Blüten: beliebte Zierpflanze: -ring, der: vom Bischof an der rechten Hand getragener Ring (als Zeichen der bischöflichen Würde): -sitz, der: Hauptstadt eines Bistums oder einer Diözese mit dem Amtssitz des Bischofs: -stab, der: langer, oben meist spiralig auslaufender Stab (als Zeichen der bischöflichen Würde): -synode, die: aus einem Gremium von Bischöfen bestehendes zentrales Organ der kath. Kirche zur beratenden Unterstützung des Papstes: -weihe, die: Weihe, durch die ein kath. Geistlicher die Bischofswürde empfängt: -würde, die. Bise ['bi:z3l. die; -. -n [mhd. blse. ahd. bisa = Wirbelwind] (Schweiz.): Nord/ost/wind. 395
Bisexualität BisexinüiÜI [auch: bi:-l. die: - [aus lat. bi- = zwei u. I Sexualität]: 1. (Biol.) Doppelgeschlechtigkeit. 2. (Med.. Psych.) Nebeneinander von homo- u. heterosexueller Veranlagung in einem Menschen; bisexuell [auch: 'bi:-] <Adj.; o. Steig.): 1. (Biol.) doppelgeschlechtig. 2. (Med.. Psych.) a) mit beiden Geschlechtern sexuell verkehrend: -e Menschen; b) auf beide Geschlechter gerichtet: eine -e Veranlagung. Bisgurn: t Bißgurn. bisher <Adv.>: von einem unbestimmten Zeitpunkt an bis zum heutigen Tag. bis jetzt: b. war alles in Ordnung; in diesem Amt stecken viele b. nicht erschlossene Reserven (Dönhoff. Ära 20); er war b. Professor in Wien und ist Jetzt in Basel; vgl. seither; <Abl.:> bisherig <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): bisher gen'esen. bisher vorhanden: der -e Außenminister; sein -es Leben ändern. Biskotte [bis'lote], die; -. -n [ital. biscotto < lat. bis coctum. t Biskuit] (österr.): längliches Biskuit. Löffelbiskuit: Biskuit [bis'kvht], das. auch: der; -[e]s. -s, auch: -e [frz. biseuit < lat. bis coctum = zweimal Gebackenes]: 1. Feingebäck aus Mehl. Eiern. Zucker. 2. svw. t Biskuitporzellan. Biskuh-: -gebÄck.das; ^porzellan. das: gelbliches, unglasiertes Porzellan: -rolle, die: Gebäck aus gerolltem, meist mit Konfitüre bestrichenem Biskuitteig: -teig, der: Teig aus Mehl. Eiern u. Zucker, der zu Biskuitgebäck verarbeitet wird. bislang <Adv.) (landsch.): bis jetzt, bisher: Niemand weiß b. viel von dem Sergeanten CA. Zweig. Grischa 481). BisJuft [bi:s-]. die; - (Schweiz.): svw. tBise. Btsmardchering ['bismark-], der; -s. -e [nach dem preuß.-dt. Staatsmann Otto von Bismarck (1815-1898). an den die Stralsunder Bürger 1880 die Bitte gerichtet hatten, seinen Namen verwenden zu dürfen]: entgräteter marinierter Hering- Bismutit [bismu'ti.t. auch: ...tit]. der; -s: ein Mineral; Bismu- tian [bis'muitom], das; -s [Latinisierung von dt. ..Wismut"; H. u.]: ein Metall; ehem. Zeichen: Bi Bison fbhzon], das; -s. -s Dat. bisön = Auerochs. aus dem Germ.]: nordamerikanischer Büffel. Biß [bis], der; Bisses. Bisse [mhd. bi3. biz. ahd. bizj: 1. das : Zujbeißen: sich vor dem B. der Schlange hüten; Ü das Feuer... schlug seinen scharfen, glühenden B. in Herrn Mözingers Fahnensatz ein (Langgässer. Siegel 204); Der B. der Zeit, der langsam das Herz zernagte (Remarque. Triomphe 105). 2. Bißwunde: der B. wird bald wieder verheilt sein. 3. (Sport Jargon) bissige Einstellung zum Gegner. Bereitschaft zum vollen Einsatz: die Mannschaft besaß keinen B.. spielte ohne B.; bjßdien flndekl. Indefinitpro n.> [eigtl. = kleiner Bissen]: 1. <in der Funktion eines Adj.> wenig: er hat kein b. Zeit für mich; das b. Geld kann uns nicht weiterhelfen. 2. <meist in Verbindung mit „ein", in der Funktion eines Adv.> etwas, wenig: ich will ein b. Spazierengehen; das Unternehmen ist ein b. gewagt; *[*ch] du liebes b.! (ugs.; Ausruf des Erstaunens od. Erschreckens); bjssel. (auch:) bjsserl. b|ssl (südd.. österr. ugs.): svw. I bißchen; Bissen ['bisnl. der; -s. - [mhd. bisae. ahd. bi330]: kleines abgebissenes Stück eines festen Nahrungsmittels: Happen: ein B. Brot; schnell einen B. (etwas Eßbares) zu sich nehmen; keinen B. anrühren (das Essen unberührt stehenlassen); Ü jmdm. die B. im/in den Mund zählen (genauaufpassen, wieviel jmd. ißt), jmdm. keinen B. (nicht das geringste) gönnen; dieses Unternehmen bekam immer die fettesten B. (die besten Aufträge) zugesprochen; *ein fetter B. (ugs.; ein reicher Gewinn, ein gutes Geschäft); Jmdm. bleibt der B. im Hals[e] stecken (ugs.: jmd. erschrickt sehr); sich (Dativ) ieden/den letzten B. vom Mundle] absparen (ugs.; sehr eingeschränkt, sparsam leben); bisserI: Tbissei; Bifigurn, (seltener:) Bisgurn ['bisgurn]. die; -. - [wohl zu TBiß (1) u. mundartl. Gurre = Stute, übertr.: grobe weibliche Person] (bayr.. österr. abwertend): zänkische, tyrannische Frau; bissig fbisic] <Adj.) [mhd. boec]: 1. zum Beißen neigend: Vorsicht, -er Hund!; Ü der Mond ist untergegangen, die Kälte ist b. (beißt, ist scharf; Frisch. Stiller 379). 2. scharf, verletzend: -e Bemerkungen. Antworten; in -em Ton; leicht b. werden. 3. (Sport Jargon) zum vollen Einsatz bereit u. deshalb gefährlich: ein Junger, -er Spieler; Bissigkeit, die; -. -en: I. <o. PI.) Neigung zum Beißen: die B. dieses Hundes ist in der ganzen Gegend bekannt. 1* a) <o. PI.) verletzender Ton. Schärfe: die B. ihrer Antwort verletzte ihn; b) bissige Bemerkung: Jmds. -en überhören. 3. (Sport Jargon) Bereitschaft zum vollen Einsatz. Gefährlichkeit; bissl: I bissei; BjBwunde, die; -. -n: durch einen Biß(\) verursachte Wunde. bistabil [bista'bi:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus lat. bi- = zwei u. f stabil] (Elektrot.): zwei stabile Zustände aufweisend: -e Schaltungen. Bisten Tbistn]. das; -s [eigtl. = das Hervorbringen des Lautes ..pisfl: Lockruf des Haselhuhns. Bister [bl-.ste. auch: bist*], der od. das; -s [frz. bistre. H. u.]: aus Holzruß hergestellte bräunliche Wasserfarbe. Bistro ['bistro; frz. bistro]: 1. <der; -s, -s) frz. Bez. für Schankwirt. 2. <das; -s. -s> frz. Bez. für kleine ' Wein! schenke. Kneipe: später setzt er sich in ein B.. läßt die Menschen an sich vorüberschlendern (Jens. Mann 171); <Zus.:) BJ- strobeizer. der; -s, - (Schweiz.): Schankwirt. Bistum ['bisturml. das; -s. ...tümer [...ty.me; mhd. bis(ch>- tuom für: bischoftuom. ahd. biseoftuomj: Amtsbereich eines kath. Bischofs. bisweilen <Adv.) [zu t Weile] (geh.): manchmal, hin und wieder, ab und zu: b. schmerzt die Wunde noch; Doch setzen sich b. (wenn auch selten) die Wunder des Sonntags am Montag fort (Dürrenmatt. Grieche 37). Biswind ['bi:s-l der; -[e]s. -e (Schweiz.): svw. TBise. bisyllabisch [biZY'la:biJ, auch: bi:-] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus lat. bi- = zwei u. tsyllabisch] (veraltet): zweisilbig. Bit [bitj. das; -[s]. -[s] [Kunstwort aus engl, binary digit = binäre Ziffer] (Datenverarb.. Nachrichtent.): 1. a) binäre Einheit (für die Anzahl von Alternativentscheidungen). Binärzeichen; Zeichen: bit; b) die einzelne Alternativentscheidung. 2. Einheit für den Informationsgehalt einer Nachricht; Zeichen: bt bitongl [auch: bi:-] <Adj.; o. Steig.) [aus lat. bi- = zwei u. ttonalj: 1. (nicht adv.) (Musik) auf zwei verschiedene Tonarten zugleich bezogen. 2. (Med.) (z.B. von Husten) doppeltönend; Bitooüitit [auch: 'bi:-] die; - (Musik): gleichzeitige Anwendung zweier verschiedener Tonarten in einem Musikwerk. bjtt-, BJtt- (bitten 1): abrief, der: Brief, mit dem jmd. einen anderen um etw.. um Hilfe o. ä. bittet; -gang^ der: 1. Gang zu jmdm.. von dem man etw. erbitten will. 2. (kath. Rel.) vgl. -Prozession; -gebet, das (Rel.); -gesang* der (Rel.): ritueller Gesang* der eine Bitte. Bitten zum Inhalt hat; ^-ge- sudi. das: Gesuch, das eine Bitte an eine hochgestellte Persönlichkeit, eine Behörde o. ä. enthält; -gottesdienst. der (Rel.); -prozesstoa, die (kath. Rel.): Prozession, bei der die Gläubigen um etw.. besonders um die Abwendung einer Not od. Gefahr, bitten; -schreiben, das: svw. T-gesuch; ^schritt, die (veraltend): svw. t-gesuch; -steiler, der; -s. -: jmd.. der mündlich od. schriftlich eine Bitte um Hilfe o.a. vorbringt; -tag (ungetrennt: Bittag), der (kath. Kirche): jeder einzelne der drei Tage vor Himmelfahrt; -weise <Adv.) (selten): mit einer Bitte: sich b. an jmdn. wenden. bitte l'bitol Höflichkeitsformel [nhd. verkürzt aus ..ich bitte"]: a) zur Unterstreichung einer Bitte, einer Frage o. ä.: eine kleine Spende!.] b.!; b.[.] helfen Sie mir doch!; wie spät ist es(.] b. [schön]?; b.[.] wo geht es zum Bahnhof?; entschuldige b.!; * b., b. machen (Kinderspr.; durch mehrmaliges Zusammenschlagen der Hände eine Bitte ausdrücken): b) zur Unterstreichung einer [höflichen] Aufforderung: [der Nächste] b.!; b. weitergehen!; [nehmen Sie] b. [Platz]!; b. [bedienen Sie sich]!; komm doch b. mal her!; (am Telefon:) ja. b.? (Sie wünschen'/); c) als bejahende Antwort auf eine Frage: Nehmen Sie noch etwas Tee? - B. [ja]!; d) als Antwort auf eine Entschuldigung od. Dankesbezeigung: vielen Dank für Ihre Bemühungen! - B. [sehr/schön/gern geschehen]!; e) als höfliche Aufforderung, eine Äußerung, die man nicht [richtig] verstanden hat. zu wiederholen: [wie] b.?; 0 *na b.! (als Ausdruck der Genugtuung: na also, das habe ich doch gleich gesagtf): Bitte [-]. die; -. -n [spätmhd. bitte, ahd. bita]: an jmdn. gerichteter Wunsch: eine herzliche, dringende, höfliche B.; eine B. an jmdn. richten; jmds. B. zurückweisen; ich habe eine B. an dich; ich kann deiner B. nicht nachkommen; mit einer B. an jmdn. herantreten; jmdn. mit -n bestürmen; Spr heiße B.. kalter Dank; bitten [bitn] <st. V.; hat) /vgl. bitte/ [mhd.. ahd. bitten]: 1. a) eine Bitte aussprechen: ängstlich, inständig, stürmisch um etw. b.; um Hilfe. Verständnis b.; darf ich um Aufmerksamkeit b.!; ums Wort b. (geh.; darum bitten, sprechen zu dürfen): um den nächsten Tanz b.; 396
Black Power um vollzähliges Erscheinen wird gebeten!; (veraltend, noch scherzhaft:) [ich] bitte gehorsamst, gehen zu dürfen; darf ich b.? (Aufforderung zum Tanzen); <subst.) es half ihm kein B.; sich aufs B. verlegen; b) sich wegen etw. mit einer Bitte an jmdn. wenden: Jmdn. um Geld, um eine Gefälligkeit b.; ich muß Sie b.. sich noch etwas zu gedulden; er läßt sich gerne b. (er tut erst etw., wem man ihn mehrmals darum gebeten hat); *b. und betteln (fam.; inständig um etw. bitten): ich bitte dich um alles in der Weh (ugs.; Ausruf der Entrüstung); [aber] ich bitte Sie!; ich muß doch [sehr] b.! (Ausruf der Entrüstung und des Protestes); wem ich b. darf (nachdrückliche Höflichkeitsformel: bitte): hier geht's entlang, wenn ich b. darf; darum möchte ich doch sehr gebeten haben! (ugs.; das muß ich unbedingt von dir erwarten, das ist deine selbstverständliche Pflicht). 2. (geh.) Fürsprache einlegen; er hat [bei den Vorgesetzten] für seinen Kollegen gebeten. 3. a) einladen: Jmdn. zum Essen, zum Tee b.; jmdn. zum Tanz b.; zu Tisch b. (bitten, zum Essen am Tisch Platz zu nehmen); b) jmdn. auffordern, wohin zu kommen: jmdn. ins Zimmer, zu sich b.: der Herr Direktor läßt b. bitter [bite] <Adj.) Imhd. bitter, ahd. bittar]: 1. von sehr herbem Geschmack, der bis ins Unangenehme od. Widerwärtige gehen kann: -e Schokolade; -e Mandeln; die Marmelade hat einen leicht -en Beigeschmack; einen -en Geschmack im Mund haben; die Medizin schmeckt sehr b. 2. schmerzlich; als verletzend, kränkend empfunden; eine -e Enttäuschung. Lehre. Wahrheit. Erfahrung; das war sehr b. für ihn: Und Toblers tiefe, grollende Stimme, wie b. werde ich ihren Klang entbehren (R. Walser. Gehülfe 149). 3. a) verbittert: ein -er Zug um den Mund; die Enttäuschungen haben ihn b. gemacht; ,X>as habe ich gemerkt", erklärte ich b. (Remarque. Obelisk 97); b) beißend, scharf -er Hohn. -e Ironie. 4.a) <nur attr.> stark, groß, schwer; -e Not leiden; -es Unrecht: eine -e Kälte; b) (intensivierend vor Adj.) sehr; etw. b. nötig haben: draußen ist es b. kalt; sie hat ihr Handeln b. bereut; etw. b. übelnehmen. bjtter-. Bjtter-: ^böse <Adj.: o. Steig.): sehr böse: ein b. dreinschauender Kerl; ^rnst <Adj.; o. Steig.): sehr, ganz ernst: er meinte diese Worte b.; -fSule, die: vor allem an lagerndetn Obst durch Pilze hervorgerufene Fäulniserscheinungen; -k#lt <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): sehr, unangenehm kalt; eiskalt; ein -er Wind; -kJee, der: als Volksmittel gegen Fieber verwendete Pflanze mit kleeähnlichen Blättern; ^krease, die: früher als Salat- und Arzneipflanze verwendeter Kreuzblütler; Mnandd, die: bittere Mandel, dazu: -mandelöl, das: blausäurehaltiges öl, das aus den Kernen vieler Früchte (Aprikosen. Mandeln, Pflaumen) gewonnen wird; ^mittel, das: bitter schmeckender Extrakt bestimmter Pflanzen, der zur Anregung des Appetits genommen wird; ^orange, die: Pomeranze; ^salz, das: ein bitter schmeckendes Mineral. Magnesiumsulfat; ^fitofT, der (meist PL): aus Pflanzen isolierbare, in der Lebensmittelindustrie verwendete chemische Verbindung, die sich durch bitteren Geschmack auszeichnet; ^jR <Adj.; o. Steig.): a) bitter u. süß zugleich riechend, schmeckend: Das Paradies hat den -en Duft von Tannen. Himbeeren (K. Mann. Wendepunkt 39); b) schmerzlich u. schön zugleich: eine -e Liebesgeschichte; das Bild weckte -e Erinnerungen In ihr; ^wässer. das <P1. -wässer): magnesiumsulfat- haltiges Wasser zur Trinkkur gegen Darm-. Leber- u. Gallenleiden; -wenig <Adj.; o. Steig.): sehr wenig: Er habe ... bisher nur b. von dem Darlehen zurückzahlen können (Bredel. Väter 330); -würz, (auch:) -wurael, die: gelber Enzian. Bjttere« Bittre, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): bitter schmeckender Schnaps; Bitterkeit, die; -: I. bitterer Geschmack. 2. Verbitterung: ein Unterton von B. in der Stimme; B. breitete sich in ihm aus; stachlige B. wie von Aloeblättern (Strittmatter. Wundertäter 491); bitterlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): 1. leicht bitter: ein -er Geschmack: der Tee schmeckt etwas b. 2. <nur adv.) sehr heftig; b. weinen, frieren; Bitterling, der; -s. -e: 1. ein Karpfenfisch. 2. Enziangewächs mit goldgelben Blüten; Bitternis» die; -. -se (geh.): 1. bitterer Geschmack: mit lauter Stimme ... beschrieb sie ... die B. angebrannter Steckrüben (Böll. Haus 104). 2. Bitterkeit (2). bitteres Gefühl. Leiden: die -se. die das Schicksal uns bereitet hat. Bftteschön. das; -s: er sagte ein höfliches B.; bjttlich <Adj.; nicht präd.) (österr.): in bittender Weise; bittend. Bittre: f Bittere. Bitimen [bi'tu:iron]. das; -s. -. auch: ...mina Hat. bitümen = Erdharz. Erdpech; vgl. Beton) (Chemie): natürlich vorkommende od. aus Erdöl gewonnene, teerartige Masse, die u.a. als Abdichtungs- und Isoliermasse verwendet wird; bitumis <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Bitumen enthaltend; dem Bitumen ähnlich; bituminieren [bitumi'ni:ran] <sw. V.; hat) [lat. bitüminarel: mit Bitumen behandeln od. versetzen; bituninfc [...i'ii0:s] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. bitümi- nösusj: Bitumen enthaltend. bitzeln ['bit§|nj <sw. V.; hat) [zu ? beißen]: 1. (südd.. westd.) prickeln, kribbeln: ein Glas mit bitzelndem Federweißem. 2. (md.) kleine Stücke von etw. abschneiden: an einem Holz b.; <Zus. zu 1.) Bjtzelwasser, das <PI. ...wässer) (landsch.): kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk. bivalent [bivalent] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus lat. bi- = zwei u. lat. valens (Gen.: valentis). 1. Part, von: valere = wert sein] (Fachspr.): zweiwertig: ein -er Antikörper; (Chemie:) Sauerstoff ist b.; -e Kessel eines Kraftwerks (sie können mit zwei Arten von Energie beschickt werden); (Sprachw.:) -e Verben. Satzstrukturen; Bivalenz [bivalent^], die; -. -en: Zweiwertigkeit. Biwak [bi:vak]. das: -s. -s u. -e [frz. bivouac < niederd. biwake = Beiwache] (bes. Milit.. Bergsteigen): behelfsmäßiges Nachtlager im Freien: Unter (Jen Felsen findet sich abends ein guter Platz für das B. (Trenker. Helden 62); <Zus.:>Biwakausrüstung. die; biwakieren [biva'ki:ren] <sw. V.; hat): im Freien übernachten: unter einem überhängenden Felsen b.; Der Abstieg war ihnen fremd, sie mußten b. (Eidenschink. Fels 90). bizarr [bi't$ar]<Adj.> [frz. bizarre < ital. bizzarro]: 1. absonderlich Iin Form u. Gestalt/; ungewöhnlich, eigenwillig, seltsam geformt oder aussehend: -e Formen; ein -er Baum; b. geformte Felsen. 2. wunderlich; schrullenhaft: -e Gedanken; ein -es Wesen; Bizarrerie [biteara'ri:]. die; -. -n [...i:an]: 1. Absonderlichkeit in Form u. Gestalt/. 2. wunderliche Idee. Schrullenhaftigkeit: Er. der ... in -n und Visionen schwelgt (Deschner. Talente 166). Bizeps I'bi.tjeps]. der; -es. -e [lat. bieeps = zwei-. doppelköpfig (nach dem doppelten Ansatz am Schultergelenk)]: zweiköpfiger Oberarmmuskel (Beugemuskel): den B. anspannen; Ist nicht die ganze hellenische Kultur aufgebaut auf den -en ihrer Athleten (Beheim-Schwarzbach. Freuden 115). bizyklisch [auch: bi'tsvk...] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus lat. bi- = zwei u. t zyklisch] (Chemie): (von Molekülen) einen Kohlenstoff doppelring enthaltend. BlaMa [bla'bla:]. das; -[s] [amerik. blah-blah, lautm.J (ugs.): leeres Gerede, nichtssagende ! aber anspruchsvoll klingende/ Äußerungen: die Diskussion bestand nur aus B. Blache: t Blähe; Blfchfeld, das; -[e]s. -er [md. Dissimilation von: Flachfeld]: (dichter, veraltend) flaches Feld. Ebene. Black- ['blsk-J: -Bottom [-totem], der; -s. -s [engl.-amerik. black bottom. vielleicht von: black bottom = tief gelegenes Negerviertel (einer Stadt im Süden der USA)]: nordamerikanischer Gesellschaftstanz; -mail [-med], das; -s, -s [engl, blackmail. aus: black = schwarz, ungesetzlich u. mail = Steuer]: Erpressung /durch Androhen von Bloßstellung]; Mut [-aut. auch: blaek'aot], das. auch: der; -[s], -s [engl, blackout, eigtl. = Verdunkelung]: 1. (Theater u.a.) a) plötzliches Verdunkeln der Szene bei Bildschluß im Theater (bes. nach Pointen im Kabarett); b) kleinerer Sketch, der mit einer scharfen Pointe u. plötzlichem Verdunkeln endet. 2. a) (Physik) Aussetzen des Empfangs von Kurzwellen durch den Einfluß von Korpuskular- u. Röntgenstrahlen der Sonne; b) (Raumf.) Unterbrechung des Funkkontakts zwischen Raumschiff und Bodenstation. 3. (Med.) a) zeitweiliger Ausfall des Sehvermögens unter der Einwirkung hoher Beschleunigung od. bei Kreislaufstörungen; b) plötzlich auftretender, kurz dauernder Verlust des Bewußtseins. Erinnerungsvermögens o. ä.: mitten in der Prüfung hatte ich ein B. 4. (Milit.) nächtliches Verdunkeln von Objekten zum Schutz gegen einen Luftangriff. 5. totaler Stromausfall. Black box ['blaek'baks]. die; - -, - -es [engl, black box. eigtl. = schwarzer Kasten] (Kybernetik): Teil eines kybernetischen Systems, dessen Aufbau u. innerer Ablauf erst aus den Reaktionen auf eingegebene Signale erschlossen werden kann; Blfck-bgK-Methode. die; - (Kybernetik): Verfahren zum Erkennen noch unbekannter Systeme; Black Power [blaek 'paodl. die; - - [engl.-amerik. black power 397
blad = schwarze Gewalt]: Bewegung nordamerikanischer Neger gegen die Rassendiskriminierung. blad [bla:t] <Adj.: nicht adv.) (österr. ugs.): dick, von großer Körperfülle: Btode [bla:dd]. der; -n, -n <DekI. T Abgeordnete) (österr. ugs.): dicker, unförmiger Mensch. Uaflen ['blafnl. (auch:) bUflen f'blefn] <sw. V.; hat) [spätmhd., mniederd. blaffen = bellen, lästern; lautm.]: I. kurz bellen: Des Führers Hund blafft kurz (Grass. Hundejahre 304); Ü die Front blaffte im Osten (Küpper, Slmpli- cius 170). 2. schimpfen: Popow blaffte und legte sich auf die andere Seite (Augustin. Kopf 320); <Abl.:) BtyTer. (auch:) Buffer, der; -s. - (ugs.): kläffender Hund. Blag [bla:k]. das; -s. -en, Blase ['bla:ga], die; -. -n [vielleicht umgestellt aus f Balg] (ugs. abwertend): ungezogenes Kind; Balg: der Kleine ist manchmal ein rechtes B.: Jetzt hatte er fünf Blagen von ihr (Fallada. Jeder 18). blagieren [blagi:ron] <sw. V.; hat) [frz. blaguer, zu: blague = (Tabaks)beutel; Aufschneiderei < niederl. balg = f Balg] (veraltet): prahlen, aufschneiden; Blasueur [bla'g0:g]. der; -s. -e [frz. blagueur] (veraltet): Prahlhans, Aufschneider: wenn ein alter B. und Schreier einmal still wird, so ist das schon der halbe Weg zum Kirchhof (Hesse, Sonne 48). Büh- (blähen), --bauch, der (ugs.): stark aufgeblähter Bauch; -4tals. der (Med.): mit vermehrter Gefäßbildung u. starker Durchblutung verbutuiener Kropf; -sucht, die (Med.): abnorme Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt. Blähe fbla*J. (landsch.:) Blache fblaxa]. (österr.:) Plache l'pl...). die: -. -n [mhd. blähe, ahd. blahaj: große Leinwand, Plane. Milien I'ble^n] <sw. V.; hat) [mhd. blaejen. blaewen. ahd. bläjanj: 1. a) (von bewegter Luft) gewölbt, rundlich prall machen: der Wind bläht die Segel, die Mäntel der Spaziergänger; ein Luftzug blähte die Vorhänge; Ü heimlich blähte doch ein gewisser Stolz ihre Bäuche (Bordiert. Draußen 104); b) !durch Anhalten der Luft od. heftiges Ausatmen! von innen her prall machen:, das Pferd bläht die Nüstern; und blähte seinen Bauch in Überlegenheit (Keun. Mädchen 79); mit eindrucksvoll geblähtem Atlasbusen verließ sie die Anklagebank (K. Mann, Wendepunkt 66); c) <b. + sich) (durch Luft) prall, gewölbt werden: das Segel, die Gardine bläht sich [im Wind]; die Nüstern des Pferdes blähten sich. 2. (geh.) <b. + sich) sich großtun, sich wichtig tun. angeben: sich stolz blähen; was blähst du dich so? 3. Blähungen verursachen: frisches Brot bläht; blähende Speisen; <Abl.:> Blihuns. die; -. -en: übermäßige Gasan- satnmlung in Magen und Darm; Hülsenfrüchte verursachen oft -en; eine B. abgehen lassen; an -en leiden. blaken fbla:kn] <sw. V.; hat) [mniederd.. mniederl. blaken] (nordd.): rußen, qualmen: die Kerze blakt. büken fble:kn] <sw. V.; hat) [Nebenform von t blöken] (ugs. abwertend): brüllen, schreien: die Kinder bläkten, solange die Eltern fort waren. Blaker ['bla:kB], der; -s. - [zu f blaken]: metallener / Wandleuchter mit reflektierendem Schild, z. B. aus Messing; blakig <Adj.; o. Steig.): rußend, rauchend, qualmend: eine -e Kerze. blamabel [bla'ma.bl] <Adj.; ...bler. -ste> [frz. blamable]: beschämend: eine blamable Situation: diese Niederlage ist äußerst b.; etw. b. finden; Blamage [bla'ma:3d. südd.. österr. auch: ...a:3l. die; -. -n [französierende Bildung zu f blamieren]: beschämender, peinlicher Vorfall; Schmach. Schande (von nicht allzu großem Gewicht) eine große, arge B.; etw. ist eine B. für jmdn.; Angst vor [einer] B. haben; blamieren [bla'mi:ran] <sw. V.; hat) [frz. blamer = tadeln <vlat. blastemäre < lat. blasphemäre = lästern, schmähen < griech. blasphemeTn]: a) jmdm. eine Blamage bereiten; bloßstellen, lächerlich nmchen; in Verlegenheit bringen: jmdn. öffentlich b.: blamier mich doch nicht so!; b) <b. + sich) sich bloßstellen: sich arg. unsterblich (ugs.; sehr) b.; da hast du dich ganz schön blamiert; sich bei einer Gelegenheit bis auf die Knochen b.; sich vor jmdm. b.; R jeder blamiert sich so gut. wie er kann/so gut er kann. blanchieren [blä'Jiran] <sw. V.; hat) [frz. blanchir, eigtl. = weiß machen, zu: blanc = weiß < ahd. blanch. t blank] (Kochk.): etw. kurz mit heißem Wasser ab-, überbrühen: Geflügel. Tomaten. Reis b.; blanchierte Knochen. bland [blant] <Adj.; o. Steig.) [lat. blandus = schmeichelnd, freundlich] (Med.): 1. (von einer Diät) mild, reizlos: -e Kost. 2. (von Krankheiten) a) ruhig verlaufend: eine Krankheit kann b. (schleichend) oder akut auftreten; b) nicht auf Ansteckung beruhend. blank [blank] <Adj.) [mhd. blanc. ahd. blanch]: 1. a) auf der Oberfläche glatt u. glänzend: -es Metall; -e Stiefel; -e (leuchtende) Augen; der Fußboden ist b.; etw. b. reiben; sie scheuerte die Dielen b. (/glänzend und] sauber); b) (dichter.) hell, leuchtend: der -e Tag; in -em Licht; •der ^e Hans (dichter, nordd.; die Nordsee bei Sturm; vermutl. nach der weißschimmernden Gischt); c) (ugs.) abgewetzt: -e Ärmel; mit -em Hosenboden. 2. a) nackt, bloß, unbedeckt: mit -em Hintern; mit der -en Hand; Ü das -e (gezogene) Schwert; mit -er Waffe auf jmdn. losgehen; <subst.:> dem Jungen den Blanken (landsch.; das nackte Gesäß) versohlen; *b. sein (ugs.; kein Geld mehr haben)', b) bloß, kahl: das -e Holz; auf der -en Erde sitzen; c) (österr.) ohne Mantel: das Wetter ist so schön, daß man b. gehen kann. 3. offenkundig, rein, bar: -er Unsinn, Hohn, Neid; aus -em Egoismus handeln; und so muß es doch wie -er Wahnwitz wirken (Kant. Impressum 81). bt^nk-, Blfnk-: ^efc, das: / Gletscher jeis ohne Schneeauflage; -gewetzt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch langen Gebrauchabgescheuert, blank (lc) geworden: -e Ärmel; nieder, das: glattes, meist pflanzlich gegerbtes Rindsleder; -poliert <Adj.; blanker, am blanksten poliert; nur attr.): eine -e Dose; ^vers.der [nach engl, blank verse] (Verslehre): reimloser jambischer, in der Regel fünffüßiger Vers; ^ziehen <unr. V.; hat): (eine Waffe) aus der Scheide ziehen: den Säbel, das Schwert b. Blinke I'bleoka]. die; -. -n [eigtl. = blanke Stelle] (selten): 1. (Seemannsspr.) erster Tagesschimmer am Horizont; Loch in einer Wolkendecke. 1* Gandsch. selten) ein vom Grundwasser gespeister kleiner Tümpel. 3. (landsch. selten) offene Stelle in der geschlossenen Eisdecke eines Gewässers (wo die Strömung bes. stark ist). Bbnkett [blan'kßt]. das: -s. -e [französierende Bildung zu tblank]: 1. (Wirtsch.) a) Schriftstück mit Blankounter- schrift. das der Empfänger absprachegemäß ausfüllen soll: b) Formular eines Wertpapiers, zu dessen Rechtsgültigkeit noch wichtige Eintragungen fehlen. 2. (Technik) in Messerköpfe einsetzbares Messer, dessen Profilierung je nach Verwendungszweck individuell eingearbeitet werden kann. blanko [blanko] <Adv.)[ital. bianco. eigtl. = weiß < ahd. blanch. tblank]: a) (von Papier) unbedruckt, unliniiert; b) (von unterschriebenen Schriftstücken. Urkunden. Schecks) nicht vollständig ausgefüllt. Blanko- (Wirtsch.): -akzept, das: Wechsel, der akzeptiert wird, ehe er vollständig ausgefüllt ist: ein B. ausstellen; -kredit. der: ungedeckter, nicht abgesicherter Kredit; -vscheck. der: Scheck, der unterschrieben ist u. bei dem der Betrag nachträglich eingesetzt wird; Ü jmdm. einen B. auf die politische Zusammenarbeit geben (unbeschränkte Zusicherungen auf Vertrauensbasis machen); Minter- schrift. die: Unterschrift vor der Fertigstellung des dazugehörigen Textes; ^volknacht, die: unbeschränkte Vollmacht; jmdm. B. erteilen, geben. Blas- fbla.s-] (blasen): ^baJg, der: svw. t Blasebalg; -instm- ment, das: Musikinstrument, bei dem der Ton durch Atemluft erzeugt wird (z.B. Flöte): -kapelie, die: aus Bläsern (1) bestehende Musikkapelle; MnusÜc. die: Musik, die auf Blasinstrumenten gespielt wird; -Orchester, das; svw. T -kapeile; -röhr, das: 1. (besonders bei primitiven Völkern) als Waffe benutztes langes, dünnes Rohr, durch das man Kugeln oder Pfeile bläst. 2. (Technik) Düse unter dem Schornstein von Dampflokomotiven. Bläschen [ble:sc3n], das; -s. -: tBlase; <Zus.:) Blisdienau»- schlag, der (Med.): a) mit der Erscheinung von Bläschen verbundener Hautausschlag beim Menschen; b) gutartige Geschlechtskrankheit bei Rindern u. Pferden; Blftschenflech- te, die: svw. I Bläschenausschlag: Blase fbla.a]. die; -. -n <Vkl. zu 1: t Bläschen) [2b: mhd. blase, ahd. bläsa; 3: urspr. studentisch als Bezeichnung für eine nicht farbentragende Verbindung]: 1. a) mit Luft gefüllter od. durch ein Gas gebildeter kugeliger Hohlraum in einem festen od. flüssigen Stoff: große, schillernde -n von Seifenschaum; -n in Glas, im Wasser: eine B. bildet sich, platzt: der Kuchenteig zieht, wirft -n; Ü es stiegen -n von Verdächtigungen auf und platzten (Strittmatter. Wundertäter 40); * etw. zieht -n (ugs.; etw. hat unangenehme Folgen): b) infolge von Verbrennung, Reibung o. ä. entstandener, mit Flüssigkeit 398
Blatt gefüllter Hohlraum unter der Oberhaut: eine mit Blut gefüllte B. hat sich gebildet; -n an den Händen haben; sich -n laufen; Ü seine sonst sehr trockene Phantasie arbeitet sich -n (Remarque. Westen 144). 2. a) Harnblase: eine empfindliche, erkältete B. haben; eine schwache B. haben (ugs.; sehr oft Wasser lassen müssen): die B. entleeren; sich die B. erkälten; er hat es an der B.. hat es mit der B.. hat mit der B. zu tun (hat ein Blasenleiden): b) (Med.) kurz für f Fruchtblase. Gallenblase. 3. (salopp abwertend) Gruppe von Freunden. Bekannten, die sich zu etw. zusammentut; Gruppe von Personen, die einen ärgert, einem lästig wird: er hat die ganze B. eingeladen; wird es zu bunt, schmeiß ich die ganze B. raus! (Bredel. Väter 207); Blasebalg« der; -[eis. ...bälge: mit Hand od. Fuß betriebenes Gerät zur Erzeugung eines Luftstromes: den B. [der Orgel] treten; mit dem B. ein Feuer zum Brennen bringen; blasen [bla:zn] <st. V.; hat) [mhd. blasen, ahd. bläsan]: 1. a) den Atem [kräftig] ausstoßen u. dadurch eine Luftbewegung in eine bestimmte Richtung hervorrufen: gegen die Scheibe, in die Glut b.; Ü die Schornsteine blasen Abgase in die Luft: b) durch Blasen (1 a) in eine bestimmte Richtung in Bewegung setzen: die Krümel vom Tisch, Seifenblasen in die Luft b.; Jmdm. Rauch ins Gesicht b.; c) (I and seh.) mit dem Atem kühlen: den Tee b.; du mußt b.. die Suppe ist zu heiß; Ich blase auf seine (des Sohnes) Knie, wenn er sich angeschlagen hat (Bachmann. Erzählungen 131). 2. a) auf einem Blasinstrument spielen: der Trompeter bläst; b) (ein Blasinstrument) spielen, beherrschen: die Flöte b.; c) auf einem Blasinstrument hervorbringen: eine Melodie, ein Solo b.; d) tauf einem Blasinstrument] ein Signal zu etw. geben: zum Angriff b. 3. a) kräftig wehen: der Wind bläst; b) wehend an eine bestimmte Stelle treiben: der Wind bläst den Schnee durch die Ritzen; der Sturm blies ihr den Sand ins Gesicht; c) <unpers.) (ugs.) windig sein: draußen bläst es ganz schön. 4. durch Blasen (1 a) formen: Glas b. 5. [nach blasen 2] (vulg.) durch Fellatio zum Samenerguß bringen: hat dich noch nie einer geblasen? (Rechy [Übers.]. Nacht 28). 6. *imdm. [et]was b. (salopp; ganz u. gar nicht gewillt sein, das zu tun, was der andere von einem erwartet od. verlangt; H. u): ich blas dir [etjwas! blasen-. Blasen- (Blase): -artig <Adj.; o. Steig.): ein -es Gebilde; ^bUdung. die: Entstehung von Blasen; --entzün- dung, die (Med.): ififektiöse Erkrankung der Harnblase; ^karzinom, das (Med.): Blasenkrebs; ^katarrh, der: svw. t Entzündung; ^katheter. der (Med.): schmales Röhrchen zur Einfülirung in die Harnblase zum Zweck der Entleerung, Spülung u.a.; ^krampf. der (Med.): Verkrampfung des Ringmuskels der Harnblase; -krepp, der: svw. TCloque; ^leiden, das: sich über längere Zeit erstreckende Erkrankung der Harnblase: -Spiegel, der (Med.): mit einer Lichtquelle versehenes, röhrenförmiges Instrument zur Untersuchung der Harnblase; -Spiegelung, die (Med.): Untersuchung der Harnblase mit Hilfe des Blasenspiegels; -sprengimi, die (Med.): bei verzögertem t Blasensprung vom Arzt herbeigeführte Sprengung der Fruchtblase; -Sprung, der (Med.): das natürliche Einreißen der Eihäute der Fruchtblase (mit Entleerung des Fruchtwassers) bei der Geburt; -spühing, die (Med.): Ausspülung der Harnblase mit Hilfe eines Katheters; -stein, der (Med.): krankhafte Ansammlung von Salzen u.a. in der Harnblase; ^tee. der: Tee aus Kräutern, die zur Besserung von Blasenleiden beitragen; -ziehend <Adj.; o. Steig.): Blasen hervorrufend, bildend. Blaser fbla:ze], der; -s. - [zu tblasen (weil der Wind den Deckel der Mütze aufbläst)] (landsch.): flache Sportmütze mit verstärktem Schirmteil; Bliser ['ble:zBl. der; -s. -: 1. (Musik) jmd.. der ein Blasinstrument spielt. 2. (Bergmann s- spr.) mit Grubengas gefüllte u. unter Überdruck stehende Gebirgsspalte. 3. (vulg.) Homosexueller, der seinen Partner bläst (5). durch Fellatio zum Samenerguß bringt: die B. treffen sich in bestimmten Zellen (holen einander einen runter) (Ossowski, Bewährung 22). Bliser- (Bläser 1): -chor, der: svw. f Blaskapelle; ^ensemble, das (geh.): Gruppe von Bläsern verschiedener Blasinstrumente; Miuartett. das: Ensemble aus vier Bläsern. Blaserei [blaizar^i], die; -. -en: allzu häufiges od. allzu langes, als lästig empfundenes Blasen (1. 2). blasiert [bla'zi:?t] <Adj.) [zu frz. blasg = abgestumpft. 2. Part, von: blaser. H. u.l (abwertend): gelangweilt-überheb- lich, dünkelhaft-herablassend: ein -er Mensch; ein -es Benehmen. Verhalten; -e Selbstgefälligkeit; Die ..Times" ist b. und selbstgefällig (Spiegel 16. 1966. 114); b. lächeln; <Abl.:) Blasiertheit, die; -. -en. blasig ['bla.zKjl <Adj.>: Blasen enthaltend: Patsch, unser Hund, springt in das bräunliche stille -e Wasser (Frisch. Gantenbein 151). Blasphemie [blasfe'mi:]. die; -. -n [...i:an; lat. blasphemia < griech. blasphemia = Schmähung] (bildungsspr.): Gotteslästerung, spöttische, verletzende, höhnende Äußerung über etw. Heiliges: Gott mit einer menschlichen Moral zu identifizieren ist B.! (Musil. Mann 1354); Jedem, der den biologischen Wissenschaften ferne steht, erscheint es etwas wie eine B.. daß die modernen Biologen die Geheimnisse des Lebens in der Materie suchen (Haber. Welten 15); <Abl.:) Masphemisch [blasTe.miXl <Adj.>: Heiligesjä- sternd, verhöhnend; eine Gotteslästerung enthaltend: -e Äußerungen; Blasphemist [blasfe'mist]. der; -en. -en (selten): Gotteslästerer; blasphemistisch [blasfemisttf] <Adj.; o. Steig.) (geh.): in der Art, im Stil einer Blasphemie, eines Blasphemisten: eine -e Redeweise. blaß [blas] <Adj.) (blasser, blasseste, seltener: blässer. blasseste) [mhd. blas = kahl, gering, nichtig]: 1. a) ohne die natürliche frische Farbe, bleich: ein blasses Gesicht; blasse Hautfarbe; du bist heute sehr b.: b. aussehen; [vor Schreck] b. werden; er wurde b. wie eine Wand (Erich Kästner. Fabian 38); b) im Farbton nicht kräftig, hell, matt: ein blasses Rot; die Farbe ist zu b.; c) nur einen schwachen Lichtschein ausstrahlend: im blassen Schein der Fackeln (Schneider. Erdbeben 86); d) schwach, ungenau: ...wollte ... in ihm eine blasse Hoffnung wachsen (A. Zweig. Claudia 21); eine blasse Erinnerung an etw. haben; eine blasse Darstellung (farblos, unlebendig), 2. rein, pur: der blasse Neid sprach aus seinen Worten; blasse Furcht befiel ihn. b^ß-, Bfa»B- (blaß 1): -Mau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von hellem, mattem Blau: -e Irisblüten; ^gesiebt, das (ugs.): Mensch mit blasser Gesichtsfarbe, dazu: besichtig <Adj.; o. Steig.): mit blassem Gesicht, bleich; -grün <Adj.; o. Steig.): von hellem, mattem Grün; -rosa <indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von hellem, mattem Rosa; ^Schnabel. der (fam.): svw. t-gesicht. Bl|ß- [zu t Blessel: -bock, der: Vertreter einer Antilopenart in Südafrika; -gans, die: Vertreter einer Art von Feldgänsen v. a. in Nordasien u. Nordamerika; -huhn, das: Vertreter einer in wärmeren Gebieten vorkommenden Art von Rallen. Blässe fblesa], die; -: 1. a) blasses, bleiches, fahles Aussehen: die B. ihres Gesichts; b) blasse Farbe: sonst von der B. der Perlen (Th. Mann. Hoheit 228); Ü die Kritiken bemängelten die B. (Farhlosigkeit) seines Stils; Blasse! ['blas}], der; -s. - [zu f Blesse] (österr. ugs.): a) Tier mit weißem Fleck auf der Stirn; b) Haustier, Hofhund; blassen [blasn] <sw. V.; hat) (selten): blaß werden; Mißlich [hiesig] <Adj.; o. Steig.): 1. a) ein wenig blaß: ein -es Gesicht; b) unscheinbar, als Persönlichkeit nicht sonderlich ausgeprägt: ein -er Typ. 2. unlebendig, farblos, nichtssagend, ohne Ausdruckskraft: die Interpretation der Violinsonate blieb b.; Ihre Zahlen da, Herr Staatsanwalt, sind ein wenig b. (Kant, Impressum 128). Blastem [blas'te:m]. das; -s [griech. blästema = Keim. Sproß] (Biol.): aus undifferenzierten Zellen bestehendes Gewebe, aus dem sich schrittweise die Körpergestalt entwickelt; Bbstogenese [blastoge'ne:23]. die; - (Biol.): ungeschlechtliche Entstehung eines Lebewesens durch Sprossung od. Knospung; Blastom [blas1 to:m]. das; -s. -e [zu griech. blastös = Ke'm.Trfcb)(Med.):krankhafteGewebsneubildung.edite Geschwulst; Blastula ['blastula], die; -. ...lae [...le:] (Biol.): im Verlauf der Furchung aus der Eizelle entstehender, meist hohler Zellkörper. Blatt [blat].das; -[eis. Blätter <Vkl. zu 1-3: Blättchen) [mhd.. ahd. blat]: 1. flächiger, meist durch Chlorophyll grün gefärbter Teil höherer Pflanzen, der bei jeder Pflanzenart verschieden gebildet ist u. zur Assimilation, Atmung u. Wasserverdunstung dient: grüne, welke, gefiederte Blätter; die Blätter sprießen, rauschen, fallen; die Blätter fallen (dichter.; es wird Herbst)', die Pflanze treibt neue Blätter; *kein B. vor den Mund nehmen (offen seine Meinung sagen: nach einer alten Theatersitte, der zufolge sich die Schauspieler Blätter als Masken vors Gesicht hielten, um für ihre Äußerungen später nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden). 2. a) gleichmäßig, meist rechteckig zugeschnittenes Stück Papier: ein leeres, weißes, zusammengefaltetes B.; lose, fliegende (nicht fest zusammengeheftete) Blätter; gib mir ein 399
blatt-, Blatt- B. Papier; 100 B. feines Schreibmaschinenpapier; ein B. falten, knicken, vollschreiben; B. Tür B./B. um B. (ein B. nach dem anderen); "[noch] ein unbeschriebenes B. sein (ugs.: 1. noch unbekannt sein. 2. noch] unerfahren, ohne Kenntnisse sein): b) Buch-, Heftseite: ein B. aus dem Buch, dem Heft herausreißen; vom B. spielen (einen Notentext spielen, ohne ihn vorher zu kennen): U das ist ein neues B. (ein neuer Abschnitt) in der/im Buch der Geschichte; *das, etw. sieht auf einem anderen B. (1. dasletw. gehört nicht in diesen Zusammenhang: Daß er es getan hat ist sicher. Warum er es tat. steht auf einem anderen B. 2. das ist sehr zweifelhaft, ist sehr die Frage: ob man ihnen glaubt, steht auf einem anderen B.); c) Kunstblatt: graphische, farbige Blätter; Jetzt fing de Bruyn an. das Bild zu kennen, es war ein B. aus der Holzschnittapokalypse (Gaiser. Jagd 86). 3. Zeitung: ein unabhängiges, überregionales B.; das B. berichtet, meldet, daß ...; das ist ein mieses Blättchen (ugs.; schlechte Lokalzeitung): ein B. halten, lesen. 4. Spielkarte: ein B. spielen; wenn vier Herren ... ihre bekennenden oder stechenden Blätter auf die Saiten (= eines Flügels) fallen ließen (Kaschnitz. Wohin 119); ein gutes B. haben (eine günstige Zusammenstellung der Karten); *das B. hat sich gewendet (ugs.; die Situation hat sich verändert; urspr. vom Kartenblatt beim Kartenspiel). 5. flächiger Teil eines Werkzeugs od. Geräts: das B. der Säge, der Axt; das B. (des Ruders) senkrecht eintauchen. 6. (Jägerspr.) a) Körperbezirk utn die Schulter des Schalenwildes: ins B. treffen; Sowie er (= der Hirsch) das B. freigab, hielt Helmold darauf und riß Funken (Löns. Gesicht 143); b) Instrument zum Blatten. 7. (Fleischerei) Schulterstück vom Rind. N$tt-, Bl*tt-: -achsel, die (Bot.): Winkel wischen der Sproß- achse u. dem Blatt (1); -ader, die: Leitbändet aus mehreren Strängen, die das Gerüst des Blattes (1) bilden; ^artig <Adj.; o. Steig.); ^bikhmg. die; -faser, die: Faser aus dem Bast von Blättern, mit der Flechtwerk u.a. hergestellt wird; ^fe- der.die (Technik, bes. Fahrzeugbau): glatte, flächige, elastische Feder; ^form, die. dazu: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: die Form eines Blattes (1) besitzend: ein -es Ornament; -ganüse.das: Pflanze, deren Blätter als Gemüse verwendet werden: Spinat ist ein B.: ^gewächs, das: Pflanze mit schönen, großen Blättern (1). die keine Blüten treibt: -gold. das: zu feiner Folie ausgehämmertes od. ausgezogenes Gold zur Vergoldung von etw.; eine Auflage von B.; -grün, das: svw. tChlorophyll; -gnmd, der (Bot.): Ansatzstelle des Blattstiels am Stengel; -kaktus, der: süd- u. mittelamerikanische, als Strauch wachsende Kaktusart mit langen, blattähnlichen Sprossen u. großen, oft wohlriechenden, trichterförmigen Blüten: -knospe, die; -taus, die: Vertreter einer bis zu 3 mm großen. Pflanzensaft saugenden Art ter einer bis zu 3 mm großen. Pflanzensaft saugenden Art von Insekten; ^k» <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: keine Blätter (1) besitzend: -es Buschwerk; -nerv, der: svw. t^ader; -pflanze, die: svw. f -gewächs; -ranke, die: rankender Arm einer Blattpflanze: -reich <Adj.; nicht adv.> (selten): viele Blätter besitzend: eine besonders -e Zimmerpflanze; -ripge, die: svw. t-ader; -säge, die: Säge mit breitem Blatt (5); -sabit, der: Salat aus den Blättern grüner Salat pflanzen; grüner Salat; -sduß, der (Jägerspr.): tödlicher Schuß in das Blatt (6 a) des Wildes: den Bock mit einem B. erlegen; -silber, das: zu feiner Folie ausgehämmertes od. ausgezogenes Silber: ein Überzug aus B.; -Stellung, die (Bot.): Anordnung der Blätter (1) um die Sproßachse herum; -stenad, der: stielförmiger Teil des Blattes (1). mit dem dieses mit der Sproßachse verbunden ist; -trieb, der (Bot.): Blatt (I) im ersten Entwicklungsstadium; -wanze, die: Vertreter einer bis zu 6 mm langen pflanzenschädigenden Art von Wanzen; -weise <Adv.): in einzelnen Blättern (1,2). Blatt für Blatt: den Salat b. putzen; -werk, das (geh.): Gesamtheit der Blätter (1). Laub; -zeit, die (Jägerspr.): Zeit der Brunst beim Rehwild. Blättchen [bkUpn], das; -s. -: TBlatt; blatten Cblatn] <sw. V.; hat) (Jägerspr.): auf einem Blatt (6 b) hohe Töne erzeugen, um Rehe anzulocken; 'Blatter fblatB], der; -s. -: svw. T Blatt (6 b). Blatter [-]. die; -. -n Imhd. blätere.ahd. blät[t]ara = Wasser-. Harnblase. Pocke]: älter für t Pocke: sein Körper, sein Gesicht war von zahlreichen -n bedeckt. bitter-, Butter- (Blattern): -mase (österr. veraltet): svw. t Pockennarbe; -narbe, die: älter für t Pockennarbe: sein Gesicht war von -n übersät, entstellt; -narbig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): älter für tpockennarbig: ein -es Gesicht. Matter-, Butter- ['biete-]: -dach, das (dichter.): das B. des alten Baumes spendete Schatten; -kaktus, der: svw. t Blattkaktus; -kohle, die (Mineral): svw. TDysodil; -magen,der (Zool.): Abschnitt des Wiederkäuermagens mit blattartig nebeneinanderliegenden Längsfalten in der Schleimhaut; -pilz, der: Pilz, dessen Hut auf der Unterseite senkrechte, um den Stiel zentrierte Lamellen hat; -schmuck, der (geh.): der bunte B. herbstlicher Bäume; ^teig, der: mehrfach geschichteter, dünn ausgerollter Teig, der nach dem Backen Ähnlichkeit mit dünnen, übereinanderlegten Blättern hat. dazu: -teig0ebäck,das. -teigkotatsche,die (österr.): kleiner, gefüllter Kuchen aus Blätterteig; -waid, der (scherzh.): die Gesamtheit der Zeitungen: Vielmehr habe K iesinger... dem deutschen B. dieselbe Aufmerksamkeit geschenkt (MM 9. 12. 66, 15); meist in der Wendung es rauscht/raunt im B. (scherzh.; die Presse macht großes Aufheben von einer Sache): -weise: svw. f blattweise; ^werk, das: svw. T Blattwerk. blätterig« blättrig ['blatte)n<;l <Adj.>: svw. fblatternarbig; bUttcrig« blättrig [blEt(3)ri<;] <Adj.; o. Steig.): 1. blattreich, belaubt: ein -er Zweig. 2. zum Blättern (2 a) neigend: ein -er Teig; -blätterig, -blättrig [-bletb)^] in Zusb.. z.B. achtblätt[e]rig. großblätt[e]rig. Blattein [blaten] <P1.>: älter Tür f Pocken: [die] B. haben (an Blattern erkrankt sein). blättern ['bieten] <sw. V.) [mhd. bleterenj: 1. in einem Buch, einem Heft* einer Zeitung o.a. die Seiten umblättern tu. sie flüchtig lesen od. betrachten: <hat): in einem Buch, in Akten b.; ganz habe ich das Buch zwar nicht gelesen, aber ich habe darin geblättert (da u. dort ein paar Sätze gelesen); Ü er blättert im Buch seiner Erinnerungen (geh.; ruft manches aus seiner Vergangenheit in die Erinnerung zurück). 2. (selten) <ist> a) in dünne Schichten zerfallen: der Schiefer, der Teig blättert; b) sich in dünnen Schichten ablösen: die Farbe blättert; der Putz ist geblättert. 3. Karten. Scheine o. ä. einzeln nacheinander hinlegen <hat>: er blättert seine Karten auf den Tisch: sie blättert [dem Kassierer] Geldscheine auf die Theke; Ü im leichten Herbstwelken, das ihnen der Wind vor die Füße blätterte (Fries. Weg 104). 4. (Landw.) von Blätternd) befreien <hat>: die Rüben werden geblättert; blättrig: t blatterig; buttrig: t blätterig; -buttrig: t -blätterig. Blatz [bbl$], (auch:) Blitz Ibtetj], der; -. - (mhd.. ahd. blez = Lappen. Fetzen] (Schweiz.): Scheuerlappen; Btttzli fblet$li], das; -[s], -[s] (Schweiz.): Fleischscheibe. Schnitzel. Mau [blay] <Adj.; -er. -[eiste; Steig, selten; nicht adv.) [mhd. blä. ahd. bläo]: von der Farbe des wolkenlosen Himmels: -e Augen. Blüten. Rauchwolken; ein -es Kleid; nur die Größe des -en Himmelsvierecks unterschied sie hier noch (Böll. Tagebuch 43); -e Farbe; der -e Planet (die Erde); die -e Blume [der Romantik] (Sinnbild der Sehnsucht); -e (blutleere) Lippen; -e (durch Kälteeinwirkung verfärbte) Hände; ein -es (blutunterlaufenes) Auge haben; ein -er (dichter.; schöner, klarer) Herbsttag; die -e (dichter.; weite) Ferne; (Kochk.:) Aal b.. Forelle b.; die Tapete, die Farbe der Tapete ist b.; die Nacht war b. (dichter.; sternenhell, klar): seine Hände waren b. vor Kälte; ein Kleid b. färben; das Metall lief b. an; *b. sein [wie ein Veilchen/wie ein Eckhaus/wie eine Frostbeule/ wie (zdm)tausend Mann/wie eine (Strand)haubitze o.a.] (ugs.; völligI betrunken sein; viell. nach dem Schwindelgefühl des Betrunkenen, dem blaufblümerant] vor den Augen wird): er ist fast jeden Samstag b. [wie ein Veilchen], wenn er nach Hause kommt; Du darfst nicht noch einmal dem Adjutanten, wenn er total b. ist. eine Lokusbrille als Ersatz für einen Lorbeerkranz umhängen (Kirst. 08/15. 410); Blau [-]. das; -s. - (ugs.: -s): die blaue Farbe, blaues Aussehen: ein helles, kräftiges, leuchtendes, strahlendes B.; Dieses fast farblose B. am Horizont (Remarque. Triomphe 208); Berliner Blau (tiefdunkler, stahlblauer künstlicher Farbstoff); das B. des Himmels; sie liebt [die Farbe] B. besonders; sie erschien ganz in B. (in blauer Kleidung). Hau-« Blau-: ^alge, die (meist PI.): Vertreter einer Gruppe einfacher, meist im Süßwasser lebender Organismen von blaugrüner Farbe, die als selbständige Einheit zwischen Pflanzen u. Tieren aufgefaßt werden; ^äugig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit blauen Augen: ein -es Kind; Ü er ist so b. (naiv), dir zu glauben, dazu: Äugigkeit, die; -; -bart. 400
Blech- der [nach dem frz. Märchen des 17. Jh.s vom Ritter Barbe- Bleue]: Frauenmörder; -basalt, der; -beere, die: svw. t Heidelbeere (1. 2): -blindheit, die: Unfähigkeit, blaue Farbtöne zu unterscheiden; --blümerant (landsch.): svw. f blümerant: -Mutig <Adj.: o. Steig.: nicht adv.) (meist iron.): adlig: die -en Damen und ihre Kavaliere, dazu: -blütigkeit. die: -: ^huch, das [LÜ von engl, bluebookj (Dipl.): Veröffentlichung mit blauem Einband od. Umschlag, Farbbuch; eine bei bestimmten Anlässen veröffentlichte Dokumentensammlung der britischen Regierung od. des Parlaments: ein B. herausgeben: -druck, der (Textilindustrie): Stoffdruckverfahren zur Herstellung einfacher, weißu. blau gemusterter Stoffe: -eisenerde, die: als erdige Masse vor- kommendes Blaueisenerz; ^-etaenerz, das: in frischem Zustand farbloses Mineral* das an der Luft sofort blau wird; -fahrer, der (Schweiz.): unter Alkoholwirkung stehender Autofahrer; -fahrerin, die: w. Form zu f -fahrer; -flrbung. die: ^flule. die (Forstw.): an lagerndem Nadelholz durch Schimmelpilze hervorgerufene Zersetzung des Holzes mit bläulicher Verfärbung.-fekhen.das: schmackhafter forellenartiger Fisch, der in sauerstoffreichen Gewässern, bes. in Alpenseen, vorkotnmt; -filter, der od. (fachspr. meist:) das (Fot.): zur Dämpfung von roten Farbtönen eingesetztes Filter; -fuchs, der: Polarfuchs, dessen braunes Sommerfell im Winter blaugrau wird; -gestreift <Adj.; o. Steig.; nur attr.): ein -es Hemd; -grau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen grauen Farbton besitzend, der ins Blaue spielt: -e Augen; -grün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. t-grau; MZonvnibaum, der (Bot.): Vertreter einer in subtropischen Gebieten vorkommenden Gattung von sehr großen Gummibäumen, deren junge Blätter blaugrün sind; ^hai. der: Vertreter einer Gattung von Menschenhaien, deren Oberseite u. Flossen dunkelblau bis blaugrau sind; -heim, der (meist PL): UNO-Soldat: trotz -en auf Zypern sind häufige Waffenstillstandsverletzungen zu erwarten (MM 31. 7. 74. 2); -hemd. das (DDR): 1. blaues Hemd, das von den Mitgliedern der Freien Deutschen Jugend getragen wird; wie der Jugendverband in Weißleben war ... sauberes B.. pünktliche Beitragsentrichtung (Kant. Impressum 188). 2. (ugs.) Jugendlicher, der Mitglied der Freien Deutschen Jugend ist: bei den Weltfestspielen tanzten die -en nachts auf dem Alexanderplatz; -holz, das: hartes, dunkelviolettes Holz eines in Mittelamerika vorkommenden Gewächses; -iacke, die [LÜ von engl, blue-jacket] (ugs.): Seemann. Matrose; -kabis. der (Schweiz.): svw. f Rotkohl: -kariert <Adj.: o. Steig.; nur attr.): mit blauen Karos versehen: ein -es Handtuch; -kehlchen, das: in Europa u. einem Teil Asiens vorkommender Vertreter einer Drosselart. deren Männchen zur Brutzeit eine leuchtend blaue Kehle besitzt; -kohl, der (landsch.): svw. f Rotkohl: -kraut, das (südd.): svw. f Rotkohl; -kreuzler. der (ugs.): Anhänger des Blauen \Kreuzes, dazu: -kreuzlerisch <Adj.; o. Steig.) (ugs.): in der Art eines BUmkreuzlers: eine Beschimpfung der -en Enthaltsamkeit dieses Haushalts (Wohmann. Absicht 469); -licht, das: als Signal für absolute Vorfahrt blau aufleuchtendes Licht an Kraftfahrzeugen der Polizei, der Feuerwehr u. des Krankentransportes: ein Polizeiauto mit B. und Martinshorn raste an uns vorbei; -machen <sw. V.; hat) [gek. aus „einen blauen Montag machen"; vgl. Montag] (ugs.): während eines bestimmten Zeitraumes ohne triftigen Grund nicht zur Arbeit gehen: War es so spät, ging er überhaupt nicht mehr in die Fabrik, sondern machte den Tag blau (Fallada. Jeder stirbt 133); -mann, der <P1. -männer) (ugs.): blauer Monteuranzug: Ich ... schloß meinen Werkzeugkasten auf. und plötzlich stand ein Fremder vor mir. auch in einem B. (v. d. Grün. Glatteis 292): vgl. blauer I Anton; -metse, die: Vertreter einer in Europa. Westasien u. NW- Afrika vorkommenden Art von Meisen, deren Scheitel, Flügel u. Schwanz glänzend kobaltblau sind; -papier, das: blaues Pauspapier; -pause, die: Lichtpause von einer durchsichtigen Vorlage, die weiße Linien auf einem bläulichen Papier ergibt; M-ot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. t ^grau: ein -es Gesicht; -säure, die [nach dem Berliner Blau, aus dem sie 1782 zuerst hergestellt wurde] (Chemie): bitterman- delartig riechende, sehr giftige, in reiner Form wäßrige Säure, die in gebundener Form auch in Mandeln u. im Inneren der Kerne von Steinobst vorkommt, dazu: -säurevergiftung, die; -Schimmel, der: an Tabak- u. einigen Gemüsepflanzen Schaden anrichtender Algenpilz, dazu: -Schimmelkäse, der: Schimmelkäse, der von dunkel- bis blaugrünen Schimmeladern durchzogen ist (z.B. Roquefort. Gorgonzola); -schwarz <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. t^grau: das -e Gefieder des Raben; -stich, der (Fot.): auf I Umkehr l- farbfilmen vorkommende bläuliche Verfärbung: die Dias haben alle einen B.. dazu: -stichig <AdJ.; nicht adv.): -e Farbfotos; -Stift, der: Schreibstift mit blauer Mine; -strumpf, der [LÜ von engl, bluestocking. dem Spottnamen für die Teilnehmerinnen eines Londoner schöngeistigen Zirkels um 1730. in dem der Botaniker B. Stillingfleet in blauen Wollstrümpfen statt der üblichen schwarzseidenen erschien] (veraltend iron.): gelehrt wirkende od. wirken wollende Frau, die zugunsten der geistigen Arbeit die typisch weiblichen Eigenschaften verdrängt hat; -sucht, die (Med.): blaurote Verfärbung der Haut u. Schleimhäute infolge Sauerstoffmangels im Blut; -tanne, die: Vertreter verschiedener Sorten von Fichten mit weißblauen Nadeln: -wal, der: auf der Oberseite stahlblauer bis blaugrauer Wal. 'Blaue [bl^io]. das; -n: das Blausein, blaue Farbe, Färbung: die Farbe ihres Kleides spielt ins B.; *das B. vom Himmel [herunterllügen (ugs.; ohne Hemmungen lügen, Unwahrheiten erzählen; zu: Blau als Farbe der Täuschung, Verstellung u. Lüge); das B. vom Himmel [herunterlreden (ugs.; sehr viel, pausenlos von Nebensächlichkeiten reden)', jmdm. das B. vqm Himmel [herunter]versprechen (ugs.; jmdm. ohne Hemmungen die unmöglichsten Dinge versprechen): ins B. [hinein] (ugs.; ohne Zweck u. festes Ziel, ins Ungewisse hinein; zu: Blau als Farbe der unbestimmten Ferne): ins B. [hinein] arbeiten, reden; er schoß einfach so ins B. hinein; wir wollen ein wenig ins B. fahren; die Leute bauen sich ihre Kartenhäuser. Sie ... fangen dann an zu spekulieren, frei und gefallig ins B. hinein (Katia Mann. Memoiren 123); tolaue. der: -n. -n [1: nach der blauen Uniform der Polizei; 2: nach der Farbe des Scheins]: I. (ugs. veraltend) Polizist: Carl Brenten ... erkannte einen -n. einen Schutzmann (Bredel. Väter 16). 2. (salopp) Hundertmarkschein; Bläue fbloya]. die; - [mhd. bliwe] (geh.): blaue Farbe, blaues Aussehen; das Blausein: die wolkenlose B. des Himmels; die beiden Freunde liefen ... dem Meere zu. das seine fleckenlose, sanft atmende B. in sonntäglichem Glänze vor ihnen ausbreitete (Thieß, Legende 18); blauen ['bl^an] <sw. V.; hat) (dichter.): (bes. vom Himmel) [langsam] blau werden; seine Bläue zeigen: Durch die hohen Fensterblautederneapolitanische Himmel (Thieß. Legende 157); bläuen [bloyan] <sw. V.; hat) [mhd. bkewen]: a) blau färben: Lackmuspapier b.; b) durch Waschblau aufhellen: weiße Wäsche b.; bläulich [bloylu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv. >: leicht blau getönt, ein wenig blau: ein -es Schwarz; Weit wellen sich die grünen Hügel und schimmern in der Ferne b. (Grzimek. Serengeti 92); bUulichrot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen roten Farbton besitzend, der ins Bläuliche spielt: eine -e Nase; Bläuling [blQylm]. der: -s. -e: Vertreter einer weitverbreiteten, vor allem in den Tropen heimischen Familie von Tagfaltern, deren Flügel oft blauen od. roten Metallglanz zeigen. Blazer ['ble:ze]. der; -s. - [engl, blazer. zu: to blaze = leuchten, glänzen (nach der Farbe)]: 1. blaue Herrenklubjacke imit auffälligem Klubabzeichen1. 2. (aus dem Blazer (1) entwickeltes) einfarbiges sportliches Herren- od. Damenjackett: ein einreihiger B.; <Zus.:> BKazedacke. die: Zum nachtblauen kurzen Samtrock gehört eine himbeerrosa B. (Petra 8. 1967. 48). Blech [biet;], das; -[e]s. -e [mhd. blech, ahd. bleh. eigtl. = Glänzendes]: 1. zu Platten dünn ausgewalztes Metall: dünnes B.; das B. ist verrostet, verbeult; B. walzen, formen, biegen, schneiden, hämmern; eine Rinne, die mit B. ausgeschlagen ... war (Roehler. Würde 125). 2. kurz für t Backblech. Kuchenblech: das B. einfetten, in den Ofen schieben. 3. Gesamtheit der Blechblasinstrumente eines Orchesters: das B. tritt zu sehr hervor; die klanglichen Effekte der mit viel B. ausgestatten Partitur (FAZ 70. 1958. 10). 4. (ugs. abwertend) Orden. Ehrenzeichen: er hat sein ganzes B. angelegt; ich lege keinen Wert auf das B. 5. (ugs.) Unsinn: das ist doch alles B.!; Rede doch nicht so 'n B. zusammen (Apitz. Wölfe 97). Blech-: -behälter. der; -bläser, der: Musiker, der ein Blechblasinstrument spielt; -Wasinstmment. das: aus Metall gefertigtes Trompeten- od. Horninstrument; -büchse, die; -chaos, das (ugs.): Massenkarambolage von Autos; -dicke, die; -dose, die: -eimer, der: eine Puppe liegt im Gras, ein umgestürztes Stühlchen, ein kleiner B. (Gaiser. Jagd 26 GDW 401
blechen 186); Mzeschmack.der: (bes. bei Nahrungsmitteln in Dosen) Geschmack, der von der Blechumhüllung auf den Inhalt übergreift; ^kanister, der; -kiste. die (ugs. abwertend): Motorfahrzeug; -kübel, der; ^laden (ugs. abwertend): Gesamtheit der Orden u. Ehrenzeichen, diejmd. stolz auf seiner Brust trägt; -lawine, die (ugs. scherzh.): lange Reihe dicht aufeinanderfolgender, nur langsam vorankommender Autos: ..-n" von Urlaubern und Ausflüglem wälzten sich gestern über die Autobahnen (BM 13. 7. 1975. 1); -lehre, die: Meßinstrument zur Feststellung der Blechdicke: Mnusik, die (oft abwertend): von einer kleinen, meist zu einem Verein o. ä. gehörenden Kapelle gespielte Blasmusik: Von drinnen kam ein kratzendes Geräusch, dann schnelle, scharfe fidle mir aufsTrommelfell schlug (Bieler. Bonifaz83); -napf, der; ^äalat. der (ugs.): Autounfall mit Totalschaden: -Schachtel, die; -schaden, der (Kfz.-W.): leichter Unfallschaden, der nur die Karosserie eines / Personen Iwagens betrifft: Der Unfall ging noch glimpflich mit einem größeren B. ab (MM 10. 6. 1967. 37); -schere, die: Gerät zum Schneiden von Blech; -schloßser, der: jrnd*. der Behälter, bestimmte Vorrichtungen (z.B. Schutzhauben) o.a. aus Blechen herstellt (Berufsbez.); -schmfed, der: jmd.. der Blechteile zum Einbau in Maschinen. Geräte. Fahrzeuge anfertigt (Berufsbez.); -trommel, die: einfache Kindertrommel aus Blech; -Verpackung, die: -walzwerk, das; -waren <PI.X blechen fble^n] <sw. V.; hat) [zu rotwelsch Blech = Geld] (ugs.): /beizahlen: dafür wird er ganz schön b. müssen; die behauptet jetzt, ich bin der Vater von dem Kind und soll b. (Fallada. Mann 62); blechern ['ble^I <Adj.; o. Steig.): 1. (nur attr.) aus Blech gefertigt!: ein -es Eßgeschirr, -e Kinder trommeln. 2. metallisch klingend, hohl tönend: eine -e Stimme drang aus dem Lautsprecher; Irgendwo sang b. die Heilsarmee im Nebel (Dürrenmatt. Grieche 22); Ü trockner Aktenstaub. am Schluß mit -em (hohlem) Pathos (Tucholsky, Werke II. 266); Büchner. der; -s. - (südd.): svw. f Klempner. blecken[bleknl<sw. V.; hat)[mhd. blecken.ahd. blecchen. eigtl. = glänzend machen]: 1. (selten) glänzend sichtbar werden, hell in Erscheinung treten: die Flammen blecken aus den Fenstern (Thieß. Reich S24); Ringsum bleckte Eis (Fühmann. Judenauto 96). 2. (in bezug auf die Zähne meist von Tieren als Ausdruck der Aggressionslust) durch breites öffnen der Lippen zeigen, sehen lassen, freilegen: der Hund bleckte wütend die Zähne; Er (= Dave) bleckte die Zähne (Küpper. Simplicius 203). 'Blei [bl^jl. das; -[eis. (Arten:) -e [mhd. bli. ahd. bllo. urspr. = das (bläulich) Glänzende]: 1. <o. PI.) relativ weiches Schwermetall mit silberhellglänzenden Schnittflächen, die an der Oberfläche blaugrau anlaufen (chemischer Grundstoff); Zeichen: Pb (tPlumbum): reines B.; B. gießen (als Silvesterbrauch] geschmolzenes Blei in kaltes Wasser gießen, um aus den so entstandenen Gebilden die Zukunft abzulesen); etw. mit B. beschweren; eine mit B. gedeckte Kuppel; schwer wie B.; Krämer ging wie mit B. an den Sohlen (Apitz. Wölfe 316); *etw. liegt imdm. wie B. in den Gliedern/Knochen (Müdigkeit, ein plötzlicher Schreck o.a. macht jmdn. unbeweglich, lähmt seine Tatkraft); etw. liegt jmdm. wie B. im Magen (1. etw. ist schwer verdaulich; 2. etw. bedrückt jmdn.). 2. Senkblei. Lot: die Wasserliefe mit einem B. loten. 3. (veraltet) Gewehrkugel! nj: mit Pulver und B. ausgerüstet sein; 2Blei [-1. der od. das; -[eis. -e u. -s (ugs.): kurz für f Bleistift: mit einem harten, weichen B. schreiben; Dann strich er die Buchung endgültig aus und bohrte mit dem B. im Ohr (Seghers. Transit 119); JBlei [-]. der; -[eis. -e. Bleie ['blqja], die; -. -n [mniederd.. mniederl. bloie. eigtl. = der weiß Schimmernde!: svw. t Brachse. Mfii-. Btei- ('Blei 1. 2Blei): -dach, das; -erz, das: bleihaltiges Erz; -färbe, die: anorganische, meist giftige Bleiverbindung, die als Farbstoff verwendet wird; -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: -er Himmel; -e Schatten; -feder, die (veraltet): svw. Nstift; -gehatt, der: Anteil an Blei in einem anderen Stoff: ein hoher, niedriger B.; -gewicht, das: -e heben; Ü die freie Zeit .... an der nicht die -e der Mühsal hingen (Th. Mann. Zauberberg 53); -gießen, das; vgl. 'Blei (1); -glänz, der: metallisch glänzendes, graues od. silberweißes Mineral mit sehr hohem Bleigehalt; -glas, das: 1. Glas mit eingelagerten Bleiverbindungen als durchsichtiger Schutz gegen Gammastrahlen u. energiereiche geladene Teilchen. 2. svw. t^kristall; -grau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: -e Fenster; -er Nebel; -gumni, das, auch: der: Blei enthaltendes Material (Gummi od. Kunststoff) für Strahlenschutzkleidung; -guß, der <o. Pl.>: Gußtechnik mit flüssigem Blei; -haltig <Adj.; nicht adv.): Blei enthaltend: ein -es Mineral: Ü Rauh aber herzlich soll's zugehen, wenn der Bildschirm zur Westernzeit b. wird (scherzh.; wenn viel geschossen wird; Hörzu 4, 1974. 8); -kammer, die [2: nach dem Untersuchungsgefängnis unter den Bleidächern des Dogenpalastes im alten Venedig]: 1. (Hüttenw.) Teil einer Anlage zur Erzeugung von Schwefelsäure nach dem Bleikammerverfahren. 2. (PI.> (geh.) Untersuchungsgefängnis: in den militärischen Untersuchungsgefägnisssen der alten Monarchie, in den -n Österreichs (Roth. Radetz- kymarsch 210). zu 1: -kammerverfahren, das (Hüttenw.): Verfahren zur Gewinnung von Schwefelsäure in Kammern, die mit Platten aus Blei ausgeschlagen sind; -klumpen« der: ungeformtes massives Stück Blei; -lurbtall, das: Bleioxyd enthaltendes, leicht schleifbares Glas mit hohem Brechungsgrad: ein Leuchter aus rauchfarbenem B.; -kugel, die: kugeliges Geschoß aus Blei: -n gießen: -legierung, die: Verbindung von Blei mit anderen Metallen zur Erreichung eines höheren Härtegrades; -tot, das: Bleigewicht an einer Schnur; -oxyd, das (Chemie): Verbindung von Blei mit Sauerstoff; -patzen, der (österr. ugs.): svw. t-klumpen; -platte, die; -röhr, das: kräftiges Rohr aus Blei für Wasserleitungen o. ä.; -salbe, die: Salbe zur Wund- behandlung; -satz, der (Druckw.): Schriftsatz, dessen Drucktypen. Gußzeilen u. Blindmaterial aus einer Bleilegierung bestehen; -schürze, die (Strahlenkunde): Schürze, die schädliche Strahlen vom menschlichen Körper abhält: -schwer ['-'-] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.):in hohem Maße schwer, besonders schwer: ein -er Sack; Ü -e Müdigkeit; die Sorgen lasten b. auf ihm: -soklat, der: aus Blei gegossene, kleine Soldatenfigur als Spielzeug: mit -en spielen; er stand da wie ein B. (starr, völlig unbeweglich); -Stift, der [älter nhd. Bley(weiß)stefTtl: als Schreibgerät dienende, von Holz umschlossene Mine (3) aus Graphit: ein langer B.; Papier und B. zur Hand nehmen; mit [dem] B. schreiben, dazu: -Stiftabsatz, der (ugs.): sehr hoher, spitzer Absatz an Damenschuhen, -stiftraine, die: Graphitmine des Bleistifts, -stiftspitzer, der: Gerät zum [ An]spitzen von Bleistiften, -stift- stumroel, der: kurzer Rest eines Bleistifts, -stiftverlängerer, der: Hülse zum Verlängern von Bleistiften od. Bleistiftstummeln, -stiftzeichnung, die; -tetmäthyl, das: giftige ölige Flüssigkeit, die als Antiklopfmittel Kraftstoffen zugesetzt wird; -Vergiftung, die: durch andauerndes Einatmen. Resorption durch die Haut od. Genuß von Blei in verschiedenen Formen u. Verbindungen hervorgerufene, meist berufsbedingte Vergiftung; -weiß, das: bleihaltige, besonders haltbare weiße Malerfarbe. Bleibe ['bUybol. die; -. -n <P1. selten) (ugs.): Unterkunft. Obdach. Wohnung: [kleine B. [gefunden] haben; wir fuhren ... bald auf Camions aufspringend, bald auf Waggons, nirgends auf eine B. stoßend, geschweige denn auf ein Arbeitsangebot (Seghers. Transit 38); sich nach einer neuen B. Tür die Nacht umsehen; bleiben [blajbn] <st. V.; ist) [mhd. beliben. ahd. biliban. eigtl. = klebenbleiben] /vgl. bleibend/: 1. a) eine bestimmmte Stelle, einen Ort nicht verlassen; irgendwo verharren: bleiben Sie bitte am Apparat!; an/auf seinem Platz b.; wir müssen bei den Kranken b.; Er kann den ganzen Morgen über bei seiner Arbeit b. (ungestört / weiter arbeiten; Waggerl. Brot 28); zu Hause b.; hier, draußen b.; er ist noch für 2 Tage [in London] geblieben; wo bleiben denn die Kinder so lange? (warum kommen sie so lange nicht?); Ü bei der Sache b. (sich nicht von etw. ablenken lassen); er ist immer im Hintergrund geblieben (ist t bewußt] nicht hervorgetreten); etw. muß in seinen Grenzen, in seinem Rahmen b.; sie wollten für /unter sich b. (keinen Fremden in ihren Kreis aufnehmen); das bleibt unter uns (wirdnicht weitergesagt); der Vorfall blieb uns lange in Erinnerung/im Gedächtnis; <subst.:> jmdn. zum Bleiben auffordern; Es war vielmehr deines Bleibens nicht zu Hause (geh.; du wolltest nicht bleiben; Th. Mann. Joseph 242); b) in seinem augenblicklichen Zustand verharren, eine bestimmte Eigenschaft bewahren: er bleibt gelassen, konsequent; Valentin blinzelt mir zu und bleibt ernst (Remarque, Obelisk 151); seine Taten werden unvergessen b.; ledig b. (sich nicht verheiraten); das Museum bleibt geschlossen; von Krankheiten verschont b.; sein Brief blieb unbeantwortet; am Leben, in Verbindung b.; Jmdm. treu, zugetan b.; c) (mit Gleichsetzungsnomina- 402
blenden tiv:> eine grundlegende Eigenschaft behalten: Freunde b.; du bist ganz der alte geblieben (hast dich nicht verändert); Ich bleibe, wer ich bin (ich ändere mich nicht), solange ich lebe (Apitz. Wölfe 260); d) <mit Inf.:) eine Stellung. Lage, Haltung nicht verändern: auf seinem Stuhl sitzen, bei der Begrüßung stehen b.; du mußt jetzt ruhig liegen b. und darfst dich nicht aufrichten; e) (als Rest) übrigbleiben; (als Übrigbleibendes) für jmdn. noch vorhanden sein: von ihren Kindern war [ihnen] noch eines geblieben: es bleibt keine andere Wahl. Möglichkeit; es blieb [ihm] keine Hoffnung; f) <mit Inf. mit zu:) (für die Zukunft) zu tun übrigbleiben: es bleibt zu hoffen, zu wünschen, daß ...; es bleibt abzuwarten, ob sich der Erfolg einstellt. 2. etw. nicht ändern, nicht aufgeben: bei seiner Meinung, seinem Entschluß b.; alle seine Feinde triumphieren, weil er so hartnäckig bei seinem Irrtum bleibt (St. Zweig. Fouche 112); ich bleibe dabei, daß er uns nicht die Wahrheit gesagt hat; es bleibt dabei (es wird nichts geändert); bei dieser Zigarettenmarke bleibe ich (ich werde sie weiter rauchen). 3. (geh. verhüll.) irgendwo, bei einer bestimmten Gelegenheit sterben, umkommen: er ist als Kapitän auf See geblieben; zwei ihrer Söhne waren auf dem Schlachtfeld, im Krieg, in Feindesland geblieben; Sonderbar, daß Sie sich immer noch aufregen, wenn Ihnen jemand unter dem Messer bleibt (bei einer Operation stirbt; Remarque, Triomphe 17); bleibend <Adj.; o. Steig.): zurückbleibend, dauernd; unwiderruflich: -e Schäden einer Krankheit; eine -e Erinnerung (etw. Unvergeßliches); das Geschenk ist von -em Wert (wird nicht an Wert verlieren): bleibenlassen <st. V.; hat) (ugs.): unterlassen, nicht tun; mit etw. aufhören: ich werde es doch lieber b.; du solltest das Rauchen b.! Weich [blqji;] <Adj.; nicht adv.) [mhd. bleich, ahd. bleib, eigtl. = glänzend]: a) sehr blaß laussehend/; ohne die normale natürliche Farbe: ein -es Gesicht; er war b. vor Aufregung; sie war b. wie der Tod; Der Freund ... wurde b., als er die Rechnung bezahlen mußte (Jägersberg. Leute 31); b) (geh.) von sehr heller, weißlich-gelber Färbung; fast farblos wirkend; fahl: ein -er Schimmer, das -e Licht des Mondes; Der Erzengel mit dem Schwert stand triumphgekrönt auf den -en Steinen der Hadriansburg (Koeppen. Rußland 175); Ü das -e Entsetzen. Grauen packte sie. bleich-. Bleich- --erde, die (Geol.): sandiger, nicht sehr fruchtbarer Boden über durchlässigem Gestein; -gesteht, das: a) (ugs.) Mensch mit blasser Gesichtsfarbe; b) (oft scherzh.) Mensch mit weißer Hautfarbe (ursprüngl. aus der Sicht der nordamerikanischen Indianer): könntest du eigentlich im Ernstfalle auch zehn -er so abknallen (Wolf. Menetekel 69); ob farbiger Darsteller oder B.: Die Helden sind nach wie vor Detektive, Cowboys ... (Hörzu 45. 1972. 16). zu a: -gesichtig <Adj.; nicht adv.): eine bleiche Gesichtsfarbe besitzend, -gesichtigkeit, die; -; -mittel, das: zum Bleichen von Textilien verwertetes chemisches Mittel; -platz, der: svw. t Bleiche: -«and, der (Geol.): graublaue Sandschicht; -soda, die od. das: früher verwendetes, aus Soda u. Wasser- glas bestehendes Einweich- u. Waschmittel; -sucht, die (veraltet): Blutarmut, dazu: -süchtig <Adj.; nicht adv.): Dieser lange, etwas -e Lümmel.... da stakt er über die begrünten Hügel (Tucholsky. Werke II. 423); -wiese, die: svw. t Bleiche. BleieheI'bUy^]. die; -. -n [mhd. bleiche]: 1. <o. PI.) (dichter.) das Bleichsein; Fafdheit. Blässe: die B. ihres Gesichtes, des Himmels. 2. (früher) häufig zu einem Haushalt gehörendes Rasenstück, auf dem die Wäsche zum Bleichen ausgelegt wird; Wäsche auf die B. legen; 'Weichen <sw. V.; hat) [mhd. bleichen): aufhellen, heller machen: Wäsche b.; die Sonne hat ihr [das! Haar gebleicht; gebleichte Leinwand; Ihre Haare waren gebleicht, die schwarzen Haarwurzeln schauten heraus (waren blondiert; Handke. Brief 22); <subst.:> ein Mittel zum Bleichen von Sommersprossen; Hrietchen (bleichte /(veraltet:) blich, ist gebleicht/(veraltet:) geblichen) [mhd. bleichen]: heller, farblos werden; Farbe vertieren, abblassen: der Teppich bleicht in der Sonne; Sollten seines armen Vaters Gebeine ... in italienischer Erde b. (verwittern: Fries. Weg 19); Bleichen ['bl^fcet]. der; -s. -e: hellroter Wein. Meiern fbfaUvri <Adj.; o. Steig.) [für älteres bleien. mhd. blijln. ahd. blun]: 1. a) (nur attr.) (selten) aus Blei hergestellt; -e Rohre. Gewichte; b) <nicht adv.) (geh.) bleifarben: das -e Grau des Himmels; und als ich rasch zum Himmel raufsah. da war das Blau ganz b. geworden inzwischen (Schnurre, Bart 107). 2. schwer, lastend: eine -e Schwere. Müdigkeit; aus einem -en (tiefen, keine Erholung bringenden) Schlaferwachen; seine Füße waren b.; Als sie aufstehen wollte, lag es ihr b. in allen Gliedern (Hauptmann. Thiel 48). M$nd-, Blpid-: -arkade, die (Archit.): Arkade, die auf einer undurchbrochenen Wand ruht; vgl. Blende 5; -boden, der: svw.! Blindboden; -frei <Adj.; nicht adv.): a) ein Blenden (1) verhindernd, nicht zulassend; nicht blendend: der Schrank ... soll ... an seiner Rückseite Spiegel enthalten und dazu eine -e Lichtquelle (Hörn. Gäste 122); Tageslicht ... das am günstigsten von links oder b. von vorn einfällt (Wohnfibel 9); b) ein Spiegeln nicht zulassend, nicht spiegelnd: ein Bilderrahmen mit -em Glas; der Schirm ist b.. Stabantenne und Kopthörerbuchse sind eingebaut (Funkschau 19. 1971. 1882); -glas, das: gegen Blendung behandeltes Lichtglas in Schutzmasken; -bterne, die: Laterne mit einer Vorrichtung zum Abblendendes Lichtes; -leder, das: Augenschutz für Pferde, Scheuklappe; -rahmen, der: 1. (Malerei) (vorläufiger) Rahmen, in den der Maler die Leinwand spannt (u. der dann durch den eigentlichen Rahmen ersetzt wird). 2. (Tischlerei) fest mit der Mauer verbundener Rahmen bei Fenstern u. Türen, an dem die Flügel angebracht werden; -schirm, der: a) (Kfz.-W.) herunterklappbare, den oberen Teil der Wbidschutzscheibe abdeckende Sonnenblende; b) am Kopf zu befestigende od. an einer Kappe angebrachte Sonnenblende zum Schutz der Augen; -schütz, der: Vorrichtung, die das Geblendetwerden durch horizontal einfallendes Licht verringert, dazu: -Schutzgitter, das (Verkehrsw.). -schutzsdieibe, die (Kfz.-W.), -schutzzaun, der: svw. T -Schutzgitter: Der B. besteht aus einer neuartigen Aluminium-Maschendraht-Konstruktion, die Blendungen ... so gut wie ganz ausschalten soll (Auto 7. 1965. 17); -werk, das (geh. abwertend): Vorspiegelung, Täuschung. Schein: höllisches B.; ein B. des Teufels; Sie sind ungewappnet gegen Intellektuelles B. (Th. Mann. Zauberberg 565); -Wirkung, die. Blende [blendd], die; -. -n [urspr. = trügerisch glänzendes Mineral ohne Erzgehalt]: I. Vorrichtung, die direkt einfallende, unerwünschte Licht strahlen fernhält: die -n im Totenzimmer waren geschlossen (Lynen. Kentaurenfährte 16); eine B. herunterklappen; eine Zeitung als B. über die Augen halten. 2. (Optik) Vorrichtung zur Begrenzung des Querschnitts von Strahlenbündeln in einem optischen System. 3. (Film. Fol.) a) Einrichtung an der Kamera, mit der man das Objektiv verkleinern bzw. vergrößern u. damit die Belichtung regulieren kann: die B. offnen, schließen; eine dunkle Aufnahme .... unterbelichtet, weil in der Baracke aufgenommen mit der gleichen B. wie vorher die Zopilote (Frisch. Homo 265); b) svw. f Blendenzahl: eine kleine, große B.. B. 11 einstellen; mit B. 8 fotografieren; du hast das Bild mit zu kleiner B. aufgenommen (zu wenig belichtet); c) (Film) durch ein optisches od. chemisches Verfahren bewirkte Veränderung einer Einstellung, durch die ein Bild langsam zum Verschwinden (Abblende) od. zwn Entstehen (Aufblende) gebracht wird: einen Film mit einer B. anfangen od. enden lassen. 4. (Schiffbau) Abdeckung für Bullaugen zur Verdunkelung u. zum Schutz gegen Wassereinbrüche. 5. (Archit.) vorgetäuschtes Gliederungs- od. Schmuckelement. 6. Stoffstreifen, der als Schmuck an Kleidung u. Wäsche atigebracht wird: der Kragen hat eine breite B.; eine B. ansetzen; Blickfang und Ablenkungsmanöver zugleich sind dunkle -n auf Schal und Ärmeln (Petra 11. 1966, 29). 7. (Chemie) durchscheinendes, oft kräftig gefärbtes Mineral, eine Metall-Schwefel-Verbindung; blenden Cblendn] <sw. V.; hat) /vgl. blendend/ [mhd. blenden, ahd. blenten. eigtl. = blind machen]: I. durch übermäßige Helligkeit das Sehvermögen beijmdm. zeitweise beeinträchtigen: das grelle Licht [der Scheinwerfer] blendete ihn. seine Augen; Eine Taschenlampe blendet ihm (scheint ihm grell) ins Gesicht (Härtung. Junitag 73); die Fenster blenden (spiegeln sehr) bei Sonnenuntergang. 2. a) stark beeindrucken, bezaubern: sich von jmds. Schönheit, Geist b. lassen; ihr Wesen blendete ihn; Doch schon Otto III. blendete der Glanz der römischen Kaiserkrone (Thieß. Reich 379); b) durch Äußerlichkeiten sehr für sich einnehmen u. dadurch andere täuschen: er blendet gerne; sich von Wahlversprechen, vom äußeren Schein [nicht] b. lassen; Appollonius... hat... es so wenig wie Jesus darauf angelegt. 26* 403
