Author: Drosdowski Günther  

Tags: deutsch wörterbuch  

ISBN: 3411-01356-7

Year: 1977

Text
                    DUDEN
Das große Wörterbuch
der deutschen Sprache
in sechs Bänden
Herausgegeben und
bearbeitet vom Wissenschaftlichen Rat
und den Mitarbeitern der
Dudenredaktion unter Leitung von
Günther Drosdowski
Band2:Cl-F
Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich
Dudenverlag


Schlußbearbeitung: Dr. Günther Drosdowski Bearbeitung: Dr. Rudolf Köster, Dr. Wolfgang Müller Mitarbeiter an diesem Band: Dr. Gerda Berger, Dr. Maria Dose, Regine Elsässer, Heidi Eschmann, Dr. Heribert Hartmann, Dieter Mang, Dr. Charlotte Schrupp, Verena Wirsching-Bayer M.A., Dr. Friedrich Wurms Durchgesehener Nachdruck 1977 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Duden „Das große Wörterbuch der deutschen Sprache" in 6 Bd. / hrsg. u. bearb. vom Wissenschaft!. Rat u. d. Mitarb. d. Dudenred. unter Leitung von Günther Drosdowski. Bearb.: Rudolf Köster; Wolfgang Müller. - Mannheim, Wien, Zürich: Bibliographisches Institut. ISBN 3411-01354-0 NE: Drosdowski, Günther [Hrsg.]; Das große Wörterbuch der deutschen Sprache Bd. 2. Cl - F / Mitarb. an diesem Bd.: Gerda Berger... - 1976. ISBN 3411-01356-7 NE: Berger, Gerda [Mitarb.] Das Wort DUDEN ist für Bücher des Bibliographischen Instituts als Warenzeichen geschützt Alle Rechte vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise, verboten (<•) Bibliographisches Institut AG, Mannheim 1976 Satz: Bibliographisches Institut AG und Zechnersche Buchdruckerei, Speyer (Mono-Photo-System 600) Druck und Einband: Klambt-Druck GmbH, Speyer Printed in Germany Gesamtwerk: ISBN 3-411-01354-0 Band 2: ISBN 3-411-01356-7
Clos Claim [kleim], das; -[sl. -s [engl.(-amerik.) claim, zu: to daim = fordern, beanspruchen < afrz. clamer = (aus)- schreien < iat. clämäre]: 1. Anspruch, Besitztitel. 2. Anteil an einem Goldgräberunternehmen. Clairet [kle're]. der; -s. -s [frz. clairet. eigtl. = bleichrot. zu:clair= klar, hell < lat. clärus]: französischer Rotwein, der wenig Gerbstoff enthält; Clairette Ücle'ret], die; - [frz. clairette]: leichter französischer Weißwein; Clair-obscur [klenps'ky.'sl. das; -[sl [frz. clair-obscur. aus: clair = hell (< lat. clärus) u. obscur = dunkel (< lat. obscürus)]: (in Malerei u. Graphik) Helldunkelmalerei: ein Gemälde in C; <Zus.:> Clairobscurschnitt. der: Helldunkelschnitt in der Holzschnittkunst; Clairon OcIe'rÖ:, frz.: ...rö). das; -s. -s [frz. clairon. zu: clair = hell(klingend) < lat. clärusj: 1. Signalhorn. 2. svw. t Clarino (1,2); Clairvoyance [klervQa- jä.s]. die; - [frz. clairvoyance, zu: clairvoyant = klarblik- kend; hellsehend, aus: clair = klar, hell (< lat. clärus) u. voyant, 1. Part, von: voir = sehen < lat. videre): die menschliche Fälligkeit, im somnambulen od. Trancezustand die Zukunft vorauszusehen; Hellsehen. Clan [kla.n. engl.: klaen], der; -s. -e u. (bei engl. Ausspr.:) -s [engl, clan < gäl. dann = Abkömmling < lat. planta = Setzling, t Pflanze]: 1. schottischer Sippen- od. Stammesverband. 2. durch gemeinsame Interessen od. verwandtschaftliche Beziehungen verbundene Gruppe: Zwei Devisen regieren den C. (= Gruppe 47; Deschner. Talente 343); Die ganze Slowakei ist ja ein einziger C. (Spiegel 1/2, 1975, 69); vgl. Klan. Claque ['klaka, frz.: klak], die; - [frz. claque. zu lautm. ciaquer = klatschen]: bestellte, mit Geld od. Freikarten bezahlte Gruppe Beifallklatschender; Claqueur [kla'ko:^]. der; -s, -e [frz. claqueur]: bestellter Beifallklatschender. Claret [kla're:]. der; -[sl. -s [frz. claret. fCIairet]: leichter Rotwein. Clarino [klarhno], das; -s, -s u. ...ni [ital. clarino. zu: claro = hell (klingend) < lat. clärus]: 1. hohe Trompete. 2. Zungenstimme der Orgel. Clarkie fklarkjp]. Clarkia [...kia], die; -. ...ien [...pn; nach demamerik. ForscherW. Clark (1770-1838)]: ab Zierpflanze beliebter Vertreter einer in Nordamerika beheimateten Gattung der Nachtkerzengewächse mit einzeln od. in Trauben stehenden, weißen bis rot violetten Blüten. Clausula [klauzula], die; -, ...lae [...le; lat. clausula]: lat. Bez. fürt Klausel. Claves ['klares] <PI.> [span. claves, eigtl. = Schlüssel < lat. clävis = Schlüssel. Riegel]: Hartholzstäbchen als Rhythmusinstrument; Clavicembalo [klavi'tjembalo]. das; -s, -s u. ...li [ital. clavicembalo < mlat. clavicymbalum. zu lat. clävis = Schlüssel u. cymbalum = Schallbecken, tZimbel] (Musik): vom 14. bis zum 18. Jahrhundert verwendetes Tasteninstrument; vgl. Klavizimbel; Clavicula [klavi:kula], die; -, ...lae [...le; lat. clavicula = Schlüsselchen] (Med.): Schlüsselbein; Clävis [kla:vis], die; -. - u. ...ves [...ve:s; mlat. clävis = Schlüssel. Taste < lat. clävis = Schlüssel. Riegel]: 1. (Musik) a) Orgeltaste; b) Notenschlüssel. 2. (veraltet) lexikographisches Werk zur Erklärung antiker Schriften od. der Bibel; Clavus ['kla.vos], der; -, ...vi [...vi; lat. clävus, eigtl. = Nagel]: 1. Purpur- od. Goldstreifen am Gewand römischer Würdenträger. 2. (Med.) a) Hornzel- lenwucherung der Haut; b) Hühnerauge. clean [kli.n] Ondekl. Adj.; o. Steig.; nur präd.) [engl, clean, eigtl. = rein, sauber] (ugs.): nach einer Behandlung nicht mehr von Drogen abhängig, drogenunabhängig. Clear-air-Turbulenz [klia'ea-]. die; -, -en [zu engl, clear air = freie Luft, aus: clear (tClearing) u. air. tAir-] (Met.): Turbulenz im wolkenfreien Raum. Clearing fkli:no, engl.: kliani)], das; -s, *s [engl. Clearing, zu: clear = frei von Schulden, klar, hell < afrz. cler = hell < lat. clärus] (Wirtsch.): Verrechnung gegenseitiger Geldforderungen; Verrechnungsverfahren: ... der Europäischen Zahlungsunion, durch deren Gründung das bilaterale C. zu einem multilateralen entwickelt wurde (Fraenkel. Staat 136). Clearing-: -abkommen, das (Wirtsch.): zwischenstaatliches Verrechnungsabkommen; -stelle, die (Wirtsch.): mit der Durchführung des Clearings beauftragte Stelle: Die von einer zentralen C, beispielsweise der Lastenausgleichsbank, ... abzuführenden Mittel (MM 23. 1. 1974. 1); -verkehr, der (Wirtsch.): über eine Clearingstelle abgewickelter Zahlungsverkehr. Clematts: TKlematis. Clerihew [klenhju:]. das; -[s]. -s [engl, clerihew. nach dem ersten Verfasser E. Clerihew Bentley]: vier zeilige humoristische Gedichtform: Leser dichten -s (Hörzu 25. 1973. 93). clever fklevB] <Adj.> [engl, clever. H. u.J: 1. (Sport) taktisch geschickt vorgehend, seine technischen Mittel überlegt einsetzend: ein -er Verteidiger; er war als Boxer viel zu c. um sich überrumpeln zu lassen; Bayern spielte zwar nicht im Stil eines Meisters, aber doch ungemein c. (MM 21. 4. 1969, 13). 2. überlegen taktierend; listig, gerissen: ein -er Geschäftsmann. Politiker; Und ein -er Photograph bringt es mit Beleuchtungseflekten fertig, selbst noch ein Milchgesicht in einen Charakterkopf zu verwandeln (Thie- licke. Ich glaube 246); er ist für einen solchen Gegenspieler nicht c. genug; er hat sich c. aus der Affäre gezogen; Cleverness, (eingedeutscht auch:) Cleverneß [...nes], die; - [engl, cleverness]: a) Wendigkeit, Tüchtigkeit: Die Münchner ... bestachen aber erneut durch die C. ihrer Aktionen (MM 21. 4. 1969, 13); b) Klugheit, Erfafirung: er leitet das Unternehmen mit Umsicht und C; c) Gerissen/ieit: Das anfängliche Schmunzeln der SPD-Funktionäre über die C. des Agenten Guillaume (MM 3. 5. 1974, 1). Clianthus [kli'antus), der; - [zu griech. kleos = Ruhm u. änthos = Blume]: aus Australien statnmender Zierstrauch, Ruhmesblume. Cliche: IKlischee. Clinch [klintj. klmjl.der; -[c]s [engl, clinch, zu: to clinch = umklammern] (Boxen): das Umklammern u. Festhalten des Gegners im Boxkampf: sich aus dem C. lösen; er ging mit seinem Gegner in den C; Ü und könne ohne „unsauberen C. mit der Industrie"... auskommen (Spiegel 45, 1966, 52); er wurde bei der Diskussion in den C. genommen (ugs.; in die Zange genommen, bedrängt): <Abl.:> Clinchen [klmtjn, klmjn] <sw. V.; hat): den Gegner im Naltkampf mit den Armen so umklammern, daß keine od. nur Schläge aus ganz kurzer Distanz gewechselt werden können. Clinomobil: tKlinomobil. Clip: f Klipp, Klips. Clipper ©[klipF], der; -s. - [amerik. Clipper, nach engl, clipper, tKlipperl: auf Überseestrecken eingesetztes amerikanisches Langstreckenflugzeug; vgl. Klipper. Clique [khkd. auch: kli:kd], die; -, -n [frz. clique. zu afrz. cliquer = klatschen, also eigtl. = beifällig klatschende Masse]: a) (abwertend) Personenkreis, der vornehmlich seine eigenen Gruppeninteressen verfolgt: die herrschende, eine verbrecherische C; In einer Kneipe, in der eine C. von Zuhältern verkehrt, erscheint ein Neuling (Aberle, Stehkneipen 9); Die C. die klatscht, ist das gleiche Kaliber wie die C. die pfeift (Benn. Leben 47); b) Freundes-, Bekanntenkreis junger Leute.' eine verschworene C; er hat die ganze C. am Abend zu sich eingeladen. Cliquen-: ^bildung, die: Herausbildung einzelner / Interessen igruppen: Kritik an dem Parlament.... dem mangelnde Volksverbundenheit und die Tendenz zur politischen C. vorgeworfen wird (Fraenkel. Staat 253); -lunlwesen, das <o. Pl.v vgl. t ^Wirtschaft; -Wirtschaft, die (ugs. abwertend): Ausübung von Macht u. Einfluß durch Cliquen (a). Clivia ['kli.via], (eindeutschend.) Klivie ['klirviol. die; -, ...ien [...pn; nach Lady Ch. Clive. Herzogin von Northumber- land, 11866]: zu den Amaryllisgewächsen gehörende Zierpflanze mit großen, orangefarbenen Blüten. Clochard [kb'Ja:r], der; -[s], -s [frz. clochard, zu: clocher = hinken < vlat. *cloppicäre. zu: cloppus = lahm): frz. Bez. für Obdachloser, Stadtstreicher (bes. in Großstädten); Landstreicher: Auf dem Baugrundstück ... lagen die beiden -s. die auch bei Tage dort immer lagen (Seghers. Transit 87). Clog Dcbk, engl.: kbg], der; -s, -s (meist PI.) [engl, clog]: modisch gestalteter Holzpantoffel. Cloisonne [klQazD'ne:]. das; -s. -s [frz. cloisonne, eigtl. 2. Part, von: cloisonner = abtrennen, zu lat. claudere = schließen]: Technik der Emailmalerei, bei der auf eine / goldene i Platte Stege aufgelötet werden, die Zellen für die mehrfarbige Schmelzmasse bilden u. die Zeichnung abgeben. Clonus ['klo:nus], der; -, -se [griech. klon = Schößling, Zweig]: ohne natürliche Zeugung aus lebenden Zellen entwik- kelter künstlicher Mensch. Cloque [klo'ke:]. der; -[sl, -s [frz. cloque]: modisches Kreppgewebe mit welliger, blasiger Oberfläche; Blasenkrepp. Clos [klo:, frz.: klo). das; - [klo:(s)l, - [klo:s; frz. clos. eigtl. 465
Closed Shop = verschlossen, zu lat. claudere = schließen]: von einer Mauer od. Hecke eingefriedeter Weinberg od. -garten in Frankreich; Closed Shop fkloozd 'Jdp1. der; - -[s], - -s [2: engl.-amerik. closed shop. eigtl. = geschlossener Laden]: 1. (Datenverarb.) Betriebsart eines Rechenzentrums, bei der der Benutzer die Daten anliefert u. die Resultate abholt, jedoch zur Datenverarbeitungsanlage selbst keinen Zutritt hat (Ggs.: Open Shop 1). 2. in den USA ein Unternehmen* das ausschließlich Gewerkschaftsmitglieder einstellt (Ggs.: Open Shop 2). Clostridium [kbs'tri:diom], das; -s [zu griech, klöster = Spindel]: Gattung sporenbildender (krankheitserregender Bakterien. Cloth [kb(:)G]. der od. das; - [engl, cloth = Tuch. Stoff): glänzender / Futter Istoff aus Baumwolle od. Halbwolle. Clou [klu:]. der; -s, -s [frz. clou. eigtl. = Nagel < lat. clävus = Nagel. Pflock] (ugs.): Glanzpunkt* Haltepunkt, Kernpunkt: sie. ihre Darbietung war der C. des Abends; jetzt kommt der C. des Ganzen. Clown [klaun], der; -s. -s [engl, clown (Bez. der Charakterrolle des ..Bauerntölpels4' im alten engl. Theater) < frz. colon < lat. colönus = Bauer]: Spaßmacher im Zirkus od. Variete: ein stark geschminkter C; die Kinder warten auf den Auftritt des -s; den C. spielen (abwertend; sich albern aufführen): Ü (abwertend:) in der farbige Musiker sich zum willigen C. des weißen Mannes gemacht haben (Welt 4. 1. 1964. I); Clownerie [klaunari:]. die; -. -n [...i:an; engl, clownery]: närrisches* albernes Benehmen, Alberei: Was sie an halsbrecherischer C. produzieren,... ist hellauf entzückend (MM 25.2. 69. 24); clownesk fldau'nesk] <Adj.; o. Steig): tiach Art eines Clowns: -e Bewegungen. Gesten; bis in schwindelnde Höhen, aus welchen sie mit geschrägten Körpern, bösen Eichhörnchen ähnlich, c. und höhnisch bühnenwärts und ins Geschehen äugen (MM 3. 2. 71. 36); clownisch ['klajinifl <Adj.>: svw. tclownesk. Club: t Klub. Chmberspaniel ['k Lunte-], der; -s. -s [nach dem engl. Landsitz Clumber]: Vertreter einer englischen Jagdhundrasse. Cluniazenser usw.: tKluniazenser usw. Cluster ['klastB. engl.: kUsta], der; -s. -[s] [engl. Cluster = Büschel; Menge]: 1. (Kernphysik) eine als einheitliches Ganzes zu betrachtende Menge von Einzelteilchen. 2. (Musik) Klanggebilde* das durch Übereinanderstellen kleiner Intervalle entsteht. 3. (Sprachw.) a) Folge von aufeinanderfolgenden* ungleichen Konsonanten; b) ungeordnete Menge semantischer Merkmale eines Begriffs. 4. (selten) Bündel* Traube: Die Bananenbüschel werden in C. aufgeteilt (MM 29. 7. 70. 6). c-Moll ['tße:-.auch: '-'-]. das, -: Tonart: Zeichen: c (tc. C 2); <Zus.:> c-Moll-Etüde. die. c/o: t care of. Coach [koutjl. der; -[s], -s [engl, coach. eigtl. = Kutsche < frz. coche < dt. tKutsche]: Sportlehrer; Trainer u. Betreuer eines Sportlers od. einer Sportmannschaft; Der C. der deutschen Elf dachte nicht daran, seine Karten ... aufzudecken (MM 6. 7. 74. 8); coachen fkootjn] <sw. V.; hat) [engl, to coach]: einen Sportler od. eine Sportmann- schaff trainieren u. betreuen: eine Mannschaft c; Coaching ['kootjii)]. das; -s: das Coachen. Coat [kout]. der: -[s], -s [engl, coat < afrz. cote < fränk. * kotta; vgl. Kutte]: dreiviertellanger Mantel (Auto-, Covercoat); Coating [ko:tw. engl.: koutio]. der; -[s] [engl, coating]: tuchartiger Kammgarnstoff in Köperbindung. Cob [kop. engl.: kob], die; - [engl, cobj: kleines* stämmiges englisches Pferd. Cobaea [ko'be.a], die; -. -s [nach dem span. Jesuiten B. Cobo (1582-1657)]: svw. tGlockenrebe. Cobaltum ['ko:baltum]. das; -s: internationaler Name für t Kobalt; Zeichen: Co CobWerfkDbte]. der; -s. -s [engl.-amerik. cobbler]: Cocktail aus Likör* Weinbrand od. Weißwein, Fruchtsaft, Früchten u. Zucker. Cobigolf ['ko:bi-l. das; -s [Kunstwort]: svw. t Minigolf. COBOL [ ko:bol]. das; -s [Kunstwort aus engl. Common business oriented language] (Datenverarb.): Programmiersprache für problemorientierte Programme (5). Coca fko:ka], das; -[s] od. die; - <5 ->: ugs. kurz für: [Flasche] tCoca-Cola: ein[e] C. bestellen; Coca-Cola©[koka'ko^a]. das; -[s] od. die; - <5 -> [amerik. Coca-Cola. H. u.J: koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk: vgl. Coca. Coke, Cola. Cochenille [kajVniljd. frz.: loj'nij]: tKoschenille. Cochlea ['kaxlea], die; -, ...eae [...ee; lat. Cochlea = Schnek- ke(nhaus) < griech. kochlias]: 1. (Med.) Teil des Innenohrs* Schnecke. 2. Gehäuse der Schnecken (1). Cochon [kD'fö:]. der; -s, -s [frz. cochon. eigtl. = Schwein. H. u.] (veraltet): unanständiger Mensch; Codioraierie PcDjbna'ri:]. die; -. -n [...i:an; frz. cochonnerie] (veraltet): Schweinerei* Unflätigkeit* Zote. Cockerspaniel ['kafaH.der; -s, -s[engl, cocker spaniel. aus: cocker. Subst. von: to cock = Waldschnepfen jagen, zu: woodcock = Waldschnepfe u. spaniel, t Spaniel]: Vertreter einer mittelgroßen englischen Jagdhundrasse mit lang- und seidenhaarigem* meist braunem Fell* ziemlich langer Schnauze und großen Schlappohren. 'Cockney fkakni]. das; -[s] [engl, cockney < mengl. cockeney = verweichlichterMensch. eigtl. = Hahnenei]: (als Zeichen der Unbildung angesehene) Mundart der alteingesessenen Londoner Bevölkerung; ^Cockney [-]. der; -s. -s: jmd.* der^Cockney spricht. Cockpit [kDkpit]. das;-s.-s [engl, cockpit. eigtl. = Hahnengrube, aus: cock = Hahn u. pit < aengl. pytt = Grube]: 1. (Flugw.) Pilotenkabine in t Düsen Iflugzeugen: einen Blick insC. werfen; Augenzeugen berichteten .... hinter der Verschalung zwischen C. und Fluggastraum sei plötzlich starker Qualm hervorgedrungen (MM 19. 8. 69.11). 2. Fahrersitz in einem Rennwagen: aus dem C. steigen. 3. vertiefter* ungedeckter Sitzraum für die Besatzung in Segel- u. Motor- booten; Cocktail ['kakteil]. der; -s. -s [amerik. cocktail. eigtl. = Hahnenschwanz, aus engl, cock = Hahn u. tail = Schwanz; die Bezeichnung des Mischgetränks ist eine Anspielung auf cock-tailed horses. Pferde, denen der Schwanz gestutzt wurde, so daß er einem Hahnenschwanz ähnelte; dies geschah nicht bei reinrassigen Pferden, sondern bei Kreuzungen]: 1. alkoholisches Mixgetränk auf der Grundlage verschiedener Spirituosen* mit Früchten, Fruchtsaft u. aniteren Zutaten: ein eisgekühlter, spritziger C; einen C. mixen, reichen. 2. a) (DDR) Empfang; b) svw. tCocktailparty: es wäre ... unpassend, in einem Badeort die gleichen hochmodischen Ensembles zu tragen, die ... bei einem C. in New York eine Sensation waren (Dariaux [Übers.]. Eleganz 38). 3. Mischung von Speisen i: Nach der Speisekarte gibt es ... einen C. ä la Bethlehem (Grzimek. Serengeti 46). Cocktail-: -empfang, der: Empfang* bei dem Cocktails (1) gereicht werden: die Stadt gab für die ausländische Delegation einen C; ^happen, der: appetitanregender, belegter, kleiner Teil einer Schnitte Brot o.a., der zum Cocktail (1) gereicht wird; ^kleid, das: Kleid für kleinere festliche Anlässe; ^party, die: zwanglose Geselligkeit in den frühen Abendstunden* bei der bes. Cocktails (1) serviert werden; ^schürze, die: kleine, meist buntgemusterte Schürze. Coda: TKoda. Code: tKode; Code civil [kadsi'vil], der; - - [frz. code civil, aus: code = Gesetzbuch < lat. codex, t Kodex u. civil = bürgerlich < lat. civilis, t zivil]: das französische Zivilgesetzbuch. Codein: t Kodein. Code Napoleon [ksdnapDle'ö], der; - - [frz. code Napoleon]: Bez. des Code civil zwischen 1807 u. 1814. Codex: f Kodex; Codicillus [kodi'tsilus]. der; -. ...Ui [...li; lat. codicillus]: kleiner Kodex, Notizbüchlein: vgl. Kodizill; codieren: T kodieren. Coelin[blau] [tsö'liin-], das; -s [zu lat. coelum. caelum = Himmel]: eine lichtblaue Malerfarbe. Cour [ko:?]. das; -[s]. -[s] [frz. coeur < lat. cor = Herz] (Kartenspiel): durch ein rotes Herz gekennzeichnete Spielkarte. Coffein: t Koffein. Coffeyragel ['kofe-J. Koflinnagel ['kofm-J. der; -s, ...nägel [zu gleichbed. mniederl. kobilie. zu lat. clävicula = Zapfen]: hölzerner od. metallener Dorn zur Befestigung von leichtem Tau werk auf Segelschiffen. Cofflnit (kafi'nkt, auch: ...nit]. das; -s [nach dem amerik. Geologen R. C. Coffin]: ein stark radioaktives Mineral. cogito, ergo sum [ko:gito 'ergo 'zum; lat.]: ich denke, also bin ich (Grundsatz des französischen Philosophen Descar- tes). cognac ['konjak] <indekl. Adj.; o. Steig.; nur präd.): gold- 6rön/i; Cognac® [-],der; -s, -s [nach der frz. Stadt Cognac]: aus Weinsorten des Gebiets um Cognac hergestellter 466
Comic Strips französischer Weinbrand; cognacfarben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: svw. tcognac: ein -er Stoff. Cognomen: tKognomen. CoifTeur [kQa'fo:^]. der; -s, -e [frz. coifleur, zu: coifle = Haube, Frauenkappe < vlat.cofia < ahd. kufia] (Schweiz., sonst geh.): Friseur; Coifleuse [kQa'fo.zs]. die; -, -n [frz. coifTeuse] (Schweiz., sonst geh.): w. Form zu tCoifTeur; Coiffiire [kQa'fy:^]. die; -. -n [...'fy:ron; frz. coiflure]: 1. <o. PI.) (geh.) Frisierkunst; er ist ein Meister [auf dem Gebiet] derC. 2, (Schweiz.) Frisiersalon. 3. (veraltet) kunstvoll gestaltete Frisur. Coil [koyl]. das; -s [engl. coil. zu: to coil = aufwickeln < afrz. coillir = sammeln, zusammenbringen < lat. colli- gere]: dünnes, aufgewickeltes Walzblech. Coir [ko'i.'s. engl.: koia]. das; -[s] od. die; - [engl, coir < drawid. käyar = Leine. Schnur]: Faser der KokosnulS. coitieren: tkoitieren; Coitus: t Koitus. Coke © [ko:k. engl.: kouk], das; -[sl. -s: Kurzwort für t Coca-Cola. Cola ['ko:la], das; -[s] u. die; - <5 ->: ugs. kurz für: [Flasche] T Coca-Cola: ein[e] C. bestellen. Colascione [kolaJo:nd]. der; -. ...ni [ital. colascione. H. u.]: süditalienisches Lauteninstrument mit langem Hals u. wechselnder Saitenzahl. col basso [kol baso; ital.; zu: basso. tBaß] (Musik): mit dem Bali od. der Baßstimme zu spielenI; Abk.: c. b. Coldiicin: tKolchizin. Cold Cream ['koold kri:m|. die; - -. - -s od. das; - -s. - -s [engl, cold cream. aus: cold = kalt, kühl u. cream = Creme < frz. creme, tCreme]: Feuchtigkeit entfaltende u. dadurch kühlende, halbfette Hautcreme; Cold Rubber ['kould rAtol, der; - -[s] [engl, cold rubber, eigtl. = kaltes Gummi, tRubber]: ein synthetischer Kautschuk. Coleopter [koleopte], der; -s, - [nach griech. koleöpteros = Käfer]: senkrecht startendes u. landendes Flugzeug mit einem Ringflügel. colla destra ['kala 'destra; ital.; zu: destra. subst. Fem. von: destro = recht < lat. dexter] (Musik): mit der rechten Hand i zu spielen!; Abk.: c. d.; vgl. colla sinistra. Collage [k3'la.3d], die; -. -n [frz. collage, zu: colle = Leim < vlat. * colla < griech. kölla]: 1. (Kunst) a) <o. PI.) Technik der Herstellung einer Bildkomposition durch Aufkleben von verschiedenfarbigem Papier od. anderem Material; die Technik der C; Ü Das Bild Berlins entsteht durch Montage und C. zahlloser zufälliger Wirklichkeitsfetzen (Döblin, Alexanderplatz 419); b) durch Collage (a) angefertigtes Bild; eine Ausstellung von -n. 2. literarische Komposition aus verschiedenartigem sprachlichem Material; Erfreulich diese „C. aus Zitaten und Szenen** (Hörzu 20, 1972. 6Q). 3. (Musik) Komposition.dieaus einer Verbindung vorgegebener musikalischer Materialien besteht; collagieren [k3la'3i:ren] <sw. V.; hat): aus verschiedenen Materialien od. Komponenten zusammensetzen: versuchte er mehrere dieser Stilmittel und Methoden zu c. (MM 15. 10. 69, 30). colla parte [tola parte; ital.: zu: parte, eigtl. = Teil < lat. pars (Gen.: partis)] (Musik): mit der Hauptstimme Igehend]; coil'arco Dol 'arko; ital.; zu: arco, eigtl. = (Kreis)bogen < lat. arcus] (Musik): wieder] mit dem Bogen zu spielen, (Spielanweisung für Streicher nach vorangegangenem Pizzicato); Abk.: c. a.; colla sinistra [kola zinistra; ital.; zu: sinistra. subst. Fem. von: sinistro = link... < lat. sinister] (Musik): mit der linken Hand zu spielen1,; Abk.: c. s.; vgl. colla destra. colle flo'le:; frz. collö. 2. Part, von: coller = (an)leimen, zu: colle, tCollage] (Billard): (vom Billardbali der an der Bande liegt) dicht anliegend. College ['kaliäd. das; -[s], -s [engl. College < frz. College < lat. collegium, f Kollegium]: 1. in England a) private höhere Schule mit Internat; b) einer älteren i Universität angegliederte Wohngemeinschaft von Studenten u. Dozenten; c) Fach hoch I schule. 2. in den USA Eingangsstufe der Universität; College [kD'le.'sl. das; -[sl. -s [frz. College]: in Frankreich, Belgien u. der französischsprachigen Schweiz höhere Schule; Colleflemappe ['kolid3-]: t Kollegmappe; Collegium musicum [kD'le:gtum mu:zikom], das; - -. ...gia ...ca [lat. collegium müsicum. aus: collegium (tKollegium) u. müsicus = die Musik betreffend.! Musik]: freie Vereinigung von Musizierenden / an Schulen, Universitäten!; Collegium publicum [- pu:blikum], das; - -. ...gia ...ca [lat. collegium publicum, aus: collegium (T Kolleg) u. püblicus = öffentlich]: öffentliche Vorlesung an einer Universität. col legnolkol ienjo; ital.; zu: legno = Holz < lat. llgnum] (Musik): mit dem Holz des Bogens I zu spielen i (Spielanweisung für Streicher). Collico<S)['k3liko), der; -s. -s [Kunstwort]: zusammenlegbare, bundesbahneigene Transportkiste aus Metall, die von der Bundesbahn verliehen wird; <Zus.:> Collico-Kiste, die. Collie fkDli]. der; -s. -s [engl, collie. H. u.. viell. aus dem Gälisehen]: langhaariger schottischer Schäferhund. Collier. T Kollier. Colloquium: t Kolloquium. Collum [kDlum], das; -s. ...IIa [1: lat. Collum] (Med.): 1. Hals. 2. sich verjüngender Teil eines Organs, Verbindungsteil. Colon [ko'ton]. der; -[sl. -[s] [nach der span. Namensform von Kolumbus]: Wä/trungseinheit in Costa Rica w. El Salvador. Colonel [frz.: kab'nel. engl.: 'k3:nal. span.: kolo'nel], der; -s, -s [engl, colonel < frz. colonel < ital. colonnello. zu: colonna = Kolonne (von Soldaten), also eigtl. = Kolonnenführer < lat. columna = Säule] (Milit.): frz., engl. u. span. Bez. für den Dienstgrad eines Stabsoffiziers im Rang eines Obersten u. seinen Inhaber. Colonia [ko'Io.nia]. die; -. ...iae [...ie; lat. colönia]: in der Antike eine Siedlung außerhalb Roms u. des römischen Bürgergebietes. Coloniakübel [kolo:nia-]. Koloniakübel, der; -s. - [zu lat. Colönia Agripplnensis = Köln (da in Wien das neue System der Müllabfuhr in Kübeln aus Köln übernommen wurde)] (ostösterr.): große Mülltonne. Color- ['ko:br-, auch: ko:lo:?-; lat. color = Farbe] (Fot.): Färb-, in Zus., z.B. Colorfilm, Color-Negativ-Film, Colorvergrößerung. Coloradokäfer: t Koloradokäfer. Colt <£> [kalt], der; -s, -s [amerik. Colt, nach dem amerik. Industriellen S. Colt (1814-1862)]: bes. im Wilden Westen verwendeter! Revolver: den C. ziehen, auf jmdn. richten. Combi: tKombi. Combine: T Kombine. Combo [kombo], die; -. -s [engl, combo, kurz für: combina- tion, t Kombination]: kleines Jazz- od. Tanzmusikensemble, in dem jedes Instrument nur einmal vertreten ist. Comeback [kam'bek], das; -[sl, -s [amerik. comeback. von engl, to come back = zurückkommen]: /erfolgreiches/ Wiederauftreten ! eines bekannten Künstlers, Sportlers od. Politikers! nach längerer Pause: ein geglücktes, spätes C; ein C. wagen, erleben; der Filmstar feierte ein großes C; der Politiker wartete vergebens auf ein C; Ü Mit Schnee- und Graupelschauern ... feiert der Winter mitten im Frühling ein unerwartetes C. (MM 26.121. 3. 66, 11). COMECON.Comecon [komekon], der od. das; - [Kurzwort für engl. Council for Mutual Economic Assistance/Aid] Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (Wirtschaftsorganisation der Staaten des Ostblocks). Comedie larmoyante [komedilarmQa'jä.t], die; - - [frz. comö- die larmoyante, aus: comedie (t Komödie) u. larmoyante, tlarmoyant] (Literaturw.): Rührstück der französischen Literatur des 18. Jahrhunderts. Come quick, danger! [kAm kwik deind»; engl. = kommt schnell, Gefahr!]: ehemaliges Seenotfunksignal; Abk.: CQD Comes ['ko:mes]. der; -, - u. Comites [ko:mite:s; lat. comes = Begleiter): 1. a) im antiken Rom hoher Beamter im kaiserlichen Dienst; b) im Mittelalter ein Gefolgsmann od. Vertreter des Königs in Verwaltungs- u. Gerichtsangelegen- heiten; Graf. 2. (Musik) Wiederholung des Fugenthemas in der zweiten Stimme. come sopra ['ko:ma Jzo:pra; ital.] (Musik): wie oben, wie zuvor. Comestibles [komesti:bl] <PI.) [frz. comestibles, Subst. (PI.) von: comestible = eÖbar < mlat. comestibilis, zu lat. comedere (2. Part.: comestus) = (auOessen] (Schweiz.): Feinkost. Delikatessen. Comic fkamikj. der; -s, -s (meist PI.) [amerik. comic]: tComic Strips; Comic strips ['k^mik 'stnps] <PI.) [amerik. comic strips, aus: comic = Witzblatt. Subst. von: comic = komisch (< lat. cömicus, t komisch) u. strips. PI. von: Strip = Streifen]: aus Bildstreifen bestehende Fortsetzungsgeschichte abenteuerlichen, grotesken od. utopischen Inhalts, deren einzelne Bilder von kurzen Texten begleitet sind. 467
Coming man Coming man ['kAmro 'maen]. der; - - [engl. Coming man = kommender Mann]: jmd.. von dem angenommen wird, daß er eine große Karriere macht (z. B. ein Sportler od. Politiker). Comites: PI. von tComes. comme d. comme 9a [kam'si kom'sa; frz. = so so (la la)l (bildungsspr. veraltend): nicht besonders. Commediadeirarte [korneri^a del 'arte], die; - - [ital. comme- dia deH'arte, eigtl. = Berufslustspiel (da sie von Berufsschauspielern aufgeführt wurde)]: volkstümliche italienische Stegreifkomödie des 16. bis 18. Jahrhunderts. comme il Taut [krxrul'fo:; frz. = wie es sein muß] (bildungsspr. veraltend): wie sich's gehört, mustergültig, vorbildlich: die Kinder benahmen sich c. i. f.; ein Lustspielfilm c. i. f. Commis voyageur [kDmivQaja'30:r], der; - -, - -s [kDmivQa- Ja*30:r; frz. commis voyageur, aus: commis (tKommis) u. voyageur, t Voyageur] (veraltet): Handlungsreisender. commodo: tcomodo. Common sense ['kaman 'scnsl. der; - - [engl, common sense. LÜ von lat. sensus communis. LÜ von griech. koine aisthe- sis]: gesunder Menschenverstand; Commonwealth [komanwelG]. das; - [engl, commonwealth, aus: common = gemeinsam (< afrz. commun < lat. communis) u. wealth = Reichtum, Wohl(ergehen). also eigtl. = Gemeinwohl]: lose Gemeinschaft der noch mit Großbritannien verbundenen Völker des ehemal. britischen Weltreichs: Commu- nkjuc: tKommunique; Communis opinio [ko'mu:rus o'pi:- njp]. die; - - [lat. communis opinio]: allgemeine Meinung, herrschende Auffassung der Gelehrten . comodo [ko:modo, ital.: 'tomodo; ital. comodo < lat. commodus = angemessen, bequem] (Musik): gemächlich, rulug. Compagnie: tKompanie; Compagnon: tKompagnon. Compiler [kom'pajlü]. der; -s, - [engl. Compiler, zu: to com- pile = zusammenstellen < frz. Compiler < lat. compiläre = ausplündern; zusammenraffen] (Datenverarb.): Computer Programm* das ein in einer problemorientierten Programmiersprache geschriebenes Progranvn in die Maschinensprache der jeweiligen Rechenanlage übersetzt. 'Compose [köpo'ze:]. der; -[s], -[s] [frz. compose. 2. Part, von: composer = zusammensetzen < lat. compönere]: zweifarbig gemustertes Gewebe, bei dem Muster u. Grundfarbe wechseln; ^Compose [-], das; -[s], -s: a) zwei od. mehrere farblich u. im Muster aufeinander abgesthmnte Stoffe: wenn uni und gemusterte Stoffe Farbzwillinge sind, dann nennt Paris sie C. (MM 14. 3. 69, 16); b) aus ^Compose (a) hergestellte mehrteilige Damenoberbekleidung: ein C. aus Mantel und Rock; Composer [k3m'po:zB], der; -s. - [engl, composer. zu: to compose = zusammensetzen, (Schriften) setzen < frz. composer < lat. compönere = zusammensetzen] (Druckw.): elektrische Schreibmaschine mit automatischem Randausgleich u. auswechselbarem Kugelkopf, die druckfertige Vorlagen liefert; <Zus.:> Composersatz, der <o. PL). Compound- [kom'papnt-, engl.: kampaond-: engl. Compound = zusammengesetzt, Verbund-, zu: to Compound = zusammensetzen, verbinden < afrz. compondre < lat. compönere = zusammensetzen]: -kern, der [engl. Compound nucleus, eigtl. = Verbundkern] (Kernphysik): der bei Beschuß eines Atomkerns mit energiereichen Teilchen entstehende neue Kern; ^maschine, die: a) Kolbewnaschine. bei der das Antriebsmittel nacheinander verschiedene Zylinder durchströmt; b) (Elektrot.) Gleichstrommaschine; -öl. das: Mineralöl mit Fettölzusatz zur Erhöhung der Schmierfähigkeit; ^triebwerk, das: Verbindung eines Flugmotors mit einer Abgasturbine zur Leistungssteigerung. comptant [kö'tä:]: tkontant; Comptoir Dcö'tQa.g]. das; -s, -s [frz. comptoir, tKontor] (veraltet): svw. tKontor. Comptoneflekt ['kAmtan-]. der; -[e]s [nach dem amerik. Physiker A. H. Compton (1892-1962)] (Physik): mit einer Änderung der Wellenlänge verbundene Streuung elektromagnetischer Wellen. Compur©[k3m'pu:?], der; -s, -e [Kunstwort] (Fot.): Objektivverschluß. Computer Dom'pju:te], der; -s. - [engl. Computer, zu: to compute = (be)rechnen < lat. computäre]: progratnmge- steuerte. elektronische Rechenanlage; Datenverarbeitungsanlage, Elektronenrechner: der C. führt eine bestimmte Rechenoperation aus, speichert Informationen, steuert den Verkehrsfluß; den C. programmieren, (ugs.:) füttern; dem C. wurde ein bestimmtes Programm eingegeben; „Maschine mit dem weißen Kragen", wie die C. genannt werden (Spiegel 6. 1966.40). Computer-, Computer-: ^anläge, die; -Witz, der (Fot.): Elektronenblitz; Miiagnostik, die (Med.): Teilgebiet der Diagnostik, das mit Hilfe von Datenverarbeitungsanlagen zur Objektivierung u. Automatisierung der diagnostischen Befunde beitragen will; -generatton, die: Zeitabschnitt in der Entwicklung der Datenverarbeitung, der durch eine völlig neue Konzeption in der Konstruktion einer Rechenanlage bestimmt ist; -gerecht <Adj.>: für die Bearbeitung mit einer Rechenanlage geeignet: ein Verfahren c. vereinfachen; -»-gesteuert <Adj.; o. Steig.): von einem Computer kontrolliert, überwacht: Für die Schüler ... beginnt der -e Unterricht so, daß sie sich Kopfhörer aufsetzen und über Tonband den Lehrstoff hören (Berl. Morgenpost 10.7.70.4); -kunst, die <o. PI.): Verfahren der Kunstproduktion, bei dem mit Hilfe von Computern Grafiken. Musikkompositionen. Texte u. a. hergestellt werden; ^Simulation, die: das Durchrechnen eines in der Zeit ablaufenden Prozesses durch einen Computer, um ausgewälilte Eigenschaften des Prozeßablaufs sichtbar zu machen; ^Spezialist, der. computerisieren fcampjutori'zrren] <sw. V.; hat): a) Infornut- tionen u. Daten für einen Computer lesbar, verwertbar machen: nach computerisierten Methoden des Big Management organisiert (Spiegel 11. 1970. 110); b) Informationen u. Daten in einem Computer speichern: Das FBI verfugt über eine nationale Verbrecherregistratur mit 2,5 Millionen Dossiers, die ... computerisiert sind (MM 11. 5. 71. 3); <Abl.:) Computerisfcrung, die; -. -en. Comte [kö:t]. der; -. -s [frz. comte < lat. comes (Gen.: comitis) = Begleiter (im Kaisergefolge)]: frz. Bez. für Graf; Comtesse [kö'tes]: T Komteß. con afletto [kan a'fcto; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u.aflctto = Gefühl. Leidenschaft < lat. afiectus, T Affekt]: svw. taffetuoso; con amore [kon a'mo:re; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. amore = Liebe < lat. amor]: svw. tamoroso: con anima Dean a.nima; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. anima = Seele < lat. anima] (Musik): mit Seele, mit Empfindung. conaxial [konla'ksia:!]: tkoaxial. con brio [kan bri:o; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. brio = Schwung. H. u.J: svw. Tbrioso; con calore [kon ka'Io.re; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. calore = Wärme < lat. calor] (Musik): mit Wärme. Concelebratio [k3ntselebra:tsio]: tKonzelebration. Concept-art ['kanseptla^t]. die; - [engl, coneept art. aus: coneept = Gedanke, Planung (< lat. coneeptus) u. art = Kunst < frz. art < lat. ars]: moderne Kunstrichtung, in der der Entwurf an die Stelle des fertigen Kunstwerks tritt. Concertante [kontsertantd. ital.: kontier'tante. frz. köser- tä:t], die; -. -n Taus ital. composizione concertante bzw. frz. musique concertante. t konzertant]: Konzert für mehrere Soloinstrumente od. Instrumentengruppen; Coneer- tino [kontjerthno], das; -s, -s [ital. conoertino. Vkl. von: concerto. t Konzert] (Musik): 1. kleines Konzert. Konzertstück. 2. Gruppe der Instrumentalsolisten im Concerto grosso; Concerto grosso [k^ntjerto groso], das; - -. ...ti ...ssi [ital. concerto grosso, aus: concerto (t Konzert) u. grosso = groß < lat. grossus] (Musik): 1. Hauptgattung des barocken Instrumentalkonzerts mit Wechsel von Orchester- u. Solopartien. 2. das Gesamtorchester im Gegensatz zum solistisch besetzten Concertino (2). Concierge [kö'sierf. frz.: kösferj], der od die;-, -s, (auch:) -n [frz. concierge < vlat. *cönservius < lat. cönservus = Mitsklave]: frz. Bez. für Hausmeister!inj. Portier! s- fraui: hinter ihm ... läutete in der Loge die Glocke der C, und sie rief seinen Namen (Baldwin [Übers.], Welt 207). concitato [kontJVta:to; ital. concitato, eigtl. 2. Part, von: concitare = erregen, aufregen < lat. concitäre] (Musik): erregt, aufgeregt. Conclusio [kDn'klu:zjo, auch: kon...]: tKonklusion. Concours hippique [kÖkuri'pik], der; - -, - -s [...rzi'pik; frz. concours hippique, aus: concours = Wettstreit, eigtl. = das Zusammenlaufen (< lat. coneursus) u. hippique = zum Pferd gehörend, Pferde- < griech. hippikös]: frz. Bez. für Reit- u. Fahrturnier. 468
con tenerezza con discrezione [kon diskre'tsp-.na; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. discrezione = Mäßigkeit. Bescheidenheit < lat. discretio. t Diskretion] (Musik): mit Takt, mit Zurückhaltung, in gemäßigtem Vortrag. Conditionalls[k3nditsio'na:lis]: lat. Form von t Konditional; Conditio sine qua non [k^n'dirtßio zi:n9 kva: no.nl. die; [lat. condicio (vlat. conditio) sine qua nön = Bedingung, ohne die nicht 1 (bes. Philos.): notwendige Bedingung, o/ine die etw. nicht eintreten kann, unabdingbare Voraussetzung: an dieser C. s. q. n. scheiterte die geplante deutsche Erstaufführung (FAZ 23. 9. 61.2). con dolore [ksn do'lo.ra; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. dolore = Schmerz < lat. dolor]: svw. tdoloroso. Condor ['kondor. auch: ...do:^]. der; -[s]. -[s] [span. cöndor. t Kondor]: Münzeinheit in Chile. Condottiere: tKondottiere. Conductus. Konduktus [konduktus]. der: -. - [...tu:s; lal. conductus = das Zusammenfuhren, zu: condücere = zusammenfuhren, vereinigen] (Musik): a) einstimmiges lat. Lied des Mittelalters; b) eine Hauptform der mehrstimmigen Musik des Mittelalters neben Organum u. Motette. con espressione Don espre'sj^na; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. espressione = Ausdruck < lat. expressio]: svw. tespressivo. confer ['konfer; lat. cönfer. Imperativ von: cönferre = zusammentragen, vergleichen]: vergleiche!; Abk. cf.. cfY.. conf. Conference [köfe'rä:s], die; - [frz. conförence = Vortrag < mlat. conferentia. t Konferenz]: Ansage eines Conferenciers: die C. haben, machen; er übernahm die C. dieses Abends; Conferencier [köferä'sie:]. der; -s. -s [frz. Conferencier]: [witzig unterhaltender j Ansager im Kabarett od. Variete, bei öffentlichen od. privaten Veranstaltungen: ein geistreicher, witziger C; durch die Veranstaltung führt als C. ...; der C. des bunten Abends. Cönfessio [kDn'fesio], die; -, ...ones [...'sjo:ne:s; lat. cönfessio = Geständnis, Bekenntnis, zu: cönfiteri = eingestehen]: 1. Sünden-, Glaubensbekenntnis. 2. Vorraum eines Märtyrergrabes unter dem Altar in altchristlichen Kirchen; Confes- sor [kan'fesor, auch: ...so:?], der; -s. -es [...'so:re:s; lat. cönfessor = Bekenner]: Ehrenname für die verfolgten Christen (der römischen Kaiserzeit/. Confiserie: t Konfiserie. Confiteor [konfcteor. auch: ...eo:g]. das; - [lat. cönfiteor = ich bekenne; t Cönfessio]: allgemeines Sündenbekenntnis im christlichen Gottesdienst. con forza [ton 'fortsa; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. forza = Kraft < spätlat. fortia. zu lat. fortis = stark] (Musik): mit Kraft, mächtig, wuchtig. con fuoco [kon Tyo:ko; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. fuoco = Feuer, Leidenschaft < lat. focus, f Fokus] (Musik): heftig, schnell. Conga ['longa), die; -. -s [amerik.-span. conga. zum afrik. Landesnamen Kongo]: I. kubanischer Volkstanz im4U- Takt. 2. große Handtrommel in der kubanischen Negermusik, die auch im modernen Jazz verwendet wird. con grazia Don 'gra:tsia; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. grazia = Anmut < lat. grätia. tGrazie]: svw. tgrazioso. con knpeto [kan'impeto; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. impeto = Ungestüm < lat. impetus. t Impetus]: svw. timpetuoso. Conjunctiva: TKonJunktiva; Conjunctivitis: t Konjunktivitis. con leggierezza Dean ledje'retsa; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. Iegg(i)erezza = Leichtigkeit, zu: legg(i)ero = leicht < afrz. legier, zu lat. levius = leicht] (Musik): mit Leichtigkeit, ohne Schwere. con moto Don 'mo:to; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. moto = Bewegung < lat. mötus] (Musik): mit Bewegung, etwas beschleunigt. Connaisseur [kone'stf:?], der; -s, -s [frz. connaisseur. zu: connaitre = (er)kennen < lat. cögnöscere] (veraltend): Kenner, Sachverständiger; Feinschmecker: er urteilte mit der Miene des -s. con passione [kon pa'sip.na; ital.; aus: con = mit (< lat. cum)u. passione = Leidenschaft < lat. passio. t Passion]: svw. t passionato. appassionato. con pieta [kon pieta; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. pietä = Mitleid; Frömmigkeit < lat. pietäs]: svw. Tpieto- so. Consecutio temporum [kDnze'ku:ls]p temporum], die; - - [lat.cönsecütiotemporum = Aufeinanderfolge der Zeiten] (Sprachw.): Zeitenfolge in Haupt- u. Gliedsätzen. Consensus: t Konsensus. con sentimento [kon zenti'msnto; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. sentimento = Gefühl < mlat. sentimentum. zu lat. sentire = fühlen; wahrnehmen] (Musik): mit Gefühl. Consiliumabeundi Oon'zr.liom abe'ondl], das; - - [lat. cönsi- lium abeundl. aus: cönsilium = Rat u. abeundl. Gerundium von: abire = weggehen,abgehen] (bildungsspr. veraltend): einem Schüler od. einem Studenten förmlich erteilter Rat. die Lehranstalt zu verlassen, um ihm den Verweis von der Anstalt zu ersparen. Consolatto [k3nzo'la:t$ip]. die; -, -nes [...la'tsio:ne:s; lat. cönsölätio. eigtl. = Tröstung]: Trostgedicht, -schrift (Gattung der alt römischen Literatur). Consomme,(veraltet:) Konsommee [kösD'me:], die; -. -s od. das; -s, -s [frz. consomme, subst. 2. Part, von: consommer = vollenden, verzehren < lat. cönsummäre]: Kraftbrühe laus Rindfleisch u. Suppengemüsei. con sordino [kon z^rdi.no. ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. sordino = Dämpfer, zu lat. surdäre = betäuben] (Musik): mit dem Dämpfer (Spielanweisung für Streichinstrumente). con spirito [kan spi:rito; ital.; aus: con = mit (< lat. cum)u. spirito = Geist < lat. spiritus]: svw. tspirituoso. Constable fkanstabl. engl.: 'kAnstabl], der: -. -s: svw. t Konstabier (1). Constituante [kösti'tyä:t], die: -. -s [...ä:t], (eingedeutscht auch:) Konstituante [konsti'tyanta], die; -. -n [frz. Constituante, subst. 1. Part, von: constituer, t konstituieren]: grundlegende verfassunggebende i National i Versammlung (besofuiers die der Frz. Revolution von 1789). Constructio ad sensum Honstroktsio at zenzum]. die: - - - [lat. constructio ad sensum = Verbindung nach dem Sinn] (Sprachw.): Satzkonstruktion, bei der sich das Prädikat od. Attribut nicht nach der grammatischen Form des Subjekts, sondern nach dessen Sinn richtet (z. B. eine Menge Äpfel fielen vom Baum); vgl. Synesis; Constructio apo koinul-a'po: kDy'nu:]. die; —: svw. t Apokoinu; Constructio kata synesin [- ka'ta zy:nezin], die; - - - [griech. kata synesin = nach dem Verstand]: svw. t Synesis. Contactlinse: I Kontaktlinse. Contagton: t Kontagion. Container [kDn'te:nB. engl.: kan'teina], der; -s, - [engl. Container, zu: to contain = enthalten < frz. contenir < lat. continere]: 1, genormter Großbehälter zur Beförderung von Gütern durch verschiedene Verkehrsmittel ohne Umpacken des Inhalts. 2. (Buchw.) Schachtel, Karton zum Versand von Büchern. Container-: -bahnhof, der; -hafen, der; ^lastzug, der: Container transportierender Lastzug; ^schiff, das: Spezial- frachtschiff zum Transport von Containern; ^terminal, der (auch: das): Haien, in dem Container umgeladen werden; -verkehr, der. containerisieren [kDntenori'zi:ran] <sw. V.; hat) [engl, con- tainerize]: (von Waren od. Fluggepäck) in Containern verschicken; Containment [kDn'temmant], das; -s. -s [engl, (-amerik.) Containment, eigtl. = Eindämmung]: 1. äußerste ISchutz!Umhüllung für Atomreaktoren. 2. <o. PI.) engl.- amerik. Bez. für die Politik der Stärke innerhalb des westlichen Verteidigungsbündnisses. Contango [kontango, engl.: kan'taengoo], der; -s. -s [engl. Contango. H. u.]: svw. tReport (2). 'Conte [kÖ:t], die; -. -s [frz. conte. zu: conler = erzählen < lat. computare = zusammenrechnen] (Literatunv.): Form der Erzählung (zwischen Roman u. Novelle) in der franz. Literatur. *Conte ['kontoj. der; -. Conti [ital. conte < lat. comes, tComte]: holier italienischer Adelstitel (etwa dem Graf entsprechend) u. sein Träger. Contenance [köto'nä:s(o), frz.: köt'nä:s], die; - [frz. conte- nance < lat. continentia = das Ansichhalten; Mäßigung] (bildungsspr.): Fassung, Haltung (in einer schwierigen Lage): die C. wahren; ... sobald ihm ein Drink wieder C. verliehen hat (MM 20. 5. 1969, 24): jmdn. aus der C. bringen. con tenerezza [kan tene'retsa; ital.; aus: con = mit (< lat. cum) u. tenerezza = Zartheit. Zärtlichkeit, nach lat. teneritäs]: svw. t teneramente. 469
Contergan Contergan<S)[k:>ntEr'ga:n]. das; -s [Kunstwort]: Handelsnamefür das Schlafmittel Thalidomid; <Zus.:> Contemnkind. das (ugs.): nach der Einnahme des Schlafmittels Contergan durch die Mutter (währetid einer bestimmten Phase der Schwangerschaft) mißgebildet geborenes Kind. Contessa [kon'tcsa], die; -. ...ssen [ital. contessa < mlat. comitissa, zu lat. comes. tComte]: w. Form zu fronte. Contest ['kantestl. der; -[e]s, -s u. -e [engl, contest. zu: to contest = wetteifern < frz. contester < lat. contestäri = zum Zeugen nehmen]: Wettbewerb (im Bereich der Unterhaltungsmusik). Continuo, Kontinuo [kDn'ti.nyo]. der; -s. -s: Kurzf. von tBasso continuo (vgl. Basso). contra. Contra: Tkontra. Kontra; Contradictio in adiecto [kDntra'diktjio in at'jekto]. die; [lat. contradictio in adiecto = Widerspruch im Hinzugefügten] (Rhet.. Stilk.): Widerspruch zwischen der Bedeutung eines Substantivs u. der des hinzutretenden Adjektivs (z. B. schwarzer Schimmel); contra legem ['kontra'le.gem; lat. = gegen das Gesetz] (Rechtsspr.): gegen den (reinen 1 Wortlaut des Gesetzes (Ggs.: intra legem); contraria contraria [k3n'tra:rj[a k3ntra:rii:s; lat.l (bildungsspr.): man muß/ Entgegengesetztes mit Entgegengesetztem /bekämpfen!; CQntratenor, der; -s, ...nöre [ital. contrattenore. aus: contra = gegen (< lat. contra) u. tenore = t'Tenor] (Musik): beim Übergang von der Zwei- zur Dreistimmigkeit im 14. u. frühen 15. Jahrhutulert dem Tenor u. dem Diskant hinzugefügte dritte Stimme. contre-, Contre- [kötre-: tkonter-. Konter-; Contrecoup [kötre'ku:], der; -s, -s [frz. contrecoup. eigtl. = Gegenschlag, aus: contre (tkonter-) u. coup = Schlag. tCoup] (Med.): bei einem heftigen Aufprall entstehende Gegenkraft, die ihrerseits Verletzungen auch an der der Aufprallstelle gegenüberliegenden Seite hervorruft; Contredanse [-'dä:s]. der; -, -s |-'dä:s]: tKontertanz; Contretanz, der; -es. ...tanze: t Kontertanz. Controller [kontro:!«]. der; -s. - [engl. Controller < frz. contröleur. zu: contröle = t Kontrolle] (Wirtsch.): Fachmannfür Kostenrechnung u. Kostenplanung in einem Betrieb (Berufsbez.). Conurbation flon^'beifcn], die; -. -s. Konurbation flon|orba'tsio:n]. die; -. -en [engl, conurbation. zu lat. cön- = zusammen u. urbs = Stadt]: besondere Form städtischer Agglomeration, die sich durch geschlossene Bebauung u. durch eine sehr hohe Bevölkerungsdichte auszeichnet; Stadtregion. Converter: t Konverter. Convertible Bonds [kan'vatebl tondz] <P1.> [engl, conver- tible bonds. aus: convertible = umwandelbar (< spätlat. convertibilis) u. bond = Schuldverschreibung]: in England u. den USA übliche Schuldverschreibungen, die sich auf Wunsch des Inhabers in Aktien der Gesellschaft umwandeln lassen (Wandelschuldverschreibungen). ConveyerOon've-.B]. der; -s. - [engl, conveyer. zu: to convey = überbringen; befördern < afrz. conveier = begleiten < vlat. *conviäre. tKonvoi]: Becherwerk. Förderband. Convoi: t Konvoi. cool [ku:l] <Adj.; o. Steig.; nur präd.) [engl.-amerik. cool, eigtl. = kühl, gelassen]: bes. von Drogenabhängigen gebrauchter Ausdruck für unter Drogeneinfluß glückselig; Cool Jazz ['ku:l djaez]. der; - - [amerik. cool jazz, aus: tcool u. t Jazz]: Jazzstil der 50er Ja/ire. Cop flcDp], der; -s. -s [engl. cop. Kurzform von: copper = Polizist, viell. zu: to cop = fangen]: ugs. amerik. Bez. für Polizist. Copilot: tKopilot. Coproduktion: t Koproduktion; (»produzieren: t koproduzie- ren. Copy- ['kapi-l: -right [-rait]. das; -s, -s [engl. Copyright, eigtl. = Vervielfältigungsrecht]: Urheberrecht (im britischen u. amerikanischen Recht; Zeichen:©; ^test [-test]. der; -s, -s [fTest]: nach dem Verfahren des Copy-1esting durchgeführte Untersuchung; ^testing [-testm; mit Bindestrich], das; -s: werbepsychologische Untersuchungsmethode, die die Qualität eines Werbemittels durch die Reaktion einer Personengruppe darauf feststellen will. Coquille [kokijta)], die; -, -n <meist PI.) [frz. coquille < lat. conchylium = Muschel < griech. kogchylion]: a) Muschelschale; b) (Kochk.) in einer Muschelschale angerichtetes Ragout. coram publico [ko.ram pu:bliko; lat. cöram püblicö = vor der Öffentlichkeit!: vor aller Welt, öffentlich: eine Meinungsverschiedenheit c. p. austragen. Cord: t Kord. Cordial Medoc [kordjalme'dDk], der; - -. - - [frz. cordial Medoc. aus: cordial = herzstärkend(er Trank) < spätlat. cordiälis = zum Herzen gehörend u. Medoc = Landschaft bei Bordeaux]: IJkör aus Destillaten französischer Weine. Cördoba[kordoba,auch: ...va],der;-[s],-[s][span.cördoba. nach dem span. Forscher F. F. de Cördoba. 11526]: Münzeinheit in Nicaragua. Cordon bleu [kardö'blo], das; - -, -s -s flordö'blo; frz. cordon bleu = blaues Band, aus: cordon = Schnur. Band (t Kordon) u. t bleu = blau; ugs. scherzh. für geschickte, treffliche Köchin.eigtl. = Ritter des blauen Bandes des Heilig-Geist- Ordens. der an Personen für hervorragende Verdienste verliehen wurde] (Kochk.): mit gekochtem Schinken u. Käse gefülltes, paniertes u. gebratenes Kalbsschnitzel; Cordon sanitaire [kardÖsani'teT]. der; - -. -s -s [kardÖsani'tcT; frz. cordon sanitaire, aus: cordon = tKordon u. sanitaire = t sanitär]: 1. Sperrgürtel zum Schutz gegen das Einschleppen epidemischer Krankheiten: einen C. s. errichten; Ü damit ist um die Unterhaltungsliteratur gewissermaßen ein C. s. gezogen, ein theoretischer Schutzwall, innerhalb dessen sich gerade diejenigen befinden, auf die es bei dieser Literatur unbestritten ankommt: die Romanleser .... die von dem Romanbazillus angesteckt sind (Greiner. Trivialroman 14); durch einen beiderseitigen Truppenabzug entlang der gemeinsamen Grenze einen C. s. (eine Sicherheitszone) schaffen, i Posten an einer Militärgrenze. Core Dta:], das; -[s], -s [engl, core = Kern. Innerstes] (Kernphysik): wichtigster Teil eines Kernreaktors, in dem die Kernreaktion abläuft. Cortam © I'ko^fam]. das; -[s] [Kunstwort]: in den USA entwickeltes synthetisches Material, das ähnliche Eigenschaften wie Leder aufweist. Coriolis-Kraft [kDrjD'Iis-]. die; - [nach dem frz. Physiker u. IngenieurG. G. de Coriolis (1792-1843)] (Physik): auf einen sich in einem rotierenden System bewegenden Körper einwirkende Trägheitskraft. Corhm ['ko-.rium], das; -s [lat. corium = Haut < griech. chorion = Leder] (Med.): Hautschicht unter der Epidermis. Lederhaut. Cornamusa [k3rna'mu:za]. die; -. -s [ital. cornamusa = frz. cornemuse; tCornemuse]: svw. tCornemuse; Cornea. (eingedeutscht auch:) Kornea [kornea]. die; -. ...eae [...nee; lat. cornea, Fem. von: corneus = hornartig] (Med.): Hornhaut des Auges. Corned beef (ko:nd 'bi:fl. das; - - [engl, corned beef. aus: corned. 2. Part, von: to com = (mit Salzkörnern) einpökeln u. beef = Rindfleisch. tBeefl: zerkleinertes u. gepökeltes Rindfleisch / in Dosen/; Corned pork [- PD:k]. das; - - [engl, corned pork]: zerkleinertes u. gepökeltes Schweinefleisch in Dosen. Cornemuse [ksrna'my^. die; -. -s [-; frz. cornemuse. zu: corne = Hörn (< lat. cornü) u. afrz. muse = Dudelsack, t Musette]: Dudelsack. Sackpfeife. Corner ['kD:na]. der; -s. - [engl, corner. eigtl. = Ecke < afrz. corniere. zu lat. cornü = Hörn, äußerste Ecke]: 1. (Fußball österr.. sonst veraltet) Eckball. Eckstoß. 1 (eingedeutscht auch: Korner; Börsenw.) planmäßig herbeigeführter Kursanstieg an Effekten- u. Warenbörsen, um die auf Baisse Spekulierenden in Schwierigkeiten zu bringen. 3. Ringecke beim Boxen/. Cornet ä pistons [korneaplstö]. das; - - -; -s - - [karnea...; frz. cornet ä pistons = Klapphorn]: svw. ?2Kornett (l); Cornetto [kDr'neto]. das; -s. -s u. ...ti [ital. cornetto, eigtl. = kleines Hörn] (Musik): kleines, altes / gebogenes / Hörn- Instrument mit Grifflöchern. Corn-flakes [k3:nfleiks] <PL> [amerik. cornflakes. aus: com = Mais(korn)u. Hake = Flocke]: knusprige geröstete Maisflocken. Cornichon [komi'Jö:]. das; -s. -s [frz. cornichon. eigtl. = Hörnchen, Vkl. von: corne = Hörn < lat. cornü]: kleine, in saure u. gewürzte Flüssigkeit eingelegte Gurke. Pfeffer- gürkehen; Corno ['korno], das; -, ...ni [ital. corno < lat. cornü] (Musik): Hörn; Corno da caccia [- da'katja]. das; - - -. ...ni - - (Musik): Waldhorn. Jagdhorn; Corno di bassetto [- di ba'seto], das; - - -. ...ni - - (Musik): Bassetthorn. Corolla: TKorolla. 470
Country-Music Corona: tKorona; Coroner ['karem], der; -s, -s (engl, coroner, zu afrz. corone = Krone (< lat. coröna)]: in England u. in den USA Beamter, der plötzliche u. unter verdächtigen Umständen eingetretene Todesfälle untersucht. Corpora: PI. von t Corpus; Corps: t Korps; Corps de ballet IkDrdaba'le] das; ---,--- [frz. corps de ballet, aus: corps (t Korps), de = von (< lat. de) u. ballet < ital. balletto, tBallett]: Ballettgruppe, Ballettkorps (im Gegen- satz zu den Solotänzern); Corps diplomatique [kordiploma- tik], das; - -, - -s Dordiptama'tik; frz. corps diplomatique, aus: corps (f Korps) u. diplomatique, tdiplomatisch]: Diplomatisches Korps: Abk.: CD; Corpus [korpos], das; -, ...pora [korpora; lat. corpus]: 1. (Med.) Hauptteil eines Organs od. Körperteils. 2. t Korpus; Corpus Christi [- knsti], das; - - [lat. corpus Christi = der Leib Christi] (kath. Kirche): der Leib Christi in der Abendmahlsfeier, das Altarsakrament; Corpus Christi mystkaim [- - mYstikum], das; - - - (kath. Kirche): die Kirche als! der mystische Leib Christi; Corpus delicti ['korpos de'hkti], das; - -. Corpora - [lat. corpus delicti = Gesamttatbestand eines Vergehens] (jur.): Gegenstand (Werkzeug), mit dem eine Straftat, ein Verbrechen begangen worden ist und der dem Gericht als Beweisstück dient: der Staatsanwalt legte das C. d. vor; Ü hinter dem Schrank zerrte er das C. d., die vollgemachte Unterhose, hervor; Corpus iuris [- ju.ns], das; - - [lat. corpus iuris] (jur.): Gesetzbuch, -Sammlung. Corregedor [kDreae'do:?]. Corregidor, (eingedeutscht auch:) Korregidor [korsxi'do:?]. der; -s u. -en, -en [span. corregidor. zu: corregir = berichtigen < lat. corrigere]: hoher Verwaltungsheamter in Spanien u. Portugal. Corrkla [de toros] [ks'irda (de to.TDS)]. die; - (- -). -s (--) [span. corrida (de toros). aus: corrida. eigtl. = das Laufen, subst. 2. Part. (Fem.) von: correr = laufen < lat. currere. de = von (< lat. de) u. toro = Stier < lat. taurus]: span. Bez. Air Stierkcunpf: In einem August bestritt er 32-s (MM 27. 5.71.33). Corrtgenda: tKorrigenda; Corrigens: tKorrigens; corrtger la fortune [kDrijelafDrtyn; frz.. aus: corriger = verbessern (< lat. corrigere), la = Fem. des Artikels (< lat. illam = jene) u. fortune = Glück, t Fortune; nach einer auf Terenz (etwa 195-159) zurückgehenden, von N. Boileau- Desprdaux (1656-1711) formulierten Redensart] (bil- dungsspr.): Idurch Betrug! dem Glück nachhelfen, falschspielen. Corso: t Korso. Cortege: TKortege; Cortes [kortes, span.: kDrtes] <PI.> [span.. port. cortes. eigtl. = Reichsstände, zu: corte = (königlicher) Hof, Hofstaat]: Volksvertretung in Spanien u. früher auch in Portugal. Cortison: t Kortison. Cosa Nostra [ko:za 'nostra, engl.: kousa noostre], die; - - [amerik. Cosa Nostra < ital. cosa nostra = unsere Sache, aus: cosa = Sache (< lat. causa) u. nostra. Fem. von: nostro = unser < lat. noster]: kriminelle Organisation in den USA, die vor allem aus Italienern u. Italoamerikanern besteht. Cosmaten [kDS'ma:tn] <PL> [nach dem ital. Vornamen Cos- mas, der in diesen Familien häufig vorkam]: Bez. für mehrere italienische Künstlerfamilien vom 12. bis 14. Jahrhundert, von denen vor allem wertvolle Mosaikarbeiten geschaffen wurden; <Zus.:> Cosm&tenarbeit, die (bild. Kunst): die Vorderseite des Altars ist eine C. aus dem 13. Jahrhundert. Cosmea [kDs'me:a], die; -, Cosmeen [...e:an; zu griech. kös- mos= Schmuck, Zierde]: Vertreter einer Gattung der Korbblütler; Gartenpflanze. Cosmotron: TKosmotron. cost and freight [lost and' freit; engl. = Kosten und Fracht]: Klausel im Überseehandel, nach der Fracht- u. Versandkosten im Preis eingeschlossen sind; Abk.: cf Cotele [kota'le:]. der; -[s], -s [frz. cötele = gerippt, zu: cote = Rippe < lat. costa]: Kleider- od. Mantelstoff mit feinen Rippen: C. aus Wolle mit Synthetik; Coteline [kota- 'li:n], der; -[sj. -s [frz. coteline]: zum Beziehen von Möbeln verwendeter Stoff mit kordartigen Rippen. CO-Test Itse'lo:-]. der; -[e]s. -s, auch: -e [zu C02 = ehem. Zeichen für: Kohlendioxyd] (Kfz.-T.): Messung des Gehalts an Kohlendioxyd in den Abgaben eines Kraftfahrzeugs: einen C. durchfuhren. Cotillon: tKotillon. Cottage, das; -. -s [engl, cottage, zu afrz. *cote = Hütte]: 1. ['katitjl (Archit.) Landhaus, Häuschen. 2. [kD'te.J] (österr. veraltet) Villenviertel; <Zus.:> Cottagesystem, das <o. Pl.>: System in der englischen Industrie, bei dem die Firma den Betriebsangehörigen Wohnungen stellt, die durch teilweise Einbehaltung des Lohns in deren Eigentum übergehen. Cotton I'kDtn], der od. das; -s [engl, cotton < frz. coton < arab. qutun, t Kattun]: a) Baumwolle, Kattun; b) Gewebe aus Baumwolle, Baumwollstoff; cottonisieren: t kolonisieren. Cottonmaschine I'kDtn-] die; -. -n [nach dem brit. Ingenieur W. Cotton (1786-1866)]: Wirkmaschine zur Herstellung von Damenstrümpfen. Cqttonöl.das [zu tCotton]: aus Baumwollsamen gewonnenes ÖL das in Technik u. Heilkunile verwendet wird. Cottonstuhl, der: svw. t Cottonmaschine. Cottonwood [kDtnwod], das; -[s] [engl.-amerik. cotton- wood]: Holz der amerikanischen Pappel. Couch [kaytjl, die, Schweiz, auch: der; -, -[eis, auch: -en [engl, couch < (a)frz. couche = Lager, zu: coucher = hinlegen, lagern < lat. collocare]: Liegesofa mit niedriger Rückenlehne u. Seitenlehnen; <Zus.:> Couchgarnitur, die: aus Couch u. zwei Sesseln bestehende Polstergarnitur; Couchtisch, der: für eine Couchgarnitur oder Sitzgruppe bestimmter niedriger, oft länglicher Tisch. Coueismus [kye'ismus], der; - [nach dem frz. Apotheker E. Coue (1857-1926)]: Entspannung durch Autosuggestion als Heilverfafiren. Couleur [kulo:^], die; -. -s [frz. couleur = Farbe < lat. color]: 1. <o. PI.) Prägung, Eigenlart, Richtung (von der man sich selbst distanziert): Journalisten verschiedener C; Bemerkungen dieser C. sollten vermieden werden: Der Kanzler ist in den letzten Wochen derart mit rechtsstaatlichen Grundsätzen umgesprungen, daß man sich weitere Geniestreiche dieser C. nicht mehr leisten kann (Augstein, Spiegelungen 8). 2. (Kartenspiel) Trumpf. 3. (Studen- tenspr.) Band u. Mütze in bestimmten Farben als Kennzeichen der Zugehörigkeit zu einer studentischen Verbindung: C. tragen. Couloir [ku'lQa.'B], der; -s, -s [frz. couloir = Verbindungsgang]: 1. (veraltet) Verbindungsgang. 2. (Alpinistik) Schlucht; schluchtartige Rinne. 3. eingezäunter, ovaler Sprunggarten, in dem junge Pferde ohne Reiter im Springen trainiert werden. Coulomb [ku'lö:], das; -s, - [nach dem frz. Physiker Ch. A. de Coulomb (1736-1806)]: Maßeinheit für die Elektrizität smenge, Amperesekunde; Zeichen: C Count [kaunt], der;-s.-s [engl, count < frz. comte. tComte]: 1. <o. PI.) engl. Titel für einen Grafen nichtbritischer Herkunft. 2. Träger dieses Titels. Countdown fkajint'dapn], der od. das; -[s], -s [engl. Countdown, zu to count = zählen (< afrz. conter < lat. compu- tare) u. down = herunter, von oben nach unten]: 1. a) bis zum Zeitpunkt Null (Startzeitpunkt) rückwärtsschreitende Zeitzählung als Einleitung eines Startkommandos beim Abschuß einer RaketeI: ein reibungsloser C; der C. beginnt, ist abgelaufen; Ü So wurde im Frühling 1965 der Gedanke an eine westdeutsche Weltraum-Entwicklungshilfegeboren; derC. zum Bonner Weltraumstart hatte begonnen (Spiegel 3,1966,18); b) Gesamtheit der vor einem ! Raketen jstart auszuführenden letzten Kontrollen. 2. letzte technische Vorbereitungen vor einem Unternehmen. Counter ['kannte], der; -s, - [engl, counter = Ladentisch, Theke, zu: to count = zählen, berechnen] (Jargon): a) (Flugw.) Schalter im Flughafen, an dem die Flugreisenden abgefertigt werden; b) (Touristik) Theke in Reisebüros u. ä.; Counter-Display [-dis'ple:]. das; -s. -s (Werbung selten): bildliche Darstellung einer Ware für den Ladentisch, Thekenaufsteller. Counterpart kapntupart], der; -s, -s [engl, counterpart = Gegenstück, aus: counter = Gegen- (< frz. contre- < lat. contra = gegen) u. part = Teil, Stück < frz. part, tPart]: Ausländer, der im Austausch gegen einen Entwicklungshelfer in die Bundesrepublik Deutschland kommt. Counteß [kajintis], die; -, ...tessen [...'tesn; engl, countess < frz. comtesse, zu: comte. tComte]: 1. <b. PI.) englischer Titel für eine Gräfin. 2. Trägerin dieses Titels. Country-music ['kAntnmju:zik], die; - [amerik. country mu- sic. aus: country = Land, ländliche Gegend (< afrz. contree < spätlat. conträta) u. music = Musik < afrz. 471
County musique < lat. müsica. tMusik]: Volksmusik linden Südstaaten der USA . County [kajinti], die; -. -s (auch: ...ties) [engl, county. eigtl. = Grafschaft, zu TCount]: Gerichts- u. Verwaltungsbezirk in England u. in den USA. Coup [ku:], der; -s, -s [frz. coup < vlat. colpus, co!ap[h]us = Faustschlag, Ohrfeige < griech. kölaphos]: / frech u. i kühn angelegtes, erfolgreiches Unternehmen; Schlag, ! Hand/streich: der Einbruch in das Juweliergeschäft war sein letzter großer C; Hitler hatte es zu weit getrieben; sein neuester C. weckte, alarmierte, schockierte die öffentliche Meinung, vor allem in England (K. Mann. Wendepunkt 351); einen C. [gegen jmdn., etw.] starten, landen; Coupd'Etat [kude'ta], der; - -, -s - [ku...; frz. coup d'£tat] (veraltend): Staatsstreich; Coup de main [kud'mg], der; —. -s - - [ku...: frz. coup de main] (veraltet): Handstreich, rascher gelungener Angriff Coupg [ku'pe:], das; -s, -s [frz. coupe = zweisitzige Kutsche, Halbkutsche, subst. 2. Part, von: couper = (ab)schneiden, t kupieren]: 1. (österr., sonst veraltet) Abteil in einem Eisen- bahnwagen: ein C. zweiter Klasse. 2. geschlossene zweisitzige Kutsche. 3. geschlossener zweisitziger Personenkraftwagen mit zwei Notsitzen, sportlicher Karosserie u. stärkerer Schrägstellung des Heckfensters: ein schnittiges C. Couplet [ku'ple:], das; -s, -s [frz. couplet, Vkl. von: couple = Paar < lat. cöpula = verknüpfendes Band]: scherzhaft- satirisches Strophengedicht mit Kehrreim, meist aktuellen / ih)Utischen ixi. pikanten Mtalts. Coupon, (eingedeutscht auch:) Kupon flcu'pö:]. der; -s, -s [frz. coupon, zu: couper = schneiden, tkupieren]: 1. abtrennbarer Zettel, der als Beleg für etw. gilt; Gutschein, Abschnitt. 2. (Bankw.) Zinsschein bei festverzinslichen Wertpapieren. 3. abgemessenes Stück Stoff, Stoffabschnitt: Dekostoffe. 120cm breit: -s bis zu 10m. Cour [ku:g; frz. cour = Empfang bei Hofe, fürstlicher Hof < vlat. curtis < lat.cohors(Gen.:cohortis) = Gefolge] in der veraltenden Wendung einer Freu/Dame die C. machen/schneiden (um sie werben, ihr den Jlof machen). Courage [ku'ra.sa]. die; - [frz. courage. zu: ooeur = Herz, tCoeur]: 1. (ugs.) Beherztheit, Schneid, Mut, Unerschrocken- heit (in bezug auf eine nur ungern vorgenommene Handlung): C. zeigen; Kurzfristig hätte man umdisponieren müssen, wie das beim FC Bayern in solchen Fällen üblich ist, aber dazu hallen die verantwortlichen DFB-Funktionäre keine C. (Hörzu 39. 1975, 32); er bekommt Angst vor der eigenen C. (er wird unsicher, schwankend in seinem Vorhaben). 2. (landsch.) Kraft: Mensch, hat der Junge C. der kann ja den Eimer hochheben; couragiert [kura'ji^t]: beherzt: ein -er Junge. courant: t kurant; Courante [kurä:t(d)]. die; -. -n [frz. couran- te, zu: courir = laufen < lat. currere] (Musik): 1. alter französischer Tanz in raschem, ungeradem Takt. 2. zweiter Satz der Suite in der Musik des 18. Jahrhunderts. Course ßtas]. der; -, -s [engl, course. eigtl. = Lauf. Weg < lat. cursus]: Golfplatz: ein gepflegter C. Court [kartj. der; -s, -s [engl, court. eigtl. = Hof < afrz. court < lat. cörs (Gen.: cörtis)] (Tennis): Spielfeld des Tennisplatzes: die Spieler betraten den C. Courtage« (auch:) Kurtage [kur'ta:33]. die; -, -n [frz. Courtage]: Maklergebühr bei Börsengeschäften: C. nehmen; Ü Für ihre Verdienste berechnen die Hochschulvermittler C: Zehn Mark nehmen die Berliner Tür die Aufnahme in die Kartei, gleichgültig, ob es klappt oder nicht (Spiegel 39, 1974, 46); Courtier [kor'üe:]. der; -s, -s [frz. courtier < lat.collectärius = Eintreiber der Auktionsgelder] (veraltet): freiberuflicher Handelsmakler. Courtoisie [kortoa'zi:]. die; -. -n [...i:an; frz. courtoisie. zu: cour, TCour; vgl. mhd. kurtösie] (veraltend): feines, ritterliches Benehmen, Höflichkeit: Max Frisch ist ... ein Mann der Sobrietät und C. (Deschner. Talente 155). Cousin [ku'zS:. ugs.: ku'zEnl. der; -s, -s [frz. cousin < vlat. * cösinus < lat. cönsobrinus]: Sohn von Bruder oder Schwester eines Elternteils, Vetter: mein C. väterlicherseits; er ist ein C. von mir; Cousine, (eingedeutscht auch:) Kusine [ku'zi:na], die; -, -n [frz. cousine]: Tochter von Bruder oder Schwester eines Elternteils, Base: sie war seine C. mütterlicherseits. Couture [ku'ty:^], die; -: svw. t Haute Couture; Couturier [kuty'rie:]. der; -s, -s: svw. t Haute Couturier: die Pariser -s haben ihre neuen Herbstmodelle vorgestellt. Couverf [ku've:^. ku'vc:?]. das; -s, -s [frz. couvert, subst. 2. Part, von: couvrir = bedecken < lat. cooperire]: 1. Bettbezug für Steppdecken u. ä., dessen oberer Teil in verschiedenen Formen (oft rautenförmig) ausgeschnitten ist. 2. svw. t Kuvert. Couveuse Dcuv0:zd], die; -, -n [frz. couveuse. zu: couver = brüten < lat. cubäre = liegen] (Med.): Brutschrank für Frühgeburten, Wärmebett. Cover I'kavB]. das; -s. -s [engl, cover, zu: to cover = bedek- ken < frz. couvrir, tCouvert]: a) Titelbild einer Illustrierten; b) Schallplattenhülle. Cover- [-]: -boy, der [aus engl, cover (tCover) u. boy = Junge, junger Mann]: a) auf der Titelseite einer Illustrierten abgebildeter [jungerj Mann: Ohne Strauß ... wäre der Spiegel ärmer. Zwölfmal hat der Bayer auf dem Titelbild (als „Coverboy") herhalten müssen (Spiegel 12, 1975. 3); b) svw. tDressman; -coat, der; -[s]. -s [aus engl, cover = Decke. Überzug (tCover) u. coat, tCoat]: 1. feinmeliertes Wollgewebe, dem Gabardine ähnlich. 2. dreiviertellanger sportlicher Mantel aus Covercoat (1); M^irl, das [engl, cover- girl. aus: cover (tCover) u. girl = Mädchen]: auf der Titelseite einer Illustrierten abgebildetes Mädchen. Cover-up Dcavt?'|ap]. das; - [engl, cover-up. zu: to cover up = bedecken, verbergen; tCover] (Boxen): volle Körper- deckung. Cowboy [kajibqy], der; -s. -s [amerik. cowboy, eigtl. = Kuhjunge]: berittener amerikanischer Rinderhirt; <Zus.:> Cowboyhut, der: / von Cowboys getragener I Hut mit breiter Krempe. Cowper [kaype], der; -s, -s [nach dem englischen Ingenieur E. A. Cowper (1819-1893)] (Technik): Winderhitzer für Hochöfen. Cox' Orange ['kokslorä:»]. die; -. -n. (eingedeutscht:)Cax Orange,der; -s, - [nach dem engl. Züchter R. Cox]: saftiger, angenehm süß-säuerlich schmeckender, feiner Winterapfel mit goldgelber bis orangefarbener I rot tnarmorierter / Schale. Coyote: tKojote. Crabmeat ['krebmi:t]. das; -s [engl, crabmeat]: engl. Bez. für Krabben, fleisch;. Crack [krek], der; -s. -s [engl, crack. eigtl. = Knall. Krach] (Sport): 1. besonders aussichtsreicher Sportler, Spitzensportler. 2. bestes Pferd eines Rennstalls; Cracker [krckB], der; -s. -[s] [engl, cracker. zu: to crack = krachen]: 1. (meist PI.) leichtgewürztes Kleingebäck in der Art von Keksen; vgl. Kräcker. 2. Feuerwerkskörper (Schwärmer, Frosch). Cracovienne [krako'vjten], die; -. -s [frz. (danse) cracovienne. eigtl. = (Tanz) aus Krakau, zu: Cracovie = Krakau]: svw. f Krakowiak. Craquele. (eingedeutscht auch:) Krakelee flcraka'le:], das; -s. -s [frz. craquele. eigtl. = rissig, zu: craqueler = rissig machen, zu: craquer = krachen]: I. <auch: der) Kreppgewebe mit rissiger, narbiger Oberfläche. 2. feine Haarrisse in der Glasur von Keramiken od. auf Glas; Craquehire: t Krake- Iure. Crawl Ocn>:l]: tKraul. Cream [kri:m]. der; -. -s [engl, cream < afrz. cresme. tCreme]: engl. Bez. für Creme. Creation [krea'sjö]. die; -. -s [krea'sjö]: TKreation. Credo: t Kredo. Creek [kri:k]. der; -s, -s [engl.(-amerik.) creek]: 1. kleiner Flußlauf i in den USA I.2. zeitweise ausgetrockneter Wasserlauf !in Australien;. creme [kre:m. kre:m] (indekl. Adj.; o. Steig.; nur präd.): mattgelb, gelblich; Creme [-]. die; -, -s (Schweiz.: -n) [frz. creme < afrz. craime, cresme, Vermischung von gall.-Iat. cräma = Sahne mit lat.-griech. chrisma = Salbe]: 1. Salbe zur Pflege der Haut: eine feuchtigkeitshaltige C.; C. auf die Haut auftragen; die C. einziehen lassen; ich habe mir die Hände mit C. eingerieben. 2. a) dickflüssige od. schaumige, lockere Süßspeise; b) süße Masse als Füllung für Süßigkeiten und Torten; c) dickflüssiger Likör; d) selten svw. tCremesuppe. 3. (selten) Kaffeesahne. 4. <o. PI.) (bil- dungsspr.. häufig iron.) gesellschaftliche Oberschicht: die C. der Gesellschaft; ...im Salon des Architekten Josef Ulrich. Hier trifft sich die ..Creme" der Wiener Damen, hier diskutiert sie ihre „Probleme" und tauscht ihre Erfahrungen aus (Hörzu 2. 1974. 43). Vgl. Krem. creme-. Creme-: -artig <Adj.; o. Steig.): eine -e Tortenfüllung: Eine weiße Schwitze ... wird ... mit 1-2 Eidottern c. geschlagen (Hörn. Gäste 218); -färben <Adj.; o. Steig.; 472
Cupresa nicht adv.>: svw. Tcreme; -maske, die GCosmetik): Hautmaske, die nach dem Auftragen nicht austrocknet, sondern Uwe cremige Konsistenz beibehält; -schnitte, die: mit [Butter /creme gefüllte Schnitte aus Blätterteig; -suppe, die: sämige Suppe; -törtdien.das: mit Creme gefülltes Tortelett; -forte, die: j schichtweise j mit Butter jcreme belegte Torte. Creme de b creme ['kre.m da la 'kre:m], die; [frz. creme de la creme, eigtl. = die Sahne der Sahne] (bildungsspr., häufig iron.): die höchsten Vertreter der gesellschaftlichen Oberschicht; cremen [kreman. 'kreman] <sw. V.; hat): svw. teincremen; cremtg. (eingedeutscht auch.) kremig [kre:mi<;. 'kram«;] <Adj.>: svw. t cremeartig: eine -e Substanz; etw. c. schlagen. 'Crepe [krep] die; -. -s [frz. crepe. zu afrz. crespe = kraus < lat. crispus] (Kochk.): kleiner, dünner Pfannkuchen; *Crepe [-] der; -. -s [frz. crepe = krauser Stoff, zu: crepe = kraus; vgl. ^repe]: svw. t Krepp; Crepe de Chine [krr.pda'J'in]. der; , -s [krep] - - [frz. crepe de Chine. eigtl. = Krepp aus China]: Gewebe aus Natur- od. Kunstseide mit feingenarbter Oberfläche. Chinakrepp; Crepe Geor- gette [krEpaor'set]. der; - -. -s [krep] - [frz. crepe Georgette, nach Madame Georgette, der Atelierleiterin im ehemaligen Pariser Modehaus Doucet]: zartes, transparentes, stumpf glänzendes Kreppgewebe; Crepeline [krepa'li.n]: tKrepeline; Crepe Suzette [krepsy'zEt], die; - -. -s [krep] - (meist PI.) [frz. crepe Suzette, zu: Suzette, Vkl. von: Suzanne = Susanne] (Kochk.): dünner Eierkuchen, mit Likör od. Weinbrand flambiert. crescendo [kre'Jendo; ital.. zu: crescere = wachsen, zunehmen < lat. crescere] (Musik): allmälilich lauter werdend, im Ton anschwellend (Ggs.: decrescendo); Abk.: cresc.; Crescendo [-], das; -s, -s u. ... di: 1. (Musik) allmähliches Anwachsen der Tonstärke (Ggs.: Decrescendo). 2. (Leichtathletik) Endphase eines Dauerlaufs, in der das Tempo immer mehr gesteigert wird. Cretome, (eingedeutscht auch:) Kretonne [kretonj. die od. der; -, -s [frz. cretonne, nach dem ersten Herstellungsort Creton in der Normandie]: Baumwollgewebe von mittlerer Stärke in Leinenbindung. Crevette: tKrevette. Crew [kru:], die; -. -s [engl, crew < afrz. creue = Zunahme, zu: creistre = wachsen < lat. crescere]: 1. a) Schiffsmannschaft; b) Besatzung eines Flugzeugs; c) (Sport) Mannschaft eines Ruderbootes. 2. Kadettenjahrgang bei der Marine. 3. einem Zweck, einer bestimmten Aufgabe verpflichtete, gemeinsam auftretende Gruppe von Personen. Cribbage [knbids]. das; - [engl, cribbage. zu: crib = abgelegte Karten]: meist von zwei Personen gespieltes, altes englisches Kartenspiel mit französischen Whistkarten. Cricket: t Kricket. Crime [kraim], das; -s [engl, crime < afrz. crime < lat. crimen = ^Verbrechen]: engl. Bez. für Verbrechen. Straftat; vgl. Sex and Crime. Crotse [krQa'ze:], das; -[s], -s [frz. croise, subst. 2. Part, von: croiser = kreuzförmig zusammenlegen, zu: croix = Kreuz < lat. crux, TCrux]: Baumwoll- od. Kammgarngewebe in Köperbindung mit glänzender Oberfläche. Crotesant [krQa'sä:]. das; -[s], -s [krQa'sa:; frz. croissant (für dt. Hörnchen), zu: croitre = wachsen, zunehmen < lat. crescere]: frz. Bez. für Kleingebäck aus Hefe- od. Blätterteig in Form eines Hörnchens. Cromagnonrasse [kroma'jiö:-], die; - [nach dem Fundort bei Cro-Magnon in Frankreich] (Anthrop.).: Menschenrasse der jüngeren Altsteinzeit. Cromargan(S)[kromar'ga:n], das; -s [Kunstwort]: hochwertiger, rostfreier Chrom-Nickel-Stahl für Tafelbestecke u. Küchengeräte; <Zus.:) Cromarggnbesteck, das. Crookesglas Ocroks-]. das; -es [nach dem engl. Physiker W. Crookes (1832-1919)] (Optik): Brillenglas, das für infrarote u. ultraviolette Strahlen undurchlässig ist. Crooner l'kru:nB]. der; -s. - [engl, crooner. eigtl. = Wimmerer, zu: to croon = schmachtend singen]: engl. Bez. für Schlagersänger. Croouet: t Krocket. Croquette: tKrokette. Croquis: t Kroki. Gross [kos], der; -, - [engl, cross]: 1. (Tennis) Schlag, mit dem der Ball diagonal ins gegnerische Feld gespielt wird; einen unterschnittenen C. schlagen. 2. kurz für tCross- Country. Cross-Country, (auch:) Croß-Country [krDs'kantri], das; -[sj. -s [engl, cross-country, aus: cross = quer(über) u. country = Land. Gelände. tCountry-music] (Sport): Querfeldein- Wettbewerb (Lauf, Pferderennen, Rad- u. Motorradrennen). Croupade: t Kruppade; Croupier [kru'pie:]. der; -s. -s [frz. croupier. eigtl. = Hintermann, zu: Croupe = Hinterteil, t Kruppe]: Angestellter einer Spielbank, der die Verluste einzieht, die Gewinne auszahlt und den äußeren Ablauf des Spiels überwacht. Crouton [kru'tö:], der; -[s], -s <meist PL) [frz. croüton, eigtl. = Brotkruste, zu: croüte = Kruste. Rinde < lat. criista] (Kochk.): in Fett gebackene. dreieckig zugeschnittene Weißbrotscheibe od. Würfel aus einer Weißbrotscheibe zum Garnieren von Speisen od. als Suppeneinlage. Cru [kry:], das; -[s], -s [frz. cru. subst. 2. Part, von: croitre = wachsen < lat. crescere]: Wachstum. Lage als Qualitätsbezeichnung für französische Weine. Crux [kruks], die; - [lat. crux = Manerholz. Kreuz]: a) Last, Kummer. Leid; seine C. tragen; man hat schon seine C. mit dir; b) Schwierigkeit; die C. bei der Sache ist. daß ... Cruzeiro [kru'zeiru], der; -s. -s [port. cruzeiro. zu: cruz = Kreuz < lat. crux]: Währungseinheit in Brasilien. Csarda, (eingedeutscht auch:) Tscharda ['tjarda], die; -. -s [ung. csarda]: Pußtaschenke; Csardas ['tjardas. ung.: 'tfa:rda:X], der; -, - [ung. csardäs): von Zigeunermusik begleiteter ungarischer Nationaltanz; vgl. Tschardasch. Cubiculum [ku'bi:kulom], das; -s. ...la [lat. cubiculum. zu: cubäre = liegen, ruhen] (Fachspr.): 1. Schlafraum in altrömischen Häusern. 2. Grabkammer in den Katakomben. Cucurbita [ku'korbita], die; -. ...tae [...te; lat. Cucurbita]: Zierkürbis mit verschiedenfarbigen Früchten. Cueva fkue:va], die; - [H. u.J: sehr schneller lateinamerikanischer Tanz. cui bono? [ku:i bo:no; lat. cui bonö, eigtl. = wem zum Guten (Zitat aus einer Rede von Cicero)]: wem nützt es. wer hat einen Vorteil davon? (Kernfrage der Kriminalistik nach dem Tatmotiv bei der Aufklärung eines Verbrechens). cuius regio, ehis religio ['ku:jus 're:gio 'e:jus religio; lat. = wessen das Land, dessen (ist) die Religion (Grundsatz des Augsburger Religionsfriedens von 1555, nach dem der Landesfürst die Konfession der Untertanen bestimmte)] (bildungsspr.): wer die Macht ausübt.bestimmt in seinem Bereich die Weltanschauung. Cui de Paris [kydpa'ri], der; - - -. -s - - [kyd...; frz. cui de Paris, aus: cui = Gesäß (< lat. cülus), de = von, aus (< lat. de) u. Paris] (Mode): um die Jahrhundertwende unter dem Kleid getragenes Gesäßpolster; Culotte [ky'bt], die; -. -n [frz. culotte, zu: cui = Gesäß]: Kniehose als höfisches Kleidungsstück in der / französischen Aristokratie des 17. u. 18. Jahrhunderts. Cumberlandsauce. -sofle ['kAmbabnd-l. die; -, -n [engl. Cum- berland sauce. nach der engl. Grafschaft Cumberland] (Kochk.): pikante kalte Sauce aus Johannisbeergelee. Madeira. Senf u. anderen Zutaten. cum grano salis [kam 'gra.no za:lis; lat. cum gräno salis = mit einem Korn Salz (lat. sal = Salz)] (bildungsspr): mit entsprechender Einschränkung, nicht ganz wörtlich zu nehmen; cum laude Dcom 'lauda; lat. cum laude = mit Lob]: gut (drittbestes Prädikat bei der Doktorprüfung); cum tempore Dcom tempore; lat. cum tempore = mit Zeit] (bildungsspr.): eine Viertelstunde später als zu dem angegebenen Zeitpunkt; mit akademischem Viertel; Abk.: c. t. Vgl. sine tempore. Cunnilingus [koni'liogos]. der; -. ...gi [lat. cunnilingus = jmd.. der an der weiblichen Scham leckt] (Sexualk.): Form des oral-genitalen Kontaktes, bei der die äußeren Geschlechtsorgane der Frau mit Lippen. Zähnen u. Zunge stimuliert werden. Vgl. Fellatio. Cup [kap], der; -s. -s [engl, cup < spätlat. cuppa = Kufe, Tonne. Nebenf. von lat. cüpa]: 1. Siegespokal bei Sportwettkämpfen. 2. Körbchen des Büstenhalters. Cup- [-] (Sport): ^finale, das: Endspiel in einem Pokalwettbewerb; -sieger, der; -Wettbewerb, der. Cupal [ku'pa.i]. das; -s [Kunstwort aus: Cuprum u. Aluminium] (Elektrot.): als Werkstoff in der Elektrotechnik dienendes, mit Kupferblech plattiertes Aluminium; <Zus.:> Cupgl- Medi, das. Cuprama©[ku'pra:ma], die; - [Kunstwort]: wollartige, aus Zellulose hergestellte Kunstfaser; Cupresa <S> [ku'pre:za], 473
Cupro die; - [Kunstwort]: eine nach dem Kupferoxid-Ammoniak- Verfahren aus Raumwollfasern hergestellte Chemiefaser: Cupro [ku:pro], das; -s [Kunstwort]: Sammelbez. für synthetische Fäden, die nach dem Kupferoxid-Ammoniak- Verfahren auf Zellulosebasis hergestellt werden: Cuprum [ku:prom].das;-s[spätlat.cuprum = tKupfer] (Chemie): Kupfer: ehem. Zeichen: Cu Cura^o(S>[kyrasa:o], der; -[s], -s [niederl. cura^ao. kurz für curacao-oranjeappel = Curacao-Orange. aus der er hergestellt wurde; nach der Antilleninsel Curacao]: aus den Schalen unreifer Pomeranzen hergestellter Likör. Cura posterior [ku:ra p^s'te.rpr]. die; - - [lat. cüra posterior = spätere Sorge] (bildungsspr.): Angelegenheit, mit der man sich erst später beschäftigen muß. nachdem man das Wichtigere zuerst erledigt hat. Curare: tKurare; Curarin, (eingedeutscht auch:) Kurarin [kura'ri:n], das; -s [zu tKurare] (Chemie): wirksamer Bestandteil des Kurare. Curcuma: T Kurkuma. Cure [ky're:]. der; -s, -s [frz. eure, zu: eure = Sorge < lat. cüra]: katholischer Pfarrer in Frankreich. Curettage usw.: t Kürettage usw. Curie [ky'ri:], das; -. - [nach dem frz. Physikerehepaar Pierre (1859-1906) u. Marie Curie (1864-1934)] (Physik): Maßeinheit der Radioaktivität: Zeichen Ci. älter: c; Curium [ku:riom]. das; -s [nach dem Physikerehepaar Curie, tCu- rie]: radioaktiver chemischer Grundstoff: Zeichen: Cm Curling [ka.Iinl. das; -s [engl, curling. zu: to cur! = (sich) winden, drehen]: ein aus Schottland stammendes Spiel auf dem Eis, das dem Eisschießen sehr ähnlich ist. currentis [ko'renUs; lat. currens (Gen.: currentis). 1. Part, von: currere = laufen] (veraltet): des laufenden Jahres, Monats i.Abk.:cT.;cuiTicular[kuriku'la:?] <Adj.; o. Steig.; nur attr.> [engl, curricular] (Päd.): a) die Theorie des Lehr- u. Lernablairfs betreffend; b) den Lehr plan betreffend: Curri- culum [ko'ri.kulom. auch: kon...]. das; -s. ...la [engl, curri- culum < mlat. curriculum = Ablauf des Jahres. Weg < lat. curriculum = Lauf. Laufbahn] (Päd.): a) Theorie des Lehr- und Lernahlaufs: b) auf einer Theorie des Lehrens u. Lernens aufhauender Lehr plan: Lehrprogranvn; <Zus.:> Cumcuhimforschung. die; Currkulumtheorie, die; Curriculum vitae l-'vi.tc], das; - - [lat. curriculum vltae = Lauf des Lebens] (bildungsspr. veraltet): Lebenslauf. D d, D Ide:. ta. A] das; -. - [mhd.. ahd. d]: 1. vierter Buchstabe des Alphabets, ein Konsonant: ein kleines d. ein großes D schreiben. 2. (Musik) zweiter Ton der Grund- (C-Dur-)- Tonleiter; D-Saite. 5. A: Delta. da [da:; I, 1, 3: mhd. da(r). ahd. dar; 1. 2: mhd.. ahd. dö]: I. <Adv.> 1. (räumlich; hinweisend) a) an dieser Stelle, dort: da vorn; er wohnt da; *da und da (irgendwo, an einem nicht nälier bezeichneten Ort); da und dort (1. an einigen Orten, an manchen Stellen. 2. manchmal, hin und wieder): b) hier; da sind wir; da nimm das Geld! 2. (zeitlich) zu diesem Zeitpunkt, in diesem Augenblick: da lachte er; von da an herrschte Ruhe. 3. (modal) a) unter diesen Umständen, unter dieser Bedingung; wenn ich schon gehen muß. da gehe ich lieber gleich; b) in dieser Hinsicht; Wenn ich Ihnen da einmal etwas zeigen darf, mein Herr, wir haben gerade einige neue Muster (von Verlobungsringen) hereinbekommen (Kant. Impressum 202). 4. <a!sTeil eines Pronominaladverbs in getrennter Stellung): t dabei (5), dafür (7), dagegen (6). daher (4). damit (2), danach (4). dazu (4). II. <Konj.> 1. (begründend) weil; da er krank war, konnte er nicht kommen; Ich gebe meine Erinnerungen mit aller Vorsicht wieder, da ich mich auf manche Einzelheit nicht mehr genau besinnen kann (Jens. Mann 155); <mit vorausgehender Zeitbestimmung:) jetzt, da feststeht, daß die Wiedervereinigung ... nur mit Hilfe der Westmächte zu erreichen ist (Dönhoff. Ära 218). 2. (zeitlich; geh.) als: da er noch reich war, hatte er viele Freunde; Curry [koeri. seltener: 'kari]. das; -s. -s [angloind. curry < tamil. kari = Tunke]: 1. <auch: der; o. PI.) scharf-pikante, dunkelgelbe Gewürzmischung indischer Herkunft. 2. indisches Gericht aus Fleisch od. Fisch mit einer Currysoße, dazu Reis u. Gemüse/. Curry- (Curry 1): -pulver, das: svw. t Curry (1); -sauce, -soße. die: mit Currypulver sclmrf gewürzte Soße; ^wurst. die: mit Currypulver scharf gewürzte Bratwurst. Curtain-wall [k3:tn'wD:l]. der; -s. -s [engl, curtain wall, aus: curtain = Vorhang (< afrz. curtine < kirchenlat. cortina) u. wall = Mauer] (Archit.): Außenwand eines Gebäudes, der keine tragende Funktion zukommt. Cut [keet. kat] der; -s. -s [2: engl. cut. eigtl. = Schnitt]: 1. Kurzf. von tCutaway. 2. (Boxen) Riß der Haut, bes. rund um die Augenpartien; Cutaway ['keetave. 'kat...; engl.: 'kAtawei]. der; -s, -s [engl, cutaway (coat) = abgeschnittener (Rock), zu: to cut away = wegschneiden]: als offizieller Gesellschaftsanzug am Vormittag getragener, langer, schwarzer od. dunkler, vorn abgerundet geschnittener Sakko mit steigenden Revers. cutten [katn] <sw. V.; hat) [engl, to cut = schneiden] (Film. Rundf.. Ferns.): Filmszenen od. Tonbandaidnahnen für die endgültige Fassung zurecht schneiden u. zusammenkleben; Cutter l'kate]. der; -s. - [engl, cutter]: Mitarbeiter bei Film. Funk u. Fernsehen, der Filme od. Tonbandaufnahmen i in Zusammenarbeit mit dem Regisseur! unter bestimmten Gesichtspunkten für die endgültige Fassung zusammenschneidet u. montiert; Schnittmeister (Berufsbez.); Cutterin, die; -. -nen: w. Form zu tCutter; cuttern ['katen]: svw. tcutten. Cuvee [ky've:]. die; -. -s, (auch:) das; -s. -s [frz. cuvee. zu: cuve = Kufe. Faß < lat. cüpa] (Fachspr.): Mischung, Verschnitt verschiedener Weine. Cyan [tsya:n], das; -s [zu griech. kyanos = Lasurstein, blaue färbe] (Chemie): giftige Kohlenstoff-Stickstoff- Verbindung mit Bittermandelgeruch; Cyanid [tsyani:t]. das; -s, -e (Chemie): Salz der Blausäure. Cyciamen: t Zyklamen. cyclisdi: tzyklisch; Cyclonhm [tsyklo:niom]. das; -s [zu lat. cyclus < griech. kyklos = Kreis] (Fachspr.): erstmals im Zyklotron erzeugtes Isotop des chemischen Grundstoffs Promethium. Cymbal: fZimbal. cyrillisch: t kyrillisch. <mit vorausgehender Zeitbestimmung:) Die Erde war zu der Zeil, da man sie für eine Scheibe hielt, gewiß nicht weniger rund als heute (Dönhoff. Ära 108). dabehalten <st. V.; hat): hier-, dort-, bei sich behalten; im Krankenhaus hat man ihn gleich dabehalten; nur daß Tante Elke eben geglaubt hatte, die Trauernden nicht noch zum Mittagessen d. zu müssen (Bieler. Bonifaz 127). dabei [da'bai. mit bes. Nachdruck: da:bai] <Adv.) [mhd. dä(r)bi. ahd. dar bfl: 1. bei etw., in der Nä/te, nahe bei dieser Sache; er öffnete das Paket, ein Brief war nicht d. 2. im Verlaufe von, wä/irenddessen, gleichzeitig: sie nähte und hörte Musik d. 3. bei dieser Sache, Angelegenheit; bei alledem, hinsichtlich des eben Erwähnten: ohne sich etwas d. zu denken; er fühlt sich nicht wohl d.; es ist doch nichts d. (ist nicht schlitrun, nicht bedenklich, schadet nichts, ist nicht schwierig); er bleibt d. (ändert seine Meinung nicht). 4. obwohl, obgleich: die Gläser sind zerbrochen, d. waren sie so sorgfältig verpackt. 5. (nordd.) in bestimmten Verwendungen in getrennter Stellung: da ist doch nichts bei; da kann man. würde ich sagen, sogar noch mehr bei verdienen (Schmidt. Strichjungengespräche 141). dabei-: ^bleiben <st. V.; ist): hei einer Sache, Tätigkeit bleiben, etw. fortsetzen: bis zum Schluß d.; -gehen <unr. V.; ist) (landsch. salopp): an eine bestimmte Arbeit herangehen, sie in Angriff nehmen: Wie kann ich heute überhaupt d. und kann sagen, wir machen mal für hilfsbedürftige Kinder ..Vergißmeinnicht"? (Aberle. Stehkneipen 84); -haben <unr. V.; hat): 1. bei sich haben: er hatte seine Freun- 474
Dachs- din dabei; ich brachte ihn zur Bahn, weil er keinen Schirm dabeihatte. 2. (ugs.) an etw. teilnehmen lassen: sie wollten ihn nicht d.; -sein <unr. V.; ist; Zusschr. nur im Inf. u. 2. Part.): 1. bei etw. anwesend sein, an etw. beteiligt sein, teilnehmen: er war bei der Sitzung dabei; weißt du schon, ob du dabei bist?; Mit fünf Mark ... sind wir ... dabei (Hörzu 53, 1972, 12); ein Veteran, der irgendwo dabeigewesen ist - in Italien (Härtung, Junitag 35); (ugs.:) das Zugtelefon ruft Herbert, der noch zwei Jahre (bis zur Pensionierung) d. wird (bei der Eisenbahn) .... an die Arbeit (Kant, Impressum 123); ich bin dabei! (bin einverstanden, erkläre mich bereit mitzumachen): ein wenig Angst ist immer dabei (stellt sich als Begleiterscheinung ein). 2. im Begriff sein, etw. Bestimmtes zu tun: sie waren [gerade] dabei, die Koffer zu packen; -sitzen <unr. V.: hat): sitzend einen Vorgang o.a. verfolgen /ohne sich aber daran zu beteiligen J: er hat schweigend dabeigesessen; ^stehen <unr. V.; hat): stehend einen Vorgang o. ä. verfolgen olme sich afyer daran zu beteiligen J. dableiben <st. V.; ist): an einem Ort bleiben, nicht fortgehen: noch eine Weile d. da capo [da ka:po; ital.. aus: da = von u. capo = Kopf < lat. caput, also eigtl. = vom Kopf anj: 1. (Musik) noch einmal von Anfang an (als Anweisung in der Notenschrift); Abk.: d. c. 2. wiederholen, noch einmal!(als Beifallsruf im Theater, Konzert o.a.. der zur Wiederholung des Vorgetragenen auffordert); Dacapo: f Dakapo; da capo al fine [- - al 'fi.na; ital., tal finel (Musik): vom Anfang bis zum Schlußzeichen (wiederholen). daccord [da'ko:?, frz.: da'kD:r; frz., aus: de = von (< lat. de) u. accord = Übereinstimmung, f2Akkord (2 b)]: einer Meinung, einig, einverstanden: mit jmdm., einem Vorschlag d'a. sein; er ist mit allem, was wir sagen, d'a. Dach [dax], das: -[eis, Dächer [cIc^b: mhd. dach. ahd. dah, eigtl. = das Deckende]: 1. <Vkl. f Dächelchen, Dächlein) oberer Abschluß eines Hauses, eines Gebäudes, der entweder durch eine horizontale Fläche gebildet wird od. durch eine mit Ziegeln od. anderem Material gedeckte / Holz konstruk- tion, bei der die Flächen in bestimmtem Winkel zueinander stehen (wodurch sich verschiedene Dacliformen ergeben): ein steiles, flaches D.; das D. mit Ziegeln decken; der Sturm hat viele Dächer abgedeckt; ein Zimmer unterm D. (im obersten Stockwerk): * [klein D. über dem Kopf haben (ugs.; [kieine Unterkunft haben)', jmdm. aufs D. steinen (ugs.; jtndn. ausschimpfen, zurechtweisen, tadeln: nach einem alten Rechtsbrauch, dem Pantoffelhelden das Dach abzudecken); imdm. eins etw. aufs D. aeben (ugs.; 1. jmdm. einen Schlag auf den Kopf geben. 2. jmdm. einen Verweis, eine Rüge erteilen): eins/etw. aufs D. bekommen/ kriegen (ugs.; 1. einen Schlag auf den Kopf bekommen. 2. einen Verweis, eine Rüge erhalten): etw. unter D. und Fach bringen (1. etw. in Sicherheit bringen u. dadurch vor Unwetter o.a. schützen. 2. etw. glücklich zum Abschlu/J bringen: urspr. auf das Einbringen der Ernte bezogen; Fach = Zwischenraum. Abteilung in der tragenden Konstruktion des nordd. Bauernhauses); unter D. und Fach sein (1. in Sicherheit, geschützt vor Unwetter o.a. sein. 2. glücklich erledigt, abgeschlossen sein): bei ihm ist es unterm D. nicht ganz richtig (ugs.; er ist nicht ganz bei Verstand): [mit jmdm.] unter einem D. wohnen/leben/hausen (ugs.; mit jmdm./ im gleichen Haus wohnen): unterm D. juchhe (ugs. scherzh.; in einer Wohnung unterm Dach, in einer Mansarde: nach dem Lied ..Unterm Dach juchhe hat der Sperling seine Jungen"; „juchhe" ist eigtl. der Jauchzer, durch den man seine Freude mitteilt, eine hohe Gelände- od. Gebäudestelle erstiegen zu haben). 2. (Bergbau) unmittelbar über einem Flöz liegende Gesteinsschicht (Ggs.: Sohle). d$ch-. Dach-: -antenne, die; -artig <Adj.; o. Steig.); -bal- ken, der; -bedeckung. die: vgl. -haut; -boden, der (regional): Raum zwischen oberstem Geschoß u. Dach eines Bauwerkes, Speicher: -decker [-dekB], der; -s. -: Handwerker, der Dächer deckt bzw. repariert (Berufsbez.); ^erker, der: Ausbau des Daches mit einem od. mehreren Fenstern: -fah- ne.die: svw. f Windfahne; -fenster, das; -first.der; -förmig <Adj.;o. Steig.; nicht adv>;-fuß,der: tiefstliegende. waagerechte Dachkante: -garten, der: a) gärtnerische Anlage auf einem Flachdach: b) svw. Nterrasse; -gaube, -gaupe. die (Bauw. od. landsch.): aus dem Dach herausgebautes, senkrecht stehendes Dachfenster: -gebälk, das: Gesamtheit der zusammengefügten Dachbalken: -gepäckträger, der: auf dem Dach eines Autos angebrachte Halterung für Gepäckstücke o.a.: ^Beschoß, das: Geschoß. Stockwerk innerhalb eines Daches, dazu: -geschoßwohnung, die; -gesellsdiaft, die (Wirtsch.): Gesellschaft, die der einheitlichen Lenkung u. Kontrolle eines Konzerns od. Trusts dient: -gesims, das: das Dach nach unten abschließendes Gesims: -gestühl, das: svw. f-stuhl; -giebel, der; -gleiche [-glajsp], die; -, -n (österr.): Richtfest, dazu: Gleichenfeier, die (österr.): svw. ? ^gleiche; ^grat, der: schräg verlaufender Grat zwischen zwei Dacliflächen: -hase, der (scherzh.): Katze: -haut,die (Bauw.): aus Ziegeln, Schiefer- platten, Schindeln o. ä. bestehende Oberfläche des Daches: -kammer, die: kleiner / Wohn /räum unterm Dach. Mansarde: -kandel, der (landsch.): svw. t-rinne; -käiwel, der (Schweiz., sonst landsch,): svw. t^rinne; -kehle, die: Schnittlinie zweier aneinanderstoßeruier Dacliflächen: -kies, der: feiner Kies, der vor allem als Belag von Teerpappe u. Teerdächern dient: -konstruktion, die: Traggerüst eines Daches aus Holz. Stahl od. Stahlbeton. Dach stuhl; -lack, der: elastisches u. gut deckendes Anstrichmittel für Dachpappe u. rohen Putz, -latte. die: auf die Dachsparren waagerecht aufgenagelte Latte, die die Dachziegel trägt: -hike. die: kleines Klappjfenster im Dach: -neigung, die: Gefälle der Dachfläche: -Organisation, die (Wirtsch.): übergeordnete Organisation, die mehrere Unternehmen. Organisafionen o.a. zusammenfaßt u. einheitlich führt: -pappe, die: mit leer od. Bitumen getränkte Pappe, die mit Sand. Glimmer o. ä. bestreut ist u. zum Abdichten u. Eindecken von Holzdächern dient: -pfanne.die: S-förmig geschweifter Dachziegel: -platte, die: flacher Dachziegel: -recht, das <o. PL): Recht. Berechtigung, das eigene Dach in das Gebiet des Nachbarn hineinragen zu lassen: ^reiter, der: auf dem Dachfirst angebrachtes, schlankes Türmchen: -rinne, die: dem Auffangen u. Ableiten des Regenwassers dienende Rinne am Dach: -sattel, der: svw. f ^first; -schaden, der: 1. schadhafte Stelle im Dach. 2. <o. PI.) (ugs. scherzh.) geistiger Defekt: wer so etwas macht, muß doch wohl einen [kleinen] D. haben; -schahing, die: Verkleidung der Dachflächen mit Brettern, meist zur Befestigung von Schindeln od. Schieferplatten: -schiebt, die (Bergbau): svw. TDach (2); -schiefer, der: grau- bis schwarzblauer Tonschiefer, aus dem die Schieferplattenfür Dachbedeckung u. Außenwandbekleidung gewonnen werden: -schindel, die; -schräge, die: svw. t-neigung; -sparren, der: vom First zum Dacfifuß laufender Balken der Dachkonstruktion: -stein, der: ziegel- od. plattenförmi- ger, aus Sand u. Bindemitteln hergestellter, ungebrannter Stein zum Dachdecken: -stock, der (landsch.): svw. t -ge- schoß; -stroh, das: zum Eindecken von Dächern verwendetes Stroh: -stube, die (landsch.): svw. t^kammer; -stübchen, das: kleine Dachstube: '"bei ihm ist es im D. nicht ganz richtig (ugs.; er ist nicht ganz bei Verstand): -stuhl, der: Traggerüst des Daches, dazu: -stuhlbrand, der; -terrasse, die: für den Aufenthalt ausgestattetes, gepflastertes Flachdach: -traufe, die: unterer waagerechter Dachrand, über den das Regenwasser abtropft: -verband, der: svw. t ^Organisation; -wohnung, die: Wohnung innerhalb eines ausgebauten Daches: -zeile, die (Zeitungsw.): über einer Überschrift stehende Zeile. Oberzeile: -ziegel, der: zum Dachdecken verwendeter Ziegel, dazu: -ziegelverband, der (Med.): Verband aus dachziegelartig übereinandergeklebten Heftpflasterstreifen zur Rufligstellung des Brustkorbs bei Rippenbrüchen/: -zimmer, das: vgl. ^wohnung. Dachelchen[dc^l^dn].das; -s,-, (auch:) Dächerchen: tDach (1); Dächlein [de^lajn], das; -s. -: TDach (1). Dachs [daks]. der; -es. -e [mhd., ahd. dahs]: 1. <Vkl. t Dächs- chen) zur Familie der Marder gehörendes, silber- bis bräunlichgraues Säugetier mit schwarzweiß gezeichnetem, lang- schnäuzigem Kopf, gedrungenem Körper u. kurzen Beinen mit langen, starken Krallen: er schläft wie ein D. (sehr tief iu. lange). 2. (ugs.) a) [beruflich unerfahrener Bursche: er ist noch ein ganz junger D.; b) lebhaftes u. gar nicht schüchternes kleines Kinii: so ein [frecher] D.! Di^chs- (Dachs 1): ^bär, der (Jägerspr.): männlicher Dachs: -bracke, die: Vertreter einer aus der Kreuzung von Bracke u. Dackel hervorgegangenen Hunderasse: -bau, der <P1. -e): vom Dachs gegrabene u. bewohnte unterirdische Höhle mit zafilreichen Ausgängen: -eisen, das: Gerät. Fangeisen, mit dem Dachse gefangen werden: -fanger, der: svw. T-hund; -feil, das; -haar, das, dazu: -haarpinsel, der: 475
Dächschen ■ Rasier ipinsel aus Dachshaaren: -haube, die (Jägerspr.): sack- (xl. hauhcnjörmiges Netz zum Fangen des Dachses: -hund, der: svw. t Dackel (1); -iagd, die; -loch, das: svw. t^bau; ^röhre, die (Jägerspr.): als Zugang dienender Teil des Dachsbaus: -schwarte, die (Jägerspr.): Haut u. Fell des Dachses. Dächschen [deks^n], das; -s. -: t Dachs (1); Dachsei [daksl]. Dächsei ['deksjl. der; -s, - (Jägerspr.): Dackel. Dachshund: dachsen [ daksn] <sw. V.; hat) (landsch.) [zu tDachs): sehr tief u. fest schlafen: Dächsin fdeksm], die; -, -nen: w. Form zu t Dachs (1). dachte [daxta]. dächte ['dental: tdenken. Dachtel [daxtj]. die; -, -n [zu einer mundartl. Wortsippe, die eine (schnelle) Bewegung wiedergibt] (landsch.): Ohrfeige: <Abl.:)dgchteln<sw. V.; hat) (landsch.): *)jmdn. ohrfeigen, an den Kopf schlagen: jmdm. eine d.; b) verprügeln, durchhauen: er hat ihn ordentlich gedachtelt. Dackel [dak|I. der; -s. - [urspr. oberd. Kurzf. von tDachshund]: 1. kurzbeiniger, meist brauner od. schwarzer Haus- u. Jagdhund mit langgestrecktem Kopf u. krummen Vorderbeinen. 2. (ugs. Schimpfwort) dummer, blöder Kerl, <Zus. zu l:> Dackelbeine <PI.) (ugs. scherzh.): kurze u. krumme Beine. Dacron©[dakro:n], das; -s [Kunstwort] (Chemie): Faser u. Gewebe aus Polyester. Dada [dada],der; -[s] [nach frz. kinderspr. dada = Schaukelpferd]: a) Symbol u. progranunatisches Schlagwort des Dadaismus: b) Name für die verschiedenen dadaistischen Gruppierungen: der Berliner D. Dqda- (mit Bindestrich): -Ausstellung, die: Ausstellung, die Kunstwerke des Dadaismus zeigt: -Bewegung, die: Literatur- u. Kunstbewegung, die den Dadaismus hervorbrachte: -Kunst, die: -Malerei, die. Dadaismus [-ismus], der; - [zu t Dada]: internationale revolutionäre Kunst- u. Literaturrichtung um 1920. die jegliches Kunstideal negierte u. absolute Freiheit der künstlerischen Produktion sowie einen konsequenten Irrationalismus in der Kunstproklamierte; Dadaist [-ist], der; -en, -en: Künstler. Vertreter des Dadaismus: dadajstisdi <Adj.; o. Steig.): den Dadaismus betreffend, zu ihm gehöremi. für ihn charakteristisch, in der Art des Dadaismus. ■dädalisdilde'dailiJKAdj^o. Steig.) [lat. daedalus = kunstfertig < griech. daidalos] (bildungsspr. veraltend): erfindungsreich. 2dädalisch [-] <Adj.; o. Steig.) [nach einem mythischen kretischen Bildhauer Daidalos] (Kunstwiss.): in den Anfängen der griechischen Kunst entstanilen. früfiarchaisch: -e Kunst; -e Kleinplastiken. Daddy ['dedil. der; -s. -s od. Daddies [engl. Kinderspr. daddy]: engl. ugs. Bez. für Vater: im allgemeinen schickt D. dann auch sehr schnell einen Scheck (MM 23. 7. 71. 29). Dädl l'dc:dl]. der; -s, -[n] [aus der Kinderspr.. eigtl. = Vater] (südd.. österr.): willensschwacher, einfältiger Mensch. dadran (ugs.). svw. tdaran; dadrauf (ugs.): svw. tdarauf; dadraus (ugs.): svw. tdaraus; dadrin (ugs.): svw. tdarin; dadriimen(ugs.): svw. f darinnen ;dadriiber (ugs.): svw. t darüber; dadrum (ugs.): svw. tdarum; dadrunter (ugs.): svw. f darunter. dadurch [da'dorc, mit bes. Nachdruck: 'da:dor$ <Adv.) [mhd. dä(r)durcn.ahd. dar durch]: 1. [da:dor<;] da hindurch, durch diese Stelle. Öffnung hindurch: es gibt nur eine Tür, d. muß jeder gehen, der den Raum betritt. 2. a) durch dieses Mittel. Verfahren: er hat das Medikament genommen und ist d. wieder gesund geworden; b) aus diesem Grund, durch diesen Umstand, auf diese Weise: er hat sich d. selbst geschadet; häufig in Verbindung mit „daß": er hat das Problem d. gelöst, daß ...; Ich wurde verhört; dabei reizte ich den Direktor d.. daß ich keine Reue zeigte (Niekisch. Leben 20); d.. daß (weil) er älter ist. hat er einige Vorteile. Daflke ['dafta: jidd. davko = gewiß, durchaus] in der Fügung aus D. (berlin.; aus Trotz, nun gerade, nur zum Spaß): Sie freundete sich mit einem jungen Mann aus der Gesellschaft an, mehr aus D. denn aus Liebe. Um ihren Mann so zu zwingen (Wochenpost 6. 6. 64. 24). dafür [da'fy:?. mit bes. Nachdruck: da:fy:^] <Adv.) [mhd. dä(r) vür. ahd. där(a) furij: 1. für diesen Zweck, für dieses Ziel: er hat d. sein letztes Geld ausgegeben; Voraussetzung d. ist, daß... 2. hinsichtlich dieser Sache, im Hinblick darauf: d. habe ich kein Verständnis; er war d. nicht vorbereitet; d. (wenn man bedenkt), daß er erst ein Jahr hier ist, spricht er die Sprache schon sehr gut. 3. zugunsten dieser Sache: das ist noch kein Beweis d.; alles spricht d.. daß...; die Mehrheit ist d. (bejaht es. stimmt zu). 4. a) als Gegenleistung. Entschädigung: was gab er dir d.?; er möchte sich d. bedanken; er hat 10 Mark d. bezahlt; b) statt dessen, als Ausgleich: heute hat er keine Zeit. d. will er morgen kommen; er arbeitet langsam, d. aber gründlich. 5. für. als etwas Bestimmtes. Genanntes ; geltend j: der Stein ist kein Rubin, aber man könnte ihn d. halten, ansehen. 6. (ugs.) dagegen, als Gegenmittel: die Tabletten sind gerade d. sehr gut. 7. (nordd.) in bestimmten Verwendungen in getrennter Stellung: da kann ich nichts für. dafür-. Dafür-: -halten <st. V.; hat) (geh): der Meinung. Ansicht sein: meinen: Unter diesen Umständen ... halte ich dafür, daß... auch meine Sehnsucht reisen darf (Frisch. Cruz SD; <subst.:) *nach jmds. Dafürhalten (nach jtnds. Meinung. Ansicht): nach unserem D. hätte das anders geregelt werden müssen; daß ich auch nach eigenem D. zum gefälligsten Jüngling erblüht war (Th. Mann. Krull 79); -können <unr. V.; hat) in den Wendungen etwas/nichts d. (ugs.; keine i Schuld an etwas haben): er behauptete, nichts dafürzukönnen; du kannst wohl nichts dafür! (ugs.; du bist wohl verrückt!): -stehen <unr. V.): 1. (veraltet) für etw. einstehen, bürgen <hat): er steht nicht dafür, daß diese Angaben richtig sind. 2. (österr.) sich lohnen <ist>: unser ... Bericht, der zeigt, daß es dafürsteht, den Mut zur Wahrheit und zur Unpopularität aufzubringen (Wochenschau (Wien] 3. 12. 67, 1). dagegen [da'ge:gn, mit bes. Nachdruck: 'da:ge:gn] <Adv.) [mhd. da(r)gegen. ahd. daragegene]: 1. gegen, an, auf. in Richtung auf diese Stelle, diesen Ort, diesen Gegenstand: der Regen prasselte d. (gegen das Fenster); er trug die Leiter zur Hauswand und stellte sie d. 2. (als Angriff. Abwehr, Ablehnung) gegen diese Sache, Angelegenheit o. ä.: sich d. auflehnen, sträuben, verwahren, wehren; d. sind wir machtlos; es gibt kein Mittel d.; d. ist nichts einzuwenden; hast du etwas d.. daß er mitkommt? (stört es dich, doli...): d. sein (eine ablehnende Haltung einnehmen). 3. im Vergleich, im Gegensatz dazu: das Unwetter letzten Monat war furchtbar, d. ist dieses harmlos. 4. als Ersatz, Gegenwert für diese Sache, diesen Gegenstand: er hat das Gerät wieder zurückgegeben und d. ein anderes eingetauscht. 5. hhigegen. jedoch, indessen [da'ge:gn]: im Süden ist es schon warm, bei uns d. schneit es noch; Wenn man d. an die Garnisonslazarette denkt, kann einem die Angst kommen (Remarque, Westen 180). 6. (nordd.) in bestimmten Verwendungen in getrennter Stellung: da hab' ich was gegen; Ich hatte mal eine ( = feste Freundin), da waren die Eltern immer gegen (Schmidt. Strichjungengespräche 138). dagegen-: --halten <st. V.; hat): einwenden, entgegnen, erwidern: er hielt dagegen, daß er sich auch noch um andere Dinge zu kümmern habe; Mein Vater hielt dagegen, er bezahle für Tulla das Schulgeld (Grass. Hundejahre 323); -setzen <sw. V.; hat): gegen etwas Erwähntes vorbringen, einer Äußerung entgegensetzen: er hörte sich die Argumente an und hatte nichts dagegenzusetzen; -sprechen <st. V.; hat): etw. als ungut erscheinen lassen: es gibt zahlreiche Gründe, die d.. daß man so verfährt; -stellen, sich <sw. V.; hat): sich einer Sache widersetzen: er hatte das System von Anfang an durchschaut und sich dagegengestellt; -stemmen, sich <sw. V.; hat): sich einer Sache heftig widersetzen, ihr mit allen Mitteln entgegenzuwirken suchen: er sah die verhängnisvolle Entwicklung und stemmte sich dagegen; -wirken <sw. V.; hat): gegen etw. vorgehen, es unwirksam zu machen, zu verhindern suchen: er verurteilte die Maßnahmen und wirkte ständig dagegen. Daguerreotyp [dagero' ty:p], das; -s. -e [frz. daguerrfotype = Lichtbild nach dem 1837 von dem frz. Maler J. Daguerre (1787-1851) entwickelten Verfahren, zu: Daguerre u. griech. typos = Abbild. tTyp]: svw. tDaguerreotypie (2); Daguerreotypie [dagerotypi:]. die; -. -n [...i:an; frz. daguer- röotypie, zu: tdaguerreotype]: 1. <o. PI.) heute nicht mehr übliches fotografisches Verfahren, bei dem Metallplatten verwendet wurden. 2, unter Verwendung einer Metallplatte hergestellte Fotografie. dahaben <unr. V.; hat; Zusschr. nur im Inf. u. 2. Part.) 476
dahin - (ugs.): I. vorrätig, zur Verfügung haben: er wußte nicht, ob er noch genug Exemplare da hatte. 2. zu Besuch o.a.. hei sich haben: wir haben seit zwei Wochen unsere Mutter da: nachdem es ihm immer schlechter ging, hatten wir heute den Arzt da (haben wir heute den Arzt gerufen). dahem [da'haim] <Adv.) [mhd. da heime. ahd. dar heime] (bes. südd., österr., Schweiz.): a) zu Hause: d. sein, bleiben, sitzen; bei uns d.; wie geht's d.? (wie geht es der Familie?): er dachte an d.; ich bin heute für niemanden d. (für niemanden zu sprechen): ich bin hier d. (wohne hier): er ist in Bayern d. (stammt aus Bayern): Der Herr Doktor ißt Brot, das er sich von d. mitgebracht hat (Sebastian. Krankenhaus 49); R d. ist d.! (es geht nichts über das Zuhause): U auf einem bestimmten Gebiet d. sein (ugs.; es beherrschen): b) in der Heimat: er war lange nicht mehr d.; daß die fünf aus der Sowjetunion ausgewiesenen Chinesen d. wie ruhmbedeckte Guerillakrieger gefeiert werden (Dönhoff, Ära 229); <subst.:> Daheim« das; -s: das Zuhause, Heim: Halbwüchsig floh sie aus ihrem tristen D. in die Stadt (Feuditwanger. Erfolg 630); <Zus.:> Daheimgebliebene [-gablLband]. der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd., der zu Hause geblieben ist: unterwegs dachten sie öfter an die -n; Dafcfansein, das; -s: Aufenthalt zu Hause: er freut sich auf das D. am Wochenende. daher [da'he:$. mit bes. Nachdruck: da:he:^] <Adv.) [mhd. da her]: 1. (räumlich) a) von dort, von dorther: ich komme gerade d.; von d. droht keine Gefahr; bist, stammst du auch d.?; b) (landsch.) hierhin, hierher: setz dich d. 2. ['da:he:?) aus dieser Quelle, durch diesen Umstand, dadurch verursacht, darin begründet: d. hat er seine Information, rührt seine Unzufriedenheit; die Krankheit kommt d.. daß er immer den Staub einatmen muß. 3. aus diesem Grund, deshalb: er war krank und konnte d. nicht kommen. 4. (ugs.) in bestimmten Verwendungen in getrennter Stellung: ach. da kommt das her. daher-: -bringen <unr. V.; hat) (südd.. österr.): 1. mit sich bringen, tragen: herbeibringen: schau, was er alles [in seiner Tasche] daherbringt! 2. (abwertend) unüberlegt äußern, daherreden: man kann nicht alles glauben, was sie daherbringt; -fliegen <st. V.; ist): 1. umher-, einher/liegen: sie sahen viele Vögel d. 2. fliegendherankommen, hierherfliegen (häufig im 2. Part. + kommen): das Flugzeug wird [wieder) d.. dahergeflogen kommen; -gelaufen [-gdlaufn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (abwertend): / von zweifelhafter Herkunft u. daher/ ohne Ansehen, nichts geltend: ein -er Kerl; <subst.:) -gelaufene, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (abwertend): jmd., der , von zweifelhafter Herkunft u. daher 1 ohne Ansehen ist, nichts gilt: -lagen <sw. V.; ist): in gro/Jem Tempo herankommen (häufig im 2. Part. + kommen): die Rennwagen Jagten daher, kamen daherge- jagt; -kommen <st. V.; ist): herbei-, heran-, in jmds. Gesichtskreiskommen: sie kamen mit großen Schritten daher; er sah sie d.; Ü wie kann man nur so schlampig d. (sich zeigen, sein): Ich weiß nicht, ob ich das ausgehalten hätte, daherzukommen wie eine Beamtentochter, der man was Getragenes von der Mutter hergerichtet hat (Gaiser. Schlußball 21); man weiß, daß er immer mit großem Anspruch daherkommt (auftritt): -quatschen <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): svw. t-reden: wer mochte dieses Urteil? Ich! Wer Quatschte weise daher? (A. Zweig. Grischa 396); -reden <sw. V.; hat) (abwertend): ohne Überlegung äußern, viel u. unüberlegt reden: dumm, leichtfertig d.; Werden hier nicht, wenn man so unkontrolliert daherredet, ganz verschiedene Dimensionen ... durcheinandergebracht (Thielicke. Ich glaube 245): es ist unglaublich, was sie alles daherredet; -schwatzen, -schwätzen <sw. V.; hat): svw. T ^reden; -stolzieren <sw. V.; ist >: 1. umher-, einherstolzieren. 2. stolzierend herankommen, sich nähern (häufig im 2. Part. + kommen). dahier [da'hi:?] <Adv.) [spätmhd.) (österr.. Schweiz., sonst veraltet): hier, an dieser Stelle, an diesem Ort: ... weil ihr eine Rückkehr nach Hause unmöglicher noch schien als der traurige Aufenthalt d. (Fussenegger. Haus 138). dahin [da'hm, mit bes. Nachdruck: da:hin] <Adv.) [mhd. dä(r) hin]: 1. an diesen Ort, in diese Richtung, dorthin, nach dort: wir fahren oft d.; auf dem Weg d.; ist es noch weit bis d.?; Ü d. (in diesen Zustand, so weit) hat ihn der Alkohol gebracht; wichtige Beiträge ... hat ... die ... Soziologie geleistet. D. gehören z. B. die Analysen (in diesen Zusammenhang; Fraenkel. Staat 114). 2. <nur in Verbindung mit „bis") bis zu diesem Zeitpunkt: bis d. ist noch Zeit, mußt du dich noch gedulden. 3. nach einer bestimmten gedanklichen Richtung hin, diesem Ziel entsprechend: etwas d. [gehend] auslegen, daß ...; sein Bestreben ging d.. sich von all diesen Dingen zu befreien (Nigg, Wiederkehr 17); sich in einer Sache d. (in dem Sinne) äußern, aussprechen ...; sich d. (in der Weise) einigen, daß ...; soll ich Sie allen Ernstes d. begreifen. Sie sähen einen Widerspruch in Mademoiselles Reisebegehren (Maass. Gouffe 276); *dah{n sein (verloren, vorbei sein): mein ganzes Geld ist d.; unversehens waren sechs Wochen d., und Samuel N. Spoelmann ... reiste ab (Th. Mann. Hoheit 132); sein Leben ist d. (er stirbt). dah{n-, Dah|n-: -bewesen, sich <sw. V.; hat): sich gleichmäßig vorwärts bewegen: der Zug der Pilger bewegte sich langsam dahin: -dämmern <sw. V.; ist): teilnahmslos, passiv I bei nicht vollem Bewußtsein / vor sich hin leben, vegetieren: tagelang dämmerte der Kranke dahin; -eilen <sw. V.; ist): 1. forteilen, vorübereilen: er sah die Passanten auf der Straße d. 2. rasch vergehen, verfliegen: unaufhaltsam eilt die Zeit dahin; -fahren <st. V.; ist): 1. (dichter.) a) wegfahren: b) vorüberfahren. 2. (veraltet) sterben: -fallen <st. V.; ist) (Schweiz.): entfallen, wegfallen: der Grund dafür fiel dahin; -fliesen <st. V.; ist) (dichter.): 1. wegfliegen: sie beobachteten die dahinfliegenden Vögel; Ü der Expreßzug flog dahin (fuhr schnell weg. vorüber). 2. sehr rasch vergehen, verfliegen: die Stunden, Tage flogen dahin; -fließen <st. V.; ist): immer weiter fließen: leicht dahinfließendes Wasser; Ü die Erzählung fließt sanft dahin (Tucholsky. Werke II. 195); -geben <st. V.; hat) (dichter.): preisgeben, opfern: seinen Reichtum. Besitz d.; -gegangene [-ga- ganand], der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete) (geh.): Verstorbene/>/. Totefr/; -gehen <unr. V.; ist) (geh.): 1. vorbeigehen: sie beobachtete, wie die Leute vor ihrem Fenster dahingingen. 2. vergehen, verstreichen: die Zeit, der Tag ging dahin. 3. (verhüll.) sterben: er ist früh dahingegangen; -geschiedene [-gojrdana]. der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete) (geh. verhüll.): Verstorbene/r/, Tote/r■/; -gestellt [-gdjtelt] nur in den Verbindungen d. sein/bleiben (nicht sicher, nicht bewiesen, noch fraglich sein): es sei/ bleibt d., ob das der Wahrheit entspricht; etw. d. sein lassen (etwas offenlassen, nicht weiter diskutieren): ob er es wirklich getan hat. wollen wird d. sein lassen; -jagen <sw. V.; ist): sich mit großem Tempo vorwärts bewegender Wagen jagte auf der Autobahn dahin; -kriechen <st. V.; ist): sich nur langsam vorwärts bewegen: Ü in einer endlosen Schlange krochen die Autos dahin; -kümmern <sw. V.; ist): kümmerlich dahinleben, f dahin/vegetieren: die Zimmerpflanze kümmert dahin; -leben <sw. V.; hat): seine Tage in einem bestimmten Gleichmaß, ohne Aufregungen, Höhepunkte verbringen: sie lebten einige Jahre ruhig in ihrer Stadt dahin; -plätschern <sw. V.; ist): plätschernd vorbeifließen, dahinfließen: der Bach plätscherte [durch die Wiesen] dahin; Ü das Gespräch plätscherte so dahin (war ohne geistigen Tiefgang); -raffen <sw. V.; hat) (geh. verhüll.): jmds. iplötzlichen] Tod verursachen: die Seuche hat viele dahingerafft; -reden <sw. V.; hat): ohne große Überlegung, unüberlegt reden, äußern: er redet oft einfach so dahin, hat es so dahtngeredet; -sagen <sw. V.; hat): etwas unüberlegt äußern, eine unbedachte Äußerung machen: das hat er doch nur so dahingesagt; -scheiden <st. V.; ist) (geh. verhüll.): sterben; vgl. -geschiedene; -schleichen <st. V.; ist): sich langsam u. gleichmäßig vorwärts bewegen: die Leute schlichen in der Mittagshitze dahin; Ü gleichförmig schleichen die Tage dahin; -schleppen, sich <sw. V.; hat): sich langsam u. mit Mühe fortbewegen: die graue, fast anonyme Masse der schweigend sich dahinschleppen- den Kriegsopfer (Remarque. Obelisk 220); Ü die Verhandlungen schleppten sich über viele Monate dahin; -schmelzen <st. V.; ist) (geh.): zusammenschmelzen, schmelzend vergehen: langsam schmilzt der Schnee dahin;. Ü das ganze Geld war schon dahingeschmolzen; sein Ärger. Groll schmolz dahin; -schwinden <st. V.; ist) (geh.): 1. steh vermindern, abnehmen, schwinden: die Vorräte schwanden dahin; Ü sein Mut. sein Interesse war schnell dahingeschwunden. 2. vergehen, vorbeigehen: die Jahre schwanden dahin; -siechen <sw. V.; ist) (geh.): ein langes Siechtum erleiden; -sinken <st. V.; ist) (geh.): seinen Niedergang erleben, untergehen, vergehen: So verschwand die Eigenstaatlichkeit der Länder, so sank Preußen dahin (NiekJsch. Leben 257); 30GDWAn 477
dahinab -stehen <unr. V.; hat; Perf. ungebr.): fraglich, noch offen, nicht entschieden sein: ob er es wirklich schaffen wird, steht noch dahin; -sterben <st. V.; ist) (geh.): sterben: viele sind vor Hunger dahingestorben; Ü Carnots Lächeln ... kaum zu voller Entfaltung gediehen, starb es jäh dahin (erlosch: Maass, GoufTe 75); -stürmen <sw. V.; ist): sich ungestüm, mit großem Tempo vorwärts bewegen: die Kinder stürmten fröhlich dahin; -vegetieren <sw. V.; hat) (abwertend): kümmerlich dahinleben, dahinkümmern: die Lagerinsassen vegetierten ohne Hoffnung, stumpfsinnig dahin: -wälzen, sich <sw. V.; hat): sich in Massen langsam vorwärts bewegen: die Menschenmenge wälzte sich [durch die Straßen] dahin; -welken <sw. V.; ist) (geh.): verwelken: die schönen Blumen sind so rasch dahingewelkt; Ü Ich würde d.. verlassen von meinen Freunden (Degenhardt. Zündschnüre 167); -ziehen <unr. V.): 1. sich langsam, stetig zu mehreren! vorwärts, wegbewegen (ist): müde zogen die Männer [ihre/die Straße] dahin; er sah den dahinziehenden Wolken nach. 2. <d. + sich) sich erstrecken, ausdehnen: verlaufen <hat): der Weg zog sich in Windungen [zwischen den Weinbergen] dahin. dahinab [dahi'nap, mit bes. Nachdruck: da:hmap] <Adv.): an dieser Stelle, in dieser Richtung hinab, dorthinab: unser Weg führt d.; dahinauf [dahinauf, mit bes. Nachdruck: 'da:hinauO <Adv.): an dieser Stelle, in dieser Richtung hinauf, dorthinaul: zur Burg geht es d.; dahinaus [dahinaus, mit bes. Nachdruck: da:hinays] <Adv.>: an dieser Stelle, in dieser Richtung hinaus, dort hinaus: dahinein [dahinain. mit bes. Nachdruck: da.hinajn] <Adv.): an dieser Stelle, in dieser Richtung hinein, dorthinein: ich muß d.. aber die Tür ist verschlossen; du kannst die Beeren d. (in dieses GefäJJ) tun; dahingegen <Adv.): hingegen, jedoch: er hatte seine Zustimmung bereits gegeben, d. erklärte sie. daß ...; dahinten [dahmtn. mit bes. Nachdruck: da:hintn) <Adv.) [mhd. da hinden]: in einiger Entfernung, im Hintergrund, dort hinten: d. (am Horizont) ziehen dunkle Wolken auf; dahinter [da'hmte. mit bes. Nachdruck: da:hmte] <Adv.) [mhd. da hinder]: a) hinter diesem Gegenstand. Ort o.a.: ein Haus mit einem Garten d.; U man weiß nicht recht, was sich bei ihm d. verbirgt; da ist schon etwas d. (die Sache hat schon einen realen Kern): nichts d.! (alles nur Prahlerei): b) hinter diesen Gegenstand. Ort o.a.: er ging zum Schreibtisch und setzte sich d.; U wir müssen Dampf. Druck d. machen (ugs.; die Erledigung der Arbeit beschleunigen). dahjnter: -gucken <sw. V.; hat) (ugs.): die Hintergründe einer Sache sehen, erkennen: die Verhältnisse sind so verworren, daß man nicht leicht d. kann; -klemmen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): sich um der Erreichung eines bestimmten Zieles willen sehr anstrengen: etw. mit Nachdruck betreiben: wenn er die Prüfung bestehen will, muß er sich aber gewaltig d.; -knien, sich <sw. V.; hat) (ugs.): svw. t ^klemmen; -kommen <st. V.; ist) (ugs.): 1. etw. Verheimlichtes herausfinden, herausbekonvnen: endlich kam sie dahinter, was er vorhatte; Wir dachten zuerst, er machte sich über uns lustig; aber allmählich kamen wir dahinter, er verstellte sich nur (Schnurre. Bart 21). 2. allmä/dich erkennen, was richtig, nötig ist: er wird schon auch noch d.; -machen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): eifrig, tatkräftig mit etw. beginnen: wenn wir uns jetzt nicht dahintermachen, werden wir damit bis zum Abend nicht fertig; -setzen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): svw. t -^klemmen; -stecken <steckte/(auch:) stak dahinter, hat dahintergesteckt) (ugs.): 1. a) der eigentliche /nicht erkennbare/ Grund, die Ursache für etw. sein: man weiß nicht, was eigentlich dahintersteckt, ob nicht wieder eine Intrige dahintersteckt; Ich dachte, wenn du mir schon schreibst, dann wird auch was d. (wird es einen Grund haben: Bieler. Bonifaz 222); b) der eigentliche /heimliche Urheber für etw. sein: man wußte lange nicht, wer eigentlich dahintersteckte. 2. einer bestimmten, bei andern hervorgerufenen Vorstellung entsprechen: er redet viel, aber es steckt auch etw.. nichts, nicht viel dahinter; -stehen <unr. V.; hat): 1. etw. für richtig lialten u. es unterstützen; sich dafür einsetzen: die Sache kann nur durchgeführt werden, wenn alle dahinterstehen. l.die eigentlich wirkende /nicht erkenn- barej Kraft bei etw. sein: sie bewunderten seine Kunst und die Ausdruckskraft, die dahinterstand. dahinterher nur in der Verbindung d. sein (ugs.; etwas eifrig betreiben, erstreben): wenn man noch Karten will, muß man d. sein; dahinüber [dahi'nyrbn. mit bes. Nachdruck: da:hiny:bB] <Adv.>: an dieser Stelle, in dieser Richtung hinüber: es muß eine Brücke dort sein, und d. fuhrt auch der Weg; dahinunter [dahi'nunte. mit bes. Nachdruck: da.hmuntB] <Adv.): an dieser Stelle, in diese Richtung hinunter: es geht d.; der Weg führt d. Dähle. Däle ['de:b]a die; -. -n (Schweiz.): Föhre. Dahlie Cda:lp], die; -. -n [nach dem schwed. Botaniker A. Dahl (1751-1789)]: im Spätsommer u. Herbst blühetule. zur Familie der Korbblütler gehörende Zierpflanze mit großen Blüten in verschiedenen Formen u. Farben: <Zus.:> Dgh- lienstnuiB. der <P1. ...Sträuße). dghocken <sw. V.; hat) (ugs.): in hockender Stellung, in nachlässiger Haltung dasitzen: sie hockten alle da wie vor den Kopf geschlagen; daß er ... nur noch gekrümmt dahockte und ihm alles egal war (Plievier, Stalingrad 45): U jetzt hocken sie da ohne Geld und wissen nicht, was sie machen sollen {sind sie in der Situation, kein Geld mehr zu liaben). Dakapo [daka:po], das; -s. -s [subst. aus tda capo] (Musik): Wiederholung: das Publikum wünschte ein D.; <Zus.:> Da- kgpoarie. die: bes. im 18. Jh. übliche dreiteilige Arie, bei der der dritte Teil die Wiederholung des ersten darstellt. daktylieren [dakty'li.ran] <sw. V.; hat) [zu griech. däktylos = Finger]: in der Finger- u. Gebärdensprache reden: Dakty- liothek [daktyliote:kl. die; -. -en [lat. daetyliotheca, < griech. daktyliotheke. aus: daktylios = Fingerring u. theke = Behältnis]: (bes. im Altertum u. in der Renaissance) Behältnis, Kästchen mit Fingerringen, bes. eine Sanunlung von Gemtnen, Kameen u. geschnittenen Steinen: daktylisch [dakty:lij]<Adj.;o.Steig.)[lat.daetylicus < griech.dakty- likös, zu: däktylos. f Daktylus] (Verslehre): aus Daktylen bestehend, in Daktylen abgefaßt: eine -e Strophe; Daktylo [daktylo]. die; -. -s (Schweiz.): Kurzf. von tDaktylographie daktylo-, Daktylo- [griech. däktylos = Finger]: Msrqnvn. das [t-gramm]: Fingerabdruck: -graphieren [...gra fi:ran] <sw. V.; hat) [frz. dactylographier. zu: dactylographe = Schreibmaschine, vgl. Daktylographin] (Schweiz.): maschineschreiben: sie hat am Vormittag [das Diktat] daktylogra- phiert; ^graphin [...gra:fin]. die; -. -nen: w. Form zu ungebr. Daktylograph [frz. dactylographe. aus tdäktylos u. ! -graph] (Schweiz.): Maschinenschreiber in; ^lotrie. die [f -lo- gie]: Finger- u. Gebärdensprache der Tauhstumtnen u. Gehörlosen; -skopie [...sko'pi:], die; -. -n [...i:an; zu griech. skopein = betrachten, beschauen]: Verfahren zutn Herstellen von Fingerabdrücken. Daktylus ['däktylos). der; -. ...len [dak'ty:lan; lat. daetylus < griech. däktylos. eigtl. = Finger, genauer = die drei Glieder eines Fingers] (Verslehre): Versfuß aus einer Länge u. zwei Kürzen: ein Gedicht in Daktylen. Dalai-Lama [da:lajla:ma]. der; -[s]. -s [aus mong. dalai = Gott, eigtl. = Meeru. tib. (b)lama. t2Lama]: weltliches Oberhaupt des Lamaisnws. dalassen <st. V.; hat) (ugs.): an einer bestimmten Stelle, einem Ort lassen, zurücklassen; nicht mit sich nehmen: kann sie das Kind, ihr Gepäck [bis zum Abend] d.?: es fiel ihm ein. daß er ja eine Zigarette d. könnte für den Mann, wenn er am Abend nach Hause kam (H. Kolb. Wilzenbach 75); er hat keine Nachricht dagelassen (hinterlassen); Willst du mir deinen Fang für fünfhundert d.? (überlassen: Th. Mann. Krull 186). Dalbe. Dalben: Kurzf. von f Dückdalbe. Duckdalben. Dalberei [dalba'rai], die; -. -en (ugs.): albernes Benehmen aus Freude am Spaß, Alberei: Natürlich ... war es zwischen mir und den drei Schülern immer streng anständig und beschränkte sich das Ganze ... auf D. (H. Mann. Unrat 105); dalbtejrig ['dalb(3)n<;] <Adj.> (ugs.): herumalbenui: ausgelassen lustig konnte sie sein, so dalberig. recht wie ein Backfisch (Th. Mann. Zauberberg 78). dazu: DalMelrig- keft, die; -: eine Art dalbrige Sprache ... Da hilft so ein bißchen Dalbrigkeit Überdiestillen Minuten fort (Fallada. Herr 11);dalbern [dalben] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd., zu: Dalf = alberner, ungeschickter Mensch] (ugs.): herum albern. Unsinn treiben: er dalberte eine Weile mit den Kindern. Däle: f Dähle. daliegen <st. V.; hat): a) (vor jmds. Augen) ausgestreckt, hingestreckt irgendwo liegen: der Kranke lag reglos, still, hilflos, wie tot da; Erschöpft und in sich zusammengesunken liegt er da (Ott. Haie 178); Ich will bloß nicht, daß 478
Damen- ihr morgen mit Grippe daliegt (ugs.; mit Grippe im Bett liegt; Faller. Frauen 105); b) (von Gegenständen) sichtbar, offen an einer bestimmen Stelle bereit 1 liegen: stolpere ich über meinen Tornister, der fertig gepackt daliegt (Re- marque. Westen 132); c) sich in einem bestimmten Zustand (der Ruhe o.a.) befinden: die See lag ruhig da; der Ort lag wie ausgestorben da; Hütten, die jetzt in völliger Finsternis dalagen (Plievier. Stalingrad 52). 'Dalk [dalk]. der; -[eis. -e [pers. dalql: Mönchs-. Derwischkutte. ^Ik [-], der; -[eis, -e [zu fDalken, übertr. zur Bez. von etw. Unfertigem] (südd.. österr. ugs.): ungeschickter Mensch. Dummkopf: dieser D.!; so ein D.!; dalken I'dalkn] <sw. V.; hat) (österr. ugs.): kindisch, dumm reden; Dalken [-1 <PI.) [mhd. talke = klebrige Masse] (österr.): Gebäck in Form von kleinen Fladen: böhmische D.; Dalkerei [dal- ka'rai], die; -, -en (südd., österr. ugs.): Scherz, sinnloses Getue; dalke[r]t [dalkat. dalkct] <Adj.> [zu 12Dalk] (südd.. österr. ugs.): ungeschickt, dumm, nichtssagend: ein -er Kerl; d. daherreden; dalkis ['dalkif] <Adj.>: svw. f dalkert. Dalle [dab], die; -. -n (landsch.): svw. tDelle (1): Die Leitplanke hatte eine D.. der Pkw einen zerbeulten Kotflügel (MM 4. 6. 1969. 7). Dalles [datas], der; - üidd. dalles < hebr. dallüt = Armut] (ugs.): Armut. Not. Geldverlegenheit: im D. sein; *den D. haben (1. ugs.; in Geldverlegenheit sein. 2. landsch.; zerbrochen, entzwei sein): die Tasse hat auch den D. dalli [dalil <Adv.) [poln. dalej! = los!, weiter!] (ugs.): schrwll. rasch: gib es ihm zurück, aber [ein bißchen] d.!; d. machen (sich beeilen); dalli, dalli! Dahnatik [dalnia:tikj, Dahnatika [da!'ma:tika]. die; -. ...ken [lat. Dalmatica = Kleid aus weißer dalmatinischer Wolle] (kath. Rel.): liturgisches Obergewami des Diakons; Dalmatiner [dalma'tkne], der; -s. - [lat. Dalmatinus = aus Dalma- tien. zu: Dalmatia = Dalmatien < Kriech. DalmaüaJ: 1. Jagd-. Wachhund, dessen weißgrundiges Fell kleine schwarze od. braune Flecke hat. 2, meist schwerer, alkoholreicher Wein aus der jugoslawischen Provinz Dalmatien. dal segno [dal zenjo; ital.. aus da (i)l = von dem u. segno < lat. Signum = Zeichen] (Musik): vom Zeichen an wiederholen (als Anweisung in der Notenschrift); Abk.: d. s. Daltonismus [daltonismus]. der; - [nach dem engl. Physiker John Dalton (1766 -1844)] (Med.): angeborene Farbenblindheit. damalig [da:ma:li(;] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [zu spät mhd. damal = in jener Zeit]: in einer bestimmten freieren Zeit bestehend, vorhanden, gegeben; zu jener Zeit herrschend: die -e Regierung: Leute, aus Phokis ausgewandert, die ... den Hafen Massalia gründeten, mitten im -en Gallien (Jacob. Kaffee 65); unter den -en Umständen: damals [da:- ma:ls] <Adv.> [aus tda u. f-mals]: zu einem bestimmten frü/ieren Zeitpunkt; aus. in jener Zeit: d., als sie sich kennenlernten; Watzek .... der d. Sturmfuhrer ... war (Remarque. Obelisk 349); seit d. (seit dieser, in der Vergangenen liegenden Zeit) hat sich nicht viel geändert; weil wir die Taten von d. verachten (Weiss. Marat 33). Damasse [dama'se:], der; -[s], -s [frz. damasse. zu: damas = t Damast]: damastartige Futterseide mit großer Musterung; Damassin [dama'sg:]. der; -[s]. -s [frz. damassin): Halbdamast; Damast [da'mast]. der; -[e]s, -e [frühnhd. da- mast.damasch < ital.damasto. damasco < lat. Damascus = Damaskus (woher dieser Stoff urspr. stammt)]: einfarbiges, feines / Seiden Igewebe mit eingewebtem Muster: Servietten aus feinstem D. dämmst-, Damast-: -artig <Adj.; o. Steig.); -bezug, der: Bettbezug aus Damast: -decke, die: Tischdecke aus Damast; -muster, das: für Dwnast charakteristisches Muster; ~ser- viette, die. damasten [damastnl <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (geh.): aus Damast: -e Tischdecken; damaszieren [damas* tsi:ran] <sw. V.; hat) [aus älterem damaszenieren, nach frz. damasqui- ner. zu: damasquin = aus Damaskus < ital. damaschino. zu: Damasco = Damaskus, f Damast]: Stahl od. Eisen mit feinen Mustern versehen: ein altes damasziertes Schwert; <Abl.:) Damaszierung.die: -. -en: 1. das Damaszieren. 2. adriges od. fkunmiges Ziermuster: -en aufweisen. Dambedei fdambodai], der; -[s], -en [zu badisch Dampel- (hans) = ungeschickter Mensch u. -dei. H. u.] (bes. badisch): Gebäck in Menschenform. bes. für Nikolaustag u. Weihnachtszeit [das man zum Kaffee ißtj. Dämchen ['de:m<pn]. das; -s. -: 1. fDame (1): ein altes D. 2. (meist \ron.) junges, kleines Mädchen, das sich damenhaft gibt. 3. (abwertend) /mondän aufgemachtes] Freuden- fnädchen; Dame ['da:mo], die. -. -n [frz. dame = Herrin. (Ehe)frau. Geliebte < lat. domina = (Haus)herrin]: 1. <Vkl. t Dämchen (1)> a) Frau. Fräulein (auch als übliche Bezeichnung für eine weibliche Person im gesellschaftlichen Verkehr); eine junge, nette, ältere D.; meine -n und Herren!; eine D. möchte Sie sprechen; Der Thronfolger durfte die D. seines Herzens (die Frau, die er liebte) heiraten (Thieß. Reich 443); ... daß er an Cass nie geschlechtlich gedacht hatte, nie als an eine Frau, sondern nur als an eine D. und Richards Gattin (Baldwin [Übers.]. Welt 319); die Chefs ... mit ihren -n (EJiefrauen; MM 26. 11. 1970. 7); es ist besonders lustig, die Damens über ihre (= der [Spiel]- kugel) Kurven gebeugt zu sehen (landsch. salopp; Tucholsky, Werke I. 470); (Sport:) bei den -n (der Mannschaft o. ä. der Damen) siegte die deutsche Staffel; * Alte D. (ugs. scherzh.; Mutter)', b) gebildete, kultivierte, gepflegte Frau: sie ist eine D.; eine elegante, vornehme D.; eine D. von Welt; als große D. auftreten; Warum aber den Wunsch, auch manchmal D. zu sein, unterdrücken? (Chr. Wolf. Nachdenken 105); die D. des Hauses (Hauslterrin. Gastgeberin).!, a) wirkungsvollste Figur im Schachspiel. Königin: die D. schlagen, verlieren; b) in der Rangfolge an dritter Stelle stehende Spielkarte: die D. ziehen, ausspielen. 3. a) <o. PI.) Brettspiel, bei dem die Spieler versuchen, möglichst alle Spielsteine des Gegners zu schlagen od. durch Einschließen zugunfähig zu machen; Damespiel: D. spielen; b) durch Erreichen der gegnerischen Grundlinie erworbener Doppelstein beim Damespiel: eine D. bekommen; jmdm. die D. wegnehmen. Dame- (Dame 3 a): ^brett, das: Spielbrett des Damespiels; -spiel, das: a) svw. TDame (3 a); b) eine Partie Dame (3 a); -stein, der: Spielstein beim Damespiel. Dämel [dc.'mj], der; -s. - [urspr. nordd. u. md.. zu niederd. dämelen. T dämlich] (salopp): Dummkopf. Damen- (Dame 1): -böd, das (veraltet): nur für Damen zugelassener Teil einer öffentlichen Badeanstalt; ^badean- zug, der; -hart, der: bartähnlicher Haarwuchs bei Frauen; -bedienung, die: Bedienung durch Damen: ein Cafe mit D.; -begleitung, die <o. PI.): er war in D. (wurde mit einer Dame zusammen gesehen); -bekanntschaft, die: Bekannte. Freundin eines Marmes: über seine -en schwieg er sich aus; *eine D. machen (ugs.; ein Müllchen, eine Frau kennenlernen)', -bekleidung,die; -besuch, der: Besuch eines Mädchens, einer Frau bei einem Mann: er bekam häufig D.; -binde, die: aus einer Lage von Zellstoff bestehende Binde, die von der Frau während der Menstruation getragenwird; -bluse,die; -coiffeur,der: svw. ^friseur; -doppel, das (fTischJtennis. Badminton): Spiel von je zn>ei Damen gegeneinander; -einzel, das (fTischltennis, Badminton): Spiel von zwei Damen gegeneinander; -fahrrad, das; -fin- ken, der: vgl. Finken; ^flor. der: eine Anzahl 'jungen reizender Damen; -friseur, der; -fußball, der; -[e]s: svw. t Frauenfußball; -garnitur, die: Garnitur Damenunterwäsche; -gesellschaft, die: I. Zusanvnensein. Gesellschaft von Damen: eine lebhafte, fröhliche D. 2. <o. PI.) Begleitung von Damen: er war in D.; -handsdiuh, der; ^Handtasche, die; -hut, der; -kapeile, die: Musikkapelle, die nur aus weiblichen Mitgliedern besteht; -kleid, das; -klekhmg, die; -klub, der; -konfektion, die; -kranzdien, das (veraltend): Gesellschaft. Gruppe von Damen, die sich regelmäßig zu geselligen Zusammenkünften treffen; -mangel, der: bei der Tanzveranstaltung war, herrschte D.; -mamschaft, die: Sportmannschaft* die aus Mädchen u. Frauen besteht; -man- tel, der; -mode, die; -Oberbekleidung, die: 1. industriell od. handwerklich gefertigte Oberbekleidung für Damen: die Abteilung für D. 2. svw. t --Oberbekleidungsindustrie, dazu: -Oberbekleidungsindustrie, die: Industriezweig des Bekleidungsgewerbes, der Oberbekleidung für Damen herstellt: er ist in der D. tätig; -pferd, das: ein frommes, leicht zu reitendes Pferd; -pultover, der; ~rad. das: kurz für ^fahrrad; -rede, die: a) Rede, die bei einem Fest auf die anwesenden Damen gehalten wird; b) Rede auf die anwesende Frau eines Gefeierten: die D. hatte Ponten übernommen (K. Mann. Memoiren 61); -rock, der; -salon, der: Friseursalon für Damen; -sattel, der: Reitsattel für Damen, auf dem die Reiterin so sitzt, daß sich beide Beine auf einer Seite des Pferdes befinden; -schirm, der: Regenschirm für 479
damenhaft Damen; -schUpfer, der; -Schneider, der: Schneider, der Damenoberbekleidung herstellt, dazu: -Schneiderei, die; ^Schneiderin, die: w. Form zu t-schneiden ~9direB>ttadi, der; ~schuh, der; -«Hz, der <o. PL): Sitz im Damensattel; ~sl|p, der. —stifte das (veraltend): Altersheim für [adlige] Damen; -tasdientuch, das; -tee, der: nachmittägliches Beisammensein mehrerer Damen zum Tee; -toilette, die: 1. Toilette. WC für Damen. 2. elegante, festliche Damenkleidung. Gesellschaftskleidung einer Dame; -uhr, die; -unterwüsche, die: Unterwäsche für Damen; -vek), das (Schweiz.): svw. ^fahrrad; -wähl, die <o. PI.): Aufforderung zum Tanz durch die Damen; -wische, die: svw. t-unterwasche; -wein, der: süßer Wein; ^weK, die <o. PI.) (scherzh.): Gesamtheit der [ irgendwo anwesenden] Damen; -wind, der (Schiffahrt): lauer Passatwind; -winker, der (ugs. scherzh.): abstehende Haarlocke bei Männern; -zfanmer, das (veraltend). damenhaft <Adj.; -er. -este): a) einer Dame (1 b) entsprechend, gemäß; -es Benehmen. Auftreten; sie hat sich nicht gerade d. benommen; b) von etwas steifer Eleganz; diese Mode, dieses Kleid ist mir zu d. Damhirsch [dam-], der; -[eis. -e [verdeutlichend Tür spätmhd. dam < mhd. tarne, ahd. täm(o) = Damhirsch < tat. däma. urspr. alle rehartigen Tiere bezeichnend]: Hirsch mit [rot 1 braunem, weißgeflecktem Fell u. Schaufel- geweih. Damian fda:mia:n], der; -s. -e [in Anlehnung an den Vornamen Damian. zu fdamisch] (landsch): dummer.ein/altiger Mensch; damisch ['darmij] <AdJ.) [verw. mit t taumeln] (stidd.. österr. ugs.): 1. dumm, läppisch, etwas verrückt; so ein -er Kerl! 2. <nur präd.) verwirrt, schwindlig: er war ganz d.. als er wieder draußen war. 3. (intensivierend bei Adj. u. Verben) sehr, ungeheuer: draußen ist es d. kalt; wir haben d. gefroren. damit (mhd. da mit(e). ahd. dar mit(e)): I. [damit, mit bes. Nachdruck: da:mit] <Adv.) 1. a) mit dieser Sache, Tätigkeit o.a.: gleich ist sie d. fertig; d. hatte er nicht gerechnet; die... Zeitungen behaupten, nur sie hätten recht, wie steht es denn d.? (Remarque. Westen 145); weg d.! (ugs.; nimm, wirf das weg!)\ heraus d.! (ugs.; gib es her!; sage es endlich!)'. Und dann kommt er ... und sagt, wir müssen raus, und d. basta (Wolfe. Radical 46); b) mit dieser Sache, diesem Gegenstand versehen, ihn mit sich führend: er nahm das Paket u. ging d. zur Post; c) mit Hilfe dieser Sache, mittels dieser Tätigkeit o.a.: er nahm eine Eisenstange und brach d. die Tür auf; sie hörte das Rufen, merkte aber nicht, daß sie d. gemeint war; d) gleichzeitig mit diesem Geschehen. Vorgang. Zustand od. unmittelbar darauf: er zitierte Goethe u. beendete d. seine Rede; er gewann das Spiel, und d. kehrte auch sein Selbstvertrauen wieder zurück; Er sagte: „That's fine ..." D. trennten wir uns ÖC. Mann, Wendepunkt 420); e) somit, infolgedessen, mithin: er hatte für die Tatzeit kein Alibi, und d. gehörte auch er zum Kreis der Verdächtigen. 2. (nordd.) in bestimmten Verwendungen in getrennter Stellung: da habe ich nicht mit gerechnet. IL [da'mit] <Konj.) [auf] daß; zu dem Zweck, daß: schreib es dir auf. d. du es nicht wieder vergißt; d. das klar ist. dies war die letzte Warnung!; damit Wahlen durchgeführt werden können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dämlack ['dermlak], der; -s. -e u. -s [zu t Dämel u. der slaw. Endung -ak] (salopp): Dummkopf: Versperren Sie nicht die Passage.44 .X>ämlack." (Döblin. Berlin 54). damledern [dam-] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [zu tDamhirsch]: aus Damhirschleder [bestehend, hergestellt;. dämlich ['de:mlif] <AdJ.) [urspr. md. u. niederd.. zu niederd. dämelen = nicht recht bei Sinnen sein] (ugs. abwertend): a) dumm, einfältig: -es Gerede; ein -es Gesicht machen; du bist ganz schön d.. wenn du auf diesen Vorschlag eingehst; Dämlicher Aberglaube (Tucholsky. Werke II. 165); b)dumm, ungeschickt: stell dich nicht so d. an; <Abl.:) Dämlichkeit, die; -, -en: a) <o. PI.) dummes, ungeschicktes Benehmen. Verhalten: das ist nur deiner D. zuzuschreiben; b) dumme, alberne Handlung: laß doch diese -en! Dämlichkeiten <P1.) [mit scherzh. Anlehnung an: dämlich] (ugs. scherzh.): [die/ Damen: „Wir wollen Reinholdus I.". forderten die D. der Römerstadt beim Protestmarsch (MM 10. 2. 1970, 8). Damm [dam], der; -[e]s. Dämme [dema; (unter Einfluß von niederd. dam) mhd. tarn]: 1. a) künstlich errichteter Wall zum Schutz gegen Wasser; Deich: einen D. bauen, aufschütten; bei der Sturmflut sind die Dämme gebrochen; Ü einen D. gegen die Willkür der Herrschenden errichten; b) aufgeschütteter Unterbau eines Fahr- od. Schienenwegs; Bahndamm: die Insel ist mit dem Festland durch einen D. verbunden; c) (nordostd.. bes. berlin.) Fahrbahn einer Straße; Fahrdamm: sofort setzt sich der Mann ... in Trab, überquert den D.. die Straße rauf bis zur Ecke (Döblin, Berlin 98); ♦wieder/nicht auf dem D. sein (ugs.; wieder/nicht gesund sein; Damm => gepflasterter Fahrweg, auf dem ein sichereres Vorwärtskommen möglich ist als auf unbefestigten Verbindungs- u. Fußwegen); hndiu wieder auf den D. bringen (ugs.; jmdn. wieder gesund machen). 2. (Med.) Körpergegend. Weichteilbrücke zwischen After u. Geschlechtsteil. D?mro-: -bau. der <PI. -bauten): er verunglückte beim D.; -böschung, die; -bnich, der: Zerstörung eines Danunes (1 a) durch Wassermassen; pflegend, die: svw. f Damm (2); -kröne, die: höchster Teil des Dammes (1 a. b); ^riß, der (Med.): Einriß der Haut od. Muskulatur des Dammes (2) bei Frauen während der Geburt; -rutsch, der: Zerstörung eines Dammes (1 a. b), bei dem Erdmaxsen seitlich abrutschen; Ü die Wirtschaft des Landes erlebte einen D.; -schnitt, der (Med.): operativer Einschnitt in den Damm (2) zur Vermeidung eines Dammrisses bei der Entbindung; -schütz« der (Med.): Maßnahmen zur Vermeidung eines Dammrisses; -Straße« die: erhöht, auf einem Danvn (1 a, b) verlaufende Straße: --weg. der. Danmar [ damar], das; -s [malai. damar]: hellgelbes od. -rötliches, durchsichtiges, schwach aromatisches Harz südostasiatischer Bäume, das technisch vielfach verwendet wird; <Zus.:) D^mmarharz, das: svw. TDammar. dämmen ['daran] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. lernen]: 1. (geh.) durch einen Damm (1 a) zurückhalten, aufhalten: das Wasser, die Fluten d.; Ü eine Seuche, die Ausbreitimg einer Seuche zu d. suchen; Seine Tränen konnte er nicht mehr d. (Jahnn. Geschichten 87). 2. (Technik) durch Isolierung 0. ä. abschirmen: den Schall, die Wärme d.; es ist bekannt, daß Außenjalousien am stärksten die Wärmestrahlen dämmen. Dfcuner [deme], der; -s [rückgeb. aus t dämmern] (dichter.): Dämmerlicht. Halbdunkel: Im Raum herrschte ein dicker grüner D. von den vielen dichtstehenden Kastanienbäumen ... draußen (Böll. Mann 38); ihre vereinten Hände im D. der ... Franziskanerkirche (Böll, Haus 32); Ü im D. der Träume, des Halbschlafs. dfmner-, Dfmmer-: -grau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (dichter. ): dämmrig. Halbdunkel: im -en Morgen; <subst.:) -grau. das <o. PI.); -hell <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (dichter.): die -en Fenster hoben sich im Dunkel ab; -licht, das <o. PI.): Beleuchtung, die bei Dämmerung herrscht: ihre Augen gewöhnten sich langsam an das D.; -schein, der (geh.): am Fenster erschien der erste D.; -schlaf, der: 1. leichter Schlaf \ Halbschlaf; 2. (Med.) durch Medikamente erzielter schlafähnlicher Zustand; -Schoppen, der: geselliger Trunk am späten Nachmittag od. am frühen Abend: beim D. sitzen; zum D. gehen; -Stündchen* das: gemütlich-besinnliches Beisammensein zur Zeit der Abenddämmerung: ein D. halten; -stunde, die (geh.): Zeit der Abenddämmerung; -zustand, der: 1. Zustand zwischen Wachen u. Schlafen. Halbschlaf: aus einem D. aufschrecken. 2. zeitlich begrenzte Bewußtseinstrübung. -Störung: der Kranke war, lag tagelang in einem D.. verfiel in einen D. dimnerig: tdämmrig; dinmern ['demen] <sw. V.; hat) [zu mhd. demere. ahd. demar = Dämmerung]: La) (unpers.) dämmrig werden; Morgen. Abend werden: es beginnt bereits zu d.; Am Horizont schien es bereits zu d. ... Noch zu früh für die Morgendämmerung (Kirst. 08/15, 611); b) (vom Tagesbeginn od. -ende) anbrechen, beginnen: der Morgen, der Abend dämmerte; als draußen das Licht des Morgens dämmerte (Apitz. Wölfe 290). 2. (ugs.) jmdm. langsam klar, bewußt werden: jetzt dämmert es ihm. bei ihm; eine Ahnung. Vermutung dämmerte ihm; Langsam dämmerte ihr die Erkenntnis, daß sie sich begegnet waren (Jaeger. Freudenhaus 18); na. dämmert's nun? (begreifst du endlich?). 3. im Halbschlaf liegen, in einem Dämmerzustand(1) sein: er hat ein wenig gedämmert; er hatte traumhafte Empfindungen, und sein dämmerndes Bewußtsein versank in ihnen (Apitz. Wölfe 151); * vor sich hin d. (nicht klar bei Bewußtsein, in einem Dämmerzustand 2 sein); Dfm- 480
dampf-, Dampf- merung, die; -. -en [mhd. demerunge. ahd. demerunga]: a) Übergang vom Tag zur Nacht, von der Nacht zum Tag: die D. bricht an; bei. mit Einbruch der D.; b) <o. Pl.> Halbdunkel: der Raum lag in tiefer D.; Als wir aus der sanften D. der Weinstube hinaustraten (Härtung. Pirosch- ka 108). D$mmerunes-: ^erscheinung, die (Astron.): während der Dämmerung bes. bei stärkerer atmosphärischer Trübung auftretende optische Erscheinung: Morgen- u. Abendrot sind -en; ^leistung, die (Optik): Fernrohrleistung bei Dämmerung: ^Schalter, der (Technik): elektronisches Gerät zum Ein- u. Ausschalten elektrischer Anlagen in Abhängigkeit von der Tageshelligkeit: -sehen, das; -s: Anpassung der Netzhaut des Auges an herabgesetzte Intensität des Lichtes: ^tiei\ das (Zool.): Vertreter einer Tierart* die während der Dämmerungszeit aktiv ist: viele Schmetterlinge. Amphibien. Vögel u. Säugetiere sind -e; ^zeit. die: svw. T Dämmerung (a). dämmrig, (seltener:) dämmerig [dem(3)ri<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tdämmern]: a) (beim Wechsel der Tageszeiten) vom Dunkeln ins Helle, vom Hellen ins Dunkle übergehend: draußen ist es. wird es schon d.; b) Halbdunkel, ohne Helligkeit: der Kirchenraum war d.. hatte nur ein -es Licht; ein -er (trüber) Nachmittag. Dfimmsdiicht [dem-], die; -. -en [zu T dämmen (2)1 (Technik): aus Dämmstoff bestehende Schicht, die aufgebracht wird; Dämmstoff, der; -[eis. -e: Isoliermaterial zum Schutz gegen störende Einwirkungen wie Schall. Wärme u. a.: Dämmung, die; -. -en [zu T dämmen (2)1 (Technik): Isolierung. Abschirmung gegen störende Einwirkungen wie Scliall. Wärme u. a. damnatur [dam'na:tor; lat. damnätur = wird verdammt] (früher): der Zensur dienende lat. Formel, die besagte, daß ein Buch nicht gedruckt werden durfte: Damnum ['damnuml. das; -s [lat. damnum = Nachteil. Schaden] (Wirtsch.): Abzug vom Nennwert eines Darlehens als Vergütung für die Darlehensgewährung. Damoklesschwert ['da:mokles-l. das; -[eis [nach dem Schwert, das der Tyrann Dionys I. von Syrakus (404-367) an einem Pferdehaar über dem Haupt des Höflings Damo- kles aufhängen ließ, um ihm die ständige Bedrohung jedes Glückes zu zeigen] (geh.): deutlich erkennbare, vorhandene Gefahr, von der man jeden Augenblick die Vernichtung o. ä. gewärtigen muß: etwas hängt, schwebt wie ein D. über jmdm.. über jmds. Haupt; in der Hand Geringerer wird die von ihm (Rutherford) freigelegte Energie zum D. und zur Vernichtungswaffe (Menzel. Herren 124). Dämon ['deiman], der; -s. -en [de'mo:ndn; lat. daemön < griech. daimön = göttliches Wesen]: 1. bösen Geist. Mittelwesen zwischen Mensch u. Gott: den -en opfern; ein Mittel, das vor bösen -en schützt; Wenn Napoleon ein Genie oder ein D. war (Goldschmit. Genius 8). 2. dem Menschen innewohnende unheimliche Macht: sein D. trieb ihn dazu, so zu handeln; An solchen Frauen kann ... nur eines beeindrucken: die tragische Bereitschaft, den eigenen D. zu bejahen (Goldschmit. Genius 83); dämonenhaft <Adj.; o. Steig.): wie ein Dätnon wirkend, in der Art eines Dämons: -e Züge. Kräfte; Dämonie [dcmo'ni:]. die; -, -n [...i:an]: unerklärbare, bedrohliche Macht, die von jmdm.. etw. ausgeht od. die das ihr unentrinnbar ausgelieferte Objekt völlig beherrscht. Besessenheit, dämonische Kraft. Macht: die D. eines Künstlers, Redners, des Schicksals; in den wirklichen Stilleben ... zeigt sich etwas anderes, als sie darstellen, nämlich die geheimnisvolle D. des gemalten Lebens (Musil, Mann 1140); dämonisch <Adj.) [lat. daemonicus < griech. daimonikös]: eine unwiderstehliche, unheimliche Macht ausübend: übernatürlich, unheimlich: teuflisch: -e Kräfte, Mächte; sein -er Blick; Der Widerspie- ler des Heiligen Geistes ist nicht etwas Geistloses .... sondern ... ist selber Geist, er ist ein -er Intellekt (Thielicke. Ich glaube 284); sein Spiel war d.; <subst.:> er hat etwas Dämonisches in seinem Wesen; dämonisieren [demoni- 'zi:ren] <sw. V.; hat): in den Bereich des Dämonischen rücken: mit Dämonie, mit dämonischen Kräften erfüllen: Hüten Sie sich, einen Verbrecher von Rang zu d., nur weil ... entschlußlose Zeitgenossen ... diesem Schurken ganz Europa für eine Weile ausgeliefert haben (Hochhuth, Stellvertreter 65). dazu: DSmonisknmg, die; -. -en: Früh setze die D. der Maschine ein. die länger wirksam blieb als die Romantisierung (Marek. Notizen 46); Dämonismus [demo'nismus], der; -: Glaube an Dämonen (1); Dämonhim lde'mo:nium], das; -s. ...ien [...pn; lat. daemonium < griech. daimönion]: die warnende innere Stimme / Gottes j bei Sokrates; Dämonologie [demonolo'gi:]. die; -. -n [...i:an; zu t Dämon u. t -logiel: Lehre von den Dämonen (1); Dämonomanie [demonoma'ni:]. die; -. -n [...i:an; zu tDämon u. tManie] (Med.. Psych.): krankhafter ■' Wahn, von einem Dämon besessen zu sein. Dampf [damgf], der; -[e]s. Dämpfe [demjrfa; mhd. dampf, tampf. ahd. damph; zu mhd. dimpfen = dampfen, rauchen]: l.a) sichtbarer feuchter Dunst [der beim Erhitzen von Flüssigkeiten, bes. von Wasser, entsteht j: Rauschend lief heißes Wasser in die Badewanne, und der D. wölkte auf (Sebastian. Krankenhaus 92); die Küche war voller D.; aus dem Tal stiegen wallende Dämpfe (Nebel) auf; aus dem Schornstein des Schiffes Quoll dichter Dampf (Rauch): b) (Physik. Technik) gasförmiger Zustand einer Flüssigkeit: Wasserdampf: D. von niedriger, hoher Spannung; Die Lok ließ D. ab. der Qualm zog Spiralen (Degen- hardt, Zündschnüre 13); das Schiff, die Lokomotive ist/ steht unter D. (veraltend; ist fahrbereit): *aus etw. ist der D. raus (ugs.; etw. hat seinen Schwung verloren, ist lahm, langweilig geworden)', D. ablassen (ugs.; seine Wut, seinen Ärger abreagieren)', D. aufmachen (1. veraltend; stärker feuern. 2. ugs.; das Tempo beschleunigen: Helmut Schöns Truppe ... machte D. auf von der ersten Minute an [MM 1. 7. 1974. 4]); Jmdm. D. machen (ugs.; jmdn. bei der Arbeit zu größerer Eile antreiben: bezogen auf den Wasserdampf als Treibkraft); D. drauf haben (ugs.: 1. eine hohe / Fahr / geschwindigkeit haben. 2. überschießendes Temperament, Schwung o. ä. haben: In der Jugend hat man noch zu viel D. drauf [Hörzu 29. 1972. 91J; D. hinter etw. dahinter machen« setzen (ugs.; eine Arbeit o. ä. beschleunigen)', vor imdm., einer Sache D. haben (ugs.; sich vor jmdtn.. einer Sache, mit dem. mit der man in irgendeiner Weise zu tun hat od. zu tun bekommt, fürchten). 3. (ugs.) Schwung. Wucht: hinter diesem Angriff steckt kein D.; dieser Boxer hat D. in den Fäusten; etw. mit D. betreiben (mit Eifer. Fleiß).4. (bayr.) Alkoholrausch: einen D. haben. d$mpf-, D^mpf-: ^antrieb, der: eine Maschine mit D.; -bad, das: a) Raum, in dem man Schwitzbäder in wasserdampfhal- tiger Luft nehmen kann: ins D. gehen; b) Schwitzbad in wasserdampfhaltiger Luft: ein D. nehmen; ^behandlung, die: Heilbehandlung mit heißem Wasserdampf gegen Erkältumskrankheiten u.a.: -boot, das [für engl, steamboat]: mit einer Dampfmaschine betriebenes kleines Wasserfahrzeug; ^bügeleisen, das: Bügeleisen, bei dem der zu bügelnde Stoff durch den aus einer Düse nach unten austretenden Wasserdampf gleichzeitig gedämpft wird; Mlom, der (Technik): glocken-. kugelförmiger Aufbau auf Dampfkesseln zum Sammeln des erzeugten Dampfes u. Ausscheiden eventuell mitgerissenen Wassers; Mlruck, der <P1. -drücke) (Technik): durch Dampf bewirkter, auf Gefäßwände ausgeübter Druck: der D. fällt, steigt; -entwickiung, die; ^förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: -e Stoffe; -hammer, der (Technik): mit Hilfe von Dampfdruck mechanisch betriebener Maschinenhammer; ^heizung, die: Zentralheizung, bei der als Wärmeträger Wasserdampf verwendet wird; -kartoffeln <PI.>: geschälte, in Salzwasser gekochte Kartoffeln; Salzkartoffeln; ^kessel, der: geschlossenes Gefäß, (las dem Zweck dient. Wasserdruck von höherem als atmosphärischem Druck (zu Heiz- u. Betriebszwecken) zu erzeugen; ^kochtopf, der: Schnellkochtopf, in dem die Speisen mit Dampfüberdruck gegart werden; -kompresse, die (Med.): feuchtwarmer bis heißer Umschlag, der mit einem trockenen Wolltuch abgedeckt wird; -kraft, die <o. PL): eine durch D. angetriebene Maschine, dazu: -kraftmaschine: svw. f -ma seh ine, ^kraft- werk, das: industrielle Anlage zur Gewinnung von elektrischer Energie mit Hilfe von Wasserdampf; -kur. die: vgl. Hydrotherapie; ^lok, die: kurz für Nlokomotive; ^loko- motive, die: mit Dampf betriebene Lokomotive; -mantel, der (Technik): mit Dampf gefüllter Hohlraum um den Zylinder einer Dampfmaschine; Mnaschine, die [für engl, steam- engine] (Technik): Kraftmaschine, bei der die Druckenergie des Dampfes (mit Hilfe von Kolben) in meclianische Energie umgewandelt wird; Mnotor, der (Technik): leichte, einfach wirkende, schnellaufende Dampfmaschine; -nudel. die <meist PI.) (südd.): Hefeteigkugel, die in einem gut verschlossenen Topf gebacken wird: * aufgehen wie eine D. (ugs.; dick werden)', ^pfeife, die: Warn- od. Signalpfeife, die durch Dampf od. Druckluft zum Ertönen gebracht wird: ^radio. 31 GDW 481
dampfen das (ugs. scherzh.): Rundfunk/gerät/ (im Gegensatz zu moderneren Medien wie z.B. Fernsehen): das D. erwies dem einstigen König der Schallplatte ... seine Reverenz (Hörzu 40. 1973, 18); -röhr, das: Stahlrohr zum Ableiten des Dampfes, dazu: -rohrleitung, die; -roß, das (scherzh.): svw. t -lokomotive; -schiff, das [für engl, steamship]: durch eine Dampfmaschine angetriebenes Schiff Dampfer, dazu: -Schiffahrt, die. dazu: -Schiffahrtsgesellschaft, die; -Spannung, die: svw. T -druck; -strahl, der. dazu: -Strahlpumpe, die (Technik): Pumpe, bei der in eine Düse eintretender Dampf durch Erhöhung seiner Geschwindigkeit in dem zu fördernden Stoff einen so hohen Unterdrück erzeugt, daß dieser mitgerissen wird: -turbine, die (Technik): Kraftmaschine, Turbine, in der bei Dampfströmung die Druckenergie in Bewegungsenergie u. diese anschließend in mechanische Arbeit umgewandelt wird: -ventil, das (Technik): Ventil in Dampfrohrleitungen o.a.: -walze, die: 1. bes. früher im Straßenbau verwendete, mit einer Dampfmaschine angetriebene Straßenwalze: Ü So fliehen die Menschen ... vor der auf breiter Front vordringenden sowjetischen D. (Bild u. Funk 2. 1967, 39). 2. (ugs.. scherzh.) sehr dicke Person, bes. dicke Frau: -wölke, die. dazu: -wolkeneruption, die: vulkanische Tätigkeit, bei der größere Mengen von Grundwasser od. Wasser aus Kraterseen als Dampf ausgestoßen werden: -wurst, die: billige Brühwurst: -Zylinder, der: zylindrischer Teil einer Dampfmaschine. dampfen ['damqfn] <sw. V.) [zu t Dampf): 1. Dampf entwik- kein, bilden, von sich geben <hat>: die Suppe hat noch gedampft; die Erde dampfte [vor Feuchtigkeit]; die Köchin ... erschien mit einer dampfenden Schüssel (Thieß. Legende 88); das Pferd dampft nach dem Galopp (schwitzt heftig unter sichtbarer Dampfentwicklung): Ü Die Welt dampft von Angst und Blut (Remarque, Obelisk 257). 2.a) unter Dampfentwicklung fahren, sich fortbewegen <ist>: das Schiff dampft aus dem Hafen; über die Brücke dampfte ein Zug; b) (ugs.) /mit einem dampfgetriebenen Fahrzeug/ irgendwohin reisen, fahren <ist>: er hatte sich in den Zug gesetzt u. war nach Berlin gedampft; nun dampften sie auf einem Heringslogger in die Gefangenschaft (Ott. Haie 142); dämpfen [dEmjjfn] <sw. V.; hat) [mhd. dempfen. ahd. demphan = dampfen machen, rauchen machen; durch Rauch erstik- ken. übertr.: schwächen, mäßigen]: 1. in Dampf garen, dünsten, mit Dampf kochen: Kartoffeln, den Fisch d.; gedämpftes Gemüse. 2. mit Dampf bearbeiten, glätten: das Kleid, den Anzug d. 3.a) (bes. von starken akustischen u. optischen Eindrücken) abschwächen, mildern, mäßigen: die Stimme, den Ton d.; der Teppich dämpft den Schall; Von unten ... kommen gedämpft die Töne des elektrischen Klaviers (Remarque, Obelisk 203); gedämpftes Licht; gedämpfte (nicht grelle) Farben; b) (von einer Bewegungsenergie. Wucht. Vehemenz o.a.) abschwächen, herabsetzen: einen Stoß, Aufprall d. 4.a) jmdn. dazu bringen, sich in seinen Temperatnentsäußerungen o. ä. zu mäßigen, zurückzunehmen: sie versuchte vergebens, die Kinder zu d.; sie ermunterte ihn weder, noch dämpfte sie ihn (Böll, Haus 80); b) jmds. Emotionen herabstimmen, ernüchtern o.a.: jmds. Wut, Zorn. Begeisterung. Freude d.; der Spieß, dem es nur mit Anstrengung gelang, seine Erregung zu d. (Kirst. 08/15.244). Dampfer [dampfe], der; -s, - [wohl zu niederd. Dampfer für engl, steamer. zu t dampfen]: mit Dampf- od. amier er Maschinenkraft angetriebenes größeres Schiff: der D. legt an. fährt ab; * auf dem falschen D. sein/sitzen/sich befinden (ugs.; sich falsche Vorstellungen von der Erreichung eines Zieles machen, bestimmte Möglichkeiten falsch einschätzen). Dampfer-: -anlegestelle,die; -fahrt, die; -linie, die: Strecke, auf der Dampfer regelmäßig verkehren: -Station, die: Station einer Dampferlinie: -verkehr, der. Dämpfer ['dcm&fel. der; -s. - [zu t dämpfen]: 1. Gerät. Vorrichtung zur Abschwächung des Tons bzw. zur Veränderung der Klangfarbe bei bestimmten Musikinstrumenten: bei Streichinstrumenten ist der D. eine Art Holzkamm; Ü das würde für diesen jungen Draufgänger doch ein D. sein (Kranz. Märchenhochzeit 5); * einen D. bekommen (ugs.; eine Rüge einstecken müssen, eine Enttäuschung o.a. erfahren, die die bisherige Begeisterung. Freude stark abschwächt)', jmdm., einer Sache einen D. aufsetzen (jmds. Überschwang dämpfen: etw. abschwächen). 2. (landsch.) Topf zum Dämpfen, bes. von Gemüse: Kartoffeln. Gemüse im D. zubereiten; dampfig [damgfi^] <Adj.; nicht adv.) [mhd. dampfec]: voll Dampf (1 a). dunstig: eine -e Küche; die Wiesen waren naß u. d.; dämpfig [dempJK;] <Adj.; nicht adv.) [mhd. dempfic, zu: dempfe = Engbrüstigkeit!: 1. (von Pferden) an Dämpfigkeit leidend, kurzatmig. 2. (landsch.) schwül, feuchtheiß: <AbI. zu 1:> Dämpfigkeit, die; -: durch einen chronischen, nicht heilbaren Krankheitszustand der Lunge od. des Herzens bewirkte Kurzatmigkeit bei Pferden; Dampft ['dampft], das; -s. -[n] (südd.. österr.): aus Mehl. Wasser u. Sauerteig od. Hefe bereiteter Teig, der einige Zeit gehen muß: Hefeprobe: das D. anmachen; D$mpfpuppe, die; -. -n (Schneiderei): in der Bekleidungsindustrie u. in der chemischen Reinigung verwertete aufblasbare Puppe, über der Kleidungsstücke gedämpft u. dadurch geplättet werden: Dämpfung, die; -, -en: das Dämpfen (3), Abschwächung. Milderung: die D. des Schalles, der Töne; Ü die D. der Leidenschaft; die D. der Konjunktur, des Preisauftriebs. Dämse[demza].die; - [zumd. Damp(f) = Dunst] (ostmd.): stickige, feuchtheiße Luft; <Abl.:> dämsig ['demzu;] <Adj.> (ostmd.): schwül, stickig, feuchtheiß. Damwild ['dam-], das; -[eis [tDamhirschl: Rotwitdart. Damhirsch. Dan [da:n]. der; -. - [jap. dan = Stufe. GradJ: Leistungsgrad in allen Budosportarten. danach,(veraltet:)darnach[da(r)'na:x.mit bes. Nachdruck: da:na:x, darna:x] <Adv.> [mhd. da(r) nach, ahd. dar(a) näh]: l.a) (zeitlich) nach dieser Sache, diesem Vorgang o. ä.. im Anschluß daran; hinterher, hierauf, dann: eine halbe Stunde d. kam er wieder; sie nahm die Tabletten, und d. (daraufhin) ging es ihr wieder besser; b) (räumlich) nach dieser Sache; auf jmdn., en\>. folgend, dahinter: voran gingen die Eltern, d. kamen die Kinder. 2. nach dieser Sache (zur Bez. einer Zielrichtung): er sah das Seil und wollte d, greifen; sie werden d. streben; er ging vorbei, ohne sich d. umzuschauen; d. steht mir jetzt nicht der Sinn (dazu bin ich jetzt nicht aufgelegt, fehlt mir die rechte Stimmung); mir ist nicht d. (ugs.; dazu habe ich keine Lust): ihr wollt zu Fuß nach Hamburg? D. seht ihr [gerade] aus (ugs. iron.; das kann ich mir von euch nicht denken, das glaube ich euch nicht). 3. dieser Sache gemäß, entsprechend: ihr kennt die Regeln, nun richtet euch d.!; die Ware ist billig, aber sie ist auch d. (ugs.: ist entsprechend schlecht, weniger gut). 4. (nordd.) in bestimmten Verwendungen in getrennter Stellung: da richtet er sich nicht nach; da mußt du erst gar nicht lange nach fragen; <Zus.:> Danachachtung« Darnachachtung. die; - (österr. Amtsspr.): Beachtung: Indem ich meine Verlobung auflöse und Ihnen die Dame zur Darnachachtung übergebe (A. Lernet-Hole- nia, Ollapotrida 632). Danaergeschenk [da:nac-]. das; -[e]s. -e [nach lat. Danaum fatale münus (Seneca) = verhängnisvolles Geschenk der Danaer; Danaer < griech. Danaoi = Bez. eines griech. Stammes, bei Homer der Griechen überhaupt; bei dem Geschenk handelt es sich um das den Trojanern von den Griechen überlassene Trojanische Pferd] (bildungsspr.): em.. was sich für den, der es als Gabe o.a. bekommt, als unheilvoll, schadenstiftend erweist, entpuppt; unheilbringende Gabe: diese Waffenlieferungen erwiesen sich als ein D. Danaidenarbeit [danai:dn-]. die; -. -en [nach den Töchtern des Danaus. die der griech. Sage gemäß zur Strafe für ihren Gattenmord in der Unterwelt dazu verurteilt waren, ein durchlöchertes Faß vollzuschöpfen] (bildungsspr.): langwierige u. mühselige u. dabei fruchtlose Arbeit: ihm dies beibringen zu wollen, wäre eine D.; Danaidenfaß, das; ...fasses. ...rässer [tDanaidenarbeit] (bildungsspr.): vergebliche Mülie. nutzloser Aufwand von Kraft. Zeit. Geld: diese Unternehmung scheint ein D. zu sein. Dancins [da:nsro]. das; -s. -s [engl, dancing = das Tanzen, zu: to dance = tanzen < afrz. dancer. viell. < fränk. *dintjan = (sich) hin u. her bewegen]: 1. Tanzbar. Tanzlokal: Ein junger Mann .... der uns in die teuren Restaurants und -s einführte (K. Mann. Wendepunkt 118). 2. Tanz. Tanzveranstaltung. Dandy [dendil. der; -s. -s [engl, dandy. viell. zu Dandy = Kosef. von: Andrew = Andreas] (bildungsspr.): 1. Vertreter des Dandyismus: eine Anzahl von -s wurden bedeutende Schriftsteller. 2. sich übertrieben modisch kleidender Mann: nach außen hin ist er das Musterbeispiel 482
danke eines D.. reich, charmant (Bild u. Funk 22. 1966. 33); \Abl.:> dandyhaft <Adj.; -er, -este> (bildungsspr.): nach der Art eines Dandys: -e Kleidung; sich d. benehmen; Dandyismus [dendi'ismusl, der; - (bildungsspr.): in der Mitte des 18. Jh.s in England entstandener u. später auch in Frankreich aufkommender Lebensstil, für den Exklusivität in Kleidung u. Lebensführung, ein geistreich-zynischer Konversationston u. eine gleichgültig-arrogante Haltung in jeder Lebenssituation typisch waren: gesellschaftlicher, literarischer D.; Oscar Wilde ist ein Vertreter des D.; Dandytum, das; -s (bildungsspr.): Stutzerhaftigkeit. Geckentum: er macht sich nur lächerlich mit seinem D. daneben, (veraltet:) darneben [da(r)'ne:bn, mit bes. Nachdruck: da:ne:bn,'darne:bn] <Adv.> [mhd. dar neben]: l.a) bei. neben dieser Sache od. Person, an der Seite davon: das Paket liegt auf dem Tisch, d. die Rechnung; er stand d. und hörte alles mit an; er wohnt im Haus d.; b) neben diese Sache od. Person, an die Seite davon: ich würde den Stuhl d. stellen, nicht davor. 2. im Vergleich dazu: ihr Spiel war hervorragend, d. fiel das der übrigen Schauspieler stark ab. 3. außerdem, darüber hinaus, gleichzeitig: sie ist berufstätig und hat d. noch ihren Haushalt zu besorgen. daneben-: -benehmen, sich <st. V.; hat) (ugs.): sich unpassend, ungehörig benehmen: die beiden haben sich gestern bei dem Fest ganz schön danebenbenommen; -fallen <st. V.; ist): neben das Ziel fallen: er wollte das Papier in den Papierkorb werfen, aber es ist danebengefallen; -gehen (unr. V.; ist): 1. das Ziel verfehlen: der Schuß ging daneben. 2. (ugs.) fehlschlagen, mißlingen: alle Experimente sind danebengegangen; Der Versuch, mit dem Sexidol von einst ein ernsthaftes Gespräch zu führen, ging... daneben (Hörzu 48. 1973. 147); --gelingen <st. V.; ist) (ugs.): mißlingen: dieser Aufsatz ist ihm danebengelungen; -geraten <st. V.; ist) (ugs.): mißlingen, mißglücken: der Versuch mit dem neuen Rezept ist leider danebengeraten; -glücken <sw. V.; ist) (ugs.): mißglücken: -greifen <st. V.; hat): 1. am Ziel vorbeigreifen: beim Klavierspielen d.; der Ball wäre erreichbar gewesen, aber er griff daneben. 2. (ugs.) etw. Falsches, einen Fehlgriff tun: im Ausdruck d.; er hat mit seiner Prognose am weitesten danebengegriffen; -halten <st. V.; hat) (ugs.): etw. mit erw. anderem vergleichen: das Ergebnis des vergangenen Jahres war gut, wenn man das diesjährige danebenhält; -hauen <hieb/(ugs.:) haute daneben, hat danebengehauen): 1. am Ziel vorbeihauen, etw. nicht treffen: er hat mit dem Hammer danebengehauen und sich dabei verletzt. 2. (ugs.) sich irren, etw. falsch machen: mit der Antwort auf die letzte Prüfungsfrage hat er ziemlich danebengehauen; -liegen <st. V.; hat) (ugs.): sich irren, täuschen: mit dieser Meinung liegst du aber sehr daneben; -raten <st. V.; hat) (ugs.): falsch, nicht das Richtige raten: wer in der nächsten Spielrunde danebenrät, muß ausscheiden; bei ihrem Alter hat er ziemlich danebengeraten; -schätzen <sw. V.; hat) (ugs.): sich ver- scliätzen: diesmal hat er aber ganz schön danebengeschätzt; -schießen <st. V.; hat): 1. am Ziel vorbeischießen: er zielte scharf, schoß aber daneben. 2. (ugs.) sich irren, nicht das Richtige treffen: er hat mit seiner Behauptung, Beurteilung ganz schön danebengeschossen; -wsein <unr. V.; Zusschr. nur im Inf. u. 2. Part.): verwirrt sein: sich unwohl fühlen: -setzen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): einen Fehler machen: mit dieser Bemerkung hat er sich gewaltig danebengesetzt; -tippen <sw. V.; hat) (ugs.): nicht das Richtige raten: sich für etw. Falsches entscheiden: beim Schätzen des Gewichts hat er ganz schön danebengetippt; ^treffen <st. V.; hat): I. nicht ins Ziel treffen: beim Bogenschießen d. 2. eine falsche, nicht zutreffende Äußerung machen: er hat mit seiner ironischen Bemerkung arg danebengetroffen. Danebrog ['da:nabro:k]. der; -s [dän. da(n)nebrog. viell. aus Daner = Dänen u. brog = Tuch, also eigtl. = Dänentuch od. zu jütisch danbroget = rotbuntl: dänische Flagge, die ein weißes Kreuz in rotem Feld zeigt: danisieren [dani- zironl.danisieren [dcni'zi:ron] <sw. V.; hat) [dän. danisere]: dänisch machen, gestalten. dang [danl. dünge [denal: fdingen. danieden [da'ni:dn] <Adv.) [mhd. dä(r) niden. ahd. dar nidana] (dichter, veraltet): ihierj unten auf der Erde: daniederbeugen [da'ni:dB-] <sw. V.; hat) (veraltet): nach unten beugen, niederbeugen: das Alter hat ihn daniedergebeugt; daniederliegen <st. V.; hat) (geh.): 1. krank u. bettlägerig sein: er hat wochenlang daniedergelegen. 2. nicht gedeihen, nicht florieren, nicht leistungsfähig sein: der Handel, die Wirtschaft hat lange daniedergelegen. dank [dank] <Präp. mit Dativ u. Gen. im Sg. u. meist mit Gen. im PI.) [aus: Dank sei (ihm usw.)J: auf Grund, infolge, durch: d. einem Zufall/eines Zufalls wurde die Tat entdeckt; d. dem eloquenten Zuspruch der Berta von Suttner CK. Mann, Wendepunkt 57); er gewann das Rennen d. seiner großen Erfahrungen; d. der Fortschritte der Medizin (Musil. Mann 1301); d. den Leninschen Prinzipien (Deutsche Literaturzeitung 12, 1972. Sp. 979); (iron.:) d. seiner Unpünktlichkeit erreichten wir den Zug nicht mehr; Dank,der;-[e]s[mhd.,ahd.danc,urspr. = Absicht. Gedanke, zu tdenken): Gefühl. Ausdruck der Anerkennung u. des Verpflichtetseins für etw. Gutes, das man empfangen hat. das einem erwiesen wurde: jmdm. seinen D. abstatten, aussprechen; jmdm. [für etwas] D. sagen (vgl. auch: danksagen); jmdm. D. schulden, schuldig sein; kein Wort des -es sagen; als/zum D. dafür, daß...; mit bestem D. zurück; etwas mit D. (gern) annehmen; von D. erfüllt sein; jmdm. zu D. verpflichtet sein: damit wird er keinen D. ernten (dafür wird man ihm nicht dankbar sein): jetzt weiß ich, wer mir seinen Schädel in den Bauch gerannt hat! Ist das der D. für meinen Unterricht in besserer Lebensart? (iron.; Remarque. Obelisk 332); Dankesformeln: haben Sie D.!; vielen D.!, besten D.!. herzlichen D.!. (ugs.:) tausend D.!; * [es] jmdm. D. wissen (geh.; jmdm. für etw. dank- bar sein: „es": alter Genitiv = dessen): Die Männer ... werden ihn verleugnen, werden ihm wenig D. wissen (Feuchtwanger. Erfolg 723). dqnk-, D$nk- (vgl. auch: Dankes-): -adresse, die: Dankschreiben mit offiziellem Charakter: eine D. an den Präsidenten richten; -altar, der: 1. Altar, an dem man aus Dankbarkeit etw. opfert: eine Kerze am D. entzünden. 2. Altar, der aus Dankbarkeit gestiftet wurde: abrief, der: Brief, in dem jmd. seinen Dank für etw. ausspricht: -erfüllt <Adj.; -er, -este; nicht adv.) (geh.): voller Dankbarkeit: -e Worte; -gebet, das: -gefühl, das; -gesang, der; -gottes- dienst, der: einen D. abhalten; -lied, das: -opfer, das: aus Dankbarkeit dargebrachte Gabe: den Göttern D. [darbringen; -sagen (danksagte, hat dankgesagt, dankzusagen) (vgl. auch: Dank; geh.. selten): seinen Dank zum Ausdruck bringen, sich bedanken: sie danksagten Gott, dazu: -sagung [-za.gool. die; -, -en: /schriftliche! meist förmliche Äußerung des Dankes, bes. für die Anteilnahme bei einem Todesfall: gedruckte -en verschicken; -schreiben, das: Schreiben, in dem jmd. seinen Dank, seine Anerkennung für etw. ausspricht: die Firma warb mit den D.. die sie erhalten hatte. dankbar <Adj.) [mhd. dancbaere, ahd. dancbärl = Geneigtheit hervorbringend, angenehm, zu t Dank]: 1. vom Gefühl des Dankes erfüllt, dies erkennen lassend: geneigt u. bereit, etw. Gutes, das einem zuteil wurde, anzuerkennen u. sich dafür erkenntlich zu zeigen: ein -es Kind; ein -er Blick; ein -es (aufnahmebereites, verständiges, beifallfreudiges) Publikum; etw. d. anerkennen, annehmen; jmdn. d. anblik- ken; dafür sind wir Ihnen sehr d.; Sie seien mir ewig d., behauptete sie (Seghers. Transit 201); Wenn ich auf die letzten Wochen zurückblickte, hatte ich allen Grund, zufrieden und d. zu sein (Jens, Mann 51); sie sind für jede Abwechslung d. (freuen sich über jede Abwechslung): (landsch.:) Dabei müssen wir um jeden Kinderspielplatz d. sein (MM 7. 7. 70, 10). 2. lohnend, befriedigend: eine -e Aufgabe, Rolle. 3. (ugs.) haltbar, strapazierfähig: eine -e Qualität; der Stoff ist sehr d. (trägt sich gut% ist nicht zu empfindlich): ein -es Herrenhemd (Herrenjournal 3, 1966, 98). 4. (ugs.) (von I Topf!pflanzen) anspruchslos in der Pflege: diese Pflanze ist sehr d.; <Abl.:> Dankbarkeit, die; - [mhd. dancbaerkeit]: 1. Gefühl. Ausdruck des Dankes: dankbare Empfindung. Gesinnung: etwas aus D. tun; Dankesformel: in/mit [aufrichtiger, tiefer] D. ... 2. (selten) das Lohnendsein: sie war von der D. dieser neuen Aufgabe nicht recht überzeugt. 3. (ugs.) Haltbarkeit. Strapazierfähigkeit. 4. (ugs.) (von Topfpflanzen) Anspruchslosigkeit. dazu: D^nkbarkeitsgefuhl, das: Gefühl der Dankbarkeit, das man einem anderen gegenüber empfindet: danke ['danka; nhd. verkürzt aus ..ich danke"] Höflichkeitsformel: a) zur Unterstreichung einer höflichen Ablehnung od. Annahme eines Angebots o. ä.: ja d.!; nein d.!; wollen Sie mitfahren? D. [nein]!; soll ich Ihnen helfen? D., es geht schon!; d. 3V 483
danken schön!; d. sehr!; b) als kurze Form der Dankesbezeigung: d.. das war sehr freundlich von Ihnen; „Wie geht's?" - ..Mir geht's d.!4' (ugs.; danke, ich willikann nicht klagen): sonst geht's dir [wohl] d.! (ugs.; dir ist wohl nicht mehr zu helfen, du bist wohl verrückt!): danken [dankn] <sw. V.; hat) [mhd. danken, ahd. danchön. zu tDank]: l.a) seinen Dank aussprechen, zeigen: seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen: jmdm. [für ein Geschenk] vielmals d.; er dankte kurz und verließ das Zimmer; Goldmund dankte überschwenglich (Hesse, Narziß 197); du kannst Gott auf [den] Knien d.. daß du noch lebst; (formelhaft unter einer Rechnung:) Betrag dankend erhalten; ich möchte ihm danke schön sagen; na. ich danke (ugs.; davon möchte ich nichts wissen, das möchte ich nicht): für etwas [bestens] d. (iron.; etwas zurückweisen): b) seinen Dank für etw. durch eine Tat ausdrücken, jmdm. etw. lohnen: niemand wird dir deine Mühe d.; er hat ihm seine Hilfe schlecht gedankt; er dankte ihnen (iron.; vergalt, erwiderte) ihre Güte mit Ungehorsam; wie soll ich Ihnen das Jemals d.? (wie kann ich mich je dafür revanchieren?): c) einen Gruß erwidern, aufjmds. Gruß antworten: er dankte freundlich; er hat sie gegrüßt, aber sie hat ihm nicht gedankt; Münsterer grüßte respektvoll ... und stets ward ihm freundlich und zeremoniös gedankt (Doderer. Wasserfälle 56). 2. (geh.) verdanken, zuzuschreiben haben: diesem Arzt dankt er sein Leben; nur diesem Umstand ist es zu d., daß wir noch rechtzeitig ankamen; manche interessanten Informationen dankte ich ihm (Niekisch, Leben 356); dankenswert <Adj.; -er. -este; nicht adv.>: Dank, Anerkennung verdienend: nützlich: -e Bemühungen; es ist d.. daß er sich dafür zur Verfügung stellt; dankenswerterweise <Adv.>: Dank, Anerkennung verdienend: er hat sich d. dazu bereit erklärt. Dankes- (vgl. auch: dank-. Dank-): ^bezeigung, die (meist PL): Äußerung, Ausdruck des Dankes: ihre überschwenglichen -en waren ihm peinlich; -Mick, der (geh.): Blick voller Dankbarkeit: er empfing den D. des Armen; abrief, der (geh.): svw. tDankbrief; -fonnel, die: formelhafter Ausdruck, der einen Dank enthält: -pflicht, die (geh.): Verpflichtung, jmdm. Dank, Anerkennung zu zollen: seiner D. nachkommen; -schuld, die (geh.): die jmdm. bewußte Notwendigkeit, Dank, Anerkennung zu zollen: es bot sich ihm keine Gelegenheit, seine D. abzutragen; -wort, das (meist Pl.>: Äußerung, Bekundung des Dankes: -e sprechen. Dankeschön, das; -s [subst. aus danke schön, zu tdanken (DJ: Äußerung, Wort des Dankes: ein [herzliches] D. sagen; nicht einmal ein D. hat er bekommen. dann[dan]<Adv.)[mhd.dan(ne).ahd. dan(n)a]: l.a)darauf, danach: nachher, hinterher: erst spielten sie zusammen, d. stritten sie sich; was machen wir d.?; was d.?; was soll d. werden?; b) dahinter, danach: darauf folgend: an der Spitze marschierte eine Blaskapelle, d. folgte eine Trachtengruppe; an die Gärten schließt sich d. Ödland an; c) rangmäßig danach: er ist der Klassenbeste, d. kommt sein Bruder und d. sie. 2. unter diesen Umständen, unter dieser Voraussetzung, in diesem Falle: lehnt die Firma die Vermittlung ab. d. werden wir klagen; nun. d. ist ja alles in Ordnung; d. will ich nicht weiter stören; d. bis morgen; das kann nur d. gelingen, wenn die Vorschriften eingehalten werden. 3. außerdem, ferner, dazu: es gab vielerlei Obst und Gemüse auf dem Markt, und d. waren noch Stände mit Blumen da; und d. kommt noch die Mehrwertsteuer hinzu; zuletzt fiel d. noch der Strom aus. 4. zu dem betreffenden /späteren/ Zeitpunkt: noch ein Jahr. d. ist er mit dem Studium fertig; wenn du [morgen] hier bist, d. komm doch bei mir vorbei; *bis d. (ugs.; Grußformel bei der Verabschiedung); d. und d. (zu einem nicht näher bestimmten Zeitpunkt): er schrieb mir, daß er d. und d. ankommen würde; von d. bis d. (in einem nicht näher bezeichneten Zeitraum): d. und wann (gelegentlich, zuweilen, hin u. wieder): ich sehe ihn d. und wann in der Diskothek. dannen [danan] <Adv.> [mhd. danne(n). ahd. dan(n)an] nur in der Fügung von d. (veraltet; weg, fort, von da weg): von d. gehen, eilen; er schlich sich heimlich von d. dfimzumal <Adv.) (Schweiz.): in jenem Augenblick, dann. Danse macabre [däsma'ka.br], der; - -. -s -s [däsma'ka.bn frz. danse macabre. aus: danse = Tanz u. macabre = totenähnlich. T makaber] (bildungsspr.): Totentanz. Dantes ['dantos]. Tantes [t...] <P1.) [span. tantos, PI. zu: tanto = Zahl. Menge < lat. tantus = so groß, so viel] (veraltet): Spielmarken. dantesk [dan'tcsk] <Adj.; o. Steig.) [ital. dantesco. tdantisch): die für Dante kennzeichnenden Elemente, Züge sehr ausgeprägt enthaltend: von der Größe, Großartigkeit Dantes: die dargestellte Unterweltsszenerie war geradezu d.. hatte -eZüge. Ausmaße; dantisch [dantij] <AdJ.; o. Steig.) [zu: Dante Alighieri, dem ital. Dichter (1265-132D1: der Art, dem Geist Dantes entsprechend, in der Art Dantes: ihm waren Verse von -er Schönheit gelungen; Dantische Szenen, groteske Bilder des Grauens und der Qual (Th. Mann. Zauberberg 626). Daphne [dafra], die; -. -n [griech. daphne = Lorbeerbaum): svw. tSeidelbast; Daphnia fdafnia], die; - [nach der Nymphe Daphne] (Zool.): Gattung der Wasserflöhe: Daphnie I'dafnia], die; -. -n (Zool.): Vertreter einer Familie bis 6 mm großer Wasserflöhe: die bekannteste Gattung der -n ist die Daphnia; Daphnin [daf ni.n], das; -s [zu t Daphne]: Bestandteil einer Seidelbastrinde, der vielfach als Arznei verwendet wird. Darabukka [darabuka]. Darbuka [darbu:ka. ...buka]. die; -. -n [arab. darabukka]: arabische Trommel. daran [daran, mit bes. Nachdruck: da.ran] <Adv.) [mhd. däran(e), ahd. där(a) ana]: l.a) an dieser Stelle, an diesem Ort: an diesem Gegenstand: es klebt, hängt etwas d.; laß midi mal d. riechen; wo ist das Geschäft mit den schönen Auslagen, kommen wir noch einmal d. vorbei?; * nahe/dicht d. sein, etw. Bestimmtes zu hm (fast, beinahe soweit sein, durch einen Umstand dazu gebracht worden sein, etw. Bestimmtes zu tun): ich bin nahe d. zu verzweifeln, die Sache aufzugeben; b) an diese Stelle, an diesen Ort. an diesen Gegenstand: du darfst dich nicht d. lehnen; das Schild hing sehr hoch, er mußte dicht d. gehen. 2.a) an dieser Sache. Angelegenheit o. ä.: kein Wort ist d. wahr; er arbeitet schon lange d.; d. ist nicht zu rütteln; mir liegt [viel] d.; Sie werden viel Freude d. haben; b) an diese Sache. Angelegenheit o.a.: die Geschichte ist ihm peinlich, rühre lieber nicht d.; er denkt jetzt nicht mehr d.; das ist die letzte Möglichkeit, er klammert sich d.; c) in dieser Hinsicht, hinsichtlich dieser Sache, Angelegenheit o. ä.: es wird nach Bodenschätzen gesucht, denn das Land ist arm d.; wir haben keinen Bedarf mehr d.; d. wird sich nichts ändern; d) durch diese Sache, Angelegenheit: auf Grund dieser Sache. Angelegenheit: ich wäre beinahe d. erstickt; er hatte Krebs und ist d. gestorben. 3. / unmittelbar] nach diesem Vorgang. Geschehen o.a. {erfolgend]: es wurde ein Film gezeigt, und d. anschließend, im Anschluß d. fand eine Diskussion statt, d. schloß sich eine Diskussion. darfn-, Dar*n- (vgl. auch: dran-. Dran-): -gäbe, die <o. PI.) (geh.. selten): Opfer, Einsatz: er hat es erreicht unter D. seiner gesamten Habe; -geben <st. V.; hat) (geh.): opfern, einsetzen, hifigeben: er wäre bereit, alles daranzugeben, wenn sie dadurch gerettet werden könnte; -«ehen <unr. V.; ist): mit etw. beginnen, etw. in Angriff nehmen: er ging daran, die Bücher ins Regal einzuordnen; -machen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): mit etwas beginnen, etw. in Angriff nehmen: sie machten sich daran, ihre Sachen auszupacken; -setzen <sw. V.; hat): 1. einsetzen, aufbieten, aufs Spiel setzen: er hat alles, alle seine Kräfte darangesetzt, um dieses Ziel zu erreichen. 2. <d. + sich) (ugs.) sich an eine Arbeit o. ä. setzen, sie in Angriff nehmen: es ist noch viel Post zu erledigen, wenn wir uns daransetzen, werden wir bis zum Abend fertig damit; -wenden (wandte/wendete daran, hat darangewandt/darangewendet) (geh.): aufwenden, einsetzen, aufbieten: er hat viel Mühe. Zeit darangewandt, dies alles zu bewerkstelligen. darauf [darapf. mit bes. Nachdruck: 'da:rapfl <Adv.) [mhd. dar üf, dar üfTe. ahd. dar üfl: l.a) auf dieser Stelle, auf dieser Unterlage, auf diesem Gegenstand o. ä.: an der Wand hing ein Regal, d. lagen, standen Bücher; er trug einen Hut mit einer bunten Feder d.; er hat ein Grundstück gekauft u. will d. eine Tankstelle bauen; b) auf diese Stelle, auf diese Unterlage, auf diesen Gegenstand o.a.: sie nahm einen Hocker und legte die Beine d.; die Farben leuchten, wenn die Sonne d. scheint; c) in Richtung auf diese Stelle, diesen Ort: auf dieses Ziel zu: er hat d. geschossen, obwohl es verboten ist; dort ist das Haus. d. müßt ihr zugehen. 2.a) auf dieser Sache. Angelegenheit o.a.: dies ist die Grundidee, und d. bauen wir weiter auf; d. fußen alle Überlegungen; b) auf diese Sache, Angelegenheit o.a.: wir 484
Darlehens- kamen nur kurz d. zu sprechen; dies ist der Hauptgrund, ich muß noch einmal d. hinweisen; wie kommst du nur d.? 3. a) auf diese Sache, Angelegenheit o. ä. als Ziel, Zweck. Wunsch hin: er sprach von Pünktlichkeit und daß er d. dringen müsse; er ist ganz versessen d.; also d. willst du hinaus; das ist unser aller Wunsch, und d. wollen wir anstoßen; b) auf diese Sache, Angelegenheit o. ä. als Grund, Voraussetzung hin: es war nur ein kleines Inserat, aber es meldeten sich viele d.; der Gutschein ist verfallen, d. bekommen Sie nichts mehr. 4.a) nach diesem Vorgang, Ereignis o.a., danach, dann: erst ein Blitz, unmittelbar d. ein Donnerschlag; ein Jahr d. starb er; b) auf jmdn., etw. folgend.dahinter.danach: zuerst kamen die maskierten Kinder, d. folgten einige bunte Wagen. 5. infolgedessen, daraufhin, deshalb: er hatte gestohlen und war d. von der Schule verwiesen worden; sie stellte den Antrag und bekam d. auch den Zuschuß. Vgl. drauf. darauf-: f drauf-. darauffolgend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): nächst.... danach folgend: dieser und der -e Wagen; er erfuhr es erst am -en Tag; daraufhin [daraufhin, mit bes. Nachdruck: da> rayfhm] <Adv.>: 1. aus diesem Grund. Anlaß: infolgedessen: er wurde angezeigt und d. verhaftet; man inserierte, und es meldeten sich d. viele Bewerber; er hat d. seine Pläne geändert. 2. im Hinblick darauf, unter diesem Gesichtspunkt, zu diesem Zweck: etwas d. prüfen, ob es für bestimmte Zwecke geeignet ist; der Text enthält noch einige Fehler und muß d. noch einmal gelesen werden. daraus [da*raps. mit bes. Nachdruck: da:rausj <Adv.) [mhd. dar Ü3, ahd. dä(r) üal: 1. aus diesem Raum. Behältnis, Gefäß o.a. /heraus!: sie ging zum Brunnen und schöpfte d.; das ist mein Glas, wer hat d. getrunken?; sie öffnete den Koffer und holte ein Kleid d. hervor. 2.a) aus dieser Sache. Angelegenheit, diesem Vorgang o. ä.: wir alle kennen diese Geschichte und sollten d. Konsequenzen ziehen; d. ist zu ersehen, daß Vorsicht am Platze ist; es war seine Schuld, aber sie hat ihm nie einen Vorwurf d. gemacht; sie wollen verreisen, aber es wird wohl nichts d.; mach dir nichts d.! (nimm es nicht ernst!): b) aus diesem Stoff, aus dieser Materie o.a.: sie kauft den Stoff und näht sich ein Kleid d.; auch d. wird öl gewonnen; d. (aus diesem kleinen Laden) ist ein großes Geschäft geworden; c) aus dieser Quelle, Unterlage, aus diesem Werk: sie nahm das Buch und las d. vor; d. hat er schon öfter zitiert; hier ist das Protokoll, d. geht eindeutig hervor, daß ... Vgl. tdraus. darben [darbn] <sw. V.; hat) [mhd. darben, ahd. darben] (geh.): a) Entbehrungen auf sich nehmen, in Not leben: sie haben zeitlebens [gehungert und] gedarbt; das Volk darbte; <subst.:> Sein armer... Bruder hatte es nach vieUäh- rigem Darben dahin gebracht, daß er sich ein kleines Pferd halten konnte (Jahnn. Geschichten 231); b) Hunger leiden: zu Essen gab es genug, sie brauchten nicht zu d.; c) an etw. Mangel haben: Ihr Herz darbt nicht (Bild und Funk 7. 1967. 35); Kinder, die in ihren Familien darben ... Als gehöre das Darben schon zum Kindsein, wohlgemerkt zu einem, bei dem die wirtschaftlichen Sorgen nicht im Vordergrund stehen (Kaschnitz. Wohin 199). darbieten <st. V.; hat) [mhd. darbieten, ahd. tharabiatan] (geh.): l.a) in einer Aufführung, Vorführung zeigen; auffuhren: Folklore. [Volkstänze d.; alles, was das Ensemble darbot, hatte Niveau; b) vortragen, zu Gehör bringen: es wurden Gedichte und Lieder dargeboten. 2. <d. + sich) a) sich zeigen, sich.darstellen; sichtbar, erkennbar werden: eine herrliche Aussicht bot sich uns dar; völlig nackt bot sie sich den Blicken dar; der Inselkranz am Horizont bot sich in seiner vollen Schönheit dar (Geissler. Wunschhütlein 81); ein Anblick von unvergeßlicher Widerlichkeit bot sich dem Knaben dar (Th. Mann. Krull 38); b) sich anbieten, ergeben; deutlich, offenbar werden: er ergriff die nächste Gelegenheit, die sich ihm darbot; Münsterer schwankte immerhin, als jene neue Laufbahn sich ihm darbot (Doderer. Wasserfälle 113). 3. reichen, anbieten, geben: den Gästen wurden erfrischende Getränke dargeboten; Ü er schlug die [ihm] dargebotene Hand (das Angebot zur Versöhnung) aus; Da lebt sie (= die Fichte) nun, ungestört den ganzen Tag der Sonne und Jedem Wind dargeboten (Molo, Frieden 35); Wirsich bot keinen schönen Anblick dar (R. Walser, Gehülfe 178); <Abl. zu 1 :)D§rbietung.die: -. -en: 1. <o. PI.) (geh.) a) das Aufführen. Vorführen, Zeigen: er sieht seine Hauptaufgabe in der D. moderner Stücke; b) das Vortragen: die D. des Lehrstoffes könnte anschaulicher sein. 2. etw. Aufgeführtes, Vorgetragenes; Vorführung: artistische, musikalische -en; <Zus.:> DgrbietunBskunst, die; -: die vollendete D. der Artisten. darbringen <unr. V.; hat) [mhd. darbringen, ahd. tharabrin- gan] (geh.): 1. hingeben, schenken, opfern: den Göttern Opfer d. 2. entgegenbringen, zuteil werden lassen: dem Jubilar wurden Glückwünsche dargebracht; <Abl.:> Dar- bringung. die; -. -en. Darbuka: t Darabukka. darein [da'rain. mit bes. Nachdruck: da:rajn] <Adv.) [mhd. dä(r) In. ahd. därta) in] (geh.): 1. in dieses, in diese Sache hinein: sie nahm das Papier und wickelte das Buch d.; ein Teig mit vielen d. verarbeiteten Gewürzen; sie aber soll ihr Haupt d. hüllen (Th. Mann. Joseph 294). 2. in diese Angelegenheit, Lage, Situation o.a.: eine schwierige Aufgabe, du mußt dich d. vertiefen; er hat sich wohl oder übel d. ergeben. darein- (vgl. drein-): -finden, sich <st. V.; hat) (geh.): sich mit dieser Sache abfinden; sich auf diese Sache einstellen: sie muß sich nach dem Tod ihres Mannes erst langsam d., nun alles allein zu entscheiden; -mengen, sich <sw. V.; hat): in dieser Sache, Angelegenheit als ein Bestandteil mit dabeisein: Sie liebte ihren Gatten, aber es mengte sich ein wachsendes Maß Abscheu darein (Musil. Mann 105); -mischen, sich <sw. V.; hat): sich in diese Sache, Angelegenheit einmischen, ohne Aufforderung an dieser Sache teilnehmen: mische dich lieber nicht darein, wenn sie sich streiten; -reden <sw. V.; hat): sich injmds. Angelegenheiten, in ein Gespräch einmischen u. jmdm. seine eigene Meinung aufdrängen: das ist seine Sache, und niemand hat ihm dareinzureden; du kannst nicht immer d., wenn sie sich unterhalten; -setzen <sw. V.; hat) (geh.): aufbieten, einsetzen, mobilisieren: er setzte seinen Ehrgeiz d., als erster fertig zu sein; andere setzten ihren Stolz darein, auch noch dem Todfeind gegenüber „objektiv*4 ... zu bleiben (K. Mann. Wendepunkt 225). darf [darfl: t dürfen. Darg, Dark [dark], der; -s. -e [aus dem Niederd.. zusgez. aus mniederd. darrig. mniederl. darrinck. H. u.l (nord- westd.): fester Moorgrund, torfartige Schicht (z. B. an der Nordseeküste). Dargebot, das; -[eis [zu tdarbieten (3)] (Technik): einer Betriebsanlage zur Verfügung stehende Menge an Wasser, Energie o.a.: das D. wichtiger Rohstoffe; in dieser Region ist der Wasserbedarf größer als das D. darin [darin; mit bes. Nachdruck: da:nn] <Adv.) [mhd. dä(r) in. ahd. dar inj: 1. in dieser Sache, in diesem Raum, diesem Gefäß o.a.: ein Zimmer mit einem Schrank und einem Bett d.; wie viele Menschen wohnen d.?; er holte ein Kästchen und entnahm ihm einige der d. enthaltenen Briefe. 2. in dieser Sache, in dieser Beziehung; hinsichtlich dieser /Tat/sache, Angelegenheit: sie bewunderte seine Schlagfertigkeit, d. war er ihr überlegen; d. stimme ich völlig mit Ihnen überein; d. liegt ein Widerspruch. Vgl. drin. darinnen [dannan, mit bes. Nachdruck: 'daTinan] (Adv.) [mhd. darinnen] (geh.): svw. tdarin (1): er sah das Haus vor sich und dachte an die Menschen, die d. lebten. Dark: TDarg. Dark horse l'da:k 'hos), das; - -. - -s ['hasiz; engl, dark horse = dunkles Pferd] (Pferdesport): noch nicht bekanntes Rennpferd. darlegen <sw. V.; hat) [mhd. dar legen = (offen) irgendwohin legen]: ausführlich erläutern, erklären; in aller Deutlichkeitausführen: etw. schriftlich d.; den Sachverhalt überzeugend d.; sie hat ihm ihre Gründe dargelegt; er versuchte vor der Kommission darzulegen, wie sich alles zugetragen hatte; <Abl.:> Darlegung, die; -. -en [mhd. darlegunge]: 1. das Darlegen, Erklären, Ausführen: er unterbrach sie öfter bei der D. des Sachverhalts. 2. das Dargelegte; vorgebrachte Erklärung, Ausführung: ihre eingehenden -en wurden zur Kenntnis genommen. Darlehen, (seltener:) Darlehn ['da:;le:(d)n], das; -s. - [aus dar (tda) u. t Lehen]: bestimmtes Kapital (meist in Form von Geld), das jmdm. für eine bestimmte Zeit zur Nutzung überlassen wird: ein D. aufnehmen; jmdm. ein [zinsloses] D. gewähren. Darlehens-, Darlehns-: ^bedingung. die; -geber, der 485
Darlehn (Bankw.): Geldinstitut od. Privatperson, diejmdm. ein Darlehen gewä/irt; -geschäft, das:... daß ein bedeutender Teil der Kassen ... mit seinem langfristigen Darlehensgeschäft an die Grenze des zulässigen Ausleihvolumens gestoßen ist (Welt 20. 8. 65, 11); -kasse, die: Geldinstitut, das Darlehen gewährt; -vnehmer, der (Bankw.): jmd.% der bei einem Geldinstitut od. einer Privatperson ein Darlehen aufnimmt; ^stimme, die; ^vertrag, der: Vertrag, der über ein Darlehen abgeschlossen wird; Die Zinsen können dann nicht angehoben werden, wenn im Darlehnsvertrag die Zinserhöhung ausgeschlossen ist (Mieterzeitung 12. 1975, 2); -ztns, der: 1. <o. Pl.> Zinssatz für ein Darlehen; der Guthabenzins 2,5 Prozent und der D. 4,5 Prozent (DM 5, 1966. 12). 2. <PI.> Zinserträge. Zinsen als Vergütung für ein gewährtes Darlehen. Darlehn: t Darlehen. Darlehns-: t Darlehens-. d&rleihen <st. V.; hat) (geh.): als Darlehen geben; europäische Kapitalisten hatten den Pflanzern Vorschüsse und Hypotheken dargeliehen (Jacob, Kaffee 248). Darling ['da:glii). 'da:hnl. der: -s. -s [engl, darling]: Liebling (meist als leicht scherzh. Anrede). Darm [darm], der; -[eis. Därme [dermo: mhd. darm. ahd. dar(a)m]: 1. der Verdauung dienendes, schlauchförmiges Körperorgan bei Mensch u. Tier; Rhabarber schlägt auf den D. (wirkt sich so aus, doli man abführen muß. doli man Durch/all bekommt); jede Aufregung schlägt bei ihm auf den D. (verursacht Darmbeschwerden, ruft Durchfall hervor); * einen kurzen D. haben (scherzh.; etwas, was man gerade gelesen (gier gehört und noch nicht richtig geistig verarbeitet hat. weiterer zählen); sich (Dativ) in den D. stechen (salopp scherzh.; eine Blähung abgehen lassen). 2. bearbeiteter, vorwiegend bei der Wurstherstellung verwendeter Darm (I) von Schlachttieren; die Violinsaiten sind aus D.; Wurst im [künstlichen] D. D^rm-: -abschnitt, der; -ausgang. der: letzter Abschnitt des Mastdarms; ^bad, das (Med.): während eines Bades mit einer entsprechenden Vorrichtung votn After her wiederholt durchgeführte Spülung des Dickdarms; ^bakterie, die (meist Pl.>: zur Darmflora gehörende* im Darm (1) lebende Bakterie; -bein, das (Anat.): meist groliflächiger, vor allem dem Ansatz der Muskulatur der hinteren Gliedmaßen dienender Knochen des Beckengürtels bei Wirbeltieren; -bereich, der <o. PI.); -bhitung, die (Med.): Blutung in das Darminnere (z.B. aus Darmgeschwüren) od. nach außen (z.B. bei Hämorrhoiden); -bruch, der (Med.): Durchbruch (Riß od. Loch) durch die Darmwand mit Austritt von Darmin/talt in die Bauchhöhle; Mhirdibruch, der: svw. t ^bruch; ^ein- gang, der: an den Magenausgang anschließender erster Abschnitt des Dünndarms; ^einbuif, der: svw. t Einlauf (2); -entleenmg, die: -Entzündung, die: entzündliche Erkrankung des Darms, bes. des Dünndarms; ~erkrankung, die; -fisteh die (Med.): angeborene od. krankhaft entstandene bzw. operativ angelegte röhrenförmige Verbindung zwischen einem Darmteil u. der Körperoberfläche od. einem Hohlorgan; ^flora, die (Med.): Gesamtheit der im Darm (I) von Menschen u. Tieren lebenden Bakterien u. Pilze; HZesdiwiir, das: Geschwür im Bereich des Darmes (1), meist als Folge entzündlicher Darmerkrankungen; -Infektion, die; ^Inhalt, der; -kanal, der: svw. t^trakt; -katarrh, der: (mit einer Darmentzündung verbundene) Diarrhö; -kolik. die; -krankheit, die: -krebs, der; -lähmung, die: das Fehlen der Muskelarbeit der Darmschlingen; -parasit. der: im Darm (1) von Mensch u. Tier schmarotzender Parasit; ^Perforation, die: vgl. T^bruch; -resektion, die: operative Entfernung von Teilen des Darms (1); ~riB, der: vgl. t^bruch; Mrohn das (Med.): Gwnmischlauch, der. durch den After eingeführt, dazu dient. Gase abzuleiten od. Darmspülungen vorzunehmen; ^saft. der (Med.): von der Darmschleimhaut abgesonderte, vorwiegend der Verdauung dienende Flüssigkeit; ^salte, die: aus Darm (2) hergestellte Saite für Zupf- u. Streichinstrumente. Tennisschläger u.a.; ^schleim, der (veraltet): svw. t^saft, dazu: -Schleimer, der: jmd., der Darmsaiten herstellt (veraltete Berufsbez.): Zu den abgelehnten Berufen gehören ... der D.. der Papiersackmaschi- nenführer (FAZ 8. 11. 61. 5). ^Khleknerei, die; -. -en (veraltet): Darmsaitenfabrik; -scMefanhaut, die: Schleimhaut, innere Wandschicht des Darms (1). deren Oberfläche durch Falten u. Darmzotten meist sehr vergrößert ist; -schlinge, die: in einer Windung verlaufendes Stück des Darms (1); -Spülung, die (Med.): der Entleerung od. Reinigung der unteren Darmabschnitte dienende Spülung des Darmes durch Einbringen von Flüssigkeit durch den After; -stein, der: svw. t Enterolith; ^Störung, die: Störung einer od. mehrerer Funktionen des Darms (1); -tätigkeit. die <o. PL): durch den Darm (1) von vorn nach hinten verlaufende, wellenförmige Muskelkontraktionen, die den Darminhalt befördern; -tragheit, die: zu Verstopfung führende mangelhafte Darmtätigkeit; Obstipation; -trakt, der: Strang des Darms (1) in seiner Gesamtlänge; ^tuberkulöse, die (Med.): Tuberkulose der Lymphknoten im Darmbereich; ^verschlin- gung, die: gefährliche krankhafte Erscheinung im Darmbereich, bei der sich eine Darmschlinge um ihre Achse dreht; -Verschluß, der (Med.): durch verschiedene Ursachen (z. B. durch Darmverschlingung) hervorgerufener Verschluß in einem Darmabschnitt, der eine lebensgefährliche Abschnürung. Verstopfung. Darmlähmung o.a. zur Folge hat; -wand, die: aus mehreren Haut- u. Muskelschichten aufgebautes Gewebe, aus dem der Darm (1) besteht; -wind, der: aus dem After entweichende Blähung; Flatus; einen D. entweichen lassen; -zotte, die <meist Pl.>: kleine kegel- oder fingerförmige Ausstülpung der Schleimfiaut des Düntuiarms bei Wirbeltieren. darnach: t danach; Darnachachtung: t Danachachtung. dameben: f daneben. darnieder-: T danieder-. darob [da'rap, mit bes. Nachdruck: 'da:n>p| <Adv.> [mhd. dar obe. ahd. dar oba] (veraltet, noch altertümelnd od. scherzh.): aus diesem Grund, deswegen: man hatte ihn ausgelacht, und er ward, erbost; er wunderte sich d. (darüber). daß ...; Die Angestellten demolieren die Stätte ihres nutzlosen Wirkens ... und werden d. von der Polizei abgeführt (Hörzu44, 1973.89). Darr- [dar-): -dichte, die: Dichte des Holzes in absolut trockenem Zustand; -gewicht, das: Gewicht des Holzes in absolut trockenem Zustand; Mnalz, das: bei niedrigen Temperaturen auf der Darre getrocknetes Malz für die Branntweingewinnung; -ofen, der: Trockenofen für Malz. Hopfen, Getreide o. ä.; -sucht, die (veraltet): auf Mangel- od. Unterernäfirung beruhende chronische Ernährungsstörung bei jungen Tieren, bes. Fohlen. Darre [daraj. die; -, -n [mhd. darre, ahd. darral: l.a) Vorrichtung. Anlage zum Trocknen (xf. leichten Rösten von Malz. Getreide. Obst. Gemüse. Hanf. Torf u.a.: das Trok- kengut in die D. bringen, in der D. ausbreiten; b) das Darren: das Trockengut muß während der D. gewendet werden. 2. (veraltet) svw. tDarrsucht (2). darreichen <sw. V.; hat) (geh.): a) anbietemihinhalten, hinreichen: Selbstverständlich sollen die Speisen ... dem Auge wohlgefällig dargereicht werden (Hörn, Gäste 69); Der Angeklagte nimmt einen Schluck des dargereichten frischen Wassers (Noack, Prozesse 19); Ü er wies die dargereichte Hand (Angebot zur Versöhnung) zurück; b) als Geschenk geben, überreichen: den Gästen wurden zum Abschied Gaben dargereicht; <Abl.:> Darreichung, die; -. -en (geh.). darren [daran) <sw. V.; hat) [mhd. darren, ahd. darran; zu tDarre (DJ: in einer Darre da) trocknen od. leicht rösten; Malz. Hopfen, Hanf d.; <Abl.:> Dgrning, die; -. -en: der Ermittlung des Feuchtigkeitsgehalts u. des Darrgewichts dienende Trocknung organischer Stoffe, bes. von Holz. darstellbar [da^Itelba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich darstellen (1, 2, 3, 7) lassend: graphisch gut -e wirtschaA- liche Entwicklungen; diese Rolle ist für einen jungen Schauspieler kaum d.; (Chemie:) ein leicht -er StofT; darstellen <sw. V.; hat): 1. in einem Bild, einer Nachbildung o.a. wiedergeben, als Abbild gestalten; abbilden: etw. graphisch <±; alles Entsetzen war höchst naturalistisch dargestellt (Koeppen, New York 60); der Künstler hat ihn als Clown dargestellt; die Städte sind auf der Karte als rote Punkte dargestellt (eingezeichnet, wiedergegeben); kannst du mir sagen, wen/was dieses Bild darstellt (zeigt, wiedergibt)?; Ölbild, das ein junges Mädchen darstellte (Ott, Haie 247); die darstellende Geometrie (Geometrie, die sich mit den Abbildungen des dreidimensionalen Raumes in einer Ebene befaßt). 2. in einer Bühnenrolle verkörpern; (eine bestimmte Rolle) auf der Bühne gestalten, spielen: den Othello d.; weil ... der Kampf von Individuen gegen eine anonyme Macht nur schwer auf der Bühne darzustellen ist (Jens. 486
darüber- Mann 103); ein darstellender Künstler (Schauspieler. Tänzer); die darstellende Kunst (Schauspiel- u. Tanzkunst); * etwas/nichts d. (gut/schlecht wirken; großen/keinen Eindruck machen): in seinem schäbigen Anzug stellt er nichts dar; du mußt das Geschenk hübsch verpacken, damit es auch etwas darstellt. 3. in Worten deutlich machen, ein Bild von etw. entwerfen; beschreiben, schildern: Argumente klar, überzeugend d.; den Hergang des Geschehens ausführlich d.; er hat die Sache so dargestellt, als sei er unschuldig; Unter den Namen Ankaufswucher und Monopol werden Industrie und Handel als Verbrechen dargestellt (Sieburg. Robespierre 125); Aber er hatte sich doch keineswegs als Frauenhelden dargestellt (Sebastian. Krankenhaus 62). 4. die Bedeutung, den Wert, das Gewicht o. ä. einer Sache haben, gleichzusetzen sein mit; sein, bedeuten: dieser Sieg stellt den Höhepunkt in seiner Laufbahn dar; ... würde dieser Einwohnereine Steuerquelle von zwei Millionen ... d. (Th. Mann. Hoheit 134); Die Errichtung einer ... Verfassung stellt ein Zentralproblem ... dar (Fraenkel. Staat 253); die zusätzliche Arbeit stellt eine große Belastung für sie dar; Da Währungs-, Konjunktur- und Beschäftigungspolitik eine Einheit darstellen (Fraenkel. Staat 363); Über der Tür ... hing ein Etwas .... es stellte einen ausgestopften Auerhahn dar (Schnurre. Bart 43); Thibaut stellt den reinsten Gegensatz dar zu ... Laurence (Werfel. Berna- dette 322). 5. <d. + sich) a) sich als etw. Bestimmtes zeigen, erweisen, in bestimmter Weise, Eigenart erscheinen: die Sache stellt sich schwieriger dar als erwartet; die Geschichte ... stellt sich ... folgendermaßen dar (Brobrowski. Mühle 29); Nach dem Bericht stellte sich die Sache ungefähr so dar (Gaiser, Jagd 96); er hat sich als hervorragender Kenner der Geschichte dargestellt; Ferner stellen sich jene ... Unlustgefühle wissenschaftlich als De- pressionszustände ... dar (Th. Mann. Krull 124); b) sich durch entsprechendes Auftreten bemühen, anderen gegenüber die eigene Persönlichkeit als bedeutsam o. ä. herauszustellen: er hat den deutlichen Hang, sich darzustellen; Repräsentieren, für viele stehen, indem man sich darstellt, der erhöhte und zuchtvolle Ausdruck einer Menge sein (Th. Mann. Hoheit 60). 6. (geh.) etw., sich jmdm., einer Sache zeigen, zum Anblick o. ä. darbieten: daß er es süß und hoffnungsvoll gefunden hatte, dem Monde ... seine junge Nacktheit darzustellen (Th. Mann, Joseph 79); er ... verneigte sich, stellte sich eine Weile der Begeisterung dar und grüßte dankend (Th. Mann, Hoheit 110); doch weil sich beide Leute den Ärzten nicht vorher dargestellt hatten (Langgäs- ser. Siegel 157); Scherze ... über die einzelnen Aufgerufenen, die sich fast ganz entkleidet den Blicken d. mußten (Th. Mann. Krull 108). 7. (Chemie) gewinnen, herstellen: einen StofT auf synthetischem Weg d.; er versuchte, das Vitamin rein darzustellen; <Abl. zu 2:> Darsteller, der; -s, -\jmd.,der auf der Bühne eine bestimmte Rolle verkörpert. Schauspieler: der D. des Hamlet wurde besonders gelobt; Darstellerin, die; -. -nen: w. Form zu t Darsteller; darstellerisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>: die Schauspielkunst, die Verkörperung einer Rolle betreffend; schauspielerisch: ihre -en Fähigkeiten wurden besonders hervorgehoben; die Aufführung ließ d. einiges zu wünschen übrig; Darstellung, die; -. -en: l.a) das Darstellen (1), Wiedergabe in einem Bild, einer Nachbildung o.a.: die naturgetreue D. des Wassers auf diesem Gemälde ist verblüffend; etw. zur D. bringen (darstellen); *zur D. kommen/gelangen (dargestellt werden); b) etw. in einem Bild, einer Nachbildung o.a. Dargestelltes. Wiedergegebenes: eine graphische, schematische D.; die Mappe enthielt nur -en der Landschaft seiner Heimat. 2. Gestaltung einer Rolle auf der Bühne. Verkörperung einer Bühnenfigur: seine D. des Mephisto war eindrucksvoller als die seines berühmten Kollegen. 3. a) das Beschreiben, Schildern einer Sache, das Darstellen (3) in beschreibenden, schildernden Worten: eine erschöpfende D.; er unterbrach sie einige Male während ihrer D. des Vorgangs; er fuhr in seiner wortreichen D. fort; Der Leser möge ... nicht enttäuscht sein, wenn dies Büchlein keine erschöpfende D. der Stadt enthält, sondern nur Stadien des Erlebens (Sieburg, Paris 3); b) etw. mündlich od. schriftlich in beschreibenden, schildernden Worten Dargestelltes, Wiedergegebenes: geschichtliche -en; dieser wissenschaftlichen D. liegen viele Versuche zugrunde. 4. (Chemie) Gewinnung, Herstellung: ihm war zum ersten Mal die D. dieses Stoffes auf synthetischem Weg gelungen. Darstellung^: ^form, die: Gestaltungsform, in der etw. ; künstlerisch I dargestellt, wiedergegeben wird: als Maler, Dichter. Schauspieler nach neuen -en suchen; -gäbe, die: Fähigkeit. Gabe, etwas /künstlerisch! darzustellen, wiederzugeben; -kraft, die: es scheint, als wäre die D. des Künstlers in den letzten Jahren erlahmt; -kunst, die: künstlerische Fähigkeit, etw. darzustellen, zu gestalten; -mittel, das: Mittel (z.B. Fähigkeit. Möglichkeit. Methode, auch Material o.a.), mit dessen Hilfe etw. /künstlerisch! dargestellt, gestaltet, wiedergegeben wird od. werden kann: für diese schwierige Rolle reichen seine D. noch nicht aus; die hellen, leuchtenden Farben sind das wichtigste D. dieses Malers; -möglidikeit, die: schon von ihrem Aussehen her sind die -en dieser Schauspielerin begrenzt; -objekt, das: etw., was als Vorlage, Thetna o. ä. einer künstlerischen Arbeit dient: Tiere gehörten immer zu den bevorzugten -en dieses Bildhauers; -stil, der: der D. der Diva hat sich in den letzten zwanzig Jahren kaum gewandelt; -weise, die: Art u. Weise, in der etw. (künstlerisch] dargestellt, gestaltet, wiedergegeben wird. darstrecken <sw. V.; hat) (veraltet): anbietend hinhalten, hinstrecken, darreichen. dartun <unr. V.; hat) (geh.): a) deutlich zum Ausdruck bringen, erklärend ausführen: seine Gründe d.; er hat zur Genüge dargetan, wie es zu dieser Auseinandersetzung gekommen ist; Der Herr Bundesfinanzminister hat gestern hier dargetan, daß ... (Bundestag 189.1968.10204); b) erkennen lassen, deutlich tnachen: sein Verhalten tut dar. daß er nichts begriffen hat; Das halbe Jahrhundert ... hat zur Genüge dargetan, wie berechtigt diese Kritik und Warnung gewesen sind (Fraenkel, Staat 11). darüber [da'ry:bB. mit bes. Nachdruck: da:ry:bB) <Adv.) [mhd. dar über, ahd. där(a) ubere, där(a) ubirij: 1. (Ggs.: darunter 1) a) über dieser Stelle, diesem Ort, über diesem Gegenstand: an der Wand stand ein Sofa. d. hing ein Spiegel; wir wohnen im 2. Stock und er d. (ein Stockwerk höher); sie trug ein Seidenkleid und d. einen leichten Mantel; b) über diese Stelle, diesen Ort. über diesen Gegenstand: sie packte Wäsche in den Koffer, d. legte sie die Anzüge; c) über diese Stelle, diesen Ort, über diesen Gegenstand hinaus: die Mauer war zu hoch, man konnte nicht d. sehen; *d. hinaus (außerdem, überdies); d. hinaussein (ein bestimmtes Stadium, eine Enttäuschung o.a. überwunden haben): dieses Problem macht ihm nicht mehr zu schaffen, d. ist er längst hinaus. 2. a) über dieser Sache, Angelegenheit o.a.: es war eine schwierige Aufgabe, er hat lange d. gebrütet; b) über diese Sache, Angelegenheit; was diese Sache, Angelegenheit o.a. betrifft: d. müssen wir noch sprechen; er war sehr ungehalten d.; d. kann kein Zweifel bestehen; du brauchst dir keine Sorgen d. zu machen; das täuscht nicht d. hinweg, daß ...; d. wollen wir noch einmal hinwegsehen; es war eine Beleidigung, aber sie war. zeigte sich d. erhaben. 3. über dieses Maß, diese Grenze o.a. hinaus (Ggs.: darunter 3): das Alter liegt bei dreißig Jahren und d.; der Preis beträgt fünfzig Mark oder etwas d.; es ist schon zehn Minuten d. (später). 4. a) während dieser Zeit, währenddessen, dabei: die Sitzung hatte lange gedauert, es war d. Abend geworden; sie hatte eine Handarbeit gemacht und war d. eingeschlafen; b) dabei u. aus diesem Grund: die Kinder waren so eifrig bei ihrem Spiel, daß sie d. vergaßen, rechtzeitig nach Hause zu gehen. Vgl. drüber. darüber- (vgl. drüber-): -breiten <sw. V.; hat): über jmdn.. etw. als Decke o. ä. ausbreiten: ich ... breite das... Moskitonetz darüber (Grzimek. Serengeti 331); -fahren <st. V.; hat/ist): über diese Sache, diesen Gegenstand streichen: da noch etwas Staub auf dem Tisch lag. fuhr sie rasch mit der Hand, mit einem Tuch darüber; -liegen <st. V.; hat): über diesem Maß, Niveau, dieser Grenze o. ä. liegen; diese Sache wert-, zahlenmäßig o.a. übertreffen: dieser Kostenvoranschlag ist annehmbar, die Konkurrenz liegt mit ihrem Angebot weit darüber; -machen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): diese Sache in Angriff nehmen, damit beginnen: er hat die Arbeit längere Zeit liegen lassen, aber jetzt will er sich d.; das Essen stand kaum auf dem Tisch, da machten sie sich schon darüber (griffen sie tüchtig zu); -schreiben <st. V.; hat): über diesen Text, diesen Abschnitt o. ä. schreiben: er strich die Zeile durch und schrieb einen anderen Satz darüber; -stehen <unr. V.; hat): dieser Person od. Sache überlegen sein, darüber erhaben sein: diese kleinlichen 487
darum Vorwürfe stören ihn nicht, er vermag darüberzustehen; -steigen <st. V.; ist): I. über jmdn., etw. steigen: auf dem Gang lagen tote Soldaten, und sie mußten d. 2. (ugs. verhüll.) mit einer Frau geschlechtlich verkehren: über seine Nachbarin war er auch schon mal darübergestiegen. darum [da'rom. mit bes. Nachdruck: da:rom] <Adv.) [mhd. dä(r) umbe. ahd. dar umbi): 1. um diese Stelle, diesen Ort, um diesen Gegenstand herum: sie stellte den Strauß in die Mitte und baute d. die Geschenke auf; ein Häuschen mit einem Garten d. [herum). 2. um diese Sache. Angelegenheit o. ä.; hinsichtlich dieser Sache. Angelegenlieit o. ä.: die Geschichte ist noch nicht bereinigt, obwohl er sich d. bemüht hat; sie wird nicht d. herumkommen, es zu tun; d. ist es mir nicht zu tun (das ist es nicht, worauf es mir ankommt, das bedeutet mir nichts): es geht mir d. (ich habe vor, beabsichtige), eine Einigung zu erzielen. 3. ['da:rom] aus diesem Grunde, deswegen, deshalb: das Auto hatte einige Mängel, d. hat er es nicht gekauft; ach. d. ist er so schlecht gelaunt!: der Text ist groß gedruckt und d. gut lesbar; er hat es nur d. getan, weil ...: er ist zwar klein, aber d. (trotzdem) nicht schwach; (ugs. als nichtssagende Antwort [eines Kindes] aus Trotz. Verärgerung o. ä.:) warum tust du das? - d.! darym-: -binden <st. V.; hat): um diese Sache, diesen Gegenstand, um diese Stelle binden: das Geschenk ist verpackt, ich werde noch eine Schleife d.; -kommen <st. V.; ist): um diese Sache gebracht werden, ihrer verlustig gehen, sie verpassen: es war eigentlich sein Erbteil, aber durch diese Intrigen ist er darumgekommen: auf diese Weise sind wir darumgekommen, eine schöne Reise zu machen; -lesen <sw. V.; hat): um diese Sache, diesen Gegenstand, um diese Stelle legen: wir müssen einen Verband d.(um die verletzte Stelle); -stehen <unr. V.; hat): um diese Sache, diesen Gegenstand, um diese Stelle herum stehen: er sah von weitem die Unglücksstelle und die Menge, die darumstand. darunter [da'runtB, mit bes. Nachdruck: da:runtB] <Adv.) [mhd. dar under. ahd. dar underej: 1. (Ggs.: darüber 1) a) unter dieser Stelle, diesem Ort. unter diesem Gegenstatid: wir wohnen im 2. Stock und er d. (ein Stockwerk tiefer): sie trug nur einen Morgenmantel und nichts d.; b) unter diese Stelle, diesen Ort. unter diesen Gegenstand: sie hoben die Platte an und stellten die Klötze d. auf. 2.a) unter dieser Sache. Angelegenheit o. ä.: was hat man d. zu verstehen?; es war ein großer Verlust für sie. sie hat sehr d. gelitten; b) (selten) unter diese Sache: das ist kein gutes Motto, d. können wir die Tagung nicht stellen. 3. unter diesem Maß. dieser Grenze o.a. (Ggs.: darüber 3): die Temperatur soll dreißig Grad betragen oder etwas d.; der Zaun ist höchstens zwei Meter hoch, eher etwas d.; d. (billiger) kann ich die Vase nicht verkaufen; d. tut er es nicht (ugs.; mit weniger gibt er sich nicht zufrieden). 4.a) unterIin dieser Menge, dazwischen: sie kaufte Äpfel und merkte zu spät, daß einige angefaulte d. waren; in vielen Ländern, d. der Schweiz/(seltener:) d. die Schweiz, ist diese Entwicklung zu beobachten; b) unter diese Menge, in diese Gruppe, Kategorie: es wurden mehrere Bilder ausgezeichnet, d. gehörten auch einige von bisher unbekannten Malern. darunter-: -bleiben <st. V.; ist): unter diesem Maß. Niveau, dieser Grenze o. ä. bleiben: der Kostenvoranschlag wurde nicht überschritten, die tatsächlichen Kosten blieben sogar darunter; -fallen <st. V.; ist): zu dieser Gruppe. Kategorie o. ä. gehören, gerechnet werden: von dieser Sache. Bestimmung o. ä. betraffen werden: die Männer dieser Jahrgänge wurden eingezogen, aber er fiel zum Glück nicht darunter; die Vorschriften wurden geändert, diese Angelegenheit fällt jetzt nicht mehr darunter; -gehen <unr. V.; ist): 1. (ugs.) unter diese Sache, diesen Gegenstand o.a. passen: der Schirm ist groß genug, wir gehen beide darunter. 2. unter dieses Maß, Niveau, diesen Wert o. ä. gehen, diese Grenze unterschreiten: dieser Preis ist schon sehr niedrig, wir können unmöglich noch d.; -heben <st. V.; hat) (Kochk.): vgl. ^ziehen (2): zuletzt hebt man den Eischnee darunter (Hörn. Gäste 176); -liegen <st. V.; hat): unter diesem Maß. Wert, Niveau, dieser Grenze o. ä. liegen, sein: diese Klasse ist gut. die Parallelklasse liegt mit ihren Leistungen/ die Leistungen der Parallelklasse liegen darunter; -mischen <sw. V.; hat): 1. unter diese Masse, diesen Stoff o. ü. mischen, mengen: der Teig ist noch nicht fertig, du mußt noch etwas Mehl d. 2. <d. + sich) sich unter diese Gruppe, Menge o. ä. mischen, begeben: die Menschenmenge wuchs, unauffällig hatten sich Kriminalbeamte daruntergemischt; -schreiben <st. V.; hat): unter diesen Text, diesen Abschnitt o. ä. schreiben: er las die Aufgabe durch und schrieb die Note darunter; -setzen <sw. V.; hat): (seinen Namenszug o.a.) unter dieses Schriftstück o.a. setzen, schreiben: er las das Protokoll durch und setzte seine Unterschrift darunter; -ziehen <unr. V.; hat): 1. unter dieses Kleidungsstück ziehen, etw. anziehen, was man dann unter einem anderen Kleidungsstück trägt: die Jacke ist nicht warm genug, du mußt einen Pullover d. 2. (Kochk.) vorsichtig unter diese Masse, diesen Teig metigen: wenn der Teig angerührt ist. wird der Eischnee mit einem Schneebesen daruntergezogen; restliches Wasser mit Mehl verquirlen ... Kräuter und Sahne d.. kurz aufkochen (Hörzu 36. 1975. 82). Darwinismus [darvi'nismus]. der; -: von dem engl. Naturforscher Darwin (1809-1882) begründete Lehre von der stammesgeschichtlichen Entwicklung der Lebewesen durch Auslese: ein katholischer Priester begibt sich ... auf das Gebiet des D. und seiner Evolutionstheorie (Natur 18); Gegen den D. haben die christlichen Konfessionen erbittert gekämpft (Gehlen. Zeitalter 28); Darwinist [darvi'nist]. der; en. -en: Anhänger Darwins, des Darwinismus: darwinjstisdi <Adj.; o. Steig.): den Darwinismus betreffend, auf ihm beruhend, für ihn charakteristisch, in der Art des Darwinismus. das: tder. dasein <unr. V.; ist; Zusschr. nur im Inf. u. Part.): 1. vorhanden, verfügbar sein: sieh mal nach, es muß noch Brot d.; Dienerschaft ... Einer ist nur dafür da. ihm die Visitenkarten voranzutragen (Th. Mann. Krull 278); Konferenzen sind nur dazu da (gibt es nur. um), festzustellen, wie weit jeder ... derartige Gewichtsverschiebungen ... respektiert (DönhofT. Ära 182). 2. a) leben, am Leben sein, existieren: von den alten Leuten, die er gekannt hatte, waren nicht mehr viele da; sicherlich würde er in dieser Wohnung weiterleben, anders, aber d. (A. Zweig. Grischa 403); sie war nur noch Tür ihn da; b) (ugs.) wach, bei Bewußtsein sein: langsam wachte er auf. aber er war noch nicht ganz da; „Inzwischen ist Heinz geistig wieder voll da." Statt der... befürchteten Gedächtnislücken kann sich das komische Genie von einst ... wieder an weit zurückliegende ... Episoden erinnern (Hörzu 6. 1974. 14). 3. anwesend, zugegen sein: es ist niemand da; ich bin gleich wieder da (komme gleich zurück). 4. eintreten, sich ereignen, geschehen: endlich war der Augenblick da. auf den er gewartet hatte; ein solcher Fall ist noch nie dagewesen; mit dieser Leistung überbot er alles bisher Dagewesene; <subst.:) Dasein, das; -s. -e: 1. <o. PI.) das Vorhandensein. Bestehen, Existieren: das D. Gottes; bei dem Fest traf er Verwandte, von deren D. er bis dahin nichts gewußt hatte. 2- <PI. ungebräuchl.) das menschliche Leben, bes. im Hinblick auf seine Voraussetzungen u. Bedingungen: menschliche Existenz: sich das D. erleichtern; ein trauriges, menschenwürdiges D. (Uhren; der tägliche Kampf ums D.; ein Urwald aus ^en (Benn. Stimme 33); *9eln D. fristen (kümmerlich leben). 3. <o. PI.) das Anwesendsein, Zugegensein: sein bloßes D. beruhigte sie. dasein»-. Daseins-: -angst, die: svw. f Existenzangst; -bedin- gune. die: svw. t Existenzbedingung; -berechtigung, die: Nutzen, sinnvolles Vorhandensein (als etw.]: etw. findet darin/dadurch seine D.; einer Sache die D. absprechen; diese Institution hat nach wie vor ihre D.; Nun ist es zweifellos viel einfacher, die Anzahl der in Frankreich hergestellten Typen von T-Eisen ... herabzusetzen, als die Conciergen abzuschaffen, obgleich es nichts gibt, über dessen tiefe Sinnlosigkeit alle Welt sich so einig ist wie die Hausmeister ... Sie haben allerdings die tiefste D.. die es in diesem Lande überhaupt gibt (Sieburg. Paris 43); D. und Nutzen des aufwendigsten ... Waflensystems (Spiegel 48.1965,113); -bewältigung.die haben die Künstler niemanden, der ihnen den ... berufsfremden Teil der D. abnimmt (Zeit 7. 2. 75. 17); -erhaltend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): am Leben erhaltend, die Existenz erhaltend: dieses Medikament ist für sie geradezu d.; Erhaltung, die; -form» die: Art u. Weise der Gestaltung des Lebens, der Existenz: Lebensform: Wer den Zauber dieser D. einmal gekostet hat. dem bleibt die Sehnsucht danach Im Blute (K. Mann. Wendepunkt 92); -frage, die: svw. T Existenzfrage: wo es um nackte -n geht (Kirst. 08/15. 760); -freude, die: svw. t Lebensfreude; -gestaltung. die: Gestaltung des 48R
datieren Lebens\ der Existenz; -gefühl, das: svw. t Lebensgefühl; Grundlage, die: Sie ( = die industrielle Gesellschaft) verschafft der zeitgenössischen Welt eine unvergleichbar verbreiterte D. (Fraenkel, Staat 38); ^hungrig <Adj.>: svw. t lebenshungrig; -kämpf, der: die Bemühungen. Anstrengungen, die nötig sind, um sich seinen Lebensbereich, seine Existenz zu sichern, um sich im Leben zu behaupten, zu bestehen: wir stehen hier alle in einem harten D.; -möglkJi- keit, die; -müde <Adj.>: svw. t lebensmüde; -recht, das: svw. t ^Berechtigung; -Verfehlung, die: aristokratische und bürgerliche Lebensformen: Sie erschienen mir als Ursache deutschen Verderbens, der deutschen D. (Niekisch, Leben 154); -Vorsorge, die: Maßnahmen zur Absicherung des Daseins (2). der Existenz: Als Gemeinschaftsaufgaben dieser Art werden ... lebensnotwendige Leistungen der D. erbracht (Fraenkel, Staat 345); -weise, die: svw. Nform; -wille.der: svw. t Lebenswille; -zweck, der: svw. t Lebenszweck. daselbst [da-] <Adv.) [mhd. da selbKe)st. da selbes] (geh.. veraltend): an dieser Stelle, an diesem Ort. da. dort: Die mannigfachen Verstrickungen, die d. von allen Seiten auf sie einstürmten (Nigg. Wiederkehr 60). Dash [dej]. der; -s. -s [engl. dash. zu: to dash = spritzen, schütten]: Spritzer, kleine Menge (bei der Bereitung eines Cocktails). 'dasig[da:zi9l <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [zu tda] (Schweiz., österr. mundartl.): hiesig. Masig [-] <AdJ.> [mhd. dasic. zu: däse = träge Person] (südd.. österr. mundartl.): verwirrt, schüchtern, benommen: er war ganz d.; er ist nicht so leicht d. zu machen (einzuschüchtern, zu überlisten). dasitzen <unr. V.; hat): (vor jmds. Augen) an einer Stelle, einem Ort sitzen: traurig, gelangweilt, wie gelähmt d.; er saß da und hatte den Kopf in die Hände gestützt; ich sitze in der Badehose da (Grzimek. Serengeti 116); Ü sie sitzen ohne jede Unterstützung da (ugs.; haben keinerlei Unterstützung). dasjenige: tderjenige. daß [das] (Konj.) [mhd.. ahd. da3l: I. leitet Gliedsätze ein I. <in Inhaltssätzen) a) leitet einen Subjekt-. Objekt-. Gleichsetzungssatz ein: daß du mir geschrieben hast, hat midi sehr gefreut; er weiß, daß du ihn nicht leiden kannst; du mußt dafür sorgen, daß alles klappt; b) leitet einen Attributsatz ein: gesetzt den Fall. d. ...; unter der Bedingung, d. ...; ungeachtet dessen, d. ...; die Tatsache, d. er hier war. zeigt sein Interesse. 2. <in Adverbialsätzen) a) leitet einen Kausalsatz ein: das kommt davon/das liegt daran, d. du nicht aufgepaßt hast; b) leitet einen Konsekutivsatz ein: die Sonne blendete ihn so. d. er nichts erkennen konnte/blendete ihn. so d. er nichts erkennen konnte; c) leitet einen Instrumentalsatz ein: er verdient seinen Unterhalt damit, d. er Zeitungen austrägt; d) leitet einen Finalsatz ein: hilf ihm doch. d. er endlich fertig wird. 3. in Verbindung mit bestimmten Konjunktionen, Adverbien, Präpositionen: das Projekt ist zu kostspielig, als d. es verwirklicht werden könnte; [anjstatt d. er selbst kam, schickte er seinen Vertreter; kaum d. er hier war. begann die Auseinandersetzung; man erfuhr nichts, außer/nur d. er überraschend abgereist sei: er kaufte den Wagen, ohne d. wir es wußten; (veraltet, noch altertümelnd od. scherzh.): dieses Proviantpaket schenk ich dir. auf d. du dick und rund wirst. II. leitet Hauptsätze mit der Wortstellung von Gliedsätzen ein. die meist einen Wunsch, eine Drohung, ein Bedauern o.a. ausdrücken: d. ihn doch der Teufel hole!; Daß ihr euch nicht besauA. ihr Schweine! (Bieler, Bonifaz 7). Dassel [das)], die; -. -n [H. u.. wohl zu niederd. dase = Stechfliege]: svw. f Dasselfliege. Dassel-: -beule, die: durch die Larve der Dasselfliege in der Haut [des Rückens1 von Säugetieren, bes. Huftieren verursachte beulenartige Verdickung; -fliege, die: oft hummelartig behaarte, große Fliege, die*ihre Eier auf der Haut von Säugetieren ablegt; -larve, die; -plage, die. dasselbe: t derselbe; dasselbige: fderselbige. dastehen <unr. V.; hat): 1. (vor jmds. Augen) an einer Stelle, einem Ort stehen: stumm d.; er stand da wie vom Blitz getroffen. 2. sich in einer bestimmten Lage, Situation, Verfassung befinden: nach diesem Sieg stehen sie glänzend da; die Firma steht gut da (ist wirtschaftlich gesund); seit dem Tod ihrer Mutter steht sie allein da (hat sie keine Angehörigen mehr); Wir stünden ganz anders da auf dieser Konferenz, wenn die Amerikaner so ... intransi- gent wären wie wir (Dönhoff. Ära 138); nun, wie stehe ich jetzt da? (ugs.; habe ich das nicht gut gemacht, bin ich nicht großartig?)', wie stehe ich denn jetzt vor ihnen da! (jetzt bin ich vor ihnenI blamiert); Die wollen alle möglichst fein vor ihren Damen d. (Fallada. Jeder 33); dann würden wir ... in den Augen jener Völker heute noch als Militaristen und Barbaren d. (Dönhoff. Ära 149); das ist eine einzig dastehende (unerreichbare, fabelhafte) Leistung. Dasymeter [dazy'me:tB]. das: -s. - [zu griech. dasys = dicht u. t-meterj: Gerät zur Bestimmung der Gasdichte. Datarie [data ri:], die; - [zu spätlat. datärium = Datumsangabe im Brief, zu: data. tDate] (hist.): päpstliche Behörde zur Erledigung von Gnadenakten u. Vergabe von Pfründen; Date [deit], das; -[s]. -s [amerik. date < engl, date = Datum. Zeitpunkt < afrz. date < spätlat. data, 2. Part. (Fem.) von lat. dare. tdatum]: I. Verabredung. Rendezvous. Treffen mit einem Freund, einer Freundin: sie verabschiedete sich rasch, denn sie hatte noch ein D. an diesem Tag. 2. jmd., mit dem man ein Date (1) hat; Datei [da'taj]. die; -. -en [zu t Daten, analog zu: Kartei]: nach zweckmäßigen Kriterien geordneter, zur Aufbewahrung geeigneter Bestand an sachlich zusammengehörenden Belegen od. anderen Dokumenten, bes. in der Datenverarbeitung: Karteien. Belegordner, geordnete Bücherbestände sind -en herkömmlicher Art; Elektronische -en, aufweiche die Datenbanken nur zurückzugreifen brauchen, gibt es schon bei zahlreichen öffentlichen Verwaltungen (MM 10. 5. 1969. 4); Daten [da:tn] <P1.) [2: nach engl. data. PI. von: datum < lat. datum. tdatum]: 1. PI. von t Datum. 2. (durch Beobachtungen. Messungen, statistische Erhebungen u.a. gewonnene) [ Zahlen ] werte, (auf Beobachtungen, Messungen, statistischen Erhebungen u.a. beruhende) Angaben, formulierbare Befunde: die exakten technischen D. eines neuen Autotyps; D. sammeln, gewinnen; Unsere D.: Mein Mann ist 47. ich bin 46. Unser Sohn ist 23 (Hörzu 7. 1974. 86); Neben der Setzung gesamtwirtschaftlicher D.. die den Planungsbedürfnissen der Monopole entgegenkommen ... (Stamokap 62). 3. (Math.) zur Lösung od. Durchrechnung einer Aufgabe vorgegebene Zahlenwerte. Größen: Im Verlauf einer Untersuchung ... futterte Robey den Elektronenrechner mit den D. von Kometenbahnen (Spiegel 44, 1965. 171). daten-, Daten-: -bank, die <PI. -banken): technische Anlage, in der große Bestände an Daten (2) zentral gespeichert sind; -bestand, der: Bestand, vorhandene Menge an Daten (2) aus einem bestimmten Bereich; -material, das <o. PI.): Material, als Unterlagen dienende Sammlung von Daten (2) aus einem bestimmten Bereich; -schütz, der (jur.): Schutz des Bürgers vor Beeinträchtigungen seiner Privatspftäre durch unbefugte Erhebung, Speicherung u. Weitergabe von Daten (2). die seine Person betreffen, dazu: -schutzbeauf- tragte.der u. die: jmd., der von einer unabhängigen Kontrollinstitution beauftragt ist, bei Errichtung u. Betrieb einer Datenbank die Beachtung der vorhandenen Bestimmungen zu überwachen, -Schutzgesetz, das; -techniker, der: Techniker, Ingenieur, der elektronische Datenverarbeitungsanlagen bedient; -träger, der: etw. (Lochkarte, Lochstreifen. Ma- gnetbaml. Magnetplatte), worauf Daten (2). meist in kodierter Form, gespeichert werden können: die Programmeingabe erfolgt über Tastatur. Magnetkassette. Magnetkonten oder andere D. (MM 8. 10. 1971. 38); Als D. ... haben sich Kleinlochkarten ... bewährt (Elektronik 11. 1971. 401); -typistin, die: weibliche Schreibkraft, die Datenmaterial in eine entsprechende Maschine eingibt: -Übertragung, die: Übermittlung von bxformationen auf weitere Entfernungen mit Hilfe entsprechender technischer Anlagen; -verarbeitend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): die Datenverarbeitung betreffend, zu ihr gehörend, ihr dienend: -e Maschinen: -Verarbeitung, die [für engl, data processing]: Prozeß, bei dem mit Hilfe entsprechender technischer Anlagen vorgegebene, gespeicherte Daten (2), häufig in Form von Zahlen, nach bestimmten Verarbeitungsvorschriften bearbeitet u. ausgewertet werden: elektronische D. (Abk.: EDV), dazu: ^verarbei- tungsanlage, die: elektronische od. elektromechanische Rechenanlage, die bei der Datenverarbeitung eingesetzt wird. datierbar [da'ti:?ba:?] <Adj; o. Steig.; nicht adv.): sich datieren lassend: die frührömischen Bauten sind schlecht erforscht und kaum d.; datieren [da'ti:renl <sw. V.; hat) 489
Datierung [wahrsch. < frz. dater < mlat. datäre, zu lat. datum, t datum]: I. mit einem Datum, einer Zeitangabe versehen: einen Brief [nachträglich, im voraus] d.; einen Vertrag, eine Urkunde d.; der Brief ist vom 31. Oktober datiert (trägt das Datwn 31. Oktober). 2. die Entstehungszeit von etwas bestimmen, angeben: die Archäologen haben die Funde nicht d. können/in die Mitte des 3. Jh.s datiert. 3.a) seit einem bestimmten Zeitpunkt bestehen, zu einer bestimmten Zeit begonnen haben: unsere Freundschaft datiert seit Dezember 1973; ihre Bekanntschaft datiert schon seit Kriegsende; Dieser Vorgang datiert nicht erst 1945. er begann wesentlich früher (MM 26. 10. 1965, 6); b) aus einer bestimmten Zeit stammen, von einem bestimmten Er- eignis herrühren: dieser Fund datiert aus der spätrömischen Zeit; der Brief datierte vom 4. Mai 1936 (wurde am 4. Mai 1936 geschrieben): von diesem Tage an datiert die Waldmannsche Manie, sich im Familienkreise der französischen Sprache zu bedienen (A. Kolb. Daphne 6); <auch d. + sich): an jenem Tage datierte sich meine zweite große Schuld (Grass, Blechtrommel 301); <Abl.:> Datierung, die; -, -en: l.a) das Datieren (1). Versehen mit einer Zeitangabe: die D. eines Schriftstückes vergessen; b) Zeitangabe auf einem Schriftstück: die -en [auf diesen Urkunden] sind alle lesbar. 2.a) das Datieren (2), Bestimmen der Entstehungszeit von etwas: bei der D. dieser Funde ergaben sich erhebliche Schwierigkeiten; b) Angabe der Entstehungszeit von etwas: bei dieser etruskischen Vase weichen die -en der Archäologen ziemlich voneinander ab. Dating [deitm]. das; -s. -s [amerik. dating. zu engl, to date = einen Zeitpunkt ausmachen]: Verabredung, Rendezvous, Treffen zwischen jungen Leuten: ein D. haben. Dativ [da.ti:fl, der; -s. -e [...i:va; lat. (casus) dativus = das Geben betreflfend(er Fall), zu: dar? = geben; lat. Übersetzung von griech. (ptösis) dotike = das Geben betreffend (er Fall)] (Sprachw.): 1. Kasus, in dem häufig das Objekt eines intransitiven Verbs u. bestimmte Umstandsangaben stehen: Wen\fall, dritter Fall: die Präposition ..bei" regiert heute ausschließlich den D.; das Substantiv steht hier im D., wird in den D. gesetzt; Abk.: Dat. 2. Wort, das im Dativ (1) steht: der Satz enthält mehrere -e; <Abl.:> dativisch [da'ti:vij] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.); (Zus. zu 1:> Dativobjekt, das (Sprachw.): Ergänzung eines (intransitiven) Verbs im Dativ, im Dativ stehendes Objekt: Dativus ethicus [da'ti:vos e.tikos], der; - -, ...vi ...ci [...vi ...itsi; lat. dativus = Dativ u. ethicus < griech. ethikös = das Gemüt betreffend]: freier Dativ, drückt persönliche Anteilnahme u. Mitbetroffenheit des Sprechers aus (z. B. Du bist mir ein geiziger Kerl!); dato [da:to] <Adv.> [urspr. lat. Dativ (Ablativ) zu: datum. I datum] (Kaufmannsspr. veraltet): heute: drei Monate nach d.; vgl. a dato; *bis d. (bis jetzt, bisher): das war mir bis d. nicht bekannt; <Zus.:> Datowechsel, der (Bankw.): Wechsel, der zu einem bestimmten Zeitpunkt nach dem Ausstellungstag eingelöst werden kann. Datscha I'datja], die; -. -s u. ...sehen. Datsche, die; -. -n [russ. datscha. urspr. = (vom Fürsten verliehene) Schenkung, zu: dat = geben]: Jür den Sommeraufentltalt bestimmtes! russisches Holzhaus: Chruschtschow führte die Algerier und seinen Enkel mit Besitzerstolz durch die Gewächshäuser auf seiner D. bei Moskau (Zeit 8. 5. 64. 8). Datschi ['da:tJU der; -s, -s [zu südd. Datsch = etw. Breitgedrücktes, Flaches] (bayr.): mit Obst (v. a. Pflaumen) belegter, flacher Hefekuchen: Datschkappe [datj-]. die; -. -n (landsch.): flache Schirmmütze. Dattel ['dat}]. die; -. -n [mhd. datel < ital. dattilo. span. dätil < lat. daetylus = Dattel < griech. däktylos. aus dem Semit.]: 1. walzenförmige, wenig saftige, aber süße Frucht der Dattelpalme von gelbgrüner bis dunkelbrauner Farbe. 2. (derb) Vagina. Dattel-: ^kern, der: in der Dattel enthaltener, länglicher, sehr harter Kern mit tiefer Längsfurche: -palme, die: bis zu 30 m hohe Palme mit rauhem Stamm, langen, kurzgestielten, gefiederten Blättern u. Datteln als Früchten (wichtigster Oasenbaum Afrikas u. Südwestasiens): ^pfbume, die: I. Vertreter der Gattung der Ebenholzgewächse, die als Bäume od. Sträucher mit etwa 200 Arten in den Tropen u. Subtropen vorkommen u. z. T. wohlschmeckende Früchte tragen. 2. to- matenähnliche Frucht verschiedener Dattelpflaumenarten: straube, die (meist Pl.>: Weintraube verschiedener Sorten. deren große, längliche, fleischige Beeren als Tafeltrauben geschätzt sind. DatterkJi ['datoru;]. der; -s (landsch.): svw. tTatterich. datum ['da:tom; mhd. datum < lat. datum = gegeben. 2. Part, zu: dare = geben, ausfertigen, schreiben]: (in alten Briefen u. Urkunden) geschrieben, ausgefertigt: Abk.: dat.; Datum [-]. das; -s. Daten [mhd. datum. subst. aus tdatum]: l.a) dem Kalender entsprechende Zeitangabe. Tagesangabe: das heutige D. ist der 31. Oktober 1974; Unsere heutige Nummer trägt das D. vom 9. Februar 1962 (Dönhoff. Ära 53); ein Schriftstück mit dem D. versehen; b) Zeitpunkt: ... daß Athen voll von seinem Ruhm sei. Es sei ein historisches D. für die Philosophie (Brecht. Geschichten 119); Sie hatte ihn zum Manne genommen, als sie eben einundzwanzig Jahre alt geworden war, und selbst dies frühe D. hatte sie nur deshalb abgewartet, weil ... (Mostar. Liebe 100); eine Entdeckung neueren -s (eine noch nicht weit zurückliegende Entdeckung). 2. Faktum: die ... Trennung der Gesellschaft in Klassen durchzieht als bestimmtes D. alle ihre Teilbereiche (Stamokap 17). Vgl. Daten. Datums-: ^angäbe, die: ein Brief ohne D.; ^aufdruck. der: der D. auf der Packung ist unleserlich; -grenze, die: ungefähr dem 180. Längengrad östlich bzw. westlich von Green- wich folgende Linie, bei deren Überschreitung ein Unterschied in der Datumsangabe von einem Tag auftritt: -Stempel, der: Stempel auf der eingegangenen Post, der das Eingangsdatum angibt. Dau, Dhau [dau], die; -, -en [engl. d(h)ow < arab. däw(a)]: Zweimastschiff mit Trapezsegeln (ander ostafrikanischen u. arabischen Küste). Daube [dajiba], die; -. -n [wahrsch. beeinflußt von frz. douve < mlat. dova, Nebenf. von: doga < spätlat. doga, wohl < griech. doche = Behälter]: 1. gebogenes Seitenbrett eines Fasses od. eines ähnlichen Holzgefäßes. 2. hölzerner Würfel als Ziel beim Eisschießen. Daube! [dajibl], die; -. -n [entstellt ausTauchber. zu ftauchen u. Ber = Netz zum Fischfang < mhd. ber(e)]: (österr.): Fischnetz. Daubenholz, das: für Dauben (1) geeignetes, vorgesehenes Holz. daubieren [dobhren] <sw. V.; hat) [frz. dauber, urspr. = (mit Weiß) übertünchen < lat. dealbäre] (veraltet): (von Fleisch u. a.) dämpfen, dünsten. Dauer ['daue], die; -. -n [spätmhd. dür, zu mhd. düren. türen. t'dauern]: 1. <fachspr. PI. Dauern) Zeitspanne von bestimmter Länge: Zeitraum: die D. des Krankenhausaufenthaltes ist noch unbestimmt; für die D. eines Jahres/ von einem Jahr; während der D. unseres Aufenthaltes. 2. <o. PI.) das Andauern, Fortbestehen: unbegrenzte Zeit: dieses Glück hatte keine D.; *auf die D. (für längere Zeit): der Lärm ist auf die D. nicht zu ertragen; von D. sein (Bestand haben, fortbestehen): von kurzer/von begrenzter/nicht von langer D. sein (nicht lange währen, nicht lange bestehen): sein Arbeitseifer war nur von kurzer D. dauer-, Dauer-: ^ackerland, das (Landw.): Ackerland, das ständig ackerbaulich genutzt wird: -auftrag, der (Bankw.): Überweisungsauftrag für regelmäßig zu leistende, dem Betrag nach feststehende Zahlungen: -aussehender, der (Med.): klinisch gesunder Mensch, der nach einer überstandenen Infektionskrankheit Krankheitserreger zeitweilig od. dauernd ausscheidet: -ausstellung, die: ständige Ausstellung: -ausweis, der: über einen längeren Zeitrawn zu etwas berechtigender Ausweis: -backware, die: Gebäcksorte, die auch bei längerer Lagerung nicht an Qualität u. Geschmack verliert: ^bad, das (Med.): bei bestimmten Hautkrankheiten u. Verbrennungen angewandtes stunden- bis tagelanges Vollbad: ^belasten <hat; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): ständig, über längere Zeit belasten: der neue Stereohörer ... kann max. mit 100 mW dauerbelastet werden (Funkschau 19. 1971. 1945); -belastung, die: ständige, über längere Zeit sich auswirkende Belastung: Der Übergang von einer akuten zu einer D. setzt bei nicht entzündlichen Beanspruchungen des Organismus typische Mechanismen der Anpassung ... in Gang (Medizin II. 270); ^beschäftigung, die: jmdn. für eine D. suchen; -betrieb, der: das ständige In-Betrieb- Sein von etw.: 10 Jahre Haltbarkeit bei D.; ^brandofen, der: svw. Nbrenner (1); -brenner, der: 1. Ofen, der eine bestimmte Mindestzeit ohne weitere Brennstoffzufuhr u. ohne sonstige Bedienungsmaßnahmen weiterbrennt: Aus 490
daumen-, Daumen - Kanonenöfen wurden D. (Spiegel 1/2. 1966. 20); Ü daß das Frauenzentrum sich nicht als Durchlauferhitzer versteht, sondern als D. (Spiegel 25. 1974. 11). 2. (ugs.) a) Theaterstück, Film. Schlager o. ä. mit bes. langer Erfolgsdauer; b) langer Kuli: ... daß Loriot beschloß, aus dem Küßchen einen D. zu machen (Hörzu 7. 1974. 16); c) jmd., der lange Zeit hindurch / beruflich Beachtliches leistet: Johannsen ... bei Eintracht Braunschweig als ..D." und ..Meistermacher" gefeiert (MM 21. 9. 71, 15); -ehe. die (Verhaltensf.): Bei Vögeln aber, die in jahrelanger D. leben (Lorenz. Verhalten I. 231); die Schneegans kennt ... eine D. zwischen zwei Geschlechtspartnern (Tier 11, 1971, 30); ^ei, das <meist PI.) (Zool.): mit einer bes. festen Hülle zum Überdauern ungünstiger Lebensbedingungen ausgestattetes Ei bestimmter Süßwassertiere (z. B. Strudelwürmer); ^einrichtung, die: etwas, was über einen langen Zeitraum hin als Einrichtung, Maßnahme o. ä. aufrechterhalten wird, vorhanden ist. sich häufig, regelmäßig wiederholt, im Laufe der Zeit zur Gewohnheit geworden ist: ihre ursprünglich unregelmäßigen Zusammenkünfte wurden zur D.; -elastisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e hochfeste Gewebeschläuche (Elektronik 11, 1971, A 83); -erfolg, der: lange an/ialtender Erfolg eines Theaterstücks, Films o. ä.: -erscheinung, die: das ist eine D. bei dieser Krankheit; ^feldbau, der (Landw.): während des ganzen Jahres erfolgender Anbau von Nutzpflanzen (bes. in den Tropen); -flug. der: langer Flug o/we Zwischenlandung; -formen <P1.) (Biol.): Organismen, die sich über erdgeschichtlich lange Zeiträume mehr od. minder unverändert erhalten haben; ^frost, der: lang anhaltende Frostperiode, dazu: ^Frostboden» der: in der Tiefe ständig gefrorener, nur in der warmen Jalireszeit oberflächlich auftauender Boden; -gast, der: a) häufiger Gast: er ist in dieser Kneipe D.; b) Gast, der für lange, unbegrenzte Zeit bleibt: in dem Hotel wohnen auch Dauergäste; Ü von den Dauergästen des Elends (Langgässer, Siegel 472); -gesdiwindigkeit.die: über längere Stunden beibehaltene Geschwindigkeit eines Fahrzeugs; -gewebe, das (Bot.): pflanzliches Zellgewebe, das keine Fälligkeit zur Zellteilung mehr besitzt; -heilung, die (Med.): nach entsprechenden Untersuchungen als abgeschlossen geltende Ausheilung einer Krankheit; -Institution, die: Gruppengespräche als D. (Wohngruppe 14): -karte, die: Fahrkarte. Eintrittskarte o.a., die fiir längere Zeit, für die Dauer von etwas Gültigkeit hat u. während dieser Zeit immer wieder benutzt werden kann; -krause, die: svw. t -welle; -krise. die: lang anhaltende Krise, bes. im politischen u. wirtschaftlichen Bereich; -künde, der: svw. tStammkunde: Ü er ist schon ein richtiger D. bei der Polizei (scherzh.; er fällt bei der Polizei wegen seiner häufigen Vergehen auf)', -kundschaft, die: svw. t Stammkundschaft; -lauf, der: tätigerer / Übungs Jlauf in gleichmäßigem, nicht allzu schnellem Tempo; -leihgabe, die: Leihgabe für unbegrenzte Zeit: die Gemälde in dieser Abteilung sind -n eines Sammlers: -leistung, die: Das rührt daher, daß bei reinen -en die Frau dem Mann zumindest gleichwertig sein dürfte (Frankenberg. Fahren 136); -hitsdier, der: großer Lutscher; -marsch, der: langer; Übungs imarsch; -mieter, der: sie vermieten die Wohnungen nur an D.; -obst, das: Obst, das sich lange hält; -posten, der: svw. f -Stellung; -Prüfung, die: Material- u. Fahrerprüfung über lange Strek- ken u. Zeiträume, bes. im Autorennsport; -redner, der (abwertend): Redner, der allzulange spricht, kein Erde findet; -regehmg, die: ob ... eine D. möglich ist. die dann ab 1973 Gültigkeit haben müßte (Bundestag 189.1968.10252); -regen, der: die Überschwemmung ist durch den D. verursacht worden; -schaden, der: nach Krankheit od. Unfall zurückbleibende körperliche Schädigung; -schlaf, der: tage- bis wochenlang durchgeführter Heilschlaf; -schütz, der: als Saisonschutz, der etwa sechs Monate hält, oder als aufwendigen D.. der zwar nicht das Leben des Autos, aber doch ein paar harte Winter übersteht (DM Test 49. 1965. 38); -seilender [tSeiler]: svw. tBestseller. Longseller; -Sitzung, die: Sitzung, die allzulange dauert; -skat, der (scherzh.); -spore, die <meist Pl.> (Bot.): sehr widerstandsfähige Spore niederer Pflanzen, die vor der Keimung eine Ruhezeit hat; -Stellung, die: berufliche Stellung für eine sehr lange, für unbegrenzte Zeit; -«trau, der (Elektrot.): für harten Dauerstreß der elektrischen Praxis... für Dauerströme von 0.5 bis 32 A (Funkschau 20. 1971. 2071); -test, der: Die Stoflbe- züge der Sitze und Seitenteile sind, wie unser D. bewiesen hat.erstaunlich3trapazierfähig(Auto6.1965.23);-ton,der: über längere Zeit anhaltender Ton: ein D. im Radio bei Sendeschluß; -tropfinfusion, die (Med.): über einen längeren Zeitraum tropfenweise erfolgende, meist intravenöse Infusion; —typen <P1.>: svw. f-formen; -Verhältnis, das: über längere Zeit bestehendes Liebesverhältnis; -wald. der (Forstw.): naturgemäß bewirtschafteter Wald, bei dem keine Kahlschläge vorgenommen werden; -wäre, die: durch bes. Behandlung wie Trocknen, Räuchern, Sterilisieren. Gefrieren o.a. für längere Zeit haltbar gemachte Ware; -welle, die: künstliche Wellung der Haare, die durch Einwirkung bestmunter Chemikalien auf das über kleine Spulen gewickelte Haar hervorgebracht wird; -Wirkung, die: lange, unbegrenzt anhaltende Wirkung; -wurst, die: aus rohem Fleisch. Speck, Salz u. Gewürzen hergestellte Wurst, deren Haltbarkeit durch Räuchern, Lufttrocknung u. Feuchtigkeitsenfzug erhöht wirdfz. B. Plockwurst, Salami o.a.); -zelle, die <meist PI.) (Biol.): fertig ausgebildete Körperzelle, die (im Gegensatz zu den embryonalen Zellen) nicht mehr teilungsfähig ist; -zustand, der: meist unangenehme Lage o.a., in der sich jmd. od. etw. immer wieder von neuem oder ständig befindet: der Geldmangel ist bei uns schon zum D. geworden. dauerhaft <Adj.; -er. -este> [frühnhd. dauerhaftig]: einen langen Zeitraum überdauernd, beständig, fest: eine endgültige u. -e Regelung anstreben; ein -es (haltbares, widerstandsfähiges) Material; der Friede war nicht d.; <Abl.:> Dauerhaftigkeit, die; -; 'dauern ['dauen] <sw. V.; hat) /vgl. dauernd/[mhd. türen,düren < mniederd..mniederl. düren < lat. düräre]: 1. eine bestimmte Dauer (1) haben; eine bestimmte /begrenzte! Zeit währen, anhalten: die Sitzung dauerte zwei Stunden; das dauert seine Zeit; das dauert mir zu lange; ein Weilchen wird es schon noch dauern; Wissen Sie. wie lange meine Jugend gedauert hat? (Frank. Tage 67); Mensch, das dauert aber (Grass, Katz 38). 2. (geh.) Bestand haben, unverändert bestehenbleiben: diese Freundschaft wird d.; die Menschen siechen, verfallen, sterben oder gehen frei aus und vergessen. Die Akten dauern (A. Zweig. Grischa 195); Denn sie scheinen sich geheimnisvoll zu erneuern und doch zu d. wie ein Baum und ein Feld (Fallada. Herr 27). Mauern [-1 <sw. V.; hat) [mhd. türen. urspr. = (zu) teuer dünken, (zu) kostbar vorkommen, zu t teuer] (geh.): jnuitn. leid tun, bei jmdm. Mitleid erregen: die kranken Leute dauerten ihn sehr; irgendwie dauerte ihn auch wieder, daß die Wirtschaft daniederlag (Bredel. Väter 284); ihn dauerte (reute) das viele Geld. dauernd ['dajicnt] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [1. Part, zu t'dauern (2)j: a) für längere Zeit in gleichbleibender Weise vorhanden, wirkend, geltend; fortwährend, ununterbrochen, ständig: er hat hier seinen -en Wohnsitz; die Gefahrward, vorhanden; b) häufig auftretend, wiederkehretut; immer wieder: -e Belästigungen. Störungen; er kommt d. zu spät. Däumchen [dDym^n],das. -s, -: fDaumen; Daumen [dau- manl. der; -s. - <Vkl. t Däumchen) [mhd. düme. ahd. thümo. eigtl. = der Dicke. Starke]: erster u. stärkster, kurzer Finger mit nur zn>ei Gliedern, der den übrigen Fingern gegenübergestellt werden kann: das Kind lutscht am D.; *am D. lutschen (ugs.; nichts zu essen haben): D./Däumchen drehen (ugs.; nichts tun u. sich langweilen, gelangweilt sein)'. jmdm./fiir imdn. den D. drücken/halten (ugs.; jmdm. in einer schwierigen Sache Erfolg, gutes Gelingen wünschen / u. in Gedanken bei ihm sein/; das Daumendrücken galt früher als ein Zauber, mit dem Dämonen u. Hexen gebannt werden sollten); auf etwas den D. drucken (ugs.; auf etwas bestehen): auf etwas den D. halten/haben (ugs.; dafür sorgen, daß etwas nur sinnvoll ausgegeben, verwendet wird; etwas nicht ohne weiteres herausgeben): sie hielt den Daumen auf die Vorräte, hatte den D. auf den Vorräten; jmdm. den D. aufs Auge drücken/halten/setzen (ugs.; imdn. durch brutale Zwangsmittel zu etw. veranlassen, jmdn. erbarmungslos zwingen; eigtl. vom Zweikampf, bei dem der Unterliegende zur Unterwerfung gezwungen werden soll) [etw.] über den D. peilen (ugs.; eine Schätzung nur grob, ungefähr vornehmen). daipnen-, Daunen-: Abdruck, der: der D. auf einem Glas hat den Einbrecher verraten; ^breit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): etwa so breit wie ein Daumen: eine -e Spalte; ^breite, die: der Rock ist um [eine] D. zu lang; wenn Sie da rüberse- 491
Däumling hen. eine D. links der Siegessäule (Kant, Impressum 151); -dick <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es Seil: -groß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit dem -en Hautfetzen, der von seiner Hand abhing (Johnson. Mutmaßungen 111); -lutsdier. der (abwertend): Kind, das häufig am Daumen lutscht, -nagel.der; -register, das: /halbkreisförmige/ Ausstanzungen am vorderen Rand der Buchseiten eines Nachschlagewerkes, die. meist nach alphabetischem Prinzip, das Nachschlagen mit Hilfe des Daumens erleichtern: ^schraube, die <meist PI.) (hist.): ein Folterwerkzeug: *imdm. [die] -n anlegen/ansetzen/aufsetzen (jmdn. unter Druck setzen, ihn in grober, rücksichtsloser Weise zu etwas zwingen): -sprang, der: scheinbare Bewegung des vor die Augen gehaltenen Daumens bei abwechselnd - erst links, dann rechts - geöffnetem Auge, die als Hilfsmittel zur Schätzung der Entfernung od. des Abstandes dient: -stark <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): svw. t-dick: ein -er Zweig. Däumling ['dqymlinl. der; -s, -e [frühnhd. deum(er)ling]: l.a) Schutzkappe für den Daumen: b) (landsch.) den Daumen bedeckender Teil des Handschuhs. 2. <o. PL) durch ihre Winzigkeit (Größe eines Daumens) u. ihre Gewitztheit charakterisierte Märchengestalt. Daune fdapna]. die; -. -n (meist PI.) [niederd. düne < mniederd. dün(e) < aisl. dünn]: kleine, zarte Feder mit weichem Kiel, die sich unter den Deckfedern der Vögel befindet: Flaumfeder: die Kissen sind mit -n gefüllt. dlaunen-, Daunen- -bett. das: mit Daunen gefülltes Deckbett: -decke, die; -feder. die; -fiilhmg, die: ein Kissen mit D.; -kissen, das; -kleid, das: das noch weiche Federkleid, der Flaum junger Vögel: ^weich <Adj.; o. Steig.): sehr weich u. zart wie Daunen. Dauphin [do'fS:]. der; -s, -s [frz. dauphin (daufin. dalfinfus]) = von 1349-1830 gültiger Titel des frz. Thronfolgers, davor des Herrschers der Dauphinö (Teil von Burgund), H. u.] (hist.): französischer Thronfolger: Ü der Regierungschef glaubte in ihm seinen D. (Nachfolger) gefunden zu haben. 'Daus [daus; viell. verhüll. Entstellung für ..Teufel44] nur noch in Fügungen wie ei der D.!, was der D.! (veraltete Ausrufe des Erstaunens, der Verwunderung): Herr Wolzo- gen mußte plötzlich aus Pütz weg. Ei der D.? Und wohin? Er hat einen Befehl bekommen (Kuby. Sieg 106). 2Daus [-]. das; -es. Däuser ['drwzBl. auch: -e [mhd.. ahd. düs < afrz. dous = zwei < Tat. duo(s)]: 1. zwei Augen im Würfelspiel. 2. As in der deutschen Spielkarte. David[s]stern[da:fit(s)-.auch: da:vit(s)-].der;-[e]s.-e[nach David (etwa 1000-970). der zentralen Königsgestalt der jüdischen Geschichte]: jüdisches Glaubenssymbol in der Form eines sechszackigen Sterns, der aus zwei gleichseitigen, ineinandergeschobenen Dreiecken besteht: den ... jüdischen Buben, der nicht die Armbinde mit dem Davidsstern trug (MM 13. 3. 74, 15). Davis-Cup [deivis-]. der; -s, Davis-Pokal, der; -[e]s [nach dem Stifter, dem amerik. Diplomaten u. Tennisspieler D. F. Davis (1879-1945)]: (um 1900 gestifteter) bedeutendster, im Tennissport bei internationalen Mannschaftswettbewerben vergebener Wanderpokal. Davit[de:vit],der; -s, -s[engl.davit. viell. zum Eigennamen David] (Seew.): kranähnliche, dreh- u. schwenkbare Hebevorrichtung auf Schiffen für Anker. Rettungsboote u. a. davon [daTon, mit bes. Nachdruck: da:ßn] <Adv.> [frühnhd. darvon, mhd. davon]: l.a) von dieser Stelle, diesem Gegenstand, dieser Person entfernt: hier ist die Unglücksstelle, und nur einige Meter d. [entfernt] ist eine steile Böschung; Ü wir sind noch weit d. entfernt (haben noch lange keine Lösung gefunden): b) von dieser Stelle als Ausgangspunkt, von diesem Gegenstand weg: dies ist die Hauptstraße, und d. zweigen einige Nebenstraßen ab; das Schild klebt so fest an dem Brett, daß es nicht d. zu lösen ist. 2. von dieser Sache. Angelegenheit /als Ausgangspunkt I: hinsichtlich dieser Sache. Angelegenheit, im Hinblick darauf: über diese Sache. Angelegenheit: es war ein Schock für sie. aber sie hat sich wieder d. erholt; das Gegenteil d. ist wahr; d. hast du doch nichts (das bringt dir doch keinen Nutzen). 3. durch diese Sache. Angelegenheit verursacht: durch dieses Mittel. Verfahren, durch diesen Umstand, dadurch: d. hast du nur Arger, wirst du nur krank; es war so laut, ich bin d. aufgewacht; das kommt d.! (ugs.; die Folgen waren ja abzusehen, waren dir ja bekannt f). 4. von dieser Menge als f AnJteil, von diesen Personen: hast du schon d. gegessen, genommen?; das ist die Hälfte d. 5. von dieser Sache, diesem Material als Grundlage: aus diesem Material. Stoff, daraus: hier ist Wolle, du kannst dir einen Schal d. stricken; d. (von diesen IfinanziellenJ Mitteln) kann man nicht leben. 6. (nordd.) in bestimmten Verwendungen in getrennter Stellung: da habe ich nichts von. davgn-: -bleiben <st. V.; ist) (ugs.): sich von etw. entfernt halten: etw. nicht berühren, anfassen: die Waffe ist zu gefährlich, du sollst d.!; -brausen <sw. V.; ist): sich geräuschvoll, mit großer Geschwindigkeit fahrend entfernen: mit dem Motorrad d.; -eilen <sw. V.; ist): sich eilig entfernen: sehr schnell weggehen, fortlaufen: -fahren <st. V.; ist): sich fahrend entfernen: weg-, fortfahren: -fliegen <st. V.; ist): sich fliegend entfernen: weg-, fortfliegen: -galoppieren <sw. V.; ist): sich galoppierend entfernen: -gehen <unr. V.; ist): einen Ort zu Fuß verlassen: weg-, fortgehen: er erhob sich und ging davon; Ü sie ist für immer davongegangen (geh. verhüll.; gestorben): -hasten <sw. V.; ist): sich mit Hast entfernen: hastig weg-, fortgehen: -humpeln <sw. V.; ist): sich humpelnd entfernen: -huschen <sw. V.; ist): sich lautlos, flink bewegend entfernen: -Jagen <sw. V.): 1. sich sehr schnell u. mit Heftigkeit entfernen Ost): er schwang sich aufs Rad und jagte davon. 2. vertreiben, verscheuchen, in die Flucht schlagen: weg-, fortjagen <hat): einen Hund d.; Ü er hat den Lehrling im Zorn davongejagt (ugs.; ihn entlassen, ihm gekündigt): -kommen <st. V.; ist): einer Gefahr entrinnen, aus einer unangenehmen Situation glücklich entkommen: mit dem Schrecken d.; er ist noch einmal [mit dem Leben] davongekommen; -lassen <st. V.; hat) in der Wendung die Finger davoniassen (tFinger); -laufen <st.V.; ist): l.a) schnell laufend einen Ort verlassen: weg-, fortlaufen: als wir kamen, liefen sie davon; er ist einfach davongelaufen (geflohen): * etwas ist zum Davonlaufen (ugs.; etwas ist unerträglich, sehr übet): b) (ugs.) überraschend verlassen: das Hausmädchen ist ihr davongelaufen; eigentlich war er ganz froh, daß ihm seine Braut davongelaufen war. 2. sich jmds. Kontrolle entziehen, unkontrollierbar werden: die Preise laufen [den Einkommen] davon; -machen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): sich heimlich, unauffällig (weil man an etwas nicht mehr teilhaben will o. ä.) entfernen: immer wenn es etwas zu tun gibt, machst du dich davon; Ü der Alte hat sich Jetzt auch davongemacht (verhüll.; ist jetzt auch gestorben): -preschen <sw. V.; ist): vgl. -rasen: Er preschte mit wilden ... Sprüngen davon (Kirst. 08/15.678); -radeln <sw. V.; ist): mit dem Fahrrad davonfahren: Kroll radelt davon (Remarque, Obelisk 171); -rasen <sw. V.; ist): sich mit großer Geschwindigkeit entfernen, sehr schnell davonlaufen, -fahren: ^rauschen <sw. V.; ist) (iron.): betont auffallig u. mit einer gewissen Gewichtigkeit einen Personenkreis verlassen: beleidigt rauschte sie davon; -reiten <st. V.; ist): sich reitend entfernen: -rennen <unr. V.; ist): sich rennend entfernen: -rollen <sw. V.; ist): a) sich rollend wegbewegen, wegrollen: die Kugel rollte davon; b) sich auf Rädern rollend entfernen, /langsam/ davonfahren: die Kutsche rollte gemächlich davon; -sausen <sw. V.; ist): sich sehr schnell entfernen: in großer Eile davonlaufen, mit hoher Geschwindigkeit davonfahren: -schießen <st. V.; ist): sich /auf etw. hin/ sofort mit höchster Geschwindigkeit von etw. fortbewegen: so schnell wie möglich eine Flasche Champagner!" Eduard schießt davon wie ein geölter Blitz (Remarque. Obelisk 199); der Hund schießt davon (Spoerl, Maulkorb 25); Die Hinterräder des Jeeps mahlten im Sand, um das olivgrüne Fahrzeug dann wie eine Rakete d. zu lassen (Cotton. Silver-Jet 115): -schleichen <st. V.): a) leise u. langsam davongehen <ist>: bedrückt schlich er davon; er wollte unbemerkt d.; b) <d. + sich) sich leise u. heimlich entfernen: sich davonstehlen (hat): ich schlich mich davon; -schleppen <sw. V.; hat) (geh.): 1. mühsam, mit großer Anstrengung davontragen (1): er packte den schweren Koffer u. schleppte ihn davon. 2. <d. + sich) sich mühsam, mit großer Anstrengung fortbewegend davongehen: unter Stöhnen versuchten die Verwundeten sich davonzuschleppen; -schreiten <st. V.; ist) (geh.): sich mit gemessenen Schritten entfernen: -schufTetn <sw. V.; ist) mit gleitenden Schritten davongehen: ich muß mal nach dem Essen sehen!" Sie schufleite in ein finsteres Türloch davon (Fussenegger. Zeit 463); Er schuffeite davon (Remarque, Triomphe 250); -schwimmen <st. V.; ist): sich schwimmend entfernen: -schwirren <sw. V.; ist): mit schwirrendem Geräusch davonfliegen: -sein <unr. 492
dazwischen-, Dazwischen- V.; ist; Zusschr. nur im Inf. u. 2. Part.) (salopp): heimlich verschwunden sein: Eine Frau, die Sie lieben, ist mit einem anderen davon (ist mit ihm durchgebrannt; Frisch, Cruz 66); ^springen <st. V.; ist): a) sich mit einem großen Sprung, mit großen Sprüngen. Sätzen entfernen: der Hund sprang bellend davon; b) (ugs.) svw. t-laufen; -stehlen, sich <st. V.; hat) (geh.): sich heimlich u. unbemerkt entfernen, leise u. heimlich davongehen: ^steten <sw. V.; ist): sich mit stelzenden Schritten entfernen: -stieben <st. V.; ist) (geh.): sich schnell, fluchtartig, mit Hast (in verschiedene Richtungen I entfernen: als der Schuß fiel, stoben die Vögel davon; -stiefeln <sw. V.; ist): sich mit festen, eifrigen, munteren Schritten entfernen: die Kinder stiefelten durch den Schnee davon; -stolzieren <sw. V.; ist): stolzierend davongehen; -stürmen <sw. V.; ist): in großer Eile u. mit Vehemenz davonlaufen; -stürzen <sw. V.; ist): sehr eilig u. überstürzt davonlaufen; -tragen <st. V.; hat): 1. durch Tragen entfernen, wegbringen, -bewegen; weg-, forttragen: einige brachen zusammen und wurden davongetragen; Der Bediente nahm seinen Säbel in Empfang und trug ihn durch die Galerie davon (Th. Mann. Hoheit 158); U der Wind trug die Klänge davon. 2.a) (geh.) erringen, erlangen: einen Sieg d.; Wir hatten weder Lohn noch Ruhm davongetragen (Jünger. Bienen 21); b) sich zuziehen, erleiden: eine Verletzung d.; Die zweite Maschine trug so starke Zerstörungen davon ... (Gaiser. Jagd 191); -treiben <st. V.; hat): vor sich her treibend entfernen, wegbewegen; weg-, forttreiben: der Wind trieb die Blätter davon; -trollen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): /gezwungenermaßen, leicht beschämt, unwillig o.ä.j ohne Eile, ohne Hast davongehen: als ich merkte, daß ich nicht gelegen kam. trollte ich mich wieder davon; -trotten <sw. V.; Ist): [lustlos, gleichgültig] mit langsatnen. schwerfälligen Schritten davongehen: er sah die grauen Gestalten auf der staubigen Straße d.; -ziehen <unr. V.; ist): 1. sich auf eine längere Wanderung. Falirt begeben u. sich stetig wegbewegen, in stetiger Bewegung entfernen: sie zogen singend davon; die Vögel sind schon davongezogen. 2. (Sport) einem Gegner. Konkurrenten gegenüber einen I sich stetig vergrößernden! Vorsprung gewinnen, ihn hinter sich lassen: auf den letzten vierhundert Metern überspurtete er die andern und zog davon; die deutsche Mannschaft war schließlich auf 5:1 davongezogen. davor [dafo:£. mit bes. Nachdruck: 'da:fo:?l <Adv.) Imhd. da vor. ahd. dar(a) furij: l.a) vor diesem Gegenstand. Ort o.a.: ein Haus mit einem Garten d.; b) vor diesen Gegenstand. Ort o. ä.: ich würde den Stuhl d. stellen, nicht daneben. 2. vor diesem Zeitpunkt, vorher: das Spiel beginnt um 16 Uhr, d. spielen noch zwei Jugendmannschaften. 3. vor dieser Sache. Angelegenheit, im Hinblick darauf: wir haben ihn d. gewarnt; er hat keinen Respekt d.; er hat Angst d.. erwischt zu werden. 4. (nordd.) in bestimmten Verwendungen in getrennter Stellung: da habe ich keine Angst vor. davor-: -halten <st. V.; hat): vor diese Stelle, diesen Gegenstand o. ä. halten: er hat die Platte davorgehalten; -legen <sw. V.; hat): vor diese Stelle, diesen Gegenstand o. ä. legen: sie öffnete die Tür, um die Fußmatte davorzulegen; -liegen <st. V.; hat): vor dieser Stelle, diesem Gegenstand o.a. liegen: er sah die Hütte und den Hund, der davorlag; -schieben <st. V.; hat): vor diese Stelle, diesen Gegenstand o. ä. schieben: er hatte den Riegel nicht davorgeschoben; -setzen <sw. V.; hat): vor diese Stelle, diesen Gegenstand o. ä. setzen: er schaltete das Fernsehgerät ein und setzte sich davor; -sitzen <unr. V.; hat): vor dieser Stelle, diesem Gegenstand o. ä. sitzen: er wußte nicht, wie lange er davor- gesessen hatte; -stehen <unr. V.; hat): 1. vor dieser Stelle, diesem Gegenstand o. ä. stehen: sie öffnete die Tür, um zu sehen, wer davorstand. 2. unmittelbar vor dieser Aufgabe, diesem Ereignis o. ä. stehen: entweder hat er sein Examen schon gemacht, oder er steht kurz davor; -stellen <sw. V.; hat): vor diese Stelle, vor diesen Gegenstand o. ä. stellen: sie schob das Bild etwas zurück, um ein paar Blumen davorzustellen. dawai [da'vaj; russ. dawai, 2. Pers. Sg. Imperativ von: dawat = geben; lassen] (ugs.): los\ dawider [da'vhdB] <Adv.) Imhd. da(r)wider, ahd. darta) wider(i)J (veraltet, noch landsch.): svw. tdagegen (1. 2); dawiderreden <sw. V.; hat) (veraltet): etwas einwenden; etw. anderes, das Gegenteil behaupten: er mußte immer d., wenn man ihm etwas sagte. dazu [da'tsu:. mit bes. Nachdruck: da:tsu:] <Adv.) [mhd. dä(r) zuo, ahd. darta) zuo]: l.a) zw dieser Sache, diesem Zustand, diesem Vorgang Ihinzu j; zusätzlich zu diesem: d. reiche man am besten Salat; er arbeitet und singt d.; b) darüber hinaus, außerdem, überdies: sie ist schön und d. nicht ganz unvermögend. 2. hinsichtlich dieser Sache. Angelegenheit, im Hinblick darauf: er hatte d. keine Lust, keine Zeit; sie wollte sich d. nicht äußern; sie wollte helfen, war aber nicht d. in der Lage. 3. zu diesem Zweck, diesem Ziel; für diesen Zweck: er eignet sich nicht d.; d. kann ich dir nur raten; die Entwicklung führte d.. daß ...; seine Erklärungen waren nicht d. angetan (geeignet), mich umzustimmen; d. reicht das Geld nicht; wie komme ich d.? (ugs.; warum soll ich denn das tun?; das mache ich nicht!). 4. (nordd.) in bestimmten Verwendungen in getrennter Stellung: da habe ich keine Lust zu; Ich wollte da nur noch einen Gesichtspunkt zu sagen (Bausinger. Dialekte 102). dazu-: -bekommen <st. V.; hat): zu diesem Vorhandenen hinzubekommen, zusätzlich bekommen; -geben <st. V.; hat): zu diesem Vorhandenen geben, beisteuern: zum Kauf des Hauses reicht ihr Geld nicht, die Eltern wollen ihr noch etwas d.; -gehören <sw. V.; hat): zu dieser Sache. Kategorie. Personengruppe gehören: bei der Reisegesellschaft waren einige Leute, die eigentlich nicht dazugehörten; es gehört schon einiges dazu (man muß schon beherzt sein), wenn man eine solche Tour unternimmt; -gehörig <Adj.; o. Steig.; nur attr.X ein Hängeschloß und die -en Schlüssel; -gesellen, sich <sw. V.; hat): hinzukommen zujmdm.. etw.: Sogleich hatten sich einige Spanier dazugesellt (Leonhard. Revolution 177); halten wir unseren Schuldschein in Händen .... und neue Zettel gesellen sich dazu (Thielicke. Ich glaube 182); -halten, sich <st. V.; hat) (landsch.): sich beeilen, anstrengen; -kommen <st. V.; ist): 1. zu einem Geschehen hinzukommen, während eines Geschehens eintreffen, erscheinen: sie kam gerade dazu, als sich die Kinder zu streiten begannen. 2. zu dieser Sache, diesem Personenkreis I zusätzlichJ hinzukommen: wir sind noch nicht vollzählig, es kommen noch einige Gäste dazu; -können <unr. V.; hat) (nordd.): svw. Tdafürkönnen; -lernen <sw. V.; hat): Zusätzliches lernen, neue Erfahrungen machen: man kann immer noch [etwas] d.; -rechnen <sw. V.; hat): zu diesem Betrag rechnend hinzufügen: du mußt diese Summe noch d.; Ü wenn man noch dazurechnet (mit in Betracht zieht, berücksichtigt), wieviel Zeit er dafür gebraucht hat. dann ...; -schlagen <st. V.; hat): svw. t -rechnen: man muß die Zinsen noch d.; -schreiben <st. V.; hat): zu diesem Geschriebenen schriftlich hinzufügen: willst du auch noch Grüße d.?; -setzen <sw. V.; hat): zu diesem Personenkreis setzen: sie begrüßten die Runde und setzten sich dazu; -tun <unr. V.; hat) (ugs.): zu diesem Vorhandenen tun. hinzufügen: du kannst ruhig noch von dem Gewürz d.; -tun, das: in der Fügung ohne imds. Dazutun (ohne jmds. Beteiligung. Unterstützung): ohne dein D. hätte er es nicht geschafft; -verdienen <sw. V.; hat): zusätzliches Geld verdienen: seine Frau verdient noch [etwas] dazu. dazuhjn <Adv.) (regional): darüber hinaus, außerdem, überdies: Es gibt bei den Wagen folgende Klassen.... d. noch eigene Klassen für Dieselfahrzeuge (Frankenberg, Fahren 128); dazumal <Adv.) [aus: da (mhd. dö = da[mals]) u. zumal (mhd. zemäl. ze male = zugleich, zu der(selben) Zeit)] (veraltend, noch scherzh. altertümelnd): datnals in jener vergangenen Zeit: d. gab es noch keine Eisenbahn. dazwischen [da'tsvijn, mit bes. Nachdruck: da:tsvijnl <Adv.) [mhd. da(r) zwischen]: l.a) zwischen diesen Pers(>- nen. Gegenständen. Sachen. Orten: die Häuser stehen frei, d. befinden sich Gärten und Wiesen; er fand d. keinen Platz mehr; Ü das sind extreme Standpunkte, d. gibt es auch noch andere Möglichkeiten; b) zwischen diese Personen. Gegenstände. Sachen, Orte: lege das Buch nicht darauf, sondern d. 2. a) unter, in dieser Menge, darunter: wir haben die Posteingänge durchgesehen, aber Ihr Brief war nicht d.; b) unter, in diese Menge, darunter: die Leute standen dicht gedrängt, und das Tier sprang mitten d. 3. a) zwischen diesen Zeitpunkten. Ereignissen: drei Monate lagen d.; der Aufstieg dauerte mehrere Stunden; sie mußten d. (zwischendurch ) öfterRast machen; b) zwischen diese Zeitpunkte. Ereignisse: zwei Vorträge stehen noch aus. wir werden eine Pause d. einschieben. dazwjschen-. Dazwischen-: -fahren <st. V.; ist): 1. Ordnung 493
DDT schaffend, heftig in etw. eingreifen: als die Kinder sich zu streiten begannen, fuhr er dazwischen. 2. jmdn. in seiner Rede durch einen Einwand o. ä. mit Heftigkeit unterbrechen: „Das ist eine Lüge", fuhr er dazwischen; ^fragen <sw. V.; hat): ein Gespräch mit einer Frage unterbrechen: darf ich einmal kurz d.?; --funken <sw. V.; hat) (ugs.): sich in etw. einschalten u. dadurch den Ablauf von etw. / absichtlich i stören od. einen Plan durchkreuzen: Wenn mir die SED-Zentrale nicht dazwischenfunkt, werde ich die Zeitschrift nach meinem Kopf redigieren können (Kantoro- wicz, Tagebuch I. 320); -geraten <st. V.; ist): 1. zwischen diese Dinge, Gegenstände geraten: beim Abschalten der Maschine ist er mit den Fingern dazwischengeraten. 2. ungewollt in diese Angelegenheit verwickelt werden, hineingeraten: -hauen <unr. V.; hat) (ugs.): svw. t ^schlagen: Wenn ich vor ein paar Jahren so „blödes Gerede" hätte anhören müssen, hätte ich mit dem Stuhlbein dazwischen- gehauen (Plievier. Stalingrad 343); -kommen <st. V.; ist): 1. svw. f ^geraten (1). 2. unvorhergesehen als Störung, Unterbrechung eintreten: ich nehme teil, wenn [mir] nichts dazwischenkommt, zu 2: -kunft [-kunft], die: - (selten): wenn Ihre unverhoffte D. ihn nicht aufgestört hätte (Ku- senberg, Mal 15); -liegen <st. V.; hat): zwischen diesen Zeitpunkten, Ereignissen, Grenzen o.a. liegen, vorhanden sein, sich ereignen: Jahre liegen dazwischen; -mischen. sich <sw. V.; hat) (ugs.): sich in eine Angelegenheit einmischen: misch dich nicht dazwischen, das geht dich nichts an; -reden <sw. V.; hat): 1. sich in dieses Gespräch, diese Unterhaltung unaufgefordert, störend einmischen: einen Sprechenden in störender Weise unterbrechen: du sollst nicht immer d., wenn wir uns unterhalten. 2. sich einmischen mit dem Ziel, jmdn. zur Änderung od. Aufgabe seines Planes 0. ä. zubringen: wenn er sich zu diesem Schritt entschlossen hat. würde ich ihm nicht mehr d.; -rufen <st. V.; hat): diese Rede, Diskussion durch Zwischenrufe unterbrechen: -schalten <sw. V.; hat): in diese Folge von technischen Geräten o. ä. durch Schaltung einfugen: einen Widerstand d.; Ü war es denn nötig, noch eine weitere Behörde dazwi- schenzuschalten (einzuschalten)?: -schieben <st. V.; hat): 1. zwischen diese Dinge, Gegenstände schieben: dort ist noch Platz, du kannst das Buch einfach d.; Dann schob sich eine Wolkendecke dazwischen (Küpper. Simplicius 159). 2. in diese Reihenfolge, diesen Ablauf einschieben, einfügen: können wir noch einen weiteren Diskussionspunkt d.?; -schlagen <st. V.; hat): in diese Auseinandersetzung, diesen Streit o.a. mit Schlägen eingreifen, um ihn zu beenden, um die Ordnung o.a. wiederherzustellen: als die Demonstranten nicht wichen, schlug die Polizei dazwischen; -springen <st. V.; ist): schnell, rasch dazwischentreten (1); -stehen <unr. V.; hat): 1. zwischen diesen Personen, Dingen, Gegetiständen stehen: die Menge wartete, und wir standen dazwischen. 2. zwischen diesen Gegensätzen, Polen stehen, eine Mittelstellung innehaben: keiner der geäußerten Meinungen mochte er sich anschließen, er stand mit seiner Ansicht dazwischen. 3. zwischen diesen Personen eine Einigung verhindern, trennend im Wege sein: die beiden hätten sich längst versöhnt, wenn nicht die Mutter d. würde; ^treten <st. V.; ist): 1. in diese Auseinandersetzung, diesen Streit schlichtend eingreifen: als die beiden in Streit gerieten, mußte er d.; <subst.:> seinem Dazwischentreten war es zu verdanken, daß ... 2. zwischen diesen Personen Uneinigkeit verursachen, diese Personen auseinanderbringen: sie waren befreundet, bis ein Mädchen dazwischentrat; ~wer- fen<st.V.;hat):l.<d. + sich) sich schnellu. mit körperlichem Einsatz zwischen Streitende werfen: dazwischentreten (1). 2. als Zwischenbemerkung einwerfen: eine bissige Bemerkung d. DDT©[de:de:'te:]. das; -[s] [Kurzwort aus Dichlordiphenyl- trichloräthanj: ein Insektenbekämpfungsmittel. D-Dur [de:du:?. auch:'-'-]. das; - (Musik): Tonart: Zeichen: D (td. D 2); <Zus.:> D-Dur-Etüde, die. Dead heat l'ded hi:t]. das; - -[sl. - -s [engl, dead heat. eigtl. = tote Hitze]: totes Rennen (wenn zwei (xJ. mehr Teilnehmer zur gleichen Zeit durchs Ziel gehen): Deadline [dcdlainj.die;-.-s[engl.-amerik. deadline. eigtl. = Sperrlinie. Todesstreifen J: 1. letzter i Ablieferungstermin für Zeitungsartikel l: Redaktions-, Anzeigenschluß. 2. Stichtag. 3. äußerste Grenze (in bezug auf die Zeit): 15 Minuten vor der D. erst wurde Aden für uns freigegeben (Spiegel 11. 1975. 16); Deadweight [dedweit], das; -[sl. -s [engl, dead weight. eigtl. = totes Gewicht]: Gesamttragfähigkeit eines Schiffes. deaggressivjeren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von - weg u. taggressivieren] (Psych.): /Emotionen] die Aggressivität nehmen: Sie (= die Psychoanalyse) beschreibt.... wie Liebe und Haß neutralisiert ... und deaggressiviert ... werden (Hacker. Aggression 408). Deakzentukning, die; -. -en [aus lat. de- = von - weg u. t Akzentuierung] (Funkw.): eine bestimmte (reziproke) Art der Entzerrung beim Empfang. Deal [di:l], der od. das; -s, -s [engl, deal]: Handel, Geschäft: Die Übernahme von Wintershall war ein faires D. (MM 25. 4. 69. 23); dealen [di:ton] <sw. V.; hat) [engl, to deal = handeln]: illegal mit Rauschgift handeln: in mehreren Lokalen der Innenstadt wird gedealt; <subst.:) Inzwischen ist er verhaftet und sitzt wegen Dealens von Drogen in Haft (Ossowski. Bewährung 137); Dealer ['di:le]a der; -s. - [engl, dealer = Händler]: \.*)jmd., der illegal mit Rauschgift handelt, Rauschgifthändler, Drogenverkäufer: b) jmd., der etw. illegal zu vertreiben versucht: zwei dänische D. hatten Pornohefte überdie Post verschickt. 2. svw. t Jobber. Debakel [deba:k|]. das; -s. - [frz. debacle = plötzlicher Eisbruch, plötzliche Auflösung, zu: debacler = (vom Eis) plötzlich auf-, durchbrechen, frei werden, zu: bäcler = (mit Holz) verrammeln < prov. baclar < vlat. *bacculäre. zu: *bacculum < lat. baculum = Riegel. Stock] (bil- dungsspr.): Zusammenbruch, Niederlage: unfieilvoller, unglücklicher Ausgang: ein D. erleiden; schuld an dem D. war die Regierung. Debardage[debarda:39].die;-.-n [frz. debardage] (veraltet): das Ausladen, Löschen einer , Holz fracht: 'Debardeur [de- bar'do:?]. der; -s. -e [frz. debardeur] (veraltet): Schiffsentlader: ^Debardeur [-]. das; -s. -s [frz. debardeur. eigtl. = Kleidungsstück) eines 'DebardeursJ: rund ausgeschnittenes Trägerhemdehen: debardieren [debar'di.ran] <sw. V.; hat) [frz. debarder, wohl zu: bard = Tragbahre < afränk. * berhard = Träger; tragbares Ding] (veraltet): eine Fracht ausladen, eine Ladung löschen. debarkieren [debar'ki:ran] <sw. V.; hat) [frz. däbarquer. zu: barque = tBark] (veraltet): aus einem Schiff ausladen: ausschiffen. Debatte [de'bata]. die; -. -n [rückgeb, aus dem PI. Debatten < frz. döbats. zu: debattre. tdebattieren]: a) lebhafte Diskussion, Auseinandersetzung, Streitgespräch: eine erregte, lebhafte D. ist im Gang; Ich entfesselte hitzige -n (Niekisch, Leben 107); etw. in die D. werfen; in eine D. eingreifen; etw. steht zur D. (solldiskutiert werden): Ob diese Lesart zutreffend ist. ... steht nicht zur D. {das soll hier nicht erörtert werden: Dönhoff. Ära 137); b) Erörterung eines Themas im Parlament: die D. über die Regierungserklärung; die D. dauert noch an. wurde vertagt, wird fortgesetzt; In der außenpolitischen D. ... sagte der Bundeskanzler ... (DönhofT, Ära 84); <Zus.:) Debgttenschrift, die <o. PI.) (veraltet): zum Mitschreiben von Reden besonders stark gekürzte Stenographie, Eilschrift: Debatter [de'batB], der; -s, - [engl, debater, zu frz. debattre. tdebattieren]: jmd., der zu debattieren versteht, guter Redner bei Diskussionen: Auch die Gegner von Strauß anerkennen... sein überdurchschnittliches Talent als parlamentarischer D. (Welt 30. 6.62,4); debattieren [deba'thron] <sw. V.; hat) [frz. debattre = durchsprechen, den Gegner mit Worten schlagen < galloroman. *debattere. zu vlat. battere = schlagen < lat. battuere]: erörtern, verhandeln, eingehend besprechen: lebhaft diskutieren: einen Plan, ein Problem, eine Gesetzes- vorlaged.; [über] eine Frage heftig, hitzig, lebhaft, stundenlang d.; Als ... die Vertreter der Verbraucher und der Einzelhändler zum Thema Ladenschlußgesetz debattierten ... (Hörzu 31. 1973. 5); <Abl.:> Debattierer [debati:re]. der; -s. -: svw. T Debatter; <Zus.:> Debattferklub.der (abwertend): eifrig, aber ohne sichtbaren Nutzen debattierende zu einem bestimmten Zweck zusammengekommene! Gruppe von Personen: Glauben Sie denn, die dünkelhaften Parlamente und -s ä la Genf hätten dazu noch die Kraft? (Hochhuth. Stellvertreter 92). Debauche [de'bo:J(9)l. die; -, -n [...fn; frz. debauche] (bil- dungsspr.): ausschweifender Lebenswandel, Wollust: Sie schläft mit ihm. er schläft mit ihm. und sie schläft mit ihr. Das ganze soll die D. der römischen Aristokratie im Jahre 2000 widerspiegeln (MM 3./4. 10. 70. 7); debauchieren [debofi:r9n] <sw. V.; hat) [frz. (se) däbaucher. 494
deck-, Deck- eigtl. = von der Arbeit abhalten, zu afrz. bauch, balc = Balken < afrank. *balk] (selten): ausschweifend leben. Debellation [debelatsio:n]. die; -. -en [lat. debellätio = BesiegungJ (Völkerr.): Beendigung eines Krieges durch die völlige Vernichtung des feindlichen Staates. Debet ['de:bet], das; -s. -s [subst. aus lat. debet = er schuldet, zu: debere = schulden, sollen] (Bankw.): linke Seite (Sollseite) eines Kontos (Ggs.: Kredit); <Zus.:> Debetsaldo, der (Bankw.): Saldo, bei dem die Sollseite überwiegt. debil [de'bi:l] <Adj.) [lat. debilis = schwach, schwächlich]: leicht schwachsinnig: ein -es Kind; Denn sein gedankliches Niveau ist subaltern und seine Sprache d. (Deschner, Talente 46); <Abl.:> Debilität [debili'te:t]. die; - [lat. debilitäs = Gebrechlichkeit]: leichter Grad der Schwachsitmigkeit. Debit [de'bi:t, de'bi:]. der; -s [frz. debit, zu: debiter = im kleinen verkaufen, eigtl. = zerteilen, zu mniederd. biten = beißen; schneiden, spalten] (veraltet): Warenverkauf: Ausschank. debitieren [debi'ti:ren] <sw. V.; hat) [zu tDebitor]: eine Person od. ein Konto belasten: Debitor [de.bitor, auch: de:bi- to:^], der; -s. -en [debi'to:ren] <meist PI.) [ital. debitore < lat. debitor. zu: debere = schulden] (Bankw.): Schuldner, der Waren von einem Lieferer auf Kredit bezogen hat: <Zus.:> Debitorenkonto, das (Bankw.): Konto, auf dem die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verbucht werden. deblockkren <sw. V.; hat) [frz. debloquer. zu: bioquer, t blockieren] (Druckw.): blockierten Text durch den richtigen ersetzen. debouchieren [debu'JLren] <sw. V.; ist) [frz. deboucher. zu: bouche = Mund; Öffnung < lat. bucca = Backe] (Milit.. veraltet): aus einem Engpaß hervorrücken, -brechen. Debre[c]ziner [debretsi:ne] <P1.) [nach der ung. Stadt Debre- cen (dt. Debre[c]zin)]: scharf gewürzte Kochwürstchen. Deburyking [dibankw], das; -s. -s [engl, debunking. zu: bunk = leeres Geschwätz]: das Entlarven eines Helden od. eines Mythos in Film, Theater od. Roman: Es kommt verschiedentlich zu einem ..Debunking" einst verklärter Heldengestalten wie des General Custer (Gregor. Film 219); Ü Das ..Debunking" der positivistischen Philosophie wird rückläufig, über Kant entwickelt es sich zurück zu reiner Metaphysik (FAZ 19. 10. 61. 25). Debüt [de'by:]. das; -s. -s [frz. debut = Anspiel. Anfang, aus der Fügung: jouer de but = auf das Ziel hin spielen; frz. but. H. u.]: a) erstes i öffentliches Auftreten eines Künstlers, Sportlers o.a.: sein D. als Schriftsteller war ein großer Erfolg; die junge Sängerin gab ihr D.; der Regisseur lieferte mit dieser Inszenierung sein D. (stellte erstmals eine eigene Arbeit vor): Ü ... daß erst mit dem D. des BMW 1500 diese Vorderachskonstruktion stärker beachtet wurde (Auto 6,1965. 31); b) (früher) erste Vorstellung bei Hofe: Debütant [deby'tant]. der; -en. -en [frz. debutant]: Künstler, Sportler o.a., der zum ersten Mal öffentlich auftritt: Debütantin, die; -. -nen: a) w. Form zu t Debütant; b) junges Mädchen aus der höheren Gesellschaftsschicht, das in die Gesellscliaft eingeführt wird: <Zus. zu b:> Debütantinnenball, der: Ball, auf dem die Debütantinnen der Gesellschaft vorgestellt werden: Für einen D. ist fast immer ein weißes Ballkleid Vorschrift (Dariaux [Übers.]. Eleganz 57); debütieren [deby'ti:ran] <sw. V.; hat) [frz. debuter]: (von Künstlern, Sportlern o.a.) erstmals öffentlich auftreten: mit einem Werk d.; der Regisseur debütierte am, beim Theater; als Siegfried in Wagners ..Ring des Nibelungen" d. Decay [dikei]. das;-[s] [engl, decay. eigtl. = Verfall. Abnahme, zu: to decay = verfallen, abnehmen < afrz. decair < vlat. decadere < lat. decidere = herabfallen; verfallen] (elektron. Musik): Zeit des Abfallens des Tons vom Maximum bis O beim Synthesizer. Dechanat [de^a'na.t], Dekanat [deka'na.t]. das; -[e]s. -e [mlat. decanatus = Amt. Würde eines Dechanten. zu: decanus. tDekan]: Amt od. Amtsbereich (Sprengel) eines Dechanten: Dechanei [d£$a'nai], Dekanei [dekanai]. die; -. -en [mhd. nicht belegt. ahd. dechenie. zu: tDechant]: Wohnung eines Dechanten: Dechant [d£<^nt. auch, vor allem östenv. '—]. der; -en. -en [mhd. dechan(t). techan(t) = (kirchlicher) Vorsteher; spätahd. dechan, techant = ausgewählter Gehilfe < mlat. decanus. t Dekan]: höherer katholischer Geistlicher, Vorsteher eines Kirchenbezirks innerhalb der Diözese, auch eines Domkapitels u.a.: <Abl.:> Dechantei [de^an'laj], die; -. -en [mhd. nicht belegt, ahd. dechentey = Ami. Würde. Bezirk eines Dechanten] (österr.): Amtsbereich eines Dechanten. Decharge [de1 Jana], die; -. -n [frz. d&harge] (veraltet): Entlastung I von Vorstand u. Aufsichtsrat bei Aktiengesellschaften): dechargkren <sw. V.; hat) [frz. decharger. eigtl. = abladen < vlat. discar(r)icäre. zu lat. carrus = Karren] (veraltet): entlasten. Decher ['de^ej. das od. der; -s, - [mhd. decher = zehn Stück Leder. Häute von kleinem Vieh < lat. decuria = Anzahl von zehn] (hist.): deutsches Maß für Felle u. Pelzwaren. Dediet [de'Je:], der; -s. -s (meist PI.) [frz. dechet. eigtl. = Abfall, zu: dechoir = abnehmen; verlieren < vlat. decadere. t Decay]: Spinnereiabfälle verschiedener Art. dechiffrieren <sw. V.; hat) [frz. dechiflrer, zu: chiflre, TChif- fre]: den wirklichen Text einer verschlüsselten Nachricht herausfinden bzw. herstellen: entziffern, entschlüsseln (Ggs.: chiffrieren): eine Nachricht, eine Geheimschrift d.; Ü ... die albernen äußerlichen Konventionen und Zustände des heutigen Menschen zu d. (MM 19.6. 69, 24); <Abl.:> De- diiflrjfining, die; -. -en: Entschlüsselung eines Textes, einer Nachricht: die D. militärischer Geheimschriften; Ü eine gesellschaftliche D. Bachs (Adomo. Prismen 138). Dechsel ['deks)]. die; -. -n [mhd. dehsel. ahd. dehsala. zu einem germ. Verb mit der Bedeutung ..schlagen"] (Holzverarb.): beilähnliches Werkzeug zum Aushauen von Vertiefungen o. ä. mit quer zum Holm stehendem, meist leicht gekrümmtem Blatt. deciso [de'yi.zo] <Adv.) [ital. deciso. 2. Part, von: decidere = festsetzen, entscheiden < lat decidere] (Musik): entschlossen, entschieden. Deck [dek]. das; -[e]s. -s [niederd. dek = Schifisdeck. zu: decken = be-, ver-, zudecken]: 1. waagerechte Fläche, die den Rumpf von Wasserfahrzeugen nach oben hin abschließt: das D. reinigen, scheuern; alle Mann an D.! (seemännisches Kommando): auf D. sein, unter D. gehen; * nicht/wieder auf Deck sein (ugs.; nicht rechtIwieder gesund sein: urspr. Seemannsspr.). 2. jede waagerechte Unterteilung des Schiffsrumpfesu. der dazwischen liegende Raum (Stockwerk) eines Schiffes: der Salon befindet sich im mittleren D. 3. Stockwerk in einem hohen Bus: auf den -sder Autobusse, die wie Elefanten trotteten (Johnson. Ansichten 143). 4. kurz für t Parkdeck. 'D«ck- (Deck 1. 2; vgl. auch: Decks-): -auftauten <P1.): die Aufbauten auf einem Schiff: -balken, der: quer zum Schiff verlaufender Balken, der den Schiffsrumpf versteift: -ladung. die: auf dem Deck (1) verladene Güter: -last. die: svw. T Ladung; --offizier, der: in der deutschen Kriegsmarine bis 1918 eine Rangklasse zwischen Offizier u. Unteroffizier: -passagier, der: Schiffsfahrgast, der keinen Kaiü- tenplatz hat: -planke, die: Planke, die längs zum Schiff auf den Deckbalken verlegt wird: -sessel, der: vgl. -stuhl; -stuhl, der: Liege /stuhlaufDeck (\)für Schiffspassagiere. d«ck-, 2Dqck- (decken): -adresse, die: eine andere als die eigentliche Adresse, diejmd. angibt, um als Empfänger von Sendungen nicht mit dem eigenen Namen bekannt zu werden: Sie schrieb dem Kameraden des jungen Brück ... an seine D. in Prag (K. Mann. Vulkan 58); -akt, der: (bei Tieren) Begattung: -anschrift, die: svw. t-adresse; -anstrich, der: die letzte, deckende Farbschicht: -bett, das: große, mit Federn gefüllte Zudecke, Federbett: -Matt, das: 1. (Bot.) Blatt, aus dessen Achsel ein Seitensprofi entspringt. 2. das äußerste Blatt der Zigarre. 3.a) Blatt mit Ergänzungen od. Berichtigungen, das in Bücher, Broschüren o. ä. eingeklebt wird: b) Titelblatt eines Buches, Heftes: c) durchsichtiges Blatt mit Eintragungen) zum Auflegen auf Landkarten od. vor Kunstdrucken. 4. oberste Karte bei einem Stoß Spielkarten: -blech, das: Blech zum Be- od. Abdecken einer Sache: -brett.das: Brett zum Be- od. Abdecken einer Sache: -erinnerung, die (Psych.): unwesentliche Erinnerung, die eine andere, wichtige Erinnerung an bestimmte Ereignisse verdrängt: -erlaubnis, die: Erlaubnis, ein Tier zum Decken fremder od. eigener Tiere zu verwenden: -fähig <Adj.; nicht adv.): (von Tieren) in der Lage, gedeckt zu werden od. zu decken (9); -färbe, die: Farbe, die den Untergrund, auf den sie gemalt ist, nicht durchscheinen läßt, dazu: -farben- malerei, die; -fSrbung, die: (von Tieren) Tarnfärbung: -fe- der, die <meist PI.): Schwanz u. Flügel bedeckende Vogelfeder: -ftügel, der: als Schutz für Hinterflügel u. Hinterleib 495
Deckchen dienender Vorderflügel bei Insekten. FlügeUlecke; ^flügler, der; -s. -: Vertreter einer Ordnung der Insekten (Käfer); ^frudit, die: Feldfrucht, die in eine zweite, langsamer wachsende eingesät wird, um diese zu schützen u. um zweimal ernten zu können; -gam. das: svw. t ^netz; ^gebirge. das (Geol.. Bergbau): auf dem älteren u. tieferliegenden Grundgebirge auflagernde Oberflächengesteine; --gewebe, das: oberste Zellschicht des menschlichen u. tierischen Haut- u. Schleimhautgewebes; Epithel; MÜas, das: dünnes Glas- plättchen zur Abdeckung mikroskopischer Präparate: ^haar, das: a) aus Leit- u. Grannenhaaren bestehender Teil des Fells der Säugetiere; b) oberer Teil der Kopfhaare des Menschen; ^hengst, der: Zuchthengst, Beschäler; ^kraft, die: Fähigkeit einer Farbe, den Untergrund nicht durchscheinen zu lassen, dazu: ^kräftig <Adj.; nicht adv.); ^leiste, die: Leiste zum Verdecken von Fugen u. Übergängen; -mantel, der <o. PI.) [mhd. deckemantel]: etw. Gutes i. was als Verschleierung. Vorwand , bei weniger guten od. egoistischen Unternehmern dient: Gerechtigkeit ist der D. für jede Parteiraserei (Rcmarque, Triomphe 156); Was soll die Kommission? Ist sie ein D. dafür, daß man nichts mehr tun kann ...? (Bundestag 189, 1968. 10247); die Macht, die er in Männerbünden ... ausübt als kleiner ... Diktator, oft mit dem D. frommer und freiheitlicher Sprüche (Graber, Psychologie 24); Bierflaschen leeren und widerspenstige Redensarten führen; und alles unter dem D. der Kameradschaft (Kirst, 08/15,80); -name, der: angenommener, an Stelle des eigentlichen Namens gebrauchter Name; Pseudonym; -netz, das: Netz, mit dem Federwild gefangen wird; MMimmer, die: Nummer, die eine Person ixi. Sache trügt, um die eigentHefte Identität zu verdecken; -plane, die: Plane zum Ab- od. Zudecken von etw.; -platte, die: Platte zum Ab- od. Zudecken von etw.; -reisig, das: Reisig zum Dachdecken; -rüde, der: zur Zucht verwendeter männlicher Hund. Zuchtrüde; -schidit, die (Fot., Malerei): oberste Schicht. Schutzschicht; -seuche, die: durch den Deckakt übertragene Krankheit; -Station, die: Ort, an dem männliche Zuöttttere zum Decken zur Verfügung stehen; -stroh, das: Stroh zum Dachdecken; -weiß, das: weiße Farbe, die den Untergrund, auf den sie aufgetragen wird, nicht durchscheinen läßt; -wort, das: Uneingeweihten unverständliches Wort, das dazu dient, etw. Geheimes zu bezeichnen; -zeit, die: (von Tieren) Begattungszeit. Deckchen [dek^nl, das; -s. -: tDecke (1); Decke ['dckal. die; -, -n [mhd. decke, ahd. decchil: 1. <Vkl. t Deckchen) rurtdes od. eckiges Stoffstück aus Leinen. Halbleinen. Baumwolle o. ä. zum Bedecken bes. eines Tisches; Tischdek- ke. Tischtuch: eine bestickte, gemusterte, gehäkelte D.; die D. hat viele Flecken; eine neue D. auflegen; er schüttete den Kaffee über die D. 2. aus wärmendem textilem Material hergestellter Gegenstand zum Zudecken: Wolldecke: eine weiche, wollene, warme D.; die D. ausbreiten, zurückschlagen, zusammenlegen; ich zog mir die D. bis über den Kopf; sich in eine D. wickeln; unter die D. schlüpfen, kriechen; Ü der Winter hat eine weiße D. über das Land gebreitet (das Land ist mit Schnee bedeckt); * sich nach der D. strecken [müssen] (ugs.; sich seinen bescheidenen Verhältnissen anpassen, mit wenig Mitteln auskommen I müssen!; eigtl. = sich so ausstrecken, wie die Länge der Bettdecke es erlaubt); mit jmdm. unter einer D. stecken (ugs.; mitjmdm. gemeinsante Sache machen, die gleichen schlechten! Ziele verfolgen; zu beziehen auf das Zusammenschlafen miteinander Bekannter od. Vertrauter allgemein od. auf den ma. Rechtsbrauch des feierlichen Zudeckens der Jungvermählten). 3. oberer Abschluß eines Raumes od. Stockwerks: eine niedrige, hohe, getäfelte D.; die D. weißen; eine neue D. einziehen; *imdm. fällt die D. auf den Kopf (ugs.: 1. jmd. fühlt sich in einem Raum beengt u. niedergedrückt. 2. jmd. langweilt sich zu Hause u. wünscht sich Zerstreuung. Geselligkeit): an die D. gehen (ugs.; aujhrausen, sehr zornig, wütend werden): [bis] an die D. springen (vor Freude o.a.) (seiner großen Freude o. ä. Ausdruck geben). 4. Straßenbelag. Fahrbahnbelag: die D. ist aufgebrochen, hat viele Schlaglöcher; die D. erneuern. 5. äußerer Teil der Bereifung, Radmantel: der Reifen besteht aus D. und Schlauch. 6. (Jägerspr.) a) Haut aller Hirscharten: dem Bock die D. abziehen; b) Fell von Bär. Wolf. Luchs u. Wildkatze; c) die beiden mittleren Schwanzfedern des Flugwildes. 7. Bucheinband: die D. des Bandes ist abgegriffen. 8. (Musik) (bei Saiteninstrumenten) Oberteil des Korpus; Deckel [dckj], der; -s. - [zu t decken]: 1. aufklappbarer od. abnelimbarer Verschluß eines Gefäßes, Behälters, einer Kiste, eines Koffers. Möbelstücks u.a.: der D. paßt nicht, schließt nicht; den D. öffnen, schließen, ab-, hochheben, zurückklappen. 2. vorderer u. hinterer Teil des steifen Umschlags, in den ein Buch eingebunden ist: ein D. aus Leder. Kunststoff; der D. ist vergilbt. 3. (salopp) Hut, Kopfbedeckung: nimm im Zimmer deinen D. ab!; * jmdm. eins auf den D. geben (ugs.; jmdn. zurechtweisen): eins auf den D. bekommen/kriegen (ugs.; gerügt, zurechtgewiesen werden). Dackel-: ^becher. der: Trinkbecher mit aufklappbarem Dek- kel (1); Mtlas, das: Trinkglas mit aufklappbarem Deckel (1); -halter, der: Gestell für Topfdeckel; -kanne, die; -kapsei, die (Bot.): Kapselfrucht, deren oberer Teil bei der Reife abgeworfen wird; ^korb. der; -knig, der; -pfeife, die: Tabakspfeife mit Deckel; -uhr, die: Taschenuhr mit aufspringendem Deckel(1); -vase, die: Vase mit einem abnehmbaren Deckel (1). deckein [deklnj <sw. V.; hat) [2: Ü zu deckein = eins auf den Deckel (3) geben]: 1. mit einem Deckel (1) verschließen: Konservendosen werden maschinell gedeckelt; er nickte dem Laubfrosch zu und deckelte wieder das Glas (Lang- gässer, Siegel 168): die Bienen deckein die Waben (verschließen sie mit einer Wachsschicht). 2. (ugs.) jmdn. wegen seiner Aktivitäten o. ä. kritisieren, rügen, zurechtweisen, ihn in seinen Unternehmungen dämpfen: Um den ... konservativen Wischnewski zu d., hatte... Egon Franke seine Hinter- bänklerriege ... mobilisiert (Spiegel 53, 1971, 31). decken [dekn] <sw. V.; hat) /vgl. gedeckt/ [mhd. decken, ahd. decken, decchen]: 1. a) auf etw. legen, über etw. breiten: ein Tuch über eine Leiche d.; der Bettler deckte die Hand über die Augen; b) zum Schutz' mit etw. Bedeckendem versehen: das Dach [mit Ziegeln, mit Stroh] d.; ein Haus d. (mit einem Dach versehen); ein gedeckter (überdachter) Waggon; (Kochk.:) gedeckter (mit einer Teigschicht überzogener) Apfelkuchen; c) (einen Tisch) zum Essen vorbereiten (Tischtuch auflegen. Geschirr u. a. hinstellen): der Diener deckte den Frühstückstisch; es ist für fünf Personen gedeckt; ein liebevoll gedeckter Tisch; d) (geh.) als Schutz j über etw. gebreitet sein, auf etw. liegen, bedecken: Schnee deckte die Erde; ihn deckt schon lange der grüne Rasen (verhüll.; er ist schon lange tot). 2. (von einer Farbschicht) nichts mehr durchscheinen lassen: die Farbe deckt gut; die neue Farbe deckt den Untergrund noch nicht. 3. a) gegen etw. schützen, abschirmen, einen Schutz für etw. darstellen: Artillerie deckte den Rückzug; die Mutter hat das Kind mit ihrem Körper gedeckt; die Büsche decken gegen Sicht von außen: (Schach:) der Turm wird vom Läufer gedeckt; (Boxen:) der Europameister deckte das Kinn mit der Rechten; der Boxer deckte sich nicht, deckt schlecht, ungenügend; b) sich schützend vor etw. od. jmdn.. der unrecht gehandelt hat. stellen; verbergen, zur Verheimlichung von etw. beitragen: einen Komplizen d.; er hatte versucht, die Veruntreuungen seines Freundes zu d. 4. befriedigen, die notwendigen Mittel für etw. bereitstellen: den Bedarf, die Nachfrage d.; die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht voll d. können; die Versorgung ist für eine Woche gedeckt (gesichert); mein Bedarf ist gedeckt (ugs.; ich habe genug davon, mir reicht es). 5. (Kaufmannsspr.) finanziell absichern, Geldmittel für etw. bereithalten, finanziell für etw. aufkommen: einen Wechsel, ein Defizit d.; der Scheck ist nicht gedeckt (das Guthaben reicht für die Einlösung des Schecks nicht aus); das Darlehen wird durch eine Hypothek gedeckt; der Schaden ist durch die Versicherung voll gedeckt. 6. <d. + sich) a) (Geom.) genau übereinstimmen, kongruent sein: die Dreiecke decken sich; b) (gedanklich u. iniialtlieh) zusammenfallen, gleich sein: meine Ansicht deckt sich nicht mit Ihrer/der Ihrigen; in diesem Fall decken sich unsere Standpunkte; die Aussagen der Frau deckten sich nicht mit der des Taxifahrers. 7. eine genaue Beschreibung, Entsprechung für eine Sache darstellen: der Name Kulturindustrie deckt die Sache nicht. 8. (Sport) den gegnerischen Spieler, den Raum, in den der gegnerische Spieler eindringen will, so abschirmen, daß der Gegner nicht den Ball annehmen kann, nicht zur Spielentfaltung kommt: einen Spieler eng. hautnah d.; der Mittelstürmer wurde [messerlscharf gedeckt; die Tore fielen, weil die Verteidigung ungenau deckte. 9. (von Haustieren außer Vögeln) begatten: der Hengst hat die Stute gedeckt. 10. 496
Deemphasis (Jägerspr.) das Wild packen: der Hund deckte das Wildschwein. 11. (Jägerspr.) (von der Flinte) die einzelnen Schrotkörner gut zusammenhalten (Ggs.: streuen). 12.a) (Chemie) anhaftende Mutterlauge von Kristallen entfernen: b) (Fachspr.) Zuckerkristalle reinigen. decken-. Decken- (Decke 3): -balken, der; ^beleuditung. die: an der Decke angebrachte Beleuchtung: ^gemälde, das: auf die Decke eines Raumes gemaltes Bild: "-Heizung, die: Strahlungsheizung mit in der Decke verlegten Rohren: --hoch <Adj.; o. Steig.): so hoch wie die Decke, bis an die Decke 1 reichend/: die ... in runden Terrassen sich d. aufbauenden Öfen der Burg (Th. Mann. Hoheit 8); -bunpe, die; -leuchte, die; -licht, das <P1.: -er): Oberlicht: -maierei, die: Bemalung u. künstlerische Ausgestaltung von Decken in Profan- u. Sakralbauten: -paneel, das: Holztäfelung einer Decke: -putz, der: Verputz an der Decke: -schahmg, die: Schalung zum Gießen von Betondecken: -strahier, der: an der Decke angebrachter, scheinwerferartiger Beleuchtungskörper: In den Lichtschienen lassen sich die D. verschieben (Wohnfibel 30); -träger, der: in eine Decke eingezogener Eisenträger: -ventitator, der; -Verkleidung, die. D^cks- (Seemannsspr.): svw. t'Deck-. Deckung ['dekunh die; -. -en <P1. selten) [zu Tdecken]: 1. deckende Schicht: eine D. aus Stroh, Dachpappe. 2. (bes. Milit.) a) das Schützen. Sichern. Abschirmen: die D. übernehmet; die D. des Rückzuges gelang nicht; Jmdm. D. (Feuerschutz) geben; (Schach:) die D. der Dame nicht vernachlässigen; (Boxen:) die Linke für die/zur D. benutzen; der Europameister vernachlässigte sträflich die D.; b) Schutz (gegen Sicht od. Beschuß): das Gelände bot keine D.; in Gräben D. nehmen, suchen; volle D.! (militärisches Kommando): in D. gehen, bleiben; (Schach:) die D. (die deckende Figur) abziehen; (Boxen:) die D. (die deckenden Arme. Fäuste) durchschlagen; der Herausforderer ließ die D. (die deckenden Arme. Fäuste) fallen; c) Verheimlichung einer ungesetzlichen Handlung: die D. einer rechtswidrigen Verhaftung. 3. Befriedigung. Bereitstellung der erforderlichen Mittel: man sicherte die D. des Bedarfs an Lebensmitteln durch Importe; zur D. der Nachfrage fehlt eine Monatsproduktion. 4. a) (Kaufmannsspr.) finanzielle Absicherung. Sicherheit, entsprechender Gegenwert: die D. der Währung in Gold od. Devisen; der Scheck ist ohne D.; b) das Aufkommen für etw.. das Begleichen: die Versicherung übernimmt die volle D. des Schadens; das Geld reicht zur D. der Schulden, des Defizits nicht aus. 5. gedankliche, inhaltliche ixl. formale Übereinstimmung, das Gleichsein: unterschiedliche Standpunkte zur D. bringen. 6. (Sport) a) das Abschirmen eines gegnerischen Spielers, des Raumes, in den der gegnerische Spieler eindringen will, um zu verhindern, daß der Gegner an den Ball kommt, sein Spiel entfaltet: in der zweiten Halbzeit übernahm der Libero die D. des gefährlichen Mittelstürmers; b) die deckenden Spieler: Verteidigung: eine stabile D.; die D. spielte fehlerfrei. 7. das Begatten (von Haustieren außer Vögeln). d^ckungs-, D^ckungs-: -aufgäbe, die (Sport): Aufgabe, den gegnerischen Spieler zu decken: ein Spieler war nur mit -n betraut; -auftage, die: Anzahl der Exemplare eines Verlagswerkes, die verkauft werden müssen, um die Kosten zu decken: -fehler, der (Sport): in der Deckung (6 a). von der Deckung (6 b) begangener Fehler: ein D. kostete den Sieg; -feuer, das (Milit.): Schüsse zur Deckung (2a) von jmdm.: ^»eschäft, das (Kaufmannsspr.): 1. svw. t^kauf. 2. Erwerb von Wertpapieren. Devisen u.a. zwischen Abschluß u. Erfüllung des Kaufvertrages durch den Verkäufer: -gleich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): völlig übereinstimmend, kongruent: die Dreiecke sind d.. dazu: -glekhheit, die; -graben, der (Milit.): Schützengraben: -kapital, das: der angesammelte Teil von Versicherungsprämien für künftig fällig werdende Leistungen: -karte, die: svw. tVersiche- rungsbestätigungskarte; -kauf, der (Kaufmannsspr.): ersatzweiser Kauf bei einem anderen Verkäufer bei Nichtlieferung einer bestellten Ware durch den ursprünglichen Verkäufer: -loch, das: 1. im Boden befindliches Loch zur Dek- kung (2 b): Dann stiefelte auch er rasch auf das D. zu und verschwand darin (Kirst. 08/15. 486). 2. (ugs.) eingeplante Ausgabe, für die / noch / keine Deckung (4) vorhanden ist: ... daß dann immer noch ein gewaltiges D. an einer Stelle liegt, wo man nicht auf die Ausgaben verzichten kann (Bundestag 189. 1968. 10247); -Kicke, die: svw. Moch (2); -mittel <P1.>: der Grundsatz der Einheit der D.. der besagt, daß im Prinzip sämtliche Einnahmen als D. für sämtliche Ausgaben zu dienen bestimmt sind (Fraen- kel. Staat 59); -Spieler, der (Sport): in der Deckung (6 b) spielender Spieler: -trappe, die (Milit.): Truppe, deren Aufgabe die Deckung (2 a) anderer Truppen ist, -Wechsel, der (Bankw.): zur Sicherung einer Forderung ausgestellter Wechsel: -zusage, die: Versprechen einer Versicherung, für einen Schaden aufzukommen. Decoder [di'kotxfo]. der; -s. - [engl, decoder. zu: to decode. tdekodieren]: /Daten/entschlüssler in einem Computer. Stereorundfunkgerät, Nachrichtenübertragungssystem (Ggs.: Encoder): Bei der Wiedergabe solcher Schallplatten ist selbstverständlich ein zusätzlicher D. erforderlich (Funkschau 19,1971, 1943); Die Ausgänge der D. bereiten die zugehörigen Zeichenencoder vor (Elektronik 12, 1971, 409); decodkren usw.: tdekodieren usw.; Decoding [di- koodin]. das; -s. -s [engl, decoding] (Kommunikationsforschung): Entschlüsselung einer Nachricht (Ggs.: Encoding). Decollage [delo 'la:33l. die; -. -n [frz. decollage, zu: collage. tCollage] (bild. Kunst): Bild, das durch die destruktive Veränderung von vorgefundenen Materialien entsteht (z. B. Zerstören einer Oberfläche durch Zerschneiden od. Ausbrennen); Decollagist [dekala'jist]. der; -en, -en: jmd.. der Decollagen herstellt: Decollement [dekDb'mä:], das; -s, -s [frz. decollement, eigtl. = Loslösung] (Med.): Ablösung der Haut von der Muskulatur durch stumpfe Gewalteinwirkung (z. B. bei Quetsch Verletzungen). Decollete: t Dekollete. Decoupage [deku'pa:^]. die: -. -n [frz. d6coupage. eigtl. = das Zerschneiden. Abschneiden, zu: decouper = zerschneiden, zu: coup. tCoup]: frz. Bez. für Drehbuch. decouragienen [dekura'3i:ren] <sw. V.; hat) /vgl. decouragiert/ [frz. decourager. zu: courage. tCourage] (veraltend): entmutigen: sich von etwas d. lassen; decouragiert [deku- ra'ji.-gt] <Adj.; o. Steig.): mutlos, verzagt. Decourt [de'ku:g]. der; -s. -s: vgl. Dekort. Decouvert: tDekuvert; decouvrieren: tdekuvrieren. decrescendo [dekre'Jendo] <Adv.) [ital. = leiser werdend, zu: decrescere = abnehmen, kleiner werden < lat. decres- cere] (Musik): in der Tonstärke schwächer werdetid. im Ton zurückgehend, leiser werdend (Ggs.: crescendo); Abk.: decresc.; <subst.:) Decrescendo, das; -s. -s u. ...di: das Schwächerwerden der Tonstärke (Ggs.: Crescendo). de dato [de: da:to; aus lat. de = von u. fdato] (veraltet): vom Tag der Ausstellung an (auf Urkunden); Abk.: d. d. Dedikation[dedika'tsio:n],die; -. -en [lat. dcdicätio]: X.Widmung. Zueignung: das Buch enthielt eine D. des Verfassers. 2. a) Gabe, die jmdm. gewidmet, geschenkt worden ist: b) Schenkung. Stiftung: die Bibliothek ist die D. eines reichen Bürgers der Stadt; (Zus. zu 1:) Dedikationsexem- plar, das: Buch mit einer Widmung des Autors: Dedikations- titel, der: besonderes Blatt des Buches, das die Widmung trägt: dedizieren [dedi'tsi:ren] <sw. V.; hat) [lat. dedicäre = zueignen, widmen): 1. widmen: der Autor dedizierte das Buch seinem verstorbenen Lehrer. 2. (oft scherzh.) feierlich' schenken: darf ich Ihnen das Etui d.? Deduktion [deduktsio:nJ. die; -. -en [lat. deductio = Abfuhren. Fortführen, zu: dedücere. fdeduzieren]: I. (Philos.) Ableitung des Besonderen u. Einzelnen vom Allgemeinen: Erkenntnis des Einzelfalles durch ein allgemeines Gesetz (Ggs.: Induktion 1). 2. (Kybernetik) Ableitung von Aussagen aus anderen Aussagen mit Hilie logischer Schlußregeln (Ggs.: Heuristik); deduktiv [deduk'ti:f. auch: de:..J <Adj.; o. Steig.) [lat. deductivus = abgeleitet, zu: dedücere. tdeduzieren] (Philos.): ableitend: vom Allgemeinen aufs Besondere. Einzelne schließend (Ggs.: induktiv): eine -e Methode, Schlußfolgerung; die aus den Erfahrungen vergangener Zeiten d. gezogenen Folgerungen; deduzieren [dedutsi:ran] <sw. V.; hat) [lat. dedücere = herab-, fortführen, den Ursprung von etw. ab-, herleiten] (bes. Philos.): ableiten: das Besondere. Einzelne aus dem Allgemeinen herleiten (Ggs.: induzieren): eine Schlußfolgerung logisch d.; unsere ... skeptisch gewordene Generation kann nicht einfach die Postulate einer Menschenführung aus irgendwelchen allgemein anerkannten Dogmen d. (Natur 49). Deemphasis [de'lemfazis]. die; - [engl, de-emphasis. aus lat. de- = von-weg u. griech. dmphasis = Verdeutlichung, Betonung] (Funkw.): Ausgleich der Vorverzerrung. Vgl. Preemphasis. 32 GDW C 497
Deep-freezer Deep-freezer['di:pfri:z3],der; -s, - [engl.-amerik. deep free- zerj: Tiefkühlvorrichtung. Tiefkühltruhe, Deern[de:gn],die;-.-s [mniederd. deme = t Dime] (niederd.): Mädchen. Deesis [de:ezis], die; -, ...esen [de'e:zn; griech. deesis = Bitte! (bild.Kunst): byzantinische Darstellung des im Jüngsten Gericht thronenden Christus zwischen Maria u. Jolian- nes dem Täufer, den „Fürbittern". Deeskalation [auch: de:...), die; -. -en [aus lat. de- = von-wegu. tEskalationJ: stufenweise Verringerung od. Ab- schwächung eingesetzter, militärischer; Mittel (Ggs.: Eskalation); deeskalteren [auch: 'de:...] <sw. V.; ist. auch: hat) [aus lat. de- = von -weg u. t eskalieren): die eingesetzten militärischen/ Mittel stufenweise verringern txl. abschwächen (Ggs.: eskalieren). Deez: TDez. de facto [de: fakto; mlat. de facto = in Wirklichkeit, zu lat. factum, tFaktum]: tatsächlich bestehend;, den Tatsachen gemäß (Ggs.: de jure): eine Sache d. f. anerkennen (durch sein Verhalten die Anerkennung einer Sache zum Ausdruck bringen); die asiatischen u. afrikanischen Länder, deren Parlamente nicht nur de jure, sondern auch d. f. eine reale politische Macht ausüben (Fraenkel, Staat 239); <Zus.:> De-fycto-Anerkennung, die: Anerkennung eines Sachverhaltes o. ä. auf Grund bestehender Tatsachen u. Ge- gebenl\eiten ohne rechtliche Grundlage (Ggs.: De-jure-Anerkennung): die Politiker forderten eine D. dieser Verhältnisse. Defaitismus usw.: t Defätismus usw. Defakation [defeka'tsjp:n]. die; -. -en [lat. defaecätio = Reinigung] (Med.): Stuhlentleerung; debitieren [defe'ki:- ran], (auch:) defäzieren [defetsi:ren] <sw. V.; hat) [lat. defaecäre = reinigen] (Med.): Kot ausscheiden. Defatigation [delatigatsio:nJ, die; -. -en [lat. defatigätio] (Med.): Ermüdung. Überanstrengung. Defätismus,(Schweiz.:) Defaitismus [defe'tismus]. der; - [frz. defaitisme,zu:defaite = Niederlage, zu: defaire = vernichten, zerstören < afrz. desfaire, zu lat. dis = von - weg u. facere = machen, tun]: geistig-seelischer Zustand der Mutlosigkeit. Hoffnungslosigkeit u. Resignation, bei dem die eigene Sache für aussichtslos angesehen wird u. man zum Aufgeben des militärischen Widerstands neigt; Schwarzseherei. Miesmacherei; unter den Soldaten breitete sich D. aus; Defätist. (Schweiz.:) Defaitist [defe'tist], der; -en, -en [frz. defaitiste. zu: däfaite, t Defätismus]: jmd.. der mut- u. hoffnungslos ist u. die eigene Sache für aussichtslos hält; Schwarzseher. Miespnucher; <Abl.:) defatjstisdi. (Schweiz.:) defaitistisch <Adj.>: sich im Zustand der Mutlosigkeit u. Resignation befindend; pessimistisch, ohne Hoffnung; -e Äußerungen. def&zieren: tdefäkieren. defekt [de'fekt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. defectus = geschwächt, mangelhaft]: schadhaft, fehlerhaft, nicht in Ordnung; ein -er Motor. Schalter; die Benzinpumpe, Wasserleitung ist d.; ... daß die Ölleitung d. war (Kirst. 08/15,444); Hier scheint die Klimaanlage d. zu sein (Cot- ton, Silver-Jet 18); Ü Sein geistiger Zustand war d. (Nie- kisch, Leben 68); Eduard hat ... versucht, mich wegen der Eßmarken als moralisch d. ausschließen zu lassen (Remarque, Obelisk 27); Defekt [-]. der; -[e]s, -e [lat. defectus]: 1. Schaden. Fehler: der Motor hatte einen D.; ein leicht zu behebender D. 2. (Med.) a) Fehlen eines Organs od. Organteils; b) Fehlen od. Ausfall einer Sinnesfunktion: er hat einen [schweren, bedenklichen] geistigen, seelischen, psychischen, moralischen D.; Das Ende (einer Krankheit) kann sein: vollständige Heilung. Heilung mit bleibendem D.Tod (Medizin II, 148). 3. <P1.) a) (Druckw.) ausgegangene Buchstaben, die nachgegossen werden müssen; b) (Buchw.) fehlende Blätter. Bogen od. Beilagen in antiquarischen i Büchern; Defektar [defekta:?]. der; -s. -e [zu t Defekt = Mangel; Bedarf]: Apotheker, der speziell mit der Herstellung bestimmter, in größeren Mengen vorrätig zu haltender Arzneimittel betraut ist; Def?ktexemplar. das; -s. -e (Buchw.): Buch mit Herstellungsmängeln od. Beschädigungen; defektiv [defek'ti:f. auch: 'de:...] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. defectivus = abnehmend; unvollständig]: fehlerhaft, lückenhaft, unvollständig: -e Verben (Sprachw.; Verben mit unvollständigen Beugungsformen)'. <Abl.:> Defektivität [defEktivit£:t]. die; -: Fehlerhaftigkeit. Mangelhaftigkeit; Defektivum [defEk'thvom], das; -s, ...va (Sprachw.): nicht in allen Formen vorkommendes od. an allen syntaktischen Möglichkeiten seiner Wortart teilnehmendes Wort; Def«ktmutation, die; -. -en (Biol.): spontane od. durch Mutagene hervorgerufene Erbänderung, die teilweisen od. völligen Ausfall bestimmter Körperfunktionen bewirkt; Defektur [defek'tu:?]. die; -. -en [zu t Defekt = Mangel; Bedarf]: a) in Apotheken Herstellung von Arzneimitteln, die in größeren Mengen vorrätig gehalten werden; b) Bestandsaufnahme derjenigen Arzneimittel, die in einer Apotheke hergestellt u. in größeren Mengen vorrätig gehalten werden. Defemination [defemina'tsio.n], die; -. -en [zu lat. de- = von -weg u. ßmina = Frau] (Med.): 1. Verlust der typisch weiblichen Geschlechtsempfindungen. Frigidität. 2. physische u. psychische Umwandlung der Frau zum männlichen Geschlecht hin. defensiv [defen'zi:f. auch de:...] <Adj.) [mlat. defensivus. zu lat. defendere = abwehren]: a) verteidigend, abwehrend (Ggs.: offensiv): ein -es Bündnis; sich im Krieg d. verhalten; Sie drücken sich immer d. aus. meinen Sie es nicht in Wahrheit offensiv? (Wolfe. Radical 50); b) auf Sicherung od. Sicherheit bedacht (Ggs.: aggressiv): -e Fahrweise (rücksichtsvolle. Risiken vermeidende Faixrweise. bei der die eigenen Rechte der Verkehrssicherheit untergeordnet werden): Ein typisches Beispiel dafür, daß man stets „defensiv" fahren, also immer mit Fehlem der anderen rechnen soll (Hörzu 37. 1975. 98); c) (Sport) im Spiel die Abwehr. Verteidigung bevorzugend; aus einer verstärkten Abwehr operierend (Ggs.: offensiv): -e Aufgaben übernehmen; d. spielen. Defensiv-: -boxer, der: die Verteidigung bevorzugender Boxer: der enttäuschende Kampf zweier D.; ^bündnts, das: Verteidigungsbündnis, das im Falle eines feindlichen Angriffs die Vertragspartner zu gegenseitigem Beistand verpflichtet; ^krieg, der: Verteidigungskrieg; -spiel, das (Sport): ganz auf Verteidigung u. Abwehr eingestelltes Spiel (Ggs.: Angriffsspiel. Offensivspiel), dazu: -spieler, der; -Stellung, die: Verteidigungsstellung: eine D. einnehmen, beziehen. Defensive [defen'zi.va]. die; -, -n <P1. selten) [viell. über frz. defensive subst. aus Tdefensiv]: a) Abwehr. Verteidigung (Ggs.: Offensive): aus der D. zum Angriff übergehen; sich in die D. begeben; in die D. gedrängt; Ü In der bildungspolitischen Diskussion geriet die ökonomische Motivation in die D. (Spiegel 36. 1974. 50); b) (Sport) auf Abwehr. Verteidigung eingestelltes Spiel: die D. bevorzugen; aus der D. spielen; Defensivität [def£nzivi't€:t], die; -: Neigung zu abwehrender Haltung. deferieren [defe'rhran] <sw. V.; hat) [lat. deferre = herabtragen, bringen, anbieten] (veraltet): 1. jmdni. einen Eid vor einem Richter auferlegen. 2. einem Antrag stattgeben. defibrinieren [defibri'ni:ren] <sw. V.; hat) [zu lat. de- = von - weg u. tFibrin] (Med.): Fibrin auf mechanischem Weg aus frischem Blut entfernen u. dieses dadurch ungerinnbar machen. deficiendo [deiVtJendo] <Adv.) [zu älter ital. deficere = fehlen; nachlassen < lat. deficere] (Musik): Tonstärke u. Tempo zurücknehmend, nachlassend, abnehmend. Deficit-spending ['defisit 'spendin), das; -[s] [engl, deficit spending, eigtl. = Defizitausgabe]: svw. tDefizitfinanzierung. Defiguratign, die; -. -en [aus lat. de- = von - weg u. figürätio = Gestaltung] (veraltet): Verunstaltung, Entstellung; defi- gurj0ren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von - weg u. figüräre = gestalten] (veraltet): verunstalten, entstellen. Defilee [defi'Ie:. Schweiz.: 'de:file]f das; -s. -s (schweiz. nur so).auch: -n [...'le:an; frz. defile] (bildungsspr.): parademäßiger Vorbeimarsch, das feierliche Vorüberziehen an einer hochgestellten Persönlichkeit; defilieren [defi'li:ren] <sw. V.; ist/hat) [frz. defiler. aus: de- (< lat. de- = ab) u. fil = Faden < lat. filum. also eigtl. = abrollen wie ein Faden]: parademäßig od. feierlich an jmdm.. bes. an einer hochgestellten Persönliclikeit. vorbeiziehen: die Soldaten defilierten vor der Ehrenloge der Königin; anläßlich der 24. Internationalen Polizeisternfahrt defilierten 3000 Polizisten ... vor dem allerdings eher schütteren Spalier der Wiener (Presse 7. 7. 69. 10); <Zus.): Defilkrmarsch. der: Parademarsch. Definiendum [defi'niendomj.das; -s, ...da [lat. definiendum, Gerundivum (Neutr.) von: definire. tdefinieren] (Sprachw.): Begriff, der bestimmt werden soll, über den etw. ausgesagt werden soll; das. was definiert wird; Definiere 498
degagieren [de'fr.niensj.das; -. ...tia [defi'nientsia; lat.definiens, 1 .Part, von: defimre, t definieren] (Sprachw.): Begriff, der einen anderen Begriff bestimmt, der über diesen anderen Begriff etw. aussagt; das Definierende; definieren [defi'nhran] <sw. V.; hat) [lat. definlre, eigtl. = ab-, begrenzen]: a) den Inhalt ; eines Begriffes auseinanderlegen, erklären: ein Wort exakt, ungenau d.; den Begriffsinhalt d.; Bezeichnend ist, daß Thomas von Aquin den Menschen als 'animal sociale et politicum' definiert (Fraenkel. Staat 110); b) bestimmen, festlegen; angeben oder beschreiben, worum es sich handelt: das Drehmoment präzise d.; ein stereometrisches Frühjahrsmodellhütchen, welches, wenn man es mathematisch d. wollte, die dreidimensionale Projektion eines vierdimensionalen Körpers ist (Bamm, Weltlaterne 26); ein zeitlich definierter Impuls; Die zivilen Luftfahrtsrechte waren aber leider>mch vor der Luftbrücke nicht einwandfrei definiert (Dönhoff, Ära 86); die Farbe des Kleides ist schwer zu d.; c) <d. + sich) seine Stellung bestimmen; sein Selbstverständnis Ixaben: die Ehefrau definiert sich durch den Status des Mannes; definit [defi'ni:t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. definltus]: bestimmt, festgelegt: -e Größen (Math.; Größen, die immer das gleiche Vorzeichen haben)'. Definition [defini'tsio:n], die; -. -en [lat. definltio = Abgrenzung, Bestimmung]: 1. genaue Bestimmung eines Begriffes durch Auseinanderlegung. Erklärung seines Inhalts; diese D. des Staatsbegriffs ist unbefriedigend; eine genaue, klare, exakte, falsche D. von etw. geben; man muß sich auf eine D. einigen. 2. (kath. Kirche) als unfehlbar geltende Entscheidung des Papstes (xi. eines Konzils über ein Dogma; definitiv [defini'ti:f. auch: de:...] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. deflnitlvus = entscheidend, bestimmt] (bildungsspr.): endgültig, abschließend, ein für alle- mal: eine -e Entscheidung. Erklärung; und abends im Hafen von Köln trat an Stelle der provisorischen Restaurierung eine -e (Kisch. Reporter 53); meine Antwort ist d.; Definitivum [defini' ti: vom]. das; -s.... va (bi Idungsspr.): endgültiger Zustand; Definilor [defi'ni:tor. auch: ...to:^]. der; -s.-en[...ni'to:r3n;mIat.definitor< lat.definitor = Bestim- mer. Verordner] (kath. Kirche): 1. Verwaltungsbeamter in einem Bistum od. Dekanat. 2. im Mönchswesen Rat eines Klosteroberen od. Ordensgenerals; definitorisch [defi- ni'to:nJ] <Adj.; o. Steig.): die Definition betreffen*!, durch Definition festgelegt, im Hinblick auf eine Definition. defizient [defi'tsient] <Adj.; o. Steig.) [lat. deficiens (Gen.: deficientis). 17 Part, zu: deficere = abnehmen; fehlen]: unvollständig, unzulänglich: der Mann von heute, als ein Vater ohne Autorität, Würde und Väterlichkeit, ein -er Modus väterlichen Daseins (Bodamer. Mann 142); Defizient [-]. der; -en. -en: 1. (veraltet) Dienstunfähiger. 2. (österr. u. südd.) durch Alter u. Krankheil geschwächter katholischer Geistlicher. Defizit ['de'fitsitl. das; -s. -e [frz. deficit < lat. deficit = es fehlt]: 1. "Fehlbetrag: das von einem Wirtschaftsjahr in das andere geschleppte D.; ein D. in der Kasse haben; das D. decken; Bulgarien hat in seinem Handel ein D. 2. Mangel: So würde ein D. an Nährstoffen entstehen, wenn nicht... durch Zufuhr gelöster Nährstoffe von außen her sich dieses D. stets wieder ausgliche (Thienemann, Umwelt 65); Ü ein D. an Liebe (ein zu geringes Maß an Zuwendung); <Abl. zu a, b:) defizitär [defitsi'te:^] <Adj.; o. Steig.) [frz. deficitaire. zu: deficit, t Defizit]?a) mit einem Defizit belastet: ein -er Haushalt; -e Betriebe; Ü Bei den meist wenig ansehnlichen und psychisch belasteten Damen ... entdeckte der Marburger Kriminologie-Professor Erich Hupe „einen fatalen Zug zum sozial -en Häftling" (Spiegel 25. 1975. 57); b) zu einem Defizit führend: -e Finanzpolitik; <Zus. zu a:> Defizitfinanzienmg, die: Finanzierung öffentlicher Investitionen u. Subventionen durch später eingehende Haushaltsmittel. Deflagration [deflagra'tsio.n]. die; -. -en [lat. deflagrätio = das Niederbrennen, gänzliche Vernichtung] (Bergbau): verhältnismäßig langsam erfolgende Explosion (Verpuffung) von Sprengstoffen; Defiagrator [defla'gra:tDr. auch: ...to:£]. der; -s, -en [...gra'to:ran; zu lat. deflagrätus, 2. Part, von: deflagräre = niederbrennen, gänzlich vernichten] (Physik): elektr. Voltaelement für große Stromstärken. Deflation [defla'tsio.n]. die; -. -en [Ggb. zu t Inflation]: 1. (Wirtsch.) Verminderung des Geldumlaufs, um den Geldwert zu steigern u. die Preise zu senken (Ggs.: Inflation). 2. (Geol.) Abtragung von lockerem Gestein durch den Wind. Ausblasung (1); <Abl. zu 1:> deflationär [deflatsjp'ne:?] <Adj.; o. Steig. >: die Deflation betreffend, auf eine Deflation hinwirkend: -e Maßnahmen der Regierung; deflationieren [deflatsio'ni'.ren] <sw. V.; hat): den Geldumlauf herabsetzen, eine Deflation herbeiführen; Ü Der Kaffee zerstörte die Einsamkeit, und andrerseits defiationierte er die aufgeschwemmte Monomanie eines hilflos gelehrten Denkens (Jacob, Kaffee 98); deflationistisch <Adj.): (durch wirtschaftspolitische Maßnahmen) eine Deflation (1) auslösend, auf Deflation beruhend (Ggs.: inflationistisch). Deflations-: -maßnähme, die (meist PI.): auf eine Deflation (1) abzielende wirtschaftspolitische Maßnafime; -Politik. die: Politik, durch die eine Deflation (1) herbeigeführt werden soll; -prozeß, der: Die Weltwirtschaftskrise der Jahre 1929-1932 ... war währungspolitisch nichts anderes als ein D.: die Preise sanken, der Wert des Geldes stieg (Fraenkel. Staat 363); -wanne, die (Geol.): vom Wind ausgeblasene Vertiefung, meist in Trockengebieten. deflatorisch [defla'to:nJ] <Adj.>: (von wirtschaftlichen Prozessen) eine Deflation (1) bewirkend. Deflektor [de'flektDr. auch: ...to:g]. der; -s. -en l...'to:ren; zu lat. deflectere = abbiegen, ablenken]: 1. (Technik) Saug-. Rauchkappe. Schornsteinaufsatz. 2. (Kernphysik) Vorrichtung im Elektronenbeschleuniger zur Ablenkung geladener Teilchen von ihrer Bahn. Defloration [deflora'tsio:n]. die; -, -en [mlat.. kirchenlat. defloratio < lat. deflörätio = Ver-. Abblühen] (Med.): Zerstörung des Jungt er nltäutchens einer Frau beim ersten Geschlechtsverkehri; Entjungferung; deflorieren <sw. V.; hat) [mlat.. kirchenlat. deflorare < lat. denöräre = ver-. abblühen, des Ansehens berauben]: eine Defloration herbeiführen, entjungfern; <Abl.:> Deflorjerung, die; -, -en: svw. t Defloration. Deformation,die; -. -en [lat. deförmätio]: 1, (Physik) Gestalt- od. Volumen veränderung eines Körpers durch auf ihn einwirkende Kräfte. Verformung. 2. (Med.) Verunstaltung. Mißbildung; deformieren <sw. V.; hat) [lat. deförmäre]: 1. die Form von etw. verändern, verformen: durch den starken Aufprall wurde die Karosserie des Wagens total deformiert. 2. entstellen, verunstalten (meist im 2. Part.): ein deformiertes Gesicht; Ü Fürsorgeerziehung, wo gefährdete Minderjährige zu ..geistigen und seelischen Krüppeln" ... deformiert werden (Spiegel 4, 1973. 78); <AbI.:) Deformk- rung.die: 1. das Deformieren (1). 2. Entstellung. Verunstaltung. Verstwnmelung: bei vielen Völkern ist die D. des Schädels Brauch; Deformität [def3imitc:t]. die; -. -en [lat. deförmitäs] (Med.): a) Mißbildung von Organen od. Körperteilen; b) <o. PI.) Zustand der Mißbildung. Defraudant [defraudant]. der;-ent-en [lat. defraudäns (Gen.: defraudantis), 1. Part, zu defraudäre. t defraudieren] (veraltend ): jmd.. der eine Defraudation begeht; Betrüger; Defraudation [defrauda'tsio.n]. die; -. -en [lat. defraudätio] (veraltet): Betrug; Unterschlagung. Hinterziehung (bes. von Zollabgaben); defraudieren [defrau'dhran] <sw. V.; hat) [(m)lat. defraudäre] (veraltet): betrügen; unterschlagen, hinterziehen, veruntreuen. Defroster [deTrostu]. der; -s, - [engl, defroster = Entfroster, zu: todefrost = entfrosten]: a) Scheibenheizanlage in Kraftfahrzeugen, die ein Beschlagen od. Vereisen der Scheiben verhindern od. den Beschlag beseitigen soll; b) Sprüh mittel zum Enteisen von Kraftfahrzeugscheiben; c) Abtauvorrichtung in Kühlschränken; <Zus.:> Defrgsteranlage, die: svw. t Defroster (a). deftig Cdeftu;] <Adj.) [fries.. niederl. deftig = stattlich, würdevoll, gewichtig] (ugs.): 1. (ohne verfeinert zu sein) kräftig u. nafirhaft eine -e Mahlzeit. 2. derb: -e Spaße; ... daß er ... die deftigsten Schnurren zum besten gab (Sebastian, Krankenhaus 132); Er hatte einen kleinen -en (robusten) Ewer. Damit segelten wir über die Watten (Leip. Klabau- terflagge 6); Sie sind lieber d. (unverhildetj oder aggressiv oder problemfreudig bohrend (Dönhoff, Ära 193). 3. (selten) tüchtig, sehr: Die Bundesregierung bezog so -e Prügel, daß ... (Zeit 7. 2. 75, 1); jmdn. d. ausnutzen; <Abl.:> Deftigkeit, die; -. Degagement [dega&mä:]. das; -s. -s [frz. degagement]: 1. (veraltet) Zwanglosigkeit. 2. (veraltet) Befreiung von einer Verbindlichkeit/. 3. (Fechten) das Degagieren (2); degagieren [dega'3i:ran] <sw. V.; hat) [frz. degager = auslöschen, befreien, zu: gage, tGage]: 1. (veraltet) von einer Verbinil- lichkeit) befreien. 2. (Fechten) die Klinge von einer Seite 32« 499
Degen auf die andere bringen, wobei die Hand des Gegners mit der Waffe umkreist wird; degagiert [dega'3i:?t] <Adj.; -er, -este> (veraltet): zwanglos, frei. 'Degen ['de:gn], der; -s. - [mhd. degen = Krieger. Held. Knabe < ahd. thegan = Gefolgsmann. Knabe] (altertümlich): Ijunger] heldenhafter Krieger. 2Degen [-]. der; -s, - [ostfrz. degue (dague) < provenz.. ital. daga = Dolch. H. u.J: a) frühere Hieb- u. Stichwaffe mit Griff u. schmaler, gerader und spitzer Klinge: den D. ziehen; die D. kreuzen; jmdm. den D. in die Brust stoßen; er durchbohrte ihn mit seinem D. b) (Fechten) Stoßwaffe mit dreikantiger Klinge: c) <o. PI.) kurz für t Degenfechten: beim Turnier im D. dauern die Kämpfe noch an. Degen- (2Degen): -hbtt, das: svw. ^klinge; -fechten, das: das Fechten mit dem Degen als sportliche Disziplin, dazu: Rechter, der; -glocke, die: Metallschale am Degen zum Schutz der Hand; Stichblatt; ^grifT.der; -gurt,der; -klinge. die; ^korb, der: Handschutz am Degen; -scheide, die: Behältnis für den Degen; -schlucker, der: svw. t Schwertschlucker; -spitze, die; -stoß, der. Degeneration, die; -. -en [zu (m)lat. degeneräre. t degenerieren]: 1. (Biol.. Med.) Rückbildung. Verfall von Zellen, Geweben oder Organen: die D. von Geweben. 2. vom Üblichen abweichende negative Entwicklung. Entartung; körperlicher od. geistiger Verfall. Abstieg, z. B. durch Zivilisationsschäden: Abschließung des Adels durch strenge Ebenbürtigkeitsgesetze führt zur Kastenbildung und D.. wie im europäischen Hochadel vor allem seit 1815 (Fraenkel. Staat 32); <Zus.:> Degeneratignserscheiraing. die; degenerativ [de- genera'ti:fl <AdJ.; o. Steig.) [viell. unter Einfluß von engl, degenerative zu lat. degenerätus, 2. Part, von: degeneräre. tdegenerieren]: auf Degeneration beruhend, mit Degeneration zusammenhängend: -e Schäden; degenerieren <sw. V.; ist) [(m)lat. degeneräre]: 1. (Biol.. Med.) sich zurückbilden, verfallen, verkümmern: die Zellen degenerieren. 2. vom üblichen abweichend sich negativ entwickeln, entarten; körperlich od. geistig verfallen: seine übereinan- dergeschlagenen Beine hätten ebensogut einem degenerierten Aristokraten ... gehören können Wabe, Narren 7); In der Neuzeit degenerierte diese Ordnung mehr und mehr zu einer Privilegienordnung (Fraenkel, Staat 325). Deghitination [deghitina'tsio:n], die; -. -en [Ggb. zu T Agglutination] (Sprachw.): falsche Abtrennung eines Wortanlautes, der als Bestandteil des vorausgehenden Artikels verstanden wird (Ggs.: Agglutination 2a). Degorgement [degorsa'mä:], das; -s. -s [frz. degorgement] (fachspr.): Entfernung der Hefe im Flaschenhals bei der Schaumweinherstellung; degorgieren [degar'^ron] <sw. V.; hat) [frz. degorger. zu: gorge = Kehle. Schlund < spätlat. gurga < lat. gurges = Wasserstrudel. Abgrund. Schlund] (fachspr.): die Hefe bei der Schaumweinherstellung aus dem Flaschenhals entfernen. Degout [de'gu:]. der; -s [frz. degout, zu: dögoüter. t degoutle- ren] (geh.): Ekel, Widerwille, Abneigung: Allgemein war der D. vor Revolverblättern wie der ..Bild-Zeitung*4 (MM 30.10. 68. 6); degoutant [degu'tant] <Adj.) [frz. degoütant] (geh.): ekelerregend, widerlich, abstoßend: ein -er Witz; ein -es Deutsch (Deschner. Talente 51); wie sie sich aufllihr- te. ward.;degoutieren[degu,ti:ran] <sw. V.; hat) [frz. degoü- ter = die Eßlust verlieren, anekeln, zu: goüt = Geschmackssinn) < lat. gustus] (geh.): anekeln, anwidern: die Löffel waren ... in ziemlich degoutierender Art und Weise an die Suppentöpfe angekettet (R. Walser. Gehülfe 129); Ü während der Stier, geschwächt wohl bereits und degoutiert von der Vergeblichkeit all seines Zornes, abgewandt stand und dumpf vor sich hin brütete (Th. Mann. Krull 434). Degradation [degrada'tsiorn], die; -. -en [mlat.. kirchenlat. degradätio = Herabsetzung]: 1. svw. t Degradierung (1). 2. Bestrafung eines katholischen Geistlichen durch Ausstoßung aus dem geistlichen Stand. 3. (Landw.) Veränderung eines guten Bodens in einen schlechten, z. B. durch Auswaschung. Kahlschlag u.a.; degradieren [degra'dhran] <sw. V.; hat) [mlat.. kirchenlat. degradäre = herabsetzen, zu lat. gradus = Schritt. Stufe. Rang]: l.a) im Dienstgrad. Dienstrang herabsetzen: jmdn. vom Oberregierungsrat zum Regierungsrat d.; einen Unteroffizier zum Gefreiten d.; er wurde wegen Feigheit vor dem Feind degradiert; b) herabwürdigen; erniedrigen: jmdn. zur Nebenfigur d.; eine These zum Schlagwort d.; Ü Er versuchte, mit dem zum Spazierstock degradierten Regenschirm auszugleichen (Fries, Weg 60). 2. einen katholischen Geistlichen durch Degradation (2) bestrafen. 3. (Landw.) einen Boden verschlechtern: <Abl.:>Degradjfinmg,die; -. -en: l.a) Rangverlust. Herabsetzung im Rang. Entziehung eines Amtes; b) Herabwürdigung: mit ... der D. der eroberten Gebiete zu Anhängseln minderen Rechts (Fraenkel. Staat 214). 2. svw. T Degradation (3). degraisieren [degre'si:ren] <sw. V.; hat) [frz. dögraisser. zu: graisse =Fett < vlat. *crassia. zu lat. crassus = dick, fett] (Kochk.): das Fett von Soßen u. Fleischbrühen abschöpfen. Degression [degre'sio-.n]. die; -, -en [frz. dlgression < lat. degressio = das Hinabsteigen]: 1. (Wirtsch.) relative Ko- stenabnafime bei steigender Produktionsmenge. 2. (Steuerw.) Abnahme des Steuersatzes bei abnehmendem zu versteuerndem Einkommen; degressiv [degre'si:fl <Adj.; o. Steig.: nicht adv.) [frz. ddgressif. zu lat. degressus. 2. Part, von: degredi = herabsteigen] (Bankw.; Wirtsch.): abnehmend, sich stufenweise od. kontinuierlich vermindernd: -e Schulden; die -e Abschreibung von Neubauten. Degustation [degustatsio.n]. die; -. -en [lat. degustätio = das Kosten] (bes. Schweiz.): das Prüfen. Probieren. Kosten von Lebensmitteln in bezug auf Geruch u. Geschmack. de gustibus non est dkputandum [de: gostibus no:n 'est dispu'tandom; lat. = über Geschmäcker ist nicht zu streiten]: über Geschmack läßt sich nicht streiten (weil jeder ein eigenes ästhetisches Urteil hat). degustieren [degos'thron] <sw. V.; hat) [lat. degustäre = kosten, versuchen] (bes. Schweiz.): Lebensmittel in bezug auf Geruch u. Geschtnack prüfen, probieren, kosten. dehn-. Dehn-: -fähig <AdJ.; nicht adv.): svw. tdehnbar, dazu: -fähigkeit, die; -; -fuge, die: svw. t Dehnungsfuge; -sonde, die: svw. TBougie; -stufe, die (Sprachw.): Sude des Ablauts, bei der der Vokal (der Grundstufe) gelängt wird. dehnbar [de:nba:^] <Adj.; nicht adv.): 1. sich in die Länge od. Breite dehnen, ziehen lassend; elastisch: ein -er Stoff. Gummiring; eine noch gut -e Skihose (DM Test 49. 1965. 26). 2. nicht klar umrissen, nicht genau bestimmt, mehrere Auslegungen zulassend: das ist ein -er Begriff; diese ebenso massive wie -e brutale Nazi Verordnung (Mostar. Unschuldig 147); <Abl.:> Dehnbarkeit.die; -; dehnen [de:nan] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. den(n)en]: l.a) in die Länge u /od. Breite ziehen, strecken; durch Auseinanderziehen. Spannen länger, breiter machen: das Gummifband] d.; b) ausstrek- ken, recken: seine Anne u. Beine d.; ..Liebe" sagte sie dann und dehnte wohlig die Schultern (Remarque. Triom- phe 173); c) Laute od. Wörter langgezogen aussprechen: etw. gedehnt sagen, aussprechen; Er antwortete in der gedehnten Sprechweise der russischen Bauern (Leonhard, Revolution 116). 2.a) <d. + sich) länger, breiter werden: der Stoff dehnt sich; Die eigenen Umrisse scheinen sich zu d. (Christa Wolf. Nachdenken 224); b) sich in die Länge ziehen; dauern: das Gespräch dehnte sich; Die Essenausgabedehnte sich endlos (MUthel. Baum 122); So dehnt sich die Zeit, wenn sie ausgefüllt ist (Geissler. Nacht 138); c) sich ausstrecken, recken: sich in der Sonne d. u. strecken; d) sich erstrecken, ausbreiten, hinziehen: eine weite Ebene dehnte sich vor unseren Blicken; Breit und leer dehnte sich der Appellplatz (Apitz. Wölfe 289); <Abl.:> Dehnung« die; -. -en: 1. das Dehnen (1 a. b. c). 2. Dehnfähigkeit: Reform-Seide hat eine hohe Zugfestigkeit und eine zum Vorbild gewordene D. (Herrenjournal 3. 1966, 102). 3. das Gedehnte. Dehnung»-: -wfuge, die: Fuge in Bauwerken zum Ausgleich von Spannungen, die infolge von Temperaturschwankungen od. Schwund des Materials entstehen; ^h (mit Bindestrich), das (Phon.): der Buchstabe h als Zeichen für die Lautdehnung; Mnesser, der (Technik): Vorrichtung zum Messen von Dehnungen an Werkstoffen; ^ zeichen, das (Phon.): Schriftzeichen zur Kennzeichnung der Lautdehnung. Dehors [de'o:g(s)J <PI> [frz. dähors = Äußeres, zu: döhors (provenz. defors) = draußen, hinaus < spätlat. deforis = von außen] (veraltend): äußerer Schein, gesellschaftlicher Anstand; fast nur in der Wendung die D. wahren Dehumanisation [dehumanizatsio:n], die; -. -en [zu lat. de- = weg. ab u. hümänus = menschlich] (bildungsspr.): Entmenschlichung. Herabwürdigung, dazu: dehumantsferen <sw. V.; hat) (bildungsspr.): enttnenschlichen, herabwürdigen; <Abl.:) Dehumanfetenmg, die: -. -en. 500
Deka- Dehydratation [dehydratatsio:n]. die; -, -en [aus tat. de- = von - weg u. t Hydratation] (Fachspr.): Entzug von Wasser, Trocknung (z. B. von Lebensmitteln); Dehydration [dehydro* tsio:n], die; -, -en [aus lat. de- = von - weg u. T Hydration] (Chemie): Entzug von Wasserstoff; dehydra- tisieren [dehydrati'zi:ren] <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von - weg u. t hydratisieren] (Fachspr.): Wasser entziehen; dehydrieren [dehydirran] <sw. V/ hat) [aus lat. de- = von-weg u. t hydrieren] (Chemie): (einer chemischen Verbindung) Wasserstoff entziehen; <Abl.:) Dehydrierung, die; -, -en: svw. t Dehydration. Deibel: svw. t Deiwel. Deich [dajf]. der; -[e]s, -e [spätmhd. dich < mniederd. dlk = Deich, (künstlich ausgehobener) Teich, urspr. = Ausgestochenes]: aufgeschütteter Erddamm längs eines Flusses od. einer Meeresküste zum Schutz tieferliegenden Geländes gegen Überschwemmung; die -e brechen; einen D. bauen; die -e verstärken, ausbessern; auf dem D. Spazierengehen; * mit etw. über den D. gehen (landsch.; sich etwas aneignen u. damit verschwinden): Jetzt ist der Kerl doch mit meinem Kugelschreiber über den D. gegangen. Deich-: ^basfe. die: Grundfläche des Deiches; ^bau, der <o. PI.); -wböschung, die: abgeschrägte Seitenfläche des Deiches; ^broch, der: Bruch des Deiches durch andrängende Wassermassen; ^fuß, der: svw. t-basis; ^genossenschaft, die: Verband der an einem Deich beteiligten Grundeigentümer; -geschworene, der: Mitglied der Deichgenossenschaft; -graf, der (veraltet): svw. f-Vorsteher; ^hauptmaim, der: svw. t-Vorsteher; -kröne« die: obere Fläche des Deiches; -land, das <o. PL): das hinter dem Deich liegende Land; -Ordnung, die: gesetzliche Regelung des Deichwesens; -Pflicht, die: Verpflichtung der Mitglieder einer Deichgenos- senschaft zu bestimmten Leistungen, die der Erhaltung eines Deiches dienen; -lichter, der: svw. T-Vorsteher; -schleuse, die: Bauwerk zum Durchführen eines Wasserlaufs durch einen Deich; -siel, das: svw. t -schleuse; -verband, der: svw. t-genossenschaft; -vogt.der: svw. t -Vorsteher; -vorland, das: vor einem Hauptdeich zwischen Küste u. Ufer liegendes begrüntes Land; -Vorsteher, der: Vorsteher der Deichgenossenschaft; -wesen, das <o. PL). 'Deichsel: svw. TDechsel. ^ichsel [dajksj], die; -. -n [mhd. dihsel. ahd. dlhsala]: 1. aus einer od. zwei Stangen besteheruier Teil des Wagens, an den die Zugtiere gespannt werden u. der dem Ziehen u. Lenken des Wagens dient; die D. ist gebrochen; die Pferde an die D. spannen; einen Handwagen an der D. führen. 2. (derb) erigierter Penis. Deichsel-: -brach, der; -kette, die: Kette zum Anspannen von Zugtieren; -kreuz, das: 1. Griff an der Deichsel eines Handwagens; endloses Räderrollen und unsere Hände am D. (Kaschnitz. Wohin 155). 2. i christliches] Kreuz in Form eines Ypsilon; -pferd, das: Pferd, das neben der Deichsel geht; -stange, die. deichseln [daiksln] <sw. V.; hat) [eigtl. = einen Wagen an der Deichsei rückwärts lenken, zu T2Deichsel] (ugs.): durch geschicktes Lenken, Arrangieren eine gewünschte Situation, Konstellation zustande kommen lassen; er wird die Sache schon d.; das hat sie gut gedeichselt; dann deichseln sie es. daß Pinneberg gerade dazukommt, wenn Heilbutt einen Anzug... verkauft hat. und dann trägt ihn Pinneberg auf seinem Kassenblock ein (Fallada. Mann 180). Deifikation [deifika'tsio:n], die; -. -en [kirchenlat. deificätio] (bildungsspr.): Vergottung eines Menschen od. eines Dinges; deifizieren [deifi'tsLran] <sw. V.; hat) [mlat.. kirchenlat. deificare. zu lat. deus = Gott u. facere = machen] (bildungsspr.): zum Gott machen, vergotten; Wie der primitive Mensch früherer Kulturepochen die Impulse und Elemente, die sein persönliches Leben beherrschten .... personifizierte und deifizierte. so ist ... (K. Mann, Wendepunkt 22). Dei gratia ['de:i 'gra.tsia; lat. de! grätiä = von Gottes Gnaden]: von Gottes Gnaden (Zusatz zum Titel von Bischöfen, früher auch von Fürsten). deiktisdi [dajktij. auch: de'iktij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.)[griechTdeiktikös = hinweisend]: a) (Sprachw.): (als Eigenschaft bestimmter sprachlicher Einheiten, z. B. des Demonstrativpronomens) hinweisend; b) (als Lehrverfahren) von der Anschauung ausgehend. 'dein [dain] <Possessivpron.) [mhd., ahd. dln]: bezeichnet die Zugehörigkeit od. Herkunft eines Wesens od. Dinges. einer Handlung od. Eigenschaft zu einer bzw. von einer mit ..du4* angeredeten Person: 1. a) <vor einem Subst.) 00 d. Bruder, -eTasche, d. Buch, -e Meinung, d. Verhalten; wir haben -en Brief bekommen; infolge -es Einsatzes, -er Mühe; -em Versagen ist es anzulasten; du verläßt -en Standort; viele Grüße von Deiner Karin (Schlußformel in Briefen); d. Zug (der Zug, mit dem du fahren willst) fährt in zehn Minuten; ich ziehe -e Strümpfe an (1. Strümpfe, die dir gehören. 2. Strümpfe, die ich von dir geschenkt bekommen habe): ß) als Ausdruck einer Gewohnheit, gewohnheitsmäßigen Zugehörigkeit. Regel o. ä. bei einer mit ..du4* angeredeten Person: machst du noch jährlich -e Kur?; du hast wohl -en Zug (den Zug, mit dem du immer fährst) verpaßt?; nimm jetzt -e Medizin!; Warum läßt du ihn nicht hochgehen, -en PfafTen? (Genet [Übers.l. Tagebuch 116); jetzt wollte Zünder ... nichts mehr lesen von dem. Siehst du. sagte seine Mutter, d. Karl May (Degenhardt. Zündschnüre 20); Ich bin nicht hysterisch ... Ich bin nicht -e Leser, ich kenne dich! (Baldwin [Übers.]. Welt 259); b) <o. Subst.) ich bin d. (geh.; gehöre dir); er ist nicht mein Freund, sondern -er; sind das ihre Handschuhe od. -e?; nicht ihr Benehmen ist unpassend, sondern deins, (geh.:) deines. 2. <subst.) (geh.) es war nicht mein Wunsch, sondern der -e; ewig der Deine (Schlußformel in Briefen); der Deine (dein Mann); die Deine (deine Frau); die Deinen (deine Angehörigen); das Deine (das dir Gehörende); du mußt das Deine tun (deine Aufgabe, das dir Zukommende); ^m [-; mhd.. ahd. dln] (geh.. veraltet): svw. tdeiner: ich gedenke d.; deiner [dajnE] <Gen. des Personalpronomens ..du") [mhd. din(er)7ahd. dln]: ich gedenke d.; vgl. ^ein; deinerseits <Adv.) [t^seits]: von dir aus, von deiner Seite aus: bestehen d. noch Fragen?; du mußt d. daran denken; deinesgleichen <indekl. Pron.) [t-gleichen]: jmd. wiedu.jmd., der dir gleich ist: du und d.; deinesteils <Adv.>: vgl. f deinerseits: Du bist, geradezu gesprochen, ein netter Bursche und setzest Deinesteils Dein Äußeres herab (Th. Mann. Krull 401); ddnettylben <Adv.) [f-halben] (veraltend): svw. t deinetwegen; deinetwegen <Adv.): aus Gründen, die dich betreffen: ich bin d. gekommen; deinetwillen <Adv.) nur in der Fügung um d. (mit Rücksicht auf dich): ich habe um d. so gehandelt; deinige ['dainigol. der. die. das; -n. -n <Possessivpron.; immer mit Art.) (geh.. veraltend): der, die, das deine: er hat nur an seinen Vorteil gedacht, nicht an den -n. Deismus [de'ismos]. der; - [wohl über engl, deism < frz. deisme. zu lat. deus = Gott]: Gottesauffassung der Aufklärung des 17. u. 18. Jh.s, nach der Gott die Welt zwar geschaffen hat, aber keinen weiteren Einfluß mehr auf sie ausübt; Deist [de'ist]. der; -en. -en [wohl über engl, deist < frz. deiste]: Anhänger des Deismus; dejstiseh <Adj.; o. Steig.): der Lehre des Deismus folgend, sich auf sie beziehend. Deiwel f'daiv}].Deixel [daiksl], der; -s [mundartl. aus mhd. tiuvel. tTeufel. bzw. Entstellung aus TTeufel] (landsch. ugs.): svw. tTeufel. DeJä-vu-Erlebnis [desa'vy:-]. das; -ses. -se [frz. d6Jä = schon (zu lat. iam = schon) u. vu. 2. Part, von: voir = sehen < lat. videre] (Psych.): Form der Erinnerungstäuschung, bei der der Eindruck entsteht, gegenwärtig Erlebtes in gleicher Weise schon einmal erlebt zu haben. Deiektion [dejektsio:n], die; -. -en [lat. deiectio = das Hinabwerfen; Durchfall] (Med.): Entleerung des Körpers von Ausscheidungsstoffen (z.B. von Kot, Harn). Dejeuner [de30'ne:]. das; -s, -s [frz. dejeuner. zu: dejeuner, tdejeunieren]: a) (veraltet) Frühstück; b) (geh.) kleines Mittagessen; deteunieren [de^'nr.ren] <sw. V.; hat) [frz. döjeu- ner < vlat. *disieiünäre = zu fasten aufhören, zu lat. ieiünäre = fasten] (veraltet): frühstücken. de iure [de:'ju:ra; mlat. de iure, zu lat. iüs, tJus]: von Rechts wegen, rechtlich betrachtet, formalrechtlich; der formellen Rechtslage zufolge, jedoch ohne Rücksicht auf tatsächliche Umstände (Ggs.: de facto): einen Staat d. j. anerkennen; der Vertrag ist d. j. gültig; Wenn man Chef bleiben wollte, nicht nur d. j.. das ging auch anders lange, sondern de facto (Kant. Impressum 115); <Zus.:> De-Jure-Anerken- nung, die: Anerkennung auf rechtlicher Grundlage. Deka fdEka], das; -[s], - (österr.): Kurzf. von t Dekagramm. Deka- [deka-; (frz. deca-) < griech. deka = zehn]: -eder, das [zu griech. hedra = Fläche. Basis] (Geom.): Körper, der von zehn / regelmäßigen 1 Vielecken begrenzt wird; MJQn, das [griech. dekägönon] (Geom.): Zehneck; -gr^mm 501
Dekabrist [Osten*.: 'ds...]. das [frz. decagramme. tGramm]: 10 Gramm; Zeichen: Dg (österr.: dkg); ^liter, der [frz. decali- tre. TLiter]: 10 Liter; Zeichen: Dl, dkl.; Miieter. der [frz. decametre, t Meter]: 10 Meter; Zeichen: dam, veraltet: Dm, dkm; ~ster, der [frz. decastdre. f Ster]: 10 Ster; -syllabus, der [spätlat. decasyllabus = zehnsilbig < griech. deka- syllabos] (Verslehre): zehnsilbiger Vers aus Jamben. Dekabrist [dekabrist], der; -en, -en [russ. dekabrist, zu: dekabr = Dezember < mgriech. dekembri(o)s < lat. december, t Dezember, also eigtl. = Dezembermann] (hist.): Teilnehmer an dem Offiziersaufstand für eine konstitutionelle Verfassung in Rußland im Dezember 1825. Dekade[deka:dd].die; -.-n [frz. decade < lat. decas (Gen.: decadis) = Zehnt, Anzahl von zehn < griech. dekäs. zu: deka = zehn]: a) Satz od. Serie von 10 Stück; b) Zeitraum von 10 Tagen* Wochen. Monaten od. Jahren; c) (Literaturw.) Einheit von 10 Gedichten od. Büchern. dekadent [deka'denl] <Adj.; -er, -este> [frz. decadent] (bil- dungsspr.): infolge kultureller Überfeinerung entartet; kulturell im Verfall begriffen; eine -e Epoche; das Bürgertum weist -e Züge auf; Wirtschaftliche Hochblüte allein ist Quelle solch -er Kultur (Ceram, Götter 78); Dreck hat keiner gern an der Geliebten, wenn er nicht d. ist (Re- marque, Obelisk 89); Dekadenz (dekadents), die; - [frz. decadence < mlat. decadentia, zu lat. de-~= von - weg u. cadere = fallen, sinken] (bildungsspr.): kultureller Niedergang mit typischen Entartungserscheinungen in den Lebensgewohnheiten u. Lebensansprüchen; Verfall, Entartung: DasVolk ... hatte geschwelgt in Reichtum und Wollust und war-wahrscheinlich -aufder Höhe seiner Entwicklung schon Jener sybaritischen D. verfallen, die den Keim des Untergangs in sich trägt (Ceram, Götter 78). dekadisch [de'ka:dij] <Adj.; o. Steig.) [zu T Dekade]: zehnteilig, auf die Zahl 10 bezüglich: -er Logarithmus (Logarithmus einer Zahl zur Basis 10. Zehnerlogarithmus); -es System (Zahlensystem mit der Grundzald 10, Dezimalsystem). Dekalkierpapier [dekal'ki:g-]. das [zu veraltet dekalieren < frz. decalquer = einen Gegenabdruck machen, zu: calquer = durchzeichnen, -pausen < ital. calcare = drük- ken, treten < lat. calcäre = treten]: zur Herstellung von Abziehbildern verwendetes saugfähiges Papier. Dekalog [deka'lo:k], der; -lejs [mlat., kirchenlat. decalogus < griech. dekälogos aus: data = zehn u. lögos = Wort] (christl. Rel.): die Zehn Gebote; Dekan [de'ka:n], der; -s, -elmlat.decanus = Propst. Oberaufseher einer königlichen Domäne. Vogt < lat. decänus = Führer von zehn Mann]: 1. (kath. Rel.) svw. tDechant. 2. (ev. Rel.; in Süddeutschland) svw. T Superintendent. 3. Vorsteher einer Fakultät od. eines Fachbereichs an der Universität; Dekanat [dekana:t]. das; -s. -e [mlat. decanatus = Amt, Würde eines Dekans]: 1. Amt, Bezirk eines Dekans; vgl. Dechanat. 2. Verwaltung einer Fakultät od. eines Fachbereichs an einer Universität. 3. (Astroi.) Unterteilung des Tierkreises in Abschnitte von je zehn Grad; Dekanei [deka'naj], die; -.-enlmlat.decania = Dekanatsgebiet]: l.svw. tDechanei. 2. Wohnung eines Dekans (2). dekantieren [dekan'tr.ran] <sw. V.; hat) [frz. döcanter = abgießen < alchimistenlat. decanthäre. zu lat. canthus = Schnabel eines Krugs. Augenwinkel < griech. kanthös = Augenwinkel] (bes. Chemie): eine Flüssigkeit abklären, vom Bodensatz abgießen. dekapieren [deka'phren] <sw. V.; hat) [frz. decaper. zu: cape = Umhang, Mantel < spätlat. cappa, t Kappe] (Chemie): a) Eisenteile durch chemische Lösungsmittel von Farbresten befreien, reinigen: b) Metallteile od. Blech beizen u. dadurch von dünnen Anlauf- bzw. Oxydationsschichten befreien. Dekapitation [dekapita'tsio:n], die; -. -en [mlat. decapitatio = Enthauptung] (MeJ.): das Leben der Mutter rettende Abtrennung des kindlichen Kopfes während der Geburt: eine D. durchführen, dazu: dekapitieren [dekapieren], de- kaptieren [dekap'thren] <sw. V.; hat) [lat. decapitäre = enthaupten] (Med.): eine Dekapitation vornehmen. Dekapsulation [dekapsulatsio:n]. die; -. -en [zu lat. de- = von-weg u. Capsula = Kapsel] (Med.): operative Abtragung der Nierenkapsel. dekaptieren: t dekapitieren. Dekar [de'ka:?]. das; -s. -e (aber: 3 -), (Schweiz.:) Dekare [de'ka:re], die; -. -n [frz. decare. aus: d6ca- (< griech. deka = zehn) u. are, t Ar]: 10 Ar. dekartellieren [dekarteTcran]. (häufiger.) dekartellisieren [dekart€li'zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. decartelliser, zu: cartelli- ser = in Kartellen zusammenfassen, zu: carte!, t Kartell] (Wirtsch.): Unternehmenszusammenschlüsse rückgängig machen u. die Bildung neuer Kartelle unterbinden (Ggs.: kartellieren); <Abl.:> Dekartellisierung, die; -. -en. Dekateur [deka'to:^]. der; -s. -e [zu f dekatieren] (Textilw.): jmd., der Stoffe dekatiert (Berufsbez.); dekatieren [deka- *ti:ran] <sw. V.: hat) [frz. döcatir. zu: catir = (Tuch) pressen, H. u.. viell. < vlat. *coactire, zu lat. coäctus = zusammengetrieben. 2. Part, von: cögere = zusammentreiben] (Textilw.): Woll Stoffe mit Wasser od. Dampf behandeln, um ihnen den Preßglanz zu nehmen u. nachträgliches Einlaufen zu verhindern; Dekatierer [deka'Ihre], der; -s, -: svw. f Dekateur; Dekatur [deka'tu:?], die; -. -en: Vorgang des Dekatierens. Deklamation [deklama'tsio.n], die; -. -en [lat. declämätio = Redeübung, Vortrag]: 1. kunstgerechter Vortrag (einer Dichtung).!, tmr auf Wirksamkeit bedachte [nichtssagende] Äußerung; Gerede: leere -en; Es blieb Chruschtschow überlassen, sich mit lautstarken -en für eine entsprechende Veränderung einzusetzen (Dönhoff, Ära 177). 3. (Musik) Hervorhebung u. Artikulation einer musikal. Phrase od. des Sinn- u. Ausdrucksgehaltes eines vertonten Textes; Deklamator [dekla'ma:tor, auch: ...to:g]. der; -s. -en [...ma- to.ren; lat. declämätor = Redekünstler, Schulredner]: Vortragskünstler; Dekbmatorik [...ma'to:nk]. die; - (bildungsspr.): Vortragskunst; deklamatorisch [...ma'to:nJl <Adj> [lat. declämätörius]: a) <o. Steig.) ausdrucksvoll im Vortrag, vortragskünstlerisch; b) übertrieben im Ausdruck: Aber bei der zweiten (Strophe) spürt man -es Effekt- streben (Deschner, Talente 76); c) (Musik) beim Gesang auf Wortverständlichkeit Wert legend; deklamieren [dekla- mi:ran] <sw. V.; hat) [lat. declämäre = laut aufsagen]: I. kunstgerecht i vortragen: ein Gedicht d.; Er deklamierte falsch ... mit der falschen Betonung (Strittmatter, Wundertäter 278). 2. (selten) voller Eifer im Gespräch behandeln: der eine müßte um des anderen willen aus dem Wege geräumt werden... Die Brüder deklamierten diesen Ausweg und feilschten dann wie an einem Diskussionsthema (Jahnn. Geschichten 76). 3. (Musik) einen vertonten Text mit deutlicher Aussprache u. unter Berücksichtigung des Sinn- u. Ausdrucksgehaltes vortragen. Deklaration [deklara'tsio:n], die; -. -en [lat. declärätio = Kundgebung, Offenbarung]: 1. feierliche, öffentliche Erklärung grundsätzlicher Art, die von einer Regierung, einem Staat, einer Organisation od. von mehreren Staaten od. Organisationen gemeinsam! abgegeben wird: die D. der Menschenrechte in der Charta der Vereinten Nationen. 2.a) Zoll-, Steuererklärung; b) (Wirtsch.) Inhalts-, Wertangabe bei einem Versandgut!; deklarativ [deklara- ti:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. declärätivus]: in Form, in der Art einer Deklaration: Die Antwort ... hängt .,. davon ab. ob Schütz dieser seiner Äußerung offiziellen, -en Charakter gegeben hat oder nicht (Mutterspr. 7/8. 1968. 256); deklarieren [dekla'ri:ren] <sw. V.; hat) [mhd. declariren < lat. decläräre = deutlich kundgeben, offenbaren]: 1. eine feierliche, Erklärung abgeben: die Bundesregierung deklarierte die Ratifikation des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags. 2. a) eine Zoll-, Steuererklärungabgeben, beim Zoll, bei der Steuer angeben: den Kaffee beim Grenzübertritt d.; b) (Wirtsch.) den Inhalt, Wert einer Warensendung angeben. 3. als etw. bezeichnen, zu etw. erklären was in Wirklichkeit nicht ist I: er deklarierte ihn zu seinem persönlichen Berater; den Pfleger als Arzt d.; aneinandergereihte Sätze als Gedicht d.; deklariert [de- kla'ri:?t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): offenkundig, ausgesprochen: zu den -en Favoriten des Ministers gehören; Deklarjgnung, die; -. -en: Subst. zu tdeklarieren. deklassieren <sw. V.; hat) [frz. declasser. zu: classer ( = in Klassen einteilen, ordnen) od. zu: classe. f Klasse]: 1. a) (Soziol.) aus einer bestimmten sozialen od. ökonomischen Klasse in eine niedrigere verweisen, herabsetzen: der Arbeiter ist heute gesellschaftlich nicht mehr so stark deklassiert wie früher; b) auf eine niedrigere Stufe verweisen, herabsetzen: Die Spezialisierung im Wissen deklassiert den Dilettanten in unserer Zeit viel stärker noch, als es zum Beispiel während der zwanziger Jahre geschehen konnte (Welt. 3. 7. 65. Die geistige Welt 1). 2. (Sport) einem Gegner eindeutig überlegen sein u. ihn überraschend hoch 502
dekorativ besiegen: der Europameister deklassierte den Herausforderer; die übrigen Läufer wurden förmlich deklassiert; die Fußballnationalmannschaft deklassierte ihren Gegner zum hoffnungslosen Amateur; <Abl.:> Deklas^krung, die; -. -en. deklinabel [dekli'na:b|] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. decllnäbilis] (Sprachw.): (von Wörtern bestimmter Wortarten) beugbar (Ggs.: indeklinabel); Deklination [deklina- 'tsjp:n]f die; -, -en [(spät)lat. decllnätio, eigtl. = Abbie- gungl: 1. (Sprachw.) Formabwandlung, Beugung des Substantivs. Adjektivs, Pronomens u. Numerales: die starke, schwache D. 2. (Astron.) Abweichung. Winkelabstand eines Gestirns vom Himmelsäquator. 3. (Physik) Abweichung der Richtungsangabe der Magnetnadel i beim Kompaß! von der wahren Nordrichtung. Mißweisung: Deklinator [dekli'na:- tor, auch ...to:?]. der; -s, -en [...natoiran]. Deklinato- rium [dekIina'to:rium],das; -s. ...ien [...pn; zu lat. decllnäre. tdeklinieren]: Gerät zur Bestimmung zeitlicher] Änderungen der Deklination (2); deklinierbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. T deklinabel; deklinieren [dekli'nirren] <sw. V.; hat) [lat. decllnäre. eigtl. = abbiegen] (Sprachw.): Substantive. Adjektive, Pronomen u. Numeralia in ihren Kasusformen abwandeln, beugen: dieses Substantiv wird stark, schwach dekliniert: Deklinometer [deklino...]. das; -s, - [zu lat. decllnäre (Tdeklinieren) u. t^meter]: svw. t Deklinator. dekodieren, (häufig, bes. in der Technik auch:) decodieren <sw. V.; hat) [engl, to decode, aus: de- (< lat. de- = von - weg) u. code, TKode] (Fachspr.; Ggs.: kodieren): 1. eine Nachricht aus einem Kode kleiner Redundanz in einen Kode größerer Redundanz übersetzen. 2. eine Nachricht i mit Hilfe eines Kodes entschlüsseln: <Abl.:> Dekodk- rung. die; -. -en. Dekokt [de'kDkt], das; -[e]s, -e [lat. decoctum = das Aus-, Abgekochte] (Pharm.): Abkochung, Absud von Arzneimitteln. Dekollete, (bes. Schweiz.:) Decollete [dekal'te:]. das; -s, -s [subst. aus frz. decollete(e), 2. Part, von: decolleter, f dekolletieren]: tiefer Ausschnitt an Damenkleidern o. ä., der Schultern, Brustansatz od. Rücken frei läßt: ein tiefes, ausgeschnittenes, gewagtes, offenherziges (ugs. scherzh.; tiefes) D.; Meine Reisende lag dort... in einem batistenen Nacht- gewande mit... einem von Spitzen umrahmten quellenden D&ollete (Th. Mann. Krull201); dekolletieren [dekalieren] <sw. V.; hat) [frz. decolleter, eigtl. = den Hals, den Nacken entblößen, zu: collet = Halskragen, zu: col = Hals < lat. Collum]: 1. ein Danienkleid mit einem Dekollete versehen.!, id. + sich) (ugs.) sich bloßstellen, -dekolletiert [deksl- 'ti:?t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. decollete(e). 2. Part, von: decolleter. tdekolletieren]: 1. (von Damenkleidern) tief ausgeschnitten: Die Abendroben sind breit d. (Welt 30. 7. 75. 18). 2. ein Dekollete tragend: Handfläche, die auf ihrem -en Rücken lag (Baum. Paris 5). Dekolonisation, die; -. -en [aus lat. de- = von - weg u. tKolonisation] (Ggs.: Kolonisation 1): Entlassung einer Kolonie aus der wirtschaftlichen, politischen u. militärischen Abhängigkeit vom Mutterland: dekolonisferen <sw. V.; hat): die wirtschaftliche, politische u. militärische Abhängigkeit einer Kolonie vom Mutterland beseitigen, aufheben (Ggs.: kolonisieren 1): <Abl.:> Dekoloniskrung, die: -. -en: Über die D. in Afrika (Spiegel 34, 1974. 60). dekolorferen <sw. V.; hat) [frz. decolorer < lat. decolöräre] (Fachspr.): einfärben, ausbleichen. dekomponkren <sw. V.; hat) [mlat. decomponere, zu lat. compönere, tkomponieren]: a) (bildungsspr.) (in seine Grundbestandteile] zerlegen, auflösen: bHSprachw.) systematisch aufgliedern] in elementare Komponenten]: Dekom- posltion, die; -, -en: a) (bildungsspr.) das Dekomponieren. Auflösung: Alles Lebende wird erst im Abbau, in der D. der Analyse zugänglich(Gehlen,Zeitalter 85); b) (Sprachw.) systematische Aufgliederung in elementare Komponenten/: <Abl.:> dekompositorisch <Adj.) (bildungsspr.): zersetzend, zerstörend: eine -e Teilnahme an der Entwicklung; Dekom- POsitum, das; -s. ...ta [zu spätlat. decompositus = von einem zusammengesetzten Wort abgeleitet, zu lat. compo- situs, 2. Part, zu: compönere. tkomponieren] (Sprachw.): Neu- od. Weiterbildung aus einer Zusammensetzung in Form einer Ableitung (z. B. wetteifern von Wetteifer) od. in Form einer mehrgliedrigen Zusammensetzung (z. B. Eisenbahnfahrplan). Dekompression, die: -. -en [aus lat. de- = von - weg u. t Kompression]: 1. Druckabfall in einem technischen System. 2. / allmähliche I Druckentlastung für den Organismus nach längerem Aufenthalt in Überdruckräumen, z. B. Taucherglocken: <Zus.:) Dekompressionskammer. die: geschlossener Raum, in dem der Organismus nach längerem Aufenthalt in Überdruckräumen allmählich vom Überdruck entlastet wird: Dekompressionskrankheit, die: vgl. Caissonkrankheit; dekomprimkren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von - weg u. t komprimieren]: den Druck von etw. verringern: <Abl.:> Dekomprimjgnmg, die; -. -en. Dekonditionation [dekDnditsiona'tsio.n], die: -. -en [zu lat. de- = von-wegu. tKondition (2b)] (Fachspr.): Verminderung der körperlichen Leistungsfähigkeit (bes. bei Raumflügen) infolge Schwerelosigkeit. Dekontamination,die; -. -en <P1. ungebr.) [engl, decontami- nation. zu: contamination, t Kontamination]: 1. (Physik) Entfernung von Neutronen absorbierenden Verunreinigungen aus einem Kernreaktor: Entgiftung. 2. Sammelbez. für alle Maßnahmen, durch die ein von atomaren, biologischen od. chemischen Kampfstoffen verseuchtes Gebiet od. Objekt entgiftet wird, so daß Menschen u. Tiere ohne Schutzvorrichtung mit ihm in Berührung kommen können (Ggs.: Kontamination 2); dekontaminifiren <sw. V.; hat): eine Dekontamination vornehmen: <AbI.:> Dekontaminj&ung, die; -. -en <P1. ungebr.). Dekonzentration, die; -, -en [aus lat. de- = von - weg u. T Konzentration]: das Dekonzentrieren. Entflechtung. Verteilung (Ggs.: Konzentration l):'eine räumliche D.; ... Hoffnung..., daß es gelingen wird, der weitaus technisch bedingten Konzentration von Produktivkapital eine D. des Eigentums an diesen Produktionsmitteln entgegenzusetzen (Zeit 33, 1958, 11); dekonzentrieren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von - weg u.! konzentrieren]: eine Konzentration, eine Zusammenballung auflösen, entflechten, verteilen (Ggs.: konzentrieren 1); <Abl.:> Dekonzentrterung, die; -. -en. Dekor [de'ko.'g]. der, auch: das; -s. -s u. -e [frz. decor(e), zu: decorer, tdekorieren]: 1. farbige, Verzierung. Gold] - muster. insbes. auf Glas- u. Porzellanwaren: ein handgemaltes D.; Farbige Gläser und bunte Metalle sind das D. für die neuen Hochhäuser (Marek, Notizen 83). 2. Ausstattung eines Theaterstücks od. Filmst, Dekoration (3); Dekorateur [dekora'to.'B], der; -s. -e [frz. decorateur. zu: decorer. f dekorieren]: Fachmann für die Gestaltung u. Ausschmük- kutig von Innenräumen. Schaufenstern, Theater- u. Filmkulissen (Berufsbez.); Dekoratairin, die; -. -nen: w. Form zu t Dekorateur; Dekoration [dekora'tsio:n], die; -. -en [unter frz. Einfluß aus spätlat. decorätio = Ausschmücken. Schmuck, zu lat. decoräre, tdekorieren]: 1. <o. PI.) das Ausschmücken, Ausgestalten: zu den Prüfungsaufgaben gehört die D. eines Schaufensters. 2.a) Ausschmückung, künstlerische Ausgestaltung eines Raumes od. Gebäudes für einen bestimmten Anlaß/: eine festliche, weihnachtliche D. der Räume; die D. für den Fastnachtsball war gelungen; b) werbewirksame! Ausstattung eines Schaufensters: c) (Theater. Film) Bühnenausstattung. Bühnenbild. Film /ku- lisse: die D. dir ein Stück entwerfen; Ü „Aber er war ja nicht allein bei diesen Zusammenkünften, es waren auch Künstler da, lieber Nationalrat/' „Die notwendige D. ..." (Dürrenmatt, Richter 65). 3. Gesamtheit der in einem Raum od. an einem Gegenstand angebrachten schmük- kenden Dinge: die D. der Hochzeitstafel bestand aus Blumen. 4.a) Ordensverleihung. Dekorierung: Lob. Beförderung und D. war ihnen sicher (Kirst, 08/15, 128); b) Orden. Ehrenzeichen. Dekoration»- (Dekoration 2): -arbeit, die (meist PI.): die -en werden von einer angesehenen Firma ausgeführt; -Wime, die: Papier- od. Plastikblume zum Dekorieren (1); -element, das: Teilstück einer größeren Dekoration: -kunst, die; Mittler, der: jmd.. der Innenräume ausmalt od. Theaterdekorationen malt (Berufsbez.); -maierei, die: rein dekorative Malerei: Bühnenmalerei: -papier, das: einfarbiges Plakatpapier: -pflanze, die: zum Schmuck aufgestellte / Grün /- pflanze: ^«toff. der: einfarbiger od. bedruckter Stoff zum Ausschmücken von Innenräumen, für Vorhänge u. Möbel: -stück, das: svw. t --element; -Wechsel, der: das Auswechseln einer Dekoration. dekorativ [dekora'tr.fl <Adj.) [frz. decoratifl: 1. schmückend, als Schmuck wirkungsvoll: einer Sache od. Person einen zusätzlichen Glanz verleihend: ein -es Blumengebinde; ein 503
dekorieren -er Hut, Halsschmuck; -e Kosmetik (Kosmetik, die der Verschönerung dient im Gegensatz zur vorwiegend pflegenden Kosmetik); eine ausschließlich -e Persönlichkeit (Th. Mann, Hoheit 13); diese Pose ist, wirkt sehr d. 2. die Theater-, Filmdekoration betreffend: ... sprach er von Wandlungen des -en Stils (K. Mann. Mephisto 102); dekorieren [deko'rhren] <sw. V.; hat) [beeinflußt von frz. decorer < lat. decoräre; 2: nach engl, to decorate]: 1. ausschmücken, künstlerisch ausgestalten: das Schaufenster d.; Fingerringe, von denen einer ... einen ... dreieckigen Rubin, dekoriert mit Brillanten .... trug (Th. Mann, Krull 158). 2. durch die Verleihung eines Ordens od. Ehrenzeichens ehren; jmdm. einen Orden verleihen: jmdn. mit dem Verdienstkreuz d.; Ich habe Dutzende von Menschen in meinem Leben getötet ..., und ich bin dekoriert worden dafür (Remarque. Triom- phe 413); der Aufmarsch dekorierter Diplomaten (Grass, Blechtrommel 97); <Abl.:> Dekorknmg, die; -, -en. Dekort [de'ko:^. auch: de'kDrt]. der; -s. -s u. (bei dt, Ausspr.:) -e [rückgeb. aus t dekortieren] (Wirtsch.): 1. Abzug vom Rechnungsbetrag, z. B. wegen schlechter Verpackung, Mindergewicht, Qualitätsmangel. 2. Preisnachlaß, im Exportgeschäft!; dekortieren [dekorthran] <sw. V.; hat) [unter Einfluß von frz. court. ital. corto < lat. decurtäre = verkürzen! (Wirtsch.): einen Dekort vornehmen. Dekorum [de'ko:rom]. das; -s [lat. decörumj (bildungsspr. veraltend): äußerer Anstand, Schickliclikeit: das D. wahren; U das wissenschaftliche D. wird zwar sorgsam gewahrt: die Anhänge und Register sind ordentlich ausgearbeitet, es fehlt weder an Bibliographien noch an Professorentiteln (Enzensberger. Einzelheiten I. 154). Dekostoff! de:ko, d£ko-], der; -[e]s, -e: Kurzf. von t Dekora- tionsstoflT: Gardinen und D. aufeinander abstimmen. Dekrement [dekrement]. das; -s. -e [1: lat. decrementum]: 1. Abnahme, Verminderung, Verfall. 2. (Med.) das Abklingen von Krankheitserscheinungen. 3. in der Verbindung logarithmisdies D. (Math.; Größe, die den Vorgang des Abklingens gedämpfter freier Schwingungen kennzeichnet). dekrepit [dekre'pi.t] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [frz. döcnepit < lat. decrepitus. zu: crepäre = platzen, bersten, also eigtl. = auseinandergeplatzt] (Med.): abgelebt, alt, schwach, verbraucht; Dekrepitation die; -. -en [wohl unter Einfluß von frz. decröpitation zu tdekrepitieren] (Chemie): das Zerplatzen von Kristallen beim Erhitzen, verbunden mit Knistern u. Austritt von Wasserdampf; dekrepitieren [dekre- pi'ti:ren] <sw. V.; ist) [wohl < frz. decrepiter. zu: crtpiter = knistern < lat. crepitärel: (von Kristallen) unter Austritt von Wasserdampf zerplatzen. Dekresoendo: tDecrescendo; Dekreszenz [dekrsstsents]. die; -. -en [lat. decrescentia = Abnahme, zu: decresceire = im Wachstum abnehmen]: 1. (Fachspr.) Abnafime. 2. (Musik) allmähliche Tonabschwächung. Dekret [de'kje:t], das; -le]s. -e Imhd. decret < lat. decretum]: behördliche od. richterliche Verfügung. Beschluß, Verordnung: ein D. erlassen, verlesen; Dekretale [dekreta:ta], das; -. ...lien [...ljpn] od. die; -. -n <meist PI.) [mlat. decretale. wohl gek. aus: litieraedecretalcs = ein Dekret enthaltendes Schriftstück, zu lat. decretälis = ein Dekret enthaltend, zu: decretum, TDekret] (kath. Rel.): päpstliche Entscheidung in Einzelfragen (bis 1918 Hauptquelle des katholischen Kirchenrechts, heute nur in bezug auf das Dogma u. die Kanonisation); Dekretalist [dekretallst], der; -en. -en: mittelalterlicher Lehrer des katholischen Kirchenrechts; de* kretieren [dekre'ti.ran] <sw. V.; hat) [wohl unter Einfluß von mlat. decretare zu t Dekret]: verordnen, anordnen, bestimmen: Maßnahmen d.; Der Kaiser wußte sehr genau, daß der von ihm dekretierte Ruin des ganzen englischen Überseehandels dem französischen ... nichts nützen könne (Jacob. Kaffee 165); Dekretist [dekre'Ust], der: svw. t Dekretalist. dekryptieren [dekryp'thran] <sw. V.; hat) [zu lat. de- = von - weg u. griech. kryptös = versteckt, verborgen]: einen Geheimtext ohne Kenntnis des Schlüssels zu entschlüsseln versuchen. Dekubitus [de'ku:bitus], der; - [lat. decubitus. 2. Part, von: decumbere = sich niederlegen; krank daniederliegen] (Med.): das Wundliegen als Folge langen Liegens bei bettlägerigen Kranken. dekupieren <sw. V.; hat) [frz. decouper. zu: couper = schneiden, zu: coup, tCoup] (Fachspr.): aussägen, ausschneiden: Figuren mit der Laubsäge d.; <Zus.:) Dekupiersäge, die: maschinelle Laubsäge mit dünnem, schmälern Sägeblatt zur Herstellung geschweifter Sägearbeiten. Dekurie [de'ku:r|3]. die; -. -n [lat. decuria. zu: decem = zehn]: a) / Zehner Jgruppe als Untergliederung des Senats od. des Richterkollegiums im antiken Rom; b) Unterabteilung von zehn Mann in der altrömischen Reiterei; Dekurio [de'ku:rio]f der; -s u. -nen. -nen [...ku'rio:n3n; lat. decurio]: a) Mitglied einer Dekurie (a); b) Anfuhrer einer Dekurie (b). Dekuvert, (auch:) Decouvert [deku've^]. das; -s. -s [frz. decouvert. eigtl. = unbedeckt, zu: decouvrir. tdekuvrieren] (Wirtsch.): Wertpapiermangel an der Börse; dekuvrieren, (auch:) decouvrieren ldeku'vri:ren] <sw. V.; hat) [frz. decouvrir = ab-, aufdecken < lat. discooperlre = enthüllen]: 1. entlarven, enthüllen, aufdecken: einen Lügner, einen Skandal d. 2. eigentliche u. verborgene, von anderen negativ gewertete od. dem Betreffenden unangenehme Züge zum Vorschein kommen lassen, durch etw. verraten: sich, seine Person d.; Für den Mann von heute ... bedeutet die Autofahrt ein ideales Mittel, um das Liebesgespräch auf der Ebene zu halten, die ihm gestattet, seine Person nicht zu sehr zu d. (Bodamer. Mann 130); Nichts decouvriert den Menschen mehr - als wie er auf dem Pferde sitzt! (Dwinger. Erde 107); Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sich jetzt noch nicht decouvriert (Dönhoff. Ära 130). Delaborieningswagen [delabo'ri:ruos-]. der; -s. - [zu lat. de- = von - weg u. laböräre = arbeiten] (Polizeiw.): Spezialfahrzeug* das beim Entschärfen von Sprengkörpern eingesetzt wird: Schließlich holte die Polizei den Sprengkörper mit einem D. ab. In diesem Spezialfahrzeug explodierte die Kiste dann (Welt 21. 8. 75. 1). deleatur [delea:tur; lat. = es möge gestrichen werden, zu: delere = eine Sache (ver)tilgen] (Druckw.): Korrekturanweisung, die anzeigt, daß etw. gestrichen werden soll; Abk.: de!.; Zeichen: 41; <subst.:) Deleatur. das; -s. - (Druckw.): Tilgungszeichen; <Zus:> Deleaturzeichen, das: svw. T Deleatur. Delegat [delega:t]. der; -en. -en [mlat. delegatus. zu lat. delegäre, tdelegieren]: Bevollmächtigter, Abgesandter: Apostolischer D. (Bevolbnächtigter des Papstes ohne diplomatische Rechte); Delegation [delega'tslo:n]. die; -. -en [lat. delegätio = Anweisung (später In der Bedeutung durch das Verb ..delegieren" bestimmt)]: 1. a) das Delegieren; b) Abordnung [von Bevolhnächtigten], die zu [meist politischem Tagungen, Konferenzen u. a. entsandt wird: die britische D. besteht aus sechs Mitgliedern; eine D. von Arbeitern; die D. reiste nach Moskau ab; der Außenminister empfing eine zehnköpfige D. aus Spanien. 2. Übertragung von Zuständigkeiten, Aufgaben, Leistungen, Befugnissen: Bewußtseinsstufe .... die mit diesem Maß an D. von Denkarbeit an Apparate umzugehen vermag (MM 28729. 9. 68. 3); <Zus. zu 1 b:) Delegationschef, der: Leiter einer Delegation (1); Delegatur [delega' tu:uh die; -. -en: Amt sbe- reich I eines Apostolischen Delegaten. de lese ferenda [de:le:g3 fe'renda; lat. = von dem zu erlassenden Gesetz] (bildungsspr.): vom Standpunkt des künftigen Gesetzes, des künftigen Rechtszustandes aus; im Hinblick auf das künftige Gesetz (Ggs.: de lege lata): Diese Lösung erscheint d. 1. f. auch dem Verfasser als... sinnvolle- re Alternative zu den ..konkreten Gefährdungsdelikten" heutigen Rechts (Börsenblatt 40. 1973. 280S); de lese lata [- - la:ta;lat. = von dem erlassenen Gesetz] (bildungsspr.): vom Standpunkt des gültigen, erlassenen Gesetzes, des bestehenden Rechtszustandes aus, im Hinblick auf das geltende Gesetz (Ggs.: de lege ferenda). delegieren [dele'gi:ran] <sw. V.; hat) [(m)lat. delegäre = Jmdn. od. etw. jmdm. überweisen, jmdn. zu etw. beauftragen]: 1. zu etw. abordnen, in eine Delegation (1 b) wählen: jmdn. zu einem Kongreß d.; ein Schüler aus unserer Klasse wurde ins Schülerparlament delegiert; Der Bayerische Zentralrat hatte mich delegiert (Niekisch. Leben 64). 2. Rechte od. Aufgaben /abtreten u.J auf einen anderen übertragender Abteilungsleiter delegiert viele Aufgaben an (selten auch: auf) seine Mitarbeiter; wir müssen in unserer unüberschaubaren Gesellschaft viele, sogar die wichtigste Entscheidung d. (MM 28. 1. 69. 18); er versteht es. Arbeit zu d. (iron.; lästige Arbeit einem anderen aufzubürden): (subst. 2. Part, zu 1:) Delegierte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): Mitglied einer Delegation (1 b), Abgesand- 504
Delogierung telrl als -r zu einem Kongreß entsandt werden, dazu: Delegiertenkonferenz, die. Detegfertenversammking, die; <Abl.:> Ddesknwft« die; -. -en: svw. tDelegation (2). delektabel [delek'taibl] <Adj.; ...Wer. ...-ste) [lat. delectäbi- lis] (bildungsspr. selten): genußreich, ergötzlich: ein delekta- bles Unterhaltungsprogramm; delektieren [delek'ti:ren] <sw. V.; hat) [lat. delectäre] (bildungsspr.): 1. mit etw. erfreuen, ergötzen: er delektierte seine Gäste mit hübschen Anekdoten. 2. <d. + sich) sich an etw.. bes. an Speisen o. ä. gütlich tun: man delektierte sich an den aufgetragenen Speisen; auch an Hühnern darf man sich hier d. (Koeppen. Rußland 26); Ü Freilich gibt es auch unter Pädagogen solche, die sich an Phrasen d. (Welt 14.7.62. Geist. Welt 1). deletär [dele'tE.?] <Adj.; o. Steig.) [frz. deletere < griech. deleterios = schädlich] (Med.): tödlich: verderblich: In einem anderen Organ wie im Gehirn kann sie (= Gefäßhya- linose) sich sehr d. auswirken (Universitas 8. 1970. 845); ... um schließlich nach der Geburt zu prävalieren und im alternden Organismus -e Wirksamkeit zu erreichen (Medizin II, 27). Deletion [dele'tsjp:n]. die; -. -en [lat. deletio = VemichtungJ (Sprachw.): Tilgung sprachlicher Elemente im Satz (z.B. die Weglaßprobe zur Feststellung der Valenz von Verben). Deliberation [delibera'tsio:n], die; -. -en [lat. deliberätio] (bildungsspr. veraltend): Beratschlagung. Überlegung: <Zus.:) Deliberationsfrist, die: Bedenkfrist, bes. im römischen Recht die dem Erben gesetzte Frist zur Entscheidung über Annahme od. Ablehnung einer Erbschaft: Delibera- tivstimme [...'ti:f-l. die (Politik): nur beratende, aber nicht abstimmungsberechtigte Stimme in einer politischen Körperschaft (Ggs.: Dezisivstimme); deliberieren [deli- be'ri:ran] <sw. V.; hat) [lat. deliberäre] (bildungsspr. veraltend): überlegen, bedenken, beratschlagen. Delicious [de'li:tsj[us. engl.: di'Ufas]. der; -, - [engl, delicious = köstlich, wohlschmeckend < afrz.. anglofrz. delicious < spätlat. deliciösus. t deliziös]: 1. Bez. für aus Amerika stammende Apfelsorten. 2. svw. t Golden Delicious. delikat [delika:tJ<Adj.;-er,-cste) [frz. delicat < lat. delicä- tus = reizend, fein, luxuriös, schlüpfrig] (bildungsspr.): l.a) sehr wohlschmeckend, lecker: -es Gemüse, Fleisch; der Salat ist ganz d.; es schmeckt d.; b) auserlesen, fein: ein -es Aroma haben. 2. zart fühlend', zurückhaltend, behutsam: er hat eine -e Art; Die -e Form, mit der er diese Ungehörigkeit rügte, entzückte die meisten seiner Hörer (Thieß. Frühling 8); ein Problem d. behandeln. 3. <nicht adv.) Diskretion erfordernd: durch eine gesellschaftlich verpönte erotische Komponente] nur mit Zurückhaltung, mit Takt zu behandeln, durchzufuhren o.a.: das ist eine -e Frage; Wenn ein junges Mädchen auf so lange Zeit verschwindet, muß das seinen -en Grund haben (Werfel. Bernadette 68); die Angelegenheit ist d.; Wenn der Witz etwas d. (anzüglich) wird, bleibt er doch in dieser Form erträglich (Tucholsky. Zwischen 57). 4. (selten) heikel, empfindlich, bes. in bezug auf Speisen o.a.: vieles ablehnend, nicht mögend: einen heiklen, -en Mann unter so abnormen Umständen durchzufüttern, war gewiß keine Kleinigkeit (K. Mann, Wendepunkt 52); unsere Kundschaft ist in diesem Punkte d. (empfindlich u. anspruchsvoll). 'Delikat^D-, Delikatessen-: -geschäft, das: Feinkostgeschäft; ^handhing, die: svw. T ^geschärt; -laden, der: svw. t^geschäft; -wäre, die <meist PI.): Feinkost. 2Delikatefr-: -gurke, die: besonders fein eingelegte, kleine Gewürzgurke: ^bering« der: sauer eingelegter Hering: Mnayomaise.die: Mayonnaise mit hohem Fettgehalt: -senf, der: fein gewürzter Senf- Delikatesse [delika'tesa], die; -, -n [frz. delicatesse (vidi, nach ital. delicatezza). zu delicat. Tdelikat]: 1. etw. bes. Wohlschmeckendes od. Ungewöhnliches: Leckerbissen: Lachs ist eine D.; wenn man einmal erfahren hat. was es bedeutet, von einem Butterbrot wie von einer himmlischen D. zu träumen (K. Mann, Wendepunkt 52); Ü eine literarische, architektonische, musikalische D. 2. <o. PI.) (geh.) Zartgefühl. Feingefühl: allzu große Wahrheitsliebe und Offenheit kann oft auch als Mangel an D. erscheinen (Goldschmit. Genius 133); die Angelegenheit ist mit äußerster D. zu behandeln. Delikatessen-: svw. t 'Delikateß-. Delikt [de'hkt], das; -[e]s. -e [lat. delictum = Verfehlung]: ungesetzliche, strafbare Handlung. Straftat: ein schweres, sittliches D.; ein D. begehen; jmdn. eines -es anklagen. überführen; Man wollte wissen,... welchen -es ich verdächtig wäre (Niekisch, Leben 309); <Abl.:> deliktisch <Adj.; o. Steig.): -e Verstöße unbeachtet lassen. Delimitation [deümita'tsio:n], die; -. -en [lat. delimitätio = Abgrenzung]: 1. (veraltet) Grenzberichtigung. 2. (Sprachw.) Abgrenzung. Zerlegung od. Unterteilung komplexer sprachlicher Erscheinungen in einzelne Elemente: deli- mitativ [delimitati.fi <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sprachw.): zur Abgrenzung, bes. zur Abgrenzung von Morphemen gegenüber Wörtern dienend: delimitkren <sw. V.; hat) [lat. delimitare = abgrenzen] (veraltet): Grenzen berichtigen. delineavit [deline'a.vit; lat. = hat es gezeichnet, zu: delineäre = im Abriß darstellen, zeichnen]: gezeichnet von (in Verbindung mit dem Namen des Künstlers, bes. auf Kupferstichen; Abk.: del.. delin.). delinquent [delin'kvent] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. delinquens (Gen.: delinquentis), 1. Part, zu: delinquere = hinter dem erwarteten Verhalten zurückbleiben, mangeln, fehlen] (Fachspr.): straffällig, verbrecherisch: ein -es Verhalten; ein -er Autofahrer; in ... neurotischen oder -en Revolten gegen die Anforderungen der mitmenschlichen Existenzen (Josef Rattner: Aggression und menschliche Natur. Frankfurt a.M. 1973. S. 58); Delinquent [-], der; -en, en (bildungsspr.): Übeltäter. Verbrecher: der D. wurde verhört, verurteilt; Delinquenz, die; - [lat. delinquen- tia] (Fachspr.): Straffälligkeit: <Zus.:) Delinqu^nzprophy laxe, die (Fachspr.): vorbeugende Verbrechensbekämpfung. Delir [de'li:^], das; -s: Kurzf. von t Delirium; delirant [delirant] <Adj.) Ifrz. delirant, zu: delirer = irrereden < lat. dellräre, t delirieren] (Med.): verwirrt: -er Zustand (Delirium): delirieren [deli'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. delirärel (bildungsspr.): irre sein, irrereden: Und drüben liegt dein Opfer und deliriert (Remarque. Triomphe 269); Und durch ... die Kampfbefehle eines delirierenden Leutnants rang sich der fette Tenor (Plievier, Stalingrad 291): deliriös [deli- *ri0:s] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.): mit Delirien verbunden: Delirium [de'li:rium], das; -s, ...ien [...pn; lat. delirium = Irresein] (bildungsspr.): Bewußtseinstrübung, die sich in Verwirrtheit u. Wahnvorstellungen äußert: aus dem D. erwachen; im D. liegen, sein; der Sterbende redet im D.; Ü „Das sind Delirien des Liebeshungers, ... die mit der Sättigung vergehen4' (Musil, Mann 567); Delirium tremens [- 'tre:mcns], das; - - [lat. tremens. 1. Part, von: tremere = zittern] (Med.): durch Alkoholentzug ausgelöste Psychose bei Trinkern, die durch Bewußtseinstrübung. Halluzinationen u.a. gekennzeichnet ist: Säuferwahn. delischfde.liß <Adj.)[lat. delius < griech.delios, zu: Dglos = Insel im Agäischen Meer mit einem berühmten Orakel, nach dessen Spruch ein würfelförmiger Altar des Apollon verdoppelt werden sollte] in der Fügung das -e Problem (Geom.; die nicht lösbare Aufgabe, nur mit Hilfe von Zirkel u. Lineal die Kantenlängen eines Würfels zu bestimmen, der das doppelte Volumen eines gegebenen Würfels haben soll). deliziös[deli'tsi0's]<Adj.;-er,-este>[frz.delicieux < spätlat. deliciösus =~weichlich, verwöhnt] (geh.): sehr wohlschmek- kend. bes. köstlich: eine Erfrischung in Form von Champagner und -en Krustazeen (Hildesheimer, Legenden 11); Ü -e volkstümliche Bildhaftigkeit (Deschner. Talente 262); Deliztus [de'li:t$ius], der; -, -: svw. tGolden Delicious. Delkredere [del'krextara), das; -. - [ital. delcredere. eigtl. = auf Vertrauen, zu lat. erödere = vertrauen, glauben] (Wirtsch.): 1. Haftung für den Eingang einer Forderung. 2. Wertberichtigung für voraussichtliche Ausfälle von Außenständen: <Zus.:) Delkrederefonds« der (Wirtsch.): Rücklage zur Deckung möglicher Verluste an ausstehenden Forderungen. Delle ['deb], die; -. -n [vgl. (m)niederl. delle = Vertiefung, mhd. teile = Schlucht, zu tTal]: 1. (landsch.) eingedrückte Stelle, durch einen Schlag. Stoß. Zusammenprall o. ä. entstandene leichte Vertiefung: eine D. im Kotflügel; eine D. in den Hut drücken. 2. (Geogr.) muldenartige Vertiejunx ohne dauernd fließendes Gewässer. delogieren <sw. V.; hat) [frz. deloger, zu: loger, T logieren] (bes. österr.): zum Ausziehen aus einer Wohnung veranlassen od. zwingen: einen Schuhmacher, der am 1. August delogiert ... worden war (Kisch. Reporter 205); <Abl.:) Delogierung, die; -. -en. 505
Delphin 'Delphin [delTi:n]. der; -s, -e [mhd. delfin < lat. delphlnus < griech. delphin, älter: delphis (Gen.: delphTnos). wohl zu delphys = Gebärmutter, wahrsch. nach der gebärmutterähnlichen Körperform]: sehr schnell schwimmendes, sich gern aus dem Wasser schnellendes, gesellig lebendes Wasser Säugetier (aus der artenreichen Fanuli e der Zahnwa- le) mit schnabelartig verlängerter Schnauze, das sehr gelehrig ist; ^Iphin [-]. das; -s <meist o. Art.): svw. t Delphinschwimmen: Meisterschaft über 100 m D. Delphin-: ^schwimmen, das: Schwimmstil, bei dem die Arme gleichzeitig über dem Wasser nach vorn geworfen u. unter Wasser nach hinten geführt werden u. der Schwanzflossenschlag des Delphins durch Auf- u. Abbewegen der geschlossenen Beine nachgeahmt wird; ^Schwimmer, der: jmd.. der 2Delphin schwimmt; ^sprang, der (Wasserspringen): ein bestimmter Sprung von Brett od. Turm (Absprung rückwärts mit nachfolgender Drehung nach vorn). Delphinarium [df.lfi'na.rium], das; -s, ...ien [...ion]: Anlage mit großem Wasserbecken, in dem Delphine gehalten u. vorgefüfirt werden; Delphinologe [dElfino'lo.ga], der; -n. -n [t ^logel: Fachmann, der das Verhalten der Delphine wissenschaftlich untersucht. delphisch ['deinj] (Adj.; o. Steig.) [lat. delphicus < griech. delphikös, zu: Delphoi, der altgriech. Orakelstätte] (bil- dungsspr.): doppelsinnig, rätselßuift. dunkel, unverständlich; ein -er Spruch; geradezu d. wirkt dagegen die Veränderung des Textes im Parawaohen 5 (MM 8. 10. 71, 2). 'Delta [delta], das: -[s], -s [griech. delta < hebr. d?l?t. eigtl. = Tor (nach derÄhnlichkeit desalthebr. Buchstabens mit einem Tor)): vierter Buchstabe des griechischen Alphabets (6. A); *Delta [-1, das; -s, -s u. ...ten [nach der Form des griech. Buchstabens A. T 'Delta]: fächerförmiges, mehrarmiges Mündungsgebiet eines Stromes. delta-, D?lta-: -bikhmg, die (zu: 2Delta); Mirachen, der: deltaförmiger Drachen (4); -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Form des griech. Buchstabens A; -gebiet, das (zu: 2Delta): -gleiten der [nach amerik. delta glider]: vgl. brachen; -metall, das (Maschinenbau): besondere, im Maschinenbau verwendete Messinglegierung von hoher Festigk eit; Mimindung,die (zu: 2DeIta); -muskei, der (Med.): Muskel, der den Oberarm hebt; -region, die: vgl. ^gebiet; -strahlen, 8-StrahIen < Pl.> (Kernphysik): beim Durchgang von radioaktiver Stra/ilung durch Materie freigesetzte Elek- tronenstra/ilen. Deltoid [delto'ht], das; -s, -e [griech. deltoeides = wie ein Delta geformt, dreieckig] (Geom.): Viereck mit zwei Paaren gleichlanger Nachbarseiten, Drachenviereck; <Zus.:> Del- tojddodekaeder, der: Kristallform mit 12 Deltoiden. Delusion [delu'zjo:n), die; -. -en [lat. delüsio] (bildungsspr. veraltend): a) Verspottung; b) Hintergehung. Täuschung; das Beharren auf entlarvten, aber weiter angewandten Illusionen oder -en (Hacker, Aggression 415), dazu: dehisorisch [delu'zoTiJ] <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr. veraltend): a) verspottenil; b) jmdn. hintergehend; täuschend, trügerisch. de Luxe [da'Iyks; frz. de luxe = mit Luxus, aus: de = von, mit (< lat. de) u. luxe < lat. lüxus. t Luxus]: kostbar ausgestattet, mit allem Luxus (oft nachgestellt / bei Markennamen/); China-Tourismus d. L. (Spiegel 11, 1975. 88); De-Luxe-Ausstattung, die: sehr teure, kostbare Ausstattung. Delysid [dely'zi.t], das; -s [Kunstwort]: Handelsname für Lysergsäurediäthylamid (LSD). dem [de:m] Dativ Sg. von tder (I 1 a) u. das: sie sprach mit d. Mann; er stand vor d. Haus. Vgl. der 1 1 a. Demagoge [dema'go:g3], der; -n. -n [griech. demagögös = Volksaufwiegler, politischer Hetzer, urspr. = Volksführer. Staatsmann] (abwertend): jmd.. der andere durch leidenschaftliche Reden politisch aufhetzt, aufwiegelt; Volksverführer. Volksaufwiegler: Arbeitslosenversammlungen wurden einberufen, -n peitschten die Menge auf (Niekisch, Leben 65); Es sind -n, die mit Hilfe von Pseudodogmen und Pseudoideologien der Masseden Kopf verdrehen (Niekisch. Leben 153); Demagogie [demago'gij.die; -. -n [...hon; griech. demagögfa] (abwertend): Volksverfüfirung, Volksaufwiegelung, politische Hetze: sein Verhalten ist reinste D.; Volksbefragungen, die von einzelnen ... Gruppen durchgeführt werden, ... müssen zwangsläufig in D. ausarten (Dönhoff, Ära 34); demagogisch [...'go.gij] <Adj.> [griech. demagögikös = zum Demagogen gehörig] (abwertend): aufwiegelnd, hetzerisch; Hetzpropaganda treibend: -e Reden, Propaganda; -e Agitation; d. reden, vorgehen. Demant fde:mant, auch: de'mant], der; -[e]s. -e [mhd. dle- mant, Nebenf. von: dlamant. t'Diamant] (dichter.): svw. t'Diamant; <Abl.:> dementen <Adj.; o. Steig.) (dichter.): svw. Tdiamanten: wie elendsvoll ihm die Stunden schwanden, bis sein kümmerlicher Tagesanteil im Spalt des Steines erstarb und statt dessen ein mitleidiger Stem seinen -en Strahl zu ihm hinabsandte ins Grab (Th. Mann, Joseph 576). Demarch [de'mar^]. der; -en. -en [griech. demarchos]: Vorsteher des Demos in altgriechischen Gemeinden. Demarche [de'marj(d)], die; -, -n [frz. demarche = Maßregel. Gang, Haltung beim Gehen. Schritt, zu: demarcher = einen Schritt tun. urspr. = mit den Füßen treten, zu: marcher, tmarschieren] (Dipl.): diplomatischer Schritt, mündlich > vorgetragener diplomatischer Einspruch: die D. wurde zurückgewiesen. Demarkation [demarka'tsio:n], die; -. -en [frz. demarcation < span. demarcaciönr zu: demarcar = abstecken, zu: marca = Kennzeichen. Grenzgebiet < germ. *maika, vgl. Marke, 2Mark]: 1. (bildungsspr.) Abgrenzung. 2. (Med.) scharfe Abgrenzung zwischen gesundem u. krankhaft verändertem Gewebe; <Zus. zu 1:> Demarkationslinie* die: zwischen Staaten vereinbarte, vorläufige Grenzlinie: Ich hoffe, daß sie dabei die derzeitige französische Regierung von ihrer Haltung abbringt, die jetzige D. als künftige Grenze unterstützen zu wollen (Welt 30. 1. 65. Das Forum); Ü In den Konzentrationslagern des Faschismus wurde die D. zwischen Leben und Tod getilgt (Adorno. Prismen 268);demarkieren <sw. V.; hat) (bildungsspr.): abgrenzen; <Abl.:> Demarkfcrung, die; -. -en. demaskieren <sw. V.; hat) [frz. demasquer. zu: masquer, tmaskieren!: 1. <d. + sich) a) die Maske, die man auf einem Kostüm- od. Maskenfest getragen hat. ablegen: sich um Mitternacht d.; b) sein wahres Gesicht zeigen, sich offenbaren: sich durch sein Verhalten als gewissenloser Verräter d. 2. entlarven: einen Betrüger d.; der Konkurs hatte ihn als unseriösen Kaufmann demaskiert; die Intensität, mit der in jenem ersten abendfüllenden Stück des amerikanischen Dramatikers ... die heutige Gesellschaft demaskiert wurde (MM 26. 9. 68. 32). 3. (Milit.) die Tarnung von einem Geschütz entfernen; <Abl.:) Demaskk- rung, die; -. -en. Dematerialisation, die; -. -en [aus lat. de- = von - weg u. t Materialisation (2)] (Parapsych.): Auflösung eines körperhaften Gegenstandes bis zur Unsichtbarkeit (Ggs.: Remate- rialisation). Demelee[deme'le:, landsch.: 'demele], das; -[s], -s [frz. deme- le. zu: demeler = sich mit jmdm. streiten, mit jmdm. Händel haben, zu: meler = mischen < mfrz. mesler < vlat. misculäre, zu lat. miscere] (veraltet, noch landsch.): Streit, heftige Auseinandersetzung. Handgemenge. Danen: PI. von t Demos. Dementi [de'menti], das; -s, -s [frz. dementi, zu: dementir, t dementieren): offizielle Berichtigung. Widerruf einer Nachricht od. Behauptung: ein amtliches, schwaches, heftiges D.; ein D. veröffentlichen; sich zu einem D. veranlaßt sehen; Dementia [de'mentsia], die; -. ...tiae [...tsie] (Med.): svw. t Demenz: eine Zeit7deren Erlebnisse sich ... getreu wohl nur in einer Sprache der D. wiedergeben lassen würden (Dessauer. Herkun 255); dementieren [demen'thron] <sw. V.; hat) [frz. dementir = hinfällig machen, älter: Lügen strafen, verleugnen, zu: mentir = lügen < lat. mentlril: eine Behauptung od. Nachricht offiziell berichtigen od. widerrufen: eine Meldung, Nachricht scharf d.; Am Tage darauf dementierte ein US-Regierungssprecher mit allem Nachdruck, daß ein solcher Vorschlagen der Regierung Kennedy erwogen werde (Dönhoff, Ära 85); Ü ihr besonnenes Maßhalten dementiert das maßlose Grauen (Adorno. Prismen 200); <Abl.:> Dementierung. die; -, -en. dementsprechend <Adj.; o. Steig.): dem gerade Gesagten entsprechend: er gab eine -e Antwort; das Wetter war schlecht und die Stimmung d. Demenz [de'ments], die; -, -en [lat. dementia] (Med.): erstorbener Schwachsinn, auf organischen Hirnschädigungen beruhende dauernde Geistesschwäche. Dement [deme'rht], der; -en, -en [mlat. demeritus, 2. Part, von: demerere = sich vergehen; gewinnen < lat. demerere = verdienen] (kath. Kirche): straffällig gewordener Geistlicher, der wegen seines Vergehens für einige Zeit od. für immer sein kirchliches Amt nicht ausüben kann. 506
demokratisieren demgegenüber <Adv.>: dem gerade Gesagten gegenüber, im Vergleich dazu: Wie unvergleichlich karger ist d. die Sprache der Bibel (Thielicke. Ich glaube 131); das Gesetzgebungsrecht liegt allein bei der Volkskammer, d. besitzen die Verordnungen des Ministerrates Gesetzeskraft. demgemäß <Adv.>: a) dem gerade Gesagten gemäß, infolgedessen: die Zeitung hatte nur eine kleine Auflage u. warf d. nicht viel ab; b) dementsprechend: das Mädchen war erwachsen u. wollte d. behandelt werden; <auch attr.:> eine -e Anordnung. Demijohn [de:midjson], der; -s. -s [engl, demijohn. volks- etym. für frz. dame-jeanne. scherzh. = die Dame Johannal (Fachspr.): Korbflasche zum Transport von Säuren. Spirituosen u. a. demilitarisieren <sw. V.; hat) [frz. demilitariser, zu: militari- ser.tmilitarisieren!(selten): svw. f entmilitarisieren; <Abl.:> Demilitaristening. die; -. -en. Demimonde [dami'mö.'d]. die; - [frz. demi-monde (bekannt durchA.Dumasd.J.),aus:demi = halb(< vlat. dimedius, lat. dlmidius) u. monde = Welt, Leute < lat. mundus = Weltl (bildungsspr. abwertend): Halbwelt. Demineralisation[demineralizatsio:n]tdie; - [zu fdeminera- lisieren): 1. (Fachspr.) das Demineralisieren. 2. (Med.) Verarmung des Körpers an Mineralien (z. B. Kalk-t Salzverlust); demineralisjfiren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von - weg u. Tmineralisieren] (Fachspr.): die Minerale aus etw. entfernen: Wasser d. deminutiv usw.: svw. tdiminutiv usw. demi-sec [cbmi'sek] <Adj.; o. Steig.; nur präd.) [frz. demi- sec, aus: demi (I Demimonde) u. sec = trocken < lat. siccus] (Fachspr.): (von französischen Schaumweinen) halb- trocken. Demission, die; -, -en [frz. demission < lat. demissio = das Herablassen, das Hängenlassen]: freiwilliger od. erzwungener Rücktritt eines Ministers od. einer Regierung: Demissionär [demisio'ne:^]. der -s. -e [frz. dämissionnaire] (veraltet): entlassener, verabschiedeter Beamter: demissionieren <sw. V.; hat) [frz. demissionner]: 1. a) (von Ministern ixi, Regierungen) von einem Amt zurücktreten, seinen Rücktritt anbieten, seine Entlassung einreichen: Bevor Marineminister ... Mayhew demissionierte, brandmarkte er ... die neue Verteidigungsplanung (Spiegel 10. 1966. 109); b) (Schweiz.) kündigen: An der Sekundärschule hat Theo Siegfried wegen Wegzug auf Ende März 1969 demissioniert (Bund. 280. 1968. 15). 2. (von Ministern) entlassen werden. Demiurg [demi'ork]. der; -en u. -s [lat. demiürgus < griech. demiourgös = Schöpfer, Handwerker; jmd., der öffentliche, dem ganzen Volk nützliche Geschäfte besorgt]: (bes. in der platonischen Philosophie) göttlicher Baumeister, der nach ewigen Ideen den chaotischen Raum zum Kosmos formt: Weltenschöpfer. Demi-vierge [dami'vjEnl. die; - [frz. demi-vierge, eigtl. = Halbjungfrau, geb. von dem frz. Schriftsteller M. Prevost (1862-1941) aus: demi (T Demimonde) u. vierge = Jungfrau < lat. virgo] (bildungsspr. veraltend): Mädchen, das zwar sexuelle Kontakte, aber keinen Geschlechtsverkehr hat. demnach <Adv.): auf Grund des gerade Gesagten, folglich, also: es gibt d. keine andere Möglichkeit; Das geschah, wie genau bekannt ist. 1723. Der erste Anbau in Brasilien dürfte d. kaum vor dem Jahre 1735 stattgefunden haben (Jacob. Kaffee 225). demnächst <Adv.): in nächster Zeit. bald, in Kürze: sich d. ändern; ich sehe das brennende Streichholz, das d. ... seine Finger verbrennen wird (Frisch, Gantenbein 215); d. in diesem Theater (nach Voranzeigen in Filmtheatern; auch ugs. scherzh.: bald, in Kürze an dieser Stelle,)', das neue Buch erscheint d. Demo fdemo]. die; -. -s (ugs.): kurz für tDemonstration (1). Demobilisation, die; -. -en [wohl < frz. demobilisation. zu: mobilisation. t Mobilisation]: a) Rückführung des Kriegsheeres auf den Friedensstand (Ggs.: Mobilisation 2); b) Umstellung der Industrie von Kriegs- auf Friedensproduktion: demobilisieren <sw. V.; hat) [frz. demobiliser. zu: mobiliser. t mobilisieren]: a) aus dem Kriegszustand in Friedensverhältnisse überführen (Ggs.: mobilisieren 1); b) die Kriegswirtschaft abbauen: c) (veraltet) aus dem Kriegsdienst entlassen: eine Verwundung. Ich werde jetzt demobilisiert werden (Seghers. Transit 226); <Abl.:> Demobilisierung, die; -. -en (Ggs.: Mobilisierung 3); Demobibnachung, die; -. -en [aus lat. de = von - weg u. tMobilmachung]: svw. t Demobilisation (a). demodö[de:mo'de:]<Adj.;o. Steig.; nur präd.) [frz. demode = unmodern] (bildungsspr. veraltend): aus der Mode, nicht mehr aktuell: dieses Kleid ist längst d. Demodulation, die; -. -en [zu t demodulieren] (Nachrichtent.): Abtrennung der durch einen modulierten hoclifrequen- ten Träger übertragenen niederfrequenten Schwingung in einem Empfänger: Gleichrichtung: Demodulgtor, der; -s. -en (Nachrichtent.): Bauteil in einem Empfänger, der die Demodulation bewirkt: Gleichrichter: demodulkren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von-weg u. tmodulieren] (Nachrichtent.): eine Demodulation vornehmen: gleichrichten. Demosraph [demo'gra:fl. der; -en -en [rückgeb. aus f Demographie; f ^graph]: jmd.. der berufsmäßig Demographie betreibt: Dem Sinken der Geburtenrate liegt ein Bündel von Bedingungen zugrunde, das von den -en weltweit mit der englischen Vokabel ..modernization" umrissen wird (Spiegel 13. 1975. 44); Demographie [demogra'fi:]. die; -, -n [...i:an; aus griech. dSmos = Volk. Bezirk. Gemeinde u. t ^graphie]: a) Beschreibum der wirtschafts- u. sozialpolitischen Bevölkerungsbewegung: b) svw. t Bevölkerungswissenschaft; <Abl.:> demographisch <Adj.; o. Steig.): wirtschafts- u. sozialpolitische Bevölkerungsbewegungen betreffend: -e Daten. Untersuchungen; Das aufregendste -e Ereignis der Weltgeschichte war die starke Bevölkerungsvermehrung des Abendlandes im Zeitalter der Industrialisierung (Fraenkel, Staat 43); -e Strukturen (Bevölkerungsstrukturen). Demoiselle [damQa'zel, de...], die; -, -n [frz. demoiselle < mlat. dominicella = Mädchen. Ritterfräulein. Vkl. zu lat. domina. tDame (1)] (veraltet): Fräulein, junge Dame. Demökologk» die; -. -n [zu griech. demos = Volk. Bezirk u. t Ökologie]: Teilgebiet der Ökologie, auf dem die Umwelteinflüsse auf die Gesamtheit der Individuen einer bestimmten Tier- u. Pflanzenwelt erforscht werden. Demokrat [demo'kra:t]. der; -en -en [frz. democrate. zu griech. demokratia. t Demokratie]: a) Anhänger der Demokratie; Mensch mit demokratischer Gesinnung: jmd.. der den /politischen/ Willen der Mehrheit respektiert: ein überzeugter D.; Er ... ist ein echter D.. mit dem man Probleme vernünftig durchsprechen kann (Hörzu 11. 1975. 28); Schließlich haben wir Europäer uns ja auch nicht in einigen Jahrzehnten zu -en entwickelt (Grzimek, Serengeti 176); b) Mitglied einer bestimmten, sich auch im Namen als demokratisch (1) bezeichnenden Partei: -en und Republikaner kämpfen um die Sitze im Kongreß; Demokratie [demokra- ti:]. die; -. -n [...i:an; frz. democratie < (m)lat. democratia < griech. demokratia = Volksherrschaft]: 1. <o. PI.) a) politisches Prinzip, nach dem das Volk durch freie Wahlen an der Machtausübung im Staat teilhat: zu den Prinzipien der D. gehört die freie Meinungsäußerung; b) Regierungssystem, in dem die vom Volk gewählten Vertreter die Herrschaft ausüben: wir erstreben eine parlamentarische D. 2. Staat mit demokratischer Verfassung, demokratisch regiertes Staatswesen: in einer D. leben; die westlichen -n. 3. <o. PI.) Prinzip der freien u. gleichberechtigten Willensbildung u. Mitbestimmung in gesellschaftlichen Gruppen: D. am Arbeitsplatz; innerparteiliche D.; Wir sollten nicht über zuviel D. klagen. Im Gegenteil: Wir sollten streng darüber wachen, daß nicht zuwenig D. geübt wird (Dönhoff. Ära 44); demokratisch <Adj.) [frz. democratique < mlat. democraticus < griech. demokratikös]: 1. sich auf die Demokratie (1) beziehend, die Ziele der Demokratie (1) verfolgend: eine -e Verfassung. Partei; ein -es Land. 2. nach den Prinzipien der Demokratie (3) aufgebaut, verfahrend, nach Demokratie (3) strebend; freiheitlich, nicht autoritär: eine -e Entscheidung (Mehrheitsentscheidung); er verhält sich d.; Sie (= eine Kommission) hat fair und d. deren Aussagen (= die Aussagen der Zeugen)... veröffentlicht (Grzimek. Serengeti 302). 3. den Demokraten (b) angehörend: der -e Senator H.; demokratisieren [demokrati- 'zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. democratiser]: 1. (einen Staat) nach den Grundsätzen der Demokratie (1) einrichten, gestalten: demokratisch (1) machen: die Regierung ist bemüht, das Land zu d. 2. (eine Institution, Behörde o. ä.) demokratisch (2) machen, gestalten: die [Hoch]schule, die Verwaltung d.; Ein Versuch, die Heimerziehung zu d. (Hörzu 2. 1973. 55). 3. etw.. was Privilegierten vorbehalten war. 507
Demokratisierung allgemein zugänglich, erreichbar o. ä. machen: das Reisen d.; die durchrationalisierte Bekleidungsfirma und der Cou- turier. die einer demokratisierten Mode zum Durchbruch verhalfen (Herrenjournal 3.1966. 86); <AbI.:> Demokratisierung, die; -. -en; Demokratisraus [demokra'tismus]. der - (abwertend): formalistische Übertreibung demokratischer Verfahrensweisen: Demokratie darf nicht in D. ausarten (MM 18. 3.71, 13). demolieren [demo'li.ron] <sw. V.; hat) [unter Einfluß von frz. d&nolir < lat. demölirij: gewaltsam [u. mutwillig! beschädigen, zerstören: die Wohnungseinrichtung d.; das Auto. Fahrrad ist total demoliert; (derb:) Kann sein, daß sie einem die Fresse d. (Lenz, Suleyken 136); <Abl.:) Demo- Ikniris« die; -. -en. demonetisieren [demoneti'zi:ren] <sw. V.; hat) [frz. d&none- tiser. zu lat. moneta = Münze] (Bankw.): (von Münzen od. Münzmetall) aus dem Verkehr ziehen: Die Nixon-Administration aber nutzt die Chance der gegenwärtigen Dollar- starke, um endgültig das Gold zu d. (MM 17. 11. 73. 6); <Abl.:) Demonetiskrung« die; -. -en. demonomisch [demo'no:miX] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. dgmos = Volk, Bezirk u. nomikös = gesetzlich]: die soziale Organisation in tierischen Gemeinschaften betreffend (z. B. die Kastenbildung im Insektenstaat). Demonstrant [demon'strant], der; -. -en [wohl über engl, demonstrant < lat. demönsträns (Gen.: demönstrantis). 1. Part, zu: demönsträre. tdemonstrieren]: Teilnehmer an einer Demonstration (1): jugendliche -en zogen durch die Straßen; die Polizei verhaftete einige -en; Demonstration [dem3nstra'tsio:n]. die; -. -en [wohl über engl, demonstra- tion < lat. demonstratio, eigtl. = das Hinweisen]: 1. Protestkundgebung, -marsch, Massenkundgebung: eine friedliche D.; -en gegen den Krieg, für freie Wahlen; die D. verlief ohne Zwischenfälle, löste sich allmählich auf; eine D. veranstalten, an einer D. teilnehmen; zu einer D. aufrufen. 2. (bildungsspr.) sichtbarer Ausdruck einer bestimmten Absicht, eindringliche, nachdrückliche Bekundung /für od. gegen etw.j: die Olympischen Spiele waren eine D. der Völkerfreundschaft; die Parade war eine D. militärischer Stärke; die Veranstaltung wurde zu einer D. für den Frieden; Diese Bibliothek- eine amerikanische D. für die Ausbildungshilfe an Ägypter und Afrikaner (Welt 28.11.64,1). 3. (bildungs&vT.) anschauliche Darlegung. Beweisführung. Veranschaulichung an Beispielen o. ä.: Fast atemlos folgten sie (= die Zuschauer) dieser herrlichen D. eines vollendeten Skilaufs (Maegerlein. Piste 45); Unterricht mit praktischer D.; Lichtbilder zur D. von ... Demonstration»-: ^apparat, der: Apparat, mit dem eine Demonstration (3) durchgeführt wird: ^marsch, der (zu: Demonstration 1); Mnaterial, das: Material für eine Demonstration (3); -Objekt, das: Person od. Sache, an od. mit der etw. demonstriert (3) wird: ^recht, das: Grundrecht, seine Meinung in einer Veranstaltung unter freiem Himmel kundzutun: ^Schachbrett, das: großes, meist an der Wand hängendes Schachbrett zu Lehrzwecken: ^verbot, das: Verbot, eine Demonstration (1) durchzuTüixren: -zug. der: durch die Straßen marschierender Zug von Demonstranten. demonstrativ [demonstratio <Adj.> [lat. demönsträtlvus = (hin)zeigend]: I. in auffallender, oft auch in provozierender Weise seine Einstellung zu etw. bekundend: betont auffallend, herausfordernd: ein -es Bekenntnis; d. aufstehen, wegsehen; sich d. abwenden; Aus einer Oppositionshaltung gegen die Republik ... wurde d. wieder das studentische Korporationswesen gepflegt (Niekisch. Leben 59). 2. anschaulich, verdeutlichend, aufschlußreich: ein -es Beispiel. 3. <o. Steig.) (Sprachw.) hinweisend: ein -es Pronomen; Demonstrativ [-]. das;-s.-e[...i:va]: svw. t Demonstrativpronomen; Demonstrativadverb, das; -s. -ien [..Jpn] (Sprachw.): demonstratives Pronominaladverb (z. B. da. dort); Demonstrativpronomen, das; -s. - u. ...mina (Sprachw.): hinweisendes Fürwort (z. B. dieser. Jener); Demonstrativen [demon- stra'thvom], das: -s, ...va (veraltet): svw. f Danonstrativ- pronomen;Demonstrator[demDn'stra:tor.auch:...to:?].der; -s. -en [...stra'to:ren; lat. demönsträtor] (veraltet): Beweisführer, Vorführer: demonstrieren [demDn'stri.ran] <sw. V.; hat) [wohl über engl, to demonstrate < lat. demönsträre]: 1. eine Demonstration (1) veranstalten, an ihr teilnehmen: gegen den Krieg d.; Tausende demonstrierten aus Solidarität mit den Inhaftierten für Frieden und Freiheit. 2. bekunden, deutlich kundtun: Entschlossenheit. Härte, seinen Willen, seine Absicht d.; der Staat demonstrierte der Welt den Stand seiner technischen Entwicklung. 3. in anschaulicher Form darlegen, beweisen, vorführen: die Funktionsweise der Maschine d.: er demonstrierte den Studenten seine Thesen an Hand des Materials. demontabel [demon'taib)] <Adj.; o. Steig.) [wohl < frz. demontable. zu: dämonter. f demontieren]: zerlegbar, zum Ab- u. Wiederaufbauen geeignet: ... erwägen die Behörden ... ein ..demontables Gebäude" zu errichten (Bergsträßer Anzeiger 25. 1. 74. 9); Demontage, die; -. -n [wohl < frz. demontage, zu demonter, f demontieren]: a) das Abbauen, Abbrechen: die D. ganzer Fabrikanlagen; b) das Aus- einandernehmen. Zerlegen: die D. der Maschinen; c) der gradweise Abbau von etw. Bestehendem: eine Möglichkeit .... der nun seit drei Jahren andauernden D. (= dem Abbau des Familienlastenausgleichs) ein Ende zu setzen (Bundestag 189. 1968. 10268); Es ist... das ... Schlagwort von der ..sozialen D." geprägt worden (Bundestag 188. 1968. 10176); demontieren <sw. V.; hat) [wohl < frz. de- monter, zu: monter.tmontieren]: a) (bes. Industrieanlagen) abbauen, abbrechen: nach dem Krieg wurden Fabriken. Maschinen demontiert; b) auseinandernehmen, zerlegen: ein aus dem Verkehr gezogenes Flugzeug d.; c) abmontieren: Autoreifen d.; d) stufen- od. gradweise zerstören, abbauen: Vorurteile, seinen Ruhm d.; <Abl.:> Demontkrung, die; -. -en. Demoralisation [demoraliza'tsio.n]. die; -. -en (PI. ungebr.) [frz. demoralisation. zu: moral = moralisch, die Sitten betreffend < lat. mörälis]: Auflösung, Untergrabung von Sitte u. Ordnung: Zuchtlosigkeit: demoralisieren <sw. V.; hat) [frz. demoraliser. zu: moral = moralisch, t Demoralisation]: a) jmds. Moral untergraben, einer Person. Gruppe durch bestimmte Handlungen, Äußerungen o. ä. die sittlichen Grundlagen für eine Gesinnung, ein Verhalten nehmen: Sulla hinterließ bei seinem Rücktritt und Tode einen demoralisierten Trümmerhaufen als Staat, ein Imperium, dessen ganzes Gefüge krachte (Goldschmit. Genius 31); b) jmds. Kampfgeist untergraben, jmdn. entnerven, entmutigen: Gerüchte demoralisierten die Truppe; völlig demoralisiert gab der Europameister in der 9. Runde auf; die Niederlagen wirkten demoralisierend auf die Sportler; <Abl.:> Demoralisierung, die; -. -en. de mortuis nil nisi bene [de: rmrtui:s ni:l 'ni:zi 'be:n;>; lat.): „von den Toten t soll man! nur gut isprechen ". Demos ['demos], der; -. Demen fde.man; 1: lat. demos < griech. dgmos; 2: ngriech. dimos]: 1. Gebiet u. Volksgemeinde eines altgriechischen Stadtstaates. 2. kleinster staatlicher Verwaltungsbezirk in Griechenland: Demoskop [demo'sko:p], der; -en. -en [aus griech. dgmos = Volk. Bezirk. Gemeinde u. skopös = Beobachter]: Mebmngsfor- scher: bis zu den Wahlen werden die -en nicht nur den Sympathiepegel der Parteien, sondern auch noch manche Hoffnung ins Wanken bringen (MM 22.8.69,2); Demoskopie [demoskopl:]. die; -. -n [,..i:an; aus griech. demos = Volk. Gemeinde. Bezirk u. skopia = Beobachtung]: a) <o. PI.) /System, Verfahren der j Meinungsforschung: Institut für D.; Die D. ist gleichsam das ..dritte Auge" der Wahlstrategen (MM 22. 8. 69. 2); b) Meinungsunifrage: eine D. durchfuhren; demoskopisch <Adj.; o. Steig.): a) durch Meinungsumfrage ermittelt: -es Ergebnis, -e Zahlen; b) Meinungsumfragen betreffend, auf sie bezüglich: eine -e Umfrage. Untersuchung; demotisch [de'mo:tifi <AdJ.; o. Steig.) [griech. demotikös] in der Fügung -e Schrift (volkstümliche altägyptische Schrägschrift): vgl. hieratisch; Demotistik [demo'tistik]. die; -: Wissenschaft von der demotischen Schrift. demselben: t derselbe. Demulaator [demol'gator, auch: ...to:g], der; -s. -en [...ga- 'to.ran; zu tdemulgieren]: Stoff, der eine Emulsion (1) entmischt: demulgieren[... girsn] <sw. V.; hat) [Ggb. zu femul- gieren]: eine Emulsion (1) entmischen. demuner^chtet; demungeqchtet (veraltet): svw. f dessenungeachtet. Demut fde:mu:t], die; - [mhd. demu(o)t (beeinflußt von mniederd. demöt) neben diemüete. diemuot. ahd. die- muotl. zu: diomuoti = demütig, aus: dio- (Stamm des Verbs dionen.t dienen) u.muoti.t Mut. also eigtl. = Gesinnung eines Dienenden]: tiefe Ergebenheit: Bereitschaft, sich zu unterwerfen: wahre, christliche D.; Seit der Antike galten ... Ehrfurcht und D. als männliche Haltungen (Bodamer. 508
denk-, Denk- Mann 177); Sie verriet ... die gebührende D. der Magd (Werfel. Himmel 86); Das Christentum ... predigt D. und Unterwerfung (Friedell. Aufklärung 83); etw. in/mit D. [erltragen; voll D.; demütig [de:my:ti9l <AdJ.) Imhd. de- mu(e)tec (wohl beeinflußt von mniederd. demödich) neben diemüetec. spätahd. diemuotig, erw. aus ahd. diomuoti]: voller Demut, unterwürfig, ergehen: eine -e Bitte; er ist sehr d.; Der Gehülfe entfernte sich wieder, scheinbar d. das Regiment der Zuchtmeisterin anerkennend (R. Walser, Gehülfe 79); demütigen [...ign] <sw. V.; hat) [spätmhd. (wohl beeinflußt von mniederd. demodigen), mhd. diemüe- tigen): a)jmdn. durch Worte od. Handlungen in seiner Würde, seinem Stolz verletzen: die Besiegten d.; die Äußerung hat ihn sehr gedemütigt; Jede seiner Verordnungen bekundete die Absicht, die Häftlinge zu d. (Niekisch. Leben 97); sie fühlte sich durch sein Benehmen gedemütigt; die Versetzung war für ihn sehr demütigend; b) <d. + sich) sich vor jmdm. erniedrigen, herabsetzen: warum sitzen Sie so selbstgewiß... da. während ich mich vor Ihnen demütige? (A. Zweig, Claudia 16); <AbI.:) Demütigung, die; -. -en: tiefe Kränkung, Herabwürdigung: eine schwere D.; Alle erlittenen -en traten wieder klar in das Bewußtsein des Kindes (Klepper. Kahn 31); -en hinnehmen müssen. demute-, Demuts-: -gebirde, die (Verhaltensf.): Körperhaltung, die ein Tier einnimmt, wenn es sich (z. B. im Rivalenkampf) geschlagen gibt: -haitung, die: vgl. -gebärde; -Stellung, die: vgl. T-gebärde: -voll, (auch:) demutvoll <Adj.; o. Steig.): voll Demut. demzufolge <Adv >: demnach, folglich, infolgedessen: er fuhr früher weg. d. müßte er bereits hier sein. den [de:nj: 1. Akk. Sg. von tder (I 1 a). 2. Dativ PI. von tder (I 1 a). die. das; vgl. der. Denar [de'na:g]. der; -s. -e [mhd. denar < lat. denärius]: 1. altrömische Silbermünze. 2. fränkische Silbermünze der Merowinger- u. Karolinger zeit: Pfennig: Abk.: d Denaturalisation, die; -. -en: das Denaturalisieren (Ggs.: Naturalisation 1); denaturalisieren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von - weg u. Tnaturalisieren]: aus der bisherigen Staatsangehörigkeit entlassen, ausbürgern (Ggs.: naturalisieren), denaturieren [dena tu'ri.ran]<sw. V.) [wohl < frz. denaturer. zu nature < lat. natura. tNatur]: 1. (bildungsspr.) seiner eigentlichen Natur, seines eigentlichen Charakters berauben <hat>: Ursprünglich achtbare Juristen aber sind beim Volksgerichtshof denaturiert worden aus vermeintlich .»nationaler" Einstellung (MM 13. 12. 68. 2). 2. (Fachspr.) <hat> a) (von Lebens- u. Genußmitteln) durch Zusätze ungenießbar machen: vergällen: Alkohol für technische Zwecke d.; b) (von Eiweißstoffen) einem nicht umkehrbaren chemischen Prozeß aussetzen: gerinnen lassen: Eiweiße durch Erhitzen d.; c) (von Lebensmitteln) einem chemischen, physikalischen od. mechanischen Prozeß aussetzen, der zum Verlust bestimmter Stoffe (z. B. von Vitaminen) führt: denaturierte Nahrungsmittel; d) nicht spaltbare Isotope spaltbarer Materie zusetzen, um sie für Kernwaffen unbrauchbar zu machen. 3. (bildungsspr.) zu etw. entarten <ist>: eine spezifisch deutsche Mutterschafts-Ideologie, die ... zur ..starren Prinzipienreiterei" denaturiert ist (Spiegel 51, 1971. 60); <Abl.:) Denaturj&ung, die; -. -en. denazifizieren [denatsifi'tsi:r3n] <sw. V.; hat): svw. tentnazifizieren; <Zus.:> Denazifizterung, die; -. Dendrit [den'dri:t. auch: ...dnt]. der; -en. -en [zu griech. dendrites = zum Baum gehörend]: I. (Geol.) moos- od. baumförmige Eisen- u. Manganablagerung auf Gesteinsflächen. 2. (Med.) verästelter Protoplasmafortsatz einer Nervenzelle: Vom Zellkörper strahlen zahlreiche feine, verästelte Fasem. die -en ... aus (Wieser. Organismen 34); dendritisch <Adj.; o. Steig.): verzweigt, verästelt. dendro-.Dendro-ldendro-; griech. dendron = Baum]: -bjos, der [tBios]: Gesamtheit der auf Baumstämmen lebenden Organismen: -chronologk« die: Verfahren zur Bestimmung des Alters vorgeschichtlicher Funde mit Hilfe der Jahresringe mitgefundener Holzreste, Jahresringforschung: -tote, der [t -löge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Dendrologie: ^togje, die [T-logie]: wissenschaftliche Erforschung der Bäume, Gehölze u. Sträucher: Baumkunde: -logisch <Adj.; o. Steig.): die Dendrologie betreffend: -meter, das; -s - [t-meter]: Gerät zur Messung der Höhe u. Dicke stehender Bäume. denen [de:ndn] Dativ PI. von tder (II 1 a. b u. III la). die. das; vgl. der. Denervierung [denEr'vi.Tool.die; -. -en [zu lat. de- = von- weg u. tNerv] (Med.): Ausschaltung der Verbindung zwischen Nerv u. dazugehörigem Organ. Dpigel-: -amboB, der: kleinerer Amboß zum Dengeln: ^geist, der: Spukgeist in alemannischen Sagen: -hammer, der; -maschine, die: -stock, der: svw. f -amboß; -zeug, das: alles zum Dengeln benötigte Werkzeug. dengein I'deoln] <sw. V.; hat) [mhd. tengelen = hämmern, klopfen, zu ahd. tangol = Hammer] (Landw.): (die Schneide von Sense. Sichel'od. Pflug) durch Hämmern dünn machen u. von Scharten befreien u. dadurch schärfen: das Sensenblatt, die Sense d. Denguefieberl'denge-]. das;-s[span.dengue, wohl < Suaheli ka dinga pepo = plötzlicher, krampfartiger Anfall] (Med.): akute Infektionskrankheit in den Tropen u. Subtropen. Denier [de'nie:]. das; -[s]. -[frz. denier = Denier. Denar, gesetzlicher Feingehalt des Silbers < lat. denärius. t Denar]: Einheit für die Fadenstärke bei Seiden- u. Chemiefasern: Abk.: den; vgl. tex denitrieren [deni'tri:ran] <sw.V.; hat) [aus lat. de-= von - weg u. tnitrieren] (Chemie): Nitrogruppen aus einer Verbindung entfernen: Denitrifikation [denitrifika'tsio:n], die; - [auslat. de- = von -weg u. TNitrifikation]: das Freimachen von Stickstoff aus Salzen der Salpetersäure (z. B. im Kunstdünger) durch Bakterien: denitrifizieren [...'tsi:ren] <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von - weg u. Tnitrifizieren]: eine Denitrifikation durchführen. dpik-, D^nk-: -ansatz, der: Ansatzpunkt für einen Gedankengang od. eine Theorie: ein falscher, richtiger, politischer D.; -anstoB.der: Anregung, sich zu einerbest. Frage Gedanken zu machen: einen D. liefern, geben; als D. wirken; -arbeit, die; ^art, die: a) Art u. Weise zu denken: die philosophische, wissenschaftliche D.; b) Einstellung, Gesinnung: eine typisch bürgerliche D.; die Milch der frommen D. (nach Schiller. Wilhelm Teil IV, 3); -aufgäbe, die: nach Art eines Rätsels gestellte, durch Nachdenken zu lösende Aufgabe: -bild, das: Die ... Einordnung (= der Naturwissenschaft) in ein umfassendes D. (Natur. 15); -ebene, die: Solche Auffassung und Erwartung beruht auf der ... prinzipiellen Gleichsetzung von Philosophie und Naturwissenschaft, der Projektion dieser beiden ... Bereiche auf die gleiche D. (Natur. 15); -fähig <Adj.; nicht adv.). dazu: -ßhigkeit. die <o. PL); -falte, die: svw. t Denkerfalte; -faul <Adj.; nicht adv.): zu faul zum Denken, dazu: -faul- heit.die; -fehler, der: ein unbedeutender, schwerwiegender D.; ihm ist ein D. unterlaufen; -form, die: Menschen, die bisher in archaischen Denk- und Daseinsformen gelebt hatten (Welt 17. 11. 62. Literatur); -freiheit, die <o. PL); -gebäude, das: vgl. -System; -gesetz, das; -gewohnheit, die: Gewohnheit, in bestimmter Weise zu denken: -Haltung, die; -hilfe, die; -impuls, der: vgl. -anstoß; -Inhalt, der: neuen -en eine Form geben; -kategorie, die: Für viele. ... die in solchen -n erzogen worden sind, ist das Schauspiel ... nicht erbaulich (Dönhoff. Ära 42); -lehre, die: svw. t Logik; -leistung, die; -mal usw. f Denkmal usw.; -metho- de, die; -modell, das: gedanklich konzipiertes Modell der Funktion od. Struktur von etw., hypothetischer Entwurf: neue Begriffe und -e einfuhren, erläutern; -münze, die: svw. t Gedenkmünze; -muster, das: vgl. -modell; -notwendig <Adj.; o. Steig.): svw. tlogisch; -pause, die: 1. Pause, die man bei Gesprächen. Verhandlungen zum weiteren Nachdenken über etw. einlegt: Auf Wunsch der Bonner Delegation wurden die Gewaltverzichtsverhandlungen in Moskau für eine kurze D. unterbrochen (MM 30. 7. 70, 17). 2. (selten) Pause im Denken. Erholungspause: -prozeß, der; -Psychologie, die: Teilgebiet der Psychologie, auf dem das Denken experimentell analysiert wird: ~rede, die: svw. t Gedenkrede; -richtig <Adj.; o. Steig.) (selten): svw. t logisch; -richtung,die;-säule,die: svw. tGedenksäule; -Schablone, die: nach vorgegebenen -n handeln; -Schema, das; -schrift, die: an eine offizielle Stelle gerichtete Schrift über eine wichtige I öffentliche I Angelegenheit: -schritt, der; -spiel, das: vgl. -sport; —sport, der: das Lösen von rätselartigen Aufgaben durch Nachdenken: mit Begeisterung D. betreiben, dazu: -sportaufgabe, die: svw. t -aufgäbe; -sprach, der: Wa/t Ispruch: -stein, der: svw. TGedenkstein; -Störung, die; -System, das: logisch aufgebautes System, in dem gedacht wird: ein abgeschlossenes, philosophisches D.; -tfi- tigkeit.die <o. PI.); -trSgheit,die: svw. t-faulheit; -Übung. 509
denkbar die; ^vermögen,das; ^vers.der: gereimter Versals Gedacht- nishilfe; ^Vorgang, der; -weise, die: svw. Nart; -würdig <Adj.; nicht adv.): wert, im Gedächtnis bewahrt zu werden, bedeutungsvoll: ein -er Tag; dieses -e Ereignis liegt nun schon 25 Jahre zurück, dazu: ^Würdigkeit, die: 1. <p.PL> das Denkwürdigsein. 2. <PI.) veraltet für: Memoiren; -Zentrum, das: Zentruni des Denkens im Gehirn; ~~zettd. der [mniederd. denksed(d)el, -cedel = Urkunde. Merkblatt; im 16. Jh. hängte man Schülern Schandzettel mit ihren Schul vergehen an]: exemplarische Strafe od. als Warnung angesehene unangenehme Erfahrung: jmdm. einen D. geben, verpassen; ... daß ihm die Untersuchungshaft ein D. fürs Leben sei (Ossowski. Bewährung 59). denkbar [denkba^l <Adj.; o. Steig.): 1. vorstellbar, möglich: alle nur -en Sicherheitsvorkehrungen waren getroffen worden; Der Ruf aller -en Nachfolger für die beiden höchsten Ämter im Staat wurde schwer geschädigt (Dönhoff. Ära 22); etw. ist nicht, sehr wohl, durchaus d. 2. (intensivierend bei Adjektiven) sehr, äufierst: ein d. günstiges Angebot; d. leicht, einfach, schwer; auf dem d. schnellsten (aller- schnellsten) Weg; das ist died. beste (allerbeste) Methode. denken ['deokn] <unr. V.) /vgl. gedacht/ [mhd.. ahd. denken]: 1. die menschliche Fähigkeit des Erkennens u. Urteilens anwenden, mit dem Verstand arbeiten, überlegen: logisch, nüchtern, schnell d.; er denkt praktisch; bei dieser Arbeit muß man d.; laut d. (ugs.; vor sich hin reden); vor Müdigkeit kaum noch, nicht mehr klar d. können; Zum zweiten Mal in dieser Stunde dachte er den gleichen Gedanken (stellte er die gleiche Überlegung an: Plievier, Stalingrad 109); wenn man konsequent die Dinge zu Ende denkt (Leonhard, Revolution 184); R erst d., dann handeln; Denken (auch: denken) istGlück[s]sache; gedacht, getan (veraltend; kaum überlegt, schon ausgeführt): wo denkst du hin! (ugs.; da irrst du dich, das muß ich zurückweisen): denk mal. Eva hat sich verlobt (ugs.; drückt Erstaunen über eine unerwartete Tatsache aus); (auch spöttisch:) kannst du denn schwimmen? Ja. denk mal an!; die Bürger zu denkenden Menschen zu erziehen ... das sollte die vornehmste Aufgabe einer ... Regierung sein (Dönhoff, Ära 49); <subst.:) logisches, abstraktes, begriffliches Denken; bei dieser Sache mußt du das Denken ausschalten; die Klarheit seines Denkens ist bestechend; *etw. gibt jmdm. zu d. (etw., ein Vorkommnis, ein Verhalten o.a. stimmt jmdn. nachdenklich, macht jmdn. stutzig). 2. eine bestimmte Gesinnung haben, gesinnt sein: rechtlich, freiheitlich, spießbürgerlich, gemein d. 3. annehmen, glauben, vermuten, meinen: nichts Böses d.; ich denke, wir können uns auf dieser Basis einigen; was/wieviel haben Sie denn gedacht (welche Preisvorstellung haben Sie)?: wer hätte das gedacht! (Äußerung der Verwunderung); er denkt (bildet sich ein), wunder was getan zu haben; Spr was ich denk' und tu\ trau' ich andern zu. 4. eine bestimmte Meinung von etw. haben, etw. von etw. Iialten: er denkt ganz anders über diese Sache; wir haben uns ... von Anfang an ... die Freiheit genommen zu schreiben, was wir dachten (Dönhoff, Ära 15); da weiß man nicht, was man d. soll; was werden die Leute denken?; das hätte ich nie von ihm gedacht (ihm nicht zugetraut). 5. <d. -I- sich) sich etw. in best. Weisel vorstellen: ich könnte es mir so d., daß ...; du kannst dir d.. daß ich müde bin; das kann ich mir nicht d. (das halte ich für unwahrscheinlich, glaube ich nicht): ein gedachter (in der Vorstellung angenommener, vorausgesetzter) Punkt. Fall; * denkste [Frieda]!/das hast du dir [so] gedacht! (ugs.; du glaubst, daß erw. so ist, aber das stimmt nicht): typischer Fall von denkste (großer lrrtutn); 6. sich erinnern, gedenken: oft, mit Freude an etw. d.; denk daran (vergiß nicht), die Rechnung zu bezahlen; der wird noch an mich d.! (Drohung); das geschieht schon, solange ich d. kann (schon immer): 7. seine Gedanken, sein Interesse auf jmdn., etw. richten: er denkt nur an sich, an seinen Vorteil; bei dieser Arbeit haben wir an Sie gedacht (für diese Arbeit haben wir Sie vorgesehen); du mußt mehr an deine Gesundheit d.; auch die kleinen Leute müssen an die Zukunft d. (Simmel, Affäre 59); (südd., österr.:) auf seine Sicherheit d. 8. eine bestimmte Absicht haben, etw. Bestimmtes vorhaben: wir denken daran, uns eine neue Wohnung zu suchen; Sie wollten durchaus in der Stadt bleiben. Sie dächten nicht an Abfahrt (Seghers, Transit 227); ich denke gar nicht daran, das zu tun (das kommt nicht in Frage); <Abl. zu 1:) Denker fdenlq?], der; -s, - [für engl, thinker]: jmd., der über Probleme des Daseins lange u. gründlich nachdenkt; Philosoph: er gehört zu den bedeutendsten -n seiner Zeit; Er war der Gehirnmensch, der abstrakte Denker, der Begriffsjongleur (Niekisch. Leben 127); <Zus.:> Dpikerfalte. die (scherzh.): beim angestrengten Nachdenken auf der Stirn entstellende Falte; Denkerstirn, die (oft scherzh.): bes. hohe Stirn: seine D. in Falten legen; <Abl.:> d$nkerisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von einem denkenden Menschen ausgehend, ihn betreffend: eine überragende -e Leistung; Denkmal, das; -s. ...maier (geh., selten: ...male) [für griech. mnemösynon = Gedächtnishilfe, vgl. zu 2Mal]: 1. zum Gedächtnis an eine Person od. ein Ereignis errichtete, größere plastische Darstellung; Monument: ein D. [zu Ehren der Gefallenen] errichten, enthüllen; jmdm. ein D. setzen [lassen]; Max Schmeling ist schon zu Lebzeiten ein D. (fest verankert im Bewußtsein der Menschen als Verkörperung von etw.); * sich ein D. setzen (eine große Leistung vollbringen u. dadurch in der Erinnerung anderer weiterleben). 2. erlialtenes Kunst werk, das für eine frühere Kultur Zeugnis ablegt: diese Handschrift gehört zu den wichtigsten Denkmälern des Mittelalters; an den Denkmalen der Vergangenheit (Wirkendes Wort 4, 1970. 244). d$nkiral[s]-. D^nkmalls]-: -künde, die: Gebiet der Kunstgeschichte, das sich mit historisch wertvollen Denkmälern befaßt, dazu: -kundlich <Adj.; o. Steig.; nur attr.); -pflege, die: das Bemidxen, Objekte von künstlerischem od. kulturgeschichtlichem Wert (bes. Bauwerkeu. Stadtviertel) zu erhalten od. wiederherzustellen, dazu: -pfleget*, der: jmd.. der alte Bauwerke renoviert (Berufsbez.), -pflegenseh <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>; -Schändung, die; -schütz, der: durch Gesetze sichergestellter Schutz von Boden-. Bau- u. Kulturdenkmälern: dieses Haus, dieser Baum steht unter D.; etw. unter D. stellen, dazu: -schützerisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.). D^nkunssart, die; -. -en (veraltend): svw. t Denkart: Nicht meine D. hat mein Unglück verursacht, sondern die D. der andern (Weiss. Marat 141); Dpikungsweise, die; -. -n (veraltend): svw. t Denkweise. 'denn [den; mhd. den(ne), ahd. denne, urspr. gleichbed. mit „dann", seit dem 18. Jh. geschieden]: l.<kausa!eKonj.) gibt die Begründung an: wir blieben zu Hause, d. das Wetter war schlecht; ich glaube ihm nicht, d. wenn es so wäre, hätte er die Polizei verständigt; sie war von ihrem Sieg überzeugt, d. um zu gewinnen, hatte sie hart trainiert. 2. (Vergleichspartikel; vereinzelt noch, um doppeltes „als" zu vermeiden, sonst veraltet od. geh.) er ist als Wissenschaftler bedeutender d. als Künstler; häufig in Verbindung mit „je" nach Komp.: mehr, besser, öfter d. je [zuvor]; sie war schöner d. je. 3. <Adv.) a) (selten) ausgenommen, wenn; unter der Voraussetzung, daß: ich leihe ihm nichts mehr, er müßte sich d. gründlich geändert haben; *es sei d. (ausgenommen): er wird gewinnen, es sei d., es passiert etw. Unvorhergesehenes/daß etwas Unvorhergesehenes passiert; geschweige d. vgl. geschweige; b) oft) drückt in Fragesätzen die Anteilnahme des Sprechers aus: über- liaupt. eigentlich: was soll das d.?; was willst du d.?; wo ist er d. nur?; seit wann bist du d. krank?; was ist d. [da] los?; ß) in Aussagesätzen verstärkend, drückt oft eine Folgerung aus: also, schließlich, nun: so wollen wir d. verfahren: ihr war es d. doch ein bißchen zu anstrengend; das ist d. doch die Höhe! (Äußerung der Entrüstung); 2dem [-] <Adv.) (nordd.): dann: er hat es d. doch noch geschafft; na. d. nicht (dann eben nicht); na. d. prost!: na. d. los! dennoch [denox] <Adv.) [mhd. dennoch, dannoch. ahd. denninoh. danna noh = damals noch, ferner, außerdem]: trotzdem: häßlich und d. schön; er will es d. versuchen; sie war krank, d. wollte sie die Reise nicht verschieben. denrochon: T wennschon. Denobilitatign,die; -. -en [aus lat. de- = von -weg u. tNobi- litation] (selten): Entzug des Adelsprädikats; denobilitkren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von-weg u. Tnobilitieren] (selten): das Adelsprädikat entziehen. Denomination [denomina'tsio:n], die; -. -en [1: wohl < frz. denomination < lat. denöminätio; 2.3:engl.denomination < frz. denomination]: 1. (veraltet) a) Benennung. Ernennung; b) Atikündigung. Anzeige. 2. (Wirtsch.) Herabsetzung des Nennbetrages einer Aktie. 3. (Rel.; bes. amerik. Bez. für) eine christliche Religionsgemeinschaft (Kirche od. Sek- 510
depeschieren te): Denominativ [denomina'ti:fl. das; -s. -e u. Denominati- vum [...'ti.vum]. das; -s, ...va [zu spätlat. denöminätivus = durch Ableitung gebildet] (Sprachw.): Ableitung von einem Substantiv od. Adiektiv (z.B. „tröstlich" von ..Trost"); denominieren <sw. V.; hat) [lat. denöminäre] (veraltet): benennen, ernennen. Denotat [deno'ta:t], das; -s, -e [lat. denotätum, 2. Part. (Neutr.) von: denotäre = bezeichnen] (Sprachw.): 1. vom Sprecher bezeichneter Gegenstand od. Sachverhalt in der auliersprachlichen Wirklichkeit. 2* begrifflicher Inhalt eines sprachlichen Zeichens im Gegensatz zu den emotionalen Nebenbedeutungen (Ggs.: Konnotat); Denotation [denota- tsio:n]. die; -, -en [1: lat. denotätio; 2: engl.-amerik. denotation]: 1. (Logik) Inlmltsangabe eines Begriffs. 2. (Sprachw.) a) die auf den mit dem Wort gemeinten Gegenstand hinweisende Bedeutung (Ggs.: Konnotation); b) die formale Beziehung zwischen dem Zeichen u. dem bezeichneten Gegenstand od. Sachverhalt in der auliersprachlichen Wirklichkeit: denotativ [denota'tl.f. auch: 'de:...] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Sprachw.): nur den begrifflichen Inhalt eines sprachlichen Zeichens betreffend, ohne Berücksichtigung von Nebenbedeutungen (Ggs.: konnotativ): Denotator [deno'ta:t^r. auch: ...toig], der; -s, -en [...ta'to:ron] (Sprachw.): sprachliches Zeichen, das einen Gegenstand od. Sachverhalt in der auliersprachlichen Wirklichkeit bezeichnet. Dens [dens], der; -. Dentes [dente:s; lat. dens (Gen.: dentis)] (Med.): Zahn. denselben: T derselbe. Densimeter [denzi'me.tc], das; -s. - [zu lat. densus = dicht u. t -meter] (Physik): Gerät zur Messung des spezifischen Gewichts bes. von Flüssigkeiten: Densitit [denzi'tE:t], die; - [frz. densite < lat. densitäs]: 1. (Physik) Dichte, Dichtigkeit. 2. Maß für den Schwärzegrad fotografischer Schichten: Densitometer [denato'me.tn], das; -s. - [zu fDensität (2) u. t -meter]: Schwärzungsmesser für fotografische Schichten: Densitometrie [...metri:]. die; - [zu fDensität (Du. t-metrie] (Physik): Messung der Dichte von Stoffen: Denso- graph [denzo'gra.fl, der; -en, -en [zu lat. densus = dicht u. t -graph]: svw. t Densitometer. Dentagra [dantagra]. das; -s [zu lat. dens (Gen.: dentis) = Zahn u. griech. ägra = Jagd. Fang(art); analog zu t Podagra]: svw. tDentalgie. dental [denta:l] <Adj.; o. Steig.) [spätlat. dentälis = die Zähne betreffend, zu lat. dens, t Dens]: 1. (Med.) die Zähne betreffend* zu ihnen gehörend. 2. (Phon.) (von Lauten) mit Hilfe der Zä/ine gebildet: Dental [-1. der; -s. -e (Phon.): Zahnlaut (z.B. d. 1); Dentalgie [dental'gi:]. die; -. -n [...i:an: zu lat. dens (TDens) u. griech. älgos = Schmerz] (Med.): Zahnschtnerz: Dentalis [den'ta:Iis]. der; -. ...les [...le:s] (veraltet): svw. t Dental; Dentalisierung [dentali- 'zi:runl. die; -. -cn (Phon.): Verwandlung eines nichtdentalen Lautes in einen dentalen, meist unter Einfluß eines benachbarten Dentals: dentelieren [däto'Ir.ran] <sw. V.; hat) [frz. denteler. zu: dent = Zahn < lat. dens. t Dens] (Textil- ind.): (vonSpitzen) auszacken: Dentelles [dä'tel] <PI.) [frz. dentelles (PL), eigtl. = Zähnchen, Vkl. von: dent. t dentelieren] (Textilind.): geklöppelte Spitzen. Dentes: tDens; Dentifikation [dentfikatsio.n], die; - [zu lat. dens (tDens) u. -ficätio = das Machen, zu: facere = machen, tun] (Med.): Zahnbildung: Dentikel [denti:kl]. der; -s, - [lat. denticulus = kleiner Zahn] (Med.): kleine Neubildung aus Dentin im Zahninnern: Dentin [den'ti:n], das; -s: 1. (Med.) Zahnbein. 2. (Biol.) Hartsubstanz der Haischuppen: Dentist [dentist], der; -en. -en [frz. dentiste. zu: dent = Zahn < lat. dens. tDens] (früher): Zahnarzt ohne Hochschulprüfung: Dentition [dcnti'tsip:n]. die; -. -en [lat. dentitio] (Med.): Zahndurchbruch. das Za/inen: dentogen [dento'ge:nj <Adj.; o. Steig.) [zu lat. dens (tDens) u. t -gen] (Med.): von den Zähnen ausgehend, Dentologie [...lo'gi:]. die; - [zu lat. dens (tDens) u. t -logie]: Zalinlieilkunde. Denudation [denuda'tsj[o:n]. die; -. -en [lat. denüdätio = Entblößung]: 1. (Gebl.) flächenhafte Abtragung der Erdoberfläche durch Wasser\ Wind u.a. 2. (Med.) Fehlen bzw. Entfernung einer natürlichen Hülle (z. B. das Fehlen von Zahnfleisch an einer Zahnwurzel). Denuklearisienms [denukleari'zi:run]. die; -, -en [zu lat. de- = von-wegu. tnuklear]: das Freihalten (eines Gebietes) von Atomwaffen versuchen,: eine D. des Meeresbodens; Truppenabzug und D. bedeuten eine erhebliche Entlastung in dieser Region. Denunziant [denun'tsiant], der; -en. -en [lat. denüntiäns (Gen.:denüntiantis7.1. Part, zu: denüntiäre, tdenunzieren] (abwertend): jmd., der einen anderen denunziert (1): ein übler D.; ein D. hat ihn verleumdet, angezeigt; Denunziantentum, das; -s (abwertend): 1. Wesen, Art des Denunzianten: das riecht nach D. 2. die gesamten, alle Denunzianten: das D. verachten; Denunziation [denontsia'tsjp:n], die; -. -en [lat. denuntiatio = Ankündigung. Anzeige] (abwertend): denunzierende Anzeige: eine anonyme D.; die schreckliche Zeitder-en und des Spitzelunwesens sei vorüber (Leonhard. Revolution 76); denunziatorisch [denuntsia'toTiJ] <Adj.; o. Steig.): a) denunzierend, einer Denunziation gleichkommend: -e Gerüchte; b) brandmarkend, öffentlich verurteilend: Spenglers -er Satz. Geist und Geld gehörten zusammen, trifft zu (Adorno, Prismen 15); denunzieren [denun'tshren] <sw. V.; hat) [1: lat. denüntiäre = ankündigen, anzeigen; 2: nach engl, denouncej: 1. (abwertend) laus persönlichen niedrigen Beweggründen! anzeigen: jmdn. bei der Polizei, beim Gericht d. 2. als negativ hinstellen, öffentlich verurteilen, brandmarken: ein Buch, eine Meinung [als etw.] d.; Allmählich wurde ... meine Ausrichtung als nationalistisch denunziert (Niekisch. Leben 114). Deo ['de:o], das; -[s], -s: kurz für t Deodorant. Deodorant [delodo'rant], das; -s. -s. (auch:) -e [engl, deodo- rant. zu lat. de- = von-weg u. odor = Geruch]: kosmetisches Mittel gegen Körpergeruch: <Zus.:> Deodor^ntspray. der od. das: Spray mit deodorierender Wirkung, deodorieren [dc|odo'ri:ron], (auch:) desodorieren [des|.... dezo...]. de- odorisieren[de|odorizi.Tdn]. (auch:) desodorisieren [dcs|..., dezo...] <sw. V.; hat) [engl, deodorize, frz. de(s)odoriser]: schlechten, unangenehmen Körpert geruch hemmen, überdecken: deodorierende Seife, Sprays; <Abl.:) Deodorkrang, (auch:) Desodorigrung. Deodoriskning, (auch:) Desodori- sifirung, die; -. -en. Deogratias! ['de:o gra:tsia:s; lat. deö grätiäs] (bildungsspr.): Gott sei Dank! Deontolosie [desntologi:], die; - [engl, deontology. zu griech. deon (Gen.: deontos) = das Nötige, Pflicht u. t-logie] (Philos.): Ethik als Pflichtenlehre. Deospray [de:o-]: kurz für fDeodorantspray. Departement [departo'mä:, Schweiz, auch: ...a'mEnt], das: -s. -s u. (schweiz.:) -e [frz. departement. zu: departir = aus-, verteilen < lat. dispertlre = ein Ganzes in verschiedene Teile auseinanderlegen]: 1. Verwaltungsbezirk in Frankreich. 2. (Schweiz.) Ministerium, Verwaltungsabteilung in der Schweiz. 3. (Schweiz., sonst veraltet) Abteilung, Geschäftsbereich: Department [di'pa:tnidnt]. das; -s. -s [engl, department < frz. döpartement. t Departement]: Fachbereich an amerikanischen u. englischen Universitäten: Depar- ture[di'patfe] <o. Art.) [engl, departure < afrz. departeüre = Abreise, zu: departir. t Departement]: a) Abflugstelle (Hinweis auf Flughäfen); b) Abflugzeit. Dependance [depä'dä:s]. die; -. -n [frz. dependance. eigtl. = Zubehör, zu: dependre = abhängig sein, gehören zu < lat. dependere = abhängig sein, herabhängen]: 1. (bildungsspr.) Niederlassung, Zweigstelle: die D. einer Firma, eines Verlags. 2. (Hotehv.) Nebengebäude eines Hotels/: er wurde in der D. untergebracht; Dependance: frz. Schreibung für t Dependance; dependentiell [depcndt;n'tsiel] <Adj.; o. Steig.) [zu tDependenz (1)] (Sprachw.): a) auf die Dependenzgrammatik bezüglich: b) nach der Methode der Dependenzgrammatik vorgehend: Dependenz [depen'dents], die; -, -en [zu lat. dependere = abhängig sein]: 1. (Philos.. Sprachw.) Abhängigkeit. 2. (veraltet) Nebengebäude i eines Hotels i; <Zus. zu 1:) Dependenzgrammatik, die (Sprachw.): Forschungsrichtung der modernen Linguistik, die die hinter der linearen Erscheinungsform der gesprochenen od. geschriebenen Sprache verborgenen strukturellen Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen im Satz untersucht od. darstellt, v. a. die Abhängigkeit der Satzglieder vom Verb. Depersonalisation [deperzonalizatsio:n]. die; -. -en [frz. de- personnalisation, zu: personnel *= persönlich < spätlat. persönälis, t personal] (Psych.): Verlust des Persönlichkeitsgefühls bei geistig-seelischen Störungen. Depesche [de'pefe], die; -. -n [frz. depeche. zu: depecher, t depeschieren] (veraltet): Telegratnm: eine D. aufgeben; er schickte ihm eine D.; depeschieren [depE'Ji:ran] <sw. V.; hat) [frz. depecher = befördern, beschleunigen, eigtl. = Hindernisse vor den Füßen wegräumen, zu spätlat. 511
depigmentieren impedicäre = verhindern, zu lat. pedica = Fußschlinge]: eine Depesche schicken, telegrafieren: seine Ankunft d.; er depeschierte ihm. daß das Geschäft abgeschlossen sei; In diesem Sinne wurde auch an die Berliner Blätter depeschiert (K. Mann, Mephisto 149). depigmentkren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von-weg u. t pigmentieren]: ; Haut ifarbstoff entfernen; <Abl.:> Depig- mentjfirung, die; -, -en: Entfernung od. Verlust des , Hautj- farbstoffs. Depilation [depila'tsjp:n]. die; -. -en [zu tdepilieren] (Med.): Enthaarung; Depibtorium [...'to.riumj.das; -s. ...ien [...pn] (Med.): Enthaarungsmittel; depilieren [depi'li.ran] <sw. V.; hat) [lat. depiläre] (Med.): enthaaren. Deplacement [deplasa'mä:], das; -s. -s [frz. deplacement] (Schiffbau): Wasserverdrängung eines Schiffes; deplacieren [depla'si:ren. auch: ...a'tsi:...] <sw. V.; hat) [frz. döplacer. zu: place, t Platz] (veraltet): verrücken* verdrängen; deplaciert, (eingedeutscht:) deplaziert [depla'tßi:gt] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [frz. deplace. 2. Part, von: deplaeer, Tdeplacieren]: unangebracht, fehl am Platz: ich fühle mich hierd.; eine -e Bemerkung; Deptacferung, die; -. -en (veraltet): Verrückung, Verdrängung. deplorabel [deplo'ra:b|] <Adj.; ...bler, -ste) [frz. deplorable. zu: deplorer = beklagen, bedauern < lat. deplöräre = beweinen, beklagen] (veraltend): beklagens-, bedauernswert sie befand sich in einem deplorablen Zustand. Depolarisation,die; -, -en [aus lat. de- = von-weg u. t Polarisation] (Physik): Vermeidung elektrischer Polarisation in galvanischen Elementen; Depolarisator, der; -s, -en (Physik): Sauerstoff od. Chlor abgebende Chemikalien die in galvanischen Elementen den Wasserstoff bindet, durch den sich die positive Elektrode polarisiert; depolariskren <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von - weg u. ! polarisieren] (Physik): eine Depolarisation vornehmen. Depolymerisation, die; -. -en [aus lat. de- = von-weg u. t Polymerisation] (Chemie): Zerlegung von polymeren Stoffen. Deponat [depona:t], das; -[eis. -e [zu tdeponieren]: erw., was für eine spätere Verwendung an dafür vorgesehener Stelle deponiert wurde: daß sein D. wahrscheinlich durch einen Fehler in der technischen Einrichtung zerstört worden sei (BZ. 17.7.75. 48); Deponens [de'po:nens], das; -. ...nentia [...po'nentsia] u. ...nenzien [...po'nentspn; spät- lat. depönens (verbum). zu lat. depönere, tdeponieren! (Sprachw.): Verb mit passiver Form, aber aktiver Bedeutung; Deponie [depo'ni:]. die; -. -n [...i:an] Amtsspr. kurz für Mülldeponie. Müll-. Schuttabkideplatz: zentrale -n; D eine junge, zuerst in der Schweiz 1965 bezeugte Rückbildung zum Verb deponieren (Sprachpflege 5/74. 109); Die geplante regionale D. im Raum Biblis (MM 5.12.70.9); geordnete D. (Abladeplatz, auf dem die Abfälle mit Erdreich abgedeckt werden, das später bepflanzt wird); deponieren [depo'ni:ren] <sw. V.; hat) [lat. depönere = ab-, niederlegen]: a) in Verwahrung geben, hinterlegen: Geld. Schmuck bei der Bank, im Safe d.; b) auf einen bestimmten Platz legen, stellen: den Schlüssel auf der Fensterbank d.; <Abl.:) Deponierung, die; -. -en. DepopubtiQiu die; -. -en [lat. depopulätio = Verheerung. Verwüstung] (veraltet): Entvölkerung. Deport [de'port. auch: de'po:^]. der; -s. -e u. (bei frz. Aussprache:) -s [...o:^s; frz. deport. Ggb. zu: report. T Report (2)] (Bankw.): Kursabzug im Deportgeschäft (Ggs.: Report 2): Die Differenz zwischen Termin- und Kassakurs wird als Report (Kursaufschlag) oder Deport (Kursabschlag) bezeichnet (MM 28./29.9.68. 24); Deportation [dep3rta'tsio:nl. die; -. -en [lat. deportätioj: Zwangsverschickung. Verschleppung. Verbannung von Verbrechern, unbequemen politischen Gegnern od. ganzen Volksgruppen: die D. der Häftlinge in ein Arbeitslager; <Zus.:> Deportationslager, das; deportieren [depar'ti.ren) <sw. V.; hat) [frz. deporter < lat. deportäre]: unbequeme Verbrecher, politische Gegner, ganze Volksgruppen zwangsweise in ein Gebiet o.a. transportieren, wo sie nicht mehr gefährlich werden können: neunzehnhundertvierundvierzig deportiert man ihn in das Konzentrationslager Stutthof (Grass. Hundejahre 133); Den haben sie. samt der Gattin, nach Polen deportiert (K. Mann. Wendepunkt 443); Deportieren Sie nicht vor übermorgen (Hochhuth. Stellvertreter 150); <subst. 2. Part.:) Deportierte,der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der deportiert worden ist; Verbannter. Depositar [depozTta:g]. Depositär [...'te:?], der; -s, -e [frz. döpositaire < spätlat. depositärius]: Verwahrer von Wertgegenständen, -papieren u.a.; Depositen [...'zi:tn] <P1.) [zu lat. depositum. t Depositum] (Bankw.): Einlagen. Gelder, die als kurz- od. mittelfristige Geldanlage bei einem Kreditinstitut gegen Verzinsung eingelegt u. nicht auf ein Spar- od. Kontokorrentkonto verbucht werden; <Zus.:) Depositenbank, die: Bank, die sich auf Depositenannahme. Gewährung von kurzfristigen Krediten u.a. beschränkt; Kreditbank (Ggs.: Effektenbank); Deposition [depozTtslo:nL die; -. -en [spätlat. depositio]: 1. (jur.. Bankw.) Hinterlegung. 2. (Rel.) Absetzung eines katholischen Geistlichen ohne Wiederverwendung im Kirchendienst; Depositorium [...to:rium], das; -s, ...ien [...pn; spätlat. depositorium]: Aufbewahrungsort. Hinterlegungsstelle; Depositum [de'po:zitom], das; -s. ...ten [depozi:tn; lat. depositum. 2. Part, von: depönere. Tdeponieren] (jur.. Bankw.): etw.. was hinterlegt, in Verwahrung gegeben worden ist. depossedieren [depDse'di:ran] <sw. V.; hat) [frz. depossäder. zu: posseder = besitzen < lat. possidere] (veraltet): enteignen, entrechten, entthronen; <subst. 2. Part.:) Depos9edkrte, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): Monarch, der zur Abdankunggezwungen wurde; DepossedJ&rung, die; -. -en: Entthronung. Depot [depo:], das; -s. -s [frz. döpöt < lat. depositum. tDepositum]: 1. a) staatlicher! Aufbewahrungsort für größere Mengen von Gegenständen, Sammellager: Butter. Getreide in einem D. lagern; b) Abteilung einer Bank, in der Wertsachen u. -Schriften verwahrt werden: Wertsachen in ein D. geben; c) aufbewahrte Gegenstände: das D. bestand aus Schmuck und Wertpapieren. 2. Bodensatz in Getränken, bes. im Rotwein. 3. (Med.) natürliche od. künstlich herbeigeführte Speicherung eines Stoffes in Geweben od. Organen. 4. Sammelstelle für Omnibusse od. Schienenfahrzeuge; Fahrzeugpark: die Straßenba ho fährt ins D. Depot-: ^behandking,die (Med.): Einspritzung von Depotpräparaten; -buch, das (Bankw.): von den Banken geführtes Buch zur Erfassung des Inhalts eines Depots (1 b); ^fett, das (Biol.. Med.): nicht benötigtes Fett, das im Unterhautfettgewebe gespeichert u. vom Organismus bei Bedarf wieder verwertet wird; -ftmd, der (Archäol.): Sammelfund von Stein- od. Metallgeräten aus vorgeschichtlicher Zeit; -gebühr, die (Bankw.): Entgelt für Verwahrung u. Verwaltung von Wertsachen u. -papieren; -geschÄft, das (Bankw.): Entgegennahme von Wertsachen u. -papieren zur Verwahrung u. Verwaltung durch Banken; -gesetz, das: Gesetz zur Regelung der Depotgeschäfte; -prfiparat, das (Med.): schwer lösliches Arzneimittel, das nach der Einspritzung nur langsam aufgenommen wird u. dadurch eine lang anhaltende Wirkung zeigt: -schein, der (Bankw.): Bescheinigung der Bank über die Einlagen in einem Depot (1 b) als Legitimationspapierfür den Eigentümer; -Stimmrecht, das (Bankw.): Bevollmächtigung eines Kreditinstituts, das Stimmrecht aus den bei ihm im Depot befindlichen Aktien für den Kunden in der Hauptversammlung auszuüben; -Wechsel, der (Bankw.): Öls Sicherheit für einen Bankkredit hinter legier Wechsel; -Wirkung, die (Med.): Wirkung von Depotpräparaten. Depp [dep]. der; -en (auch: -s). -en (auch: -e) [mundartl. (bayr.-österr.) Tepp. Tapp, frühnhd. tapp, wohl zu t tappen, also eigtl. = Jmd.. der „täppisch44 geht u. zugreift]: a) (bes. südd.. österr.. Schweiz, abwertend) einfältiger, ungeschickter Mensch. Tölpel, Dummkopf; b) (landsch. abwertend) Schwachsinniger, Idiot; deppen ['dspn] <sw. V.; hat) (landsch.): ducken, demütigen: Die Zentrale ist eine Einrichtung, die dazu dient. ... Energie und Tatkraft der Unterstellten zu d. (Tucholsky. Zwischen 70); deppert fdepm] <Adj.) (südd.. österr.): dumm, einfältig, blöd: -e Sprüche; ich bin doch nicht d. Depravatkm [deprava'tsio:n], die; -. -en [lat. deprävätio = Verzerrung. Entstellung]: 1. Entartung. 2. Wertminderung, bes. im Münzwesen. 3. (Med.) Verschlechterung im Krankheitszustand; depravieren [depra'vi:ran] <sw. V.; hat) [lat. depräväre = verzerren, entstellen]: 1. verderben: so ist auch der Begriff der Gedankenfreiheit in den letzten Jahrzehnten depraviert und seines eigentlichen Inhaltes beraubt worden (Kantorowicz. Tagebuch 347). 2. (bes. von Münzen) im Wert herabsetzen. Deprekatkm [deprekatsio:n], die; -. -en [lat. deprecätio] (veraltet): Abbitte; vgl. deprezieren. 512
der Depression [depre'sioinl. die; -. -en [frz. depression = Niederdrückung. Senkung < lat. depressio]: 1. Niedergeschlagenheit, seelische Verstimmung* traurige Stimmung: er hat eine schwere D.; an. unter -en leiden; in eine tiefe seelische D. verfallen. 2. (Wirtsch.) Niedergangsphase im Konjunkturverlauf: eine weltweite D. 3. (Meteor.) Tief(druckgebiet j. 4. (Med.) Ein Senkung, Einstülpung* Vertiefung. z.B. im Knochen. 5. (Geogr.) Festlandgebiet, dessen Oberfläche unter dem Meeresspiegel liegt: Landsenke. 6. (Astron.) a) negative Höhe eines Gestirns, das unter dem Horizont steht: b) Winkel zwischen der Linie Auge-Horizont u. der waagerechten Linie, die durch das Auge des Beobachters verläuft. 7. (Physik) vorübergehendes Herabsetzen des Nullpunktes eines Thermometers 1 durch Überhöhung der Temperatur u. unmittelbar folgende Abkühlung aufO°: depressiv [depre- si:fl <Adj.> [frz. depressif= niederdrückend, zu lat. de- pressus, 2. Part, zu: deprimere, tdeprimieren!: 1. traurig, seelisch gedrückt, niedergeschlagen: eine -e Stimmung; sich in einem -en Zustand befinden; er war sehr d. gestimmt. 2. (Wirtsch.) durch einen Konjunkturrückgang bestimmt: Depressivität [depresivi'te.t], die; -: Zustand der Niedergeschlagenheit. Depretiation [depretsiatsio:n]. die; -. -en [zu tdepretiieren] (veraltet): Entwertung.^Herabsetzung: depretiieren [depre- tsii:ran] <sw. V.; hat) [lat. depretiäre] (veraltet): unterschätzen, entwerten, herabsetzen. deprezieren [depre'tshran] <sw. V.; hat) [lat. deprecäri] (veraltet): Abbitte leisten: vgl. Deprekation. deprimieren [depri'mi:ran] <sw. V.; hat) [frz. deprimer < lat. deprimere = herabdrücken, senken]: niederdrücken, entmutigen: das Wetter deprimiert mich; es deprimierte ihn. wie die Leute dahinvegetierten; er ist deprimiert, schaut deprimiert drein; die Zustände waren schrecklich deprimierend; eine deprimierende Entwicklung nehmen; ein deprimierter Gesichtsausdruck. Deprivation [depriva'tsjp.n], die; -. -en [mlat. deprivatio. eigtl. = Beraubung]:!. (Psych.) Mangel. Verlust. Entzug von eto. Erwünschtem. Liebesentzug (z. B. fehlende Zuwendung einer Bezugsperson bei Heimkindern). 2. Absetzung eines kath. Geistlichen: <Zus. zu 1:) Deprivationssyndrom« das (Psych.): körperlich-seelischer Entwicklungsrückstand bei Kindern bes. in Heimen, die eine feste Bezugsperson entbehren müssen: Hospitalismus: deprivieren [depri'vi.ran] <sw. V.; hat) [mlat. deprivare = entziehen, absetzen, zu lat. priväre = berauben]: die Mutter oder eine andere Bezugsperson entbehren lassen. Depurans [depu:rans]. das; -. ...rantia [...pu'rant&a] u. ...pu'rantien [...pu'rantßjan; mlat. depurans. 1. Part, von: depurare = gründlich reinigen, zu lat. püräre = reinigen] <meist PI.) (Med. selten): Abführmittel. Deputant [deputant]. der; -en. -en [lat. deputäns (Gen.: deputantis), 1. Part, von: deputäre, tdeputieren]: jmd.. der auf ein Deputat (1) Anspruch hat: Deputat [depu'ta:t]. das; -[e]s. -e [lat. deputätum = Zugeschnittenes. Zugeteiltes, 2. Part, von: deputäre, tdeputieren]: 1. zum Lohn od. Gehalt gehörende Sachleistung: Er erhielt bis zuletzt sein D., Milch, Butter, Eier, Kartoffeln (Hauptmann, Schuß 70). 2. die Anzald der Pflichtstunden, die eine Lehrkraft zu geben hat: Sein D. beträgt 20 Stunden; er unterrichtet mit einem halben D.; Deputation [deputatsio:n]. die; -, -en [mlat. deputatio. zu spätlat. deputätus. t deputierte]: Abordnung, die einer politischen Körperschaft im Auftrag einer Versammlung Wünsche od. Forderungen überbringt: deputieren [deputi:ren] <sw.V.;hat) [spätlat. deputäre = abordnen < lat. deputäre = abschneiden]: einen Bevollmächtigten od. eine Gruppe von Bevollmächtigten abordnen: Deputierte, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete) [über frz. döpute < spätlat. deputätus = Repräsentant staatlicher Autorität. 2. Part, von: deputäre. t deputieren]: 1. Mitglied einer Deputation. 2. Abgeordnete.>rj (z.B. in Frankreich). der [de:$; mhd.. ahd. der], die [di:; mhd.. ahd. diu], das [das; mhd.. ahd. da3]: I. (bestimmter Artikel) 1. individualisierend a) (allß.) <Sg.) der Mann schläft; auf Befehl des Königs; auf dem Tisch liegen; den Baum fällen; die Mutter ruft ihr Kind; der Tür einen Tritt geben; die Pflanze bewässern; das Mädchen hat blonde Haare; in einem Zimmer des Hauses; aus dem Buch vorlesen; das Auto reparieren; <PI.) die Züge fahren vorbei; es ist der Wunsch der Eltern; den Hühnern Futter geben; die Flüsse hinauffahren; b) (bei Abstrakta u. Stoflbezeichnungen) der Tod; die Liebe; das Leben; die Hoffnung; das Eisen dieser Kanone ist rostig; das Holz des Tisches ist wertvoll; c) (bei etw. Einmaligem) er warder (der größte) Komponist des 19. Jahrhunderts; das ist die (die beste) Idee; d) (bei Eigennamen) QU wenn etw. Einmaliges benannt wird: den Rhein überqueren; den ..Faust44 lesen; mit der „Europa44 (Name eines Schiffes) fahren; ß) wenn ein Attribut dazu tritt: der kleine Hans; das Frankreich der Revolution; Y) bei bestimmten Länder- od. Landschaftsnamen: die Schweiz; die Tschechoslowakei; der Kongo; das Tessin; die Niederlande; 6) (südd.) die Petra kommt gleich, der Papa ist nicht da; das Gretchen spielt; die Müllers fahren in Urlaub; £) bei berühmten weiblichen Persönlichkeiten: die Düse, die Knef; C) in der Amtssprache: die Vorladung des Hans Meier. 2. generalisierend a) (allg.) der Mensch ist ein soziales Wesen; die Emanzipation der Frau; das tägliche Brot; die Bäume gehören zu den Pflanzen; b) bei Eigennamen: der Italiener, die Schwedin. II. (Demonstrativpronomen) I. (attributiv) a) immer betont a) <Sg.) der Mann war es; dessen Auto willst du kaufen?; dem Ratschlag vertraue ich nicht; den Lehrer kann ich gut leiden; die Flasche ist aber nicht voll; deren Kleid ist sehr auffällig; der Blume muß man noch Wasser geben; die Truhe kaufe ich; das Grundstück ist leider verkauft; dessen Brot ist das beste; dem Pferd gebe ich keine Chance; das Buch muß man gelesen haben; ß) <P1.) die Arbeiter werden ausgezeichnet; (rückweisend) deren Leistung war überragend; (vorausweisend) die Leistung derer, die ausgezeichnet werden. ist überragend; diese Schüler waren fleißig, denen muß man gute Noten geben; die Platten will ich mir noch anhören; Y) in Wortpaaren: aus dem und jenem Grund (aus verschiedenen Gründen): um die und die Zeit (um eine bestimmte, jedoch nicht genauer bezeichnete Zeit): b) nicht betont: <an Stelle eines Genitivattributs) Wir fuhren in dessen (des Mannes) großem Auto; ich sprach mit Margot und deren nettem Mann; vor dem Denkmal und dessen verziertem Sockel; die Verwandten und deren Kinder kamen zu Besuch. 2. (selbständig) a) unmittelbar hinweisend: der war es; die hat es getan; das ist doch die Höhe!; das ist die Ursache für das Unglück; Wer ist denn die [da]?; der (er. der Herr) hat gesagt, daß ...; die da oben sind an allem schuld; der und arbeiten! (ugs.; er wird bestimmt nicht arbeiten)', b) unterscheidend (ugs.): die mit den blonden Haaren; der mit der Glatze: (abwertend:) ach die!; c) das Qt) bei unpersönlichen od. unpersönlich gebrauchten Verben: das regnet den ganzen Tag; das hört überhaupt nicht auf zu schneien; das stinkt hier ganz schön; ß) in Sätzen mit Prädikativum: das ist Frau Maier, und das ist ihr Sohn; d) bei Adelsnamen: das Schloß derer von S.; e) in Wortpaaren: er hat zu mir gesagt, er sei der und der (jmd. Bestimmtes, der nicht genauer bezeichnet wird): f) rück- od. vorausweisend (ugs.): Willst du Hans sprechen? Der ist schon lange weg; deine Brüder, die habe ich nicht gesehen; dort liegt eine Frau, deren muß man sich annehmen, ... ein Kind/ein Mann, dessen muß man sich annehmen; sie fuhren mit dem Auto meines Vaters und dem meines Onkels; das, was noch kommen wird, erschreckt mich nicht; g) auf einen Gesamtinhalt rück- od. vorausweisend: er ist wütend, und das mit Recht; der eigentliche Grund war der, daß er keine Lust hatte; wie dem auch sei (wie es auch damit stehen mag): dem ist [nicht] so (das ist nicht j so): es ist [nicht] an dem (es ist nicht j so): auch das noch! (ugs.; jetzt kommt noch dieses Unglück, diese schlechte Nachricht hinzu)', h) (ugs. statt des Personalpronomens:) Suchst du Fritz? Der (er) kommt gleich; Mutter ist krank, die (sie) hat zuviel gearbeitet; mein Auto zieht schlecht, das ist bestimmt kaputt; die (sie) haben (die Stadt hat) einen neuen Parkplatz gebaut; ich habe meine Eltern eingeladen und verstehe gar nicht, warum die (sie) nicht kommen. III. (Relativpronomen) La) (selbständig) ein Stuhl, der kaputt ist; ein ehemaliger Lehrer, dessen ich mich erinnere; ein Hund, dem du Futter gegeben hast; ein Baum, den man gedüngt hatte; eine Schüssel, die auf dem Tisch steht; diese Frau, deren (nicht: derer) er sich annahm; diese Verkäuferin, der Hans Geld gab; diese Vase, die ich gesehen habe; dieses Spiel, das spannend verlief; ein hübsches Mädchen. dessen/(veraltet:) des er sich erinnerte; ein Urteil, dem man vertraute; ein Bild, das er aufgehängt hat; alle Spieler. 33 GDW 513
Derangement die am Ball waren; Beweise, auf Grund deren er verurteilt wurde; jene Leute, denen sie die Meinung sagte; alle Spielsachen, die der Großvater kauft; b) (an Stelle eines Genitivattributs) der Vater, dessen Sohn eine Lehre macht; die Tischplatte, deren Oberfläche zerkratzt ist; das Buch, dessen Einband beschädigt ist; die Kinder, deren Eltern anwesend sind; der Mann, auf dessen erschöpftem Gesicht der Schweiß stand; die Lampe, von deren grellem Licht er geblendet wurde; Karl, mit dessen Freund ich gerade sprach; Inge, von deren Mann die Rede war; Ergebnisse, auf deren Richtigkeit es ankam. 2. (Relativ- u. Demonstrativpronomen zugleich) der (derjenige, welcher) sich immer für mich einsetzt, ist mein Freund; die (diejenige, welche) das getan haben soll, ist nicht mehr anwesend; die (diejenigen, welche) den größten Sieg erringen, denen gebührt das meiste Lob. Derangement [derä&'mä:]. das; -s. -s [frz. derangement]: Störung, Verwirrung,denuigieren[derä'3i:r3n] (sw. V.; hat) [frz.deranger.zu: ranger = einreihen, ordnen, t rangieren): a) (veraltet) stören: er wollte nicht d.; b) (meist im 2. Part.) durcheinatulerbringen; mitnehmen: der Vorfall hatte ihn etwas derangiert; Er hängt angetrunken und ziemlich derangiert in einem Sessel (Hörzu 6, 1971, 34); mit derangierter Kleidung und Frisur. derart (Adv.): so, in solchem Maße, in solcher Weise: es hat lange nicht mehr d. geregnet; man hat mich d. schlecht behandelt.daß...;derartig (Adj.; o. Steig.): solch, so geartet;: eine -e Kälte hat es seit langem nicht gegeben; sie schrie d.. daß ... derb [derp] (Adj.) [mhd. derp = hart, tüchtig, fest, ungesäuert, ahd. derp = ungesäuert (vom Brot)]: l.a) fest, stabil* widerstandsfähig beschaffen: -es Schuhwerk; ein -er StofT; -es Leder; b) voller Näfirkraft. kräftig: -e Kost lieben; c) voller Kraft, stark, heftig: d. zupacken; er faßte ihn d. am Arm; „Wenn du mich etwas schlügest? D. schlügest, meineich?" (Th. Mann, Krull 208); d)(Geol.) (vonGestein) grobkörnig. 2.a) grob, ohne Feinheit: -e Witze. Scherze machen; -e Bauernszenen, zumeist holländischer Meister (Grass. Hundejahre 305); Rheinländerinnen, die ihn ... eingeführt hatten in die -e (urwüchsige u. pralle) Wirklichkeit der Liebe (K. Mann. Mephisto 98); seine Ausdrucksweise ist d. (ungeschliffen): b) unfreundlich: eine -e Antwort; jmdn. d. anfahren (überaus unfreundlich zurechtweisen): (Abi.:) Derbheit, die; -. ^en: 1. (o. PI.) derbes Wesen, Grobheit. 2. grobe, unfeine Äußerung: (Zus.:) Derbholz, das (Forstw.): Stamm- od. Astholz von mehr als 7 cm Durchmesser: derbknodiig (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es Gesicht. Derby I'derbi]. das; -s. -s [engl, derby, nach Edward Stanley, dem 12. Earl of Derby, der 1780 das erste Rennen dieser Art veranstaltete]: I. Pferderennen als alljährliche Zuchtprüfung für die besten drei jäJxr igen Vollblutpferde. 2. sportliches Spiel von besonderem Interesse: im Derby der beiden Lokalrivalen siegte diesmal der VfR; (Zus.:) D^rb>rennen, das: svw. t Derby (1). Derealisation [derealizatsio:n], die; -, -en [amerik. derealiza- tion, aus lat. de = von-weg u. TRealisation] (Psych.): der Wirklichkeit nicht entsprechende subjektive Ausdeutung u. nachträgliche Rechtfertigung des eigenen Verhaltens: Die Konfliktpsychologie faßt diese Vorgänge auch unter dem BegrifTD. zusammen. Es handelt sich also um Psychismen, die die Wirklichkeit subjektiv färben (Ruthe, Partnerwahl 37). dereierend [dere'i:rent], dereistisch [dere'istiJ; zu lat. de re = von der Realität weg, aus: de = von-weg u. re, Ablativ von: res = Sache, Gegenstand] (Adj.; o. Steig.) (Philos.): die Erkenntnis durch unreflektierte Emotionen beeinflussend. derginst (Adv.) [Kurzf. von: dermaleinst, aus mhd. der male eines = von den Malen einmall: a) (geh.) künftig, später einmal: wenn ich d. sterbe, begrabt mich am Fluß; Arnheim habe ihn gekauft, um ihn d. dem Fürsten furchtbar teuer wieder zu verkaufen (Musil. Mann 222); b) (veraltet) einst, früher einmal: ich bin ihr d. vorgestellt worden; (Abl.:> derfijnstig (Adj.; o. Steig.; nur attr.) (selten): künftig: ... die katholische Kirche steht unverrückbar auf dem Standpunkt einer -en Judenbekehrung ... (Bloch. Wüste 134). Dereliktion [derelik'tsio:n], die; -. -en [lat. derelictio = Hintansetzung, Preisgabel (jur.): Aufgabe von Eigentumsrechten: derelinquieren [derelu)'kvi:ran] (sw. V.; hat) [lat. derelinquene = aufgeben] (jur.): ilas Eigentum an I eine r bewegliche: n, Sache aufgeben. deren [de:ranj: 1. (Demonstrativpron.)a) Gen. Sg. von t die (t der 11 1 a a); b) Gen. PI. von Tder. die, das (tder II 1 a ß). 2. (Relativpron.) a) Gen. Sg. von t die (tder III la, b); b) Gen. PI. von Tder, die. das (Tder III. 1 a. b). derart- ['de:rent-; zu Tderen]: ^h?lben (Adv.) [t -halben] (veraltet): svw. t^wegen; -wegen (Adv.) [t-wegen]: 1. (demonstrativ) in dieser Stadt steht eine berühmte Kirche, und d. haben wir unsere Fahrt unterbrochen. 2. (relativ) die Gäste, d. das Fest stattfand, verspäteten sich; -wjllen (Adv.) [t - willen]: nur in der Fügung um d. (mit Rücksicht auf die: der, denen zuliebe): das Mädchen, um d. er das alles getan hatte, verließ ihn. derer [de:rB] Gen. PI. von tder, die. das (tder II laß). deret- [de.rat-]: älter für tderent-. dergestalt (Adv.) [für älteres: der gestalt (adv. Gen.)] (geh.): derart, so. auf diese Weise: die Ermittlungen verliefen d., daß ...: d. ausgerüstet, trat er seinen Dienst an. dersteRhen (indekl. Demonstrativpron.) [aus mhd. der (Gen. PI.) u. t-gleichen]: a) (attributiv) so beschaffen, solch, derartig: d. Fragen schätzte er gar nicht; ... und was d. Worte mehr sind; Abk.: dgl.; und d. mehr (Abk.: u. dgl. m.); b) (selbständig) so etwas, solches, derartiges: d. geschieht immer wieder; nichts d. geschah; c) * nicht d. tun (ugs.; nicht das tun, was erwartet wird, nicht reagieren): man forderte ihn auf zu gehen, doch er tat nicht d. de rigueur [dari'goe.r; frz. de rigueur. aus: de = von. mit (< lat. de) u. rigueur = Strenge, Härte < lat. rigor] (selten): unerläßlich: in der gegenwärtigen Phase der Demokratie ist Kritik an allem d. r. Derivans['de:rivans],das;-, Derivantia [...vantsja] u. ...van- zien[deri'vantsjpn;lat.deriväns, 1 .Part. von: deriväre. tderi- vieren] (meist PI.) (Med.): Mittel, das eine bessere Durchblutung von Organen bewirkt. Hautreizmittel: Derivat [deri- ' va:t]. das; -[e]s. -e [lat. derivätus. 2. Part, von: deriväre, tde- rivieren]: 1. (Sprachw.) abgeleitetes Wort (z.B. ..Schönheit" von ..schön"). 2. (Chemie) chemische Verbindung, die aus einer anderen entstanden ist. 3. (Biol.) Organ, das sich auf ein entwicklungsgeschichtlich älteres zurückführen läßt: Derivation [deriva'tsio:n], die; -. -en [I: lat. derivätio]: 1. (Sprachw.) Bildung neuer Wörter aus einem Ursprungsn>ort, Ableitung. 2. (Milit.) seitliche Abweichung eines Geschosses von der Visierlinie: (Zus.:) Derivationsrechnung, die (veraltet): svw. t Differentialrechnung; Derrvationswinkel. der (Schiffahrt): Winkel der Kiellinie eines drehenden Schiffes mit der an den Drehkreis gelegten Tangente.derivativ [...'ti:fl (Adj.; o. Steig.) [spätlat. derivätivus] (Sprachw.): durch Ableitung entstanden: Derivativ [-], das; -s. -e [...r.va] (Sprachw.): abgeleitetes Wort, Ableitung (z.B. „täglich" von ..Tag"); Derivativum [...ti:vum]. das; -s. ...va (selten): svw. t Derivativ; derivieren [deri'vhran] (sw. V.; hat) [lat. deriväre = (ein Wort vom andern) ableiten]: 1. (Sprachw.) ein Wort ableiten (z. B. „Verzeihung" von ..verzeihen"). 2. (Milit.) (von Geschossen) von der Visierlinie abweichen: (subst. 2. Part.:) Der! vierte, die; -n, -n (Dekl. t Abgeordnete) (Math.): mit Hilfe der Differentialrechnung abgeleitete Funktion einer Funktion. derjenige f de:?je:niga], diejenige I'di:...], dasjenige [das...] (Demonstrativpron.) [zu spätmhd. der jene. mhd. der jener, tder u. t jener] verstärkend für der, die. das: a) (mit nachfolgendem Relativsatz) derjenige, der das getan hat. soll sich melden; diejenige Frau, die mir geholfen hat. ist verschwunden; dasjenige, was sie am liebsten tut; diejenigen Ereignisse, die meine Situation veränderten; er ist derjenige, welcher (ugs.; der entscheidende Mann, der, auf den es ankommt, von dem die Rede ist)', b) (mit nachfolgendem Gen.) mit dem Amt ist automatisch dasjenige des Parteivorsitzenden verbunden; die Lieferungen der anderen Länder waren umfangreicher als diejenigen Hollands. derlei [de:?iai] (indekl. Demonstrativpron.) [mhd. der leie = von der Art, t ^lei]: a) (attributiv) solch, derartig, von solcher Art, dergleichen: d. Worte hört man oft; auf d. Reisen erlebt man viel; Carmichael begnügt sich aber nicht damit, d. unwiderlegliche Hinweise ... zusammenzutragen (Spiegel 6. 1966. 50); ... daß ihm d. Gedanken durch den Kopf schwirren wollten (H. Kolb. Wilzenbach 141); b) (selbständig) so etwas, solches: d. kommt häufig vor: Die Obrigkeit sah d. nicht ungern (Jacob, Kaffee 57). 514
Desaster Derma [derma], das; -s, -la [...ta; griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut] (Med.): Haut; dermal [der'ma:l]. der- matisch <Adj.; o. Steig.) [zu TDerma] (Med.): die Haut betreffend, von ihr stammend, an ihr gelegen. dermaleinst <Adv.) [tdereinst] (veraltet, geh.): tdereinst: d. sollte er das Geschäft fuhren. dermalen [de:?'ma:bn] <Adv.> [alemann. Form des Gen. PI. von: Mal] (österr. selten, sonst veraltet): jetzt, zu dieser Zeit. Dermalgie [dermal'gi:], die; -. -n [...i:an; zu griech. derma (t Derma) u. älgos = Schmerz] (Med.): Hautnervenschmerz. dermalig [de:^ma:li9] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (österr. selten, sonst veraltet): jetzig. dennaOen [de:s'ma:sn] <Adv.) [aus dem schwach gebeugten mhd. Gen. Sg.: der mä3en = dieser Art]: in solcher Weise, so sehr, derart: ich war d. überrascht, daß ...; er hat sich d. dumm angestellt, daß ... Dermatikum [der'ma:tikum]. das; -s. ...ka; [zu griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut] (Med.): Medikament zur Behandlung der Haut; derm&tisch <Adj.; o. Steig.) [griech. dermatikös = aus Haut; hautähnlich]: svw. f dermal; Dermatitis [derma'ti.tis], die: -. ...itiden [...ati'ti:dn; zu griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut] (Med.): Haut- entzündung; Dermatosen [dcrmato'ge.n], das; -s [aus griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut u. t-gen] (Bot.): Zellschicht, die den Vegetationskegel der Pflanzen überzieht; Dermatologe [...'lorga]. der; -n. -n [aus griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut u. t -löge]: Hautarzt (Berufsbez.); Dermatologie [...lo'gi:]. die; - [T - logie]: wissenschaftliche Erforschung der Hautkrankheiten; Dermatolysis [...'ly:zis], die; - [aus griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut u. tLysis] (Med.): angeborene Schlaffheit der Haut; * Derma tom [dErma'to:m].das; -s, -e [zu griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut] (Med.): Hautgeschwulst; 2Dermatom [-], das; -s. -e [1: zu griech. derma (t Derma) u. tome = das Abgeschnittene. Abschnitt; 2: zu griech. derma (t Derma) u. tomös = schneidend] (Med.): 1. Hautsegment. 2. chirurgisches Instrument zur Ablösung von Hautlappen für Transplantationszwecke; Dermatomyom [dcrmatomy'o:m]. das; -s, -e [aus griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut u. TMyom] (Med.): gutartige Hautgeschwulst; Dermatoptystik, die; -. -en [aus griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut u. t 'Plastik (2)] (Med.): Ersatz von kranker od. verletzter Haut durch Hauttransplantation; Dermatose [derma'to:za], die; -, -n [zu griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut] (Med.): Hautkrankheit; Dermatozoon [dermato'tso^n]. das; -s, ...zoen [...'tso.an; aus griech. derma (Gen.: dermatos) = Haut u. zöon = Tier] (Med.): tierischer Haut Schmarotzer, der Hautkrankheiten hervorrufen kann; Dermatozoonose [...tsoo'no:z3], die; -, -n [aus griech. derma (Gen.: dörmatos) = Tlaut u. TZoonose] (Med.): durch Dermatozoen verursachte Hautkrankheit; Dermograph [dermo*gra:f). der; -en. -en [aus griech. derma (t Derma) u. t -graph] (Med.): Fettstift für Markierungen auf der Haut; Dermographie [...gra- fi;].die; -. -n [...i:an; aus griech. derma (T Derma) u. t -gra- phie]. Dermographismus [...gra'fismos], der; -. ...men [...man] (Med.): Streifen- od. Striemenbildung auf mechanisch gereizten Haut stellen; Dermoid [dermo'i:t]. das; -s. -e [zu griech. derma (t Derma) u. -oeides = ähnlich] (Med.): hautartige Fehlbildung an Schleimhäuten; Dermo- pfystik [dermo...], die; -. -en [aus griech. derma (t Derma) u. t 'Plastik (2)]: 1. (Med.) svw. TDermatoplastik. 2. Präparationsverfatiren zur möglichst naturgetreuen Darstellung von Wirbeltieren; dermotrop [,..'tro:p] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. derma (t Derma) u. -tropos = sich wendend, zu: tröpos = Wendung] (Mai.): die Haut beeinflussend, auf sie wirkend, auf sie gerichtet. Derniercri [dernje'kri]. der; - -. -s -s [dernje'kri; frz. dernier cri. eigtl. = letzter Schrei]: allerletzte Neuheit (bes. in der Mode): ein Abendkleid aus Metall galt als der D. c; sie ist immer nach dem D. c. gekleidet. dero ['de:ro] <indekl. Pron.) [aus dem Alemann, in die Amtsspr.; ahd. dero = Gen. PI. von: der u. die] (veraltet): deren; Dero [-] <indekl. Pron.): Ihr. Euer (in veralteter Anrede): D. Gnaden; D. Exzellenz untertänigster Diener; Es soll eigentlich ein Geheimnis sein ... aber D. Liebden dürfen es schon wissen (Fallada. Herr 13). Derogation [deroga'tsio:n]. die; -. -en [lat. derogätio] (jur.): teilweise Außerkraftsetzung / eines Gesetzes '; derogativ [de- roga'thf) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. derogätlvus] (jur.): ein Gesetz zum Teil aufhebend, außer Kraft setzend; derogatorisch [deroga'to:nJ] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. derogätörius]: svw. f derogativ: derogieren [dero «i:ran] <sw. V.; hat) [lat. derogäre] (jur.): teilweise außer Kraft setzen: diese Vorzüge derogieren nicht, was in allen Büchern ... überwiegt: ein degoutantes Deutsch (Deschner. Talente 51). Deroute [de'ru:tte)]. die; -, -n [frz. deroute. zu afrz. de- router = sich von der Schar trennen, auseinanderlaufen, zu: ro(u)te = T Rotte. Schar]: 1. (veraltet) wilde Flucht einer Truppe. 2. (Wirtsch.) Kurs-. Preissturz; deroutieren [deru'ti.ren] <sw. V.; hat) [1: frz. derouter. zu: route. tRoute; 2: zu t Deroute (1)]: 1. (veraltet) vom Wege abbringen: Die Demoralisierung der auf ihrer Wegsuche immer wieder derogierten ... jungen Generation (Kantorowicz. Tagebuch 434). 2. (Wirtsch.) Preisverfall bewirken, preislich ruinieren: in den großen Einfuhren, die den Markt mengenmäßig überfordern und preislich deroutieren (Welt II. 11. 68. 17); <Abl.:> Deroutkrung, die; -. -en. DerrickkranCdenk-]. der; -s. -e (auch: -kräne) [engl, denick crane. nach einem engl. Henker des 17. Jh.s namens Der- rick]: Montagekran für Hoch- u. Tiefbau. Denis fdens]. die; - [griech. derris = Haut; lederne Decke] (Bot.): Vertreter einer in Afrika u. Asien beheimateten Gattung der Schmetterlingsblütler, dessen Wurzeln zur Herstellung von Schädlingsbekäfnpfungsmitteln dienen. derselbe [de^'zelba]. dieselbe [di:'...]. dasselbe [das'...] Demonstrativpron.) [mhd. der, diu. das selbe, ahd. der selbo. diu. das selba]: 1. dieser (sich selbst gleiche) u. kein anderer; der. die. das nämliche: er trägt denselben Anzug wie gestern; es war dieselbe Stadt wie damals; sie stammt aus demselben Dorf wie ich; es war ein und derselbe Schauspieler; das ist doch ein und dasselbe (macht keinen Unterschied); sie ist immer noch dieselbe wie damals (hat sich nicht verändert). 2. (ugs.) der. die. das gleiche: er fährt dasselbe (besser: das gleiche) Auto wie ich. 3. (veraltet. Papierdt.; nachgestellt u. auf eine vorausgegangene Größe zurückweisend): das Haus, vor allem das Dach desselben (sein Dach) mußte repariert werden; zum Besteigen der Berge ist eine genaue Kenntnis derselben (von ihnen) notwendig. derselbige[de:^'z£lbig3].dieselbige[di:'...].dasselbige[das'...] (veraltet): svw. t derselbe, dieselbe, dasselbe. Derutaware [de'ru:ta-]. die; - [nach der ital. Stadt Derma in der Provinz Perugia]: Tonware des 16. JaJirhunderts. denveiKen], (seltener:) denvdle [mhd. der wfle(n). t Weile]: I. <Adv.) während dieser Zeit, inzwischen, unterdessen, mittlerweile: ich gehe d. schon mal nach unten; sie zog den Mantel aus, und er sah sich d. im Hause um; Derweilen kommen kleine blasse Jungen.... und putzen den Männern die Schuhe (Koeppen. Rußland 20). II. <Konj.) während: d. sie mit den Kindern spielte, arbeitete er. Derwisch ['dervül. der. -[e]s. -e [türk. dervi§ = Bettelmönch < pers. darwß = Bettler]: Mitglieti eines islamischen religiösen Ordens, zu dessen Riten Musik u. rhythmische Tänze gehören: wenn er, einem rasenden D. gleich, brüllend auf dem Tisch tanzt (MM 14. 2. 66. 20). derzeit <Adj.) [mhd. der zit(e). tZeit]: 1. augenblicklich, gegenwärtig, zur Zeit: ich habe d. nichts davon auf Lager; Die ältesten d. gültigen Verfassungen entstanden in den Vereinigten Staaten (Fraenkel. Staat 332). 2. (veraltend) damals, seinerzeit, früher: d. war er der beste Läufer; derzeitig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): 1. gegenwärtig, augenblicklich, jetzig: nach dem -en Recht ist er Vormund. 2. (veraltend) damalig: der -e Leiter des Unternehmens hatte das verfugt. ,des [des] <Gen. Sg. von: der u. das) (f der I 1 a). 2des. 'Des [-]. das; -. - (Musik): um einen halben Ton erniedrigtes d: 2Des: Zeichen für t Des-Dur. Desannexion [des|.... deza...]. die; -. -en [frz. desannexion, aus: des- (< lat. dls- = von - weg) u. t Annexion]: das Rückgängigmachen einer Annexion (frz. Schlagwort im 1. Weltkrieg in bezug auf Elsaß-Lothringen). desarmkren [des|.... deza...] <sw. V.; hat) [frz. desarmer, aus: des- (< lat. dis- = von-weg) u. t armieren]: 1. (Milit. veraltet) entwaffnen (Ggs.: armieren 1). 2. (Fechten) dem Gegner die Klinge aus der Hand schlagen. Desaster [de'zaste]. das; -s. - [frz. desastre < ital. disastro, aus: dis- (< lat. dis- = un-. nicht) u. astro = Gestirn, Stern (lat. astrum < griech. ästron). also eigtl. = Unstern]: 33# 515