Blenden- die Menge zu b. (Thieß. Reich 189). 3. jmdm. das Augenlicht nehmen, die Augen ausstechen: der Verräter wurde erst geblendet, dann aufs Rad geflochten; er war von dem grellen Licht wie geblendet (konnte einen Augenblick lang nichts sehen). 4. (Kürschnerei) dunkel färben: Pelze b.; tadellos geblendete Felle. Blanden- (Blende 3): ^Automatik, die: Vorrichtung bei einäugigen Spiegelreflexkameras, die die Blendenöffnung unmittelbar vor der Aufnahme selbsttätig schließt: ^einstdlung« die; -Öffnung, die; ^skala. die: Anordnung der Blendenzahlen auf der Kamera: ^wahl. die; --zahl, die: Zahl auf der Blendenskala. bindend <AdJ.>: ausgezeichnet, hervorragend: eine -e Erscheinung; es geht ihm b.; sie haben sich gestern abend b. amüsiert; Auch in der Schule war er nicht b. (Böll. Adam 61); blendendhell <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: -es Licht; blendendweiß <AdJ.; o. Steig.;, nicht adv.>: -e Zähne; Blander, der; -s. -: jmd.. der durch Äußerlichkeiten für sich einnimmt u. dabei einen falschen Eindruck erweckt: bei ihm steckt nichts dahinter, er ist ein B. Blendling [blentlinl. der; -s. -e [mhd. blendelinc zu: blenden = mischen]: svw. f Bastard (2): Es sollen die sehr ähnlichen Zeremonien (= beim Balzverhalten von Enten) von etwas fernerstehenden Arten sowie die von -en zwischen ihnen studiert ... werden (Lorenz. Verhalten I, 312). Bindung, die; -. -en: das Blenden. Geblendetwerden: <Zus.:> Mfndun&frei <AdJ.; nicht adv.): svw. ? blendfrei. Biene ['blesal. die; -. -n (mhd. blasse, ahd. blassa]: 1. weißer Fleck od. Streifen auf der Stirn od. dem Nasenrücken bestimmter I Hausjuere. bes. bei Pferden u. Rindern: er ritt einen Rappen mit langer B. bis auf die Nüstern herunter. 2. Tier mit Blesse (1). blessieren [ble'si.ran] <sw. V.; hat) [frz. blesser < galloro- man. *bletiare. zu fränk. *bleta = blauer Fleck durch Quetschung] (veraltet): verwunden, verletzen: Jmdn. leicht b.; <meist im 2. Part.:> die blessierte Schulter; dieser Herr ... gab dem älteren blessierten Herrn den Befehl,... Ruhe zu bewahren (Grass. Blechtrommel 272); U der Vizekanzler ist schwer blessjert (angeschlagen) - Ausgang noch ungewiß (Dönhoff. Ära 22); <subst. 2. Part.:) der einzige Blessierte war der Pastor; er hatte sich beim Fall die Kinnlade ausgerenkt (Kant. Impressum 182); Blessur (ble'su:^]. die; -. -en [frz. blessure] (veraltet): Verwundung. Verletzung: schwere, leichte -en; eine B. erleiden; so blieb sie körperlich fit. kompensierte durch ungeheure Willensanstrengung ihre B. (Zwerenz. Quadriga 63). bleu [blo:] <indekl. Adj.; nicht adv.) [frz. bleu = blau < fränk. *blao]: hellblau, blaßblau mit einem leichten Stich ins Grüne/: das Kleid, das sie trug, war b.; <subst.:> Bleu [-]. das; -s. - (ugs.: -s): ein leuchtendes B.; sie trug ein Kleid in B. Bleud [bl^yal]. der; -s. - [mhd. bliuwel. ahd. bliuwil. t Pleuel] (veraltet): hölzerner Schlegel zum Klopfen von nasser Wäsche: Neuen fblsyan] <sw. V.; hat) [mhd. bliuwen. ahd. bliuwan] (selten): schlagen, verbleuen: Deine Frau erwartet dich draußen. Sie wird dich b.! (Strittmatter. Wundertäter 209). bleufarben [blo:...]. bleufarbig <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): bleu: ein bleufarbenes Kleid. Wich [blic]: ? bleichen. Blick [Mut], der; -[eis. -e [mhd. blic. ahd. blicch = schnelles Glanzlicht. Blitz]: 1. a) /kurzes! Blicken. Anschauen. Hinschauen: ein vielsagender, dankbarer, nachdenklicher B.; sich -e zuwerfen; einen [kurzen] B. in das Zimmer werfen; Jmds. B. erwidern; Elisabeth verstand den B. nicht (Sebastian. Krankenhaus 52); einen B. riskieren (ugs.; vorsichtig, heimlich hinsehen): jmdn. keines -es würdigen (ihn nicht beachten): jmds. B. ausweichen; auf den ersten B. (sofort). auf den zweiten B. (erst bei näherem Hinschauen): etwas mit einem B. (sofort) sehen; mit einem halben B. (ohne genau hinzusehen): R wenn -e töten könnten! (Reaktion auf einen feindseligen Blick); * einen B. hinter die Kulissen werfen/tun (die Hintergründe einer Sache kennenlernen): b) irgendwohin blickende Augen: den B. heben, senken; seine -e auf jmdn.. etw. richten; er wendete keinen B. von ihr; hochmütig ... ging ich an den ... argwöhnischen -en der Hoteldiener vorbei (Roth. Beichte HO); * keinen B. fiir jmdn.. etw. haben (1. jmdn.. etw. nicht beachten. 2. jmdn.. etw. nicht verstehen, nicht richtig beurteilen können): jmdn. mit -en durchbohren (durchdringend, strafend. vorwurfsvoll ansehen). 2. <o. PI.) Ausdruck der Augen: einen offenen, sanften, verschlagenen B. haben; unbewegten -s beobachtete er das Spiel; * den bösen B. haben (durch bloßes Ansehen. Betrachten Unheil bringen). 3. Aussicht. Ausblick: ein herrlicher, einmaliger B.; von hier hat man den besten B.; ein Zimmer mit B. aufs Meer, ins Grüne. 4. <o. PI.) Urteil/skraftl: ein geschärfter, wissenschaftlich geschulter, sicherer B.; einen weiten B. (vorausschauendes Urteil) haben; seinen B. für etw. schärfen; den richtigen B. für etw. haben (die Ursachen u. Zusammenhänge von et*', klar erkennen u. beurteilen können). Nick-. Blfck-: ^fang, der: etw.. was die Blicke auf sich lenkt: große Plakate mit bunter Reklame dienen als B.; -feld. das: Gebiet, das mit den Augen erfaßt werden kann: in jmds. B. geraten; der Baum stand mitten in seinem B.; Ü ein enges B. haben (beschränkt sein): Die Diskussion über die Mitbestimmung ... hat die Gruppe der leitenden Angestellten ins B. (ins allgemeine Interesse) gerückt (Hör- zu 13.1973.90); ^kontakt.der: / gegenseitiges/ Insaugefas- sen. Sichanschauen: der Redner hielt [den] B. mit dem Publikum; ^los <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) (geh.): nichts bewußt wahrnehmend: jmdn. mit -en Augen ansehen; er starrte b. vor sich hin; Paasch ... ging b. an der Wohnungstür des Engelmalers vorüber (Fries. Weg 69); ^punkt. der: 1. etw.. worauf sich jmds. Blicke richten: Punkt, auf den die Sehkraft konzentriert ist: im B. der Passanten stand das verbeulte Auto; Ü Die Mitglieder fürstlicher Familien, die ständig im B. der Öffentlichkeit (im öffentlichen Interesse) stehen (Dariaux [Übers.]. Eleganz 101). 2. Punkt, von dem aus etw. betrachtet wird. Gesichtspunkt. Aspekt: es kommt auf den B. an; vom juristischen wie vom politischen B. aus [gesehen]; man kann nicht alle stilistischen Möglichkeiten von einem B. aus erfassen (Seidler. Stilistik 321); -ridrtung, die: 1. Richtung des Blicks: in B. [nach] Osten. 2. Richtung des Denkens. Reflektierens: Grundeinstellung und B. des Existenzialismus; die geschichtliche Veränderung der Grundeinstellung und B. des erkennenden Geistes (Natur 14); ^silber. das (Metallverarbeitung): Rohsilber mit Bestandteilen aus Gold u. Platinmetallen: ^Wechsel, der: 1. das Wechseln von Blicken: er ... verlegte sich auf schwermütige B. mit der Frau (Johnson. Ansichten 93). 2. Wechsel der Sehweise: du mußt nur einen B. vornehmen; ^weise <Adv.>: durch Blicke, mit Blicken: jmdn. b. begrüßen; er einigte sich auch freundlich b. mit dem Referenten (Johnson. Mutmaßungen 69); -winke!, der; vgl. f -punkt (2): Ich sollte nun die Sowjetunion aus einem völlig neuen B. kennenlernen (Leonhard. Revolution 144). blicken l'blikn] <sw. V.; hat) [mhd. blicken = einen Blick tun. glänzen, ahd. blicchen = glänzen, strahlen]: a) /bewußt I seinen Blick irgendwohin richten: geradeaus, aus dem Fenster, in die Runde, nach der Tür. zur Seite b.; Gnotke blickte ihm gerade in die Augen (Plievier. Stalingrad 54); Sita blickte verwirrt von einem zum andern (Th. Mann. Tod u.a. Erzählungen 145); Ü mit Resignation auf das vergangene Jahr b.; dem Tod ins Gesicht b. (geh.; den Tod nicht furchten): die Sonne blickt aus den Wolken (wird sichtbar): R das läßt tief b. (ugs.; das ist sehr aufschlußreich): *sich b. lassen (sich sehen lassen, einen kurzen; Besuch machen): b) in bestimmter Weise dreinschauen: freundlich, kühl, streng b.; seine Augen blickten verstört, fragend. blieb [bli:p]:Tbleiben. Mies [bli:s]:f blasen. Mind [blmtj <Adj.; -er. -este) [mhd.. ahd. blint. urspr. = undeutlich schimmernd, fahl]: 1. <o. Steig.; nicht adv.) keine Sehkraft, kein Sehvermögen besitzend: ohne Augenlicht: ein -er Mann, sechs -e schwarze Welpen; b. sein; b. geboren werden; er ist auf einem Auge b.; bist du b.? (ugs.; kannst du nicht aufpassen?): Ü Piaton ist gewiß in keiner Stunde... b. gewesen für die Schönheit der Homerischen Gesänge (vermochte ihre Schönheit zu erkennen: Thieß. Dämonen 129); *sich b. verstehen (Sport; hervorragend aufeinander eingespielt sein). 2. a) maßlos, hemmungslos, verblendet: -er Haß; mit -er Gewalt vorgehen; -e Angst; b. sein vor Wut; b) ohne kritisch-selbständiges Nachdenken, kritiklos, ohne Überlegung: -er Gehorsam; etw. in -em Glauben tun; jmdm. b. vertrauen, gehorchen; Befehle b. ausführen; Napoleon ... begehrt nur noch -e Zustimmung für seine Worte (St. Zweig. Fouche 163); c) (nicht adv.) 404
blitz-, Blitzsich nicht nach menschlichen Maßstäben richtend; nicht einsehbar: das -e Schicksal; der -e Zufall führte ihn zu seiner Entdeckung. 3. <nicht adv.) nicht mehr durchsichtig, nicht mehr spiegelnd: trübe, angelaufen: -e [Fensterscheiben; ein -er Spiegel; die metallenen Beschläge waren b. geworden. 4. (nicht adv.) a) nicht vollständig durchgeführt; nur angedeutet, vorgetäuscht: -e Fenster, Arkaden; eine -e Tasche aufsetzen; b) verdeckt, umichtbar: eine -e Naht; der Mantel wird b. geknöpft. blind-, BIN-: -band,der<PI. -bände) (Buchw.): Musterband in endgültiger Form, dessen Seiten unbedruckt sind; -boden, der (Bauw): Bretterlage über der Deckenkonstruktion als Unterlage für den eigentlichen Fußboden; -dann, der (LÜ von mlat. intestinum coecum. zu tblind (4 a)]: I. (Anal.) unterhalb der Einmündung des Dünndarms in den Dickdarm liegender .blind endender Teil des Dickdarms mit dem Wurmfortsatz. 2. (ugs.) fälschlich für tWurmfortsatz, dazu: Mlannentzünming, die (ugs.): Entzündung des Wurmfortsatzes; -fenster, das (Bauw.): vorgetäuschtes Fenster; -fliegen <st. V.; ist) (Flugw.): ohne Sicht, nur mit Hilfe der Bordinstrumentefliegen, dazu: -fliegen, das; -s. ^flug, der; -«Anger, der: 1. Geschoß, dessen Sprengladung infolge eines Versagens des Zünders nicht detonierte: B. entschärfen. 2. (salopp) Versager: der neue Mitarbeiter hat sich als B. entpuppt; bevölkerungspolitischer B. (scherzh.; Junggeselle. Ehemann, der keine Kinder hat)', -geboren <Adj.; o. Steig.; nur attr.): ein -es Kind. <subst.:> -gebor[e]ne, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete); -gläubig <Adj.; o. Steig.): bedingungslos u. ohne Kritik gläubig, dazu: -gläu- bigkett. die: ^holz, das (Tischlerei): weniger wertvolles Holz, auf das Furniere aufgeleimt werden; -landung, die (Flugw.): Landung ohne Sicht, nur mit Hilfe der Bordinstrumente; Allwetterlandung: Mnaterial, das (Druckw.): Sammelbez. für alle der Herstellung von Wort- u. Zeilenabständen dienenden nichtdruckenden Teile im Schriftsatz; -muster, das (Werbespr.): vorausgefertigtes Muster eines Werbezettels ohne die vorgesehenen Texte u. Bilder; -rahmen, der: svw. t Blendrahmen; -Schacht, der (Bergbau): senkrechter Schacht, der nicht bis zur Erdoberfläche führt; -schleiche, die [mhd. blintsliche, ahd. blintslihho. eigtl. = blinder Schleicher (da sie wegen der sehr kleinen Augen für blind gehalten wurde)]: schlangenförmiges Tier (Schleiche) mit eidechsenartigem Kopf, dessen langer Schwanz leicht abgestoßen, aber regeneriert werden kann; -schreiben <st. V.; hat): mit allen zehn Fingern auf der Schreibmaschine schreiben, ohne dabei auf die Tasten zu sehen, dazu: -schreiben, das; -s. -schreibverfahren, das; -spiel, das: beim Schachspiel das Spielen ohne Ansicht des Brettes, nur aus dem Gedächtnis, dazu: -spielen <sw. V.; hat), -Spieler, der; -start, der (Flugw.): vgl. -landung: -wütend, -wütig <Adj.): ohne Maßu. Besinnung wütend: ein blindwütiger Haß; er schlug blindwütend auf ihn ein. dazu: --wütigkeit, die; -. Blinde [blimfo]. der u. die; -n. -n <Dekl. TAbgeordnete) [Subst. zu t blind (1)]: jmd.. der sein Augenlicht verloren hat: einen -n fuhren; B. unterrichten; das sieht doch ein -r [mit dem Krückstock]! (ugs.; das liegt doch klar zutage!): Spr unter den -n ist der Einäugige König (eine schwache Leistung sieht unter noch schwächeren wie eine gute aus); * von etw. reden, wie der B. von der Farbe (ohne Sachkenntnis von etw. reden, über etw. urteilen); Blindekuh <o. Art.) (Fangspiel, bei dem dem Suchenden die Augen verbunden werden): B. spielen. Bljnden- (Blinde): -anstatt, die: svw. f -heim; -brille. die; -führer, der: jmd.. der einen Blinden führt; -fursorge, die; -heim, das: Haus, in dem Blinde versorgt u. ausgebildet werden; -hund, der: Hund, der darauf abgerichtet ist. einen Blinden zuführen; -lehrer, der; -schrift, die: Schrift, deren Buchstaben aus je sechs erhabenen Punkten in verschiedener Kombination bestehen u. die von dem Blinden über den Tastsinn erfaßt wird (Brailleschrift): -schule, die; --stock. der: Stock, mit dessen Hilfe sich der Blinde an Gegenständen orientieren kann. Blindheit, die; -: 1. das Blindsein (1); Fehlen des Sehvermögens: eine angeborene B.; *[wie] mit B. geschlagen sein (etw. Wichtiges nicht sehen, erkennen; nach 1. Moses 19. 11 u. 5. Moses 28,28-29). 2. a) Unfähigkeit, Zusammenhänge. GeJahren o.iä. richtig zu erkennen: eine gefährliche politische B.; b) Kritiklosigkeit: die B. seines Glaubens. Vertrauens hat ihn ins Verderben gestürzt; blindlings <Adv.) nur von einem augenblicklichen Gefühl o. ä. geleitet, ohne dabei an das zu denken od. zu überlegen, was sich aus dem Tun. Verhalten Nachteiliges ergeben kann: jmdm. b. (ohne Bedenken) gehorchen; er folgte b. allen Befehlen; er schlug b. (blindwütig) um sich; b. in sein Verderben stürzen, rennen; wie erwartet tappte Lothar b. in die Falle weiblicher Hinterlist (BM 26. 11. 74. 7). Wink [blink] (indekl. AdJ.) in der Verbindung b. und Mai* sein (ugs.; vor Sauberkeit glänzen): die Küche, der Fußboden war b. und blank. Blink-: -feuer, das (Verkehrsw.): bes. an der Küste als Signal dienende Lichtquelle, die in regelmäßigen Zeitabständen aufleuchtet: M»ber, der (Elektrot.): elektrische Schaltvorrichtung, die Blinkleuchten mit Unterbrechungen aufleuchten läßt; -gerät, das (Milit): Gerät zum Übermitteln von Nach- richten in Form von geblinkten Morsezeichen; -leuchte, die (K fz. -T.): an Fahrzeugen angebrachte Leuchte, die durch Blinken eine Richtungsänderung anzeigt; Fahrtrichtungsanzeiger; -licht,das (Verkehrsw.): in /gleichmäßigen/ Zeitabständen kurz aufleuchtendes Lichtsignal im Straßenverkehr, bes. an Ampeln u. Eisenbahnübergängen, dazu: -llchtanlage, die: Warnanlage mit Blinklicht vor einem unbeschrankten Bahnübergang; -signal, das; -zeichen, das. blinken fblmkn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mnie- derd. blinken = glänzen]: 1. blitzend, funkelnd leuchten, glänzen: die Sterne blinkten; ein Licht blinkt in der Ferne; das Binnenwasser blinkte in der Sonne (Fallada. Herr 67); Da und dort blinkte der Bauch eines toten Fisches (Frisch. Stiller 241); blinkende Spiegel; vor Sauberkeit b. 2. (bes. Verkehrsw.) a) ein Blinkzeichen geben: vor dem Abbiegen, bei Fahrbahnwechsel b.; er blinkt mit einer Taschenlampe; b) etw. durch Blinkzeichen anzeigen: Signale. SOS b.; Blfnker, der, -s, -: 1. svw. t Blinkleuchte: vor dem Überholen den B. betätigen. 2. (Angeln) blinkender Metallköder: den B. auswerfen; Winkern <sw. V.; hat): 1. unruhig blinken (1): das vom Licht getroffene Glas fängt zu b. an. 2. blinzeln: wenn er micht ansieht, blinkert er [mit den Augen]. 3. (Angeln) mit dem Blinker (2) angeln. blinzeln [bltntjln] <sw. V.; hat) [mhd. blinzeln, eigtl. = wiederholt tblinzen]: bei halb geöffneten Augen die Lider rasch auf u. ab bewegen, zwinkern: angestrengt, mit verschlafenen Augen [in das Licht, in die Sonne] b.; Er blinzelte nach seiner Uhr (schaute blinzelnd nach der Uhr; Baum. Paris 43); er blinzelte zum Zeichen des Einverständnisses; Jmdn. blinzelnd ansehen. Minzen fblint$n] <sw. V.; hat) [mhd. Minzen] (veraltet): svw. t blinzeln. Blbter fbliste], der; -s. - [engl, blistcr (pack), H. u.J: eine Art Klarsichtpackung, bes. für kleinere Gegenstände (z. B. für Briefmarken). Blitz [blit$]. der; -es. -e [mhd. blitze, blicz(e). blitzize Tür älteres blic = Blitz]: 1. grelle, meist sehr schnell vorübergehende Lichterscheinung, die bei Gewitter durch elektrische Entladung in der Atmosphäre entsteht: grelle, zuckende -e: ein kalter B. (ein Blitz, der beim Einschlag nicht gezündet hat); B. und Donner folgten rasch aufeinander; der B. hat in den Baum eingeschlagen; etw. zieht den B. an; das Haus wurde vom B. getroffen; vom B. erschlagen werden; Ü (dichter.:) seine Augen schössen -e; *potz B.! (veraltend: Ausruf der Verwunderung); [schnell] wie der B./wie ein geölter B. (ugs.; sehr schnell): Der Erschrockene flitzte wie ein geölter B. ... auf die Straße (Martin. Henker 20); wie ein B. aus heiterem Himmel (völlig unerwartet, ohne daß man darauf vorbereitet gewesen ist. plötzlich aus- brecliend. sich mit Heftigkeit ereignend 'in bezug auf etw. Unerfreuliches/); einschlagen wie ein B. (völlig überraschendkommen u. große Aufregung hervorrufen): die Nachricht schlug ein wie ein B.; wie vom B. getroffen (vor Schreck. Entsetzen o.a. völlig verstört). 2. (ugs.) kurz für t Blitzlicht. 'Witz-. Blitz- (Blitz): -aMeiter, der: Anlage, die dazu dient. Blitze von einem Gebäude abzuleiten: einen B. am Haus anbringen; Ü er braucht sie ( = die Ehefrau), wenn auch vor allem als B. (als jemand, an dem er seine Wut. Aggression o.a. abreagieren kann: Hörzu 51. 1972. 95); Miktion, die: überraschende, unerwartete, schlagartig durchgeführte Aktion /der Polizei o.a./: Im Zuge der Ermittlungen durchsuchte die ... Kripo ... in einer B. ... eine ... Wohnung (MM 11.4. 74. 14); ^angriff, der (Milit.); -artig <Adj.; o. Steig): ein -er Entschluß; er verschwand b.; -gerät, das (Fot.): Gerät zum Blitzen (4); -gesprich, das: vorrangig 405
blitz-, Blitz- vermitteltes Ferngespräch mit zehnfacher Gebühr: ein B. anmelden; -kaflee,der (Schweiz.): Pulverkaffee; -karrtere, die: sehr schnelle Karriere; -krieg, der [wahrsch. nach engl, lightning warfarel (Milit.): Krieg mit rascher Entscheidung; -lampe, die (Fot.): svw. I blicht; -licht, das (Fot.): Beleuchtungsvorrichtung mit kurzfristiger Lichtabgabe für Innenaufnahmen, dazu: -lichtaufnahme, die. ^liditfoto, das; Mnfidel, das (ns. Soldatenspr): Nachrichtenhelferin (vgl. aber: Bljtzmädel); -merker, der: a) (ugs.) mit rascher Auf- fassuttgsgabe begabter Mensch; b) (iron.) begriffsstutziger Mensch; -pulver. das (Fot.): pulvriges Gemisch, das als Verbrennungsstoff beim Blitzlicht verwendet wird; -rebe, die: kurze Reise ohne langen Aufenthalt; Auch auf den -n ... hat man Eindrücke, die ein Bild ergeben (Kasch- nitz. Wohin 144); -röhre, die: svw. TFulgurit(l); -schaden, der: durch Blitzschlag entstandener Schaden; -schlag« der: einschlagender Blitz: sich gegen B. absichern; -sdmjtzanlage, die: svw. t-ableiten -sieg, der (Milit.): rasch errungener Sieg; -strahl, der (geh.): svw. t Blitz (1); -telegramm, das: vorrangig vermitteltes Telegramm mit zehnfacher Gebühr; -tempo, das; -umfrage, die: in der Demoskopie lauf ein aktuelles Ereignis hin] veranstaltete kurze Meinungsumfrage; -würfel, der (Fot.): auf die Kamera aufsteckbares, würfelförmiges Blitzlicht. Hjljtz-, BIjtz- (ugs.) (verstärkend vor Adj. [o. Steig.] u. Subst.): -btynk [zu T blitzen (2)] <Adj.>: sehr sauber u. blank: die Wohnung, Küche war b.; -blau [zu f blitzen (2)1 <Adj.; nicht adv.): a) makellos blau: ein -er Himmel; b) (scherzh.) völlig betrunken; Mfymm <AdJ.> überaus dumm; -gescheit (Adj.> überaus gescheit; -k^rl, der (veraltend scherzh.): prächtiger Kerl, Teufelskerl; -m£del, das (veraltend scherzh.): prächtiges Mädchen (vgl. aber: Blitzmädel); -njsdi [zu t Blitz (1)] (Adj.) (Schweiz.): svw. f -schnell; -sauber [zu T blitzen (2)] (Adj.): 1. überaus sauber: eine -e Küche. 2. (veraltend scherzh.) prächtig: ein -es Mädel; -schnell [zu t Blitz (DJ (Adj.): überaus schnell: eine -e Bewegung; b. verschwinden. MjtzeMfi* (Adj.): svw. tblitzblank; UjtzeMau (Adj.): svw. tblitzblau; blitzen [blit$n] (sw. V.; hat) [1: mhd. blitzen, bliezen. ahd. blecchazzen; 5: LÜ von engl, to streakl: 1. (unpers.) als Blitz in Erscheinung treten: es blitzt [und donnert]; es fängt schon an zu b.; Ü bei dir blitzt es (ugs. scherzh.; dein Unterrock schaut hervor). 2. /plötzlich auf/leuchten, im Licht glänzen: die Scheiben, die Waffen, ihre Zähne blitzten; mit blitzenden Augen; die Wohnung blitzte vor Sauberkeit. 3. sichtbar, deutlich werden: Zorn blitzte aus ihren Augen. 4. (ugs.) mit einem Blitzlicht fotografieren: das spielende Kind b.# 5. (mit der Absicht zu provozieren) unbekleidet in der Öffentlichkeit schnell über belebte Straßen, Plätze u.a. laufen; (Abi.:) Bljtzer, der; -s. -: \Jmd., der blitzt (5). 2. (ugs.) svw. T Blitzlicht; Blitzesschnelle, die; - (meist in der Fügung:) in/mit B. (sehr rasch, blitzschnell). Blizzard ['blizBtl. der; -s, -s [engl, blizzard. H. u.]: in Nordamerika auftretender schwerer Schneesturm. Bloch [bbx], der od. das; -[eis. Blöcher ['btap). (österr.:) -e [mhd. bloch. ahd. bloh(h) = Klotz. Bohle] (südd.. österr.): Holzblock, Holzstamm: die Blöcher ins Sägewerk schaffen; Blpchcr [bhxBl. der; -s. - (Schweiz.): Bohnerbesen. Block [blak], der; -[eis. Blöcke [blcekd] od. -s [aus dem Niederd. < mniederd. blök = Holzklotz, -stamm. Kloben des Flaschenzugsl: 1. (PI. Blöcke) kompakter, kantiger Brocken aus hartem Material: ein unbehauener B.; ein erratischer B. (Findling); Blöcke (Quadern) von Marmor. 2. (PI. Blocks) (Eisenb.) Einrichtung zur Sicherung des Eisenbahnverkehrs auf Bahnhöfen u. Strecken; Streckenblock. 3. (PI. Blöcke od. Blocks) in sich geschlossene, . ein Quadrat bildende Gruppe von Wohn Ihäusern innerhalb eines Stadtgebietes; Häuserblock: seine Dienstwohnung, einige -s von den Kremlmauern entfernt (Spiegel 47, 1966, 129). 4. (PI. Blöcke od. Blocks) a) in sich geschlossene Gruppe von politischen od. wirtschaftlichen Kräften: einen B. innerhalb der Partei bilden; b) Gruppe von Staaten, die sich unter bestimmten wirtschaftlichen, strategischen o. ä. Aspekten zusammengeschlossen haben: der B. der osteuropäischen Staaten. 5. (PI. Blöcke od. Blocks) eine bestimmte Anzahl an einer Kante zusammengeklebter od. -gehefteter Papierbogen, die einzeln abgerissen werden können: ein B. Briefpapier; etw. auf einen/einem B. notieren. 6. (PI. Blöcke od. Blocks) (Philat.) Erinnerungsblatt mit einem oder mehreren Postwertzeichen: ein B. mit ungestempelten Briefmarken. 7. (PI. Blöcke) (ns.) unterste Organisationseinheit in der regionalen Aufgliederung der Partei, die etwa einen Häuserblock umfaßte. 8. (PI. Blocks) (Basketball) durch einen od. mehrere Spieler gebildete Sperre: rasch einen B. bilden. 9. (Med.) kurz für THerzblock. M«ck-, Block-: -abschnitt, der (Eisenb.): Streckenabschnitt, der nicht befahren werden darf, solange sich ein anderer Zug darauf befindet; -bau, der (PI. -bauten): bereits in der Frühzeit vorkommende Form des Hausbaus; vgl. -haus, dazu: -bauweise, die; -bildune« die (zu t Block 4): weltpolitische -en im Zeichen des Ost-West-Gegensatzes; -buch, das: mit einzelnen Holzschnitten gedrucktes Buch des Spätmittelalters; -buchstabe, der: Buchstabe der t Blockschrift; -€is. das: zur Kühlung verwendetes Wassereis in Form von langsam tauenden Blöcken: -flöte, die: einfaches hölzernes Blasinstrument, dessen Windkanal im Mundstück durch einen Block gebildet wird; -förmig (Adj.; o. Steig.): -frei (Adj.; o. Steig): keinem Block (4) angehörend: -e Staaten, dazu: -freiheit, die (o. PL); -haus, das [LÜ von engl, blockhouse): Haus, dessen Wände aus waagerecht aufeinan- dergeschichteten Rundhölzern od. Balken bestehen; -hätte, die: kleines Blockhaus; -malz, das: Hustenbonbons in Form kleiner Blöcke aus Malzzucker; -partei (bes. DDR): Partei, die gemeinsam mit anderen einen Block (4) bildet; -Politik, die (bes. DDR): Politik eines von mehreren Parteien gebildeten Blocks; -Schokolade, die: bes. zum Backen, Herstellen von Soßen u. a. verwendete, meist bittere, ohne Mild} hergestellte Schokolade in dickeren Tafeln od. Blöcken; -schrift, die: lateinische Druckschrift mit gleichmäßig stark gezogenen, blockförmig erscheinenden Buchstaben: ein Formular in B. ausfüllen; -signal. das (Eisenb.): Signal für die Spernaig eines Blockabschnitts; -Staaten (PI.): die einen Block (4) bildenden Staaten; -Station, die (veraltet): svw. t -stelle; -stelle« die (Eisenb.): Stellwerk, von dem in einem bestimmten Streckenabschnitt auf elektromechanischem Weg die Hebel für die Einstellung von Signalen u. Weichen gesperrt werden; -stunde, die: Doppelstunde im Schulunterricht; -System« das: 1. (Eisenb.) System zur Sicherung des Eisenbahnverkehrs mit Hilfe von Blocks (2). 2. System der Aufspaltung politischer u. wirtschaftlicher Kräfte in Blöcke (4); -Unterricht, der: Unterricht, bei dem für die Dauer einer bestimmten Zeit mehrere od. alle Unterrichtsfächer ein bestimmtes Sachgebiet jeweils von ihrer Warte aus behandeln; -wart, der (ns.): Vertrauensmann eines Blocks (7); -werk, das (Eisenb.): Kontrollstelle für einen Streckenabschnitt. Blockade [bb'ka:dd], die; -, -n [zu tblockieren (mit der roman. Endung -ade)]: 1. als politisches! Druckmittel eingesetzte militärische Absperrung aller Zufahrtswege eines Landes od. einer Stadt (bes. auf dem Seewege): eine B. über ein Land verhängen; die Berliner erlebten die B. und den Mauerbau (Bild u. Funk 9. 1966. 21); die B. brechen, auflieben. 2. (Druckw.) Stelle im Drucksatz, die durch Blockieren (6) angezeigt wird; (Zus. zu 1 :> Blockadebrecher, der: ein Schiff, ein militärisches Unternehmen, das eine verhängte Blockade durchbricht. blocken I'bbkn] (sw. V.; hat): 1. (Eisenb.) eine Strecke durch ein Blocksignal sperren: Der F-d-1 blockt sein Befehlsabgabefeld (Johnson, Mutmaßungen 155). 2. (Jäger- spr.) svw. taufblocken. 3. a) abfangen, unterbinden: Walter ... schleuderte sie (= Ciarisse) hin und her und suchte ihre Angriffe schmerzhaft zu b. (Musil. Mann 1434); b) (Boxen) einen gegnerischen Schlag abfangen; c) (Ballspiele) einen Gegenspieler daran hindern, den Ball anzunehmen od. weiter zuspielen. 4. (südd.) bohnern; Bkjcker. der; -s. - [zu IBIochl (südd.): Bohner bürste i. blockieren [bb'ki:ran] (sw. V.; hat) [frz. bioquer, eigtl. = mit einer starken Befestigungsanlage versehen, zu: bloc = Klotz < mniederl. blocl: 1. durch eine Blockade, durch Abriegeln der Zufahrtswege einschließen, surren, von der Außenwelt abschließen: ein Land, einen Hafen b. 2. a) , ohne Absicht! versperren, den Zugang, den Durchgang, die Durchfahrt unmöglich machen; verstopfen: liegengebliebene Autos blockierten die Straße, die Fahrbahn; die Strek- ke war durch Lawinen, von Schnee blockiert; alle Telefonleitungen waren blockiert; eine Menschenmenge blockierte den Eingang; Streikposten blockierten die Fabriktore; b) das Fließen, die Zufuhr von etw. unterbinden, unterbrechen: den Verkehr, die Stromzufuhr b. 3. (für eine gewisse Zeit) 406
Blueback aulier Funktion setzen: die Bremse blockiert die Räder. 4. (von sich bewegenden Teilen einer Maschine, eines technischen Gerätes o.a.) sich nicht mehr drehen, nicht mehr arbeiten: die Räder blockieren; Der Motor blockierte sofort, und das Motorrad schleuderte gegen eine Holzwand (MM 14. 7. 69. 14). 5. durch Gegenmaßnahmen Widerstand o. ä. verhindern, aufhalten, ins Stocken bringen: Verhandlungen, ein Gesetz b.; ... diejenigen, die behaupten, eben diese Politik werde die Wiedervereinigung blockieren (Dönhoff. Ära 222). 6. (Druckw.) zu korrigierende Stellen im Drucksatz mit auf den Kopf gestellten Drucktypen o.a. anmerken; <Abl.:> Blockierung, die; -. -en. blockig [blokif] <Adj.>: wie ein Block (1) aussehend, klotzig. blöd [bl0:t]. blöde [blo.da] <Adj.; blöder, blödeste) [mhd. bloede = gebrechlich, schwach, zart, zaghaft, ahd. blödi = unwissend, scheu, furchtsam]: I. a) schwachsinnig: ein blödes Kind; der Junge ist von Geburt an blöde; b) (ugs.) dumm, töricht: sei doch nicht so blöd [und laß dich davon beeindrucken]!; sich [reichlich] blöd anstellen, benehmen; blöde Gans!; blöder Kerl!; blöder Affe!; c) albern, unsinnig, geistlos: was für eine blöde Frage!; laß deine blöden Bemerkungen! 2, (ugs.) unangenehm, ägerlich: eine blöde Sache; wir sind jetzt in einer ganz blöden Situation (v. d. Grün. Glatteis ISO; zu blöd, daß ich das vergessen habe. 3. (veraltet) schwachsichtig: seine blöden Augen konnten das nicht mehr lesen. 4. (veraltet) schüchtern, scheu: ein blöder Knabe; sei nicht so b.!; <Abl.:> Blödheit, die; -. -en: 1. a) <o. PI.) Schwachsintiigkeit; b) Dummheit: törichte, alberne Handlung, Äußerung. 2. <o. PI.) (veraltet) Schwachsichtigkeit. 3. <o. PI.) (veraltet) Schüchternheit. Scheuheit. Möd-, Blöd-: -hammel, der (derbes Schimpfwort); -mann, der (derbes Schimpfwort): du B.. nun agitier du mich nicht (Kant. Impressum 209); -sinn, der <o. PI.) (ugs. abwertend): Unsinn, sinnloses, törichtes Reden od. Handeln: B. reden; hör doch auf mit diesem B.!; so ein B.!; er verzapft lauter B.. nichts als B.; * höherer B. (1. scherzh.; Blödsinn um seiner selbst willen, ohne tieferen Hintergrund; Nonsens. 2. ugs.; sehr großer Unsinn, den jmd. unabsichtlich vorbringt)', -sinnig <AdJ.>: a) schwachsinnig: ein -es Kind; b) (ugs.) unsinnig, sinnlos: ein -es Gerede, dazu: -sinnigkeit, die; -. -en (ugs.): 1. <o. PI.) Sbvüosigkeit einer Handlung, eines Verhaltens o. ä. 2. sinnlose Handlung, Äußerung. blöde: Tblöd; Blöde* [bloidlj. der; -s. - (ugs. abwertend): svw. fBlödian; blödeln [bl0:d|n] <sw. V.; hat): absichtlich dummes Zeug, Unsinn reden: sie blödeln schon den ganzen Abend; Wir werden auch nie mehr so schön zusammen blödeln wie früher (Werfet. Himmel 79). <Abl.:) Blödelei [bloxb'laj], die; -, -en: das Blödeln: Herbert war nicht abzubringen von seiner B. (Frisch. Homo 240); Möderweise <Adv.) (ugs.): svw. !dummerweise: Länger war das Band b. nicht (Plenzdorf. Leiden 84); Blödian [bl0:dia:n], der; -s. -e (ugs. abwertend): Dummkopf: Es stimmt ... nicht, daß Fußballspieler Proleten und -e sind (Hörzu 46. 1972. 12); Blödigkeit, die; - (veraltet): Schwäche, Scheu, Schüchternheit; Blödist [blo'dist], der; -en. -en (österr. veraltend): Dummkopf; Blödling, der; -s. -e: Dummkopf: Jeder B.. Doofkopp ... Idiot geht aufs College (Spiegel 47. 1967, 206). blöken [bl0:kn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mnie- derd. bleken]: (von Schafen u. Rindern) die Stimme ertönen lassen: das Schaf blökt. blond fbbnt] <Adj.: -er. -este; nicht adv.) [frz. blond, wohl aus dem Germ.]: 1. a) (vom Haar) gelblich, golden schimmernd: -e Locken; ein -er Bart; sich das Haar b. färben lassen; b) blondhaarig: ein -es Mädchen; <subst.:> er tanzte mit der hübschen Blonden (Blondine). 2. (ugs.) von heller, goldgelber Farbe: -e Brötchen; -es Bier; BlQnd. das; -s: blonde Farbe: ein helles, dunkles B. WQnd-, Bfynd-: -gefärbt <Adj.; o. Steig.; nur attr.): -es Haar; -gelockt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -er Junge; -haar, das (geh.): blondes Haar; -haarig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit blondem Haar: ein -es Mädchen; -köpf, der: a) Kopf mit blondem Haar: sein B. war über das Buch geneigt; b) (fam.) Kind mit blondem Haar: die beiden Blondköpfe rannten davon; -lockig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es kleines Mädchen; -schöpf, der: svw. f -köpf. 1Blonde [bbndd], das u. die; -n. -n [zu fblond (2)] (ugs.): helles Bier; Berliner Weißbier: ein kühles -s. eine kühle B.; blonde [bbndd. blÖ:d], die; -. -n [frz. blonde, zu: blond, f blond (nach der Farbe der verwendeten Rohseide)]: feine Seidenspitze mit Blumen- u. Figurenmuster; blondieren [blan'di'.ran] <sw. V.; hat): Haare] aufhellen: die Haare b.; blondiertes Haar; <Abl.:> Blondjfirung, die; -. -en. dazu: Blondknmgsmittel, das; Blondine [bbn'di.na]. die; -, -n [frz. blondine]: blonde Frau: eine hochgewachsene B.; er schwärmt nur für -n. bloß [blo.s; mhd. blös = nackt, unbedeckt; unbewaffnet; unvermischt, rein, ausschließlich, ahd. blös = stolz]: I. <Adj.) 1. nackt, unbedeckt: -e Arme; mit -em Oberkörper/ -en Füßen; er geht mit -em Kopf (ohne Kopfbedeckung); das Kind liegt b. (ist nicht zugedeckt); Ü der -e (nackte, unbewachsene) Fels; sie schliefen auf der -en Erde (auf dem Erdboden); mit -em (blankem) Schwert; mit -em Auge (ohne optisches Hilfsmittel) kann ich das nicht erkennen. 2. nichts anderes als: -es Gerede; der -e Gedanke (allein schon der Gedanke) daran ließ ihn davor zurückschrecken; nach dem -en Augenschein urteilen; er kam mit dem -en Schrecken davon (hatte nur den Schreck zu überstehen). II. 1. <Adv.) (ugs.) nur: das macht er b.. um dich zu ärgern; er hatte b. Angst; da kann man b. staunen; er denkt b. an sich; (verstärkend in einer Aufforderung oder Frage.) geh mir b. aus dem Wege!; was soll ich b. machen?; 2. <KonJ.; nur in dem Wortpaar) nicht b sondern auch ...: sie hatten nicht b. den Ärger, sondern mußten sich auch noch auslachen lassen. bloß-« Bloß-: ~decken.sich <sw. V.; hat) (selten): sich aufdek- ken, die Bettdecke o.a. von sich tun: er hatte sich im Schlaf bloßgedeckt; -füßig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (veraltend): barfüßig; -legen <sw. V.; hat): unter der Erde Liegendes aufdecken, ausgraben: er legte die Mauerreste bloß; Ü er begann, die Hintergründe dieser Tat bloßzulegen (herauszufinden, zu enthüllen), dazu: -legung, die; -. -en; -liegen <st. V.; ist): unbedeckt, frei, offen daliegen: die Baumwurzeln liegen bloß; Ü das Geheimnis lag nun bloß (geh.; war enthüllt)', -stellen <sw. V.; hat): vor anderen, in der Öffentlichkeit blamieren, eine für einen selbst, für einen anderen blamable Handlung o. ä. vor den Ohren andererrügen, verspotten: Die Herren natürlich, die sich ungern blamieren oder vor ihren Damen b. wollten (Zuckmayer, Fastnachtsbeichte 156); einen Gegner in aller Öffentlichkeit b.; damit hast du dich bloßgestellt, dazu: -Stellung, die; -strampeln, sich <sw. V.; hat): (von kleinen Kindern) sich durch Strampeln aufdecken: das Baby hatte sich über Nacht bloßgestrampelt. Blöße ['blo:»]. die; -. -n [mhd. blase]: 1. (geh.) das Nacktsein; Nacktheit des Körpers od. eines Körperteils, bes. des Genitalbereichs: er hatte nichts, um seine B. zu bedecken; in seiner B. dastehen; Damen in Reifröcken .... von denen der einen das Kleid hinten zerrissen war, so daß ihre rundeste B.... gar lüstern zum Vorschein kam (Th. Mann. Krull 324). 2. (Gerberei) enthaarte u. vom Fleisch befreite Haut vor der Gerbung. 3. baumlose Stelle im Wald. 4. (Fechten) gültige Trefffläche: innere obere B. (Brust); Ü •sich <Dativ> eine B. geben (seine schwache Stelle zeigen, sich durch etw. bloßstellen); jmdm. eine B. bieten (jmdm. durch eine Handlung o.a. eine Gelegenheit zum Angriff, zum Tadel geben). Blouson [blu'zö:]. das. auch: der; -[s]. -s [frz. blouson. zu: blouse. t Bluse]: über Hose od. Rwk getragene, an den Hüften enganliegende sportliche Bluse; Blouson noir [bluzö- nQa:^]. der; - -. -s -s [bluzö'nQa:g; frz.. aus T Blouson u. noir < lat. niger = schwarz]: (in Frankreich) Halbstarker in schwarzer Lederjacke. Blow-up fbloo-Ap]. das: -s, -s [engl, blow up] (Fol.. Ferns.): Vergrößerung (einer Fotografie, eines Fernsehbildes). bhibbern t'bloben] <sw. V.; hat) [wohl lautm.] (ugs.): a) (von einem flüssigen Stoff) beim Kochen / Blasen aufsteigen u. an der Oberfläche mit einem dumpfen Geräusch platzen lassen: die Pflaumen ... werden ... zu ... Brei zerkocht ... Der Brei blubbert und spritzt (Fussenegger. Zeit 47); b) ärgerlich u.J undeutlich reden: er blubberte etwas in seinen Bart; <Zus.:> Btybberwasser, das (ugs.): mit Kohlensäure versetztes Getränk. Blücher ['blY^g; nach dem preuß. Generalfeldmarschall Fürst Blücher (1742-1819). dem „Marschall Vorwärts" der Befreiungskriege] in der Wendung * rangehen wie B. (ugs.; ein Vorhaben tatkräftig u. ohne Scheu anpacken). Blueback ['blu.badc], der; -s. -s [engl, blueback, aus: blue = blau, blaugrau u. back = Rücken] (Kürschnerei): Pelz aus dem blaugrauen Fell jüngerer Tiere der Mützenrobbe 407
Blue box (Klappmütze); Bhie box ['blu: toks], die; - -. - -es [aus engl, blue = blau u. tBox] (Film. Ferns.): Gerät für ein Projektionsverfahren, das künstliche Hintergründe in Aufnahmestudios schafft; Bkiejeans, Blue teare [blu:- cfaiins; engl.: blu:d3i:nz] <P1.> [engl.-amerik. blue jeans, aus: blue = blau u. dem PI. von: Jean = Baumwolle (vielleicht nach Genua, das ehemals wichtiger Baumwollausfuhrhafen war)l: bes. von männlichen u. weiblichen Jugendlichen getragene, saloppe Hose aus festem Baumwollgewebe von verwaschener/ blauer Farbe mit farbig abgesteppten Nähten; abgesteppte, geflickte B. j.; Blue notes [blu: noots] <P1> [amerik. blue notes = blaue Noten): der erniedrigte 3. u. 7. Ton der Durtonleiter im Blues; Blues [blu.s; engl.: blu:zl. der; -. - [amerik. blues]: 1. a) zur Kunstform entwickeltes, schwermütiges Volkslied der nordamerikanischen Neger; b) aus dem Blues (a) entstandene, durch die Blue notes gekennzeichnete ältere Form des Jazz. 2. zu den nordamerikanischen Tänzen gehörender Gesellschaftstanz in langsamem VrTakt. Bluff [blof. veraltend, bloef). der; -s, -s [engl, blufll (abwertend): dreiste, bewußte Irreführung. Täuschung'smanöver]: das ist alles nur B.; Jeder weiß, daß die Schau, die er abzieht, ein einziger B. ist (Wolfe [Übers.]. Radical 80); Muffen [blufn. veraltend: bloefn] <sw. V.; hat) [engl, to bluff < niederl. bluffen = prahlen] (abwertend): durch dreistes Auftreten o.a. bewußt irreführen, täuschen; sich nicht b. lassen; er bluffte die Polizei; wenn ich mir auch eingestehen mußte, daß ich bei meinen Freveltaten hie und da bluffte (Genet [Übers.]. Tagebuch 196). blühen [(bly:an] <sw. V.; hat) /vgl. blühend/ [mhd. blüejen. blüen. ahd. bluojan. bluowen]: 1. Blüten haben; eine oder mehrere Blüten hervorgebracht haben, in Blüte stehen; die Rosen blühen; in diesem Jahr blühen die Obstbäume reich (haben viele Blüten); die Apfelbäume blühen rosa und weiß; überall blüht und grünt es; die Wiesen, Gärten blühen (sind voll von Blumen u. blühenden Pflanzen); blühende Sträucher. Bäume; <subst.:) eine Pflanze zum Blühen bringen; ein magerer Garten ... die Weinstöcke darin kamen nicht zum Blühen (Strittmatter. Wundertäter 112); Ü sie blüht wie eine Rose (sieht rosig, blühend aus). 2. gedeihen, florieren: der Handel, die Wirtschaft blüht; Wilkes Geschäft blüht; einen Sarg braucht ... Jeder (Remarque. Obelisk 89). 3. (ugs.) (von erw. Negativem) widerfahren: das kann dir auch noch b.!; Welches Schicksal mir dann ( = bei einer Entdeckung) blühte, war mir völlig klar (Niekisch. Leben 81); Mähend <AdJ.): l.jung u. frisch aussehend/: eine -e Schönheit; ein -es Aussehen haben; sie starb im -en (jugendlichen) Alter von zwanzig Jahren; Der Erich ist wieder da und sieht aus wie's -e Leben (Kant. Impressum 212); sie sieht b. aus. 2. übertrieben wuchernd: eine -e Phantasie haben; das ist -er Unsinn!; Blühet ['bly:dt]. die; - (Schweiz.): Zeit der] Baumblüte; blühwillig <Adj.; nicht adv.): (von Pflanzen) bereit. Blüten zu treiben, dazu: Blühwilligkeit. die; -. Blümchen fbly.mcdn]. das; -s, -: f Blume; <Zus.:> Blümchenkaffee, der [viel]., weil man durch den dünnen Kaflee hindurch das Blumenmuster auf dem Tassenboden erkennen kann] (ugs.. bes. sächsisch, scherzh.): sehr dünner Bohnen Ikaffee; Blume ['blu:md]. die; -. -n [mhd. bluome. ahd. bluoma. bluomo]: 1. <Vkl. t Blümchen) a) Pflanze, die Blüten (1) hervorbringt: eine dankbare (anspruchslose, lange und reich/ blühende) B.; die -n blühen, gedeihen hier nicht, wachsen schnell, gehen ein; -n säen, pflanzen, gießen, umtopfen; b) einzelne Blüte einer Blume (a) mit Stiel: langstielige, frische, verwelkte, künstliche, gebackene (landsch.; künstliche) -n; die blaue B. (Sinnbild der Sehnsucht in der romantischen Dichtung): die -n duften, welken, lassen die Köpfe hängen, sind noch frisch, gehen auf. halten lange; -n pflücken; ein Strauß -n; jmdm. -n (Schnittblumen) überreichen, schicken; R vielen Dank für die -n (ironische Dankesformel als Antwort auf eine Kritik); *etw. durch die B. sagen {jmdm. etw. verblümt, nur in Andeutungen zu verstehen geben; wohl aus der Blumensprache, in der Jede Blume eine symbolische Bedeutung hatte, so daß man eine schlechte Nachricht durch das Überreichen einer schönen Blume übermitteln konnte; dann aber von der geblümten, d.h. gezierten, mit ..Redeblumen" [= Floskeln] versehenen Sprache). 2. a) (von Wein) Bukett. Duft: die B. des Weines; b) Schaum auf dem gefüllten Bierglas: die B. des Bieres; die B. abtrinken. 3. (Jägerspr.) Schwanz des Hasen: wenn er davonspringt. zeigt der Hase seine weiße B. Numen-, Blumen- [Blume (1)]: -arrangement, das: das Hochzeitsauto mit einem B. schmücken; -asch, der (ostmd.): svw. f ^topf; -beet, das: Beet, auf dem Blumen wachsen; ^Binder, der: jmd.. der Sträuße u.a. zusammenstellt od. Kränze bindet; Florist (Berufsbez.); -binderin, die: w. Form zu f ^binder. Floristin; -blatt, das; -brett, das: brettartige Vorrichtung zum Aufstellen von Blumen topfen] am Fettster; -bukett, das (veraltet): svw. t ^Strauß; -draht, der: grüner/ dünner Draht zum Zusammenbinden von Blumen; -dünger, der; -erde, die: Erde in einer für Blumen geeigneten Mischung; -fenster, das: für die Aufstellung von Blumentöpfen vorgesehenes Fenster; -flor, der (geh.): Blumenfülle; -frau«die: Blumenverkäufer in. die einen Verkaufsstand auf der Straße hat; -freund, der; -fülle, die: eine große Menge Blumen; -garten, der; -geschäft, das: Geschäft, in dem Blumen verkauft werden; ^geschmückt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): das -e Grab; -gewinde, das (geh.): Kranz. Girlande aus Blumen; -grüß, der: Blumen, die jmd. einem anderen als Gruß überbringen läßt; -kästen, der: kastenähnliche Vorrichtung für / Balkon jblumen: der Balkon war mit bunten Blumenkästen geschmückt; -Jiind, das: svw. tHippie; -kohl, der [für ital. cavolfiore = Kohlblume]: Kohl, dessen knolliger, dichter, heller Blütenstand als Gemüse gegessen wird, dazu: -kohlohr, das (Boxen Jargon): durch zahlreiche Treffer beim Boxen deformiertes Ohr (das auf Grund der Knorpelbrüche einem Blumenkohl ähnelt): Stollenberg fehlte so gut wie nichts, er hatte ein B. (Ott. Haie 67). -kohlröschen, das: einzelner Teil des Blumenkohls, der entfernt an eine kleine Rose erinnert: -korb, der; -kränz, der; -kübel. der; -laden, der: svw. t-geschäft; -malerel: holländische B.; -muster, das; -pracht, die: eindrucksvolle/ Blumenfülle: -rabatte, die: dekorativ angelegtes Blumenbeet; -ranke, die; -reich <Adj.): 1. <nicht adv.) reich an Blumen: ein -er Garten; Dortmund wurde seit der Gartenschau sogar eine -e und grüne Stadt (v. d. Grün. Irrlicht 13). 2. reich an stilistischen Verzierungen. Floskeln: eine -e Sprache. Redeweise; -*rohr. das (Bot.): in tropischen Gebieten wild wachsende, hohe Zierpflanze mit gelben od. roten Blüten; -samen, der; -schale, die: -n als Tischschmuck; -schere, die; -schmuck, der; -spräche, die: Brauch, durch Blumen od. Blumensträuße Gedanken od. Empfindungen auszudrücken (z.B. Liebe durch Rosen); -stand, der: Verkaufsstand für Blumen; -Ständer, der: auf dem B. stehen gepflegte Zimmerpflanzen; -stengd, der; -stiel, der; -stock, der: blühende/ Topfpflanze; -Strauß, der: Strauß aus Schnittblumen; -«tück, das (Malerei): Darstellung von Blumen als Stilleben; -teppfch, der (kath. Rel): zu Fronleichnam lag ein B. vor der Kirche; stiere <P1.>: Korallentiere: -topf, der: a) Topf aus Ton. Kunststoffo. ä. zum Einpflanzen von Blumen; b)(ugs.) Topfpflanze; R damit kannst du keinen B. gewinnen (ugs.; damit kannst du nichts erreichen): -vase, die; -Verkäuferin, die; -Züchter, der; -zwiebel, die: knollenförmiges Gebilde, aus dem eine Blütenpflanze sprießt. Mumenhaft <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (dichter.): wie eine Blume: sie ist von -er Anmut. blümerant [blymarant] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. bleu mourant = blaßblau, aus: bleu (tbleu) u. mourant = verwaschen, eigtl. = sterbend. 1. Part, von: mourir = sterben < *vlat.morire < lat. mori] (ugs.): flau, unwohl, übel: ein -es Gefühl; mir ist ganz b. [zumute]. bhmig ['blu:mi<;) <Adj.): I. viele Floskeln enthaltend: eine -e Redeweise; sein Stil ist mir zu b. 2. Duft von Blumen aufweisend: ein -es Parfüm. 3. mit eitler Blume (2 a) versehen, duftig, würzig: -e Weine; <Abl.:) Billigkeit, die; -. Blunze ['blunt^dl. die; -. -n. Bhiraen ['blunt$n]. die; -. - (landsch.): I. Blutwurst: *das ist mir Bkinzen (salopp; das ist mir völlig gleich). 2. (ugs. abwertend) dicke, unbewegliche Frau: so eine alte B.! Bläschen I'bly:s<pn]. das; -s, -: t Bluse; Bluse ['blu:zd], die; -. -n <Vkl. tBltischen) [frz. blouse. eigtl. = (Fuhrmanns)- klttel. Arbeiterkleid. H. u.J: I. (bes. von Frauen) zu Rock od. Hose zu tragendes Kleidungsstück, das den Oberkörper bedeckt: eine hochgeschlossene B.; eine B. zum Rock tragen; eine pralle, [satt] gefüllte B. haben (Jugendspr.; einen üppigen Busen haben)', [ganz schön] etw. in/unter der B. haben (Jugendspr.; einen üppigen Busen haben). 2. (Jugendspr.) Mädchen: er kam mit einer heißen B. zur Party. 408
blut-, Blut- Bliise ['bly:zal. die; -. -n [niederd. blüse] (Seemannsspr.): Leuchtfeuer. Musen t'blu:zn] <sw. V.; hat) (Schneiderei): locker über der Gürtellinie sitzen: Püllige Trenchcoats mit blusendem Rük- ken; Musenartig <Adj.; o. Steig.): das -e Oberteil des Kleides: Musig ['blu:zi9l <Adj.; o. Steig.): svw. f blusenartig: weite und b. fallende Ärmel. Blust [blu:st. auch: blust], der od. das; -(eis [mhd. bluost = Blüte] (südd., Schweiz., sonst veraltet): Blüte\ das Blühen: Er (= der Birnbaum) war so überladen mit weißem B., daß er einen großen sanften Schatten unter sich ausbreitete (Werfel, Himmel 104). Blut [blu:t], das; -[eis [mhd.. ahd. bluot): dem Stoffwechsel dienende, im Körper des Menschen u. von Tieren zirkulierende rote Flüssigkeit: rotes, dunkles, dickes, krankes, unreines B.; das B. fließt aus der Wunde, pocht in den Schläfen, gerinnt; bei der Anstrengung stieg ihm das B. in den Kopf; viel B. wurde vergossen (geh.; viele Menschen wurden bei den Kämpfen getötet): B. spucken, husten; B. spenden, übertragen; das B. stillen; sie hat bei diesem Unfall viel B. verloren (sehr stark geblutet): er kann kein B. sehen (ihm wird beim Anblick von B. übel): sie hatte keinen Tropfen B. im Gesicht (war ganz blaß): die Bande des -es (geh.; enge verwandtschaftliche Bindungen): die Stimme des -es (dichter.; nicht zu unterdrückendes Zusammengehörigkeitsgefühl gegenüber einem Blutsverwandten, bes. bei Eltern u. Kindern): einige Promille Alkohol im B. haben; der Verletzte lag in seinem B. (lag stark blutend da): sein Hemd war mit B. getränkt, war voll B.; Ü das B. Christi (ev. u. kath. Rel.; der Wein als Bestandteil des Abendmahls): B. und Boden (ns. Formel für den Grundsatz, daß Macht und Staat nur bei einheitlicher Rasse auf territorialer Grundlage zu verwirklichen seien): darin zeigt sich das mütterliche B. (Erbe): ihm kocht das B. in den Adem (er ist voller Zorn): den Zuschauern gefror/stockte/gerann/erstarrte das B. in den Adern (die Zuschauer waren starr vor Schreck): dem Unternehmen muß frisches B. zugeführt werden (geh.; das Unternehmen braucht frische Kräfte): heißes/feuriges B. (ein leidenschaftliches Temperament) haben; adliges B. haben (adliger Abkunft sein): französisches B. in den Adern haben (seiner Abstammung nach zum Teilt Franzose sein): *ein junges B. (dichter.; ein junger Mensch): an imds. Hinten klebt B. (geh.; jmd. ist ein Mörder): Maines B. in den Adern haben (von adliger Abkunft sein: aus gleichbed. Span, sangre azul. nach den durch die weiße Haut durchscheinenden Adem der span. Adligen, die meist aus nördlicheren Gegenden stammten): kaltes B. bewahren (sich beherrschen, kaltblütig bleiben): etw. schafft/macht böses B. (etw. erregt Unzufriedenheit, feindselige Gefühle): B. und Wasser schwitzen (ugs.: 1. in großer Aufregung sein, große Angst haben: er hat B. und Wasser geschwitzt, daß ihn niemand entdeckte. 2. sich übermäßig anstrengen müssen, um erw. zu schaffen: bei dieser Arbeit habe ich B. und Wasser geschwitzt): B. geleckt haben (ugs.; nachdem man sich näher mit etw. befaßt hat. Gefallen daran finden u. nicht mehr darauf verzichten wollen): erst hatte er keine Freude daran, doch jetzt hat er B. geleckt; [nur] ruhig B.! (ugs.; nur keine Aufregung!): jmdn. bis aufs B. quälen/peinigen/ reizen (jmdn. bis zum äußersten quälen, peinigen, reizen): etw. liegt imdm. im B. (jmd. hat für etw. eine angeborene Begabung): im B./in imds. B. waten (geh.; ein Blutbad anrichten: eine grausame Massenhinrichtung, -tötung durchführen): etw. in Qmds.] B. ersticken (geh.; etw. blutig, mit viel Blutvergießen unterdrücken): einen Aufstand im B. der Anführer ersticken; etw. mit seinem B. besiegeln (dichter.;//^ etw. sterben): nach B. lechzen, dürsten (geh.; rachedurstig sein). Mut-. Blut-: -ader, die: Ader, die das Blut zum Herzen zurückführt. Vene: ^algen <P1.>: durch entsprechende Farbstoffe rot erscheinende Grünalgen: -alkohol, der: Alkoholgehalt im Blut nach dem Genuß von Alkohol: 1.8 Promille B.. dazu: -alkoholbestanmung« die: Ermittlung des Alkoholgehalts im Blut. Blutprobe, -alkohotgehalt, der; -andrang* der: vermehrte Blutansammlung in Organen od. Körperteilen: -ansanvniung, die; -apfelsine, die: svw. f -orange; '-arm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: zu wenigrote Blutkörperchen besitzend, anämisch: 2~^rm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs. emotional verstärkend): sehr arm; -annut, die: Mangel an roten Blutkörperchen. Anämie: -auflrfachtmg* die (Tierzucht): (meist einmalige) Anpaarung eines Vatertiers aus fremder Zucht zur Verhinderung von Degenerationsschäden einer Rasse: -ausstrich, der (Med.): auf einem gläsernen Plättchen für die mikroskopische Untersuchung entnommener Blutstropfen: die verschiedenen Elemente des Blutes im B. auszählen; -austau9ch, der (Med.): Entnahme kranken Blutes u. gleichzeitige Transfusion gesunden Blutes von einem Spender der gleichen Blutgruppe: -bad, das <PI. ungebr.): blutige Auseinandersetzung zwischen feindlichen Gruppen, bei der in verbrecherischer Weise eine größere Anzahl von unschuldigen od. wehrlosen! Menschen hingemordet wird: ein B. anrichten; daß ein Krieg zwischen Indien und Pakistan zu einem furchtbaren B. unter den verschiedenen Religionsgemeinschaften ... fuhren könnte (Welt 9. 9. 65. 4); -bahn, die: Adern des Blutkreislaufs: -bank, die <P1. -banken) (Med.): Einrichtung, die der Herstellung. Aufbewahrung u. Abgabe von Blutkonserven dient: --bann, der (MA): Kriminalgerichtsbarkeit: -befleckt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Hände: ^behnengung» die; ^beschmiert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die -e Tatwafle; -beule, die: örtliche Schwellung der Haut nach einem Bluterguß: -bild, das (Med.): aus verschiedenen mikroskopischen Untersuchungen gewonnenes Gesamtbild der Beschaffenheit des Blutes: -bildend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Bildung roter Blutkörperchen fördernd: -bikhmg, die; -blase, die: mit Blut gefüllte kleine Hautblase: -brechen, das: Erbrechen von Blut: -buche, die: Rotbuche mit blutroten bis fast schwärzlichen Blättern: -druck, der <o. PI.) (Med.): Druck des Blutes auf das Gefäßsystem: hohen, niedrigen B. haben, dazu: -dmckmessung, die (Med.): Ermittlung des Blutdrucks /mit Hilfe eines ManometersI. -drucksenkend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Mittel; -durst. der (geh.): Mordlust. Mordgier, dazu: -dürstig <Adj.) (geh.): mordgierig: ^egel. der: im Wasser lebender Ringelwurm mit zwei Saugnäpfen u. seitlichen Organen zur Aufbewahrung von Blut, das er aus Blutgefäßen menschlicher od. tierischer Körper heraussaugt, dazu -egelbehandlung. die: Heilbehandlung durch Ansetzen medizinischer Blutegel (z. B. bei Venenentzündung): -entnähme, die: für weitere Untersuchungen des Patienten war eine B. erforderlich; -erbrechen, das: svw. t-brechen: -erguß. der: Ansammlung von Blut außerhalb der Blutbahn in den Weichteilen. Hämatom: von seinem Sturz hatte er einen B.; -ersatz. der (Med.): bei hohem Blutverlust Ersetzung der Blutflüssigkeit durch andere Flüssigkeiten. z.B. physiologische Salzlösungen: -fahne, die: 1. (MA) rote Fahne, die bei der Vergabe eines mit dem t Blutbann verbundenen Lehens verwetulet wurde. 2. (ns.) Hakenkreuzfahne, mit der alle anderen Fahnen der NSDAP durch Berührung geweiht wurden: -farbstoff. der (Med.): Farbstoff der roten Blutkörperchen, der dem Transport, der Bindung u. der Abgabe des Sauerstoffs dient: -faserstofT, der (Med.): bei Blutgerinnung entstehender Eiweißstoff des Blutes: -fehde, die (hist.): mit Morden verbundene Fehde: -fleck[en], der: -ein] [aus der Kleidung] auswaschen, [vom Boden] entfernen; -flüssigkeit. die: svw. t-plasma; -gef&ß. das (Med.): röhrenförmiges Gefäß, in dem das Blut vom Herzen zu den Geweben bzw. von diesen zum Herzen strömt: Ader: ein Medikament zur Erweiterung der -e. dazu: -gefiäßsystem, das: Gesamtheit der Blutgefäße, Kreislaufsystem, -gefSßverstopfung, die: durch Blutgerinnsel körpereigener od. fremder Substanzen entstandener ! teilweiser I Verschluß eines Blutgefäßes. Embolie: Thrombose: -geld, das (hist.): 1. Sühnegeld, das der Mörder an die Sippe des von ihm Ermordeten zahlt. Wergeid. 2. Belohnung für das Anzeigen eines Mörders: -gerichtsbarkeit, die (M A): vom König selbst ausgeübte od. durch Verleihung weitergegebene Gerichtsbarkeit, hohe Gerichtsbarkeit: -gerinnsei, das: geronnenes Blut innerhalb eines Blutgefäßes: in seinem Gehirn hat sich ein B. gebildet; -gerbvming, die (Med.): Erstarrung des Blutes innerhalb eines Blutgefäßes: -gerüst, das (geh.): Scliafott: der Verurteilte stieg auf das B.; -geschwür. das (volkst.): Furunkel: -getrinkt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es Hemd: Ü die Erde hier ist b.; -gier, die: svw. t-durst, dazu: -gierig <Adj.): svw. t-durstig; -grup- pe, die (Med.): einer der vier, durch zeitlebens unveränderliche u. erbliche Merkmale des Blutes charakterisierten Grundtypen des Blutes: Jmds. B. feststellen; ich habe die B. 0; *das ist meine B. (ugs.; das ist nach meinem Geschmack), dazu: -gruppenbestimmung, die: Feststellung der Blutgruppe durch Beobachtung der Zusammenballung sreak- 409
Blute tion (Agglutination l). -gruppenuntersuchung, die (im Bereich des Rechtswesens) Feststellung der Blutgruppe als Beweismittel für die Abstammung eines Kindes: -hochdruck, der (Med.): durch erhöhten arteriellen Blutdruck gekennzeichnete Krankheit des Kreislaufsystems. Hypertonie (1); -hund, der: Vertreter einer englischen Hunderasse mit ausgeprägtem Spürsinn: Ü er ist ein B. (jnul.. der foltert u. mordet): -husten, der: Husten mit blutigem Auswurf: -jyng <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (emotional verstärkend): außerordentlich, fast noch kindhaft jung: wie ein -er Leutnant (Bergengruen. Rittmeisterin 434); Mein Herr aber ist Jung, b. (Th. Mann, Erzählungen 727 [Die Betrogene!); -konser- ve, die (Med.): in Spezialflaschen steril abgefülltes, mit gerinnungshemmenden Flüssigkeiten versetztes Blut für Bluttransfusionen: -konservierung, die; -körperchen, das (Med.): Bestandteil des Blutes: in den Fügungen: rotes B.. weißes B.: das Blutbild gibt Aufschluß über die Verteilung der roten und der weißen B.. dazu: -körperchensen- kungsgeschwindigkeit, die (Med.): meßbare Senkungsgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen, deren Veränderung Aufschiuli über bestimmte Erkrankungen geben kann: -krebs, der: svw. t Leukämie; -kretslauf, der (Med.): durch das Herz angetriebener j Umlauf des Blutes im tnenschlichen bzw. tierischen Körper: -kuchen, der (Med.): bei der Blutgerinnung entstehendes Gerinnsel aus Blutfaserstoff u. Blutkörperchen: flache, die; -laus, die: weit verbreitete Blattlaus mit rotbrauner Körperflüssigkeit (Obstbaumschädling): -lebendig <Adj.; o. Steig.) (österr.): sehr lebendig, agil: der Alte ist noch b.; ^leer <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Blut zufuhr/: ihr Gesicht war b. (sehr blaß, bleich): Ü ein -er (unlebendig wirkender) Roman: -leere, die: verminderte Blutzufuhr: eine B. im Gehirn verspüren; -mangeJ, der; -mäßig <Adv.): svw. t blutsmäßig; Mnenge, die; -opfer, das (geh.): a) Opferung eines od. mehrerer Menschen in einem Kampf o.a.: sie hatten viele B. zu bringen; b) bei einem Kampf o.a. Geopferter: sie gehörten zu den -n des Widerslands; -orange, die: Orange mit mehr od. weniger rotem Fruchtfleisch u. rötlicher Schale: Blutapfelsine: -pfropf, der (volkst.): Fremdkörper in einem Blutgefäß, der das Blut am Strömen hindert: -ptasma, das (Med.): flüssiger Bestandteil des Blutes, der zum Transport der Blutzellen dient: -plättchen, das (Med.): als farbloses, dünnes Scheibchen geformter Bestandteil des Blutes, der für Blutgerinnungu. -Stillung wichtig ist: -probe, die (Med.): a) Blutentnahme für eine Blutuntersuchung [hinsichtlich des Alkoholgehalts/: eine B. bei jmdm. machen; b) Blutuntersuchung ! hinsichtlich des Alkoholgehalts]: die B. ergab Trunkenheit; bei der B. wurde festgestellt, daß ...; -räche, die: Form der Selbstjustiz, bei der ein getöteter Sippenangehöriger an dem Mörder od. einem Mitglied von dessen Sippe gerächt wird, dazu: -radier, der; -rausch, der: blindwütiger Drang zu töten: -reich <Adj.; nicht adv.): ein -es Organ; -reinigend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -er Tee: -reinigung, die: volksmedizinisches Heilverfahren zur Entschlackung des Blutes durch vitamitweiche Kost u. verschiedene Tees, dazu: -reinigungskur, die, -reinigungstee, der: -rot <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): intensiv rot: b. geht der Mond auf; -rünstig (-rYnsjK;] <Adj.) [mhd. bluotruns(ic) = blutig wund, zu: bluotruns(t) = Blutfluß, blutende Wunde, eigtl. = Rinnen des Blutes]: a) svw. t ^durstig; ein -er Tyrann; b) von Mord und Grausamkeiten handelnd: -e Geschichten: -sauger, der: 1. (Zool.) Vertreter einer Gruppe stechender Insekten, die sich vom Blut der Warmblüter ernähren. 2. svw. I Vampir. 3. (abwertend) skrupelloser Ausbeuter, zu 3: -saugerei, die; -; -schände, die: a) Geschlechtsverkehr zwischen engsten Blutsverwandten. Inzest: b) (ns.) Geschlechtsverkehr zwischen Angehörigen verschiedener Rassen, bes. zwischen Juden u. Ariern: Rassenschande, dazu: -Schänder, der, -sdtändertoch <Adj.): ein -es Verhältnis; -schuld, die (geh.): Verantwortung für einen Mord: eine B. auf sich laden; -schwamm, der: svw. t Adergeschwulst; -schwitzen, das: Absonderung rot gefärbten Schweißes: -$ee, der: See, dessen Wasser durch gehäuftes Auftreten rot pigmentierter Geißeltierchen od. durch eine Ansammlung von Blutalgen rot verfärbt ist: -Senkung, die (Med.): a) Blutentna/ime für eine Blutsenkung (b); b) Messung der Geschwindigkeit, mit der die roten Blutkörperchen in ungerinnbar gemachtem Blut herabsinken (zu Untersuchungszwecken): -serum, das (Med.): klare Blutflüssigkeit, die sich bei Gerinnung vom Blutkuchen absetzt: Blutwasser: -speien, das; -s (geh.): vgl. -husten; -spende, die: von einem gesunden Menschen gespendete Blutmenge zur Blutübertragung, dazu: -Spender, der: jmd., der eine bestimmte Blutmenge für Blutübertragungen abgibt: -spendedienst, der: Einrichtung zur Gewinnung, Aufbewahrung u. Abgabe von Blut- u. Plasmakonserven: -spendezentrale, die: vgl. -spendedienst; -spucken, das; -s: vgl. -husten; -spur, die: die -en an den Kleidern untersuchen, beseitigen; -Status, der (Med.): Zusammenstellung aller für einen Kranken benötigten Blutuntersuchungen: -Stauung* die; -stillend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Blutungen zum Stillstand bringend: -e Mittel; -Stillung, die; -strahl, der: ein B. schoß aus seiner Wunde; -ström, der: das Fließen des Blutes im Blutkreislauf: durch Abdrücken der Schlagader den B. unterbrechen; -stuhl, der: Stuhl mit Blutbeimengungen nach inneren Blutungen im Magen-Darm-Bereich: -stürz, der: a) starke, plötzlich auftretende Blutung aus Mund. Nase. After oder Scheide: b) (volkst.) starke Blutung aus Mund u. Nase: -tat, die (geh.): Mord: eine B. begehen; -taufe, die: 1. Stieropfer u. damit verbundene Taufe in antiken Mysterien. 2. im ehrist/. Altertum Martyrium eines Nichtgetauften an Stelle der sakramentalen Taufe: -transfu- sion, die (Med.): Übertragung von Spenderblut auf einen Empfänger, der i bei einem Unfall o. ä. i viel Blut verloren hat: -triefend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): er wischte das -e Messer ab; Ü -e Hände (Mörderhände): -überströmt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): der Verletzte lag b. am Boden; -Übertragung, die: svw. t Transfusion; -unterlaufen <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): durch Austreten von Blut ins Gewebe bläulich-violett verfärbt: -e Augen; -Untersuchung, die (Med.); -vergießen, das; -s (geh.): das Töten, zu dem es bei einer feindlichen Auseinandersetzung kommt: ein sinnloses B.; unnötiges B. vermeiden; -Vergiftung, die: von einem Herd ausgehende Verbreitung von Bakterien auf dem Weg über die Blutgefäße. Sepsis: sie ist an einer B. gestorben; -Verlust,der; -verschmiert <Adj.;o. Steig.; nicht adv.): die Kleider des Toten waren b.; ^voll <Adj.; o. Steig.): lebendig, kraftvoll: eine -e Schilderung; -wallung, die; ^wasche, die (Med.): Reinigung des einem Patienten entnommenen Blutes von krankhaften Bestandteilen: ^wasser, das: svw. t-serum; -wtnig <Adv.) (ugs.): äußerst wenig: sie haben sich b. (so gut wie gar nicht) um ihn gekümmert; -wunder, das (kath. Kirche): Erscheinungen, nach Wundererzählungen bes. die Erscheinung echten Blutes an Hostien od. Christusbildern: ^wurst, die: Wurst aus Schweinefleisch. Speckstückchen u. dem Blut des Schlachttieres: -zelle, die (Med.): fester Bestandteil des Blutes: -zeuge, der (geh.): Märtyrer: -Zirkulation, die: svw. Nkreislauf; ^zoll, der (geh.): eine bestimmte Anzahl von Menschen, die im Zusammenhang mit erw. ihr Leben verlieren: der Straßenverkehr fordert einen jährlichen B. von mehr als 15000 Toten; -zucker. der (Med.): im Blutserum vorhandener Traubenzucker, dazu: -Zuckerspiegel, der: Höhe der Konzentration des Blutzuckers: -zufirfir, die: durch Druck auf die Schlagader wird die B. gedrosselt. Blüte ['bly:td], die; -. -n [mhd. blüete. PI. von mhd.. ahd. bluot = Blühen. Blüte]: I. blüftender, in mannigfaltigen, meist leuchtenden Farben sich herausbildender Teil einer Pflanze, der zur Hervorbringung der Frucht u. des Samens dient: eine duftende, verwelkte B.; (Biol.:) männliche und weibliche -n; die B. entfaltet sich, öffnet sich, schließt sich wieder, fallt ab; die Pflanze treibt -n; der Baum ist voller -n; -n tragen (blühen): *etw. treibt üppige/seltsame/ wunderliche -n (etw. nimmt reiche/seltsame/wunder liehe Formen an): in dieser Erzählung trieb seine Phantasie üppige, die seltsamsten -n. 2. <o. PI.) das Blühen: die B. der Obstbäume beginnt, ist vorüber, die Bäume stehen dicht vor der B.. stehen in [voller] B; sich zu voller B. entfalten; Ü er starb in der B. seiner Jahre (geh.; in der Zeit höchster persönlicher Entfaltung). 3. <o. PI.) (geh.) hoher Entwicklungsstand: eine Zeit der wirtschaftlichen, geistigen B.; die Kunst erreichte damals eine hohe B.; dieser Wirtschaftszweig entwickelte sich zu ungeahnter B. 4. (ugs.) gefälschte Banknote: -n drucken, in Umlauf bringen. 5. (ugs.) kleine entzündete Stelle auf der Gesichtshaut: Pickel: sie hatte ein Gesicht voller -n. 6. (ugs. abwertend) jmd.. der nicht sehr fähig ist. dessen Arbeit nicht viel taugt: wenn du dich nicht kümmerst, wird noch dein Minister erfahren, welche B. hier auf seiner Dienststelle sitzt (Zwerenz. Kopf 42). 410
bock-, Bock- Muten [blu:tn] <sw. V.; hat) [mhd. bluoten. ahd. bluoten; 2: wohl nach einer früher üblichen Strafe für schwerwiegende Verbrechen, die im öffnen einer Ader des Delinquenten bestand]: I. Blut verlieren: der Verletzte blutete stark/ (derb:) wie ein Schwein; seine Nase blutete; die Wunde blutete (es trat Blut daraus hervor): aus dem Mund b.; eine stark blutende Wunde; Ü der Baum blutet (aus ihm fließt Harz). 2. (ugs.) notgedrungen viel Geld bezahlen müssen: für dieses Unternehmen hat er schwer, ganz schön geblutet. bluten-. Bluten-: -Watt, das: die Blütenblätter fallen ab; ~dolde, die; ^flor, der (geh.): Fülle von Blüten: -bonig, der; -hülle, die (Bot.): die äußeren Blätter einer Blüte, die Staubgefäße und Stempel umschließen: -kelch, der (Bot.): aus grünen, oft miteinander verwachsenen Blättern bestehender äußerer Kreis der Blütenhülle: -knospe, die; -lese, die: Sammlung von Aussprüchen berühmter Persönlichkeiten/: ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: -e Pflanzen; mH, das: ätherisches Öl. Duftstoff von Blüten: -pflanze. die (Bot.): Pflanze, die zur Vermehrung Blüten ausbildet: -reich <Adj.; nicht adv.>: eine -e Pflanze; -stand, der (Bot.): (bei Pflanzen mit mehreren Blüten) der blattlose, verzweigte. Blüten tragende Teil der Pflanze: einfache, zusammengesetzte Blütenstände; -staub, der (Bot.): aus den Staubbeuteln von Blutenpflanzen stammende, als männliche Geschlechtszellen der Befruchtung dienende mikroskopisch kleine Teilchen. Pollen: MVfiiß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (von Wäsche o.a.) strahlend weiß: -e Hemden; -zweig, der: in der Bodenvase standen einzelne -e. Bluter ['blute), der; -s, - (Med.): jmd.. der ander Bluterkrankheit leidet: Bluterkrankheit, die <o. PI.) (Med.): Erkrankung, die durch das Fehlen der Gerinnungsfähigkeit des Blutes charakterisiert ist. Blütezeit, die; -. -en: 1. Zeit des Blühens. der Blüte. 2. Glanzzeit. Hochzeit: die B. des alten Athen; damals hatte der französische Absolutismus seine B. blutig [blu.ti^] <Adj.) [mhd. bluotec, ahd. bluotag]: 1. a) (nicht adv.> mit Blut bedeckt, blutbefleckt: -e Hände; sein Anzug war b.; jmdn. b. schlagen (so selvr schlagen, daß er blutet): b) <meist attr.) mit Blutvergießen verbunden: die -e Unterdrückung des Aufstandes; ein -es Handwerk; er hat -e Rache genommen (hat sich grausam gerächt). 2. <nur attr.; emotional verstärkend) das ist -er (bitterer, tiefer) Ernst; ein -er (völliger, absoluter) Anfänger. Laie; -e Tränen weinen (bitterlich, heftig weinen): '-blutig [-bly:tu;] in Zusb.. z. B. heißblütig. 2-bkitig [-] in Zusb.. z. B. großblUtig; -bkitler [-bly:tle] (Bot.) in Zusb.. z. B. Lippenblütler. Mut»-, Bluts-: -bände <P1.) (geh.): enge Bande zwischen Blutsverwandten: -bruder, der: Freund, mit dem man Blutsbrüderschaft geschlossen hat: -brudersdiaft. die: durch feierliche Vermischung von Blutstropfen der Partner besiegelte Männerfreundschaft: sie ritzten sich den Oberarm, um B. zu schließen; -freund, der: svw. f-bruder; -mäßig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): eine -e Verbundenheit; -tropfen, der: einen B. abtupfen; Ü die Stellung bis zum letzten B. (bis zum letzten Mann) verteidigen; -verwandt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch gleiche Abstammung verwandt. <subst.:> -verwandte, der u. die; -Verwandtschaft, die: gleiche Abstammung von einem gemeinsainen Vorfahren. blutt [blut] <Adj.; blütter. Sup. ungebr.; nicht adv.) [mhd. blut] (Schweiz.): 1. nackt% bloß: mit dem -en Finger in ein heißes Fondue langen; U einen Enzian ajuf-en (nüchternen) Magen nehmen. 2. <nur attr.) einzig: sie hatte schon lange keinen -en Tausendfrankenschein mehr gesehen. Blut-und-Boden-Dichtung« die; - (abwertend): vom Nationalsozialismus geförderte Literaturrichtung, in der dessen kulturpolitische Idee einer reinen Führungsrasse mehr od. weniger offen zutage trat. Blutung, die; -. -en: a) Austreten von Blut aus einem Blutgefäß infolge krankhafter Gefäßveränderung od. Verletzung: innere, äußere -en; eine B. zum Stehen bringen; b) Regelblutung: Menstruation: eine unregelmäßige B. b-Moll [be>. auch: '-'-]. das; -: Tonart: Zeichen: b (tb, B 2); <Zus.:) b-Moll-Etüde, die. Bö [bo:], die: -. -en [niederd. bui. buy. böi < niederl. bui. H. u.]: plötzlicher, heftiger Windstoß: eine orkanartige B. fegte über das Schiff; -en beim Segeln ausnutzen; das Flugzeug wurde von heftigen -en geschüttelt. Boa['bo:a].die;-.-s[lat.boa = Wasserschlange]: 1. ungiftige südamerikanische Riesenschlange. 2. kurz für t Federboa. Pelzboa: Um den Hals trug sie eine kleine B. aus schmutzigen, zerzausten weißen Federn CK. Mann. Mephisto 160). Boordinghouse ['bo:dmhaosl. das; -. -s [engl, boardinghouse. aus: boarding = Verpflegung u. house = Haus]: engl. Bez. für Pension, Gasthaus: Boardingschool [-sku:l], die; -. -s [engl, boardingschool. aus: boarding = Verpflegung u. school = Schule]: englische Internatsschule mit familienartigen Hausgemeinschaften. Bob [top], der; -s. -s [Kurzf, von T Bobsleigh]: verkleideter Stahlsportschlitten für zwei bis vier Personen mit getrennten Kufenpaaren für Steuerung u. Bremsen. 69b-: -bahn, die: für Bobrennen angelegte Bahn: eine B. bauen, eröffnen; -fahrer, der; -rennen, das: auf dem Programm stehen Eishockey und B.; -sleigh [bobslei], der; -s, -s [amerik. bobsleigh, aus engl, to bob = ruckartig bewegen u. sleigh = Schlitten]: svw. fBob; -sport, der; -Sportler, der. bobben f'bobn] <sw. V.; hat) [engl, to bob. t Bobsleigh] (Sport): beim Bobfahren eine gleichmäßige ruckweise Oberkörperbewegung zur Beschleunigung der Fahrt ausführen. Bobby ['tobij, der; -s, -s u. Bobbies [engl, bobby. nach Sir Robert (Bobby) Peel (1788-1850). dem Reorganisator der engl. Polizei]: volkst. engl. Bez. für Polizist. Bober [*bo:bß], der; -s, - [zu niederd. boben, baben = oben] (Wasserbau, Seew.): auf dem Wasser schwimmende Tonneo. ä..bes. zur Kennzeichnung von Untiefen od. Hindernissen in der Fahrrinne. Bobtail [babteil], der; -s. -s [engl, bobtail = (Hund) mit Stummelschwanz]: englischer Schäferhund: mittelgroßer, langzottiger grauer Hütehund. Boccta ['totjal. das; -[s] od. die; - [ital. boccia < *vlat. bottia = runder Körper]: italienisches Kugelspiel. Boche [bojl. der; -. -s [frz. boche. gekürzt aus: alboche. (unter Einfluß von: caboche = Kopf. Schädel) zu: alle- mand = deutsch. Deutscher, t Allemande]: frz. ugs. abwertende Bez. für Deutscher. 'Bock [bok], der; -[eis. Böcke ['boeka; mhd.. ahd. boc]: I. <Vkl. t Böckchen) (bei verschiedenen Säugetieren) männliches Tier: ein störrischer B. (Ziegenbock): ein kapitaler B. (Jägerspr.; großer Rehbock): steif wie ein B.. ein steifer B. sein (ugs.; sehr steif, ungelenkig sein): er ist stur wie ein B. (ugs.; ist sehr stur): der Mann stank wie ein B. (hatte einen durchdringenden Geruch an sich): R Jetzt ist der B. fett (ugs.; jetzt reicht es aber): *jmdn. stößt der B. (fam.; 1. von Kindern! trotzig weinen um etw. durchzusetzen! u. dabei immer wieder aufschluchzen. 2. störrisch sein): etw. aus B. tun (salopp; etw. ohne einen richtigen Anlaß, sondern nur. weil es einem gerade Spaß macht, tun): ..Nur so aus B." traten Rocker ... einen Mann zusammen (Spiegel 29. 1974. 38); einen B. schießen (ugs.; einen Fehler machen: nach der früheren Sitte der Schützengilden, dem schlechtesten Schützen als Trostpreis einen Bock zu überreichen): den B. zum Gärtner machen (ugs.; jmdm. im guten Glauben eine Aufgabe übertragen, der er aber auf Grund seiner Veranlagung od. seiner Voraussetzungen eher schadet als nützt: der Bock frißt die jungen Triebe ab); die Böcke von den Schafen trennen (die Schlechten u. die Guten voneitt- ander trennen: nach einem sehr alten Schäferbrauch; daher das Gleichnis Matth. 25. 32); einen B. haben (fam.; trotzig sein): [kleinen B. auf etw. haben (ugs.; etw. [nicht] gut finden, [keine] Lust auf etw. haben). 2. Schimpfwort für eine männliche Person: ein sturer B.; so ein geiler B! 3.a) Gestell, auf dem etw. aufgebockt wird: ein niedriger B.; das Auto auf einen B. schieben; b) Gestell zur Ablage von Büchern. Akten o. ä.: c)Jn der Hölie verstellbares Turngerät für Sprungübungen: Übungen am B.; [über den] B. springen. 4. Platz des Kutschers auf dem Pferdewagen: sich auf den B. schwingen. 2Bock [-] kurz für: t Bockbier: Herr Ober, bitte zwei B.! bgck-.BQck- ('Bock): -beinig <Adj.) (ugs.): trotzig, störrisch, widerspenstig: ein -es Junges Ding; er wird leicht b.; Außerdem scheint sie zu den... Menschen zu gehören, die körperliche Bedrohung nur noch -er macht (Fallada. Jeder stirbt 292). dazu: -beinigkeit, die; -; -huf, der: abnorm ausgebildeter Pferdehuf: ^küfer, der: Vertreter einer auf der ganzen Welt verbreiteten, besonders artenreichen Käferfamilie, deren Larven sich im Holz oder in Wurzeln entwickeln: -kalb. das (Jägerspr.): männliches Jungtier beim Damwild fu. beim Rehwild/: -kitz, das (Jägerspr.): männliches Jungtier beim 411
Bockbier Garns-, Stein- u. Rehwild (Ggs.: Geißkitz); -leiter, die: frei aufstellbare Leiter mit zwei Schenkeln; -mist, der (salopp): Unsittn: der Mann hat lauter B. geredet, geschrieben; -mühle, die: auf einem Bock (3 a) befestigte drehbare Mühle. Windmühle; -springen, das; -s (Turnen): das Springen über einen Bock (3 c); -sprang, der: 1. (Turnen) Sprung über den Bock (3 c) od. einen in gebeugter Stellung stehenden Partner. 2. ein ungelenker, steifer, komisch wirkender Sprung: der Clown vollführte einige Bocksprünge; -steif <Adj.; o. Steig.) (ugs.): b. standen sie da und rührten sich nicht; -Windmühle* die: svw. I -mühle. Bockbier, das; -s [von älterem bayr. Aimbock, Oambock. nach der für ihr Hopfenbier berühmten Stadt Einbeck]: Starkbier: fünf Flaschen B. Vgl. Bockwurst. Böckchen [bcekcdn]. das; -s, -: fBock (1); böckeln [bcekjn] <sw. V.; hat) [frühnhd. bockelen, bockenzen] (lanüsch.): nach Bock riechen: hier böckelt's; bocken t'bokn] <sw. V.; hat) [mhd. bocken = stoßen wie ein Bock]: 1. (von Reit- u. Zugtieren) nicht weitergehen, sich aufbäumen: an dieser Stelle bockte der Esel; Ü der Motor /das Auto bockt (ugs.: läuft/fährt nicht mehr /richtig/). 2. (fam.) gekränkt und/ trotzig, störrisch, widerspenstig sein: der Junge bockte. 3. (Landw.) (von Schafen. Ziegen) brünstig sein. 4. (derb) koitieren. 5. <b. + sich) (1 and seh.) sich langweilen: bei dem Vortrag bockte er sich furchtbar; Bockerl ['fakvll. das; -s. -[n] (österr. mundartl.): Föhrenzapfen; bockig [boku;] <Adj.): a) trotzig, störrisch, widerspenstig: ein -es Kind; b) (landsch.) langweilig, dazu: Bockigkeit« die; -. Bpcks-: -bart, der: 1. Bart eines Ziegenbocks. 2. (Bot.) zu einer in Eurasien u. Nordafrika vorkommenden Gattung der Korbblütler gehörende Wiesenblume mit großen, gelben Blütensternen; -beutd. der [nach der Ähnlichkeit mit dem Hodensack eines Bocks]: a) bauchig-breite Flasche für Frankenweine: b) <o. PI.) Frankenwein in Bocksbeuteln (a); -dorn, der (Bot.): Vertreter einer in den gemäßigten Zonen weit verbreiteten, auch als Ziersträucher verwendeten Gattung der Nachtschattengewächse mit leuchtendroten Beeren; ^fu6, der (Zool.): paarhufig ausgebildeter Fuß des Ziegenbocks; -gesteht, das: eine Maske mit einem B.; -hont, das: 1. Hörn des Ziegenbocks. 2. '"sich [nicht] ins B. lagen lassen (ugs.; sich / nichtI unnötig angst machen lassen, sich durch Täuschung o. ä. ' nicht] erschrecken u. verwirren lassen; H. u.; viell. nach dem alten Haberfeld treiben, bei dem der Gerügte in ein Bocksfell gezwängt wurde; -hom umgedeutet aus mhd. harne = Hülle), dazu: -hornklee, der (Bot.): Vertreter einer meist als Kräuter od. Halbsträu- cher vorkommenden Gattung der Schmetterlingsblütler. Böckser fbceksel.der; -s. - [zu böcksern = bockartig riechen od. schmecken] (Winzerspr.): fauliger Geruch u. Geschmack, der bei Jungweinen vorkommt. Bpckwurst, die; -. -wurste [urspr. um Fronleichnam herum zum f Bockbier gegessen]: Wurst aus einem Gemisch von magerem Fleisch» die vor dem Verzehr kurz in kochendem Wasser warm gemacht wird: B. mit Kartoffelsalat. Bodden [badn], der; -s. - [aus dem Niederd.. eigtl. = Grund eines (flachen) Gewässers; verw. mit T Boden]: flacher Sirandsee. flache Meeresbucht; <Zus.:> BQddenkiiste, die. Bodega [bo'de:ga]. die; -. -s [span. bodega < lat. apotheca. I Apotheke]: a) span. Bez. für Weinkeller; b) span. Bez. für Weinlokal. Boden [bo:dn], der; -s. Böden ['b0:dn; mhd. bodem. ahd. bodam]: 1. äußere Schicht der Erdrinde. Erdreich. Erde; Erdoberfläche: sumpfiger, felsiger, rissiger B.; sandiger, lehmiger, schwerer, magerer, guter, ertragreicher, lockerer, ausgelaugter. Jungfräulicher (geh.; ungenutzter) B.; diese Böden sind für den Weinbau nicht geeignet; der B. ist aufgewühlt, hart gefroren; der B. schwankte, bebte unter ihren Füßen; den B. (den Acker, das Land) bestellen, bebauen, bearbeiten; er hat 50 Morgen fruchtbaren B. (' Acker Hand); die Schiffbrüchigen waren froh, wieder B. (festes Land) unter den Füßen zu haben; vor Scham wäre er am liebsten im Boden versunken (er schämte sich über die Maßen); den B. für Jmdn.. etw. vorbereiten (gümtige Bedingungen schaffen); günstigen/guten B. (günstige/gute Voraussetzungen) für etw. finden; * auf fruchtbaren B. fallen (bereitwillig aufgenommen u. befolgt werden; nach dem Gleichnis vom Sämann. Matthäus 13. 8 u. Markus 4, 8): ihre Ermahnungen fielen bei ihm auf fruchtbaren B.; etw. [nicht] aus dem B. stampfen [können] (etw. nicht/ aus dem Nichts hervorbringen /können/); wie aus dem B. gestampft/gewachsen (plötzlich.überraschend schnell;, wie durch Zauberei vorhanden). 2. Grundfläche, auf der man sich im Freien od. in einem Innenraum bewegt: ein festgetretener, betonierter B.; der B. gab nach, so daß sie zu fallen drohte; der B. (Fußboden) ist sauber, gefliest, gewachst, ausgelegt, mit Teppichen belegt; er war froh, als er nach dem langen Flug wieder festen B. (Grund) unter den Füßen hatte; den B. unter den Füßen verlieren (nicht mehr sicher stehen können); in ihrer Wohnung könnte man vom B. essen (ist es makellos sauber); die Augen zu B. schlagen (geh.; niederschlagen)', gerade erschöpft am B. liegen; sich auf den B. legen; etw. vom B. aufheben; zu B. gehen (bes. Boxen; niederstürzen): Ü sich mit einer Unternehmung auf schwankenden B. begeben (sich auf etw. Unsicheres einlassen); *imtm. wird der B. [unter den FUBen] ai heiß/hndm. brennt der B. unter den Füßen (ugs.; jmdm. wird es an seinem Aufenthaltsort zu gefährlich)', festen B. unter den Füßen haben (eine sichere wirtschaftliche Grundlagehaben); Jmdm. den B. unter den Füßen wegziehen (jmdn. seiner ExistenzJgrundlage berauben); einer Sache den B. entziehen (einer Sache die Grundlage nelunen): mit seinen Erklärungen entzog er den Verleumdungen den B.; den B. unter den FUBen verlieren (die Existenz /grundlage verlieren; haltlos werden); etw. am B. zerstören (ugs.; völlig vernichten; nach den Bombenabwürfen im 2. Weltkrieg); imdn. am B. zerstören (ugs.; heftig prügeln): am B. zerstört [sein] (ugs.; völlig erschöpft, ausgelaugt seinj): imdn. zu B. drttcken (jmdn. überaus schwer belasten, so daß er sich wie unter einer Bürde beugen muß); imdn. zu B. strecken (geh.; jmdn. niederschlagen). 3. <o. PI.) Grundlage: den B. der Tatsachen verlassen; auf dem B. der Verfassung, der Wissenschaft stehen; sich auf den B. der Wirklichkeit stellen; sich auf schwankendem/unsicherem B. bewegen (keine sichere Grundlage, sicheren Voraussetzungen haben). 4. <o. PI.) Terrain. Raum: historischer, heiliger B.; den B. seiner Heimat betreten; auf schwedischem B. landen; *B. gutmachen/wettmachen (ugs.; jmdm. gegenüber aufholen. Fortschritte machen): [an] B. gewinnen (sich ausbreiten, zunehmen): die Ideen dieser politischen Partei gewinnen immer mehr an B.; [an] B. verlieren (Macht. Einfluß verlieren). 5. unterste Fläche von etw.: der B. des Meeres (Meeresgrund); der B. des Topfes hat ein Loch; den B. einer Kiste, einer Schachtel polstern; den B. der Obsttorte mit Früchten belegen; der Koffer des Diplomaten hatte einen doppelten B.; Ü eine Moral mit doppeltem B. (mit ganz verschiedenen Grundsätzen für andere u. für sich selbst od. in bezug auf verschiedene Personen gruppen /). 6. unmittelbar unter dem Dach befindlicher unbewohnter Raum. Dachboden: den B. entrümpeln; Kotier auf dem B. abstellen. boden-, Boden-: -abwehr, die (Milit.): vom Boden (1) aus getätigte Abwehr feindlicher Flugobjekte; -akrobat, der: Akrobat, der seine Akrobatik auf dem Boden (2) vorführt; -analyse, die: Untersuchung des Bodens (1); -arttetik, die: am Boden (2) vorgeführte Artistik: -ball, der (Fußball): flach über den Boden gespielter Ball; -bearbeitung, die: Bearbeitung. Bewirtschaftung des Bodens (1). Ackerbau; -belag. der: Belag eines Bodens (2) (z.B. KunststofT- fliesen); -beschaffenheit, die: a) Beschaffenheit des Bodens (1): die B. läßt keinen Anbau von Getreide zu; b) Beschaffenheit des Bodens (2): die schlechte B. des Fußballplatzes; -besitz, der: Grundbesitz: der B. muß neu geregelt werden, dazu: -besitzreform, die: svw. t -reform; -bestellt», die: svw. f ^bearbeitung; -bewirtschaftung, die: svw. t ^bearbeitung; -biologie. die: IVissenschaft u. Lehre von der Lebensweise u. Tätigkeit der Bodenorganismen u. ihrem Einfluß auf den Boden (1): -blocher, der (Schweiz.): $vw. 1 Blocher; -denkmal, das: im Boden zu findender sichtbarer Überrest einstiger menschlicher Tätigkeit als Kulturdenkmal (z.B. Ackerfurchen. Reste von Asche); -druck, der (Physik): Druck, der auf den Boden (5) eines mit Flüssigkeit od. Gas gefüllten Gefäßes wirkt; -dünger. der; ^eis, das: svw. fGrundeis; ^eng <Adj.) (von Beinpaaren bei Pferden) zum Boden (2) hin den Abstand verkleinernd, dicht beieinanderstehend (Ggs.: bodenweit); -entwfesening, die; -erosion, die (Geol.): Erosion (1) der Erdoberfläche; --ertrag, der: Ernteertrag, landwirtschaftliche Produktion einer Nutzfläche; -erzeugnis, das: landwirtschaftliches Produkt. Agrarprodukt; -fenster, das: Fenster des Bodens (6), Dachfenster; - feuchtigkeit. die; ^fllter, der. fachspr. meist: das: in Staubecken angeleg- 412
Bogen te, wasserdurchlässige Böden, die die Abfallstoffe der Abwässer aufnehmen; -fläche, die: 1. Ackerfläche: daß die Sowjetunion ... das große private Eigentum ... abgeschafft hat. von den großen -n ganz zu schweigen (Johnson. Mutmaßungen 31). 2. Boden (2) im Hifiblick auf seine flächenhafte Ausdehnung: die B. des Zimmers war ganz mit Teppichen ausgelegt; zehn große Zinkwannen.... die auf dem Speicher verteilt wurden und fast die ganze B. bedeckten (Böll. Haus 82); -fräse, die (Landw.): Maschine, die den Ackerbo- den mit rotierenden Schlagmessern bearbeitet; -freiheit, die (Technik): Abstand zwischen dem Boden (5) eines Fahr- zeugs u. dem Boden (2). auf dem es steht: auf unwegsamen Strecken ist eine große B. des Wagens günstig; -frost, der: Frost in unmittelbarer Nähe des Bodens (1): in diesem Jahr hatten wir B. bis in den Mai hinein, dazu: ^Frostgefahr. die: eine Warnung für Obst- und Weinbau: heute nacht B.! -fund, der: man konnte bei der Grabung wissenschaftlich interessante -e sicherstellen: -gare, die (Landw.): Zustand des Ackerbodens mit den günstigsten Voraussetzungen für den landwirtschaftlichen Anbau; -gefecht, das (Ggs.: Luftgefecht; Milit.): die Truppen lieferten sich ein heftiges B.; -gymnastik, die (Sport); ^Haftung, die (Kfz-W.): das Haften der Reifen auf der Fahrbahn, wenn gleichzeitig andere physikalische Kräfte wirksam werden (z. B. in einer Kurve oder bei starkem Bremsen): eine gute, schlechte B. des Wagens; der Rennfahrer fuhr hart am Rande der B.; ^hei- zung. die: Heizungssystem, bei dem die Heizrohre in den Fußboden eingelegt sind; -kammer, die: Kammer im Dachgeschoff; -kämpf, der: a) (Milit.) svw. 1 -gefecht; b) (Judo. Ringen) Zweikampf, der im Liegen od. auf den Knien ausgetragen wird: ^kunde. die: Wissenschaft von den chemischen u. physikalischen Eigenschaften der Böden, ihrer Herkunft u. Struktur; -lang <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: (von einem Kleidungsstück) bis zum Boden reichend: sie trug ein -es Abendkleid; -leger, der: gelernter Handwerker, der Fußböden mit einem Belag versieht, Fliesenleger: ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: a) abgrundtief: im Traum stürzte er in einen -en Abgrund; <subst.:> ins Bodenlose fallen; b) (ugs.) unglaublich, unerhört, wobei sich der Betreffende über alle Schranken hinwegsetzt: so eine -e Gemeinheit!; sein Leichtsinn ist einfach b.; der Junge ist b. frech; -luke, die: Dachluke: der Dieb kam durch die B.; -maß, das (Math.): Maß für die Größe eines ebenen Winkels; -meliora- tion. die (Landw.): Verbesserung des Erdbodens durch Düngung, Ent- od. Bewässerung usw.; -nmkltgkeit. die (Landw.): das Nachlassen der Fruchtbarkeit eitles Ackerbodens; -raul- de.die; -nahe.die (Flugw.): das Flugzeug flog große Schleifen in B.; -nebel, der: Nebel, der unmittelbar über dem Erdboden lagert; -nutzung.die: landwirtschaftliche Nutzung des Bodetis (1); -Organisation, die (Flugw.): Gesamtheit der am Boden stationierten Einrichtungen zur Sicherung des Luftverkehrs; -personal, das (Flugw.): Personal der Bodenorganisation (Ggs.: Flugpersonal); -recht, das (jur.): sämtliche Rechtsvorschriften, die sich mit dem Grund u. Boden befassen; -reform, die (jur.): Veränderung der Besitzverhältnisse von Grund u. Boden durch eine Umverteilung od. durch Überführung des Bodens in Gemeineigentum: ^ren- te. die: svw. t Grundrente; ^rlß, der: Riß im Erdboden; -satz. der: feste Bestandteile einer Flüssigkeit, die sich am Boden (5) eines Gefäßes abgesetzt haben: den B. aus der Kaffeekanne spülen; -schätze <P1.>: im Erdboden vorhandene Anreicherungen meist mineralischer Rohstoffe, die abgebaut werden: -Schichtung, die: geologischer Aufbau des Bodens (1); -sieht, die: Sichtweite vom Flugzeug zum Erdboden; wegen des Nebels hatten wir bei der Landung fast keine B.; -Spekulation, die: Kauf u. Wiederverkauf eines Grundstücks mit sehr hoher Gewinnspanne; -ständig <Adj.; nicht adv.>: lange ansässig; fest im Heimatboden verwurzelt: im Heimatmuseum findet man Zeugnisse der -en Kultur, dazu: -stindigkeit. die; -; -Station, die (Raumf.): Station, in der mit optischen und Funksystemen der Bahnverlauf von Raketen, Raumfahrzeugen, Satelliten o. ä. überwacht wird; -Streitkräfte <P1.> (Milit.): Streitkräfte, die in Bodengefechten eingesetzt werden; Bodentruppen; -treppe, die: Treppe zum Boden (6); -truppen: svw. t -Streitkräfte; -turnen, das: Turnübungen ohne Gerät auf einer Matte am Boden (2); -Untersuchung: svw. t -analyse; -vase, die: große, für langstielige Blumen od. Zweige geeignete Vase, die auf den Boden (2) gestellt wird; ^Verbesserung: svw. t -melioration; -Verhältnisse <P1.>: Struktur des Erdbodens: die Bebauung muß sich den -n anpassen; -weit <Adj.>: (von Beinpaaren bei Pferden) zum Boden (2) hin den Abstand vergrößernd, weit (Ggs.: bodeneng); zweite. die: 1. (Elektrot.) Teil einer elektromagnetischen Welle, die sich von einem Sender aus! längs der Erdoberfläche ausbreitet. 2. sanfte I Unebenheit des Erdbodens: um eine in dieser Kurve befindliche B. genau rechtwinklig zu schneiden (Frankenberg. Fahren 64); -wichse, die (Schweiz.): Bohnerwachs; Es riecht nach Staub und B. (Frisch. Gantenbein 26); -wind, der (Met., Geogr); -Wischer, der (Schweiz.): Kehrbesen; ^wucher, der: Erzielung allzu hoher Gewinne beim Verkauf von Grund u. Boden (oft in Verbindung mit Bodenspekulation). Bodhisattwa [bodi'zatva], der; -. -s [sanskr. bodhisattva = Erleuchtungswesen] (Buddhismus): erleuchteter, heiliger Mensch, künftiger Buddha, der zum Wohle der strebenden und leidenden Menschen zeitweise darauf verzichtet, die Erkenntnis eines Buddhas zu erlangen. bodigen [bo:dign] <sw. V.; hat) [zu TBoden] (Schweiz.): a) bezwingen, besiegen: die gegnerische Mannschaft b.; Ü die schreckliche Krankheit hat sie gebodigt (zu Boden geworfen, gebrochen); b) bewältigen: sein Arbeitspensum b. (bewältigen); <Abl.:> Bodigung. die; -. Bodmerei [bo:dm9'r^i]. die; -, -en [niederd. bodmerie. zu: bodem = SchifTsboden] (Seew.): Schiffsbeleihung, -Verpfändung; <Zus.:> Bodmereibrief, der: schriftlicher Vertrag über eine Bodmerei. Bodybuilder ['bsdibilde], der; -s. - [t Bodybuilding]: jmd., der Bodybuilding betreibt; Bodybuilding [bodibildro]. das; -s [engl, bodybuilding. zu: to build = (auObauen u. body = Körper]: / moderne Methode der / Vervollkommnung der Körperformen durch gezieltes Muskeltraining mit besonderen Geräten; Bodycheck fboditjek]. der: -s, -s (Eishockey): hartes, jun Ierlaubtes Rempeln eines gegnerischen Spielers, das sein Eingreifen in das Spiel verhindern soll: zu einem B. ansetzen; Bodystocking ['bodistokm]. der; -[s]. -s [engl, body stocking. aus: body = Körper u. stocking = Strumpfi (Mode): einteiliges, enganliegendes, den ganzen Körper bedeckendes Kleidungsstück aus dehnbarem Material; Bodysurt ['bodisju:t],der; -[s]. -s [engl, bodysuit. aus: body = Körper u. suit = Kostüm] (Mode): einteiliges, eng anliegendes, den Rumpf bedeckendes Kleidungsstück aus dehnbarem Material. Böe['bo.a].die; -.-n: fBö. Bofel ['borflj. der: svw. t Bafel. Bofist [bo:hst. auch: bo'fist]. (auch:) Bovist ['bo:vist, auch: bo'vist]. der: -[eis, -e [spätmhd. vohenvist. eigtl. = Füchsinfurz]: kugelförmiger Pilz, der nach der Reife aufplatzt, wobei sein mit Sporen gefülltes Inneres zu Staub zerfällt; Stäubling. Bösen [bo:gn]. der; -s. -. südd.. österr. auch: Bögen ['bo:gn; mhd. böge. ahd. bogo. eigtl. = Biegung. Gebogenes]: 1. a) gebogene Linie, Biegung: ein weiter B.; B. fahren; auf dem Eis B. laufen; Jmd. macht, schlägt einen B. um jmdn.. um etw.; die Straße, der Fluß macht hier einen B. [nach Westen]; in einem B. um etw. herumfahren; das Wasser spritzt im B.. in hohem Bogen aus dem Rohr; die Brücke spannt sich in elegantem B. über das Tal; einen [kleinen] B. (U-Bogen) über das ,.u" machen; Ü er ist im hohen B. hinausgeflogen, hinausgeworfen worden (ugs.; ist sofort entlassen worden); * einen [großen] B. um jmdn.. etw. machen (ugs.; jmdn., etw. /peinlich] meiden): große B. spucken (ugs.; sich aufspielen, sich wichtig machen); den B. [helraushaben/spitzhaben (ugs.; wissen, wie man etw. machen muß; vielleicht aus dem Sport (Turnen od. Ballspiele]); b) (Math.) gebogenes Kurvenstück: der B. eines Kreises, einer Ellipse; mit dem Zirkel einen B. schlagen, beschreiben. 2. (Archit.) gewölbtes Tragwerk, das eine Öffnung überspannt; ein runder, flacher, romanischer, gotischer B. 3. (Musik) graphisches Zeichen der Notation über bzw. unter den Noten (z. B. für legato). 4. Waffe zum Abschießen von Pfeilen, bestehend aus einem federnden Holzstab, der mit Hilfe einer Sehne, die an beiden Enden befestigt ist, gekrümmt werden kann: Pfeil und B.; den B. spannen; *den B. überspannen (etw. auf die Spitze treiben u. dadurch in seiner Wirkung beeinträchtigen; zu weit gehen; etw. übertreiben). 5. (Musik) mit Roß- oder Kunsthaaren bespannter Stab aus elastischem Hartholz, mit dem die Saiten eines Streichinstruments gestrichen u. dadurch zum Tönen gebracht werden: den B. ansetzen, absetzen, führen. 6. recht- 413
bogen-, Bogen - eckig zugeschnittenes, meist genormtes Schreib- od. Packpapier: ein [unbeschriebener] B.; ein B. Packpapier; einen B. falten, knicken; sie spannte einen neuen B. in die Schreibmaschine. 7. (Druckw.) kurz für I Druckbogen: das Buch hat zwanzig B. bösen-, Booen-: -achter, der (EiskunstlauO: Figur bei der Pflicht: -brücke, die: Brücke, deren Tragwerk aus einem od. mehreren Bogen besteht: -druck, der (Druckw.): das Bedrucken einzeln zugeführter Bogen (7) in einer Druckmaschine: -fenster, das: Fenster, das oben mit einem Bogen (2) abschließt: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -fries, der (Kunstwiss.): meist als Blende unter einem Sims verwendetes Ornament der romanischen Baukunst, das aus einer Folge von Rundbogen besteht: -fühnmg, die (Musik): Handhabung des Bogens (5) beim Spielen von Streichinstrumenten: -ftang, der: 1. Gang, der mindestens nach einer Längsseite mit offenen Bogen abgeschlossen ist. Arkaden (2). 2. (Anat.) Teil des Gleichgewichtsorgans im Innenohr: -korrektur, die (Druckw.): Korrektur eines bereits gefalteten/ Druckbogens: -tampe.die (Elektrot.): in Scheinwerfern. Projektionsgeräten u. in der medizinischen Therapie verwendete Lampe, deren große Helligkeit durch einen elektrischen Lichtbogen erzeugt wird: -länge, die (Math.); -licht, das: vgl. -lampe; -pfeiler, der: Pfeiler, der einen Bogen (2) stützt: -säge. die: Säge mit gebogenem Gestell: -schießen, das (Sport); -schuf), der: Schuß mit einem Bogen (4) u. die dadurch festgelegte Strecke]: -schütze, der (Sport): jmd.. der mit Pfeilu. Bogen schießt: -strich, der: svw. f ^flihrung; -weise <Adv.>: Bogen für Bogen, in einzelnen Bogen (6): er verschrieb b. Papier. bogig ['bo:gi9l <Adj.; o. Steig.) (veraltend): in Bogen (1, 2) verlaufend, gebogen: eine -e Linienführung; ein Altar .... aus dessen b. durchbrochenen Wänden Flammen schlagen (Carossa. Aufzeichnungen 17). Boheme [bo'em. bo'e:m. auch: bo'hem. bo'h£:ml. die; - [frz. bohöme < mlat. bohemus = Böhme. Zigeuner]: ungebundenes, ungezwungenes Künstler tum: unkonventionelles, unbürgerliches Künstlermilieu: Zutritt zu den Kreisen der B. finden; Bohemien [boe'ml£:, auch: bohe...). der; -s. -s [frz. bohdmien]: Angehöriger der Boheme: Bohemistik (bo- he'mistik]. die; - [zu mlat. Bohemia = Böhmen]: Wissenschaft von der tschechischen Sprache u. Literatur. Bohle l'bo.te], die; -. -n [spätmhd. bole]: längeres und schweres vierkantiges Stück aus einem Baumstamm, das als Bauholz verwendet wird: schwere, morsche -n; -n übereinander- schichten; dann drehte sich der Schlüssel in der Tür aus zölligen -n (A. Zweig. Grischa 263); die Brücke mit -n belegen, bohlen [bo:bn] <sw. V.; hat>: mit Bohlen belegen, abdecken. Bohlen-: -bahn, die (Kegeln); -belag. der; -brett, das; -brücke, die; -holz, das; -weg, der. böhmakehu (auch:) bömakeln [boimakln] <sw. V.; hat) (österr. ugs. abwertend): Deutsch mit starkem böhmischem, d.h. tschechischem Einschlag sprechen: böhmisch [b0:mij] <Adj.) [zu: Böhmen] in den Wendungen etw. kommt jmdm. b. vor (ugs.. jmd. versteht etw. nicht, findet etw. befremdlich, seltsam): es kam ihm b. vor. daß die Chefin plötzlich so freundlich zu ihm war; b. einkaufen (österr. ugs.; stehlen): in der Zeit vor Weihnachten wird in den Warenhäusern besonders viel b. eingekauft; für Jmdn./jmdm. böhmische Dörfer sein: f Dorf. Böhnchen [b0:n<pn]. das; -s. -: 1 Bohne (1 b. c.2); Bohne [bo:nd], die; -, -n <Vkl. zu 1 b. c.2: TBöhnchen) [mhd. böne. ahd. bona. H. u.. viell. = die Geschwollene]: l.a) buschig wachsende od. an Stangen sich hochwindetuJe Gemüsepflanze mit länglichen, flachen Früchten, in denen mehrere nierenförmige Samen nebeneinanderliegen: blühende -n; die -n ranken an Stangen; -n ziehen, anbauen; b) die als Gemüse verwendete Frucht der Bohnenpflanze (Hülse mit Samen): -n pflücken, ernten, abziehen; heute gibt es grüne Bohnen; c) nierenförmiger Samen der Bohne (1 a): weiße, dicke -n; gebackene -n (Gericht aus Bohnen mit gepökeltem Schweinefleisch, braunem Zucker od. Sirup u. Gewürzen, das im Ofen gebacken wird): *-n in den Ohren haben (ugs.; etw. nicht hören): blaue B. (Solda- tenspr.; Gewehrkugel: nach der Farbe des Bleis): Man kommt ins Gedränge, und schon hat man eine blaue B. im Arm (Döblin. Alexanderplatz 203); nicht die B. (ugs.; überhaupt nicht: im Hinblick auf die Wertlosigkeit der einzelnen [als Spielgeld verwendeten] Bohne): Ich hab nicht die B. was gemerkt (Plenzdorf. Leiden 32). 2. kurz für T Kaffeebohne: -n rösten, mahlen; sie zählt die -n für den Kaffee ab. bohnen ['bo:ndn] <sw. V.; hat) [(m)niederd. bönen. t bohnern] (landsch.): bohnern. Bohnen-: -blute, die: ^eintopf, der: dicke Bohnensuppe: -fest, das [nach dem Brauch, am Vorabend in einem Kuchen eine Bohne zu verstecken]: Dreikönigsfest: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -Bericht, das: Speise aus Bohnen: -kaffee, der: 1. Kaffeebohnen. 2. Kaffee aus Kaffeebohnen: -kraut, das: zur Gattung der Lippenblütler gehörendes aromatisches Kraut, das besonders als Zutat heim Kochen von Hülsenfrüchten verwendet wird: Pfefferkraut: -ranke, die; -saht, der; -Stange, die: im Boden steckende Stange, an der die Bohne (1 a) in die Höhe ranken kann: Ü sie ist eine [richtige] B. (ugs. scherzh.; ein hochaufgeschossener, hagerer Mensch): -stroh, in der Fügung dumm wie B. [sein] (ugs.; sehr dumm [sein]: nach der Wertlosigkeit des als Strohersatz gebrauchten Bohnenstrohs); -suppe, die. Bohner ['bo:ro], der; -s. -: schwere, durch ein Gelenk mit einem Stiel verbundene Bürste zum Polieren eingewachster Fußböden. Bohner-: -besonder: svw.!Bohner; -bürste,die: svw. tBohner; -läppen« der: Lappen, mit dem das Bohnerwachs aufgetragen wird: -maschine, die: Gerät, bei dem durch elektrischen Antrieb Bohnerbürsten in Bewegung gesetzt werden: -wachs, das: festes od. flüssiges Gemisch aus Wachsen u. wachsähnlichen Stoffen zur Pflege von Fußböden. bohnern fbo:nen] <sw. V.; hat) [zu gleichbed. (m)niederd. bönen. eigtl. = glänzend machen]: mit Hilfe von Bohnerwachs u. einem Bohner blank tnachen: die Treppe [auf Hochglanz] b.; Vorsicht, frisch gebohnert! Bohr-: -arbeiten <P1.) (bes. Bergbau); -fliege, die: svw. tFruchtfliege; ^fiitter, das (Technik): Backenfutter einer Bohrmaschine: -gesdiwindigkeit.die; -gestänge.das (Bergbau): Vorrichtung aus Stahlrohren, die zum Führen von Bohrwerkzeugen u. gleichzeitig zum Spülen in tiefen Bohrlöchern dient: -hammer, der (Bergbau): mit Druckluft betriebener Schlagbohrer, der zum Bohren von Löchern in Stein od. Kohle verwendet wird: ^insel, die: künstliche Plattform zum Bohren nach Öl. Erdgas u. a. von der Wasseroberflächeaus: -loch, das: ein B. für geologische Untersuchungen, für eine Sprengung; ein B. markieren; ^maschine, die: Bohrgerät mit eigenem Antrieb: -mast, der (Bergbau): an einem Fahrzeug ein- bzw. ausklappbar befestigter Mast für kurzfristige Bohrungen: -muschel, die: Vertreter meeresbewohnender Muschelarten, die sich an ihrem Standort in ihre Unterlage einbohren u. dadurch an Hafenbauten, Deichen. Schiffen u. a. Schaden hervorrufen: -probe, die (Bergbau); -turbine, die: röhr förmige Wasserturbine zum Bohren von tiefen Erdlöchern: -türm, der (Bergbau): das Bohrgestänge aufnehmender Turm für Tiefbohrungen: -versuch, der; -Werkzeug, das; -zettei, der [zu bohren (6). H. u.] (Schülerspr.): Notizzettel, von dem unerlaubt abgeschrieben wird: Spickzettel. bohren [bo:ran] <sw. V.; hat) [mhd. born. ahd. borön]: 1. a) unter drehenden Bewegungen / mit dem Bohrer od. einem anderen geeigneten Gegenstand herstellen, hervorbringen: ein Loch [in die Wand, durch das Brett] b.; mit dem Finger, dem Stock eine Vertiefung in den Sand b.: einen Brunnen b. (durch Bohrung herstellen): b) an einer bestimmten Stelle bohrend da) an etw, arbeiten, in etw. eindringen: der Zahnarzt bohrt [an/in dem kranken Zahn]; der Holzwurm bohrt im Gebälk; Ü in der Nase b.; c) mit dem Bohrer bearbeiten: Holz. Metall [mit dem Schlagbohrer] b.; d) bohrend in etw. drücken, hineinbohren: einen Stab, eine Stange in die Erde b.; jmdm. das Schwert in den Leib, durch die Brust b.; Jmdm. den Zeigefinger ins Kreuz b.; Ü er bohrte seinen Blick in meine Augen (blickte mich starr u. durchdringend an): bohrende (durchdringende, peinlich prüfende, beobachtende) Blicke; e) <b. + sich) unter bohrenden (a) Bewegungen an eine bestimmte Stelle vordringen: der Meißel bohrte sich durch/ in den Asphalt; die Larve bohrt sich durch die Gefäßwand; Ü das abgestürzte Flugzeug hat sich in den Acker gebohrt; die Lichtkegel der Scheinwerfer bohren sich ins Dunkel; seine Blicke bohrten sich In ihre Augen (er blickte sie starr u. durchdringend an). 2. mit Hilfe von Bohrgeräten nach etw. suchen: nach/auf Erdöl, Wasser, Kohle b. 3. 414
Bombardement eine quälende, peinigende Wirkung haben: der Schmerz bohrte [in seinem Zahn]; Zweifel bohrten in ihm; ein bohrender Hunger; bohrende Reue. 4. (ugs.) drängen; hartnäk- kig bitten: die Kinder bohrten so lange, bis die Mutter nachgab. 5. (ugs.) hartnäckig forschen, fragen, um etw. zu erfahren, ans Licht zu bringen: er bohrte so lange, bis er die Wahrheit heraushatte: bohrende Fragen. 6. (Schü- lerspr. landsch.) unerlaubt vom Mitschüler abschreiben: er hat gebohrt; <Abl. zu 1 a-c:> Bohrer ['bo:re], der; -s. -: 1. spitzes] Werkzeug mit zylindrischem od. konischem Schaft u. wendeiförmig verlaufenden Schneidkanten, mit dem durch drehende Bewegung Löcher in festem Material hergestellt werden: den B. ansetzen, kühlen. 2. jmd., der beruflich mit Bohrgeräten arbeitet; Bohrist [bo'nst]. der; -en. -en (österr.): Facharbeiter, der Sprenglöcher bohrt; Bohrung, die; -. -en: -en nach Erdöl, nach Mineralquellen. böig ['1*0:19] <Adj.>: mit Böen einhergehend; -es Wetter; -er Ostwind, dazu: Böigkeit, die; -. Boiler fbqyle], der; -s. - [engl, boiler, zu: to boil = aufwallen machen, erhitzen < afrz. boillir < lat. bulllre]: Gerät zur Bereitung u. I Speicherung von heißem Wasser. Boiar [bo'ja:?]. der; -en. -en [russ. bojarin. vielleicht zu atürk. bai = vornehm, reich]: 1. Angehöriger des gehobenen, nichtfürstlichen Adels im ma. Rußland. 2. adliger Großgrundbesitzer im alten Rumänien (bis 1864); Boiarin, die; -. -nen: w. Form zu t Bojar. Bote fbo:j3]. die; -. -n [niederd. boye < mniederl. bo(e)ye < afrz. boie < afrank. *bökan = Zeichen] (Seew.): verankerter Schwimmkörper, der als Seezeichen od. zum Vertäuen von Schiffen dient: -n auslegen; einen Schiffahrtsweg mit -n markieren; <Zus.:> Botenkette, die: Kette zwischen Bojenstein u. Boje; Bojenstein, der: Betonklotz am Gewässergrund, mit dem die Boje durch eine Kette verbunden ist. Bob [bo:la]. die; -. -s [span. bola = Kugel. Ball < lat. bulla = Blase]: eine Art Fanggerät südamerikanischer Jäger und Gauchos, bestehend aus zwei oder mehreren an Wurfleinen befestigten Stein /kugeln, die so geschleudert werden, daß sie sich um die Beine des Viehs oder des Wilds wickeln. Bolero [bo'le:ro]. der; -s. -s [span. bolero. H. u.]: 1. scharf rhythmisierter spanischer Tanz im Dreivierteltakt mit Kasta- gnettenbegleitung. 2. a) kurzes, offen getragenes Jäckchen der spanischen Nationaltracht; b) aus dem Bolero (2 a) entwickeltes, kurzes, offen getragenes Jäckchen. 3. zur spanischen Nationaltracht gehörender, rund aufgeschlagener Hut; <Zus. zu 2 b:> Bolerojäckchen, das. Bolid [bo'li:t]. der; -s u. -en. -e u. -en [1: lat. bolis < griech. bolfs. eigtl. = Wurfgeschoß; 2: Ü nach 1]: 1. (Astron.) großer, besonders heller Meteor; Feuerkugel. 2. schwerer, einsitziger Rennwagen mit verkleideten Rädern: Die Schönheit der -en war schon von den italienischen Futuristen gepriesen worden (MM 11.3. 70. 30); Solide [bo'lhda], der; -n. -n: svw. Bolid (2). bölken I'bcelkn] <sw. V.; hat) [md. bülken < mniederd. bolken] (nordd.. westd.): 1. (von Rindern, Schafen) blöken, brüllen: die ganze Herde bölkte; salopp von Menschen: Kinder, bölkt doch nicht so! 2. aufstoßen; aus dem Magen hochgestiegene Luft hörbar ausstoßen; B$lkwasser. das (nordd.. westd. salopp scherzh.): Brauselimonade od. Mineralwasser. 'Bolle ['tob], die; -. -n [mhd. bolle. ahd. bolla. urspr. = Knollenartiges] (berlin.): 1. große] Zwiebel. 2. (scherzh.) Taschenuhr. 3. (salopp) Loch im Strumpf: eine B. im Strumpf haben; 4. Range: das ist %ne B.!; 2Bolle [-] in der Wendung sich wie B. [auf dem Bock, auf dem Milchtagen] amüsieren (berlin.; sich sehr amüsieren; nach dem Begründer der Berliner Meierei Bolle, deren Milch die Bollejungen bimmelnd ausfuhren, auch in Anlehnung an den Refrain eines anonymen Berliner Liedes: Aber dennoch hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert); Bolle [bceb], die; -. -n [ital. cipolla < lat. cepula = kleine Zwiebel] (Schweiz, ugs.): 1. i großej Zwiebel. 2. (scherzh.) Taschenuhr. Böller ['beste), der; -s. - [mhd. pöler. boler = Schleudermaschine, zu: boln = rollen, werfen, schleudern, ahd. bolön]: 1. Gescfiütz kleineren Kalibers zum Salut-, Signal- u. Festschießen. 2. (früher) Mörser für Steinkugeln. 3. Feuerwerkskörper, der nach dem Zünden einen böllerschußähnlichen Knall hervorbringt; bollern ftolBn] <sw. V.; ist) [spätmhd.. zu mhd. boln. f Böller]: 1. (landsch.) poltern, krachen: die Kartoffeln wurden abgeladen und bollerten auf den Holzfußboden. 2. (ugs. landsch.) svw. tbullern: Drin stellt Krause den Eimer voll Leim auf den bollernden Herd (Schnurre. Fall 22). 3. (Sport Jargon) planlos, unkonzentriert schießen: die Spieler bollerten ohne Erfolg aufs Tor; böllern ['besten] <sw. V.; hat): 1. mit dem Böller/ laut krachend schießen: auf dem Fest wurde bis weit in die Nacht gebollert und gesungen. 2. svw. T bollern (2); Böllerschuß, der; -Schusses, -schüsse: zu einer festlichen Gelegenheit od. als Signal abgegebener Schuß; BQlkrwagen. der; -s. - [zu f bollern] (nordd.): kleiner, holprig fahrender Handwagen. BoHettetbo'leta], die: -. -n [ital. bolletta. zu: bolla = versiegelte Urkunde. Bulle < lat. bulla. f Bulle] (österr. Amtsspr.): Zoll-, Steuerbescheinigung. Bollwerk Ctol-], das; -[e]s. -e [1: mhd. bolwerc. eigtl. = Bohlengerüst: 2: (m)niederd. bölwerk]: 1. Befestigung s- werkj: ein B. errichten; Ü ein B. des Friedens; sie alle zusammen waren ein starkes, christliches B. gegen die nihilistische Zersetzung (Nigg. Pilger 154). 2. Landeplatz, Kai: die Schiffe legten am B. an. liegen am B.; Sie stehen am B.. unten liegt das Boot (Nachbar. Mond 14). Bologneser [bobn'je:ze]. der; -s. - [nach der ital. Stadt Bologna]: dem Malteser ähnlicher Zwerghund. Bokxneter [bolo'mete], das; -s. - [zu griech. bole = Wurf. (Sonnen)strahl u. T^meter] (Physik): Strahlungsmeßgerät mit temperaturempfindlichem elektrischem Widerstand. Boloskop [bolo'sko:p]. das; -[eis, -e [zu griech. bölos = Erdkloß. Klumpen u. skopein = betrachten, beschauen] (Med.): Gerät zum Aufsuchen von Fremdkörpern im Körper. Bolschewik [tolle1 vik]. der; -en. -i. (abwertend:) -en [russ. bolschewik. zu: bolsche = mehr (da sie 1903 die Mehrheit der russ. Sozialdemokraten bildeten)]: 1. Mitglied des von Lenin geführten revolutionären Flügels in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands vor 1917. 2. (bis 1952) Mitglied der Kommunistischen Partei Rußlands bzw. der Sowjetunion. 3. (abwertend) Kommunist, dazu: bobehewj- kisch <Adj.; o. Steig.); bolschewisieren [toljevi'zi:r3n] <sw. V.; hat): nach den Prinzipien des Bolschewismus gestalten, einrichten, dazu: Bobchewisierung. die; Bolschewismus [tolle'vismus]. der; -: 1. (kommunist.) die politisch-weltanschauliche Theorie u. Praxis des sowjetischen Kommunismus während seiner revolutionären Periode. 2. (abwertend) Kommunismus sowjetischer Prägung; Bolschewist [tolje- vist]. der; -en. -en: svw. 1 Bolschewik; bolschewistisch [tolje'visttf] <Adj.>: den Bolschewismus, die Bolschewisten betreffend, zu ihm gehörend, auf ihm beruhend. Bolz [tolts]. der; -es. -en (veraltet): svw. f Bolzen. bolzen ftoltsn] <sw. V.; hat) [urspr. = heftig schlagen, zu t Bolzenl (ugs.): 1. a) planlos, ohne System u. Überlegung Fußball spielen: in der ersten Halbzeit wurde mehr gebolzt als gespielt; b) planlos mit dem Fuß irgendwohin treten, schießen: den Ball ins Aus b.; er bolzte die Konservenbüchse in die Gegend; c) in der Leichtathletik Schleuder-, Stoßbewegung o. a. ohne Rücksicht auf die Technik u. nur mit Anwendung von Kraft ausführen: beim Kugelstoßen sollte man nicht b. 2. <b. + sich) miteinander raufen: die Jungen bolzen sich wieder; Bolzen [-]. der; -s, - [mhd.. ahd. bolz]: I. dicker Metall- od. Holzstift zum Verbinden von Metall- od. Holzteilen. 2. (früher) auf dem Ofen zum Glühen gebrachte Stahleinlage für Bügeleisen. 3. Geschoß für die Armbrust, bestehend aus einem kurzen Holzstab u. aufsetzbarer Eisenspitze; bplzengergde <Adj.; o. Steig.): ganz gerade aufgerichtet: er saß b. auf seinem Stuhl; Bplzer. der; -s. - (ugs.): Spieler, der bolzt (1): Bolzerei [toltja'raj], die; -. -en (ugs.): 1. dauerndes/ Bolzen (1 a): die Bolzerei hielt das ganze Spiel über an. 2. dauerndes/ Bolzen (2); bplzgergde: f bolzengerade; BQlzplatz, der; -es. -platze: (ugs.): Platz, auf dem man bolzt (1 a). btiroakeln: tböhmakeln. Bombage (tam'ba.'sa]. die; -. -n [frz. bombage. zu: bomber. t bombieren] (Fachspr.): I. das Biegen von Glastafeln im Ofen. 2. das Biegen von Blech. 3. Sichauswölben des Deckels von Konservendosen, das durch Gasbildung bei dem sich zersetzenden Inhalt verursacht wird. Bombarde [tombarda]. die; -. -n [frz. bombarde. zu: bombe, t Bombe]: 1. (spätmittelalterliches) Steinschleudergeschütz für die Belagerung von Städten. 2. (in der bretonischen Volksmusik) schalmeiartiges Blasinstrument; Bombardement [tombarda'mä:. österr.: tombart'mä:]. das; -s. -s [frz. 415
bombardieren bombardement): 1. (Milit. veraltet) anhaltende Beschießung durch schwere Artillerie. 2. (Milit.) gezielter, konzentrierter Abwurf von Fliegerbomben. 3. (Fußball) länger andauerndes heftiges Stürmen u. Schießen auf ein Tor: bombardieren [bombar'di.ran] <sw. V.; hat) [frz. bombarderj: 1. (Milit. veraltet) mit Artillerie beschießen.: Frühmorgens kamen zwei Kriegsschiffe zurück und bombardierten den Strand (Reinig, Schiffe 28). 2. (Milit.) Fliegerbomben auf etw. abwerfen: eine Stadt. Feindliche Stellungen b. 3. (ugs.) a) mit harten j Gegenständen bewerfen: Passanten mit Bierflaschen b.; die Demonstranten bombardierten das Gebäude mit Farbeiern; b)jmdn. mit etwas überschütten, überhäufen .so daß er in Bedrängnis gerät j: er wurde von allen Seiten mit Fragen bombardiert; Er bombardierte ... die Regierungsmitglicder ... mit ellenlangen Denkschriften (Niekisch, Leben 127). dazu: Bombardierung, die; -. -en; Bombardon [tambar'dö:]. das; -s. -s [frz. bombardon < ital. bombardone. vielleicht zu frz. bombarde.! Bombarde] (Musik): Baßtuba mit 3 od. 4. Ventilen. Bombasl [bam'bast]. der; -[eis [engl, bombast = (zum Auswattieren von Jacketts verwendetes) Baumwollgewebe; danach Bez. für: Aufgebauschtes < afrz. bombace < spätlat. bombax < griech. pämbax < pers. pänbäk = Baumwolle] (abwertend): Rede Ischwulst. Wortschwall: <Abl.:> bombastisch <Adj.) (abwertend): übertrieben viel Aufwand aufweisend, schwülstig: pompös: eine -e Architektur. Rede; etw. b. ankündigen; B. aufgemachte Transvesti- ten-..Queens" (Spiegel 17. 1975. 168). Bombe ['tombol. die; -. -n [frz. bombe < ital. bomba < lat. bombus = dumpfes Geräusch < griech. bömbos]: 1. a) mit Sprengstoff gefüllter u. mit einem Zünder versehener länglicher Hohlkörper aus Metall, der als Sprengkörper (von Flugzeugen abgeworfen bzw. an od. in bestimmten Objekten versteckt) beider Explosion schwere Zerstörungen hervorruft: schwere, leichte -n; es waren -n gefallen; eine B. explodiert, platzt, schlägt ein; -n auf etw. [abiwerfen; eine B. entschärfen; eine feindliche Stellung mit -n belegen; die Häuser waren von -n zerstört; die Terroristen haben -n gelegt: die Nachricht schlug ein wie eine B. (rief große Überraschung, Verwirrung hervor): • die B. ist geplatzt (ugs.; das schon längere Zeit erwartete gefürchtete I Ereignis ist eingetreten): mit -n und Granaten durchfallen (ugs.; in einer Prüfung o. ä. / völlig versagen, völligen Mißerfolg haben): b) <o. PI.) (ugs.) kurz für 1 Atombombe: die B. sorgt für ein Gleichgewicht des Schreckens. 2. (Sport Jargon) wuchtiger, sehr harter Schuß od. Wurf auf das Tor: eine B. [aufs Tori schießen, knallen; Ottmar ließ eine B. los. die Schafler zweifellos gehalten hätte, wenn... (Walter. Spiele 99). 3. (Kunstkraftsport) Eisenkugel mit Griff als Jongliergewicht. 4. (Geol.) in der Luft erstarrte Lavamasse. 5. (ugs.) steifer, runder Hut. bomben [tombn] <sw. V.; hat): 1. (ugs.) bombardieren: das Boot wurde von einem Flugzeug gebombt. 2. (Spon Jargon) mit großer Wucht aufs TorJ schießen: er bombte [den Ball] unhaltbar ins Tor. 'bomben-. Bomben- (Bombe 1 a; vgl. ^bomben-, Bomben-): --angriff, der: er kam bei einem B. ums Leben; ^Anschlag. der: auf den Präsidenten, das Flughafengebäude wurde ein B. verübt; ^attentat, das: svw. f Anschlag; Mlrohung. die: Ankündigung eines Bombenanschlags: Einschlag, der: der B. riß einen tiefen Krater in die Erde; -exptosion. die; ^fest <Adj.; nicht adv.): so fest, daß Bomben es nicht zerstören können: ein -er Bunker. Unterstand; ^flugzeug. das: schweres Flugzeug zum Transportieren u. Abwerfen von Bomben; Bomber; ^geschädigt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es Anwesen; wir sind b.; <subst.:) ^geschädigte. der u. die <Dekl. t Abgeordnete): für die -n wurde eine Sammlung durchgeführt; ^geschwader.das: svw. t Bomberverband; Berater, der: durch den Einschlag einer Bombe entstandener Krater; -krieg, der; -last, die: das Flugzeug warf seine B. mitten über der Stadt ab; -leger, der; -s. -; (ugs.): jmd.. der Bombenanschläge verübt; -nacht, die: Nacht, in der ein schwerer Bombenangriff stattfand: in der schweren B. hatte er seine Familie verloren; -schaden. der: der Stadtteil erlitt schwere Bombenschäden; -sicher <Adj.; nicht adv.): Schutz vor den Auswirkungen eines Bombenangriffs bietend: ein -er Keller. Unterstand: -Splitter, der: von einer explodierten Bombe herrührender Splitter; -teppidi. der: eine große Anzahl dicht nebeneinander abgeworfener Bomben: die feindliche Stellung wurde mit einem B. belegt; -terTor.der: durch Bombenanschläge od. -angriffe ausgeübter Terror; -trichter, der: durch den Einschlag einer Bombe entstandene trichterförmige Vertiefung. 2bQmben-, Bgmben- (vgl. 'bomben-, Bomben-) <bei Adj. [o. Steig.] u. Subst.) (ugs.; drückt emotional verstärkend einen als positiv empfundenen sehr hohen Grad, ein sehr hohes Maß o.a. von etw. aus): -erfolg, der: sehr großer Erfolg. Riesenerfolg: das Stück verspricht ein B. zu werden; ^fgst <AdJ.; o. Steig.): auf keinen Fall mehr änderbar, unumstößlich fest]: mein Entschluß ist. steht b.; -fQrm, die: hervorragende Form. Hochform: die Mannschaft war. befand sich in [einer] B.; -gesdt$ft, das: überaus guter Verkauf von etw.. sehr großer Umsatz: er machte mit dieser Erfindung ein B.; -hjtze, die: sehr große Hitze: -rplle. die: Rolle, in der ein Schauspieler alle seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann: der Schauspieler hat eine B. in dem neuen Stück bekommen; -schjö, der (Sport): wuchtiger, sehr harter Schuß; -sjeher <Adj.>: ganz gewiß, mit Sicherheit so wie angenommen eintretend, vorhanden i: ein -er Tip; daß er kommt, ist b.; -stjmmung, die: ausgelassene Stimmung. Fröhlichkeit: es herrschte eine B. im Saal. Bomber ['bombe], der; -s. -: 1. (ugs.) svw. f Bombenflugzeug: Die Luft zitterte vom Brummen der anfliegenden B. (De- genhardt. Zündschnüre 9). 2. (Sport Jargon) Fuß-, auch Handballspieler mit überdurchschnittlicher Schußkraft: man nennt ihn ..B. der Nation": <Zus. zu 1:) Bomberverband, der: Verband von Bombenflugzeugen; bombieren [bom'bhran] <sw. V.; hat) [frz. bomber. zu: bombe, tBombe] (Fachspr.): (von Glas. Blech) wölben, biegen: bombier- tes Blech (Wellblech), dazu: Bombkrung, die; -. -en: svw. f Bombage; bombig ['bombu;] <AdJ.) (ugs.): großartig, hervorragend, ausgezeichnet: ein -es Mädchen; in seiner spiegelnden Uniform ... machte er eine -e Figur (Winckler. Bomberg 195); die Stimmung war einfach b.; das hast du b. hingekriegt. Bommel ['boml]. die; -. -n. auch: der; -s. - [zu niederd. bummeln, f bummeln] (landsch.): Troddel. Quaste: an seiner Pudelmütze hängt eine dicke/ein dicker B. Bon fton. bÖ:l. der; -s. -s [frz. bon, subst. von: bon = gut < lat. bonus]: 1. von Firmen o.a. ausgegebener] Gutschein für Speisen od. Getränke/: -s ausgeben; was für einen Wert hat dieser B.?; wir aßen auf B. in der Kantine. 2. Kassenzettel einer Registrierkasse; bona fide [bo.na Ti:dd; lat. bonus = gut u. fides = Glaube] (bildungsspr.): guten Glaubens; in der Annahme, daß es richtig, korrekt ist: er hat die Gegenstände b. f. erworben; er hat b. f. gehandelt. Bonbon [booten, auch: bö'bö: (österr. nur so)], der od. (österr. nur:) das; -s. -s [frz. bonbon. Wiederholungsform von: bon = gut]: 1. in ein Papier eingewickeltes! kleines geformtes Stück Zuckerzeug mit aromatischen Zusätzen: süße, saure, gefüllte -s lutschen; er brachte den Kindern eine Töte -s mit; Ü diese Aufführung ist für Kenner ein echter B. (etwas ganz Besonderes, ein ganz besonderer Genuß); *imdm* einen B. ans Hemd kleben (salopp; jmdn. veralbern): mach dir kein B. ins Hemd! (salopp; stell dich nicht so an!). 2. (ugs. scherzh.; bes. ns.) rundes] Parteiabzeichen: er bedauerte mehrmals, den B. nicht oben im Luftschutzsand gelassen zu haben (Grass. Blechtrommel 485). bonbon-, Bonbon-: ^färben, ^farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von kitschig-greller Farbe: sie trug ein -es Schleifchen im Haar; Mnacher, der: Fachmann für die Herstellung von Zuckerwaren (Berufsbez.); ^papier, das: herumliegende Zigarettenschachteln u. -e; -rosa (indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.): grellrosa: eine b. Bluse; <ugs. auch gebeugt:) eine -ne Bluse. Bonbonniere [boote* nie:re. ...ie:ra. auch: böb...]. die: -. -n [frz. bonbonniere]: 1. Behälter aus Glas. Porzellan o.a. für Bonbons. Pralinen o. ä. 2. hübsch aufgemachte Packung mit Pralinen od. Fondants. Bond [bont]. der; -s. -s [engl, bond] (Bankw.): in England u. den USA ausgegebenes festverzinsliches, auf den Inhaber lautendes Wertpapier. bongen [tenan] <sw. V.; hat) [zu f Bon] (ugs.): an der Registrierkasse den zu zahlenden Betrag für etw. auf einen Bon (2) tippen: ein Glas Bier b.; der Kellner hat noch nicht gebongt, wir können also noch umbestellen. 'Bongo fteogo]. der; -s. -s [afrik.]: in Äquatorialafrika lebende Antilope mit leuchtend rotbraunem, weißgestreiftem Fell. 416
Borat zBongo [-]. das; -[s], -s od. die; -. -s [amenk.-span. bongo] <meist PI.): paarweise (als Jazzinstrument) verwendete Trommel kubanischen Ursprungs mit nur einem Fell; <Zus.:> Bgnaotranmel, die (meist PI.). Btinhase ['boin-l. den -n, -n (mniederd. bonehase, zu: bo(de)- ne = Boden (6) u. IHase; nach dem heimlichen Arbeiten auf dem Boden (6) u. der . Jagd" der Zunftmeister auf ihn] (nordd.): nichtzünftiger Handwerker; Pfuscher. Bonhomie [bono'mi:], die; -. -n [...i:dn; frz. bonhomie. zu bonhomme = gutmütiger Mensch] (bildungsspr.): Gutmütigkeit Jovialität, Biederkeit: er strahlt B. aus; Ein gewisser Hang zur B. war allen seinen (= Österreichs) Regierenden inne (Jacob, Kaffee 153); Bonhomme [to'nam], der; -s, -s [frz. bonhomme] (bildungsspr. veraltet): gutmütiger, einfältiger Mensch, Biedermann: bonkren [bo'ni:ren] <sw. V.; hat): svw. f bongen; Bonifikation [bonifika't$io:n], die; -. -en [zu lat. bonus = gut u. facere = machen] (Kauf- mannsspr.): zusätzliche/ Vergütung. Gutschrift: für die beschädigten Teile wurde mir eine B. gewährt; bonifizieren [bonifi't$i:ran] <sw. V.; hat) (Kaufmannsspr.): vergüten, gutschreiben; Bonität [boni't£:t], die; -. -en [lat. bonitäs]: 1. <o. PI.) (Kaufmannsspr.) s einwandfreier j Ruf einer Person od. Firma im Hinblick auf ihre Zahlungsfähigkeit. 2. (Forstw.. Landw.) Güte. Wert eines Bodens; bonitieren [bo- ni'ti:ren] <sw. V.; hat): (die Qualität, die Güte von etwas) abschätzen, einstufen; <Abl.:> Bonitkrung, die; -. -en. Bonie ftonjd]. die; -. -n [sorb. baria = bauchiges Gefäß. Krug. Kürbis] (berlin.): Kopf. bes. in bezug auf den > runden i Schädel: Ich an seiner Stelle hätte mir wahrscheinlich den ganzen ... Eimer mit dem Gips über die B. gekippt (Plenz- dorf. Leiden 93). Bonmot [bÖ'mo:]. das; -s. -s [frz. bon mot. aus: bon = gut (IBon) u. mot = Wort < lat. muttum = Muckser]: treffender, geistreich-witziger Ausspruch: witzige -s; ein B. erzählen; Bonne ['bona], die; -. -n [frz. bonne. aus der Anrede ma bonne = meine Gute; f Bon] (veraltet): Kindermädchen. Erzieherin. Bonnet [to'ne], das;-s, -s[frz. bonnet = Mütze < gleichbed. mlat. boneta. H. u.]: Damenhaube des 18. Jahrhunderts; Bonneterie [banet(d)'ri:], die; -. -n [...i:an; frz. bonneterie = Strumpftoarenhandel, zu t Bonnet] (Schweiz, veraltend): 1. Kurzwarenhandlung. 2. <P1.) Kurzwaren. Bonsai ['bonz^j], das; -s, - [Jap. bonsai]: japanischer Zwergbaum. Bontje [bontja], der; -s. -s (landsch.): svw. T Bonbon; Bonus fbo:nos], der; - u. Bonusses. - u. Bonusse, auch: Boni [engl, bonus. zu lat. bonus = gut]: 1. a) (Kaufmannsspr.) Vergütung. Rabatt; b) von der Kfz-Haftpflichtversicherung gewährter Schadenfreiheitsrabatt (Ggs.: Malus I). 2. (Schulw.. Sport) zum Ausgleich für eine schlechtere Ausgangsposition gewährter Punktvorteil (Ggs.: Malus 2); Bonvivant [bövi'vä:]. der; -s, -s [frz. bon vivant. aus: bon (T Bon) u. vivant. subst. 1. Part, von: vivre = leben < lat. vi- vere]: 1. (veraltend) Lebemann. 2. (Theater) Rollenfach des leichtlebigen, eleganten, gesellschaftlich versierten Mannes. Bonze I'bon^a]. der; -n. -n [frz. bonze < port. bonzo < jap. bozu = Priester]: 1. (abwertend) jmd.. der die Vorteile seiner Stellung genießt u. sich nicht um die Belange anderer kümmert]; höherer, dem Volk entfremdeter Funktionär: die fetten -n; Die -n sitzen sicher im Bunker und die kleinen Leute verrecken (MM 19. 10. 66. IS). 2. buddhistischer Mönch. Priester; <Abl.;> BQnzentim, das; -s; Bonzo- kratie [bon^okrati:], die; -. -n [...i:an; zu t Bonze u. griech. krätos = Herrschaft] (abwertend): Herrschaft, übermäßiger Einfluß der Bonzen (1). Boofke fbo:fka], der. -s, -s [preuß. Bowke = Herumtreiber. Dieb, vidi, zu lit. bövytis = die Zeit hinbringen, müßig tändeln] (bes. berlin.): ungebildeter Mensch. Dummkopf. Boogie-YVoogie['bogi'vugi],der; -[s], -s [amerik. boogiewoo- gie. H. u.]: 1. Klavierstiides Blues. 2. aus dem Boogie-Woo- gie (1) entwickelte Form des Gesellschaftstanzes. Booklet [boklit], das; -[s]. -s [engl, booklet = kleines Buch. Broschüre] (Werbespr.): Werbelbroschüre ohne Umschlag. Einbandj. Boom [bum], der; -s. -s [engl. boom, wohl zu: to boom = brummen, brausen]: 1. a) plötzlicher j wirtschaftlicher Aufschwung. Hochkonjunktur: Würden wir einen neuen B. zulassen, so wäre ... die nächste Rezession unausweichlich (Bundestag 189. 1968. 10204); b) (ugs.) plötzliches gesteigertes Interesse an. für etw.. das dadurch sehr gefragt ist: Kunstgegenstände des Jugendstils erleben heute einen ungeheuren B. 2. Hausse an der Börse: die Nachricht löste einen B. an der Wertpapierbörse aus; boomen [bu:mdn] <sw. V.; hat) (ugs.): einen Boom (1) erleben: Jahrelang boomte der Reise-Markt (Spiegel 25. 1974. 120). Booster fbu:stB],der; -s. - [engl, booster = Förderer, Unterstützer. zu to boost = nachhelfen, fördern]: a) (Luftfahrt) Hilfstriebwerk; Startrakete; b) (Raumf.) Zusatztriebwerk; erste Stufe einer Trägerrakete; <Zus.:> BgQsterdiode, die (Ferns.): Gleichrichter zur Rückgewinnung der Spannung bei der Zeilenablenkung. Boot [bo:t]. das; -[eis. -e. landsch. auch: Böte; <Vkl. t Bootchen. Bötchen) [aus dem Niederd. < mniederd. bot < mengl. bot < aengl. bat]: kleines, meist offenes Wasserfahrzeug: das B. kentert, leckt, schlägt um; [in einem, mit einem] B. fahren; *wir sitzen alle in einem/im gleichen B. (ugs.; wir sind alle in der gleichen schwierigen Lage, ohne ihr als einzelner entrinnen zu können; Li) von engl. ..to be in the same boat"). bQQt-.Boot- (vgl. auch: boots-, Boots-): -axt, die (Prähist.): vorgeschichtliche bootförmige Streitaxt; -förmig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): in der Form eines B<x)tes: eine -e Vertiefung; -grab, das (Prähist.): vor- u. frühgeschichtliche Form der Beisetzung in einem Boot. Bootdien t'boit^n). das; -s. -: tBoot. Bootlegger ['bu:tl£gg]. der; -s, - [engl.-amerik. bootlegger. zu: bootleg = Stiefelschaft (in dem der verbotene Alkohol versteckt wurde)] (früher in den USA): Alkoholschmuggler; jmd., der illegal Schnaps brennt; Boots [bu:t$] <P1.) [engl, boot = Stiefel < mfrz. böte]: 1. bis über den Knöchel reichende Wildlederschuhe. 2. (Pferdesport) Gummiglocken. boots». Boots- (vgl. auch: boot-. Boot-): -anhänger. der: zum Transport eines kleineren Bootes geeigneter Anhänger für Kraftfahrzeuge; ^bau.der <o. PL): Bau von Segeljachten u. Booten; -böuer, der: Hersteller von Booten: -davit, der (Seemannsspr.): galgenartiger Kran auf Seeschiffen, mit dem ein Boot vom Deck zu Wasser gelassen werden kann; -deck, das: oberstes Deck größerer Schiffe, auf dem sich die Rettungsboote befinden: -fahrt, die; -gasse, die: an Staustufen angebrachte schmale Fahrrinne für kleinere Boote; -säst, der <P1. ...gasten) (Seemannsspr.): Mitglied der Schiffsbesatzung, das zum Dienst im Rettungsjboot eingeteilt ist; -haken, der: Stange aus Holz mit Spitze u. Haken aus Stahl, mit der man ein Boot festhalten od. abstoßen kann; -haus, das: 1. Schuppen. Gebäude, in dem Boote aufbewahrt werden. 2. Klubhaus eines Wassersportvereins; -kompaß, der: Kompaß, den jedes Rettungsboot an Bord haben muß; -länge, die: Länge eines Bootes / als Maßangabe bei Regatten!: der Sieger war [um] einige -n voraus; -mann, der <P1. ...leute): 1. auf Handelsschiffen ein dem Wachoffizier zugeordneter Matrose. 2. bei der Bundesmarine ein dem Feldwebel entsprechender Dienstgrad; -mannschaft, die: Mannschaft, Besatzung eines Bootes; -maimsmaat, der: unterer Dienstgrad bei der Bundesmarine; -mannsstuhl, der (Seemannsspr.): Sitzbrett zum Aufziehen eines Mannes in die Takelage; Mmnöver, das: bes. auf Fahrgastschiffen in bestitnmten Zeitabständen durchzuführende Übung mit Rettungsbooten; Mnotor, der: Motor, der ein Motorboot antreibt; -schleppe, die: Anlegestelle mit Bootswagen für kleinere Boote an Staustufen; -schuppen, der: Schuppen, in dem Boote aufbewahrt werden; -steg, der: Steg, an dem Boote anlegen können; -vcrleii, der, dazu: ^Verleiher, der; -wagen, der: Wagen, auf dem kleinere Boote über Land transportiert werden können; ^weise <Adv.>: in einzelnen Booten, Boot für Boot: wir wurden b. übergesetzt. Bop [bop]; der; -[s], -s: kurz für t Bebop. Bor [bo:?]. das; -s [spätmhd. buras < mlat. börax. f Borax]: chemischer Grundstoff, ein meist in Form von Borsäure od. deren Salzen vorkommendes Nichtmetall; Zeichen: B Bor-: -salbe, die (Pharm.): nur noch selten verwendete keimtötende, borsäurehaltige Salbe; -säure, die: relativ schwache kristalline Säure, die als mildes Hausmittel zur Desinfektion u. in vielen Industriezweigen verwendet wird: -wasser, das: mild antiseptisch wirkende Lösung von Borsäure in Wasser. Bora [bo:ra], die; -. -s [ital. bora < lat. boreäs < griech. bor&s. T Boreas]: trocken-kalter Fallwind an der dalmatinischen Küste. Boran [bo'ra:n], das; -s. -e [zu IBor] (Chemie): Verbindung des Bors mit Wasserstoff; Borat [bo'ra:t], das; -[e]s. -e 27 GDW 417
Borax (Chemie): Salz der Borsäure; Borax [bo:raks], der; -[es] [mlat. borax < arab. bauraq < pers. büräh = borsaures Natron] (Chemie): in großen Kristallen vorkommendes Na- triumsalz einer Borsäure. 'Bord [bort], das; -[eis. -e [aus dem Niederd. < mniederd. bort]: Wandbrett. Bücherbrett: ein schmales B.; Bücher. Flaschen. Gläser auf ein B. stellen; 2Bord [-]. der; -[eis. -e <P1. ungebr.) [mhd., ahd. bortl: oberster Rand eines Schiffes an den sich das Deck anschließt/: Schiffsdeck: der Bord des sinkenden Schiffes war bereits von den Wellen überspült; meist in bestimmten Wendungen an B. (im Inneren/ins Innere eines Schiffes, eines Flugzeugs, eines Raumschiffes): an B. eines Tankers gehen; Fracht, Passagiere an B. nehmen; alle Mann an B.! (seemännisches Kommando); allein mit den herkömmlichen Batterien ließe sich die Stromversorgung an B. der Kapsel (= Gemini 7) ... nur für etwa vier Tage sicherstellen (Zeit 10. 12. 65. 29); über B. (vom Deck des Schiffes ins Wasser): über B. gehen (vom Schiff ins Wasser fallen, gespült werden); Mann über B.! (seemännischer Notruf); etw. über B. werfen (etw. endgültig aufgeben, fallenlassen): alle Vorsicht, alle Sorgen über B. werfen; von B. gehen (das Schiff das Flugzeug verlassen); 3Bord [-1. das; -[eis. -e [mhd.. ahd. bortl (Schweiz., sonst veraltet): Rand; kleinerJ Abhang. Böschung. bprd-, 'BqiiI- (2Bord): -buch, das: I. Nachweisbuch an Bord eines Luftfahrzeugs über technische u. Betriebsdaten. 2. Schiffstagebuch. 3. Fahrtenbuch eines Kraftfahrzeugs; Maise [-keisl. das od. der: -. - u. -s [zu TBord u. engl, case = Kasten. Behälter): kleines kofferähnliches Gepäckstück, das man bei Flugreisen unter den Sitz legen kann: Mlienst. der: Dienst an Bord eines Schiffs od. Flugzeugs; ~-eigen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Schiff Flugzeug od. Raumschiff gehörend: ein -es Überwachungssystem; -etektrik, die: Gesamtheit aller elektrischen Systeme eines Flugzeugs; -fest, das: Fest an Bord eines Schiffes/; -flugzeug. das: auf großen Schiffen (bes. Kriegsschiffen) mitgeführtes kleines Flugzeug; ^funk. der: Funkanlage u. Funkverkehr an Bord eines Verkehrsmittels, bes. eines Schiffes: das SchifT ist mit B. ausgerüstet, dazu: -flinker, der; -alocke. die: vor der Abfahrt des Schiffes wurde lange die B. geläutet; -kamera. die: an Bord von Luftfahrzeugen mitgeführte Film- od. Fernsehkamera; -kanone, die; vgl. -warten; -ItApelle, die: Musikkapelle auf einem Fahrgastschiff: beim Einlaufen in den Hafen spielte die B.; -karte, die (Flugw.): Karte. die zum Einsteigen in das Flugzeug berechtigt; -Programm, das: Unterhaltungsprogramm für Schiffs- od. Fluggäste: das B. bietet verschiedene Filme zur Auswahl an; -wacbe^ die: Wache an Bord eines Schiffes; -waffen <P1.>: Waffen, die auf einem Waffenträger (Panzer. Schiff. Flugzeug) fest eingebaut sind; -wand, die: seitlicher Teil der Außenwand bei Flugzeugen. Schiffen u. Lastkraftwagen; -zeit, die: die auf Schiffen u. in Flugzeugen dem jeweiligen geographischen Standort entsprechende mittlere Ortszeit; -zeitung, die: auf Fahrgastschiffen herausgegebene Zeitung. 2BQrd- (3Bord): -kante, die: svw. f -steinkante: ein Fahrrad an die B. lehnen; -rmnd, der: svw. t-kante; -schwelle, die: svw. | -stein(kantel; -stein, der (gegenüber der Fahrbahn erhöhte) steinerne Einfassung des Bürgersteigs, durch die der Bürgersteig von der Fahrbahn abgegrenzt wird: er ist mit seinem Rad gegen den B. gefahren, dazu: -steinkan- te, die: obere Kante des Bordsteins: an der/über die B. stolpern, -stelnsdmalbe. die (ugs. scherzh.): Straßenprostituierte. Börde ['boerdal. die; -. -n [mniederd. (ge)börde = der Stadt- (kirche) zins- od. steuerpflichtiges Landgebiet, dann: Gerichtsbezirk. Landschaft; ahd. giburida = was einem zukommt]: fruchtbare Niederung, bes. in der Norddeutschen Tiefebene: Magdeburger. Soester B. bonkaux [tor'do:] <indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: svw. tbordeauxrot; Bordeaux [-1. der; -. (Sorten:) - [tor'do:sl: svw. T Bordeauxwein; bordeauxrot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [nach der Farbe des Bordeauxweins]: weinrot. dunkelrot: sie trug ein -es Kleid; Bordeauxwein, der; -[eis. -e: Wein aus der weiteren Umgebung der französischen Stadt Bordeaux; zum Essen wurde ein erlesener B. serviert; Bor- delatser Brühe [borda'le:/* -]. die; - - [nach der frz. Weinbaulandschaft Bordelais bei Bordeaux] (Fachspr.): Mittel gegen Pilzkrankheiten bei Weinstöcken u. Obstbäumen. Bordell [bor'del],das; -s. -e [mniederl. bordeel < afrz. bor- del. eigtl. = Bretterhüttchen, zu: borde = Hütte. Bauernhof < fränk. •bord = Brett, f 'Bord]: Haus, in dem Prostituierte ihrem Gewerbe nachgehen: ein B. besuchen, aufsuchen; in ein B. gehen; Seitdem seine Frau ihn ... haßte, genoß er nur die Freuden, die in -en gespendet werden (Böll. Haus 38). bördeln [boerdlnl <sw. V.; hat) [zu t3Bord]: den Rand von Blecht eilen od. Rohren umbiegen: ich börd[e]le das Blech; <Abl.:> Bgrdetuns. die; -. -en. Bordereou. (auch:) Bordero [tarda'ro:l. der od. das; -s. -s [frz. bordereau (> ital. bordero), zu: bord. t bordieren! (Bankw.): Verzeichnis eingelieferter Wertpapiere, bes. von Wechseln; Borderpreis fbordB-l. der; -es. -e [engl, border = Landesgrenze < frz. bordure = Borte. Kante, zu: border. T bordieren] (Wirtsch.): Preis frei Grenze; bordieren [ter'dhren] <sw. V.; hat) [frz. border. zu: bord = Rand. Borte < afränk. •bord = Rand. 13Bordl (Fachspr.): einfassen, mit einer Borte j besetzen: sie bordierte den Ausschni tl des Kleides mit einer Spitze; bordierte Ärmel, dazu: Bordk- ring, die; -. -en; Bordüre [tar'dy:ra]. die; -. -n [frz. bordure]: Einfassung. Besatz, farbiger/ Geweberand: das Tuch war mit einer gemusterten B. eingefaßt; <Zus.:> Bordüreform. die; -. -en (Kochk): runde Kuchenform aus Blech; Bordüren- kleki. das: Kleid mit einer Bordüre; Bordürenstoff, der: Stoff mit einer Bordüre am Rand. borea) [borea.l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. boreälis] dem nördlichen Klima Europas. Asiens u. Amerikas zugehörend; nördlich: -er Waldgürtel (nördlicher Nadelwaldgürtel); <subst.:) BoreaJ [-]. das; -s (Geogr.): Wärmeperiode der Nacheiszeit; Boreas fbo:reas]. der; - (lat. boreäs < griech. boreas]: 1. Nordwind im Gebiet des Agäisehen Meeres (in der Antike als Gott verehrt). 2. (dichter, veraltet) kalter Nordwind. Boretsch ['boiretfl: svw. tBorretsch. Borg [bork; mhd. bore] in der veraltenden Wendung auf B. (ohne sofortige Bezahlung): jmdm. etw. auf B. geben; er lebt, kauft nur auf B.; borgen [targn] <sw. V.; hat) [mhd. borgen, ahd. bor[a]gen.urspr. = auf1 etw. achthaben, schonen. Jmdn. mit Zahlung verschonen]: 1. jmdm. etw. aushändigen, was dieser zurückzugeben verspricht; leihen: Jmdm. Geld, ein Buch b.; er hat ihm sein Auto geborgt; er borgt nicht gern. 2. mit dem Versprechen der Rückgabe sich etw. geben lassen, sich leihen: sich bei jmdm./von jmdm. ein Buch/ das Geld für etw. b.; er hat den Frack nur geborgt; Einen Baum stehlen, das ist gemein; aber sich einen b.. das geht (Schnurre. Bart 54); <subst.:> Spr Borgen bringt Sorgen; Ü diese Ideen hat er [von seinem Lehrer] geborgt (scherzh.; von ihm übernommen, ohne zu erkennen zu geben, woher er sie hat): <Abl.:> Borgerei [targa'r^il. die; -. -en (ugs.): ständiges Borgen (2). Borgts ['targis]. die; - [entstellt aus frz. bourgeois = bürgerlich (angeblich, weil in diesem Schriftgrad einfache, dem Bürger angemessene Drucke hergestellt wurden)] (Druckw.): Schriftgrad von 9 Punkt. borgweise <Adv.) (selten): auf Borg, leihweise: ich habe das Buch b. von ihm bekommen. Borke I'borka]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. borke]: I. abgestorbene, korkartige, rauhe und rissige] Rinde des Bawnes: die B. vom Stamm abschälen. 2. (ugs.) Kruste, die sich auf einer Wunde gebildet hat: die B. von einer Wunde abkratzen: Von den brandigen Schenkeln löste sich Haut und B. (Jahnn. Geschichten 98). 3. (ugs. abwertend) festsitzenden Schmutz. Schmutzschicht: du mußt dich wieder einmal waschen, du hast ja schon eine richtige B. auf dem Hals. Borken-: ^flechte, die (fTierlmed.): vorwiegend bei Haustieren auftretende Hautkrankheit; ^kifer. der: Vertreter einer weltweit verbreiteten Käferfamilie, die überwiegend in u. unter der Rinde von Holzgewächsen lebt; ^kritze. die (Med.): durch die Krätzmilbe hervorgerufene Hautkrankheit mit schweren borkigen Hautveränderungen; ^krepp, der: Kreppgewebe mit borkenähnlicher Oberfläche: ein Kleid aus B.; ^Schokolade, die: aus hauchdünn ausgewalzter u. zusammengerollter Schokoladenmasse hergestellte poröse Schokolade mit rauher Oberfläche. borkig [borkig] <Adj.; nicht adv.) (landsch.): 1. rissig, rauh, zerklüftet wie Borke: -es Holz; -e Haut; eine -e Oberfläche. 2. mit Borke (2) bedeckt: ein -er Ausschlag; die Wunde ist schon b. Born [tarn], der; -[eis. -e [aus dem Niederd. < mniederd. 418
bös-, Bös- born. mit Umstellung des raus T Bronn] (dichter.): Brunnen, Wasserquelle: aus einem kühlen B. trinken; Ü (geh.) ein unerschöpflicher B. der Freude; aus dem B. seines Wissens schöpfen; Dieses Theater war ... das wahre Zentrum der großen Welt, der B. der Eleganz und der Sitte (Jacob. Kaffee 86). borniert [tor'ni.'Bt] <Adj.; -er. -este) [zu frz. born6, 2. Part, von: borner = beschränken, eigtl. = mit einem Grenzzeichen versehen, zu: borne = Grenzstein. Ziel, wohl aus dem Gall.l (abwertend): in seinem geistigen Horizont ein- geengt u. unbelehrbar auf seinen Vorstellungen beharrend: engstirnig u. zugleich in ärgerlicher Weise eingebildet: ein -er Mensch; -e Ansichten; Die Eindrücke, die eine Weltreise mit sich bringt, sind danach angetan, selbst den -esten ... Europäer von seinen ... Illusionen ... zu kurieren (K. Mann. Wendepunkt 186); wie kann man nur so b. sein, denken; <Abl.:> Borniertheit, die; -. -en: 1. <o. PI.) mit Eingebildetheit gepaarte Engstirnigkeit. Unbelehrbarkeit: diese B. geht mir auf die Nerven; seine Lore, diese Ausgeburt von Faulheit und B. (Kirst. 08/15. 562). 2. engstirnige Äußerung, Handlung: das war wieder eine seiner -en. Borretsch ['boret/], der; -[e]s [frz. bourrache. ital. borragine < mlat. bor(r)ago. vidi. < arab. abü'araq = Vater des Schweißes]: meist als Gewürzpflanze angebautes, blau blühendes Rauhblattgewächs. Borschtsdi [borjt/l, der; - [russ. borschtsch]: als russisches Nationalgericht geltende Kohlsuppe mit Fleisch, verschiedenen Kohlsorten, roten Rüben u. Kwaß. 'Börse ['botrzdl. die; -. -n [niederl. (geld)beurs < spätlat. bursa = Fell. Ledersack < griech. byrsa]: 1. (geh.. veraltend) svw. TGeldbörse: eine lederne B.; der Junge Autor, die Hand auf der glücklich geblähten B.. warf sich sofort in den nächsten ( = Wagen) (Langgässer. Siegel 454); seine B. verlieren, zücken, (rasch hervorziehen). 2. (Boxen) Einnahme eines Berufsboxers aus einem Wettkampf: ihm wurde die B. gesperrt; er hatte seine -n gut angelegt; *Börse [-]. die: -. -n [niederl. beurs (nach der Brügger Kaufmannsfamilie ..van der Burse". vor deren Haus sich Kaufleute zu Geschäftszwecken regelmäßig trafen), f 'Börse] (Wirtseh.): 1. regelmäßig stattfindender Markt für Wertpapiere. Devisen u. vertretbare (fungible) Waren: die Frankfurter B.: dieB. ist/verläuft lebhaft, ruhig, stürmisch; das Wertpapier ist an der B. zugelassen; der Preis für Baumwolle ist an der Hamburger B. gesunken; an der B. spekulieren (durch Aktienkauf u. -verkauf u.a. Geschäfte zu machen suchen): Ü Die deutsche Wiedervereinigung wird an der internationalen B. zur Zeit nicht gehandelt (Augstein. Spiegelungen 28). 2. Börsengebäude: die B. ist nachmittags geöffnet. bQrsen-, Börsen- (2Börse): -aufsieht, die: staatliche Überwachung der Börse auf Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften: -auftrag, der: Auftrag von Bankkunden zum Kauf od. Verkauf von Wertpapieren: -beginn, der: gleich nach B. wurde ein reger Geschäftsverlauf notiert; -beridrt, der: Mitteilungen über Ereignisse an der Börse: -Ahig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: zum Börsenhandel zugelassen: -e Wertpapiere, dazu: -fähigkdt, die <o. PI.): die B. von Aktien feststellen; -gängig: svw. t-fähig; -geschfift, das: an der Börse abgeschlossenes Geschäft: -handd, der: das Wertpapier ist nicht zum B. zugelassen, dazu: -hindier, der; -Jobber, der: svw. ? -Spekulant; -kurs, der: an der Börse ermittelter Kurs eines Wertpapiers: Börsenpreis: die -e sind sprunghaft angestiegen; -makler, der: berufsmäßiger Vermittler von Börsengeschäften: -manöver, das (abwertend): unlauteres Geschäft an der Börse: -mäßig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Börse betreffend: an der Börse: der -e Umsatz eines Wertpapiers; -Dotierung, die: Feststellung der amtlichen Börsenkurse: -platz, der: Ort. an dem eine Börse ihren Sitz hat: -preis, der: svw. f -kurs; -Schluß, der: 1. festgesetzter Mindestbetrag bei bestimmten Börsenabschlüssen. 2. Zeitpunkt der täglichen Schließung einer Börse: die Notierungen wurden erst unmittelbar vor B. bekanntgegeben; -Schwindel, der: Betrug, unlauteres Geschäft an der Börse, dazu: -Schwindler, der; -Spekulant, der: jmd.. der aus erwarteten Kursschwankungen Gewinne erzielen möchte: -Spekulation, die: auf Gewinne aus künftigen Kursschwankungen abzielendes Verhalten an der Börse: -tag, der: Tag. an dem die Börse geöffnet ist: -tendenz. die: Tendenz feines Wertpapiers] zu bestimmten Kursveränderungen: -tip, der: Hinweis. Tip für ein günstiges Börsengeschäft: -Vertreter, der: Beauftragter einer zum Börsenhandel zugelassenen Firma, der in ihrem Namen Börsengeschäfte tätigt: -vorstand, der: Vorstand einer Börse: Mvesen, das <o. PI.); -Zulassung, die: a) Zulassung von Personen zur Teilnahme am Börsenhandel: b) Zulassung von Wertpapieren zum Börsenhandel. börsein fboerzln] <sw. V.; hat) (schweiz.): /an der Börse/ spekulieren: Börsianer [baerzj^ne], der; -s. - (ugs.): a) Börsenmakler: b) Börsenspekulant. Borste ['börste], die; -, -n [mhd. börste, ahd. burstaj: 1. a) dickes, verhältnismäßig hartes, steifes Haar des Haus- u. Wildschweins /aus dem Bürsten. Pinsel u.a. hergestellt werden/: die Bürste ist aus reinen -n hergestellt; b) <P1.) (ugs. scherzh.) Kopf- od. Barthaar des Menschen: du mußt dir deine -n schneiden lassen; * seine -n zeigen, aufstellen, hervorkehren (sich widerspenstig gebärden). 2. an Stelle des natürlichen Tierhaars verwendetes, aus Kunststoff hergestelltes, festes, haarähnliches Gebilde, aus dem Bürsten o. ä. hergestellt werden: harte, weiche, künstliche -n; die -n der Zahnbürste. bQrsten-, Borsten-: -artig <Adj.; o. Steig.): wie Borsten /aussehend od. beschaffenJ: seine Haare sträubten sich b.; ^be- sen,der: Besen aus Tierborsten: -gras, das (Bot.): niedriges, vor allem in Trockengebieten wachsendes borstenartiges Gras: Steppengras: -haar, das: das kurzgeschnittene B. ließ ihn sehr Jung erscheinen; -köpf, der: der Junge trägt einen kurzgeschorenen B.; -pinsd, der: Pinsel aus harten Borsten: -ticr, das (ugs.): Schwein: -vidi, das (ugs. scherzh.): Schwein/ej: das liebe B.; -wirm, der (Zool.): mit Borsten versehener / meeresbewohnenderJ Vertreter einer Gruppe der Ringelwürmer. borstig ['borstig] <Adj.) [mhd. borstoht]: a) mit Borsten versehen: ein -es Tier; der Rücken des Tiers ist b.; b) struppig, rauh: ein -er Bart; Das Haar war schon grau über den Ohrmuscheln und b. (Bieler, Bonifaz 66); Ü er hat eine -e (grobe, unfreundliche) Art; sie hat sich sehr b. benommen, dazu: Borstigkeit, die; -, -en: 1. <o. PI.) borstiges Wesen: seine B. ist unerträglich. 2. borstige Äußerung: diese -en lasse ich mir nicht länger gefallen; Borstwisch, der (ostmd): Handfeger. Borte ftorta], die; -. -n [mhd. borte, ahd. borto]: gewebtes, gemustertes Band, das als Verzierung auf Kleidungsstücke. Gardinen o.a. aufgenäht wird: ein Kleid mit einer bunten B. besetzen. bös [bo-.s] <Adj.; -er. -este): tböse (1 b. 2. 3. 5). bös-. Bös-: Mutig <Adj.>: 1. auf hinterhältige Weise böse: heimtückisch: ein -er Hund; die Bemerkung war b.; b. lächeln. 2. (von Krankheiten) lebensbedrohend, gefährlich (Ggs.: gutartig 2): eine -e Krankheit, dazu: -artigkeit, die; -: 1. hinterhältige Bosheit. Heimtücke. 2. Gefährlichkeit. Bedrohlichkeit (Ggs.: Gutartigkeit 2); -willig <AdJ.) (meist jur.): in böser Absicht: absichtlich böse (Ggs.: gutwillig 2): -e Verleumdung; -es Verlassen der Familie, des Ehepartners; er hat b. gehandelt. <subst.:> Böswillige sagen, ich und auch die Zentrale wären gegen den Betriebsrat (diejenigen, die die Sache absichtlich, bewußt böse auslegen: v. d. Grün. Glatteis 80). dazu: -Willigkeit, die; -. böechen [boejn] <sw. V.; hat) (Straßenbau): als Böschung anlegen: dasfrußufer steil b.; ein sanft geböschter Abhang; Böschung I'boejuo], die; -. -en [zu alemann. Bosch(en) = Strauch, mhd. bosch = I Busch]: schräg abfallende /befestigte] Seitenfläche (bes. bei Straßen- u. Bahndämmen): Abhang: eine steile, bepflanzte B.; manchmal waren die -en mit dichtem Gras voller Glockenblumen bewachsen (Broch, Versucher 245); die B. des Ufers, der Straße. B$schungs-: -fläche, die: die gesamte B. wurde mit Sträuchern bepflanzt; -linie. die: Linie größten Gefälles einer Böschung: -winkel, der: Neigungswinkel einer Böschung. böse fb0:z9] <Adj.; -r. -ste) [mhd. baese. ahd. bösi. eigtl. = aufgeblasen, geschwollen]: l.a) (nicht adv.) moralisch schlecht, verwerflich (Ggs.: gut): ein -r Mensch; eine b. Tat;etw. aus-r Absicht tun; <subst.:)etw. Böses tun; Gutes mit Bösem vergelten; b) <nicht präd.) schlecht, schlimm, übel: b. Erfahrungen machen; ein -rTraum; b. Jahre erleben; das ist eine b. Geschichte. Angelegenheit; eine b. Krankheit; die Sache geht bös[e] aus; die Worte waren nicht bösfe] gemeint; man hat ihm bös[e] mitgespielt; <subst.:) ihm schwant Böses; "nichts Böses ahnen (auf Unangenehmes o.a. nicht gefaßt sein, nicht damit rechnen: bezieht sich auf bereits Geschehenes): als er zum Chef bestellt wurde, ahnte er nichts Böses. 2. (ugs.) ärgerlich, zornig, wütend: 2V 419
böschen b. Augen bekommen; bös[e] sein, werden; Jmdn. bös[e] anschauen; Bist wohl mächtig böse auf ihn? (ärgerst dich über ihn; Hausmann. Abel 180); [mit] Jmdm. bös[e] sein (fam.; keinen Umgang mehr pflegen): über etw. böslej sein (sich über etw. ärgern); im -n (im Streit) auseinandergehen. 3. <nicht adv.) (fam.) ungezogen, unartig: du bist ein -s Kind; wenn du bös(e] bist, mußt du Ins Bett. 4. <o. Steig.; nur attr.) (ugs.) (von Körperteilen) entzündet: einen -n Finger, ein -s Auge haben. 5. <o. Steig.; nicht präd.) (ugs.) schlimm, arg: jmdm. einen -n Schrecken einjagen; die Krankheit hat ihn bösle] (sehr) mitgenommen; Böse ['b0:zal. der; -n (dichter.): Teufel: sie glaubte. Ihr sei der B. erschienen; Bösewicht, der; -[e]s. -er. auch, österr. nur: -e [mhd. bocsewiht. zusger. aus: der bcese wiht. ahd. pöse wiht. f Wicht]: 1. (veraltend) böser Mensch. Schuft. Verbrecher: er war nicht... der B.. wie Mutter ihn in des Jungen Phantasie zu graben versuchte (Böll. Haus 170). 2. (ugs. scherzh.) (inbezugaufeinKind) Schlingel. Schelm. Tunichtgut: wo ist denn der kleine B.? boshaft [bo:shaftJ <Adj.; -er. -este) [für älteres boshaAig]: a) sittlich, moralisch schlecht; böse, tückisch; voller Neigung. Böses zu tun: er ist ein -er Mensch; eine -e Absicht; Ihr Mund ist klein und häßlich, und sie lächelt schlau und b. (Remarque. Obelisk 77); b) voll von beißendem Spott; sarkastisch, maliziös: eine -e Bemerkung; b. lächeln, grinsen; ..Er hält sich für eine Persönlichkeit, weil er täglich bei Procope sitzt", sagte der -e Voltaire von einem Nichtskönner (Jacob. Kaffee 135). dazu: Boshaftigkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) a) boshafte Gesinnung; b) Sarkasmus. Spottlust. 2. boshafte Handlung. Bemerkung: -en von sich geben; Bosheit, die; -. -en [mhd.. ahd. bösheit. auch = Wertlosigkeit]: a) <o. PL): das Bösesein; Schlechtigkeit, üble Gesinnung: das ist reine B. von ihm; er steckt voller B.; seine Aufsätze ... waren von infamer B.. spitzfindig und niederträchtig (Bredel. Väter 134); das hat er aus lauter B. getan; + mit konstanter B. (f trotz Hinweises doch ] immer wieder, beharrlich in den gleichen Fehler verfallend od. etw. nicht gern Gesehenes machend); b) boshafte Handlung. Bemerkung: eine versteckte B.; Jmdm. -en sagen; muß Napoleon ... alle Schande seiner Schwestern als ..bösartigeGerüchte" verzeichnet lesen und dazu gut eingebeizte -en über sich selbst (St. Zweig. Fouch6 124). Boskett [bos'ket]. das; -s. -e [frz. bosquet < ital. boschetto. zu: bosco = Wald < mlat. boscus. H. u.J: I. (veraltet) Gebüsch- od. Staudenpflanzung* 2. Gruppe von beschnittenen Büschen u. Bäumen (bes. in den Gärten der Renaissance- u. Barockzeit). Boskopl'boskopl.der; -s. - [nach dem niederl. Ort Boskoop]: säuerlich schmeckender Winterapfel mit rauher Schale. Bosnigl ['bo:snig)]. (auch:) Bosnickd ['bo:snikl]. der; -s. - [aus bayr. bos = böse u. Nlgl. Nickel = kleiner Mensch. Knirps, eigtl. Kurz- od. Kosef. von Nikolaus] (bayr.. österr.): boshafter Mensch. Boß [tos], der; Bosses. Bosse [amerik.-engl. boss < niederl. baas = Meister] (ugs.): 1. a) (mit Macht ausgestatteter) Mann an der Spitze eines Unternehmens o. ä.: die Bosse der Unternehmen, der Gewerkschaften; Seit einem halben Jahr wehren sich die Bosse ... verzweifelt gegen den Vorwurf, ihre Autos seien nicht sicher genug (Spiegel 18. 1966. 142); b) Vorgesetzter. Chef: unser B. ist in Ordnung; Jetzt, da mein B. auf Urlaub ist. erledige ich fast die gesamte Post (Bild 13. 6. 64. 3). 2. Anführer einer Gruppe: der B. einer Bande von Jugendlichen; Hingegen betrachtete jeder Andreas als B.. der. wenn er will, bestimmen kann (Ossowski. Bewährung 120). Bossa Nova ['bosa no:va]. der; - -. - -s [port. bossa nova. eigtl. = neue Welle]: aus Südamerika stammender Modetanz. Bosse ['bosa], die; -. -n [frz. bosse. t bosseln! (Kunstwiss.): 1. die rohe od. nur wenig bearbeitete Form eines Werksteins (z. B. einer Skulptur, eines Quaders od. eines Kapitells). 2. bucklige Verzierung bei Goldschmiedearbeiten. Boßd [bo:s)l. der; -s, - od. die; -. -n [aus dem Niederd.; vgl. mhd. bösen = stoßen. Kegel schieben] (nordd.): Kugel. bosselieren [basd'lkran; frz. bosseler. f bosseln]: svw. t bossie- ren. bosseln [tosjn] <sw. V.; hat) [spätmhd. tx>3eln = schlagen, klopfen. Kegel schieben, zu mhd. bösen = schlagen, stoßen, klopfen. Kegel schieben; vermischt mit frühnhd. bosseln = erhabene Arbeit machen < frz. bosseler. zu: bosse = erhabene Arbeit, Beule < galloroman. *bottia. zu afränk. *bötan = (aus)schlagen. sprießen]: 1. (ugs.) a) an etw. mit Ausdauer arbeiten, herumbasteln / um es besonders gut zu machen]: er bosselt an einem Spielzeug für seinen Sohn; saß Otto bei seiner Schnitzerei und bosselte an der Büste des Jungen (Fallada. Jeder 124); abends bossele (boßle) ich gerne in meiner Werkstatt; Ü so bosselte er stundenlang an seiner großen Rede (St. Zweig. Fouche 66); b) in Kleinarbeit / mühsam / herstellen; basteln: eine Puppenstube b.; Ü ohne daß man Versen u. Sätzen ansieht, wie sie gebosselt sind (Tucholsky. Werke II. 357). 2. svw. tbossieren; boBebi [bo:sln] <sw. V.; hat) [zu tBoßel] (nordd.): mit dem Boßel werfen; den Kloot schießen: ich boß[e]le. bossienen [to'skran] <sw. V.; hat) [zu frz. bosse. t bosseln]: 1. einen Werkstein (meist im Steinbruch) roh bearbeiten. 2. in Ton. Gips od. Wachs modellieren; <Abl.:) Bosskrer. der; -s. -: jmd.. der Bossierarbeiten ausführt. 'Boston [tostan]. das; -s [nach der amerik. Stadt Boston]: aus Amerika stammendes, heute kaum noch gespieltes Kartenspiel mit 52 Whistkarten, an dem 4 Spieler beteiligt sind; 2Boston [-]. der; -s. -s [nach der amerik. Stadt Boston]: amerikanischer langsamer Walzer. bot [bo:t]: f bieten. Bot. Bott [tot], das; -[e]s. -e [mhd. bot = Gebot, Zunftversammlung] (Schweiz.): Mitgliederversammlung. Botanik [tpo'ta:njk], die; - [nlat. (scientia) botanica < griech. botanike (episteme)]: aus mehreren Teilgebieten bestehende Disziplin der Biologie; Lehre u. Wissenschaft von den Pflanzen; <AbI.:> Botaniker, der; -s. - (für älteres Botanicus bzw. Botanist]: Wissenschaftler u. Forscher auf dem Gebiet der Botanik; botanisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [ghech. botanikös]: in den Bereich der Botanik gehörend: eine -e Exkursion unternehmen; eine Gegend b. erforschen; botanisieren [botani'ziiran] <sw. V.; hat) [griech. bota- nizein]: Pflanzen zu Studienzwecken sammeln: So werden wir b. gehen, nach Räupchen suchen und Schmetterlingen (Fallada. Herr 106); <Zus.:> Botanisiertrommel, die: (heute nicht mehr gebräuchlicher) länglicher Behälter aus Blech, in dem beim Botanisieren die Pflanzen aufbewahrt wurden. Bötchen ['batean). das; -s. -: tBoot. Bote [bo:td]. der; -n. -n [mhd. böte. ahd. boto. zu t bieten]: a) jmd.. der im Auftrag eines anderen etw. überbringt: ein zuverlässiger, reitender B.; Über alle Straßen der Provinz jagten schon die -n (B. Frank. Tage 104); einen -n schicken; einen Brief, eine Nachricht durch einen -n überbringen, zustellen lassen; R der hinkende B. kommt hinterher (das Unangenehme bleibt nicht aus): Ü -n eines nahenden Unheils, des Todes; Schneeglöckchen sind die -n (ersten Anzeichen) des Frühlings; b) Laufbursche einer Firma: als B. arbeiten; der B. holt die Post; die Neue Berliner Rundschau beschäftigt -n (Kant. Impressum 21). böte [boto]: Ibieten. Böte [-]: landsch. PI. von tBoot. Botel [botel]. das; -s. -s [Kurzwort aus tBoot u. tHotel]: schwimmendes Hotel; als Hotel ausgebautes verankertes Schiff. Boten-: -berfcht. der (Literaturw.): Kunstgriff der Dramentechnik, mit dem außerhalb der Szene spielende Ereignisse durch den epischen Bericht eines Boten vergegenwärtigt werden; ~4rot, das <o. PI.) (veraltet): svw. t^lohn; Miienst, der <meist PI.): ich selber habe ihm Ja -e geleistet (Buber. Gog 206); -fnm. die (veraltet): svw. t Botin; ~*gang, der: für jmdn. Botengänge machen; -lohn, der: Lohn für einen Botengang: ein Trinkgeld als B. bekommen. Botin [bo:tm]. die; -. -nen: w. Form zu tBote. botmäßig [bo:tme:si$] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [spätmhd. potmsssig. zu mhd. bot = Gebot] (geh.. veraltet): untenan, gehorsam: Jmdm. b. sein; Während man sie am Schalter abfertigte.... bewahrte sie eine ... -e Haltung (eine bescheideneu, untertänige Haltung; Th. Mann. Zauberberg 185); daß ... die Auswahl eines vermutlich -en Anwalts geschmiertem Rollenspiel Vorschub leistete (Spiegel 39.1974. 33); <Abl.:)BotmäBigkeit.die; - (geh.. veraltet): Herrschaft: unter fremder B. stehen; der Eroberer brachte das Volk unter seine B.; als lasse er immer noch ungern diese Last aus seiner B. (Gaiser. Jagd 82). Botokude [boto'kuxbl.der; -n. -n [nach dem Indianerstamm in Südostbrasilien] (veraltend abwertend): ungebildeter Mensch mit schlechtem Benehmen. 420
Boutique Botschaft [bortjaft]. die; -. -en |mhd. bot(e)schaft. ahd. botoscaft]: 1. a) (geh.) wichtige, für den Empfänger bedeutungsvolle Nachricht die durch einen Boten überbracht wird!: eine willkommene, traurige, schlimme, geheime B.: Es war ganz unverständlich, warum nicht wenigstens eine B. Tür mich hier im Hotel bereitlag (Fallada. Herr 33); jmdm. eine B. bringen, senden, schicken, hinterlassen; die [christliche] B. (das Evangelium) verkündigen, predigen; *die Frohe B. (christl. Rel.; das Evangelium); b) feierliche amtliche Verlautbarung o. ä.: eine B. des Präsidenten verlesen. 2. a) von einem Botschafter geleitete diplomatische Vertretung eines Staates im Ausland: eine B. errichten; die deutschen -en in Ostasien; b) Gebäude, in dem sich eine Botschaft (2) befindet: Terroristen hielten die Geiseln in der deutschen B. gefangen; <Abl.:> Botschafter, der; -s. -: ranghöchster diplomatischer Vertreter eines Staates im Ausland: der französische, deutsche B.; B. austauschen; jmdn. zum B. ernennen; Botschafterin, die; -. -nen: w. Form zu t Botschafter. Botschafter«: -»ebene, die: in der Fügung auf B. (zwischen Botschaftern): ein Gespräch auf B.; -konferenz, die: Kör- perschaft des internationalen Rechts, die von Fall zu Fall zusatnmentritt: ^posten, der: Amt eines Botschafters: er hat den B. in Washington angetreten. Botschaftsrat, der; -[eis. ...rate: Mitarbeiter eines Botschafters: Botschaftssekretär, der; -s. -e: Beamter einer Botschaft. Bott:tBot. Böttcher ['boetce], der; -s, - [aus dem Niederd. < mniederd. bödeker. böddeker zu: böde. bödde = hölzerne Wanne. Bütte]: Handwerker, der hölzerne Gefäße herstellt: Büttner, Küfer (Berufsbez.). Böttcher-: ^arbeit, die (meist PL); -»Handwerk, das; Minister, der; -waren <P1.>; -Werkstatt, die. Böttcherei [bcetca'rsji]. die; -. -en: 1. <o. Pl.> Gewerbe eines Böttchers. 2. Arbeitsstätte, Werkstatt eines Böttchers. Bottelier [bDta'li:^], der;-s,-s[niederl. bottelier < frz. boutil- l(i)er = Kellermeister, zu: bouteille. tBouteille] (See- mannsspr. veraltet): Kantinenverwalter auf Kriegsschiffen: Bottier. Botten [bDtn] <P1.) [poln. bot = Stiefel < frz. botte] (landsch.): Stiefel: große, klobige Schuhe. Bottich Ctotk;]. der; -s. -e [mhd. botech(e). botige. ahd. potega. vermutlich Vermischung von mlat. potecha = Abstellraum. Vorratslager (< lat. apotheca. t Apotheke) mitmlat. butica = Faß (< vlat. buttis)]: großes, wannenarti- ges Gefäß aus Holz: ein B. voll Farbe; Regenwasser in einem B. sammeln; Karpfen, die sie aus schwimmenden -en kescherten (Bredel. Väter 92). Bottle-Pfcrty ['totl-l. die; -. ...ies [engl, bottle-party. aus: bottle = Flasche < frz. bouteille (t Bouteille) u. t Party]: Party, zu der die geladenen Gäste die Getränke selbst mitbringen. Bottier ['totle], der; -s. -: svw. t Bottelier; <Abl.:> Bottlerei [totta'r^j]. die; -. -en (Seemannsspr.): Vorratsraum auf einem Schiff. Botulismus [botu'lismus], der; - [zu lat. botulus = Wurst] (Med.): Lebensmittelvergiftung, vor allem durch verdorbene Fleisch- u. Wurstkonserven. Boudiee [bu'fe:]. die; -. -s [frz. bouchöe. eigtl. = Mundvoll, zu: bouche = Mund < (v)lat. bucca = Backe. Mundvoll] (Kochk.): Appetithäppchen in Pastetenform als warme Vorspeise. 'Boucle [bu'kle:], das; -s. -s [von frz. bouclä. 2. Part, von: boucler = ringeln, zu: boucle = Ring. Schleife < lat. buecula = Bäckchen]: Garn mit Knoten u. Schlingen: 2Bou- cte [-], der; -s, -s [frz. tapis boucle = mit Kräuselgarn gewebter Teppich]: a) Gewebe ausJBoucle: b) Haargarnteppich mit nicht aufgeschnittenen Schlingen. Boudoir [bu'doa:$], das; -s. -s [frz. boudoir. eigtl. = Schmollwinkel, zu: bouder = schmollen, übellaunig sein, wohl lautm.] (veraltend): elegantes Zimmer einer Dame. Bouffomerie [bufana'ri:],die; -. -n [...i:an; frz. bouflbnnerie, zu: bouflbn = Possenreißer < ital. buffbne. T Buflb] (veraltet): Spaßhaftigkeit, Schelmerei. Bougie [bu'si:]. die; -. -s [frz. bougie. eigtl. = Wachskerze (nach der alger. Stadt Bougie)] (Med.): Instrument zur Erweiterung enger Körperkanäle (z.B. der Harnröhre), Dehnsonde: bougieren [bu'3i:ran] <sw. V.; hat) (Med.): mit der Bougie untersuchen, erweitern. BouillabaiaBe[buja'be:s].dle; -. -s [buja'be.s; frz. bouillabais- se < provenz. bouiabaisso. aus den Imperativen der pro- venz. Verben, die frz. bouillir (t Bouillon) u. abaisser = (sich) senken (t Baisse) entsprechen, also eigtl. = siede u. senk dich! (d.h.. der Topf muß schnell vom Feuer genommen werden)] (Kochk.): würzige provenzalische Fischsuppe. Bouillon [bul'j3Q; auch: bul'JÖ:. österr. nur: bu'jö:]. die; -. -s [frz. bouillon. zu: bouillir = wallen, sieden < lat. bullire]: 1. durch Auskochen von Fleisch, Knochen und Suppengemüse gewonnene Kraftbrühe. Fleischbrühe: B. mit Ei. mit Einlage. 2. (Med.) bakteriologisches Nährsubstrat: <Zus. zu 2:> Bouillonkultur, die (Med.): mit Bakterien bewachsene Bouillon: <Zus. zu 1:> Bouillonwürfel, der (veraltend): zu einem Würfel gepreßter Fleischextrakt. Boule [bu.l], das; -[sj. -s. auch: die; -. -s [frz. boule = Kugel < lat. bulla = Blase]: dem Boccia ähnliches französisches Kugelspiel, das im Freien gespielt wird. Boulette: t Bulette. Boulevard [bub'va:?]. der; -s. -s [frz. boulevard < mniederl. bolwerc, vgl. Bollwerk]: a) meist von Bäumen gesäumte, breite Ring IStraße. Prachtstraße: dann tat ein breiter und weitläufiger B. sich auf (Th. Mann. Krull 322); b) (bes. DDR) zum Einkaufsbummel geeignete, für den Fahrzeug verkehr gesperrte Haupt \ Straße, mit einheitlichem Straßenbelag über die ganze Breite, ohne Bordkante u. mit Bänken 1. Fußgängerzone. Boulevard-: -blatt, das: svw. Kzeitung; ^literatur, die (abwertend): billige Unterhaltungsliteratur: -presse, die (abwertend): sensationell aufgemachte, in großen Auflagen erscheinende, überwiegend im Straßenverkauf angebotene Zeitungen, die bes. über Skandalgeschichten. Gesellschaftsklatsch u. ä. ausführlich berichten: -stück, das (Theater): publikumswirksames, leichtes Unterhaltungsstück: -thea- ter.das: Theater mit leichtem Unterhaltungsrepertoire: -Zeitung, die: sensationell aufgemachte Zeitung, die bes. mit Gesellschaftsklatsch. Skandalgeschichten u.a. ihre Leser fängt. Boulevardier [bubvar'die:]. der; -[s]. -s [frz. boulevardier] (veraltet): Verfasser von Boulevardstücken. Bouquet: t Bukett. Bouqufaiist [buki'nist], der; -en, -en [frz. bouquiniste. zu: bouquin = altes Buch < mniederl. boeckin = Büchlein]: frz. Straßenbuchhändler, Trödler, der an einem Stand antiquarische, meist nicht bes. wertvolle Bücher verkauft. bouraeois [bur'sQa. in attr. Verwendung: bur'jQa.z...; frz. bourgeois] <Adj.> (veraltet): a) den Bourgeois betreffend, bürgerlich: -e Konventionen; seine Ansichten sind ziemlich b.; b) die Bourgeoisie betreffend, zur Bourgeoisie gehörend: Das Programm der bolschewistischen Partei verwirft das -e Prinzip der Gewaltenteilung (Fraenkel. Staat 123); Bourgeois [-]. der; -. - [frz. bourgeois = Bürger, zu: bourg = Burg. Marktflecken < afränk. *burg, vgl. Burg] (bil- dungsspr. abwertend): wohlhabender, satter, selbstzufriedener Bürger: daß du kein B. bist, werde ich ja noch sehen können (Kant. Impressum 160); <Abl.:> Bourgeoisie [bor- SQa'zi:]. die; -. -n [...i:an; frz. bourgeoisie]: 1. a) (bil- dungsspr. veraltend) wohlhabender Bürgerstand: wenn Dein Sohn auch nicht gerade zur Aristokratie gehört, so darf er sich doch zur gehobenen B. zählen (K. Mann. Wendepunkt 416); b) (abwertend) durch Wohlleben entartetes Bürgertum. 2. (marx.) herrschende Grundklasse der kapitalistischen Gesellschaft, die im Besitz der Produktionsmittel ist: der Klassenkampf zwischen B. und Proletariat. Bourrfe [bu're:. bo're:]. die; -. -s [frz. bourr6e. zu: bour- rer = ausstopfen, zu lat. hurra = zottiges Gewand): a) alter französischer Volkstanz: b) Satz einer Suite: Bourrette [bu'retd. bo...]. die; -. -n [frz. bourrette, zu: bourre = Füllhaar. Wollhaar < spätlat. burra = zottiges Gewand]: rauhes Gewebe in Taftbindung aus Abfallseide: Seidenfrottee: <Zus.:> Bourretteseide, die: svw. I Bourrette. Bouteille [bu'tejte). bu'tdja], die; -. -n [frz. bouteille < vlat. but(t)icula = Fäßchen] (veraltet): Flasche: <Zus.:> Bouteillenstein, der: glasiges Gestein. Boutique [bu'thk], die; -. -s [...ti:ks] u. -n [...kn; frz. boutlque < griech. apotheke. t Apotheke]: kleiner Laden, bes. kleines Modegeschäft, in dem modische Artikel, Kleidungsstücke o. ä., die von Jugendlichen bevorzugt gekauft werden, angeboten werden u. der meist eine junge Käuferschicht anzieht: Sie können in den -sder führenden Couturiers- bezaubernde Sachen finden (Dariaux [Übers.], Eleganz 66). 421