desavouieren Unglück. Unheil. Zusammenbruch, Mißgeschick: ein schlimmes, entsetzliches D.; mit einem D. enden. desavouieren [des|avu'i:rcn. deza...] <sw. V.; hat) [frz. des- avouer, aus: des- (< lat. dis- = un-. nicht) u. avouer = anerkennen, einräumen < lat. advocäre = (als Helfer) herbeirufen): 1. in der Öffentlichkeit bloßstellen: jmdn. in aller Öffentlichkeit d.; er hat durch sein Verhalten die Regierung desavouiert; Leisten Sie nicht der sündhaften ... Mordhehlerei Vorschub! Desavouieren Sie die Gesellschaft nicht! (Maass, Goufle 292); Ich will ... zeigen .... als was der Börsenverein in der Öffentlichkeit desavouiert werden muß (Spiegel 41. 1969, 210). 2. nicht anerkennen, verleugnen, in Abrede stellen: der Amtsrichter desavouierte die höchstrichterliche Grundsatzentscheidung; <Abl.:> Desavoukning« die; -. -en. Descort [de'ko:?]. das; -. -s [(a)frz. descort. eigtl. = Zwietracht, zu: descorder = in Zwietracht sein < lat. discordä- re] (Literaturw.): altfranzösisch-provenzalische Gedichtgattung mit ungleichen Strophen. Des-Dur ['des-, auch:'-'-]. das; - (Musik): Tonart: Zeichen: Des (t2des. Des); <Zus.:> Des-Dur-Etüde. die. Desensasement [dezägasa'mä:]. das; -s. -s [frz. desengage- ment = Lossagung von einer Verpflichtung, aus: d&- (< lat. dis- = von-weg) u. TEngagement]: svw. t Disengagement. Desensibilisalion [dezenzibiIiza'tsio:n]. Desensibilisierung, die; -. -en [zu tdesensibilisierenj: 1. (Fot.) Verringerung der LichtempTindlichkeit von belichteten fotografischen Schichten mit Hilfe von Desensibilisatoren. 2. (Med.) Schwächung od. Außiebung der allergischen Reaktionsbereitschaft eines Organismus durch stufenweise gesteigerte Zufuhr des anfallauslösenden Allergens: Desensibilisator [... za:tor. auch: ...to:ß]. der; -s, -en [...za'to:ren] (Fot.): Farbstoff der Filme desensibilisiert: desensibilisieren [...'zi:ranl <sw. V.; hat) [aus lat. de- = von-weg u. Tsensibilisieren]: 1. (Fot.) (vonFilmen) mit Hilfe von Desensibilisatoren weniger lichtempfindlich machen. 2. (Med.) unempfindlich machen: <Abl.:> Desensibilisj&iing: die; -. -en: svw. TDesensibilisa- tion. Deserteur [dezerto:?], der; -s, -e [frz. deserteur < lat. deser- tor] (Milit.): Fahnenflüchtiger, Überläufer: der D. wurde festgenommen u. verurteilt; desertieren [dez£r'ti:ren] <sw. V.; ist/hat) [frz. d&erter, zu: desert = öde. verlassen < lat. desertus. urspr. 2. Part, von: deserere = abtrennen, verlassen] (Milit.): fahnenflüchtig werden, die Truppe verlassen um zum Feind überzulaufen i: er ist von seiner Truppe, zum Feind desertiert; Ü Die Rolle der Mittelsmänner ist nicht beneidenswert: desertieren sie gänzlich zur Literatur .... so stockt der Apparat (Enzensberger. Einzelheiten I. 144); <subst.:> Desertion [dez£r'tsio:n], die; -. -en [frz. deser- tion < lat. desertio] (Milit.): das Desertieren: Die Kampfkraft der ... Streitkräfte soll ... zugenommen haben, ob- schon -en noch häufig vorkommen (MM 27. 8. 69. 2). desgleichen <Adv.) [mhd. desgefichen]: ebenso, ebenfalls: Die Steuergesetze werden in der Regel auf Dauer erlassen, d. die Steuersätze (Fraenkel, Staat 93). Deshabille [dezabi'je:]. das; -[s]. -s [frz. deshabille. subst. 2. Part, von: deshabiller = entkleiden, aus: des- (< lat. dis- = von-weg) u. habiller = bekleiden; zubereiten, zu afrz. abiKDe = geeignet, passend < lat. habilis]: a) eleganter, dekolletierter Morgenrock: b) elegantes Haus- u. Morgenkleid, das bes. im 18. Jh. in Mode war. deshalb <Adv.> [mhd. deshalp]: aus diesem Grund, daher: er ist krank und kann d. nicht kommen; d. brauchst du nicht gleich beleidigt zu sein; ach. d. also! desiderabel [dezide'ra:bj] <Adj.; ...bler. -ste> [lat. de- slderäbilis] (bildungsspr.): wünschenswert: desiderat [...'ra:t]<Adj.>[lat.desIderätus = erwünscht, willkommen, eigtl. 2. Part, von: deslderäre = verlangen, wünschen] (bildungsspr.): eine Lücke füllend, einem Mangel abhelfend, dringend nötig: ein solches Nachschlagewerk wäre wirklich d.; Desiderat [dezidera.t], das; -[eis. -e u. Desideratum [...'ra:tumj. das; -s. ...ta [...ta; lat. desideratum = Gewünschtes]: 1. (Buchw.) ein vermißtes u. zur Anschaffung in Bibliotheken vorgeschlagenes Buch. 2. (bildungsspr.) etwas, was fehlt, was nötig gebraucht wird: Erwünschtes: Desiderativun [...rati:vum]. das; -s. ...va [...va; spätlat. deslderätlvus = ein Verlangen anzeigend] (Sprachw.): Verb, das einen Wunsch ausdrückt (z. B. lat. „scriptürio" = ..ich will gern schreiben"); Desideratum: t Desiderat; Desiderttm [dezTde:rium]. das; -s, ...ien [...pn] u. ...ia [...[a; 2: lat. desiderium] (bildungsspr.): 1. <meist PI.) svw. tDesiderat (1). 2. fVunsch, Forderung, Verlangen. Design [di'zajn],das; -s. -s [engl, design < älter frz. desseing. zu: desseigner = zeichnen, entwerfen < ital. disegnare < lat. designäre. tdesignieren]: formgerechte u. funktionale Gestaltgebung u. die so erzielte Form eines Gebrauchsge- genstandes. Entwurf szejehnung/: neuzeitliches, geschmackvolles D. [von Möbeln]: die Zentrale .... die ... für ihre Produkte konsequent ein funktionelles D. entwarf (Zeit 25. 4. 75. 33); Designat [dezigna.t]. das; -[e]s. -e [lat. deslgnätum. subst. Neutr. zu designätus. f designatus] (Sprachw.. Logik): (in einem bilateralen Zeichenmodell der Sprache bzw. der Logik) das durch eine Bezeichnung (einen bezeichnenden Ausdruck, einen Designator, einen Signifikanten) Bezeichnete (das seinerseits sprachlicher / Inhalt, Klasse od. Gegenstand ist): vgl. Signifikat; Designation [dezigna'tsio.n]. die; -. -en [lat. designätio]: 1. Bestimmung, Bezeichnung. 2. vorläufige Ernennung: Designator [de- zt'gna:t3r. auch: ...o:g]. der; -s. -en [dezignato.Tdn; zu lat. designäre = bezeichnen, tdesignieren] (Sprachw.. Logik): (in einem bilateralen Zeichenmodell der Sprache bzw. der Logik) die Bezeichnung, der bezeichnende Ausdruck für ein Bezeichnetes (Designat, Signifikat): vgl. Signifikant; designatus [dezi'gna:tus; lat. designätus. 2. Part. von. designäre. t designieren]: im voraus ernannt, vorgesehen: Abk.: des.: er ist Doktor d.; Designer [di zaine], der; -s. - [engl, designer. zu: to design = zeichnen, entwerfen < frz. desi- gner < lat. designäre. tdesignieren]: jmd., der das Design von Gebrauchs- u. Verbrauchsgütern entwirft (Berufsbez.): D. von Industrieprodukten; Designerin, die; -. -nen: w. Form zu f Designer; designieren [dezi'gni: ran] <sw. V.; hat) [lat. designäre] (bildungsspr.): 1. für ein noch nicht besetztes Amt vorsehen: der designierte Präsident; er ist zum Vizekanzler designiert; Er hatte zwei Söhne .... von denen der eine bei der Marine .... der andere im väterlichen Weinhandel tätig und designierter Erbe der Firma war (Th. Mann, Zauberberg 46). 2. bestimmen, bezeichnen, vorsehen: Allenfalls zwei oder drei der französischen Atombomber ... können im Ernstfall ihre designierten Ziele in der Sowjet-Union erreichen (Spiegel 48, 1965. 130). Desillusion [des -. dezi...], die; -. -en [frz. desillusion. aus: d&- (< lat. dis- = von-weg) u. tIllusion]: 1. <o. PI.) Enttäuschung, Ernüchterung. 2. enttäuschendes Erlebnis: Erfahrung, die eine Hoffnung zerstört: eine D. erleben; desilhi- sionieren [des|ilu4o'ni:ran, dezi...] <sw. V.; hat) [frz. desillusionner]: ernüchtern, enttäuschen: jmdm. die Illusion nehmen: Diese Berichte sind in ... gemessener Sprache abgefaßt, aber sie sind gleichwohl desillusionierend (Spiegel 9, 1966. 51); er kehrte desillusioniert von seiner Reise zurück; eindesillusionierendes Erlebnis; <Abl.:> Desilhisio- nkrung, die; -. -en; Desillusionjsmus [des|-, dezL..]. der; -: Hang zu illusionsloser, schonungslos nüchterner Betrachtung der Wirklichkeit. Desinfektion [des|-, dezi...]. die; -. -en [aus frz. des- = ent- (< lat. dis-) u. t Infektion]: 1. Abtötung von Erregern ansteckender Krankheiten durch physikalische od. chemische Verfahren od. Mittel: Entkeimung, Entseuchung: die D. des Zimmers, der Kleidung, der Wunde. 2. <o. PI.) Zustand, in dem sich etw. nach dem Desinfizieren befindet: die D. hielt nicht lange vor; <Zus:> Desinfektionsmittel, das: keimtötendes Mittel: Desinfektor [deslmfektor. dezi..., auch: ...to:«]. der; -s, -en [...'to:ren]: 1. Fachmann für Desinfektionen (Berufsbez.). 2. Gerät zum Desinfizieren: Desinfiziere [des|in'fl:tsiens. dezi...]. das; -. ...zientia [...fi'tsicntsia] u. .. .zienzien [...fi' tsientsian]: svw. t Desinfektionsmittel; desinfizieren [des|-, cfezi..7] <sw. V.; hat) [aus frz. des- = ent- (< lat. dis-) u. t infizieren]: von Krankheitserregern od. Schädlingen befreien, entkeimen, entseuchen: das ganze Haus, die Wunde, die Operationswerkzeuge d.; eine Spritze durch, mit Alkohol d.; <Abl.:) Desinfizkning, die; -. -en: svw. t Desinfektion (1). Desinformation [d£S|-, dezi...], die; -. -en [aus frz. des- = ent- (< lat. dis-) u. t Information]: bewußt falsche Information, die ein Geheimdienst zum Zwecke der Täuschung bestimmter Personen o. ä. verbreiten läßt. Desintegration [desl-, dezi...]. die; -. -en [aus frz. des- = ent- (< lat. dis-) u. T Integration]: 1. (Soziol.; Ggs.: Integration) a) Auffächerung eines kulturellen Normen- u. Wertesystems in viele einzelne, voneinander unabhängige Kultursek- 516
dessen toren; b) Auflösung der Struktur einer sozialen Gruppe od. eines sozialen Systems. 2. (Psych.) Persönlichkeitsverfall bei psychisch Kranken; Desintegrator [des|-, des...], der, -s. -en [...gra'to:ren; zu frz. des- = ent- (< lat. dis-) u. tintegrieren da)] (Technik): Maschine, die nichtfaserige Materialien zerkleinert; desintegrierend [des|-, dezi...] <Adj.> [aus frz. des- = un-, nicht (< lat. dis-) u. t integrierend]: nicht unbedingt notwendig, nicht wesentlich (Ggs.: integrierend); Desintegrkning [des|-, dezi...], die; -. -en: svw. t Desintegration (1; Ggs.: Integrierung). Desinteresse fdesl-], das; -s [aus frz. des- = un-. nicht (< lat. dis-) u. t Interesse] (bildungsspr.): Interesselosigkeit, Gleichgültigkeit, Unbeteiligtheit, Uninteressiertheit (Ggs.: Interesse): sein D. an. für etw. bekunden, zeigen; auf D. stoßen. dcsinteressieren, sich <sw.V.; hat) [frz. se desinteresser. aus: dös- = un-. nicht (< lat. dis-) u. intöresser, t interessieren] (bildungsspr.. selten): sein Interesse an etw. verlieren, aufgeben: auch die progressiven Elemente ... zeigten eine ominöse Tendenz, sich an Europa ... zu d. (K. Mann. Wendepunkt 312); d^sfaiteressiert <Adj. > [nach frz. desinter- esse, 2. Part, von: se desinteresser, Tdesinteressieren] (bildungsspr.): ohne Interesse, unbeteiligt, gleichgültig (Ggs.: interessiert): ein -es Gesicht machen; er ist, tut. zeigt sich völlig d.; sie sitzt d. in einer Ecke; die Zuhörer verlassen ... desinteressiert die Tribüne (Hacks. Stücke 127); <Abl.:) D^sinteressiertheit, die; -. Desinvolture [dezgvol'ty.-s], die; - [frz. desinvolture < ital. disinvoltura. zu: disinvolto = ungezwungen, unbefangen, eigtl. = ausgewickelt, 2. Part, von: disinvolgere = auswik- keln,aus:dis- = ent-(< lat. dis-) u. involgerc = einwickeln < lat. involvere] (Literaturw.): ungezwungene Haltung. Un- geniertheit im Stil]. desistieren [dezis'ti.ran] <sw. V.; hat) [lat. desistere] (veraltet): von etw. Abstand nehmen, absehen (3) (Ggs.: insistieren). Desjatine [desjati.nd]. die; -. -n [russ. desjatina. zu: desjat = zehn]: altes russisches Flächenmaß (etwa ein Hektar). deskribieren [deskri'bi:ran] <sw. V.; hat) [lat. describere] (Sprachw.): beschreiben (z.B. sprachliche Erscheinungen): bot sich hier eine ... Möglichkeit, ein geschlossenes Grapheminventar ... zu d. und zu interpretieren (Mitteilungen des Deutschen Germanisten-Verbandes 3, 1969, 18); Deskrlption [desknp'tsio:n], die; -, -en [lat. descriptio] (meist fachspr.): Beschreibung; deskriptiv [deskriptiv <Adj.; o. Steig.) [lat. descriptivus] (meist fachspr.): beschreibend: ein rein -es Bild geben; -e Mitteilung, nicht Ausdruck; keine gestalterische, sondern eine genuin -e Prosa (Desdwer. Talente 145); etw. d. darstellen; -e Grammatik (Grammatik, die den Sprachzustand eines bestimmten Zeitabschnitts rein beschreibend darstellt); Deskriptivismus [...tivismus], der; -: Richtung der modernen Sprachwissenschaft (vor allem in Amerika), die nicht von abstrakten Theorien, sondern beschreibend von der konkreten Sprache ausgeht; deskriptivjstisch <AdJ.; o. Steig.): nach Art, nach der Methode des Deskriptivismus / verfahrend!; Deskriptor [de'sknptor.auch: ...to:B].der; -s. -en [...'to:ren; lat. descrip- tor = Beschreiber] (Datenverarb.): Kenn- od. Schlüsselwort, durch das der Inhalt einer Information charakterisiert wird u. das zur Bestimmung von Daten im Speicher eines Computers dient. Desmitis [des'mi:tis], die; -. ...itiden [...miti:dn; zu griech, desmös = Band] (Med.): Sehnen- oder Bänder ent Zündung; Desmodont, [desmo'dont]. das; -s [zu griech. desmös = Band u.odon (Gen.: odöntos)= Zahn](Med.): Wurzelhaut [des Zahnes]; Desmoid [desmo'i:t]. das; -s. -e [zu g riech, desmös = Band u. -eides = ähnlich] (Med.): harte Bindege- websgeschwulst; Desmologie [...lo'gi:], die; -, -n [...i;an; zu griech. desmös = Band, Fessel u. t-Iogie] (Psych.): Lehre von der Bedeutung der Antriebshemmung für die Entstehung neurotischen Fehlverlialtens. Desodorant [deslodo'rant. dezo...] usw.: T Deodorant usw. desolat [dezo'la:t] <Adj.; -er. -este) [lat. desölätus. 2. Part, von: desöläre = einsam lassen, verlassen] (bildungsspr.): trostlos, traurig: ein -er Anblick; Länder, deren Wirtschaft sich in einem -en Zustand befindet (in einem sehr schlechten, miserablen Zustand: Zeit 14. 3. 76, 41). Desordre [de'zoixte], den -s. -s [frz. dösordre. aus: dös- = un-. nicht (< lat. dis-) u. ordre = Ordnung < lat. ordo] (veraltet): Unordnung, Verwirrung. Desorganisation [des|-. dezo...), die; -. -en [frz. d&organisa- tion] (bildungsspr.): 1. Auflösung. Zerrüttung. 2. fehlende, mangelhafte Planung: der Grund für das Scheitern des Vorhabens war völlige D.; bei dem Rückzug der Truppen herrschte eine vollkommene D. desorganisieren [des|-. dezs...] <sw. V.; hat) [frz. desorgani- ser. aus: d&- = ent- (< lat. dis-)u. torganisieren]: zerstören, zerrütten, auflösen: die Versorgung der Bevölkerung d.; <Abl.:> Desorganiskrung, die: -. -en. desorientieren [des|-, dezo...] <sw. V.; hat) [frz. desorienter. aus: des- = ent- (< lat. dis-) u. torientieren]: verwirren, nicht od. falsch unterrichten (Ggs.: orientieren): Die rapide Bildfolge... desorientiert den Zuschauer ... (Enzensberger, Einzelheiten I. 129); ich bin in dieser Angelegenheit völlig desorientiert (nicht im Bilde); <AbI. vom 2. Part.:) Desorientiertheit« die; .; Desorientierung, die; - (Ggs.: Orientierung): 1. falsche od. mangelhafte Unterrichtung. Verwirrung. 2. (Psych.) Störung des normalen Raum- u. Zeitempfindens. Orientierungsunfähigkeit. DesorptionldezDrptsio^l.die; -. -en [Ggb. zu T Adsorption]: 1. (Physik) das Austreiben eines adsorbierten od. absorbierten Stoffes. 2. (Chemie) das Entweichen adsorbierter Gase. Desoxydation [des|-.deza...]. (ehem. fachspr.:) Desoxidation, die; -, -en [zu tdesoxydieren]: Entzug von Sauerstoff aus einer chemischen Verbindung; desoxyd^en [des|-, dez3...], (ehem. fachspr.:) desoxidkren <sw. V.; hat) [aus frz. d&- = ent- (< lat. dis-) u. toxydieren] (Chemie): einer chemischen Verbindung Sauerstoff entziehen; Desoxyribose [des|Dksyribo:z9, dezo...]. die; - [zu frz. d&- = ent- (< lat. dis-), oxy- (kurz ftir tOxygen) u. tRibose] (Chemie): in der Desoxyribof se /nukleinsäure enthaltener Zucker; Desoxyribolselnukleinsäure [...'bo:zdnukle'i:n-, ...ribonu- kle'i:n-],die; -, -n (Biochemie): wichtiger Bestandteil der Zellkerne aller pflanzlichen, tierischen u. menschlichen Organismen; Abk.: DNS. despektieren [despek'thron] <sw. V.; hat) [lat. despeetäre = herabsehen; verachten] (veraltet): geringschätzen, verachten; despektierlich <Adj.) (geh.): den erforderlichen Respekt vennissen lassend; abfällig, abschätzig, geringschätzig: eine -e Äußerung, Geste; man redet d. über ihn. Desperado [despera:do], der; -s. -s [amerik. desperado (beeinflußt von engl, desperate = verzweifelt, verwegen) < span. des(es)perado = verzweifelt, 2. Part, von: desespe- rar, zu: esperar = hoffen < lat. speräre] (bildungsspr.): 1. ein zu jeder Verzweiflungstat entschlossener politischer Abenteurer: Ein Israeli... hätte für arabische -s ein lohnendes Ziel ... abgeben können (Hörzu 21.1973,10). 2- Bandit; desperat [d£spe'ra:t] <Adj.; -er, -este) [lat. desperätus] (bildungsspr.): verzweifelt, hoffnungslos: eine -e Lage; in -er Stimmung sein. Sie nennen in zynischem Geschichtsbezug ihr -es Beginnen „Operation 1830" (Die Welt 9. 6. 62, 3); „Ich bin d.", sagte der Baron (Fussenegger, Haus 180); Desperation ktespera' tsjp:n]. die; -. -en [lat. desperätio = Hoffnungslosigkeit]: Verzweiflung: Aber wo Hoftnanns- thal die Finte wählt, greift er mit D. zur Gewalt (Adorno. Prismen 209). Despot [des'po:t]. der; -en. -en [griech. despötes]: 1. unumschränkt Herrschender, Gewaltherrscher: ein mittelalterlicher, grausamer D.; das Volk wurde von einem -en beherrscht, unterdrückt. 2. (abwertend) herrischer, tyrannischer Mensch: er spielt sich seiner Familie gegenüber als D. auf; Despotie [despoti:]. die; -, -n [...i:an]: schrankenlose Gewalt-. Willkürherrschaft: seine Macht beruhte auf schrankenloser D. (Thieß. Reich 180); despotisch <AdJ.): 1. in der Art eines Despoten (1): ein -er Fürst; -e Willkür; d. regieren. 2. (abwertend) herrisch, tyrannisch, keinen Widerspruch duldend, rücksichtslos: er hat eine -e Natur; sein Charakter istd.; er herrscht d. über seine Familie; Despotismus, der; -: System der Gewaltherrschaft, unumschränkte Herrschergewalt: es herrschte ein grausamer D. Desquamation [deskvamatsio:n]. die; -. -en [zu lat. desquä- mätus.2. Part, von: desquamäre = abschuppen]: 1. (Geol.) schuppen- od. schalenförmiges Abspringen von Teilchen der Gesteinsoberfläche, bes. bei Massengesteinen wie Granit. 2. (Med.. Biol.) Abstoßung von abgestorbenen, verhornten Hautschichten bei Säugetieren u. beim Menschen. 3. (Med.) Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut bei der Menstruation. desselben [des'zElbn]: t derselbe. dessen fdesn) (Gen. Sg. von: der. das; tder III, 1). 517
dessent- dessent- ['d£snt-; zu tdessen]: -halben <Adv.> [t -halben] (veraltet): svw. Nwegen; -wegen <Adv.> [t-wegen]: 1. (demonstrativ) er hatted. (wegendieser Sache) drei Nächte nicht geschlafen. 2. (relativ) das. Mädchen, d. er gekommen war; -wjlten <Adv.> [f-willen] nur in der Fügung im d. (mit Rücksicht darauf'; dem, ihm zuliebe): das Mädchen, um d. er gekommen war. dessenungeachtet [auch: '—' ] <Adv.> [aus tdessen u. tungeachtet]: dennoch* trotzdem: es regnete in Strömen, d. setzte man das Spiel fort. Dessert [dc'se:^. de's£:g. auch: de'sErtl. das; -s, -s [frz. des- sert, zu: desservir = die Speisen abtragen, zu: servir, t servieren]: Nachspeise. Nachtisch: als. zum D. gab es Eis; wir waren gerade beim D.;Ü ich habe ... als D. ein paar Kapitel Schopenhauer und Nietzsche gelesen (Remarque, Obelisk 85). Dessert-: -besteck, das; -gabel, die; -töflel, der; -messer, das; ^Service, das; steiler, der; -wein, der: Wein mit hohem Alkohol- u. Zuckergehalt; Südwein, Süßwein; < ... werden zu Süßspeisen, aber auch gern nach den Mahlzeiten getrunken (Petra Rezepte 8, 1967, 12). Dessin [de'sS:], das; -s. -s [frz. dessin (nach ital. disegno), zu: dessiner. tdessinieren]: 1. fortlaufendes Muster aus immer wiederkehrenden Motiven auf Stoff, Papier u. ä.: Stoffe mit bunten -s; neue -s entwerfen. 2. Plan, Zeichnung, Entwurf 3. (Billard) Weg des gestoßenen Balls; Dessimteur [dcsina'to:?], der; -s. -e [frz. dessinateur (nach ital. disegna- tore), zu: dessiner. tdessinieren]: Musterzeichner im Tex- tilgewerbe/; dessinieren [desi'nrron] <sw. V.; hat) [frz. dessiner < ital. disegnare. < lat. designäre = bezeichnen, im Umriß darstellen] (Fachspr.): (Muster) entwerfen, zeichnen; <2. Part.:> dessinj&t <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: gemustert; Dessinkmng, die; -. -en: Krawatten in dezenten ...-en(MM 1. 12. 71.7). Dessous [de'su:]. das; - [desu:(s)]t - [desu:s] (meist PI.) [frz. dessous, eigtl. = darunter, zu: sous = unter < lat. subtus. zu: sub = unter] (bildungsspr. veraltend): Damen- Unterwäsche: ein reizvolles D.; seidene D. tragen; führte ... die neuesten Kreationen ohne Büstenhalter vor. weil die Modeschöpfer Verzicht auf diese D. empfehlen (Spiegel 8, 1966, 112). Destillat [destila:t], das; -[e]s. -e [lat. destillätum, 2. Part, von: destilläre, tdestillieren] (Fachspr.): der wieder verflüssigte Dampf bei einer Destillation; Ü ebenso wie er den existential-ontologischen GeschichtsbegrifT als bloßes D. verwarf, aus dem der Stoff der historischen Dialektik verdampft (Adorno. Prismen 235); <Zus.:> Destillatbrenner, der: Branntweinhersteller (Berufsbez.); Destillateur [destila't0:£].der: -s.-e[frz.distillateur. zu: distiller. 1 destillieren): 1. Branntweinbremter. -hersteiler. 2. (selten) Gastwirt, der Branntwein ausschenkt; Destillation [dcstila- tsio:n], die; -. -en [1: lat. destillätio = das Herabträufeln; 273: gek. aus: Destillationsanstalt]: 1. (Chemie) Reinigung u. Trennung meist flüssiger Stoffe durch Verdampfung u. anschließende Wiederverflüssigung: D. spielt in der Parfümherstellung eine wichtige Rolle (Petra 10, 1966. 122). 2. Branntweinbrennerei. 3. kleine Schankwirtschaft: destillativ <Adj.; o. Steig.): durch Destillation (1) bewirkt, gewonnen; Destillator [desti'la.tor, auch: ...to:g], der; -s. -en [...la- 'to:ren]: Destillationsgerät: denn einen Dampfer ohne Süßwasserreservoir und ohne D. für Salzwasser hat er wohl noch nie in seinem langen Seeleben gesehen (Kisch. Reporter 36); Destille [des*tibi, die; -. -n [urspr. berlin.. gek. aus tDestillation (3)] (landsch.. ugs. veraltend): 1. kleinere! Gastwirtschaft, in der vorwiegend Branntwein ausgeschenkt wird: eine kleine, dunkle D.; In den Straßen steht Haus bei Haus ... -n, Restaurationen. Obst- und Gemüsehandel (Döblin. Alexanderplatz 105); hier riecht es wie in einer D. (hier riecht es nach Schnaps). 2. Branntweinbrennerei: produzieren ... mit Brennrechten ausgestattete -n ... Trinkbranntwein (Spiegel 6. 1967. 41); destillieren [dESti'lr.ran] <sw. V.; hat) [lat. destilläre = herabträufeln]: 1. (Chemie) eine Destillation (1) durchführen: Alkohol d.; daß der brasilianische Chemiker ... aus 100 Litern KafTee- kirschen lOGramm Sprengstoff destillierte (durch Destillation gewann: Jacob. Kaffee 202); destilliertes Wasser (durch Destillation gereinigtes, von Salzen befreites Wasser). 2. aus einer größeren, umfangreichen Abhandlung, Arbeit o. ä. das Wichtigste herausarbeiten u. zusammenfassen: Schon seit Wochen erhebt er immer wieder seine Stimme, um gegen die Eingriffe, die seiner aus 1 500 Seiten destillierten Fassung zuteil geworden sind, zu protestieren (Welt 28. 6. 65. 7); <Zus.:> Destillierkolben, der: bauchiges Glasgefäß mit langem Hals, in dem die zu destillierende Flüssigkeit erhitzt wird; Destillferofen, der: Industrieofen zur Gewinnung von Metallen aus ihren Oxyden. Destinatar [destinata:^]. Destinatar [...'tr.g]. der; -s. -e [frz. destinataire. zu: destiner = bestimmen < lat. destinäre] (Kaufrnannsspr.): Empfänger von Frachten, bes. im Seefrachtverkehr; Destination [destina'tsip.n]. die; -, -en [lat. destinätio = Bestimmung] (bildungsspr.): a) eine Aufgabe u. dgi, diejmd. als seine Bestimmung ansieht: es war seine D.. für das Recht der Unterdrückten zu kämpfen und dabei sein Leben zu opfern; b) Endzweck, Ziel. destituieren [destitu'hren] <sw. V.; hat) [lat. destituere] (veraltet): absetzen; Destitution [destitu'&o:n]. die; -. -en [spät- lat. destitütio = das Verlassen; Abschaffung] (veraltet): Absetzung von einem Posten; Amtsenthebung. desto ['desto] <Konj.) [mhd. deste. des de. des die. ahd. des diu (des = Gen. des Artikels, diu = Instrumental des Artikels)]: <nur vor Komp.) um so: je eher. d. besser; je älter er wird. d. bescheidener wird er; sooft er mich auch tadelte, ich schätzte ihn nur d. mehr; Doch spürte er. je länger desto mehr, daß seine Gefolgschaft auf diesem Wege nicht sicher war (Niekisch. Leben 160). Destose [des' to:za], die; - [Kunstwort]: aus rofiem Stärkesirup gewonnener Süßstoff destra mano ['destra 'ma.no): tmano destra. destruieren [destru'i:ren] <sw. V.; hat) [lat. destruere] (bildungsspr.): zerstören, zugrunde richten: daß die Hochschulen mit diesen Gesetzen mehr destruiert werden als ohne sie (MM 30. 6. 70. 2); unter den Trümmern ihres von Alkohol, sexueller Ausschweifung und Selbstvorwürfen destruierten Ichs (FAZ 18. 11. 61. 53); indem sie sich in Form einer destruierenden Krankheit gegen den Menschen selbst richten (Natur 70); Destruktion [destrok- 'tsio:n]. die; -. -en [lat. destrüctio = das Niederreißen]: l7 Zerstörung: die Leidenschaft zur D. von Ideologien (Adorno, Prismen 30). 2. (Geol.) Abtragung der Erdoberfläche durch Verwitterung; <Zus. zu 1:) Destruktionstrieb, der (Psych.): auf Zerstörung gerichtetes Verhalten des Menschen; destruktiv [destruk'thfl <Adj.) [spätlat. destrüctlvus]: 1. zerstörend, zersetzend: eine -e Haltung. Politik; Nicht vor den ungeheuren -en Energien der Atomkerne haben die Menschen Angst, sondern vor den eigenen (Gehlen, Zeitalter 75); d. arbeiten. 2. (Med.) bösartig, zum Zerfall von Geweben, fültrend; <Abl. zu 1:) Destruktivitat [...ti- vi'tc:t], die; -: Seinerzeit haben Wilhelm Reich und Arno Plack die menschliche D. wieder ganz im Sinne der ursprünglichen Freudschen Gedankengänge aus der sexuellen Verklemmung ... abgeleitet (Hacker. Aggression 401). desultorisdi [dezul'to.nj] <Adj.) [lat. desultörius = bald auf diesen, bald auf jenen Gegenstand überspringend] (veraltet): sprunghaft, unbeständig, oltne Ausdauer. desunee^chtet: t dessenungeachtet. deswegen [auch: ' ] <Adv.) [aus älterem des = tdessen u. f wegen]: svw. tdeshalb. Deszendent [deststn'dent], der; -en. -en [zu lat. descendens (Gen.: descendentis). 1. Part, von: descendere. fdeszendie- ren]: 1. (Genealogie) Nachkomme. Abkömmling (Ggs.: Aszendent 1). 2. (Ggs.: Aszendent 2)a) (Astroi.) im Augenblick der Geburt am Westhorizont untergehendes Tierkreiszeichen od. Gestirn; b) (Astron.) Gestirn im Untergang; c) (Astron.) Untergangspunkt eines Gestirns; Deszendenz [...'dents], die; -: 1. (Genealogie) Verwandtschaft in absteigender Linie (Ggs.: Aszendenz 1). 2. (Astron.) Untergang eines Gestirns (Ggs.: Aszendenz 2); <Zus. zu 1:) Deszendenztheorie, die: Abstammungstheorie, nach der die höheren Lebewesen aus niederen hervorgegangen sind; deszendieren [...di:ran] <sw. V.; ist) [lat. descendere = absteigen]: absteigen, absinken (z. B. von Gestirnen, von Wasser); Deszensus [des'tsenzos], der; -: 1. (Biol.) Verlagerung der Keimdrüsen von Säugetieren im Laufe der embryonalen od. fetalen Entwicklung nach unten bzw. hinten. 2. (Med.) Absinken eines Organs infolge Bindegewebsschwäche. dftadie[deta'Je:; frz.dötachö. T'detachieren] (Musik): (vom Bogenstrich eines Streichinstruments) kurz, kräftig, zwischen Auf- u. Abstrich abgesetzt; Detadie [-]. das; -s. -s (Musik): kurzer, kräftiger, zwischen Auf- u. Abstrich abgesetzter Bogenstrich; Detacheroent [detaJVmä:, Schweiz, auch: 518
Detonation ...'mentl. das; -s, -s u. (Schweiz.:) -e [frz. detachement]: I. lauf Absonderung bedachte kühle Distanzhaltung. 2. (Milit. veraltet) für besofuiere Aufgaben abkommandierte Truppenabteilung: Das erste Heer nimmt den Weg durch Sachsen und Böhmen.... nicht ohne ein D. von fünfzehntausend Mann bei Zittau zurückzulassen (Hacks. Stücke 269); 'Detacheur [...'Je:«], der; -s. -e [zu t 'detachieren! (Technik): Müllereimaschine, die die im Walzenstuhl entstandenen Mehlplättchen zu Mehl auflockert. 2Detacheur [-]. der; -s. -e Ifrz. detacheur = Fleckenreiniger, zu t detachieren]: Fachmann auf dem Gebiet der Fleckenentfernung (Berufsbez.); Detacheuse [...Jo.za], die; -, -n: w. Form zu !2Dctacheur. 'detachieren [deta Ihren] <sw. V.; hat) [frz. dötacher = losmachen, trennen, zu: de- = von-weg (< lat. de-) u. attacher = befestigen]: 1. (Technik) das Mahlgut auflok- kern, zerbröckeln: vgl. 'Detacheur. 2. (veraltet) eine Truppenabteilung für besondere Aufgaben abkommandieren. detachieren [-] <sw. V.; hat) [frz. detacher. zu: tache = Fleck]: von Flecken reinigen. detachiert [...'Ji:?t] <Adj.; -er. -este) [zu t 'detachieren] (bildungsspr.): sachlich-kühl, losgelöst von eigener Anteilnahme: Diese Methoden schienen ihm zu kalt, zu d.. zu unpersönlich (Hacker, Aggression 43); <AbI.:) Detachkrtheit, die; - (bil- dungsspr.): objektive Wissenschaftlichkeit hat aus der Beobachtung von uns Opfern in schöner D. bereits den Begriff des „KZ-Syndroms" gewonnen (J. Amery, Jenseits von Schuld und Sühne, 1970, 83). Detachur [...'Ju:?l, die; -, -en [zu 12detachieren] (Fachspr.): Fleckenbeseitigung aus Geweben mit Hilfe verschiedener chemischer Mittel. Detail [de'taj, auch: de'ta.j]. das; -s, -s [frz. detail, zu: d&ail- ler = abteilen, in Einzelteile zerlegen, aus verstärkendem de- (< lat. dis- = zer-) u. tailler = schneiden, zerlegen]: Einzelheit, Einzelteil, das zu einem größeren Ganzen gehört: ein unwichtiges, wesentliches D.; sich über die -s einer Sache einigen; ins D. gehen; er hat uns in allen -s, bis ins kleinste D. davon berichtet; *imD. (svw. ten detail): Fünfeinhalb Jahre lang verkaufte er Heringe. ... Milch und Salz im D. (Ceram, Götter 43). detail-. Detail-: -bericht, der; -frage, die: sich in -n verlieren; ^gesdiäft, das; svw. t -handel; -handel, der (Kaufmanns- spr. veraltet): Einzelhandel: -handler, der (Kaufmannsspr. veraltet): Einzelhändler, ^kemtnis, die: Der junge Mann zeigte... jedoch -se. die nur der Täter selbst wissen konnte (MM 26.6.73. 15); -preis, der: Schnaps zum D. (Bergen- gruen, Rittmeisterin 131); -reich <Adj.). dazu: -reichtum, der <o. PL); -Schilderung, die; -Untersuchung, die: Um die Forschung wäre es noch schlechter bestellt, wenn die respektablen -en ... fehlten (Welt 18. 11. 61. Geist. Welt 1); -Zeichnung, die: genaue Darstellung eines Einzelteils. detaillieren [detajhren] <sw. V.; hat) [frz. detailler. t Detail]: 1. im einzelnen darlegen: einen Vorschlag d.; <ofl im 2. Part.:) detaillierte Angaben, Forderungen. Auskünfte; einen detaillierten Bericht abgeben; Die Arnold-Wagen sind sehr gut detailliert (in den Einzelheiten nachgebildet, ausgeführt) und modellgetreu ... Die Preise liegen zwischen 2.50 und 8 Mark (DM 45, 1965. 24). 2. (Kaufmannsspr. veraltet) eine Ware in kleinen Mengen verkaufen. Detektei [detek'taj], die; -, -en [zu t Detektiv]: Detektivbüro, Ermittlungsbüro7t\t\t D. aufmachen; Detektiv [...'ti:fl. der; -s, -e [engl, detective (policeman), zu: to detect = aufdek- ken. ermitteln < lat. detegere (2. Part.:detectus) = enthüllen]: 1. Privatperson mit polizeilicher Lizenz!, die Ermittlungen aller Art anstellt (Berufsbez.): einen D. beauftragen; das Kaufhaus beschäftigt einen D.. der Ladendiebstähle verhindern soll; jmdn. durch einen D. beobachten, überwachen lassen. 2. Geheimpolizist, Ermittlungsbeamter der Kriminalpolizei: die -e von Scotland Yard. Detektiv-: -büro.das; -geschichte.die vgl. -roman; -insti- tut, das: svw. Nbüro; ^kamera, die: sehr kleine Kamera, mit der man unbeobachtet fotografieren kann: -roman, der: Roman, in dessen Mittelpunkt die Aufdeckung eines Verbrechens durch einen Detektiv steht. detektivisch <Adj.; o. Steig.): in der Art eines Detektivs: -er Scharfsinn; Die Dialektforscher haben allmählich ein geradezu -es Instrumentarium entwickelt, das ihnen erlaubt, auch kleine Sprachausschnitte ... zu lokalisieren (Bausinger. Dialekte 18); Detektor [de'tektor. auch: ...to:g]. der; -s. -en [...'to:ren; engl, detector < lat. detector = der Offenbarer]: 1. (Technik) Gerät zum Nachweis od. Anzeigen nicht unmittelbar zugänglicher Stoffe od. Vorgänge. 2. (Funkw.) HochfreQuenzgleichrichter. Detente [de'tä:t]. die; - [frz. detente. zu: detendre = losspannen, zu lat. tendere = spannen] (Politik): Entspannung zwischen Staaten: Tatsächlich sprach der Sowjet-Gast ... nur von D. (Spiegel 6. 1975. 20); <Zus.:> Detentepolitik. die: Entspannungspolitik. Detention [deten'tsio:n], die; -. -en [lat. detentio = das Zurückbehaltend 1. (röm. Recht) Besitz einer Sache ohne Rechtsschutz. 2. (veraltet) Haft, Gewahrsam. Detergens [de'terg£ns]. das; -. ...gentia [...'gsntsia] u. ...gen- aen [...'gentsjpn; lat. detergens (Gen.: detergehtis). 1. Part, von: detergere = abwischen, reinigen] (Med.): reinigendes, desinfizierendes Mittel: Detergentia [...'gentsia], Deter- genzien [...'gEntsjan] <PL>: 1. seifenfreie, hautschonende Wasch-. Reinigungs- u. Spülmittel: in Waschmitteln o.a. enthaltene Stoffe, die die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen. 2. PI. von t Detergens. Deterioration [deteriora'tsio:n]. die; -. -en [frz. deterioration = Verschlechterung <~spätlat. deteriörätio] (jur.): Wertminderung einer Sache: Deteriorativiim [...'ti:vom], das; -s. ...va [...va; zu spätlat. deteriörätus, 2. Part, von: deteriö- räre. tdeteriorieren]: svw. t Pejorativum; deteriorieren [...'irren] <sw. V.; hat) [frz. d&eriorer = verschlechtern < spätlat. deteriöräre. zu lat. deterior = schlechter] (jur.): im Wert mindern: <Abl.:> Deteriorkning, die; -. -en: svw. t Deterioration. Determinante [determi'nanta]. die; -. -n [lat. determinäns (Gen.: determinantis), 1. Part, von: determinäre. tdeterminieren]: 1. (Math.) Rechenausdruck in der Algebra zur Lösung eines Gleichungssystems: 2. (Biol.) im Aufbau u. in der chemischen Zusammensetzung noch nicht nä/ter bestimmbarer Faktor der Keimentwicklung, der für die Vererbung u. Entwicklung bestimmend ist: Determination [deter- minatsio:n], die; -. -en [lat. determinätio = Abgrenzung]: 1. (PhiTos.) Bestimmung eines Begriffs durch einen nächstuntergeordneten, engeren. 2. (Biol.) das Festgelegtsein eines Teils des Keims für die Ausbildung eines bestimmten Organs. 3. (Psych.) das Bedingt sein aller psychischen Phänomene durch äußere od. innerseelische Gegebenheiten: determinativ [...mina'ti:fl <Adj.; o. Steig.): 1. bestimmend, begrenzend, festlegend. 2. entschieden, entschlossen: Determinativ [-], das; -s. -e [...i:vd]: 1. Zeichen in der ägyptischen u. sumerischen Bilderschrift, das die Zugehörigkeit eines Begriffs zu einer bestimmten Kategorie festlegt. 2. (Sprachw.) Weiterbildung od. Erweiterung der Wurzel eines indogermanischen Wortes ohne i wesentlichen / Bedeutungsunterschied (Ggs.: Formans); <Zus.:> Determinativkompositum, das (Sprachw.): Zusammensetzung* bei der das erste Glied das zweite näher bestimmt (z. B. Kartoffelsuppe = Suppe aus Kartoffeln); Determinativum [detcrmina'ti.vum]. das; -s. ...va [...va]: svw. TDeterminativ; determinieren [determi- ni:ran] <sw. V.; hat) [lat. determinäre]: / im voraus] bestimmen, festlegen, begrenzen: durch Tradition. Vererbung determiniert sein; Ein Zweck, ein Streben determinieren die Gefühle (Musil. Mann 1582); bei denen ... jede der beiden Zellen vollkommen zu ihrem späteren Verhalten determiniert ist (Lorenz. Verhalten I. 144); <AbI. vom 2. Part.:) Determiniertheit, die; - (Philos.): Bestinvntheit, Abhängigkeit des unfreien I Willens von inneren od. äußeren Gegebenheiten: Determinismus [...'nismos]. der; - (Philos.): 1. Lehre von der kausalen / Vor /bestitnmtheit alles Geschehens: Man gab also prinzipiell den reinen D. nicht auf und stellte sich vor. daß im einzelnen das Geschehen nach der New- tonschen Mechanik vollständig bestimmt sei (Heisenberg. Naturbild 27). 2. die der Willensfreiheit widersprechende Lehre von der Bestimmung des Willens durch innere od. äußere Ursachen {Ggs.: Indeterminismus); Determinjst, der; -en. -en: Vertreter des Determinismus: deterministisch <Adj.; o. Steig.): 1. den Determinismus betreffend. 2. / Willens ifreiheit verneinend. detestabel [det€s'ta:bl] <Adj.; ...bler. -ste) [frz. detestable < lat. detestäbilis] (bildungsspr.): verabscheuungswürdig, detestieren [detes'ti:ran] <sw. V.; hat) [frz. detester < lat, detestäri. eigtl. = unter Anrufung der Götter etwas Böses auf jmds. Haupt herabwünschen] (bildungsspr.): verabscheuen, verwünschen. 'Detonation [detona'tsio:n]. die; -. -en [wohl < frz. d&ona- tion]: eine stoßartig^erfolgende, extrem schnelle chemische 519
Detonation Reaktion von explosiven Gas- bzw. Dampfgemischen od. Sprengstoffen mit starker Gasentwicklung, starke Explosion: eine schwere, heftige D.; die D. war kilometerweit zu hören; Mit dem Wind wehten -en herüber. Das sind Gaskessel ....platzen weg wie die Luftballons (Degenhardt. Zündschnüre 85); die D. einer Bombe. 2Detonation [-], die: -. -en [frz. detonnation. zu: dltonner. t Betonieren] (Musik): das unreine Singen od. Spielen. Detonator [deto'na:U>r.auch: ...to:^],der;-s.-en [...na'to:ren]: Hilfsmittel zur Übertragung der Zündung vom Zündmittel auf die Sprengladung eines Geschosses: 'detonieren [deto- ni:ran] <sw. V.; ist) [frz. detoner < lat. detonäre = herab- donnern]: mit lautem Knall explodieren: eine Bombe. Mine detonierte in der Nähe; Ein Kanonenschlag, den Hermann Gimpel... auf dem Metalldach d. läßt (Grzimek. Serengeti 125); detonierende Granaten. Betonieren [-] <sw. V.; hat) [frz. detonner. zu: ton = Ton < lat. tonus. tTon] (Musik): unrein, falsch singen od. spielen: er hat gegen Ende der Arie detoniert: <subst.:) die musikalische Unsicherheit ( = des Sängers) und Tendenz zum Detonieren (MM 27. 9. 71, 24). Detraktion [detrak'tsjo:n], die: -. -en [lat. detractio = das Wegnehmen] (GeoL): Ausliehen größerer Gesteins- od. Bodenpartien aus dem Untergrund eines Gletschers durch das Eis. Detriment [detri'mcnt], das; -[e]s. -e [lat. detOmentum, eigtl. = das Abreiben] (veraltet): Schaden, Nachteil: detritogen [detrito'ge:n] <Adj.; o. Steig.) [zu tDetritus (2) u. T-gen] (Geol.): (von Kalkbänken u. Kalkablagerungen in Rifflük- ken) durch organischen Detritus entstanden: Detritus [de- 'tri:tos]. der; - [lat. detritus = das Abreiben, zu: deterere = abreiben, abscheuern]: 1. (Geol.) zerriebenes Gesteinsmaterial, Gesteinsschutt. 2. (Biol.) Schwebe- u. Sinkstoffe in den Gewässern, deren Hauptanteil abgestorbene Mikroorganismen bilden. 3. (Med.) Überrest zerfallener Zellen od. Gewebe. detto [deto] <Adv> [ital. detto. tdito] (bayr.. österr.. sonst selten): svw. tdito. Detumeszenz [detumes'tsents]. die; - [zu lat. detumescere = zu schwellen aufhören] (Med.): Abschwellung, Abnahme einer Geschwulst: <Zus.:) Detumeszpiztrieb, der (Med.): Drang zur geschlechtlichen Befriedigung, eine Teilkomponente des Sexualtriebs. Deubel ['dgybj] (landsch.): svw. tTeufel; vgl. Deiwel. deucht,deuchte[doy^tte)]: fdünken. Deus absconditus [de:us apstonditus]. der; - - [lat. = verborgener, unbekannter Gott] (christl. Rel.): der trotz Offenbarung letztlich unerkennbare Gott: Deus ex machina [de:os eks 'maxina]. der; - - -. Dei ['de:i] - - <P1. selten) [lat. = der Gott aus der (Theater)maschine (im antiken Theater schwebten die Götter an einer kranähnlichen Flugmaschine auf die Bühne)] (bildungsspr.): unerwarteter, im richtigen Moment auftauchender Helfer in einer Notlage: überraschende, unerwartete Lösung einer Schwierigkeit: Jetzt ... hält das Schicksal ... noch zwei Dei ex machina bereit: einen Zeugen, der rasch noch entlasten will, und einen zweiten, der rasch noch belasten soll (Mostar. Unschuldig 184). Deut [dqyt; niederl. duit = niederl. Kleinmünze < mniederl. duyt, eigtl. = abgehauenes Stück] nur in der Fügung keinen/nicht einen D. (gar nicht sl): keinen, nicht einen D. wert sein; sich [kleinen D. um etw.. jmdn. kümmern; nicht einen D. für etw. geben; [um] keinen D. (um nichts) besser sein; Das weitaus größte Menschheitskontingent ... interessiert sich doch keinen D. für Gott (Thielicke, Ich glaube 166). deutbar ['dDytba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich deuten (3) lassend: schwer -e Begriffe; das Gedicht ist psychologisch d.; Deutelei [dgyto'laj], die; -. -en [zu T deuteln] (abwertend): spitzfindige, kleinliche Deutung. Auslegung, deuteln fdqytfn] <sw. V.; hat) [zu tdeuten]: kleinlich, spitzfindig zu deuten, auszulegen versuchen: Daß ich es machen muß. daran gibt es nun mal nichts zu rütteln und zu d.. Befehl ist schließlich Befehl (das steht fest: H. Kolb, Wilzenbach 32); an einer Sache nicht d.; deuten [dqytn] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. dluten = zeigen, erklären, übersetzen, zu einer Wz. mit der Bed. ..Volk", also eigtl. = für das (versammelte) Volk erklären, verständlich machen]: 1. (mit dem Finger, einem Gegenstand) auf etw. zeigen, hinweisen: mit dem Finger auf jmdn.. etw. d.; er deutete nach Süden. in die andere Richtung: Mein Vater deutete mit dem Daumen nach dem Fluß hin (Schnabel. Marmor 57). 2. etw. erkennen, erwarten lassen: auf etw. hinweisen, hindeuten: die Zeichen deuten auf einen Umschwung, eine Wetteränderung [hin]; Alles deutet auf Übergang. Wie es ist. bleibt es nicht (Chr. Wolf. Nachdenken 179). 3. a) auslegen, erklären: einer Sache einen bestimmten Sinn beilegen: etw. richtig, falsch, ganz anders d.; ein Gedicht. Träume d.; wir deuten dies als ein Zeichen der Entspannung; Jmdm. die Zukunft d. (vorhersagen): b) (selten) (jmds. Verhalten o. ä.) in bestimmter Weise auslegen, einen bestimmten Sinn hineinlegen: jmdm. etw. übel, negativ d.; <Abl.:> Dfiuter, der; -s. -: 1. Erklärer, Ausleger, Interpret: Selous. wohl ein sehr guter Kenner und D. tierischen Benehmens (Lorenz, Verhalten I. 183). 2. (österr.) Kopf- od. Handbewegung, mit der auf etw. aufmerksam gemacht werden soll, Wink: gib ihm einen D.! Deutenupnist [doyterago'mst]. der; -en. -en [griech. deuter- agönistes. zu: deuteros = der zweite u. fAgonist (1)]: zweiter Schauspieler auf der altgriechischen Bühne: vgl. Protagonist u. Tritagonist; Deuterium [dqy'tariuml. das; -s [zu griech. deüteros = der zweite]: schwerer Wasserstoff, Wasserstoffisotop mit dem doppelten Atomgewicht des gewöhnlichen Wasserstoffs: Zeichen: D, dazu: Deuterium- oxyd, (ehem. fachspr.:) Deuteriumaxid, das <o.Pl.): schweres Wasser: Deuteron [doyteron]. das; -s. -en [...'ro:nan; zu t Deuterium]: aus einem Proton u. einem Neutron bestehender Atomkern des Deuteriums: deuteronomisdi [doytero- 'no:mif] <Adj.; o. Steig.) [zu Deuteronomium = 5. Buch Mose < spätlat. deuteronomium < griech. deuteronö- mion. eigtl. = zweites Gesetz] (christl. Rel.): zum 5. Buch Mose gehörend: Deuterostcmier [dqytero'sto:miB]. der; -s, - (meist PI.) [zu griech. deüteros = der zweite u. stöma = Mund; Öffnung] (Zool.): zusammenfassende Bez. der Tierstämme, bei denen sich der bleibende Mund neu bildet u. der Urmund zum After wird. -deutig [-doyti9] in Zusb.. z.B. doppeldeutig; Deutler ['dqytte]. der. -s. -:jmd., der etw. spitzfindig auslegt: deutlich ['dqytlic;] <Adj.) [mhd. diut(ec)IIche(n), Adv.]: a) gut wahr- nehmbar. scharf umrissen, klar, genau: ein -e Schrift. Aussprache; d. sprechen; daraus wird d. (klar, erkennbar), daß ...; jmdm. etw. d. machen (verdeutlichen, erklären, vor Augen führen): sich d. (genau) an etw. erinnern; b) eindeutig, unmißverständlich, ausdrücklich: ein -er Hinweis. Wink; das war ein -er Sieg; das mit Faber ist ja d.. die lösen doch nicht einen Mann ab. wenn er mit der Sache nichts zu tun hat (v. d. Grün. Glatteis 110); etw. klar und d. sagen; um es noch einmal ganz d. zu sagen; jmdm. etw. d. zu verstehen geben; *d. weiden (eine bisher zurückgehaltene Kritik iheftig u. grob/ äußern): <AbI.:> Deutlichkeit, die; -. -en: a) <o. PI.) Klarheit, gute Wahrnehmbarkeit, Verständlichkeit: die D. der Aussprache, einer Schrift; etw. gewinnt an D.; b) <o. PI.) Eindeutigkeit, Unmißverständlichkeit: Offenheit: seine Antwort läßt an D. nichts zu wünschen übrig; etw. in. mit aller D. sagen; Ich erkannte meinen Zustand mit voller, rücksichtsloser D. (Hesse. Steppenwolf 110); anstatt Mitleiden gab sie mit wachsender D. Zorn zu erkennen (H. Mann. Unrat 37); c) <P1.) Grobheiten, Umverschämtheiten: jmdm. -en sagen; deutlichkeitshalber <Adv.>: um der Deutlichkeit willen: ich schreibe es d. in Druckbuchstaben. Deutoplasma [doyto'-J. das; -s. ...men [...man] (Biol.): die im Protoplasma der Zelle vorhandenen Reservestoffe (z. B. der Dotter der Eizelle). deutsch [dDvtJl <Adj.) [mhd. diut(i)sch. tiu(t)sch. ahd. diu- tisc. zu: diot(a) = Volk, also eigtl. = volksmäßig]: a) (Steig, selten: -er, -este) die Deutschen, Deutschland betreffend: das -e Volk; die -e Sprache. Nationalhymne; ein -er Autor; die -e Presse; Gar nicht geschwiegen hat in den letzten Wochen die -e Öffentlichkeit (Dönhoff. Ära 60); -er Abstammung sein: die -e Staatsangehörigkeit besitzen; Auf-em Boden stehen östliche und westliche Truppen (Dönhoff. Ära 122); ein -es Auto (ein Auto, das deutsches Fabrikat ist oder ein deutsches Kennzeichen trägt): Wenn ich also d. sei von Geburt,... warum ich dann den französischen Namen Armand trüge (Th. Mann. Krull 247); das ist typischd. (für die Deutschen eigentümlich): b) <o. Steig.) in der Sprache der Bevölkerung Deutschlands: er spricht d.; etwas ist d. geschrieben; die -e Schweiz (der Teil der Schweiz, in dem deutsch gesprochen wird): die -e Überset- 520
Devianz zung des Romans; etw. auf d. sagen; der Brief ist in d. geschrieben; ..Timing". zu d. „der richtige Zeitpunkt für etwas" (übersetzt, auf deutsch heißt das ...); *auf [gut] d. (ugs,; deutlich, unverblümt, ohne Beschönigung): was in Hamburg getrieben wird, das ist 'ne große Schweinerei. Finde ich. Auf d. gesagt (Aberle, Stehkneipen 87); mit jmdm. d. reden/sprechen (ugs.; jtndrn. offen, unverblümt die Meinung sagen): Ich hab d. mit dem Chef gesprochen, darauf hat er mich angefahren (Döblin, Alexanderplatz 43); c) <o. Steig.) auf die deutsche Schreibschrift bezogen: meine Großmutter schreibt noch d.; Deutsch [-]. das; -[sj: a) die deutsche Sprache / eines einzelnen od. einer Gruppe i; die näher gekennzeichnete deutsche Sprache: gutes, gepflegtes, fehlerfreies D.; er lernt, versteht, spricht fließend D.; Der andere... sprach ein leicht rheinisch gefärbtes, beinahe gewähltes D. (Kuby. Sieg 206); sein D. ist akzentfrei; etw. ist in D. abgefaßt; * nicht [mehr] D./kein D. [mehr] verstehen (ugs.; etw. absichtlich nicht verstehen wollen: nicht gehorchen); b) <o. Art.) die deutsche Sprache u. Literatur als Unterrichtsfach: er lehrt, gibt D.; Ich denke, sie haben D. als Fach? (Böll. Adam 68); ein Lehrstuhl für D.; wir haben in der zweiten Stunde D.; in D. eine Zwei haben. 'dfiUtsch-, Deutsch- (Zusammenschreibung; vgl. aber: 2deutsch-, Deutsch-): -amerikaner, der: Amerikaner deutscher Abstammung, dazu: ^amerikanisch <Adj.; o. Steig.): ^arbeit, die: schriftliche Arbeit im Unterrichtsfach Deutsch: ^feindlich <Adj.>: den Deutschen, Deutschland gegenüber feindlich eingestellt, dazu: -Feindlichkeit, die: -freundlich <Adj.>: den Deutschen, Deutschland gegenüber freundlich eingestellt, dazu: ^freundlichkeit, die: -gesinnt <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): sich der deutschen Sprache u. Kulturgemeinschaft bewußt zugehörig fühlend u. dies auch zum Ausdruck bringend: -herren <P1.>: Mitglieder des Deutschen Ordens, einer im Mittelalter gegründeten christlichen Gemeinschaft, dazu: -herrenorden. der <o. PI.); -künde, die: Lehre von der deutschen Sprache u. Kultur, dazu: -kundler, der; -s. -. -kundlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.); -fauid (Eigenn.; o. PI.), dazu: -landfrage, die <o. PI.) (Politik): mit der endgültigen territorialen Ordnung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg zusammenhängender Problemkomplex: die Wiedervereinigung ist das Kernstück der D.. -landlied. das <o. PI.): Nationalhymne des Deutschen Reiches (seit 1922), deren dritte Strophe die offizielle Hymne der Bundesrepublik Deutschland ist, -landpolitik, die: die Deutschland betreffende Politik ausländischer Staaten, -landproblem, das <o. PI. >: svw. t ^frage; -lehrer, der: Lehrer, der deutsche Sprache u. Literatur unterrichtet: -mebter, der (bist.): der ursprünglich für alle Besitzungen des Deutschen Ordens außerhalb des Ordensstaates zuständige Vertreter des Hochmeisters (Landmeister): -national <Adj.) (hist.): a) zu einer liberalen Bewegung in Österreich gehörend, die die Anlehnung des deutschen Österreich an Deutschland forderte: b) zu einer monarchistischen u. betont nationalistischen Partei der Weimarer Republik gehörend, sie betreffend: -schweizer, der: Schweizer mit Deutsch als Muttersprache, dazu: -schweizerisch <Adj.; o. Steig.): die deutschsprachige Schweiz betreffend: -sprachig <Adj.; o. Steig.): a) die deutsche Sprache sprechend: die -e Bevölkerung der Schweiz; b) in deutscher Sprache: -er Unterricht; -es Schrifttum; -sprachlich <Adj.; o. Steig.; nur attr. >: die deutsche Sprache betreffend: der -e Unterricht im Ausland; -stimmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv. >: von deutschen Vorfahren abstammend: -stunde, die: Unterrichtsstunde im Schulfach Deutsch; Min- terricht.der: / Schulunterricht in deutscher Sprache u. Literatur. 2daitsch-, Deutsch- (Schreibung mit Bindestrich; vgl. aber: 'deutsch-. Deutsch-): -amerikanisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.): zwisehen Deutschland u. Amerika, aus Deutschen u. Amerikanern bestehend: -e Verhandlungen; eine -e Kommission; (entsprechend:) -schweizerisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.) usw. 'Deutsche ['drjytja]. der u. die; -n. -n <Dekl.: t Abgeordnete): Angehörigel rj des deutschen Volkes, aus Deutschland stammende Person: ein typischer -r; sie ist D.; die -n (die deutsche Mannschaft, die deutschen Sportler) haben die Fußballweitmeisterschaft gewonnen. 2Deutsche [-], das; -n: a) (nur mit best. Art.) die deutsche Sprache im allgemeinen: das D. ist eine indogermanische Sprache; etw. aus dem -n/vom -n ins Französische übersetzen; der Konjunktiv im -n; b) das die Deutschen Kennzeichnende; deutsche Eigenart: er hat eine Abneigung gegen alles D. Deutschen-: -feind, der: jmd., der die Deutschen u. alles Deutsche ablehnt; -fresser, der (ugs. abwertend): svw. T ^hassen -freund, der: jmd., der den Deutschen freundlich gesinnt ist; -haß, der: Haß gegen die Deutschen u. alles Deutsche: -hasser, der. Deutschheit, die; - (veraltet): deutsche Wesensart, nationale Gesinnung eines Deutschen. Deutschland: t 'deutsch-. Deutsch-. Deutschtum, das; -s: a) Gesamtheit der für die Deutschen typischen Lebensäußerungen; deutsche Wesensart: das Wesen des -s; b) Zugehörigkeit zum deutschen Volk: Ich habe ... mein D. aufgegeben und bin Amerikaner geworden (K. Mann. Wendepunkt 455); c) Gesamtheit der deutschen Volksgruppen im Ausland: das D. im Ausland; <Abl. zu a:> Deutschtümelei [-ty:m3'laj], die; -. -en (abwertend): aufdringliche, übertriebene Betonung deutscher Wesensart: Den deutschen Spießern wird ihre Rückständigkeit und D. doch wohl auszutreiben sein (Enzensberger. Einzelheiten I. 175); Doitschtümler [-ty:mlB]. der; -s. -: jmd., der das Deutschtum (1) allzusehr betont. Deutung ['dcjytonl. die; -. -en [mhd. diutunge]: Versuch, den tieferen Sinn, die Bedeutung von etw. zu erfassen, aufzuschließen; Auslegung, Interpretation: eine tiefsinnige, religiöse, psychologische D.; die D. einer Handschrift, eines Traums; die D. des Begriffs „Seele"; der Text läßt mehrere -en zu; wie denn... mein Pate seinem Namen eine sonderbar hypochondrische D. zu geben pflegte (Th. Mann. Krull 28); <Zus.:) Qoitungsversuch, der: ein psychologischer D.; keiner der -e führte zu einem Ergebnis; Deutungsweise, die. Deutzie l'dDytsp], die; -. -n [nach dem Amsterdamer Ratsherrn J. van*der Deutz. 1743-1788 (?)]: Vertreter einer Gattung von Ziersträuchern aus Ostasien, Steinbrechgewächs. Deux-pieces [do'pic.s]. das; -. - [frz. deux-pieces. aus: deux = zwei (< bat. duo) u. piece = Stück]: zweiteiliges Damenkleid Devahiation [devalya'tsio:n]. die; -. -en [frz. devaluation, zu: devaluer = abwerten, tdevalvieren (Ggb. zu T Evaluation)]: svw. f Devalvation; Devalvation [devalva'tsio:n]. die; -. -en [mit Angleichung von u zu v aus t Devaluation] (Geldw.): Abwertung (1): eine D. der deutschen Währung; devalvatorisch [devalva'to:nJ] u. devalvationistisch [deval- vatsio'nistij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): abwertend (bes. in fcezug auf eine Währung); devalvieren [deval'vi:ren] <sw. V.; hat) [frz. devaluer. zu: valoir = wert sein, gelten < lat. valere]: a) (Geldw.) abwerten: eine Währung d.; b) (selten) in seinem Wert, seiner Bedeutung herabsetzen: einen Begriff d.: <Abl.:> Devalvjenmg. die; -. -en. Devastation [devasta'tsio:n]. die; -. -en [spätlat. devästätio] (Fachspr.): Verwüstung, Verheerung, Zerstörung; devastie- ren [devas'ti:ren] <sw. V.; hat) [lat. devästäre] (Fachspr.): zerstören, verwüsten: Das Naturschutzgebiet der Lüneburger Heide beruht eigentlich auf einer devastierten ehemaligen Waldlandschaft (Mantel. Wald 123); in den durch eiszeitliche Vergletscherung devastierten Gebieten (Thiene- mann. Umwelt 47). Developer [di'vEtapa], der; -s. - [engl, developer, zu: to deve- lop = entwickeln]: I. (Fot.) Entwickler (2). 2. (Kosmetik) a) Kosmetikum zur Entwicklung u. Formung der weiblichen Brust; b) Gerät zur Entwicklung u. Formung der weiblichen Brust. Deverbativ [deverba'ti:f). das; -s. -e [...va] u. Deverbativum [deverba'ti:vom]. das; -s, ...va [nach tDenominativ(um). zu lat. de- = von - weg u. verbum = Wort. Verb] (Sprachw.): von einem Verb abgeleitetes Substantiv od. Adjektiv (z. B. Atmung von atmen, eßbar von essen). devestieren [de'vestl:ran] <sw. V.; hat) [lat. devestire = entkleiden]: die Priesterwürde od. (im Mittelalter) das Lehen entziehen; Devestitur [devesti'tu:?]. die; -: Entziehung der Priesterwürde od. (im Mittelalter) des Lehens. deviant [de'viant] <Adj.; -er. -este) [lat. deviäns (Gen.: de- viantis). 1. Part, von: deviäre. tdeviieren] (Soziol.): von der Norm sozialen Verhaltens, vom Üblichen abweichend: das Untergrunddasein einer zahlenmäßig immerhin gewichtigen Gruppe sexuell -er Mitmenschen (MM 11. I. 74. 20); sich d. verhalten; Devianz [de'viants]. die; -. -en (bes. Soziol.): Abweichung von der Normt: sexuelle D.; 521
Deviation Deviation [devia'tsio:n]. die; -, -en (Fachspr.. bes. SozioL Sprachw.): Abweichung; Deviationjst, der; -en. -en: jmd.. der von der vorgezeichneten Partei Urne abweicht. Abweichler; deviieren [devi'i.ren] <sw. V.; ist) [lat. deviäre = vom Wege abgehen]: von der Partei linie abweichen. Devise [de'vi:z3|, die; -, -n [frz. devise, urspr. = abgeteiltes Feld eines Wappens, in dem ein Sinnspruch stand, zu: deviser = einteilen, zu lat. dividere. tdividieren!: Wahlspruch. Losung: seine [erste, oberste! D. ist: ...; Auf dem Parteitag... wurde... die D. ausgegeben: Keine Experimente! (Dönhoff. Ära 47); immer nach der D. ..leben und leben lassen"; die Firma hat es sich zur D. gemacht. ... stets nur Qualitätsware ... zu liefern (zur Aufgabe gemacht, zum Ziel gesetzt; Herrenjournal 3. 1966. 184); Devisen [de'vhznl <P1.> [zu f Devise, da auf den ersten Auslandswechseln eine Devise stand]: a) im Ausland auszuzahlende Zahlungsanweisungen in fremder Währung: die Ausfuhr von D.; b) Zafilungsmittel in fretnder Währung, Sorten: D. kaufen, eintauschen; das Reisegeld in D. bei sich haben. devisen-, Devisen-: -abkommen,das (Politik): internationales Abkommen, die Devisen betreffend: ^abteihmg, die: für die Devisen zuständige Abteilung eines Kreditinstitutes; -ausgleich, der: von der Bundesrepublik Deutschland an andere Natopartner entrichtete finanzielle Entschädigung für deren Aufwertungen bei der Stationierung ihrer Truppen auf bundesdeutschem Gebiet; -beschränkung, die: Einschränkung des freien Kaufs von Devisen; -bestand, der; -bestimmung. die (meist Pl.>: gesetzliche Bestimmung, die die Ein- od. Ausfiüir od. die Verwendung von Devisen betrifft; -bewirtschaftung, die (Politik): Aufsicht u. Lenkung des gesamten Zahlungs-. Kredit- u. Kapitalverkehrs mit dem Ausland; -bilanz, die: Ohne das Geld der Deutschen sähe es um Italiens D. nicht gut aus (Spiegel 1/2. 1966. 21); -börse, die; -bringer. der (ugs.): Wirtschaftsfaktor irgendeiner Art. der einem Land Devisen bringt: Diese Leistungen waren zeitweise der größte D. Europas (Rittershausen. Wirtschaft 23); -geschäft, das; -gesetz. das; ^handelt der: An- u. Verkauf von Devisen durch Banken; <Zus.:> ^Handelsplatz, der: svw. t-börse; -knappheit, die; -kurs, der; -markt, der: der gesamte an der Devisenbörse stattfindende Devisenfiandel: der Frankfurter D.; -notierung, die; -reserven <PI.): der Bestand an liauiden internationalen Zahlungsmitteln. -Schiebung, die; -Schmuggel, der; -Spekulation, die; -trachtig <Adj.; nicht adv.) (ugs.): größere Mengen von Devisen erwarten lassend: -e Touristen; -vergehen, das; -Vorschrift, die; -Zuteilung, die; -Zwangswirtschaft, die. devital [devi'ta:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus lat. de- = von-weg u. T vital! (Med.): bes. von Zähnen mit abgestorbener Pulpa abgestorben, leblos; Devitalisation [devita- liza'tsio:nJ.die;-.-en(Med.): Abtötung der Pulpa /; devita- lisieren [devitali'zi:renj <sw. V.; hat) (Med.): die Pulpa, abtöten, dazu: Devitalisierung, die; -. -en. Devolution [devolu'tsio:n], die; -. -en [mlat. devolutioj: 1. (Rechtsspr. veraltet) Übergang eines Rechtes od. einer Sache an einen anderen. 2, (kath. Kirche) Befugnis einer höheren Stelle, ein von der nachgeordneten Stelle nicht od. fehlerhaft besetztes Amt neu zu besetzen; devolvieren [devDl'vhranJ <sw. V.; ist) [spätlat. devolvere, eigtl. = herabrollen] (Rechtsspr. veraltet): (von einem Recht od. einer Sache) jmdm. zufallen, an jmdn. übergehen. Devon [de'vo:n], das; -[sj [nach der engl. Grafschaft Devon- shirej (Geol.): Formation des Paläozoikums; devonisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): das Devon betreffend. devorieren [devo'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. devoräre] (Med.): verschlucken. devot [de'vo.t] <Adj.; -er. -este) [lat. devötus] (bildungsspr. selten): a) (abwertend) unterwürfig, ein übertriebenes Maß an Ergebeniieit zeigend: eine -e Haltung; d. grüßen; .Jawohl. Euer Exzellenz", sagte der Kellner d. und entschwand (Kirst08/15.489); b) (veraltet) demütig: er kniete d. vor dem Kruzifix nieder; Devotion [devo'tsio.n], die; -, -en [lat. devötio] (bildungsspr. selten): a) Unterwürfigkeit; b) Demut; Devotionalien [...tsjp'na:lion] <PI.) (Rel.): Gegenstände, die bei der Andacht benutzt werden (z. B. Rosenkränze. Statuen. Kreuze); <Zus.:> Devotionalienhandhing« die: • Laden, der Devotionalien verkauft. Dewadasi [devada:zi]. die; -. -s [sanskr. devadäsi = Dienerin des GottesJ: indische Tempeltänzerin. Dexiugraphk [d£ks|o-I. die; - [aus griech. dexiös = rechts u. t -graphie): das Schreiben von links nach rechts; dexiogrg- phisch <Adj.; o. Steig.): von links nach rechts geschrieben: -e Schriften. Dextran (S)[d€ks'tra:n!. das; -s [zu lat. dexter = rechts!: medizinisch u. technisch vielfach verwendeter, durch Bakterien aus Traubenzucker synthetisierter Blutplasmaersatz; Dextrin [dEkstri:n|. das; -s. -e [frz. dextrine. zu lat. dexter = rechts (wegen seiner rechtsdrehenden Wirkung auf die Ebene des polarisierten Lichts)]: 1. Stärkegummi (Klebemittel). 2. (Med.. Chemie) wasserlösliches Abbauprodukt der Stärke; dextrogyr [dekstro'gy:?] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. gyros = Kreis! (Physik, Chemie): die Ebene polarisierten Lichts nach rechts drehend; Dextrokardie [dekstro- kar'di.l. die; -. ...ien [...i:an; zu griech. kardia = Herz] (Med.): Lage des Herzens inderrechten Brusthöhle; Dextrose [deks'tro:z3l. die; - [zu t Dextrin!: Traubenzucker. Dez, (auch:) Deez [de:tsl. der; -es, -e [frz. tete < vlat. testa < lat. testa =~ irdenes Geschirr, (Hirn)schalel (landsch.): Kopf: jmdm. eins auf/über den Dez geben; Will sie aber nicht, so gibt er ihr einfach einen vor den Deez! (Fallada. Jeder 18). Dezem [de:tsem], der; -s, -s [lat. decem = zehn] (hist.): vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert die Abgabe des zehnten Teils vom Ertrag eines Grundstücks an die Kirche. Zehnt; Dezember [de'tsembB]. der; -[s]. - [lat. (mensis) December = zehnter ftlonat (des röm. Kalenders), zu: decem = zehn): zwölfter Monat des Jahres; Abk.: Dez.; vgl. April; Dezem vir [de'tsemvir], der; -n u. -s. -n [lat. decemvir]: Mitglieddes Dezemvirats; Dezemvirat [...vira.t], das; -[e]s. -e [lat. decemvirätus]: aus zehn Männern bestehendes Beamten- od. Priesterkollegium im alten Rom; Dezennium [de'tsenjum]. das; -s. ...ien [...pn; lat. decennium. zu: decem" = zehn u. annus = Jahr]: Zeitraum von zehn Jahren. Jahrzehnt: die politischen Ereignisse des letzten -s; ein Publikum .... das bald um Dezennien jünger ist als die Sommergäste (Zeit 7. 2. 75. 51). dezent [detsent] <Adj.; -er. -este) [frz. decent < lat. decens (Gen.: decentis) = geziemend, schicklich, zu: decere = zieren, sich ziemen!: a) vornefun-zurückhaltend. taktvoll, feinfühlig (Ggs.: indezent): ein -es Lächeln; mit -er Ironie; der Kellner im Frack wartete d. neben ihrem Tisch (Jaeger. Freudenhaus 23); b) unaufdringlich, nicht unangenehm auffallend: ein -es Parfüm; die Tapete hat ein -es Muster; -e (gedämpfte) Beleuchtung; sie trug ein Kleid in einem -en (zarten, abgetönten) Rot; -e (gedämpfte, leise) Musik; die Räume waren d. eingerichtet; Wedelmann erhielt die Flasche, d. (unauffällig) verpackt, im Büro... ausgehändigt (Kirst 08/15. 166). dezentral [auch: 'de:...J <Adj.; o. Steig.) [aus lat. de = von- weg u. tzentrall (Ggs.: zentral): 1. von einem Mittelpunkt entfernt: eine -e Lage. 2. auf verschiedene Stellen od. Orte verteilt, nicht von einer Stelle ausgehend: -e Strom- und Wasserversorgung; Dezentralisation, die; -. -en [wohl < frz. d&entralisationl: Übertragung von Funktionen u. Ver- waltungs aufgaben auf verschiedene untergeordnete Stellen (Ggs.: Zentralisation); dezentralisieren <sw. V.; hat) [frz. decentraliserj: eine Dezentralisation vornehmen (Ggs.: zentralisieren); <Abl.:> Dezentralisierung, die; -. -en (Ggs.: Zentralisierung): Dezentralisation. Dezenz[de'ts£nts).die;-[frz. d&ence < lat. decentia] (geh.): 1. Unaufdrlnglichkeit. vornehme Zurückhaltung. Feinfühligkeit (Ggs.: Indezenz): etw. mit betonter D. tun, sagen. 2. unauffällige Eleganz: die D. seiner Kleidung. Dezernat [detser'na:tj. das; -[ejs. -e [lat. decernat = er soll entscheiden.^. Pers. Sg. Konj. Präs. von: decernere = entscheiden!: Geschäftsbereich eines Dezernenten; Dezernent [detser'nEnt]. der; -en. -en [lat. decernens (Gen.: decer- nentis).!. Part, von: decernere = entscheiden]: Sachbearbeiter mit Entscheidungsbefugnis bei Behörden u. Verwaltungen; Leiter eines Dezernats. Dezi- [detsi'-. auch: 'de:t$i-; frz. deci- < lat. decimus = zehntel: ^ar, das [frz. deciare. TAr]: ^ Ar; Zeichen: da; ^bel, das: -s. - [autf tDezi- u. Bei, nach dem amerik. Techniker u. Physiologen A. G. Bell (1847-1922). dem Erfinder des Telefons!: Benennung des Logarithmus eines Verhältnisses von Schalldruckgrößen; Zeichen: dB; -gramm, das [frz. decigramme, zu: gramme = Gramm]: %) Gramm; Zeichen: dg; -liter, der od. das [frz. decilitre, zu: litne = Liter!: % Liter; Zeichen: dl.; -meter, der od. das [frz. decimetre. zu: m&re = Meter!: '/*> Meter: 522
Diagnose Zeichen: dm; ^ster, der [frz. decistere. zu: stere = Ster]: l/I0 Ster: -tonne, die: 100 kg: Zeichen: dt. dezklieren [detsi di:ranl <sw. V.; hat) [lat. decidere, eigtl. = abschneiden] (selten): entscheiden: <2. Part.) dezidiert [detsi'di:£t] <Adj.; -er, -este> (bildungsspr.): bestimmt, entschieden: energisch: -e Forderungen; eine -e Interpretation; stellte ich ... einige -e Fragen, die ich mir vorher auf einen Zettel geschrieben hatte (Jens, Mann 154); für etw. d. eintreten; das Verwaltungsgericht ... beanstandete d. elf von ... insgesamt 100 Fragen (genau elf: MM 18. 2. 70, 12). dezimal [detsi'ma:!] <Adj.; o. Steig.) [mlat. decimalis. zu lat. decem = zehn]: auf die Grundza/il 10 bezogen: ein -es Zahlensystem; die -e Schreibweise (Darstellung der Zahlen im Dezimalsystem). Dezimgl-: -bruch, der (Math.): a) ein Bruch (8). dessen Nenner mit 10 od. einer Potenz von 10 gebildet wird (z. B. 0.54 = "Aoo): b) svw. Kzahl; -klassifikation. die <o. PI.): Ordnungssystem für Karteien. Register u. ä.. das das gesamte Wissensgebiet in 10 Hauptabteilungen einteilt, diese wieder in 10 Unterabteilungen usw.: Abk.: DK; -maß, das (Math.): Maß. das auf das Dezimalsystem bezogen ist: ^potenz. die(Med.):df/W/H Verhältnis 1:10 fortschreitenden Verdünnungsstufen bei homöopathischen Arzneien: ^rechnung, die (Math.): Rechnung mit Dezimalbrüchen: -stelle, die: svw. t Dezimale: einen Wert auf vier -n genau berechnen: -System, das (Math.): auf der Grundzahl 10 aufbauendes Zahlensystem, dekadisches System: -waage, die: Waage, bei der die Last zehnmal so schwer ist wie die Gewichtsstücke, die beim Wiegen aufgelegt werden: -zahl, die (Math.): nicht ganzzahlige Zahl, deren Bruchteile rechts vom Komtna angegeben werden: 1,74 ist eine D. Dezimale [detsi'ma:b], die; -In], -n [zu fdezimal] (Math.): eine Ziffer (Ter Ziffernfolge, die rechts vom Komma einer Dezimalzalil steht: dezimalisieren [...mali'zi:ren] <sw. V.; hat) [engl, decimalize]: auf das Dezimalsystem umstellen: das Pfund Sterling wurde dezimalisiert. dazu: Dezimalisje- rung, die; -. -en; Dezimation [detsima'tsio:n], die; -. -en [lat. decimätio]: 1. (hist.) ehemaliger Kriegsbrauch, bei dem jeder zehnte Mann hingerichtet wurde. 2. (veraltet) Erhebung des Zehnten: Dezime [de'tsi:md], die; -, -n [lat. decimus = der zehnte]: 1. (Musik) zehnter Ton einer diatonischen Tonleiter vom Grundton an (Oktave plus kleiner od. großer Terz). 2. (Dichtk.) aus zehn Zeilen bestehende ; span. i Strophenform; dezimieren [detsi'mi:rdn] <sw. V.; hat) [lat. deci- märe = jeden zehnten Mann (mit dem Tode) bestrafen, zu: decimus = zehnte]: l.a) die Anzahl der Mitglieder einer Gruppe von Lebewesen durch entsprechettde. meist zerstörerische Einwirkung stark verringern; b) durch einen gewaltsamen Eingriff vermindern, verringern; Verlieren wir auch nur eines (= der Schiffe), dann ist gleich unsere Flotte um beinahe die Hälfte dezimiert (Ott, Haie 219); Ü (scherzh.:) Während ich mich ... bemühte, den würzigen Riesling... nach Kräften zu d. (Zwerenz, Kopf 252); Kriege. Hunger. Seuchen dezimierten die Bevölkerung; die Truppe wurde durch die Kämpfe stark dezimiert; c) <d. + sich) sich stark verringern, abnehmen: In den Betrieben dezimierten sich die Belegschaften (MM 1. 2. 68, 11). 2. (hist.) jeden zehnten Mann mit dem Tode bestrafen; <Abl.:> Dezt- mknmg, die; -. -en. Dezisionismus [detsizjo'msmos], der; - [zu lat. decisio = Entscheidung]: rechtsphilosophische Anschauung, nach der das als Recht anzusehen ist. was die Gesetzgebung zum Recht erklärt; dezisiv[detsi'zi:fl<Adj.;o. Steig.) [frz. decisif < mlat. decisivus. zu~lat. decidere. fdezidieren] (bildungsspr.): entscheidend, bestimmt; <Zus.:> Dezisivstimme, die (Politik): abstinunungsberechtigte Stimme in einer politischen Körperschaft (Ggs.: Deliberativstimme). Dhau: TDau. Dia [di:a]. das; -s, -s (Fot.): Kurzf. von tDiapositiv: -s rahmen, vorführen. Dia- [-; zu TDia]: -betrachter, der: optisches Gerät, in dem man Diapositive in Vergrößerung : u. elektrisch beleuchtet/ betrachten kann; -Projektor, der: Vorfülirgerät für Diapositive; -rfihmchen, das. -rahmen, der: kleiner viereckiger Rahmen, in den das Dia gespannt wird, um projiziert werden zu können; -Vortrag, der: Vortrag, bei dem Dias gezeigt werden. Lichtbildervortrag. Diabas [dia'ba:s], der; -es. -e [zu Kriech, diäbasis = das Hinübergehen; Übergang (da sich das Gestein durch zahlreiche Schichten hindurchzieht)]: körniges, dunkelgrünes bis schwarzes Gestein von zäher Beschaffenlieit. das besonders zu Schotter u. Pflastermaterial im Straßenbau verwendet wird. Grünstein: Grabsteine, die zumeist aus ... Granit oder D. geschlagen waren (Grass, Blechtrommel 311). Diabetes [dia'be.tcs]. der; -s [griech. diabetes. eigtl. = die Beine spreizend (wegen des verstärkten Harnflusses)] (Med.): 1. Harnruhr. 2. Kurzf. von tDiabetes mellitus; Diabetes mellitus [- me'li:tos], der; - - [lat. mellitus = honigsüß] (Med.): Kratikheit mit erhöhtem Blutzuckergehalt u. Ausscheidung von Zucker im Urin infolge ungenügender Funktion der Bauchspeicheldrüse; Zuckerharnruhr. Zuckerkrankheit; Diabetiker [dia'be:tiki?]. der; -s, - (Med.): jmd.. der an Zuckerkrankheit leidet; Diabetikerin, die; -, -nen: w. Form zu: t Diabetiker; diabetisch [dia'be.tij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zuckerkrank; Diabetotoe, der; -n. -n [T-loge]: Arzt mit speziellen Kenntnissen u. Erfalirungen auf dem Gebiet des Diabetes mellitus; Diabetologie, die; - [T-logie]: Fachrichtung der inneren Medizin, die sich mit der Erforschung u. Heilung des Diabetes mellitus befaßt. Diabolie[diabo'Ii:],die;- [griech. diabolia = Verleumdung. Haß]: teuflische Bosheit, abgründiges Bösesein; Diabolik [dia'bo.hk],die;- (bildungsspr.): teuflisch-boshaftes Wesen; diabolisch [dia'bo:hJ] <Adj.) [lat. diabolicus < griech. diabolikös] (bildungsspr.): teuflisch-boshaft: ein -es Lächeln; Seine (= des Autors) Erfindungskraft hat etwas Satanisches, und mit -er Freude vernichtet er seine erfundenen Bürger (Menzel. Herren 8); dieser Plan ist d.; <subst.:> Hat er es denn nicht gewußt. ... daß totes Zeug oft etwas Diabolisches hat? (Frisch. Stiller 431); Diabolo [dl'a:bolo], das; -s. -s [Phantasiebez.]: ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem man einen sanduhrförmigen Körper mit einer an zwei Handgriffen befestigten Schnur in Rotation versetzt, in die Höhe schnellen läßt u. wieder aufzufangen versucht; Diabolos [di'a:bobs], Diabohis [...lus]. der; - [kirchenlat. diabolus. diabulus < griech. diabolos = Verleumder (bildungsspr.): der Teufel; vgl. Advocatus Diaboli. Diabon © [dia'bo:n], das; -s [Kunstwort]: säure-, hitze- u. korrosionsbeständiger Werkstoff aus porösem Graphit. diachron [dia'kro.n] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. diä = durch u. chrönos = Zeit] (Sprachw.): geschichtlich, entwicklutigs- mäßig betrachtet (Ggs.: synchron): eine -e Grammatik; Diachronie [diakroni:], die; - (Sprachw.): Darstellung der geschichtlichen Entwicklung einer Sprache (Ggs.: Synchro- nie); diachronisch [dia'kro:niJ]: svw. Tdiachron (Ggs.: synchronisch): die Sprachwissenschaft zerfällt in einen -en und einen synchronischen Zweig; -e Wörterbücher; etw. d. betrachten. Diadem [dia'de.m], das; -s. -e [lat. diadema < griech. diäde- ma, wörtlich = Umgebundenes]: um die Stirn od. im Haar getragener Reif aus edlem Metall u. kostbaren Steinen: sie trägt ein funkelndes D. Diadodien [dia'daxn] <P1.) [griech. diädochos = Nachfolger, zu: diadechesthai = (von einem früheren Besitzer) übernehmen] (bildungsspr.): um den Vorrang streitende Nachfolger einer bedeutenden, einflußreichen Persönlichkeit; Diadgchenkimpfe <P1.) (bildungsspr.): Konkurrenzkampf zweier od. mehrerer Anwärter um die Nachfolgerschaft für ein bedeutendes, einflußreiches Amt: es gab D. um die Nachfolge in der Parteiführung. Diadpchenstreit, der: svw. f Diadochenkämpfe. Diagenese [diage'ne:za]. die; -. -n [aus griech. diä = durch u. tGenese] (Geol.): Umbildung lockerer Sedimente zu festen Gesteinen durch Einwirkung von Druck. Temperatur usw. Diaglyphe [dia'gly:f3], die; -. -n [griech. diäglyphos = ausgehöhlt, ausgemeißelt] (Kunstwiss.): in eine Fläche vertieft geschnittene, gemeißelte od. gestochene Figur; <Abl.:) diaglyphisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vertieft gemeißelt, geschnitten, gestochen. Diagnose [dia'gno:zd]. die; -. -n [frz. diagnose < griech. diägnösis = unterscheidende Beurteilung. Erkenntnis]: I. (Med.; Psych.) das Erkennen u. Bestimmen einer körperlichen od. psychischen Krankheit durch den Arzt: eine richtige, falsche D.; eine D. stellen; die ärztliche D. lautete auf Nierenentzündung; Ü sein Bericht ist eine D. der politischen Zustände des Landes; auch Albert Einstein hat Wasser in den Wein solcher Fortschrittsträume gegossen, wenn er die tiefsinnige D. aufstellt: ..Wir leben in einer Zeit vollkommener Mittel und verworrener Ziele." (Thielicke. 523
Diagnoseverfahren Ich glaube 261). 2. (Biol.) zusammenfassende Beschreibung der wichtigsten Merkmale für die Erkennung einer Pflanzen- od. Tierart (bzw. Gattung, Familie, Ordnung): ich entnehme einem ... Lehrbuch der Zoologie folgende D. der ... Ordnung der Columbae (Lorenz. Verhalten I, 308). 3. (Met.) zusammenfassende Beurteilung aller Wetterbeobachtungen, aus denen sich die Wettervorhersage ergibt: <Zus. zu 1:> Diagnoseverfahren, das; Diagnoeezentrum, das: Klinik, die auf die Früherkennung von Krankheiten u. Organstörungen spezialisiert ist, Diagnostik [dia'gnastik], die; - [griech. dia- gnöstikös = zum Unterscheiden geschickt] (Med.; Psych.): Fähigkeit u. Lehre, Krankheiten zu erkennen: ist es schwierig .... Vergleiche mit der Zeit vor der wissenschaftlichen Medizin zu ziehen, als es noch keine Krankheitssymptomatik und damit keine D. gab (Natur. 63); Diagnostiker, der; -s, -: der Arzt im Hinblick auf seine Aufgabe, Krankheiten zu diagnostizieren: er ist ein guter, schlechter D.; ein leidlicher D.. aber ein schwacher Operateur (Remarque. Triomphe 185); Diagnostikon [dia'gnDstikan]. Diagnosti- kum [...kum], das; -s, ...ka: Erkennungsmerhnal (bes. einer Krankheit): diagnostisch <Adj.; o. Steig. >: die Diagnose begründend: auf einer Diagnose beruhend: -e Tests; eine -e Methode; -e Erkenntnisse; diagnostizieren [diagnosti- tsi:ranl <sw. V.; hat): einen i Krankheits jbefund [durch eingehende Untersuchung des Patienten! ermitteln u. benennen: der Arzt diagnostizierte eine Lungenentzündung; die Krankheit als Diabetes d.; Der Arzt diagnostizierte sofort auf Gehirnblutung (Katia Mann. Memoiren 146). diagonal [diago'na:l] <Adj.; o. Steig.) [spätlat. diagönälis = durch die Winkel führend, zu griech. diä = durch u.gönia = Ecke, Winkel]: 1. (Geom.) zwei nicht benachbarte Ecken eines Vielecks geradlinig verbindend: -e Linien; die Gerade schneidet das Viereck d. 2. schräg, quer verlaufend!: -e Streifen; die Schnittwunde verläuft d. über das Gesicht; die Sportstätte, zu der die Jünger des Turnvaters ... in d. sich auflösenden Reihen über die sandglitzernde Vorfläche ... sprinteten (Fries, Weg 60); *[etw.) d. lesen (ugs.; nicht Zeile für Zeile lesen, nur überfliegen, um sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen): Diagonal [-1. der; -[sj. -s: schräggestreifter Kleiderstoff in Köperbindung: Diagonale[diago'na:b].die; -, -n (zwei -ln]> (Geom.): Gerade, die zwei nicht benaclibarte Ecken eines Vielecks miteinander verbindet: die -n [eines Rechtecks] berechnen, einzeichnen; Diagonalreifen« der (Kfz-T.): Kraftfahrzeugreifen, in dessen Gevi'ebeeinlage die Fäden schräg zur Laufrichtung des Reifens liegen u. sich etwa rechtwinklig kreuzen: Diagonal- und Gürtelreifen. Diagramm [dia gram], das; -s. -e [griech. diägramma = Umriß, geometrische Figur, musikalisches Schema]: 1. (Statistik) zeichnerische Darstellung errechneter Werte in einem Koordinatensystem t!: den Bevölkerungszuwachs in einem D. darstellen; jede Personalakte läßt sich zu einem D. rationalisieren: In den Vertikalen vergeht die Zeit, auf den Horizontalen das Leben (Kant. Impressum 9). 2. (Biol.) schematische Zeichnung von Blütengrundrissen. 3. Stellungsbild beim Schach. 4. magisches Zeichen, Drudenfuß, Pentagranvn: <Abl.:> diagrammatisch [diagra'ma.tij] <Adj.; o. Steig.)): -e Darstellung; <Zus.:> Diagnpnmpapier. das: mit Liniennetzen bedrucktes Spezialpapier; Diagramm- Stempel, der (im Schach): Stempel zur Aufzeichnung eines Stellungsbildes. Diagraph [dia'gra:fl. der; -en. -en [zu griech. diagräphein = mit Linien umziehen, eine Zeichnung entwerfen!: Gerät zum Zeichnen von t Schädel umrissen u. Kurven. Diakaustik [dia'kaustik], die; -. -en [aus griech. diä = durch u. TKaustik] (Optik): beim Durchgang von parallelem Licht bei einer Linse entstehende Brennfläche: <Abl.:> diakau- stisdi <Adj.; o. Steig.; nicht adv. >: die Diakaustik betreffend, auf sie bezogen. Diakon [diako:n, österr. u. südd.: di:ako:n], der. -s u. -en, -e[nl [mhd. diäken (seit der Reformation relatinisiert) < kirchenlat. diäconus < griech. diakonos = Diener]: 1. (ev. Kirche) für den Dienst in der Gemeinde ausgebildeter Helfer (Pfarrhelfer, Krankenpfleger). 2. katholischer, orthodoxer od, anglikanischer Geistlicher, der um einen Weihegrad unter dem Priester steht; Diakonat [diako'na.t]. das; -[eis. -e [kirchenlat. diäconätus]: 1. Amt u. Wohnung eines Diakons. 2. Pflegedienst / im Krankenhaus!: ein D. übernehmen; Diakome[diako'ni:].die:-[lat.diäconia < griech. diäkonia = Dienst] (ev. Kirche):, berufsmäßiger / Dienst an Hilfsbedürftigen (Krankenpflege, Fürsorge usw.): in der D. arbeiten; Diakonikon [diakoni'kon]. das; -[s], ...ka [griech. diäko- nikön]: Sakristeiraum der frühchristlichen u. orthodoxen Kirchen; Diakonin, die; -. -nen: w. Form zu T Diakon; diakonisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): den Diakon od. die Diakonie betreffend: -e Einrichtungen. Aufgaben; Diakonisse [diakonisa]. die; -. -n [kirchenlat. diäconissa = (Kirchen Wienerin] (ev. Kirche): Kranken-u. Gemeindeschwester. dazu: Diakonjssenhaiis, das: Ausbildungsstätte, Wohn- u. Altersheim für Diakonissen; Diakonissin* die; -. -nen: svw. tDiakonisse; Diakonus [di'a.konos], der; -. ...onefn] [dia- *ko:na(n); t Diakon] (veraltet): zweiter od. dritter Pfarrer einer evangelischen Gemeinde; Hilfsgeistlicher. Diakrise [dia'kri:za]. Diakrisis [di'a:krizis].#die; -, ...isen [dia'kri:zn; griech. diakrisis = Trennung; Beurteilung; Entscheidung] (Med.): 1. svw. fDifferentialdiagnose. 2. entscheidende Krise einer Krankheit; diakritisch [dia'kri:tij] <Adj.)[griech.diakritikös = unterscheidend] in der Fügung -es Zeichen (Sprachw.; Zeichen, das die besondere Aussprache eines Buchstabens anzeigt [z. B. die Umlautpunkte oder das Akzentzeichen]). diaktin [diak'ti:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. diä = durch u. aktfs (Gen.: aktTnos) = Strahl] (Med.): Röntgenstrahlen durchlassend. Dialekt [dia'lekt], der; -[e]s. -e [lat. dialectos < griech. diälektos = Ausdrucksweise]: a) Mundart; Gruppe von Mundarten mit gewissen sprachlichen Gemeinsamkeiten: EI- sässer D.; ein norddeutscher D.; unverkennbaren, breiten D. sprechen; ... erklärte sie in unverhohlenem D.; ohne D. sprechen; b) (Sprachw.) regionale Variante einer Sprache. dialekt-, Dialekt-: -ausdruck, der <PI.: ^ausdrücke): einem bestimmten Dialekt zugehörender Ausdruck, Mundartwort; -dichter, der; Mlichtung, die; -ßrbung, die; -form, die: -forscher, der: Mundartforscher; ^Forschung, die: Mundartforschung; ^frei <Adj.>: d. sprechen; -geographie, die (Sprachw.): Mundartforschung, die die geographische Verbreitung von Dialekten u. mundartlichen Sprachformen untersucht; -stück, das: in einem Dialekt geschriebenes u. vorgetragenes Theaterstück. dialektal [dialekta:!] (Adj.; o. Steig.): den Dialekt betreffend, mundartlich: -e Unterschiede: seine Sprache hat eine -e Färbung, einen -en Einschlag. Dialektik [dialektik]. die; - [lat. (ars) dialectica < griech. dialektike(techne)]: 1. (Rhet.) Kunst der GesprächsfiJtrung: Fähigkeit, den Diskussionspartner in Rede u. Gegenrede zu überzeugen: ein Mann von bestechender D. 2. (Philos.) a) philosophische Methode, die die Position, von der sie ausgeht, durch gegensätzliche Behauptungen in Frage stellt u. in der Synthese beider Positionen eine Erkenntnis höherer Art zu gewinnen sucht: Hegel bediente sich der Methode der D.; b) (Diamat) die innere Gesetzmäßigkeit der ökonomischen Entwicklung in realen Gegensätzen: Marx begründete eine materialistische D. 3. (die einer Sache innewohnende) Gegensätzlichkeit: Nach dem Gesetz erotischer Dialektik ziehen sich die zwei... einander an. der strahlend gesunde Athlet und der introvertierte Intellektuelle (K. Mann. Wendepunkt 186): <Abl.:> Dialektiker [dia'lektikt?]. der; -s. -: l.jmd., der sich der Dialektik als Methode der Gesprächs* bzw. der Beweisführung bedient. 2. (Philos.) Vertreter einer philosophischen Schule, die sich einer dialektischen Methode der Erkenntnisgewinnum bedient; dialektisch <AdJ.; o. Steig.) [lat. dialecticus < griech. dialektikös]: 1. svw. tdialektal. 2. (Philos.) entsprechend der Methode der Dialektik; in Gegensätzen denkend: die -e Methode; mit -er Schärfe argumentieren; d. denken. 3. (bildungsspr.) spitzfindig, haarspalterisch: er argumentiert allzu d.; Lassen Sie doch Ihre -en Zungenübungen. Herr Freitag! (Kirst. 08/15.761); Dialektismus [dialek'tismos]. der; -. ...men (Sprachw.): dialektale Variante einer hochsprachlichen Form (z. B. österr. Karfiol = binnendeutsch Blumenkohl); Dialektologie [dialektologi:], die; - [zu t Dialekt u. t -logie]: Mundartforschung; <Abl.:> dialektologisch [dialekto'lo:giJ1 <AdJ.; o. Steig.): die Mundartforschung betreffend, mundartkundlich. Dtalftefte [dia'le.b], die; -. -n [griech. diällelos = sich entsprechend; im Kreis (gehend)] (Philos.): ein Beweis mit Voraussetzungen, in denen das zu Beweisende schon enthalten ist; Zirkelschluß. Dialog [dia'lo:k], der; -[e]s. -e [frz. dialogue < lat. dialogus < griech. diälogos, eigtl. = Unterredung. Gespräch]: a) von zwei od. mehreren Personen abwechselnd gejüßirte Rede 524
Diaphragma u. Gegenrede: Zwiegespräch, Wechselrede(Ggs.: Monolog): zwischen ihnen entspann sich folgender D.: ...; einen D. mit jmdm. führen; Sie sahen eines der modernen französischen Stücke, geschliffene -e (Sebastian, Krankenhaus 113); b) Gespräche\ die zwischen zwei Interessengruppen geführt werden mit dem Zweck des Kennenlernens der gegenseitigen Standpunkte o. ä.: Kein gesamtdeutscher D. (Spiegel 46, 1967, 80); ein D. zwischen den Vertretern beider Staaten; die Fortsetzung des -s mit Moskau. Dialos-: -autor, der (Film): Bearbeiter der Dialoge im Drehbuch: -Tonn, die <o. Pl.>: Gedichte in D.; -kunst, die <o. Pl.>: Fähigkeit. Kunst. Dialoge zu schreiben od. zu führen: -regie, die (Film); -stück, das (Theater). dialogisch [dia'lo:giJ] <Adj.; o. Steig.): in Dialogform, in der Art des Gesprächs (Ggs.: monologisch): der -e Charakter der Sprache; dialogisieren [dialogi'zi.ren] <sw. V.; hat) [wohl < frz. dialogiser]: in Dialogform tum/setzen: einen Text d.; Dialogismus [dialo'gismus], der; - [spätlat. dialogis- mos= Unterredung; Selbstgespräch < griech.dialogismös = Unterredung]: a) (Literaturw.) dialogische Form der Darstellung innerhalb eines epischen od. lyrischen Werkes; b) (Rhet., Stilk.) rhetorische Figur in Form von Fragen, die ein Redner gleichsam im Selbstgespräch an sich selbst richtet u. auch selbst beantwortet; Dialogist [dialo'gist], der; -en. -en [spätlat. dialogista = gewandter Gesprächspartner]: svw. t Dialogautor. Dtalysator [dialy'za:tor, auch ...to:^]. der; -s. ...oren [...za- to:ran; zu TDialysel (Chemie): Gerät zur Durchführung der Dialyse; Dialyse [dia'ly:z3]. die; -, -n [griech. diälysis = Auflösung. Trennung]: 1. physikalisch-chemische Trennung von Flüssigkeiten mit Hilfe einer porösen Scheidewand. 2. (Med.) Hämodialyse. Blutwäsche. Dialyse- (Dialyse 2): -apparat, der: bei einem Versagen der Nieren eingesetztes Gerät zur Reinigung des Bluts von Giftstoffen, künstliche Niere; -Station, die: Station. Abteilung einer Klinik, in der Dialysen vorgenommen werden; -zentnm, das: Spezialklinik für Nierenkranke, in der Dialysen vorgenommen werden. dialysieren [dialy'zi:ran] <sw. V.; hat): 1. (Physik, Chemie) eine Dialyse (1) durchfuhren. 2. (Med.) eine Hämodialyse. Blutwäsche durchführen; dialytisch [dia'ly:Uf] <Adj.; o. Steig.) [griech. dialytikös] (Chemie): auf Dialyse beruhend; auflösend; zerstörend. diamagnetisch <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Physik): den Diamagnetismus betreffend, auf ihm beruhend; Diamagnetjs- mus, der; - [aus griech. diä = durch; auseinander u. T Magnetismus] (Physik): I. Auftreten eines entgegengesetzten magnetischen Moments bei Stoffen in einem äußeren Magnetfeld. 2. Lehre von den Eigenschaften diamagnetischer Stoffe. 'Diamant [dia'mant], der; -en, -en [mhd. diamant. dlemant < frz. diamant < vlat. adiamäs (adiamante). zu lat. ada- mäs < griech. adämäs. eigtl. = Unbezwingbares]: fast farbloser, kostbarer Edelstein von sehr großer Härte u. starker Lichtbrechung, der als Schmuckstein u. in der Industrie verwendet wird: ein roher, [ungeschliffener, hochkarätiger D.; ein D. von 20 Karat; einen -en schleifen; hart wie ein D.; * schwarze -en (Steinkohle). 2. (zum Tonabnehmer eines Plattenspielers gehörender) kleiner Stift mit einer Spitze aus Diamant (1) zum Abspielen von Schallplatten. Diamant [-], die; - [viell. wegen ihres besonderen Wertes u. ihrer Seltenheit nach T'Diamant] (Druckw.): kleinster Schriftgrad (4 Punkt). diamant-, Diamant- ('Diamant; gelegtl. mit diamanten-, Diamanten- wechselnd): -besetzt, (auch:) diamantenbesetzt <AdJ.>; -bohrer. der (Bergbau): Gerät mit Diamantspitze zum Bohren in sehr hartem Gestein; -geschmeide, (auch:) Diamantengeschmeide, das; -glänz, der (Fachspr.): für durchsichtige Mineralien mit hohem Brechungsindex charakteristischer Glanz; -gravierung, die: Technik der Glasverzierung, bei der mit einem Diamanten ein Dekor auf die Glasoberfläche geritzt wird; -kollier, (auch:) Diamantenkollier, das: mit Diamanten besetzter Halsschmuck; -leim, der: Masse zum Fassen von Schmucksteinen; -nadel, die: mit Diamanten besetzte Anstecknadel; -quader, der: (in der Baukunst der Renaissance u. des Barocks) Quader, dessen Oberflächenprofil einem Diamanten ähnlich geschliffen wurde: -ring, der: mit Diamanten besetzter Fingerring; -Schleifer, der (Berufsbez.); -schmuck, (auch:) Diamantenschmuck, der; -Schneider, der (Berufsbez.); -spitze, die: als Spitze eines Werkzeugs dienender Diamant; -stahl, der: gehärteter Edelstahl; -staub, (auch:) Diamantenstaub, der: beim Schleifen# von Diamanten abfallender Staub; -tinte, die: flüssiges Ätzmittel für Glas. diamanten [dia'mantn] <Adj.; o. Steig.): a) (nur attr.) aus einem Diamanten gearbeitet: eine -e Bohrerspitze; b) <nur attr.) mit Diamanten besetzt: ein -es Armband; c) (nicht adv.) einem Diamanten vergleichbar, ä/inlich: ein -er Glanz. diamanten-, Diamanten- ('Diamant; gelegtl. mit diamant-, Diamant- wechselnd): -besetzt, (auch.) diamantbesetzt <Adj>; -geschmeWe, (auch:) Diamantgeschmeide, das; -kodier, (auch:) Diamantkollier, das; -schliff, der: svw. t Brillantschliff; -schmuck, (auch:) Diamantschmuck, der; -staub, (auch:) Diamantstaub. der. Diamantine [diamanti.nd]. die: - [zu 'Diamant]: ein Schleifmittel. Diam^ntschrift, die (Druckw.): in 2Diamant abgesetzte Sclirift: eine Bibel in D. Diamat, DIAMAT [dia'ma(:)t], der; - [russ. diamat]: Kurzwort für: dialektischer f Materialismus. Diameter [dia'me:te], der; -s. - [lat. diametros < griech. diämetros] (Geom.): Durchmesser eines Kreises od. einer Kugel; <AbI.:> diametral [diame'tra:l] <Adj.; o. Steig.; nicht präd. > [spätlat. diameträlis]: 1. (Geom.) a) auf einem Durchmesser gelegen; b) in genau entgegengesetzter Richtung liegend: die -en Punkte eines Kreises. 2. (bildungsspr.) entgegengesetzt, gegensätzlich: -e Ansichten; ihre Auffassungen von der Sache waren d. (ganz u. gar) entgegengesetzt; diametrisch [dia'me.tnj] <Adj.; o. Steig.) [griech. diametri- kös] (Geom.): dem Durchmesser entsprechend. Diamid [dia'mi:t], das; -s [zu griech. dis = zweifach u. t Amid] (Chemie): svw. tHydrazin; Diamin [dia'mi:n], das; -s. -e [zu griech. dis = zweifach u. tAmin] (Chemie): organische Verbindung mit zwei Aminogruppen. Dianetik [dia'ne.tik]. die; - [aus TDianoetik]: (unwissenschaftliche) Theorie, daß menschliche Komplexe u. Hemmungen durch vorgeburtliche, im als Computer gedachten Gehirn gespeicherte Erlebnisse entstanden sindu. mit psychotherapeutischen Mitteln geheilt werden können; Dianoetik [diano'e:tik], die; - (Philos.): die Kunst des Denkens; dianoe- tisch [diano'e:tif] <Adj.; o. Steig.) [griech. dianoetikös]: den Verstand betreffend. Diapason [diapa.zan], der; -s. -s u. -e [...pa'zo.na; lat. diapä- sön < griech. diapasön. eigtl. = durch alle (acht Saiten)] (Musik): a) <auch: das) ursprünglicher Name der altgriechischen Oktave; b) Normalstimmton. Kammerton; c) Stimmgabel, -pfeife; d) <auch: das) englisches Orgelregister. Diapause [dia'pauza], die; -. -n [griech. diäpausis = das Dazwischenausruhen] (Biol.): (bei bestimmten Tieren) ein klimatisch od. erblich bedingter Ruhezustand während der Entwicklung. Diapedese [diapede:zd], die; -. -n [griech. diapedesis. eigtl. = das Durchspringen] (Med.): Durchtritt von Blutkörperchen durch eine unverletzte Gefäßwand. diaphan [dia'fa:n] <Adj.) [griech. diaphanes] (Kunstwiss.): durchscheinend, durchsichtig; Diaphanie [diafa'ni:]. die; -, -n [...iian] (Kunstwiss.): durchscheinendes Bild. Glasbild; Diaphanitat [diafani'te:t], die; - (Met.): Durchlässigkeit für Lichtstrahlen; Diaphanoskop [...nosko:p], das; -s. -e [zu tdiaphan u. griech. skopein = betrachten, beschauen] (Med.): Instrument zum Durchfüixren einer Diaplianoskopie; Diaphanoskopie [...sko'pi:]. die; -. -n [...i:an] (Med.): Untersuchung, bei der Körperteile durch eine dahintergehaltene Lichtquelle durchleuchtet werden, um krankhafte Veränderungen an Hand von Schatten festzustellen. Diaphonie [diafo'ni:]. die; -. -n [...i:an; lat. diaphönia < griech. diaphönia] (Musik): a) Mißklang, Dissonanz (in der altgriech. Musik); b) älteste Art der Mehrstimmigkeit. Diaphora [dia:fora. diafora]. die; - [griech. diaphorä = Verschiedenheit] (Rhet.): 1. Darlegung des Unterschieds zweier Dinge. 2. Wiederholung desselben Wortes oder Satzteils, aber mit nachdrücklicher Betonung, so daß eine Bedeutungsverschiebung eintritt. Diaphorese [diafore:zd], die; -. -n [spätlat. diaphoresis < griech, diaphoresis, eigtl. = das Zerstreuen] (Med.): Schweißabsonderung; Diaphoretikum [...'re.tikom], das; -s. ...ka (Med.): schweißtreibendes Mittel; diaphoretisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [spätlat. diaphoreticus < griech. diaphoretikös]: schweißtreibend. Diaphragma [dia'fragma]. das; -s. ...men [spätlat. diaphrag- 525
Diaphyse ma = Zwerchfell < griech. diäphragma = Zwischen-, Scheidewand; Zwerchfell]: 1. (Anat.) a) Zwerchfell; b) Scheidewand zwischen einzelnen Körperteilen od. Organen. 2. (Chemie) für Ionen durchlässige Membran, die bei Trennverfahren (z.B. Filtrieren od. Osmose) benutzt wird. 3. (Physik) Austrittsstelle des Dampfstrahls bei Vakuumpum- pen. 4. (Optik veraltet) Blende. Diaphyse [dia'fy:/3]. die; -. -n [griech. diäphysis = das Durchwachsen; Zwischenwuchs; Gelenk- u. Gliederverbindung] (Anat.): Mittelteil der Röhrenknochen (bei Wirbeltieren). diaplazentar [diaplatscn'ta:c] <Adj.; o. Steig.) [aus griech. diä = durch u. tplazentar] (Med.): durch die Plazenta hindurch: -e Übertragung von Bakterien. Diapositiv [diapozi'ti.f). das; -s, -e [...i.val; zu griech. diaphainesthai = durchschimmern u. t Positiv] (Fot.): zu einem durchscheinenden Positiv (auf Glasplatte oder Film) entwickeltes fotografisches Bild, das dazu bestimmt ist. auf eine Leinwand projiziert zu werden; Dia. Diärese [die're.za], Diäresis (di'e:rezis), die; -. ...resen [...'re:zn; lat. diaeresis < griech. diairesis, eigtl. = Trennung]: 1. (Sprachw.) getrennte Aussprache zweier aufeinanderfolgender Vokale (z.B. Deismus [de'is...]). 2. (Metrik) Einschnitt im Vers, an dem Wort- u. Versfußende zusammenfallen. 3. (Rhet.) Aufgliederung eines Hauptbegriffs in mehrere aneinandergereihte Unterbegriffe, die am Schluß durch Nennung des Kollektivs zusammengefaßt werden. 4. (Philos.) Begriffszerlegung, Teilung eines Begriffs bis zum Unteilbaren. 5. (Med.) Undichtigkeit. Zerreißung eines Blutgefäßes mit Blutaustritt in die Umgebung. Diarium [dia:rium], das; -s, ...ien [...jpn; lat. diärium = Tagebuch]: 1. veraltet) a) Tagebuch; ein D. führen; b) Kladde, Geschäftsbuch; Die Herren sollten sich Anselms D. als Beispiel nehmen und ordentlich Buch führen (Grass. Hundejahre 50). 2. (veraltend) dickeres Sclvreibheft mit festem Deckel Diarrhö, Diarrhöe [dia'ro:], die; -. ...öen [...0:an; lat. diar- rhoea < griech. diärrhoia, wörtlich = Durchfluß] (Med.): Durchfall; <Abl.:> diarrhoisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit Durchfall verbunden; eine -e Infektion. Diaskop [diasko:p], das; -s. -e [zu griech. diä = durch u. skopein = betrachten, beschauen] (veraltend): svw. t Diaprojektor; Diaskopie [...sko'pi:], die; -. -n [...i:an] (Med. veraltend): Röntgendurchleuchtung. Diaspor [dia'spo:?]. der; -s, -e [griech. diasporä = das Zerstreuen (da er vor dem Lötrohr in kleine Teilchen zerspringt)]: ein Mineral. Bestandteil des Bauxits; Diaspora [diasporä]. die; - [griech. diasporä = das Zerstreuen, Zerstreuung]: a) Gebiet, in dem eine konfessionelle od. nationale Minderheit lebt: in der D. leben; b) die konfessionelle od. nationale Minderheit selbst: die katholische D. in Berlin. Diastase [dia'sta:z3], die: -. -n [griech. diästasis = das Auseinanderstehen, Spaltung] (Anat.): Lücke zwischen Knochen u. Muskeln; Diastema [diastema. auch: diaste:ma], das; -s, -ta [diaste.mata; lat. diastema = Zwischenraum, Abstand < griech. diastema] (Med.): angeborene Lücke zwischen den oberen Schneidezähnen. Diastole [di'astole. auch: diasto.b], die; -. -n [griech. diasto- le] (Ggs.: Systole): 1. (Med.) die mit der Zusammenziehung rhythmisch abwechselnde Erweiterung des Herzens. 2. (Metrik) Dehnung eines kurzen Selbstlauts aus Verszwang; < Abi. :> diastolisch [dia'sto:liJ] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Diastole betreffend, auf ihr beruhend: -er Blutdruck. diastratisdi [dia'stra:tif] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. diä = durch u. lat. Stratum = das Hingebreitete] (Sprachw.): die schichtempezifischen Unterschiede einer Sprache betreffend. Diasystem [di:a-l. das: -s. -e (Sprachw.): übergeordnetes System, in dem verschiedene Systeme zuswnnxenfunktionie- ren. diät [di'E;t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tDiät]: a) der richtigen Ernäfirung entsprechend: d. kochen; (selten auch attr.: > eine -e Lebensweise; b) einer Schonkost. Krankenkost u.a. entsprechend: er muß streng d. leben, essen; Diät [-]. die; -, (Arten:) -en [lat. diaeta < griech. diaita = Lebensweise, Diät]: a) gesunde Ernährungsweise: ihre D. war rein vegetarisch; b) Krankenkost, Schonkost: salzlose D.; eine D. für Magenkranke; eine strenge D. einhalten müssen, beobachten; er wurde auf D. gesetzt (ugs.; ihm wurde D. verordnet): Ü ... indem Sie sowohl in der Einsamkeit als auch in der Geselligkeit D. halten (sich mäßigen; Jünger, Bienen 48). Diät-: ^assistent, der: ausgebildete Fachkraft, die bei der Aufstellung von Diätplänen beratend mitwirkt (Berufsbez.); ^assistentin: w. Form zu t-assistent (Berufsbez.): ^bier, das; ^fahrplan, der (ugs. ):/#/•*inebestimmte Diät zusammengestellter Speiseplan: ein D. für eine Schlankheitskur; ^fehler, der: Ernährungsfehler; -form, die; -kodi, der (Berufsbez.); -köchin: w. Form zu Nkoch (Berufsbez.); -kost, die; -küche, die: a) Küche, in der Diätkost hergestellt wird; b) <o. PI.) Schonkost: er ist an D. gewöhnt; c) <o. PI.) die Art des Diätkochens; sie bevorzugt die D.; ^kur, die; -plan, der; -Schwester, die (Berufsbez.). Diätar [die'ta:^]. der; -s. -e [zu tDiäten] (veraltet): bei Behörden auf Zeit Angestellter. Hilfsarbeiter; <Abl.:> diä- tarisch <Adj.; o. Steig.): gegen Tagegeld: d. beschäAigt sein; Diäten [die:tn] <P1.) [wohl gek. aus: Diätengelder. zufrz.diete = tagende Versammlung < mlat.dieta. diaeta = festgesetzter Tag, Versammlung, zu lat. dies = Tag]: 1. Bezüge der Abgeordneten eines Parlaments o. ä. in Form von Tagegeld. Aufwandsentschädigung u.a.; D. beziehen; ... daß George Kennan bei der Kasse des Bundeshauses keine D. erhebt (Augstein, Spiegelungen 44); In den Parlamenten schwatzen sie. holen sich die dicken D. weg (Marchwitza, Kumiaks 144); Eine Zahlung von D. durch den Staat wurde ... 1911 eingeführt (Fraenkel. Staat 234). 2. Einkommen bestimmter außerplanmäßiger Lehrkräfte an Hochschulen: (Zus. zu 2:> Diätendozent, der; Diätendozentur, die. Diätetik [die'te:tik], die;-, -en [lat. (ars) diaetetica < griech. diaitetike (techne)]: Lehre von der Diät, von der gesunden Lebensweise; Diätetikum [die'te:tikoml. das; -s, ...ka: für eine gesunde Lebensweise, für eine Diät geeignetes Nahrungsmittel; diätetisch [diete:tiJl <Adj.>: der Diätetik gemäß: eine -e Lebensweise. Diathek [dia'te:k], die; -, -en [zu TDia u. griech. theke = Abstellplatz, Behältnis (nach dem Vorbild von t Bibliothek usw.)]: Sammlung von Diapositiven. diatherman [diater'ma:n] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. diä = durch, hindurch u. therme = Wärme] (Fachspr): wärmedurchlässig. Wärmestrahlen nicht absorbierend, z. B. Glas; <Abl.:> Diathermanitit, die: - (Met.): Durchlässigkeit {für Wärmesirahlen); Diathermansjg. die; - [frz. dia- thermansie. zu griech. diä = durch, hindurch u. thermansis = Erwärmung): svw. f Diathermanität; Diathermie [diäter- 'mi:]. die: - (Med.): Heilverfahren, bei dem durch hoclxfre- Quente Wechselströme bestimmte Gewebsabschnitte im Kör- perinnern erwärmt werden. Diathese [dia'te:z3], die; -. -n [griech. diäthesis = Zustand. Verfassung] (Med.): anlagebedingte Bereitschaft des Organismus zu krankhaften Reaktionen (z. B. Blutungen) u. zu bestimmten Krankheiten. diätisdi [die:tiXl <Adj.; o. Steig.) [zu tDiät]: die Ernährung betreffend: -er Wert (Nährwert); Diätistin [dietistm], die; -, -nen [zu tDiät]: svw. tDiätassistentin. Dtatomee [diato'me.a], die; -. -n (meist PI.) [zu griech. diätomos = zerschnitten, geteilt (wegen der zwei Hälften des Kieselpanzers)] (Biol.): Vertreter einer Klasse mikroskopisch kleiner, einzelliger Algen mit einem Panzer aus Kiesel- satid; Kieselalge: <Zus.:) Diatomeenerde, die <o. PI.): svw. t Kieselgur; Diatomeenschlammtder: Ablagerung von Diatomeen in Tiefseebezirken; Diatomit [...'mi: t.auch: ...mit], der; -s: Sedimentgestein aus verfestigtem Diatomeenschlamm. Diatonik [diato.nik], die; - (Musik): Dur-Moll-Tonsystem; das Fortschreiten in der Tonfolge der siebenstufigen Tonlei- ter (Ggs.: Chromatik 1); diatonisch <AdJ.; o. Steig.) [spätlat. diatonicus < griech. diatonikös] (Ggs.: chromatisch 1): die-e Tonleiter. diatopisch [diato:piJ] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. diä = durch u. topos = Ort. Gegend, Land] (Sprachw.): die landschaftlich bedingten Unterschiede sprachlicher Formen betreffend: -e Untersuchungen zur Lautverschiebung. Diatribe[diatri:bd].die;-.-n[lat.diatriba < griech. diatribe, eigtl. = das Zerreiben]: a) (Literaturw.) in Vers od. Prosa abgefaßte satirische; Moralpredigt mit fingiertem Dialog i; b) (bildungsspr. j gelehrte Streitschrift, weitläufige kritische Abhandlung- Diazin [dia'tsi:n], das; -s. -e [zu griech. dis = zweifach u. frz. azote = Stickstofll (Chemie): ringförmige Verbindung, die zwei Stickst offatome enthält; DiazofarbstofT. der; 526
Dichter- -[e]s, -e (Chemie): ein Azofarbstoff. der zwei Azogruppen enthält; Diazotypie [diatßoty'pi:], die; -, -n [...i:an] (Fot.): ein Lichtpausverfahren für transparente Strichvorlagen. Dibbelmaschine ['dibf-1. die; -,-n [engl, dibble = Pflanzholz. Setzholz]: Sämaschine* die das Saatgut in Reihen mit größeren Abständen häufchenweise / ablegt; dibbeln ['dibfnl <sw. V.; hat) [engl, to dibble] (Landw.): mit der Dibbelmaschine säen: Bohnen d.; Djbbeisaat, die. dibbern [diben] <sw. V.; hat) Uidd. dibbern = reden, sprechen] (landsch.): leise\ heimlich miteinander sprechen; leise aufjmdn. einreden. Dibothriocephalus [dibotrio'tse:falus], der; -, ...li [zu griech. dfs = zweifach, bothrion = kleine Grube u. kephale = Kopf): Vertreter einer Gattung der Bandwürmer; ' Fischbandwurm. Dibrachys [di:braxYs], der; -. - [lat. dibrachys < griech. dibrachys = aus zwei kurzen Silben bestehend] (Metrik): aus zwei Kürzen bestehender antiker Versfuß. dich [du;; mhd. dich. ahd. dih]: 1. <Akk. des Personalpron. tdu) ich habe dich gestern vermißt. 2. <Akk. des Reflexiv- pron. der 2. Person, tsich) du solltest d. schämen. Dichashm [di<^:ziom],das; -s, ...ien [...pn; zu griech. dicha- sis = Teilung] (Bot.): Form der Verzweigung in jeweils zwei gleiche Sprosse; Blütenstand als zweigliedrige Trug- dolde. Dichogamie [di^oga'mi:]. die; - [zu griech. dicha = getrennt u. gämos = Hochzeit, Ehe] (Bot.): zeitlich getrennte Reife von Staubblättern u. Stempeln, wodurch bei Zwitterblüten die Selbstbestäubung verhindert wird. Dichoreus [dico're:us], der; -. ...gen [lat. dichoreus < griech. dichöreios] (Metrik): doppelter Trochäus. dichotom [di<jo'to;m] <Adj.; o. Steig.) [griech. dichötomos = zweigeteilt]: 1. (Biol.) gegabelt (von Pflanzensprossen). 2. (Philos., Sprachw.) in Begriffspaare zweiteilig gegliedert; Dichotomie [di^oto'mi:], die; -, ...ien [...i:an; griech. dicho- tomia = Zweiteilung]: 1. (Biol.) Zweiteilung des Pflanzen- sprosses (die Hauptachse gabelt sich in zwei gleichstarke Nebenachsen). 2. (Philos., Sprachw.) Zweiteilung; die zweigliedrige Einteilung in Begriffspaare (z. B. diachron-syn- chron); <Abl.:)dichotomisch [di^o'tomiJl <Adj.; o. Steig.): svw. tdichotom: „Arbeiter erleben die Gesellschaft d." Also nicht: unsere Gesellschaft ist geteilt in oben und unten, sondern Arbeiter erleben sie so (Bottroper Protokolle 9). Dichroismus [dikro'ismus], der; - [zu griech. dichroos = zweifarbig] (Physik): Eigenschaft vieler Kristalle. Licht nach zwei Richtungen in Farben zu zerlegen; <Abl.:> dichroitisch [...o'i.tij] <Adj.; o. Steig.): in verschiedener Richtung zwei verschiedene Farben zeigend; Dkhramasie [dikroma'zi:]. die; -, -n [...han; zu griech. dis = zweifach u. chröma = Farbe] (Med.): Farbenblindheit, bei der nur zwei der drei Grundfarben erkannt werden; Dichromat [dikro'ma.t], das; -s, -e [zu griech. dis = zweifach u. tChromat] (Chemie): Salz der Dichromsäure; dichromatisch [dikro'ma:tiJ] <Adj.; o. Steig.): zweifarbig; Dichromatopsie [dikromat> psi:], die;:, -n [...i:an; zu griech. dis = zweifach, chröma (Gen.: chrömatos) = Farbe u. öpsis = das Sehen]: svw. tDichromasie; Dkhromie [dikro'mi:], die; -. -n [...i:an; zu griech. dichrömos = zweifarbig] (Zool): verschiedene Färbung von Tieren der gleichen Art (meist in Abhängigkeif vom Geschlecht); Dichromsäure, die [zu griech. dis = zweifach u. TChromsäure] (Chemie): Chromsäure mit zwei Atomen Chrom im Molekül; Dichroskop [dikro'sko:p], das; -s, -e [zu T Dichroismus u. griech. skopein = betrachten, beschauen]: optische Vorrichtung zur Untersuchung doppelter Lichtbrechungen bei Kristallen; <Abl.:) didiroskopisdi <Adj.; o. Steig.): das Dichroskop betreffend, mit Hilfe des Dichroskops. dicht [dift] <Adj.; -er, -este) [unter mniederd. Einfluß < mhd. dihte]: l.a) zusammengedrängt, zusammenstehetul; ohne (größere) Zwischenräume: -es Haar; ein -esGestrüpp; -e Hecken; beim -esten Verkehr; die d. an d., d. bei d. (sehr dicht beieinander) stehenden Tulpen; ein d. bevölkertes Land; die Zuschauer waren d. gedrängt; d. behaart sein; Dichter wurde der Wald, rückte zusammen (Grass, Hundejahre 128); Ü ein -es (vollausgefülltes) Programm; eine -e(gestraffte, das Wesentliche betonende) Aufführung; einen nur teilweise -en (komprimierten, das Wesentliche betonenden) Film über ein mörderisches Unternehmen (MM 3. 2. 73, 20); b) (für den Blick) eine fast uniiurchdring- bareEin/ieit bildend; undurchdringlich: -er Nebel, -e Schwaden; das Schneegestöber wurde immer -er; die Nacht wurde d. und setzte unserer Tätigkeit ein Ende (Küpper, Simpli- cius 135); Ü -es Schweigen; c)fest abschließend, undurchlässig (Ggs.: undicht): ein -es Faß; das Dach, das Fenster, der Verschluß ist nicht mehr d.; meine Stiefel halten nicht mehrd.; Schotten d.! (seem. Kommando); Fugen, Ritzen d. machen; die Gardinen waren d. zugezogen; * nicht ganz d. sein (ugs. abwertend; nicht ganz bei Verstand sein): Erwachsene sind manchmal nicht mehr ganz d. (Hornschuh, Ich bin 14). 2. <besonders in Verbindung mit Präpositionen) a) ganz nafie, in unmittelbarer Nähe: d. neben der Kirche, d. überm Erdboden; die Polizei ist ihm d. auf den Fersen; Er gab Gas, wartete bis der nachkommende ... auch Gas gab und -er auffuhr (Zwerenz, Erde 12); b) zeitlich ganz nahe, unmittelbar: das Fest stand d. bevor. djcht-: Mmf <Adv.): im kleinstmöglichen (räumlichen) Abstand hintereinander: d. folgen; in der Wertung, in der Tabelle d. liegen; -bebaut <Adj.; dichter, am dichtesten bebaut; nur attr.); -behaart <Adj.; dichter, am dichtesten behaart; nur attr.); -belaubt <Adj.; dichter, am dichtesten belaubt; nur attr.); -besetzt <Adj.; dichter, am dichtesten besetzt; nur attr.); -besiedelt <Adj.; dichter, am dichtesten besiedelt; nur attr.); -bevölkert <Adj.; dichter, am dichtesten bevölkert; nur attr.); -bewachsen <Adj.; dichter, am dichtesten bewachsen; nur attr.); -gedrängt <Adj.; dichter, am dichtesten gedrängt; nur attr.); -halten <st. V.; hat) (ugs.): sich durch nichts verleiten lassen, über etw.. was verschwiegen werden, geheim bleiben soll, zu reden: er hat dichtgehalten; -machen <sw. V.; hat) (ugs.): l.a) schließen, nicht mehr für den Verkauf o.a. geöffnet haben, den Betrieb von etwas einstellen: der Fleischer macht seinen Laden heute schon um 13°°Uhr dicht; er hat das Lokal d. müssen; die Polizei hat ihm die Bude dichtgemacht; b) nicht mehr geöffnet sein, den Betrieb einstellen: wann machen die Geschäfte am Samstag dicht? 2. (Sport Jargon) die eigene Abwehr so verstärken, daß der Gegner sie nicht überwinden kann: hinten d.; -verschneit <Adj.; dichter, am dichtesten verschneit; nur attr.). Dichte ['distal, die; -, -n <PI. ungebr.): l.a) dichtes Nebeneinander (von gleichartigen Wesen od. Dingen auf einem Raum): die D. des Waldes; die D. des Verkehrs, der Bevölkerung; Ü die D. seiner Beweisführung (Gedrängtheit); ein Werk nicht nur von großer psychologischer D. (Komprimiertheit) und ungeheurer Eindringlichkeit (Hildeshei- mer, Legenden 19); b) (für den Blick) Undurchdringbarkeit: die D. des Nebels, der Finsternis. 2. (Physik) das Verhältnis der Masse eines Körpers zu dem von ihm eingenommenen Raum: die mittlere D. der Luft, des Wassers. 3. (Fot.) das Maß für die Schwärzung b.zw. Farbdichte einer fotografischen Schicht. 4. (Textilind.) die AnzaJtl der Fäden od. Maschen, die auf eine bestimmte Maßeinheit entfallen; <Zus. zu 2:) Djchtemesser, der: svw. TDensimeter. 'dichten ['diftn] <sw. V.; hat): a) dicht machen, abdichten: das Dach, ein Leck [mit etw.] d.; die Fugen sind schlecht gedichtet; im Verlaufe des Sommers konnten die bröckelnden Mauern gedichtet... werden (Kantorowicz, Tagebuch I, 288); b) als Mittel zum Abdichten geeignet sein: der Kitt dichtet gut. Richten l'diftn] <sw. V.; hat) [mhd. tihten. ahd. dihtön, tihtön = schriftlich abfassen, ersinnen < lat. dictäre = zum Nachschreiben vorsagen, vorsagend verfassen]: 1. ein sprachliches Kunstwerk (insbes. in Versform) verfassen, schaffen: ein Gedicht, ein Epos d.; er hat in Jamben gedichtet; Ü so dichte (scherzh.; schreibe) ich denn meine Artikelchen ... über den Stand des Krieges (K. Mann. Wendepunkt 405); 2. *das Dichten u. Trachten {das Denken u. Streben des Menschen; nach 1. Mose 6.5 u. 1. Mose 8.21): sein Dichten u. Trachten war nur auf Genuß gerichtet; Dichter l'di<;te]. der; -s, - [mhd. tihtaere]: Verfasser eines sprachlichen Kunstwerks: ein großer, bedeutender, deutscher D.; der D. des „Hamlet4*, von „Romeo und Julia"; wäre ich ein D., könnte ich vielleicht den Ausdruck seines Gesichtes beschreiben (Jens, Mann 78); „Sie sind der reinste D. (können sich ausdrücken wie ein Dichterr. hatte ... Georgette geantwortet (Dürrenmatt, Grieche 16); einen D. (das Werk eines Dichters) zitieren, gerne lesen. Djchter-: -akademie. die: Vereinigung von Schriftstellern zur Pflege der Sprache und Literatur; ^biographie, die: wissenschaftliche Darstellung vom Lebenshuf eines Dich- 527
Dichterin ters; -bund, der: svw. t -kreis; -fürst, der (veraltet): alle anderen überragender Dichter: Goethe, der D.; -gäbe, die <o. PI.) (geh.): dichterische Begabung: -komponist, der: jmd., der Dichter u. Komponist zugleich ist: E.T. A. Hoflf- mann war ein D.; -kränz, der: Lorheerkranz, mit dem Dichter geehrt wurden: -kreis, der: Verbindung gleichge- sinnter Dichter: -krönung, die (hist.): öffentliche Auszeichnung eines Dichters: -lesung, die: Veranstaltung, bei der ein Dichter aus seinen Werken vorliest: -roß, das <o. PI.) (bildungsspr.; selten): Pegasus: -rahm, der; -schule, die (veraltet): svw. t -kreis; -spräche, die: Sprache der Dichter: höchste Form der Sprachkunst: -werk, das: Werk. Schöpfung eines Dichters: -wort, das: Ausspruch eines Dichters. Dichterin ['diftonn], die; -. -nen: w. Form zu f Dichter; dichterisch ['di<;tdnj] <Adj.): in der Weise eines Dichters: poetisch: eine -e Prosa, Form; eine -e Begabung; Teilhard steht eine reiche, nicht selten -e Sprache zu Gebote (Natur. 22); einen Stoff d. gestalten; Dichterling [ di^tplinl. der; -s. -e (abwertend): schlechter, unbegabter Dichter. Versemacher; Dichtertum ['dicUHu:m]. das; -s: die Eigenart des dichterischen Seins: das D. Goethes. Dichtigkeit ['di^kajt], die; -: svw. T Dichte. Dichtkunst ['dujtkonstl, die; -: 1. a) das dichterische Schaffen: die D. der Klassik; b) die Fähigkeit, ein dichterisches Kunstwerk hervorzubringen: die D. ist nicht erlernbar. 2. die Dichtung. Poesie als Kunstgattung: D.. Malerei u. Musik. 'Dichtung ['di^tunl. die; -. -en: 1. <o. PI.) das Undurchlässigmachen, das Abdichten. 2. Schicht aus einem geeigneten Material, die zwischen zwei Teile eines Geräts o.a. zur Abdichtung gelegt wird: die D. ist kaputt: eine neue D. einfügen: die D. am Wasserhahn erneuern. Dichtung [-1. die; -. -en [spätmhd. tihtunge = Diktat. Gedicht): 1. sprachliches Kunstwerk: lyrische, epische, dramatische D.; daß das Leben keine heroische D. ist. mit Heldenrollen und dergleichen (Hesse. Steppenwolf 172); die -en Goethes; Ü was er da erzählt hat. ist reine D. (ugs.; ist frei erfunden, stimmt mit der Wirklichkeit nicht überein). 2. <o. PI.) svw. t Dichtkunst (2): die höfische D.; die D. des Mittelalters; (Zus. zu 1:) Djditungsform, die: literarische Gattung: Epos u. Roman sind verschiedene -en; Dichtungsgattung, die. Djditungs- ('Dichtung): -nusse, die; -matertal, das: als D. wird z. B. Filz, Kork. Gummi gebraucht; -mittel, das: Zusatzstoff, der Beton wasserundurchlässig macht: —ring« der: ringförmige Dichtung; -Scheibe, die: vgl. -ring. dick [dik] <Adj.) [mhd. diclke], ahd. dickij: 1. von beträchtlichem, mehr als normalem Umfang; massig (Ggs.: dünn 1): ein -er Baum; ein -es Kind; ein -es Buch; es regnete -e Tropfen; sie hat -e Beine; das Baby ist d. u. rund (ugs.); er ist d. u. fett (ugs.); du bist -er geworden; das Kleid macht dich zu d.; Ü (ugs.:) er fährt ein -es Auto (großes, teures Auto); das ist ein -er Fehler (schlimmer Fehler);ein -esGehalt. Honorar (hohesGehalt. Honorar); ein -er Auftrag (großer Auftrag); Trotz dieser Einschränkungmöchte ich Herrn Rosenbauer ein -es Lob (ein großes Lob) spenden (Hörzu 39. 1975, 39); *jmdn. d. machen (derb; schwängern): d. sein (derb; schwanger sein): sich [mit etw.J d. machen (sich brüsten, angeben). 2.a) <in Verbindung mit Maßangaben, nachgestellt) eine bestimmte Dicke aufweiset: die Bretter sollen 5 cm d. sein; die Salbe ist zwei Finger d. aufzutragen; b) einen beträchtlichen Querschnitt aufweisend; stark (Ggs.: dünn 1): eine -e Eisdecke, Staubschicht; ein -er Teppich; der StofT ist sehr d.; die Salbe d. auftragen; *mit jmdm. durch d. u. dünn gehen (jmdm. in allen Lebenslagen beistehen); d. auftragen (ugs. abwertend; übertreiben): Die Handlung war ungeschickt konstruiert, das Sentimentale d. aufgetragen (K. Mann. Wendepunkt 187); es nicht so d. haben (ugs.; nicht über viel Geld verfügen): seit... mein Vater die Tapeten bezahlen mußte, obwohl er es doch auch nicht so d. hat (Keun, Mädchen 28). 3. (ugs.) krank/iaft angeschwollen: eine -e Backe; sie hat einen ganz -en Knöchel; seine Mandeln sind d. [geschwollen]. 4. dickflüssig steif: eine viel zu -e Soße; -e (gestockte, saure) Milch; eine Erbsensuppe ..., die so d. war. daß der Schöpflöffel aufrecht darin stehen blieb (Remarque, Obelisk 43); den Saft d. einkochen. 5. dicht, umlruchdringlich: -e Rauchschwaden; ihr Haar ist sehr d. (ugs.; dicht gewachsen): die Pflanzen stehen zu d. (ugs. landsch.); Ü Sie kamen in den -sten Abendverkehr (ugs.; in den stärksten, dichtesten Verkehr; Chr. Wolf, Himmel 298). 6. <nicht adv.) (ugs.) vertraut, eng: eine -e Freundschaft; sie waren -e Freunde. 7. (intensivierend bei Adj. u. Verben) (ugs.) sehr: d. satt sein; Jmdm. etw. d. ankreiden. 8. *jmdn., etw. d. haben/kriegen (ugs.; jtnds.. einer Sache überdrüssig sein): vgl. dicke. djck-, Djck-: -balg, der (ugs. abwertend): dicker Mensch: Die Dickbälger schrappen die Profite (Marchwitza. Ku- miaks 112); -bauch, der (scherzh.): beleibter Mensch; -baucher [-bauxE] (ugs. scherzh.): svw. f-bauch; -bauchig <Adj>: stark gewölbt, gebaucht: eine -e Flasche; -bauchig <Adj.): mit einem dicken Bauch: -e Kinder; -bein, das [volksetym. an dick angelehnt, urspr. wohl mhd. diech = Schenkel u. dazu erläuterndes Bein] (landsch.): Bein von der Hüfte bis zum Knie. Oberschenkel; -blatt, das: Vertreter einer in Südafrika vorkommenden Gattung der Dickblattgewächse (beliebte Zierpflanze); -dann, der: der an den Dünndarm anschließende kürzere u. dickere Abschnitt des Darms: -fellig [-fcli^] <Adj.) (ugs. abwertend): gleichgültig, unempfindlich gegenüber Aufforderung. Mißbilligung o.a.: er ist ein sehr -er Mensch; sei doch bloß nicht so d.!. dazu: -felligkeit, die; -fleischig <AdJ.): dick / und viel Saft enthaltend/: -e Blätter; -flüssig <Adj.>: zäh-, schwerflüssig: ein -es öl. dazu: -flüssigkeit, die <o. PL); -fuß, der: 1. schnepfenähnlicher Vogel, Triel. 2. in Gruppen vorkommender, ungenießbarer Blätterpilz mit knolligem Stiel; -fußröhrling, der: ungenießbarer Röhrenpilz mit knolligem rotem Stiel; -füttern <sw. V.; hat) (ugs.): bis zum Dickwerdenfüttern: ein Tier, ein Baby d.; -gehen, das (Jägerspr.): das Trächtigsein von Hund u. Raubwild; -glas, das: nicht splitterndes Sicherheitsglas für Fahrzeugverglasung; -häuter [-toytel. der; -s, -: großes, plumpes Säugetier mit dicker, lederartiger Haut: zu den -n gehören Elefanten, Nashörner. Flußpferde und Tapire; Ü er ist ein D. (ihn kann nichts so leicht beeindrucken, seelisch aus dem Gleichgewicht bringen), dazu: -häutig <Adj.>: mit dicker Haut; -köpf, der (ugs.): a) eigensinniger, starrköpfiger Mensch; b) eigensinnige Haltung, starrköpfiges Wesen: einen D. haben, seinen D.aufsetzen^ro/2/g^//iA-köiiflg<Adj.;nichtadv.)(ugs.): starrköpfig, eigensinnig, dazu: -köpfigkeit, die; -leibig [-laibu;] <Adj.; nicht adv.): korpulent, von großem Leibes- unifang: ein -er Gastwirt; Ü ein -es Buch, dazu: -leibtgkeit, die; -lippig <Adj>: mit dicken Lippen: ein -er Mund; -milch, die: geronnene, saure Milch; -münze, die: ma. Münze aus dickerem Metall, aber geringerem Durchmesser als das normale Stück der betr. Münzsorte; -nischel, der (ostmd.): svw. t -köpf; -pfennig, der: svw. T -münze; -rübe, die (landsch.): svw. t Runkelrübe; -sack« der (salopp abwertend; landsch. auch scherzh.): dicker /kleiner/ Mensch; -schädel« der (ugs.): svw. t-kopf: er ist ein furchtbarer D.. dazu: -schädelig« -schädlig <AdJ.; nicht adv.): eigensinnig, starrköpfig; -schalig <Adj.; nicht adv.): mit dicker Schale: eine -e Apfelsine; -stein« der: Diamantschliff mit wenig Facetten: -Strunk, der (landsch.): Futterkohl; ^tuer [-tu:B], der: -s. - (landsch. salopp abwertend): Wichtigtuer; -tuend, die (landsch. salopp abwertend): Wichtigtuerei; -tuerisch <Adj.) (landsch. salopp abwertend): sich wichtigtun, prahlen; -tun« sich <unr. V.; hat) (ugs. abwertend): prahlen, großtun: Ich habe das Gefühl, hier will sich wer d.. der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat (Hacks. Stücke 331); -wandig <Adj.; nicht adv.): mit fester, dicker Wand: -e Gefäße; -wanst, der (salopp abwertend): dicker, fetter Mensch, dazu: -wanstig <Adj.; nicht adv.); -würz, -wurzel« die (landsch.): svw. f Runkelrübe; -zuckerbehand- hing« die (Fachspr.): das Konservieren von Früchten mit Hilfe von konzentrierten Zuckerlösungen. djcke <Adv.) [mhd. dicke = oft. häufig] (ugs.): reichlich, vollauf genug: d. genug haben; wir kommen mit den Vorräten d. aus (wir haben auf Grund der vorhandenen Menge reichlich genug): * Imdn., etw. d. haben (salopp; jmds., einer Sache überdrüssig sein): er hatte seine Arbeit d. 'Djcke, die; -. -n <PI. selten) [mhd. dicke, ahd. dick?]: 1. das Dicksein. Umfänglichkeit; die D. der Mauern; die D. eines Stammes; ein Mann von einer krankhaften D. (Beleibtheit. Korpulenz). 2. (in Verbindung mit Maßangaben) Querschnittliche Ausdehnung, meßbarer Abstand von einer Seite zur gegenüberliegenden: die Eisdecke hat eine D. von 50 cm; wir brauchen Stäbe mit einer D. von mindestens 16mm; Bretter von verschiedenen -n. 3. <o. PI.) Dickflüssigkeit: die D. der Soße. 528
Dielektrikum *Dicke, der u. die; -n, -n <Dekl. I Abgeordnete; [zu Idick (I)]: I. (ugs.)jmd., der dick, korpulent ist: der D. schnaufte beim Treppensteigen. 2. (meist o. Art.) Kosename meist für einen dicken Menschen: -r, komm mal her!; das ist unsere kleine D. JDjcke, das; -n [zu t dick (1)) <meist o. Art.) (fam.): Koseneone für ein dickes Kind, Mädchen, für eine dicke Frau: das ist unser -s. dicken [diknj (sw. V.) [zu tdick (DJ: a) dick-, zäfij'lüssig machen (hat): eine Soße mit Rahm d.; b) dick-, zä/iflüssig werden (hat/ist): Gelee aus Brombeeren dickt leicht; Djk- kenabnahme. die: das Abnehmen an Umjäng. an lDicke (1); Djckenzunahme, die: das Zunehmen an Umfang, an 1 Dicke (1); Dkrkerchen [dike^nj. das; -s. - [zu Tdick (1)] (fam. scherzh.): dicker kleiner/ Mensch: dickes Kind: das Baby ist ein richtiges D.; mein kleines D.!; djcketun, sich (unr. V.; hat) (ugs. abwertend): svw. t dicktun; Dickicht ['dikif t]a das; -[e]s, -e [zu Idick]: dichtes, undurclidringliches Gebüsch, Gestrüpp: Wald mit dichtem Unterholz: Noch heute ist dieser Wald ein ... völlig undurchdringliches D.. durch dessen ... Unterholz ... nicht Mensch noch Tier zu dringen vermag (Sieburg. Blick 33); sich im D. verbergen: die Rehe verschwanden im D.; Ü er fand sich nicht mehr zurecht in dem D. der Paragraphen; djcklkh (Adj.; nurattr. u. präd.): 1. zur Fülle neigend: etwas aufgedunsen: ein -es Kind; ein unauffälliger, bäuchiger Alter mit einem -en Gesicht (Johnson. Ansichten 53); er ist in letzter Zeit etwas d. geworden. 2. dickflüssig, angedickt: ein -er Saft; die Sauce ist d.; (Abi.:) Djcklichkeit, die; -; Djckte, die; -, -n [zu Tdick (1)] (Druckerspr.): die unterschiedliche Breite eines Druckbuchstabens im Schriftbild, z. B. m gegenüber i: Djckung, die; -, -en: dichter, geschlossener junger Waldbe- stand: die Tiere verschwanden in der D. Dictionnaire [diktsio'nE.ßJ, das (auch: der); -s, -s: svw. f Dik- tionär. Didaktik [di'daktik]. die: -. -en (Päd.): a) (o. PI.) Uhre vom Lehren u. Lernen: Unterrrichtslehre: D. der Mathematik, der Physik; b) Theorie der Bildungsinltalte; Methode des Unterrichtens: es gibt zur Zeit viele verschiedene -en; c) Abhamilung, Darstellung einer didaktischen Theorie: etw. in einer D. nachlesen; (Abi.:) Dktyktiker, der; -s. -: a) Fachvertreter der Unterrichtslehre: b)jmd.. der über didaktische Fälligkeiten verfiigt: er ist ein guter D.; didaktisch (Adj.)[griech.didaktikös](Päd.):a)(o. Steig.; nicht präd.) das Lehren u. Lernen, die Vermittlung von Lehrstoff betreffend: für Unterrichtszwecke geeignet: -e Theorien, Modelle; Der Vergleich ist ... ein wesentliches -es Mittel (Meyer, Unterrichtsvorbereitung 78): d. vorgehen; diese Methode ist d. falsch; b) belehrend, lehrhaft: -es Theater; eine -e Dichtung; -es Spielzeug (Spielzeug von pädagogischem Wert): diese Geschichte ist sehr d.; Didaktisierung [didakti- 'zi:ruo], die; -, -en (Päd.): die didaktische Aufbereitung eines Lehrstoffes: ein Versuch der D. des Lehrstoffs Gemeinschaftskunde; Didaskalien [didas'ka.lpn] (PI.) [griech. didaskalia, eigtl. = Lehre. Unterweisung]: 1. Regieanweisungen altgriechischer Dramatiker für die Aufführungen ihrer Werke. 2. in der Antike die urkundlichen Verzeichnisse der aufgeführten Dramen mit Angaben über Titel. Dichter, Schauspieler, Ort u. Zeit der Aufführung usw.: Didaxe [di- 'dakso], die; -. -n [griech. didaxis] (selten): svw. T Didaktik (a). dideWum [dhdldom]. dideUumdei [di:d|domdaj] (Interj.) [lautm. nach dem Klang des Dudelsacks od. der Drehorgel] (veraltend): lautmalerisches Füll- u. Begleitwort in Liedern u. Kinder reimen. Didotantiqua [di'do:|anti:kva], die; -: von den französischen Buclidruckern Francois Ambroise u. Firmin Didot geschaffene Druckschrift: Didotsystem. das; -s: von dem französischen Buchdrucker Francois Ambroise Didot wesentlich verbessertes typographisches Maßsystem. Didym [di'dy:m], das; -s [zu griech. didymos = doppelt: Zwilling (weil es zusammen mit dem Lanthan gefunden wurde)] (Chemie): eine seltene Erde (Gemisch aus Praseodym u. Neodym): (Zus.:) DWymmetall, das: svw. TDidym; Didymitis [dldy'mi:tis], die; -. ...itlden [...ymi'li:dn; zu griech. didymoi (PI.) = Hoden, eigtl. = die Doppelten] (Med.): Hodenentzündung. dktynamisch (Adj.; o. Steig.) [zu griech. dis = zweifach u. Tdynamisch] (Bot.): (von Zwitterblüten) zwei lange u. zwei kurze Staubblätter aufweisend. die: Tder. Dieb[di:p], der; -[eis. -e [mhd. diep. diup. ahd. diob. thiob]: jmd., der fremdes Eigentum heimlich entwendet: ein gemeiner. rafTinierter D.; -e waren am Werk; der D. war durchs Fenster eingestiegen; den D. schnappen, auf frischer Tat ertappen; haltet den D.!; er hat sich davongestohlen wie ein D. (ist heimlich, unbemerkt davongegangen): R die kleinen -e hängt man. die großen läßt man laufen; *wie ein D. in der Nacht (geh.; unbemerkt, überraschend, unvorhergesehen). Dieberei [di:bö'raj], die; -. -en (ugs. abwertend): fortwährendes Stehlen: der Angeklagte hat sich auch kleine -en zuschulden kommen lassen. dkbes-, Diebes- (vgl. auch: Diebs-): -bände, die (abwertend); -beute, die: ^fahrt. die: Fahrt. Unternehmung, bei der man auf Diebstahl ausgeht: -falle, die: Vorkehrung zur Überfütirung eines Diebes: -gut, das: svw. ^beute; -haken» der: Drahthaken zum öffnen von Schlössern: Dietrich: -handwerk, das (o. PI.) (iron.); -höhle, die: svw. T -nest; -nest.das: Versteck von Dieben: -paar, das; -pack, das: svw. f Diebsgesindel; -sicher (Adj.): sicher vor Dieben: -spräche, die: Geheimsprache der Diebe. Gaunersprache. Rotwelsch: -tour.die: svw. T-fahrt; -Werkzeug, das; -zug, der: Unternehmung, bei der man auf Diebstahl ausgeht. Diebin [di:bin], die; -. -nen: w. Form zu TDieb; dkbisch (Adj.) [mhd. dienlich]: 1. (nur attr.) (veraltend): zum Diebstahlneigend, auf Diebstald ausgehend: -es Volk, Gesindel; Zum Glück beginnen ... die meisten Menschen bereits im zarten Alter ... ihre -en ... Instikte zu verbergen (Habe. Namen 303). 2. heimliches Frohlocken verratend, nur ver- stolilen seine Belustigung zeigend: er hatte ein -es Vergnügen daran, andere irrezuführen; er hat sich d. (sehr, mit heimlicher Schadenfreude) gefreut, als die anderen auch einmal zu spät kamen. Diebs- (noch in bestimmten Zus. für: Diebes-): -daumeru der (Volksk.): als Glücksbringer aufbewahrter Daumen eines hingerichteten Diebes: -geliebter, das (salopp abwertend): svw. T ^gesindel; -gesindel, das (salopp abwertend): Gesellschaft, Gruppe von Dieben: -volk. das: svw. T^gesindel; -zunft, die: svw. T -gesindel. Djcbspning,der; -[e]s. ...sprünge [zu TDieb] (Turnen): Über- sprung, bei dem man aus dem Anlauf mit einem Bein abspringt, im Sprung die Beine schließt u. nach vorn streckt u. sich erst mit den Händen abstützt, nachdem die Beine über das Gerät hinübergelangt sind. Diebstahl Cdi:p-Jta:l], der; -[e]s. ...stähle [mhd. diupstäle. diepstäl. aus: diube, ahd. diub(i)a = Diebstahl u. -stäke), ahd. stäla = das Stehlen, nhd. zu TDieb gezogen]: heimliches Entwenden fremden Eigentums: Stehlen: einfacher, schwerer, fortgesetzter D.; geistiger D. (unerlaubte über- nafime fremden Gedankenguts, Plagiat): einen D. begehen, verüben, entdecken; man wollte mir D. von Werkseigentum anhängen (v.d. Grün, Glatteis 120); jmdn. wegen -s verurteilen; Ü Das ( = dir einen Hungerlohn zu schuften) ist D. an unserer Gesundheit, an unserer Intelligenz (Sebastian. Krankenhaus 49); (Zus.:) Dkbstahlsverdacht, der; Dkbstahlversicherung, die: Versicherung gegen Diebstahl. Dieder [di'le.dß]. das; -s. - [zu griech. dis = zwei(fach) u. hedra = Fläche. Basis] (Geom.): zweiflächiges regelmäßiges Vieleck, bei dem die Ober- u. Unterseite unterschieden werden. Diegese [die'ge:za], die; -. -n [griech. diegesis] (veraltet): weitläufige Erzählung, Ausführung, Erörterung: diegetisdi [...'ge:tij] (Adj.) [griech. diegetikös] (veraltet): erzählend, erörternd. diejenige: T derjenige. Diele ['di:b|. die; -. -n [mhd. dil[le]. ahd. dilla = Brett. Bretterwand, -boden in Schiffen u. Häusern]: 1. langes, schmales FufJbodenbrett: rohe, gestrichene -n; die -n knarren, sind ausgetreten; Zwei Frauen ... gössen Ströme von Wasser über die morschen -n im Erdgeschoß (Kuby, Sieg 395). 2. hinter der Wohnungstür gelegener Vorraum, geräumiger Flur, in dem sich meist die Garderobe befindet: in der D. stehenbleiben. 3. im niederdeutschen Bauern- und Bürgerhaus Hauptraum: in... einem alten Kaufmannshause mit hallender D. und weißlackierter Galerie (Th. Mann. Tod 79). 4. (veraltend) kurz für TTanzdiele. Dielektrikum [die'Iektrikom], das; -s. ...ka [zu griech. diä = zwischen, auseinander u. T elektrisch] (Physik, Elektrot.): luftleerer Raum <xf. isolierende Substanz, in der ein elektro- 34 GDW 529
dielektrisch magnetisches Feld ohne Ladungszufidxr erhalten bleibt: Das nach diesen Bedingungen hergestellte LeuchtstofTpulver ... muß in ein durchsichtiges D. eingebettet werden (Elektronik 1971. 405); dielektrisch <Adj.; o. Steig.) (Physik, Elektrot.): (von bestimmten Stoffen) elektrisch nicht leitend; Dielektrizitätskonstante, die (Physik. Elektrot.): Wert, der die elektrischen Eigenschaften eines Stoffes kennzeichnet. dielen l'di:In) <sw. V.; hat) [mhd. dillen. ahd. dillön] (Bauw.): den Fußboden eines Raumes mit Dielen belegen: der Boden, der Raum muß neu gedielt werden; <Abl.:) Djfihing, die; -, -en (Bauw.): 1. das Dielen. 2. Bretterbelag des Fußbodens. Dklen-: -boden, der; -brett, das; -fenster, das; -fiißboden, der; -holz, das; -köpf, der (Kunstwiss.): plattenförmige Verzierung an der Unterseite des Kranzgesimses einer dorischen Säulenordnung; ^lampe, die; ^ritze, die; -treppe, die (Bauw.): Treppe innerhalb eines Raumes. Dieme ['di:ma], die; -. -n. Diemen ['di:man], der; -s. - [aus dem Niederd. < frz. dime = der Zehnte < lat. declma] (nordd.): im Freien geschichteter größerer Haufen Stroh. Heu. Torf Dien [di'e:n], das; -s. -e <meist PI.) [zu griech. dis = zweifach)] (Chemie): ungesättigter Kohlenwasserstoff der 2 Doppelbindungen im Molekül enthält. dienen ['di:nanl <sw. V.; hat) /vgl. gedient/ [mhd. dienen, ahd. dionönj: l.a) in abhängiger Stellung gegen Lohn. Gehalt bestimmte Pflichten erfüllen, bestimmte Arbeiten verrichten, bei jmdm. Dienst tun. in jmds. Dienst stehen: dem Staat loyal d.; er hatte dem König treu gedient; sie hatte in Herrschaftshäusern [als Dienstmädchen] gedient (gearbeitet); R niemand kann zwei Herren d.; b) Militärdienst tun: er hatte acht Jahre [bei der Bundeswehr, im Heer] gedienl (war acht Jahre Soldat); als Artillerist, bei den Pionieren d.; hast du schon gedient?; er brauchte nicht zu d. 2. a) (geh.) sich einer Sache od. Person freiwillig unterordnen u. für sie wirken, für jmdn..für etwas eintreten: der Gerechtigkeit, dem Fortschritt d.; er dient mit seiner Arbeit einer großen Sache; er hatte noch die Kunst, der er diente; b) nützlich, vorteilliaft. dienlich sein: etw. dient der Sicherheit; die Sammlung dient einem guten Zweck. 3. jmdm. behilflich sein, helfen: mit dieser Auskunft ist mir wenig gedient; womit kann ich d.?; es tut mir leid, daß ich Ihnen in dieser Angelegenheit nicht d. kann; mit 50 Mark wäre mir schon gedient. 4. gebraucht, betmtzt. verwendet werden; einen bestimmten Zweck haben od. erfüllen: das alte Schloß dient jetzt als Museum; etw. dient als Ersatz, Notlösung, Vorwand; etw. dient [jmdm.] als/zur Nahrung. Unterkunft; er hat den Kameraden immer als Prügelknabe gedient; das möge dir zur Warnung d.; Diener [di:m?], der; -s. - [mhd. dienare]: a) jmd., der bei einer Privatperson gegen Lohn Dienst tut; Hausangestellter. Domestik: der Beruf eines herrschaftlichen -s (Jahnn, Geschichten 160); bei... Empfängen entzünden die livrierten D. alle Kandelaber (St. Zweig, Fouche 178); Ü Erfahrene junge Herrin (verhüll.; Sadistin) ruft den D. (verhüll.; maso- chistisch veranlagten Mann) ins Domino-Studio (Abendpost Nachtausgabe 11.10.74,13); * einen D. machen (fam.; von Kindern: bei der Begrüßung eine Verbeugung machen): Vater zog seinen Hut, und ich machte auch einen D. (Schnurre, Bart 84); Ein artiger junger Mann macht beim Abschied höfliche D. (Noack, Prozesse 243); stummer D. (Serviertisch); b) (geh.) jmd.. der in einem Gemeinwesen bestimmte Pflichten erfüllt, ein öffentliches Amt bekleidet: ein D. der Kirche, des Staats; Durch die feste Bindung ... an den Begriff der Pflicht hat er ... die Herrscher ... zu den ..ersten -n" ihres Staates gemacht (Fraenkel, Staat 19); K der von geheimnisvollen -n des Gesetzes am Ende erwürgt wird (Koeppen, Rußland 43); c) (geh.) jmd.. der sich einer Person. Sache freiwillig unterordnet u. für sie wirkt; Förderer. Helfer: ein D. der Wissenschaft, der Kunst; Dienerin ['dLnannl, die; -, -nen: w. Form zu f Diener (a, c): Sie stieß die Namen von Dienern und -nen aus (Jahnn. Geschichten 29); dienern [di:nen] <sw. V.; hat) (abwertend): sich beflissen verbeugen, wiederholt Verbeugungen machen der Empfangschef dienerte beflissen vor den Gästen; Ü er dienert beständig vor seinen Vorgesetzten (verhält sich devot, unterwürfig, kriecherisch); Dienerschaft, die; -: Gesamtheit der Diener; alle Dienstboten • eines Hauses ; dienlich <Adj> in der Verbindung jmdm., einer Sache d. sein (jmdm.. einer Sache förderlich, zuträglich. nützlich sein): sein Verhalten war der Sache wenig d.; Er erreichte.... daß ich mehr trank, als mir d. war (Fallada, Herr 103); kann ich Ihnen mit etwas d. sein? (veraltend; kamt ich Ihnen mit etwas helfen?)'. <auch attr.:> der Angelegenheit wenig -e Angaben; <Abl.:> Dj&ilichkeit, die; -; Dienst [di:nst]. der; -[e]s. -e [mhd. dien(e)st, ahd. dionöst]: l.a) <o. Pl.> berufliche Arbeit. Tätigkeit. Erfüllung von beruflichen, Pflichten: ein harter, schwerer, eintöniger, langweiliger D.; die Nachtschwester hat einen anstrengenden D.; Es waren herrliche Zeiten ... Reichlich zu essen, gut zu trinken, angenehmer D. (Remarque, Obelisk 280); sein D. beginnt sehr früh; um 800 Uhr seinen D. antreten; seinen D. vernachlässigen, gewissenhaft versehen; er hat heute lange D. (muß lange arbeiten); D. machen, tun (arbeiten); welche Apotheke hat heute D. (ist heute geöffnet)?; die Postbeamten machten D. nach Vorschrift, um ihren Lohnforderungen Nachdruck zu verleihen (arbeiteten peinlich genau nach den Dienstvorschriften u. verursachten so beabsichtigte Verzögerungen); außer Dienst, außerhalb des -es (inder Freizeit); nicht im D. sein (dienstfrei haben); im D. ergraut sein; der Unteroffizier vom D. (der diensthabende Unteroffizier); er ist der Chef vom D. (der für den organisatorischen Ablauf verantwortliche Mann in einer ZeitungsredaktionJ); zum D. gehen; zu spät zum D. kommen; R D. ist D. und Schnaps ist Schnaps (Arbeit u. Privatvergnügen muß man auseinanderhalten); b) <PI. selten) Arbeitsverhältnis. Stellung. Amt: seinen D. antreten; den D. quittieren (seine Stellung aufgeben, sein Amt niederlegen); ,,Ich sage meinen D. auP\ rief Mandia- ro, „ich bin nicht mehr dein Stiefelputzer (Reinig, Schiffe 19); jmdn. aus dem D.. aus seinen -en entlassen; in jmds. -e treten, jmdn. in Dienst nehmen; in jmds. Dienst[en] sein/stehen (veraltend; ./wr.//w/rt., bei jmdm. arbeiten)'. * außer D. Um Ruhestand. Abk.: a.D.): er ist Major a.D.; im D. von etw.« im D. einer guten Sache stehen; sich in den D. von etw.« in den D. einer guten Sache stellen (etw. Bestimmtes fördern; sich für etw. Gutes einsetzen); etw. in D. stellen (in Betrieb nehmen): der Luxusdampfer wurde erst vor zwei Jahren in D. gestellt; c) <o. Pl.> Tätigkeitsbereich (in einem öffentlichen Amt): er ist im mittleren, gehobenen D. tätig; er wurde in den diplomatischen, auswärtigen D. übernommen; *der öffentliche D. (1. Gesamtheit der Tätigkeiten im öffentlichen Bereich auf der Ebene von Bund. Ländern u. Gemeinden. 2. Gesamtheit der im öffentlichen Bereich Beschäftigten). 2. Gruppe von Personen, die bestimmte Aufgaben zu versehen haben, dafür bereitstehen: der technische D.; für die Übermittlung der Nachrichten arbeiten verschiedene -e. 3. Hilfeleistung;. Beistand: ein selbstloser D.; jmdm. seinen D.. seine -e anbieten; kannst du mir einen D. tun (mir helfen)? der Oberleutnant griff nicht auf Stefans -e zurück (Kuby, Sieg 128); *[das ist] D. am Kunden (ugs.. oft scherzh.; eine unentgeltliche Dienstleistung eines Geschäftsmanns; zusätzliche Leistung, die jmd.. bes. der Geschäftsmann, dem Kunden erbringt, ohne daß dieser einen Anspruch darauf hätte): seinen D./seine -e tun (für den Zweck, für den es gebraucht wird, taugen, zu brauchen sein): ein Waschtrog .... er tut ... wohl seinen D. Tür die Not (Wagger 1, Brot 107); jmdm. gute -e tun (jmdm. sehr nützlich sein): der warme Pullover hat mir gestern gute -e getan; jmdm. mit etw. einen schlechten D. erweisen (jmdm. trotz bester Absicht mit etw. schaden); zu jmds. -en, jmdm. zu -en sein/stehen (jmdm. seine Hilfe atibieten, sich jmdm. zur Verfügung stellen): immer stand Pablo mir mit besonderem Eifer zu -en (Hesse, Steppenwolf 164); jmdm. den D. versagen (schwach werden, versagen); die Beine versagten ihm plötzlich den D. 5. (Kunstwiss.) überwiegend in der gotischen Baukunst verwendetes dünnes Säulchen, auch Halb-. Viertel- od. Dreiviertelsäulchen mit Kapitell, das die Rippen od. Gurte des Kreuzgewölbes bzw. die Profile der Arkadenbogen trägt. dienst-, Dienst-: -ablauf, der: Abfolge der während des Dienstes atifalletiden Arbeiten o.a.; -ablösung, die: a) Wechsel der einen Dienst versehenden Personen; b) Mannschaft, die eine andere im Dienst ablöst; -abteil, das: Eisenbahnabteil, das für das Zugpersonal bestimmt ist; -adel, der (hist.): Gruppe des tAdels da), die ihre soziale Stellung einem Dienstverhältnis zum König o. ä. verdatikte. z. B. die Ministerialen; ^alter, das: die im Beamten- od. Soldatendienst abgeleisteten Jahre; -älteste, der u. die <Dekl. f Abgeordnete): jmd.. der von mehreren bei gleicher Dienststellung das höch- 530
dienst-, Dienst- ste Dienstalter hat: ^angelegenheit, die; -antritt, der: das Antreten eines Dienstes. Amtes: das Datum seines -s ist der 1. Juni 1970; -anweisung, die: Vorschriften für bestimmte dienstliche Obliegenheiten: -anzug,der: svw. t-kleidung; -auffassung, die <o. PL): die persönliche Einstellung zu den dienstlichen Pflichten: -aufsieht, die <o. PL): die Überwachung der Tätigkeit von Bediensteten durch eine übergeordnete Person od. Behörde, dazu: -aufsichtsbeschwenle, die: formlose Beschwerde bei der übergeordneten Behörde gegen einen Verwaltungsakt: -auftrag.der: dienstlicher Auftrag: -aufwandsentschädigung, die: Betrag zum Ausgleich bes. finanzieller Belastungen bei Ausübung des Dienstes: -ausgäbe, die (Milit.): Bekanntgabe des Dienstplans für den nächsten Tag: ^ausweis, der: Ausweis, mit dem die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Dienststelle nachgewiesen werden kann u. der datier zu etw. (z.B. zum Betreten des Dienstgebäudes) berechtigt: -auszeidinung, die: Ehrum für besondere Verdienste od. viele Dienstjaixre: -auto, das: svw. f -wagen; -befehl, der: verpflichtende dienstliche Anweisung: -beflissen <Adj.>: sehr beflissen, bemüht, einem anderen gefällig zu sein, ihm Dienste (3) zu leisten, über i- eifrig. dazu: -beflissenheit, die; -beginn, der: D. ist acht Uhr morgens; -behörtle, die: die für einen Dienstbereich zuständige, übergeordnete Behörde: -bekleidung. die: svw. f-kleidung; -bereich, der: Zuständigkeitsbereich des Inhabers einer bestimmten Dienststellung: -bereit <Adj.>: 1. (veraltend) a) <o. Steig.: nicht adv.) dietistwillig: b) gefällig, hilfsbereit: -e Nachbarn; er ist sehr d. 2. <o. Steig.; nicht adv.) außerluilb der gewöhnlichen Arbeits- od. Öffnungszeit für dringende Bedarfsfälle bereit: die Apotheke ist auch am Sonntag d.. dazu: -bereitschaft, die; -beschädi- gung, die: gesundheitliche Schädigung, die sich jmd. in Ausübung seines Dienstes zugezogen hat: -besprechung, die: Arbeitsbesprechung in einer Dienststelle: -betrieb, der: Organisation u. Ablauf des Dienstes: -bezeichnung, die: Benennung einer Person auf Grund ihrer bestimmten Tätigkeit im Dienst: seine D. ist Hilfsassistent; -bezöge, die <P1): das Gelialt eines Beamten: die D. der Hochschullehrer wurden erhöht; -bolzen, der (salopp abwertend, veraltend): Dienstmädchen: das ist ein Lokal, in dem D. verkehren; ^bote, der (veraltend): Hausangestellte rt; sie haben ein großes Haus u. mehrere -n. dazu: -boteneingang, der (veraltend, sonst iron.): Nebeneingang eines Herrschafts hauses od. eines Hotels, den die Dienstboten benutzen müssen: -botenklatsdi, der; -botennatur, die (abwertend): -boten- zinmer.das (veraltend); -buch, das: Buch, in dem besondere Vorkommnisse wäfirend des Dienstes eingetragen werden: -eid, der: Eid. der beim Antreten eines Dienstes geleistet wird und der zu treuer Pflichterfüllung und zur Wahrung des Gesetzes verpflichtet: * einen auf den D. nehmen (ugs. scherzh.; [von Beamten) im Dienst ein Glas Schnaps. Alkohol zu sich nehmen: paradoxe Anspielung auf das dienstliche Alkohol verbot, das durch Alkoholgenuß bekräftigt werden soll); -eifer.der: Beflissenheit, Über eifrigkeit: Streben, anderen gefällig zu sein, dazu: -eifrig <Adj.): ein -er Kellner; d. herbeieilen; -Enthebung, die: das vorläufige Verbot jeder Amtshandlung bei Einleitung eines Dienststrafverfahrens: -entftassung, die: die Entlassung eines Beamten aus dem Dienst: -fähig <Adj.>: svw. t ^tauglich, dazu: -fShigkeit, die <o. PI.); -fahrt, die: svw. t^reise; -fertig <Adj.) (selten): a) gern zu einer Dienstleistung. Gefälligkeit bereit: diensteifrig: b) gerüstet, fertig zum Diensteinsatz. zu a: -fertigkeit, die; -flagge, die: amtliche Flagge einer Behörde: -flucht, die <o. PI.) (Rechtsspr.): ein der Fahnenflucht entsprechender strafbarer Tatbestand im Bereich des zivilen Ersatzdienstes: -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Zeit; d. sein, haben; sich d. nehmen: -gang, der: das Zurücklegen einer Wegstrecke aus dienstlichem Anlaß od. in Ausübung des regelmäßigen Dienstes: -gebäude, das; -geber, der (bes. österr.): Arbeitgeber: die Geld- und Sachbezüge .... die er ... vom D. oder von einem Dritten erhält (Vorarlberger Nachr. 23.11.68. 14); -gebrauch, der <o. PL): Gebrauch, Verwendung im Dienstbereich: -geheimnis. das: a) dienstliche Angelegen/ieit. über die Schweigepflicht besteht: b) <o. PI.) Schweigepflicht über dienstliche Angelegenheiten: das D. verletzen; -geschäfte, die <PI.>: dienstliche, nicht private Aufgaben: D. führten ihn oft ins Ausland; -gesinnung, die: die positive innere Einstellung zum Dienst: D. ist für den Beamten primäre Lebensforderung (Fraenkel, Staat 39); -gespräch, das: a) über eine dienstliche Angelegenheit geführtes Gespräch: b) im Dienst u. aus dienstlichem Anlaß geführtes u. daher für den Anrufer gebührenfreies Telefongespräch: -grad,der: a) militärische Rangstufe: er hat den D. eines Unteroffiziers; b) Person, die einen Unteroffiziersdienstgrad hat: diese Arbeit muß von einem D. beaufsichtigt werden, zu a: -gradabzeichen, das: Abzeichen auf der Uniform zur Kennzeichnung des Dienstgrades ihres Trägers: -habend <Adj.; o. Steig., nur attr.): zu einer bestimmten Zeit den Dienst versehend, zum Dienst eingeteilt: der -e Beamte, Unteroffizier, Arzt; <subst.:) -habende, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete): der D. nahm die Meldung entgegen; -handhing, die: auf Grund dienstlicher Verpflichtung. Anweisung vorgenommene Handlung: -herr.der: a) die vorgesetzte Dienstbehörde: b) der Arbeitgeber: sein D. war ein bekannter Großkaufmann; -hund, der: Hund, der für den Wach- utid Suchdienst abgerichtet ist: ^Jahr, das <meist PI.): im Dienst verbrachte Zeit: er hat bereits 10 -e hinter sich; -Jubiläum, das: Feier zur Wiederkehr des Dienstantrittstages nach einer bestimmten Anza/il von Dienstjahren: -kleidung, die: Kleidung, die für den Dienst vorgeschrieben ist: die Polizei bekommt eine neue D.; -laufbahn, die: die D. eines Beamten, eines Soldaten; -leistung, die: a) Dienst, den man freiwillig leistet (xi. zu dem man verpflichtet ist: eine kleine D.; b) <meist PI.) (Wirtsch.) Leistungen. Arbeiten in der Wirtschaft, die nicht der Produktion von Gütern dienen: zu den -en gehören u.a. Gaststättenwesen, Friseurgewerbe u. Krankenpflege, zu b: -leistungsbetrieb, der (Wirtsch.): Betrieb. Unternehmen, das Dienstleistungen erbringt, -leistungsbilanz, die (Wirtsch.): Gegenüberstellung der Werte von Dienstleistungsimport u. -export (z.B. Fremdenverkehr) für einen bestitmnten Zeitraum: -leistungseinrichtung, die: Kindergärten gehören zu den -en; -leistungsgeschäft, das (Bankw.): kapital- u. vermögensunabhängige Geschäfte eines Kreditinstituts, die auf Grund von Kundenaufträgen abgewik- kelt werden, -leistungsgesellschaft, die (Soziol.): heutige Gesellschaft, in der die Dienstleistungsbetriebe, -unternehmen zentrale Bedeutung haben, -leistungsgewerbe, das. -lei- stungskombinat, das (DDR): Großbetrieb, der verschiedene Arten von Dienstleistungen ausführt: Die Annahmestellen der-e... haben großen Kummermit ihrem Vertragspartner, dem Mühlhäuser „Waschbär44 (Volk 4. 7.64,4), -leistungs- sektor, der: Sektor der Wirtschaft, der Dienstleistungen erbringt. -leistungsverkehr,der<o. PI.): Teil der Außenwirtschaft, der Dienstleistungen betrifft: -mädchen, das (veraltend): Hausangestellte. Hausgehilfin: Damals ... hatte der ledige Chauffeur Wilhelm Groth zu dem ledigen D. Hilde Jensen gesagt ... (Kant, Impressum 87); Zum Glück ist eine Flasche im Zimmer, so daß ich kein D. zu rufen brauche (Frisch. Gantenbein 320); Bisher hatte er es mit seinen D. getrieben (Jaeger. Freudenhaus 172): -magd, die [mhd. dienestmagetj (veraltet): Mädchen od. Frau, die im Haus die groben Arbeiten verrichtet: -mann, der: 1. <P1.: ...mannen) [mhd. dienestman, ahd. dionöstman = Diener] (hist.) Höriger. Lehnsmann. 2. <P1. ...männer (österr. nur sol u. ...leute) (veraltend) Gepäckträger (1); -marke, die: 1. (Postw.) Briefmarke, die von der Post ohne Bezahlung od. gegen Verrechnung an Behörden zur Freimachung der Dienstpost ausgegeben wird. 2. Ausweisplakette der Kriminalbeamten u. der Polizeibeamten in Zivil: -mutze, die: die im Dienst getragene zum Dienstanzug gehörende, Mütze: -nehmer, der (österr.): Arbeitnehmer: Zunächst soll die wöchentliche Arbeitszeit für alle D. ... verkürzt werden (Vorarlberger Nachr. 6.11.68); -nehmerin, die (österr.): w. Form zu t ^nehmen -Obliegenheiten, die <P1.): dienstliche Aufgaben. Pflichten: -Ordnung, die: Gesamtheit der Rechte u. Pflichten der Angestellten von Sozialversicherungsträgern: -personal, das: das untergeordnete Dienste verrichtende Personal (z.B. in einem Haushalt od. Hotel): -pferd, das: bei der Erfüllung bestimmter dienstlicher Aufgaben z. B. bei der Polizei - gebrauchtes Pferd: -pflicht, die: a) Verpflichtung des Staatsbürgers zu bestimmten Diensten. Leistungen für die Gemeinschaft: die Wehrpflicht gehört zu den -en des Staatsbürgers; b) die aus dem jeweiligen Dienstverhältnis entstehenden Pflichten, zu a) -pflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -pistole, die: Jetzt kann ich ihm meinen Ausweis und meine D.... zum Pfand anbieten (Johnson, Mutmaßungen 135); -plan, der: Plan, der den zeitlichen Ablauf des Dienstes regelt: -post, die: den Dienst betreffende Post: -Pragmatik, die (österr.) <o. PL): generei- 34- 531
Dienstag le% Norm für das Öffentlich-rechtliche Dienstverhältnis in Österreich; -rang, der: svw. Ngrad: Der Uniformierte ... stand im D. eines Obersten (Cotton, Silver-Jet 119); -räum, der: svw. I -zimmer; -recht, das <o. Pl.>: das Recht der Beamten u. Angestellten im öffentlichen Dienst, dazu: -rechtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>: eine -e Sicherung gegen willkürliche Entlassung; -reglement, das (veraltet): svw. T-Vorschrift; -reise, die: Reise in einer dienstlichen Angelegenheit; -sache, die: a) amtliche Angelegen/ieit; b) amtliches Schreiben; -Schluß, der <o. PL): Ende der täglichen Dienstzeit; -schreiben, das: Schreiben dienstlichen Inhalts; -Siegel, das: dienstliches Siegel. Amtssiegel zur Beglaubigung von Schriftstücken; -spritze, die (veraltend abwertend): weibliche Hausangestellte; -stelle, die: Amt. Dienstbehörde; sich an die zuständige, oberste D. wenden; sich bei der zuständigen D. melden, dazu: -Stellenleiter, der; -Stellung, die: Tätigkeitsbereich, dienstliche Funktion; seine D. verlangt von ihm ein großes Maß an Verantwortung; -Stempel, der: Stempel einer Behörde: die Kuverts müssen frankiert und mit D. versehen werden; -strafe, die: svw. t Disziplinarstrafe, dazu: -strafrecht, das <o. PI.): svw. tDisziplinarrecht; -stunde, die <meist PI.): 1. Zeit von einer Stunde . die man im Dienst verbringt; Dienstzeit; während der -n darf nicht geraucht werden. 2. Zeit, in der eine Behörde, eine Dienststelle o. ä. für den Publikumsverkehr geöffnet ist: -n von 8-12 Uhr vormittags; -tatig- keit, die; -tauglich <Adj.) (bes. Milit.): auf Grund hinreichender allgemeiner, vor allem körperlicher Gesundlieif zum Wehr)dienst tauglich, dazu: -tauslichkeit, die; -telefon, das: Telefon für den Dienstgebrauch; -tuend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): svw. T-habend: der -e Arzt, Offizier, Beamte; <subst.:) -tuende, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete); -Übergabe, die: Übergabe des Dienstes an einen anderen bei Schichtwechsel ixl. beim Ausscheiden aus einem Amt; -unfähig <Adj. >: (von Beamten u. Soldaten) aus gesundheitlichen Gründen nicht fähig, seinen Dienst zu versehen, dazu: Minfähigkeit, die; -Unfall, der: Unfall im Dienst; -untauglich <Adj.): svw. f-unfähig, dazu: -untauglichkeit, die; -vergehen, das: (von Beamten. Richternu. Soldaten) schuldhafte Verletzung der dienstlichen Pflichten; -Verhältnis, das: Rechtsverhältnis zwischen Angestellten des öffentlichen Dienstes! od. Beamten u. ihrer dienstgebenden Behörde; -verkehr, der: dienstlicher Verkehr innerhalb einer Behörde; -verpflichten <sw. V.; hat; im allg. nur im Inf. u. 2. Part.): im Falle des Notstands zu bestimmten Dienstleistungen, vor allem zum Wehrdietxst heranziehen, verpflichten: er war im Krieg in der Rüstungsindustrie dienstverpflichtet, dazu: -Verpflichtung, die: -vertrag, der: Vertrag, durch den sich ein Partner zur Leistung der Arbeit, der andere zur Zahlung des vereinbarten Entgelts verpflichtet; Arbeitsvertrag; -Verweigerung, die; -Vorschrift, die: Vorschrift für Beamte u. Soldaten, die die ordnungsgemäße Durchfülirung des Dienstes regelt; -wagen, der: Personenwagen, der jmdnt. für Dienstfahrten zur Verfügung steht; -weg, der: für die Abwicklung behördlicher Angelegenheiten vorgeschriebener Weg; Amtsweg. Instanzenweg: das Gutachten geht den normalen D.; -widrig <Adj.): gegen die Dienstvorschrift verstoßend, dazu: -Widrigkeit,die: -willig<Adj.): \.ü)gern u. eifrig den Dienst versehend; b) bereit, den Wehrdienst zu leisten. 2. hilfsbereit, gefällig, dazu: -Willigkeit, die; -wohnung, die: jmdm. für die Dauer seiner Beschäftigung von der vorgesetzten Behörde o. ä. zur Verfügung gestellte Wohnung; -zeit, die: 1. festgesetzte Gesamtdauer des Dienstes (von Beamten u. Soldaten): seine D. als Soldat beträgt zwei Jahre. 2. die festgesetzte Dauer der täglichen Arbeitszeit: seine tägliche D. beträgt acht Stunden; -Zeugnis, das: Zeugnis über die geleistete Arbeit, das bei Beendigung eines Dienstverhältnisses ausgestellt wird; -zimmer, das: Arbeitszimmer bei einer Behörde1. Amtszimmer; -zweig, der: dienstlicher Tätigkeitsbereich, amtliche Abteilung. Dienstag ['di:nsta:k). der; -[e]s. -e [mhd. dienstac. dinstac < mniederd. dinsdach. dingesdach. eigtl. = Tag des Mars als des Thingbeschützers]: zweiter Tag der mit Montag beginnenden Woche: heute ist D.. der 9. Juni; am D.. dem 9. Juli/den 9. Juli; [aml D. morgen, [nachlmittag, abend; D. vormittags; D. früh; die Nacht von Montag auf/zum D. Dienstag-: -abend [—'—, auch: '--'—1, der: der Abend des Dienstags: am D. hat sie Gesangstunde; ihre -e sind für die nächste Zeit alle belegt; -mittag [—'—, auch: '--'--1, der: der Mittag des Dienstags; -morgen [—'--, auch: '—'--]. der: Morgen des Dienstags; -nachmittag [--' , auch: '--' 1, der: der Nachmittag des Dienstags; -vormittag [- -' . auch:'- -' 1, der: der Vormittag des Dienstags. diemtfigig I'dhnst^gu;] <Adj.; o. Steig., nur attr.): an einem Dienstag stattfindend: die -e Fernsehsendung gefiel uns recht gut; dknstüglkh <Adj.; o. Steig., nicht präd.): jeden Dienstag stattfindend, sich jeden Dienstag wiederholend: die -en Vorlesungen; dienstags Cdi:nsta:ks] <Adv.): an jedem Dienstag: wir treffen uns d.; d. abends pflegt er Tennis zu spielen. dknstbar <Adj.) Imhd. dienestbaerej: zum Dienst bereit: ich will mich Euch allezeit d. erzeigen (Hacks. Stücke 16); *ein -er Geist (ugs. scherzh.; jmd.. der sich um jmdn. helfend bemüht, ihn bedient, betreut): Ist kein -er Geist vorhanden, so öffnet der Hausherr (Hörn, Gäste 21); die Garderobe des Großen Hauses (= des Theaters) wird weiterhin von -en Geistern (= Garderobenfrauen) betreut (MM 15. 9. 72. 5); sich (Dativ), einer Sache jmdn. od. etw. d. machen (sich, einer Sache jmdn. od. erw. untenan, gefügig, nutzbar machen): durch Geldgeschenke machte er sich das Personal d.; etw. dem Staate d. machen; <Abl.:) Dknstbarkeit, die; -, -en: l.a) <o. PI.) (selten) das Tätigsein als Diener o.ä.i: An den verschiedenen Stätten ihrer D. war ihr nie etwas Schlimmeres begegnet als dann und wann eine Rüge (Werfel. Himmel 145); ihre (= der Kellner) blasierte D.f die Herablassung... (Lenz. Brot 99); b) Gefälligkeit, dienstbare Handlung: Weil ... der Weihnachtseinkauf vor der Tür steht, ist eine der Ideen, wie für den Kunden echte -en über den unmittelbaren Einkauf hinaus geboten werden können (Vorarlberger Nachr. 9. 11. 68). 2.a) <o. PI.) (geh.) Abhängigkeit: er war in die D. seiner Geldgeber geraten; Ü weil ... sie selbst die Sprache in ihre D. (Verfügungsgewalt) brachten (A. Zweig. Grischa 452); b) <o. PI.) (hist.) Untertänigkeit. Leibeigenschaft: die D. der Bauern im Mittelalter. 3. (jur.) dingliches Recht zur beschränkten Nutzung eines Grundstückes od. beim Nießbrauch auch zur Nutzung einer beweglichen Sache od. eines Rechts: das Wegerecht gehört zu den -en; die Erweiterung der Verteilanlagen und die damit verbundenen -en (St. Galler Tagblatt 560. 1968. 25); eine beschränkte persönliche D die der Stadt das Recht gab. auf ewige Zeiten die Fläche ihres Grundstücks mit der U-Bahnröhre zu unterfahren ... Der von der D. betroffene Grundstücksraum wurde für alle Zeiten vom Grundstück der Eigentümerin abgetrennt (MM 9./10. 11. 74.45); dienstcn [di:nstn] <sw. V.: hat) (salopp): Dienst tun: Dr der damals noch in den Städtischen Krankenanstalten dienstete (MM Weihnachten 1969. 5); dienstlich <Adj.; o. Steig.) [mhd. dienestlich = dienstbeflissen]: a) das Amt. den Dienst betreffend: ein -es Schreiben; es handelt sich um eine rein -e Angelegenheit; er ist häufig d. (im Dienst, beruflich) unterwegs: d. (durch Dienstgeschäfte) verhindert sein; b) streng offiziell: ich gebe Ihnen den -en (strikten) Befehl; der Brief ist in einem -en Ton abgefaßt; plötzlich wurde der sonst so joviale Vorgesetzte ganz d. (unpersönlich, formell, frostig). dies [di:s]: t dieser, diese, dieses (dies). Dies l'dixs): kurz für tDies academicus. dies-, Dj&-: -bezüglich <Adj.; o. Steig.: nicht präd.): in bezug auf diese Angelegenheit; das Erwähnte betreffend: eine -e Frage. Feststellung; d. (hierzu) kann ich keine Angaben machen; -fällig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (Schweiz.): svw. t^bezüglich; ^falb <Adv.) (veraltend): in bezug auf diesen Fall: d. müssen wir etwas unternehmen; -jährig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus diesem Jahr stammend; in diesem Jahr fällig, stattfindend: die -e Ernte; unser -es Treffen; Mnal <Adv.>: dieses Mal: für d. genug: vielleicht hast du d. mehr Glück, dazu -malig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): sein -er Aufenthalt in England; -§ettig <Adj.>: a) <o. Steig.; nur attr.) auf dieser Seite gelegen (Ggs.: jenseitig): am -en Ufer des Rheins; b) (nicht adv.) (geh.) auf das Weltliche bezogen, irdisch: die Souveränität des -en Lebens und Schaffens (Fraenkel. Staat 182); sein Denken wurde immer -er. (subst. zu b:> -zeitige, das; -n: im -n seine Heimat haben, <AbI.:) -settigkeit, die: - (geh.): dem Diesseits, der Welt zugewandte Haltung; Weltlichkeit: die D. seines Denkens, seiner Philosophie; Indem 532
Differential- das Ungeheuerliche gedacht wird, gerät es in die notwendige D. (Realität des Diesseits), wird vielleicht beeinflußbar (Zwerenz, Kopf 233); -seits: auf dieser Seite (Ggs.: jenseits): a) <Präp. mit Gen.): d. der Stadtgrenze, des Waldes; b) <Adv.>: d. von Frankfurt; d. vom Fluß. <subst.:> -seits, das; -: die Welt, das irdische Leben (Ggs.: Jenseits): sich den Freuden des D. hingeben; sie hegt ein ... verhaltenes Mitleid für alle, die sich schon im D. eingerichtet haben (Hildesheimer. Legenden 166). dazu: Djfisseitsglaube, der: das Orientiertsein an das Diesseits, das Bejahen der Welt ohne Eitibeziehung der Transzendenz. Dies academicus [di:es aka'de:mikus], der; - - [lat. dies academicus = akademischer Tag] (bildungsspr.): vorle- sungsfreier Tag an der Universität, an dem eine Feier od. allgemeine Vorträge angesetzt sind: Dies ater ['di:es 'a:tr] der; - - [lat. dies äter] (bildungsspr.): Tag, an dem jmdm. besonderes Unfieil widerfährt, Unglücks tag. diese, tdieser. Diese [di'e:z3], die; -, -n (seltener): svw. tDiesis. Diesel [di:zl]. der; -[sl. - [nach dem dt. Ingenieur R. Diesel (1858-1913)] (ugs.): 1. kurz für t Dieselmotor. 2. kurz für Fahrzeug mit Dieselmotor. 3. kurz für t Dieselkraftstoff. 4. (landsch. scherzh.) svw. kalter t Kaffee (3). djßsel-, Diesel-: ^antrieb, der: Antrieb durch Dieselmotor: ^elektrisch <Adj.; o. Steig.) (Elektrotechnik): mit Hilfe eines Dieselmotors elektrische Energie erzeugend: ein Schiff' mit -em Antrieb; ^karren, der; kleines, von einem Dieselmotor angetriebenes Transportfahrzeug; ^kraftstoff, der: ein aus einem Gemisch von verschiedenen Kohlenwasserstoffen bestehender Brennstoff, Kraftstoff für Dieselmotoren: ^lok, die: Kurzf. von t Diesellokomotive; -lokomotive, die: Lokomotive mit Dieselantrieb: Mnotor, der: Verbrennungsmotor, bei dem der Kraftstoff in die im Verbrennungsraum enthaltene, unter hohem Druck stehende heiße Luft eingespritzt wird, wobei sich der Kraftstoff entzündet: ~*ö\% das: svw. t ^kraftstoflT; ^triebwagen, der: Schienentriebwagen mit Dieselmotor; -wagen, der (ugs.): PKW od. LKW mit Dieselmotor. dieselbe: t derselbe; dieselbige: tderselbige. dieseln ['di:zln): svw. t nachdieseln. dieser['di:zej.diese[di:za]. dieses [*di:z3s]. (dies [di:sl) (Demonstrativpron.) [mhd. diser. disiu. di3. ahd. deser. disiu. di3l: 1. <attr.) a) bezieht sich auf jmdn.. etw. in der Nähe Befindliches, worauf der Sprecher ausdrücklich hinweist: dieser Platz [hier] ist frei; diese Sachen [da] gehören mir; dies [es] Kleid gefällt mir nicht; b) nimmt Bezug auf etw. schon Erwähntes od. Bekanntes u. hebt es hervor: ich höre von dieser Sache zum ersten Mal; dieses sein erstes Buch; c) in Verbindung mit Zeitbegriffen auf einen bestimmten bevorstehenden od. zurückliegenden Zeitpunkt hinweisend: diesen Sommer; diese Weihnachten; Anfang dieses Jahres (des laufenden Jahres, Abk.: d. J.); diese Nacht wird es schneien; in diesen Tagen, dieser Tage (in den nächsten Tagen) muß er Geburtstag haben; d) in Verbindung mit Personenbezeichnungen od. Namen eine [negative! Wertung ausdrückend: dieser Herr Meier ist mir sehr suspekt; dieses ..Lolita" ist ein etwas anrüchiges Lokal; wer ist denn dieser Krause?; wie können wir diese Russen (diese russische Sportmawischuft) in ihrem Siegen stoppen? 2. (selbständig) a) nimmt Bezug auf etw. in einem vorangegangenen od. folgenden Substantiv od. Satz Genanntes: dies ist richtig; dies[es] alles wußte ich nicht; dies nur nebenbei; als er das Mädchen sah. dachte er bei sich: ..Diese oder keine"; Schreiber dieses (veraltet; dieses Briefes): ich weiß nur dies (soviel), daß ...; b) in Verbindung mit ..jener": Mutter u. Tochter waren da; diese (= die Tochter) trug einen Hosenanzug, jene ( = die Mutter) ein Kostüm; *dies und das/dies[es] und jenes (einiges, allerlei, verschiedenes): ich habe noch dies und das zu erledigen; wir sprachen über dieses u. jenes; dieser und jener (einige); dieser oder jener (mancher, manch einer) : dieser oder jener hätte sicher noch Verwendung dafür. djesergrt: I. (indekl. Demonstrativpron.) so geartet: er kann mit d. Leuten nicht umgehen. II. <Adv.; selten) auf diese Weise: während das Auto noch d. die Stuttgarter erschreckte (Auto 8, 1965. 11). djgserhalb <Adv.) (geh.): deshalb, deswegen: er wußte die Adresse nicht mehr und mußte d. erst Erkundigungen einziehen. dieses: I dieser. diesig fdi:zi<;] <Adj.; nicht adv.) [niederd. dlsig]: (auf die Atmosphäre, die Witterung bezogen) trüb u. feucht, verhangen, dunstig: ein -er Herbsttag; das Wetter war so d., daß wir die entfernter liegenden Berge nicht erkennen konnten; Die Luft wird d. von Geschützrauch und Nebel (Remarque, Westen 43); <AbI.:> Djgsigkeit, die; -. Dies irae l'dixs 'i:rej. das; - [mlat. dies irae = Tag des Zorns; Anfang eines lateinischen Hymnus auf das Weltgericht]: Sequenz in Messen für Verstorbene: das D. i. singen. Diesis[di:ezis].die;-. Diesen [di'e:zn; lat. diesis = Halbton < griech. diesis. eigtl. = das Durchlassen] (Musik): Vorzeichen, das die Erhöhung um einen halben Ton angibt. Dietrich [di.tric], der; - s, -e [spätmhd. dieterich. scherzh. Übertragung des Namens auf den sonst mhd. diep-, mite- slü33el genannten Nachschlüssel]: hakenähnlich gebogenes Werkzeug (des Schlossers), mit dem sich einfache Schlösser öffnen lassen; Nachschlüssel: Schlüssel in verschiedenen Längen und Stärken, auch ein verstellbarer D. war dabei (v. d. Grün. Glatteis 52). diewdl (veraltend): I. <Konj.) [mhd. die wUe, fWeile]: a) (zeitlich) während!dessen/: die Kinderlein schlafen .... d. wir oft die halbe Nacht lang schwatzen (Frisch, Cruz 22); b) (kausal) aus dem Grunde: weil: Man wagt kaum, diese ... Äußerungen zu kommentieren, d. man fürchtet. ... ihnen nur Abbruch zu tun (Nigg. Wiederkehr 182). II. <Adv.) in der Zwischenzeit, inzwischen, unterdessen: sie hatte einen Augenblick nicht aufgepaßt, d. war die Suppe übergekocht. Diffamation [difama'tsio.nl. die; -. -en [mlat. diffamatio, zu lat. diffamäre, fdiffamieren] (bildungsspr.): Verleumdung, Herabsetzung: im Laufe seiner Amtszeit war er vielen -en ausgesetzt; diffamatortsch [difama'to:nJl <Adj.) [mlat. diflamatorius] (bildungsspr.): Ehrenrühriges, Verleumderisches enthaltend: -e Äußerungen. Reden; Diffamie [difa- 'mi:l. die; -. -n [...i:an]: I. <o. PI.) verleumderische Bosheit: die D. seiner Äußerungen ist erschreckend. 2. verleunuleri- sche, herabsetzende Äußerung, Beschimpfung: der Zeitungsartikel ist voller -n; diffamieren [difa'mi:ran] <sw. V.; hat) [frz. diffamer < lat. diffamäre aus: dis- = entzwei, auseinander und fama = Rufl (oft abwertend): in seinem Ansehen, in seinem Wert herabsetzen, (durch üble Nachrede) in Verruf bringen; schlechtmachen, verleumden: er hatte keine Skrupel, andere zu d.; man hatte ihn als Linksradikalen diffamiert; es wäre ... geschmacklos, eine frühere Anpassung des Kindergeldes an die Entwicklung jetzt als ..Wahlgeschenk" zu d. (Bundestag 189. 1968. 10268); Um dem Zauberkreis der Spenglerschen Morphologie zu entrinnen, genügt es nicht, die Barbarei zu d. und auf die Gesundheit der Kultur sich zu verlassen (Adorno. Prismen 67); diffamierende (ehrenrührige, verleumderische) Äußerungen; er empfand die Kritik als diffamierend; <Abl.:> Diffamierung, die -. -en (oft abwertend): das Diffamieren, Herabsetzung: die D. der Minderheiten; vor allem verbat er sich ausdrücklich den rüden Ton und die fortgesetzten -en seines Sohnes (Chr. Wolf. Himmel 58). different [difa'rent] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. diflferens, 1. Part, von: differre. tdifferieren] (selten): ungleich, verschieden, voneinander abweichend: -e Anschauungen; diffe- rential [difaren'tsia.lj.diflerentiell [...'tsjel] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): einen Unterschied darstellend, begründend; unterschiedlich, voneinander abweichend: Selbst wenn die Impulsfrequenz in allen Fasern dieselbe wäre, würden die differentiellen Leitungsgeschwindigkeiten doch genügen, um... (Wieser. Organismen 148); Differential [diferen- tsia:l], das; -s. -e [zu TDiflerenz]: 1. (Math.) Zuwachs einer Funktion bei einer > kleinen] Änderung ihres Arguments (2). 2. kurz für t Differentialgetriebe. Differential-: ^analysator, der: mechanische od. elektrische Rechenmaschine zur Lösung von Differentialgleichungen; Mliagnose, die (Med.): a) Bestimmung einer Krankheit durch Unterscheidung u. Abgrenzung von anderen ähnlichen Krankheitsbildern mit äfinlichen Symptomen; b) jede der bei der Differentialdiagnostik zu berücksichtigenden Diagnosen; Abk.: DD. auch: D. D.; Mliagnostik. die (Med.): diagnostisches Vorgehen, das auf die Unterscheidung u. Abgrenzung einander ähnlicher Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen gerichtet ist; ^geometrie, die: Gebiet der Mathematik, in dem die Differentialrechnung auf geometrische Sachverhalte (Flächen u. Kurven) angewandt wird; ^getriebe, das (Kfz.-T.): Getriebe, das bei Kurvenfahrt die unterschiedli- 533
Differentiat chen Drehzalxlen der Antriebsräder ausgleicht; Ausgleichsgetriebe: ^glefehuns.die (Math.): Gleichung für eine Futiktion. in der außer der gesuchten Funktion mindestens eine ihrer Ableitungen vorkommt; -quotient, der (Math.): a) Grundgröße der Differentialrechnung; b) Grenzwert des Quo- fienten, der den Tangentenwinkel bestimmt; -redinung. die (Math.): 1. <o. PI.) das Rechnen mit Differentialen (1), Teilgebiet der höheren Mathematik. 2. Rechnung aus dem Gebiet der Differentialrechnung (1); ^rente, die (Wirtsch.): Einkommen* das unter Voraussetzung unterschiedlicher Produktionskosten allen Produzenten mit niedrigeren Produktionskosten zufließt; ^schütz, der (Elektrot.): Schutzeinrichtung gegen Störungen in elektrischen Anlagen; ^tarif. der (Verkehrsw.): unterschiedlicher, abgestufter Tarif für die Beförderung gleicher Mengen gleichen Gutes aus gleicher Entfernung; ^zoll, der: je nach dem Herkunftsland unterschiedlich hoher Zoll für Waren gleicher Art. Differentiat [diforen'tsia.t], das; -s. -e [zu lat. differentia, t Differenz] (Geol): durch Differentiation (1) entstandenes Mineral. Gestein; Differentiation [difarentsia'tsio.n], die; -, -en: 1. (Geol.) Aufspaltung, Zerfall einer homogenen Gesteinsschmelze in verschiedene Mineralien. Gesteine (infolge unterschiedlicher Kristallisationstemperatur). 2. (Math.) Anwendung der Differentialrechnung; Bildung des Differentialquotienten; differentiell: Tdiflerential. Differenz [difa'rents], die;-,-en [lat. differentia = Verschiedenheit]: l.a) in Zahlen ausdrückbarer, meßbarer! Unterschied (zwischen bestimmten Werten, Maßen o.a.): zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis besteht eine D. von 20 Mark; zunächst einmal ist die D. von 6 km schon wesentlich gravierender als die D. von 2 km (Frankenberg. Fahren 68); worauf es in einer Allianz ankommt, das ist genau jene D. zwischen der Verpflichtung zur Bündnistreue und der Überzeugung, durch dick und dünn zusammenhalten zu wollen (Dönhoff, Ära 147); b) (Math.) Ergebnis einer Subtraktion; die D. von/zwischen 10 und 8 beträgt/ist 2; c) (Kaufmannsspr.) Fehlbetrag: die D. ist durch einen Buchungsfehler entstanden. 2, (meist PI.) Meinungsverschiedenheit. Unstimmigkeit. Zwist: Die Konflikte, die es gegeben hat. gingen meist von persönlichen -en aus (Wohngruppe 109); zwischen beiden gab es oft -en wegen der/über die Kindererziehung; mit Jmdm. -en haben; wir haben die D. beigelegt; <Zus. zu 1 a:> Differ^nz- betrag, der: Betrag, der die Differenz (1) zwischen zwei Geldsummen ausmacht; Differenzenquotient, der; -en, -en (Math.): Quotient aus der Differenz zweier Funktionswerte u. der Differenz der entsprechenden Argwnente (2); Diffe- renzgeschäft, das; -[eis, -e (Börsenw.): Termingeschäft, bei dem nicht Lieferung u. Bezalilung des Kaufobjekts, sondern nur die Zahlung der Kursdifferenz zwischen Vertragskurs u. Kurs am Erfüllungstag an den gewinnenden Partner vereinbart wird (Ggs. Effektivgeschäft); dMTerenzierfaar [diforen'tsi:?ba:^l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> 1. sich differenzieren, abstufen, gegeneinander abgrenzen lassend: die Unterschiede sind nicht stärker d. 2, (Math.) (von einer Funktion 2) für eine Differentiation (2) geeignet: -e Funktionen; <Abl.:> Diflerenzkrbörkeit, die; -; differenzieren [diferentsi:ren] <sw. V.; hat) [zu t Differenz): 1. (bildungsspr. ) a) trennen; genau, fein unterscheiden: er di fferen- ziert zu wenig bei seinen Urteilen. Behauptungen; man muß d. zwischen Dummheit und Unwissenheit; bei dieser Frage muß man d. (die Dinge auseinanderhalten, ihre Unterschiede beachten); genauer differenzierende Methoden; b) <d. + sich) (von etw. Einfachem. Ungegliedertem) sich zu einer komplizierten Struktur fortentwickeln, entfalten; die Bereiche der Technik differenzieren sich immer starker; der Organismus dieser Tierart hat sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte immer mehr differenziert. 2. (Math.) die Ableitung (den Differentialquotienten) einer Funktion bilden: eine Funktion d. 3. (Biol.) eine Überfärbung von mikroskopischen Präparaten (Einzellern. Schnitten von Gewebe) mit Hilfe von Alkohol od. Säuren auf unterschiedliche Intensitätsstufen zurückführen zum Zwecke besserer Unterscheidbarkeit einzelner Strukturen: Salzsäure differenziert Holzgewebe von unverholztem Gewebe. 4. (DDR) landwirtschaftliche Produkte bei der Pflichtablieferung unterschiedlich veranlagen; differenziert <Adj.; -er, -este) (bil- dungsspr.): 1. fein abgestuft, nuanciert, verfeinert: die Wissenschaft hat heute viel -ere Methoden; sein Gefühlsleben ist wenig d.; er urteilt sehr d.; So erklärt sich, daß ... der Liberalismus stark d. war (Fraenkel, Staat 185). 2. verschieden artig .... Zauber religiöser Gespräche am Kamin ... bei guten Weinen und -em Käsegebäck (Böll. Haus 156); ein breites Angebot -er Anzüge (Herrenjournal 3, 1966. 130). dazu: Differenziertheit, die; -: das Differenziertsein: Erst Entspannung bringt die D. des kommunistischen Blockes heraus (Dönhoff, Ära 139); Wenn sich dieser Wettbewerb in der D. der Produkte ... widerspiegeln soll, muß man ... sein Vorhandensein bezweifeln (FAZ 16. 8. 61, 5); Differenzierung, die; -. -en: l.a) das Differenzieren (1 a. 2-4); b) Unterscheidung. Sonderung; feine Abstufung; Auf- gliederung: sich um eine begriffliche D. bemühen; -en des Arbeitsprozesses; -en und Zwischentöne lagen ihm fern, sein Feldzeichen war die Heftigkeit (Zwerenz, Kopf 127). 2. (Biol.) a) Bildung verschiedener Gewebe aus ursprünglich gleichartigen Zellen; b) Aufspaltung systetnatischer Gruppen im Verlauf der Stammesgeschichte. 3. (Math.) Beliandlung einer Funktion nach den Regeln der Differentialrechnung. 4. (DDR; Landw.) unterschiedliche Veranlagung bei der Pflichtablieferung landwirtschaftlicher Erzeugnisse; <Zus. zu l:> Differenzißrungsprozefi, der: Prozeß. Ablauf des Sich differenzierens; differieren [difa'ri.ren] <sw. V.; hat) [(viell. über frz. differer) < lat. differrel (bildungsspr.): voneinander verschieden sein, voneinander abweichen: unsere Ansichten differierten in manchen Punkten erheblich; die Preise differieren sehr stark, um zehn Mark. diffizil [difitsi.l] <Adj.; nicht adv.) [frz. difficile < lat. difficilisl (bildungsspr.): a) schwierig, nicht leicht zu bewältigen, peinliche Genauigkeit fordernd, kompliziert: eine sehr -e Arbeit. Aufgabe; die Untersuchungsmethoden sind äußerst d.; b) peinlich genau. . überjkorrekt: Und Tür die Aufrechterhaltung ... der -en Organisation des Krankenhauses ... (Sebastian. Krankenhaus 199); c) einen schwierigen Charakter habend, schwer zu behandeln: er ist ein sehr -er Mensch; er ist in allen Dingen sehr d.; sei doch nicht so d. (ugs.; empfindlich, heikel)! Diflhienz [diflu'ents]. die: -. -en [lat. diffluentia = das Zerfließen] (Geol.): Gabelung eines Gletschers (Ggs.: Kon- fluenz). difform [di' form] <Adj. [zu lat. dis- = den Gegensatz bezeichnend u. forma = Gestalt. Form] (Med.): mißgestaltet; Abi.: DtfTormität [difDrmita:tJ. die; -. -en (Med.): Mißbildung. Mißgestalt. diffrakt [di'frakt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. diffräctus. 2. Part, von: diffringere = zerbrechen]: zerbrochen, dazu: Diffraktion [difrak'lsip:n], die; -, -en (Physik): Beugung der Lichtwellen u. anderer Wellen. diffundieren [difun'di.ren] <sw. V.; ist. hat) [lat. difüindere = ausgießen; ausströmen, sich verbreiten]: 1. (Chemie) in einen anderen Stoff eindringen; verschmelzen: Es gelang sogar, den Inhalt der Kügelchen durch die Membranen in eine umgebende Flüssigkeit d. zu lassen (MM 16. 6. 68. 3). 2. (Physik) (von Strahlen) zerstreuen; diffus [difu:s] <AdJ.; -er. -este) [lat. diflusus = ausgebreitet, 2. Part, von: diffundere, T diffundieren]: 1. (Physik. Chemie) unregelmäßig zerstreut, nicht scharf begrenzt, ohne einlieit- liche Richtung: -es Licht (Streulicht); eine -e Strahlung. 2. (bildungsspr.) unklar, ungeordnet, konturlos. verschwommen: Leute mit sehr starkem Willen, die. obwohl sie alle sehr -e Ziele verfolgen, genau wissen, was sie wollen (Wohngruppe 80); mein Eindruck bleibt d.; Die politischen Zielsetzungen ... gehen etwas d. in eine sozialistisch-anarchistische Richtung (Wohngruppe 24); Diffusat [difu'za.t], das; -s. -e (Chemie): durch Diffusion (1 a) entstandene Mischung; Produkt einer Verschmelzung verschiedener Stoffe; Diffusion [difu'zip:n]. die; -. -en [lat. diflusio = das Auseinanderfließen]: l.a) (Chemie. Physik) (von Gasen. Flüssigkeiten) Verschmelzung, gegenseitige Durchdringung: Da also diese (= die Körper- und Gewebsflüssigkeiten) sofort gefrieren, ist eine D. von Substanzen ... nicht mehr möglich (Medizin 11.69); b) (Physik) Streuung des Lichts. 2. (Bergbau) Wetteraustausch. 3. (bei der Zuckerherstellung) Auslaugung; Diffusor [drfu:zor, auch: ...zo:gl. der; -s. -en [difu- zo.ren]: I. (Technik) Rohrleitungsteil, dessen Querschnitt sich erweitert. 2. (Fot.) transparente, lichtstreuende Plastikscheibe zur Erweiterung des Meßwinkels bei Lichtmessern: Lichtmessungen mit halbkugelförmigem D. (Fotomagazin 8, 1968, 70). difteln ['dift|n] <sw. V.; hat) (landsch.): svw. t tüfteln: Ortsund Flurbezeichnungen mögen sich auf diese Art d. (her- 534
Diktat ausfinden) lassen; aberTulIa ... läßt sich ... nicht enträtseln (Grass, Hundejahre 146). Digamma [di'gama]. das; -[s]. -s [lat. digamma < griech. digamma, eigtl. = Doppelgammal: Buchstabe im ältesten griechischen Alphabet (f). digen [dige:n] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. dis = zweifach u. t^gen] (Biol.) durch Verschmelzung zweier Zellen gezeugt. digerieren [dige'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. dlgerere = auseinandertragen, zerteilen; verdauen!: 1. (Chemie) a) eine feste Substanz mit einer Flüssigkeit vermischen; b) die löslichen Bestandteile eines Stoffgemisches durch Übergießen mit einem Lösungstnittel auslaugen, extrahieren. 2, (Phy- siol.) verdauen; Digest [daidsest], der od. das; -[s], -s [engl, digest < lat. dlgesta, eigtl. = eingeteilte (Schriften)]: a) bes. in den angelsächsischen Lätidern übliche Art von Zeitschriften, die Auszüge aus Büchern. Zeitschriften usw. bringen: ein medizinischer D.; b) Auszug aus einem Buch od. Bericht; Zusammenfassung: wenn ich aus dem Wälzer von achthundert Seiten einen D. von zweihundertflinfzig Seiten mache (Kantorowicz. Tagebuch I. 549); Digestion [digss- 't|o:n]. die; -. -en [lat. dlgestio = Verteilung; Verdauung): 1. (Chemie) Auslaugung. Auszug. 2. (Physiol.) Verdauung; digestiv [digesten <Adj.) [zu lat. digestus, 2. Part, von: dlgerere, fdigerierenl: a) (Physiol.) die Verdauung betreffend; b)die Verdauung fördernd; Digestivun [diges'ti:vom], das; -s, ...va: a) verdauungsförderndes Mittel; b) (Chemie) Lösungsmittel zum Extrahieren fester Drogen; Digestor [di'gestDr, auch: ...to:g], der; -s, -en [...to.ran]: 1. Raum od. Einrichtung mit erhöhtem Luftaustausch in einem Laboratorium; Abzug. 2. (Chemie) Gefäß zum Digerieren (1). 3. (veraltet) Dampfkochtopf Digger I'digi?]. der; -s, - [engl, digger. zu: to dig = (aus)- graben]: jmd., der mit Spaten u. Hacke im Boden nach etwas sucht: Den Spatenforscher aber, den D., müßte noch anderes reizen (Ceram, Götter 164). Digimatik [digi'ma:tik], die; - [zu tdigital (2)]: elektronische Zähltechnik; Wissenschaft von der digitalen Informationsverarbeitung; Digit ['dutaitj. das; -[s], -s [engl, digit, eigtl. = (zum Zählen benutzter) Finger < lat. digitus] (Technik): Ziffer, Stelle (inder Anzeige eines elektronischen Geräts): digital [digi'ta:l] <Adj.; o. Steig.) [1: lat. digitälis; 2: engl, digital, tDigit]: 1. (Med.) den Finger betreffend: mit Hilfe des Fingers: etw. d. untersuchen. 2. (Datenver- arb.) (bei Computern) Daten u. Informationen in Ziffern darstellend (Ggs.: analog 2): -e Maschinen; die -e Speicherung grammatischer Daten; Digitaldrucker drucken alle d. zur Verfugung stehenden Meßwerte automatisch aus (Elektronik 10, 1971, 34). Digital-: -anzeige, die: Anzeige in Ziffern; Klarstellung, die: Darstellung von Daten, insbesondere von Zahlen durch diskrete Symbole eines endlichen Alphabets; Mirucker, der: Gerät, das Ziffern (z. B. gemessene Werte) druckt; ^rechnen der (Datenverarb.): mit nicht zusammen/längenden Einheiten (Ziffern, Buchstaben) arbeitende elektronische Rechenanlage; elektronischer Rechner, der mit binären Ziffern arbeitet (Ggs.: Analogrechner); -technik. die: Umsetzung von Zeigerausschlägen in Ziffern; Mrfir, die: 1. (Datenverarb.) in die elektronische Datenverarbeitungsanlage eingebaute Uhr: die D. kann zeitabhängig Meßvorgänge auslösen (Elektronik 10,1971, A 10/11). 2. elektronische Uhr. die die Uhr zeit nicht durch auf einem Zifferblatt wandernde Zeiger, sondern durch bewegliche Zahlenreihen anzeigt: Jetzt macht das Träumen wieder Spaß -Radio mit D.-der fröhliche Wecker (Hörzu 40, 1974, 133); ^verfahren, das (Datenverarb.): in der Nachrichtentechnik angewandtes Verfahren; bei dem das kodierte Zeichen durch eine bestimmte, abzählbare Anzahl diskreter, voneinander unterscheidbarer Impulse dargestellt wird. Digitalis [digita:lis; LÜ von tFingerhut, tdigital (1)]: I. die; -, - (Bot.): svw. f Fingerhut (2). 2. das; - (Pharm.) aus den Blättern des Fingerhuts gewonnenes starkes Herzmittel. Digitalis-: -glykoskJ, das; -s. -e: starke Droge aus Blättern verschiedener Arten des Fittgerhuts, die auf das Herz wirkt; ^therapie.die: Behandlung von Herzkrankheiten mit Digita- lisglykosiden; -Vergiftung, die: durch Überdosierung od. Überempfindlichkeit gegen Digitalisglykoside hervorgerufene Vergiftung vor allem des Herzens. digitalisieren [digitalizi:ran] <sw. V.; hat) [zu tdigital (2)] (Elektrot.): Daten u. Informationen in Ziffern darstellen: analoge Größen [müssen] auf elektromechanischem Wege zur Eingabe in Prozeßrechner digitalisert werden (Elektronik 10. 1971, A 52). dazu: Digitalisierung, die: die D. von Meßwerten. Digitalisjerungsbefehl, der: Die Anzahl der Meßwerte pro D. (Elektronik 10. 1971, 56). Digitaljsmus, der; -: svw. t Digitalisvergiftung; Digitaloid [digitalo'i.t]. das: -s. -e [zu t Digitalis (2) u. griech. -oeides = ähnlich]: Herzmittel mit der Wirkung des Digitalis (2): Digitoxin [digitoksi:n] das; -s [zu t Digitalis (Du. t Toxin]: wirksamster u. giftigster Bestandteil der Blätter des Fingerhuts. Diglossie [digb'si:]. die; -. ...ien [zu griech. dis = zweifach u. glÖssa = Zunge; Sprache] (Sprachw.): 1. Vorkommen von zwei Sprachen in einem bestimmten Gebiet (z. B. Englisch u. Französisch in Kanada). 2. das Auftreten von zwei ausgebildeten^ Varianten der Schriftsprache in einem Land (z.B. Bokmdl u. Nynorsk in Norwegen). Diglyph[di'gly:n. der;-s.-e [griech. dfglyphos = mit doppeltem Einschnitt] (Kunstwiss.): Platte mit zwei Schlitzen als Verzierung am Fries. Dignitar [digni'ta.g], Dignitär [digni'te:?], der; -s. -e [mlat. dignitäriusbzw. frz. dignitaire. zu lat. dignitäs, f Dignität]: geistlicher Würdenträger der katholischen Kirche; Dignität [digni'tE:t], die; -, -en [(m)lat. dignitäs]: 1, <o. PI.) (bil- dungsspr.) hoher Wert, Rang; Würde: der Mensch als soziales Wesen, ... für das Sitte, Brauch und Recht die D. des „Natürlichen" gewinnen (Psychol. Rundschau XIII, 3, 171). 2. (kath. Rel.) a) Amtswürde eines bestinvnten hohen Geistlichen; b) hoher geistlicher Würdenträger: an der Spitze der Prozession schritten die -en. Dtgraph [di'gra.fl, der; -s, -e[n] [zu griech. dis = zweifach u. t-graph] (Sprachw.): Verbindung von zwei Buchstaben, die einen einzigen Laut wiedergeben (z. B. ch für gesprochenes [x]). Dtgression [digrE'sio:n], die; -. -en [lat. digressio = das Weggehen, Abweichung]: 1. Abweichung. Abschweifung, 2. (Astronom.) Winkel zwischen dem Meridian u. dem Vertikalkreis, der durch ein polnahes Gestirn geht. dihybrid [dihy'bri:t, 'di.hybri.t] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. dis = zweifach u. t hybrid] (Biol.): sich in zwei Erbmerkmalen unterscheidend; Dihybride [dihy'bri:d3. di:h...], der; -n, -n [zu griech. dis = zweifach u. tHybride] (Biol.): Bastard, dessen Eltern sich in zwei Erbmerkmalen voneinander unterscheiden, die er aber beide selbst in sich trägt. Dijambus[di'Jambus], der; -s. ...ben [lat. diiambus < griech. diiambos] (Metrik): doppelter Jambus (^-^-). Dikaryont [dikaryont]. das; -s [zu griech. dis = zweifach u. käryon = Nuß, Kern] (Bot.): Zweikernstadium (Zelle enthält einen männlichen u. einen weiblichen haploiden Kern) vor der Befruchtung bei höheren Pilzen. Dikasterium [dikas'te:riom], das; -s. ...ien [...ton; griech. dikasterion]: Gerichtshof bei den alten Griechen. diklin [di'klhn] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. dis = zweifach u. kline = Lager. Bett] (Bot.): zweikeimblättrig. Dikotyle [dikoty:b], Dtkotyledone [dikotyle'doina], die; -. -n [zu griech. dis = zweifach u. t Kotyledone (1)] (Bot.); zweikeimblättrige Pflanze. Dikrotie [dikro'ti:], die; -, ...ien [...i:an: zu griech. dikrotos = zweimal schlagend (vom Puls)] (Med.): Zweigipfligkeit (doppeltes Schlagen) des Pulses. Diktam ['diktam]: svw. tDiptam. diktando [diktando; lat. dictando, Ablativ des Gerundiums von: dictäre, tdiktieren]: diktierend; beim Diktieren; Dik- tant [dik'tant], der; -en, -en [lat. dictäns (Gen.: dictantis). 1. Part, von: dictäre. tdiktieren] (Bürow.): jmd., der in ein Diktiergerät spricht od. einer Schreiberin unmittelbar diktiert; Diktierer; DUttyntenseminar, das; -s. -e: Seminar, Übungskurs, in dem man sich mit der Ansagetechnik beim Phonodiktat beschäftigt; Diktaphon [dikta'fo:n], das; -s. -e [zu lat. dictäre (tdiktieren) u. t-phon]: svw. tDiktiergerät; Diktat [dik'ta:t], das; -[e]s. -e [lat. dictätum. 2. Part, von: dictäre, tdiktieren]: fca) das Diktieren, die Ansage zur wörtlichen Niederschrift: ein D. in die Schreibmaschine; Er rief sie an. als ihm plötzlich mitten in einem D. einfiel, wo er sie das erstemal gesehen hatte (Kuby. Rosemarie 39); nach D. schreiben; die Sekretärin zum D. rufen; b) das Diktierte: Alle -e wurden in der internationalen phonetischen Schrift geschrieben (Leonhard. Revolution 52); ein D. aufnehmen; ein D. in die Maschine übertragen; c) vom Lehrer diktierte Sätze als Rechtschreibübung in 535
Diktator der Schule: ein schwieriges D. schreiben; Thomas hat im D. null Fehler. 2. (bildungsspr.) aufgezwungene harte Verpflichtung: das Land hat sich dem D. der Siegermächte unterwerfen müssen; dem D. der Mode gehorchen (sich nach der neuesten Mode richten, kleiden); unter dem ... schmerzlichsten Protest meines Geistes gegen das D. meines armseligen Körpers (Th. Mann. Zauberberg 347); Diktator [dik'ta:tor, auch: ...to:?]. der; -s, -en [...ta'to.ren; lat. dictätor): 1. unumschränkter Machthaber in einem Staat; Gewaltherrscher: Das aber stimmt ebensowenig wie die Vorstellung, der D. könne zum Demokraten werden (Dönhoff, Ära 18); Ü er spielt sich zu Hause als D. (herrischer, keinen Widerspruch duldender Mensch) auf. 2. (Hist.) römischer Beamter, dem in Notzeiten vorübergehend die Gesamt- leitung des Staates übertragen wurde: Der römische D. des 3. Jh. v.Chr. war eine verfassungsmäßige Einrichtung zur Abwehr äußerer und innerer Krisenlagen (Fraenkel, Staat 79); diktatorial [diktator'ia:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [vgl. engl., frz. dictatorialj: a) gebieterisch, autoritär; b) absolut, unumschränkt; diktatorisch [diktatoinJI <Adj.> [lat. dictätöriusj: I. a) einer Diktatur gemäß, auf einer Diktatur beruhend; b) alleinlierrschend. unumschränkt, nach dem Willen eines Diktators: dieses Land wird d. regiert. 2. (abwertend) autoritär, keinen Widerspruch duldend: der Vater bestimmte d.. daß ...; Diktatur [dikta'tu:^]. die; -. -en [lat. dictätüra): l.a) <o. Pl.> t Herrscliaftssystem mit einer Konzentration der öffentlichen Gewalt in der Hund einer Person, einer Personengruppe od. Partei: die D. der Militärs; die D. des Proletariats (marx.; die politische Herrschaft der Arbeiterklasse im Übergangsstadium zwischen der kapitalistischen u. der klassenlosen Gesellschaftsform); Alle Versicherungen können nicht darüber hinwegtäuschen, daß das große Wohlwollen fatalerweise in einer religiösen D. geendet hat. in der Cromwell das Heft allein in die Hand nahm (Nigg, Wiederkehr); b) autoritär, diktatorisch regiertes Staatswesen: in einer D. leben; -en sind nur von innen aufzubrechen (Hochhuth. Stellvertreter 64). 2. <o. PI.) (abwertend) autoritäre Führung; autoritärer Zwang, den eine Einzelperson, eine Gruppe od. Institution auf andere ausübt; Willkürherrsehaft: die D. des Chefs; unter jmds. D. zu leiden haben. 3. (hist.) Amt u. Amtszeit des römischen Diktators; diktieren [dik'ti'.ranl <sw. V.; hat) [lat. dictärej: 1. einen Text zur wörtlichen Niederschrift ansagen, vorsprechen: er hat seiner Sekretärin das Gutachten [in die Maschine] diktiert; der Hagere ... diktierte einen Funkspruch (Plievier. Stalingrad 171). 2. (bildungsspr.) vorschreiben, aufzwingen, auferlegen: die Konzerne diktieren die Preise; den besiegten Staaten sind harte Reparationen diktiert worden; ich lasse mir nicht von anderen d., was ich zu tun habe; Brasilien diktiert der Welt (den Kafleepreis) - doch in Brasilien diktiert der Kaffee (Jacob, Kaffee 223). 3. zwanghaft bestimmen, hervorrufen, bedingen: Haß, Leidenschaft diktierte sein Handeln; Die Beziehungen ... waren menschlich von der hohen Achtung diktiert, die sie ihren Leistungen gegenseitig entgegengebracht haben (Goldschmit. Genius 11); Diktierer [diktiin?]. der. -s. -: svw. fDiktant; Diktkrserät, das; -[eis, -e: Gerät zur Aufnalime u. Wiedergabe eines gesprochenen Textes; Diktion [diktsio.n]. die; -. -en [lat. dictio, eigtl. = das Sagen] (bildungsspr.): mündliche od. schriftliche Ausdrucksweise; Rede-. Schreibstil: die klare D. dieses Aufsatzes; Der Bundeskanzler sprach .... im Gegensatz zu der bisherigen D. seines Außenministers, vom Europa der Vaterländer (Welt 16. 1. 65, 1); Diktionär [diktsjp'ne:g], das, auch: der; -s, -e [frz. dictionnaire < mlatT dictiönärium. zu lat. dictio. t Diktion] (veraltend): zweisprachiges fremdsprachliches Wörterbuch: im französisch-deutschen D. nachschlagen; Diktum [diktom]. das; -s. Dikta [lat. dictum, eigtl. = das Gesagte] (bildungsspr.): 1. bedeutsamer, pointierter Ausspruch: Lessings D. vom Klugen, der klug genug war. nicht klug zu sein (Adorno. Prismen 56). 2. (veraltet) Entscheid. Befehl. Diktyogenese[diktyoge'ne:za|.die; -. -n [zu griech. diktyon = Netz u. tGenese] (Geol.): Gerüstbildung; Bezeichnung für tek tonische Bewegungsformen. dilatabel [dila'ta:bl] <Adj.; ...bler. -ste) [zu lat. dDätäre. tdilatieren]: dehnbar; Dilatabiles [dila'ta:bile:s] <PL): hebräische Buchstaben, die zum Ausfüllen der Zeilen in die Breite gezogen wurden; Dilatation [dilata'tsjpm]. die; -. -en [spätlat. dTlätätio = Ausdehnung. Erweiterung] 1. (Physik) Ausdehnung eines Körpers durch äußere Kräfte od. Wärme. 2. (Bot.) Erweiterungswachstum der Baumstämme. 3. (Med.) krankhafte od. künstliche Erweiterung von Hohlorganen (z.B. des Herzens); DihtationsfuBe, die; -, -n (Bauw.): Fuge zwn Ausgleich von Spannungen, die in Baustoffen infolge Temperaturschwankungen usw. entstellen; dilatativ [dilata'ti:fl <Adj.; o. Steig.) zur Erweiterung führeml; Diktator [dila'ta:tor. auch: ...o:g]. der; -s, -en [...ta'to:ran; spätlat.dllätätor = Erweiterer] (Med.): Instrument zur Erweiterung von Höhlen u. Kanälen des Körpers; diktieren [dila'ti:ren] <sw. V.; hat) [lat. dflätäre = breiter machen, ausbreiten]: l.a) ausdehnen, erweitern; b) sich ausbreiten. 2. (Med.) ein Hohlorgan mit dem Dilatator erweitern; Dilation [dilatsio:n]. die; -. -en [lat. dllätio] (Rechtsspr.): Aufschub. Aufschubfrist; Dilatometer [dilato- 'me:te], das; -s, - [zu lat. dilätäre (tdilatieren) u. T -meter]: 1. (Physik) Apparat zur Messung der Ausdehnung von Körpern bei Temperaturerhöhung. 2* Apparat zur Bestimmung des Alkoholgehalts einer Flüssigkeit auf der Grundlage der sogenannten Schmelzausdehnung; dilatorisch [dila'to:nJl <Adj.) [lat. dflätörius] (bildungsspr.): aufschiebend, schleppend, hin/ialtend: ein -es Verfahren; eine -e Einrede (jur.; Einrede, die den Anspruch des Klägers aufschiebt bzw. teilweise aufhebt; Ggs.: peremptorische Einrede). Dilemma [di'Iema], das; -s. -s u. -ta [lat dilemma < griech. dilemma = Doppelfang, Zwiegriff): Zwangslage. Situation, in der sich jmtl. befindet, wenn er zwischen zwei in gleicher Weise schwierigen od. unangenehmen Dingen wählen soll (hl. muß; schwierige Situation in der eine Entscheidung getroffen werden midi : BonhoefTer .... der nicht zögerte, das sittliche D. zu einer radikalen Lösung zu bringen (Rothfels, Opposition 147); einen Ausweg aus dem D. suchen; sich in einem D. befinden; dilemmgtisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zwei alternativ verbundene sich gegenseitig ausschließende Lösungen enthaltend: Erfreulich für den Germanisten ... ist ... das Register aller -en Streitgedichte (Mitteilungen des Deutschen Germanisten-Verban- des4. 1969. 39). Dilettant [diletant], der; -en [ital. dilettante. zu: dilettare = ergötzen, amüsieren < lat. delectäre] (bildungsspr.): a) jmd.. der sich ohne gründliche Fachkenntnis in Kunst od. Wissenschaft betätigt; Nichtfachmann. Laie mit wissenschaftlichem od. künstlerischem Ehrgeiz. Liebhaher: er war auf vielen Gebieten ein begabter D.; Die Spezialisierung im Wissen deklassiert den -en in unserer Zeit (Welt 3. 7. 65, Geist. Welt 1); b) (abwertend) Stümper. Nichts- kön/ier: das Machwerk eines literarischen -en; <AbI.:) dileftyntenhaft <Adj.; -er, -este) (bildungsspr. abwertend): in der Weise eines Dilettanten (b), stümperhaft: sein Klavierspiel ist sehr d.; Dilettantentum, das; -s (bildungsspr.): das Dilettantsein: Der HauptangrifTspunkt, den die Gelehrten unter das Feuer ihrer Philippiken nahmen, war sein (= Schliemanns) D. (Ceram, Götter 66); Dilettantin, die: -. -nen: w. Form zu t Dilettant; dilettantisch <Adj.): a) nicht fachnännisch; als Laie; b) (abwertend) stiunperhaft; unzulänglich: Es scheint auch, als hätten sie (= die Kriminalbehörden) bei dem geradezu -en Vorgehen der Verbrecher leichtes Spiel (Mostar. Unschuldig 21); Dilettantismus [diletantismos], der; -: a) Beschäftigung mit Wissenschaft. Kunst u. a. ohne Fachausbildung: künstlerischer, wissenschaftlicher D.; b) (abwertend) Laieniiaftig- keit. Stümperhaftigkeit: Aber warum muß bei uns jede Revolution in D. verenden? (Chr. Wolf. Himmel 179); sein Spiel zeugt von D.; dilettieren [dilEti:ran] <sw. V.; hat): im wissenschaftlichen, künstlerischen o. ä. Bereich ohne Fachausbildung in nicht ganz ernst zunehmender Weise tätig sein; sich aus Liebhaberei mit etw. beschäftigen: er war ein koketter Fechter, Reiter. Schwimmer, Charmeur. Bricfplauderer und dilettierte in verschiedenen Künsten (Goldschmit, Genius 27); ein in der Schriflstellerei dilettie- render Schauspieler. Dill [dil]. der; -[eis. -e, (österr. auch:) Dille ['dibj. die; -. -n [mhd. tille, ahd. Ulli. H. u.] (Bot.): als Küchengewürz u. Heilpflanze verwendetes Doldengewächs mit kleinen gelblichen Blüten u. feingefiederten Blättern; Djllenkraut. das; -[eis, ...krauter (österr.): svw. T Dill. Diligence[dili'3ä:s], die; -,-n[frz.diügence, eigtl. = Schnelligkeit, Fleiß < lat. diligentia, TDiligenz] (hist.): Eil Postwagen; Diligenz [dili'gants], die; - [lat.diligentia] (veraltet): Sorgfalt. Fleiß. 536
Ding diktieren [dilui.ren] <sw. V.; hat) [lat. diluere] (Med.): verdünnen (z. B. eine Säure mit Wasser); Dilation [dilu'tsio:n], die; -. -en (Med.): Verdünnung; diluvial [diluvia:l]~<Adj.; o. Steig.; nur attr.) [lat. düuviälis = überschwemmend] (Geol.): das Diluvium betreffend, zu ihm gehörend, aus ihm stammend; eiszeitlich; -es Gestein; <Zus.:> Diluvialboden. der; -s. -böden (Geol.): Boden, der auf Ablagerungen aus der Eiszeit zurückgeht; Diluvialzeit, die; - (Geol.); Diluvium [di'lu:vium]. das; -s [lat. düuvium = Überschwemmung, Wasserflut] (Geol.) (veraltet): Pleistozän. Dimafon [dima'fo:n], das; -s. -e [Kurzwort aus: D/ktier-jl/0- gneiofon): mit Magnetton arbeitendes Diktiergerät; Sekretärin perfekt in Stenografie. Fernschreiber und D. (FAZ 7. 8. 58. 9). Dime [dann], der; -s, -s (aber: 10 Dime) [engl.-amerik. dime < frz. dime = Zehnt < lat. decima = der zehnte (Teil)]: Silbermünze der USA im Wert von 10 Cents. Dimension [dim£n'4o:n]. die; -. -en [lat. dimensio = Aus-, Abmessung, Ausdehnung]: 1. a) (Physik) Ausdehnung eines Körpers (nach Länge. Breite u. Höhe); ein Raum hat drei -en; die ... Vertraulichkeit des Barkellners und die auf zwei -en retouchierten Fotografien der Staatsoberhäupter (Johnson. Mutmaßungen 168); die vierte D. (der Bereich des nicht mit den Sinnen Wahrnehmbaren); b) (Physik) Beziehung einer Größe zu den Grundgrößen des Maßsystems; c) <meist PI.) räundiche Abmessung; Ausmaß. Umfang: die -en des Bauwerks sind gewaltig; es war ein Unternehmen von gigantischen -en. 2. Erstreckung. Ausdehnung in einen bestimmten geistigen Bereich od. Raum. Größe: Die ... Frage, um die es hier geht, hatte ... noch eine andere D. (Rothfels. Opposition 83); Die D. (die Eigenschaft, der Begriff) des Außerordentlichen freilich fehlt (Deschner, Talente 75); <Abl.:)dimensional [dim£nzio'na:l] <Adj.; o. Steig.): auf die Dimension, die Ausdehnung bezogen; ausgedehnt; dimensionieren [dimanzio'ni:ran] <sw. V.; hat) (Technik): (auf Grund von Berechnungen) die (optimalen) Maße. Abmessungen von erw. festlegen: Man dimensioniert an einem Rennwagen die einzelnen Teile ... für diese höchste Beanspruchung (Frankenberg. Fahrer 11); ein gut dimensioniertes Bauwerk; <Abl.:> Dimensionkruns« die; -. -en. Dimeter[di:metB].der; -s.- [lat.dimeter < griech. dfmetros = aus zwei Maßen bestehend]: aus zwei gleichen Metren bestehender antiker Vers. diminuendo [dimi'nyendo] <Adv.) [ital. = abnehmend, zu: diminuire = abnehmen, vermindern < lat. diminuere, Tdiminuieren] (Musik): inder Tonstärke abnehmend, schwächer werdend; Abk.: dim., dimin.; <subst.>: Diminuendo, das; -s, -s u. ...di (Musik): allmähliches Leiserwerden: Das zweite (= das Musikstück)... ist nur ein auskomponiertes D. höchster Originalität (Adorno, Prismen 171); diminuie- ren [diminu'i:ron] <sw. V.; hat) [lat. diminuere] (bil- dungsspr., selten): verkleinern, verringern, vermindern: in dem Maße, als in der Kunst ... die Dinge diminuiert. unwichtig, unernst genommen werden (Becher, Prosa 171); <Abl.:> Diminukning. die; -. -en; Diminution [diminu- tsio:n], die; -, -en [lat. diminutio]: I. (bildungsspr. selten) Verkleinerung. Verringerung. 2. (Musik) a) Wiederholung eines Themas unter Verwendung kürzerer Notenwerte (Ggs.: Augmentation b); b) variierende Verzierung durch Umspielen der Melodienoten; c) Tempobeschleunigung durch Verkürzung der Noten; diminutiv [diminu'ti:fl, (auch:) deminutiv [deminutLIl <AdJ.; o. Steig.; nur attr.) [lat. dlminütlvus] (Sprachw.): das Diminutiv betreffend; verkleiner ml; <subst.:> Diminutiv, (auch:) Deminutiv, das; -s, -e [...va] (Sprachw.): die Verkleinerungsform eines Substantivs (z. B. Ofchen. Gärtlein); <Zus.:> Diminutivform, die; -. -en; Dimi- nutivum [...ti:vum], das; -s, ...va [lat. dlminutlvum]: svw. t Diminutiv. Dimission [dimi'sio:n]. die; -. -en [lat. dlmissio] (veraltet): Demission; Dimissionär [...sio'neig]. der; -s. -e (veraltet): Demissionär; Dimissoriale [...so'ria:te]. das; -s, ...alien [...Ijpn; zu spatlat. dimissörius = abgesandt] (ev. Rel.): Genehmigung, mit der der zuständige Amts träger einen anderen Geistlichen zu Amtshandlungen (Taufe. Trauung o. ä.) cr/wäcA/w/;dimittieren[dimi'ti:rDn]<sw. V.; hat)[lat. dimit- tere] (veraltet): entlassen, verabschieden. Dimmer [dime], der; -s, - [engl, dimmer, zu: to dim = verdunkeln. (Licht) dämpfen]: Helligkeitsregler für Glüh- u. Leuchtstofflampen. di molto: t molto. dimorph [di'morfl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [griech. dfmor- phos = doppelgestaltig]: I. (Biol.) (von Tier- od. Pflanzenarten) in zwei verschiedenen Formen auftretend): wie bei diesen wenig sexuell -en Tieren ... das Zustandekommen ungleichgeschlechtlicher Paare gesichert wird (Lorenz. Verhalten I, 230). 2. (Chemie) (von Kristallen) in zwei Kristallformen auftretend; <Abl.:) Dimorphie [...Ti:]. die; -. -n [...i.an]: I. (Chemie) das Auftreten eines Kristalls in zwei Modifikationen. 2. svw. t Dimorphismus; Dimorphismus [...'fismosK der; -. ...men (Biol.): das Auftreten derselben Tier- od. Pflanzenart in zwei verschiedenen Formen. 'DIN @>[di:n; auch: dm; Kurzw. für: Deutsche Industrie Normten), später gedeutet als: Das Ist Norm]: Verbandszeichen des Deutschen Instituts für Normung e. V.; *D1N: Maßeinheit für die Lichtempfindlichkeit eines Films: die relativ geringe Empfindlichkeit der Farbfilme zwischen 15 und 21 DIN (Fotomagazin 8. 1967, 37). DIN- (mit Bindesirich): -Blatt« das: vom Deutschen Institut für Normung e. V. für einen bestimmten Bereich herausgegebenes Normblatt; -Format, das: nach DIN festgelegtes Papierformat; -Grad, der (veraltet): 2DIN. Dinanderie [dinandd'ri:]. die; -. -n [...i:an; frz. dinanderie. nach der belgischen Stadt Dinant): Messingarbeit aus dem Maastal. aus Brabant u. Flandern. Dinar [di'na.^, serbokr.:'dina:r], der; -s, -e (aber: 10 Dinar) [arab. dinär < griech. denärion = röm. Denar < lat. denarius. t Denar]: Währungseinheit in Jugoslawien (100 Para), Iran (Vioo Rial), Algerien (100 Centimes). Tunesien (1 000 Millimes) u.a.; Abk.: Din. im Iran: D. dinarisch [di'na:nX] <Adj.; o. Steig.) [nach den Dinarischen Alpen]: ebwm Menschentypus atigehörend, entsprechend, der bes. in den Gebirgen Mittel- u. Südeuropas lebt u. für den schlanker, hoher Körperwuchs, braune Augen u. braune Haare u. Adler- od. Hakennase typisch sind: die -e Rasse. Diner [di'ne:]. das; -s. -s [frz. diner. subst. Inf. von: diner = eine Hauptmahlzeit zu sich nehmen < vlat. disieiünäre = zu fasten aulhören, aus lat. dis = den Gegensatz zu dem im Grundwort Bezeichneten ausdrückend u. ieiünus = nüchtern, hungrig]: a) (geh.) festliches Mittag- od. Abendessen: ein festliches D.; raffinierte -s. bei denen Champagner in Strömen floß (Hauptmann. Schuß 20); eine Einladung zu einem [offiziellen] D.; b) in Frankreich die am Abend, seltener auch am Mittag eingenommene Hauptmahlzeit. 'Ding [din). das; -[e]s. -e u. -er [mhd. dinc. ahd. thing. eigtl. = Rechtssache. Rechtshandlung; 5: mhd. gedinge = Hoffnung. Zuversicht; frühnhd. = Laune. Stimmung]: l.a) <P1. -e (meist PL). Vkl.: Dingelchen) Gegenstand. Sache, die nicht näher bezeichnet wird: schöne, wertvolle -e; seine persönlichen -e mitnehmen; Gott, der Schöpfer aller -e (der Welt u. alles Existierenden); R aller guten -e sind drei (zur Rechtfertigung von etw.. was man ein drittes Mal tut); jedes D. hat zwei Seiten (jede Sache hat ihre guten u. schlechten Seiten); b) <P1. -er) (ugs.) etw.. was man (in abschätziger o.a. Redeweise od. weil man die genaue Bezeichnung dafür nicht kennt od. nicht gebrauchen will) nicht mit seinem Namen nennt: was ist denn das für ein D.?; das Haus ist ja ein tolles D.; die -er (z.B. Schrauben) taugen nichts, sind schon kaputt; wir hatten da eine Firma, die hatte alle -wie heißen die noch?- jedenfalls, die hatte alle -er... die ganzen Versicherungen (Aberle. Stehkneipen 52); *das ist ia ein D.! (ugs.; Ausruf der Überraschung od. der Entrüstung): das ist ein D. mit ['nem] Pfiff (ugs.; eine tolle Sache)', das ist ein D. wie 'ne Wanne (berlin.; eine eindrucksvolle Sache): ein D. drehen (ugs.; etw. Unrechtmäßiges tun); imdm. ein D. verpassen (ugs.; 1. jmdm. einen brutalen Schlag versetzen. 2. jmdn. in unsanfter Forn^ zurechtweisen, tadeln o.a.); krumme -er machen (ugs.; etw. Unerlaubtes. Rechtswidriges tun); mach keine -er! (ugs.; Ausruf des Erstaunens, der Überraschung). 2. <P1.: -e(meistPl.))a) Vorgänge. Ereignisse: es waren unerfreuliche -e vorgekommen; der -e harren, die da kommen sollen (abwarten, was kommt; nach Luk. 21.25); nach Lage der -e; seinen Hut.... den er. in Voraussicht der kommenden -e, von der Garderobe geholt hatte (Hildesheimer. Legenden 87); *über den -en stehen (sich von den unliebsamen Dingen des Alltags nicht allzusehr berühren, beeinträchtigen lassen); b) Angelegenheiten. Sachen: es handelt sich um private, persönliche -e, die nieman- 537
Ding den etwas angehen; die meisten -e seien von Natur unabänderlich und alles Tun ja doch vergeblich (Dönhoff, Ära 88); sie hatte vor der Reise noch tausend -e zu erledigen; in -en des Geschmacks (in allem, was den Geschmack betrifft) kennt er sich aus; Wir sprachen ... über praktische -e, Wald, Feld, Wiese, ... und Moor (Hauptmann, Schuß 48): das Annehmen der Meldung und das Ergreifen von Maßnahmen, das war nicht einerlei D. (waren zwei verschiedene Sachen, von denen nicht unbedingt die eine aus der anderen folgen muß); Spr gut D. will Weile haben (etw.. was gut werden soll, braucht seine Zeit); *die Letzten -e (religiös-metaphysische Vorstellungen Tod u. Ewigkeit betreffend); unverrichteter«e (ohne etw. erreicht zu haben); etw./es ist ein D. der Unmöglichkeit (etw. ist unmöglich, läßt sich nicht ausführen, einrichten o.a.); etw./das geht nicht mit rechten -en zu (etw.Idas ist merkwürdig, unerklärlich; etw. ist auf unredliche Weise zustande gekommen); vor allen -en (vorallem, besonders ).3. <PI. -er. Vkl.: Dingelchen) (ugs.) Mädchen: ein junges D.; ihr frechen, dummen -er!; Sie war ein unbedeutendes D.. ergeben, ohne Urteil und Widersetzlichkeit (Th. Mann, Joseph 174). 4. <P1. -er) (ugs. verhüllend) männliches od. weibliches Geschlechtsteil. 5. * guter -e (geh.: I. fröhlich u. munter: er ist immer guter-e. 2. voll Hoffnung, voll Optimismus: guter -e machte er sich an die schwierige Aufgabe). 2Ding [-], das; -[eis. -e [mhd. dinc. ahd. thing] (hist.): svw. T Thing. 'djng-, Djng- ('Ding): -gedieht, das (Literaturw.): Gedichttypus, bei dem ein Ding (1) Gegenstand der Beschreibung fu. symbolischer Ausdeutung/ ist; ^weh, die: die Welt der Erscheinungen; -wort, das <P1. -Wörter): seltener für TSubstantiv,dazu: -wörtlich<Adj.; o. Steig): seltener für f substantivisch. ^jng-, Djng- (2Ding): -fest nur in der Verbindung jmdn. d. machen (jmds. habhaft werden u. ihn in Haft nehmen): der Verbrecher wurde d. gemacht; Ü hier beginnt ... eine neue Schwierigkeit, den neuen Begriff d. zu machen (zu erfassen, festzulegen; Herrenjournal 3. 1966. 200); -platz. der (hist.): svw. tThingplatz; -statte, die (hist.): svw. T Thingstätte. Dingelchen ['diol^nj, das; -s. -, (auch:) Dingerchen: t 'Ding (la, 3). dingen Cd man] <dingte/(selten:) dang, hat gedungenAselte- ner:) gedingt) [mhd. dingen, ahd. dingön = vor Gericht verhandeln]: a) (veraltet, noch landsch.) gegen Lohn in Dienst nehmen, einstellen: Gesinde d.; b) (veraltet) gegen Bezahlung für die Erledigung einer Aufgabe verpflichten, engagieren: Ich werde .., einen Führer d., der mich durch die Berge bringt (Seghers, Transit 237); c) (geh. abwertend) mit Geld für die Ausführung eines Verbrechens gewinnen: einen Mörder d.; ein gedungener Killer. Dingerchen [dwB<pn] <P1. von t Dingelchen); Dingerich. Dingrich['dio(3)n<;J.der;-s.-e[zut 'Ding] (landsch. salopp): 1. Bez. für eine männliche Person, von der der Sprecher in respektlosem Ton spricht, deren Name ihm gerade nicht einfällt od. deren Manien er nicht weiß. 2. Bez. für etw.. was der Sprecher nicht näher bezeichnen kann txl. will. DjnggeM. das; -[eis. -er (veraltet): svw. tHandgeld. djnghaft <Adj.; -er. -este): real, gegenständlich vorhanden: die Leere, mit der die rechte Hand vor sich hinstarrte, war-er als der Teller daneben (FAZ 21. 10.61.54); <Abl.:) Dinghaftigkeit. die; -. Düighi, (häufiger auch:) Dingi ['dingi], das; -s. -s [engl, dinghy < Hindi dlftgi = kleines Boot]: 1. kleines Beiboot auf Kriegsschiffen u. Jachten. 2. kleines Sportsegelboot. dinglich <AdJ.): I. gegenständlich; real, konkret; in der Realität, als Sache vorhanden; auf eine Sache bezogen: Eine physiologische Störung ist so d.... wie eine Mauer (Musil. Mann 1469); <subst.:)das Dingliche, die lockend-belehrenden Auslagen der Welt (Th. Mann. Krull 97). 2. <o. Steig.; nicht adv.) (Jur.) das Recht an Sachen betreffend: -es Recht (Sachenrecht): ein -er Anspruch. Vertrag; <Abl. zu 1:) Dinglichkeit, die; -: zerstreute Fetzen von Gegenständlichkeit; Resteeiner... verplatteten und entfärbten D. (Gehlen. Zeitalter 63). Dingo ['dingo]. der; -s. -s [austral. Eingeborenenspr.]: australischer Wildhund von der Größe eines kleinen deutschen Schäferhundes. Dingrich: svw. t Dingerich; Dings [dins]. der. die. das; - [mhd. dinges. partitiver Gen. von: dinc. t 'Ding] (salopp): I. der. die. (landsch. auch:) das: Bez. für eine männliche od. weibliche Person, deren Name dem Sprecher im Augenblick nicht einfällt, die er nicht kennt od. nicht nennen will: Herr D., du weißt schon, wen ich meine; der, die, das (landsch.; die) D. hat gesagt, ...; und der D. da. der Krause, natürlich nischt wie zur Polizei in seinem Bammel (Schnurre. Ein Fall 26). 2. das: etw. (Gegenstand. Einrichtung o. ä.). dessen Name dem Sprecher im Augenblick nicht einfallt, den er nicht kennt od. nicht nennen will; Ding (lb): gib mir mal das D. da!; Und gleich haben die mich zum D. (= zur Wache) gebracht, hier zum-zur-es war in der Gothaer Straße (Aberle, Stehkneipen 54). 3. <o. Art.) Ortsname, der dem Sprecher im Augenblick nicht einfällt, den er nicht kennt od. nicht nennen will: sie fahren im Urlaub immer nach D., ich weiß den Namen nicht mehr. Djngs-: -bums, der. die. das (ugs.): svw. tDings: -da, der. die. das (ugs.): svw. f Dings; ^kirdien (salopp): 1. [auch: -'--] <o. Art.) Ort. dessen Name dem Sprecher im Augenblick nicht einfällt, den er nicht genau kennt od. nicht nennen will. TL der: Bez. für eine männliche Person, deren Name dem Sprecher im Augenblick nicht einfallt od. von der er bewußt respektlos sprechen will; ^bmdei [-lam'daj]. der, die. das (landsch.): svw. T Dings. dinieren [di'ni:ren] <sw. V.; hat) [frz. diner, t Diner] (geh.): ein Diner einnehmen, (am Mittag od. Abend) festlich speisen: bei. mit jmdm. d.; Warum dinierst du nicht ... im ehemaligen Hotel Hohenzollern ...? Kaviar und Seetiere? (Remarque. Obelisk 292); Diningcar [dainiQka.g], der; -s. -s [engl, diningcar]: engl. Bez. für TSpeisewagen; Dining- room [dammrum]. der; -s. -s [engl, dining room): engl. Bez. für t Speisezimmer. Dinkel [dmk]]. der; -s. - [mhd. dinkel. ahd. dinchel. thincil]: nur noch vereinzelt angebaute Weizenart; Spelt. Dinner ['dm*],das; -s.-[s] [engl, dinner < frz. diner.t Diner]: a) in den angelsächsischen Ländern am Abend eingenommene Hauptmahlzeit des Tages: In Amerika ist der Drink vor dem D. der Entspannung gewidmet, hier der Dialektik (Welt 7. 3. 64. 3); b) festliches Abendessen [mit Gästen o. ä.;. sie trafen sich zu einem D. im Hotel; <Zus.:) Dinner- jacket[dmBdjekit].das; -s.-s[engl.dinner jacket]: Herren- jacket für halboffizielle gesellschaftliche Anlässe. Dinosaurier [dino'zäune], der; -s. -. Dinosaurus [dino'zau- rus]. der; -. ...rier [...T\p. zu griech. deinös = gewaltig, furchtbar u. saüra. saüros = Eidechse]: ausgestorbenes Riesenkriechtier; Dinotherium [dino'te:riom]. das; -s. ...ien [...jpn; zu griech. deinös = gewaltig, furchtbar u. therion = Tier]: ausgestorbenes elefantengroßes Rüsseltier, Diode [di'o.'dd]. die; -. -n [zu griech. dis = zweifach u. hodös = Weg] (Elektrot.): elektronisches Bauelement, dessen Widerstand in extremer Weise von der Polarität der angelegten elektrischen Spannung abhängt. Diolefin [dk>le'fi:n], das; -s. -e [zu griech. dis = zweifach u. TOlefin]: svw. TDien. Diolen<S)[dio'le:n], das; -s [Kunstwort]: 1. kurz für f Diolen- faser. 2. Gewebe aus Diolen (1); <Zus.:> Diolenfaser, die; -. -n: synthetische Textilfaser aus Polyester. Dionysien [dio'ny:zi3n] <P1.) [lat. Dionysia < griech. Diony- sia, zum Namen des Gottes Dionysos]: altgriechisches Fest zu Ehrendes Wein- u. Fruchtbarkeitsgottes Dionysos; dionysisch [dio'ny:ziJ] <Adj.; -er. -ste) (bildungsspr.): 1. <o. Steig.; nicht adv.) dem Gott Dionysos zugehörend, ihn betreffend: ein -er Kult. 2. (bes. Philos.) rauschhaft, ekstatisch (Ggs.: apollinisch): eine -e Lust ergriff die Massen ... und riß alle Mauern und Zäune ein. hinter denen sich ihre Lebensfreude staute (Hagelstange. Spielball 214). diophantisch [dio'fanttf] <Adj.)[nachdem griech. Mathematiker Diophantos (3. Jh. v.Chr.)] in der Fügung -e Gleichung (Gleichung mit mehreren Unbekannten, für die ganzzahlige Lösungen zu finden sind). Diopsid [db'psi:t], der; -s. -e [zu griech. dis = zweifach u. öpsis = Anblick; Erscheinung (da die Kemgestalt eine doppelte Ansicht gewährt)]: farbloser, gelblicher, grüner od. grünlichgrauer Augit; Dioptas [diD'pta:s], der; -. -e [zu griech. diopteia = das Hindurchsehen]: smaragdgrüner, durchscheinender bis durchsichtiger Edelstein; Diopter [di'opte], das; -s. - [lat. dioptra = Instrument zum Höhenmessen u. Nivellieren < griech. dioptra]: aus Lochblende u. Zielmarke bestehendes Zielgerät; Dioptrie [...tri:], die; -. -n [...i:an] (Optik): Maßeinheit für die lichtbrechende 538
Diplomatiker Kraft einer Linse od. eines Linsensystems; Abk.: dpt. Dptr. u. dptr.; Dhpptrik [...nkl, die; - (veraltet): Lehre von der Brechung des Lichts; digptrisch <Adj.; o. Steig.) (Optik): a) zur Dioptrie gehörend; lichtbrechend; durchsichtig; b) nur lichtbrechende Elemente ent/ialtend: ein -es Fernrohr; Dioptrometer, das; -s, - [zu t Dioptrie u. t-meter]: Gerät für die Bestimmung der Dioptrien. Diorama [dio'ra:ma], das; -s, ...men [zu griech. diä = hindurch u. höräma = das Gesehene, Anblick] (Kunstwiss.): plastisch wirkendes Schaubild, bei dem räumliche Gegenstände vor einem gemalten od. fotografierten Hintergrund aufgestellt sind. Diorid © [dio'rht], das; -s [Kunstwort]: eine Kunstfaser; Diorismus [dio'nsmos]. der; - [griech. diorismös = das Abgrenzen. Bestimmung]: Begriffsabgrenzung, -bestim- mung; Diorjt [auch: dio'nt], der; -s. -e [zu griech. diorizein = abgrenzen, unterscheiden (wegen der in Farbe u. Gefüge starken Unterschiede der Gemengteile)]: körniges, meist helles, grünlichgraues Tiefengestein. Dioskuren [dps'ku:ran] <PI.) [griech. Diöskouroi = Söhne des Zeus (Kastor u. Pollux)] (bildungsspr.): unzertrennliches Freundespaar: Diebeiden verstanden sich auf Anhieb und wurden filmische D. (MM 20. 8. 66. 39). Dioxid ['di:|3ksi:t. auch: di|3'ksi:t], (ehem. fachspr. für.) Dioxyd [di:bksy:t. auch: di|3'ksy:t], das; -s, -e [zu griech. dis = zwei(fach) u. TOxyd] (Chemie): Oxyd, das zwei Sauerstoffatome enthält. diözesan [di0tse'za:n] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [kirchen- lat. dioecesänus]: die Diözese betreffend, zu einer Diözese gehörend; <subst.:> Diözesan, der; -en. -en: Angehöriger einer Diözese; Diözese [di0't£e:z3], die; -. -n [kirchenlat. dioecesis < griech. dioikesis = Verwaltung. Provinz] (kath. Rel.): Amtsgebiet eines katholischen Bischofs. Bistum; Dtözie [dio'tsi:]. die; - [zu griech. dis = zweifach u. oikia = Haus] (Bot.): Zweihäusigkeit von Pflanzen, bei der männliche u. weibliche Blüten auf verschiedenen Individuen stehen; diözisch [di'o^tf] <Adj.; o. Steig.) (Bot.): (von Pflanzen) zweihäusig; Diöztsmus [dio'tßismos], der; -: svw. tDiözie. Dipeptid [dipep'tht], das; -s. -e [zu griech. dis = zweifach u. t Peptid] (Chem.): aus zwei beliebigen Aminosäuren aufgebauter Eiweißkörper; Dipeptidase [...ti'da'.zs]. die; -. -n: Enzym, das Dipeptide spaltet. Diphtherie [difte'ri:], die; -. -n [...i:an; zu griech. diphthera = Haut, Fell] (Med.): akute Infektionskrankheit mit Bildung häutiger Beläge auf den Mandeln u. auf den Schleimhäuten verschiedener Organe; diphtherisch <Adj.; o. Steig.) (Med.): durch Diphtherie hervorgerufen; zum Erscheinungsbild einer Diphtherie gehörend; -e Symptome; Diphtheritis [difte'ri:tis], die; - (ugs.): svw. tDiphtherie; diphtheroid [drftero'i.t] <Adj.; o. Steig.) (Med.): diphtherieähnlich: ein -es Krankheitsbild. Diphthong [diftool. der; -s. -e [lat. diphthongus < griech. diphthoggos, eigtl. = zweifach tönend] (Sprachw.): aus zwei Vokalen gebildeter Zwielaut; Doppellaut. Doppelvokal (Ggs.: Monophthong): ei. au, eu sind -e: diphthongieren [drfbo'gi:ren] <sw. V.; hat) (Ggs.: monophthongieren; Sprachw.): a) einen Monophthong zu einem Diphthong weiterentwickeln: das Neuhochdeutsche hat das mittelhochdeutsche lange „r zu „ei" diphthongiert; b) (von einem Einzelvokal) zu einem Diphthong werden (Ggs.: monophthongieren): das „i" diphthongiert zu „ei"; <Abl.:) Diphthongierung, die; -, -en; diphthongisch <AdJ.; o. Steig.) (Ggs.: monophthongisch; Sprachw.): a) einen Diphthong enthaltend: eine -e Lautverbindung; b) als Diphthong gesprochen: eine Vokalgruppe d. aussprechen. dlphyletisch [difyie:tij] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. dis = zweifach u. Tphyletisch] (Blol.): (von Tier- od. Pflanzeneinheiten) stammesgeschichtlich von zwei Ausgangsformen ableitbar. diphyodont [difyodant] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [zu griech. diphyes = doppelt u. odoüs (Gen.: odöntos) = Zahn] (Med.): einen Zahnwechsel durchmachend. Diplegiejdiple'gi:],die; -. -n (...i:an; zu griech. dis = zweifach u. plege = Schlag] (Med.): doppelseitige Lähmung. Diplexbetrieb ['di:pleks-J, der [zu griech. dis = zweifach u. lat. (du)plexj: svw. T Duplexbetrieb. Diplodokus [diplo'do:küs], der; -. ...ken [zu griech. diplöos = doppelt u. dokös = Balken]: ausgestorbene Riesenechse. DipJoe [di'plo:3],die; - [griech. diplöe. eigtl. = Verdoppelung] (Med.): zwischen den beiden Tafeln des Schädeldaches liegende schwammige Knochensubstanz; diploid [...o'i:t] <AdJ.; o. Steig.) [zu griech. diplöos = doppelt u. -oeides = gestaltet; ähnlich] (B\ol): einen doppelten (d.h. vollständigen) Chromosomensatz aufweisend (Ggs.: haploid); Di- ploidie [...i'di:]. die; - (Biol.): das Vorhandensein des vollständigen Chromosomensatzes im Zellkern; Diplokokkus [...kokos], der; -. ...kken [zu griech. diplöos = doppelt u. tKokkus] (Med.): Vertreter einer Gattung von paarweise zusammenhängenden kugelförmigen Bakterien (Krankheitserreger). Diplom [di'pIo:m],das; -s,-e [lat.diplöma < griech. diplöma = Handschreiben auf zwei zusammengelegten Blättern, Urkunde; eigtl. = zweifach Gefaltetes]: 1. a) amtliche Urkunde, z. B. über eine abgeschlossene Universitäts- bzw. Fachhochschulausbildung od. eine bestandene Prüfung für einen Handwerksberuf: ein D. über die bestandene Prüfung ausstellen, bekommen; das D. des Bäckermeisters hängt gerahmt im Schaufenster; b) akademischer Grad: ein D. erwerben; er hat sein D. [als Chemiker] gemacht; Abk.: Dipl. 2. Ehrenurkunde, die für eine bestimmte Leistung o. ä. verliehen wird: der Hersteller bekam ein D. für sein Erzeugnis. Diplom- (Diplom 1): -arbeit, die: wissenschaftliche Arbeit, mit der ein Diplom erworben wird: ^bibliothekar, der: Bibliothekar des gehobenen Dienstes mit staatlicher Prüfung; -Chemiker, der: Chemiker, der seine Hochschulausbildung mit einer Diplomprüfung abgeschlossen hat; Abk.: Dipl.- Chem.; -dolmetscher, der; Abk.: Dipl.-Dolm.;-gwerbe- lehrer, der; Abk.: Dipl.-Gwl.; -handelslehrer, der; Abk.: Dipl.-Hdl.; ^holzwirt.der; Abk.: Dipl.-Holzw.; -Ingenieur, der; Abk.: Dipl.-Ing.; -kaufmann, der <P1.: -kaufleute); Abk.: Dipl.-Kfm., (österr.:) Dkfm.; -landwirt, der; Abk.: Dipl.-Ldw.; -mathematiker,der; Abk.: Dipl.-Math.; -me- teorologe, der; Abk.: Dipl.-Met.; -pädagoge, der; Abk.: Dipl.-Päd.; -physiker, der; Abk.: Dipl.-Phys.; -Prüfung, die: Prüfung /an einer Hochschule/, mit der ein Diplom erworben wird; -Psychologe, der; Abk.: Dipl.-Psych.; -Sportlehrer, der; Abk.: Dipl.-Sportl.; -Volkswirt, der; Abk.: Dipl.-Volksw. Diplomand [diplo'mant], der; -en. -en [zu tDiplom]: jmd.. der sich auf die Diplomprüfung vorbereitet; Diplomat [diplöma^], der; -en. -en [frz. diplomate. rückgeb. aus: diplomatique = urkundlich < nlat. diplomaticus. zu lat. diplöma, T Diplom]: 1. höherer Beamter des auswärtigen bzw. des diplomatischen Dienstes, der bei einem fremden Staat akkreditiert ist u. dort die Interessen seines Landes vertritt: ein ausländischer D. 2. jmd.. der geschickt u. klug taktiert, um seine Ziele zu erreichen, ohne andere zu verärgern o. ä.: du bist überhaupt kein D.!; er ist der geborene, ein ausgesprochener, geschickter D. Diplomaten-: -aktentasche, die: große u. meist elegante Aktentasche; -ausweis, der; -gepäck, das: Reisegepäck eines Botschaftscmgehörigen; -gattin, die; ^gut, das: zollfreie/ Waren, die zum persönlichen Bedarf der Angehörigen einer diplomatischen Vertretung gehören; ^kofler, der, ^köffer- chen, das: kofferähnliches Behältnis, das in seiner Größe u. Funktion einer Aktentasche entspricht; -bufbahn, die: die D. einschlagen; -löge, die: Diplomaten vorbehaltene Plätze im Parlament; -mappe, die: svw. t ^aktentasche; -paß, der: Reisepaß eines Diplomaten; -post, die: Post, die ein Diplomat mit sich führt u. die niety kontrolliert werden darf; -Schreibtisch, der: bes. großer, massiver Schreibtisch; -tasche, die: svw. t ^aktentasche; ^wasser, das (ugs. scherzh.): Sekt; -viertel, das: Wohnviertel in einer Hauptstadt, in dem die Familien der Diplomaten wohnen [u. in dem sich die Konsulate u.ä. befinden;. Diplomatie [diploma'ti:], die; - [frz. diplomatie]: 1. a) Methode der i Wahrnehmung außenpolitischer Interessen eines Staates durch seine Vertreter im Ausland; Außenpolitik: die hohe Schule der D. beherrschen; was ... hätte er von der klassischen europäischen D.. wie sie ... in Paris, Bonn und Algier praktiziert wird, anders lernen können? (Augstein, Spiegelungen 103); b) Gesamtheit der Diplomaten, die in einer Hauptstadt, in einem Land akkreditiert sind: bei dem Empfang war die gesamte ausländische D. vertreten. 2. diplomatisches (2) Verhalten; Geschick, kluge Berechnung: das ist eine Frage der D.; du mußt mit [mehr] D. vorgehen, wenn du dein Ziel erreichen willst; Dipkxnatik [diplo'ma:tik], die; -: svw. t Urkundenlehre; Diplomatiker, 539
Diplomatin der; -s. -: Gelehrter auf dem Gebiet der Diplomatik: Urkundenforscher u. -kennen Diplomatin« die; -. -nen: w. Form zu tDiplomat; 'diplomatisch <Adj.) [frz. diplomatique]: 1. <o. Steig.; nicht präd.) a) die offiziellen zwischenstaatlichen Beziehungen betreffend: die -en Beziehungen aufnehmen, abbrechen; ein Land d. anerkennen (durch Entsendung von Diplomaten (1) mit diesem Land in offizielle Beziehungen treten): b) Diplomaten (1) betreffend, von Diplomaten (\) ausgeübt, auf Diplomaten (1) bezogen o.a.: die -e Laufbahn einschlagen; eine -e Vertretung einrichten; aus -en Kreisen verlautet...; das -e Viertel (Gegend, Stadtteil, in dem sich die /Botschaften u. Wohnungen der Botschaftsangehörigen befinden): das -e Korps (die Gesamtheit der in einem Land akkreditierten Diplomaten 1; Abk.: CD = f Corps diplomatique). 2. klug, taktisch geschickt bei dem Bemühen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen (Ggs.: undiplomatisch): ein sehr -er Mensch sein; es war nicht sehr d. von dir, dies zu sagen; d. antworten, lächeln; *diplo- mgtisch <Adj.; o. Steig.; nur präd.>: die Diplomatik betreffend, urkundlich: ein -er Abdruck (eine buchstäblich genaue Druckwiedergabe eines Hatidschriftentextes): diplomieren [diplo'mi:ren] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): jmd/n. auf Grund einer entsprechenden Prüfung ein Diplom zuerkennen: <meist im 2. Part.:> eine diplomierte Kinderschwester; er ist diplomierter Psychologe (Diplompsychologe). Diplont [di'pbntl.der; -en, -en [zu griech. diplöos = doppelt u. ön (Gen.: öntos), 1. Part, von: elnai = sein] (Biol.): tierischer od. pflanzlicher Organismus, dessen Körperzellen zwei Chromosomensätze aufweisen: diplostemon [diploste- mo:n] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. diplöos = doppelt u. stemön = Gesamtheit der Kettfäden (beim Weben)] (Bot.): (von Blüten, deren äußerer zu dem nächststehenden Blütenhüllkreis versetzt steht) mit zwei Staubblattkreisen versehen. Dipodie [dipo'di:]. die; -. -n l...i:an; tat. dipodia < griech. dipodia. eigtl. = Doppel fuß igkeit]: (in der griechischen Metrik) Verbindung zweier Versfüße (rhythmischer Einheiten) zu einem Verstakt (vgl. Monopodie u. Tripodie); dipodisdi[di'po:diJl<Adj.;o. Steig.): (von Versen) abwechselnd Haupt- u. Nebenhebung (Haupt- u. Nebenton) aufweisend. Dipol ['di:po:ll. der; -s. -e [zu griech. dis = zweifach u. TPol] (Physik): I. Anordnung zweier gleich großer elektrischer Ladungen od. magnetischer Pole entgegengesetzter Polarität in geringem Abstand voneinander. 2. svw. t Dipolantenne; <Zus.:> Dipolantenne, die: Antennenanordnung mit zwei gleichen, elektrisch leitenden Teilen. Dippel l'dipl). der; -s. -: 1. (südd.. österr.) svw. tDübel (1). 2. (österr. ugs.) Beule: <Zus.:) Djppelbaum. der (österr.): Tragbalken für Zimmerdecken o. ä. djppen <sw. V ; hat) [I: niederd.; 2: engl, to dip]: 1. (landsch.) in etw. eintauchen: Brotstücke in die Soße d. 2. (See- mannsspr.) (die Schiffsflagge) zur Begrüßung eines anderen Schiffes od. einer Flagge an Land etwa halb niederholen u. wieder hochziehen: <subst.:) wichen die ... Motorschiffe dem Raddampfer aus und grüßten ihn durch Dippen der Flagge (MM 19. 10.68.4). Dipsomane [dipso'ma:n3], der od. die: -n. -n [rückgeb. aus T Dipsomanie]: jmd.% der von periodischer Trunksucht befallen wird: Quartalssäufer: Dipsomanie [...ma'ni:). die; -. -n [...i:an; zu griech. dipsa = Durst u. TManiel: periodisches Auftreten von Trunksucht. Diptam fdiptam]. der; -s [mlat. diptamnum < lat. dictam- num < griech. dflUamnon. viell. nach dem Berg Dikte auf Kreta) (Bot.): zu den RautengewäcJisen gehörende, oft als Zierpflanze kultivierte Staude mit weißen bis rötlichen Blüten u. zitronenartigem Duft, deren an ätherischen Ölen reiche Blätter leicht entzündbar sind. Dipteren [dipte:ran] <P1.) [zu griech. dipteros = zweiflügelig]: Insektenordnung der Mücken u. Fliegen: Dipteros ['dipteros]. der: -. ...roi [...jy: griech. dipteros (naös) = zweiflügelig(er Tempel)]: griechischer Tempel, der von einer doppelten Säulenreihe umgeben ist. Diptychon l'diptYtpn], das: -s. ...chen u. ...cha [...^n u. ...9a; griech. diplychon = zweiteilige Schreibtafel] (Kunst- wiss.): 1. antikes, in der Mitte zusammenklappbares rechtek- kiges Täfelchen aus Elfenbein, Holz od. Metall, dessen Innenfläche mit einer Wachsschicht überzogen ist, die als Schreibfläche dient. 2. zweiflügeliges Altarbild. Klappaltar. Dipykmkultur ['di:pybn-J. die; - [nach der Fundstelle vor dem Dipylon. dem ..Doppeltor", in Athen]: eisenzeitliche Kultur in Griechenland: Dfrylonstil, der; -s [nach den Dipy- lonvasen] (Kunstwiss.): geometrischer Stil der frühgriechischen Vasenmalerei: Dipyionvasen <PI.) (Kunstwiss.): Tongefäße der griechischen Vasenmalerei in der späteren archaischen Zeit. dir [di:s; mhd.. ahd. dir]: 1. <Dativ Sg. des Personalpron. Tdu:> wie geht es d.? 2. (Dativ Sg. des Reflexivpron. der 2. Person) (bezieht sich auf eine mit „du" angeredete Person zurück:) was hast du dir gewünscht? Dirae [di:re] <P1.) [lat. dlrae, subst. Fem. PI. von: dirus = grausig, schrecklich] (Literaturw.): Verwünschungsgedichte u. Schmähverse (altrömische Literaturgattung). Direct costing [dairekt kästln; engl, direct costing = direkte Kostenberechnung] (Wirtsch.): Sammelbez. für verschiedene Verfahren der Teilkostenrechnung. Directoire [direk'tQa:?]. das; -[s] [nach dem Directoire. der höchsten Behörde der ersten frz. Republik (1795-99)] (Kunstwiss.): französischer Kunststil am Ende des 18. Jh.s (zwischen Louis-seize u. Empire): <Zus.:> Directoirestil, der. direkt [direkt; lat. directus = gerade, ausgerichtet, zu: dlrigere «= ausrichten, vgl. dirigieren]: I. <Adj.; -er, -este) 1. <o. Steig.; nicht präd.) ohne Umweg, in gerader Richtung auf ein Ziel zuführend, sich auf ein Ziel zubewegend: diese Straße führt d. ins Zentrum; eine -e Verbindung nach Paris (eine Verbindung, die kein Umsteigen erfordert): der Raum hat kein -es (unmittelbar von außen einfallendes) Licht; ich komme d. (geradewegs) vom Bahnhof. 2. <o. Steig.; nicht präd.) unverzüglich, sofort, ohne Aufenthalt: er kommt d. nach Dienstschluß hierher; mit diesem Zug haben Sie d./-en Anschluß; ein Fußballspiel d. (live) übertragen. 3. <in Verbindung mit Präpositionen) in unmittelbarer Nähe: d. am Bahnhof, vorm Haus. 4. <o. Steig.; nicht präd.) ohne Vermittlung, ohne Mittelsperson, unmittelbares besteht keine -e Telefonverbindung; sie bekommen ihre KartofTeln d. vom Bauern; schicken Sie die Post bitte d. an mich. 5. durch unmittelbare Beziehung o. ä.: persönlich, nicht vermittelt (Ggs.: indirekt): eine -e Einflußnahme; seine Anteilnahme ist viel -er. 6. (ugs.) unmißverständlich, unverblümt (Ggs.: indirekt): das war eine sehr -e Frage; so d. wollte er das nicht aussprechen; er ist allzu d. in seiner Art zu fragen. II. <Adv.) (ugs.) geradezu, ausgesprochen, regelrecht: das ist ja d. gefährlich, was du da machst; er hat d. Glück gehabt: man sieht d.. wie sich die Sache verändert. Direkt-: -bezug. der <o. PI.) (Wirtsch.); Einkauf, der <o. PI.) (Wirtsch.); -flug, der: Flug, bei dem der Zielort ohne Zwischenlandung erreicht wird: -foto, das: mit einem bestimmten Fotoapparat hergestelltes Foto, das sich innerhalb weniger Sekunden ohne besonderes Verfahren selbst entwik- kelt: -geschäft, das (Wirtsch.); -mandat. das (Politik): Mandat, das der Kandidat einer Partei in einer Wahl persönlich erringt: -masdiine, die: Flugzeug, das für einen Direktflug eingesetzt ist: Am Freitagvormittag kommt er mit einer D. aus New York (Welt 21. 5. 65. 9); -sendung. die (Rundf.. Ferns.): Sendung, die unmittelbar vom Ort der Aufnahme ausgestrafdt, übertragen wird: Live-Sendung (Ggs.: Aufzeichnung 2 b): das Fußballspiel wird in einer D. übertragen: -spiel, das(Fußball) <o. PL): Kotnbinations- spiel, bei dem der Ball direkt weitergeleitet wird: Die Gäste zeigten ... in der ersten Halbzeit ein zwingendes D. (MM 9.9.68,15); -Student der (DDR): Student, der sein Studium unmittelbar an der Universität absolviert (Ggs.: Fernstudent); -Studium, das <o. PI.) (DDR): Studium, das an einer Universität absolviert wird (Ggs.: Femstudium); -Übertragung« die: svw. t -Sendung; -verkauf, der (Wirtsch.): Verkauf vom Hersteller od. Großhändler unmittelbar an den Verbraucher unter Umgehung des Einzelhandels: -wähl, die: I. <o. PI.) Möglichkeit, einen Fernsprechteilnehmer direkt anzuwählen, ohne die Zentrale od. Vermittlung einschalten zu müssen: Hotelzimmer mit Telefon und D. 2. svw. t Mehrheitswahl: -Werbung, die <o. PI.) (Wirtsch.): auf mögliche Käufer direkt zielende Werbung. direktemang [direkto'mao] <Adv.) [aus fdirekt u. der frz. Adverbendung -ment] (ugs. scherzh.): geradewegs: Pflanze dich hin, Bruder Arnolph. d. auf das Sofa (Dürrenmatt, Grieche 105); Direktheit, die; -. -en: 1. <o. PI.) Unverblümtheit, unverbrämte Deutlichkeit in der Form des Sichäußerns: die D. ihrer Äußerungen ist umwerfend. 2. (leicht abwer- 540