Bouton Bouton [bu'tö:]. der; -s. -s [frz. bouton = Knospe. Knopf < fränk. *butto]: Ohrklips od. Anhänger in Knopf- od. Knospenform. Bovist: svw. t Bofist. Bowdenzug [baudn-]. der; -[eis. -züge [nach dem engl. Industriellen SirH. Bowden (1880-1960)] (Technik): Drahtkabel zur Übertragung von Zugkräften, bes. an Kraftfahrzeugen. Bowtemesser ['bo:vi-], das; -s. - [nach dem amerik. Oberst J. Bowie (1796-1836)1: spitzes nordamerikanisches Jagdmesser mit nur einer Schneide. Bowle fbo:b], die; -. -n [engl, bowl <aengl. bolla = (Punsch)napf): 1. Getränk ms Wein, Schaumwein. Zucker u. Früchten od. würzenden Stoffen: eine B. mit Pfirsichen, mit Waldmeister ansetzen, brauen (schcrzh.; ansetzen): ein Glas B. 2. Gefäß zum Bereiten u. Auftragen einer Bowle (1): eineB. aus Kristall. Bowlen-: ^gefäß. das: svw.! Bowle (2); Mdas, das <PI. ...glä- ser): Glas, aus dem die Bowle (1) getrunken wird: ^löflel. der. bowlen ['boobnl <sw. V.; hat) [zu engl.-amerik. to bowl. f Bowling] (Sport): Bowling spielen. Bowler fbo:le, engl.: boubl. der; -s. - [engl, bowler. zu: bowl = Napf. Schüssel. tBowlel: runder, steifer / Herren!- hut: Melone. Bowling fboolinh das; -s. -s [engl.-amerik. bowling. zu: to bowl = rollen (lassen), schieben, zu frz. boule = Kugel. t Boule]: 1. amerikanische Art des Kegelspiels mit 10 Kegeln. 2. englisches Kugelspiel auf glattem Rasen: <Zus. zu l:> Bowlingbahn, die. Box [boksj. die; -. -en. (auch:) Boxe fboksa], die; -. -n [engl, box < vlat. buxis = (aus Buchsbaumholz hergestellte) t Büchse]: 1. Pferdestand, in dem das Pferd sich frei bewegen kann: das Pferd aus der B. holen; Da lag Aladin. der Rappenhengst.... in seiner B. auf blutbesudeltem Stroh (Fussenegger. Haus 117). 2. a) abgeteilter Einsfellplatz für Wagen in einer Großgarage: den Wagen in die B. fahren; b) abgegrenzter Montageplatz für Rennwagen an einer Rennstrecke: zum Reifenwechsel an die Boxen fahren. 3. (Tischtennis) abgeteilter Spielraum, in dem die Tischtennisplatte steht. 4. Unter Stellraum. 5. (nur: Box): a) einfache Rollfilm- kamera in Kastenform: mit der B. fotografieren; b) kastenförmiger Behälter od. Gegenstand: Essen. Brote in der B. mitnehmen. Bgx- (vgl. auch: Boxer-): -ball, der: ballförmiges Übungsgerät für Boxer: -birne, die: svw. t ^ball; -handschuh, der: gepolsterter Lederhandschuh zum Boxen: -hieb, der: viele -e hinnehmen, einstecken müssen; -kämpf, der: 1. <o. PI.) das Boxen als sportliche Disziplin: der B. erfordert viel Härte. 2. Kampf einzelne Veranstaltung in der gleichnamigen Disziplin: er hat über 200 Boxkämpfe ausgetragen; -ring, der: durch Seile begrenzter quadratischer Kampfplatz für Boxer: -sport, der; -Staffel, die: aus den Boxern der verschiedenen Gewichtsklassen bestehende Mannschaft: -Stellung, die: Kampfstellung des Boxers: -verband, der. Boxcalft Boxkalf. Boxe: t Box (1-4). boxen [toksn] <sw. V.; hat) [engl, to box. H. u.]: 1. a) nach bestimmten Regeln] mit den Fäusten kämpfen: einen Boxkampf austragen: taktisch klug b.; sie boxen um die Europameisterschaft; der deutsche Meister boxt gegen den Europameister; <subst.:> er hat sich beim Boxen verletzt; Meister im Boxen (im sportlichen Faustkampf): b) (Sport Jargon) jmdn. als Gegner beim Boxkampf haben: einen Gegner schon einmal geboxt haben; der Europameister brannte darauf, den Weltmeister zu b. 2. a) mit der Faust schlagen, leicht] stoßen: box mich nicht dauernd!; er hat mich so sehr geboxt, daß ich überall blaue Flecken habe; er hat ihm/(auch:) ihn in den Magen geboxt; er boxte ihm freundschaftlich in die Seite; b) <b. + sich) (ugs.) sich mit Fäusten bearbeiten, sich prügeln: die Schüler boxten sich im Schulhof; c) (ugs.) mit der Faust irgendwohin befördern: der Torwart boxte den Ball ins Aus, zur Ecke; b) <b. 4- sich) (ugs.) sich mit Fäusten und Armen einen Weg bahnend vorwärts dringen: sich ins Freie, durch die Menge b.; Ü er boxte sich durchs Leben (er kämpfte sich durch): <Abl.:> Boxer ftokse], der; -s. - [1: engl, boxer; 2: zu t boxen; 3: nach der breiten Nase, die an einen Boxer (1) erinnert]: 1. Sportler, der Boxkämpfe austrägt: er sah aus wie ein geschlagener B.; der Ringrichter trennt die beiden B. 2. (ugs.) Faustschlag: Jmdm. einen B. in den Rücken geben. 3. Hund einer mittelgroßen Rasse mit kräftiger Schauze (Wach u. Schutzhund). Bgxer- (vgl. auch: Box): -aufstand, der <o. PI.) [zu engl, boxer, an die Vorstellung von boxenden Fäusten anknüpfende Wiedergabe von chin. i-ho-ch*üan = Fäuste der Rechtlichkeit u. Eintracht (ein Mißverständnis der urspr. Bez. i-ho-fuan = Gesellschaft für Rechtlichkeit u. Eintracht)]: Aufstand in China um 1900: -motor. der (Technik): Verbrennungsmotor mit einander gegenüberliegenden Zylindern: -nase, die: Sattelnase, wie sie durch Bruch des Nasenbeins beim Boxen entstehen kann: er hat eine typische B.; ^Stellung, die: svw. f Boxstellung. bQxertsdi <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): dem Berufs jboxer zugehörend, ihn charakterisierend: sein -es Können. Boxkalf ['tokskalfl. Boxcalf ['bakskaif. engl.: ...ka:fl. das; -s [engl, box calf. urspr. = ..kästchenförmige" Narbung auf der Unterseite von Kalbsleder]: feingenarbtes Kalbsleder für Schuhe: <Zus.:) Bqxkalfschuh, der; Bgxkamera, die; -. -s: svw. t Box (5 a). Boy [bqyl. der; -s. -s [engl, boy): 1. Hoteljdiener, Laufjunge, Bote: Er winkte den B. heran, hieß ihn. die Koffer auf das Zimmer zu bringen (Sebastian. Krankenhaus 185). 2. (Jugendspr.) Junge, junger Bursche: sagt doch mal den -s Bescheid. 3. (Jugendspr.) Freund eines jungen Mädchens: <Zus.:> Boyfriend [-frend]. der; -[s]. -s [engl, boyfriend]: Freund eines jungen Mädchens. Boykott [bgykDti. der; -[eis. -s. auch: -e [engl, boycott. nach dem in Irland geächteten englischen Hauptmann u. Gutsverwalter Ch. C. Boycott (1832-1897)J; 1. politische, wirtschaftliche od. soziale Verrufserklärung, Achtung; allgemeiner Ausschluß von den politischen, wirtschaftlichen, sozialen Beziehungen od. Verhaltensnormen. Verhaltensweisen (alsStraf-, Protest-, Vergeltungs-, Kampfmaßnahme): politischer, wirtschaftlicher B.; den B. über jmdn.. über ein Land verhängen; jmdm.. einem Land den B. erklären; jmdn.. etw. mit B. belegen; zum B. der chilenischen Kupferlieferungen aufrufen. 2. a) das Boykottieren (b). Verweigern: Meinem B. des Kirchgangs wurde jedoch bald ein Riegel vorgeschoben (Niekisch. Leben 17); b) das Boykottieren (c). Nichtbeachten: Es gibt da so eine Art stillen -s. ganz leise, fast unmerklich - auf einmal ist es mit dem Verfemten vorbei (Tucholsky. Zwischen 106). Boykott-: Verklärung,die; -hetze, die (DDR Amtsspr.. jur.): Aufhetzung zum Boykott: -maflnahme. die (meist PI.). boykottieren [bsyk3'ti:ren] <sw. V.; hat) [engl, to boycott; t Boykott]: a) mit einem Boykott (1) belegen: ein Land, einen Staat b.; b) (insbes. durch passiven Widerstand) übereinkommend I die Ausführung von etw. ablehnen u. erschweren od. zu verhindern suchen: einen Plan, eine Unternehmung, eine Arbeit b.; c) zum Ausdruck der Ablehnung übereinkommend] bewußt meiden: einen Kollegen b.; ..Zu den alten Sachsen44 stand nicht auf der Liste der von der organisierten Arbeiterschaft boykottierten Lokale (Bredel, Väter 230); <Abl.:> Boykottknmg. die; -. -en. Boy-Scout ['boyskiyjt], der; -[s], -s [engl, boyscout] engl. Bez. für T Pfadfinder. brabbeh [brabln] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mnie- derd. brabb(e)len] (ugs.): undeutlich vor sich hin reden: ich brabb[e]le; Er schlurfte, unzufrieden brabbelnd, zum Lift (Zwerenz. Quadriga 16): <Zus.:> Bifbbelwaner. das (ugs. scherzh.): Schnaps: meist in der Fügung B. getrunken haben (ugs. scherzh.; redselig sein, unaufhörlich sprechen). 'brach [bra:xj: f brechen. 2brach [-] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [aus mhd. in bräche ligen] (veraltet): brachliegend, unbestellt, unbebaut: ein -er Acker. brach-. Brach-: -acker, der; -feW, das; -fhr, die; -land, das: svw. t Brache (1); -legen <sw. V.; hat): nicht bebauen, unbestellt lassen: die Felder wurden für einige Jahre brachgelegt; man beschloß, den Acker brachzulegen; Ü seine Fähigkeiten wurden brachgelegt (nicht mehr genutzt): -liegen <st. V.; hat): unbebaut liegen, unbestellt bleiben: der Acker liegt brach, hat brachgelegen; Ü seine besten Kräfte liegen hier brach (werden nicht genutzt): brachliegende (ungenutzt bleibende) Kenntnisse. Gelder; -roonat. -mond. der: svw. f Brächet; -pieper, der: meist in Dünengebieten lebender Vogel aus der Familie der Stelzen: -schwalbe, die: schwalbenähnlicher Vogel einer Regenpfeiferart: ^vo- gel. der [hält sich gern auf Brachen (1) auf]: bräunlicher Schnepfenvogel mit sehr langem, gebogenem Schnabel. 422
Brand Brache ['braixs], die; -. -n [mhd. bräche, ahd. brähha. urspr. = das Brechen]: 1. brachliegendes Feld, unbestelltes Land. 2. Zeit, während deren ein Acker brachliegt: der Boden soll sich während der B. erholen; Ü ... und Leas Leib hielt B. - gar sehr zu ihrem Verdruß, aber er ruhte einfach, ein Jahr und zwei Jahre (Th. Mann. Joseph 326). bräche ['bre:<p]: T brechen. Brächet ['bra:xdt]. der; -s. -e [mhd. brächet = Zeit des Pflügens. zu: brachen = pflügen] (veraltet): Juni. brachial [bra'xia:l] <Adj.; o. Steig.) [lat. brachiälis = den Arm betreffend]: 1. (Med.) zum Oberjarm gehörend, ihn betreffend. 2. (bildungsspr.) handgreiflich, mit roher Körper- kraft: mit -er Gewalt vorgehen; b. durchgreifen; ... ich war recht ungehalten über diese -e Störung (Hagelstange. Spielball 27). dazu: Brachialgewalt, die <o. PI.) (bildungsspr.): rohe körperliche Gewalt als Mittel zur Durchsetzung von Zielen: mit B. vorgehen; Brachiosaunis [braxio- 'z^prus]. der; -, ...rier [...rjB; zu lat. brachium = Arm u. griech. saüros = Eidechse] (Paläont.): pflanzenfressender, sehr großer Dinosaurier mit langen Vorderbeinen (bes. in der Kreidezeit Nordamerikas). Brachse fbrakss]. Brasse ['brasal. die; -. -n, Brachsen, Brassen, der; -s. - [mhd. brahsem. ahd. brahs(i)a. brahsema]: in Seen u. langsam fließenden Flüssen Europas lebender Karpfenfisch. brachte fbraxtd]. brächte ['brectal: t bringen. brachy-. Brachy- [braxy-; < griech. brachy-, zu: braehys = kurz]: -katal^ktisdi <Adj.; o. Steig.) [lat. brachy catalec- tus < griech. brachykatäiektos = mit einer kurzen Silbe endigend] (Verslehre): (von antiken Versen) am Versende um einen Versfuß bzw. um zwei Silben verkürzt: vgl. katalek- tisch; -kataJexe. die: Verkürzung eines Verses um den letzten Versfuß od. die letzten zwei Silben: vgl. Katalexe; -syllabus [...'zvlabusl. der: -. ...syHaben (...zvla:bnj u. ...syllabi [...'zvlabi; lat. brachysyllabus < griech. braehy- syllabos = kurzsilbig]: antiker Versfuß, der nur aus kurzen Silben besteht. Brack [ brak]. das; -s. -s [! brackig] (landsch.): von Brackwasser gebildeter Tümpel. Altwasser: romantische -s der Elbe; führte die Spur als Schnürspur über ein zugefrorenes B. (Tier 10. 1971,57). Bracke [braka], der; -n. -n, seltener: die; -. -n [mhd. bracke. ahd. braccho]: schnell u. ausdauernd laufender Jagdhund. brackig (brak 19] <Adj.; nicht adv.) [aus dem Niederd.. zu mniederl. brac = salzig] (niederd.): (von Wasser) schwach salzhaltig u. daher ungenießbar: stehendes, -es Wasser; faryk- kbch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol.): aus einer Mischung von Meer- u. Süßwasser abgelagert: -e Schichten; Brackwasser, das; -s. ...wasser [niederd.. niederl. brakwa- terj: durch Mischung von Süß- u. Salzwasser entstehendes, leicht salziges Wasser im Mündungsgebiet von Flüssen u. in Strandseen. bräsein [bre:gln] <sw. V.; hat) [mhd. breglen. wohl lautm.) (südd.): (bes. von Fleisch u. Fett) spritzend braten: brutzeln. Brägen: T Bregen. Brahmaianus [brama'ismus]: svw. f Brahmanismus; Brah- mahuhn: fBrahmaputrahuhn; Brahman [bra.man], das; -s [sanskr. brahman = Gebet, geheimnisvolle Macht]: Weltseele, magische Kraft der indischen Religion: Brahmane [bra'ma:n3]. der; -n. -n [sanskr. brahmana]: Angehöriger der indischen Priesterkaste, dazu: brahmanisch <Adj.; o. Steig.); Brahmanismus [brama'nismosj, der; -: 1. eine der Hauptreligionen Indiens (aus dem Wedismus hervorgegangen). 2. selten svw. I Hinduismus; Brahmaputrahuhn [...a'potra-. ...'pu:tra-J. (auch:) Brahmahuhn fbrarma-]. das; -[eis. ...hühner [nach dem Fluß Brahmaputra]: Huhn einer schweren Haushuhnrasse. Brailleschrift ['bra(:)ja-]. die; - [nach dem frz. Blindenlehrer L. Braille (180^-1852)1: Blindenschrift. Brain-Drain ['breindrein], der; -s [engl.-amerik. braindrain = Abfluß von Intelligenz]: Abwanderung von Wissenschaftlern ins Ausland: Der ..Brain-Drain" ... ist ... eine Art von sozialer Gesetzmäßigkeit (MM 29. 8. 69. 31); Brainstorming [-stamm], das; -s [engl.-amerik. brainstorming. zu: brainstorm = Geistesblitz, aus: brain = Gehirn u. storm = Sturm] (bildungsspr.): Verfahren, durch Sammeln von spontanen Einfällen / der Mitarbeiter] die beste Lösung für ein Problem zu finden: Brab-Trust [-trASt], der; -[sj. -s [engl.-amerik. brain trust; urspr. für die Berater des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt beim New Deal (1932); aus: brain = Gehirn u. ITrust]: Beratungsausschuß (bes. in Wirtschaft u. Politik): Expertengruppe. Brakteat [brakte'a.t], der; -en. -en [lat. bracteätus = mit Goldblech überzogen]: 1. einseitiger Goldblechabdruck einer antiken griechischen Münze. 2. einseitig geprägte Schmuckscheibe aus der Völkerwanderungszeit (vor allem in Skandinavien). 3. einseitig geprägte mittelalterliche Münze. Bram [bra.m]. die; -. -en [niederl. bram. H. u.] (See- mannsspr.): zweitoberste Verlängerung der Masten sowie deren Takelung bei Segelschiffen (meist als Best, von Zus.. T Bram-). Bram- (Seemannsspr.): -rah[e], die [niederl. bramraj: Segelstange an der Bram, Stengel: ^segel, das [niederl. bram- zeil]: an der Bramrahe befestigtes Segel: -Stenge, die [niederl. bramsteng]: zweitoberste Verlängerung eines Mastes. Bramahschloß ['bra:ma-]( das: -Schlosses. -Schlösser [nach dem engl. Ingenieur J. Bramah (1749-1814)]: Schloß mit Steckschlüssel. Bramarbas [bra'marbas]. der; -, -se [viell. zu span. bramar = schreien, heulen; zuerst in dem anonymen Gedicht „Cartell des Bramarbas an Don Quixote", das J. B. Men- cke 1710 im Anhang seiner ..Vermischten Gedichte" veröffentlichte] (bildungsspr.): Prahlhans. Aufschneider: <Abl.:> bramarbasieren [bramarba'zi:ran] <sw. V.; hat) (geh. abwertend): prahlen, aufschneiden: von seinen Erfolgen b.; Anstatt mit europäischen Superlösungen zu b.. sollte ... (Augstein. Spiegelungen 57); einen -den Ton anschlagen. Bramburi fbramburi] <P1.) [tschech. brambory. eigtl. = Brandenburger] (ostösterr. scherzh.): Kartoffeln. Brambisch [bram-]. der; -[eis. -büsche [niederd. bram = Ginster] (niederd.): Ginster. Bramme ['bramal. die; -. -n [H. u.] (Technik): durch Walzen aus einem rohen Gußstück hergestellter Block mit rechteckigem Querschnitt: <Zus.:> Brammenwalzwerk, das: Walzwerk zur Herstellung von Brammen. bramsig ['brarnzuj] <Adj.) [aus dem Niederd., zu: brammen = lärmen, poltern] (nordd.): derb-protzig, prahlerisch. Branchefbrä:Ja].die; -. -n [frz. branche < aprovenz. branca = Zweig. Arm < lat. branca = Pranke. Pfote]: a) Wirtschafts-. Geschäftszweig: die gesamte B. verzeichnete einen Umsatzrückgang; die -n der Textilwirtschaft; sich in einer B. gut auskennen; in einer B. tätig sein; das gehört nicht in seine B.; er kommt aus einer anderen B.; b) (ugs.) Fachgebiet: die B. wechseln; ... noch zwei Künstler derselben B. arbeiten wie ich für die Kuckucksche Schöpfung (Th. Mann. Krull 340). branchebiRBrancheta]-: -erfahrung. die: keinerlei B. haben; -fremd <Adj.; -er. -este): nicht zu einer Branche gehörend, nicht mit ihr vertraut: -e Einflüsse; einen -en Kollegen einarbeiten; -kenirtnis. die: gute B. besitzen; -kund« <Adj.>: mit einer Branche vertraut: ein -er Mitarbeiter; -üblich <Adj.; nicht adv.): eine -e Maßnahme. Branchenverzeichnis, das; -ses, -se: nach Branchen geordnetes Adressenverzeichnis i im Telefonbuch]. Branchiat [bran'^aitl, der; -en. -en [zu griech. bränehia, tBranchie] (Zool.): durch Kiemen atmender Gliederfüßer: Branchie l'branqd]. die; -. -n (meist PI.) [lat. branchia < griech. brägehia = Kiemen. PI. von: brägehion = Flosse] (Zool.): Kieme: Branchiooairier [brant^o-]. der; -s. -. Branchiosaurus [branfto'zajirus]. der; -. ...saurier (Paläont.): Panzerlurch des Karbons u. Perms. Brand [brant]. der; -[eis. Brände [brenda; mhd.. ahd. brantj: 1. a) großes, alles vernichtendes Feuer. Feuersbrunst. Schadenfeuer: ein verheerender, furchtbarer, riesiger B.; ein B. bricht aus. schwelt, wütet, greift um sich; einen B. verursachen, anlegen, anfachen, löschen, ersticken, eindämmen; b) das Brennen. In-Flammen-Aufgehen: beim B. der Scheune sind mehrere Tiere umgekommen; Ü den B. (geh.; die heftige u. schmerzliche Leidenschaft) der Liebe, des Hasses, des Ehrgeizes [im Herzen] spüren; *etw. in B. [erlhalten (dafür sorgen, daß es weiter brennt): in B. geraten (in Flammen aufgehen): in B. setzen/ stecken (anzünden): die Scheune in B. setzen/stecken; seine Pfeife in B. setzen; c) (meist PI.) brennendes Stück Material (insbes. Holz): Brände auf Jmdn.. auf etw. schleudern, werfen. 2. (Handw.) das Härten durch Brennen: der B. von Ziegeln, von Porzellan. 3. (landsch.) Heizmaterial. Hausbrand: keinen B. mehr im Keller haben. 4. (ugs.) 423
brand-, Brand starker Durst: seinen B. mit Bier löschen; einen tüchtigen B. haben. 5. <o. PI.) a) (Med.) Absterben von Gewebezellen bei Menschen od. Tieren: trockener B. (infolge von Durch- blutungs-u. Ernährungsstörungen): feuchter B. (infolgehinzutretender bakterieller Fäulnis); den B. haben, bekommen; b) (Biol.) eine bes. durch Pilze hervorgerufene Pflanzenkrankheit, die die befallenen Pflanzenteile durch braune od. schwarze Flecken wie versengt erscheinen läßt: der Baum, das Getreide ist vom B. befallen. brynd-, Bnjnd-: -aktuell <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sehr aktuell: eine -e Nachricht: das Buch ist b.; -bettd, der: I. (ugs.) dringlicher Brief. Brandbrief. 2. (veraltet) behördliche Erlaubnis zum Betteln für Brandgeschädigte: -binde, die: für die Behandlung kleinerer Brandwunden präparierte Mullbinde: -blase, die: durch Verbrennung entstandene Blase der Haut: -bombe, die: mit leicht entzündlichen Stoffen gefüllte Bombe, die beim Aufschlag in Brand geraten und Brände entfachen sollen: abrief, der [spätmhd. brantbrief = Brief, in dem mit einer Brandstiftung gedroht wird; 18. Jh.: ..Bettelbrief um Geld", nach häufig mißbrauchten behördlichen Schreiben, die zum Sammeln für Abgebrannte berechtigten] (ugs.): sehr dringender Bin- od. Mahnbrief: ^direkter, der: Leiter einer Berufsfeuerwehr: -eilig <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): sehr eilig: ein -er Auftrag; dieser Brief ist b.; -eisen, das: stempelartiges Werkzeug zum Einbrennen von Brandzeichen: -ente, die: Vertreter einer in Europa u. Asien beheimateten, auffallend bunten Entenart: Brandgans: -fackel, die: Fackel, die einen Brand entfachen soll: eine B. schleudern; Ü (geh.:) die B. des Krieges; -fleck, der: durch eine Verbrennung entstandener dunkler Fleck: -fuchs, der: I. Abart des Rotfuchses mit dunklem Fell. 2. (Studentenspr.) Verbindungsstudent im zweiten Semester: -gam, die: svw. t-ente; -gasse, die: schmaler Gang zwischen Gebäuden o. ä., der die Ausbreitung eines Brandes verhindern soll: -aefahr, die: -gefthrlkh <Adj.; o. Steig.) (meist Sport Jargon): äußerst, sehr gefährlich: der -e Mittelstürmer; die Mannschaft war. spielte b.; -geruch, der: Geruch nach etw. Verbranntem: -geschofl. das (Milit.): Geschoß, das beim Aufschlag einen Brand entfacht: -giebel,der: zwischen aneinanderstoßenden Gebäuden erhöht gebauter feuersicherer Giebel: -glocke, die: Alarmglocke, die bei einem Brand geläutet wird: ~grab. das (Ar- chäol.): vorgeschichtliches Grab, in dem die Überreste von verbrannten Toten bestattet wurden: -grämte, die (Milit): Granate, die beim Aufschlag einen Brand entfacht: -hetf <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): höchst aktuell: sehr wichtig u. dringend: ein -es Angebot; diese Meldung ist b.; -herd, der: Herd, Ausgangsstelle eines Brandes: den B. feststellen; Ü der B. eines Krieges, eines Aufstandes; -kasse. die: kleinere Feuerversicherung: -katastrophe, die; -kultur.die: landwirtschaftliches Verfahren, durch Abbrennen des Bodens Nutzland zu gewinnen: -k«er, der; -s, - (östen\): svw. T-Stifter; -kgung, die; -, -en (österr.): svw. t -Stiftung; -mal, das; -[e]s. -e (seltener: -mäler; geh.): durch eine Verbrennung entstandenes Mal, Zeichen: ein B. auf dem Arm haben, tragen; Ü das B. (geh.; das unauslöschliche Zeichen) eines Vergehens, einer Schande; -maJcrd, die: das Einbrennen von bildlichen Darstellungen in Holz mit einem glühenden Stahl- od. Platinstift: -marken <sw. V.; hat) [nach dem schon in der Antike bezeugten Brauch. Verbrechern od. flüchtigen Sklaven auf der Stirn od. dem Arm ein Brandzeichen einzubrennen]: /öffentlich] bloßstellen, anprangern, scharf kritisieren: er brandmarkte die Mißstände; er hat atheistische Volksschauspiele ... öffentlich als Dummheiten gebrandmarkt (St. Zweig. Fouche 49); er war für immer [als Verbrecher] gebrandmarkt; -mauer. die: feuerbeständige Mauer zwischen aneinanderstoßenden Gebäuden: Brandwand: -meister, der: Führer eines Trupps der Berufsfeuerwehr: -fiuiition, die: Munition aus leichtentzündlichen Stoffen: Macht, die: auch die Kirche war in dieser B. zerstört worden; Miau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): ganz neu: ein -er Wagen; das Modell ist b.; -Opfer, das: 1. (Rel.) Opfer\ bei dem ein geschlachtetes Tier auf dem Altar verbrannt wird. 2. Opfer einer Brandkatastrophe; Mrt, der; -püz, der (Bot.): Schmarotzerpilz, der den Brand (5 b) bei Pflanzen hervorruft; -rakete, die: mit leichtentzündlichen Stoffen gefüllte Rakete, die einen Brand verursachen soll; -rede, die: flammende, eindringliche /anklagende politische/ Rede: eine B. halten; -n gegen jmdn./etw. schleudern; -rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): leuchtend, flammend rot: -es Haar; er wurde vor Zorn b. im Gesicht; -salbe, die: Salbe zur Behandlung von Verbrennungen; -«atz, der: leichtentzündliches Gemisch aus chemischen Stoffen (insbes. als Füllung von Brandbomben od. Leuchtspurmunition); -schaden, der; -schätzen <sw. V.; hat) [mhd. brantschatzen = durch Drohung mit Brand Abgaben erpressen, zu veraltet schätzen = mit Abgaben belegen, zu fSchatz] (bist.): unter Androhung, Feuer zu legen, erpressen u. ausplündern, ausrauben: die feindlichen Truppen brandschatzten die Stadt; eine brandschatzende Honde; gebrandschatzte Gebiete, dazu: -schatzwg, die; -. -en; -schau, die: regelmäßige behördliche Überprüfung der Feuersicherheit von f öffentlichen / Gebäuden; Feuerschau; -schiefer, der: mit Kohlensubstanz durchsetzter Schiefer; -schürze, die (Bauw.): feuerhemmende Hängewand im oberen Teil eines Raumes; -schütz, der; -silber, das: beim Brennen von Rohsilber gewonnenes Feinsilber; -sohle, die [wird aus weniger gutem Leder gemacht, in dem meist das Brandzeichen sitzt]: innere Sohle des Schuhs; -«titte, die (geh.): Stelle, an der ein Brand ausgebrochen ist; -stelle, die: 1. Ort, Stelle eines Brandes: die Feuerwehr war sofort an der B. 2. verbrannte Stelle: -n im Holz, auf der Tischdecke; -Stifter, der: jmd., der vorsätzlich einen Brand legt od. fahrlässig einen Brand verursacht: der B. wurde der Polizei übergeben; Ü die B. (geh.; Anstifter) des Krieges. Streites; -Stiftung, die: Jmdn. der B. bezichtigen, überführen; -teig, der GCochk.): auf dem Herd, bei schwacher Hitze bereiteter Teig für bestimmte Arten von Gebäck; -Ursache, die: die B. ermitteln, feststellen; -Verhütung, die: Maßnahmen zur B. treffen; -Versicherung, die: Versicherung gegen Brandschäden; Feuerversicherung; -wache, die: 1. Überwachung einer Brandstelle nach Beendigung der Löscharbeilen: die B. übernehmen. 2. Posten, der die Brandwache (I) übernimmt: die B. bilden; sich als B. zur Verfugung stellen; -wand, die: svw. t-mauer; -wunde. die: durch Verbrennung entstandene Wunde; -zeichen, das: in das Fell von Zuchttieren gebranntes Zeichen. brandeln ['brand(n) <sw. V.; hat) (österr.. auch bayr.): 1. (ugs.) nach Verbranntem riechen. 2. (salopp) notgedrungen übermäßig viel bezahlen: er hat ganz schön b. müssen. branden ['brandn) <sw. V.; hat) [zu t Brandung] (geh.): schäumend an etw. prallen, sich an etw. brechen: das Meer brandet an die Kaimauer, gegen die Felsen; Ü die Wogen der Begeisterung branden um den Redner; brandender (überaus reger) Verkehr; brandender (brausend ertönender, tosender) Beifall; brandig <AdJ.; o. Steig.): 1. verbrannt, brenzlig: ein -er Geruch; b. riechen, schmecken. 2. a) (Med.) von Gewebebrand befallen: -es Gewebe; ein -es Bein; Wunden, die b. klauten (Apitz. Wölfe 66); b) (Bot.) von dem durch den Brandpilz hervorgerufenen Brand (5 b) befallen: -e Bäume; wieviel Prozent Wickensamen, -e Körner oder gar keimende Körner er enthielt (Grass. Hundejahre 63); das Getreide ist b.; Brandung, die; -. -en <P1. selten) [älter Branding < niederl. branding. zu: branden = brennen (nach dem Vergleich mit der Bewegung der Flammen od. mit einer kochenden Masse)]: am Strand, an der Küste sich brechende Wellen: die tobende, tosende B.; die B. donnerte an die Küste; sich in die B. stürzen; Dahinten, mitten in der beginnenden B.. da war die weiße Badekappe (Salomon. Boche 80). Brandung»-: -boot, das: flach gebautes, starkes Boot für den Verkehr zwischen Schiff u. Strand an Küsten ohne Hafen; -reiten, -schwimmen, das; -s (Sport): Wellenreiten auf einem Brett; Surfing. Brandy fbrendi], der; -s. -s [engl, brandy. kurz Air: brand- wine < niederl. brandewijn]: engl. Bez. für tWeinbrand. Btymt-: -kalk, der: durch Brennen von Kalk gewonnener technischer Rohstoff; Ätzkalk: ^wein, der [frühnhd. brante- wein. zusger. aus mhd. gebranter wln. da urspr. nach morgenländischem Vorbild aus Wein hergestellt] (fachspr., sonst veraltend): alkoholreiches Getränk, das durch Destillation gegorener Flüssigkeiten gewonnen wird: Nach dem zweiten Vollglas puren -s bekam er unruhig funkelnde Augen (Werfel. Himmel 73). dazu: -weinbrenner, der: Hersteller von Branntwein, -weinbrennerei, die: 1. <o. PI.) Herstellung von Branntwein. 2. Betrieb zur Herstellung von Branntwein, -Weindestillation« die: svw. T-weinbrennerei (2). -weiner (-vqjm?). der; -s. - (österr. mundartl.): Wirt einer Branntweinschenke, -weinmonopol, das. -wein- Steuer, die. 424
Brauchtum brannte [branta]: tbrennen. 'Brasil [bra'zi:l], der; -s. -e u. -s [zu Brasilien]: dunkelbrauner, würziger südamerikanischer Tabak: 2Brasll [-]. die; -, -[sj: Zigarre aus Brasiltabak: Diese -s sehen stark aus. sind aber das Leichteste, was es gibt (Remarque. Obelisk 286); Brasiholz, Brasilienholz [bra'zHian-]. das; -es: südamerikanisches Holz, das rote Farbstoffe liefert: Bra$i)tabak. der: svw. I 'Brasil: Brasilzigarre, die: svw. t2Brasil. 'Brasse I'brasd]. die: -. -n. Brassen, der; -s, - [mniederd. brassem] (niederd.. md.): svw. t Brachse. Brachsen. 2Brasse [-]. die; -. -n [niederl. bras < frz. bras < lat. bra- chium, eigtl. = Arm] (Seemannsspr.): Tau zum Stellen der Segel. Brasselett [brasa'let], das; -s. -e [frz. bracclet, zu: bras = Arm < lat. brachium]: 1. (veraltet) Armband. 2. (Gau- nerspr.) Handschelle. brassen fbrasn] <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): sich der brassen bedienen. Brassen: f Brachsen. brät [breit]: t braten. Brät [-]. das; -s [mhd. gebnete = Fleisch] (fachspr.. sonst landsch.. bes. Schweiz.): feingehacktes mageres Schweinefleisch, bes. als Füllung für Bratwürste. Brat-: -apfel. der: gebratener Apfel: ^fett, das: Fett zum Braten: -fisch, der: 1. gebratener Fisch: einen B. essen. 2. Fisch zum Braten: -e fangen, kaufen; -hähnchen, das: 1. gebratenes Hähnchen. 2. Hähnchen zum Braten: ^hendl. das(bayr., österr.): svw. Khähnchen; -bering, der: gebratener Hering: --huhn. -hühnchen, das: 1. gebratenes Huhn. 2. Huhn zum Braten: -kartoffein <PI.): in Scheiben od. in Würfel geschnittene u. in Fett gebratene gekochte/ Kar- toffeln. dazu: -kartoflfeherhältnis. das (ugs. veraltend): Liebesverhältnis eines Mannes zu einer Frau, besonders um der guten Verpflegung willen: Er. 29, sucht B. ... mit Wohnung (Konkret 38. 1973. 61); -kloi», der (nordostd.): gebratener, plattgedrückter Kloß aus Hackfleisch: Frikadelle: Mrfen, der: abgeschlossener Ofenraum im Herd zum Braten u. Backen: -pfanne, die: zum Braten verwendete Pfanne: -röhre, die: svw. T ^ofen; -rost, der: Würstchen auf dem B. grillen; -spieö, der: Spieß, an dem ein größeres Stück Fleisch gebraten werden kann: ^spill, das [nach der Ähnlichkeit mit einem Bratspieß] (Seemannsspr.): Ankerwinde mit waagerechter Welle: -wirst, die [mhd.. ahd. brätwurst. eigtl. = Fleischwurst, vgl. Brät u. Braten]: /überwiegend aus Schweinefleisch bestehende) zum Braten bestimmte od. gebratene Wurst. bräteln ['bre:t|n] <sw. V.; hat): leicht braten: ich brät[e]le die Kartoffeln; braten [bra:tn] <st. V.; hat) [mhd. braten, ahd. brätan. nicht verw. mit T Braten]: a) durch Erhitzen , in Fett/ gar u. an der Oberfläche braun werden lassen: Fleisch braun, knusprig, scharf b.; Fisch in öl b.; Kartoffeln in der Glut. Asche b.; sie briet ihm ein Schnitzel; Nehmen Sie nicht die Ente, sie ist schlecht gebraten (Th. Mann. Krull 270); b) unter Hitzeeinwirkung in Fett] gar u. an der Oberfläche braun werden: die Kartoffeln braten in der Pfanne; auf dem Ofen brieten Äpfel; Ü in der Sonne b. (ugs.; der Sonne. Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein); sich in/von der Sonne b. lassen (ugs.; sich der prallen Sonne aussetzen u. sich bräunen lassen): Braten [-]. der; -s. - [mhd. brate, ahd. bräto = schieres Fleisch. Weichteile; mhd. (in Anlehnung an: braten) = gebratenes Fleisch]: größeres gebratenes od. zum Braten bestimmtes Stück Fleisch: ein saftiger, knuspriger B.; der B. ist angebrannt; Brote mit kaltem B.; Ü das war ein fetter B. (ugs.; ein großer Gewinn, ein guter Fang); *den B. riechen (ugs.; etw. schon im voraus merken: ahnen, was an Unangenehmem aufjmdn. zukommt od. wo sich eine vorteilhafte Möglichkeit bietet). Braten-: -<kjft, der; -fett, das: aus dem Fleisch beim Braten herausgetretenes Fett: -platte, die: längliche Platte zum Servieren eines Bratens: -rock, der [in Anlehnung an älteres: Bratenwams, das man bei Gastmählern trug] (veraltend, scherzh.): Gehrock: die andern waren mittelmäßige Spießbürger ... in Soutane oder B. (Werfet. Himmel 183); MBift, der: aus dem Braten heraustretender Saft: -soße, die: mit dem Fleischsaft eine B. bereiten: -wender [-vende]. der: -s. -: das Fleisch in der Pfanne mit dem B. umdrehen. Briter i'bre:tv]. der: -s. - [zu tbraten] (landsch.): eine Art längliche ovale! Pfanne mit hohem Rand [und Deckel] zum Braten und Schmoren: Bratling (braulinl. der: -s. -e: 1. (Kochk.) gebratener Kloß aus Gemüse. Hülsenfrüchten. 2. svw. I Bratling; Bratling ['bre:tln}], der; -s. -e: Speisepilz mit orangebraunem Hut. Bratsche ['bra.tja], die: -. -n [gek. aus: Bratschgeige < ital. viola da braccio = Armgeige, aus: viola (t^Viola) u. braccio = Arm < lat. brachium] (Musik): Streichinstrument, das etwas größer als eine Violine ist u. eine Quinte tiefer als diese gestimmt ist. dazu: BrgtsdiensdilUs- sel, der: svw. I Altschlüssel; Bratscher, der; -s. -. Bratschist [bra'tjist]. der; -en. -en: jmd.. der 'berufsmäßig/ Bratsche spielt. Brau- (brauen 1 a): -gerechtigkeit, die (früher): Recht zum Betreiben des Brauereigewerbes: -gerste, die: besonders gut für Brauereizwecke geeignete Gerstensorte: -haus, das: svw. t Brauerei (2); -meister, der: Fachmann des Brauereigewerbes mit abgeschlossenem Studium: -recht, das: svw. t -gerechtigkeit; -statte, die (geh.): Gesamtheit eines Brauereibetriebes: -wasser, das <o. PI.): zur Bierbereitung verwendetes Trinkwasser; -wesen, das <o. PI.). Brauch [br^ix]. der; -[e]s. Bräuche ['bnjy^; mhd. brüch. ahd. brüh = Nutzen. Gebrauch]: innerhalb einer Gemeinschaft in der häufigen Ausübung festgewordene u. in bestimmten Formen ausgebildete Gewohnheit: überkommene Sitte: ein schöner, alter B.; ein diplomatischer B.; so ist es B., so will es der B.; das ist bei ihnen so B. (ist dort üblich): die alten Bräuche pflegen; etw. nach altem B. feiern; Die Treue zu einem religiösen Brauch war belohnt worden (Mehnert. Sowjetmensch 207): brauchbar fbr^yxba:?] <Adj.; nicht adv.): für etw.j geeignet, verwendbar (Ggs.: unbrauchbar): -e Vorschläge machen; Wir waren beide ganz -e (ganz gute, recht ordentliche) Schüler (Küpper. Simplicius 30); das Material ist noch b.; er schreibt, argumentiert recht b.. dazu: Brauchbarkeit, die; - (Ggs.: Un- brauchbarkeit): Darüber hinaus müssen ... die wissenschaftlichen Methoden entwickelt... und auf ihre B. geprüft werden (Mantel. Wald 86); brauchen ['brajixn] <sw. V.; hat) [mhd. brüchen. ahd. brühhan, Grundbed. = Nahrung aufnehmen, verwenden, dann = nutzen, genießen, nötig haben]: 1. a) nötig haben, ifür sich] benötigen: etw. dringend b.; Ruhe. Trost b.; zum Lesen eine Brille b.; ich brauche dich, deine Hilfe; ich brauchte/(bes. südd.:) brauchte eigentlich neue Schuhe; ich kann dich jetzt nicht b. (fam.; ich habe jetzt keine Zeit für dich); diese Arbeit braucht [ihre] Zeit (läßt sich nicht schnell erledigen): er braucht Geld Tür ein neues Auto; ich brauche das; er hat alles, was man zum Leben braucht; b) (zur Erledigung von etw. eine bestimmte Zeit) benötigen, aufwenden müssen: er hat für die'Arbelt Jahre gebraucht; außen auf der anderen Seite ... hätte er eine halbe Stunde länger gebraucht bis zur Straßenbahn (Johnson. Mutmaßungen 5); der Zug braucht zwei Stunden bis Stuttgart; c) (geh.. veraltend) bedürfen: es braucht keines Beweises, keiner weiteren Erklärungen; Ein paar Kammerherren - nicht viele, denn man brauchte ihrer noch am Ende des Zuges (Th. Mann. Hoheit 74). 2. gebrauchen, verwenden, benutzen: etwas häufig, selten, oft b.; das kann ich gut. nicht [mehr] b.; Willst du nicht den Revolver b.. mich zu hindern? (Dürrenmatt. Richter 88); kannst du die Sachen noch b.? (hast du noch Verblendung dafür?): seinen Verstand, seine Ellenbogen b.; er ist zu allem zu b. (ugs.; ist sehr anstellig); sie war heute zu nichts zu b. (ugs.; war zu keiner Arbeit imstande). 3. verbrauchen, aufbrauchen: nötig haben, um etw. durchführen od. umfunktionieren zu können: das Gerät braucht wenig Strom; sie haben alles Geld, das gesamte Material gebraucht. 4. (mit Inf. mit „zu"; verneint od. eingeschränkt) müssen: er braucht heute nicht zu arbeiten/(ugs.:) braucht heute nicht arbeiten; du brauchst doch nicht (es ist doch kein Grund vorhanden) gleich zu weinen; es braucht nicht besonders gesagt zu werden, daß ...; es braucht nicht sofort zu sein (es hat Zeit): du brauchst es [mir] nur zu sagen; Es ( = das Mißgeschick) hätte nicht zu sein b. (hätte nicht passieren müssen, wäre vermeidbar gewesen: Jens, Mann 46); (mit Ellipse des Bewegungsverbs) (ugs.:) ich brauche heute nicht in die Stadt; Brauchtum fbr^ixtu:m]. das; -s. -tümer [-ty:mB] <P1. selten): Bestand an ganz bestimmten, im Laufe der Zeit entstandenen u. überlieferten, für einen Stand, ein Volk, eine Epoche charakteristischen Bräuchen: bäuerliches, antikes B.; in der Gegend hat sich noch altes B. erhalten: Die große Gesetzesstele ... ist ihrem Inhalt nach nichts als eine Kompilation altsumerischer Rechts- 425
Brauchwasser grundsätzeund Brauchtümer (Ceram. Götter 337); Brauchwasser, das; -s <o. PI.) (Fachspr.): für gewerbliche od. industrielle Zwecke gebrauchtes Wasser, das nicht als Trinkwasser verwendet werden darf. Braue t'br^id], die; -. -n [mhd. brä = Braue. Wimper, ahd. bra(wa) = Braue. Wimper. Lid]: Augenbraue: dichte, buschige -n; die -n hochziehen. brauen [br^pan] <sw. V.; hat) [mhd. briuwen. brüwen. ahd. briuwan, brüwan]: 1. a) Bier herstellen: die Brauerei hat monatlich 20.000 Hektoliter [Bier] gebraut; b) (fam.) ein Getränk zubereiten: ich muß mir einen starken Kaffee b.; Abends braute er selbst unsere Cocktails (Katia Mann. Memoiren 118). 2. (dichter.) brodeln, wallen: In der Tiefe brauten die Nebel (Trenker. Helden 237); <Abl. zu 1 a:> Brauer, der; -s, - [mhd. brouwer]: gelernter Fachmann für die Bierherstellung (Berufsbez.); Brauerei [br^id'rai], die; -, -en: 1. <o. PI.) Bierherstellung, das Brauen: etwas von der B. verstehen. 2. Gewerbebetrieb zur Herstellung von Bier: <Zus. zu Brauer:) Brauerinnung« die: Berufsgenossen- schaft der Bierbrauer; Brauerpech, das: Masse zum Abdichten der Fugen in Holzfässern. Brauerei-: -bedarf, der; -betrieb, der: -geschwür, das (salopp scherzh.): Bauch, den jmd. vom vielen Biertrinken bekommen hat; -gewerbe. das; -pfenl, das. braun [brqpn] <AdJ.; nicht adv.) [mhd.. ahd. brün]: 1. von der Farbe feuchter Erde, der Kastanie: -es Haar haben; b. sein wie Kaffee, wie Schokolade; der Anzug ist b.; sie hat den Stoff b. gefärbt; sich von der Sonne b. brennen (bräunen) lassen; vgl. blau. 2. (abwertend) die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland betreffend, nationalsozialistisch: die -e Epoche; eine -e Gesinnung; Unser Staat, in dem ... amtierende Kriminalbeamte. Bürgermeister und Richter ihrer -en Vergangenheit überführt werden (Dönhoff. Ära 62); der war immer schon b.; <subst.:) Braun [-]. das; -s. -. (ugs.: -s): braune Farbe, braunes Aussehen: ein dunkles, kräftiges B.; er bevorzugt [die Farbe] B.; Da haben wir sie. ... die heiteren Töne des Renoir ... Bracques schöne -s und Gelbs (K. Mann, Wendepunkt 140); sie erschien am Abend in B. (in brauner Kleidung); Kasseler B. ['kasalß -]. das; - -s [nach der Stadt Kassel]: dunkelbraunes Pigment (2). braun-* Braun-: -atee. die <meist PL): Alge von meist bräunlicher Farbe; -äuge, das: dunkelbrauner Falter mit Augenflecken auf Vorder- u. Hinterflügeln; -äugig <Adj.; o.Steig.; nicht adv.): braune Augen habend: ein -es Mädchen; ^bir, der: Vertreter einer (nahezu ausgestorbenen) Bärenart mit bräunlichem bis schwarzem Fell; ^ebenere, das. -etsenstein, der (o. PI.): durch Verwitterung anderer eisenhaltiger Minerale entstandene Eisenerze; -fikile, die: Bez. für verschiedene pflanzliche Fäulniserscheinungen; ^gebrannt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Sonne gebräunt: er kam b. aus dem Urlaub; -haarig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit braunen Haaren: ein -es Mädchen: --band, das (ns.): I. braunes Hemd als Teil der Uniform nationalsozialistischer Organisationen: Die heroischen Angreifer - nicht im B. übrigens, sondern als Zivilisten verkleidet ... (K. Mann. Wendepunkt 233). 2. (abwertend) Träger des Braunhemds (1) (z.B. SA-Mann): „Das geht nur die Gestapo an", sagte das B. (Fallada. Jeder 120); -Jcehlchen* das: braungestreifter Singvogel aus der Familie der Drosseln; -kohl, der (landsch.): Grünkohl; -kohle, die: aus untergegangenen Wäldern entstandene, erdige bis faserige Kohle von brauner bis schwarzer Farbe, die stark rußend und mit unangenehmem Geruch verbrennt, dazu: -kohlenbergwerk, das, -kohlenbrikett, das: Brikett aus Braunkohle. -kohlenfördening, die. -kohlengas, das: beim Schwelen von Braunkohle anfallendes Gas. -kohlenteer, der: beim Schwelen von Braunkohle anfallender Teer; -spat, der: sehr verbreitetes Mineral, das z. T zur Eisengewinnung herangezogen wird; -stefauder <o. PI.): zur Mangangewinnung vielfach abgebautes Manganerz. 'Braune [br^indl. das; -n: 1. das Braunsein, braune Farbe: ein Gelb, das ins B. übergeht. 2. bräunliche Verfärbung; braungefärbte Stelle: das B. an einem Apfel entfernen; 2Braune [-]. der; -n, -n <DekI. T Abgeordnete): 1. braunes Pferd. 2. (österr.) Kaffee von mittelbrauner Färbung: Bedienungspersonal, das ... nicht immer ganz sicher zwischen großen und kleinen -n unterscheiden konnte (Presse 22. 7. 69.4). 3. (salopp) Fünfzigtnarkschein; Bräune I'brsyna], die; - [mhd. briune]: 1. braune Färbung der Haut: eine gesunde B. 2. (ugs. veraltend) Halsentzündung; 'Braunelle [br^i'neb]. die; -. -n [nlat. prunella, H. u.]: Vertreter einer einheimischen finkenähnlichen Singvogelfamilie; 2Braunelle [-],dte;-.-n: 1. Vertreter einer auf Wiesen u. an Waldrändern vorkommenden Gattung von Lippenblütlern mit bläulichen od. (selten) weißen Blüten. 2. svw. IKohlröschen. bräunen Cbroynan] <sw. V.; hat) [mhd. briunen]: 1. a) bewirken, daß jmd.. etw. ein braunes Aussehen bekommt; braun machen: die Sonne hat mich, meine Haut, mein Gesicht gebräunt; Anfang März bräunt die Sonne noch nicht; b) braunes Aussehen bekommen, braun werden: man kann hier schön in der Sonne b.; Weißblatt wischte sich über die Stirn, die auch hier im Süden nicht bräunte (Strittmat- ter, Wundertäter 479); sie wollte sich ein bißchen b.; meine Haut hat sich schnell gebräunt; c) <b. + sich) braun werden: im Herbst bräunen sich die Blätter. 2. (Kochk.) a) unter Hitzeeinwirkung braun [und knusprig] werden lassen: Fleisch. Mehl b.; Zwiebeln in öl b.; etw. mit gebräunter Butter übergießen; b) unter Hitzeeinwirkung braun und knusprigI werden: der Braten, die Gans bräunt schön, gleichmäßig; er stöpselte den Röster wieder ein ... und beobachtete geduldig, wie das Brot sich bräunte (Böll. Haus 125); bräunlich [bnjynli9l<AdJ.;o. Steig.; nicht adv.): ein wenig braun getönt, sich im Farbton dem Braun nähernd, ins Braune spielend: -e Augen; ihr Haar schimmert b.; Briunung, die; -. -en: eine rasche B. erzielen. Braus [brajis]: tSaus. Brausche fbrapfe]. die; -. -n [mhd. brüsche] (landsch.): Beule an der Stirn j. Brause ['brajizsl. die; -. -n [1: gek. aus Brauselimonade; 2: niederd. bruse]: 1. (ugs.) Limonade mit künstlichen Essenzen], die mit Kohlensäure prickelnd gemacht worden ist: eine B. trinken. 2. a) fbewegliche! Vorrichtung zum Brausen (2); Dusche: die B. aufdrehen, abstellen; sich mit der B. abspritzen; Kurt war Jetzt nackt und stand unter der B. (Baum. Paris 25); b) das Brausen; Duschbad. Dusche: eine kalte, warme B. nehmen; c) siebartig durchlöcherter Aufsatz an Gießkannen od. Brausen (2 a); Sprühteil: die B. [auf die Gießkanne] aufstecken, aufsetzen. Brause-: -had, das: a) öffentliche Einrichtung zum Brausen (2): ins B. gehen; b) Brause (2 b): ein kaltes, warmes B. nehmen; -köpf, der (veraltend): hitziger, leicht aufbrausender Mensch: er ist ein richtiger B.. dazu: -köpfig <Adj.; nicht adv.): ein -er Junger Mann; -Ihnonade, die: svw. t Brause (1); -pulver, das: Pulver, das beim Auflösen in Wasser Brauselimonade ergibt. brausen[brqMzn] <sw. V.)[mhd. brüsen]: I.bes. von Windu. Wellen) in der Bewegung ein ziemlich gleichmäßiges ununterbrochenes Rauschen hervorbringen <hat): der Wind braust in den Wipfeln; das Meer, die Brandung, der Gebirgsbach braust; Ü die Orgel braust (erklingt in voller Stärke); der Jubel braust (ertönt laut); brausenden (tosenden) Beifall ernten; Ganz fern braust die Straße (man hört das brausende Geräusch des Verkehrs auf der Straße; Küpper. Simplicius 187). 2. <hat> a) duschen: heiß, kalt b.; ich brause [mich] jeden Tag; b) abduschen: ich muß noch die Kinder b.; ich habe die schmutzigen Gummistiefel gebraust. 3. sich [geräuschvoll] mit hoher Geschwindigkeit bewegen <ist>: um die Ecke, über die Autobahn b.; der Zug ist über die Brücke gebraust; Sie kommt ins Zimmer gebraust (Fallada. Mann 121); <subst.:> Brausen, das; -s. Braut (bnuitl. die; -. Bräute ['bnytd; mhd.. ahd. brüt] <Vkl. I Bräutchen): a) Frau an ihrem Hochzeitstag: die B. ging in Weiß; die B. zum Altar führen; b) Verlobte: eine heimliche B. haben; Ü B. Christi/Unseres Herrn (kath. Rel.; Nonne)', c) (ugs.) Freundin. Geliebte eines Mannes: .... der hatte quer durch die Börde seine Bräute, und zwei hatte er in Berlin (Kant. Impressum 183); die sind nicht besser wie die Bräute (Mädchen), die draußen auf der Straße sind (Aberle. Stehkneipen 43). Braut-: -ausstattung, die; -büke«, das: Hochzeitsstrauß der Braut; -eitern <PI.); -«xamen, das: in der katholischen Kirche vorgeschriebene Prüfung der Brautleute vor ihrer Zulassung zur kirchlichen Trauung; ^führer, der: Begleiter einer Brautjungfer im Hochzeitszug; -Jungfer, die: ledige Freundin od. Verwandte der Braut, die sie zur Kirche führt od. dem Paar im Hochzeitszug folgt; -klnd, das (Jur.): aus einem Verlöbnis hervorgegangenes Kind; -kleW, das: die Braut trug zur Trauung ein langes, weißes B.; -kränz, der: Myrten /kränz, den die Braut als Kopfschmuck bei 426
brechen der Hochzeit trägt; zitrone, die (veraltend): kostbarer, mit Perlen u. Bändern versehener Kopfschmuck der Braut bei der Hochzeit; -leute <P1.>: svw. t^paar; Finesse, die: auf eine Trauung in der katholischen Kirche folgende Messe; -mutter, die; -nacht, die: Hochzeitsnacht; -paar, das: verlobten Paar , am Tage der Hochzeit i; -schau, die <o. Pl.> in den Wendungen *auf [die] B. gehen/auf B. woilen/B. halten (ugs. scherzh.; eine Ehefrau suchen): Wir machten uns lustig und fragten, ob er auf B. wolle (Remarque. Westen 192); -schleier, der: zur Hochzeit einen weißen, duftigen B. tragen; -Staat, der <o. PI.): Kleidung. Schmuck der Braut an ihrem Hochzeitstag; -stand, der <o. PI.) (veraltend): Zeit von der Verlobung bis zur Hochzeit, Verlobungszeit. Brautzeit; -Unterricht, der: religiöse Unterweisung der Brautleute in der katholischen Kirche; -vater, der; -zeit, die: svw. f-stand. Briutchen l'bnjytcan], das; -s. -: f Braut; Bräutigam ['brgyti- gam], der; -s. -e (ugs. auch: -s) <P1. selten) [mhd. briutego- me.ahd. brütigomo. aus: brüt = Braut u. gomo = Mann]: a) Mann an seinem Hochzeitstag: der B. führte seine Braut zum Altar; wir saßen im Vorzimmer. ... umgeben von weißen Bräuten und -s (Frisch, Homo 80); b) Verlobter: sie stellte ihn auf der Party als ihren B. vor; bröutikh ['bnjytlKj] <Adj.): a) die Braut betreffend, zu ihr gehörend: der -e Kopfschmuck; die -e Ausstattung; b) wie es einer Braut zukommt: b. aussehen; b. geschmückt sein. brav [bra:fl <Adj.) [frz. brave < ital. bravo = wacker; unbändig, wild < vlat. *brabus < lat. barbarus = fremd; ungesittet]: 1. (meist von Kindern) sich auf Grund einer fügsamen, ruhigen Wesensart so verhaltend, wie es die Erwachsenen erwarten od. wünschen: ein -es Baby; er ist heute sehr b.. von allen am bravsten gewesen; sei b.!; b. sitzen bleiben; Ü .... wenn Chruschtschow schön b. sei und sich ganz gesittet benähme, werde man ... (Dönhoff. Ära 77). 2. a) von rechtschaffener, biederer, redlicher Wesensart u. sich daher untertänig, nicht aufbegehrend verhaltend/: eine -eFrau; -e Bürger;.... Otto solle heiraten, ein -es Mädchen, das gut kocht, mit einer schönen Aussteuer (Remarque. Obelisk 150); b) ordentlich, aber ohne besonderes Format; bieder, hausbacken: eine Sonate b. herunterspielen; mit diesem Kleid sieht sie b. aus; diese Bluse ist Air einen Ball zu b.; Für einen Anfänger sehr b. Aber das Ganze hat zu wenig Esprit (Borchert. Draußen 35). 3. (veraltend) tapfer, mutig: ein -er Soldat;" sich b. schlagen; <Abl.:> Bravheit, die; -: Seiner B. und seiner Tüchtigkeit verdanken wir unser Glück (Hacks, Stücke 142); bravissimo! [bra'visi- mo] <Interj.) [ital. bravissimo. Sup. zu tbravo]: sehr gut!; ausgezeichnet /(Ausrufdes starken Beifalls u. der Anerkennung); bravo! fbra:vo] (Interj.) [ital. bravo (Beifallsruf der Zuschauer in der italienischen Oper), fbrav]: gut!: schön!(Ausruf des Beifallsu. der Anerkennung): b.. bravissimo!; b. rufen; <subst.:) 'Bravo [-], das; -s. -s: Bravoruf. Beifallsruf: ein B. für den Künstler!; ein lautes B. ertönte; 2Bravo [-]. der; -s. -s u. ...vi [ital. bravo, zu: bravo, tbrav]: ital. Bez. für Meuchelmörder. Räuber: ein gedungener B.; <Zus. zu *Bravo:> Bravoruf, der: Beifallsruf: begeisterte -e ertönten; Bravour [bravu:?]. die; -. -en [frz. bravoure < ital. bravura = Tüchtigkeit. Tapferkeit, zu: bravo, Tbrav]: 1. <o. PI.) Tapferkeit. Schneid: die B. der Soldaten; mit großer B. kämpfen; ein Projekt mit viel B. (mit unbekümmerter Forschheit) in Angriff nehmen, verkünden. 2. a) <o. PI.) vollendete Meisterschaft, meisterhafte Technik: eine schwere Aufgabe mit B. lösen; b) <nur PI.) meisterhaft ausgeführte Darbietungen, bravouröse Leistungen: die -en des Eiskunstläufers wurden bewundert. Bravour-: -arie, die: schwierige, auf virtuose Wirkung abzielende Arie (meist für Frauenstimme); ^leistung, die: Glanzleistung, Meisterleistung: der Wettkämpfer siegte durch eine B.; --stück, das: 1. (Musik) technisch schwieriges, auf virtuose Wirkung abzielendes Musikstück: diese Sonate, diese Arie ist ein B. 2« (allg.) Glanzstück. Glanznummer: diese Rede war ein wahres B. bravourös [bravu'ras] <Adj.) [frz. bravoureux]: a) schneidig- forsch: in -er Fahrt dahinbrausen; Während er sich dem Ende seiner Ansprache mit b. gesteigertem Tempo näherte (K. Mann. Mephisto 30); b) meisterhaft: eine -e Technik; sein Klavierspiel ist einfach b.; b. singen. break! [breikj (Interj.) [engl, break!, Imperativ von: to break = abbrechen, auseinandergehen, durchbrechen] (Boxen): geht auseinander, trennt euch! (Aufforderung des Ringrichters beim Boxkampf); Break H, der od. das; -s, -s [engl, break]: 1. a) (gew. Eishockey) plötzlicher u. unerwarteter Durchbruch aus der Verteidigung heraus, Überrumpelung des Gegners aus der Defensive: dem Gegner gelang ein B.; durch einten] B. erzielte die Mannschaft das Siegestor; b) (Tennis) Gewinn eines Punktes bei gegnerischem Aufschlag; c) <nur: das) (Boxen) Kommando des Ringrichters, mit dem er beide Boxer auffordert, sich aus der Umklammerung zu lösen u. einen Schritt zurückzutreten. 2. (Musik) kurzes Zwischensolo im Jazz. Breecie fbretja], Brekzie ['brcklspl. die; -. -n [ital. breccia < frz. bräche < afränk. *breka = Bruch] (Geol.): Sedimentgestein aus kantigen, durch ein Bindemittel verkitteten Gesteinstrümmern. 'Br^di- (brechen 1): -bohne, die: grüne, noch nicht reife Bohne, die leicht gebrochen werden kann u. nicht geschnitten werden muß. wenn man sie kochen will; -eisen, das: svw. t ^Stange; -Stange, die: starke Eisenstange mit zugespitztem oder abgeflachtem Ende, die als Hebel beim Anheben von Lasten/ od. bei Abbrucharbeiten dient; *mit der B. (bes. Sport Jargon; unter Einsatz aller körperlichen Kräfte): das war ein Sieg mit der B. 2Br$ch- (brechen 8): -durchfallt der: mit Erbrechen u. Durchfall einhergehende Erkrankung des Magen-Darm-Kanals; -mittel, das: Mittel, das angewendet wird, um Erbrechen auszulösen: Vor allem bei Ätzgiften ... darf kein B. eingegeben werden (Hörzu 1. 1971. 73); Ü (ugs. abwertend:) Den echten Preußen unter den Offizieren war er ... ein B. (er widerte sie an; Kirst. 08/15.120); Wer es (= das andere Bild) kennt, weiß, welches ich meine. Ein echtes B. (Plenz- dorf. Leiden 79); -pulver, das: svw. T -mittel; ^reiz, der: Gefühl, sich übergeben zu müssen: unter den Böen ... schickte der Magen ihm leichten B. in die Kehle (Johnson. Ansichten. 133); Ü Der Anblick einer deutschen Zeitung verursachte B. (K. Mann. Wendepunkt 302); -zentnm, das: Nervenzentrum, das Erbrechen auslöst. brechbar [bre^ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich brechen (1. 3 b. 4, 6) lassend, so beschaffen, daß es gebrochen werden kann, dazu: Br^chbarkeit. die; -; Breche ['bre<pl. die; -. -n (Landw.): Gerät, mit dem man früher die der Flachsfaser noch lose anhaftenden Rinden- u. Holzteile zerkleinerte; brechen I'bre^n] <st. V.) /vgl. gebrochen/ [mhd. brechen, ahd. brehhan]: 1. etw. Hartes. Sprödes durch starken Druck, durch Anwendung von Gewalt ikrachend'/ in zwei/ Stücke teilen, durchtrennen <hat>: einen Stock in Stücke b.; den Flachs b. (mit der Breche zerkleinern); Blumen b. (geh.; pflücken); das Brot b.; Marmor. Schiefer b. (abbauen); sich (Dativ)den Arm. den Knöchel b; sich [beim Sturz] das Genick b. (durch einen Genickbruch tödlich verunglücken); * nichts zu b. und zu beißen haben (geh.; hungern müssen). 2. (von etw. Hartem. Sprödem) durch Druck, durch Anwendung von Gewalt krachend/ in [zwei] Stücke zerfallen, durchbrechen Ost): die Äste brachen unter der Schneelast; das Brett bricht (hält der Belastung nicht stand); das Leder, der Stoff beginnt zu b. (wird rissig); die Achse, die Feder ist gebrochen; Ü das Eis ist gebrochen (die ablehnende, feindliche Haltung ist überwunden); *2um Brechen voll sein (überfüllt sein [so daß ein Einbrechen des Bodens zu befürchten ist]). 3. a) <b. + sich) auf etw. auf treffen u. in eine andere Richtung abgelenkt od. zurückgetrieben werden <hat>: die Brandung bricht sich an den Felsen; die Strahlen brechen sich im Glas; der Schall bricht sich am Gewölbe; b) abprallen lassen, ablenken <hat): die Brückenpfeiler, die Felsen brechen die Wellen; Linsen .... die das Licht brechen (Haber. Welten 83). 4. etw., was sich als Barriere darstellt, durchbrechen, überwinden (hat): jmds. Widerstand. Trotz b.; er hat endlich sein Schweigen gebrochen (sein Schweigen beendet; ausgesagt); eine Blockade b.; einen Rekord b. (einen neuen Rekord aufstellen); Bundesrecht/fliist.:) Reichsrecht bricht (steht höher als) Landesrecht. 5. die bisherige Verbindung. Beziehung aufgeben, abbrechen <hat>: er hat endgültig mit der Kirche, mit der Partei gebrochen; mit einer Tradition, einer Gewohnheit b.; sie hatten sich vorgenommen, mit der Vergangenheit zu b. 6. nicht mehr einhalten <hat): einen Vertrag, einen Waffenstillstand, einen Eid, sein [Ehrenlwort. sein Versprechen b.; die Ehe brechen (den Ehepartner betrügen, ihm nicht treu sein); den Frieden b. (Streit, Krieg anfangen). 7. (meist geh.) plötzlich mit gewisser Anstrengung / aus etw. hervorkam- All
Brecher men. durch etw. dringen <ist>: die Sonne bricht durch die Wolken; eine Quelle bricht aus dem Felsen; die Reiter brachen aus dem Hinterhalt; das Wild ist durch das Gebüsch gebrochen (durchgelaufen); (geh.:) Tränen brachen Ihr aus den Augen. 8. <hat> a) (ugs.) erbrechen, sich übergeben: nach dem Essen mußte er mehrmals, heftig b.; b) von sich geben: das ganze Essen. Blut. Galle. Schleim b. 9. (Jägerspr.) (vom Schwarzwild) mit dem Gebrech den Boden aufwühlen, um Nahrung zu suchen <hat>: auf Mast b.; Brecher [brajB]. der. -s. - [1: LÜ von engl, breaker]: 1. Woge mit überstürzendem Kamm. Sturzsee: Die Brandung war nicht besonders stürmisch, zwei oder drei B. mannshoch (Frisch. Gantenbein 383). 2. Maschine zur Zerkleinerung harter Stoffe (insbes. von Gestein) durch Druck od. Schlag; Brechung, die; -. -en: 1. (Physik) Richtungsänderung einer Welle beim Übertritt in ein anderes Medium: die B. des Lichts; die B. von Schallwellen: die B. von Wellen berechnen. 2. (Sprachw.) Vokalveränderung in den germanischen Sprachen unter dem Einfluß der Nachbar laute; <Zus. zu 1:> Br^diungsfchler, der: Sehfehler\ der durch zu schwache od. zu starke Brechung der Lichtstrahlen im Auge entsteht; Brechungswinkel, der: Winkel, in dem die Brechung (1) erfolgt. Bredouille [breduljö]. die; -. -n [frz. bredouille. urspr. = Dreck. H. u.l (ugs): Verlegenheit. Bedrängnis: in der B. sein; in die B. kommen; Ist das Einkommen ... unangemessen, geraten Richter und Rechtsstaat in die B. (Spiegel 26. 1966. 34). Breeches [britJds] <PI.) [engl, breeches. PI. von: breech < aengl. brec. PI. von: bröc = Beinbekleidung]. Breecheshose, die; -. -n: Imlblange. an den Oberschenkeln weite, von den Knien abwärts eng gearbeitete Reitht)se. bresebi [bre:g|n]: tbrägeln. Bregen [bre:gnj. (auch.) Brägen fbre:gn], der. -s. - [aus dem Niederd. < mniederd. bregen] (nordd.): 1. Hirn vom Schlachttier. 1. (ugs. scherzh.) Schädel: die Sonne scheint mir auf den B.; Oder-ich-schlage-dir-deinen-B - kaputt...!" Und bei jedem Wort läßt er ihren Kopf gegen die Bettwand krachen (Fallada. Jeder 291); <Zus.:> bregen- kKit[e]rlg <Adj.; nicht adv.) [ausdem Niederd.. aus t Bregen u. klüterig = klumpig, zu tKlüten] (ugs.. bes. berlin.): melancholisch: Werde ich hier bregenklütrig rumstehen ... (Döblin. Berlin 116). Brei [br^jl. der; -[eis. -e [mhd. bri(e). ahd. brlo. urspr. = Sud, Gekochtesl <Vkl. t Breichen): dickflüssige Speise: ein B. aus Grieß, aus Haferflocken; [einen dicken, steifen] B. kochen; Ü über Gerechte und Ungerechte ergoß sich der zähe, langsame B. seiner Rede (Fallada. Mann 44): etw. zu B. (zu einer breiförmigen. dicken Masse) zerstampfen; *jm*n. B. um den Mund/ im Maul schmieren (salopp; jmdn. umschmeicheln, beschwatzen): um den [heißen] B. herunreden (ugs.; nicht über den Kern einer Sache reden): jmdn. zu B. schlagen (derb; jmdn. gehörig verprügeln): <Zus.:> breiartig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. tbreiig; <Abl.:> Breichen [br^n]. das; -s, -: tBrei: Kind mit B. im Gesicht (Kant. Impressum 299); breiig CbnUif] <Adj.; o. Steig.): wie Brei, zähflüssig: Meine Füße glitten auf den -en ... Algen aus (Jahnn. Geschichten 194); er .... der so grauenhaft b. hustete (Th. Mann. Zauberberg 31). Brein [br^jn], der; -s [aus TBrei u. dem -n der schw. Dekl.] (österr. mundartl.): Hirse breij. breit [br^it] <Adj.; -er. -este) [mhd.. ahd. breit]: 1. a) von größerer Ausdehnung in seitlicher Richtung (Ggs.: schmal): eine -e Straße; ein -es Gesicht; -e Hüften; der Junge Mann ist sehr b. (breitschultrig); etwas -er machen; er schreibt b. (hat eine in die Breite gezogene Schrift); er hat die Schuhe b. getreten; Ü etwas b. (weitschweifig, ausführlich) darstellen, erzählen; b) <in Verbindung mit einer [inidirekten Maßangabe) eine bestimmte Breite aufweisend, von einer bestimmten Breite: ein 3 cm -er Saum; das Brett ist SO cm b.; das Band ist einen Finger b.; er ist so b. wie lang (ugs. scherzh.; sehr dick): der Stoff liegt doppelt b. (ist in doppelter Breite auf dem Stoffballen aufgewickelt). 2. größere Teile des Volkes, der Öffentlichkeit betreffend: die -eÖffentlichkeit; die -e Masse (diemeisten): -e Bevölkerungsschichten; die Aktion fand ein -es (fand überall großes) Interesse; eine -e Streuung des Eigentums (Schaffung von Eigentum für viele). 3.! aufdringlich- /unangenehm: ein -es Lachen; er hat eine -e Aussprache (eine langsame Aussprache mit gedehnten Vokalen). breit-. Breit- -beinig <AdJ.; nicht präd.): mit gespreizten Beinen: b. dastehen, dasitzen, daherkommen; (seltener attr.:) ein -er Gang: ^Mätttejrig <Adj.; nicht adv.): eine -e Pflanze; -film, der: svw. t-wandfilm: -gefächert <AdJ.; breiter gefächert, am breitesten gefächert; nur attr.): reichhaltig: ein -es Angebot an Bildungsmöglichkeiten; -krati- pig <Adj.; nicht adv.): mit breiter Krempe: ein -er Hut; -»machen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): a) sehr viel Platz in Anspruch nehmen: mach dich [auf der Couch] nicht so breit!; b) sich immer weiter ausbreiten, immer mehr Bereiche oder Personen erfassen: das sind Erscheinungen, die sich auch in anderen Wissenschaftsgebieten b. (Mantel. Wald 98); c) sich häuslich niederlassen: sie wollte sich in meiner Wohnung b.; Ü er hat sich bei seinen Vorgesetzten ganz schön breitgemacht (sich bei ihnen angebiedert und eingenistet); -mäulig <Adj.; nicht adv.): mit breitem Mund. Maul: ein -es Tier; Ü b. (derb; überheblich, anmaßend) reden, antworten; -nasen <P1.) (Zool.): in den Tropen Mittel- u. Südamerikas beheimatete Überfamilie der Affen. Neuweltaffen; -rasig <Adj.; nicht adv.): mit breiter Nase: ein -es Gesicht; -randig <Adj.; nicht adv.): mit breitem Rand: ein -er Hut; -schlagen <st. V.; hat): [1: nach dem Breitschlagen von Metall vor der Verarbeitung]: 1. (ugs.) überreden, beschwatzen (oft in Verbindung mit sich u. lassen): ich habe mich schließlich doch b. lassen und bin mit ins Kino gegangen. 2. (Schweiz.) übermäßig viel Gewicht auf etw. legen: er schlägt diese Formalitäten viel zu breit; -sd*ilt(e]rig <Adj.; nicht adv.): mit breiten Schultern: ein -$r Mann; -sebwanz, der: Persianerpelzart aus dem kurzen, glatten, moireähnlichen, noch ungelockten Fell nicht ausgetragener oder ganz junger Karakullämmer: ein Mantel aus B.; -sdte» die: 1. die breitere Seite von etw.. Längsseite: die B. des Schiffes; an der B. des Tisches sitzen. 2. a) alle schweren] Geschütze, die auf der Längsseite eines Schlachtschiffes aufgestellt sind; b) gleichzeitiges Abfeuern aller auf der Längsseite eines Schlachtschiffes aufgestellten Geschütze: eine B. abgeben, abfeuern; U die Zeitung feuerte eine B. auf die Regierung ab; -spur, die: besonders große Spurweite bei Schienen- u. Kraftfahrzeugen, dazu: -spur- bghn, die: Eisenbahn mit besonders großer Spurweite (über 1.435 m); -spurig <Adj.): mit über der Norm liegender Spurweite: eine -e Bahn; b. fahren; Ü b. (anmaßend, großspurig) reden, auftreten; -treten <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): ausgiebig, bis zum Überdruß erörtern: sein Lieblingsthema immer wieder b.; du brauchst diese unangenehme Geschichte nicht überall breitzutreten; -walzen <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): weitschweifig behandeln, erörtern: diese Frage wurde hier schon genügend breitgewalzt; -wand, die (Kino): besonders breite Bildwand, dazu: -wmnd- fibn. der: Film von breiterem Format als ein Normalfilm. Breitfilm, -wandverfahren, das: Filmvorführungsverfahren, bei dem das projizierte Bild wesentlich breiter ist als beim Normalverfahren. Breite [breite], die; -. -n [mhd. breite, ahd. breit!]: 1. Ausdehnung in seitlicher Richtung: Länge. B. u. Höhe eines Zimmers; die Brücke hat eine B. von dreißig Metern; ein Weg von drei Meter B.; etwas in verschiedenen -n liefern; etw. der B. nach (entsprechendder Querachse) durchsägen, falten; Üetw. in epischer B. (in [allzu] großer Ausführlichkeit) schildern; der Aufsatz geht zu sehr in die B. (behandelt zu viele Details. Nebensächlichkeiten); *in die B. gehen (ugs.; ziemlich dick werden). 2. a) (Geogr.) Abstand eines Ortes der Erdoberfläche vom Äquator: die geographische B. bestimmen; die Insel liegt [auf. unter] SO0 nördlicher B.; b) <P1.) Gebiet einer bestimmten geographischen Breite (2a): in diesen -n herrscht feuchtwarmes Klima; breiten [brqjtn] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. breiten] (geh.): a) ausbreiten: ein frisches Tuch über den Tisch b.; ich breitete ihm eine Decke über die Beine; b) nach der Seite spreizen; der Adler breitete seine Schwingen; c) <b. + sich) sich ausdehnen: dichte Nebelschwaden breiten sich über das Tal; ein hämisches Grinsen breitete sich über sein Gesicht. Breiten-: -arbeit, die <o. PL): X.Arbeit auf breiter Grundlage: über der Lösung der Einzelprobleme darf die B. nicht vernachlässigt werden. 2. (Sport) auf die Heranbildung einer großen Anzahl von Nachwuchsspielern und -mannschaften angelegtes Training; Mjrad.der (Geogr.): Zone der Erdoberfläche, die von zwei um 1° auseinanderliegenden Breitenkreisen eingeschlossen wird: auf dem 40. B. liegen; -kreis, der (Geogr.): parallel zum Äquator verlaufender Kreis um 428
brennen die Erde; -sport. der: von der Bevölkerung auf breiter Ebene betriebener Sport: den B. fördern; -Wirkung, die: breite Kreise erfassende Wirkung: ein Roman von großer B. Breitling, der; -s. -e [zu t breit (1 a)J: volkst. Bez. Air t Brachse u. Karausche. Brekzie:! Breccie. Bremefbrerirol.die; -. -n [mhd. breme. ahd. bremo] (südd.): Stechfliege. 2Bremse. Brqm&- (BCfz.-]technik): stecke, die: Teil der Bremsvorrichtung, der beim Abbremsen gegen den in Bewegung befindlichen Teil gepreßt wird; -belag. der: auf der Bremsbacke befestigter, abriebfester Belag; -berg, der: Fördereinrichtung im Bergbau, bei der auf geneigter Strecke leere Wagen durch gefüllte abwärtsfahrende an Drahtseilen nach oben gezogen werden; -flüssigkeit. die (K fz.-T.): spezielle Flüssigkeit zur Übertragung des Drucks in hydraulischen Bremsen; -hebel. der; -klotz, der: I Holz]klotz, der die Bewegung eines Rades verhindert; -kraft, die. dazu: -kraftverstirker. der: -leuchte, die: svw. !-licht; -licht, das <P1. ...lichter): beim Bremsen aufleuchtendes (rotes) Licht an der Rückseite von Fahrzeugen; -pedal, das: Fußhebel zum Betätigen einer Bremse: -probe« die: B. mit abgestelltem Motor machen; -rakete, die: selbständige Antriebseinheit, die die Bahngeschwindigkeit einer Rakete o.a. vermindert; -schuh, der keilförmiges, auf die Schiene aufzusetzendes Gerät. Körper aus Stahl zum Abbremsen von frei laufenden Eisenbahnwagen; -spur, die: Spur, die ein stark abgebremstes Fahrzeug auf der Straße od. dem Erdboden hinterläßt; -Vorrichtung, die; ^weg, der: Weg. den ein Fahrzeug vom Betätigen der Bremse bis zum Stillstand zurücklegt. 'Bremse I'bremz»]. die; -. -n [spätmhd. bremse = Nasenklemme < mniederd. premese. zu: präme = Zwang. Druck od. Dramen = drücken]: Vorrichtung zum Verlangsamen od. Beenden einer Bewegung: eine hydraulische, automatische B.; die -n Quietschen, versagen: der Lokführer löst die -n; die B. betätigen, durchtreten (ugs.; das Bremspedal bis zum Anschlag treten): du mußt die B. (Handbremse) anziehen; auf die B. treten, (salopp:) latschen; Wenn die Kurve anfängt, sollte man nicht mehr auf der B. stehen (noch immer das Bremspedal Idurch]treten; Frankenberg. Fahren 171). 2Bremse [-]. die; -. -n [niederd. bremse; ahd. brimissa. zu: breman = brummen]: große, langflügelige Stechfliege. bremsen ['bremzn] <sw. V.; hat) [mhd. premsen = zwängen, bändigen. I 'Bremse]: a) die ]Bremse betätigen: der Fahrer mußte plötzlich b.; das Auto (der Fahrer des Autos) hatte zu scharf gebremst; Ü wir müssen [mit den Ausgaben] b. (in den Ausgaben zurückhaltend, sparsam sein); b) die Geschwindigkeit von etwas / bis zum Stillstand] verlangsamen, zum Halten bringen; einen Wagen b.; der Fahrer konnte die Straßenbahn nicht mehr rechtzeitig b.; Ü eine Entwicklung b. (verlangsamen); die Einfuhr b. (einschränken); die Heißwasserversorgung wird über Nacht gebremst (gedrosselt; Wohmann, Absicht SD; man muß ihn dauernd b. (ugs.; davon zurückhalten, zu weit zu gehen): ich kann mich b. (ugs.; beherrschen, zurückhalten; man wird doch wohl nicht glauben, daß ich so töricht bin. das zu tun): wenn er ins Erzählen kommt, ist er nicht zu b. (ugs.; hört er nicht mehr auf). Bremsen- (2Bremse): -plage, die; -schwärm, der; -stich, der. Bremser ['bremzel. der; -s. -: 1. Begleitfahrer für die Bedienung der Bremse in Güterwagen. 2. (Bobsport) Schlußmann im Bobschlitten; <Zus. zu 1:) Brpnserhiuschen, das: offener od. gedeckter Platz für den Bremser (1) an der Stirnseite von Eisenbahnwagen; Bremsung,die; -. -en. hrpin-, Br^nn-: -ball,der <o. PL): dem Schlagball verwandtes Spiel, bei dem eine Partei versucht, um das Feld zu laufen, bevor der Ball von der Feldpartei auf einen bestimmten Punkt gelegt wird; -dauer, die <o. PL): 1. Zeitspanne, in der etwas brennen (3 a) kann: die B. einer Glühbirne. 2. Zeitspanne, die nötig ist. um etwas zu brennen (6); -ebene. die (Optik): senkrecht zur optischen Achse durch einen Brennpunkt verlaufende Ebene: -eisen, das: 1. svw. t ^schere. 2. (Med.) elektrisches Glüheisen für chirurgische Zwecke. 3. Eisenstab zum Einbrennen von Brandzeichen bei Tieren; -fliehe, die (Optik): Fläche einer Linse (2 a). auf der sich die Schnittpunkte benachbarter Parallelstrahlen nach der Brechung (1) befinden; Kaustik; -gas, das: brennbares, zum Kochen und Heizen verwendetes Gas (z.B. Erdgas); ~gbs, das; -es, ...gläser (Optik): stark gewölbte Sammellinse, die parallel einfallende Strahlen im Brennpunkt vereinigt; -haar, das: borstenartiges Haar bei Nesselpflanzen u. Schmetterlingsraupen, das Giftstoffe enthält, die bei Berührung austreten u. starken Juckreiz verursachen; -holz, das <o. PL): als Brennmaterial verwendetes Holz: B. sammeln; -kammer.die(Technik): Kammer (Ab) in Motoren. Turbinen o.a.. in der die Brenn- od. Treibstoffe unter Zufuhr von Luft od. Sauerstoff/ gemisch J verbrannt werden; -llnie, die (Optik): Schnittkurve einer Brennfläche mit einer durch die optische Achse der Linse gelegten Ebene (2); -linse, die: svw. f-glas; -material, das: zum Heizen geeignetes Material; als B. Papier. Holz und Kohle verwenden; -nessel.die(nlcht getrennt: Brennessel): Nesselgewächs mit Brennhaaren; -ofen, der: Ofen, in dem Steingut. Porzellan. Ziegel. Kalk o. ä. gebrannt werden; -punkt, der [1: LÜ von lat. punctum üstiönis]: l.a) (Optik) Punkt, in dem sich parallel zur Achse in eine Linse od. einen Hohlspiegel einfallende Strahlen nach ihrer Brechung vereinigen: der B. einer Linse, eines Hohlspiegels; b) (Math.) bes. ausgezeichneter Punkt bei Kegelschnitten; vgl. Ellipse, Hyperbel. Parabel. 2. Mittelpunkt. Blickpunkt; in den B. rücken; im B. des allgemeinen Interesses stehen; -schere, die: scherenförmiges Instrument, das erwärmt od. beheizt u. danach zum Kräuseln der Haare verwendet wird; -Schluß, der (Technik): Zeitpunkt, in dem das Triebwerk einer Rakete zu arbeiten aufhört; -Spiegel, der (Optik): Hohlspiegel, der parallel einfallende Strahlen im Brennpunkt vereinigt: mit einem B. Papier anzünden; -Spiritus, der: ungenießbar gemachter Spiritus, der für technische Zwecke verwendet wird; -stelle, die: jede Stelle in einem Raum, an der sich ein elektrischer Anschluß befindet: neben den festmontierten Lampen und elektrischen Geräten sind alle Steckdosen als -n zu zählen; -stoff, der: leicht brennbarer Stoff zur Wärmeerzeugung; Kohle, Erdöl und Erdgas sind natürliche -e; Ü Sie haben ... den ... Reichtum den B. des höllischen Feuers genannt (Th. Mann, Zauberberg 558), dazu: -stoflTrage, die. -stoflmenge, die. -stoffver- brauch, der; -suppe, die (südd.. österr.): Suppe aus Mehlschwitze; zweite, die (Optik): Abstand eines Brennpunkts von dem ihm zugeordneten Hauptpunkt auf der Linse od. dem Hohlspiegel; Mvert.der: 1. Wärmeleistung von Heizgeräten: dieser Ofen hat einen hohen B. 2. bei der Verbrennung eines Stoffes frei werdende Wärmemenge. brennbar fbrenba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es brennen (1 a. c) kann; -es Material; Benzin ist leicht b.. dazu: Brennbarkeit, die; -: die B. eines Stoffes untersuchen; brennen ['brenan] <unr. V.; hat) /vgl. brennend/ [mhd. brennen, ahd. brennan]: 1. a) in Flammen stehen; hell, lichterloh, wie Stroh (mit sich schnell ausbreitenden Flammen) b.; das Haus brennt; das Schiff treibt -d auf dem Meer; Ü Haß brannte in ihm; -de Liebe; wo brennt's denn? (ugs.; was ist denn los?): es brennt [lichterloh! im Strafraum/vor dem Tor (Fußball Jargon; es besteht höchste Gefahr, ein Tor hinnehmen zu müssen): b) zu einem Nutzungszweck angezündet od. eingeschaltet sein u. glühen; der Ofen. Herd brennt; mit -der Zigarette; c) beim Brennen (1 a, b) eine bestimmte Eigenschaft zeigen: öl. Benzin brennt schnell, leicht (ist leicht entzündbar); dieser Ofen brennt gut (heizt gut); d) sehr heiß scheinen: die Sonne brennt heute stark; sich in die -de Sonne legen. 2. als Heizmaterial verwenden: Holz, öl b.; in diesen Öfen kann man nur Koks b. 3. a) eingeschaltet od. angezündet sein u. leuchten; das Licht, die Lampe brennt [die ganze Nacht]; die Birne, die Kerze brennt nur noch ganz schwach; b) eingeschaltet haben, leuchten lassen; den ganzen Tag Licht b.; nur die Stehlampe b. 4. einbremien: ein Zeichen auf das Fell eines Tieres b.; das Muster ist in das Porzellan gebrannt; ich habe mir mit der Zigarette ein Loch in den Anzug gebrannt. 5. (selten) durch Hitze. Feuer verletzen, verbrennen: Jmdn. mit der Zigarette [am Arm) b.; ich habe mich [am Ofen] gebrannt. 6. a) für einen bestimmten Nutzungszweck mit Hitze behandeln: Ziegel. Porzellan. Ton b.; gebrannter Kalk; Schnaps b. (destillieren); er brennt selbst, heimlich (stellt selbst, heimlich Schnaps her); b)rösten; Kaffee. Mehl. Zucker [braun] b.; gebrannte Mandeln; c) mit Hitze in eine bestimmte Form bringen, eine bestimmte Form herstellen; die Haare b.; gebrannte Locken; ich brenne mir Wellen. 7. a) schmerzen, ein wundes Gefühl 429
brennend verursachen: die Wunde brennt; die Fußsohlen, meine Füße brennen entsetzlich; Sein. Herz brannte ihm (Wiechert. Jeromin-Kinder 117); mir brennen die Augen [vor Müdigkeit, vom vielen Lesen); Ü -der (quälender) Durst; -des Heimweh; b) scharf schmecken, einen beißenden Reiz verursachen: der Pfeffer brennt auf der Zunge; der Schnaps brennt mir wie Feuer in der Kehle. & a) heftig nach etw. streben, trachten: auf etw. sinnen: auf Rache b.; er brennt darauf, ihn zu sprechen; b) wegen etw. ganz ungeduldig sein: er brennt vor Neugier. Ungeduld. Ehrgeiz. Sehnsucht; die jungen Spieler brennen (Sport Jargon; sind ganz begierig zu zeigen, was sie können, zu siegen): brennend <Adj.>: a) <nicht adv.) sehr wichtig, akut: ein -es Problem; b) (verstärkend bei Adjektiven u. Verben) sehr: etwas ist b. wichtig; etwas b. gern tun; sich b. für etwas interessieren; Bremer, der; -s. -: I. Vorrichtung zum Verbrennen fester, flüssiger od. gasförmiger Brennstoffe: den B. am Gasherd anzünden. 2. für das Brennen von Spiritus u. Branntwein ausgebildete Fachkraft: Brennerei [brena'r^i]. die. -. -en: a) <o. PI.) Herstellung von Branntwein: b) /gewerblicher7 Betrieb für die Herstellung von Branntwein. Brente ['brental. die; -. -n [spätmhd. brente < Alpenwort •brenta, H. u.l (bes. Schweiz.): 'Milch)faß. hölzernes Gefäß. Brenze [brentsa] <PI) Uu frühnhd. brenzen = verbrannt riechen, zu t brennen! (Fachspr.): alle brennbaren Minerali- en (z.B. Graphit. Kohle. Schwefel); brenzdn l'brentjjn] <sw. V.; hat) [zu frühnhd. brenzen. IBrenzel Oandsch.): a) nach Verbranntem riechen: es brenzelt hier ziemlich stark; b) schwelen, glimmen: auch der Lampenschirm brennt nicht so richtig, brenzelt nur und bekommt ein Loch (Frisch. Gantenbein 28); brenzlkh [brEnt$li<;] <Adj.) (österr.): svw. !brenzlig; brenzlig [-] <Adj.): a) <o. Steig.) (veraltend) verbrannt, nach Brand riechend]: ein -er Geruch; hier riecht es b.; b) (ugs.) bedenklich, gefährlich: eine -e Situation: die Sache ist. wird [mir] zu b.; dafür hat unsereins den ganzen Tag mit -en Individuen zu tun. mit Einbrechern. Dieben ... (Werfel. Bernadette 142). Bresche fbreja]. die: -. -n [(nhd. Ersatzwort für frühnhd. lucke = aus einer Festungsmauer herausgeschossene Öffnung) frz. bräche < afrank. *breka = Bruch] (veraltend): große Lücke: tiefe -n klafften in der Mauer; eine B. [in die Festung] schlagen: Durch die gerissene B. brachen Sturmverbände (Plievier. Stalingrad 18): *fiir imdn.. etw. eineB. schlagen (sich für jmdn., etw. erfolgreich einsetzen): [für jmdn,, etw.] in die B. springen, treten; sich [für imdn., etw.] in die B. weifen (für jmdn.. etw. einspringen, eintreten). bresthaft [bresthaft] (AdJ.; -er. -este: nicht adv.) [mhd. bresthaft, zu: breste = Mangel, vgl. Gebresten] (Schweiz., südwestd.. sonst veraltet): mit Gebrechen behaftet: ein -er Mensch: <Abl.:> Bi^sthaftigkeit. die: -. Breteschelbretejal.die: -. -n [frz. breteche = Zinne]: Erker an Burgmauern u. Lehrgängen zum senkrechten Beschuß des Gegners. Breton [bra'tö:], der. -s. -s [frz. breton. eigtl. = bretonisch(er Hut) < tat. Brit(t)o (Gen.: Brlt(t)önis) = Brelone]: aus der Volkstracht der Bretagne übernommener /Stroh jhut mit hochgerollter Krempe: es gibt Cowboy-Look in verschiedenen Ausdeutungen und aus Strohgeflecht den B. mit flachem Kopf (MM 6. 3. 70. 5). Brett [bret]. das; -[eis. -er [mhd., ahd. bret. urspr. =.[aus einem Stamm] Geschnittenes, verw. mit T bohren]: 1. flaches, langes, aus einem Baumstamm geschnittenes Holzstück: ein dünnes, stabiles, schweres B ; die -er sind morsch; -er schneiden, zurechtsägen; aus -ern ein Regal anfertigen; hier ist die Welt [wie] mit -n vernagelt (ugs.; hier geht es nicht weiter, konvnt man nicht voran)', *das Schwarze B. (( schwarzgestrichene! Tafel für Anschläge. Bekanntmachungen: urspr. eine Tafel in Wirtshäusern, an der angekreidet wurde, was der einzelne Gast zu zahlen hatte; seit dem 17. Jh. Anschlagbrett Tür öffentliche Bekanntmachungen, zuerst in den Universitäten); ein B. vor dem Kopf haben (ugs.; begriffsstutzig sein: nach der Gewohnheit der Bauern in früheren Zeiten, störrischen Ochsen mit einem vor die Augen gehängten Brett die Sicht zu nehmen, bzw. nach dem Joch der Ochsen); das B. bohren, wo es am dünnsten ist (ugs.; sich eine Sache leichtmachen): etw. auf einem B. bezahlen (auf einmal, bar bezahlen: nach dem früher üblichen Zahlbrett). 2. Spielplatte für Brettspiele: am ersten, zweiten B. des Turniers spielen; die Figuren auf das B. setzen. 3. <PI.) a) Bühne: nach langer Krankheit steht der Künstler nun wieder auf den -ern; das Stück ging hundertmal über die -er (wurde hundertmal aufgeführt): *die -er. die die Welt bedeuten (geh.; Bühne: 1803 von Fr. Schiller in dem Gedicht .An die Freunde" geprägt); b) Boden des Boxrings: er schickte seinen Gegner dreimal auf die -er; Der 28jährige Deutsche mußte bereits kurz nach Kampfbeginn dreimal auf die -er (MM 13. 9. 68. I). 4. <P1.> Ski: die -er wachsen; [sich <Dativ>] die -er an-, abschnallen; er steht noch unsicher auf den -ern; Der Pepi ... ist mit seinen -ern verwachsen wie kaum ein anderer (Olymp. Spiele 1964. 14). br^tt-, Brtft-: -hjrt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: sehr hart (wie ein Brett): ein -es Stück Brot; die Wege sind b. gefroren; -spiel, das: Unterhaltungsspiel, das mit Figuren od. Steinen auf einem Spielbrett gespielt wird: Schach. Mühle. Dame. Halma sind -e; -strif <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: sehr steif (wie ein Brett): die Wäsche Ist auf der Leine b. gefroren. Brettel. Brettl ['biet}], das; -s. -[n] <meist Pl.> (südd.. österr.): a) kleines Brett: b) Ski: Brettel fahren. Bretter-: -boden, der (zu Boden 2): -bude, die; -bühne, die: einfache Theaterbühne aus Brettern: -gerüst, das; -gymnashm. das [nach der Wendung ..ein Brett vor dem Kopf haben" = begriffsstutzig sein! (Schülerspr.): Hilfs-. Sonderschule: ^täuschen, das; -hütte, die; -tür, die; -verschlag, der; -wand, die; -zäun, der. brettern fbretnn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Brettern bestehend: eine -e Bude; ein -er Zaun; brettig fbretic) <Adj.; nicht adv.>: wie ein Brett aussehend, beschaffen, sich anfühlend: ein -es Material; der Stoff fühlt sich b. an; Brettl ['bretjl. das; -s, -: 1. Kleinkunstbühne. Kabarett. 2. T Brettel. Bretzel: t Brezel. Breve ['bre:va], das; -s. -n u. -s [mlat. breve. subst. Neutr. von lat. brevis = kurz]: päpstlicher Erlaß in einfacher Form: Brevet [bre've:]. das; -s. -s [frz. brevet. zu: bref = kurzer Brief < vlat. breve. t Breve]: 1. (früher) Gnadenbrief des französischen Königs. 2. (veraltet) Schutz-. Verlei- hungs-, Ernennungsurkunde: Breviariuni [bre'via.Tium], das; -s. ...ien [...pn: lat. breviärium]: 1. (veraltet) kurze Übersicht: Auszug aus einer Schrift. 2. svw. t Brevier (1); Brevier [bre'vi:?]. das; -s. -e [spätmhd. breviere < lat. breviärium. t Breviärium]: 1. (kath. Rel.) a) Gebetbuch des kath. Klerikers mit den Stundengebeten: im B. lesen; b) tägliches kirchliches Stundengebet: das B. beten. 2. a) kurze Sammlung wichtiger Stellen aus den Werken eines Dichters od. Schriftstellers: ein B. zusammenstellen; b) kurzer, praktischer Leitfaden: ein B. für gutes Benehmen. Brezel ['bre:tsl]. die: -. -n. (österr.:) Brezen ['breiten], der; -s. - od. die; -. - [mhd. brezel. prezel. prezile. ahd. brezli]- tella. brecedela. pricella. wohl Vkl. von lat. bracchium = Unterarm < griech. brachiön = (ObeDarm (die Form der Brezel erinnert an verschlungene .Arme44)]: salziges, in Natronlauge getauchtes od. süßes Gebäckstück, etwa in der Form einer Acht. Brezel-: -backen, das: -s: Herstellung von Brezeln: •das geht wies B. (ugs.; die Ausführung. Erledigung eines Auftrags o. ä. geht in auffallend kurzer Zeit, sehr rasch vor sich): -bAcker. der; -firau* die: Frau, die Brezeln verkauft: die B. hat ihren Stand am Fabriktor aufgeschlagen; -Verkäufer, der. Brian! [bri'a:r],der; -[s]. -s[frz. briard. nach der frz. Landschaft Brie]: Schäferhund einer französischen Rasse. Bricke ['bnka]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. pricke. H. u.J Oandsch.): Neunauge. Bridge [britj]. das; - [engl, bridge. H. u.; volksetym. mit bridge = Brücke verbunden, weil der Erstansagende mit seinem Angebot dem Partner gleichsam eine Brücke baut): aus dem Whist hervorgegangenes Kartenspiel für vier Spieler mit 52 frz. Karten, bei dem die einander gegenübersitzenden Spieler zusanvnen gegen die beiden anderen spielen. Bridge-: -partie, die: ..Soll ich eine B. für dich zusammentrommeln?4 (Baum. Paris 29); -partner, der; -runde, die; -spieler, der; -tisch, der. Brief [bri:fl, der. -[e]s. -e /vgl. Briefchen/ [mhd.. ahd. brief < vlat. breve (scriptum) = kurzes (Schreiben). Urkunde. t Breve]: 1. schriftliche, in einem [verschlossenen) Umschlag übersandte Mitteilung: ein privater, dienstlicher, anonymer B.; der B. ging verloren; unsere -e haben sich gekreuzt; einen B. schreiben, frankieren, einwerfen, öffnen, beantworten, als/per Einschreiben schicken; mit jmdm. 430
Brigade -e wechseln; ein B. an die Eltern, von zu Hause, zum Geburtstag; * blauer B. (ugs.: 1. Kündigungsschreiben. 2. Mitteilung der Schule an die Eltern über die gefährdete Versetzung ihres Kindes; nach dem blauen Umschlag der Kabinettsorders, die eine Versetzung in den Ruhestand aussprachen; seit 1870 hieß so der Brief, in dem einem Offizier der Abschied mitgeteilt wurde); offener B. (in der Presse veröffentlichter Brief an eine prominente Persönlichkeit od. Institution, in dem ein die Allgemeinheit angehendes Problem aufgeworfen, eine Kritik ausgesprochen wird o.a.): einen offenen B. an den Minister schreiben; Jmdm. B. und Siegel [auf etw.] sehen {Jmdm. etw. fest versichern, garantieren; ein Brief in der urspr. Bedeutung der Rechtssprache ..offizielle schriftliche Mitteilung. Urkunde" wurde erst durch das Siegel voll rechtsgültig): ich gebe Ihnen [darauf) B. und Siegel, daß ... 2. kurz für t Briefkurs (Ggs.: Geld 3): US-Dollar = DM 2.51 Brief; Abk.: B Brief-: ^adel, der: durch einen Adelsbrief verliehener Adel; -besdmerer [-teJVe:reJ. der; -s. -: Gegenstand zum Beschweren von losen Papieren, Schriftstücken o.a.: einen Stein als B. benutzen; ein wertvoller B. aus Kristall; -block, der <P1. -blocks): Block, von dem einzelne Briefbogen abgetrennt werden können; otogen, der: einzelner Bogen Briefpapier: den B. zusammenfalten; -bombe, die: Brief, der Sprengstoff enthält, der beim Öffnen explodiert: Drei -n waren ... an die... Uno-Delegation in Genf gerichtet (MM 21.9.72,1); -böte, der (landsch.): svw. I ^träger; -dnicksa- die, die: (unter besthnmten Bedingungen) als Drucksache versandter Brief (1); Einwurf, der: svw. t-kastenschlitz; -flut, die: große Menge von Briefen, die jmd. aus einem bestimmten Anlaß bekommt: Immer häufiger erreicht auch das Fernsehen eine B. (Hörzu 29, 1971. 5); -freund, der: anfänglich persönlich nicht bekannter Briefpartner, mit dem man regelmäßig korrespondiert; -freundin, die: w. Form zu ! -freund; ^Freundschaft, die; -geheimnis, das: Grundrecht der Unverletzlichkeit von Briefen u. verschlossenen Urkunden; -karte, die: Blatt aus dünnem Karton, das (im Unterschied zum Briefbogen) ungefaltet in einem Umschlag als Brief versandt werden kann; -kästen, der <P1. -kästen): a) von der Post öffentlich aufgestellter u. regelmäßig geleerter kastenförmiger Behälter für kleinere Postsendungen; b) am Haus- od. Wohnungseingang angebrachter oder in die Wand eingelassener kastenförmiger Behälter für die dem Empfänger zugestellten , PostJSendungen: "lebender B. (Verbindungsmann zur Nachrichtenübermittlung zwischen einem Geheimdienst und seinen Agenten); [toter] B. (von Spionen, Agenten vereinbarter Ort, Stelle, an der unauffällig Nachrichtenmaterial deponiert u. ausgetauscht wird): in einem Wäldchen ... würden von ... Agenten tote Briefkästen angelegt und benutzt (Spiegel 41. 1974. 65); c) Teil einer Zeitung od. Zeitschrift, in detn Leserbriefe mit überwiegend persönlicher Problematik veröffentlicht fu. beantwortet! werden, dazu: -kastenecke, die: svw. I ^kästen (c). -kastenonkeJ, der (ugs. scherzh.): männliche Person, die den Briefkasten (c) bearbeitet, -kastentante, die (ugs. scherzh.): weibliche Person, die den Briefkasten (c) bearbeitet, -kastenschlitz, der Schlitz am Briefkasten (a, b) für den Einwurf von , Post ]Sendungen; -köpf, der: oberer Teil des Briefbogens bis zum Beginn des fortlaufenden Textes: ein gedruckter B.; -kurs, der (Börsenw.): Kurs, zu dem ein Wertpapier auf der Börse, von der Bank angeboten od. verkauft wird (Ggs.: Geldkurs); vgl. Brief (2); -kuvert, das (veraltend): svw. !-Umschlag; -mappe, die: Mappe zur Aufbewahrung von Briefpapier u. Briefen; -marke, die: von der Post herausgegebenes, aufklebbares Wertzeichen zum Freimachen von Postsendungen: 10 B. zu/ä 40 Pfennig, bitte; eine B. anfeuchten, auf den Brief kleben; einen Bogen, einen Satz -n kaufen; -n sammeln; R dein Kopf auf der B.. und die Post geht pleite (ugs. scherzh.; du siehst sehr häßlich, sehr dumm aus): * platt sein wie eine B. (ugs.; sehr überrascht sein), dazu: Mnarkenalbum, das: Album zur Aufbewahrung von gesammelten Briefmarken, -marken- auktion, die: Versteigerung von gesammelten Briefmarken, -markenausstellung, die. -markenautomat. der: Automat, der gegen Einwurf von Münzen Briefmarken abgibt, -mar- kenbkxk, der <P1. ...blocks): Sonderausgabe der Post von besonderen Briefmarken für Sammler, -markenbogen, der: Bogen aus nebeneinanderliegenden, durch Perforierum getrennten Briefmarken, -markenkimde, die <o. PI.): Lehre von den Briefmarken als Sammelobjekten, Philatelie, -mar- kenpapier, das: mit Wasserzeichen versehenes Spezialpapier für die Herstellung von Briefmarken, -markensammler, der. -markensammhmg. die. -markenschalter, der: Schalter bei der Post, an dem nur Briefmarken verkauft werden, -mar- kenserie, die; -Öffner, der: a) messerartiges Gerät mit abgestumpfter Klinge zum öffnen von Briefen; b) ganz od. teilweiseautomatisierte Vorrichtung zum Öffnen von Briefen; ^Ordner, der: Mappe zum Abheften u. Aufbewahren von Briefen u. ä. Schriftstücken; -papier, das: Schreibpapier u. Umschläge/ für Briefe; -partner, der: jmd., mit dem man über einen längeren Zeitraum hinweg Briefe wechselt; -porto, das: Gebühr für die Beförderung von Briefen durch die Post; -roman, der: Roman, der ausschließlich od. überwiegend aus fingierten Briefen besteht; -schlitz, der: kurz für t^ka- stenschlitz; -Schreiber,der; -schuld, die (meist PI.): unerledigte Korrespondenz: seine -en erledigen, abtragen; -steller, der (veraltet): 1. jmd., der für andere Briefe aufsetzt. 2. Sammlung von Anleitungen u. Mustern für formvollendete Briefe; -stil, der: einen gepflegten B. schreiben; -tasche, die: kleine /lederne/ Mappe mit Fächern/, in der man Ausweise, Geldscheine u. ä. bei sich tragen kann: eine wohl- gefiillte B.; die B. zücken (ziehen); er hat seine B. mit allen Papieren verloren; *eine dicke B. haben (ugs.: viel Geld haben): -taube, die: Vertreter einer Taubenart, die wegen ihres guten Orientierungssinns u. ihrer Flugtüchtigkeit auch über weite Entfernungen zurückfindet u. deshalb zur Überbringung von Nachrichten eingesetzt werden kann; ^te- legramm, das: Telegramm zu ermäßigter Gebühr, das telegrafisch übermittelt, aber mit der normalen Briefpost zugestellt wird; -träger, der (früher, noch volkst.): jmd., der Postsendungen zustellt, (postamt!.): Briefzusteller: der B. war heute noch nicht da; auf den B. warten; -trägerin, die; -. -nen: w. Form zu I ^träger; -Umschlag, der: zuklebbare Hülle aus Papier für Briefe u. ä.: ein großer, gefutterter B.; etw. in einen B. stecken; den B. zukleben, öffnen; -verkehr, der <o. PI.): brieflicher Verkehr bes. von Behörden, Firmen, Institutionen u. ä.; -waage, die: Waage zum Wiegen leichterer Postsendungen u. ä.: -wähl, die: briefliche Stimmabgabe bei Wahlen: da er gehbehindert ist, macht er von der B. Gebrauch; -Wechsel, der: a) Austausch von Briefen, Korrespondenz: ein reger, ausgedehnter B.; [mit jmdm.] einen längeren B. über etw. führen; mit jmdm. in B. stehen; b) gesammelte Briefe, die zwei Personen über ein bestimmtes Thema/ gewechselt haben: den ganzen B. durchsehen; Goethes B. mit Schiller/den B. zwischen Goethe und Schiller herausgeben; -zensur, die; -zusteller, der (postamtl.): svw. t-träger (Berufsbez.); -Zustellung, die: das Austragen von Briefen durch den Briefträger. Briefchen fbrhfifanl. das; -s, -: a) kleiner, kurzer Brief; b) flaches, kleines Päckchen, in dem bestimmte kleine Gegenstände in größerer Zahl verpackt sind: ein B. Nähnadeln, ein B. Streichhölzer. Briefing [briifinl. das; -s. -s [engl.-amerik. briefing, zu: brief = kurz < mfrz. bref < lat. brevis]: 1. (bes. Milit.) kurze Konferenz, ILagelbesprechung; Unterrichtung: Ein UNO- Sprecher erklärte beim täglichen B. für UNO-Korrespon- denten (Bergsträßer Anzeiger 15. 10. 73. 2). 2. Informationsgespräch zwischen Werbefirma u. Auftraggeber. brififlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): durch Brief ej; in Form eines Briefes, von Briefen; schriftlich: eine -e Auskunft, Mitteilung; alles Weitere b.; jmdn. b. benachrichtigen; Briefschaften <PI.; veraltend): Sammelbez. für Briefe, Postkarten, Drucksachen u.a.; Korrespondenz: ein Päckchen mit B.; seine B. im Schreibtisch aufbewahren. Briekise l'bri:-]. der; -s. - [nach der französischen Landschaft Briel: wie ein Stück Torte geformter, flacher Weichkäse mit Schimmelbildung. Bries (bri:sj, das; -es. -e. Briesel [brhzl], das; -s, - [frühnhd. briis. urspr. wohl = Zerriebenes, Zerbröckeltes (nach dem bröseligen Aussehen)]: innere Brustdrüse bei jungen Schlachttieren, bes. beim Kalb; Brj&chen, (auch:) Broschen l'brois^n]. das; -s. -: Gericht aus Briesen des Kalbes; Kalbsmilch. Brigade [bri'ga.xta], die; -. -n [1, 2: frz. brigade < ital. brigata = streitbarer (Heer)haufen. zu: briga = Kampf. Streit. H. u.; 3: russ. brigadal: 1. (Milit.) selbständige größere Truppenabteilung aus Verbänden verschiedener Waffengattungen. 2. (Gastr.) Gesamtheit der in einem Restaurationsbetrieb beschäftigten Köche u. Küchengehilfen. 3. 431
Brigade- (DDR) kleinste Arbeitsgruppe in einem Produktionsbetrieb: Gespannt sah sie in die ... Gesichter ihrer B. (Chr. Wolf, Himmel 80). Brisade-: -führer, der: svw. t Brigadier (1. 2); -genenü, der (Milit.): a) unterster Dienstgrad in der Rangklasse der Generale: b) Offizier dieses Dienstgrads. Brigadier (1); pleiter, der: svw. t Brigadier (2); Leiterin, die: w. Form zu f-leiten -ptaiu der (DDR). Brigadier [1: frz. brigadier; 2: russ. brigadir]: 1. [briga'die:]. der; -s. -s (Milit.): Befehlshaber einer Brigade (1). 2. [briga'die:. auch: ...'di:?l. der; -s. -s u. (bei dt. Ausspr.:) -e (DDR): Leiter einer Brigade (3): Brigadiere sind meine natürlichen Feinde (Chr. Wolf. Himmel 26); Brigadkrin, die; -. -nen: w. Form zu t Brigadier (2); Brisant [bri'gant]. der: -en. -en [ital. brigante. zu brigare ..kämpfen", eigtl. = Kämpfer, dann = Fußsoldat, zu: briga. f Brigade] (früher): Straßenräuber, Bandit'. bes. in Italien, dazu: Brigfirten- tim.das; -s; 'Brigantine [brigan'ti:nd]. die; -. -n [ital. brigan- tina = Panzerhemd, zu: briga.! Brigade] im Spätmittelalter getragene leichte Rüstung aus Leder od. starkem Stoff: *Brigantine [-]. die; -, -n [ital. brigantino = KampfschifT. zu: briga. t Brigade]: svw. ! Brigg; Brigg [bnk]. die; -. -s [engl, brig, gek. aus: brigantine < mfrz. brigantin < ital. brigantino. t2Brigantine]: Segelschiff mit zwei Masten: Schließlich lag die schwedische"B. direkt vor dem Speicher (Fallada, Herr 35). Brikett [bri'ket]. das; -s. -s. selten: -e [frz. briquette. zu: brique = Ziegelstein (dem das Brikett in der Form gleicht) < mnlederl. bricke, eigtl. = abgebrochenes Stück]: a) aus kleinen Stücken od. Staub von Kohle od. Erzen geprelites Formstück (bes. Preßkohle): b) Braunkohlenbrikett: mit -s heizen; Paar -s hatte man gern im Keller (Kant, Impressum 227); <Zus: > Brikfttfabrik. die; <Abl.:> brikettieren [brike'ti.ren] <sw. V.; hat): zu Briketts formen: Braunkohle b.. dazu: BrikettJenmg, die; -. Brikole [bri'ko:b]. die; -. -n [frz. bricole. eigtl. = Wurfina- schlne < ital. briccola < langob. *brihhil; vgl. mhd. bre- chel = Brecher]: Rückprall des Billardballes von der2Bande (1); <Abl.:> brikolieren [briko'li:n>n] <sw. V.; hat) [frz. bricoler]: durch Rückprall von der Billardbande treffen. brillant [bnl'jant] <Adj.; -er. -este) [frz. brillant. 1. Part, von: briller = glänzen, t brillieren]: glänzend, hervorragend, ausgezeichnet, sehr gut: eine -e Rede. Stimme; ein -er Einfall; er ist ein -er Tänzer; ein Mann von ... -er Dialektik (Enzensberger. Einzelheiten I. 96); die Aufführung war einfach b.; b. aussehen; es geht mir b.; <subst.:> 'Brillant [-], der; -en. -en [frz. brillant]: auf besondere Weise geschliffener Diamant, der sich durch starke Lichtbrechung und funkelnden Glanz auszeichnet: ein echter, hochkarätiger B.; einen -en in Gold fassen lassen: eine mit -en besetzte Uhr; derwiderliche Mann trug einen -en (einen Brillantring) am Finger; 2Brillant [-]. die; - (Druckw.): Schriftgrad von 3 Punkt. Brillant-: ^brosche. die; -fetierwerk, das: Feuerwerk mit Brillantsätzen: Ü ein rhetorisches B. (eine Rede mit vielen brillanten Formulierungen): ^knopf, der; ^kollier, das; -kreuz, das; -nadel, die; -ring, der; -satz, der (meist PL): Feuerwerkskörper, der durch zugesetzte Metallspäne beim Verbrennen einen besonders starken Sprüheffekt hat: ^schliff, der: besondere Form des Schliffs bei durchsichtigen Edelsteinen: ^schmuck, der <o. PL); ^sucher, der (Fot.): Sucher an Kameras, der ein verkleinertes, seitenverkehrtes Bild liefert. brillanten [bnl'jantn] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: a) aus Brillanten bestehend: eine < Brosche; b) wie ein Brillant schitnmerndI: b. funkeln, glänzen; Brillantin [bnljan'ti:n], das; -s, -e: österr. neben f Brillantine; BriHantlne, die; -. -n [frz. brillantine = die (dem Haar) Glanz Verleihende]: kosmetisches Fettpräparat zur Festigung der Haare: Haarpomade; Brillanz [briTjanls], die; - [frz. brillance]: 1. glänzende, meisterhafte Technik bei der Darbietung von etw.. Virtuosität: die B. einer Rede, seines Klavierspiels; etw. mit B. vortragen; die Farbigkeit der Erlebnisse spürt der Leser auch ohne feuilletonistische B. der Sprache (Zeit 20. 11. 64. 13). 2. a) (Fot.) Bildschärfe; b) (Akustik) unverfälschte Wiedergabe, bes. von hohen Tönen; Tonschärfe: auf Chromdioxid ... erreicht man schon mit herkömmlichen Abspielgeräten bessere B. (Funkschau 19.1971.1938). Brille ['bntaj. die; -. -n [spätmhd. b[e]rille. PI. zu: der b[e]rille = einzelnes Augenglas < mhd. berillus. berille = Beryll (da man für die Linsen der ersten, um 1300 entwickelten Brillen geschliffene Berylle verwandte) < lat. beryllus. T Beryll]: 1. Gestell mit beweglichen Ohrenbügeln u. zwei geschliffenen od. gefärbten, der Verbesserung der Sehschärfe oder dem Schutz der Augen dienenden Gläsern, das vor den Augen getragen wird: eine B. für die Nähe, (ugs.:) Tür nah. für die Ferne, (ugs.:) für weit, zum Lesen; eine neue, schärfere, stärkere B. brauchen; die B. ist [für meine Augen] zu schwach [geworden]; die B. aufsetzen, abnehmen; etw. nur mit B.. nicht ohne B. lesen können; die Augen sind von einer dunklen B. verdeckt; das sieht man ja ohne B. (ugs.; das ist vollkommen klar, leicht einzusehen)'. Ü die Welt... durch zwei verschiedene -n betrachtet: Europa durch die B. der ..Isolationisten". Ostasien durch die der ..Imperialisten" (aus zwei verschiedenen Perspektiven; Dönhoff. Ära 1%); * etw. durch eine aefUrbCe, durch seine eigene B. sehen/betrachten (etw. voreingenommen, subjektiv beurteilen); etw. durch eine rosa B. [anlsehen/betraehten (etw. allzu positiv beurteilen, von etw. nur die guten Seiten sehen); alles durch die schwarze B. sehen (allzu pessimistisch sein). 2. (ugs.) kurz für f Klosettbrille: er saß und saß - die B. des Bretts kniff und kniff (Winckler. Bomberg 70). brjllen-, Brillen- (Brille 1): -bai*. die <P1. ...banken): (für Entwicklungsländer bestimmte) Sammelstelle für abgelegte Brillen; -bar. der: Vertreter einer in den Anden lebenden Bärenart mit schwarzem Fell u. heller, brillenähnlicher Zeichnung um die Augen; ^bügel. der: einer der beiden Bügel, mit denen die Brille auf den Ohren aufliegt; -etui, das: Etui zur Aufbewahrung der Brille; ^fassung. die: svw. f -gestell; ^futteral. das: vgl. -etui; ^gestdl. das: Einfassung. Traggestell der Brillengläser mit den Brillenbügeln: ein B. aus Hörn. Metall; ein altmodisches, modernes B; Mllas. das <PI. ...gläser): geschliffenes od. gefärbtes Glas einer Brille: dicke, stark gewölbte, runde Brillengläser; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: keine Brille tragend; Mrand, der: oberer j Rand der eingefaßten Brillengläser: jmdn. über den B. hinweg ansehen; -schlänge, die: a) Vertreter einer in Afrika u. im tropischen Asien lebenden Art der Hutschlangen, deren Gift meist tödlich wirkt u. die bei Erregung eine helle, brillenartige Zeichnung zwischen denauseinanderweichendeti Rückenschuppen sehen läßt; Kobra; b) (ugs. scherzh.. leicht abwertend) weibliche (selten: männliche) Person, die eine Brille trägt; ^träger, der: jmd.. der ständig eine Brille tragen muß; -trägernu die: w. Form zu t -träger. brillief«i[bnrji:r3n]<sw.V.;hat)[frz. briller < ital. brillare. eigtl. = glänzen wie ein Beryll, zu lat. beryllus. f Beryll]: (bildungsspr.) mit einer Fertigkeit' glänzen, hervorragen, sich hervortun; er brillierte mit seinem Klavierspiel, seiner Rednergabe; die Sängerin brillierte als Carmen: Dr. Sarosi brillierte durch technische Kabinettstückchen (Walter. Spiele 56). Branborium[bnm'bo:rium].das; -s [frz. brimborion = Lappalie, unter Einfluß von gleichbed. brimbe. bribe < mfrz. breborion = Zaubergebete. Zauberformel, urspr. = Brevier < lat. breviärium. fBreviarium] (ugs. abwertend): groß in Szene gesetzter, unverhältnismäßiger Aufwand; Getue, leeres Gerede. Aufheben: mach nicht so viel B. [darum]!; Bloß kein B. und keine Fisimatenten, hatte Heini Spormann immer gesagt, wenn es feierlich wurde (Degenhardt. Zündschnüre 246). Brimsen ['bnmzrü. BrfcnsenkSse, der; -s. - [rumän. brinzä] (österr.): ein aus Schafsmilch bes. in Südosteuropa hergestellter Weichkäse. BrineJIhärte [brinsl-]. die; - [nach dem seh w ed. Metallurgen J. A. Brinell (1849-1925)] (Physik): Maß für die Härte eines Werkstoffs, die dadurch ermittelt wird, daß eine gehärtete Stahlkugel mit einer bestimmten Kraft in das Prüfstück eingedrückt wird; Zeichen: HB bringenfbrmanKunr. V.; hat) [mhd. bringen, ahd. bringan]: 1. a) irgendwohin schaffen, tragen, befördern: die Ware ins Haus, den Koffer zum Bahnhof b.; die Kinder ins/zu Bett b.; Geschütze in Stellung b.; Ü Stimmung in eine Gesellschaft b.; Unglück. Unheil [über jmdn.. etw!] b.; b) zujmdm. tragen u. übergeben: die Post. Geld b.; jmdm. Blumen, ein Geschenk, täglich das Essen b.; er brachte mir einen Stuhl; jmdm. eine [gute] Nachricht bringen (persönlich übermitteln); Ü der letzte Winter brachte uns viel Schnee. 2. irgendwohin begleiten: jmdn. an die Bahn, zum Flughafen, ins Krankenhaus b.; er hat das Mädchen nach 432
Bröckligkeit Hause gebracht; ich ließ midi mit dem Wagen zum Arzt b. 3. <in Verbindung mit ..es") a) auf Grund seiner Arbeit, seiner Leistungen ein bestimmtes / berufliches] Ziel erreichen: er hat es [im Leben, auf diesem Gebiet] zu nichts gebracht; es zu Ansehen b.; er hat es bis zum Direktor gebracht (ist bis zum Direktor aufgestiegen): es weit bringen (viel erreichen): weit haben wir es gebracht! (iron.; wir haben nichts erreicht und sind sogar abgesunken): b) (ugs.) eine bestimmte altersmäßige, leistungsmäßige o.a. Grenze erreichen, schaffen: sie hat es auf 90 Jahre gebracht (ist 90 Jahre alt geworden): der Motor hat es auf 170000 Kilometer gebracht. 4. a) dafür sorgen, daß jmd., etw. irgendwohin kommt, gerät: Jmdn. ins Gefängnis, vor Gericht b.; den Satelliten auf eine Umlaufbahn um die Erde b.; das Gespräch auf ein anderes Thema b. (lenken): Ü Jmdn. auf den rechten Weg b.; etw. unter seine Gewalt b.; er hat mich in Gefahr gebracht; jmdn. zum Lachen, zur Verzweiflung b.; jmdn. aus der Fassung b. (jmdn. verwirren): sich nicht aus der Ruhe b. lassen (sich nicht nervös machen lassen): * etwas an sich b. (ugs.; sich etw. aneignen); b) in verblaßter Bed., drückt aus. daß bei jmdm.. etw. eine [Zustandslveränderung bewirkt wird: jmdn. dazu b.. daß er etwas tut; jmdn. auf andere Gedanken b.; jmdn. in Verdacht b.; etw. in Umlauf b. (umlaufen lassen): etw. auf den Markt b. (produzieren u. anbieten): etw. auf die Bühne/(Papierdt.:) zur Aufführung b. (aufführen): etw. zu Ende b. (abschließen): etw. nicht über die Lippen b. (nicht zu sagen wagen): etw. hinter sich b. (ugs.; bewältigen); *es nicht über sich b. (zu etw. nicht fähig sein, sich nicht entschließen können). 5. schuld sein, daß jmd. etw. verliert, einbüßt, großen Schaden erleidet: jmdn. um seine Stellung, um seinen guten Ruf b.; der Lärm hat mich um den Schlaf gebracht; das bringt mich noch um den Verstand. 6. a) (ugs.) veröffentlichen: einen Aufsatz. Artikel [in einer Zeitschrift] b.; die Zeitung brachte keinen Bericht darüber; das dritte Programm bringt (sendet) zur gleichen Zeit ein Konzert; b) als Gabe darbringen: den Göttern Opfer b.; jmdm. ein Ständchen b. 7. a) erbringen, einbringen: hohen Ertrag, großen Gewinn, hohe Zinsen b.; auf der Auktion brachte das Gemälde 50 000 Mark; * das bringt nichts! (ugs.; das lohnt sich nicht, dabei kommt nichts heraus); b) zur Folge haben, einschließen: seine Krankheit bringt es mit sich, daß er sehr ungeduldig ist; c) bereiten, einbringen: etw. bringt jmdm. Ärger. Verdruß; das hat mir nur Nachteile gebracht. 8. a) (landsch.) zustande bringen, können, beherrschen: ich bringe diese Übung nicht; b) (ugs.) etw. Bestimmtes erreichen: jmdn. nicht satt b.; ich bringe das Kleid nicht sauber; ich bringe den Schrank nicht vom Fleck; <Abl. zu 1 b:> Brjnger.der; -s. - (veraltend, geh.): jmd., der etw. bringt. Überbringer: Die Herrschaft vermachte er ihm... und setzte ihn ein zum schönen Monde und zum B. der Wende (Th. Mann, Joseph 211); <Zus. zu 1 b:> Bringschuld, die; - (jur.): Schuld, die am Wohnort des Gläubigers zu begleichen ist. Brio [bri:o], das; -s [ital. brio < kelt. *brigos] (Musik): Feuer, Lebhaftigkeit, Schwung: Ekstatik, Leidenschaft: das B. des letzten Satzes riß die Zuhörer mit. Brioche [bri'aj]. die; -. -s [frz. brioche. zu norm, brier = Teig kneten]: feines Hefegebäck in kugeliger Form. brioso [bri'oizo] <Adv.) [ital.. zu: brio, f Brio] (Musik): mit Feuer, mit Schwung. brisant [bri'zant] <Adj.; -er. -cste; nicht adv.) [frz. brisant. I. Part, von: briser = zerbrechen, zertrümmern < vlat. brisäre = die Weinbeeren zerquetschen, aus dem Gall.l: 1. (Waflent.) hochexplosiv, von großer Sprengkraft: ein -er Sprengstoff; diese Dynamitladung ist äußerst b.; Ü Auch Bomben sind ruhig, solange der Funke nicht in die -e Seele schlägt (Koeppen. Rußland 10). 2. (bil- dungsspr.) viel Zündstoff für eine Diskussion, Auseinandersetzung, einen Streit o.a. enthaltend: gefährlich: eine -e Rede halten; ein -es Unternehmen; das Thema des Buches ist äußerst b.; Brisanz [...nt$]. die; -. -en [zu f brisant]: 1. (Waflent.) Sprengkraft: die B. einer Bombe, einer Granate; die Sprengkörper haben unterschiedliche -en. 2. <o. PI.) (bildungsspr.) brennende, erregende Aktualität: zündende Wirkung: die politische, soziale, emotionale B. eines Themas; Zwei Redner machten ... die B. spürbar, die hinter diesen Fragen steckt (Welt 25. 1. 66. 7); <Zus.:> BrfetnzgeschoB, das (Waflent.): Geschoß mit hochexplosivem Sprengstoff Brise ['bri:za]. die; -. -n [frz. brise. H. uj: , leichter! Wind, bes. über dem Meer u. an der Küste: eine schwache, kühle, frische, kräftige, steife B.; eine B. kam auf. sprang auf. erhob sich; Ü kurze sommerliche Stöße von einem Kräuterwind. ... zwischen langen -n ländlicher Aromata (Hildeshei- mer. Tynset 9). Brbolett [brizotet], das; -s. -e. Brbolette, die; -. -n [2u frz. briser = zerbrechen, zerkleinern, f brisant] (Kochk.): gebratenes Klößchen aus gehacktem Kalbfleisch, Speck, Gewürzen u. bindenden Zutaten. Brissago [bn'sa:go], die; -. -[s]: eine nach dem Ort Brissago in der Schweiz benannte Zigarrel nsorte/. Bristolkarton ['brist 1-], der; -s. -s u. (seltener:) -e [nach der engl. Stadt Bristoll: feiner, rein weißer, glatter Karton zum Malen mit Aquarellfarben u. zum Zeichnen mit Kreide. Britamiametal! [bri'tania-]. das; -s [nach Britannia. dem lat. Namen der Britischen Inseln]: hauptsächlich aus Zinn u. Antimon bestehende silberglänzende Legierung, aus der Bestecke, Geschirr u. ä. hergestellt werden. Britizismus [briti'&ismus]. der; -. ...men [engl, briticism] (Sprachw.): 1. charakteristische sprachliche Erscheinung des britischen Englisch gegenüber dem nichtbritischen, bes. dem amerikanischen Englisch (z.B. brit. ..labour" gegenüber amerik. ..labor"). 2. Anglizismus: Entlehnung aus dem britischen Englisch in eine nichtenglische Sprache: viele ...men gebrauchen. Britschka fbntJka]. die; -. -s [poln. bryczka] (früher): leichter offener Reisewagen: eine strohgelbe B.. das sommerliche Vehikel des Grafen Chojnicki (Roth. Radetzkymarsch' 116). Bröckchen ['bnoek<pn], das; -s. -: t Brocken; * B. husten/lachen (ugs.; sich erbrechen); br$ckchenweise <Adv.>: in kleinen Bröckchen: stückchenweise, unzusammenhängend: vgl. brockenweise; bröckelig, bröcklig fbrakteMu;] <Adj.; nicht adv.>: a) in Bröckchen aufgelöst, zerfallen: -es Gestein; die Erde ist von der Hitze ganz b. geworden; Er sah. daß das Rot des Lippenstiftes bröcklig auf der Oberlippe lag (Remarque, Triomphe 256); b) leicht bröckelnd, zum Bröckeln neigend: -es Brot; der Teig ist mir zu b. geraten, dazu: Bröckeligkeit. Bröckligkeit, die; -; brockein 1'brakln] <sw. V.>: 1. a) in kleine Stücke, Bröckchen zerfallen <hat>: das Brot bröckelt [sehr stark]; bröckelndes Gestein; b) sich in Bröckchen ablösen <ist>: der Putz ist von der Mauer gebröckelt; Den Heiligen auf dem Gesims der Kirchen bröckelt kalkiger Staub von den Barten (Fries. Weg 22). 2. in kleine Stücke, Bröckchen zerbrechen, zerteilen <hat>: ich bröck[e]le den Zwieback in die Milch; brocken fbrokn] <sw. V.; hat) [mhd. brocken, ahd. brocchön]: 1. in Brocken zerteilen, brechen: Brot b.; Jons sah. daß die Mutter nun das Brot in die Suppe brockte (in Brocken der Suppe zusetzte, Wiechert. Jeromln-Kinder 506). 2. (südd.. österr.) pflücken: Äpfel. Beeren. Blumen b.; Brocken [-]. der; -s. - <Vkl. t Bröckchen) [mhd. brocke, ahd. brocc(h)o. eigtl. = Abgebrochenes, zu t brechen]: l.a) unregelmäßig geformtes, meist abgebrochenes Stück: ein schwerer B. Lehm. Kohle. Erde; ein fetter B. Fleisch; hier liegt ein B. Brot; dem Hund ein paar gute B. (etwas Gutes zu fressen) vorwerfen; Ü ein paar B. Englisch/einige englische B. können (ein wenig Englisch können): aus den paar B. [die er mir hingeworfen hat] (ugs.; aus den wenigen Worten, Äußerungen [die er verlauten ließ]) ist nichts Näheres zu entnehmen; sich die besten B. (ugs.; das Beste) nehmen; mußt du dir immer die besten B. aus der Suppe fischen?; jmdm. einen fetten B. (ugs.; ein gutes Geschäft, eine günstige Gelegenheit) wegschnappen; mit schweren B. (Soldatenspr.; mit großkalibriger Munition) schießen; dazwischen orgeln aber auch die großen Kohlenkästen, die ganz schweren B. durch die Nacht (Remarque, Westen 47); das war ein harter B. (ugs.; eine schwierige Situation, ein schwerer Gegner); ein B. von Mann (ein mächtiger, massiger Mann: Frisch. Gantenbein 399); *an einem harten B. zu kauen haben (ugs.: 1. mit etwas Unangenehmem fertig werden müssen. 2. eine schwierige Arbeit vor sich haben); b) (Jä- gerspr.) Köder. 2. (ugs.) dicke, massige Person: er ist ein [schwerer, ganz schöner] B.; <Zus.:> brockenweise <Adv.): in Brocken, stückweise, unzusammenhängend: der Kranke konnte das Brot nur b. essen; Ü wir erfuhren die Einzelheiten des Geschehens nur b. (teilweise u. in Abständen): bröcklig: t bröckelig; Bröckligkeit, die: t Bröckeligkeit. 28 GDW 433
Brodel Brodel [bro:dl], der; -s (landsch.): heißer Dunst. Dampf: der B. in der Waschküche; brodeln fbro:dln] <sw. V.; hat) [spätmhd. brodelen. zu mhd.. ahd. brod = Brühe]: 1. beständig dampfend aufwallen: das Wasser, die Suppe brodelt [im Topf); brodelnde Lava; Nebel brodeln im Tal (dichter.; steigen dampfendauf): Ü es brodelt in den Betrieben, unter der Bevölkerung (es gärt. Unruhe breitet sich aus). 2. (österr. ugs.) trödeln. Zeit verschwenden: brodle nicht so!; Brodem ['bro:dam]. der; -s [mhd. brädem. ahd. brädam] (geh.): üblenj Geruch ausströmender Dunst od. Dampf: ein B. der Verwesung; ein B. von Menschengeruch. Zigarettenqualm und Bierdunst; Ü jener B. aus Klatsch. Geldgier. Ehrgeiz und politischen Interessen (Tucholsky. Werke II. 288). Broderie [broda'ri:]. die; -. -n [...i:an; frz. broderie] (veraltet): gestickte Verzierung, Einfassung: brodieren fbro'di:ran] <sw. V.; hat) [frz. broder < fränk. *brordön. zu ahd. brort = Band, Einfassung) (veraltet): mit Stickerei verzieren, einfassen: Ü eine mit allerlei Anekdoten brodierte Erzählung, dazu: Brodkrung, die; -. -en: svw. t Broderie. Brodler ['bro:dh?l. der: -s. - [zu T brodeln (2)] (österr. ugs.): jmd.. der die Zeit vertrödelt. Broiler ['brqyln]. der; -s. - [engl, broiler. zu: to broil = braten, grillen] (bes. DDR): Brathähnchen: gegrilltes Hahn- chen: <Zus.:> Brotlermast. die; -. Brokat [bro'ka.tl. der; -[eis. -e [ital. broccato, zu: broccare = durchwirken, eigtl. = hervorstechen machen, über das Galloroman. zu lat. broccus. f Broker]: kostbares, meist mit Gold- od. Silberfäden durchwirktes [SeidenJgewebe: ein schwerer, goldglänzender B.; ein Abendkleid, ein Vorhang aus kostbarem B. Brokat-: «^damast. der: sehr feiner, dicht gewebter, hochglänzender Damast für Bett- u. Tischwäsche: ^glas, das <PI. -gläser): Glas gefaßt mit eingeschmolzenen Gold- u. Silberfäden: ^kleid.das; ^papier.das: mit Klebstoff bestrichenes, dann mit Gold- u. Silberpulver bestäubtes Papier: ^schuh, der. Brokatell [brokatel]. der; -s. -e. Brokatelle, die; -. -n [ital. broccatello. zu: broccato. t Brokat): mittelschweres Baum- woll- od. Halbseidengewebe mit plastisch hervortretenden Mustern: brokaten [bro'ka.tn] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): a) aus Brokat hergestellt: ein -es Kleid; -e Schuhe; b) wie Brokat: b. glänzen, schimmern. Broker fbrooka]. der; -s. - [engl, broker. eigtl. = Weinhändler < anglofrz. brocour < anordfrz. brokeor. zu: brokier = (ein Weinfaß) anzapfen, zu: broque = Zapfen < vlat. ♦brocca. zu lat. broccus = hervorstehend (von Zähnen)! (Börsenw.): Effektenhändler an der englischen u. amerikanischen Börse. Brokkoli [bttkoli] <P1.) [ital. broccoli. PI. von: broccolo = Blumenkohl, zu: brocco = Schößling, dürrer Zweig, zu lat. broccus. f Broker]: Abart des Blumenkohls. Spargelkohl. Brom fbro.m], das; -s [griech. brömos = Gestank (wegen seines scharfen Geruchs)]: chemischer Grundstoff: ein Nichtmetall, das bei Normaltemperatur als dunkle, rotbraune Flüssigkeit auftritt: Zeichen: Br brom-, Brom«: ^haltig <Adj.; nicht adv.): ein -es Beruhigungsmittel; -säure, die (Chemie): -silber, das (Fot.): Bromverbindung, die in der Fotografie zur Herstellung der lichtempfindlichen Schicht auf Filmen. Platten u. Papieren verwendet wird, dazu: -Silberpapier, das (Fot.): mit einer Schicht aus Bromsilber überzogenes Fotopapier: ^Verbindung, die (Chemie); -Vergiftung, die: Sammelbez. für Krankheitserscheinungen, die als Folge der Überempfindlichkeit gegen Brom od. bei übermaßiger Einnahme von Brompräparaten auftreten. Bromat [bro'ma:t], das; -[eis. -e: ein Salz der Bromsäure. Brgmbeer-: -blatt. das <meist PL): einen Tee aus Brombeerblättern bereiten; -gelee, der od. das; -gestrüpp, das; -hek- ke.die; -konfltüre.die; -likör.der; -marmelade. die; -saft, der; -Strauch, der. Brombeere [brom-]. die; -. -n [mhd. brämbcr, ahd. brämberi. aus mhd. bräme. ahd. bräma = Dornstrauch u. t Beere]: a) wildwachsender Strauch mit vielen Dornen aus der Familie der Rosengewächse mit schwarzroten bis schwarzen, eßbaren Beeren: b) Frucht der Brombeere (a). Bromid [bro'mht]. das; -[eis. -e: Salz des Bromwasserstoffs. Verbindung eines Metalls od. Nichtmetalls mit Brom. bronchial [bran'^a.l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tBron- chie]: a) zu den Bronchien gehörend: b) die Bronchien betreffend. Bronchial- (Med.): -asthma, das: in kurzen Anfällen auftretende A temnot infolge krampfartiger Verengung der feineren Verzweigungen der Bronchien: -bäum, der: Gesamtheit der Bronchien: -katarrh, der: svw. t Bronchitis; -krebs, der; -Schleimhaut, die; ^tee, der: gegen Bronchitis u. ä. wirksamer Tee aus Heilkräutern. Bronchie l'broncjp]. die; -. -n <meist PI.) [lat. bronchia < griech. brögchia] (Med.): Luftröhrenast: Brondiitiker [...'fi:tikB]. der; -s. -: jmd.. der an einer Bronchitis leidet: Bronchitis [...91:11s]. die; -. ...itiden [...i'thdn] (Med.): Entzündung der Bronchialschleimhäute, Luftröhrenkatarrh. Bronn, der; -s. -en. Bronnen fbronten)]. der; -s. - (dichter, veraltet): svw. t Brunnen. Brontosaurus [brento'z^irus], der; -. ...rier [...qb; zu griech. bronte = Donner u. sauros = Eidechse] (Paläont): pflanzenfressender riesiger Dinosaurier der Kreidezeit in Nordamerika. Bronze ['brÖ:sa]. die; -. -n [(frz. bronze) < ital. bronzo. H. u.]: 1. <o. PI.) Legierung aus Kupfer u. Zinn mit geringem Zinkanteil, von gelblichbrauner Farbe: ein Reiterstandbild aus/in B. 2. (bildungsspr.) Kunstgegenstand aus Bronze: das Museum hat mehrere -n dieses Künstlers. 3. <o. Art.) (Sport Jargon) kurz für f Bronzemedaille: der deutsche Sportler bekam B. 4. Anstrichfarbe, die eine Beimengung von Bronzestaub enthält. bronze-. Bronze-: -artig <Adj.; o. Steig.); -blech, das; ^braun <Adj.: o. Steig.; nicht adv.); -druck, der (Druckw.): bronzefarbener Druck: -färbe, die; -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -guö, der: künstlerischer, Guß aus Bronze(1); -krankheit,die <o. PI.) (Med.): schwere Erkran- kung der Nebennieren mit brauner Verfärbung der Haut: -kunst. die <o. PI.) (Kunstwiss.): Werke der Bildnerei u. der Kleinkunst aus Bronze (1); -medaille, die: sportliche Auszeichnung in Form einer Medaille aus Bronze (1), die für den dritten Platz verliehen wird: Gold-, Silber- und Bronzemedaillen; die B. ging, fiel an die USA (wurde an einen od. mehrere Sportler der USA vergeben): -relief, das; -statue, die; -staub, der <o. PI.); -ton, der: Farbton, der der gelblichbraunen Farbe von Bronze (1) entspricht: -zeit, die <o. PL): Kulturperiode zwischen dem Ende des 3. u. dem Beginn des I. Jahrtausends v. Chr.. in der Bronze (\)das vorwiegend gebrauchte Material für die Herstellung von Schmuckgegenständen u. Waffen war. dazu: -zeitlich <AdJ.; o. Steig.). bronzen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) aus Bronze hergestellt: ein -er Leuchter; b) bronzefarben. wie Bronze: b. schimmern; bronzieren [brö'shran] <sw. V.; hat): mit Bronze überziehen: einen Bilderrahmen b.; Ü reiche Genießer und Tagediebe ... mit Gesichtern, bronziert von Wintersonnenbrand und Schneestrahlung (Th. Mann. Zauberberg 438); Hronzit [bron'tsht. auch: ...tjitl. der; -s: faseriges, oft bronzeartig schillerndes Mineral. Brosame ['bro:za:mdl. die; -. -n (meist PI.) [mhd. brös[e]me. ahd. brös[a]ma. urspr. etwa = Zerriebenes. Zerbröckeltes! (geh., veraltend): Brot krume: den Vögeln -n hinstreuen; der Kellner wischt die B. vom Tisch. Brosche ['braja]. die; -. -n [frz. brache = Spieß. Nadel, über das Galloroman. zu lat. broccus. t Broker]: als Schmuck getragene Anstecknadel: sich eine B. anstecken; eine B. tragen. Broschen: svw.! Brieschen. broschieren [bro'Ihren] <sw. V.; hat) [frz. bracher = aufspießen, durchstechen, zu: brache, t Brosche] (Buchw.): Druckbogen in einen Kartonumschlag heften od. leimen: eine Bro- schur herstellen: diese Bücher sind nur broschiert erhältlich; eine broschierte (nicht gebundene) Ausgabe; Broschur [bro'Ju:?]. die; -. -en (Buchw.): 1. <o. PI.) das Broschieren. 2. in einen Kartonumschlag geheftete Druckschrift: Broschüre [brD'Jy.ra]. die; -. -n [frz. brochure]: Druckschrift von geringem Umfang u. meist aktuellem Inhalt, die nur mit Pappumschlag versehen ist: Flugschrift u.a.: -n verteilen; Sie verfaßte Flugblätter und Aufrufe und die damals ... weit verbreitete B. ..Die Wahrheit über Sowjetrußland" (Leonhard. Revolution 254). Brösel ['breiz)]. der. (österr.:) das; -s. - (meist PI.) [mhd. brösemllnj: a) Krümel. Bröckchen von Brot: die B. vom Tischtuch schütteln; b) geriebene Brötchen. Semmelbrösel: brfe[e]lig <Adj.; nicht adv.): in Brösel zerfallen: bröseln 434
brach-, Bruch - <sw. V.; hat): 1. zu bröseln zerreiben, zerkrümeln: trockenes Brot b. 2. teilweise in Brösel zerfallen» krümeln: Weltraum- Sandwiches dürfen zum Beispiel nicht b. (Expreß 11. 10. 68. 2). Brot (bro:tl. das; -[eis. -e /vgl. Brötchen/ [mhd. bröt. ahd. pröt, eigtl. = Gegorenes]: l.a) aus Mehl, Wasser u. Sauerteig od. Hefe hergestelltes Backwerk, das ein Grundna/i- rungsmittel darstellt: frisches, dunkles B.; ein Laib B.; B. backen; etw. [so] nötig haben wie das tägliche B. (sehr nötig haben): Spr wes B. ich ess\ des Lied ich sing' (in wessen Diensten ich stehe, dessen Interessen muß ich vertreten): * flüssiges B. (scherzh.; Bier): sein eigen B. essen (geh.; beruflich selbständig sein): mehr können als B. essen (ugs.; auf Grund persönlicher unerklärlicher Fähigkeiten etH'as fertigbringen, was anderen nicht gelingt): ans B. gewöhnt sein (nicht lange von Hause fortbleiben, immer wieder zurückkehren): für ein Stück B. (ganz billig, viel zu billig): wir mußten alles für ein Stück B. verkaufen; b) vom Brotlaib abgeschnittene Scheibe: ein [mit Wurst] belegtes B.; den Kindern -e machen; Butter aufs B. streichen, (ugs.:) schmieren. 2. Lebensunterhalt: sich sein B. als Gepäckträger, mit Zeitungsaus tragen [sauer, mühsam] verdienen; *etw. ist ein hartes/schweres B. (etw. ist schwere Arbeit, mühevoller Gelderwerb): überall sein B. finden (geh.; geschickt, fleißig, anstellig sein, so daß man überall seinen Lebensunterhalt finden kann): sein gutes B. haben (veraltend; sein gutes Auskommen haben). brot-, Brot-: -aufstridi, der: das, was auf die zum Verzehr bestimmte Brotschnitte gestrichen wird: -bäcker, der; -bäk- kerei. die; -bäum, der: svw. t-fruchtbaum; -belag, der: Wurst, Käse o. ä., womit man mit Butter o. ä. bestrichene; Brotscheiben belegt: -beruf, der: Beruf* den man nicht aus Neigung ausübt, sondern lediglich als Broterwerb betrachtet: -beutel, der: Segeltuchbeutel für die Marschverpflegung (von Wanderern, Soldaten): -brocken, der; -faiidne. die: Blech jbüchse zum Aufbewahren u. Frischhalten des Frühstücksbrotes; -einheit, die (Med.): Einheit zur Berechnung der Kohlenhydratmenge für die Diät (bei Zuckerkrankheit), Abk.: BE; Erwerb, der: Beruf, den man zum Erwerb des Lebensunterhaltes ausübt; -fabrik, die; -fisch, der: Fischart, die in einem bestimmten Gewässer am häufigsten gefangen wirdu. von deren Verkauf der Fischer lebt; -fliege, die (berlin.): letzte Fliege, die sich im Winter noch in der Wohnung findet: die B. darfst du nicht totmachen, sonst geht das Brot aus; -frucht, die: Scheitifrucht des Brotfruchtbaums; -fruchtbaum, der: tropischer Baum, dessen Holz u. Früchte genutzt werden: -geber, der (scherzh.): svw. t Arbeitgeber; -getreide, das: Getreidearten, aus denen Brot gebacken wird, bes. Roggen u. Weizen; -herr. der (veraltet): svw. t Arbeitgeber; -kanten, der: Anschnitt od. Endstück eines Brotes; -karte, die: Karte, auf die bei einer Rationierung Brot zugeteilt wird; -kästen, der: kastenartiger Behälter, in dem das angeschnittene Brot aufbewahrt wird; -korb, der: ./foc/iej Körbchen zur Aufnafime von Brotschnitten; *jmdm. den B. höher hingen (ugs.: 1. jmdm. weniger zu essen geben. 2. jmdn. strenger behandeln weil er übermütig o.a. ist!; man gibt einem übermütigen Pferd weniger Hafer, indem man ihm den Futterkorb höher hängt); -krume, die; -kriimel, der; -kruste, die; -laib, der; -los <Adj.; o. Steig.): ohne Brot (2). ohne Arbeit: b. sein, werden; *eine -e Kunst (Tätigkeit, mit der man nicht viel Geld verdient); -maschine.die: svw. -Schneidemaschine; -mehl, das: Mehl zum Brotbacken; -messer, das: langes Messer zum Brotschneiden; -neid, der: Neid auf Stellung od. Einkünfte eines anderen; -preis, der; -ration, die: rationierte Brotmenge; -rinde, die; -räster, der: Gerät zum Toasten von ' Weiß /brotScheiben; -Scheibe, die: Scheibe Brot; -Schneidemaschine, die; -schnitte die: svw. tBrot (1 b); -schrift. die (Druckw.): Schriftgrad, der bes. für den Satz von Büchern, Zeitungen u.a. verwendet wird; Textschrift; -Studium, das <o. PI.) (abwertend): Studium, das weniger aus Neigung als wegen der Aussicht auf ein hohes Einkommen gewählt wird; -suppe, die; -teig, der; -teller, der; ^Verdiener, der: derjenige, der das Brot (2). den Lebensunterhalt für die Familie verdient; -zeit, die (landsch.): a) Pause, während deren man etw. ißt u. trinkt!; b) <o. PI.) das, was man zur Brotzeit (a) zu sich nimmt; Frühstücksbrot, Vesperbrot: Sie (= die Schwachen) holen Zigaretten, besorgen die B.. stehen Schmiere (Zeit 7. 2. 1975. 55). Brötchen fbroitc^n], das; -s. -: kleines rundes od. längliches Hefebackwerk aus Weizenmehl; Semmel: frische, trockene, altbackene, belegte B.; ein B. mit Wurst; * kleine/kleinere B. backen [müssen] (ugs.; sich bescheiden müssen J, zurückstecken müssen/): hat vielleichtder Justitiar... die Firmenleitung aufgeklärt, daß sie kleine B. backen muß. wenn sie bei dieser Praktik hier bleiben sollte (v. d. Grün. Glatteis 146); seineB. verdienen (ugs.; seinen Lebensunterhalt verdienen): Am Zuzug von Mannheimern .... die in der Rhein- Neckar-Metropole ihre B. verdienen, mangelt es ... nicht (MM 16. 12. 66. 5); <Zus.:) Brötchengeber, der (scherzh.): svw. t Arbeitgeber. brotzeln ['braten]: t brutzeln. Browning ['braonml. der; -s, -s [engl.-amerik. browning. nach dem amerik. Erfinder J. M. Browning (1855-1926)]: Pistole mit Selbstladevorrichtung. brr! [bf] <Interj.>: I. Ausruf zum Zeichen des Ekels od. der als unangenehm empfundenen Kälteeinwirkung: brr. ist das hier kalt! 2. Zuruf, mit dem Zugtiere angehalten werden. 'Bruch [brox], der; -(e)s. Brüche ['brv^; mhd. bruch. ahd. brüh; 8: nach lat. numerus fräetus = gebrochene Zahl]: 1. a) das / Zer/brechen, Auseinanderbrechetv der B. eines Rades, einer Achse, eines Dammes; Das (= die Landung) hätte leicht B. geben können (ugs.; es hätte eine Bruchlattdung geben können; Grzimek. Serengeti 63); Ü der B. der Freundschaft; *B. machen (1. ugs.; etw, zerbrechen. 2. Fliegerspr.; eine Bruchlandung verursachen): in die Brüche gehen (1. entzweigehen, zerbrechen: die kostbare Vase ging in die Brüche. 2. nicht länger Bestand haben: ihre Freundschaft wäre über dem Streit fast in die Brüche gegangen); zu B. gehen (entzweigehen); zu B. fahren (kaputtfahren): das neue Auto, die Skier zu B. fahren; b) Bruchstelle, Bruchfläche: ein gezackter, glatter B.: Ü Leo Fischeis Lebenslinie wies ... keinen B. auf (Musil. Mann 1501). 2» (Med.) a) Knochenbruch. Fraktur: ein einfacher, komplizierter, offener B.; einen B. einrichten, schienen; b) Eingeweidebruch: ein eingeklemmter B.; einen B. haben; sich einen B. heben; sich (Dativ) einen B. lachen (salopp; sehr lachen). 3. <P1. selten) a) das Nichteinhalten einer Abmachung o. ä.: der B. eines Vertrages, des Waffenstillstandes; b) das Abbrechen einer Verbindung, Beziehung: der B. mit der Tradition, mit dem Elternhaus; Mit Gustl stand Irma ohnedies vor dem B. (A. Kolb. Daphne 100); es kam zum [offenen] B. zwischen ihnen (sie brachen nach einem Streit o.a. ihre Beziehungen ab). 4. (Kaufmannsspr.) zerbrochene, minderwertige Ware: B. [von Schokolade] kaufen; etw. als B. verkaufen; Ü das ist alles B. (minderwertig, wertlos). 5. (in einer Stoffbahn, einem Kleidungsstück, Papier o.a.) scharfer Knick, Falte: einen scharfen B. in die Hosen bügeln; das Tischtuch wieder nach dem B. legen. 6. (Geol.) svw. t Verwerfung. 7. (veraltend) kurz für tSteinbruch: im B. wird gesprengt. 8. (Math.) Einheit aus Zahlen, die, mit einem Quer- od. Schrägstrich untereinandergeschrieben, ein bestimmtes Teilungsverhältnis ausdrücken; Bruchzafil: ein [unjeehter B.; gleichnamige Brüche; einen B. erweitern, kürzen. 9. (Jägerspr.) a) abgebrochener Zweig, der zur Markierung der Fährte eines angeschossenen Wildes od. des Standplatzes eines Schützen verwendet wird; b) abgebrochener Zweig, den sich der Jäger als Symbol für die Inbesitznahme eines erlegten Tieres an den Hut steckt. 10. (salopp) Einbruch: einen neuen B. in einer Speditionsfirma .... bei dem ... Bargeld zu holen sei (MM 25. 2. 74. 9). 2Bruch ['brux, auch: bru:x],der od. das; -[e]s, Brüche ['bmp. auch: 'bry:$3]. (landsch. auch:) Brücher [mhd. brouch. ahd. bruoh]: Sumpflatid, Mwr: ein B. trockenlegen, ent- wässern bruch-, Brydi- ('Bruch): -band, das <PI. -bänder) (Med.): Band, mit dem das Heraustreten eines Eingeweidebruchs verhindert wird; -bau, der <P1. -baue) (Bergbau): a) <o. PI.) Verfahren beim Abbau, hei dem man Gesteinsmassen eines Ganges absichtlich abbrechen, herunterbrechen läßt; b) durch Bruchbau (a) entstandener Grubenbau; -bude, die (ugs. abwertend): Wohnung od. Haus in schlechtem baulichem Zustand: wie dieser Wohnungshai ... die Miete für eine B. so erhöht, daß ... (Hörzu 42. 1972. 198); -ei, das: Hühnerei, dessen Schale angebrochen ist; -faltung, die (Geol.): Faltung von Gesteinsschichten, bei der Falten u. Brüche nebeneinander auftreten; -fest <Adj.; -er. -este; nicht adv.): nicht leicht! zerbrechlich, dazu: -festigkeit. 28* 435
brüchig die; -fläche, die: 1. svw. t 'Bruch (1 b). 2. (Gcol.) Verwerfungsfläche, entlang der sich zwei Gesteinsschollen verschieben: Mttfahr, die <o. PL): Gefahr des Zerbrechens von etw. leicht Zerbrechlichem: -glas, das <o. Pl.>: zerbrochenes Glas. Glasscherben: -landen (fast nur im 2. Part, gebr.): eine Bruchlandung machen: die Maschine ist bruchgelandet: -landung, die: Landung, bei der das Flugzeug stark beschädigt wird: -Imie. die: I. (Bauw.) waagrecht verlaufende Linie, in der sich zwei Dachflächen berühren. 2. (Geol.) Schnitt der Verwerfungsfläche mit der Erdoberfläche: ^k» <Adj.; o. Steig.): ohne inneren Bruch: ein -er Lebenslauf; b. ineinander übergehen: -Operation, die: Operation eines Eingeweidebruches: -pforte, die (Med.): Stelle, wo die Eingeweide durch die Bauchwand austreten: -pilot. der (ugs.): Pilot, der mit seinem Flugzeug bruchgelandet ist: -rechnen <nur im Inf. gebr.): mit Brüchen (8) rechnen. <subst.:> -rechnen, das; -rechnung, die; -schaden, der: Schaden, der durch Zerbrechen von Waren entsteht: -Schokolade, die <o. PI.): Schokoladenabfälle: zerbrochene Schokolade: -schrift, die (Druckw.): svw. I Fraktur; -sicher <Adj.; nicht adv.): gegen Zerbrechen gesichert: -stein, der: aus einem Steinbrucli durch Absprengen gewonnener unbearbeiteter Naturstein, dazu: -Steinmauer, die; -stelle, die: Stelle, an der etw. gebrochen ist: 'Bruch (1 b); -strich, der (Math.): Strich zwischen Zähler u. Nenner eines Bruches (8); -stück, das [für lat. fragmentum]: 1. einzelnes Stück eines zerbro- (jictien Gegenstandes: Die -e fliegen nach allen Seiten weg (Haber. Welten 83); Ü sie reihte bloß leidenschaftliche -e ihrer Erinnerung aneinander (Musil. Mann 765). 2. unvollendetes Werk, Fragment: sein Werk ist B. geblieben; <Abl. zu 2:) -stückhaft <AdJ.; o. Steig.): nur als Bruchstück vorhanden: fragmentarisch: sich nur b. an etwas erinnern können, -stückweise <Adv.): in Bruchstücken: -stufe, die (Geol.): durch eine Verwerfung verursachte Geländestufe: -teil, der: verhältnismäßig kleiner Teil von etw.: er kam um den B. einer Sekunde (um einen winzigen Augenblick) zu spät, dazu: -teüig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): nur in Bruchteilen, sehr gering: -versuch, der (Technik): technologische Prüfung eines Werkstoffes auf Bruchfestigkeit: -zahl, die (Math.): svw. I Bruch (8) (Ggs.: ganze Zahl); -zone, die (Geol.): Gebiet großräumiger Verwerfungen. brüchig[brY^icl<Adj.)[mhd. brüchicl: 1. <nichtadv.)leicht brechend, zerfallend: mürbe, morsch: -es Gestein. Mauerwerk; der Stoff, das Geländer ist b.; Ü Ich glaube nicht, daß diese -en Verhältnisse noch lange halten (Thielicke. Ich glaube 296). 2. spröde, rauh: die Stimme klang b.; <Abl.:> Bri)chigkeft, die; -. Brücke[birkdl.die; -. -n [mhd. brücke, brücke, ahd. bruo cal: 1. Bauwerk, das einen Verkehrsweg o. ä. über ein natürliches od. künstliches Hindernis führt: eine hölzerne B.; eine B. aus Beton; die B. führt, spannt sich über eine Schlucht; die Soldaten schlugen eine B. über den Fluß; unter einer B. hindurchfahren; eine fliegende B. (am Seil geführte Fähre): R über die B. möchte ich nicht gehen (das glaube ich nicht: Antwort auf eine offenkundige Lüge; viell. nach einer Fabel Gellerts, in der ein heimgekehrter Sohn durch eine vom Vater erfundene Brücke, auf der sich angeblich jeder Lügner ein Bein bräche, als Aufschneider entlarvt wird); Ü die Begegnungen der jungen Menschen sollen -n schlagen zwischen den Völkern; die -n zur Vergangenheit... waren von ihm abgebrochen worden (Thieß. Reich 246): * die/alle -n hinter sich (Dativ) abbrechen (sich von allen bisherigen Ver/bindungen endgültig lösen): imdm. eine [goldene] B. / [goldene] -n bauen (jmdm. ein Eingeständnis, das Nachgeben erleichtern, die Gelegenheit zum Einlenken geben): Er hatte Willy nicht offen verteidigt, aber doch versucht, ihm eine B. zu bauen (Leon- hard. Revolution 199). 2. Kommandobrücke eines Schiffes: auf der B. sein, stehen; das Schiff wird von der B. aus geleitet. 3. Landesteg. Landungsbrücke für Schiffe. 4. (Zahn- med.) an noch vorhandenen Zähnen fest verankerter Zahnersatz, der eine Lücke im Gebiß ausfüllt: eine B. brauchen, bekommen; ich muß mir eine B. machen lassen. 5. kleiner, schmaler Teppich: in dem Zimmer liegen mehrere wertvolle -n. 6. (Bodenturnen) Übung, bei der der Rumpf so weit nach rückwärts gebeugt wird, daß die Hände den Boden berühren. 1. (Ringen) Verteidigungsstellung, bei der der schwächere Ringer mit Kopfu. Fußsohlen die Matte berührt. 8. (Anat.) Teil des Hirnstamms unterhalb des Kleinhirns zwischen Mittelhirn u. verlängertem Mark. Brücken-: -bau, der: a) <P1. ...bauten) svw. tBrücke, b) <o. PI.) das Bauen von Brücken (1); -boeen. der: Gewölbebogen zwischen zwei Brückenpfeilern: -gelinder, das; -«M, das (früher): Geldbetrag, der für die Benutzung einer Brücke (1) entrichtet werden mußte: -heilige, der: Figur eines Schutzheiligen, die an Brücken (1) aufgestellt ist: -Jodu das: der sich zwischen zwei Brückenpfeilern spannende Teil der Brücke (1); -kapdle. die: meist auf dem Mittelpfeiler steinerner Brücken (1) errichtete Kapelle: -kontinent, der (Geol.): angenommene Landmasse, die in der Frühzeit der Erdgeschichte die Kontinente miteinander verbunden haben soll: -köpf, der (Milit.): a) Befestigung. Stellung zur Sicherung einer Brücke auf der feindwärts gelegenen Seite einer Brücke (1); b) kleines Geländestück, das auf dem feindlichen Ufer besetzt worden ist und das als Ausgangsbasis für die weiteren Kampfhandlungen dient: einen B bilden, errichten; -pfeiler, der: einer der Träger, auf denen eine Brücke (1) ruht: -aiaut, die: Maut, die bei der Überquerung einer Brücke (1) entrichtet werden muß: -schlag, der <o. PI.): das Schlagen. Bauen einer Brücke (1): Ü ein B. zwischen den Völkern; -«tau, der: Rückstau des Wassers vor dem Hindernis eines Brückenpfeilers: -zoll, der (früher): beim Überqueren einer Brücke (1) zu entrichtender Zoll. bniddeln [brodln] <sw. V.; hat) [zu tbrodeln] (landsch.): halblaut. undeutlich vor sich hin schimpfen, meckern: Brudd- ler [brodln!, der; -s. -: jmd.. der bruddelt: er ist als B. bekannt; Werner Veit, der dort (= im Regjonalprogramm) als B. eine ..Meckerecke" hat (MM 27. 7*73. 16). Brüden [bry:dn], der; -s. - [vgl. Brodem] (Technik): aus bestimmten Maschinen wegen nicht völliger Abdichtung entweichender Abdampf: <Zus.:) Brüdenabzug, der. Bruder ['bru:de], der; -s, Brüder[bry:dB;mhd.. ahd. bruo- derl: 1. <Vkl. t Brüderchen) Person männlichen Geschlechts in einer Geschwisterreihe: mein älterer, jüngerer, kleiner, leiblicher B.; ich habe zwei Brüder; sie sind feindliche Brüder (sind einander nicht freundlich gesinnt): R gleiche Brüder, gleiche Kappen; und willst du nicht mein B. sein, so schlag1 ich dir den Schädel ein (im Anschluß an den jakobinischen Spruch .Xa fraternite ou la mort"); *der große B. (1. der größere, mächtigere Partner: und nur wenn ein Schiff des großen -s. des reichen amerikanischen Verbündeten, im Hafen ankert [Koeppen. Rußland 61]. 2. scherzh.; die größere Ausgabe von etw.: dieses Auto ist der große B. von meinem. 3. <o. PI.) Verkörperung der anscheinend wohlwollenden, aber allmächtigen u. alle u. alles rücksichtslos überwachenden Staatsgewalt in totalitären Staaten: LÜ nach engl, big brother [in Orwells Roman ..1984** von 1949]); unter Brüdern (ugs. scherzh.; ehrlich gesprochen: ohne Übervorteilung): was kostet das unter Brüdern? 2. Mitmensch: jmd.. mit dem man sich freundschaftlich] verbunden fühlt: unsere Brüder im anderen Teil Deutschlands; Das sozialistische Lager steht fest und entschlossen hinter seinen chinesischen Brüdern (Neues D. 10.6.64.6). 3. Mönch. Ordensbruder {ohne Priesterweihe}: ein geistlicher, dienender B.; in der Anrede: B. Johannes. 4. (ugs. abwertend) durch bestimmte, häufig negative Eigenschaften charakterisierter Mann: ein übler, gefährlicher, windiger B.; diese Brüder sind zu allem fähig; Weiß Gott, ob der B. einen sonst nicht reinlegt (Remarque, Triomphe 333); *B. Lustig/UiditfuB/Liederlidi (veraltend scherzh.; lebenslustiger Bursche): wanner B. (salopp abwertend; Homosexueller). Bruder-: -bund, der (geh.): enge, brüderliche Freundschaft: ein B. der Völker; -tand, die (geh.): brüderliche Hand: Freundeshand: jmdm. die B. reichen (als Geste der Freundschaft, der Versöhnung, der Hilfsbereitschaft o.a.): -haß. der; -herz, das <o. PI.) (veraltend, noch scherzh.): Bruder. Freund:,.Bruderherz4\ sagte ich ... zu ihm. ... ich schulde dir Dank (Hagelstange. Spielball 118): wie geht's dir. B.?: -krieg, der: Krieg innerhalb eines Volkes od. zwischen eng verwandten Völkern: -kuß, der: als Zeichen der Freundschaft ausgetauschter Kuß auf beide Wangen/: ~land, das (DDR): befreundetes Land innerhalb des sozialistischen Lq- gers: Die Völker unserer Bruderländer (Neues D. 8. 6. 64, 2); -liebe, die: a) Liebe zum Bruder, zur Schwester: b) (selten) Liebe zum Nächsten: -niord, der; -monier, der, dazu: -mörderisch <Adj.; o. Steig.): ein -er Krieg; -paar, das: seltener für T Brüderpaar; -parte!, die (DDR): befreundete Partei eines anderen sozialistischen Landes mit gleicher Ideologie: -volk. das: verwandtes Volk: -zwlst. der. 436
brunftig Brüderchen ['bryriecdn]. das; -s. -: T Bruder (1); brüderlich <AdJ.> [mhd. bruoaerlich. ahd. bruodarllh]: wie ein guter Bruder handelnd, im Geiste von Brüdern: jmdm. b. helfen; etw. b. teilen; meine -e Liebe (scherzh.; mein Bruder): Die -e Freundschaft mit der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Staaten (Neues D. 4. 6. 64.2); <Abl.:> Brüderlichkeit, die; -; Brüderpaar, das; -[eis. -e (geh.): zwei in Freundschaft miteinander verbundene/ Brüder: Bruderschaft,die;-,-en: \.(Re\.) kirchliche Körperschaft vonGeistli- chen u. Laien: Ü daß die Menschheit von einer B. wahrhaft wissenschaftlich Gebildeter gelenkt werden müsse (Fraen- kel. Staat 112). 2. svw. t Brüderschaft (2); Brüderschaft. die; -. -en: 1. svw. t Bruderschaft (1). 2. <ohne Pl.> Duz- freundschaft: jmdm. die B. anbieten, antragen; mit jmdm. B. schließen; * B. trinken (mit einem Schluck eines alkoholischen Getränkes die Duzfreundschaft besiegeln). brüh-. Brüh-: -teiß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sehr heiß, kochendheiß: ein -es Getränk; Als Michael aufgeschraubt hat. läuft ihm das öl b. über die Finger (Grzimek. Serengeti 159); -kartoffeln <P1.>: in Fleischbrühe gekochte Kartoffel- Stückchen: -w$rm <Adj.; o. Steig.) (ugs.): a) <nicht adv.) gerade bekanntgeworden: eine -e Neuigkeit; die Geschichte ist noch b.; b) <nur adv.) sofort, unverzüglich: eine Nachricht b. weitererzählen; -würfel. der: svw. t Fleischbrühwürfel; -wirst.die: Wurst.die vordem Verzehr in siedendem Wasser heiß gemacht wird. Brühe [bry:dl. die; -. -n [mhd. brüejel: 1. a) aus Fleisch. Knochen. Gemüse u. a. hergestellte klare Suppe: eine heiße, klare, kräftige B.; ein Teller B.; R oft ist die B. teurer als der Braten (ist das Drumherum kostspieliger als die eigentliche Sache): *eine lange B. um etw. machen (ugs.; viele unnütze Worte um etw. machen)', b) (landsch.) Kochwasser von Gemüse: die B. vom Spinat weiterverwenden, abgießen. 2. (ugs. abwertend) dünner Kaffee. Tee o.a.: diese B. kann man nicht trinken. 3. (abwertend) verschmutztes Wasser, schmutzige Flüssigkeit: das Wasser des Flusses ist eine schmutzige, trübe B.; Der Eimer schepperte ... eine schmutzige B. ergoß sich über den Boden (Sebastian. Krankenhaus 88); • in der B. sitzen/stecken (ugs.; in großer Verlegenheit sein). 4. (ugs.) Schweiß: bei der Hitze läuft einem ganz schön die B.; brühen ['bry:an] <sw. V.; hat) [mhd. brüen. brüejen = brühen, sengen, brennen]: a) etw. mit kochendem Wasser übergießen, kochendem Wasser aussetzen: Gemüse, Tomaten. Mandeln b.; das Schwein b.; neue Handtücher muß man zuerst b.. damit sie saugfähig werden; b) aufbrühen: Kaffee, Tee b.; c) <b. + sich) (selten) mit kochendem Wasser od. Wasserdampf Verbrennungen verursachen: ich habe mir die Hand gebrüht. Bruitfamus [bryi'tismos]. der; - [zu frz. bruit = Lärm. Geräusch] (Musik): Richtung der neuen Musik, die in der Komposition auch außermusikalische Geräusche verwendet. Brüllaffe fbrYl-].der; -n. -n: 1. Vertreter einer in Südamerika beheimateten Unterfamilie der Affen, die kräftige Brüllaute oder Heullaute von sich geben. 2. (derbes Schimpfwort) laut schreiender, schimpfender Mensch. brüllen ['brylan] <sw. V.; hat) [mhd. brüelen]: 1. (von bestimmten Tieren) einen dumpfen, durchdringenden Laut ausstoßen: das Vieh brüllt auf der Weide, nach Futter; <subst.: > das dumpfe Brüllen der Rinder; R gut gebrüllt. Löwe (treffend, schlagfertig bemerkt: nach engl. Well roared. lion! [Shakespeare. Ein Sommernachtstraum V. 1]); Ü (dichter.:) der Motor, der Donner, die See brüllt. 2. a) (in Erregung od. Wut) sehr laut sprechen, schreien: b.. um den Wind zu übertönen; aus Leibeskräften b.; er brüllte so laut, daß man ihn im ganzen Haus hörte; b) etw. sehr laut rufen, mit lauter Stimme äußern: er brüllte ihm etwas ins Ohr; er brüllte: ..Ruhe!"; er brüllte ihm alle Schimpl- worte ins Gesicht, die ihm einfielen (Grzimek. Serengeti 76); c) laut schreien: er brüllte vor Schmerzen, vor Lachen; brüllendes Gelächter; er brüllte nach seiner Mutter (verlangte laut schreiend nach seiner Mutter): *das ist [ja] zun Brüllen! (ugs.; so komisch, daß man laut lachen muß): d) (ugs.) sehr laut u. heftig weinen: das Kind brüllte die ganze Nacht; der Kleine brüllte wie am Spieß; <Abl.:> Brüller ['bncte], der; -s. -: a) (ugs. abwertend) Jmd.. der sehr laut spricht od. schimpft: b) (ugs.) I vielstimmiges] Brüllen. Schreien: aus dem Stadion war ein B. zu hören. Brennt-: -b4r. -bart. der (ugs.): brummiger Mensch: -baß. der (ugs.): 1. tiefe Männerstimme. 2. Kontrabaß: -eisen. das: primitives Zupfinstrument: Maultrommel: -fliege, die (ugs.): svw. t Schmeißfliege; -kreisel. der: Kinderspielzeug, das aus einem kegelförmigen Hohlkörper besteht, der auf seiner Spitze rotiert u. dabei einen Brummton hervorbringt: -ochse, der (derbes Schimpfwort): Dummkopf: -schädd, der (ugs.): schmerzender, benommener Kopf [als Nachwirkung von AlkoholgenußI: ^stimme, die: 1. (ugs.) brummende Stimme. 2. (Musik) a) Art des Singens mit geschlossenem Mund, so daß der Ton brummend oder summend durch die Nase kommt: b) als Brummstimme (a) eingesetzter I Chor)sänger: -ton. der: brummender Laut. Ton: -topf, der (Musik): trommelähnliches Instrument, durch dessen Membran ein Stock hindurchgestoßen ist. mit dem diese in Schwingungen versetzt wird. brummein ['bromin), (landsch. auch:) bammeln [birmln] <sw. V.; hat): 1. leise brummen (3, 4). 2. etw. leise u. undeutlich vor sich hin/ sprechen, murmeln: vor sich hin b.; Der Portier nimmt Trinkgelder im Schatten seines riesigen Bauches, stumm, höchstens nur leise einen Dank brum- melnd (Tucholsky. Werke I. 53); brummen ['bruman] <sw. V. > [mhd.. spätahd. brummen ]: 1. einen langgezogenen tiefen Ton od. Laut hervorbringen <hat>: die Fliegen. Käfer brummen; der Bär brummt; <subst.:> man hört das Brummen der Flugzeuge. Motoren; Ü mir brummt der Kopf. Schädel (ugs.; ich habe heftige Kopfschmerzen). IXteOsich mit einem Brummton fortbewegen <ist>: eine Hummel brummt durch das Zimmer; Ü er brummt (ugs.: fährt / mit dröhnendem Motor]) mit seinem Motorrad durch die Straßen. 3. <hat) a) mit tiefer Stimme unmelodisch [falsch ] singen: einer im Chor brummt; b) leise, mit tiefer Stimme singen, summen: ein Lied vor sich hin b.; Da geht der Weiszmantel ... und brummt sich eins (summt eine Melodie vor sich hin: Bobrow- ski. Mühle 86). 4. etw. unverständlich u. in mürrischem Ton sagen <hat): er brummte, er habe keine Lust. 5. <hat> (ugs.) a) eine Haftstrafe / von bestimmter Zeit/ verbüßen: er muß [eine ganze Weile] b.; Der notorische Zechpreller muß nun wieder acht Monate b. (BM 15. 10. 74. 7); b) in der Schule nachsitzen: die Klasse mußte eine Stunde b. 6. (Ballspiele Jargon) äußerst wuchtig auf das Tor schießen <hat>: aus vollem Lauf brummte er [eine Bombe] auf den Kasten; <AbI.:> Brymmer.der; -s. - (ugs.): 1. großes Insekt, bes. Schmeißfliege: ein B. flog durchs Fenster herein; ... daß man auch deutlich einen B. sich an der oberen Fensterscheibe den Kopf stoßen hörte (Schnurre, Fall 48). 2. schwerer Lastzug: die schweren B. beherrschten die Straße; Lkw-Besitzer darf seinen B. nicht nachts im Wohngebiet warmlaufen lassen (TV 44,1974,95). 3. dicker, schwerfällig wirkender Mensch: sie ist ein richtiger B. 4. / Chor]sänger mit brummender Stimme: es gibt ein paar B. im Chor. 5. (Schimpfwort) dummer od. komischer Kerl: brummig fbromic] <Adj.) (ugs.): übellaunig, mürrisch, unfreundlich: ein -er Schaffner; er ist heute sehr b.; Der Pastor wird immer freundlicher und sanfter. Je -er Kufalt antwortet (Fallada. Blechnapf 51). dazu: Brymmigkeit. die; -. Bnmdi [bran[t]Xl. der; -[e]s u. -. -[eis u. -e [zusgez. aus engl, breakfast = Frühstück u. t Lunch] (selten): ausgedehntes u. reichliches Frühstück, das das Mittagessen ersetzt: bronchol ['bran(t)Jn) <sw. V.; hat) (selten): einen Brunch einnehmen. Brundle [bru'neb]. die: -, -n [wohl latinisierende Bildung zu dt. t braun]: svw. rBraunelle (1). Bründle: tPrünelle. brünett [bry'net] <Adj.; o. Steig.; nicht adv. [frz. brunet. zu: brun = braun < ahd. brünj: braunhaarig u. braunhäutig): ein -er Typ; sie. ihr Haar ist b.; <subst.:) er tanzte mit einer Brünetten; <Abl.:> Brünette [bry'rata]. die; -. -n [frz. brünette]: Frau mit braunem Haar fu. brauner Hautfarbe/: er tanzte mit einer B. Brunft [brunft]. die; -, Brünfte ['birnfto; mhd. brunft, zu: bremen. ahd. breman = brummen, brüllen (nach dem Schreien der Tiere während dieser Zeit)] (Jägerspr.): Brunst (bes. des Schalenwildes): Gewiß prügeln sich Löwenmänner in der B. (Grzimek. Serengeti 84). Brynft- (Jägerspr.): -feige, die: svw. f Brunstfeige; -hirsch, der: Hirsch in der Brunft: -plan, der: svw. t^platz; -platz, der: Platz, wo die Brunft stattfindet: -schrei, der: Ruf des Hirschs während der Brunft: -wild, das; -zeh. die. bnmften [brunftn] <sw. V.; hat) (Jägerspr.): sich in der Brunft befinden.der Hirsch brunftet; brunftig ['brunft 19] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): in der Brunft befindlich: ein -er Hirsch. 437
Brünne brünieren [brynhran] <sw. V.; hat) tfrz. bruner, zu: brun, t brünett] (Fachspr.): Metallteile durch ein besonderes Verfahren bräunen. Brünne ['bnrnal. die: -, -n [mhd. brünne.ahd. brun na, brunia, aus dem Kelt.]: Teil der mittelalterlichen Ritterrüstung aus Kettengeflecht zum Schutz von Nacken u. Hals. Brunnen I'bronanJ, der; -s. - <Vkl. tBrünnlein) [mhd. brun- ne. ahd. brunnoj: 1. technische Anlage zur Gewinnung von Grundwasser: ein natürlicher, artesischer B.; der B. fließt, ist versiegt: einen B. graben, bohren; Sie zog ... einen Eimer frisches Wasser aus ihrem B. herauf (Faller. Frauen 21); Ü (geh.:) ein lebendiger, unversieglicher B. der Freude; *den B. [erst] zudecken, wem das Kind hineingefallen ist (erst etw. unternehmen, Maßnahmen ergreifen, wenn bereits etw. passiert, wenn ein Unglück geschehen ist). 2. künstlerisch gestaltete/ Brunneneinfassung, -ummauerungmit Bek- ken zum Auffangen des Wassers: ein berühmter B. auf dem Marktplatz; Wasser am/vom B. holen. 3. Wasser einer Quelle, bes. Heilquelle: ein heißer, salziger B.; der Arzt hat ihm verordnet. B. zu trinken. brennen-. Brennen-: -anläge, die; -bauer, der: Handwerker, der Brunnenanlagen baut: checken, das: -dach, das: Über- dachung eines Ziehbrunnens: -einfassung, die; -faden, der (Bot.): fadenförmig wachsende Bakterie, die in Brunnenröh- ren u. Wasserleitungen vorkommt: -figur, die: Figur als Teil eines künstlerisch gestalteten Brunnens (2); -flora, die (Bot.): im Wasser von Brunnen vorkommende niedere Pflanzen: -frisch <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): frisch aus d&n Brunnen konxmend: -es Wasser; igelst, der: die einer Heilquelle oder dem Wasser einer Heilquelle innewohnenden Kräfte: -haus, das: in mittelalterlichen Klöstern üblicher kleiner Bau. in dem sic/i die Brunnenanlaxe befindet: Plummer, die: svw. f ^stube; -kränz, der: unteres Abschlußstück eines Schachtbrunnens, auf das die Brunnen wandung aufgesetzt wird: -krease, die (Bot.): in Quellen u. Bächen wachsende, zur Familie der Kreuzblütler gehörende Pflanze, die als Salat gegessen u. als Heilpflanze verwendet wird: ^kur. die: kurmäßiges Trinken eines Brunnens (3); -pest, die (Bot.): svw. t-faden; -rand, der; -Schacht, der; -stube, die: Satnmelbecken für das Wasser eines Brunnens (1); -trog, der: trogartiges Gefäß, das Brunnenwasser auffängt, häufig als Viehtränke: Mimmauerung, die; -vergifter, der: I. (iur.)jmd.. der vorsätzlich Brunnen. Trinkwasserbehälter vergiftet. 2. (abwertend) jmd.. der durch verleumderische, gehässige o.a. Äußerungen anderen gegenüber; ein gutes Verhältnis zwischen zwei Parteien. Gruppen usw. für die Zukunft unmöglich macht od. zu machen versucht: Verleumder: -Vergiftung, die (jur.): vorsätzliche Vergiftung von Brunnen und Trinkwasser: -wandung, die; -wasser, das; -ziegel, der: keilförmiger Ziegel, der zum Bau von Brunnen (1) mit kreisförmigem Querschnitt verwendet wird. Brünnlein fbrYnlainl. das; -s. -: tBrunnen. Brunst [bremst], die; -. Brünste [brYnsta; mhd.. ahd. brunst = Brand. Glut]: I. Zeit der Paarung sbereitschaff j bei Säugetieren: der Hirsch tritt in die B.. ist in der B. 2. geschlechtliche Erregtheit: Da zeigte es sich, daß die Vogelmännchen, sofern sie überhaupt in B. waren (Lorenz. Verhalten 1.233); Die B. hat Sie also hergetrieben! Gratuliere zu soviel Jugend (Remarque. Obelisk 208). Brunst-: -feige, die (Jägerspr.): am Kopf der Gemse gelegene Drüse, die während der Brunst ein stark duftendes Sekret absondert: -schrei, der; -zeit, die. brynsten <sw. V.; hat): in der Brunst sein: brünstig l'bnmstif] <Adj.) [mhd. brünstec]: 1. (von Säugetieren) in der Brunst befindlich, paarungsbereit. 2. in bes. starkem Maße von sinnlichem Verlangen erfüllt, vom Geschlechtstrieb getrieben. 3. (geh.) inbrünstig: ein -es Gebet; langsam dahinziehende Lastschiffe .... die b. aufheulten (Dürrenmatt. Grieche 30); brünstiglich [brvnstikhf] <Adj.) (geh. selten): inbrünstig: sich etw. b. wünschen. brunzen [brun^n] <sw. V.: hat) [mhd. brunzen. zu: brunnen = hervorquellen] (landsch. derb): urinieren: <Zus.:) Brynz- kachel. die; -. -n (landsch. derb): Nachttopf. Brüsche ['bry:jd]. die; -, -n [mniederd. brüsche; vgl. Brausche] (landsch.): Beule am Kopf/: eine B. [an der Stirn] haben; *sich (Dativ) für imdn. sieben -n rennen (bes. berlin.; alles, was einem möglich ist. für jmdn. tun. ohne daß es von dem Betreffenden richtig gewürdigt wird). brüsk [brvsk] <Adj.; -er, -este) [frz. brusque < ital. brusco = stachlig, rauh. H. u.]: in unerwartet unhöflicher Weise barsch, schroff: ein -er Ton; einen Vorschlag b. ablehnen; sich b. von jmdm. abwenden; brüskieren [...ki.ran] <sw. V.; hat) [frz. brusquer]: in unhöflicher, kränkender Weise schroff behandeln, vor den Kopf stoßen: jmdn. mit einer Frage, durch ein Verhalten b.; Vielleicht hätte der französische Staatschef dann doch gezögert, die Allianz derart zu b. (Dönhoff, Ära 115); sich brüskiert fühlen; <Abl.:) Bruskkrung, die; -. -en. Brust [brüst], die; -. Brüste [ bnsta; mhd.. ahd. brüst]: 1. <o. PI.) a) Vorderteil, vordere Seite des Rumpfes zwischen Hals und Bauch bei Mensch u. Wirbeltieren: eine breite, behaarte B.; die B. hebt sich, senkt sich: sie drückt das weinende Kind an die B. (schließt es in die Arme): B. heraus! (Aufforderung, eine gerade Haltung des Oberkörpers einzunehmen); Ü ein Geheimnis in seiner B. verschließen (geh.; in seinem Innern bewahren, nicht aussprechen)'. in meiner B. (geh.; in meinem Innern) wohnen zwei Seelen; * B. an B. (einander direkt gegenüber): die Gegner standen B. an B.: sich an die B. schlagen (über etw. Reue empfinden, sich Vorwürfe machen: nach Nahum 2. 8); sich in die B. werfen (sich mit en\>. brüsten: prahlen): mit geschwellter B. (stolz): einen zur B. nehmen (ugs.; reichlich] Alkohol trinken)', b) die im Brustkorb gelegenen Atmungsorgane. Lunge: die B. abhorchen; der Nebel legt sich ihm auf die B.; er hat es auf der B. (ugs.: 1. er hat eine Bronchitis. 2. er ist lungenkrank): es rasselt in seiner B.; * schwach auf der B. sein (ugs.: 1. anfällig sein für Erkrankungen der Atmungsorgane. 2. wenig Geld haben). 2. CVkl. t Brüstchen) der hervortretende, aus zwei fleischigen, etwa halbkugeligen Drüsenkörpern bestehende Teil des voll entwickelten weiblichen Oberkörpers: paariges Organ an der vorderen Seite des weihlichen Oberkörpers, das in der Stillzeit Milch sezerniert: eine üppige, kleine, schlaffe, straffe B.; die rechte, linke (einzelne) B.; beide (einzelnen) Brüste; die/eine B. abnehmen (operativ entfernen): dem Kind die B. geben (es stillen): Dann sprang sie in einem hüpfenden Galopp, der ihr bei jeder Stufe die Brüste im Hemd wippen ließ, die breite Haustreppe hinunter (Zuckmayer. Fastnachtsbeichte 13): Der Held hatte diesen Augenblick, in dem sie die B. so aufdringlich vorreckte.... Tür den günstigsten gehalten (Bordiert. Geranien 29); einer Frau an die B. fassen; Ü er saugt an den Brüsten der Wissenschaft (geh. veraltend; er lernt, studiert fleißig). 3. <o. PI.) Bruststück eines Schlachttiers. 4. <o. PI.) (Sport) Brustschwimmen: nächster Wettbewerb: 100 m B.; Sieger über 200 m B. bnjst-, Bnjst-: -atmung, die: svw. f Kostalatmung; -bein, das: länglicher, flacher Knochen in der vorderen Mitte des Brustkorbs, an dem die oberen sieben Rippen angewachsen sind: ^beutel, der: auf der Brust getragener Beutel, in dem man Wertsachen od. Geld mit sich führt: -bild, das: Bild, auf dem nur Kopf u. Oberkörper eines Menschen abgebildet sind: -Matt, das: Teil des Pferdegeschirrs, das um die Brust läuft: -breite, die in der Verbindung mit/um B. (Leichtathletik; mit ganz knappem Vorsprung): mit B. siegen; Ü Die SPD, die einen ähnlichen Antrag vorbereitete, war damit ( = einem Beschluß der Christ- und Freidemokraten) um B. geschlagen (Spiegel 43. 17. 10. 66. 82); -driise.die.dazu-drüsenentzundui«^ membranartige Auskleidung der Brusthöhle der höheren Wirbeltiere u. des Menschen: -flösse, die; -gegend, die <o. PI.): Gegend um die Brust: -haar, das; -hämisch, der: Teil der Ritterrüstung: -hoch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so hoch, daß es bis zur Brust reicht: -hohe, die <o. PI.): bis zur Brust reichende Höhe von etw.: -höhle, die (Med.): vom Brustkorb umschlossene Höhlung des Körpers bei Menschen u. Säugetieren: -kästen, der <P1. -kästen) (ugs.): svw. f-korb; -kern, der (Kochk.): das vorderste Stück der Rinderbrust: -kind, das (ugs.): Säugling, der gestillt wird: -korb, der (Med.): aus Brustwirbeln. Rippen u. Brustbein gebildeter Teil des Skeletts bei Wirbeltieren u. Menschen: -krebs, der: Krebs der weiblichen Brustdrüsen: -läge. die: Lage auf der Brust (beim Schwimmen): -latz, der: 1. Miedereinsatz bei bestimmten Volkstraditen. 2. die Brust bedeckendes Oberteil einer Schürze: -raauer, die: gegen das Überschlagen der Brandung am Rande von Molen u. Wellenbrechern errichtete Mauer: -muskel. der; -nahrung. die: Muttermilch als natürliche Säuglingsnahrung: Mirgane <P1.) (Med.): die im Brustkorb liegenden Eingeweide: -ganzer, der: vgl. -hämisch; -plastik, die: operative Formkorrektur der weiblichen Brust: -schütz, der: a) (Fechten) 438