Dirn tend) unverblümte, an Deutlichkeit nichts zu wünschen übriglassende Äußerung: ihre -en sind oft beleidigend; Direktion [direk'tsioml. die; -. -en [lat. directio = das Ausrichten, zu: dirigere, t dirigieren]: 1. <o. PI.) Leitung eines Unternehmens o.a.: die D. der Bank; er wird mit der D. des Opernhauses betraut; ihm wurde die D. des Krankenhauses übertragen. 2. a)die leitenden Personen eines Unternehmens. Geschäftsleitung. Verwaltung einer Behörde o.a.: die D. des Hauses besteht aus drei Herren; sich an die D. wenden; er wurde zur D. beordert; b) Büroräume der Geschäftsleitung eines Unternehmens, einer Verwaltung o.a.: die D. befindet sich im ersten Stock des Hauses. 3. (veraltet) Richtung: Sie müssen in dieser D. weitergehen; Ü die geistige Situation vor dem Krieg; sie war ohne innere D. {Ausrichtung, Leitvorstellung: Musil. Mann 1592). 4. (Schweiz.) kantonales Ministeriwn. direktions-, Direktions-: -assistent, der: jmd.. der als Assi- stent in einer Direktion (2 a) arbeitet: ^etage, die: svw. t Chefetage; ^loge, die: Loge im Theater. Konzertsaal, die der Direktion (2 a) eines Theaters o.a. vorbehalten ist. Intendantenloge: ^k» <Adj.; -er. -este> (geh.. selten): rieh- tungslos: ^redit, das: Recht des Arbeitgebers, einem Arbeitnehmer Anweisungen zu geben: Weisungsrecht: Juristische Hauptstütze der privaten Verfügungsmacht ist das D. der Unternehmer (Stamokap 32); -Sekretärin, die; -zimmer. das: Zimmer. Büroraum einer Direktion (2 a). direktiv [direkti:f) <Adj.; o.Steig.) [zu lat. directus, tdirekt] (bildungsspr.. selten): Verhaltensregeln gebend: Direktive [direk'ti.va]. die; -. -n (häufig PI.) [kurz für: Direktivnorm] (bildungsspr.): von einer übergeordneten Stelle gegebene Weisung. Richtlinie. Verhaltensmafiregel: -n erhalten; Er ordnete an. die Volkskammer und nicht die Regierung solle künftig die -n für die Gemeindevertretungen ausgeben (Dönhoff. Ära 91); sie hielten sich strikt an die D. der Parteiführung; Direktor [direkter, auch: ...to:g], der; -s, -en [...'to:ren; lat. dlrector. zu: dlrigere = ausrichten, leiten]: l.a) Leiter bestimmter Schul- u. Hochschultypen: er ist D. des Gymnasiums, der Realschule, der Musikhochschule; b) Leiter einer öffentlichen Institution od. bestimmter Behörden: der D. des Museums, des Zoos; In der Novelle über die Bezeichnung der Richter wird ..Aufsichtsführen- der Richter44 durch ..Direktor44 ersetzt (MM 4. 10. 75. 5); jmdn. als D. einsetzen, absetzen; jmdn. zum D. wählen, berufen. 2. (Wirtsch.) alleiniger Leiter od. Mitglied des Direktoriums eines Unternehmens: Leiter einer bestimmten Sparte od. Abteilung eines Unternehmens: er ist erster, zweiter, stellvertretender, kaufrnännischer, technischer D. der Firma; die Leitung der sozialisierten Betriebe durch staatlich eingesetzte -en (Leonhard. Revolution 55). Direktor-: ^posten. der: Amt. Stellung eines Direktors (1); ^stelle, die: svw. T ^posten; -zimmer. das: Dienstraum des Direktors (1). Direktorat [direkto'ra:t]. das; -[e]s. -e: I. a) Amt des Direktors (1 a) od. der Direktorin: jmdm. das D. übertragen; b) Amtszeit eines Direktors da) od. einer Direktorin: unter seinem D. hatte die Hochschule sehr an Ansehen gewonnen. 2. Dienstzimmer des Direktors (1 a) <xi. der Direktorin: der Schüler wurde ins D. gerufen; Direktorengehalt, das; -[eis. ...gehälter (scherzh.): sehr hohes Gehalt (das Bewunderung od. Neid erregt): er bezieht ein D.; Direktorenposten, der; -s. -: Stellung eines Direktors (2); Direktorensessel, der; -s. -: Stellung eines Direktors (2): er strebt nach dem D.; direktorial [direkto'ria.l] <Adj.; o. Steig.): zu den Befugnissen eines Direktors gehörend: einem Direktor gemäß: ein -es Verhalten. Auftreten; eine -e Entscheidung; Direktorin [dirEk'to:rm], die; -. -nen: w. Form zu t Direktor; Direktoriini [dirEk'to:riom], das; -s. ...ien [...ton]: 1. ein von mehreren Personen gebildetes leitendes Gremium an der Spitze eines Unternehmens, einer Organisation o.a.: ein vierköpfiges D.; ein D. bilden; in das D. [eines Konzerns] berufen werden; Hatte nicht der Generalstaatskommissar genau wie er die Reichsregierung beseitigen, durch ein antiparlamentarisches D. ersetzen wollen? (Feuchtwanger. Erfolg 749). 2. (kath. Rel.) Anweisung für Meßfeier u. Stundengebet für jeden Tag des Jahres: Direktrice [direktrhsd], die; -. -n [frz. directrice]: leitende Angestellte in der Bekleidungsindustrie, die als ausgebildete Schneiderin Modelle entwirft bzw. in einem Einzelhandelsgeschäft das Änderungsatelier leitet: sie ist D. in einem Modesalon, eines Modesalons; Direktrix [di'rektnks]. die; - [zu lat. dlrector = Leiter u. der Femininendung -trix] (Math.): Leitlinie von Kegelschnitten. Leitkurve \jon gekrümmten Flächen: Direttissima Idire'tisima], die; -. -s [ital. direttissima. zu: diretto = gerade.direkt < lat.directus.Tdirekt] (Bergsteigen): Route, die ohne Umwege zum Gipfeleines Berges führt: sie wählten für ihre Klettertour die D.; direttjssimo [...o] <Adv.) (Bergsteigen): die Direttissima nehmend, bildemi: Direx ['di.reks], der; -. -e <P1. selten) u. die; -. -en <P1. selten) [nach lat. rex, artifex o.a.. zu tDirektor] (Schülerspr.): Direktor in einer Schule. Dirham ['dirham]. Dirhem ['dirhem]. der; -s. -s <aber: 5 Dirham) [arab. dirham < griech. drachme. T Drachme]: I. Währungseittheit inMarokko{\ Dirham = lOOCentimes); Abk.: DH 2. Gewichtseinheit in den islamischen luindern; Abk.: D Dirigat [diri'ga:t].das;-[e]s.-e[zu t dirigieren] (bildungsspr.): a) Orchesterleitung. Dirigentschaft: ein D. übernehmen; b) öffentliches Auftreten eines Dirigenten als Orchesterleiter o.a.: Der feste Vertrag geht ... von fünf -en Kleibers in der...Spielzeit aus (MM 1.3. 74.56); Dirigent [diri'gEnt]. der; -en. -en [lat. dirigens. 1. Part, von: dirigere. I dirigieren]: 1. jmd.. der ein Orchester dirigiert (1). ein musikalisches Werk zur Aufführung bringt, interpretiert: Leiter eines Chores od. Orchesters: ein gefeierter D.; der D. des Orchesters ...; sein erstes Auftreten als D.; die Philharmoniker haben einen neuen -en. 2. (selten) jmd.. der etw. leitet, dirigiert (2 a): der Mensch als der große D. der Naturgesetze (Thie- llcke. Ich glaube 63); Pele war... der D. seiner Mannschaft (Sport; der Spieler, der das Spiel anführte: Welt 4. 6. 65. 8). Dirigenten-: -podium. das: trittartige Erhöhung als Statul- platz des Dirigenten: ^pult, das: vor dem Orchester od. Chor aufgestelltes Pult (zum Ablegen der Partitur des Diri- genten.hinterdem stehend er dirigiert): ^stab.der: Tak tstock des Dirigenten (1); -stock, der: svw. t ^stab. Dirigentschaft, die; -. -en: /Zeit der] Tätigkeit eines Dirigenten (1); das Dirigentsein: in der Zeit seiner D. in Berlin war er sehr berühmt. Dirigier-: -partitur. die: Partitur eines Musikwerks, die der Dirigent benutzt: -stab. der: svw. t Dirigentenstab; -stock. der: svw. t Dirigentenstab. dirigieren [diri'gi:ren] <sw. V.; hat) [lat. dirigere = ausrichten, leiten]: 1. a) durch bestimmte, den Takt, die Phrasierung. das Tempo u. a. angebende Bewegungen der Arme u. Hände einen Chor, ein Orchester bei der Auffüixrung eines musikalischen Werkes führen: einen Chor, ein Orchester d.; er dirigiert mit einem Taktstock; Der Kapellmeister dirigierte mit Armen und Körper, als galoppierte er (H. Mann. Stadt 169); b) ein Musikwerk als Dirigent aufführen, interpretieren: Karajan dirigierte die 5. Sinfonie von Beethoven. 2. a) fuhren, leiten: die Leitung von etw. haben: den Gang. Ablauf von etw. steuern: ein Unternehmen d.; Irene Kram- pus .... die wie üblich an einem kleinen Ecktisch saß und von dort aus den Betrieb dirigierte (Kirst. Aufruhr 14); begnügen sie sich damit, das Personal ... mit den Augen zu d. (Hörn. Gäste 62); ein Polizist dirigiert (lenkt) den Verkehr; die Wirtschaft d. (durch dirigistische Maßnahmen lenken): der Vorstopper dirigierte den Angriff (Sport; lenkte das Angriffsspiel): b) durch Anweisungen o.a. an ein bestimmtes Ziel, in eine bestimmte gewünschte Richtung lenken, leiten: die Fahrzeugkolonne durch die Stadt d.; Kurt Bach dirigiert einen mächtigen Block Sandstein in seine Werkstatt (Remarque. Obelisk 87); ü Stollenberg ... dirigierte sie (= seine Pfeife) abwechselnd von einem Mundwinkel in den anderen (Ott. Haie 253); Dirigismus [diri'gismos]. der (Wirtsch.): a) Wirtschaftsordnung, die bestimmte Eingriffe u. Lenkungsmaßnahmen des Staates zuläßt: Die ... Konjunkturpolitik werde sich ... gegen alle Versuche zur Wehr setzen müssen. ... den Weg in den staatlichen D. einzuschlagen (MM 14. 2. 74.6); b) Lenkung der Wirtschaft durch staatliche Einflußnahme bes. auf Produktion u. Preisbindung: durch D. versucht man die Wirtschaft in den Griff zu bekommen; dirigistisch <Adj.; o. Steig.) (Wirtsch.): in der Weise des Dirigismus: staatlich reglementierend: eine -e Planwirtschaft; -e Maßnahmen; ob ein weitergreifendes -es Eingreifen ... automatisch auch zu einer Verbesserung der Wohn- und Umweltqualität führen muß (Bausinger. Dialekte 103). Dirn [dirn]. die; -. -en [T Dirne]: 1. (bayr., österr. mundartl.) Bauernmagd. 2. (nordd.) Mädchen: eine stramme, etwas 541
Dirndl kurze D. (Winckler. Bomberg 114): 'Dirndl ['dirnd|l. das: -s. -[nl [zu tDirnel: I. <P1. -n> (bayr.. österr. mundarll.) junges Mädchen. 2. <P1. -> kurz für t Dirndlkleid: sie trägt ein fesches, zünftiges D. 2Dirndl [-1. das: -s. - [mhd.. ahd. tirn. in Anlehnung an t'Dirndl (1)1 (ostösterr. mundartl.): a) Baum od. Strauch der Kornelkirsche; b) Frucht der Kornelkirsehe. 'Dirndl- ('Dirndl): ^bluse.die: zu einem zugehörigen Dirndl- rock getragene weiße Bluse imit Puffärmeln u. Halsbündchen ;; ^kleid, das: zur bayrischen u. österreichischen Tracht gehörendes od. ihr nachempfundenes Kleid aus buntem Wasch stoff mit gefaltetem od. gekraustem Rock u. tailliertem Mieder, das mit einer Halbschürze getragen wird; Mno- de, die: Moderichtung, die Dirndlkleider bevorzugt; -rock, der: Trägerrock aus buntem Wasch stoff der zusammen mit Dinidlbluse u. -schürze getragen wird; -schürze, die: Halbschürze, die zum Dirndlkleid getragen wird. 2Djrndl- (:Dirndl): -bäum, der [mhd. timboum. ahd. tirn- pouml (ostösterr. mundartl.): svw. tKornelkirsche: -holz, das: svw. tKornelkirsche; -schnaps, der (österr.): aus der Frucht der Kornelkirsche gewonnener Schnaps; -straudi. der (ostösterr. mundartl.): svw. tKornelkirsche. Dirne fdirna], die: -, -n [mhd. dierne. ahd. thiorna]: 1. (veraltet, noch mundartl.) junges Mädchen. 2. weibliche Person, die sich gewerbsmäßig zum Geschlechtsverkehr anbietet; Prostituierte: sie war im Heim aufgewachsen u. schließlich eine D. geworden. Djmen-: -haus, das (selten): svw. t Bordell: Minterkunft, die: -unwesen, das (abwertend): als Belästigung empfundenes Treiben, das durch die Anwesenheit von Dirnen u. ihren Freiern in einem Stadtteil, einer Straße o. ä. entsteht; -Wesen, das <o. PL): svw. TProstitution; -weit, die; -: Milieu, in dem Dirnen verkehren. Dirt-Track-Rennen ['dattrek-l. das; -s. - [zu engl, dirt track = Schlackenbahn, eigtl. Schmutzbahnl: Motorrad- od. Fahrradrennen auf einer Schlacken- od. Aschenbahn. 'dis. !Dis [dis], das; -, - (Musik): um einen halben Ton erhölues d (2); *dis: tdis-Moll; ^is: tDis-Dur. Disacdiarid, Disacharid [dizaxa'ri:t, 'di:z...l, das: -s. -e [aus: di... (ghech. di.... zu: dis = zweimal, zweifach) u. tSa(c)charidl (Chemie): Kohlehydrat, das aus zwei Zuckermolekülen aufgebaut ist. Dtsasio [dis'la:cho]. das; -s [ital. disag(g)io. aus: dis- = den Gegensatz bezeichnend (< lat. dis-) u. TAgio] (Bank- u. Börsenw.): Abschlag, um den der Preis od. Kurs hinter dem Nennwert od. der Parität eines Wertpapiers od. einer Geldsorte zurückbleibt (Ggs.: Agio). Discantus [dis'kantus], der; -. - [...kantu:s]: vgl. Diskant. Disciplesof Christ [di'saiplzav 'kraist]<PI.)[engl. = Jünger Christi]: Zweig der Baptisten in den USA u. Kanada. Discjockey: t Diskjockey. Discount- [diskaunt-; engl, discount = Preisnachlaß < afrz. descompte = Abzug, zu mlat. discomputäre. t Diskont]: -geschaft, das: Einzelhandelsgeschäft meist ohne aufwendige Ausstattung, in dem nicht preisgebundene Produkte bei einem Wegfall des Kundendienstes mit hohen Rabatten verkauft werden; -haus, das: vgl. ^geschaft; -laden, der: svw. Ngeschäft; -preis, der: Preis einer Ware mit dem in Discountgeschäften üblichen Rabatt. Discounter [dis'kaunte]. der; -s. - [engl, discounter]: Einzelhändler, der ein T>iscountgeschäft betreibt. Dis-Dur [dis-, auch: '-'-]. das; - (Musik): Tonart; Zeichen: Dis (t'dis. 'Dis). Disengagement [disingeidsmant], das; -s [engl, disengage- ment. aus: dis- ( < lat. dis- = auseinander) u. engagement. t Engagement] (Politik): das militärische Auseinanderrücken der Machtblöcke. Diseur [di'zo:^]. der; -s. -e [frz. diseur. zu: dire = sagen < lat. dicere]: Sprecher. Vortragskünstler, bes. im Kabarett; Diseuse [di'z0:z3], die; -. -n [frz. diseuse]: w. Form zu T Diseur. disgruent [disgruent] <Adj.; o. Steig.) [aus lat. dis- = den Gegensatz bezeichnend u. I kongruent]: nicht übereinstimmend (Ggs.: kongruent 1). Disharmonie [auch: ' ]. die: -. -n [...i:an; aus lat. dis- = den Gegensatz bezeichnend u. t Harmonie] (Ggs.: Harmonie): l.a) (Musik) als unangenehm empfundener dissonanter Zusammenklang von Tönen; Mißklang; b) als unharmonisch empfundene Verbindung. Zusammenstellung von Farben. Formen o.a.: die D. der Farben war störend. 2. (bildungsspr.) Mangelan seelisch-geistiger Übereinstimmung; Uneinigkeit; Mißstimmigkeit: Die Kinder sind in der Lage. -n. Widersprüche. Konflikte ... zu erkennen (Wohngruppe 16); dftshannonj&*en [auch: ' ] <sw. V.; hat)(Ggs.: harmonieren): l.a)(Musik)schlecfit zusammenklingen, eine Disharmonie (1 a), einen Mißklang ergeben: die Akkorde, diese Instrumente disharmonieren; b) (von Farben. Formen o.a.) nicht zusatnmenstimmen: stark dishar- monierendeFarben.2.5/cA nicht in einem innerenGleichklang befinden; in Disharmonie (2) miteinander leben: die beiden disharmonieren meistens; disharmonisch [auch: ' ] <Adj.) (Ggs.: harmonisch): l.a) (Musik) schlecht zusammenklingend; einen Mißklang ergebend: ein -er Akkord; b) in Farbe. Form o.a. nicht zusammenstimmend. 2. sich! in einem Zustand von Disharmonie (2) t befindend : die beiden stehen in einem sehr -en Verhältnis zueinander. 3. (Geol.) (bei der Faltung von Gesteinen) unterschiedlich verformt. Disjektion [disjek'tsio.n], die; -. -en [zu lat. disiectus. 2. Part, von: disicere = auflösen; zerspalten] (Psych.): Persönlichkeitsspaltung als Trautnerlebnis. bei dem ein Trauminhalt in doppelter Gestalt erscheint (z. B. man sieht sich selbst u. ist zugleich als Zuschauer anwesend). disjunkt [disjonkt] <Adj.; o. Steig.) [lat. disiünctus. zu: disiungere = auseinanderbinden]: 1. (Math.) getrennt, geschieden, gesondert: -e Mengen (Mengen, die kein Element gemeinsam haben). 2. (Logik) durch Disjunktion (2) verknüpft; Disiunktion [disjunktsio.n], die; -. -en [I. 2: lat. disiünctio]: 1. (veraltet) Trennung. Sonderung. 2. (Logik) a) Verknüpfung zweier Aussagen durch das ausschließetide ..entweder-oder"; b) Verknüpfung zweier Aussagen durch das nichtausschließende ..oder". 3. (Biol.) a) Trennung eines pflanzen- od. tiergeographischen Verbreitungsgebietes in mehrere nicht zusanunenhängende Teilgebiete (z. B. die Verbreitung der Robben im Ozean u. in Binnenseen); b) Trennungsvorgang bei Chromosomen; disjunktiv <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. disiünctlvus]: 1. (Philos.) (von Urteilen. Begriffen) einander ausschließend, aber zugleich eine Einfielt bewirkend (Ggs.: konjunktiv). 2. (Sprachw.) a) eine Waiümöglichkeit zwischen mehreren sprachlichen Formen aufweisend, die aber nicht frei ist. sondern von bestimmten Gegebenheiten abhängt (z. B. die Vergangenheitsform der schwachen Verben: er wend-et-e. er lach-t-e); b) ausschließend: ..oder" ist eine -e Konjunktion. Diskant [diskant], der; -s. -e [mlat. discantus = Oberstimme, aus lat. dis- = auseinander u. cantus. ICantus]: 1. (Musik) a) höchste Stimmlage einer Singstimme; höchste Tonlage bei bestimmten Instrumenten; b) rechte Hälite der Tastatur beim Klavier; c) die dem Cantus firmus hinzugefügte Gegenstimme. 2. sehr hohe, schrille Stimmlage der Sprech- stinune:... wobei sich seine Stimme in hohem D. überschlug (Kirst.08/15.126); Die tiefe Stimme ... war in einen schneidenden D. umgeschlagen (Fallada. Herr 85); Ü Die eisernen Räder der Bahn, abermals in die Kurve gehend, schliffen die Schienen nun im höchsten D. (Fries. Weg 103); <Zus.:> Disk^ntsdiKisseL der <o. PI.) (Musik): Sopranschlüssel. C- Schlüssel auf der untersten der fünf Notenlinien; Diskantstimme, die. Diskjockey, Discjockey [diskdsDke. auch: ...ki], der; -s, -s [engl, disk Jockey, aus: disk = Scheibe. Schallplatte (< lat. discus, t Diskus) u. Jockey. T Jockey]: jmd.. der in Rundfunk od. Fernsehen u. bes. in Diskotheken Schallplatten präsentiert: der D. legt einen neuen Hit auf den Plattenteller; Disko [disko], die; -. -s: 1. Kurz f. von f Diskothek (2). 2, Tanzveranstaltung / bes. für Jugendliche/ mit Schall- plattenmusik; Diskographie [diskogra'fi:], die; -. -n [...i:an; frz. discographie. zu: disque = Scheibe. Schallplatte (< lat. discus, 1 Diskus) u. I-graphie]: Schallplattenverzeichnis% das (mehr od. weniger vollständig u. mit genauen Daten) die Plattenaufnahmen eines bestimmten Interpreten od. Komponisten enthält; diskoidal [diskoi'da:!] <Adj.; o. Steig.) [zu gleichbed. spätlat. diseoides < ghech. diskoeides]: (Biol.): scheibenförmig. Diskont [dis'kDnt], der; -s. -e. DiskQnto. der; -[s], -s u. ...ti [ital. disconto. zu mlat. discomputäre = abrechnen, aus lat. dis- = auseinander u. computäre. t Computer] (Bankw.): 1. der bei Ankauf einer noch nicht fälligen Zahlung, bes. eines Wechsels, abgezogene Zins. 2. kurz für t Diskontsatz. Diskpnt- (Bankw.): -erhöhung, die: Erhöhung des Diskont- 542
Diskus- satzes; ^gesdiäft, das: der Ankauf von noch nicht fälligen Wechseln od. Schecks unter Abzug des Diskonts (1); -«atz. der: Zinssatz, der beim Diskontgeschäft zugrunde gelegt, angewendet wird; ^Senkung, die: Senkung des Diskontsatzes. Diskonten <P1.) (Bankw.): inländische Wechsel; diskontieren [diskan'thren] <sw. V.; hat) (Bankw.): Wechsel vor ihrer Fälligkeit unter Abzug der Zinsen ankaufen; <Abl.:> Diskontierung, die; -. -en. diskontinuierlich <Adj.) [aus lat. dis- = den Gegensatz bezeichnend u. t kontinuierlich) (bildungsspr.): mit zeitlichen u./od. räwnlichen Unterbrechungen aufeinanderfolgend; unzusammenhängend, unterbrochen (Ggs.: kontinuierlich): eine -e Entwicklung; ein d. ablaufender Vorgang; Diskontinuität, die; -. -en: I. Ablauf von Vorgängen mit zeitlichen u./od. räumlichen Unterbrechungen (Ggs.: Kontinuität). 2. (Verfassungsw.) Grundsatz, nach dem im Parlament eingebrachte Gesetzesvorlagen, die nicht mehr vor Ende einer Legislaturperiode behandelt werden konnten, vom neuen Parlament neu eingebracht werden müssen. Diskonto: T Diskont. Diskopathie [diskopati:], die; -. -n [...i:an; zu griech. diskos = Scheibe u. T-pathie] (Med.): Bandscheibenleiden, degenerative Veränderung an der Zwischenwirbelscheibe. diskordant [diskar'dant] <Adj.) [lat. discordäns (Gen.: dis- cordantis). 1. Part, von: discondäre = uneinig sein; nicht übereinstimmen] (Geol.): (von Gesteinen) ungleic/rförmig zueinander gelagert; Diskordanz [...'dants], die; -. -en [mlat. discordantia = Widerspruch]: 1. Unemigkeit, Mißklang. 2. (meist PI.) Unstimmigkeit in der Komposition od. Wiedergabe eines musikalischen Werks. 3. (Geol.) ungleiclxför- mige Lagerung zweier Gesteinsverbände. Diskothek [diskote.k], die; -. -en [frz. discotheque. zu: disque= Scheibe. Schallplatte (< lat. discus. I Diskus) u. griech. theke = Behältnis]: l.a) (bes. beim Rundfutik) Archiv für Schallplatten u. Tonbänder; Phonothek; eine D. bietet einen Überblick über die im Buchhandel befindlichen Schallplatten (Welt 13. 11.65.14); Die Stereoanlage steht auf der räum teilenden Schrankzelle, in der auch unsere D. untergebracht ist (Wohnfibel 92); b) Räumlichkeiten, in denen ein Schallplatten-, Tonbandarchiv untergebracht ist. 2. Tanzlokal, bes. für Jugendliche, mit Schallplatten- od. Tonbandtnusik: eine D. besuchen; eine D. mit Cafe (MM 4. 8. 70. 5); Diskothekar [diskoteka:?]. der; -s. -e [zu t Diskothek (1)]: Verwalter der Diskothek (1) bes. eines Rundfunksenders; Diskothekgrin, die; -. -nen: w. Form zu f Diskothekar. Diskredit ['diskredi:t. — -]. der; -[e]s [frz. discredit = Mißkredit < ital. discredito. tKredit] (bildungsspr.): übler Ruf; jmdn. in D. bringen; diskreditieren [diskredi'thron] <sw. V.; hat) [frz. disertditer] (bildungsspr.): indem man Zweifel an der Qualifikation o. ä. einer Person od. Sache ausspricht! jmdn.,etw. in Verruf bringen, jmds. Ruf, Ansehen schaden, abträglich sein: einen Politiker, ein System d.; entweder er lehnt es ab. was ihn innenpolitisch kompromittieren, oder er nimmt es an. was ihn außenpolitisch d. würde (DönhofT. Ära 184); <Abl.:) Diskreditierung, die; -. -en. dtskrepant [diskrepant] <Adj.) [lat. discrepäns (Gen.: dis- crepantis). 1. Part, von: discrepäre = nicht übereinstimmen] (bildungsspr. selten): a) voneinander abweichend, widersprüchlich: -e Meinungen; b) verschiedetuvtig: wenn man im lateinischen Viertel wohnt .... kann man die Studenten bei den -esten Beschäftigungen beobachten (Kisch. Reporter 300); Diskrepanz [diskrepants], die; -. -en [lat. discrepantia] (bildungsspr.): Widersprüchlichkeit, Mißverhältnis zwischen zwei Sachen:... muß die D. zu den ständig sich verbessernden Lebensumständen in den..Fortschrittsländern" immer größer werden (DönhofT. Ära 171); eine D. zwischen unserem intellektuellen und unserem emotionellen Niveau (Frisch. Stiller 380); zwischen beiden Aussagen gibt es eine erhebliche D. diskret [dis'kre:t] <Adj.; -er. -este) [1 und 2: frz. discret < mlat. discretus = abgesondert; fähig, unterscheidend wahrzunehmen, zu lat. discernere = absondern, unterscheiden; 3: engl, discrete] (bildungsspr.): l.a) so unauffällig behandelt, ausgeführt o. ä., daß es von anderen nicht bemerkt wird, vertraulich: eine heikle Angelegenheit d. behandeln; b) taktvoll, rücksichtsvoll (Ggs.: indiskret): ein -es Verhalten; er war sehr d.; eine Peinlichkeit d. übergehen; d. schweigen, zur Seite sehen; etw. d. übersehen; er zog sich d. zurück, als er merkte, daß sie gerne allein sein wollten; c) unaufdringlich, zurücklialtend, dezent: ein -es Parfüm. Muster; ihr Make-up war sehr d.; er war ... - entgegen der Mode - sehr d. angezogen (Böll. Haus 23). 2. (Technik. Physik. Math.) durch endliche Intervalle od. Abstände voneinander getrennt. 3. (Sprachw.) (von sprachlichen Einheiten) abgegrenzt, abgetrennt; <Abl.:> Diskretheit, die; -: das Diskretsein: die Züge ritterlicher D. wahrend (Fries, Weg 35); Diskretion [diskre'tsio:n], die; - [frz. discretion < lat. discretio = Absonderung. Unterscheidung] (Ggs.: Indiskretion): a) Verschwiegenheit, Vertraulichkeit, Geheimhaltung in bezug auf eine Sache: D. [ist] Ehrensache!; strengste D. wahren; jmdm. absolute D. zusichern; etw. mit D. behandeln; jmdn. um äußerste D. in einer Angelegenheit bitten; b) Takt, Rücksichtnahme: die D. verbietet es, nach Einzelheiten zu fragen; D. üben; c) Zurückhaltung, Unaufdringlichkeif: D.. eine Art von verfeinertem gutem Geschmack (Dariaux. Eleganz 60). Diskrimirante [diskrimi'nanto], die; -. -n [lat. discriminäns (Gen.: discriminantis). 1. Part, von: discriminäre, Tdiskri- minieren] (Math.): mathematischer Ausdruck, der bei Gleichungen zweiten u. höheren Grades die Eigenschaft der Wurzel angibt; Diskrimination [diskrimina'tsjp:n]. die; -. -en [lat. discrlminätio = Unterscheidung] (bildungsspr. selten): svw. T Diskriminierung; diskriminieren [diskrimi- 'nhron] <sw. V.; hat) [lat. discriminäre = trennen, absondern]: 1. (bildungsspr.) durch , unzutreffende/ Äußerungen, Behauptungen in der Öffentlichkeit jmds. Ansehen, Ruf schaden; jmdn., etw. herabwürdigen: jmdn., jmds. Leistungen d.; diskriminierende Äußerungen. 2. (bildungsspr.) (durch unterschiedliche Behandlung) benachteiligen, zurücksetzen; (durch Nähren von Vorurteilen) verächtlich machen: die Farbigen werden in diesem Land noch immer diskriminiert; daß die CSSR gegenüber anderen Ostblockländern diskriminiert würde (MM 27.7. 67,1). 3. (Sprachw.) (sprachliche Eintieiten) gegeneinander abgrenzen; <Abl.:> Diskriminierung, die; -. -en: I. (bildungsspr.) das Diskriminieren: die D. von Minderheiten. 2. (bildungsspr.) diskriminierende Äußerung, Handlung: es gab -en. Der Sohn ... eines Arbei- terserhielt... 190 Mark, während das Kind eines Angestellten nur 160 Mark bekam (Berliner Morgenpost 29. II. 68. 26). 3. (Sprachw.) Abgrenzung; <Zus.:) Diskriminier rungsverbot, das (jur.): durch Gesetz od. Vertrag festgelegte Bestimmung, die eine Benachteiligung von Personen grup- pen auf Grund ihrer Rasse, Religion, Parteizugehörigkeit o.a. verbietet. diskurrieren [disko'ri.ren] <sw. V.; hat) [lat. discurrere = umherlaufen, sich über etw. ergehen] (veraltet, noch landsch.): sich eifrig, angeregt unterhalten, über etw. diskutieren; Diskurs [dis'kors]. der; -es. -e [lat. disoirsus = das Umherlaufen, das Sich-Ergehen über etw.] (bildungsspr.): 1. methodisch aufgebaute Abhandlung über ein bestimmtes, wissenschaftliches} Thema. 2.a) Gedankenaustausch, Unterhaltutig: ein lebhafter D.; einen D. mit Jmdm. haben, fuhren; b) heftiger Wortstreit, Wortwechsel: es gab einen heftigen D.; das letzte erregte Stück des -es auf der Brücke war nicht ungehört geblieben (Fallada. Herr 64); Sie ... gedachte der beiden Kaffeetassen, die erst neulich bei einem solchen D. zertrümmert worden waren (Fua- senegger. Haus 172). 3. (Sprachw.) die von einem Sprachteilhaber auf der Basis seiner sprachlichen Kompetenz tatsächlich realisierten sprachlichen Äußerungen; diskursiv [diskor'zi:fl <Adj.; o. Steig.) (Philos.): von Begriff zu Begriff methodisch fortschreitend, logisch, schlußfolgernd (Ggs.: intuitiv): -es Denken; -e Logik; Herr Naphta ist ein Mann von Kopf... Er ist eine -e Natur (Th. Mann, Zauberberg 564). Diskus [diskos], der; - u. -ses. ...ken u. -se [lat. discus < griech. diskos] (Leichtathletik): 1. (Leichtathletik) a) Wurfgerät in Form einer Scheibe, bestehend aus einem Holzkörper mit Metallreifen u. Metallkern (verschieden schwer für Männer. Frauen u. Jugendliche); b) kurz für t Diskuswerfen: im D. gab es einen neuen Weltrekord. 2. (Bot.) wulstförmige Verdickung des Blütenbodens, bes. bei Doldenblütlern. 3. in der orthodoxen Kirche der Opfertellerfür das geweihte Brot. Djskus- (Leichtathletik): ^werfen, das: sportliche Disziplin, bei der der Diskus aus einem Wurfring heraus möglichst weit geworfen werden muß; ^werter, der: Sportler, der das 543
Diskussion Diskuswerfen als sportliche Disziplin betreibt: ^wurf, der: a) <o. PI.) sportliche Disziplin des Diskuswerfens; b) einzelner Wurf im Diskuswerfen: ein D. über 60 m. Diskussion [disko'sio:n], die; -. -en [lat. discussio]: l.a). uth ter der Führung eines Diskussionsleiters stattfindendes, in bestimmter Form ablaufendes! Gespräch. Aussprache. Austausch von Meinungen mehrerer Personen über ein bestimmtes Tliema: eine sachliche, stürmische, lebhafte D.; nach dem Vortrag die D. eröffnen; die D. leiten, schließen; sich an der D. beteiligen; In der D. sprach ein USPD-Red- ner (Niekisch. Leben 64); ein Vortrag mit anschließender D.; einen Beitrag zur D. leisten; sich zur D. melden; b) Auseinandersetzung zwischen einzelnen Personen über bestimmte, sie angehende Fragen: sie wollte keine -en. suchte alle -en über das heikle Thema zu vermeiden; sich mit jmdm. auf keine -en einlassen; jmdn. in eine D. verwickeln. 2. in der Öffentlichkeit (in der Presse, im Fernsehen, in der Bevölkerung o. ä.) stattfindende Erörterung von bestimmten, die Allgemeinheit od. bestimmte Gruppen betreffenden Fragen: freimütige, endlose -en; es gab. entbrannte eine leidenschaftliche, erregte D. über, um den Paragraphen 218; *etw. zur D. steilen (als Thema für eine Diskussion 1 b vorschlagenj; [nicht] zur D. stehen ( nicht i als Frage anstehen, [nicht Thefna sein). Diskussions-: ^abend, der: abendliche Zusa/nmenkunft. bei der diskutiert wird; -bask, die: svw. t Grundlage; -beitrag. der: Äußerung, mit der sich jmd. an einer Diskussion beteiligt, etw. zur Diskussion beiträgt: einen wertvollen D. liefern; -berei tschaft, die <o. PL); ^freudig <AdJ.; nicht adv.>; ^gegenständ, der: Thema, das Gegenstand einer Diskussion ist; ^gnmdlage. die: erw.. was als Grundlage, als Ausgangspunkt für eine Diskussion dienen kann, woran eine Diskussion anknüpfen kann; ^leiter, der: jmd.. der eine Diskussion (1 a) leitet, für ihren ordnungsgemäßen Ablaid sorgt; Mnate- rial, das: svw. t -stoff; -partner. der; -rede, die: Diskussionsbeitrag in Form einer Rede; -redner, der; ^runde. die: Kreis. Gruppe von Diskutierenden; ^stofF, der <P1. selten): Fragen. Themen, die Gegenstand einer Diskussion sein können; -teilnehmer. der; -thema. das. diskutabel [diskuta:bl] <Adj.; ...hier, -ste; nicht adv.) [frz. discutable] (bildungsspr.): erörternswert, erwägenswert; annehmbar (Ggs.: indiskutabel): ein diskutabler Vorschlag; als Malerei wären diese Tableaus schon 1880 nicht mehr d. gewesen (Koeppen. Rußland 147); Er würde es durchaas fürd. halten, zu diesem Zweck nach München zu kommen (Niekisch. Leben 59); Diskutant [disku'tant], der; -en -en (bildungsspr.): jmd.. der sich aktiv an einer Diskussion (1 a) beteiligt: als D. an einem Streitgespräch teilnehmen; diskutieren [disku'ti:ron] <sw. V.; hat) [lat. discutere, eigtl. = zerschlagen, zerteilen, zerlegenl: l.a) in einem Gespräch, einer Diskussion da) Ansichten. Meinungen austauschen: Wir hatten etwa die gleichen Bücher gelesen und auf langen ... Spaziergängen ... stundenlang diskutiert (Leonhard, Revolution 156); sie diskutierten mit Freunden über Fragen der Kindererziehung; b) um etw. eine Diskussion (1 b) führen, eine Auseinandersetzung haben: Knopf steht gerade wieder vor dem Obelisken und läßt sich gehen. Ich schweige; ich will nicht mehr d. (Remarque. Obelisk 72). 2- reden, verhandeln, um zu einer Einigung. Übereinstimmung in einer bestimmten Sache zu kommen: über das Angebot d.; darüber läßt sich d. 3. in einer Diskussion da). Debatte (a) eingehend erörtern: ein Thema, eine Gesetzesvorlage, ein Problem d.; Fragen der Theologie ... werden leidenschaftlich diskutiert (Thielicke. Ich glaube 10). Dislokation [dislokatsio:n]. die; -. -en [zu mlat. dislocätus. 2. Part, von: dislocare. t dislozieren]: 1. (Milit. selten) das Dislozieren d). 2. (Med.) Lageveränderung. Verschiebutig der Bruchenden gegeneinander bei Knochenbrüchen. 3. (Biol.) a) Zertrennung eines Chromosoms in seine beiden Arme; b) Verlagerum von Chromosomensegmenten; c) (Geol.) Störung der normalen Lagerung von Gesteinsverbäth den durch Faltung od. Bruch. 4. (Physik) Verschiebung. Versetzung von Atomen in einem Kristallgitter; <Zus. zu 3 c: > Dislokationsbeben, das; -s. - (Geol.): Erdbeben, das durch tektonische Bewegungen verursacht wird. disloyal [dislQa'ja:l. auch: ' J <Adj.> [aus lat. dis- = den Gegensatz bezeichnend u. f loyal]: gegen die Regierung eingestellt (Ggs.: loyal): Sie sind ..disloyale" Bürger, die seit eh und je der Teilung des Landes widersprochen haben (FAZ71. 1958.2). dislozieren (dislotsi:ranl <sw. V.; hat> [mlat. dislocare = verschieben, zu lat. locus = Ort. Stelle]: 1. (Milit.) (Truppen) in einem bestimmten geographischen Raum verteilen, stationieren. 2. (Schweiz.) in eine andere Wohnung o.ä. ziehen, umziehen: Vorläufig dislozieren ... zwei Kindergärten ins Beaumontgebiet (Bund IS. 10.68. 9); <Abl.:> Disio- zifimng. die; -. -en:... durch -^n und Selbstschutzmaßnahmen ... die Fälligkeit zum Überleben der ersten gegnerischen Schläge zu steigern (Welt 29.11.67.6). DismembratRm [dismembra'tsio:n]. die; -. -en [zu lat. dis- = auseinander u. membrum = Glied; Teil]: 1. Zerschlagung. Zerstückelung, bes. von Ländereien bei Erbschaften: Tragen wir Sorge, daß die D. erstarrter Formen und Normen anhält (MM 24.1.70. 21). 2. Zerfall eines Staates in verschiedene Teile, die sich verselbständigen (z. B. Österreich-Ungarn 1918); Dismembrator [...bra:tor. auch: ...to:g], der; -s, -en [...bra'to:ren]: Maschine zur Zerkleinerung halbharter Materialien (z. B. Ton. Gips) durch rotierende, mit Stiften besetzte Scheiben. dfe-Moll [dis-. auch: '-'-]. das; - (Musik): Tonart; Zeichen: dis (I'dis. 'Dis). Dispache [dis'pafc], die; -. -n [frz. dispache < ital. dispaccio = Abmachung. Erledigung, zu: dispacciare = abfertigen, zu lat. pactus. 2. Part, von: pangere = befestigen]: Schadensberechnung u. -Verteilung auf die Beteiligten bei Seeschäden; Dispacheur [...'Je:?], der; -s. -e [frz. dispacheur]: Sachverständiger für Seeschadensberechnung u. -Verteilung; dispachieren [...Ji:ren] <sw. V.; hat): den Seeschadensanteil berechnen. disparat <Adj.; -er. -este) [lat. disparätus. 2. Part, von: disparäre = trennen, absondernl (bildungsspr.): verschiedenartig, ungleiclxartig. uneinJieitlich; Sie (= die Villa) besteht aus den -esten Bauwerken innerhalb eines Parkes (Bild. Kunst 1.221); Am wenigsten kann... über die Außenbeziehungen von Wohngruppen ... ausgesagt werden; die vorliegenden Erfahrungen sind ziemlich d. (Wohngruppe 19); Disparität, die: -. -en [spätlat. dispäritäs]: Ungleichheit. Verschieden/ieit: -en ausgleichen. Dispatcher [dispetJH der; -s. - [a: amerik. dispatcher. zu engl, to dispatch = abschicken < span. despachar. zu lat. pangere = befestigen; b: russ. dispettscher] (Wirtsch.): a) leitetider Angestellter in der Industrie, der den Pnxiuk- tionsablauf überwacht; b) (DDR Technik) jmd.. der fi*r die zentrale Lenkung und Kontrolle des Arbeitsahlaufs in der Prixiuktion u. im Verkehrswesen verantwortlich ist. u. die Planerfüllung eines Betriebes überwacht . Dispens [dispens]. der; -es. -e. (Osten*, u. im kath. Kirchenrecht nur:) die; -. -en [mlat. dispensa. zu lat. dispensäre. t dispensieren]: Befreiung von einer allgemein geltenden Vorschrift für einen jewedigen Einzelfall (bes. im kath. Kirchett- recht): ... will Henrique sich verheiraten ... Henrique. der Kardinal, erbittet vom Papst den D. (Schneider. Leiden 135); ... Untersuchung über die Anzahl der Priester, die ... um die D. zur Eheschließung angesucht haben (Presse 3.7.69.3);dispensabel [...'za:bj] <Adj.; o. Steig.; nicht adv. > (veraltet): verzeihlich; Dispensairemethode Idispä'se:?-]. die; -. -n [zu frz. dispensaire = Armenapotheke; Poliklinik < engl, dispensary, zu: to dispense = austeilen < afrz. dispenser < lat. dispensäre. tdispensieren] (Med.. Sozial- psych.): vorbeugendes Verfahren der Erfassung u. medizinischen Betreuung bestimmter gesundheitlich gefährdeter Bevölkerungsgruppen (z.B. von Versehrten im Zuge der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozeß); Dispensarium [...za:riom]. das; -s. ...ien [...pn]: svw. tDispensatorium; Dispensation [...a'tsio:n]. die; -. -en [1: mlat. dispensätio < lat. dispensätio~= genaue Einteilung]: svw. 1 Dispensierung; Dispensatorium [...*to:riom]. das; -s. ...ien [...pn; zu lat. dispensätus. 2. Part, von: dispensäre. tdispensieren]: Arzneibuch: Disp^sisehe, die; -, -n (kath. Kirchenrecht): (in bezug aui bestehende EJiehitidernisse) Ehe. die mit kirchlichem Dispens geschlossen wird; dispensieren [dispen' zi:ran] <sw. V.; hat) [mlat. dispensäre < lat. dispensäre = austeilen, zuteilen]: (in einem jeweiligen Einzelfall) vorübergehend von einer allgemein geltenden Vorschrift o. ä. befreien, freistellen: einen Schüler vom Unterricht, jmdn. vom Dienst d.; Ü könnten wir uns... wirklich von der Frage dispensiert sehen, wer Jesus gewesen sei ...? (Thielicke. Ich glaube 108); <Abl.:> Dtspensjgnmg, die; -. -en: 1. Befreiung von einer Verpflichtung. 2. Bereitung u. Abgabe einer Arznei. Dispersens [dis'pergens]. das; -. ...enzien [...gentspn] u. 544
Disputant ...entia [...'gentsja; lat. dispergens. 1. Part, von: dispergere. Tdispergieren]: gasförmiges od. flüssiges Lösungsmittel, in dem ein anderer Stoff in feinster Verteilung enthalten ist; dtspergieren [...'girren] <sw. V.; hat) [lat. dispergere]: zerstreuen, verbreiten, fein verteilen. Dispermie [disper'mi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. dis = zweifach u. Sperma. TSperma] (Med.): das Eitidringen zweier Spermatozoen in dieselbe Eizelle. dispers [dispers] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [lat. dispersus. 2. Part, von: dispergere. t dispergieren] (Physik. Chemie): zerstreut, feinverteilt: die -e Phase (je nach seiner Größe grob-, fein- od. feinstverteilter Stoff in einer Flüssigkeit); Dispersion [,..'zio:n]. die; -. -en [lat. dlspersio = Zerstreuung]: 1. (Physik. Chemie) feinste Verteilung eines Stoffes in einem anderen in der Art, daß seine Teilchen in dem anderen schweben. 2. (Physik) a) Abliängigkeit der Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer Wellenbewegung (z. B. Licht, Schall) von der Wellenlänge bzw. der Frequenz; b) Zerlegung von weißem Licht in ein farbiges Spektrum; Dispersität [...zi'te.t].die; -. -en (Physik.Chemie): Verteilungsgrad bei der Dispersion; Dbpersoid [...zo'i:t]. das; -s. -e [zu fdispers u. griech. -oeides = ähnlich] (Physik. Chemie): disperses System aus Dispergens u. Dispersuni; Gesamtheit einer Flüssigkeit u. des darin verteilten Stoffes; Dispersum [...zum], das; -s, -s [lat. dispersum. 2. Part. (Neutr.) von: dispergere. Tdispergieren] (Physik. Chemie): Stoff in feinster Verteilung, der in einem Dispergens schwebt. Dispbced person [dis'pleist *po:sn]. die; - -. - -s [engl, dis- placed person = verschleppte Person]: währenddes 2. Weltkriegs nach Deutschland verschleppter od. geflüchteter Ausländer, der sich bei Kriegsende im daftxaligen deutschen Reichsgebiet aufhielt; Abk.: D. P. Display [displei]. das; -s. -s [engl, display = Schaustellung, von: to display = entfalten, zeigen < afrz. despleier = entfalten < lat. displicäre]: 1. (Werbespr.) a) werbewirksames, verkaufsunterstützendes Auf-, Ausstellen von Waren: Zu erreichen ist dies nur mit immer wieder neuen Ideen aus dem Sektor verkaufsaktives, markengerechtes D. (FAZ 11.2.67); b) beim Display (1 a) verwettdetes Dekorationselement (in Form eines Aidstellers, Aufsteckers, Werbebildes o. ä.): Zusammen mit unseren -s. Plakaten und Dekotape- ten (Börsenblatt 49. 1971. 3903). 2. (Datenverarb.) Gerät, das Datenoptisch darstellt; <Abl. zu 1:) Displayer [displeid]. der; -s. - (Werbespr.): Entwerfer von Displaysll b), Dekorationen u. Verpackungen; <Zus. zu 1:) Displaymaterial, das (Werbespr.): für das Display (1 a) hergestellte Dekorationselemente; Displaywerbung, die: Werbung, die sich des Displays (b) als Werbemittel bedient. Dispondeus [disp:>n'de:os]. der; -. ...een [...e:an; lat. dispon- deus < griech. dispöndeios]: doppelter Spondeus ( ). Disponende [dispo'nEnda]. die; -. -n (meist PI.) [lat. dispö- nenda. Fem. Sg. des Gerundivums von: dispönere. t disponieren]: vom Sortimentsbuchhändler bis zum vereinbarten Abrechnungstermin nicht verkauftes Buch, das er mit Genehmigung des Verlages weiter bei sich lagert; Disponent [dispo'nent]. der; -en. -en [lat. dispönens (Gen.: dispönen- tis). 1. Part, von: dispönere. t disponieren]: 1. (Wirtsch.) kaufmännischer Angestellter, der mit besonderen Volltnach- ten ausgestattet ist u. einen größeren Unternehmensbereich leitet: der D. überwacht, kontrolliert die Aufträge; Ü wo die getrockneten Lesefrüchte feilgeboten werden, die der intellektuelle D. von der Konkursmasse der Kultur billig zusammengerafft hat (Adorno. Prismen 56). 2. jtnd., der am Theater für den Vorstellungs- u. Probenplan, für die Platzmieten u. für den Einsatz der Schauspieler u. Sänger verantwortlich ist. disponibel [dispo'ni.bl] <Adj.; ...bler. -ste; nicht adv.): a) verfügbar (Ggs.: indisponibel): disponibles Kapital; die Gelder sind jederzeit d.; Die die Spezifität determinierende Molekülgruppe am Antigen ist nicht d. (Medizin II. 308); b) (Marxismus) auf Grund seiner Ausbildung vielseifig verwendbar: anknüpfend an die Marxsche Erkenntnis, daß die große Industrie den disponiblen, mit einem breiten technischen Allgemeinwissen ausgerüsteten Arbeiter benötigt (Klein. Bildung 57); <Abl.:) Disponibilität [dispo- nibili't£:t]. die; -: a) Verfügbarkeit: Ü Eine Sprache ist System, aber mehr noch asystematische D. (Mitteilungen des Dt. Germanisten-Verbandes 3. 1971, 28); b) (Marxismus) vielseitige Verwendbarkeit auf Grund der Ausbildung: damit die D. der Menschen im Produktionsprozeß und in der wissenschaftlichen Arbeit gewährleistet ist (Wochenpost 13.6.64. 17); disponieren [dispo'ni:ren] <sw. V.; hat) /vgl. disponiert/ [lat. dispönere. eigtl. = auseinanderstellen, in einer bestimmten Ordnung aufstellen] (bil- dungsspr.): a) in bestimmter Weise verfügen; jmdn., erw. verwenden, einsetzen: über seine Untergebenen d.; er möchte jederzeit über sein Geld d. können; b) im voraus ein!- planen, kalkulieren: gut. schlecht d.; er kann nicht d.; Disponieren Sie... Ihren Bedarf entsprechend der... Nachfrage (Börsenblatt 9.1973. 769); disponiert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bildungsspr.): a) für etw., bes. einen künstlerischen Vortrag, in einer bestimmten körperlich-seelischen Verfassung: ein gut. schlecht -er Künstler; die Sängerin war bei der letzten Au/Führung besser d. als am Vortag; b) (Med.) (in bezug auf eine bestimmte Krankheit o.a.) für etw. empfänglich, zu etw. neigend: er war von Kind an d. für/zu Krankheiten der Atemwege; c) zu etw. eine Veranlagung, Begabung besitzend: sie scheint rechtens d. zu bei- dem. zum Lied und zur Arie (Welt 17.9.66. 14); Disposition [dispozi'tsio.n], die; -. -en [lat. dispositio = Anordnung] (bildungsspr.): l.a) das Verfügenkönnen; freie Verwendung: volle, freie, uneingeschränkte D. über etw. haben; ein großes Vermögen zu seiner D. haben; etw. steht [jmdm.] zur D.; Jmdn. zur D. stellen (Amtsspr.; in den einstweiligen Ruliestand versetzen; Abk.: z. D.); b) Planl ung!, Vorbereitung, das Sicheinrichten auf etw.: seine -en ändern; für ein Vorhaben seine -en treffen; Kollektionen, die ... dem Fachhandel zur D. vorgeführt werden (Herrenjournal 3.1966.117); c) Gliederung, Plan: zu einem Aufsatz eine D. machen; Klare D. im Kopf - möglichst wenig auf dem Papier (Tucholsky. Zwischen 104). 2.a) bestimmte Veranlagung. Empfänglichkeit, innere Bereitschuft zu etw.; es gibt auch gewichtige äußere Gründe. ... wie immer ... trifft ja die innere D. zusammen mit einem äußeren Umstand (Seghers. Transit 108); b) (Med.) Krankheitsbereitschaft, Veranlagung od. Empfänglichkeit des Organismus für bestimmte Erkrankungen: er hat eine D. für/zu Erkrankungen im Bereich der Atemwege. dispositions-, Disposition*-: ^ßhig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. tgeschäftsfähig; ^Ahigkeit, die; -fonds, der: Posten im Staatshaushalt, dessen Verwendungszweck nicht festgelegt ist; -kredit, der (Bankw.): Kredit, der dem Inhaber eines Lohn- od. Gelialtskontos erlaubt, sein Konto in bestimmter Hölie zu überziehen. dispositiv [dispozi'ti.f] <Adj.; o. Steig.): anordnend, verfügend: eine -e Tätigkeit, Funktion. Qualifikation; -es Recht (rechtlich vorgeschriebene Regelung, die durch die daran Beteiligten geändert werden kann); Bewerber müssen in der Lage sein, den Betrieb d. zu leiten (FAZ 102. 1958. 20); Dispositor [dis'po-.zitar, auch: ...to:|?]. der; -s. -en [...pozi'to:ran; lat. dispositor = Ordner] (Astrol.): Planet, der die in einem Tierkreiszeichen befindlichen Himmelskörper beherrscht: Im Horoskop ... Mars als D. der Planeten im Skorpion (Das neue Zeitalter 47, 1971, 15). Disproportion [auch: ' ]. die; -. -en [aus lat. dis- = den Gegensatz bezeichnend u. t Proportion] (bildungsspr.): das Fehlen des richtigen Verhältnisses der Teile zueinander, Mangel an Proportion: die Plastik weist große -en auf; Ü Es entsteht ... mitunter eine ... D. (ein Mißverhältnis) ... zwischen negativen Erscheinungen und Personen ... und positiven Kräften (Kantorowicz. Tagebuch 1.672); Disproportionalität [auch: * ], die; -. -en: Mißverhältnis: Wenn Veblen einem Fassadenphänomen wie dem barbarischen Aufwand wesentlich die Schuld aufbürdet, so wird gerade die D. der These zum Element ihrer Wahrheit (Adorno. Prismen 87); disproportioniert [auch: ' ] <Adj.; nicht adv.) (bildungsspr.): ohne richtige Proportion, schlecht proportioniert: die Räume sind d. Disput [dis'pu:t], der; -[e]s. -e [frz. dispute, zu: disputer = Streitgespräche führen < lat. disputäre. tdisputieren] (bildungsspr.): Streitgespräch, meist zwischen zwei Personen, die über einen bestimmten Gegenstand heftig diskutieren u. mit Zähigkeit ihre verschiedenen Meinungen vertreten: ein langer, endloser D.; Gar heftige und unterhaltende -e entspannen sich da in Wind und Wetter (A. Kolb. Daphne 46); mit jmdm. einen D. haben, führen; um einen Kollegen zu bewirten, mit dem er einen wissenschaftlichen D. auszutragen hat (Menzel. Herren 38); disputabel [...'ta:bj] <Adj.; ...bler. -ste; nicht adv.) [lat. disputäbilisj: strittig (Ggs.: indisputabel); Disputant [dispu'tant]. der; 35 GDW 545
Disputation -en, -en [lat. disputäns (Gen.: disputantis). 1. Part, von: disputäre. f disputieren] (bildungsspr.): jmd.. der an einem Streitgespräch teilnimmt; Disputation [disputa't$io:n], die; -. -en [lat. disputätio] (bildungsspr.): wissenschaftliches Streit jgespräch. in dem ein Thema, ein Fragenkomplex iöffentlich! erörtert wird: In der ... eineinhalbstündigen D.. die von Helbich einleitend auch ein ..Lehrgespräch" genannt wurde, beantwortete Rahner die von seinem evangelischen Kollegen ... an ihn gerichteten Fragen (Glaube 46. 1966. 4); Disputator [...'ta.tor. auch: ...to.-g]. der; -s. -en [...ta'to:ran: lat. disputator]: Teilnehmer an einer Disputation (entweder als Verteidiger oder als Opponent eines behandelten Themas o.a.): Gesprächsleiter H.-J. Deckert begrüßte im Mozartsaal vier -en, die sehr unterschiedliche Standpunkte einnehmen (MM 29.5.70. 6); disputieren [dispu'ti:ron] <sw. V.: hat) [lat. disputäre = nach allen Seiten erwägen] (bildungsspr.): a) in einem Disput Meinungsverschiedenheiten austragen: Die Brüder hatten schon wiederholt miteinander disputiert, weil Heinrich eben ganz westlich orientiert war (Katia Mann. Memoiren 37); er disputiert gerne (läßt sich gerne in einen Wort streit ein); b) svw. Tdiskutieren (3): über ein Thema, eine Frage [mit jmdm.. miteinander] d.; Sie disputieren darüber, was wir annektieren sollen (Remarque. Westen 120); <Abl.:)Dispu- tkrer, der; -s, -: jmd.t der gerne disputiert. Disqualifikation, die; -. -en [aus lat. dis- = den Gegensatz bezeichnend u. T Qualifikation]: 1. Feststellung einer Nicht- eignung; DisQualifizierung. 2. (Sport) Ausschluß eines Wettkämpfers od. einer Mannsc/iaft von einem Wettbewerb bei groben Verstößen gegen die sportlichen Regeln: disqualifizieren <sw. V.; hat): 1. (bildungsspr.) a) (selten) für untauglich erklären: jmdn. d.; sich als undemokratisch d. (Fraenkel. Staat 72); b) <d. -I- sich) seine Untauglichkeit für erw. erkennen lassen, sich einer Sache unwürdig erweisen: mit seinen Äußerungen hat er sich für eine Vertrauensstellung disqualifiziert. 2. (Sport) wegen eines schweren Regelverstoßes vom sportlichen Wettbewerb ausschließen: der Spieler wurde disqualifiziert; <Abl.:) Dtsqualifizkrung, die: -. -en. Dissektion [disek'tsio:n]. die: -. -en [zu lat. dissectus. 2. Part, von: dissecäre = zerschneiden]: 1. (selten) Zergliederung: das gelöste Partikel oder lineare Prozesse sind das Ergebnis von D. und Abstraktion und sind repräsentativ für das Ganze (Wieser. Organismen 13). 2. (Med. selten) Zerschneidung. Zerkleinerung. Dissens [di'sens], der; -es. -e [lat. dissensus] (bildungsspr.): Nichtübereinstimmung. Meinungsverschiedenheit in bezug auf bestimmte Fragen o.a. (Ggs.: Konsens): es gab einen D. in der Frage des §218; Hierüber darf es weder einen offenen noch einen versteckten D. geben (MM 27.7.70, 2); Dissenter Idi'sente], der; -s. -s [engl, dissenter. zu: to dissent = von der Staatskirche abweichen; anderer Meinung sein < lat. dissentire, Tdissentieren]: (in England) nicht der anglikanischen Kirche angehörender Gläubiger einer evangelischen Sekte od. der römisch-katholischen Kirche; dissentieren [disenti:ran] <sw. V.; hat) [lat. dissentire] (bildungsspr.): abweichender Meinung sein. Dissepiment [disepi'ment]. das; -s, -e [lat. dissaepimentum = Scheidewand] (Biol.): Scheidewand im Innern von Blumentieren. Regenwürmern u. Armfüßern. Dissertant [diser'tant], der; -en. -en [lat. dissertäns (Gen.: dissertantis). 1. Part, von: dissertäre. Tdissertieren] (bildungsspr.): svw. f Doktorand; Dissertation [disertatsio:n]. die; -. -en [lat. dissertätio = Erörterung] (bildungsspr.): für die Erlangung des Doktorgrades angefertigte wissenschaftliche Arbeit; Doktorarbeit; dissertieren [diser'ti:ran] <sw. V.; hat) [lat. dissertäre = auseinandersetzen] (bildungsspr. selten): an einer Dissertation arbeiten. Dissident [disident], der; -en. -en [I: lat. dissidens (Gen.: dissidentis). 1. Part, von: dissidere. tdissidieren; 2: russ. dlssident]: 1. (bildungsspr.) jmd.. der sich außerhalb einer Religionsgemeinschaft stellt, der aus einer Kirche ausgetreten ist; Religionsloser. 2. jmd.. der von einer offiziellen Meinung abweicht; Abweichler. Andersdenkender: einen -en verhaften; Dissidien [di'shdpn] <P1.) [lat. dissidium = Trennung, Scheidung] (bildungsspr. veraltet): Streitpunkte; dissidieren [disi'dhran] <sw. V.) [1: lat. dissidere. eigtl. = voneinander entfernt sitzen] (bildungsspr. veraltet): 1. <hat> anders denken. 2. <ist) aus der Kirche1 austreten. Dissimilation [disimila'tsjpm]. die; -. -en [lat. dissimulätio. dissimilätio = das Unähnlichmachen]: l. (Phon.) Änderung des einen von zwei gleichen od. älinlichen Lauten in einem Wort od. Unterdrückung des einen von ihnen (z. B. Ausfall des n in König aus ahd. kuning; Ggs.: Assimilation 2). 2. (Physiol.) Abbau u. Verbrauch von Körpersubstanz bei gleichzeitiger Gewinnung von Energie (Ggs.: Assimilation 5). 3. (Soziol.) Wiedergewinnung einer eigenen Volks- oder Gruppeneigenart; dissimilieren [disimi'Ihren) <sw. V.; hat) [lat. dissimuläre. dissimilare = unähnlich machen]: I. (Sprachw.) zwei ähnliche od. gleiche Laute in einem Wort durch den Wandel des einen Lautes unähnlich machen, stärker voneinander abheben. 2. (Biol.) höhere organische Verbindungen beim Stoffwechsel unter Freisetzung von Energie in einfachere zerlegen (Ggs.: assimilieren 1); Dissimulation [disimuIa'tsio:n], die; -. -en [lat. dissimulätio = das Unkenntlichmachen. Maskierung] (Med., Psych.): bewußte Verheimlichung von Krankheiten od. Krankheitssymptomen; dissimulieren [...'li.ranKsw. V.; hat) [lat. dissimuläre (Med.. Psych.): (insbes. eine Krankheit od. ihre Symptome) verbergen, verheimlichen. Dissipation [disipa'tsio:n]. die: -. -en [lat. dissipätio = Zerstreuung. Zeitteilung] (Physik): Übergang einer umwandelbaren Energieform in Wärmeenergie; DissipatiQnssphäre, die (fachspr.): äußerste Schicht der Atmosphäre: dissipieren [disi'pi:ren] <sw. V.; hat) [1: lat. dissipäre] (Fachspr.): 1. zerstreuen. 2. umwandeln. dlssohibe! [diso'lu.bl] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. disso lübilis] (Chemie): löslich, auflösbar, zerlegbar: dissoluble Mischungen;dissokit [disoiu:t] <Adj.; -er, -este) [lat. disso- lütus. eigtl. = aufgelöst] (bildungsspr. veraltet): zügellos, haltlos; Dissohition [disolu'tsio:n]. die: -. -en [lat. dissolü- tio]: 1. (Med.) Auflösung. Zersetzung. Trennung. 2. (bildungsspr. veraltet) Zügellosigkeit; Dissolvens [di'salvsns]. das; -. ...ventia [...ventsia] u. ...venzien [...ventspn; lat. dissolvens, 1. Part. vonTdissolvere. fdissolvierenl (Med.): auflösendes, verteilendes Arznei mittel; dtssolvieren [diSDl'vi:r3n] <sw. V.; hat) [lat. dissolvere] (Fachspr.): auflösen, schmelzen. dissonant [diso'nant] <Adj.; -er. -este) [lat. dissonäns (Gen.: dissonantis), 1. Part, von: dissonäre. T dissonieren]: 1. (Musik) (von Intervallen, deren Töne einander unälinlich sind u. in einem komplizierten Schwingungsverhältnis zueinander stehen) nicht gut zuswnmenklingend; nach einer Auflösung strebend (Ggs.: konsonant): -e Akkorde. Klänge. Tonfolgen. 2. (bildungsspr.) unstimmig, unschön; Dissonanz [diso- nants], die; -. -en [spätlat. dissonantia. zu lat. dissonäre = mißtönen] (Musik): Zusammenklang von Tönen, der als unschön empfunden wird u. nach der überlieferten Harmonielehre eine Aullösung fordert: die Musik hat unerträgliche -en; Ü das anfangs harmonische Zusammensein endete mit einer D. (einem Mißklang, einer Unstimmigkeit, die durch irgendeinen Umstand verursacht wurde); dissonieren [diso'ni:ren] <sw. V.; hat) [lat. dissonäre]: 1. (Musik) dissonant klingen; mißtönen. 2. (bildungsspr.) nicht übereinstimmen. Dissousaas [di'su:-]. das; -es [zu frz. dissous = aufgelöst, eigtl. 2. Part, von: dissoudre = auflösen < lat. dissolvere. Tdissolvieren] (Chemie): in druckfester Stahlflasche aufbewahrtes, in Aceton gelöstes Acetylen. dissozial <Adj.) [engl, dissocial, aus lat. dis- = den Gegensatz bezeichnend u. engl, social, t sozial] (Psych.): auf Grund eines bestimmten Fehlverhaltens nicht od. nur bedingt in der Lage, sich in die Gesellschaft einzuordnen: ... müßte der Erzieher gefährdeter, -er Jugendlicher die Weisheit Salomons haben ..r (Spiegel 4. 1973. 79); Dissozialitit [disotsiali't£:t],die; - (Psych.): dissoziales Verhalten; Dissoziation [disotsia'tsio:n], die; -. -en [lat. dissociätio = Trennung]: 1. (Psychokrankhafte Entwicklung, in deren Verlauf zusatnmengehörige Denk-. Hatidlungs- od. Verhaltensabläufe in weitgehend unkontrollierte Teile u. Einzelerscheinungen zerfallen. 2. (Med.) Störung des geordneten Zusammenspiels von Muskeln. Organteilen od. Empfindungen. 3. (Chemie) Zerfall von Molekülen in einfachere Bestandteile; dissoziativ [...a'thfl <Adj.) (fachspr.): die Dissoziation betreffend, auf Dissoziation beruhend; dissoziieren [disotsi'i:ran] <sw. V.) [lat. dissociäre = vereinzeln, trennen. zu:^iis- = auseinander, hinweg u. socius = Gefährte. Genosse]: 1. <hat) (bildungsspr.) a) trennen, auflösen; b) <d. + sich) getrennt werden, sich auflösen. 2. (Chemie) a) <hat> in Ionen od. Atome aufspalten; b) <ist> in Ionen zerfallen. distal [dis'ta:!] <Adj.) [zu lat. distäre = entfernt sein] (Med.): 546
Disziplin (in bezug auf Körperregionen. Gliedmaßen bzw. Blutgefäße) weiter von der Körpermitte bzw. vom Herzen entfernt liegend. Distanz [dis'tants], die: -. -en [lat. dlstantia. zu: distäre = auseinandergehen]: 1. (bildungsspr.) räumlicher Abstand, Zwischenraum, Entfernung: die D. zwischen beiden Punkten beträgt 200 m; Ü er hat zu den Ereignissen noch nicht die nötige D. (den für ein richtiges Urteil o. ä. nötigen inneren Abstand) gewonnen; etw. aus der D. (aus einem zeitlichen Abstand) beurteilen. 2. <o. PI.) (bildungsspr.) a) durch gesellschaftliche Rangunterschiede hervorgerufener Abstand: gesellschaAliche D.; auf D. achten; b) Reserviertheit. Zurückhaltung im Umgang mit anderen Menschen: D. wahren; er blieb immer auf D. 3. (Leichtathletik. Rennsport) zurückzulegetide Strecke: die kurze D. vorziehen; ein auf allen -en ausgeglichener Laufer; gegen Ende der D. fiel er zurück; ein Lauf über eine D. von 1000m. 4. (Boxen) a) der Abstand zwischen den Boxern im Kojnpf. wie er von der Reichweite der Arme bestimmt wird: auf D. gehen; b) vorgesehene Rundenzahl eines Kampfes: der Kampf geht über die D. von 15 Runden. distynz-, Distanz-: ^gesdiäft,das(Kaufmannsspr.): Kaufvertrag, bei dem der Käufer die Ware nicht an Ort u. Stelle prüfen kann, sondern auf Grund eines Musters od. Katalogs bestellt (Ggs.: Lokogeschäft); -komposition, die (Sprachw.): unfeste Zusammensetzung bei Verben (z. B. einsehen-er sieht es ein); ^los <Adj.; -er, -este) (bildungsspr.): ohne die nötige Distanz, den nötigen inneren u. auch räumlichen Abstand zueinander: ein enges, -es Zusammenwohnen; die Menschen leben hier zu d.. dazu: -losigkeit, die; - (bildungsspr.): Mangel an innerer u. äußerer Distanz, an Abstand: -relais, das (Elektrot.): Relais, das bei Kurzschluß den Wechselstromwiderstatidw. damit die Entfernung zM'ischen seiner Einhaustelle u. der Kurzschlußstelle mißt; ^ritt, der: Dauerritt; Ritt über eine sehr lange Strecke; ^Wechsel, der (Kaufmannsspr.): Wechsel, bei dem Ausstel- lungs- u. Zahlungsort verschieden sind. distanzieren [distan'tsi:ran] <sw. V.; hat) /vgl. distanziert/ [frz. distancer = einen Abstand zwischen sich u. andere bringen, zu: distance = Abstand < lat. dlstantia. t Distanz): I. <d. + sich) (bildungsspr.) a) sich von jmdm. zurückziehen; abrücken, auf Distanz gehen: sich von seinen Parteifreunden d.; viele Nachbarn haben sich nach dem Vorfall [von ihm] distanziert; b) etw.. was man nicht billigt, zurückweisen; zum Ausdruck bringen, daß man, mit etw. nichts zu tun haben möchte: sich von einer Äußerung, von einem Interview d.; er distanzierte sich von der Zeitungsmeldung. 2. (Sport) in einem Wettkampf überrunden, besiegen: seinen Gegner [um fünf Runden] d.; die Neuköllner Sportfreunde, die im Endspiel Germania 07 ... mit 89:61 distanzierten (Welt 11.6.66.7); <2. Part.:)distanziert <Adj.; -er. -este) (bildungsspr.): zurückhaltend; gegetiüber anderen Menschen auf Distanz (2) bedacht: er wirkt sehr d.. dazu: Distamiertheit, die; - (bildungsspr.): das Distanziertsein; <Abl.:) Distanzjfirung, die; -. -en. Distarlinse [dis'ta:^-]. die; -. -n [zu lat. distäre = getrennt, auseinander stehen]: zerstreuende Vorsatzlinse zur Vergrößerung der Brennweite von fotografischen Objektiven. Distel ['distll. die; -. -n [mhd. distel. ahd. distil(a)]: Pflanze mit vielen Arten, die stachlige Blätter Stengel u. Blüten hat w. auf Feldern als Unkraut wuchert; Vertreter einer Gattung der Korbblütler; <Zus.:> D|stelfalter. der: weitverbreiteter Schmetterling mit brauner, schwarzer u. weißer Fleckung auf den gelbbraunen Flügeln, dessen Raupen vor allem an Disteln leben; Djstelfink. der [mhd. distelvinke. ahd. distilfinko]: vorwiegend Distelsamen fressender, zu den Finken gehörender Singvogel mit vielfarbigem Gefieder; Stieglitz. distidi[dis'tu;] <Adj.; o. Steig.) [lat. distichus = zwei Reihen habend, zweizeilig < griech. distichos] (Bot.): (von Blättern) in zwei einander gegenüberstehenden Reihen angeordnet; distjchisch u. distichitisch [disti'<ji:tiJl <Adj.; o. Steig.): I. das Distichon betreffend. 2. aus metrisch ungleichen Verspaaren bestehend (Ggs.: monostich[it]isch); Distichon [disti<pn]. das; -s. ...chen [lat. distichon < griech. disti- chon] (Verslehre): Verspaar aus einem Hexameter u. einem Pentameter. Distingem [distio'ge:m]. das; -s, -e [zu lat. distinguere = unterscheiden; analog zu I Phonem] (Sprachw.): distinktives Sprachzeichen (z.B. ein Phonem, eine Phonemgruppe) im Unterschied zum signifikativen; distinguieren (distirTgiTan) <sw.V.; hat) /vgl. distinguiert/ [lat. distinguere] (bildungsspr.. fachspr.): unterscheiden, in besonderer Weise abheben: seine Sprache distinguierte ihn von den anderen; diese Zeichen haben distinguierende Funktion; distinguiert [distin'gi:?t] <Adj.; -er. -este) [nach frz. distingue. 2. Part, von: distinguer = unterscheiden, auszeichnen < lat. distinguere. f distinguieren] (bildungsspr.): sich durch Gewähltheit bes. in Kleidung, Formen des Umgangs u. ä. von anderen abhebend, unterscheidend; betont vornehm: ein -er Herr; er gibt sich sehr d.; <Abl.:> Dfstingukrtheit. die; -; distinkt [distiokt] <Adj.; -er. -este) [lat. distlnctus. 2. Part, von: distinguere. Idistinguieren] (bildungsspr.): klar u. deutlich abgegrenzt : Die Tatsache, daß sich in Schaltelementen -e Kommandos verknüpfen lassen, erlaubt den Aufbau von Schaltnetzen, in denen die logischen Operationen unserer Sprache simuliert werden (Wieser. Organismen 98); sich in -er Weise unterscheiden; Vorstellungen, die durch Vertiefung der Sachkenntnis -er werden; etw. d. formulieren; Distinktion [distink'tsiorn]. die; -. -en [frz. distinction < lat. dlstlnctio]: 1. (bildungsspr.) Unterscheidung: für trennscharfe begriffliche -en... fehlt es heute... an Organen (Gehlen. Zeitalter 35). 2. <o. PI.) (bildungsspr. veraltend) besondere Vornehmheit, durch die sich jmd. od. etw. auszeichnet: die D. ihrer Erscheinung; er war ein Wissenschaftler von D. (von Rang). 3. (bildungsspr. veraltend) Hochachtung. Wertschätzung: mit der höchsten D. von jmdm. sprechen. 4. (österr.) Ranglabzeichen]; distinktiv [distink'ti:fl <Adj.) (bildungsspr.): unterscheidend: -e Merkmale. Distorsion [distor'zjp.n]. die; -, -en Hat. distorsio = Verdrehung, zu: distorquere = auseinanderdrehen, verzerren]: 1. (Med.) Verstauchung eines Gelenks. 2. (Optik) Bildverzerrung. -Verzeichnung. distrahieren [distra'hhran] <sw. V.; hat) [lat. distrahere]: 1. (veraltet) zerstreuen, ablenken. 2. (fachspr.) auseinanderziehen, trennen; Distraktlon [distraktsj[o:n], die; -. -en [lat. distractio. zu: distrahere]: 1. (veraltet) Zerstreuung. Ablenkung. 2. (Geol.) Zerrung von Teilen der Erdkruste durch tektonische Kräfte. 3. (Med.) das Auseinanderziehen von ineinander verschobenen Bruchenden (zur Einrichtung von Knochenbrüchen). Distribuent [distri'byent], der; -en. -en [zu tdistribuieren] (bildungsspr.): Verteiler; distribuieren [.. u'iiran] <sw. V.; hat) [lat. distribuere] (bildungsspr.): verteilen, austeilen; Distribution [...bu'tsjp.'n], die; -. -en [unter Einfluß von gleichbed. engl, distribution < lat. distribütio]: I. (Wirtsch.)a) Einkommensverteilung; b) Verteilung od. Vertrieb von Handelsgütern: die D. von Waren. Gütern übernehmen. 2. (Psych.) Verteilung u. Aufspaltung der Aufmerksamkeit. 3. (fachspr.) das Verbreitetsein. Verteiltsein, die Verteilung: die D. bestimmter Tierarten auf der Erde. 4. (Math.) verallgemeinerte Funktion, die sich durch Erweiterung des mathematischen Funktionsbegriffs ergibt. 5. (Sprachw.) a) Verteilung von Sprachelementen innerhalb größerer sprachlicher Einheiten; b) Gesamtheit aller Umgebungen, in denen ein sprachliches Element vorkommt, im Gegensatz zu jenen, in denen es nicht erscheinen kann, dazu: distributional [...utsio'na:l] u. distributioneil [...utsjp'nel] <Adj.; o. Steig.): ~die Distribution (5) betreffend, darauf beruhend, distributiv [...'ti:fl <Adj.; o. Steig.) [lat. distribü- tlvus = verteilend]: 1. (Sprachw.) a) eine sich wiederholende Verteilung angebend: -e Zahlwörter; b) in bestimmten Umgebungen vorkommend. 2. (Math.) nach dem Distributivgesetz verknüpft: -er Verband, dazu: Distributivitit [...tivi'te:t], die; -. -en: Mengenlehre ... Da gibt es das Axiom ... der D. (Spiegel 36. 1974. 32); Distributivgesetz, das (Math.): die Reihenfolge der Verknüpfungen regelndes Axiom in algebraischen Strukturen mit zwei Verknüpfungen (z.B. Addition und Multiplikation) der Elemente; Distributivum [...ti:vom], das; -s. ...va (Sprachw.): Numerale, das die Einteilung in untereinamier gleiche Mengen bezeichnet; Verteilungszahlwort. Einteilungszahl (im Deutschen durch ..je" wiedergegeben; z.B. ..je drei"); Distributivzahl, die (Sprachw.): svw. tDistributivum. Distrikt [dis'tnkt]. der; -[e]s. -e [(von engl.-amerik. district beeinflußt) < spätlat. districtus = Umgebung der Stadt]: 1. (selten) Bereich. Gebiet. Region: die Grundstücke liegen in einem abgelegenen D. 2. Verwaltungsbezirk bes. in angelsächsischen Ländern. Disziplin [distsi'pli:n], die; -. -en [lat. disciplina = Schule. 35' 547
disziplin-, Disziplin - Wissenschaft, schulische Zucht]: l.<o. PI.) a) äußere Zucht. Ordnung, der sich jmd. in einer Gemeinschaft unterwirft: in dieser Armee herrscht strenge D.; die D. in seiner Klasse ist schlecht; b) innere Zucht u. Beherrschtheit. Selbstzucht, die jmdn. zu besotideren Leistungen befähigt: dieser Beruf verlangt äußerste, eiserne D.; Noch wahrten die Streikenden Ruhe, hielten die D. gewerkschaftlich organisierter Arbeiter hoch (Bredel. Väter 374); ein Mensch ohne D. 2. Wissenschaftszweig. Teilbereich. Unterabteilung einer Wissenschaft: eine Begegnung von Wissenschaftlern verschiedener -en; die Anatomie ist eine selbständige D. der Medizin; Die Finanzpolitik ist angewandter Teil einer eigenen wissenschaftlichen D. der Finanzwissenschaft (Fraen- kel. Staat 90). 3. Teilbereich. Unterabteilung des Sports: Sportart: solange Boxen olympische D. ist. machen wir mit (Kant, Impressum 35); die Leichtathletik gliedert sich in mehrere unterschiedliche -en. disziplin-. Disziplin- (Disziplin 1): -los <AdJ.; -er. -este): ohne Disziplin (1): ein -er Mensch; Es war völlig taktlos von Asch, vielleicht sogar d.. ihn darauf aufmerksam zu machen (Kirst. 08/13. 222). dazu: -losigkeit. die: -. -en: I. <o. PI.) Mangel an Disziplin da); disziplinloses Verhalten: Marilyn Monroe war ... wegen D. entlassen worden (Welt 29.12.62. Literatur). 2. Handlung, die auf Disziplinlosigkeit (1) beruht: er wollte sich die -en der Schüler nicht länger gefallen lassen; ^Schwierigkeiten <P1.): Schwierigkeiten eines Lehrers bei der Wahrung der Disziplin da) in einer Klasse: ^widrig <Adj.): gegen die Disziplin (1 a) verstoßend, dazu: -Widrigkeit, die; -. -en: vgl. -loslgkeit. Disziplinar- [distsipli'na:?-] (Jur.): -gerkht, das: Verwaltungsgericht zur Ausübung der Disziplinargerichtsbarkeit: Mterichtsbarkeit, die: besondere, mit den Angelegenheiten des Disziplinarrechts befaßte Gerichtsbarkeit: MKwaH. die <o. PL): die rechtliche Gewalt des Staates seinen Beamten gegenüber: ^maßnähme.die (meist PI.): rechtliche Maßnahme gegen die dienstliche Verfehlung eines Beamten: Um -n aus dem Wege zu gehen, schied sie dann freiwillig aus dem Polizeidienst aus (Welt 15.9.62. 7); -recht, das <o. PI.): Teil des Beamtenrechts, das die Rechtsvorschriften enthält, nach denen dienstliche Verfehlungen von Beamten geahndet werden, dazu: -rechtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): das d. vollstreckbare Erfordernis der Zurückhaltung gegenüber allen Beziehungen (Fraenkel. Staat 40): -strafe, die: 1. (veraltet) svw. t ^maßnähme. 2. (Sport) a) vom Verein gegen einen Spieler ausgesprochene interne Strafe: b) (Eishockey) gegen einen Spieler wegen eines disziplinarischen Verstoßes verhängte Strafe von zehn Minuten effektiver Spielzeit: ^verfahren, das: Verfahren zur Aufklärung u. Ahndung von dienstlichen Vergehen von Beamten. Richtern u. Soldaten. disziplinir [distsipli'ne:ß] <AdJ.; o. Steig.) (bes. österr.): die Disziplin da), die Dienstordnung betreffend, auf ihr beruhend, ihr entsprechend: disziplinarisch (1): Eine eigentliche -e Verantwortung wie bei den Karrierebeamten findet meist nicht statt (Fraenkel. Staat 294); es war fraglich, ob gegen ihn d. vorzugehen sei; disziplinarisch <AdJ.; o. Steig.): 1. die Disziplin (1), Dienstordnung betreffend: dem Disziplinarrecht entsprechend: -e Maßnahmen. Strafen; gegen Jmdn. d. vorgehen. 2. sehr streng, hart: mit gebotener Strenge. Härte: er wurde d. bestraft für seine Taten; disziplinieren [disziplinaren] <sw. V.; hat) /vgl. diszipliniert/ (bildungsspr., oft abwertend): unnachsichtig, mit Strenge zur Ordnung. Disziplin (1) anhalten, erziehen: eine Schulklasse d.; wird das Kind ... die jüngeren Geschwister mit eiserner Strenge beaufsichtigen und d. (Hacker. Aggression 206); du mußt lernen, dich zu d. (dich einer gebotenen Disziplin zu unterwerfen): diszipliniert (Adj.; -er. -este) (bil- dungsspr.): a) an bewußte Einordnung. Disziplin da) gewöhnt: eine-e Truppe; strafTorganisierte und -e Partelen, die bald zu bloßen Befehlsempfängern der Moskauer Zentrale wurden (Fraenkel. Staat 26); die Klasse dieses Lehrers ist sehr d.; b) beherrscht, zuchtvoll: von innerer Disziplin (1 b) bestimmt: ein sehr -er Mensch; das Spiel des Künstlers ist sehrd.; sich in einer gefahrvollen Situation d. verhalten, dazu: Diszipliniertheit, die; - (bildungsspr.): a) das Diszipliniert sein: das Gewöhntsein an Einordnung. Disziplin da): eine zahlenmäßig begrenzte Kadergruppe von erstklassiger D. (Augstein. Spiegelungen 65); b) das Diszipliniertsein: das Bestimmtsein von innerer Disziplin (1 b); Beherrschtheit: dank der bewundernswerten Musikalität und D. des Hamburger Rundfunkchors (Welt. 20.2.65. 17); <Abl.:) Diszi- pKnknmg, die; -. -en <P1. selten) (bildungsspr.. oft abwertend): das Disziplinieren: Manche Unternehmer ... erblik- ken auch heute in einer industriellen Reservearmee das beste Mittel zur D. der Arbeitnehmer (Spiegel 42. 1974, 75). Diszission [distsi'sio:n]. die; -. -en [lat. discissio = das Zerreißen, zu: discindere = zerreißen, zerspalten] (Med. selten): operative Spaltung. Zerteilung eines Organs od. Gewebes. Dit [dir], das; -s. -s (Literaturw.): in der altfranzösischen Literatur verbreitete kurze Erzählung mit belehrender Tendenz in Versen od. in Mischformen von Vers u. Prosa. Dhetrode [dite'tro.cfal.die; -. - (Elektrot.): Elektronenröhre mit zwei Tetroden > Systemen I: Doppelvierpolröhre. Dithyrambe [dlty'ramba]. die; -. -n. Dithyrambus [dity- 'rambos]. der. -. ...ben [lat. dithyrambus < griech. dithy- rambos] (bildungsspr.): a) ekstatisches Chorlied aus dem altgriechischen Dionysoskult: b) begeisterte Zustimmung. Würdigung einer Person od. Sache: überschwengliches Lob: dithyrambisch <Adj.) (bildungsspr.): a) (nicht präd.) von der Form einer Dithyrambe: b) überschwenglich, begeistert: Dithyrambus: t Dithyrambe. dito['di:to]<Adv.>[frz.dito < ital.detto = besagt,genannt. 2. Part, von: dire = sagen < lat. dlcere] (Kaufmannsspr.. sonst veraltend, noch in saloppem Umgangston): ebenfalls, gleichfalls, desgleichen, ebenso (steht stellvertretend für vorher Genanntes): „Noch einen. Hanne." „Mir auch".sagte Fries. ..Dito44, sagte Burkner (Schnurre. Fall 20);Abk.:do..dto. Ditroch2us[ditre'x£:os].der; -. ...äen [...e:an; lat. ditrochaeus < griech. ditröchaios] (Verslehre): doppelter Trochäus <-u-J- Dittchen [dit^an], das u. der; -s. - (meist PI.) [zu poln. dudek (PLdudki) = Dreigroschenmünze, eigtl. = Wiedehopf (nach einem spött. Vergleich des aufgeprägten poln. Adlers mit einem Wiedehopf)] (ostpreuß.): Zehnpfennigstück: Er klapperte mit der Büchse .... heimste mehr D. ein als die echten Parteigenossen (Grass. Hundejahre 238). Dittographie [ditogra'fi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. dittös = doppelt u. t-graphiel (Fachspr.): 1. fehlerhafte Wiederholung eines Buchstabens, einer Silbe, eines Wortes in handgeschriebenen od. gedruckten Texten (Ggs.: Haplographie). 2. doppelte Lesart od. Fassung einzelner Stellen in antiken Texten: Dittologie [ditolo'gi:], die; -. -n [...i:an; zu griech. dittös = doppelt u. t-logie] (Fachspr.): fehlerhaftes doppeltes Aussprechen eines od. mehrerer Laute, bes. beim Stottern. Diurese [diure:z3]. die; -. -n [zu griech. dioureln = Ham ausscheiden] (Med.): /gesteigerte] Harnausscheidung. Di- urefttam[...re:tiküm]. das; -s. ...ka [...ka] (Med.): harntreibendes Mittel: dkiretisch [diu're:tij] <Adj.; o. Steig.) [spät- lat. diüreticus < griech. diouretikös] (Med.): harntreibend. Dturnal [dior'na:l], das; -s. -e. Dkirngle, das; -. ...lia [...l[a; mlat. diurnale. Neutr. Sg. von: diurnalis = täglich, zu lat. diumus. tDiurnum] (kath. Kirche): Auszug aus dem Brevier, der als Gebetbuch der katholischen Geistlichen die Gebete enthält, die am Tage zu beten sind: Diurnum [diornom].das;-s. ...nen[lat.diurnum = tägliche Ration, subst. Neutr. Sg. von: diumus = täglich] (österr. veraltet): Tagegeld. Diva fdi:va]. die; -. -s u. Diven [ital. diva. eigtl. = Göttliche < lat. divus = göttlich]: a) (bildungsspr.) gefeierte Sängerin, Film Schauspielerin [die durch exzentrische Allüren von sich reden macht i: die Düse war eine große D.; b) jmd.. der durch besondere Empfindlichkeit, durch exzentrische Allüren o. ä. auffällt: sich wie eine D. benehmen; sie ist eine richtige D. Diverbia [di'verbia] <Pl.) [lat. dlverbia. PI. von: diverbium = Dialog] (Literaturw.): gesprochene Dialogpartien des altrömischen Dramas. divergent [divergent] <Adj.) [mlat. divergens (Gen.: diver- gentis). 1. Part, von: divergere. tdivergieren] (Ggs.:konver- gent): 1. <-er. -este) (bildungsspr.) entgegengesetzt, unterschiedlich verlaufend: -e Linien; die Geraden verlaufen d.; Ü Instinktives Verhalten auf der einen, erlerntes und einsichtiges Verhalten auf der anderen Seite ... entsprechen zwei -en Entwicklungsrichtungen (Lorenz. Verhalten I. 135); die Meinungen. Urteile waren sehr d. 2. (Math.) nicht einem etuilichen Grenzwert zustrebend: eine -e Reihe; Divergenz [diver'gents]. die; -. -en (Ggs.: Konvergenz): 1. <o. PI.)(bildungsspr.)das Auseinanderstreben in verschiebt
d- Moll-Etüde dene Richtungen: die D. der Linien, Strahlen. 2. (bil- dungsspr.) (von Meinungen, Auffassungen o.a.) Abweichung. Unterschied, i Meinungs I Verschiedenheit: die politischen, weltanschaulichen und wirtschaftlichen -en bleiben (Dönhoff. Ära 185); es gab große -en in. zwischen den Auffassungen der einzelnen Parteien. 3. (Math.) (von Zahlenreihen) das Auseinanderstreben ins Unendliche: divergieren [diver'girren] <sw. V.; hat) [mlat. divergere, aus lat. dis- = auseinander u. vergere = sich neigen, streben] (Ggs.: konvergieren): I. (bildungsspr.) in unterschiedliche, entgegengesetzte Richtungen auseinanderstreben: diese Linien divergieren; divergierende Strahlen; die schwarze Scheibe mit den drei scharfen, nach oben divergierenden weißen Strichen (Lorenz. Verhalten I. 158). 2. (bildungsspr.) sich unterscheiden, voneinander, von etw. abweichen: die Interessen dieser Gruppe divergieren sehr stark; seine Ansichten divergieren stark von meinen; divergierende Standpunkte; der ... ausgleichende Faktor zwischen den divergierenden politischen u. gesellschaftlichen Kräften der Nation (Welt 1.10.66. 3). 3. (Math.) (von Zahlenreihen) nicht einem endlichen Grenzwert zustreben, ins Unendliche auseinander- streben: divergierende Zahlenreihen. divers... [divers...] <Adj.; o. Komp.. -este; nur attr.) [lat. diversus = abweichend, verschieden] (bildungsspr.): einige, mehrere / verschiedenei': -e Weinsorten; Ich kannte ... -e Schriftsteller schon als Kind (Katia Mann, Memoiren 13); Ein Bier trinkt man natürlich immer .... nicht nur eins, sondern -e (Aberle. Stehkneipen 16); man hörte die -esten (unterschiedlichsten) Meinungen zu der Frage; <subst.:> er hatte Diverses (einiges, verschiedenes) zu beanstanden; Diveraa [diverza]. Diverse <P1.> [lat. dlversa. subst. Neutr. PI. von: diversus. tdivers...]: Vermischtes. Allerlei: Diversant [divEr'zant]. der; -en. -en [russ. diwersant. zu: diwersija. t Diversion] (bes. DDR): jmd.. der Diversion betreibt: Saboteur: SED-Genossinnen erblicken in Nagellack und Lippenstift nicht länger die Werkzeuge imperialistischer -en (Zeit 15.5.64. 3); Diverse [diverza] <P1.>: svw. tDiversa; Diversifikation [diverzifika'tsio.n]. Diversifizierung, die; -. -en [1: zu mlat. diversificatus. 2. Part, von: diversificare = verteilen, zu lat. diversus(tdivers...)u.facere = machen, tun; 2: engl. diversification]:l. Veränderung. Abwechslung. Vielfalt. 2. (Wirtsch.) Ausweitutig der Produktion eines Unternehmens auf neue, bis dahin nicht erzeugte Produkte: das Bemühen eines Unternehmens, unter Berücksichtigung der Produktions- u. Absatzstruktur neue Produkte auf neuen Märkten einzuführen, um auf diese Weise im Wettbewerb besser zu bestehen, diversifizieren [...fi'tsi:ran] <sw. V.; hat) [zu t Diversifikation (2)] (Wirtsch.): ein Unternehmen auf neue Produktions- bzw. Produktbereiche umstellen: Wie im Geschäftsbericht mitgeteilt wird, beginnen die verstärkten Bemühungen des Konzerns, sein Produktionsprogramm zu d. (Welt 8.4.70. 16); Dtversifizkrung: TDiversifikation; Diversion (diver'zio:n]. die; -. -en [zu russ. diwersija. eigtl. = Ablenkungsangriff < lat. diversio = Ablenkung] (bes. DDR): Sabotage gegen den Staat: Titkow richtete die besondere Aufmerksamkeit der Partei auf die ideologische D. des Westens (Neues D.. 13.6.64. 6); divertieren [diver- 'ti.ran] <sw. V.; hat) [frz. divertir. eigtl. = ablenken < lat. dlvertere = auseinandergehen, sich abwenden] (veraltet): ergötzen, belustigen: Divertikel [diverti.kl]. das; -s. - [lat. dlverticulum. deverticulum = Abweg. Seitenweg; Abweichung] (Med.): Ausbuchtung eines Hohlorgans (z. B. am Darm); Divertikulitis [...tikuli:tis]. die: -. ...itiden [...11- 'ti:dn] (Med.): Du Zündung eines Divertikels: Divertikulose [...'lo:z3],die; -. -n (Med.): vermehrtes Auftreten von Divertikeln im Darm. Divertimento [diverti'mento]. das; -s. -s u. ...ti [ital. diverti- mento.zu:divertire = unterhalten, vergnügen < frz. divertir. t divertieren]. Divertissement [diverüsd'mä:]. das; -s. -s [frz. divertissement. zu: divertir. tdivertieren] (Musik): 1. einer Suite ähnliche lose Folge von Instrumentalsätzen. 2. svw. tPotpourri. 3. in der Fuge eine freier gearbeitete Episode zwischen den streng thematischen Teilen. 4. musikalisches Zwischenspiel. 5. Gesangs- od. Balletteinlage in französischen Opern des 17. u. J8.Jh.s. divideet hnpera! [di.vide et rmpera; lat. = teile und herrsche!]: stifte Unfrieden unter denen, die du beherrschen willst! Dividend [dlvi'dent]. der; -en. -en [lat. dlvidendus = zu teilender (Wert), zu: dlvidere. Tdividieren] (Ggs.: Divisor; Math.): a) Zahl, die durch eine andere Zahl geteilt wird: b) Zähler eines Bruchs: Dividende [divi'dEnda], die; -. -n [frz. dividende < lat. dlvidendum = das zu Teilende, zu: dividere. tdividieren] (Wirtsch.): der jährlich auf eine Aktie entfallende Anteil am Reingewinn: eine hohe D. zahlen, ausschütten; die D. anheben, erhöhen; Was früher die Aktionäre an D. geschluckt haben, das kriegt Jetzt zu Dreiviertel unsere Gewerkschaft (v.d. Grün. Glatteis 278); <Zus.:> Dividendenausschüttung, die: Verteilung. Auszahlung von Dividenden: dividieren [divi'di:ran] <sw. V.; hat) [lat. dlvidere = auseinandertrennen, teilen] (Math.): (eine Zahl durch eine andere) teilen (Ggs.: multiplizieren 1): [20] durch 5 d.; 10 dividiert durch 2 ist. gibt 5. Divination [divina'tsjp:n]. die; -. -en [lat. dlvinätio] (bildungsspr. selten): Voraussage von Ereignissen: die Gabe der D. besitzen; <Abl.:> divimtorisch [divina'to:nJ] <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): die Gabe der Divination besitzend: Divinität [divini'te:t]. die; - [lat. divlnitäs]: Göttlichkeit, göttliches Wesen. Divis [divi:s], das; -es, -e [lat. dlvlsum. 2. Part. (Neutr.) von: dlvidere. tdividierenj: 1. (Druckw.) Bindestrich. 2. (veraltet) Teilungszeichen: divisi [di'vi:zi; ital. divisi. PI. von: diviso = geteilt < lat. divisus. TDivis] (Musik): musikalisches Vortragszeichen, das Streichern bei mehrstimmigen Stellen vorschreibt, daß diese nicht mit Doppelgriffen, sondern geteilt (von zwei Musikern) zu spielen sind: Abk.: div.; divisibd [divi'zi.bj] <Adj.; o. Steig.) [lat. dlvisibilis]: so beschaffen, daß es dividiert werden kann: teilbar: eine divisible Zahl; 'Division [divi'4o:n]. die; -. -en [lat. divisio] (Math.): Teilung (einer Zahl durch eine andere): das Dividieren (Ggs.: Multiplikation): eine D. vornehmen; die D. geht [ohne Rest] auf; Division [-]. die; -. -en [frz. division, eigtl. = Abteilung < lat. divisio]: größere militärische Einheit, größerer Truppenverband (bei verschiedenen Waffengattungen): die erste, zweite, kampferprobte D.; eine D. ist im Einsatz, wird eingekesselt, aufgerieben; eine D. aufstellen, [neu] zusammenstellen; -^Division [-], die; -. -en [engl.(-amerik.) division < frz. division. t2Division]: a) (Fußball) (bes. in England) Spielklasse: in der ersten D. spielen; b) (Wirtsch.) amerik. Bez. für / Produktions Ibereich eines Konzerns: Divfekmär [divizio'nE:^], der; -s. -e [frz. divisionnaire] (Milit.. bes. Schweiz.): Befehlshaber einer 2Division. Divisionismus [...'nismus], der. - [frz. division- nisme] (Kunstwiss.): Richtung der modernen französischen Malerei (Zerteilung der Farben in einzelne Tupfen): Divisionist [...'nist], der; -en. -en [frz. divisionniste]: Vertreter des Divisionismus. Divisions- (2Division): -arzt, der; -befiehl, der; ^komman- deur, der; -buarett. das; -stärke, die (o. PL): einen Truppenverband auf D. bringen. Divisor [divi:zor. auch: ...zo:tf], der; -s. -en [divi'zo:ren; lat. divfsor, eigtl. = (Ab)teiler] (Ggs.: Dividend; Math.): a) Zahl, durch die eine andere geteilt wird: b) Nenner eines Bruchs: Dtvisorium [divi'zo:rium], das; -s, ...ien [...J?n; zu lat. divisus, tDivis] (Druckw.): gabelförmige Klammer zum Halten der Vorlage des Setzers. Divulgator[divül>ga:tdr.auch:...to:^].der;-s.-en[...ga>to:r3n; spätlat. dlvulgätor = der Ausbreiter] (bildungsspr. selten): jmd.. der bestimmte Ideen verbreitet. Propagandist: War also Voltaire nur ein geschickter und überaus geistreicher publizistischer D. aufklärerischer Ideen ...? (FAZ 12. 8. 61.47). Divubion [divuI'4o:n],die; -. -en [lat. dlvulsio = Zerreißung. Trennung] (Med.): gewaltsame Trennung. Zerreißung. Diwan [di:va:n], der; -s, -e [frz. divan, ital. divano < türk. divan < pers. drwän = Schreib-, Amtszimmer, eigtl. = Sammlung beschriebener Blätter]: 1. (veraltend) niedriges Liegesofa: Wenn die Völker der Antike an der Festtafel aßen und tranken, lagen sie lang auf der Seite und wälzten sich auf-en und Sofas (Reinig, Schiffe 137). 2. orientalische Gedichtsammlung: <Zus. zu 1:) Diwandecke,die (veraltend): über den Diwan gebreitete Decke. Dixie [diksi], der; -[s]: kurz für tDixieland; Dixieland [...tend]. der; -[s], DfxiehuidJ&zz,der; - [amerik. Dixie(land). eigtl. Bez. für die Südstaaten der USA, wo er (in New Orleans) entstand]: eine aus der Nachahmung der Instrumentalmusik der Neger durch weiße Musiker entstandene Variante des Jazz. d-Moll ['de:-, auch: '-'-]. das; -: Tonart: Zeichen: d (td. D2); <Zus.:) d-Moll-Etüde, die. 549
do do [do:; ital. do (angeblich ersetzte der ital. Musiker G. B. Doni. 1594-1647. wegen des größeren Wohlklangs älteres „ut" durch die erste Silbe seines Namens), fSolmisa- tion]: Silbe, auf die beim Solmisieren der Ton c gesungen wird. Dobel [do:bl]: TTobel. !Döbel ['d0:blj. der; -s. - [apreuß. dubelis = Halbfisch]: in fließenden Gewässern Europas vorkommender, kräftiger Karpfenfisch mit großen Schuppen u. dunklem, grünglänzendem Rücken. 2Döbd[-]:t Dübel. Dobermann [do:bmnan], der; -s, ...männer [nach dem dt. Hundezüchter K. F. L. Dobermann. 1834-1894): aus der Hunderasse der Pinscher gezüchteter, mittelgroßer, kurzlxaa- riger. meist schwarzer od. brauner Schutz- u. Polizeihund; <Zus.:> Dobermannpinscher, der: svw. TDobermann. docendo dbcimus [do'tsendo 'distsimus; lat.J: durch Lehren lernen wir. doch [dDx; mhd. doch, ahd. doh]: I. <Konj. od. Adv.) aber: ich habe mehrmals angerufen, d. er war nicht zu Hause; die Wohnung ist zwar komfortabel, d. [ist sie] auch teuer. II. <Adv.> 1. dennoch (immer betont): er sagte es höflich und d. bestimmt. 2. schließt eine begründende Aussage an: er bot mir den Wagen gar nicht an. wußte er d. (= weil er wußte), daß ich mir ein so teures Fahrzeug nicht leisten konnte. 3. als gegensätzliche Antwort auf eine negativ formulierte Aussage od. Frage in Konkurrenz zu Ja" bei einer positiv formulierten Frage u. in Opposition zu ..nein" (immer betont): ..Das stimmt nicht!" - ,.D.!"; „Hast du keine Schularbeiten auf?" - ,.D.!" 4. wider Erwarten (stark betont): also d.; man kann sich eben d. auf ihn verlassen; er blieb dann d. zu Hause. 5. gibt einer Frage. Aussage. Aufforderung od. einem Wunsch eine gewisse Nachdrücklichkeit: es wird d. nichts passiert sein?; Sie kommen d. [oder nicht]?; das hast du d. gewußt; ja d.!; paß d. auf!; daß du d. bald wieder gesund wärst! dochmisch ['cbxmdl <Adj.; o. Steig.) [griech. dochmikös]: den Dochmiusbetreffend; Dochmius fdoxmios], der; -. ...ien [...ian; lat. dochmius < griech. döchmios. eigtl. = der Krumme, der Schiefe! (Verslehre): altgriechischer Versfuß (u--u-; mit vielen Varianten). Docht [doxt], der; -[eis. -e [mhd.. ahd. täht. eigtl. = Zusammengedrehtes]: den Brennstoff o.a. zuführender Baumwollfaden !in einer Kerze od. Öllampe!: der D. der Kerze ist niedergebrannt; den D. beschneiden; den D. der Lampe herunter-, höher schrauben; Auf dem Tisch stand ein Hin- denburglicht. ein D. in einem kleinen Talgbehälter aus Pappe (Plievier. Stalingrad 227); <Zus.:> DQditaarn. das: weiches, lose gesponnenes Garn /aus kurzer Baumwolle;; Dochtschere, die: Schere zum Beschneiden des Dochtes einer Kerze, bei der das abgeschnittene Stück in einen kleinen Behälter fallt; Lichtputzschere. Dock [dok]. das; -s. -s u. (selten:) -e [niederl. dok od. engl, dock; H. u.]: 1. Anlage in Werften u. Häfen, in der das Schiff zum Ausbessern aus dem Wasser genotnmen wird: das Schiff liegt im D.. geht in[s] D. 2. (durch Schleuse: n abgetrenntes) Hafenbecken als Schiffsliegeplatz in Häfen mit starkem Tidenhub, in dem der Wasserstand konstant gehalten werden kann. Docke fdoka]. die; -. -n [mhd. tocke = Puppe. Mädchen; walzenförmiges Stück. Bündel. Büschel, ahd. tocka = Puppe]: 1. zopfartig in Strängen gedrehtes Bündel Garn; Garnmaß: eine D. Stickgarn. 2. zum Trocknen aufgestelltes Getreidebündel; Puppe. 3. untersetztes Säulchen aus Stein. Holz od. Metall als Teil der Balustrade; Baluster. 4. (landsch.) Puppe. 5. (landsch.) Schwein; 'docken ['doknl <sw. V.; hat): in Docken bündeln: Garn. Getreide d. Pocken [-] <sw. V.; hat) [2: engl, to dock]: la) (ein Schiff) ins Dock bringen; b) im Dock liegen. 2. (ein Raumfahrzeug an ein anderes) ankoppeln: „Wir haben gedockt ..." Armstrong muß sein Raumschiff millimetergenau in die Kupplung der Agena hineingesteuert haben (MM 18. 3. 66. 3); Docker ['dake]. der; -s. -: Arbeiter in einem Dock: ... daß die D. von Toulon. Marseille und Genua sich weigerten. Schiffe mit unseren Waffen zu entladen (Fr. Wolf, Menetekel); DQckhafen, der; -s. -häfen: svw. TDock (2); Dodcing ['dakrol. das; -s. -s [engl, docking. zu: to dock; T2docken (2)]: Ankoppelung eines Raumfalirzeuges an ein anderes (z. B. der Mondfähre an das Raumschiff): Ohne ..Docking4* ist der Mondflug nicht denkbar. DodekadBt [dodeka:dik].die; - [zu griech. dodeka = zwölf): svw. T Duodezimalsystem; dodekadfech [dode'ka:dtf] <Adj.: 0. Steig.): svw. fduodezimal; Dodekaeder [dodeka'|e:de], das; -s. - [griech. dödekäedron]: von zwölf gleichen regelmäßigen Fünfecken begrenzter Körper mit 20 Ecken u. 30 Kanten; Dodekaphonie [dodekafo'ni:], die; - [zu griech. dodeka = zwölf u. phone = Ton. Stimme]: svw. TZwölftonmusik; dodekaphonisdi [...To:niJ] <Adj.): die Dodekaphonie betreffend; Dodekaphonbt [...fo'nist]. der; -en. -en: Vertreter der Zwölftonmusik. Dodd ['do:d|l. der; -s. -[n] (österr. ugs.): dummer Mensch. Trottel. Doeknstück ['du:bn-] <P1.) [zu niederl. doelen = Schützenhaus]: Gemälde niederländischer Maler des 16. u. 17.Jh.s (bes. Hals. Rembrandt u. van der Helst) mit Darstellungen festlicher Schützengesellschaften. Docskin<S>['do:$km]. der; -[s] [engl, doeskin. eigtl. = Rehfell]: kräftiger, glatter Wollstoff. Dogaressa [doga'resa]. die; -. ...ssen [venez. dogaressa. zu: doge. f Doge]: Getnahlin des Dogen. Dogcart [d:>gka:t]. der; -s. -s [engl, dogcart. eigtl. = Hundekarren]: offener, zweirädriger Einspänner für die Jagd . Doge ['do.'sal. der; -n. -n [venez. doge < lat. dux (Gen.: ducis) = Führer] (hlst.): Staatsoberhaupt in den ehemaligen Republiken Venedig u. Genua; <Zus.:) Dogenmütze, die: aus defn Herzogshut hervorgegangene, hinten hortxförmig aufgebogene Brokatmütze als Würdezeichen des Dogen. Dogge ['dogal. die; -. -n [aus dem Niederd. < engl, dog = Hund]: Vertreter einer Gruppe großer, kräftiger, meist emfarbig gelber, kurz- u. glatthaariger Haushunde mit gedrungenem Körper, die als Wach-. Hetz-. Hüte- od. Begleithunde gehalten werden: eine deutsche D.; zwei mächtige -n bewachten den Eingang. 'Dogger CdagB]. der; -s [engl. Dogger, eigtl. Bez. eines Eisensteins in der engl. Grafschaft Yorkshire] (Geol.): an Eisenerzen reiche mittlere Juraformation. Brauner Jura. 2Doflier [-]. der; -s. - [niederl. dogger]: niederl. Fischereifahrzeug. Dögling ['d0:klii)]. der; -s. -e [schwed. dögling]: im Nordatlantik, gelegentlich auch in der Nord- u. Ostsee vorkommender, bis über 9 m langer Entenwal mit schnabelartig gebildeten Kiefern u. steil aufgewölbter Stirn. Dogma fdogma]. das; -s. ...men [lat. dogma < griech. dög- ma]: I. kirchlicher Glaubenssatz mit dem Anspruch unbedingter Geltung (bes. in der kath. Kirche): Wir meinen den. der die ausgebrannte Schlacke toter christlicher Dogmen wieder zu einer glühenden Lava macht (Thielicke. Ich glaube 290). 2. (oft abwertend) feste Lehrmeinung, starrer Lehrsatz: ein politisches, philosophisches, unumstößliches D.; Das D. beherrscht dort (= in der DDR) jedes Gespräch ..:; es verstellt den Kommunisten den Zugang zur Wirklichkeit (Zeit 5.6.64.3); Es widersteht mir.... eine Art D. daraus zu machen (Nossack. Begegnung 158); etw. in den Rang eines -s erheben;... daß auf diesem Gebiet zuerst die Zerstörung eines -s glückte, gab der Anatomie ... eine epochale Bedeutung (Medizin II. 33); Dogmatik [do'gma:tik]. die; -. -en: I. wissenschaftliche Darstellung der christlichen j Glaubenslehre: die katholische, christliche D. 2. (abwertend) dogmatische Gesinnung, starre Haltung:... mit dieser witzigen Methode daheim die brüchige D. ihrer Eltern und Erzieher zu ... zerstückeln (Thieß. Reich 75); Doongtiker. der; -s, -: 1. (abwertend) starrer, unkritischer Verfechter einer Ideologie. Anschauung od. Lehrmeinung. 2. Lehrer der Dogmatik; dogmatisch <Adj.>: 1. das Dogma (1) betreffend: eine d. verbindliche Lehre; was das Christentum die Erlösung nenne, mit Kreuz und ... Auferstehung und all dem ..-en Kram" (Thielicke. Ich glaube 53). 2. (abwertend) starr an einer Ideologie od. Lehrmeinung festhaltend, fest daran gebunden; hartnäckig u. unduldsam einen bestimmten Standpunkt vertretend: eine -e Einstellung; d. starr; an etw. d. festhalten; die Engländer halten die Deutschen für unpolitisch, d.. phantasielos, unelastisch (Dönhoff. Ära 132); Wir müssen bereit sein, das Problem nicht d.. sondern pragmatisch anzugehen (Bundestag 188. 1968. 10163); dogmatisieren [d3gmati'zi:nm] <sw. V.; hat): zum Dogma erheben: Montesquieu hat das ... Verfassungsrecht Englands systematisiert, dogmatisiert (Fraenkel. Staat 119); Dogmatismus [...'tismus]. der; -: (abwertend) starres Festhalten an Anschauungen od. Lehrmeinungen: Mit verbissenem D. versucht man eine 550
Dokumentär Berechenbarkeit von Kommastellen zu erzwingen (Noelle. Umfragen 142); dogmatjstisch <Adj.>: in Dogmatismus befangen; unkritisch denkend; DQgmengeschichte, die; -: 1. historische Disziplin der Theologie, die die Entwicklung der christlichen Dogmen untersucht. 2. Geschichte der Volkswirtschaftslehre, dazu: dQgmengeschiditlich <Adj.; o. Steig. >: die Dogmengeschichte (1.2) betreffend, zur Dogmengeschichte gehörend; eine -e Darstellung. Dogskin ['dagskm]. das; -s [engl, dogskin. eigtl. = Hundefell]: Leder aus kräftigem Schaffell. Dohle ['do:b], die; -. -n [mhd. tahele. täle. Vkl. zu mhd. tahe. ahd. taha (nach dem Lockruf)]: 1. meist in Höhlen an Felsen, in Ruinen od. in Parkanlagen nistender, kleinerer, schwarzer Rabenvogel mit grauem Nacken. 2. (scherzh. abwertend) altmodischer dunkler Hut: ein untersetzter ... Kollege mit schwarzer D. über einem breiten, geröteten Gesicht (Bredel. Väter 376); Dohlin, die; -. -nen: weibliche Dohle: ...daß eine junge D. allein davongeflogen sein soll (Lorenz. Verhalten 31). Dohne [do:nd], die; -. -n [mhd. don(e) = Spannung, ahd. dona = Ranke. Zweig]: Schlinge aus Pferdehaar an gebogener Rute zum Fang von Drosseln: nach dem Vogelschutzgesetz sind -n in Deutschland verboten; <Zus.:> Dohnensteig, Dohnensties [...Jti:k]. der; -s. -e (früher): kleiner Waldpfad, in dem Dohnen mit Ebereschenbeeren aufgehängt wurden. Döhnkes ['do.-nkssl <P1.> [aus dem Niederd.. TDöntjes] (nordd.): svw. tDönkes: Kumpel Anton .... der ... seine D. erzahlt (Spiegel 16. 1967. 76). do it yourself! [du: it j3:'self; engl.]: mach es selbst! (Schlagwort für die selbständige Ausführung handwerklicher Arbeiten ohne Inanspruchnahme von Handwerkern); <Zus.:> Do-it-yourself-Bewegung, die: von den USA ausgehetide Bewegung, die die Do-it-yowrself-Methode propagiert; Do-it- yourself-Methode. die: selbständige AusfüJxrung handwerklicher Arbeiten ohne Inanspruchnahme von Handwerkern; Ü Nicht ... mit neuartigen Mitteln vorausschauender Be- triebsfuhrung.... sondern nach der D. des Kolonialpioniers (Spiegel 38. 1966.36). Dokes ['do:kas]: fTokus. Doket [do'ke.t]. der; -en. -en (meist PI.) [griech. Doketai (PI.), eigtl. = Gläubige, zu: dokein = scheinen; meinen, glauben]: Anhänger des Doketismus; doketisch <Adj.; o. Steig.): auf dem Anschein beruhend; Doketismus [do- ke'üsmusj.der; -: frühchristliche Sektenlehre, die Christus nur einen Scheinleib zuschreibt u. seinen persönlichen Kreuzestod leugnet. Dokimasie [dokima'zi:]. die; -. -n [...i:an; griech. dokimasia. eigtl. = Prüfung. Untersuchung]: 1. im Griechenland der Antike Prüfung der Qualifikation für offizielle Zwecke von jmdm. (z. B. Eintritt in den Staatsdienst) od. etw. (z. B. Verwendung als Opfertier). 2. svw. TDokimastik (1); Doki- masidogie [...zjplo'gi:], die; - [zu t Dokimasie (2) u. t - logie]: svw. tDokimastik; Dokfanastik [...'mastik]. die; - [griech. dokimastikös = zum Prüfen gehörend]: 1. Gesamtheit aller Verfahren zur Bestimmung des / Edel jmetallgehalts in Erzen. 2. svw. tDokimasie (1); dokmqstisch <Adj.; o. Steig.): die Dokimastik betreffend. doktern ['cbkten]: seltener für t herumdoktern; Doktor ['dsktor.auch: 'dakto:?]. der; -s, -en [...'to:ran; mlat. doctor = Lehrer, zu lat. docere = lehren]: l.a) <o. PI.) höchster akademischer Grad, der durch eine schriftliche wissenschaftliche Arbeit (1 Dissertation) u. eine bestandene mündliche Prüfung (\Rigorosum) erworben wird; Abk.: Dr.; D. beider Rechte; den medizinischen D. haben; seinen D. machen, (ugs.:) bauen; zum D. promovieren, promoviert werden; Dr. E. h. = Doktor Ehren halber (Ehrendoktor); Dr. h. c. = Doctor honoris causa (Ehrendoktor); Dr.-Ing. = Doktoringenieur (Doktor der Ingenieurwissenschaften); Dr. jur. = doctor juris (Doktor der Rechte); Dr. j[ur]. u[lr]. = doctor juris utriusque (Doktor beider Rechte); Dr. med. = doctor medicinae (Doktor der Medizin); Dr. med. dent. = doctor medicinae dentariae (Doktor der Zahnheilkunde); Dr. oec. = doctor oeconomiae (Doktor der Betriebswirtschaft, Wirtschaftswissenschaft); Dr. phil. = doctor philosophiae (Doktor der Philosophie); Dr. rer. oec. = doctor rerum oeconomicarum (Doktor der Wirtschaftswissenschaften); Dr. rer. pol. = doctor rerum politi- carum (Doktor der Staatswissenschaften); Dr. sc. math. = doctor scientiarum mathematicarum (Doktor der mathematischen Wissenschaften); Dr. theol. = doctor theolo- giae (Doktor der katholischen, evangelischen Theologie; im Unterschied zu D. [theol.]: verliehener Doktor der evangelischen Theologie); b) Träger eines Doktortitels (Abk.: Dr., PI.: Dres. = doctores): er ist D. der Philosophie; sehr geehrte Frau Dr. Schulz!; sehr geehrte Frau Doktor (wird ausgeschrieben)!; die Herren Doktoren (wird ausgeschrieben) Schmidt u. Kraus; die Dres. Schmidt u. Kraus. 2. (ugs.) Arzt: der D. ist der vornehme Herr, der am Strand entlangkommt (Kant, Impressum 289); (Kin- derspr.:) der Onkel D.; den D. rufen; zum D. gehen. Doktor-: ^arbeit, die: svw. t Dissertation; -diplom, das: Urkunde über die Verleihung der Doktorwürde; -examen, das: svw. tRigorosum; -frage, die (ugs.): sehr schwierige Frage; MPrad, der: akademischer Grad eines Doktors; ~shut, der: a) Hut als Zeichen der Doktorwürde (heute noch bei Ehrenpromotionen an außerdeutschen Universitäten): als der D. auf das Haupt des amerikanischen Außenministers gesetzt wurde (Welt 30. 7. 62. 3); Ü Ein Minister geht nicht mehr lange ohne D. (Kant, Impressum 27); b) (ugs.) Doktorwürde: den D. erwerben; -Ingenieur, der: promovierter Ingenieur; Abk.: Dr.-Ing.; ^Jubiläum, das: festlich begangener Jahrestag der Verleihung des Doktortitels; -Prüfung, die: svw. tRigorosum; -schmaus, der (veraltend): Essen, das jmd. nach bestandener Doktorprüfung seinen Lehrern gibt; -schrift, die: 1. (scherzh.) schwer lesbare Handschrift. 2. (selten) svw. T ^arbeit; -titel, der: Titel eines Doktors (1 a); ^vater, der (ugs.): Universitätsprofessor, der dem Doktoranden das Thema für die Doktorarbeit gibt u. ihn bei der Abfassung seiner Dissertation berät; Mvürde. die: höchster akademischer Grad, Titel eines Doktors (1 a). Doktorand kfokto'rant], der; -en, -en [mlat. doctörandus]: jmd., der an seiner Dissertation schreibt; Abk.: Dd.; <Zus.:> Doktor^ndenkolloquium, das: Zusammenkunft von Doktoranden u. Professor, in der wissenschaftliche Gespräche geführt werden, insbes. entstehende Doktorarbeiten diskutiert werden; Doktorandin [...'randin], die; -. -nen: w. Form zu tDoktorand; Doktorat [...ra:t]. das; -[e]s. -e [mlat. doc- toratus]: 1. (veraltend) svw. t Doktorwürde: er hatte gerade das D. erworben (Musil. Mann 673). 2. (österr.) Doktorprüfung: Bestehen Sie Ihr D.. und es soll Sie nicht gereuen (Habe. Namen 149); doktorieren [...'ri:ren] <sw. V.; hat) [mlat. doctorare]: svw. t promovieren; Doktorin [dak'to:- rm], die; -. -nen: w. Form zu t Doktor (1 b. 2). Doktrin [dok'tri.n], die; -. -en [lat. doctrina = Lehre, zu: docere = lehren]: 1. Lehrmeinung, wissenschaftliche Theorie von geforderter absoluter Gültigkeit: die marxistisch- kommunistische D.; an einer D. festhalten. 2. politischer Grundsatz. Handlungsgrundsatz: die D. von der Teilung der Gewalten; nach einer D. verfahren; doktrinär [dDktri'nE.?] <Adj.) [frz. doctrinaire]: 1. in der Art einer Doktrin (1); auf einer Doktrin (1) beruhend: ein -er Marxismus. 2. (abwertend) starr u. unduldsam eine /unhaltbare! Theorie verfechtend: Durch ... den Rücktritt des allzu -en sozialistischen ... Bilanzministers Giolitti ... (Welt 7. 11. 64. 3); Doktrinär [-]. der; -s. -e: 1. Verfechter, Vertreter einer Doktrin (1). 2. (abwertend) wirklichkeitsfremder, unduldsamer Fanatiker; Doktrinarismus [...na'nsmos], der; - (abwertend): wirklichkeitsfremdes, starres Festhalten an bestimmten Theorien od. Meinungen: ... ein wider besseres Wissen behaupteter D. des Glaubens (MM 31. 12. 68. 3); doktrinell [cbktri'nel] <Adj.>: die Doktrin betreffend: Nachdem ... das Thema über den Priesterstand in seinen -en und praktischen Aspekten abgeschlossen ist (MM 16. 10.71.23). Dokument [doku'mcnt], das; -[e]s. -e [mlat. documentum = beweisende Urkunde < lat. documentum = das zur Belehrung über etw. bzw. zur Erhelluhg von etw. Dienliche. Beweis, zu: docere = lehren]: 1. Urkunde, amtliches Schriftstück: ein geheimes D.; -e veröffentlichen; der Bericht stützt sich auf-e. 2. Beweisstück, Zeugnis: etw. als historisches D. aufbewahren; der Film ist ein erschütterndes D. des Krieges. 3. (DDR) kurz für t Parteidokument; Mitgliedsbuch für das Mitglied einer marxistisch-leninistischen Partei; Dokumentalist [...ta'list], der; -en, -en [engl, docu- mentalist, frz. documentaliste]: svw. t Dokumentär; Dokumentalistik, die; -: fachwissenschaftliche Disziplin, die sich mit den Problemen bei der Mechanisierung des Prozesses der Informationsswnmlung, -speicherung u. -abrufung befaßt; Dokumentär [...'tan?], der; -s, -e: jmd., der nach einer wissenschaftlichen Fachausbildung in einem Dokumentationszen- 551
Dokumentär- trum od. in einer Spezialbibliothek tätig ist (Berufsbez.): Der Einladung... sind 500 -e. darunter SO aus ausländischen Nationen, gefolgt (Sprachdienst 12.1966.187). Dokumentär-: -aufnähme, die: fotografische od. akustische Aufnahme, die als Dokument (2) dient; -bericht, der: Fern- seh i bericht. der zeitkritische Probleme umfassend an Ha tut von Fakten u. dokumentarischem (2) Material darlegt; -film, der: Film mit Dokumentaraufnahmen, der Begebenheiten u. Verliältnisse möglichst genau, den Tatsachen entsprechend zu schildern versucht; -literatur, die: geSeilschaft skr iti seh u. politisch orientierte Literatur, die auf Dokumente (2) u. Fakten zurückgreift u. nah am faktischen Geschehen bleibt, -Sendung, die: Dokumentarbericht im Rundfunk od. Fernsehen; ^serie, die: in Fortsetzungen erscheinenderDokwnentarbericht; -spiel, das: Produktion des Fernsehens, in der ein historisches od. zeitgeschichtliches Ereignis in einer Spielhandlung nachgestaltet wird; -theater, das: gesellschaftskritische Stilrichtung des modernen Theaters, die politisch relevante Stoffe (oft in Form eines Prozesses od. einer Untersuchung) unter Verwendung von dokumentarischem (2) Material gestaltet. dokumentarisch <AdJ>: I. <o. Steig.) urkundlich, durch ein Dokument (I) /belegtj: eine -e Beglaubigung; seine Aussage d. erhärten. 2. beweiskräftig, als Dokument (2) /dienend/. Dokumente (2) verwetidend: -e Fotos; ein Buch von größtem -em Wert; Dokumentarist [...ta'nst]. der; -en, -en: Autor von Dokumentarberichten, -filmen, -spielen, -literatur; Dokumentation [...ta'tsio:n], die; -. -en: l.a) Zusammenstellung, Ordnung u. Nutzbarmachung von Dokumenten u. Sprach materialien jeder Art (z. B. Urkunden. Akten, Zeitschriftenaufsätze zur Information über den neuesten Erfahrungsstand): eine D. vornehmen; b) das Zusammengestellte (in bezug auf Dokumente o. ä.): eine umfassende D. [des letzten Jahrhunderts spanischer Geschichte] liegt vor. 2. Ausdruck von etw.% beweiskräftiges Zeugnis, anscliaulicher Beweis: eine D. internationaler Zusammenarbeit; Dokumentator [...'tauor, auch: ...to:$]. der; -s. -en [...ta'to:ren]: svw. t Dokumentarist; dokumentieren [...'ti:ren] <sw. V.; hat): l.a)deutlich zum Ausdruck britigen, bekunden, zeigen: mitetw. seineGesinnungd.; Wie bahnbrechend die... Leistungen ... sind, wird schon dadurch dokumentiert, daß ... (Kosmos 1. 1965. 6); b) zum Ausdruck kommen.deutlich werden, sich zeigen: <d. + sich) Lediglich durch die Wahl der Stoflquali täten ... dokumentiert sich der besondere Verwendungszweck (Herrenjournal 3.1966, 154). 2.a) durch Dokumente (2) belegen: Dieser ... Film wird mit dem ..Buch vom Lack" dokumentiert (Börsenblatt 46, 1967, 2972); ... wie sich das für uns in dem weitaus am besten dokumentierten Athen beobachten läßt (Fraen- kel. Staat 257); b) dokumentarisch (2) darstellen: Bakterien filmisch d.; Gleichzeitig wird der Elektrokardiograph gestartet, damit der normale Verlauf der Herzaktionsspannung auch dokumentiert ist (Elektronik 11. 1971. 389); <Abl.:> Dokumentknine. die; -. -en. Dokus ['do:kosJ: TTokus. Dol [do:l]. das; -[sj. - [Kurzf. von lat. dolor = Schmerz] (Med.): Einheit für die Intensität einer Schmerzempfindung (1 dol = Vio des höchstmöglichen Schmerzes einer punktförmigen Verbrennung 3. Grades); Zeichen: dol Dolan [do'la:n], das; -[s] Kunstwort]: synthetische Faser, die bes. für Berufs- u. Schutzkleidung verwendet wird. dolee ['dalüa]. <Komp.:> piu dolee [piu: -]. <Sup.:) dolcissi- mo [chl'tlisimo; ital. dolee < lat. dulcis] (Musik): sanft, süß. weich, lieblich: in der Klavierstimme ist ..d." vorgeschrieben; für diesen Satz war sein Spiel im Ausdruck zu wenig d.; dolee far niente [- Tan? niente; ital.. aus: fdolee. far(e) = tun (< lat. facere) u. niente = nichts (< lat. nee entern)]: ..süß ist's, nichts zu tun" (Maxime eines Lebensstils); <subst.:) Dolcefarniente. das; -: sü/Ses Nichtstun; Dolee Stil nuovo [- 'sti.l nuo:vo]. der; - - - [ital. dolee Stil nuovo = süßer neuer Stil, aus: tdolee, stil(e) = Stil (< lat. stilus. tStil) u. nuovo = neu < lat. novus]: Stilrichtung der italienischen Liebeslyrik in der 2. Hälfte des !3.Jh.s. die provenzalisch-sizilianische Troubadourlyrik mit einer platonisierenden, intellektuell-mystischen Konzeption der Liebe verbindet (bei Dante. Cavalcanti u.a.); Dolee vita [- 'vi:ta). das od. die; - - [ital. dolee vita = süßes Leben, aus: t dolee u. vita = Leben < lat. vita] (nach Fellinis gleichnamigem Film): / modernes; ausschweifendes u. übersättigtes Müßiggänger tum: Mit Ausflügen ins D. v. hat sich ein Zuchthäusler in Berlin das harte Leben hinter Gittern versüßt (MM 20. 10. 66. 9); der Ludergeruch der D. v. (Welt 12. 5. 62. Geist. Welt 2). Dolch [dalf], der; -[e]s. -e fH u.. viell. umgestaltet aus einem alten heimischen Wort für Messer nach lat. dolö = Stockdegen. Dolch]: 1. kurze Stichwaffe mit feststehender, spitzer, meist zweischneidiger Klinge: ein dreikantiger D.; den D. ziehen, zücken; Solche Aussprüche ... sind wie ein D. in den Rücken der ... gemäßigten Kräfte der Partei (Dönhoff. Ära 20). 2. (salopp) Messer. Dplch-: -klinge, die; -messer, das: kurzes, dolchartig geformtes Messer: -spitze, die; -stich, der: Stich, der jmdm. mit einem Dolch zugefugt wird; -stoß, der: 1. Stoß, den man jmdm. mit einem Dolch versetzt. 2. hinterhältiger Anschlag: ... vieler Bürger .... die in der Niederlage von 1918 ... nur ... Verrat und D. zu sehen vermochten (Fraenkel. Staat 204). dazu: -stoßlegende, die: lügenhafte Behauptung, nach der ein hinterhältiger, heimtückischer Anschlag o. ä. für eine Niederlage od. für ein Mißlingen verantwortlich sein soll; insbes. die Behauptung, Deutschland habe den L Weltkrieg nicht militärisch-wirtschaftlich, sondern durch Sabotage in der Heimat verloren: Ihre vielfältigen Argumente suchen nach dem Vorbild der D. von 1918 die Katastrophe von 1945 mit Verrat... zu erklären (Fraenkel. Staat 210). doleissimo: t dolee. Dolde ['dakfol. die: -.-n[mhd. tolde.ahd. toldo = Pflanzen-, Baumkrone]: schirmähnlicher od. büscheliger Blütenstand: große, helle -n des Holunders. dplden». Dplden-: -Mütter, der: 1. Vertreter einer Ordnung von Blütenpflanzen mit kleinen Blüten, meist in Dolden od. Köpfchen. 2. svw. t Doldengewächs; -förmig <Adj.; o. Steig.): die Form einer Dolde aufweisend: -gewächs, das <meist PI.): Vertreter einer Familie von zweikeimblättri- gen Pflanzen mit weltM'eit in außertropischen Gebieten verbreiteten Arten, meist Kräutern od. Stauden mit kleinen weißen: Blüten in einfachen od. zusammengesetzten Dolden; -rispe, die: Rispe mit schirmförmig angeordneten Blüten; -ständig <Adj.; o. Steig.): Dolden als Blüten- od. Fruchtstände aufweisend; -traube, die: Traube, deren verschieden lang gestielte Blüten annähernd in einer Ebern liegen. doldig [daldi^] <Adj.; o. Steig.): svw. Idoldenförmig. Dole [do:b]. die; -. -n [spätmhd. dol = Mine. ahd. dola = (Erd)röhre] (südd.): überdeckter Abzugsgraben. Dolerit [dola'ri.t. auch: ...nt], der; -s. -e [zu .griech. dolerös = trügerisch (wegen der ..trügerischen" Ähnlichkeit mit dem Diorit)]: grobkörnige Basaltart. dolichokephal [dohcoke'fa:!] usw.: tdolichozephal usw.; do- Ikhozephal [...tsefa.i] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. dolichös = lang u. kephale = Kopfl (Biol.. Med.): langköpfig; Dolichozephgle, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Biol.. Med.): jmd.. der einen /abnorm! langen Kopf hat; Dolichozephalie [...fa'li:]. die; - (Biol.. Med.): ! abnorme! Langköpfigkeit. dotieren [doloren]: Idollleren. Doline [do'li:nd], die: -. -n [slowen. dolina = Tal] (Geogr.): trichterförmige Vertiefung der Erdoberfläche, bes. im Karst. doli [dol] <Adj.) [T toll] (salopp): 1. ungewöhnlich, unglaublich: eine -e Sache; <subst.:) das Dollste an der Geschichte ist...; Der hängt sich irgendwann mal auf... oder erfindet was Dolles (Grass. Katz 77). 2. großartig, prachtvoll: eine -e Party; Zum erstenmal bin ich in der glücklichen Lage, nicht mehr beweisen zu müssen, was Tür ein -er Maxe ich bin (Hörzu 31.1974.6); einfach d.. sage ich dir; (iron.:) eine -e Freundschaft ist das! 3. schlimm: ein -er Lärm. 4. (verstärkend bei Verben) (nordd.) sehr, stark: ich habe mich d. gefreut; es regnet immer -er. Vgl. toll. Dollar [dala:?]. der; -[s]. -s <aber: 30 Dollar) [amerik. dollar < niederd.. nieder 1. daler = Taler(dt. fTaler)]: Währungseinheit in den USA. Kanada u. atideren Ländern (1 Dollar = 100 Cents); Zeichen: $: der kanadische, äthiopische, australische D.; der D. wurde mit 2,60 gehandelt; Noch im Badkleid sieht man ihnen an, daß sie D. haben (Frisch, Homo 220); in D. zahlen; <Zus.:> DQlbrkurs, der; Dplfair- scrips <P1.) [aus t Dollar u. amerik. scrips. PI. von: scrip = Geldschein. Besatzungsgeld, wohl gek. aus: substr/ption receipt = Betragsbescheinigung]: Spezialgeid für die amerikanische Besatzungstruppe nach 1945; Dpllarzeichen, das: das D. entstand wahrscheinlich aus einer 8. 552
Domestike DQllbohrer. der [eigtl. = Lehrling, der ausschließlich Locher für Dollen (t Dollen) bohrt] (ugs.): dummer, ungeschickter Mensch. Dpllbord. das: -[e]s. -e: obere Planke auf dem Bootsbord, in der die Dolle angebracht ist. DQllbregen,(danebenauch.)Dpllbrägen,der; -s. - [mniederd. dulbregen. eigtl. = TolUcopfl(nordd.): verwegener Mensch. Draufgänger, Heißsporn: Der Bootsmann ist ein Dollbrägen (Nachbar. Mond 9): Ich habe Preise gesagt, nicht Geld. Sie Dollbrägen (Kant. Impressum 99). Dolle ['dabl. die; -. -n [mniederd. dolle): drehbare eiserne Gabel an der Bordwand eines Ruderbootes zur Aufnahme der Riemen: Dollen fdoln], der; -, - [tDollel (Fachspr.): Holzdübel. dollieren [do'lhren] <sw. V.; hat) [frz. doler = (ab)hobeln < lat. doläre = bearbeiten, behauen] (Gerberei): die Fleischseite von Leder abschleifen. Dollpunkt [dal-], der: -[e]s. -e [eigtl. = Punkt, an dem die Dolle im Dollbord angebracht ist]: von jmdm. immer wieder aufgegriffenes Thema, umstrittener Punkt: Ein ... D. der Linken ist Schmidts Rentenpolitik (Spiegel 43. 1978.36). Dolly ['dali], der; -[s]. -s [engl, dolly. zu: doli = Puppe (wohl nach der ähnlichen Form)]: a) fahrbares Stativ für eine Filmkamera: b) fahrbarer Kamerawagen mit aufmontierter Kcunera. Dohna Ubl'ma(:)]. das; -[s]. -s (meist PI.) [türk. dolma]: türkisches Nationalgericht aus Kohl- u. Weinblättern, die mit gehacktem Hammelfleisch u. Reis gefüllt sind. Dobnan ['dalman]. der; -s, -e [ung. dolmäny < türk. dola- man]: 1. vorn offener, mit Pelz besetzter Überrock in der alttürkischen Nationaltracht. 2. mit Knöpfen u. Schnüren besetzte, eng anliegende, mit Pelz verbrämte kurze / Husaren ijacke der Ungarn. 3. kaftanähnliches Frauengewand auf dem Balkan. Dolmen fdalman]. der; -s. - [frz. dolmen. zu bret. taol = Tisch u. maen = Stein]: prähistorische Grabkammer aus senkrecht aufgestellten Steinen mit einer Deckplatte. Dolmetsch fdalmetj). der; -[e]s. -e [mhd. tolmetsche. tolmet- ze < ung. tolmäcs < osman.-türk. tilmaC < talami der Mitannisprache in Kleinasien = Mittelsmann (zur Verständigung zweier Parteien)]: 1. (österr.. sonst selten, geh.) svw. TDolmetscher: Dieser ... war lange türkischer D. gewesen (Jacob. Kaffee 37). 2. (geh.) jmd., der stellvertretend für andere einer Sache Ausdruck gibt: Fürsprecher: er war der D. ihrer Gedanken; er machte sich zum D. der Armen; dQbnetschen <sw. V.; hat) [mhd. tolmetzen]: a) einen gesprochenen od. geschriebenen Text für jmdn. mündlich übersetzen: ein politisches Gespräch, ein Schriftstück d.; Wir dolmetschen deshalb, sie möchten zu uns kommen (Remarque. Westen 106); Ü Man muß seine Thesen versimpeln, wenn man sie d. will (Spiegel 47, 1968, 68); b) als Dolmetscher tätig sein: da dolmetschte sie nun in einem Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte (Johnson. Mutmaßungen 11); Dpbnetsdier, der; -s. - [mhd. tolmetscher, tolmetzer, I Dolmetsch]: jmd., der Äußerungen in einer fremden Sprache bes. mündlich im Simultan- od. Konsekutivverfahren übersetzt (Berufsbez.): ein freiberuflicher, vereidigter D.; als D. bei Konferenzen. Interviews, in der Privatwirtschaft arbeiten; bei den Gerichtsverhandlungen wurde ein D. hinzugezogen; Dolmetscherin, die; -. -nen: w. Form zu t Dolmetscher; <Zus.:> DQhnetsdierinsti- tut, das: svw. f Dolmetscherschule; Dphnetsdierschule, die: Fachschule od.der Universität angeschlossene Fachhochschule zur Ausbildung von Dolmetschern u. Übersetzern. Dolomit [dolo'mi:t. auch: ...mit], der; -s. -e [nach dem frz. Mineralogen D. de Gratet de Dolomieu (1750-1801)]: I. farbloses, weißes od. bräunliches Mineral aus Kalzium- u. Magnesiumkarbonat. 2. hauptsächlich aus dem gleichnamigen Mineral u. Kalkspat bestehendes /körniges/ Sedimentgestein. Dolorosa [dolo'ro:za], die; -: svw. t Mater dolorosa; doloroso [dolo'ro.zo] <Adv.) [ital. doloroso < mlat. dolorosus = schmerzerfiillt < lat. dolörösus = schmerzhaft] (Musik): schmerzerfüllt, klagend, betrübt, trauervoll: auch als nachgestelltes AdJ.: er spielte ein Largo d. dolos [do'lo:s] <Adj.) [lat. dolösus] (Jur.): arglistig, vorsätzlich, aus böser Absicht hervorgehend: Dolus ['do:lus], der; - [lat. dolus] (Jur.): Arglist, böser Vorsatz: *D. directus [- direktos; lat. directus, tdirekt] (Vorsatz im vollen Bewußtsein der Folgen einer Tat u. ihrer strafrechtlich erfaßten Verwerflichkeit): D. eventualis [- ev£n'tya:Iis; tEventual-] (bedingter Vorsatz, d. h. bewußtes Inkaufnehmen der Nebenfolgen einer Tat). 'Dom [do:m], der; -[e]s. -e [frz. dorne < ital. duomo < kirchenlat. domus (ecciesiae). LÜ von griech. olkos tes ekklesiäs = Haus der Christengemeinde]: Bischofs-, Haupt-, Stiftskirche mit ausgedehntem 2Chor (1): ein romanischer D.; der Aachener D.; Ü (dichter.:) der D. des Waldes, des Himmels. 2Dom[-]. der;-[e]s.-e [frz. dorne, eigtl. = Kuppel < provenz. doma < griech. döma = Haus. Dach]: 1. (Geol.) gewölbeartige Sattelstruktur einer Gesteinsfalte von geringer Länge mit kreisförmiger od. ovaler Grundform. 2. gewölbter Aufsatz eines Dampfkessels od. Destillierapparats. JDom[-]<o. Art.)[port.dorn < lat. dominus = (Haus)heifl: vor den männlichen Vornamen gesetzter portugiesischer Adels titei Dom- ('Dorn): m*kh\ der: I. xChor da) eines Domes. 2. 2Chor (1) eines Domes. Miechant, Mlekan, der: zweiter od. auch einziger Würdenträger eines Domkapitels, der die Aufsicht über die gottesdienstlichen Veranstaltungen hat od. auch die äußeren Angelegenheiten des Kapitels leitet: ^Freiheit, die (hist.): meist um die Domkirche gelegenes, von der regulären Gerichtsbarkeit freies Rechtsgebiet innerhalb einer Stadt, in dem ein Domstift die Rechtswahrung innehat: ^herr, der (kath. Rel.): Mitglied eines Domkapitels: ^ka- pelkneister, der: Leiter eines Domchors (1); ^kapitel, das (kath. Rel.): an einer Bischofskirche Gemeinschaft von Geistlichen, die für die Gestaltung des Gottesdienstes verantwortlich ist u. als Beirat des Bischofs in bestimmten Angelegenheiten der Diözese ein Zustimmungs- od. Beratungsrecht hat: ^kapitubr. der: svw. t-herr; ^pfaflf. der; -en. auch: -s. -en [wegen der schwarzen Kappe]: (zu den Finken gehörender) Singvogel mit schwarzer Kopfkappe, grauem Gefieder und (beim Männchen) leuchtend roter Unterseite: ~pre- diger, der (ev. Rel.): Prediger an einem sDom; ^propst, der (kath. Rel.): erster Würdenträger eines Domkapitels, der die äußeren Angelegenheiten des Kapitels leitet: ^schätz, der: Sammlung wertvoller sakraler Geräte und Kunstwerke in einem *Dom; -schule, die (MA.): einer Bischofskirche angeschlossene Schule, die vor allem zur Heranbildung von Geistlichen diente: -schweizer, der: Aufseher in einem Dom: zur Kaisergruft des Speyerer Domes ... An dem Relief wurde die rechte Hand abgeschlagen und entwendet. Ein D. entdeckte die Tat (MM 4./5. 10. 75. 18); -stift. das (kath. Rel.): aus dem Mittelalter herrührende Körperschaft eines Domes, Domkapitel. Doma ['doma], das; -s ...men [kirchenlat. döma = Dach < griech. döma, I2Dom]: kristallographische Form aus zwei spiegelsymmetrisch angeordneten Flächen, die wie die beiden Hälften eines Satteldaches zusammenstoßen. Domäne [do'mE.na]. die; -, -n [frz. domaine = Gut in landesherrlichem Besitz < lat. dominium = Herrschaftsgebiet]: 1. Staatsgut, staatlicher Landbesitz: eine ertragreiche D.; eine D. verpachten, verwalten. 2. Spezialgebiet: Gebiet, auf dem sich jmd. besonders betätigt o.a.: eine D. des Mannes, der Frau, der Jugend; seine D. ist die Kurzgeschichte; das ist ihre ureigenste D.; domanial [doma'nia:l] <Adj.; o. Steig.) [frz. domanial]: staatlichen Landbesitz betreffend, zu einer Domäne gehörend: Domaniglbesitz, der: staatlicher Landbesitz: Domäne. Domatien [do'ma:tspn] <P1.) [griech. dömätion = kleines Haus; Zimmer]: /deine Hohlräume an Pflanzenteilen (z. B. der unter seit s durch Haarbüschel verschlossene Nervenwinkel an der Blattunterseite verschiedener Lindenarten), die Tieren (z.B. Milben) als Unterschlupf dienen. Domestik [domes'ti:k], der; -en. -en [frz. domestique, zu lat. domesticus = zum Hause gehörend, zu: domus = Haus]: 1. <meist PI.) (veraltend abwertend) Dienstbote: Ich habe die -en nie als mindere Menschen betrachtet (Habe. Namen 39). 2. Radrennfahrer, der als Mitglied einer Mannschaft in erster Linie für den Sieg des erklärten Spitzenstars fährt u. ihm Hilfsdienste leistet: Domestikation [...tika'tsio:n], die; -. -en [frz. domestica- tion]: allmähliche Umwandlung von Wildtieren in Haustiere od. von wildwachsenden Pflanzen in Kulturpflanzen durch den Menschen: die D. des Haushundes; Auf die D. (Verhäuslichung) der Pflanzen wirft der Fund von Jarmo ein helles Licht (MM 13. 11. 59. 3): Domestike, der; -n. 553
Domestikin -n: TDomestik; Domestikin, die; -. -nen (verhüll.): Masochi- stin, die sadistische Handlungen an sich vornehmen läßt (oft in Zeitungsanzeigen): D. und Domina (Abendpost Nachtausgabe 11. 10. 74, 13); domestizieren l...'tsi:ron] <sw. V.; hat) [mlat. domesticare = zähmen, zu lat. domesti- cus, T Domestik]: Haustiere od. Kulturpflanzen aus Wildformen züchten: Die Kenntnisse der heutigen Biologen reichen aus, jegliches Tier zu d. (Marek. Notizen 31); das domestizierte Huhn; domestizierter Weizen; Ü seinen Radikalismus d. (zähmen): <Abl.:> Domestizierung,die; -. -en: svw. TDo- mestikatlon; Domina ['do.mina], die; -. ...na [lat. domina = Hausherrin. Hausfrau. Herrin]: 1. Stiftsvorsteherin. 2. (verhüll.) Prostituierte, die sadistische Handlungen an einetn Masochisten vornimmt (oft in Zeitungsanzeigen): Domestikin und D. (Abendpost Nachtausgabe 11. 10. 74. 13); domingl <Adj.; o. Steig.): in der Art einer Domina (2): Junge Eurasierin (privat, sexy u.d.) (Abendpost Nachtausgabe II. 10. 74. 12); dominant [dominant] <AdJ.) [lat. dominäns (Gen.: dominantis). 1. Part, von: dominäri. f dominieren] (Biol.): (von Erbfaktoren) vorherrschend, überdeckend (Ggs.: rezessiv 1): ein -es Merkmal; Dunkle Augen verhalten sich d. gegenüber dem rezessiven Merkmal blauer Augen (Medizin II, 90); Ü Der hier so -e innere Monolog (Deschner. Talente 27); Dominfntakkoid, der; -[e]s. -e. Dominpitdreiklang, der; -[eis. ...klänge: Dreiklatig auf der Dominante, der 5. Stufe der diatonischen Tonleiter: Dominante, die; -. -n [1: zu t dominant; 2: zu ital. dominante, subst. I. Part, von: dominare = (be)herrschen < lat. dominäri. tdominierenl: 1. vorherrschendes Merkmal: Die farbliche D. bildet das ... rötlichbraune Mahagoniholz (Wohnfibel 96). 2* a) Quint. 5. Stufe der diatonischen Tonleiter: b) über der Quint einer Dur- od. Molltonleiter errichteter Durdreiklang: Domlnants^ptakkord.der; -[e]s. -e: Dreiklang auf der Dominante (2 a) mit kleiner Septime: Dominanz [...nanlß], die; -, -en [zu tdominant] (Biol.): Eigenschaft von Erbfaktoren, sich gegenüber schwächeren durchzusetzen (Ggs.: Rezessivität): Epistase und Hypostase sind in gewisser Weise das Gegenstück zu D. und Rezessivität (Medizin II. 90); Dominat [...na.t]. der od. das; -[e]s. -e [lat. dominä- tus = (Allein)herrschaft]: absolutes, göttlich sanktioniertes römisches Kaisertum, das bei Diokletian seine letzte Vollendung fand: vgl. Prinzipat; Dominadon [...na'l$io:n]. die; - [lat. dominätio]: das Dominieren, Beherrschung, Vormachtstellung: Albanien ... stellt mit ... Jugoslawien und mit Rumänien ein Gegengewicht gegen die sowjetische Politik der D. dar (MM 9. 6. 72.2); Dominica [do'mi:nika]. die; - [mlat. dominica (dies), eigtl. = (der Tag) des Herrn] (kath. Rel.): Sonntag: *D. in albis [- in 'albi:s] (Weißer Sonntag: erster Sonntag nach Ostern: mlat. dominica in albis. nach den bis dahin getragenen weißen Kleidern der Neugetauft«i); dominieren [...'ni:ren] <sw. V.; hat) [lat. dominäri]: l.a) vorherrschen, überwiegen: in dieser Stadt dominiert die konservative Partei; Grau mit blauen und braunen Nuancen dominiert in der neuen Herbstmode; daß sie heute das Haus nicht nur führt, sondern dominiert - sie ist wirklich die Herrin des Hauses (Katia Mann. Memoiren 162); eine dominierende Figur, Stellung. Rolle; von den fünf dominierenden (herausragenden) Ereignissen des Zeitraums, von dem hier die Rede ist ... (Enzensberger. Einzelheiten I. 30); Auch der Nutzen des Waldes durch die Nebennutzungen, die Waldfrüchte. Streu, war manchmal dominierend (eine Triebkraft, die zum Entstehen der Forstwirtschaft Anlaß gab. Mantel. Wald 91); b) beherrschen: die politische, literarische Szene d.; die Heere der von den Sowjets dominierten Staaten (Augstein, Spiegelungen 86). 2. (verhüll.) sadistische Handlungen an einetn Masochisten vornehmen (oft in Zeitungsanzeigen). Dominikaner [...ni'ka.m?]. der; -s. - [nach dem hl. Domini- kus]: Angehöriger des Dominikanerordens: <Zus.:) Dominikanerkloster, das; Dominikanerorden, der <o. PI.): vom hl. Dominikus 1215 als Bettelorden gegründeter Predigerorden: Abk.: O. P. (= Ordo Praedicatorum); dominikanisch <Adj.; o. Steig.): die Dominikaner betreffend, zu den Dominikanern gehörend, in der Art der Dominikaner. Dominion [do'mmpn], das; -s. -s u. ...nien [...npn; engl, dominion < afrz. dominion. zu lat. dominium = Herrschaftsgebiet)] (bist.): ein der Verwaltung nach selbständiges Land des Britischen Reiches: Dominium [do'mi:niom], das; -s, ...ien [...pn; lat. dominium = Herrschaft(sgebiet)]: a) (MA.) bestimmtes Herrschaftsverhältnis: b) (veraltet) Domäne (I); 'Domino fdo.mino]. der; -s. -s [(viell. über frz. domino) < ital.domino = Herr(< lat. dominus). Bez. für den geistlichen Herrn wie auch für seine Winterkleidung]: a) langer seidener, Maskenmantel mit Kapuze u. weiten Ärmeln: einen D. tragen, überziehen; b) Träger eines solchen Kostüms: als D. zum Maskenball gehen; 2Do- mino [-]. das; -s. -s [zu t 'Domino, viell.. weil der Gewinner sich „Domino" (= Herr) nennen durfte]: a) Anlegespiel mit rechteckigen Steinen, die nach einem bestimmten System aneinandergelegt werden: D. spielen; er hat im D. gewonnen; b) (auch: der; österr. kurz für) T Dominostein (2); <Zus.:) Dominospiel, das: svw. f2Domino (a); Dominostein, der: 1. Legestein im 'Domino (a) mit einem Zahlenwert von 0 bis 6 in jedem der zwei darauf abgegrenzten Felder. 2. mit Kuvertüre überzogenes, würfelförmiges Gebäck aus Lebkuchenteig mit je einer Schicht Marzipan u. Fruchtnmrk o.a. Dominus [dominus; lat. dominus = (Haus)herr] <o. Art.) (kath. Liturgie): Gott der Herr: * Dominus vobiscum! [- vobiskom] (kath. Liturgie): der Herr sei mit euch!: Domizil [domi'tsUl. das; -s. -e [lat. domicilium = Wohnstätte, Wohnsitz]: 1. (bildungsspr.; meist scherzh.) Wohnsitz. Stätte, wojmd. zu Hause ist: ein vornehmes D.; wiewohl dieses trübselige D. mit unserer heiteren Villa daheim auch nicht entfernt in Vergleich zu bringen war (Th. Mann. Kxull 89); sein D. wechseln; an einem Ort, bei jmdm. sein D. aufschlagen (sich dort häuslich niederlassen, einrichten). 2.(Bankw.) (von Wechseln) Zahlungsort. 3. (Astrol.) einem bestimmten Planeten zugeordnetes Tierkreiszeichen: domizilieren [...tsi li:ren] <sw. V.; hat): 1. (bildungsspr.. meist scherzh.) seinen Wohn sitz, seine Wohnung haben: wohnen: ansässig sein: in einer Villa, einer Pension, im ersten Stock d.; Ü Die in Hamburg domizilierende Lebensversicherung (MM 16. 1. 69. 19). 2. (Bankw.) (einen Wechsel) an einem anderen Ort als dem Wohnort dessen, der den Scheck od. Wechsel zahlen muß. zur Zahlung anweisen: Domizilwechsel, der; -s. -: 1. (Bankw.) Wechsel, der nicht am Wo/mort des Ausstellers eingelöst wird. 2. Wechsel, der am Wohnort des Ausstellers bei einem Dritten (Bank) eingelöst wird: Zahlstellenwechsel. Dompteur [damp'te^]. der; -s. -e [frz. dompteur. zu: dompter = zähmen < lat. domitäre]: jmd., der wilde Tiere für Vorführungen dressiert, Tierbätidiger: ein erfahrener D.; der Tiger zerfleischte den D.; Ü Denn die Menschen ... gleichen Raubtieren, die von den Jeweils an der Macht befindlichen -en abgerichtet werden, durch Ringe zu springen oder auch Andersgläubige zu verschlingen (Dönhoff. Ära 181); Dompteuse [...'te:z3l. die; -. -n [frz. dompteuse]: w. Form zu t Dompteur. Domra ['domral. die; -. -s u. ...ren [russ. domra. aus dem Turkotat.]: einer Laute ähnliches, altes russisches Instrument mit langem Hals, ovalem Klangkörper u. meist drei in Quarten gestimmten Saiten. Don[don] <o. Art.) [span. don bzw. ital. don < lat. dominus = (Haus)herr]: a) vor den männlichen Vornamen gesetzter spanischer Höflichkeitstitel: D. Pedro; b) vor den männlichen Vornamen gesetzter Titel der Priester u. der Angeliöri- gen bestimmter Adelsfamilien in Italien: D. Camillo; Dofta fdanja] <o. Art.) [span. dofla < lat. domina = Herrin]: vor den weiblichen Vornamen gesetzter spanischer Höflichkeitstitel: D. Elvira. Vgl. Donja. Donna. Donarit [donari:t. auch: ...nt], der; -s [nach dem germ. Donnergott Donar]: wegen seiner niedrigen Explosionstemperatur u. hohen Sprengwirkung bes. im Steinkohlenbergbau verwetideter pulvriger Sprengstoff. Donatar [dona'ta:?]. der; -s. -e [mlat. donatarius, zu lat. dönäre = schenken] (Jur.): der Beschenkte, Empfänger einer Schenkung: Donation [...'tsio:n], die; -. -en [lat. donatio] (jur.): Schenkung: Donatismus [dona'tismos], der; - [zu TDonatist] (Theol.): rigoristische kirchliche Bewegung (u. sich daraus entwickelnde Sonderkirche) in der nordafrikanischen Kirche vom 4. bis 7. Jh., in der sich religiöse, nationale u. soziale Elemente verbanden: Donatpt. der; -en, -en [kirchenlat. Donatista. nach dem Bischof Donatus von Karthago, dem Führer der Bewegung]: Anhänger des Donatismus: Donator [do'na.tor. auch: ...to:?]. der; -s, -en [...na'to.'ren; lat. dönätor]: 1. (veraltet) Geber, Spender. 2. (Physik. Chemie) Atom, Molekül, das beim Ablauf einer chemischen Reaktion Elektronen od. Ionen abgibt. Donegal fdo.nega:!]. der; -[s]. -s [nach der gleichnamigen 554
Doofi ir. Grafschaft]: locker gewebter Mantelstoff aus Noppen- Streichgarn in Köper- od. Fischgratbindung. Donja ['donja], die; -. -s [span. dofla. t Dofla] (ugs. leicht abwertend): a) Freundin, Geliebte: er ging mit seiner D. spazieren; b) (veraltend) Dienstmädchen: die D. räumte den Tisch ab. Vgl. Dofla. Donna. Donion [dfi'aö:]. der; -s. -s [(a)frz. donjon < vlat. *domino (Gen.: *dominiönis). zu lat. dominus, t Dominus]: frz. Bez. für wehrltafter Haupt türm mit Wo/infunkt ion in mittelalterlichen Burgen Fratikreichs. Don Juan [dan xuan, auch: dö 3yä]. der; - -s, - -s [nach der gleichnamigen Sagengestalt in der spanischen Literatur]: Mann, der ständig auf neue Liebesabenteuer aus ist. immer neue erotische Beziehungen sucht; Verführer. Frauen- held: er war der Prototyp des Schürzenjägers, des Frauenlieblings, des - -s und des eitlen Kavaliers (Goldschmit, Genius 27); Homosexuelle - -s ... jagen enttäuscht von einem männlichen Partner zum anderen (Studium 5. 1966. 321); doniuanesk [...nesk] <Adj.; o. Steig.) [span. don- juanesco]: ganzl in der Art eines Don Juans, stark an einen Don Juan erinnernd: ... nur auf die Fortführung seines -en Treibens bedacht (Jens. Mann 98); Donjuanlsmus [...'nismus], der; - [span. donjuanismo = Art u. Weise des Don Juan] (Psychoanalyse): Störung im männlichen Sexualverhalten, die sich in hemmungslosem Verlangen, detn Zwang, häufig den Partner zu wechseln, äußert (aus neurotischer Angst vor der Bindung). Dönkes ['dcenkas] <P1.> [aus dem Niederd.. tDöntjes] (nordd.): lustige Geschichten. Donkey ['danki], der. -s. -s [engl, donkey. eigtl. = Esel] (Schiffbau): Hilfskesselzum Betrieb der Lade- u. Transportvorrichtungen auf Handelsschiffen. Donna [dona] [ital. donna < lat. domina = Herrin]: 1. <o. Art.) vor den weiblichen Vornamen gesetzter Titel der Angehörigen bestimmter italienischer Adelsfaniilien: D. Anna. 2. <die; -. -su. Donnen) (ugs. abwertend) Hausangestellte. Dienstmädchen. Vgl. Dofla, Donja. Donner ['dane], der; -s. - <P1. selten) [mhd. doner. ahd. donar. lautm.j: dumpf rollendes Geräusch, das dem Blitz folgt: ein lang anhaltender, heftiger, ferner D.; der D. rollt; Noch immer brüllte der löwenhafte und im Gebrüll sich entfernende D. (Langgässer. Siegel 578); Ü der D. der Kanonen, des Wasserfalls; *wie vom D. gerührt dastehen/sein (erstarrt u. verstört dastehen): * Donner!, D. und Blitz!, D. und Doria! [- - do.ria; nach Schiller. Fiesko I. S], ach du Donnerchen!(ugs.; Ausrufe des Erstaunens). Donner-: -balken. der (Soldatenspr.. derb): a) Sitzstange einer primitiven Latrine; b) primitive ■ mit einer Sitzstange versehene/ Latrine; -büchse, die (veraltend scherzh.): altes, umständlich zu /landhabendes Gewehr; ^gott, der <o. PL): altgermanischer Gott des Donners (Donar, Thor), der die Macht über Winde u. Wolken besitzt u. dessen Attribut der Hammer ist; -grollen, das; ^hall, der (veraltend); ^kell. der [2: für TBelemnit; 3: nach der älteren Bed. ..Blitzstrahl44]: 1. präJüstorisches Werkzeug. 2. versteinertes, keilförmiges Gehäuseende des Belemniten. 3. ['- -'-] (salopp) als Ausruf des Erstaunens: D.. hat der Baum viele Äpfel!; ^kk) [niederd. Dunnerkiel = tDonnerkeil (3)] <o. Art.) (salopp): Ausruf des Erstaunens: D.. was war das (Döblin. Berlin 25); -Ifttchen, (auch:) ^tyttchen <o. Art.) [zum 2. Bestandteil vgl. ostpreuß. Lichting = Blitz] (landsch.): Ausruf des Erstaunens: Donnerlüttchen. da heißt es bei den Preußen: Hände an die Hosennaht (Döblin, Berlin 221); ^maschine, die: Resonanzkasten zur Erzeugung des Tlieaterdonners; ^rollen, das; ^schlag, der: 1. kurzer Donner: die Donnerschläge des davoneilenden Unwetters (Molo. Frieden 48); Ü euer ... Weltfriedenskongreß wird ihn mit einem D. geweckt habenJ (Musil. Mann 1250). 2. ['--'-] <o. Art.) (salopp) Ausdruck des [ärgerlichen] Erstaunens: D., jetzt ist der Bindfaden schon wieder gerissen!; -stein, der: svw. t-keil (1, 2); -stimme, die: gewaltige, dröhnende Stimme: mit einer D. brüllen, sprechen; ^werter, das: I. (veraltet) Gewitter: Die Allmacht Gottes im D. wird nur bewundert... hintendrein beim Abzüge (Tucholsky. Werke II. 235); Ü (ugs.:) da soll doch ein heiliges D. drelnschlagen! 2. (ugs.) Krach, heftige Vorwürfe: Als er das hörte, ging in der FDP das D. los (Spiegel 38, 1967, 28); ein D. vom Stapel lassen, über sich ergehen lassen. 3. ['--'—] (salopp) a) Ausruf der Verwünschung. des Zorns: zum D. [noch einmal]!; b) Ausruf des bewundernden Erstaunens: D.. was hat so eine Gans für Kraft! (Remarque. Westen 71). Donnerer [danare],der;-s[zu tdonnern (1)]: svw. TDonner- gottidonnernl'dDnpn] <sw. V.) [mhd. donern. ahd. donarön, zu: donar. t Donner]: 1. <unpers.) als Donner in Erscheinung treten <hat): es blitzt und donnert. 2. <hat) a) ein donnerä/m- liches Geräusch verursachen, hervorbringen: die Flugzeugmotoren donnern; hinter den Dünen hörten sie die See d.; donnernder Beifall; ... toben sie los. daß die Scheiben donnern {erschüttert werden und klirren; A. Zweig. Grischa 286);b)donnerä/mlichertönen lassen:... hältden... Pianisten nicht ab, Läufe zu d.. wo immer er sie d. kann (Spiegel 52. L965. 117). 3. sich mit donnerähnlichem Geräusch fort-. irgendwoliinbewegen(\sl):derZugdonnert überdie Brücke; eine Lawine war zu Tal gedonnert. 4. (ugs.) a) mit Wucht irgendwohin schleudern, schießen <hat): die Schulmappe in die Ecke d.; den Ball an die Latte d.; der Mittelstürmer donnerte [den Ball] unhaltbar insTor; b)mit Wucht schlagen, so heftig schlagen, daß ein lautes Geräusch entsteht <hat): an die Tür d.; er hat gegen die Scheiben gedonnert; du kriegst gleich eine, ein paar gedonnert; c) mit Wucht gegen etw. prallen <ist>: er war [mit dem Auto] gegen einen Baum gedonnert. 5. (ugs.) laut schimpfen <hat>: gegen die Schlamperei, gegen die Anarchisten d.; er donnerte furchtbar, weil wir zu spät kamen; Donnerstag, der; -[eis. -e [mhd. donerstac. ahd. Donares tag. mit dem Namen des germ. Donnergottes Donar als LÜ nach lat. Jovis dies = Jupiters Tag]: vierter Tag der mit Montag beginnenden Woche; vgl. Dienstag; Donnerstag-, dpinerstägig, dgnner- stäglich, donnerstags: vgl. Dienstag- usw. Don Quichotte [danki' Jbt. dö...]. der; - -s. - -s [frz. Schreibung von span. Don Quijote. Titelheld eines Romans von Cervantes, aus: tDon (a) u. quijote = Beinschiene des Harnischs, zu lat. coxa = Hüfte]: lächerlich wirkender Schwärmer, dessen Tatendrang an den realen Gegebenheiten scheitert: Natürlich geht nach einem MT niemand als D. Q. nach Hause und nimmt den Kampf mit Windmühlenflügeln auf (Hörzu 10.1973.126); <Abl:> Donquichotte-, rie, (österr. auch:) Donquichoterie [...fota'ri:], die; -. -n [...i:an]: törichtes, von Anfang an aussichtsloses Unternehmen aus weltfremdem Idealismus: eine D.. die Hoffnung, es müsse sich eine Antilärm-Vorrichtung ... zu großer Vollendung ausbauen lassen (Beheim-Schwarzbach. Freuden 76); Donquichottiade [...Jb'tia:da]. die; -. -n: Erzählung im Stil des ..Don Quichotte" von Cervantes; Don Quijote, Don Quixote [dDnki'xo:ta]: span. Form von TDon Quichotte. Dontgeschäft ['dö:-]. das; -[e]s. -e [zu frz. dont = von wo (an) < (v)lat. de unde] (Börsenw.): Börsengeschäft, bei dem die Erfüllung des Vertrages erst zu einem späteren Termin, aber zum Kurs des Abschlußtages erfolgt; Zeitgeschäft. Dönttes [docntjes. d0:ntjas] <P1.) [aus dem Niederd.. zu mniederd. dönen = erzählen] (nordd.): lustige Geschichten. Anekdoten: Doch die D.. die Adenauer erzahlt, kommen hier gut an (FAZ 15.9.61.5). Donum [do:num]. das; -s. Dona [lat. dönum = Gabe. Geschenk] (bildungsspr., veraltet): Schenkung eines Buches . doodeln [du:d|n] <sw. V.; hat) [engl, to doodle]: nebenher in Gedanken kleine Männchen o.a. malen, kritzeln (z.B. während man telefoniert). doof [do:f; aber gebeugt, z. B. doofe = do:va. 'do:fa] <Adj.) [niederd. Entsprechung zu hochd. taub < mniederd. döf = taub] (salopp abwertend): 1. einfältig u. beschränkt hinsichtlich der Auffassungsgabe/, ein -er Kerl; eine -e Nuß (ein beschränkter Mensch); glaubst du. ich bin d.?; mein Mann möchte lieber fernsehen oder bloß d. vor sich hin gucken (Hörzu 7,1973. 8). 2. (landsch.) a) uninteressant, langweilig: wir haben jetzt so einen -en Lehrer; diese Geschichte ist einmalig d.; b) nicht den Vorstellungen des Sprechers entsprechend, ihm Ärger bereitend: die -e Tür bleibt nicht zu; <Abl.:> Düöfheit, die; -. -en (salopp abwertend): 1. <o. PI.) a) einfältige, beschränkte Art. Dwnmheit; b) Langweiligkeit. 2. unvernünftige Hamllung; Doofi fdo.fi]. der; -[s]. -s (ugs.): gutgläubig-einfältiger Mensch: er ist ein richtiger D.; * Klein D. mit Plüschohren (ugs. scherzh.; gutgläubig-einfältiger Mensch): Frau Mira, die sich immer so'n bißchen wie Klein D. mit Plüschohren 555
Doofkopp fühlt (Hörzu 22.1975.102);Doolkopp[-kDp].der;-s.-köppe [-kcepa; niederd. Kopp = Kopfl (salopp abwertend): beschränkter Mensch: jeder D. geht aufs College (Spiegel 47.1967.206); Dfißfmann, der <P1. -männer) (salopp abwertend): dummer Mensch. dopen ['dapn. do:pn] <sw. V.; hat) [engl, to dope, zu: dope = zähe Flüssigkeit; Narkotikum; aufpeitschendes Getränk < niederl. doop = Soße]: durch verbotene Anregungsmittel zu einer vorübergehenden sportlichen Höchstleistung zu bringen versuchen: ein Pferd d.; Der Olympiasieger ... war ... gedopt (MM 16. 5. 69. 20); der Herausforderer hatte sich gedopt; U mit einem Glas Sekt gedopt (MM 26. 2. 74.9); Doping [dapm. 'do:pinl. das; -s, -s [engl, doping]: unerlaubte Anwendung von Anregungsmitteln zur vorübergehenden Steigerung der sportlichen Leistung: der Läufer wurde wegen -s disqualifiziert; <Zus.:> Dopingkontrolle, die (Sport): Kontrolle, bei der auf Doping untersucht wird. Doppel ['dapj], das; -s. -: 1. zweite Ausfertigung: das D. eines Zeugnisses einreichen. 2. (bes. Tennis) a) Spiel zweier Spieler gegen zwei andere: ein gemischtes D. (Doppel, bei dem je eine Dame u. ein Herr eine Mannschaft bilden): ein D. austragen; b) aus zwei Spielern bestehende Mannschaft. 3. (Schweiz.) Einsatz beim Schützenfest. (typpel-, Doppel-: -achse, die: zwei dicht hintereinanderlie- gende Radachsen: Mit einer Last von 17.42 Tonnen je D. (Neues D. 14.6.64.6); -achter, der (Rudern): Rennboot für acht Ruderer mit je zwei Riemen; -adler, der: als Wappentier od. Münzbild verwendetes, symbolisches Bild eines doppelköpfigen Adlers; -agent, der: Agent, der für zwei sich bekämpfende, gegnerische Staaten arbeitet; -axel, der (Eiskunstlauf): doppelter \Axel; MWt. die: Axt mit zwei symmetrischen. Rücken an Rücken angeordneten Schneiden mit mittelständigem Schaft loch (oft als Kultsymbol in frühen Kulturen): Das ... Symbol der D. erscheint ... bereits in der frühminoischen Kultur (Bild. Kunst I. 126); -b (mit Bindestrich), das (Musik): Versetzungszeichen zur Erniedrigung eines Tones um zwei Halbtöne (Zeichen: M>): durch das D. wird c zu ceses; -band, der: a) Band von doppeltem Umfang, der ein größeres Druckwerk in zwei Teilen enthält; b) in einer bestimmten Buchreihe veröffentlichter Band von stärkerem Umfang als gewöhnlich; -bauer, der (Schach): zwei in einer Linie hintereinander stehende Bauern; -becher. der (hist.): Trinkgefäß aus zwei mit dem Rand aufeinanderstellenden od. ineinandergesetzten Schalen aus Silber od. Holz; -belastung, die: doppelte Belastung, der jmd. durch zwei verschiedene Aufgabenbereicheausgesetzt ist {wenn z. B. eine Frau neben der Berufstätigkeit noch einen Haushalt führenmuß i: Mirginges nicht viel anders als Millionen berufstätiger Mütter: Die D. wurde zu groß (Hörzu 39.1975.10); -beliditung, die: I. (Fot.) unbeabsichtigte doppelte Belichtung desselben Negativs, das dadurch wertlos wird. 2. (Film) beabsichtigte doppelte Belichtung (für Doppelgängeraufnalt- men o.a.). bei der z.B. dieselbe Person nacheinander auf zwei Bildhälften belichtet wird: ... hatte er ... auf die -en (..Geisterbilder") des Stummfilms zurückgegriffen (Gre^ gor. Film 223). dazu: -belfchtungssperTe, die (Fot.): Mechanismus in Fotokameras, der das unbeabsichtigte mehrmalige Belichten desselben Negativs verhindert: Agfa Isola 6 x 6 mit D. (Quick 51. 1958. 21); -besteuern«, die: a) Besteuerung eines Steuerpflichtigen durch mehrere Staaten: b) mehrfache Besteuerung desselben Steuerobjekts innerhalb eines Staates; -bett, das: Schlafstelle für zwei Personen in Form eines breiten Bettes od. zweier dicht nebeneinanderstehender Betten; Ehebett, dazu: -bettcouch, die: ab Doppelbett benutzbare Couch; -bewacher <P1.> (Ballspiele): zwei Spieler, die gemeinsam einen anderen bewachen, dazu: -bewachung, die; -Wer, das: svw. t Starkbier; -bilder <P1.) (Med.): zwei beim Doppeltsehen wahrgenommene verschiedene Bilder desselben Gegenstandes; -bindung, die: ehem. Bindung von Atomen durch zwei Elektronenpaare; -Mind- versudi. der (Psych.): in der pharmakologischen Psychologie angewandte Versuchsmethode, bei der weder die Versuchsperson noch der teilnehmende Arzt wissen, wem das Scheinpräparat bzw. das eigentliche Präparat verabreicht wurde: Um unanfechtbare Ergebnisse zu erhalten, wählten die Forscher f\lr ihre Untersuchung den D. (MM 21. 8. 68. 3); -block, der; -[e]s. -s u. -blocke (Volleyball): von zwei Spielern gebildeter Block; -bock, das: besonders starkes Bockbier 'das zur Fastenzeit gebraut wird!; -boden, der (Schiffbau): Raum zwischen äußerem u. innerem Schiffsboden, der Rohrsysteme für Wasser u. Treibstoff enthält; ^bo- dig, (häufiger:) -bödig <Adj.>: doppeldeutig, hintergründig: ein -er Witz. Humor, dazu: -bödigkeit, die; -. -en: 1. <o. Pl.> doppelbödiger Sinn: die D. einer Situation, seiner Moral, seiner bürgerlichen Existenz. 2. doppelbödige, hintergründige Äußerung; -bogen, der: / in der Mitte gefalteter / Bogen Papier von doppeltem Format; -brechung, die (Physik): Aufspaltung von Lichtstrahlen in zwei senkrecht zueinander polarisierte Teilstrahlen beim Durchgang durch nichtreguläre Kristalle; abrief, der: Brief, der mehr als 20 g wiegt od. die Standardmaße überschreitet u. ein erhöhtes Porto kostet; -brach, der (Math.): Bruch, in dessen Zähler od. Nenner wieder Brüche vorkommen; -büchse.die: Büchse. Gewehr mit zwei Läufen; -chor, der: 1. (Musik) in zwei Gruppen geteilter Chor: eine Komposition für D. 2. (Ar- chit.; selten) doppelchörige Anlage; -chörig [-k0:n<;] <Adj.; o. Steig.): 1. (Mus\k)den Doppelchor betreffend, für Doppelchor geschrieben: eine -e Messe. 2. neben dem üblichen Ostchor einen Westchor aufweisend: eine -e Anlage; ein -er Dom; -decker, der [zu t Deck]: 1. (bes. in den Anfängen der Luftfalirt) Flugzeug mit zwei übereinander angeordneten Tragflächen (vgl. Eindecker 2). 2. (ugs.) doppelstöckiger Omnibus. 3. (ugs.) svw. T -schnitte; -deckung, die (Ballspiele): das Decken eines Spielers durch zwei Gegenspieler; -deutig <Adj.>: a) auf doppelte Weise zu deuten; b) bewußt auf zweideutige, einen anzüglichen o. ä. Nebensinn enthaltende Weise formuliert: einen -en Witz erzählen, dazu: -deutig- keit, die; -. -en: 1. <o. PI.) doppeldeutiger Sinn: die D. eines Satzes. 2. a) doppeldeutige Äußerung o.a.: der Text enthielt mehrere -en; b) zweideutige, anzügliche Äußerung; -dreier, der (Eiskunstlauf): doppelter T Dreier; -dribbel, das; -s. - (bes. Basketball): zwei Dribblings hintereinander; -«he, die: zwei rechtlich geschlossene, nebeneinander bestehende Elien ein u. derselben Person, wobei man strafbar eine neue Ehe eingeht, ohne daß die bisherige aufgelöst ist: eine D. führen (vgl. Bigamie); -erfolg, der: 1. Erfolg eines Teilnehmers in zwei aufeinanderfolgenden Wettbewerben: Da der Mini-Cooper ... gute Eigenschaften für eine Winterrallye mitbringt, nimmt sein D. in der Monte-Carlo- Rallye 1964 und 1965 nicht wunder (Auto 7. 1965. 36). 2. Erfolg zweier Teilnehmer einet Mannschaft im gleichen Wettbewerb: Im Gesamtergebnis bin ich Zweite geworden ... hinter Heidi Mittermaier - also ein deutscher D. (Mae- gerlein. Piste 93); -fehler, der: 1. (Tennis) Fehler u. damit verbundener Punktverlust durch Verschlagen beider Aufschläge. 2. (Volleyball) gleichzeitig begangener Fehler zweier Gegenspieler; -feld, das (Tennis. Badminton): mit den für das Doppel erforderlichen Markierungen versehenes Spielfeld; -fenstar, das: Fenster, das (zur besseren Isolierung) aus zwei hintereinander angebrachten Einzelfenstern besteht; -flinte, die: Flinte mit zwei Läufen; -foul, das (Basketball): gleichzeitig begangenes Foul zweier Gegenspieler gegeneinander; -füge, die (Musik): Fuge mit zwei kontrastierenden Themen; -funktion, die: Diese D. ist schon vor dem ersten Weltkriege ... kritisiert worden (Welt 23. 6. 62. 9); -ganger, der: eine zweite Person, die jmdm. zum Verwechseln ähnlich sieht: einen D. haben; -gängerin, die; -. -nen: w. Form zu t -ganger; -geschlechtig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): svw. tzwittrig, dazu: -gesdiledrtigkeit, die; -; -gesichtig [-gazufti^] <Adj.; o. Steig.): a) zwei Gesichter habend: der Januskopf ist ein -er Männerkopf; b) sich von zwei entgegengesetzten Seiten zeigend, januskopf ig: eine -c politische Meinung vertreten, dazu: -gesiditigkeit, die; -; -gewebe, das (Textilind.): zwei Gewebe, die miteinander verbunden sind, indem Fäden des einen Gewebes stellenweise in das andere greifen; dadurch kann der Stoff auf beiden Seiten verwetutet werden; -gipfelnder: Gipfel mit zwei Bergspitzen; -gleisig [-glajzKf] <Adj.; o. Steig.): 1. auf zwei Gleisen befahrbar: die Strecke ist d. 2. zwielichtig: eine -e Politik; -grab, das: 1. Grabstelle für zwei Personen: 2300 Mark ... für das D. (Noack. Prozesse 143). 2, (Kunstw.) a) Grab platte mit der Darstellung von zwei nebeneinanderliegenden Toten (meist einem Ehepaar); b) Anlage mit zwei durch Säulchen miteinander verbundenen Grabplatten, auf denen oben der aufgebahrte Tote u. unten seine Verwesung dargestellt ist; -griff, der (meist PI.) (Musik): gleichzeitig gegriffene, gestrichene od. gezupfte Töne auf zwei od. mehr Saiten eines Streichinstruments: die -e waren nicht sauber; -haus, das (Bauw): zwei Häuser, die an der gemeinsamen Grenze aneinandergebaut sind, von de- 556
doppel-, Doppel- nen aber jedes auf eigenem Grundstück steht; -tieft, das: Heft I einer Zeitschrift I, in dem zwei Einzelhefte zusammengefaßt sind; -heltx [-he:liks]. die; - [BloU: Bezeichnung für die Struktur des Moleküls der Desoxyribonukleinsäure; -hochzeit, die: gemeinsame Hochzeit von zwei verwandten od. auch befreundeten Paaren; -<Ich (mit Bindestrich): Phänomen der Persönlichkeitsspaltung in zwei neben- od. gegeneinander wirkende Subjekte; -kiim, das: starker Wulst aus Fettgewebe unter dem Kinn; -knoten, der: zweifacher Knoten, durch den eine Verschnürung besser hält; -kohlensauer <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (selten): svw. tdoppeltkohlensauer; -kolbenmotor, der (Techn.): I Zweitakt/motor, bei dem zu einem gemeinsamen Verbrennungsraum zwei Kolben gehören; -konsonant, der: zwei / identische; Konsonanten, die oft die Kürze des vorhergehenden Vokals ausdrücken (z.B. 11 in Falle), dazu: -konsonanz, die: 1. Folge von zwei gesprochenen / identischen] Konsonanten. 2. Folge von zwei I identischen / Konsonantenbuchstaben; -konzert, das: Konzert für zwei Soloinstrumente u. Orchester; -köpf, der <o. Pl.>: Kartenspiel mit vier bis sechs Teilnehmern u. zwei Spielen zu 24 Karten; -körn, der: Korn mit einem Alkoholgehalt von mindestens 38 Vol.-%: Onkel Halmdach kam und wollte einen Cognac oder einen kräftigen D., weil die Bowle nichts taugte (Keun. Mädchen 143); -kreuz, das: I. (Musik) Versetzungszeichen zur Erhöhung eines Tones um zwei Halbtöne (Zeichen: x): durch das D. wird c zu cisis. 2. Kreuz mit zwei Querbalken; -kuppei, die (Archit.): Kuppel, die aus einer äußeren u. einer inneren Gewölbeschale besteht; -kurve, die: zwei in entgegengesetzter Richtung unmittelbar aufeinanderfolgende Kurven; -lasso, der (Eis-. Rollkunstlauf): doppelter t Lasso; -buif. der: zwei nebeneinander angeordnete Gewehrläufe, dazu: -läufig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit zwei Gewehrläufen ausgestattet; ein -es Gewehr; -bwt. der: 1. svw. t Diphthong. 2.a) svw. T Doppelkonsonant; b) svw. t Doppelvokal; -leben, das: zwei Lebensweisen, bei denen neben die eigentliche bürgerliche, den anderen off verborgen, eine unbürgerliche o.a. getreten ist; eine Art von D. ...: wenn ich als livrierter Commis de salle den Gästen ... aufwartete oder wenn ich als unbekannter Herr von Distinktion ... mich bei Tisch ... bedienen ließ (Th. Mann. Krull 266); ein D. führen; -linien <PI.>: mehrere Linien übereinander: ein Schreibheft mit D.; -hrtz,der(Eis- u. Rollkunstlauf): \Lutz mit zweifacher Drehung; -mandat, das: zweifaches Mandat eines Abgeordneten; ... daß die Unvereinbarkeit von -en im Grundgesetz nicht ausdrücklich festgelegt worden sei (Welt 7. 11. 64. 4); -meteter, der (Sport): Meister in zwei verschiedenen Disziplinen; -monarchie, die: zwei Königreiche unter der Herrschaft eines Regenten: die habsburgische D. Österreich-Ungarn; -moral. die: doppelte Moral: ein Milieu-Krimi um Provinzhonoratioren, deren D. durch einen Mord aufgedeckt wird (Spiegel 43.1974.224); -mord. der: von jmdm. gleichzeitig an zwei Personen begangener Mord; -naht, die: Naht, die zunächst auf der rechten, dann daneben auf der linken Seite der beiden Stoffteile genäht wird; Rechtslinksnaht; -name, der: aus zwei i Familien na- men bestehender Name; -natur, die: Geartetsein, das sich auf zweierlei Weise auswirken kann; Doppelgesichtigkeit. Janusköpf igkeit: die gefährliche D. jeglichen wissenschaftlich-technischen Fortschritts (Natur 39); -nebon. der: doppelter \ Nelson beim Ringen u. Rettungsschwimmen; -iman- merf die: svw. t Doppelheft; -paddel, das: Paddel mit je einem breiten, flachen Ende, das sitzend geführt wird; ^Partner, der (Tennis. Tischtennis. Badminton): Partner beim Doppel; -paß. der (Fußball): zwei aufeinanderfolgende Pässe, von denen der erste an einen Mitspieler gegeben wird, der ihn sofort wieder an den ersten Spieler zurückpaßt. dazu: -paßspiel, das (Fußball): das Spielen von Doppelpässen; -pony, das [weil dieses Pony gegenüber dem eigtl. Pony groß u. schwer ist]: Vertreter einer der mittelgroßen Pferderassen (z. B. Panjepferd. Haflinger); vom Shetland zum Pony, vom D. zum Reitpferd (Dwinger. Erde 121); -porto, das; -porträt, das: Porträt von zwei Personen (in der Malerei. Plastik. Fotografie): Hans Namuth ist mit einem trefflichen D. von Frederick Kiesler und Constanti- no Nivola vertreten (Foto-Magazin 18.1967. 26); -posten, der (Milit.): Wachtposten von zwei Mann; -punkt, der [für lat. cölon. t Kolon]: zwei übereinander stehende Punkte, die als Satzzeichen der direkten Rede, vor Aufzählungen. Zusammenfassungen o. ä. sowie in der Lautschrift zur Kennzeichnung eines langen Vokals dienen; -Quartett, das (Musik): I. Komposition für zwei miteinander konzertierende Streichquartette. 2. Vereinigung von zwei miteinander musizierenden Streichquartetten; -reihe, die: zwei parallele Reihen. Zweierreihe; -reiher, der: svw. tZweireiher; -reihig [-raJKj] <Adj.; o. Steig.): svw. tzweireihig; -rittberger, der (Eiskunstlauf): doppelter t Rittberger; -rolle, die: zwei verschiedene, von einem Darsteller gespielte Rollen in einem Theaterstück od. Film; -rumpfboot, das: [ südostasiat. I Segelbtx)t mit zwei parallelen, durch Querstangen verbundenen Rümpfen; -runde, die (Sport): Spielrunde, bei der sich die Gegner in je zwei Heim- u. Auswärtsspielen gegenüberstehen; -salchow, der (EiskunstlauO: doppelter t Salchow; -salto, der (Turnen): zweimal hintereinander ausgeführter Salto; -salz, das (Chemie): Verbindung höherer Art. die aus zwei verschiedenen Salzen auskristallisiert ist u. in Lösungen wieder in Ionen zerfällt; -schiebt, die: zwei Arbeitsschichten nacheinander: wenn sich immer wieder Hunderte bereit fanden, zu einer D. einzufahren? (March- witza. Kumiaks 68); -schläfrig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv .>: (auf einer Couch o. ä.) einen Schlafplatz für zwei Personen bietend: Es war das -e Ehebett mit dem rosenbestickten Himmel (Fussenegger. Haus 409); -schlag, der: 1. (Musik) Verzierung, bei der die Hauptnote in einer Viererfigur durch die obere u. untere Sekunde umspielt wird (Zeichen:«^). 2. (Tennis. Tischtennis. Badminton) Schlag, bei dem der Ball zweimal hintereinander berührt wird; -schleife, die: über einer Schleife gebundene Schleife; vgl. -knoten; -schnitte, die: zwei zusammengelegte u. innen belegte od. bestrichene Brotscheiben; -seite, die (Zeitungsw.): zwei nebeneinanderliegende Seiten, die ein Thema umfassen. dazu: -seitig <Adj.; o. Steig.): 1. zwei Seiten, eine Doppelseite umfassend: eine -e Anzeige. 2. die rechte u. die linke ! Körper iseite betreffend, beidseitig; eine -e Lungenentzündung; ... wenn der Grat d. überwachtet ist (Eidenschink. Bergsteigen 122); -sieg, der: Belegung der beiden ersten Plätze in einem sportlichen Wettkampf durch ein und dieselbe Mannschaft: hatten sie ... zweimal einen D. gewonnen (Olymp. Spiele 68); -sinn, der: svw. I-deutigkeit (1): der D. eines Wortes, einer Frage; -sinnig <Adj.>: svw. t^deutig (a): „Du hast verspielt!" sagte sie d. (Hagelstange, Spielball 314).dazu: -sinnigkeit.die; -: svw. t-deutigkeit (1); -sohle, die: Schuhe mit -n; -spalte, die (Zeitungsw.): Rautn von zwei nebeneinanderliegenden Spalten für einen Artikel: Das „Hamburger Echo" brachte lauter nichtssagende Mitteilungen, aber eine D. „Stimmungsbilder'* (Bredel. Väter 410); -spiel, das: 1. (abwertend) Verhalten, bei dem man seinem Partner gegenüber Aufrichtigkeit vortäuscht, ihm aber hinter seinem Rücken schadet; Falschheit. Unaufrich- tigkeit: jmds. D. durchschauen; *mit jmdm. ein D. treiben (unehrlich handeln, mit jmdm. verfahren). 2. (Tennis, Tischtennis. Badminton) Spiel zweier aus zwei Spielern bestehender Mannschaften gegeneinander; -spion, der: vgl. -agent: Ich will damit nicht behaupten, daß es den einzelnen Geheimdiensten völlig gleichgültig ist, ob sie es mit verläßlichen Sonderagenten oder mit -en zu tun haben (Habe. Namen 364); -sprang, der (Sport): zwei unmittelbar einander folgende, ohne Zwischenschritt ausgeführte Sprünge: ein ungemein schwieriges Programm (= der Kürläuferinnen) mit zahlreichen Doppelsprüngen (Maegerlein. Triumph 9); -spur, die: zwei eng nebeneinander liegende Spuren: Und soviel auch die Preisrichter suchten. ... sie entdeckten keine D. und keinen Kantenwechsel (Maegerlein, Triumph 22); -Stecker, der (Elektrot.): Stecker mit zwei Anschlüssen für elektrische Geräte; ^stern, der: zwei sehr nahe beieinanderstehende Sterne, die sich um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen, od. zwei nur optisch sehr nahe beieitxanderstehende Sterne; -Stockbühne, die: Bühne mit einer Spielfläche in der Spielebene u. einer darunterliegenden in der Unterbühne, wobei zum Szenenwechsel die gesamte Konstruktion angehoben wird, so daß die Dekoration der oberen Spielfläche in der Obermaschinerie verschwitzet; -stockbus, der: svw. t-stockomnibus; -stöckig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: aus zwei Geschossen bestehend, mit zwei übereinanderliegenden Ebenen konstruiert: ein -es Haus; ein -er Omnibus; Ü (ugs.:) ...trank er einen -en Whisky (Hörzu 19. 1971. 46); -stockomnibus. der: doppelstöckiger Omnibus; -Stockschub, der (Sport): (beim Ski laufen) gleichzeitiges Einsetzen der Stöcke in den Schnee an Stelle des wechselseitigen Rhythmus: Wenn sich nun 557
Doppelheit die Spur fast unmerklich senkt .... wenden wir den D. an (Gast. Bretter 34); -stopper, der (Fußball): hinter dem Mittelläufer postierter Stopper; -Strategie, die: zwei, für jeweils verschiedene politische Ziele, Personen entworfene, angewendete Strategien; -strike, der (Bowling): zwei Stri- kes nacheitiander: Bärbel ... sicherte sich mit einem D. ... den Titel vor Hüser (MM 2. 6. 75. 10); -studiim, das: zwei parallel laufende Studiengänge in zwei verschiedenen Fachrichtungen (z. B. Philologieu. Medizin): Zum fraglichen D. erklärt der Professor, es sei im Krieg an sich verboten gewesen (Noack. Prozesse 257); -stunde, die: Unterrichtsstunde, die doppelt so lange dauert wie eine eitifa- che; -triller, der: Triller, der auf zwei Tönen desselben Akkords mit einer Hand (bes. auf Violine od. Klavier) ausgeführt wird; ^T-Stahl (mit Bindestrich), der (Bauw.); ^T-Träger (mit Bindestrich), der (Bauw.): Stahlträger in Form eines doppelten T, ätinlich der römischen Zahl I; -für, die: Tür, die (zur besseren Isolierung) aus zwei hinter- einander angebrachten Einzeltüren besteht, dazu: -fürig <Adj.; o. Steig.; nichtadv.); -Verdiener, der: 1. <P1.) Eheleute, die beide berufstätig sind u. Geld verdienen. 2. jmd.% der Einkommen aus zwei beruflichen Tätigkeiten hat, zu 1.: -verdienst, der: gemeinsames Einkommen berufstätiger Eheleute; -vergaser, der: Vergaser mit zwei parallel arbeitenden Benzin-Luft-Mischungssystemen für Hochleistungs-Ottomotoren; -vierpolröhre, die svw. tDitetrode; -vokal, der: aus zwei gleichen Vokalbuchstaben bestehendes Schriftzeichen, das im allgemeinen die Länge des Vokals ausdrückt (z.B. oo in Moor); -Währung, die: Währung, bei der zwei Metalle (meist Gold u. Silber) Zahlungsmittel sind; -watse, die: svw. t Vollwaise; -wand, die: aus zwei Wänden bestehende Trennwatui, dazu: -wandig [-vandu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit einer Doppelwand versehen: -e Häuser; -Wendel, die (Elektrot.): zwei verbundene, spiralförmig gebundene Drähte; -zelle, die: zwei Bäcker mit sich gegenseitig aufhebenden Delikten in einer D. (Bieler. Bonifaz 195); -Zentner, der: zwei Zentner, 100 kg (Zeichen: dz); -zimmer, das: Zimmer mit zwei zusammenstehenden! Betten (in Hotel Unterkünften od. Krankenhäusern): er bestellte im Redgate Motel ein D. (Ggs.: Einzelzimmer); vgl. Zweibettzimmer; -zünder, der: Zündvorrichtung, bei der Aufschlag- u. Zeitzünder verbunden sind; -zunge, die: Technik auf Blasinstrumenten, bei der bes. zur leichteren exakten Wiedergabe schneller Passagen die Verschlußlaute t (od.d) u.k artikuliert werden; -zünge- lei.die: vgl. Nzüngigkeit; -züngig [-tsYnn;] <AdJ.) (abwertend): / in der Absicht, sich niemcuxden zum Feind zu machen sich über etw. mehreren Personen gegenüber verschieden äußernd; falsch, unaufrichtig: eine -e Politik. Aussage; er ist d.. dazu: -züngigkeit, die; -, -en (abwertend): I. <o. PI.) Unaufrichtigkeit. 2. doppelzüngige Äußerung: -züngler, der (abwertend): doppelzüngiger Mensch: die ständigen Drohungen... gegen Spione u. D." (Leonhard. Revolution 25). DQppeheit, die; -. -en <P1. selten): doppeltes Vorhandensein von et*'.; doppeln ['dopjnj <sw. V.; hat) /vgl. gedoppelt/: 1. (südd., österr.) (Schuhe) besohlen: Schuhe d. 2. (Da- tenverarb.) aus einer Lochkarte zeilenweise ein Duplikat stanzen: Lochkarten d.; doppelt <Adj.; o. Steig.) [nieder- rhein. dobbel. dubbel < frz. double < lat. duplus = zwiefältig; das t ist übernommen aus dem 2. Part, gedoppelt von nhd. doppeln (nach frz. doubler)]: 1. zwei in einem; zweimal der-, die-, dasselbe; zweifach: die -e Länge; -es Gehalt beziehen; (Kaufmannsspr.:) -e Buchführung; einen -en Klaren trinken; eine -e Verneinung (sich aufhebende Verneinung durch zwei Negationswörter; z. B. es gibt keinen, der das nicht wüßte = jeder weiß das); d. verglaste Fenster; ich habe das Programm d.; der StofT liegt d. (ist in zweifacher Breite aufgewickelt); d. (noch einmalJ so groß wie ..; R (ugs.:) das ist d. gemoppelt (unnötigerweise zweifach ausgedrückt; scherzh. Bildung zur Bez. der überflüssigen Verdopplung); d. [genäht] hält besser; Spr geteilter Schmerz ist halber Schmerz, geteilte Freude ist -e Freude; d. gibt, wer schnell gibt; Ü eine Komödie mit -em Boden (eine doppelbödige Komödie); *d. sehen (ugs.; betrunken sein): d. und dreifach (ugs.; über das Notwendige hinausgehend): etw. d. und dreifach sichern; <subst.:> das Doppelte bezahlen; die Kosten sind auf das. ums Doppelte gestiegen: einen Doppelten (ugs.; einen doppelten Schtiaps) trinken. 2. besonders groß, stark; ganz besonders: etw. mit -em Eifer betreiben; sich d. vorsehen müssen; das zählt d. (fällt besonders ins Gewicht, muß man jmdm. besonders hoch anrechnen); doppeltkohlensauer <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß in der betreffenden chemischen Verbindung eins der beiden Natrium- od. Kalziwnatome durch ein Wasserstoffatom ersetzt ist: doppeltkohlensaures Natron; doppeltkohlensaurer Kalk; Doppeltsehen, das; -s: gleichzeitiges Sehen zweier Bilder von einem einzigen Gegenstand (bei pathologischen Veränderungen am Auge); Doppik [dopik], die; - [Kunstwort]: doppelte Bucliführung; doppio movimento fdDpjo movi'mento; ital., eigtl. = doppelte Bewegung, aus: doppio = doppelt (< lat. duplus) u. movimento. t Movimento] (Musik): doppelte Geschwindigkeit, doppelt so schnell wie bisher (Vortragsanweisung); Doppler, der; -s. - (südd., österr.): erneuerte Schuhsohle; vgl. doppeln (1). Dopplereffekt, der; -[e]s [nach dem österr. Physiker u. Mathematiker Chr. Doppler (1803-1853)] (Physik): Frequenz- anderung je nach der abnehmenden od. zunehmenden Entfernung eines Schallwellen- od. (in Analogie) Lichtwellenerzeugers. dopsen ['dapsn] <sw. V.; ist) [zu landsch. doppen = flüchtig berühren (vom aufprallenden Gummiball), vgl. tupfen] (landsch.): aufprallen u. hochspringen;: der Gummiball dopst. Dorade [doraxta], die; -. -n [frz. dorade, zu: dorer = vergolden < lat. deaurärej: Goldmakrele (ein Speisefischy. Dora- do [do'ra:do]: f Eldorado. Dorant[do'rant].der;-[e]s. -efausmlat. orontium < griech. oröntion] (Volksk.): (nach altem Volksglauben) zauberbrechende od. -abwehrende Pflanze (z. B. Löwenmaul. Sumpfschafgarbe). Dorf [dDrfl. das; -[e]s. Dörfer [doerfe; mhd., ahd. dorf = bäuerliche Siedlung; Einzelhofl: 1. <Vkl. t Dörfchen) ländliche Siedlung mit bäuerlichem Charakter (Ggs.: tStadt): ein altes D.; auf dem D. wohnen; vom D. stammen; vom D. in die Stadt ziehen; diese Stadt ist ein richtiges D. (abwertend; ihr fehlt das eigentlich städtische Leben u. Treiben); ... und die umliegenden Dörfer (ugs.; ... und die nähere Umgebung); R die Welt ist ein D. (man trifft sich unverhofft sogar an einem entfernten Ort); * das olympische D. (Wohngebiet der Teilnehmer an einer Olympiade); das sind Potemkinsche Dörfer (das ist nur vorgetäuscht, gibt es in Wirklichkeit gar nicht; nach zeitgenössischen Berichten soll der Fürst Potemkin. Günstling u. Ratgeber der Kaiserin Katharina II. von Rußland. 1787, als die Kaiserin das neu eroberte Gebiet der Krim besuchte, schnell Fassaden errichten lassen haben, die Dörfer vortäuschen sollten, um den wahren Zustand dieses Gebietes zu verdecken); das sind jmdm./fi)r imdn. böhmische Dörfer (das sind für jmdn. unverständliche, unbekannte Ditige: mit vielen tschechischen Ortsnamen des böhmischen Gebietes konnten auf Grund des fremden Klanges viele Deutsche keine inhaltliche Vorstellung verbinden); auf/über die Dörfer gehen (Ggs.: etw. umständlich tun, erzählen); auf die Dörfer gehen (Skat; Farben statt Trumpf d.h. kleinwertige Karten, hohe Beikarten ausspielen; wohl von den Hausierern, die ihre Ware in den Dörfern abzusetzen versuchen, weil ihnen in der Stadt kaum etwas abgekauft wird. od. auch von weniger qualifizierten Theatergruppen, die von Dorf zu Dorf ziehen müssen); aus/in jedem D. einen Hund haben (Skat; Karten jeder Farbe haben, d. h. nicht über die notwendige Zahl einer Farbe verfügen); nie aus seinem D. herausgekommen sein (einen beschränkten Horizont haben). 2. (ugs.) Dorfgemeinschaft, die Dorfbewohner: das ganze D. war auf den Beinen; ein Wettbewerb zwischen mehreren Dörfern. Dorf-: -akademie.die (DDR): Einrichtung der Erwachsenenbildung mit Abendkursen zur beruflichen Fortbildung der Landbevölkerung; kälteste, der: Zum Teil waren die Häuptlinge nur kleine D. (Grzimek. Serengeti 102); -anger, der (veraltend); -ausgang, der: Stelle am Rande des Dorfes, wenn man aus dem Dorf hinausfährt: das Haus am D. war unbewohnt; -beiz, die (Schweiz.): svw. t^schenke; -bewohner, der; -bulle, der: Bulle zum Decken der Kühe eines Dorfes; -depp, der (landsch.): svw. Ntrottel; ^ein- gang, der: Stelle am Rande des Dorfes, wenn man ins Dorf hineinfährt: am D. passierte ein Unfall: -gemeinde, die: aus einem od. mehreren Dörfern bestehende Gemeinde; ^ge- schichte, die: bes. im 19. Jh. beliebte Erzählung aus dem 558 dortdörflichen Erlebnisbereich, in der der Standort des Verfassers auf der Grenze zwischen dörflichem u. städtischem Leben liegt: ein bedeutender Vertreter der D. war Berthold Auerbach mit seinen „Schwarzwälder -n"; -grenze, die; -helfe- rln. die: bei kommunalen od. freien Verbänden Angestellte mit Fachschulausbildung, die bei Ausfall der Bäuerin die Haushaltsführung übernimmt (Berufsbez.): Der ... Landwirtschaftsminister ... hat... neun -nen ausgezeichnet (MM 28. 1. 71. 13); -iugend. die; -kirche, die; -klatsch, der; -ktub. der (DDR): auf Initiative der Dorfbewohner gebildete Einrichtung zur Förderung u. allseitigen Entwicklung der kulturellen u. gesellschaftlichen Arbeit: 17 Frauen und 11 Männer bilden die neue Leitung des -s (Neues D. 9. 6. 64, 3); -krug, der (landsch.. bes. nordd.): Gaststätte in einem Dorf: bleute <P1.>; -linde, die: auf dem früheren Gerichtsplatz od. der dörflichen Versammlungsstätte als Mittelpunkt des Rechts- u. Gemeinschaftslebens gepflanzte alte Linde: -musikant, der (veraltet): bei geselligem Beisammensein o. ä. der Dorfbewohner im Freien spielender Musikant: -pfarrer, der; -platz, der: zentraler Platz in einem Dorf: -schenke, die; -schmiede, die; -schöne, die (spött): hübsches Mädchen vom Dorf: Bach ist mit einer kräftigen -n in die Getreidefelder gegangen, um die Natur zu genießen (Remarque. Obelisk 105); -schule, die: früher oft ein- klassige Schule auf dem Lande: -schullehrer, der; -Schulmeister, der (veraltet); -Schulze, der (veraltet): Gemeindevorsteher: -Straße, die; -teich, der; -trottel, der: in einem Dorf durch Schwachsinn u. ein entsprechendes Verhalten auffallender Mensch: der D. ... konnte uns keine Auskunft geben (Seghers. Transit 9); Ü (abwertend.) unsere Kinder würden ... zu -n Europas (Bundestag 189. 1968. 10207). Dörfchen ['doerffanl. das; -s. -: tDorf (1); dörfisch <Adj.> (selten): nicht kultiviert, bäurisch: ein -es Auftreten; sie benahmen sich ziemlich d.; DQrfler, der; -s. -: Dorjbewph- ner: armselige Wohnstätten tunesischer D. (Dönhoff. Ära 117); dörflich <Adj.; o. Steig.): auf dem Dorf üblich, ländlich: -es Leben; die Sitten sind noch ganz d.; Dpifschaft, die; -. -en (schweiz.): Dorf, dörfliche Ortschaft: Die zwei Bärens- wiler zottelten in ihre D. und engere Heimat zurück (R. Walser. Gehülfe 163). Doria: t Donner. dorisch fdo:n.f] <AdJ.; o. Steig.) [nach dem altgriech. Volksstamm der Dorerl: die Kunst der Dorer betreffend: -e Säule (altgriechische Säule ohne Basis, mit kanneliertem Schaft u. wulstförmigem Kapitell unter einer Deckplatte): -e Tonart (eine der drei altgriechischen Stammtonarten, aus der sich die auf dem Grundton d stehende Haupttonart des mittelalterlichen Tonsystems entwickelte). Dormeuse [dar'nraza], die; -. -n [frz. dormeuse. zu: dormir = schlafen < lat. dormire]: 1. bequemer Lehnstuhl zum Schlafen/. 2, elegante Haube der Rokokozeit zum Schutz der kunstvollen Frisur: Donmitorium [dDrmi'to:riom]. das; -s. ...ien [...ian; (m)lat. dormltörium): a) Schlafsaal in einem Kloster: b) Teil eines Klostergebäudes, der die Einzelzellen ent/iält. Dorn [darn], der; -[e]s. -en (ugs. auch: Dörner fdcernB]) u. -e [mhd.. ahd. dorn, zu einer Wz. mit der Bedeutung ..starr, steif sein44]: 1. <P1. Dornen) a) spitzer, harter Pflanzenteil (bes. am Pflanzenstiel): einen D. entfernen, ausziehen; sich einen D. in den Fuß treten; sich an den -en stechen; ihre Wangen waren von -en zerkratzt (Langgässer. Siegel 236); Ü sein Lebensweg war voller -en (geh.; Leiden)', *jmdm. ein D. im Auge sein (jmdm. ein Ärgernis sein: bibl. (Luther), mhd.): Der Nazismus erklärte unserem Haus den Krieg: Die Familie Mann war ihm ein D. im Auge (K. Mann. Wendepunkt 234); b) (Bot.) zu einem spitzen, starren Gebilde utngewandeltes Blatt, Blatteil od. Wurzel (z.B. bei der Berberitze, der Schlehe) (Ggs.: Stachel). 2, (dichter.) Dornbusch: weiß, rot blühender D. 3. <P1. Dorne) a) dornartiges Metallstück, Metallstift: -e unter den Spitzen sollen das Rutschen des Läufers verhindern; der seinen ... Kahn an einem Uferpflock angekettet und an dem eisernen D. des Balkens eine Laterne aufgehängt hatte (Langgässer. Siegel 298); b) Werkzeug, das aus einem spitz auslaufenden Rundstahl besteht und zum Erweitern wn Löchern, Herausschlagen von Nieten o.a. dient: c) (Technik) Rundstahl zum Rundbiegen von Blechen u. ä. Dorn- (vgl. auch: dornen-. Dornen-): -busch, der: Strauch mit Dornen: -fortsatz, der (Anat.): nach hinten gerichteter Fortsatz eines Wirbels: -hai, der: Vertreter einer Familie langgestreckter Haie mit kräftigem Stachel vor den beiden Rücketiflossen, -röschen [-'--]. das: Gestalt des Volksmärchens, die durch eine böse Fee in einen hundertjährigen Schlaf in einem von einer hohen Dornenhecke umgebenen Schloß versenkt wird, dazu: -röschenschlaf [-' ]. der (iron.): untätiges Dasein, in dem man keine Notiz von der Außenwelt nimmt: die politische Aktivität erwacht aus ihrem sommerlichen D. (MM 31. 8. 68. 2). dornen-. Dornen- (vgl. auch: Dorn-): -gekrönt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine Dornenkrone tragend: das -e Haupt Christi; -gestrüpp, das: stark verzweigtes dorniges Gesträuch, durch das man sich nur schwer einen Weg bahnen kann: -hecke, die: Hecke aus Dornensträuchern: -kränz, der: svw. T ^krone; -kröne, die: aus Dornenzweigen geflochtener Kranz, mit dem Christus zum Spott gekrönt wurde (Symboldes Leidens): -pfad, der (geh.): svw. t Mveg; ^reich <Adj.; nichtadv.): durch Leiden u. mancherlei Schwierigkeiten gekennzeichnet: ein -es Leben; bis zum Weltruhm war es ein -er Weg; -Strauch, der: Strauch mit Dornen: ^voll <Adj.>: svw. Weich; -weg, der (geh.): Leidensweg, durch Schwierigkeiten u. Mühsal gekennzeichneter Prozeß: -zweig, der. Dornicht fd3rni<;t], das; -s, -e (veraltet): Dornengestrüpp: dornig ['dornig] <Adj.; nicht adv.) [mhd. dornec, ahd. dor- nac]: 1. mit Dornen besetzt. Dornen aufweisend: -e Zweige. Sträucher. 2. (geh.) schwierig, voller Schwierigkeiten: eine -e Sache; sein Lebensweg war d. (er hatte kein leichtes Leben). Doromanie [doroma'ni:], die; - [zu griech, döron = Gabe. Geschenk u. tManie] (Med.. Psych.): krankhafte Sucht, Dinge zu verschenken. Doronicum [do'ro:nikuro], das; -s. - [von arab. daränag = eine Pflanze aus der Familie der Senecionen]: gelbblühende Staudenpflanze, Gemswurz: ein Strauß aus Tulpen u. D. Dörr-: -fleisch, das (landsch.): magerer, von Fleisch durchwachsener Speck: ^geraüse, das: gedörrtes Gemüse: -obst, das: gedörrtes Obst, Backobst: -ofen. der: Ofen zum Dörren: -pflaime, die <meist PI.): gedörrte Pflaume, Backpflaume. Dörre ['doero], die; -. -n (landsch.): svw. f Darre (1 a); dorren ['doran] <sw. V.; ist) [mhd. dorren, ahd. dorren = dürr werden] (geh.): trocken werden, verdorren: dörren fdceren] <sw. V.) [mhd. derren. ahd. derran. darran; die nhd. Form mit ö beruht auf Anlehnung an das o in „dorren"]: 1. dürr machen, austrocknen, ausdorren <hat): die anhaltende Hitze dörrt den Rasen; gedörrtes Gemüse, Obst. 2. dürr, trocken werden, dorren <ist>: Apfelschnitze dörren, der Stockfisch dörrt an der Luft. dorsal [d3r'za:l] <Adj.; o. Steig.) [spätlat. dorsälis = zum Rücken gehörend, zu lat. dorsum = Rücken]: 1. (Med.) zum Rücken, zur Rückseite gehörend, am Rücken, an der Rückseite gelegen: zur Rückseite, zum Rücken hin: rückseitig. 2. (Phon.) (von Lauten) mit dem Zungenrücken gebildet: Dorsal [-]. der; -s. -e (Phon.): mit dem Zungenrücken gebildeter Laut: Dorsalfe] Ka)]. das; ...l[e]s. ...le (Archit.): Rückwand des Chorgestühls: Dorsallaut, der: svw. t Dorsal. Dorsch [darf], der; -[e]s. -e [mniederd. dorsch < aisländ. borskr. das wahrsch. zur Sippe von ..dürr" gehört]: a) junger Kabeljau: b) kleinwüchsige, in der Ostsee vorkommende Form des Kabeljaus: <Zus.:) Dorschleber, die. Dorsche ['darfe], die; -. -n [mhd. torse. ahd. torso. wohl < ital. torso. tTorso] (landsch.): I. Steckrübe. 2. Kohlstrunk. dorsiventral [dorziven tra:l] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. dorsum = Rücken u. Tventral] (Biol.): (von Pflanzenteilen od. Tieren) einachsig symmetrisch (z. B. Tiere mit spiegelbildlich gleichen Flanken, aber verschiedener Rücken- u. Bauchseite); dorsoventral [dorzoven'tra:!] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. dorsum = Rücken u. tventral] (Anat.. Biol.): vom Rücken zum Bauch hin gelegen,. dort [d:>rt] <Adv.) [mhd. dort. ahd. dorot. darot]: an jenem Platz, Ort: da (Ggs.: hier): d. oben, drüben, hinten, im Regal; d. [wo die Straße einen Bogen macht] ist der Bahnhof; wer ist d.?; ich komme gerade von d. (dorther): von d. aus können Sie mich anrufen. dort-: -behalten <st. V.; hat): vgl. dabehalten; -bleiben <st. V.; ist): vgl. dableiben; -her [auch: -'-. mit besonderem Nachdruck: '—] <Adv.>: von dort: ich komme gerade d.; von d. (von ihm, ihnen o. ä.) kommen also die Geschenke; 559
dorten -Jijn [auch: -'-. mit besonderem Nachdruck: '—I <Adv.>: nach dort: stell dich d.!; welcher Bus fährt d.?; -hin*b [auch: —'-. mit besonderem Nachdruck: ' ] <Adv.>: an jene Stelle, an jenen Ort hinab: d. führt der Weg; -hinauf [auch: —'-. mit besonderem Nachdruck: ' ] <Adv.>: an jene Stelle, an jenen Ort hinauf: d. ist der Weg sehr steil; ^hinaus [auch: --'-. mit besonderem Nachdruck: ' ] <Adv.>: in jene Richtung hinaus: d. kommen Sie auf die Autobahn; *bis d. [' 1 (ugs.; sehr, maßlos, ganz besonders): [er ist] frech bis d.; -hinein [auch: --'-, mit besonderem Nachdruck: ' ] <Adv.>: in jenen Raum. Bereich o.a. hinein: die ... Helligkeit dieser Räume reichte offenbar nicht bis d. (Th. Mann, Zauberberg 189); -hinunter [auch: —'--. mit besonderem Nachdruck: ' ] <Adv.>: an jene Stelle, an jenen Ort hinunter: d. gibt es einen Wanderweg; -selbst [-'-] <Adv.> (veraltend, geh.): an dem bereits genannten Ort, ebendort. daselbst: Rückkehr nach Dorf X. Übernachtung d. (H. Kolb. Wilzenbach 22); -zulande, (seltener:) -zuland <Adv.> (geh.): in jenem Land (meist in bezug auf etw. dafür Charakteristisches): die Sitten und Gebräuche dortzulande; ohne Rücksicht auf dortzuland herrschende Vorurteile (Th. Mann, Hoheit 129). dQrten <Adv.> (veraltet, noch österr. ugs.): dort: Dorten ist mir leichter gewesen ohne die permanente Anschafferei (Doderer. Dämonen 578); dortig ['dortig] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [zu tdort]: a) dort befindlich, anzutreffen: die -en Behörden. Verhältnisse; <subst.:> wie wir aussteigen und ihn bezahlen, kam ein Dortiger (dort Einlieimischer) und sagte: Der hat ja gar keine Konzession (Katia Mann. Memoiren 70); h) sich dort ereignend, dort geschehen: die Zeitung berichtete über die -en Vorgänge. Dos Idorsl. die; -. Dotes ['do.te.s; lat. dös (PL: dötes)] (Rechtsspr.): Mitgift. dos ä dos [doza'do:] <Adv.> [frz. dos ä dos, aus. dos = Rücken (< vlat. dossum < lat. dorsum) u. tä] (bil- dungsspr.): Rücken an Rücken: sie standen dos ä dos. Dösdien l'do.&pn). das; -s. -: tDose (1); Dose [*do:za]. die; -, -n [mniederd.. mniederl. dose = Behälter zum Tragen. Lade,Koffer; H. u.]: 1. <VkI. tDöschen) kleiner /runder: Behälter mit Deckel: eine ovale D. [aus Porzellan]; eine große achatene D., mit Brillanten überreich verziert (B. Frank. Tage 13); eine D. mit Pralinen füllen. 2. kurz für TKonservendose: eine D. Erbsen; eine D. öffnen, aufmachen; Bier. Wurst in -n. 3. kurz für t Steckdose: der Elektriker muß in jedem Raum noch eine D. setzen. 4. (vulg.) Vagina: Mädchen mit käuflicher D. (Lynen. Kentaurenfährte 20). 5. (selten) svw. f Dosis: die Arznei in vorgeschriebener D. einnehmen. dösen ['d0:zn] <sw. V.; hat) [niederd. dösen, frühnhd.. mhd. dösen = schlummern] (ugs.): 1. leicht, nicht tief schlafen; sich in einem Zustand von Halbschlaf befinden: ich schloß die Augen und döste; <subst.:> Die herrschende Schwüle, die meine Gefährten in ein nickendes D. lullte (Th. Mann, KruII 105); Ü Die Baracken dösten wie vorher in der Sonne (Remarque. Funke 11). 2. halb wie im Traum vor sich hin blicken, ohne seine Aufmerksamkeit auf jmdn. od. etw. zu richten: Im Unterricht döste er [vor sich hinj; Der Wirt stand hinter der Theke, rauchte und döste (Böll. Adam 58). dosen-, Dosen- (vgl. auch Büchsen-): -bier, das: in Dosen abgefülltes Bier; ^Wedi, das: für Konservendosen verwendetes Blech; -deckel, der; -fertig <Adj.; o. Steig.): in einer Dose zum Verzehr fertig: -e Eintopfgerichte; -fisch, der: in Dosen konservierter Fisch; -fleisch, das: in Dosen konserviertes Fleisch; -gcmuse, das: in Dosen konserviertes Gemüse; -libelle, die (Fachspr.): Teil der Wasserwaage; Libelle; -milch, die: Kondensmilch; -offner, der: Gerät zum öffnen von Konservendosen: -suppe, die: in Dosen konservierte Suppe. dosierbar [do'zrgbag] <Adj.; o. Steig.): sich genau dosieren lassend: eine genau -e Menge; die Lieferung ... exakt nach Gramm -er allgemeiner ... und örtlicher Anästhetika (Medizin II. 12); <Abl.:) Doskrbarkelt, die; -; dosieren [do- *zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. doser. zu: dose = abgemessene Menge < mlat. dosis = Gabe. T Dosis]: in der für erforderlich gehaltenen Menge. Dosis ab-, zumessen, zuführen: ein Medikament. Mittel d.; die hohe Motorleistung, die sich bei dem scharfen Motor nicht gut d. läßt (Auto 7. 1965. 38); ... daß nur das ... nicht richtig dosierte Wachs ihn ... im olympischen Kampf zurückgeworfen hatte (Maeger- lein. Piste 75); Ü Nach solchen ... Beleidigungen fällt es einem Aufseher ... wohl schwer, seine Notwehrschläge korrekt dosiert zu verabfolgen (Spiegel 21. 1966. 51); <Abl.:> Dosierung, die; -. -en: 1. das Dosieren: die exakte D. des Medikamentes ist unerläßlich; Ü scheint ... die genaue D. der Informationen ... ein wichtiges Merkmal des stalinistischen Systems zu sein (Leonhard, Revolution 135). 2. abgemessene, dosierte Menge von etw.: ein Medikament in der richtigen D. verabreichen; Ü Man will ... Ernst, und zwar in kleiner, individuell zu bemessender D. (Gehlen. Zeitalter 68). dösig [doizj^] <Adj.) [aus dem Niederd. < mniederd. dösich; vgl. dösen] (ugs.): a) nicht ganz wach; benommen, schläfrig: jmd.. jmdm. ist ganz d.; die Hitze macht einen ganz d.; b) stumpfsinnig u. unaufmerksam gegenüber allem, was um einen vorgeht: ein -er Schüler, Blick; Butgereit schweigt %ne Weile. Träumt d. dem Rauch nach (Schnurre. Fall 24). Dosimeter [dozi'me.te], das; -s, - [zu griech. dösis (TDosis) u. T - meterj: Gerät zur Messung der vom Menschen aufge- nonunenen Menge an radioaktiven Strahlen; Dosimetrie [...me'tri:]. die; - (Physik. Chemie. Med.): Messung der Energiemenge von / Röntgen istrahlen; Dosis fdo:zis], die; -. Dosen [mlat. dosis = Gabe < griech. dösis]: entsprechende, zugemessene / Arznei menge: die tägliche, eine schwache, eine tödliche D.; eine beträchtliche D. [an] Schlaftabletten einnehmen, zu sich nehmen; Ü eine gehörige D. Eitelkeit; es fehlt eben jene leise D. von Irrationalem, die erst dem vernünftigen Menschen den inneren Halt gibt (Tucholsky, Werke II, 380); jmdm. etw. in kleinen Dosen verabreichen, beibringen (ugs.; schonend nach u. nach mitteilen). Däskopp ['daskap]. der: -s, ...köppe [niederd. Döskopp = Dummkopf; vgl. dösen] (salopp): unaufmerksamer Träumer, der nicht recht zu etw. zu gebrauchen ist: schrie er nach dem Milchkutscher ..., wo denn dieser D. wieder stecke (FAZ 5.8.61. 50). Dossier [da'sie:], das (veraltet: der); -s, -s [frz. dossier. zu: dos = Rücken (nach dem Rückenschild), tdos ä dos]: umfänglichere Akte, in der alle zu einer Sache, einem Vorgang gehörenden Schriftstücke gesammelt sind: ein D. [über jmdn.] anlegen; belastendes Material in einem D. sammeln; Einsicht in ein D. verlangen; b) (selten) ibelastendes Schriftstück: man hatte den Minister seit langem mit zahlreichen -s über Korruption und Mißwirtschaft versorgt. dossieren [da'shrdn] <sw. V.; hat) [zu frz. dossier = Rücklehne. Rückwand, t Dossier] (Fachspr.): abschrägen, abböschen; <Abl.:> Dossjtfting, die; -. -en: 1. das Dossieren. 2. flache Böschung. Dost [dost], der; -[e]s. -e [mhd. doste, ahd. dost(o). eigtl, = Büschel (nach den büscheligen Blütenständen)]: als Gewürz- u. Heilpflanze verwendeter Vertreter einer mit dem Majoran verwandten Gattung der Lippenblütler; Origanum, wilder Majoran. Dotabystem [do'ta:l...|. das; -s [zu lat. dötälis= zur Mitgift gehörend] (hist.): System des ehelichen Güterrechts im römischen Recht, nach dem das Vermögen der Frau nach der Hochzeit in das des Mannes überging; Dotation [dola- tsjo.n]. die; -. -en [mlat. dotatio = Ausstattung, zu lat. dötäre, t dotieren] (bildungsspr.): a) Schenkung. Zuwendung von Geld od. anderen Vermögenswerten an öffentliche Einrichtungen od. an Personen (bes. für Verdienste um den Staat): Einige ... Offiziere suchten sich ... Reservatgüter ... aus. die sie später als D. zu empfangen wünschten (A. Zweig. Grischa 75); b) (selten) svw. T Mitgift; dotieren [do'ti.ran] <sw. v.; hat) [lat. dötäre = ausstatten]: I. (in bezug auf gehobene berufliche Positionen) in bestimmter Weise bezahlen: wir werden die Position mit 5000 Mark d.; (meist im 2. Part.:) die Stellung ist hoch, mäßig dotiert; der Posten als Trainer ist mit 5000 DM dotiert; eine gut dotierte Position. 2. mit einer bestimmten Geldsumme o.a. ausgestalten: der Preis soll mit 10000 Mark dotiert werden; <meist im 2. Part.:) beide Preise sind mit je 6000 Mark dotiert die Rallye ist mit Geldpreisen dotiert; eine reich dotierte Stiftung. 3. (Halbleitertechnik) (zur gezielten Veränderung der elektrischen Leitfähigkeit) Fremdatome in Halbleitermaterial einbauen; Dotierung, die; -. -en: 1. das Dotieren. 2. Entgelt, Gehalt für eine gehobene berufliche Tätigkeit. 560
Drachen- Dotter ['cbte]. der od. das; -s. - [mhd. toter, ahd. totoro; verwandt mit norw. mundartl. dudra = zittern): I. (Zool.) in tierischen Eizellen enthaltene Nährsubstanz für den Keim- ling: der Embryo nährt sich vom D. 2. das Gelbe des Vogeleis. bes. des Hühnereis. Eigelb: den D. vom Eiweiß trennen; Gegenseitig köpften sie einander die Eier; er streute ... Salz in das offene D. (Fussenegger. Haus 205). ctytter-, DQtter-: ^Mume. die: a) Sunipfstaude mit gelben Blüten (Vertreter einer Gattung der Hahnenfußgewächse); b) kurz für ISumpfdotterblume; M»lb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): kräftiggelb wie der Dotter des Hühnereis: ein -er Kissenbezug; ^sack,der (Zool.): den Dotter umhüllendes Anhangsorgan bei Embryonen von Wirbeltieren (z. B. Fischen, Vögeln). dotzen f'dot^n] <sw. V.; hat) (landsch.): (bes. von einem Ball) aufprallen u. hochspringen: der Ball dotzt; Ü Wir fangen den Kohl schon auf, wenn er fällt, lassen ihn aber vorher zweimal dotzen (Spiegel 11. 1975. 24). Douane I'dya.nd] <o. Art.) [frz. douane < älter ital. doana < arab. diwän = Zollbüro < pers. diwän. t Diwan]: frz. Bez. für Zoll[amt] (Hinweis auf Schildern an der frz. Grenze); Douanier [dya'nie:]. der; -s. -s [frz. douanierj: Grenz-, Zollbeamter (in Frankreich). doubeln I'du:bln] <sw. V.; hat) [zu T Double! (Film): a) einen Darsteller in einer gefährlichen Szene, bei Proben o. ä. ersetzen, dessen Rolle übernehmen: einen Hauptdarsteller d.; Das Mädchen wird ... gedoubelt. da die echte Täterin inzwischen unauffindbar ist (Hörzu 15. 1972. 93); er hat schon mehrfach gedoubelt (als Double da) gearbeitet); b) mit einem Double besetzen: eine Szene d.; In diesem Film war jede Gesangspartie gedoubelt (Börsenblatt 74. 1965. 5030); Doublage [du'bla:»]. die; -. -n [frz. doublage. eigtl. = das Verdoppeln] (Fachspr.): 1. Vorgang des filmischen Synchronisieren. 2. das durch filmisches Synchronisierenhergestellte Werk; Double ['du:b|l. das; -s. -s [frz. double = doppelt; Doppelgänger < tat. duplus; vgl. doppelt]: l.a) (Film) ähnlich aussehender Ersatzdarsteller für bestimmte !gefährlichei Szenen, bei Proben o.a.: er stand die Dreharbeiten ohne D. durch; sie arbeitel beim Film - als D. für sportliche Szenen wie Reiten. Tauchen. Skilaufen. Schießen und solche Dinge (Brand. Gangster 32); b) Doppelgänger. 2. (Musik) Variation eines Satzes der Suite durch Verzierung der Oberstimme. 3. svw. t Double- face (b). 4. (Sport) Gewinn der Meisterschaft u. des Pokalwettbewerbs durch dieselbe Mannschaft in einem Jahr: sie schafften das D.; Double [du'ble:]: 1. svw. TDublee. 2. (Fechten) Doppeltreffer beim Degenfechten; Doubleface ['du:b|fa:s. auch: dAblfeis]. der od. das; -. -s [...fa:s. auch: ...feisiz; frz. double-face. aus: double = doppelt (tDouble) u. face = Gesicht, Außenseite < lat. facies]: a) Gewebe aus Halb seide od. Chemiefasern mit verschiedenfarbigen Seiten, die beide nach außen getragen werden können; b) dickes Doppelgewebe aus Streichgarn für Wintermäntel; doublieren [du'blhran]:!dublieren. Douceur [du's0:?], das; -s, -s [frz. douceur. eigtl. = Süßigkeit, zu: doux = süß < lat. dulcis] (veraltend): Trinkgeld: Wie reagiert die Psyche des Straßenbahnkondukteurs auf ein D. von ungewöhnlichem Ausmaße ...? (Kisch. Reporter 59). Douglas- ['dagtas-; nach dem schott. Arzt J. Douglas (1675-1742)] (Med.): -räum, der <o. Pl.>: Bauchfellgrube zwischen Mastdarm u. Blase bzw. Gebärmutter; ^skop l...sko:p], das; -s. -e [zu griech. skopein = betrachten, beschauen]: Endoskop zur Betrachtung des Douglasraums; ^skopie [...sko'pi:], die; -. -n [...i.an]: Untersuchung des Douglasraums mittels Douglasskop von der Scheide her. Douglasie [du'gla:zp], die: -. -n [nach dem schott. Botaniker D. Douglas (1798-1834)]: bis 100m hohes, schnellwachsendes Kieferngewächs aus Nordamerika mit weichen, an der Unterseite weißlich gestreiften Nadeln: Douglasfichte, Douglastanne [du.glas-]. die: -. -n: svw. tDouglasie. Dourine [du'ri.na] u. (eingedeutscht:) Durine [-]. die; -. -n [frz. dourine. viell. zu arab. darina = schmutzig sein] (Tiermed.): durch Trypanosomen verursachte Geschlechtskrankheit von Pferd u. Esel. do ut des ['do: ot de.s; lat. = ich gebe, damit du gibst]: 1. altröm. Rechtsformel für gegenseitige Verträge oder Austauschgeschäfte. 2. Ausdruck dafür, daß man mit einer Gegengabe od. einem Gegendienst rechnet. Dow-Jones-Aktienindex [daudsoonz-]. (auch:) Dow-Jones- Index. der; - [nach der amerik. Firma Dow. Jones & Co.. die den Index ermittelt] (Wirtsch.): Verzeichnis, Aufstellung der errechneten Durchschnittskurse von Aktien in den USA: In Wallstreet hatte der Dow-Jones-Index gerade den Stand von 700 Punkten überschritten (FAZ 1.7.61. 7); An der Wallstreet erreichte der Dow-Jones-Index ... einen ... Höchststand (Welt 18.11.61. 12). Dowlas [daubsl. das; - [engl, dowlas. nach der t\z. Stadt Daoulas. wo es zuerst hergestellt wurde] (Textilind.): dichtes, gebleichtes Baumwollgewebe für Wäsche u. Schürzen. down [daon; engl. down, eigtl. = hinunter] (ugs.): sich körperlich, seelisch auf einem Tiefstand befindend; / nach einer Anstrengung j erschöpft, zerschlagen, ermattet; niedergeschlagen, bedrückt: d. sein; Mustafa ... kommt vollkommen d. an und schläft seinen Rausch aus (Zwerenz. Kopf 181). Down-Syndrom [daun-]. das; -s [nach dem brit. Arzt J. L. H. Down (1828-1896)]: svw. t Mongolismus. Doxa ['daksa], die; - [griech. doxa = Meinung; Ruf. Ruhm] (Rel.): die überweltliche Majestät Gottes; die göttliche Wirklichkeit. Doxale [do'ksa:b]. das; -s. -s [mlat. doxale] (Archit.): Gitter zwischen Chor u. Mittelschiff, bes. in barocken Kirchen. Doxograph [dokso'gra:fl. der; -en. -en (meist Pl:> [zu griech. doxa = Meinung u. t-graph] (Philos.): einer der griechischen Gelehrten, die die Lehren der Philosophen nach Problemen geordnet sammelten; Doxologfc, die; -. -n [...i.an; mlat. doxologia < griech. doxologia = das Rühmen]: Lobpreisung Gottes, der Dreifaltigkeit in der christlichen Liturgie: die große D. (..Ehre sei Gott in der Höhe ..."); die kleine D. (..Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist'4); die D. singen. Doyen [dQajfi:]. der;-s.-s <P1. selten) [frz. doyen = Ältester. Dekan < lat. deeänus. t Dekan]: a) dienstältester Leiter u. Sprecher des diplomatischen Korps; b) Ältester einer Gruppe, Rangältester: Hofschauspieler ... Tressler. der D. des ... Burgtheaters (MM 27.10.61. 32); Doyenne [...'Jen], die; -. -n <P1. selten) [frz. doyenne]: w. Form zu t Doyen (b). Dozent [do'tsent], der; -en. -en [lat. docens (Gen. docentis). 1. Part, von: docere = lehren]: a) Lehrer an einer Hochschule, Fachhochschule od. Volkshochschule; b) Lehrer an einer Universität, der nicht Professor, sondern Beamter auf i Lebens/zeit ist; c) svw. t Privatdozent; Dozentin, die; -. -nen: w. Form zu tDozent; Dozentur [...'tu:;], die; -. -en: a) akademischer Lehrauftrag: eine D. übernehmen, erhalten; seihe Verwandtschaft mit dem Kultusminister ... hatte ihm diese D. verschafft (Thieß. Frühling 5); b) Stelle für einen Dozenten an einer Hochschule o.a.: eine neue D. einrichten; dozieren [do'tshren] <sw. V.; hat) [lat. docere = jmdn. etwas annehmen machen, lehren]: 1. an einer Hochschule o. ä. lehren, Vorlesungen halten: über Psychologie d.; an einer Universität d.; Weißblatt trug seine Ansichten und Theorien über diese Welt ... im Liegen vor. Alle Weisen haben gelegen, wenn sie dozierten (Strittmatter. Wundertäter 340). 2. in lehrhaftem Ton reden: mußt du immer gleich d.?; ..Der Krieg ist viereinhalb Jahre vorbei'4, doziert er (Remarque, Obelisk 10); in dozierendem Ton sprechen. Drache ['draxal. der; -n. -n [lat. draco < griech. dräkön]: geflügeltes, feuerspeiendes, schlangenartiges Fabeltier {mit mehreren Köpfen i; Lindwurm: Siegfrieds Kampf mit dem -n; eine Darstellung des heiligen Georg, des Erzengels Michael mit dem -n; Er träumte von feurigen -n. die in den Herbstnächten über den Kiefernwald ins Dorf flogen (Strittmatter. Wundertäter 314); Drachen, der; -s. - [Nebenf. von t Drache]: 1. mit Papier, Stoff o.a. bespanntes Gestell, das man an einer langen Schnur in den Himmel steigen lassen kann: einen D. basteln; im Herbst lassen die Kinder D. steigen; die Meßgeräte der Meteorologen werden an einem Drachen in die Höhe getragen. 2. (salopp abwertend) zänkische Frau: sie ist ein [furchtbarer] D. 3. Drei-Mann- Kielboot für Segelrennen. 4. deltaförmiges Fluggerät {für das Drachenfliegen 1 u. 2): der Wiener Drachenflieger ... versuchte... einen Start mit einem ihm völlig neuen Schweizer D. (MM 24. 3.75.3). Drachen-: -ballon, der: svw. T Fesselballon; -baim, der [nach dem t Drachenblut (2) genannten Harz des Strauches]: zu den Liliengewächsen gehörender baumartiger Strauch, der auf den Kanarischen Inseln beheimatet ist u. 36 GDW 561
Drachme in Mitteleuropa als Zierpflanze kultiviert wird; -blut, das: 1. der Sage nach besondere Kraft verleihendes Blut des Drachen. 2. rotes Harz in fester Form aus dem Fruchtfleisch der Drachenblutpalme u. verwandter Arten, das zu Lacken, medizinischen Pflastern, zum Färben von Lacken u. Papier verwendet wird; -blutpalme, die: auf den Inseln des Malaiischen Archipels beheimatete, lianenartig kletternde, dünne Palme mit langen Fiederblättern; -brut* die (veraltend abwertend): Gesindel; -bürg, die (scherzh. veraltend): svw. Nfels; -fels, der (scherzh. veraltend): Platz, von dem aus die Mütter ihre Töchter bei einem Ball beobachten; -fisch, der: Vertreter der Barschfische mit vier Arten in Atlantik. Mittelmeer. Nordsee u. a.. wo sie sich meist in feinsandigem Grund eingraben; -fliegen, das: das Fliegen. Gleiten im Schlepp eines Motorbootes od. von Bergkuppen o. ä. herab mit einem deltaförmigen Fluggerät, das aus einem mit Kunststoff gewebe bedeckten Rohrgerüst besteht; dazu: -flieger, der; -ftug, der, dazu: -flugmeisterschaft, die, -flugschule, die; -gift, das (dichter.): etw. Schädliches das man jtndm. anbietet j V-kopf.der: Vertreter der in allen Meeren verbreiteten Knochenfische mit stacheligen mit Giftdrüsen in Verbindung stehenden ', Flossen; —muster, das: das Drachenmotiv verwendendes Porzellanmuster chinesischen Ursprungs; -saat, die [nach der Fabel des Hyginus u. nach Ovid wachsen aus den von Kadmos ausgesäten Zähnen des von ihm erlegten Drachen Krieger, die sich gegenseitig erschlagen] (geh.): Gedanken, die Zwietracht säen od. anderen Scheuten anrichten; Eine... D. von Demagogie. Bosheit und politischer Perfidie (FAZ 70. 1958. 2); die D. ist aufgegangen (Zwietracht, feindliche Gesinnung o.a. hat sich verbreitet). Drachme l'draxma). die; -, -n [lat. drachma < griech. drach- me. eigtl. = eine Handvoll (Münzen)]: 1. griechische Währungseinheit (= 100 Lepta). 2. (hist.) Apothekergewicht. Dragee, (auch:) Dragee [dra'se:]. das; -s, -s [frz. dragee < lat. tragemata < griech. tragemata = Naschwerk]: 1. mit einem Glanzüberzug aus Zucker. Schokolade o.a. versehene Süßigkeit mit einer festen od. flüssigen Füllung. 2. linsenförmige Arzneipille, die aus einem Arzneimittel mit einem geschmacksverbessernden Überzug besteht; <Abl.:> Drageur [dra'30:;], der; -s. -e: jmd.. der Süßwaren herstellt (Berufsbez.). Draggen ['dragnl. der;-s. -[niederd. Dragge(n) < mniederd. draggen. viell. aus: dreegge = Dreizack] (Seemannsspr.): kleiner mehrarmiger Anker. dragieren [dra'3i:ran] <sw. V.; hat): mit einem Glanzüberzug aus Zuckermasse o. ä. versehen, so daß Dragees entstehen: Pillen d.; Dragist [dra'3ist]. der; -en. -en [frz. dragiste]: svw. t Drageur. Dragoman fdra:goman. auch: drago'ma:n]. der; -s. -e [ital. dragomanno < arab. tarfcumän]: einheimischer, sich als Fremdenführer betätigender Dolmetscher im Naixen Osten, bes. für Arabisch. Türkisch u. Persisch: ... fährt man ... bis nahe ans Pyramidenfeld, empfangen von schreienden -en. Eseltreibern und Kamelhütern, die Bakschisch fordern (Ceram. Götter 154). Dragon [dra'go:n]. Dragun [dra'gu:nl. der od. das; -s [älter frz. targon < mlat. tarc(h)on. T Estragon]: svw. T Estragon. Dragonade [drago'na:dd], die; -, -n (meist PI.) [frz. dragon- nade]: 1. (hist.) Gewaltmaßnahme Ludwigs XIV. zur Bekehrung der Hugenotten durch Einquartierung von Dragonern. 2. (bildungsspr.) gewaltsame Maßregel: Dragoner [dra- go:ne], der; -s. • [frz. dragon. urspr. = „(feuerspeiender) Drache" als Name einer Handfeuerwaffe < lat. draeö < griech. dräkön = Drache]: 1. (hist.) leichter Reiter. Angehöriger einer Reitertruppe. 2. (salopp abwertend) in ihrer Erscheinung u. ihrem Auftreten derbe, resolute, männlich aussehende od. wirkende Frau. 3. (österr. veraltend) Rückenspange an Jackett od. Mantel. Dragun: t Dragon. drahn [dra:n] <sw. V.; hat) [eigtl. = drehen] (österr. ugs.): bis in die Nacht hinein feiern, die Nacht durchfeiern: Heut wird gedraht - gestern hab ich mit dem Sascha Kolowrat gedraht ... (Kraus, Menschheit I. 24); <Abl.:> Drghrer, der; -s, -: jmd.. der droht. Nachtschwärmer. Draht [dra:t]. der; -[e]s, Drähte <Vkl. t Drähtchen) ['drete; mhd.. ahd. drät (2. Part, von: dräen = drehen), eigtl. = Gedrehtes, gedrehter (Faden), mhd. = gezogener Metalldraht]: 1. schnurförmig ausgezogenes Metall: ein dünner D.; rostiger D.: ein Stück D.; Draht [ausgehen (herstellen); Nelken auf D. ziehen; etw. mit D. umwickeln; über einen D. stolpern. 2.a) Telefon-. Telegrafendraht; Telefonleitung: die Schwalben sitzen auf den Drähten: er ... ließ ... nach Witterer telefonieren, bis die Drähte rauchten (Kirst.08/15. 547); b) Telefonverbindung, telegrafische Verbindung: am anderen Ende des -es meldete sich niemand; die Nachricht kam über D. (über eine telegrafische Verbindung); hätten sie das Telefon von der Gabel gehoben und Flüche durch den D. gebrüllt (Reinig. Schiffe 92); Ü den D. nach Moskau nicht abreißen lassen (die politischen Beziehungen zu Moskau aufrechterhalten); * heißer D. (direkte telefonische Verbindung i zwischen den Regierungen der Großmächte . bes. bei ernsten Konfliktsituationen; LÜ von engl, hot-line. hot-wire); auf D. sein (ugs.; wachsam sein, aufpassen u. eine Situation sofort richtig erkennen u. nutzen): Jetzt war Stefan nicht auf D.; er hätte ja sagen müssen (Kuby. Sieg 173); imdn. auf D. bringen (ugs.; imdn. dazu bringen, rasch zu handeln): c) (Solda- tenspr.) , Stachel drahtverhau: die Flüchtlinge blieben im D. hängen, kamen nicht durch den D. 3. <o. PI.) (ugs. veraltend) Geld. draht-, Drght-: -ansdirift, die: abgekürzte Anschrift im Telegrammverkehr. Kurzanschrift. Telegrmnmadresse. -antworte die: telegrafische Rückantwort; -auslöser, der (Fot.): Bowdenzug zur erschütterungsfreien Übertragung des Auslösedrucks auf den Auslöserhebel einer Fotokamera bei Stativaufnahmen; -besen, der: im Freien verwendeter Kehrbesen mit elastischen Zinken aus Draht: ^bürste, die: Bürste mit Borsten aus Draht; ^eseL der (ugs. scherzh.): Fahrrad; ^fenster, das: Drahtgitter vor einem Fenster; -funk, der: Übertragung von Rundfunkprogrammen über / Telefon lei- tungen; -gebunden <Adj.; o. Steig.) (Nachrichten t): an Leitungen gebunden (Ggs.: drahtlos); -geflecht, das: Geflecht aus DraJu; -gestell, das: aus Draht geflochtenes Gestell; -gewebe. das: Gewebe aus Draht mit Quadratischen od. rechteckigen Maschen (für Siebe, als Halt für den Putz o. ä.); ^gitter, das: Gitter aus Draht; ^gbs, das: Sicherheitsglas, in das Drahtgewebe od. -geflecht eingewalzt ist; -glok- ke. die: aus Drahtgeflecht bestehender Sturz, unter dem Lebensmittel vor Fliegen geschützt aufbewahrt werden; ^haarv das: rauiies. hartes Haar bestimmter Hunderassen. dazu: -haardackd, der. -haarfox, der. -haarterrier, der: Dackel usw. mit Drahthaar; -kommode, die (ugs. scherzh.): Klavier; -korb, der: Korb aus Drahtgeflecht; -lehre, die: Werkzeug zur Bestimmung der Dicke von Drähten; ^los <Adj.; o. Steig.) (Nachrichtent.): durch Funk nicht an Leitungen gebunden (Ggs.: drahtgebunden): -e Telegrafie; -mekbmg, die; -nachricht, die: Telegramm nachricht ; -nagel,der: vgl. -stift; -netz, das: Netz aus Draht; ^ puppe, die: Marionette; -putzdecke, die (Bauw.): svw. tRabitzdek- ke; -rolle, die: zu einer Rolle aufgerollter Draht; -schere, die: Schere, mit der man Draht schneiden kann; -schlinge, die: Schlinge aus Draht; -Schneider, der: Werkzeug, mit dem man Drain schneidet; ^seiL das: Seil aus Stahldrähten. dazu: -seilbahn, die: svw. f Seilbahn, -seilkünstler, der: Akrobat, der Balanceakte auf einem Drain seil vorführt; Seiltänzer; -sieb, das: Sieb aus Drahtgewebe; -spuie, die: mit Draht umwickelte Spule; -Stift, der (fachspr.): kleiner Nagel aus Draht mit Spitze u. Kopf; -verhau, der od. das: 1. Verhau aus verschlungenen Drähten od. Stachel - drahtgeflecht. 2. (Soldatenspr.) Dörrgemüse; Mvurm, der: unterirdisch an Pflanzen schmarotzende, langgestreckte, gelbbraune Larve des Schnellkäfers; -zange, die: Kneifzange, mit der man Draht abtrennen kann; -zäun, der: Zaun aus Drahtgeflecht, -zieher l-tßi:e], der; -s, - [2: nach den Marionettenspielern]: 1. jmd.. der Draht herstellt (Berufsbez.). 2. jmd.. der andere für seine politischen Ziele einsetzt u. selbst im Hintergrund bleibt; Hintermann: Diese Handlungen sind von den gleichen -n vorbereitet .... die auch ... diese (= Krawalle am Ostermontag) dirigierten (Spiegel 18. 1968. 60); -zieherei, die: Betrieb, in dem Drain hergestellt wird: Arbeiter in der D. der Hoesch-Werke (v. d. Grün. Glatteis 5). Drihtchen [dre^n]: tDraht; 'drahten [dra:tnj <sw. V.; hat) [zu t Draht (1 b)l: 1. (veraltend) telegrafisch übermitteln: Pearson ... drahtete die niedrigsten Preise (Baum. Paris 40); er drahtet an den Minister: ... (Ceram. Götter 62). 2. mit Drain zuscunmetiflechten. Mrahten [-] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Draht; drähtern fdratim] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): svw. t drahten. 562
dran-, Dran- drahtig [dra:ti(jj <Adj.; nicht adv.>: 1. drahtartig rauh: ein -er Schnauzbart (Spoerl, Maulkorb 9). 2. (meist auf Männer bezogen) sehnig, von schlanker, durchtrainierter Figur: ein -er Typ, junger Mann; eine -e Figur; d.. mit scharf ausgeprägten Zügen, ein Willensmensch (Hörzu 31. 1971. 20); Männer, die so d. aussehen, spielen Tennis (v. d. Grün, Glatteis 118); Drahtung, die; -. -en: telegrafische Meldung. Drain [dre:n. drg:]. der; -s. -s [frz. drain < engl, drain): 1. (auch: Drän [dre:n]; Med.) Gummi- od. Glasröhrchen zur Durchführung einer Drainage (1). 2. t Drän (1); Drainage [dr&'na:3d]. die; -. -n [frz. drainage]: 1. (auch: Dränage: Med.) Ableitung von Wundabsonderungen, Flüssigkeiten nach außen mit Hilfe eines Gummi- od. Glasröhrchens. 2.1 Dränage (1). 3. (Kfz.-T.) Verdrängung von Wasser aus der sich zwischen Reifen u. Fahrbahn bildenden Kontaktfläche bei nasser Fahrbahn; drainieren [dre'ni:ren] <sw. V.; hat) [frz. drainer]: 1. (auch: dränieren: Med.) Wundabsonderungen, Flüssigkeiten durch Drains (1) ableiten: eine Wunde d. 2. tdränieren (1). Draisine [drai'zi.na], die; -. -n [nach dem dt. Erfinder K. Freiherr Driis von Sauerbronn (1785-1851)1: 1. Laufrad, Laufmaschine ( Vorläufer des Fahrrads). 2. kleines Schienenfahrzeug zur Kontrolle von Eisenbahnstrecken. drakonisch [dra'ko:ntf] <Adj.) [nach dem altgriech. Gesetzgeber Drakon. dessen Gesetze sehr hart u. grausam waren]: ihäufig in bezug auf Maßnahmen einer Instanz) sehr streng, hart: -e Strafen. Maßnahmen, Gesetze: eine -e StraOustiz; mit -er Strenge durchgreifen; Steuergeselze sind selten populär, diese aber waren so d., daß ... (Thieß. Reich 315); etw. d. durchführen; Drakonfiasis [drakan'ti:azis], die; - [griech. drakontiasis]: svw. t Drakunkulose; Drakun- kulose [drakunku'lo.zD]. die; -. -n [zu lat. dracunculus = kleine Schlange. Vkl. von: draco. t Drache] (Med.): Wurmkrankheit des Menschen, die durch einen im Unterhautbindegewebe schmarotzenden Fadenwurm hervorgerufen wird. drall [dral] <Adj.; nicht adv.> [aus dem Niederd. < mnie- derd. drall = fest gedreht. Ablautbildung zu tdrillen]: (in bezug auf jugendliche weibliche Personen) von rundlichen, kräftig-straffen Formen: ein -es Mädchen; er ... tanzte mit den -en Bauerndirnen (Winckler. Bomberg 113); sie hat -e Arme; Ü Von dieser -en. unbekümmerten Komik ist Thümmels Jugenddichtung weit entfernt (Greiner, Trivialroman 65); Drall [-1. der; -[eis. -e <P1. selten): la) schraubenlinienartige Züge im Lauf od. Rohr einer Feuerwaffe, durch die das Geschoß in eine Drehbewegung gebracht wird: b) Drehbewegung eines Geschosses durch den Drall (la); Ü einen D. (Hang) zum Politisieren. Moralisieren haben. 2. (Physik) a) Drehbewegung, Rotation eines Körpers um die eigene Achse: b) svw. T Drehimpuls. 3. (Textil- ind.) Anzahl der Drehungen bei Garn u. Zwirn auf eine bestimmte Fadenlänge: Dtyllheit, die; -: (in bezug auf jugendliche weibliche Personen) Rundliclikeit u. Festigkeit der Formen. Draton©['dra:bn]f das; -[sj [Kunstwort]: synthetische Faser, die u. a. wollartige Gewebe ergibt. Drama [dra:ma]. das; -s. ...men [lat. dräma < griech. drä- ma. eigtl. = Handlung. Geschehen]: l.a) <o. PI.) Schauspiel, Trauerspiel u. Lustspiel umfassende literarische Gattung des Sprechtheaters, in der eine Handlung durch die beteiligten Personen auf der Bühne dargestellt wird: das moderne, expressionistische, englische D.; das D. der deutschen Klassik; die Lehre von den drei Einheiten (Zeit. Ort u. Handlung) im D.; b) Schauspiel mit tragischem Ausgang]: ein bühnenwirksames D.; ein D. in fünf Akten; die Dramen Shakespeares/von Shakespeare; das D. spielt in Wien im Jahre 1883; ein D. schreiben, aufführen, inszenieren; Ü alle Gestalten in jenem großen D. zwischen Gott und Mensch, das die Bibel vor uns abrollen läßt ffielicke. Ich glaube 148). 2. <P1. selten) aufregendes, erschütterndes od. trauriges Geschehen: das D. der Geiselbefreiung; ihre Ehe war ein einziges D.; angesichts des -s in der und um die ÖSSR (Bundestag 190, 1968. 10305); mit der Versorgung ist es ein D. (die Versorgung funktioniert nicht): man sollte kein D. daraus machen (sollte die Angelegenheit nicht schlimmer hinstellen, als sie eigentlich ist); <Abl.:> Dramatik [dra'ma:tik]. die; -: 1. Spannung, bewegter Ablauf: die D. eines sportlichen Wettkampfs; die schicksalsschwere D. der Krise vom September 1938 (Rothfels. Opposition 69); in dieser Szene liegt eine ungeheure D. 2. dramatische Dichtkunst: die D. der Gegenwart; Dramatiker, der; -s. -: Verfasser von Dramen: der Autor ist hauptsächlich als D. hervorgetreten; dramatisch <Adj.) [lat. drämaticos < griech. dramatikös]: I. <o. Steig.: nicht adv.) das Drama (la) betreffend, kennzeichnend, zum Drama gehörefid: das -e Werk eines Dichters; die -e Wirkung. Spannung eines Theaterstücks; der -e Höhepunkt; Bertolt Brechts -e Bemühungen zielten im wesentlichen auf die Sprengung des Rahmens der Guckkasten-Bühne (Marek. Notizen 83). 2. aufregend u. spannungsreich: ein -es Finale; eine -e Rettungsaktion; Dies ist der -e Verlauf der Wahlnacht, die dem Labour-Kabinett einen empfindlichen Stoß versetzte (Welt 23. 1. 65. 4); das Spiel war. verlief äußerst d.; die Ereignisse haben sich d. zugespitzt; So rief er heute recht d. ... an. daß er noch immer keine Arbeit hätte (Ossowski. Bewährung 68); dramatisieren [dra- mati'zi:ren] <sw. V.; hat): 1. aufregender, schlimmer od. bedeutungsvoller darstellen, als die betreffende Sache eigentlich ist: bestimmte Vorfälle, eine Situation, seine Leiden. Krankheiten d.; Dieser bestimmte Turm verdient es so wenig wie dieser bestimmte Zielbahnhof, daß man ihn dramatisiert. Der Turm ist einfach ein Turm (Wohmann. Absicht 453). 2. zu einem Drama verarbeiten, umarbeiten: einen Stoff. Roman d.; <Abl.:> Dramatisierung, die; -, -en: Die D. und erste Broadway-Inszenierung von „Ben Hur" (Welt 29. 3. 64. Literaturblatt); dramatb personae ['dra.matis per'zo:ne] <P1.> [lat. = die Personen des Dramas] (bildungsspr.): Personen, die in einem Drama (1 b) auftreten; Dramaturg [...'tork]. der; -en. -en [griech. drama- tourgos = Schauspielmacher.-dichter, zu: ergon = Werk]: literatur- u. theaterwissenschaftlicher Berater beim Theater. Funk od. Fernsehen, zu dessen Aufgaben die Sichtung, Auswahl. Bearbeitung u. Realisierung der neuen! Stücke gehö- ren. Dramaturgie[...tur'gi:].die;-.-n [...i:an; griech. drama- tourgia]: I. Lelire von der äußeren Bauform u. den Gesetzmäßigkeiten der inneren Struktur des Dramas, bes. im Hinblick auf die praktische Realisierung: am Anfang der europäischen D. steht die ..Poetik" des Aristoteles; Lessings Hamburgische D. (kritische Betrachtungen über Dramaturgie). 2. Bearbeitung u. Gestaltung eines Dramas, Funkspiels, Fernseh films o.a.: was nicht heißen soll, daß sie ( = die Musik Purcells) nicht zuweilen die D. der Szene bestimmt (Welt 22. 7. 65. 5). 3. Abteilimg der beim Theater, Funk od. Fernsehen beschäftigten Dramaturgen: Ein Hörspiel ... ist der Beitrag des DDR-Rundfunks in seinem Programmaustausch mit der D. des Westdeutschen Rundfunks (Bayerischer Rundfunk. Winterprogramm 1966/67); dramaturgisch <Adj.; o. Steig.): I. die Dramaturgie (1) betreffend: nach alter -er Regel (Mostar. Liebe 37). 1 die Kunst der Gestaltung eines Stücks, einer Szene betreffetid: der Autor hat außerordentliches -es Geschick; Das ist der grundlegende -e Fehler in der Konzeption des Films (Welt. 6. 11. 75. S. Film); Ü der -e Aufbau, den sich der Kriegsgerichtsrat ausgedacht hatte (Kuby. Sieg 426). 3. die Dramaturgie (3) betreffend: die -e Abteilung eines Senders; Dramma per musica [drama per 'mu:zikal. das; . ...me-- (...ma; ital.. eigtl. = Drama für Musik] (ital. Bez. für): Oper, musikalisches Drama; Dramolett [dramo'let]. das; -s. -e. auch: -s [französierende Bildung zu TDrama]: kurzes Bühnenspiel. dran [dran; spätmhd. dran(e)] (ugs. für): Tdaran (1. 2): an der Geschichte ist schon was [Wahres] d.; Ü gut. schlecht d. sein (es gut, schlecht haben); an dem Motor, an der Batterie ist was d. (nicht in Ordnung); an dem Mädchen ist nichts d. (das Mädchen hat keine äußerlichen od. innerlichen Vorzüge); da ist alles d.! (das hat alle nur denkbaren Vorzüge, iron.: Nachteile); an dem Gerücht ist [schon] etw. d. (es ist nicht erfunden); *d. sein (1. an der Reihe sein. 2. zur Verantwortung gezogen werden. 3. sterben müssen): am -titen sein (scherzh.; an der Reihe sein): nicht wissen, wie man mit jmdm. d. ist (was man von jmdm. halten soll); d. glauben müssen (sterben müssen; einer Gefahr, einer schwierigen Aufgabe nicht entgehen). dr^n-, Dryn- (vgl. auch: daran-. Daran-): ^bleiben <st. V.; ist) (ugs.): an jmdm.. etw. bleiben: bleiben Sie bitte dran (= am Telefon); ... aber dann am Gegner d. (Plenzdorf. Leiden 78); -gäbe, die <o. PL): das Hingeben, Opfern: Es ( das Wort Armut) besagt Verlassenheit". D.. Entbehrung (Vorarlberger Nachrichten 23. 11. 68. 4); -geben <st. V.; hat): hingeben, opfern: sein Leben für etw. d.; 36* 563
Drän ^gehen <unr. V.: ist) (ugs.): svw. tdarangehen; -halten, sich <st. V.; hat): 1. (ugs.) sich beeilen: wenn du rechtzeitig fertig werden willst, mußt du dich d. 2. (landsch.) nicht aufhören [wollen , unaufhörlich geschehen, weiter'tun: hartnäckig beharren: es hält sich dran; genug, man kann sich nicht d.!; -hangen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. etw. um eine kurze Zeit verlängern: er hängte noch ein Wochenende [an seinen Urlaub] dran. 2. mit erw. zusammenhängen, dazugehören: da hängt soviel [Arbeit] dran; -kommen <st. V.; ist) (ugs.): a) an die Reihe kommen, der Reihe nach; abgefertigt, behandelt, berücksichtigt werden: als erster, außer der Reihe d.; das kommt nachher dran; b) im Unterricht aufgerufen werden, um auf Fragen des Lehrers zu antworten o.a.: in Latein ist er mehrmals drangekommen; -kriegen <sw. V.; hat) (ugs.):! durch besonderes Geschick / bewirken, daß sich jmd. einer Forderung od. Leistung nicht /länger entziehen kann: ..Schach und matt ...!" „Da haben Sie mich also wieder drangekriegt ..." (Fallada. Jeder 340); -machen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): svw. Tdaranmachen; -nehmen <st. V.; hat) (ugs.): a) 'der Reihe nach abfertigen, behandeln: ... daß wir dich Anfang der nächsten Woche d. (operieren) werden (Sebastian, Krankenhaus 77); b) (vom Lehrer einem Schüler gegenüber) im Unterricht auffordern. Fragen zu beantworten o.a.: die dreißig Gesichter warteten ... ängstlich darauf, wen er d. würde (Augustin. Kopf 14); -setzen <sw. V.; hat): für etw. einsetzen: seine ganze Kraft, sein Vermögen d.. um ein Ziel zu erreichen. Drän [dre:n], der; -s. -s u. -e [eingedeutschte Form von tDrain]: l.a) Entwässerungsgraben: b) Rohr zur Entwässerung des Bodens. 2. t Drain (1); Dränage [dre'na:3d]. die; -. -n [eingedeutschte Form von tDrainage]: l.a) System von Gräben od. Rohren zur Entwässerung des Bodens: b) t Dränung. 2. t Drainage (1). drang [dran]: tdringen; Drang [-]. der; -[e]s, (selten:) Dränge ['drena; mhd., mniederd. dranc = Gedränge. Bedrängnis, ablautend zu: dringen od. als Rückbildung zu mhd. drangen, ahd. drangön = (sich) drängen]: I. starker innerer Antrieb: der D.. sich zu betätigen; Spukphänomene ... als unmittelbare Auswirkung der psychokinetischen Dränge und Kräfte Lebender (Spiegel 9. 1967. 115); einem inneren D. nachgeben; einen unstillbaren D. nach Erkenntnis. Freiheit in sich fühlen; (Sport.) der Spieler ließ jeden D. zum Tor (jede Zielstrebigkeit beim Angreifen des gegnerischen Tores) vermissen. 2. <o. PI.) Druck. Bedrängnis: der D. des Augenblicks, der gegenwärtigen Verhältnisse; dränge fdrenal: tdringen; Drängelei [...laj], die; -. -en (abwertend): 1. lästiges Drängelnd): die D. beim Einsteigen, an der Kasse. 2. lästiges Drängeln (2): eure ewige D. kann ich nicht mehr hören; drängeln fdrenln] <sw. V.; hat) [zu tdrängen] (ugs.): l.a) (in einer Menge) andere ungeduldig vorwärts- od. zur Seite schieben, um möglichst schnell irgendwohin zu gelangen od. an die Reihe zu kommen: du brauchst nicht zu d., du kommst doch nicht eher dran; Vor den wenigen Rolltreppen bilden sich lange Schlangen, doch niemand ... drängelt (Berl. Morgenpost 3. 3. 74, 12); b) durch rücksichtsloses, ungeduldiges Drängen u. Schieben in einer Menge jmdn.. sich an eine bestimmte Stelle schaffen: sich an Jmds. Seite, durch die Menge, nach vorn d.; Freddy-Freunde drängeln sich um ihren Star (Hörzu 43. 1971. 46); der Portier drängelte ihn zur Tür. 2. jmdn. ungeduldig zu etw. zu bewegen suchen: so lange d.. bis der andere nachgibt; die Kinder drängelten die Mutter [ihnen ein Eis zu kaufen]; ..Sag schon", drängelte ich. ..was war passiert?" (Schnurre. Bart 138); drängen ['drenanj <sw. V.; hat) /vgl. drängt/ [mhd. drengen. eigtl. = dringen machen]: l.a) (von einer größeren Anzahl von Menschen, einer Menschenmenge) heftig, ungeduldig schieben u. drük- ken. in dem Bestreben, rascher an ein Ziel zu kommen: bitte nicht d.!; die Menge drängte so unvernünftig, daß es am Ausgang eine Stauung gab; b) (von einer größeren Anzahl von Menschen, einer Menschenmenge) sich gegenseitig auf engem Raum schieben u. drücken: Scharen eiliger Menschen drängten sich an den Eingängen (Remarque. Triomphe 23); Vor seiner Tür. in Guillaumes Zimmer und auf den Korridoren ... drängten sich ... wieder die Besucher (Maass, Goufle 70). 2.*) jmdn. [trotz seines Widerstands] irgendwohin drücken od. schieben: jmdn. an die Wand, in eine Ecke, zur Seite d.; ohne sein ... Lächeln abzulegen, drängte Unrat den Herrenhuter aus der Tür (H. Mann. Unrat 99); Ü jmdn. in den Hintergrund d.; b) sich ungeduldig schiebend u. drückend irgendwohin bewegen: die Menschen drängten an die Kassen; in großer Hast drängten die Besucher zu den Ausgängen; die Menge drängte nach vom; <d. 4- sich:) er versuchte, sich nach vorn zu d.; Ordonnanzen kamen und drängten sich durch die Menge (Plievier. Stalingrad 307); Ü Daß die alte Garde wieder nach vom drängt, wen wundert das? (Augstein. Spiegelungen 13); der Deutsche drängt... in die freie Natur (Mantel, Wald 14). 3. (Ballspiele) stark offensiv spielen u. den Gegner in seiner Hälfte einschnüren: vom Anpfiff an drängte die brasilianische Mannschaft. 4.a) ungeduldig, nachdrücklich antreiben, etw. zu tun: jmdn. d.. seine Schulden zu bezahlen; zum Aufbruch d.; jmdn. zum Handeln, zur Wiedergutmachung des Schadens d.; Ich hoffe nur. daß Lila jetzt nicht auftaucht, und dränge zur Eile (Frisch. Gantenbein 331); es drängt mich (ist mir ein Bedürfnis). euch zu danken; sich [nicht] gedrängt fühlen, sich zu entschuldigen ( nicht I meinen, sich entschuldigen zu müssen): <subsl.:> jmds. Drängen nachgeben; auf Drängen des Vorstandes; b) etw. mit Nachdruck fordern: auf Lösung der Probleme, auf Abbruch der diplomatischen Beziehungen d.; seine Frau hatte auf Abreise gedrängt. 5. rasches Handeln fordern: keinen Aufschub dulden: Die Zeit drängt. Ihre Bewunderer warten voll Ungeduld (Maass. GouffS 332); die Situation drängt; drängende Fragen. Probleme; Drängerei [...'raj]. die; -. -en (abwertend): unablässiges, lästiges Drängen: Drgneperiode, die; -. -n (Sport): längerer Zeitabschnitt, in dem eine Mannschaft ständig das gegnerische Tor bestürmt: Drangsal [dranza:l]. die; -. -e. (veraltet:) das; -[eis. -e [spätmhd. drancsal = Bedrängung. Nötigung, zu mhd. drangen = (sich) drängen] (geh.): qualvolle Bedrük- kung. Leiden: die psychische D. der rassisch Diskriminierten (Gregor. Film 298); D. erleiden, erdulden; <Abl.:> drangsalieren [...zali:ren] <sw. V.; hat) (abwertend): Quälen, peinigen, jmdm. zusetzen: der Kranke drangsalierte seine Umgebung von früh bis spät; Stechmücken drangsalierten sie fürchterlich; jmdn. mit seinen Fragen d.; sobald der Pfarrer dem Volk dient, wird er von der etablierten Macht drangsaliert (unter Druck gesetzt: Wolfe. Radical 46); <Abl.:) DranssaUcrung, die; -. -en: das Drangsalieren: Es war nicht zu Folterungen gekommen - nicht die geringste D. hatte stattgefunden (Kaiser. Villa 77); drangvoll <Adj.) (geh.): 1. dicht gedrängt: in -er Enge. 2. bedrängend, bedrückend: -e Verhältnisse. dränieren [dre'niiran] <sw. V.; hat) [eingedeutschte Form von tdrainieren): 1. den Boden durch ein System von Gräben od. Rohren entwässern. 2. \drainieren (1); <Abl.:) Dränierung, die; -. -en: Dränung. Drank [drank]. der; -[e]s [aus dem Niederd. < mniederd. drank. eigtl. = Trank] (niederd.): a) Spülwasser, b) Schweinefutter aus flüssigen Küchenabfällen: <Zus.:) Dr^nktonne, die (landsch.): 1. Tonne für Schweinefutter. 2. (salopp) dicker Mensch, der wahllos alles ißt. was sich ihm bietet. dransten [dranstn): scherzh. Sup. zu tdran. Ordnung [dr£:non]. die; -. -en [zu f Drän (DJ: Entwässerung des Bodens durch Röhren od. Grabensysteme, die das überschüssige Wasser sammeln u. ableiten. Drap [dra], der; - [frz. drap = Tuch < vlat. drappus]: festes Wollgewebe. Drapa ['dra:pal. die; -. Drapur ['dra:por; anord. drapa] (Literaturw.): altnordische Gedichtform (Lobgesang) des JO.-U.Jh.s. Drape [dra'pe:J. der; -s. -s [zu frz. drap. TDrap]: feiner, einfarbiger Anzug- od. Kostionstoff aus Kammgarn u. Streichgarnj: Drapeau [drapo.l. das; -s. -s [frz. drapeau. urspr. = Stück Tuch. Lappen, zu: drap. TDrap] (veraltet): Fahne. Banner: Draperie [drapori:]. die; -. -n [...i.sn; frz, draperie] (veraltend): kunstvoller Faltenwurf eines Vorhangs od. Kleides:... um nicht... von einem hinter den -n lauernden Gegenspion erdolcht zu werden (Habe. Namen 185); drapieren [dra'pi:ren] <sw. V.; hat) [frz. draper. zu: drap. tDrap]: 1. kunstvoll in Falten legen: einen Schleier, eine Gardine d.; einen Schal um den Ausschnitt d.; ein breiter, drapierter Gürtel. 2. mit kunstvoll gefaltetem Stoff behängen, schmücken: Möbel, eine Tür. ein Zimmer d.; Ü eine anspruchsvoll drapierte Mischung von Unkenntnis und Halbwissen (Poetica 2.1968.282); <Abl.:> Drapierung, die; -. -en: 1. das Drapieren (1). 2. das Drapieren (2); Ü Unter der D. durch ihren (= der Sprache der Zeitung) Jargon 564
Drazäne sind weder die Züge Goethes noch die von Dylan Thomas wiederzuerkennen (Enzensberger. Einzelheiten I. 80). drapp [drap]. dryppfarben <Adj.; o. Steig.) [zu frz. drap. TDrapl (östen\): sandfarben: ein -es Kleid. Drapur: PI. von TDrapa. drasch [dra:J]: tdreschen; Drasch, [-1, der; -[eis [zu tdreschen] (landsch.): lärmende Geschäftigkeit, Unruhe. Hast; dräsche fdre:j3]: tdreschen. draschen ['dra:Jnl <sw. V.; hat) [eigtl. = lärmen, heftig rauschen (bes. vom Regen); wohl lautm.) (ostmd.): regnen. Drastik ['drastikl. die; - [zu tdrastischl: derbe Anschaulichkeit u. Direktheit: die D. war nicht zu überbieten; etw. mit besonderer D. schildern, darstellen; Drfstikum [...tikum]. das; -s. ...ka [zu griech. drastikös. tdrastischl: starkes Abführmittel; drastisch <Adj.) [griech. drastikös = tatkräftig, wirksam, zu: drän = tun. handeln, (behvir- kenl: a) derb anschaulich u. direkt: eine -e Ausdrucksweise. Komik. Gestik; ein -es Bild; sie ist immer sehr d.; etw. d. demonstrieren; b) deutlich in seiner J negativen Aus/Wirkung spürbar; einschneidend: eine -e Änderung. Maßnahme. Einschränkung. Steuererhöhung; ihm war kein Mittel zu d.; die Preise wurden d. (sehr stark) gesenkt. dräuen [droyan] <sw. V.; hat) [mhd. dröuwen. ahd. drou- wen] (dichter.): drohen: Gefahr dräut; Seine kurzen, dichten Augenbrauen stellten sich auf und bildeten zwei... dräuende ... Hecken aus kleinen starrenden Stacheln (J. Roth. Radetzkymarsch 218). drauf [drauf; mhd. drüf. aus: dar üf = tdaraufl: ugs. Air t darauf (1-5): Käse d. (= auf dem belegten Brot) haben; auf meinem Konto ist nichts d.; ..Den roten Hund kennen wir doch!" ... .£>rauf!" (Remarque. Obelisk 328); *etw. d. haben (1. etw. einstudiert, gelernt haben u. beherrschen, in seinem Repertoire haben, 2. mit einer bestimmten Geschwindigkeit fahren: er hat 120 Kilometer. Sachen d.); d. und dran sein, etw. zu tun (fast soweit sein, etw. I Negatives 1 zu tun): ich war d. und dran, die ganze Arbeit wieder hinzuwerfen. dnujf-. Drauf-: -bekommen <sw. V.; hat) in der Verbindung einsd. (1. gescholten werden. 2. einen Klaps, einen / leichten Schlag erhalten): -brummen <sw. V.) (ugs.): 1. auf jmdn. od. etw. mit Wucht auffahren <ist>: ein Lastwagen ist mir draufgebmmmt. 2. (Sport Jargon) wuchtig aufs Tor schießen; -gäbe« die: a) etw.. was als Handgeld beim Vertrags- od. Kaufabschluß! zugegeben wird: Obendrein verlangte er ... als D. die Lack-Spangenschuhe (Grass. Hundejahre 49); b) (landsch.) svw. tDreingabe: Ein flotter Marsch als D. (Vorarlberger Nachr. 28. 11. 68, 9); Die Schwester konnte ... nichts mit dem Bild anfangen. ... ob sie es nun den Kuhbauern als D. zum Hochzeitsfoto schenkte (Kant. Impressum 184); -ganger, der; -s. - [veraltet Gänger = Gehender): verwegener Mensch, der. ohne zu zögern u. auf Gefahren zu achten, sein Ziel zu verwirklichen trachtet, sich mit Elan für etw. einsetzt: ein richtiger, rechter D. sein; er ist als D. bekannt, dazu: -gängerisch <Adj.): wie ein Draufgänger handelnd, einem Draufgänger entsprechend: dn -er Typ; Sein Mut war nicht d„ sondern abwägend, beobachtend und berechnend (Apitz. Wölfe 131), -gänger- tum, das; -s: draufgängerisches Handeln, Verhalten: an Mut und D. fehlt es ihm nicht; Temperament .... was bekanntlich im Ernstfall zum D. zu führen pflegte (Kirst. 08/15. 108); -geben <st. V.; hat): l.a) zu etw. dazugeben: weil das Obst nicht mehr frisch war. hat der Kaufmann noch etwas draufgegeben; Ü Daß uns das die Kunst kosten wird, nebenbei. Daß wir die ..ewigen Werte" d. müssen, sei erwähnt (Tucholsky. Werke II. 81); b) (österr.) als zusätzliche Darbietung vortragen: Paula Wessely .... die ... noch das Gedicht ..Praterallee" draufgab (Express 7. 10. 68. 5). 2. *|mdm. eins d. (ugs.: 1. jmdm. einen Klaps, einen / leichten] Schlag versetzen. 2. jmdn. zurechtweisen: er hat seinem Vorredner gehörig eins draufgegeben); -gehen <unr. V.; ist) (ugs.): 1. bei etw. umkommen, zugrunde gehen: bei einem Unfall d. 2.a) durch od. für er*', verbraucht werden: im Urlaub ist mein ganzes Geld draufgegangen; eine ganze Kiste Kognak war dabei ( = bei einem alkoholischen Exzeß) draufgegangen (Plievier. Stalingrad 261); b) bei erw. entzweigehen od. in einen solchen Zustand geraten, daß die betreffende Sache völlig verdorben isr: bei der Arbeit ist mein Anzug draufgegangen; -geld. das: zusätzlicher Betrag [als Handgeld/ beim Kaufabschluß: daß Pop ... dem Kunden für ein D. die Reparatur bis zum Abend versprochen hat (F. Wolf. Menetekel 90); -halten <st. V.; hat) (ugs.): I. /fest/ auf eine bestimmte Stelle halten: kannst du bitte einen Finger d.. damit ich den Knoten machen kann. 2. etw. zum Ziel nehmen: gegen das Waldstück in Marschgeschwindigkeit fünfunddreißig. Mußte nur d. (Grass. Katz 170); als er die Angreifer bemerkte, riß er die Maschinenpistole hoch und hielt drauf (und schoß unentwegt auf sie); -hauen <unr. V.; hat) (ugs.): 1. auf jmdn., erw. schlagen. 2. in der Verbindung einen d. (gemeinsam mir einem od. mehreren anderen ausgelassen sein, feiern); -knallen <sw. V.; hat) (salopp): 1. auf jmdn.. erw. schießen. 2. jmdm. den Preis um eine als zu hoch empfundene Summe heraufsetzen: auf die Miete haben sie uns anständig was draufgeknallt; ^kommen <st. V.; ist) (ugs.): die Hintergründe von etw. herausbekommen: die Polizei ist ihm sehr schnell draufgekommen; -kriegen <sw. V.; hat) in der Verbindung *eins/etw. d. (ugs.: 1. scharf getadelt, streng bestraft werden. 2. besiegt werden. 3. einen Schicksalsschlag erleiden): -legen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. auf eine bestimmte Stelle legen: Als wir die Kränze ordentlich draufgelegt hatten ... (Schnurre. Bart 13). 2. zu einer bestimmten Summe als noch fehlenden Betrag hinzufügen: noch ein paar Mark d. [müssen]; wenn Sie eine bessere Ausführung haben wollen, müssen Sie noch etwas d. (einen höheren Preis in Kauf nehmen); ^k» [-'-] <Adv.>: ohne lange Überlegung auf erw. Bestimmtes zu (als Ausruf): .Also das ist die Chance! Immer feste d.!" (Remarque. Obelisk 224). dazu: -losarbeiten <sw. V.; hat): ohne Überlegung anfangen zu/ arbeiren. -tosfeuern <sw. V.; hat) (ugs.): svw. t-losschießen, -losgehen <unr. V.; ist) (ugs.): ohne zu zögern, geradewegs auf sein Ziel losgehen; Ü ... wie die ( = die Weiber) mir nichts, dir nichts drauflosgingen (Hauptmann. Schuß 13). -losreden <sw. V.) (ugs.): ohne Überlegung /anfangen zu/ reden, -losreiten <st. V.; ist) (ugs.): ohne fesres Ziel irgendwohin reiren. -losschießen <st. V.; hat) (ugs.): unkonrrollierr /um sich; schießen: blind d.. -losschimpfen <sw. V.; hat) (ugs.): unbeherrscht /zu] schimpfen [anfangen], -loswirtschaften <sw. V.; hat) (ugs.): seine Haushaltsführung nicht auf die vorhandenen Mittel abstimmen u. nirgends /zu/ sparen /versuchen/; -machen <sw. V.; hat) in der Verbindung einen d. (ugs.; /aus einem bestimmten Anlaß/ spontan irgendwo außer Haus /kostspielig/ feiern): -schmieren <sw. V.; hat) (ugs.): (von Salbe o.a.) auf etw. auftragen: Jod [auf eine Wundel d.; -sieht, die (Fachspr.): Ansicht von oben; -stehen <unr. V.; hat) (ugs.): aujetw. zu lesen, eingetragen sein: auf der Liste stand sein Name nicht drauf; -stoßen <st. V.; hat) (ugs.): jmdn. deutlich auf etw. hinweisen; -treten <st. V.; ist) (ugs.): auf jmdn.. etw. treten: auf das lange Kleid, jmdm. auf die Schuhe d.; -zahlen <sw. V.; haO (ugs.):*) eine bestimmte Summe zuzahlen: noch etw. d. müssen; b) zusetzen, eine geldliche Einbuße erleiden; Ü ich bin nicht mehr der Freigeist meiner Jugend. weißGott. ich hab* d. müssen (Werfel, Himmel 141). draus [draus]: ugs. für tdaraus (1. 2): es wurde nichts d.; *slch nichts d. machen (ugs.; über erw. nicht verstimmt sein, sich über etw. nicht ärgern): drausbringen <unr. V.; hat) (südd.. österr. ugs.): verwirren; aus dem Konzept bringen: er hat mich mit seinem Gerede ganz drausgebracht; dnujskommen <st. V.; ist): 1. (südd.. österr. ugs.) aus etw. herausgerissen, von etw. abgebracht werden; sich ablenken, verwirren lassen: an der schwierigen Stelle des Klavierstücks ist siedrausgekommen (ausdem Takt gekommen) u. mußte noch mal anfangen. 2. (ugs.) aus etw. schlau werden; etw. Geschriebenes entziffern können: ich werde schon d.; Drauskommen, das: in der Wendung * sein D. haben (österr. ugs. sein Auskommen haben): draußen [drausn] <Adv.) [mhd. dar Ü3en. ahd. dar U3(3)ana): a) außerhalb eines Raumes. Gebäudes (Ggs.: drinnen): d. vor dem Haus; d. im Garten; bleib d.!; nach d. (ins Freie) gehen; b) irgendwo weit entfernt: das Boot ist d. [auf dem Meer]; U d. in der Welt; er ist d. geblieben (verhüll.; im Krieg gefallen). Drawback ['dn>:baekl. das; -[s]. -s [engl, drawback] (Wirtsch.): Rückvergütung von zuviel bezahltem Zoll. Drawing-room ['dramruml. der; -s. -s [engl, drawing room. gek. aus: withdrawing room. eigtl. = Zimmer, in das man sich zurückzieht]: Empfangs- u. Gesellschaftszimmer in England. Drazäne [dra'tse:n3l. die; -. -n [griech. dräkaina = weiblicher Drachel: svw. t Drachenbaum. 565