Bübin für Fechterinnen vorgeschriebener Schutz für die Brust: b) (Kendo) Vorrichtung zum Schutz der Brust vor Schlägen: schwimmen <sw. V.; im alig. nur im Inf. gebr.): in Brust- läge schwimmen: -schwimmen, das: Schwimmstil, bei dem der Schwimmer flach und gestreckt auf der Brust im Wasser liegt, die Arme nach vorn und dann auseinanderführt und die Beine anzieht, seitwärts nach hinten stößt und zur Streck- läge schließt (Ggs.: Rückenschwimmen); -Schwimmer, der; -stimme, die (Musik): tiefe Lage der menschlichen Stimme, bei der hauptsächlich die Brustwand in Schwingungen versetzt wird: -stück, das (Kochk.): Fleischstück von der Brust von Schlachttieren, Wild u. Geflügel: -tasche, die: in Brusthöhe angebrachte Tasche an Kleidungsstücken, bes. Innentasche des Herretijacketts: -tee, der: aus verschiedenen Hedkräutern zusammengesetzter Tee, der bei Erkrankungen der Atemwege verwendet wird: -tief <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: so tief, daß es bis zur Brust reicht: -ton, der (Musik): m/7 Bruststimme erzeugter Ton beim Singen: * im B. der Überzeugung (von etw. völlig überzeugt: nach einem von Heinrich von Treilschke 1870 geprägten Ausdruck): Im B. der Überzeugung bringt er Gründe vor. die aber einer Selbsttäuschung entspringen (Ruthe. Partnerwahl 37); -tuch, das: svw. f-latz (1); -umfang, der; -wand, die: Wand der Brusthöhle: -warze, die: warzenförmige Erhebung auf der Brust, in der bei der Frau die Milchgänge der Brustdrüsen münden: -wehr, die (Milit.): a) brusthoher Schutzwall an Festungswerken u. Schützengräben: b) bei mittelalterlichen Burgen der obere Abschluß der Ringmauern od. Wehrgänge: -werk, das (Orgelbau): ein mit kleineren Pfeifen besetztes Werk der Orgel, das unterhalb des Hauptwerks angebracht ist: -wickel, der: feuchter Umschlag um die Brust: -wirbd, der: Wirbel der Brustgegend bei Wirbeltieren u. Menschen. Brüstchen ['brvsUpn]. das; -s, -: t Brust (2); brüsten ['brvstn]. sich <sw. V.; hat) [mhd. brüsten; t Brust] (abwertend): mit etw. prahlen: sich mit seinen Frauenerlebnissen b.; mit ihrem Verlobten konnte sie sich nicht b.; jene modisch sich brüstende, gehetzte Lebenssucht (L. Feuchtwanger, Erfolg 15): Brüstung, die: -. -en [zu tBrust (1 a)]: 1. etwa 1 m hohe Begrenzung, Schutzwand an Baikonen, Brücken o.a.. Geländer: an die B. treten; sich über die B. lehnen, beugen. 2. Wandteil unterhalb des Fensters. Bhit [bru:tl.die; -.-en [mhd. bruotl: X.das Brüten: Ausbrüten von Eiern: der Vogel hat die B. beendet. 2. <P1. fachspr.) die aus einem Gelege geschlüpften Jungtiere: die B. der Vögel. Bienen. Fische; die B. füttern, aufziehen; Tritt der Fall ein. daß zwei -en am gleichen Tag schlüpfen... (Lorenz, Verhalten I, 163); Ü die ganze B. (scherzh.; Kinder schar) tobt im Haus herum. 3. <o. PI.) (salopp abwertend) Gesindel: eine gefährliche B. Brut-: -apparat. der: Apparat, in dem befruchtete Eier zur Entwicklung gebracht werden: -blatt, das: Vertreter einer Gattung der Dickblattgewächse, deren Blätter meist am Rande Brutkrwspen bilden: -fleck, der (Zool.): nackte Hautstelle am Bauch von brütenden Vögeln, durch die die Eier mit der direkten Körperwärme in Berührung kommen: -fiir- sorge, die (Zool.): die mit dem Zeitpunkt der Eiablage od. dem Absetzen der Larven od. Jungen endenden Fürsorge- maßnahmen der Elterntiere: vgl. -pflege; -geschäft, das (Zool.): das Brüten: -gesellschaft, die (Zool.): geselliges Zusammenleben von zahlreichen Tieren einer Vogelart während der Brutzeit: -hjtze, die (ugs.): sehr große Hitze: -kästen, der (ugs.): Wärmekasten, in dem Frühgeburten aufgezogen werden: das Baby kam in den B.; -knospe. die: mit Reservestoffen angereicherte, zwiebel- od. knollenartige, zur Ausbildung von Seitenwurzeln befähigte Knospe, die der vegetativen Vermehrung dient: -mauser, die (Zool.): teilweiser od. vollständiger Federwechsel von Vögeln nach der Brutperiode: -Periode, die: Dauer der Brut (1); -pflege, die (Zool.): Gesamtheit der Handlungen von Elterntieren, die Aufzucht, Pflege u. Bewachung der Brut (2) betreffend: vgl. -fürsorge; -platz, der: Ort, an dem Vögel ihre Eier ausbrüten: -reaktor, der (Kernphysik): Kernreaktor, der mehr spaltbares Material erzeugt als er verbraucht, wodurch Spaltstoff gewonnen wird: Brüter: -schrank, der: I. (Biol.. Med.) beheizbarer Laborschrank, der der Aufzucht von Mikroorganismen dient. 2. svw. t -apparat; -statte, die: svw. t-platz; -zeit, die: Zeit des Brütens: -zwiebel, die: kleine, nachgewachsene Blumen izwiebel, aus der sich eine neue Pflanze entwickeln kann. brutal [bru'ta:l] <Adj.> [spätlat. brütälis = tierisch, unvernünftig]: a) roh, gefühllos: gewalttätig: ein -er Mensch; jmdn. b. mißhandeln; ein -es Gesicht (Gesicht mit brutalem Ausdruck): b) schonungslos, rücksichtslos: ein -es Vorgehen; die -e (besonders rauhe, grausame) Wirklichkeit; der Reporter fragte sie sehr b. (direkt, hart, ohne Diskretion): der (= einer Frau) sagt man einfach b. ins Gesicht, wir brauchen Sie nicht (v. d. Grün, Glatteis 59); brutalisieren [brutali'zi:rdn] <sw. V.; hat) [frz. brutaliser]: brutal, gewalttätig machen: verrohen lassen: der lange dauernde Krieg hatte die Menschen brutalisiert; eine brutalisierte Sexualität, dazu: Brutalisknjng.die; -; Brutalismus, der; - (Archit.): Baustil, bei dem die Bauten von dem Material u. der Funktion der Bauelemente bestimmt sein sollen, was dadurch erreicht wird, daß Material. Konstruktion u. a. in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben: Brutalität [...i'te:t]. die; -. -en Imlat. brütälitäsj: 1. <o. Pl.)a) Roheit, Gefühllosigkeit, Gewalttätigkeit: die B. der Söldner; das Kinn, das keine B. verriet (Kirst. 08/15.22); eine Tat von erschreckender B.; b) Schonungslosigkeit, Rücksichtslosigkeit: mit großer B. vorgehen; Ü Nun trat ihm diese Frage mit ganzer B. entgegen (mit ihrer ganzen Härte: Edschmid. Liebesengel 182). 2. brutale Handlung: die Bande ist berüchtigt wegen ihrer -en. brüten [bry:tn] <sw. V.; hat) [mhd. brüeten. ahd. bruoten]: 1. auf den Eiern sitzen, um Junge auszubrüten: die Henne brütet. 2. (geh.) drückend auf etw. lasten: Hitze brütete über dem Land; Die dritte heiße Nacht brütete über der Brianza (Benrath. Konstanze 106); in dem Raum herrschte eine brütende Hitze. 3. a) intensiv über etw. nachdenken: grübeln: er brütet über seinen Plänen; <subst.:> in dumpfes Brüten versinken; b) etw. Übles. Bösesausdenken, ersinnen: er brütet Rache, Verrat; Wenn die von drüben etwas gegen ihn brüten, ihn in die Hand zu bekommen (Fr. Wolf. Zwei 328). 4. (Kernphysik) bestimmtes, nichtspaltbares Material in spaltbares umwandeln: <Zus.:> brütendhdO <Adj.; 0. Steig.; nur attr.) (ugs.): sehr heiß: Brüter, der; -s, -: 1. brütender Vogel. 2. (Kernphysik) svw. t Brutreaktor: schneller B. (Brutreaktor, bei dem die Kernspaltung durch schnelle Neutronen ausgelöst wird, wodurch sich der Gewinn an Spaltstoff erhöht). brutto [bruto] <Adv.) [ilal. brutto = roh < *vlat. bruttus < lat. brütusj (Kaufmannsspr.; Ggs.: netto):a) mit Verpak- kung: b) ohne Abzug der Kosten od. Steuern: sein Gehalt beträgt b. 4000 Mark/4000 Mark b.; Abk.: btto. Brutto-: -einkommen, das; -ertrag, der; -gehalt, das; -gewicht das; -aewim, der; -lohn, der; -preis, der; -register- tome,die (Seew.): Einheit zur Errechnung des Rauminhaltes eines Schiffes: Abk.: BRT; -Sozialprodukt, das (Wirtsch.): Wert, den die Gesamtheit aller Dienstleistungen und produzierten Güter in einem Wirtschaftsbereich während eines bestimmten Zeitraumes (gewöhnlich eines Jahres) darstellt: -verdienst, der. brutzeln [brutzln] <sw. V.; hat) [zu t brodeln]: 1. in heißem, spritzendem Fett gar werden, braten: ein Steak brutzelt in der Pfanne; <subst.:> Das Brutzeln der Kuchen und das puffende Dampfen ... reizten ihn (Böll. Haus 160). 2. (ugs.) bratend zubereiten: sich Bratkartoffeln b.; ich habe [dir] etw. in der Küche gebrutzelt. Bruyereholz [bry'je:r-]. das; -es, -hölzer [frz. bruyfcre = Heidekraut < galloroman. brücus < gall. *brüko]: für die Herstellung von Tabakspfeifen verwendetes Wurzelholz der mittelmeerischen Baumheide: Brayerepfeife, die; -, -n: Tabakspfeife aus Bruyereholz. Bub [bu:p], der; -en. -en <Vkl. t Bübchen) [mhd. buobe] (südd.. österr.. Schweiz.): Junge, Knabe: ein aufgeweckter, fünfjähriger B.; sie haben drei Kinder, einen -en und zwei Mädchen: Bübchen ['byip^nL das; -s, -: TBub; Bube ['bu:to].der; -n. -n [mhd. buobe]: 1. (veraltend abwertend) gemeiner, niederträchtiger Mensch. 2. in der Rangfolge an vierter Stelle stehende Spielkarte: den -n ausspielen; <Zus.:) Bubenstreich, der: 1. von Kindern verübter harmloser Streich. 2. (veraltend) übler Streich, Übeltat: Bubenstück. das: üble Tat, Schurkerei: Büberei [by^rai], die; -. -en [mhd. buoberle] (geh.. veraltend): svw. t Bubenstück; Bubi [bu:bi], der: -s, -s: 1. Koseform zu tBub. 2. (salopp abwertend) unreifer, nicht für voll zu nehmender Junge od. Jugendlicher: Jüngelchen: <Zus.:> Bubikopf, der: in den 20er Jahren aktuelle, dem kurzen Herrenschnitt ähnliche Kurzhaarfrisur für Damen: Bubikragen, der (veraltend): runder Kragen: Bübin fby:bm]. die; -, -nen: w. Form 439
bübisch zu t Bube (1); bübisch [by:bill <Adj.) [spätmhd. büebischj: a) (veraltend abwertend) niederträchtig, schurkenhaft. böse: ein -er Streich; b) verschmitzt: b. lächeln. Bucdm: tBucina. Buch [bu:xj. das; -le]s, Bücher ['by.'fe; mhd. buoch. ahd. buoh.urspr. (PL) = zusammengeheftete Buchenholzlafeln, auf denen man schrieb]: 1. a) größeres, gebundenes Druck- werk: Band: ein dickes, vergilbtes, zerlesenes B.; ein B. von 1000 Seiten; Bücher binden, einstampfen; * das Goldene B. (das Gästebuch einer Stadt): ein aufgeschlagenes/offenes B. fiir fcndn. sein (jmdm. ganz vertraut sein, so daß man seine innersten Regungen kennt): das B. der Bücher (die Bibel): wie ein B. reden (ugs.; sehr viel, unaufhörlich reden): sein, wie Jmd. od. etw. im -e steht (genauso sein, wie man sich einen solchen Menschen usw. vorstellt: urspr. mit Bezug auf die Bibel): er ist ein Außenseiter, wie er im -e steht; jmdm./fUr jmdn. ein B. mit sieben Siegeln sein (für jmdn. unverständlich, nicht durchschaubar sein: nach Oft. 5. 1-5); sich mit etw. ins B. der Geschichte eintragen (geh.; sich mit seinem Leben, mit großen Taten unsterblich machen): b) in Buchform veröffentlichter literarischer. Wissenschaft- licher o.a. Text: der geistige Inhalt eines Buches da): ein spannendes, hochaktuelles B.; das B. [dieses Autors] ist vergriffen, erscheint im Januar; ein B. schreiben, herausgeben; der Verlag gibt Bücher heraus; er sitzt den ganzen Tag über seinen Büchern (liest, arbeitet den ganzen Tag mit Büchern): um diese Frage zu klären, müssen wir viele Bücher wälzen (in vielen Büchern nachschlagen): Ü das Kapitel im B. der deutschen Geschichte, das Konrad Adenauer geschrieben hat. ist nicht aus einem Guß (Dönhoff. Ära 14); * ein schlaues B. (ugs.; Buch, das viel Information enthält. z.B. ein Lehrbuch od. ein Nachschlagewerk): c) (veraltend) Teil eines gegliederten literarischen! Werkes: die fünf Bücher Mose; d) Drehbuch: das B. Air einen Film schreiben. 2. <meist PI.) Geschäftsbuch: Rechnungs-. Kassenbuch: die Bücher stimmen, sind in Ordnung; für jmdn. die Bücher führen (die Buchführung machen): *über etw. B. (Uhren (sich über etw. ständig Notizen. Aufzeichnungen machen): er fuhrt über alles, über Jede Reise B.; au -[e] schlagen (1. sich im Etat niederschlagen. 2. sich bei etw. bemerkbar machen, ins Gewicht fallen): mit einem bestimmten Betrag 211 B. stehen (Kaufmannsspr.; als Schuld- Posten eingetragen sein). 3. (Sport) Wettliste bei Pferderennen: B. machen (die Wetten zusammenstellen). 4. a) (Druckw.) altesdeutsches Zählmaß für Druck- u. Schreibpapier: b) (Kaufmannsspr.) Zählmaß für Blattgold u. -silber. buch-. 'Buch- (vgl. auch: Bücher-): -besprechung, die: kritische Würdigung eines ' neuerschienenen 1 Buches: ^bestand, der; -Wnder, der: Handwerker, der Bücher u. ä. bindet (Berufsbez.); -binderei, die: I. <o. PI.) Handwerk des Buchbindern. 2. Handwerksbetrieb des Buchbinders: ^bindern <sw. V.; hat): nicht berufsmäßig Bücher binden: ich habe immer gern gebuchbindert; -block, der <P1. -blocks): die zusam- mengeJiefteten od. gebundenen Blätter eines Buches ohne die Buchdecke: --decke, die: Teil des Einbandes. der den Buchblock umschließt: -decke!, der: einer der beiden Teile der Buchdecke, die die Vorder- u. Rückseite des Buches bedecken: Miraina. das: svw. t Lesedrama; Mlruck, der <o. PL): Hochdruckverfahren, bei dem die druckenden Teile der Druckform gegenüber den nichtdruckenden erhöht liegen: Briefbogen und Visitenkarten im B. herstellen; -druk- ker, der: Jmd.. der das Buchdruckerhandwerk ausübt (Bcrufs- bez.); Mfamckerd« die: 1. <o. PI.) Gewerbe des Buchdrucks. 2. Gewerbebetrieb, der Bücher u.a. Druckerzeugnisse im Hochdruckverfahren druckt: Mlruckerkunst, die <o. PL): das von Johannes Gutenberg erfundene Verfahren des Hochdrucks mit Hilfe von einzelnen gegossenen Buchstaben, die zusammengesetzt werden: -druckerhandwerk, das <o. PL); -einband, der; -form, die in der Verbindung in B. (in Form eines Buches, als Buch): Oder vielmehr (beschloß ich), eine Kollektion meiner Skizzen und Erzählungen in B. zu präsentieren (K. Mann. Wendepunkt 134); ^formt, das; ^fiihrer, der: I. im 15. u. 16. Jh. übliche Bezeichnung für einen Buchhändler, der zu Messen u. Märkten reiste u. dabei Bücher, die er verkaufen wollte, mit sich führte. 2. (selten) svw. t-halten -filhrung* die (Kaufmannsspr.): das durch Gesetz angeordnete Verbuchen aller Geschäftsvorfälle: doppelte B. (Kaufmannsspr.; doppelte Verbuchung eines Geschäftsvorgangs, auf einem Konto als Belastung, auf dem anderen als Gutschrift): -geld, das (Bankw.): svw. TGiralgeld; Gelehrsamkeit, die: svw. t-wissen; Gemeinschaft, die: verlagsähnliches Unternehmen, das für seine Bücher Käufer sucht, die sich für eine bestimmte Zeit zur Abnahme einer festgelegten Anzahl von Büchern verpflichten: -halter, der: jmd.. der die Geschäfts-. Rechnungsbücher eines Betriebes führt (Berufsbez.); -haJte- rin,die: w. Form zu t^halter; -halterisdi [...haltanf] <Adj.; 0. Steig.;): die Buchhaltung betreffend: -e Aufgaben; -Haltung, die: 1. <PI. selten) svw. Nführung. 2. die für die Buchführung verantwortliche Abteilung eines Betriebes: -handd. der <o. PL): Gewerbezweig, dessen Aufgabe die Herstellung u. j der Vertrieb von Büchern u. Zeitschriften ist: ^Wtadler, der: jmd.. der Bücher verkauft (Berufsbez.): ein fliegender (umherziehender) B.; -händlerin, die: w. Form zu t-händler; -Mndlerisch [...hendtonj] <Adj.; o. Steig.): den Buchhandel betreffend: -e Fähigkeiten; -Handlung, die: Geschäft, in dem Bücher verkauft werden: -hülle, die: Hülle, die zum Schutz des Einbandes um ein Buch gelegt wird: -Illustration, die: künstlerische! Illustration, mit der ein Buch zu Anschauungszwecken] ausgestattet ist: ^Juritik, die: svw. t-besprechung; -laden, der: svw. t-handlung; -macher, der [LÜ von engl, bookmaker]: Vermittler von Wetten bei Pferderennen (Berufsbez.); Mna- lerei, die: 1. <o. PL) die Kunst der malerischen Ausschmük- kung von Handschriften in der Antike u. im Mittelalter. 2. gemalter Bildschmuck in Handschriften der Antike u. des Mittelalters: -en auf Pergament; -messe, die; -prämie. die: Prämie in Form eines Buches: -prüfer. der: Beamter der Steuerbehörde, der die Revision von Geschäftsbüchern vornimmt: -rolle, die: älteste Form des Buches aus zusammengerollten Streifen von Papyrus. Pergament o. ä.: -rük- ken, der: Teil des Bucheinbandes, der beide Buchdeckel zusammenhält: -schnitt,der: die Schnittflächen eines Buches: ein B. in Gold; -schrift, die: 1. in der Antike u. im MA. für handgeschriebene Bücher verwendete stilisierte Schrift. 1. (Druckw.) Schriftart für den Satz von Büchern: -serie, die: Serie zusammengehöriger Bücher eines bestimmten Themenbereichs: -stütze, die: svw. t Bücherstütze; -tkel, der; -wesen,das <o. PL ): alles, was mit dem Buch zusammenhängt, einschl. Funktion. Organisation u. Verwaltung: -wissen, das (abwertend): kein durch eigene Erfahrung, sondern nur aus Büchern gewonnenes Wissen, das keinen Bezug zur Wirklichkeit hat: -zeichen, das: Merkzeichen, das man an der Stelle in ein Buch einlegt, an der man mit Lesen aufgehört hat. 2Budt- (Buche; vgl. auch: Buchen-): -ecker, die: ölhaltige, dreikantige Frucht der Rotbuche: ^fink, der [weil der Vogel gern Buchenwälder bewohnt): zur Art der Finken gehörender, buntgefiederter Singvogel: -wetzen, der [nach der Ahn- lichkeitder Fruchtmiteiner Buchecker u. ihrem Geschmack nach Weizen): eine zu den Knöterichgewächsen zählende, krautige Getreidepflanze. Buchara [bu'xa:ral. der; -[s]. -s [nach der sowjet. Stadt Buchara]: handgeknüpfter turkmenischer Teppich mit einem tiefen Rot als Grundfarbe. Buche [bu.xa], die; -. -n [mhd. buoche. ahd. buohha]: 1. in mehreren Arten vorkommender Laubbaum mit glattem Stamm, ganzrandigen od. feingezähnten Blättern u. dreikantigen Früchten (Bucheckern). 2. <o. PL) Holz der Buche: ein Tisch aus heller B.; Buchet [bu:xj], die; -. -n (landsch.): svw. f Buchecker; <Zus.:> Buchelmast, die: das Frucht tragen der Rotbuche: nur alle S bis 8 Jahre gibt es eine B. 'buchen fbu:xn] <sw. V.; hat) [wohl nach engl, to book]: 1. eintragen, registrieren, verbuchen: die Ein- u. Ausgänge b.; einen Betrag auf ein Konto b.; Rekorde im Training werden in den offiziellen Listen nicht gebucht; Ü etw. als Erfolg b.; sie ... hatte schon Beziehungen zu drei Männern zu b. (A. Kolb. Schaukel 81); die Mannschaft konnte einen Sieg für sich b. (sich zurechnen): In diesem Falle könnte eine Verhaltensweise als Intelligenzleistung gebucht werden, die mit Intellekt überhaupt nichts zu tun hat (Lorenz, Verhalten 125). 2. a) vorbestellen, reservieren lassen: ich möchte eine Reise, einen Flug b.; im Reisebüro buchte er eine Passage; b) eine Vorbestellung entgegennehmen: reservieren: würden Sie bitte zwei Plätze fiir uns b.?; die Dame am Schalter buchte ein Doppelzimmer für uns. 2fauchen [-] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Buchenholz /gemacht]: Es war im Hofe eine große Ladung -es Holz angefahren (Hesse. Sonne IS). 440
Buckel Buchen- [-] (Buche; vgl. auch: -Buch-): -bengel.der (landsch.): svw. t-scheit; -Matt, das; ~hain, der (dichter.): lichter Buchenwald: -holz, das; -laub, das; ^scheit, das: Scheit aus Buchenholz: -waM, der. Bücher- (vgl. auch: buch-, 'Buch-): -bohrer. der (Zool.): 4 bis 5 mm kleiner schwarzer od. brauner Käfer\ der hölzerne Möbel. Geräte u. Bücher mit Holzeinbänden befällt u. anbohrt: Bücherwurm: -bord, das: a) svw. t^brett; b) svw. t-regal: Die Wände sind durch -e verstellt (Jens. Mann 167); -brett. das: einzelnes an der Wand befestigtes Brett zum Aufstellen von Büchern: -freund, der: jmd.. der gerne Bücher liest u. besitzt ./; -gestdl, das; -leiste, die; -künde, die: Lehre vom Buchwesen, von der Literatur u. von Bücherverzeichnissen: -narr, der: jmd.. der leidenschaftlich gern Bücher liest lu. besitzt]: -reff, das: lange, schmale Kiste zum Transport von Büchern: -resal, das: einfaches Gestell aus Brettern zum Aufstellen von Büchern: -revisor, der: svw. t Buchprüfer; -schrank, der: Lieber zehn parteifeindliche Bücher im B. als ein Stückchen verbranntes Papier im Ofen (Leonhard. Revolution 32); -Sendung, die: gebührenbegünstigte Postversandform für Bücher. Noten. Landkarten o.a.: ^stube, die: svw. IBuchhandlung; -stütze, die: Vorrichtung zum Stützen aufgestellter Bücher: -verbot, das (kath. Kirchenrecht): Verbot von Büchern, die gegen die kath. Glaubens- u. Sittenlehre verstoßen: -Verbrennung, die: öffentliche demonstrative Verbrennung von Büchern, die aus politischen Gründen od. von der Kirche o. ä. verboten wurden: -Verzeichnis, das: svw.! Bibliographie; -wand, die: a) eine ganze Wand od. einen größeren Teil der Wand eines Raumes einnehmendes Möbelstück, das hauptsächlich der Unterbringung von Büchern dient: b) Wand eines Raumes, die ganz od. zum größten Teil von aufgestellten Büchern eingenommen wird: -Weisheit,die: vgl. Buchwissen; -wunm, der: 1. svw. t^bohrer. 2. (scherzh.) jmd.. der gerne u. viel liest: -zensur, die. Bücherei [byxaraj], die; -. -en [LÜ von niederl. boekerlj]: kleinere i öffentliche] Bibliothek. BudifWc:t2Buch-. Buchs [büks]. der; -es. -e [mhd. buhs. ahd. buhsboum < lat. buxus): svw. I Buchsbaum; Bychsbaum, der; -[eis. -bäume: in vielen Arten vorkommender, immergrüner Zierstrauch od. -bäum, der häufig zur Einfassung von Beeten verwendet wird: <Zus.:> Bychshaianhecke. die; Bychsbaiin- holz, das. Büchschen [bvkscan], das; -s, -: t Büchse (1). Buchse ['buksal, die; -. -n [oberd. Nebenform von t Büchse]: a) (Technik) Hohlzylinder, der als Lager von Achsen und Wellen oder zur Führung von Kolben o. ä. dient: b) (Elektro t.) meist mit einer Isolierung umgebene Hülse, in die der Stecker eingeführt wird (wodurch ein elektrischer Kontakt entsteht). Büchse ['byksa], die; -, -n [1: mhd. bühse. ahd. buhsa < vlat. buxis = Dose aus Buchsbaumholz < lat. pyxis; 2: nach dem zylinderförmigen Rohr od. Lauf): 1. <Vkl. t Büchschen) a) kleines Gefäß. Behälter aus Metall. Porzellan o.a. mit Deckel: eine B. [mit] Pfeflerminzpastillen; * die B. der Pandora (etw. Unheilbringendes: nach Hesiod schickte Zeus den Menschen zur Strafe für den Raub des Feuers durch Prometheus Pandora mit einem Gefäß, das alle Übel enthielt); b) Konservendose: eine B. Milch; eine B. öffnen, nicht aufbekommen; er aß das Fleisch gleich aus der B.; Wurst in -n; c) (ugs.) Metall Jbehälter mit schlitzartiger Öffnung zum Einwerfen von Geldstücken. Sammelbüchse: ein Geldstück in die B. werfen; mit der B. klappern. 2. Jagdgewehr: die B. laden; einen Hirsch vor die B. bekommen. Btydnen-: -fleisch, das; -gemüse, das; -koraerve, die; -ku- 0d, die: Kugel einer Büchse (2); -lauf, der: gezogener Lauf einer Büchse (2); -licht, das <o.Pl.> (Jägerspr.): Zeit der Morgen- od. Abenddämmerung, die dem Jäger eine gerade noch ausreichende Helligkeit zum Schießen bietet: -machet, der: Handwerker, der Büchsen (2) herstellt (Berufsbez.); -milch, die: kondensierte Milch in Büchsen (1 b); -dflher, der: Gerät zum öffnen von Büchsen (1 b); -schaft, der: Schaft einer Büchse (2); -schuß, der. Buchstabe ['bu:xjta:to], der; -ns u. (selten:) -n. -n [mhd. bouchstap. -Stabe, ahd. buohstap. tStab): Zeichen einer Schrift, dem in der Regel ein Laut entspricht: große, kleine, griechische -n; der B. A; Ü nach dem -n des Gesetzes handeln (peinlich genau sein in der Befolgung der Gesetzesvorschriften): etw. bis auf den letzten -n (voll u. ganz) erfüllen; am -n kleben, sich an den -n klammern, halten (etw. sehr, allzu wörtlich nehmen, auslegen): *skh auf seine vier -n setzen (ugs. scherzh.; sich hinsetzen: das Wort Popo hat vier Buchstaben). buchstaben-, Buchstaben-: -NtndheK, die (Med.): Unfähigkeit, trotz intakten Sehvermögens Geschriebens zu lesen od. Gelesenes zu verstehen: -folge, die <o. Pl.>: die Aufeinanderfolge der Buchstaben (bes. im Alphabet): -gelehrsam- keit, die: formale Gelehrsamkeit: -getreu <AdJ.; o. Steig.): ganz genau: wörtlich: -glaube, der: Glaube, der sich starr an das geschriebene Wort hält: ^gläubig <AdJ.>: starr an das geseftriebene Wort, den Text glaubend, ohne selbständig zu denken: -kombination, die; -redmung, die <o. PL): das Rechnen mit Variablen, die durch Buchstaben dargestellt werden. Vorstufe der Algebra: -rätsei, das: Rätsel, bei dem durch Umstellen der Buchstaben vorgegebener Wörter neue Wörter gebildet werden müssen: -schloß, das: Sicherheitsschloß, das sich nur durch die Einstellung einer bestimmten Buchstabenfolge öffnen läßt: -schrift, die: eine Schrift, in der die Wörter mit Buchstaben wiedergegeben werden, in der die Schriftzeichen Buchstaben sind (im Unterschied zur Silbenschrift. Wortschrift od. Bilderschrift): -Umschrift, die: musikalische Notierung unter Verwendung von Buchstaben: Mvort, das: Kurzwort, das aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildet ist (z. B. UNO). buchstabieren [bu:xjta'bi:rdn] <sw. V.; hat) [mhd. buochstaben]: a) die Buchstaben eines Wortes in ihrer Aufeinanderfolge einzeln nennen: ein Wort, seinen Namen b.; b) mühsam entziffern, lesen: während ich die Zeilen der vergoldeten Inschrift buchstabierte (Bieler. Bonifaz 75); <Zus.:) Buchstabkrmethode, die: heute veraltete Methode des Leseunterrichts, bei der das Lesen der Wörter durch aufeinanderfolgendes Nennen der Buchstabennamen gelernt wurde (z.B. Haus = Ha, A. U. Es); Buchstabiertafel, die: festgelegte Liste von Kennwörtern für die einzelnen Buchstaben als Hilfsmittel beim Buchstabieren von schwierigen Wörtern u. Namen (bei Funk- u. Fernsprechübermittlungen); <Abl.:) Buchstabkrung, die; -: das Buchstabieren: buchstäblich [bu:xjt£:plic]: I. <Adj.) (selten) Wort für Wort, genau der wörtlichen Vorlage entsprechend: eine -e Auslegung der Gesetze; etw. b. übersetzen. II. <Adv.) geradezu, im wahrsten Sinne /des Wortes], regelrecht: die Tiere waren in der Trockenzeit b. verhungert; Es war nicht schwer zu erkennen, daß dieser Beschluß b. über Nacht gefaßt worden sein mußte (Leonhard, Revolution 211); der einzige Mensch. ... der sich b. sein Grab selbst schaufelte (in der wörtlichen Bedeutung der Redensart: Hildesheimer. Tynset 63). Bucht [boxt], die; -. -en [aus dem Niederd. < mniederd. bucht = Biegung. Krümmung]: 1. /bogenartigj in das Land hineinragender Teileines Meeres od. Binnengewässers: In weitem Bogen schwang sich die B. (Salomon, Boche 41); die Küste hat zahlreiche -en; an einer einsamen B.; in einer B. ankern; zum Baden in die B. gehen. 2. (See- mannsspr.) Schleife in einem Tau od. einer Leine. 3. (See- mannsspr.) Wölbung des Schiffsdecks. 4. (landsch.) kleiner Stall. Verschlag für Haustiere: ... wenn man reinkommt, ist rechts gleich die B. für das Schwein (Schnurre. Fall 42). Buchtel ['boxt)], die; -. -n [tschech. buchta] (österr.): ein fmit Marmelade o. ä. gefülltes] Hefegebäck. buchtenreich <Adj.; nicht adv.): zahlreiche Buchten aufweisend: eine-eKüste; buchtigfbuxtu;] <Adj.>: svw. tbuchten- relch. Buchung ['bu:xüol. die; -, -en: 1. das Eintragen. Registrieren: das Verbuchen von Belegen auf Konten in der Buchführung. 2. das Registrieren!lassenI einer Bestellung: die B. einer Reise; <Zus.:) Buchungsmaschine, die: Büromaschine zum maschinellen Verbuchen von Geschäftsbelegen u. a. Buchweizen: t2Buch-. Bucina ['bu.tßina], (auch:) Buccina fboktßina], die; -. ...nae [...ne; lat. buccina. bücina]: altrömisches Blasinstrument, ein Metall- od. Tierhorn. Bücke CbYkd], die; -. -n [zu t bücken] (Turnen): Übersprung mit gestreckten Beinen, bei dem der Körper in den Hüften gewinkelt ist u. sich im Sprung wieder streckt: eine B. über den Kasten. Buckel ['buk!], der; -s. - [mhd. buckel < afrz. bo(u)cle. t Boucle]: I. (ugs.) Rücken: sich den B. kratzen; einen 441
Buckel- Rucksack auf dem B. tragen; den B. voll bekommen, voll kriegen (ugs.; Schläge bekommen): R rutsch mir den B. runter, steig mir den B. rauf! (laß mich damit in Ruhe); er kann/soll mir den Buckel runterrutschen, raufsteigen (er soll mich mit seinem Anliegen in Ruhe lassen, es ist mir gleichgültig!); *dem juckt der B. (ugs.; er benimmt sich so, daß er bald Prügel bekommen wird); sich (Dativ) den B. freihalten (ugs.; sich in einer bestimmten Sache absichern); einen breiten B. haben (ugs.; sich durch Kritik, Anfeindungen o. ä. nicht aus der Ruhe bringen lassen; viel vertragen können): den B. voll Schulden haben (ugs.; sehr verschuldet sein): den B. hinhalten (ugs.; die Verantwortung für etw. tragen): einen krummen B. machen (ugs.; unterwürfig sein): genug/viel auf dem B. haben (ugs.; viele Aufgaben zu erledigen haben); schon viele Jahre/eine bestimmte Zahl von Jahren auf dem B. haben (ugs.; schon alt sein, ein bestimmtes Alter haben): Ich habe zehn ... Jahre zu wenig auf dem B. (Zwerenz. Kopf 152). 2. höckerartige Verkrümmung der Wirbelsäule zwischen den Schulterblättern: der Junge hat einen B. (ist verwachsen); mach nicht so einen B.! (halte dich gerade!). 3. (ugs.) Hügel, kleiner Berg mit abgerundeter Kuppe: der Aussichtsturm steht auf einem B. 4. (ugs.) leicht gewölbte, ausgebuchtete Stelle an etw.: das Straßenpflaster hat viele B. 5. (auch: die; -. -n) hervortretende Metallverzierung (bes. in der Mitte von Schilden). Byckel-: -geffiß.das: Tongefäß aus vor- u. frühgeschichtlicher Zeit mit buckelartigen Verzierungen; ^keramik. die: vgl. -gefäß; ^kraxe, die (südd.. österr. ugs.): auf dem Rücken getragenes Gestell; >*ochse. der: bes. in Indien u. Ostafrika als Arbeitstier gehaltenes Rind mit buckelförmigetn Höcker; Zebu; ^piste, die (ugs.): ausgefahrene Skipiste mit vielen Buckeln (4); ^rind. das: svw. tMKhse; -stein, der: Naturstein, dessen Ansichtsfläche nur roh bearbeitet ist; -urne. die: vgl. ^gefäß; -wal, der (Zool.): Wal, der am Kopf u. an den Flossen knotige Hautverdickungen hat; -wiese, die: Grasfläche im Hochgebirge mit vielen kleinen Buckeln. buckelig usw.: f bucklig usw.; buckeln [bukln] <sw. V.; hat) [mhd. buckeln] (ugs.): 1. den Rücken krümmen, einen Buckel machen: die Katze buckelt u. sträubt die Haare. 2. (abwertend) sich unterwürfig verhalten: vor Jmdm. b.; statt sich zu wehren, buckelt er immer; die Lakaien des Unrechts .... die ihr Leben lang ... nach oben gebuckelt und nach unten getreten haben (Kantorowicz. Tagebuch I. 15). 3. sich eine Last auf den Rücken laden, auf dem Rücken tragen: einen schweren Sack b. bücken ['bYknl. sich <sw. V.; hat) [mhd. bücken]: den Oberkörper beugen, sich niederbeugen: sich nach etw.. zur Erde b.: ich kann mich nicht mehr gut b.; die Tür ist so niedrig, daß er sich beim Hindurchgehen b. muß; in gebückter Haltung; *sidi vor jmdm. b. (unterwürfig sein): Walter Kahn brachte es einfach nicht fertig, sich vor dieser Versammlung zu b. (Sebastian. Krankenhaus 76). Bücking ['bYkm] (landsch.): svw. t2Bückling. bucklig [buk!«;] <Adj.; nicht adv.): 1. mit einem Buckel (2) behaftet: ein -er Mensch: er ist b. 2. (ugs.) an der Oberfläche Unebenheiten aufweisend: eine -e Straße; <subst. zu 1:) Bycklige. der u. die <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der bucklig ist. 'Bückling [bYkltnl. der; -s. -e [zu fbücken] (ugs. scherzh.): höfliche, tiefe Verbeugung: einen B. machen; sich mit einem B. verabschieden. 2Bückling [-]. der; -s. -e [aus dem Niederd. < mniederd. bückinc. zu: bok = Bock (nach dem Bocksgeruch)]: geräucherter Hering. Buckskin ['bokskinl. der; -s. -s [engl, buckskin. eigtl. = Bocksfell]: Streichgarnstoff (im allgemeinen für Herrenanzüge). Bückware ['bYk-1. die; -. -n [der Verkäufer muß sich bücken, um die Ware unter dem Ladentisch hervorzuholen] (DDR ugs. scherzh.): Ware, die nicht offiziell verkauft wird, nicht offen angeboten wird. Büddien [by:t<pn]. das; -s. -: tBude (1). Buddel [bodl],die: -. -n [niederd. buddel < frz. bouteille. fBouteille] (ugs.): Flasche /mit einem alkoholischen Getränk]: eine B. Schnaps; gleich aus der B. trinken. Bgddel- [zu I buddeln]: ^kästen, der (landsch.): svw. f Sandkasten; ^platz, der (landsch.): svw. t Spielplatz; ^sand, der. Buddelei [bodd'l^i]. die; -. -en (ugs. abwertend): länger andauerndes Buddeln: die B. an dieser Baustelle nimmt kein Ende; buddeln [bodln] <sw. V.; hat) [Neben!. von landsch. pudeln = im Wasser plätschern, t Pudel]: 1. (ugs.) graben; Erdarbeiten tnachen: ein Loch [in die Erde] b.; etw. aus der Erde b.; Fänä ... warf sein Bündel ins Loch vor dem unterirdischen Gang, den sie gebuddelt hatten (Degen- hardt. Zündschnüre 12); die Kinder buddeln (spielen) im Sand; Ü Hin und wieder buddeln Sie eine sogenannte Tatsache ans Licht (Benn. Stimme 10). 2. (landsch.) ausgraben, ernten: Kartoffeln. Rüben b. Buddelschiff, das; -[e]s. -e [zu f Buddel] (Seemannsspr.): in eine Flasche hineingebautes Schiffsmodell; Flaschenschiff Buddha [buda], der; -s. -s [sanskr. buddha = der Erwachte, der Erleuchtete]: 1. Titel für einen/ Verkünder der Lehren des historischen Buddha. 2. Statue, die einen Buddha (1) darstellt: ein kleiner, dickbäuchiger B. aus Gold; Buddhismus [bu'dismos]. der; -: nach ihrem Stifter Buddha benannte Weltreligion; Buddhist,der; -en. -en: Anhänger des Buddhismus; buddhjstisch <Adj.; o. Steig.): den Buddhismus betreffend, zu ihm gehörend: die -e Religion. Bude [bu:dd]. die; -. -n [mhd. buode]: 1. <Vkl. TBüdchen) a) Marktbude, Verkaufsbude, Kiosk: -n aufschlagen; auf dem Jahrmarkt gab es viele -n; an -n wurden Würstchen verkauft; b) auf einem Bauplatz aufgestellte Bretterbude als Aufenthaltsraum für die Bauarbeiter; Baubude: die Arbeiter frühstücken in der B. 2. (ugs.) a) (abwertend) Haus, das in einem verkommenen, baufälligen Zustand ist: diese B. ist abbruchreif; b) Wohnung, möbliertes Zimmer: er hat eine teure B.; er ist auf seiner B.; eine sturmfreie B. (möbliertes Zimmer, in dem man unbehelligt Damenbzw. Herrenbesuch empfangen kann): der Besuch hat Leben in die B. gebracht (für Unterhaltung u. Stimmung gesorgt); ♦Jmdm. flllt die B. auf den Kopf (ugs.; jmd. hält das Alleinsein zu Hause nicht länger aus u. möchte unter Menschen sein); Umdm.] die B. auf den Kopf stellen (ugs.; bei Jmdm. 1 ausgelassen sein, feiern); imdm. die B. einlaufen/einrennen (ugs.; jmdn. ständig mit dem gleichen Anliegen aufsuchen, hartnäckig immer wieder vorstellig werden); imdm. auf die B. rücken (ugs.: 1. jmdn., mit dem man etw. zu bereinigen hat, in seiner Wohnung aufsuchen. 2. jmdn. unaufgefordert besuchen). 3. (ugs. abwertend) Laden, Lokal: die Polizei hat ihm die B. zugemacht (die Schließung angeordnet). Bude! [bu:dj].die; -. -[n] [zu tBude] (bayr.. österr.): Ladentisch: Er lümmelt seine dürre Gestalt über die B. und schwatzt (Fussenegger. Haus 129). Buden-: ^angst, die (ugs.): Gefühl der Beklemmung, das jmdn. beim Alleinsein in seinem Zitnmer, seiner Wohnung befällt; -besitza\ der: Besitzer einer Markt- od. Verkaufsbude; ^zauber. der (ugs.): ausgelassenes Fest, das man in seinem Zimmer od. in seiner Wohnung feiert. Budget [bv'djje:]. das; -s. -s [(später in der Aussprache an frz. budget angelehnt) < engl, budget < afrz. bougette = Balg. Lederbeutel, zu gall.-lat. bulga = lederner (Geld)- sack]: 1. Haushaltsplan, Voranschlag von öffentlichen Einnahmen u. Ausgaben; Etat: das B. aufstellen, bewilligen; die Abgeordneten stimmten dem B. zu; etw. vom B. streichen (keine Geldmittel mehr für etw. bewilligen). 2. (ugs. scherzh.) die jmdm. für bestimmte Ausgaben zur Verfügung stehenden Geldmittel: nach dem Kauf des Fernsehapparates war sein B. erschöpft; das B. hatte sich noch nicht von Bärchens Geburt erholt (Baum. Paris 74). Budget-: ^beratung, die; ^betrag, der; ^entwurf, der; ^vorläge, die. budgetär [bvdjje'tEis] <Adj.;o. Steig.; nicht adv.): das Budget betreffend: aus -en Gründen sind keinerlei außertourliche Veranstaltungen geplant (Voralberger Nachr.. 26. 11. 68. 8); budgetieren [bYdje'ti:ran] <sw. V.; hat): ein Budget aufstellen; <Abl.:) Budaetkrung. die; -. -en. Budike [bu'di:kd]. die; -. -n [in Anlehnung an Bude < frz. boutiaue. t Boutique] (landsch.): 1. kleiner Laden. 2. kleine Kneipe: Er ließ das Taxi auf dem Weg zum Südflughafen vor dem Eingang der B. halten (Johnson. Ansichten 170); <Abl.:> Budiker, der; -s. -: Besitzer einer Budike. Büdner [by:dne]. der; -s. - [zu tBude] (landsch.): Besitzer eines kleinen bäuerlichen Anwesens, Kleinbauer. Budo ['bu:do]> das; -s [jap. budö]: Sammelbezeichnung für die Kampfsportarten Judo, Aikido, Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu, Karate. Kendo u. Taekwon-Do, dazu: Budoka [bu'do:kal. der: •is], -[sl: jmd., der Budo als Sport betreibt. Büfett [by'fet]. das; -[e]s. -s u. -e [frz. buflet, H. uj: 1. Geschirr schrank. Anrichte: ein antikes B.; ein B. aus 442
Bühne Eiche; die Gläser aus dem B. holen, ins B. stellen. 2. a) Schanktisch in einer Gaststätte; b) Verkaufstisch in einem Restaurant od. Cafe: am B. stehen; Am B. werkten mit mechanischen Bewegungen zwei ihm unbekannte weibliche Wesen (Kirst, 08/15. 345): * kaltes B. (bei festlichen Anlässen auf einem Tisch zur Selbstbedienung angerichtete kalte Speisen). 3. (Schweiz.) Bahnhofsrestaurant. Vgl. Büffet, Büffet. Büfett-: Mlame, die: junge! Frau, die am Büfett (2 a) ausschenkt; -frÄulein, das: vgl. ^dame; -mamsell, die: vgl. ^dame. Büfettier [byfe'tie:], der; -s. -s [frz. buffetier]: jmd., der am Büfett (2 a) ausschenkt. Büffel I'bYflh der; -s. - [frz. büffle < ital. bufalo < lat. büfalus. bubalus < griech. boübalos]: 1. Vertreter einer in Asien u. Afrika wild lebenden Untergattung der Rinder von plumpem, massigem Körperbau mit großen, weit ausladenden Hörnern. 2. (ugs. Schimpfwort) dummer oder plumper Mensch. Büffel-: -haut, die; -herde, die; -boro. das; -iagd, die; nieder, das. Büffelei [bYfa'laj], die; -. -en (ugs.): länger andauerndes, angestrengtes Büffeln; büffein [byflnl <sw. V.; hat) [in Anlehnung an f Büffel viell. zu mhd. buffen = schlagen, stoßen] (ugs.): angestrengt lernen, sich etw. einpauken: Vokabeln b.; er büffelt [Mathematik] für das Examen; und dann habe ich sechs Jahre gebüffelt, um einen Beruf zu bekommen (Böll. Haus 167). Büffet [by'fe:; Schweiz, auch: bYfe]. das; -s. -s. (österr. auch:) Büffet [bv'fe:]. das; -s. -s: tBüfett. Buffo [bofo]. der; -s. -s u. Buffi [ital. buffo. zu: buffone = Hanswurst. Possenreißer < mlat. bufo < lat. büfo = Kröte]: Sänger komischer Rollen in der Oper; <Abl.:> buffonesk L.'nesk] <Adj.; o. Steig.): im Stil eines Buffos; <Zus.:) Bgflooper, die: komische Oper. Bug [bu:k]. der; -[e]s. (selten:) -e u. Büge [mhd. buoc. ahd. buog]: 1. <P1. Buge) vorderster Teil eines Schiffes od. Flugzeugs: vorn am B. stehen; das Wasser schäumte grün und weiß um den B. (Baum. Paris 144); *JmduL eine vor den B. knallen (salopp; jmdm. zur Warnung! einen Schlag versetzen od. ihn mit Worten einschüchtern). 2. <P1. Buge u. Büge) Schulterteil. bes. von Pferd u. Rind: ein Stück Rindfleisch vom B. (Schulterstück). 3. <P1. Büge) (Bautechnik) Strebe im Gebälk eines Dachstuhls. Bug- (Bug 1): -anker. der (Seemannsspr.); ^flagge, die (Seemannsspr.); Mnam, der (Rudern): Ruderer, der am Bug des Bootes sitzt; -rad, das (Flugw.): unter dem Bug eines Flugzeugs angebrachtes kleineres Rad als Teil des Fahrwerks; ^see, die (Seemannsspr.): svw. t ^welle; -spriet, das od. der (Seemannsspr.): über den Bug hinausragender Mastbaum; Mvdle, die (Seemannsspr.): Welle, die das fahrende Schiff am Bug aufwirft. Bügel [by:gl]. der; -s. - [zu tbiegen; 2: mhd. bügele]: 1. Kleiderbügel: den Mantel auf/über einen B. hängen. 2. kurz für tSteigbügel: jmdm. den B. halten. 3. Teil des Brillengestells, durch den die Brille auf der Nase festgehalten wird: Brillenbügel. 4. Stromabnehmer bei elektrischen Bahnen: den B. einziehen. 5. Teil der Bügelsäge, in den das Sägeblatt eingespannt ist. 6. a) [mit einem Schnappverschluß versehene] Einfassung aus festem Material zur Verstärkung des oberen Rands von Handtaschen. Geldbeuteln o.a.; b) an einem Bügel (6 a) angebrachter fester Griff einer Handtasche. 7. Schutzvorrichtung am Abzug eines Gewehrs o. ä. ftjgd-, Bügel-: MUitomat, der: svw. Nmaschine; -brett, das: mit Stoff bezogenes Brett von schmaler, länglicher Form, das beim Bügeln als Unterlage dient; --echt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Textilind.): (von Stoff) so ausgerüstet, daß er sich beim Bügeln nicht verändert; --eisen, das [nach dem bügeiförmigen Griffl: (elektrisch beheizbares 1 Gerät zum Glätten von Wäsche, Kleidungsstücken u. ä.: ein regulierbares B. (Bügeleisen, das auf verschiedene Wärmestufen eingestellt werden kann): ^falte, die <meist PI.): auf der Vorder- u. Hinter sei te in der Mitte senkrecht über das ganze Hosenbein verlaufende eingebügelte Falte; ^frei <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Textilind.): (von einem Kleidungsstück) aus einem Gewebe hergestellt, das nicht gebügelt werden muß; Mnaschine, die: Gerät zum maschinellen Bügeln; ^säge, die: Säge mit einem Bügel über dem Sägeblatt (zum Querschneiden von Rundholz); ^wasche, die <o. PI.): gebügelte od. zu bügelnde Wäsche. bügeln ['by.glnl <sw. V.; hat): 1. mit dem Bügeleisen glätten; plätten: Wäsche [feucht] b.; sie hat den ganzen Morgen [an den Hemden] gebügelt; '"gebügelt sein (ugs.; sehr erstaunt, sprachlos sein). 2. (Sport Jargon) überlegen, klar, eindeutig besiegen: die Holländer bügelten Malta 5:0. Buggy ['bagil. der; -s. -s [engl, buggy = leichter Wagen]: 1. leichter, einspänniger, meist offener Wagen mit zwei od. vier hohen Rädern, der auch bei Trabrennen benutzt wurde. 2. geländegängiges, kleines, bes. von Jugendlichen gekauftes Auto mit offener Kunststoffkarosserie. Bügler l'by:glT?]. der; -s. -: jmd., der im Wäschereigewerbe o.a. die Tätigkeit des Bügeins ausübt; Büglerin, die; -. -nen: w. Form zu t Bügler. Bugsier- (Seemannsspr.): ^boot* das: svw. t^dampfer; Miampfer, der: kleiner Schleppdampfer, der ein größeres Schiff im Hafenbereich schleppt; -Schlepper, der: svw. t ^dampfen -tau, das; -trosse, die. bugsieren [bo'ksi.ran] <sw. V.; hat) [niederl. boegseeren. unter Anlehnung an (nicht verwandtes) boeg = Bug aus älterem boechseerden. boesjaren < port. puxar = ziehen, schleppen < lat. pulsäre = stoßen, forttreiben]: 1. (Seemannsspr.) (im Hafenbereich o. ä.) ins Schlepptau nehmen u. an eine bestimmte Stelle bringen; schleppen: ein Schiff ins Dock, in den Hafen b. 2. (ugs.) mit Geschick. List. Mühe von einem bestimmten Ort wegschaffen, irgendwo durchlotsen, leiten, an eine bestimmte Stelle bringen, befördern: jmdn. aus dem Zimmer b.; etw. durch die Tür. in eine Ecke b.; eine ältliche Frau, die einen betrunkenen Blinden durch das Lokal bugsierte (Jaeger, Freudenhaus 100); Lakaien ... bugsieren ihn ins Vorzimmer (Th. Mann. Hoheit 50); Ü Eine verdammte Sackgasse, in die ich mich da bugsiert habe (in die ich mich selbst hineingebracht habe; Fallada. Jeder 203); <Abl. zu 1:) Bugsierer, der; -s. - (Seemannsspr.): svw. t Bugsierdampfer. buh [bu:] <Interj.) [engl, boo]: Ausruf, durch den ein Mißfallen ausgedrückt wird; <subst.:> Buh, das; -s, -s (ugs.): Buhruf: am Schluß der Theateraufllihrung gab es viele -s; Für den Autor setzte es auch einige -s (MM 17. 5. 72. 40). Buhei [bu'haj]. das; -s [aus den Ausrufen bu u. hei] (landsch.): X.Aufheben, Getue, überflüssige Aufregung: großes B. [um etw.] machen. 2. Prahlerei. Bühel: svw. TBühl. buhen ['buan] <sw. V.; hat) [engl, to boo] (ugs.): durch Buhrufe sein Mißfallen bekunden: die Fußballfans buhten. Bühl [by:l]. der; -[e]s. -e. Bühel ['by:dl], der; -s, - [mhd. bühel. ahd. buhil] (südd.. Schweiz, mundartl., österr.): Hügel. Buhle ['bu:b; mhd. buole] (dichter, veraltet): 1. der; -n. -n Geliebter. 2. die; -. -n Geliebte: Im Staatstheater sprach man von nichts anderem als von der schwarzen B. des Intendanten (K. Mann. Mephisto 363); buhlen [bu:bn] <sw. V.; hat) [spätmhd. buolen]: 1. (geh. abwertend) angestrengt, übereifrig um etw. werben, sich um etw. bemühen: die Parteien buhlen um die Gunst der Wähler. 2. (veraltet) eine Liebschaft haben: mit jmdm. b.; Buhler, der; -s. - [mhd. buolicre]: I. svw. t Buhle (1). 2. (geh. abwertend) jmd.. der um etw. buhlt; Buhlerd, die; - (veraltet): beständiges Buhlen um jmdn., etw.; Buhlerin, die; -, -nen: svw. t Buhle (2); buhlerisch ['bu:tonjl <Adj.) (veraltend abwertend): a) unzüchtig: -es Treiben; b) einschmeichelnd, werbend. Buhmann, der; -[eis. -männer [zu tbuh] (ugs.): jmd.. dem man in der Öffentlichkeit / alle Schuld an etw. zuschiebt, den man für etw. verantwortlich, zum Prügelknaben macht: jmdn. zum B. machen; Es ist aber viel bequemer, einen professoralen B. aufzubauen und diesem den Schwarzen Peter zuzuschieben (Spiegel 10, 1968. 10). Buhne [bu:n©]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. bune]: im rechten Winkel zum Ufer ins Wasser hineingebauter Damm, der die Strömung regulieren u. die Ablagerung der vom Wasser mitgeführten festen Stoffe fördern soll: die Wellen brechen sich an den -n. Bühne ['by:ra]. die; -. -n [mhd. büne = Bretterbühne. Zimmerdecke]: 1. a) die gegenüber dem Zuschauerraum abgegrenzte, meist erhöhte Spielfläche im Theater: eine drehbare, versenkbare B.; die B. betreten; B. frei!; Beifall auf offener B. (währenddes Spiels) bekommen; ein [Theaterstück auf die B. bringen (aufführen); er steht jeden Abend als Faust auf der B. (spielt den Faust): Ü er spielt keine 443
Buhnen- Rolle mehr auf der politischen B. (hat keinen Einfluß mehr als Politiker); etw. spielt sich hinter der B. (im Hintergrund, heimlich) ab; die B. der Weltgeschichte; *etw. über die B. bringen (ugs.; etw. erfolgreich! durchführen): über die B. gehen (ugs.; in bestimmter Weise verlaufen, ablaufen): der Prozeß ging schnell, glatt über die B.; von der B. des Lebens abtreten (geh. verhüll.; sterben): von der B. abtreten, verschwinden/die B. verlassen (aus dem Blickpunkt der Öffentlichkeit verschwinden): b) Theater: die Städtischen -n Frankfurt; Im Jahre 1934 wurde er durch eine Skandalaffaire gezwungen, die B. zu verlassen (Jens. Mann 41); das Stück hat die -n des Landes erobert, ging über alle -n (wurde überall gespielt): an/bei der B. sein (als Schauspieler!in] bei einem Theater engagiert sein); zur B. [gehen] wollen (Theaterschauspieler in I werden wollen). 2. (Bergmannsspr.) Holzgerüst od. Schachtabsatz in einem Bergwerk. 3. (Hüttenw.) Plattform, von der aus große metallurgische Öfeti bedient werden. 4. (landsch.) a) Dachboden. Speicher; b) Heuboden. Heubühne. 5. kurz für t Hebebühne. Buhnen- (Wasserbau): ^bake, die: Bake auf einem Buhnenkopf: ^feW.das: der sich zwischen zwei Buhnen erstreckende Uferbereich; ^kopf, der: das vordere, ins Wasser ragende Ende der Buhne; -kröne, die: das obere, dem Ufer zugekehrte Ende der Buhne; ^wurad, die: svw. t ^krone. btfinen-, Bühnen-: -anweisung, die: Anweisung des Autors für die szenische Realisierung im Text eines Bühnenstücks; Regieanweisung; ^arbeitender: Angestellter eines Theaters, der den Auf- u. Abbau der Kulissen u. ä. ausführt; ^atmo- sphäre, die; Munsprache, die: normierte Aussprache des Hochdeutschen, so wie sie für die Bühnen verbindlich festgelegt wurde; -ausstattung, die; -autor, der: Autor von Bühnenstücke^; ^bearbeitung* die: Bearbeitung eines Schauspiels o.a. für die Bühne; -beleuchter, der: Angestellter eines Theaters, der für die Beleuchtung der Bühne (1 a) zuständig ist. dazu: ^bekuchtung. die; ^biU, das: Ausgestaltung der Bühne da) für eine bestimmte Szene bzw. ein bestimmtes Theaterstück: verzichtet auch die Fernsehinszenierung auf ein realistisches B. (Bild u. Funk 13. 1966. 41); ^bildner. der: Künstler, der Bühnenbilder entwirft (Be- rufsbez.); -dekoratfon, die: Ausstattung der Bühne (1 a); -dichter, der: svw. f -autor; Miichtung. die; -eflekt, der: Effekt von spezieller Bühnenwirkung: mit raffinierten -en arbeiten; ^crfahrung, die: dieser Schauspieler. Regisseur hat noch keinerlei B.; -erfolg, der: das Stück war ein großer B.. hatte einen großen B.; -fassung. die: svw. ! -bearbcitung; -gerfiusch. das (meist PI.): durch den szenischen Ablauf erfordertes, hinter der Bühne (1 a) erzeugtes Geräusch; -gerecht <Adj.; -er. -este; nicht adv.>: den Erfordernissender Bühne (1 a) entsprechend: ein Stück b. bearbeiten; -gestaH, die: Gestalt aus einem Bühnenstück: die Schauspielerin hat schon viele ergreifende -en verkörpert; ^haus, das: Teil des Theatergebäudes, in dem sich die Bühne da) befindet; -hiramd. der: halbkreisförmiger hinterer Abschluß des Bühnenraumes: Rundhorizont; ^Hochlautung, die: svw. t-ausspräche: -lomst. die: svw. tSchauspielkunst; -künstkr. cer: svw. t Schauspieler; -künstlerin. die: w. Form zu Nkünstler: -literatur. die: -maler, der: Maler von Bühnendekorationen; -manuskrlpt. das: der einer Inszenierung zugrundeliegende Text, der entweder von der Druckfassung des Stückes abweicht od. noch gar nicht gedruckt vorliegt; -meästcr. der: der für den gesamten technischen Ablauf einer Theatervorstellung Verantwortliche; -musik. die: a) Musik, die als Teil der Handlung eines Bühnenwerkes auf od. hinter der Bühne da) aufgeführt wird; b) (im Schauspiel) einzelne Szenen untermalende Musik. Zwischenaktmusik. Ouvertüre u. ä.; Schauspielmusik; -personal, das; -räum, der: -reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: 1. hinsichtlich der Anlage u. Gestaltung geeignet, aufgeführt zu werden: das Stück ist in der vorliegenden Form nicht b. 2. die Bühnenreife (b) erlangt habend; -reife, die: a) Eignung eines Bühnenwerks für eine Aufführung; b) Ausbildungsgrad eines Schauspielers, der ihn zu einem Auftreten auf der Bühne (1 a) befähigt; -schaffende, der u. die <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der am Theater od. für das Theater künstlerisch tätig ist; -spräche, die <o. Pl.>: svw. t -ausspräche; -stück, das: svw. t Schauspiel; -tanz* der: svw. t Ballett (1); -technik, die <o. PI.): Gesamtheit der technischen Vorrichtungen u. Verfahrensweisen, die notwendig sind, um Bühnenwerke aufzuführen, dazu: -techniker, der; -vertrieb. der: Verlag, der gegenüber den Theatern die Vermittlung von Bühnenwerken vornimmt; ^werk, das: zur Aufführung auf einer Bühne geeignetes dramatisches, musikalisch-dramatisches od. choreographisches Werk; -wirksam <Adj.): von spezieller Bühnenwirkung: ein -es Stück, dazu: -Wirksamkeit, die; -Wirkung, die: durch dramatische Handlung. Effekte u. ä. erzeugte u. damit den Erfordernissen der Bühne besonders gerecht werdende Wirkung eines Bühnenstücks: diesem Stück fehlt die B.; der Autor hat das Stück vor allem auf B. angelegt. Buhruf. der; -[e]s. -e [zu ? buh]: Ausruf des Mißfallens: der Redner wurde mit -en empfangen, von -en unterbrochen; durch -e sein Mißfallen bekunden; Buhrufer, der. Buhurt [burhurt). der; -[eis. -e [mhd. buhurt < afrz. bohort. zu: hurter = (an)stoßen. zu frank, •hurt = Widder]: mittelalterliches Ritterkampf spiel. BuiMerfbikb] <PI.) [ausengl, builder = Erbauer]: wichtige, waschaktive Bestandteile von Waschmitteln (z.B. Waschphosphate). buk[bu:k]: t 'backen. Bukanier [bu'ka:nie].der; -s. - [aus gleichbed. frz. boucanier. eigtl. = Büffeljäger, zu: boucan = Rauchfleisch; Räucherhütte (karib. Wort)]: westindischer Seeräuber im 17. Jh. büke fby:l»l:T 'backen. Bukett [bu'ket]. das; -s. -s u. -e [frz. bouauet. zu: bois = Holz. Wald < westgerm. *bosk. verw. mit f Busch]: 1. (geh.) großer, gebundener Strauß von Blumen für besondere, feierliche Anlässe; Blumenbukett: jmdm. ein B. [Rosen] überreichen. 2. der Duft eines Weines, der ihm nach dem Öffnen der Flasche entströmt; Blume (2 a): ein Wein mit einem vollen B. Bukinist [bukinist], der; -en. -en: TBouquinist. Bukolik [bu'ko:lik]. die; - [zu lat. bücolicus = zu den Hirten gehörig < griech. boukolikös] (Literaturw.): Hirten-. Schäferdichtung, bes. der Antike; <Abl.:> BukoHker, der; -s. - (Literaturw.): Schöpfer von Hirten-. Schäferdichtung; Idyllendichter; bukolisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) (Literaturw.) die Bukolik betreffend; b) (bildungsspr.) in der Weise der Bukolik; idyllisch: eine -e Landschaft; -e Heiterkeit. Bule [bu'le:]. die; - [über lat. bule aus gleichbed. griech. boule. eigtl. = Wille. Ratschluß]: Ratsversammlung (wichtiges Organ des griech. Staates, bes. im alten Athen). Bulette [bu'letal, die; -. -n [frz. boulette. zu: boule. t Boule] (landsch.): flacher gebratener Kloß aus gehacktem Fleisch; Frikadelle, deutsches Beefsteak: * ran an die -n! (ugs. scherzh.; Aufforderung. Ermunterung, etw. Bestimmtes zu tun). Bulkcanier [bAlkkaeno], der; -s, -s [aus engl, bulk = unverpackte Schiffsladung u. carrier = Träger]: Frachtschiff zur Beförderung loser Massengüter; Bulkladung ['bAlk-1. die; -. -en (Seemannsspr.): unverpackt zur Verschiffung gelangendes Frachtgut (z.B. Getreide, Kohle). Bullauge ['bul-1. das; -s.-n[niederd.Bulloog. eigtl. = Bullenauge]: wasserdicht schließendes rundes Schiffsfenster im Schiffsrunxpf. Bulldog ©I'buktek]. der; -s. -s [t Bulldogge]: Zugmaschine mit Einzylindermotor; Traktor; Bulldogge ['bul-1. die; -. -n [engl, bulldog. aus: bull = Bulle u. dog = Hund (wurde früher zur Bullenhetze abgerichtet)]: Vertreter einer kurzhaarigen, gedrungenen englischen Hunderasse, mit großem, eckigem Schädel, gestauchtem Nasenrücken u. verkürzter Schnauze. Bulldozer ['buldo:ze]. der; -s. - [engl, bulldozer. H. u.]: schweres Raupenfahrzeug für Erdbewegungen: ein Gelände mit dem B. planieren. 'Bulle[butal,der;-n,-n[mniederd. bulle]: 1,a)geschlechtsreifes männliches Rind; / ZuchtJstier; b) männliches Tier verschiedener Großwildarten: die Elefantenherde bestand aus Jungtieren, -n u. Kühen. 2. (ugs. abwertend) Mann von auffallend kräftigem, plumpem Körperbau: „Ich bin nicht stark genug, diesen -n von Kerl hinauszuschmeißen" (Kirst.08/1 S. 433). 3. (salopp abwertend) a) Kriminalbeamter: ich sitze ... zwischen zwei üblen -n der Geheimpolizei (Quick 33.1958. 18); b) Polizeibeamter: seine Idealvorstellung von der Polizei könnte so lauten: „Macht aus -n Bobbys" (MM 6. 6. 69. 23). 4. (salopp; Soldatenspr.) jmd.. der einen einflußreichen, einträglichen Posten hat: und wir mögen nur Dreck für sie sein, für die -n da oben (Fallada. Mann 108). 2Bylle,die; -, -n [mhd. bulle < lat. bulla. eigtl. = Wasserbla- 444
Bund sei: 1. Siegell kapsei j aus Metall (Gold, Silber, Blei) in kreisrunder Form, als Urkundensiegel bes. im Mittelalter gebräuchlich. 2. a) mittelalterliche Urkunde mit Metallsiegel: die Goldene B. Kaiser Karls IV.; b) in lateinischer Sprache abgefaßter, feierlicher päpstlicher Erlaß. bullen-. Bullen- ('Bulle 1 a): -beißer, der: 1. svw. t Bulldogge. 2. (ugs. abwertend) unfreundlicher, polternder Mensch, <Abl. zu 2:> -betßerhaft <AdJ.; o. Steig.): ein ... Mann von herkulischem Körperbau, mit einem runden, -en Kopf (Fallada. Jeder 318). -beißerisch <Adj.; Steig, ungebr.); -hjtze^die (ugs.): große, fast unerträgliche Hitze: im August war. herrschte hier eine B.; -kalb, das: junges männliches Rind: ~*«t*rk <Adj.; o. Steig.) (ugs.): sehr kräftig, stark: -wiese, die (landsch.): bes. gute Weide. bulkrig. bullrig fboKa)!^] <Adj.; nicht adv.) (landsch.): polternd, aufbrausend: sie hat alles Verständnis dafür, daß ein Mann, der den ganzen Tag unter der Hetzpeitsche ... verkaufen muß. nervös und bullrig ist (Fallada. Mann 203): bullern <sw. V.; hat) [für älteres tbollern] (ugs.): ein dumpfes Geräusch in kurzen [unregelmäßigen! Abständen verursachen, hervorbringen: das Wasser bullert im Kessel (kocht so heftig, daß das sprudelnde Wasser ein dumpfes Geräusch verursacht): Das Holzfeuer bullert und knallt im Herd, und es ist warm (Nachbar. Mond 45); das Kanonenöfchen bullert (das Feuer darin brennt so kräftig, daß ein dumpfes Geräusch entsteht): und hinter der Scheune bullert es gewaltig, weil Mahlke, der alte Hammel. ... seinen Schädel gegen die Bretterwand haut (Bobrowski. Mühle 9). Bulletin [bYlt£:]. das; -s. -s [frz. bulletin = Bericht, zu afrz. bulle = Wasserblase. (Siegel)kapsd < lat. bulla, 12Bulle]: 1. amtliche Bekanntmachung, offizielle Verlautbarung einer Regierung über ein bestimmtes Ereignis: ein B. herausgeben, veröffentlichen. 2. offizieller Krankenbericht über eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens: ein ärztliches B. über das Befinden des erkrankten Regierungschefs; in dem B. der Ärzte heißt es, daß ... 3. Titel von Sitzungsberichten u. wissenschaftlichen Zeitschriften. Bultfinch['bulfmif]. der; -s, -s[engl, bullfinch (fence). eigtl. = Gimpel (zäun)) (Pferdesport): hohe Hecke als Hindernis hei Pferderennen. bullig ['bolic] <AdJ.) (ugs.): 1. (nicht adv.) gedrungen, massig: ein -er Kerl; erwirkt sehr b. 2. a) sehr / groß]: drückend: eine -e Hitze; b) (intensivierend bei AdJ.) sehr, übermäßig: es war b. heiß; <Abl. zu 1:) Bulligkeit, die; -. bullrig:! bullerig. Bullterrier [bul-l. der; -s. - [engl, bullterrier. aus: bulldog (t Bulldogge) u. terrier. tTerrierl: aus Bulldogge u. Terrier gezüchteter englischer Rassehund. Bully [bulil. das; -s. -s [engl, bully. H. u.J (Sport): das von zwei Spielern ausgeführte Anspiel im Hockey. Roll- u. Eishockey: Abschlag (1 b). Bult [boltj. der; -s. BUlte u. Bullen. Bülte ['bvlta]. die; -. -n[ausdemNiederd. < mniederd. bulte = Haufen. Strohsack]: bis SO cm hohe, moos- u. grasbewachsene Bodenerhebung in Moor od. Bruch. bum! [bum] <Interj.): lautm. für einen dumpfen Schlag. Schuß o.a.: bum. bum!; bim. bam. b.! Bumbafi [bombasj. der; ...basses. ...basse [H. u.J: früheres primitives Saiteninstrwnent der Bettelmusikanten, bestehend aus einem langen Stock, der durch eine an beiden Enden befestigte Darmsaite gebogen wird. u. einem Resonanzkörper aus einer Rinderblase, einer Holz- od. Metallbüchse. Bunboot [bum-], das; -[eis. -e [engl, bumboat. zu: niederd. böm = Baum u. boot = Bootl (Seemannsspr.): Händlerboot, das auf der Reede liegende Schiffe mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgt. Bumerang ['bumaran. auch: bu:m...]. der; -s. -e u. -s [engl, boomerang. aus einer Eingeborenensprache Australiens]: gekrümmtes Wurfholz, das beim Verfehlen des Zieles zum Werfer zurückkehrt: einen B. schleudern; Ü seine Handlungsweiseerwies sich als B. (er schadete sich selbst damit): <Zus.:> BumerangefTekt. der: unbeabsichtigte negative Auswirkung einer Handlungsweise, die den Ausführenden selbst trifft. Bummel ['buml), der; -s. - (ugs.): 1. Spaziergang [innerhalb der Stadt], bei dem man kein festes Ziel hat: einen B. durch die City, durch die Geschäftsstraßen machen; Ü auf unserem abenteuerlichen B. ..rundherum" in Amerika und Japan (K. Mann. Wendepunkt 192). 2. ausgedehnter Besuch zahlreicher Lokale: auf B. gehen; Viel lieber unternähme ich mit dir Jetzt einen B. durch die Gemeinde (Baldwin [Übers.]. Welt 347); ..Gott, wenn man Geld hätte - mir wär's schon recht, mal wieder so einen richtigen, saftigen B. zu machen" (Maass. Goufle 59). Bgmmel-: -fritze, der (ugs. abwertend): Mann. Junge, der sich mit etwas sehr viel Zeit läßt, bei der Arbeit, bei einer Tätigkeit trödelt: kleben, das: Leben eines Müßiggängers: er führt ein richtiges B.; bliese, die (ugs. abwertend): Frau. Mädchen, das sich mit etwas sehr viel Zeit läßt, bei der Arbeit, bei einer Tätigkeit trödelt: --streik, der: Art des Streiks, bei dem zwar vorschriftsmäßig, aber bewußt langsam gearbeitet wird: „Bummelstreik" der Fluglotsen behindert Pfingstreisende (MM 23. 5. 1972, 1); -zug. der (ugs.): Personenzug. Bummelant [buma'lant]. der; -en. -en (ugs. abwertend): a) jmd.. der bei der Arbeit bummelt, trödelt, der etw.. was er tun müßte, vor sich her schiebt: b) Nichtstuer, Müßiggänger: Seit Wochen wurden an -en Kündigungen frei Haus geschickt (v. d. Grün. Irrlicht 11); <Abl.:> Bummetyiten- tum.das; -s; Bummelei, die; - (ugs. abwertend): a) Langsamkeit bei der Arbeit od. irgendwelcher anderen Tätigkeit: Trödelei: wegen seiner B. hat er schließlich den Zug versäumt; b) Untätigkeit, Müßiggang: bummelig, bummlig ['bum(d)lic] <Adj) (ugs. abwertend): a) langsam: Warum fährt die Bahn bloß so bummelig? (Bredel. Prüfung 335); b) säumig: nachlässig: die Firma arbeitet so b.. daß man sich nicht auf ihre Zusagen verlassen kann, dazu: Bummeligkeit, Bymmligkeit. die; -; bammeln <sw. V.) [aus dem Niederd.. urspr. = hin und her schwanken (von der beim Ausschwingen bum. bum! läutenden Glocke)]: 1. (ugs.) a) schlendernd, ohne Ziel /durch die SfraßenJ Spazierengehen: einen Bummel machen <ist>: durch die Stadt b.; sie waren durch die Gassen gebummelt; b) Lokale besuchen <ist>: sie hatten vor. am Abend einmal zünftig b. zu gehen. 2. (ugs. abwertend) a) langsam arbeiten, trödeln <hat): hättest du nicht so gebummelt bei deiner Arbeit, dann wärst du schon lange fertig; b) nichts tun. faulenzen <hat): er hat mehr als ein Semester lang gebummelt. byrnmern ['bumen] <sw. V.; hat) (landsch.): mit der Faust o.a. gegen etwas wiederholt schlagen, so daß es dumpf dröhnt: wummern: er bummerte gegen die Tür. Bgmmler ['bumto]. der; -s. -: a) (ugs.) jmd., der einen Bummel macht: b) (ugs.) svw. t Bummelant; Bgmmlerin, die; -. -nen: w. Form zu IBummler; bummlig usw.: f bummelig usw. bums! [bums] (Interj.): lautm. für einen dumpfen Schlag. Stoß. Aufprall: b.. jetzt liegt alles auf dem Boden!; <subst.:) Bgms, der; -es. -e: 1. (ugs.) dumpftönender Schlag. Stoß: durch einen lauten B. geweckt werden; beim Zusammenstoß der beiden Autos gab es einen fürchterlichen B. 2. (salopp abwertend) a) svw. t Bumslokal; b) lautes, rummelartiges Tanzvergnügen: auf den B.. zum B. gehen. 3. (Fußball Jargon) Fähigkeit, hart u. plaziert zu schießen: er hat einen unerhörten B. [im Bein]. 4. Koitus. bgms-. Bpns-: ^kneipe, die (ugs. abwertend); ^lokal. das (ugs. abwertend): anrüchiges Vergnügungslokal: Miitisik, die (ugs. abwertend): laute / Marsch jmusik einer Kapelle: ^vpll <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (salopp): (von einem Raum, Lokal o.a.) sehr voll, überfüllt: das Lokal warb. bimsen [bumzn] <sw. V.): 1. (ugs.) dumpf dröhnen <hat>: es bumste furchtbar, als der Wagen an die Mauer prallte; Ü an der Kreuzung hat es wieder einmal gebumst (hat es wieder eine Karambolage gegeben); wenn du nicht hören kannst, wird es gleich b. (wird es Schläge geben) 2. a) heftig gegen etw. schlagen, klopfen, prallen, so daß es bumst (1) <hat): er hat mit der Faust an/gegen die Tür gebumst; b) heftig anprallen, gegen etw. stoßen Ost): mit dem Kopf an die Wand b.; Winterfliegen... bumsen langsam fliegend wie eine vollgefressene Krähe an die Scheibe (A. Zweig. Grischa 476). 3. (Fußball Jargon) schießen <hat): den Ball in den Kasten b.; <subst.:) ausgiebig feierten die Schlagzeilen der Tagespresse das Bumsen der Fußballbeine auf englischem Rasen (Spiegel 31. 1966. 72). 4. (salopp) mit jmdm. Geschlechtsverkehr haben <hat): ..Die bumsen zu Hause zu geregelten Zeiten" (Hörzu 38. 1975. 36); das Schwedenmädel Grete hat er ..im Grunewald gebumst" (Spiegel 36. 1974. 117). Buna @>['bu:na]. der od. das; -[s] [Kurzwort aus Butadien u. Natrium]: synthetischer Kautschuk. 'Bund [bontj. der; -[eis, Bünde fbynda; mhd. bunt, eigtl. 445
Bund = Bindendes. Gebundenes]: 1.&) Zusammenschluß. Vereinigung /zugemeinsamem Handeln/: der B. der Steuerzahler; ein B. zwischen drei Staaten; einen B. schließen, lösen; einem B. angehören, beitreten; Ü der Dritte im -e (der dritte Teilnehmer; nach Schiller. Die Bürgschaft); *der Alte, der Neue B. (Rel.; das Alte. Neue Testament): den B. der Ehe eingehen/den B. fürs Leben schließen (geh.; heiraten): mit irodm. im -e sein/stehen (mit jmdm. verbündet sein); b) der föderative Gesamtstaat (im Gegensatz zu den Ländern); der B. und die Länder; c) (ugs.) kurz für IBundeswehr: er ist beim B. 2. Einfassung bestimmter Kleidungsstücke (bes. Rock. Hose) in der Taille durch festen Stoff- streifen od. Gurtband; Rockbund. Hosenbund: den B. öffnen; den B. der Hose weiter machen/die Hose am B. weiter machen. 3. Querleiste auf dem Griffbrett von Saiteninstrumenten, die die Saiten abteilt, um das genaue Greifen eines Tones zu erleichtern: einen Ton auf dem ersten B. greifen; 2Bund [-]. das; -[eis. -e [mhd. bunt, eigtl. = Bindendes. Gebundenes]: etw.. was [in bestimmter Menge od. Anzahl zu einem Bündel zusammengebunden ist: ein B. Radieschen; fünf -[el Stroh. Bund-: -hose, die: svw. I Kniebundhose; -schuh, der: Schuh der Bauern im Mittelalter, aus einem über dem Knöchel mit einem Riemen zusammengebundenen Lederstück bestehend; zweite, die: Weite von Hosen- od. Rockbund; -Werkzeug, das: Grundwerkzeuge des Zimmermanns: -zeichen, das: vom Zimmennann am Balkenwerk angebrachtes Zeichen (z.B. Kerbe. Zahl) zum Zweck der Kennzeichnung der einzelnen Teile in ihrer Zusammengehörigkeit. Bunda ['bunda]. die; -. -s [ung. bunda]: mit farbiger Stickerei verzierter Schaffellmantel ungarischer Bauern. Bündchen [bynt^n]. das; -s. - [zu t'Bund (2)1: von einem geraden Stoffstreifen gebildeter Abschluß am Hals od. an Ärmeln bestimmter Kleidungsstücke. Bündel [bvndl]. das; -s, - [mhd. bündel. eigtl. = kleines 2Bund]: 1. a) Packen lose zusammengefaßter od. zusammengeschnürter igleichartiger I Dinge: ein B. Zeitungen; Wäsche zu einem B. zusammenschnüren; Ü sie beugte sich über das schreiende B. (Wickelkind. Baby) in der Wiege; B. von Schicksalen (Remarque, Triomphe 164); R jeder hat sein B. zu tragen (hat seine Sorgen): *sein B. packen/ schnüren (1. sich fertig machen zur Abreise. 2. seinen Arbeitsplatz verlassen: meint urspr. das Bündel mit den Habseligkeiten der Handwerksgesellen); b) etw. in bestimmter Menge zu einer Einheit Zusammengebundenes: ein B. Stroh. 2. (Geom.) Gesamtheit von Geraden od. Ebenen, die durch einen gemeinsamen Punkt verlaufen; bündein I'bYndJn] <sw. V.; hat): zu einem Bündel zusammenfassen, zusammenschnüren: alte Zeitungen, Stroh b.; gebündelte Banknoten; Ü Der folgende Typus bündelt seine Aktivität zum kollektiven Ereignis (Enzensberger, Einzelheiten I. IIS); Bündelpfeiler, der; -s, - (Archit.): Pfeiler, um dessen Kern Dienste (5) angeordnet sind, die sich in den Gewölberippen u. -gurten fortsetzen; Byndelpresse, die; -. -n (Buchbinderei): Presse, unter der die gefalzten Druckbogen zusammengepreßt wer- den. um die darin enthaltene Luft herauszupressen; Bündelung, die: -, -en: Subst. zu T bündeln; bgndehvebe <Adv.>: gebündelt, in Bündeln: der Rettich wird b. verkauft. byndes-, Bundes-: -angestelltentartf, der <o. PI.): Tarif für die Angestellten von Bund u. Ländern in der Bundesrepublik Deutschland; Abk.: BAT; -anletoe, die: /MiaberjSchuldverschreibung der Bundesrepublik Deutschland od. der Sondervermögen des1Bundes (1 b); -anstatt, die (Bundesrepublik Deutschland): Einrichtung des {Bundes (1 b) mit bestimmten Verwaltungsaufgaben: die B. Tür Arbeit, Tür Bodenforschung: -anwatt, der: 1. (Bundesrepublik Deutschland) a) Mitglied der Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof; b) der Vertreter des Oberbundesanwalts beim Bundesverwaltungsgericht. 2. Staatsanwalt für Bundesstrafsachen in der Schweiz; -anwaltsdtaft, die; -anzeiger, der: vom Bundesminister der Justiz der Bundesrepublik Deutschland herausgegebenes Publikationsorgan; -auto- bahn. die: Autobahn in der Bundesrepublik Deutschland u. in Österreich; -bahn, die: staatliches Eisenbahnunternehmen der Bundesrepublik Deutschland. Österreichs u. der Schweiz: die Deutsche B. (Abk.: DB); die österreichischen -en. die Schweizerischen -en; -bank, die: die Deutsche B. (zentrale Notenbank der Bundesrepublik Deutschland); -beamte, der; -behörde, die; -bürger, der; -bruder, der: Mitglied der gleichen studentischen Verbindung; Mleutsch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; <subst.:) -deutsche, der u. die: Staat sangehörige [ r /der Bundesrepublik Deutschland; -eigen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): dem lBund (1 b) gehörend: -fernstraße, die: zu dem aus Bundesstraßen u. Bundesautobahnen gebildeten Verkehrsnetz gehörende öffentliche Straße in der Bundesrepublik Deutschland: -gebiet, das: das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland; -genösse, der: Verbündeter; -genossenschaft, die <o. PI.); -gerkhts- hof,der <o. PL): in der Bundesrepublik Deutschland oberster Gerichtshof des 'Bundes (1 b) im Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit; Abk.: BGH; Gesetzblatt, das (Abk.: BGBl.): 1. vom Bundesministerium der Justiz herausgegebenes Verkündungsblatt für Gesetze u. Rechtsverordnungen der Bundesrepublik Deutschland. 2. in Österreich vom Bundeskanzleramt herausgegebene periodische Druckschrift zur Veröffentlichung von Gesetzesbeschlüssen. Staatsverträgen u.a.; -grenzschutz, der: Sonderpolizei des lBundes (lb) zum Schutz der Grenzen des Bundesgebietes; Abk.: BGS; -hauptstadt, die; -haus* das <o. PI.): 1. Gebäude des deutschen Bundestags. 2. in der Schweiz Tagungsort der eidgenössischen Räte; -haushält, der: in der Bundesrepublik Deutschlandu. in Österreich der Haushalt des 'Bundes (1 b): -kabi- nett, das: Regierungskabinett der Bundesrepublik Deutschland; -kanzlei, die: 1. in der Bundesrepublik Deutschland die von einem Kanzleidirektor geleitete Behörde für Kanzleigeschäfte der Bundesversammlung. 2. in der Schweiz die dem Bundespräsidenten unterstellte Kanzlei des Bundesrats u. der Bundesversammlung; -kanzler. der: 1. Leiter der Bundesregierung in der Bundesrepublik Deutschland u. in Österreich. 2. Vorsteher der Bundeskanzlei in der Schweiz. zu 1: -kanzleramt, das: 1. das dem Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland unterstellte Amt. dessen er sich zur Vorbereitung u. Durchführung seiner Aufgaben bedient. 2. Geschäftsstelle des Bundeskanzlers in Österreich; -lade, die (jüd. Rel.): vergoldeter Kasten für die Aufbewahrung der beiden Gesetzestafeln im Allerheiligsten der Stiftshütte; -Jand, das <PI. ...länder): Gliedstaat eines Bundesstaates; -liga, die: in der Bundesrepublik Deutschland die höchste, über den Regionalverbänden stehende Spielklasse in Fußball. Eishockey u. anderen Sportarten: der Verein ist in die B. aufgestiegen, mußte aus der B. absteigen, dazu: -ligist, der: Mitglied' sverein / einer Bundesliga: -minister, der: Leiter eines Bundesministeriums in der Bundesrepublik Deutschland u. in Österreich; -ministeriiro, das: die oberste, für einen bestimmten Geschäftsbereich des Bundesstaats zuständige Verwaltungsbehörde in der Bundesrepublik Deutschland u. in Österreich; -post, die: die Deutsche B. (staatliches Postunternehmen der Bundesrepublik Deutschland): Abk.: DBP; -Dr&skiait, der: 1 .Staatsoberhaupt in der Bundesrepublik Deutschland u. in Österreich. 2. Vorsitzender des Bundesrates in der Schweiz: --rat. der: 1. <o. PI.) aus Vertretern der Bundesländer gebildetes Verfassungsorgan in der Bundesrepublik Deutschland u. in Österreich, durch das die Gliedstaaten bei der Gesetzgebung u. Verwaltung mitwirken. 2. <o. PI.) zentrale Regierung in der Schweiz. 3. Mitglied des Bundesrates in Österreich u. der Schweiz; -regierung, die: Regierung eines Bundesstaates (1); -republik, die: die B. Deutschland, dazu: -republikanisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.); -Siegel, das: Amtssiegel für alle Bundesbehörden der Bundesrepublik Deutschland; -«taat, der: 1. Verbindung mehrerer Länder (Gliedstaaten) zu einem Gesamtstaat. 2. svw. TGliedstaat; -Straße, die: für den weiträumigen Verkehr bestimmte Straße in der Bundesrepublik Deutschland u. in Österreich; -tag, der: die aus Wahlen hervorgegangene Volksvertretung, das Parlament der Bundesrepublik Deutschland, dazu: -tagsabgeordnete, der u. die. -tagsde- batte, die. -tagsfraktion, die, -tassprtsident, der. -tagsprft- sklentin. die. -tagswahl, die; -trainer, der: Trainer einer Nationalmannschaft in einem Bundesstaat (1); -Verfassung, die: Verfassung eines Bundesstaates; -Verfassungsgericht, das: oberster Gerichtshof der Bundesrepublik Deutschland, dessen Entscheidungen alle anderen staatlichen Organe binden; -Versammlung« die: 1. Versammlung, die den Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland zu wählen hat. 2. Parlament des Schweizer Bundes; -Verwaltungsgericht, das: in der Bundesrepublik Deutschland der oberste Gerichtshof des 1 Bundes (1 b) auf dem Gebiet der Verwaltungsgerichtsbarkeit; Mvehr. die <o. PI.): Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland; -weit <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): im Bereich des ganzen Bundesgebietes. 446
bürgen bündig ['bYndi^l <Adj.>: 1. a) kurz u. bestimmt: eine -e Antwort; etw. b. beantworten; b) überzeugend, schlüssig: ein -er Schluß; etw. b. beweisen. 2. <o. Steig.) (Bauw.) auf gleicher Ebene liegend, eine Ebene bildend: -e Balken; die Bohlen sind, liegen b.; (Abi. zu 1:> Bindigkeit, die; -; bündisch 1'bvndiH <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): der freien Jugendbewegung angehörend: die -e Jugend; Bündnis [bYntnisJ, das; -ses. -se [mhd. büntnissel: Zusammenschluß* Bund [bes. zwischen Staaten im Hinblick auf Beistandsieh stung im Kriegsfall u. a.j: ein militärisches, wirtschaftliches B. zwischen den Großmächten; [mit jmdm.] ein B. schließen, eingehen; ein B. lösen; einem B. beitreten. Bündnis-: -Wock.der <PI. -blocke, selten: -blocks); -partner. der; -Politik« die; --System, das: das atlantische, das westliche B.; Pakistan ist Mitglied zweier -e (Welt 7. 9. 65, 1); -treue, die; -Verpflichtung, die: seine -en erfüllen; -vertrag, der. Bungalow fbuogalo], der; -s, -s [angloind. bungalow < hindust. banglä. eigtl. = (Haus) aus Bengalen]: a) eingeschossiges Wohnhaus mit flachem od, flach geneigtem Dach: für die Ferien einen B. mieten; in einem B. wohnen; b) leichtes, einstöckiges Wohnhaus in tropischen Gebieten. Bunge [bundl. die; -. -n [mhd. bunge = Trommel] (Fische- reiw.): kleine Fischreuse aus Netzwerk od, Draht. Bunker ['bunte], der; -s, - [engl, bunker, H. u.]: 1. großer Behälter zur Aufnahme von Massengütern (z. B. Kohle, Erz, Getreide). 2. a) militärische Schutzanlage, Unterstand: b) unterirdisch angelegter / Schutzraum für die Zivilbevölkerung im Krieg: Luftschutzbunker. 3. (Golf) aus einer I vertieften I sandbedeckten Fläche od. Mulde bestehendes Hindernis. 4. (salopp; Soldatenspr.) Gefängnis: Jetzt, wo ich endlich mal wieder raus bin aus dem B. und mir richtig gebessert habe? (Fallada. Jeder 402). Banker- (Bunker 1): -kohle, die: Kohle, die auf Seeschiffen gebraucht wird: ~öl. das: Kraftstoff od. Heizöl, das von Schiffen gebraucht wird: ~ng« der (Bergbau): Zug, der Material von unter Tage abtransportiert. bunkern['bunten] <sw. V.; hat) [zu t Bunker (!)]:!. Massengüter in Sammelbehälter einlagern: Erz. Kohle. Getreide b. 2. (Seemannsspr.) Brennstoff (Kohle, öl) übernehmen, an Bord nehmen: die Seeschiffe bunkern in diesem Hafen. Bunny fbAni], das; -s. ...ies [engl, bunny = Häschen]: mit Hasenohren u. -Schwänzchen herausgeputztes Mädchen, das in Klubs o. ä. als Bedienung arbeitet. Bunsenbrenner ['bunzn-1. der; -s. - [nach dem dt. Chemiker R. W. Bimsen (1811-1899)]: Gasbrenner, bei dem das zu$e- führte Gas die Verbrennungsluft durch eine verstellbare Öffnung ansaugt. bunt [bont] <AdJ.; -er. -este) [mhd. bunt = schwarzweiß gefleckt, viell. zu lat. pQnctus = gestochen (für Stickereien in den Klöstern); vgl. Punkt]: 1. (im Gegensatz zu den unbunten Farben I Weiß, Grau, Schwarz!) bestimmte, meist leuchtende Farbtöne besitzend, farbig, mehrfarbig, vielfarbig: ein -er Blumenstrauß; ein schreiend -es Kleid; der Stoff ist b. [gemustert]; Ü der Markt bot ein -es (farbiges, vielgestaltiges) Bild. 2. ungeordnet, wirr: ein -es Durcheinander, Treiben; in der Schublade lag alles b. durcheinander; +etw. wird hndm. zu b. (ugs.; etw. wird jmdm. unerträglich, geht jmdm. zu weit): es zu b. treiben (ugs.; es zu toll treiben, allzu zügellos werden). Bunt [bYnt]. die; -. -en [vgl. Beundel (Schweiz.): eingezäuntes Stück Land. bgnt-, B^nt-: -barsch, der <Zool.): Vertreter einer Familie der Barsche mit vielen Arten mit besonders bunter Färbung: -bartschloB, das: Türschloß einfachster Bauart: ^bart- sdilüssel, der: Schlüssel mit geschweiftem Bart: -bemalt <Adj.; o. Steig.; nur attr.): -e Ostereier; -blättrigkeit, die (Bot.): durch Ausfall von Blattfarbstoffen od. bevorzugte Ausbildung bestimmter Farbstoffkomponenten bedingte Verfärbung von Blättern: -buch, das: von der Farbe des Bucheinbandes hergeleitete Bezeichnung für eine amtliche Dokumentensammlung, die die Außenministerien aus Anlaß bestimmter außenpolitischer Ereignisse der Öffentlichkeit unterbreiten: Farbbuch: -druck, der <P1. -drucke): Farbdruck, der mit einer od. mehreren bunten Druckfarben ausgeführt ist: -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vielfarbig, bunt (1); -film, der: svw. t Farbfilm; -fotografie, die: svw. t Farbfotografie; -gefidert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit bunten Adern (3 a) versehen: -e Blätter; -geblümt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -er Kissenbezug; -gefärbt <Adj.; o. Steig.; nur attr.): in mehreren Farben gefärbt: -gefiedert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -er Vogel; -gefleckt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. mit bunten Flecken versehen. 2. svw. f ^schek- kig; -gemtecht <Adj.; o. Steig.; nur attr.): ein -es Programm; -gesdiirr, das: farbiges Porzellan- od. Steingutgeschirr: -gestreift <Adj.; o. Steig.; nur attr.); -kariert <Adj.; o. Steig.; nur attr.): ein -es Kopftuch; -keramik, die:/ar/>/ff bemalte Keramik: -messer, das: Küchenmesser mit gewellter Schneide: Karotten mit dem B. in Scheiben schneiden; -metall,das: Schwermetall (außer Eisen), das selbst farbig ist od. farbige Legierungen bildet: Kupfer. Blei. Zinn sind -e; -nessel, die (Bot.): Vertreter einer Gattung der Lippenblütler mit buntgefärbten Blättern, in vielen Arten in Afrika u. Asien vorkommend: häufig als Zierpflanze: -papter, das: für Klebarbeiten, zum Basteln u. ä. verwendetes I gummiertest Papier, bei dem die Farbe auf das Papier aufgetragen ist (im Gegensatz zu farbig eingefärbtem Papier): Weihnachtssterne aus B. basteln; etw. mit B. bekleben; -Sandstein, der (Geol.): a) <o. PI.) die unterste Stufe der geologischen Formation Trias: b) Sandstein von überwiegend roter Färbung: -scheckig <Adj.; nicht adv.): 1. svw. f-gefleckt (1): eine -e Kuh. 2. svw. t-schillernd; -schillernd <Adj.; nur attr.): in vielen bunten Farben schillernd: -specht, der (Zool.): Sprecht mit buntem Gefieder: -stift. der: Malstift mit farbiger Mine: -wasche, die <o. PI.): Textilien aus farbigem Stoff, die bei bestimmter Temperatur gewaschen werden müssen (Ggs.: Weißwäsche). Buntheit, die; -: das Buntsein: Farbigkeit. Bürde fbYrda], die; -. -n [mhd. bürde, ahd. burdi. urspr. = Getragenes] (geh.): schwer zu tragende Last: die Äste brechen unter der B. des Schnees, der Früchte; Ü die B. (Last, Beschwernis) des Amtes, des Alters; Er stürbe gern: Neunzig Jahre und mehr sind ihm zur B. geworden (A. Kolb. Daphne 81); sie hatte zeitlebens eine schwere B. (Mühsal, Kummer) zu tragen; bürden <sw. V.; hat) [mhd. bürden] (geh.. veraltend): auf laden; aufbürden: alle Verantwortung auf Jmdn. b. Bureau [by'ro:], das; -s. -s u. -x [...o:s]: frz. Schreibung von t Büro. Bürette [by'reto], die; -. -n [frz. burette = Krug. Kännchen]: mit geeichter Skala versehenes, durch einen Hahn verschließbares Glasrohr zum Bestimmen von Volumenmengen. Burg [burk]. die; -. -en [mhd. burc. ahd. bur[u]g. urspr. = (befestigte) Höhe]: 1. befestigter Wohn-u. Verteidigungsbau mittelalterlicher Feudalherren: die B. wurde belagert, erstürmt, zerstört; Einem Fort gleich erhob sich die B. auf einem Felsen von Kalkstein (Ceram. Götter 72); die Ruine einer mittelalterlichen B.; Ü eine alte B. (ugs. abwertend;?/;? altes Haus, eine verwohnte Wohnung). 2. (Jägerspr.) Biberbau. 3. a) svw. t Strandburg: sie bauten [sich] am Strand eine B.; b) Sandburg: im Sandkasten eine B. bauen. Byrg- (Burg 1): -anläge, die: Gesamtkomplex einer Burg: -berg, der: Berg, auf dem eine Burg steht: -bewohner. der; -frau, die: svw. ^herrin; -fräulein, das; -fried [-fri:t], der; -s, -e: svw. t Bergfried; -friedelnj. der [mhd. burcvride = der vertragliche Friede innerhalb der Erbengemeinschaft einer Burg, auch Schutzbereich einer Burg od. Stadt]: Vereinbarung zwischen ! zwei] Parteien, sich / eine bestimmte Zeit I nicht zu bekämpfen: -graben, der: die Burg umgebender Graben: -graf, der (MA.): [mit richterlichen Befugnissen ausgestatteter) militärischer Befehlshaber bes. einer Reichs- od. Bischofsburg: -gräfin, die: Frau des Burggrafen: ^herr, der; -herrin, die; -Jiof. der: Innenhof der Burg: -kapeile, die: innerhalb der Anlage einer Burg befindliche Kapelle: -rulne, die: bauliche Überreste einer Burg: -verlies, das: / unterirdischer / Kerker innerlialb einer Burg: ^vogt, der: svw. T^graf. Bürge ['bYrgdl. der; -n. -n [mhd. bürge, ahd. burgeo. urspr. = jmd., der bei einem Verleihgeschäft für das Verliehene bürgte]: 1. a) jmd., der für einen anderen gutsagt od. für etw. haftet, einsteht: du bist mir B. für deinen Bruder, für die zuverlässige Ausführung der Arbeit; der Mann von hoher Figur mit dem kameenhaft geschnittenen Gesicht ... war hier der B. für die Konsequenz auch im Wahnsinn (Plievier, Stalingrad 333); b) etw.. das für etw. bürgt, Gewähr bietet: der Name der Firma ist B. für Qualität. 2. (jur.) jmd., der gegenüber einem Gläubiger für die Verbindlichkeiten eines Dritten einsteht: er braucht für seinen Kredit zwei -n; <Abl.:) borgen <sw. V.; hat) [mhd. bürgen, ahd. purigön = appellieren, sich berufen]: I. a) 447
Bürger gutsagen, haften, einstehen für jmdn.. etw.: Wir haben ... nur mit halbem Gewissen bei dem Konsul der Vereinigten Staaten für den Mann b. können (Seghers. Transit 163); Umdm.] für die Richtigkeit der Angaben b.; für jmds. Zuverlässigkeit b.; mit meinem Namen hatte ich für diese Eintragung gebürgt (Fallada, Herr 31); b) Gewähr dafür bieten, daß etw. so beschaffen ist o. ä.. wie man es erwartet: der Name bürgt für Qualität. 2. (Jur.) eine Bürgschaft (1) leisten, für die Verbindlichkeiten eines Dritten eintreten: er hat für einen anderen gebürgt und muß nach dessen Konkurs mit seinem Vermögen eintreten. Bürger [bvrgB]. der; -s - [mhd. bürgen burgsre. ahd. burgä- ri. urspr. = Burgverteidiger]: 1. a) Angehöriger eines Staates. Staatsbürger: die B. der Bundesrepublik; Liegt unseren Gesetzeshütern weniger daran, daß B. vor Schwindlern geschützt werden? (DM 5,1966.5); gerade in der Demokratie ist es die Aufgabe des Staatsmannes, den B. zu erziehen (Dönhoff. Ära SO); * akademischer B. (veraltend; Student): B. in Uniform (Soldat der deutschen Bundeswehr: Modell, das die soldatischen Pflichten aus den staatsbürgerlichen Rechten ableitet); b) Einwohner einer Gemeinde: die B. der Stadt wählen den Gemeinderat; Seebaum war der gewichtigste B. der Stadt (Kirst. Aufruhr 10). 2. Angehöriger einer durch Besitz ausgezeichneten, bestimmten Traditionen verhafteten konservativen Gesellschaftsschicht: ein wohlhabender, behäbiger, satter B.; Grundbesitzer und eigentumsfanatische B. (Niekisch. leben 151); Stiller war im Grunde immer ein B. (Frisch. Stiller 154). bürger-. Borger- (vgl. auch: Bürgers-): ^aktion. die: von Bürgern (1) eines demokratischen Landes durchgeführte Aktion zur Erreichung bestimmter politischer Ziele: ^-bau, der <P1. -bauten) a) Wohnhaus eines Bürgers. Bürgerhaus (1); b) öffentliches, für alle Bürger bestimmtes Gebäude: ^beauftragte, der: unabhängiger Beauftragter eines Parlaments: Anwalt zum Schutz der Rechte der Bürger gegenüber Behörden u. Verwaltung: ^begehren, das: Forderung nach einem! Bürgerentscheid: -entscheid, der: Entscheidung einer wichtigen Gemeindeangelegenheit durch die Bürger (nach der baden-württembergischen Gemeindeordnung): ^familie, die; -fonra. das: öffentliche Diskussion, in der ein die Allgemeinheit angehendes Problem in demokratischer Weise erörtert werden soll: über Fragen der Altstadtsanierung wurde ein B. veranstaltet; -haus, das: 1. städtisches Wohnhaus eines Bürgers. 2. (veraltend) svw. t^familie: seine Frau stammte aus einem wohlhabenden B.; -Initiative. die: Zusammenschluß von Bürgern (I) mit dem Ziel, bestimmte Probleme, die Gemeinde od. Staat nicht im Sinne der Bürger löst od. entscheidet, durch / spektakuläre/ Aktionen in der Öffentlichkeit ins Bewußtsein der Allgemeinheit zu rücken u. durch Druck auf die behördlichen Stellen zu beeinflussen: eine B. ins Leben rufen, gründen; -komitee, das: Ausschuß von Bürgern, der in einer die Öffentlichkeit bes. interessierenden Angelegenheit Aktivitäten entfaltet: ein B. zur Unterstützung der Reformbestrebungen der Universität; -krieg, der: bewaffnete Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Gruppen in einem Staat, mit dem Ziel, die Herrschaft im Staat zu erringen: -künde, die: kurz Tür! Staatsbürgerkunde; -metster [auch: —'—1. der: Oberhaupt der Stadt-. Gemeindeverwaltung: West-Berlin hat einen regierenden B.. dazu: -meistenunt, das: a) städtische, gemeindliche Verwaltungsbehörde: Stadtverwaltung. Gemeindeverwaltung: b) Amt des Bürgermeisters: c) Gebäude, in dem die Stadt-. Gemeindeverwaltung arbeitet, -meistere! [-maistar^l. die; -. -en: a) (landsch.) svw. I Mneisteramt (a. c); b) (in verschiedenen Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland) Verwaltungsbehörde eines kommunalen Verbandes: -meisterin [auch: —' 1. die: w. Form zu Kmeister; -nah <Adj.>: auf die unmittelbaren Probleme. Bedürfnisse der Bürger I unbürokratisch] eingehend, ihnen entsprechend: -e Politik, dazu: -nähe, die: mehr B. fordern; -pflicht, die: Verpflichtungen, die der Bürger (1) dem Staat gegenüber hat: -recht, das (meist PI. >: jmdm. als Staatsbürger od. Gemeindemitglied zustehendes Recht, auch Gesamtheit dieser Rechte: jmdn. das B./die -e verleihen, entziehen; Ü als daß es Eigenschaften besitze, die auch schon anderswo B. in der Natur haben (Musil. Mann 1281). dazu: -rechtier [-re^tte], der. -s. -: jmd.. der für die unterschiedslose Verwirklichung der Bürger- u. Menschen- rechte kämpft, ^rtchtsbeweguntl. die: Bewegung für die Verwirklichung der Bürger- und Menschenrechte in einem Staat (in den USA gegen die /rechtliche] Diskriminierung der Farbigen), -reditskämpfer. der: svw. f-rechtier, -rechts- kämpferin, die: w. Form zu Nrechtskämpfer; -schreck. der <o. Pl.>: jmd., der durch sein bewußt unkonventionelles Verhalten (innerhalb einer Gesellschaft, die in bürgerlichen Konventionen lebt) die Menschen /seiner Umgebung] verschreckt od. provoziert: als B. gelten, auftreten; Der auf B. eingewöhnte Ausfällige (= Horst Janssen), der sich gern in Schlosserdrillich, mit Pudelmütze und Gummistiefeln kleidet, ... wurde abgelehnt (Spiegel 52. 1965. 101); -schule* die: frühere Bez. für tHauptschule (bes. in Österreich); -«ohn, der <meist PI.) (iron.): die feinen Bürgersöhne; -stand, der <o. PI.) (veraltet): Gesellschaftsschicht des bürgerlichen Mittelstandes: -steig, der: mit einer Bordsteinkante von der Fahrbahn abgeteilter] erhöhter Gehweg: Gehsteig. Trottoir. Bürgerin, die; -. -nen: w. Form zu t Bürger; bürgerlich <Adj.): 1. <o. Steig.; nur attr.) den Staatsbürger betreffend; dem Staatsbürger zustehend: jmdm. die -en Ehrenrechte aberkennen; das -e Recht (Zivilrecht): die -e (vor dem Standesbeamten geschlossene) Ehe; das Bürgerliche Gesetzbuch (Gesetzbuch des bürgerlichen Rechts; Abk.: BGB). 2. a) <o. Steig.) dem Bürgertum. Bürgerstand angehörend, zugehörig, entsprechend: ein -er Beruf. Haushalt; sie stammt aus -er Familie; eine -e Partei; -es Denken bekannte sich zu dem Prinzip, daß individuelle Leistung sozialen Rang verleihe; b. leben; wir essen gut b.; die -e (einfache, nicht verfeinerte Gerichte bietende) Küche; er führt ein -es Leben (nach den Konventionen des Bürgertums); das -e (in Kreisen des Bürgertums spielende) Trauerspiel; b) (abwertend) spießerhaft, engherzig: -e Vorurteile haben; er ist zu b. für sie; <Abl. zu 2:) Byrserlidikeit. die; -: bürgerliche (2) Denk-, Lebensweise. Borgers- (veraltend; vgl. auch: Bürger-): -frau. die; -kute <P1.): a) dem Bürgerstand ungehörige Personen; b) PI. von t^mann; -mann, der <P1. ...leute): Mann aus dem Bürger- stand; -«An. der; -toditer. die. Bürgerschaft, die; -. -en <P1. selten): 1. Gesamtheit der Bürger eines Gemeinwesens: die B. ist zur Wahl aufgerufen. 2. Name des Parlamentes in den Bundesländern Hamburg u. Bremen: unser Vater ist ein geachteter Kunstschlossermeister gewesen, hat in der B. gesessen (Bredel. Väter 21); <Zus. zu 2:) Byrgerschaftswahl, die: Parlamentswahl in den Bundesländern Hamburg u. Bremen; Bürgertun, das; -s [für frz. bourgeoisiel: Gesamtheit der Bürger (2). bürgerliche Gesellschaftsschicht. Bürgerstand: das aufstrebende, gutsituierte B.; das liberale B. des 19. Jahrhunderts; Aus einer weniger begüterten Familie kommend, hatte er eine Abneigung gegen das behäbige B. (FAZ 14. 12. 61. 20). Bürgin ['bYrgml. die; -. -nen (selten): w. Form zu f Bürge; Bürgschaft, die; -, -en [mhd. bürgeschaft]: 1. (Jur.) Vertrag, durch den sich ein Bürge verpflichtet, für die Verbindlichkeiten eines Dritten gegenüber dessen Gläubiger einzustehen: eine B. übernehmen. 2, Garantie. Gewähr: für jmdn.. etw. B. leisten (sich verbürgen, haften, gutsagen). 3. Haftungsbetrag: eine hohe B. [von 50000 Mark]; <Zus. zu 1:> Bürgschaftserklärung, die: Vertrag, durch den man die Bereitschaft erklärt, eine Bürgschaft zu leisten: eine B. unterschreiben; Btyrgschaftsnehmer, der; -s. -: svw. f Gläubiger. Burgunder [borgunde]. der; -s. -: Wein aus der frz. Landschaft Burg und; <Zus.:> Burgunderwein, der: svw.! Burgunder; Burgynderrebe, die: Rebsorte, aus der Burgunderwein hergestellt wird. burlesk [burlesk] <Adj.; -er. -este) [frz. burlesque < ital. burlesoo. zu: burla = Posse. Spaß < lat. burrula. Vkl. von: burra = zottiges Gewand. PI. = läppisches Zeug. Possen]: von derber Komik, possenhaft: ein -es Theaterstück; eine Szene von -er Komik; Matiasek setzte die freien Rezitative und ariosen Einschöbe der lyrischen Komödie in -e Bewegung um (Welt 22. 2. 64. 14); b. tanzen; <Abl.:> Burleske, die; -. -n [frz. burlesque]: 1. derbkomisches Improvisationsstück; Schwank. Posse: eine B. auffuhren. 2. Musikstück von heiter-ausgelassenem Charakter. Burnout [bo:n'|ajit],das; -s [engl, burnout. eigtl. = Ausbrennen]: Zeitpunkt, in dem das Triebwerk einer Rakete abgeschaltet wird u. der antriebslose Flug beginnt. Burnus l'burnos], der; -u. -ses. -se [frz. burnous < arab. burnus < griech. birros = Art Überwurf < lat. birrus = kurzer Mantel mit Kapuze]: Kapuzenmantel der Beduinen. 448
Bürzeldrüse Büro [by'ro: südd., Schweiz.: 'bYro:]. das; -s. -s [frz. bureau. urspr. = grober Wollstoff (u.a. zum Beziehen von [Schreibitischen), zu gleichbed. afrz. bure < vlat. *bura = zottiges Gewand, Wolle < lat. burral: 1. a) Arbeitsraum, in dem schriftliche od. verwaltungstechnische Arbeiten eines Betriebes, einer Organisation o. ä. erledigt werden: das B. eines Anwalts; die -s schließen um 16 Uhr; der Abgeordnete hat sein B. im Hochhaus; ins B. gehen; sie arbeitet in einem B./Oandsch.:) geht aufs B.; ich bin ganz verschieden von ... den anderen Mädchen auf dem B. (Keun. Mädchen 8); b) Geschäftsstelle: die Firma unterhält -s in verschiedenen Städten. 2. die zu einem Büro (1) gehörenden Angestellten: unser B. erledigt die Angelegenheit; das ganze B. gratulierte. büro-, Büro- (Büro 1): -angestellte, der u. die; -arbeit. die: in einem Büro atifallende Arbeit: leichte B.; sie ist mit allen -en vertraut; -bedarf, der: von Büros gebrauchtes Arbeitsmaterial: -beruf, der: , in einem Büro ausgeübter/ Beruf mit bestimmten Verwaltungs- u. technischen Tätigkeiten; -böte, der; -fläche, die (Kaufmannsspr.): Fläche der für Büros vorgesehenen Räumlichkeiten; -gebäude, das: svw. t -haus; -gehilfe.der: männliche Arbeitskraft für einfachere Büroarbeiten; -gehilfm, die: w. Form zu Ngehilfe; ^haus, das: Gebäude, in dem ausschließlich Büros untergebracht sind; -hengst, der (ugs. abwertend): svw. t-angestellter: Wir sind für ihn die -e. die den ganzen Tag herumbummeln (Remarque, Obelisk 12); -kaufmaiw, der: jmd., dessen Tätigkeitsbereich die kaufmännische Verwaltung u. den Schriftverkehr umfaßt (Berufsbez.); -klammer, die: Klammer aus gebogenem Draht od. Plastik zum Zusammenhalten von Papierbogen u.a.; -kraft, die: Angestellte r/ in einem Büro; -maschinen <PL>: Gesamtheit der Maschinen, die bei der Büroarbeit eingesetzt werden; -material, das: svw. Nbedarf; -möbel <PI.>; -räum, der; -sdiluß, der: Ende der täglichen Arbeitszeit im Büro; -stunden <P1.>: Arbeitsstunden, Dienststunden im Büro; -tütigkeit. die <o. PL): Tätigkeit in einem Büro: als Halbtagsbeschäftigung sucht sie eine B.; -tedinik. die <o. Pl.>: Bereich der Technik, der sich bes. mit der technischen Organisation u. der Gestaltung von Büros befaßt; -technisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>; -Vorsteher, der (veraltend): Leiter eines Büros; -Wesen, das <o. Pl.>: alles, was mit dem Büro zusammenhängt; ^zeit, die: svw. t ^stunden. Bürokrat [byrokra:t], der; -en. -en [frz. bureaucrate] (abwertend): pedantischer Mensch, bes. Beamter, der in der Anwendung u. Auslegung von Bestimmungen einem starren Formalismus verhaftet ist: Bürokratie [byrokra'ti:], die; -, -n [...i:an; frz. bureaucratie zu: bureau (IBüro) u. griech. krätos = Stärke. Herrschaft]: \.a) Beamten-, Verwaltungsapparat: die B. bläht sich immer mehr auf; Mit B. und Militär ... verselbständigen sich die Institutionen der öffentlichen Gewalt (Fraenkel. Staat 222); b) alle in der Verwaltum Beschäftigten. 2. <o. PI.) (abwertend) bürokratische Denk- u. Handlungsweise: B. verhindert allzuoft spontanes Handeln; <Abl.:> bürokratisch <Adj.>: 1. <o. Steig.; nicht präd.) der Bürokratie (1 a) gemäß, verwaltungsmäßig: die -e Abwicklung einer Angelegenheit. 2. (nicht adv.) (abwertend) sich pedantisch u. übergenau an Vorschriften klammernd, auf die Einhaltung von Vorschriften pochend (Ggs.: unbürokratisch): ein -er Mensch; -es Denken; Eintragungen .... die ... gemacht wurden, mit gut deutscher -er Gründlichkeit (Mostar. Unschuldig 175); bürokratiskren <sw. V.; hat): 1. im Sinne einer perfekten Bürokratie (1 a) verwalten: die Gesellschaft wird mehr und mehr bürokratisiert. 2. (abwertend) einer schematischen, engstirnig-formalistischen Ordnung untenverfen; <Abl.:) Bürokratiskrung. die; -; Bürokratismus, der; - (abwertend): pedantisches, engstirnig-formalistisches Denken u. Handeln; Bürolist [byro'list], der; -en. -en (Schweiz, veraltend): svw. ! Büroangestellter; Büroljstin, die; -. -nen: w. Form zu I Bürolist; Bürotel [byrotel]. das; -s, -s [Kurzwort aus TBüro u. t Hotel]: Hotel, das seinen Gästen für die Abwicklung ihrer Geschäfte auch Büroräume zur Verfügung stellt. Bursdi [burj]. der; -en. -en [frühnhd. Bursch(e). zu spätmhd. burse (TBurse). also eigtl. = Angehöriger einer Burse]: 1. vollberechtigtes Mitglied einer studentischen Verbindung nach Abschluß der Zeit als Fuchs (7). 2. (landsch.) Bursche (1 a. b); BUrschchen [bYrfon]. das; -s. -: tBursche (1); Burschefborfcl.den-n.-n: 1. <Vkl. Bürschchen) a) Knabe. Junge: ein niedlicher, kleiner, aufgeweckter B.; b) junger Mann. Halbwüchsiger: ein freundlicher junger B.; die -n und Mädchen des Dorfes; er ließ durchblicken, daß er ein B. von Saft und Kraft gewesen (Jahnn. Geschichten 222); er ist ein toller B. (ein Draufgänger); c) (abwertend) männliche Person, der man Übles zutraut. Kerl: Ein gewissenloser B. hatte sie verführt, sie wußte nicht mehr, wie (Musil. Mann 163); dieser Häftling ist ein übler B.; den -n werde ich mir noch kaufen, vorknöpfen (ugs.; zur Rede stellen). 2. (früher) zur Bedienung eines Offiziers abkonmian- dierter Soldat. 3. svw. fBursch (1). 4. (ugs.) (in bezug auf ein Tier) bes. großes Exemplar; Prachtexemplar: der gefangene Hecht ist ein mächtiger B.; Burschenschaft, die; -. -en: farbentragende waffenstudentische Korporation: einer B. beitreten, angehören; <Abl.:) Burschenschafter, der; -s. -: Angehöriger einer Burschenschaft; byrschenschaftlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): in der Weise einer Burschenschaft: -e Bräuche; burschikos [borfi'ko:s] <Adj.; -er. -este) [zu tBursch u. der griech. Adverbendung -ikösl: a) (bes. von weiblichen Personen) betont ungezwungen, ungeniert in ihren Äußerungen, im Verhalten; sich jungenhaft gebend: sie hat eine sehr -e Art; Sie war einmal ein -es Mädchen gewesen (v. d. Grün. Glatteis 15); sie ist. wirkt, benimmt sich sehr b.; b) salopp.formlos (bes. vonjmds. Redeweise): eine -e Bemerkung. Äußerung; Ich drücke mich bewußt b. aus (Thielicke. Ich glaube 193); <Abl.:> Burschikosltät [...kozit£:t].die; -. -en; Burse fborza]. die; -. -n [spätmhd.; mhd. burse = Beutel. Kasse < mlat. bursa. T'Börse]: aus einer Stiftung errichtetes u. unterhaltenes i Haus, in dem Studenten u. Handwerksburschen wohnen konnten und Kost erhielten (bes. im späten MA). Burst [te:st]. der; -[sl. -s [engl, burst = Ausbruch! (Astron.): bei einer Sonneneruption auftretender Strahlungsausbruch im Bereich der Radiowellen. Bürstchen ['bvrsupn]. das; -s. -: t Bürste; Bürste ['bvrstd], die; -. -n [mhd. bürste, eigtl. = Gesamtheit der Borsten]: 1. <Vkl. t Bürstchen) ein mit Borsten, Pflanzenfasern od. Draht bestecktes ReinigungsJgerät zum Entfernen von haftendem Schmutz, zum Auftragen eines pastetuwtigen ! ReinigungsJ mittels, zum Glätten o.a.: die Schuhe, den Staub [von den Schuhen], mit einer B. abbürsten; Schuhcreme mit einer kleinen B. auftragen; das Haar mit einer B. glätten; Ü seine Oberlippe zierte eine kleine B. (ein kleiner Schnurrbart). 2. (Elektrot.) klötzchenförmiger Körper aus Kohlenstoff, der bei elektrischen Maschinen den Stromübergang zwischen den rotierenden stromführenden u. den feststehenden Leitern ermöglicht. 3. kurz für I Bürstenfrisur. bürsten fbYrstn] <sw. V.; hat) [mhd. bürsten]: 1. a) mit einer Bürste entfernen: den Staub von den Schuhen b.; b) mit einer Bürste reinigen: die Schuhe b.; die Zähne mit einer weichen Zahnbürste b.; Stilling trug ... einen alten Zylinder, den Elise spiegelblank gebürstet hatte (Wie- chert. Jeromin-Kinder 95). 2. a) mit einer Bürste glätten: Limdm.. sich] das Haar b.; Meine Mutter bürstete mein Haar, bis die Kopfhaut prickelte (Grass. Hundejahre 299); dem Hund das Fell b.; b) in bestimmter Weise! mit einer Bürste behandeln, bearbeiten: den Körper trocken b.. um den Kreislauf anzuregen; Samt gegen den Strich b. (aufrauhen). 3. (vulg.) koitieren: R wer in der Jugend viel bürstet, braucht im Alter nur wenig zu kämmen (weil man glaubt, daß davon die Haare ausgehen). Bersten-: -abzug, der (Druckw.): durch Auflegen angefeuchteten Papiers auf den Bleisatz u. Abklopfen mit der Bürste gewonnener Korrekturabzug; ^bad. das: Bad mit gleichzeitiger Bürstenmassage; -binder, der (veraltet): svw. 1-machen wie ein B. (ugs.; sehr): er arbeitet wie ein B.; -frisur. die: kurzer Haarschnitt, bei dem die oberen Haare wie bei einer Bürste nach oben stehen; ^haarsdinftt, der: svw. f-frisur; -machender: vgl. f- und Pinselmacher; ^massa- ge, die: Massage unter Zuhilfenahme einer Bürste; ^schnitt, der: svw. t-frisur; - und Pjnsebnacher. der: jmd.. der Bürsten u. Pinsel herstellt (Berufsbez.). Bürzel I'bYrtjj]. der; -s. - [frühnhd.. zu oberd. borzen = hervorstehen, zu mhd.. ahd. bor = Höhe; vgl. empor]: 1. (Zool.) Schwanzwurzel der Vögel. 2. (Jägerspr.) Schwanz des Bären, des Dachses u. des Schwarzwilds; <Zus. zu 1:> Byrzeklrüse, die (Zool.): auf der Rückenseite des Bürzels sitzende Drüse, die ein ölartiges Sekret ausscheidet, das der Vogel mit dem Schnabel im Gefieder verteilt, um das Gefieder wasserabstoßend zu tnachen. 29 GDW 449
Bus Bus [bus]. der; -ses, -se [unter Einfluß von engl, bus]: kurz für t Omnibus. Bys-: -bahnhof. den ^fahrer. der: Fahrer eines Omnibusses; -haltestelle, die; -Knie, die: von einem Omnibus befahrene Verkehrslinie. Busch [bull, der; -[eis. Büsche ['byja; mhd. busch. ahd. busk]: 1. dicht gewachsener Strauch: ein blühender B.; der Bach ist von Büschen gesäumt; er hat sich hinter einem B. versteckt; *[bei jmdm.] auf den B. klopfen (ugs.; bei jmdm. auf etw. anspielen, um etw. Bestimmtes, was man gern wissen möchte, zu erfahren; aus der Jägerspr., eigtl.. um Testzustellen. ob sich im Gebüsch Wild verbirgt, um das Wild aufzuscheuchen): Er spielte den Allwissenden und klopfte doch nur auf den B. (Zwerenz. Quadriga 25); mit etw. hinterm B. halten (ugs.; ein Vorhaben o.a. nicht mitteilen, verheimlichen): es ist etw. im B. (ugs.: 1. im verborgenen bereitet sich etw. vor. 2. jmd. hat die Ahnung, daß er einem Gefieimnis auf der Spur ist): sich [seitwärts] in die Büsche schlagen (ugs.; /heimlich! verschwinden; aus dem Gedicht ..Der Wilde" (1801) von Gottfried Seume). 2. a) (Geogr.) Dickicht aus Sträuchern in tropischen Ländern: diese Tiere leben im afrikanischen B.; man sieht Neger, noch im B. geboren (Koeppen, Rußland 161); b) (ugs.) Urwald, Wildnis: du kommst wohl aus dem B.? (weißt du nicht, was in der Welt vorgeht?). 3. a) großer, nicht gärtnerisch gebundener Strauß: ein großer B. Flieder; b) svw. t Büschel: ein B. Federn. Haare. B^sdi-: -bohne, die: Gartenbohne, die als niedrige, buschige Pflanze wächst; -hemd, das: über der Hose getragenes sportliches Hemd;-bolz,das:a)Strauchgehölz;b)<o. PI.> Unterholz; -klepper, der [frühnhd. klepper. auch = Reiter. I Klepper! (veraltet): Strauchdieb. Wegelagerer; -mann, der <P1. -männer): Angehöriger eines in Siklwestafrika lebenden Eingeborenenvolkes; -messer, das: Messer mit langer Klinge zum Wegschlagen von Gestrüpp od. zum Ernten von Zuckerrohr u. ä.; -neger, der: Angehöriger im Busch (2 a) lebender Nachkommen von entlaufenen Negersklaven in Westindien u. Guayana: -rose, die: Vertreter einer buschartig wachsenden Rosenart; -wald, der: niedriges Gehölz; ^werk, das <o. Pl.>: Gesträuch; Gebüsch; ^Windröschen, das: svw. I Anemone. Büschel ['bYjll. das; -s. - [mhd. büschel. eigtl. = kleiner Busch]: zu einem kleinen Bündel zusammengefaßte Menge von struppigen! langgewachsenen, gleichartigen Dingen: ein B. Heu. Stroh. Gras; er hatte seinem Gegner die Haare in ganzen -n ausgerissen; Ü hing an des Generals Frage ein wirres B. von Theorien (Musil. Mann 1020); <Abl.:> bQsch[e]lig <Adj.>: in Form von Büscheln: die Blüten dieser Pflanze sind b. angeordnet; bQscheln <sw. V.; hat) (südd.. Schweiz.): zu einem Büschel od. Strauß zusammenfassen: Petersilie. Kamille zum Trocknen b.; Jetzt, zuhause, büsch- le ich die Blumen in die Vase (Frisch. Gantenbein 167); <Zus.:> büschelweise <Adv.>: in Büscheln: die Haare gingen ihm b. aus; Buschen l'bujn]. der; -s. - [f Busch] (südd.. österr. ugs.): Strauß von Blumen od. Zweigen: ein B. Flieder; einen B. über die Tür hängen (zur Kennzeichnung einer Buschenschenke); <Zus.:> Byschenschenke. die (österr.): Straußwirtschaft, Heurigenlokal; bgschig <Adj.; nicht adv.) [spätmhd. buscheht]: 1. dicht mit Haaren bewachsen: -e Augenbrauen; er lachte mit den weißen Zähnen unter seinem -en schwarzen Schnurrbart (Broch. Versucher 79); der Schwanz des Eichhörnchens ist b. 2. mit Büschen bestanden: -es Gelände. 3. in Form eines Busches wachsend]: Die kleinen Mädchen hoben die Blumen auf. die aus den -en Sträußen... fielen (Klepper. Kahn 1%); der Rosenstock ist b. [gewachsen]; büschlig: f büschelig. Büse ['by:zd]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederl. büse < afrz. busse. buce = RuderschifT < mlat. buza. bucia = breites SchifT. H. u.l: Boot zum Heringsfang. Busen ['bu:znl. der; -s. - [mhd. buosen. buosem. ahd. buo- sam. zu einer Wz. mit der Bed. ..schwellen44!: 1. weibliche Brust in ihrer plastischen Erscheinung, bes. im Hinblick auf ihren erotischen Reiz: ein voller, üppiger, zarter, strafler B.; ihr B. wogte; eine kurze weiße Schürze .... aus der oben ihr B. hervorquoll (Roehler. Würde 125); die neue Mode zeigt viel B.; Sie verschränkte die Arme unter dem mächtigen B. (Langgässer. Siegel 339). 2. (dichter., veraltend) a) Brust (1): einen Freund am B. halten; sie flog an seinen B.: Ü am B. der Natur (meist scherzh.; in der Natur, im Freien): b) Inneres: ein Geheimnis in seinem B. verschließen; daß ein Mann seinen wahren Wert nicht in Emaille auf der Hemdbrust, sondern im tieferen B. trägt (Th. Mann. Krull 391); c) enganliegendes/ Oberteil des Kleides. Mieder: sie nestelte an ihrem B.; die Kammerzofe steckte den Zettel in ihren B. bgsen-, Busen-: -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: den Busen frei, unbedeckt lassend; -freund, der (meist iron.): jmd., der mit jmdm. sehr eng befreundet ist; -freundin, die: w. Form zu t ^freund; -nadel.die (veraltet): Brosche. Anstecknadel: -Star, der (ugs.): weiblicher Filmstar, dessen Wirkung auf dem besonders üppigen Busen beruht; Der ..Busenstar" Marilyn Monroe... überrascht hier durch eine respektable darstellerische Leistung (Hörzu 51. 1974. 36); -tuch, das: im Ausschnitt von Trachtenkleidern getragenes Tuch. Brusttuch. Bushd [boJ|]. der; -s. -s (aber: 6 -[s]> [engl.-amerik. bushel. eigtl. = Scheflel]: englisch-amerikanisches Getreidemaß. busig fbu:zi<;] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (ugs.): mit üppigem Busen: eine -e Schönheit: ..Häschen" ... heißen auch die -en Bajaderen in den ... Tempeln des Sexkults (Spiegel 19. 1966.69). Busineß ['biznisl. das; - [engl, business]: a) (abwertend) allzusehr vom Profitstreben bestimmtes Geschäft, Geschäftsgebaren: Unter dem frommen Mantel der Aufklärung verbirgt sich zu neunzig Prozent gewissenloses B. (Hörzu 12. 1971. 127); in punkto B. kennt er keine Skrupel; b) Geschäftsleben, -weit; <Zus.:> Businessman [-man], der; -[s]. ...men [...man; engl, businessman]: [allzusehr vom Profitstreben beherrschter] Geschäftsmann: er ist ein nüchterner B. büß-. Büß-: -fertig <Adj.> (Rel.): sich seines sittlich-moralischen Fehlverhaltens o. ä. bewußt u. bereit, sich zu ändern, zu bessern; reumütig: ein -er Sünder, dazu: -fertigkeit, die <o. PI.); -gang, der (geh.): Gang zu jmdm. in der Absicht, von ihm Verzeihung zu erlangen u. sich mit ihm zu versöhnen: einen B. antreten; -gebet, das (Rel.); -geld, das: Geldstrafe zur Ahndung bestimmter Ordnungswidrigkeiten im Verkehr, im Wirtschafts- u. Steuerrecht, dazu: -geM- besdiekl, der. -geldverfahren, das; ^gesang. der (Rel.): -lied, das: Kirchenlied, das das Thema der Buße (1) zum Inhalt hat; -Prediger, der (bes. MA.): Prediger, der zur Buße (1) aufruft; -predigt, die: Predigt, die die Buße (1) zum Thema hat; -psahn, der: einer der sieben Psalmen, die besonders eindringlich von der Buße (1) handeln; -Sakrament, das (kath. Rel.): Sakrament, durch das die Lossprechung von Sünden möglich ist. wenn der Gläubige Reue zeigt; ^tag, der: 1. (kath. Rel.) ein Tag der Woche, der besonders der Buße gewidmet ist. 2. kurz für ! - und Bettag; - und Bettag, der (ev. Kirche): Feiertag am Mittwoch vor dem letzten Sonntag im Kirchenjahr, der bes. der Buße (1) gewidmet ist; -Übung« die (kath. Rel.): Gebete. Kasteiungen. Liebeswerke zur Buße. Bussard fbosartj. der; -s. -e [frz. busard, zu afrz. bu(i)son < lat. büteo (Gen.: büteönis)]: Vertreter einer in vielen Arten vorkommenden Unterfamilie der Greifvögel mit breiten, zum segelnden, kreisenden Flug geeigneten Flügeln u. kurzen, scharfkralligen Zehen. Buße fbu:sdl. die; -. -n [mhd. buo3(e). ahd. buo3(a). urspr. = Nutzen. Vorteil, im Ahd. auch = Heilung durch Zauber]: 1. (Rel.)a) <o. PI.) das Bemühen um dieWiederherstellung eines durch menschliches Vergehen gestörten Verhältnisses zwischen Gott und Mensch: tätige B.; das Sakrament der B.; B. predigen (veraltend; in der Predigt zur B.. zur inneren Umkehr auffordern)'. B. tun (veraltend; tätige Reue zeigen, büßen 1 a); b) etw.. was dem Gläubigen als Bußübung auferlegt wird: Jmdm. eine B. auferlegen; Der Dompastor gab mir eine heimtückische B. auf (Remarque. Obelisk 78); Für ihre ... Sünden hatte sie ... stets nur leichte -n aufgebrummt erhalten (Werfel. Himmel 198). 2. <o. PI.) Sühne. Reue mit dem Willen zur Besserung: er zeigt keine Bereitschaft zur B. 3. a) (jur.) an einen Verletzten zu zahlender Ausgleich für die Zufügung materieller od. bestimmter immaterieller Schäden: b) (bes. Schweiz, jur.) Geldstrafe für eine geringfügigere Gesetzesübertretung: Sie werde ... eine Buße bekommen, einen Zettel an ihren Wagen (Frisch. Gantenbein 117); jmdn. für etw. mit einer B. belegen; er. der wegen unkorrekten Abwiegens von Obst und Gemüse -n hatte zahlen müssen (Grass. Blechtrommel 389). Bussel [bus)]. das; -s. -[n]: svw. tBusserl; fagsseln [zu mhd. bussen = küssen, liebeln]: svw. tbusserln. büßen ['by.sijl <sw. V.; hat) [mhd. büe3en = bessern, wieder- 450
butter-, Butter- gutmachen, ahd. buosen = [verbessern, wiedergutmachen, wiederherstellen]: I. a) (Rel.) durch selbstgewählte oder auferlegte Bußübungen von einer Schuld o. ä. wieder frei werden: daß ihn nichts zurückhalten könne. ... um ... für seine ... Sünden zu b.. die Pilgerfahrt nach Rom anzutreten (Hesse. Narziß 259); b) sühnen: eine Tat b.; sie sorgte dafür, daß dieser Teufel für seine Untaten ... büßte (Thieß, Reich 632); das mußt du/sollst du [mir] b.; c) Strafe erleiden, auf sich nehmen müssen: er mußte für seine Tat schwer b.; er hatte dafür [lange] zu b.. daß ...; d) mit erw. bezahlen, mit etw. für etw. einstehen müssen: er büßte seinen Leichtsinn mit dem Leben. 2. (Schweiz, jur.) mit einer Geldstrafe belegen: man hat ihn mit einer hohen Strafe gebüßt. 3. (veraltet) befriedigen: da ich denn ... meine Lust, mit allerlei Kindern dieser Fremde Fühlung zu nehmen, hinlänglich gebüßt hatte (Th. Mann. Krull 330); Bitter fby:se]. der; -s. - (Rel.): jmd., der für begangene Sünden Buße (1 a) tut. Büßer-: -gewand. das: rauhes Gewand des Büßers: Ü Ich erscheine nicht im B. vor einer breiten Öffentlichkeit (trete nicht als Reuiger, in bußfertiger Haltung vor die Öffentlichkeit; Kantorowicz. Tagebuch I. 14); -hemd, das; -kleid, das: -schnee, der (Geogr.): an Pilgergestalten erinnernde Schmelzformen von Schnee, Firn u. Gletschereis bes. in den tropischen Hochgebirgen. Büßerin, die; -. -nen: w. Form zu t Büßer. Busserl fbosül]. das; -s. -[n] (südd.. österr. ugs.): Kuß: dafür kriegst du ein B.; bgsserln <sw. V.; hat) [zu tbusseln]: küssen. Bussole [bo'so:b], die; -. -n [ital. bussola. eigtl. = kleine Büchse (dir die Magnetnadel) < vlat. buxida. Akk. von: buxis. f Büchse (1)]: svw. t Magnetkompaß. Büste fbYsta], die; -. -n [frz. buste < ital. busto. H. u.]: 1. plastische Darstellung eines Menschen in Halbfigur od. nur bis zur Schulter: die bronzene B. eines römischen Kaisers; Verbrennen Sie auch diese Statuetten und -n. deren Anblick in Sünde stürzt (Th. Mann. Tod u. a. Erzählungen 182). 2. weibliche Brustpartie: eine gut entwickelte B.; Die Primadonna setzte die Hände auf die Hüften und warf die B. nach vorn (H. Mann. Stadt 181); ein Kleid mit ausgearbeiteter B. 3. (Schneiderei) auf einem Ständer angebrachte Nachbildung des menschlichen Rumpfes, die zum Anprobieren der in Arbeit befindlichen Kleidungsstücke dient; Schneiderpuppe: ein Kleidungsstück nach der B. abstecken; (Zus. zu 2:> Büstenhalter, der: Teil der Unter- kleidung, der der weiblichen Brust Form u. Halt geben soll: beim Weiterrennen riß ein Träger des -s (Dorpat. Ellenbogenspiele 1S6); Abk.: tBH. Bustrophedon [bostrofe'cbn], das; -s [lat. büstrophedon < griech. boustrophedön. eigtl. = sich wendend wie der Ochse beim Pflügen]: Schreibrichtung, bei der die Schrift abwechselnd nach rechts u. nach links (.Jurchenwendig") läuft (bes. in frühgriech. Sprachdenkmälern). Busuki [bu'zu:ki]. die; -. -s [ngriech. busuki. aus dem Türk.J: griechisches, in der Volksmusik verwendetes Lauteninstrument. Butadien [buta'die:n]. das; -s [Kurzwort aus Butan, di- u. -en]: ungesättigter gasförmiger Kohlenwasserstoff (Ausgangsstofffür synthetisches Gummi); Butan [bu'ta:n]. das; -s. -e [zu lat. bütyrum < griech. boütyron = Butter]: gesättigter gasförmiger Kohlenwasserstoff, der in Erdgas u. Erdöl enthalten ist. Butike [buti:kd]: svw. tBudike; Butjker: svw. tBudiker. Butler ['hatte, selten: 'trette]. der; -s. - [engl, butler < afrz. bouteillier = Kellermeister, zu spätlat. buUOicula = Fäßchen. Krug]: Diener in einem vornehmen Haushalt, bes. in England: ... John und Lucie. Sie kochte, kochte sehr gut. und er war B. (K. Mann. Memoiren 121). Butt Ibotl. der; -[eis. -e [aus dem Niederd.. zu: butt = stumpf, plump]: Vertreter einer in zahlreichen Arten vorkommenden Familie der Plattfische. Butt Rm]. die; -. -en [t Bütte] (landsch.): einem Faß ähnliches Vortragspult für den Büttenredner bei einer Karnevalssitzung: in die B. steigen. Butte [böte], die; -. -n (südd.. österr.. Schweiz.): 1. svw. t Bütte (a). 2. (Winzerspr.) bei der Weinlese gebrauchtes, hohes, auf dem Rücken zu tragendes Gefäß für die Trauben. Bütte CbYtd]. die; -. -n [mhd. büt[t]e. büten. ahd. butin[na] < mlat. butina = Flasche. Gefäß < griech. bytfne (py- tine)]: a) großes hölzernes I wannenartiges Gefäß: Wäsche in einer B. einweichen; b) in der Papierherstellung gebrauchtes großes, ovales Gefäß mit Rührwerk. Buttd ['bot}]: svw. T Buddel. Büttel t'bYtj]. der; -s. - [mhd. bütel. ahd. butil. zu tbieten = bekanntmachen, wissen lassen]: I. (veraltet) Gerichtsbote, Häscher. 2. (abwertend veraltend) Ordnungshüter; Polizist o. ä.: Zum erstenmal... war ich den -n dankbar (Lynen. Kentaurenfährte 302). 3. (abwertend) jmd., der dienstfertig das ausführt, was eine Obrigkeit von ihm verlangt: Ü ich bin doch nicht dein B.!; <Zus. zu 2:> Bütteldienst, der. Bütten ['bvtn], das; -s: svw. f Büttenpapier: Briefkarten aus B. Bitten-: -papier, das: handgeschöpftes Papier mit ungleichmäßigem, gefranstem Rand u. Wasserzeichen; Mund, der: für Büttenpapier charakteristischer gefranster Rand; -rede, die: in der Butt gehaltener, witzig-lustiger Vortrag eines Karnevalisten in der rheinischen Fastnacht; -redner. der: jmd., der eine Büttenrede vorträgt. Butter ['böte], die; - [mhd. buter. ahd. butera < vlat. *buti- ra, *butura < lat. bütyrum < griech. boütyron. eigtl. = Kuhquark]: aus Milch gewonnenes, bes. als Brotaufstrich verwendetes Fett: ein Stück B.; die B. ist hart, ranzig: B. aufs Brot streichen, (ugs.:) schmieren; B. auslassen; etw. in [guter] B. braten; die Vorräte schmolzen dahin wie B. an der Sonne (sehr rasch); jmd./jmds. Herz ist weich wie B. (ist zu empfindsam, zu nachgiebig): *fendm. fällt die B. vom Brot (ugs.; jmd. ist enttäuscht, entmutigt); sich nicht die B. vom Brot nehmen lassen (ugs.; sich nichts gefallen lassen, sich nicht benachteiligen lassen); imdm. die B. auf dem Brot nicht gönnen (ugs.; auf jmdn. neidisch sein); B. auf dem Kopf haben (südd.. österr.; ein schlechtes Gewissen haben; nach dem Sprichwort ..wer Butter auf dem Kopf hat. soll nicht in die Sonne gehen": die Butter wurde früher von den Bauersfrauen in einem Korb auf dem Kopf zum Markt getragen); es ist alles in [bester] B. (ugs.; es ist alles in Ordnung; H. u., •iell. urspr. = in guter Butter, nicht in billigem Fett gebraten). bytter-, Butter-: -bemme, die (ostmd.): svw. t-brot; -berg, der <o. PI.) (ugs.): im Übermaß angewachsene staatlich eingelagerte Butterbestände; -birne, die: Bez. für verschiedene Birnensorten, die sich durch bes. weiches Fruchtfleisch auszeichnen; -Wume. die: volkst. Bez. für verschiedene gelbblühende Wiesenblumen (z.B. Hahnenfuß, Löwenzahn u. a.); -brot, das: mit Butter bestrichene Scheibe Brot: ein B. zum Frühstück mitnehmen; [sich] ein B. machen; *auf B. (Kinderspr.; zur Probe, probeweise); für ein B. arbeiten (ugs.; gegen sehr geringe Bezahlung arbeiten); etw. fiir/im ein B. bekommen/[ver]kaufen) (ugs.; etw. sehr billig bekommen/ ver!kaufen); imdm.. etw. aufs B. schmieren/streichen (ugs.; jmdm. etw. für ihn Ärgerliches o. ä. deutlich zu verstehen geben; jmdm. einen Vorwurf machen), dazu: -brotpa- pier, das: fettundurchlässiges Einwickelpapier, bes. für Frühstücksbrot u. ä.; -creme, die: aus schaumig gerührter Butter hergestellte Creme als Tortenfüllung, dazu: MTemetorte. die; Mlose, die; ^faß, das: 1. Faß zur Aufbewahrung u. zum Transportieren von Butter. 2. Gefäß, in dem Butter gestoßen wird: ^fett, das: das in der Butter u. in der Milch enthaltene Fett; -flöckchen, das (landsch.): kleines, einer Schneeflocke ähnliches Stückchen Butter: vor dem Backen werden B. auf dem Kuchenteig verteilt; -frau, die: Landfrau, die Butter auf dem Markt od. an der Haustür an ihre Kunden verkauft; ^gebäck, das: mit Butter zubereitetes ausgestochenes/ Gebäck: -gebackene, das (landsch.): svw. t-gebäck; -gelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -gelb, das; -s (Chemie): früher zum Färben von Butter verwendeter Azofarbstoff; -käse, der: flacher, zylindrischer ] butterähnlich weicher, milder Vollfett- od. Rahmkäse; vgl. Bei paese; -keks, der: Keks einer Kekssorte, die unter Verwendung von Butter hergestellt wird; -klumpen, der: größeres Stück Butter; -krem, die (ugs. auch: der): svw. t -creme; -kuchen, der: Kuchen aus Hefeteig, der vor dem Backen mit Butterstückchen u. Zucker bestreut wird; -kugel, die. -kügelchen, das <meist Pl.>: zu einer kleinen Kugel geformtes Stückchen Butter (Formdes Abrichtens); -messer, das: zwn Abschneiden von Butter bestimmtes Messer; -milch, die: nur noch wenig Fett enthaltende Milch, die bei der Butterherstellung als Rückstand übrigbleibt; -pilz, der: eßbarer Röhrenpilz mit gelbem bis schokoladebraunem Hut u. zitronengelber Unterseite; -pinsel.der: Pinsel, mit dem Gebackenes, nachdem es aus dem Backofen kommt, mit Butter bestrichen 29* 451
Butterfly wird: ^röhrling, der: svw. t-pilz; -schmalz, das: durch Auslassen von Butter gewonnenes Butterfett: -schnitte, die (landsch.): svw. t -brot; -seite.die: 1. mit Butter bestrichene Seite einer Brotscheibe: das Brot ist auf die Butterseite gefallen; * auf die B. fallen (ugs.; Glück haben): er ist ein Glückskind, er fällt stets auf die B. 2. (ugs.) vorteilhaftere Seite von etw.: man hat ihn nur die B. der Sache sehen lassen; -stulle, die (landsch.): svw. t-brot; ^teig, der: Mürbeteig, der unter Verwendung von Butter hergestellt wird: -vogel.der: volkst. Bez. für I Zitronenfalter; -weck. der: 1. (landsch.) mit Butter bestrichenes Weizenbrötchen. 2. (landsch. veraltet): wie ein Wecken geformte Butterpor- tion: MVfiich <Adj.; o. Steig.): a) sehr weich, so weich wie Butter: die Birnen sind b.; Ü Unsere vierstrahlige Boeing 747 landete b. auf der Betonpiste des Flughafens von Lima (Cotton, Silver-Jet 118); b) keine Festigkeit (die man eigentlich erwartet hat) in seiner Haltung o.a. zeigend: -e Abmachungen; c) (Sport Jargon) (vom Zuspiel) gefühlvoll, ohne Wucht: sein Paß kam b. in den freien Raum. Butterfly fbAtoflaj]. der; -s. - [amerik.-engl. butterfly. eigtl. = Schmetterling (nach den ähnlichen Bewegungen)]: I. (Eiskunstlauf) ein Spreizsprung: Seine Kür mit ... einem besonders gelungenen B. (FAZ 23. 10. 61, 11). 2. <o. PI.) (Schwimmen) svw. tButterflystil. 3. (Turnen) svw. ISchmetterling: <Zus. zu 2:) Butterflystil, der; -[eis (Schwimmen): Schwimmstil, bei dem die Arme gleichzeitig über dem Wasser nach vorn geworfen u. unter Wasser nach hinten geführt u. die Beine (wie beim Brustschwimmen) angezogen, dann seitwärts nach hinten gestoßen u. zur Streck- läge geschlossen werden: Schmetterlingsstil. bgtterig <Adj.; o. Steig.): viel Butter enthaltend: sehr nach Butter schmeckend: der Teig ist. schmeckt sehr b.; buttern [botun] <sw. V.; hat): 1. Butter herstellen: in diesem Bauernhaus buttert man noch selbst; Jedes Wochenende wurde gebuttert (Grzimek. Tiere 74). 2. (Kochk.) mit Butter bestreichen, ausstreichen: eine Toastscheibe, die Kuchenform b. 3. (ugs.) (viel Geld) in etw. hineinstecken, für etw. verwenden ohne daß es sich auszahlt j: er hat sein ganzes Vermögen in das Unternehmen gebuttert. 4. (landsch.) (sein mitgebrachtes Frühstück, seine Butterbrote) verzehren: Sein Frühstück buttert der Kumpel, auf der Gezähekiste kauernd (Spiegel 26, 1966. 28). 5. (Sport Jargon) den Ball wuchtig (in eine bestimmte Richtung) schießen: er butterte den Ball aufs Tor. Buttje ['boüal. (auch:) Buttjer ['bot]«], der; -s. -s [aus dem Niederd.. zu: butt = stumpf (abgeschnitten), gedrungen; vgl. Butt] (nordd.): Junge. Kind. Büttner ['bvtnB]. der; -s. - [zu ?Bütte] (landsch.): svw. t Böttcher. Button [bAtn], der; -s, -s [amerik.-engl. button. eigtl. = Knopf < frz. bouton. zu: bouter = stecken, stoßen < fränk. *bötan]: runde Ansteckplakette mit einer Aufschrift /, mit der man seine politische od. andere Meinung od. Einstellung offen zu erkennen gibt: er trägt einen B. mit dem Symbol seiner Partei; Button-down-Hemd t-'daun]. c,C [tse:; ta. A], das; -. - [mhd.. ahd. c]: 1. dritter Buchstabe des Alphabets, ein Konsonant. 2. (Musik) erster Ton der Grund-(C-Dur) Tonleiter. Cabaletta [kaba'leta], die; -, -s u. ...tten [ital. cabaletta]: kleine Arie. Caballero [kabaTje:ro. auch: kava...]. der; -s. -s [span. cabal- lero < lat. caballärius = Pferdeknecht]: 1. (hist.) spanischer Edelmann. Ritter. 2. Herr (in der Anrede nicht in Verbindung mit einem Namen). Cabanossi: tKabanossi. Caban fkaba:n], der; -s. -s [frz. caban = Regenmantel, über das Sizilian. aus dem Arab.l: modischer kurzer Herrenmantel l mit breiten Revers u. breitem Kragen]. Cabaret [kaba're:. auch: *ka...]: fKabarett. Cabochon [kabD'Jö:], der; -s. -s [zu frz. caboche = Kuppe]: a) Schliff, bei dem die Oberseite des Schmucksteins kuppeiförmig gewölbt erscheint: b) Schmuckstein mit Cabo- chonschliff: <Zus.:) CabochonschlifT, der: svw. fCabochon (a). das [zu engl, button-down = festgeknöpftl: sportliches Oberhemd, dessen Kragenspitzen festgeknöpft sind. bgttrig: t butterig. Butyl [bu'ty.i]. das; -s [zu t Butan u. griech. hyle = Gehölz. Holz; Stofll: Kohlenwasserstoffrest mit vier Kohlenstoffatomen: <Zus.:> Butybükohol, der: als Lösungsmittel od. Riechstoff verwendeter Alkohol mit vier Kohlenstoffatomen: Buty- rometer [butyro'me:te]. das; -s, - [zu lat. bütyrum = Butter (< griech. boütyron) u. t ^meter]: Meßrohr zur Bestimmung des Fettgehaltes der Milch. 'Blitz [bot?], der; -en. -en [mhd. butze] (landsch.): Schreckgestalt. Kobold. 2Butz [-]. der; -en. -en [tButzen] (landsch.): Kerngehäuse des Apfels. BQtzchen [bYts^an]. das; -s. - [zu t butzen] (rhein.): Küßchen. Butze ['but§d]. der; -n. -n (landsch.): svw. T'Butz; <Zus.:> Butzemann, der; -s. -mannen Kobold. Kinderschreck: die Kinder haben Angst vor dem B. Butzen [but$n]. der; -s, - [spätmhd. butzen. zu mhd. bösen, ahd. bösan = schlagen, also eigtl. = abgeschlagenes, kurzes Stück]: 1. (landsch.) svw. t2Butz. 2. (landsch.) Verdickung im Glas/. 3. (Bergmannsspr.) unregelmäßig geformte selbständige Mineralmasse im Gestein: <Zus. zu 2:) Butzenscheibe, die: kleine, runde, in der Mitte zu einem Butzen verdickte Glasscheibe, die. zu mehreren in einer Bleifassung zusammengefaßt, als Fensterverglasung dient. dazu: Butzenscheibenlyrik, die [iron. Bildung von P. Heyse fürdiealtertümelnde Dichtung des späten 19. Jh.s] (abwertend): episch-lyrische Dichtungen mit Themen der Ritterromantik: V. von Scheffel wird der B. zugerechnet. butzen 1'bYtsn] <sw. V.; hat) [zu mhd. butzen = stoßen] (rhein.): küssen. Büx [bYks]. die; -. -en. Buxe [buksal. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. buxe. zusgez. aus: *bukhose = Hose aus Bock (sieder), zu: buk. bok = Bock] (nordd.): Hose. Buxtehude [bokstdhu:dd; nach der Stadt Buxtehude im Landkreis Stade] in den Fügungen in, aus, nach B. (ugs.; irgendwo in. aus einem kleinen, unbedeutenden, abgelegenen Ort: irgendwo weit draußen): außer dieser Wohnung hat er noch ein Häuschen irgendwo in B. hye-bye! [bai'bai] <Adv.) [engl, bye-bye. Verdopplung von t(good) bye] (ugs.): auf Wiedersehen! Byzantiner [bytsan'ti:nB]. der; -s. - [tByzantinismus] (bil- dungsspr. veraltend): Kriecher. Schmeichler: byzantinisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr. veraltend): schmeichlerisch, kriecherisch: Byzantinismus [bytßan- ti'msmus], der; - [nach den Zuständen am Kaiserhof in Byzanzl (abwertend): Kriecherei. Schmeichelei: Jene merkwürdige, unheilvolle Abart des B , die da sagt: ..Der Kaiser .... der Führer.... der Kanzler hat immer recht** (Dönhoff. Ära 16); Byzantinist, der; -en. -en: Wissenschaftler u. Lehrer/ auf dem Gebiet der Byzantinistik: Byzantinjstik, die; -: Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der byzantinischen Kultur u. Geschichte befaßt. Cabrio: IKabrio. Cabriolet [kabrio'le:]:! Kabriolett. Cachenez [kaj(d)'ne:]. das; -s [...e: (s)J. -s [...e:s: frz. cache- nez. eigtl. = versteck die Nase!]: seidenes] Halstuch: Der adelige Herr mit... dem stets blütenweißen C. (Spiegel 38. 1966. 27). Cachet [ka'Je:. ka'Jel.das; -s. -s [frz. cachet = Handstempel. Siegel] (veraltet): 1. Siegel. 2. Eigenart. Gepräge. Eigentümlichkeit: Cachetage [kaj'ta:»]. die; -. -n [frz. cachetage, eigtl. = Versiegelung, zu Icachet; vgl. kaschieren] (Kunst- wiss.): I. <o. PI.) Verfahren der Oberflächengestaltung in der modernen Kunst, bei dem Münzen. Schrauben u. ä. in reliefartig erhöhte Farbschichten wie Siegel eingedrückt werden: die Technik der C. 2. nach dem Verfahren der Cachetage (1) gefertigtes Bild: eine Ausstellung neuer -en. Cachetero Otaüe'texol. der; -s. -s [span. cachetero. eigtl. = Dolch]: Stierkämpfer, der dem vom Matador (1) verwundeten Stier den Gnadenstoß gibt. cadiieren: tkaschieren. c 452
Canter Caddie ['kedi. engl.: kaedi], der; -s. -s [engl, caddie. zu cadet, t Kadett): 1. Junge, der den Golfspielern die Schläger trägt. 2. zweirädriger Wagen zum Transportieren der Golfschläger. 3. Einkaufswagen in einem Supermarkt. Cadmhm: f Kadmium. Cafe [ka'fe:!. das; -s. -s [frz. cafc. tKaffeel: Gaststätte, die in erster Linie Kaffee u. Kuchen anbietet, Kaffeehaus: ein gemütliches, schön gelegenes C; Cafe complet [kafekö'plel. der; - -. -s -s [...kÖ'ple; frz. cafö complet. aus: cafe = t Kaffee u. complet = tkomplettl (Schweiz.): Kaffee mit Milch, Brötchen, Butter u. Marmelade: Cafe creme [ka- fe'kre:ml. der; - -. -s - [...'kre:m; frz. cafe creme, aus: cafö = t Kaffee u. creme = Sahne. tCremel (Schweiz.): Kaffee mit Sahne: Cafeteria [kafeto'ri:a]. die; -. -s [amerik. Cafeteria < span. Cafeteria = Kaffeegeschäft, zu: cafö. TKaffeel: Imbißstube: Restaurant mit Selbstbedienung: Cafetier [kafe'üe:], der; -s. -s [frz. cafetierl (veraltet): Kaffeehausbesitzer; Cafetiere [...'Ue:ra. ...e:ra]. die; -. -n [frz. cafe- tierel (veraltet): 1. w. Form zu ICafetier. 2. Kaffeekanne. Caisson pce'sö.j, der; -s, -s [frz. caisson < ital. cassone. zu lat. capsa = Kasten] (Technik): Senkkasten für Bauarbeiten unter Wasser; <Zus.:> Caissonkrankheit, die; - (Med.): Krankheit, die nach Arbeiten unter erhöhtem Luftdruck (z.B. in Senkkästen) auftritt, Druckluftkrankheit. Cabunus ['ka:lamosl. der; -. ...mi [lat. calamus < griech. kälamosj: antikes Schreibgerät aus Schilfrohr. calando [ka'lando] <Adv.) [ital. calando = nachlassend! (Musik): an Tonstärke u. Tempo gleichzeitig abnehmend. Calcit: f Kalzit. Calciun: f Kalzium. Calembour. Calembourg [kalä'bu:?]. der; -s. -s [frz. calembour, H. u.] (veraltet): Wortspiel. Calendae [ka'lende; lat.]: t Kaienden u. ad calendas graecas. Californiuni [kaliTarnium]. das; -s [nach der University of California (Berkeley), wo es zuerst hergestellt wurde]: chemischer Grundstoff, ein stark radioaktives Metall aus der Gruppe der Transurane; Zeichen: Cf Calla ['kala]. die; -. -s [zu griech. källos = Schönheit]: zu den Aronstäben gehörende, langstielige Zierpflanze mit breiten, glatten grünen Blättern u. langgestieltem Blütenstand mit weißem Hüllblatt. Callboy ['kry.lboi]. der; -s. -s [zu engl, to call = anrufen > u. boy = Junge]: junger Mann, der auf telefonischen Anruf hin Männer besucht od. männliche Besucher empfängt u. gegen Bezahlung deren homosexuelle Wünsche befriedigt: Da Jim kein Geld hat. wird er ..Callboy44 (MM 25. 6. 70. 30); Callgirl fkalgal]. das; -s. -s [engl, call girl. zu: to call = anrufen u. girl = Mädchen]: Prostituierte, die auf telefonischen Anruf hin Besuche macht od. Besucher empfängt: Tel Aviv ist so modern, daß die Polizei sich sogar jetzt mit dem Problem der ..Callgirls" beschäftigen muß (FAZ 71.1958. 5). dazu: Callgirlring« der: organisierte Gruppe von Callgirls: ein C. ist aufgeflogen. Cahmet [kaly'mej: tKalumet. Calvados [kalva'do:s]. der; -. - [frz. Calvados, nach dem gleichnamigen Departement in der Normandie]: französischer Apfelbranntwein. calvinisdi usw.: tkalvinisch usw. Calx [kalks].die; -. Kalces [kaltße.s; lat. calx): Kalk. Calypso [ka'lipso], der; -[sl. -s [H. uj: 1. volkstümliche Gesangsform der afroamerikanischen Musik Westindiens. 2. figurenreicher Modetanz im Rumbarhythmus. Cambium: I Kambium. Camembert ['kamambe:?. ...be:s; auch: kamä'be:^]. der; -s. -s [nach der gleichnamigen Kleinstadt in der Normandie]: vollfetter Weichkäse mit weißem Schimmelbelag. Camera obscura ['kamera Dps'ku.ra]. die; - -. ...rae ...rae [...rE...re; lat. camera obscüra = dunkle Kammer]: innen geschwärzter Kasten, auf dessen transparenter Rückwand eine auf der Vorderseite befindliche Sammellinse ein kopfstehendes, seitenverkehrtes Bild erzeugt. Camion fkamiö], der; -s. -s [frz. camion. H. u.] (Schweiz.): Lastkraftwagen; Camionnage ['kampna.'sl. die; - [frz. ca- mionnage] (Schweiz.): 1. Spedition. 2. Gebühr für die Beförderung von Frachtgut, Rollgeld; Camiomeur ['kamiDno:?]. der; -s. -e [frz. camionneur] (Schweiz.): Spediteur. Camouflage [kamu'fla:^]. die: -. -n [frz. Camouflage] (bes. Milit.; veraltet): Tarnung: Der Vietcong ... ist Meister der C. Jeden Baum. Jeden Strauch nutzt er zur Tarnung (Spiegel 32. 1966. 61); Ü eine Politik der C. betreiben; eamouflieren [kamu'fli:ren] <sw. V.; hat) [frz. camoufler < ital. camuflare. H. u.] (veraltet): tarnen, verbergen: ihre Ratlosigkeit zu c. (Spiegel 25. 1975. 23). Camp [kemp]. das; -s. -s [engl, camp < frz. camp < ital. campo < lat. campus = Feld]: 1. Zelt Hager; Ferienlager aus Zelten od. einfachen Häuschen: seine Ferien in/auf einem C. verbringen. 2. Gefangenenlager. Campanile: fKampanile. Campari©[kam'pa:ri],der; -s. - [nach der Firma D. Campa- ri. Mailand]: ein Bitterlikör. Campecheholz [kam'petfe-]: t Kampescheholz. campen['kempn] <sw. V.; hat) [engl, to camp < frz. camper. zu: camp. f Camp]: am Wochenende od. während der Ferien im Zelt od. Wohnwagen leben: wir wollen dieses Jahr mit der ganzen Familie in Südfrankreich c; Interesse am ... campenden Bundesbürger (Kanu-Sport 10. 1959. 192); <Abl.:) Camper ['kempn]. der; -s, - [engl, camper]: jmd., flf£Tcflmpr;Campesino[kampe'zi:no], der; -s. -s [span. cam- pesino. zu: campo = Land. Feld < lat. campus = Feld]: armer Landarbeiter, Bauer, bes. in Spanien u. Südamerika. Campher ['kamfe]: t Kampfer. Campignien [käpin'j£:]. das; -[s] [nach der Fundstelle in Campigny in Frankreich]: Kulturstufe der Mittelsteinzeit. Camping ['kempinl. das; -s [engl, camping]: das Leben im Freien auf Campingplätzen /. im Zelt od. Wohnwagen während der Ferien od. am Wochenende: wir fahren zum C; Mit polizeilicher Reglementierung des Zeltens, obligatorischen Campingplätzen... führte sich das C. rasch ad absurdum (Enzensberger. Einzelheiten I. 200). Camping-: -artikel, der: Gegenstand der Campingausrüstung; -ausrüstung, die: Gesamtheit aller zum Camping notwendigen Gegenstände; ^beutel, der: leichter, rucksackartiger Beutel, meist aus Segeltuch u. mit einem Boden aus Plastik, der über einer Schulter getragen wird; -bus, der: wie ein Wohnwagen ausgestatteter Kleinbus; -freund, der: Anhänger des Campings; -fiihrer, der: Verzeichnis von Campingplätzen mit den zum Campen notwendigen Informationen; -«eschirr, das; -liege, die: vgl. -stuhl; -möbel, das <meist PL): -platz, der: für eine größere Anzahl von Campern angelegter Platz; -reise, die; -stuhl, der: zusammenklappbarer, besonders leichter Stuhl; -tisch, der: vgl. ^stuhl; -Verzeichnis, das: svw. t ^führen -zubehör, das <o. PI.). Campus ['kampos. engl.: 'kaempds]. der; - [amerik.-engl, campus < lat. campus = Feld]: (bes. in den USA u. in Großbritannien) Gesamtanlage einer Hochschule, Universitätsgelände. Canadieme [kana'djen(d)]. die; -. -s [zu frz. canadien = kanadisch]: lange, warme, sportliche Jacke mit Gürtel. Canaille: t Kanaille. Canasta [ka'nasta]. das; -s Ispan. canasta. eigtl. = Korb < lat. canistellum. Vkl. von: canistrum = aus Rohr geflochtener Korb < griech. känastron; nach der Bez. der Kartenfigur, die die meisten Pluspunkte in den ..Korb41 des Siegers bringt]: Kartenspiel für 2 bis 6 Personen, das mit 2 mal 52 Karten u. 4 Jokern gespielt wird. Cancan [kä'kä:]. der; -s. -s [frz. cancan. vielL.von einer kinderspr. Bez. für: canard = Ente (nach der Ähnlichkeit der Bewegungen)]: (bes. als Schautanz in Varietes u. Nachtlokalen) lebhafter Tanz im 2/4-Takt, bei dem die Beine abwechselnd hochgeworfen werden. Candela [kande:la], die; -. - [lat. candela = Kerze] (Physik): Einheit der Lichtstärke; Zeichen: cd Cannabis ['kanabis], der; - [lat. cannabis < griech. kännabis]: a) Hanf: b) (bes. amerik.) svw. t Haschisch. Cannae: fKannä. Cannelloni tkanelo:ni] <P1.) [ital. cannelloni. PI. von: can- nellone. zu lat. canna = kleines Rohr]: mit Fleisch gefüllte u. mit Käse überbackene Röllchen aus Nudelteig. Canoe: tKanu. CaAon ['kanjon. kan'Jo.n]. der; -s. -s [span. caftön. viell. < älter span. callön. Vgr. von: calle = Straße < lat. callis = Pfad]: (bes. im westlichen Nordamerika) enges, tief eingeschnittenes, steilwandiges Tal. Canossa:! Kanossa. cantabile kan'ta:bib] <Adv.) [ital. cantabile; lat. cantäbilis = des Besingens wert] (Musik): gesangartig, ausdrucksvoll; cantando [kan'tando] <Adv.) [ital. cantando < lat. cantan- dum.Gerundium von: cantäre = singen] (Musik): singend. Canter usw.: T Kanter usw. 453
Canto Canto [kanto], der; -s. -s [ital. canto < lat. cantusj: Gesang; Cantu§ fkantus]. der; -. - [kantu:s; lat cantus] (Musik): Gesang, Melodie; melodietragende Oberstimme bei mehrstimmigen Gesängen; Cantus firmus [- 'firmos]. der; - -. -['kantu:s] ...mi [lat. firmus = fest(stehend)] (Musik): Hauptmelodie eines mehrstimmigen Chor- od. Instrumental- satzes; Canzone: ital. Form von f Kanzone. Capa ['kapal.die; -. -s [span. capa < vlat. cappa = Mantel mit Kapuze]: farbiger Mantel der Stierkämpfer; Cape [ke:p]. das; -s, -s [engl, cape = Mantelkragen. Umhang < afrz.. aprovenz. capa < vlat. cappa = Mantel mit Kapuze]: ärmelloser Umhang mit Kapuze I: ein weites C; sie legte ihr C. um die Schultern; Capcador [kapeado:?]. der; -s. -es [...o:res]. (eindeutschend auch:) Kapeador. der; -s. -e [span. capeador]: Stierkämpfer, der den Stier mit der Capa reizt. Cappuccino [kapo'tJi:no]. der; -[s]. -s [ital. cappuccino. zu: cappuccio = T Kapuze, nach der Farbe der Kutte, die von den Kapuzinermönchen getragen wird]: hei fies Kaffeegetränk* das mit geschlagener Sahne u. ein wenig Kakaopulver serviert wird. Capriccio, (auch:) Kapriccio [ka'pntJo]. das; -s. -s [ital. Capriccio, eigtl. = Laune. Schauder, wohl zu: capo = Kopf u. riccio = Igel, also etwa = Igelkopf) (Musik): scherzhaftes, launiges Musikstück; capriccioso flcapn'tjo:- 20] <Adv.> [ital. capriccioso] (Musik): eigenwillig, launenhaft, kapriziös, scherzhaft; Caprice [ka'pri:s3. frz.: ka'pris]. die; -, -n [frz. caprice = Laune]: 1. frz. Form von T Capriccio. 2. svw. t Kaprice. Capsien [ka'psifi:]. das; -[s] [nach dem Fundort Gafsa in Tunesien]: Kulturstufe der Alt- u. Mittelsteinzeit. Captatio benevolentiae (kap'ta:tsio benevo'lentsiel.die; -• [lat. captatio benevolentiae = Haschen nach Wohlwollen] (Stilk.): das Werben um die Gunst des Lesepublikums mit bestimmten Redewendungen. Capuchon [kapy'Jö:], der; -s, -s [frz. capuchon. zu: cape = Kappenmantel < aprovenz. capa, tCape]: Damenmantel mit Kapuze. Caput mortuum ['kapot mortuum]. das; - - [lat. caput mortuum = toter Kopf (nach einer Bez. in der Alchimie)]: 1. Englischrot (als Malerfarbe u. Poliermittel verwendet). 2. (veraltet) etw. Wertloses. Car [ka:?]. der; -s. -s (Schweiz.): kurz Tür t Autocar. Carabiniere: f Karabiniere. Caracalla [kara'kala]. die; -. -s [lat. caracalla (gall. Wort)]: langer Kapuzenmantel (Kleidungsstück in der Antike). Caradio: t Karacho. canunba! [ka'ramba] (InterJ.) [span. caramba. H. u.] (ugs): zum] Teufel!; Donnerwetter! Caravan ['ka(:)ravan. kara'va.n, (seltener:) kerevEn. --'-]. der; -s. -s [engl, caravan < ital. caravana = f Karawane]: 1. a) kombinierter Personen- u. Lastwagen; b) Reisewohnwagen; im C. durch Italien reisen. 2. Verkaufswagen: -s Air Fleisch. Fisch u. Geflügel: Caravaner ['ka(:)rava:nB. kara- 'va:ma. (seltener:) keravenB]. der; -s. -Jmd.. der vorübergehend! im Caravan (1 b) lebt; Caravaning ['ka(:)rava:nro. kara'va:nro. (seltener:) 'keravsnin]. das: -s [engl, caravaning]: das Reisen. Leben im Caravan (1 b): die Vor- und Nachteile von Camping und C. Carbid: t Karbid; Carbolineum: t Karbolineum; Carbonat: t Karbonat; Carboneun [karbo'ne.um]. das; -s [zu lat. carbo = Kohle]: in Deutschland veraltete Bez. fiir t Kohlenstoff; Zeichen: C Cardigan[kardigan.engl.: 'kariiganl.der;-s.-s[engl.cardi- gan. nach J. Th. Brudenell. 7. Eml of Cardigan (1797 bis 1868)]: lange, wollene Strickweste für Damen. care of [kear av; engl., eigtl. = (unter) Obhut von] (Zusatz bei der Adressenangabe auf Briefumschlägen): wohnhaft bei...; Abk.: c/o carezzando [karc'tsando]. carezzevole [kare'tse:vob] <Adv.> [zu ital. carezzare = schmeicheln, zu nilat. cäritia = Schmeichelei, zu lat. cärus = teuer, lieb] (Musik): zärtlich, schmeichelnd, liebkosend. Caries: t Karies. Carioca [ka'rjpka], die; -. -s [port. carioca (indian. Wort)]: um 1930 nach Europa eingeführter lateinamerikanischer Modetanz im 4lrTakt. eine Abart der Rumba. Caritas ['ka Titas], die; - kurz für: Deutscher Caritasverband (Wohlfahrtsverband der kath. Kirche in der Bundesrepublik Deutschland): caritativ: t karitativ. Carmagnole [karman'jo:ta], die; -. -n [nach der piemontesi- schen Stadt Carmagnola] (bist.): 1. <o. PI.) ein französisches Revolutionslied aus dem 18. Jahrhundert. 2. ärmellose Jacke der Jakobiner (1). Carnallit: tKarnalüt. Carnet [de passages] [kar'ne (dd pa'sa:3d)]. das; - - -. -s [kar'ne] - - [frz. carnet de passages. aus: carnet = ONotiz)- buch (< lat. quaternl = vier zusammen), de = von. Tür (< lat. de) u. passages. PI. von: passage. t Passage] (Verkehrsw.): Sammelheft von Triptiks. Zollpassierscheinheft für Kraftfahrzeuge. Carotin: 1 Karotin. carpediem!['kan»'di:em; lat. carpediem. zu: carpe. Imperativ von: carpere = genießen u. diem. Akk. Sg. von: dies = Tag; Horaz. Oden I, 11, 8] (bildungsspr.): nutze den Tag!; genieße den Augenblick! carrarisdi [ka'ra:nj] in der Fügung -er Marmor (Marmor aus den Brüchen von Carrara. einer Stadt in Oberitalien). Canier fkaena]. der; -s. -s [engl, carrier. zu: to carry = tragen, befördern < afrz. carier. zu lat. carrus = Karren]: Unternehmen, das Personen od. Güter zu Wasser, zu Land u. in der Luft befördert. Carte blanche (kartdblä:/]. die; - -. -s -s [kam'blä:!; frz. carte blanche = weiße Karte, zu: carte (tKarte) u. blanche. Fem. Sg. von: blanc. tblanchieren]: unbeschränkte Vollmacht; man gab ihm C. b. zum Handeln. Cartoon [kar'tu:n]. der od. das; -[s]. -s [engl, cartoon < ital. cartone = Pappe. Karton, Vgr. von: carta = Papier < lat. Charta. tKarte]: I. Karikatur; gezeichnete od. gemalte satirische Geschichte in Bildern. 2. <P1.> svw. tComic Strips; Cartoonist [kartunist], der; -en. -en [engl, cartoonist]: Künstler, der Cartoons zeichnet. Casanova [kaza'no:va]. der; -[s]. -s [nach dem ital. Abenteurer G. Casanova (1725-1798)]: Verführer. Frauenheld: er ist ein ausgesprochener C; Als skrupellosen C. entlarvte gestern vor dem Landgericht Karlsruhe eine Zeugin den wegen Großbetrugs ... angeklagten Kaufmann (Bild 16. 6. 64, 3). Cäsarenherrediaft [tsc'zairan-]. die; - [nach dem röm. Feldherrn u. Staatsmann G. Julius Caesar (100 od. 102-44): Alleinherrschaft, diktatorische Herrschaft; Cäsarenwahnsinn, der; -s: krankhafte Übersteigerung des Machttriebs bei Herrschern u. Diktatoren; cäsarisch [tse'za:rif] <Adj.> (bildungsspr.): 1. kaiserlich. 2. selbstherrlich; Cäsarismus [tseza'nsmos]. der; -: unbeschränkte, meist despotische Staatsgewalt; Cäsaropapismus [t§ezaropa'pismus]. der; - [zu Cäsar u. t Papismus]: Staatsform, bei der der weltliche Herrscher zugleich auch geistliches Oberhaupt ist. Casco fkasko]. der; -[s]. -[sj [span. casco]: Mischling in Südamerika. Casein: t Kasein. Cash [kaej; engl, cash < mfrz. casse < ital. cassa. f Kasse]: Bargeld. Barzahlung; cash and carry ['kxj and 'kam; engl., zu: tCash u. carry = das Tragen. Mitnehmen. Subst. zu: to carry. TCarrier] (Wirtsch.): Vertriebsform des Groß- u. Einzelhandels, die auf Bedienung u. besondere Präsentation der Waren verzichtet u. die dadurch bewirkten Kostener spcu- nisse an die Abnehmer weitergibt; Cash-and-caiTy-Klausel, die; -: Vertragsklausel im Überseehandel, wonach der Käufer die Ware bar bezahlen u. im eigenen Schiff abholen muß. Cashewnuß['keju-.engl.:ka'Ju.-l.die; -. -nüsse[engl.cashew (nut) < port.(a)caJu < Tupl acaju = Nierenbaum]: eßbare Frucht des Nierenbaums aus den tropischen Gebieten Amerikas. Cash-flow [kaej'floo]. der; -s [engl, cashflow. zu: tCash u. flow = Flußl (Wirtsch.): Überschuß, der einem Unternehmen nach Abzug aller Unkosten verbleibt u. die Kennziffer zur Beurteilung der finanziellen Struktur des Unternehmens ergibt; Kassenzufluß. Casino: t Kasino. Cäshan [t$e:zlum]. das; -s [zu lat. caesius = blaugrau (wegen der blauen Doppellinie im Spektrum)]: chemischer Grundstoff, ein Metall; Zeichen: Cs Cassa I'kasa]. die; - [ital. cassa]: 1. ital. Bez. für f Kasse. 2. (Musik) Trommel; gran C. (große Trommel). Cassata [ka'sa:ta]. die; -. -s [ital. cassata < arab. qa$ka = große u. tiefe Speiseschüssel]: italienische Eisspezialität. Cassetten-Recorder: t Kassettenrecorder. Castle [ka:sl]. das; -. -s [engl. Castle < afrz. castel < lat. castellum = Festung. Kastell]: engl. Bez. für Schloß. Burg. 454
Cerclesttz Castroismus, (auch:)Castrismus Pcastroismus. ...s'tr...]. der; -: Bez. für die politischen Ideen u. das politische System des kubanischen Ministerpräsidenten Fidel Castro innerhalb des Weltkommunismus. Caar: I Zäsur. Casus: t Kasus; Casus belli [ka:zus bell], der; - -. - [ka:zu:s] - [lat.. zu: casus = Fall u. belli. Gen. Sg. von: bellum = Krieg] (bildungsspr.): Kriegsfall; kriegsauslösendes Ereignis: das Land ist auf den.C. b. vorbereitet; Ü ein C. b. für die niedergelassenen Ärzte (Spiegel 43. 1975, 38); Casus foederis [ka:zus foitbns], der; - - [lat.. zu: foederis. Gen. Sg. von: foedus = Bündnis]: Ereignis, das die Bündnis- p/licht eines Staates auslöst: Casus obliquus [ka:zus obli-.kvus]. der. - -. - [ka:zu:s] ...qui [...vi; lat.. zu: obliquus = schräg, schiefl (Sprachw.): abhängiger Fall (z. B. Genitiv, Dativ. Akkusativ): dieses Substantiv steht in einem C. o.; Casus rectus ['ka.zos 'rektos], der; - -. - [ka:zu:s] ...ti [lat.. zu: rectus = gerade] (Sprachw.): unabhängiger Fall: der Nominativ ist der C. r. Catboot [ketbo:t]. das; -s. -e [engl, catboat]: kleines Segelboot mit einem Mast. Catch [kaetfh das; -: kurz für tCatch-as-catch-can; Catch-as-catdi-can['kaetjdz 'kaetlkaen].das;- [engl, catch- as-catch-can. eigtl. = greifen, wie man nur greifen kann]: 1. (Ringen) von Berufsringern ausgeübte Art des Freistilringens, bei der fast alle Griffe erlaubt sind, in der Regel mit zahlreichen Einlagen, die der Belustigung der Zuschauer dienen. 2. (ugs. abwertend) Anwendung aller nur möglichen brutalen/ Methoden u. Mittel zur Erreichung eines bestimmten Ziels: ein politisches, wirtschaftliches C; damit in der EWG endlich das „Catch-as-catch-can" beendet wird (Welt 21. 11. 64. 9); catchen [ketjn] <sw. V.; hat) [engl, to catch = greifen < afrz. cachier = fangen, zu lat. captäre]: 1. als Catcher kämpfen: mit 20 begann er zu c. 2. (vom Catcher) in bestimmter Weise kämpfen: unfair, brutal c; Catcher ['keife], der; -s. -: Berufsringer, der im Stil des Catch-as-catch-can (1) ringt. Catchup: T Ketchup. Catenacdo [katenatjo]. der; -[s] [ital. catenaccio. eigtl. = Sperrkette. Riegel, zu lat. catena = Kette): besondere Verteidigumstechnik im Fußballspiel, bei der sich bei einem gegnerischen Angriff die gesamte Mannschaft kettenartig vordem eigenen Strafraum zusammenzieht: der italienische C. war nur schwer zu durchbrechen, (ugs.:) zu knacken. Caterpillar ['kaetopib]. der. -s. -[s] [engl. Caterpillar]: bes. beim Straßenbau eingesetzter Raupenschlepper. Cathedra fka:tedra], die; -. ...rae [...re; lat. cathedra < griech. kath&ra = Stuhl. Sessel]: 1. Lehr/stuhl. 2. Ehrensitz, bes. eines Bischofs od. des Papstes: C. Petri (der Päpstliche Stuhl). Caudillo [kap'diljo]. der; -[s], -s [span. caudillo = Anführer. Heerführer]: 1. politischer Machthaber. Diktator. 2. Häuptling. Heerführer. Causa fk^iza]. die; -. ...sae[...ze; lat. causa] (jur.): Grund. Ursache eines Schadens, einer Vermögensänderung usw.j; Cause cäebre [kozse'lebr]. die; - -. -s -s [kozse'lebr; frz. cause celebre. zu: cause = Grund. Rechtsstreit (< lat. causa, tCausa) u. edebre = berühmt < lat. celeber]: berühmter Rechtsstreit, berüchtigte Angelegenheit; Causerie [koza'ri:]. die; -. -n [...Lot; frz. causerie. zu: causer = sich unterhalten, plaudern < lat. causäri = einen Grund vorbringen] (veraltet): 1. leichtverständliche, unterhaltsam dargebotene Abhandlung. 2. unterhaltsame Plauderei; Causeur [ko'zo:?], der; -s. -e [frz. causeur] (veraltet): jmd.. der andere mit unverbindlichen Plaudereien unterhält; Causeuse ko'z0:za]. die; -. -n [frz. causeuse]: 1. (veraltet) gesprächige Frau. Schwätzerin. 2. kleines Sofa. Cavaliere [kava'lie-.re]. der; -, ...ri [ital. cavaliere < lat. caballärius = Pferdeknecht]: ital. Adelstitel u. sein Träger. cave canem! ['ka:va 'ka.nem; lat. cave canem = hüte dich vor dem Hund!] (Inschrift auf Tür od. Schwelle altrömischer Häuser): a) Vorsicht, der Hund ist bissig!; b) nimm dich in acht!, sieh dich vor! Cayennepfeffer [ka'jen-]. der; -s [nach der Insel Cayenne]: vorwiegend aus Chili hergestelltes scharfes Gewürz. CB-Funk Uße:'be>. bei engl. Ausspr.: si: bi: -]. der; -s [gek. aus engl.-amerik. Citizen band = ..Bürgerfrequenzband"] (Nachrichtent.): Sprechfunkverkehr [mit mobilen Anlagen] auf einem bestimmten {Band(l 2 n), für den keine Lizenz benötigt wird; Jeder mannfunk. C-Dur ftse:-. auch: '-'-]. das; -: Tonart; Zeichen: C (tc. C 2); <Zus.:> C-Dur-Etüde, die. Cedille [se'di:j(d)]. die; -. -n [frz. cedille < span. zedilla. eigtl. = kleines z, zu (lat.-)griech. zSta. tZeta]: dem Komma ähnliches diakritisches Zeichen unten an einem Buchstaben I mit verschiedenen Funktionen. z.B. frz. q 's] vor a. o. u od. runtän. f ///. Ceinturon [sEty'rö:], das; -s. -s [zu frz. ceinture = Gürtel < lat. clnctüra] (Schweiz.): Lederriemen des Soldaten. Celesta [tje'lesta]. die; -. -s u. ...sten [ital. oelesta. eigtl. = die Himmlische < lat. caelestis] (Musik): zartklingendes Tasteninstrument, das zur Tonerzeugung Stahlplatten u. röhrenförmige Resonatoren verwendet. Cella, (eindeutschend auch:) Zella t't^elal. die; -. Cellae [...le; lat. cella. eigtl. = Kammer]: 1. der Hauptraum im antiken Tempel, in dem das Götterbild stand. 2. (veraltet) Mönchszelle, 3. (Med.) svw. IZelle. Cellist[tjelist,auch: Je...].der; -en. -en:jmd.. der berufsmäßig] Cello spielt: Celljstin. die; -. -nen: w. Form zu tCellist; celijstisch <Adj.; o. Steig.): 1. das Cello betreffend. 2. in der Art des Cellos; Cello ['tfelo. auch: 'Jelo). das; -. -s u. Celli: Kurzf. von I Violoncello. Cfllo-: -konzert, das: Konzert für Cello u. Orchester; ^Sonate, die: Sonate für Cello; ^Spieler, der: jmd.. der Cello CeHophan <Sx das; -s. Cellophane © [t$elo'fa:n(a)]. die; - [frz. cellophane. Kunstwort aus tZellulose u. griech. diaphanes = durchsichtig]: glasklare Folie; ceHophanierai [tselofa'nhren] <sw. V.; hat): (eine Ware) in Cellophan verpacken; ein cellophanierter Schutzumschlag. Celsius ['t^elzios; nach dem schwed. Astronomen A. Celsius (1701-1744)] (Physik): Gradeinheit auf der Celsiusskala (Zeichen: C): die Temperatur [des Wassers, der Luft] beträgt 28 °C; <Zus.:) Celsiusskala, die (Physik): Temperaturskala, bei der der Abstand zwischen dem Gefrier- u. dem Siedepunkt des Wassers 100 Einheiten entspricht. Cembalist[tjemba'listl.der;-en.-en:jmd..der berufsmäßig! Cembalo spielt; cembaljstisch <Adj.; o. Steig.): 1. das Cembalo betreffend. 2. in der Art des Cembalos; Cembalo t'tjembalo]. das; -s. -s u. ...li: Kurzf. von tClavicembalo. Ceraman [tseno'ma:n]. das; -s [nach dem Siedlungsgebiet der Cenomanen. eines keltischen Volksstamms] (Geol.): Stufe der Kreideformation. Cent ttsent. engl.: sent]. der; -[s]. -[s] (aber: 5 -) [engl, cent < mfrz. cent = hundert < lat. centum]: Untereinheit der Währungseinheiten verschiedener Länder (z. B. USA); Abk.: c u. ct. PI cts; Centavo [sen'ta.vo]. der; -[s]. -[s] <aber: 5 -> [span. u. port. centavo. eigtl. = Hundertstel, zu lat. centum = hundert]: Untereinheit der Währungseinheiten verschiedener südamerikanischer Länder (z. B. Argentinien. Brasilien); Centenar usw.: vgl. Zentenar usw. Center ['sentel. das; -s. - [engl, center. eigtl. = Mittelpunkt < frz. centre < lat. centrum. t Zentrum]: a) Großeinkauf sanlage mit Selbstbedienung!; b) Geschäftszentrum. Centeshno [tJen'te:zimo]. der; -[s]. ...mi <aber: 5 -> [ital. centesimo < lat. centesimus = der hundertste]: Untereinheit der Währungseinheiten verschiedener Länder (z. B. Italien. Somalia): Centesimo [sen'te:zimo]. der; -[s]. -[s] (aber: 5 -> [span. centesimo < lat. centesimus = der hundertste]: Unterebiheit der Währungseinheiten verschiedener Länder (z.B. Panama. Chile): Centime [säti:m]. der; -[sl. -s [...ti:m(s)l <aber: 5 -> [frz. Centime, zu lat. centum. tCent]: Untereinheit der Währungseinheiten verschiedener Länder (z.B. Frankreich. Schweiz); Abk.: c. ct. (Schweiz.:) Ct.. PI.: et od. cts. (Schweiz.:) Ct.; Centkno [sentlmo]. der; -[sl. -[s] <aber: 5 -) [span. c&itimo < frz. Centime, tCentime]: Untereinheit der Währungseinheiten verschiedener Länder (z.B. Spanien. Costa Rica). Cento ['tsento]. der; -s. -s u. Centones [tsen'to:ne:s; lat. cento = Flickwerk]: Gedicht, das aus einzelnen Versen bekannter Dichter zusammengesetzt ist. Cer, (eindeutschend auch:) Zer [tse:g]. das; -s [nach dem 1801 entdeckten Asteroiden Ceres]: chemischer Grundstoff, ein Metall; Zeichen: Ce Cerberus: T Zerberus. Cercle [serk|]. der; -s. -s [...|(s); frz. cercle < lat. circulus. tZirkel]: 1. (veraltet) a) Empfang bei Hofe): C. halten; b) geschlossene Gesellschaft, vornehmer Gesellschaftskreis: keinen Zutritt zu einem C. finden. 2. (österr.) die ersten Reihen im Theater od. Konzertsaal: Karten für den C. bestellen; <Zus. zu 2:) Cerclesitz, der. 455