Dreadnought Dreadnought ['dredno.t]. der; -s. -s [engl, dreadnought, eigtl. = Fürchtenichts]: früheres englisches Großkampfschiff drechseln ['dreksjn] <sw. V.; hat) [mhd. drahseln. drehsein, zu: draehsel. ahd. drähsil = Drechsler]: durch Bearbeiten von Holz, Elfenbein. Hörn] auf der Drechslerbank herstellen: eine Figur, einen Leuchter d.; gedrechselte Stuhlbeine; Ü (scherzh.:) Sätze, Phrasen d.; kunstvoll gedrechselte Verse; <Abl.:> Drechselei [...sa'Uy], die; -, -«n: a) <o. PI.) das Drechseln: b) etw. Gedrechseltes: Drechsler ['drekste]. der; -s. - [mhd. drajiseler. drehseler. ahd. thräsläri]: Handwerker, der Möbel, /Kunst /gegenstände auf der Drechslerbank herstellt (Berufsbez.). Drechsler-: ^arbeit, die: vom Drechsler ausgeführte Arbeit: ^bank, die: Drehbank, bei der der Drehmeißel von Hand auf einer verstellbaren Handauflage geführt wird: ^Handwerk, das <o. PI.); ^neister, der: Meister im Drechslerhandwerk: -Werkstatt, die. Drechslerei [...lor^jl.die; -. -en: 1. svw. t Drechslerwerkstatt. 2. <o. PI) svw. t Drechslerhandwerk; dr^chslern <sw. V.; hat): als Laie Drechslerarbeiten ausfuhren. Dreck [drek], der; -[e]s [mhd.. ahd. drec; mhd. Ü = Wertloses]: 1. (ugs,) Schmutz: auf der Treppe liegt D.; den D. aufkehren, zusammenfegen; im D. (Morast. Schlamm) steckenbleiben; in den D. (auf den /Erdboden) fallen; mit D. bespritzt werden; seine Hände waren schwarz vor D. (sehr schmutzig): er starrt vor D. (ist über u. über voll Schmutz): *D. am Stecken haben (nicht ganz integer sein, sich etw. haben zuschulden kommen lassen): [wohl] D. in den Ohren haben (salopp; jmds. Worte anscheinet nicht verstanden liaben): D. in den Händen haben (salopp; beim Zugreifen. Festhalten ungeschickt sein): aus dem [gröbsten] D. [heraus] sein (ugs.; die größten Schwierigkeiten überwunden Imben): ich bin jetzt einigermaßen aus dem D., finanziell nicht so, aber eben garderobemäßig (Aberle, Stehkneipen 64); imdn. aus dem D. ziehen (ugs.; jmdm. aus einer schwierigen Lage heraushelfen): zu der Zeit hab' ich auf der Straße gelegen, da haben die mich aufgenommen ... mich aus dem D. gezogen (Zeit 7. 2. 75. 55); etw. in den D. ziehen/treten (abfällig über etw. sprechen, um es herabzuwürdigen): im D. stecken/sitzen (ugs.; in einer überaus mißlichen Lage, in größten Schwierigkeiten sein): in D. u. Speck (ugs.; in bezug auf Personen/ von einer Arbeit verschmutzt): Ich werde in D. u. Speck zur Untersuchung gehen (Ott. Haie 20); mit D. u. Speck (ugs.; mit allem noch anhaftenden Schmutz, ungewaschen): er aß das Obst mit D. und Speck; imdn.. etw. mit D. bewerfen (mit verleumderischen Behauptungen angreifen). 2. (salopp abwertend) Sache. Angelegenheit: macht euren D. alleine; den alten D. wieder aufrühren (eine unangenehme Sache von früher wieder in Erinnerung bringen): Man kann ihn (= den Doktor) nicht bei jedem D. (bei jeder Kleinigkeit) kommen lassen (Nachbar, Mond 111); der Feldwebel, ein cholerischer Mensch mit außerordentlich gepflegtem Talent, sich ... über jeden D. (über jede Kleinigkeit) zu argem (A. Zweig, Grischa 21); kümmere dich um deinen eigenen D.!; sich um Jeden D. (jede Kleinigkeit) selbst kümmern müssen; *ein D./der letzte D. sein (salopp abwertend; zum Auswurf. Abschaum der menschlichen Gesellschaft, gehören): Als Platzarbeiter ist man der letzte D. (v. d. Grün, Glatteis 17); einen D. (salopp; gar nichts, in keiner Weise): das geht dich einen [feuchten] D. an; der versteht einen D. davon; ich kümmere mich einen D. darum; ich mache mir einen D. daraus; imdn. wie [den letzten] D. behandeln (salopp; jmdn. sehr schlecht, entwürdigend behandeln). 3. (salopp abwertend) minderwertiges od. wertloses Zeug: das ist doch alles D.; das ist ein D. dagegen (das läßt sich gar nicht damit vergleichen, liegt in der Qualität weit darunter): du kaufst auch jeden D. (achtest nicht darauf, ob es überhaupt etwas taugt). Dr^ck-: -arbeit, (auch:) Drecksarbeit, die: a) Schmutz verursachende Arbeit: b) niedere Arbeit, für die sich andere zu gut dünken: -bude. die: vgl. ^loch; -bürste, die (ugs.): Schuhbürste für den gröbsten Schmutz: -ding, das (salopp abwertend): 1. etw. Schmutziges, schmutziger Gegenstand: dieses D. fasse ich nicht an. 2. etw. Minderwertiges: Gegenstand, über den man sich ärgert: das D. funktioniert schon wieder nicht; -ebner, der (ugs.); * strahlen wie ein frisch geputzter D. (ugs. scherzh.; vor Freude strahlen): -fink, der (salopp): svw. T Schmutzfink; -fleck, der (ugs.): svw. tSchmutzfleck; -häufen, der (ugs.); -kerl, der: svw. T Dreckskerl; -läppen, der: 1. (ugs.) svw. t Aufwischlappen. 2. (salopp abwertend) schmutziger Stoffetzen. schmutziges Kleidungsstück: -loch, das (salopp abwertend): schmutziges Zimmer, scfimutzige. ungepflegte Wohnung: -nest, das (salopp abwertend): langweiliger kleiner Ort: ^pfote, die (derb): schmutzige Hand, -sack, der (derbes Schimpfwort): Mann, auf den man wütend ist weil er etw. Anstößiges getan hat/: -sau, die (derbes Schimpfwort): a) jmd.. der schmutzig und ungepflegt ist: b) jmd.. auf den man wütend ist l weil er etw. moralisch Verwerfliches getan hat /: ^Schaufel, die (ugs.): Kehrichtschaufel: Die Mutter schluchzte plötzlich, warf die D. hin (Böll. Haus 204); -schippe, die (landsch.): svw. I -schaufei; -Schleuder, die: a) (derb abwertend) freches Mundwerk mit dem Hang zu unflätigen Reden: eine D. haben; b) (derbes Schimpfwort) jmd.. der ein freches Mundwerk u. einen Hang zu unflätigen Reden hat: eine D. sein; -schwein, das (derbes Schimpfwort): jmd.. der sehr schmutzig u. ungepflegt ist lu. sich stark vernachlässigt j: -spatz,der: a) (fam.) Kind, das sich schmutzig gemacht hat: b) (derbes Schimpfwort) jmd.. auf den man wütend ist [ weil er etw. moralisch Verwerfliches getan hat : -Spritzer, der (ugs.); -wetter, das (ugs. abwertend): anhaltendes Regenwetter: -zeug, (auch:) Dreckszeug, das (ugs. abwertend): etw. Minderwertiges: so ein D. kaufe ich nicht. dreckein [drekln] <sw. V.; hat) [zu tDreck] (landsch.): I. unkonzentriert an vielerlei Dingen arbeiten: geschäftig tun, ohne eh\\ zustande zu bringen: er hat mal wieder den ganzen Tag gedreckeil. 2. zotige Reden führen: Dreckerei [dreka- 'rajl, die; - (landsch.): von jmdm. verursachter Schmutz: dreckern ['drsken] <sw. V.; hat) (landsch.): 1. im Sand spielen: die Kinder dreckern im Sandkasten. 2. (beim Arbeiten) Schnutz verursachen: der Maler hat ganz schön gedreckert; dreckig fdrekjs] <Adj.) [zu f Dreck]: 1. <nicht adv.) (ugs.) a) mit Schmutz behaftet, schmutzig: -e Schuhe. Hände; du hast dich ganz d. gemacht; er macht sich nicht gern d. (scheut Schmutzarbeit): die -e (gebrauchte, nicht mehr saubere) Wäsche; der Fußboden ist ganzd. geworden von deinen Stiefeln; es sieht überall sehr d. aus; Ü -e (unanständige) Witze; b) (von Personen) ohne besonderes Sauberkeitsbedürfnis, unsauber, ungepflegt: Sie ist d., siehst du das nicht? Ungewaschen, aber ein Seidenfetzen drüber (Remarque. Obelisk 89). 3. (salopp abwertend) frech, unverschämt: eine -e Bemerkung; lach nicht so d.! 4. <nur attr.) (salopp abwertend) übel, gemein: ein -er Mord; es ist Mord ... ein sehr -es Verbrechen (Aberle. Stehkneipen 67); ihr -en Schweine!; Niemand würde diesem -en Juden recht geben (Böll. Adam SS). S. * jmdm. geht es d. (ugs.; jmdm. geht es finanziell/ nicht gut): ihm ist es lange Zeit ziemlich d. gegangen. Drucks-: -arbeit, die: svw. T Dreckarbeit; -kerl, (auch:) Dreckkerl, der (derbes Schimpfwort): Mann von niedriger Gesinnung, der gemein an jmdm. handelt: -zeug, das: svw. t Dreckzeug. Dredsche [dredjp], die; -. -n [engl, dredge] (Fischereiw): Schleppnetz zum Einsammeln von Austern o. ä. Dreesch [dre:J]: TDriesch. dreeschen [dre:Jn] <sw. V.; hat) [tdraschen] (ostmd.): regnen. Dresse ['dregaj. die: -. -n: svw. t Draggen. Dreh [dre:], der; -s. -s [1: urspr. = betrügerisches Verfahren eines Händlers, der eine nicht ganz einwandfreie Ware beim Verkauf so dreht, daß der Fehler nicht zu sehen ist. zu Tdrehen]: I. Einfall. Kunstgriff mit dem sich ein Problem lösen läßt: ein ganz einfacher, unscheinbarer Zettel, der von der jeweiligen Gemeindekanzlei ausgestellt wird .... das ist schon der ganze D. (Kirst. 08/15. 698); den richtigen D. [wie man die Bestimmungen umgehen kann] finden, [noch nicht] heraushaben; ich weiß nicht, wie er auf diesen D. gekommen ist; hinter Jmds. D. (Trick) kommen. 2. Drehung: Ein D. mit dem Zündschlüssel, und der Motor kommt sofort (Hobby 23. 1969. 28). 3. *um den D. ([eine genauere Angabe relativierend:] so ungefähr): kommst du um 3 Uhr? Ja. so um den D. Dreh-: -adise, die: Linie, um die die Drehung eines Körpers erfolgt: -arbeit, die <meist PL): das Aufnehmen eines Films. Filmauffuüimen: ^bank, die: Werkzeugmaschine, bei der ein rotieretides Werkstück durch Spanabhebung mittels eines scharfkantigen Werkzeugs bearbeitet wird: ^bewegung, die; -bleistift, der: Schreibgerät mit einer Blei- txi. Farbmine. 566
drei-, Drei- die durch Drehen am oberen Ende des Stiftes erneuert werden kann; -brücke, die: Pfeilerbrücke mit seitlich drehbarer Fahrbahn für die Durchfahrt größerer Schiffe; ^buch, das: Textbuch eines Films mit genauen Anweisungen für alle optischen u. akustischen Einzelheiten der Darstellung u. der Aufnahmetechnik, dazu: -buchautor, der; -bühne, die: in den Bühnenboden eingelassene, drehbare kreisförmige Fläche, deren einzelne Ausschnitte bei der Drehung vor die Bühnenöffnung gelangen; -dolle. die (Rudern): drehbare Dolle: ^feld. das (Elektrot.): elektrisches od. magnetisches Feld, dessen Richtung um eine Achse rotiert; -flanke, die (Turnen): Übung am Pauschenpferd aus dem Seitstand mit der rechten Hand an der linken Pausche u. der linken Hand auf dem linken Pferdende, wobei der Absprung mit einer halben Drehung rückwärts im Wendeschwung erfolgt: ^flü- gelflugzeug, das: Flugzeug, das an Stelle von starren Tragflächen schmale, sich drehende Flügel hat (z. B. Hubschrauber); -fkigler, der: svw. t ^flügelflugzeug; -Bestell, das: drehbares Fahrgestell von Schienetifahrzeugen; -fanpuls, der (Physik): vektorielles Produkt aus Impuls u. Ortsvektor eines Teilchens (physikalische Größe); -kehre, die (Turnen): Kehre mit halber Drehung in die entgegengesetzte Richtung; -kippe, die (Turnen): mit einer halben Drehung verbundene Kippe; --knöpf, der: Knopf i an technischen Geräten, der durch Drehen bedient wird; -kolbenmotor, der: svw. t Wankelmotor; -kondensator, der (Elektrot.): Kondensator mit stetig veränderbarer Kapazität (z. B. in Radiogeräten): -kran, der: Kran, dessen Ausleger um die Kranachse geschwenkt werden kann; -krankheit, die: zwanghafte Drehbewegung auslösende, durch den Drehwurm verursachte Krankheit bei Tieren, bes. bei Schafen; -kreuz, das: Drehvorrichtung, deren kreuzförmig angeordnete Arme zum Passieren gedreht werden müssen u. nur jeweils einer Person den Durchgang gestatten: der Bahnübergang, der Eingang zur Lebensmittelabteilung hat ein D.; -leier, die: bes. im MA. verwendetes Streichinstrument, dessen Saiten von einem Scheibenrad oberhalb des Stegs gestrichen werden; Radleier; ^maschine, die: svw. T ^bank; -meißel, der: Schneidwerkzeug zur Bearbeitung eines Werkstücks auf einer Drehbank; -moment, das (Physik): Maß für das Drehbestreben eines Körpers in bezug auf eine gewählte Drehachse: -orgel, die: trag- od. fahrbares mechanisches Musikinstrument der Straßenmusikanten, Leierkasten, dazu: -orgelmann, der (ugs.): svw. t-Orgelspieler. -Orgelmusik, die <o. PL). -Orgelspieler, der; MMt. der <P1. ...orte): Ort, an dem ein Film gedreht wird; -pause, die: Pause bei Filmaufnahmen; in einer D. gab der Star ein Interview; -punkt, der: Punkt, um den sich etw. dreht; Angelpunkt; Ü Die Pistole. ... Dreh- und Angelpunkt des ganzen Prozesses (Noack. Prozesse 117); -restaurant, das: auf Funk-, Fernmeldetürmen u.a. Restaurant, das sich langsam dreht, um den Gästen eine ständig wechselnde Aussicht zu bieten; -salto, der (Turnen): svw. t Schraubensalto; -Scheibe, die: 1. um eine senkrechte Achse drehbare Vorrichtung zum Umsetzen od. Wenden von Schienenfahrzeugen; 0 Die Schweiz als internationale finanzielle D. (Der Bund 18. 12. 68). 2. svw. tTöpfer- scheibe; -schufl, der (Fußball): a) Schuß aufs Tor aus der Drehung heraus; b) Schuß mit dem Innen- od. Außetvrist, bei dem der Ball Effet erhält; -Schwungstemme, die (Turnen): Schwungstemme mit halber Drehung, wobei vor od. nach der Drehung umgegriffen wird; -sessel, der: / in der Höhe verstellbarer drehbarer Sessel; -sprong, der (Turnen): Sprung mit Drehung um die Längsachse des Körpers; -ström, der (Elektrot.): Stromart, bei der drei um 120° gegeneinander verschobene Wechselströme verkettet sind; Dreiphasenstrom, dazu: -strommotor, der; -stuhl, der: vgl. -^sessel; ^tür, die: um eine Achse drehbare I mehrflügelige\i Tür; -Vorrichtung, die; Mvende, die (Turnen): Wende mit halber Drehung in die entgegengesetzte Richtung; -wurm, der: Finne einer Bandwurmart, die im Gehirn von Schafen, Rindern u. a. die Drehkrankheit verursacht; Ü sie hat den D. (salopp: 1. ihr ist schwindlig. 2. sie ist launisch, wetterwendisch): -zahl, die: Anzahl der Umdrehungen eines rotierenden Körpers in einer bestimmten Zeit (meist in der Minute), dazu: -zahbnesser, der: Meßgerät zur Bestimmung der Drehzahl von rotierenden Körpern sowie daraus ablesbarer Geschwindigkeiten o. ä.; Tourenzähler. drehbar ['dre:ba:Bl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: sich drehen (1 a) lassend: ein -er Sessel; die Bühne ist d.; Drehe ['dre:d], die; - (landsch.): Umkreis, Nähe eines Ortes o.a.: Hier um die D. rum muß er wohnen (Fallada. Jeder 401); drehen <sw. V.; hat) [mhd. dra(je)n, drsehen, ahd. dräen]: l.a) etw. im Kreis /teilweise] um seine Achse bewegen: den Schlüssel im Schloß d.; Er ... drehte einen Grashalm unschlüssig in der Hand (Musil. Mann 1090); Unter den Tauschangeboten ist keines, nach dem auch nur den Kopf zu d. (sich umzusehen) sich lohnen würde (Ch. Wolf. Nachdenken 66); b) sich im Kreis [teilweise/ um seine Achse bewegen: die Räder, Zeiger. Walzen drehen sich; die Wetterfahne dreht sich im Wind; das Karussell dreht sich im Kreise; Es war, als ob sich das Boot um seine Längsachse d. wollte (Ott. Haie 330); Die Erde hatte sich jetzt um einen vollen Quadranten gedreht (Schnabel. Marmor 132); * imdm. dreht sich alles (ugs.; jmd. ist schwindlig); c) durch eine Drehbewegung in eine bestimmte andere Richtung o.a. bringen: sich auf den Rücken d.; du mußt den Schalter nach rechts d.; den Kopf zur Seite d.; Ü man kann die Sache d. u. wenden, wie man will, sie wird dadurch nicht besser; d) seine Richtung durch eine Drehung ändern: das Schiff dreht [nach Norden]; der Wind hat gedreht (ist umgesprungen); der Autofahrer drehte u. fuhr zurück; e) mit etw. eine Drehbewegung ausfuhren: ich drehe an dem Schalter, an den Knöpfen des Radios; am Radio d. (die Knöpfe des Radios betätigen); * da hat doch jemand/einer dran gedreht, da muß doch jemand/einer dran gedreht haben (salopp; da stimmt doch etwas nicht, ist etwas faul)', 0 (ugs.) (einen Apparat) durch eine Drehbewegung in bestimmter Weise einstellen: den Herd klein, auf klein drehen; die Heizung höher d.; den Apparat nicht so laut d. 2. mit Drehbewegungen o. ä. I maschinell! formen, herstellen: Seile. Schrauben. Pillen d.; er drehte sich eine Zigarette. 3. (von Filmen o.a.) herstellen, machen: einen Film d.; in Mexiko d. (Fi hnaufnahmen machen); Wir drehten für Sie die wichtigsten Ereignisse der Woche (Enzens- berger. Einzelheiten I. 106). 4. <d. + sich) (ugs.) etw. Bestimmtes zum Gegenstand haben: in dem Prozeß dreht es sich um Betrügereien; daß die Konversation sich meist um kulturelle Gegenstände drehte (K. Mann. Wendepunkt 79); es dreht sich (geht) darum, daß ...; alles dreht sich um ihn (er ist immer die Hauptperson, steht bei allen Überlegungen im Vordergrund). 5. (ugs. abwertend) in bestimmter Weise in seinem Sinn beeinflussen: das hat er sehr geschickt, schlau gedreht; eine Sache so d.. daß sie nicht anfechtbar ist; * daran ist nichts zu d. und zu deuteln (das ist ganz eindeutig). 6. (ugs. abwertend) etw. Unrechtmäßiges tun, etw. anstellen: wenn ich am nächsten Tag in der Zeitung lese, was ich gedreht habe, dann ist man doch irgendwie stolz (Ossowski. Bewährung 17). 7. <d. 4- sich) (österr. ugs.): aufbrechen, sich entfernen: bevor die Reihe zum Zahlen an ihn kam. hat er sich gedreht; drehend <Adj.; nicht adv.) (landsch.): schwindlig; <Abl.:> Dreher, der; -s. -: 1. Facharbeiter an der Drehbank (Berufsbez.). 2. dem Ländler ähnlicher Volkstanz aus Österreich. 3. (ugs.) das Schleudern eines Autos um die eigene Achse; drehrig ['dre:ru;l <Adj.; nicht adv.) (landsch.): schwindlig: mir ist ein bißchen d.; Drehung, die; -. -en: das [Sichjdrehen. drei [drajl (Kardinalz.) [mhd.. ahd. drfl (als Ziffer: 3): vgl. acht: er arbeitet, ißt für d. (überdurchschnittlich viel); * nicht bis/(seltener:) auf d. zählen können (ugs.; nicht sehr intelligent sein); Drei [-1. die; -. -en: a) Ziffer 3; b) Spielkarte mit drei Zeichen; c) Anzahl von drei Augen beim Würfeln: eine D. würfeln; d) Zeugnis-, Bewertungsnote 3: er hat in Latein eine D. geschrieben (die Note 3 erhalten); e) (ugs.) Wagen, Zug der Linie 3. Vgl. 'Acht. drei-. Drei-: -achser, der (ugs.): Wagen mit drei Achsen; -achsig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.; mit Ziffer: 3achsig) (Technik): mit drei Achsen konstruiert: ein -er Anhänger; -gchteltakt, der: Taktmaß, bei dem der einzelne Takt aus Notenwerten von drei Achteln besteht; -akter, der: aus drei Akten bestehendes Werk des Sprech- od. Musiktheaters; -angel, der; -s. - (landsch.): dreieckiger Riß im Stoff, Triangel (2); -armtg: vgl. achtarmig; -ball, der (Golf): Spiel, bei dem drei Spieler gegeneinander kämpfen u. jeder einen eigenen Ball spielt; -bändig: vgl. achtbändig; -hastig [-basti^] <Adj.) [zu Bast = (menschliche) Haut, also eigtl. = mit drei Häuten. TBast] (landsch.): dummdreist, frech: Der Mahlke ... hat sich zuerst geweigert, nicht etwa auf die -e Tour, sondern ganz ruhig und sachlich (Grass. Katz 139); -bein, das (ugs.): Schemel mit drei Beinen; >beinig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit drei Beinen konstruiert . 567
drei-, Drei- ein -er Tisch; -bettzimmer, das: Hotel-, Krankenhaus-. Gästezimmer mit drei Betten: -blatt, das (Bot.): Bez. für verschiedene Pflanzen, z. B. Klee, Wachslilie: -blättrig: vgl. achtblättrig; -dimensional <Adj.; o. Steig.): in drei Dimensionenangelegt od. wiedergegeben, räumlich / erscheinend1: der -e Raum; ein -er Körper. Film; etw. d. darstellen; -eck, das: 1. von drei Linien begrenzte Fläche: ein spitzwinkliges, gleichschenkliges, ungleichseitiges D.; Als sie (= die Sterne) nur noch ein ganz winziges D. bildeten (Schnabel. Marmor 58); Ü unter dem Stoff zeichnete sich dunkel ihr D.. ihr schwarzes D. (die Schambehaarungj ab; in dem nassen D. zwischen Hamburg. Cuxhaven und Emden leben wenig Menschen. 2. (Sport, bes. Fußball) von Torpfosten und Querlatte gebildeter Winkel: er knallte den Ball genau ins rechte D.; -eckig: mit drei Ecken, in der Form eines Dreiecks: -ecksgesdiichte, die: literarische od. filmische Darstellung eines Dreiecksverhältnisses: -eckskomödie, die: Darstellung eines Dreiecksverhältnisses in einer Komödie: -eckstuch, das: großes dreieckiges Tuch aus Wolle od. Wollstoff, das um die Schultern getragen wird: -ecksverhältnis, das: Beziehungen einer Person zu zwei Geschlechtspartnern: -einh?lb: vgl. achteinhalb; -einig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (christl. Rel.): Gott Vater, Sohn u. Heiligen Geist in sich vereinigend: der -e Gott; Einigkeit, die (christl. Rel.): Einheit von Gott Vater. Sohn u. Heiligem Geist, dazu: -eintgkeitsfest, das: vgl. -faltig- keitssonntag; -fältig: vgl. achtfältig; ^fyhigkeit. die; -: svw. t^einigkeit. dazu: -fyltigkeitssoraitag, der: erster Sonntag nach Pfingsten als Festtag der Dreifaltigkeit: ^fyr- bendruck. der: a) <o. PI.) Verfahren, bei dem die Teildruckformen in den Farben Gelb. Rot u. Blau übereinanderge- druckt werden, um eine farbrichtige Wiedergabe zu erreichen: b) einzelner Druck als Ergebnis eines solchen Druckverfahrens: -farbig <Adj.; o. Steig.): drei Farben aufweisend: -färbig <Adj.; o. Steig.) (österr.): svw. t^farbig; -fslderwirtschaft, die <o. PI.): Bewirtschaftungssystem, bei dem in dreijährigem Turnus Wintergetreide. Sommergetreide u. Brache (heute statt dessen Hackfrüchte od. Futterpflanzen) wechseln: -fenstrig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit drei Fenstern: ein -es Zimmer; -fiiB, der: 1. dreiftißiges Gerät, auf dem Schuhe besohlt werden. 2. dreifüßiges Gerät zum Erhitzen od. Kochen: wie man das Teewasser auf einem D. im Kaminfeuer rasch zum Kochen bringt (Böll. Tagebuch 75). 3. dreibeiniger Schemel: unter einem D. aus gefällten Bäumen (Gramek, Serengeti 120). dazu: -fußig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit drei Füßen konstruiert,: ein -er Kessel; -geschossig: vgl. achtgeschossig; -gespann, das: Gespann mit drei Pferden: Ü eine Art Interregnum, in dem ein redaktionelles D. (ein Tewn aus drei Personen) die Geschäfte führte (Spiegel 29. 12. 65. 22); -gestirn, das (dichter.): drei Sterne: Ü die ... Schaffenskraft dieses Namens (= Rutherfords), der mit Planck und Einstein das leuchtende D. am Himmel der physikalischen Wissenschaft bildet (Menzel. Herren 120); -gestrichen <Adj.; o. Steig.; nurattr.) (Musik): von der mittleren Höhenlage des Tonsystems nach oben gerechnet, in der dritten Oktave liegend (in der Notenschrift mit drei hochgestellten senkrechten Strichen od. der Ziffer 3 versehen): der Koloratursopran hat hier das -e F zu singen: -gliederung, die: -gliedrtg: vgl. achtgliedrig; -gnjschenheft, das (abwertend): als Heft gebundener Kurzroman von primitivem Niveau: -hindert: vgl. achthundert; -jährig: vgl. achtjährig; -jährlich: vgl. achtjährlich; -kämpf, der: Mehrkampf in der Leichtathletik, der aus 100-m-Lauf. Weitsprung u. Kugelstoßen besteht: -kant. das od. der; -[eis. -e: von drei Ebenen begrenzte Ecke eines Körpers: -kanter [-kante], der: svw. t-seithof; -kantig: vgl. achtkantig; -kantmu- schel, die: svw. t Wandermuschel; -kantsdüüsseJ, der; -kantstahl, der (Technik): Stahl, dessen Querschnitt ein gleichseitiges Dreieck darstellt: -kösehoch, der; -s. -[sl (ugs. scherzh.): kleiner Junge: -klang, der: aus drei Tönen in zwei Terzen übereinander aufgebauter Akkord: Ü Ein D. in Gelb. Grün und Braun (Petra 11. 1966. 125); -kl«ssen- wahlrecht, das: nach Einkommen od. Steuerleistung abgestuftes preußisches Wahlrecht bis 1918. bei dem eine kleine Gruppe mit hohem Steueraufkonvnen ebensoviele Stimmen wie eine große Zahl Minderbemittelter hatte: -könige <P1.; o. Art.): Fest der Heiligen Drei Könige: nach. vor. zu D.; -kön«sfest, das: svw. t-könige; -kjjnigsspiel, das: geistliches Drama des MA.. das die Anbetung Christi durch die Heiligen Drei Könige darstellt: -königstag, der: Tag (6. Januar), an dem das Fest der Heiligen Drei Könige gefeiert wird: -königstreffen, das: traditionelles Treffen der baden-württembergischen F.D.P. am Dreikönigstag: -köpfig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus drei Personen bestehend: -Ifndereck, das: geographisches Gebiet, an dem die Grenzen dreier Staaten aneinanderstoßen: *buit, der (Sprachw.): svw. fTriphthong; -mähdtg <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t'Mahd]: svw. t^schürig; ^mal: vgl. achtmal; -malig: vgl. achtmalig; -master, der; -s. -: 1. Segelschiff mit drei Masten. 2. Dreispitz mit breiter Krempe: -mastig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit drei Masten konstruiert!: -meüenzone, die: drei Seemeilen von der Küste entfernte Grenze der Nationalhoheit eines Landes im Küstenmeer: -meterbrett, das: vgl. Einmeterbrett; -monatig: vgl. achtmonatig; -monatlich: vgl. achtmonatlich; -monatsziel, das (Kaufmannsspr.): Zahlungsziel von drei Monaten: -paß, der [zu tPaß (4)]: Figur des gotischen Maßn'erks, aus drei ineinandergreifenden Kreisen in Kleeblattform: -pfyndbrot, das: Brot, das drei Pfund wiegt: >pfiinder, der (ugs.): svw. t-pfundbrot; -pfundig vgl. achtpfundig; -phgsenstran, der: svw. t Drehstrom; -prozentig <Adj.; o. Steig.): drei Prozent enthaltend, mit drei Prozent: -punkt- gurt. der: Sicherheitsgurt iim Auto,, der über das Becken u. scliräg über den Oberkörper verläuft u. an drei Punkten verankert ist: -punktbuidung, die: gleichzeitiges Aufsetzen auf dem Boden mit Haupträdern u. Bugrad od. Sporn beim Landen eines Flugzeugs: -nid, das: 1. dreirädriges kleines Fahrzeug, mit dem kleine Kinder herumfahren. 2. dreirädriges Fahrzeug, dreirädriger Lieferwagen: -rftdrig, (seltener:) -riderig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): auf drei Rädern fahrend: -radwagen, der: svw. t-rad (2); -saitig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit drei Saiten bespannt!: -satz, der <o. PL): Rechenverfahren, bei dem man aus drei bekannten Größen eine vierte unbekannte bestimmt, dazu: -satz- aufgabe, die: Rechenaufgabe, bei der man den Dreisatz anwendet, -satzrechnung, die <o. PI.): svw. t-satz, -satzspiel, das (Tennis): über drei Sätze gehendes Spiel: -schiffig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Kirchen) aus Mittelschiff u. zwei Seitenschiffen bestehend: eine -e Basilika, Anlage; -schlitz, der: svw. TTriglyph; -schneuß, der (Archit.): aus drei Fischblasen bestehende Schmuckform des gotischen Maßwerks: -Schrittregel, die (Handball): Regel, die besagt, daß sich ein Spieler höchstens drei Schritte mit dem Ball in der Hand bewegen darf: -schürig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): drei Ernten liefernd: eine -e Wiese; -seithof, der: Gehöftanlage, bei der Wohnhaus. Scheune und Stallungen um einen Innenhof errichtet sind, der zur Straße hin gewöhnlich mit einer Torwand abschließt: -seitig: vgl. achtseitig; ^sekyn» denrege), die: 1. (Handball) vgl. -schrittregel. 2. (Basketball) Regel, die besagt, daß ein Spieler sich nicht länger als drei Sekunden im gegnerischen Freiwurfraum aufhalten darf: -silbig: vgl. achtsilbig; -spaltig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Druckw.): in drei Spalten: -spänner, der: mit drei Pferden bespannter Wagen: -spännig: vgl. achtspännig; -spitz,der: (bes. im 18. Jh. getragener) Herren hut. dessen Rand dreiseitig hochgeklappt ist: ^sprachig <Adj.; o. Steig.): a) drei Sprachen sprechet: b) in drei Sprachen abgefaßt: -Springer, der (Sport): jmd.. der Dreisprung als sportliche Disziplin betreibt: -sprang, der: aus drei Sprütigen in einem bestehender Weitsprung, wobei nach zwei Sprüngen das Sprungbein wechselt: -stellig: vgl. achtstellig; -st?lhffigs- kampf. der (Schießsport): Wettbewerb im Schießen mit Gewehr in drei verschiedenen Stellungen (stehend, kniend, liegend): -stimmig <Adj.; o. Steig.): a) <nicht adv.) für drei Gesangs- od. Instrumentalstimmen gesetzt, geschrieben: ein -es Chorlied; eine -e Invention von Bach; b) mit drei Stimmen / singend i: ein -er Chor; sie sangen d.; -stöckig: vgl. achtstöckig; -strahlig <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): mit drei Strahltriebwerken ausgerüstet: Er flog seine -e Boeing „727 Europa-Jet" (Hörzu 41. 1975. 15); -Stufenrakete, die: Rakete aus drei Teilen mit je einem Triebwerk: -stundig: vgl. achtstündig; -stündlich: vgl. achtstündlich; -tggefieber, das: hifektionskrank- heit in den Mitteltneerländern mit hohem Fieber: -tägig: vgl. achttägig: -täglich: vgl. achttäglich; -tausend: vgl. achttausend; -tausender, der: vgl. Achttausender; -teilen <sw. V.; hat): in drei Teile teilen: ein dreigeteilter Staat; -teilig: vgl. achtteilig: -teihmg, die: Teilutig in drei Teile. Stücke. Abschnitte: -uhrvorstelhing, die: vgl. Achtuhrvor- 568
dressen Stellung; -uhrzug, der: vgl. Achtuhrzug; -undeinh^lb: vgl. achtundeinhalb; -vierte! ['drai'firtj] <Bruchz.> (in Ziffern: %): es ist d. zwei; der Saal war d. voll; ^viertel [-]. der; -s, - (Rugby): Spieler in der Dreiviertelreihe; ^viertelärmel [-'firtj-l. der: dreiviertellanger Ärmel; -viertellang [-Tirtj-] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: drei Viertel der Rock- od. ganzen Ärmellänge messend; ein -er Mantel. Ärmel; die Jacke ist d.; ^viertelljterflasche. die; ^viertelmehrheit [-Tirtj-]. die: mindestens 75% der abgegebenen Stimmen; -viertelreihe [-fntl-], die (Rugby): in der Grundstellung unmittelbar vordem Schluß postierte Reihe von vier Spielern; -Viertelstunde, die: 45 Minuten; -vierteltakt [-firtl-]. der: Taktmaß. bei dem der einzelne Takt aus Notenwerten von drei Vierteln besteht; -wegehahn, der (Technik): Leitungshahn mit drei Zugängen, die miteinander in jeder beliebigen Kombination verbunden werden können; -wertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: I. (Chemie) sich mit drei Atomen des einwertigen Wasserstoffs verbinden könnend; Bor ist ein -es Element. 2. (Sprachw.) (vom Verb) bei der Satzbildung drei Satzglieder od. Ergänzungsbestimmungen fordernd; -wöchentlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (mit Ziffer: 3wöchentlich): sich alle 3 Wochen wiederholend; d. wechseln; -wöchig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (mit Ziffer: 3wöchig): drei Wochen dauernd; ein -er Urlaub; -zack I-tsak], der; -s. -e: großer dreizinkiger Stab; der D. des Poseidon, dazu: -zackig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit drei Zacken verseilen; -zehn: vgl. achtzehn; * jetzt schlägt's [aber] d.! (ugs.; das geht aber zu weit, jetzt ist Schluß damit; die Dreizehn gilt im Volksglauben als Unglückszahl), dazu: -zehnjährig: vgl. achtzehnjährig; -zeilig: vgl. achtzeilig; ^z{mmerwohnung. die: Wohnung mit drei Zimmern, Küche u. Bad; -zinkig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit drei Zinken versehen. Dreier I'drate). der; -s. - [spätmhd. drier]: 1. frühere mittel- u. norddeutsche ' Kupfer Imünze im Wert von drei Pfennigen; Ü das ist keinen D. [mehr] (ugs.; nichts /mehr/) wert. 2. (ugs.) drei Zahlen, auf die ein Gewinn fallt; ein D. im Lotto. 3. (landsch.) svw. TDrei (a. c. d. e). 4. (Eis-. Rollkunstlauf) Figur in Form einer Drei. 5. (GolO Spiel, bei dem ein Spieler gegen zwei andere spielt, wobei jede Partei einen Ball spielt. Dreier- (drei): -kombination, die (Ski): Kombination von Abfahrtslauf, Slalom u. Riesenslalom; -mannschaft, die (Tischtennis): aus bis zu fünf Spielern bestehende Mannschaft, von denen nur drei eingesetzt werden dürfen; -pakt, der: Pakt zwischen drei Staaten; -reihe, die: jeweils drei hintereinandergeordnete Personen od. Gegenstände: in D. (zu jeweils drei hintereinandergeordneten Personen) antreten, marschieren; -spnmg, der (Eiskunstlauf. Rollkunstlauf): Kombination in der Kür, die sich aus einem Bogen vorwärts-auswärts, eitlem Sprung mit halber Drehung u. dem Aufsetzen rückwärts-auswärts zusatnmensetzt; -takt. der: ungerades Takt maß aus drei Zeitwerten (z.B. %, %. %) mit dem Hauptakzent auf dem ersten Zeitwert; -wette. die (Reiten): Wettart, bei der die drei als erste durchs Ziel gehenden Pferde in der richtigen Reihenfolge genannt werden müssen: D. - „Ihre" drei Pferde kommen in der von ihnen getippten Reihenfolge an (Hörzu 42. 1972. 22). dreierlei: vgl. achterlei; dreifach: vgl. achtfach; Dreifache: vgl. Achtfache; Dreiheit, die; -: drei zusammengehörende Wesen od. Dinge. drein-. Drein- ['drain-l (vgl. darein-): -blicken <sw. V.; hat): auf eine bestimmte Weise blicken, eine bestimmte Miene machen: finster, gutmütig d.; -fahren <st. V.; ist) (ugs.): durch Worte] energisch in eine Angelegenheit eingreifen: hart, streng, mit dem Knüppel d.; -finden, sich <st. V.; hat) (ugs.): svw. tdareinfinden, sich; -gäbe, die (landsch.): erw. Zusätzliches, Zugabe: jmdm. etw. als D. versprechen; das öffentliche, beinah schauspielerische Moment wird da (= in einem Beruf) als notwendige D. verlangt (Erh. Kästner. Zeltbuch 56); -geben <st. V.; hat): 1. hingeben, auf etw. um einer anderen Sache willen verzichten: Ich gab das Aufleuchten ihres Gesichts... gern drein für solche hartnäckige Suche, deren Zeuge ich sein durfte (Seghers. Transit 212). 2. <d. 4- sich) (selten) svw. T-schicken. sich; -hauen <unr. V.; hat) (salopp): svw. T -schlagen; -mengen. sich <sw. V.; hat) (ugs.): svw. t-mischen; -mischen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): svw. tdareinmischen, sich; -reden <sw. V.; hat) (ugs.): svw. tdareinreden; -schauen <sw. V.; hat): svw. T-blicken: -schicken, sich <sw. V.; hat): sich in etw. schicken, sich seinem Schicksal unterwerfen: da bleibt nichts weiter, als sich dreinzuschicken; -schlagen <st. V.; hat) (ugs.): in eine Gruppe hineinschlagen, schlagetid in einen Streit eingreifen: zuletzt haben noch im Türeingang die Schupos mit dem Knüppel dreingeschlagen (Döblin. Berlin 447); -sehen <st. V.; hat): svw. t -blicken. dreißig fdrajsic] <Kardinalz.) [mhd. drisec, ahd. drijuc] (in Ziffernr3Ö): er ist [noch unter] d. [Jahre alt]; vgl. achtzig; <subst.:) Dreißig [-], die: vgl. Achtzig; dreißiger ['draisige]: vgl. achtziger; Dreißiger [-]. der: vgl. Achtziger; Dreißigerin, die: vgl. Achtzigerin; Dreißigeriahre: vgl. Achtzigerjahre; dreißigjährig: vgl. dreijährig; der Dreißigjährige Krieg (europäischer Krieg in Deutschland von 1618-1648); Dreißigsekvndenregel. die (Basketball): Regel, die besagt, daß eine Mannschaft innerhalb von dreißig Sekunden einen Korbwurfversuch machen muß, wenn sie in Ballbesitz kommt; dreißigst... fdraisicst...] (Ordinalz. zu tdreißig) (in Ziffern: 30.); vgl. dritt.T; dreißigste!: vgl. achtzigste); Dreißigstel. das: vgl. Achtzigstel. dreist [drajst] <Adj.; -er. -este) [aus dem Niederd. < mnie- derd. drfste. dristic = beherzt, kühn, frech]: mehr od. weniger frech, unverschämt; recht ungeniert u. ohne Hemmungen sich etw. herausnehmend: eine -e Behauptung; er wurde immer -er; er erzählt Sachen ... ganz d. und gottes- fürchtig: Ach. wie gut. daß keiner weiß! (Bobrowski. Mühle 116); <Abl.:> Dreistigkeit, die; -. -en: a) <o. PI.) dreistes Wesen. Verhalten: sich über jmds. D. ärgern; er besaß die D. (war so dreist), uns anzulügen; b) dreiste Handlung: sich -en herausnehmen. Drell [drei], der; -s. -e [aus dem Niederd. < mniederd. drei = dreifädiges Gewebe]: svw. T Drillich. dremmeln rdremjn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd.. urspr. = Zwischenhandel treiben] (landsch.): drängend bitten: die Kinder drcmmelten so lange, bis ihnen ihr Wunsch erfüllt wurde. Drempd fdrempj]. der; -s. - [mhd. drempel = Türschwelle]: 1. über die Decke des obersten Geschosses hinausreichender Teil der Außenmauer eines Gebäudes zur Vergrößerung des Dachraumes. 2. Schwelle im Schleusenboden, gegen die sich das geschlossene Schleusentor stützt. Dresche ['drefe]. die; - [zu t dreschen (2)] (salopp): svw. T Prügel: D. bekommen; Ich will deinetwegen keine D. kriegen (Kant. Impressum 209); draschen <st. V.; hat) [1: mhd. dreschen, ahd. dreskan; 2: mhd. Ü zu 1]: 1. die Körner aus etw. maschinell herauslösen, mit dem Dreschflegel o.a. herausschlagen: Getreide [mit der Maschine, auf dem Feld] d.; morgen dreschen wir. wird gedroschen; <subst.:)die Bauern sind beim Dreschen. 2. (salopp) svw. t prügeln: sie haben ihn windelweich, grün und blau gedroschen; sie droschen sich, daß die Fetzen flogen; er hat sich mit seinem Freund auf dem Schulhof gedroschen. 3. (salopp) a) mit Wucht irgendwohin schlagen: auf die Tasten, mit der Faust auf den Tisch d.; der Verteidiger drosch über den Ball; b) mit Wucht irgendwohin schießen: den Ball insTor. über die Auslinie d.; <Abl. zu 1:) Drescher, der; -s, -: jmd., der drischt, dazu: Dr^scherkrankheit. die: Infolge Staubeinwirkung durch bestimmte Schimmelpilze hervorgerufene akute fieberhafte Bronchitis bei Dreschern in der Erntezeit; <Zus. zu 1:> Dreschflegel, der: Handgerät zum Dreschen: den D. schwingen; die Hände hingen ihm wie D. herab (Kirst. 08/15. 493); ein Maulwerk wie ein D. (Tucholsky. Werke II, 234); Dreschmaschine, die:!fahrbare! Maschine, in der die Körner aus den Ähren herausgelöst werden. Dreß [dres]. der; Dresses, (selten:) Dresse; (österr. auch:) die; -. Dressen [engl, dress = (Be)kleidung. Kleid, zu: to dress = sich anziehen, herrichten < frz. dresser, t dressieren]: Kleidung für einen bestimmten Anlaß, bes. Sportkleidung: der D. der Sportler. Reiter. Tennisspieler, einer Mannschaft; Marga. deren Haare schwärzer waren als ihr D. (Kuby. Rosemarie 33); er war schon im D. (ugs.; für etw. fertig angezogen). Dressat [dresa:t]. das; -[e]s. -e [zu tdressieren]: I. (Fachspr.) Ergebnis einer Tierdressur. 2. (Psych.) zur eingefahrenen Gewohnheit gewordene atierzogene Verhaltens-. Reaktionsweise: im Grunde wirkte in ihm ein unbewußtes D.. das hieß: geschieht euch allen ... recht, daß... (Graber. Psychologie 85); dressen [dresn] <sw. V.; hat) [nach engl, to dress. t Dreß]: sich auf eine besondere Art. für eine bestimmte Gelegenheit I anziehen: Ich dresse mich. Ich könnte mich 569
Dresser ebensogut anziehen. Aber das ist ein Unterschied wie zwischen Speisen und Essen. Wandeln und Gehen. Das eine ist eine Handlung, das andere eine Zeremonie (Bamm. Weltlaterne 82); Dresser Cdresv]. der; -s. - [engl, dresser]: jmd., der für jnuis. Kleidung zuständig, verantwortlich ist, der für jmds. Kleidung sorgt; Garderobier; Dr$sserin, die; -, -nen: w. Form zu t Dresser; Dresseur [dre'so:?!. der: -s, -e [frz. dresseur]: jmd., der Tiere dressiert, abrichtet (Berufsbez.): Die Stellung des deutschen Offiziers zum Mann war etwa die eines -s zu einem verprügelten Hund (Tucholsky. Werke 1.291); dressierbar [drE'si:?ba:?J <AdJ.; 0. Steig.; nicht adv.>: geeignet, dressiert zu werden (1): Doch ist sie. wie fast alle jungen Mädchen, vollkommen d. (Hochhuth, Stellvertreter 184); dressieren [drc'siircn] <sw. V.; hat) [frz. dresser = aufrichten; aufmachen; abrichten < vlat. *directiäre < lat. dlrigere = ausrichten]: l.a) einem Tier bestimmte Fertigkeiten beibringen; einen Hund. Pferde d.; der Hund ist auf den Mann dressiert; ein Brief .... mit dem Scarletto ... aufgefordert wird, sämtliche ... Ratten zu d. (Bobrowski. Mühle 78); b) (abwertend) jmdn. durch Disziplinierung zu einer bestimmten Verhaltensweise bringen: seine Kinder d.; Sie ... vergaßen, daß man sie auf Töten dressiert hatte (Ott. Haie 136). 2. (Kochk.) a) einem Gericht, bes. Geflügel, durch Zusatnmenbinden od. -nähen vor dem Braten eine zum Servieren geeignete Form geben: Wild. Geflügel. Fische d.; b) Süßspeisen mit einer Creme o.a. verzieren, die aus einer Spritze od. einem Dressiersack gedrückt wird: eine Torte d.; c) durch Ausdrücken aus einem Dressiersack bestimmte Formen aus Teig, Cremeo. ä. bilden: von dem fertigen Teig gleichmäßig große Krapfen auf ein schwach gefettetes Backblech d.; Hochfeine G i and u ja-Schoko lade auf hochfeines Marzipan dressiert (Pralinenpackung Sarotti 1969). 3. unter Dampf [in der Hutpresse formen: einen Filzhut d.; Dressieren - so nennt man in der Fachsprache das schneidermäßige Formbügeln (MM 30. 3. 72. 16). 4. (Textilindustrie) (in der Spinnerei) Sehappeseide kämmen. 5. (Technik) nachwalzen. 6. (ugs.) drängeln; <Zus. zu 2 b. c:> Dresskrsack, der; -[eis. ...sacke (Kochk.): Tüte mit Metallspitze, aus deren Öffnung man Creme o. ä. zutn Verzieren auf eine Torte od. zum Backen auf ein Blech drücken kann: aus dem D. kleine Ringe aufs Blech geben; Dressing ['drcsii)]. das; -s. -s [engl, dressing. zu: to dress = zubereiten, anmachen. TDreß]: 1. spezielle Salatsoße: Nudelsalat mit Thunfisch. Schinken- oder Salamistreifen und einem ..pfiffigen D." (Spiegel 30, 1974, 45). 2. Kräuter- od. Gewürzmischung für! Geflügel Jbratenfüllungen: Zucker und Salz - Wurzeln und Zwiebeln - -s und Saucen (Börsenblatt71.1966.5212); Dressing-gown [dresmgaon]. der. auch: das; -s. -s [engl, dressing gown. aus: dressing = das Ankleiden u. gown = Kleid]: / Herren jmorgenmantel mit Schalkragen u. geschlungenem Gürtel: der D. aus reinseidenem Foulard (Herrenjournal 3.1966.178); Dressman ['dresman], der; -s. ...men [anglisierende Bildung, aus engl, dress (tDreß) u. man= Mannl: l.a) dem Mannequin entsprechende männliche Person: Dressmen und Mannequins werden ... durch seinen ( = PierreCardins) Salon gejagt (Spiegel 33.1966.82); b) männliches Fotomodell: Denn die Schönsten der Dressur- willigen sind die ..Dressmen44. auch ..Coverboys" genannt. Auf deutsch: die männlichen Fotomodelle (Hörzu 45.1972. 143). 2. (verhüll.) junger Mann, der sich homosexuell prostituiert (off in Zeitungsanzeigen): Junger D. verwöhnt ohne Hast mit Film- und Badeservice exkl. für den Herrn (Abendpost Nachtausgabe 11. 10. 74. 12); Dressur [dre'su:g]. die; -. -en [zu tdressieren mit lat. Endung geb.]: 1. <P1. selten) a) das Dressieren (1 a): die D. eines Pferdes; bei der D. der Elefanten; Das gilt allerdings nicht für die D.. da man die Zügel für diese ... verkürzen muß (Dwinger. Erde 93); b) das Dressieren (1 b): Eines Tages setzte also die D. ein: Kartoffeln schneidet man nicht mit dem Messer (Roehler. Würde 66). 2. Kunststück, ein- geübte Fertigkeit des dressierten Tiers: eine [schwierige) D. vorführen; sobald ein solcher UltrapfifTertönte, vergaßen sie ( = die Hunde) ihre D. und folgten den lockenden Tönen (Menzel. Herren 77). Dressur-: ~akt. der: a) Durchführung einer Dressur (la): -e im Zirkus; b) (abwertend) Durcliführung einer Dressur (1 b): Sie (= die Leserbriefe) beweisen, daß die -e. jedenfalls bei einem Teil der Leserschaft, durchaus gelungen sind (Enzensberger. Einzelheiten I, 82); Miertay, das: pferdesportlicher Wettkampf; ^föhigkeit. die: Auffassungskraft eines Tieres, die es für eine Dressur (la) fähig macht; ^hakband. das: Halsband mit Stacheln zur Dressur schwer abzurichtender Hunde; ^haltung« die: 1. bestimmte Körperhaltung des Reiters. 2. bestimmte Körperhaltung des Pferdes unter dem Reiter; ^kunststück, das: einem Tier beigebrachte Bewegung o. ä.. die von ihm Talent od. besondere Geschicklichkeit fordert; -leistung, die: Pferd u. Reiter zeigten hervorragende -en; Mimmer, die: Dressurkunststück, das Zuschauern bei einer Vorführung gezeigt wird; ^pferd, das: Pferd, das einer Dressur (1 a) unterzogen wird; -Prüfung, die (Reiten): Prüfung, in der die Fähigkeit in einzelnen Übungen u. der Ausbildungsstand eines Pferdes geprüft u. bewertet werden; ^reiten, das; -s: Grundlage der Pferdeausbildung u. des Reitens mit verschiedenen Dressurprüfungen: Beim echten D. kommt jedesmal alles ganz neu heraus (Dwinger. Erde 146); -versuch, der: Versuch, ein Tier zu dressieren (1 a). Dribbel [dnbl]. das; -s. - [engl, dribble] (bes. Basketball): svw. T Dribbling. drjbbel-.Drjbbel-: -gewandt <Adj.> (Ballspiele): im ] Dribbeln gewandt; in der Lage, gut zu ^dribbeln: der Mannschaft fehlen zwei -e Außen; der Linksaußen ist sehr d.; -kirnst. die (Ballspiele): Geschicklichkeit. Gewandtheit im ]Dribbeln; -künstler, der (Ballspiele): Spieler, der besonders geschickt zu ^dribbeln versteht. •dribbeln [dnbln] <sw. V.; hat) [engl, to dribble, eigtl. = tröpfeln: den Ball tröpfchenweise vortragen] (Ballspiele): den Ball, die Scheibe durch kurze Stöße über größere Strek- ken vorwärts treiben u. dabei zur Täuschung des Gegners die Richtung ändern, um den Gegner zu umspielen ■: nicht d.. sondern abspielen; er dribbelte [in den Strafraum]; Die Zeiten, als ich für mich dribbelte {den Ball nicht abspielte), sind vorbei (Express 6. 10. 68. 15). kribbeln [-] <sw. V.; ist) (landsch.): svw. t trippeln: einige Burschen stellten für mehrere Takte das Tanzen ein. hielten die ungeduldig auf der Stelle dribbelnden Mädchen am Oberarm (Grass. Blechtrommel 561). Dribbler fdribte]. der; -s. - [engl, dribbler] (Ballspiele): Spieler, der igut: zu ^dribbeln versteht: der Stürmer ist ein geborener D.; ein Außenstürmer muß ein guter D. sein, dazu: Drjbblerköntg. der (Ballspiele Jargon): hervorragender, ausgezeichneter Dribbler; Dribbling fdnblw]. das; -s. -s [engl, dribbling] (Ballspiele): das Laufen mit dem Ball : am FußU Oft stand einer von uns im schönsten D. plötzlich vor einer Wasserlache (Walter. Spiele 145); zu einem D. ansetzen. Driesch [dri:J]. der; -s. -e [mhd. driesch, zu einer Wz. mit der Bed. „ermüden, ermangeln, untauglich werden"] (landsch.): Brache, unbebautes Land. drieschen['dri:J'n] <sw. V.; hat) [tdraschen] (ostmd.): regnen. Drift [dnft], die; -. -en [aus dem Niederd. < mniederd. drifl; ttreiben]: l.a) durch den Wind erzeugte Strömung an der Meeresoberfläche; b) unkontrolliertes Treiben eines Schiffes/ auf dem Wasser. 2. durch Strömung fortbewegtes Treibgut; <Abl.:) driften fdnftn] <sw. V.; ist): auf dem Wasser treiben; Drei Wochen lang driften die Schiffe ... im Passatwind nach Südwest (MM 6. 9. 68. 3); Ü wenn ein sozial benachteiligtes Kind ... in die Kriminalität driftet (Spiegel 4. 1973.81). Drileh [dril^], der; -[e]s. -e (landsch.): svw. t Drillich. 'Drill [dnl]. der; -[e]s [rückgeb. aus tdrillen (1)1: 1. mechanisches Einüben von Fertigkeiten beim Militär, bes. von Waffenhandgriffen u. Gefechtsbewegungen: scharfer, preußischer D.; Ü ich erzählte ihm von dem Heim: Kein D. im üblichen Sinn. Selbstbestimmung der Hausordnung (Ossowski. Bewährung 77). 2. (Angeln) das Drillen (4): Als Köder diente ein kleines Rotauge, Hakengröße 3. Schnur 0.50 mm Perlon. Der D. begann um 11.30 Uhr und endete um 12.05 Uhr (MM 20. 9. 72. 4). 2Drill [-]. der; -s. -e: svw. t Drillich. ^Drill [-]. der; -s, -e [engl, drill, aus dem Afrik.]: in den Regenwäldern Westafrikas vorkommender, dem Mandrill ettg verwandter, bis zu 85 cm langer Affe mit stark verlängerter Schnauze. Drjllbohrer, der; -s. - [zu tdrillen (3)]: Bohrer, dessen Antrieb mittels einer schraubenförmigen Spindel erfolgt, die durch die Aufundabbewegung der Schraubenmutter in Rotation versetzt wird; drillen [dnbn] <sw. V.; hat) [1. 3: frühnhd. drillen = (herumdrehen, drechseln, bohren < mniederd. 570
Drive drillen = drehen, rollen; plagen; 2: engl, to drill]: l.a) einem harten militärischen Training unterziehen: Rekruten d.; b) durch monotone Wiederholung hart schulen: Schüler, jmds. Geist d.; *auf etw. gedrillt sein (ugs.; durch ständige Schulung o.a. auf etw. gut vorbereitet sein u. entsprechend reagieren): Auf diese indirekten Freistöße sind wir gedrillt (Quick 41. 1958, 77); elf Münchner Spieler waren auf Kampf gedrillt (Welt 29. 4. 65. 8). 2. mit der Drillmaschine in Reihen säen: Raps. Rüben d. 3. mit dem Drillbohrer bohren. 4. (Angeln) einen Fisch an der Angel durch wiederholtes Freigeben u. Einholen der Angelschnur ermüden. Drillich ['dnlif ]. der; -s, -e [mhd. dril(i)ch, subst. aus dril[i]ch = dreifädig. in Anlehnung an lat. trilix = dreifädig; ahd. drillh = dreifach]: dichtes Baumwoll- od. Leinengewebe in Köperbindung: Arbeitskleidung. Matratzenbezüge. Markisen aus D. Drillich-: -anzug. der: Soldaten in hellgrauen Drillichanzügen: -hose, die: -Jacke, die; -zeug, das: Arbeitskleidung aus Drillich. Drilling [dnlinl. der; -s. -e [nach dem Muster von Zwilling geb.; älter: Dreilingl: 1. eines von drei gleichzeitig ausgetragenen, kurz nacheinander geborenen Kindern: sie sind [eineiige] -e. 2« Jagdgewehr mit einem Kugellauf u. zwei Schrot- laufen. Drjllmaschine. die; -. -n [zu t drillen (2)]: Maschine zur gleichmäßigen Aussaat in Reihen. drin [drin]: 1. ugs. für f darin: ich glaube, daß der Schlüssel d. steckt; *etw. ist d. (etw. ist möglich, läßt sich machen): dieser Preis/mehr ist [bei mir] nicht d.; in dem Spiel ist noch alles d. (ist noch keine Entscheidung gefallen). 2. ugs. für f drinnen: er ist dort d.; sie ist den ganzen Tag d. geblieben: *d. sein (mit einer Tätigkeit wieder' ganz vertraut sein, so daß man sie beherrscht): nach seiner Krankheit, dem langen Urlaub war er noch gar nicht wieder richtig d. dr|n-: ^sitzen <unr. V.; hat) (ugs.): sich in einer schwierigen od. peinlichen Lage befinden: Der Bürobote oder eine schnüffelnde Reinmachefrau, und ich säße drin!" (Fallada. Jeder 117); -stecken <st. V.; hat) (ugs.): 1. viel Arbeit. Schwierigkeiten mit etw. haben: er steckt bis über die Ohren [in seiner Arbeit] drin. 2. in jmdm.. etw. als Anlage o.a. vorhanden sein: irgendwo muß ein Ansatz zum guten Menschenbild d. (Kant. Impressum 229). 3. *in etw. nicht d. (über etw. keine Vor]aussagen machen können): ob das Auto noch lange hält, weiß ich nicht, da steckt man nicht drin; -stehen <unr. V.; hat/(landsch.:) ist) (ugs.): in einem Buch o.a. zu lesen stehen: dieses Wort steht im Lexikon nicht drin. dringen [dnnan] <st. V.) /vgl. dringend/ [mhd. dringen, ahd. dringan. urspr. = stoßen, drängen]: 1. durch etw. an eine bestimmte Stelle gelangen: eindringen, vordringen (ist): sie versuchten, durch das Dickicht zu d.; die Sonne dringt durch die Wolken; Wasser ist in den Keller gedrungen; ein Splitter drang ihm ins Auge; das Gerücht drang in die Öffentlichkeit; Ü durch eine tiefer -de Betrachtung (Natur 43). 2. (geh.) sich mit Worten heftig bemühen, auf jmdn. einzuwirken <ist>: [mit Bitten. Fragen] in jmdn. d.; sie drang voller Neugier in ihn. ihr alles zu erzählen; •sich zu etw. gedrungen fühlen (einen starken Antrieb verspüren, etw. zu tun): ich fühlte mich [nicht] gedrungen, mich bei ihnen zu bedanken. 3. etw. unnachgiebig j fordern (hat): auf sofortige Zahlung d.; er hatte daraufgedrungen, einen Spezialisten zu konsultieren; drjngend <Adj.) [1. Part, zu veraltet tr. dringen]: a) keinen Aufschub duldend, eilige Erledigung verlangend: -e Arbeiten; ein -es Telefongespräch; die Sache ist d.; jmdn. d. (unbedingt sofort) sprechen müssen; b) <nicht präd.) zwingend, nachdrücklich: einen -en Appell an jmdn. richten; er war der Tat d. verdächtig; jmdn. d. warnen; dringlich <Adj.): nachdrücklich u. eindringlich: Diese Abmachung... war ohne aufwendige Gesten vollzogen worden und hatte keiner -en Beschwörung bedurft (Kant. Impressum 86); Dann sprach er -er (Grass. Hundejahre 176); <Abl,:> Dringlichkeit, die; -. dazu: Drjnglichkeitsanfrage, die (Pari.): Für die Fragestunde des Bundestages ... hat der parlamentarische Geschäftsführer ... eine D. eingereicht (Welt 24. 10. 67. 3). Dringlichkeitsantrag, der (Pari.): ... brachten SPD, CDU und FDP gemeinsam... den D. ein.... Berlin zur Aufnahme von Bundesorganen auszubauen (Dönhoff. Ära 70). Drink [dnnk]. der; -[s]. -s [engl, drink]: meist alkoholisches [Mixjgetränk: harte, alkoholfreie-s; vordem Dinner einen D. nehmen; sich auf einen/zu einem D. in der Bar verabreden. drinnen ['dnnan] (Pronominaladv.): innerhalb eines Raumes (Ggs.: draußen a): d. im Zimmer; die Tür von d. (von innen) öffnen; Ü als schließlich die öffentliche Meinung d. und draußen (im In- u. Ausland) sich zu ändern begann (Dönhoff. Ära 11); *etw. ist d. (österr. ugs.: svw. etw. ist tdrin): aber wir hatten nur eine Halbzeitelf. und mit einer solchen ist im internationalen Fußball nichts d. (Kronen-Zeitung 14. 10.68.10). drippefan ['drip|n] <sw. V.; hat) [zu niederd. Dripp = Tropfen] (nordd.): a) <unpers.) leicht regnen: es regnet, es drip- pelt und drippelt (Döblin. Berlin 276); b) tropfenweise Wasser abgeben: dann drippelt er (= der Gasometer) ganz rasch, ein kleiner See steht im Korridor (Tucholsky. Werke 1.94). drisch [dnj] Tdreschen; Drtechel [dnjl]. der; -s. - od. die; -. -n [mhd. drischel. ahd. driscil] (südd., österr.): a) svw. t Dreschflegel; b) Schlagkolben am Dreschflegel; drischst, drischt [drij*(s)t]: f dreschen. dritt [dnt]: in der Fügung zu d. (mit drei Personen): zu d. spielen; eine Ehe zu d. (Zusammenleben einer Person mit zwei Geschlechtspartnern); dritt... ['dnt...] (Ordinalz. zu tdrei) [mhd. drit(t).... ahd. dritt...] (als Ziffer: 3.): er wurde -er. der -e; der -e von rechts; zum ersten, zum zweiten, zum -en [und letzten]! (Ausruf des Auktionators); (subst.:> es ist noch ein Drittes zu erwähnen; bei dem Wettbewerb wurde er Dritter; er ist der Dritte im Bunde; gespielt wurde die Dritte (dritte Sinfonie) von Beethoven; Spr wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte; Ü etw. von -er (anderer) Seite erfahren; wenn die Geschwister ihren Bruder sprechen wollten, müßten sie sich mit ihm an einem -en (neutralen) Ort treffen (Jens. Mann 111); (subst.:> jmdn. in den Augen Dritter herabsetzen; etw. einem Dritten (einem Unbeteiligten. Außenstehenden) gegenüber erwähnen; *der lachende Dritte (ßnd., der aus der Auseinandersetzung zweier Personen Nutzen zieht). Vgl. acht...; 'drjtt-, 'Dritt- (Ordinalz. zu tdrei); (in Zus.:) hinsichtlich der genannten Eigenschaft an dritter Stelle stehend. z.B.: er ist der Drittbeste seiner Klasse; der dritthöchste Berg; er war der drittletzte; ^>jtt- (Ordinalz. zu tdrei); (in Zus.:) zu zwei Partnern als dritter hinzutretend. z.B.: ^land, das: Die schweizerische Luftverkehrsgesellschaft ...darf von den Flughäfen der Bundesrepublik ... nicht mehr zu Flügen in Drittländer starten (MM 10.5.67.11); -person, die: daß sie das Geheimnis ... der -en (Schweiz.; Dritten) ... aufhebt (Frisch. Gantenbein 480); -schaden, der (jur.): Schaden, den eine nur mittelbar durch ein schädigendes Ereignis betroffene Person erlitten hat; -Schuldner, der (jur.): Schuldner einer Forderung, die vom Gläubiger des Gläubigers gepfändet wurde; -Verteidiger, der (Fußball): Spanien spielt mit einem D. Drjtteil. das; -s. -e (veraltet): svw. t Drittel (1); drittel ['dnt}]: vgl. achtel; Drittel [-]. das. (Schweiz, meist:) der; -s. - [mhci. dritteil]: 1. vgl. Achtel (a). 2. (Eishockey) a) einer der drei gleich großen Abschnitte des Spielfeldes; b) einer der drei Abschnitte der Spielzeit: nach dem ersten D. stand es 1:0; drjtteln (sw. V.; hat) [aus älterem dritteilen]: in drei Teile teilen; Drittenabschlagen, das; -s: Fangspiel, bei dem ein Verfolgter sich vor eine der einen Kreis bildenden Zweiergruppen flüchtet, so daß der hinten stehende Dritte vom Verfolger einen Schlag erhalten kann u. selbst die Verfolgung aufnehmen muß. wenn er sich nicht vorher vor eine andere Gruppe stellt: D. spielen; drjttens (Adv.): an dritter Stelle, als dritter Punkt; Drjttklässer, der; -s. -: vgl. Erstklassen drjttklassig (AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): /von/ dritter Klasse: ein -es Hotel; Drjttklaßler (landsch.. bes. österr). Drjttklaßler. der; -s. -: vgl. Erstkläßler. Drive [drajf. engl.: draiv], der; -s. -s [engl, drive. eigtl. = das (Än)treiben]: l.a) Neigung, starker Drang. Bestrebungen: daß es nicht Adenauer war. der den atomaren D. der Bundespolitik erfunden, formuliert und durchgesetzt hat (Augstein. Spiegelungen 118); b) Dynamik: Das Redaktionsprogramm ist ..der D. der großen heißen Welt44 (Spiegel 47.1965. 74). 2. (o. PI.) (Jazz) durch die Spannung zwischen Beat u. Off-Beat entstehende, vorantreibende Dynamik des Spiels mit scheinbarer Beschleunigung des Rhythmus. 3. (bes. Golf. Tennis) weiter Schlag; Treibschlag: ... trotz der langen -s von Bungert (MM 8. 7. 67. 17); 571
Drive-in-Kino Drive-in-Kino, das; -s. -s [zu engl.-amerik. drive-in. eigtl. = das Hineinfahren (mit dem Auto)J: svw. t Autokino; Drive-jn-Lokal. das; -fe]s. -e. Drive-|n-Restaurant, das; -s. -s: Schnellgaststätte für Autofahrer mit Bedienung am Fahrzeug; driven [drajvn] <sw. V.) [engl, to drive] (Sport, bes. Golf): einen Treibball spielen: er hat einen Flugball gedrivt; Driver ['draivel. der; -s. -s [engl, driver]: Golfschläger für Treibschlag u. a. drob [drop]: svw. fdarob; droben [*dro:bn] <Adv.> (geh.. auch südd.. österr.): dort oben (Ggs.: drunten): am Himmel d.; d. in den Bergen; da d.; Ü Für alle Opfer ... dürfe man einmal d. (im Himmel, im Jenseits) den Lohn erwarten (Glaube 3. 1967. 15). Droge ['dro:ga]. die; -. -n [frz. drogue. wahrsch. aus niederd. droge = trocken in der Fügung droge-fate = trockene Fässer, d. h. Packfässer mit Trockenware; ..droge" wurde irrtümlich als Warenbez. des Inhalts verstanden): \. pflanzlicher, tierischer od. mineralischer Rohstoff für Heilmittel. Stimulanzien od. Gewürze: starke Schmerzen lindernde -n; mit... Medikamenten, unter denen ... die brechwirksamen und abführenden -n vorherrschten (Medizin II. 184). 2.a) (veraltend) Arzneimittel: es verging kaum eine Nacht, in der Bugenhagen nicht lindernde Mittel. Spritzen, -n und Zäpfchen benötigte (Jens. Mann 92); b) Rauschgift: harte -n (z. B. Opium. Heroin); weiche -n (z. B. Haschisch); Er mochte keine -n, fühlte sich bereits von zu vielen Dingen abhängig (Zwerenz. Kopf 248); mit -n handeln; unter [dem Einfluß von] -n stehen. dröge ['dra:g3] <Adj.; -r. drögste) [aus dem Niederd. < mniederd. dröge = trocken] (nordd.): a) trocken: ein -r Kuchen; das Essen war ein bißchen d.; b) durch seine prosaisch-nüchterne Art langweilig u. reizlos: ein -r Mensch. Vortrag; Klappentexte ... müssen ... stimulieren, dürfen weder marktschreierisch noch d. sein (Börsenblatt 44.1971, 1282); Dröge. als beschriebe er eine Sitzung des Zentralkomitees .... kommentiert Oertel aus den westdeutschen Stadien (Spiegel 27. 1974. 55). drosen-, Drogen-: -abhängig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: rauschgiftsüchtig: -abhängige, der u. die: -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): Rauschgiftsüchtige/ r!: Therapieversuche mit -n; -abhängigkeit. die <o. PI.); -konsum, der; -mißbrauch, der; -pflanze, die: svw. t Heilpflanze: -schuk der: Ein nackter Leichnam .... den rechten Arm abgeschnürt für den letzten D.. neben sich noch die Spritze (Spiegel 22. 1975, 137); -sucht, die <o. PL); -szene, die [engl, drug scene] (ugs.): Milieu der Rauschgiftsüchtigen u. -häiid- ler: die vielen Gelegenheitshändler der westdeutschen D. (MM 14. 10. 71, 9); Ich habe zwei Jahre in der D. gelebt (MM 21. 12. 7t. 10). Drogerie [drogari:]. die; -. -n [...i:an; frz. drogueriel: Geschäft, in dem nicht apothekenpflichtige Heilmittel. Chemikalien u. Kosmetikartikel verkauft werden; Drogist [dro'gist], der; -en, -en [frz. droguiste]: Inhaber od. Angestellter einer Drogerie mit spezieller Ausbildung (Berufs- bez.). Droh- fdro:-]: -brief. der: Brief, in dem man jmdn. mit einer Drohung zu erpressen sucht; -gebärde, die (Verhal- tensf.): charakteristische Haltung od. Gebärde, die bei Tieren u. Menschen einem Angriff vorausgehen u. die den Angreifer abschrecken soll: Läßt sich das Gegenüber nicht durch -n zum Rückzug bewegen.... so setzt es kräftige Schnabel- und Schwingenhiebe ab (Tier 12. 1971. 15); Ü Die Bildung ist Teil ihrer D., mit der sie nach unten weisen, um Furcht zu erregen (Zwerenz, Kopf 255); -verhalten, das: vgl. -gebärde; Mvort. das <P1. ...worte). drohen ['dro:an] <sw. V.; hat) [mhd. drön. Nebenform von dro(u)wen. dröuwen. ahd. drouwen]: l.ü)jmdn. durch Gesten od. emphatische, nachdrückliche Worte einzuschüchtern versuchen, damit er etw. nicht zu tun wagt: Jmdm. mit dem Finger, mit der Faust, mit dem Stock d.; er hat mir gedroht; Meistens fangen sie ( = die Strauße) mit ... Flügelschlägen an zu tanzen; sie wollen d. und Eindruck machen (Grzimek. Serengeti 133); eine -de Haltung einnehmen; b) daraufhinweisen, daß man etw. für jmdn. Unangenehmes tun wird, falls er sich nicht den Forderungen entsprechend verhält: [Jmdm.] mit Entlassung d.; Er drohte mir mit Gestapo und Konzentrationslager (Remarque. Triom- phe 89); sie drohten damit, die Geiseln zu erschießen: er drohte, den Saal räumen zu lassen. 2. als etw. Gefährliches. Unangenehmes möglicherweise eintreffen, als Gefahr o. ä. bevorstehen: eine Gefahr. Unheil droht; das ... Flehen der Menschen .... die sich alle vom Tod bedroht fühlten oder wenigstens glaubten, daß ihnen der Tod drohe (Seghers. Transit 189); es droht ein Gewitter; dem Land droht eine Wirtschaftskrise; drohende Gefahren; Justinians Finanzwirtschaft ist die eines Mannes, der unaufhörlich vor drohendem Bankerott steht (Thieß. Reich 509). 3. im Begriff sein. etw. zu tun: er drohte vor Erschöpfung zusammenzubrechen; das Haus droht einzustürzen. Drohn [dro:n], der; -en. -en: fachspr. für f Drohne (1); Drohne ['dro:nal, die: -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. dröne. dräne; mhd. trene. ahd. trenol: 1. plumpes, stachelloses Männchen der Honigbiene, das sich überwiegend von den Arbeiterinnen (2) füttern läßt. 2. (abwertend) fauler Nutznießer fremder Arbeit: sein Sohn ... ein verhätscheltes Herrensöhnchen .... eine elegante D. (Th. Mann. Joseph 155). dröhnen [dro:n3n] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mniederd. drönen = mit Erschütterung lärmen]: l.a) durchdringend laut u. dumpf tönen, hallen: die Glocken. Motoren dröhnen; seine Stimme dröhnt aus dem. durch den Lautsprecher; Er pochte mit dem ... Klopfring. Die Schläge dröhnten in der Stille (Zuckmayer. Herr 128); Plötzlich hören wir Hufe d. (Grzimek. Serengeti 130); dröhnendes Gelächter; der Lärm dröhnte ihnen in den Ohren; b) von lautem, vibrierendem dumpfem j Hall erfüllt sein: der Saal dröhnte [von tosendem Beifall]; Bald dröhnte das Rollfeld (hallte es wider) ... von einfallenden Einheiten (Gaiser. Jagd 14); die Erde dröhnte unter den Hufen; Ü mein Kopf dröhnt (ich habe heftige Kopfschmerzen); Sein Schädel dröhnte. Über der linken Braue war eine besonders schmerzhafte Stelle (Lederer. Bring 117). 2. (nordd.) eintönig über belanglose Dinge sprechen: was der dröhnt, darauf mußt du nichts geben. So ein Schnaps wärmt noch mal so gut, wenn ein bißchen geklönt und gedröhnt wird (Nachbar. Mond 94). Drohnendasein, das: -s (abwertend): Dasein eines Menschen, der andere für sich arbeiten läßt; Drohnenschlacht, die: -. -en: nach der Begattung der Königin stattfindende Vertreibung der Drohnen durch die Arbeiterinnen (2) aus dem Bienenstock, wobei sich wehrende häufig getötet werden. dröhnig [dre.nu;] <Adj.) [aus dem Niederd.. zu tdröhnen (2)] (nordd.): (vom Sprechen o.a.) schwerfällig: Er zählte ... seine Groschen und wollte das Klimpern mit seiner -en Gesangbuchstimme übertönen (Leip. Klabauterflagge 9). Drohung [dro.uol. die; -. -en [mhd. nicht belegt, ahd. dröunga]: Ankündigung von etw. Unangenehmem, falls jmd. sich nicht einer Forderung entsprechend verhält: eine offene, versteckte D.; das sind [alles] leere -en; eine D. ausstoßen: seine D. wahrmachen; Die Polizei darf... kein Geständnis erpressen, weder durch D. noch durch Lockung (Mostar. Unschuldig 6): jmdn. durch -en einschüchtern; Ich werde es nicht vergessen, sagte er .... indes sie zu kindlicher D. den... Zeigefinger hob (Maass.GoufT6 334); wie ein Unwetter war diese Flut von -en ... über Törleß weggerauscht (Musil. Törleß 135). Drolerie [drob'ri:]. die; -. -n [...i:an; frz. drölerie. zu niederl. drol. tdrollig]: 1. etw. Lustiges. Komisches: ... daß die Zitate als D. (Belustigung) für Erwachsene verstanden werden könnten (MM 8. 12. 73.41). 2. (Kunstwiss.) groteske od. komische Darstellung von Menschen. Tieren u. Fabelwesen in der Gotik (z. B. in der Bauplastik, am Chorgestühl): drollig ['drelif] <Adj.) [aus dem Niederd. < niederl. drollig, zu: drol = Knirps. Spaßmacher, eigtl. = rundgedrehter Kegel]: a) spaßig, belustigend wirkend: eine -e Geschichte. Art; das war so d.. daß wir alle lachen mußten; <subst.:> mir ist etw. Drolliges passiert; b) niedlich, possierlich: ein -es kleines Mädchen. Kätzchen; sie spricht sehr d.; c) komisch, seltsam: ein -er Kauz; .Xomm. werd nicht d. Bin ich vielleicht 'n Verbrecher?" (Schnurre. Fall 4); <Abl.:> D^lligkeit, die; -. -en: 1. <o. Pl.> drollige Art. 2, drolliger Vorgang, drolliges Geschehen. Dromedar ['dro:meda:£. dromeda:^]. das; -s. -e [(frz. droma- daire < afrz. dromedaire < lat. dromedärius (camelus) = Rennkamel. Renner, zu griech. dromäs = laufend]: einfiöckeriges Kamel in Nordafrika u. Arabien. Drommete [dro'me:to], die; -. -n (veraltet, dichter.): svw. t Trompete. Dronte ['dronte], die; -. -n [frz. dronte. viell. aus einer Einge- 572
druck-, Druck- borenensprache der Insel Mauritius]: Vertreter einer im 17. u. 18. Jh. von Seefahrern ausgerotteten Art großer, flugunfälüger Kranichvögel mit mächtigem Hakenschnabel. Dropkick [dropkik], der; -s. -s [engl, drop kick, aus: drop = Tropfen, das Herabfallen u. kick = Tritt, Schußl (bes. Fußball): Schuß, hei dem der Ball in dem Augenblick gespielt wird, indem er auf den Boden aufprallt; Drop-out [drop' laotl. der; -s. -s [engl.-amerik. drop-out]: I. jmd.. der aus der sozialen Gruppe, in die er integriert war. ausgebrochen ist: Mit der ... Häufigkeit der Drogeneinnahme schnellt der Prozentsatz der ..Drop-outs". die Ausbildung oder Beruf aufgegeben haben, steil nach oben (MM 24. 7. 71. 31). 2. (Technik) durch unbeschichtete Stellen im Magnetbarul od. Schmutz zwischen Bandu. Tonkopf verursachtes Aussetzen in der Schallaufzeichnung. 3. (Datenverarb.) Signalaus- fall bei der Datenspeicherung auf Magnetband; droppen I'dropn] <sw. V.: hat) [nach engl, to drop = (herab)tropfen (lassen), (herab)fallen (lassen)] (Golf): einen neuen Ball ins Spiel bringen, indem man ihn auf bestimmte Weise fallen läßt; Dropper fdrope], der; -s. - (Tennis, Tischtennis): svw. T Drop-shot; Drops [drops], der, auch: das; -, - u. -e [PI. von engl. drop. eigtl. = Tropfen]: 1. <P1. Drops, meist PI.) ;mit mehreren andern in einer Rolle verpackter ungefüllter, flacher, runder Fruchtbonbon: englische D.; eine Rolle saure[r] D. 2, <P1. - u. -e> (ugs.) jmd.. der durch sein Wesen. Benehmen auffällt: das ist ja ein ulkiger D.; der hatte schon in der Schule Schwierigkeiten. Mit den D. ausunsererKlasseund mit sich selbst (Degener. Heimsuchung 132); Dropshol ['drapjat]. der; -[s], -s [engl, drop ihot. aus: drop = Tropfen, das Herabfallen u. shot = Schuß, Schlag] ([Tischjtennis): in Netznähe ausgeführter Schlag, bei dem sich der Schläger leicht rückwärts bewegt, sodaßder Ball kurz hinter dem Netz fast senkrecht herunter- kommt. drosch [draj], drösche ['droefe]: t dreschen. Droschke [drojka]. die; -, -n [russ. droschki = leichter Wagen]: 1. (früher) leichtes ein- od. zweispänniges Mietfuhrwerk zur Beförderung von Personen: eine D. mit zurücklegbarem Verdeck; in einer D. fahren. 2. (veraltend) svw. t Taxe. Autodroschke: eine D. herbeiwinken; So schleuderte der Zweisitzer beim Bremsen ... gerade an dem Kühler der D. vorbei (Remarque. Triomphe 15); <Zus.:) DrQsch- kengauh der (ugs. abwertend): grobknochiges, schweres Pferd: so ein alter D.!; Droschkenkutscher, der: Kutscher einer Droschke (1). dröseln ['dneKzjn] <sw. V.; hat) [zu md., niederd. triseln = im Kreise drehen, rollenl (landsch.): I. Fäden drehen: ich dröstejle. 2. svw. t trödeln. Drosera [ dro:zera], die; -, ...rae [zu griech. droserös = tauig, betaut (nach der Ähnlichkeit der klebrigen Sekrettropfen an den Blättern mit Tautropfen)]: Vertreter einer Gattung der Sonnentaugewächse mit vielen Arten, in moorigen Gebieten wachsende krautige, fleischfressende Pflanze; Drosoeraph [drozo'gra:f). der; -en. -en [zu griech. drösos = der Tau u. t-graph] (Meteor.): ein die Menge des ]Taus automatisch registrierendes Meßgerät; Drosometer, das; -s, - [zu griech. drösos = der Tau u. t-meter] (Meteor.): Gerät zum Messen des xTaus; Drosophila [drozo:flla], die; -. ...lae [zu griech. drösos = der Tau u. philos = lieb; Freund]: Vertreter einer Gattung der Taufliegen (häufig zu genetischen Versuchen benutztes Insekt). 'Drossel fdros}]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. drösle (mhd. droschel). aniederfränk. drosla (ahd. drösca- [la])]: Vertreter einer weitverbreiteten Singvogelfatnilie mit spitzem, schlankem Schnabel u. langen Beinen, der sich vorliegend von Insekten u. Beeren ernährt: eine D. pfeift. 2Drossel [-1. die; -, -n [spätmhd. drossel. zu mhd. dro33e. ahd. dro33a = Kehle. Gurgel]: 1. (Jägerspr.) Luftröhre des Schalenwildes. 2. (Elektrot.) svw. t Drosselspule. 3. fTcchnik) svw. t Drosselventil. Drossel- (Drossel 2.3): ^klappe, die (Technik): verstellbare Scheibe in Rohrleitungen, die eine Verkleinerung des Rohrquerschnitts erlaubt (z. B. zur Regelung der Gaszufuhr); ^spuie. die (Elektrot.): elektrische Spule mit einem Eisenkern . mit der Wechselströme gedrosselt werden können, wobei das Maß der Drosselung von der Windungszahl der Spule u. der Frequenz des Stroms abhängig ist; ^ventil, das (Technik): in Rohrleitungen eingebautes Ventil zur Regelung von Menge. Druck o. ä. der hindurchströmenden Gase ad. Flüssigkeiten. drosseln fdresjn] <sw. V.; hat) [zu t2Drossel]: 1. (veraltend) jmdm. die Kehle zudrücken; würgen: um ihm dann den Strick über den Kopf zu streifen und ihn von hinten zu d. (Remarque. Triomphe 118); Schwach erscheint demgegenüber der Versuch des jungen Kriegers.... den drosselnden Arm zu lockern (Bild. Kunst I. 34); Ü Eine und dieselbe Furcht drosselte die Mädchen Lautenschlag (A. Kolb. Schaukel 42). 2. a) in der Leistung herabsetzen, kleiner stellen; die Heizung d.; ein gedrosselter Motor (Motor, dessen mögliche Höchstleistung technisch nicht voll ausgenutzt wird); b) die Zufuhr von etw. verringern: den Dampf d.; c) herabsetzen, einschränken: das Tempo, die Einfuhr d.; In England wurde... die Fernsehwerbung für Zigaretten eingestellt, und in den USA wurde diese Werbung gedrosselt (MM 5. 9. 69. 12). DrQSsebänger, der; -s. - [zu t ■Drossel]: im Röhricht am Rande von Gewässern lebender, größter Rohrsänger der Vogelfamilie Grasmücken mit lauter, knarrender Stimme u. rostbrauner Färbung mit weißlichgelber Unterseite. Drosselung, (auch:) Drpßhmg. die; -. -en: das Drosseln (2). Drost [drost]. der; -[e]s. auch: -en. -e. auch: -en [aus dem Niederd. < mniederd. dros(se)te. vgl. Truchseß] (hist.): in Nordwestdeutschland u. den östl. Niederlanden über einen Verwaltungsbezirk gesetzter landesherrlicher Beamter mit administrativenu. richterlichen Befugnissen; <Abl.:) Drostei [dros'taj]. die; -. -en (hist.): einem Drost unterstehender Verwaltungsbezirk. drüben ['dry :bn] <Adv.): auf der anderen, gegetiüberliegenden Seite: da. dort d.; d. über dem Rhein; von d. (von jenseits des Ozeans, der Grenze) kommen; ich komme von d. (aus der DDR; Kant. Impressum 184); drüber ['dry:be]: ugs. Tür f darüber; drüber- [-]: ugs. für t darüber-; driibig [dry :bi<;] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (ugs.): drüben, jenseits des Ozeans, der Grenze existierend: Daraufhin wurde ... über hübiges und -es Wetter ... gesprochen (FAZ 7. 10. 61. 30). 'Druck [drok], der; -[e]s. Drücke ['drykal. (seltener: -e) [mhd.. ahd. druc, zu tdrücken]: 1. (Physik) auf eine Fläche wirkende Kraft: ein großer, starker, geringer D.; ein D. von 10 atü; in dem Zylinder entstehen hohe Drücke; den D. messen, kontrollieren, erhöhen; die Deiche haben dem D. der Wassermassen nicht standgehalten; etw. steht unter hohem D.; Ü der militärische D. des Gegners war übermächtig, nahm zu. ließ nach; die Abwehr der deutschen Nationalmannschaft stand mächtig unter D. (wurde hart bedrängt); *D. hinter etw. machen (ugs.; dafür sorgen, daß etw. beschleunigt erledigt wird). 2. <o. PI.) a) Betätigung durch 'Druck (1). das Drücken: ein D. mit den Schenkeln - und das Pferd reagiert sofort; ein leichter D. auf den Knopf; durch einen D./mit einem D. auf die Taste setzte der Minister die Anlage in Betrieb; b) Gefühl des ]Druckes (1) an einer bestimmten Körperstelle: einen D. im Kopf haben; er spürte einen starken D. im Magen. 3. <o. PI.) Zwang: D. auf jmdn. ausüben; dem D. der öffentlichen Meinung nachgeben; mit etw. in D. (Bedrängnis) kommen, geraten; in/im D. (ugs.; in Zeitnot) sein; er sitzt, steckt ganz schön im D. (ugs.; in Zeit-, Geldnot): unter dem D. der Verhältnisse (weil die Verhältnisse dazu zwingen); unter D. stehen, handeln; jmdn. unter D. setzen (bedrängen). 2Druck [-]. der; -le]s. -e u. -s [zu tdrücken]: l.a) <o. PI.) das Drucken: den D. überwachen; etw. in D. geben; der Vortrag ist im D. erschienen (liegt gedruckt vor); b) <P1. -e> gedrucktes Werk. Bild: ein alter D.; an den Wänden hingen -e impressionistischer Gemälde; c) <o. PI.) Art od. Qualität, in der etw. gedruckt ist: kursiver D.; ein schlechter, unklarer D.; ein kleiner (kleine Schriftzeichen verwendender) D. 2. <P1. -s) bedruckter / Kleider Istoff: Hemden in neuen -s; Vierecktücher, reine Seide.... schicke -s(MM29. 1.66. 15). 'druck-. Druck- ('Druck): -abfall, der (Physik): Verringerung des atmosphärischen Druckes; MUisst, die <o. PL): durch Druck auf die Brust (im Schlaf) erzeugte Angst; Einstieg, der; Mipparat. der (Technik): luftdicht verschließbarer Behälter, in dem Stoffe hohem Druck ausgesetzt werdenkönnen; ^ausglekh, der (Physik; Med.): Ausgleich der unterschiedlichen Drücke in zwei Körpern od. Räumen: es findet ein D. zwischen Innen- und Außendruck statt, dazu: ~~ausgleichskabine, die: vgl. -kabine; ^belastung, die: mögliche Belastung durch einen bestimmten Druck: Die D. der Haltepunkte besonders im morschen Fels ist wichtig für 573
druck-, Druckten möglichen Halt (Eidenschink. Fels 40); -Meistift, der: Schreibgerät mit einer Bleimine, die durch Druck auf das obere Ende des Stiftes erneuert werden kann; ^empfindlich <Adj.; nicht adv.>: empfindlich gegen xDruck (2) (Ggs.: t^unempfindlich): -er Stoff; ein -er Magen; Pfirsiche sind besonders d.; ^fest <Adj.; nicht adv.>: einem bestimmten Druck standhaltend: Benzinfuhrende Teile und Tank d. und dicht (DM 8. 1967. 13): Festigkeit, die: maximale Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffes gegen Druck; -gefalle, das (Physik; Med.): Gefälle von verschiedenen Drücken; -gefühl, das: ein D. im Kopf haben; -kabine, die: in Flugzeugen u. Raumfahrzeugen abgesclilossener Raunt mit höherem Innendruck (u. Klimatisierung) zur Aufrechterhaltung normaler Atmungsfunktionen; -kessel, der (Technik): Kessel, in dem Stoffe unter hohem Druck erhitzt werden; -knöpf, der: 1. für verdeckte Kleiderverschlüsse verwendeter Metallknopf aus zwei Plättchen, die ineinander- gedrückt u. durch eine Feder gehalten werden. 2, Knopf, auf den man zur Betätigung elektrischer Geräte u. Anlagen drückt; -kochtopf, der: svw. f Dampfkochtopf; -lähnoing, die: Lähmung bes. von Nerven der Gliedmaßen durch lang andauernden örtlichen Druck (z. B. beim Arbeiten in hok- kender Stellung); -hift, die <o. PI.) (Physik): verdichtete Luft* die als Energieträger zum Betrieb von Druckluftwerkzeugen u. -geraten o.a. dient. Preßluft, dazu: -hift- bremse, die: mit Druckluft arbeitendes Bremssystem, ^luft- hammer, der: svw. t Preßlufthammer, -kiftkrankheit, die: svw. tCaissonkrankheit, -hiftpumpe, die (Technik): Pumpe, die mit Druckluft arbeitet; -messer, der (Physik): Gerät zum Messen des Druckes von Gasen u. Flüssigkeiten. Manometer; -mittel, das: etw.. was man ausnutzt, um auf imdn. in bestimmter Weise ]Druck (3) auszuüben: De Gaulle braucht ein diplomatisches D. gegen seine westlichen Alliierten. ... um seine Reformpläne für EWG und Nato durchzusetzen (Spiegel 5. 1966. 69); -posten, der: t Druckposten; -puls, der (Med.): langsamer Puls bei erhöhtem Hirndruck; -pumpe, die (Technik): Pumpe, mit der etw. durch Druck befördert wird; -punkt, der: 1. durch einen Widerstand beim Abdrücken wa/irnehmbare Stellung des Abzughebels an Schuliwaffen (zur Ermöglichung der zielsicheren Abgabe des Schusses): D. nehmen. 2. Angriffspunkt der durch strömende Luft erzeugten Kraft am Profil von Flugzeugtragflächen; -regier, der: Vorrichtung, mit deren Hilfe sich der Druck in einem Gefäß od. Behälter konstant halten läßt; -Schwankung, die (Physik): -en ausgleichen; -Situation, die: Situation, in derjmd. unter Druck (3) steht: Wenn Herr Kollege Barzel so angreift. ... dann deshalb, weil er sich in einer D. befindet (Bundestag 189. 1968, 10241); -stelle, die: Stelle am Körper . wo etw. sichtbar gedrückt hat: vom Geigespielen eine D. am Hals haben; -taste, die: vgl. -knöpf (2); -topf, der: svw. t -kochtopf; -unempfindlich <Adj.; nicht adv.>: unempfindlich gegen 1Druck (2) (Ggs.: t-empfindlich): Veloursflor besonders druck- und schmutzunempfindlich (Wohnfibel 141); -unterschied, der (Physik); -Veränderung, die; -verband, der: straff angelegter, durch Abdrücken des blutenden Gefäßes blutstillender Verband; -welle,die (Physik): Ausbreitung einer Druck- od. Dichteänderung, bes. die von einem Flugzeug od. Flugkörper (mit Überschallgeschwindigkeit). die am Boden als scharfer Doppelknall empfunden wird. Mryck-, Dryck- (2Druck): - bewill igung, die: svw. t -Erlaubnis; -bogen, der: im allgemeinen 16 Buchseiten umfassender Papierbogen, der meist zweiseitig bedruckt, gefaltet aufgeschnitten u. geheftet wird; -budtstabe, der: in der Schreibschrift verwendeter Buchstabe aus der Druckschrift (1); -er- laubnis, die: vom Autor od. Verleger nach Durchsicht der letzten Korrekturabzüge erteilte Genehmigung zum Druckbeginn; Imprimatur; -erzeugnis, das: etw. Gedrucktes (z. B. Buch. Zeitung. Prospekt); -fähig <Adj.; o. Steig.): für den Druck geeignet: dieses Wort, dieser Satz, der Stil des Autors ist nicht d.; -fahne, die: svw. t Fahne (3); -färbe, die: beim Drucken verwendete Farbe; -fassung, die: endgültige Fassung eines Manuskripts, die gedruckt wird; -fehler, der: Fehler im gedruckten Text, der auf einen od. mehrere falsch gesetzte Buchstaben zurückgeht, dazu: -fehlerberich- tigung, die. -fehkrteufel, der (scherzh.): imaginäre, als heimtückisch-listig vorgestellte Macht, der man die Schuld an den bei aller Sorgfalt auf unerklärliche Weise auftretenden groben Druckfehlern gibt; -fertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: fertig zum Druck; -form, die: flächiges Gebilde aus Metall1, mit dessen Hilfe die Druckfarbe zur Wiedergabe eines Textes od. Bildes übertragen werden kann: -en für ein bestimmtes Druckverfahren herstellen; -frei- helt,die: svw. t Pressefreiheit; -frisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv. >: gerade erst gedruckt: eine -e Zeitung; -genehmigung, die: svw. t-erlaubnis; -graphik, die (Kunstwiss.): in vielen gleichwertigen i Exemplaren auf handwerklichem od. maschinellem Wege herstellbare Graphik; -kosten <PL>: Kosten, die das Drucken eines Textes verursacht; -legung, die; -, -en: a) in Verlag, graphischem Betrieb u. Buchbinderei geleistete technische u. organisatorische Arbeiten zur Vervielfältigung einer Text- od. Bildvorlage; b) das In-Druck- Gehen eines Textes; -letter. die: vgl. -schritt (1.2); -lizenz, die: svw. t -erlaubnis; -maschine, die: Maschine, mit der nach einem bestimmten Verfahren gedruckt wird; -muster, das: auf einen Stoff o. ä. aufgedrucktes Muster; -ort, der: Ort. wo erw. gedruckt worden ist; -papier, das: Papier zum Drucken; -platte, die: entsprechend dem Druckverfafi- ren ebene od. gekrümmte, starre od. flexible, platten- od. foliefiartige Druckform; -presse, die: svw. t-maschine; ^reif <Adj.; o. Steig.): nach inhaltlichen, stilistischen o.a. Gesichtspunkten beurteilt, für die Drucklegung geeignet: ein -es Manuskript; seine Arbeit ist d.; Ü -e Bemerkungen; d. reden; -sache, die: 1. zu ermäßigter Gebühr beförderte, nicht verschlossene Postsetidung, die aus einem gedruckten Text besteht. 2. (Druckerspr.)öWA nicht fortlaufendem Text bestehendes Druckerzeugnis (z. B. Geschäftsbriefbogen. Visitenkarte. Formular); Akzidenz; -Schrift, die: 1. Schriftart für den Druck, die bestimmte Typen u. Schriftgrade verwendet. 2. Schreibschrift, die Druckbuchstaben nachalunt. 3. kleineres, nicht gebundenes Druckerzeugnis; -seite, die: Seite eines Druckerzeugnisses; -sorte, die (meist PI.) (österr.): Vordruck, Formular; -spalte, die: Spalte einer Druckseite; -stock, der: Druckplatte im Hochdruck, die durch Aufbringen auf eine Unterlage auf Schrifthöhe gebracht wird; Klischee: -Stoff, der: Stoff mit aufgedrucktem Muster; -technisch <AdJ.; o. Steig.): das Drucken, die Drucktechnik betreffend; -type, die: zur Herstellung des Satzes dienende metallene f Hochdruckform, deren oberer Teil ein erhabenes spiegelbildliches Schriftbild trägt; Letter: eine kleine D. wählen; -verbot, das: Verbot, etw. im Druck zu veröffentlichen; -verfahren, das: durch die Art der Druckform (z. B. Hoch-. Flach-, Tief-, Durchdruck) u. durch eine bestimmte Druckübertragung gekennzeichnete Art des Drückens; -vorläge, die: Text, Bildo. ä. als Vorlage für den Druck; -werk, das: Druckerzeugnis von größerem Umfang; -wesen, das <o. PI. >: alles, was mit dem Drucken zusammenhängt, einschl. Funktion. Organisation u. Verwaltung; -Zuschuß, der. Drückeberger ['drYkabergBl. der; -s. - [scherzh. Nachbildung eines Einwohnernamens, zu t drücken (5)1 (ugs. abwertend): jmd.. der sich einer als unangenehm empfundenen Verpflichtung aus Feigheit. Bequemlichkeit o.a. entzieht; <Abl.:> Drückebergerei [...ga'rai], die; -. -en (ugs. abwertend): drückebergerisches Verhalten; drtyckebergerisdi <Adj.): in der Art eines Drückebergers, einen Drückeberger kennzeichnend: ein -er Typ; eine -e Einstellung. drucken[droknl<sw. V.;hat)[oberd. Form von t drücken]: a) eingefärbte Typen od. Bilder durch Maschinen auf Papier od. Stoff pressen, übertragen u. vervielfältigen: einen Text d.; etw. auf Bütten[papier] d.; die Maschine druckt sehr sauber; lügen wie gedruckt (ugs.: unglaublich lügen; eigtl. = etw. so darstellen, als sei es gedruckt zu lesen und daher war); b) durch Drucken (a) herstellen: Bücher. Formulare [in hoher Auflage] d. drücken [drYkn] <sw.V.; hat) [mhd. drücken, ahd. drucchen]: 1. a) einen Druck (2 a) auf etw. ausüben: auf einen Knopf d.: du darfst nicht an dem Geschwür d.; auf die Hupe d. (sie durch einen Druck betätigen); Ü eine drückende (lastende, schwüle) Hitze; heute ist es drückend (schwül); die Nachricht drückte auf (beeinträchtigte) die Stimmung; der Film drückt auf die Tränendrüsen (ugs.; will Rührung hervorrufen); die Mannschaft drückte ständig [auf das Tor] (Sport; bedrängte den Gegner hart, zwang den Gegner in die Verteidigung); b) pressen: bei Alarm Knopf d.!; die Mutter drückt das Kind (preßt es an sich, umschließt es eng); jmdm. die Hand d; c) durch Zusammenpressen aus etw. herausbringen: den Saft au^der Zitrone d.; er drückte den Eiter aus dem Ges^hrttfür; d) unter Anwendung von Kraft bewirken. daßjnuL. etw. irgendwohin gelangt, ganz dicht an etwas herankommt: jmdn. zur Seite 574
drüsen-, Drüsen- d.; sie drückte ihr Gesicht in die Kissen: ein Pflaster auf die Wunde d.; das Siegel auf die Urkunde d.; er hatte den Hut tief in die Stirn gedrückt; er drückte ihr einen Kuß auf die Wange; jmdm. Geld in die Hand d.; jmdn. an seine Brust, an sein Herz, an sich d.; Ü der Schmerz drückte ihn zu Boden (überwältigte ihn); <d. + sich:) er drückte sich in die Ecke, in das Dunkel der Toreinfahrt; sich stillschweigend aus dem Saal d. (unauffällig verschwunden); der Hase drückt sich ins Gras (Jägerspr.; versteckt sich). 2. das Gefühl des l Druckes (1) an einer bestimmten Körperstelle hervorrufen (weil die betreffende Sache zu eng od. zu schwer ist): der Rucksack drückt; die Schuhe drük- ken [anfangs noch]; ihn drück teder Magen. 3. (geh.) schwer auf jmdm. lasten, bedrücken: ihn drücken Kummer u. Sorgen; das schlechte Gewissen drückt ihn; drückende Schulden; in gedrückter (bedrückter, niedergeschlagener) Stimmung sein. 4.a) (Fliegerspr.) nach unten steuern: der Pilot drückte die Maschine: b) herabsetzen, verringern: das Niveau d.; die erhöhten Einfuhren drücken stark auf die Preise; er hat den Rekord um zwei Sekunden gedrückt (unterboten); c) (ugs.) jmds. Entfaltung verhindern: der Lehrer hat ihn ständig gedrückt. S. <d. + sich) (ugs.) sich einer als unangenehm empfundenen Verpflichtung aus Feigheit. Bequemlichkeit o. ä. entziehen: er drückt sich gern [vor/von der Arbeit!. 6. (Kartenspiel) verdeckt ablegen: er hat zwei Asse gedrückt; was hattest du gedrückt?; Augenblick, ich muß noch d. 7. (Gewichtheben) nach bestimmten Regeln stemmen: 280 kg d.; <subst.:> er ist Meister im beidarmigen Drücken. 8. (Jägerspr.) olme Lärm zu verursachen, durch Wald u. Buschwerk gehen u. das Wild in die gewünschte Richtung u. an den Schützen heranbringen. Drucker fdrukB]. der; -s. - [zu t drucken): jmd.. der das Druckerhandwerk ausübt (Berufsbez.). Drücker ['drYksl. der; -s. - [zu tdrückenl: 1. svw. tTürdrük- ker; *auf den letzten D. (ugs.; im letzten Moment, fast zu spät; gemeint ist vermutlich der Türgriff des letzten Wagens eines abfahrenden Zuges). 2. Drei- oder Vierkantschlüssel: die Tür mit einem D. öffnen. 3. Abzug am Jagdgewehr. 4. Knopf zur Betätigung elektrischer Anlagen; *am D. sitzen/sein (ugs.; die Entscheidung über etw. in der Hand haben, entscheideniien Einfluß auf etw. haben). 5. (ugs.) einzelner Bestandteil eines Werkes, der Rührung hervorrufen soll: das Thema, das der ... Regisseur ... nicht ohne modische Weltschmerz-Attitüde und sentimentale D. abhandelt (MM 9. 9. 72, 57). 6. (ugs.) jmd.. der von Tür zu Tut geht, u/n Abonnenten für Zeitschriften zu gewinnen; Werber. 7. (Sport) jmd.. der Drücken (7) als sportliche Disziplin betreibt. Drucker-: -färbe, die: svw. t Druckfarbe; -gehilfe, der; -Handwerk, das; -lehrling. der; -marke, die: svw. t ^zeichen; -meister. der; -presse, die: svw. t Druckmaschine; -schwärze, die: schwarze Druckfarbe; -Sprache, die: Berufssprache der Buchdrucker. Setzer u. Schriftgießer, die durch altertümliche, z. T. humorige Ausdrücke u. durch gelehrte Fremdwörter gekennzeichnet ist; -zeichen, das: Holzschnitt Ornament, das ein Buch als Erzeugnis einer bestimmten Druckerei od. eines Verlages kennzeichnet. Druckerei [drokaraj], die; -. -en [zu tdrucken]: Betrieb des graphischen Gewerbes, der Druckerzeugnisse herstellt. Druckerei [drYkarai], die; -. -en (ugs. abwertend): das Drük- ken (bes. 5): Dri)ckjagd, die; -. -en (Jägerspr.): Jagd, bei der das Wild gedrückt (8) wird: ... Jäger .... die laute Treib- oder leise Drückjagden abhalten (MM 11. 11. 71. 14). Drvckposten, der; -s. - [zu tdrücken (5)] (ugs.): bequemer Posten i im Krieg j. auf dem man keinen Gefahren ausgesetzt ist: das ist ein wunderbarer D.; einen D. haben; Ü Wäre der Glaube wirklich so ein D. für die Bequemen und Feigen ... (Thielicke. Ich glaube 26); drucksen [druksn] 'sw. V.; hat) [zu tdrucken. drücken! (ugs.): [auf eine Frage; sich nur zögernd äußern, nicht recht über etw. sprechen wollen: Der junge Herr B. hatte ... seitwärts blickend gedruckst: Ach ... na ja ... Na ja (Johnson. Ansichten 160). Drude ['dru:dal. die; -. -n [mhd. trut(e)l: im Volksglauben weiblicher Nachtgeist, der das Alpdrücken verursacht. Dnidel [dru:dl]. das od. der; -s. - [Phantasiebez.]: witziges Zeichenrätsel, das darin besteht, daß man einen Gegenstand aus einer ungewöhnlichen Perspektive zeichnet od. einen Ausschnitt o. ä. darstellt u. den anderen raten läßt, wobei der nur mit viel Sinn für Blödelei auf die Lösung kommen kann; drudeln [dru:dln] <sw. V.; hat): Drudel zeichnen, raten. Drudenfuß, der; -es. ...fuße: Pentagramm, im Volksglauben als Fußabdruck der Drude gedeutetes magisches Zeichen zu deren Abwehr; Drudenstein, der; -[eis. <: vom Wasser geschliffener Stein mit einem Loch darin, der im Volksglauben als Abwehrmittel gegen Druden u. das von ihnen verursachte Alpdrücken gilt. Drugstore ['drAgsto:]. der; -[s]. -s [engl.-amerik. drugstore, aus: drug = Arzneimittel. Droge u. störe = Lager. Geschäft!: finden USA) mit einer Schnellgaststätte kombiniertes Verkaufsgeschäft für alle Artikel des täglichen Bedarfs: Geschäftsleute, die ... den ersten D. nach amerikanischem Muster in München eröffnen wollen (MM 1. 7. 67. 10). Druide [dru'i:da]. der; -n. -n [lat. druides (PI.), aus dem Gall.J: keltischer Priester der heidnischen Zeit; <Abl.) dntf- disch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zu den Druiden gehörend, die Druiden betreffend: -e Riten. drum [drum]: ugs. für tdarum: sie haben ein Haus mit einem großen Garten d. [herum]; wir wollen nicht lange d. rumreden: Wo sind die Aufzeichnungen? (v. d. Grün, Glatteis 42); * sei's d. (sei es. wie es ist); was d. und dran ist o.a. (was dazugehört, was damit zusammenhängt): die Brinkgasse selber kann bleiben - aber was d. und dran hängt (Aberle. Stehkneipen 120); * alles/das [ganze] Drum und Dran (alles/das. was dazugehört): er verzehrte ein riesiges Steak mit allem Drum und Dran; drum-: ugs. für t darum-. Drum [dram. engl.: drAm]. die; -. -s [engl, dmm(s)]: a) engl. Bez. für Trommel; b) <P1.) Schlagzeug, bes. im Jazz. Drumherum, das; -s: das. was dazugehört: Neu ist nur die Verpackung, das D. (FAZ 22. 4. 61. 2). Drumlin [drumlin. engl.: 'drAmlinl. der; -s. -s u. Drums [engl, drumlin. zu ir.-gäl. druim = Kamm. Rücken] (Geol.): von Eiszeitgletschern geformter, langgestreckter Hügel aus Grundmoränenschutt. Drummer fdramB. engl.: drAma]. der; -s, - [engl, drummer]: Schlagzeuger im Jazzorchester od. in einer Band: Er studierte .... klopfte als D. fünf Stunden in rauchgeschwängerten Kneipen und sang ... amerikanische Songs (Hörzu 17. 1971.40). Drums: PI. von TDrum u. t Drumlin. drunten I'druntn] <Adv.) (bes. südd.. österr.): dort, da unten (Ggs.: droben): d. im Tal; Ü Seit er so d. (heruntergekommen) ist. zwing* ich ihn ja zu keiner Arbeit mehr, aber was hilft's, das sitzt bei ihm anderwärts (Hesse. Sonne 48); drunter [druntB]: ugs. für f darunter: * es/alles geht d. und drüber (es/alles geht planlos, ohne eine bestimmte Ordnung vor sich): ... damals (= in der Nachkriegszeit), als alles noch d. und drüber ging (Gaiser. Schlußball 216); <subst.:> das Drunter und Drüber (unruhige Zeit, ungeordnete Verhältnisse); drynter-: ugs. für Idarunter-. Drusch [droJl. der; -[e]s, -e [zu tdreschen]: 1. das Dreschen: Ich erzählte ihm auch ... von der Mahd, vom D. (Bieler. Bonifaz 193). 2. Dreschertrag: den D. zur Mühle bringen; <Zus.:> Druschgemeinschaft, die (DDR); Dryschplan, der (DDR). Drusdiel [drojj]. die: -. -n [aus IGruschel] (landsch.): Stachelbeere. Druschina [dru'jV.na. dru'3i:na], die; - [russ. druschina] (hist.): Schutztruppe russischer Fürsten. Druse ['dru:z9]. die; -. -n [mhd.. ahd. druos = Drüse. Schwellung]: 1. runder od. ovaler Hohlraum im Gestein, dessen Wände mit kristallisierten Mineralien besetzt sind: Ü Vor dem ungeheuren Kamin stand ... ein völlig erstarrtes Pikett der Schweizergarden. Diese... D. kristallisierter Tapferkeit schien nicht zu atmen (Werfel. Himmel 217). 2. katarr/tali- sche Pferdekrankheit; Drüse ['dry:za]. die; -. -n [mhd. drües. PI. von: druos. t2Druse]: Körperorgan, das ein Sekret nach au/Jen bzw. in Körperhohlräume od. ins Blut bzw. in die Lympfie ausscheidet: endokrine, innersekretorische -n; stark arbeitende -n. druseln ['dru:zln] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd.. urspr. = sinken] (nordd.): leicht schlafen: er druselte ein bißchen im Sessel. Drusen[dru:zn] <P1.) [mhd. drusene. ahd. truosana] (veraltet, noch landsch.): Weinhefe. Bodensatz. drüsen-, Drüsen-: -artig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einer Drüse ähnlich; ^fieber, das: anginaartige Viruserkrankung; -fimktion. die; -krank <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): an 575
drüsig einer Drüsenkrankheit leidend: ^krankheit, die; -pest, die (Med.): Beulenpest: ^Schwellung, die; System, das: das endokrine D. drüsig ['dnrzif] <Adj.; o. Steig.: nicht adv.>: von der Druse (2) befallen: ein -es Pferd; drüsig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Art einer Drüse: -es Gewebe. dry [draj] <Adj.; o. Steig.; als nachgestelltes Attr. zur Bezeichnung einer Sorte) [engl, dry]: (von Sekt, Wein u. anderen alkoholischen Getränken) herb, trocken. Dryade [dry'a:da]. die; -n. -n <meist PI.) [lat. Dryas (Gen.: Dryadis) < griech. Dryäs (Gen.: Dryädos)] (griech. Myth.): weiblicher Baumgeist, Waldnymphe: Dryas fdry:as]. die; - [nach den Dryaden. T Dryade]: Vertreter einer im Hochgebirge wachsetiden, Zwergsträucher bildenden Gattung der Rosengewächse: Silberwurz. Dryfarming ['draifarmrol. das; -s [engl, dry farming = das TrockenfarmenT (Wirtsch.): Nutzbarmachung des Brach- landes zur Wasserspeicherung in trockenen Ländern. D-Saite ['de:-], die: -. -n: auf den Ton d, D (2) gestimmte Saite eines Saiteninstruments. Dschaina [d^ajnaj, der; -[s], -[s] [sanskr. jaina. zu: jina = Sieger): Anfiänger des Dschainismus: Dschainjsmus, der; -: streng asketische, auf die Zeit Buddhas zurückgehende indische Religion: dschainjstisdi <AdJ.; o. Steig.): den Dschainismus betreffend. Dschellaba [djselaba], die; -. -s [arab. gallaba]: weites arabisches Männergewand aus Wolle: die maghrebinische D. mit Zipfelmütze, die Dior parisianisierte (MM 6. 3. 70. Mode 1). Dschihad [djsi'ha:t], der; - [arab. gihäd]: der Hedige Krieg der Mohammedaner zur Verteidigung u. Ausbreitung des Islams. Dschina [dji'.na] usw.: fDschaina usw. Dschinn [43m]. der; -s. - u. -en [arab. feinn (PI.)]: > böser] Geist, Dämon im / vor/islamischen Volksglauben. Dschki-D9chilsu [djKu'djitsu]: tJiu-Jitsu. Dsdhodo[d^oido],das; - [jap. jödo = Reich ohne Makel]: ideales Reich der Wiedergeburt (in einer bestimmten Schulrichtung des Buddtüsmus). Dschonke [djanka]: tDschunke. Dschungel fdjonl]. der. selten: das: -s. - [engl. Jungle < sanskr. jaqgala = wüster, unbebauter Boden]: undurchdringlicher tropischer Sumpfwald: ein dichter D.: in den D. eindringen; Ü Die Hecken ... wahre D. (Dickichte) von schnell wachsenden Rosen (Gaiser. Jagd 104); der D. (das undurchdringliche Gewirr) der Städte; Bald tut sich ein D. (dichtes Geflecht) menschlicher Konflikte vor ihm auf (Bild u. Funk 6. 1966. 33); der D. (die Undurchschaubarkeit) der Paragraphen; *das Gesetz des -s (Recht- u. Gesetzlosigkeit, in der sich nur der rücksichtslose Stärkere durchsetzt). Dschungel-: -lieber, das: svw. t Gelbfieber; -krieg, der: im Dschungel geführter Krieg, in dem meist kleinere Einheiten aufeinandertreffen: ^pfad, der. Dschunke [c^ooka]. die; -. -n [port. junco < malai. djung = großes Schiflfl: chinesisches Segelschiff mit flachem Schiffsrumpf u. rechteckigen Mattensegeln. dujdu:] <Personalpron.; 2. Pers. Sg. Nom.) [mhd.. ahd. du]: a) Anrede an verwandte od. vertraute Personen u. an Kinder, an Gott od. göttliche Wesenheiten, gelegentlich an Untergebene, (in dichter. Sprache) personifizierend an Dinge u. Abstrakta: du hast recht; du Glücklicher!; du. mein Land, meine Vaterstadt; jmdn. du nennen; du zueinander sagen; mit jmdm. auf du und du stehen (vertraut mit ihm sein): [mit jmdm.] per du sein; ein Mensch wie du und ich; du. du! (scherzh. Drohung gegenüber kleinen Kindern); <Gen.:) wir haben deiner gedacht; (Dativ:) kann ich dir helfen?; Spr wie du mir. so ich dir (ich werde dich genauso behandeln, wie du mich behandelt hast): <Akk.:) ich habe dich nicht gesehen; b) man: daran kannst du nichts ändern; du kannst machen, was du willst, es wird nicht besser; <subst.:) Du [-]. das; -[s]. -[s]: das vertraute Du; Er gebrauchte das natürliche Du der einfachen Leute (Musil. Mann 1479); jmdm. das Du anbieten. dual [du'a:l] <Adj.; o. Steig.) [lat. duälis. zu: duo = zwei]: eine Zweiheit bildend: Dual [-]. den -s. -e. Dualis [du'a.lis], der; -, Duale [lat. duälis (numerus)]: 1. (Sprachw.): Numerus (Zahlform) für zwei ( zusammengehörige j Dinge od. Wesen (z.B. bayr.-österr. ugs. ..enk" für ..euch44). 2, (Kunstschach) vom Verfasser nicht beabsichtigte / Teiltnebenlö- sung eines Schachproblems: dualisieren [duali'zi.rsn] <sw. V,; hat): verzweifachen, verdoppeln: Dualismus [dua'lismus]. der; -: 1. Zweiheit: Gegensätzlichkeit, Polarität: der D. zweier Auflassungen. 2. philosophisch-religiöse Lehre von der Existenz zweier Grundprinzipien des Seins, die sich ergänzen od. sich feindlich gegenüberstehen (z. B. Gott - Welt; Leib - Seele; Geist - Stoff; Ggs.: Monismus). 3. (Politik) das Nebeneinander od. die Rivalität zweier Machtfaktoren in einem politischen System (z.B. zweier Staaten in einem Staatenbund); Dualjst. der; -en. -en: Anhänger des Dualismus (2); dualistisch <Adj.; o. Steig.) (bil- dungsspr.): I. zwiespältig, gegensätzlich: ein -es Verhältnis; -e Auffassungen. 2. den Dualismus (2. 3) betreffend, auf ihm beruhend: eine -e Weltanschauung; der -e Ständestaat. 3. (von Schachproblemen) eine / Teillnebenlösung aufweisend: Dualität [duali'te.t]. die; - [lat. duälitäs = Zweiheit]: 1. (bildungsspr.) Zweiheit, Doppelheit, Vertauschbarkeit, wechselseitige Zuordnung: die D. zweier Begriffe; die D. von Sätzen. Axiomen. 2. (Geom.) Eigenschaft zweier geometrischer Gebilde, die es gestattet, aus Kenntnissen über das eine Sätze über das andere abzuleiten: <Zus.:) Dualitfts- prinzip. das: Anwendung der Dualität (2); Dualsystem, das; -s: 1. (Math.) Zahlensystem, das als Basis die Zahl zwei verwendet u. mit Hilfe von nur zwei Zahlenzeichen (0 und 1) alle Zahlen als Potenzen von 2 darstellt. 2, (Soziol.) zweiseitiges Abstammungs-, Verwandtschaftsverhältnis. Dubasse [du'basa], die; -. -n [russ. dubas]: flaches (barken- älmliches) Ruderboot in Polen u. Rußland. Dubbas [dubas]. der: -. -se [eigtl. = tDubasse] (landsch.): großer, ungefüger Gegenstand (den man nicht näher bezeichnet): wird ihm jedenfalls die Sprache verschlagen haben. ... dem Mahlke sein D. (Grass. Katz 140). Dübel [dy:b|]. der; -s. - [mhd. tübel. ahd. (gi)tubili]: 1. Pflock, Zapfen, mit dessen Hilfe Schrauben, Nägel, Haken u. a. in einer Wand od. Decke fest verankert werden können. 2. (Bauw.) Verbincfungselement zum Zusammenhalten von Bauteilen. 3. (österr.) Beule: dübeln <sw. V.; hat): mit einem Dübel (1) befestigen: mit Hilfe von Dübeln (1) anbringen: einen Haken d.; ein Regal, einen Hängeschrank an die Wand d. Dubia, Dubien: PI. von TDubium. dubios [du'bio.s]. dubiös [du'bi0:s] <Adj.; -er. -este: nicht adv.) [lat. dubiösus] (geh.): zweifelhaft, fragwürdig: -e Machenschaften; ein -es Hotel; Durch ein simples Finanzmanöver prellten Manager einer dubiosen ölgesell- schaft prominente Wallstreet-Bankiers (Spiegel 28. 1974. 74); seine Vergangenheit ist recht d.; Dubiosa. Dubiosen <P1.) (Wirtsch.): Forderungen, Außenstände, deren Begleichung zweifelhaft ist. Dubitatio [dubita:tsio]. die: -. ...ones [...ta'tsio:ne:s; lat. dubitätio = ZweiTel] (Rhet.): die Darstellung einleitende zweifelnde Frage: dubitativ [dubita'ti.fl <Adj.; o. Steig.) [lat.dubitätlvus.zu:dubitäre = schwanken, ungewiß sein]: zweifelhaft, Zweifel ausdrückend: eine -e Aussage; Dubitativ [-]. der; -s. -e [...va] (Sprachw.): Konjunktiv, der einen Zweifel ausdrückt: Dubium ['du:biom], das; -s. ...ia [...ia] u. ...ien [...jpn; lat. dubium]: Zweifelsfall. Dublee [düble:], das; -s. -s [frz. double, subst. 2. Part, von: doubler = doppeln < spätlat. dupläre. tdoppelt): 1. unedles Metall mit einem dünnen Überzug aus Edelmetall (bes. aus Gold): eine Uhr. ein Armband aus. in D.; vgl. Double. 2. Stoß beim Billardspiel: <Zus. zu 1:) Dubtecgold. das; Dublette [du'bletol. die; -. -n [frz. doublet, zu: double = doppelt < lat. duplus. tdoppelt]: 1. doppelt vorhandenes Stück (in einer Sammlung o.a.): -n von Briefmarken tauschen; die D. einer Münze, eines Buches. 2. (Jägerspr.) das Erlegen von zwei Stück Wild mit zwei rasch aufeinanderfolgenden Schüssen aus einem Gewehr: eine D. michen. 3. Edelstein; Imitation] aus zwei durch Übereinanderpressen zusatmnengesetzten verschiedenen Teilen. 4. (Boxen) Doppelschlag. 5. (Druckw. selten) schlechter, unscharfer, durch doppelten Rand des Schriftbildes gekennzeichneter Druck. dublieren [du'blrran] <sw. V.; hat) [frz. doubler = (ver)- doppeln. t Dublee]: 1. unedles Metall mit einem dünnen Überzug aus Edelmetall (bes. aus Gold) versehen. 2, (Spinnerei) zwei od. mehrere Fäden vor dem Zwirnen zusammendrehen. 3. (Druckw.) (von einem Abdruck) sich auf dem Druckbogen etwas verschieben. 4. (Kunstwiss.) bei der Restaurierung eines Gemäldes die Rückseite durch ein Gewebe od. eine Holztafel verstärken: <Zus. zu 2:) Dublkrmaschine, 576
Duft die (Spinnerei): Maschine, die vor dem Zwirnen die Fäden dubliert (2); Dublone [du'b!o:nd]. die; -. -n [frz. doublon < span. doblon, zu: doble = doppelt < lat. duplus. tdoppelt]: alte spanische Goldmünze; DubUre [du'bly:re]. die; -. -n [frz. doublure. zu: doubler. tDublee]: l.a) (veraltend) Unterfutter; b) Aufschlag an Uniformen. 2, (Buchw.) verzier- te Innenseite des Buchdeckels von Prachtbänden; Spiegel. Due [dyk]. der; -[s]. -s [frz. due = Herzog < lat. dux (Gen.: ducis) = Führer, zu: ducere = ziehen, führen]: höchster Rang des Adels in Frankreich u. sein Inhaber; Duca [du:ka], der; -. -s [ital. duca = Herzog < lat. dux. TDuc]: ital. Adelstitel u. sein Träger. Ducento: tDuecento. Duces: PI. von tDux. 'Dudiesse [dy'Jes]. die; -. -n [frz. duchesse. zu: due. tDuc]: frz. Bez. für Herzogin; 2Duchesse [-]. die; -: schweres Kunst Iseidengewebe mit glänzender Vorder- u. matter Rückseite in Atlasbindung; Pelzmantel... ganz auf D. gefüttert (MM 3. 10. 68. 9); <Zus.:> Duchessespitze, die: Spitze, bei der die einzelnen geklöppelten Muster aneinandergenäht sind. Ducht [duxt], die; -. -en [aus dem Niederd. < mniederd. ducht] (Seemannsspr.): Sitz- od. Ruderbank in einem offenen Ruder- oder Segelboot. Dückdalbe ['dukdaltel. (seltener:) Dückdalbe ['dvk-l. die; -. -n (meist PL), (auch:) Dückdalben, Dückdalben, der; -s. - (meist PI.) [H. u.. vidi. < niederl. due Dalba. dukdalf. nach dem Herzog von Alba, der sie eingeführt haben soll] (Seemannsspr.): eingerammte Pfahlgruppe zum Festmachen von Schiffen im Hafen. ducken Cdokn] <sw. V.; hat) [mhd. tucken. tücken = eine schnelle Bewegung (nach unten) machen; verstärkende Bildung zu ttauchen]: l.a) <d. + sich) Kopf u. Schultern einziehen u. den Oberkörper beugen od. in die Hocke gehen f um einem Hindernis o. ä. auszuweichen od. vor etw. Schutz zu suchen): sich d.. um einem Schlag auszuweichen; er muß sich d.. wenn er unter der niedrigen Tür durchgeht; sich hinter eine Mauer, in eine Ecke d.; Sie sprang ... auf und duckte sich gleich danach wieder zur Erde (Lang- gässer. Siegel 354); in geduckter Haltung verharren; U die geduckten Halbholzhäuser.... sahen aus wie vergessenes Brennmaterial (Kirst. 08/15.332); b) (selten) (den Kopf) einziehen: sie reichte ihm bis zu den Rippen, während er. um sich nicht in Papierschlangen zu verfangen, seinen Kopf duckte (Frisch. Homo 126). 2.a) sich aus Angst, Unterwürfigkeit, Berechnung o. ä. demütigen, ergeben zeigen; es nicht wagen, aufzubegehren: er duckt immer; (auch d. + sich.) Nach oben duckte er sich in anbetender Schmeichelei, nach unten trat er rücksichtslos (Thieß. Reich 509); Sie hatten zu gehorchen, zu folgen, sich zu d. (A. Zweig. Grischa 206); b) (abwertend) jmdn. (auf Grund seiner Machtstellung o.a.) demütigen, einschüchtern [u. an seiner Selbstentfaltung hindern /; jmdn. neben sich nicht hochkommen od. bestehen lassen: er ist in seinem Leben immer nur geduckt worden; Sie malte sich ... Szenen aus. in denen sie den Ungeratenen demütigte, duckte, zerschmetterte (Bredel. Väter 10); Duckmäuser [dukm^yze]. der; -s. - [spätmhd. duckelmüser = Schleicher. Heuchler, zu mhd. tockelmüsen = Heimlichkeiten treiben, zusgez. aus mhd. müsen = Mäuse fangen u. bayr. duckein = mit heimlichem Betrug umgehen] (abwertend): jmd., der aus Feigheit od. aus Heuchelei seine Meinung od. Gesinnung verbirgt; Leisetreter. Kriecher: man braucht Jasager, Strammsteher, Heilrufer, Mitmacher. D. (Kantorowicz. Tagebuch I. 44); <AbI.:> Duckmäuserei, die -: Verhalten eines Duckmäusers; duckmäuserisch <Adj.): wie ein Duckmäuser: ein -es Auftreten; Bin ich eine solch -e Angestelltenseele? (R. Walser. Gehülfe 48); sich d. verhalten. Ductusfdoktos].der;-.-[duktu:s; lat. duetus = Führung; Wasserleitung] (Med.): Gang. Kanal. Ausführungsgang von Drüsen. Vgl. Duktus. Dudd- rdu:d)-]: -kästen, der (salopp abwertend): Plattenspieler. Radio. Fernsehapparat: mach endlich den D. aus!; -sack, der [zu tschech. dudy < türk. düdük = Flöte]: altes, heute bes. noch in Schottland. Irland u. auf dem Balkan gespieltes Blasinstrument mit einem ledernen Luftsack, der durch ein Mundstück gefüllt u. durch Armdruck betätigt wird, wobei Luft in die in dem Sack steckenden drei bis vier Pfeifen gelangt u. diese zwn Klingen bringt; Sackpfeife, dazu: -sackpfetfer, der. -sackspieler, der. Dudelei [du:da'lai]. die; -. -en <P1. selten) (ugs. abwertend): als lästig empfundenes Dudeln (1. 2): hör bloß auf mit dieser ewigen D. auf der Flöte!; Stell doch endlich den Musikkasten ab! Bei dieser D. kannst du dich doch nicht auf deine Hausaufgaben konzentrieren! (Hörzu 41. 1974. 97); Dudeler. Dudler fdu:d(3)te], der; -s. - (abwertend): l.a) Dudelsackpfeifer: b) Leierkastenmann. 2. jmd.. der /lange u.J eintönig singt od. spielt, ohne dabei besondere Kunstfertigkeit zu zeigen; dudeln [du:dln] <sw. V.; hat) [entw. lautm. od. zu t Dudelsack] (ugs. abwertend): 1. (auf einem Instrument o.a.) lange u. eintönig kunstlose Klänge erzeugen: den ganzen Tag dudelt er schon das gleiche Lied; jmdm. mit der Flöte die Ohren voll d. 2. lange u. eintönig kunstlose Klänge von sich geben: auf dem Rummelplatz dudelt eine Drehorgel; das Radio dudelt ununterbrochen (ist eingeschaltet u. spielt ununterbrochen irgendwelche von den Anwesenden beiläufig aufgenommene Musik): daß mein Mann ... pausenlos in die Röhre starrt. Der Fernsehapparat dudelt und schwätzt während der ganzen Sendezeit (Hörzu 1. 1974. 66). 3. (landsch.. ugs.) Ikräftig! Alkohol trinken: wir gehen heute abend einen d. Dudler: svw. f Dudeler. due Cdu:e; ital. due < lat. duo] (Musik): zwei: a due (zu zweit); Duecento [due'tjEnto]. Dugento [du'dsento], Ducento [du'tfento]. das; -[s] [ital. duecento. dugento. ducento. eigtl. = zweihundert, kurz für 1200]: das 13. Jh. in Italien als Stilbegriff Duell [du'd], das; -s. -e [mlat. duellum < älter lat. duellum = Krieg für gleichbed. lat. bellum; die Bed. ..Zweikampf4 entstand durch volksetym. Anschluß an das lat. Zahlwort duo = zwei]: 1. zur Entscheidung eines Ehrenhandels, zur Schlichtung eines Streits ausgetragener Zweikampf mit Waffen: ein D. [mit jmdm.] austragen; ein D. auf Pistolen; Er war bereits 1864 an den Folgen eines -s um ein Mädchen gestorben (Hörzu 29. 1972. 71); handelte es sich um ein D. mit unglücklichem Ausgang, eine Verletzung der Herzgegend (Zuckmayer. Herr 13); Ü Ich nehme mir vor, Rubins Freiheitsbegriff mit Rosa Luxemburg ins D. zu fordern (Wohmann. Absicht 117); Jmdn. zum D. [herausfordern. 1* a) (Sport) sportlicher Wettkampf zwischen zwei Sportlern od. zwei Mannschaften: die beiden Fußballmannschaften, lieferten sich ein packendes, spannendes D.; Beim letzten D. beider Vereine siegte der FC Bayern (MM 222. 1974. 10); b) (bildungsspr.) Wortgefecht; Zweikampf mit geistigen Waffen: die beiden Redner lieferten sich ein witziges, scharfes, erbittertes D.; Duellant [duE'lant]. der; -en. -en [mlat. duelläns(Gen.: duellantis). 1. Part, von: duellare. t duellieren]: jmd., der sich mit einem anderen duelliert; duellieren [due'lhran]. sich <sw. V.; hat) [mlat. duellare]: ein Duell (1) austragen: sich mit jmdm. [wegen einer Sache] d.; sie duellierten sich auf einer Waldlichtung; Du$llpistole, die; -. -n: Pistole zum Duellieren: eine schlanke, perlmuttverzierte D. (Brand. Gangster 81). Duenia [dyenjaj. die; -. -s [span. duena, eigtl. = Herrin < lat. domina] (veraltet): Anstandsdame; Erzieherin. Duett [du'et], das; -[e]s. -e [ital. duetto. zu: due = zwei. tDuo]: 1. (Musik) a) Komposition für zwei Singstimmen mit Instrumentalbegleitung!: ein D. singen; das bekannteste D. aus einer Oper vortragen; b) zweistimmiger musikalischer Vortrag: ihre Stimmen erklangen im D.; [im] D. (zweistimmig) singen; Ü Das Gedröhn der Bomber und das Gebrüll der Scharführer vereinte sich zu einem schaurigen D. (Apitz, Wölfe 330). 2. svw. TDuo (2): das Interesse ... mußte auf den anderen Partner des verbrecherischen -s hingelenkt werden (Maass. Gouffe 155). duff [dufl <AdJ.; nicht adv.) [aus dem Niederd.. eigtl. = taub. vgl. doof] (nordd.): matt, glanzlos: -es Gold; das Fenster ist ganz d. geworden; eine Kellnerin ... in einem Kleid aus rotem -en Stoff (Jahnn. Nacht 69); Der Körper des Grooms war schwarz .... ein Stück menschgeformte -e Kohle (Jahnn. Nacht 41). DüfTel ['dvA], der; -s. - [engl, duffel. duflle < niederl. duffel. nach der belg. Stadt Düffel]: ein schweres Baumwollgewebe; Dufflecoat ['dAfdlkout]. der; -s. -s [engl, duflle coat. aus: duflle = TDüffel u. coat = Rock. Mantel]: dreiviertellanger, meist mit Knebeln u. Schlaufen zu schließender Sportmantel. Duft [doft]. der; -[eis. Düfte ['dvfb; mhd. tuft. ahd. dufl = Dunst. Nebel. Tau. Reif): 1. <Vkl. t Düftchen) alsange- nehn empfundener, zarter bis intensiver Geruch: ein betäu- 37 GDW 577 Darbender D. breitete sich aus; der D. einer guten Zigarre; der D. von Rosen, von Parfüm; Ein feiner D. von Kölnischwasser schwebt in der heißen Luft (Thieß. Legende 107); Ein feuchter D. von Erde und Blumen lag in dem kleinen Laden (Th. Mann. Buddenbroks 116); der D. (iron.; unangenehme Geruch) von altem Käse, von Knoblauch; Ü der D. (das Flui dum. die Atmosphäre) der weiten Welt; ein qualvoller D. von Erinnerungen (Langgässer. Siegel 424). 2.a) (dichter., landsch.)/<?/>!£/• Dunst, leichter Nebel: morgendlicher D. lag über den Bergen; b) (Schweiz.) Raulweif. Dyft-: ^besen, der (salopp): / großer] Blumenstrauli; -bruch. der (Forstw.): durch Duft (2 b) verursachter Schaden an Bäumen (z.B. Abbrechen von Ästen); -drikse, die: (bei Menschen u. Tieren) Drüse, die Duft Stoffe (a) absondert; -hauch, der (dichter.): zarter Duft (1). Hauch eines Duftes; -kissen.das: kleines, mit Lavendel, wohlriechenden Kräutern o. ä. gefülltes Kissen; ^marke. die (Biol.): von Tieren gesetzter Dultstoff (a) zur Markierung des Reviers o.a. (xl. zur Verständigung mit Artgenossen; -note, die: ( von Parfüms, duftenden Substanzen) Duft von besonderer Prägung. Eigenart: eine frische, herbe D.; -organ, das: (bei Tieren, bes. Insekten) drüsenartiges Organ, das Duftstoffe (a) absondert; -probe, die: a) Prüfung des Geruchs (einer duftenden Substanz): eine D. vornehmen; ein Parfüm einer D. unterziehen; b) kleine Menge. Probepackung einer duftenden Substanz: eine D. verlangen, geschenkt bekommen; -stoff, der: a) (Biol.) von Lebewesen aus Duftdrüsen abgesonderte Substanz, deren Geruch besondere Funktionen erfüllt (z. B. Verständigung. Abschreckung); b) auf der Basis natürlicher Duftstoffe (a) od. synthetisch hergestellte Substanz, die Parfüms, Kosmetika u.a. ihren Duft verleiht; -wasser, das <P1. -wässer): a) duftende alkohol. Flüssigkeit in schwacher Konzentration zur Parfümierung u. Erfrischung; b) (scherzh.) Parfüm; Mvolke. die (oft iron.): in eine D. eingehüllt sein. Düftchen ['dvft^n]. das; -s. -: TDuft. dufte [dufte] <Adj.; Steig, selten) [gaunerspr. duf. tofT < jidd. tow < hebr. tob] (salopp, bes. berlin.): ausgezeichnet, großartig; erstklassig (drückt begeistertes Lob aus): Sexy sein und ein ,.-r Kumpel". Elke Sommer in einem Gespräch (MM 27728. 5. 67. 40); ein -s junges Mädchen umfaßte seine Beine (Döblin. Berlin 24); man hatte sich dieses Pop-Konzert entschieden -r gewünscht (MM 9. 3. 70, 6); eine d. Biene. Puppe (ein hübsches, attraktives Mädchen); der Urlaub war einfach d.; das einzig d. daran waren die Feten im Hotel; das hat wieder d. geschmeckt. duften l'düftn] <sw. V.; hat) [mhd. tuften. tüften = dampfen, dünsten]: a) Duft verbreiten: die Blumen duften [nicht]; die Rosen duften stark: b) in einer bestimmten Weise, nach etwas riechen: einen bestimmten od. für etw. charakteristischen Duft verbreiten: die Rosen duften lieblich, betörend; hier duftet es nach Flieder, nach Parfüm; (iron.:) er duftet nach Schnaps; dyfttg <AdJ.): 1. hauchzart, fein: ein -es Sommerkleid; -e Spitzen; die Bluse ist. wirkt d. 2. (dichter.) in feinen Dunst, leichten Nebel gehüllt: in -er Ferne; <Abl.:) Deftigkeit, die; -. Dugento: tDuecento. Diigong [du:gon]. der; -s, -e u. -s [malai. du jung]: Seekuh der australischen u. philippinischen Küstengewässer u. des Roten Meeres. du Jour [dy'3u:?; frz. = vom Tage, heutig, t Jour] (veraltet): vom Dienst: d. j. sein (mit dem für einen bestimmten, immer wiederkehrenden Tag festgelegten Dienst an der Reihe sein). Dukaten [du'ka:tn], der; -s, - [spätmhd. < ital. ducato < (m)lat. ducätus = Herzogtum, zu lat. dux = Führer; das lat. Wort erschien zuerst im Jahre 1140 auf Münzen, die König Roger II. von Sizilien als Herzog von Apulien schlagen ließ): frühere Gokbnünze (13.-20. Jh.): ein blanker, goldener D. Dukaten-: -esel. der (ugs. scherzh.): unerschöpfliche Geldquelle: bin ich etwa ein D.?; ich habe doch keinen D.!; MSold, das: reinstes verarbeitetes Gold; Mnäimchen, das: vgl. -esel; -scheißer, der (salopp): vgl. -esel. Duke [dju:k], der; -. -s [engl, duke < frz. duc = Herzog < lat. dux (Gen.: ducis) = Anführer. Leiter]: höchster englischer Adelstitel (etwa unserem „Herzog" entsprechend); Träger dieses Titels. Düker ['dy:kB], der;-s.-[aus dem Niederd.. eigtl. = Taucher < mniederd. düker]: 1. unter einem Hindernis (z. B. einem Gewässer od. einem Verkehrsweg) verlaufettde Rohrleitung. 2. (mundartl.) Tauchente. duktil [dukti:l] <Adj.) [engl, ductile < lat. ductilis = ziehbar, dehnbar, zu: dücere = ziehen] (Technik): gut dehn-, streckbar, verformbar, plastisch: Duktilitit [doktili't£:t], die; - (Technik): Dehnbarkeit, Streckbarkeit, Verfonnbar- keit; Duktor [doktor. auch: ...to:?]. der; -s. -en [...to:ren; lat. ductor = Führer] (Druckw.): Stahlwalze in der Schnellpresse, die die Farbe an die Stahlreiber weiterführt; Duktus [duktos], der. - [lat. ductus = das Ziehen. Führung, innerer Zusammenhang] (geh.): 1. charakteristische Art, bestimmte Linienführung einer Schrift: der D. der Sütterlin- schrift; verraten Handschrift. D. und Stil ... mehr von all diesen Schreibenden als jede gelehrte Betrachtung (Welt 23. 7. 65. 7); einen eigenwilligen, markanten D. haben; der (= Namenszug), im Gegensatz zu den spitzig-gotischen Zeichen des Textes, den lateinischen D. aufwies (Th. Mann. Krull 43). 2. charakteristische Art der künstlerischen Formgebung, der Linietiführung eines Kunstwerks: der D. seiner Verse ist unverkennbar; am D. eines Gemäldes, eines Schauspiels den Künstler erkennen. Vgl. Ductus. Dulcin. Dulzin [dul'tsim]. das; -s [zu lat. dulcis = süß]: künstlicher Süßstoff (auch für Zuckerkranke). dulden [doldn] <sw. V ; hat) [mhd.. ahd. dulten]: l.a) erw. aus Nachsicht fortbestehen lassen, ohne ernsthaften Widerspruch dagegen einzulegen oder bestimmte Gegenmaßnahmen zu ergreifen; etw. zulassen, gelten lassen: keinen Widerspruch d.; Ausnahmen werden nicht geduldet; ich dulde nicht, daß du weggehst; die Arbeit hat keinen Aufschub geduldet; b) sich wo aufhalten lassen, jmds. Anwesenfieit an einem Ort gestatten: sie duldete ihren Verwandten nicht in ihrem Haus; wir sind hier nur geduldet (eigentlich nicht gern gesehen). 2. (geh.) a) leiden, ohne sich aufzulehnen: standhaft, still, ergeben d.; er duldet, ohne zu klagen; b) seltener für t erdulden: sie mußte viel Leid d.; Not und Verfolgung d. [müssen]; <Abl. zu 2:> DgMer. der; -s. -; Dulderin, die; -. -nen: w. Form zu t Dulder; Duldermiene, die; -. -n <P1. selten) (iron.): absichtlich aufgesetzte Miene ergebenen Duldens: etw. mit D. sagen; duldsam [doltzarm] <Adj.): voller Geduld, nachsichtig; tolerant: ein -er Mensch; eine -e Gesinnung; sich d. gegen Andersdenkende zeigen, dazu: Duldsamkeit, die; -; Duldung, die; -, -en <P1. selten): Subst. zu Tdulden (1): stillschweigende D. durch den Staat/von selten des Staates; er hat es mit ihrer D. getan. dulliäh Iduli'c:] <Adj.; o. Steig.; nur prad.y [eigtl. ein beim Jodeln ausgestoßener Freudenschrei] (österr. ugs.): fröhlich, lustig: die Stimmung war schon ganz d.; Dulliäh [-]. der; - (österr. ugs): leichter Rausch: er hat heute wieder seinen D. Dult [dült]. die; -. -en [mhd.. ahd. tult. urspr. = Ruhezeit] (bayr.. österr.): Jahrmarkt, Vergnügungsmesse. Dulzian [doltsia:n. -'-]. das; -s. -e [ital. dulciana < mlat. dulciana. zu lat. dulcis = süß. lieblich] (Musik): 1. im 16. u. 17. Jh. verwendete Frühform des Fagotts. 2. nasal klingendes Zungenregister der Orgel; Dulzin: t Dulcin; Dulzinea [dultsi'ne:a]. die; -. ...een [...'ne.an; nach span. Dulci- nea del Toboso (zu: dulce = süß. liebreich < lat. dulcis). der Angebeteten des Don Quichotte, des Titelhelden eines Romans von Cervantes] (scherzh. abwertend): Geliebte. Duma l'du:ma], die; -, -s [russ. duma, eigtl. = Gedanke]: I. (hist.) Rat der fürstlichen Gejolgsleute in Rußland. 2. die russische Stadtverordnetenversammlung seit 1870. 3. das russische Parlament von 1906 bis 1917. Dumb show IdAm Joo]. die; - -, - -s [engl, dumb show. eigtl. = stumme Schau]: Pantomime im älteren englischen Drama, die vor der Aufführung die Handlung erläuterte. Dumdun [dum dorn], das; -[s], -[s], Dumdumgeschoß, das; -geschosses. -geschosse [engl, dumdum. nach der militär. Niederlassung Dumdum bei Kalkutta, wo diese Geschosse zuerst hergestellt wurden]: b\fanter iegeschoß mit angebolir- ter od. abgeschnittener Spitze od. teilweise freiliegendem Bleikern, das große Wunden verursacht u. daher völkerrechtlich verboten ist. Dumka ['domkal. die; -. ...ki [tschech. dumka]: schwermütiges slawisches Volkslied (meist in Moll). dumm [dum] <Adj.; dümmer, dümmste) [mhd. tump = töricht, unerfahren, stumm, ahd. tumb = töricht, taub, stumm. Grundbed. ..stumm", eigtl. wohl = verdunkelt, mit stumpfen Sinnen]: l.a) nicht klug, unintelligent, ohne Intelligenz: ein -er Mensch; sie ist ein -es Luder; jmdn. wie einen -en Jungen behandeln; er ist nicht so d.. wie 578
Dung- er aussieht; sich d. stellen (ugs.; so tun% als ob man nichts wüßte): <subst.:> immer wieder einen Dummen finden (jmdn.. der sich für etw. hergibt od. der auf etw. hereinfällt); R d. geboren, nichts dazugelernt (salopp: in hohem Maße dumm): die Dummen werden nicht alle; *sidi nicht flir d. verkaufen lassen (ugs.; nicht glauben, was jmd. einem einzureden versucht): d. und dämlich (ugs.; sehr viel, bis an die Grenze des Erträglichen): sich d. und dämlich suchen, reden, essen, verdienen; [immer] der Dumme sein (ugs.; der Benachteiligte sein, den Schaden tragen): b) unklug, nicht vernünftig: das war d. von dir. ihm das zu sagen; sei nicht so d.. und nimm das Angebot an!; er war so d.. d. genug (so naiv, naiv genug), darauf hereinzufallen; c) (ugs.) töricht, albern: -es Gerede; rede kein -es Zeug!; nur -e Gedanken im Kopf haben; ein -es Gesicht machen; sie ist eine -e Gans (ein ein/altiges Mädchen); die Sache ist mir einfach zu d.; jmdn. d. anstarren; *imdm. ist/wird etw. zu d. (ugs.: jmds. Geduld ist am Ende). 2. (ugs.) unangenehm, übel: ein -er Zufall; das ist eine -e Geschichte; das ist eine-e Angewohnheit von mir; ich werde das -e (ungute) Gefühl nicht los. daß ...; das hätte d. ausgehen können; jmdm. d. kommen (ugs.; zujmdm. frech, unverschämt werden): <subst.:> mir ist etwas Dummes passiert; etwas Dummes anstellen. 3. (ugs.) benommen, schwindlig: mir ist ganz d. im Kopf; der Lärm machte uns ganz d. dymm-, Dymm-: -badi in der Wendung [nicht] aus D. sein (salopp; / nicht dumm sein: ein erfundener Ortsname mil dem häufigen Grundwort -bach); -bart, der; -[eis. -e u. -bärte. -bartel, der; -s. - (salopp): svw. T ^kopf; -dreist <Adj.; o. Steig.): dumm it. dreist zugleich, in dummer, plumper Weise dreist: eine -e Antwort; d. grinsen, dazu: Mlrei- stigkeit. die; -frech <Adj.>: svw. t ^dreist; -koller, der (Tiermed.): unheilbare Gehirnkrankheit bei Pferden; -köpf, der (ugs.): dummer, unvernünftiger Mensch: nur ein D. kann so etwas tun; du D.!; komm, sei kein D.! (weigere dich nicht!): -stolz <Adj.; o. Steig.): dumm u. stolz zugleich, überheblich: eine -e Äußerung; d. daherreden. Dymmchen ['dornen]: svw. T Dummerchen; Dimwneji,mgen- streich, der; des Dumme[n]jungenstreich[e]s. die Dum- me[n]Jungenstreiche (ugs.): unüberlegter, törichter Streich. Lausbubenstreich: das war ein Dumme[r]jungenstreich; einen Dumme[n]jungenstreich aushecken; Dymmenfang, der; -le]s (abwertend): plumper Versuch, mit leeren Versprechungen Leichtgläubige anzulocken: auf D. [aus]gehen. aussein; Dummerchen ['dome^n). das; -s. - (wohlwollend, fam.): törichter, naiver Mensch; dummes Kind: mein D. hat wieder alles ausgeplaudert; Dymmerjan [...ja:n], Dummrian [domria(:)n]. der; -s. -e [für frühnhd. dummer Jan (Jan = niederd. Kurzform des Personenn. Johannes)] (ugs.): dummer, e'mfältiger Mensch: dieser D. glaubt auch alles; und du D. bist darauf reingefallen!; Dymmerling [...1ml. der; -s. -e: svw. t Dummerjan; dymmerw£ise <Adv.): 1. durch einen mililichen Umstand. Zufall; ärgerlicherweise: man hat uns d. zusammen gesehen: d. kommt das Gepäck erst morgen. 2. aus Dummheit, törichterweise: ich bin d. weggelaufen, statt zu bleiben; Dummheit, die; -. -en: 1. <o. PI.) Mangel an Intelligenz: seine D. ist schon sprichwörtlich; etwas aus [reiner, purer] D. sagen, tun; R wenn D. weh täte, müßte/würde er den ganzen Tag schreien (salopp; er ist entsetzlich dumm): Spr D. und Stolz wachsen auf einem Holz (sind meist zusammen anzutreffen >.• • vor D. brüllen (salopp; äußerst dumm sein). 2. unkluge Handlung, törichte Äußerung: das war eine große, sträfliche D von dir; mir ist eine D. passiert: -en begehen, sagen; mach keine -en!; lauter -en im Kopf haben; ... wo die Hausfrau, eine verheiratete Frau wenn man es richtig anstellte, sogar für -en zu haben sein sollte (Seitensprünge; H. Mann. Unrat 133); Dummian [dumia(:)n] (landsch.. osterr): svw. t Dummerjan; dümmlich ['draili^] <Adj.>: ein *enigdummt leicht beschränkt wirkend]. durch sein Aussehen, seine Miene einen wenig intelligenten Eindruck machend: eine -e Blondine; sein Gesichtsausdruck war ein uenig d.; d. grinsen; Dümmling [...Im], der; -s. -e (ugs.): dümmlicher Mensch: Ach, holder D., du verstehst das nicht! <Th Mann. Krull 204); Dummrian: I Dummerjan; Dummsdorf (doms-]: in der Wendung [nicht] aus D. sein (salopp; nicht dumm sein; ein erfundener Ortsname mi t dem häufigen Grundwort -dorf). Hü—uy (dami). der; -s. -s u. Dummies [engl, dummy. zu: dumb = stumm]: 1. lebensgroße, bei Utifalltests in Kraftfahrzeugen verwendete Kunststoff!puppe: wenn zwei Dummies (Puppen) unangeschnallt mit einer Geschwindigkeit von 48 km/h auf die Frontscheibe knallen, müssen mindestens 75 Prozent des Glases an den Kanten im Rahmen bleiben (MM 24. 10. 69. 35).2. Attrappe. Schaupackung (für Werbezwecke); Dummy-head-Stereophonie [-'hed-]. die; - [zu engl, dummy = nachgemacht (t Dummy) u. head = Kopfl: svw. t Kunstkopfstereophonie. dümpeln fdYmpjn] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mnie- derd. dümpelen = eintauchen, untertauchen] (See- mannsspr.): leicht schlingern: das Boot dümpelte träge in der Dünung. Dumper [dampB. auch: 'dompe]. der; -s. - [engl, dumper. zu: to dump = hinfallen lassen, (um)kippen. abladen]: Kippfahrzeug für den Transport von Erde. Schutt o. ä. dumpf [dornen <Adj.; -er. -[eiste) [wohl verkürzt aus älterem dumpfig = schimmlig, muffig, zu: dumpf = Schimmel, auch: Atemnot. Asthma (im Ablaut zu DampO]: 1. dunkel u. gedämpft klingend: ein -er Trommelwirbel; das -e Rollen des Donners; -e Geräusche; d. klingen, aufprallen. 2. muffig: ein -es Zimmer. Gewölbe; die Luft, der Keller ist ganz d.; das Mehl riecht d. 3. stumpf sinnig/: die -e Atmosphäre der Kleinstadt; in -er Gleichgültigkeit dasitzen; er blickte d. vor sich hin; Der einzelne kann ... mehr tun als die Masse, die sich d. alles gefallen läßt (Kirst 08/15.480). 4. nicht klar ausgeprägt, undeutlich hervortretend;, unbestimmt: eine -e Ahnung von etw. haben; einen -en Schmerz verspüren; ein -er Druck im Gewissen (Dode- rer. Wasserfälle 108); In mir sitzt -e Wut (Remarque. Westen 118); ... wenn ich unruhig geschlafen oder -es (wirres) Zeug geträumt habe (Geissler. Wunschhütlein 138); sich nur d. an etw. erinnern. 5. (veraltend) benommen; ein -er Halbschlaf; Erwachen sie aus dem -en Traum von Bräuchen und Kulturen? (Tucholsky. Werke II. 81); Ich bin d. vor Erschöpfung und Hunger (Remarque. Westen 160); die knieende Stellung hatte meine Glieder d. (taub, gefühllos) gemacht (Rilke. Brigge 66); <Abl.:> Dumpfheit, die; -; dumpfig ['dumpfig] <Adj.) [t dumpf]: muffig, modrig, dumpf (2): ein -es Gewölbe; das Heu ist d. geworden; d. riechen; dazu: Dympflgkeit, die; -. Dumping [dampm]. das; -s [engl, dumping. zu: to dump = hinfallen lassen; zu Schleuderpreisen verkaufen] (Wirtsch.): Export einer Ware unter ihrem Inlandspreis, um damit einen ausländischen Markt zu erobern; <Zus.:> Dumpingpreis, der. Dumy fdu:mi] <P1.) [russ. dumy. PI. von: duma; vgl. Duma]: ukrainische Volkslieder, die historische Ereignisse od. volkstümliche Helden besingen. dun [du:n]<Adj.; nicht attr.) [aus dem Niederd. < mniederd. dun. urspr. = gedunsen, geschwollen] (nordd. salopp): betrunken: d. sein; sich d. trinken. Dunciade [dun'tsia.'dal. die: -. -n [nach der Satire ..Dunciad" von Pope] (Literaturw.): literarisch-satirisches Spottgedicht. Dune ['du:n3], die; -. -n (niederd.): svw. tDaune. Düne [dy:n3], die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. düne. mniederl. düne; mhd. ü nach der älteren niederl. Aussprache mit ü (niederl. duin); zu einer Wz. mit der Bed. „stieben"]: durch den Wind aufgeschütteter Sandhügel od. Sandwall: -n entstehen an Küsten u. in Trockengebieten; flache -n; durch/über die -n laufen; auf das kleine Boot ... rollten Riesenseen wie schnell wandernde -n zu (Ott. Haie 231). dfjneiK Dünen-: --artig <Adj.; o. Steig.): -e Ablagerungen; der Sand wurde d. angeweht: ^bildung. die; -gebiet, das; Miras, das; -kette, die: Reihe nebeneinanderliegender Dünen; ~rose, die: auf Dünen u. Felsen wachsende, meist weiß blühende Rosenart; -sand, der; -wall, der. Dung [dunl. der; -[eis [mhd. tunge. ahd. tunga. eigtl. = das Bedeckende, zu mhd. tunc. ahd. tung = unterirdische Vorratsräume u. Webkammern, die gegen die Winterkälte mit Mist bedeckt wurden]: Mist: D. streuen, ausbreiten, untergraben; [eine Fuhre] D. aufs Feld fahren; der nächste gewissenlose Physiker wird uns in D. verwandeln, der unbegraben bleibt (Jahnn. Geschichten 121). Dyng-: -abläge, die: flache Dunggrube; -fliege, die: Vertreterin einer Familie kleiner, schwarzer Fliegen, deren Larven bes. in faulenden Stoffen u. in Exkrementen leben; -grübe, die; -häufen, der: Misthaufen. Düngerhaufen; ^kä- fer. der: Vertreter einer Käferfamilie, die meist im Dung 579
Dünge- lebt; ^karren, der: vgl. -wagen; -Streuer, der: Maschine zur gleichmäßigen Ausbringung von Dung. Düngerstreuer; -wagen, der: den Dung transportierender Kastenwagen. Düngerwagen. Mistwagen. Dünge- ['dYoa-l: -kalk, der: Kalk zum Düngen: -mittel, das (meist PI.): svw. tDünger, dazu: -mittelindustrie, die; -salz, das: salzartiges Düngemittel; ^torf, der. düngen fdYrpn] <sw. V.; hat) [mhd. tungen. zu TDung]: a) mit Dünger anreichern: den Acker d.; gut gedüngte Erde; die Pflanzen (den Boden, auf dem die Pflanzen wachsen) d.; weil überall der Boden von Millionen dort nistender Krabbentaucher stark gedüngt wird ... (Thienemann. Umwelt 92); Ü ... und ihr Leben, wie man so sagt, den Acker der Zukunft düngt (Langgässer. Siegel 457); Sie düngten ihre Sucht nach Erfolg ... mit dem Blut ihrer Soldaten (Kirst. 08/15. 930); Ihr Sohn vielleicht wird schon so weich gedüngt sein von der Zeit, daß er nicht mehr zurückkehren würde (Wiechert. Jeromin-Kinder 663); b) als Dünger wirken: das faulende Laub düngt [gut]; Dünger l'dYOB], der; -s. - [spätmhd. tunger. zu f Dung]: Stoff, der dem Boden zur Erhaltung seiner Fruchtbarkeit zugeführt wird: natürlicher, künstlicher, flüssiger D. Dünger-: -einleger, der (Landw.): Vorrichtung am Pflug, die das Unterpflügen von Dünger erleichtert; ^häufen, der: svw. t Dunghaufen; -Streuer, der: svw. t Dungstreuer; -wagen, der: svw. t Dungwagen; -Wirtschaft, die. Düngung, die; -. -en <P1. selten): a) das Düngen (a): die D. regelmäßig durchführen; b) (selten) Dünger: die D. aufs Feld fahren. dunkel ['duokj] <Adj.; dunkler, -ste) [mhd. tunkel, ahd. tunkal = dunstig, neblig]: I.(nicht adv.) a) finster, ohne /viel/ Licht (Ggs.: hell): eine dunkle Straße; in dunkler Nacht; das Zimmer ist [mir] zu d.; alle Fenster waren d.; es wird d. (es wird Abend); plötzlich wurde es d. im Zimmer (ging das Licht aus); der Himmel war d. von Rauch; <subst.:> im Dunkeln sitzen; R im Dunkeln ist gut munkeln; Ü im dunkeln (anonym) bleiben; die künftige Entwicklung liegt noch im dunkeln (ist noch ungewiß); *im dunkeln tappen (in einer aufzuklärenden Sache noch keinen Anhaltspunkt haben); b) düster, unerfreulichem dunkles Kapitel der Geschichte; das war der dunkelste Tag in meinem Leben. 2. (nicht adv.) nicht leuchtend, in der Farbe sich dem Schwarz nähernd (Ggs.: hell): ein dunkles Rot; dunkle Kleidung tragen; dunkles Haar; von dunkler Hautfarbe; dunkles Brot. Bier; diese Tapete ist mir zu d.; die Brille ist d. getönt; <subst.:) Herr Ober, bitte ein Dunkles (ugs.; dunkles Bier). 3. (von Klängen. Tönen) tief (Ggs.: hell): eine dunkle Stimme haben; d. klingen. 4. a) unbestimmt, undeutlich: nur eine dunkle Vorstellung von etw. haben; einen dunklen Verdacht haben; dunkle Andeutungen machen; eine dunkle Sehnsucht: So empfand Aschenbach eine dunkle Zufriedenheit über die obrigkeitlich bemäntelten Vorgänge (Th. Mann, Tod 48); etw. d. ahnen, fühlen; sich nur d. an etw. erinnern können; b) unklar: in dunkler (ferner und geheimnisvoller) Vorzeit; Ich glaube es. aber es bleibt mir d. (Musil. Mann 1164); eine dunkle (schwer deutbare) Textstelle; jmdn. [über etw.] im dunkeln (im unklaren, ungewissen) lassen. 5. (nicht adv.) (abwertend) undurchsichtig, verdächtig, zweifelhaft: dunkle Geschäfte machen; eine dunkle Vergangenheit haben; das Geld fließt in dunkle Kanäle. Dunkel [-]. das; -s [mhd. tunkel (Fem.), ahd. tunkali = Dunkelheit]: I. (geh.) Dunkelheit: das D. der Nacht; es herrschte völliges D.; im D. des Waldes; der Weg war in tiefes D. gehüllt. 2. Undurchschaubarkeit, Rätselhaftigkeit: über den Vorgängen an jenem Abend liegt ein geheimnisvolles D.; das D. um einen Vorfall lichten, aufhellen; die Ursachen sind in mysteriöses D. gehüllt. dynkek Dynkel-: -adapt[at]ion, die: svw. t ^anpassung; -Anpassung, die: Anpassung der Lichtempfindlichkeit des Auges an eine dunkle Umgebung; Murrest, der (früher): Arrest (1 a) in einem verdunkelten Raum; ^äugig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit dunklen Augen (Ggs.: helläugig): ein -er Knabe; ^bfaui <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): von dunklem Blau (Ggs.: hellblau); vgl. blau; -blond <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Ggs.: hellblond): a) von dunklem Blond: -e Haare; b) mit dunkelblonden Haaren: ein -es Mädchen; -braun <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von dunklem Braun (Ggs.: hellbraun); vgl. blau: -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von dunkler Farbe, in dunklen Farben gehalteniGgs.: hellfarben): -e Möbel; -gefärbt: vgl. -getönt; gekleidet <Adj.; o. Steig.; nur attr.): mit dunkler Kleidung (Ggs.: hellgekleidet); -gelb <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): von dunklem Gelb (Ggs.: hellgelb); vgl. blau; -getönt <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): von dunkler Tönung: eine -e Brille; -grau <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): von dunklem Grau (Ggs.: hellgrau); vgl. blau; -grün <Adj.; o. Steig., nicht adv.): vondunklem Grün (Ggs.: hellgrün); vgl. blau; -haarig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): mit dunklen Haaren (Ggs.: hellhaarig): eine -e Dame; <subst.:> eine schöne Dunkelhaarige; -halt, die: vgl. -arrest; -häutig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von dunkler Hautfarbe (Ggs.: hellhäutig): ein -er Amerikaner; -kammer, die: verdunkelter od. nur durch Speziallampen erhellter Raum zum Arbeiten mit lichtempfindlichem Material; —mann, der <P1. -männer) [LÜ von tat. vir obscurus; die »Epistolae obscurorum virorunV. d. h. „Briefe unberühmter Männer4*, eine satirische Streitschrift deutscher Humanisten um 1516 (angeblich von scholastischen Theologen verfaßt), geißelten die Unbildung und Rückständigkeit des damaligen Wissenschaftsbetriebes; die heutige Bed. erst im 19. Jh.] (abwertend): 1. zwielichtiger Mensch, den man dunkler Machenschaften verdächtigt; Drahtzieher: Neben den Journalisten, die ... versuchen, der Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen. ... fischen Dunkelmänner im trüben (Vogelstang Echo 55. 1973. 2). 2. (veraltet) Vertreter des Rückschritts; Bildungsfeind; ^ne- bd, die <PL>: svw. t ^wölken; mt* <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von dunklem Rot (Ggs.: hellrot); vgl. blau; -ström, der (Elektrot.): Strom, der in Photozellen auch bei Nichtbeachtung fließt; -violett <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von dunklem Violett; vgl. blau; ^weiß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (scherzh. verhüll.): durch Schmutz nicht mehr hell weiß: -werden« das; -s: Einbrechen der Dunkelheit (Ggs.: Hellwerden): ich muß noch vor [dem] D. zu Hause sein; -wölken <P1.) (Astron.): Ansammlungen von Materie, die das Licht der dahinterliegenden Sterne so absorbiert, daß scheinbar sternlose Räume entstehen; -zelle, die (früher): verdunkelte Haft- od. Arrestzelle; -Ziffer, die: offiziell nicht bekanntgewordene Anzahl [von bestimmten, sich negativ auf die Gesellschaft auswirkenden Vorkommnissen I: die D. der Kindesmißhandlungen läßt sich kaum schätzen; Die D. der in der Öffentlichkeit überhaupt nicht erscheinenden Menschen homosexueller Neigungen ist ... auf jeden Fall sehr groß (Studium 5. 1966. 305); Mit Sicherheit steht aberfest,daßdie,»Dunkelziffer" erheblich über den statistischen Zahlen liegt (MM 3.5.66.11); es ist nur ein nachweisbarer Betrag, die D. dürfte eine ganz andere sein (Kant. Impressum 127); -zone.die: der öffentlichen Kontrolle entzogener Bereich: das Ausmaß des Geheimbereichs"- einer D.. in der ..rechtsstaatliche Sicherungen ... nicht ... vorgesehen sind" (Spiegel 24.1976.112). Dünkel [dvokl],der; -s [für mhd. dune = Bedünken. Meinung, zu t dünken] (geh. abwertend): übertriebene Selbstein- schätzung auf Grund einer vermeintlichen Überlegenheit. Eingebildetheit. Hochmut: ein intellektueller, akademischer D ; es steckt da ein D.. fast etwas wie Snobismus dahinter (A. Kolb. Daphne 87); <Abl.:> etynkehaft <Adj.; -er. -este) (geh. abwertend): voller Dünkel, überheblich, eingebildet, hochmütig: ein -es Auftreten; eine -e Gesellschaft; Glauben Sie denn, die -en Parlamente und Debattierklubs ä la Genf hätten dazu noch die Kraft? (Hochhuth. Stellvertreter 92); das klingt aber sehr d.; sich d. benehmen, dazu: Dünkelhaftigkeit, die; -. Dynkelieit, die; -. -en (PI. selten): a) Zustand des Dunkelseins, lichtarmer Zustand (Ggs.: Helligkeit): die D. bricht herein, senkt sich herab (geh.); bei einbrechender D./bei Einbruch der D.; im Schutze der D. entkommen; b) (geh.) (von Farben) dunkle Tönung: die seidige D. des Kleides (Th. Mann. Zauberberg 453); dunkeln [duok|n] <sw. V.) [mhd. tunkein, ahd. tunkalen]: I. (hat) a) <unpers.) (geh.) langsafn dunkel werden: es dunkelt schon; b) (dichter.) Dunkelheit verbreiten; der Abend, die Nacht dunkelt. 2,a) eine dunklere Färbung annehmen, bekommen <ist): das Bild war im Laufe der Jahre gedunkelt; b) dunkler machen, färben (hat; meist im 2. Part.): gedunkeltes Haar; künstlich gedunkeltes Holz. 3. (dichter.) als etwas Dunkles in Erscheinung treten <hat): hinten ... dunkelte das Gewölk (Th. Mann. Zauberberg 662). dünken[dYnkn]<unr. V.; hat) [mhd. dünken.dünken, ahd. dunchen, eigtl. = den Anschein haben, vorkommen (im 580
Duo- Ablaut zu tdenken)] (geh.. veraltend): a) scheinen: mich (seltener: mir) dünkt (veraltet: deucht), wir werden scheitern/daß wir scheitern werden; mich (seltener: mir) dünkte (veraltet: deuchte) die Trennung unvermeidlich [zu sein]; <unpers.:> es dünkt mich (seltener: mir), man hat uns vergessen; es dünkt mich (seltener: mir) unerläßlich, sofort zu helfen; Zur Versammlung: Dünkt Euch das billig? (Hacks.Stücke 18); Die starken Mauern Ktesiphonsdünken ihm nicht Sicherheit genug (Jahnn. Geschichten 38); b) <d. + sich) sich zu Unrecht etw. einbilden, sich für etwas halten: du dünkst dich (seltener: dir) etwas Besseres, ein Held [zu sein]; In seinem eigenen Bewußtsein dünkt ein jeder ... sich souverän (Enzensberger. Einzelheiten I. 7). dünn [dvn] <Adj.) [mhd. dünne, ahd. dunni. eigtl. = lang ausgedehnt, tdehnen]: 1. (Ggs.: dick) a) von geringer Stärke. Dicke: von geringem Umfang: ein -er Ast; ein -es Buch; -e Beine; etw. in -e Scheiben schneiden; die Eisdecke ist sehr d.; b) hager, mager: sie ist sehr d. geworden; sich d. machen (scherzh.; sich schlank machen u. weniger Platz beanspruchen): vgl. aber: dünnmachen; c) in geringer Menge / sich über eine Fläche erstreckend od. darauf vorhanden/: Farbe. Lack d. auftragen. 2.*) fein, zart, leicht: ein -er Schleier; -e Strümpfe; Ü die Luft wird in großer Höhe immer -er; b) nicht dicht, spärlich (Ggs.: dicht): -es Haar haben, das Land ist d. bevölkert, besiedelt; c) schwach: eine -e Stimme; mit einem -en Trällern (H. Mann. Stadt 261); Bis nach Odelsberg kam mit dem Südwind ein -er Geruch Italien (Feuchtwanger Erfolg 678); Er lächelte d.. als er sagte ... (Sebastian. Krankenhaus 117). 3.a) wenig gehaltvoll: eine -e Suppe; der Kaffee ist ziemlich d.; Ü Die etwas -en (dürftigen) Resultate deiner mühseligen Kombination (Goetz. Prätorius 11); der Inhalt des Buches ist doch recht d. (dürftig, unbedeutend). dum-, Dtym-: -behaart <AdJ.; dünner, am dünnsten behaart; nur attr.): nur wenig behaart; -beinig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit dünnen Beinen: ein -es Mädchen; eine -e Zier- kommode (Th. Mann. Krull 324); -besiedelt <Adj.; dünner, am dünnsten besiedelt; nur attr.): wenig besiedelt: eine -e Gegend; -bevölkert: vgl. -besiedelt; -b*er. das (ugs.): alkoholarmes Bier; -blutig <Adj.; o. Stei.f.) (geh. abwertend): zart, kraftlos: seinesd. verfeinerten Äußern ungeachtet (Th. Mann, Zauberberg 48); ein -es (weniggehaltvolles) Gedicht; -brettbohrer, der [nach dem Bild eines unterschiedlich dicken Brettes, durch das man ein Loch bohren muß. um hindurchzukommen] (salopp abwertend): jmd.. der den Weg zu einem Ziel wählt, der die geringsten Schwierigkeiten bietet; -dann, der: vom Magenausgang bis zum Beginn des Dickdarms reichender Teil des Darmes, dazu: Miarmentzündung, die; -druck, der <P1. -drucke) (Buchw.): I. <o. PI.) Druck auf Dünndruckpapier: das Buch erscheint in D. 2. Buchexemplar in Dünndruck, dazu: -druckausgabe. die: in Dünndruck erscheinende Ausgabe eines Buches. -druckpapier.das: bes. dünnes, feines Druckpapier; -flüssig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sehr flüssig: -es Ol; eine zähe Masse d. machen, dazu: -flüssigkeit, die <o. PL); -gesät \Adj.; dünner, am dünnsten gesät; nur attr.) (ugs.): spärlich vorhanden: -e Erfolge; -glas, das <P1. -gläser): sehr dünnes Tafelglas; -häutig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit dünner Haut: ein -es Insekt; Ü dies deutlich zu spüren, war Hans Castorp schlau und d. (geh.; sensibel) genug (Th. Mann. Zauberberg 542); -lippig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit dünnen, schmalen Lippen: ein -er Mund; eine -e Alte; Mna- chen, (auch:) dünnemachen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): weglaufen. /unauffällig/ verschwinden: die Burschen haben sich längst dünn[e]gemacht; -mann, der <P1. -männer) (salopp abwertend): a) unbegabter Mensch. Versager; b) Schwächling. Feigling; -pfiff, der <o. PI.) (salopp): Durchfall (1); ^schalig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): mit dünner Schale: -e Früchte; die Eier sind sehr d.; -schiß, der (derb): Durchfall (1); -schliff, der: aus Mineral od. Gestein zur mikroskopischen Untersuchung hergestelltes dünnes Plättchen; -wandig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): mit dünner Wand: ein -es Gefäß. 'Dünne l'dvna], die; - [mhd. dünne, ahd. dunnll (gew. fachspr.): dünne Beschaffenheit. Dünnheit (Ggs.: Dicke); 2Dünne [-1. der; -n. -n (salopp): Durchfall i\): den -n kriegen; hast du den -n? dünnemachen: t dünnmachen. dumemah [dundma:ls] <Adv.) [aus dem Niederd.. aus: dünn = dann, damals u. verdeutlichendem t -malsl (veraltet, landsch.): damals: in freundlicher Erinnerung an d.. als sie noch Jung waren (Tucholsky. Werke I. 374); * Anno d. (ugs. scherzh.; früher, in jener [alten, vergangenen/ Zeit). Dunnerlittchen: t Donnerlittchen. Dünnheit die; -: svw. t1 Dünne; Dtymmg, die; -. -en: 1. (Jägerspr.) Flanke (des Schalenwilds). 2. (Fleischerei) Rinderbauch. Dunsel Cdonz)]. der; -s. - [viell. rückgeb. aus: dunseln = (kurze Zeit) schlafen! (ostmd): törichter, einfältiger Mensch; Tolpatsch. Dunst [dunst], der; -[eis, Dünste [mhd. dunst, tunst = Dampf. Dunst, ahd. tun(i)st = Sturm, zu einer Wz. mit der Bed. ..stieben, wirbeln, dampfen44!: l.a) <o. PI.) neblige Luft, getrübte Atmosphäre: ein feiner D. liegt über der Stadt; die Berge liegen im D.. sind in [bläulichen] D. gehüllt; Ü Er... trug dazu bei. daß ihn der D. des Geheimnisses einhüllte (Niekisch. Leben 126); b) von starkem Geruch [u. Dampf/ erfüllte Luft: der warme D. der Pferde, der Ställe; bläulicher D. von Abgasen; ein D. von Tabakrauch und Speisen erfüllte die Gaststube; aufsteigende, warme, schädliche Dünste; *imdm. blauen D. vormachen (ugs.; jmdm. etw. vorgaukeln; nach dem blauen Rauch, den Zauberkünstler früher vor der Vorführung ihrer Kunststücke aufsteigen ließen); * keinen [Massen] D. von etw. haben (ugs.; keine Ahnung von etw. haben). 2. <o. PI.) (Jägerspr.) feinster Schrot für die Vogeljagd. 3. <o. PI.) (Handw.) Mehlsorte, deren Feinheitsgrad zwischen Grieß u. Mehl liegt. 4. <o. PI.) (Soldatenspr.) Beschuß: D. kriegen, bekommen (beschossen werden). Dynst-: -glocke. die: sichtbare Ansammlung von verunreinigter Luft über Industriegebieten; -haube, die: svw. t ^glocke; -kalb, das: im Mutterleib abgestorbene Leibesfrucht eines Rindes; -kiepe.die [tKiepenhut] (ugs. scherzh.): a) /hoher/ Hut; b) /Stahl/heim; -kreis, der (geh.): Atmosphäre. Wir- kungs-. Ausstrahlungsbereich; / geistigeJ Umgebung: noch im D. Nietzsches, nicht weit von Heine und Büchner (K. Mann. Wendepunkt 103); -obst, das (österr.): svw. t Dünstobst; -schiebt, die; -schleier, der; -Schwaden <P1.); -wölke, die. DUnst- (dünsten 1): -flusstgkeit. die; -kartoffeln <PL); -obst, das. dunsten fdunstn] <sw. V.; hat) [mhd. dunsten, dünsten, zu t Dunst]: 1. (geh.) a) dampfen: nach dem Regen dunstete der Boden; b) ausdunstend Geruch verbreiten; Dunst (1 b) ausströmen: Aus ihrer Haut dunstete sie warm und parfümiert wie ein kleiner Ofen (Koeppen. Rußland 27); Eine kellerige Fliesenkühle, nach Feuchtigkeit dunstend (Maass. Goufle 24); In der Wärme dunsteten Leder und Polsterung, feiner Rauchgeruch kam durchs Fenster (Do- derer. Wasserfälle 7). 2. * Jinda d. lassen (österr. ugs.; jmdn. hinhalten, im ungewissen lassen): dünsten ['dvnstn] <sw. V.; hat) [vgl. dunsten]: 1. (Speisen) in einem zugedeckten Gefäß mit wenig Fett od. Flüssigkeit garen; dämpfen: Fisch. Fleisch. Gemüse d.; gedünsteter Rotkohl. 2. svw. fdunsten (1); dunstig [dunstig] <AdJ.; nicht adv.) [mhd. dunstec = dampfend, ahd. dunistig = stürmisch]: a) leicht neblig, trübe: ein -er Herbstmorgen; Sie sahen die losen Verhaue... aufwärtsgezogen zum -en (im Dunst liegenden) Hügelrand (Johnson. Achim 315); draußen war es schwül und d. (Böll. Adam 26); b) von warmer, verbrauchter Luft erfüllt, verräuchert: eine -e Kneipe. Dünung [dy :nunl. die; -. -en [wohl zu niederd. dunen, dunen = schwellen, auf u. nieder wogen]: durch den Wind hervor- gerufener Seegang mit gleichmäßigen, langgezogenen Wellen: eine leichte, schwere, flache D.; Dann kam der Mond auf und stand über dem Himmelsrand niedrig, so daß ... das wellige Land wie eine längst erstarrte D. im Mond lag (Gaiser. Jagd 23); das Schiff hebt sich in der D. Duo [du:o], das; -s. -s [ital. duo = Duett < lat. duo = zwei]: 1. (Musik) a) Komposition für zwei meist ungleiche ! Instrumental/stimmen: ein D. für Flöte und Klavier: b) zwei gemeinsam musizierende / Instrumental /Solisten: das weltberühmte D. gibt ein Konzert. 2. (iron.) zwei Personen, die eine / strafbare} Handlung gemeinsam ausführen (öfter in Zus.. z. B. Diebes-. Gaunerduo). Duo-: ^Bus (mit Bindestrich), der: Omnibus, der seine elektrische Antriebsenergie wahlweise von einer Oberleitung od. von mitgeführten Batterien bezieht; Miraina. das: Drama, in dem nur zwei Personen auftreten; -kultur, die (Landw.): Doppelanbau von Kulturpflanzen auf demselben Feldstück; 581
duodenal ^set, das: zwei zusotwnengehörende EJieringe; vgl. Triset; -walzwerk, das: Walzwerk mit zwei in entgegengesetzter Richtung laufenden Walzen, die ihre Bewegungsrichtung ständig umkehren. duodenal [duodena:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t Duodenum] (Med.): zürn Zwölffingerdarm gehörend* ihn betreffend; Duodenalulkus, das; -. -ulzera (Med.): Zwölffingerdarmgeschwür; Duodenitis [duodeni.tis). die; -. ...tiden [...ni'ti:dn; zu t Duodenum] (Med.): Entzündung des Zwölffingerdarms; Duodenum [duo de:num], das; -s. ...na [zu lat. duodenl = je zwölf, zwölf (zusammen)] (Med.): Zwölffingerdarm. Duodez [duo'de:ts]. das; -es (österr.: -) [zu lat. duodecimus = der zwölfte]: Buchformat in der Größe eines zwölftel Bogens. Zeichen: 12°. 'Duodez-: -ausgäbe, die: Buchausgabe in Duodez; -band, der; -format, das: svw. t Duodez. 2Duodez- (Best, von Zus. mit der Bedeutung ..besonders klein, lächerlich klein44): -fürst, der: Herrscher eines winzigen Fürstentums, dazu: -Fürstentum, das; -Staat, der: sehr kleiner Staat. Zwergstaat. duodezimal [duodetsi'ma:!] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. duode- cim = zwölfl: auf das Duodezimalsystem bezogen; <Zus.:> Duodezimglsystem, das <o. PL): Zahlensystem mit der Grundzahl 12; Duodezime [...'dezimal, die; -. -n [ital. duodeclma < lat. duodecima = die zwölfte] (Musik): a) der zwölfte Ton einer diatonischen Tonleiter; b) Intervall von zwölf diatonischen Tonstufen. Duoie [du'o:b], die; -. -n [zu lat. duo = zwei] (Musik): Folge von zwei Noten, die für drei Noten der gleichen Gestalt bei gleicher Zeitdauer eintreten. dupen [dopn] <sw. V.; hat) [Kurzwort aus duplizieren] (Fot.): von einer Positivkopie eine Negativkopie herstellen. düpieren [dy'pi:ron] <sw. V.; hat) [frz. duper = narren, täuschen, zu: dupe = Narr. Tropf] (geh.): täuschen, überlisten, zum Narren halten: Für den falschen „Pater Paulus", der ... im Priestergewand Geschäftsleute und Behörden düpierte (Welt 9. II. 65.11); daß ich Sie nicht mit Paradoxen zu d. (verwirren) beabsichtige (Maass. Goufle 314); <meist 2. Part.:) Aber auch Professor Bahrdt fühlt sich düpiert, weil ein Althistoriker sein Soziologenurteil unfreundlich beurteilen durfte (Spiegel 31.1968.44); <subst.:> Düpierte, der u. die; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete); <Abl.:> Düpkrung, die; -. -en. Dupta: PI. von t Duplum; Duplet [duple:]. Duplett [du'plet]. das; -s. -s [mit frz. Endung zu lat. duplex = doppelt]: Lupe aus zwei Linsen. Duplex- ['du:pleks-; lat. duplex = doppelt (zusammengelegt), f Duplikat] (Best, in Zus. mit der Bedeutung ..Doppel-44): -autotypte, die (Druckw.): doppelte Rasterätzung für Zweifarbendruck; -betrieb, (auch:) Diplexbetrieb ['di:...],der: 1. Telegrofieverfahren, bei dem auf einer Leitung gleichzeitig zwei Telegramme in entgegengesetzter Richtung durchgegeben werden können. 2. Betrieb eines Computersystems in der Weise, daß bei seinem Ausfallen auf ein bereitstehendes gleichartiges System ausgewichen werden kann; ^pa- pier, das: aus zwei verschiedenartigen od. -farbigen Lagen zusammengepreßtes Papier; ^telegrafier die: svw. T ^betrieb (1). duplieren [du'plhren] <sw. V.; hat) [spätlat. dupläre. zu lat. duplus = doppelt] (bildungsspr.): verdoppeln; <Abl.:) Duplierung. die; -. -en. Duplik [du'pli:k, auch: ...lue], die; -. -en [frz. duplique < lat. duplex (Gen.: duplicis). tDuplikat] (jur. veraltend): Gegenerklärung des Beklagten auf eine Replik; Duplikat [dupli'ka:t). das; -[e]s, -e [lat. duplieätum = zweifältig. verdoppelt, part. Adj. von: duplieäre = verdoppeln, zu: duplex = doppelt (zusammengelegt), aus: du(o) = zwei und -plex, wohl zu: plaga (< griech. pläx) = Fläche]: Zweitschrift. Abschrift: ein D. einer Urkunde anfertigen; Duplikation [...ka'tsio:n]. die; -. -en [lat. duplieätio]: 1. (bildungsspr.) Verdopplung. 2. (Genetik) Verdopplungeines Chromosomenabschnitts; Duplikatur [...ka'tu:?]. die; -. -en (Med.): Verdoppelung. Doppelbildung; duplizieren [...'$!:- ron] <sw. V.; hat) [lat. duplieäre. t Duplikat] (bildungsspr.): verdoppeln; Duplizität [...tsi'te:t], die; -. -en [lat. duplicitäs. zu: duplex = doppelt (zusammengelegt), t Duplikat]: 1. Doppelheit; doppeltes Vorkommen. Auftreten: die D. der Fälle, der Ereignisse; Dieser doppelten Perspektive, deren D. übrigens nie aufdringlich wirkt (Zeit 20. 11. 64. 30). 2. (veraltet) Zweideutigkeit; Duplum fdu:plom]. das; -s. ...pla [lat. duplum = das Doppelte]: svw. t Duplikat. Dupren [dy'pre:n]. das; -s [Kunstwort]: synthetischer Kautschuk. Dups [dups]. der; -es. -e [zu poln. dupa = Hintern] (bes. schles.): Gesäß. Dur [du:£]. das; - [mhd. bedüre = der Ton h, zu lat. dürus = hart; der charakteristische Unterschied zwischen Dur u. Moll besteht in der großen Terz, die als ..harter4' Klang empfunden wurde] (Musik): Tongeschlecht aller Totuirten. bei denen nur ein Halbton zwischen der dritten u. vierten sowie der siebenten u. achten Stufe der Tonleiter liegt (Ggs.: Moll): in D. Dyr-: -akkord, der; Mlreiklang, der; ^tonart, die; -tonleiter, die. Dura, die; -: svw. tDura mater; durabel [du'ra:bl] <Adj.; ...bler, -ste) [lat. düräbilis] (geh.): dauerhaft, haltbar: einer serienweise hergestellten Fabrikware durable, individuelle Handwerksarbeit entgegenzustellen (Bredel. Väter 209); dural [du'ra:l] <Adj.; o. Steig.) [zu tDura] (Med.): zur Dura nutter gehörend, sie betreffend; Dural [-]. das; -s: österr. kurz für tDuralumin; Duralumin© ['du:ralumi:nj. das; -s [entw. zu lat. dürus = hart od. Kunstwort aus Marco^orum. dem lat. Namen von Düren, wo es zuerst hergestellt wurde, u. T Aluminium]: sehr feste Aluminiunde- gierung; Dura mater [du:ra ma.te]. die; - - [mlat. dura mater (cerebri). eigtl. = harte Mutter (des Gehirns)] (Med.): harte (äußere) Hirnhaut: durativ ['du:rati:fl <Adj.; o. Steig.) [zu lat. düräre = ausdauem] (Sprachw.): andauernd, anhaltend: -e Aktionsart (Aktionsart eines Verbs, das die Dauer eines Seins od. Geschehens ausdrückt, z. B. schlafen); Durax®['du:raks].das; - [Kunstwort]: härtbares Phenolharz. Durbar ['durba:g. -'-]. der od. das; -s. -s [engl, durbar < Hindi darbär < pers. darbär]: offizieller Empfang bei indischen Fürsten u. bei dem ehemaligen Vizekönig von Indien. durch [dorc; mhd. dur(ch). ahd. dur(u)h]: I. <Präp. mit Akk.) /vgl. durchs/ 1. (räumlich) a) kennzeichnet eine Bewegung, die auf der einen Seite in etwas hinein- u. auf der anderen Seite wieder herausführt: d. die Tür gehen; das Geschoß drang d. den rechten Oberarm; etw. d. ein Sieb gießen; d. die Nase atmen, sprechen; b) kennzeichnet eine (Vorwärtslbewegung in ihrer ganzen räumlichen Ausdehnung: d. das Wasser waten; d. die Straßen, d. den Park bummeln; Ü mir schießt ein Gedanke d. den Kopf. 2. (modal) a) gibt die vermittelnde, bewirkende Person, das Mittel, den Grund, die Ursache an. mittels: etwas d. Boten, d. die Post schicken; etwas d. Lautsprecher bekanntgeben; d. einen Freund habe ich noch Eintrittskarten bekommen; etwas d. das Los entscheiden; (Math.:) eine Zahl d. eine andere dividieren; 6 durch 3 = 2; b) in passivischen Sätzen, wenn nicht der eigentliche, der unmittelbare Träger des Geschehens bezeichnet wird, von: das Haus wurde d. Bomben zerstört. 3. (zeitlich; österr.) für die Zeit von; lang, hindurch: d. zwei Jahre bemühte er sich um ein Visum. II. <Adv.) 1. (zeitlich; nachgestellt) a) hindurch, über einen gewissen Zeitraum: den Winter, das ganze Jahr d.; b) (ugs.) vorbei, kurz danach: es ist schon 3 Uhr d. 2. (ugs.) in Verbindung mit ..sein44 elliptisch für ein mit ..durch44 zusammengesetztes Verb <im Inf. u. Part, zusammengeschrieben): der Zug, der Bus ist schon d. (durchgefahren, hat die Station passiert); <salopp als adj. Attribut:) ein gut -er (durchgezogener, reifer) Harzer Käse; vgl. durchsein. 3. *d. und d. (1. völlig, ganz u. gar: ich bin d. und d. naß; ich bin d. und d. davon überzeugt. 2. bis ins Innerste, durch Mark und Bein: der Schrei, der Schmerz ging mir d. und d.). dvp-dtabfertisen <sw. V.; hat): (Luftgepäck o.ä) bis zwn Zielort abfertigen* ohne Rücksicht auf Unterbrechungen od. Umsteigen. durchackern <sw. V.; hat) (ugs.): a) (einen schwierigen Stoff) angestrengt, mit Mühe durcharbeiten: Akten d.; abends ackert er noch seine Fachliteratur durch; Am Tag dazwischen ... ackerte der Kanzler... die vorbereitete Konferenzmappe durch (Spiegel 19. 1967. 39); b) <d. + sich) sich mühsam durcluurbeiten: ich habe mich durch alle Instanzen, durch das schwierige Buch durchgeackert; Ich habe ... mich durchgeackert durch Komitees (Seghers. Transit 118); <Abl.:) Durchackernd, die; -. -en: mangels genügen- 582
durchbohren der Zeit für eine gründliche engere D. der Probleme (Bund 4. 10. 68). durchädert [...Textet] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sichtbar von Adern durchzogen: -e Wangen; seine Hände sind stark d.; Ü (geh.:) die Wellenrücken von Hügeln, d. von Bächen (A. Zweig. Grischa 62). durcharbeiten <sw. V.; hat): 1. (über einen bestimmten Zeitraum) fortgesetzt arbeiten: heute nacht wird durchgearbeitet; in der Mittagspause arbeite ich durch; „Wann muß er fertig sein?" ..So bald wie möglich." „Dann muß ich die Nacht d. ..." (Remarque. Obelisk 240). 2. vollständig, gründlich lesen u. auswerten: ein wissenschaftliches Werk d.; Am nächsten Tag fielen zwei Stunden ... aus. Wir sollten den Prozeß und das Urteil ..durcharbeiten" (Leon- hard. Revolution 42). 3. in allen Einzelheiten gestalten, vollständig, grüfidlich ausarbeiten: der Aufsatz ist sprachlich und gedanklich gut durchgearbeitet. 4. durchkneten: arbeilen Sie den Teig kräftig durch; beim Massieren werden die Muskeln kräftig durchgearbeitet. 5. <d. + sich) sich mühsam einen Weg durch etw. bahnen: ich habe mich durch die Menge, durch das Dickicht durchgearbeitet; In schwierigen Bodenverhältnissen ... arbeitet sich der Wagen gut durch (Auto 7. 1965. 45); Ü ich muß mich noch durch ein Fachbuch d.; von innen arbeitet sich der Tod durch (Remarque. Westen 16); durcharbeitet <Adj.;o. Steig.; nicht adv.): arbeitend verbracht: eine -e Nacht (eine Nacht, in der man durchgearbeitet hat): Durcharbeitung, die; -. -en: das Durcharbeiten (2. 3, 4). durchatmen <sw. V.; hat): bewußt tief atmen: atmen Sie zweimal kräftig durch!; durchatmen <sw. V.; hat) (dichter.): wehend erfüllen: die Atmosphäre ward unten von einer leise strömenden Bewegung durchatmet (A. Zweig. Grischa 401). durchaus [auch: '-'-, '—] <Adv.>: a) unbedingt, unter allen Umständen: er möchte d. mitkommen; b) völlig: das ist d. richtig, möglich; ich bin d. Ihrer Meinung; er ist d. nicht (keinesfalls, ganz u. gar nicht) abgeneigt. dvpxhbacken <sw. V.; hat): 1. ganz u. gar backen, zu Ende backen: der Kuchen ist nicht richtig durchgebacken: [gut] durchgebackenes Brot. 2. (über einen bestimmten Zeitraum) ohne Pause backen: der Bäcker hat die ganze Nacht durchgebacken; durchbacken <sw. V. hat; selten, meist im 2. Part.): ein mit Rosinen durchbackener Kuchen (ein Kuchen, in den Rosinen eingebacken sind). durchbeben <sw. V.; hat) (geh.): mit Beben erfüllen: ein Zittern, ein Schauer durchbebte ihren Körper; Ü von einem glühenden Wunsch durchbebt sein. durchbeißen <st. V.; hat): 1. in zwei Teile zerbeißen, durch Beißen trennen: (beim Nähen) den Faden d.; er biß die Praline in der Mitte durch; Ü während er mit der Kneipzange Drähte ... mit mächtigem Pressen seiner Fäuste durchbeißt (A. Zweig. Grischa 23). 2. <d. + sich) (ugs.) sich erfolgreich durch Schwierigkeiten l hindurchkämpfen, sich behaupten: ich werde mich schon d.; es waren schwere Zeiten, aber wir haben uns durchgebissen; wer keine Lust hat. sich ... durch einen grauen Berg von Zweideutigkeiten und Suggestion zu lückenhaften Informationen durchzubeißen ... (Enzensberger. Einzelheiten I. 73); durchbeißen <st. V.; hat): beißend durchdringen, schwer verletzen: der Hund durchbiß ihm die Kehle, hat sie ihm durchbissen. dp-chbekommen <st. V.; hat) (ugs.): 1. svw. tdurchbringen (1): hielt ich in meinem Mund bereits mein Stück Feuerzeugstahl versteckt, um es gegen jedes Verbot mit durchzubekommen, wenn Herr Bienveau ... mich durchsuchen würde(Genet [Übers.l.Miracle276). 2. svw. Tdurchbringen (2): ein Gesetz, einen Antrag d.; eine Revision da durchzubekommen, das ist sehr, sehr schwer (Aberle, Stehkneipen 84). 3. in zwei Teile zerlegen können: mit dieser Säge bekomme ich den Stamm nicht durch (kann ich ihn nicht durchsägen): hast du das Brett mit der Axt durchbekommen f durchhauen können)? dyrchberaten <st. V.; hat): 1. eingehend, in allen Einzelheiten beraten: vor seiner Verabschiedung wurde das Gesetz gründlich durchberaten. 2. (mehrere Themen) nacheinander beraten: die Gesprächspunkte im Eiltempo d. durchbetteln, sich <sw. V.; hat): sich mit Betteln durchbringen, ernähren: er hat sich überall durchgebettelt; durchbetteln <sw. V.; hat): (ein Gebiet) bettelnd durchziehen: er hat das ganze Land durchbettelt. durchbeuteln <sw. V.; hat) (bes. österr.): kräftig schütteln: er packt die schwere Frau bei den Schultern und beutelt sie ordentlich durch (Fallada. Jeder 93); Ü so ein langes Leben nimmt den Menschen tüchtig her. krümmt ihn, beutelt ihn durch (Zwerenz. Kopf 108). durchbewegen, sich <sw. V.; hat): sich durch eine Absperrung, eine enge Stelle bewegen. durchbiegen <st. V.; hat): a) sehr stark, so weit wie möglich biegen: den Rücken, das Kreuz d. (ein Hohlkreuz machen): b) <d. + sich) sich nach unten biegen: unter der Last der Bücher biegen sich die Regale langsam durch; <Abl.:) Durchbiegung, die: -. durchbilden <sw. V.; hat): gründlich, bis ins einzelne bilden, formen: ein künstlerisch durchgebildetes Werk; sein Körper ist durch das intensive Training gut durchgebildet; <Abl.:> Durchbildung, die; -. dgrchbiasen <st. V.; hat): 1. durch Hindurchblasen reinigen: ein verstopftes Röhrchen d.; der Arzt hat mir die Ohren durchgeblasen. 2. blasend durch etw. treiben: er bläst die Kugel [durch das Rohr] durch. 3.a) durch etw. blasen, wehen: der Wind bläst durch die Ritzen der Hütte durch; b) stark wehend durchdringen: der Nordwind hatte uns durchgeblasen. 4. (auf einem Blasinstrument) ohne Pause blasen: der über uns wohnende Trompeter hat den ganzen Nachmittag durchgeblasen. 5. (ein Bläserstück) von An- fang bis Ende blasen: der neue Posaunist bläst seinen Part schon fehlerlos durch; durchblasen <st. V.; hat): stark wehend durchdringen: der Wind durchbläst mir die Haare; Ein Haufen Menschen stand auf der Straße, vom Wind durchblasen (Seghers. Transit 78). durchblättern, (auch:) durchblättern <sw. V.; hat): (ein Buch, eine Zeitung o. ä.) blätternd durchsehen, überfliegen: Akten. Papiere d.; ich habe eine Menge Zeitschriften und Bücher durchgeblättert/durchblättert; Ü Man durchblättere die Weltgeschichte nach Beispielen freiwilligen Entsagens (St. Zweig. Fouche 119); <subst.:> beim Durchblättern der Papiere fand er ein altes Foto. durchbleuen <sw. V.; hat) (ugs.): kräftig verprügeln: er hat den Jungen ordentlich durchgebleut. Durchblick, der; -[eis. -e: 1. Blick. Ausblick zwischen od. durch etw. hindurch: an dieser Stelle bietet sich ein herrlicher D. auf den See. 2. (ugs.) das Verstehen von Zusammenhängen: Überblick über etw.: ich habe völlig den D. verloren: Ich diktier' dir ein paar Sätzchen auf dein Band. Den absoluten D.. den hab' nämlich ich. nur ich (Degener, Heimsuchung 63). 3. (selten) zuscunmenfassende Übersicht über etw.: ein D. durch das neuzeitliche literarische Schaffen (Vorarlberger Nachr. 29. 11. 68. 19); durchblicken <sw. V.; hat): I. durch etw. hindurchblicken: er blickte angestrengt [durch das Fernrohr] durch; laß mich einmal d.! 2. (ugs.) erw. verstehen, die Zusanvnenhänge erkennen: da blicke ich nicht [ganz] durch; ich hab* selbst acht Semester studiert.... ich blicke da durch, bild* ich mir ein (Aberle. Stehkneipen 38); blickst du bei dieser Aufgabe durch? 3. *etw. d. lassen (zu verstehen geben, andeuten): er ließ d.. daß er nicht zufrieden sei. durchbljtzen <sw. V.; hat): wie ein Blitz durchzucken: ein Gedanke durchblitzte ihn. sein Gehirn; durchblitzen in der Verbindung etw. d. lassen (erkennen lassen, zeigen): Ich habe schon mal ganz gern ein bißchen Überlegenheit d. lassen (Katia Mann, Memoiren 67). durchbluten <sw. V.): a) (von einer Wunde) Blut durch den Verband o. ä. dringen lassen <hat): die Wunde hat stark durchgeblutet; b) (in bezug auf einen Verband o.a.) von Blut aus einer Wunde durchdrungen werden <ist>: den durchgebluteten Verband wechseln; durchbluten <sw. V.; hat): a) mit Blut versorgen: durch kaltes Waschen wird der Körper besser durchblutet; das Gehirn ist schlecht durchblutet; gut durchblutete Haut; Ü das wiedererwachte Lebensgefühl durchblutete sie warm (Apitz. Wölfe 140); b) (von einer Wunde verursacht) einen Verband o.a. mit Blut durchdringen, tränken: die Wunde hatte den Verband stark durchblutet; das durchblutete Taschentuch (Hochhuth. Stellvertreter 196); <Abl.:) Durchblutung, die; -. -en: das Durchbluten (a): die D. der Haut, des Gehirns; Ü Otto Bambuss erhofft davon eine D. (Belebung) seiner Lyrik (Remarque. Obelisk 179). dazu: durchblutungsfördernd <Adj.; nur attr.): -e Medikamente; Durchblutungsstörung« die. durchbohren <sw. V.; hat): a) bohrend durchdringen: die Wand d.; ein durchgebohrtes Brett; b) durch etw. bohren: 583
durchbohren wir bohren jetzt durch die Wand durch; c) / eine Öffnung; durch Bohren herstellen: ein Loch [durch die Wand] d.; d) <d. -I- sich) sich bohrend durcharbeiten, durchbewegen: der Holzwurm hat sich durch den ganzen Schrank durchgebohrt: durchbohren <sw. V.; hat): mit einem spitzen Gegenstand] durchdringen: ein Schwert, ein Messer durchbohrte seine Brust; Das Eisen hatte den Dünndarm zweimal durchbohrt (Grzimek. Serengeti 45); von einer Kugel, von Pfeilen durchbohrt werden; Ü sie ... schritt auf uns zu und durchbohrte uns mit furchtbarem Blick (K. Mann. Wendepunkt 258); Jmdn. durchbohrend, mit durchbohrenden Blicken ansehen; <Abl.:> Durchbohrung, die; -. -en. durchboxen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. <d. + sich) sich stoßend u. drängend einen Weg bahnen: viele haben sich rücksichtslos zum Ausgang durchgeboxt; Ü er hat sich im Leben immer allein d. müssen. 2. mit Gewalt durchsetzen, zustande bringen: ein Gesetz trotz großer Widerstände d.; wir wollen nicht versuchen, eine Einigkeit durchzuboxen (Wohngruppe 107). dgrchbraten <st. V.; hat): (bes. Fleisch) so lange braten, bis es ganz durch ist: bitte braten Sie mein Steak nicht ganz durch; gut durchgebratenes Fleisch. durchbrausen <sw. V.; hat): mit großer Geschwindigkeit durch einen Bereich ohne Aufenthalt durchfahren, brausen: der Zug brauste [durch den kleinen Ort] durch, ohne anzuhalten; durchbrausen <sw. V.; hat): mit Brausen erfüllen: der Sturm durchbraust das Tal; Ü Begeisterung durchbrauste den Saal. durchbrechen <st. V.): 1. a) in zwei Teile brechen <hat): er hat die Tafel Schokolade durchgebrochen; b) auseinanderbrechen u. /in zwei Teilet zerfallen <ist>: das Brett ist [in der Mitte] durchgebrochen; der Blinddarm, das Magengeschwür bricht durch (Med.; platzt u. ergießt sich in die Bauchhöhle): c) einbrechen u. nach unten fallen, sinken <ist>: er ist [durch die Eisdecke, durch den Bretterboden] durchgebrochen. 2.a) eine Öffnung durch etw. brechen <hat>: eine Wandd.; ^durchbrechendschaffen, hervorbringen, herstellen <hat>: wir haben eine Tür. ein Fenster durchgebrochen. 3. zum Vorschein kommen, hervorbrechen <ist>: die Sonne ist durchgebrochen; die Knospen brechen durch; der erste Zahn ist durchgebrochen; Ü er ließ mit einemmal alle Vorsicht fahren, der zurückgestaute Haß brach durch (Maass. Goufle 203). 4. / gewaltsam! ein Hindernis überwindend, sich einen Durchbruch verschaffen, einen Weg bahnen <ist): hatte er ... den Armeefuhrer aufgefordert. ... nach Westen durchzubrechen (Plievier. Stalingrad 172); der Feind ist an drei Frontabschnitten durchgebrochen; der Mittelstürmer brach durch (bahnte sich seinen Weg durch die gegnerische Deckung) u. schoß das Führungstor; durchbrachen <st. V.; hat) /vgl. durchbrochen/: a) (ein Hindernis) überwinden, durchstoßen: das Wasser durchbrach die Deiche; die Menge durchbrach die Absperrungen; das Flugzeug hat die Schallmauer durchbrochen (fliegt mit einer Geschwindigkeit, die über der Schallgrenze liegt): Ü ein Prinzip, alle Konventionen, ein Verbot d.; Die ... Gestalt des Wunders aber besteht ... darin, daß Naturgesetze durchbrochen werden (Thielicke. Ich glaube 76); <Abl.:) Durchbrechung, die; -. -en. durchbrennen <unr. V.) [2: eigtl. von hindurchdringendem Feuer]: l.a) durch zu starke Hitze-. Strombelastung schmelzen u. entzweigehen <ist>: die Sicherung, die [Glühlbirnc ist durchgebrannt; b) vollständig brennen, glühen <ist>: die Kohlen müssen richtig d.; c) (über einen bestimmten Zeitraum) ohne Unterbrechung brennen <hat): wir lassen den Ofen [heute nacht] d. 2. <ist) a) (ugs.) sich heimlich davonmachen, ausreißen: mit dem Geld d.; der Junge ist schon oft von zu Hause durchgebrannt; Wahrscheinlich ist ihm die Frau mit ihrem Liebhaber durchgebrannt (davongelaufen: Sebastian. Krankenhaus 184); b) (Fußball Jargon) sich der Deckung. Bewachung durch einen Gegenspieler entziehen u. dem Gegner gefährlich werden: C. brannte dem Verteidiger durch u. erzielte ein Tor; <Abl.:> Durchbrenner. der; -s. - (ugs): Ausreißer. durchdringen (um*, v.; hat): l.a) durch eine enge Stelle bringen, bewegen können: bringen wir den Schrank hier durch?; b) über die Grenze, durch die Kontrolle bringen: man hat [an der Grenze] alle Flüchtlinge, alle Waren durchgebracht. 2.a) erfolgreich durch eine Wahl, eine Prüfung o. ä. bringen: man hat diesmal alle Kandidaten durchgebracht; b) gegen Widerstände durchsetzen: ein Gesetz, einen Antrag d.; eine Anordnung, die er nur mit dem Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit durchzubringen vermochte (Dürrenmatt. Richter 9). 3.a) /notdürftig/ ernähren, mit dem Lebensnotwendigen versorgen: sie hat ihre Familie mit Heimarbeit durchgebracht; sich ehrlich, schlecht und recht d.; In Mexiko hatte er sich als Lastwagenführer durchgebracht (K. Mann. Wendepunkt 161); b) durch ärztliche Kunst, durch intensive Pflege erreichen, daß jmd. eine schwere Krankheit o.a. übersteht: die Ärzte hoffen, den Kranken durchzubringen. 4. vergeuden, verschwenden: alle Ersparnisse, sein Vermögen d.; Dann sei er mit der Beute nach Wien gefahren und habe das Geld in Kaffeehäusern durchgebracht (Mostar. Unschuldig 93). durchbrpchen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit einer Durch- brucharbeit verziert: -e Stickereien. Strümpfe. Schuhe; das -e. kunstvoll geschmiedete Gitter (Grass. Hundejahre 91); Durchbrach, der; -[eis. ...brüche: l.a) das Durchbrechen (3. 4): der D. eines Zahnes; dem Feind glückte der D.; der Stürmer kam nach einem D. (Fußball Jargon; Vorstoß in die gegnerische Deckung) zum Erfolg; Ü ihm gelang der D. zur Spitzenklasse; einer Sache zum D. (Erfolg) verhelfen; eine Idee kommt zum D. (setzt sich durch): b) Stelle des Durchbrechens (2). durchgebrochene Öffnung: einen D. durch die Wand machen. Durchbrach-: ^arbeit, die: 1. Handarbeit, bei der durchbrochene Stellen im Gewebe entstehen. 2. kunstgewerbliche o. ä. Arbeit in einem festen Material, aus dem Muster ausgestanzt od. in anderer Weise herausgearbeitet werden: -[sjstelle, die; -stkkerei, die: Stickerei mit durchbrochenen Stellen im Gewebe. dyrchbnnimen <sw. V.; ist) (ugs.): bei einer Prüfung versagen, durchfallen. dyrchbuchstabieren <sw. V.; hat): a) über das Telefon, durch Funk o. ä. buchstabierend übermitteln: Wir... buchstabieren dann bei der Radiodurchsage ... einen Telegrammtext durch (Grzimek. Serengeti 168); b) ganz u. gar. bis zum Ende buchstabieren: Sie hat das Zimmer noch nicht zu Ende angesehen, nicht die Wandsprüche durchbuchstabiert (Chr. Wolf. Nachdenken 100). dgrchbunmein <sw. V.) (ugs.): a) durch etw. bummeln (1 a) <ist): durch die Straßen, durch eine Ausstellung d.; b) (über eine bestimmte Zeit) ohne Pause butnmeln (1 b); durchzechen, durchfeiern <hat): er sah aus. als hätte er die Nacht durchgebummelt; dwchbymneln <sw. V.; hat): bummelnd'(1 b) verbringen: <meist 2. Part.:) eine durchbummelte Nacht (eine Nacht, in der man durchgefeiert, durchgezecht hat). dgrchbumsen <sw. V.; hat) (vulg.): svw. tdurchvögeln. durchbürsten <sw. V.; hat): (die Haare) gründlich bürsten: das Haar nach dem Trocknen kräftig d. dyrchchecken <sw. V.; hat): 1. vollständig, ganz u. gar chek- ken (2): die Passagierliste d. 2. svw. tdurchabfertiden. durchdenken <unr. V.; hat): vollständig, in allen Einzelheiten, hinsichtlich der Möglichkeiten u. Konsequenzen überdenken: seine Situation d.; daß man noch einmal neu anfangen, besser: alles neu d. müßte (Dönhoff. Ära 89); die Sache ist nicht durchdacht; ein gut durchdachter Plan; durchdenken <unr. V.; hat) (selten): svw. tdurchdenken: Ich probierte ein paarmal, diesen Prozeß durchzudenken (Bachmann. Erzählungen 113); die Sache ist nicht richtig durchgedacht. durchdiskutieren <sw. V.; hat): gründlich, vollständig diskutieren: vor ihrer Verwirklichung müssen die Pläne eingehend durchdiskutiert werden. dMTchdrfingein, sich (ugs.): svw. tdurchdrängen, sich: sich nach vom d.; durchdringen, sich <sw. V.; hat): sich drängend hindurchbewegen: wir drängten uns mühsam durch die Menge, zum Ausgang durch. durchdrehen <sw. V.): 1. durch den Fleischwolf drehen (hat): Fleisch. Kartoffeln d. 2. (ugs.) kopflos werden, die Nerven verlieren <hat. seltener: ist): vor dem Examen hat sie plötzlich durchgedreht; mach dich doch nicht verrückt, dreh Jetzt nicht durch (v. d. Grün. Glatteis 188); von all den Aufregungen war sie ganz durchgedreht (verwirrt, kopflos: erschöpft): Er ist vor Schmerzen durchgedreht (Kant. Impressum 84). 3. (von Rädern eines Fahrzeugs) sich auf der Stelle drehen <hat): beim Start auf dem vereisten Boden drehten die Räder durch. 4. (Film) eine Szene. Szenen ohne Unterbrechung aufnehmen <hat). durchdringen <st. V.; ist): 1. durch etw. hindurchdringen: der Regen drang [durch die Kleider] durch; die Sonne 584
Durchfall ist heute kaum durchgedrungen; ein durchdringendes Geräusch; ein durchdringender Geruch; durchdringende Kälte; ein durchdringender Schrei; Jmdn. durchdringend, mit durchdringendem Blick ansehen; Ü das Gerücht ist bis zur Direktion durchgedrungen. 2. sich mit etw. durchsetzen: damit wirst du [bei der Behörde] nicht d.; der Redner drang [mit seiner Stimme] nicht durch (sprach zu leise, wurde nicht verstanden): Ü als er merkt, daß er mit seinen Worten nicht durchdringt (kein Gehör findet) .... legt er sich aufs Bitten (Jens. Mann 145); durchdringen <st. V.; hat): 1. durch etw. hindurchdringen: die Strahlen können die dicksten Wände d.; ihre Augen versuchten, das Dunkel zu d. 2. erfüllen, ergreifen: diese Idee hat ihn völlig durchdrungen; Bunjans Worte ... sind von tiefem Ernst durchdrungen (Nigg. Wiederkehr 71); <Abl.:> Durchdringung* die; -: 1. das vollständige Eindringen in. Hindurchdringen durch etw.. Sättigung: die D. des Bodens mit Feuchtigkeit; Ü eine neuartige D. (Verschmelzung) von Kapitalismus und Sozialismus.... die man auch als ..Sozialkapitalismus'4 bezeichnen kann (Fraenkel. Staat 150). 2. geistige Erfassung. Aneignung: Der Periode der ..fortschreitenden Einsicht44 folgt die der ..absoluten D.44 (Kirst. 08/15. 955); die geistige D. eines Themas. durchdröhnen <sw. V.; hat): mit Dröhnen erfüllen: der Lärm der Maschinen durchdröhnte die Fabrikhalle. durchdrucken <sw. V.; hat): a) (von etwas Gedrucktem) einen Abdruck auf einer Unterlage hinterlassen: die Zeitung hat [auf die Tischdecke] durchgedruckt; b) (über einen bestimmten Zeitraum) ohne Pause drucken: die Zeitungsdruckerei druckt Jede Nacht durch. durchdrücken <sw. V.; hat): 1. durch etw. hindurchdrücken, -pressen: Quark [durch ein Tuch, durch ein Sieb] d. 2. so weit wie möglich nach hinten drücken, zu einer Geraden strecken: den Ellenbogen, das Kreuz d.; mit durchgedrückten Knien. 3. (Wäsche) leicht drückend waschen: Pullover, Feinwäsche d. 4. (ugs.) trotz Widerstandes durchsetzen: einen Plan, seinen Willen [gegen starken Widerstand] d.; er hat durchgedrückt, daß er Urlaub bekommt. durchdrungen: t durchdringen; <Abl.:> Durchdryngensein, das; -s: das Erfülltsein von etw. durchdyften <sw. V.; hat) (dichter.): mit Duft erfüllen: das weiße Geißblatt, das einen ganzen Wald durchduftet (Fr. Wolf. Zwei 20). dvrchdUrfen <unr. V.; hat) (ugs.): 1. sich durch etw. (eine Absperrung o.a.) durchbewegen dürfen: hier ist gesperrt, hier darfst du nicht durch! 2. passieren dürfen: zuerst darf das von rechts kommende Auto durch. durcheilen <sw. V.; ist): durch etw. hindurcheilen: er ist [durch die Bahnhofshalle] durchgeeilt; durchdien <sw. V.; hat): eilig durchqueren: er hat [die Bahnhofshalle] durcheilt; Ü die Nachricht durcheilte die Welt; so verwickelte Zusammenhänge durcheilte der kleine General im Fluge (Musil. Mann 320). durcheinander <Adv.): völlig ungeordnet, in Unordnung: hier ist ja alles d.; alles d. (wahllos die verschiedensten Dinge) essen u. trinken; De facto gibt es ja eine Menge Ordnungen d. (nebeneinander bestehend: Musil. Mann 1236); *d. sein (verwirrt, konfus sein): <subst.:> Durcheinander [auch: ' l.das; -s: 1. Unordnung: in der Wohnung, im Schrank herrscht ein fürchterliches D.; Der Tisch stand immer noch gedeckt, ein schmutziges D. (Böll. Adam 58); Ü In wirrem D. summen mir die Gedanken im Schädel (Re- marque, Westen 149). 2, Situation, in der Menschen verwirrt durcheinanderlaufen / u. kopflos handeln /; Wirrwarr, chaotische Zustände: es herrscht ein heilloses, wüstes, wildes D.; das D. war hoffnungslos; in dem allgemeinen D. konnte der Dieb entkommen. durcheinander-: -bringen <unr. V.; hat): a) in Unordnung bringen: du hast meine Bücher durcheinandergebracht: b) verwirren, in Verwirrung bringen: eine Frau mit einem Lächeln ganz d.; er hat mit seinen Parolen die Leute nur durcheinandergebracht; c) miteinander verwechseln: du bringst hier zwei verschiedene Dinge. Ausdrücke durcheinander; ^dringen <sw. V.; hat): drängend durcheinanderlaufen: Grafen. Exzellenzen und Feldmarschälle ... drängten wie aufgescheuchte, bunte Hühner durcheinander (Rc- marque. Triomphe 354); ^griien <unr. V.; ist) (ugs.): völlig ungeordnet vor sich gehen, vonstatten gehen: im Betrieb geht heute alles durcheinander: Ü mir geht heute alles durcheinander (ich bin verwirrt und verwechsle alles): Allgemeines und sehr Persönliches ging ihm da ärgerlich durcheinander (brachte er durcheinander: Feuchtwanger. Erfolg 704); -geraten <st. V.; ist): in Unordnung geraten: meine schön geordnete Sammlung ist durcheinandergeraten; Ü mir sind wohl zwei Begriffe durcheinandergeraten (ich habe sie verwechselt): -kommen <st. V.; ist) (ugs.): svw. Ngeraten; -laufen <st. V.; ist): (von mehreren Personen od. Tieren) regellos hin und her laufen: alle liefen aufgeregt durcheinander; -liegen <st. V.; hat): ungeordnet, in Unordnung daliegen: es ist nicht nötig, daß alles durcheinanderliegt; -mischen <sw. V.; hat) (miteinander! vermischen: Sie verfiel... in ein Kauderwelsch, mischte Kisua- heli. Englisch und Deutsch durcheinander (Hauptmann. Schuß 60); -reden <sw. V.; ist): gleichzeitig reden: wenn alle durcheinanderreden, versteht man kein Wort; -rennen <sw. V.; ist): vgl. ^laufen; -rufen <sw. V.; hat): gleichzeitig rufen: Beide Stimmen riefen wie in höchster Beschwörung durcheinander (Gaiser. Jagd 141); -schreien <st. V.; hat): gleichzeitig schreien: alle schrieen aufgeregt durcheinander; -werfen <st. V.; hat): a) so / umher j werfen, daß eine Unordnung entsteht: sie warf alle Papiere, die Wäsche im Korb durcheinander; Ü in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs .... als ohnegleichen Menschen und Völker durcheinandergeworfen worden sind (Musil. Mann 1153); b) miteinander verwechseln: er wirft wieder alles durcheinander, was ich ihm erklärt habe; ^wirbeln <sw. V.; hat) 1. (von einem Windstoß o. ä. in Bewegung gesetzt) wirbelnd umherfliegen: die Blätter wirbelten durcheinander. 2. (Fußball Jargon) die gegnerische Mannschaft durch gekonnte Spielzüge verwirren: die schnellen Außen wirbelten die Abwehr durcheinander; unsere Mannschaft wurde kräftig durcheinandergewirbelt; -würfeln <sw. V.; hat): wahllos, ohne Ordnungsprinzip zusammenstellen <meist im 2. Partizip): eine bunt durcheinandergewürfelte Gesellschaft; die Wagen halten, wir klettern hinunter, ein durcheinandergewürfelter Haufen (Remarque. Westen 99). dyrchessen, sich <unr. V.; hat): a) bei anderen, auf Kosten anderer essen: er ißt sich ungeniert bei all seinen Bekannten durch; b) (scherzh.) von allem Vorhandenen nacheinander essen: sich durch alle Gänge eines Menüs d. dyrchexerzieren <sw. V.; hat) (ugs.): gründlich, von Anfang bis Ende üben: das Einmaleins. Grammatikregeln d.; Nun verlief alles so. wie sie es unzählige Male durchexerziert hatten (Ott. Haie 319); Ü Ein System, das erlebte, wie es seine eigene Antithese erzeugte, die dann bis zum totalen Untergang durchexerziert (durchgespielt) wurde (Dönhoff. Ära 43). durchfahren <st. V.; ist): a) hindurchfahren: durch einen Tunnel, unter einer Brücke, zwischen zwei Markierungen d.; wir werden wohl wieder [durch die ganze Stadt] d. müssen; b) nicht anhalten, nicht Station machen: der Zug fährt in H. durch; seltsam zu denken, daß es wirklich Jemanden gibt, der wohnt, wo wir durchfahren (Jens. Mann 63); c) ohne Unterbrechung fahren: der Zug fährt bis München durch; wir sind die ganze Nacht durchgefahren; bei dieser Zugverbindung können wir d. (brauchen wir nicht umzusteigen): durchfahren <st. V.; hat): a) fahrend durchqueren: ein Gebiet, die Gegend, das Land d.; Nach häßlichen Vorstadtstraßen durchfuhr die Bahn freies Gartengelände (Härtung. Juni tag 4); b) (eine Strecke) fahrend zurücklegen: er hat die Strecke in Rekordzeit durchfahren; c)jmdm. plötzlich bewußt werden u. eine heftige Empfindung auslösen: ein Schreck, ein Beben, ein Gedanke durchfuhr sie; plötzlich durchfuhr es sie (kam es ihr ins Gedächtnis). daß sie nach Hause mußte; In demselben Augenblick durchfuhr mich eisig, was für eine ... Torheit ich eben gesagt hatte (Fallada. Herr 43). Durchfahrt, die; -. -en: 1. <o. PI.) a) das Durchfahren (a): D. verboten!; die D. durch den Kanal dauerte drei Stunden; b) das Durchfahren (a) durch einen Ort. eine Gegend: Durchreise (1): sich auf der D. befinden; wir sind hier nur auf der D. (wir machen hier nur Zwischenstation): c) freie Weiterfahrt: der Polizist gab die D. frei. 2. Raum. Weg. Stelle, wo man durch etw. hindurchfährt: bitte [die] D. freihalten! Durchfahrt»-: -höhe, die; -recht, das: Recht auf Durchfahrt durch ein fremdes Grundstück; -Straße, die: bevorrechtigte Straße, die durch eine Ortschaft hindurchführt; -verbot, das. Durchfell, der; -s. ...fälle [2: zu ?durchfallen (2)]: 1. /Krank- 585
durchfallen heit, die gekennzeichnet ist durch die häufige1 Ausscheidung von dünnflüssigem Stufil; Diarrhö: D. bekommen, haben; eine mit schweren Durchfällen einhergehende Krankheit. 2. (ugs.) a) (von der Aufführung eines Theaterstücks o.a.) Mißerfolg: das Stück wurde ein D.; Meine Komödie befremdete, mißfiel. Es war ein D. (K. Mann, Wendepunkt 187); b) das Versagen, Nichtbestehen (bei einer Prüfung): er hat beim Examen einen D. erlebt; durchfallen <st. V.; ist) [2: urspr. Studentenspr.; geht auf den ma. Schwank vom „Schreiber im Korbe" zurück, in dem ein Mädchen seinen Liebhaber zum Fenster hochzieht, um ihn dann durch den schadhaften Boden fallen zu lassen]: I. durch etw. hifidurchfallen: die kleinen Steine fallen [durch den Rost] durch. 2. (ugs.) a) (von einem Theaterstück o.a.) keinen Erfolg haben: die Aufführung ist [beim Publikum] durchgefallen; b) (eine Prüfung) nicht bestehen: er ist [im Examen] durchgefallen; bei der Fahrprüfung d.; er ist mit Pauken u. Trompeten/mit Glanz durchgefallen (ugs.; hat in der Prüfung vollständig versagt): c) (bei einer Wahl) verlieren, nicht gewählt werden: der neu aufgestellte Kandidat ist bei der Wahl durchgefallen. 3. (Fliegerspr.) (eine bestimmte Strecke weit) frei fallen: die Maschine ... fiel eine Strecke weit durch wie ein Stein (Gaiser. Jagd 92); durchfallen <st. V.; hat): eine Strecke fallend zurücklegender Stein hat die Strecke in einer Sekunde durchfallen; Durchfaller ['dur^fate].der;-s. - [zu tdyrchfallen 2b] (ugs.): jmd., der bei einer Prüfung versagt, durchfällt. durchfärben <sw. V.; hat): 1. vollständig, an allen Stellen ! gleichmäßig färben: ein Gewebe gleichmäßig d. 2. Farbe /durch etw.i durchdringen lassen: abfärben: die Unterlage hat [durch das dünne Papier] durchgefärbt; <Abl. zu 1.:) Dyrchfärbung, die; -. -en. durchfaulen <sw. V.; ist): durch und durch faulen, vollständig verfaulen: von Fäulnis ganz zerstört werden: die Balken. Bretter sind völlig durchgefault. durchfechten <st. V.; hat): 1. bis zum erfolgreichem Ende durchstehen, durchkämpfen: einen Prozeß d.; Obwohl der Krieg unpopulär war. glaubten viele Freunde .... daß er bis zum Ende durchgefochten würde (Leonhard. Revolution 61); er hat seine Ansprüche [vor Gericht] durchgefochten (in einem Prozeß durchgesetzt). 2. <d. + sich) a) sich durch Widrigkeiten seinen Weg bahnen, sich durchkämpfen: ich mußte mich im Leben immer allein d.; b) (ugs.) sich durchbetteln: sie fanden keine Arbeit und mußten sich d.; durchfechten <st. V.; hat) (selten): fechtend, kämpfend durchstehen: einer Dichterin, die ihre Zeit durchlitten und durchfochten hat (Rinser. Mitte [Vorwort. 2]). dyrchfedern <sw. V.; hat): federnd nach unten bewegen: mit den Knien d.; <subst.:) Also nochmals, meine Freunde: D.. Absprung. Stützhaltung (Dwinger. Erde 60). dijrchfegen <sw. V.; hat): (einen Raum o.a.) ganz, bis in alle Ecken fegen: sie hat das ganze Haus durchgefegt; durdifeflen <sw. V.; hat): (votn Wind o.a.) mit großer Geschwindigkeit durchqueren: der Wind durchfegte die Wälder; stapfte... Leutnant Lawkow durch die von Schnee durchfegte Nacht (Plievler, Stalingrad 143). durchfeiern <sw. V.; hat) (ugs.): (über eine bestimmte Zeit) ohne Pause feiern: wir haben [die ganze Nacht] durchgefeiert; heute feiern wir durch (wir feiern bis zum Morgen): durchfeiern <sw. V.; hat): feiernd verbringen: er hat manche Nacht durchfeiert; eine durchfeierte Nacht. durchfeilen, (seltener:) durchfeilen <sw. V ; hat): 1. durch Feilen in zwei Teile zertrennen: er hat die Eisenstange, die Kette durchgefeilt; eine unter einem Dutzend Leidenschaften war auch diese: geschickt Gitter zu durchfeilen (Becher. Prosa 56). 2. (nur: durchfeilen) im ganzen sorgfältig bearbeiten, ausfeilen: einen Aufsatz d. dyrchfetten <sw. V.; hat): Fett durch eine Umhüllung dringen lassen <hat>: das Butterbrot hat [durch das Papier] durchgefettet. durchfeuchten <sw. V.; hat): mit Feuchtigkeit durchdringen, durch u. durch feucht machen: Blut hat den Verband durchfeuchtet; Weißblatt ... sprang ... auf. weil ihm das Waldmoos den Hosenboden durchfeuchtet hat (Strittmatter. Wundertäter 436); das Holz ist vom Regen ganz durchfeuchtet. dvrdificken <sw. V.; hat) (vulg.): svw. tdurchvögeln. dyrchfilzen <sw. V.; hat) (salopp): jmdn. nach verbotenem Besitz, den er bei sich trägt, od. nach Ungeziefer gründlich, peinlich genau durchsuchen: die ganze Kompanie wurde systematisch durchgefilzt; auf dem Flughafen hat man die Passagiere durchgefilzt. dyrchfinden <st. V.; hat): I. endgültig zu etw. finden, zu einem angestrebten Ziel gelangen: er hat endlich zu seiner wahren Bestimmung durchgefunden. 2. die Übersicht behalten, sich zurechtfinden: das alles ist so schwierig, daß man nicht mehrdurchflndet; <auchd. + sich:) bei diesem/durch dieses Durcheinander finde ich mich nicht mehr durch. dyrchflainmen <sw. V.; hat) (landsch.): verprügeln: jmdn. ordentlich d.; durchflammen <sw. V.; hat) (geh.): flammend durchzucken: von Leidenschaft durchflammt sein; Zorn durchflammte ihn; Ein großes Empfinden durchflammte den Apotheker Henschke mit einem Mal (B. Frank. Tage 122). dyrchflechten <st. V.; hat): beim Flechten durchschlingen, durchziehen: er hat das Band [durch den Kranz] durchgeflochten; durchfechten <st. V.; hat): beim Flechten mit etw. versehen: sie durchflicht den Kranz mit Bändern. Blumen; Ü seine Rede war mit Zitaten durchflochten. durchfliegen <st. V.; ist): 1. durch etw. hindurchfliegen: ein Stein flog [durch die Scheibe] durch; das Segelflugzeug ist gerade durch eine Wolke durchgeflogen. 2. ohne Unterbrechung, ohne Zwischenlandung bis zum Ziel fliegen: wir sind durchgeflogen; die Maschine flog trotz des Zwischenfalls [bis zum Zielort] durch. 3. (ugs.) in einer Prüfung durchfallen: er ist im Staatsexamen durchgeflogen; durchfliegen <st. V.; hat): l.ü) fliegend durchqueren, durchstoßen: soeben haben wir die Wolken durchflogen; Ü als die Wagen die stattliche Kastanienallee durchflogen (schnell durclxfuh- ren: Th. Mann. Hoheit 136); milde wie ein Sommerabend, den kein Wind durchfliegt (dichter.; Jahnn. Geschichten 209); b) (eine Strecke) fliegend zurücklegen: die Maschine hat schon weite Strecken durchflogen; Die paar Kilometer bis zur Maas waren in Sekunden durchflogen (Kuby. Sieg 229). 2. flüchtig lesen, überfliegen: rasch die Post, die Zeitung d. durchfließen <st. V.; ist): durch etw. hindurchfließen: das Wasser fließt nur langsam [durch die Röhren] durch; durchflogen <st. V.; hat): fließend durchqueren: das Tal wird von einem Bach durchflössen; (Physik:) der Strom durchfließt das Gerät. Dyrchflug. der; -[eis. ...flüge: das Durchfliegen (1): der D. durch ein Krisengebiet; der D. durch die Wolken; <Zus.:> Dvrchflugsrecht, das (Völkerr.): das Recht, den Luftraum eines Staates zu durchfliegen. Durchfluß, der; ...flusses, ...flüsse: 1. das Durchfließen: der D. des Wassers [durch eine Leitung]. 2. Öffnung, durch die etw. durchfließen kann: einen D. bohren. Durchfluß-: -geschwindigkeit. die; -menge, die; Mitesser, der: Gerät zur Messung des Durchflusses (i)in einer Leitung. dyrchfluten <sw. V.; hat) (geh.): durch etw. fluten: das Wasser ist [durch den Riß im Deich] durchgeflutet; durchfluten <sw. V.; hat) (geh.): flutend durchströmen: der Strom durchflutet das Land; Ü Licht. Sonne durchflutet den Raum; Eine ungemeine Wärme durchflutet mich mit einemmal (Remarque. Westen 150). dyrchflutschen <sw. V.; ist) (ugs.): durch etw. gleiten, hindurchschlüpfen: ich bin gerade noch [durch die Tür] durchgeflutscht. d^rchformen <sw. V.; hat): sorgfältig, bis ins einzelne formen: seinen Stil d.; Der Bericht war ... sauber und ordentlich geschrieben, in jener allzu bewußt durchgeformten (ausgefeilten) Art (Rinser. Mitte 124); <Abl.:> D^rdifonrning. die; -. -en. dyrchformulieren <sw. V.; hat): sorgfältig, bis ins einzelne formulieren: der Text war sehr gut durchformuliert. durchforschen <sw. V.; hat): a) methodisch wissenschaftlich untersuchen: die Quellen der Geschichte d; b) gründlich durchsuchen, absuchen: die Gegend nach einer Quelle d.; Tagsüber wird das Gelände mit Gläsern durchforscht (Remarque. Westen 92); Ü Jede einzelne Zeile durchforscht er ... auf die kleinste Unstimmigkeit (St. Zweig. Fouch£ 124); <Abl.:) Durchforschung, die; -. -en. durchforsten <sw. V.; hat): selten für f durchforsten; durchforsten <sw. V.; hat): 1. (Forstw.) (Baumbestände) planmäßig ausholzen, von minderwertigen Stämmen befreien: den Wald regelmäßig d.; Ü Wissenschaftler raten, doch einmal den Subventionswald zu d. (Spiegel 9. 1966. 52). 2. etw. auf etw. Bestimmtes hin kritisch durchsehen /u. Überflüssiges entfernen J: eine Kartei, alte Vorschriften d.; <subst.:) 586
durchgehen Ein bißchen Denkarbeit macht sich ... beim regelmäßigen Durchforsten der häuslichen Vorräte bezahlt (MM 219, 1974, 33): <Abl.:> Durdifprstung, (selten:) DuixMbrstung, die; -. -en. durchfragen, sich <sw. V.; hat): (an einem Ort o.a.. an dem man sich nicht auskennt) durch mehrmaliges Fragen nach dem Weg an sein Ziel gelangen: ich habe mich nach dem Bahnhof, zum Museum durchgefragt; Meine Unsicherheit wuchs in dem Maße, wie ich mich d. mußte. Umwege, überflüssige Wege fahren mußte (v. d. Grün. Glatteis 307), durchfressen <st. V.; hat): 1. a) durch Fressen, Nagen verursa- clien: die Mäuse haben ein Loch [durch das Brett] durchgefressen; b) (von Ungeziefer) durch Fraß zerstören: die Motten haben das Gewebe durchgefressen; c) (von bestimmten chemischen Stoffen) durch zersetzende Einwirkung zerstören: der Rost hat das Blech durchgefressen; die Säure frißt den Stoff durch. 2. <d. + sich) a) sich fressend einen Weg durch etw. balmen: der Wurm hat sich durch den ganzen Apfel durchgefressen; Ü der Brand fraß sich durch das ganze Haus durch; b) (ugs. abwertend) bei anderen, auf Kosten anderer essen: Das haben wir gerne, der Herr Künstler frißt sich hier durch und legt sich auf die faule Haut (Jaeger. Freudenhaus 59); c) etw., eine große Menge von etw. mü/isam durcharbeiten: Walter Mostin hat sich durch Stapel von entsprechender Lektüre d. müssen (MM 14. 10. 70. 8); durchfroren <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch Ungeziefer od. durch zersetzende Eitiwirkung bestimmten Stoffe zerstört: das Gewebe ist von Motten, von Säure d. dgrchfretten. sich <sw. V.; hat) (bayr.. österr. ugs.): svw. 'sich durchschlagen (6b): wenn er als Arbeiter auf den Bau ging, wenn er sich mit gelegentlichen Diensten durch- frettets (Fussenegger. Zeit 363). durchfrieren <st. V.; ist): a) vollständig gefrieren: der See ist bis zum Grund durchgefroren; b) völlig von der Kälte durchdrungen werden, vor Kälte fast starr werden: die Kinder waren ganz durchgefroren, als sie nach Hause kamen; durchfroren <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ganz ausgekühlt, steif vor Kälte: ich bin ganz d. durchfrtysteln <sw. V.; hat): mit einem Frösteln durchziehen: ein Schauer durchfröstelte ihn. seinen Körper. durchfrosten <sw. V.; hat) (geh.): mit Frost, mit eisiger Kälte durchdringen: Trotz des Mantels durchfrostete ihn die feuchte Nachtkälte (Apitz. Wölfe 322); sein durchfrosteter Körper. durchfühlen <sw. V.; hat): durch etw. hindurch fühlen: durch die neuen Schuhe fühle ich jeden Stein durch; Ü selbst bei seinen wenigen Worten fühlte man die Bitterkeit durch. Durchfuhr ['donffii:?). die; -. -en (Wirtsch.): Beförderung von Waren über ein drittes Staatsgebiet zu ihrem Bestim- nuingsland. Transit. Durchfuhr-: Erlaubnis, die; -handel, der: svw. t Durchfuhr; ^bnd, das: Land, durch das die Durchfuhr von Waren erfolgt; -verbot, das. durchführbar (dorcfy.^ba:^) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich durchführen (2) lassend: ein leicht -er Plan; unser Vorhaben erwies sich als schwer d.; etw. ist technisch d.; Abi.) Durchführbarkeit, die; -; durchführen <sw. V.; hat): l.a) durch etw. hindurchgeleiten: er hat uns [durch die ganze Ausstellung] durchgeführt; b) durch einen bestimmten Bereich verlaufen: die neue Autobahn führt mitten durch die Stadt durch; der Weg führt unter einer Brücke durch. 2.a) konsequent in die Tat umsetzen, verwirklichen: ein Vorhaben, einen Plan, einen Beschluß d.; Mag sein, daß er eine solche Konzeption hat- die Mittel aber, sie durchzuführen, hat er nicht (Dönhoff. Ära 202); b) ausführen: eine Arbeit, eine Operation. Messungen d.; wir haben die Untersuchungen mit aller Strenge durchgeführt (vorge- nomtnen); c) bis zu Ende fuhren, konsequent einhalten u. wllenden: etw. läßt sich auf die Dauer nicht d.; sie führt ihre Rolle ausgezeichnet durch; ist dieses System nicht immer folgerichtig durchgeführt (Fraenkel. Staat 115); ein gut durchgeführter Gedankengang; d) stattfinden lassen, veranstalten: eine Sammlung. Zählung d.; die Versammlung konnte ohne Störungen durchgeführt werden; <Abl.:) Durchführung, die; -. -en: das Durchfültren (2a-d): die D. eines Plans, einer Arbelt. eines Gedankens, einer Veranstaltung; *zur D. kommen/gelangen (Papierdt.; durchgeführt n-erden): zur D. bringen (Papierdt.; durchfuhren). Durchführung!*-: -bestimmung, die: svw. t -Vorschrift; -ge- setz, das: svw. f Ausflihrungsgesetz; -Verordnung, die: Rechtsverordnung für die Durchfi'dtrung eines bestehetiden Gesetzes: -Vorschrift, die: Rechtsverordnung od. Verwaltungsvorschrift zur Durchführung eines bestehenden Gesetzes. durchfurchen <sw. V.; hat): mit Furchen durchziehen (meist 2. Part.): das Land d.; Ü ein durchfurchtes Gesicht. durchfüttern, sich <sw. V.; hat) (ugs.): sich über längere Zeit bei anderen auf deren Kosten sattessen: er futtert sich meistens bei andern durch; ich habe keine Lust, dich faules Subjekt bei mir durchzufüttern. durchfüttern <sw. V.; hat) (ugs.): a) unter Schwierigkeiten über einen bestimmten Zeitraum ernähren, durchbringen: Vier gierige Kinder ... unter so abnormen Umständen durchzufüttern, war gewiß keine Kleinigkeit (K. Mann. Wendepunkt 52); b) jmdn. (der sich nicht selbst ernähren kann od. will) vorübergehend mit ernähren, versorgen: er läßt sich einfach von ihr d.; Da kann sie zwei, drei Wochen unangemeldet leben, die füttern sie schon durch (Fallada. Jeder 67). Durchgabe, die; -. -n: das Durchgeben: die D. eines Telegramms. Durchgang, der; -[eis. ...gänge: l.a) das Durchgehen (1 a): D. verboten; D. zum Bahnhofsvorplatz durch den Tunnel; Ü der D. eines Planeten durch die Sonne (Astron.; sein Vorbeiziehen vor der Sonne): das Licht wird beim D. durch das Prisma gebrochen: b) Öffnung, Weg zum Durchgehen: ein schmaler, ein öffentlicher D.; den D. versperren. 2. eine von mehreren 'gleichartigenI Phasen eines Geschehens, eines Gesamtablaufs: der erste D. einer Versuchsreihe; der Kandidat unterlag bereits im ersten D. der Wahl; beim zweiten D. traten die Läufer in neuer Reihenfolge an; die Stürmer vergaben im zweiten D. (Fußball; Spielabschnitt) die besten Chancen; der Bundesrat befaßte sich im ersten D. (Pari.; in seiner ersten Beratung des Entwurfs) mit dem Gesetzentwurf; das Heim wird in zehn Durchgängen (Zeitabschnitten) von je vierzehn Tagen Dauer belegt; Durchgänger, der; -s. -: 1. leicht! scheuendes Pferd. 2. (veraltend) Ausreißer: durchgingig [...gerne] <Adj.; o. Steig.): von Anfang bis Ende durchgehend, allgemein feststellbar: ein -er Zug seines Stils; diese Meinung wird d. vertreten; Kein einziges der ... Merkmale findet sich d. (überall, konstant: Lorenz. Verhalten I. 308); <Abl.:) Durchgängigkeit, die; -. Durchgangs-: ^arzt. der: Facharzt zur Beratung u. Untersuchung von i Betriebs /Unfallverletzten: ^bahnhof, der: Ba/tn- hof mit durchgehenden Hauptgleisen (Ggs.: Kopf-, Sackbahnhof); ^hafen, der: Hafen an Meerengen o. ä.. der vorwiegend der Abfertigung von Schiffen dient u. keinen Personenverkehr hat: ^lager, das: Lager zur vorübergehenden Unterbringung von Vertriebenen. Flüchtlingen u.a.: ^Stadium, das: Stadium. Zeit des Übergangs: er befindet sich in einem D. vom Jugendlichen zum Erwachsenen; -Station, die: Zwischenstation. Zeitpunkt eines Übergatigs: diese Prüfung war eine bedeutende D. in seinem Leben; ^straße, die: Straße, die einen Ort zwischen Ortseingang u. -ausgang durchquert: -verkehr, der: 1. svw. t Durchfuhr. 2.a) durch einen Ort führender Verkehr: die Straße ist für den D. gesperrt; b) (im Güterverkehr auf Eisenbahnen) Verkehr vom Ausland zum Ausland: -zug, der (selten): svw. t D-Zug. durchgaren <sw. V.): a) durch u. durch gar werden lassen <hat): der Kohlkopf muß völlig durchgegart werden; b) durch u. durch gar werden Ost): Man ... bäckt die Schnitten .... bis das Mark ... durchgegart ist (Hörn. Gäste 173). durchgären <st.. seltener: sw. V.; hat/ist): durch u. durch, vollständig gären: der Saft hat/ist richtig durchgegoren, (seltener:) durchgegärt. durchgaunern, sich <sw. V.; hat) (ugs.): sich mit kleinen Gaunereien, unredlichen Handlungen durchschlagen: du hast dich schon so manches Mal durchgegaunert. durchgebacken: f durchbacken. durchgeben <st. V.: hat): (eine Nachricht) direkt übermitteln, mitteilen: ein Telegramm, eine Meldung telefonisch d.; die Nachricht wurde im/über den Rundfunk, per Telefon durchgegeben; alles wird ... in Ziffern. Zahlen und in Schlüsselsprache durchgegeben (Grzimek, Serengeti 28). durchgedreht: t durchdrehen (2). durchgehen <unr. V.; ist): l.a) durch etw. hindurchgehen: durch die Sperre d.; er ist gerade vor Ihnen [durch die 587
durchgehen Tür] durchgegangen; wir sind durch den Bach durchgegangen (haben ihn durchquert): Ü alles war immer durch mich durchgegangen (hatte mich im Innersten nicht berührt: Seghers.Transit 246); b) (ugs.) durch eine enge Stelle o.a. bewegt, gebracht werden können: ob das Klavier [durch die schmale Tür] durchgeht?; der Faden ist nicht durchgegangen; c) durch erw. hindurchdringen: der Regen geht [durch meine Jacke] durch. 2.a) direkt zum Ziel führen: der Zug geht bis München durch; ein durchgehender Zug; b) ohne / größereJ Pause andauern: die Sitzung geht bis zum Abend durch; das Geschäft hat durchgehend geöffnet; c) bis zu einem bestimmten Punkt, bis zum Ende von etw. verlaufen: der Gang geht [bis zum Flußufer] durch; der Streifen geht durch; ein Kleid mit durchgehender Knopfleiste; an durchgehenden (nicht unterbrochenen) Linien darf nicht überholt werden; Ü das Motiv geht durch die ganze Erzählung durch (tritt bis zum Schluß immer wieder auf). 3. a) bis zu einem bestimmten Punkt auf dem eingeschlagenen Weg o. ä. /weiter/gehen: gehen Sie die Straße gerade durch bis zur Kirche; bitte im Wagen weiter d.! (aufrücken): b) eine längere Strecke ohne Pause gehen: wir sind drei Stunden zügig durchgegangen. 4.a) (in bezug auf etw., was der Zustimmung, Billigung durch eine bestimmte Instanz bedarf) angenommen, zugelassen o. ä. werden: das Gesetz, der Antrag ist ohne Schwierigkeiten [im Parlament] durchgegangen; b) hingenommen, nicht beanstandet werden: diese Abweichung kann gerade noch d.; was alles verboten war und doch mit durchging, wo keine Gesetze und Ordnungen mehr galten (Lynen. Kentaurenfährte 166); *Qmdm.] etw. d. lassen (etw. was jmd. tut od. getan hat] mit Nachsicht behandeln, nicht beanstanden od. bestrafen): ich werde es noch einmal d. lassen, daß ...; man darf dem Kind die Unarten/die Unarten des Kindes nicht d. lassen; er läßt ihr nichts d.; der Schiedsrichter hätte die Unsportlichkeiten nicht d. lassen dürfen; c) für etw. gehalten werden: daß der Hut stets für neu durchging (Winckler. Bomberg 97). 5. [in allen Einzelheiten! prüfend lesen, durchsehen /u. besprechen/: etw. Punkt für Punkt. Wort für Wort d.; der Lehrer ist die Arbeit mit den Schülern durchgegangen; Stanislaus geht die Zeitung durch, findet im Vergleich zum Vortag keine Veränderung in der Weltpolitik (Fries, Weg 182). 6.a) (von Zug- od. Reittieren) in einer Flucht- reaktion o.a. wild davonstürmen so daß der Lenker des Fuhrwerks od. der Reiter keine Kontrolle mehr darüber hat/: die Pferde gingen [mit dem Wagen) durch; b) (ugs.) sich mit etw., was einem anvertraut war, bes. mit Bargeld o.a., davonmachen: der Bote ist mit dem Geld, mit der Kasse durchgegangen; c) (ugs.) (seinem I Ehe j partner heimlich mit einem anderen) davonlaufen: seine Frau ist ihm durchgegangen; sie ist mit ihrem Geliebten durchgegangen. 7. außer Kontrolle geraten: ihm gingen die Nerven durch; sein Temperament ging mit ihm durch (er verlor die Beherrschung): durchgehen <unr. V.; hat): gehend durchqueren: ich habe den Wald durchgangen; dyichgehends <Adv.) (Osten*., sonst ugs.): ohne Unterbrechung. durchgeistigt [dui\ gajstKjt] <Adj.; nicht adv.) (geh.): von geistiger Arbeit geprägt u. verfeinert: ein -es Gesicht; ein -er Mensch; von einem d. blickenden, vornehmen Mann (Menzel. Herren 46). durchgeknöpft: f durchknöpfen. durdisellen <sw. V.; hat): gellend durchdringen: Es schwang wie Glockengeläut durchgellt von wilden Schreien (Hausmann. Abel 43). durchgerben <sw. V.; hat) (ugs.): verprügeln. durchgeregnet <Adj.; meist präd.; nicht adv.) (ugs.): vom Regen völlig durchnäßt: er ist ganz d. durchgeschwitzt: f durchschwitzen. durchgestalten <sw. V.; hat): vollständig, bis ins einzelne gestalten: ein Motiv, ein Thema künstlerisch d.; <Abl.:) Durchgestaltung, die; -. -en. dijrchgfcßefi <st. V.; hat): durch ein Sieb o.a. gießen: Tee [durch ein Sieb] d. durchgleiten <st. V.; ist): durch etw. hindurchgleiten: sie glitt leise durch die Tür durch. durchgliedern, durchgUfidern <sw. V.; hat): (von einer [schriftlichen] Darlegung o.a.) bis ins einzelne gliedern, in einzelne, in sich geschlossene Abschnitte, Gedankenschritte unterteilen: einen Vortrag d.; ein gut durchgegliederter/ durchgliederter Aufsatz; <Abl.:> DurchgUedenmg, Durch- glifiderung, die; -. -en. durchglühen <sw. V.): 1. vollständig, bis ins Innerste zum Glühen bringen <hat): Eisen. Metall d. 2. vollständig, durch u. durch glühen Ost): die Kohlen sind noch nicht ganz durchgeglüht. 3. durch zu starke Hitze-, Strombelastung entzweigehen <ist): die Heizspirale ist durchgeglüht; durchglühen <sw. V.; hat) (dichter.): mit Glut erfüllen: der Himmel war von der Abendsonne durchglüht; Ü das Gefühl einer höheren Berufung durchglühte seine ganze Existenz (Niekisch. Leben 98). durdigraben <st. V.; hat): 1. durch etw. graben: ein Tunnel wurde [durch den Berg] durchgegraben. 2. <d. + sich) sich grabend einen Weg durch etw. bahnen: die Maulwürfe haben sich durchgegraben; Ü Einer hat sich zu uns durchgegraben (hat uns gefunden: Thielicke. Ich glaube 289). durchgrfttschen <sw. V.; hat/ist) (Turnen): während einer Übung an einem Gerät unter den Händen hindurchgrätschen. durchgreifen <st. V.; hat): 1. durch etw. hindurchgreifen: durch den engmaschigen Zaun kann man nicht d. 2. drastische Maßnahmen ergreifen, energisch einschreiten: die Polizei griff [hart, energisch gegen die Demonstranten] durch; <subst.:) Er versprach sich viel davon. ... ein schärferes Durchgreifen .... Schliff, nicht nur Drill (Kirst;.08/15.117); es kam zu durchgreifenden (einschneidenden) Änderungen. durchgrünen <sw. V.; hat): durch Grünanlagen auflockern: ein Wohnviertel d. durchgucken <sw. V.; hat) (ugs.): svw. tdurchblicken (1. 2). durchhaben <unr. V.; hat) (ugs.): 1. durch etw. hindurchbewegt haben: habt ihr den Schrank Jetzt [durch die schmale Tür] durch? 2« sich von Anfang bis Ende mit etw. befaßt haben: etw. von Anfang bis Ende ausgeführt haben o.a.: hast du das Buch schon durch (durchgelesen)?: bis ich am Friedhof war. hatte ich die wichtigsten Lieder längst durch (durchgesungen: Schnurre. Bart 103). 3. in zwei Teile zerteilt haben: er hat den Ast endlich durch (durchgesägt). durchhacken <sw. V.; hat): in zwei Teile hacken: einen Holzklotz d. durchhageln<sw. V.): I. <unpers.) (vonHagel) durchdringen, durchkommen <hat): es hat [durch das Dach] durchgeha- gelt. 2. (salopp) <ist) svw. t durchfallen (2 b): ich bin bei der Prüfung durchgehagelt (Ott. Haie 27). Durchhalte-: -apostel, der (abwertend): jmd., der eine militärische Auseinandersetzung o. ä. / trotz offensichtlicher Aussichtslosigkeit/ nicht beenden will, sondern für deren Fortführung eintritt: ^befehl, der: Befehl zum Durchhalten um jeden Preis: -paroJe,die (abwertend): vgl. -befehl; -vermögen, das; -s: Vermögen, Kraft zum Durchhalten (a. b). durchhalten <st. V.; hat): a) ausharren, nicht aufgeben: wir müssen [bis zum Schluß] d.; Durchhalten! Wir kommeh. Wir rächen euch! (Hochhuth. Stellvertreter 219); b) eth. ausixalten, durchstehen: einen Kampf, einen Streik d.; die Belastung halte ich [gesundheitlich] nicht durch; c) beibehalten, aufrechterhalten: Wollt ihr um jeden Preis euere Theorie d.? (Dönhoff. Ära 146). Durchhang, der; -[eis: das Durchhängen (1); durdihftngen <st. V.; hat): 1. in der Mitte nach unten hängen, sich nach unten durchbiegen: das Seil, das Brett im Regal hängt durch. 2. (ugs.) nichts mehr zustande bringen: in schlechter körperlicher od. seelischer Verfassung sein: nach so einer Veranstaltung hängt man völlig durch; dann gehen se da mal schnell arbeiten, drei Stunden, wa. un dann hängen se wieder durch ne ganze Nacht (Schmidt. Strichjungengespräche 221); Jetzt hängt die Sendung manchmal durch (ist streckenweise langweilig: Hörzu 46. 1972. 36). durchhauen <unr. V.; hat): 1. <hieb/(ugs.:) haute durch, hat durchgehauen) a) in zwei Teile hauen: er hieb den Ast mit der Axt durch; b) <d. -I- sich) sich durch Hauen einen Weg bahnen: wir hieben uns [durch das Dickicht] durch; Ü nach Westen hat er gewollt, sich d. (durchschlagen) zum deutschen Heer (Plievier. Stalingrad 275). 2. (haute durch) (ugs.) kräftig verprügeln: der Vater haute den Jungen tüchtig durch. 3. <haute durch) (ugs.) (von elektrischen Leitungen) zerstören: der Blitz hat die Leitung durchgehauen; es hat die Sicherung durchgehauen; durchhauen <unr. V.;durchhieb/(ugs.:) durchhaute, hat durchhauen): 1. svw. t durchhauend a).2~(Forstw.) durch Hauen einen Weg durch etw. bahnen: den Wald d.; ein durchhauener Wald. Durchhaus, das; -es. ...häuser (österr.): Haus mit einem Durchgang, der zwei Straßen verbindet: Ü etwas als D. (Übergangslösung, -Station) betrachten. 588
durchkonstruieren durchhecheln <sw. V.; hat): 1. (Flachs) durch die Hechel ziehen. 2. (ugs. abwertend)! Punkt für Punkt j schlechtmachen; über etw. herziehen: die (lieben) Verwandten d.; die Affäre wurde in allen Zeitungen durchgehechelt; Und nun wollen wir den gestrigen Abend d. (Seidel, Sterne 139). durchheizen <sw. V.; hat): a) durch u. durch, gründlich heizen: das ganze Haus d.; die Wohnung ist gut durchgeheizt; b) (über einen bestimmten Zeitraum) ohne Unterbrechung heizen: über Nacht d.; wir heizen den Winter über durch. durchhelfen <st. V.; hat): 1. jmdm. helfen, durch etw. zu gelangen: er half mir durch die schmale Öffnung durch; U sie halfen ihm durch viele Schwierigkeiten durch. 2. <d. + sich) sich allein behelfen, (notdürftig I durchbringen: ich helfe mir schon irgendwie durch. Durchhieb, der; -[eis. -e: ausgehauener Waldstreifen. Schnei- se. dgrchhocken <sw. V.: hat/ist) (Turnen): während einer Übung an einem Gerät den Körper durch die abgestützten Arme nach vorne bringen, indem die angezogenen Beine zur Brust gebeugt werden: in den Stütz d. durchholen <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): (ein durchhängendes Tau o. ä.) straff anziehen. durchhören <sw. V.; hat): a) durch etw. (eine Wand o.a.) hindurch hören: im Nebenzimmer wurde so laut gesprochen, daß man alles d. konnte; b) heraushören: man hörte (durch seine Wortel tiefe Verbitterung durch. durchhungern, sich <sw. V.; hat): sich hungernd notdürftig durchschlagen: ich habe mich mit meiner Familie [durch die schlechten Zeiten] durchgehungert. durchhuschen <sw. V.; ist): durch etw. hindurchhuschen: bevor die Tür zufiel, konnte sie gerade noch d. durchimpfen <sw. V.; hat): (einen Personenkreis o.a.) ausnahmslos impfen: die Bevölkerung ist nicht mehr genügend durchgeimpft (MM 22. 7. 67. 9); <Abl.:) Durchimpfung. die; -. -en. durchirren <sw. V.; hat): irrend durchstreifen, durchqueren: er hat alle Straßen, den Wald durchirrt. durchixen <sw. V.; hat) (ugs.): durch Übertippen mit dem Buchstaben x auf der Schreibmaschine ungültig, unleserlich machen: in dem Brief waren einige Wörter durchgeixt. durchjagen <sw. V.): 1. (hat) a) durch etw. jagen, treiben, verfolgen: die Tiere sind [durch das Buschwerk! durchgejagt worden; b) mit höchster Eile behandeln, bearbeiten: einen Prozeß, einen Auftrag d. 2. durch etw. jagen, rasen <ist>: die Burschen mit ihren Motorrädern sind [durch den Ort] durchgejagt; durchjagen <sw. V.; hat): jagend, rasend durchqueren: die Verfolger durchjagten die Stadt; glitzerndes Wasser, durchjagt von schwarzen Windwellen (Hausmann. Abel 169). durchkälten <sw. V.; hat) (geh.Y.jmdn.. etw. mit Kälte durchdringen: der Raum war völlig durchkältet; völlig durchkältet kamen sie nach Hause; Schmerz, der sich ... in ihr ausbreitet, der sie durchkältet wie Eis (Fallada. Jeder 349). durchkämmen <sw. V.; hat): 1. gründlich, kräftig kämmen: sie kämmt ihr Haar durch. 2. svw. tdurchkommen: die Polizei kämmte das ganze Gebiet, die Wälder, die Häuser [nach dem Flüchtling] durch; die Polizei konnte keinen Hinweis auf den Täter erhalten, wenn sie den Bekanntenkreis des Ermordeten durchkämmte (Noack. Prozesse 224); durchkommen <sw. V.; hat): in einem größeren Einsatz gründlich u. systematisch durchsuchen: die Polizei durchkämmte das ganze Gebiet [nach dem Flüchtling]; vgl. durchkämmen (2). durchkämpfen <sw. V.; hat): 1. über einen bestimmten Zeitraum ohne Unterbrechung kämpfen: die Soldaten hatten drei Tage und drei Nächte durchgekämpft; 17 Stunden in unbeschreiblicher Willensanstrengung hat er (= der Bergsteiger) durchgekämpft (Trenker. Helden 260). 2.a) durch die Überwindung von Schwierigkeiten zu einem guten Abschluß bringen, durchstehen: die Widerlichkeiten eines Prozesses d. [müssen]; b) durch Überwinden von Schwierigkeiten durchsetzen: Jetzt werde ich die Versetzung selbst d. müssen (Kuby. Sieg 402). 3.a) <d. + sich) sich mit Gewalt einen Weg bahnen: sich [durch die Menge] zum Ausgang d.; b) eine schwierige Zeit des Lebens durchstehen: in den Nachkriegsjahren, als ihr Mann noch in Gefangenschaft war. hatte sie sich mühsam d. müssen; c) sich unter Überwindung innerer Widerstände zu etw. entschließen, durchringen: er hat sich dazu durchgekämpft, seinen Plan aufzugeben; durchkämpfen <sw. V.; hat): (eine bestimmte Zeitspanne) unter körperlichen od. seelischen Qualen hinbringen: sie mußten bange und lebensbedrohende Minuten d.; manche durchkämpfte Nacht. durchkauen <sw. V.; hat): 1. ganz u. gar, gründlich kauen: frisches Brot sollte man gut d.; stoßen sie (= die Wiederkäuer) das Gefressene wieder auf ins Maul. Dann liegen sie und kauen mit Genuß die Klumpen noch einmal ... durch (Th. Mann. Krull 346). 2. (ugs.) ausführlich, bis zum Überdruß besprechen: ich habe das Thema, die Lektion schon zweimal mit ihm durchgekaut. durchkitzeln <sw. V.; hat): jmdn. lange u. gehörig kitzeln. durchklettern <sw. V.; ist): durch eine Öffnung hindurchklettern: ich bin [durch das Fenster, den Zaun] durchgeklettert; durchklettern <sw. V.; hat): kletternd zurücklegen, bewältigen, überwinden: sie durchkletterten die Nordwand des Berges in drei Tagen; <Abl.:) Durchk^ttenmg, die; -. -en. durchklingebi <sw. V.; hat) (nordd.. ugs.): (per Telefon) anrufen: ich klingele mal wieder bei Ihnen durch. durchklingen <sw. V.): a) vor anderen Klängen hervorstechen, besonders deutlich hörbar sein Ost): seine Stimme klang am lautesten durch; b) andeutungsweise zum Ausdruck kommen, mitschwingen <hat/ist): durch seine Worte klang Unsicherheit durch; durdikljngen <sw. V.; hat) (geh.): mit Klängen erfüllen: immer hatte Musik das Haus durchklungen. durchklopfen <sw. V.; hat) (landsch.): svw. tdurchprügeln. durchknallen <sw. V.; ist) (ugs.): in einer Prüfung versagen, durchfallen (2 b): er ist im Abitur, bei der Fahrprüfung durchgeknallt. durchkneten <sw. V.; hat): a) ganz u. gar, gründlich kneten: den Teig d.; b) (ugs.) /kräftig/ massieren: ich lasse mich täglich eine halbe Stunde lang d. durchknöpfen <sw. V.; hat): von oben bis unten zuknöpfen: das Hemd d.; <meist im 2. Part.:) sie trägt gern durchgeknöpfte Kleider (Kleider, die sich von oben bis unten knöpfen lassen). durchkochen <sw. V.; hat): gründlich kochen: Wenn er ( = der Bratensaft mit den Zutaten)... durchgekocht ist. gießt man ihn über die Rippchen (Hörn. Gäste 188). durchkommen <st. V.; ist): 1. (trotz räumlicher Behinderung o. ä.) durch etw. hindurchgelangen: wir hatten Mühe [durch die Innenstadt! durchzukommen; <subst.:> ein Durchkommen ist hier nicht möglich; bei dieser massierten Deckung fanden die Frankfurter kein Durchkommen (Sport; konnten sie die gegnerische Abwehr nicht überwinden). 2. (ugs.) eine telefonische Verbindung bekommen: er wählte die Nummer, kam aber [mit seinem Anruf! nicht [nach Hausei durch. 3. (ugs.) durchgesagt, bekanntgegeben werden: die Meldung, Nachricht kam durch, daß ...; Es ist gerade im Radio in den Nachrichten durchgekommen (v. d. Grün. Glatteis 7). 4. (auf seinem Weg an einem bestimmten Ort) vorbeikommen, -fahren: passieren: um 5 Uhr muß der D- Zug nach München [hierl d.; vorige Woche kam hier eine Jagdsafari durch (Grzimek. Serengeti 26S). S.a) (ugs.) durchdringen: der Regen kommt [durch die Zimmerdeckel durch; b) sich kurz/ zeigen, durchscheinen: immer wieder kam die Sonne [durch die Wolken] durch: Ü manchmal kommt der Lehrer bei ihm durch (merkt man ihm an, daß er von Beruf Lehrer ist). 6.a) erfolgreich sein, weiterkommen: er ist [mit seiner Einstellung] im Leben immer gut durchgekommen; Ü damit wirst du [bei ihm] nicht d. (wirst du keinen Erfolg haben, dich nicht aus der Affäre ziehen können): b) nicht mehr als die nötigsten Mittel zum Leben haben, auskommen: sie kommt [mit ihrer Rente] kaum durch. 7. (ugs.) a) eine gefährliche, bedrohliche Situation überstehen, sich retten: sie hoffen, unentdeckt durchzukommen; wenn ich nachts wach liege, dann denke ich oft. daß wir doch nicht heil d. werden (Fallada. Jeder 233); b) eine lebensgefährliche Krankheit überstehen: der Patient ist [gut] durchgekommen; c) eine Prüfung bestehen: die ganze Klasse ist [beim Abitur] durchgekommen. durchkomponieren <sw. V.; hat): 1. im einzelnen durchgestalten: seine souveräne, streng durchkomponierte Inszenierung von Edward Bonds ..Die See"; die mittelalterliche Erzählung ist von dem Bearbeiter bewußt durchkomponiert worden. 2. (Musik) die einzelnen Strophen eines Gedichtes verschieden vertonen: Schubert hat viele Lieder durchkomponiert. durchkönnen <unr. V.; hat) (ugs.): durch etw. hindurchgelangen können: niemand kann durch die Absperrung durch. durchkonstruieren <sw. V.; hat) (bes. Technik): bis in die 589
durchkontrollieren Einzellieiten konstruieren: eine Maschine sorgfältig d.; der Bau ist eine ungewöhnlich gut durchkonstruierte Anlage. dyrchkontrollieren <sw. V.; hat): gründlich kontrollieren: die Deutschen lassen sich nicht die Gelegenheit nehmen, die Menschen durchzukontrollieren. die aus Europa abziehen (Seghers, Transit 48). durchkoppeln <sw. V.; hat) (Sprachw.): durchgehend koppeln (3). durchkosten <sw. V.; hat) (geh.): 1. durchprobieren: ich habe alle Weinsorten durchgekostet. 2. erleiden müssen, durchmachen: er mußte die Qual des Vergessenwerdens [von Anfang bis Ende] d.; durchkosten <sw. V.; hat) (geh.): von Anfang bis Ende in sich aufnehmen, genießen: alle Freuden dieses Lebens d.; er durchkostete diese erhabenen Minuten (Kirst. 08/15. 451). dyrdikfBinen. (auch:) durchkramen <sw. V.: hat) (ugs.): durchwülden, durchsuchen: er kramte die Schublade durch/ durchkramte die Schublade. durchkreuzen <sw. V.; hat): kreuzförmig durchstreichen: Nichtzutreffendes bitte d.; fehlerhafte Stellen im Text werden durchgekreuzt; durchkreuzen <sw. V.; hat): 1. (geh.) kreuz u. quer durclifaliren, durchwandern o.a.: Länder, einen Erdteil d.;... konnte man... das gesamte Kasernement in allen Richtungen d. (durchqueren: Kirst. 08/15. 88); Ein Whiskyfaß ist am ehesten noch geeignet, als Fahrzeug zu dienen, wenn der Mensch den Ozean d. will, der ihn von seiner Seele trennt (Bamm. Weltlaterne 172). 2. jmds. Pläne, Vorhaben p.a. zunichte machen, vereiteln: jmds. Absichten, Pläne. Überlegungen d.; Ein besonders auffallender Versuch, die amtliche Politik zu d. (Rothfels. Opposition 69); <Abl.:> Durchkreuzung, die; -. -en. durchkriechen <st. V.; ist): durch etw. hindurchkriechen: der Flüchtling ist [hier, unter dem Zaun] durchgekrochen; durchkriechen <st. V.; hat): kriechend durchqueren: er hat das ganze Gelände durchkrochen; Ü Angst durchkriecht sie (geh.; steigt in ihr auf). durchkriegen <sw. V.; hat) (ugs.): svw. t durch bekommen. dgrchkühlen, (auch:) durchkühlen <sw. V.; hat): mit Kühle ganz durchdringen: der Wind hat uns ganz durchgekühlt/ durchkühlt; <Abl.:) Durchkühhing. die; -. -en. durchladen <st. V.; hat): eine Patrone durch Betätigen des Verschlusses aus dem Magazin in den Lauf bringen u. damit die Waffe schußbereit machen: ein Gewehr, eine Pistole d.; er hat durchgeladen; eine durchgeladene Maschinenpistole. durchlangen <sw. V.; hat) (ugs.): durchgreifen, durchreichen: durch den Zaun d. Durchlaß fdon;las]. der; ...lasses. ...lasse [...lesd]: 1. (geh.) Möglichkeit, eine bestimmte Stelle o. ä. zu passieren: jmdm. D. gewähren, verschaffen. 2. Stelle, an der man durch ein Hindernis hindurch kann: Durchbruch: Durchgang, der durch eine Mauer, einen Baimdanmx o.a. hindurchführt, ein Durchgehen o. ä. ermöglicht: ein schmaler D.; der Bach fließt durch einen D.; es gab Durchlässe, die Petrie ... auf dem Bauch kriechend ... überwinden mußte (Ceram. Götter 165); durchlassen <st. V.; hat): 1. (in bezug auf eine Absperrung, eine Grenze o.a.) durchgehen, -fahren, passieren lassen: jmdn. [durch ein Tor] d.; würden Sie mich bitte d.?; er wurde von dem Posten nicht durchgelassen; Man läßt keine Fremden mehr nach Oran. - Unsereins läßt Spanien nicht durch (Seghers. Transit 55). 2. durchdringen lassen, für erw. durchlässig sein: der Vorhang läßt [kein] Licht durch; die Stiefel haben das Wasser nicht durchgelassen. 3. (ugs.) (von Unarten o.a.) nicht rügen: sie haben [bei) dem Kind alles durchgelassen; dir hätte er so etwas nicht d. dürfen. 4. (Ballspiele) (vom Torwart) den Ball ins Tor gehen lassen, nicht lialten: durchlässig <Adj.; nicht adv.): I. flüssige od. gasförmige Stoffe durch- dringen lassend: undicht: -e Schuhe; die Gefäße sind d.; Ü die Wände sind hier d. (man muß damit rechnen, belauscht zu werden). 2, (von einem abgeschlossenen System o.a.) einen Austausch. Wechsel. Wandel o.a. ermöglichend: das Schulwesen sollte -er gestaltet werden; Reformen, die den Wechsel zwischen einem Leben im Haushalt und Beruf erleichtern und -ermachen (MM 9.3.74); <Abl:> Durchlässigkeit, die; -. Durchlaucht fdorclauxt. auch: --]. die; -, -en [spätmhd. durchlücht (für gleichbed. lat. perillustris). md. Form von durchliuht(et). 2. Part, von mhd. durchliuhten = durchleuchten, durchstrahlen): Amede für Angehörige des hohen Adels im Rang von Fürsten: D.. Sie haben mich falsch verstanden; in Briefen: Euer D. werden gebeten ...; Seine D.. der Fürst; Ihre D.. die Prinzessin; <Abl.:) durchlauchtig <Adj.; o. Komp.; nur attr.) [mhd. durchliuhtec = durchstrahlend, helleuchtend]: fürstlich: erliaben: -e Herren; (bei Angehörigen des höchsten Adels.) durchlauchtigste Herrschaften. Durchlauf, der; -[e]s. ...laufe: a) (selten) das Durchlaufen (1 b); b) (Datenverarb.) das Ablaufen eines Programms im Computer von Anfang bis Ende: die Maschine führt die Rechnung in mehreren Durchläufen aus; c) (Rundf. Fernsehen) das Vorspielen eines aufgenommenen Beitrages vor der Instanz, die die Sendeerlaubnis erteilt: Eineinhalb Stunden vor der Sendung erfolgte der sogenannte D. (Spiegel 8.1966.12); d) (Sport) svw. T Durchgang (2): ein Abfahrtsrennen mit zwei Durchläufen. Durchlauf-: ^«rhltzer. der; -s. -: mit Gas od. Elektrizität betriebenes Gerät, in dem Wasser beim Durchlauf erhitzt wird: -probe, die (Theater): Probe, bei der ein Stück ohne Unterbrechung ganz gespielt wird: ^ Wassererhitzer (mit Bindestrich), der: svw. t^erhitzer; ^zeit, die (bes. Datenverarb.): Zeit, die ein Durc/daufib) benötigt. durchlaufen <st. V.): 1. (ist) a) durch etw. hindurchlaufen: er lief einfach [durch die Absperrung] durch; b) (von flüssigen Stoffen) durchrinnen, durchsickern: das Wasser läuft [durch die Kieselsteine] durch; der Kaffee ist noch nicht ganz [durch den Filter] durchgelaufen. 2. vorüberlaufen, passieren <ist>: der Fackelträger mit dem olympischen Feuer ist eben [hier] durchgelaufen. 3. (einen bestimmten Zeitraum) ohne größerei Unterbrechung laufen <ist): wir sind die ganze Nacht durchgelaufen. 4. (Ballspiele) an der gegnerischen Abwehr vorbeilaufen, sie überlaufen Ost): der Mittelstürmer lief frei durch. 5. durch Laufen verschleißen <hat>: er hat die Schuhe. Socken durchgelaufen; durchgelaufene Schuhe. Sohlen. 6. (von Bauteilen u. ä.) ohne Unterbrechung durchgehen, fortlaufen <ist): trat er ... auf den Balkon hinaus, der durchlief (Th. Mann, Zauberberg 57); ein durchlaufendes Sims; ein durchlaufender Fries; durchlaufen <st. V.; hat): 1. (eine bestimmte Strecke) laufend zurücklegen: er durchlief die 800m in weniger als zwei Minuten. 2. (ein Gebiet) laufend durchqueren: die ganze Stadt, den Wald d. 3. (geh.) durch jmdn., etw. hindurchgehen: ein Schauder durchlief mich; Elektrisierende Wellen durchlaufen die Muskulatur (Zwerenz, Kopf 30). 4. hinter sich bringen, absolvieren: die Schule, verschiedene Entwickf lungsstufen. eine Ausbildung, einen Studiengang d. ' durchlavieren, sich <sw. V.; hat) (ugs.. oft abwertend): sich unter Nutzung aller Vorteile geschickt durchbringen: er laviert sich überall so durch. durchleben <sw. V.; hat): (eine bestimmte Zeit, eine Situation) von Anfattg bis Ende erleben: eine schöne Jugend d.; eine solche Zeit möchte ich nicht noch einmal d.; eine schreckliche Angst d.; Augenblicke höchsten Glücks d. (bewußt erfahren). durchlecken <sw. V.; hat/ist): durch etw. lecken, durchsik- kern: das Wasser leckt durch die Decke durch. durchlesen <sw. V.; hat) (ugs.): durch etw. hindurch ver legen, verlaufen lassen: die neue Straße soll hier durchgelegt werden. durchleiden <unr. V.; hat) (geh.): (eine bestimmte Zeit, eine Situation) leidend durchleben, erleiden: eine schreckliche Zeit d. müssen; Einsamkeit und Angst d. durchleiten <sw. V.; hat): über öffentliche u. private Grundstücke hindurchleiten: die Gesellschaft hat das Recht, den elektrischen Strom [durch dieses Gebiet] durchzuleiten; <Abl.:> Dvpxhleitung. die; -. -en. dazu: Dvrchleitungsrecht, das. durchlesen, (veraltet:) durchlesen <st. V.; hat): von Anfang bis Ende, ganz lesen: ich habe das Buch, den Brief [zweimal] durchgelesen. durchleuchten <sw. V.; hat): durch etw. hhuiurchleuchten: die Sonne leuchtet [durch die Vorhänge] durch; durchleuchten <sw. V.; hat): I. (geh.) mit Licht erfüllen: der Himmel war vom Abendrot durchleuchtet; Ü Oberhof drehte sich um. sein Gesicht war von innen durchleuchtet (Seidel. Sterne 40). 2. mit Hilfe einer Lichtquelle prüfen, untersuchen: Eier d.; der Arzt durchleuchtet die Patientin (untersucht sie mit Hilfe von Röntgenstrahlen): sich d. lassen; ich ließ mir die Lunge, den Magen d. 3. unter die Lupe nehmen, kritisch untersuchen, analysieren: einen Fall, eine 590
durchpennen Angelegenheit bis ins kleinste d.; eine Problematik [auf etw. hin] d.; jmds. Vergangenheit, jmds. Charakter d.; er wurde von den Staatssicherheitsorganen gründlich durchleuchtet; es handle sich darum, mich psychologisch zu d. (Niekisch. Leben 330); <Abl.:) Durchleuchtung, die; -. -en. durchljditen <sw. V.; hat) (geh.): Licht in etw. bringen: die Sonne durchlichtet noch diese Wasserschicht; Ü er bemühte sich, das Dunkel, in das die Vorgänge getaucht waren, zu d. durchliegen <st. V.; hat): 1. durch beständiges Daraufliegen verschleißen: Matratzen d.; ein durchgelegenes Bett. 2. <d. + sich) durch lange Bettlägerigkeit wunde Stellen bekommen: sich aufliegen, sich wundliegen: der Patient hat sich durchgelegen. durchlQchen <sw. V.; hat): (selten) mit einem Loch, mit Löchern versehen: er hat das Papier durchlocht; durchlöchern <sw. V.; hat): I. viele Löcher in etw. machen: eine Scheibe d.; auch die Blechwand des Omnibusses war von Gewehrkugeln durchlöchert (Plievier, Stalingrad 159); von Kugeln durchlöchert zu Boden sinken. 2. auf etw. so einwirken, daß es nicht mehr fest in sich gefügt, nicht mehr stabil ist: schwächen: ein staatliches System. Prinzipien d.; Ausnahmen durchlöchern auch das Kündigungsrecht (DM 1.1966. 58); durch gekonnte lange Pässe wurde die ohnehin nicht sattelfeste Abwehr durchlöchert; <Abl. zu 2:) Durchlöcherung, die; -: die D. gesellschaftlicher Strukturen. durchlotsen <sw. V.; hat) (ugs.): (durch eine schwierige Stelle) hindurchlotsen, -geleiten: ein Schiff durch die verengte Fahrrinne d.; Autofahrer [durch eine Stadt, bis zum Messegelände] d.; Ü Irgendwie stimmte es ihn zufriedener, daß sie sich nicht mehr abplagte, einen echauffierten, fremden Burschen zwischen den Tanzenden durchzulotsen (Baum. Paris 30). durchlüften, (seltener:)durchlüften <sw. V.; hat): a) gründlich lüften: sie hat die Wohnung gut durchgelüftet/durchlüftet; b) [nur durchlüften] (fachspr.) von frischer Luft durchziehen lassen: das Erdreich d.; das Getreide muß gut durchlüftet werden; <Abl.:) Durchlüftung, die; -. -en. durchlügen, sich <st. V.; hat) (ugs.): sich mit Lügen durchbringen: sich [mit Erfolg] durch alle Schwierigkeiten d. durchmachen <sw. V.; hat): 1. von Anfang bis Ende durchlaufen, hinter sich bringen, absolvieren: eine Lehre. Schule. Ausbildung d.; eine Entwicklung d.; er hat eine große, entscheidende Wandlung durchgemacht. 2. (eine schwierige Zeit. Situation o.a.) durchleben, durchstehen, erleiden: Schreckliches d.; sie haben sehr viel, sehr schlimme Zeiten d. müssen; Sibylle hat zu viel Armut durchgemacht (Geiss- ler. Wunschhütlein 118); er hat eine schlimme Krankheit durchgemacht (ist sehr krank gewesen): Kranke mit einem durchgemachten Infarkt (MM 29. 7. 69. 3). 3. (ugs.) in einer bestimmten Tätigkeit keine Pause machen, bis zum Schluß weitermachen: wenn ich nicht fertig werde, muß ich das Wochenende d.; heute machen wir durch (feiern wir bis zum Morgen). durchmahlen <sw. V.; hat) in einem Mahlgerät zerkleinern: Mandeln. Nüsse d. dyrchmanövrieren <sw. V.; hat): (ein Falirzeug) durch eine enge Durclifalirt od. zwischen vielen anderen Fahrzeugen od. Hindernissen hindurchmanövrieren: ich versuchte, das Boot [durch die schmale Passage] durchzumanövrieren; sich an den Schiffen vorbei zur Landungsstelle d.; Ü er konnte in dieser schlechten Zeit seine Familie sicher durch alle Schwierigkeiten d. Durchmarsch, der; -[e]s, ...märsche: 1. das Durchmarschieren: die Truppen sind auf dem D. zur Grenze. 2. <o. PI.) (salopp) Durchfall: D. haben. 3. (Skat Jargon) Spiel beim Ramsch, bei dem die Mitspieler keinen Stich machen: durchmarschieren <sw. V.; ist): marschierend vorüberkommen, passieren: die Truppen sind hier durchmarschiert. dgrchmengen <sw. V.; hat): I. . gründlich miteinander vermengen: die Zutaten zum Teig in einer Schüssel gut d. 2. (landsch.) beim Suchen nach etw. ein Behältnis durchwinden u. in Unordnung bringen: die Schublade, den Koffer d. durchmessen <st. V.; hat): in seiner ganzen Länge. Ausdehnung o.a. messen: einen Stoffballen d.; durchmessen <st. V.; hat) (geh.): durchqueren, durchschreiten: einen Raum, ein Zimmer [mit großen Schritten] d.; eine Entfernung. eine Strecke schwimmend, laufend d.; der ... Mensch, der im Sputnik die Räume des Kosmos durchmißt (Thielicke. Ich glaube 79); Durchmesser, der; -s. - [für T Diameter]: gerade Linie, die durch den Mittelpunkt einer regelmäßigen ebenen od. räumlichen Figur geht: den D. [in einen Kreis] einzeichnen; den D. [eines Kreises, einer Kugel] berechnen; der D. beträgt (hat eine Länge von) 10cm; etwas mißt drei Meter im D.; Zeichen: d od.0. durchmischen <sw. V.; hat): grwidlich mischen: den Reis. Salat gut d.; durchmischen <sw. V.; hat): svw. f untermischen: der Kalk ist mit Sand durchmischt; <Abl.:> Durchmj- sdiung, die; -, -en. durchmogeln, sich <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): sich mit kleinen Gaunereien, allerlei Kunstgriffen durchbringen: du wirst dich schon irgendwie d. durchmüssen <unr. V.; hat) (ugs.): I. einen bestimmten engen, durch ein Hindernis o.a. versperrten Bereich passieren, durchdringen, durchqueren müssen: durch die Absperrung, zwischen den Autos, durch das Gestrüpp, den Morast d.; Ü in dieser Lage hilft kein Jammern: wir müssen durch (die Schwierigkeiten gut zu überwinden suchen). 2. vorbeigehen, -fatiren. passieren müssen: auf seiner Fahrt muß er hier durch. durchmustern, durchmustern <sw. V.; hat): prüfend ansehen, mustern, auf etw. hin durchsuchen: er musterte die eingegangene Warensendung durch; wir durchmusterten unsere Vorräte; <Abl.:> Durchmusterung, Durchmusterung, die; -. -en. durchnagen,durchnagen <sw. V.; hat): in zwei Teile zernagen: durch Nagen zerstören: der Hamster nagte den Strick durch/durchnagte den Strick; Mäuse haben die Verpak- kung durchgenagt. Durchnahme ['du^na.ma]. die; -: das Durchnehmen (a): auf die D. eines Lehrstoffes viel Zeit verwenden. durchnässen <sw. V.; hat): mit Nässe durchdringen, vollständig naß machen <meist im 2. Part.): der Regen durchnäßte ihn; Die schnell... aufsteigende blauschwarze Wolkenwand würde es (= das Heu) bald durchnäßt ... haben (Molo. Frieden 43); mit durchnäßten Schuhen und Strümpfen; sie waren bis auf die Haut (völlig) durchnäßt; Durchn$s- sung, die; -. -en. durchnehmen <st. V.; hat): a) (einen Lehrstoff, ein • Unterrichts thema o. ä.) behandeln, durchsprechen: die 20. Lektion, die Geschichte eines Landes, einen Schriftsteller, einen mathematischen Satz [in der Schule, im Unterricht] d.; einen Lehrstoff mit den Schülern d.; b) (ugs. abwertend) lange und negativ über jmdn.. der nicht anwesend ist. reden: sie nahm der Reihe nach alle Bekannten durch. durchnumerieren <sw. V.; hat): durchgehend, von Anfang bis Ende numerieren: Fragebogen. Seiten d. durchorganisieren <sw. V.; hat): vollständig, gründlich organisieren: die Wirtschaft, einen Betrieb, eine Partei d.; das unabdingbare Merkmal des modernen, zentral durchorganisierten Staates (Fraenkel. Staat 302); Durchorganisierung, die; -. durchQrtern <sw. V.; hat) (Bergmannsspr.): Strecken anlegen: das Gestein mit Stollen d.; <Abl.:) DurchQrtening, die; -. -en. durchparieren <sw. V.; hat): I. (Fechten) einen heftigen Angriff des Gegners ohne Gegenangriff abwehren. 2. (Reiten) ein Pferd dazu bringen, in eine schnellere od. langsamere Gangart überzugehen: Wollen Sie es (= das Pferd) aber aus dem Galopp zum Trabe durchparieren (Dwinger. Erde 14). durchpassieren <sw. V.; hat): svw. t passieren. durchpauken <sw. V.; hat) (ugs.): 1. von Anfang bis Ende, gründlich lernen, pauken: ich muß noch die unregelmäßigen Verben d. 2. mit Hartnäckigkeit od. Gewalt durchsetzen: Gesetze d.; die neuen Bestimmungen wurden gegen den Widerstand einzelner Gruppen durchgepaukt. durchpausen <sw. V.; hat): svw. t pausen: eine Zeichnung d. durchpeitschen <sw. V.; hat): 1. mit einer Peitsche schlagen, auspeitschen: Sklaven d. lassen; Der Insasse in Torstens Nebenzellc wird durchgepeitscht (Bredel. Prüfung 182). 2. (ugs. abwertend) in aller Schnelligkeit, ohne Eingehen auf Details durchbhtigen: Gesetze. Anträge [rücksichtslos] d.; Ein Beschluß soll durchgepeitscht werden, verhindere das (Hacks. Stücke 330). durchpennen <sw. V.; hat) (salopp): svw. ! durchschlafen. 591
durchpflügen durchpflügen <sw. V.; hat): vollständig, gründlich pflügen: den Boden tief <±; durchpflüiien <sw. V.; hat): I. einen Bereich über eine längere Strecke aufwühlen, durchfurchen: der Wagen durchpflügte eine aufstäubende Schneewand; die Felder sind durchpflügt von Panzerspuren. 2. genau, bis ins einzelne durchgehen, prüfen: die Literatur [nach bestimmten Hypothesen] d.; sein Gedächtnis [nach einem Namen] d. durchplanen <sw. V.; hat): vollständig, bis ins einzelne planen: einen Ausbildungsgang d.; gut durchgeplante Ferien. dyrdiplumpsen <sw. V.; ist) (ugs.): a) durchfallen (1): paß auf. daß du nicht zwischen den beiden Brettern durchplumpst!; b) in einer Prüfung versagen, durchfallen (2 b): er ist im Abitur durchgeplumpst. durchpressen <sw. V.; hat): 1. durch ein Sieb o. ä. durchdrük- ken. -pressen: Kartoffeln. Gemüse [durch ein Sieb] d. 2- (ugs. abwertend) mit Gewalt durchsetzen: seine Pläne d.; obwohl die Parteizelle ... versucht hatte, ihre Kandidaten durchzupressen (FAZ 25. 2. 61). durchprjcketn <sw. V.; hat): prickehtd durchströmen: die Wärme durchprickelte meine Beine. durchproben <sw. V.; hat): (eine Aufführung. Szene o.a.) von Anfang bis Ende proben: eine Szene noch einmal d.; wir hatten den Auftritt schon zweimal durchgeprobt; durchprobieren <sw. V.; hat): alles Vorhandene od. eitte größere Menge von Gleichartigem prüfend probieren: alle Schuhe, einige Weinsorten, verschiedene Lösungen der Reihe nach d. durchprüfen <sw. V.; hat): gründlich, sorgfältig prüfen, kontrollieren: ein elektrisches Gerät d.; der Inhalt der Tasche wurde durchgeprüft. durchprügeln <sw. V.; hat) (ugs.): kräftig verprügeln, durchhauen. durchpglsen <sw. V.; hat) (geh.): pulsend durchfließen, warm durchströmen: das Blut durchpulst meine Adern; U (geh.:) vom Verkehr durchpulste Straßen. Städte. durchpusten <sw. V.; hat) (ugs.): 1. durch Hindurchblasen reinigen: ein Röhrchen d.; laß dir mal die Ohren d.! 2. durch Blasen durch etw. treiben: eine Kugel durch ein Rohr d. 3.a) durch etw. blasen, wehen: der Wind pustet [durch die Ritzen] durch; b) stark wehend durchdringen: der Wind hat uns ganz schön durchgepustet (ist uns durch die Kleidung bis auf die Haut gedrungen). durchputzen <sw. V.; hat) (ugs.): ein Zimmer, ein Haus o.a. ganz u. gar gründlich putzen: die Wohnung muß mal wieder gründlich durchgeputzt werden. durchqueren <sw. V.; hat): von einem zum anderen Ende durchlaufen, durchfahren: einen Raum, einen Erdteil, ganze Länder d.; Der Tscheche ... durchquerte mit finster entschlossener Miene das Cafe (Seghers, Transit 232); <AbI.:> Durchquenms. die; -. -en. durchquetschen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. svw. f durchpressen (1). 2. <d. -I" sich) durchdrängeln: sich zum Ausgang d. durchradeln <sw. V.; ist): a) durch etw. hindurchradeln: zwischen zwei Bäumen d.; b) vorüberradeln, radelnd passieren: die beiden sind hier eben durchgeradelt; durchradeln <sw. V.; hat): radelnd durchqueren: ein Gebiet d. durchrasen <sw. V.; ist): a) durch etw. hindurchrasen: durch eine Absperrung d.; der Zug raste [durch die Station] durch; b) vorüberrasen: die Verfolger der Spitzengruppe sind vor wenigen Augenblicken hier durchgerast; durchrasen <sw. V.; hat): mit einem Fahrzeug! mit rasender Geschwindigkeit durchqueren: eine schöne Gegend im Auto d.; Ü während ein wilder reißender Schmerz seinen Leib durchraste (Ott. Haie 183). durchrasseln <sw. V.: ist) (salopp): in einer Prüfung versagen, durchfallen (2 b): im Abitur, bei der Fahrprüfung d.; er ist auch beim zweiten Mal durchgerasselt. durchratioralisieren <sw. V.; hat): vollständig, gründlich rationalisieren: einen Betrieb d.; ein durchrationalisiertes Verfahren. durchräuchern <sw. V.; hat): völlig, ganz u. gar räuchern: den Schinken gut d. durchrauschen <sw. V.; ist): 1. (ugs.) in einer Prüfung versagen, durchfallen (2 b): er ist durch die theoretische Prüfung durchgerauscht. 2. sich eilig u. geräuschvoll durch etw. hindurchbewegen: durchrauschen <sw. V,; hat) (dichter.): mit Rauschen erfüllen: aber wie poetisch ist dieser Schatten, feucht duftend, durchrauscht vom Wasserfall (H. Mann. Stadt 48). durchrechnen <sw. V.; hat): von Anfang bis Ende, vollständig berechnen: eine Aufgabe. Beträge, die Kosten [noch einmal] d.; Ü er rechnet klar die armseligen Machtmöglichkeiten des Kaisers durch (St. Zweig. Fouche 192). durchregnen <sw. V.; hat) /vgl. durchgeregnet/ (unpers.): (von Regen) durchdringen, durchkommen: in der Küche regnet es durch. durchreiben <st. V.; hat): durchm vieles Reiben abnützen, beschädigen: [sich (Dativ)] die Ärmel d. Durchreiche [dun^rai^d]. die; -. -n: Öffnung in einer Wand zwischen der Küche und einem anderen Wohnraum, durch die man Speisen. Geschirr o. ä. durchreichen kann: durchreichen <sw. V.; hat): durch etw. hindurchreichen: Papiere [durch einen Schalter] d. Durchreise, die; -. -n: das Durchreisen (1). Durchfahrt: sich auf der D. befinden; eine Stadt auf der D. kennenlernen; ich kenne das Lahntal leider nur von der D.; Durchreiseerlaubnis, die; -. -se: vgl. Durchreisevisum; durchreisen <sw. V.; ist): 1. auf einer Reise durch ein Gebiet o.a. durchfahren: wir sind [durch Rom] nur durchgereist; Die Wohnung schien eigens dazu da zu sein, durchreisenden Genossen für wenige Tage Quartier zu geben (Leon- hard. Revolution 150). 2. ohne Unterbrechung reisen: sie sind [die ganze Nacht, bis nach Berlin] durchgereist; durchreisen <sw. V.; hat): (ein Land. Gebiet o.a.) auf der Reise durchqueren: er hat die halbe Welt durchreist; Durchreisende, der u. die: jmd.. der sich auf der Durchreise (1) befindet: für die -n gelten besondere Bestimmungen; Durchreisevisum, das; -s. ...Visa u. ...Visen: Visum, das die Durchreiseerlaubnis durch ein Land bestätigt. durchreißen <st. V.): 1. in zwei Teile reißen <hat): ein Tuch, ein Papier [in der Mitte] d. 2. durch Reißen geteilt werden (ist): der Faden ist durchgerissen. 3. (Milit.) hastig, ohne richtig Druckpunkt zu nehmen, den Abzug einer Schußwaffe betätigen <hat>: er hat beim zweiten Schuß durchgerissen; Durchreißer, der; -s. - (Fußball Jargon): Spieler mit der besonderen Fähigkeit, die gegnerische Abwehr zu überspielen: Angriffsspieler. durchreiten <st. V.): 1. <ist> a) durch etw. hindurchreiten: er ist durch den Bach durchgeritten; b) vorüberreiten, reitend passieren: der Trupp ist hier eben durchgeritten, ll. (eine bestimmte Zeit) ohne Unterbrechung reiten Ost): sie sind [die Nächte] durchgeritten. 3. <hat) a) durch Reiten vollständig abnutzen: [sich (Dativ)] die Hosen d.; b) <d. + sich) sich durch Reiten wund reiben: ich habe mich durchgeritten. 4. (ein Pferd) zureiten <hat>: das Pferd ist schon weitgehend durchgeritten; durchreiten <st. V.; hat): reitend durchqueren: einen Wald, einen Bach d. durchreitem <sw. V.; hat) (österr.): durchsieben. durchrennen <unr. V.; ist): a) durch etw. hindurchrennen: er ist [durch die Absperrung] durchgerannt; b) vorbeirennen, rennend passieren: mehrere Männer sind hier durchgerannt; durchrennen <unr. V.; hat): rennend durchqueren: er durchrannte die Strecke in wenigen Minuten. durchrieseln <sw. V.; ist): durch etw. hindurchrieseln: Sand rieselte ihm zwischen den Fingern durch; durchrieseln <sw. V.; hat): (von Gemütsbewegungen o.a.) jmdn. befallen, plötzlich erfüllen: ein freudiger Schauer durchrieselte ihn. durchringen, sich <st. V.; hat): sich nach innerem Widerstand u. längerem Abwägen. Überlegen zu etw. entschließen: ich habe mich zu einer Entscheidung, einem Entschluß durchgerungen; sie rang sich schließlich dazu durch, den Beruf aufzugeben. durchrinnen <st. V.; ist): durch etw. hindurchrinnen: ein Bächlein rinnt zwischen den Felsen durch; Ü das Geld rinnt ihm zwischen den Fingern durch (er kann nicht wirtschaften): durdirjimen <st. V.; hat): 1. langsam fließend durchqueren: ein Bach durchrann die Wiesen; Ü ein Schrecken durchrann ihn. 2. (Jägerspr.) (von Haarwild) durchschwimmen: einen Fluß d. durchrollen <sw. V.; ist): a) durch, unter etw. o. ä. hindurchrollen: der Ball ist [unter dem Auto] durchgerollt; b) ohne Halt irgendwohin rollen: Soldaten ... ließen die russischen Panzer ... bis vor die Türen der Stäbe d. (durchfahren: Plievier. Stalingrad 336). durchrosten <sw. V.; ist): von Rost gänzlich zerfressen, durcli Rost zerstört werden: das Rohr ist ganz und gar durchgerostet. durchrudem <sw. V.; hat): rudernd durchqueren: den See d. 592
durchschlagen dyrchrufen <st. V.; hat) (ugs.): eine Telefonverbindung mit jmdm. herstellen. durchrühren <sw. V.; hat): 1. gründlich umrühren: die Masse gut d. 2. unter Rühren durchpassieren: die Haferflocken [durch das Sieb] d. dyrchnitschen <sw. V.; ist) (ugs.): I. durch, zwischen erw. o.a. hindurchrutschen: zwischen zwei Platten d.; die Speiseröhre ist nur so eine Art Schlauch, wo das Essen durchrutscht (Kant. Impressum 76); Ü diese Bemerkung ist ihm bloß so durchgerutscht (unbeabsichtigt entschlüpft). 2. ohne Beanstandung durchkommen: bei der Prüfung ist er gerade noch mit durchgerutscht. 3. unterlaufen: einige Fehler sind ihm durchgerutscht. durchrütteln <sw. V.; hat): heftig rütteln, durchschütteln: in der alten Straßenbahn werden wir immer kräftig durchgerüttelt; der Bus hat uns durchgerüttelt. durchs [donp] <Präp. + Art.): durch das: d. Haus laufen; er ist d. Examen gefallen. durchsäbeln <sw. V.; hat) (salopp): ungeschickt, unsachgemäß durchschneiden: einen Braten d. durchsacken <sw. V.; ist) (Fliegerspr. Jargon): (vom Flugzeug) plötzlich an Höhe verlieren: Beim Starten ist die Maschine durchgesackt (Grzimek. Serengeti 289). Durchsage, die; -. -n: über Rundfunk. Fernsehen od. fernmündlich durchgegebene Mitteilung: eine D. der Kriminalpolizei, des Wetteramtes Stuttgart; eine D. bringen; Ende der D.!; durchsagen <sw. V.; hat): I. über Rundfunk, Fernsehen od. fernmündlich bekanntgeben: Telegramme d.; die Nachricht wurde telefonisch durchgesagt. 2. eine Nachricht, eine Mitteilung, einen Befehl von Person zu Person weitergeben: das Losungswort leise d.; lassen Sie d.. daß,.. durchsägen <sw. V.; hat): in zwei Teile sägen: einen Baum. Pfähle d. Durchsatz, der; -es, ...sätze [zu veraltet durchsetzen = das zerkleinerte Erz durchsieben, im Ofen ausschmelzen] (Fachspr.): (bes. in der eisen- u. stahlerzeugenden Industrie) die in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Anlage durchlaufende Stoffmenge: eine eigene Rohölverarbeitung mit einem D. von 2 Millionen Jahrestonnen (MM 3. 4. 69. 19). durchsäuern <sw. V.; hat) (vom Teig) ganz u. gar sauer machen: Teig d.; man läßt die Masse d.; durchsäuerter Teig. durchsaufen <st. V.; hat) (derb): 1. kräftig trinkend durchfeiern: sie haben [bis morgens um 6 Uhr] durchgesoffen. 2. <d. + sich) auf Kosten anderer viel Alkohol trinken: der Kerl säuft sich überall durch: durchsaufen <st. V.; hat) (derb): eine bestimmte Zeit: kräftig trinkend verbringen: eine durchsoffene Nacht. durchsausen <sw. V ; ist) (ugs.): 1. svw. Idurchrasen (a): die Straßenbahn sauste durch, ohne anzuhalten. 2. in einem Examen versagen, durchfallen (2 b): er ist im Abitur, durch die Fahrprüfung, schon zum zweiten Mal durchgesaust. dyrehschaben <sw. V.; hat): durch Schaben abnutzen, schadhaft machen: du hast [dir] die Ärmel an den Ellbogen durchgeschabt; durchgeschabte Ärmel. durchschallen <schallte/(seltener:) scholl durch, hat durchgeschallt): durch etw. hindurch schallend ertönen: der Lärm schallt [durch die Wand] durch: durchschallen <sw. V.; hat) (Technik): mit Ultraschallwellen durchdringen: dünne Bleche. Stangenmaterial d.. dazu: Durchsch^Jhing, die; -. -en. durchschallen <sw. V.; hat): 1. (Technik) a) die Schaltung mehrerer Schaltelemente ganz durchführen, Strom bis zum Endpunkt durchleiten: eine Telefonleitung d.; Zur Ansteue- rung des Triac dient ein Diac, der bei einer bestimmten Schwellenspannung durchschaltet (Elektronik 10. 1971. 340); b) durch die Schaltung mehrerer Schaltelemente bis zu einem Endpunkt leiten, übermitteln: dann wird das Signal aus dem linken Vertikaleinschub durchgeschaltet (Elektronik 11. 1971. 380). 2. (Motorsport) schnell hochschalten: (Abi.:) Dyrchschaltung, die; -. -en. durchsdiaubar [durc'Jauba.^1 <Adj.; nicht adv.): sich durchschauen lassend, leicht erkennbar, vordergründig: [leicht] -e Pläne; Zu Hause in ihrem Dorf war alles einfach gewesen, d. (Chr. Wolf. Himmel 90); etw. d. machen (so klar u. übersichtlich darstellen o.a., doli es leicht zu verstehen, einzusehen ist), dazu: Durchschaubarkeit. die; -; durchschauen <sw. V.; hat) (landsch.): svw. f durchsehen; durchschauen <sw. V.; hat): a) durch den äußeren Schein hindurch in seiner waliren Gestalt o.a., in seinen verborgenen, vertuschten Zielsetzungen erkennen: jmds. Absichten, Motive, jmds. Wesen d.; er hat die Intrigen, den Betrüger schnell durchschaut; du bist durchschaut (deine Absichten sind erkannt): b) verstehen, begreifen: mit den Regeln der Algebra, die nicht ganz leicht zu d. ist (Schnabel. Anne 38). durchschauern <sw. V.; hat) (geh.): mit einem Schauer erfüllen: Das Vorhandensein einer unsichtbaren, allgegenwärtigen Kraft durchschauerte ihn (Apitz. Wölfe 189). d^rchschaukein <sw. V.; hat) (ugs.): svw. tdurchrütteln: wir wurden auf der Fahrt kräftig durchgeschaukelt. durchscheinen <st. V.; hat) /vgl. durchscheinend/: durch etw. hindurchscheinen: die Sonne schien [durch die Wolken) durch; Ü durch seine Worte scheint seine politische Einstellung durch (an seinen Worten wird sie erkennbar): durchscheinen <st. V.; hat): mit Lichtstrahlen erfüllen: die Sonne durchschien das Zimmer; Ü alles war vom Eros durchschienen (Hesse. Steppenwolf 195); durchscheinend <Adj.; nicht adv.): lichtdurchlässig, durchsichtig, transparent: ein -er Vorhang; Ü ihr Gesicht war blaß und d. (sehr zart, ohne frische Farbe). durchscheuern <sw. V.; hat): durch ständiges Scheuern, Reiben schadhaft machen, durchwetzen: die Ärmel, die Hose d.; durchgescheuerte Kabel. durchschieben <st. V.; hat): durch etw. hindurchschieben: einen Brief durch den Briefkastenschlitz, unter der Tür d. durchschießen <st. V.; hat): durch etw. hindurchschießen: er hat den Ball zwischen den Bäumen durchgeschossen; durchsdikffen <st. V.; hat): 1. mit einem Schuß, mit Schüssen durchbohren: der Kopf des Toten war von mehreren Kugeln durchschossen; mit durchschossener Brust. 2. (Buchbinderei) zwischen die bedruckten Seiten eines Buches leere Seiten einfügen: ein durchschossenes Exemplar. 3. (Druckw.) den Zeilenabstand vergrößern: eine Seite d.; bitte stärker d.! 4. (Textilind.) in ein Gewebe ein abstechendes Garn einweben: der StofTwar mit Silberfäden durchschossen. 5. (von Sinneseindrücken, Gedanken o.a.) jmdn. plötzlich befallen, durchfahren: auf einmal durchschoß ihn ein Gedanke. durchschjfTen <sw. V.; hat) (veraltet, selten): mit dem Schiff durchqueren: viele Meere durchschifft haben. durchschimmern <sw. V.; hat>: a) durch etw. schimmern: der Schein einer Lampe schimmerte [durch den Vorhang] durch; die Haut seiner Mundwinkel war so ausgespannt, daß man das Licht d. sah (Lorenz. Verhalten I. 60); b) andeutungsweise zum Ausdruck kommen, atiklingen: in seinen Worten schimmerte Mißtrauen durch; Pater Bron- zetti .... dessen energisches Phlegma eine verständnisvolle Gutmütigkeit d. ließ (Thieß. Legende 101). durchschlafen <st. V.; hat): (einen bestimmten Zeitraum) ohne Unterbrechung schlafen: der Patient hat [die ganze Nacht] durchgeschlafen; das Baby schläft nachts nicht durch; durchschlafen <st. V.; hat): schlafend verbringen, hinbringen: durchschlafene Vormittage; Durchschlafmittel, das; -s. -: Arzneimittel, das Unterbrechungen des Schlafs entgegetrwirkt. Durchschlag, der; -[eis. ...schlage: 1. mit Kohlepapier hergestellte meist maschinenschriftlicheJ Kopie eines Schriftstücks: einen D. anfertigen; einen Brief mit zwei Durchschlägen tippen; Sie nimmt eine Akte, sie legt den D. hinein (Fallada. Mann 86). 2. siebartiges Küchengerät zum Durchschlagen (1c). 3. vorn zugespitztes Werkzeug zum Lochen, Durchschläger. 4. (Elektrot.) schlagartiger Durchgang von elektrischem Strom durch einen Isolator bei hoher Spannung: ML-Kondensatoren heilen bei Durchschlägen selbst (Elektronik 12. 1971. A 5). 5. (Bergbau) Treffpunkt zweier Grubenbaue, die aufeinander zulaufen. 6. (Kfz.-W.) Stelle, wo etw. den Reifen durchschlagen hat: einen Reifen auf Risse. Blasen oder Durchschläge untersuchen; durchschlagen <st. V.) /vgl. durchschlagend/: 1. (hat) a) mit einem Schlag durchtrennen, in zwei Teile schlagen: einen Ziegelstein [mit einem Hammer] d.; b) schlagend durch etw. treiben: hier muß ein Nagel durchgeschlagen werden; c) durch einen Durchschlag (2) pressen, streichen: passieren: gekochte Kartoffeln d. 2. stark abführend wirken (hat): dieses Mittel, gedörrtes Obst schlägt [bei ihm] durch. 3. (von Sicherungen) durchbrennen (ist): die Sicherung ist heute schon zum zweitenmal durchgeschlagen; Ü Irgendwann bietet sich natürlich immer ein Anlaß, um Angst 38 GDW 593
durchschlagen zu produzieren, um Aggressionen tatsächlich abzureagieren. Dann schlagen alle Sicherungen durch (Zeit 7. 2. 75. 56). 4. durch ein Material durchdringen Ost): die Feuchtigkeit schlägt [durch die Wände] durch; die Tinte ist durch das Papier durchgeschlagen; Ü Vielleicht überlegen Sie sich noch einen Grund, der völlig durchschlägt (Fallada. Blechnapf 260); Die westliche ölpreiskrise schlägt auf die Öl-Habenichtse im Osten durch (überträgt sich auf sie): Die Sowjetunion nähert sich mit ihren Preisen ... dem Weltniveau (Spiegel 11. 1975. 114); die erhöhten Steuern schlagen auf die Preise durch (wirken sich auf die Preise aus. Bundestag 188. 1968. 10173); bei ihm schlägt das väterliche Erbe durch (kommen die Erbanlagen des Vaters zum Durchbruch). 5. (Kfz.-W.) Schwingungen nicht genügend abschwächen u. daher auf etw. hart auftreffen Ost): auf schlechten Straßen einige Nickbewegungen .... bei plötzlichen Stößen schlägt die Federung hinten manchmal durch (Auto 6, 1965. 33); Der Wagen sackte ab. schlug durch, hüpfte dann wild hoch (Kirst. 08/15. 323). 6. <d. + sich; hat) a) unter Aufbietung von List od. Gewalt durch feindliches Gebiet hindurch ein sicheres Ziel erreichen: Brauner... konnte sich zwischen den Fronten nach Deutschland d. (Bild 9.6.64.4); b) sich unter Überwindung von Schwierigkeiten durchbringen: sich mit Klugheit d.; die Familie mußte sich in den schweren Zeiten mühsam d.; Ü Du hast Modellsätze, mit denen du dich d. kannst (Handke. Kaspar 57); durchschlagen <st. V.; hat): mit einem Schlag durchdringen lu. dabei beschädigen od. zerstören;: ein Geschoß durchschlug den hinteren Kotflügel; durchschlagend <Adj.; nicht adv.) [zu 1 durchschlagen (4)1: überzeugend, entscheidend: -e Beweise; der Erfolg war d.; Durchschlager, der; -s, -: svw. tDurchschlag (3); Dyrdischhgfestigkeit. (auch:) Durchschlagsfestigkeit, die; - (Elektrot.): die auf die Dicke des Materials bezogene elektrische Feldstärke, bei der ein Durchschlag (4) ausgelöst wird: dyrchsdilfigig [...Jle:gic] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bergbau): mit einem Durchschlag (5) versehen: Grubenbaue d. machen: Durchschlagpapier, das; -s, -e: beim Maschinenschreiben verwendetes dünnes Papier für Durchschläge (1): Er legte die betippten Blätter aufs Gesicht und zog das D. heraus (Böll. Adam 32); Durchschlagsfestigkeit: f Durchschlagfestigkeit; Durch* schlagskraft, die; -: 1. (Ballistik) Kraft, mit der ein Geschoß etw. durchschlägt: die D. einer Sprengbombe, einer Granate. 2. Überzeugungskraft, Wirksamkeit: Argumente von hoher D.; Er ... bemüht sich, der Aussage mit beiden Händen größere D. zu verleihen (Noack. Prozesse 111). dazu: dyrchschlasskräftig <Adj.): wirkungsvoll, so überzeugend, daß alle Gegenargumente o. ä. entkräftet werden: etw. erweist sich als d.; Sie ... prägten sich am -sten in der Sammelbewegung des Nationalsozialismus aus (Fraenkel. Staat 205). durchschlängeln, sich <sw. V.; hat): sich geschickt an allen Hindernissen vorbei durch etw. bewegen, sich durchwinden: ich schlängele mich zwischen den Tischen und Stühlen des Cafes durch; U er hat sich sein Leben lang überall durchgeschlängelt; wenn ich dir mit fünfzig Mark aushelfen kann?" Nein. ...Wir schlängeln uns schon durch ..." (Fallada. Mann 176). durchschleichen <st. V.; ist): heimlich, leise, unbemerkt durch etw. gelangen: es glückte ihm [durch die Absperrung] durchzuschleichen; durchschleichen <st. V.; hat): schleichend durchqueren: sie durchschlichen das Grundstück. durchsdileifen <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): svw. t durchschleppen. durchschl^ndern <sw. V.; hat): schlendernd durchqueren: das Geschäftsviertel d. durchschleppen (sw. V.; hat) (ugs. abwertend): (eine hilflose od. unfällige Person) unter Mühen eine Zeitlang mit versorgen, ihr Hilfe angedeihen lassen: die (= Tutti u. Lotte) waren auch ganz bereit gewesen, diesen kleinen, anschmiegsamen Mann eine Weile durchzuschleppen (Falla- da. Jeder 29). durchschleusen <sw. V.; hat): I. (Schiffahrt) ein Schiff; durch die Schleuse bringen. 2. (ugs.) durch eine schmale Passage, zwischen vielen Hindernissen hindurch/ sicher führen, geleiten: jmdn. durch den Verkehr, durch feindliches Gebiet d.; Es gab Hallo, als uns jemand von der Feldgendarmerie d. wollte (Grass, Blechtrommel 403); um einen Kübelwagen, einen Pkw, auch manchmal einen Autobus durchzuschleusen (Plievier. Stalingrad 25). durchschliefen <sw. V.; ist) (Jägerspr.): durchkriechen, durchschlüpfen: der Hund schlierte fortwährend unter den gefallenen Fichten durch (Löns, Gesicht 145). Durchschlupf, der; -[eis. -e: Öffnung zum Durchschlüpfen: durchschlüpfen <sw. V.; ist): durch, unter, zwischen etw. hindurchschlüpfen: die Kinder sind hier, durch den Zaun, unter dem Netz durchgeschlüpft; Ü der Verbrecher ist der Polizei [zwischen den Fingern] durchgeschlüpft (entkommen): <subst.:) Denn jeder Befehl hat Maschen, die ein Durchschlüpfen erlauben (Gaiser. Jagd 61). durchschmecken <sw. V.; hat): durch Schmecken als Bestandteileiner Speise o. ä. erkennen, herausschmecken: bei diesem Wein schmeckt man die Erde durch; Ü ein wenig Voltaire, ein wenig Rousseau und ein wenig Sterne, gerade so viel, daß man's eben durchschmeckt, ohne daß es auf der Zunge beißt (Greiner. Trivialroman 65). durchschmelzen <sw. V.; ist): durch einen Schmelzvorgang entzweigehen: die Sicherung ist durchgeschmolzen. dyrchschmökern, (auch:) durchschmökem <sw. V.; hat) (ugs.): svw. tdurchlesen: Wir hatten die ... New Yorker Zeitungen samt und sonders durchschmökert (Habe. Namen 298). durchschmoren <sw. V.; ist) (ugs.): durch übermäßige Hitzeentwicklung zerstört werden: ein Kabel, die Glühbirne ist durchgeschmort; mit einer Tessar-Optik und einer 18er Blende hätte man bequem eine Aufnahme von ihr machen können, ohne daß der Film durchschmorte (Bieler. Bonifaz 173). durchschmuggeln <sw. V.; hat): verbotenerweise durch eine Absperrung, eine Grenze, eine Kontrolle o. ä. transportieren: Flugblätter [durch die Werktorel d.; Ich werde Siegfried schreiben, irgendwie schmuggle ich den Brief schon durch nach Moabit (Fallada. Jeder 63). durchschneiden, (auch:) 'durchschneiden <unr. V.; hat): in zwei Teile schneiden, mit einem Schnitt trennen: einen Bindfaden d.; den Telefondraht d.; er schnitt das Band durch/ durchschnitt das Band; sie durchschnitt die Nabelschnur (Böll, Haus 12); er wollte ihm die Kehle d.; mit durchgeschnittener/durchschnittener Kehle; durchschneiden <unr. V.; hat) (geh.): a) sicli so durch etw. hindurchziehen, daß es geteilt, getrennt wird: das Tal durchschneidet das Gebirge; eine breite Straße durchschneidet die Vorstadt; schmale, blaue Venen durchschnitten das Fleisch (Jens, Mann 175); b) feilend durchdringen: ein ... Stück Stahl .... das die See durchschnitt wie ein scharfer Dolch (Ott, Haie 319); Ü ein Schrei durchschnitt die Stille; der Kranichzug. der den Himmel durchschneidet (Wiechert. Jeromin-Kinder 932). Durchschnitt, der; -[eis. -e [1. 2, 4: H. u.; 3: zu: durchschneiden!: 1. a) der aus mehreren vergleichbaren Größen errechnete Mittelwert: den D. ermitteln; *imD. (gewöhnlich, im allgemeinen): dafür benötigen wir im D. fünf bis sechs Wochen; b) (von einer gegebenen Menge) der größere Teil, die Mehrheit: der D. unserer Kundschaft bevorzugt die Selbstbedienung. 2. Mittelmaß: über/unter dem D. stehen; die Ausstattung dieses Autos liegt über dem D.; guter/unterer D. sein (mit seinen Leistungen über lunter dem D. stehen): er gehört [nur] zum D. 3. (Fachspr.) Querschnitt: den D. eines Hauses zeichnen. 4. (Math.) Durchschnittswert: der D. von 8 und 4 ist 6; durchschnittlich: I. <Adj.) I. <o. Steig.; nur attr.): dem Durchschnitt (1 a) entsprechend: die -e Bevölkerungsdichte; das -e Einkommen; Das -e Lebensalter des Menschen ist ... von etwa 36 auf über 60 Jahre erhöht worden (Natur 31). 2.a) normal, allgemein üblich, gewöhnlich: ein -es Leben fuhren; Der -e deutsche Untertan wußte kaum etwas von diesen geistigen Vorgängen (K. Mann. Wendepunkt 57); „Du bist nicht mehr als eine -e Nutte", ächzte Torrin (Cotton. Silver-Jet 93); b) mittelmäßig: eine [nur! -e Begabung; er ist ein Mensch von -er Intelligenz. II. <Adv.) im Durchschnitt: wir produzieren d. 2000 Stück pro Tag; Was wird denn der so d. pro Tag am Krieg verdienen? (Hochhuth. Stellvertreter 47). Durchschnitts- (zu Durchschnitt 1 u. 2; oft abwertend): -alter, das: mittleres Alter: das D. einer Gruppe; -begabung, die: mittelmäßige, nicht besonders gute Begabung: -biklung, die: er war ein Mensch mit D.; -bür- ger, der: jmd.. der den Durchschnitt der Bevölkerung repräsentiert, dessen Verhalten dem der Allgemeinheit entspricht: der D. ist erschreckend leichtgläubig; -ehe. die: nach den 594
durchsetzen landläufigen Vorstellungen verlaufende Ehe, Alltag sehe; -einkommen. das: das D. der Bevölkerung beträgt 1 200 DM; -ernte, die; -ertrag, der: mittlerer Ertrag: dieses Jahr hatten wir einen D. von 5 Tonnen pro Hektar; ^ge- 9chmack. der: keine persönlichen Züge aufweisender Geschmack* Allerwelt sgeschmack; -geschwindigkeit, die: mittlere Geschwindigkeit: er erreichte auf der Autobahn eine D. von 120 km/h; ^vesichUdas: keine od. wenige charakteristische Züge aufweisendes Gesicht, Allerweltsgesicht: ein D. haben; -hotel. das: mittelmäßiges Hotel; -kost, die (geh.): mittelmäßige Kost, Alltagskost; -leistung, die: mittlere Leistung; dieser, der: Leser ohne höhere geistige Ansprüche; -Publikum, das: vgl. dieser; -schüler, der: Schüler mit mittlerer Begabung od. Leistung; -talent. das: mittelmäßiges, nicht ausgeprägtes Talent; -temperatur, die: mittlere Temperatur: die jährliche D. dieses Landes beträgt 15 Grad; ^wert. der: mittlerer Wert. dyrchschnüfTeln, (auch:) duräischnüffeln <sw. V.; hat) (abwertend): neugierig od. von Ahus wegen durchsuchen: sie schnüffelten die Wohnung durch/durchschnüffelten die Wohnung; <subst.:) Ost-Kontrollen ... viermal mußte ich die Taschen auspacken ... Dieses Durchschnüffeln ist ein- fachwiderlich(BierlinerMorgenpost27.6.75.1 Leseforum); Ü ... wie die Zeit vorrückte und die Menschen mehr und mehr die Welt durchschnüffelten (Döblin. Märchen 7). durchschossen: T durchschießen. Durchschreibe- ['dur^JYaita-] (zu tdurchschreiben 1): -Wock, der: Block, auf dem man mit Durchschreiben Original u. Kopie eines Schriftstücks gleichzeitig anfertigen kann; -budiführung. die: Buchführung, bei der mittels Durchschreiben mehrere Arbeitsgänge zusammengefaßt werden können; -papier, das: vgl. ^block; -verfahren, das: VerfaJi- ren, das es gestattet, mittels Durchschreiben Original u. Kopie eines Schriftstücks gleichzeitig anzufertigen. durchschreiben <st. V.; hat): I. mit Hilfe von eingelegtem Kopierpapier od. auf speziellem, auf der Rückseite beschichtetem Papier Original u. Kopie eines Schriftstücks gleichzeitig anfertigen. 2. auf dem Fernschreiber durchgeben: Der Hauptmann fragte, werdieKRs nach Wolfsschanze durchschriebe (Fühmann, Judenauto 116). durchschreiten <st. V.; hat) (geh.): durch erw. hindurchschreiten, schreitend durchqueren: er durchschritt würdevoll den Saal; Margot fröstelte, als sie die Finsternis zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Wittenbergplatz durchschritten (Plievier. Stalingrad 100). Durchschrift, die: mittels Durchschreiben (1) hergestellte Kopie eines Schriftstücks: von einem Brief eine D. anfertigen, machen. Durchschuß, der; ...Schusses. ...schlisse: l.a) Schuß, bei dem das Geschoß in etw. eindringt u. auf der entgegengesetzten Seite wieder austritt; b) auf einen Durchschuß (1 a) zurückge- liende Verletzung, Beschädigung o.a.: ein glatter D.; Er zog sein Hosenbein hoch und zeigte die kaum mehr sichtbaren Narben eines Durchschusses (Kuby. Sieg 239); Das Wellblechtor der Flughalle zeigt noch immer Durchschüsse ausderZeitvonRommelsAfrikakrieg(Grzimek.Serengeti 31). 2. (Druckw.) beim Setzen von Texten durch die Verwendung von Blindmaterial oder durch Kodierungen (beim Lichtsatz) erzielter Zwischenraum zwischen den Zeilen. 3. (Tex- lilind.) Schußfäden, die beim Weben durch die Kettfäden durchgeschossen werden. dgrchschütteln <sw. V.; hat): grwuilich u. über längere Zeit schütteln: er packte den jungen Dieb am Kragen und schüttelte ihn tüchtig durch; sie wurden im Autobus kräftig durchgeschüttelt; durchschütteln <sw. V.; hat) (dichter.): erschüttern: Kampfund Aufruhr durchschüttelt die Republik (St. Zweig. Fouche 35). dgrdischwabbeln <sw. V.; ist) (landsch.): svw. tdurchkriechen. durchschwängern <sw. V.; hat) (dichter.): mit etw. stark anfüllen, mit etw. ganz durchsetzen: Der Motor ... puffte und durchschwängerte die Luft mit blauem Dunst (Plievier. Stalingrad 306); Ü Durchschwängern wir die Heimat, gründen wir einen Konzern (Benn. Stimme 27). durchschw$rmen <sw. V.; hat) (geh.): (eine bestimmte Zeit) sich herumtreibend und zechend verbringen: wir haben so manche Nacht durchschwärmt. durchsdmeben <sw. V.; hat) (dichter.): schwebend durchdringen: Wolkenbäusche, die ... den Raum durchschwebten (Gaiscr, Jagd 86). durchschwdfen <sw. V.; ist) (dichter, veraltet): durchwandern: er durchschweifte Fluren und Auen; Ü ihre Blicke durchschweiften den Raum (sie blickte im Raum umher). durchschweißen <sw. V.; hat): durch Schweißen trennen, in zwei Teile zerlegen: die Mauern zum Einsturz bringen ... Vorher waren bereits die Stahlträger durchgeschweißt worden, die der Mauer noch einen Halt gaben (MM 25. 8. 67, 4). durchschwimmen <st. V.; ist): 1. durch, unter, zwischen etw. hindurchschwimmen: unter einem Schiff, zwischen zwei Bojen d. 2. (eine bestimmte Zeit) ohne Unterbrechung schwimmen: die Schiflbrüchigen sind den ganzen Tag. bis zum Ufer durchgeschwommen; durchschwimmen <st. V.; hat): schwimmend durchqueren: er hat schon zweimal den Ärmelkanal durchschwömmen. durchschwindeln, sich <sw. V.; hat): sich mit Schwindeleien erfolgreich durch Schwierigkeiten hindurchbringen: du kannst dich nicht immer und überall d. durchschwitzen, (auch.) durchschwitzen <sw. V.; hat): mit Schweiß durchnässen: er hat sein Wollhemd durchgeschwitzt; den durchgeschwitzten/(auch:) durchschwitzten Kragen wechseln; ein durstiger, durchschwitzter Wanders- mann (Tucholsky. Zwischen 179). durchsegeln <sw. V.; ist): 1. durch, zwischen etw. hindurchsegeln: sie sind zwischen den Felsen durchgesegelt. 2. (Schü- lerspr.) in einer Prüfung versagen, durclxfallen (2 b): er ist im Abitur, durch die Fahrprüfung, schon zum zweiten Mal durchgesegelt; durchsegeln <sw. V.; hat): segelnd durchqueren, überqueren: das Meer d. durchsehen <st. V.; hat): I. durch, zwischen etw. hindurchsehen: durch das Milchglas kann man nicht <±; er versuchte, zwischen den Bambusstäben durchzusehen. 2.a) von Anfang bis Ende / der Reihe tiach i prüfen, kontrollieren: den geschriebenen Brief [auf Schreibfehler hin] d.; ich muß meine Bestände erst d.; Im Bahnhofsgebäude öffneten sie unsere Koffer und sahen sie durch (Leonhard. Revolution 11); b) flüchtig, nicht sehr gründlich durchlesen: eine Zeitschrift d. 3. (ugs.) verstehen, durchblicken (2): siehst du da noch durch?; ..Da sieht ja keiner mehr durch" (Spiegel 53. 1971.55). durchseihen <sw. V.; hat) (Kochk.): (Flüssigkeiten) durch ein Sieb od. ein Tuch gießen u. dadurch reinigen, .filtern: Er nahm ein Sieb und entfernte den ..Satz", indem er die Flüssigkeit durchseihte (Jacob. Kaffee 46). durchsein <unr. V.; ist; nur im Inf. u. Part, zusammengeschrieben) /vgl. durch II. 2/ (ugs.): l.a) durch eine enge Stelle o. ä. durchgekommen sein, ein räumliches Hindernis überwunden haben: um diese Zeit wollten sie eigentlich schon [durch die Zollabfertigung] d.; b) durchgefahren, vorbeigefaixren sein: der Zug müßte eigentlich schon d. 2.a) mit etw. fertig sein, etw. geschafft liaben: ich bin jetzt [durch den Berg von Akten] durch (habe die Akten fertig bearbeitet); b) alle Instanzen durchlaufen haben: das Gesetz würde bis dahin d.; c) Schwierigkeiten überstanden haben, gerettet sein: ein Verletzter ist gestorben, die anderen sollen dagegen d. (nicht mehr in Lebensgefalir schweben); d) eine Prüfung bestanden haben: er konnte es kaum glauben, tatsächlich durchzusein. 3. entzweigegangen sein: wenn du die Hose so oft anziehst, wird sie bald d. (durchgescheuert sein). 4.a) durchgezogen, reif sein: der Käse ist noch nicht durch; b) durchgebraten sein: das Fleisch müßte eigentlich schon d. 5. *bei jmdm. unten d. (ugs.; jmds. Wohlwollen verloren, verscherzt haben; nach niederl. onder- door gaan = unten durchfahren [vom Schiff unter Sturzseen], dann: scheitern [von gewagten Unternehmungen]): bei mir ist er schon längst unten durch. durchsetzbar ['dor(js6tsba:^] <Adj.>: so beschaffen, von der Art, daß es durchgesetzt (1 a) werdenkann: Rechte... gewähren dem einzelnen einen gerichtlich -en Rechtsanspruch (Fraenkel, Staat 127); Ein friedlicher Ausgleich der Interessen ... ist in der zwischenstaatlichen Politik ... noch nicht verbindlich d. (Fraenkel. Staat 215); durchsetzen <sw. V.; hat): l.a) gegen Widerstände j zum Erfolg verhelfen, durchbringen: den Kandidaten seiner Wahl d.; eine Reform d.; seinen Willen [gegen jmdn.] d.; b) <d. + sich) Erfolg haben, durchdringen (2): seine Ideen setzten sich überall durch; die Gewerkschaft konnte sich [mit ihren Forderungen, gegen die Arbeitgeber] d.; (Sport:) die Damen setzten sich gegen den Europameister Holland überlegen durch; Alfred Döblin war auch nach Amerika emigriert, konnte 38* 595
durchsetzen sich aber gar nicht d.. hatte kein Publikum (Katia Mann. Memoiren 137). 2. (Fachspr.) einen bestimmten] Durchsatz haben: durchsetzen <sw. V.; hat): in größerer Anzahl ein- streuen, verteilen: einen Prosatext mit Versen d.; einen Betrieb mit Spitzeln d.; Durchsetzung, die; -: das Durchsetzen (la): es geht ihm um die D. seiner Forderungen, dazu: Dyrchsetzungskraft, die; -: svw. t Durchsetzungsvermögen; DjpehsetzungsvennÖBen, das; -s: Fähigkeit, sich, seine Ansichten durchzusetzen. durchsfiuchen <sw. V.; hat) (selten): ein größeres Gebiet; ganz u. gar verseuchen: das Land war von einer Epidemie durchseucht. Durchsicht, die; -: 1. (selten) Durchblick, das Durchsehen (2): eine erste D. ergab folgendes ...; bei. nach D. der Akten ...; durchsichtig <Adj.): a) <o. Steig.; nicht adv.) so beschaffen, daß man hindurchsehen kann: -e Stoffe; jede dritte Obstkonserve wird in -er Verpackung verkauft (DM 5. 1966. 24); Es befanden sich Lurche darin, Molche, zum Teil halb d. (Doderer. Wasserfälle 6); dieser Kunststoff ist d.; Ü eine -e (zarte, durchscheinende) Haut; ein bißchen d. (blaß) warst du ja immer und bist du geblieben (Th. Mann. Hoheit 96); b) (nicht adv.) leicht durchschaubar, klar erkennbar: -e Lügen; Bestimmungen -er (verständlicher) machen; Ich meine, daß diese Probleme schon wieder -er (verständlicher) geworden sind (Wohngruppe 64); ... ob er jedoch das Gold ... bloß zur Wahlpropaganda benützte .... das war weniger d. (Broch, Versucher 171); <Abl.:) Durchsichtigkeit, die; -. durchsickern<sw. V.; ist): J. (von einer Flüssigkeit) sickernd, tropfenweise durch etw. durchdringen: das Blut sickert [durch den Verband) durch; Ü Die Flüchtlinge würden ... schon an den ersten Brücken hängenbleiben. Durchsik- kern (unbemerkt durchkommen) wird vielleicht mal die eine oder andere Gruppe (Spiegel 48. 1965. 49). 2. auf Umwegen bekanntwerden. langsam in die Öffentlichkeit dringen: Informationen. Nachrichten sickerten durch; es sickerte durch, daß ...; Es war etwas von dem leidigen Zwischenfall in die Zeitungen durchgesickert (Musil. Mann 1263); ich ... war treuherzig genug, von meinem Glück, meinen Wünschen allerlei d. zu lassen (bekanntwerden zu lassen, unter die Leute zu bringen: Th. Mann. Krull 275). durchsieben <sw. V.; hat): durch ein Sieb schütten, rühren od. gießen, um dadurch in Größe (xt. Art unterschiedliche Bestandteile voneinander zu trennen: Mehl, Tee d.; Ü sie begannen, die Bewerber durchzusieben (zu durchmustern und auszusondern): durchstehen <sw. V.; hat) (ugs.): ganz u. gar wie ein Sieb durchlöchern: die Tür war von Kugeln durchsiebt; Splitter hatten die Tragflächen durchsiebt; das ganze Kellergeviert war von ... Rattenlöchern durchsiebt (Schnurre. Fall 66). durchsingen <st. V.; hat): von Anfang bis Ende singen: sie haben das Lied noch einmal ganz durchgesungen. durchsitzen <unr. V.; hat): I. durch häufiges Daraufsitzen vollständig abwetzen: [sich (Dativ)] den Hosenboden d.: er hat die Hose so lange getragen, bis sie durchgesessen war. 2. <d. + sich) (von dem Polster eines Stuhles o.a.) die Federung einbüßen: das Polster, die Stuhlsitze haben sich rasch durchgesessen. durdisonnt [dur^zsnt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (dichter.): mit Sonnenschein erfüllt, sonnig: eine -e Landschaft; daß die Luft frisch und durchsonnt... war (K. Mann. Mephisto 66). durchspalten, durchspalten <sw. V.; hat): in zwei Teile spalten: Holzscheite d. Dvrchspiel, das; -[e]s, -e (Fußball): Spielzug\ mit dem sich eine Mannschaft durch die gegnerische Abwehr spielt: ein blitzschnelles D ; durchspielen <sw. V.; hat): l.a) probend o.ä.j von Anfang bis Ende spielen: eine Szene, den Satz einer Sonate noch einmal ganz d.; b) bis zum Ende spielen: er konnte [seine Rolle] nicht d.; wegen einer Verletzung konnte der Spieler [die 90 Minutenl nicht voll d. (konnte er nicht bis zum Ende im Spiel bleiben). 2. alle Möglichkeiten u. Konsequenzen eines zukünftigen Geschehens im Geist durchgehen: einen Ernstfall d.; ...daß zwei Personen ihre Konflikte besser in einer Gruppe als ohne sie lösen können, indem sie ihre Konflikte durchspielen (Wohngruppe 94). 3. <d. + sich) (Fußball) sich durch die gegnerische Abwehr spielen: In der 20. Minute etwa spielten sich Conen und Lehner durch, der Ball wanderte zwischen ihnen hin und her (Walter. Spiele 55). durchsprechen <st. V.; hat): von Anfang bis Ende, eingehend besprechen: etw. in Ruhe [mit jmdm.] d. durchsprengen <sw. V.; ist) (dichter.): in schnellem Tempo hindurchreiten: er sprengte durch das Tor durch. durchspringen <st. V.; ist): durch etw. hindurchspringen: der Löwe mußte [durch einen Reifen] d.; durchspringen <st. V.; hat): springend durchqueren: der Löwe mußte den Reifen d. durchspülen <sw. V.; hat): gründlich spülen: die Wäsche mit klarem Wasser gut d. durchspüren <sw. V.; hat) (ugs.): durch etw. hindurch fühlen, merken: [durch die Topflappen! die Hitze d. durchstarten <sw. V.; ist): I. (Flugw.) bei einem Landemanöver aus dem Flug heraus wieder starten, wenn sich überraschend herausstellt, daß eine Landung nicht möglich ist: auf unserem Landestreifen mußten wir einmal d. und konnten nicht landen (Grzimek. Serengeti 132); Der Pilot habe d. müssen, da sich die Maschine bei einem Bremsversuch wahrscheinlich überschlagen hätte (MM 23. 10. 69. 12). 2. (Kfz.-W.) a) kurz vor dem Anhalten plötzlich wieder Gas geben: b) beim Anlassen des kalten! Motors kräftig Gas geben: Als der polnische Straßenwachtfahrer ... einem deutschen Kraftfahrer... mit einigen Litern Benzin geholfen hatte, legteer Tür einige Sekunden seine Brieftasche auf das Auto ... In diesem Moment startete der Autofahrer durch (MM 30. 8. 72. 14); Ü Apel sprach sich ... für eine geteilte Konjunkturpolitik aus. weil ein allgemeines Durchstarten die derzeitigen Probleme nicht lösen könne (MM 26. 11. 74. 8). durchstechen <st. V.; hat): durch etw. stechen: mit der Nadel [durch den Stoff) d.; durchstachen <st. V.; hat): mit einem Stich durchdringen, durchbohren: Der Kullerpfirsich ist ein gut reifer, mehrfach durchstochener Pfirsich ... (Hörn. Gäste 91); Durchstecherei [dur^Jteca'raj]. die; -. -en [viell. vom Falschspiel mit zur Kennzeichnung durchstochenen Spielkarten] (geh.): Täuschung. Betrug: Die -en seien bei der Beschaffung von Bordausrüstungen ... vorgekommen (Spiegel 23. 1966. 30); ... daß die soldatische Welt ... ein anarchisches Element in sich trägt, das der Willkür Raum gibt, jede Regelwidrigkeit erlaubt, jede D.. Ränken und Intrigen Tür und Tor öffnet (Kuby. Sieg 399); Durchst«- chung, die; -. -en: das Durchstichen. durchstecken <sw. V.; hat): durch etw. stecken: einen Finger [durch das Loch] d.; der Briefträger hat einen Brief durchgesteckt; Hier die Arme d.! (Hausmann. Abel 117). durchstehen <unr. V.; hat): I. durchhalten, überstehen, bestehen: das Tempo d.; er hat die schwierige Situation gut durchgestanden; dieser Markenartikel stand den Test befriedigend durch; Vor dem Abenteuer der Forschung in der Wildnis müssen wir noch ein sportliches Abenteuer d. (Grzimek. Serengeti 22). 2. (Ski) einen Skilauf od. -sprung zu Ende fuhren, ohne zu stürzen: einen Sprung, eine Weite [glatt] d.; durchstehen <unr. V.; hat): selten für tdurchstehen (1); <Zus.:)Dvrchstehvennöaen9das; -s: Durchhaltevermögen: er bewies erstaunliches D. durchsteigen <st. V.; ist): 1. durch etw. steigen: durch ein Loch im Zaun d. 2. (salopp) etw. verstehen, durchschauen: da steig' ich nicht [mehr] durch; durchsteigen <st. V.; hat) (bes. Bergsteigen): kletternd überwinden, durchklettern: sie haben die Nordwand in 3 Tagen durchstiegen; <Abl.:> Durchsteigung, die; -. -en: eine D. dieser Wand ist im Winter unmöglich. durchstellen <sw. V.; hat): (ein Telefongespräch) vom Hauptapparat auf einen Nebenanschluß weiterleiten: bitte [das Gespräch] in die Wohnung, zum Chef d.!; Als es ( = das Ferngespräch) durchgestellt wurde. ... kam (Sellman) ans Telefon (Bieler. Mädchenkrieg 92). dyrdistemmen <sw. V.; hat): mit einem Stemmeisen durchbrechen: eine Wand d. dyrchsteppen <sw. V.; hat): durch etw. steppen: die Verschlußkante d.; Hierzu werden die Schnittkanten nach links umgelegt und direkt neben dem Bruch durchgesteppt (Gütermann Nählexikon). Durchstich, der; -[e]s, -e: a) das Herstellen einer direkten Verbindung an einer dafür geeigneten Stelle durch Graben od. Sprengen, z. B. beim Bau eines Kanals od. eines Tunnels od. zur Begradigung von Flüssen: der D. wird 5 Millionen DM kosten; b) die durch einen Durchstich (a) gewonnene direkte Verbindung: seit 1869 existiert ein D. durch die Landenge von Sues. 596
durchtreten Durchstieg ['dunjftr.k]. der: -[eis. -e: freie Stelle. Öffnung in etw., durch die man hindurchsteigen kann: ... schnitt Franz ... am zweiten Zaun einen Durchstieg, der uns den Weg zur Kellertür freigab (v. d. Grün. Glatteis 63). durdistimmbar ['dun^timba:*] <AdJ.; o. Steig.) (Elektrot.): nacheinander auf die gewünschte Frequenz einstellbar: Einen -en Laser für den Bereich 490 ... 1 160 mm präsentierte die Firma ... (Elektronik 12.1971.426); durchstimmen <sw. V.; hat): 1. (Musik) ein Instrument ganz u. gar stimmen: ich muß das Klavier mal wieder d. lassen. 2. (Elektrot.) kontinuierlich, nacheinander auf die gewünscht&sFrequenz einstellen. \ durchstöbern <sw. V.; hat) (ugs.): gründlich, bis in den letzten Winkel nach etw. Konkretem durchsuchen: er stöberte das ganze Haus [nach dem vermißten Brief] durch; durchstöbern <sw. V.; hat) (ugs.): a) svw. tdurchstöbern: erst gestern ist meine Wohnung von oben bis unten durchstöbert worden (Niekisch. Leben 238); Ü Weidel ... hat... Paris nach Freunden durchstöbert (Seghers. Transit 162); b) ohne konkretes Ziel durchsuchen: die Buchhandlung nach einem Geschenk d.; alte Zeitungen d. Durchstoß,der; -es. ...stoße: das Durchstoßen (3): am Morgen gelang ihnen der D. zur Küste; durchstoßen <st. V.): 1. durch etw. stoßen <hat>: Er hatte das Gefühl, als müsse er seinen Arm durch eine Betonwand d. (Remarque. Triomphe 329). 2.a) stark abnutzen, durchwetzen <hat>: du hast die Manschetten ganz durchgestoßen; b) <d. + sich) stark abgenutzt, durchgewetzt sein <hat>: der Kragen hat sich sehr schnell durchgestoßen. 3. (bes. Milit.) bis zu einem bestimmten Ziel vorstoßen <ist>: die Feinde sind bis zur Hauptstadt durchgestoßen; durchstoßen <st. V.; hat): stoßend durchdringen: er hat mit der Hand die Glasscheibedurchstoßen; Sein Kopf durchstieß die Verglasung (Schnabel. Marmor 102); Ü Hier (= in dem Buch) war aufgezeigt, wie Nietzsche das Dekadenzstadium durchstoßen und den Boden einer neuen ... Ordnung erreicht habe (Niekisch. Leben 193); das Flugzeug hat die Wolkendecke durchstoßen (ist durch die Wolkendecke hindurchgeflogen): mehrere Truppeneinheiten haben die feindlichen Linien durchstoßen (Milit.; durchbrochen). durchstrahlen <sw. V.; hat): 1. mit Strahlen durchdringen: eine chemische Substanz d. 2. mit strahlendem Licht erfüllen: Tausende heller Lampen durchstrahlten den Nachthimmel; <Abl. zu 1:) Durchstrahlung, die; -. -en: das Durchstrahlen. durchstrecken <sw. V.; hat): a) so weit wie möglich strecken: die Arme. Beine d.; b) durch etw. strecken: das Kind streckt den Kopf zwischen den Gitterstäben des Balkons durch. durchstreichen <st. V.; hat): 1. (etw. Geschriebenes od. Gedrucktes) mit einem od. mehreren Strichen ungültig machen: ein Wort d.; Nichtzutreffendes bitte d.; Er nahm seinen Federhalter und strich im Notizbuch Namen und Adresse des verhafteten R. sorgfältig durch (Leonhard. Revolution 39). 2. durch ein feines Sieb streichen, passieren: Erbsen (durch ein Sieb] d.; durchstreichen <st. V.; hat) (veraltend): 1. svw. t durchstreichen (1): die vielfach durchstrichenen ... nicht immer, leicht zu entziffernden Aufzeichnungen (Musil. Mann 1239). 2. (geh.) ziellos durchwandern, durch- schweifen: ... wie er ... die bunte Fremde durchstreicht (Th. Mann. Krull 93). durchstreifen <sw. V.; hat): 1. (geh.) ziellos durchwandern: Wiesen und Wälder d.; sie haben 14 Tage lang die herbstliche Landschaft durchstreift. 2. (ein Gebiet) systematisch absuchen, kontrollieren: Patrouillen durchstreifen das Land (Koeppen. Rußland 11). durchströmen <sw. V.; ist): durch etw. strömen: das Wasser strömt hier [zwischen den Steinen] durch; Ü die Menge strömte durch den Eingang durch; durchströmen <sw. V.; hat): durchfließen: das Wasser durchströmt die Ebene; Die Kapillaren werden nicht mehr ausreichend durchströmt (Medizin II. 143); U ein Gefühl des Glücks, der Dankbarkeit durchströmte ihn. dyrchstrukturieren <sw. V.; hat): durch u. durch strukturieren: gut durchstrukturiert; Das zentrale Problem des Staates besteht ... darin, daß er aus ..Sachzwang44 den Kapitalismus verwaltet und daß er prinzipiell undemokratisch ... durchstrukturiert ist (Stamokap 176); Je vollkommener an Fragebogen durchstrukturiert ist. desto weniger Spielraum bleibt für den Interviewereinfluß (Noelle. Umfragen 198); <Abl.:> Durchstrukturiening. die; -. -en: das Durchstrukturieren: ... daß die Unmittelbarkeit der gelebten Persönlichkeit ... zu einem Prinzip der gesellschaftlichen D. geworden ist (Gehlen. Zeitalter 114). durchstudieren <sw. V.; hat) (ugs.): gründlich lesen, durcharbeiten: sie hat fast alle Schriften des Aristoteles durchstudiert. durchsuchen <sw. V.; hat): bis in den letzten Winkel, ganz u. gar absuchen, um etw. od. jmdn. zu finden: ich suchte alles durch, konnte aber nichts finden; durchsuchen <sw. V.; hat): a) in etn>. gründlich suchen, um etw.. jmdn. zu finden: sie haben das ganze Haus [nach ihm] von oben bis unten durchsucht; b) in jmds. Kleidung nach etw.. was er verborgen halten könnte, suchen: jmdn. [nach Waffen. Rauschgift] d.; Aber hat denn schon jemand Buschmanns Klamotten durchsucht? (Grass. Katz 92); <Abl.:> Durchsuchung, die; -. -en: das Durchsuchen: bei der D. der Wohnung fand man die gestohlenen Banknoten, dazu: Durchsuchungsbefehl, der: amtliche Legitimation zur Durchsuchung einer privaten Wohnung, eines Hauses, eines Betriebes o. ä.: er fragte nach dem richterlichen D. dvrchsumpfen <sw. V.; hat) (salopp): durchfeiern, durchzechen: er hat die ganze Nacht durchgesumpft. durchtanken. sich <sw. V.; hat) [zu Tank (2)] (Fußball Jargon): mit kraftvollem körperlichem Einsatz durch die gegnerische Deckung brechen u. eine Chance erspielen: der bullige Mittelstürmer hatte sich wieder durchgetankt. durchtanzen <sw. V.; hat): 1. (eine bestimmte Zeit) ohne größere Unterbrechung tanzen: sie haben die [ganze] Nacht durchgetanzt. 2. durch Tanzen abnutzen: Schuhe d.; durchtanzen <sw. V.; hat): tanzend verbringen: Trotzdem durchtanzt sie ganze Nächte (Hörzu 47. 1972. 123). durchtasten, sich <sw. V.; hat): sich tastend durchfinden: ich tastete mich bis zur Lampe durch. durchtelefonieren <sw. V.; hat): 1. telefonisch durchsagen: Er ... macht sich nur Notizen, anhand deren er seine ungeheuren Artikelausstöße in die Redaktion durchtelefoniert (Zwerenz. Kopf 253). 2. <d. + sich) (ugs.) nach einiger Anstrengung die telefonische Verbindung zu jmdm. bekommen: Noch am spaten Donnerstagabend telefonierte Schüler sich zu Kohl und Biedenkopf durch (Spiegel 25. 1975. 25). durchtesten <sw. V.; hat): a) eine bestimmte Menge testen, ohne einen Teil davon auszulassen: wir testeten alle Geräte durch; b) gründlich testen: die Gerate einzeln d.; .... wobei sie diese Auffassung in persönlichen Gesprächen d. wollen (MM 16. 9. 75. 3). durchtexten <sw. V.; hat): ganz u. gar textlich gestalten: die Anzeigen sind ... abwechslungsreich durchgetextet (Börsenblatt 25. 1975.443). durchtoben <sw. V.; hat): 1. lärmend, tobend verbringen: sie durchtobten die ganze Nacht. 2. (geh.) bis ins Innere erschüttern, aufwühlen: Bürgerkrieg durchtobte das Land; der Sturm seiner Leidenschaften durchtobte ihn. durchtosen <sw. V.; hat) (geh.): tosend durchqueren: ein Wildbach durchtost die Schlucht. durchtragen <st. V.; hat): durch etw. tragen: notfalls müssen wir den Verletzten [durch den Bach] d. durchtrainieren <sw. V.; hat) (bes. Sport): etw. i gründlich, konsequent trainieren: seinen Körper d.; ein durchtrainierter Sportler; Nur ein bis ins letzte durchtrainierter Körper ist den Anforderungen gewachsen, wie sie die ... schweren Westalpenfahrten an den Bergsteiger stellen (Eidenschink. Eis 25). durchtränken <sw. V.; hat) (geh.): mit Feuchtigkeit durchziehen: das Wasser durchtränkt den Erdboden; Ü Tage von unbeschreiblicher Vollkommenheit, durchtränkt (dichter.; durchdrungen) von uneingestandener Angst (Rinser. Mitte 161). durchtreiben <st. V.: hat): 1. durch etw. treiben: Kühe [durch ein Gatter] d. 2. durch etw. schlagen, mit Wucht dringen lassen: einen Bolzen, einen Nagel [durch ein Brett] d. durchtrennen, (auch:) durchtrpmen <sw. V.; hat): in zwei Teile trennen, entzweischneiden: die Nabelschnur d.; er hat die Äste des Nervs durchgetrennt/durchtrennt. durchtreten <st. V.): 1. <hat) a) (einen Hebel) bis an den äußersten Punkt, bis zum Anschlag treten: das Bremspedal <±; er trat das Gaspedal voll durch; b) (Fußball) (von einem Spieler, der gleichzeitig mit einem anderen nach dem Ball tritt) den Fuß nicht zurückziehen, sondern ohne Rücksicht auf den Gegenspieler nach dem Ball treten: der Verteidi- 597
durchtrieben ger hat voll durchgetreten. 2. (von flüssigen u. gasförmigen Stoffen) durch eine abschließende Wand dringen Ost): das Blut tritt [durch die Gefäßwände] durch. 3. (ugs.) weiter in das Wageninnere eines Verkehrsmittels treten, um Einsteigenden Platz zu machen Ost): meine Herrschaften, treten Sie bitte durch! durchtrieben [donf'tri.bn] <Adj.) [2. Part, von mhd. durch- triben = mit etw. durchdringen, -setzen] (abwertend): gerissen, raffiniert, schlau: ein -er Bursche; Frau Ragna Soka, -e Bibelauslegerin .... wußte es auch nicht (Jahnn, Geschichten 90); des kleinen Kanzlers überwacher, -er Blick (Seghers. Transit 60); es gibt kein -eres Kunststück (Geiss- ler. Wunschhütlein 99); <Abl.:) Durchtriebenheit, die; -, -en: 1. <o. PI.) durchtriebenes Wesen, Gerissenheit, Schlauheit. 2. eine für die Durchtriebetüieit (1) des Betreffenden kennzeichnende Handlung. durchtrinken <sw. V.; hat): 1. (eine bestimmte Zeit) tritikend durchfeiern: wir haben die ganze Nacht durchgetrunken. 2. <d. + sich) auf Kosten ariderer Alkohol trinken: der Kerl trinkt sich überall durch, durchtrjnken <sw. V.; hat): leine Zeit) trinkend verbringen: durch trunkene Nächte. Durchtritt, der; -s: das Durchtreten (2): den D. von Gas, Wasser verhindern; <Zus.:) Durchtrittsstelle, die: Stelle, an der etw. durchtritt. durchtrocknen <sw. V.; hat): ganz u. gar, bis ins Innere trocken werden: die Haare sind noch nicht durchgetrocknet; die Farbe muß erst gut d. dgrchtropfen <sw. V.; ist): durch etw. tropfen: an dieser Stelle ist Wasser durchgetropft. durchatmen <sw. V.; hat) (Turnen): mehrere Übungen, eine Kür o. ä. von Anfang bis Ende turnen. durchvariieren <sw. V.; hat): etw. in allen seinen Variationen verwirklichen u. dadurch erschöpfen: Die gesamte Geschichte der neueren Malerei bietet daher das Bild durchvariierter Möglichkeiten, wie die Experimentalserien der Chemiker (Gehlen. Zeitalter 30). durchvögeln <sw. V.; hat) (vulg): a) eine Frau lange u. gehörig koitieren: Ich hätte ihnen das Himmelreich auf Erden versprechen ... können, hätte sie der Reihe nach ... d. können (Zwerenz. Kopf 146); b) (eine bestimtnte Zeit) fortgesetzt koitieren: du hast wohl die ganze Nacht durchgevögelt, oder? durchwachen <sw. V.; hat): (eine bestimmte Zeit) ohne Unterbrechung wachen: wir haben [die ganze Nacht] durchgewacht; durchwachen <sw. V.; hat): wachend verbringen: sie haben mehrere Nächte durchwacht. ^yrchwachsen <st. V.; ist): (von Pflanzen) durch etw. wachsen: die Blumen sind [durch den Maschendraht] durchgewachsen; durchwachsen <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: a) durchzogen, durchsetzt: das Gebüsch ist mit Efeu durchwachsen; -er Speck (mit magerem Fleisch durchsetzter Speck): b) <nur präd.) (ugs. scherzh.) mittelmäßig: gemischt: das Wetter ist [so] d.; ..Wie gehfs?" - ..Danke, d."; Ist sie (= die Grundstimmung) „durchwachsen" oder ist sie pessimistisch? (Gut wohnen 1,1976, 24). durchwagen, sich <sw. V.; hat) (ugs.): wagen, sich durch etw. durchzubewegen: ich wage mich nicht [durch die Menge] durch. Durchwahl, die; -: das Durchwählen: eine Nebenstellenanlage mit/ohne D.; Durchwahleinrichtung, die; -. -en: Einrichtung zum Durchwätden: durchwählen <sw. V.; hat): a) mit Hilfe des Selbstwählferndienstes wählen: in die USA d.; b) vom Nebenanschluß einer Nebenstellenanlage direkt in das öffentliche Netz wählen u. umgekehrt: Durchwahlnummer, die; -. -n: zentrale Nummer einer Nebenstellenanlage. durchwälgern <sw. V.; hat): svw. tdurchweigern. durchwalken <sw. V.; hat) (salopp): durchprügeln. durchwaten <sw V.; hat) (dichter.): beherrschen, bestimmen: Er (= der Rhythmus) durchwaltet daher auch unser Gestalten (Seidler. Stilistik 217). durchwamsen <sw. V.; hat) (salopp): durchprügeln. Durchwanderer, der; -s. -: amtl. Bez. für Landstreicher: <Zus.:) Durdiwandererkarte, die: zeitlich befristeter amtlicher Nachweis über soziale Hilfeleistungen für Obdachlose: durchwandern <sw. V.; ist): (eine bestimmte Zeit) ohne Unterbrechung wandern: sie sind fTag und Nacht, bis zum Ziel] durchgewandert; durchwandern <sw. V.; hat): wandernd durchqueren: ein Gebiet d.; sein Zimmer, die Wohnung d. (scherzh.; im Zimmer, in der Wohnung umhergehen): <Abl.:> Durchw^nderung, die; -. -en: ... das ötztal. zu dessen D. man zwölf Stunden benötigt (Eidenschink. Eis 10). durchwärmen, durchwärmen <sw. V.; hat): ganz u. gar wärmen, mit Wärme erfüllen: der Grog hat mich kräftig durchgewärmt/durchwärmt; die Sonne durchwärmte sie; <Abl.:) Durchwgrmimg, die; -. -en: das Durchwärmen: eine wohltuende D. durchwaschen <st. V.; hat) (ugs.): schnell, nebenbei waschen: ein Paar Strümpfe [kurz] d.; ... damit er sich sein Hemd ... in dem Zuber einer mitleidigen Bäuerin d. konnte (Fus- senegger. Haus 274). durchwaten <sw. V.; ist): durch etw. waten: er ist [durch den Bach] durchgewatet; durchwaten <sw. V.; hat): watend durchqueren: ein überschwemmtes Gelände d. durchweben <sw. V.; hat): etw. so weben, da/J das Muster auf beiden Seiten erscheint: ein durchgewebter Teppich; durchweben <durchwebte/(dichter.:) durchwob, hat durch- webt/(dichter.:) durchwoben): (ein Gewebe) mit in Farbe od. Qualität abstechenden Webfäden durchsetzen: den StofT mit hübschen Mustern d.; mit Lurexfäden durchwehter StofT; ihre Haare waren von Silberfäden durchwoben; Ü die Hochzeitsrede war von vielen blumigen Floskeln durchwoben. durchweg ['dur^vek. auch: -'-] <Adv.): gänzlich, ausnahmslos: die Beispiele sind d. aus der Praxis genommen; Er sieht sich die Insassen des Saales genauer an: es sind d. Arbeiter (Bredel. Prüfung 66); Idole, fast d. stehende Frauen mit adorierend erhobenen Armen (Bild. Kunst 1.117);durchwegs['durcvE:ks.auch:--] (bes. österr. ugs.): svw. T durchweg: Die folgende Untersuchung verzichtet d. darauf, ihrerseits Fakten einzusammeln (Enzensberger. Einzelheiten I. 23); ... obwohl man d. eine trockene und lichtdurchglänzte Luft atmet (Musil. Mann 1156). durchwehen <sw. V.; hat) (geh.): wehend durch etw. dringen: ein frischer Luftzug durchwehte das Haus; U Die Luft durchweht (erfüllt) von Tod (Plievier. Stalingrad 345). durchweichen <sw. V.; ist): ganz u. gar von Nässe durchdrungen u. dadurch weich werden: der Karton ist an dieser Stelle ganz durchgeweicht; durchweichen <sw. V.; hat): durchnässen u. dadurch weich machen: der Regen hat den Boden völlig durchweicht. durchweigern <sw. V.; hat) (landsch.): (Teig) wiederholt rollen, ausrollen, wälzen, bis er durchgearbeitet ist: Ü Ich besitze nun nichts mehr, Silvia, werde aber nicht sterben, ohne vorher das Glück erfahren zu haben, einen durchzu- welgern und neben der schönsten Frau zu liegen.- Wen hast du denn durchgeweigert? fragte sie schwach ... - Den Baron in persona. Beinahe ihn umgebracht .... als ich ihn würgte (Dessauer. Herkun 213). durchwerfen <st. V.; hat): durch etw. werfen: er wirft den Ball [durch die Pfosten] durch. durchwetzen <sw. V.; hat): durch langes Tragen abnutzen: durchgewetzte Ärmel. durchwichsen <sw. V.; hat) (salopp): durchprügeln. durchwieseln, sich (landsch.): svw. tdurchschlängeln, sich: sich zwischen den Tischen d.; Ü sich überall d. durchwinden, sich <st. V.; hat): sich durch etw. winden, zwängen: sie mußte sich zwischen den Tischen d.: Sie wand sich zwischen den Zinkwannen durch (Böll. Haus 82); Ü sich zu mehr Toleranz d. durchwintern <sw. V.; hat): (Pflanzen) über den Winter bringen: ich habe die Knollen im Keller durchwintert; <Abl.:) Durchwjnterung, die; -. -en: das Durchwintern. durchwirken <sw. V.; hat): 1. durchkneten (a): den Teig kräftigd.; durchwjrken <sw. V.; hat) (geh.): svw. tdurchweben: mit Goldfäden durchwirkter StofT; Ü Ist dieser Kosmos ... durchwirkt (dichter.; erfüllt) von tödlichen Strahlen und Antimaterie? (Thielicke. Ich glaube 54). durchwitschen <sw. V.; ist) (salopp): gerade noch entkommen: der Flüchtling ist [durch die Absperrung] durchgewitscht. durchwogen <sw. V.; hat) (geh.): in starke Erregung versetzen: eine heftige Empfindung durchwogte ihre Brust. durchwollen <unr. V.; hat) (ugs.): a) eine als Passage vorgesehene Öffnung o. ä. passieren, durchqueren wollen: wir wollen hier, durch dieses Tor durch; b) ein Hindernis durchqueren wollen, einen Durchbruch durch etw. schaffen wollen: durch das Gestrüpp, den Morast d.; die Konstrukteure des Tunnels wollen an dieser Stelle durch den Berg durch. durchwuchern <sw. V.; hat): wuchernd durchziehen: der Garten ist von Unkraut durchwuchert. 598
Durianfrucht durchwühlen <sw. V.; hat): I. svw. tdurchwühlen (1): eine Schublade d. 2. <d. + sich) (ugs.) etw. durchdringen, sich durch etw. durcharbeiten: ein Maulwurf hat sich hier durch die Erde durchgewühlt; U er hat sich [durch den Aktenstoß] durchgewühlt; durchwühlen <sw. V.; hat): 1. wühlend durch- suc/ien: den Schrank [nach Wertgegenständen] d.; er sucht die letzten Zündhölzer .... durchwühlt die Taschen der Jacke und der Hose (Jahnn. Nacht 152). 2. svw. t aufwühlen (1 b): die Geschosse haben den Boden durchwühlt. Durchwurf, der; -[e]s.... würfe: großes Gittersieb zum Sieben von Erde. Kies. Sand o. ä. durchwurschteln, durchwursteln, sich <sw. V.; hat) (salopp): sich behelfsmäßig, unzulänglich durchbringen: Aber bis jetzt hat man sich ja immer noch irgendwie durchgewurschtelt (K. Mann. Wendepunkt 440). durchwyrzeln <sw. V.; hat): mit seinen Wurzeln durchdringen: die Bäume haben den Boden durchwurzelt; <Abl.:) Durch- wyrzelung. die; -. -en. dyrchwürzen <sw. V.; hat): durch u. durch würzen: das Reisgericht kräftig mit Curry d. durchwuzeln, sich <sw. V.; hat) (österr. ugs.): sich durchzwängen: er wuzelte sich durch die Tanzenden durch. durchzählen <sw. V.; hat): von Anfang bis Ende zählend erfassen, abzäfilen: Geld, eine Anzahl Personen [einzeln] d.; <Abl.:) Dyrdizählung. die; -. -en. dyrchzechen <sw. V.; hat): (eine bestimmte Zeit) ohne Unterbrechung zechen: sie haben [die ganze Nacht] durchgezecht; durchziehen <sw. V.; hat): zechend verbringen: sie haben die Nacht durchzecht. durchzeichnen <sw. V.; hat): svw. tdurchpausen. dMrchziehen <unr. V.): 1. durch erw. ziehen <hat>: die Schnur [durch eine Schlaufe] d.; ein Gummiband [durch einen ausgeleierten Hosenbund] d.; er zog die Reinigungskette noch einmal durch. 2. gleichmäßig bis zum äußersten Punkt, bis zum Anschlag ziehen <hat>: ein Sägeblatt, ein Ruder [gut] d. 3. (ugs.) trotz Hindernissen ablaufen lassen, durchdrücken, zu einem guten Ende bringen, durchfüixren. nicht aufgeben <hat>: nachdem wir die Sache angefangen haben, müssen wir sie unbedingt d.; Das Programm wird so oder so in der ... festgesetzten Zeit durchgezogen (DM 5. 1966. 50). 4. vorbei-, vorüberziehen <ist>: Flüchtlinge sind [in Scharen] durchgezogen; ein Gewitter zieht durch; durchziehende Vogelschwärme. 5. <d. + sich) bis zum Ende in erw. enthalten sein <hat): das Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Stück durch. 6. (Kochk.) '" von einer Speise, die sich aus mehreren Bestandteilen mit verschiedenem Geschmack zusammensetzt) einige Zeit stehen, um eine harmonische Geschmacksverbindung zu erhalten (ist): der in Essig eingelegte Sauerbraten muß einige Tage d.; der Salat ist gut durchgezogen. 7. (Soldatenspr.. derb) mit einer Frau geschlechtlich verkehren <hat): seit ich in Hamburg bin. hab' ich allerhand durchgezogen, so fünfzehn, zwanzig Stück bestimmt (Schmidt. Strichjungengespräche 141); durchzkhen <unr. V.; hat): 1. ein Gebiet o. ä. in ungeordneten j Gruppen kreuz u. quer durchstreifen od. durchqueren: plündernde Horden durchzogen das Land; die Karawanen durchziehen die Sahara. 2. jmdn. schneidend, ziehend durchdringen: ein plötzlicher Schmerz durchzog ihn; Ü (geh.)eine Welle von Mitleid. Dankbarkeit durchzog sie. 3. linienförmig durchsetzen: Flüsse durchziehen die Landschaft; ein von Hügeln bedecktes und von Schluchten durchzogenes Gebiet (Plievier. Stalingrad 12); von blauen Adern durchzogener Marmor. 4. in etw. durchgängig enthalten sein: dieses Motiv durchzieht des Dichters gesamtes Alterswerk; Die Frage: was ist ... der moderne Mensch .... diese Frage durchzieht das ganze Buch (Boda- mer.Mann 165); Durchzieher [dun;tsi:B]. der; -s. - (Studen- tenspr.): a) ein durchgezogener Fechthieb bei der Mensur: b) Narbe, die von diesem Fechthieb zurückbleibt. durchzjttem <sw. V.; hat): 1. mit einem Zittern erfüllen: ein leichter Stoß durchzitterte das Haus. 2. (geh.) ein Zittern auslösend durchdringen: Freude durchzitterte sie. durchsuchten <sw. V.; hat) (Tierzucht): (eine bestimmte Rasse) so lange züchten, bis das Zuchtziel erreicht ist. durchzucken <sw. V.; hat) 1. mit zuckenden Lichterscheinungen erfüllen: Blitze durchzucken den Himmel; Eine Helle .... durchzuckt vom Mündungsfeuer der Batterien (Re- marque. Westen 47). 2. (von Gedanken. Gefühlen o.a.) jmdn. plötzlich durchdringen, jmdm. ins Bewußtsein kommen: plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke, eine Erkenntnis; Indem ich von diesem Glück spreche, durchzuckt mich ... eine Sorge (Thielicke. Ich glaube 30). Durchzug, der; -[e]s, ...züge: I. das Durchqueren eines Ortes. Bereichs o. ä.: der D. der Truppen; der D. einer Schlechtwetterzone. 2. <o. PI.) starker Luftzug, der durch zwei einander gegenüberliegende Fenster-, Türöffnungen o. ä. entsteht: es herrscht D. hier; zur Lüftung der Wohnung D. machen; *auf D. schalten (ugs.; nicht zuhören, wenn jmd. etw. sagt, berichtet o. ä.Y. wenn er zu reden anfängt, schalte ich automatisch auf D.; <Abl. zu 1:) Dyrdizügler [...tsy.klB], der; -s. - (Zool.): Vogel, der bei seinem Flug nach Süden ein Land nur als Zugvogel berührt: <Zus.:> Dvrchzugsarbeit, die: Handarbeit, bei der Fäden aus einem Gewebe herausgezogen u. durch andere, abstechende Fäden ersetzr werden: Dyrchzugsrecht. das (Völkerr.): das Recht eines Staates, mit seinen Truppen ein bestimmtes Gebiet zu durchqueren. durchzwängen <sw. V.; hat): durch etw. hindurchzwängen: das Kind hat seinen Kopf durch das Gitter durchgezwängt; er zwängte sich [unter dem Zaun] durch. Durdreiklang, der; -s. ...klänge (Musik): Dreiklang in Dur. dürfen fdYrfn] <unr. V.) [mhd. dürfen, dürfen, ahd. durfan. urspr. = brauchen, nötig haben]: 1. (Modalverb; durfte, hat... dürfen) a) die Erlaubnis haben, berechtigt, autorisiert sein. etw. zu tun: ..Darf ich heute nachmittag schwimmen gehen?" - ..Du darfst [schwimmen gehen]"; ich habe nicht kommen d.; ich darf Sie bitten, das Formular auszufüllen (ich bitte Sie, ...): (in höflicher Ausdrucksweise, in der Form einer Frage:) darf ich Sie bitten, das Formular auszufüllen?; darf ich bitten? (höfliche Form der Aufforderung zum Tanz, zum Essen, zum Betreten eines Raumes u.a.): (iron.:) darf man einmal fragen.wie lange das noch dauert?; b) drückt einen Wunsch, eine Bitte, eine Aufforderung aus (oft verneint): du darfst jetzt nicht aufgeben!; ihm darf nichts geschehen; Das darf nicht wahr sein (ugs.; das ist nicht zufassen, nicht zu verstehen), daß der Friedrichs neuer Boß ist (Hörzu 11.1973. 8); c) die moralische Berechtigung, das Recht haben, etw. zu tun (verneint): du darfst Tiere nicht quälen!; das hätte er nicht tun dürfen!; das durfte nicht kommen, hätte nicht kommen d. (ugs.; die Äußerung war fehl am Platz)', d) a) allen Grund, alle Ursache haben, etw. zu tun: wir durften annehmen, daß der Film ein voller Erfolg werden würde; Die Kollektion darf als ausgewogener Querschnitt durch die Sportmode angesehen werden (Herrenjournal 3.1966.38); ß) <nur im 2. Konjunktiv + Inf.) es ist walu'scheinlich, mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß ...: diese Zeitung dürfte die größte Leserzahl haben; es dürfte nicht schwer sein, das zu zeigen; es dürfte ein Gewitter geben; e) (veraltend) brauchen (meist in Verbindung mit ..nur. bloß"): du darfst bloß ein Wort der Kritik sagen, dann gerät er schon außer sich. 2. (Vollverb; durfte, hat gedurft) die Erlaubnis haben: er hat nicht gedurft; ich darf es; darfst du das?; durfte ['durfte], dürfte rdvrfTU)]: tdürfen; dürftig ['dvrft«;] <Adj.) [mhd. dürftic. ahd. durftic. zu mhd.. ahd. dürft = Bedürfnis. Not. INotdurft]: a) von materieller Armut zeugend: karg, ärmlich: eine -e Unterkunft; in -en Verhältnissen leben: -e Mahlzeiten; d. bekleidet sein; von Menschen bewohnt, die d. lebten oder gar verkommen (Jahnn. Nacht 62); b) (abwertend) unergiebig und ohne rechten Wert, unzulänglich, kümmerlich: eine -e Beleuchtung; das ist nur ein -er Ersatz; In der Mappe sind die einzigen, wenn auch -en Beweise, die Schmied ... gesammelt hat (Dürrenmatt. Richter 88); ein -es Ergebnis; seine Kenntnisse auf diesem Gebiet sind d.; Er fand seine Scherze d. (Brecht. Groschen 148); c) (veraltend) schwächlich, schmächtig: Morosow legte seinen Arm um den Kübel der -en Palme (Remarque. Triomphe 60); Frauen, die unansehnlich waren und d. von Gestalt (Feuchtwanger. Herzogin 12); <Abl.:> Dürftigkeit, die; -: dürftige Beschaffenheit. Durianbaum[du:rjia:n-].der; -[e]s. ...bäume [t Durianfrucht]: Vertreter einer Gattung von malaiischen Wollbäumen, deren kopfgroße, stachelige, gelbbraune Kapselfrüchte kastaniengroße Samen mit weichem, weißlichem, wohlschmeckendem, aber übelriechendem Samenmantel enthalten: Durianfrucht, die; -. ...fruchte [zu gleichbed. malai. durian]: die riesengroßen, warzenbedeckten Durianfrüchte. die so wunderbar kilometerweit nach faulem Käse stinken, aber hinter dieser Duftbarriere ein köstliches Fruchtfleisch verbergen (MM 6. 11.73.3). 599
Durine Durine: tDourine. Durit [du'rht. auch: ...nt], der; -s. -e [zu lat. dürus = hart]: streifige Steinkohle mit holiem Ascherückstand; Duroplast [duro'plast]. der. auch: das; -[eis. -e (meist Pl.> [zu lat. dürus = hart u. fPlastl: in Hitze härtbarer, aber nicht schmelzbarer Kunststoff. dürr [dyrl <Adj> [mhd. dürre, ahd. durri. urspr. = trocken, ausgedörrt]: l.a) <nicht adv.> vertrocknet, verdorrt: -e Äste; -es Laub. Holz; -e Schoten raschelten (Grass. Hundejahre 258); b) ohne Feuchtigkeit u. Nährstoffe, ausgetrocknet u. daher unfruchtbar: -er Boden; während sehr trockenen ... Wetterperioden ... wird die Erde bröckelig und d. (Eiden- schink. Fels 96); c) unergiebig, dürftig: die -en Jahre der ..depression" trieben den ... Intellektuellen aus dem Elfenbeinturm (K. Mann. Wendepunkt 309); er antwortete mit ein paar -en (kargen, knappen) Worten. 2. sehr mager\ liager: ein -er Körper, Hals; sie ist ein -es Gestell (ugs.; ist in unschöner Weise mager)', der Junge ist sehr d. Dijrr-: -fleisch, das: svw. T Dörrfleisch; -futter. das: aus Heu bestehendes Tierfutter: Trockenfutter; -holz, das: abgestorbenes, dürres Kleinholz; -kräutler, der (österr. veraltet): Händler, der getrocknete Heilkräuter verkauft: ^obst, das: svw. t Dörrobst. Durra [dora], die; - [arab. dural: svw. tSorgho. Dürre fdYi?]. die; -, -n [mhd. dürre, ahd. dum]: 1. trockene Witterung, große Trockenfieit: es herrschte eine entsetzliche D.; das Land wurde von einer D. heimgesucht; bei der D. dieses Sommers verdorrte alle Vegetation; Ü eine geistige D. (Unfruchtbarkeit) breitete sich aus. 2. <o. PI.) das Ausgetrocknetsein. Verdorrtsein: die D. des Laubes, des Bodens. dijrre-, Di/rre-: -empfindlich <Adj.; nicht adv.) (Bot.): (von Pflanzen) empfindlich gegen große Trockenheit; ^fest <Adj.; nicht adv.) (Bot.): unempfindlich, widerstandsfähig gegen große Trockenheit; ^iahr, das: Jahr, in dem anhaltende große Trockenlieit herrscht; -katastrophe, die: die Länder der Sahelzone erlebten in den letzten Jahren eine D. größten Ausmaßes; -Periode, die: Zeit anhaltender großer Trok- kenheit.^resistenz,die(Bot.): (von Pflanzen) Widerstandsfähigkeit gegen Austrocknung; -schaden <P1.): die große Trockenheit hatte dem Land große D. zugefügt. Durst [durst], der; -[eis [mhd., ahd. durst]: 1. stärkeres Bedürfnis zu trinken: quälender D. peinigt ihn; großen D. bekommen, verspüren; [starken] D. [auf ein kühles Bier, nach einem kühlen Bier] haben; seinen D. löschen, stillen; vor D. fast umkommen; vor D. klebt ihm die Zunge am Gaumen; *ein Glas etliche eins einen über den D. trinken (ugs. scherzh.; zuviel von einem alkoholischen Getränk trinken). 2. (dichter.) heftiges, drängendes Verlangen: D. nach Ruhm. Freiheit. Erkenntnis; Er fühlte ... die Unberührtheit ihres ... amazonischen Fleisches und des zersprengenden -es ihrer Träume (Langgässer. Siegel 470). dyrst-, Dyrst-: -gefühl, das: Gefühl, trinken zu müssen; -löschend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es Getränk; -stillend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): das Durstgefühl nach- Imltig beseitigeml; -e Getränke; -strecke, die: kürzere Zeitspanne, in der man Entbehrungen. Einschränkungen auf sich nehmen muß. in der man bestimmte notwendige od. wünschenswerte Dinge nur in sehr beschränktem Maße zur Verfügung hat: ... mittelständische und kleine Unternehmer, die die kommende D. nicht überleben werden (DM 38. 1965. 50); -streik, der: Verweigerung der Flüssigkeitsaufnahme, um bestimmte Forderungen durchzusetzen: die Anarchisten traten in den D. dursten[dorstnj <sw. V.; hat)(geh.): a)großen Durst leiden: sie mußten lange hungern und d.; bei dieser Hitze durstet alles; b) <unpers.) svw. tdürsten (1); c) svw. tdürsten (2): er durfte nicht den Eintritt in das Gotteshaus denen streitig machen, die ... nach Hilfe dursteten (Kirst. Aufruhr 66); dürsten [dYrstn] <sw. V.; hat) [mhd. dürsten, dursten, ahd. dursten] Wichter.): I. <unpers.) Durst haben: mich dürstet/es dürstet mich [nach einem kühlen Trunk]. 2. heftiges Verlangen nach etw. haben: wir dürsteten nach Rache. Unabhängigkeit. Gerechtigkeit; <auch unpers.:) es dürstete ihn/ihn dürstete nach Anerkennung; der Verzweiflungsausbruch einer ... nach Gott dürstenden Seele (Sieburg. Robespierre 98); durstig ['durstig] <Adj.; nicht adv.) [mhd. durstec. ahd. durstac]: 1. Durst habend: ein -er Wanderer; sehrd. sein; das Wandern hat ihn d. gemacht; Ü ein Tropfen Wasser, auf -e Erde gefallen (Jahnn. Geschichten 215). 2. (geh.) begierig nach etw.: er ist d. nach Wissen: doch sahen Sie mir zunächst nicht gerade d. auf Gesellschaft aus (Seghers. Transit 213). Durtonart, die; -. -en (Musik): Tonart in Dur; Durtonleiter, die; -. -n (Musik): Tonleiter in Dur. Durumweizen[du:rom-]. der; -s [zu lat. durum. Neutr. Sg. von: dürus = hart]: Hart-. Glasweizen. Dysch-: -bad, das: a) Raum mit einer Vorrichtung zum Duschen: Die Sportler finden Duschbäder. Sauna ... und Umkleideräume vor (Spiegel 6. 1966. 69); b) Bad unter der Dusche: ein D. nehmen; -ecke, die: abgeteilte Ecke in einem Bad od. Waschrawn. in dem eine Dusche (1) eingerichtet ist; -gelegenheit. die: Möglichkeit zum Duschen: Suche Zimmer mit D.; -kabine, die: 1. kleiner, abgetrennter, meist nach einer Seite hin offener Raum mit Dusche. 2. kleinere Kabine, in der eine Duschvorrichtung u. ein Heißwasseraggregat eingebaut sind. u. die an Stelle eines speziellen Duschraumes an geeigneter Stelle in einer Wohnung aufgestellt werden kann; -räum, der: größerer Raum mit mehreren Duschen; -Vorhang, der: zum Abhalten des Wassers vor der Duschkabine aufgehängter Vorliang. Dusche [doja. auch: 'du:Jd], die; -. -n [frz. douche < ital. doccia = Wasserrinne. Gießbad, wohl zu: doccione = (Wasser)leitungsröhre < lat. duetio. eigtl. = das Ziehen, das Führen]: 1. Vorrichtung, die aus einer in bestimmter Höhe an der Wand installierten Brause besteht mit darunter befindlichem niedrigetn BeckenI. unter der man den ganzen Körper einer Berieselung mit kaltem od. heißem Wasser aussetzt: die D. anstellen; Zimmer mit D.; Gehen Sie unter die D. (duschen Sie sich) und befreien Sie sich innen und außen (Kant. Impressum 131); sich unter die D. stellen. 2. das Duschen. Duschbad (b): die morgendliche [kalte] D.; eine heiße D. nehmen (sich heiß duschen); * eine kalte D. [für jmdn.] sein, wie eine kalte D. [auf jmdn.] wirken (ugs.; eine Ernüchterung. Enttäuschung für jmdn. sein). 3. svw. tDuschbad (a); duschen [dujn. auch: du:fn] <sw. V.; hat): a) sich unter eine Dusche (1) stellen, ein Duschbad (b) nehmen: abwechselnd warm und kalt d.; er hatte keine Lust zu d.; <d. + sich) sich ausgiebig d.; Duschen Sie sich frisch und fröhlich (Petra II, 1966. 90); b) / mit der Dusche/ bespritzen, absprühen: Unter dem klaren, kalten Wasser der Quietschenden Pumpe duschte ich den Oberkörper (Kreuder. Gesellschaft 73). Düse [dy:z3]. die; -. -n [tschech. duSe = Schlauch. Inneres eines Rohres. Rohr, urspr. = Seele] (Technik): sich riach vorn stetig verengendes Rohr stück, indemeinhindurc/iflie- ßendes Mediwn (Flüssigkeit od. Gas) seine Geschwindigkeit unter gleichzeitigem Druckabfall erhöht: eine verstopfte D.; die D. reinigen. Dusel [du.zl]. der; -s [aus dem Niederd.]: a) (ugs.) unverdientes Glück: mit seinem Geschäft hat er [großen] D. gehabt; Das Leben wurde jedoch bereits für weniger wichtige Sachen riskiert, und etwas D. gehörte immer dazu (Apitz. Wölfe 109); b) (landsch.) Benommenheit. Schwitutelgefühl; c) (landsch.) leichter Rausch: er war ständig im D.; duselig, duslig [du:z[3]lic] <Adj> (ugs.): benommen, schlaftrunken; duseln ['du:zjn] <sw. V.; hat) (ugs.): benommen, schlaftrunken sein, dösen: Wir können nicht schlafen, wir stieren vor uns hin und duseln (Remarque. Im Westen 81). Düsen-: -aggregat, das: svw. f Strahltriebwerk; -antrieb, der: Antrieb mit Hilfe eines Strahltriebwerks; -bomber, der: vgl. -Flugzeug; -clipper, der: vgl. -flugzeug; -flugzeug, das: durch ein Strahltriebwerk angetriebenes Flugzeug; -gewitter, das (ugs.): akustische u. mechanische Folgen des Schallmauerdurchbruchs von Düsenflugzeugen; -Jäger, der: vgl. -flugzeug; -maschine, die: svw. T-flugzeug; -motor, der: Motor eines Düsenflugzeugs: das sei eine Gefahr für die von den Luftstreitkräften benötigten -en (Fr. Wolf. Menetekel 200); Treibstoff, der: Treibstoff für ein Düsenflugzeug; -triebwerk, das: svw. tStrahltriebwerk. duslig: tduselig. Dussel[dusl],der; -s, - [Nebenf. von TDusell (ugs.): Dummkopf Schlafmütze: ich D. hätte doch daran denken sollen; ich schicke Sie zur Ostfront. Sie D.. Sie! (Hochhuth. Stellvertreter 136); Dusselei [dosa'laj), die; -. -en (ugs.): Dummheit. Unachtsamkeit; dvsseli&: tdußlig; Dusseligkeit: t Dußligkeit; dusseln ['dosin] <sw. V.; hat) (landsch.): svw. tduseln: ich ... dusselte so langsam wie möglich über die Chaussee (Bieler. Bonifaz 226); dyßltg, dusselig ['dustollu;] 600
Dynamismus <Adj.> (ugs.): 1. dumnu dämlich: so ein -er Kerl!; die Männer sind doch alle d.; Was stehst du da so d. herum, Mensch! (Bobrowski. Mühle 256). 2. (landsch.) benommen, betäubt: In der Nacht habe ich wieder drei Pillen für meine Nerven genommen, ich bin noch ganz d. davon (Faller. Zwei Frauen 58); <Abl.:> Dyßligkeit, Dysseligkeit. die; -. -en (ugs.): 1. <o. PI.) Dummheit, Dämlichkeit: seine D. ist grenzenlos! 2. dumme, törichte Handlung. Dust [dost], der; -[e]s [vgl. Dunst] (niederd.): Dunst. Staub. duster ['du :stB)<Adj.)[Nebenf. von tdüster] (landsch.. ugs.): dunkel: ist das hier d.; ihr sitzt Ja im Dustern: düster [dy:stp] <Adj.) [aus dem Niederd. < mniederd. düster]: l.a) ziemlich dunkel, nicht genügend hell, nur spärlich erleuchtet: ein -er Gang; ein großes, -es Zimmer mit blinden Fenstern (Fallada. Blechnapf 202); b) dunkel u. bedrückend wirkend: eine -e Backsteinkaserne: das Bild ist in -en Farben gemalt; diese Landschaft ist mir zu d.; c) bedrückend negativ: ein -es Bild von etwas zeichnen; eine -e Prognose stellen; d) (selten) undurchsichtig, obskur: eine -e Angelegenheit; e) (selten) unklar, verschwommen: nur eine -e Ahnung von etw. haben. 2. schwermütig, niedergedrückt und dalier unlieimlich wirkend : ein -er Mensch; er hat ein -es Wesen; es herrschte eine -e Stimmung; Düster [-]. das; -s (dichter.): svw. f Düsterheit; Düsterheit, Düsterkeit, die; -: düstere Beschaffenheit: düstern ['dy:sten] <sw. V.; hat) (dichter.): düster werden <unpers.>: es düstert; Düsternis, die; - (geh.): svw. tDüsterheit. Dutduiian ['dAtJman]. der; -s. ...men [...man; engl. Dutch- man]: Schimpfwort Englisch sprechender Matrosen für deutsche Seeleute. Dutt [dot]. der; -[e]s. -e u. -s [aus dem Niederd., eigtl. = Haufe] (landsch.): Haarknoten: einen D. tragen. Dutte ['dutel. die; -. -n [mhd. tutte. ahd. tutta]: 1. (österr. ugs.) Zitze: die Ferkel saugen an den -n. 2. (derb) weibliche Brust. Vgl. Titte. Duty-free-Shop [engl. dju.tifrijbp], der; -[s]. -s [aus engl, dutyfree = abgabenfrei, zollfrei u. tShop]: ladenähnliche Ehirichtung im zollfreien Bereich eines Flughafens o.a., wo man Waren zollfrei kaufen kann. Dutzend [dütsntj. das; -s. -e [mhd. totzan. totzen < afrz. dozeine. zu: doze < lat. duodeeim = zwölf]: a) <P1.: -) Menge von zwölf Stück: ein ganzes, halbes D.; zwei D. frische Eier/frischer Eier; das D. Eier kostet/kosten 2.40 Mark; R davon gehen 12 auf ein D. (ugs.: das ist gar nichts Besonderes)', Abk.: Dtzd,; b) <P1.) eine unbestimmbare Menge: -e [von] Menschen strömten in den Saal; sie kamen in/zu -en. dytzend-, Dytzend-: -fach <Adj.: o. Steig.; nicht präd.): I. viel: die -en Zusammenbrüche in der Wirtschaft. 2. <nur adv.) svw. t ^mal; -geschmack, der (abwertend): Allgemeingeschmack: ^nesicht, das (abwertend): Allerweltsge- sieht: ein D. haben; Mnal <Adv.>: häufig, sehr oft: ich habe dir das schon [ein] d. gesagt; -mensch, der (abwertend): gewöhnlicher Mensch, Alltagsmensch: ^typ, der: vgl. t ^gesicht; -wäre, die (abwertend): Ware, die in sehr großer Zahl angeboten wird: ^weise <Adv.): zu Dutzenden: diesen Artikel haben wir d. verkauft. Duumvir [du'umvir]. der; -n. -n (auch: -i) <meist PI.) [lat. duumvir. zu: duo = zwei u. vir = Mann]: altrömischer Titel für die Beamten verschiedener mit zwei Männern besetzter Behörden in Rom bzw. in den römischen Kolonien u. Munizipien: Duumvirat [duumvira:t]. das; -[e]s. -e [lat. duumvirätus]: Amt u. Würde der Duumvirn. Duvet [dy've], das; -s, -s [frz. duvet. eigtl. = Daune, zu afrz. dum. dun = Daune < anord. dünn] (Schweiz.): Daunendecke, Federbett: Duvetine [dYfthn], der; -s, -s [frz. duvetine. zu t Duvet]: Samtimitation aus Wolle, Baumwolle od. Chemiefaser. Düwel [dy:vj]. der; -s. - (niederd.): Teufel. Duwock ['duivak]. der; -s, -s [mniederd. düwenwocke] (niederd.): Schachtelhalm. Dux [doks]. der; -. Duces ['du:tse:s; lat. dux = Führer, zu: dücere = ziehen, fuhren] (Musik): meist einstimmiges Fugenthema in der Haupttonart, das im Comes (2) mündet. Duz- (duzen): -bruder, der: svw. t-freund; -freund, der: guter Bekannter, mit dem man sich duzt: die beiden sind alte -e; -fuß: nur in der Wendung mit jmdm. auf [dem] D. stehen (ugs.; sich mit jmdm. duzen): Ü er steht mit dem Alkohol auf [dem] D. (ugs. scherzh.; er trinkt gern u. viel alkoholische Getränke). duzen [du:tsn] <sw. V.; hat) [mhd. duzen, dutzen]: mit Du anreden: er duzt alle seine Leute; es ist doch ein Abstieg, wenn einen Jeder duzt (Hörzu 23. 1971. 128); wir duzten ihn und durften ihn ..Bert" nennen (K. Mann. Wendepunkt 88). Dwaita ['dvajtaj. der; - [sanskr. dvaita = Zweiheit]: Lehre der indischen Philosophie des Wedanda, die, alle Einheit negierend, nur die Zweiheit von Gott u. Welt gelten läßt. Dwandwa ['dvandva]. das: -[s]. -[s] [sanskr. dvandva. eigtl. = Paar] (Sprachw.): Kompositum aus zwei gleichwertigen Begriffen, Kopulativuni (z. B. taubstumm). dwars [dvars] <Adv.) [mniederd. dwers] (niederd.): quer: manchmal schob man d. durch eine Schneematschkurve (Welt 7. 12. 65). dw?rs-, Dw^rs- (Seemannsspr.): ^linie: in der Wendung in D. (nebeneinander): -schiffs <Adv.): quer schiffs: Mvind, der: Seitenwind. Dweil [dvajl]. der; -s. -e [aus dem Niederd. < mniederd. dwele = lHandHuch] (Seemannsspr.): aus einem Stiel u. einem Lappen bestehendes Gerät zum Aufwischen des Decks. Dyade [dya:dd]. die; -. -n [spätlat. dyas (Gen.: dyadis) = Zweiheit < griech. dyäs (Gen.: dyädos). zu: dyo = zwei]: 1. (Math.) Zusammenfassung zweier Einheiten (Begriff aus dem Gebiet der Vektorrechnung). 2. (Soziol.) das Paar als ehifachste soziale Beziehung: Dyadik [dy'a:dik]. die; - [zu griech. dyadikös = zur Zweizahl gehörend] (Math.): auf dein Zweier- u. nicht auf dem Zehnersystem aufgebaute Arithmetik: <Abl.:) dy&disdi <AdJ.; o. Steig.): dem Zweiersystem zugehörend: das -e Zahlensystem; Dyas [dy:as].die; - [spätlat. dyas = Zweiheit. t Dyade] (veraltet): svw. t'Perm; <AbI.:) dyassisch [dy'asij] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Dyas betreffend. Dyn [dy:n]. das; -s [Kurzf. von griech. dynamis = Kraft]: physikalische Einheit der Kraft: Zeichen: dyn; Dynameter [dyna-]. das; -s. - [zu griech. dynamis (T Dynamis) u. t-me- ter] (Optik): Instrument zur Bestirwnung der Vergrößerungs- leistung eines Fernrohrs: Dynamik [dy'na.mik]. die; - [lat. dynamice < griech. dynamike (techne). tdynamisch]: 1. (Physik) Lehre vom Einfluß der Kräfte auf die Bewegungsvorgänge von Körpern (Ggs.: Statik). 2. auf Veränderung, Entwicklung gerichtete Kraft, Triebkraft: die gesellschaftliche D.; die D. seiner Ideen, unserer Zeit; die D. der wirtschaftlichen Entwicklung; Tendenzen .... die ... eine neue politische D. und Sprungkraft gewonnen haben (Fraenkel. Staat 202); Die Zeitung meint: ..Der Fußball wurde seiner D. beraubt" (Welt 14. 11. 64. 15). 3. (Musik; Tontechnik) Differenzierung der Klangfülle (Tonstärke): der dritte Satz dieser Symphonie hat eine außerordentlich hohe D.; Dynamis [dy:namis]. die; - [griech. dynamis] (Philos.): Kraft, Vermögen, eine Veränderung herbeizuführen: dynamisch <Adj.) [nach griech. dynamikös = mächtig, wirksam, zu: dynamis. t Dynamis]: 1. (Physik) die von Kräften erzeugte Bewegung betreffend (Ggs.: statisch): -e Gesetze. 2.a) eine Bewegung, Entwicklung aufweisend (Ggs.: statisch): eine -e Entwicklung der Wirtschaft; -e Kräfte treiben die Ereignisse voran; eine -e Sozialpolitik machen; Die hierarchische Ordnung ... gewinnt hier also eine -e Dimension: sie ist nicht bloß, sondern sie geschieht ständig (Wieser. Organismen 135); -e Rente (Rente, deren Höhe nicht auf Lebenszeit festgesetzt, sondern periodisch der Entwicklung des Sozialprodukts angepaßt wird): b) energiegeladen, schwungvoll, mit Tatkraft u. Unternehmungsgeist: wir suchen einen -en jungen Mann (in Stellenanzeigen). 3. (Musik) die Differenzierung der Tonstärken betreffend: zu den Stärken dieses Künstlers gehört sein d. ausgefeiltes Spiel; dynamisieren [dynami'ziTan] <sw. V.; hat): a) (bildungsspr.) in Bewegung setzen: vorantreiben, beschleunigen: einen Prozeß d.; b) bestimmte Leistungen an die Veränderungen der allgemeinen Bemessungsgrundlage anpassen: die Kriegsopferrenten d.; dynamisierte Renten; <Abl.:) Dynamisjfining, die; -, -en: Schon sehr bald ... wird der Ruf nach D. des Kindergelds laut (Spiegel 6. 1975. 30); Dynamismus [dyna'mismos]. der; -. ...men: 1. <o. PI.) (Philos.) Lehre, nach der alle Wirklichkeit auf Kräfte u. deren Wirkungen zurückgeführt werden kann. 2. <o. PI.) (Völkerk.) Glaube mancher Naturvölker an die Wirkung unpersönlicher übernatürlicher Kräfte in Menschen u. Dingen. 3.a) <o. PI.) svw. TDynamik (2): politischer D.; Die EWG wird eingemauert und kann nichts mehr von jenem politischen D. beweisen, der sie einst so anzie- 601
dynamistisch hend gemacht hat (Bundestag 18.1968. 10259); b) dynamisches Element, dynamischer Zug: sie können ... jene destruktiven Dynamismen ausleben, an die sie sich von Kindheit an gewöhnt haben (Josef Rattner. Aggression und menschliche Natur. Frankfurt a.M.: 1973. S. 89); <Abl.:> dynamistisch <Adj.; o. Steig.): den Dynamismus betreffend: Dynamit [dyna'mi:t. auch: ...'mit], das; -s [zu griech. dynamis = Kraft]: auf der Grundlage des Nitroglyzerins hergestellter Sprengstoff: ein Paket D.; der Felsen wurde mit D. gesprengt; Ü D. in den Fäusten haben (Boxen Jargon; schlagstark sein); D. im Bein haben (Fußball Jargon; schußgewaltig sein); der ... war zwar gerissen wie zwei Autoverkäufer zusammen, aber doch wohl bestimmt nicht der Mann, der mit D. spielt (der sich leichtsinnig in eine Situation begibt, die seinen raschen Untergang bewirken könnte: Kirst 08/15. 673); <Zus.:) Dynamitbombe, die; Dynamitpa- trone, die; Dynamo [dy'na:mo. auch: *dy:namo]. der; -s. -s [engl, dynamo, zu griech. dynamis = Kraft]: Kurzf. von t Dynamomaschine: Radfahrer, die mit pfeifenden -s an den Vorderreifen die Landstraße ein Stück weit beleuchten (Schnabel, Marmor 155); Ü um seine (= Chinas) Rolle als D. der internationalen Revolution zu erhärten (Spiegel 6, 1966. 73). dynamo-, Dynamo- [dynamo-; zu griech. dynamis = Kraft]: HPr&ph. der [t-graph] (Technik): registrierendes Dynamometer; -metamprph <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol.): (von Mineralien u. Gesteinen) durch Druck umgeformt; Mnetamorphose, die (Geol.): durch Druck verursachte Umformung von Mineralien u. Gesteinen; Mneter, das [t -meter]: 1. Vorrichtung zum Messen von Kräften u. mechanischer Arbeit. 2. (Physik) Meßgerät für Ströme hoher Frequenzen. Dynamomaschine [auch: dyrnamo-]. die; -. -n (Technik): Maschine zur Erzeugung elektrischen Stroms, Generator; Dynast [dy'nast], der; -en. -en [griech. dynästes] (hist.): Herrscher / eines kleinen Gebiets /. kleiner Fürst; Dynastie [dynasti:]. die; -. -n [...i:an; griech. dynasteia] (bil- dungsspr.): 1. Herrschergeschlecht; Herrscherhaus: die D. der Oranier; in den apotheotischen Verherrlichungen der universalen Macht der Kirche und der -n (Bild. Kunst 3.12); Und als die letzte, die 26. D.. ausstarb und unterging, da ... (Ceram. Götter 96). 2. (meist als Grundwort in Zusammensetzungen, z. B. Schauspielerdynastie) auf einem bestimmten Gebiet bekannte od. hervorragende, Einfluß ausübende Familie, Gruppe: die D. der Krupps; eine aufstrebende D. von Veredlungsverkehrfachleuten (Musil. Mann 540); dynastisch <Adj.; o. Steig.; nur attr): den Dynasten, die Dynastie betreffend: die Auflösung -er Ordnungsstrukturen; Als ... dynastische Interessen Holland mit Frankreich verbündeten (Jacob. Kaffee 240). Dynatron [dy:natro:n]. das; -s. ...one [dyna'tro:n3], (auch:) -s [Kurzwort aus griech. dynamis = Kraft u. t Elektron] (Elektronik): Triode, bei der am Gitter eine höhere positive Spannung liegt als an der Anode; Dynode [dy'no:(b], die; -. -n [Kurzwort aus griech. dynamis = Kraft u. t Elektro] (Elektronik): zusätzliche, in einer Serie von 10 bis 14 Exemplaren verwendete Elektrode einer Elektronenröhre zur Beeinflussung des Stromes. Dyophysit [dyofyzi:t]. der; -en. -en [spätgriech. dyophysites. zu: dyo = zwei u. physis = Natur. Wesen]: Vertreter des Dyophysitismus; dyophysitisch <Adj.; o. Steig.): den Dyophysitismus, die Dyophysiten betreffend; Dyophysitismus [dyofysi'tismus], der; - (griech. Kirche): Lettre von den zwei Naturen Christi, nach der Christus wahrer Gott u. walirer Mensch zugleich ist; Dyopson [dyo'pso:n], das; -s Uu griech. dyo = zwei u. opsönia = das Einkaufen der Zukost] (Wirtsch.): einfachste Form des Oligopsons, bei der auf einem Markt nur zwei Nachfrager vorhanden sind. dys-. Dys [dys-; griech. dys-]: Präfix mit der Bed. ..abweichend von der Norm. übel, schlecht, miß.... krankhaft". z.B. dyspeptisch. Dystrophie; Dysästhesie [dvsfeste'zi:. dyze...], die; - [zu tdys- u. griech. aisthesis = Sinn; Wahrnehmung. Empfindung]: 1. (Physiol.)^r Wirklichkeit nicht entsprechende Wahrnehmung einer Sintiesempfindung. 2. (Psychol.) das Erleben aller äußeren Sinneseindrücke als unangenehm; Ehrsbakterie [dYsbakte'ri:]. die; -. -n [,..i:an; zu tdys- u. t Bakterie] (Med.): Störung der normalen Bakterienflora des Darms; Dysbasie [dYsba'zi:]. die; -. -n [...i.an; zu tdys- u. griech. bäsis = Tritt. Gang] (Med.): Gehstörung, /durch eine Durchblutungsstörung der Beine) erschwertes Gehen: Dysbulie [dYsbuli:]. die; - [zu tdys- u. griech. boule = Wille] (Psychol.): Willensschwäche, krankhafte Fehlge- richtetheit des Willens; Dysenterie [dYslente'ri:. dyzE...], die; -, -n [...i:an; lat. dysenteria < griech. dysenteria] (Med.): Ruhr: <Abl.:) dysenterisch <Adj.; o. Steig.): ruhrartig; Dysfunktion,die; -.-en [aus tdys- u. tFunktion] (Med.): gestörte Funktion. Funktionsstörung; Dysgrammatismus [dYsgrama'tismos], der; - [zu tdys- u. tgrammatisch] (Psych.): Sprachstörung, Unfähigkeit eines Sprechers, grammatisch richtige Sätze zu bilden; Dyskolie [dYsko'li:], die; - [griech. dyskolia] (Psych.): Verdrossenheit, Schwermut; Dyskrasie [dYskra'zi:]. die; -. -n [...i:an; griech. dyskrasia] (Med.): fehlerhafte Zusammensetzung der Körpersäfte, bes. des Blutes; Dyslexie [dYsle'ksi:]. die; -. -n [...i:an; zu tdys- u. griech. lexis = das Sprechen; Rede; Wort] (Med.. Psych.): organisch od. seelisch bedingte Lesestörung. Minderung der Fähigkeit, Geschriebenes zu erfassen, geistig aufzunehmen u. zusammenhängend vorzutragen; dysmel [dYs*me:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): mit angeborenen Mißbildungen der Gliedmaßen behaftet -e Kinder; Dysmelie [dYsme'li:]. die; -. -n [...i:an; zu tdys- u. griech. melos = Glied] (Med.): angeborene Mißbildung an Gliedmaßen; <Zus.:> Dysmeljenabteihing, die; Dysmeljenklinik. die; Dysmenorrhö [dysmerD'ro:]. die; -. -en [...'r0:an]. Dysmenorrhöe [dYsmena'ro:]. die; -. -n [...'r0:an; aus tdys- u. tMenorrhö] (Med.): schmerzhafte u. dadurch gestörte Mottatsblutung; Dysodil [dYS|o'di:I, dy- zo...]. das; -s. -e [zu griech. dysodes = übelriechend] (Mineral.): blättriges, graues bis bräunliches, biturnen- u. diato- meenhaltiges Gestein; Blätter-. Papierkohle; Dyspareunie [dYspargyni:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. dyspäreunos = unglücklich nebeneinander gebettet, unglücklich verheiratet] (Med.): a) körperliches od. seelisches Nicht zusammenpassen von Geschlechtspartnern; b) Störung des sexuellen Verhaltens der Frau. bes. das Ausbleiben des Orgasmus; Dyspepsie [dYspe'psi:]. die; -. -n [...i:an; lat. dyspepsia < griech. dyspepsia] (Med.): Verdauungsstörung, -schwäche; <Abi.:) dysp?ptisch <Adj.; o. Steig.): a) schwer verdaulich; b) Verdauungsstörungen, -schwäche aufweisend; Dysphasie [dYsfa'zi:]. die; -. -n [...i:an; zu Tdys- u. griech. phäsis = das Sprechen. Sprache] (Med.): Störung. Erschwerung des Sprechens; Dysphonie [dYsfo'ni:]. die; -. -n [...i:an; griech. dysphönia = Mißton. Mißklang] (Med.): Störung der normalen Stimmbildung, z. B. bei Heiserkeit; Dysphorie [dYsfo'ri:].die; -. -n [...i.an; griech. dysphoria = Unbehag- lichkeit] (Med.. Psych.): krankhafte Verstimmung allgemeiner Art. Übellaunigkeit. Gereiztheit (Ggs.: Euphorie 2); <Abl.:)dysphorisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): bedrückt, lustlos, gereizt u. leicht reizbar (Ggs.: euphorisch 2); dyspho- tisch [dYs'fo:tiJ] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tdys- u. griech. phos (Gen.: phötös) = Licht] (Biol.): (von tieferen Gewässerschichten) lichtarm; Dysphrasie [dYsfra'zi:]. die; -. -n [...i.an; zu tdys- u. griech. phräsis = das Sprechen. Sprache] (Psychol.): durch eine Störung der Intelligenzfunktionen bedingte Sprachhemmung; Dysplasie [dYspla'zi:]. die; -. -n [...i:an; zu tdys- u. griech. pläsis = das Bilden. Form] (Med.): Fehl-, Unterentwicklung; <Abl.:> dysplastisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): fehlentwickelt, von den normalen Formen des Körperwachstums stark abweichend; Dyspnoe [dYs'pno.d]. die; - [lat. dyspnoea < griech. dyspnoia] (Med.): gestörte Atmung mit vermehrter Atemarbeit. Atemnot. Kurzatmigkeit; Dysprosium [dYs'pro:4om]. das; -s [zu griech. dysprösitos = schwer zugänglich (da es sehr schwer rein zu gewinnen ist)]: metallischer chemischer Grutidstoff. ein Mineral; Zeichen: Dy; Dysteleolosfc, die; - [aus tdys- u. tTeleologie] (Philos.): Lehre von der Un- zweckmäßigkeit u. Ziellosigkeit biologischer Bildungskräfte in der Natur (Ggs.: Teleologie); <Abl.:> dysteleologisch <Adj.; o. Steig.): die Dysteleologie betreffetui, auf ihr1 en Grundsätzen/ beruhend; Dystokie [dYsto'ki:]. die; -. -n [...i:an; griech. dystokia] (Med.): erschwerte Entbindung (Ggs.: Eutokie); Dystonie [dYsto'ni:]. die; -. -n [...i:an; zu tdys- u. tTonus] (Med.): Störung des normalen Spannungszustandes der Muskeln u. Gefäße (Ggs.: Eutonie): vegetative D. (zusammenfassende Bez. für alle durch Erkrankung des vegetativen Nervetisystems bedingten Symptomen- komplexe);dystroph [dYs'tro:f) <Adj.; o. Steig.): 1. (Med.): die Ernährungsstörung verursachend. 2. (Biol.) (von Seen) durch Humusstoffe u. Torfschlamm braun gefärbt; Dystro^ phie [dystroTi:], die; -. -n [...i:an; zu tdys- u. griech. trophe 602
eben = das Ernähren, Nahrung) (Med.) (Ggs.: Eutrophie): a) Ernährungsstörung: Die meisten hatten bloß D., einfache Entkräftung. konnten nichts mehr halten (Zwerenz. Kopf 88); b) mangelhafte Ernä/irung eines Organs mit Nährstoffen, dazu: Dystrophiker [dYs'tro:fikB]. der; -s. -: jmd., der an Dystrophie leidet: die Hoffnungslosen von der Front .... D. ohne Hungergefühl, ohne Wunsch, ohne Anteil am eigenen Ergehen (Plievier. Stalingrad 241); Dysurie IdYslu'ri:. dyzu...], die; -. -n [...i:an; spätlat. dysüria < griech. dysouria] (Med.): schmerzhafte Störung der Harnentleerung. E e,E [e:, Ta, A], das; -. - [1: mhd.. ahd. e): 1. fünfter Buchstabe des Alphabets, zweiter Laut der Vokalreihe a, e, i, o, u: ein kleines e. ein großes E schreiben. 2. (Musik) dritter Ton der Grund-(C-Dur-) Tonleiter: auf dem Klavier das e. E anschlagen; der Ton e. E; TE-Saite. & E: Epsilon. H, H: Eta. Eagle ['i:gll. das; -s. -s [engl.-amerik. eagle. eigtl. = Adler < afrz. egle. aigle < lat. aquila] (Golf): das Spielen eines Loches mit zwei Schlägen weniger als dafür festgesetzt: wird ein E. gespielt, werden keine Punkte für den besten Ball gegeben. Earl [9:1], der; -s, -s [engl, earl]: engl. Bez. für Graf- EarlyEnglishf'a^i'ingliJ],das;--[engl. Early English (style), eigtl. = früher englischer (Stil)] (Kunstwiss.): erste Phase der englischen Gotik (1175-1250). East-Coast-Jazz ['i:stkoostd3aez]. der; - [aus engl, east = Osten; Ost-, coast = Küste u. TJazz] (Musik): seit etwa 1953 an der Ostküste der Vereinigten Staaten mit Zentrum New York bes. von farbigen Musikern geprägte Richtung des Jazz. EasterngrifT ['i:ston-], der; -[eis [engl.-amerik. Eastern grip. eigtl. = östlicher Griff (er wurde zuerst von Spielern aus dem Osten der USA verwendet)] (Tennis): Griff für den Vorhandschlag, bei dem die wie zum Händeschütteln gehaltene Hand den mit der Schlagfläche senkrecht gehaltenen Schläger von hinten oben faßt. Easy-going Girl ['i:zigooin 'g3:l]. das; - -s. - -s [aus engl, easy going = leichtlebig u. TGirl]: Mädchen od. junge Frau, die sich weder durch moralische noch durch gesellschaftliche Konventionen gebunden fühlt: Easy-rider fi:zi- raidBhder; -s. - [engl.-amerik. easy-rider]: 1. Motorrad mit hohem, geteiltem Lenker u. einem Sattel mit hoher Rückenlehne. 2. Jugendlicher, der einen Easy-rider (1) fährt. Eat-art fi:t|a:?t]. die; - [aus engl, to eat = essen u. art = Kunst < frz. art < lat. ars]: Kunstrichtung, die Kunstobjekte als Gegenstände zum Verzehr produziert. Eau de Cologne ['o: da ko'bnjd]. das. seltener: die; ---. Eaux - - ['o: - -; frz. eau de Cologne. aus: eau = Wasser (< lat. aqua), de = aus (< lat. de) u. Cologne = Köln (da es zuerst in Köln hergestellt wurde)]: Kölnischwasser: E. de C. ... ist was zum Erfrischen und kann ruhig in größeren Mengen verwendet werden (Petra 10. 1966. 89); Eau de Javel [- - 3a'vel]. das od. die; —. Eaux - - ['o: - -; frz. eau de Javel. eigtl. = Wasser aus Javel (bei Paris)] (Chemie): wäßrige Lösung von Kaliumhypochlorit, die vor allem als Bleich- u. Desinfektionsmittel verwendet wird: Eau de Labarraque [-- labarak]. das od. die; - -- [frz. eau de Labarraque. nach dem frz. Chemiker A. G. Labarraque. der das Mittel 1820 erstmals herstellte] (Chemie veraltet): Natronbleichlauge: Eau de partim [--par'fä:]. das; ---. Eaux - - ['o: - -; aus frz. eau de (TEau de Cologne) u. parfum. t Parfüm]: Duftwasser, dessen Duft stärke zwischen Kölnischwasser u. Parfüm liegt; Eau de toilette [- - tQa'tet]. das; . Eaux - - ['o: - -; frz. eau de toilette. aus: eau de (t Eau de Cologne) u. toilette. t Toilette (1)]: Duftwasser, dessen Duft stärke zwischen Eau de parfum u. Kölnischwasser liegt: Eau de vie [--'vi:], das od. die; --- [frz. eau-de-vie. Dytron© [dy'tro:n]. das; -s [Kunstwort]: Kunststoff (Phenolharz mit Baumwollgewebe). D-Zug ['de:-], der; -[e]s. D-Züge [kurz für: Durchgangszug]: auf längeren Strecken verkehrender, sehr schnell fahrender Zug, der nur an wichtigen Bahnhäfen hält: R im D-Zug durch die Kinderstube gefahren/gebraust sein (salopp; kein gutes Benehmen gelernt haben, schlecht erzogen worden sein): <Zus.:> D-Zug-Tempo, das (ugs.): hohes Tempo: im D. angerannt kommen; D-Zug-Wagen, der; D-Zug-Zuschlag, der: unter bestimmten Bedingungen auf den Fahrpreis erhobener Aufschlag bei der Benutzung eines D-Zugs. eigtl. = Wasser des Lebens, aus: eau de (t Eau de Cologne) u. vie = Leben < lat. vlta]: frz. Bez. für Weinbrand, Branntwein: Eau forte ['o: Tort], das od. die; - - [frz. eau-for- te. aus: eau (tEau de Cologne) u. forte. Fem. Sg, von: fort = stark < lat. fortis] (Chemie veraltet): Salpetersäure. Ebbe ['ebol. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. ebbe, eigtl. = das Wegfluten. Zurückfluten, zu Tab = weg]: der im Wechsel der Gezeiten allmäldich wieder zurückgehende od. bereits zurückgegangene Wasserstand (Ggs.: Flut): es ist E.; E. und Flut (die Gezeiten): bei Eintritt der E.; die Boote schaukelten am Quai, wenn Flut war. bei E. lagen sie auf Grund (Salomon. Boche 43); Ü in unserer Kasse, im Geldbeutel ist. herrscht E. (ugs.; ist so gut wie kein Geld mehr, nicht mehr genügend Geld)', eine E. (ein Tiefstand) im kulturellen Leben; Liebe ist kein Teich, in dem man sich immer spiegeln kann. Joan. Sie hat E. und Flut (es gibt ein ständiges Auf u. Ab: Remarque. Triomphe 179). Ebbe-: Miauer. die; -ström, der (selten): svw. T Ebbstrom; -Strömung, die; -und-Flut-Kraftwerk. das: Gezeitenkraftwerk, ^zeit. die. ebben ['ebn] <sw. V.; hat) [mniederd. ebben, zu tEbbe]: (vom Meeresspiegel) bei Ebbe absinken <meist unpers.): Da es ebbte (die Ebbe kam, es Ebbe war), warfen wir erst mal Anker (Leip. Klabauterflagge 19); Ü aber diese böse und hochmütige Aufwallung ebbte (selten, geh.; ebbte ab, legte sich) im Fortschreiten des Mahles (A. Zweig. Claudia 17); In Endlosigkeit - mit wachsendem Lärm und ebbender (dichter.; abebbender, abnehmender, langsam an Intensität verlierender) Stille - wiederholen sich Frage und Antwort (Kaiser. Villa 169); Ebbstrom fep-l. der; -[e]s: Strömung, die durch die Ebbe entsteht. ebbes ['abas] (südwestd.): etwas. leben fe:bn] <Adj.; o. Steig.) [mhd. eben. ahd. eban = gleich (hoch), flach]: 1. gleichmäßig flach u. horizontal/: -es Land; der Weg verläuft e. 2. <nicht adv.) glatt, geebnet: ein -er Weg; die Bahn ist e.; den Boden e. machen (ebnen, glätten): zu -er Erde (ebenerdig). 3. <nur attr.) (veraltend) gleichmäßig, ohne Erschütterungen verlaufend: das Pferd hat einen -enGang; 2eben [-] <Adv.> [mhd. ebene = soeben; genau, sorgfältig, ahd. ebano = gleich; gemeinsam, zu t'eben]: l.a) in diesem Augenblick, soeben, gerade jetzt: e. tritt er ein; e. da ich das sage, fällt mir ein. daß ...; in der Ebene draußen ging e. die Sonne auf (Th. Mann. Krull 353); b) gerade vorhin: er war e. noch hier; was hast du e. gesagt?; c) (landsch.) für ganz! kurze Zeit, nur ganz \ kurz: schnell, rasch einmal: kommst du e. [mal] mit?; Einen Augenblick noch ...! Ich muß e. noch etwas bei den Elektrikern nachprüfen (Kessel [Übers.]. Patricia 49). 2. gerade noch, mit Mü/ie u. Not, knapp: mit drei Mark komme ich [so] e. [noch] aus. 3. (verstärkend od. bestätigend) a) gerade, genau: das wäre mir nur e. recht; e. jetzt brauchen wir das Geld; Sie hoben den Gegenstand auf. e. diesen Stein (Jahnn. Geschichten 73); das e. (ja nun, nun gerade) nicht!; (eine Verneinung abschwächend.) sie war nicht e. (nicht besonders) freundlich zu ihm; er ist nicht e. (nicht gerade) ein Held; b) das meine ich ja auch/, das ist es ja gerade: ..Herr Schulz. Sie haben 603
eben-, Eben- mir das doch zweimal erklärt!44 - „Eben!"; Ja e.!; (ugs.:) na e.! 4. (unbetont) nun einmal, einfach; das ist e. so; du hättest ihm das Geld e. nicht geben sollen; Ihnen lag e. die Wiedervereinigung Deutschlands nur so lange am Herzen, als ... (Dönhoff. Ära 213). 1eben-tEben-: -WM, das [mhd. ebenbilde] (geh.): im Äußeren (bes. in bezug auf das Gesicht u. die Gestalt) fast das genaue Abbild eines anderen Menschen: sie ist das [getreue) E. ihrer Mutter; -bürtlg [-bvrt«;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>[mhd. ebenbürtec = von gleicher Geburt]: 1. (früher) der vornehmen Geburt, Abstammung nach von gleichem Rang: -e Familien; die zweite Frau des Grafen war nicht e. 2. von gleichen Fähigkeiten zeugend!, an Fähigkeiten, Macht gleich, jmdm. geistig od. körperlich/ gewachsen u. gleichwertig: ein ihm -er Gegner; eine -e (gleichwertige) Leistung; die beiden waren sich, (geh.:) einander [geistig] e.; Es hatte Tage in seinem Dasein gegeben, da er sich der Welt e. gefühlt hatte (Kesten, Geduld 88). dazu: -bür- tigkeit. die; -; --erdig <Adj.; o. Steig.) (bes. österr.): zu ebener Erde, in Höhe des Erdbodens, im Erdgeschoß: die -en Fenster; die Räume liegen e.; -faJk <Adv.> [für älteres: ebenes Falls]: gleichfalls, auch: er war e. anwesend: danke, e.! (ich wünsche Ihnen das gleiche); Mmß, das <o. PI.) [mhd. ebenmä3(e). ahd. ebanmä3a]: harmonisches Verhältnis der Teile zum Ganzen: das E. ihres Körpers, seiner Verse; ich war überaus angenehm und göttergleich gewachsen, schlank ... und ohne Tadel in Hinsicht auf schönes E. (Th. Mann. Krull 30). dazu: -mäßig <Adj.) [mhd. eben- m«E3e(c)]: von od. in gefälligem Gleichmaß: ein -er Wuchs; ihre Gesichtszüge sind e.; Jakob zog mit den Pferden e. wie die Ewigkeit über die frischen Stoppeln (Johnson. Mutmaßungen 127). dazu: -mäßigkeit.die; -: -wert <Adj.) (Schweiz.): svw. !ebenbürtig (2). 2eben- [meist auch mit Betonung beider Wortteile od. (noch stärker hinweisend) nur des letzten Wortteils] (genau, gerade, gleichfalls...): Mla <Adv.): das Zitat findet sich e. (an der eben angeführten Stelle); Abk. (bei Angabe von Zitatstellen): ebd.; ebd. S. 35 und S. 90 (am angeführten Ort auf S. 35 und S. 90); Mlaher: 1. <Adv.>: er kam von e. 2. (Pronominaladv.): e. kommt es. daß ...; -dahin: 1. <Adv.>: e. gehen wir auch. 2. (Pronominaladv.): seine Auflassung geht e.. daß ...; Miann ['-dan; -'dan] <Adv.): eben zu diesem Zeitpunkt; -darum (Pronominaladv.): e. muß ich zu ihr; -daselbst (Adv.) (gelegtl. Schweiz., sonst veraltet): ebenda Ebendaselbst stieg er auf die kleine Varid- tebühne vor aller Anwesender Augen und zum größten Gaudium derselben (R. Walser. Gehülfe 125); Mler, Mlie, Mlas (Demonstrativpron.): ebender. von dem wir sprechen; ebendas bezweifle ich: Mierselbe, Miieselbe. Miasselbe (Demonstrativpron.): an ebendemselben Platz; er variiert seine Leistung unter dem Einfluß des Ergebnisses ebenderselben (Gehlen. Zeitalter 20); Mieshalb, Mieswegen (Pronominaladv.): e. bin ich gekommen; -dieser, bliese, -dieses (Demonstrativpron.): ebendies[es] gilt auch für die übergeordneten Behörden; -dort, (veraltet) -dortselbs! (Adv.): Dieser ... hatte seine Blicke ebendort, wo er selbst sie hatte (Th.Mann. Zauberberg 293); -felis: t'eben-. Eben-; -jener, -jene, -jenes (Demonstrativpron.): ebenjenen habe ich in X gesehen; -so [e:bnzo:] (Adv.): in eben den selben, Weise, in der gleichen Weise, geradeso sehr ', genauso, sehr i: ich mache es e. wie Sie; wir verehren ihn e.. wie ihr ihn ablehnt; er ist/arbeitet e. gut wie (landsch.: als) du; hier gibt es e. gute Straßen, dazu: -sogern (Adv.): er hätte e. etwas anderes gegessen, -sogut (Adv.): er hätte e. zu Hause bleiben können, -sohäufig (Adv.): er hat e. gefehlt (wie ich), -sotangfe] (Adv.): er sprach e. (wie du): -solcher, -solche, -solches (Demonstrativpron.): das ist ebensolche/ebensolch eine Ware [wie man sie hier immer bekommt]; zu: ebenso: -sooft (Adv.): er kommt e. [wie du], -sosehr (Adv.): e. für Sprachen wie für Mathematik begabt sein, -soviel (Indefinitpron.): e. sonnige Tage; heute hat er e. geleistet [wie gestern], -soweit (Adv.): wir laufen e. [wie ihr], -sowenig (Indefinitpron.): e. reife Birnen; Fleisch rührte er grundsätzlich nicht an. und e. trank er Wein (Nigg, Wiederkehr 107), -sowohl (Adv.): er hätte e. etwas anderes werden können; das ist e. möglich. Ebene ['e:bondh die; -, -n [mhd. ebene, ahd. ebanf. eigtl. = Ebenheit, Gleichheit, zu T'eben; 2: für lat. planum; 3: für engl, level]: 1. sich weit erstreckendes flaches Land: nach der Felsküste dehnte sich eine heiße, trockene E. weit ins Land hinein (Geissler. Wunschhütlein 65); der Ort liegt in einer fruchtbaren E. 2. (Geom., Physik) unbegrenzte, nirgends gekrümmte Fläche: zwei sich schneidende -n; eine schiefe E. (geneigte Ebene); * auf die schiefe E. geraten/kommen (auf Abwege geraten, herunterkommen). 3. Stufe, Niveau: ein Gespräch auf wissenschaftlicher E. führen; Verhandlungen auf höherer, höchster E. (im Kreis der höheren, höchsten zuständigen Personen); etw. liegt, bewegt sich auf gleicher E. (ist gemuso zu beurteilen wie...;); Auf sozialer E. (hinsichtlich der sozialen Verhältnisse) schafft der demographische Anstieg in mehreren Landern große Elendssituationen (Welt 20. 3. 65. 3); Ebenheit, die; - [zu T 'eben]: ebene Beschaffenheit, das Ebensein. Ebenholz [e:bn-]. das; -es. ...hölzer [verdeutlichende Zus. zu mhd.. spätahd. ebenus = Ebenholz(baum) < lat. ebenus < griech. ebenos < altägypl. hbni]: sehr hartes, schwarzes od. tiefdunkles Edelholz: ein Griff aus blankem E.; Haare, schwarz wie E.; (Zus.:) Ebenholzbaum, der: vgl. Ebenholzgewächs; ebenholzfarben (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe des Ebenholzes; tief dunkel, schwarz: der Engländer sah. wie sich die jugendlichen, -en Gesichtszüge verkrampften (Grzimek. Serengeti 286); Ebenhobge- wfichs, das (meist PL): Vertreter einer Familie meist tropischer Bäume, die wertvolles dunkles Kernholz (Ebenholz) liefern; ebenieren [ebe'ni:ran] (sw. V.; hat) [zu lat. ebenus = tEbenholz] (im 18. Jh.): 1. mit Ebenholz auslegen. 2. (in Ebenholz) kunsttischlern; Ebenist [ebe'nist], der; -en. -en [frz. ebeniste. zu: 6bene = Ebenholz < lat. ebenus. t Ebenholz]: Kunsttischler des 18. Jh.s, der Möbel mit Ebenholz- u. anderen Einlagen anfertigte. Eber ['e:ta]. der; -s. - [mhd. eber. ahd. ebur]: pnännliches Haus schwein: der E.... wühlte den Misthaufen um (Ku- by. Sieg 237); wie ein wütender, wie ein angestochener E. fuhr er dazwischen. Eberesche, die; -. -n [für spätmhd. eberboum. zu gall. eburos = Eibe, zu einem idg. Adj. mit der Bed. ..dunkelrötlich. bräunlich*4; der Baum ist nach der Farbe seiner Früchte benannt]: Baum mit gefiederten Blättern, doldenförmigen weißen Blüten u. beerenähnlichen roten od. gelben Früchten. Eberraute, die; -, -n [volksetym. Umbildung aus gleich bed. lat. abrotanum]: alte, nur noch selten angebaute, in Stauden wachsende Gewürz- w. Heilpflanze (Beifußart), deren in schmalen Rispen wachseftde, gelbliche Blütenköpfchen nach Zitronen duften. ebnen ['e:bnan] (sw. V.; hat) [mhd. ebenen, ahd. ebanön. zu I 'eben]: leben (2) machen, gleichnäßig flach u. glatt machen: einen Weg e.; Schnell ... leerte ich die Erde aus und ebnete mit der Schaufel ... die Einsenkung im Boden (Molo, Frieden 11); einen Platz mit einer Walze e. (planieren); (Abi.:) Ebnung. die; -. Ebonit [eboni.t. auch: ...nit]. das: -s [engl, ebonite. zu: ebony = Ebenholz < afrz. ebaine < lat. ebenus. t Ebenholz]: Hartgummi, der aus Kautschuk hergestellt wird. Ebullioskop [ebulio'sko:p]. das: -s. -e [zu lat. ebulllre = heraussprudeln u. griech. skopein = betrachten, beschauen] (Chemie): Gerät zur Durchführung der Ebullioskopie; Ebullioskopie [...osko'pi:]. die; - (Chemie): Bestimmung des Molekulargewichts aus der molekularen Siedepunktserhöhung (Dampfdruckerniedrigung einer Lösung gegenüber dem reinen Lösungsmittel); ebullioskopisch [...o'sko:pd1 (Adj.; o. Steig.) (Chemie): auf dem Verfallen der Ebullioskopie berufiend. Ecaillemalerei [e'kaj-]. die; -. -en [zu frz. ecaille = Schuppe < afränk. *skalja = Rinde. Ziegel] (Kunst): schuppenartige Malerei auf Porzellan. Ecart: tEkart; Ecarte: tEkarte. Ecce fektsal. das; -. - [nach Jesaja 57. 1: ecce. quömodo moritur Tüstus = sieh, wie der Gerechte stirbt] (früher): (jährliche) Totengedächtnisfeier eines Gymnasiums!; Eo ce-Homo['dcts3'ho:mo].das; -[s]. -[s] [nach dem Ausspruch des Pilatus. Toh. 19. 5: ecce. homo = sehet, welch ein Mensch]: Darstellung des dornengekrönten Christus in der Kunst. Ecdesia [ekle:zj[a]. die; - [lat. ecclesia = Versammlung; christliche Gemeinde. Kirche < griech. ekklesia]: 1. svw. tEkklesia (bes. in lat. Fügungen, entsprechend der [kath.] Ekklesiologie): E. militans [- mi:litans; lat. mflitäns. 1. Part, von: mflitäre = Kriegsdienste tun. kämpfen] (die in der Welt kätnpfende Kirche, die Kirche auf Erden); E. patiens [-'pa:tßiens; lat. patiens = erduldend] (die leidende 604
Eck- Kirche, die Seelen der Verstorbenen im Fegefeuer); E. trium- phans[- tri'umfans; lat. triumphäns, 1. Part, von: triumphä- re. t triumphieren] (die triumphierende Kirche, die Kirche im Stande der Vollendung, die Heiligen im Himmel). 2. (Kunst) das (zusammen mit der Synagoge) als weibliche Figur dargestellte Neue Testament. Ecdyson: tEkdyson. Edtappement [ejapa'mä:]. das; -s. -s [frz. echappement]: 1. (veraltet) das Entweichen; Flucht. 2. (Uhrmacherei) Ankerhemmung der .Uhr. 3. (Klavierbau) Mechanik, die das Zurückschnellen der angeschlagenen Hämmerchen beim Klavier bewirkt; echappieren [ejapi.ren] (sw. V.; ist) [frz. echapper < vlat. *excappäre. zu: cappa, tCape] (veraltet): entweichen, entwischen. Echarpe [e'Jarp]. die; -. -s [frz. echarpe]: 1. (veraltend, noch fachspr.) Schärpe, Schal: Sommerliches Festkleid ... mit doppelten Pagodenärmeln und großer E. (MM 30. 1. 71, 57). 2. (bes. Schweiz.) gemustertes Umschlagtuch. echauffieren [ejD'fr.ren] <sw. V.; hat) [frz. (s'techaufler = (sich) erhitzen < vlat. *excaleßre (lat. excalefacere). t Kalfaktor] (veraltend): 1. sich durch Anstrengung od. Aufregung erhitzen: im Gesicht bin ich auffallend echauffiert. - da, fühle doch mal. wie ich brenne (Th. Mann. Zauberberg 23). 2. sichj aufregen: e. Sie mich/sich nicht!; <2. Part.:) echauffiert [...Ti:?t] <Adj.; -er. -este) (veraltend): 1. <nicht adv.) erhitzt: mit -em Gesicht. 2. aufgeregt: er war sehr e. darüber, dazu: Echauflkrtheit, die; -: das Echauffiertsein. Echelon [eja lö:], der; -s. -s [frz. echelon. zu: echelle = Leiter < lat. scäla] (Milit. veraltet): Staffelstellung (von Truppen); <Abl.:> echelonieren [efolo'nhran] <sw. V.; hat) [frz. &helonner] (Milit. veraltet): (Truppen) gestaffelt auf- stellen. Echeveria [EtJeveTia], die; -. ...ien [...pn; nach dem mex. Pflanzenzeichner A. Echeverria (19. Jh.)]: als Zimmerpflanze beliebtes, niedriges Dickblattgewächs aus Südamerika. Ediinit [eg'nr.t. auch: ...nit). der; -s. -e od. -en, -en [zu I Echinus (1)] (Paläont.): versteinerter Seeigel; Ediinoderme [e^ino'dermd], der; -n. -n (meist PI.) [zu t Echinus (Du. griech. derma = Haut] (Zool.): Stachelhäuter (z.B. Seeigel. Seestern. Seelilie, Seegurke. Seh langen stem); Echino- k*ktus,der; -. ...teen [...kak'te:an] (Bot.): Igelkaktus; Echinokokkose [...kD'ko:za]. die; -. -n (fTierJmed.): Echinokokkenkrankheit (vgl. Echinokokkus); Echinokokkus [...kokus], der; -, ...ken [zu griech. echlnos = (See)igel u. kökkos = Kern; Beere] (fTierlmed.): Blasenwurm (eine auf den Menschen übertragbare Art des Hundebandwurms); Echinus [e'^nus]. der; -. - [lat. echinus < griech. echTnos]: 1. (Zool.) Seeigel. 2. (Archit.) die Deckplatte mit dem Säulenschaft verbindender Wulst am Kapitell einer dorischen Säule. Echo ['eco], das; -s. -s [lat. echö < griech. echo. zu: eche = Schall]: I. Widerhall, Nachhall, mehrfachei Schallreflexion: ein mehrfaches E.; das E. antwortete uns; E. hallte aus allen Winkeln der verwirrend vielen Zimmer (Winckler. Bomberg 229); ein [Filmatelier mit. ohne E.; Ü er ist nur das E. seines Freundes (gibt nur dessen Äußerungen, Ansichten wieder u. hat keine eigene Meinung); das E. (die Reaktion) des Auslandes auf dieses Angebot war schwach; Die vielen Preistheorien der Volkswirtschaftslehre fanden ... wenig E. (kaum Anklang; Mantel. Wald 130). 2.a) (Technik) echoartiges Wieder leintreffen. Zurück- kommen: das E. eines ausgesendeten [Radiojsignals; b) fehlerhafte! Wiederholung od. unbeabsichtigter j Nachhall auf Grund bestimmter technischer Neben ieffekte. 3. (Musik) a) Wiederholung einer kurzen Phrase in geringerer Tonstärke; b) (mit .Mcho" betiteltes) Musikstück, das durchgehend mit dem Stilmittel des Echos (a) gestaltet ist (bes. 16. bis 18. Jh.). echo, Echo-: > artig <Adj.; o. Steig.); -Nid, das: (Ferns.; zu Echo 2 b); >effekt, der: 1. (Technik; zu Echo 2 b). 2. (Musik) Stil Jeffekt durch echoartige Wirkung; >frei <Adj.; o. Steig.); >gewölbe, das: Flüstergewölbe; -«raphk, die; -. -n [...l:an; t-graphie) (Med.): elektroakustische Prüfung u. Aufzeichnung der Dichte eines Gewebes mittels Schallwellen; -lalk I-la'Ii:]. die; -, -n [...i:an; griech. lalia = Rede. Geschwätz]: 1. (Psychiatrie) sinnlos-mechanisches Nachsprechen gehörter Wörter od. Sätze (bei Geisteskranken). 2. (Sprachpsych.) Wiederholung eines Wortes od. Wortteils (bei Kindern vom 9. bis 12. Lebensmonat); ^lot das (Technik): Gerät zur Entfernungs-, insbes. Tiefen- od. Höhenmessung mit Hilfe von Schallwellen; Behmlot; >k>- tiing*die;>matt,das:pörfl//e/öirf. spiegelbildlich verschobene Wiederholung einer Mattstellung in Schachproblemen: > patt, das: parallel od. spiegelbildlich verschobene Wiederholung einer Patt Stellung in Schachproblemen; -phrasie [-fra'zi:] die; -,-n[...i:an; zugriech, phräsis = das Sprechen. Sprache]: svw. t ^lalie. echoen fecoan] <sw. V.; hat) [zu tEcho]: 1. <unpers.) als Echo widerhallen: „Esel!4* echote es [von den Bergen]. 2. (eine Äußerung, geäußerte Meinung) spöttisch] nachahmend od. gedankenlos wiederholen, nachsprechen, bestätigen: „Tee!" echot Carl amüsiert und greift nach der Karaffe (Rechy [Übers.]. Nacht 320). Echse feksa], die; -. -n [durch falsche Worttrennung aus t Eidechse rückgeb.]: zur Ordnung der Schuppetireptilien gehörendes, eierlegendes Kriechtier (z.B. Blindschleiche. Eidechse. Saurier). echt [z<±\] <Adj.; -er. -este) [aus dem Niederd. < mniederd. echt = echt, recht, gesetzmäßig, zusgez. aus: ehacht. entsprechend mhd.. ahd. ehaft = gesetzmäßig, zu mhd. e. ahd. ewa = Recht. Gesetz. Ehe(vertrag), vgl. Ehe]: l.a) <o. Steig.; nicht adv.) nicht nachgemacht, nicht imitiert, unverfälscht (Ggs.: falsch 1 a. unecht): ein -er Pelz, Orientteppich; -e Perlen; ein -er Dürer (von Dürer selbst gemaltes Bild); die Unterschrift ist e.; der Ring ist e. (rein) golden; b) <o. Steig.; meist attr.) reinrassig: ein -er Pudel; c) wahr, wirklich, nicht vorgetäuscht, nicht scheinbar: eine -e Freundschaft; Hier handelt es sich um einen -en Notstand (v. d. Grün. Glatteis 305); sein Schmerz war e.; (oft nur Modewort:) ein -es Problem; eine -e Lücke; als adv. Bestimmung, insbes. bei Adj.. meist ugs. verstärkend: er hat sich e. (wirklich, richtig) angestrengt; ich war e. überrascht; Das ist einer der Punkte, wo es auch e. zu Auseinandersetzungen ... gekommen ist (Spiegel 43. 1975. 38). 2. (nur attr.) typisch: ein -er Berliner; das ist e. englisch, e. Hitch- cock; <ugs. auch präd.:) das war ja wieder einmal e.! 3. <o. Steig.; nicht adv.) (Math.) einen Zähler besitzend, der kleiner als der Nenner ist: ein -er Bruch. 4. <nicht adv.) (Chemie. Textihv.) (von Farben) sehr beständig, gegenüberbestimmten chemischen u. physikalischen Einflüssen fast unempfindlich: -e Farben; das Blau ist e. $cht-, £cht-: -Nau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -deutsch <Adj.; o. Steig.); -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -goM. das; -golden <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -haar, das. dazu: -haarperücke, die; -silber, das; -silbern <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.); -zeitbetrieb, der (Datenverarb.): Arbeitsweise einer elektronischen Rechetianlage, bei der eingegebene Daten sofort verarbeitet werden und die Rückgabe der Antwort innerhalb einer gewissen Zeit erfolgen muß: Informationsverarbeitung im E. (Elektronik 10.1971, 367). Echtheit, die; - [zu techt (1. 4)]. Echtheits-: -beweis, der; -nadiwete, der; -probe, die; -Prüfung, die: Prüfung, ob es sich auch wirklich um ein od. das Original handelt: Die Edition einer Gesamtausgabe erfordert es. daß vor Inangriffnahme eines Werkes die lückenlose Reihe der Werke einer Gattung feststeht. Das bedeutet ... zunächst einmal die kritische Sonde der E. anzulegen (Welt 28. 6. 65. 7); -Zeugnis, das. Eck [ek], das; -[e]s. -e u. (österr.:) -en [Nebenf. von tEcke]: 1. (südd.. österr.) svw. Ecke (1): Ü jmdn. über E. ansehen, anschauen (landsch.; jmdn. schief ansehen); *im E. sein (Sport; in schlechter Verfassung, außer Form sein; wohl eigtl. = in die Ecke getrieben sein); übers E. (diagonal; an einer Ecke beginnend): den Teig in Quadrate schneiden und übers E. zusammenrollen. 2. (Ballspiele) Ecke des Tors: kurzes (nächstgelegenes), langes (entferntes), oberes, unteresE.; Herzog... schießt von der Elfmetermarke scharf und halbhoch ins linke E. (Express 6. 10. 68, 13); der Ball ging ins lange E.; -eck [-|ek] in Zus.. z.B. Dreieck. Achteck. Dreißigeck (mit Ziffern: 30eck). Eck-: ^ball. der (Ballspiele): gegen die Mannschaft, die den Ball ins eigene Toraus befördert hat, verhängter Freistoß, -wurf, -schlag von der nächstgelegenen Ecke des Spielfeldes aus: einen E. treten; als Schiedsrichter Evans ... einen E. für uns gab (Walter. Spiele 129); einen E. verwandeln (zu einem Tor nutzen), dazu: -balhnarke, die (Radball): Marke, von der aus der Eckball geschlagen wird, -ballver- h&ltnis, das (Ballspiele): Verhältnis der von beiden Mannschaften im Spiel erzielten Eckbälle, Eckenverhältnis; 605
Eckart -bank, die: winkelförmige Bank, die in die Ecke eines Raumes eingepaßt ist: ^beschlag, der: schmückender od. schützender Metallbeschlag an den Ecken (z. B. bei Büchern. Möbeln, Türen); -blatt, das (Kunstwiss.): blattartige Verzierung an den vier Ecken einer Säulenbasis zwischen dem runden Säulenfuß u. der quadratischen Platte des Sockels; ^boje, die (Kanupolo): Boje zur Markierung der Ecke des Spielfeldes; ^brett» das: in die Ecke eines Raumes eingepaßtes dreieckiges Wandbrett; Miaten <PI.>: Richtdaten einer Planung o.a.: Die Fraktion ... hat dem Rahmen u. den E. dieser Planung ausdrücklich zugestimmt (Bundestag 189.1968.10205); -^dreiviertel, der (Rugby): außen spielender Dreiviertel; ^fahne.die (Sport): Stange mit einer kleinen Fahne zur Markierung der Ecke des Spielfelds; ^fenster, das: in die Ecke eines Gebäudes eingebautes Fenster; ^flügler [...fly:glB].der; -s. - (Zool.): Edelschmetterling mit charakteristischen Ecken in den Flügeln; Mtebäude, das: Gebäude an einer Straßenecke; ^gnindstück, das: Grundstück, das an einer Stelle liegt, an der zwei Straßen im Winkel aufeinandertreffen; ^haus, das: Haus, das zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Straßenfronten hat; -laden, der; -lohn, der (Wirtsch.): tariflicher Normallohn als Richtwert: Bei einem Gespräch ... einigten sich ... die Tarifkommissionen der Sozialpartner auf eine Erhöhung des -s (Welt 1. 9. 62. 1): -lokal, das: -losung, die (Kunstwiss.): beim rechtwinkligen Zusammentreffen zweier Ornamentbänder einer Saide/ entstehende neue Kombination der Ornamentmotive; -pfeiler, der: Stützpfeiler an der Ecke eines Gebäudes; Ü diese Hypothese ist ein E. (eine starke Stütze. Hauptstütze) seiner Theorie; -platz, der: äußerster Platz atn Ende einer Sitzreihe; -pokter, das (Boxen): in jeder Ecke des Rings zum Schutz der Boxer angebrachtes Polster; -punkt, der: Punkt, der die Ecke einer geometrischen Figur bildet; ^satz, der <meist PI.) (Musik): erster bzw. letzter Satz einer größeren drei- od. mehrsätzigen Komposition; die Ecksätze eines Streichquintetts; -säuie.die: Säule am Ende einer Säulenreihe; -schlag,der (Hockey): Eckball; -schrank, der: dreieckiger Schrank, der in die Ecke eines Raumes eingepaßt ist; -sitz, der: vgl. -platz: -sofa, das: vgl. -bank; -Stange, die: vgl. ^fahne; ^stein: 1. der; -[eis, -e: Rand-, Schluß-, Haupt stein an der Ecke eines Bauwerks . die Ecke bildender od. bezeichnender Grenz stein: Ü für die Bundesregierung blieben die europäischen Gemeinschaften der E. (die Hauptstütze) und das wirksamste Instrument der Einigung Europas (MM 26. 3. 69, 1); diese Entdeckung stellt einen E. (Markstein) in der Geschichte der Tierpsychologie dar. 2. das; -s, - (Kartenspiel) Karo; -stofl, der (Fußball): Eckball; -stück, das: Stück des Randes od. der Kante, das die Ecke bildet; -stunde, die: erste od. letzte Unterrichtsstunde; -tisch, der: Tisch in der Ecke eines Lokals ; -türm, der: Turm, der die Ecke eines Bauwerks j bildet; ^wert, der (Wirtsch.): Richtwert; Mvurf. der (Handball): Eckball; -zahn, der: 1. spitzer Zahn zwischen Schneide- u. Backen- zä/inen. 2. (ugs.) unansehnliches Mädchen ohne Freund,, das beim Tanz meist nicht aufgefordert wird; -zimmer, das: Zimmer mit zwei Außenwänden; -zins, der (Geldw.): Zinssatz für Sparkonten mit gesetzlicher Kütidigung (als Richtsatz für die Verzinsung anderer Einlagen). Eckart fekart] in der Fügung ein getreuer E. (ein treuer, stets helfender Mann; Gestalt aus der Heldendichtung des Mittelalters). Eckchen ['ck^nl. das; -s, -: TEcke (1 c, 2 a. 3). Ecke feka], die; -. -n [mhd. ecke. egge. ahd. ecka): l.a) von zusammenstoßenden winkelbildenden Linien, Kanten od. Flächen begrenztes Flächen-, Raum- od. Materialstück an seiner äußersten Stelle1: vorspringende -n; sich an der E. eines Tisches stoßen; ein Buch mit abgestoßenen -n; die E. eines Dreiecks. Würfels (Geom.; Punkt, in dem zwei Begrenzungslinien einer Fläche od. drei Grenzebenen bzw. Kanten eines Körpers zusammenstoßen)', *an allen -n [und Enden] (ugs.; überall): die Stadt brennt an allen -n; es fehlt an allen -n und Enden; es brennt an allen -n [und Enden] (ugs.; alles ist in Aufregung, es herrscht großes Durcheinander): b) Stelle, wo zwei Straßen zusammenstoßen, Straßenecke: eine zugige E.; um die E. gehen; gleich um die E. (ugs.; gleich in der Nähe, in der nächsten Querstraße) wohnen; ich sah sie um die E. biegen, schwenken (gehen); R das ist schon längst um die E. (ugs.; das ist schon vorbei, schon erledigt): *E. stehen (ugs.; als Prostituierte auf der Straße nach Kundschaft Ausschau halten): jmdn. uro die E. bringen (ugs.; umbringen): etw. um die E. bringen (salopp: 1. bei einer sich bietenden Gelegenheit sich etw. aneignen, beiseite bringen: der Gefreite hatte in der Küche helfen müssen und hatte dabei einige Konserven mit Wurst um die E. gebracht. 2. etw. durchbringen; leichtsinnigerweise verbrauchen: in einigen Jahren hatte er das ganze Erbe um die E. gebracht); um die E. gehen (salopp; eines gewaltsamen Todes sterben): um die E. sein (ugs.; tot sein): mit jmdm. um/über sieben -n verwandt sein (ugs.; mit jmdm. weitläufig verwandt sein): jmdm. nicht um die E. trauen (ugs.: jmdm. nicht vertrauen): c) <Vkl. t Eckchen) (landsch.) spitz zulaufendes Stückchen: eine E. Käse. Wurst. 2.a) <Vkl. t Eckchen) Stelle, an der zwei Seiten eines Raumes aufeinanderstoßen, Winkel: die E. eines Zimmers; eine gemütliche E.; etw. in die E. (beiseite) stellen; das Kind muß [zur Strafe] in der E. stehen; man suchte ihn in allen Ecken (überall); b) Stelle, cm der zwei Linien od. Kanten aufeinandertreffen; das letzte Stück einer spitz zulaufenden Fläche: etw. in die linke obere E. [einer Postkarte] schreiben: in der E. des Spielfeldes; *die lange E. (Sport; vom Spieler entferntere Ecke): die kurze E. (Sport; dem Spieler nähere Ecke). 3. <Vkl. t Eckchen) (landsch.) Gegend: in dieser E. Deutschlands; ein idyllisches Eckchen. 4. (landsch.) Strecke: wir sind eine tüchtige E. marschiert, gewandert; das ist noch eine ganze E. (das ist noch ziemlich weit). 5. (Ballspiele) svw. tEckball: eine E. treten; Einmal erzwangen wir hintereinander drei -n (Walter, Spiele 43); *eine kurze E. (auf kurze Entfernung zu einem Mitspieler gespielter Eckball); eine lange E. (vors Tor gespielter Eckball); den Ball zur E. (zur Torauslinie) schlagen/lenken. 6. (Boxen) a) einer der vier Winkel des Boxrings: jeder der beiden Boxer hat seine E., die der des Gegners diagonal gegenüberliegt, die anderen beiden -n sind neutrale -n; b) das einen Boxer beratende u. ihn unterstützende Team: die gegnerische E. wurde wegen lauter Anweisungen während des Kampfes verwarnt. 7. (Ringen) farbig markierter Viertelkreis auf der Matte, in dem sich der Ringer wäfirend der Pausen aufliält. ecken [ekn] <sw. V.; hat) (veraltet): mit Ecken versehen. $cken-, Ecken-: -band, das: svw. t Eggenband; -kragen, der: Kragen mit Ecken (1 a); ^k» <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Ecken (1 a): -schütze, der (Hockey): Spieler, der den bei der Strafecke hereingegebenen und von einem anderen Spieler gestoppten Ball aufs Tor schlägt: der E. kann seine ganze Aufmerksamkeit dem Torschuß widmen; -stand, der: svw. K Verhältnis; -Steher, der (ugs.): an den Straßenecken / herumstehender Müßiggänger; ^tor, das (Feldhockey): aus einem Eckschlag od. einer Strafecke erzieltes Tor: zwei Feldtoren stand ein E. gegenüber; -Verhältnis, das (Sport): Eckballverhältnis. Ecker I'ske]. die; -. -n [mhd. ecker(n), ackeran = Eichel. Buchecker, verw. mit t Acker: I. svw. t Buchecker. 2. (selten) Eichel. 3. <P1.; o. Art.; als Sg. gebraucht) Farbe im deutschen Kartenspiel, Eicheln: -n spielen; -n sticht. eckig [ekuj] <Adj.) [mhd. eckeht. zu 7Ecke]: 1. Ecken (1 a) atifweisend, nicht rund: ein -er Tisch; seine Schultern sind e.; Das Gesicht war kleiner geworden, e. (L. Frank. Wagen 33); die Linie verläuft e. 2. a) abrupt wechselnde Bewegungen zeigend: ein -er Gang; Dann bol er seinem Gaste mit -em Hinweis Rauchzeug an (A. Zweig. Grischa 395); sich e. (ungeschickt) benehmen; b) schroff, unverbindlich: ein -er Mensch; ein -es Wesen haben; -eckig I-Ieki^] in Zusb.. z. B. dreieckig, achteckig, dreißigeckig (mit Ziffern: 30ek- kig); Eckigkeit, die; - [zu t eckig]. Eckmarmsdirift ['ekman-l. die: - [nach dem dt. Maler O. Eckmann (1865-1902)] (Schriftw.): meistgebrauchte Schrifttype des Jugendstils. Eclair [e'kle:^]. das; -s. -s [frz. eclair. eigtl. = Blitz, zu: eclairer = beleuchten, erhellen < lat. exclaräre: weil man es schnell (wie der Blitz) ißt]: mit Creme gefülltes u. mit Zucker od. Schokolade überzogenes, längliches Gebäckstück. Economiser: fEkonomiser; Economyklasse [ikanami-]. die: -. -n Izu engl, economy = Sparsamkeit < lat. oeconomia. tÖkonomie]: billigste Tarifklasse im Flugverkehr. e contrario [e: kDn'tra.rio] <Adv.) [lat. e contrario = aus dem Gegenteil] (jur.. bildungsspr.): auf Grund eines Umkehrschlusses, eines Schlusses aus einem gegenteiligen Sachverhalt auf entsprechend gegenteilige Folgen. Ecossais [eka'se], der; - [frz. ecossais. eigtl. = schottisch. 606
Eden zu: Ecosse = Schottland < lat. Scötia] (Textilind.): großkarierter Kleider- und Futterstoff; Ecossaise [eka'se.zal. die; -. -n [frz. ecossaise, subst. Fem. von: ecossais = schottisch. TEcossais] (Musik): schottischer Tanz im 3/2- od. ^Takt. Schottisch, eri. Ecraseieder [ekra'ze:-]. das; -s. - [zu frz. ecrase. 2. Part, von: ecraser = zerdrücken, glätten, zu afrz. crasir = zerbrechen < fränk. *krasjanj: farbiges, pflanzlich gegerbtes, grobnarbiges Ziegenleder. ecru: tekrü; Ecruseide: t Ekrü sei de. ed. [e:didit; Abk. für lat. edidit = herausgegeben hat es ...1: Abkürzung, die zusammen mit einem folgenden Eigennamen den Herausgeber des zuvor genannten Buches benennt (z. B. Die Geschichte Roms ed. Reumont); vgl. edd. Edamer ['e:dame]. der; -s. -. Edamer Käse, der; - -s. - (Osten-.:) Edamerkäse, der; -s. - [nach der nieder). Stadt Edam]: ein hell- bis goldgelber, fester Schnittkäse mit Rinde aus rotem Paraffin (in Brot- od. Kugelform). edaphisdi [eda.fij] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. ödaphos = (Erd)boden] (Fachspr.): I. auf den Erdboden bezüglich. 2. bodenbedingt; Edaphon [e:da!bn], das; -s [zu griech. edaphos = (Erd)bodenl (Biol.): Gesamtheit der in u. auf dem Erdboden lebenden Kleinlebewesen (Pflanzen u. Tiere). edd. [edi'de:runt; Abk. für lat. ediderunt = herausgegeben haben es ...]: Abkürzung, die zusammen mit folgenden Eigennamen die Herausgeber des zuvor genannten Buches benennt (z.B. Deutsche Kunstdenkmäler, edd. Mader. Hirschfeld und Neugebauer); vgl. ed. edel [e:dl] <Adj.; edler. -ste) [mhd. edel(e). ahd. edill. zu fAdel]: 1. <o. Steig.; nur attr.) a) (veraltet) adlig: ein Mann aus edlem Geschlecht; b) reinrassig, hochgezüchtet: ein edles Pferd. Tier; edle Rosen. 2. (geh.) menschlich vornehm, von vornehmer Gesinnung ! zeugend i. selbstlos, hochsinnig, human, nobel: ein edler Mensch; eine edle Gesinnung; Verrat, der von Gefühlen ausgelöst wird, die alles andere alse. sind: von Neid, von der Geldgier, von Haß (Genet [Übers.]. Tagebuch 253); er hat e. [an dir]gehandelt;e. denken. 3.a) (geh.) harmonisch gebildet,, schön geformt: edler Wuchs; eine e. geformte Vase; b) < meist attr.) vortrefflich, vorzüglich, hochwertig: edles Holz; ein edles Instrument; Wir liefern für den Kaiser, edle Tuche für seinen Hof (Hacks. Stücke 58); die edle Tonfülle der Orgel (Thieß. Legende 5); edle (erlesene) Weine; die edlen Teile (lebenswichtigen Organe) [des Körpers]; das Aroma ist e. 4. <nicht adv.> (Jugendspr.) (in bezug auf charakterliche Qualitäten) ausgezeichnet: Dieser Salinger ist ein edler Kerl (Plenzdorf. Leiden 33); das war ja wieder e. (iron.; gemein, unfair) von ihm. edel-, Edel-: -blaß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (ugs.): vornehm geschminkt; -branntwein, der: qualitativ hochwertiger u. auf natürlicher Basis erzeugter Schnaps mit mindestens SS Vol.-%; -bürtig [-bvrtu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (geh.): svw. t-geboren; -dame, die (hist.): adlige Dame; --denkend <Adj.; edler, am edelsten denkend; nicht adv.>; -dirne.die: vgl. -nutte; -falter.der: Falter aus einer Familie meist großer, bunter Tagschmetterlinge; -faul <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Winzerspr.): Edelfäuleaufweisend: Hierfür werden nur die schönsten, -en und schon ... zusammengeschrumpften Beeren verwendet (Hörn. Gäste 90); -fiiule, die (Winzerspr.): durch einen Schimmelpilz bewirkte Überreife u. Qualitätssteigerung bei Weintrauben: Die Qualität der Jungweine wird ... gelobt, wozu die nur in wenigen Jahren auftretende E. ... beiträgt (Berliner Morgenpost 16. 11. 75. 25): -link, der: svw. t Buchfink; -fisch, der: wertvoller Speisefisch; -frau, die (hist.): adlige Frau; -fräulein, das (hist.): adliges Fräulein; -gas, das (Chemie): eines der sechs gasförmigen, färb- u. geruchlosen, kaum Verbindungen eingehenden chemischen Elemente Helium. Seon. Argon, Krypton, Xenon, Radon; -geboren <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): von adliger Geburt, Herkunft; adlig; -gemuse, das (Gartenbau): hochwertiges, feines Gemüse; -gesinnt <Adj.; edler, am edelsten gesinnt; nicht adv.>; -herzig <Adj.) (geh.): edelgesinnt, großmütig, groß-, gutherzig; -hirsch, der: svw. tRothirsch; -hof, der (hist.): Hof eines Edelmannes; -holz, das: wertvolles, feines Nutzholz; -hure, die: vgl. -nutte; -Jacquard, der (Textilind.): bedruckter Vorhangstoff, in den außerdem noch ein Muster Ton in Ton mit der Grundfarbe des Stoffs eingewebt ist; ^kastanie, die: 1. zur Familie der Buchengewächse gehörender, stattlicher, sehr alt werdender Baum mit großen länglichen, gezä/mten Blättern, weißen Blüten und eßbaren Früchten (Eßkastanien) in stacheliger Hülle. 2. (häufig für Rebstöcke verwendetes) hartes, dauerhaftes Holz der Edelkastanie (1); -kitsch, der: Kitsch, der sich ein anspruchsvolles Äußeres gibt: -knabe, der (hist.): adliger Knabe, der an einem Hof diente; Page; -knecht, der (hist.): Knappe; -kommunist.der (oft abwertend): Kommunist aus rein idealistischen Gründen, der die revolutionäre u. radikale Praxis des Kommunismus ablehnt, dazu: -kommunistisch <Adj.; o. Steig.): mir hängt die in Berlin so beliebte -e Masche schon lange beim Hals heraus (Express 2.10. 68.7); -koral- le, die: an den Mittelmeerküsten in größerer Tiefe auftretende rote Koralle, die bis zu 40 cm hohe bäumchenförmige Stöcke bildet; -krebs, der: mitteleuropäischer Vertreter der Flußkrebse, der als bester Speisekrebs gilt; -krimi, der (ugs.): / eindrucksvoller u. verhältnismäßig / anspruchsvoller Kriminalfilm (xi. -roman; -leute: PI. von tMTiann; -likör, der: Qualitativ hochwertiger Likör; -mann, der <P1. -leute. auch: -männer) (hist.): Adliger, dazu: -märaiisdi <Adj>: die Gesinnung, Haltung eines Edelmanns zeigend; einem Edelmann entsprechend; -marder, der: großer Marder mit wertvollem braunem Fell. Baummarder; -mensch, der: Mensch von (angeblich) edler Rasse, von veredeltem Charakter; -metall, das: seltenes, kostbares Metall, das gegen chemische Einflüsse insbes. des Sauerstoffs sehr widerstandsfähig ist (z. B. Gold, Silber. Platin), dazu: -metallsdimied, der; -mist, der: 1. (Landw.) bes. haltbarer Stapelmist, der durch Selbsterwärmung stark verrottet ist (Heißmist). 2. (ugs.) ganz großer Unsinn. 3. (abwertend) vgl. -kitsch; -mit, der (geh.): edle Gesinnung. Hoch-, Großherzigkeit, Großmut: seinen E. zeigen, beweisen; aus E. handeln; -mutig <Adj.) (geh.): von Edelmut bestimmt, großmütig, hoch-, großherzig: ein -er Mensch; seine Tat wai4 e.; -mütigkeit, die; -: svw. T-mut; -nelke, die (Gartenbau): Nelke einer hoch wachsenden, strauchigen Sorte; -nutte, die (salopp): attraktive, anspruchsvolle Prostituierte, die einen vermögenden Kundenkreis hat; -obst, das (Gartenbau): durch Veredlung gezüchtetes, hochwertiges Obst; —Opal, der: bes. schöner, für Schmucksteine geeigneter Opal; —pappfein]- band, der (Buchw.): Einbandart, bei der der Buchblock in eine Decke eingelegt ist, die mit Papier überzogen u. mit Leder od. Pergament verstärkt ist; —pflaume, die: vgl. -obst; -pilz, der: svw. tSteinpilz: -e suchen, sammeln; -pilzkäse, der: halbfetter Käse aus Kuhmilch mit Zusatz von eßbaren Schimtnelpilzen; -quatsch, der (ugs.): vgl. t -mist (2); -raute, die: Beifuß; -reife, die: svw. t -faule; -reis, das: Pfropfreis zur Veredlung; -reservist, der (Ballspiele Jargon): leistungsfähiger Ersatzspieler, der längere Zeit nicht in der ersten Mannschaft gespielt hat; -rost, der: Patina; -schickse, die: vgl. -nutte; -schnulze, die (abwertend): Schnulze (Film, Buch, Schlager) mit künstlerischem Anspruch; -sinn, der (geh.): edler Sinn. Edelmut, dazu: -sinnig <Adj.>; -sitz, der (hist.): Sitz eines Adligen; -sorte, die: edle, veredelte Sorte (z.B. eines Obstes); -splitt, der (Bauw.): doppelt gebrochener, sauber aufbereiteter Splitt aus Hartgestein; -stahl, der: mit veredelnden Metallen legierter, sehr harter u. rostfreier Stahl; -stein, der: seltenes u. kostbares Mineral von großer Härte, das wegen seines Glanzes, seiner schönen Farbe od. starken Lichtbrechung als Schmuck verwendet wird: einen E. schleifen, in Gold fassen; ein synthetischer (künstlicher) E., dazu: -steinartig <Adj.; o. Steig.), -steinern <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Edelsteinen angefertigt: Und nicht selten zeigten die Statuen ... -e Augen und künstliche Wimpern (Ceram. Götter 31). -Steinimitation, die. -steinkunde, die. dazu: -steinkundlich <Adj.; o. Steig.; meist attr.). -Steinschleifer, der (Berufsbez.); -strich, der (ugs.): vgl. -nutte: -tanne, die: hochwachsende Tanne, deren kräftige, flache Nadeln weißliche Längsstreifen aufweisen; Weißtanne, Silbertanne; -topas, der: bes. schöner, als Schmuckstein geeigneter Topas; -weiß, das; -[esl, -e: Hochgebirgspflanze, deren weißlichgelbe Blütenköpfchen sternförmig von weißen, filzigen Hüllblättern eingefaßt sind; -western, der: eindrucksvoller u. anspruchsvoller Western; -wild, das: svw. t Rotwild; -zwicker, der: elsässischer Wein, Verschnitt aus Qualitätsweinen verschiedener Rebsorten. Edeling [e:ddlin]. der; -s. -e [mhd. edelinc. ahd. ediling] (hist.): germanischer Adliger. Eden fe:dn] [hebr. 'Eden, eigtl. = Wonne]: 1. <Eigenn.. o. Art.): *der Garten lt. (Rel.; das Paradies): eine Schilde- 607
Edentaten rung des Gartens E.; U dieses Antiquariat ist ein Garten E. für den Bücherliebhaber. 2. das; -[s] (geh.) Paradies: diese Gegend ist ein wahres E.: dagegen leben wir in einem E.; muß der Reisende den Eindruck haben, als fahre er durch ein grünes, fruchtbares E. (Grzimek. Seren- geti 36). Edentaten [eden'ta:tn] <P1.) [lat. edentäta. Neutr. PI. des 2. Part, von: edentäre = zahnlos machen] (Zool.): zahnlose od. zahnarme Säugetiere, die ihr Maul nicht öffnen können u. ihre Nahrung (Insekten) mit Hilfe ihrer langen Zunge aufnehmen (insbes. Gürtel-, Schuppen-, Faultiere u. Amei- senbären). edieren [e'di:ren] <sw. V.; hat) (lat. edere = herausgeben!: / wissenschaftlich! herausgeben: Schillers Werke e. Edikt [e'dikt], das; -[eis. -e [lat. edictum. subst. 2. Part, von: edicere = ansagen, bekanntmachen] (bes. hist.): Erlaß. Verordnung einer Obrigkeit: der Kaiser erließ ein E.. wonach zwischen dem Befehl zu einer Hinrichtung und seiner Ausrührung mindestens dreißig Tage vergehen müßten (Thieß. Reich 314). Edbonfassung ['e.dizan-l. die; -. -en [nach dem amerik. Erfinder Th. A. Edison (1847-1931)] (Elektrot.): Fassung mit Gewinde für elektrische Glühbirnen. Editio castigata [e'di:tsio kasti'ga:ta], die; - -. -nes ...tae [editsio:ne:s ...t£; lat. editio castigata = eingeschränkte Ausübe] (Buchw.): Buchausgabe, bei der religiös, politisch od. erotisch anstößige Stellen vom Herausgeber od. von der Zensur gestrichen wurden: Edition [edi'tsjp:n], die; -, -en [lat. editio. zu: edere. tedieren] (Buchw.): 1. bes. wissenschaftliche/ Herausgabe: eine kritische, durchgesehene E. von Schillers Werken; Die E. einer Gesamtausgabe erfordert es. daß vor Inangriffnahme eines Werkes die lückenlose Reihe der Werke einer Gattung feststeht (Welt 28.6. 65.7); jmdri. mit der E. eines Briefwechsels betrauen. 2. Werk, das in bestimmter Form wissenschaftlich / herausgegeben wurde: kritische/ Ausgabe: eine broschierte E. von Schillers Werken. 3. (selten) Verlag (meist in Firmennamen): die Partitur dieser Sinfonie ist in der E. Schott erschienen. Editions-: -arbeit, die; -haus, das (selten): Verlag: -technik, die: Technik der wissenschaftlich-kritischen Edition. Editio princeps [e'di:tsio 'pnntseps], die; - -. -nes ...cipes [edi'tsio.ne.s ...tsipe:s; lat. editio princeps = erste Ausgabe] (Buchw.): Erstausgabe (insbes. eines alten Werkes): Editor [e:ditor, auch: ...to:g; e'di:tor. auch: ...to:^]. der; -s. -en [edi'to.ran; lat. editor = Hervorbringer] (Buchw.): Herausgeber: Editorial [edito'ria:!, engl.: edi'tanal], das; -[s], -s [engl, editorial = Leitartikel, zu: editor = Herausgeber. Leitartikler < lat. editor. f Editor]: 1. Vorwort des Herausgebers in einer Fach j Zeitschrift. 2. Leitartikel des Herausgebers od. des Chefredakteurs einer Zeitung. 3.a) Redaktionsverzeichnis. -Impressum: b) Verlagsimpressuni: editorisch [edi'to:nJ] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>: I. die Edition betreffetvd; zu ihr gehörend, ihr eigentümlich: -e Prinzipien. 2. verlegerisch: eine einmalige -e Leistung im Taschenbuch (Börsenblatt 40. 1966. 2941). Edle ['e:dbl. der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) [Subst. zu t edel]: 1. (früher) Adliger (noch in Titeln): die -n klirrten mit ihren Schilden (Hacks. Stücke 69); Joseph Edler von Sonnenfels. 2. (geh.) edler Mensch. Edukation[edukatsio:n].die; -. -en [lat. educätio. zu: educä- re = aufziehen, erziehen] (veraltet): Erziehung: Edukt [e'dukt]. das; -[e]s. -e [lat. öductum. 2. Part. (Neutr.) von: edücere = herausführen, herausziehen]: 1. (Fachspr.) aus Rohstoffen abgeschiedener Stoff (z. B. Ol aus Sonnenblumenkernen). 2. (Geol.) Ausgangsgestein bei der Metamorphose. B-Dur [auch: - -]. das: -: Tonart; Zeichen: E (fe. E 2); (Zus.:; E-Dur-Etüde, die. EDV [e:de:'fau]: elektronische Datenverarbeitung; EEG [e: e:'ge:]: Elektroenzephalogramm. Efendi [e'fendi]. der; -s. -s [türk. efendi < ngriech. aphentes < griech. authentes = unumschränkter Herr] (früher): Titel u. Anrede Tür höhere Beamte (in der Türkei). Efeu ['e:foy]. der; -s [mhd. ephöu. ebehöu. ahd. ebihouwi. vermutlich in Anlehnung an T Heu < gleichbed. ahd. ebo- we. ebewe, ebah]: Vertreter einer Gattung der Efeugewächse; immergrüner Kletter Strauch mit drei- bis fünfeckig gelappten Blättern: an der Mauer rankt sich, wächst E. hoch. tfeu-. Efeu-: -ähnlich <Adj>; -artig <Adj.; o. Steig); -bewachsen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -Watt, das; -gewächs. das <meist PI.): Holzgewächs einer Pflanzenfamilie mit den Gattungen Efeu. Aralie u.a.; -grün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -kränz, der; -taube, die; -ranke, die; -umrankt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). Effeff [ef |ef. auch: '— od. '-'-; H. u.. viell. zu der kaufmannssprachl. Abk. fT = sehr fein] in den Wendungen etw. aus dem E. beherrschen/können/verstehen (ugs.; erw. hervorragend beherrschen, können, verstehen): zudem versteht er technisch seine Sache aus dem E. Effekt [e'fektl.der; -[e]s. -e [lat. eflectus. zu: efficere. Teffizie- ren]: 1. bezweckte od. auch nicht bezweckte überraschende, beeindruckende/ Wirkung, Auswirkung: der künstlerische E.. der E. seiner Bemühungen war gleich Null; seine Worte hatten, erzielten einen unbeabsichtigten E. (Erfolg); keinen großen E. (Eindruck) [auf das Publikum] machen; im E. (Endergebnis) läuft beides auf das gleiche hinaus; was er wirklich noch an Zeugen beibrachte, war von schwächlichem, wo nicht schädlichem E. (Maass. Goufle 264). 2. etw.. was auf Grund der Anwetidung eines Verfahrens, einer Technik, eines Tricks überraschend u. beeindruckend wirken soll: ein optischer, akustischer E.; der E. wurde durch eine Kaskade von Schleifen unterstrichen (Welt 16. 3. 63. Die Frau); mit billigen -en arbeiten. eff$kt-. Effekt-: -beleuchtung, die (bes. Theater. Film. Ferns.): anstrahlende Scheinwerfer beleuchtung. die besott- dere Licht effekte (z. B. Hervorhebung. Verfremdung) bezweckt; -garn. das (Textilw.): Garn, das durch besondere Form (Knoten. Noppen. Schlingen u.a.) u.lod. farbige Gestaltung (z. B. Verschiedetifarbigkeit der Einzelfäden) einem Gewebe, einer Wirk- od. Strickware einen bestimmten Effekt (2) verleiht; -haschend <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (abwertend): übermäßig auf Effekt e (2) bedacht, angelegt; ^ha- scher. der (abwertend): jmd.. der übermäßig auf Effekt e (2) bedacht ist; -hascherei [-hajd'rai]. die; -. -en (abwertend): 1. <o. PI.) übertriebenes BeJachtsein. Angelegtsein auf Effekte (2): auf E. verzichten; Es (= das Drehbuch) ist so hart am Thema dran, so völlig ohne E. gemacht... (Hörzu 41, 1974. 57). 2. <meist PI.) einzelne Äußerung. Erscheinungsform der Effekthascherei (1): die plumpen -en gingen ihm auf die Nerven; -hascherisch <Adj.>; -kohle. die (Elektrot.): mit Leuchtsalz versetzte Dochtkohle von Bogenlampen; -lack, der: Lack, der infolge besonderer Zusammensetzung beim Trocknen dekorativ wirkende Figuren od. Muster (z. B. Kräuselungen. Eisblumenmuster. Krakelü- ren) bildet; -licht, das: vgl. -beleuchtung; -macherei [-rrta- xa'raj], die: vgl. ^hascherei; -mittel, das: Mittel, mit dem Effekte (2) hervorgebracht werden sollen; -musik, die: Begleit-, Unterhaltungsmusik, die mit Hilfe insbes. elektronischer Effekte (2) gestaltet ist; ^voll <Adj.): mit starkem Effekt (2). wirkungsvoll: -e Tapetenmuster. Verzierungen: Er sprach gemessen, mit -n Pausen, pointiert, überlegen (Thieß. Frühling 5); -zwirn, der: vgl. ^garn. Effekten [e'fektn] <P1.) [nach frz. eflets. PI. von: eflet (t Effet); latinisiert unter Einfluß von t Effekt]: I. (Börsenw.. Bankw.) an der Börse gehandelte Wertpapiere: der Kurswert der E. 2. (veraltet) bewegliche Habe. Habseligkeiten: ob wohl die Dame beim Wiedereinpacken ihrer E. das Kästchen vermißt hatte oder nicht (Th. Mann. Krull 147). Effekten- (Effekten 1): -abteihmg, die: Abteilung einer Bank, die für das Effektengeschäft zuständig ist; -bank, die: Bank, die das Emissions- u. Finanzierungsgeschäft betreibt (Ggs.: Depositenbank); -bestand, der: Bestand an Wertpapieren; -börse* die: regelmäßig stattfindender Markt für Wertpapiere; -depot, das: 1. Ort zur Aufbewcdirung von Effekten. 2. einem Kreditinstitut unverschlossen zur Verwahrung u. Verwaltung übergebene Wertpapiere; -diskont, der: beim Ankauf von festverzinslichen Wertpapieren kurz vor ihrer Einlösung durch Kreditinstitute vorweg abgezogener Zinsbetrag; -geschäft, das: An- u. Verkauf. Verwahrung u. Verwaltung von Effekten sowie Ausgabe von fremden Effekten durch ein Kreditinstitut; -händler, der: Angestellter einer Bank, der im Auftrag seiner Firma Effektengeschäfte abschließt; -makler. der: svw. T ^händler; -markt, der: svw. T ^börse; -Plazierung, die: Unterbringung von Wertpapieren bei Interessenten; -Scheck, der: eine Art Ausweis, der dazu berechtigt, bei Wertpapiersammelbanken über sein Miteigentum am Bestand von Wertpapieren zu verfügen; -verkehr, der: svw. T ^handel. effektiv [£fEk'ti:0 <Adj.) [lat. effectlve, Adv. zu: effectlvus 608
egalisieren = (bewirkend zu: effectus. tEffekt]: l.a) wirksam, wir- kungsvoll: ein -er Schutz; die -ste Form der Zusammenarbeit; Der Einsatz dieser neuartigen Pistolen ist... -er und humaner (MM 15. 9. 72. 14); b) <nur präd.) lohnend, ergiebig: Damit soll aber nicht gesagt sein, daß es ebenfalls sinnvoll und e. sein kann, von dem Begriff der sozialen Gruppe ... auszugehen (Deutsche Sprache [Zeitschrift] 2. 1974. 73). 2.a) <nicht präd.) wirklich, tatsächlich: der -e Gewinn; Worum es ihm geht, ist doch eine -e Steigerung des Sozialproduktes (Spiegel 48. 1965. 33); feststellen, was e. geleistet wurde; b) <nur adv.) (ugs.) ganz bestimmt, ohne zu lügen, zu übertreiben o.a., wirklich: ich habe e. keine Zeit; zwei Damen .... von denen ich e. weiß, daß sie Jahrelang auf den Strich gegangen sind (Kuby. Rosemarie 94); Effektiv [-]. das; -s. -e l...va] (Sprachw.): Verb des Verwandeins (z. B. knechten = zum Knecht machen). Effektiv- (bes. Fachspr): ^bestand, der (Wirtsch.): tatsächlicher i gegenwärtiger Bestand; Miosis, die (Med.): diejenige Menge von Substanzen (z. B. Medikamenten, Gift), die bei einem Menschen od. bei Versuchstieren wirksam ist; ^geschäft, das: Abschlüsse an Warenbörsen, bei denen der Wille der Parteien zur Erfüllung besteht u. der Verkäufer über die Waren tatsächlich verfügt (Ggs.: Differenzge- schäft); -leistung, die: tatsächliche Leistung; -lohn, der: im Verhältnis zur jeweiligen Kaufkraft des Geldes tatsächlicher Lohn: Industrie: E. muß über den Tarifen liegen (Welt 10. 11. 62. 10); -stand, der; -stärke, die (Milit.): tatsächlicher gegenwärtiger] Bestand. Ist-1 Beistand. Ist- Stärke; -Verzinsung, die: der effektive Zins bzw. der effektive Ertrag eines Wertpapiers: ^wert, der (Elektrot.): tatsächlich wirkender Durchschnittswert des von Null bis zum Maximalwert dauernd wechselnden Stromwertes (bes. bei Wechselstrom): Dieser digitale Rauschgenerator gewährleistet eine hohe Genauigkeit des -s und der statistischen Eigenschaften des Rauschens (Elektronik 11. 1971. 378). Effektivität [efektivi'tE.t], die; - [zu teffektiv (1)]: Wirksamkeit, effektive Wirkung, Leistung: die E. der angewandten Mittel; der Mythos von der höheren E. eines ... totalen Kommandostaates gegenüber dem komplizierten ... demokratischen Rechtsstaat (Fraenkel. Staat 330); Effektor [e'fektor, auch: ...to:;]. der; -s, -en [...'to:ran] <meist PI.) [lat. effector = Hersteller, Urheber]: 1. (Physiol.)a) Nerv, der einen Reiz vom Zentralnervensystem zu den Organen weiterleitet und dort eine Reaktion auslöst; b) Körperorgan, das auf einen aufgenommenen u. weitergeleiteten Reiz ausführend reagiert: diese Erschöpfung tritt bei sehr vielen Instinkthandlungen ungemein rasch ein .... lange Zeit bevor der Organismus als Ganzes oder die beteiligten -en erschöpft sind (Lorenz, Verhalten I. 372). 2. (Biol.. Med.) Stoff, der eine Enzymreaktion fördert od. hemmt, ohne an ihrer Auslösung mitzuwirken: daß den vielen Tausenden von chemischen Umsetzungen ... ebenso viele Fermente als katatonische -en entsprechen (Medizin II, 252); <Abl.:> effektorisch [efek'to.nj] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). eflektuieren [efektu'i:ren] <sw. V.; hat) [frz. effectuer < mlat. effectuäre = wirksam machen, verwirklichen, zu lat. effectus, t Effekt] (Wirtsch.): a) einen Auftrag ausführen; b) eine Za/dung leisten: c) versenden: eine Probesendung e. Effemination [efeminatsio:n]. die; -. -en [spätlat. efleminätio = Verweiblichung] (Med.):a)r/av Vorhandensein psychisch u. physisch weiblicher Eigenschaften beim Mann; b) höchster Grad entgegengesetzter Geschlecht sempfindum beim Mann, passive Homosexualität; efleminiert [Efemini.^t] <Adj.; -er, -este) [2. Part, von: effeminieren < lat. efleminäre = verweiblichen, verweichlichen] (bes. Med., Psych.): (von einem Mann) verweiblicht. weiblich , geworden; (physisch u. od. in Empfinden u. Verhalten); verweichlicht: -e Typen; Er ist nicht e.. aber seine abschätzende Art mich anzusehen sagt mir, daß er ein Freier ist (Rechy [Übers.]. Nacht 109). Effendi: tEfendi. efferent [efe'rcnt] <Adj.; o. Steig.) [lat. efferens (Gen.: effe- rentis). 1. Part. von. efferre = herausbringen] (Med.): von einem Organ herkommend, herausführend (Ggs.: afferent): Erregungen, die vom Gehirn ableitende Nervenbahnen benutzen, sind e. (Sprachpflege 8. 1965, 174). cflerveszieren [eferves'tsrren] <sw. V.; hat) [lat. effervesoere] (Physik): aufbrausen, aufwallen. Eflet [e'fe:. auch: e'fe:]. der (selten: das); -s. -s [frz. effet < lat. effectus. t Effekt]: einer Billardikugel od. einem Ball beim Stoßen. Schlagen. Treten o. ä. durch seitliches Anschneiden verliehener Drall: der Ball bekam E.; den Ball mit E. schlagen; Mit E. segelte der Ball über ihn hinweg in den Kasten (Walter. Spiele 211); <Zus.:> Effet- ball. der: mit Effet gespielter Ball; Effetstoß, der; effettuoso [Efe'tyo:zo;ital.effettuoso < spätlat. effectuösus] (Musik): effektvoll, mit Wirkung; Efliciency [i'fifonsi]. die; - [engl, efficiency < lat. efficientia = Wirksamkeit]: Wirtschaftlichkeit, bestmöglicher Wirkungsgrad (wirtschaftspolitisches Schlagwort, bes. in den USA u. in England). effilieren [efi'lhren] <sw. V.; hat) [frz. effiler. zu: fil = Faser. Faden < lat. filum] (Friseurhandwerk): dichte Haare beim Schneiden gleichmäßig ausdünnen; Effilkrer, der; -s, -: kleines Gerät zum Ausdünnen der Haare; <Zus.:> Effilierschere, die; Effiloches [eflb'Je:] <P1.) [frz. effiloches. PI. von: effiloche. zu: eflllocher = ausfasern, zu Halbzeug zerkleinem, zu: fil. teffilieren] (Textilw.): Reißbaumwolle. effizient [efi'tsient] <Adj.) [lat. efficiens (Gen.: efficientis). 1. Part, von: efficere. leffizieren] (fachspr.. bildungsspr.): wirksam, leistungsfähig, /besonders! wirtscluiftlieh (Ggs.: ineffizient): eine -e Methode; die Schulung ist nicht besonders e.; Dazu sollten die Stiftungen in die Lage versetzt werden, e. zu planen (MM 31. 5. 68. 34); Effizienz [...nts], die; -. -en [lat. efficientia] (fachspr.. bildungsspr.): Wirksamkeit. Leistungsfähigkeit (im Verhältnis zu den auf- gewatulten Mitteln); besondere! Wirtschaftliclikeit (Ggs.: Ineffizienz): die E. einer Methode, eines Systems; die E. der Entwicklungshilfe; Es ist nach wie vor schwer. E. und Kosten unterschiedlicher Gesundheitssysteme miteinander zu vergleichen (Spiegel 43. 1975. 36); <Zus.:> Efll- zienzkontrolle, die; effizieren [£fi'tsi:ran] <sw. V.; hat) Dat. efficere] (bildungsspr. selten): hervorrufen, bewirken <meist im 2. Part.): effiziertes Objekt (Sprachw.; Objekt, das das Ergebnis eines Hervorrufens. Bewirkens bezeichnet, z. B. Kaffee kochen; Ggs.: affiziertes Objekt). Efllation [efla'tsjp.'n]. die; -. -en [zu lat. efflätus. 2. Part, von: effläre =~ herausblasen] (Med.): das Aufstoßen. Eflloreszenz [eflores'tsents], die; -. -en [zu Teflloreszieren]: 1. (Med.) krankhafte Hautverämlerung (z. B. Pusteln. Bläschen, Flecken). 2. (Geol.) Bildung von mineralischen Überzügen auf Gesteinen u. Böden. Ausblühung; eflloreszieren [£fbres'tsi:ran]<sw. V.;hat)[lat.efilörescere = aufblühen]: 1. (Med.) krankhafte Haut Veränderungen zeigen. 2. (Geol.) (von Gesteinen) mineralische Überzüge bilden. eflluieren [eflu'hrcn] <sw. V.; hat) [lat. effluere] (Med.): ausfließen; Effluvium [e*flu:viom], das; -s, ...ien l./jßtt: lat. eflluvium] (Med.): Erguß. Ausfluß: Ausdünstung. Eflusiometer [efuzjto-], das; -s, - [zu lat. effüsio (T Effusion) u. t-meter] (Physik): Apparat zur Messung der Gasdichte; Effusion [efu'zio:n],die; -, -en [lat. effüsio = das Ausgießen; das Herausströmen] (Geol.): das Ausfließen von Lava; eflü- siv [efu'zi:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Geol.): durch Ausfließen von Lava gebildet: -es Gestein; <Zus.:) Effusivgestein, das (Geol.): Ergußgestein, das sich bei der Erstarrung des Magmas an der Erdoberfläche bildet. EFTA fefta], die; - [Kurzwort für engl. European Free Trade Association]: Europäische Freihandelsassoziation (Freihandelszone). EG: Europäische Gemeinschaften]. egal: I. [e'ga:l] (indeki. Adj.; o. Steig.) [frz. egal < lat. aequälis = gleich]: 1. <nicht adv.) gleich artig;, gleichbeschaffen: die beiden Teile sind nicht ganz e.; Bretter e. schneiden; <ugs. auch attr. u. dekliniert:) zwei -e Stühle. 2. <nur präd.) (ugs.) einerlei, gleichgültig: mir ist alles e.; das kann dir doch e. sein; sie soll kommen, e.. wie [sie das macht]. II. fe:ga(:)I] <Adv.) (landsch.. bes. ostmd.) fortwährend, in einem fort, durchgehend; immer wieder, noch»: es hat e. geregnet; er ist einer von denen, die e. meckern müssen; Wie das Mädchen noch nicht sechzehn war. ging sie schon e. (immerzu) ins Panoptikum und zu den Artisten, die da arbeiten (H. Mann, Unrat 58); egalisieren [egali'zi:ran] <sw. V.; hat) [frz. egaliser, zu: 6gal, tegal]: I. (Sport) a) (eine Höchstleistung) nochmals erreichen, (einen Rekord) einstellen: einen Rekord e.; mit 9.9 Sekunden egalisierte er den Weltrekord seines Landsmannes; b) (einen Vorteil) ausgleichen: den [Punktvorsprung des Gegners e. 2. (Technik. Textilw.. Handw.) Ungleichmäßiges so bearbeiten, daß es überall gleich stark wird, gleichmäßig flach i machen: Leder e. 3. (Textilw.) 39 GDW 609
Egalisierung gleichmäßig färben; <Abl.:)Egalisknmg.die; -. -en; egalitär [egali'te:?] <Adj.; o. Steig.; meist attr.) [frz. egalitaire. zu: 6galite. tEgalite] (bildungsspr.): auf politische, bürgerliche\ soziale Gleichheit gerichtet: die -e demokratische Massengesellschaft; -e Parolen; In der römischen Gesellschaft hatte sich in gewissen Grenzen eine -e Tendenz durchgesetzt (Enzensberger, Einzelheiten I, 190); Egalitarismus [...ta'nsmus]. der; - (Soziol.. bildungsspr.): Sozialtheorie von der / möglichst/ vollkommenen Gleichheit in der menschlichen Gesellschaft bzw. von der Verwirklichung dieser Gleichlieit: so führt der ideologisch-programmatische E. nicht zur Befreiung, sondern zur Nivellierung aller Beherrschten (Szczesny. Das sog. Gute. Rowohlt 1971. S. 133); Egalität [...t€:t]. die; - [zu tegal] (bildungsspr.): politische od. soziale Gleichheit. Gleichberechtigung: Tocqueville. der vor hundert Jahren bereits den Aspekt der Unfreiheit an der hemmungslosen E. wahrnahm (Adorno. Prismen 92); Egalit* [egali'te:]. die; - [frz. 6galile < lat. aequälitäs = Gleichheit] (bildungsspr.): Egalität. Gleichheit (eines der drei Losungsworte der Frz. Revolution); egalweg <Adv.) (ugs.. bes. berhn.): fortwährend, in einem fort, durchgehend, egal (II). Egart [e:gart], die; -, -en [mhd. egerte. egerde. ahd. egerda] (bayr., österr. veraltet): Grasland, das in anderen Jaliren als Acker genutzt wird; Brache; <Zus.:) Egart[en]wirtsdiaft, die <o. PI.) (bayr., österr. veraltet): Art der Bodennutzung, bei der ein Stück Land in bestimmtem Wechsel als Acker od. Wiese genutzt wird. Feldgraswirtsclxaft. Egel [e:gl], der; -s. - [mhd. egel(e). ahd. egala (Fem.)]: blutsaugender Ringelwurm mit je einem Saugnapf an den beiden Körperenden. Blutegel; <Zus.:) Egelschnecke, die: langgestreckte Nacktschnecke mit zurückgebildetem Gehäuse. Egerling ['e:gelii)). der; -s. -e [zu t Egart] (landsch.): Champignon. Egerte ['e:get3], die; -. -n: svw. T Egart. Egesta [e'gesta] <P1.) [lat. egesta. Neutr. PI. des 2. Part, von: egerere = herausschaffen; auswerfen, von sich geben] (Med.): Körperausscheidungen (z. B. das Erbrochene. Kot); Egestion [eg£s'Uo:n]. die; -. -en [lat. egestio] (Med.): Stuhlgang. 'Egge ['egal, die; -. -n [rückgeb. aus Teggen]: landwirtschaftliches Gerät mit mehreren Reihen von Zinken, das zur oberflächlichen Lockerung u. Krümelung des Bodens u. zur Unkrautbekämpfung dient. 2Egge [-]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. egge, eigtl. = tEcke] Webrand. Gewebekante, -leiste. eggen ['egn] <sw. V.; hat) [mhd. eg(g)en. ahd. egen. ecken, zu mhd. egede. ahd. egida = Egge. verw. mit tEcke]: (den Boden) mit der xEgge bearbeiten: die Bauern pflügen und eggen [ihre Felder]. Eggenband. Eckenband, das; -[e]s, ...bänder [zu t2Egge] (Schneiderei): festes Band, das Nähte vor dem Verziehen schützen soll; Kantenband. Nahtband. Egghead [eghed], der; -s. -s [amerik. egghead, eigtl. = Eierkopfl (bildungsspr.. oft scherzh. od. abwertend): Intellektueller i in den USA j. egkmisieren [eglomi'zr.ren] <sw. V.; hat) [frz. egiomiser. nach dem frz. Kunsthändler J.-B. Glomi (18. Jh.)] (Kunst): eine Glastafel o. ä. auf der Rückseite so mit Lack bemalen, daß Aussparungen entstehen, die mit spiegelnder Materie hinterlegt werden. Ego fe:go]. das; -. -s [lat. ego = ich] (Philos.. Psych.): das Ich; vgl. Aller ego; <Zus.:> Ego-Ideal, das (Psych.): Aufbau eines für die eigene Person gültigen Leitbildes, das durch seinen grundsätzlichen Charakter zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt; Egoismus [ego'ismos], der; -. ...men [frz. egoisme. zu lat. ego = ich]: 1. <o. PI.) a) Haltung, die gekennzeichnet ist durch das, Streben nach Selbstbehauptung, nach Erlangung von Vorteilen für die eigene Person, nach Erfüllung der die eigene Person betreffenden Wünsche ohne Rücksicht auf die Ansprüche anderer; Selbstsucht. Ichsucht. Eigenliebe (Ggs.: Altruismus): der nationalstaatliche E.; das ist reiner, krasser E.; der E. der Parteien; Ihr naiver E. rührte und erfreute ihn: er war die Natur selbst (B. Frank. Tage 141); etw. aus [gesundem] E. tun; b) (Philos.) Lehre. Anschauung, nach der alles, auch das altruistische Handeln, auf Selbstliebe beruiu. 2. <P1.) Arten des Egoismus; egoistische Eigenschaften. Eigenarten. Verhaltensweisen. Handlungen: persönliche Egoismen und Eitelkeiten; nationale Egoismen; das Schicksal des Völkerbunds, an den absolut gesetzten Egoismen seiner Mitglieder zugrunde zu gehen (Fraenkel. Staat 216); Egojst, der; -en, -en [frz. egoiste]: von Egoismus bestimmter, selbstsüchtiger, eigennütziger Mensch (Ggs.: Altruist): ein rücksichtsloser E.; Männer sind häufig unerträgliche -en; jmdn. einen -en nennen; Egoistin, die; -. -nen: w. Form zu t Egoist; egoistisch <Adj.>: von Egoismus bestimmt; selbstsüchtig, eigennützig (Ggs.: altruistisch): ein -er Mensch; nur -e Zwecke verfolgen; sein Verhalten war sehr e.; e. denken, handeln; Egotismus [ego'tismos], der; - [frz. egotisme < engl.egotism = übertriebener Gebrauch des Wortes ..Ich"; Selbstgefälligkeit; Selbstsucht, zu lat. ego = ich] (Philos.): philosophisch begründete Form des Egoismus, die das Glück der Menschheit dadurch herbeizuführen trachtet, daß der einzelne (einer Elite) auf ein Höchstmaß persönlichen diesseitigen Glücks hinarbeitet; Egotfst, der; -en, -en [frz. ego- tiste]: 1. Anhänger des Egotismus. 2. (Literaturw.) Autor eines autobiographischen Romans in Ichform; Egotrip, der; -s. -s [engl, ego trip] (Jargon): Lebenshaltung, bei der man ganz auf sich selbst bezogen, egozentrisch ist: auf dem E. sein. Egoutteur [ego'to:^]. der; -s, -e [aus gleichbed. frz. rouleau egoutteur. aus: rouleau = Rolle (t Rouleau) u. egoutteur. zu: egoutter = abtropfen lassen, zu: goutte = Tropfen < lat. gutta] (Papierherstellung): mit einem Drahtnetz umkleidete Walze, mit der die Wasserzeichen in das Papier eingepreßt werden. Egozentrik [ego'tsentnk]. die; - [zu lat. ego = ich u. tZentrum] (bildungsspr.): egozentrische Einstellung. Haltung. Verhaltensweise. Art: die E. dieses Menschen, seiner Weltanschauung; Egozentriker, der; -s. - (bildungsspr.): egozentrischer Mensch; egozentrisch <Adj.) (bildungsspr.): die eigene Person als Zentrum allen Geschehens betrachtend; alles in bezug auf die eigene Person beurteilend, wertend; stark ichbezogen denkend t. eine stark ichbezogene Einstellung. Weltauffassung zeigend: ein -er Mensch; eine -e Einstellung. Weltanschauung; e. denken; Egozentrismus [ego- tsen'tnsmus]. der; -. Egozentrizität [egotsentritsi'tc:!]. die; -: svw. t Egozentrik. egrenieren [egre'ni.ren] <sw. V.; hat) [frz. egrener. zu: graine = Samen(korn) < lat. gräna. Neutr. PI. von: gränum = Korn] (Fachspr.): Baumwollfasern von den Samen trennen; <Zus.:> Egreniermaschine, die. egressiv [egre'si:fl <Adj.; o. Steig.) [zu lat. egressus = das Herausgehen] (Sprachw.): 1. (von Verben) das Ende eines Vorgangs od. Zustands ausdrückend (z. B. verblühen, platzen; Ggs.: ingressiv 1). 2. den Luft ström bei der Artikulation eines Lautes nach außen richtend (Ggs.: ingressiv 2). Egyptienne tesi'psien]. die;- [frz. egyptienne. eigtl. = ägyptische (Schrift)] (Druckw.): Antiquaschrift einer bestimmten Art. bei der die Buchstaben gleichmäßig stark sind. !eh [e:] <Interj.) [frz. eh. lautm.] (ugs.): 1. he da!: Eh. wartet doch noch (Hacks. Stücke 77). 2. nun. na: War dein Vater General? Auf welcher Seite hat er gekämpft, eh? (Fries. Weg 13). 3. Ausruf des Staunens: eh. das darf doch nicht wahr sein! *eh [--. mhd. e(r). ahd. er, urspr. adv. Komp. zu einem untergegangenem Positiv mit der Bed. „früh"]: 1. <Adv.) (südd.. österr. ugs.) sowieso, ohnehin schon l: laß ihn in Ruh', er ist eh schlecht gelaunt; mach dir keine Mühe, jetzt ist eh alles gleich. 2. *seit eh und je (solange man denken, sich erinnern kann); wie eh und je (wie schon immer); ehe fe:al. (verkürzt:) eh' [e:] <Konj.) [mhd. e(r). ahd. er, T 2eh]: vor dem Zeitpunkt, da...; bevor: es vergingen drei Stunden, e. wir landen konnten; in einem verneinten Gliedsatz bei gleichfalls verneintem Hauptsatz nur bei besonderer Betonung der konditionalen Bedeutung u. bei Voranstellung des Gliedsatzes: e. (wenn) ihr nicht still seid, kann ich euch das Märchen nicht vorlesen. Ehe ['e:al. die; -. -n [mhd. e[we], ahd. ewa = Ehe[vertrag]; Recht. Gesetz]: gesetzlich w. kirchlich > anerkannte Lebensgemeinschaft von Mann u. Frau: eine glückliche, zerrüttete, gestörte E.; ihre E. blieb kinderlos, ist gescheitert; nach kurzer Zeit wurde die E. wieder geschieden; er ist auf mich eifersüchtig .... und er versucht, unsere E. kaputtzumachen (Hörzu 52. 1973. 67); die E. brechen (Ehebruch begehen); einen Sohn aus erster E. haben; sie war in zweiter E. mit einem Kaufmann verheiratet; Ü Es gibt keine harmonischere E. als die zwischen Illusion und Ignoranz (Bamm. 610
ehe-, Ehe- Weltlaterne 54); *eine E. zur linken Hand (bist.; standesun- gleiche Ehe im Hochadel, bei der ein Ehevertrag die Lage der unebenbürtigen Frau u. der Nachkommen verbesserte: morganatische Ehe): wilde E. (veraltend; Zusammenleben \xm Mann u. Frau ohne standesamtliche Trauung). ■che: -baldig <Adj.; o. Komp.; nicht präd.) (österr.): bald- mißlichst: so bald wie möglich: Bedienerin zu -em Termin gesucht; eine Ware e. liefern; -dem <Adv.> (geh.): vordem, wirmals, damals, einst: er war e. ein guter Sportler; der preußische Staat von e.; -gestern <Adv.) (veraltet): vorgestern: gestern u. e.; -malig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (zu Tehemal(s)]: einstig, früher: ein -er Offizier; meine -e Wohnung; <subst.:> seine Ehemalige (ugs.; seine frühere Frau. Freundin); -mals <Adv.> [mhd. emäles, aus: e (Präp.) = vor u. T-mals] (geh.. veraltend): einst, früher: e. war er ein guter Sportler; -möglich <Adj.; o. Komp.; nicht präd.) (österr.): svw. t-baldig; -tunlichst <Adv.> (veraltet): so bald wie möglich: Denn er ... sann auf nichts, alse. loszukommen von dem fremden Verwandten ... (Th. Mann, Joseph 150). iehe-. Ehe-: -ähnlich <Adj.; o. Steig.): wie in der Ehe: mit jmdm. in einem -en Verhältnis leben; -anbahner, der <meist PI.): jmd., der eine Ehe vermittelt: Die E. nahmen das Urteil an und verglichen sich anschließend mit dem Kläger (DM 1, 1969, 18); -anbahnung. die: svw. t-Vermittlung, dazu: -anbahnungsinstitut, das; -aspirant, der: svw. t Kandidat; -aufhebung. die (jur.): rechtskräftige Auflösung einer Ehe für die Zukunft wegen Mängeln, die bereits bei der Eheschließung vorlagen: -band, das <PI. -bände, meist PI.) (dichter.): Bindung durch die Ehe: der -e ledig sein, werden; -berater, der: jmd., der von amtlicher od. kirchlicher Seite zur Beratung in Fragen der Ehe eingesetzt ist: -beraterin, die: w. Form zu t-beraten -beratung, die: 1. (insbes. amtliche od. kirchliche) Beratung in Fragen der Ehe. 2. Eheberatungsstelle, dazu: -beratungsstelle, die: -n einrichten; -betrug, der (jur.): arglistiges Verschweigen eines gesetzlichen Ehehindernisses beim Eingehen einer E/ie; -bett, das: Doppel/bett der Eheleute: -brechen <st. V.; nur im Inf. u. 1. Part, gebr.) [mhd. ebrechenj (geh. veraltet): die Ehe brechen. Ehebruch begehen: der ehebrechende Partner; <bibl.:) du sollst nicht e.; -brecher, der [mhd. ebrechare): jmd.. der Ehebruch begeht: -brecherin, die; -. -nen: w. Form zu t-brecher; - brecher isch <Adj.: o. Steig.; meist nur attr.): -e Gedanken. Beziehungen; ein -es Verhältnis; -bruch.der: Verletzung der ehelichen Treue durch außerehelichen Geschlechtsverkehr: E. begehen; -bund, der (geh.): Ehe: -bündnis, das: svw. t-bund: Ortspfarrer Michler ... sprach in tiefsinnigen Worten über Freuden und Leiden eines so langen -ses (Vorarlberger Nachr. 27. 12. 68. 3); Delikt, das (jur.): die Ehe betreffendes Delikt (z. B. Ehebruch. Ehebetrug. Bigamie); -dispens, die (jur.): Befreiung wv? einem Eheverbot: Mirachen, der (ugs. abwertend): zänkische Ehefrau: -erlaubnis, die: (insbes. amtliche) Erlaubnis, eine Ehe zu schließen: -erschleichung, die (jur.): Verleitung zum Eingehen einer Ehe durch arglistige Täuschung des Partners: -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (bes. jur.): zur rechtswirksamen Eheschließung fähig, dazu: -fahtgkeit,die <o. PL), dazu, -fähigkeitszeugnis, das: amtliches Zeugnis über die Ehefälligkeit: -feind, der; -feindlich Adj.): a) der Ehe abgeneigt: ein -er Junggeselle; e. eingestellt sein; b) eine Ehe erschwerend: -e Berufe. Verhältnisse; -frau,die: verheiratete Frau: Frau, mit der jmd. verheiratet ist. jmds. Frau: das ist seine E.; eine E. sieht das anders; -freuden <P1.) (scherzh.); -frieden, der: Zustand des harmonischen, nicht durch Streit getrübten Zusammenlebens m der Ehe: -gatte, der: 1. (geh.) Ehemann. 2. <PI.) iAmtsspr.) Eheleute: -gattin, die: w. Form zu t-gatte; -gelohnte, -gelübde, das (geh.): Eheversprechen: -gemahl: 1. der; (veraltet, noch scherzh.) Eltemann. 2. das; (veraltet) Ehefrau: -gemahlin, die: w. Form zu ?-gemahl (1). svw. * -gemahl (2); -gemeinschaft, die: durch die Ehe begründete Gemeinschaft zwischen Mann u. Frau: in E. leben; -genösse, der: svw. t -mann; -genossin, die: w. Form zu T -genösse; -Beschichte, die: in Illustrierten werden die -n der Prominenz ausführlich behandelt; -gesetz, das <meist PI.) (jur.): Gesetz, das Vorschriften über die Eheschließung u. die Eixe- scheidung enthält: -gespann. das (abwertend od. scherzh.): Ehepaar, -gespons (veraltet, noch scherzh.): 1. der. auch: das; svw. t-mann. 2. das; svw. T -frau; -glück, das: Glück in der EJie; -gut, das: Vermögen eines Ehepartners (bes. der Frau) od. beider Ehepartner: -güterrecht, das <o. PI.) (jur.): Güter stand, der für alle Ehegatten gilt, die nicht durch einen Ehevertrag anderes vereinbaren: -hafen, der (ugs. scherzh.): die Ehe als Versorgungs- u. Zufluchtsort: in den E. einlaufen, im E. landen (endlich heiraten): -hälf- te.die (ugs. scherzh.): svw. I-frau: das ist meine E.; -herr, der (veraltet, noch scherzh. od. iron.): svw. t-mann: Nun hatte sie gar. ohne ihn. den -n. zu fragen, die Freundin ins Haus genommen (Fussenegger, Haus 446); -henrin, die (veraltet): svw. f-frau; -herrlich <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (selten): den Elieherrn betreffetid, von ihm ausgehend: die-eGewalt; -hindernd <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (jur.): ein Ehehindernis bildend: Noch Papst Gregor I. ... erklärte Blutsverwandtschaft bis in den 7. Verwandtschaftsgrad füre. (Schelsky. Soziologie 93); -hindernis, das (jur.): Umstand, bei dessen Vorliegen das Gesetz die Eheschließung verbietet (z. B. nahe Verwandtscliaft. schwere Geisteskrankheit): -jähr, das: im dritten E.; -jodi. das <o. PI.) (ugs. scherzh.): Belastung durch die Ehe: Wie kann man sich nur freiwillig ins E. begeben? (BernstorfT. Leute 5); -Jubiläum, das: sein 50jähriges E. feiern; -kandidat, der (scherzh.): a) jmd.. der kurz vor der Heirat steht, Heiratskandidat: b) noch unverheirateter, heiratswilliger junger Mann, Heiratskandidat: Gleichwohl scheint es für junge Mädchen empfehlenswerter, nach ... begabten und gut verdienenden -en Ausschau zu halten (Welt 6. 10. 62. Die Frau); -knochen, der (ugs. abwertend): jmd., der im Alltag der Ehe keine Eigeninitiative mehr aufbringt: Gustav und Heinrich, dressierte E.. wie er sie verächtlich nannte, waren wie gehorsame Pudel nach Hause zu ihren Weibern gekrochen (Bredel. Väter 19); -konflikt, der: ernsthafte Auseinandersetzungen . Zwistigkeiten zwischen Elieleuten: -konsens, der (jur. veraltet): Ehevertrag: -kontrakt, der: Ehevertrag: -krach, der (ugs.): Streit, Zerwürfnis zwischen Eheleuten: -kreuz, das: 1. (scherzh.) svw. t-joch: das E. geduldig tragen. 2. (ugs. abwertend od. scherzh.) böses i Eheweib. Ehefrau: -krise, die; -kriippel, der (salopp abwertend od. scherzh.): Ehemann, der von seiner Frau abhängig ist bzw. sich seiner Frau unterordnet u. deshalb in seiner Ehe kein vollwertiger Mann ist: kleben, das: das Leben in der Ehe: die Freuden und Leiden des -s; -leiblich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (jur. veraltet): ehelich u. leiblich: -leute <PI.>: Ehemann u. Ehefrau. Ehepaar: -liebste, der u. die (veraltet, noch scherzh. od. iron.): lieber Ehemann, liebe Efiefrau: -los <AdJ.; o. Steig.; nicht adv): ohne E/ie. unverheiratet: e. bleiben, leben, dazu: -losigkeit, die; -: die E. der Priester; -mäkler, der (jur.): svw. t Heiratsvermittler, dazu: -mäklerlohn, der (jur.): Ein Heiratsvermittler muß den im voraus empfangenen E. wieder herausrücken, wenn seine Bemühungen zu wünschen übrig lassen (Stern 21. 1970. 98); -mann, der <P1. -männer): verheirateter Mann: Mann, mit dem eine Frau verheiratet ist: jmds. Mann: ein vorbildlicher E.. dazu: -männlich (Adj.; o. Steig.; meist attr.) (meist scherzh.): die -e Gewalt; -e Pflichten; -müdigkeit, die: Überdruß an der Ehe: Vielleicht ist es ... eine ganz allgemeine E.. wie sie leicht jene Männer befällt, die sich im Beruf über ihre Kräfte hinaus anstrengen müssen (Hör- zu 51. 1972. 95); -mündig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (jur.): das vorgeschriebene Mindestalter für eine Eheschließung habend: -mündigkeit, die (Ggs.: -Unmündigkeit); -nichtigkeit, die (jur.): rechtskräftiges Urteil, das die Wirkungen einer Ehe von Anfang an beseitigt: auf E. klagen; -paar, das: verheiratetes Paar: ein älteres E., dazu: -paar- kurs, -kursus, der: Tanz kurs für Ehepaare: -pakt, der (österr. jur.): svw. t-vertrag; -partner, der; -Partnerin, die: w. Form zu -partner; -Problem, das (meist PL); -prozeö, der (jur.): besonderer Zivilprozeß für Ehesachen: -recht, das <o. PI.) (jur.): das die Ehe regelnde Recht. dazu: -rechtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.); -reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): reif für die Ehe: -ring, der: Trauring: -roman, der: Roman, der die Schilderung einer Ehe in den Mittelpunkt stellt: -sache, die (jur.): Rechtssache auf dem Gebiet des Eherechts: -Sakrament, das <o. PI.) (kath. Rel.): Sakrament der EJie. das sich das Brautpaar während der Trauung im Beisein des Priesters spendet: -Scheidung, die: gerichtliche Auflösung der Ehe. dazu: -scheidungs- grund, der (jur.). -Scheidungsklage, die (jur.). -Scheidungsprozeß, der; -scheu <Adj.; nicht adv.): die Ehe scheuend, der Ehe abgeneigt: -scheu, die: Scheu vor der Ehe. Abneigung gegen die Ehe: -Schließung, die: persönliche, bei gleich- 39' 611
ehehaft zeitiger Anwesenheit abgegebene Erklärung der Verlobten vor dem Standesbeamten, die Ehe miteinander eingehen zu wollen: standesamtliche E.; -segen,der (veraltet): aus einer Ehe hervorgehende Kinder: Kindersegen: -stand, der <o. PL): Stand der Ehe\ des Verheiratetseins: in den E. treten; die Freuden des -es. dazu: -standsdarlehen. das: heute noch in Berlin von der Regierung gewährtes* zinsgünstiges Darlehen, über das beide Ehepartner Verfügungsrecht haben, -Standslokomotive, die (ugs. scherzh.): Kinderwagen: ^stiften <sw. V.; hat) (selten): eine Eheschließung herbeiführen, eine Ehe vermitteln, stiften: Frau Bernstein, die unsere Bekanntschaft eifrig begünstigte und offenbar gerne ehestiftete- ich will nicht den stärkeren Ausdruck gebrauchen (Katia Mann. Memoiren 23); -Stifter, der: jmd., der eine Eheschließung herbeiführt: Heiratsvermittler: -stifterin, die: w. Form zu ?-Stifter; -Stiftung, die; -Störung, die (jur.): Störung einer Ehe durch eine andere Person, etwa durch eine Geliebte: Dieser Beweis genügte Frau Eleonore, um die Sekretärin wegen E. verurteilen zu lassen (Express II. 10. 68. 4); -streit, der svw. T Konflikt; -Streitigkeit, die <meist PL); -studio, das (Schweiz.): Ehevermittlungsin- stitut: -teufel, der (scherzh.): zänkische, unverträgliche Ehefrau: -tragödie, die: Ehestreit mit unheilvollem Ausgang: -trennung, die (jur.): das Getrennt leben der Eheleute bei Fortbestehen der Ehe: ^tyrarai, der: tyrannischer Ehemann: Minmündigkeit, die (Ggs.: -mündigkeit); -verbot, das (Jur.): gesetzliches Verbot der Eheschließung bei Vorliegen bestimmter Umstände: -Verfehlung, die (jur.): Verletzuttg der den Ehepartnern durch Eingehung der Ehe auferlegten Pflichten: Ehebruch und andere schwere -en; -Verkündigung, die: svw. t Aufgebot: Ich brachte unsere Papiere aufs zuständige Amt. unsere E. stand in der Zeitung (Frisch, Homo 79); -Vermittler, der; -Vermittlerin, die: w. Form zu -vermittler; -Vermittlung, die: 1. gewerbsmäßige Vermittlung von Ehepartnern. 2, Ehevermittlungsinsti- tut, dazu: -Vermittlungsbüro. das. -Vermittlungsinstitut. das; -versprechen, das: Versprechen gegenüber jmdm.. mit ihm die Efie einzugehen: -vertrag, der (jur.): Vertrag der Eheleute, der ihre güterrechtlichen Verhältnisse regelt: -Vollzug, der (jur.): (sexueller) Vollzug der EJ\e: -weib, das (veraltet, noch scherzh.): svw. t-frau; -weihe, die (DDR): sozialistische Feier der Eheschließung, die der standesamtlichen Trauung folgt: -widrig (Adj.; o. Steig.): zur Ehe im Gegensatz stehend: -e Beziehungen; -wirt. der (landsch.): svw. t -mann; -wünsch, der: (bes. in Inseraten) Wunsch, einen E/iepartner zu finden: Heiratsn'unsch: -Zerrüttung, die; Zustand, der aus verschiedenen Gründen eine dem Wesen der Ehe gemäße Wiederherstellung der ehelichen Gemeitischaft nicht zuläßt: -Zerstörer, der (ugs. scherzh.): Fernseher: -zwist, der; -zwistigkeit, die (meist PI.) (geh.). ehehaft ['e.dhaft] <Adj.; o. Steig.) [mhd.. ahd. ehaft] (Schweiz, veraltend): gesetzlich, rechtsgültig: -e Not (gesetzlicher Notstand): Ehehalte fe.ahalto], der; -n, -n [mhd. ehalte, ahd. ehalto. eigtl. = jmd.. der ein gesetzliches Verhältnis einhält] (bayr.. österr. veraltet): Dienstbote. ehelich l'ealic] <Adj.; o. Steig.) [mhd. elich; ahd. e(o)l!h = gesetzmäßig, zu: e(wa). TEhe]: 1. (nicht adv.) aus einer Efie stammend; (Ggs.: nichtehelich, unehelich): -e Kinder; -e Abstammung; das Kind iste. [geboren). 2. (nicht präd.) die Ehe betreffend, zu ihr gehörend, ihr eigentümlich: -es [Zusammenlieben; die -en Rechte und Pflichten; -es Güterrecht; Sie bemühten sich beide, die -e Harmonie wiederherzustellen (Jaeger. Freudenhaus 209); sich mit jmdm. e. verbinden (geh.; ihn heiraten): (Abl.:> ehelichen (sw. V.; hat) (veraltend, noch scherzh.): heiraten: seine Haushälterin e.; Erst vor ein paar Tagen hatte Pamela mir mitgeteilt .... daß sie ... ihn in absehbarer Zeit zu e. gedenke (K. Mann, Wendepunkt 160); Ehelicherklärung, die: -. -en (jur.): gerichtliche Erklärung, die einem nichtehelichen Kind (insbes. gegenüber dem Vater) die Rechtsstellung eines ehelichen Kindes verleiht: Ehelichkeit, die; - [zu: ehelich (1)1: das Ehelichsein: die E. eines Kindes, seiner Abstammung, dazu: Ehelichkeitserklärung, die: svw. t Ehelicherklärung. eh[e]nder ['e:(3)ndn; zu mhd. end. ent = ehe. bevor, ahd. enti = früher! (mundartl.): svw. teher; eher [e:B] (Adv.); [Komp. zu gleichbed. eh(e). 12eh]: I. zu einem noch früheren Zeitpunkt, früher (Ggs.: später): ich war e. da [als er]; als Komp. zu ..bald44: je e.. desto besser; je e.. je lieber. 2.a.) lieber: e. will ich sterben als ihn heiraten; b) wahrscheinlicher, leichter: e. stürzt der Himmel ein. als daß er nachgibt; das ist schon e. möglich; c) mehr, vielmehr: Im Garten seines e. bescheidenen Bungalows (Spiegel 38. 1966. 129); er ist e. klein als groß; das ist e. eine Frage des Geschmacks; er ist alles e. als dumm, als ein Dummkopf (er ist durchaus nicht dumm). Vgl. ehest... ehern fe:enj (Adj.) [mhd.. ahd. erin. zu mhd.. ahd. er = Erz]: 1. (o. Steig.; nur attr.) (dichter.) aus Erz bestehend, erzen, eisern: eine -e Rüstung. Statue; Ü etw. mit -er Stirn (geh.; dreist, frech u. unbeirrbar) behaupten. 2. (geh.) hart, fest, utibeugbar u. ewig während, beständig j: ein -er Wille; ein ehernes (unumstößliches) Gesetz. ehest [e.ast] (Adv.) (österr.): baldmöglichst, so bald wie möglich: ein großes Anliegen haben wir .... daß e. der Lawinenhang .Alter Stall44 ... verbaut wird (Vorarlberger Nachr. 2. II. 68. 5); ehest... [-1 (Adj.; adv.: am ehesten) [Sup. zu teherl: I. (nicht präd.) frühestmöglich, schnellstmöglich: so früh, bald, schmll wie tnöglich: zum -en Termin; mit -em (Kaufmannsspr.; in nächster Zeit, zum frühestmöglichen Termin); Ludwig ist am -en gekommen. 2. (nur adv.) noch am liebsten: am -en würde ich [nochl Orientalistik studieren. 3. (nur adv.) noch am wahrscheinlichsten, leichtesten: das ist [noch] am -en möglich; dieses Werkzeug ist [noch] am -en brauchbar (wahrscheinlich noch das brauchbarste). Vgl. eher; ehestens ['e:astns] (Adv.): I. frühestens: e. [am] Dienstag; e. in einer Stunde. 2. (österr.) baldmöglichst: so schnell, bald wie möglich: er soll das Buch e. zurückgeben; Junge, tüchtige Bedienung e. (zum frühestmöglichen Termin) gesucht (Vorarlberger Nachr. 25. 11.68.24). ehig [e:i<;] (Adj.; o. Steig.) [zu tEhe] (Zool.): paarweise zusammenlebend: Männliche Vögel -er Arten (Lorenz. Verhalten I. 234); e. lebende Fische. Säugetiere; Ehgaumer ['e:gaumBl. der. -s. - [tGaumer] (Schweiz.): E/ie- u. Sittenrichter. Ehnel [e:nl]. der; -s. - [Vkl. zu gleichbed. mhd. ene. ane. tAhn] (österr. veraltet): Großvater: Ehni [e:ni]. der; -s. - [vgl. Ehnel] (schwäb.): Großvater. ehr-. Ehr-: -abschneider. der; -s, - (veraltet): jmd., der durch seine unwahren Äußerungen einen andern herabsetzt, in schlechten Ruf bringt, böswillig verdächtigt: Verleutnder: -abschneiderei [ '-]. die: In solchen Scherzen drückt sich ein Humor aus. der zwischen Zote und E. die Mitte hält (Enzensberger, Einzelheiten I. 84); -auflassung. die: vgl. -begriff; -begier[de], die (o. PI.): übermäßiger Ehrgeiz; -begierig (Adj.): übertrieben j ehrgeizig; -begriff, der: Begriff, Auffassung von Ehre, Ehrenhaftigkeit: der übersteigerte E. eines Offiziers; sein Vater, der eine akademische Bildung besaß und gewisse -e (Gaiser, Jagd 99); -beleidigung. die: svw. T Ehrenbeleidigung; -erbietig [...|e?bi:ti(j] (Adj.) (geh.): die Bereitschaft zeigend, Ehre zu erweisen; voller Hoclxachtung: jmdn. e. grüßen; -erbietig- keit. -erbietung,die; - (geh.): Bereitschaft, Ehre zu erweisen, Hochachtung: jmdn. mit E. grüßen; -furcht, die [rückgeb. aus tehrfürchtig]: hohe Achtung, achtungsvolle Scheu, Respekt vorder Würde, Erhabenheit einer Person, eines Wesens od. einer Sache: die E. vor dem Leben; vor etw. [keine] E. haben, dazu: -furchtgebietend (Adj.): Ehrfurcht einflößend, erweckend; hoheitsvoll; -furchtig (Adj.): von Ehrfurcht bestimmt, erfüllt; voll Ehrfurcht: e. zuhören; -furditsk» (Adj.; -er. -este): ohne Ehrfurcht: ein -es Verhalten, dazu: -fiirchtslosigkeit. die; -; -furchtsvoll (Adj.) (geh.): voll Efirfurcht, von Ehrfurcht erfüllt, ehrfürchtig: mit -er Miene; -gefuhl, das (o. PI.): Gefühl für Ehre, Anstand, Würde: Selbstachtung: das verletzt mein E.; etw.. aus falschem E. [heraus] tun; -geiz, der; -es. -e (PI. selten): starkes od. übertriebenes Streben nach Erfolg u. Ehren: krankhafter E.; keinen E. haben; er hatte den E.. als erster fertig zu werden; seinen E. dareinsetzen, etwas zu leisten; wenn mein E. einmal geweckt ist. bin ich zu großen Leistungen fähig (Roehler. Würde 157). dazu: -geizarm (Adj.): keinen Ehrgeiz aufweisetid: Ruth ... ist so weit normal, wenn auch ... im Sinne der gedankenlosesten, labilsten.ehrgeizärmsten Verantwortungslosigkeit, infantil (Wohmann. Absicht 383). -geizen (sw. V.; hat) (Schü- lerspr.): fleißig arbeiten, lernen; -geizig (Adj.): von Ehrgeiz bestimmt, erfüllt, zeugend; voller EJirgeiz: ein -er Mensch; ein -es Projekt; er hat -e Pläne (hat sich viel vorgenommen); -geizler [...gajtste], der; -s. -. -geizling [...gajtslinl. der; -s. -e (ugs. abwertend): übertrieben ehrgeiziger Mensch; Streber: Er ist kein Ehrgeizling. hat den Job nicht ange- 612
ehren-, Ehren- strebt (Hörzu 26.1975. 23); -liebe, die: Vorliebe für äußere Ehren u. Streben danach; -liebend <Adj.; nicht adv.>; -los <AdJ.; -er, -este>: ohne Ehrgefühl, unehrenhaft, verächtlich: e. handeln, dazu: -losigkeit, die; -; -pusselei [...pusa'lai], die; - (ugs.): ehrpusseliges Benehmen; -pusselig, -pußlig |...pos(3)lic] <Adj.> (ugs. spött): in spießbürgerlicher, übertriebener Weise auf seine Ehre bedacht: ein -er Mensch, da/u: -pusseligkeit, -puBligkeit.die; -; -rührig <Adj.>: svw. r ehrenrührig: das Lager zu Hebron aber sehe sie nicht wieder; zumal dort ganz und gar e. geträumt werde (Th. Mann. Joseph 522); -sucht, die <o. PL>: übertriebenes Streben nach Ehre u. Ansehen; -süchtig <Adj.>; -vergessen '.Adj.> (geh.): ohne Ehrgefühl, dazu: -Vergessenheit, die; -: -verletzend <Adj.> (geh.): beleidigend; -vertust, der <o. PI.; (jur.): Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte: er wurde zu 20 Jahren Freiheitsstrafe und 12 Jahren E. verurteilt; -würde, die <o. PI.) (selten): Würde; etw., vor dem man Ehrfurcht hat. dem man Ehrerbietung erweist: das Zimmer des Chefs versucht stille E. mit überalterten Büromöbeln und Buchrücken und Karteikästen (Johnson, Mutmaßungen 66); -würden <o. Art.); -[s] [rückgeb. aus tehrwürdig] (kath. Kirche veraltend): Anrede u. ehrende Bezeichnung für Brüder od. Schwestern in geistlichen Orden u. Kongregationen: E.. Sie werden das verstehen; darf ich Euer. Eure E. etwas fragen?; <Gen. bei Voranstellung:) [Euer] -s Hut; <Gen. bei Nachstellung:) der Hut Eurer E.; in Briefanschriften: E. Schwester Notburga. Korndorf. Marienhaus; Abk. in schriftlicher Anrede: Ew.; -würdig <Adj.; nicht adv. > [mhd. erwirdic. ahd. erwirdlg]: I. Ehrfurcht gebietend. Ehrerbietung einflößend; alt u. verehrungswürdig; auf Grund seiner Würde u. seines Alters/ achtunggebietend, respektgebietend: eine -e alte Dame; ein Dokument von -cm Alter; eine -e Gedenkstätte. 2. (kath. Kirche) in ehrenden Anreden od. Bezeichnungen: -er Vater!, -e Mutter!; die -e Schwester Alberta; vgl. Ehrwürden, dazu: -Würdigkeit, die; -. ehrbar ['e^ba:^] <Adj.) Imhd. erbare] (geh.): (bürgerlich) ehrenwert, ehrenhaft, achtbar, der Sitte gemäß ! lebend 1 u. achtenswert: -e Leute; ein -er Kaufmann; sein Beruf ist durchaus e.; e. handeln, dazu: Ehrbarkeit, die; -; Ehre ['crral. die; -. -n [mhd. ere. ahd. era. urspr. = Ehrfurcht]: l.a) <P1. nur in festen präpositionalen Verbindungen) Ansehen. Achtung. Anerkennung auf Grund offenbaren od. vorausgesetzten (insbes. sittlichen) Wertes; Wertschätzung durch andere Menschen: die E. einer Familie; seine E. wahren, verlieren; diese Tat macht ihm [alle] E. (fördert sein Ansehen); er macht seinen Eltern, seiner Vaterstadt E. (weil er tüchtig ist); (geh.:) in -n ergraut sein; etw. in -n halten (achtungsvollbehandeln, bewahren); sein Wort tn -n (was er gesagt hat. soll keine Abwertung erfahren, soll nicht herabgewürdigt werden), aber ...; etw. nur um der E. willen (nicht eines Vorteils wegen) tun; zu seiner E. (um ihm gerecht zu werden) muß ich sagen, daß ...; Spr E. verloren, alles verloren; *imdm. die E. abschneiden i veraltend; jmdn. verleumden): [ich] hab', habe die E.! (südd.. osterr.; Grußformel); auf E.! (Beteuerungsformel); auf E. ml Gewissen (die unbedingte Wahrheit verlangend od. bekräftigend): Jmdn. auf E. und Gewissen fragen; etw. auf Ehre und Gewissen beteuern; bei meiner E.! (Beteuerungsformel); etw. in [allen] -n sagen/tun (ohne häßliche Nebengedanken sagen, tun); b) Zeichen od. Bezeigung der Wertschätzung. Ehrenerweis. EJirung: jmdm., einer Sache [zuviel] E. antun; Jmdm. militärische -n erweisen; etw. zur E. Gottes tun; sich etw. zur E. anrechnen; in Höflichkeitsformeln: es war mir eine [große] E.; ich hatte schon die E , Sie kennenzulernen; mit wem habe ich die E.? (wie ist Ihr Same?); was verschafft mir die E. [Ihres Besuches]?; wir geben uns die E. (erlauben, beehren uns). Ihnen mitzuteilen, daß...; R E.. wem E. gebührt!; * jmdm. die letzte E. erweisen Igeh.; an jmds. Beerdigung teilnehmen): mit jmdm., etw. [keine] E. einlegen (mit jmdm.. etw. keinen/ großen Eindruck machen, sich damit nicht! besonders hervortun): brave, ordentliche Männer, mit denen aber weiter keine E. einzulegen war CNiekisch. Leben 105); der Wahrheit die E- aeben (es vorziehen, die Wahrheit zu bekennen); etw. bt aller -n wert (etw. verdient Lob. Anerkennung); mit hi (ehrenvoll). 2. <o. PL> Gefühl für die eigene Ehre (1 a). Ehrgefühl. Selbstachtung, innere Würde: meine E. verbietet mir. ihn zu hintergehen; das geht mir gegen die E.; er ist dn Mann von E.; (geh.:) er setzt seine E. darein (setzt sich mit seiner ganzen Person dafür ein. bemüht sich sehr darum), diesen Plan zu unterstützen; * keine E. im Leib[e] haben (kein Ehrgefühl besitzen); jmdn. bei seiner E. packen (erfolgreich an jmds. Ehrgefühl appellieren). 3. (veraltet) Jungfräulichkeit: sie hat die E. verloren; einem Mädchen die E. rauben (es deflorieren). 4. <o. Pl.> (Golf): Berechtigung, den ersten Schlag auf einem Abschlag (1 c) zu machen: die Partei, die ein Loch gewonnen hat. hat auf dem nächsten Abschlag die E. ehren [mhd. eren. ahd. eren. zu tEhre] <sw. V.; hat): l.a) jmdm. Ehre erweisen; Hoch /achtung zeigen, erweisen: der Sieger wurde [mit einem Pokal, durch einen Empfang] geehrt; man soll das Alter e.; dieses Angebot ehrt mich, ich fühle mich durch dieses Angebot geehrt; jmdm. ein ehrendes Andenken bewahren; in Briefanreden: sehr geehrter Herr Müller!; sehr geehrte gnädige Frau!; b) für jmdn. eine EJire bedeuten; jmdm. eine Ehre sein: sein Vertrauen ehrt mich; deine Großmut ehrt dich (macht dir Ehre). 2. (veraltend) achten, respektieren: ich ehre deinen Schmerz, aber ... ehren-, Ehren-: -abend, der: Abendveranstaltung, -gesell- schaff zu jmds. Ehren; -abordnung, die (bes. Milit.); -abzei- chen, das; -akzept, der (Geldw.): Annahme eines Wechsels zur Zahlung von einem Dritten, um einen Protest zu vermeiden; ^amt, das: /ehrenvolles/ (insbes. öffentliches) Amt. das! gegen Aufwandsentschädigung* aber im übrigen i unentgeltlich ausgeübt wird: das E. des Schöffen, dazu: -amtlich <Adj.; o. Steig.): -e Mitarbeiter; Boldas Hauptbeschäftigung bestand darin, e. (unentgeltlich) verschiedene Kirchen zu schrubben (Böll. Haus 49); -bankett, das: Bankett zu jmds. Ehren; -baimer, das (DDR); -beleidigung, (auch:) Ehrbeleidigung, die: jmds. Ehre antastende, verletzende Beleidigung; -bezeichnung, die: ehrende Bezeichnung, insbes. Ehrentitel; -bezeigung, die: militärischer Gruß gegenüber Vorgesetzten: jmdm. die vorgeschriebene E. erweisen; -bogen, der (selten): Triumpfibogen; -buch, das: Buch, in das sich Personen eintragen, deren Besuch eine Ehre ist u. ehrend vermerkt werden soll; -bürger, der: 1. Träger eines von einer Stadt od. Hochschule für besondere Verdienste verliehenen Ehrentitels: E. einer Stadt. 2. (ugs.) Titel eines Ehrenbürgers (1): Jmdm. den E. verleihen, dazu: -bürgerbrlef, der: Urkunde über die Verleihung der Ehrenbürgerschaft. -bürgerrecht. das: das dem Ehrenbürger / symbolisch i verliehene Bürgerrecht, -bürgerschaft.dle <o. Pl.>: Status eines Ehrenbürgers, -bürgerurkunde, die; -dame, die: Hofdame; -degen, der: als Ehrenzeichen verliehener od. getragener Degen; -dienst, der: vgl. -amt: Er meldete sich freiwillig zum E. fürs Vaterland (zum Kriegsdienst; Strittmatter. Wundertäter 317); -doktor. der: Doktor ehrenhalber: 1. Träger eines von einer Hochschule für besondere Verdienste verliehenen Ehrentitels: er ist dreifacher E. 2. Titel eines Ehrendoktors (1): Jmdm. den E. [einer Universität] verleihen, dazu: Mioktorand, der. -doktorat. das. -doktorhut, der: Ehrendoktorhüte in Massen, von Oxford bis Princeton (Welt 26. 7. 65. 5), -doktortitel, der: Präsident Kennedy, der in Harvard studiert hat. bekam neulich einen E. (Dönhoff. Ära 194). -doktorwirde. die; -dokh. der (ns.): als Ehrenzeichen getragener Dolch; -eintritt, der (Geldw.): Eintritt eines Dritten für einen Wechselschuldner; -erklärung, die (jur.): öffentlicher Widerruf einer Beleidigung od. verleumderischen Behauptung; -erweis, der. -erweisung. die; -eskorte, die; -ßhigkeit, die <o. PI.): bürgerliche E. (Schweiz, jur.; Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte): ^fest <Adj.) (veraltet): ehrenwert, ehrbar, redlich, achtbar: -e Bürger; -formation.die (Milit.): angetretene od. begleitende Formation, durch deren Anwesenheit jmd. geehrt werden soll; -friedhof, der: Friedhof für gefallene Soldaten; -gäbe, die: Gabe als Ehrenerweisung; -garde, die: jmdn. ehrenvoll empfangende u./od. begleitende Garde: die E. der [Fast- nachts]prinzessin; -gasse, die: Gasse, die Menschen einem zu Ehrenden freigeben; Spalier; -gast, der: Gast, der besondersgeehrt wird: diese Tribünenplätze sind für die Ehrengäste reserviert; -gefoige, das; -gehalt, das: Gehalt als Ehrenerweisung: Jmdm. ein E. aussetzen; -geleit, das; Bericht, das: gruppen-, berufs-. standesinternes Gericht, das sich zur Wahrung der Gruppen-. Berufs-. Standesehre insbes. mit der Verfolgung von Pflichtverletzungen befaßt: ein E. der Offiziere; vor ein E. kommen, dazu: -gerichtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.). -gerichtsbarkeit, die; -geschenk, das: Geschenk als Ehrenerweisung; -grabbnal], das: Grab- 613
ehrenhaft mal als Ehrenerweisung inshes. für gefallene Soldaten: -grüß, der: svw. t Salut; -haft.die: Haft, in der der Verhaftete ehrenvoll behandelt wird; ^hain,der(geh.): vgl. ^friedhof; -halber <Adv.>: als Ehrung verliehen : der Titel wurde ihm e. verliehen: er ist Doktor e. (hat den Doktortitel ehrenfialber verliehen bekommen; Abk.: Dr. E.h.); stalle. die: Halle zur Eßirung verstorbener Persönlichkeiten od. gefallener Soldaten; -handel, der: Streit, bei dem es um die Ehre eines > der Beteiligten geht; ^hof, der: vgl. ^halle; -Jungfer, -Jungfrau, die (veraltet): junges Mädchen im Ehrengeleit od. als Mitwirkettde bei der ehrenvollen Begrüßung eines Gastes; -karte, die: unentgeltliche Eintrittskarte für Personen, deren Besuch eine Ehre bedeutet I; -kette, die: Kette als Ehrenzeichen; -kleid, das (geh.): Kleidung, die zu tragen als Ehre gilt: das E. (die Uniform) des Soldaten; -kodex, der: Gesamtheit der in einer Gesellschaft ixi. Gruppe geltenden, die Ehre u. das ehrenfiafte Verhalten betreffenden Normen: der E. des preußischen Offiziers; -kompanie, die: Ehrenformation in Stärke einer Kompanie; -konsul, der: ehrenamtlicher Konsul; -kränkung, die (jur.): Beleidigung; -kränz, der: Kranz als Ehrenzeichen (insbes. Sieges-, Ruhmes- od. Brautkranz); -kreuz, das: Orden; -leglon, die (in Fügungen wie): der Orden der E. (bedeutendster französ. Orden); Ritter der E. (Träger des Ordens der Ehrenlegion); -lohn, der: vgl. -gehalt; -löge, die: Loge für Ehrengäste; -mahl, das (geh.. selten): Mahl zu jmds. Ehren; -mal, das <Pl.-e u. ...mäler): zu Ehren bedeuteter Persönlic/tkei- ten od. der Gefallenen eines Krieges errichtetes größeres Denk nial; -mann,der<P1. ...männer): ehrenliafter Mann; jmd., auf dessen Wort man sich verlassen kann: jmdn. für einen E. halten; er ist ein dunkler E. (abwertend; jmd., der kein Elirenmann ist): -mitglied, das: Vereins /mitglied ehrenhalber, dazu: -Mitgliedschaft, die: Vereins imitglied- schaff ehrenhalber (unentgeltlich u. ohne Verpflichtungen): -nadel, die: als Auszeichnung verliehene Nadel; -münze, die: Gedenkmünze; -name, der: ehrender Beiname; -pate, der: Prominenter als Pate eines Kindes aus dem Volk, dazu: -Patenschaft, die; -Pension, die: vgl. -gehalt; -pflicht, die: Pflicht, die zu erfüllen die Ehre vorschreibt; -pforte, die: eine Art Triumphbogen zu jmds. Ehrung; -piakette, die: Plakette als Auszeichnung; -platz, der: guter Platz, auf dem sitzen zu dürfen eine Ehre bedeutet: den E. [am oberen Tischende] erhalten; Ü das Erbstück erhielt einen E.; -pokal, der: Pokal als ehrenvolle Auszeichnung (z.B. für einen Wettkampf sieg): -Posten, der: 1. svw. T^amt. 2. Posten, der Ehrenwache hält; -Präsident, der: Präsident ehrenhalber (ohne die Rechte u. Pflichten des eigentlichen Präsidenten); -präsidiim, das: Präsidium, das jmd. ehrenhalber innehat; -predigt, die (Schweiz.): Festpredigt; '-preis, der: als Einung, Auszeichnung gewonnener od. verliehener Preis; 2-preis,dasod. der; -es, -: zu den Rachenblütlern gehöremte Pflanze ngattung ', insbes. eine (Heilpflanze mit kleinen blauen, in Trauben wachsenden Blüten; -Promotion, die: Promotion zum Ehrendoktor; ^rat, der: vgl. T-gericht; -rechte <P1.>: bürgerliche E. (bestimmte Rechte eines Staatsbürgers, insbes. das aktive u. passive Wahlrecht, das Recht, öffentliche Ämter zu bekleiden u. bestimmte Titel zu erwerben u. zu rühren); Aberkennung der bürgerlichen E. (eine im Straf urteil verhängte Nebenstrafe). dazu: -reditsverlust, der <o. PI.): vgl. Ehrverlust; -reich <Adj.; nicht adv.): Ehren bringend, habend; voll von Ehren; Mutter, der: jmd., der die Ehre jmds. od. einer Sache rettet, erfolgreich verteidigt; -rettung, die: etw. zu jmds. E. sagen; ^riditer. der: Richter in Ehrensachen; -ring, der: als Auszeichnung verliehener Ring: Heinemann erhielt den E. der Stadt Essen: -rührig <Adj.>: die Ehre antastend, verletzend; beleidigend: -e Behauptungen; Er fand damals noch jede Gefängnisstrafe e. (Nachbar. Mond 261). dazu: -rührig- keit.die; -: Weder die E. noch die Wahrheit dieser Vorwürfe regte Hürlin stark auf (Hesse. Alte Sonne 30); -runde. die: (bes. beim Sport) jmdm. od. einer Sache zu Ehren (insbes. als Zeichen der eigenen Ehre. Auszeichnung) zurückgelegte Runde: Nach einer E. um den Staudamm von Assuan kurze Zwischenlandung in Wadi Haifa (Grzimek. Serengeti 41); der Sieger des Rennens drehte eine E. (Siegerrunde); *eine E. drehen (Schülerspr.; eine Klasse wiederholen müssen): -sabel, der: vgl. -degen: ..Du mußt aber morgen pünktlich sein!"- ..E.!" (ugs. scherzh.: darauf kannst du dich verlassen!): -sache, die: 1. die Ehre betreffende AngelegetJieit: in einer E. vermitteln. 2. selbstverstätid- lich u. gern erfüllte Pflicht: etw. ist [eine] E. für jmdn.; es war E./wir sahen es als E. an. ihn davon zu unterrichten; Diskretion [ist bei uns) E.!; „Kommst du?"- „E.!" (ugs. scherzh. bekräftigend; selbstverständlich!): -sahit, der: Salut zu jmds. Ehrung; -salve, die: zu EJiren jmds. od. eines bedeutenden Ereignisses abgefeuerte Salve; -säule. die: Bild, säule zu Ehren jmds. od. eines bedeuteten Ereignisses; -Schänder, der (geh.): -schänderisch <Adj.) (geh.): die EJire schändend; Schande bereitend, zufügend; entehrend: eine -e Behauptung; -Schändung, die (geh.): -schießet, der. seltener: das (Schweiz.): Schießen. Schützenfest ohne Konkurrenzkampf als Freundschaftstreffen; -schuld, die: Schuld, deren Begleichung die E/ire gebietet: Spielschulden sind -en; -sdurf), der (meist Pl.>: vgl. ^salve; -schütz, der (jur.): gesetzlicher Schutz der persönlichen u. kollektiven Ehre; -Senator, der: Ehrenbürger einer Hochschule; -sitz, der: vgl. -platz; -sokl, der: vgl. -gehalt; -spalier. das: vgl. -gasse. -Spielführer, der (Fußball): Spielführer der deutschen Fußballnationalmannschaft, der sich besonders verdient machte: die beiden E. Fritz Walter und Uwe Seeler; -Standpunkt, der: Standpunkt, den die E/ire gebietet; -Staubfänger, der (scherzh.): Lorbeerkranz an der Zimmerwand eines Schauspielers od. Sportlers; -stelle, -Stellung, die: vgl. ^amt; -strafe, die: 1. entehrende, schimpfliche Strafe. 2. durch Gerichtsurteil verhängte Strafe der Entziehung bürgerlicher Elirenrechte; -stuhl, der: vgl. -platz; -tafel, die: 1. ehrende Gedenktafel. 2. (geh.) jmdm. zu Ehren festlich dekorierter Tisch; -tag, der (geh.): jmdm. zu Ehren festlich begangener Erinnerungs/tag (z.B. Geburtstag, Hochzeitstag); -tanz, der: erster! Tanz eines gefeierten Paares, einer zu ehrenden Person mit bevorzugtem Partner; -tempel, der: tempelähnliche Ehrenhalle; -titel, der: 1. auf Grund besonderer Verdienste verliehener Titel. 2. ehrender Titel, ehrende Anrede od. Bezeichtmng; Ehrenname; -tod, der (geh.): Heldentod: den E. sterben; -tor, das (Sport): einziges Tor der verlierenden Mannschaft; -treffer, der: svw. t ^tor; -tribüne, die: Tribüne mit Ehrenplätzen; -Urkunde, die: ehrende Verleihungs IUrkunde für besondere Leistungen od. Verdienste; -Verpflichtung, die: Verpflichtung, der nachzukommen die Ehre gebietet; ^voll <Adj.>: Ehre. Anerkennung bedeutend, bringend, erweisend od. empfangend: ein -er Auftrag; ein -er (die Ehre wollender, nicht schimpflicher) Friede: -Vorsitz, der: Vorsitz ehrenhalber; -Vorsitzende, der: Vorsitzender ehrenhalber (ohne die Rechte u. Pflichten des eigentlichen Vorsitzenden); -wache, die: 1. Wachtposten» gruppe < vor einem Ehrenmal od. zur Ehrenbezeigung vor hochgestellten Persönlic/ikeiten: die E. zog auf. 2. Dienst der Ehrenwache (1): [diel E. halten; Mvert <Adj.> (geh.): (bürgerlich) ehrbar, achtbar, anständig, rechtschaffen; redlich: -e Leute: ein -er Beruf; -wort, das <P1. -e>: jmds. feierliche [sich auf seine E/ire stützende Versicherung zur Bekräftigung einer Aussage od. eines Versprechens: sein E. geben, (geh.:) verpfänden; sein E. brechen (nicht einhalten); [ich gebe dir/du hast] mein E. [darauf) [daß ich es tun werde]!; sich auf (mit seinem, durch) E. verpflichten, etw. zu tun; Urlaub auf E. (Urlaub mit der ehrenwörtlichen Verpflichtung zurückzukommen); auf [mein] E. (dafür verbürge ich mich; ganz bestimtnt)!; (scherzh. übertreibend:) jmdm. sein großes E. geben; „Kommst du auch wirklich?"- ..[Großes] E.!" (ugs.; ganz/ bestimmt!), dazu: ^wörtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): eine -e Zusage; -zeichen, das: jmdm. für besondere Verdienste od. Leistungen/ verliehenes äußeres Zeichen der Ehre . u. des Ranges ?: Orden und E. tragen. ehrenhaft fe:ranhaft] <AdJ.; -er. -este> [mhd.. ahd. erhaft]: der Ehre da) gemäß; den Vorstellungen. Geboten von Ehre u. Anständigkeit entsprechend; anständig, rechtschaffen, redlich: ein -er Mann; -e Absichten; Ist es wohl e. von ihm. Euch in eine solche Lage zu bringen (Hacks. Stücke 26); er hat nicht sehr e. gehandelt, dazu: Ehrenhaftigkeit, die; -: Mach ihm klar, daß seine verdammte E. uns hier an den Rand bringt (Johnson. Mutmaßungen 163); ehrlich [e:5h(;]<Adj.>[mhd.erlich.ahd.erlIh = ehrenwert, angesehen, vortrefflich, zu TEhre]: l.a) ohne Verstellung, aufrichtig, offen: ein -er Charakter; ein -er (echter u. aufrichtiger) Freund; sie treibt kein -es Spiel; -e (echte) Besorgnis; er hat -e Absichten (er will das Mädchen heiraten); wenn ich e. [gegen micht selbst] bin. muß ich sagen ...; er meint es e. [mit dir]; ich muß e. sagen/e. gesagt, er ist ...; wo bist du gewesen? Ehrlich! (ugs.; sei ehrlich, sage die WaJir- 614
eiapopeia heitf): ich war krank, e. (ugs.; ich bin ehrlich, ich sage die Wahrheit; das ist wahr* ganz bestimmt)]; das ist e. (ugs.; wirklich) gut; Ehrlich (ugs.; wirklich, ganz bestimmt), uns fällt schon der Gedanke an die bevorstehende Trennung schwer (Hörzu 41, 1973. 144); Ü Die Frage war nun: wie e. (genau gehend, exakt) ist dieser Tacho? (Auto 8.1965,30); b) auf Grund der gehörigen Achtung vor fremden Eigentums rechten zuverlässig u. ohne Täuschungsabsicht mit Geld- od. Sachwerten umgehend: ein -er Angestellter; der -e Finder (jtnd., der Gefundenes nicht behält, sondern abliefert); wir haben e. geteilt; War es Sündengeld, war es e. verdient? (Kusenberg. Mal 118); zu der Stelle in Peking können wir nicht e. (nicht auf anständige Weise, nicht ohne nachzuhelfen) kommen (Brecht. Mensch 88); Spr e. währt am längsten (mit Ehrlichkeit besteht man am besten). 2. (veraltend) anständig, olme Schande: mein -er Name; ein -es Begräbnis; ein -es Handwerk treiben; seinen Namen wieder e. machen; e. (schicklich, wie es sich gehört) begraben werden. 3. * etwas Ehrliches (ugs.; viel, eine Menge): etwas E. zusammenreden; <Zus. zu 1:) ehrlicherweise <Adv.>: 1. in der Absicht, ehrlich da) zw sein, zu bleiben: sie hat e. alles zugegeben; e. (wenn man ehrlich sein, bleiben will) muß man zugeben, daß ... 2. (seltener) ehrlich (1 b): e. verdientes Geld; <Abl.:) Ehrlichkeit, die; -: 1. das E/irlichsein; Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit: an der E. seiner Aussagen. Bemühungen ist nicht zu zweifeln. 2. das Ehrlichsein; Zuverlässigkeit, bes. im Hinblick auf Geld- od. Sachwerte: seine E. war nie angezweifelt worden; Also gut - E. unter Dieben. Ich gebe Ihnen den gleichen Betrag, den ... (Brand. Gangster 88); ehrsam [e:?zaTn] <Adj.) (geh.. veraltend): (bürgerlich) elirbar: < Leute; ein -es Gewerbe, dazu: Ehrsamkeit, die; -; Ehrung. die; -. -en [zu t ehren (1)]: 1. das Ehren, Geehrtwerden durch Ehrenerweisungen: an der E. des Siegers teilnehmen. 2. EJirenerweisung, sichtbarer Beweis der Hochachtung: dem Jubilar wurden zahlreiche -en zuteil. ei lai] (lnterj.) [mhd. ei]: 1. (oft Kinderspr.) zum Ausdruck def [anerkennenden od. abschätzigen] Verwunderung: ei. wo kommst du denn her?; ei. du meine Güte!; ei. ei! 2. (Kinderspr.) zum Ausdruck der Zärtlichkeit (beim Streicheln. Liebkosen eines Kindes): ei [ei] machen (streicheln, liebkosen). Ei [-]. das; -[e]s. -er <Vkl. t Eichen) [mhd.. ahd. ei. zu einer idg. Wz. mit der Bed. ..Vogel", also eigtl. = das vom Vogel Gelegte]: I. befruchtete txJ. nicht befruchtete weibliche tierische od. menschliche Keimzelle: das reife Ei wird befruchtet, entwickelt sich zum Embryo; Im ersten Fall sind im befruchteten Ei die Schicksale der einzelnen Keimbezirke weitgehend oder ganz festgelegt (Medizin II. 37). 2.a) i von bestimmten Tieren, bes. Vögeln gelegtes) von einer Schale umschlossenes, die Eizelle u. meist Dotter u. Eiweiß enthaltendes kugeliges, oft länglich-ovales Gebilde: ein gesprenkeltes, angebrütetes Ei; die Eier der Insekten. Fische. Frösche. Schlangen. Schildkröten; die Henne legt ein Ei; die Fische der Ufer legen ihre Eier ab. die Brut wächst heran (Thienemann. Umwelt 14); das Küken schlüpft aus dem Ei; die aus den Eiern entstehenden Larven befallen zunächst ... mehrere Zwischenwirte (Medizin II. 137); Ü der will alles besser wissen, dabei ist er doch kaum aus dem Ei gekrochen (dabei hat er doch noch kaum Erfahrung); b) Hühnerei (als Nahrungsmittel): ein frisches, rohes Ei; ein weiches, hartes (weich-, hartgekochtes) Ei; verlorene poch ierte (Kochk.; in kochendes Essigwasser geschlagene), eingelegte Eier; russische Eier (Kochk.; Gericht aus xekochten Eiern u. Mayonnaise); ein Ei austrinken, kochen, abschrecken, braten; sich ein paar Eier in die Pfanne schlagen; jmdn. mit [faulen] Eiern bewerfen (zum Ausdruck starken Mißfallens); jmdn.. etw. wie ein rohes Ei (sehr vorsichtig) behandeln; wie auf Eiern gehen (ugs.; behutsam, die FülSe vorsichtig aufsetzend gehen); sich/einander gleichen wie ein Ei dem andern (zum Verwechseln ähnlich sein); R das Ei will klüger sein als die Henne (abwertend; die Jungen wollen klüger sein als die erfahrenen Älteren); U er ist ein rohes Ei (ugs.; ein empfindlicher Mensch); mit diesem hohlen Ei (ugs.; oberflächlichen, unsympathischen Menschen) möchte ich nichts zu tun haben; seine Schwester ist ein ganz doofes Ei (ugs.; eine sehr dumme Person); er muß das Ei unterm Huhn verkaufen (so dringend braucht er Geld); * ungelegte Eier (ugs.; Dinge, die mKh nicht spruchreif sind): kümmere dich nicht um ungelegte Eier; das ist ein [dickes] Ei! (ugs.: 1. das ist eine sehr unangenehme, bedenkliche Sache! 2. das ist ausgezeichnet, hervorragend f); ach, du dickes Ei! (ugs.; Ausruf der Überraschung); das Ei des Kolumbus (überraschend einfache Lösung; auf Grund einer auf Kolumbus übertragenen älteren Anekdote, nach der er die einfache Lösung eines Problems dadurch demonstrierte, daß er ein Ei durch Eindrücken auf der Spitze stehen ließ); etw. hat seine Eier (ugs.; etw. hat seine Schwierigkeiten, ist sehr schwierig); ein Ei legen (1. ugs.; einen zweifelhaften od. vorzüglichen Plan ausbrüten u. vorlegen/, i midisam < Ausgeklügeltes, Ausgetüfteltes, scharfsinnig Ausgedachtes produzieren, eine Erfindung machen. 2. derb; seine große Notdurft verrichten); wie aus dem Ei gepellt/(selten:) geschält sein (ugs.; sehr sorgfältig gekleidet sein): an jedem neu anbrechenden Tag standen die Männer wie aus dem Ei geschält auf ihren Appellplätzen (Kuby. Sieg 182); für ein Ei und ein Butterbrot (svw. füreinentApfelundeinEi.fürein t Butterbrot). 3. (Sport, bes. Fußball. Basketball Jargon) Ball. 4. (ugs.) Fliegerbombe; *Eier legen (Bomben abwerfen). 5. <P1.> (ugs.) kurz für tEierkohlen. 6. <P1.> (ugs.) Mark: das kostet 3000 Eier; Die Mieten steigen auf fünfzig Eier pro Tag (Rechy [Übers.]. Nacht 350). 7. (meist PI.) (derb) Hode: Sage, auf dem Wege nach Hamburg hat sie Dir an den Eiern gespielt (Spiegel 40. 1974. 49); dicke Eier haben (derb; eine Geschlechtskrankheit haben); jmdm. die Eier schleifen (Soldatenspr. derb: jmdn. schleifen); jmdm. die Eier polieren (derb; jmdn. heftig verprügeln); jmdm. auf die Eier gehen (derb; svw. jmdm. auf die t Nerven gehen). 8. (ugs.) unsympathischer Mensch. fii-. Ei- (vgl. auch: eier-, Eier-): -abläge, die <o. PI.): das Ablegen der Eier; -ausstoßung, die (Zool.. Med.): Ovulation; -befruchtung, die; -bildung, die; -dotter, der od. das: svw. tDotter, dazu: -dottergelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Blüten; -entwickhmg.die: Entwicklung der Eizelle; ^form. die: -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -gelb. das; -[e]s, -e (aber: drei Eigelb) (bes. Kochk.): Dotter bes. des Hühnereis; -gelege, das (Zool.): (von Vögeln, Reptilien u. Insekten) Gesamtheit der von einem weiblichen Tier auf einmal abgelegten Eier; -groß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine -e Geschwulst; -haut, die (Zool.. Med.): 1. Eikern u. Eiplasma umhüllende Haut. 2. den Fetus samt Fruchtwasser umhüllende Haut; -hülle, die: vgl. -haut; -kern, der (Zool.. Med.): Zellkern der Eizelle; -klar, das; -s. - (österr.. bes. Kochk.): Eiweiß: drei E.; -leiter, der: in die Gebärmutter mündender, mit Schleimhaut ausgekleideter Ausführungsgang eines Eierstocks, dazu: ^leiterentzün- dung. die (Med.), -leiterschwangerschaft, die: Schwangerschaft, bei der sich der Fetus im Eileiter entwickelt; -pick (S>. der: Gerät, mit dem man die Eierschale durchsticht, damit sie nicht beim Kochen des Eis platzt; -plasma, das (Zool.. Med.); -pulver, das: aus getrocknetem Ei dot- ter i gewonnenes Pulver; -reifung, die: Reifung der Eizelle; -rund <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): oval; <subst.:) -rund, das: Oval; -schale, die (bes. Fachspr.): Kalkschale des Eis; -schnee, der: svw. tEierschnee; -spning, der (Zool.. Med.): Ovulation; -»-weiß, das; -es, -e: I. <P1. ungebr.; aber: drei Eiweiß) der den Dotter umgebende helle Bestandteil des Hülmer eis: Dotter und E. trennen; drei E. zu Schnee schlagen. 2. (Chemie. Biol.) in überaus zahlreichen Abwandlungen vorkommender, bes. als Aufbausubstanz pflanzlicher u. tierischer Zellen sowie als Bestandteil der Nahrung lebenswichtiger Stoff (hochkomplizierte organische Verbindung aus den Elementen Kohlen-, Wasser-, Stick-, Sauerstoff, Schwefel u.a./ mit Aminosäuren als Grundbausteinen), dazu: -weißabbau. der <o. PI.), -weißarm <Adj.; -ärmer, -ärmste; nicht adv.): -e Kost, -weißartig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Verbindungen (Chemie; Eiweißstoffe, Eiweiße), -weißbedarf, der: der E. des Menschen, -weißfaser- stoff, der (Textilw.): Faserstoff aus Eiweiß (2). -weißgehalt. der, -weißhaltig <Adj.; nicht adv.): -e Nahrung, -weißhaus- halt. der: der E. des menschlichen Körpers, -weißkörper. der (Chemie. Biol.): Eiweiß, stoffl, eiweißartige Verbindung, -weißkunstfaser. die (Textilw.): Kunstfaser aus Eiweiß (2), -weißmangel. der. -weißpräparat. das. -weißprobe. die (Med., Biol.): chemische Prüfung auf Eiweißgehalt, -weißreidi <Adj.; nicht adv.): -e Kost, -weißstofle <P1.): Eiweiße, eiweißartige Verbindungen, -weißstoflwechsel. der. -weißverdauung. die; -zelle, die: weibliche Keimzelle. eia ['aia] (lnterj.) [mhd. eiä]: svw. fei (2); eiapopeia [ajapo- 615