Cerealien Cerealien [t$ere'a:liDn] <P1.> [lat. Cereälia]: altrömisches Fest zu Eixren der Ceres, der Göttin des Ackerbaus. cerise [sa'rhz] <indekl. Adj; o. Steig.; nicht adv.) [frz. cerise. zu cerise = Kirsche < vlat. *cerasia. *ceresia = Kirsche]: kirschrot: der Kleiderstoff ist c. Certosa [tJer'to:za]. die; -. ...sen [ital. certosa < frz. char- treuse = Kartäuserkloster, f Chartreuse]: Kloster der Kartäuser in Italien: die C. in Pavia. Cervelat ['servalal. der; -s. -s [frz. cervelas < ital. cervellata. tZervelatwurst] (Schweiz.): Brüfiwurst aus Rindfleisch mit Schwarten u. Speck. Vgl. Servela. Zervelatwurst. ces, Ces [tses] (Musik): um einen halben Ton erniedrigtes c.Ces:TCes-Dur;Ces-Dur['tscs-.auch:'-'-]. das;-: Tonart: Zeichen: Ces (Tees. Ces); <Zus.:> C<?»-Dur-Etüde, die. cest la guerre [selage:r: frz. = das ist der Krieg]: so ist es nun einmal im Krieg 1. da kann man nichts machen: daß die notwendigen Verweigerungen der Organtriebbefriedigungen das Kind ... in eine feindliche, kämpferische Stellung zur Umgebung drängen. Daraus resultieren Anspannungen und Steigerungen organisch gegebener Fähigkeiten - c'est la guerre - (A. Adler. Charakter 45). c'est la vie [selavi:; frz. = das ist das Leben]: so ist das Leben nun einmal (als Ausdruck der Resignation): Schon Tucholsky klagte: ..Man möchte immer eine große Lange, und dann bekommt man eine kleine Dicke! C'est la vie!" (Hörzu49. 1974. 122). ceterts paribus [tse:teri:s 'pa:ribos; lat. = (wenn) das übrige gleich (ist)]: unter sonst/ gleichen Umständen (methodologischer Fachausdruck der Wirtschaftstheorie). Ceterum censeo ['tse:terom 'tsenzeo], das; - - [lat. = „Übrigens meine ich" (daß Karthago zerstört werden muß); Schlußsatz jeder Rede Ca tos im römischen Senat]: hartnäk- kig wiederholte Forderung: feste Überzeugung. CevapÜci [tje'vaptjiljil.das; -ts]. -ts] [serbokroat. öevapCici]: gegrilltes, stark gewürztes Hackfleischröllchen. CGS-System, das; -s: internationales Maßsystem, das auf den Grundeinheiten Zentimeter (C). Gramm (G) u. Sekunde (S) aufgebaut ist. ChaWts Lfa'bli:], der: - [...i:(s)L - [...i:s; nach dem frz. Ort Chablis]: Weißwein aus Niederburgund: daß man Austern aus der Hand schlürft, dazu bevorzugt C. trinkt (MM 28. 2. 74. 20). Cha-Cha-Cha ['tja'tja'tja]. der; -[s]. -s [span. cha-cha-cha, H. u.]: Modetanz aus Kuba in Südamerikas Rhythmus. Chacome Lfa'kon], die; -. -s od. -n [...nan; frz. chaconne < span. chacona. vidi, lautm.]. (auch:) Ciacona [tja'ko:- na], die; -. -s [ital. eiaecona < span. chacona. tChaconne]: I. alter, aus Spanien stammender, mäßig bewegter Tanz im }lrTakt. 2. (Musik) Instrumentalstück im 5lrTakt mit zugrundeliegendem achttaktigem Baßthema. chaeun i son »out [JakofeasÖ'gu; frz. = jeder nach seinem Geschmack]: jeder nach seinem Geschmack, wie es jedem gefällt. 'Chagrin [Ja'grg:]. der; -s, -s [frz. chagrin. zu afrz. graignier = betrüben, zu: graim = kummervoll, betrübt < frank *gram] (veraltet, noch landsch.): Kummer, Verdruß: in C. geraten; wenn wir es mit denen anlegen, kommen wir aus dem C. nicht heraus (Hacks. Stücke 377). HThagrin [-]. das; -s [frz. chagrin < türk. sagn = Kruppe des Pferdes]: Leder aus Pferde- od. Eselshäuten mit künstlich aufgepreßtem Narbenmuster eines anderen Leders: das Buch ist in C. gebunden: <Abl.:> chagrinieren Lfagri'ni:ren] <sw. V.; hat) [frz. chagriner]: ein Narbenmuster auf Leder aufpressen. Chaine ['Je:n(9)l. die; -. -n [...ran; frz. chaine. eigtl. = Kette < lat. catena]: I. (Weberei) Kettfaden. 2. (veraltet) Kette beim Rundtanz. Chairman ['tjegman]. der; -, ...men [engl, chairman. zu: chair = Stuhl. Amtssitz (< afrz. chaiere < lat. cathedra < griech. kath6dra) u. man = Mann, Person]: in England u. Amerika der Vorsitzende eines politischen od. Wirtschaft- Heften Gremiums, bes. eines parlamentarischen Ausschusses. Chaise ['Je:z3], die; -. -n [frz. chaise < lat. cathedra < griech. kathedra]: 1. (veraltet) Stuhl, Sessel. 2. a) (veraltet) vierrädrige Post /kutsche: b) (ugs. abwertend) altes, ausgedientes Fahrzeug. 3. (veraltet) svw. IChaiselongue; Chaiselongue Lfez3'lÖ:k]. die: -. -n [...lö:gn] u. -s. (ugs. auch:) [...'boh das; -s, -s [frz. Chaiselongue, zu: chaise (tChaise) u. longue = lang < lat. longus]: gepolsterte Liege mit Kopflehne: eine weiche, mit Samt bezogene C. Chalet Lfa'le:. Ja'le]. das; -s. -s [frz. chalet. aus einer vorlat. Mittelmeersprache] (Schweiz.): 1. Sennhütte, Schweizerhäuschen. 2. Landhaus. Chalkogene [9alko'ge:naKPl.) [zu griech. chalkös = Erz. Metall, Kupfer u. -genes = hervorbringend] (Chemie): Sanunelbez. für die Elemente der sechsten Hauptgruppe des periodischen Systems: Chalkographk» die: -. -n [...i:an; zu griech. chalkös = Erz, Metall. Kupfer u. t-graphie] (veraltet): 1. <o. PI.) Kupfersteclikunst. 2. Kupferstich: Chal- koIHhikum [...lhtikum. (auch:) ...In...], das: -s [zu griech. chalkös = Erz. Metall, Kupfer u.lfthos = Stein]: jungsteinzeitliche Stufe, in der neben Steingeräten bereits Kupfergegenstände auftreten. Chataedon [kaltse'do.n], das; -s. -e [wahrseh. nach der alt- griech. Stadt Kalchedon am Bosporus]: ein Mineral (Quarzabart). Chamade: f Schamade. Chamäleon [ka'm£:leon]. das; -s, -s [lat. chamaeleön < griech. chamaileön. eigtl. = Erdlöwe]: auf Bäumen lebende kleine i Echse, die ihre Hautfarbe bei Gefahr rasch ändert: Ü Herr Mayer ist ein C. (abwertend; Mensch, der seine Überzeugung unter dem Einfluß seiner jeweiligen Umgebung leicht ändert)', <Zus.:> chamgleonartig <Adj.; o. Steig.): -e Anpassung; c. seine Meinung ändern. Chambre separee Lfäbrasepa're]. das; - -. -s -s (Jäbrasepare; frz. chambre separee. zu: chambre = Zimmer (< lat. camera, t Kammer) u. separee. 2. Part, von: separer = trennen, absondern < lat. separäre] (veraltet): kleiner Nebenraum in Restaurants für ungestörte Zusammenkünfte. duunois Lfa'moa] <indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. chamois. zu chamois = Gemse < spätlat.camox].£eras/ar- ben, gelbbräunlich: das Papier, die Bluse ist c; Chamois [-], das; -: 1. chamois Farbe. 2. besonders weiches Gemsen-, Ziegen- od. Schafleder: <Zus.:) Chamoisleder, das: svw. t Chamois (2); Chamoispapier. das (Fot): gelbbräunliches Kopierpapier. Champagner LTampanjc] (indekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zartgelb: der Stoff ist c. gefärbt; Champagner [-], der; -s. - [nach der nordfrz. Landschaft Champagne]: in Frankreich hergestellter weißer od. roter Schaumwein aus Weinen der Champagne]: ein trockener, herber C; der C. floß in Strömen (es gab viel C). champ^gner-, Champagner-: -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. tchampagner; -flasche, die; -glas, das <P1. -gläser): hohes kelchförmiges Glas, aus dem man Champagner trinkt. Champignon ['Jampmjsn. (selten:) 'Jä:pinjö]. der; -s. -s [frz. Champignon < afrz. champegnuel. eigtl. = der auf dem freien Feld Wachsende < vlat. *campänio!us, zu lat. campänia = flaches Feld]: ein eßbarer Edelpilz mit rosaroten bis dunkelbraunen Lamellen, der auch gärtnerisch angebaut wird: -s züchten; Omelette mit -s; vgl. Egerling; <Zus.:> Champignonkultur, d ie: auf einem Nährboden angelegte Kultur von Champignons: Champignonaidit, die: 1. das Züchten von Champignons: [eine] C. betreiben. 2. svw. tChampi- gnonkultur; Champion ['tjemppn. (auch:) Jä'piö:]. der; -s. -s [engl, champion < afrz. Champion < galloroman. cam- pio = Kämpfer, zu lat. campus = (Schlacht)feld] (Sport): der jeweilige Meister (bzw. die jeweilige Meistermannschaft) in einer Sportart: Spitzensportler: der amerikanische C. im Tennis, im Schwergewicht; Sein Freund und Konkurrent Hartwig Steenken. 30. Europameister, zweifacher deutschere. (Hörzu40.1971.14); Deutschland schlug überraschend den C. Brasilien; Championat LTampio'na:t]. das; -s. -e [frz. Championat] (Sport): Meisterschaft in einer Sportart: das C. der Springreiter, im Tennis; das C. gewinnen, erringen. Chan: IKhan. Chance [Jä:s9, (auch:) fä:s]. die; -. -n [frz. chance < afrz. cheance = (glücklicher) Wurf im Würfelspiel < vlat. *ca- dentia. zu lat. cadere = fallen]: 1. günstige Gelegenheit, günstige Möglichkeit: Die C. daß zwei Menschen ... wie wir zusammentreffen, ist gleich eins zu einer Million (No$- sack. Begegnung 69); Erfolgt ein Wettersturz .... hat der gut gekleidete Bergsteiger mehr -n durchzukommen, als der mangelhaft bekleidete (Eidenschink. Fels 89); noch eine letzte C. haben; eine C sehen, verpassen; seine C erkennen, wahrnehmen; jmdm. eine C. geben [. sich zu bewähren]; ich habe mir eine C. dabei ausgerechnet. 2. <P1.) Aussichten auf Erfolg: seine -n stehen gut. schlecht: 456
Charakteristikum er hat bei ihr keine -n (ugs.; keinen Erfolg): <Zus.:> Chancengleichheit, die (Päd.. Soziol.): gleiche Bedingungen. Voraussetzungen für jeden bei Ausbildung u. sozialem Aufstieg ohne Rücksicht auf Herkunft o.a.: Die vielzitierte C. ist vor allem ein Schlagwort (MM 28. 7. 73. 78). Change [frz.: Jä:3. engl.: tjeindsl (bei frz. Aussprache:) die: -.(beiengl.Aussprache:)der:-[engl.change < frz.change. zu: changer. fchangieren]: Tausch. Wechsel /von Geld/; changeant Lfäsä:] Ondekl. Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. changeant]: (von Stoffen) in mehreren Farben schillernd; Changeant [-]. der; -[s]. -s: I. Gewebe in TaftbindungI mit verschiedenfarbigen Ken- u. Schußfäden, das bei Lichteinfall in verschiedenen Farben schillert. 2. Schmuckstem mit schillernder Färbung: changieren [Jä^ran] <sw. V.; hat) [frz. changer < spätlat. cambiäre = wechseln]: 1. (veraltet) wechseln, tauschen, verändern. 2. (von Stoffen) verschiedenfarbig I schillern: der Stoff changiert grün und blau, in verschiedenen Blautönen; changierende Seide. 3. (Reiten veraltet): vom Rechtsgalopp zum Linksgalopp übergehen u. umgekehrt. 4. (Jagdw.) (vom Jagdhund) die Fährte wechseln. 'Chanson Lfä'sÖ:]. die; -. -s [frz. chanson < lat. cantio (Gen.: cantionis) = Gesang]: a) in der frühen französischen Dichtung episches od. lyrisches Lied, das im Sprechgesang vorgetragen wurde: C. de geste (frz. Heldenepos des Mittelalters) ; b) französisches Liebes- od. Trinklied des 15. bis 17. Jh.s: 'Chanson [-], das; -s. -s [t 'Chanson]: geistreiches rezitativisches Lied mit oft zeit-od. sozialkritischem Inhalt: politische -s vortragen. Chansonette, (nach frz. Schreibung auch:) Ctiansonnette LTäsa'netdl.die; -. -n [französierende Bildung zu tChanson]: 1. kleines Lied komischen od. frivolen Inhalts: eine C. singen. 2. Chansonsängerin: sie ist eine berühmte C; Chansonnier LfäsD'nie:]. der; -s. -s [frz. Chansonnier]: 1. französischer Liederdichter des 12. bis 14. Jhs.; vgl. Troubadour. 2. Liedersammlung mit provenzalisehen Troubadourliedern. 3. Sänger od. Dichter von 2 Chansons; Chansonniere [...'nie:re. ...e:ra], die; -. -n: svw. tChansonette (2). Chaos fkaas]. das; - [lat. chaos < griech. chäos = der unendliche leere Raum; die gestaltlose Unmasse (des Weltalls)] (bildungsspr.): Auflösung aller Ordnung, völlige Verwirrung, völliges Durcheinander: das C. des Krieges, der Anarchie; auf der Straße herrscht ein ziemliches C; das war kein Schneefall mehr, es war ein C. von weißer Finsternis (Th. Mann, Zauberberg 652); ein C. auslösen, heraufbeschwören; Ordnung in das C. bringen; Chaoten [ka'o:tn] <P1.>: Personen, die ihre politischen Ziele auf radikale Weise mit Gewaltaktionen u. gezielten Zerstörungsmaßnahmen durchzusetzen versuchen: Maiveranstaltung in Hamburg 1969. auf der ... C. weithin die Szene beherrschten... (Spiegel 38.1974.80); chaotisch <Adj.> (bildungsspr.): sich in verworrenem, aufgelöstem Zustand befindend, völlig ungeordnet: -e Zeiten. Zustände; in seinem Innern ging es geradezu c. zu. Chapeau LTa'po:], der; -s, -s [frz. chapeau < vlat. "cappellus, zu spätlat. cappa = eine Art Kopfbedeckung] (veraltet, noch scherzh.): Hut; Chapeau daque Lfapo'klak], der; - -. -x -s Lfapo'klak; frz. chapeau daque, zu: chapeau (tChapeau) u. daque = Schlag mit der flachen Hand, lautm): zusammenklappbarer Zylinderhut. Chaplinade [tjaplinardd]. die; -. -n [nach dem engl. Filmschauspieler Ch. Chaplin]: komischer Vorgang, burlesk-groteskes Vorkommnis wie in den Filmen Chaplins: Zwischen Stacheldraht und Kriegsgetümmel breiten sie das Hausgemachte aus; eine MG-Salve bringt die absurde C. zum Erliegen (Spiegel 51.1966.149); chaplinesk [...nesk] <Adj.; o. Steig.): in der Art einer Chaplinade. in der Art Chaplins. Charade: I Scharade. Charakter [ka'raktßj, der; -s. -e [karak'te:re; lat. character < griech. Charakter, eigtl. = eingebranntes, eingeprägtes (Schhft)zeichen. zu charässein = spitzen, schärfen, einritzen]: I. a) Gesamtheit der geistig-seelischen Eigenschaften eines Menschen; Wesensart: einen guten, schwierigen C. haben; etw. prägt, formt den C; das Leben im ewigen Schatten verdirbt das Blut und verschlechtert den C. (H. Mann. Kleine Stadt 50); b) <o. PI.) die positiven geistig-seelischen Eigenschaften des Menschen: [keinen] C. haben; C. zeigen, beweisen; er ist ein Mann von C. 2. Mensch als Träger bestimmter Wesenszüge: er ist ein übler C; die beiden sind gegensätzliche -e. 3. <o. PI.) a) charakteristische Eigenart. Gesamtheit der einer Personengruppe od. einer Sache eigentümlichen Merkmale. Wesenszüge: der unverwechselbare C. einer Landschaft, eines Volkes; der bösartige C. einer Krankheit; der heitere C. einer Sinfonie; die Zeugenvernehmung nahm peinlichen C. an (wurde peinlich); die Besprechung hatte/trug vertraulichen C. (war vertraulich); Alles, was wir jetzt in der Begegnung mit Christus... erfahren, hat den C. der Weissagung (Thielicke. Ich glaube 264); b) die einer künstlerischen Äußerung od. Gestaltung eigentümliche Geschlossenheit der Aussage: sein Vortrag. Spiel hat C; ein Bauwerk mit C. 4. (meist PI.) (veraltend) Schriftzeichen: ein Wort in griechischen -en drucken. Charakter-, Charakter-: -anläge, die <meist PI.): gute, schlechte -n haben; ^bild. das: Darstellung des Charakters (1 a) eines Menschen: ein C. von jmdm. geben; ^bildend <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): zur Persönlichkeitserziehung beitragend: der -e Wert von Reisen. Büchern; -bildung. die <o. PI.): Erziehung zur Persönlichkeit durch Bildung des Charakters da); -darstellcr. der: Schauspieler, der Charakterrollen verkörpert: Aus einem kauzigen Komiker Heinz Rühmann ist ein C. geworden (Hörzu 10. 1974. 28); -darstellerm, die: w. Form zu I ^darstellen -dnuna, das: Drama, dessen Schwerpunkt nicht auf der Entwicklung der Handlung, sondern auf der Darstellung einzelner Charaktere liegt; -eigenschaft, die <meist PL): gute, schlechte -en haben; -fehler, der: negativer Zug im Charakter (1 a) eines Menschen; ^fest <Adj.; nicht adv.): einen in sich gefestigten Charakter da) besitzend, dazu: -festigkett, die; -komödie, die: Komödie, deren komische Wirkung besonders in der Darstellung eines komischen Charakters (1 a) liegt; -köpf, der: a) Kopf von ausgeprägter Form mit ausdrucksvollen Gesichtszügen: er hat einen interessanten C; b) Mensch mit Charakterkopf (a): er ist ein C; ^kunde. die: svw. f Charakterologie, dazu: ^kundlich: svw. tcharak- terologisch; -los<Adj.; Steig, ungebr.): 1. keinen Charakter (1 b) habend; niederträchtig gemein, schäbig 'handelnd/: ein -er Mensch; er hat c. gehandelt. 2. keinen Charakter (3 b) habend: ein -er Baustil, dazu: ^losigkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) charakterloses Wesen: seine C. stößt mich ab. 2. charakterlose (1) Äußerung. Handlung: das war eine C. von ihm; -merkmal, das; -rolle, die (Theater): Darstellung eines komplexen u. widersprüchlichen Charakters da); -sache. die (ugs.): Sache. Frage des Charakters (1 a): es ist reineC. wie sich jmd. in dieser Lage verhält; -schau- gpieler, der: svw. !-darstellen -Schilderung, die: eine genaue C. von jmdm. geben; -schwach <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): haltlos, labil: ein -er Mensch, dazu: -schwäche, die; -spleler, der: svw. t-darsteiler; -stark <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. t-fest, dazu: -stärke, die: mit diesem Verhalten bewies er seine C; -stück, das (Musik): romantisches Klavierstück, dessen Stimmungsgehalt durch den Titel charakterisiert wirdiz. B. Nokturne): -Studie, die: / erzählerische/ Darstellung eines Charakters (1 a); -tragödte, die: Tragödie, die sich aus den besonderen Eigenschaften des Helden entwickelt; ~voll <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): 1. svw. t ^fest. 2. von eigener Art, Individualität. Persönlichkeit geprägt; ausgeprägt: -e Gesichtszuge; -zug, der: 1. eine der den Charakter (1 a) ausmachenden Eigenschaften: das ist ein schöner C. von dir. 2. eine der den Charakter (3 a) ausmachenden Eigenschaften: der bestimmende C. einer Epoche, einer Landschaft; der ... humanistischen Charakterzüge des Kommunismus (Fraenkel. Staat 169). charakterisieren [karakteri'zi:ran] <sw. V.; hat) [(frz. caraetö- riser) < griech. charakterizein]: 1. in seiner typischen Eigenart darstellen, treffend schildern: Personen, eine Situation [genau] c; er charakterisierte ihn als alternden Playboy, als ganz und gar unbürgerlich; wie könnte man diese Epoche am besten c? 2. für jmdn.. etw. kennzeichnend sein: einfache und kurze Sätze charakterisieren die moderne Werbesprache; das Zeitalter des Barocks ist durch einen großen Formenreichtum charakterisiert (gekennzeichnet); <Abl.:) Charakterisknmg. die; -. -en; Charakteristik [ka- rakte'nstik]. die; -. -en: treffende Schilderung der kennzeichnenden Merkmale. Kennzeichnung einer Person od. einer Sache: eine knappe C. des Angeklagten geben; Charakteristikum [karakte'nstikom]. das; -s. ...ka (bildungsspr.): bezeichnende, hervorstechende Eigenschaft, das Kennzeichnende: ein auffälliges C. seines Wesens; das wesentliche C. einer Partei: Das Soldatengespräch, dessen C. war. daß 457
charakteristisch immer einer sprach und drei nicht zuhörten (Tucholsky. Werke II. 272); charakteristisch <Adj.> [griech. charakteri- stikös]: die spezifische Eigenart erkennen lassend, typisch, bezeichnend, kennzeichnend: eine -e Form. Handlungsweise; etwas an seinem -en Geruch. Duft erkennen; der Krankheitsverlauf ist für eine echte Grippe c; der Ausspruch ist c. Tür ihn; er schreibt ganz c. [für einen Mundartdichter]; <Zus.:> charakteristischerweise <Adv.>: bezeichnenderweise: charakterlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): den Charakter (\ a) eines Menschen betreffend: -e Qualitäten; ein c. fragwürdiger Mensch; Jmdn. c. formen; CharakterokiBe [karaktero'lo:ga]. der; -n. -n [zu t Charakter u. f-loge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Charakterologie: Charakterologie [karakterolo'gi:].die; - [zu !Charakter u. Magie]: Persönlichkeitsforschung, Charakterkunde: eharakte- rologisch <Adj.; o. Steig.): in den Bereich der Charakterologie fallend: charakterkundlich: Erbliche, typologische u. -e Zusammenhänge zwischen Zigarettenkonsum und Lungenkrebs werden diskutiert (Welt 18. 1. 64, Forum). Charge [Jar&l. die; -. -n [frz. Charge, eigtl. = Last, zu charger. tchargieren]: 1. Amt, Rang: die unteren -n der Parteihierarchie. 2. (Milit.) a) Dienstgrad: in eine höhere C. aufrücken; b) Person mit einem Dienstgrad: die höheren -n saßen am Tisch des Kommandanten. 3. svw. t Chargierte. 4. (Technik) Ladung, Beschickung von metallurgischen Öfen}. 5. (Pharm.) Serie von Arzneimitteln, die während eines Arbeitsabschnittes u. mit den gleichen Rohstaffen hergestellt u. verpackt worden sind. 6. (Theater) Nebenrolle mit meist einseitig gezeichnetem Charakter: Chance d'af- faires Lfar'ae: da'fe:?. frz.: Jar3eda'fe:r]. der; - -. -s - Lfar'se: -; frz. Charge d'affaires]: Geschäftsträger, Chef einer diplomatischen Mission od. dessen Vertreter. Chargen-: -nummer. die: Nummer, durch die eine Charge (5) gekennzeichnet ist: --rolle, die: svw. f Charge (6); -Spieler, der: Darsteller einer Charge (6). chargieren [Jarsirren] <sw. V.; hat) [frz. charger = beladen < vlat. carrieäre, zu lat. carrus = Wagen, t Karre]: 1. (Studentenspr.) (von Chargierten) in der studentischen Festtracht erscheinen. 2. (Theater) eine Charge (6) spielen. 3. (Metallurgie) Öfen beschicken: Chargierte, der; -n, -n <Dekl. I Abgeordnete) (Studentenspr.): einer der drei Vorsitzenden einer studentischen Verbindung: die -n marschieren ein. Charisma ['^a.nsma. auch: '<p*r...], das; -s. Charismen [...'nsmonj u. Charismata [...'nsmata; lat. charisma = Geschenk < griech. charisma]: 1. (Theologie) die durch den Geist Gottes bewirkten Gaben u'. Befähigungen des Christen in der Gemeinde. 2. besondere Ausstrahlung skraft] eines Menschen: C. haben, besitzen; das C. des Revolutionsführers und bei Lebzeiten schon zum Gott gesalbten Mao (Spiegel 5. 1967. 77); charismatisch Karisma:tiJ] <Adj.): a) <o. Steig.) das Charisma betreffend: b) Charisma besitzend: eine -e Persönlichkeit. Charite Uari'te:]. die; -. -s [frz. charite. eigtl. = (Nächsten)- liebe < lat. cäritäs] (veraltet): Krankenhaus, Pflegeanstalt. Charrvari Lfari'va:ri], das; -s. -s [frz. charivari < spätlat. caribaria < griech. kar&aria = Kopfschwere. Kopfschmerz] (veraltet): a) <o. PI.) Durcheinander: b) Katzenmusik. Charleston [tjarlstn. engl.: tja:lstdn], der; -. -s [amerik. charleston. nach der gleichnamigen Stadt in Südkarolina]: I. aus Amerika stammender Modetanz der zwanziger Jahre im schnellen, stark synkopierten Foxtrottrhythmus. 2* Musikstück im Charlestonrhythmus. Charlotte Lfar' bta], die; -. -n [frz. charlotte. nach dem Vornamen Charlotte] (Kochk.): feine überbackene Süßspeise aus Biskuits u. Obst: Obstpudding mit Semmelschnitten, feinem Gebäck: Charlottenburger Lfar'fotnburgB] in der Wendung einen C. machen (berlin. salopp; die Nase nicht mit einem Taschentuch, sondern mit Hilfe von Daumen u. Zeigefinger putzen). charmant Lfar'mant] <Adj.; -er. -este) [frz. charmant. 1. Part, von: charmer = bezaubern < spätlat. carminäre. zu lat. Carmen, t Charme]: Charme besitzend, (durch Liebenswürdigkeit) bezaubernd: ein -er Herr; eine -e Gastgeberin; sie hat eine -e Stimme; Auch die Herren Offiziere würden sich nicht gerade gern u. leicht von dieser -en Stadt (= Paris) trennen (Strittmatter. Wundertäter 410); ich finde sie c; c. lächeln; Charme Lfarm], der; -s [frz. charme < lat. Carmen = Gesang. Lied, Gedicht; Zauberspruch. Zauberformel]: Anziehungskraft, die von jmds. gewinnendem Wesen ausgeht: bezauberndes Wesen; Liebenswürdigkeit: weiblicher, unwiderstehlichere.; der natürliche C. der jungen Frau entzückte ihn; C. haben, ausstrahlen; seinen ganzen C. aufbieten, spielen lassen; er verfiel, erlag ihrem bezauberndem C; mit wienerischem C. plaudern; sich von dem C. einer Stadt, einer Landschaft einfangen lassen; <Zus.:> Charmebolzen, der (ugs. abwertend): svw. tCharmeur: Alternder C. hat mich einer tituliert (Hörzu 40. 1974. 7); Charmeur Lfar'ma:?]. der; -s. -s u. -e [frz. charmeur]: Mann, der mit gezieltem Charme Frauen für sich einzunehmen versteht: Charmeuse Lfar'mo.z]. die; - [frz. Charmeuse = Bezauberin]: maschenfeste Wirkware aus synthetischen Fasern: ein Nachthemd aus C. Chart [tjart], die; -. -s [aus gleichbed. engl, chartj: Zusammenstellung der zum gegenwärtigen Zeitpunkt beliebtesten Schlager, Liste mit den 10/ Spitzenschlagern: der Schlager hat sich rasch einen Platz in den deutschen -s erobert. Charta [kartal.die; -. -s [lat. Charta = Papier. Brief; Urkunde; vgl. Karte] (Verfassungsw.): Verfassungswrkunde, Staatsgrundgesetz; vgl. Magna C; Charte ['Jartol. die; -. -n [frz. Charte < lat. Charta, tKarte]: wichtige Urkunde im Staats- u. Völkerrecht; Charter [tjartß. auch: 'Ja...], der; -s. -s [engl, charter < afrz. chartre < lat. chartula = kleine Schrift. Briefchen]: 1. Miet- od. Pachtvertrag über ein Flugzeug, ein Schiff o. ä. od. Teile seines Laderaums zur Beförderung von Gütern od. Personen. 2. engl. Bez. für Urkunde. Freibrief. Charter-: ^flug, der: Flug mit einem Charterflugzeug (Ggs.: Linienflug): besonders preisgünstige Charterflüge; ^flug- zeug, das: von einer privaten Gesellschaft o.a. für eine Reise! gemietetes Flugzeug (Ggs.: Linienflugzeug); Miesellschaft, die: 1. frühere Form der Handelsgesellschaft für Export u. Import. 2. Gesellschaft, die Personen od. Güter mit gemieteten od. gepachteten Verkehrsmitteln befördert; Mnaschine: svw. t -fiugzeug; -verkehr, der. Charterer ['tjartore. auch: 'Ja...], der; -s. -: Mieter eines Schiffes od. Flugzeugs; chartern ['tjartmi. auch: Ja...] <sw. V.; hat) [engl, to charter]: ein Schiff od. Flugzeug mieten: Ü ein Taxi c. (trotz gewisser Schwierigkeiten ein Taxi für eine Fahrt beschaffen); Grenz chartert zwei Mann (Tucholsky. Werke I. 426); <Abl.:) Charterung, die; -. -en. 'Chartreuse <S> Lfar'tro.zte)]. der. - [frz. chartreuse. nach dem gleichnamigen Mutterkloster des Kartäuserordens in der Dauphine (Frankreich)]: von Kartäusermönchen hergestellter Kräuterlikör; Hühartreusel-l.die; -. -n [t 'Chartreuse]: ein Gericht aus Gemüse od. Teigwaren u. Fleisch, das nach der Zubereitung gestürzt wird. Charybdis: TSzylla. Chaasküm [xasi'di:m] <P1.) [hebr. tftsidim. eigtl. = die Frommen. PI. von: Iftsid): Anhänger des Chassidismus; Cha»idismus [xasi'dismos]. der; -: im 18. Jh. entstandene religiöse Bewegung des osteuropäischen Judentums, die der starren Gesetzeslehre eine lebendige Frömmigkeit entgegensetzt. Chassis Lfa'si:]. das; - [...si:(s)l. - [...si:s; frz. chässis = Einfassung. Rahmen, zu: chasse = Kästchen. Einfassung < lat. capsa = Behältnis]: 1. (Kfz.-T.) Fahrgestell von Kraftfahrzeugen. 2. (Elektrot.) Montagerahmen elektronischer Apparate (z.B. eines Rundfunkgeräts). Chasuble [frz.: Ja'zybl. engl.: tjcezjobl]. das; -s. -s [engl, chasuble = Meßgewand < frz. chasuble < spätlat. casu(b)la = Mantel mit Kapuze]: ärmelloses Überkleid für Damen nach Art einer Weste. Chäteau LTa'to:]. das; -s. -s [frz. chäteau < lat. castellum = Festung. Kastell]: frz. Bez. für: a) Schloß; Herrenhaus; b) Weingut (bes. zur Lagenbezeichnung von Burgunderweinen, z.B. C. Lafitte). Chateaubriand Lfatobri'ä:]. das; -[s]. -s [nach dem frz. Schriftsteller Francis Rene Vicomte de Chateaubriand (1768 bis 1848)] (Kochk.): gebratene Rindslende mit Kräuterbutter, verschiedenen Soßen u. Salaten, die für zwei od. mehrere Personen serviert wird. ChaudeauLTo'do:]. das; -[s].-s [frz. chaudeau. eigtl. = warme Eiersuppe] (Kochk.): Weinschaumsoße. Chauffeur Ub'fo.sl. der; -s. -e [frz. Chauffeur, urspr. = Heizer, zu: chaufler = warm machen, heizen < vlat. 'calefare < lat. cal(e)facere]: jmd., der berufsmäßig Personen im Auto fährt, befördert; der C. des Taxis; einen C. einstellen; <Abl.:)diauflieren[j3'fi:ren] <sw. V.; hat) (veral- 458
Chemismus tend): a) ein Kraftfahrzeug fahren, lenken: er chaufTiert [den Wagen] ausgezeichnet; b) jmdn. berufsmäßig] in einem Kraftfahrzeug transportieren: er wurde in seinem Dienstwagen nach Hause chaufTiert. Chauhnoograöl [tjb:l'mu:gra-], das; -s [engl, chaulmoogra < bengal. cäulmugrä. cälmurgrä, zu: cäul, cäl = Reis u. mugra = Hanf aus Blattfasern]: gelbbraunes, fettes Öl aus dem Samen eines birmanischen Baumes (Arzneimittel gegen bösartige Hautkrankheiten). Chaussee Lfo'se:. fc'se:], die; -. -n [...e.an; frz. Chaussee < galloroman. (via) *calciäta = mit [Kalklstein gedeckte Straße, zu lat. calx = Kalk] (veraltend): mit Asphalt. Beton od. Steinpflaster befestigte u. ausgebaute Landstraße: Am Ende der langen C. tauchte ein Fahrrad auf: der Dolmetscher kam (Bieler. Bonifaz 85). Chaussee-: ^baum, der: am Rand der Chaussee angepflanzter Baum: -geU, das (früher): Wegegeld: -graben, der: neben der Chaussee entlangführender Graben: ^rand, der; ^wanze. die (salopp scherzh.): kleines Auto. ehaussieren LTo'shren] <sw. V.; hat) (Straßenbau veraltend): mit einer festen Fahrbahndecke versehen, asphaltieren, betonieren: die Straße wurde neu chaussiert. Chauvinismus Lfovi'msmus], der; -. ...men [frz. chauvinisme. nach der Gestalt des extrem patriotischen Rekruten Nicolas Chauvin aus einem Lustspiel der Brüder Cogniard] (abwertend): a) <o. PI.) übersteigerter Patriotismus. Nationalismus oft militaristischer Prägung]* woraus Nichtachtung anderer Nationalitäten resultiert: b) einzelne aus Chauvinismus (a) resultierende Äußerung. Handlung: seine Bemerkung war ein unverzeihlichere.; "männlicherC. (übertriebenes männliches Selbstwertgefühl u. Bevorzugung der Angehörigen des männlichen Geschlechts: LÜ von engl.- amerik. male chauvinism): Ihre ... endlich einmal von männlichen Chauvinismen freie Darstellung (Spiegel 37. 1974. 7); Chauvinist Lfovi'nist]. der; -en. -en [frz. chauvini- ste] (abwertend): Vertreter des Chauvinismus (a); chauvinistisch <Adj.) (abwertend): den Chauvinismus (a) vertretend: eine -e Gesinnung; Chauvi [' Jb:vi]. der; -s. -s (ugs.): typischer Vertreter des männlichen Chauvinismus: die ..kessen Väter" verhielten sich Frauen gegenüber ..genauso sexistisch wie normale Chauvis" (Spiegel 36, 1974, 66). 'Check (Schweiz.): svw. !Scheck. 2Check [tjekl. der; -s. -s [engl, check, eigtl. = Hindernis < afrz. eschec = T Schach] (Eishockey): Behinderung des Spielverlaufs:checkenl'tjekn] <sw. V.; hat) [engl, to check]: 1. (Eishockey) (einen Gegenspieler) anrempeln, behindern. 2. (bes. Technik) nachprüfen, kontrollieren: ein Flugzeug vor dem Start c; während die drei Ausweise über Funk gecheckt wurden, visitierte der zweite Beamte das Fahrzeug (Spiegel 20. 1973. 83); Checker t'tjeke], der: -s. - [engl, checker] (Technik): Kontrolleur: Checklist I'tjeklist], die: -. -s [engl, checklist. zu: check = zur Kontrolle dienend u. list = Liste < frz. liste < ital. lista. TListe] (Technik): Kontrolliste, mit deren Hilfe die Funktionsfähigkeit komplizierter Apparate überprüft wird: Ü -s Air Personalleiter (Börsenblatt 55. 1973, 3 741); Checkliste, die; -. -n: I. svw. tChecklist. 2. (Flugw.) Liste der Flugpassagiere, die eingecheckt worden sind: Kontrolliste. Liste zum Abhaken: Checkpoint ftjekpqynt]. der; -s. -s [engl. Checkpoint, aus: check = zur Kontrolle dienend u. point = Punkt. Stelle < frz. point. t Point]: Kontrollpunkt an Grenzübergängen (z.B. von West-Berlin nach Ost-Berlin); Check-up l'tjeklap]. der; -[s]. -s: umfangreiche medizinische Vorsorgeuntersuchung. cheerio! ['tjfrrio. engl.: tjian'ou] <Interj.) [engl, cheerio. zu: cheer = Heiterkeit, älter: Gesicht < afrz. chere < vlat. cara < griech. kära = Haupt] (ugs.): 1. prost!: zum Wohl! 2. auf Wiedersehen! Cheeseburger Ctji:zto:rgd]. der; -s, - [amerik.-engl. cheese- burger. zu: cheese = Käse (< lat. cäseus) u. hamburger. f Hamburger]: mit Käse überbackener Hamburger. Chef Lfef. österr. auch: Je.fl. der; -s. -s [frz. chef = (Ober)- haupt < galloroman. *capum < lat. caput]: 1. a) Leiter. Vorgesetzter. Geschäftsinhaber: der C. der Sicherheitspolizei; (ugs.:) er ist hier der C. vom Ganzen; der Betrieb bekommt einen neuen C; den C. markieren (ugs.; sich als Chef aufspielen)', b) Anführer: der C. der Bande. 2. saloppe Anrede an einen Unbekannten: hallo. C, geht's hier zum Bahnhof? Chef-: Mirzt. der: leitender Arzt in einem Krankenhaus; ^be- rater, der: erster Berater: der C. des Präsidenten; -delegierte, der: Leiter einer Delegation; MÜrigent. der: erster Dirigent; Mlobnetscher, der: erster Dolmetscher; Mlramaturg. der: erster Dramaturg: ^etage. die: Etage in einem Geschäftshaus, in der sich die Räume des Chefs. Vorstands o. ä. befinden; -fahret*, der: Chauffeur des Chefs. Geschäftsführers; -Ideologe, der: a) westl. Bez. für den führenden Ideologen einer kommunistischen Partei; b) (Mg.) führender Ideologe einer Partei od. politischen Gruppe; ^koch, der: erster KiKh; Meisterkoch; ^konstmkteur, der: Leiter einer Konstruktionsabteilung; -lektor, der: Leiter eines Verlagslektorats; -pilot, der: Flugkapitän; -redakteur, der: Leiter einer Redaktion: ^Sekretärin, die: Sekretärin des Chefs; -trainer, der (Sport); -visite, die: Visite des Chefarztes (im Krankenhaus). Chef de mbsion tief da mi'siö:]. der; -[s] - -. -s - - [frz. chef dem ission; vgl, Missionschef!: Leiter einer sportlichen Delegationiz. B. bei den Olympischen Spielen); Chef d'ouvre LTed0:vr]. das; - -. -s - Lfe'd0:vr; frz. chef d'ceuvre] (bil- dungsspr.): Haupt-. Meisterwerk; Chefeuse Ue'lftzaj. die; -. -n (ugs. scherzh.): svw. tChefin; Chefin ['fefml. die; -. -nen: 1. verantwortliche Leiterin einer Dienststelle, eines Betriebes. 2. (ugs.) Frau des Chefs (1 a). cheir[ok Cheir[o)- l^jrto)-]: f chiro-. Chiro-. Chelleen [Jele'g:]. das; -[s] [nach dem frz. Ort Chelles]: Kulturstufe der älteren Altsteinzeit. Chemi- [^emi-; zu tChemie]: ^grgph, der; -en. -en: jmd.. der in der Chemigraphie tätig ist; -graphte, die; -: Herstellung von Druckplatten durch Ätzen. Gravieren; ^iumines- z^nz, die: auf ehem. Reaktion beruiiende Lumineszenz. Chemie [se'mi:]. die; - [älter Chymie. wohl rückgeb. aus t Alchimie]: Naturwissenschaft, die die Eigenschaften, die Zusammensetzung u. die Umwandlung der Stoffe u. ihrer Verbindungen erforscht. Chemie-: ^arbeiter, der: Arbeiter in einem chemischen Industriebetrieb; -betrieb, der: chemischer Industriebetrieb; -facharbeiter, der; -faser, die: durch chemische Verfahren hergestellte Faser. Kunstfaser, dazu: -fasergarn, das; ^Ingenieur, der: Ingenieur, der in chemischen Betrieben od. Instituten tätig ist u. sich besonders mit der chemischen Verfahrenstechnik befaßt; -laborant, der: Facharbeiter in den Laboratorien der chemischen Industrie; -laborantin, die: w. Form zu t^laborant; -werker, der (ugs.): jmd.. der in der chemischen Industrie als Arbeiter tätig ist. Chemikal [9emika:l], das; -s. -ien [...jpn] u. -e. Chemikalie [^emi'ka^ia]. die; -. -n (meist PI.) [zu tChemie]: industriell hergestellter chemischer Stoff: geruchlose, flüssige Chemikalien; Lebensmittel mit Chemikalien konservieren; Chemiker f<^:miki?]. der; -s. -: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Chemie; Chemikerin, die; -. -nen: w. Form zu tChemiker. Cheminee ['Jmine],das; -s. -s [frz. cheminee < vlat. caminäta = mit einem Kamin versehenes Gemach, zu lat. camlnus. t Kamin] (Schweiz.): offener Kamin in einem modernen Haus; <Zus.:> Cteminfefeuer. das. chemisch ['^ermiT] <Adj.; o. Steig.): a) (nicht präd.) die Chemie betreffend, mit der Chemie zusammenhängend; auf den Erkenntnissen der Chemie basierend, diese anwendend: der Chemie dienlich; in der Chemie vereinbart, verwendet: die -e Industrie; ein -es Labor; -e Apparate; -e Elemente. Grundstoffe; ein c. aktiver Stoff; b) den Gesetzen der Chemiefolgend, nach ihnen erfolgend, ablaufend; durch Stoffumwandlung entstehend: eine -e Umsetzung. Reaktion; eine chemische Verbindung aus Sauerstoff und Wasserstoff; Natrium reagiert c. mit Chlor; c) mit Hilfe von [giftigen, schädlichen I Chemikalien erfolgend, giftige, schädliche] Chemikalien verwendend: -e Düngung. Waffen; eine Hose c. reinigen lassen. Chembe Lfd'mi:z(d)]. die; -. -n [frz. chemise] (veraltet): Hemd. Überwurf; Chemisett Lfemi'zet]. das; -[e]s. -s u. -e. Chemisette [...to]. die; -. -n [frz. Chemisette < spätlat. camisia = Hemd] (Mode): a) gestärkte Hemdbrust an Frack- u. Smokinghemden; b) heller Einsatz an Damenkleidern. diemisierenl^emi'zi.ren] <sw. V.; hat) (DDR): in der Technik verstärkt die Chemie einsetzen: die Produktion c. Chemisierkleid Lfamizie:-], das; -[eis. -er (bes. Schweiz.): Kittelkleid. Chemismus [^e'mismus], der; - [zu f Chemie]: (bes. im Tier- od. Pflanzenkörper) Gesamtheit der chemischen Vorgänge bei Stoffumwandlungen. 459
chemo-, Chemo- chemo-. Chemo- [^emo-; zu tChemie]: -nastk, die (Biol.): durch chemische Reize ausgelöste Bewegung von Organen (z.B. Drüsenhaaren) bestimmter Pflanzen; -taktisch <Adj.; o. Steig.) (Biol.): die Chemotaxis betreffend; -tyxis, die; -,.. .xen (Biol.): durch chemische Reize ausgelöste Orientierungsbewegung von Tieren u. Pflanzen; -t^dinik, die <o. PI.): die Gesamtheit der Maßnahmen, Einrichtungen u. Verfahren, die dazu dienen, chemische Erkenntnisse praktisch nutzbar zu machen; -t^chnikcr, der: an einer Fachschule ausgebildete Fachkraft der chemischen Industrie; -thera- naitikum, das (meist PI. >: aus chemischen Substanzen hergestelltes Arzneimittel, das Krankheitserreger hemmt od. abtötet; -therapoitisch <Adj.; o. Steig.): nach den Erkenntnissen u. Methoden der Chemotherapie vorgehend: eine -e Behandlung; -therapk,die (Med.): Behandlung von Infektionskrankheiten mit Chemotherapeutika; -tropjsmus, der (Biol.): durch chemische Reize ausgelöste gerichtete Bewegung festsitzender Tiere u. Pflanzen. Chenille Lfa'nilja], die; -. -n [frz. chenille. eigtl. = Raupe < lat. canicula = Hündchen]: Garn, dessen Fasern in dichten Büscheln seitlich vom Faden abstehen. dierehez la femme! Lferjelafam; frz. = sucht nach der Frau; zuerst in dem Drama ..Les Mohicans de Paris" von A. Dumas d. Ä. (1802-1870)] (bildungsspr.): dahinter steckt bestimmt eine Frau! Cherry Brandy [tjeri brendi]. der; - -s. - -s [engl, cherry brandy. aus: cherry = Kirsche (< afrz. cherise < vlat. ceresia. TKirsche) u. brandy. tBrandy]: feiner Kirschlikör. Cherub[9e:rupl.(ökum.): Kerub [ke:rüpj. der;-s. -im [...ru- bim] u. -inen [^eru'bhnan; kirchenlat. cherübin < hebr. kerüvim. PI. von kerüv]: [biblischer] Engel [mit Flügeln u. Tierfüßen/, himmlischer Wächter (z. B. des Paradieses): Ü Die Seele dieser Cherubinen und der Duft ihrer Unschuld genügen, die Welt zu zerstören (Genet [Übers.]. Totenfest 116); cherubinisch [^eru'bhmj] <Adj.; o. Steig.): von der Art eines Cherubs, engelgleich: eine -e Gestalt. ChesterfieU I'tjEstofi.ld]. der; -[sl. -s [engl, chesterfield. nach einem Lord Chesterfield. der den Mantel 1889 kreierte]: eleganter Herrenmantel mit verdeckter Knopfleiste; Chesterkäse [tjsste-]. der; -s. - [nach der engl. Stadt ehester]: mit einer Wachsschicht überzogener vollfetter j Hartkäse von rötlichgelber Farbe. ehevaleresk Lfovab'rcsk] <Adj.; -er. -este) [frz. chevaleresque < ital. cavalleresco. zu: cavallo = Pferd < lat. caballus] (bildungsspr.): ritterlich-vornehm, -zuvorkommend: ein -es Auftreten. Verhalten; der mit -en Aufmerksamkeiten für Friedel nicht sparte (Kantorowicz, Tagebuch I. 485); Chevalier [Java lie:|. der; -s. -s [frz. Chevalier, eigtl. = Ritter < lat. caballärius = Pferdeknecht): französischer Adelstitel u. dessen Träger; vgl. Cavaliere; Chevauleger [f3vole'3e:|.der: -s. -s [frz. chevaux legers = leichte Reiter]: Angehöriger der leichten Kavallerie, einer bis ins 19. Jahrhundert verwendeten Truppengattung. Cheviot ['JeviDt. 'tjtvpt. 'Je:vpt; engl.: 'tjevot]. der; -s. -s [engl, cheviot. nach den Cheviot Hills, woher die Wolle kommt]: aus grober Schafwolle hergestelltes, haltbares, festes Kammgarngewebe in Köperbindung]: ein Anzug aus reinem C. Chevreau Lfa'vro:. 'Jevro]. das; -s [frz. chevreau. zu: chevre = Ziege < lat. capra]: Ziegenleder; <Zus.:> Chevreauleder. das; Chevron Lfav'rÖ:]. der: -s. -s: 1. Wollgewebe mit Fischgrätmusterung. 2. (Her.) nach unten offener Winkel, Sparren. 3. französisches Dienstgradabzeichen in Form eines Streifens od. Winkels. Chevy-Chase-Strophe ftjevi'tjeis-]. die; -. -n [nach der Ballade von der Jagd (chase) auf den Cheviot Hills]: Strophenform englischer Volksballaden. Chewing-gum ['tju:ingam]. der; -fei. -s [engl, chewing gum. zu: chewing. Gerundium von: to chew = kauen u. gum = Gummi < afrz. gomme < lat. gummi. tGummi]: engl. Bez. für Kaugummi. Chi [91:], das; -[sl. -s [griech. chTJ: Buchstabe des griechischen Alphabets (X. *). Chtanti [kianti]. der; -[s] [ital. chianti. nach der gleichnamigen ital. Landschaft in der Toskana]: ein italienischer Rotwein, der in bauchigen Flaschen gehandelt wird; <Zus.:) Chiantiflasdie, die. Chiasmus ['^asmosl. der; - [griech. chiasmös = Überkreuzstellung von Sätzen, nach der Gestalt des griech. Buchstabens Chi =A1 (Stilk.): syntaktische Stellung von kreuzweise aufeinander bezogenen Wörtern od. Redeteilen (z. B. groß war der Einsatz, der Gewinn war klein); chiasttsch I'gastiJ] <Adj.; o. Steig.): in der Form des Chiasmus: eine -e Wortstellung. chic usw.: f schick usw. Chicago-Jazz Lfi'ka:go-l, der; - [nach der Stadt Chicago in den USA]: von Chicago ausgehende Stilform des Jazz in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg. Chicoree [Jikore. Jikore:]. der; -s od. die; - [frz. chicoree < mlat. cichorea. t Zichorie]: die jungen, bleichen, gelben bis weißen Sprosse der Salatzichorie, die als Gemüse od. Salat gegessen werden: <Zus.:> Chicoreesalat, der. Chiffon ['MS. Ji'RJ:, österr.: JTfo.n]. der; -s. -s. österr. auch: -e [frz. chiflon. zu: chiffe = minderwertiges Gewebe < arab. Siff = Gaze]: feines, schleierartiges Seidengewebe in Taftbindung 1: ein Abendkleid aus fließendem C; Chiffonniere LfifD'nie:r(3), ...'nie:r(d)l, die; -. -n [frz. chiflbnnier = Nähtischchen] (Schweiz.): Kleiderschrank; Chiffontuch, das; -[e]s. -tücher. Chiffre [Jifra. auch: JifB]. die; -. -n [frz. chiffre < afrz. eifre. t Ziffer]: 1. Ziffer, Zahl. 2. geheimes Schriftzeichen, Zeichen einer Geheimschrift: -n entziffern, entschlüsseln; die lächerlichen Scheingeheimnisse der -n und des Code, von Ämtern und Firmen ausgeheckt (Hildesheimer. Tynset 30). 3. Kennziffer, Kennzeichen: Zeitungsanzeigen, die unter [einer] C. erscheinen; die Signale vor dem Z119. der für ihn eine C. war aus Kennbuchstaben und einer Nummer (Johnson, Mutmaßungen 14); Ü die irrationale C. eines Menschen entziffern (sein irrationales Wesen analysieren). 4. (Stilk.) Stilfigur der modernen Lyrik I; <Zus. zu 2:> Chiffreschrift, die: Geheimschrift, Code; chiffrieren tfrfri.Tdn] <sw. V.; hat) [frz. chiffrer]: verschlüsseln, in Geheimschrift abfassen (Ggs.: dechiffrieren): einen Text c; chiffrierte Depeschen; <Zus.:)Chiffrkrmaschine.die: Gerät zum Chiffrieren u. Dechiffrieren von Texten; <Abl.:) Chif- frkmng. die; -. -en; Chiffrierverfahren, das. Chignon [Jm'jö:]. der; -s. -s [frz. chignon < vlat. *catenio (Gen.: cateniönis). zu lat. catena = Kette]: im Nacken getragener Haarknoten. Chhuahua [tji'uaua]. der; -s. -s [span. chihuahua. nach dem gleichnamigen mexikan. Staat]: kleinster, dem Zwergpinscher ähnlicher Hund mit großen Ohren. Chilbi: TKilbi. Chilesalpeter [tji:le-. auch: 'q.ie-l. der; -s: in Chile gewonnenes Stickstoffdüngemittel. Chili ftjirlil. der; -s [span. chile < indian. (Nahuatl) chilli]: 1. mittelamerik, Paprikaart, die den Cayennepfeffer liefert. 2. mit Cayennepfeffer scharf gewürzte Tunke. Chiliade [^i'Ua.cb]. die; -. -n [zu griech. chflioi = tausend] (Veraltet): Reihe, Zahl von Tausend; Chiliasmus [^i'Uasmus]. der; - [griech. chiliasmös] (christl. Rel.): /Lehre von der] Erwartung des Tausendjährigen Reiches Christi auf Erden nach seiner Wiederkunft vor dem Weltende (Off. 20. 4 f.); <Abl.:) Chilfa|st [91'lJLast], der; -en. -en: Anhänger des Chiliasmus: chiliystiäch <Adj.; o. Steig.): den Chiliasmus betreffend: -e Erwartungen. Chilies I'tjilis] <P1.>: Früchte des Chdis (1); ChilboBe, die; -. -n: svw. TChili (2). Chiller ['tjitel. der; -s. - [engl, chiller. zu to chill = frösteln lassen]: Erzählung od. Theaterstück mit einer gruseligschauerlichen Handlung. Chillies ['Ullis]: f Chilies. Chimäre [<;i'me:r3]. die; -. -n [nach dem Ungeheuer der griech. Sage Chimära. lat. Chimaera < griech. Chimaira. eigtl. = Ziege]: 1. svw. tSchimäre. 2. (Biol.) Organismus od. einzelner Trieb, der aus genetisch verschiedenen Zellen aufgebaut ist; diimirisch <Adj.; o. Steig.): svw. f schimärisch: Die alljährliche Sommerreise ... ist Tür den mittleren Berliner etwa bis 1870 ein beinahe -er Luxus (Jacob. Kaffee 193). 'China- ['<;i:na-; südd., österr.: ki:na-; nach dem ostasiat. Land]: ^cracker, der: Feuerwerkskörper (Schwärmer, Frosch): Miras, das: svw. f Ramie; -kohl, der: als Gemüse od. Salat verwendete Krautpflanze mit lockerem, strunklosem Kopf; -krepp, der: t Crepe de Chine; -papier, das: svw. tReispapier; -wäre, die <o. PI.): kunstgewerbliche Arbeiten aus China, bes. Porzellan. Hühina- [-; span. quina = Chinarinde < peruan. quina]: -rinde, die (Pharm.): chininhaltige Rinde bestimmter südamerikanischer Bäume; -säure, die (Chemie. Pharm.): (ge- 460
Cholesterinspiegel gen Gicht verwendete) in der Chinarinde, in Kaffee u.a. vorkommende Pflanzensäure: -tinktur, die (Pharm.): Alkoholauszug aus gemahlener Chinarinde; ~wein. der (Pharm, veraltet): chininhaltiges Heilmittel. 'Chinchilla [tjm'tjila], die; -. -s [span. Chinchilla, viell. aus einer Indianerspr. Perus]: südamerikanisches Nagetier mit wertvollem Pelz; ^Chinchilla [-], das; -s. -s: 1. Vertreter einer deutschen Kaninchenrasse mit bläulich-aschgrauem Fell. 2. Fell der 'Chinchilla. chinesisch [<;i'ne:zin <Adj.> [zu: Chinese. China] in der Wendung etw. ist c. für jmdn. (ugs.; etw. ist für jmdn. völlig unverständlich, jmd. versteht etw. überhaupt nicht): das Fachgespräch der beiden Experten war c. für ihn. Chinin [91 ni:n], das;-s [ital. chinina, zu: china = Chinarinde < peruan. quina. quinaquina] (Pharm.): Alkaloidder Chinarinde, als Arznei gegen Fieber, bes. gegen Malaria, verwendet; <Zus.:> chiitfiiialtig <Adj.; nicht adv.): Chinin enthaltend: ein -es Arzneimittel; Chininpräparat, das. Chinotserie LfinQaza'ri:]. die; -. -n [...i:an; frz. chinoiserie. zu: chinois = chinesisch]: kunstgewerblicher Gegenstand in chinesischem Stil. Chintz [tjmisj. der; - [engl, chintz < Hindi chin(]: buntbedrucktes Gewebe aus Baumwolle od. Chemiefasergarnen in Leinenbindung mit spiegelglatter\ glänzender Oberfläche; Chintzen ['tfintsn] <sw. V.; hat): (Stoff) mit einem Wachsüberzug versehen: gechintzter Baumwollstoff Chip [tjip]. der; -s. -s [engl, chip, eigtl. = Schnipsel]: 1. Spielmarke beim Roulett: der Croupier verteilte -s. 2. <meist PI.) roh in Fett gebackene. feine Kartoffelscheiben, die zu Getränken geknabbert od. als warme Beilage gegessen werden. Chippendale ['tjipand'ed. auch: 7ipnde:I],das; -[s] [engl, chip- pendale. nach dem engl. Kunsttischler Th. Chippendale (1718-1779)]: englischer Möbelstil des 18. Jahrhunderts: eine Kommode in C. Chiragra ['^i'.ragral.das; -s[lat. chiragra < griech. cheirägra. eigtl. = Handfessel, zu: cheir = Hand u. ägra = Jagd. Fang(art)] (Med.): Gicht in den Hand- u. Fingergelenken. Chirimoya [tjiri'moja], die; -. -s [span. chirimoya. wahrsch. < indian.chirimuya.chirimoya]: zu den Annonen gehörende, wohlschmeckende, leicht säuerliche Frucht eines [sub]tropischen Baumes; Rahmapfel. chiro-, Chiro- [<;iro-, südd., österr.: kiro-; zu griech. cheir = Hand] (Fachspr.): band-, Hand-: -graph. das; -s. -en [T-graph]: I. Vertragsurkunde der Spätantike, in der der Verpflichtete seine Erklärung eigenhändig abfaßte. 2. besondere Urkundenart im mittelalterlichen Recht. 3. (kath. Kirche) päpstliche Verlautbarung in Briefform mit eigenhändiger Unterschrift des Papstes; -logk, Cheirologifi, die; - [T-logie]: I. Wissenschaft von der Charakter- u. Schicksalsdeutung aus Formen u. Linien der Hände. 2. Hand- u. Fingersprache der Taubstummen; Mnant [...'mant]. der; -en. -en [griech. cheirömantis): Wahrsager, der die Zukunft aus den Handlinien deutet; Mnantie [...man'ti:]. die; -: Wahrsagen auf Grund der Form u. der Linien einer Hand: ^m^ntisdi <Adj.; o. Steig.): die Chiromantie betreffend, zur Chiromantie gehörend; ^pr^ktik. die; -: Einrenken verschobener Wirbelkörperu. Bandscheiben mit Hilfe der Hände; ^Praktiker, der: jmd.. der die Chiropraktik ausübt. Chirurg ftirork. südd.. österr.: ki...]. der; -en, -en [lat. chlrürgus < griech. cheirourgös = Wundarzt, eigtl. = Handwerker, zu: cheir = Hand u. 6rgon = Tätigkeit. Werk]: Facharzt u. Wissenschaftler] auf dem Gebiet der Chirurgie (1); Chirurgie [^rur'gi:. südd.. österr.: ki...]. die; -. -n [...i:an; lat. chlrürgia < griech. cheirourgia]: 1. <o. PI.) (Med.) Lehre von der operativen Behandlung von krankhaften/ Störungen u. Veränderungen im Bereich des Organismus: er ist Facharzt für C. 2. chirurgische Abteilung eines Krankenhauses: der Patient wurde in die C. eingeliefert; chirurgisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [lat. chirürgi- cus < griech. cheirourgikös]: a) die Chirurgie betreffend, zu ihr gehörig: -es Schrifttum; b) operativ: c. eingepflanzte künstliche Organe; c) für eine operative Behandlung von Patienten geeignet, vorgesehen, eingerichtet: -e Instrumente; die -e Abteilung. Station des Krankenhauses. Chitarrone Dcita'ro:nd]. der; -[s]. -s u. ...ni, auch: die; -. -n [ital. chitarrone. zu lat. cithara < griech. kithära = Zither] (Musik): italienische Baßlaute, Generalbaßinstrument im 17. Jahrhundert. Chitin [$i'ti:n]. das; -s [zu griech. chitön. tChiton]: hornähn- licher Hauptbestandteil der Körperhülle von Krebsen. Tausenfüßlern. Spinnen u. Insekten; chitinig [(i'thni^l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in der Art von Chitin; dutinös [?i- ti'no.s] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus Chitin bestehend; Chitinpanzer, der: der C eines Maikäfers; Chiton [£i'to:n]. der; -s, -e [griech. chiton = (Unter)klekl. Brustpanzer, aus dem Semit.]: gegürteter, knie langer Leibrock im Griechenland der Antike. Chlamys ['(jlaimvs. ^la'mvs], die; -. - [griech. chlamys = Oberkleid]: knielanger, mantelartiger Überwurf für Reiter u. Krieger im Griechenland der Antike. Chlor [klo:?], das; -s [zu griech. chlörös = gelblichgrün (wegen seiner Farbe)]: chemischer Grundstoff, ein stechend riechendes, gelbgrünes Gas, das sich mit fast allen anderen Elementen schnell verbindet; Zeichen: O chlor-,Chlor-: Mljaxyd, (ehem. fachspr.:) -dioxid. das (Chemie): als Mittel 2ur Desinfektion u. zum Bleichen von Mehl verwendete Chlorverbindung; -gas, das: stechend riechendes, gelbgrünes Gas, Chlor; »haltig [-halti^] <Adj.; nicht adv.): -e Verbindungen; -kalk, der: Bleich- u. Desinfektionsmittel; -natrium, das: Natriumchlorid; -sauer <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): chlorsaures Kalium (Chemie; Ka- liumchlorat): -säure, die (Chemie): als starkes Oxydationsmittel wirkende Sauerstaffsäure des Chlors; -Stickstoff, der (Chemie): hochexplosive, ölige Chlorverbindung; -Verbindung, die (Chemie); -wasser, das: 1. in Wasser gelöstes Chlor. 2. (ugs.) gechlortes Wasser; -Wasserstoff, der (Chemie): farbloses, stechend riechendes Gas, das, in Wasser gelöst. Salzsäure ergibt. Chlorat [klo'ra.t]. das; -s. -e (Chemie): Salz der Chlorsäure; chloren [*klo:ren] <sw. V.; hat): mit Chlor behandeln u. dadurch keimfrei machen: das Wasser c; Chlorid [klo'ri:t]. das. -s. -e (Chemie): chemische Verbindung des Chlors mit Metallen od. Nichtmetallen; chlorieren [klo'ri.ren] <sw. V.; hat): svw. tchloren; chlorig ['klo:rKj] <Adj.>: a) chlorhaltig: -e Säure (beim Einleiten von Chlordioxyd in Wasser entstehende Säure); b) chlorartig; 'Chlorit [kloh:t], das; -s, -e (Chemie): Salz der chlorigen Säure; ^Chlorit [-, auch: ...rrt], der; -s: ein grünliches, glimmerähnliches Mineral; Chloroform [kloroform]. das; -s [Kunstwort aus den ehem. Bez. der Stoffe, die bei der Erstherstellung eine entscheidende Rolle spielten: Chlorkalk u. nlat. aeidum formicicum = Ameisensäure]: früher als Betäubungsmittel, heute nur noch als Lösungsmittel verwendete, süßlich riechende, farblose Flüssigkeit (Chlorverbindung); <Abl.:) chloroformieren [klorofarmiTan] <sw. V.; hat): mit Chloroform betäuben: der Arzt chloroformierte den Verwundeten; Ü er hat mich mit seinem Gequassel [förmlich] chloroformiert (ugs.; derart auf mich eingeredet, daß ich ganz benommen davon wurde): Chlorophyll [kloroTvl], das; -s [zu griech. chlörös = gelblichgrün (tChlor) u. phyllon = Blatt] (Bot.): der Assimilation dienender grüner Farbstoff in den Pflanzenzellen, Blattgrün; Chlorose [klo'ro:za]. die; -. -n [zu griech. chlörös = gelblichgrün) (Med.): Bleichsucht; Chlorune, die; -. -en: Subst. zu t chloren. Choc: t Schock. Choke [tjook], der; -s. -s. (auch:) Choker. der; -s. - [engl, choke. zu: to choke = drosseln] (Kfz.-T.): Luftklappe am Vergaser als Hilfe beim Kaltstart: den C. herausziehen. chokieren: I schockieren. Cholera ['ko:leral. die: - [lat. cholera < griech. cholera = Gallenbrechdurchfall: vgl. Voller] (Med.): sctiwere epidemische Infektionskrankheit mit heftigen Brechdurchfällen; <Zus.:> Choteraepidemie, die: Choteraerreaer, der; Choleriker [ko'le:rikB], der; -s.- [zu tcholerisch; nach der Typenlehre des altgriech. Arztes Hippokrates (um 460-um 370 v.Chr.) Mensch eines Typs, der durch leidenschaftliches Temperament u. Jähzorn gekennzeichnet ist; vgl. Melancholiker. Phlegmatiker. Sanguiniker]: leidetischaft- licher, reizbarer, jähzorniger Mensch: er ist ein unberechenbarer, typischer, ausgesprochener C; cholerisch <Adj.) [zu mlat. cholera = galliges Temperament. Zornausbruch, f Cholera]: aufbrausend, reizbar, jähzornig: -es Temperament; nach seinen -en Wutanfällen (Thieß. Reich 300);xCholesterin [foleste'ii:n. auch: ko...]. das: -s [zu griech. chole = Galle u. Stereos = hart, fest] (Med.): wichtigstes, in allen tierischen Geweben vorkommendes Sterin, Hauptbestandteil der Gallensteine; (Zus.:) Cholesterinspiegel, der (Physiol.): Gehalt an Cholesterin im Blut: einen erhöhten C. haben. 461
Choliambus Choliambus tyo'Uambos]. der; -. ...ben [lat. choliambus < griech. chölfambos = Hinkjambus, zu chölös = lahm, hinkend] (Verslehre): aus Jamben bestehender antiker Vers, in dem statt des letzten Jambus ein Trochäus auftritt. Chondren [<pndran] <P1.> [griech. Chondros = Korn, Graupe! (Mineral.): kleine Körner. Kristallaggregate, aus denen die Chondrite (1) aufgebaut sind: Chondrit [^n'drr.t. auch: ...nt), der; -s, -e: I. (Mineral.) aus Chondren aufgebauter Meteorstein. 2. (Geol.) pflanzlichen Verzweigungen ähneln- der Abdruck in Gesteinen: diondrjtisch [auch: ...nt...] <Adj.; 0. Steig.): die Struktur des Chondrits betreffend: Chondmien [<pn'dru:bn] <P1.> [engl, chondrule. Vkl. zu griech. Chondros = Korn] (Mineral.): erbsengroße Steinchen in Meteoriten. Chopper ['tjope]. der; -s. -[s] [engl, chopper = Hacker]: 1. aus einem Stehlbrocken o.a. geschlagenes vorgeschichtliches Werkzeug zum Aufschlagen von Knochen, hart schali- gen Früchten u.a. 2. svw. tEasy-rider. 'Chor [ko:^]. der; -[eis. Chöre ['ko:re; lat. chorus < griech. chorös = Tanz. Reigen]: I. a) Gruppe gemeinsam singender Personen: ein gemischter (aus Frauen- u. Männerstimmen bestehender) C; einen C. dirigieren; sie singt im C. der städtischen Bühnen; *imC. (gemeinsam, alle zusammen): die Kinder brüllten im C; b) Gruppe gleichartiger Orchesterinstrumente od. ihrer Spieler (meist in Zus., z. B. Bläser-. Posaunenchor); c) (Theater) das Bühnengeschehen kommentierende Gruppe von Schauspielern: der C. in der antiken Tragödie. 2. Komposition für ein- od. mehrstimmigen Gruppengesang: einen C. komponieren, einstudieren. 3. gemeinsamer mehrstimmiger] Gesang von Sängern. 4. (Musik) gleichgestimmte Saiten (z.B. beim Klavier, bei der Laute o.a.). 5. (Musik) die zu einer Taste gehörenden Pfeifen der gemischten Stimmen bei der Orgel. *Chor [-]. der. selten: das; -[e]s. -e u. Chöre ['karol: 1. meist nach Osten ausgerichteter, im Innern abgesetzter Teil der Kirche mit / Haupt jaltar: ein gotischer C. 2. Platz der Sänger auf der Orgel]empöre. 'Chor- ('Chor): -Führer, der: im antiken griech. Theater Vorsänger lu. Leiter] des Chores: MBsang, der; -knabe, der: Junge, der in einem 'kirchlichen! Knabenchor singt: -konzert, das: Aufführung von Chormusik: ^leiter, der: Dirigent eines Chores: -leitung, die; -musflt, die <P1. un- gebr. >: für die Interpretation durch Chöre geschriebene Komposition! en]: -probe» die; -reaent.der (südd.): Leiter eines katholischen Kirchenchors: -sfinger, der: Mitglied eines Opern 1chors: -Sängerin^ die: w. Form zu t^sänger. Hlhor- (^hor): -dienst,der (kath. Rel.): der tägliche gemeinsame Gottesdienst, zu dem die Mitglieder eines Stifts verpflichtet sind: -fnui, die (kath. Rel.): Mitglied eines der weiblichen Zweige der Chorherrenorden, Kanonisse; -gebet, das (kath. Rel.): Teil des Chordienstes, Stundengebet: ^ge- stiihl, das: für die Geistlichkeit bestimmte hölzerne Sitzreihen an den beiden Langseiten des Chors: ^hemd, das: svw. t ^rock; -*hen\ der (kath. Rel.): 1. Mitglied eines Domkapitels. 2. Mitglied einer Ordensgemeinschaft, deren Angehörige nicht nach einer Ordensregel, sondern nach anderen Richtlinien leben (z. B. Prämonstratenser). dazu: ^herrenorden, der. ^herrenstift. das (kath. Rel.): Kloster der Chorherren: ^rock.der: liturgisches Gewand des katholischen Geistlichen bes. für den Chordienst: -schranke, die: den Chorraum einer Kirche abschließende Schranke. Lettner: -Umgang« der (Archit.): sich aus der Verlängerung der Seitenschiffe ergebender Umgang um den Chor. Choral [ko'ra.l], der; -s. Choräle [ko're:te; mlat. (cantus) choralis = Chorgesang, zu lat. chorus. t 'Chor]: a) kirchlicher Gemeindegesang: einen C. anstimmen; die Gemeinde singt einen C; b) Lied mit religiösem Inhalt: am Abend sangen die Neger feierliche Choräle. Choral-: ^bearbeltung, die (Musik): alle Formen vokaler od. instrumentaler Bearbeitung der Melodie eines Chorals: -buch, das: Sammlung für die Orgelbegleitung evangelischer Kirchenlieder: -kantate, die: Kantate, der ein evangelisches Kirchenlied in mehreren Sätzen zugrunde liegt: -Dotation, die (Musik): mittelalterliche Notenschrift, die sich zur Aufzeichnung der Melodien des Gregorianischen Gesangs entwickelt hat: -Vorspiel, das: den Gemeindegesang vorbereitendes Orgelvorspiel, dem die Melodie des zu singenden Kirchenliedes zugrunde liegt. Chorda [tarda], (auch:) fhorde l'kcnxb], die; -. ...den [lat. chorda < griech. chorde = Darm(saite)] (Biol.): knorpelähnlicher Achsenstab als Vorstufe der Wirbelsäule (bei Schädellosen. Mantel- u. Wirbeltieren): Chordaten [kor- 'da:tnj <P1.> (Biol.): zusammenfassende Bez. für diejenigen Tiergruppen, die eine Chorda besitzen: Chorde: t Chorda. Chorea [ko're:a], die; - [griech. choreia = Tanz]: 1. mittelalterliche Bez. ftir Tanzlied. Reigen. 2. (Med.) svw. f Veitstanz: Chorege lso're:ga, auch: ko...]. der; -n. -n [griech. choregös. zu chorös (t 'Chor) u. ägein = führen, leiten]: im antiken Griechenland vermögender Bürger, der finanziell, organisatorisch u. manchmal auch künstlerisch für den Chor verantwortlich war. Choreograph [koreo'gra:fl. der; -en. -en [rückgeb. aus t Choreographie]: Schöpfer u. Gestalter von Ballet tanzen. Regisseur eines Balletts (Berufsbez.); Choreographie [koreogra'fi:].die:-.-n [...i:an: zu griech. choreia = Tanzu. f-graphie]: a) <o. PI.) künstlerische Gestaltung. Einstudierung eines Balletts: b) Tanzschrift aus Buchstaben od. speziellen Zeichen, mit denen Stellung. Haltung u. Bewegungsabläufe für die Tänzer festgelegt werden: cboreogra- phkren [koreogra'fi:ren] <sw. V.; hat): ein Ballett einstudieren, inszenieren: choreographisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Choreographie betreffend: die -e Leitung eines Bühnenstücks; Choreus [90're.os, auch: ko...]. der; -. ...een [lat. choreus < griech. choreTos (poüs). eigtl. = zum Tanz gehörender Versfuß] (yerslehre): svw. ]Trochäus; Choreut [(jo'njyt]. der; -en, -en [griech. choreutes = Reigentänzer]: altgriechischer Chorsänger. -tänzer, dazu: Choreutik [90' Qy- tik], die; -: altgriechische Lehre vom Chorreigentanz: dio- roitbch <Adj.; o. Steig.): a) die Choreutik betreffend: b) im Stil eines altgriechischen Chorreigentanzes aufgeführt: Choriambus [Qo'nambus], der; -. ...ben [lat. Choriambus < griech. choriambos] (Verslehre): aus einem Choreus u. einem Jambus zusammengesetzter Versfuß (-^w-); chorisch [ko:rül <Adj.: o. Steig.) [lat. choricus < griech. chorikös]: a) <nicht adv.) den ]Chor betreffend: eine gute -e Leistung; b) durch den lChor auszuführen, für den lChor bestimmt: eine -e Bearbeitung; c) gemeinsam, im Chor vorgetragen: die -e Antwort der Kompanie ...: ..Guten Morgen. Herr Hauptfeld" (Kuby. Sieg 79); Chorist [ko'nst]. der: -en. -en [mlat. chorista. zu lat. chorus. I 'Chorl: svw. tChorsänger; Chorjstin, die; -. -nen: w. Form zu tChorist, svw. TChorsängerin; Chörlein [k0:?lajn], das; -s. -: halbrunder od. vieleckiger Erker an mittelalterlichen Wohnbauten. Chorographie [«forogra'fi:. auch: ko...]. die; -. -n [...i:an; zu griech. ch6ra = Raum u. t-graphie (veraltet): svw. fChorologie; chorographisch <Adj.; o. Steig.) (veraltet): svw. tchorologisch;Choroiogie[gorolo'gi:. auch: ko...]. die; -, -n [...i:an]: 1. Orts- od. Raumwissenschaft, bes. Geographie u. Astronomie. 2. Arealkunde:chorologisdi <Adj.; o. Steig.): die Choroiogie betreffend, ihr zugehörend. Chorus I'koTos]. der; -. -se [2: engl, chorus < lat. chorus. t'Chor]: 1. (veraltet) svw. 'Chor (1 a). 2. (Musik) a) im Jazz das einer Komposition zugrundeliegende Form- u. Akkordschema als Basis für Improvisationen: b) in der Tanz- od. Unterhaltungsmusik Haupt teil od. Refrain eines Stückes. Chose [Jo:z3]. die; -. -n [frz. chose < lat. causa = Sache] (ugs. veraltend): 1. Sache. Angelegenheit: in einer Woche muß die C. erledigt sein; Auch die C. mit dem Boxer Alois ist spaßhaft (Feuchtwanger. Erfolg 486). 2. Dinge. Gegenstände: er stolperte, und da lag die ganze C; räume die C. hier mal auf! Chow-Chow Itjaji'tjay. auch: J^i'Jap]. der; -s. -s [engl, chow chow. aus dem Chin.]: Vertreter einer in China gezüchteten Hunderasse mit üppiger Behaarung, kleinen dunklen Augen und kleinen Stehohren. Chrestomathie [krestoma'ti:]. die; -. -n [...i:an; griech. ehre» Stomatheia, eigtl. = nützliches Lernen]: für den Unterricht bestimmte Sammlung ausgewählter Texte aus den Werken bekannter Autoren. Chrisain ['qi.zam], das od. der; -s. Chriama ['qrisma], das; -s [zu griech. chriein = salben]: in der katholischen u. orthodoxen Kirche bei Taufe. Firmung. Bischofs- u. Priesterweihe verwendetes geweihtes Salböl: 'Christ [knst], der; -en. -en [frühnhd. kriste < mhd. kristen < ahd. kristäni < lat. christiänus. zu: Christus = der Gesalbte (Beiname von Jesus) < griech. christös. subst. 2. Part, von: chriein = salben. Übers, von aram. meSA^i = Messias]: jmd., der sich als Getaufter zur christlichen Religion bekennt, Anhänger des Christentums: -en und Heiden; ein gläubiger, überzeugter C; als [guter] C. leben, sterben; ein praktizierender (regelmäßig in die Kirche gehender) C; 2Chrjst 462
Chronik <o. Art.; o. Pl.> [f'Christ]: veralteter Beiname von Jesus: der Heilige C. (das Jesuskind); C. ist erstanden. 'Chrjst- (-thrist): -bäum, der (landsch.): svw. tWeihnachtsbaum: denC. schmücken, (landsch.:) putzen; Ü am Himmel stehen Christbäume (ugs.; Leuchtsignale zur Abgrenzung der Angriffsgebiete hei Bombenangriffen): * nicht alle auf dem C. haben (salopp; nicht ganz bei Verstand sein; spielt auf die Christbaumkerzen an. deren Fehlen mit Geistesschwachheit. Mangel an Verstand o. ä. gleichgesetzt wird), dazu: -baumkerze, die. -baumkugel, die. -baumschmuck, der <o. Pl.>; -dorn, der: svw. tChristusdorn; -fest, das (veraltet, noch landsch.): svw. tWeihnachtsfest; -kind, das <o. PL; Vkl. zu 1. 2: t-kindchen. -kindl. -kindlein): 1. Jesus Christus in plastischer od. bildlicher Darstellung als neugeborenes Kind: das C. liegt in der Krippe. 2. am Jesuskind orientierte Kindergestalt'. die in der Vorstellung der Kinder zu Weihnachten Geschenke bringt; das C. hat dem Mädchen eine Puppe gebracht; er glaubt [immer] noch/nicht mehr an das C. 3. (meist Christkindl) (bes. südd.. österr.) Weihnachtsgeschenk; er hat als Christkind!!] einen Schlitten und Malstifte bekommen; -kindchen, (südd., österr.:) -kindl, -kindlein, das; -s: t-kind; -messe, die: (kath. Rel.): Weihnachtsgottesdienst in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember; -mette, die (kath. u. ev. Rel.): Weihnachtsgottesdienst zwischen den Abendstunden des Heiligen Abends u. dem Morgen des 1. Weihnachtstages; -nacht, die: Nacht vom 24. zum 25. Dezember; vgl. Weihnachten; -rose, die: Vertreter einer niedrig wachsenden, meist schon im Dezember blühenden Gattung der Hahnenfußgewächse. Nieswurz; -Stollen, der: Weihnachtsstollen: Dresdner C; -vesper, die (kath. u. ev. Rel.): am Heiligen Abend abgehaltener Gottesdienst mit musikalischer Ausgestaltung. chr|st-, *Chrjst- ('Christ): Miemokrat, der: Anhänger einer christlich-demokratisch orientierten politischen Partei (z. B. die Christlich-Demokratische Union / CDU] in der Bundesrepublik Deutschland); <Abl.:> -demokratisch <Adj.; o. Steig.): -e Abgeordnete; ein -er Standpunkt; -katholik. der (Schweiz.): Altkatholik: -katholisch <Adj.; o. Steig.) (Schweiz.): altkatholisch: -katholizismus, der: die in der Schweiz vertretene altkatholische Glaubensrichtung. Christen-: -gemeinde, die: die ersten -n im alten Rom; -gemeinschaft, die <o. PI.): 1922 gegründete christliche Religionsgemeinschaft; -glaubein], der; -lehre,die <o. PI.): a) Unterweisung der Jugend in christlicher Lehre 'nach dem Konfirmandenunterricht I; b) (DDR) christl. Religionsunterricht; -mensch, der; -pflicht, die: etw. als [seine] C. betrachten: -seele, die (veraltet): christlicher Mensch: keine C. (niemand); -Verfolgung, die: Verfolgung der Christen durch die staatliche Macht, bes. durch den röm. Staat votn 1. bis 4. Jh. Chrjstenheit, die; - [mhd. kristenheit]: Gesamtheit der Christen; Christentum, das; -s [mhd. kristentuom]: a) die auf Jesus Christus, sein Leben u. seine Lehre gegründete Religion: das protestantische, römisch-katholische C; sich zum C. bekennen, bekehren; b) individueller christlicher Glaube: ein oberflächliches, orthodoxes C. vertreten; praktisches (im täglichen Leben verwirklichtes) C: christianisieren [knstiani'zi:ran] <sw. V.; hat) [lat. christiänizäre]: a) jmdn. zum Christentum bekehren; b) einer Sache einen christlichen Anschein geben; (Abi.:) Christianisierung, die; -; Christianitas [kns'tia:nitas], die; - (bildungsspr.): Christ- lichkeitalsGeistes-u.LebenshaltungsChrtetimSckincel'kTist- jon saidns]. die; - - [engl. = christliche Wissenschaft]: um 1870 in den USA begründete christliche Gemeinschaft, die durch enge / Gebets I Verbindung mit Gott menschliche Unzulänglichkeit überwinden will;. Christin ['knstin], die; -. -nen: w. Form zu t'Christ; christlich [kristli?] <Adj.) [mhd. kristenlich]: a) <o. Steig.) auf Christus od. dessen Lehre zurückgehend: die -e Taufe; der -e Glaube; b) der Lehre Christi entsprechend: -e Nächstenliebe; Wir sollten nicht -er als Christus sein (Sommerauer. Sonntag 22); c. handeln; Ü sie hat die Schokolade c. (so. doli der andere ein größeres Stück bekam) mit ihm geteilt; c) <o. Steig.) sich zum Christentum bekennend: die -en Kirchen; d) <o. Steig.) im Christentum verwurzelt, verankert: die -e Kunst; die Kultur des -en Abendlandes; e) <o. Steig.) der christl. Kirche entsprechend, kirchlich: ein -es Begräbnis erhalten: <Abl.:> Christlichkeit, die; -: christliche Gesinnung: Christ- mas-Carol ['knsmas kaeral], das; -s. -s [engl. Christmas carol]: volkstümliches englisches Weihnachtslied; Christo- gramm [knsto'gram]. das; -s. -e: kurz für f Christusmonogramm; Christoloei&die; -. -n [...Iran; zu f ^rist u. f -logie] (Theol.): Lehre der christlichen Theologie von der Person Christi; <Abl.:> christotogbch <AdJ.; o. Steig.): die Christo- logie betreffend. Christus- I'knstos-]: -dorn, der <PL -dorne) [die Domenkrone Christi soll aus diesen Zweigen gewunden worden sein]: Vertreter einer in den tropischen u. subtropischen Gebieten weitverbreiteten Gattung der Wolfsmilchgewächse; Zierpflanze; -köpf, der: künstlerische bildliche od. plastische Darstellung des Kopfes von dem gekreuzigten! Christus: ein frühromanischer C; -monognunm. das: Symbol für den Namen Christus, das aus den griechischen Anfangsbuchstaben des Namens, aus X (Chi) u. P (Rho) zusammengefügt ist: Chrom [kro:m]. das; -s [frz. chrome < lat. chröma = Farbe < griech. chröma = (Haut)farbe (mit Bezug auf die Farbenschönheit, die es in Verbindungen zeigt)]: chemischer Grundstoff, ein sehr hartes und sprödes, silberweiß glänzendes Metall, das unter normalen Bedingungen nicht oxydiert (Zeichen: Cr): blitzendes C; eine Schutzschicht aus C; mit C. überziehen. chrom-, Chrom-: -beize, die: in der Färberei verwendete Chromverbindung zur Nachbehandlung gefärbter Stoffe; -blitzend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es Auto steht vor der Tür; -gelb, das: deckkräftige Malerfarbe; -grün, das: vgl. -gelb; -kreuzer, der (ugs. scherzh.): großes Auto mit viel Chromverzierungen: -leder, das: mit Chromverbindungen gegerbtes Leder; -nickelstahl, der: sehr korrosionsbeständige Legierung aus Chrom u. Nickel, die bes. für den Apparatebau u. im Bauwesen verwendet wird; -rot, das: vgl. -gelb; -säure, die (Chemie): Chromverbindung, die das Chrom in anionischer Form enthält; -Verbindung, die (Chemie). Chromat [kro'ma.t]. das; -s, -e [zu tChrom] (Chemie): Salz der Chromsäure; Chromatik [kro'ma:tik]. die; - [1: griech. chröma = chromatische Tonleiter, urspr. = Farbe, also eigtl. etwa = Färbung]: 1. (Musik) Veränderung der sieben Grundtöne / durch ein Versetzungszeichen] um einen halben Ton nach oben od. unten (Ggs.: Diatonik). 2. (Physik) Farbenlehre; chromatisch <Adj.; o. Steig.) [griech. chröma- tikös]: 1. (Musik) in Halbtönen fortschreitend (Ggs.: diatonisch): eine -e Tonleiter. 2. (Physik) die Chromatik (2) betreffend: chromatisieren [kromati'ziiran] <sw. V.; hat) [zu t Chromat]: die Oberfläche von Metallen mit einer Chro- matschiebt zum Schutz gegen Korrosion überziehen. chromato-, Chromato- [kromato-; zu griech. chröma = Farbe] (Chemie): -graphte, die [zuerst für Farbstoffe verwendetes Verfahren; t-graphie]: Verfahren zur Trennung chemisch nahe verwandter Stoffe: -graphieren [...graTcrsn] <sw. V.; hat): eine Chromatographie durchführen; -graphisch <Adj.; o. Steig.): a) die Chromatographie betreffend; b) die Chromatographie anwendend; -phor [...'fo:?]. das; -s. -en (meist PI.) [zu griech. phorös = tragend): 1. (Bot.) farbstofftragende Organelle der Pflanzenzelle. 2. (Zool.) Farbstoffzelle bei Tieren, die den Farbwechsel der Haut ermöglicht (z. B. beim Chamäleon). Chromatron fkro:matro:n], das; -s. ...Qne (auch: -s) [aus griech. chröma = Farbe u. -tron (aus f 'Elektron losgelöst)] (Technik): spezielle Bildröhre für das Farbfernsehen. Chromonika [kro'mo:nika]. die; -. -s u. ...ken [Kunstwort aus f chromatisch u. t Harmonika] (Musik): diatonische u. chromatische Mundharmonika. Chromosom [kromo'zo:m].das; -s. -en (meist PI.) [zu griech. chröma = Farbe (t Chrom) u. söma = Körper, also eigtl. Farbkörper (da es durch Färbung sichtbar gemacht werden kann)] (Biol.): in jedem Zellkern in artverschiedener Anzahl u. Gestalt vorhandenes, das Erbgut eines Lebewesens tragendes, fadenförmiges Gebilde; Kernschleife, dazu: chromosomal [...zo'ma.l] <Adj.; o. Steig.): die Chromosomen betreffend: die -e Anlage, Struktur; Chromosomensatz, der; -es. ...sätze (Biol.): Gesamtheit der Chromosomen eines Kerns bzw. einer Zelle; Chromosphire« die; - [zu griech. chröma = Farbe u. tSphäre]: glühende Gasschicht um die Sonne. Chronik['kro:nik],die;-,-en[mhd.krönik(e) < lat.chronica (PI.) < griech. chronikä (biblia). Adj. zu: chrönos = Zeit]: Form der geschichtlichen Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge aufgezeichnet werden: eine mittelalterliche C; die C. einer Familie, des Dreißig- 463
chronikalisch jährigen Krieges; Ü diese Heldentat wird in die C. (in die Geschichte) eingehen; chronikalisch [kroni'ka.lij] <Adj.; 0. Steig.): in Form einer Chronik abgefaßt: -e Berichte; Chronique scandaleuse [kronikskäda'l0:z]. die; - -. -s -s [konikskäda'taKz; frz. chronique scandaleuse. aus: chronique = Chronik (< lat. chronica, tChronik) u. scandaleuse. Fem. von: scandaleux = t skandalös]: Sammlung von Skandal- u. Klatschgeschichten einer Epoche od. eines bestimmten Milieus: chronisch ['kro:mJ <Adj.; o. Steig.) [lat. (morbus) chronicus < griech. chronikös = zeitlich (lang)]: a) (Med.) (von Krankheiten) sich langsam entwickelnd: langsam verlaufend (Ggs.: akut 2): eine -e Krankheit; sein Husten ist c. droht c. zu werden; wodurch die Krankheit oft c. über Jahre fortschwelt (Medizin II. 146); b) (ugs.) dauernd, ständig, anhaltend: ein -es Übel; (scherzh.:) er leidet an -em Geldmangel; Der KSC. c. unter den letzten drei der Bundesligatabelle (DM 45. 1965. 3); Chronist [kronist]. der; -en. -en [mlat. chronista. zu griech. chrönos = Zeit]: I. Verfasser einer Chronik: ein C. des Bauernkrieges. 2. jmd.. der ein Ereignis o.a. verfolgt, beobachtet u. darüber berichtet: <Zus.:> Chronjstenpflicht, die (oft scherzh.): Verpflichtung, objektiv über etw. zu berichten: damit ist der C. Genüge getan; Chronistik [kro'mstik]. die; -: Gattung der Geschichtsschreibung. chrono-. Chrono- [krono-; griech. chrönos = Zeit]: -«ramm [...'gram], das; -s. -e [t -gramm]: 1. ein Satz od. eine Inschrift (in lateinischer Sprache), in der hervorgehobene Großbuchstaben als Zahlzeichen die Jahreszahl eines geschichtlichen Ereignisses ergeben, auf das sich der Satz bezieht. 2. Aufzeichnung eines Chronographen: -graph [...'gra.fl, der; -en. -en [t -graph]: Gerät zum Übertragen der Zeitangabe einer Uhr auf einen Papierstreifen: ^graphk, die [t-gra- phie]: Geschichtsschreibung nach zeitlicher Abfolge: ^graphisch <Adj.; o. Steig.): die Chronographie betreffend: -löge, der; -n. -n [t-loge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Chronologie (1); -losk, die; - [griech. chronologia]: 1. Wissenschaft von der Zeitmessung u. -rechnung. 2. Zeitrechnung: die frühgeschichtliche C. 3. zeitliche Abfolge: die C. der Ereignisse; -tonisch <Adj.; o. Steig.): zeitlich geordnet: in -er Reihenfolge; eine -e Aufzählung von Daten; etw. c. berichten; -meter, das; -s. - [t-meter]: a) transportable Uhr mit höchster Ganggenauigkeit, die besonders in der Astronomie u. in der Schiffahrt eingesetzt wird: b) (ugs. scherzh. allg.) Taschenjuhr: -metrie [...me'tri:]. die; -. -n [...hon; t-metrie]: Zeitmessung: -metrisch <Adj.; o. Steig.): auf genauer Zeitmessung beruhend: -skop [...'sko:pl. das; -s. -e [zu griech. skopein = betrachten]: genaugehende Uhr mit dem Mechanismus einer Stoppuhr, mit dem Zeitabschnitte gemessen werden können, ohne daß der normale Gang der Uhr dadurch beeinflußt wird. Chrysantheme [kryzan'te:md]. die; -. -n. Chrysanthemum [^ry'zantemom. k...]. das; -s. -[s] [lat. chrysanthemon ^ griech. chrysanthemon = Goldblume]: als Zierpflanze kultivierter Vertreter einer Gattung von Korbblütler gewachsen mit meist großen, strahlenförmigen Blüten: Chrysoberyll [^ryzoberYl]. der; -s. -e [griech. chrysob&yllos]: grüner Edelstein: Chrysopras [<;ryzo'pra:s]. der; -es. -e [lat. chryso- prasus < griech. chrysöprasos]: grüner Halbedelstein. chthonisch ['#o:niJ] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [griech. chthö- nios]: der Erde angehörend, unterirdisch: -e Mächte; -e Götter (in der griech. Mythologie die Erdgottheiten im Gegensatz zu den himmlischen Göttern (z.B. Gäa. Pluto). Chutney['tjatni].das;-[s].-s[engl.chutney < Hindichatnlj: für die Zubereitung von Speisen verwendete Paste aus zerkleinerten Früchten mit Gewürzzusätzen. Chuzpe ['xu{$po], die; - Uidd. chuzpo] (salopp abwertend): Unverfrorenheit. Dreistigkeit. Unverschämtheit: die C. gewisser junger Filmmacher (MM 30. 12. 70. 22). CIA [skai'ei]. die. auch: der; - [engl., aus Central Intelligenoe Agency]: US-amerikanischer Geheimdienst. ciao! [tjay]: ital. Schreibung von t tschau! Ciborium: t Ziborium. Cicero [tsitjero. auch: 'tsi:tserol. die. Schweiz.: der; -. - [weil angeblich Ciceros BrieTe zuerst in diesem Schriftgrad gedruckt wurden (1467)] (Druckw.): Schriftgrad von 12 Punkt: Cicerone [tjitje'roino]. der; -[s]. -s u. ...ni [ital. Cicerone, auf Grund eines scherzh. Vergleiches mit der Beredsamkeit Ciceros]: a) (scherzh.) sehr viel redender] Fremdenführer: b) Buch mit Informationen für den Touristen: Reise-. Stadtführer. CicSsbeo[JJitfisbe:o].der;-[s].-s[ital.cicisbeo.viel), lautm.] (bildungsspr. verhüll.): Hausfreund. CUre ['sixtel. Zider [t$i:de]. der; -s [frz. cidre < kirchenlat. sicera = ein berauschendes Getränk < griech. sfkera < hebr. Sek^r, vgl. schicker]: französischer Apfelwein aus der Normandie od. Bretagne. Cknfaal: TZimbal. Cineast [sine'ast], der; -en. -en [frz. eintaste, zu: eine, cinöma. gek. aus cinematographe = tKinematographJ: a) an der Produktion von Filmen Beteiligter. Filmschaffender: b) Filmkritiker. Filmkenner: c) begeisterter Kinogänger: Cinemagic [smamaxbik]. das; -s [engl. Kunstwort aus Cinema u. magic) (Film): Verfahren der Trickfilmtechnik, bei dem Real- u. Trickaufnahmen gemischt werden: Cinemascope <S> [sinema'sko:p]. das; - [engl. Cinemascope, zu griech. kinema = Bewegung u. skopein = betrachten, beschauen] (Film): besonderes Verfahren zur Aufnahme u. Projektion von Breitwandfilmen: Cinemathek: t Kinemathek; Cinerama <S>[sine'ra:ma], das; - [engl. Cinerama. zu griech. kineln = bewegen u. t Panorama] (Film): besonderes Verfahren zur Aufnahme u. Projektion von Breitwandfilmen. Cmquecentist [tjmkvetjen'tistl.der; -en. -en [ital. cinquecen- tista]: Künstler des Cinquecento: Cinqeeento [tjiqkve- 'tjentol.das;-[s] [ital. (mil) Cinquecento, eigtl. = (tausend)- fün (hundert, aus: cinque = fünf (< lat. quinque) u. cento = hundert (< lat. centum)] (Kunstwiss.): Kultur u. Kunst des 16. Jahrhunderts in Italien. Cipoilin [tjip3'li:n]. das; -s [ital. cipollino. Vkl. zu cipolla = Zwiebel]: mit Kalkglimmerschiefer durchsetzter Marmor: Zwiebelmarmor. circa (Abk.: ca.): tzirka. Circarama [sirka'ra:ma], das; - [engl, circarama. zu tcirca u. tPanorama] (Film): Technik der Filmwiedergabe, bei der der Film so projiziert wird, daß sich für den Zuschauer von der Mitte des Saales aus ein Rundbild ergibt. Circe ftsirt?©], die; -. -n [nach Circe. einer Zauberin der griech. Mythologie]: verführerische Frau, die es darauf anlegt. Männer zu betören: Bald galt sie als männerbetörende C. (Kranz. Märchenhochzeit 17). Circuittraining[ sakit-J.das; -s [aus engl, cireuit = Umlauf (< frz. cireuit < lat. cireuitus) u. fTraining] (Sport): Konditionstraining, das in der pausenlosen Aufeinanderfolge von Übungen an verschiedenen, im Kreis aufgestellten Geräten besteht: allgemeine Körperschulung. Cirailus vitiosus ftsirkulos vi't$io:zos], der; - -. ...li ...si [lat. circulus = Kreis(linie) u. vitiosus = fehlerhaft]: 1. (bildungsspr.): Beweisführung, zu der das zu Beweisende bereits als Voraussetzung herangezogen wird. Zirkelschluß. 2. nicht endender Kreis von unangene/imen Folgen eines Zustandsod. einer Handlung. Irr-. Teufelskreis: er hat schon mehrmals versucht, aus diesem C. v. herauszukommen; Circus: f Zirkus. eis, Cis [t$is], das; -. - (Musik): um einen halben Ton erhöhtes c (2); Cjs-Dur [auch: '-'-]. das; -: Tonart: Zeichen: Cis (teis. Cis); <Zus.:> Cjs-Dur-Etüde. die. Cislaweng: fZislaweng. cjs-Moll [auch:'-'-]. das; -: Tonart: Zeichen: eis (teis. Cis); <Zus.:> cjs-Moll-Etüde, die. citissime [t$i'tisime] <Adv.) [lat. citissime] (bes. Amtsspr. veraltet): sehr eilig: cito ft$i:to] <Adv.> [lat. cito] (bes. Amtsspr. veraltet): schnell. Citoyen [sitQa'j?:]. der; -s. -s [frz. citoyen. zu: cite. TCityJ: frz. Bez. für Bürger. Citrusfrucht: T Zitrusfrucht. City fsitij. die; -s. -s. auch: ...ties [engl, city = (Haupt)stadt < afrz. cite < lat. clvitäs (Gen.: civitatis) = Bürgerschaft; Gemeinde; Staat; vgl. zivil]: Geschäftsviertel einer Großstadt. Innenstadt: dieC. ausbauen; die C. zur Fußgängerzone erklären; die Düsseldorfer C; Autobahnumleitungen, die den Durchgangsverkehr von der C. fernhalten (Spiegel 19. 1966. 37). city-. City- I'siti): -Bike [-baik]. das; -s. -s (mit Bindestrich) [engl, city-bike]: kleines Motorrad für den Stadtverkehr: ^bildung. die (Soziol.): Konzentration von Geschäften o. ä. in der City bei gleichzeitiger Abnahme der Wohnbesiedlung: ^lajge. die: Ladenlokal in guter C. zu vermieten; -nah <Adj.; o. Steig.): -e Wohnsiedlungen. Civet [si've:. si've]. das; -s, -s [frz. civet (de lievre), zu: cive = Schnittlauch; kleine Zwiebel < lat.cepa = Zwiebel] (Kochk.): Ragout von Hasen u. Wildkaninchen. 464