Eibe 'paia.' '—1 (Interj.) [lautm.] (Kinderspr.): als Begleitung der wiegenden Bewegung, mit der ein Kind in den Schlaf gesungen wird: e.. schlaf ein!; e. machen (einwiegen; ein Wiegenlied, Schlaflied singen, um ein Kind einzuwiegen, einzulullen). Eibe ['aita], die; -. -n [mhd. Iwe, ahd. iwa. zu einer idg. Wz. mTt der Bed. ..rötlich, bunt"]: immergrüner Nadelbaum od. Strauch mit weichen Nadeln u. roten, beerenähnlichen Samen; Taxus; <Abl.:> eiben fajbn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [mhd. Iwinl: aus Eibenholz bestehend7. eiben-, Eiben-: -artig <Adj.; o. Steig.); -bäum, der; -ge- wädis, das <meist PI.): Vertreter der Familie der eibenartigen Gewächse; -holz, das. Eibisch ['aibij], der; -[eis. -e [mhd. ibesche. ahd. ibisca < lat. ibiscum]: rötlichweiß blühendes, heilkräftiges Malvengewächs; Hibiskus, Althee; <Zus.:> EU>isch[blätter]tee. der. ■Eich- ('eichen): -amt, das: unterste Eichbehörde; -beamte, der: Beamter (insbes. Kontrolleur) der Eichbehörde; ^be- hörde, die: Behörde, der die Sicherstellung u. Kontrolle korrekter Verwendung, bes. auch die Eichung der öffentlich (gewerblich (xi amtlich) gebrauchten Maße u. Meßgeräte obliegt; -gerät, das; -gewicht, das: bei der Eichung verwendetes Normalgewicht; -marke, die (Fachspr.): Marke, die einen Eichwert od. Bezugswert bzw. Bezugspunkt Jiir die Eichung anzeigt; -maß, das; bei der Eichung verwendetes Normalmaß; -meister, der: vgl. ^beamte; ^meter. das: vgl. MTiaß; -Ordnung, die (jur.); -pfähl, der: Pegel, Wasser Standsmesser; -schein, der: Bescheinigung über die amtliche Eichung; -Stempel, der: Stempel, der die amtliche Eichung beglaubigt; -strich, der: Strich, der einen Eichwert anzeigt; das Bierglas bis zum E. füllen; -Verwaltung, die: vgl. ^behörde; ^wert. der (Fachspr.): mit einem geeichten Meßgerät erzielter Meß*>ert; Meßwert, den das Eichgerät anzeigt; ^wescn, das <o. PL): alles, was mit dem ^Eichen zusammenhängt, einschl. Funktion, Organisation u. Verwaltung; -zeichen, das: vgl. -Stempel. *Eidi- ('Eiche; vgl. auch: Eichen-): -apfel, der: Gallapfel; -bäum, der: svw. T 'Eiche (1); -bbtt, das: -hase, der (landsch.): Eichhörnchen; -hörn, das [mhd. eich(h)orn. ahd. eihhorno; 1. Bestandteil entweder zu t 'Eiche od. zu einer idg. Wz. mit der Bed. ..sich heftig bewegen"; 2. Bestandteil in Anlehnung an „HotTT zu einem germ. Tiernamen mit der Bed. ..Iltis. Marder. Wiesel" o.a.] (bes. Zool.): Eichhörnchen; -hornchen, das: auf Bäumen lebendes, flink kletterndes, rotbraunes Nagetier mit langem, buschigem Schwanz: R mühsam [erjnährt sich das E. (ugs. scherzh.; die Ausfuhrung dieses Vorhabens ist langwierig, schwierig u. nur in kleinen Scliritten möglich)', -kater. der (landsch.). -katzchen, das, -katze, die (landsch.): svw. t-hornchen; ^pllz, der: svw. t Steinpilz; -waW, der. 'Eiche ['aj93]. die; -. -n [mhd. eich(e). ahd. eih]: 1. großer Laubbaum mit schwerem, hartem Holz, verhältnismäßig kleinen, gelappten Blättern //. Eicheln als Früchten; alte, mächtige, knorrige -n; R o du dicke E.! (ugs.; Ausruf des Erstaunens): das ist eine große E. (ugs.; das ist eine große, gewaltige Sache): das fällt -n (ugs.; das ist erschütternd, eindrucksvoll): Spr von einem/vom ersten Streiche fällt keine E. (jetles Ding braucht seine Zeit). 2. <o. PI.) Holz der Eiche: ein Wohnzimmer in E. ^iche [-]. die; -. -n Ispätmhd. iche. zu T 'eichen]: 1. Eichung. 2. (Gewerbespr.) Maischemaß. Eichel fajd]. die; -. -n [mhd. eichel. ahd. eihhila. zu t 'Eiche]: 1. länglichrunde Schalenfrucht der' Eiche (1). 2. a) vorderster Teil des männlichen Gliedes; b) vorderster Teil des Kitzlers. 3. <P1.; o. Art.; als Sg. gebraucht): Farbe im dt. Kartenspiel, Eckern: -n spielen: -n sticht. eichel-, Eichel-: -acht, die [zu t Eichel (3)]; -becher, der (Bot.): becherförmige Fruchthülle der Eichel (1); ^bohrer, der: gelbbrauner Rüsselkäfer, der seine Eier in junge Eichehx (1) versenkt; -daus, das [zu t Eichel (3)]; -entzündung, die: Entzündung der Eichel (2 a); -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -häher.der: taubengroßer, krächzender Rabenvögel mit buntem Gefieder, der sich im Herbst von Eicheln (1) nährt; -kaffee, der: Kaffee aus gerösteten Eicheln (1); -könig, der [zu t Eichel (3)]; -mast, die: Schweinemast mit Eicheln (1); -ober, der [zu I Eichel (3)]; -schale, die; -tripper, der: vgl. -entzündung; -unter, der [zu t Eichel (3)]. 'eichen fajcn] <sw. V.; hat) [spätmhd. eichen, Ichen < afränk. *flcon < spätlat. (ex)aequäre (mlsüräs) = (die Maße) ausgleichen, zu lat. aequus = gleich!: (bes. offiziell gebrauchte) Maße, Meßgeräte amtlich prüfen u. mit der Norm in Übereinstimmung bringen: Maße. Gewichte. Gefäße. Waagen e.; ein geeichtes Thermometer; Ü einen Test e. (Psych.; durch Ermittlung von Durchschnittsergebnissen Bezugswerte für ihn festlegen): * auf erw. geeicht sein (ugs.; eingeübt, spezialisiert sein, sich aufetw. besonders gut verstehen): bin auf Fabrikarbeit geeicht, wo ich mit Hunderten meinesgleichen zusammen bin (Fr. Wolf. Zwei 58). Wichen [-1 <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [mhd. eichin. ahd. eihhln. zu t 'Eichel: aus Eichenholz bestehend : ein -er Tisch. Eichen [-]. das; -s. - (ugs.:) Eierchen: TEL eichen-, Eichen- ('Eiche; vgl. auch: Eich-): -artig <Adj.; o. Steig.); -bäum, der (geh.): svw. f 'Eiche (1); -bestand, der; -blatt, das; -bock, der: svw. t Heldbock; -bohle, die; -brett, das; -diele, die; -gallwespe, die: kleine, glänzend schwarze Gallwespe, deren Larven Galläpfel erzeugen; -getafelt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -hain, der (veraltet, dichter.); -holz, das; -kränz* der: Kranz aus Eichenlaub (bes. als Kopfschmuck u. Siegeszeichen); -laub, das: 1. Laub der Eiche. 2. (ns.) zusätzliche Auszeichnung zum Ritterkreuz: ihm wurde das E. zum Ritterkreuz verliehen; -lohe, die: gemahlene Eichenrinde zum Lohgerben; -rinde, die; -sarg* der; -schähvald, der (Forstw.): als Niederwald angelegter Eichenwald zur Gewinnung von Eichenrinde / als Gerbstoff ; -schrank, der; -spinner, der: plumper, gelb u. braun gefärbter Nachtfalter, dessen Raupe als Schädling auf Eichen lebt; Quittenvogel; -stamm, der; -stock, der: Spazierstock aus 'Eiche (2): -tisch, der; ^tür, die; -waW, der; -Wickler, der: Kleinschmetterling mit grünen Vorderflügeln, dessen Larve bes. alte Eichen durch Kali Uraß schädigt. Eicher ['ai^L der; -s. -: I. Eichmeister. 2. (Technik) Justierer. eichern [aj^rm] <Adj.; o. Steig.; nur attr.> (Schweiz.): svw. Wichen. Eichung ['ai<jonl. die: -. -en: das x Eichen. Eid[ait].der;-[e]s.-e[mhd.eit.ahd.eid]: nach fester (Eides)- formet geleistete feierliche Bekräftigung einer Aussage vor einer zuständigen Instanz; Schwur vor zuständiger Instanz, bes. vor Gericht,: ein feierlicher, heiliger E.; ein kalter E. (ugs.; Falscheid): einen E. leisten, ablegen; einen E. auf die Bibel, auf die Verfassung schwören; ich kann einen E. darauf schwören (ich kann beschwören), daß ...; (ugs. übertreibend:) tausend -e schwören, daß ...; seinen E. (sein eidliches Versprechen) halten: seinen E. brechen; den E. ableiten (ugs.; den Eid, weil er falsch ist. ungültig machen, indem man die linke Hand abwärts richtet, wäfirend man die rechte Hand zum Schwur hochhält); einen falschen E. (Meineid) schwören; der Richter nahm ihm den E. ab (ließ ihn schwören); ich nehme es auf meinen E. (ich kann es beschwören), daß er unschuldig ist; Das ist für uns ein ungeheuer wichtiger Satz. Können Sie den auf Ihren E. nehmen? (Noack. Prozesse 219); sich durch einen E. gebunden fühlen; unter E. stehen (jur.; durch E. gebunden, verpflichtet sein die Wahrheit zu sagen /); etw. unter E. aussagen, bezeugen; jmdn. unter E. nehmen (ihn schwören lassen): jmdn. vom E. entbinden; *hippokrati- scher E. (dem griech. Arzt Hippokrates zugescliriebenes, höchstens dem Sinne nach auf ihn zurückgehendes Gelöbnis der Ärzte, das die ethischen Leitsätze ärztlichen Handelns enthält u. das Vorbild des heutigen Ärztegelöbnisses ist): an -es Statt (jur.; anstatt eines gerichtlichen Eides): etw. an -es Statt erklären; imdn. in E. und Pflicht nehmen (geh.; jmdn. vereidigen). fiid-. Eid- (vgl. auch: eides-, Eides-): -bruch, der: [einen] E. begehen; -brüchig <Adj.; o. Steig.): -e Verbündete; e. werden (seinen Eid brechen); <subst.:) die Eidbrüchigen; -formel,die: svw. f Eidesformel; -gebunden <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch einen Eid gebunden; -genösse, der [mhd. eitgenöj(e) = durch Eid Verbündeter, Verschworener; seit 1315 amtliche Bez. der Mitglieder der Schweizer Eidgenossenschaft]: Schweizer Bürger,': Als Diplomat bei den -n war er häufiger Gast bei Voltaire gewesen (Ceram. Götter 92); die -n (Sport, bes. Fußball; die schweizerische Mannschaft) trugen schließlich den Sieg davon, dazu: -ge- nossenschaft. die <o. PI.): * Schweizerische E. (amtlicher Name der Schweiz, des Schweizer Bundesstaates), -genös- sisdi <AdJ.; o. Steig.): schweizerisch: die -e Verfassung; -heHer, der: svw. f Eideshelfer; -leistung* die: svw. t Eidesleistung; ^pflichrig: svw. Teidespflichtig; -schwur, der 616
eier-, Eier- (geh.): Eid; -versessen <Adj.; o. Steig.) (geh.): svw. t-brüchig. Eidam ['aidam], der; -s. -e [mhd. eidem. ahd. eidum] (veraltet): Schwiegersohn: Du aber bist... nichts als ein Flüchtling und Unbehauster ... und sitzest ein bei mir als E. (Th. Mann. Joseph 295). fcjdamerlkäse], der; -s. - (österr. veraltend): svw. t Edamer Käse. Effecte- (vgl. auch: eidechsen-. Eidechsen-): -haut, die: Eidechsen/taut, die zu Leder verarbeitet wird; -leder, das; -schuh, der: Schuft mit Eidechsleder als Oberleder; -tasche. die: Tasche aus Eidechsleder. Eidechschen l'ajdeks^n], das; -s. -: f Eidechse; Eidechse [aideksa]. die?-, -n <Vkl. tEidechschen) [mhd. eidehse. egedehsc. ahd. egidehsa; aus: ei- (viell. zu einer Wz. mit der Bed. ..Schlange") u. ahd. *dehsa. mhd. dehse = Spindell: sehr flinke, wärmeliebende kleine Echse von oft bunter Färbung, die ihren meist über körperlangen Schwanz zur Ablenkung eines Verfolgers abwerfen kann: eine E. sonnt sich, schlängelt sich heran, schießt davon. tidechsen-, Eidechsen- (vgl. auch: Eidechs-): -artig <Adj.; o. Steig.); -haut, die; -Jeder, das; -schwänz, der; -zunge, die. Eider- ['aide-; niederd. Edder < isländ. äöur = Eiderente!: -daune, (niederd.:) -dune, die [niederd. Edderdune < isländ. aeöardünn]: (bes. für die Füllung von Kissen u. Deckbetten gebrauchte) Flaumfeder der Eiderente; -ente, die: große Tauchente der nördlichen Meeresküsten, die weiche Daunenfedern liefert; -«ans, die (ugs.): svw. t-ente. eides-, Eides- (vgl. auch: eid-, Eid-) (Jur): -abtehnung, die: svw. ^Verweigerung; -abnähme, die: das Schwörenlassen eines Eides; -belehnmg, die: vor der Vereidigung erteilte Belehrung über die Bedeutung des Eides u. Meineides; -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Ggs.: eidesunfähig): Nur einer \on ihnen... hatte keinen Meineid geleistet, weil er nämlich noch nicht e. war- er zählte fünfzehn Lenze (Mostar. Unschuldig 120). dazu: -fahigkeit, die <o. PI.): (mit dem 16. Lebensjahr erlangte) aberkennbare Fähigkeit der Eidesleistung vor Gericht (Ggs.: Eidesunfähigkeit); -formel, die: \x»n Schwörenden gesprochene bekräftigende Formel (die die Worte ..ich schwöre es" enthält): die E. vorsprechen, nachsprechen; -helfender (früher): jmd..derdie Glaubwürdigkeit eines Eidpflichtigen vor Gericht beeidet; -leistung, die: das Schwören eines Eides; -pflicht, die: 1. Pflicht zur Ddesleistung, zur Beeidung einer Aussage. 2. Pflicht des Vereidigten bzw. durch Eid Gebundenen, die Wahrheit zu sagen bzw. sein eidliches Versprechen zu halten: seine E. verletzen, dazu: -pfliditig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Eid verpflichtet; -stättig [...JtEtHjl <Adj.; o. Steig.) tosierr.): svw. t-stattlich; -stattlich <Adj.; o. Steig.): an Eides Statt, anstatt eines Eides (aber einem Eid nicht ganz gleichwertig): eine -e Versicherung; etw. e. versichern, erklären; -unfähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Ggs.: eidesfähig), dazu: -Unfähigkeit,die <o. PI.) (Ggs.: Eidesfähigkeit); -Verletzung, die; -Verweigerung, die. Eidetik [aj'de:tikj. die; - [zu tEidos]: 1. (Psych.) Fähigkeit, uch Objekte od. Situationen so anschaulich vorzustellen, als ob sie realen Wahrnehmungscharakter hätten. 2. svw. * Eidologie; Eidetiker, der; -s. - (Psych.): jmd.. der die Fähigkeit hat. sich Objekte od. Situationen so anschaulich vorzustellen, als ob sie wirklich vorhanden wären; eidetisch <Adj.; o Steig.): a) (Psych.) die Eidetik betreffend, zu ihr gehörend; bMbildungsspr.) anscliaulich. bildhaft: jene Schlafumnachtung .... die sich durch das Auftauchen -er Bilder anzeigt (Fussenegger. Zeit 480). CÜlich <Adj.; o. Steig.: nicht präd.): durch einem Eid bekräftigt i: eine -e Erklärung; ein -es Versprechen; eine Aussage [vor Gericht! e. erhärten. Eidologie [ajdologi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. eidos <* Eidos) u. t-logiel (Philos.): Lehrmeinutig. nach der das Wesen eines Dinges auf dem Weg über die Beschreibung seiner Gestalt erforscht werden soll; Eidophor [ajdo'fo:?!, das; -s. -e [zu griech. eTdos = Gestalt, Bild u7 -phöros = Träger, zu: pherein = tragen, also eigtl. = Bildträger] <Fcrns.): Anlage zur Projektion von Fernsehgroßbildern; Zus.:) Eidophorverfahren, das (Fefns.): Verfahren, bei dem an einen Fernsehempfänger ein Projektor angeschlossen mird. der das Bild auf die Größe einer Kinoleinwand bringt tz. B. bei gemeinsamem Fernsehempfang auf einer Großveranstaltung); Eidos fajdos], das; - [griech. eTdos = Ansehen. Gestalt, zu: eidein = sehen]: 1. (Philos.) Gestalt. Form. Aussehen. 2. (Philos.) Idee (bei Plato). 3. (Philos.) Gegensatz zur Materie (bei Aristoteles). 4. (Philos.) Wesen (bei Husserl). 5. (Logik) Art im Gegensatz zur Gattung. fiier-, Ekr- (vgl. auch: ei-, Ei-): -apfel, der: svw. t-frucht; -auflauf, der: süßer j Auflauf aus Eiern u. Mehl; -becher, der: 1. kleiner Becher zum Aufstellen des gekochten Eis. 2. (derb scherzh.) a) knappe Männerbade- od. -Unterhose; b) lange Unterhose; c) Suspensorium; -bofist, -bovist. der: walnuß- bis eigroßer Bofist mit glatter weißer Haut; -brikett, das (meist PI.): eiförmig gepreßtes Brikett; -färbe, die: Farbe zum Bemalen von Ostereiern; - (laden, der (landsch.): svw. t-kuchen; -freu, die (ugs.): Frau, die Eier verkauft; -frucht, die: dunkelviolette od. weißliche, ei- bis gurkenför- mige. fleischige Frucht der Eierpflanze; Aubergine (b); -ge» rieht, das: Gericht, dessen Hauptbestandteil Eier bilden; -handgranate, die: eiförmige Handgranate: Wir ... spielen mit abgezogenen -n Murmeln (Kinski. Erdbeermund 82); -händler, der; -haube, die: kleine Haube zum Warmhalten eines gekochten Eis; -kiste, die: 1. Kiste für den Transport von Eiern. 2. (ugs. abwertend od. scherzh.) altes Auto od. Flugzeug; -klar, das (österr. selten) svw. t Eiklar; -kodier, der: I. (elektrisch betriebenes) Gerät, in dem man Eier kocht. 2. (ugs. scherzh.) flacher Herren/tut mit gleichmäßig eingedrückter Kopffläche; -kognak, der: Branntwein mit Eiern; -kohle, die: eiförmige Kohle; -köpf, der [2: LÜ von amerik. egghead]: 1. (salopp abwertend od. scherzh.) eiförmiger Kopf: Prinz Benjamin, nicht gerade hübsch, denn er hatte, es läßt sich nicht anders sagen, einen E. (Habe, Im Namen 37). 2. (oft abwertend) Intellektueller, weltfremder/ Intelligenzler: die alle ... eine Zivilkarriere aufweisen können und die Politik durchweg im Stile der amerikanischen Eierköpfe betreiben (Spiegel 13. 1966. 40); -korb, der: Korb zum Transport von Eiern; -kuchen, der: Pfannkuchen aus Eiern. Mehlu. Milch; Omelett; -künde, die <o. PI.) (Zool.). dazu: -kundlich <Adj.; o. Steig.); -lampe, die (Landw.): Gerät zum Durchleuchten von Eiern; -tandung,die (Fliegerspr. Jargon): weiche (Dreipunkt llandung; -laufen, das; -s: Geschicklichkeitsspiel für Kinder, bei dem ein Ei in einem Löffel möglichst schnell zu einem Ziel getragen werden muß; -legen, das; -s; -legend <Adj.; o. Steig.; meist attr.) (bes. Fachspr.): -e Wirbeltiere; -leger, der, -s. - (Landw.. Zool.): diese Hühner sind gute E.; -likör, der: aus Weinbrand. Eiern u. Zucker hergestellter dickflüssiger, gelber Likör; -löffel, der: kleiner Löffel zum Essen des Eis; -mann, der <P1. ...männer) (ugs.): Mann, der Eier verkauft; -markt, der; -milch, die (Kochk.): mit Zucker u. Ei verrührte Milch; -mühle, die [weil dabei die Eier (7) = Hoden gequetscht werden können] (Ju- gendspr.): Welle am Reck, bei der die Oberschenkel des männlichen Turners fest an die Reckstange gepreßt sind; -mützchen, das: vgl. -haube; -nudel. die (meist PL): mit Eiern bereitete Nudel; -pampe, die (berlin.): mit reichlich Wasser zu einer breiig-flüssigen Masse vermischter Sand, den Kinder mit den Händen formen o.a.:... schmeißen sich Berliner Gören mit E. (Berliner Morgenpost 12. 8. 75, 5); -Pfannkuchen, der: svw. t-kuchen; -pflanze, die: ursprünglich in Indien heimisches, in den Subtropen oft angebautes, bis I m hohes Nachtschattengewächs; Aubergine (a); vgl. -frucht; -pflaume, die: große, eiförmige Pflaume; -pilz, der: Pfifferimg; -prüfer. der (Landw.): svw. T -lampe; -punsdi, der: mit gequirlten Eiern zubereiteter Punsch; -pusch, der (landsch.): svw. t Löwenzahn; -saht, der (Kochk.): Salat aus gekochten u. zerkleinerten Eiern; -sau- ce: T-soße; -schale, die: Kalkschale des Eis: Eier mit gesprenkelten -n; in dem Kuchen waren ein paar -n (ugs.; Bruchstücke von Eierschalen)'. Ü der Jurastudent, der aus kleinen Verhältnissen stammt und auch die -n (die letzten Spuren) seiner Herkunft noch nicht abstoßen konnte (Noack, Prozesse 138); * noch die -n hinter den Ohren haben (ugs.; noch sehr unreif u. unerfahren sein), dazu: —schalenfar- be, die <o. PI.): gelbliches Weiß, -schalenfarben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): gelblichweiß, -schalenporzellan, das: (ursprünglich nur in China hergestelltes) äußerst dünnwandiges Porzellan; -Schaukel, die [zu t Ei (7)1 (salopp abwertend): Fahrrad od. Motorrad; -schäum, der <o. PI.) (Kochk.): geschlagenes Eiweiß. Eischnee; -schecke, die; - [H. u.] (landsch.): 1. Überzugsmasse für Kuchen aus Eiern, Quark. Rosinen u. Mandelsplittern. 2, mit Eierschecke (1) belegter Kuchen; -schlänge, die: eierfressende Natter; 617
Eierchen -schmalz, das (sudd., österr.): Rührei: -Schmarren, der (südd.): Eierkuchen, Omelett; -schnee, der (Kochk.): geschlagenes Eiweiß. Eischnee; -Schneider, der: kleines Küchengerät, mit dem hartgekochte Eier in Scheiben geschnitten werden; -schwamm,der (landsch., bes. österr.): Pfifferling; -schwammerl, das (landsch., bes. österr.): svw. t-schwamm; -sieder, der (ugs. scherzh.): steifer runder Herrenhut; -soöe, die (Kochk.): aus Mehl, Eiern u. Milch gekochte Soße: -speis, die (österr.): Rülirei; -speise, die: 1. svw. Kgericht. 2. (österr.) Rülirei; -Spiegel, der: svw. Nlampe; -Stab, der (Kunstwiss.): Ornament aus aneinandergereihten abwechselndeiförmigen u. pfeilartigen Gebilden (auf Zierleisten bes. in der antiken Baukunst); Als unterer Teil liegt ein E. rund auf dem Schaftende der Säule (Bild. Kunst 1. 216); -stand, der: Stand, an dem Eier verkauft werden; -stich, der <o. PI.) (Kochk.): im Wasserbad festgewordene Eimasse als Suppeneinlage; -stock, der (meist PI.) (Med., Zool.): paarig angelegtes Geschlechtsorgan, das die weiblichen Keimzellen bildet: Ravic erinnerte sich, ihr vor einem Jahr die Eierstöcke operiert zu haben (Remar- que, Triomphe 355), dazu: -Stockentzündung, die. -stock- schwangerschaft, die: Schwangerschaft, bei der sich der Fetus im Eierstock entwickelt; -tanz, der [eigtl. = kunstvoller Tanz zwischen ausgelegten Eiern] (ugs.): sehr vorsichtiges, gewundenes Verhalten, Taktieren in einer heiklen Situation; einen E. [um jmdn. od. etw.) aufführen, vollführen: daher der E. zwischen „echten" und „falschen" Rücksichten ... das tägliche Versteckspiel mit der Wahrheit (Enzensber- ger. Einzelheiten I. 72); -tatsch, der (schweiz. mundartl.): svw. t ^[pfannlkuchen; -teigware, die (meist PL): mit Eiern bereitete Teigware; -uhr, die: kleine Sand/uhr, die die Kochzeit für Eier anzeigt; -wärmer, der: svw. t ^haube; -welle, die: svw. f -mühle; -zwetsche, die: vgl. -pflaume. Eierchen [ate^nj: PI. von tEichen: eiern ['ahm] (sw. V.) [zu f Ei (1)]: 1. (ugs.) wegen Verbeulung, dauernder Verlagerung des Zentrums ungleichmäßig rotieren (hat): das Rad, die Schallplatte eiert. 2. (salopp) a) wackelnd gehen (hat): seit dem Unfall eiert er; b) sich mit wackelndem Gang irgendwohin begeben (ist): über die Straße, nach Hause e. Elfer [aifa], der; -s [urspr. = freundlicher Neid, lieblicher Zorn; Zorn Gottes (für lat. zelus), zu teifern): ernstes, angespanntes, intensives, fleißiges Streben, Bemühen: sein E. läßt nach, erlahmt, erkaltet; einen unermüdlichen E. zeigen; jmds. E. anspornen; voller E. (leidenschaftlich) für etw. eintreten; ein Mann, der so eine Judenverfolgung anfachte, mochte aus E. für die Sache Gottes handeln (Feuchtwanger, Herzogin 84); in E. geraten; im E. (in der Eile, Hast, Aufregung, leidenschaftlichen Erregung) etw. übersehen, vergessen; etw. mit E. betreiben; Spr blinder (unbesonnener od. zielloser) E. schadet nur; *im E. des Gefechts (im Eifer; in der Eile): etw. im E. des Gefechts übersehen; Eiferer, der; -s. - [mhd. Iferare = Glaubenseiferer]: 7>ak/.. der eine Sache (bes. auf religiösem od. politischem Gebiet) in übertriebener Weise, rücksichtslos vertritt, der fanatisch für eine Idee, Überzeugung eintritt; Fanatiker: ein religiöser E.; Eisenhower hat ... vor den -n gewarnt und darauf hingewiesen, daß die Freiheit weder durch Gesetz verfügt noch durch Zensur hervorgebracht werden kann (Dönhoff, Ära 180); eifern fajfcn] (sw. V.; hat) [vielleichtzuahd. eivar = scharf, bitter]: I. (oft abwertend) mit Leidenschaft, mit leidenschaftlicher Erregung für od. gegen etw. sprechen, sich einsetzen: wenn er auf der Freitreppe steht, wie von Michaels Feuer durchglüht, bereit für das Große zu e. (Goes. Hagar 98); gegen den Alkoholgenuß e.; seine Stirn war gerötet, seine Augen eiferten (geh.; waren voll leidenschaftlicher Erregung; Th. Mann. Zauberberg 361); ein eifernder Sektierer. 2. (geh.) mit leidenschaftlichen Eifer nach etw. streben: nach Ruhm. Besitz e.; Eifersucht, die; -, -suchte (PI. selten): starke, übersteigerte Furcht, jmds. Liebe od. einen Vorteil mit einem anderen teilen zu müssen od. an einen anderen zu verlieren; leidenschaftliches Streben Jmdn., etw. nur für sich allein zu haben; rasende E.; E. empfinden; jmds. E. erregen; aus E. handeln; Als Frank sich diesen sympathischen Gatten vorstellte, wurde er von einer unsinnigen und gewaltsamen E. erfaßt, von jener nutzlosen, widersinnigen und um so schmerzhafteren E. des Liebhabers auf den Gatten (Baum. Paris 135); Eifersüchtelei [-zY^ta'lai]. die; -. -en (meist PI.): wiederholte schwächere Äußerung von Eifersucht; fortgesetzte kleinliche Eifersucht; eifersüchtige Streiterei: die Ursachen des Justizmords waren Machtkämpfe und -en zwischen den beteiligten Staatsanwälten und Richtern (Mostar, Unschuldig 11); verschone mich mit deinen -en!; eifersüchtig (Adj.): von Eifersucht erfüllt, bestimmt; ein -er Ehemann; -e Blicke; wir lieben uns noch nach zwanzig Jahren und sind e. (RemarQue. Triomphe 217); jmdn. [durch sein Verhalten] e. machen; e. auf jmdn.. auf jmds. Erfolge sein; Die Departements des Landes, e. ein jedes auf seine polizeiliche Autonomität bedacht (Maass. Goufle 68). Eifersuchts-: Einfall, der; -szene, die: durch Eifersucht veranlaßte Szene, heftige Auseinandersetzung: jmdm. eine E. machen; Sie hätte eine große E. veranstaltet (Niekisch. Leben 362); -tat, die: Bluttat aus Eifersucht; -tragödie, die: vgl. -tat; -wahn, der. eifervoll (Adj.) (geh., selten): eifrig: Seiner -en und aufrichtigen Beredsamkeit gelang es meistens, die Bedenken zu überwinden (K. Mann. Mephisto 360); eifrig faifnc] (Adj.) [frühnhd. eiferig = eifersüchtig): von Eifer'erfüllt, bestimmt; mit Eifer, voll Eifer: ein -er (fleißig mitarbeitender) Schüler; -es Suchen; e. lernen; sich e. um etw. bemühen; Wir bestätigen e. (rasch u. voll Eifer), daß wir es mitbringen werden (Remarque. Im Westen 106). dazu: Eifrigkeit, die; -. eigen l'aign] (Adj.) [mhd. eigen, ahd. eigan = zugehörig, eigtl. = in Besitz genommen, besessen, urspr. 2. Part, zu einem germ. Verb mit der Bed. „haben, besitzen" (ahd. eigan)!: 1. (o. Komp.; Sup. selten; meist &tlT.>jmdm. selbst gehörend; einer Sache zugehörend'(oft nur verstärkend beim Possessivpron. od. an dessen Stelle): er hat ein -es Auto; sein -er Bruder hat ihn verraten; der Wagen drehte sich um seine -e Achse; jede Wohnung hat einen -en (gesonderten) Eingang; ein Verlag mit -er Druckerei; es war so laut, daß man sein -es Wort nicht verstand; das sind seine -en (von ihm selbst geäußerten) Worte; ich habe es mit [meinen] -en Augen (selbst, persönlich) gesehen; eine -e (unabhängige, selbständige) Meinung haben; etw. aus -em Entschluß. Antrieb (ohne fremde Veranlassung, unabhängig von anderen) tun; das ist deine -ste Angelegenheit; auf -e Verantwortung; *etw. zu e. haben (geh.: etw. besitzen): jmdm. etw. zu e. geben (geh.; jmdm. etw. schenken): sich etw. zu e. machen (sich erw. aneignen; etw. erlernen, übernehmen): sich eine Auffassung zu e. machen; etw. sein e. nennen (geh.; besitzen): So kam es. daß Währingers ... einen ... Bücherschrank ihr e. nannten (A. Kolb, Daphne 23); (subst.:) das ist mein Eigen (geh.; mein Besitz). 2. (nicht adv.) a) (o. Steig.) jmdm., einer Sache zugehörend u. dabei typisch, charakteristisch, kennzeichnend: eine nur ihm -e Gebärde; mit allem ihr -en Charme; ein Hang zum Grübeln war ihm e.; mit hoher zarter Stimme, wie sie wohl Männern von gewaltigem Körperbau e. sein kann (Th. Mann, Joseph 495); b) (veraltend) seltsam, eigentümlich, sonderbar, eigenartig, merkwürdig: mit dem sogenannten Fortschritt ist es eine -e Sache, ein eigen (veraltet; eigenes) Ding; er ist ein ganz -er Mensch (Sonderling); mir ist so e. zumute. 3. (nicht adv.) (landsch.) peinlich, fast übertrieben sorgfältig, genau; penibel: er ist in solchen Angelegenheiten sehr e. eigen-» Eisen-: -antrieb, der (Technik): eigener Antrieb (einer Maschine, eines Fahrzeugs o. äj; -aroma, das: einmaliges, für ein Nahrungsmittel o. ä. charakteristisches Aroma; -art,die: a) (o. PI.) eigentümliche, spezifische Wesensjart, Eigentümlichkeit: die E. einer Stadt, eines Werkes; das ist die E. des Wieners; b) einzelner, jmdm., einer Sache eigener besonderer ; Wesens jzug, eigenartiger Zug: das ist eine E. von ihm. die nicht immer leicht zu ertragen ist (Nossack. Begegnung 6); jmds. -en kennen, dazu: -artig (Adj.): Eigenarten (b) zeigend, seltsam, sonderbar, merkwürdig, ungewöhnlich: ein -er Mensch; ein -es Gefühl; das ist aber e.: e. aussehen; es roch e.. dazu: -artigerwßise (Adv.). -Artigkeit, die: 1. (o. PI.) das Eigenartigsein: die E. seines Wesens. Verhaltens. 2. eigenartige Verhaltensweise: ... wird unter Umständen seinen späteren Partner mit unerklärlichen -en traktieren (Ruthe. Partnerwahl 113); -aufkommen« das: eine bestimmte selbst bezahlte Summe; -bau, der; -[eis: 1. Selbstgebautes, -konstruiertes, eigene Konstruktion: Sieger des Rennens: Alex M. auf E. 2. (ugs. scherzh.) Selbstangebautes, bes. selbst angebauter Tabak: er raucht nur [Tabak Marke] E.; -bedarf, der: eigener Bedarf: den E. selbst decken; -belastung, die (Technik): Belastung durch das eigene Gewicht; -bemühung, die: Bemü- 618
eigen-, Eigen - hung, die von jmdm. selbst ausgeht; -bericht, der: / Zeitungsbericht, der nicht durch eine Agentur/ vermittelt ist, sondern auf einen eigenen Berichterstatter od. eine interne Information zurückgeht; -besitz, der (jur.): Eigentum u. zugleich Besitz (Ggs.: Fremdbesitz), dazu: -besitzer, der (Wirtsch.): jmd., der eine Sache als ihm gehörend besitzt; -betrieb, der (Wirtsch.): nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen geführter Betrieb ohne eigene Rechtspersönlichkeit; -bewegung, die (Astron.): scheinbare Bewegung eines Gestirns; -bhitbehandhmg, die (Med.): svw. t-bluttherapie; -bkittherapie, die <o. PI.) (Med.): Form der Reizkörpertherapie, bei der eine bestimmte Menge körpereigenes Blut aus einer Vene entnommen u. wieder in einen Muskel injiziert wird; -blutübertragung, die: vgl. T ^bkittherapie; -brötelei l-bre-.ta'lai], die; -, -en [zu t Eigenbrötler]: Verhalten, Handlung sweisei eines Eigenbrötlers: Verhaßt sind Intellektuelle in kühler E. (Zeit 20. 11. 64. 56); -brötler [-bro:ttel. der; -s, - [Zusb. aus: eigen + Brot + -1er, urspr. südwestd. mundartl. = alleinlebender Junggeselle, der sein eigenes Brot bäckt! (oft abwertend): Mensch, der sich absondert, seine Angelegenheiten für sich allein erledigt u. andern in seinem Verhalten merkwürdig, oft mürrisch-unfrewuilich erscheint; absonderlicher Einzelgänger, Sonderling; -brötle- rfii, die: svw. t ^brötelei. dazu: -brötlerisch <Adj.>: Wenn mich Menschen so allein herumstehen sehen, halten sie mich für noch -er, als ich bin (Molo. Frieden 125); -dressur, die: Heranbildung erwünschter Verhaltensweisen beim Menschen durch Erfolgs- od. Mißerfolgserlebnisse; Miünkel, der (geh.): Überheblichkeit, Selbstgefälligkeit, Hochmut: ~dy- namik, die: Die Neuregelung könnte in der Praxis eine E. entwickeln (Zeit 8.8. 75, 5); -entwickhing, die: Entwicklung, die olme äußere Einflußnahme vor sich geht; ^erwär- mung, die (Technik): Erwärmung auf Grund der elektrischen Leistung, die im Inneren eines Bauteils in Wärme umgesetzt wird; -finanzierung, die (Finanzw.): Finanzierung durch Einsatz eigener Mittel od. durch Rückstellung von Gewinnen aus dem zu finanzierenden Objekt, Selbstfinanzierung (Ggs.: Fremdfinanzierung); -Funktion, die (Math.): Lösung einer Differentialgleichung für bestimmte Werte eines Parameters; -genutzt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (von Wohnräumen) vom Eigentwner selbst benutzt (Ggs.: fremdgenutzt); -geschlechtlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): gleichgeschlechtlich; -geschwindigkeit, die: Geschwindigkeit eines Luftfahrzeugs relativ zur umgebetulen Luft; -gesetzlich <Adj.; o. Steig.): eigenen Gesetzen entsprechend, gemäß, gehorchend: die -e Dynamik einer Entwicklung; Machtkämpfe und Entladungen, die gleichsam e. abrollen (Thie- licke. Ich glaube 248). dazu: -gesetzlichkeit, die: Der Kontakt zwischen den Amerikanern und den Russen ... wird ... bald eine Art E. entfalten (Dönhoff, Ära 186); -gewicht, das: I. eigenes Gewicht: das E. der Kugel spielt bei der Berechnung der Fallgeschwindigkeit keine Rolle; Ü das politische E. Europas. 2.a) (Technik) eigenes Gewicht ohne Zu ladung; b) (Wirtsch.) eigenes/ Gewicht der Verpak- kung (Leergewicht) od. des Inhalts (Nettogewicht); -goal, das (Ballspiele österr.): svw. t -tor; -handel, der (Wirtsch.): Kauf od. Verkauf von Waren od. Wertpapieren, ausgeführt für eigene Rechnung u. nicht für Rechnung des Kunden; -Mndig <Adj.; o. Steig.; selten präd.) mit eigener Hand; selbst ausgeführt: -e Unterschrift; ein -es Testament; e. einen Baum pflanzen; e. abzugeben (bes. auf Briefen; österr.; dem Empfänger persönlich; Abk.: e. h.). dazu: Eigenhändigkeit, die; -; -heim, das: vom Eigentümer selbst bewohntes ! einfacheres j Haus mit ein od. zwei Wohnungen, dazu: -heimbesitzer, der; -heimer, der (ugs.): Besitzer eines Eigenheims: Mit der Zusatzabgabe müssen alle Mieter und E.... rechnen (MM 27. 10. 70.1); -htlfe, die: Selbsthilfe; -initiative, die; -inszenienmg, die: nicht übernommene, selbst erstellte Inszenierung: Dieses Märchen .... das der Deutsche Fernsehfunk ... in einer E. bringt (Volk 10. 7. 64. S); -interesse, das; -kapital, das (Wirtsch.; Ggs.: Frtmdkapital): I. Kapital, das dem Inhaber od. den Gesellschaftern eines Unternehmens gehört. 2. aus eigenen Mitteln aufgebrachtes Kapital zur Finanzierung einer Sache; ^kir- die, die (hist.): (im MA.) Kirche, die einem weltlichen Stifter u. Grundherrn unterstand, der auch die Geistlichen für sie ernannte; -kontrolle, die: svw. t Selbstkontrolle: es könnte ... sein, daß ... manche der Neutralen sich den ... Standpunkt zu eigen machen, daß eine E. eines Staates ... keine Kontrolle ist (Welt 27. 1, 62. 1); -kredit, der: Kredit, den eine Firma auslegt, ohne eine Bank einzuschalten; -leben, das <o. PL): individuelles, persönliches, eigenes Leben; Leben auf seine; eigene Art u. Weise: ein E. führen; sein E. bewahren; Ü Die Haare haben ein seltsames E. (eine selbständige Geltung) bekommen und werden zum Gesicht in ganz bewußten Gegensatz gestellt (Bild. Kunst 1.11); -lebig <Adj.; o. Steig.) (Schweiz.): ein eigenes Leben führend, selbständig; - lehne r [-le:npl, der; -s, - (Berg- mannsspr.): jmd., der ein Bergwerk besitzt od. an einem beteiligt ist u. selbst darin arbeitet; -leistung, die; -liebe, die: Egoismus, Eitelkeit: etw. schmeichelt jmds. E.; jmds. E. kränken; ^lob, das: Selbstlob: R E. stinkt (ugs.; ist immer von Übel)', ^lähner M0:np], der; -s, - (Berg- mannsspr.): svw. NIehner; -mächtig <Adj.>: unberechtigt u. unbefugt, ohne Auftrag u. Erlaubnis od. Befugnis, ohne Rücksicht auf fremde Zuständigkeit od. Rechte, auf eigene Faust, angemaßt: eine -e Entscheidung; e. handeln, dazu: -mächtigerweise <Adv.>. -mächtigkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Eigenmächtigsein: die E. seines Vorgehens wurde mißbilligt. 2. eigenmächtige Handlung: Diese fortwährenden -en haben zu unterbleiben (Kuby, Sieg 235); -marke, die (Wirtsch.): eigene Handelsmarke; -mittel <PI.) (Finanzw.): eigene Geldmittel (Ggs.: Fremdmittel); -name, der: Name, der ein Individium (Person, Gruppe, Sache usw.) bezeichnet u. als einmaliges von allen gleichartigen Individuen unterscheiden soll (Ggs.: Gattungsname): ein geographischer E.; -nutz, der; -es: rücksichtsloses Bedacht sein auf den eigenen Nutzen; Egoismus: aus reinem E. handeln; ^nützig[-nYtsi5]<Adj.): von Eigennutz bestimmt; egoistisch: ein -er Mensch; -e Motive; e. handeln, denken, dazu: ^nüt- zigkeit, die; -; -persönlichkeit, die <o. PI.) (bildungsspr.): eigene, individuelle Persönlichkeit: angemessene Erziehung des Menschen für Staat und Gesellschaft neben der Entwicklung zur E. (Fraenkel, Staat 175); -Produktion, die; -reflex, der: Reflex, bei dem die den Reiz aufnehmenden Strukturen im Organ selbst liegen (Ggs.: Fremdreflex); ^re- sonanz, die: vgl. -Schwingung; -Schwingung, die (Physik): sich nach einmaliger/ Atiregung natürlich fortsetzende Schwingung (eines Gegenstands, Mediums usw.); -sinn, der<o. PL): Charaktereigenschaft, Haltung, Einstellung, die sich in hartnäckigem Beharren auf einer Meinung, Absicht 0. ä., in der Unzugänglichkeit für Gegengründe äußert; Starrsinn: sich aus E. gegen etw. sperren; Ü sie ist ein kleiner E. (ugs.; ein eigensinniges Kind): -sinnig <Adj.>: von Eigensinn bestimmt, voller Eigensinn, starrsinnig: ein -es Kind; e. auf einer Sache beharren, dazu: -sinnigkeit, die; -; -Spannung, die: Spannung, die in jedem bleibend verformten Körper vorhanden ist; -staatlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): 1. den eigenen Staat betreffend. 2. staatlich selbständig, souverän, dazu: -Staatlichkeit, die <o. PL): staatliche Selbständigkeit: Zugeständnisse ..., die Bayerns gefährdete E. stärken sollen (Feuchtwanger. Erfolg 714); -ständig <Adj.): auf eigener Grundlage fußend, selbständig: eine -e Politik. Industrie Kultur, Entwicklung, dazu: -ständtgkeit, die; -; -Strahlung, die: Licht u. elektromagnetische Strahlung selbstleuchtender Körper; -sucht, die; -. -suchte <PI. selten): Selbstsucht, Egoismus; -süchtig <Adj.>: selbstsüchtig, egoistisch: ein -er Mensch; -e Motive; e. handeln, denken; ^tor, das (Ballspiele): versehentlich gegen die eigene Mannschaft erzieltes Tor: dem Verteidiger unterlief ein E.; Ü Das neue Eherecht ist ein E. (ugs.; erw., was sich für den Urheber selbst nachteilig auswirkt) der Frau- dank der Emanzipation (Spiegel 51. 1970. 8); -verantwortlich <Adj.; o. Steig.): selbst, allein verantwortlich; in eigener Verantwortung: eine -e Tätigkeit; etw. e. bestimmen, entscheiden, dazu: -Verantwortlichkeit, die: alleinige Verantwortlichkeit: die E. einer Führungskraft; -verbrauch, der; -Versicherung, die (Wirtsch.): Versicherung der Person des Versicherers selbst; -wärme, die: von jmdm., einer Sache selbst entwickelte, hervorgebrachte Wärme: die E. des Körpers, des Holzes, der Erde; -Wechsel, der (Geldw.): Wechsel, in dem sich der Aussteller zur Zaldung einer bestimmten Summe verpflichtet u. wie der Akzeptant des gezogenen Wechsels haftet; ^wert, der: jmdm., einer Sache innewohnender, zukommender Wert: Der E. des Individuums, der Tradition, der Kunst, dazu: -wertig <Adj.; Steig, selten); -wille, der: starker eigener Wille einer Persönlichkeit!: der E. eines Menschen. Künstlers. Politikers, dazu: -willig <Adj.>: X.sich im Verhalten u. Gestalten stark vom Eigenwillen leiten lassend, den eigenen Gestaltungs I willen nach- 619
Eigenheit drücklich zur Geltung bringend: eine -e Persönlichkeit; ein -er Gedanke. Stil; etw. sehr e. interpretieren. 2. eigensinnig: ein -es Kind, dazu: -Willigkeit, die: 1. <o. PI.) eigenwilliger Charakter, eigenwilliges Verhalten. 2. eigenwillige Handlung: -wüchsig [-vy:ksi<;] <Adj.> (selten): selbständig entstanden, gewachsen: -e Kräfte, dazu: -wüchsigkeit, die; -: die Reue machte nicht den Eindruck der Vollwertigkeit und E. (Th. Mann. Joseph 540); -zeit, die (Physik): in der Relativitätstheorie Bezeichnung für die in einem beschleunigt i bewegten System von einer mitgeführten Uhr angezeigten Zeit. Eigenheit, die; -, -en [mhd. eigenheit. zu teigen): Eigenart (b): sich an jmds. -en stoßen; eigens <Adv.): besonders, speziell: das braucht nicht e. erwähnt zu werden; er ist deswegen e. aus Berlin gekommen; ich habe es ihm e. (ausdrücklich) gesagt; das Geld ist e. (allein, ausschließlich) für diesen Zweck bestimmt; Eigenschaft, die; -, -en [mhd. eigenschaft, ahd. eiginscaft, zu feigen]: zum Wesen einer Person od. Sache gehörendes, das Wesen kennzeichnendes Merkmal: eigentümliches Wesens-. Funkt ionsimerk- mal: kennzeichnende, charakteristische TeilIbeschaffenheit od. persönliche, cfmrakterliche j Eigentümlic/ikeit: er hat auch gute -en; Meyerbeer, dessen hervorragendste E. sein echter Großmut war (Hildesheimer. Legenden 30); Wasser hat die E.. bei 0° zu gefrieren; So hat man z. B. gelernt, einzelne Zellen mit Mikro-Elektroden anzustechen und ihre elektrischen -en zu messen (Medizin II, 218); ein Kunststoff mit idealen -en; er ist in amtlicher E. hier (in amtlicher Funktion, von Amts wegen, amtlich): *in seiner E. als (in seinem Amt. seiner Funktion als): ich spreche hier in meiner E. als gesetzlicher Vormund, dazu: Eigenschaftswort, das: -eis], ...Wörter: svw. T Adjektiv, dazu: eigenschaftswörtlich <Adj.; o. Steig.): svw. tadjektivisch: -er Gebrauch; eigentlich [aigntli«;] [1: mhd. eigenlich = eigentümlich); ausdrücklich; 2: mhd. eigenliche = ausdrücklich, bestimmt; zu teigen): I. <Adj.; o. Steig.; nur attr.) wirklich, tatsächlich: der -e Zweck war folgender; sein -er Name lautet anders; die -e (wirkliche, ursprüngliche, wörtliche, nicht übertragene) Bedeutung eines Wortes; <subst.:>esgeht ihm bei allem um das Eigentliche (Wesentliche). II. <Adv.> (Abk.: eigtl.): a) in Wirklichkeit, tatsächlich: er heißt e. Meyer; b) im Grunde, genaugenommen: an und für sich: das Wort bedeutet e. etwas anderes: e. hast du recht; er ist [recht] e. der Entdecker dieses Landes; wir wollten e. (ursprünglich) nach München, aber ...; c) bes. in Fragesätzen; drückt eine Verstärkung, eine verstärkte Anteilnahme, einen verstärkten Vorwurf o.a. aus: wie heißt du e. (denn, überhaupt)?: was denkst du dir e. (denn)?: was willst du e. (überhaupt) hier?; wie geht es ihm e.? (was ich schon längerI fragen wollte: Wie geht es ihm denn?): du könntest e. (ruhig, durchaus) etwas freundlicher sein, dazu: Eigentlichkeit, die; -: Zustand, der einer Sache od. jmdm. ursprünglich u. eigentlich zukommt: Das hängt zusammen mit ... dem Wechsel der Masken, der die Apostel der E. zur Wut aufreizt (FAZ 21. 10. 61. 53); Eigentum [ajgntu:m], das; -s [mhd. eigentuom. zu feigen]: l.a) das jmdm. Gehörende: Sache, über die jmd. die Verfügungs- u. Nutzungsgewalt, die rechtliche (aber nicht unbedingt die tatsächliche) Herrschaft hat (vgl. aber: Besitz a): Persönliches E. der Toten. Ringe etwa. Uhren. Familienfotos. Bibeln waren tabu (Küpper. Simplicius 76); das Haus ist mein E.; sich an fremdem E. vergreifen (verhüll.; stehlen)', diese Erfindung ist sein geistiges E. (Geisteserzeugnis (das. soweit es allein von ihm selbst stammt, urheberrechtlich geschützt istj): b) Recht od. Verfügungs- u. Nutzungsgewalt des Eigentümers, rechtliche (aber nicht unbedingt tatsächliche) Herrschaft über etw.: das E. achten; das Grundstück ist in unser E. übergegangen; Eingriffe in die Individualsphäre des Staatsbürgers, insbesondere in Freiheit und E. (Fraenkel. Staat 347); geistiges E. (jur.; Urheberrecht) an etw. haben. 2. (veraltet) Land-, Grundbesitz: ein kleines E. auf dem Land haben, dazu: Eigentümer faignty:mB). der; -s. -: jmd.. dem eine Sache gehört: jmd., der eine Sache als Eigentum hat (vgl. aber: Besitzer a): der [rechtmäßige] E. der Uhr, des Grundstücks. Eigentümerin, die; -. -nen: w. Form zu t Eigentümer. Eigentümerschaft. die; -: Eigenschaft. Status eines Eigentümers: seine E. nachweisen, eigentümlich faignty:mlic] <AdJ.>: 1. [auch: —'—] <o. Steig.; nicht adv.> jmdm. od. einer Sache eigen (2a). furjmdn. od. etw. typisch, charakteristisch, kennzeichnend: mit der ihm -en Liebenswürdigkeit; jede Zeit scheint die ihr -en Krankheiten zu haben (Natur 63); ein Hang zum Grübeln war ihm e. 2. eigenartig, merkwürdig, sonderbar, seltsam: ein -er Geruch; sie ist eine -e Person; ihr Verhalten war recht e.; sich e. verhalten; Ihre Nähe im engen Raum des Fahrstuhls benahm mir recht e. den Sinn (Th. Mann. Krull 179); <subst.:> das Eigentümliche an der Sache ist. daß.... dazu: eigentümlicherweise <Adv>. Eigentümlichkeit. die; -. -en: 1. [auch —' ]: l.a) <o. PI.) eigentümliches. typisches, charakteristisches Wesen: dieser Volksstamm hat die E. seines Brauchtums bewahrt; b) eigentümlicher, typischer, charakteristischer Zug: das ist eine französische E. 2.a) <o. PI.) merkwürdige, sonderbare, seltsame Art: die E. seiner Ausdrucksweise wurde belächelt; b) merkwürdiger, sonderbarer, seltsamer Zug: sich allerlei -en angewöhnen; auf jmds. -en Rücksicht nehmen. eigentum-.Eigentums-: -bildung, die <o. PI.) (bes. Politik): das (geförderte) Entstehen von Privateigentum: die E. fördern; -delikt, das (jur.): das Eigentum verletzendes Delikt (z. B. Diebstahl); -erwerb, der (Jur.): a) Erwerb von Eigentum durch Kauf: b) Erwerb von Eigentum durch Erbschaft: -garantie, die (jur.): rechtliche Sicherheit für Eigentum, dessen Schranken u. Inhalt durch Gesetze festgelegt sind: -k» <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): die -en Bevölkerungsschichten; -recht, das: im Eigentum an einer Sache bestehendes Recht. Recht des Eigentümers: ein E.. das E. an etw. besitzen; -e geltend machen; -Streuung, die: einigermaßen gleichmäßige j Verteilung von Eigentum: Schließlich ist noch die auf die breite E. gerichtete Politik der Bundesregierung zu nennen (Fraenkel. Staat 311); -übergäbe, die (Jur.): Übertragung des unmittelbaren Besitzes durch den Besitzer auf eine andere Person; -Übertragung, die (jur): svw. t -Übergabe; -vergehen, das (Jur.): das Eigentum verletzendes Vergehen (z. B. Diebstahl); -Verhältnisse <PI.; jur. auch Sg.>: das Eigentum betreffende Rechts i Verhältnisse; -Verlust, der (Jur.): rechtswirksame Veräußerung einer Sache durch einen Nichtbesitzer an einen gutgläubigen Dritten; -vorbehält, der (Jur.): vertraglicher Vorbehalt, daß eine verkaufte u. übereignete bewegliche Sache bis zu ihrer Bezahlung Eigentum des Verkäufers bleiben soll: etw. unter E. liefern; -wohnung. die: Wohnung, die als einzelne jmds. Eigentum ist. eignen I'aignan) <sw. V.; hat) /vgl. geeignet/ [1: mhd. eigenen, ahd. eiginen = in Besitz nehmen, haben, geben, zu teigen]: 1. (geh.) jmdm.. einer Sache eigen/ twnlich/ sein, als Merkmal. Eigenschaft zugehören: ihr eignet eine gewisse Schüchternheit; Bei allem Verlangen nach Liebesaustausch mit ihr eignete ihm nicht selten eine sinnende Kühle (Th. Mann. Krull 259); Eine bleiche, aschgraue Färbung eignete ihrer Stimme (K. Mann. Wendepunkt 35). 2. <e. + sich) die erforderlichen, zweckentsprechenden Eigenschaften besitzen; geeignet, tauglich, passend sein: sich [nicht] als/zum Lehrer e.; sich als Geschenk, zum Verschenken e.; dieses Gedicht eignet sich nicht für den/zum Vortrag; du hast dich gut für diese/zu dieser Arbeit geeignet; eigner faigni?): teigen; Eigner H. der; -s. - [zu teignen (1)]: 1. Schiffseigner, -eigentümer: der Kapitän des Schiffes ist zugleich der E. 2. (veraltet) Eigentümer; Eignung ['aignool. die; - [zu t eignen (2)): das Geeignetsein (bes. eines Menschen). Tauglichkeit: die E. für. zu, als etw. Eignungs-: -Prüfung, die: Prüfung, die zeigen soll, ob sich jmd. für eine bestimmte Tätigkeit eignet; -test, der: vgl. t-Prüfung; -Untersuchung, die (Med.): Untersuchung, deren Ergebnis aussagt, ob der Gesundheitszustand eine bestimmte Tätigkeit erlaubt. Eil-: Mingebot, das: eiliges Angebot, das die Aufforderung zu schneller Antwort einschließt; -auftrag. der: eiliger, dringender Auftrag; -bestdhmg, die: vgl. T-auftrag; -böte, der: Postbote für Eilsendungen, bes. Eilbriefe: (als Aufschrift:) Durch Eilboten (Postw.; durch einen Eilboten zu überbringen)!. dazu: -botenzustelhmg. die (Postw.): Zustellung einer Eilsendung durch einen Eilboten; -brief, der (Postw.): als Eilsendung zuzustellender Brief; -fertig <AdJ.) (geh.): a) übereilig, vorschnell: eine -e Handlungsweise; allzu -e Dienstboten brachten den Plan durcheinander, e. handeln; b) dienstbeflissen, gefällig, dazu: Wertigkeit, die; -; -fradrt, die: bevorzugt u. schnell beförderte Fracht: -frachter.der: I.Last-. Lieferwagen für Eilfracht, 2. Frachtschiff für Eilfracht; -gebühr, die: 1. Gebühr für bevorzugte Behandlung, Bearbeitung. Erledigung. 2. (Postw.) Gebühr 620
einarbeiten für Eilzustellung; MBit, das: bevorzugt u. schnell befördertes Bahnfrachtgut; ^güterzug, der; Miwsch, der (bes. Milit.): in großem Tempo vonstatten gehender Marsch; Schnell- marsch; in Eilmärschen herankommen; -päckchen, das (Postw.): wie ein Schnellpaket zugestelltes Päckchen; ^pake!, das: svw. t Schnellpaket; -post, die: Gesamtheit von Eilsendungen: die E. austragen; -schrift. die <o. Pl.>: Kurzschrift mit bes. vielen Kürzungen; ^schritt, der: kurzer I schnell auf den vorhergehenden folgender Schritt: sich im E. entfernen; --Sendung, die: Postsendung, die nach ihrer Ankunft sofort durch einen besonderen Boten zugestellt wird; ^tempo, das (ugs.): schnelles Tempo, das die Eile des Betreffenden widerspiegelt: im E. die Koffer packen; -triebwagen, der (Eisenb.): wie ein Eilzug verkehrender Triebwagen; -verfahren, das (jur.): beschleunigtes Gerichtsverfahren; -zug, der (Eisenb.): personenbefördernder Zug. der nur an wichtigeren Stationen hält u. schneller als ein Personenzug, aber langsamer als ein D-Zug ist (Zeichen: E). dazu: ^zuglsjtan- po, das (ugs.): svw. Ntempo; -zusteiler, der (Postw.): Eilbote; -Zustellgebühr, die (Postw.); ^Zustellung, die (Postw.): Zustellung als Eilsendung. Eibuid fajlant], das; -[eis. -e [mniederd.. mniederl. eilant < afries. eiland. eigtl. = Inselland, zu anord. ey = Insel. Aue (verw. mit f Aue)l (veraltet, dichter.): Insel. Eile faita], die; - [mhd. Ile. ahd. IIa. zu teilen]: Bestreben. Gedrängtsein, etwas so schnell wie möglich zu erledigen: ich habe [keine] E.; die Sache hat [große] E.. keine E. (ist sehr, ist nicht eilig); er ist immer in E.; etw. in der E. (Hast) vergessen; er teilte mir in aller E. (schnell u. kurz) mit. daß...; Am nächsten Tag wurden die Putzfrauen zur E. getrieben (wurden veranlaßt, sehr schnell zu arbeiten; Müthel. Baum 161); dien <sw. V.> [mhd. Ilen. ahd. Ilen. Man, zu einer Wz. mit der Bed. „gehen"]: 1. sich in Eile fortbewegen <ist>: nach Hause, über die Brücke, zum Bahnhofe.; jmdm. zu Hilfe e. (rasch herbeikommen, herbeieilen, um jmdm. in einer Gefahr zu helfen); Ü die Kunde von Tod und Auffindung des Sebastian Semper eilte (verbreitete sich) wie ein Lauffeuer durch die Innenstadt (Kirst, Aufruhr 78); Spr eile mit Weile (handle mit der gebotenen Eile, aber tue nichts überstürzt)!; 2. Eile, schnelle Erledigung erfordern; eilig, dringend sein <hat>: die Angelegenheit eilt; es eilt; Eilt! (Notiz auf Akten o.a.); es eilt mir nicht damit (für mich hat die Sache keine Eile). 3. <e. + sich) sich beeilen <hat>: Alle Menschen eilen sich, nach Hause zu kommen; eile dich doch [mit der Abrechnung]!; zu I: eilends [aibnts] <Adv.>: schleunigst, rasch; sehr schnell: e. kommen; etw. e. nachholen; sie (= CDU) versicherte auch e. (auf der Stelle, unverzüglich). daß sie nichts damit zu tun hatte (Zeit 7. 2. 75. 5); eilig [aili$] <Adj.) [mhd. Ilec. ahd. nie. zu feilen]: 1. schnell, rasch, in Eile.-e Schritte; nur nicht so e. (hastig)!; e. davonlaufen; er hat es (ist) immer so e. 2. <nicht adv.) rasche Erledigung. Eile erfordernd; dringend, dringlich: eine -e Nachricht; die Sache ist e.; du hast es wohl sehr e. damit (die Sache ist für dich wohl sehr dringlich) ?: <subst.:> ich hatte etwas Eiliges zu tun; (iron.. meist abwertend:) sie hatte nichts Eiligeres zu tun. als die Sache weiterzuerzählen (sie mußte die Sache natürlich gleich weitererzählen); <Abl.) Eiligkeit, die; -: Zustand der Eile; Tatsache, daß jmd. in Eile ist; eil best CajlKfst] <Adv.> [Sup. zu feilig (1)]: in größter Eile, schleunigst: er machte sich e. davon. Eimer ['ajnre]. der; -s. - [mhd. eim(b)er. einher, ahd. eim- berti). elnber(i), in der Bed. „einhenkeliges Gefäß44 angelehnt an f 'ein u. beran = tragen. < ahd. amber < lat. amphora. t Amphore]: 1. dem Aufbewahren. Transportieren bes. von Flüssigkeiten dienendes, hohes, zylindrisches od. kegelstumpfförmiges Gefäß mit beweglichem Henkel: der E. ist voll, läuft über; ein E. [voll] Wasser; ein E. heißes Wasser /(geh..) heißen Wassers/ mit heißem Wasser; es gießt wie aus/mit -n (ugs.; es regnet heftig, in Strömen)'. • im E. sein (salopp; kaputt, verdorben, ruiniert, gescheitert, vereitelt, verloren sein; gemeint ist der Abfalleimer): die Uhr. unsere Stimmung, meine Gesundheit, die Belohnung, das Fest ist im E.; Ich muß die Dinger ( = Tabletten) jetzt runterkriegen, sonst bin ich im E. (Molsner, Harakiri 13). 2. (ugs. abwertend) / altes od. unzuverlässiges, minderwertiges! Schiff (Dampfer. Frachter o.a.). 3. (Schimpfwort) sonderbarer, dummer Mensch; Versager: dieser E.! 4. (Technik) eine der eimerförmigen Schürf Vorrichtungen (Schürfkübel) am Eimerbagger. fiimer-, Eimer-: ^bagger, der (Technik): Bagger mit einer endlosen (in sich zurücklaufenden) Kette von Eimern (4); ^bank, die: bankähnliches Gestell für Wasser- od. Milcheimer; -kette, die: 1. (Technik) Kette von Eimern (4). 2. Kette von Menschen, die einaruier Löschwasser /eimer zureichen; eine E. bilden, dazu: ^kettenbagger, der: vgl. ^bag- ger; -weise <Adv.>: in großer Eimer füllender Menge; in Eimern: e. Sand, den Sand e. wegtragen; sie haben die Erdbeeren e. nach Hause getragen; ^werk. das (Technik): Schöpfwerk mit einer endlosen Eimerkette (1). 'ein [am; mhd.. ahd. ein]: I. <Kardinalz.; betont) (vgl. 'eins I; al^Zifier: 1): e. Dollar mehr; -e Mark achtzig; e. Jahr später; die Last ist für -en Mann zu schwer; die Leistung -es [einzigen] Forschers; in e. bis zwei Tagen; in ein[em] und -em viertel Jahr; in -em oder mehreren Zimmern; der-e (einzige) Gott; er hat nicht -en (nicht einen einzigen) Tag gefehlt; es war alles e. einziges (zusammenhängendes, geschlossenes) Flammenmeer; es war e. Uhr; <subst.:> -er [von ihnen] war Bäcker; -er der beiden; -[e]s ist wichtig: ...; das -e. was not tut. ist ...; *e. für allemal (endgültig, für immer): das laß dir e. für allemal gesagt sein; jmds. e. und alles sein {imds. ganzes Glück ausmachefider Lebensinhalt sein); in -em fort (fortwährend, ununterbrochen). II. (Indefinitpron.; betont) 1. der Kardinalz. nahestehend: a) der gleiche, derselbe (Ggs.: verschieden): wir sind -er Meinung, -[er] und derselben Meinung; (ugs.:) etw. kommt auf-s heraus, läuft auf -s hinaus; b) (Ggs.: ander...): der Mann, dessen -es Bein verletzt ist; (ugs.:) sein -es Bein; -er nach dem ander[e]n. -e nach der anderfeln. ein[e]s nach dem anderfeln (nacheinander); der -e oder/und [der] andere, der ein[e] oder andere, einler] oder/und der andere (mancher); vgl. ander... (1 b). 2.a) jemand, irgendeiner: das wird kaum -er erfreulich finden; -es (selten; jemandes) ansichtig werden; du bist [mir] -er (oft iron.; ein ganz Besonderer): das ist der Rat -es. der die Lage kennt; die Ansicht -es unserer Mitarbeiter; es ist -[e]s der besten Mittel, die ich kenne; ist es -er von euch?; ist -s (ugs.; eine r■/) von euch verletzt?; -en (ugs.; bes. einen Schnaps) trinken; jmdm. -e langen, kleben (ugs.; eine Ohrfeige geben)'. -s (ugs.; etwas Unangenehmes, insbes. einen Schlag) abbekommen; b) man: das soll -er wissen!; das wird -em schnell klar; das stört -en. III. <unbest. Art.; unbetont) 1. führt jmdn.. etw. als einen der Einzelfälle einer Gattung neu ein: der Hund ist e. Säugetier; der Sohn -es Bäckers; e. Herr D. hat sich gemeldet; sie hat -en Deutschen geheiratet; jmdm. -e Freude machen; e. bißchen, e. wenig; e. anderer; e. jeder; Herr Ober, -en (eine Tasse) Kaffee bitte!; das konnte nur e. (ein Mann wie) Beethoven; er besitzt -en (ein Bild von) Rubens; da fährt e. [roter] Mercedes; was für e. (ugs.; welches) Kleid ziehst du an?; was für e. Lärm! (ugs.; welch starker Lärmt)', so -e (ugs.; eine solch große, solch eine) Enttäuschung! 2. stellt den Einzelfall als stellvertretend furalle Fälle einerGattung hin: e. (jeder) Gletscher besteht aus Eis; e. Hund frißt im allgemeinen kein Gras (Hunde fressen im allgemeinen kein Gras). ^in [-] <Adv.) [mhd.. ahd. in]: 1. imperativisch od. elliptisch als Hinweis an Schaltern, die zum Ein[- u. Ausjschalten dienen (Ggs.: aus): e.-aus. 2. vgl. aus II. 3. Einachsanhinger, der; -s. - (Kfz.-W.): einachsiger Anhänger; einachsig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit nur einer Achse da) versehen!. einackern <sw. V.; hat): unterpflügen. einadrig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Elektrot.): mit nur einer Ader (3e) versehen j: ein -es Kabel; Einakter [ainiaktp], der; -s. -: Theaterstück in nur einem Akt; einaktig <Adj.; o. Steig.): in einem Akt: ein -es Schauspiel. einander faj'nande] <rzp. Pron.) [mhd..ahd. einander] (meist geh.): einer demlden andern; sichlunsleuch gegenseitig, wechselseitig: e. widersprechende Behauptungen; e. die Hand geben, begrüßen; wir lieben e.; ihr habt e. lange nicht gesehen; Die e. kannten, nickten nur verhalten (Frisch. Gantenbein 388). einantworten <sw. V.; hat) (österr. Amtsspr.): gerichtlich übergeben; <Abl.:>Einantwortung, die; -. -en: gerichtliche Übergabe. Einarbeit,die; - (selten): svw. TEinarbeitung (1); einarbeiten <sw. V.; hat): 1. praktisch mit einer Arbeit vertraut machen: einen Neuling e.; sich [in ein/einem Sachgebiet] e.; [gut] eingearbeitete Kräfte. 2. in etw. sinnvoll einfügen, hineiftar- beiten: Verzierungen ins /(seltener:) im Holz e.: Zusätze 621
Einarbeitung in einen /(seltener:) einem Aufsatz e. 3. durch vermehrte Arbeit nachholen, gutmachen: den Zeitverlust e.; <Abl.:) Einarbeitung, die; -. -en <PI. selten): das Einarbeiten: <Zus. zu einarbeiten I:) Einarbeitungszeit, die. einSirnebi [%jn|ermln] <sw. V.; hat) (ugs.): svw. teinhaken: Sie ärmelte sich bei ihm ein; eingeärmelt durch die Straßen bummeln. einarmen[ajnlarmdn] <sw. V.; hat) (ostmitteld.): svw. teinhaken. einarmig <Adj.; o. Steig.): I. <nicht adv.) nur einen Arm besitzend: ein -er Mann; <subst.:> ein Einarmiger. 2. <nicht präd.) mit nur einem Arm: Gewichte e. stemmen. einäschern ['ajn|£jpn] <sw. V.; hat): 1. (Gebäude) niederbrennen, in Schutt u. Asche legen: die ... US-Bomber äscherten eine Fabrik nach der andern ein (Spiegel 40, 1966, 55); der Brand äscherte alle Häuser ein; [vom Feind] eingeäscherte Dörfer. 2. (einen Leichnam) nach der Sitte der Feuerbestattung verbrennen: er, der Tote, der Leichnam wurde eingeäschert; <Abl.:) Einäscherung, die; -. -en: 1. das Einäschern (1). Niederbrennen. 2. Verbrennung eines Leichnams: <Zus. zu 2:) Einäscherongshalle, die: Krematorium: Einäscherungsofen, der. einatmen <sw. V.; hat): 1. den Atem in die Lunge einziehen: Luft, Atem holen (Ggs.: ausatmen): ein- und ausatmen; durch die Nase e.; tiefe. 2. durch Einatmen (1). mit dem Atem durch Mund od. Nase einziehen: begierig die frische Luft e.; Rauch, giftige Dämpfe e.; Er atmete den Duft der parfümierten Seife ein (nahm ihn einatmend wahr, Ott. Haie 32); daß sie schwere Kopf- und Gesichtsverletzungen erlitt und an eingeatmetem Blut erstickte (MM 2. 2. 66. 5); <Abl.:> Einatmung» die; -: Verabreichung von gasförmigen Stoffen über die Atemwege. einatomig ['ain|ato:mi<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Chemie. Physik): aus einzelnen, unverbundenen Atomen bestehend: -e Gase. dnätzen <sw. V.; hat): in etw. ätzen: durch Atzen in etw. entstehen lassen, hervorbringen: der Graphiker hat in die Platte Buchstaben eingeätzt. einäugig <Adj.: o. Steig.): mit nur einem Auge: ein -er Bettler; Ü eine -e (mit nur einem Objektiv für Bildbeobachtung u. Aufnalime versehene) Spiegelreflexkamera; Einäugige» der; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete): 1. Mann, der nur noch ein Auge besitzt: dem -n die Tür öffnen; Spr unter Blinden ist der Einäugige König (wohl für lat. inter caecos luscus rex). 2. (ugs. scherzh.) a) Fahrrad, Motorrad mit eingeschaltetem Scheinwerfer: b) Kraftfahrzeug, bei dem nur einer der beiden Scheinwerfer leuchtet. Einback [ainbakl. der; -[eis. -e. -backe [-beka] u. (ugs.:) -s: zu langen, eingekerbten Kuchen geformtes weiches Hefegebäck, das nochmals gebacken Zwieback ergibt. einhacken: 1, (bäckt (auch:) backt ein. backtet veraltend:) buk ein. hat eingebacken): beim Backen in ein Backwerk einschließen: Mandeln in den Kuchen e.; Ich entdeckte einen Pastetenbäcker, der in einem nach Oliven schmeckenden Teig Langustenschwänze und Hühnerbrustfleisch einbuk (Jahnn. Geschichten 189); in das Brot war eine Feile eingebacken. 2. <backt. backte ein. eingehackt): durch Kleben, Festbacken einschließen <hat): die Lava backte das Gestein ein. einbahnig (ainbani^) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Ver- kehrsw.): für nur eine Verkehrsrichtung zugelassen: -er Verkehr; die Straße ist e.; Einbahnstraße, die; -. -n (Ver- kehrsw.): Straße, die nur in einer Richtung befahren werden darf: die Umleitungsstraße war als E. gekennzeichnet; Ü in den Händen dieser Regierung scheint sich das Stabilitätsgesetz zu einer E. (zu etw., was fälschlicherweise nur zu einem Zweck genutzt wird) zu entwickeln (Bundestag 190, 1968.10316); Einbahnverkehr, der; -s (Verkehrsw.): einbah- niger Verkehr. einbauen fainbabn). einballieren ['ainbali:ran] <sw. V.; hat) [nach ital. imballare < frz. emballer. zu: balle = (Waren)- ballen < afränk. *balla] (Kaufmannsspr. veraltet): in Ballen verpacken. einbalsamieren <sw. V.; hat): 1. (einen Leichnam) mit bestimmten konservierenden Mitteln behandeln, um ihn vor Verwesung zu schützen: einen Leichnam e.; Starb er ( = der heilige Stier), so wurde er unter feierlichen Zeremonien einbalsamiert und bestattet (Ceram. Götter 145); *sich e. lassen können (ugs.; zu nichts zu gebrauchen sein: versagt haben): du kannst dich, die können sich e. lassen. 2. (ugs. scherzh.) stark eincremen, einreiben, einsalben od. parfümieren: <Abl.:> Einbalsamierung, die; -. -en. Einband, der; -[eis, -bände [zu Teinbinden (1)]: geheftete Seiten zusammenhaltender u. schützender Teil bes. eines Buchs (bestehend aus den beiden Deckeln u. dem Rücken): ein lederner E. Einband-: -decke, die: Einband, der den Buchblock umgibt u. der bei Lieferungs- u. Fortsetzungswerken vom Verlag gleichzeitig mit der letzten Lieferung eines Bandes in der Regel mitgeliefert wird: Mleckel, der: steife Tafel, die den Buchblock vorne od. hinten umgibt u. die mit der anderen Tafel u. dem Rücken den Einband bildet: ^entwurf, der: Entwurf zur künstlerischen Gestaltung eines Einbands: ^leinen, das: Leinenstoff, mit dem der Einband bezogen ist: -titel, der: Titel des Buches, der auf den Einband gedruckt ist. einbändig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in einem Band: eine -e Ausgabe der Werke ist im Verlag X erschienen. einbasisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Chemie): (von Säuren) nur über ein saures (mit einer Base neutralisierbares) Wasserstoffatom verfügend. Einbau, der; -[e]s. -ten: 1. <o. PI.) a) das Einhauen (la): der E. eines Bades, eines Schranks; b) das Einbauen (1 b; Ggs.: Ausbau 1): der E. eines Motors, eines Ersatzteils in einen Motor. 2. <o. PI.) sinnvolle Einfügung: der E. von Zusätzen in ein Kapitel; Die Reichsverfassung... regelte ... den E. einer geplanten Wirtschaftsverfassung in die politische Verfassung (Fraenkel. Staat 334). 3. etw. Eingebautes: eingebautes Teil: Einbauten aus Edelholz. fiinbau-, Einbau-: -antenne, die: eingebaute Antenne: ^ba- dewarme, die: Badewanne, die an der Wand (meist in der Ecke) steht u. mit Kacheln verkleidet ist: ^fertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so vorgefertigt, daß es ofme weiteres irgendwo eingebaut werden kann: Die Befestigung der -en Paneele unmittelbar unter der Decke ist sehr einfach (Wohnfibel 130); etw. e. liefern; -herd. der: Herd, der in eine Küchenzeile eingebaut ist: -küdie, die: a) eingebaute, zum Einbau vorgesehene Kücheneinrichtung: b) Kücheneinrichtung, die sich aus verschiedenen Schränken zusammensetzt u. in die sämtliche benötigten Elektrogeräte eingebaut sind: -leuchte, die: a) (Kfz.-T): Leuchte zum Anbau an Maschinen u. Fahrzeuge: b) Leuchte zum Einbauen in dafür vorbereitete Hohlräume: -möbel, das <meist PL): Möbel, die in dafür vorbereitete Wände od. Nischen fest eingebaut werden: -motor, der: eingebauter Austausch j- motor: -regal. das: vgl. f Mnöbel; ^reif <Adj.; o. Steig.): so durchdacht u. angefertigt, daß es sofort ohne Schwierigkeiten eingebaut werden kann: den Vorschlag in einer -en Losung präsentieren; -schrank, der: ein- od. angebauter Schrank; -spüle, die: vgl. t ^herd: ^teil, das: a) Teil, das durch Einbau voll in ein System integriert wird: Man darf nicht „Ladegut" sein, sondern muß ..Einbauteil" werden (Frankenberg. Fahren 19); b) Teil, das in ein Gesamtsystem eingebaut werden soll: ein neues E. dazukaufen. einbauen <sw. V.; hat): l.a) durch Bauarbeiten in etw. einfügen, einsetzen, herstellen: einen Schrank [in die/(selten:) in der Wand] e%; in einer eingebauten Nische ... standen eine Kochplatte und Kaffeegeschirr (Sebastian. Krankenhaus 152); b) mit Hilfe eines bestinvnten technischen, Verfahrens in etw. (bes. in eine technische Vorrichtung) bauendeififügen, einsetzen, montierend! hineinbauen (Ggs.: ausbauen I): in einen/(selten:) in einem Wagen einen neuen Motor e.; eine Kamera mit eingebautem Belichtungsmesser. 2. sinnvoll, einfügen: die Substanz wird in die Zelle eingebaut; [in einen Abschnitt] einen Zusatz e.; der Trainer konnte die Neuzugänge in kurzer Zeit e. (Sport; harmonisch in die Mannschaft eingliedern). Einbaum. der; -[e]s. -bäume: aus einem ausgehöhlten Baumstamm hergestelltes Boot. Einbeere, die; -. -n: Liliengewächs mit Quirlständigen Blättern u. einzelnstehender schwarzer, giftiger Beere als Frucht. £inbegleiten <sw. V.; hat) (österr. Amtsspr. veraltet): einleiten, in die Wege leiten: ein Gesuch e. einbegreifen <st. V.; hat) (geh.): als dazugehörend betrachten; eitibeziehen, einschließen, mitrechnen: wenn wir von dieser Gruppe reden, so begreifen wir dich [mit] ein; Freiheit begreift Gleichberechtigung [mit] ein; die Mehrwertsteuer, der Kundendienst ist im Preis [mit] einbegriffen (eingeschlossen, eingerechnet). dnbehahen <st. V.; hat): 1. an- od. aufrechnet^ zurückbehal- 622
einbinden ten: der Betrieb kann den gewährten Vorschuß bei der nächsten Lohnzahlung e. 2. (Amtsspr.) festsetzen, in Haft nehmen: den überführten Dieb e.; <Abl.:> Einbehaltung, die; -, -en. Einbein- (Leichtathletik): -spning. der: mit einem Bein ausgefüllter Sprung: ^stütz-Abwurftechnik, die: Abwurftech- nik heim Diskuswerfen, bei der der Unke Fu/J noch Kontakt zum B(xien hat, wenn der Diskus die Hand verläßt, ^stjjtz- phase, die: Phase während der Drehungen beim Hatnmerwer- fen, in der nur ein Bein auf dem Boden ist. dnbeinig <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: 1. nur ein Bein besitzet: seine Neugierde nach dem -en Deutschen (Seghers. Transit 191). 2.a) (Fußball) nur in einem Bein Schußkraft besitzend: ein -er Spieler wird immer ein Stümper bleiben; b) (bes. Leichtathletik) mit nur einem Bein [erfolgend, ausgeführt J: ein -er Sprung. einbekennen <unr. V.; hat) (österr.. sonst geh.): bekennen, eingestehen: seine Niederlage e.: er hat einbekannt, ihn ermordet zu haben; Mit seinem Gehorsam bekennt er ein. daß er die Freiheit... gar nicht erträgt (Enzensberger. Einzelheiten I. 196); <Abl.:) Einbekenntnis. das; -scs. -se: Eingeständnis: Efribekemung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Einbekennen. 2. (österr.) Steuererklärung. einberechnen <sw. V.; hat) (selten): einrechnen, einkalkulieren, einplanen: so muß man bei einer Tourenplanung einen möglichen Wettersturz e. (Eidenschink. Fels 117). einberufen <st. V.; hat): 1. (eine Versammlung) zusammentreten lassen, das Zustandekommen einer Versammlung o. ä. veranlassen: den Bundestag e.; eine Versammlung nach Berlin e.; auf. für den 15. November eine Sitzung e. 2. imdn. amtlich auffordern, seine Wehrpflicht zu erfüllen: Jmdn. zum Wehrdienst. Reservisten zu einer Wehrübung e.; einberufen werden; <Abl.:> Einberufung, die; -, -en: X.das Einberufen (1): die E. einer Sitzung, einer Konferenz; nach der E. des Parlaments... 2. das Einberufen (2). Aufforderung, seine Wehrpflicht zu erfüllen: die E. zum Wehrdienst, zur Bundeswehr; seine E. erhalten; Es ist müßig. ... von einer E. von Reservisten zu sprechen (Dönhoff, Ära 77). Einberufung»-: -alter, das: Man weiß doch nie genau, wo die Grenze des -s im nächsten Weltkrieg liegen wird (Fischer, Wohnungen 80); -befehl, der: schriftlicher Befehl, durch denjmd. zum Wehrdienst einberufen wird: den, seinen E. erhalten; -bescheid, der: svw. t ^befiehl; -Order, die (veraltend): svw. t ^befiehl; mmI, der: Ort. an dem jmd. seinen Wehrdienst antreten muß: ^schreiben, das; -termin, der: Zeitpunkt, zu dem jmd. den Wehrdienst antreten muß. einbescheren <sw. V.; hat) (landsch. veraltend): bescheren (1); <Abl.:> Einbescherung, die; -. -en. einbeschließen <st. V.; hat) (geh.. selten): einschließen, einbegreifen: Die gesamte Welt, der Kriegsfeind Japan einbeschlossen (Kantorowicz. Tagebuch I. 77). dnbeschreiben <st. V.; hat) in Verbindungen wie: einem Vieleck einen Kreis e. (Geometrie; so einzeichnen, daß er alle Seiten von innen berührt): <meist im 2. Part.:) ein einbeschriebener Kreis. einbestellen <sw. V.; hat) (Verwaltung, Amtsspr.): jmdn. amtlich! an einen bestimmten Ort bestellen: jmdn. zum Amtsgerichte.; Zur Samstagsarbeit seien alle einbestellten Arbeiter erschienen (MM 25. 6. 69. 5); <Abl.:) Einbestel- hmg, die; .-, -en. einbetonieren <sw. V.; hat): in etw. betonieren: durch Betonieren od. Einfassen mit Beton in etw.; befestigen, einsenken: der Pfeiler wurde in die Felswand einbetoniert; <Abl.:> Einbetonierung, die; -, -en. einbetten <sw. V.; hat): in etw. schützend od. passend Umschließendes, Umgebendes legen, sinnvoll, zweckmäßig! einzigen: ein Kabel in die Erde e.; eingebettet in sattes Grün/im satten Grün liegen die Häuser; das Individuum ist in die Gesellschaft eingebettet; Hier hat sich der schwüle blaue Natronsee ... in ihn (= den Graben) eingebettet (Grzimek. Serengeti 58); Ü (Grammatik:) Sätze, die Konstituenten anderer Sätze sind, können in diese eingebettet werden, z. B. ich möchte diesen Pullover, der mir gut gefällt, kaufen; Einbettung* die; -. -en. einbettig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit nur einem Bett ausgestattet ■: ein -es Hotelzimmer; Einbettkabine, die: -. -n: Schiffskabine mit nur einem Bett: Einbettzimmer, das; -s. -: Hotel-, Krankenhaus-, Gästezimmer mit nur einem Bett. einbeulen <sw. V.; hat): a) eine Beule in etw. machen: einen Hut e.; ein eingebeulter Kotflügel; Die eingebeulte Tabakbüchse (Degener, Heimsuchung 138); b) <e. + sich) eine Beule bekommen: eingebeult werden: durch den Druck hatte sich das Blechdach eingebeult; <Abl.:) Einbeulung, die: -, -en: 1. <o. PI.) das Sich einbeulen. 2. eingebeulte Stelle, Delle. einbeziehen <unr. V.; hat): a) (jmdn.. etw.) zu jmdm.. etw. in eine Beziehung bringen u. so mit einschließen, aufnehmen, hinzunehmen, hinzufügen: einen Umstand [in seine Überlegungen] [mit] e.; Die Bemühungen von Andreas, sie in die Problematik der Gruppe voll einzubeziehen (Ossowski. Bewährung 88); einen Gast in die Unterhaltung [mit] e. (daran teilnehmen lassen): b) als dazugehörend betrachten, behandeln: dazurechnen, mitrechnen: wenn ich von der heutigen Jugend rede, so beziehe ich meine beiden Söhne [mit] ein; <Abi.:) Einbeziehung, die; -: das Einbeziehen (a): unter E. von ...; Einbezogenheit, die; - (selten): das Einbezogenem: Einbezug, der; -[e]s (bes. Schweiz.): svw. t Einbeziehung. einbiegen <st. V. >: 1. nach innen um lbiegen, einwärts biegen, krümmen <hat): die Zehen e.; ein Hut mit eingebogener Krempe. 2. <hat) a) in seinem mittleren Teil biegen, durch Biegen krümmen: der gewaltige Druck hat den Eisenträger eingebogen; b) <e. + sich) in seinem mittleren Teil gebogen werden, sich durch Biegen krümmen: der Eisenträger hat sich eingebogen. 3. die bisherige Richtung ändern u. in eine Seitenstraße, einen Seitenweg o. ä. hineingehen, -fahren Ost): ich bog in eine Seitenstraße ein; der Wagen ist nach links eingebogen; Plötzlich hupte es vor dem Tor. und gleich darauf bog ein schwarzer Mercedes ein (Sebastian. Krankenhaus 16); <Abl. zu I:) Einbiegung, die; -. -en. einbilden <sw. V.; hat) /vgl. eingebildet/ [mhd. inbilden = (in die Seele) hineinprägen]: 1. a) (selten) als Bild, bildhafte Vorstellung in etw. hineitifügen: sobald ... einem Reiche eine Idee eingebildet wird, die ihm wesensmäßig nicht zugrunde liegt (Thieß. Reich 411); b) <e. + sich) sich (bes. auf die eigene Person Bezügliches) fälschlich, unbegründeterweise als existierend/ vorstellen, sich einreden: (irrtümlich annehmen, glauben, von etw. überzeugt sein: sich (Dativ) Gefahren e.; Ich ... hörte Schüsse ... Ich bilde mir ein. daß der Micha rückwärts getaumelt ist (Spiegel 20/21, 1976,49); er bildet sich ein. Napoleon zu sein/er sei Napoleon; wenn ich mir einbildete (vorstellte, ausmalte), wie vortrefflich ... der WafTenrock mir angestanden haben würde (Th. Mann, Krull 126); Der Mensch hat nur eine eingebildete Seele (Jahnn. Geschichten 174); eine eingebildete Krankheit; ein eingebildeter Kranker (Mann, der sich einbildet, krank zu sein. Hypochonder: 2. Part, in aktivischer Bed.); was bildest du dir eigentlich ein? (ugs.: was denkst du dir eigentlich, welche Illusionen, falschen Vorstellungen machst du dir eigentlich?). 2. <e. + sich) (ugs.) unbedingt haben wollen: das Kind hat sich (Dativ) eine Puppe eingebildet. 3. <e. -I- sich) übermäßig, unangemessen, unberechtigterweise stolz sein, einen Dünkel liaben: er bildet sich viel [auf seine reichen Großeltern, auf seine Kenntnisse] ein: darauf brauchst du dir gar nichts einzubilden; sie bildet sich nämlich was auf ihre Jungfernschaft ein (Ott. Haie 194); <Abl.:) Einbildung, die; -. -en [mhd. Inbildunge = Einprägung): l.a) <o. PL) bloße' Phantasie: Einbildungskraft: dieses Schloß existiert nur in seiner E.; der Mensch.... dessen E. so lebhaft ist. daß ihn das Fehlende nicht stört (Musil. Mann 705); b) trügerische, falsche Vorstellung: seine Krankheit ist reine E.; Diese E. beruhigte mich und bändigte zeitweilig meine Ungeduld (Roth. Beichte 25); sie leidet unter/an krankhaften -en. 2. <o. PI.) Dünkel. Hochmut. Überheblichkeit im Umgang mit anderen/, sie weiß vor E. nicht, wie sie gehen soll; R (ugs. scherzh.:) E. ist auch eine Bildung. Einbildungs-: -gäbe, die: Fähigkeit zur (geistigen od. künstlerischen) Einbildung (1 a): Bei der geringsten E. und An- schlägigkeit hätten Sie längst einmal ... so tun können, als ob ... (Th. Mann. Krull 422); -kraft, die [LÜ von lat. vis imäginätiönis] <o. PI.); -vermögen, das <o. PL): Vorstellungskraft. Phantasie, Imagination. fiinbimsen <sw. V.; hat) (ugs.): mit Mühe, Anstrengung einlernen, beibringen, einprägen: du mußt ihm. dir noch die lateinischen Vokabeln e. einbinden <st. V.; hat) [3: eigtl. = dem Täufling ein (Geld)ge- schenk unter das Wickelband einbinden): 1. (Geheftetes, 623
Einbindung Druckbogen) mit einem Einband versehen, binden: ein Werk in rotes/(seltener:) rotem Leder e.; ein grün eingebundenes Buch. 2.a) in etw. binden, bindend einhüllen, befestigen: Obstbäume zum Schutz gegen Frost in Stroh e.: Der ... Teig wird zu einem großen Knödel geformt, in eine Serviette ... eingebunden und ... gekocht (Hörn, Gäste 213): ein Verletzter mit eingebundenem Arm (der den Arm in der Binde trägt), b) durch feste / Verjbindung einbeziehen, einfügen: Das neue Baugebiet ... muß in den Straßenverkehreingebunden werden (MM 13. 3. 73. 15); Daß Volkskunst eingebunden ist in Überlieferungen (MM 9. 11. 73.44); Ü Ich bin natürlich zwangsläufig mit diesem Amt auch eingebunden in Sachzwänge (bin auch von Sachzwängen abhängig, bin durch sie in meiner Handlungsfreiheit eingeengt: Spiegel 29,1974.28). 3. (schweiz.) ein Taufpatengeschenk machen: <Abl.:>Einbindung.die; -. -en: das Einbinden (1. 2): daß der menschliche Geschlechtstrieb nicht an bestimmte Zeiten gebunden ist. erleichtert seine E. in die Existenz als potentiell stets verfügbares ... Verhalten (Schmidt. Strichjungengespräche 29). Einbiß, der; Einbisses. Einbisse: Bißstelle. fiinbbsen <st. V.; hat): 1. durch Blasen, mittels eines Gebläses o. ä. in etw. bringen: Luft in einen Hochofen e.; der Ballon ist noch nicht ganz gefüllt, du mußt noch etwas Luft e. (hineinblasen): Gott blies dem Menschen Leben, seinen Odem ein (bibl.; hauchte ihn ihm ein, erfüllte ihn damit). 2. (abwertend) a) (ugs.) heimlich ins Ohr flüsternd mitteilen: jmdm. Klatsch e.; jmdm. [die Antwort] e. (Schülerspr.; leise vorsagen): b) eitiflüstern (2). einreden: wer mag ihm diese Idee. Torheit eingeblasen haben?; das hat dir der Satan eingeblasen (eingegeben). 3. durch heftiges Blasen einstürzen, zusammenstürzen lassen: der Orkan blies die Gebäude wie Kartenhäuser ein. 4.a) ein Blasinstrument, indem man darauf spielt, mit der Zeit seine volle klangliche Leistung erreichen lassen: eine Flöte e.; b) <e. + sich) durch Blasen auf einem Blasinstrument allmäldich die gewohnte spiel- u. klangtechnische Leistung erreichen: ich muß mich erst lauf der Posaune] e. 5. (selten) durch Spielen auf einem Blasinstrument den Beginn von etw. verkünden: er bläst [auf seiner Trompete] immer das neue Jahr ein; Faun bläst den Mittag ein (Bieler, Bonifaz 207); <Abl. zu 2:) Einbläser, der; -s, - (ugs. abwertend); <Abl. zu 1:> Einblasung« die; -. -en: Verabreichung von pulverigen, flüssigen od. gasförmigen Stoffen in Körperhöhlen. Einblattdruck, der; -[e]s. -e (Kunstwiss.): einseitig bedrucktes Einzelblatt (aus der Frühzeit des Drucks) meist in Holz- schnittechnik od. im Buchdruckverfahren: Einblatt, das; -Ie]s. -blätter (Kunstwiss.): Kurzf. von tEinblattdruck; fiin- blättlelrig <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) (Bot.): mit nur einem Blatt. einblauen <sw. V.; hat): (Textilien) blau einfärben: Wäsche e. Vgl. einbleuen. anblenden <sw. V.; hat) [zu T Blende (3 c)l: a) (Rundf.. Ferns.. Film) Ton u.lod. Bild in eine Sendung, einen Film o.a. einsclmlten, einschieben, einfügen (Ggs.: ausblenden a): Geräusche. Musik [in ein/einem Hörspiel] e.; Subtil ist die ironische Verklammerung der eingeblendeten Episoden mit der Rahmenhandlung (Gregor. Film 148); ein Interview in eine Reportage e.; b) <e. + sich) (Rundf.. Ferns.) sich mit einer Sendung, in eine Sendung einschalten (Ggs.: ausblenden b): wir blenden uns in wenigen Minuten wieder ein. in die zweite Halbzeit ein: sich in eine Übertragung e.; <Abl.:> Einblendung, die; -. -en. fdnbleuen <sw. V.; hat): durch ständige, eindringliche Wiederholung beibringen, einprägen, einhämmern: jmdm. bedingungslosen Gehorsam e.; er hat den Schülern nur Formeln und Zahlen eingebleut; Jmdm. e.. etw. nicht zu tun; man hat mir eingebleut, daß ich Furcht haben müsse (Seghers. Transit 215). Vgl. einbläuen. Einblick, der: -[eis, -e: l.a) (einem Außenstehenden ermöglichter) Blick in etw. hinein: er hatte E. in düstere Hinterhöfe; b) (einem Außenstehenden ermöglichtes) Durchsehen, Durchlesen in bestimmter Absicht, prüfendes Hin!einsehen: E. in die Unterlagen nehmen; jmdm. E. in die Akten gewähren. 2. Zugang zu einigen typischen Fakten eines größeren Zusammenhangs w. dadurch vermittelte Kenntnis, Einsicht: einen E.. -e in eine Methode, in ein Wirtschaftssystem gewinnen. einblütig ['ainbly:ti<;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot.): nur eine einzelne Blüte tragend. einbohnern <sw. V.; hat): wachsen, bohnern: den Fußboden, die Treppe e. einbohren <sw. V.; hat): a) in etw. bohren: hineinbohren: der Korkenzieher muß in der M i tte des Korkens eingebohrt werden; b) <e. + sich) bohrend an einer bestinunten Stelle eindringen: der Meißel bohrte sich in das Holz ein; sich in den Schnee, die Erde e. fiinbomben <sw. V.; hat) (Ballspiele Jargon): den Ball mit Wucht ins Tor schießen: der Mittelstürmer bombte aus 20 Metern unhaltbar zum 1:0 ein. einbooten fainbo:tn] <sw. V.; hat) (Seew.): a) zur Beförderung auf ein Boot bringen: vom Land mit einem Boot aufs Schiff bringen: die Passagiere e.; b) mit einem Boot an Bord des Schiffes gelangen: wir booten jetzt ein; <Abl.:> Einbootung. die; -. -en. einbrechen <st. V.): l.a) gewaltsam in ein Gebäude, in einen Raum o.a. eindringen, bes. um zu stehlen <hat/ist>: Diebe haben in der Werkstatt/sind in die Werkstatt eingebrochen; bei unserem Nachbarn, in unsere/unserer Firma ist eingebrochen worden; R bei dir haben sie Iwohl] eingebrochen [und den Verstand geklaut] (ugs.; du bist wohl, verrückt, dumm): b) räuberisch, zerstörerisch, kriegerisch eindringen, eitxfallen <ist): Wölfe brachen in die Herde ein; der Gegner ist in unsere Stellung eingebrochen; U Der Vater war ein ... plötzlich in seine Träume eingebrochener Fremdling (Böll. Haus 5). 2. plötzlich beginnen <ist): die Nacht, der Winter brach ein; bei einbrechender Dunkelheit. 3. <ist) a) im mittleren Teil zuerst / einstürzen, nach unten durch I- brechen: das Gewölbe, die Decke ist eingebrochen; die obersten Krusten brachen kreisrund ein (Grzimek, Seren- geti 59); ein eingebrochener Stollen; b) hindurchbrechend nach unten fallen, stürzen: auf dem Eis. beim Eislaufen e.; c) hindurchbrechend eindringen, hineinstürzen: Wasser ist in den Stollen eingebrochen; Ü die Katastrophe brach in seine privatesten Sphären ein (Schnabel, Marmor 99). 4. (salopp) mit etwas keinen Erfolg haben, scheitern: eine unerwartet j schwere Niederlage erleiden: die Konservativen sind bei den Nachwahlen [schwer] eingebrochen; die Mannschaft ist beim Tabellenletzten kläglich eingebrochen. 5. gewaltsam eindrücken, durchbrechend einreißen <hat>: die Tür, eine Mauer e. 6. (Reiten Jargon) zureiten: ein Pferd e.; <Abl.:)Einbrecher, der; -s, -: jmd., der einbricht (1 a). Einbrecher-: Milarm, der: Alarm, der auf eindringende od. eittgedrungene Einbrecher aufmerksam macht: ^bande, die; ^könig, der (iron.): berüchtigter Einbrecher: -Werkzeug, das. Einbrenn [ajnbren]. die; -. -en (Osten*.). Einbrenne, die; -. -n (bes. südd.. österr.): Mehlschwitze: Bratensauce, die mit Zwiebeln oder einer Einbrenne zubereitet wird (M. O. Bruker. Leber. Galle. Magen. Darm 1975. 63): einbrennen <unr. V.): 1. durch Brennen, Sengen o. ä. in etw. entstehen lassen: in etw. brennen <hat): Schriftzeichen in Holz, auf einelr] Platte e.; einem Tier ein Zeichen e. (mit glühendem Eisen auf sein Fell brennen). 2, <e. + sich) sich tief einprägen: unvergeßlich bleiben <hat): das hat sich unauslöschlich meinem Gedächtnis/in mein Gedächtnis eingebrannt. 3. <hat) a) (Mehl) mit Fett rösten, bräunen: b) mit einer Einbrenne bereiten: eine Suppe. Soße e. 4. (landsch.) in der Sonne braun brennen <ist); <Zus. zu 3:) Einbrennsuppe, die (österr.): mit einer Einbrenne bereitete Suppe. einbringen <unr. V.: hat): 1. mit dafür vorgesehenen technischen Mitteln hineinbringen, hineinschaffen: die Ernte, das Heu e.; Dünger in die aufgelockerte Erde e.; ein SchifT [in den Hafen] e.; ein Werkstück in die Maschine e. 2. einfangen, festsetzen: geflohene Häftlinge e. 3. offiziell zur Beschlußfassung vorlegen: einen Antrag e.; im Bundestag ein Gesetz e. 4. (Amtsspr.) (Werte, Wertvolles) in eine Gemeinschaft, in etw. Gemeinschaftliches mitbringen: ein Haus [in die Ehe] e.; Kapital in eine Gesellschaft e.; das eingebrachte Vermögen; Ü die menschliche Anteilnahme, die der Interviewer in die Situation einbringt. 5.a) (Vorteil, Nutzen, Gewinn) mit sich bringen, verschaffen: diese Arbeit brachte [ihm] viel [Geld], große Anerkennung ein; das bringt nichts ein; Der Verleger ist im allgemeinen tief davon durchdrungen, daß Redakteure nur Geld kosten, aber wenig einbringen (Tucholsky, Werke II, 225); b) (Nachteile, Schaden, Verlust) mit sich bringen, eintragen: meine Bemühungen haben mir nur Undank eingebracht; 624
eindeichen Das würde uns eine ganz schlechte Presse in Amerika e. (Dönhoff. Ära 200). 6.a) durch Nachholen. Aufholen wettmachen: die verlorene Zeit, den Verlust [wieder! e.; b) (Druckw.) beim Schriftsatz durch nachträgliches Verkleinern der Wort Zwischenräume od. durch Streichungen. Änderungen (Zeilen) einsparen (Ggs.: ausbringen 4): eine Zeile e.; <Abl.:)einbringlich ['ainbnnl«;! <Adj.>: Gewinn einbringend, gewinnbringend: ein -er Posten: Einbringung, die; -: 1. Festsetzung eines Gefangenen. 2. das Vorlegen eines Gesetzes im Parlament. 3. (österr. jur.) staatliche Sicherung der Ansprüche auf Gebühren, bes. Gerichtsgebühren. einbrocken <sw. V.; hat): 1. in etw. brocken, brockenweise hineintun: Brot [in die Suppel e. 2. (ugs.) jmdm. (bes. sich selbst) unbedachterweise Schwierigkeiten machen u. ihn dadurch in eine unangenehme, peinliche Lage bringen: was hast du dir. uns da eingebrockt!; diese Strafe hast du dir selber eingebrockt; Na, mit denen habt ihr euch was eingebrockt (Hochhuth. Stellvertreter 145). Einbruch, der; -[eis. Einbrüche: l.a) gewaltsames Eindringen in ein Gebäude (um zu stehlen): einen E. in eine Bank verüben; b) zerstörerisches, kriegerisches Eindringen: Vorstoß: der E. des Gegners in unsere Stellung konnte abgeriegelt werden; Ü der E. von Kaltluft in den Mittelmeerraum; Nur die Schwächlinge haben sich einem so weitgehenden E. in ihre Sexualfreiheit gefugt (Freud. Unbehagen 142). 2. plötzlicher Beginn: bei. nach, vor E. der Nacht, des Winters. 3.a) das Einbrechen (3 a), Einstürzen. Zusammenbrechen: der E. des Stollens; Ü einen E. (Wirtsch.; plötzliches starkes Zurückgehen) der Kurse, der Konjunktur befürchten; b) (Geol.) durch Einbrechen (3 a) von Erdschichten entstandene Vertiefung. Einbruchstelle. -gebiet, -tal: c) das Einbrechen (3 c), Eindringen. Hineinstürzen: beim E. des Wassers in den Stollen. 4. (salopp) das Scheitern: unerwartet 1 schwere Niederlage: die Partei erlebte bei den Wahlen den größten E. nach dem Krieg; mit einem solchen E. [der Mannschaft] auf eigenem Platz hatte man nicht gerechnet. Einbruch-.(seltener:)Einbruchs- (Geol.): checken,das: Bek- ken. das durch tektonische Senkung des Untergrunds od. Auslaugung dort lagernder löslicher Steine entstanden ist; ^gebiet, das: Gebiet eines Zusammen- od. Durchbruchs; -kessel. der: vgl. Kbecken; -meer, das: Vertiefum. die durch einen Bruch der Erdrinde entstanden ist; ^stelle, die: vgl. t ^gebiet; ^tal. das: vgl. Nbecken; -zone, die: vgl. t ^gebiet. einbruch[sK Einbruch^]- (Einbruch I a): MliebstahK der: Diebstahl mit gewaltsamer Beseitigung eines dem Diebstahl entgegengesetzten Hindernisses, dazu: -diebstahlverskhe- rung, die: Versicherungsschutz gegen Schäden durch Einbruchdiebstahl; <4all,der (Schweiz.): svw. tEinbruch da); -sicher <Adj.>: sicher vor Einbruch; ^Sicherung, die: Vorrichtung. Anlage zur Sicherung gegen Einbruch; -Versicherung, die: svw. T^diebstahlversicherung; -Werkzeug, das. Einbruchsgefahr, die; -: Gefahr, einzubrechen (3 b): Abends, wenn die erste Nachtkälte den Schnee wieder erstarrt, ist die E. am größten (Eidenschink. Eis 37); Einbruchstelle, die; -. -n: Stelle, an der jmd. einbricht (3 b): Ü Hier lag denn auch die E. für weitergehende Bestrebungen einer Nationalen Opposition (Fraenkel, Staat 81). einbuchten fainboxtnl <sw. V.; hat) [zu t Bucht in der (m)nie- derd. Bed. „Pferch, Verschlag"! (salopp): hinter Schloß und Riegel setzen, festsetzen, einsperren: Als sie ihn später einmal einbuchteten, ging ich ihn im Gefängnis besuchen (Lynen. Kentaurenfährte 147); <Abl.:> 'Einbuchtung, die; -. -en. 2Einbuditung, die; -. -en [zu f Bucht] (Ggs.: Ausbuchtung): a) buchtähnlich nach innen gewölbte Form: eine E. der Küste, des Waldes, des Frontverlaufs; b) eingebuchtete Stelle. Vertiefung. Delle. Einbeulung: die Metallplatte weist Kratzer und eine E. auf. einbuddeln <sw. V.; hat) (ugs.): eingraben (Ggs.: ausbuddeln): eine Bierflasche e.; sich [in den Sandl e.; ein vergrabener Schatz ... eingebuddelt mit Sicherheitsmaßnahmen (Kreuder, Gesellschaft 16). einbüffeln <sw. V.; hat) (ugs.): mit Anstrengung mühsam einlernen, beibringen, einprägen: jmdm. Formeln, Geschichtszahlen e.; ich muß mir noch die Jahreszahlen e. einbügeln <sw. V.; hat): (Falten) hineinbügeln, durch Bügeln hineinpressen: eingebügelte Falten. fiinbumsen <sw. V.) (ugs.): einwerfen (2): hört mal auf. sonst bumst ihr mir noch die Kajütenfenster ein (Hausmann, Abel 146). Einblind, der; -[eis, -bünde (Schweiz.): Geschenk der Taufpaten. einbunkern <sw. V.; hat): 1. in , einenI Bunker (1) bringen, einlagern: Kohle, öl e. 2. (salopp) ins Gefängnis, in Arrest sperren; einsperren. einbürgern ['ainbYrgun] <sw. V.; hat): 1. jmdn. (der Bürger eines anderen Staates od. staatenlos ist) zum Bürger eines Staates fnachen; jmdm. die Staatsangehörigkeit eines bestimmten Staates verleihen (Ggs.: ausbürgern): er ist in die/der Schweiz eingebürgert worden. 2. (Tiere. Pflanzen) heimisch machen: eine Kulturpflanze, bestimmte Tiere [in einem Gebiet] e. 3.a) heimisch u. zur verbreiteten Gewohnheit machen: eine Sitte, einen Begriff e,; b) <e. + sich) heimisch, üblich werden: dieses Wort hat sich in unserer Sprache eingebürgert; es hat sich eingebürgert, daß ...; <Abl.:) ^Einbürgerung, die; -. -en: 1. Hoheitsakt. mit dem ein Staat einem Ausländer od. Staatenlosen die inländische Staatsangehörigkeit verleiht. 2. Eingewöhnung fremder Tiere u. Pflanzen in einem anderen Land. Einbürgerungs-: -antrag, der: Antrag auf Einbürgerung (I); ^gesuch,das:Gesuch.eingebürgert(\)zu werden; Mirkunde, die: Urkunde, die die Einbürgerung (1) bestätigt; ^versuch, der: Versuch einer Einbürgerung (1). Einbuße, die; -, -n [zu teinbüßen!: Schädigung durch/ Verlust; Beeinträchtigung bes. durch Schwinden. Minderung. Vernichtung. Entzug von etw.; schwere [finanzielle! -n erleiden, erfahren; eine empfindliche E. an Prestige; eine beträchtliche E. an Rohstoffen, Landbesitz; das hat seinem Ansehen schwere E. getan; einbüßen <sw. V.; hat) [spätmhd. einpüßen = einflicken, zu mhd. büesen. t büßen]: den Verlust einer Sache (auch jmds.) erleiden; verlieren: er hat sein ganzes Vermögen, seine Freiheit eingebüßt; sein Leben e. (ums Leben konunen): jmd.. etw. büßt sein Ansehen ein; an Ansehen eingebüßt haben; es hatte Höhe eingebüßt (an Höhe verloren) und hing jetzt unter dem anderen Flugzeug (Gaiser. Jagd 91). einchecken <sw. V.; hat) (Flugw.): a) abfertigen: Passagiere. Gepäck e.; b) sich abfertigen lassen: Vollzahler dürfen gesondert e. wie Erster-Klasse-Passagiere (Spiegel 23. 75. 142). eincremen <sw. V.; hat): mit Creme einreiben: ich creme mich, mir das Gesicht ein; jmdm. den Rücken e. eindämmen <sw. V.; hat): 1. (fließendes Wasser) durdi Dammbau zurückhalten, in seine Grenzen zwingen: einen Wildbach e. 2. an der Ausbreitung hindern; einer Sache Einhalt gebieten; aufhalten, niederhalten, unter Kontrolle bringen, begrenzen: einen Waldbrand, eine Seuche, die Inflation, die Kriminalität e.; ... um die Blutung während der Operation einzudämmen (Thorwald. Chirurgen 29); <Abl.:) Eindämmung, die; -. -en. eindämmern <sw. V.): 1. in Halbschlaf geraten Ost): ich war gerade ein wenig eingedämmert. 2. (Schweiz.) dämmern, dunkeln <hat>: es dämmert ein. eindampfen<sw. V.; hat) (Chemie): (Flüssigkeit) durch / teilweises J Verdampfen eintriKknen od. konzentrieren, anreichern, gehaltreich machen: Salzwasser e.; Milch e. (evaporieren); <Abl.:) Eindampfung, die; -. -en. eindämpfen <sw. V.; hat) (südwestd.): schmoren. eindecken <sw. V.; hat): l.a) <e. + sich) sich mit Vorräten versehen, sich versorgen: sich [für den Wintert mit Kartoffeln. Obst, öl e.; wir sind [mit allem] gut eingedeckt; b) (ugs.) überhäufen, überschütten: jmdn. mit Fragen, Aufträgen e.; ich bin mit Arbeit [voll] eingedeckt (habe viel Arbeit); Er war noch sehr benommen und wurde nun von dem Hamburger erneut mit Schlägen eingedeckt (Boxen; MM 5. 12. 66, 4); (Milit.:) ich werd* die drei Pötte zunächst mal mit dem Maschinengewehr e. (Ott. Haie 329). 2. schützend od. sichernd bedecken: die Rosen e.; (Bauw.:) ein Dach [mit Ziegeln] e.; eingedeckte Biberschwänze. 3. (landsch.) (den Tisch) decken: hast du den Tisch schon eingedeckt?; <Abl. zu la. 2:) Eindeckung. die; -. -en <P1. selten). Eindecker ['ajndekB], der; -s. - [zu tDeck]: 1. (Seew.) Schiff mit nur einem durchlaufenden Deck. 2. (Flugw.) Flugzeug mit einfachen Tragflächen; vgl. Doppeldecker. eindeichen ['ajndai<;n] <sw. V.; hat): mit einem Deich umschließen, einfassen (Ggs.: ausdeichen): Land, einen Fluß e.; mitden in eingedeichten Kanälen... hingleitenden Schif- 40 GDW 625
Eindeichung fen (Koeppen. Rußland 58); <Abl.:> Eindeichung, die; -, -en. einteilen faindebn] <sw. V.; hat) (ugs.): mit einer Delle versehen: leicht einbeulen: du hast meinen Hut eingedellt; <AbI.:>Eindelhmg,die; -, -en: a) dasEindellen: b) eingedellte Stelle: Außerdem zeigten sich auf der Seite noch mehrere blaue -en (Augustin. Kopf 326). eindeutig <Adj.): l.a) (Steig, selten) (in Bedeutung, Inhalt, Sinn) völlig klar, unmißverständlich: eine -e Anordnung. Absage; Signale und Zeichen sollen e. sein (Natur 80); etw. e. erklären; b) jeden Zweifel ausschließend, sich klar u. deutlich zeigend: -e Niederlage; die Beweise sind e.; e. (klar) überlegen sein; das hat sich nie e. klären lassen. 2. <o. Steig.) (bes. Fachspr.) nur eine, keine atutere Deutung zulassend (Ggs.: mehrdeutig): ein -er [sprachlicher! Ausdruck; -e wechselseitige Zuordnung; einen Begriffe, verwenden; <Abl.:> Eindeutigkeit die; -, -en: 1. <o. PI.) das Eindeutigsein. 2.a) grobe Äußerung, Grobheit: jmdm. -en sagen; b) (scherzh.) unanständiger Witz, Scherz: Witze soll sie sagen. Zweideutigkeiten, -en (Tucholsky, Werke 1. 234). eindeutschen [aindoyt/nl <sw. V.; hat): a) der deutschen Sprache od. Kultur angleichen, anpassen: ein französisches Wort e.. eindeutschend aussprechen; ein Wort mit eingedeutschter Schreibung; b) deutsch machen, zu einem Deutschen machen: ein Gebiet e.; Man hatte die beiden alten Leutchen eingedeutscht. Sie waren keine Polen mehr (Grass. Blechtrommel 370); <Abl.:> Eindeutschung, die; -. -en: 1. <o. Pl.> das Eindeutschen (a. b). 2. eingedeutschtes (a) Wort, eingedeutschter Ausdruck o. ä. eindicken [ajndiknj <sw. V.>: 1. dick < er ■, zähflüssig machen <hat>: Soß^durch Kochen, mit Mehl e. 2. dick er . zähflüssig werden <ist>: der Saft, die Farbe ist [allmählich) eingedickt; <Abl.:) Eindickung, die; -. -en <P1. selten). eindimensional <Adj.; o. Steig.): auf der Ausdehnung, Entfaltung in nur einer Dimension beruhend: von, nach, in nur einer Dimension: ein -es geometrisches Gebilde; -e Erstrek- kung; Ü Der Mann hatte keine wirkliche Persönlichkeit. für ihn hatte nur eines im Leben Bedeutung: seine Skier. Eine durchaus -e (bildungsspr.; nur einseitig interessierte: einfach zu durchschauende) Gestalt (MM 219. 1974. 51); e. (bildungsspr.; auf beschränkte Weise geradlinig, ohne Berücksichtigung anderer Möglichkeiten, der umfassenden Zusammenhänge) denken. eindocken <sw. V.; hat) (Schiffbau): ins Dock bringen (Ggs.: ausdocken): Ü die ..Geminiki-Kapsel in einer ... Öffnung des Zielsatelliten einzudocken (MM 4. 6. 66. 1). fiindorren <sw. V.; ist): dürr werden: trocknend einschrumpfen, eintrocknen. dndöseln fiyndozlnl <sw. V.; ist) (landsch.): svw. teindösen, einduseln. eindosen f^jndozn) <sw. V.; hat): zur Konservierung in Dosen einmachen: Wurst. Obst e. eindösen <sw. V.; ist) (salopp): in Halbschlaf fallen. eindrängen <sw. V.): 1. in gedrängter Menge jmdn. bestürmen <ist>: die Fans drängten auf den Star ein; Ü Eindrücke. Erinnerungen drängen auf ihn ein. 2. <e. + sich) sich gewaltsam, aufdringlich in einen Personenkreis Zutritt verschaffen <hat): ich drängte mich in den Kreis der Umstehenden ein; sie haben sich [bei uns] eingedrängt; Ü sich in jmds. Angelegenheiten e. (eimnischen); andere Gedanken drängten sich ein (schoben sich dazwischen). eindrecken[aindrekn) <sw. V.) (ugs.): 1. <hat)a) sehrdrek- kig werden lassen: dii hast [dir] deine Stiefel ziemlich eingedreckt; <meist im 2. Part.:) eingedreckt von Regen und Schlamm; b) <e. -I- sich) sich sehr dreckig machen: ich habe mich eingedreckt. 2. sehr dreckig werden Ost): die Schuhe sind stark eingedreckt; eingedreckte Kleider; Erst wenn man wirklich vollständig eingedreckt ist .... dann sind die Voraussetzungen für den richtigen Aspekt gegeben (Bamm.Weltlaterne97);eindreckern[aindrekenl <sw. V.) (ugs.): 1. <hat) a) besudeln: b) <e. + sich) besudeln. 2. <ist> besudelt werden. eindrehen <sw. V.; hat): l.a) in etw. drehen (Ggs.: ausdrehen 2): die Glühbirne [in die Fassung! e.; Schrauben e.; Ü und so wurden die verbesserten Werte nicht mehr in den Gradlaufapparat des Torpedos eingedreht (Ott, Haie 249); b) um etw. drehen: sich (Dativ) die Haare e. (auf Lockenwickler wickeln). 2. nach innen, einwärts drehen: die Hände e. 3. (Flugw., Schiffahrt. Milit.) (in eine neue Richtung) um-, einschwenken: nach Süden, zum Angriffe. 4. (Leichtathletik) e?/>i Bein auf dem Fußballen in Richtung des Diskuswurfs drehen: vor der Umdrehung dreht man ein. eindresdien <st. V.; hat) (ugs.): 1. auf jmdn.. etw. heftig einschlagen: auf den Gegner e.; In einer Ecke droschen sie schon auf Gläser und Flaschen ein (Gaiser, Jagd 113). 2. (selten) mit Wucht einschlagen: die Fensterscheiben mit dem Gewehrkolben e. eindressieren <sw. V.; hat): durch Dressieren einüben: einem Tier, (abwertend:) jmdm. ein Verhalten e.; ein Tier, (abwertend:) jmdn. auf etw. e.; Die Kinder ... begrüßten die Lehrerdame mit eindressierten Dienern und Knicksen (Strittmatter, Wundertäter 21). dndrillen <sw. V.; hat) (ugs.): durch Drillen einüben: jmdm. Kenntnisse. Fertigkeiten e.; eingedrillte Phrasen. eindringen <st. V.; ist) [mhd. mdringen. ahd. Indringan]: 1. durch etw. hindurch ' sich einen Weg balmend in etwas dringen, hineingelangen: das Wasser drang [durch die Wände) in den Keller ein; sie versuchten irgendwo in das Dik- kicht einzudringen; der Splitter ist tief ins Bein eingedrungen; war nur einer der beiden Giftzähne eingedrungen (Grzimek. Serengeti 182); die Salbe dringt schnell [in die Haut] ein (zieht schnell ein, wird schnell von der HautI aufgenommen): Ü in die Geheimnisse der Wissenschaft e. (sie erforschen, ergründen, sich Einsicht in sie verscliaf- fen): diese Erkenntnis ist noch nicht ins politische Bewußtsein eingedrungen. 2. sich gewaltsam u. unbefugt Zutritt verschaffen: die Diebe waren nachts in die Wohnung eingedrungen; feindliche Truppen, die in das Land eindrangen (einfielen). 3. jmdn. bedrängen, bedrohen, jmdm. mit etwas zusetzen: die Männer drangen [mit Messern! auf ihn ein; Ü sie drangen immer wieder mit Fragen auf ihn ein (überfielen, bedrängten ihn damit): <Abl.:) eindringlich <Adj.>: a) durch Nachdrücklichkeit, Oberzeugungskraft wirkend, ins Bewiditsein dringend: tief u. nachhaltig wirkend: -e Worte; mit -er Stimme sprechen; seine Rede war sehr e., wurde immer -er; etwas e. empfehlen; sie hat ihn e.. auf das/aufs -ste gewarnt; b) auffällig: ins Auge, Ohr o.a. dringend: Weihrauch und Birken verströmten -en Wohlgeruch (Rinser. Jan 11); mit einem -eren Grün, als ihm eigentlich zugekommen wäre (Musil. Mann 786). dazu: Eindringlichkeit, die; -: er sprach mit großer E.; Eindringling faindnnliQ). der; -s. -e: jmd.,der sich ungebeten, rücksichtslos, mit Gewalt Zutritt wohin verscliafft, der irgendwo, bei jmdm. eitidringt: ein nächtlicher, heimlicher E.; die -e entkamen; er wurde in dem Kreis als E. empfunden; Eindringtiefe, die; -. -n (Elektrot.. Med.): Tiefe, bis zu der bestimmte Strahlen in etw. eindringen können: zur Behandlung von Geschwülsten kommen Grenzstrahlen dagegen wegen ihrer geringen E. nicht in Frage (Medizin II. 326). Eindrjttetpause, die; -, -n (Sport): erstes Drittel der für die vollständige Erholung erforderlichen Zeit nach einer Belastung: in der E. fallen zwei Drittel der gesamten Erholung an. Eindruck, der: -[eis. Eindrücke [mhd. Indruc. LÜ von lat. impressio. urspr. vom Siegeleindruck, zu t !Druck]: 1. Vorstellung, die durch Einwirkung von außen in jmdm. entsteht: im Bewußtsein haftende Wirkung, die jmd. od. etw. auf jmdn. ausübt: ein tiefer, unauslöschlicher, nur oberflächlicher E.; ein E. von Verlassenheit; der erste E. war entscheidend; ein E. vertieft sich; [keinenl E. auf jmdn. machen (jmdn. nicht i beeindrucken): bei jmdm. einen guten, [unigünstigen E. hinterlassen: neue Eindrücke gewinnen, sammeln; wir hatten zunächst einen ganz falschen E. von ihm; er machte einen gedrückten E.. den E. eines zerfahrenen Menschen (wirktegedrückt, zerfahren): den E. erwek- ken (so wirken), als ob ...; ich habe den E., (geh.:) kann mich des -s nicht erwehren, daß ...; er stand noch ganz unter dem E. dieses Erlebnisses; *E. schinden (ugs.; die Aufmerksamkeit auf sich lenken, um andere zu beeindruk- ken). 2. in etw. hineingedrückte Spur, Stelle: im Kissen war noch der E. ihres Kopfes; die Räder haben tiefe Eindrücke im Sand hinterlassen; eindrückbar [ajndrvkba:^] <Adj.; o. Steig., nicht adv.): sich hineindrücken lassend: ein -er Schalter. Knopf; eindrucken <sw. V.; hat): I. in etw. drucken: das Muster wird maschinell [in den Stoff, in dieTapetel eingedruckt; die möglichen Antworten waren an entsprechender Stelle in den Fragebogen bereits eingedruckt (standen dort bereits gedruckt). 2. (österr. ugs.) svw. t eindrücken (1); eindrücken <sw. V.; hat) [mhd. Indrücken. LÜ von lat. imprimerel: 1. an einer Stelle 626
einfächern mxii innen drücken u. dadurch beschädigen, verbiegen, zerbrechen; eine stürzende Mauer drückte ihm den Brustkorb ein; ein Kotflügel war eingedrückt; eine eingedrückte Nase; der Dieb drückte die Fensterscheibe ein; Ü ließen sie das tigernde Kafleegebirge auf den Amsterdamer Markt los. Die gleitende, rauschende Masse der Bohnen drückte den Preis ein. ertränkte die Makler (Jacob. Kaffee 119). 2.a) tn erw. hinein 'drücken: er stellte den Fuß auf die Gipsmas- * und drückte ihn fest ein; <auch e. + sich:) er betrachtete die Stelle, wo sich der Stiefelabsatz des Diebes in das Erdreich eingedrückt hatte; b) durch Hineindrücken in etw. entstehen lassen: die Reifen hatten eine Spur in den Boden eingedrückt. 3. (Ballspiele) den Ball aus kurzer Entfernung u. ohne Mühe ins Tor lenken: der Torwart klatschte den Ball nur ab. und Müller konnte aus zwei Metern e.; eindrücklich <Adj.) [LÜ von frz. impressifi (Schweiz., sonst «Ken): tiefu. nachhaltig ins Bewußtsein dringend, eitidrucks- ■*>// jener seltsamen und doch -en Gestalt des Neuen Testamentes (Thielicke. Ich glaube 32); <Abl.:> Eindrück- Ikhkeit. die; -; eindruckslos <Adj.>: nicht überzeugend, keinen Eindruck (1) machend; Eindruckstelle, die; -. -n (Leichtathletik): hinterer Eindruck (2) der Füße nach der Landung beim Weit- od. Dreisprung: die E. ist für das Messen der Weite maßgebend; eindrucksvoll <Adj.>: durch Größe. Schönlieit. Großartigkeit o.a. einen starken Eindruck (1) machend, hinterlassend: ein -es Bauwerk; sie sprach sehr e. dndrus[s)eln [aindru:zln. -drusjn] <sw. V.; ist) (nordd.): *n leichten Schlaf fallen: der Alte druselt langsam wieder ein (Tucholsky. Werke I. 159). dodübeln <sw. V.; hat): mit einem Dübel in Beton. Mauerwerk o.a. befestigen: Kleiderhaken e. Cfndunkeln <sw. V.; ist) (geh.): dunkel, dämmerig werden: Ich gehe durch den eindunkelnden Garten (Remarque, Obelisk 283). andünsten <sw. V.; hat) (südwestd.): Obst oil. Gemüse einkochen. dnduseln <sw. V.; ist) (ugs.): in leichten Schlaf fallen: Gegen Morgen duseln wir etwas ein (Remarque. Westen 176). eine: fein. dnebnen <sw. V.; hat): durch Abtragen. Entfernen. Ausgleichen mit seiner Umgebung auf gleiches Niveau bringen. ui eben wie seine Umgebung machen: alte Gräber e.; Ü Kompressoren, die die Lautstärkeschwankungen der menschlichen Stimme ... einebnen (Funkschau 20. 1971. 2080); die besiehenden Unterschiede in der Auffassung eines Problems e. (ausgleichen, verwischen): Mensch. Schicksal. Gott, Hoffnung-alleseingeebnet (Sommerauer. Sonntag 6); <Abl.:> Einebnung. die; -. -en. Einehe, die; -. -n [wohl für T Monogamie] (Völkerk.): Ehe mit nur einem Partner (Ggs.: Vielehe). eineiig [ainlaju;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus einer einzigen befruchteten Eizelle entstanden: -e Zwillinge gleichen sich in Geschlecht und Erbanlagen. dnetndeutig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fachspr.): umkehrbar eindeutig, eindeutig in beiden Richtungen: eine -e Abbildung: Die Zuordnung zwischen einem Begriff und einer Benennung ist dann e.. wenn dieser Begriff nur diese eine Benennung hat und wenn diese Benennung keine andere Bedeutung hat (Mutterspr. 1967.100); Zwischen den Merkmalen der Bedeutungsform und denen der Bedeutungssubstanz besteht keine -e Zuordnung (ZGL 2. 2. 1974. 152). dazu: Eineindeuttgkeit, die: -. -en: umkehrbare Eindeutigkeit. eineinhalb <Bruchz.) (mit Ziffern: 14): seit e. Jahren; vgl. einundeinhalb; eineinhalbfach <Vervielfältigungsz.): eineinhalbmal genommen, ausgeführt u.a.: die -e Menge: einein- hQfrmal <Wiederholungsz., Adv.): e. soviel; e. so groß wie ...; e. mehr; ein Bild e. vergrößern; EJneinhalbmaster, der; -s, - (Seew.): Boot od. Schiff mit einem großen u. einem kleineren Mast. dneisen <sw. V.; hat): (Fische) zur Konservierung auf Eis lagern. Ejnelternfamilie, die; -. -n: Familie mit einem alleinstehenden EJternteil: Jede zwölfte Familie mit Kindern ist eine ..Einelternfamilie" (Spiegel 45. 1975. 61). einen l'ajnsn] <sw. V.; hat) [mhd. einen, ahd. einön. zu •'ein] (geh.): / verschiedengeartete i Personen. Personen- Gruppen o. ä. einig machen, zu einer Einheit verbmden: einigend ): ein Volk e.; ein Gedanke einte alle; geeinte Stämme; auch e. + sich:) die Stämme haben sich geeint; Ü als weiter der ganze höllische Lärm sich symphonisch einte (Feuchtwanger, Erfolg 485). einengen <sw. V.; hat) [zu veraltet engen < mhd.. ahd. engen, zu t eng]: a) in seiner Bewegungsfreiheit beschränken: die neue Jacke engte ihn etwas ein; sich eingeengt fühlen; b) nicht genug Raum lassen, einschränken: jmds. Aktionsradius e.; sein Blickffeld) werde dadurch eingeengt; einen Begriff e.; diese Maßnahmen engen unsere Rechte ein; <Abl.:> Einengung, die; -. -en <P1. selten): die E. der parlamentarischen Souveränität. einer: t'ein; Einer ['ajne], der; -s. - [zu T'ein): I. <meist PI.) Zaftl zwischen eins u. neun bzw. die letzte Stelle einnehmende Zahl einer mehrstelligen Zahl: zuerst die E.. dann die Zehner addieren. 2. (Sport) einsitziges Sportruderboot. -Paddelboot: am ersten Regattatag gab es den erwarteten Sieg im E.; <Zus.:> Einerblock, der; -[eis. -s u. ...blocke (Volleyball): von nur einem Spieler gebildeter Block: für einen Angriff nach dem ersten Zuspiel empfiehlt sich der E.; Einerkajak, der. seltener: das (Sport): einsitziges Sportpaddelboot: Einerkolonne, die (Schweiz.): Gänsemarsch: einerlei ['aimjlaj; mhd. einer lei. T-lei]: 1. [auch: '—'-1 <Adv.; nur präd.): völlig / gleich, gleichgültig: unwichtig, ohne jede Bedeutung: e.. ob du willst oder nicht; das ist [mir] doche. 2. <Gattungsz.; indekl.. nur attr.): völligi gleichartig; einheitlich: Kleider von e. Farbe; es gab immer nur e. (eintönige, abwechslungsarme) Kost; <subst.:> Einerlei [-1. das; -s: Gleichförmigkeit. Eintönigkeit. Monotonie: das ewige E. des Alltags; ein trostloses E; das Blau des Himmels blaßt schon fast zum E. (A. Zweig. Grischa 200); <Abl.:)£inerleiheit [auch: —'—] die; - (geh.): das Gleichsein. Identischsein: die höhere E. von Seele und Geist (Th. Mann. Joseph 42). einernten <sw. V.; hat) (selten): erntend einsammeln, als Ernte einbringen: das Getreide e.; Ü er hat viel Lob dafür eingeerntet. einerseits fainp'zajts] <Adv.) [aus einer (t'ein) u. t^seits; vgl. mhd. einsit] (gewöhnlich in der Verbindung: einerseits ... anderferlseits; nennt zwei zu ein u. derselben Sache o. ä. gehörende Gegensätzlichkeiten. Gesichtspunkte): auf der einen Seite ... auf der anderen Seite: e. freute er sich über den Brief, ander [er] sei ts machte er sich Sorgen; eines: f'ein; einesteils <Adv.) (gewöhnlich in der Verbindung: einesteils ... anderenteils): einerseits ... andererseits, zum einen ... zum andern: dort standen e. Fachbücher, andern- teils Romane und Bildbände; <auch ohne Korrelat:) Gefahren .... welche e. im Objekt beruhen, aber einer Auslösung durch den Menschen bedürfen, um wirksam zu werden (Eidenschink. Bergsteigen 100). einexerzieren <sw. V.; hat): 1. durch Exerzieren einüben, durch militärische Übungen beibringen: den Rekruten militärisches Grüßen e. 2. etw. durch häufige Wiederholung einüben, durch häufiges Üben beibringen: er wollte den Lehrlingen jeden Handgriffe. 3.jmdn. durch wiederholtes Übenlassen einüben: Der Meister hatte seine Lehrlinge so gut einexerziert, daß ... (Strittmatter, Wundertäter 139). einfach fainfax] <Adj.) [spätmhd. einfach, t^fach]: 1. <o. Steig.) nur einmal gemacht, gefertigt, nicht doppelt od. mehrfach: ein -er Knoten; eine -e Fahrkarte (ohne Rückfahrt); -e (nicht gefüllte) Nelken; (Kaufinannsspr.:) -e Buchführung; das Papier ist nur e. gefaltet; <subst.:> im Glauben einen Doppelten getrunken zu haben, obwohl die Wirtin ihm nur einen Einfachen hingeschoben hatte (Seghers. Transit 172). 2.a) leicht verständlich, durchführbar; ohne Mühe lösbar: unkompliziert, nicht schwierig: eine -e Aufgabe; ein ganz -es Hilfsmittel: das ist gar nicht so e.: du hast es dir zu e. (leicht) gemacht; die Maschine ist ganze, (nicht kompliziert) konstruiert; b) leicht einsehbar: einleuchtend, eindeutig: du mußt hingehen, schon aus dem -en Grund, weil ...; dies ist die -e Wahrheit; <subst.:> Wie e. fing es doch an. Es war für euch das Einfachste von der Welt (Seghers. Transit 172). 3. keinen großen Aufwand. Luxus treibend od. aufweisend: ohne große Ansprücheauftretend: schlicht, bescheiden: in -n Verhältnissen leben; seine -en Worte gingen zu Herzen; er ist ein ganz -er. bescheidener Mann; sie gibt sich, kleidet sich betont e. 4. <o. Steig.; nicht präd.) (verstärkend) das ist e. (ganz und gar) unmöglich!; ich begreife Sie e. nicht; er liefe. (ohne weiteres) davon; die Sache ist e. (kurzum) die, daß ...; einfacher»«: t-fächerig. einfachem <sw. V.; hat) (selten): in dafür vorgesehene 40# 627
Einfachheit Sehließ-. Postjfächer einordnen: die Briefe sind bereits eingefächert. Einfachheit,die; - [zu feinfach]: 1. einfache (2a) Gestaltung, Durchführung. Handhabung: Unkompliziertheit: eine Konstruktion, ein Trick von verblüffender E.; der E. halber (weil es so einfacher ist. müheloser geht): in der Spannung zwischen Klarheit und Unklarheit.... E. und Verschlagenheit in Anlage und Durchgestaltung (Seidler. Stilistik SO). 2. einfache (3) Art: Schlichtheit. Anspruchslosigkeit. Bescheidenheit: sich mit betonter E. kleiden. £inAdeln <sw. V.; hat): I. a) durch ein Nadelöhr ziehen (Ggs.: ausfädeln 1 a): Garn, einen Faden e.; ein Seil in eine Schlinge e.; ein Tonband, einen Film [in eine Kassette] e.; b) durch Einziehen durch das Nadelöhr mit einem Faden versehen: eine Nadel e. 2. <e. + sich) (Verkehrsw.) sich im fließenden Verkehr in eine Fahrspur, in eine Wagenkolonne einordnen (Ggs.: sich ausfädeln 2): du hast dich nicht rechtzeitig eingefädelt. 3. (Skisport Jargon) beim Slalom mit dem Ski an einer Torstange hängenbleiben: am dritten Tor fädelte er ein und stürzte. 4. (ugs.) geschickt bewerkstelligen, in die Wege leiten: eine Intrige e.; er hat die Sache schlau eingefädelt; <Abl.:> Einfödlejkmg, die; -. -en; Ein- fädler f^infcdlB). der; -s. - (Ballspiele): Spieler, der Angriffe geschickt einleitet: der Libero als Dirigent und E. Einfahr-: ^gleis, das (Eisenb.): Gleis, auf dem Züge in den Bahnhof einfahren können (Ggs.: Ausfahrgleis); -gnippe, die (Eisenb.): (auf einem Rangierbahnhof) Anzahl von Gleisen, auf denen die ankommenden Güterzüge zum Auflösen u. Umgruppieren vorbereitet werden (Ggs.: Ausfahrgruppe); ^Signal, das (Eisenb.): Signal, das die Einfahrt eines Zuges in einen Bahnhof freigibt (Ggs.: Ausfahrsignal). einfahren <st. V.): 1. in etw. hinein]fahren: fahrend in etw. gelangen <ist> (Ggs.: ausfahren 1 b): der Zug fährt [auf Gleis 3] ein; das SchifTist bereits in den Hafen eingefahren: die Bergleute sind eingefahren (Bergmannsspr.: im Förderkorb in die Grube gefahren): Ü Ich fahr' sowieso wieder ein (komme wieder ins Gefängnis), da will ich mein Leben Jetzt genießen (Ossowski. Bewährung 119). 2. (als Ernte) in die Scheune bringen <hat): das Korn e.; habt ihr die Ernte eingefahren?; U [Heu] e. (ugs.; große Mengen essen). 3. durch heftiges Darauffahren beschädigen, zerstören <hat): der Betrunkene hat das Garagentor eingefahren. 4. <hat) a) <e. -I- sich) sich im Fahren üben: ich muß mich mit dem neuen Wagen erst e.; b) durch entsprechende Fahrweise allmählich zu der für den endgültigen Fahrgebrauch vorgesehenen Leistungsfähigkeit bringen: er hat sein neues Auto noch nicht ganz eingefahren; c) an das Ziehen eines Wagens gewöhnen: vor dem Wagen schulen: die Pferde e. 5. <e. + sich) zur Gewohnheit werden, sich einspielen <hat>: die Sache wird sich auch noch e.; hier hat sich jetzt alles gut eingefahren; <meist im 2. Part.:) sich auf/in eingefahrenen Bahnen. Gleisen (in konventionellen Ba/men) bewegen. 6. (den einziehbaren Teil eines Apparates o.a.) mit Hilfe einer Mechanik nach innen bringen <hat) (Ggs.: ausfahren 4 a): die Landeklappen, das Fahrwerk, die Antenne e. 7. (Jägerspr.) (von Fuchs. Dachs. Kaninchen o.a.) in den Bau i hinein /kriechen <ist) (Ggs.: ausfahren 14 a): der Fuchs ist eingefahren; Einfahrt, die: -. -en: 1. <o. PI.) das Hineinfahren eines Fahrzeugs in einen bestimmten umgrenzten Raum (Ggs.: Ausfahrt 1 b): die E. des Schiffes in den Hafen; der Zug hat noch keine E. (darf noch nicht in den Bahnhof fahren): Vorsicht bei der E. des Zuges! 2.a) / überdachte] Stelle, an der ein Fahrzeug in einen bestimmten umgrenzten Raum hineinfährt: Weg zum Hineinfahren: (Ggs.: Ausfahrt 2a): das Haus hat eine breite E.; E. freihalten!; in der E. (im Torweg, in der Hauseinfahrt) war es dunkel; b) Abzweigung, die zur Autobahn hinführt: die E. zur Autobahn Mannheim-Frankfurt. EWahrtls]- (Einfahrt 1): Erlaubnis, die: Erlaubnis zum Einfahren (1) (Ggs.: Ausfahrt[s]erlaubnis); -geleise, -gleis, das: svw. t Einfahrgleis (Ggs.: Ausfahrt[s]geleise. Mslgleis); Signal, das: svw. t Einfahrsignal (Ggs.: Ausfahrtlsjsignal); -Straße, die; -tor, das; -weg, der; -weiche, die. Einfall, der; -[e]s. Einfälle [mhd. Inval]: 1. Gedanke, der jtndm. plötzlich in den Sinn kommt: Idee, die jmd. plötzlich hat: ein witziger E.; es war nur so ein E. von ihm; ihm kam der E./er kam auf den E.. daß ...; einen glänzenden E. haben; ein Mann guter Einfälle: einem plötzlichen E. folgend lud er ihn ein; * Einfalle [haben] wie ein altes Haus (scherzh.; ausgefallene, verrückte Ideen Ihaben]: nach der Vorstellung eines baufälligen ..einfallenden" Hauses). 2. <o. PI.) (von Licht) das Hereinkommen. Hereindringen: der schräge E. der Strahlen. 3. (geh.) das plötzliche Einsetzen. Beginnen. Sicheinstellen: der E. des Winters. 4. feindliches, überfallartiges Eindringen: gewaltsames, kriegerisches Vordrbtgen: der E. der Hunnen in Europa. 5. (Jägerspr.) (von Federwild) das Niedergehen. Sichniederlassen auf der Erde: er beobachtete den E. der Rebhühner auf das benachbarte Feld. einfall-,Einfall-: ^reidi: f einfallsreich, dazu: Mvfchtum, der: TEinfallsreichtum; ^strafte, die (Verkehrsw.): Straße, die in einen Ortsbereich hineinführt (Ggs.: Ausfallstraße); -Winkel, der: t Einfallswinkel. einfallen <st. V.; ist) /vgl. eingefallen/ [mhd. Invallen. unter Einfluß von tat. ineidere]: l.a) jmdm. als Einfall (1). als Idee plötzlich I in den Sinn kommen: ihm fiel nichts Besseres, nichts Passendes ein; da fiel ihm eine Ausrede ein; ich könnte Baumeister werden, mir fällt nichts ein (scherzhafte Vermischung der Bedeutungen 1 a und 2); laß dir das ja nicht e.! (tu das ja nicht!): was fällt dir denn ein! (was erlaubst du dir!): das fällt mir gar nicht/nicht im SehlaHe]/nicht im Träumte] ein! (ich denke gar nicht daran, das von mir Gewünschte od. Verlangte zu tun: das kommt gar nicht in Frage!): *sidi etwas e. lassen [müssen] (einen Ausweg, eine Lösung finden ; müssen], bes. im politischen Bereich): Wenn man sieht, daß die Chancen sich verschlechtern, muß man sich was e. lassen (Spiegel 35. 1974, 23); b) jmdm. als Erinnerung wieder in den Sinn kommen: wieder an jmdn.. etw. denken: der seltsame Gast fiel ihm [wieder] ein: sein Name fällt mir nicht ein; plötzlich fiel ihr ein. daß sie eine Verabredung hatte. 2. in sich zusammenfallen, zusammenstürzen: einstürzen: das Haus, der Kachelofen drohte einzufallen. 3. (von Licht) hereinkommen, hereindringen: das Sonnenlicht fiel durch ein Fenster ein; schräg einfallende Strahlen. 4. (geh.) plötzlich einsetzen, beginnen, sich plötzlich einstellen: der Winter, dichter Nebel fiel ein; bei einfallender Nacht; noch ehe ... das Wetter umschlug und der Sturm einfiel in der Nacht (Kaschnitz, Wohin 151). 5. mitzusingen, mitzuspielen, mitzusprechen beginnen: einstimmen (3): dann fielen die Geigen, die Singstimmen ein; alle fallen in das Gelächter ein; ..Das ist nicht wahr!" fallen Wölfl und Zimmermann entrüstet ein (Noack. Prozesse 184). 6. gewaltsam, überfallartig (in ein Gebiet) eindringen: der Feind fiel in unser/(sel- ten.) unserem Land ein. 7. (Jägerspr.) (von Federwild) auf die Erde niedergehen, sich auf der Erde niederlassen: die Enten fielen auf den/auf dem See ein. 8. (Bergbau. Geol.) sich neigen, senken: der Schacht, die Gesteinsschichten fallen steil, flach ein. dnfalls-, Einfalls-: -ebene, die (Phys.): Ebene, die bei der Reflexion bzw. Brechung den einfallenden Strahl, das Einfallslot u. den gebrochenen Strahl enthält: ^k» <Adj.; -er, -este>: keine guten, originellen Einfälle. Ideen habend, aufweisend: unoriginell, langweilig, dürftig: ein -er Regisseur; der Plan ist recht e.. dazu: -losigkeit, die; -; -lot, das (Phys.): Senkrechte auf einer spiegelnden od. brechenden Fläche: -pforte, die: svw. t^tor; -reich, (seltener auch:) einfallreich <Adj.>: voller guter, origineller Einfalle. Ideen: originell, ideenreich, findig: ein -er Künstler: der Park war sehre. angelegt, dazu: -reichtim, (seltener auch:) Einfallreichtum, der <o. Pl.>: noch selten wurden soviel Phantasie und E. entfaltet (Dönhoff. Ära 41); «^tor. das: geographisch günstiger Ort. der einen leichten Übergang, einen Einfall (4) in ein atuieres Gebiet ermöglicht: ^Winkel, (auch.) Einfallwinkel, der (Optik): Winkel zwischen einem auf eine Ebene einfallenden Strahlu. dem auf dieser Ebene errichteten Lot. Einfalt [ajnfalt], die; - [mhd. einvalte. ahd. einvalti. zu einem gemeingerm. AdJ. mhd.. ahd. einvalt]: 1. (geh.) auf geistiger Beschränktheit, mangelndem Urteilsvermögen beruhende Arglosigkeit: Naivität: in seiner E. durchschaute er die Vorgänge nicht: *[du] heilige E.! (Ausdruck der Betroffenheit über Jmds. Naivität. Arglosigkeit. Unbekümmertheit). 2. (geh.) Einfachheit u. Reinheit. Lauterkeit des Geistes, des Gemüts: aus Jenem Geiste der E den Jesus ... gepriesen hat (Nigg. Wiederkehr 71); einfiUtig ['ajnfeltu;] <Adj.> [mhd. einvaltec. einveltec): a) arglos-gutmütig: ohne Argwohn, nicht schlau od. raffiniert: ein -es Gemüt: sei nicht so e., und laß dich nicht in dieser Weise ausnutzen: e. lächeln; b) geistig etwas beschränkt. 628
Einfluß •kcht sehr scharfsinnig, nicht von rascher Auffassungsgabe: an -er Mensch; seine Fragen waren ziemlich e.; <Abl.:> EjAltigkeit, die: - [mhd. einvaltekeit): einfältiges Wesen, einfältige Art; Einfaltspinsel, der; -s. - [zu t2Pinsel] (ugs. abwertend): einfältiger, dummer (b) Mensch. epfdzen <sw. V.; hat) (Buchwesen): mit einem Falzbein od. maschinell die Kerbe zwischen Buchrücken u. Deckel eindrücken, dazu: Einfalzung. die; -. -en. Einfamilienhaus, das; -es, ...häuser: meist als Einzelhaus, aber auch als Doppel- od. Reihenhaus gebautes Haus für eine Fcunilie: kleine Einfamilienhäuser und dreistöckige Mietshäuser, sozialer Wohnungsbau (v. d. Grün. Glättet* 9). Einfang, der; -s. ...fange: 1. (Wasserwirtseh.) bei Wasserkraftanlagen der freie Einlauf des Triebwassers in die Trieb- Wasserleitung ohne besonderes Staubauwerk. 2. svw. t Einfangprozeß. anfangen <st. V.; hat): 1. (jrndn., ein Tier in Freiheit) nach einer Verfolgung durch eine List o. ä. fangen u. in Gewahrsam, Verwahrung bringen, in seine Obhut nehmen: einen Verbrecher e.; die Kinder haben den Vogel wieder eingefangen; Ü Säulengänge fangen den Besucher ein (Koeppen. Rußland 24); wenn man in einer Kurve zu schnell ist und das ausbrechende Heck durch Gegenlenken e. muß (Auto 8,1965.21). 2. <e. + sich) (ugs.) hifinehmen müssen, bekommen: sich eine Grippe, einen Schnupfen e.; du fängst dir gleich eine [Ohrfeigel. Prügel ein. 3. (geh.) in seiner Eigenart festhalten u. wiedergeben: er hat in seinem Bild, in dem Gedicht die Herbststimmung eingefangen; Filmbe- nchterstatter.... der... die wichtigsten Ereignisse aus allen Landern der Erde einfing (Enzensberger. Einzelheiten I. 125),Einfangprozeß,der; ...esses. ...esse(Chem.): Kernreaktion, bei der ein Teilchen von einem Atotnkern absorbiert und gegebenenfalls anschließend ein anderes emittiert wird. dnfSrben <sw. V.; hat): 1. durch Färben mit einer einheitlichen neuen, Farbe versehen: einen Stoff [schwarzl e.; das Kleid kann nur in eine dunklere Farbe eingefärbt werden; Ü eine ... gesellschaftspolitisch eingefärbte (durchsetzte, beeinflußte) Komödie (MM 4. 8. 71, 32). 2. (Druckw.) von der Druckform) durch Auftragen mit Drudefarbe versehen: <Abl.:> Einförbung, die; -. -en. dnfartrig, (österr.:) einfarbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: nur eine Farbe aufweisend, in nur einer Farbe gehalten u. nicht gemustert: -e Stoffe; die Wände sind e. fgestrichenl. etnfaschen ['ainfajn <sw. V.; hat) (österr.) einbinden, einwik- kein: [mit einer Binde] verbinden: einen Fuß e. einfassen <sw. V.; hat): mit einem festen Rand, einer Umrandungumgeben: die Decke ist mit einer Borte [rot] eingefaßt; der Garten soll mit einer Hecke eingefaßt werden; Edelsteine [inGold]e. (in eine Fassung /aus Gold] bringen: fassen): U eine leise Kraft, die sie zwang, den Mann in ihren Augen einzufassen (Anderseh. Rote 232); <Abl.:) Einfassung, die; -. -en: a) <o. PI.) das Einfassen: b) einfassendes Material: das Grab hat eine E. aus Stein, dazu: Einfassungsmauer, die. cnfatschen CainfalTn]: svw. teinfaschen. einfetten <sw.~V.; hat): mit einem Fett, einer fetthaltigen Substanz, Salbe o. ä. einreiben: das Gesicht mit einer Creme c.; du mußt die Schuhe gut e.; Ü ..Vierbein44, sagte er. und er hatte seine kräftige Stimme mit Wohlwollen eingefettet (Kirst. 08/15, 9); <Abl.:> Einfettung, die; -. -en. anfeuchten <sw. V.; hat): durch u. durch feucht machen: die Wäsche e. einfeuern <sw. V.; hat) (landsch.): a) (einen Ofen) heizen: um den Backofen zum Abbacken des Brotes einzufeuern (Strittmatter. Wundertäter 112); b) stark einheizen: ihr habt aber tüchtig eingefeuert. infiltrieren <sw. V.; hat) (ugs.): eitiflößen, eingeben: nach dem Schreck hat er ihm erst einmal einen Schnaps einfiltriert; Ü weil man auf diesem Wege eine Wahrheit oder einen Spott... einfiltriert bekommen hat (Tucholsky. Werke II, 262). einfinden, sich <st. V.; hat): 1. an einem bestimmten Ort erscheinen, eintreffen: an einen bestimmten Ort kommen, sich dort einstellen: eine große Menschenmenge hatte sich auf dem Platz eingefunden; du hast dich erst nach uns auf der Party eingefunden; sich pünktlich e. (rechtzeitig zugegen sein): Ü aber die Gelegenheit wollte sich nicht e. (Fallada. Herr 62). 2. (ugs.. selten) hineinfinden: wer sich in das Milieu einfindet, bleibt (Zeit 7. 2. 75. 55). einflanken <sw. V.; hat/ist) (Turnen): mit einer Flanke das Gerät überqueren u. rücklings in den Stütz od. Sitz gelangen: aus dem Außenseitenstand e. fiinflechten <st. V.; hat): l.a) beim Flechten einfügen, mit in etw. flechten: ein Band indieZöpfee.; Ü Sanfter Singsang ... artikulierte sich zu Jesus. Holy Mary, (locht die armen Seelen in regelmäßigen Abständen ein (Böll. Tagebuch 122); b) durch Flechten zusammenfügen, befestigen: die Haare e.; ein Mädchen, das die Zöpfe schon zur Nacht eingeflochten hatte (Wiechert. Jeromin-Klnder 767). 2. während eines Gesprächs, einer Unterhaltung, beim Erzählen, Berichten o. ä. einfließen lassen, beiläufig erwähnen: er flocht gern ein paar Zitate in seine Reden ein; Maßgebend dafür - wenn ich dies schnell e. darf- ist ja nicht nur ... (Frankenberg. Fahren 110); <Abl.:) Entflechtung, die; -. -en. einflicken <sw. V.; hat) (ugs.): flickend einsetzen, in etw. flicken: ein Stück Draht fin die LeitungJ e.; ein Stück Stoff am Ärmel e.; Ü einen fehlenden Buchstaben in ein Wort e. (nachträglich einfugen). fiinfliegen <st. V.): 1. (von Vögeln, Insekten) in einen geschlossenen Raum fliegen <ist> (Ggs.: ausfliegen la): er wartete, bis die Tauben alle [in den Schlag] eingeflogen waren. 2.a) in einen / eingeschlossenen / Ort, einen /gefäfir- detenj Bereich mit dem Flugzeug o. ä. hinein]fliegen <ist): er war erst vor zwei Wochen eingeflogen und hatte alles Erforderliche bei sich (Plievier. Stalingrad 198); b) (von Flugzeugen o. ä.) in einen bestimmten Luftraum / hinein]fliegen (\st>: Immer um die Mittagszeit... flogen amerikanische Bomberverbände nach Thüringen. Sachsen und Brandenburg ein (Apitz. Wölfe 269); c) mit einem Flugzeug o.a. an einen Ort, in ein Gebiet bringen, transportieren <hat): Lebensmittel. Medikamente [in ein Katastrophenge- biet) e.; obwohl amerikanische Chartergesellschaften ... keine JT-Passagiere in die Bundesrepublik e. dürfen (Spiegel 14. 1969. 107); Brandneu und eigens aus den USA eingeflogen ist auch der Fußboden, den Kunden und Verkäufer beschreiten (MM 4. 7. 1969. 6). 3. <hat> a) <e. + sich) sich im Fliegen üben: er wollte sich wieder e. (Gaiser. Jagd 74); bis sie (= die jungen Dohlen) alle so ziemlich eingeflogen waren (Lorenz. Verhalten 17); b) in Flugübungen ausprobieren u. durch entsprechende Flugweise allmählich zu der für den endgültigen Gebrauch vorgesehenen Leistungsfähigkeit bringen: der Testpilot muß die neue Maschine e.; <subst.:> er ist beim Einfliegen verunglückt. 4. durch Fliegen, Flugtransporte erwirtschaften: obgleich die Airline Profite einflog (Spiegel 13. 1975. 16); <Abl. zu 3 b:> Einflieger, der; -s. -: Pilot, der ein Flugzeug einfliegt. giltfließen <st. V.; ist): in eine andere Flüssigkeit, in einen Raum, Behälter o. ä. fließen: sie mußten den Keller auspumpen lassen, weil zu viel Wasser eingeflossen war; Ü (Meteor.:) von Nordosten fließt Kaltluft ein; *etw. e. lassen (beiläufig bemerken, einschalten): er ließ [in seine Redel einige Anspielungen e. einflößen <sw. V.; hat): 1. vorsichtig zu trinken geben, (eine Flüssigkeit) langsam eingeben, zufuhren: einem Kranken Arznei e. t, (ein bestimmtes Gefühl) in jmdm. hervorrufen, erwecken: jmdm. Angst. Ehrfurcht. Vertrauen e.; <Abl.:> Einflößung, die; -. -en. einfluchten <sw. V.; hat) (fachspr.): in einer Fluchtlinie aufstellen, nach der Fluchtlinie ausrichten: bestimmte Punkte in einem Gelände e.; der Richtungsmann ... läßt sich vom Führungsmann neu e. (Eidenschink. Bergsteigen im Eis 85); <AbI.:> Ejnfluchtung. die; -. -en. Einflug. der; -[eis. Einflüge: Flug eines Flugzeugs o.a. in einen bestimmten Luftraum, in ein Gebiet: Störungen .... die ... durch feindliche Einflüge verursacht wurden (Kasack. Birkenwäldchen 49); einflügelig fajnfly :gali9], einfliig- Itg ['ainfly:gli$l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen Flügel habend: Einflugloch, das; -s, -löcher (Zool.): die als Ein- u. Auslaß fliegender Tiere (z.B. Honigbienen, Vögel) dienende Öffnung ihrer Behausung (2Beute 2, Nistkasten): Einflugschneise, die; -. -n (Flugw.): hindernisfreier Geländestreifen vor der Landebahn eines Flughafens, über dem der letzte Teil des Fluges eines ankommenden Flugzeugs ausgeführt wird (Ggs.: Ausflugschneise). Einfluß, der; Einflusses. Einflüsse [mhd. Invlus. LÜ von lat. Tnfluxusl: l.a) beeinflussende, bestimmende Wirkung aufjmdn., etw.: Einwirkung: der E. der französischen Literatur auf die deutsche; Einflüsse der Mode; einen guten. 629
einfluß-, Einfluß- positiven. verderblichen E. auf jnidn. ausüben; sich jmds. E. entziehen; er stand unter ihrem E.; unter dem E. von Drogen; unter schlechte Einflüsse geraten; von fremden Einflüssen frei bleiben; ich möchte auf diese Entscheidung keinen E. nehmen (nachdrücklich; sie nicht beeinflussen)', das hat hier keinen E. (ist in diesem Falle ohne Bedeutung); b) Ansehen. Geltung: E. besitzen; seinen ganzen E. einsetzen; jmds. E. fürchten; er weiß sich E. zu verschaffen, hat seinen E. verloren; „Sie überschätzen meinen E.ki (Kafka. Erzählungen 111); Präsident Johnson will U Thants Bemühungen mit seinem ganzen E. unterstützen (Welt 9. 9. 65. 4); ein Mann von großem E.; zu [starkem] E. gelangen. 2. (selten) das Einfließen. einfluß-, EinfluB-: -bereich, der: Bereich, Gebiet, in dem von jmdm.. einer Institution, einem Staat o. ä. Einfluß ausgeübt wird: der amerikanische E.; -gebiet, das; -los <Adj.; -er, -este; nichtadv.): ohne EinflulS. machtlos (Ggs.: einflußreich): diese Gruppe ist politisch e.. dazu: -losigkeit, die; -möglichkeit, die: Möglichkeit auf jmdn. od. erw. Einfluß zu nehmen: bald Jedoch hatte er (= Napoleon) sich zu ihnen (= den Schwurgerichten) bekehrt. ..weil sie dem Staat mehr-en böten als Fachgerichte." (Mostar. Unschuldig 32); -nähme [-na:m9], die; -: das Ausüben eines Einflusses auf jmdn.. etw.: eine direkte, politische E. auf den Bürger; -reich <Adj.; nicht adv.): großen Einfluß besitzend, mächtig (Ggs.: einflußlos): -e Männer, Organisationen; -sphäre, die: Auch die anderen großen Nationen haben ... an allen Punkten der Erde -n zu gewinnen versucht (Welt. 7. 7. 62, Forum). einflüstern <sw. V.; hat): 1. in flüsterndem Ton eindringlich mit jmdm. sprechen: dieser junge Mann flüsterte mit wilden Gesten auf das Mädchen ein (Böll, Adam 58). 2. (oft abwertend) heimlich erw. einreden; jmdn. überreden, etw. zu tun od. zu glauben: diesen Verdacht hat ihm die Nachbarin eingeflüstert; <Abl. zu 2:) Einflüsterung, die; -. -en. fiinfluten <sw. V.; ist) (geh.): flutartig, wie eine Flut eindringen: die Wassermassen fluteten in die Kellerräume ein; Ü brannten die Kerzen im einflutenden Morgenlicht (Broch. Versucher 137). einfordern <sw. V.; hat): (die Aushändigung, Zahlung o.a. von etw.) energisch von jmdm. fordern: sein Geld e.; ein Gutachten e. (mit Nachdruck anfordern); <Abl.:> Einforderung, die; -. -en. einförmig ['ainfoermu;! <Adj.>: immer in gleicher Weise verlaufend; keine, wenig Abwechslung bietetid; gleichförmig: eine ziemlich -e Landschaft; ihr Leben verlief recht e.; <Abl.:) Einförmigkeit, die; -. -en. einfressen, sich <st. V.; hat): zerstörend, ätzend o. ä. eindringen: der Schmutz hat sich [in das Gemäuer] eingefressen: Ü (geh.:) der Verdruß fraß sich immer mehr in ihn ein. einfrieden[ ainfrl:dn).einfriedigen['^]nfri:dign] <sw. V.; hat) [zu mhd. vride. ahd. fridu = Einfriedigung. Zaun, ident. mit !Frieden] (geh.): mit einer Mauer, einer Hecke o.a. schützend umgeben: ein Grundstück, ein Grab e.; <Abl.:) Einfriedigung, Einfriedung, die; -. -en. einfrieren<st. V.): 1. <\si>ti) durch Frosteinwirkung unbenutzbar, unbrauchbar werden: die Wasserleitung ist eingefroren; b) festfrieren, zu Eis werden: das Wasser in der Wasserleitung, im Waschbecken friert ein: Ü bei diesen Worten war sein Lächeln eingefroren (starr geworden); c) von Eis umgeben sein w. festgehalten werden: das Schiff ist [im Hafen] eingefroren. 2. durch Kälteeinwirkung lialtbar machen <hat>: Lebensmittel e. 3.a) auf dem augenblicklichen Stand belassen; nicht weiterfüliren <hat): ein Projekt, die diplomatischen Beziehungen e.; b) auf dem gegenwärtigen Stand bleiben, sich nicht weiterentwickeln <ist): sie haben die Verhandlungen e. lassen: der Kredit friert ein (kann nicht ausgezahlt werden); <subst.:)das Einfrieren der Löhne; <Abl.:) Einfrierung, die; -, -en; einfrosten <sw. V.; hat) (seltener): svw. teinfrieren (2): Gemüse e.; <Abl.:> Einfrostung, die; -, -en. einfuchsen <sw. V.; hat) [urspr. = einen T Fuchs (7) mit seinen Rechten u. Pflichten vertraut machen] (ugs.): durch Einübung, Einarbeitung auf etw. einstellen, vorbereiten: er hat sie gehörig auf die Prüfung eingefuchst; eine Aufgabe für eingefuchste Spezialisten; er ist ein eingefuchster Trainer (ein Trainer mit viel Erfahrung, der alle Raffinessen kennt, sich auf seinen Beruf versteht). einfügen <sw. V.; hat): in eine dafür vorgesehene Öffnung, Fuge genau einpassen, einfügen: Bretter e. einfügen <sw. V.; hat): l.a) in etw. fügen, einsetzen, hineinschieben, genau einpassen: neue Steine in das Mauerwerk e.; b) bei etw. Geschriebenem, einem Text o.a. zusätzlich anbringen; hinzusetzen: ein Zitat [in ein Manuskript] e.; Huizinga hat seinem ... Werke über das Spiel ein Kapitel über den Puerilismus eingefügt (Gehlen, Zeitalter 66). 2. <e. + sich) sich einer vorhatulenen Ordnung, Umgebung anpassen; sich einordnen: er hat sich rasch [in die Gemeinschaft] eingefügt; <Abl.:) Einfügung, die; -. -en. einfühlen, sich <sw. V.; hat): sich in jmdn.. jmds. Lage. Zustand o.a. hineinversetzen; etw. innerlich nachvollziehen, nachempfinden: es ist uns doch unmöglich, uns in diese Personen einzufühlen (Freud. Unbehagen 122); ihr müßt euch in das Gedicht e.; den Standpunkt seiner eigenen Regierung einfühlend, nachdrücklich und überzeugend zu vertreten (Dönhoff. Ära 192); einfühlsam <Adj.): die Fähigkeit besitzend, sich in jmdn., etnf. einzufühlen, von dieser Fähigkeit zeugend: -e Worte; er ist nicht sehr e.; <Abl.:) Einfühlsamkeit, die; -: Einfühlung, die; -: das Sicheinfühlen; <Zus.:> Einfühlungsgabe, die; Einfühkingskraft, die <o. PI.); Einfühlungsvermögen, das: Fälligkeit, sich in jmdn., etw. einzufühlen, hineinzuversetzen: diese Aufgabe verlangt viel E. Einfuhr [ainfü:?]. die; -, -en (Ggs.: Ausfuhr): a) <o. PI.) das Einführen (2), Importieren, Import (1): die E. von Obst wurde beschränkt; b) das Eingeführte, eingeführte Waren. Import (2): die E. dieses Landes ist größer als die Ausfuhr; die -en aus China. fiinfuhr-,JEinfuhr- (Wirtsch.; zu anderen Zusammensetzungen vgl. auch: Ausfuhr-): -abhängig <Adj.; o. Steig.; nicht adv): -e westliche Industrieländer; -bewilltgung, die: svw. t -lizenz; Verklärung, die: Erklärung, die bei der Deutschen Bundesbank abgegeben werden muß. wenn ein Einfuhr vertrag vorliegt; -erlaubnis, die; -genehmigung, die: svw. t Lizenz; -gut, das: Waren, die eingeführt werden; -hafen, der: Hafen, in dem eingeführte Waren gelöscht werden; -handel, der: Handel mit eingeführten Gütern; -kontingent, das: amtlich festgelegte Menge von einzuführenden Waren; -kon- tingentiening, die: Festlegung der Einfuhr von Waren auf eine bestimmte begrenzte Menge; -bind, das: Land, in das Waren eingeführt werden; -lizenz, die: Genehmigung für die Einfuhr einer bestimmten Ware; -priimie, die: Sondervergütung für die Einfuhr bestimmter Waren; -schein, der: schriftliche Genehmigung Waren einzuführen; -sperre, die: svw. t -stopp; -Steuer, die: Steuer, die für eingefü/irte Güter erhoben wird; -stopp, der: staatlich verordnete Sperre für weitere Einfuhren: der E. tritt ... 13 Tage später in Kraft (Welt 23. 6. 62. 9); -Umsatzsteuer, die: Sonderform der Umsatzsteuer für aus dem Ausland bezogene Waren; -verbot, das; -verfahren, das: Regelung der Einfutir von Waren nach den Gesetzen der Außenwirtschaft; -vertrag, der: Vertrag über den Erwerb einzuführender Waren, dessen Abschluß genehmigungsfrei ist; -zoll, der: einen E. [auf bestimmte Waren] erheben. einfuhren <sw. V.; hat): 1. vorsichtig, sachgerecht in eine Öffnung, durch eine Öffnung in etw. schieben: einen Schlauch [durch den Mund] In den Magen e.; den Penis in die Scheide e.; die behelfsmäßigen Bremskarabiner werden eingehängt und das Doppelseil eingeführt (Eidenschi nk. Fels 146). 2. (Waren) aus dem Ausland beziehen, kaufen; importieren (Ggs.: ausführen 2): Rohstoffe [aus Übersee] e. 3. als Neuerung bekannt machen u. verbreiten, in Gebrauch nehmen: ein neues Lehrbuch an einer Schule e.: die Sommerzeit e. (beginnen lassen, anordnen); <Kauf- mannsspr. auch e. + sich:)dieWare hat sich gut eingeführt (ist allgemein bekannt, wird viel gekauft); ein [gut] einge^ flihrtes Geschäft (allgemein bekanntes Geschäft mit einem großen Kundenkreis). 4.a) mit der zukünftigen Arbeit vertraut machen; einweisen: einen neuen Mitarbeiter e.; b) jmdm. die Anfangsgründe von etw. erklären, ihn an ein neues Wissensgebiet heranfüliren: seine Schüler in die Philosophie e.; einige einführende Worte sprechen. 5.a) mit jmdm. in offizieller Form bekannt machen, in einem bestimmten Per sonettkreis vorstellen: jmdn. bei seinen Eltern, in die Gesellschaft e.; Ü der Autor hat diese Romanfigur sehr spät eingeführt (zum ersten Mal auftreten, in Erscheinung treten lassen); b) <e. + sich) in einem Personenkreis in bestimmter Weise in Erscheinung treten; bei seinem ersten Auftreten einen bestimmten Eindruck machen: er hat sich im Klub nicht gut eingeführt; <Abl. zu 2:) Einfuhren der: 630
eingedenk -s. -: svw. t Importeur (Ggs.: Ausführer); <zu 1, 3. 4. 5a:> Einführung, die; -. -en. Ejpfiimings-: -betrachtung, die: kurzer Überblick, der in ein bestimmtes Wissensgebiet einführt; ^gesetz, das (jur.): Gesetz, das ergänzende Bestimmungen zur Überleitung bei umfassender Neuregelung großer Rechtsgebiete enthält; -Wir, das: das erste Jahr einer neuen Ware auf dem Markt: Dabei stellten die Firmen ... im E. Werbeetats von acht bis neun Millionen Mark bereit (Spiegel 4, 1966, 50); -kurs, der: 1. (Börsenw.) Kurs, zu dem ein Wertpapier an der Börse eingefültrt wird. 2. auch: -kursus: Kursus, Lehrgango. ä..der in ein bestimmtes Wissensgebiet einführt; ^ preis, der: niedrig gelialtener, günstiger Preis für eine Ware die erstmals auf den Markt kommt j; -Unterricht, der; -Vortrag, der: Vortrag, der als erster Vortrag einer Vor- trags-, Sonderreihe o. ä. in ein bestimmtes Wissensgebiet einführt; ^worte <P1.>: vor dem Lichtbildervortrag sprach er einige E. Ejnfulk -Öffnung, die: Öffnung an einem Behälter o.a.. durch die etw. eingefüllt wird; -stutzen, der; -triditer, der. einfüllen <sw. V.; hat): in einen Behälter, Sack o. ä. schütten, gießen u. ihn so füllen: Zucker [in Säcke] e.; öl e.; <Abl.:) Erfüllung, die; -, -en. dnfußig <Adj.; o. Steig.): 1. (nicht adv.) mit nur einem Fuß als tragendem Teil versehen: ein -er Melkschemel. 2. (Fußball) nur in einem Fuß Schußkraft besitzend: selbst viele Bundesligaspieler sind e. zu 2: Ejnfiißigkeit. die. 'einfuttern <sw. V.; hat) [zu t'füttern] (Datenverarb): in einen Computer geben: haben die Wissenschaftler und Techniker dem Computer an Bord von Mariner 9 die ... Befehle eingefüttert (MM 5. 6. 71. 33). ^infiittern <sw. V.; hat) [zu T2fütteml (Gartenbau): zum Schutz vor Kälte tief in die Erde stecken: Setzlinge e. Eingabe, die; -. -n: 1. an eine Behörde gerichtete schriftliche Bitte. Beschwerde o. ä.; Petition, Gesuch: eine E. aufsetzen, an das Landratsamt richten; eine E. machen, weiterleiten, bearbeiten. 2. <o. PI.) das Verabreichen. Einflößen (1): nach der E. des Beruhigungsmittels schlief der Kranke ein. 3. (Datenverarb.) a) <o. PI.) das Hineingeben. Übertragen von Daten, Informationen in eine Rechenanlage: die E. der Daten geschieht hier mit Hilfe von Lochstreifen; b) Daten, Informationen, die einer Rechenanlage von außen zur Verfügung gestellt, von ihr verarbeitet werden; Input (Ggs.: Ausgabe 7); <Zus. zu 3a:) Eingabegerät, das (Datenverarb.): an eine Rechenanlage angeschlossenes Gerät, das Daten, Informationen von der Lochkarte, Magnetkarte o. ä. abliest u. in die Rechenanlage überträgt. Einsang, der; -[e]s. Eingange [mhd., ahd. Inganc. für lat. introitusl: 1. (Ggs.: Ausgang 2) a) Tür, Öffnung, durch die man hineingehen, ein Gebäude, einen Raum, ein umgrenztes Gelände betreten kann: der E. eines Hauses, eines Parks; das Gebäude hat zwei Eingänge; jmdn. den E. versperren; den E. suchen, am E., vor dem E. warten; die Menschen drängten sich vor den Eingängen; b) Stelle, wo etwas, was man betreten oder durchqueren kann, einsetzt: sie wohnen am E. des Dorfes, des Waldes; c) Öffnung an einem Organ, durch die etwas in dieses hineingelangen kann: der E. des Magens. 2. (selten) Möglichkeit, zu jmdm., in einen Personenkreis, in einen Raum, ein Gebäude zu gelangen; Zugang, Zutritt: er fand E. in diese Kreise; sie verschaffte sich E. in das Haus; Ü die neue Mode fand in ländlichen Bereichen keinen E. 3. <o. PI.) Beginn, Einleitung eines längeren, in bestimmter Weise ablaufenden Vorgangs od. von etw. sprachlich Gestaltetem: am E. der Veranstaltung wurde gesungen; sie verfaßte den E. seiner Rede. 4. (Bürow.; Ggs.: Ausgang 5) a) <o. PI.) (von Post, Waren o.a.) das Eintreffen, Eingehen (2): den E. der nächsten Sendung abwarten; nach E. des Geldes...; b) (meist PI.) eingetroffene, eingegangene Post-, Warensendung o.a.: die Eingänge sortieren; eingängig <Adj.>: leicht verständlich u. sich leicht einprägendI: eine -e Melodie; meiner Nüchternheit war dabei nicht recht e., woran eigentlich rhetorisches Temperament und dichterische Intuition sich ... entzündet haben (Maass. Goufle 297); etw. e. formulieren; <Abl.:) Eingängigkeit, die; -; eingangs [aingans]: I. <Adv.) zu Beginn, am Anfang, einleitend: das wurde e. bereits erwähnt; e. (zuerst) wurde ein Lied gesungen. II. <Präp. mit Gen.) am Anfang (Ggs.: ausgangs II) a) (räumlich): e. der Kurve; e. dieser Aufzeichnungen (Th. Mann. Krull 59); b) (zeitlich): e. des letzten Jahrhunderts. Eingangs-: -bestätigung, die (Bürow.): Bestätigung des Eingangs (4a) von Post, Waren o.a.; -buch, das (Buchf.): Buch, in das eingegangene Waren u. Rechnungen zur Kontrolle eingetragen werden; --chor, der (Musik): Chorgesang, derein Musikwerk einleitet: klassisch in der neunstimmigen Pyramide des -es der Matthäuspassion (Welt 14. 7. 62, Geist. Welt 3); -datum, das (Bürow.): Datum des Eingangs (4a) von Post, Waren o.a.; ^formel, die: formelhafter Anfang eines Textes; stalle, die: Halle, in die der Eingang da) eines Gebäudes führt u. von der aus die weiteren Räume zu erreichen sind; -kapitel, das: erstes Kapitel eines Romatis o. ä.; -pforte, die; -portal, das; -Prüfung, die: svw. t Aufnahmeprüfung: wie lange kann es ... noch dauern, bis ... die Universitäten von sich aus -en veranlassen? (Bundestag 189, 1968, 10194); -Stempel, der (Bürow.): Stempel, der das Eingangsdatum zeigt; -stiege, die (südd.; österr.): Treppe, die zum Eingang führt: Seine Zielsetzung ... sieht vorerst den Abbruch der jetzigen E. vor (Vorarlberger Nachr. 27. 11. 68, 5); -Strophe, die: erste Strophe eines Gedichtes. Liedes: ^stufe.die (Päd.): die ersten beiden Schul- jähre nach dem Plan eines modernen, schon bei Fünfjährigen einsetzenden Schulsystems; ^tag, der: Tag. an dem etw. (Post. Ware) eingegangen ist; ~tor, das; ~tür, die (Ggs.: Ausgangstür); -vermerk, der (Bürow.); -wort, das (meist PI.): Ausspruch o. ä., den man an den Anfang einer Veranstaltung gestellt hat. mit dem man sie eröffnet hat; -zeile, die: erste Zeile eines Gedichts, Liedes; -zoll, der: svw. T Einfuhrzoll. eingeben <st. V.; hat): 1. (eine Arznei) verabreichen, einflößen: dem Kranken stündlich die Tropfen e. 2. (Datenverarb. ) in eine Rechenanlage / hinein; geben, übertragen: Daten, Informationen [in einen Computer! e.; Über ihn werden die... gespeicherten Daten ... abgerufen und einem Computer in Bad Godesberg eingegeben (Hörzu 39, 1975, 26). 3. (veraltet) einreichen: ein Gesuch e.; mit einem alten, brüchigen ... Papier, um irgendein Recht einzugeben (Fus- senegger. Haus 353). 4. (geh.) jmdn. zu etwas veranlassen, in jmdm. einen Gedanken, Wunsch o. ä. aufkommen lassen: diese Idee hat ihm ein guter Geist eingegeben; den Plan gab euch die Liebe ein. nicht die Besinnung (Hacks. Stücke 68); sich zu etwas zu zwingen, das ihnen ihr Gedanke für recht eingab (Gaiser, Schlußball 178). eingebettet: feinbetten. eingebildetfaingabildat] <Adj.) [zu feinbilden] (abwertend): sehr von seinen Fähigkeiten od. Eigenschaften od. von seiner gehobenen sozialen Stellung überzeugt u. anderen gegenüber eine entsprechende Geringschätzung an den Tag legend; überheblich, dünkelhaft: ein -er Mensch; sie ist e. bis dorthinaus; worauf bist du so e.?; er ist maßlos [auf seine Stellung] e.; Der Unteroffizier neben ihm sah gereizt und e. aus (Böll, Adam 11); <Abl.:> EingebiWetheit, die; -. Einsebinde fajngabmda], das; -s, - [zu feinbinden (3)] (Schweiz.; veraltet): Patengeschenk. 'eingeboren [ainpbo:ran] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. In(ge)boren, LÜ von lat. ingenuus]: 1. <nur attr.) an einem bestimmten Ort, in einem bestimmten Land geboren w. dort ansässig: die -e Bevölkerung. 2. (geh.) von Geburt an vorhanden; angeboren: welche Kräfte manchen Menschen e. sind (Strittmatter, Wundertäter 80); daß diese Blindheit dem journalistischen Metier nicht e. ist (Enzensberger, Einzelheiten I, 91). 2eingeboren <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [mhd. einborn, ahd. einboran, LÜ von lat. ünigenitus] (christl. Rel.): (von Christus) als einziger geboren, einzig: Gottes -er Sohn. Eingeborene, der u. die; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete) [Subst. zu t'eingeboren (1)]: Angehörige[r] eines Naturvolkes; Ureinwohner: die -n Südafrikas; <Zus.:> Eingeborenensprache, die. eingebuchtet ['aingabuxtot]: 1. feinbuchten. 2. <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu f Bucht]: eine xEinbuchtung aufweisend: eine -e Küste; -e Schläfen. Eingebung, die; -. -en [zu feingeben (4)] (geh.): plötzlich aufkommender 'für etw. entscheidender, wichtiger1, Gedanke: eine E. haben; einer E. folgend, änderte er seinen Entschluß; sie war von lauter -en bedrängt (Musil. Mann 1187); künstlerische, musikalische -en (Einfälle, Erfindungen). eingedenk f^jngddenk; mhd. in(ge)denke] in der Verbindung einer Sache e. sein/bleiben (geh.; sich an etw. erinnern u. es beherzigen, sich etw. vor Augen halten): e. seines 631
eingedeutscht Verdienstes; seiner Warnung e.. blieb sie im Haus; er war. blieb [dessen] stets e.( daß ...; auf dessen Innenseite ... sein erster Besitzer... einen Totenschädel hatte aufmalen lassen, um bis zu seinem Tode des Mörders in sich e. zu bleiben (Hildesheimer. Tynset 130). eingedeutscht: t eindeutschen. eingefahren: t einfahren (5). eingefallen faingafalan] <Adj.; nicht adv.) [zu teinfallen (2)]: im Gesicht Spuren des Abgemagert seins, der Auszehrung, der Erschöpfung aufweisend: abgezehrt: seine Wangen waren bleich und e.; sie sieht sehr e. aus. eingefleischt ['aingdflajjt] <Adj.) [mhd. Ingevleischet = fleischgewordeTi, LtTvon lat. incarnätus]: 1. <nur attr.) unverbesserlich, überzeugt: durch u. durch: ein -er Junggeselle, Optimist; (oft abwertend:) brandmarkten ... die verbrecherischen Umtriebe des -en Volksfeindes Berija (Dönhoff. Ära 210). 2. <nicht adv.) zu nicht mehr änderbarer Gewohnheit, zur zweiten Natur geworden: tief eingewurzelt: ein -es Vorurteil; -e Sparsamkeit. eingefrieren <st. V.; hat): svw. teinfrieren (2). eingefuchst: feinfuchsen. eingeführt: feinführen (3). eingehen <unr. V.; ist) /vgl. eingehend/: 1. (geh.) a) (selten) hineingehen: In welches Haus ich auch eingehe - ich will es zu Nutz und Frommen der Kranken betreten (Sebastian, Krankenhaus 5); b) Eingang, Aufnahme, einen Platz finden, aufgenommen werden: etw. geht in jmds. Bewußtsein ein; die Ereignisse sind in die Geschichte eingegangen (haben geschichtliche Bedeutung erlangt): da dieses fremde Ich zu mir zurückkehren und wieder in mich e. wird (Chr. Wolf, Nachdenken, 20); Ü in das Reich des Todes, zur ewigen Ruhe e. (sterben). 2. (bes. Bürow.) an entsprechender Stelle ankommen, eintreffen: zugestellt, übermittelt werden: Gelder, Nachrichten gehen ein; der Brief ist nicht bei uns eingegangen. 3. (ugs.) a) von jmdm. / in bestimmter WeiseJ verstanden, begriffen, aufgenommen werden: ihm geht alles leicht ein; es will mir nicht c., daß ...; b) jmds. Gefallen finden: gern gehört, von jmdm. wohlgefällig aufgenommen werden: das Lob, Kompliment ging ihm glatt ein; spürte ich .... daß das meine Sprache war, meine Muttersprache, und sie ging mir ein wie die Milch dem Säugling (machte mich glücklich: Seghers. Transit 26). 4. (von Geweben) beim Naliwerden schrumpfen, sich zusammenziehen, enger werden: dieser Pullover geht nicht ein; das JCleid ist bei der Wäsche eingegangen. 5. a) (von Tieren) sterben: die Katze geht bald ein; (salopp von Menschen:) er ist an dieser Krankheit jämmerlich eingegangen; bei dieser Hitze kann man Ja e.; b) (von Pflanzen) absterben, verdorren: der Baum geht ein; c) wegen Unrentabilität o. ä. nicht mehr weitergeführt werden, geschlossen werden müssen: die kleinen Läden gehen alle ein; die Zeitung ist eingegangen (hat ihr Erscheinen eingestellt). 6.a) (ugs.) Schaden haben, Verluste hinnehmen müssen; den kürzeren ziehen: bei diesem Geschäft, bei der Wette ist er ganz schön eingegangen; b) (Sport Jargon) sehr hoch, eindeutig verlieren: die Mannschaft ist in dem Lokalderby [sang- und klanglos] eingegangen. 7. sich mit jmdm., etw. auseinandersetzen, abgeben; reagieren, zu etwas Stellung nehmen: auf jmdn.. auf jmds. Fragen e.; sie gehen sehr auf das Kind ein (zeigen viel Verständnis für es); nur so können sie ja in Wirklichkeit aufeinander e. und einander fördern (Goes. Hagar 9): er ist auf ihren Plan nicht eingegangen (hat ihm nicht zugestimmt); er ging auf diesen Ton nicht ein (ignorierte ihn). 8. sich 'vertraglich an etw. binden, auf etw. einlassen: ein Bündnis [mit jmdm.] e.: Verpflichtungen, ein Risiko e. (auf sich nehmen); eine Wette e. (mit jmdm. wetten); eine [vorteilhafte] Ehe. mit jmdm. die Ehe e. (jmdn. heiraten); Die Mischung, die in ihr das Pionierhafte mit dam Ärztlichen eingeht (Freud. Abriß 222); (Chemie:) die beiden Stoffe gehen eine Verbindung ein; R darauf gehe ich jede Wette ein (ugs.; dessen bin ich völlig sicher); eingehend [aingeiant] <Adj.) [tzu eingehen (7)]: in allen Einzelheiten; sorgfältig u. ins einzelne gehend; ausführlich: eine -e Besprechung; sich e. mit etwas beschäftigen; das möchte ich noch -er untersuchen. eingekeilt: Teinkeilen (2). Eingekochte ['ajngakaxtal. das; -n: svw. f Eingemachte. eingelegt T einlegen (3 b). eingeleisig ['ajngalaizj^]: teingleisig. eingelernt feinlernen. Eingemachte l'aingamaxto). das;-n [zu t einmachen (1)]: durch Einkochen (1). Einlegen in eine Lake o. ä. haltbar gemachte Lebensmittel, bes. Obst (in Gläsern, Dosen u.a.). eingemeinden faingamaindn] <sw. V.; hat): verwaltungsmäßig in eine größere Gemeinde da) eingliedern: der Vorort soll eingemeindet werden; Ü sind sie (= Benjamin. Bloch. Lukäcs) zu Klassikern denaturiert; man kann sie mit großer Geste und Feierlichkeit e. (Zwerenz. Kopf 118); <Abl.:> Eingemeindung, die; -. -en. eingenommen ["ainganoman]: 1. teinnehmen (7). 2.a) von sidi/etw. e. sein (von sich, seinen Eigenschaften, Fähigkeiten überzeugt, darauf eingebildet sein): er ist sehr von sich, von seinem Können e.; b) von etw. e. sein (von erw. angetan, begeistert sein, etw. gutheißen): er ist von diesem Vorschlag sehr e.; <Abl.:> Eingenommenheit, die; -. eingepfercht: t einpferchen (2). eingerechnet:! einrechnen. Eingericht ['aingan^t]. das; -s. - [subst. 2. Part, von T einrichten]: in Glasflaschen befindlicher, gebastelter Gegenstand (z.B. Segelboot). Eingeridite ['aingan^tdl. das; -s, - [vgl. Eingericht]: innerer Bau eines Türschlosses. eingerichtet: feinrichten (1. 5. 7). Eingesandt fajngazant]. das; -s. -s <PI. selten) [subst. 2. Part, von !einsenden]: Leserzuschrift, Leserbrief. eingeschlechtig ['aingdlle^tit;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tGeschlecht] (Bot.): nur männliche bzw. nur weibliche Geschlechtsorgane aufweisend: -e Blüten; eingeschlechtlich [...tlif] <Adj.; o. Steig.): iwr auf ein Geschlecht gerichtet, ein Geschlecht betreffend; gleichgeschlechtlich: daß Frauen eine -e „Weiberkommune" gründen, um unabhängig von den Männern an ihrer Emanzipation zu arbeiten (Wohngruppe 11). eingeschlossen: feinschließen (2. 3). eingeschnappt: feinschnappen (2). eingeschossig <Adj.; o. Steig.): nur ein 2Geschoß aufweisend: -e Häuser. eingeschränkt ['aingdjrcnkt]: feinschränken (2); <AbI.:> Eingeschränktheit, die; -: Begrenztheit in bezug auf die /finanziellen i Möglichkeiten; Enge. eingeschrieben: feinschreiben (1 b, 2). eingesdiworen: feinschwören (b). eingesessen <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) [mhd. ingese33en. zu veraltet ein(ge)sitzen. mhd. insitzen = bewohnen, ansässig sein]: schon lange an einem Ort ansässig; einheimisch: eine -e Familie; Bist du hier ein Fremder wie ich. ein gerade Angekommener- oder e. ? (Jahnn. Nacht 79). dazu: Eingesessene, der; -n. -n (Dekl. f Abgeordnete). Eingesottene ['aingazatona], das; -n [subst. 2. Part, von feinsieden] (österr.): eingekochte Früchte: Der auf dem Küchentisch ausgekühlte Vorrat an -m dürfte den Mayrinker- schen Bedarf... gedeckt haben (Doderer. Dämonen 1285). eingespielt: feinspielen (1 b. 2a). eingesprengt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [eigtl. 2. Part, von veraltet einsprengen = in kleinen Stückchen einfugen]: vereinzelt eingefügt u. von etw. anderem umgeben: Laubwald mit -en Kiefern; in diesem Gestein ist Gold e. eingesprungen: feinspringen (2 b). eingestalten <sw. V.; hat) (geh.): mit gestalterischen Mitteln einfügen, künstlerisch hineinverweben: dem Roman einen Erzähler e.; die in die Faustfigur eingestalteten Widersprüche (DLZ 5. 1969. 415); <Abl.:> Eiraestaltung, die: -. -en: Die E. des Menschlichen (Seidler. Stilistik 203). eingestandenermaßen <Adv.): wie eingestanden wird; wie zuzugeben ist: wir haben uns e. nicht fair verhalten; Eingeständnis, das; -ses, -se: das Eingestehen, das Zugeben eines Fehlers, einer Schuld o.a.: das E. seines Versagens, seines Irrtums; sein Schweigen wirkte wie ein E. [seiner Schuld]; sind wir doch nicht gern Zeugen stummer -se von Scheitern oder Versagen (Hildesheimer. Legenden 140); eingestehen <unr. V.; hat): schließlich zugeben, offen aussprechen, rück- Imltlos bekennen: eine Schuld, einen Irrtum e.; er hat ihm seine Angst eingestanden (ihm gegenüber zugegeben, ihm bekannt, gebeichtet, daß er Angst hat); <auch e. + sich:) ich wollte mir nicht e. (wollte nicht wa/irhaben, nicht vor mir selbst zugeben), daß ich mich geirrt hatte. eingestellt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine bestimmte Einstellung zu jmdm., etw. habend; gesinnt, orientiert: ein fortschrittlich -er Mann; man weiß nicht, wie er [politisch] e. ist. 632
einhaken angestrichen <Adj.; o. Steig.: nur attr.) (Musik): in der mittleren Höhenlage des Tonsystems liegend (in der Notenschrift mit einem hochgestellten senkrechten Strich od. mit der Ziffer 1 versehen): das -e A (der Kammerton). dngetragen teintragen (1 c). Eingetropfte faingatn^fto]. das; -n [subst. 2. Part, von eintropfen = tropfenweise fallen (lassen)) (österr.): sehr flüssiger Teig, der als Einlage in eine Suppe (Brühe) getropft wird; Tropfteig. eingeübt: t einüben (1 a). Eingeweckte ['aingdvektdl. das; -n [zu T einwecken] (landsch.): Eingemachtes in Gläsern, Dosen u.a. Eingeweide faingovajdd]. das; -s. - (meist PI.) linhd. ingeweide, zu gleichbed. geweide. zu T^Weide. urspr. = Futter. Speise; die Eingeweide des Wildes wurden den Hunden vorgeworfen]: (bei Wirbeltieren u. Mensch) in den Körperhöhlen von Brust u. Bauch liegende innere Organe: die E. sind verletzt, treten hervor; einem geschlachteten Huhn die E. herausnehmen; Ü der Hunger wühlt in seinen -n; bis in die E. hinein erschrecken, traurig sein. etaeweide-, Eingeweide-: -brach, der (Med.): das Heraustreten von Teilender Eingeweide des Bauches in eine Ausstülpung des Bauchfells; -nervensystem, das: svw. f vegetatives Nervensystem; ^k»<AdJ.; o. Steig.; nichtadv.): kein Eingeweide habend: und dazu empfand ich ... den Kontrast zwischen meiner Feinheit ... und der Urtümlichkeit ... dieser betagten Schwämme und -en Haarsterntiere (Th. Mann. Krull 347); -schau, die: im alten Rom übliche Deutung der Zukunft aus den Eingeweiden der Opfertiere durch einen Priester; -vorfcül, der: svw. T ^bruch; -Senkung, die (Med.): Senkung von Bauchorganen bes. bei Erschlaffung der Muskulatur der Bauchdecke; -wurm, der: im Verdauungskanal von Mensch u. Tier schmarotzender Wurm. Eingeweihte, der u. die; -n. -n <Dekl. ! Abgeordnete]: jmd., der in etw. eingeweiht, von jmdm. ins Vertrauen gezogen worden ist; jmd., der von Dingen Kenntnis hat, die nicht jedem bekannt, zugänglich sind: er machte ein Zeichen, das nur den -n etwas sagte. eingewöhnen <sw. V.; hat): an eine neue Umgebutig. an neue Verhältnisse gewöhnen: so wie man etwa erwachsene Wildfänge (= Wildtiere) e. muß (Wochenpost 6. 6. 64. 22); (meist e. + sich:) ich habe mich an meinem neuen Arbeitsplatz rasch eingewöhnt; <Abl:> Eingewöhnung, die; -, dazu: Eingewöhnungszeit. die. gingewurzelt: teinwurzeln. eingezogen ['aingdtso:gn] <Adj.; nicht präd.) (selten): gesellschaftlichen Umgang meidend, zurückgezogen: ein sehr -es Leben führen; <Abl.:> Ejjigezoaenheit, die; -. eingezwängt: T einzwängen. eingießen <st. V.; hat): 1. in ein Trinkgefäß gießen: Kaffee e.: er goß ihm einen Schnaps ein: soll ich dir noch [ein Glaschen] e.?; Ü Die Männer ... gössen sich das Dünnbier ein (tranken es gierig; Kuby. Sieg 126). 2. durch Gießen (4) einfügen: unter einen Briefbeschwerer aus Kristall, in den ein silbernes Schaf eingegossen war (Remarque. Triomphe 460). eingipsen <sw. V.; hat): 1. mit Gips in etwas befestigen: einen Nagel [in die Wand] e. 2. zur Ruhigstellung mit einem Gipsverband umgeben: ein gebrochenes Bein e.; er (seine gebrochenen Glieder) wurde eingegipst. eingittern <sw. V.; hat): mit einem Gitter umgeben: der kleine Platz um das Denkmal wunde eingegittert; ein eingegitterter junger Baum. Einglas, das; -es. Eingläser [LÜ von frz. monocle] (veraltet): Monokel. einglasen faingla:zn] <sw. V.; hat) (landsch.): etw. unter Glas legen; rahmen: Dias e. eingleisen ['ainglaizn] <sw. V.; hat) (Technik): (ein Schienenfahrzeug) wieder / auf die Gleise bringen: der Wagen wurde hydraulisch eingegleist. eingleisig <Adj.; o. Steig.): mit nur einem Gleis ausgestattet: eine -e Bahnlinie; Ü daß diese gegenseitige Durchdringung nicht e.. sondern in beiden Richtungen vonstatten geht (Herrenjournal 2. 1966. 32); <Abl.:) Eingleisigkeit. die:-. eingliedern <sw. V.; hat): sinnvoll in ein größeres Ganzes einfügen, einordnen (Ggs.: ausgliedern): das Dorf wird der/ in die Verbandsgemeinde eingegliedert; Jmdn. in einen Arbeitsprozeß e.; (auch e. + sich:) du kannst dich nicht in die Gemeinschaft e. (dich ihr nicht anpassen, dich nicht einordnen): <Abl.:) Eingliederung, die; -. -en. eingraben <st. V.; hat): l.a) grabend teilweise od. ganz in die Erde hineinbringen (Ggs.: ausgraben 1 a): eine Kiste mit Wertsachen e.; einen Leichnam. Kadaver e.; der Pfahl muß einen halben Meter tief eingegraben werden; <auch e. + sich:) der Krebs hat sich eingegraben; Wenn es die Schneelage erlaubt, soll man sich ... in den Schnee e. (Eidenschink. Eis 154); b) (Pflanzen) grabend mit den Wurzeln ins Erdreich bringen; einpflanzen (Ggs.: ausgraben 1 c): ein Bäumchen, einen Strauch e. 2. (geh.) mit einem spitzen Gegenstatut in etw. ritzen, meißeln: eine Inschrift in den Grabstein e.; man ... schenkt sich Ringe mit dem eingegrabenen (eingravierten) Namen (Musil. Mann 1157). 3.a) durch Hineindrücken, Eindringen als Vertiefung hinterlassen: die Räder gruben ihre Spuren in den Sand ein; Ü Hier hat der Mensch seine Spuren in das Gesicht der Erde eingegraben (Bamm. Weltlateme 110); b) <e. + sich) sich eine Vertiefung schaffend in etw. eindringen: der Fluß hat sich in die oberen Gesteinsschichten eingegraben; Ü tiefe Furchen hatten sich in sein Gesicht eingegraben; das Erlebnis grub sich tief in sein Gedächtnis ein; <Abl.:) Eingrabung. die; -, -en. eingrtttschen <sw. V.; hat): a) (Turnen) unter den sich kurz! vom Gerät lösenden Händen hinweg grätschen; b) (Fußball) die gespreizten Beine zwischen die des Gegners schieben u. ihn dadurch am Weiterspielen hindern: der Verteidiger bereinigte die Situation, indem er hart eingrätschte. eingravieren <sw. V.; hat): durch Gravieren in etw. einarbeiten; in etw. gravieren: er ließ den Namen, die Initialen in den Ring e.; das Datum muß noch eingraviert werden; <Abl.:> Eingravierung, die; -. -en. eingreifen <st. V.; hat): 1. durch entscheidendes Handeln auf etw. Einfluß nehmen; sich entscheidend in etw. einschalten: in eine Diskussion, in einen Streit e.; helfend e.; die Polizei mußte e. (einschreiten); Jetzt griff der Zufall ein zweites Mal ein (Mostar. Unschuldig 23); diese Maßnahme greift tief in unsere Rechte ein (beschneidet sie); ein Ereignis von eingreifender (entscheidender) Bedeutung; (subst.:) sein beherztes Eingreifen rettete die Lage. 2. (Technik) antreibend! in eine entsprechende Vertiefutig hineinragen, sich hineinschieben: das Zahnrad greift ins Getriebe ein. eingrenzen <sw. V.; hat): 1. eine sichtbare Grenze utn etw. ziehen, bilden: eine Hecke grenzt das Grundstück ein. 2. auf etw. beschränken, einengen, begrenzen: das Diskussionsthema wurde [auf die wichtigste Frage) eingegrenzt; <Abl.:> Eingrenzung. die; -. -en. Eingriff, der; -[eis, -e: l.a) unrechtmäßiges, unberechtigtes Eingreifen (1): ein schwerwiegender politischer E.; sich -e in jmds. private Sphäre erlauben; b) das Hineingreifen: als Banklehrling E. in die Portokasse und durchgebrannt nach Algier (Maass. Gouffe 255). 2. (Med.) Operation, bes. an inneren Organen; die an jtndm. vorgenommen werden muß!: ein operativer, chirurgischer, gefährlicher E.; ein E. ist notwendig geworden; sich einem leichteren E. unterziehen; die für -e am offenen ... Herzen zur Verfügung stehende Zeit (Medizin II. 15); <Zus. zu 1:) Eingriffsmöglichkeit, die. eingrünen <sw. V.; hat) (Gartenbau): Rasen säen: eine Fläche e.; <Abl.:) Eingrünung. die; -. -en: Wenn das Dorf dem Erdboden gleichgemacht ist, folgt die E. des Geländes (MM 20. 4. 72. 14). eingruppieren <sw. V.; hat): einer Gruppe zuordnen, in Gruppen einordnen: die Angestellten wurden in verschiedene Gehaltsklassen eingruppiert; Jmdn. richtig, falsch e.: <Abl.:> Eingruppierung. die; -. -en. Einguß, der; Eingusses. Eingüsse (Gießerei): 1. das ff ineingießen, -schütten des Metalls in die Gußform. 2. Öffnung an der Gußform, durch die das Metall hineingegossen wird. einhacken <sw. V.; hat): wiederholt, immer wieder nach jmdm., etw. hacken: der Sperber hackte auf sein Opfer ein; Ü wenn ... das schwere Geschoß dann auf die wunde Stadt einhackte (Plievier. Stalingrad 284); alle hacken auf ihn ein (ugs. abwertend; greifen ihn an, machen ihm Vorwürfe). einhaken <sw. V.; hat): 1. mit einem Haken befestigen, dureti einen Haken verschließen, mit etw. verbinden (Ggs.: aushaken 1 a): den Fensterladen e.; das Seil in die/(seltener.) der Öse e.; Ü komisch, wie irgendein Name plötzlich herausfällt aus allen andern Namen und einhakt (Frisch. Gantenbein 356). 2. seinen Arm in den angewinkelten Arm 633
einhalbmal eines andern schieben, legen: sie hakte ihn ein; <meist e. + sich.) sie hatte sich bei ihm eingehakt; die beiden Mädchen hatten sich eingehakt; sie gingen gern eingehakt (Arm in Arm), 3. (ugs.) jmds. Gespräch. Rede o.a. unterbrechen, um sich zu einem bestimmten Punkt, meist mit einem Einwand, zu äußern: bei dem Wort Emanzipation hakte sie sofort ein ... einhalbmal <Wiederholungsz.. Adv.) (mit Ziffern: 4mal): ein halbes Mal. um die Hälfte: e. soviel; e. so groß wie ...; e. mehr; e. teurer. Einhalt nur in der Wendung jmdm.. einer Sache E. gebieten/ tun (geh.; durch energisches Entgegentreten jmdn. dazu veranlassen, etw. nicht weiterzuführen: etw. Schädliches. Störendes abstellen, eindämmen, sich nicht ausbreiten lassen): sie redete unaufhörlich, und niemand gebot ihr E.; einem Übel, einer Seuche E. tun; einhalten <st. V.; hat): 1. in einer Tätigkeit nicht fortfahren, mit seinem Tun vorübergehend/ aufhören: innehalten: er hielt in der/mit der Arbeit ein; halt ein! 2.a) (veraltet) in seiner Bewegung hemmen, anhalten: zum Stillstand bringen: kann ich doch die Pferde nicht e.! (Winckler. Bomberg 95); b) (landsch.) bei sich zurückhalten, nicht von sich geben: die Kuh hält die Milch ein; das Kind kann es (den Harn, Stuhl) nicht mehre. 3.a) (etwas, was als verbindlich gilt, eine Verpflichtung) befolgen, erfüllen, sich daran halten, danach richten: einen Termin, sein Versprechen e.; eine strenge Diät e.; die Dosierung ist genau einzuhalten; b) nicht von etw. abweichen, sondern es beibehalten: die vorgeschriebene Geschwindigkeit, den Abstand e.; einen Kurs e. 4. (Schneiderei) durch kleine Fältchen. Abnäher, durch Zusammenziehen o. ä. die Weite. Breite von etw. verringern: den Ärmel etwas e.; <Abl. zu 3:) Einhaltung« die; -: die strikte E. eines Termins. einhämmern <sw. V.; hat): l.a) (selten) mit dem Hcujimer hineinschlagen: einen Pflock [in den Boden) e.; b) durch Hämmern in etw. > entstehen lassen: Rillen in den Beton e.; Ü Jauchzet, frohlocket, hämmerte Paasch den Tasten ein (Fries, Weg 40). 2. wiederholt, immer wieder mit dem Hammer auf etw. schlagen: er hämmerte auf den Steinblock ein; Ü der Boxer hämmerte auf seinen Gegner ein (trat ihn mit zahlreichen, rasch aufeinanderfolgenden Schlägen): unaufhörlich hämmert Lärm auf uns ein. 3. durch unausgesetztes Einwirken, ständiges Wiederholen einprägen, bei jmdm. entstehen lassen: einem Kind die Regeln e.; es wurde ihr eingehämmert, stets darauf zu achten, daß ...; die Werbung hämmert den Verbrauchern ein falsches Bild von der Wirklichkeit ein. einhamstern <sw. V.; hat) (ugs.): in großer Menge für sich gewinnen: sammelnd einheimsen: er hat wieder viele Preise, viel Lob eingehamstert. Einband-: regier, der [zu seem. Hand = Matrose. Besatzungsmitglied, nach gleichbed. engl. hand. eigtl. = Hand] (Segeln): 1. jmd., der ein Segelboot allein über eine Rennstrecke od. über größere Meeresstrecken führt. 2. Segelh<wt. das zur Bedienung durch nur einen Mann eingerichtet ist: ^wurf, der (Basketball): mit einer Hand ausgeführter Korbwurf: der E. von oben ist wegen der fehlenden Sicherung des Balls umstritten. einhandeln <sw. V.: hat): 1. durch Handel. Tausch erwerben, für sich gewinnen: im Krieg hatten sie den Schmuck gegen/ (auch:) für Lebensmittel eingehandelt. 2. <e. + sich) a) (ugs.) für sein Verhalten, Benehmen Kritik o. ä. hinnehmen müssen: sich wegen seines Zuspätkommens einen Verweis e.; während Alwin Schockemöhle auf seinem sonst so sicheren Ferdl sich... vier Fehlerpunkte einhandelte (Neues D 1. 6. 64, 4); was habe ich mir da bloß eingehandelt (auf mich genommen)!: Kann sein, ich handle mir ein paar Schellen ein (Plenzdorf, Leiden 36); b) im Zusammenhang mit einer Tätigkeit eine Krankheit o.a. bekommen: Das Glasauge hatte er sich in Spanien eingehandelt (Plenzdorf, Leiden 89). einhändig <Adj.; o. Steig.): nur eine Hand habend: mit nur einer Hand: ein -er Kriegsversehrter; er spielte manchmal e. Klavier. einhändigen ['ajnhendign] <sw. V.; hat): etw. in jmds. Hände geben: jmdm. etw. in die Hand legen, ihm anvertrauen: jmdm. eine Geldsumme e.; sie hat ihm den Schlüssel selbst eingehändigt: <Abl.:) Einhändigung, die; -. einhängen <sw. V.; hat): l.a) in eine Haltevorrichtung, einen Haken, eine Öse o. ä. hängen u. dadurch daran befestigen (Ggs.: Aushängen 2a): eine Tür, den Fensterladen e.; (Buchbinderei:) den gehefteten oder geklebten Buchblock am Rücken in einen Umschlage.; Ü den Film zurech tzuflik- ken. die Streifen, die Träume geworden waren, einzuhängen in die Zähne der Kurbelwelle (Böll. Haus 25); b) den Telefonfiörer auf die Gabel legen bzw. in die Haltevorrichtung hängen u. das Gespräch damit beenden: sie wollte noch etwas fragen, aber er hatte bereits [den Hörer] eingehängt. 2. svw. feinhaken (2): sie hängte ihren Arm in seinen ein; sie hat sich bei ihm eingehängt (Ggs.: ausgehängt); Mathias hängt sich ... in sie ein (A. Kolb, Schaukel 17); eingehängt ineinander (Musil, Mann 1166); <zu I a:> Einhängeöse, die; -. -n; Einhängen, das; -s (Budo): * kleines E. (Wurf bei dem man mit einem Bein von außen hinter das Bein des vor einem stehenden Gegners hakt, ihn nach hinten aus dem Gleichgewicht bringt u. ihn rückwärts auf die Matte wirft). einharken <sw. V.; hat) (nordd): Samen. Dünger/ mit der Harke unter das Erdreich mischen. einhauchen <sw. V.; hat) (dichter.): jmdn.. etw. mit etw. erfüllen: verleihen, vermitteln: jmdm. neues Leben e.; auch dem vollkommensten Elektronenhirn ist kein Kampfgeist einzuhauchen (Reinig, Schiffe 134). einhauen <unr. V.; hieb/haute ein. hat eingehauen): l.a) mit einem Werkzeug, einem Gerät (in Stein od. Holz) hauend hervorbringen: er haute die Jahreszahlen in den Gedenkstein ein; in den /(seltener.) in dem Stein war eine Inschrift eingehauen; b) in etw. hinein Ischlagen: er haute den Nagel [in die Wand] ein. 2. durch Schlagen. Stoßen mit einem Gegenstand, zertrümmern, zerstören: er haute die Fensterscheibe ein: er hat ihm den Schädel eingehauen. 3 Jmdm. fortgesetzt, blindlings Schläge versetzen: wiederholt auf ihn liauen. auf jmdn. einschlagen: auf die Pferde e.; er hieb/(ugs.:) haute unbarmherzig mit seinem Schwert auf die anstürmenden Gegner ein. 4. (selten) auftreffen, einschlagen (3): man muß die Geschosse. ... im Ohr haben, man muß vorausbestimmen können, wo sie e. (Remarque, Westen 96). 5. (ugs.) bei einer Mahlzeit viel u. schnell essen: mit großem Appetit, gierig essen: sie setzten sich an den gedeckten Tisch und hauten/hieben ordentlich ein. einhausen [ainhauzn], sich <sw. V.; hat) [zu t hausen = wohnen] (Schweiz.): sich häuslich einrichten. einhäusig [ainhoyzi^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot.): männliche u. weibliche Blüten zugleich aufweisend (Ggs.: zweihäusig): -e Pflanzen; <Abl.:) Einhäusigkeit, die; -. einheben <st. V.; hat): 1. in seine Haltevorrichtung hinein /heben: einhängen da; Ggs.: ausheben 2): die Tür wieder e.; sind sie ... dabei, mit großen Trossen die Bombe zu unterfangen und langsam in das Schwimmdock ... anzuheben (MM 19. 2. 66, 3). 2. (südd., österr.) erheben (5 a). einziehen (8 a). kassieren: einen Beitrag e.; die eingehobenen Steuern; <Abl.:> Einhebung« die; -. -en (südd.; österr.): Einkassierung. Eintreibung, dazu: Einhebungsbeamte, der: mit dem Eintreiben von Geld beauftragter Beamter: Einhe- bungstermin, der: Zahlungstermin. einheften <sw. V.; hat): 1. in einen Ordner. Hefter o.a. heften: Briefe, Akten e. 2. mit Heftstichen in etw. nähen: den Ärmel e. einhegen <sw. V.; hat) (bes. Forstw.. Gartenbau): mit einem Zaun o.a. umgeben: eine Schonung e.; <Abl.:) Einhegung, die; -. -en. einheilen <sw. V.; ist) (Med.): ins Körpergewebe einwachsen u. verheilen: die übertragene Haut, das Transplantat ist eingeheilt; <Abl.:) Einheilung, die; -. -en. dazu: Einheikingsstörung, die. einheimisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) aus einem bestimmten Ort, Land, einer bestimmten Gegend stammend u. dort lebend, ansässig: die -e Bevölkerung; b) aus dem eigenen Land stammend, dort vorkommend, wachsend, entstanden, üblich (Ggs.: ausheimisch): -e Pflanzen; die -e Kunst fördern; c) (Ballspiele) auf dem eigenen Platz, vor eigenem Publikum spielend: die -e Mannschaft wurde von den Fans stürmisch gefeiert; (Subst. zu a:> Einheimische, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): einen -n nach dem Weg fragen; Da ich keine -e war, gehörte ich nicht zur Dorfgemeinschaft (Rinser. Lobel 4). einheimsen [ainhaimzn] <sw. V.; hat) [zu mhd. heimsen = heimbringen. tHeim] (ugs.): in großer Menge für sich gewinnen, erlangen: viele Gewinne e.; er hat schon allzuviel Vorschußlorbeeren eingeheimst. 634
einhüllen Einheirat, die; -, -en: das Einheiraten: durch E. in diese Firma war er zu Reichtum gekommen; einheiraten <sw. V.; hat): durch Heirat Mitglied einer Familie, eines Unter- nehmens o.a. werden: in eine alte Familie. Firma e. Einheit, die: -. -en [spätmhd.. LÜ von lat. unitas]: 1. in sich geschlossene Ganzheit. Verbundenheit: als Ganzes wirkende Geschlosseftlieit. innere Zusammengehörigkeit: die wirtschaftliche, nationale E. eines Volkes; die künstlerische E. einer Dichtung; E. von Form und Gehalt; die einzelnen Teile des Werkes bilden zusammen eine E. (ein einheitliches, geschlossenes Ganzes): besteht ... das Licht aus winzig kleinen Energiestößen, die... immer als geschlossene •en zur Wirkung gelangen (Haber, Welten 70); sich zu einer E. verbinden. 2. einem Maß-, Zälilsystem zugrunde liegende Größe: der Meter ist die E. des Längenmaßes; das Präparat enthält tausend -en Penizillin. 3. (Milit.) zahletvnäßig nicht festgelegter militärischer Verband: eine motorisierte E.; zu einer anderen E. versetzt werden; <Abl.:> einheitlich <Adj.>: a) eine Einheit (1) bildend, erkennen lassend: in sich geschlossen: ein -es Werk; die Struktur ist nicht e. genug; das muß -er gestaltet werden; b) für alle in gleicher Weise geltend: unterschiedslos: -e Kleidung; das muß alles e. geregelt werden, dazu: Einheitlichkeit, die; -. Einheits-: -bestrebungen <P1.>: Bestrebungen, zu einer politischen Einlieit (1) zu gelangen: ^erde, die (Gartenbau): aus bleichen Raumteilen Ton (od. Lehm) u. Torf bestehetyde Mischung, die die Vielzahl der gärtnerischen Erden mindern soll: messen, das (abwertend): einheitliches (b), nicht abwechslungsreiches, keine Auswahlmöglichkeiten bietetules Essen: -format, das: einheitliches (b). genormtes Format: ^front, die: Zusammenschluß mehrerer Parteien. Gruppen o. ä. mit einheitlichen (a) politischen Zielen. Bestrebungen: ^Bedanke, der: Gedanke an eine Vereinigung: -gewerk- sdiaft, die: gewerkschaftliche Organisation sform '. die das Prinzip einer einheitlichen (a) Gewerkschaftsbewegung zu verwirklichen versucht: ^klasse, die: Klasse von Segelbooten, bei denen Form u. Einzelheiten genau festgelegt sind: -kleidung, die (meist abwertend): einheitliche (b), keine Unterschiede aufweisende Kleidung: -kurzschrift, die <o. PI.>: auf mehreren Systemen beruhende verein/teitlichte Kurzschrift: -liste, die (Politik): Waldliste, auf der Kandidaten aller Parteien vertreten sind: Wahlen nach -n verhindern eine echte Willensäußerung der Bevölkerung (Fraenkel. Staat 349); -maß, das: einheitliches (b). genormtes Maß: ^Partei, die: in der Fügung Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (DDR; durch Zusammenschluß von SPD u. KPD 1946 gegründete Partei: Abk.: SED); -preis, der: einheitlicher (b). allgemein üblicher od. festgelegter Preis für eine Ware: -preisgeschift, das: Einzelhandelsgeschäft, das gängige Artikel zu einheitlichen (b). festen Preisen anbietet: -schule, die: Schulsystem, das für alle Kinder einen einzigen (in sich verschieden gegliederten) Schultyp vorsieht: ^spräche, die: ein/teitliche (b) Sprache, die für die Wissenschaft (zunächst die Physik) konstruiert werden sollte: -Staat, der: von einer Zentralgewalt gelenkter Staat mit einheitlich (b) geregelter Rechtsordnung, Verwaltung u.a.: -strafe, die (jur.): eifiheitliche (b) Freiheitsstrafe bis zu fünf zehn Jahren od. von lebenslanger Dauer für alle Straftaten (anstelle von Zuchthaus. Gefängnis. Haft. Einschließung): -streben, das: Streben nach Einheit feiner Nation 1: -tarif, der: einheitlicher (b) Tarif, ^wert, der (Steuerw.): einheitlich (b) festgesetzter Steuerwert für Grund-. Vermögens-. Betriebsbesitz: -willefn], der: Wille zur Einheit: ^zeit. die <o. PL): für bestimmte Zonen der Erde gültige einheitliche (b) Zeit. anheizen <sw. V.; hat): l.a) Feuer machen, mii mehr, Brennmaterial versorgen u. dadurch warm, heiß machen: den Ofen, Kessel e.; b) durch Heizen für Wärme sorgen, vollständig durchwärmen: sie haben das Zimmer tüchtig eingeheizt; Ü mache einen Dauerlauf oder trinke davon einen Schluck, das heizt ein (ugs.; macht dich warm, erwärmt dich). 2. (ugs.) dem Alkohol tüchtig zusprechen: viel trinken: er hat wieder ganz schön eingeheizt. 3. (ugs.) a) durch Zurechtweisung o.a. zur Eile, zu einer besseren Leistung antreiben: er heizte den Arbeitern gehörig ein; b) die Meinung sagen, heftig zusetzen, zu schaffen machen: jmdn. bedrängen, ängstigen, bedrohen: dem werde ich gehörig e.. wenn er es noch einmal tut; er hat seinem Gegner ganz schön eingeheizt. einhelfen <st. V.; hat) (landsch.): leise vorsagend weiterhelfen: wenn du im Text hängenbleibst, helfe ich dir ein. einhellig ['ainhelu;] <Adj.) [spätmhd. einhellec. erw. aus mhd.. ahd. einhel; Zusb. aus mhd. enein hellen, ahd. in ein hellan = übereinstimmen, eigtl. = in eins klingen, tönen): gänzlich, in allen Punkten übereinstimmend: von allen ausnahmslos vertreten: -e Zustimmung; sie waren e. der Meinung, daß ...; (Abl.:> Einhelligkeit, die; -. £inhenk[e]lig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit nur einem Henkel versehen/: ein -er Topf; £inhenke[l]n <sw. V.; hat) [zu mundartl. henken = hängen! (landsch): den Arm in den des anderen legen: einhaken: sie henkelte ihn ein; <meist e. -I- sich) sie henkelte sich bei ihm ein; die beiden hatten sich eingehenkelt. einher [ain'he:^] <Adv.) [mhd. Inher] (österr.): herein: komm e.! einher-: ^fahren <st. V.; ist) (geh.): (in bestimmter Weise, an einem bestitwnten Ort o. ä.) vor jmds. Augen umher-, vorbeifahren: sie sah ihn stolz mit seinem neuen Wagen e.; -gehen <unr. V.; ist) (geh.): 1. (in bestimmter Weise, an einem bestimmten Ort o. ä.) vor jmds. Augen umher-, vorbeigehen: mit gesenktem Kopf neben seinem Pferd e. 2. gleichzeitig mit etw. auftreten, vorkommen, erscheinen: mit etw. anderem zusammen vorhanden, verbunden sein: die Krankheit geht meist mit Fieber einher; -reden <sw. V.; hat): ohne rechte Überlegung sprechen. Belangloses sagen: das hat er bloß so einhergeredet; -schleichen <st. V.; ist): langsam, schleichend einhergehen: wie sie einher- schleichen, ganz das personifizierte schlechte Gewissen (Zwerenz, Kopf 111); -schreiten <st. V.; ist) (geh.): (in bestimmter Weise, an einem bestimmten Ort o. ä.) vor jmds. Augen umher-, vorbeigehen: eine kleine Dame .... die am Arm eines hünenhaften Marineoffiziers klein und zierlich einherschritt (K. Mann. Mephisto 10); -stolzieren <sw. V.; ist): voller Stolz einher schreiten. Einherier [ain'he:riBl, der; -s, - [aisl. einherjar. PI. von: einheri = vortrefflicher Kämpfer) (nordische Mythologie): gefallener Kätnpfer. einhieven <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): hochziehen, -winden u. hereinholen: einziehen: die Ankerkette e. einhin [ajnhinl (Adverb) (österr.. bayr.): hinein. einhöck[e]rig [ajnhcek(3)n<;l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nur einen Höcker besitzet*!: das -e Dromedar. Einhol- (ugs.; einholen 3): -korb, der: Einkaufskorb (a); -netz, das; -tasche, die. einholen <sw. V.; hat): l.a) an jmdn.. der einen Vorsprum hat. heratikommen. ihn erreichen: geht schon voraus, ich hole euch wieder ein; b) einen ! Leistungs /rückstand aufholen. Versäumtes wettmachen, ausgleichen: jmdm. im Leistungsstand wieder! gleichkommen: die verlorene Zeit, das Versäumte rasch wieder e.; in Englisch hatte er seine Mitschüler bald eingeholt. 2. von unten herauf- bzw. von oben herunterziehen, hereinholen, einziehen u. verwahren1: die Fahne, eine Leine e.; die Fischer holten die Netze ein. 3. (ugs.) svw. teinkaufen (1 a): Brot, Gemüse e.; sie ist noch rasch e. gegangen. 4. in einem bestimmten Zeremoniell entgegengehen, empfangen u. feierlich geleiten: die hohen Gäste, die neuen Glocken wurden eingeholt. 5. sich geben lassen, erbitten: eine Genehmigung, ein Gutachten e.; Erkundigungen über jmdn. e.; ich habe seinen Rat eingeholt (habe mich von ihm beraten lassen): <AbI. zu 2, 4, 5:) Einholung, die; -. einhören, sich <sw. V.; hat): durch wiederholtes Hören kennen u. verstehen lernen: sich hineinhören: sich e. in die Klangsprache der neuen Musik. Einhorn, das; -fejs. Einhörner [mhd. einhorn, einhüme. ahd. einhurno, LU von lat. unicornis u. griech. monökerösl: Pferde- od. ziegenähnliches Fabeltier mit einem langen geraden Hörn in der Mitte der Stirn. Einhufer ['ajnhu.'fe], der; -s, - (Zool.): Vertreter einer Gruppe von Huftieren, bei denen mit Ausnahme des vergrößerten, mit einem Huf versehenen Mittelzehs (auf dem die Tiere laufen) alle Zehen zurückgebildet sind: Pferde, Zebras u. Esel sind E.: einhufig ['ajnhu:fi$l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Zool.): je einen (d.h. ungespaltenen) Huf an den Füßen besitzend: -e Tiere. einhüftig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [wohl zu T 'ein (I) u. tHüftel (Archit.): (von Bogen) verschieden hoch liegende 2Kämpfer (1 a) habend. einhüllen <sw. V.; hat): mit etw. hüllend umgeben, etw. als 635
Einhüllung Hülle, als Umhüllung um jmdn.. sich. etw. legen: das Kind, sich. Kopf und Schultern in eine Decke e.; Ü Nebel hat die Berge eingehüllt; Sie (= die Irren) sitzen da. als wären sie eingehüllt in eine furchtbare Trauer (Remarque. Obelisk 31); In der echten, tiefen, alles einhüllenden Lüge sind wir verborgen und geborgen (Jahnn. Geschichten 177); <Abl.:> Einhüllung, die: -. einhundert: verdeutlichend svw. f hundert; vgl. achthundert; 100-m-Lauf.der; -[eis. 100-m-Läufe (Leichtathletik): Laufwettbewerb über 100 m; 110-m-Hünientauf, der; -[eis. 110- m-Hürdenläufe (Leichtathletik): Hürdenlauf über 110m. einhüten <sw. V.; hat) (landsch. bes. nordd.): in jmds. Abwesenheit dessen Haus/mit. Familie betreuen, sich darum kümmern: meine Tochter ist verreist, ich muß deshalb bei ihr/dort e.; <subst.:> Student(in) für einige Stunden zum Einhüten gesucht. einig [aini$ <Adj.; nicht adv.) [mhd. einec. einic. ahd. einac = einzig, allein): 1. in seiner Meinung \u. Gesinnung: übereinstimmend: einer Meinung, eines Sinnes: einträchtig, einmütig (Ggs.: uneinig): die -n Brüder; das süße Traumbild der Hoffnung, die Fata MOrgana von ewigem Glück und -er Liebe (Fussenegger. Haus 67); sie sind wieder e.; ich bin [mir) mit ihm darin e. (stimme mit ihm überein. bin mit ihm darin einer Meinung), daß ...; über den Preis sind sie miteinander e. geworden (haben sie sich geeinigt): ich bin mit mir selbst noch nicht ganz e. (bin mir noch nicht ganz im klaren), ob ...; die beiden sind sich e. (ugs.; wollen heiraten). 2. zu einer Einheit verbunden, geeint: die verschiedenen Volksstämme wurden nie zu einer -en Nation. einig... I'ainig...] <Indefinitpron. u. unbest. Zahlw.) [mhd. einic. ahJ. einic = irgendein!: 1. <Sg.) eine unbestimmte kleinere Menge: ein wenig, etwas: nicht allzu viel: <attr.:> -es alte (seltener: altes) Gerumpel; er hat noch -e Hoffnung; das Dach bot uns -en Schutz; mit -em guten (selten: gutem) Willen; (alleinstehend:) er erzählte -es. was wir noch nicht wußten; hier fehlt noch -es (allerhand Sachen). 2. <P1.) eine unbestimmte kleinere Anzahl: ein paar, mehrere: nicht allzu viele: (attr.:) -e Leute waren zusammengekommen; er war -e Wochen verreist; die Taten -er guter (seltener: guten) Menschen; -e wenige (ein paar Leute) wußten davon; er hat -e (mehrere) hundert Bücher; -e dreißig (ugs.; dreißig u. einige) Leute; (alleinstehend:) -e standen noch herum; es sind immer nur -e. die sich nicht fugen wollen. 3. <Sg. u. PI.) beträchtlich, ziemlich groß, ziemlich viel: nicht wenig: <attr.:> es wird -en Ärger geben; das bringt noch -e Überlegungen mit sich; (alleinstehend:) die Reparatur wird sicher wieder -es kosten. einigeln ['ain|i:g|n]a sich (sw. V.; hat): 1. sich (wie ein Igel) einrollen, zusammenrollen: die Katze hat sich im Schlaf ganz eingeigelt. 2. sich ganz zurückziehen, von andern abschließen: er hat sich in letzter Zeit in seiner Wohnung eingeigelt. 3. (Milit.) eine Abwehrstellung beziehen, die eine Verteidigung nach allen Seiten ermöglicht: Erfolgt ein Angriff auf die Panzersperre ...4% „Igle ich mich ein" (Bieler. Bonifaz 13); (Abi. zu 2. 3:) Einigehmg. die: -. -en. einigemal [auch: ' '-1 (Adv.): einige Male, mehrmals. öfter: er hat schon e. angefragt. einigen fainign] (sw. V.; hat) [mhd. einigen, einegen. zu t einig): 1. / verschiedengeartete I Parteien. Personen. Personengruppen o. ä. einig (2) machen, zu einer Einheit verbinden: es war nicht gelungen, die verschiedenen Völkerstämme zu e.; ein geeinigtes Volk; er... begriff alle Erscheinungen des Lebens unter dem Totalitätsanspruch der einen und alle einigenden christlichen Wahrheit (Thieß. Reich 491). 2. (e. + sich) sich einig (1) werden: zu einer Übereinstimmung. Einigung kommen: mit jmdm. übereinkommen: es dauerte einige Zeit, bis sie sich geeinigt hatten; sich auf einen Vergleich, über den Preis e.; ich habe mich gütlich mit ihm geeinigt; sie haben sich dahin geeinigt, daß ...; (Abi. zu 1:) Einiger, der; -s, -: jmd.. der ein Volk o.a. einigt: wurde er plötzlich als progressiver Herrscher u. E. Rußlands gefeiert (Leonhard. Revolution 29). einigermaßen (Adv.) [zu feinig... u. f -maßen]: I. bis zu einem gewissen Grad, in erträglichem Maß: ungefähr, leidlich: die Sache ist wieder e. in Ordnung; er hat sich wieder e. erholt; eine e. gelungene Arbeit; wie geht es dir? e. (erträglich): Er lehrte sie. sich auf dem Glatteis gesellschaftlicher Verpflichtungen e. (leidlich gut) aufzufuhren (Böll. Adam 20). 2. (ugs.) in hohem Maß. ziemlich, sehr: er war doch e. überrascht; das ist schon e. grotesk; ..Mit einem Wort, es ist e. beschissen. Herr Major!" (Plievier. Stalingrad 207). einiggehen (unr. V.; ist): einer Meinung sein, eine übereinstimmende Meinung haben, übereinstitmnen: wir gehen beide, ich gehe mit ihm darin einig, daß ...; mit vielen Argumenten des Redners konnte man e.; Einigkeit* die; - [mhd. einecheit; ahd. einigheit = Einzigheit. Einsamkeit]: das Einigsein: Einträchtigkeit. Einmütigkeit: die E. unter den Geschwistern wiederherstellen; es herrschte [volle) E. (Übereinstimmung) darüber, daß ...; die E. war nur vorgetäuscht; Spr E. macht stark; Einigung, die; -. -en: 1. das Sicheinigen. Einigwerden: Übereinstimmung der Meinung. Übereinkunft: eine gütliche E. anstreben; bei der E. auf eine Kompromißformel gab es Schwierigkeiten; über diesen Punkt wurde keine E. erzielt. 2. Herbeiführung einer Einheit (1); Vereinigung. Zusammenschluß: die politische, wirtschaftliche E. Europas. Einiglines-: -bestrebung, die (meist PI.): Streben nach Herbeiführung einer Einheit (1). nach Zusammenschluß: die europäischen -en sind ins Stocken geraten; ^versuch, der: Versuch, einen Zusammenschluß herbei zufüliren: ^werk. das: Herbeiführung eines Zusammenschlusses: Erstens ist die Arbeit vieler Jahre, die Arbeit am E. Europas brutal gestoppt (Dönhoff. Ära 126). einimpfen (sw. V.; hat): 1. (einen Impfstoff) einspritzen: einem Versuchstier ein neues Serum e. 2. (ugs.) so eindringlich sagen, so tief einprägen, daß es nicht mehr vergessen werden kann: so auf jmdn. einwirken, daß bei ihm ein bestimmtes Gefühl, eine bestimmte Einstellung bewirkt wird: jmdm. etwas von Jugend auf/immer wieder e.; jmdm. Haß. eine Überzeugung e.; (Abi.:) Einimpfung, die; -. einjagen (sw. V.; hat): (ein heftiges Gefühl der Angst o. ä.) plötzlich in Jmdm. hervorrufen, bewirken: du hast ihm einen gewaltigen Schreck, große Angst eingejagt. einjährig (Adj.; o. Steig.; nur attr.): 1. vgl. achtjährig. 2. (Bot.) (von Blutenpflanzen. Kräutern) die gesamte Entwicklung während einer Vegetationszeit von höchstens einem Jahr durchlaufend (Ggs.: ausdauernd 2): es gibt -e und mehrjährige Kräuter; (subst.:) 'Einjährige, der; -n, -n (Dekl. T Abgeordnete) (früher): Soldat, der sich freiwillig meldet u. auf Grund seiner Schulbildung nur ein Jahr zu dienen braucht: Einjährige, das; -n [nach dem für den 'Einjährigen erforderlichen Schulabschluß] (ugs. veraltend): mittlere Reife (Schulabschluß nach sechs Oberschul- klassen): Genügt das E. oder braucht man das Abitur? (MM 18. 11.67,48). einjochen (sw. V.; hat) (veraltet): ins Joch spannen: ein Zugtier e. einkacheln (sw. V.; hat) [zu tKachelofen] (landsch.): stark heizen: bei der Kälte wollen wir tüchtig, ordentlich e. einkalkulieren (sw. V.; hat): I. in die Kalkulation. Berechnung einbeziehen: mitberechnen: die Verpackungskosten sind [mitl einkalkuliert. 2. im voraus mit jmdm.. etw. rechnen: in seine Erwägungen. Pläne einbeziehen, in Betracht ziehen: einplanen: ein Risiko, gewisse Umstände. Möglichkeiten e.; etw. in seine Berechnungen e.; Die Leutnante Asch und Brack wurden von vornherein als äußerst verläßlich einkalkuliert (Kirst. 08/15. 918). Einkammersystem [ajnkamBZYSte:m], das; -s. -e: Verfassungssystem, bei dem die gesetzgebende Körperschaft aus nur einer Kammer besteht. einkapseln (sw. V.; hat): in einer Hülle, einer Kapsel fest einschließen: mit einer Art Kapsel umgeben: pharmazeutische Produkte maschinell e.; (e. + sich:) die Würmer kapseln sich in den Muskeln ein; Ü du hast dich in der letzten Zeit zu sehr eingekapselt (völlig zurückgezogen, von der Umwelt abgesondert): (Abi.:) Einkapsehing, (seltener:) Einkapshmg. die; -. -en. einkarittg fainkaratif] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) (von Edelsteinen) die Gewichtseinheit von einem Karat liabend: ein -er Brillant; b) (von Gold) in einer Legierung ein Karat reines Gold enthaltend: (zu a:> EinkariMer ['^jnkaratel. der; -s, -: einkarätiger Edelstein. einkassieren (sw. V.; hat) [nach ital. incassare): 1. kassierend, in der Funktion eines Kassierers einnehmen, einsanvneln. einziehen: er hat für diesen Monat [den Beitrag] noch nicht einkassiert. 2. (ugs.) > ohne Skrupel] für sich nehmen: jmdm. wegnehmen u. / in seinen Besitz bringen: was andere versehentlich liegenlassen, kassiert er einfach ein; als die 636
einklarieren Zigeuner ... einen Sammelteller mit gehäuften Geldscheinen erfreut einkassiert hatten (Härtung, Piroschka 79). 3. (salopp) festnehmen, verhaften u. einsperren: bei der letzten Razzia wurden in diesem Lokal einige von ihnen einkassiert; <Abl.:> Einkassierung« die; -. -en. einkasteln [ainkastln] <sw. V.; hat) [zu österr. kasteln = einfassen, umschließen, zu tKasten! (österr. ugs.): einsperren; festsetzen. Einkauf, der; -s, Einkäufe: l.a) Anschaffung. Erwerbung durch Kauf von Waren für den täglichen Bedarf; Besorgung: Einkäufe machen, erledigen; beim E. von Lebensmitteln auf den Preis achten; Für jede Frau ist der E. (das Einkaufen) das halbe Vergnügen an der Reise (Dariaux [Übers.]. Eleganz 98); Ü billiger E. (scherzh. verhüll.; Ladendieb- stahf); b) eingekaufte Ware für den täglichen Bedarf: sie packte ihre Einkäufe aus. 2.a) Beschaffung durch Kauf von Waren. Sachgütern. Betriebsmitteln für ein Unternehmen: Einkäufe im Ausland tätigen; b) <o. PI.) (Kaufmanns- spr.) Abteilung eines Unternehmens, die für den Einkauf <2a) zuständig ist: er arbeitet im. beim E. 3. Zahlung, durch die jmd. eine Berechtigung, eine Mitgliedschaft* Teilhabersclmft. die Anwartschaft auf etwas erwirbt: sie hat durch E. in ein Altersheim für später vorgesorgt. 4. (Sport) a) das Einkaufen neuer Spieler: der E. eines teuren Stars; b) eingekaufter Spieler: der neue Torwart war noch der beste E. des Vereins; einkaufen <sw. V.; hat): l.a) sich durch Kauf mit Waren für den täglichen Bedarf versehen; Einkäufe. Besorgungen machen: etw. billig, vorteilhaft e.; sie will noch ein paar Lebensmittel e.; er ist e. gegangen; b) ( Waren. Sachgüter. Betriebsmittel) in größeren Mengen durch Kauf beschaffen, im Handel beziehen: er hat das Material en gros für die Firma eingekauft; Ü ohne Geld, kostenlos e. (scherzh. verhüll.; Ladendiebstahl begehen; stehlen). 2. (Sport; ugs.) jmdn. durch Zahlung von Geld vertraglich / verpflichten, engagieren: der Verein hat zwei Spitzenspieler eingekauft. 3. <e. + sich) durch Zahlung eine Berechtigung, eine Mitgliedschaft. Teilhaberschaft, die Anwartschaft auf etw. erwerben: sie wußten auch, daß er sich in ein Geschäft eingekauft habe (Fussenegger. Haus 285); wir... haben uns dort eingekauft {Grundbesitz erworben; K. Mann. Memoiren 128); <Abl.:> Einkäufer, der; -s. -: 1. Angestellter eines Unternehmens, der mit dem Einkauf (2a) beauftragt ist (Berufsbez.). 2. (Sport) jmd.. der Spieler einkauft: vor Saisonschluß sind die E. wieder unterwegs; Einkäuferin, die; -. -nen: w. Form zu t Einkäufer (1). Einkaufs-: -absdikiß, der: Abschluß von Einkäufen im großen (vom Großhandel); -abteihing, die: svw. !Einkauf (2b); ^beutel, der: einer Tasche ähnlicher Beutel aus Kunststoffolie, der oft kostenlos in Läden zum Mitnehmen der eingekauften Waren zur Verfügung gestellt wird; ^bummel, der: Spaziergang durch die Stadt, den man macht, um dabei Einkäufe (1 a) zu erledigen; ^genossenschaft, die: Genossenschaft, zu der sich Einzelhandels-. Handwerks- u. Landwirtschaftsbetriebe zusammenschließen, um durch gemeinsamen Einkauf (2a) die Kosten zu verringern: -korb, der: a) einhenkeliger Korb, den man zum Einkaufen (1 a) benutzt; b) Draht-. Plastikkorb, in den man in einem Geschäft mit Selbstbedienung die Waren legt, die man kaufen will; Mnöglichkeit, die: in diesem Stadtviertel gibt es kaum -en; -netz, das; -preis, der (Kaufmannsspr.): Preis, der dem Einzelhändler! für die Ware vom Großhändler, seltener auch vom Hersteller in Rechnung gestellt wird: den Mantel hat er ihm zum E. überlassen; -quelle, die: Geschäft, das gute Möglichkeiten zwn Einkaufen (1 a) bietet: sie hat wieder eine günstige E. entdeckt; -reise, die: Reise, die unternommen wird, um Einkäufe zu tätigen: Er studierte in Persien die Kunst des Teppichknüpfens und übernahm ... die -n und die Suche nach Sammlerraritäten in aller Welt (MM 16.10.75,26); -tasche, die; ^viertel, das: zum Einkaufszentrum ausgebautes Stadtviertel; -wagen, der: fahrbares Gestell mit einem fest verbundenen! Drahtkorb, in den man in einem Selbstbedienungsladen die Waren legt, die man kaufen will: In einem Einkaufszentrum setzte sich ein E. selbständig in Bewegung und beschädigte ein geparktes Kundenfahrzeug (Hörzu 18. 1976. 109); -zeit, die; -^Zentrum, das [LÜ von engl. Shopping center]: häufig / außerhalb einer Stadt I planmäßig angelegtes Geschäftsviertel, in dem auf engem Raum verschiedene Einzelhandelsgeschäfte. Gaststätten u.a. konzentriert sind: ein E. auf der „grünen Wiese", fünf Autominuten von der City entfernt. einkehlen <sw. V.; hat) (Bauw.): mit einer Rinne, mit Rinnen versehen: das Dach e.; <Abl.:) Einkehlung, die; -. -en. Einkehr [ajnke:?]. die; -: 1. (geh. veraltend) das Einkehren (1); Besuch in einer Gaststätte, wenn man unterwegs ist: [keine) E. halten: ohne E. weiterfahren. 2. (geh.) innere Sammlung, das Überdenken, Prüfen der eigenen inneren Situation; Selbstbesinnung: ich hielt bei mir selbst, in meinem Inneren E.; das Erlebnis hatte ihn zur E. gebracht; einkehren <sw. V.; ist): 1. unterwegs [auf einer Wanderung o.a.! einen Besuch in einer Gaststätte machen; Rast in einer Gaststätte halten: wir sind auf der Fahrt nur einmal [in einemAseltener:) in ein Wirtshaus) eingekehrt; Ü bei Freunden e. (geh.; sie unterwegs besuchen). 2. (geh.) sich einstellen, bemerkbar machen, ausbreiten: der Frühling kehrt in diesem Jahr verspätet ein; die Sorge war bei ihnen eingekehrt; endlich kehrte wieder Friede ein; Sie (= die Gesichter der Irren)... sehen aus wie große Hostien, die daraufwarten, daß der Heilige Geist in sie einkehre (Remarque. Obelisk 31). 3. <auch: ist) (Turnen) mit einer Kehre das Gerät zur Mitte überqueren u. rücklings in den Stütz od. Sitz gelangen: aus dem Seitenstand am Pauschenpferd e. einkeilen <sw. V.; hat): 1. (selten) mit einem Keil versehen, befestigen: einen Axtstiel [in das Öhr) e. 2. von mehreren Seiten so dicht an jmdn.. etw. herankommen, sich herandrängen, daß eine Fortbewegung nicht mehr möglich ist; einzwängen, festklemmen: Autofahrer keilten mit ihren Wagen das Fahrzeug ein (MM 18. 3. 67. 10); (meist im 2. Part.:) wir standen eingekeilt in der Menge. fiinkeimblittlelrig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot): (als Keimling) nur ein Keimblatt ausbildend: -e Blütenpflanzen. einkellern fainketen] <sw. V.; hat): im Keller als Wintervorrat anlegen, unterbringen: Kartoffeln. Kohlen e.; <Abl.:) Einkellerung, die; -. -en. dazu: Einkelleningskartoflel, die <meist PL): Kartoffel, die sich zum Einkellern eignet: sich -n liefern lassen. einkerben <sw. V.; hat): a) eine Kerbe in etw. schneiden: einen Stock am oberen Ende e.; Ü <e. + sich:) da es zu selbstverständlich ... war, um sich in die Erinnerung einzukerben (Zuckmayer, Fastnachtsbeichte 13); b) kerbend in etw. hervorbringen, entstehen lassen: ein Zeichen. Buchstaben in einen Baumstamm e.; <Abl.:> Einkerbung, die; -, -en: a) das Einkerben: -en vornehmen; b) Kerbe. Rille: Bei Felsnasen springen nasse Seile gern aus der E. einkerkern ['ajnkerknn] <sw. V.; hat) (geh.): in einem Kerker. Verlies o. ä. gefangensetzen: einen Freiheitskämpfer e.; man hatte ihn drei Jahre lang unschuldig eingekerkert; sie fühlte sich in diesem Haus wie eingekerkert; <Abl.:) Einkerkerung, die; -. -en. einkesseln ['ainkesjn] <sw. V.; hat) (bes. Milit.): völlig einschließen: eine Stadt e.; die Armee wurde eingekesselt; Berge kesseln das Dorf ein; <Abl.:) Einkesselung, die; -. -en. Einkindschaft ['^nkmtjaft], die; - (jur.): Vertrag bei Wiederverheiratung, durch den die Kinder des einen Ehegatten aus erster Ehe den Nachkommen aus der neuen.Ehe völlig gleichgestellt sind, auch in Beziehung zum neuen Ehegatten. einkitten <sw. V.; hat): mit Hilfe von Kitt in etw. befestigen: eine Glasscheibe [in den Rahmen] e. einklagen <sw. V.; hat): durch Klage vor einem Gericht einzutreiben, zu erlangen suchen: Schulden, Forderungen, Schadenersatz für etw. e.; der eingeklagte Betrag; <Abl.:> Einklagung, die; -. -en. einklammern <sw. V.; hat): (etw. Geschriebenes) in Klammern einschließen: einen Buchstaben, ein Wort, eine Textstelle e.; <Abl.:) Einkbunmerung, die; -. -en. Einklang, der; -[eis, Einklänge <P1. selten): 1. (Musik) das Erklingen. Zusammenklang von zwei od. mehr Tönen auf derselben Tonhöhe od. im Oktavabstand. 2. (geh.) als richtig, angebracht, wohltuend empfundene Übereinstimmung. Harmonie: der E. ist gestört; den E. mit sich selbst [wieder] finden; mit jmdm. im E. sein; Worte u. Taten stehen hier nicht miteinander im/in E.; etw. in E. zu bringen (aufeinander abzustimmen) suchen; Sind wir im E. mit der Geschichte oder die anderen? (Dönhoff, Ära 197). einklappen <sw. V.; hat): (etwas Ausgeklapptes) Iwieder! nach innen klappen, zusammen-, hochklappen (Ggs.: ausklappen): das Bett kann man tagsüber e. einklarieren <sw. V.; hat) (Zollw.. Seew.): beim Einlaufen 637
Einklarierung in einen Hafen von der Zoll- u. Hafefibehörde abfertigen lassen (Ggs.: ausklarieren): ein Schifte.; <Abl.:> Einklarierung* die; -. -en. fiinklassig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Schulw.): aus nur einer Schulklasse bestehend: eine -e Schule; Einklassenschule ['ajnklasnju:l9l, die; -. -n (Schulw.): Schultyp (meist auf dem Land), bei dem Schüler aller Altersstufen gemeinsam unterrichtet werden. einkleben <sw. V.; hat): mit Klebstoff durch Kleben in etw. befestigen: du mußt die Fotos noch [ins AlbumJ e. einkleiden <sw. V.; hat): 1. a) mit der nötigen Kleidung versehen, mit neuer Kleidung vollständig ausstatten: sich, seine Kinder [neu) e.; Neu und neuriechend ließ seine Mutter ihn e. (Grass. Hundejahre 86); b) mit Uniform, Berufskleidung, Ordenstracht o. ä. versehen: die Rekruten, Novizen wurden eingekleidet. 2. (geh.) (Gedankliches, Erlebtes o. ä.) in bestimmter Weisein Worte fassen; indirekt, gleichnishaft o.a. formulieren, umschreiben: seine Gedanken in ein Gleichnis e.: eine eingekleidete Aufgabe. Gleichung (Math.; Textaufgabe, zu deren Lösung der Schüler die entsprechende Gleichung selbst aufstellen muß)', <Abl.:> Einkleidung, die; -, -en <P1. selten): a) das Eifikleiden: wird man ihre E. als Novizin vornehmen (Werfel. Bernadette 390); b) Verkleidung, Umschreibung: daß jede Religion damals nur in mystischer E. Glauben finden konnte (Thieß. Reich 209). einkleistern <sw. V.: hat): mit Kleister versehen: die Tapetenbahnen e. einklemmen <sw. V.; hat): 1. dadurch, daß etw./jmd. zwischen od. in etw. gerät, in der Bewegung, Beweglichkeit gehemmt sein iu. gequetscht, verletzt werden/: ich habe mir den Daumen eingeklemmt; ich habe ihm die Hand eingeklemmt; der Fahrer war hinter dem Steuerrad eingeklemmt; (Med.:) ein eingeklemmter Bruch; Das Geschiebe quoll durch die Tore .... und meine Verkommenheit, eingeklemmt in der Mitte der Beter.... (Reinig. Schiffe 64). 2. fest in. zwischen etw.klemmen: das Monokel [ins Auge] e.; der Hund klemmte den Schwanz ein. als ihn sein Herrchen strafend ansah; einen Gegenstand in den Schraubstock e.; Er... klemmte die Lippe ein (Langgässer. Siegel 219). 3. (Eishockey) den Puck so gegen die Bande drücken, daß er blockiert u. nicht spielbar ist: um das Tempo zu verschleppen, klemmte die MannschaA die Scheibe an der Bande ein; <Abl.:) Einklemmung, die; -. -en. einklicken <sw. V.; ist): mit einem klickenden Laut einrasten (Ggs.: ausklicken): als es (= das Zahnrad) eingeklickt war. lief der Mechanismus (Böll, Haus 87). einklinken <sw. V.) (Ggs.: ausklinken): a) durch Betätigen eines Hebels o. ä. in eine Haltevorrichtung (bes. eine Tür mit der Klinke) einschnappen, einrasten lassen <hat>: die Tür leise e.; Atombomben, wie sie im Rumpf der Mirage- Flugzeuge eingeklinkt sind (Spiegel 48. 1965. 116); U ..Ein dufter Platz, um so'n paar Ausgeflippte wieder einzuklinken*4 (salopp; in ein geordnetes Leben zurückzufuhren; MM 23. 9. 72. 4); b) in eine Haltevorrichtung einschnappen, einrasten Ost): er hörte, wie die Tür einklinkte; Ü Die entscheidende zwischenmenschliche Polarisierung und Identifizierung kann schon weit vor der Pubertät „einklinken44 (Studium 5. 1966. 309). einklopfen <sw. V.; hat): in etw. hinein /klopfen: einen Nagel [in die Wand] e.; die Creme leicht [in die Haut] e. einknallen <sw. V.; hat) (nordd.): den Ofen stark heizen. einkneifen <st. V.; hat): 1. (bes. von Lippen u. Mund) nach innen drücken, zusammenpressen: er kniff die Lippen ein und schwieg. 2. svw. T einklemmen (2): der Hund hat den Schwanz eingekniflen; Ü dann wollen wir mal ausprobieren, wie lange es dauert, bis Sie Ihren Schwanz e. (Kirst. 08/15.675). einkneten <sw. V.; hat): in etw. hinein/kneten: Rosinen [in den Teig] e. einknicken <sw. V.): I. so umbiegen, daß ein leichter Knick in etw. entsteht; leicht knicken (hat): Streichhölzer e.; der Sturm knickte viele Äste ein; ich habe mir den Fuß böse eingeknickt. 2. einen Knick bekommen; mit einem Knick zusammensinken <ist): die Halme sind im Wind alle eingeknickt; vor Erschöpfung knickten ihr die Knie/knickte sie [in den Knien] ein; <subst.:) Bei der Entwicklung ... wurde dem Einknicken (Deformation in der Reifenflanke) beim Bremsen besondere Beachtung geschenkt (Auto 8. 1965. 50); Ü Im übrigen sei der Völkerbund ... vor dem Konflikt ... hilflos eingeknickt (Brod. Annerl 42); <Abl.:) Einknik- kung. die; -. -en. einknöpfbar ['ainknsQfba.'g] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so bescliaffen, daß es eingeknöpft werden kann (Ggs.: ausknöpfbar): ein -es Mantelfutter; einknöpfen <sw. V.; hat): knöpfend, mit Knöpfen in etw. befestigen (Ggs.: ausknöpfen): das Futter [in einen Mantel] e.; <Zus.:) Einknöpffutter, das. einknoten <sw. V.; hat): knotend in ein Tuch binden: ein Geldstück ins Taschentuch e. einknüpfen <sw. V.; hat): knüpfend in etw. befestigen: in den Wandteppich waren Perlen eingeknüpft. einknüppeln <sw. V.; hat): fortgesetzt mit dem Knüppel schlagen: Polizei knüppelt auf Demonstranten ein; Ü American Motors knüppelte in einer Anzeige ... auf Konkurrenzmodelle ein (Spiegel 5, 1966. 76). einkochen <sw. V.; hat): 1. durch Kochen u. gleichzeitiges luftdichtes Verschließen / haltbar machen, konservieren: Kirschen. Gemüse e.; den Gelee hat sie selbst eingekocht. 2« durch Gekochtwerden Wasser abgeben, verdampfen u. dadurch konzentrierter, dickflüssiger werden: die Soße muß noch etwas e., ist zu sehr eingekocht. 3. (österr.) a) (scherzh.) jmdn. zu etw. herumkriegen; b) betrügen; <Zus. zu 1:) Einkochtopf, der; Einkochzeit. die. einkokonieren fainkokoni:ran) <sw. V.; hat) [nach gleich- bed. engl, to cocoon, zu: cocoon = KunststofThülle; Kokon < frz. cocon. tKokon]: etwas mit einem Material umhüllen, um es luftdicht abzuschließen: elektronische Geräte werden mit KunststofTeinkokoniert; Ü Diese... einkoko- nierte Reserveflotte aus 70 Kriegs- und Versorgungsschiffen (MM 21. 10. 75, 7). Vgl. einmotten (2). ankommen <st. V.; hat): 1. (veraltet) (von Geld) eingenommen werden; als Einnahme, Gewinn eingehen: durch den Verkauf ist eine größere Summe eingekommen. 2. (bes. Sport) ins Ziel gelaßigen, am Ziel ankommen: sein Wagen, der Läufer kam als zweiter ein; (Seemannsspr.:) das Schiff kommt [in den Hafen] ein. 3. (geh.) sich förmlich, offiziell mit einem Anliegen, einer Bitte o. ä. an }mdt\. (meist eine Behörde) wenden: um Urlaub, um seine Versetzung, um die Genehmigung für etw. e.; ... deshalb wäre er damals auch um seinen Abschied eingekommen (Schnurre. Bart 157). 4. (veraltet, noch landsch.) plötzlich in den Sinn kommen, einfallen: es ist mir gerade eingekommen, daß ...; <Subst. zu 1:> Einkommen, das; -s. -. Gesamt swnme der regelmäßigen Einnahmen, Einkünfte, Bezüge: ein geringes, ein hohes monatliches E. haben; E. aus selbständiger Arbeit. Grundbesitz (Steuerw.); sein jährliches E. beträgt ...; er hat ein gutes E.; das E. versteuern; sich für eine bessere Verteilung des -s einsetzen; Vergünstigungen für die Bezieher kleiner E.; Jede menschliche Nase riecht ... den zarten Hauch von Unabhängigkeit. Gewohnheit, zu befehlen.... der von einem großen und sicheren E. aufsteigt (Musil. Mann 419). einkommens-, Einkommens-: -ausfall, der; -beziiger, der: -s. - (Schweiz.): jmd.. der ein Einkommen bezieht: -Entwicklung, die; -grenze, die: der Zuschuß wird gewährt bis zu einer E. von 1500 Mark; -höhe, die; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): über gar kein Einkommen verfügend; -schwach <Adj.; nicht adv.): nur über ein geringes Einkommen verfügend (Ggs.: ^stark): -e Familien. Bevölkerungsschichten; -stark <Adj.; nicht adv. >: über ein hohes Einkommen verfügend (Ggs.:^schwach); -Steuer, (Steuerw.:) Einkommensteuer, die: Steuer, die nach jtnds. Einkotnmen bemessen wird u. bei der das Einkommen Gegenstand der Besteuerung ist; * einen Schlund wie die E. haben (ugs.; unersättlich trinksüchtig sein), dazu: -Steuererklärung, die. -steuerfrei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). -steuerpflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). -steuertabelle, die, ^Steuerveranlagung, die; -Verhältnisse <P1.): über seine E. schweigt er sich aus; -Verteilung, die; -Zuwachs, der. einköpfen <sw. V.; hat) (Fußball): den Ball ins Tor köpfen: er köpfte [eine Flanke! zum 1:0 ein. Einkorn ['ainkDrnl. das; -s [mhd. einkorn. ahd. einchorn. aus t'ein (I) u. tKorn]: Weizenart mit kurzen, dicken, flachgedrückten Ähren mit langen Grannen, die meist nur eine Frucht ausbilden. einkörpern fainkeerpun] <sw. V.; hat): a) (Rel.. bes. Asien) (von Seelenl in einen neuen / Körper gelangen, Gestall werden lassen: war sie noch einmal auf Erden eingekörpert worden und starb jetzt unschuldig (A. Zweig, Grischa 638
einlangen 446); b) <e. + sich) (Psych.) sich verwirklichen, seine Eigenständigkeit gewinnen; <Abl.:> Einkörperung. die; -, -en. dnkoten <sw. V.; hat) (bes. Med.. Psych.): durch unkontrollierte Darmentleerung mit Kot beschmutzen: das Kind hat sich, das Bett eingekotet. einkrachen <sw. V.; ist) (ugs.): l.a) krachend in sich zusammenfallen, einstürzen: die Brücke ist eingekracht; b) krachend durch etwas brechen: das Kind ist auf dem Eis eingekracht (ugs.; eingebrochen). 2. (von Granaten u. ä.) einschlagen: er hörte plötzlich die Granaten ... es krachte hinter ihnen ein (Böll. Adam 14). ankrallen <sw. V.; hat): a) <e. + sich) die Krallen in etw. schlagen, sich mit den Krallen in etw. festhalten: man sah noch, wo sich die Katze eingekrallt hatte; Ü es war eine fremde, selbständigerer,die sich in seine Lungen einkrallte (Remarque. Funke 62); b) (die Finger u.a.) krampfhaft in etw., in sich selbst bohren, krallen, zusammenkrallen: vor Schmerz krallte sie die Finger [ins Kissenl ein. Ctnkratzen <sw. V.; hat): 1. durch Kratzen mit einem scharfen Gegenstand in etw. hervorbringen, in etw. kratzen: er hat 9einen Namen [in den Steinl eingekratzt. 2. <e. + sich) (salopp) sich einschmeicheln, beliebt machen: du willst dich bei deinem Chef e. dnkrauseln: svw. feinkrausen; einkrausen <sw. V.; hat) (Schneiderei): in lockere Fältelten legen, zu kleinen Falten zusammenschieben u. dadurch eine Krause in etw. entstehen lassen: einen Rock e. einkreisen <sw. V.; hat): 1. einen Kreis, eine kreisförmige Linie um etw. ziehen u. es dadurch markieren: ich werde [mir] das Datum rot e. 2. von allen Seiten umstellen, einschließen, kreisförmig umgeben, umzingeln: den Feind, eine Stadt, das Wild e.; wir sind eingekreist; U Untersuchungsrichter, die den großen Mörder einkreisen (in die Enge treiben; Böll. Haus 167). 3. dem Kernpunkt einer Sache (eingrenzend) immer nülxer kommen; eine Frage, ein Problem, das Diskussionsthema Timmer mehr! e. 4. (Amtsspr.) eine bisher kreisfreie Stadt in einen Landkreis eingliedern. Einkreiser, der; -s. - [zu t'ein u. tKreisJ (Rundfunkt.): Empfangsgerät mit einem einzigen, einstellbaren Hochfre- ouenzschwingkreis. Einkreisung, die; -. -en [zu leinkreisen]; <Zus> Einkreisungspolitik, die cinkremen: t eincremen. einkreuzen <sw. V.; hat) (Biol.): eine bestimmte Art od. Rasse durch Kreuzung mit einer andern (aus züchterischen Gründen) verändern: in diese Rasse hat man eine ausländische eingekreuzt; deutsche Rinder mit kanadischen e.; <Abl.:) Einkreuzung, die; -, -en. Einkriege, die; - (berlin.): vgl. tEinkriegezeck. einkriegen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. svw. teinholen da). 2. die Fassung, seine Selbstbeherrschung wiederfinden: als ich das hörte, hab* ich mich [vor Lachen] nicht [mehr] eingekriegt; nun. krieg dich mal wieder ein! Einkriegezeck, das; -s, -s (berlin.): Spiel, bei dem ein Kind die anderen fangen u. mit leichtem Schlag berühren muß. einkrümmen <sw. V.; hat): nach einer Seite, bes. nach innen krümmen: die Finger e.; <Abl.:) Einkrümmung, die; -, -en. dnkugeln <sw. V.; hat/ist) (Turnen): einen Überschlag vorwärts aus dem Hang durch Drehen in den Schultergelenken ausführen: an den Ringen aus dem Sturzhang e. Einkünfte [ajnkYnfto] <P1.) [zu teinkommen (1)]: als Verdienst, Gewinn, Ertrag eingehende Gelder: feste, [un] regelmäßige E.; seine -e verbessern, versteuern. einkuppeln <sw. V.; hat) (Kfz.-T.): durch Loslassen des Kupplungspedals die Verbindung ZM'ischen Motor u. Getriebe herstellen (Ggs.: auskuppeln): nach dem Schalten langsam e. einkurven <sw. V.; ist) (Fliegerspr.): in einer Kurve einfliegen (2 b): das Flugzeug kurvte zur Landebahn ein. einkürzen <sw. V.; hat) (Gartenbau): kürzer machen: Wurzeln, den Flieder e. einkuscheln<sw. V.;hat)(fam.):a)<e. + sich) sich kuschelnd in etw. sc/tmiegen: sich behaglich [in die Kissen] e.; b) (ein Kind o.a.) warm zudecken u. die Kissen um seinen Körper festdrücken: die Mutter kuschelte ihn liebevoll ein. Einlad [ainla:t], der; -s (Schweiz.): das xEinladen. Verladen (Ggs.: Auslad); 'einladen <st. V.; hat): (eine Ladung, Fracht o.a.) in ein Transportfahrzeug befördern, schaffen u. dort verstauen! (Ggs.: 'ausladen 1 a): die Kisten, Säcke [in den Waggon] e.; <subst.:> er half beim Einladen. 2ein!aden <st. V. (landsch. im Präs. auch mit nicht umgelaute- ten Formen); hat) /vgl. einladend/: a) als Gast zu sich bitten, höflich zu einem Besuch, Aufenthalt bei sich auffordern: er hat den Vorsitzenden eingeladen (Ggs.: [wieder] ausgeladen); seine Freunde [zum Geburtstag, in sein Haus] e.; meine Mutter lädt dich Tür Sonntag zum Mittagessen ein; NSU ladet Sie zu einer Probefahrt im Sechszylinder ein (Döblin. Berlin 210); sie lud ihn ein (forderte ihn auf), sich zu setzen; ich bin [heute abend] eingeladen; dann müßte ich Sie ... auf die Gestapo e. (verhüllend; vorladen) zu einem richtigen Verhör (Fallada, Jeder 159); eine einladende Handbewegung; U der schöne Platz lädt zum Verweilen ein (geh.; veranlaßt dazu): b) zu einer kostenlosen Teilnahme an etw. auffordern; bitten, an etw. teilzunehmen, bei etw. mitzumachen: imdn. ins Theater, zu einer Autofahrt, zu einem/Oandsch.:) auf ein Glas Wein [in den Ratskeller] e.; c) (Schweiz.) imdn. auffordern, etw. zu tun: der Bundesrat wird eingeladen, die Sache endlich in die Hand zu nehmen; d) (ugs.) unmäßig essen; einladend <Adj.): Anreiz zu etw. bietend; zu etw. verlockend, verführerisch: ein -er Anblick; ein e. gedeckter Tisch; die Kneipe sah nicht sehr e. aus; vier eben gefangene Kreuzottern .... die natürlich alle noch ihre Giftzähne hatten, mit denen sie Herrn Kruzowski auch gleich e. anlächelten (Schnurre. Bart 136); Einlader, der; -s. -: jmd., der zu etw. einlädt. 'Einladung, die; -: das * Einladen, Verladen. ^inladunSt die; -. -en: a) das ^Einladen; Aufforderung zum Besuch, zur Teilnahme: eine E. aussprechen, annehmen, ablehnen; eine schriftliche E. [zu einer Feier] bekommen; einer E. folgen. Folge leisten; b) kurz für t Einladungskarte, ^schreiben: -en drucken lassen, verschicken; c) (selten) Festlichkeit, Veranstaltung mit Gästen: besonders nach einer größeren E.... ist es notwendig. Teppiche... auf Flecken ... zu untersuchen (Hom, Gäste 157); d) (Schweiz.) Aufforderung, etw. zu tun: zweimal erging an ihn die E.. sich um die Sache zu kümmern; e) (Fechten) Klingenlage, mit der man absichtlich eine od. mehrere Blößen für einen gegnerischen Angriff öffnet: die E. darf nur so viel von der Blöße freigeben, daß der Weg der Klinge zur eventuellen Parade nicht zu groß wird. Einladungs-: -kämpf, der (Boxen): Kampf außerhalb einer Konkurrenz: hat ein Boxer Über- od. Untergewicht, so ist er der Verlierer, kann aber gegen seinen Gegner einen E. bestreiten; -karte, die: schriftliche Einladung auf einer Karte; -schreiben, das: schriftliche Einladung in Briefform. Einlage«die; -, -n: 1. etw., was in eine Postsendung eingelegt, ihr beigelegt ist: eine E. in den Brief legen; etwas als E. verschicken; der Brief enthielt zwei -n. 2. (Schneiderei) zur Versteifung in bestimmte Teile der Kleidung eingefügtes Material: die E. in einem Kragen. 3. (Kochk.) festere Zutat in einer Suppe: eine Bouillon mit feinen Gemüsen. Klößchen als E.; klare Brühe mit E. 4. etw,, was zur Verzierung in die Oberfläche eines Gegenstandes eingearbeitet wurde: Diese Tabaksdosen aus schwerem Gold mit elfenbeinerner E. (J. Roth. Beichte 59). 5. der Stützung des Fußes dienende Unterlage, die in den Schufi eitigelegt wird: er muß -n tragen. 6. (Zahnmed.) vorläufige Zahnfüllung: die E. wieder entfernen. 7. Darbietung als eingeschobener Teil eines Programms; ein Konzert mit tänzerischen -n. 8. (Finanzw.) a) auf ein Bankkonto eingezahltes Geld: die -n bei den Sparkassen sind gestiegen; ein Sparbuch mit 1 000 Mark E.. mit hohen -n; b) in ein Unternehmen als Beteiligung eingebrachte Sach- od. Geldleistung: die E. dieses Teilhabers beläuft sich auf 50000 Mark; Die Liebe ist kein Händler, der seine -n zurückhaben will (Remarque, Triomphe 422). einlagern <sw. V.; hat): 1. zur Aufbewahrung, Lagerum in einen dafür geeigneten Raum bringen, in einem Lagerraum aufbewahren (Ggs.: auslagern 2); Kartoffeln [im Keller] e.; Was als frische Markenbutter eingelagert wurde, kommt als Molkereibutter wieder heraus (DM 3.1966.21 heingelagerte Bestände. 2. <e. + sich) sich in einer anderen Materie festsetzen, ablagern: der Kalkstein lagerte sich in die/den Schichten ein; <meist im 2. Part.:) ins Gewebe eingelagerte StofTwechselprodukte; Ü (Meteor.:) ein Hoch mit eingelagerten Störungen; (Abi.:) Einlagerung, die; -. -en: 1. das Aufbewa/iren in einem Lagerrawn. 2.a) das Ablagern; b) das in einer anderen Materie Abgelagerte: -en aus Kalk. einlangen <sw. V.; ist) (österr.): ankommen, eintreffen: er ist gestern in Wien eingelangt; die eingelangten Entwürfe wurden geprüft. 639
Einlaß EinlaB fajnlas], der; Einlasses. Einlasse [...lesa]: 1. <o. PI.) das Hereinlassen, Eintretenlassen; Zutritt: E. ab 18 Uhr; E. fordern; sich E. verschaffen; jmdm. E. gewähren; Ü daß der neue Geist der Empörung sich tückisch E. zu verschaffen gewußt hatte (Th. Mann. Buddenbrooks 122). 2. (veraltet) Eingang, Eingangstür: der E. war versperrt; einlassen <st. V.; hat): 1. hereinkommen lassen, jmdm. Zutritt gewähren, den Eintritt gestatten: sie wollte den Fremden nicht e.; Ü sie öffnete das Fenster, um Licht und Luft einzulassen; Kaum einer hat so viel gelesen wie Goethe und so viel fremden Geist in sich eingelassen wie er (Thieß. Reich 402). 2. einlaufen, einfließen lassen: einfüllen: das Wasser [in die Badewanne] e. 3. in eine feste, harte Materie einfügen u. dort befestigen; genau einpassen, einsetzen: eine Gedenktafel in die Mauer e.; in Gold eingelassene Edelsteine. 4. (südd.. österr.) a) mit Wachs einreiben, einwachsen: den Fußboden e.; b) mit Farbe o.a. streichen, lackieren: den Schrank mit Firnis e. 5. <e. + sich) (meist abwertend) Kontakt aufnehmen, Umgang pflegen, verkehren, mit diesem Menschen solltest du dich nicht e.; sie hat sich zu weit mit ihm eingelassen. 6. <e. + sich) sich mit erw. abgeben, aufetw. eingehen; bei etw. mitmachen, sich zu etw. hergeben: sich auf ein Abenteuer e.; ich ließ mich auf nichts ein; sich in ein Gespräch mit jmdm. e.; Einlaßkarte, die; -. -n: Karte, die zum Eingelassenwerden, zum Zutritt berechtigt; einläßlich <Adj.) (Schweiz.): eingehend, ausführlich, gründlich: etw. e. beschreiben, dazu: Einläßlichkeit, die: -;Einlassung,die; -,<n(jur.): (im Zivilprozeß) Stellungnahme des Beklagten; Äußerung des Angeklagten in der Hauptverhandlung: die E. des Angeklagten widerlegen, durch eine Zeugenaussage stützen; Der Angeklagte hat- nach eigenen -en - am Tatort 15 Tabletten Phanodorm geschluckt (MM 20. 2. 70.4); Ü Man hält in diesen Kreisen nicht mehr viel von politischen oder ideologischen -en (Börsenblatt Frankfurt 69, 1965, 1591). Einlauf, der; -[ejs. Einlaufe: 1. (Sport) a) <o. PI.) das Passieren der Ziellinie bei einem Falir-, Renn-, Laufwettbewerb: beim E. lagen die beiden Pferde. Rennwagen dicht beieinander; b) Reihenfolge beim Passieren der Ziellinie: bei den Laufwettbewerben gab es folgende Einlaufe: ...; c) Ziel! liniel bei einem Fahr-, Renn-, Laufwettbewerb: links und rechts des -s drängte sich das Publikum; d) <o. PI.) Phase, in der ein bestimmter Abschnitt eines Renn-, Laufwettbewerbs beginnt: er stürzte beim E. in die Zielgerade. 2. (Med.) Einführung von Flüssigkeit durch den After in den Dickdarm zur Darmreinigung, bei Verstopfung, zur künstlichen Ernä/irung u.a.: jmdm. einen E. machen. 3. (selten) Öffnung, durch die eine Flüssigkeit in etw. hineinläuft: der E. der Regenrinne ist verstopft. 4. (Kochk.) aus Eiern, Mehl, Wasser u. a. hergestellte Suppeneinlage, die man in die Suppe einlaufen läßt. 5. svw. ! Eingang (4): die Einlaufe der Reihe nach bearbeiten. 6. (Jagdw.) Öffnung an einem Gatter, durch die das Wild in ein Gebiet hinein-, aber nicht wieder herausgelangen kann; einlaufen <st. V.): 1. (Sport) a) (von Sportlern, die an einem Wettkampf, Spiel o. ä. beteiligt sind) in die Wettkampfstätte, auf das Spielfeld o.a. laufen <ist): die Mannschaften laufen [in das Stadion] ein; b) bei einem Wettbewerb im Laufen einen bestimmten Abschnitt beginnen <ist>: in die letzte Runde, in die Zielgerade e.; c) <e. + sich) sich vor einem Wettbewerb o. ä. durch Ausführung bestimmter Laufübungen u. a. vorbereiten <hat): die Paare im Eiskunstlauf, die Sprinter sind dabei, sich einzulaufen. 2. <ist) a) fahrend im Bahnhof ankommen: der Zug läuft gerade ein; auf welchem Gleis läuft der D-Zug nach München ein?; b) in den Hafen hinein- fa/iren (Ggs.: auslaufen 2): das Schiff ist bereits [in den Hafen] eingelaufen; wann werden wir einlaufen? 3. in ein Gefäß, einen Behälter o.a. / hinein /fließen <ist>: das Wasser läuft [in die Wanne, in das Becken] ein; (Kochk.:) ein verquirltes Ei in die Suppe e. lassen. 4. (bes. Bürow.) an entsprechender Stelle ankommen, eingehen, dorthin übermittelt werden, zugestellt werden <ist): Briefe. Beschwerden laufen bei der Behörde ein; es sind viele Spenden eingelaufen. 5. svw. t eingehen (4): der Stoff läuft beim Waschen [nicht] ein. 6. svw. teintreten (11): ich muß die neuen Schuhe erst e. 7. <e. + sich) durch Inbetriebsein allmählich die vorgesehene Leistungsfähigkeit erreichen <hat>: die Maschine muß sich erst e.; Ü der Betrieb hat sich gut eingelaufen (funktioniert gut, hat sich gut entwickelt); Eine Kette von eingelaufenen Bewegungen (Wolf, Himmel 301). EinUufer, der; -s, - [zu mhd. ein(e) = allein, einsam (vgl. allein) u. T Läufer] (Jägerspr.): altes Wildschwein, das sich von der Rotte fernhält. Einlaufsuppe, die; -. -n (Kochk.): Suppe mit Einlauf (4); Einlaufwette, die; -. -n: bei Pferderennen Wette auf den Einlauf (1 b) der ersten Pferde. einläuten <sw. V.; hat): durch Läuten den Beginn von etw. verkünden, anzeigen: die Glocken läuten den Sonntag ein; das neue Jahr e. (Ggs.: das alte Jahr ausläuten); (Sport:) die letzte Runde wurde eingeläutet; U mit dieser Rede läutete er den Wahlkampf ein (eröffnete er ihn, setzte er das Zeichen zu seinem Beginn); in Portsmouth soll nun eine bessere Zukunft eingeläutet werden (Zeit 25. 4. 75.41). einleben, sich <sw. V.; hat): sich an eine neue Umgebung gewöhnen, ihr seine Lebensgewohnheiten anpassen, in ihr heimisch werden: du hast dich jetzt ganz gut [hier, in die neuen Verhältnisse] eingelebt; U sich in ein Gedicht, ein Bild e. (sich darein versenken, seine Stimmung, Atmosp/iäre o.a. innerlich nachvollziehen): in die Regel lebt man sich rascher wieder ein als in ihre Aufhebung (Th. Mann. Zauberberg 148). Einlege-: ^arbeit, die (Kunsthandwerk): a) Verzierung an einem Gegenstand aus Holz. Metall u. a. durch eingefügte andersfarbige Plättchen aus dem gleichen od. einem anderen Material, die zu bestimmten Mustern geordnet sind; b) Gegenstand mit Einlegearbeiten (a): diese Truhe ist eine E. aus dem Barock; ^hob, das: Holz, das zur Einlegearbeit verwendet wird; ^sohk, die: Sohle, die in den Schuh eingelegt wird; ^ttech, der: Tisch mit Einlegearbeit. einlesen <sw. V.; hat): 1. (etw. für einen bestimmten Zweck Geeignetes, Passendes, Vorgesehenes) in etw. / hinein /legen: Geld. Bilder [in einen Brief] e.; Sohlen in die Schuhe e.; du mußt einen neuen Film [in die Kamera] e. (an den dafür vorgesehenen Platz bringen); den Rückwärtsgang e. (Kfz.-T.; durch Betätigung der Gangschaltung in den Rückwärtsgang schalten): die Lanze e. (hist.; unter den Arm nehmen und zum Stoß waagerecht halten): der Stier legt die Hörner ein (veraltend; senkt sie zum Angriff). 2. (Kochk.) in eine in bestimmter Weise zubereitete ' u. einen würzigen Geschmack verleihende! Flüssigkeit legen u. dadurch haltbar machen/: Eier. Gurken e.; eingelegte Heringe. 3. (Kunsthandwerk) a) als Verzierung in Oberflächen von Gegenständen aus Holz, Metall u.a. einfügen: [ein Muster aus] Perlmutter, edle Hölzer [in Metall. Holz] e.; b) mit in die Oberfläche eingefugten Verzierungen versehen: die Tischplatte war mit Elfenbein eingelegt; eine eingelegte Arbeit (Einlegearbeit b). 4. (Bankw.) auf ein Konto einzahlen, auf einem Konto anlegen: Gelder, eine größere Summe e. 5. (Friseurhandw.) (die nassen Haare) mit Hilfe von Lockenwickeln, Klipsen in eine bestimmte Form bringen: ich muß [mir] die Haare e. [lassen]. 6. zusätzlich dazwischen- schieben, einfügen; einschieben, einsclialten: eine Ruhepause e.; während der Feiertage werden einige Züge eingelegt. 7. offiziell aussprechen, mit Nachdruck geltend machen: ein Veto e.; Protest [gegen etw.] e. ([gegen etw.J protestieren): (Jur.:) Berufung. Revision [beim Oberlandesgericht] e. 8. (Schweiz.) etw. abgeben: bei einer Wahl die Stimmkarten einlegen; <Abl. zu 4:> Einleser. der; -s. - (Bankw.): jmd., der Geld bei eitler Bank einlegt, eingelegt hat: die Forderungen der E. müssen befriedigt werden. Einlegerin« die; -. -nen: w. Form zu f Einleger; <AbI. zu 6. 7:> Einlesung, die; -. einleiten <sw. V.; hat): 1. vorbereiten, in die Wege leiten, beginnen, in Gang setzen; den Vollzug, die Ausführung von etw. veranlassen: eine Untersuchung. Maßnahmen, diplomatische Schritte e.; (Jur.:) ein Verfahren gegen jmdn. e.; (Med.:) eine Geburt künstlich e. (durch eine Spritze 0. ä. dafür sorgen, daß die Wehen einsetzen). 2. etw. / zur Einführung, Einstimmung] an den Anfang stellen u. damit eröffnen: eine Feier mit Musik e.; Orgelspiel leitete den Gottesdienst ein; dieser Vertrag soll eine neue Epoche e.; das Buch wurde von ihm eingeleitet (mit einem erläuternden, einführenden Vorwort versehen); er sprach einige einleitende (einführende) Worte. 3. (selten) in etw.! hinein! leiten: Abwässer in einen See e.; <Zus.:> Einleitewort* das <PI. ...Wörter) (Sprachw.): Konjunktion, Pronomen, Adverb, das einen Gliedsatz einleitet; <Abl.:) Einleitung, die; -, -en: 1. das Einleiten (1): die E. einer Untersuchung. 2.a) das Einleiten (2): die E. des Gottesdienstes durch Orgelspiel; 640
Einmaleins b) Eröffnung, einführender Teil: sein Vortrag, die Musik bildete die E.; c) einleitender Teil, einführendes Kapitel eines Aufsatzes, Sachbuches o. ä.: in der E. auf etw. hinweisen. 3. das Einleiten (3): die unbegrenzte E. von Abwässern in Flüsse und Seen kann auch für Menschen schwerwiegende Folgen haben (MM 26. 8. 69. 3): <Zus. zu 2c:> Einlei- tungskapitel, das; <zu 2b:> Einleitungsrede. dnlenken <sw. V.): l.a) in eine andere Richtung fahren, einbiegen (ist/seltener: hat): er. das Auto lenkte in eine Seitenstraße ein; Ü Sobald Dr. Holle merkt, daß das Gespräch in friedlichere Bahnen einlenkt, geht er (Brod. An- nerl 184); b) in eine andere Richtung lenken <hat): eine Rakete in eine andere Bahn e. 2. von seiner ablehnenden, starren Haltung abgehen, sein unnachgiebiges, schroffes Verhalten aufgeben u. sich nachgiebiger zeigen, versöhnlicher werden <hat): als die Verhandlungen zu scheitern drohten, lenkte er schließlich ein; eine einlenkende Äußerung; <subst.:)das Einlenken der Regierung; <Abl.:> Einlenkung, die; -. -en <P1. ungebr.X einlernen <sw. V.; hat) (abwertend): durch mechanisches kritikloses! Lernen od. Lernenlassen einprägen, beibringen: du hast dir. dem Kind die Antworten, die Zahlen gut eingelernt; seine Worte klangen sehr eingelernt. 'einlesen <st. V.; hat): 1. <e. -I- sich) sich durch [längeres] Lesen mit einem Werk vertraut machen: ich habe mich in die klassische Literatur eingelesen; Ich las mich ein in die politische Unzuverlässigkeit dieser Klosterinsassen und fand das spannend (Küpper. Simplicius 52). 2. (Daten verarb.) Informationsmaterial, Daten durch Lochkarten. Lochstreifen o. ä. in eine Rechenanlage eingeben, übertragen: das Programm liest den Lochkartentext in den Kernspeicher ein; Die maschinell eingelesenen Markierungskarten im Klartext ausdrucken; 2einlesen <st. V.; hat) (landsch.): I. svw. teinsammeln (1): Früchte e. 2. svw. feinkrausen: einen Rock e. einleuchten <sw. V.; hat) [mhd. Inliubten. eigtl. = wie Licht hell eindringen]: fürjmdn. verständlich, klar sein, auf imdn. überzeugend wirken: seine Argumente leuchteten ihr sofort ein; es will mir nicht e.. daß ...; <1. Part.:) einleuchtend: unmittelbar überzeugetui, verständlich, plausibel: eine -e Erklärung. Antwort; die Begründung ist e. Einlieferer. der; -s. -: jmd.. der etw. einliefert: einliefern <sw. V.; hat): a) an einen entsprechenden Ort bringen u. dort den zuständigen Personen zur besonderen Behandlung, zur Beaufsichtigung o. ä. übergeben: jmdn. ins Gefängnis e.; der Verletzte wurde heute [in die Klinik] eingeliefert; (österr. auch mit Dativ:) Van Doren wurde dem Gefangenenhaus des Landesgerichtes Salzburg eingeliefert (Expreß Wien. 2.10.68. 5); b) bei der zuständigen Stelle zur weiteren Bearbeitung, zur Abfertigung o. ä. abliefern, abgeben: Pakete bei der Post e.; die zu einem Wettbewerb eingelieferten Arbeiten; <Abl.:> Einliefenmg, die; -. -en. Einliefenings-: -schein, der: Bescheinigung, auf der die Einlieferung von etw. bestätigt wird: -Station, die: Stelle, bei der man etw. einliefert: -«teile, die; -termin, der: /festgesetzter/ Termin, an dem etw. eingeliefert wird: -zeit, die: Zeitpunkt, zu dem etw. eingeliefert wird. einliegend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Papierdt.): beiliegend, beigefügt: beachten Sie die -e Gebrauchsanweisung; e. (besser: als Einlage, hiermit, anbei) übersenden wir Ihnen ... Vgl. inliegend; Einlieser [...li:g£], der; -s. -: a) (früher) Landarbeiter. Handwerker ohne Grundbesitz u. ohne festen Wohnsitz, der bei einem Bauern, auf einem Gut zur Miete wohnt: b) Mieter einer Einliegerwohnung: <Zus. zu b:> Einliegerwohnung, die: kleinere, zusätzlich eingebaute Wohnung (für einen Mieter) in einem Privathaus. Einfamilienhaus o.a. einlieken <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): (ein Segel) mit einem Liek einfassen: An den Wänden waren große Fetzen einge- liekter Segel befestigt (Jahnn. Geschichten 171). einlinig [ainli:nic] <Adj.; o. Steig.) [analog zu tgeradlinig (Ü), zu t^ein (Ol (selten): aufrichtig, geradlinig: Er war ein etwas ..sonderbarer Heiliger", aber durchaus lauter und e. (Hochhuth. Stellvertreter. Nachwort 231). einlochen <sw. V.; hat): 1. (salopp) ins Gefängnis bringen, einsperren: er wurde für drei Monate eingelocht. 2. (Golf) /den Ball] in ein Loch spielen: sie konnte [ihren Ball] e. einKMTeln <sw. V.; hat) (fam.): mit einem Löffel eingeben, einflößen: dennoch wurde ihm ein Hefepräparat eingelöffelt (Grass. Hundejahre 291). einlogieren <sw. V.; hat) (veraltend): jmdm. ein Quartier, eine Unterkunft verschaffen: Jmdn. bei sich, in einem Hotel e.; <e. + sich:) wo hast du dich einlogiert? einlösbar <Adj.; o. Steig.): die Möglichkeit bietend, etw. einzulösen: ab Dienstag ist der Pfandschein e.; einlösen <sw. V.; hat): 1. a) durch Vorlegen, Hingeben eines bestimmten Schriftstückes die Auszahlung des entsprechenden Geldbetrages erwirken: sich auszahlen lassen: einen Scheck. Schuldschein e.; b) (einen verpfändeten Gegenstand) gegen Zahlung des entsprechenden Betrages zurückerhalten: zurückkaufen: ein Pfand, ein Schmuckstück [im Pfandhaus! e.; die Eroberung Mekkas, für das er Jerusalem e. (im Tausch zurückgewinnen) will (Schneider, Leiden 26). 2. (geh.) (eine schon vor längerer Zeit eingegangene/ Verpflichtung) er Julien, ihr nachkommen: ein Versprechen, sein Wort e.. zu 1: Einlösesumme, die; -. -n: 1. Summe, die man gegen Vorlage eines bestimmten Schriftstückes einlöst (a). 2, Summe, mit der man einen verpfändeten Gegenstand einlöst (b); (Abi.:) Einlösung, die; -. -en; EinKsungssurame, die; -. -n: svw. t Einlösesumme. einlöten <sw. V.; hat): in etw. löten. einlullen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. leise in den Schlaf singen, summen: sie versuchte das Kind einzulullen; die Musik, das eintönige Geräusch lullte ihn ein; Ü Noch zittert der letzte Mittagsschlag über den Fluß, bis ihn der Wind einlullt und unter Zärtlichkeiten davonträgt (Fries. Weg 15). 2. durch Beschwichtigungen, beruhigende Versprechungen o. ä. kritiklos, argloß, unvorsichtig machen: er versuchte die Belegschaft mit schönen Worten einzulullen; eine neue Gattung Kunst .... die die Gemüter völlig im Bann hält, bezaubert, fesselt und einlullt (Tucholsky, Werke I. 244). Einmach- (einmachen 1): -cellophan. das: Cellophan zum Zubinden von Gläsern mit Gelee, Marmelade u.a.: ^-esstg, der: Essig zum Einmachen von Gurken o. ä.: ^frucht, die: Fruchti sorte I, die sich zum Einmachen eignet, die dazu vorgesehen ist: -gefäß, das: vgl. -glas; -glas, das <PI. ...gläser): Glas, in dem Obst, Gemüse o. ä. eingemacht wird: -gut. das <o. PI.): Obst, Gemüse o.a., das zum Einmachen vorgesehen ist: -ring, der: Gutnmiring für das Einmachglas, auf dem der Deckel aufliegt: ^suppe, die: aus einer Einmache zubereitete Kalbsknochensuppe mit Weißbrotstücken od. Knödeln als Einlage: -topf, der; -zeit, die: Jahreszeit, in der besonders viel Obst. Gemüse o. ä. eingemacht wird: ^zuk- ker. der: Zucker, der sich besonders zum Einmachen von Obst eignet. Einmach[eJ fajnmaxte)], die; - (österr.): helle Mehlschwitze. einmachen<sw. V.; hat) /vgl. Eingemachte/: {.durchKochen haltbar machen, konservieren: Obst, Fleisch e.; sie hat die Bohnen selbst eingemacht; * laß dich e.! (ugs. abwertend; mit dir ist nichts anzufangen). 2. (landsch.) in eine entsprechende Öffnung. Halterung o. ä. bringen u. dort befestigen: den Christbaum [in den Ständer] e.; einen Besenstiel [wieder] e. einmähdig ['ainmexh^; zu t'Mahd]: (von Wiesen) nur für einen einmaligen Schnitt im Jahr geeignet. Vgl. einschürig. einmahnen <sw. V.; hat): (etw., was man zu bekommen hat, was einem zusteht) in Erinnerung rufen, einfordern: die Schulden e.; <Abl.:> Einmahnung, die; -. -en. einmal <Adv.): 1. ['ajnma:l] ein einziges/ Mal: e. u. nicht wieder; noch e. (einletztes Mal): zählend: ein- bis zweimal; e. ums/übers andere (dauernd, immer wieder): e. sagt er dies, ein andermal das; noch e. (doppelt) so groß; es hat sich e. mehr (besser: aufs neue, wieder einmal: nach engl, once more) gezeigt, daß ...; Spr e. ist keinmal; *auf e. (tauf). 2. mit schwebender Betonung: a) eines Tages, später: er wird es [noch] e. bereuen; es kommt e. die Zeit, wo ...; b) vor längerer, langer Zeit, einst, früher: es ging ihm e. besser als heute; es war e. ... (formelhafter Anfang von Märchen): c) irgendwann: kommen Sie doch e. zu mir!; verblaßt: wir wollen e. sehen. 3. unbetont; verstärkend, eingrenzend nach anderen Adverbien: es ist nun e. (eben) geschehen; darf ich auch e. (ebenfalls) probieren?; komm erst e. (als erstes, vorerst) mit; er kann nicht e. schreiben (sogar schreiben kann er nicht): er versucht es noch e. (aufs neue, wieder): du hast wieder e. (wiederum) recht gehabt. 4. mit schwebender Betonung; verstärkend im Aufforderungssatz: alle e. herhören!; sag e.!; Einmaleins, das; -: 1. die Vervielfältigungsreihen der Zahlen von 1 bis 20 mit den Zahlen von 1 bis 10: das große (die Zahlen von 1 bis 20 betreffende), das kleine 41 GDW 641
Einmalflasche (die Zahlen von I bis 10 betreffende) E. 2. Grundbestand an Kenntnissen. Wissen, der als Voraussetzung für etw. gilt; Anfangsgründe: das gehört zum E. des Politikers, der Buchführung;Einmalflasche, die; -. -n: vgl. Einmalpak- kung; svw. f Einwegflasche; Einmalhandtuch, das; -[eis. -tü- cher: (inöffentlichen Toiletten) Papiertuch zum Abtrocknen der Hände, das nach dem Gebrauch weggeworfen wird; einmalig <Adj.; o. Steig.): 1. (nicht adv.) a) nur ein einziges Mal vorkommend, erforderlich: eine -e Zahlung. Anschaffung; b) nicht mehr wiederkehrend, sich nicht mehr so schnell bietend: eine -e Gelegenheit; die Chance ist e.; <subst.:) ist hier das Ziel, das Große, das Einmalige, an das ich im Graben gedacht habe? (Remarque. Westen 138). 2. [auch: '-'—1 von unerreichter Qualität, unvergleichlich gut. kaum noch einmal in solcher Güte vorkommend: ein -er Film; er spielt, sein Spiel ist e.; (oft ugs. übertreibend:) ein e. gepflegter Wagen; es war e. schön; <Abl.:> Einmaligkeit, die; -: das einmalige Vorkonvnen. die eintnalige Qualität: Gewiß ist Ihnen die E. des Lebens, ob es nun in Mond- oder Sonnenjahren eingestellt ist oder ... (Seghers. Transit 155); Einmalpackung. die; -. -en: Packung, die nur zum einmaligen Gebrauch vorgesehen, nach einmaligem Gebrauch nicht wieder verwendbar ist; Einwegpackung. Einmynn-: muiUk das: * E. mit Tretgetriebe (ugs.. scherzh.; Fahrrad): ^betrieb,der: Geschäft o. ä..das von einer Person betrieben wird; -dampfer, der (ugs.. scherzh.): einsitziges Segel-. Ruder- od. Paddelboot; -gesellschaft. die (Wirtsch.): Kapitalgesellschaft, bei der alle Anteile in einer Hand vereinigt sind; --stürm, der (Ballspiele): aus nur einem Spieler bestehender Sturm; -torpedo, der: von einem einzigen Mann gesteuerter Torpedo; ^wagen, der: Straßenbahtt- wagen. der nur vom Fahrer bedient wird, ohne eigenen Schaffner; ^zelle, die: svw. T Einzelzelle. einmännig ['ainmEnu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tMann. hier = männliches Geschlechtsorgan einer Pflanze. Staubfaden] (Bot.): einen Staubfaden habend. einmarinieren <sw. V.; hat): in eine Marinade einlegen: Heringe e. Einmarkstück, das; -[eis, -e: Geldmünze mit dem Wert von einer Mark. Einmarsch,der; -[eis, Einmärsche: das Einmarschieren (Ggs.: Ausmarsch); einmarschieren <sw. V.; ist): a) sich in einer Formation / marschierend in ein Gebiet, einen Raum begeben, hineinmarschieren (Ggs.: ausmarschieren): die Sportler marschieren ins Stadion, in die Halle ein; Stell dich an die Fabriktore zum Schichtwechsel, wenn die Rasierten. Rosigen. Gewaschenen einmarschieren, aber warte auch auf die Ausgebleichten. Müden. Eiligen (Bieter. Bonifaz 17); b) in ein Gebiet. Land mit Truppen einrücken u. es gewaltsam besetzen: feindliche Truppen sind in das Land einmarschiert. einmassieren <sw. V.; hat): in etw. massieren: das Mittel muß man gut [in die Kopfhaut] e. Einmaster [ainmaste], der; -s. - (Seemannsspr.): Schiff mit nur einem Mast; einmastig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit nur einem Mast / ausgerüstet i: ein -es Schiff. einmauern <sw. V.; hat): 1. in Mauerwerk einschließen, mit Mauerwerk umgeben: bei der Grundsteinlegung wurden Dokumente [in das Fundament] eingemauert; Man geht in ein Haus, läßt siehe., peitscht sich die Lenden ... (Reinig, Schiffe 70); Ü die Grenze zwischen ... dem freien Deutschland und dem Deutschland, das seine Bürger e. mußte, um sie daran zu hindern, ... zu entfliehen (Dönhoff. Ära 10). 2. beim Mauern, bei der Errichtung einer Mauer o.a. ins Mauerwerk einfügen u. dort befestigen, hineinarbeiten: der große Haken, die Metallplatte wird gleich [mit] eingemauert; <Abl.:) Einmauenmg, die; -. -en. ginmeißeln <sw. V.; hat): in etw. meißeln: eine Inschrift [in ein Denkmal] e. einmengen <sw. V.; hat): 1. svw. teinmischen (1); Ü <e. + sich) In die Beschreibung ... hat sich also etwas eingemengt, das sehr unklar, aber sehr bekannt ... ist (Musil. Mann 1167). 2. <e. + sich) svw. teinmischen (2): mußt du dich überall e.?; Ü Du wolltest dich e. in die Wirklichkeit, und sie hat dich in die Enge gedrängt (Weiss. Marat 48). Einmeterbrett, das; -[e]s. -er (Wasserspringen): ein Meter hohes Sprungbrett. Einmietebetrug, der; -[e]s Cur.), zu: 'einmieten <sw. V.; hat): in einem Haus, beijmdm. ein Zimmer, eine Wohnung mieten: ich habe dich für die drei Tage im Hotel gegenüber eingemietet; (meist e. + sich) er hat sich bei einem älteren Ehepaar eingemietet (ist dort als , Unter j mieter eingezogen): <Abl.:> 'Einmietung* die; -. -en. 2einmieten <sw. V.; hat) (Landw.): in einer 2Miete einlagern (Ggs.: ^ausmieten): Kartoffeln. Rüben e.; <Abl.:) ^Efrmie- tung, die; -. -en. einmischen <sw. V.; hat): 1. (selten) durch Vermischen in etw. hineinbringen, in etw. , hinein;mischen; er hat zuviel Rot [in das Blau] eingemischt; U <e. 4- sich:) einer Rache .... in die sich viele schäbige Motive e. mochten (Rothfels. Opposition 116). 2. <e. + sich) sich (redend od. handelnd) mit etw. befassen, an etw. beteiligen, womit man eigentlich nichts zu tun hat. was einen nicht betrifft; sich um fremde Angelegenheiten kümmern: du mußt dich in alles, in jedes Gespräch e.!; da will ich mich lieber nicht e.; das ist ja interessant!", mischte sich Herr Palmer gemessen ein (Seidel. Sterne 39); <Abl.:) Einmischerei« die (Schweiz.): das Einmischen; Einmischung, die; -. -en. einmonatig: vgl. achtmonatig; ginmonatlich: vgl. achtmonatlich. einmontieren <sw. V.; hat): mit technischen Hilfsmitteln, in einem bestimmten Verfahren in etw. einfügen u. befestigen; durch Montage einbauen (Ggs.: ausmontieren): ein Schloß e.; Einzelteile [in eine Maschine] e.; Schreckensbilder ... werden ohne Ankündigung in den Kontext harmloser Alltagsvisionen einmontiert (Gregor-Patalas. Film 95). einmotorig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit nur einem Motor ausgerüstet!: ein -es Flugzeug. einmotten <sw. V.: hat): I. mit einem Mittel zum Schutz gegen Motten zusammen i eingepackt; irgendwo für längere Zeit unterbringen: früher pflegte sie im Frühjahr die Winterkleidung einzumotten. 2. (Milit.) militärisch nicht gebrauchte Schiffe. Flugzeuge. Panzer u. ä. so einlagern, daß sie rasch wieder einsatzbereit gemacht werden können; vgl. einkokonieren. einmummeln, einmummen <sw. V.; hat) (fam.): dick, fest in warme/ Kleidung. Decken o. ä. einhüllen: ich habe mich, die Kinder gut eingemummelt; warm eingemummelt ins Freie gehen. einmünden <sw. V.; ist/hat): a) in einen anderen Fluß. Strom o.a. münden, hineinfließen, hineinströmen: dort, wo der Fluß ins Meer einmündet; Ü diese Probleme münden alle in dieselbe Frage ein; b) an einer bestimmten Stelle in etw. anderes übergehend enden, auslaufen: die Straßen münden alle in diesen Platz ein; wo das Tal in das Nachbartal ... einmündete (Schnabel. Marmor 92); Ü Gefahr, daß der Grenzkrieg in einen Zusammenprall beider Staaten einmündet (übergeht; Welt 7.9.65.1); <Abl.:> Einmündung, die; -. -en. einmütig [ajnmy.tu;] <Adj.; o. Steig.) [mhd. einmüetec. ahd. einmuotig]: völlig übereinstimmend, von völliger Übereinstimmung zeugend; einer Meinung, eines Sinnes: -e Zustimmung; etw. e. beschließen, ablehnen, verurteilen; <Abl.:> Einmütigkeit, die; -: einmütiges Verhalten, völlige Überein- stimmung: über etw. besteht, herrscht E.; das TrefTen fand im Geiste völliger E. statt. einnachten <sw. V.; hat) (Schweiz.): allmählich/ Nacht werden: heute nachtet es früh ein: <subst.:> Wie schon am Nachmittag, zeigten sie (= die Krähen) auch beim Einnachten Ungewöhnliches an (Grass. Hundejahre 260). einnageln <sw. V.; hat): in etw. nageln, mit einem Nagel, mit Nägeln in etw. befestigen, anbringen: einen Haken [in die Wand] e. einnähen <sw. V.; hat): l.a) durch Nähen in etw. befestigen, in etw. festnähen: das Futter [in den Rock] e.; b) in eine Umhüllung aus Stoff bringen u. diese zunähen: heimlich Geld in den Saum e.; Die Leichen wurden in Segeltuch eingenäht (Ott. Haie 81). 2. durch Nähen enger machen: du mußt das Kleid an der Seite etwas e. 3. (landsch. salopp) festnehmen, einsperren: wie er einen neuen Raubmord begangen hat. ist er wieder eingenäht worden und wieder zum Tod durch den Strang verurteilt (Kisch, Reporter 284). Einnahme[ainna:m3],die: -. -n: 1. (meist PI.) Geldsumme, die jmd. durch Verkauf von etw.) in Empfang nimmt, erhält, verdient; als Verdienst. Ertrag eingehendes Geld (Ggs.: Ausgabe 3): private, öffentliche -n; eine unerwartete E.; seine -n steigen, bleiben hinter den Ausgaben zurück. 2. <o. PI.) das Einnehmen (2). das Zusichnehmen: die E. 642
einpassen >on Tabletten einschränken; die E. einer Mahlzeit. 3. <o. PI..> das Einnehmen (4), Eroberung. Besetzung: die E. von Berlin durch die russischen Truppen. Einrahme- (Einnahme 1): -ausfall, der: das Ausfallen von Einnahmen: der Streik hat einen großen E. verursacht; ^huch,das: Buch, in dem die Einnahmen eingetragen werden: -erwartung, die (meist PL): Summe der für einen bestimmten Zeitraum zu erwartenden, geschätzten Einnahmen, z. B. an Steuern: die -en des Bundes Tür das neue Etatjahr; -Posten, der: wichtigster E. des Staates ist die Lohnsteuer; -quelle, die: Möglichkeit, zu zusätzlichen! Einnahmen zu kommen. Geld einzunehmen: staatliche -n: sich eine neue E. erschließen; -seite, die: Seite, auf der die Einnahmen verzeichnet werden: Habenseite. Einnahmsquelle, die; -. -n (österr.): svw. tEinnahmequelle. dmftssen <sw. V.; hat) (bes. Med., Psych.): durch unkontrollierte Entleerung der Harnblase naß machen: das Kind hat das Bett eingenäßt; sich e.; Ü Das Tief mag über Italien weiterwandern und schließlich den Balkan und Tito e. (Grzimek, Serengeti 31). einnebeln <sw. V.; hat): mit künstlichem Nebel. Quabn o. ä. eitlhüllen: durch den Brand wurde die ganze Gegend eingenebelt; <e. + sich) die Schiffe nebelten sich ein (Milit.; entzogen sich durch künstlichen Nebel der Sicht): es hat sich eingenebelt (ugs.; ist neblig geworden): Ü Lange und überladene Verordnungssätze, die den Leser einnebeln (Sprachdienst 6,1969,91); wenn sie wieder am Schreibtisch saßen, nebelten sie sich in Tiefsinn ein (Kreuder, Gesellschaft 20); <Abl.:) EinneWelhmg, die; -, -en. einnehmen <st. V.; hat) /vgl. eingenommen/: 1. (Geld) in Empfang nehmen: als Verdienst. Ertrag o. ä. erhalten: verdienen: sie haben heute in ihrem Geschäft nicht viel [Geld] eingenommen; er gibt gerne mehr aus, als er einnimmt. 2- a) (geh.) (Eß- u. Trinkbares) zu sich nehmen: einen Imbiß, das Mittagessen, den Tee e.; er wünscht das Frühstück auf der Terrasse einzunehmen; b) (Arzneimittel) zu sich nehmen, schlucken, nehmen: Tabletten, den Hustensaft e.; die Tropfen müssen dreimal täglich eingenommen werden. 3. (veraltend) als Ladung aufnehmen, laden: das Schiff nimmt Fracht, öl ein. 4. kämpfend in Besitz nehmen: erobern, besetzen: eine Stadt, eine Festung e. 5. sich auf einen vorgesehenen I Platz, auf eine vorgesehene ] Stelle niederlassen, stellen: die Besucher wurden gebeten, ihre Platze einzunehmen; Zouzou und ich nahmen die Rücksitze ein (Th. Mann, Krull 428); die Läufer haben ihre Plätze am Start bereits eingenommen; Ü oft verblaßt: einen Posten, eine wichtige Stelle e. (innehaben): er nimmt in dieser Frage einen anderen Standpunkt ein (hat einen anderen Standpunkt): eine abwartende Haltung e. (sich abwartend verhalten): den eigenen Reiz dieses Werkes, das eine Ausnahmestellung in der englischen Barockliteratur einnimmt (Nigg. Wiederkehr 65). 6. als Raum. Platz beanspruchen, ausfüllen: der Schrank nimmt die ganze Wand ein; herdenweise nehmen sie die Straße ein (Böll. Tagebuch 52); der Aufsatz wird etwa drei Seiten e.; Ü dieser Gedanke nahm ihn völligein (beschäftigteihn stark). 7.a) günstig stimmen, jmds. Sympathie gewinnen: auf itndn. einen günstigen Eindruck machen, gewinnend wirken: seine bescheidene Art nahm alle für ihn ein; sie hat durch ihr freundliches Wesen die Kollegen für sich eingenommen; alle waren von ihr eingenommen; ein einnehmendes (gewinnendes, anziehendes) Lächeln, Äußeres; er hat ein einnehmendes Wesen (auch scherzh.; er nhnmt alles, was er bekommen kann: nach einnehmen 1); *von sich eingenommen sein (abwertend; eingebildet, von sich überzeugt sein): b) ungünstig stimmen, beeinflussen; aufjmdn. einen ungünstigen Eindruck machen: ihn zu einer ablehnenden Haltung bewegen: sie hat [durch Intrigen] alle gegen ihn/seine Pläne eingenommen; seine Unfreundlichkeit nimmt die Kollegen gegen ihn ein; <Abl. zu 1:> Einnehmer, der: -s, - (veraltet): jmd.. der beruflich Gelder kassiert, einzieht: Steuern beim E. bezahlen. dnnkken <sw. V.; ist) (ugs.): 1. meist im Sitzen über einer Tätigkeit für kürzere Zeit i einschlafen, vom Schlaf übermannt werden: dir einen Augenblick, kurz e.; er ist beim Zeitungslesen eingenickt. 2. (Fußball Jargon) ohne Mühe ms Tor köpfen: er brauchte die Flanke, den Ball nur einzunicken. einnisten, sich <sw. V.; hat): l.a) (selten) sich in etw. ein Sest bauen: die Vögel haben sich in einem hohlen Baumstamm, unter dem Dach eingenistet; b) (Med.) (vom befruchteten Ei) sich in der Wand des Uterus festsetzen. 2. (meist abwertend) sich unerwünscht an einem Ort. beijmdm. für längere Zeit niederlassen, einrichten: sie haben sich in einem leerstehenden Haus, bei ihren Verwandten eingenistet; die Gestapo, die sich in den kommunistischen Reihen eingenistet hatte (Rothfels, Opposition 135); Ü Unruhe und Zweifel hatten sich in ihr, in ihrem Herzen eingenistet (geh.; festgesetzt): <Abl. zu 1 b>: Einnistung, die; -, -en (Med.): svw. tNidation: Sollte es trotzdem zu einer Befruchtung kommen, verhindert es (= das Intrauterinpessar) die E. des befruchteten Eies in der Gebärmutter (Spiegel 13, 1976. 169). einnorden famnordn] <sw. V.; hat): (eine Landkarte) nach dem Kompaß so ausrichten w. hinlegen, daß der eingezeichnete nördliche Teil auch nach Norden zeigt: die Karte e. einochsen <sw. V.; hat) (salopp): sich mit großer Mühe einlernen: du hast dir alle diese Daten umsonst eingeochst. Einöd fain|0:t], die; -, -en (österr.): svw. TEinöde; <Zus.:) Einödbauer, der (südd., österr.): Bauer auf einem Einödhof: Einöde, die; -, -n [mhd. einoede, angelehnt an töde; älter mhd. eincete, einöte, ahd. einöti = Einsamkeit, einsamer Ort, aus t 'ein (I) u. dem Suffix -öti]: einsame, menschenleere, meist öde u. eintönig wirkefide Gegend: in der weiten, wüsten E. sah man wochenlang keinen Menschen; in der E. leben; Ü solche -n von Einsamkeit taten sich auf, daß die Identität zwischen dem Sünder und dem Zerknirschten nicht aufrechtzuerhalten war (Jahnn, Geschichten 103); Einödhof, der (südd., österr.): einzelner Bauernhof in einer Einöd. einölen <sw. V.; hat): a) gründlich! mit Öl einreiben: die Ringer ölten sich vor dem Kampf ein; hast du dich, hast du dir die Haut gegen Sonnenbrand gut eingeölt?; b) ölen: das Türschloß e.; Ü Bierdunst und Zigarrenrauch hatten sie (= die Stimme) eingeölt (Kirst, 08/15, 7). einoperieren <sw. V.; hat): svw. teinpflanzen (2): ihr war eine fremde Niere einoperiert worden. einordnen <sw. V.; hat): 1. ordnend in etw. bereits Geordnetes I einfügen; in einer bestimmten Ordnung, an der entsprechenden, vorgesehenen Stelle unterbringen: Karteikarten alphabetisch [in eine Kartei] e.; du mußt die Bücher noch [in den Schrank] e.; der Zettel ist hinter der Seite 10 einzuordnen; Ü ein Kunstwerk zeitlich e.; man weiß nicht, wo, in welche Kategorie man ihn e. soll; Der Mensch wurde zweifach eingeordnet, einmal in die lebende Familie .... und dann in die Reihe der Generationen (Bamm. Weltlaterne 100). 2. <e. + sich) a) in die vorgeschriebene Fahrbahn fahren, einlenken: du mußt dich vor dem Abbiegen rechtzeitig e.; bitte e.!; b) sich in eine vorhandene Ordnung. Umgebung gut einfügen, sich ihr anpassen: es fällt ihm schwer, sich [in die Gemeinschaft] einzuordnen; <Abl.:> Einordnung, die; -: das Einordnen: E. in ein Schema, ein System. einpacken <sw. V.; hat): 1. in ein dafür vorgesehenes Behältnis legen, darin verstauen (Ggs.: auspacken 1 a): ein Geschenk [in Papier] e.; die Kleider [in den Koffer] e.; *e. können (ugs.; nichts erreichen, nichts ausrichten, keinen Erfolg haben): pack ein! (ugs.; hör auf. mach Schluß, verschwinde!): du kannst dich e. lassen/laß dich e.! (ugs.; mit dir ist nichts anzufangen; du kannst nichts): du kannst dich e. lassen/laß dich e. damit, mit ...! (ugs.; das ist uninteressant, alt. hör auf damit!). 2. (ugs.) in bestimmter Weise/ mit warmer Kleidung o. ä. versehen: sie packte das Kind in eine/(selten:) einer Decke ein; du mußt dich gut e., es ist kalt draußen; warm eingepackt auf dem Balkon liegen. 3. (ugs.) einen beachtlichen Sieg in einem sportlichen Wettkampf erringen; (Zus. zu I:) Einpackpapier, das; <Abl.:) Einpackung, die; -, -en. einparken <sw. V.; hat): in eine Parklücke hineinfahren (Ggs.: ausparken): er kann nicht gut e.; in eine enge Lücke e.; hinter dem roten Wagen kannst du noch e.; <subst.:> er hat den Kotflügel des Nebenmannes beim E. gestreift. Einparteilen]- (aus nur einer Partei bestehend, hervorgegangen, von nur einer Partei bestimmt): ^Herrschaft, die; ^re- gierung, die; -Staat, der; -System, das. fiinpasdien <sw. V.; hat) [zu tischen] (ugs.): einschmuggeln. einpassen <sw. V.; hat): 1. genau passend machen u. in etw. einfügen, einsetzen: ein Brett in den Schrank e.; Ü das Tier ist körperlich angepaßt an die Umwelt, ist eingepaßt 4V 643
einpassieren in sie CThienemann. Umwelt 101); alles, was ihr zustieß, war zu genau eingepaßt in den Alptraum (Chr. Wolf. Nachdenken 27). 2. <e. + sich) svw. T einordnen (2 b). einpassieren <sw. V.; ist): ; fahrend! in etw. gelangen: im Moment, da Ernst Eugen auf seinem Selbstfahrer einpassiert, steht die ... Betriebswache am Portal (Fr. Wolf. Zwei 106). Einpassung, die; -. -en: Subst. zu feinpassen. einpauken <sw. V.; hat) (ugs.. oft abwertend): a) mit Anstrengung, mühsam einlernen, beibringen: du hast dir. dem Kind die Vokabeln regelrecht eingepaukt: redet ihr... ins Gewissen, paukt ihr vergeblich seine Moral ein (Welt 8. 6. 67. 9); b) (veraltend) unterweisen, mit Pauken unterrichten: er sollte den Schüler [für die Prüfung] e.; <Abl.:> Einpauker. der; -s. - (ugs.): jmd.. derjmdm. etw. einpaukt, bes. Lehrer, der jmdn. auf ein Examen vorbereitet. einpegeln, sich <sw. V.; hat): svw. feinpendeln. einpeitschen <sw. V.; hat): 1. (selten) mit der Peitsche einschlagen: er peitschte nun erst recht auf die Pferde ein (Hauptmann. Schuß 11). 2. gewaltsam, unter Anwendung strenger Maßnahmen beibringen: man hatte ihnen diese Parolen schon frühzeitig eingepeitscht; <Abl. zu 2:) Einpeitscher [-pajtJB], der; -s. -: jmd.. der andere / fanatisch1 zu etw. antreibt, anhält: Dreimal hat die Regierungspartei ... die Anweisung ihrer E. befolgt (FAZ 12. 5. 61. 2); bei der letzten Weltmeisterschaft 1958 in Göteborg, wo ein .»Einpeitscher" die Zuschauer zu wahrem Fanatismus herausgefordert hatte (FAZ 13. 11. 61. 8). einpendeln, sich <sw. V.; hat): sich auf eine mittlere Norm hin bewegen, einen Mittelwert erreichen: sich auf ein mittleres Niveau/sich auf einem mittleren Niveau e.; die Tagesproduktion hat sich allmählich wieder auf 300 Stück eingependelt; die Preise haben sich eingependelt (sind stabil geworden): Weil ... sich auch endlich irgendein inneres Gleichgewicht einpendelt (Gehlen. Zeitalter 59); Einpendlet der; -s. -: Pendler, der sich von seinem Wohnort zum Arbeitsort begibt (Ggs.: Auspendler). einpennen <sw. V.; ist) (salopp): einschlafen: ..Wieder mal eingepennt, was?" sagt mein Sohn milde spöttisch und schaltet den Fernsehapparat aus (Hörzu 5, 1971. 5). Einpersonenhaushalt, der; -[eis. -e: Haushalt mit nur einer Person: Einpersonenstück, das; -[eis. -e: Bühnenstück, in dem nur eine einzige Person auftritt. Einpfennigstück, das; -[eis. -e: Geldmünze mit dem Wert eines Pfennigs. einpferchen <sw. V.; hat): 1. ineinen Pferch sperren, einschließen: die Schafe e.; Da lebte er .... spendete Wasser seinen Tieren und pferchte sie abends ein (Th. Mann, Joseph 275). 2. auf engem Raum zusammendrängen: die Gefangenen in die Waggons e.: irgendwo eingepfercht stehen, sitzen; <Abl.:) Einpferchung, die; -. -en. einpflanzen <sw. V.; hat): 1. an einem bestimmten Platz in entsprechende Erde pflanzen: Stecklinge in den/im Torf e.; Ü die Ordnungsliebe hat man ihm von früh auf eingepflanzt (mit Nachdruck. Strenge anerzogen): der Behauptung .... daß der moralische Sinn dem Menschen nicht anerzogen ... wird, sondern ihm von einer höheren Stelle eingepflanzt worden ist (Freud. Abriß 85). 2. (Med.) operativ in einen anderen Organismus od. an eine andere Stelle desselben Organismus übertragen: implantieren (Ggs.: auspflanzen 2): einem Versuchstier ein Gewebestück, eine fremde Niere e.; <Abl.:) Einpflanzung, die; -. -en. einpflastern <sw. V.; hat): ins Pflaster setzen, schützend mit Pflaster umgeben: die Straßenbahn e.; Auf diesem Spielplatz wurden die Bäume eingepflastert (MM 17. 8. 73. 18). einpflocken, (seltener:)einpflöcken <sw. V.; hat): 1. mit einem Pflock, mit Pflöcken in etw. befestigen: ein Halteseil e. 2. mit Pflöcken eingrenzen, umgeben: einen Weideplatz e. einpfropfen <sw. V.; hat) (Gartenbau): durch Pfropfen auf eine andere Pflanze übertragen: ein Edelreis e.; Ü er wollte ihnvdie Verhaltensmaßregeln e. (mit Nachdruck, gut einprägen). Einphasen- (Physik. Elektrot): -ström [-' 1. der: einphasiger Strom: -Wechselstrom, der (mit Bindestrich): einphasiger Wechselstrom, wie er auch im Haushalt verwendet wird: ^W^chselstromsystem, das (mit Bindestrich). einphasig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Physik. Elektrot.): mit nur einer unter Spannung stehender Phase: -er Wechselstrom. einpinseln <sw. V.; hat): mit Hilfe eines Pinsels mit einer Flüssigkeit bestreichen: die Wunde mit Jod e.; <Abl.:> Ein- pinsehmg, die: % -en. einplanen <sw. V.; hat): in seinen Plan, seine Pläne einbeziehen: in der Planung berücksichtigen: eine Assistentenstelle e.; (scherzh.:) diese Panne war nicht eingeplant; <Abl.:> Einpianung, die: -. -en. einpökeln <sw. V.; hat) (Kochk.): in eine Salzlösung einlegen u. dadurch haltbar machen!: eine Rinderzunge e.; *du kannst dich e. lassen/laß dich e.! (ugs.; mit dir ist nichts anzufangen: du kannst nichts): du kannst dich e. lassen/laß dich e. damit* mit ... (ugs.; damit legst du keine Ehre ein. damit kann man nichts anfangen). einpoldern [ampskten] <sw. V.; hat) [zu t Polder): svw.!eindeichen: <Abl.:> Einpoktenmg, die; -. -en: Zunahme in agrarisch genutzter Fläche ... infolge -en und Kultivierungen von Ödland (FAZ 21. 10. 61. 5). einpolig [ainpo:li$] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Physik. Elektrot.): nur einen Pol habend: mit nur einem Pol. einprägen <sw. V.; hat): 1. in etw. prägen: prägend hineindrük- ken. hineinpressen: in das/(seltener.) dem Metall eine Inschrift e. lassen. 2. a) so eindringlich ins Bewußtsein bringen, daß es nicht vergessen wird, im Gedächtnis haftenbleibt: er prägte ihm diese Lehre ein; er prägte ihnen ein. pünktlich zu sein; ich prägte mir. meinem Gedächtnis diese Worte ein; sich einen Namen e. (genau merken): b) <e. + sich) im Gedächtnis haftenbleiben, nicht vergessen werden: das Bild hat sich mir [unauslöschlich] eingeprägt; die Melodie prägt sich leicht ein (ist einprägsam): <Abl. zu 2:) einprägsam [ainprE:kzaml <Adj.): leicht im Gedächtnis haftenbleibend, sich leicht behalten, merken lassend: eine -e Melodie: etw. e. darstellen; Kirchen und Industrie wechseln c. ab (Grass. Hundejahre 529). dazu: Einprägsamkeit, die; -; <Abl. zu 1:) Einprügung« die: -. -en. einprasseln <sw. V.; ist): in bedrängend rascher Folge an. gegen jmdn. gerichtet werden: die Fragen, Vorwürfe prasselten auf ihn ein. einpressen <sw. V.; hat): in etw. pressen, pressendhineindrük- ken: in den Ledereinband waren Verzierungen eingepreßt; <Abl.:) Erpressung, die: -. -en. einprogrammieren <sw. V.; hat) (Datenverarb): in eine Rechenanlage als Programm (5) eingeben: die Spedition Barth hat ihrem Kleincomputer sämtliche Frachtsätze einprogrammiert (MM 10. 5. 69, 4); Ü dieses Ziel wird den jugendlichen Sportlern von Anfang an einprogrammiert; <Abl.:) Einprogrammkrung, die; -, -en. einprügetn <sw. V.; hat): l.jmdn. fortgesetzt, blindlings prügeln: wiederholt, immer wieder auf jmdn. einschlagen: sie prügelten wild auf ihn. aufeinander ein. 2. (ugs. abwertend) mit Hilfe von Prügeln beibringen, einprägen: Zucht und Ordnung hat man den armen Kindern eingeprügelt. einpudern <sw. V.: hat): mit Puder bestreuen, bedecken: das Baby e.; du mußt dir die Nase e. einpumpen <sw. V.; hat): in etw. pumpen, pumpend in etw. hineinbringen (Ggs.: auspumpen a): Wasser [in ein Bassini e. einpuppen <sw. V.; hat): 1. <e. + sich) (Bot.) sich zur Puppe (3) einspinnen, ins Puppenstadium übergehen: die Schmetterlingsraupe puppt sich ein. 2. (landsch.. bes. ber- lin.) einkleiden (1): ob man den Mann nicht etwas passender hätte e. können (A. Zweig. Grischa 169); sich neu e. einquartieren <sw. V.; hat): a) (bes. Milit.) bei jmdm.. in einem Quartier unterbringen: Soldaten [in einer Stadt] e.; wir haben dich bei Freunden, in einem kleinen Hotel einquartiert: b) <e. + sich) sich eine Unterkunft, ein Quartier verschaffen: ich habe mich bei Freunden, im Nachbarort einquartiert; <Abl.:> Einquartierung, die: -. -en: 1. das Einquartieren. 2. <o. PI.) Personi enj. die einquartiert worden ist (sind): E. haben; Am liebsten jagte ich meine E. aus dem Haus und besetzte es (Molo. Frieden 96). 3. (Soldatenspr.) Läuse. einquetschen <sw. V.; hat): svw. teinklemmen (1). einquirlen <sw. V.: hat): in etw. quirlen, quirlend in etw. einrühren: ein Ei [in die Suppe) e. einrddrig, (seltener:) einröderig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): mit nur einem Rad / versehen): ein -er Karren. einrahmen <sw. V.; hat): mit einem Rahmen einfassen, versehen: eine Fotografie e. [lassen!; R das kannst du dir e. lassen (ugs.; das ist nicht viel wert, darauf lege ich keinen Wert): Ü bewaldete Höhen rahmen das Dorf ein (umgeben 644
einreißen es i, er saß eingerahmt von zwei jungen Damen (sali zwischen ihnen) am Tisch; <Abl.:) Einrahmung, die; -. -en. einrammen <sw. V.; hat): 1. in etw. rammen, mit Wucht hineintreiben: Pfähle [in die Erde] e. 1 rammend zertrümmern: das Tor [mit einem Balken] e. enranden t'ainrandn) <sw. V.; hat) (selten): svw. Teinrän- dern; einrändern <sw. V.; hat): einen Rand um etw. ziehen, mit einem Rand umgeben: eine Zahl rot e. einrangieren <sw. V.; hat): 1. durch entsprechende Fahrmanöver an eine schwieriger zu erreichende Stelle fahren: er wollte den Wagen [in eine Parklücke] e. 2. in sozialer, gesellschaftlicher, geistiger o. ä. Hinsicht einer bestimmten Kategorie zuordnen: rangmäßig einordnen, in etw. einreihen: man weiß nicht, wo man ihn e. soll; <Abl.:> Einningiening, die; -. -en. einrasten <sw. V.; ist): 1. (Technik) in eine ineinandergreifende Haltevorrichtung o. ä. hineingleiten, sich dort festhaken, einschnappen (Ggs.: ■ausrasten): der Knopf muß erst richtig c; das Lenkradschloß e. lassen; Ü Ihre Augen drohten aus den Höhlen zu springen, ihre Unterkiefer rasteten in Tiefstellung ein (Cotton. Silver-Jet 163). 2. svw. t einschnappen (2). einriuchern <sw. V.; hat): ganz mit Rauch einhüllen, umgeben, erfüllen: er hat mit seinem Pfeifenqualm das Zimmer, die Gardinen eingeräuchert; <Abl.:> Einrfiuchening, die; -. einräumen <sw. V.; hat): l.a) in einen Schrank od. einen Raum einordnen: , in einer bestimmten Anordnung] hineinstellen od. -legen (Ggs.: ausräumen la): Wäsche. Bücher [in den Schrank] e.; die Möbel [wieder] ins Zimmer e.; b) in einen Schrank, einen Raum erw., was dort hineingehört, stellen od. legen (Ggs.: ausräumen 1 b): das Zimmer, den Schranke. 2. zugestehen, gewähren: Jmdm. den Ehrenplatz. eine Stellung, eine Funktion. Rechte e.; dem Kunden Kredit e.; die Frankfurter Allgemeine würde nicht im Traum daran denken, ihnen auch nur eine Fünf-Zeilen-Notiz einzuräumen (Enzensberger. Einzelheiten I. 33); daß der ... schwerreiche Patricius einer Person ... nur ein Zimmer in einem bescheidenen Hause eingeräumt und sie dort habe Wolle spinnen lassen (Thieß, Reich 477); Walter ... räumte sich die Entschuldigung ein. daß ... (Musil. Mann 1197); ich räume ein (geh.; gebe zu), daß ich mich geirrt haben könnte; selbst der Krieg ... hat schon dem Fortschritt dienen müssen, wie Sie mir einräumen werden (Th. Mann. Zauberberg 531); „obgleich*' ist eine einräumende (Sprachw.; konzessive) Konjunktion; Ü daß. wenn Hypathius auf den Thron käme, er dem Monophysitismus wieder Lebensberechtigung einräumen werde (Thieß. Reich 501); Die Laboratoriumsspiele sind im Grunde Rollenspiele, die der Phantasie einen weiteren Spielraum einräumen als die Ernstsituationen (Hofstätter. Gruppendynamik 159); <Abl.:> Einräumung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Zugestehen: daß man ... die E. dieser Rechte erzielen könnte (Dönhoff. Ära 87). 2. Zugeständnis: daß ich dem Kaiser Joseph ein paar unbedeutende -en machte (B. Frank. Tage 64). dazu: Einräumungssatz, der (Sprachw.): svw. ! Konzessivsatz. Einraumwohnung, die; -. -en: kleinste abgeschlossene Wohneinheit. einrechnen <sw. V.; hat): in eine / Bejrechnung. bei etw. mit hinzurechnen, hinzuzählen: Porto und Verpackung sind [bei dem Betrag] nicht [mit] eingerechnet; Jaakob brauchte ... Hilfskräfte deren Preis er in den der gelieferten Ware ... einrechnete (Th. Mann. Joseph 282); <oft im 2. Part.:) es waren 50 Personen, die Kinder [mit] eingerechnet; Ü strategische Spiele wie das Schach, wobei Jeder Spieler... die Antworten auf seine Züge e. (in seine Überlegungen einbeziehen) und herausfinden muß. was der Gegner plant (Gehlen. Zeitalter 32). Einrede, die; -. -n (jur.): Einwand, Einspruch: Vorbringen eines Rechts, das dem Recht einer anderen Person entgegensteht: Der Ankläger... behauptete, meine Einrede, es handle sich um ein beiseite gelegtes Manuskript, sei nichtig (Niekisch. Leben 320); einreden <sw. V.; hat): 1. durch eindringliches Reden bewirken, daß jmd., man selbst etw. tut od. glaubt: jmdm. einen Plan, eine Idee e.; Zwischendurch ... redete ich mir ein. daß ich eigentlich gar nicht rauswollte (Bieler, Bonifaz 77); das hast du dir nur eingeredet (das stimmt gar nicht). 2.*) jmdm. mit Worten zusetzen: ständig u. eindringlich zu jmdm. sprechen: laut, heftig, erregt, beschwichtigend, gütlich, dauernd auf jmdn. e.; gestikulierend aufeinander e.; b) ständig u. eindringlich zu jmdm. sagen: obwohl er mittlerweile an den Gesten verstand, was der Fahrer noch immer aufgebracht auf ihn einredete (H. Kolb, Wilzenbach 25); Aufrichtigsten Herzens rede ich durch das Mikrophon direkt auf die deutschen Soldaten ein: ..Kommt rüber! ..." (K. Mann. Wendepunkt 418). einregnen <sw. V.): 1. <e. + sich) zu einem Dauerregen ausarten: nicht aufhören zu regnen <hat>: es scheint sich einzuregnen; nach dem Gewitter hat es sich eingeregnet. 2. <ist> a) vom Regen durchnäßt werden: auf einer Wanderung e.; wir sind tüchtig eingeregnet; b) durch Dauerregen an einem Ort festgehalten werden: sie sind in den Bergen eingeregnet. ginregulieren <sw. V.; hat): a) (Technik) genau auf einen bestimmten Wert, ein bestimmtes Maß einstellen: der Druck wird auf 0.35 atü. die Temperatur auf 24 °C einreguliert (in der Mondfähre; MM 25. 2. 69. 3); Schadhafte oder falsch einregulierte Hörgeräte (Hörzu 40. 1974. 121); b) <e. + sich) sich regeln: in Ordnung gehen: das wird sich alles e.; daß das Leben ... sich ... automatisch auf moralische Lösungen einreguliert (Thielicke. Ich glaube 260). Einreib(e]mittel,das; -s. -: zu Heilzwecken verwendetes Mittel zum Einreihen: ein gutes E. gegen Rheuma; einreiben <st. V.; hat): a) durch Reiben in etw. eindringen lassen, reibend auftragen: Salbe, öl. Franzbranntwein in die Haut e.; b) reibend mit etw. bearbeiten: Kaffeedecken mit Glyzerin e.; jmdm. den Rücken e.; Dann rieben sie sich mit Sonnenbrandcreme ein (Hausmann. Abel 94); <Abl.:> Einreiber, der; -s. - (Holzverarb.): ein Fensterbeschlag: Einreibung, die; -. -en: vom Arzt wurden -en verordnet. einreichen <sw. V.; hat): a) etw. Idienstlich, bei einer Behörde! zur Bearbeitung abgeben: mehrere Entwürfe wurden eingereicht; ein Gesuch, einen Antrag, eine Rechnung, eine Examensarbeit, gegen etw. Beschwerde, bei einem Gericht eine Klage e.; einem Verlag ein Manuskript e.; d ie Scheidung e. (bei Gericht beantragen): er reichte der/bei der Regierung seinen Abschied (sein Entlassungsgesuch) ein; b) (ugs.) vorschlagen: jmdn. zur Beförderung/für einen Orden e.; <Abl.:> Einreichung, die; -. -en <P1. selten), dazu: Einreichungsfrist, die: Zeitspanne, innerhalb deren etw. eingereicht werden kann: Einreichungstermin, der: / letztmöglicher / Zeitpunkt des Einreichens. einreihen <sw. V.; hat): a) <e. + sich) sich innerhalb einer Gruppe an einen Platz stellen: ich hatte keine Lust, mich in die Schlange der Wartenden einzureihen; meine Mutter, die sich ... eingereiht haben mochte im Morgengrauen in irgendeiner Schlange vor irgendeinem Laden ihrer Stadt (Seghers. Transit 166); sie ... reihten sich ein zu Prozessionen (Koeppen. Rußland 94); b) in eine Reihe, Ordnung eingliedern: einer Gruppe zuordnen: jmdn. unter die Dichter, in den Arbeitsprozeß e.; Hubert ... war gleich am Tage nach seiner Ankunft in ein Kolchos eingereiht worden (Leonhand. Revolution 140); Alles das machte er mit. aber e. ließ er sich deswegen noch lange nicht (Plenzdorf. Leiden 41); Als junge Frau... reihte sie sich in die vorderste Front der Freiheitsbewegung ein (Spiegel 5. 1966. 72); wenn man sie (= Bunyans Dichtung) kurzerhand bei den Erbauungsbüchern einreiht (Nigg. Wiederkehr 66); Der Psychologe würde eine neue Routineoperation in sein Repertoire e. (aufnehmen: Hofstätter. Gruppendynamik 141). Einreiher ['ajnrah&l. der; -s. - (Schneiderei): Herrenanzug, dessen Jackett nur eine Knopfreihe hat (Ggs.: Zweireiher); einreihig <Adj.; o. Steig.): a) in einer einzigen Reihe: sich e. aufstellen; b) mit nur einer !Knopf]reihe Iversehen': ein -er/e. geknöpfter Mantel. Einreihung, die; -. -en: Subst. zu t einreihen. Einreise« die; -. -n: Reise in ein Land, Grenzübertritt (Ggs.: Ausreise): die E. nach Frankreich, in die USA; jmdm. die E. (Einreiseerlaubnis) verweigern. Einreise-: ^erlaubnis, die; ^genehmigung, die; -verbot, das; ^visum, das. einreisen <sw. V.; ist): ein Land betreten, die Grenze überschreiten (Ggs.: ausreisen): sie reisten mit dem Auto ein; wer nach Berlin ein- und ausreise (Dönhoff. Ära 123). einreißen <st. V.): 1. ab-, niederreißen <hat): ein Haus, alte Stadtviertel e.; die Flut hat die alten Dämme eingerissen; Ü Die Dynamik der Geschichte selbst ist es. welche die festgefügten Mauern nach und nach einreißt (Thieß. Reich 49). 2.a) <hat) (vom Rand her) einen Riß in etw. machen: ich habe leider den [Geldlschein eingerissen; b) etw. in 645
Einreißhaken etw. reißen: in den Tagen der Eiszeit, da er (= der Graben) von abziehendem Gletscherwasser in die Steppe eingerissen ... worden war (Plievier. Stalingrad 98). 3. einen Riß bekommen; brüchig werden <ist>: der Stoff reißt überall ein; der Ärmel war bis zum Ellbogen eingerissen; die eingerissenen (ugs.; rauhen) Hände eincremen. 4. sich etw. in die Haut reißen <hat>: ich habe mir einen Dorn eingerissen. 5. zur üblen Angewohnheit werden; um sich greifen <ist>: merkwürdige Sitten sind hier, in diesem Land eingerissen; wir wollen das nicht [bei uns] e. lassen! Einreißhaken« der; -s. -: größerer, stärkerer Haken zum Einreißen von Gebäudeteilen o.a.; Einreißung, die; -, -en. einreiten <st. V.): 1. reitend hereinkommen <ist>: die Dressurreiter reiten [in die Bahn] ein. 2. <hal> a) (ein Pferd) an einen Reiter, an das Gerittenwerden gewöhnen: Remonten e.; b) <e. + sich) sich ans Reiten, an ein Pferd gewöhnen: mit diesem Pferd muß ich mich erst e. einrenken fajnrenkn) (sw. V.; hat) [vgl. verrenken): I. (ein Glied) wieder in die richtige Lage bringen, in die Gelenkpfanne zurückdrehen (Ggs.: ausrenken): einen Fuß. einen Arm. ein Bein e.; der Arzt hat ihm die Schulter wieder eingerenkt; Ü als er ... den Motor anläßt, bevor er den ersten Gang einrenkt (Frisch. Gantenbein 374); Er ... könne die aus den Fugen gegangene ... Welt wieder e. (Thielicke. Ich glaube 213). 2. (ugs.) a) etw. Unangenehmes in Ordnung bringen, bereinigen: er hat die Sache wieder eingerenkt; b) <e. + sich) in Ordnung kommen: zum Glück hat sich alles wieder eingerenkt; <Abl.:) Einrenkung, die; -. -en. einrennen <unr. V.; hat): a) durch Dagegenrennen zerstören: Das Volk schloß die Tore. Gainas versuchte vergeblich, sie einzurennen (Thieß. Reich 360); b) (ugs.) (mit einem Körperteil) gegen etw. stoßen u. sich dabei verletzen: ich habe mir den Kopf an der Glastür eingerannt; sie würden sich ... gegenseitig die Schädel e. (Ott, Haie 239). einrexen I'^jnreksn] <sw. V.; hat) [TRexapparat] (südd.. österr.): in einem Einmachglas haltbar machen: Marmelade e. einrichten <sw. V.; hat): 1. a) mit Möbeln, Geräten ausstatten: einen Laden e.; ein Zimmer [mit neuen Möbeln) e.; ich habe [mir/meinem Sohn] im Keller ein Labor eingerichtet; eine modern eingerichtete Wohnung; b) <e. + sich) seinen Wohn- u. Arbeitsbereich gestalten: sich geschmackvoll, mit Stilmöbeln e.; sie hat sich neu eingerichtet; du kannst dich hier häuslich e. (ugs.; so tun, als ob du hier zu Hause wärst); sie ist sehr hübsch eingerichtet. 2. (Med.) (eine Gliedmaße) in die richtige Lage bringen: einen gebrochenen Arm e. 3. <e. + sich) sich den Umständen anpassen; mit beschränkten Mitteln auskommen: er muß sich e.; seine Frau weiß sich einzurichten. 4.a) ttach einem bestimmten Plan, auf ein Ziel hin gestalten: eine Maschine so e.. daß sie mit möglichst wenig Bedienung möglichst viel Leistung erbringt; b) möglich machen, ermöglichen: wir müssen es so e.. daß wir vor ihm ankommen; kannst du es e.. heute mit mir zu essen? 5. <e. + sich) sich auf jmdn., etw. einstellen, vorbereiten: sich auf Gäste, auf eine lange Wartezeit e.; (ugs.:) daraufbin ich nicht eingerichtet. 6. schaffen u. 1 eröffnen: eine Filiale, eine Beratungsstelle, einen Pannendienst e.; die Bahn hat eine neue Städteverbindung eingerichtet. 7. nach bestimmten Gesichtspunkten umformen; für besondere Zwecke um Igestalten, redigieren: ein Orchesterwerk für Klavier e.; ein sorgfältig eingerichteter deutscher Text; eine gemischte Zahl e. (Math.; in einen unechten Bruch verwandeln . um damit rechnen zu können/); <Abl.:) Einrichter» der; -s. -: jmd., der Maschinen. Automaten u. ä. für ihre jeweilige Aufgabe vorbereitet u. einstellt (Berufsbez.); Einrichtung, die; -. -en: 1. <o. PL) das Einrichten (1-2. 6. 7): die E. der neuen Wohnung nimmt viel Zeit in Anspruch; die E. eines gebrochenen Gliedes; die E. des Schauspiels für das Fernsehen besorgte ...; jmdn. mit der E. eines neuen Geschäftes betrauen. 2.a) Gesamtheit des Mobiliars; Ausstattung: die Wohnung hat eine geschmackvolle E.; b) technische Vorrichtung, Anlage: eine automatische E.; die sanitären -en. 3. der Allgemeinheit dienetule Institution, Behörde: öffentliche, staatliche, soziale -en; die E. des Wehrbeauftragten schafft Kontrollmöglichkeiten. 4. Gewohnheit, Gepflogenheit: der Skatabend wurde zu einer ständigen E. Einrichtung*-: Mlarlehen, das: (bei der Eheschließung) Darlehenfür die Ansclvaffung einer Wohnungseinrichtung; ^gegenständ, der: Möbelstück, Lampe o. ä.; -haus, das (Kauf- mannsspr.): Geschäft* das Einrichtungsgegenstände verkalkt; -stück, das: svw. t -gegenständ; -zahl, die: Anzahl von neuen Einrichtungen: die E. steigern (z. B. bei Fernsprechanschlüssen); -Zubehör, das: Es gibt mannigfache Ausfuhrungen dieses modernen -s (Hörn, Gäste 121). einriegeln <sw. V.; hat): durch Vorlegen eines Riegels einsperren: jmdn.. sich [im Zimmer] e. einrieseln <sw. V.; ist): rieselnd in etw. gelangen: Eiweiß sehr steif schlagen, dabei den restlichen Zucker e. lassen (Hörzu 6. 1976. 90). einringen, sich <sw. V.; hat) (Ringen): sich durch lockeres Ringen aufwärmen, organisch auf den Kampf vorbereiten. Einriß, der; ...isses. ...isse [zu teinreißen): kleiner Riß (vom Randeher od. ander Oberfläche): ein E. im Papier; Einrisse in der Haut. einritzen <sw. V.; hat): a) in etw. ritzen: sein Namenszeichen [in einen Baum, in den Felsen) e.; eingeritzte Ornamente; Ü während die Widersprüche zwischen politischer Theorie und Praxis ... dem Bewußtsein so fest eingeritzt waren, daß ... (Thieß. Reich 44); b) <e. + sich) die Oberfläche von etw. ritzen: das Messer hat sich in die Haut eingeritzt; Ü sie glaubt... den Pfiff der Lokomotive wieder zu hören, der sich damals in ihr Gehör einritzte (Chr. Wolf. Himmel 302); <Abl.:) Einritzung, die; -, -en. Einrollbewegung, die; -. -en (Leichtathletik): Phase des Bewegungsablaufs beim Stabhochsprung, in der man nach dem Anlauf am Stab hängt, die Beine im Kniegelenk beugt u. eine der Rolle rückwärts vergleichbare Bewegung ausführt, die den Springer in die L-Position bringt; einrollen <sw. V.): 1. zu einer Rolle wickeln, zusanunenrollen <hat>: den Teppich e.; ich rolle mir die Haare ein; ich habe mich auf dem Sofa eingerollt; wo sie gewöhnlich um diese Zeit auf ihrem Bett eingerollt lag wie eine Hauskatze (Baum. Paris 79). 2. rollend einfahren <ist): der Zug rollt gerade ein. 3. (Sport) a) <hat/ist> (Leichtathletik) beim Stabhochsprung die Einrollbewegung ausführen: nach dem Zurückwippen e.; b) <hat> (Feldhockey) den ins Seitenaus gegangenen Ball dadurch wieder ins Spiel bringen, daß er mit der Hand dicht am Boden ins Spielfeld gerollt wird: das E. ist im Bereich des DHB durch einen Schiebeball ersetzt worden; Einroller, der; -s. - (Feldhockey): a) eingerollter Ball: ein weiterer E.; b) Spieler, der den Ball einrollt; Ein- rollinie. die; -. -n (Feldhockey): im Abstand von 6,40m parallel zu der Seitenlinie verlaufende Linie, hinter der sich beim Einrollen alle Spieler außer dem einrollenden befinden müssen. einrosten <sw. V.; ist): wegen Rosteinwirkung sich nicht mehr bewegen lassen u. dadurch unbenutzbar werden: das Türschloß, die Schraube ist eingerostet; Ü meine Knochen rosten ein (ugs.; haben zu wenig Bewegung u. werden steif); hier rostet man ein (ugs.; kann man nichts tun, hat man keinerlei Abwechslung); eine eingerostete (scherzh.; aus der Übung gekommene) Stimme. einrücken <sw. V.): 1. <ist) a) (Milit. o.a.) sich (in Formation ) an einen Ort begeben, einmarschieren (Ggs.: ausrücken 1): die Truppen rücken in die Stellungen, in die Stadt, in das Land ein; die Feuerwehr ist wieder eingerückt (nach dem Einsatz an den Standort zurückgekehrt); weil ... die Geschworenen im Gänsemarsch einrückten (Maass. Gouf- fe 324); ... rückte in der ..Sonne" als zweiter Gast der frühere Seilermeister Lukas Heller ein (Hesse. Sonne 23); b) (Milit.) zum Militärdienst eingezogen werden: morgen muß er [zum Militär, zur Armee) e.; als ich ... als gemeiner Rekrut in die Kaserne einzurücken hatte (Th. Mann. Krull 86); c) in eine Stellung, ein Amt einziehen, vorrücken: in ein höheres Staatsamt. in eine Schlüsselstellung e. 2. (Technik) (eine Maschine) einschalten, die Verbindung zum Motor herstellen: entkuppeln (hat) (Ggs.: ausrücken 4): den Schalthebel, die Kupplung e. 3. (Bürow.) die Zeile weiter rechtx mit einigen Leeranschlägen beginnen lassen <hat>: eine Überschrift, die Anrede eines Briefs e.; diese Zeile bitte e.! 4. (Zeitungsw.) (einen Text od. eine Anzeige) in der Zeitung veröffentlichen (hat): diese Nachricht muß noch eingerückt werden; (Zus.:) Einrücktaktik, die (Handball): Deckungssystem, bei dem die in der Minderheit befindliche Abwehr den am entferntesten stehenden Stürmer ungedeckt läßt, alle anderen Angreifer hingegen deckt, sobald sie einen Torwurf versuch unternehmen: (Abl.:> Einriickung, die: -. -en. dazu: Einrückimgsbefehl, der: Befehl zum Einrük- ken (I b); Einriickungstermin, der. 646
Einsattelung anrühren <sw. V.; hat): 1. in etw. hinein/rühren; ein Ei [in die Suppe) e.: Gips [in Wasser] e. 2. (ugs.) jmdm.. steh Unannehmlichkeiten verursachen: Kommende Geschlechter hatten die Folgen dessen zu tragen, was die Gegenwart verhängnisvollerweise einrührte (Niekisch. Leben 164); Das hat dir der Tuzzi eingerührt (Musil, Mann 1252). dnriisten <sw. V.: hat) (Bauw.): mit einem Gerüst umgeben: für den neuen Anstrich muß das Haus eingerüstet werden. 'einstains; mhd. ein[e]3, ahd. eina3. urspr. Neutr. von t 'ein]: I. (Kardinalz.) (als Ziffer: 1): Startnummer e.; Punkt, halb e.; es ist. schlägt e. (ein Uhr): er kommt gegen e.; [ein] Viertel nach, vor e.; e. durch e. ist e.; e. und acht ist. macht, gibt neun; die Mannschaft gewann e. zu null; U Sport ist sein Hobby Nummer e. (ugs.; sein liebstes Hobby); R e. zu null für dich! (ugs.; in diesem Punkt nebe ich mich geschlagen, erkenne ich deine Überlegenheit an): *e., zwei, drei (ugs.; sehr schnell, im Handumdrehen): sie war e.. zwei, drei [damit] fertig; eins a (meist mit der röm. Ziffer geschrieben: Ia; Kaufmannsspr.; prima, hervorragend): e. a Leberwurst. Vgl. acht. 11. <Adj.; o. Steig.; nur präd.) im Sinne von einig, gleich, dasselbe in den Verbindungen: in e. (zusammen, gemeinsam): Leib und Seele in e.; etw. in e. sehen; in e. verschmolzen sein; jmdm. e. sein (ugs.: gleichgültig sein): was auch geschieht, es ist mir alles e.; e. sein (1. ein u. dasselbe sein: das ist doch alles e. 2. sich gleichzeitig ereignen: Blitz und Donner waren e.; das Unglück sehen und zugreifen war e. für ihn); mit jmdm. e. sein/werden (eines Sinnes, Handels j einig sein,werden): ... weil sie Angst hatte und mit sich selbst nicht e. war (Gaiser. Jagd 172); mit jmdm., mit etw. e. werden (völlige Übereinstimmung erzielen; zu einer Einheit verschmelzen): der Schauspieler wurde e. mit seiner Rolle; Ü sie wurden miteinander e. (geh. verhüll.; verkehrten geschlechtlich); sich mit jmdm. e. wissen/fühlen (geh.; mit jmdm. einig sein): ich weiß mich mit dir e. in der Ablehnung dieses Vorschlags. HI. <Indefinitpron.>: T'ein II; ^ins [-] ;Adv.) [mhd. ein[e]s. ahd. eines, urspr. Gen. von t 'ein] (landsch.): einmal: ich will auch e. tanzen (Nachbar. Mond 261); oft in der Fügung mit e. (plötzlich): da überkam ihn mit e. ein traumhaftes Gefühl (Baum. Paris 167); <subst. zu I:) Eins, die; -. -en: eine arabische, römische E.; wie eine E. (ugs.; ganz gerade, senkrecht) stehen; eine E. werfen (beim Würfeln die Seite mit einem einzigen Punkt nach oben bekommen); eine E. schreiben (Schülerspr.; eine Arbeit schreiben, die mit ..sehr gut" bewertet wird): die Prüfung mit einer/(ugs.:) der E. bestehen: er fährt mit der E. (ugs.; Straßenbahnlinie 1). Einsaat, die; -. -en: 1. <P1. selten) als Saatgut vorgesehenes Getreide. 2. <o. PI.) das Einsäen: Die Kosten für ... Hegemaßnahmen, wie ... E. genügsamer Futterpflanzen ... (Tier 12. 1971.44). dnsäckeln <sw. V.; hat): svw. f 'einsacken (b); 'einsacken <sw. V.; hat) [zu t !sacken]: a) in Säcke füllen: Kartoffeln e.; b) (ugs.) schnell an sich nehmen u. einstecken; an sich bringen: er hat viel Geld eingesackt; die Plünderer sackten alles ein. was sie in den Häusern finden konnten; da man Land genug im Osten einsackte {erbeutete; A. Zweig. Grischa 291); Ü ... wie arabische Terroristen eine Handvoll Millionärstöchter auf einer Jacht einsackten (Spiegel 18.1975. 152); c) (salopp) gefangensetzen: Keinen einzigen Namen hab ich verpfiffen ... hoffentlich haben die Tüten anständig gezittert, in der Zeit, als ich eingesackt war (Degener. Heimsuchung 51). leinsacken <sw. V.; ist) [zu t2sacken] (ugs.): einsinken: im Sumpfe.; der Karren sackt tief im/(seltener:) in den Boden ein; die Straßendecke ist eingesackt. CPisften <sw. V.; hat): a) in den Boden säen: Weizen e.; b) ganz besäen: Der Rest der ... Fläche ... soll im Herbst eingesät und bepflanzt werden (MM 21. 8. 72, 5). dpsagen <sw. V.; hat) (landsch., bes. südd., österr.): heim- lieh! vorsagen, zuflüstern (bes. in der Schule): wenn er drankam und steckenblieb, sagte er ihm ein (Ott. Haie 5): <subst.:> die Schüler sind geschickt im Einsagen und Abschreiben; (Abl.:> Einsager [-za.gB], der; -s. - (landsch.. bes. südd., österr.): Souffleur: von allen Seiten setzen jetzt E. ein. die Kaspar durch Sprechen zum Sprechen bringen (Handke, Kaspar 15); Einsagerin, die; -, -nen: w. Form zu t Einsager. einsägen <sw. V.; hat): a) sägend einkerben; in etw. hinein /- sägen: das Holz an einer Stelle e.. um es spalten zu können; b) etw. in etw. sägen: Rillen e.; c) <e. + sich) durch längeres gemeinsames Sägen den Arbeitsablauf flüssig gestalten: Dann legten sie ein Stück Kiefernstamm auf den Sägebock .... sie sägten sich ein (Degenhardt. Zündschnüre 132). einsalben <sw. V.; hat): mit Salbe einreiben: Jmdn., sich, etw. e. fiinsalzai <sw. V.; hat): durch Einlegen in Salz haltbar machen: Heringe. Bohnen e.; Ü ..es sind die Nacht wieder welche über die Grenze!" ..Salz dir deine Grenze ein! ..." (ugs.; laß mich mit deiner Grenze in Ruhe!; Fr. Wolf, Zwei 9); *du kannst dich e. lassen/laß dich e.! (ugs.; mit dir ist nichts anzufangen, du bist zu nichts zu gebrauchen); du kannst dich e. lassen/laß dich e. damit, mit ... (ugs.; damit legst du keine Ehre ein. damit kann man nichts anfangen); <Abl.:) Efosalzung, die; -. -en. einsam [ajnza:m] <Adj.; nicht adv.) [zu mhd. ein = allein, vgl. leinT: l.a) für sich allein, verlassen; ohne Kontakte zur Umwelt: ein -er Mensch; er ist. lebt sehr e.; sich e. fühlen; Eine Tatsache, die auch e. macht (Chr. Wolf. Nachdenken 131); Auch diese mußten dem Mann in seinem -en (allein zu kämpfenden) Kampf jetzt als feindliche Stellungen gelten (Härtung. Juni tag 73); noch die -ste (ganz für sich allein stattfindende) Erfahrung unseres Herzens (K. Mann. Wendepunkt 9); ein -er Entschluß (Entschluji. den jmd. faßt, ohne andere zu fragen, bes. in Politik u. Wirt seh.); b) als mehr od. weniger] einziges seiner Art l vorhanden!: ein -er Wanderer. Felsen. Stern; ein -es Paar. Boot. Segel; Hancock wurde so zum Pionier eines aktiven Eingreifens mit dem Messer. Aber auch er blieb ein -er Rufer in der Wüste (Thorwald. Chirurgen 289); Sie ( = jene Droge) war ein -es Zaubermittel, das den Kräften des Weins im Ernst nicht gefährlich werden konnte (Jacob. Kaffee 21); Ich finde die DM einfach Klasse, -e Spitzenklasse auf dem Testgebiet (DM 18. 1966. 64); Daß ein Mann ... sich ... zu seinen Handlungen bekennt, ist ein bei uns -es Zeugnis (Spiegel 48,1966.12); Draußen im Vorzimmer brannte e. die Petroleumlampe, um Finy und Feverl auf ihren Amtswegen zu leuchten (Doderer. Wasserfälle 86). 2.a) abgelegen, abgeschieden: ein -es Haus am Waldrand; Es (= das Gasthaus) lag ziemlich e. an der Landstraße (Hauptmann. Schuß 52); b) menschenleer, öde: ein -er Strand im Winter; <Abl.:> Einsamkeit, die; -. -en <P1. selten, geh.) [LÜ von lat. sölitüdo]: 1. das Alleinsein. Kontaktlosigkeit: eine klösterliche E.; die E. suchen; Berlin: - eine quicke Stadt voller -en (MM 1. 9. 69, 22). 2. einsame Gegend. Einöde: kaum einer dringt in diese E. vor; Land der grenzenlosen -en (MM 26.9.67.3). dazu: Einsamkeitsbedürfnis, das; Einsamkeitsgefühl, das. ansammeln <sw. V.; hat): l.a) durch Sammeln zusammenbringen, vereinigen, auflesen: Früchte [in einen Korb] e.; die heruntergefallenen Sachen wieder e.; Auf den Straßen die Toten e.! (Apitz, Wölfe 333); Ü Der Gerissene ... sammelt ... einen Bissen nach dem anderen in seinen ... Bauch ein (Molo, Frieden 88); Bald sammelte eine Abhörstelle seine Funksprüche ein (Gaiser. Jagd 29); Die folgende Untersuchung verzichtet ... darauf. ... Fakten einzusammeln (Enzensberger. Einzelheiten I. 23); b) von einer Stelle mitnehmen: Ich fuhr ihn hin und sammelte ihn wieder ein (Katia Mann. Memoiren 129); Eine Schwester sammelt ein paar alte Leute ein, die gebeugt und unbeweglich ... auf Bänken gesessen haben (Remarque. Obelisk 130); Die Kerle sollen eingesammelt werden (Erich Kästner, Schule 118); Ü der Tod sammelte die kleinen Menschentiere ein (Jahnn, Geschichten 225). 2. sich (von einer bestimmten Gruppe, für einen bestimmten Zweck) aushändigen lassen: die Ausweise, Geld, die Hefte, die Anträge e.; <Abl.:) Einsamm[e]lung, die; -, -en <P1. ungebr.). einsargen I'ajnzargn] <sw. V.; hat): in einen Sarg legen: einen Toten, eine Leiche e.; Der Heilige tat wohl daran, sich wieder einzusargen; die neue Zeit würde keine Wunder von ihm erwarten (Carossa, Aufzeichnungen 7); *du kannst dich e. lassen/sieh [mit etw.] e. lassen können usw. (salopp; mit dem. was jmd. beiträgt od. vorbringt, ist nichts anzufangen): laß dich e. mit deiner repüblica (Fries, Weg 13); <Abl.:) Einsargung. die; -. -en. Einsatt[e]lung,die; -, -en: Sattel. Vertiefung (bei Gebirgskäm- men od. bei Bauwerken): Das Dach ist flach, ohne E. und weist bei maximaler Amplitude höchstens 5% Überschwingungen auf (Elektronik 11. 1971, 386). 647
Einsatz Einsatz, der; -es. Einsätze: l.a) eingesetztes Teil: die Tischdecke hat einen geklöppelten E.; b) einsetzbares (u. herausnehmbares) Teil: ein Topf mit E.: ein Koffer mit E. für die Kleider. 2.a) /beim Spielen] eingesetzter Betrag: der E. war niedrig, hoch; der E. beträgt eine DM; den E. zahlen, erhöhen; er hat nur seinen E. wiedergewonnen; b) Pfand: zwei Mark E. hinterlegen. 3. <o. PI.) a) das Einsetzen (2 b): der E. von Panzern. Flugzeugen; die Ausschreitungen machten den E. starker Polizeikräfte notwendig; der E. der beiden verletzten Spieler ist noch fraglich; er rettete das Kind unter/(seltener:) mit E. seines Lebens; b) das Sicheinsetzen (4a): dieser Beruf verlangt, fordert den vollen E. [der Person!; ohne E. geht es nicht, wird er es nicht schaffen; die Mannschaft spielte ohne E.. ließ den letzten E. vermissen; die Verteidiger konnten nur mit überhartem E. die Angriffe des Gegners bremsen; c) Ausübung einer Tätigkeit, eines Dienstes: im politischen, sozialen E. stehen; *mm E. bringen/kommen/gelangen (nachdrücklich; einsetzen/eingesetzt werden). 4. (Milit.) das Eingesetztwerden an der Front: er hat schon mehrere Einsätze geflogen (wurde schon auf mehreren Katnpfflügen eingesetzt): die Truppe ist im E. (im Kampf): er ist vom E. nicht zurückgekehrt (verhüll.; ist gefallen). 5. (Musik) das Einsetzen (5) einer Stimme, eines Instruments: der E. der Trompeten; die Einsätze waren ungenau; der Dirigent gibt den E. 6. (Schweiz.) Amtseinführung (meist im kirchlichen Bereich): der E. des neuen Kaplans. einsatz-. Einsatz-: ^befiehl, der: a) Befehl zum Einsatz (4): wir lagen vor Kiew und warteten auf unseren E. (Fühmann. Judenauto 85); b) Recht, über den Einsatz (3 c. 4) einer Truppe zu verfugen: den E. haben; Im Ernstfall aber behalte er sich den E. auch über diese Streitkräfte vor (Dönhoff. Ära 129); -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: a) bereit, sich einzusetzen (4): -e Feuerwehrleute; b) bereit, eingesetzt (2 b) zu werden: -e Feuerlöschfahrzeuge, dazu: ^bereit- schaft, die <o. Pl.>; MÜenst, der: Gruppe, die zum Einsatz (3 c) in Notfällen zur Verfügung steht: ^flhig <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: l.a) fähig, sich einzusetzen (4a); b) fähig, eingesetzt zu werden (2 b, c). 2. (Sport) in der Lage, körperlichen Verfassung, an einem Spiel teilzunehmen: der verletzte Spieler war noch nicht [voll] e.. dazu: -fähigkeit. die <o. PI.): jetzt sah er sich genötigt, die E. der Maschinen (= der Starfighter) zu verbessern (Spiegel 6. 1966. 18); ^feier, die (Schweiz.): Feier anläßlich des Einsatzes (6) eines ikatholischen i Geistlichen in sein Amt: ^fertig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): bereit, eingesetzt (2b) zu werden: -fisch, der: für Zuchtzwecke in einen Teich eingesetzter Fisch: -freude,die (Sport): Wille, freudige Bereitschaft zur körperlichen, kämpferischen Anstrengung: der Sturm ließ Ehrgeiz und E. erkennen, vermissen; -freudig <Adj.; nicht adv.>: 1. gern bereit, sich einzusetzen (4 a). 2. (Sport) Einsatzfreude zeigend: die -en Kölner gewannen verdient; -geftfi, das: Gefäß, das als Einsatz (1 b) verwendet wird: ^gbs, das: vgl. ^gefäß; -gruppe. die: svw. Nkommando: Die Nachwuchshelden haben sich nämlich zu -n formiert und um Verwendung gebeten (Kirst. 08/15, 79); -kommando, das (Milit.): Gruppe von Polizisten. Soldaten od. auch Sachverständigen, die für einen bestimmten Einsatz (3,4) bereitstehen: -leiter, der: a) Leiter eines Einsatzkommandos: b) jmd.. der einen Einsatz (3 c) leitet: -Möglichkeit, die; MMt, der: Ort. an dem jmd.. etw. eingesetzt wird: -plan, der: Plan für einen Einsatz (3c. 4): wir hatten unseren E. bis ins kleinste Detail festgelegt (Cotton. Silver-Jet 121); -ring, der (meist PL): herausnehmbarer Ring in der Platte eines Kohleherdes: -Schwerpunkt, der: Schwerpunkt für den Einsatz (3 a): Dort, wo es auf Toppqualität ankommt .... sind die -e für Vestan (Herrenjournal 1, 1966, 17); -stab, der; svw. t^kommando: Wovon das (= die Plastik) abstammt, indressiert mich nich. da soll sich Görings E. drum kümmern (Hochhuth, Stellvertreter 109); -stück, das: als Einsatz (1 b) dienendes Teil: -teidu der: Teich, in den junge Fischbrut eingesetzt (1 a) wird: ^tnippe, die; svw. T^kommando; -wagen,der: 1. Spezialwagen [der Polizei! für besondere Einsätze (3 c). 2. zusätzlicher Wagen einer Straßenbahn- od. Buslinie, der zu Stoßzeiten eingesetzt (1 b) wird: -zeichen, das: Zeichen zum Einsatz (5). einsauen <sw. V.; hat) (derb): stark beschmutzen: die Tischdecke e.; das Auto hat mich von oben bis unten eingesaut (mit Dreck bespritzt). einsäuern <sw. V.; hat): a) (Hausw.) durch Einlegen in Salz od. Essig konservieren: Bohnen e.; b) (Landw.) Futterpflanzen durch Gärung haltbar machen: <Abl.:) Einsäuerung, die; -, -en. einsaugen <st., seltener: sw. V.; hat): durch Saugen in sich aufnehmen: saugend einziehen: den Duft, die frische Luft, den Wind e.; Bienen saugen den Honig ein; Und wenn man ihn anroch, sog die Nase einen muffigen, süßlichen Alkoholdunst ein (Kirst. 08/15. 323); Er ... saugte die Backen ein (zog sie saugend in die Mundhölde; Hausmann. Abel 109); ü Die Schneedecke ... sog das Mondlicht in sich ein (Kirst. 08/13. 322); <Abl.:> EJnsauguns, die; -. -en. einsäumen <sw. V.; hat): a) (Schneiderei) mit einem Saum versehen: den Rock e.; b) umrahmen, einfassen, umgrenzen: Er fand drei Wohnbaracken, die in einem schütteren Buchenwald einen Appellplatz einsäumten (Kuby. Sieg SO); ein von Bäumen eingesäumter Platz. einschachteln <sw. V.; hat): eng an-, ineinanderfügen, auf engem Raiun einordnen: seine Sachen mühsam im Koffer e.; da sein Kopf sonst an die harten Bohlen stößt, die ihn auch oben einschachteln (ihm ... keine Bewegungsfreiheit gestatten: A. Zweig, Grischa 28); Ü wo in einer längeren Kette von Triebhandlungen erworbene Automatismen oder Verstandshandlungen als eingeschachtelte Glieder auftreten ... (Lorenz. Verhalten 1. 79); <Abl.:) Ein- 9chadit(e]kng, die; -. -en. einschalen <sw. V.; hat) (Bauw.): (eine zu betonierende Konstruktion) mit einer Schalung versehen (Ggs.: ausschalen a): Wände e.; <Abl.:> Einschaler, der; -s. -\ jmd.. der Einschalungen vornimmt (Berufsbez.): Zimmerer und E. für unsere Großbaustellen... gesucht (MM 31. 5. 68.27); Einschalung. die; -, -en: a) das Einschalen: b) die Schalung. einschalten <sw. V.; hat): 1. (Ggs.: ausschalten 1) a) durch Betätigen eines Schalters o. ä. in Betrieb setzen: das Licht, das Radio, die Zündung, den elektrischen Strom, eine Batterie, eine Maschine e.; einen anderen Sender, den dritten Gang (im Auto) e. (auf einen anderen Sender. Gattg umschalten); b) <e. + sich) durch die Betätigung eines Schalters in Betrieb gesetzt werden: die Automatik schaltet sich nachts ein. 2.a) eitxfügen. dazwischenschieben: einige Worte zur Erklärung, eine Pause e.; ich muß e.. daß ...; Doch ist im Lebenszyklus aller mehrzelligen Tiere, die sich ungeschlechtlich vermehren, eine geschlechtliche Phase eingeschaltet (Medizin II. 37); b) an einer Sache beteiligen: Sachverständige e.; Interpol wurde (in die Ermittlungen) eingeschaltet; c) <e. + sich) eingreifen, [mit Worten! dazwischenkommen: der Staatsanwalt schaltete sich ein; ich schaltete mich in die Diskussion ein; ..So geht es nicht weiter", schaltete er sich ein; <Zus.:> Einschalthebel, der; Einschaltquote, die (Rundf.. Ferns.): Zahl der Personen, die eine Sendung eingeschaltet (1 a) haben, gemessen an der Gesamtzahl der Rundfunk- od. Fernsehteilnehmer: die E. betrug 40%; <Abl.:> Einschaltung, die; -. -en: 1. das Einschalten. 2. (Sprachw.) in einen Satz eingefügte Erläuterung: Parenthese. einschärfen <sw. V.; hat): mit Nachdruck sagen; eindringlich zu etw. ermahnen: Jmdm. ein Verbot, eine Verhaltensregel e.; man schärfte den Kindern ein, mit keinem Fremden mitzugehen. einscharren <sw. V.; hat): a) durch Scharren ver-. eingraben: der Hund scharrt den Knochen ein; b) in liebloser Weise hastig u. heimlich irgendwo begraben: bei wem noch Zeit dazu war, der wurde eingescharrt neben der Rollbahn (Gaiser. Jagd 164). einschätzen <sw. V.; hat): 1. in bestimmter Weise beurteilen, bewerten: imdn.. eine Situation, eine Gefahr falsch, richtig e.; diese Arbeit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden; seine Mitarbeit ist deshalb um so höher einzuschätzen; Er ... weiß sich ... ganz anders einzuschätzen (Fries. Weg 10); Der Typ ... schätzt sich als überdurchschnittlich geschickten Fahrzeugführer ein (MM 29. 10. 70. 35). 2. vorläufig, durch eine Schätzung zur Steuer veranlagen: das Finanzamt hat uns in diesem Jahr höher eingeschätzt; <Abl.:) Einschätzung, die; -. -en. einschaufeln <sw. V.; hat): in etw. schaufeln, mit einer Schaufel in etw. befördern: Kartoffeln. Kohlen [in Säckel e.; Hirn spritzte zur Seite ... Sie sackten zusammen Einschaufeln", befahl der Hauptmann (Kirst. 08/15. 421); Ü Angst sitzt in den dunkeln Vertiefungen deiner Nase, mit der du die Luft einschaufelst (Tucholsky. Werke II. 409). 648
einschlagen rimchäimen <sw. V.; hat): a) mit Seifenschaum bedecken: die Haare, sich vor dem Duschen gründlich e.; b) mit Schaumstoff umhüllen: Empfindliches technisches Gerät kann ... für den ... Lufttransport eingeschäumt... werden, damit es beim Empfänger auch unter anderen klimatischen Bedingungen einwandfrei arbeitet (MM 6. 7. 72. 6). einscheffeln: seltener für t scheffeln. einschenken <sw. V.; hat): a) (ein Getränk) eingießen: Wein. Kaffee e.; ich schenkte ihm. mir noch eine Tasse ein; der Gastgeber schenkte [uns] immer wieder ein; schenk ein!; b) mit einem Getränk füllen: die Tassen e.; der alte Notar ... schenkte das Weinglas langsam und sorgfältig ein (Langgässer. Siegel 140). dnscheren <sw. V.; ist) [urspr. seem.; wohl zu t2scheren): 1. (Verkehrsw.) sich beim Fahren /wieder/ in eine Reihe •einordnen (Ggs.: ausscherena): man soll nach dem Überholen wieder [auf die rechte Fahrspur] e. 2. (Seemannsspr.) Tauwerk durch Halterungen. Rollen. Blöcke o.a. ziehen. Einschiebt, die; - (südd.. österr.): Einöde. Einsamkeit. einschichten <sw. V.; hat): schichtweise hineinlegen, einordnen: Kartoffel- und Eierscheiben werden abwechselnd in eine Auffaufförm eingeschichtet. Einschichthof, der; -[e]s. -höfe (südd.. österr.): abgelegener Bauernhof. Einödhof:einschichtig <Adj.; o. Steig.): 1. <nicht adv.) (südd.. österr.) a) abgelegen, einsam: ein -es Haus; b) einzeln; den vereinzelten Teil eines Paares bildend: ein -er Schuh; er lebt e. (ist nicht verheiratet). 2.a) nur eine Schicht bildend: Epithelgewebe. ... e. zart. Zelle neben Zelle (Medizin II. 77); b) (Industrie) mit. in einer einzigen Arbeitsschicht: in dieser Abteilung wird e. gearbeitet. einschicken <sw. V.; hat): 1. an eine zuständige Stelle schik- ken: der Versicherung eine Rechnung e.; er hat die Probe einem/an ein Institut eingeschickt; die Uhr mußte zur Reparatur eingeschickt werden. 2. (Technik) in etw. leiten: Später kann von dort aus ... Erdgas in die Ruhrgasleitung eingeschickt werden (MM 1. 10. 68. 5). einschieben <st. V.; hat): 1. in etw. ihinein 1 schieben: ein Kuchenblech [in den Ofen] e.; Sie schob die Lade wieder ein (Doderer. Wasserfälle 129); zum 1:0 e. (bes. Fußball Jargon; den Ball aus kurzer Entfernung mühelos ins Tor stoßen). 2. einfügen: dazwischenschieben: Lockerungsübungen e.; Zitate in einen Aufsatz e.; daß der tote Großvater ... als eine lebensgroße, wächserne Puppe erschien, die der Tod statt seiner Person eingeschoben hatte (Th. Mann, Zauberberg 44); <auch e. + sich:) sich in die Reihe der Wartenden e.; daß sich zwischen Nachrichtensammlung und Nachrichtenpublikation ein neues Glied einschob: die Redaktion (Fraenkel. Staat 224). 3. <e. + sich) (Jägerspr.) (vom Schwarzwild) sich in das Lager od. den Kessel legen: <Abl.:> Einschiebsel ['ajnji:psj], das; -s. -: Zusatz; eingeschobene Textstelle; Einschiebung, die; -. -en: a) das Einschieben; b) das Eingeschobene. Einschienenbahn, die; -. -en (Verkehrsw.): Bahn, die auf nur einer Schiene läuft. etnschießen <st. V.): 1. durch Schießen zertrümmern <hat): die Mauern einer Burg e.; Ü mit dem Fußball eine Fensterscheibe e. 2. <hat> a) eine neue Schußwaffe durch Schießen gebrauchstüchtig, sicher machen: die neuen Gewehre müssen auf dem Schießstand eingeschossen werden; b) <e. + sich) wiederholt auf das gleiche Ziel schießen u. auf diese Weise eine gewisse Routine bekommen: du mußt dich erst e.: die Artillerie schießt sich auf die feindliche Stellung ein; (Sport:) nach zwanzig Minuten hatte sich der gegnerische Sturm eingeschossen; c) jmdn.. etw. mit Worten od. Gedanken wiederholt zum Angriffsziel machen: schoß sich DDR-Propagandachef... Norden auf Bonns Bundespräsidenten ein (Spiegel 31. 10.66.40).3.<hat)a) (eine bestimmte Sache mit Hilfe eines entsprechenden Apparats) in etw. hinein]schießen: Spikes in die Reifen e.; einen Dübel e.; b) (Sport) (den Ball) ins Tor schießen: er schoß [den Ball] zum 1 :1 ein; c) (Druckw.) zwischen die Druckbogen heften: leere Bogen e.; d) (Weberei) beim Weben quer durchstoßen: den Faden e. 4. beisteuern <hat): Geld e. (sich mit eigenem Kapital beteiligen). 5. hineinströmen <ist>: nach öffnen der Schleuse schoß das Wasser ein; (Med.:) die Milch ist eingeschossen (in die Brust einer Wöchnerin). 6. (landsch.) (Brot) in den Ofen schieben <hat> (Ggs.: ausschießen 3): die Laibe e. einschiffen <sw. V.; hat): 1. vom Land aufs Schiff bringen (Ggs.: ausschiffen): Passagiere. Waren e.; die ... wurden als Kriegsmacht an Bord eines Kreuzers mit 56 Kanonen eingeschifft (Plievier. Stalingrad 215); sich [auf einem Boot, einer Jacht] e. (an Bord gehen). 2. <e. + sich) eine Schiffsreise antreten: sie wurden/haben sich nach Amerika eingeschifft; wir schifften uns in Genua ein; man kommt nach Brindisi. um sich einzuschiffen (Frisch. Gantenbein 370); <Abl.:> Einschiffung, die; -. -en <P1. selten). Einschiffunss-: -erlaubnis, die; ^hafen, der: unser E. ist Travemünde; MKt, der; ^tag, der; -termin, der; ^zeit, die. einschirren <sw. V.; hat): (einem Pferd) das Geschirr anlegen (Ggs.: ausschirren): ein Pferd e. Einschlaf-: -mittel, das: Schlafmittel, das schnelles Einschlafen bewirken soll; ^Schwierigkeit, die; -Störung, die: er leidet seit Jahren an -en. einschlafen <st. V.; ist): 1. in Schlaf versinken, fallen: beim Lesen e.; nicht e. können; er schlief schnell, nur schwer, erst spät ein; Am Abend schliefen wir mit dem Gedanken ein. er (= der Vater) könnte in dieser Nacht kommen (Jens. Mann 123): ich bin über dem Lesen, über diesem Buch eingeschlafen. 2. (verhüll.) sanft, ohne Qualen sterben: sie ist friedlich eingeschlafen. 3. (von Gliedmaßen) gefühllos werden: das. mein Bein ist eingeschlafen; mir ist der linke Arm eingeschlafen. 4. in seiner regen Intensität allmählich nachlassen u. schließlich ganz aufhören: die Freundschaft, der Briefwechsel ist eingeschlafen; wir wollen die alten Beziehungen nicht e. lassen; einschläfern <sw. V.; hat): l.a) in Schlaf versetzen: das gleichmäßige Rauschen schläfert mich ein: Drei Häftlinge flüchteten/Zellengenossen eingeschläfert (MM 25. 8. 71. 10); es herrschte eine einschläfernde Hitze; b) narkotisieren, betäuben: jmdn. vor einer Operation e.; c) (bes. ein krankes Tier) schmerzlos töten: der Hund mußte eingeschläfert werden; „Verkrüppelte Kinder rasch e." (MM 27. 10. 67. 10). 2. sorglos, sicher machen: beruhigen: jmds. Wachsamkeit. Gewissen e.; wir lassen uns durch solche Redensarten nicht e.; <Abl.:> Einschliferung. die; -. -en. einsdiläflrjig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.):/wr nur eine Person zum Schlafen gedacht: ein -es Bett. Einschlag, der; -[e]s. Einschläge: l.a) das Einschlagen (3): der E. des Blitzes; die Einschläge der Granaten hören; b) Stelle des Einschiagens (3): an dieser Mauer sind noch die Einschläge der Gewehrkugeln zu sehen. 2. sich im Bild von etw. auswirkender Anteil; Beimischung: eine Bevölkerung mit französischem, südlichem, bäuerlichem E.; ein parlamentarisches Regierungssystem mit stark autoritärem E. 3. (Forstw.) a) das Fällen von Bäumen: der E. von Stangenholz; die für den E. vorgesehenen Stämme kennzeichnen; b) das geschlagene Holz: den E. kennzeichnen. 4. (Kfz.-W.) Drehung der Vorderräder: 4]/2 Lenkradumdrehungen vom einen vollen E. zum anderen (Auto 8. 1965.31). 5. (Schneiderei) Saum, das Umgeschlagene: einen breiten E. machen. 6. (Landw.) Erde o.a.. in der etw. eingeschlagen (6 b) wird: Porree im E. aufbewahren; E.: Überwinterung von Blumenzwiebeln an luftigem, kühlem, dunklem Ort ... Die eingetopften Zwiebeln in schwarze Folie wickeln (Werbezeitschrift 1974); einschlagen <st. V.; hat): 1. schlagend in etw. hineintreiben: einen Nagel [in die Wand], Pfähle [in die Erde) e. 2. durch Schlagen zertrümmern: eine Fensterscheibe e.; er hat seinem Opfer den Schädel eingeschlagen; ich habe mir [an der harten Kante] zwei Zähne eingeschlagen. 3. knallend, krachend auf treffen u. dabei zünden, explodieren: das Geschoß schlägt [in das Haus] ein; eine Bombe hat eingeschlagen; der Blitz, es hat [irgendwo] eingeschlagen. 4. jmdn.. ein Tier fortwährend /unbeherrscht/ schlagen: mit der Peitsche auf das Pferd e.; er schlug wie von Sinnen auf ihn ein. 5. (Forstw.) plattmäßig fällen: einen Baumbestand e.; die Forstverwaltung bestimmt, wieviel Holz jährlich eingeschlagen wird. 6. a) einwickeln, einpacken. / mit Papier. Stoff o. ä. j umwik- keln: ein Geschenk, ein Buch e.; das Bild war in eine/(selten:) einer Decke eingeschlagen; b)(Landw.) (Wintergemüse bis zum Gebrauch, lose junge Pflanzen. Blumenzwiebeln o.a. bis zum Auspflanzen) schützend mit Erde bedecken: Porree. Sellerie. Wurzeln e.; Stauden, Sträucher e.; die Setzlinge müssen vorläufig eingeschlagen werden. 7. (einen Weg) wählen; in eine bestimmte Richtung gehen: einen Feldweg, eine Straße, eine Richtung e.; den kürzesten Weg zum Bahnhofe.; den eingeschlagenen Kurs ändern; meist Ü die Juristische Laufbahn, ein neues Verfahren 649
einschlägig e.; in der eingeschlagenen Politik fortfahren. 8. jmds. Hand zustimmend ergreifen, etw. durch Handschlag bestätigen: in eine dargebotene Hand e.; die Wette gilt, schlag ein!; Ü als man ihm die Stelle anbot, schlug er ein (sagte er zu). 9. (Verkehrsw.) durch Drehen des Lenkrades die Stellung der Vorderräder u. damit die Fahrtrichtung ändern: nach rechts, links e.; mit voll eingeschlagenen Rädern. 10. (Schneiderei) nach innen umlegen . u. dadurch kürzen/. den Saum 5 cm breit e.; die Ärmel e. 11. a) sich erfolgreich in eine bestimmte Richtung hin entwickeln: in der Schule hat er [gut] eingeschlagen; der neue Mitarbeiter scheint einzuschlagen; b) rasch großen Anklang finden, Erfolg haben: dieser Film hat überall eingeschlagen; <Abl.:> einschlägig [ainjle:gi(;] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [aus einer veralt. Sonderbed. von einschlagen = hineinreichen, -wirken): zu einem Gebiet od. Fach gehörend, dafür zutreffend: die -en Geschäfte; die -e Literatur; die -en Paragraphen des Gesetzes; e. (wegen eines ähnlichen Deliktes) vorbestraft sein; (selten prädikativ:) ein krankhaftes Element .... das hier offenbar e. ist (Th. Mann. Zauberberg 749); <Zus. zu 6a:) Einschlagpapier, das. Anschlämmen <sw. V.; hat) (Gärtnerei, Bauw.): mit Wasser u. Erde füllen: Pflanzlöchere.; einen leeren Treibstoffbehälter in der Erde e. einschleichen <st. V.; hat): 1. <e. + sich) vorsichtig, heimlich eindringen: Diebe haben sich [in den/(selten:) im Keller] eingeschlichen; meist Ü der Gedanke. Verdacht schleicht sich ein. daß ...; hier hat sich ein Druckfehler eingeschlichen. 2. (Med.. Pharm.) eine Dosis nur langsam steigern (Ggs.: ausschleichen): einschleichende Therapie. einschleifen <st. V.; hat): I. durch Schleifen od. Linienziehen inetw. (z. B. in Glas) eingraben, eingravieren: Buchstaben, ein Muster einschleifen; und jetzt war es ein in die Eisdecke eingeschliffenes Mosaik aus Köpfen. Händen, Gesichtern (Plievier. Stalingrad 347). 2. (Technik) durch Schleifen passend machen, einpassen: Kolben. Brillengläser e. 3. (bes. Psych.) a) durch häufige Wiederholung zur Gewohnheit werden lassen, einprägen: eine korrekte Aussprache e.; daß die betreffenden Abläufe durch wiederholte Bahnung sozusagen eingeschliffen werden (Lorenz. Verhalten I, 104); b) <e. + sich) zur Gewohnheit werden: diese Reaktion hat sich [bei dem Tierl eingeschliffen; das fremde Wort schleift sich ein. einschleppen <sw. V.; hat): 1. in den Hafen schleppen, herein- schleppen: ein Schiff. Boot [in den Hafen] e.; Das... Küstenmotorschiff ... ist ... vom Schlepper ... in Bremerhaven eingeschleppt worden (MM 3. 11. 70. 11). 2. (eine Krankheit, Seuche) an einen Ort mitbringen u. auf andere übertragen: er hat die Pocken [in die Schweiz, nach Europal eingeschleppt. 3. jmdn., etw. heimlich od. unbemerkt mit sich führen u. an einen Ort bringen, an dem es nicht erwünscht ist: Mit Pferdefutter wurde der Samen eines Grases ... eingeschleppt (Grzimek. Serengeti 34); Ich finde es schmählich von Ihnen. ... daß Sie unter arglistiger Täuschung Ihres Großonkels diese Frau hier eingeschleppt ... haben (Fallada. Herr 199); <Abl.:> Einschleppung, die; -. -en. einschleusen <sw. V.; hat): a) unbemerkt hineinbringen: Agenten [in ein Land] e.; Falschgeld, falsche Postwertzeichen in den Verkehr e.; b) <e. + sich) unbemerkt wohin zu gelangen verstehen: Neumann, der sich später wieder in die Bundesrepublik einschleuste (FAZ 8.7.61,3); <Abl.:) Efrschleusung, die; -. -en. einschließen <st. V.; hat): l.a) durch VerschlielSen in einem Raum od. Behältnis festhalten, aufbewahren: Kinder [in der Wohnung] e.; die Gefangenen in ihre/ihren Zellen e.; das Sparbuch im Schreibtisch e.; b) <e. + sich) durch Abschließen der Tür niemanden zu sich hereinlassen: sich in sein/in seinem Zimmer e. 2. von allen Seiten umschließen, umgeben: hohe Mauern schließen uns, den Hof ein; die Truppen sind vollständig eingeschlossen (umzingelt): einen Satz in Klammern e.; ein Stück Bernstein mit eingeschlossenem Insekt. 3. in etw. mit einbeziehen, eitibegrei- fen: jmdn. in sein Gebet [mit] e.; das Frühstück ist im Preis eingeschlossen; die Ware kostet 93 DM. Verpackung und Porto eingeschlossen; <Abl.:> einschließlich: I. <Präp. mit Gen.) mitsamt, unter Einschluß (Ggs.: ausschließlich III): e. der Unkosten; e. aller Reparaturen; Europa e. Englands; alle Beamten e. der Lehrer; <ein stark dekliniertes Subst. im Sg. bleibt ungebeugt, wenn es ohne Art. od. Attr. steht:) die Kosten e. Porto; das Buch hat 700 Seiten e. Vorwort; <im PI. üblicherweise mit dem Dativ, wenn der Gen. nicht erkennbar ist:) aller Besitz e. Büchern und Kunstwerken; Das Einfuhrverbot umfaßt sämtliche ... Gegenstände e. Filme, Bücher. Broschüren .... Stiche und Reproduktionen (Börsenblatt 60. 1971. 1771). II. (Adv.) das Letzt genannte einbegriffen, mitgerechnet: verreist bis zum 15. Juli e./bise. 15. Juli; bis nächsten Montag e./e. nächsten Montag; bis Seite 410 e.; Einschließung, die; -. -en: a) <o. PI.) (selten) das Einschließen (1-3); b) (jur. früher) (im Schweizer Strafrecht noch bei Jugendlichen) eine nicht ehrenrührige Freiheitsstrafe: einen Soldaten wegen Gehorsamsverweigerung zu einem Monat E. verurteilen; c) (Sprachw.) zusammengehörende Fügung aus Adj. + Subst., zu der ein weiteres Adj. hinzutritt: ein bekanntes Beispiel für eine E. ist „dunkles bayrisches Bier". einschlummern <sw. V.; ist): 1. (geh.) sanft u. ruhig einschlafen: endlich schlummerte das Kind, die Kranke ein; er war gerade eingeschlummert, als ... 2. (verhüll.) sanft, ohne Qualen sterben: er ist friedlich eingeschlummert. 3. (ugs.) nicht mehr gepflegt werden, nachlassen u. allmählich ganz aufhören: ihre Freundschaft, diese Begabung, diese Fähigkeit ist inzwischen eingeschlummert. Einschlupf, der; -[eis. -e u. Einschlüpfe: Öffnung. Stelle zum Hineinschlüpfen (Ggs.: Ausschlupf): Der Halter hat ... für eine reichliche Strohschütte ... und für einen dicken Sackvorhang vor dem E. zu sorgen (Kosmos 2. 1965. 43). einschlürfen <sw. V.; hat): schlürfetid trinken: die heiße Suppe e.; Ü Dies Licht dort oben, von dem sie behaupten, es schlürfe unsere Welt ein (nehme sie in sich auf: Nossack. Begegnung 343). Einschluß, der; Einschlusses. Einschlüsse: 1. (Geol.) (in einem Mineral) eingeschlossener Fremdkörper: fossile Einschlüsse im Gestein; ein Bernsteinanhänger mit einem E. 2. das Einschließen (3). Einbeziehen: alle Staaten mit E. der Bundesrepublik; die weltpolitischen Probleme unter E. der Abrüstungsfrage. 3.a) das Einschließen (1) bes. von Gefangenen: nach dem E. haben sich sämtliche Gefangenen zur Ruhe zu begeben (Döblin. Berlin 187); b) Stelle, auf derjmd.. ein Tier von allen Seiten eingeschlossen, umzingelt ist: Sie töten dann ... alle Tiere in den Einschlüssen, weil diese nicht über die Lava zu flüchten wagen (Tier 10, 1971,8). einschmeicheln, sich (selten: jmdn.) <sw. V.: hat): sich. jmdn. durch Schmeicheln beliebt machen: sich [mit schönen Worten! beim Chef e.; Sie schmeichelte ihn beim König ein. erfand Tugenden an ihm (Jahnn. Geschichten 53); einschmeichelnde (angenehm wirkende) Musik; <Abl.:> Ein- sdimeich[e]hmg, die; -. -en; Einschmekhler, der; -s. -. einschmeißen <st. V.; hat) (salopp): (mit einem Stein o.a.) zertrümmern, einwerfen: jmdm. das Fenster e. einschmelzen <st. V.; hat) (Altmetall, geformte Metallteile) zusammen mit anderem Metall wieder verflüssigen: Glok- ken, eine Plastik e.; Ü das Vergangene einzuschmelzen (zu verbinden, organisch einzufügen) in die neue lebendige Gegenwart (Frisch. Stiller 484); (Abl.:> Einschmelning, die; -. -en. dazu: Einschmelzungsprozeß, der: Vorgang der allmählichen Einschmelzung. einschmieren <sw. V.; hat) (ugs.): a) einfetten, einölen: die Stiefel e.; ich muß mich noch mit Sonnenöl e.; b) schmutzig machen, verschmieren: seinen Mund, sich [mit Marmelade] e. einschmuggeln <sw. V.; hat): a) heimlich, unter Umgehung des Zolls einführen: Zigaretten. Kaflee. Drogen [in ein Land] e.; b) (ugs.) unerlaubt, unter Umgehung der Kontrollen Zutritt verschaffen: Agenten, sich in ein Flugzeug e.; er hatte seinen Bruder ohne Eintrittskarte [in den Saal] eingeschmuggelt. einschmutzen <sw. V.; hat) (selten): schmutzig machen: die Kleider e.; du hast dich eingeschmutzt; die Wäsche ist eingeschmutzt. einschnappen <sw. V.; ist): 1. sich (durch Eindringen eines Bolzens, einer Feder o. dgl. in eine vorgesehene Öffnung) fest schließen (Ggs.: ausschnappen): das Türschloß, die Tür schnappte ein. 2. (ugs. abwertend) /aus nichtigem Anlaßt beleidigt, gekränkt sein: sie schnappt leicht ein; er ist ständig eingeschnappt; jetzt ist sie wieder eingeschnappt, weil wir sie nicht mitnehmen. einschneiden <unr. V.; hat) /vgl. einschneidend/: l.a) /mit Schere, Messer o.a.] in etw. hinein/schneiden: einen Schnitt machen: das Papier [an den Ecken] e.; ich habe 650
Einschuß eingeschnitten (versehentlich. z.B. beim Auftrennen einer .Saht, in den Stoff geschnitten); b) schneidend eine Kerbe, ein Muster auf etw. anbringen; eitwitzen: etw. in eine Baumrinde. Namen in die Bänke e.; Ich schnitt* es gern in alle Rinden ein (Wilh. Müller/Schubert); Ü ein tief eingeschnittenes Flußtal; c) (Kochk.) zerkleinern u. in etw. hineintun: Äpfel [in den Rotkohl). Zwiebeln e.; d) (österr. Glaserei) zurecht schneiden u. in den Ra/imen einsetzen: in dem Neubau müssen jetzt die Fenster eingeschnitten werden; e) (Film) bei anderer Gelegenheit, gesondert gemachte Aufnahmen in einen Filmstreifen (durch Zerschneiden u. Dazwischenkleben) einfügen: Archivaufnahmen in eine Reportage, einen Film e. 2. schneidend, scharf in etw. eindringen: das Gummiband schneidet [in die Haut] ein; (auch e + sich:) Der Draht hat sich tief in die Kehle eingeschnitten (Grzimek. Serengeti 226); Ü diese Maßnahme schneidet tief in das Wirtschaftsleben ein; einschneidend <Adj.>: tiefgreifend, sich stark auswirkend, entscheidend: -e Veränderungen. anschneien <sw. V.; ist): a) von Schnee bedeckt werden: das Haus. Dorf ist vollkommen eingeschneit (zugeschneit); b) infolge tiefen Schnees an einem Ort festgehalten werden: wenn wir nicht bald absteigen, schneien wir in der Hütte ein; viele Autos schneiten im Schneesturm, auf dieser Strek- ke ein. Einschnitt, der; -[e]s, -e: 1. Schnitt in etw.: der Arzt machte einen E. [in die Luftröhre]. 2. eingeschnittene Stelle: der E. für den Ärmel ist zu klein; die Straße fuhrt durch einen E. im Gelände. 3.a) Abschnitt, Zäsur: hier ist ein deutlicher E. in dem Roman; b) einschneidendes Ereignis: diese Reise, der Tod des Vaters war ein bedeutender E. in seiner Entwicklung; die beiden Weltkriege bedeuteten tiefe -e für alle Völker. dnschnitzen <sw. V.; hat): in etw. schnitzen: seinen Namen ins Pult e. einschnüren <sw. V.; hat): a) durch Schnüren fest zusanvnen- halten: ümdm.] die Taille, sich [durch einen Gürtel] e.; ein Paket e. (landsch.; mit einer Schnur zusammenbinden); b) drückend einengen: der Gürtel schnürt mich, die Taille ein; das Gummiband hat eingeschnürt (Druckstellen in der Haut hinterlassen); Ü Angst, dieser Gedanke schnürte ihr die Kehle ein. Ctnschnurren <sw. V.; ist) (ugs.): zusammenschrumpfen: sie schnurrt immer mehr ein; <meist im 2. Part.:) sie war alt. verhutzelt und eingeschnurrt. Einschnürung, die; -. -en: a) das Einschnüren; b) eingeschnürte, eingedrückte Stelle: bei der Zellteilung entsteht zuerst eine E. fijnschöpfen <sw. V.; hat): mit einer Schöpfkelle/ in etw. hinein/schöpfen: jmdm. die Suppe, sein Essen e.; Wasser [in den Eimer] e. dnschränken <sw. V.; hat) [zu tSchranke]: l.a) verringern, reduzieren; auf ein geringeres Maß herabsetzen: seine Ausgaben [auf das Notwendigste], den Zugverkehr e.; die Macht. Handlungsfreiheit des Parlaments wird durch dieses Gesetz stark eingeschränkt; eine eingeschränkte (begrenzte) Vollmacht; b) in em\ einengen: jmdn. in seinen Rechten. Diplomaten in ihrer Bewegungsfreiheit e. 2. <e. + sich) sparsam sein; bescheiden leben: ich muß mich sehr e.; eingeschränkt/in eingeschränkten Verhältnissen leben; <Abl.:) Einschränkung,die; -. -en: a) das Einschränken: das bedeutet eine E. der Freiheit; ich mußte mir manche E. auferlegen (sehr sparsam sein); b) Vorbehalt: etw. ohne E.. nur mit E. empfehlen können; die Methode ist gut, mit der E.. daß ... anschrauben <sw. V.; hat): in etw. schrauben (Ggs.: ausschrauben): eine elektrische Birne [in die Fassung] e.; eine Sicherung, ein Türschloß e. Einschreibt]-: abrief, der (Postw.): eingeschriebener (2) Brief: ^gebühr, die: a) (Postw.) vom Absender auf der Post für das Einschreiben (2) einer Sendung zu entrichtende Gebühr; b) svw. f Immatrikulationsgebühr; c) Gebühr für die Aufnahme in einen Verein; -päckchen, das (Postw.): eingeschriebenes (2) Päckchen; -Sendung,die: vgl. abrief, ^Päckchen. einschreiben <st. V.; hat): l.a) in etw. hinein /schreiben: seine Ausgaben [in ein Heft] e.; ich muß den Aufsatz noch e. (aus dem Konzept ins reine schreiben); (Datenver- arb.:) einen Kode für die darzustellenden Zeichen in ein Programmiergerät e.; Ü Wenn wir das schlimme... Geschehen von damals entwickeln, das eingeschrieben war in Jaakobs müde und zügige Greisenmiene (Th. Mann, Joseph 152); b) in eine Aufnahmenste eintragen: die Teilnehmer in eine/(selten:) einer Liste, Rekruten [in eine Stammrolle] e.; sich bei einem Verein e. lassen; sich an einer Hochschule e. (immatrikulieren); eingeschriebene Mitglieder. 2. (Postw.) gegen Quittung in ein Postbuch eintragen (u. damit versichern) lassen: du solltest den Brief lieber e. lassen; ein eingeschriebener Brief. 3.a) (einen neuen Füllfederhalter o. ä.) durch Schreiben gebrauchstüchtig machen: den neuen Füllfederhalter e.; b) <e. + sich) durch längeres Schreiben an einem bestimmten Thema eine gewisse Routine bekommen: ich muß mich erst e.; <subst.:> Einschreiben, das; -s. -: 1. <o. PI.) zu einschreiben (1-3). 2. (Postw.) a) <o. PI.) Hatullung des Einsehreibens (2): einen Brief per E. schicken; b) eingeschriebener (2) Brief: für Sie liegt ein E. zum Abholen bereit; Einschreiber, der; -s. - (ugs.): svw. t Einschreiben (2 b); <Abl. zu 1 :> Einschreibsei ['ainjrajpsl], das; -s. - (abwertend): etw., was zwischendurch, am Rande! hineingeschrieben wurde: ohne fremde E.; Einschreibung, die; -. -en: Subst. zu feinschreiben (1, 3). einschreien <st. V.; hat): jmdn. fortwährendu. heftig anschreien, ofme ihn zu Wort kommen zu lassen: auf jmdn. e.; In seinem Dienstzimmer schrie Schwahl fahlbleich ... auf Kamloth ein (Apitz, Wölfe 376). einschreinen [ainjrajnan] <sw. V.; hat) (Rel.): in einen zur Anbetung bestimmten Schrein einschließen: eine Reliquie e.; Ü Die Märtyrer sind in ihrem Herzen eingeschreint (sie bewahren ihnen ein ehrendes Andenken). einschreiten <st. V.; ist): energisch vorgehen; eingreifen: gegen den Lärm e.; die Polizei schritt mit Wasserwerfern gegen die Demonstranten ein, ist gegen den Waffenhandel eingeschritten. einschrumpeln (nordd): svw. feinschrumpfen; einschrumpfen <sw. V.; ist): (durch Trocknen) kleiner u. dabei runzlig werden: die Blüten schrumpften allmählich ein; Ü die Vorräte schrumpften mit der Zeit ein; warum ... ein so herrlicher Sieg ... e. mußte in Ratlosigkeit, Schwäche und Haß (Thieß. Reich 339); Die Würde der Familie schrumpft zum Gerücht ein (Wohmann. Absicht 101); <Abl.:) Einschrumpfung, die; -. -en. Eifischub, der; -[e]s, Einschübe: a) (Schrift- u. Druckw.) eingeschobenes Stück, Zusatz, Parenthese: ein E. von fremder Hand; Einschübe und Zusätze wenden durch Komma[s] abgetrennt; b) (Technik) eingeschobenes Bauteil (z. B. zum Isolieren einer Zimmerdecke od. als elektronisches Bauelement): das Sichtgerät ... kann mit sechs Einschöben bestückt werden (Elektronik 12. 1971, A 32); <Zus. zu b:> Einschubdecke, die; Einschubtechnik, die <o. PI.). einschüchtern <sw. V.; hat) [zu mniederd. schüchteren = verscheuchen, scheu weglaufen]: ängstlich u. mutlos machen: jmdn. mit/durch Drohungen einzuschüchtern versuchen; ich lasse mich nicht e.!; sie war so eingeschüchtert, daß sie nicht zu widersprechen wagte; ein völlig eingeschüchtertes Kind; Ü eine Unbescholtenheit, die sich durchs Leben nicht hat e. lassen (Maass, Goufle 310); <Abl.:) Einschüchterung, die; -, -en, dazu: Einschüchterungsmittel, das; Einschüchterungsversuch, der. einschulen <sw. V.; hat): (ein schulpflichtiges Kind) /zum erstenmal/ in einer Schule zum Unterricht anmelden, es in eine Schule aufnehmen: Kinder werden meist mit 6 Jahren eingeschult; 553 Schüler ... (sind) nach dem 13. August in Ost-Berliner Lehranstalten eingeschult worden (FAZ 2.9.61.3). einschultern <sw. V.; hat) (Turnen): einen Überschlag vorwärts aus dem Hang durch Drehen in den Schultergelenken ausführen. Einschulung, die; -, -en: das Einschulen, dazu: Einschulungsal- ter, das <o. PI.). fiinsdriirig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tSchur] (Landw.): (von Wiesen u. von Schafen) nur für einen einmaligen Schnitt, eine einmalige Schur im Jahr geeignet. Einschuß,der; Einschusses, Einschüsse: l.a) das Eingedrungensein eines Geschosses: Da liegt er. E. in die rechte Schläfe (Plievier, Stalingrad 265);... wurde von einer Polizeikugel getötet (E. in den Hinterkopf) (Spiegel 26, 1967, 5); b) Stelle, an der ein Geschoß eingedrungen ist (Ggs.: Ausschuß 1): Der Ausschuß ist meist größer als der E., weil er durch Knochensplitter ... erweitert wird (Medizin 651
einschuß-, Einschuß- 11.47); (Jägerspr.:) „Tot. tot!" rief Helmold ihm (= dem Teckel) zu .... brach sich einen Bruch, zog ihn über den E. und steckte ihn an den Hut (Löns, Gesicht). 2. Beimengung. Zusatz: das Referat enthält sehr subjektive Einschüsse; von der dortigen Menschenart ... ließ er Herrn Ferge erzählen, von dem asiatischen E. ihres Geblütes (Th. Mann. Zauberberg 434). 3. (Raumf.) das Hineinschießen einer Rakete o.a. in eine Flugbahn: nach dem E. in die Erdumlaufbahn muß sich das Raumschiff ... absprengen (MM 25. 2. 69. 3). 4. (Sport) Schuß ins Tor: zum E. kommen. 5. (Weberei) in Querrichtung verlaufende Gewebefaden: Schuß: für den E. eine Kontrastfarbe nehmen. 6. (Landw.. Tiermed.) (hei Pferden) entzündliche, durch eine Wundinfektion hervorgerufene Schwellung, meist an der Hinterhand: das Pferd hat einen schmerzhaften E. 7. (Bankw.) als Anzahlung od. Sicherheit geleistete Zahlung an die Bank bei bestimmten Börsen- od. Außenluitutelsgeschäften. fiinschuß-, Einschuß-: -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fußball): bereit zum Einschuß (4): der -e Stürmer; -loch, das (zu: Einschuß 1): Jandell ... überklebte die Einschußlöcher in der Tür mit Heftpflaster (Zwerenz. Quadriga 17); -narbe, die (zu: Einschuß 1); -stelle, die (zu: Einschuß 1); ^winkel, der (Fußball): Winkeides beabsichtigten! Einschusses (4). Einschütte,die; -. -n (Textilind.): bes. feinfädiges. zum Einfüllen von Daunen geeignetes Gewebe für Steppdecken: Hersteller von Inlett. E. und Matratzendrell (MM 24. 3. 63. 6);einschütten <sw. V.; hat): in etw. hinein/schütten: einfüllen, eingießen: Kohlen e.; dem Pferd Futter e.; ich schütte ihm. mir Kaffee ein; <Zus.:> Einschüttloch, das; Einschußöffnung, die. einschwärzen <sw. V.; hat): 1. schwarz färben: mit schwarzer Farbe bedecken: Druckplatten e. 2. (veraltet) svw. Teinschmuggeln: Waren ins Ausland e.; Ü Erst wer diese Verpackung aus schönen Worten löst, bemerkt, was ins Be- wußtsein des Lesers unbemerkt eingeschwärzt werden soll (Enzensberger. Einzelheiten I. 59). einschwatzen.dandsch :)einschwfitzen (ugs.): svw. teinreden (2): Iny hatte drei Stunden lang ... auf mich eingeschwatzt (Frisch. Homo 10). einschweben <sw. V.; ist): (von Flugzeugen. Raumschiffen u. ä.) schwebendan einen Ort gelangen: zur Landung hereinschweben: Als die Maschine ... über Zürich einschwebte (Spiegel 25,1968.34); Durch eine komplizierte Luftschleuse ... schweben die Astronauten ein und beginnen mit der ..Innendekoration" (MM 11.4. 69. 3). einschweißen <sw. V.: hat): 1. (Technik) in etw. schweißen: schweißend befestigen: ein Rohr e.; diese Teile müssen noch in die Konstruktion eingeschweißt werden; Ü Weil die (= eine Panzerfaust) bloß auf Eisen geht. ... bleibt da hängen und schweißt sich richtig ein (Oegenhardt. Zündschnüre 62). 2. in Klarsichtfolie verpacken u. zuschwei- ßen: Bücher. Schallplatten e.; alle unsere Produkte kommen eingeschweißt auf den Markt. einschwemmen <sw. V.; hat): in etw. schwemmen, hineinspülen: Die Humusstofle dieser Seen werden aus der Umgebung eingeschwemmt (Thienemann. Umwelt 66); <Abl.:> Einschwemmung, die; -. -en. einschwenken <sw. V.): 1. mit einer Schwenkung einbiegen <ist>: die Fahrzeuge schwenken auf den Platz, in den Hof. zum Bahnhof ein; <subst.:> Das Einschwenken von Apollo VIII in seine Satellitenbahn um den Mond (MM 18. 12. 68. 3); Ü auf einen neuen politischen Kurs e.; und schon schwenken manche vorsichtig ein. reden von Rückzug und Versöhnung (St. Zweig. Fouche 67). 2. nach innen schwenken, drehen (hat): den Arm des Krans e. einschwimmen <st. V.; hat): 1. (Bauw.) Teile von Brücken u.a. auf dem Wasserwege zur Montage heranbringen: Die einzelnen Tunnelteile sind ... im Trockendock hergestellt, eingeschwommen und abgesenkt worden (MM 5. 3. 71. 3). 2. <e. + sich) (Sport) sich an das Schwimmen gewöhnen: nach der langen Pause hatte ich mich noch nicht wieder eingeschwommen. einschwingen <st. V.; hat): 1. <auch e. + sich) (Jägerspr.) ( von Federwild od. Raubvögeln) sich niederlassen: der Auer- hahn schwang [sich] in den Baum ein. 2. svw. t einschwenken (1): Erst als er wieder in die Straße zum Schloß einschwang (Remarque. Triomphe 406); Ü das Wagnis der zärtlich-behutsamen Werbung, die in jedes Wort den ganzen Menschen e. (eindringen, mit hineingelangen) läßt (Bo- damer. Mann 130). 3. in eine Richtung drehen: einschwenken (2): Sie hatten ... die Läufe und Rohre auf die Angreifer eingeschwungen (Gaiser. Jagd 101). einschwören <st. V.; hat): a) durch Treueschwur an sich binden:... hatte der König die ersten einheimischen Piloten ... eingeschworen (Quick 16, 1958, 5); b) zu etw. verpflichten: jmdn. auf strenge Vertraulichkeit e.; <auch e. + sich) Die Bonner Koalitionsparteien schworen sich auf den Kabinettsvorschlag ein (Welt 4. 11. 67. 2); der auf die Wahrung des sowjetischen Machtbereichs... eingeschworene Leonid Breschnjew (Welt 31. 7. 68. 2). einsegnen <sw. V ; hat): a) konfirmieren: sie wird nächstes Jahr eingesegnet; b) segnend < einjweihen: den Segen über etw. sprechen: eine Ehe, eine neue Kirche e.; Wie in alter Zeit hatte Stilling die Tote e. müssen (Wiechert. Jeromin- Kinder 218); Die Pastoren segnen das Denkmal ein; jeder für seinen Gott (Remarque. Obelisk 104); ü (iron.:) jemand hat unsere Teppiche gerollt, mit Kampfer eingesegnet (Frisch. Gantenbein 26); <Abl.:) Einsegnung, die; -. -en: a) Konfirmation: Verlobung war ähnlich altbacken wie E. oder Poesiealbum (Kant, Impressum 201); b) das Einsegnen (b). einsehen <st V.; hat): l.a) einen Blick auf etw. werfen können: der Balkon. Garten kann von keiner Seite eingesehen werden; der Flieger konnte die gut getarnten Stellungen nicht e.; Die Balkongeländer darüber (= über der Terrasse) sind allerdings zu weit offen, und der Benutzer wird von der Straße und von der Terrasse aus zu sehr eingesehen (Welt der Gastlichkeit. Beilage zur Allgemeinen Hotel- und Gaststättenzeitung 8. 1966. 59); b) prüfend nachlesen, suchend in etw. lesen: Briefe. Rechnungen. Zeugnisse, die Akten e.; dieses Buch darf nur im Lesesaal eingesehen werden. 2.a) die eigene Handlungsweise od. Annahme resignierend als falsch erkennen: sein Unrecht, seinen Irrtum e.; endlich hat er eingesehen, daß er so nicht weiterkommt; b) sich von den Argumenten eines andern überzeugen lassen: du wirst doch e.. daß ich nicht eher kommen konnte; ich sehe ein. daß er nicht anders handeln konnte; <subst.:> Einsehen nur in der Verbindung [klein E. haben (1. für jmdn.. etw. kein] Verständnis haben u. sich deshalb / nicht; nachgiebig u. freundlich zeigen: der Chef hatte ein E. und gab uns den Nachmittag frei; der Wettergott hatte endlich ein E. [scherzh.; das Wetter wurde besser]. 2. nicht/ zur Vernunft kommen). Einseifbecken, das; -s, -: kleines Gefäß, in dem die Rasier seife schaumig geschlagen wird. einseifen <sw. V.; hat) [2: viell. unter dem Einfluß von rotwelsch beseibeln. besefeln = betrügen, zu jidd. sewel = Mist. Kot]: 1. mit Seife einreiben j so daß die betreffetvde Stelle mit Seifenschaum bedeckt ist/: Jmdn.. sich e.; du mußt die Haut vor dem Rasieren gut e.; Ü jmdn. mit Schnee e. (ihm zum Spaß Schnee ins Gesicht reiben). 2. (ugs.) beschwatzen: betrügen: du hast dich von dem Vertreter an der HaustUr schön e. lassen: Daß die Quatschbude zu nichts gut ist. als um das Volk einzuseifen, das wissen alle Parteien (Döblin. Berlin 238); <Zus. zu 1 :> Einseifpinsel. der: svw. t Rasierpinsel. einseitig <Adj.): 1. <o. Steig.) nur eine Seite (von zweien) betreffend: nur auf einer Seite, von einer Seite her: eine -e Lähmung; eine -e Zuneigung, Willenserklärung; Manuskripte bitte e. beschriften!; der Vertrag ist e. gebrochen worden. 2. nur einen Gesichtspunkt berücksichtigend, betreffend: auf ein Gebiet beschränkt: eine -e Auflassung. Beurteilung. Begabung; er. diese Maßnahme ist sehr e.; er hat die Sache zu e. dargestellt; nicht ... zugunsten einer bestimmten, e. das individuelle Interesse betonenden Wirtschafts- und Sozialauflassung (Fraenkel. Staat 290); <Abl. zu 2:) Einseitigkeit, die; -. -en <P1. selten). einsenden <unr. V.; sandte/(seltenen) sendete ein. hat eingesandt/! seltener:) eingesendet): an eine zuständige Stelle schicken, einschicken: Unterlagen. Manuskripte e.; er sandte das Gedicht einer/an eine Zeitung ein; ... ihm Briefe ... an seine schon feststehende neue Adresse... einzusenden (Th. Mann. Krull 295); eingesandte Proben. Rechnungen; <Abl.:) Einsender, der; -s. -: jmd.. der etw. eingesandt hat: <Zus.:> Einsendeschluß, der: Ende einer Frist, innerhalb deren erw. (z. B. eine Bewerbung od. die Lösung einer Preisaufgabe) eingesandt werden kann: Einsendetermin, der: Termin, bis zu dem erw. eingesandt werden muß: Einsendung« die; -. -en: 1. <o. PI.) das Einsenden. 2. das Eingesandte. 652
einsitzen Zuschrift: zu dem Wettbewerb liefen viele -en ein. dazu: Ejnsendungstermin, der: svw. f Einsendetermin. OMenken <sw. V.; hat): 1. in etw. senken: hinunterlassen: die Stützen sind in die Erde eingesenkt; er drückte ihre < = der Setzlinge) Wurzelballen behutsam zusammen und ienkte sie ein in Töpfe (Gaiser, Jagd 81); Ü <e. + sich) «geh.:) warum gerade eines der Sehnsucht erregenden Bilder ... sich mir so tief eingesenkt hat (Th. Mann. Krull */7); Mit einem zarten Lächeln .... das sich ... unvergänglich in sein Gedächtnis einsenkt (Brod. Annerl 189). 1 (Technik) durch Eindrücken einer Form aus besonders hartem Stahl Matrizen, Schmiedeformen für die Metall- od. Kunst- itoffverarbeitung herstellen: einen Prägestempel e.; <Abl.:> EJnsenkimg, die; -. -en: 1. <o. Pl> das Einsenken. 2. / Gelände Vertiefung: -en im Gletschereis. Eimer ['ajnze]. der; -s, - (ugs.): a) die Ziffer Eins: einen E. malen; b) die Zeugnisnote Eins: sie hat drei E. im Zeugnis. einsetzen <sw. V.; hat): l.a) als TeiV in etw. setzen, hineinbringen, einfügen, einarbeiten: Fenster[scheiben] e.; Fische Dn einen Teich) e.; einen Flicken in die Hose e.; dieser Posten ist noch im/in den Voranschlag einzusetzen; das Gebiß [wieder] e.; der Zahnarzt setzte ihm einen Stiftzahn dn; in dem Satz ist ein Wort einzusetzen (zu ergänzen): (Math.:) den gefundenen Wert in die Gleichung e.; b) (Verkehrsw.) zusätzlich fahren lassen, einschieben: Entlastungszüge e. 2.a) zu etw. ernennen, für etw. / bestimmen: einen Kommissar e.; zur Untersuchung des Falles wurde ein Ausschuß eingesetzt; sein Onkel setzte ihn zu seinem/als seinen Erben ein; b) in Aktion treten lassen; für etw. verwenden: andere Maschinen. Waffen e.; all seine Kräfte, seine ganze Kraft für eine Aufgabe e.; es wurde Polizei. Tränengas gegen die Demonstranten eingesetzt; Nur C. D. Friedrich setzt die Nuancierungsmöglichkeit bewußt für seine ... Stimmungslandschaften ein (Bild. Kunst 3. 14); es ist fraglich, ob die beiden verletzten Spieler in den nächsten 4 Spielen eingesetzt werden können (werden spielen können); c) in eine Position setzen: jmdn. [wieder] in seine Rechtee.; er wurde feierlich in sein Amt eingesetzt (eingeführt); daß jede Regierung in einem christlichen Staate von Gott eingesetzt sei (Thieß. Reich 340). 3. a) als Einsatz (2) (beim Spiel, bei einer Wette) geben: 10 Mark e.; etw. als/zum Pfand e.; b) aufs Spiel setzen, riskieren: bei etw. sein Leben, seine Ehre e. 4. <e. + sich) a) sich anstrengen; alle körperlichen u. geistigen Kräfte für etw. anspannen: er hat sich [in dieser Sache] tatkräftig, selbstlos, vergeblich eingesetzt; du hast dich voll und ganz [für deine Aufgabe] eingesetzt; die Verteidiger setzten sich zu hart ein. um die Angriffe des Gegners zu bremsen; b) sich um jmdn., etw. persönlich bemühen; sich für jmdn., etw. verwenden; Fürsprache einlegen: ich werde mich bei deinem Vater für dich e.; daß die Haupteinflußgruppen ... sich für die Sonderinteressen bestimmter Bevölkerungsgruppen einsetzen (Fraenkel. Staat 279); eine ... Bewegung der italienischen Rechten, die sich seit ihren ersten Anfängen (1915) für einen entschiedenen Kriegskurs einsetzte (aussprach) und 1919... die Verwirklichung weitergesteckter Kriegsziele ... propagierte (Fraenkel. Staat 83). 5. beginnen; zu einem bestimmten Zeitpunkt / seinen Anfang nehmen: die Bläser setzen später ein; der Lärm, der Regen hat wieder eingesetzt; Diese Revolutionen setzen zwar als gemäßigte Reformbewegungen ein. ... (Fraenkel. Staat 298); <Abl. zu 1.2:) Einsetzung, die; -. -en. Einsicht, die; -. -en: 1. <o. PI.) a) das Einsehen (1 a): eine dichte Hecke verhindert die E. in den Garten; b) Einblick: jmdm. E. in die Akten gewähren; er hat E. in die Korrespondenz gehabt; E. in etw. nehmen (etw. prüfend, suchend durchsehen, durchlesen); E. in jmds. Verhältnisse haben. 2.*) Erkenntnis: theoretische-en: die... E was eigentlich die Zeit sei (Th. Mann. Zauberberg 131); die E. kam spät; neue -en gewinnen; nichts .... was den Namen einer gemeinsamen Anstrengung verdiente oder auch nur die E. in ihre verzweifelte (die Erkenntnis ihrer verzweifelten) Notwendigkeit andeutete (Musil. Mann 1037); sich der E. nicht verschließen können, zu der E. kommen, daß ...; b) Vernunft: hab doch E.!; um sie (= die junge Generation) zur E. zu führen und zu belehren (Dönhoff. Ära 7); wann wirst du endlich zur E. kommen (vernünftig werden)?; <Abl. zu 2:> einsichtig <Adj.>: 1. vernünftig, verständnisvoll: -e Eltern; sie war e. genug, um nicht weiter zu fragen. 2. verständlich, i leicht j einzusehen (2): -e Gründe; es wird e. gemacht, daß .... dazu: Einsichtigkeit, die; -: seltener für t Einsicht (2); Einsichtnahme, die; -. -n (Pa- pierdt.): svw. t Einsicht (1). Einblick. £insichts-. Einsieht»- (Einsicht 2): -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): fähig, etw. zu begreifen, einzusehen: Das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht ... stellte in einem Urteil... fest, daß die Schadensersatzpflicht nur -e Kinder treffen kann (MM 27.5. 67. 39). dazu: -fähigkeit, die <o. PI.); ^los <Adj.; o. Steig.): uneinsichtig, dazu: -loßig- kett.die; -; ^voll <Adj.; nicht adv.): vernünftig, verständnisvoll: Ü Dem Ausheben von funktionsbedingten Verbindungskanälen hat sich der englische Parlamentarismus ... als -er erwiesen als andere politische Systeme (Fraenkel. Staat 41). einsickern <sw. V.; ist): in etw. sickern; sickernd, tropfenweise eindringen: der Regen sickert langsam [in den Boden] ein; Ü Agenten sind eingesickert; Fast stündlich sickerten neue Nachrichten ein (Müthel. Baum 173). Einsied[e]glas (österr.. auch: südd.): svw. f Einmachglas. Einsiedelei [ainzi:dd'laj]. die: -. -en: Klause eines Einsiedlers. einsieden <unr. V.; sott/(auch:) siedete ein. hat eingesotten/ (auch:) eingesiedet) (österr.. auch südd.): einkochen: Die alte Sklodowska hat in der Waschküche und im Keller einen kleinen Betrieb zur Herstellung eingesottener Früchte eingerichtet (Fussenegger. Zeit 47). Einsiedler, der; -s. -: Eremit. Klausner: ein frommer E.; er lebte als E.. wie ein E.; Ü er ist zum E. (einsamen, abgekapselt lebenden Menschen) geworden. Einsiedler-: -klause, die; -krebs, der: Vertreter einer Familie von Krebsen (der als .Minsiedler" in einem Schneckenhaus od. einer Muschelschale lebt); -leben, das: Leben in Zurückgezogenheit, weltabgeschiedenes Dasein: ein E. fuhren; Mia- tur, die: Mensch, der den Kontakt mit anderen meidet u. sich gern in die Einsamkeit zurückzieht: er ist eine E. Einsiedlerin, die: -. -nen: w. Form zu T Einsiedler; einsiedlerisch <Adj.; nicht adv.): zurückgezogen wie ein Einsiedler l lebendj: ein -er Mensch. einsiegeln <sw. V.; hat) (Fachspr.): maschinell /luftdicht] verschließen: Knäckebrot ofenfrisch verpackt und eingesiegelt; der Kaffee wird ... röstfrisch in diese Vakuumdose eingesiegelt. einsilbig <Adj.>: 1. <o. Steig.; nicht adv.) nur aus einer Silbe bestehend: ein -es Wort. 2. wortkarg, wenig zum Reden aufgelegt: ein -er Mann; seine -e Art machte ihm wenig Freunde; er war. blieb e.. hat nur e. geantwortet; Ü Sie (= die Gewöhnung) bedeutet, daß auf Reize -er geantwortet wird (Wohmann. Absicht 378); <Abl.:) Einsilbigkeit, die; -; EinsilMer fajnzilbte]. der; -s. - (Sprachw.): einsilbiges (1) Wort. einsilieren [ajnzili:ran] <sw. V.; hat) (Landw.): in einem Silo einlagern; <Abl.:> Einsilierung, die; -. einsingen <st. V.; hat): l.a) (selten) in den Schlaf singen: ein Kind e.; b) mit Singen beginnen, einleiten: So haben ... die Bauernkinder den Neujahrsgottesdienst eingesungen (Goes. Hagar 149). 2. <e. + sich) durch bestimmte Übungen seine Stimme vor dem eigentlichen Singen klarer u. sicherer machen: der Sänger muß sich vor dem Konzert e.; ein gut eingesungener Chor; <subst.:>... hatte di Stefano ..beim Einsingen die Stimme verloren" (MM 25. 1. 74. 11). einsinken <st. V.; ist): 1. nach unten sinken, in einen weichen Untergrund tiefer hineingeraten: bis über die Knie [im Schnee] e.; der Wagen ist im Morast eingesunken; Ü Frank schickte Blumen aus Paris. Evelyn brauchte eine ganze Weile, um das in sich e. zu lassen (Baum. Paris 59). 1 in sich zusammensinken, zusammenfallen: das Haus ist baufällig, der hintere Teil schon eingesunken; in den Knien e.; die Knie sinken ihr ein; ein Gesicht mit eingesunkenen (eingefallenen) Wangen. Schläfen; ein Sofa mit eingesunkenem Polster; eingesunkene Dächer. cinsimig <Adj.; o. Steig.) (selten): einen einzigen Sinn, eine einzige Richtung zeigend: Josephs Überlieferungen waren nicht ganz e. darin, ob ... (Th. Mann. Joseph 11); Die Fabel wird jedoch nicht e. (einsträngig) aufgerollt, sondern setzt sich erst allmählich zusammen (Vorarlberger Nachr. 29. 11. 68. 7); <Abl.:) EiiBimigkeit. die: -. einsitzen <unr. V.; hat) /vgl. eingesessen/: 1. (jur.) inliaftiert sein, im Gefängnis sitzen: Häxels älterer Bruder ... sitzt zur Zeit ein (Molsner. Harakiri 36); die im Landesgefängnis einsitzenden Strafgefangenen. 2.a) durch Sitzen eindrük- 653
Einsitzer ken: daß er ein Bett ... besaß und auch ein dunkelrotes Ripssofa, eingesessen und hügelig (Seidel. Steme 49); b) <e. + $\cK> durch Sitzen eingedrückt werden: so ein billiges Polster sitzt sich leicht ein. 3. (Reiten) sich in den Sattel setzen: gehen Sie ... weich in den Sattel zurück, sitzen zur Abschwächung des Aufpralls der Vorderhand ruhig wieder ein (Dwinger. Erde 166); wenn der Reiter ihm (= dem Pferd) entweder zu schwer einsitzt oder ... (Dwinger. Erde 162). 4. (veraltet) wohnen: Du aber bist... nichts als ein Flüchtling und Unbehauster ... und sitzest bei mir ein als Eidam (Th. Mann. Joseph 295). Einsitzer fainzitsB). der; -s. -: Fahrzeug, Flugzeug mit nur einem Sitzplatz: einsitzig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nur für eine Person bestimmt;: Er hatte dann bei Machatschek ... telephonisch ein -esTischchen bestellt (Th. Mann. Krull 260); Rennwagen sind e. einsommerig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Fischen) erst einen Sommer alt: werden jetzt Tausende -er Zuchtforellen an die Odenwälder Bachläufe gebracht und eingesetzt (MM 31. 10. 70. 12). einsortieren <sw. V.; hat): in verschiedene Fächer, Gruppen u.a. einordnen: Bestecke [in die Kästen]. Karteikarten e.; <subst.:) beim Einsortieren von Dias helfen. einspaltig <Adj.; o. Steig.) (Dnickw.): aus nur einer Spalte bestehend, in nur, einer Spalte gesetzt;: ein -er Bericht; der Kommentar ist e.; einen Artikel e. setzen. einspannen <sw. V.; hat): 1. (Ggs.: ausspannen 2) a) vor den Wagen spannen: die Pferde, den Schimmel e.; b) in eine Vorrichtung spannen: einen Bogen [in die Schreibmaschine! e.; die Hose e. (in einen Spannbügel hängen): er spannte das Werkstück [in den Schraubstock] ein; <subst.:) das Einspannen der Schi. Am besten verwendet man Zehenriemen oder Clip für das Zusammenschnallen am Ende und am Spitzenbug (Eidenschink. Eis 107). 2. (ugs.) (zu etw.J heranziehen, (für einen bestimmten Zweck) arbeiten lassen: die ganze Familie e.; sich für einen anderen, für fremde Ziele e. lassen; in die täglichen Pflichten stark eingespannt sein (ohne längere Erholungspause angestrengt arbeiten): Daß er seine sämtlichen Beziehungen hat e. müssen! (Fallada. Jeder 386). Einspänner, der; -s. -: 1. Wagen für nur ein Pferd: ein leichter E. 1.2k) für sich lebender, verschlossener Mensch: b) (ugs. scherzh.) Junggeselle. 3. (österr.) Glas mit schwarzem Kaffee u. Schlagsahne. 4. (österr.) einzelnes Würstchen: einspännig <Adj.; o. Steig. >: I. mit nur einem Zugpferd: eine -e Kutsche; e. fahren. 2. (ugs. scherzh.) unverheiratet: er geht e. durchs Leben. einsparen <sw. V.; hat): durch Sparsamkeit, Zurückhaltung im Verbrauch, Rationalisierungsmaßnahmen o.a. sparen: Kosten. Material. Arbeitsplätze e.; <Abl.:> Einsparung. die; -. -en. dazu: EinsparungsraaBnahme, die (meist PI.); Einsparungsmöelidikeit, die. einspeicheln <sw. V.; hat): durch längeres Kauen mit Speichel gut vermischen: ... wird die ... von Zunge und Gaumen zerpreßte Nahrung eingespeichelt (Medizin II, 20); <Abl.:> Einspekhelung, die; -. einspeichern <sw. V.; hat): 1. (selten) als Vorrat, zur Aufbewahrung o.a. einlagern, speichern: Lebensmittel für den Wintere. 2. (Datenverarb.) (einer technischen Anlage, bes. einer ED V-Anlage) über Lochkarte, Lochstreifen o. ä. eingeben: Daten. Programme in den Rechner e.; <Abl.:) Eipspei- chenmg. die; -. -en. einspeisen <sw. V.; hat): I. (Technik) gespeicherte/ Energie o. ä. in die Zuleitungen bringen, einer technischen Anlage o. ä. zuführen: Strom. Wasser in das Verbrauchernetz e. 2. (Datenverarb.) (einer technischen Anlage, bes. einer EDV-Anlage) über Lochkarte, Lochstreifen o.a. eingeben: Daten. Programme in den Rechner e.; <Abl.:) Einspeisung, die; -. -en. einsperren <sw. V.; hat): 1. (in einen Raum) einschließen u. jmdm., einem Tier damit die Bewegungsfreiheit nehmen: die Kinder, den Hund in der/die Wohnung e. 2. (ugs.) ins Gefängnis bringen: gefangensetzen: man hatte ihn wegen Veruntreuung [zwei Jahre, für zwei Jahre] eingesperrt; er war drei Monate eingesperrt; <Abl.:> Einsperrung, die; -. -en <P1. ungebr.X einspielen <sw. V.; hat): l.a) (ein neues 1 Instrument) durch längeres Spielen zur vollen Entfaltung der Klangqualität bringen: eine Geige e.; b) durch Trainieren-, Vbenlassen auf einen guten Stand bringen: eine Mannschaft e.; Ü Seine (= Fouches) Leistung war eine des Hintergrunds ... in diesem verwegen gefährlichen Spiel. Er hat die Szenen bestimmt, die Schauspieler eingespielt (St. Zweig. Fouchl 66); c) <e. + sich) sich durch kürzeres übendes Spielen auf ein folgendes Auftreten, Spiel vorbereiten: die Fußballmannschaft spielt sich noch ein. 2. <e. + sich) a) sich im Zusammenwirken o.a. möglichst gut auf jmdn., etw. einstellen: die Partner müssen sich noch aufeinander e.; Der Operationsgehilfe Bäumlers war auf jede Bewegung seines Operateurs eingespielt (Plievier. Stalingrad 41); die Wärterinnen, die doch auf derartige Winkelzüge eingespielt sein müssen (Brod. Annerl 178); Sein Spaß und sein Ernst sind heute noch ... dermaßen auf den verschollenen Freund eingespielt, daß ... (Frisch. Stiller 286); Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts ... auf der Höhe, auf die dieses Gleichgewichtssystem einmal eingespielt ist (Thienemann. Umwelt 52); V) auf einen Stand reibungslosen Funktionieren gelangen: die neue Methode. Regelung hat sich noch nicht ganz eingespielt; das im Urwald ... sich rasch wieder einspielende Gleichgewicht der Kräfte (Mantel. Wald 61); daß es an eingespielten Denkgewohnheiten fehlt (Noelle. Umfragen 10); daß der Mensch in feinst eingespielten Vorgängen seines Stoffwechsels auf atmosphärische Änderungen reagiert (Thienemann. Umwelt 22). 3. <e. + sich) (Technik) (von Meßinstrumenten) auf einem bestimmten Stand stehenbleiben, bei einem bestimmten Zeigerstatu! anhalten: die Waage hat sich auf/bei 50 kg eingespielt. 4. (Fachspr.) auf Schallplatten aufnehmen: die Schallplattenfirma hat viele Titel des Sängers, das Gesamtwerk Gustav Mahlers eingespielt. 5. bei der Herstellung, Einstudierung o. ä. entstandene Kosten; durch Aufführungen wieder) einbringen: der Film hat die Unkosten. 68 Millionen Dollar eingespielt; <Zus. zu 3:)Jjjnspieleraebnis, das; <Abl.:)_Ein- spiehing.die; -. -en: l.a) das Einspielen (4); b) Schallplatten- aufna/ime: ein Vergleich verschiedener -en. 2. das Einspielen (5). einspinnen <st V.; hat): 1. <e. 4- sich) sich zur Verpuppung mit einem Gespinst umgeben, in einen Kokon einschließen: die Seidenraupen spinnen sich ein. 2. (geh.) ganz in seinen Bann ziehen, gefangennehmen: die Erinnerung hatte ihn ganzeingesponnen. 3. <e. + sich) sich völlig von der Außenwelt abschließen, abkapseln u. sich in etw. vertiefen: du spinnst dich zu sehr in deine Gedanken ein. 4. (salopp) gefangensetzen, einsperren: jmdn. e. Einsponbetrug [*4jnJpo:n]-. der; -[e]s [aus der Gaunerspr.. wohl eigtl. = eingesponnen (in das ..Netz" der Betrüger)!: eine Art des bandenmäßig ausgeführten Betrugs, bei dem das Opfer durch Beteiligung an einem vorgetäuschten Warengeschäft um eine größere Geldsumme gebracht wird: wegen -s angeklagt sein. Einsprache, die; -. -n (österr.. Schweiz.): svw. tEinspruch. Einrede: E. gegen etw. erheben. einsprachig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) nur in einer Sprache abgefaßt: ein -es Wörterbuch; b) (selten) nur eine Sprache sprechend: die Kinder sind e. aufgewachsen; <Abl. zu b:> Einsprachigkeit, die; -. einsprechen <st. V.; hat): 1. svw. feinreden: begütigend auf jmdn. e. 2. (geh.. selten) einkehren, einen Besuch machen: wenn er ... von einem Spaziergange heimkehrend bei ihr einsprach (Th. Mann. Zauberberg 436). 3. einen Text auf Schallplatte o.a. sprechen: Jeder Besucher erhält einen Kopfhörer, mit dessen Hilfeer die von Schauspielern eingesprochenen deutschen Texte verfolgen kann (MM 20. 2. 69. 4). 4. (veraltet) Einspruch erheben: gegen ein Urteil e.; <Abl. zu 4:) Einsprecher, der; -s. -: ... soll eine mögliche Verhandlung mit jedem E. stattfinden (MM 8. 10. 69. 2). einsprengen <sw. V.; hat) /vgl. eingesprengt/: 1. durch Sprengen in etw. hervorrufen: ein Loch in den Felsen e. 2. durch Bespritzen mit Wasser anfeuchten, feucht machen: Wäsche vor dem Bügeln e. 3. (selten) gewaltsam öffnen, aufbrechen: eine Tür e.; Einsprengsel ['aiafprenzl]« das; ~s« ": etw > was in kleinen Teilchen o.a. in eine größere einheitliche Masse eingefügt, eingesprengt ist: der Stein hat kleine E. von Quarz; Ü wo kämen wir hin, wenn das Walhall-Motiv als pentatonisches E. in einem Blues erscheinen würde (Welt 4. 1. 64. 1. Geist. Welt). einspringen <st. V.): 1. kurzfristig an jmds. Stelle treten, jmdn. vertreten, so daß etw. stattfinden kann <ist>: der junge Sänger mußte für einen erkrankten Kollegen e.; 654
einsteigen da ich verhindert war. sprang er für mich ein; wenn er m Not war. ist sein Bruder immer wieder mit größeren Summen eingesprungen (hat ihm sein Bruder Geld gehe- ken>. La) <e. -I- sich) (Leichtathletik. Turnen, Ski) sich durch einige Übungssprünge auf einen Sprungwettbewerb torbereiten <hat>: die Springer springen sich auf der neuen Schanze ein; b) (Turnen. Eislauf) eine Übung mit einem Sprung einleiten <ist>: in den Handstand e.; eine eingesprungene Waage. 3. (ist) a) svw. Teinschnappen: das Schloß ist eingesprungen; b) zurück-, nach innen springen: die Mauer springt hier ein; ein einspringender Winkel. Ejspritz- (Kfz.-T.): Miüse, die: Ventil, durch das der Kraft- stoff in einem Einspritzmotor verteilt wird: Mnotor, der: Klotor\ bei dem der Kraftstoff durch Einspritzung in den Zylinder zugefülirt wird: ^pumpe, die: Pumpe, die dem Einspritzmotor den Kraftstoff in bestimmter Dosierung zufuhrt. anspritzen <sw. V.; hat): 1. mit Hilfe einer Spritze durch Eitxstechen in die Muskulatur od. die Adern dem Körper zufüftren. injizieren: dem Patienten ein Präparat e. 2. (Kfz.- T.) über eine Düse in den Motor, hinein spritzen: der Kraftstoff wird eingespritzt. 3. svw. teinsprengen (2): Wäsche c ; <Abl. zu 1-3:) Einspritzung, die; -. -en. Einspruch, der; -[e]s, Einsprüche: a) Einwand. Widerspruch. Protest gegen etw.: bisher ist kein E. erfolgt; niemand wagte einen E.. erhob E. gegen die Forderungen; b) (Amtsspr.. jur.) Rechtsmittel, durch das man ein Urteil, eine atntliche Entscheidung zurückweisen kann: gegen etw. E. einlegen, erheben; seinen E. zurückziehen; <Zus. zu b: / Einspruchsrecht, das. ansprühen <sw. V.; hat): an der Oberfläche vollständig besprühen: Wildlederschuhe vor dem Tragen [gegen Regen) e. anspülen <sw. V.; hat): eine pulverige od. flüssige Substanz m einem Spülvorgang in eine Flüssigkeit leiten, mit einer Flüssigkeit vermischen: das Waschmittel in die Waschmaschine e.; Um zu verhindern, daß bei diesen geringen Katheterdurchmessern das Blut im Katheter gerinnt, wird während der Messung eine Infusionslösung in den Katheter eingespült (Elektronik 12. 1971. 428). dnspunden <sw. V.; hat) [vom Faß. dessen Spund mit einem Zapfen verschlossen wird, zu t Spund) (ugs.): ins Gefängnis bringen, zu einer Freiheitsstrafe verurteilen. einspurig <Adj.; o. Steig.): a) svw. teingleisig: eine -e Eisenbahnstrecke; b) (Straßenbau) (von Straßen) nur eine Fahrspuraufweisend: c) (Straßenbau) (von Stra/Jen) twr in einer Spur ; zu befahren!: wegen Bauarbeiten ist die Autobahnstrecke nur e. befahrbar. Einssein,das; -s (geh.): vollkommenes Verbundensein, erlangte Übereinstimmung mit jmdm.. etw.: nicht die kleinen Gebärden des -s. nicht das mögliche Schweigen (Kaschnitz. Wohin 77); deren (= der Handlungen mit den Tugenden) berauschendes E. in der Heiligkeit (Musil. Mann 246). einst [ainstl <Adv.) [mhd. ein(e)st. ahd. eines, einest (der mit -t weitergebildete Genitiv von t 'ein I)] (geh.): a) früher, vor langer Zeit (Ggs.: jetzt): e. stand hier eine Burg; e. lebte in diesem Land ein kriegerisches Volk; e. hast du anders geurteilt; b) in einer fernen Zukunft, später einmal, künftig: e. wird er bedauern, sich nicht anders entschieden zu haben; <subst. zu a:> Einst, das; -: lang vergangene Zeit, Vergangenheit (Ggs.: Jetzt): das E. u. das Jetzt miteinander vergleichen. anstallen <sw. V.; hat): (ein Tier) in einem Stall unterbringen: Schweine e. anstampfen <sw. V.; hat): l.fest in ein Gefä/J hinein istampfen: Kohl [in ein FaßJ e. 2. / wertlos gewordene I Druckerzeugnisse, Makulatur vernichten, indem man sie zu Altpapier zerstampft: unverkäufliche Bücher e.; <Abl.:> Ein- stampfung, die; -. -en. Einstand, der; -[e]s. Einstände: 1. (bes. südd.. österr.) a) Beginn eines neuen Arbeitsver/tältnisses. Dienstantritt <Ggs.: Ausstand 3): jmdm. zu seinem E. Glück wünschen; er hat seinen E. gefeiert; b) kleine Feier. Umtrunk zum Dienstantritt: er hat seinen E. noch nicht gegeben; c) Eintritt in ein Lehrverhältnis, in die Schule. 2. <o. PI.) (Sport) erstes Spiel eines Spielers, einer Mannschaft. 3. <o. PI.) (Tennis) Ausgleich, bei dem beide Spieler drei od. mehr Punkte erreicht haben. 3. (Jägerspr.) Teil eines Jagdreviers, in dem sich das Wild vorzugsweise aufhält, wo es Schutz sucht: der Hirsch hat seinen E. in den Jungfichten. dnstanzen <sw. V.; hat) (Technik): in etw. hinein stanzen: Buchstaben. Zeichen [in die Marke] e.; eingestanzte Daten in den Blechdosen. einstapeln <sw. V.; hat): in Stapeln an der dafür vorgesehenen Stelle einordnen: Waren e. einstauben <sw. V.): l.a) nach und nach/ völlig verstauben, staubig werden <ist>: die Bücher im Regal sind ganz eingestaubt; b) etw., jmdn., sich staubig machen <hat): bei der Arbeit habe ich mich, habe ich mir die Schuhe sehr eingestaubt. 2. (österr.) svw. t einpudern, einstäuben (1); einstäuben <sw. V.; hat): 1. mit einer Puderschicht o.a. versehen, bedecken: ein pudern: den Kuchen mit Puderzucker e. 2. (eine puderfeine Substanz) in etw. verteilen: der Puder wird in Schuhe und Strümpfe eingestäubt. einstechen <st. V.; hat): l.a) (mit einem spitzen Gegenstand, einem medizinischen Instrument o. ä.) in etw. hineinstechen um es zu öffnen/: [mit einer Nadel] in den Stoff, in die Brandblase e.; mit dem Spaten in den Erdboden e.; mit der Gabel in die kochenden Kartoffeln e.. um zu prüfen, ob sie gar sind; b) (einen spitzen Gegenstand, ein medizinisches Instrument o. ä.) durch Hineinstechen in etw. eindringen lassen: die Nadel in die Vene, in die Leistenbeuge e.; c) mit einem Stich eindringen: der Stachel stach tief in die Haut ein. 2. durch Stechen in etw. hervorbringen: Löcher in das Papier e. 3. durch Hineinstechen durchlöchern u. durchlässig tnachen: den Teig mit der Gabel e. 4. mit einer Stichwaffe auf jmdn. eindringen u. Hindurch wiederholtes Zustechen verletzen: auf jmdn. e. 5. (Karlenspiel) ausgespielte Karten mit einer Trumpfkarte übernehmen, an sich bringen, stechen: er hatte nicht damit gerechnet, daß der andere einstach. einstecken <sw. V.; hat): l.a) in etw. dafür Vorgesehenes hinein istecken: den Stecker [in die Steckdose! e.; den Schlüssel ins Schloß e.; das Bügeleisen (ugs.; den Stecker des Bügeleisens in die Steckdose) e.; b) durch Hineinstecken an einer bestimmten Stelle befestigen: das Bettuch zwischen Bettkante u. Matratze e. 2. (ugs.) in den Briefkasten einwerfen: könntest du [mir) die Briefe e.? 3. in die Tasche o.a. stecken, um es bei sich zu haben: die Zigaretten, die Schlüssel, sein Frühstücksbrot e.; ich habe vergessen, [mir! Geld einzustecken (mitzunehmen): Haben Sie eine Zigarette e.? (ugs.; bei sich?: Bieler. Bonifaz 55). 4. (ugs. abwertend) (von Geld, o.a.) für sich behalten, in Anspruch nehmen: in die eigene Tasche stecken: den ganzen Gewinn e.; er steckt eine hohe Pension ein (bezieht eine dem Sprecher ungerechtfertigt hoch erscheinende Pension). 5. hinnehmen, ohne sich zu wehren: herunterschlucken: Demütigungen, Schläge. Kritik, vieles schweigend e. [müssen]. 6. (ugs.) jmdm. überlegen sein, mühelos übertreffen: alle Konkurrenten e. 7. (ugs.) ins Gefängnis bringen, zu einer Freiheitsstrafe verurteilen: der Dieb ist für drei Monate eingesteckt worden; <Zus. zu 1 b:> Einsteckkamm, der: Kamm, mit dem das Haar in bestimmter Weise fest gesteckt od. der als Schmuck ins Haar gesteckt wird: Einstecktuch, das: kleines Tuch, das, mit seinen Ecken hervorschauend, in der linken Brusttasche des Herrenjacketts getragen wird. einstehen <unr. V.; hat): l.a) sich verbürgen, garantieren: ich bin bereit, für diesen Menschen einzustehen; ich kann nicht dafür e.. daß die Sache gutgeht; b) geradestehen, aufkommen: für jmdn., für einen Schaden, für die Schulden eines anderen e. 2. (österr. ugs.) eine feste Stelle antreten; in die Schule eintreten: bei einem Bauern als Knecht e.; das Mädchen steht im Herbst in die Schule ein. einstehlen, sich <st. V.; hat) (selten): sich leise, unbemerkt in widerrechtlicher Weise Zutritt verschaffen: sich hineinstehlen: er hatte sich unbemerkt [in den Raum! eingestohlen; Ü sich in jmds. Vertrauen, in jmds. Herz e. Einsteigediebstahl, der; -[e]s, ...diebstähle: Diebstahl, bei dem der Dieb eingestiegen (2) ist; einsteigen <st. V.; ist): 1. in ein Faixrzeug o.a. steigen (Ggs.: aussteigen 1 a): in ein Auto, in den Zug, in den Bus e.; bitte [vorn] e.! 2. sich durch Hineinklettern unrechtmäßig! Zugang verschaffen, eindringen: die Diebe sind [durch ein Kellerfenster, über den Balkon] in das Haus eingestiegen. 3. (ugs.) a) in ein Unternehmen, ein Geschäft o.a. als Teilhaber eintreten (Ggs.: aussteigen 2a): er ist als Kompagnon in die Firma eingestiegen; er wollte mit einer hohen Summe [in das Projekt] e. (sich beteiligen); b) sich in einem bestimmten Bereich / etigagieren: er ist [voll] in die Politik eingestiegen. 4. (Bergsteigen) in einem steil ansteigenden Felsbereich im 655
Einsteigluke Hochgebirgej kletternd vordringen: in eine Wand, einen Kamin e. 5. (Sport) den Gegner hart / u. unfair / attackieren: der Spieler ist hart eingestiegen; <Zus. zu 1:) Einstetghike, die: die E. des Panzers war geöffnet: vgl. Einstiegluke; zu 2: Einsteigschacht, der: Einsteigschächte in Abwasserkanälen. Einsteiner ['ajnjtaine]. der; -s. -: Ring mit einem Soiitär: Diamantring. E.rdeutliche Einschlüsse, weiß (Juwelenprospekt des Kaufhofs. Köln 1975). Einsteinium [ain'Jtainium], das; -s [nach dem dt.-amerik. Physiker Albert Einstein (1879—1955)]: chemischer Grund- stoff: Zeichen: Es Einsteil-: -hebel, der: Hebel zum Einstellen eines Geräts: -knöpf, der: vgl. ^hebel; -platz, der: / mit einem Schutzdach versehener] Platz im Freien od. in einer Großgarage zum Ab- od. Einstellen eines Kraftfahrzeugs: -räum, der: svw. TGarage; -Skala, die (Rundfunkt.): Skala, auf der der Frequenzbereich eingestellt wird: -Vorrichtung, die: Vorrichtung, um ein Gerät o. ä. einzustellen. einstellbar ['ajnjtelba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich einstellen lassend: so beschaffen, daß die betreffende Sache in bestimmter Weise eingestellt werden kann: einzustellen: die Belichtungszeit ist genau e.; einstellen <sw. V.; hat) /vgl. eingestellt/: l.a) in etw. (als den dafür bestimmten Platz) i hinein stellen, einordnen: die Bücher [in das Regal] e.; b) an einem I dafür bestimmten] Platz vorübergehend, zeitweilig abstellen, unterstellen: das Auto [in eine/einer Garage]. Fahrräder in einen/einem Fahrradstand e.; du kannst deine Sachen bei unse.; falsch (nicht an der richtigen Stelle) eingestellte Bücher. 2. in Dienst stellen, in ein Ar- beitsverhältnis nehmen, anstellen (Ggs.: entlassen 2): die Firma stellt vorläufig keine neuen Arbeitskräfte ein. 3.a) (ein technisches Gerät o.a.) in bestimmter Weise stellen, regulieren: ein Fernglas scharf, eine Kamera auf die richtige Entfernung, den Zeiger auf eine Marke e.; das Radio, den Fernsehapparat leiser, schärfer, auf Zimmerlautstärke, auf einen bestimmten Sender e.; ... alle Chinesen seien voneinander ebenso verschieden wie wir Europäer, nur sei gerade unser Auge auf diese Unterschiede nicht eingestellt (Lorenz. Verhalten I. 207); Ü <e. + sich:) die Sonde stellt sich automatisch auf ihr Ziel ein; seine Rede auf Massenwirkung e. (im Hinblick auf Massenwirkung gestalten): b) (bei einem technischen Gerät) durch Betätigen der Armaturen o.a. etw. Bestimmtes regulieren od. zum Arbeiten bringen: die Lautstärke, die Entfernung, einen bestimmten Sender e.; c) svw. t justieren: die Scheinwerfer, die Zündung [neu] e. 4. nicht fortsetzen, i vorübergehend, aufgeben: mit einer Tätigkeit o. ä. aufhören: die Produktion. Zahlungen, ein Gerichtsverfahren, das Rauchen e.; die Zeitung stellt ihr Erscheinen ein; das Verfahren gegen ihn wurde eingestellt; der Feind stellte das Feuer ein; die Belegschaft stellte die Arbeit ein (streikte). 5. <e. + sich) a) zu bestimmter Zeit an einen bestinunten Ort kommen: ich stellte mich pünktlich bei ihm ein; Ü der Winter hat sich früh eingestellt (hat früh begonnen): b) (im Gefolge von etw.) eintreten: starke Schmerzen, verbunden mit Fieber, stellten sich ein; Zweifel stellten sich bei uns ein; es stellte sich kein Erfolg ein (etwas blieb ohne die erhoffte Wirkung). 6. <e. + sich) a) sich innerlich od. durch entsprechendes Verhalten, durch bestimmte Maßnahmen auf etw. vorbereiten, einrichten: sich auf jmds. Besuch e.; hast du dich mit der Kleidung auf die veränderten Temperaturen eingestellt?; noch nicht, inzwischen auf die neue Situation eingestellt sein; er war ganz auf Erfolg eingestellt (hatte nur mit seinem Erfolg gerechnet); b) sich an jmdn. anpassen, sich in seinem Verhalten nach jmdm. richten: sie hat sich ganz auf ihren Mann, sie haben sich gut aufeinander eingestellt. 7. (Sport) einen bereits aufgestellten Rekord, eine Höchstleistung noch einmal erreichen: mit dieser Leistung stellte er den Weltrekord ein. 8. (Sport) eine Mannschaft, einen Sportler in bestimmter Weise auf den Gegner vorbereiten: der Trainer hat die Mannschaft defensiv, auf Defensive eingestellt. 9. (Amtsspr.) für etw. vorsehen, in Anschlag bringen: Der Bund hat für das Jahr 1969 einen Globalansatz für ... Tarifverbesserungen ... von 894 Millionen DM eingestellt (Bundestag 188. 1968. 10181). 10. (Schweiz.) a) von seinem Amt. von seinen Rechten suspendieren: der Direktor wurde vorsorglich im Dienst eingestellt; b) (jur.) jmdm. etw. aberkennen: jmdn. in der bürgerlichen Ehrenfähigkeit e. einstellig: vgl. achtstellig. Einstellung, die; -. -en: 1. das Einstellen (1-4. 7-10). 2. Meinung. Ansicht, inneres Verhältnis, das jmd. bes. zu einer Sache, einem Sachverhalt hat: das ist die einzig richtige E.; die richtige E. gewinnen; keine, eine positive, eine kritische E. zu den Dingen haben. 3. (Film) Szene, die ohne Unterbrechung gefilmt wird: eine lange, statische, bewegte E.; das Drehbuch verzeichnet 499 -en; Aus fortlaufend aufgenommenen -en schnitt er einzelne Stücke heraus (Gregor. Film 260); * amerikanische E. (t amerikanisch). 4. (Schweiz, jur.) Aberkennung, Aufhebung: jmdn. zu fünf Jahren E. in den bürgerlichen Ehrenrechten verurteilen. Einstdlunes-: -bedingung, die (meist PI.): Bedingung, unter der jmd. eingestellt (2) wird: ^behönle, die (Schweiz.): Behörde, die über eine Einstellung (4) verfügt: -beschek), der: Nachricht, daß jmd. den Arbeitsplatz, um den er sich beworben hat. einnehmen kann: -büro, das: Büro, das Einstellungen von Arbeitskräften vornimmt: -frage, die <P1. selten): Frage, die jmds. Einstellung (2) zu einer Sache betrifft: -sache, die (PI. selten): svw. !-frage; -sperre, die: das Einstellen (2) von Arbeitskräften o. ä. betreffende Sperre: -stopp, der: svw. f ^sperre; -tennin, der: Termin, zu dem jmd. eingestellt (2) wird: MHitersuchung, die: ärztliche Untersuchung jmds.. der eingestellt (2) wird. einstemmen <sw. V.; hat): 1. mit dem Stemmeisen o.a. in etw. i hinein /stemmen: Zapfenlöcher [in das Holz] e.; sie ... stemmten Bohlenein, die sie mit Steinen stützten (Bicler, Bonifaz 9). 2. in etw. stemmen: die Arme [in die Hüften] e. einstens fainstns] (geh.. veraltet): svw. feinst. einsteppen (sw V.; hat): / auf der Nähmaschine I mit Steppstichen einnähen: die Ärmel mit kleinen Stichen e. fiinsteuern <sw. V.; hat): 1. steuernd auf einen bestimmten Kurs, in eine bestimmte Bahn o. ä. bringen: soll das ..Himmelslabor" ... in eine Erdumlaufbahn in 430km Höhe eingesteuert werden (MM 8. 5. 73. 3). 2. in bestimmter Weise steuernd / ein /regulieren: dank einer... Verstärkeranlage, die auf die akustischen Verhältnisse im Saal eingesteuert wird (MM 23. 2. 73. 19); <Abl.:> Eiroteuenmg. die; -. -cn. Einstich, der; -[eis. -e: 1. das Einstechen (1): er hat den E. [der Nadel] nicht gespürt. 2. Stelle, an der eingestochen wurde: Einstichstelle: der E. hat sich entzündet. 3. (Leichtathletik) Phase beim Stabhochspringen, bei der man den Stab in den Einstichkasten stemmt: an den Anlauf schließt sich der E. an. Einstich-: -ende, das (Leichtathletik): Ende des Stabes beim Stabhochspringen, das man in den Einstichkasten stemmt: -kästen, der (Leichtathletik): Vertiefung am Ende des Anlaufs, in die man beim Stabhochsprung den Stab stemmt: -stelle, die: Stelle (an der Oberfläche von etw.). an der eingestochen worden ist: die E. ist nicht mehr zu erkennen. einsticken <sw. V.; hat): in etw. sticken: ein Monogramm [in die Wäsche] e.; eingestickte Initialen. Einstieg ['ainjti.k], der; -[e]s. -e: 1. (Ggs.: Ausstieg) a) das Einsteigen (1): eine steinerne Treppe ermöglicht den E. in die Gewölbe; b) Stelle. Öffnung. Tür zum Einsteigen (1): bei der Straßenbahn ist der E. hinten. 2. (Bergsteigen) a) das Einsteigen (4): der E. war beschwerlich, begann am frühen Morgen; b) Stelle, an der man in eine Wand o.a. einsteigt: Eine Seilschaft steht am E. (Eidenschink. Fels 61). 3. geistiger Zugang zu einer schwierigen od. nicht vertrauten Materieo. ä.: der E. in diese Problematik, diesen Fragenkomplex ist schwierig; Den E. zum 1. Kap. ... gewinnt der Verf. durch den Hinweis, daß ... (Germanistik 1. 1%7, IS); <Zus. zu la:> Einstieghike, die: Luke für den Einstieg in ein Flugzeug: vgl. Einsteigluke; Efrv stieg(s]roöglichkeit, die. einstig fajnsti^] <AdJ.; o. Steig.; nur attr.) [zu feinst]: ehemalig, früher: sein -er Gegenspieler; die -en [Gesichtslzüge waren kaum wiederzuerkennen. einstimmen <sw. V.; hat): l.a) (Saiteninstrumente für das Zusammenspiel) auf die gleiche Tonhöhe stimmen: ein Instrument auf den Kammerton e.; b) in den Gesang, in das Spiel von Instrumenten einfallen, sich daran beteiligen: in den Gesang [der anderen] [mit] e.; der Tenor, das Fagott stimmt ein; Ü sie stimmten in den allgemeinen Jubel, in das Lachen ein. 2. in jmdm. die richtige innere Gestimmtheit bewirken, erzeugen: das Publikum durch einführende Worte auf den Theaterabend e.; ...fuhr sogar in Scheels Ferien- 656
einstülpen haus.... um ihn auf eine neue Bürgerblock-Koalition einzustimmen (Spiegel 36. 1969. 23); <e. + sich:) sich auf etw. c: Auch Arlecq stimmte sich festlich ein mit etwas Bach. Händel. Arcangelo Corelli (Fries, Weg 154). 3. (veraltend) sichjmds. Meinung, Absichten anschließen; zu-, beistimmen: als er von dem Plan hörte, stimmte er freudig ein. 'einstimmig <Adj.; o. Steig.) (Musik): nur aus einer Stimme bestehend: ein -es Lied; e. singen; Ü Dein Schrei ist nicht ein Chor. Du bist e. Du bist nicht die Matthäuspassion (Wohmann. Absicht 271). Einstimmig <Adj.; o. Steig.) [zu feinstimmen (3)]: ohne Gegenstimme: mit allen Stimmen: ein -er Beschluß; Der Bundesvorstand kann -e Empfehlungen herausgeben (Fraenkel. Staat 275); etw. e. beschließen, erklären, feststellen; Jmdn. e. loben, verurteilen, freisprechen; er wurde e. gewählt; <Abl.:) Einstimmigkeit, die; -. Einstimmung, die; -. -en: das Einstimmen (1 a. 2). einstippen<sw. V.;hat) (landsch., bes. nordd.): svw. teintau- chen (1): das Brötchen in den Kakao e.; sie stippt Kuchen gerne ein. einstmalig <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (selten): svw. teinstig: Erich Köhn. ... Kommunist und -er Schauspieler (Apitz. Wölfe 67); einstmals <Adv.) [aus mhd. eines mäles = einmal] (geh.. veraltend): 1. früher einmal , vor langer Zeit: ein Gebäude, das e. als Gesindehaus gedient hatte. 2, (selten) in späterer Zeit, in ferner Zukunft: e. wird das alles nicht mehr existieren. einstöckig: vgl. achtstöckig. Ejnstockimspnmg, der; -[eis. ...Sprünge (Ski): Richtungsänderung am Steilhang mit Unterstützung durch den Einsatz eines Stocks. einstopfen <sw. V.; hat): 1. in etw. /hinein/stopfen: die Federn [in das Kissen] e.; das Laken e. (fest zwischen Matratze u. Bettrahmen stecken). 2. (Nahrung) in den Mund, in den Schnabel stecken: die Alte stopft den Jungvögeln das Futter ein. einstöpseln <sw. V.; hat): a) zum Zweck des Verschlie/iens einen stöpselartigen Verschluß in die Öffnung eines Gefäßes stecken: den Korken [in die Flasche] e.; b) den Stecker eines elektrischen Gerätes o.a. in die Steckdose stecken: das Telefon, den Kontakte.; Sie... stöpselte die Kaffeemaschine ein (BöII. Und sagte 30). einstoßen <st. V.; hat): 1. (einen scharfen od. spitzen Gegenstand) in etw. /hinein/stoßen: einen Stock [in die Erde] e; den linken Sporn [in die Weiche des Pferdes] e. 2.a) mit einem heftigen Stoß nach innen drücken / u. dadurch zertrümmern/: eine Tür. eine Fensterscheibe e.; b) durch heftiges An-, Dagegenstoßen eine Verletzung beibringen / bei der etw. nach innen gedrückt wird]: ich habe mir. ihm die obere Zahnreihe eingestoßen; Er fühlte. ... bei der rasenden Flucht .... daß seine Brust eingestoßen wurde (Jahnn. Geschichten 103). 3. mit einem als Waffe gebrauchten Gegenstand wiederholt Stöße gegen jmdn., etw. ausführen: er stieß mit einem Messer auf sein Opfer ein. 4. (Karteikarten o. ä.) in einem Karteikasten einordnen: Karteikarten e. 5. <e. + sich) (Leichtathletik) sich durch einige Probestöße auf den Wettbewerb im Kugelstoßen vorbereiten: die Athleten stießen sich kurz ein. einstrahlen <sw. V.; hat): 1. hell [u. warm] in einen Raum hinein]scheinen: das Sonnenlicht strahlt durch die großen Fenster ein; der Spiegel reflektiert das einstrahlende Fensterlicht. 2. (Met.) (von der Sonne) Licht-, Wärmestrahlen auf die Erde senden: Die Lufttemperatur ... ist um so größer. Je stärker die Sonne unmittelbar e. kann (Hasselberg. Kleine Wetterkunde 20). 3. (Physik. Technik) durch Strahlung einbringen: Der ... Lichtleiter verliert ... nicht mehr als ein Fünftel der eingestrahlten Leistung durch Streuung (MM 18. 2. 72. 3); <Abl.:) Einstrahkiiw. die; -. -en. einstrflngig ['ajnjtrenif] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus einem Strang bestehend. anstreichen <st. V.; hat): 1. (über die ganze Fläche hin) mit etw. bestreichen: etw. auf etw. auftragen: die Tapete mit Kleistere.;... schritten die beiden Ärzte in den Operationssaal, strichen die Haut des jungen Dittmar mit brauner Jodtinktur ein und bedeckten seinen Körper mit... Tüchern (Sebastian. Krankenhaus 124). 2. (ugs.) a) (Geld, bes. Münzen von einem Tisch o. ä. weg) mit einer scharrenden Handbewegung in den Geldbeutel, in die Hand gleiten lassen: seinen Lohn e.; er strich eilig das Geld ein; b) (abwertend) (eine Geldsumme, einen Gewinn o. ä.) ohne Skrupel einheimsen, für sich nehmen: eine hohe Provision. Zinsen, eine Prämie e.: Ü ... Rußland zu zerstören und als seine Beute einzustreichen (Niekisch. Leben 263). 3. (Theater) (Textvorlagen, Rollenbücher od. Notenmaterial) durch Streichen kürzen: Leider hatte Weidenmann es versäumt, den Text energisch genug einzustreichen (MM 25. 1. 72. 22); <Abl. zu 3:) Einstreidiung, die; -, -en. Einstreu, die; - (Landw.): als Lager für die Tiere in den Stall eingestreutes Stroh o.a.: Streu: Stroh. Torf als E. verwenden; einstreuen <sw. V.; hat): 1. in etw. / hinein I- streuen: Stroh in den Stall e. 2. vollständig mit etw. bestreuen: das Küchenbrett mit Mehl e.; die ... mit Schlacke eingestreuten Wege (Gaiser. Schlußball 209). 3. in eine Abfolge, einen Ablauf, bes. in einen geschriebenen od. gesprochenen Text, hier u. da einfügen: im Gespräch ■ ausschmük- kend od. erläuternd'/ einflechten, fallenlassen: Zitate. Beispiele. Fragen, persönliche Bemerkungen in seinen Vortrag e.; in das Training ein paar Lockerungsübungen e.; ... in die Rallyes gewisse Sonderprüfungen einzustreuen (Frankenberg. Fahren 8); die eingestreuten Modewörter .... das sind einige der auffälligsten Spezialitäten der Spiegel-Sprache (Enzensberger. Einzelheiten 1.82); <Abl.:> Einstreuung, die; -. -en. einstricken <sw. V.; hat): in etw. , hinein]stricken: ein Muster, Knopflöcher [in das Vorderteil der Weste) e.; Der Bohusch zerreiße so viele Socken, da müsse sie die Fersen e. (neu stricken, erneuern: Fussenegger. Haus 43); einen Silberfaden Imit] e. (beim Stricken mit verwenden). Einstrom. der; -[eis. Einströme: das Einströmen: der E. von Kaltluft; Ü In der Tiefe des Gehirns liegt der Thalamus, das große Sammelbecken für sensible Einströme (Universi- tas7,1968.693); £instrtimen<sw. V.; ist): 1. (Ggs.: ausströmen b) (von Wasser, Luft o.a.) in etw. Ihinein]strömen, eindringen, hineinfluten: Wasser strömte [in das Boot] ein; Als die... Flutwelle vom Ozean her in die Sümpfe einströmte (Noack, Prozesse 189); Gas war [in den Rauml eingeströmt; die Abendluft strömte durchs Fenster ein; Ü (geh..) neue Kräfte strömten in ihn ein; Das... Schaukeln des Wagens ließ in das ... Vorsichhindämmern des ... Offiziers ... Erinnerungsbilder e. (Härtung, Juni tag 4); <subst.:> ... verändert sich die Sphäre der Öffentlichkeit durch das Einströmen privater Interessen (Fraenkel. Staat 224). 2. in großer Zahl, in Scharen in einen Raum o.a. hineingehen: eine große Menschenmenge strömte in das Stadion ein; nachdem sich die ... Blocks mit dem Lärm der einströmenden Häftlinge füllten (Apitz. Wölfe 12); <Abl. zu 1:) Einströmung, die; -. fiinstrophig <Adj.; o. Steig.; nicht adv. >: nur aus einer Strophe bestehend: ein -es Lied. fiinstückein <sw. V.; hat) (ugs.): (einen Flicken) einsetzen: einen Flicken in die Hose e. einstudieren <sw. V.; hat) /vgl. einstudiert/: 1. durch intensives Üben lernen, sich aneignen, was dann wiedergegeben werden soll: seine Rolle, seinen Part e.; mit großer Mühe hatte ich mir die Fragen und Antworten einstudiert (eingelernt). 2. für eine Aufführung vorbereiten: eine Oper, ein Theaterstück, ein Ballett, [historische] Tänze e.; einstudiert <Adj.; o. Steig.) (abwertend): bewußt eingeübt u. eingesetzt: nicht natürlich, nicht spontan: ein -es Lächeln; alle seine Gesten sind, wirken, erscheinen e.; <Abl.:) Einstudierung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Einstudieren. 2. das einstudierte Werk: Inszenierung. einstufen <sw. V.; hat): (nach bestimmten Merkmalen) in eine Bewertungsklasse, -stufe einordnen: jmdn. als Erwerbsunfähigen, in eine bestimmte Steuerklasse e.; sie ist in einer höheren Gehaltsklasse eingestuft; In vielen Fällen waren sie absichtlich in der Versorgung niedriger eingestuft (Leonhard. Revolution 131); stufen Sie nun als Interviewer bei Punkt 24 ein. ob dies innerhalb der letzten 8 Wochen war oder länger her ist (Noelle. Umfragen 183); jmdn.. etw. niedriger, höher, als wichtiger e. (jmdn., jmds. Arbeit o.a. niedriger, höher, als wichtiger bewerten): Ü der ... Papst hat es seinen Kritikern... schwergemacht, ihn gerecht einzustufen (Spiegel 52. 1965. 78). einstufig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) aus einer Stufe bestehend: eine -e Trittleiter; b) nur eine Funktionsstufe aufweisend: eine -e Rakete. Einstufung* die; -. -en: das Einstufen: eine E. vornehmen. einstülpen <sw. V.; hat): nach innen stülpen (Ggs.: ausstül- 42 GDW 657
Einstülpung pen): einen Hut e.; so würde von der Mitte her jede Lunge die mittelständige Sackwand ganz und gar e. (Medizin II. 21); <e. + sich:) die Ärmel hatten sich eingestülpt; Danach stülpt sich ihre (= der Gonadenanlage) Oberfläche an vielen Punkten ein. das eingestülpte Epithel wächst in die Länge und bildet die ... Keimschläuche (Studium 5. 1966. 287); <Abl.:) EJistülpuns. die; -. -en. einstündig: vgl. achtstündig. einstuppen fainjtopn] <sw. V.; hat) (österr. ugs.): einstäuben, einpudern: Jas kleine Kind e. einstürmen <sw. V.; ist): a) heftig, mit Vehemenz auf jmdn., etw. eindringen Dann reiße ich den Degen aus der Scheide und stürme auf den nächsten Baum ein (Kaiser. Villa 62); Ü eine Vielzahl von Eindrücken stürmte auf sie ein; b) jmdn. heftig mit etw. bedrängen, bestürmen: die Kinder stürmten mit Fragen. Bitten auf die Mutter ein. Einsturz* der; -es. Einstürze: das Einstürzen: der E. der Mauer;... wie weit, wenn der große E. erfolgte, die Linien des Bebens gehen würden (Jacob. Kaffee 249); die heftige Erschütterung hat das Haus zum E. gebracht (einstürzen lassen), einsturz-, Einsturz-: -beben, das: leichtes Erdbeben, das durch Einstürzen unterirdischer Höhlen hervorgerufen wird; Hie- fahr. die <o. PL): Gefahr des Einstürzens: das Haus mußte wegen E. geräumt werden; ^gefihrdet <AdJ.; nicht adv.): von Einsturz bedroht: -e Häuser. ginstürzen <sw. V.): 1. zusammenstürzen, in sich zusammenbrechen Ost): das Haus, die Saaldecke, der Schacht ist eingestürzt; Ü eine Welt stürzt für jmdn. ein (jmds. Glaube an etw., jmdn. bricht zusammen). 2. über jmdn. hereinbrechen <ist>: die Ereignisse stürzten mit solcher Gewalt auf ihn ein. daß er sich kaum davon erholen konnte. 3. zum Einsturz bringen <hat>: nicht einmal die Kinder versuchen Mauern oder Hauseingänge einzustürzen (Böll. Tagebuch 42). einstweilen <Adv.) [vgl. Weile]: a) zunächst einmal, vorderhand, vorläufig: es bleibt uns e. nichts anderes übrig, als auf eine Nachricht zu warten; e. arbeitet er in der Schlosserei ; b) unterdessen, inzwischen, in der Zwischenzeit: es dauert noch eine Weile, bis ich fertig bin. du kannst e. schon den Tisch decken: einstweilig (Adj.; o. Steig.: nur attr.) (Amtsspr.): vorläufig, vorübergehend: jmdn. in den -en Ruhestand versetzen; (Jur.:) eine -e Verfügung gegen jmdn. erwirken. fiinsudebi <sw. V.; hat) (veraltet, selten): über u. über besudeln, schmutzig machen: du hast das Heft, dein Kleid, dich bei der Arbeit [mit Tinte. Farbe) eingesudelt. fiinsuggerieren <sw. V.; hat) (intensivierend): svw. t suggerieren: Man erzählt, daß er sich seine Mission ... erst habe e. lassen (Goldschmit. Genius 46). einsuren ['ainzu:ran] <sw. V.; hat) [zu tSur] (österr.): pökeln. eins werden: f 'eins: Einswerden, das; -s (geh.): das Gewinnen einer vollkommenenUbereinstimmung; Verschmelzung: das E. mitder Natur; Möglichkeiten des -s... mit dem leidenden Nebenmenschen kennen wir nicht mehr (Kaschnitz. Wohin 88); Eutswenlung, die; -: svw. t Einswerden. £ins-zwfii-Sdibg.der; -[eis.... -Schläge (Boxen): Schlagkombination, bei der ein Schlag mit der einen Hand unmittelbar einem Schlag mit der anderen Hand folgt: beim E. kann der erste Schlag als Finte ausgeführt werden. eintägig: vgl. achttägig. Ein tags-: -lieber, das (Med.): Fieber, das nicht länger als etwa einen Tag anhält: Ephemera; ^fliege, die: 1. in vielen Arten vorkommendes fliegendes Insekt, das in seinem ge- schlechtsreifen Stadium nur wenige Stunden od. Tage lebt. 2. (ugs.) etw., was nur kurze Zeit Bedeutung hat od. besteht, was ohne Dauer ist: War der Preisrutsch bei Spirituosen ... nur eine E.? (Bild 10. 7. 64. 6); -küken, das (Landw.): (bes. von Hühnern) frisch geschlüpftes Küken, das nicht älter als einen Tag ist. eintanzen, sich <sw. V.; hat): sich durch kürzeres übendes Tanzen auf einen unmittelbar folgenden Auftritt vorbereiten: die Turniertänzer sind dabei, sich einzutanzen; Eintänzer. der; -s, - (früher): von einem Tanzlokal als Tanzpartner angestellter Mann, Gigolo (1); Eifitfinzerin. die; -. -nen: w. Form zu t Eintänzer. eintasten <sw. V.; hat) (Technik): a) (bes. einer elektronischen Anlage) über eine Tastatur eingeben: durch Tastendruck einschalten o.a.: einen Impuls in das Signal e.; An einer Tastatur wird der gewünschte Sender mit der Kanalnummer eingetastet (Funkschau 19. 1971. 1955); b) über eine Tastatur eingegeben, durch Tastendruck eingeschaltet werden: Eine Nummer ... tastet sich nun, elektronisch gesteuert, ein (FAZ 115, 1958, 5); <Abl.:) Eintastung, die; -. -en. eintätowieren <sw. V.; hat): an einer bestimmten Stelle des Körpers in die Haut tätowieren: die haarige Brust .... auf der eintätowiert ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln saß (Marchwitza, Kumiaks 31); sich (Dativ) einen Totenkopf in die Stirnhaut e. lassen; <Abl.:> Eintätowierung, die; -. -en: a) <o. PI.) das Eintätowieren: b) eintätowiertes Zeichen o.a.: seine Arme waren bedeckt mit -en. eintauchen <sw. V.): 1. (in eine Flüssigkeit) ihinein ttauchen <hat): den Pinsel [in die Farbe!, die Arme, Hände [ins Wasser) e.; sie tauchte den Zwieback in den Tee ein; Er legte einen Briefbogen zurecht, tauchte die Feder ein (Geissler, Wunschhütlein 157); Ü so daß die Wände gegen Gilsheia in eine satte kühle Glut eingetaucht lagen (Gaiser. Jagd 178). 2. (ins Wasser hineintauchend) unter die Wasseroberfläche gelangen Ost): der Turmspringer ist [mit dem Kopf voran] ins Wasser eingetaucht; Ü Der Mann überquerte den Platz, tauchte ein in das jenseitige Straßenlabyrinth (Plievier, Stalingrad 282): ... tauchte ein Stern in den Dunst ein und begann zu flackern (Plievier. Stalingrad 81). Eintausch, der; -[eis: das Eintauschen: der E. von Gutscheinen: er hat die Sachen im E. (Tausch) gegen anderes bekommen; eintauschen <sw. V.; hat): etw. hingeben u. etw. anderes /Gleichwertiges i dafür bekommen: er hat die gelesenen Bücher gegen andere eingetauscht; sie tauschten Kleider gegen/(seltener:) für Lebensmittel ein; die Gutscheine müssen sofort eingetauscht (eingelöst, in Zahlung gegeben) werden; Ü (meist verneint:) Aber es steckt viel Tüchtigkeit dahinter, und ich tausche unsere Gediegenheit für die Höflichkeit der andern nicht ein (Th. Mann. Zauberberg 211). eintausend (verdeutlichend): svw. t tausend; vgl. achttausend; 1000-m-Lauf, der; -[e]s. ...-Läufe (Leichtathletik): Laufwettbewerb über 1000 m. 1500-m-Lauf, der; -[eis. ...-Läufe (Leichtathletik): Laufwettbewerb über 1500 m. eintaxierai <sw. V.; hat): einschätzen, beurteilen: die Verhältnisse, die Lage richtig e.; Wir taxieren ... die Chance. Gehör zu finden, sehr realistisch ein (Hochhuth, Stellvertreter 156); <Abl.:) Eintaxierung, die; -, -en. einteeren <sw. V.; hat) (Technik): völlig, über die ganze zu bearbeitende Fläche hin mit Teer bestreichen: teeren: ein Boot, Holzplanken e. eintetgesi [alntaignl <sw. V.; hat): mit Teig bedecken, umgeben. einteilen <sw. V.; hat): 1. in mehrere Teile. Teilbereiche o. ä. auf-, untergliedern: eine Torte in gleich große Stücke e.; die Stadt in Wahlbezirke e.; Pflanzen in/nach Gattungen. Arten e.; eine Strecke in mehrere Abschnitte e.; die Schüler wurden in Jahrgänge eingeteilt; er teilte uns nach der Größe in Gruppen zu 4 Mann ein. 2. überlegt, planvoll mit etw. umgehen, über etw. disponieren, so daß es für den vorgesehenen Zweck, für eine bestimmte Zeit o. ä. reicht: seine Vorrätee.; du mußt [dir] dein Geld, deine Zeit [bessert e.; ich habe mir die Arbeit genau eingeteilt; sie kann nicht e. (nicht rationellhauslialten) .3. jmdm. (für eine bestimmte befristete Zeit) eine bestimmte Arbeit. Aufgabe zuweisen: die Leute zur Arbeit e.; man hatte ihn für den/zum Nachtdienst, zum Essen holen/als Essenholer eingeteilt. Einteiler, der; -s. - (Fachspr.): einteiliger Badeanzug: ein zweiteiliger Anzug ... und ein E.. der der Sonne viel ..freie Bahn44 läßt (MM 6. 9. 68. 12); einteilig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus einem Stück, einem Teil bestehend: ein -er Badeanzug; das Kleid ist e; -er Spitzbogen zwischen Mittel- und Seitenschiff, zwei- bis vierteilige Maßwerkfenster zu den Emporen (Bild. Kunst 3. 21). Einteilung, die; -. -en: das Einteilen (1 -3); <Zus.:) Einteihings- grund, der; Einteilungsprinzip, das: Prinzip der Einteilung, der Klassifizierung: ein logisches, vernünftiges E.; Eintet- hmgszahl, die: Distributivzahl. Eintel faintlj. das. Schweiz, meist: der; -s. - (Math.): ein Ganzes: vgl. Achtel (a). eintiefen <sw. V.; hat): 1. (Archäol.) eingraben, einsenken: Bei den Funden aus den eingetieften Hausgrundrissen ist ... schwer zu entscheiden, ob... (Deutsche Literaturzeitung 5. 1970. Sp. 434). 2. (Kunstwiss.) (ein Relief o.a.) in 658
eintreten ein bestimmtes Material hineinarbeiten: ein Relief e. 3. a) einen Wasserlauf) tiefer legen: Oberhalb ist es (= das Flußbett) in einer ... Parklandschaft in Schichtgesteinen anaetieft (MM 7. 2. 70, 3); b) <e. + sich) sich eingraben: der Fluß hat sich in den Sandstein eingetieft; <Abl.:) Eintie- fcng. die; -, -en. iPtiptwn <sw. V.; hat): durch Niederdrücken von Tasten einer Rechenmaschine o.a.) eingeben: wie eine ... Bankbuchhalterin damit beschäftigt ist, die Aufgabe in eine elektronische Rechenmaschine einzutippen (MM 5. 3. 69. 13) ftjtfiuchen <sw. V.; hat) (ostmd.): absichtlich od. durch Ungeschick in etw. /hinein/tauchen: den Zwieback in den Tee c. er titschte den Ärmel in den Teller ein. catfinigCaintoinif] <Adj.): ohne Abwechslung: gleichförmig, monoton 7so daß ein Gefühl von Langeweile entsteht): eine < Arbeit. Landschaft; -er Gesang; das Leben dort ist sehr e.; sein Leben verlief e.; der Redner sprach sehr c. • Abl.:> Eintönigkeit, die; -. Ejtfopf. der; -[e]s. Eintöpfe: kurz Tür ! Eintopfgericht; Ein- tapfcssen, das; -s, -: svw. ! Eintopfgericht; Eintopfgericht, das; -[eis, -e: einfaches Gericht aus Gemüse, Kartoffeln o. ä. u. Fleisch], bei dem alle Zutaten zusammen in einem Topf tekocht werden. bntopfen ['ajntoijfn] <sw. V.; hat): (Sämlinge, Jungpflanzen) n Töpfe einpflanzen, umpflanzen: Stecklinge e. Qptradit. die; - [mhd. eintraht < mniederd. endracht = Llwreinstimmung, Vertrag, zu: (över)endrägen = übereinkommen, vgl. tragen]: Zustand der Harmonie, des friedlichen Zusammenlebens: brüderliche E.; die E. stören, wiederherstellen; in [Frieden u.) E. miteinander leben; <Abl.:> Ünüfchtig <Adj.>: in Eintracht: friedlich: Als -e Daseinskomplizen gut aufeinander abgespielt (Wohmann, Absicht 26); sie saßen e. beieinander: Ü die Neigung zur Weitflucht und Menschenscheu .... die ... mit werbender Anhänglichkeit an Welt und Menschen so e. Hand in Hand zu gehen vermag (Th. Mann. Krull 79). dazu: Ein- criditigkeit, die; -: das Einträchtigsein: einträchtiglidi I aintre^tikli^] (veraltend): svw. teinträchtig. Eätfrag [aintra:k]. der; -[e]s. Einträge [3: mhd. Intrac = Schaden.~Nachteil]: 1. <o. PI.) das Eintragen (1 a. c): der E. des Namens in der Liste; Danach Visite. E. der neuen Verordnungen (Johnson. Ansichten 61). 2. (Amtsspr.) ichriftlicher Vermerk: an bestimmter Stelle eingetragene Bemerkung; / Akten Inotiz: ein E. in den Akten; ein E. ins Klassenbuch (ein schriftlicher Tadel). 3. * einer Sache E. tun (geh.: sie beeinträchtigen, ihr abträglich sein): das schlechte Wetter tat ihrer guten Stimmung [keinen] E.; Diese Mängel der ..Räuber4' ... tun jedoch der Durchschlagskraft des Dramas nicht den geringsten E. (Friedeil. Aufklärung 113); eintragen <st. V.; hat): l.a) in etw. !hinein schreiben (Ggs.: austragen 4): jmdn.. sich, seinen Namen in die/(seltener.) der Teilnehmerliste e.; der Posten wurde auf dem falschen Konto eingetragen; b) (als Markierungen o.a.) einzeichnen: Linien, Punkte, Orte auf dem Meßtischblatt e.; c) (Amtsspr.) eine rechtsgültige o. ä. Eintragung vornehmen: das Haus ist ins Grundbuch, auf den Namen der Frau eingetragen; eine Firma ins Handelsregister e.; ein eingetragenes Warenzeichen; Eingetragener «auch: eingetragener) Verein (Abk.: E.V.. auch: e.V.). 2. sammelnd an einer bestimmten Stelle zusammentragen: irgendwohin tragen: die Bienen tragen Nektar ein; ... vom Weibchen, das seinerseits Federn eintrug (Lorenz. Verhalten I. 234); Ü daß jeder von uns ... eine ihm unleidliche Seite der Welt durch eine Wunschbildung korrigiert und diesen Wahn in die Realität einträgt (Freud. Unbehagen 112). 3.a) Ertrag abwerfen, Gewinn bringen: rentabel, einträglich sein: sein Geschäft trägt einiges, wenig ein; das Brauhaus ... trug ohne Jedwedes Hinzutun ein (Fusseneg- ger. Haus 34); b) (als Folge seines Handelns o.a.) jmdm. zuteil werden lassen; einbringen: sein Verhalten trug ihm Sympathie, viel Kritik ein; <Abl. zu 3 a:) einträglich rajntre:kli9l <Adj.; nicht adv.): gewinnbringend, rentabel, lohnend: das Projekt war flir ihn ein -es Geschäft, sehr e.. dazu: Einträglichkeit, die; -; Eintragung* die; -. -en: 1. das Eintragen (1). 2. das Eingetragene (1). schriftlicher Vermerk: die E. war unleserlich, dazu: Eintragungsgebühr, die. Gebühr für eine offizielle Eintragung durch eine Behörde o. ä.; Eintragungsvermerk, der: Vermerk, daß eine Eintragung vorgenommen werden soll. gintrainieren <sw. V.; hat): 1. sich etw. durch [planmäßigesI Üben über eine längere Zeit so einprägen, daß es zum festen inneren Besitz wird: Jmdm., sich ein Verhalten e.;... Rollen zu übernehmen, die nicht von früh auf eintrainiert sind (Spiegel 36, 1974, 63). 2. <e. + sich) sich durch systematisches Trainieren in Übung, auf einen bestimmten Trainingsstand bringen: er wollte sich ... mit einem ... Sportwagen wieder „eintrainieren'1 (Frankenberg, Fahrer 13). eintränken nur in der Wendung Jmdm. etw./es Jmdm. e. (ugs.; jmdm. etwas heimzahlen; vermutlich nach dem sogenannten Schwedentrunk. der im Dreißigjährigen Krieg als Folter verwendet wurde): das werde ich Ihnen schon noch e.. Sie Arschloch! (Kirst. 08/15. 560). einträufeln <sw. V.; hat): in Tropfen zuführen, verabreichen; in etw. IhineinItropfen lassen: [jmdm.. sichl die Medizin [ins Ohrl e.; Ü jmdm. Haß e. (ihn durch stetige Beeinflussung mit Haß erfüllen); <Abl.:) Einträufehing, (seltener:) Ein- träuflung. die; -. -en. eintreffen <st. V.; ist): 1. an dem Ziel einer Reise o.a., an einem Ort ankommen: pünktlich, rechtzeitig, verspätet e.; der Besuch, das Flugzeug wird um 10 Uhr auf dem Flughafen e.; das Paket ist noch nicht eingetroffen (ist noch unterwegs); heute ist neue Ware eingetroffen! (Kauf- mannsspr.; die Ware ist wieder vorrätig): <subst.:) das Eintreffen der Polizei abwarten. 2. gemäß einer Voraussage od. Vorahnung eintreten, Wirklichkeit werden: die Prophezeiung, die befürchtete Katastrophe ist [nicht] eingetroffen; alles traf ein. wie er es vorausgesagt hatte. emtreibbar [aintrajpba:^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es einzutreiben (3) ist; eintreiben <st. V.; hat): 1. (Vieh) [von der Weide wieder/ in die Stallungen bringen, heimtreiben (Ggs.: austreiben 1): abends wird [das Vieh, die HerdeJ eingetrieben. 2. (mit Schlagwerkzeugen o.a.) in etw. /hinein]treiben, /hinein]schlagen: einen Pfahl [in die Erde] e.; ein Stollen wird in den Berg eingetrieben. 3. (einen Geldbetrag, auf den man Anspruch hat, durch nachdrückliche Zahlungsaufforderung od. durch Zwangsmaßnahmen) kassieren, einziehen: Außenstände. Zinsen. Forderungen. Steuern e.; <Abl.:) Eintreibet-, der; -s. -: jmd., der etw. eintreibt (3); Eintreibung, die; -. -en: das Eintreiben (3). antreten <st. V.): 1. in einen Raum hineingehen od. hereinkommen; einen Raum durch eine Tür betreten <ist>: durch die Seitentür e.; er trat leise [in das Zimmer] ein: bitte, treten Sie ein!; <subst. Part.:) er begrüßte die Eintretenden. 2. durch Tritte zerstören /u. sich dadurch Zugang zu etw. verschaffen / <hat>: die Türfüllung, die Schaufensterscheibe e.; die Polizisten hatten die Tür eingetreten. 3. <hat> a) <e. + sich) durch Darauftreten in den Fuß eindringen lassen: ich habe mir einen Nagel [in den Fuß] eingetreten; b) durch Darauftreten in den Boden, in eine weiche Unterlage eindringen lassen: den Stein in die Erde e. 4. jmdm., einem Tier wiederholt Fußtritte versetzen <hat>: er hatte auf den am Boden Liegenden eingetreten. 5. (einer Gemeinschaft, Organisation o.a.) beitreten, Mitglied werden <ist> (Ggs.: austreten 5): in einen Verein, einen Orden, eine Partei e.; er ist als Teilhaber in die Firma eingetreten (ist Teilhaber geworden). 6. (in einem Bewegungsablauf o.a.) in einen bestimmten Bereich gelangen <ist>: das Raumschiff ist in seine Umlaufbahn eingetreten. 7. mit etw. beginnen; etw. / offiziell 1 eröffnen, anfangen lassen <ist>: in das 50. Lebensjahr e.; das Unternehmen trat ins dritte Jahrzehnt ein; die Verhandlungen sind in eine kritische Phase eingetreten (befinden sich jetzt in einer kritischen Phase); in die Diskussion, in Verhandlungen e.; (jur.:) in die Beweisaufnahme. Beratung e. 8. /unerwartet/ in einen Ablauf eingreifend, eine Situation verändernd sich ereignen, geschehen <ist>: um 6 Uhr tritt heute Niedrigwasser. Ebbe ein; eine Krisis. ein unerwartetes Ereignis ist eingetreten; plötzlich trat Stille ein; sein Tod war am frühen Morgen eingetreten; wenn der Fall eintritt, daß er stirbt (wenn er stirbt); es trat eine Besserung seines Befindens ein (sein Befinden besserte sich). 9. sich für jmdn., etw. mit Entschiedenheit öffentlich einsetzen; jmdn. Partei ergreifend unterstützen, verteidigen; seine eigene Überzeugung öffentlich vertreten <ist>: für Reformen, für seinen Freund e. 10. (Schweiz.) auf eine Angelegenheit, ein Thema näher eingehen, sich damit befassen <hat>: wir werden auf die Sache noch e. 11. (I neue] Schuhe) durch Tragen für die Füße passender, bequemer machen, einlaufen <hat): ich habe die Schuhe noch nicht richtig 42# 659
eintretendenfalls eingetreten; eintretendenfalls <Adv.) (Amtsspr.): für den Fall, daß dies eintritt (8); <Zus.:> Eintreteisantrag, der (Schweiz.): Antrag auf eine parlamentarische Beratung: Efcv tretensdebatte, die (Schweiz.): die im Parlament der in die Einzelheiten gehenden Beratung vorausgehende Debatte. eintrichtern <sw. V.; hat) (salopp): 1. mit Mühe, unter Schwierigkeiten o.a.] einflößen: dem kranken Kind die Medizin e. 2. jmdm. mit Mühe etw.. was der Betreffende lernen od. beherzigen soll, einprägen: einem Schüler die Vokabeln, die mathematischen Formeln e.; man hatte ihnen eingetrichtert, daß sie nichts davon erzählen sollten: <Abl.:> Eintrichterung, die; -. -cn <P1. ungebr.X Eintrieb, der; -[eis. -e <P1. selten): das Eintreiben (1; Ggs.: Austrieb): geht der ... E. in die Winterstallungen leichter vonstatten (Tier 10. 1971. 26). gintrimmen <sw. V.; hat) (ugs.): jmdm. durch wiederholtes Ermahnen, Hinweisen auf etw. o.a. einprägen: ..Hart müßt ihr werden", das er seinen Spielern schon seit Wochen eingetrimmt hat (Bild 10. 4. 64. 7). antrinken <st. V.; hat) (selten): (Regenwasser) in großer Menge, sehr schnell aufsaugen: der ausgedörrte Boden trinkt den Regen ein; Ü <subst.:) dieses ... Versunken- und Hingegebensein, dieses ... Eintrinken der geistigen Schönheit (Werfel. Himmel 9). Eintritt, der; -[eis. -e: 1. das Eintreten (1. 5-9; Ggs. zu 1. 5, 6: Austritt 1. 2. 3). 2.a) [mit der Entrichtung einer Gebühr verbundener! Zugang zu etw.: der E. [zu der Veranstaltung] ist frei; was kostet der E. ins Museum?; er hat freien E.; b) kurz für TEintrittsgeld: es kostet [keinen! E. 3. (Ballspiele) Teilnahmeberechtigung. Qualifikation für die einzelnen Runden eines Wettbewerbs: der E. ins Viertelfinale. Eintritt»-: -billetlt), das (Schweiz.): Eintrittskarte: -gebühr. die: svw. t-geld; -geld, das: Geldbetrag, mit dem man die Berechtigung zum Besuch einer Veranstaltung o. ä. erwirbt: -karte, die: kleines Kärtchen o.a., das man beim Entrichten des Eintrittsgeldes bekommt u. das zum Besuch einer Veranstaltung o. ä. berechtigt: -preis, der: Preis, der für die Eintrittskarten zu einer bestimmten Veranstaltung o. ä. zu bezahlen ist: -prüftmg, die (selten): Eignungsprüfung zum Eintritt in die Laufbahn des Beamten. eintrocknen <sw. V.; ist): 1.durch Verdunsten ganz verschwinden od. seine Flüssigkeitsbestandteile verlieren u. fest werden: das Wasser in den Pfützen ist eingetrocknet; die Farbe trocknet ein; eingetrocknetes Blut. 2. durch Flüssigkeitsverlust einschrumpfen u. trocken od. hart werden: verdorren: das Leder ist. die Beeren sind eingetrocknet; <Abl.:) Eintrocknung, die; -. -en <P1. ungebr.X tintroramein <sw. V.; hat) (ugs.): 1. jmdm. durch nachdrückliches, wiederholtes Ermahnen o. ä. einprägen: den Kindern e.. daß sie rechtzeitig nach Hause kommen sollen. 2. ununterbrochen, hartnäckig einwirken: die Werbung trommelt unablässig auf die Verbraucher ein. einträufeln <sw. V.; hat) (selten:) einträufeln: <Abl.:) Eintröpflellung. die; -. -en. eintrüben <sw. V.; hat): 1. (Wasser od. einen anderen flüssigen Stoff) ganz u. gar trübe, unklar machen: die Abwässer haben das Wasser des Sees eingetrübt; U seit die sowjetische Flotte ... das Mare nostnim des Westens rot eintrübte (MM 18. 6. 69. 2). 2. <e. + sich) (Met.) sich völlig mit einer Dunst-, Wolkenschicht bedecken: der Himmel hat sich eingetrübt; <unpers.:> es trübt Isichl ein (der Himmel bezieht sich völlig mit Wolken od. Dunst): <Abl.:) Eintrübung, die; -. -en. eintrudeln <sw. V.; ist) (ugs.): ohne sich beeilt zu haben, meist verspätet irgendwo / wo man erwartet wird] eintreffen: es wird noch eine Weile dauern, bis alle Teilnehmer eingetrudelt sind. eintunken <sw. V.; hat) (landsch.): eintauchen (1): den Zwieback [in den Kaffee] e. eintürig <Adj.; o. Steig.): mit nur einer Tür versehen: ein -er Kleiderschrank. einturnen, sich <sw. V.; hat): sich vor einem Wettbewerb o. ä. durch kürzeres Üben, durch Ausführen bestimmter turnerischer Übungen vorbereiten:... turnten sich ... die Trampolin-Elitepaare am Morgen ein (MM 4. 3. 69. 8). eintüten [a|nty:tnj <sw. V.; hat) (Kaufmannsspr.): in Tüten abpacken, abfüllen: in Tüten o.a. stecken: Mehl e.; Ein Angestellter der Firma war damit beauftragt worden. ... die ... Prämienbeträge für die verschiedenen Abteilungen vorzubereiten und einzutüten (MM 29. 4. 1969,4); <Abl.:> Eintütung, die; -. -en. einüben <sw. V.; hat): 1. a) durch systematisches Üben lernen, sich aneignen: der Chor übt ein Lied ein; ... Kinder, die ... gerade dabei waren, sich <Dativ> eine neue, besonders abscheuliche Grimasse einzuüben (K. Mann. Wendepunkt 35); eingeübte (eingelernte, nicht spontan geäußerte) Worte; b) jmdm. durch systematisches Übenlassen beibringen: der Lehrer will (mit der Klasse/(ugs.:) der Klasse] ein Theaterstück e.; Es kommt mir nicht darauf an, allen dieselben Handgriffe einzuüben (Kaiser. Villa 17); c) auf etw. trainieren: wie es bei Jenen Brauch ist. die ihre Hunde zum Anpacken einüben (Dürrenmatt. Richter 55). 2. sich durch lernendes, übendes, nachvollziehendes. Erfahrungen sammelndes Verhalten eine Fähigkeit o. ä. aneignen: An ihnen können bislang Passive die Macht ihres ... solidarischen Handelns entwickeln und e. (Stamokap 95); wie die Fähigkeit zur Liebe als Lebens- und Lernprozeß ... eingeübt werden kann (Prospekt 1975 zu Tobias Brocher. Von der Schwierigkeit zu lieben); <Abl.:> Einübung* die; -. -en: 1. das Einüben (1): die E. eines Liedes. 2. das Einüben (2): E. ins Christentum; Groß, der alle solche Leerlaufreaktionen als ..Spiel" betrachtet und ihnen einen biologischen Wert im Sinne einer E. der Reaktion zuschreibt (Lorenz. Verhalten I. 182). einundeinhalb: verstärkend für t eineinhalb. Einundfipifziger. der: in der Wendung den E. haben (ugs.; unzurechnungsfähig sein: nach der Anwendung des §51 StGB auf strafbare Handlungen Geisteskranker). einundzwanzig (als Ziffer: 21); Einundzwanzig <o. Art.): Glücksspiel mit einer beliebigen Anzahl von Teilnehmern, die sich Karten geben lassen, bis sie glauben, der Punktzahl 21 am nächsten zu kommen: Siebzehn und vier: Die Griechen ließen sie manchmal erheblich gewinnen, ob nun „Frische Viere4' gespielt wurde oder ..Einundzwanzig4' (Doderer, Dämonen 1040). Einung [ainunl. die; -. -en (veraltet): Einigung. einverleiben I'ajnfealajbn] <sw. V.. verleibt ein/(auch:) einverleibt, verleibte ein/(auch:) einverleibte; hat) [für spätlat. incorporäre; fLeibl: l.a) einer Sache, bes. dem eigenen Besitz, i unrechtmäßig, gewaltsam, annektierend! zuschlagen, eingliedern, hinzufügen: ohne zu fragen, verleibte sie ihrer Bibliothek die Bücher ein; er hatte die eroberten Gebiete seinem Reich einverleibt; Die Schüler, welche mit dem beneficium scholae... bedacht worden waren, wurden dem Kirchenchor einverleibt (Niekisch. Leben 17); b) in sich aufnehmen u. sich zu eigen machen: sich (Dativ) Kenntnisse e.; Überzeugungen, die ... in einem solchen Grade einverleibt wurden, daß sie sich bereits dem Bemerktwerden entziehen (Gehlen. Zeitalter 70); ein ... Erfahrungen und Rückschläge sich einverleibendes Handeln (Gehlen. Zeitalter 41). 2. (scherzh.) eine größere Menge von etw.} essen, (seltener:) trinken: seinem Organismus zuführen: du hast dir den ganzen übriggebliebenen Kuchen einverleibt; welches Zaubenmittel es (= Kaffee) war. das sie sich damit einverleibten? (Jacob. Kaffee 22); Ärzte, die ... mit ... Patienten in den Schlachthof ziehen, um ihnen die Zellen frisch geschlachteter Tiere einzuverleiben (Kaschnitz. Wohin 134); <Abl. zu 1:) Einverleibung, die; -. -en. Einvernahme,die; -. -n (jur.. bes. österr. u. Schweiz.): Vernehmung ; vor Gericht j. Verhör: die E. des Angeklagten, der Zeugen; Aber ... nach dem Unfall ... sagte ich bei der E. durch die drei Herren von der Versicherung einfach die nackte Wahrheit (v. d. Grün. Glatteis 317); <Zus.:> Einvernahmezknmer, das (Schweiz.): Raum, in dem Vernehmungen stattfinden: einvernehmen <st. V.; hat) (Jur.. bes. österr. u. Schweiz.): vernehmen, verhören: alle unfallbeteiligten Augenzeugen wurden einvernommen; Das Team hat 100 unverheiratete 20jährige aus allen Bevölkerungsgruppen in stundenlangen Gesprächen einvernommen (befragt: Spiegel 19. 1966. 63); Einvernehmen, das* -s [zu veraltet Vernehmen = Einverständnis]: Einigkeit. Übereinstimmung, die auf gegenseitigem Verstehen, auf Verständigungsbereitschaft beruht: es besteht ein gutes E. zwischen den beiden Wohnparteien; in freundschaftlichem E. mit jmdm. handeln, aus einer Firma ausscheiden; wir leben in bestem/im besten E. miteinander; das Buch erscheint im E. mit der Akademie; sich mit jmdm. ins E. setzen (Papierdt.; sich mit jmdm. in bezug auf eine Frage verständigen, zur Übereinstimmung kommen, sich einigen): <Abl.:) 660
Ein weg- dnranehmlich <Adj.; o. Steig., nicht präd.) (Amtsspr.. bes. österr.): im Eimernehmen, in Übereinstimmung miteinander; einmütig: nach einer -en Regelung in beiderseitigem Interesse suchen; e. handeln; Fragen.... die e. gelöst werden könnten (MM 20. 3. 70.2); E. mit dem Bundesministerium für Finanzen teilt das Bundesministerium für Bauten und Technik mit: ... (Vorarlberger Nachr. 15. 11. 68); Eimer- aehmung, die; -. -en (jur.. bes. österr. u. Schweiz.): das Einvernehmen, Verhören, Vernehmen: er mußte eine E. über sich ergehen lassen. dpwstanden <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [2. Part, von waltet sich einverstehen = übereinstimmen): etw. billigend; jmdm.. einer Sache zustimmend: er ist mit den Bedingungen, mit allem e.; in dieser Frage bin ich nicht mit dir e. (bin ich nicht der gleichen Meinung); er ist mit ihm als Sprecher der Gruppe nicht e. (akzeptiert ihn nicht ah Sprecher); e. (in Ordnung) [ich komme mit]!; du hast dich mit der Lösung e. erklärt; die mit ihrem Lehrer -en Schüler; (subst.:) hielt sich aber in ihrer Mitte. ... nicht als Zugehöriger und Einverstandener ihrer Sohnesgemein- schaA gegen den Alten (Th. Mann. Joseph 398); ein Publikum von Einverstandenen, oder doch Eingeweihten (En- ztnsberger. Einzelheiten I. 102); dnverständlkh <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): im Einverständnis mit jmdm.. miteinander seiend, geschehendo. ä.: eine -e Handlungsweise. Scheidung; in einer guten Ehe muß auch die Finanzfrage e. geregelt werden (Hörzu 40. 1974. 108); Einverständnis, das; -ses. -se <P1. selten): a) Billigung. Zustimmung: er sab. erklärte sein E. zu dem Plan; Ihr E. vorausgesetzt wenn Sie zustimmen), werde ich die Ware bestellen; er handelte im E. mit seinen Eltern; das geschieht ohne mein E.; b) Übereinstimmung. Einigkeit in bezug auf etw.. wozu man die gleiche Einstellung hat: zwischen ihnen herrscht volllstles. völliges, stillschweigendes E.; <Zus. zu a:> Einver- «Jnrtnherklärung. die. Einwaage, die; -. -n <P1. ungebr.) (Kaufmannsspr): 1. Gewicht des Inhalts einer Konserve od. abgepackten Ware: bei dieser Packung beträgt die E. 250 g. 2. beim Auswiegen •oft mehreren kleineren Mengen od. Portionen entstehender Verlust am Gesamtgewicht: eine bestimmte E. muß in Kauf genommen werden. 'anwachsen <st. V.; ist): Lander Stelle, an der die betreffende Pflanze o.a. eingepflanzt wurde, anwachsen, einwurzeln. Wurzeln schlagen: die neu gepflanzten Bäume sind noch nichl eingewachsen. 2. in umgebendes Gewebe o. ä. hineinwachsen: der Zehennagel ist eingewachsen; der Tumor ist ins Gewebe eingewachsen; eingewachsene Äste; Ü Ein schlichter, weißer Reif mit einem ... funkelnden Stein, in den der grüne Hauch eines kalten Abendhimmels eingewachsen war (Jahnn. Geschichten 183). länwachsen <sw. V.; hat): über die ganze Fläche hin mit Bahner/wachs bestreichen, einreiben: den Fußboden, die Skier e. uaiiahnen <sw. V.; hat): mit Hilfe einer Walze in den Boden, das Erdreich l hinein]drücken: Schotter in den Unterbau der Straße. Saatgut e.; <Abl.:> Einwalzung« die; -. -en. Qpmrand, der; -[eis. Einwände: Bedenken, die jmd. gegen .Absicht. Handlung o. ä. eines anderen vorbringt; Gegenargument: ein berechtigter, [unibegründeter E.; Ihr E. kommt zu spät; gegen etw. einen E. erheben, vorbringen, machen; einen E. gelten lassen, überhören, zurückweisen; ich habe keine Einwände. Einwanderer, der; -s, -: jmd.. der in ein Land einwandert od. eingewandert ist; Immigrant (Ggs.: Auswanderer): E. aus europäischen Ländern; <Zus.:> EinwandererschifT. das: Schiff, das Einwanderer an Bord hat; Einwandererstrom, der: große Zahl von Einwanderern: einwandern <sw. V.; ist}: in ein fremdes Land gehen, um sich dort anzusiedeln u. die Staatsbürgerschaft zu erwerben 1; immigrieren (Ggs.: auswandern): nach Australien e.; ... der Urgroßvater des Dichters, wanderte in der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts in Portugal ein (Schneider. Leiden 36); Der Konsul ... will sie e. lassen, bis auf die Alte (Seghers. Transit 208); Ü Die jungen Würmer wandern auf dem Bhitweg in die Muskulatur ein (dringen ... ein; Medizin II. 144); <Abl.:>Einwanderung,die; -. -en: das Einwandern; Immigration (Ggs.: Auswanderung). Ejpwandenmgs-: -behönie. die: Behörde eines Landes, die Erlaubnis zur Einwanderung erteilt; -besdiränkung, die: Beschränkung der Zahl derer, die einwandern wollen; ^er- laubnis, die: Erlaubnis, aus einem Staatsgebiet in ein anderes zu ziehen u. sich dort niederzulassen; -gesetz, das: Gesetz, das die Einwanderung in ein Staatsgebiet regelt: -land, das: Land, in das bevorzugt Menschen einwandern; -quote, die: Zahl von Einwanderern in einer bestimmten Zeiteinheit; -ström, der: svw. f Einwandererstrom; -verbot, das: Gesetz eines Landes od. einer Regierung, das die Einwanderung in dieses Land verbietet. einwandfrei <Adj.; -er, -leiste): l.a) keinen Anlaß zu Beanstandungen gebend; in tadellosem Zustand; ohne Fehler od. Mängel: eine -e Arbeit. Ware; die Konserve ist nicht mehr e. (genießbar); der Pianist spielte technisch e.; die Maschine funktionierte.; b) untadelig; so. daß kein Vorwurf u.a. aus etw. abgeleitet werden kann: ein -er Leumund; sein Alibi war e.; er hat sich absolut e. (korrekt) verhalten. 2. unzweifelhaft, zweifelsfrei, eindeutig: eine -e Beweisführung; Ich wenigstens habe es aus -er Quelle (Th. Mann. Krull 60); Alles... ist... im -esten Sinn allein aus Tatsachen zusammengefügt (Ceram. Götter 14); es steht e. fest, daß er die Tat begangen hat; das ist e. Betrug. einwärts <Adv.) [mhd. inwertes, t -wärts]: nach innen (gerichtet, gebogen o.a.) (Ggs.: auswärts 1): die Stäbe waren [nachle. gebogen; wir wanderten das Pitztal... e. (aufwärts; Eidenschink. Eis 126). einwärts-. Einwärts-: -bewegung, die: nach innen gerichtete Bewegung; -dreher, der: eine Drehbewegung nach innen bewirkender Muskel; -drehung, die: Drehbewegung nach innen: mit dem ganzen Körper eine E. ausführen; -gebogen <Adj.; o. Steig.; nur attr.): nach innen gebogen: -e Stäbe; -geben <unr. V.; ist): mit nach innen gerichteten Füßen gehen: der Junge geht stark e.; -laufen (ugs.): svw. t -gehen; -schielen, das; -s (Med.): Form des Schielens, bei der ein od. beide Augen von der geraden Blickrichtung einwärts abweichen; -setzen <sw. V.; hat): mit Einwärtsbewegung aufsetzen: der Clown stolperte über seine einwärtsgesetzten Füße; -stellen <sw. V.; hat): mit Einwärtsbewegung hinstellen. einwässern <sw. V.; hat): in der Absicht, bestimmte Stoffe herauszulösen, längere Zeit in Wasser legen; länger wässern: Salzheringe über Nacht e. einweben <sw. V.; hat): webend in etw. hervorbringen, in etw.! hinein]weben: ein Muster, einen Namen [in den Stofl] e.; ein eingewebter Silberfaden;... Bettwäsche, riesige Tücher aus feinstem Leinen mit eingewebten Kronen (Kubyf Sieg 381). 'einwechseln <sw. V.; hat): l.a) (einen größeren Geldschein, ein Geldstück) in kleinere Münzen od. Scheine wechseln: können Sie mir einen Fünfzigmarkschein e.?; b) (in eine andere Währung) umtauschen: vor der Auslandsreise Geld e.; er wechselte 300 DM in/(seltener:) gegen französische Francs ein. 2. (Sport) (bes. bei Mannschaftsspielen) für einen aus dem Spiel genommenen Spieler einsetzen: Jürgen ... kurz zuvor für Herzog eingewechselt (MM 1. 7. 74. 4); <Abl.:> Einwechselung, die; -. -en; Einwechseln <sw. V.; ist) (Jägerspr.): (von Wild) seinen Standort in ein anderes Gebiet verlegen: daß ... die Heidewölfe ... von den Ostgebieten her bei uns einwechselten (Tier 10. 1971, 57). einwecken <sw. V.; hat) [nach J. Weck (1841-1914). der das Verfahren in Deutschland einführte!: in Einweckgläsern einkochen, konservieren: Obst, Gemüse. Fleisch e.; Ü In all diesen Orten des angepriesenen bewahrten Lebens, der eingeweckten guten alten Zeit ... (Koeppen. Rußland 60); *laß dich e.! (ugs.; svw. f laß dich einmachen!); weck es ein! (ugs.; spar dir deine Worte!, behalte es für dich!): Einweck-: -glas, das: zylindrisches Glasgefaß mit Deckel, das zum Einwecken bestimmter verderblicher Nahrungsmittel verwendet wird; Einmachglas: -gummi. der: Gummiring für das Einweckglas, auf dem der Deckel liegt; -ring, der: svw. T^gummi; -topf, der: großer Kochtopf, in dem die gefüllten Einweckgläser gekocht u. sterilisiert werden; -zeit. die: svw. t Einmachzeit. Einweg-: -behälter, der: Behälter (meist aus Kunststoff), den man nach Entnahme des Inhalts wegwerfen kann; -Hasche* die: Flasche (in der bes. Getränke abgefüllt sind), für die man kein Pfand bezahlt u. die als Leergut vom Händler nicht wieder zurückgenommen wird; -glas» das: vgl. ^flasche; -bahn, der (Chemie): Absperrvorrichtung, die Gase od. Flüssigkeiten nur in eine Richtung strömen läßt; -kohlepapier: Kohlepapier, das zu einmaligem Verbrauch bestimmt ist; -Packung, die: Packung, die nur einmal 661
einweichen zu benutzen ist; -Scheibe, die: Glasscheibe, die in bestimmter Weise präpariert ist, so daß man nur in einer Richtung hindurchsehen kann u. auf diese Weise unbemerkt Testpersonen od. -tiere beobachten kann; ^Spiegel, der: Spiegel, der von seiner Rückseite her durchsichtig ist u. einem Beobachtenden erlaubt hindurchzusehen: Hier werden ... die Testpersonen nicht von außen durch Einwegspiegel überwacht (MM 25. 8. 73. 10); -spritze, die: Injektionsspritze, die zu einmaligem Gebrauch bestimmt ist u. danach weggeworfen wird; -Verpackung, die: Verpackung, die man nach Verwendung des Inhalts wegwirft. einweichen <sw. V.; hat): 1. (Wäsche) vor dem Waschen für eine gewisse Zeit in eine schmutzlösende Lauge legen: die schmutzige Wäsche e. 2. zum Quellen od. Weichwerden für eine gewisse Zeit in Wasser od. Milch bringen, legen: Erbsen, Backpflaumen e.; trockene Brötchen in Milch e.; Für morgen habe ich Trockengemüse in Wasser eingeweicht (Langgässer. Siegel 623); Ü Sie ging ohne Schirm, war ganz eingeweicht (durchnäßt; Döblin, Berlin 178); <Zus. zu 1:) Einweichmittel, das: chemisches Mittel, das man dem Einweichwasser (u. der Wäsche) zusetzt; <Abl.:) Einweichung, die; -. -en; <Zus. zu 1 u. 2:> Einweichwasser, das <o. PL): Wasser zum Einweichen von stark verschmutzten Wäschestücken, um den Schmutz zu lösen, bevor sie gewaschen werden. einweihen <sw. V.; hat): La) (bes. ein Bauwerk) nach seiner Fertigstellung in feierlicher Form der Öffentlichkeit übergeben: eine Kirche, ein Theater, ein Stadion, die neue Schule, einen fertiggestellten Autobahnabschnitt e.; b) (ugs. scherzh.) zum erstenmal benutzen, tragen; in Gebrauch nehmen: am Sonntag hat sie ihr neues Kleid, ihren Fotoapparat eingeweiht. 2. jmdn. mit erw.. was er noch nicht weiß od. kennt, was nicht allgemein bekannt ist. was als vertraulich behandelt werden soll, vertraut machen: Jmdn. in seine Pläne, in eine Verschwörung, ein Geheimnis e.; er ist [in die Angelegenheit] noch nicht eingeweiht; jmdn. in die Kunst des Ikebana e. (einführen); Ich ... suchte jemanden, der Bridge spielen konnte. Ich fand eine alte Dame, die mich in die Geheimnisse dieses Spiels einweihte (Salomon. Boche 128); <subst. Part.:) das ist nur etwas für Eingeweihte (für Leute, die etwas von diesen Dingen verstehen, sich auf diesem Gebiet auskennen, darüber Bescheid wissen); <Abl.:> Einweihung, die; -. -en. dazu: Einweihungsfeierlich- kejt, die (meist PI.); Einweihungsstich, der [zu t Stich = Wettschießenl (Schweiz. Schießsport): Wettkampf anläßlich der Einweihung eines Schießstandes od. Schießplatzes. einweisen <st. V.; hat): 1. (in euntlicher Funktion) veranlassen, daßjmd. an einem bestimmten Ort aufgenommen, untergebracht wird: jmdn. ins Krankenhaus, in eine Heilanstalt, ein Erziehungsheim e.; einen Strafgefangenen in eine Zelle e. 2. (Amtsspr.) (von behördlicher Seite aus) unterbringen; jmdm. als Unterkunft anweisen: eine obdachlose Familie wurde in die leerstehende Wohnung eingewiesen; Ich möchte von hier ... nach Alma Ata weiterfahren ... und würdeSie... bitten, mich nicht hier (= in der Kulakensiedlung) einzuweisen (Leonhard, Revolution 118). 3.*) jmdn. in eine neue Tätigkeit einführen, indem man ihm Instruktionen. Weisungen über seine zu verrichtende Arbeit gibt: die Sekretärin wurde von ihrer Vorgängerin [in ihre Aufgaben] eingewiesen; b)jmdm. sein Amt feierlich übergeben; einfuhren: der Geistliche wurde im Rahmen eines Gottesdienstes in sein Amt eingewiesen. 4. (Verkehrsw.) ein Fahrzeug, den Führer eines Fahrzeuges [der seinen Fahrbereich o.a. nicht ganz überschauen kann! durch Handzeichen an eine bestimmte Stelle dirigieren: das Auto, den Fahrer [in eine Parklücke] e.; (Bergsteigen:) bis der erste Mann, der diesem Zeichen folgen muß. eingewiesen ist. was durch senkrechtes Emporheben des Stockes (= Skistockes) angezeigt wird (Eidenschink. Eis 85); <Abl. zu 4:) Einweiser, der; -s. -; <zu 1-4:) Einweisung, die; -. -en. dazu: Einweisungsschein. der. einwenden <unr. V.; wandte/wendete ein. hat eingewandt/eingewendet): als Gegenargument. Einwand. Bedenken gegen jmdn.. etw. vorbringen: dagegen ließe sich viel, manches e.; er wendete ein. daß er die Aktion für unzulässig halte; haben sie etwas gegen den Plan einzuwenden?; dagegen ist nichts einzuwenden (ugs.; das ist völlig in Ordnung)!; ich hätte jetzt nichts gegen eine Tasse Kaffee einzuwenden (ugs.; würde jetzt gerne eine Tasse Kaffee trinken): <Abl.:) Einwendung, die; -. -en: 1. etw.. was man als Bedenken, Kritik. Vorbehalt gegen jmdn.. etw. einwendet, vorbringt: seine-en waren begründet; keine E.. -en machen. 2. (jur.) svw. t Rechtseinwendung. anwerfen <st. V.; hat): 1. (an dafür vorgesehener Stelle) in etw. Ihinein!fallen lassen: einen Brief [in den Briefkasten], eine Münze [in den Automaten] e. 2. durch einen Wurf zertrümmern: [jmdm.] eine Fensterscheibe e. 3. sich mit einer kritischen! Zwischenbemerkung kurz in ein Gespräch einschalten; einen Einwurf machen: eine Bemerkung e.; er warfein, das könne wohl nicht stimmen. 4.a) (Ballspiele) den ins Seitenaus gegangenen Ball durch einen Wurf von einem Standort hinter der SeitenausUnie wieder ins Spiel bringen: ... daß Berni ... unwahrscheinlich weit einwirft (Walter. Spiele 145); b) (Eishockey) (vom Schiedsrichter) den Puck beim Bully zwischen die beiden Spieler werfen; c) (Rugby) den Ball in das Gedränge, in die Gasse werfen; d) <e. + sich) sich /durch Üben! im Werfen treffsicher machen, treffsicher werden; e) den Ball ins Tor werfen: mit einem Sprungwurf konnte er zum 13:9 e. 5. (ugs.) mit Vehemenz einlegen: Kluttig ... warf den Gang ein und gab Gas (Apitz, Wölfe 369); Einwerfer. der; -s. - (Ballspiele): a) Spieler, der den ins Seitenaus gegangenen Ball durch einen Wurf wieder ins Spiel bringt; b) (Rugby) Spieler, der den Ball ins Gedränge, in die Gasse wirft. einwertig <Adj.; o. Steig.): 1. (Chemie) (von einem Atom) nur eine Bindung mit einem anderen Atom eingehend: Wasserstoff ist e. 2. (Sprachw.) (von Verben) nur eine Wertigkeit, eine obligatorische Ergänzung habend: <Abl.:> Einwer- tigkeit, die; -. -en <P1. ungebr.X einwickein <sw. V.; hat): 1. (Ggs.: auswickeln) a) (zum Schutz o.a.) in etw. wickeln; in Papier einschlagen: ein Päckchen, ein Geschenk [in Seidenpapier] e.; b) in etw. hüllen, mit etw. ganz bedecken: sich [in seinen Mantel] e.; sie hatte das Kind in eine/(selten:) einer Decke eingewik- kelt. 2. (salopp) durch geschicktes Reden für sich, für etw. gewinnen; in unlauterer Weise zu etw. überreden: sie hat sich von dem Vertreter e. lassen und den Staubsauger gekauft; <Zus. zu 1 a:> Einwickelpapier, das; (Abi. zu 1:) Einwick[e]lung, die; -. -en <P1. selten). 'einwiesen <sw. V.; hat): (ein Kind) durch Schaukelbewegungen in den Schlaf wiegen: sie versuchte, das Baby einzuwiegen; Ü du hast dich von den falschen Versprechungen e. lassen (dich davon beruhigen, deinen berechtigten Argwohn zum Schweigen bringen lassen). Einwiegen <st. V.; hat) (Kaufmannsspr.): 1. (ein Nahrungsmittel, das in Portionen abgepackt od. zu Konserven verarbeitet werden soll) abwiegen: das Fleisch für die Konserven e. 2, beim Auswiegen mehrerer kleinerer Mengen verlieren: die Verkäuferin hatte nach Verkauf des letzten Schinkenstückes über ein halbes Pfund eingewogen. einwilligen <sw. V.; hat): seine Zustimmung zu etw. geben, sich mit etw. einverstanden erklären: in die Scheidung, in Jmds. Vorschlag e.; sie willigte nur ungern [darein] ein. daß ...; er wird kaum e.; <Abl.:) Einwilligung, die; -. -en: seine E. geben (nachdrücklich; einwilligen). einwindeln <sw. V.; hat): (ein Baby) in Windeln wickeln: der Säugling muß frisch eingewindelt weiden. ebiwinkebi <sw. V.; hat): (eine Gliedmaße) zu einem Winkel nach innen beugen, biegen: er winkelte den rechten Arm ein ... und produzierte so eine Ehrenbezeigung (Kirst. 08/15.34); wie die erwachsenen Tiere .... die mit eingewinkeltem Handgelenk auf den Feind losschlagen (Lorenz. Verhalten I. 286). einwinken <sw. V.; hat) (Verkehrsw.): durch Zeichen gebendes Winken an eine bestimmte Stelle, in eine bestimmte Richtung dirigieren; einweisen: Flugzeuge e.; Autos auf Parkplätze e.; Mit Handlaternen winkten die Warte ein (Gaiser, Jagd 33); <Abl.:>Einwinker,der; -s. - (Verkehrsw.): jmd.. der die Aufgabe hat. Fahrzeuge einzuwinken. einwintern <sw. V.; hat): 1. <unpers.) (selten) ganz u. gar Winter werden: Es wintert ein (Strittmatter. Wundertäter 248). 2. (Landw.) zum Schutz gegen Frost in 2Mieten einlagern; einmieten: Rüben. Kartoffeln e.; <Abl. zu 2:) Einwinterung, die; -. -en. einwirken <sw. V.; hat): 1. jmdn.. etw. gezielt beeinflussen. Einfluß nehmen; bestimmenden Einfluß ausüben: erzieherisch auf Jmdn. e.; die Regierung versucht, auf die Preisentwicklung einzuwirken; Es (= das Verfahren) besteht darin, daß man auf seine Gedanken methodisch einwirkt (Musil. Mann 949). 2. eine bestimmte, die Veränderung von etw. 662
einzel-, Einzel- herbeiführende Wirkung ausüben: eine Kraft, eine Säure wirkt auf etw. ein; daß die Sonnenflecken auch ... auf Ionosphäre und Atmosphäre störend einwirken? (Kosmos 3. 1965. 116); Selbst kleine Änderungen auf Teilgebieten t= In der Sozialpolitik) wirken auf den ganzen ... Status ein (Fraenkel, Staat 309); die Salbe auf die Haut e. (ihre Wirkung auf die Haut entfalten) lassen. 3. (Fachspr.) durch Wirken (6) in etw. hervorbringen: Muster e.; <Abl. zu 1. 2:; Einwirkung, die; -. -en. Ejnwirkungs- (einwirken 1. 2): -bereich, der. seltener: das; MDfiglichkeit, die; -Sphäre, die. omröchentlich: vgl. dreiwöchentlich; eiiwöchig: vgl. dreiwöchig. einwohnen <sw. V.; hat): 1. (selten) (als Mitbewohner) wohnen: die Eltern wohnen bei uns [im Haus] ein. 2. (selten) svw. t innewohnen: die ... Erkenntnis von den magischen Eigenschaften, die der Kaffeebohne einwohnten (Jacob. Kaffee 14); Einwohner ['ainvomn], der; -s. - [mhd. inwoner): l.jmd.. der in einer Gemeinde, einem Land seinen ständigen Wohnsitz hat: die E. des Saarlandes, von München; die Stadt hat mehr als eine Million E. 2. (selten) svw. t Bewohner (eines Hauses). Einwohner-: —liste, die: Liste, in der die gemeldeten Einwohner einer Gemeinde verzeichnet sind: -meMeamt, das: Behörde, die für die An- u. Abmeldung meldepflichtiger Personen zuständig ist: MneWestelle, die: vgl. -amt; -Verzeichnis, das: Adreßbuch: -zahl, die: Gesamtzahl der Einwohner. Einwohnerin, die; -. -nen: w. Form zu t Einwohner; einwoh- nerlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Schweiz.): die Einwohner betreffet: eine -e Rechnungsprüfungskommission; Einwohnerschaft, die; -. -en <P1. selten): Gesamtheit der Eittwoh- ner. alle Einwohner einer Gemeinde, eines Landes. einwölken ['ajnvoelknl <sw. V.; hat) (selten): in eine Wolke aus Rauch o.a. einhüllen: die Gesellschaft war in dichten Zigarrenrauch eingewölkt; Ü Die Handlung ist in ein Gespinst aus... dialektischen Überlegungen ... und Denkspie- iai eingewölkt (MM 21. 1. 74. 24). einwühlen <sw. V.; hat): wühlend in etw. (Weiches) eintraten, in etw.; hinein/wühlen: das Wildschwein hat seinen Kopf/sich in den Schlamm eingewühlt; Ü Sie (= die Arbeiter) ... wühlten sich in ihre Laken ein und fielen in Träume (Reinig. Schiffe 92). Einwurf, der; -[eis. Einwürfe: 1. das Einwerfen (1): nach E. des Geldstücks [in den Automaten bitte die] Kurbel drehen. 2.a) (Ballspiele) Wurf, durch den der ins Seitenaus gegangene Ball wieder ins Spielfeld gebracht wird: der Schiedsrichter gab einen E.; ein falscher (nicht den Regeln entsprechender) E.; b) (Eishockey) Werfen des Pucks beim Bully zwischen die Spieler: c) (Rugby) Werfen des Balles in das Gedränge, in die Gasse. 3. schlitzartige Öffnung unterschiedlicher Größe, durch die etw. eingeworfen (1) werden kann: der E. am Briefkasten; ein E. für Zeitungen; etw. in/durch den E. stecken. 4. kurze Zwischenbemerkung, die jmd. in ein Gespräch, eine Diskussion o. ä. einwirft (3): einen zustimmenden, kritischen E. machen; jmds. E. widerlegen; auf einen E. eingehen. dnwürgen <sw. V.; hat): a) jmdn.. sich zwingen. Nahrung hinunterzuschlucken: sie versuchte, dem Baby den Brei cinzuwürgen; ich hatte mir das Essen mit Widerwillen angewürgt; b) (von bestimmten Vögeln bei der Aufzucht der Jungen) die Nahrung in den Schlund des jungen Vogels würgen: Unter Vögeln, die ihren Jungen die Nahrung e. (Lorenz. Verhalten I, 170). einwurzeln <sw. V.): a) Wurzeln in die Erde treiben <ist>: der Strauch muß erst e.; der Baum ist fest eingewurzelt; ü schon lange bin ich dort eingewurzelt (heimisch geworden: Th. Mann. Krull 303); diese Meinung. Abneigung ist tief bei ihm eingewurzelt; ein tief eingewurzeltes Mißtrauen; •wie eingewurzelt [dalstehen/stehenbleiben (vor Schreck. Verwirrung o. ä. dastehen/stehenbleiben, ohne sich zu bewegen): b) <e. + sich) sich mit den Wurzeln festsetzen <hat>: der Baum hat sich tief eingewurzelt; die Sträucher haben sich noch nicht richtig eingewurzelt; Ü ein Aberglaube. der sich fest In den Köpfen der Menschen eingewurzelt hat (sich festgesetzt hat): daß eine der genauesten Kennerinnen Schillers das falscheste Bild von ihm entworfen hat. das sich aber tief einwurzelte (Friedell. Aufklärung 236); <Abl.:) Einwurzfelhmg, die; -. -en. Einzahl, die; -, -en <P1. selten) [für lat. (numerus) singuläris] fSprachw.): Singular. einzahlen <sw. V.; hat): a) eine Zahlung an einen anderen auf dessen Konto o.a. leisten: überweisen: der Betrag, die Miete ist auf unser Konto einzuzahlen; b) als Einlage auf ein Sparkonto buchen lassen: er zahlt jeden Monat einen bestimmten Betrag auf sein Sparbuch ein; <Abl.:> Einzahler, der; -s. -: jmd.. der etw. einzahlt: Einzahlung, die; -, -en: 1. das Einzahlen: die E. muß bis zu einem bestimmten Datum vorgenommen sein. 2. eingezahlter Betrag. Spareinlage: die -en in das Sparbuch eintragen. Einzahlung*- (einzahlen a): -beleg, der: Quittung der Post od. eines Geldinstituts über eine eingezahlte Summe: ^formu- lar, das: Vordruck eines Geldinstituts, der bei Einzahlungen auszufüllen ist: -frist, die: Frist, innerhalb deren eine Summe eingezahlt werden muß: ^kasse, die: vgl. ^schalten -quit- tung, die: svw. t ^beleg; -Schalter, der: (bei der Post o. ä.) Schalter für Einzahlungen: -schein, der (schweiz.): svw. f Zahlkarte; -termin, der: Zeitpunkt, zu dem eine Summe eingezahlt wird. einzäunen <sw. V.; hat): mit einem Zaun umgeben: ein Grundstück [mit Maschendraht] e.; in einem zoologischen Garten .... in dem die Tiere eingezäunt (in einer Umzäunung) leben (Grzimek, Serengeti 49); <Abl.:> Einzäunung, die; -, -en: 1. das Einzäunen: die E. des Grundstücks würde sehr teuer werden. 2. Zaun. Umfriedung: er kletterte über die E. einzeilig ['aintse:u;) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Zool.): mit nur einer Zehe. einzeichnen <sw. V.; hat): 1. ergänzend in etw. /hinein /zeichnen, eintragen; in etw. markieren: eine neue Straße. Campingplätze auf der/in der/(auch:) in die Karte e.; dieser Ort ist nicht [in dem Plan) eingezeichnet. 2- svw. teintragen (la): sich, seinen Namen in die/in der Teilnehmerliste e.; <Abl.:) Einzeichnung, die; -. -en. einzeilig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. vgl. achtzeilig. 2. (bezogen auf die Anordnung eingebauter Teile der Einrichtung) an nur einer Wand mit /festen/ Einbauten versehen: eine -e Küche. Einzel ['aints)]. das; -s. - (Badminton, (Tischjtennis): Spiel, bei dem nur ein einzelner Spieler gegen einen anderen spielt; Einzelspiel: er gewann im E. einzel-, Einzel-: -abmachung, die; -abteil, das (Eisenb.): Abteil eines Eisenbahnwagens mit sechs bis acht Sitzplätzen, das tnan über einen an einer Seite des Wagens verlaufenden Gang erreicht; -achsantrieb, der (Technik): Antrieb der einzelnen Achsen eines Fahrzeugs durch je einen Motor; Miktion, die: einzeln durchgeführte Aktion; -anfertigung, die: dieser Schrank ist eine E.; -anschhiß, der: Fernsprechanschluß, der durch eine Leitung mit der Vermittlungsstelle verbunden ist; -antrieb, der (Technik): Antrieb der einzelnen Maschinen. Aggregate. Vorrichtungen einer Anlage durch je ein besonderes Antriebsaggregat; -arbeit, die; -arrest, der: vgl. ^haft: der Häftling bekam verschärften E.; MUif- zähhmg, die: Aufzählung im einzelnen; -ausgäbe, die: die Gedichte Goethes erscheinen auch als E.; -bahn (Leichtathletik): abgegrenzte Bahn für einen Läufer; -band, der <P1. ...bände): nicht zu einer Gesamtausgabe o. ä. gehörender Band, einzelner Band einer Buchreihe o.a.; -bauer, der <P1. ...bauern) (DDR): selbständiger Bauer, der nicht Mitglied der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft ist (Ggs.: Genossenschaftsbauer); -behandhing, die: gesonderte Behandlung; -beispiel, das: ein solcher Fall ist heute kein E. mehr; -beobachtung, die: Dieses Beispiel zeigt, wie von vielen -en ausgehend sich schließlich mehr und mehr ein abgerundetes Bild ... ergibt (Medizin II, 121); -betrieb, der (DDR): selbständiger Betrieb; vgl. ^bauer; ^bett. das: einzelnes od. einzelstehendes Bett, dazu: ~bett- zimmer, das (selten): svw. t Einbettzimmer; -bild, das: die aufeinanderfolgenden -er eines Films; Aus unzähligen -ern hat man auf diese Weise in den letzten hundert Jahren in mühsamer Arbeit den zeitlichen Ablauf der Strukturveränderungen für einige Krankheiten ... rekonstruiert (Medizin 11,1 50); -box, die: für sich abgeschlossene od. abgetrennte Box für ein einzelnes Tier od. ein einzelnes Fahrzeug; -buchstabe, der: einzelner Vokal od. Konsonant; -darbie- tung, die; -darstelhmg, die: Darstellung eines einzelnen Gegenstandes, einer einzelnen Person usw. (z. B. in einem Buch, in einer Abhandlung): Literaturgeschichte in -en; -dasein, das: svw. t^existenz; -ding, das <P1. ...dinge): etw.. bes. ein Gegenstand, sofern er als einzelner betrachtet wird, als einzelner cm einem bestimmten Platz vorhanden ist o.a.; 663
einzel-, Einzel- -disziplin, die (bes. Leichtathletik): einzelne Sportart , innerhalb eines Mehrkampfes]: Hochsprung ist eine E. im 2^ehnkampf; Miosis, die: auf einmal einzunehmende, zu verabreichende Dosis eines Medikamentes: -druck, der <P1. ...drucke) (Buchw.): einzeln gedrucktes Werk. Sonderdruck: -Eindruck, der: zahllose Einzeleindrücke formen sich zu einem Gesamtbild; -element das (Fachspr.): einzelnes Element einer Kombination von Einrichtungen (2 a): Die Sitzmöbel formieren sich zu einer Gruppe aus -en, die sich schnell verändern läßt (Wohnfibel 8); -Erfahrung, die: die große, manchmal geniale Konstruktion, die nicht auf kleinen -en. sondern auf der Erfahrung vom Wesen des Menschen und von seinen Konflikten beruht (Kasch- nitz. Wohin 191); -ergebnis, das: ein einzelnes Ergebnis unter anderen (Ggs.: Gesamtergebnis); -Erkenntnis, die: In ähnlicher Weise stehen die beachtlichen soziologischen -sedes 16. bis 18. Jh.s im Dienst juristischer oder politischer Beweisführung (Fraenkel. Staat 110); -Erscheinung, die: etw.. was nur selten, vereinzelt vorkommt: solche Mißbildungen sind keine E. mehr; -exemplar, das: einzelnes / seltenes/ Exemplar von erw.: -existenz, die: ein Mensch als Einzelwesen: -fahrer. der (Sport): Fahrer ohne Beifahrer (beim Motorradrennen): -fahrschein, der: Fahrschein, der nur für eine Fahrt Gültigkeit hat: ^fall. der: a) konkreter, einzelner Fall (der jeweils individuell zu beurteilen od. zu behandeln ist): Hier wird eine ... Grenzziehung stets nur im E. ... zu treffen sein (Fraenkel. Staat 127); b) etw., was eine Ausnahme darstellt, was nicht die Regel ist: sie ist mit dieser Erfahrung kein E.. dazu: -falbtudie, die: svw. t Fallstudie; -fechter, der (Sport): an einem Einzelwettbewerb teilnehmender Fechter: -feH, das (Tennis. Badminton): nur mit den für das Einzel erforderlichen Markierungen versehenes Spielfeld: -feuer, das (Milit.): aus vereinzelten Schüssen bestehemies Feuer: -flirte, die (Fechten): nur einmal ausgeführte, nicht erneut eingesetzte Finte: ^firma, die (Kaufmannsspr.): Firma mit einem Einzelkaufmann als Alleininhaber: -Forschung, die: vgl. Mlarstellung: geschichtliche E.; -frage, die: die gestellte Aufgabe bestand aus mehreren -n; -friedefn], der: zwischen zwei von drei od. mehr Parteien, Staaten geschlossener Friede. Sonderfriede: -fimd, der: archäologische -e; ^gabe, die: svw. t^dosis; -ganger, der: a) jmd.. der sich nicht an andere Menschen anschließt, der keinen Kontakt zu anderen Menschen sucht od. findet: er war schon immer ein E.; Der Senat ... werde keine Mißachtung der Rechtsordnung durch radikale E. (Außenseiter) ... dulden (MM 3. 2. 68, 2); b) Tier, das nicht im Rudel lebt: --gängerin, die; -. -nen: w. Form zu t-ganger; ^gängerisdi <Adj.>: sich wie ein Einzelgänger verhaltend: ein -er Mensch; -gängertum* das; -s: einzelgängerische Haltung: Wie überwindet man ... Kontaktarmut und E. bei so kleinen Kindern? (Hörzu 23, 1971. 123); -garage, die: Garage für rwr einen einzelnen Wagen; -gehöft. das; -gewerkschaft. die: Gewerkschaft, die die Arbeitnehmer eines bestimmten einzelnen Wirtschaftsbereichs vertritt: die IG-Metall ist die größte deutsche E.; -gewicht (Kaufmannsspr.): Gewicht eines einzelnen Stük- kes; -grab, das: 1. Grabstelle für einen einzelnen Verstorbenen. 2. einzelnes, alleinliegendes Grab: ein E. mitten in der Heide; ^gut, das: svw. T Stückgut: -haft, die: Haft, bei der der Häftling allein in einer Einzelzelle eingeschlossen ist. dazu: -hflftling,der; -handel, der: Wirtschaftszweig, der in Ladengeschäften dem Verbraucher Waren anbietet; Gesamtheit der Einzelhandelsgeschäfte (Ggs.: Großhandel): Der Aufbau des Sozialismus' führte dazu, daß im Jahre 1970... sich nur noch 3% des Großhandels und 22.8% des -s in Privathand befanden (Fraenkel. Staat 352); für die rund 650000 Beschäftigten des -s in Nordrhein-Westfalen sind ... neue Gehalts- und Lohntarifverträge abgeschlossen worden (MM 23. 10. 69. 2). dazu: -handelsgeschäft, das. -handelskaufinann, der: zweieinhalb Jahre Lehre als E. (Schmidt. Strichjungengespräche 15). ^Handelspreis, der (Ggs.: Großhandelspreis), -handelsiansatz, der. -han- delsunternehmer, der. -handetsverband. der: Interessenverband der Einzelhandelsunternehmer auf regionaler u. nationaler Ebene (Ggs.: Großhandelsverband): der deutsche E.; Vertreter des -s; -händler, der (Ggs.: Großhändler); ^haus^das: einzelnstehendes Haus (im Unterschied zu einem Doppel- od. Reihentiaus); ~heft, das: einzelnes Heft, einzelne Nummer einer Zeitschrift o.a.; -hof, der: vgl. -gehöft; -Individuum, das: svw. f-wesen; -initiative. die (Schweiz.): politischer Antrag. Vorschlag eines einzelnen; vgl. Initiative; -Interesse, das <meist PL): ein Interesse, das nur einzelne od. bestimmte gesellschaftliche Gruppen betrifft, nicht aber die Gesellschaft als Ganzes, das Gemein- wohliGgs.'. Gesamtinteresse): Der Liberalismus... bekannte sich im Blick auf die... Wirtschaft mehr zur... Vertretung von -n (Fraenkel. Staat 326); -kämpf, der: 1. (Milit.) Kampf zwischen einzelnen; Nahkampf. 2. (Sport) Wettkampf einzelner, einzeln gewerteter Sportler (im Unterschied zum Mannschaftskampf ). 3. (selten) Kampf, den ein einzelner allein gegen jmdn.. etw. führt: er hatte den ... aussichtslosen E. gegen die Übermacht des Alleinseins aufgegeben (Seghers,Transit 112). dazu: -kimpfer.der; -karte,die: für die Abendvorstellung waren nur noch -n zu haben; -kauf- mann, der (Kaufmannsspr.): Kaufmann als Alleininhaber einer Unternehmung; -kind, das: einziges Kind eines Elternpaars; Kind, das ohne Geschwister aufwächst; Alleinkind; -klassement, das (Sport): Klassement auf Grund der Einzelwertung (Ggs.: Gesamtklassement); ^konkurrenz, die (bes. Leichtathletik): Konkurrenz in einer Einzeldisziplin; -lauf, der (Sport): Solodarbietung im Eis-. Rollkunstlauf (Ggs.: Paarlauf); -Ifiufer, der (bes. Skisport): Läufer in einer einzeln gewerteten Konkurrenz; -leistung* die: a) besondere Leistung eines einzelnen; b) einzelne, von einer Person erbrachte Leistung; -metsterschaft, die (Sport): Meisterschaft innerhalb einer Disziplin, bei der die Sportler einzeln, nicht in Mannschaften, antreten u. einzeln gewertet werden; -mensch, der: bei der ... von keinem -en mehr zu überschauenden Komplexität (Fraenkel. Staat 369); Mitgliedschaft, die: Mitgliedschaft einer Einzelperson: Einen starken Aufschwung haben in letzter Zeit auch die achtzehn Verbraucherverbände genommen, die etwa 7 Millionen Einzel- und Familienmitgliedschaften umfassen (Fraenkel, Staat 279); Mnöbel, das: einzelnes Möbelstück, das nicht Teil einer zusammengehörenden Zimmereinrichtung ist; -nach- wels. der: Nachweis einer einzelnen Sache (z.B. in der Buchführung); -nummer. die: vgl. -heft; -paß, der: Paß für eine einzelne Person; ^person, die: Person, die als einzelne in einem bestimmten Zusammenhang auftritt, handelt o.a. (im Gegensatz zu einer Gruppe von Personen): Diese beiden Formen von Mehrheitswahl können sowohl auf die Wahl von -en als auch auf die Wahl von Personengruppen ... angewandt werden (Fraenkel. Staat 355); -Persönlichkeit, die; -preis, der: (von etw.. was im allgemeinen in größerer Anzahl od. Menge auf einmal gekauft wird) Preis für ein einzelnes Teil. Stück o.a.; -Problem, das: dieser Fall schließt eine Fülle von -en ein; -radaufhängung, die (Kfz.-T.): voneinander unabhängige Aufhängung der einzelnen Räder eines Fahrzeugs; -räum, der: besonderer Raum für einen einzelnen: Hier gab es keine Einzelräume. Man lebte zu dnit. viert oder fünft in einem Zimmer (Leonhaiti. Revolution 229); -reise, die (Touristik): von einem Reisebüro für eine Einzelperson gebuchte Reise mit Reservierung von Flugkarte. Hotelo. ä. (Ggs.: Gruppenreise): dieses Reisebüro organisiert Einzel- und Gruppenreisen, dazu: ^reisende, der u. die; -rennen, das (Leichtathletik): Laufwettbewerb zwischen Läufern, die jeder für sich u. nicht in einer Staffel starten; -resuhat, das; -richter, der: Richter, der eine Verhandlung alleinführt: beim Amtsgericht entscheidet der Richter als E. in allen Zivilsachen; länger, der: einzelner Sänger (eines Chors); -Sängerin, die: w. Form zu t ^Sänger; -Schicksal, das: persönliches Schicksal eines einzelnen: Wir waren aber schon so weit sowjetisch erzogen, daß wir bei unserer Beurteilung nicht von -en ausgingen- selbst wenn es unsere Eltern betraf, die ... unschuldig waren (Leonhard. Revolution 36); -sessel, der: vgl. Mnöbel: -sieg, der: einen E. erringen; -spiel, das: 1. svw. t Einzel. 2. <o. PI.) (Sport) Einzelaktionen eines einzelnen Spielers ohne Kombinationsspiel mit den Mitspielern. 3. (Musik) Solospiel, dazu: -Spieler, der; -spräche, die (Sprachw.): einzelne Sprache (im Unterschied z. B. zu einer Sprachfamilie od. zur menschlichen Sprache überhaupt). dazu: -sprachlich <AdJ.; o. Steig.); -Staat, der: einzelner Staat eines Staatenbundes: die Verteilung der Zuständigkeit zwischen dem Bund und den -en (Fraenkel. Staat 331); die -en der USA. dazu: -staatlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): einen Einzelstaat betreffend, zu einem Einzelstaat gehörend: von der Möglichkeit der Einberufung -er Konvente zwecks Ratifizierung einer Änderung der Bundesverfassung ist... Gebrauch gemacht worden (Fraenkel. Staat 664
Einzigartigkeit 219); ^start, der: der E. (beim Eiskunstlauf) genießt bei beiden Vorrang, den Paarlauf betreiben sie nebenbei (Mae- gerlein. Triumph 86); ^stehende, der u. die (selten): svw. •Alleinstehende; ^stimme, die: einzeln ausgeschriebene Stimme einer Partitur; -strafe, die (Jur.): einzelne Strafe. Teilstrafe (im Gegensatz zur gesamten durch Urteil verhängten Strafe); --stück, das: a) einzelner Gegenstand, einzelnes Exemplar von etw.; b) erw.. was nur einmal vorhanden ist. existiert; -stunde, die: Unterrichtsstunde für eine einzelne Person. Privatstunde; ^teil, das: Teilt stück], das mit anderen zusammen ein Ganzes bildet: etw. aus -en zusammenbauen, in -e zerlegen; -therapie, die (Med.; Ggs.: Gruppentherapie 1): die krankengymnastische Gruppen- oder Einzeltherapie (Gesundheit im Beruf 1. 1975. 163); -«er. das: einzelnes od. vereinzeltes Tier (z.B. einer Tierart, -gruppe. einer Herde); -titeJ, der (Buchw.): einzelnes /Druck jwerk. Buch mit bestimmtem Titel, einzelner Titel: Hinter den Erfordernissen der Serie tritt der E. zurück (Enzensberger. Einzelheiten I. 142); -turner, der (Sport): einzelner Turner innerhalb einer an einem Gerät turnenden Gruppe od. innerhalb einer Mannschaft: er war bester E. am Barren, bester E. der deutschen Riege; ^Unternehmer, der: vgl. -kauf- mann; Mmtemcht, der: Unterricht, den man einem einzelnen Schüler erteilt (Ggs.: Gruppenunterricht 1); -Untersuchung, die: zur Klärung des Fragenkomplexes waren gründliche -en nötig; -verkauf, der <o. Pl.>: Verkauf im Einzelhandel; -Verpflichtung, die (DDR): Verpflichtung eines einzelnen (Ggs.: Kollektiwerpflichtung): eine E. übernehmen; Bis zur Stunde sind dem höchsten Forum unserer Partei ... 1577 neue Kollektiv- und -en ... zugegangen (Neues D. 20.5. 76, 2); -vertrag, der: a) einzelner, gesonderter [zu besonderen Bedingungen abgeschlossener / Vertrag; b) (DDR) Arbeitsvertrag mit einem hochqualifizierten Werktätigen, der neben besonderer Verantwortung auch Sondervergünstigungen mit sich bringt; ^weis [...vajs] <Adv.> (österr. ugs.): einzeln: e. sichtbar werden; -wert, der: Wert eines einzelnen Stückes aus einer Gesamtheit; -Wertung» die i Sport): Wertung der einzelnen Sportler, die in einer Mannschaft gestartet sind: in der E. liegt er auf Platz zwei; -wesen, das: einzelner Mensch, einzelnes Lebewesen. Individuum; -Wettbewerb, der (Sport); -Wirtschaft, die: Kommt man in der Kommune ... von der E. zum gemeinsamen Wirtschaften (Wohngruppe 122); bäuerliche -en (Fraenkel. Staat 24); -wissen, das: Wissen, das Einzelheiten, einzelne od. vereinzelte Sachverhalte. Gegenstände betrifft: naturwissenschaftliches E.; -Wissenschaft, die: Wissenschaft, die nicht in den Bereich der Philosophie gehört, welche ihrerseits als Gesamtwissenschaft angesehen wird, dazu: -wissen- xhaftlich <Adj.; o. Steig.); -zeit, die (Sport): für den einzelnen Staffelläufer. -Schwimmer usw. gemessene Zeit: die -en herausstoppen; -zelie, die: 1. Zelle in einem Gefängnis, inder ein Häftling in Einzelhaft untergebracht ist. 2. (Biol.) einzelne Zelle einer Kolonie von einzelligen Organismen; -znmer, das: für eine Person vorgesehenes Zimmer in einem Hotel od. Krankenhaus: er hat im Hotel ein E. (Ggs.: Doppelzimmer) bestellt. Einzelheit, die; -. -en: a) /kleines: einzelnes Teil. Teilstück . eines größeren Ganzen); Detail: interessante, [uniwichtige -en: -en der Architektur waren auf der Fotografie nicht zu erkennen; das Gemälde war bis in die kleinste E. ausgearbeitet; b) einzelner Umstand. Vorgang (eines größeren Zusatnmenhangs); Detail: sich an alle -en bei einer Begegnung erinnern; nicht auf jede E. eines Briefes eingehen; etw. bis in alle -en kennen, festlegen, beschreiben. Einzeller Caintscle], der; -s. - (Biol.): einzelliges Lebewesen; einzellig ['aintseli^l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Biol.): aus nur einer Zelle bestehend. einzeln ['aintsfn; mhd. einzel. zu mhd. einez. ahd. einaz = einzeln, zu t!ein] <Adj.; o. Steig.): 1. <nicht adv.> für sich allein, nicht mit anderen zusammen, gesondert: ein -er Baum stand im Hof; Jeder -e Mitarbeiter; ein -er kann wenig ausrichten; die Gäste kamen e.; bitte e. eintreten!; Jeder Band ist e. zu kaufen; im -en (genauer) kann ich darauf nicht eingehen; er ging bei seinem Bericht sehr ins -e (in die Einzelheiten); <subst.:> vom Einzelnen zum Ganzen fortschreiten. 2, vereinzelte/si. einiget s/. wenige si: a) <Sg. Neutr.) -es will ich herausheben; -es bleibt noch zu klären; b) <PI.) -e Regenschauer; es gab -e gute Bilder: -e Pflanzen sind bei dem Frost zu Schaden gekommen: -e sagen, daß ... einzelnstehend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): vereinzelt, nicht in einer größeren Anzahl an einer Stelle stehend, vorkommend o. ä.: ein -er Baum; einige -e Häuser. einzementieren <sw. V.; hat): mit Hilfe von Zement an einer dafür vorgesehenen Stelle verankern, festmachen: das Waschbecken war in die/in der Wand einzementiert; aber der Stein, der die Mauer oben krönte, war nicht sehr fest einzementiert (Genet [Übers.). Miracle 264); einzementierte Grabplatten; Ü die Spaltung Deutschlands e.; <Abl.:> Efrizementienmg, die; -. -en. einziehbar [aintsi:ba:g] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so geartet, daß man es einziehen (2, 6, 8. 9) kann; Einziehdecke, die; -. -n: die Zehen .... die unten am Hotelbett am Ende der leichten E. hervorlugten (Zwerenz. Quadriga 148); einziehen <unr. V.) /vgl. eingezogen/: 1. (hat) a) durch Hineinziehen an einer bestimmten Stelle einfügen: einen Faden [in die Nadel], ein Gummiband [in den Bund] e.; ein Kabel e. (verlegen); (landsch.; mit der Nebenvorstellung des Unabsichtlichen.) ich habe mir einen Splitter in die Hand eingezogen; b) einbauend einfügen: eine Zwischenwand. Balken, einen Balkon e. 2. ziehend einholen; flach innen, nach unten, an seinen Ausgangsort zurückziehen <hat): die Fahne, die Netze, die Segel, die Ruder, das Fahrgestell e.; die Fühler, den Kopf, den Bauch e.. der Hund hatte den Schwanz eingezogen (zwischen die Beine eingeklemmt). 3. in sich hineinsaugen; einatmen <hat>: die Luft e.; den Duft einer Blume durch die Nase e. 4. eindringen; von etw. völlig aufgesogen, aufgenommen werden Ost): die Feuchtigkeit ist in den Boden eingezogen; die Creme zieht rasch [in die Haut) ein. 5. sich lin einer Gruppe, einer Formation o.a.) gehend, marschierend od. fahrend in einen Ort. in einen umschlossenen Bereich / hinein [begeben <ist>: die Sportler zogen [ins Stadion] ein; Ü die Partei ist mit 10 Abgeordneten in den Landtag eingezogen (ist ... in den Landtag gekommen); die Mannschaft ist in die Endrunde eingezogen (Sport; hat die Endrunde erreicht)'. (geh.:) bald zieht der Frühling ein; endlich zog wieder Gemütlichkeit in unser/in unserem Haus ein; Ein neuer Geist war mit dem stellvertretenden Ordinarius in die Klasse eingezogen (Th. Mann. Hoheit 243). 6. svw. feinberufen (2): der Jahrgang 1950 wurde in diesem Jahr eingezogen; er wurde zur Marine eingezogen. 7. mit seinem Besitz, seiner beweglichen Habe in eine Wohnung o. ä. ziehen <ist> (Ggs.: ausziehen 4): ein neuer Mieter ist [in die Wohnung] eingezogen. 8. <hat) a) einen Geldbetrag, auf den man Anspruch hat. anfordern u. beitreiben: Gelder, Steuern e.; b) (von staatlicher Seite) jmds. Besitz beschlagnahmen, konfiszieren: jmds. Vermögen e. 9. <hat> a) für ungültig erklären u. aus dem Verkehr ziehen: Münzen. Banknoten e.; b) eine Vakanz nicht mehr besetzen: Ämter. Stellen e. 10. (Amtsspr.) einholen, einfordern; sich geben lassen <hat>: Nachrichten. Erkundigungen [über Jmdn.. etw.] e. 11. (Druckw.) (von Zeilen. Einzelwörtern) weiter rechts beginnen lassen als den übrigen Satz <hat>: eine halbe Zeile e.; <Abl. zu 8 a:> Einzieher, der; -s, -: jmd.. der Geldbeträge einzieht, beitreibt; Kassierer; Eijnziehschacht, der; -[e]s, ...schachte (Bergbau): Schacht, durch den frische Luft eingezogen (3) wird; Einziehung, die; -. -en: Subst. zu t einziehen (1.2.5-11). einzig faintsn;; mhd. einzec. zu: einez. teinzeln]: I. <Adj.) a) <o. Komp.; Sup. ugs.: -ste) alleinig; nicht mehrfach vorkommend o.a.: meine -e Sorge ist. daß wir den Zug versäumen könnten; das ist der -e Weg; wir waren die -en [Gäste]; das ist das -e. (ugs.:) -ste. was sich erreichen ließ; du als -er/als der -e hattest etwas dagegen; es war ihr -er Sohn; <subst.:> unser Einziger (einziger Sohn); <intensivierend nach Zahlwörtern:) es gab nur einen -en Überlebenden; die Umgebung war ein -es Trümmerfeld (war völlig zertrümmert); b) <o. Steig.) (geh.) unvergleichlich, einzigartig, wie es nicht häufig vorkommt: etw.. jmd. ist e. in seiner Art; diese Leistung steht e. da; darin bist du wirklich e.; (intensivierend bei Adj.:) es war ein e. schöner Tag. II. <Adv.) allein, ausschließlich, nur: e. er konnte sich nicht entscheiden; das ist der e. gangbare Weg; das ist das e. Richtige; *e. und allein (nur ... w. niemand, nichts sonst): e. und allein er ist schuld an der Sache; einzigartig [auch: '—'—] <Adj.; o. Steig.): unvergleichlich in seiner Art; einmalig (2). unbeschreiblich: Farben von -er Leuchtkraft; dieser Vorgang ist e. in der Geschichte, steht e. da; <Abl.:) Einzigartigkeit, die; -. -en 665
Einzigkeit <P1. selten); Einzigkeit, die; -: svw. t Einzigartigkeit: Jaa- kobs Gott, den er größer glaubte ... bis zur E. (Th. Mann, Joseph 251); Im Schatze Augusts des Starken ... befindet sich eine Kaffeekanne .... ein bombastisch-barbarisches Stück von großer und prachtvoller E. (Jacob, Kaffee 144). Einzjmmer-: -apartment, das: -appartement. das; -Wohnung, die. einzingebi faintsinglnl <sw. V.; hat) (selten): svw. tumzingeln, umstellen: Sie zingelten ihn ein und umtanzten ihn ... mit mittanzendem Lederball (Grass. Hundejahre 114). einzuckern <sw. V.; hat): [zum Zwecke der Konservierungi mit viel Zucker bestreuen u. vermengen od. mit einer konzentrierten Zuckerlösung übergießen: Erdbeeren. Blaubeeren. Johannisbeeren e. Einzug, der; -[eis. Einzüge: 1. das Einziehen (2. S. 7). 2. (Druckw.) Abstand vom linken Zeilenrand: eine Zeile mit E. setzen. Einzüger ['ajntsy:ge], der; -s, -: 1. mit einem Zug zu lösende Schachaufgabe. 2. (Schweiz.): svw. t Kassierer. ginzugs-, Einzugs-: -bereich, der, seltener: das: Bereich, weiterer Umkreis, aus dem der Zustrom zu einem wirtschaftlichen o. ä. Zentrum erfolgt: Einzelhandelsgeschäfte aufzugeben, die im E. eines Warenhauses liegen (DM 1. 1966. 64); die nach Millionen zählenden Zuschauer im E. des Westdeutschen Femsehens (Hörzu 41,1974,12); -ermäch- tigung, die: von einem Kontoinhaber erteilte Ermächtigung zum / regelmäßigen/ Einziehen ei fies Geldbetrags von seinem Bankkonto: -^feier, die: Feier aus Anlaß des Einzugs / in eine Wohnung]: -fertig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): fertig für den Einzug: eine -e Wohnung; -gebiet, das: 1. svw. t^bereich: vom Urlaubsort ... aus im weiten E. kostenlos alle Einrichtungen zu benutzen, die ... (MM Reisebeilage 19.7.69,5). 2. (Geogr.) durch Wasserscheiden eingegrenztes Gebiet eines größeren Flusses mit seinen Nebenflüssen: -man- dat, das (Schweiz.): Nachnahmesendung: --marsch, der: bei einem festlichen Einzug zu spielender Marsch: -schmaus, der: vgl. ^feier; -verfahren, das: Form des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zur Begleichung von Verbindlichkeiten. einzwängen<sw. V.; hat): mit Gewalt in etw. I hinein]zwängen, in etw. verstauen, unterbringen: er zwängte die großen Gepäckstücke in den Kofferraum ein; Der linke Arm würgt ... den Lapithen. dessen Kopf er ... gegen seine Flanke preßt und einzwängt (Bild. Kunst I, 34); <e. + sich:) sich in ein beengendes Kleidungsstück e.; er stand eingezwängt (sehr beengt, seiner Bewegungsfreiheit beraubt) in der Straßenbahn; Ü er fühlte sich in starre Konventionen eingezwängt; <Abl.:> Einzwängung, die: -, -en. Einzwirramg.diefTextilind.): Verkürzung (von Garnen usw.) durch Drehen beim Zwirnen. Einzylinder, der; -s, - (Technik): kurz für t Einzylindermotor; Einzylindermaschine, die; -, -n: vgl. Einzylindermotor; Ein- zylindennotor, der; -s, -en: Motor mit nur einem Zylinder. Eis [als], das; -es [1: mhd., ahd. is; 2: LÜ von frz. glacel: 1. a) gefrorenes Wasser: blankes, spiegelglattes, dickes, brüchiges E.; das E. kracht, bricht, trägt noch nicht (ist noch nicht fest genug), schmilzt; ein Faß Bier, eine Flasche Sekt auf E. legen; nehmen Sie E. (Eiswürfel) in den Whisky?; morgen gehen wir aufs E. (laufen wir Schlittschuh): bei Schnee und E.; Der Polarforscher, der im ewigen E. ausharrt (Habe. Im Namen 94); Ü nach dem ersten Drink war das E. gebrochen (hatte sich die Stimmung gelockert): wenn einmal das E. gebrochen ist (die ersten Hemmungen beseitigt sind), werdet ihr sicher gute Freunde werden; * etw. auf E. legen (ugs.: 1. verschieben, unterbrechen, vorläufig nicht weiter bearbeiten od. fortfuhren: der Plan wurde auf E. gelegt; die Verhandlungen wurden auf E. gelegt. 2. zurücklegen, sparen: ein paar Tausender auf E. legen); jmdn. auf E. legen (salopp; / vorläufig] zurückstellen: für spätere Verwendung vormerken); b) (Eishockey) Spielfläche: das E. verlassen müssen; aufs E. zurückkehren; auf eigenem, fremdem E. (im eigenen, fremden Stadion). 2. künstlich gefrorene Süßspeise, Speiseeis, Gefrorenes: E. am Stiel; E. mit Früchten. Sahne; ein. zwei E. essen; E. lutschen, (südd.:) schlecken; gehen wir E. essen! fife-, 'Efc- (Eis 1; vgl. auch: ^is- u. Eises-): -ähnlich <AdJ.>: -e Kristalle; -bahn, die: Eisfläche zum Schlittschuhlaufen, Schlittschuhbahn: auf die E. gehen; -bank, die: Anhäufung von Treib-, Packeis: -bär, der: Vertreter einer um die Arktis verbreiteten Bärenart mit kräftigem Körperbau u. weißem bis gelblichweißem Fell, dazu: -bÄr(en]fell,das: er... machte ... seine Gildenwitze, von wegen Eisbärfell und Stellungswechsel (Kant. Impressum 184). -bftrengehege, das; -bar- riere, die (Fachspr.): mehr od. weniger großräumige Barriere aus Eis: Man gewöhne sich an. einem Hängegletscher oder einer E. möglichst aus dem Wege zu gehen (Eiden- schink. Eis 121); -behälter, der; -beil, das (Bergsteigen): Gerät, das eine Kombination von Eispickel u. Eishammer darstellt: -bein, das [1: nach dem früheren Brauch, aus gespaltenen Röhrenknochen großer Schlachttiere Schlittschuhe herzustellen, also eigtl. = zum Eislauf geeigneter Knochenl: 1. gepökeltes u. gekochtes Schweinebein. 2. <P1.) (ugs. scherzh.) kalte Füße: beim Warten hab' ich -e bekommen; +-e bekommen/kriegen (svw. kalte fFüße bekommen); -berg, der: von einem Gletscher abgebrochene, im Meer schwimmende Eismasse mit aus dem Wasser herausragender Spitze: nach Süden treibende -e; Ü Die Größe und Bedeutung des Agentenrings deutete ein Sprecher ... an. daß bisher wahrscheinlich nur die Spitze eines roten -s sichtbar geworden sei (MM 6. 3. 70. 1); -beutel, der: bei Fieber o.a. zur Kühlung dienender, mit Eisstückchen gefüllter Gummi- od. Kunststoffbeutel: -bikhmg, die; ^blase, die: svw. f ^beutel; -Wau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): grünlichblau: ein -er Himmel; -Wink [-blink), der; -s, -e (Met.): Widerschein des Polareises am Horizont: -block, der <P1. -blocke); -blume, die <meist PI.): Eisbildung in vielfältigen Kristallisationen, z.B. bei der Vereisung von Wasserdampf an Fensterscheiben, dazu: -Mumenglas, das <o. PI.): mit Mustern in der Art von Eisblumen überzogenes Mattglas: -boden. der (Fachspr.): stätuiig gefrorene Bodenschicht (in kalten Regionen): -bonbon, der od. (österr. nur:) das: kühlender, erfrischender Bonbon: -boßein, das: svw. t ^schießen; -brecher. der: 1. Schiff mit spezieller Ausrüstung zum Freihalten der Schiffahrtswege von Eis: Ü er betätigte sich als E. (ugs.; er lockerte die Stimmung auf); Ein Pakistani machte den „Eisbrecher" (stellte bei einer Diskussion zwischen Indern u. Pakistani den Kontakt her: MM 17. 12. 71,6). 2. keilförmiger Vorbau an Brückenpfeilern zum Schutz gegen Treibeis: -bruch, der <P1. -brü- che): Abbruch von / Gletscher]eis durch eine Geländestufe: Die gefährlichste Zeit für die Begehung eines -es ist in den Mittags- und Nachmittagsstunden (Eidenschink, Eis 37); -decke, die: Eisschicht, die etw. bedeckt: eine dicke, geschlossene E. bedeckte den Teich; ^drift, die; -drink, der: Drink mit Eiswürfeln: -ente, die: (weißbraune) arktische Meerente: -essig, der: wasserfreie (bei J6,6°C zu eisähnlichen Kristallen erstarrende) Essigsäure: -fabrik, die: Fabrik, die Kunsteis herstellt: -fach, das: Kühlschrankfach (Temperatur unter 0°); -färben <P1.) (Textilind.): Azofarbstoffe auf Geweben: -feld, das: größere vereiste Fläche: -ftsdierei, die: Netzfischerei unter dem Eis: -fläche, die: vom Eis gebildete Fläche: -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv. >: von Eis befreit, frei von Eis: -fuchs, der: svw.! Polarfuchs; -gang, der: das Abschwimmen (1 a) der winterlichen Eisdecke auf fließenden Gewässern: -ganger, der: svw. t^geher; -gefahr, die <o. PI.): Warnung vor E.; -geher, der (Bergsteigen): Gletscherwanderer: die Beherrschung der Steigeisentechnik sowie des Stufenschlagens macht erst den vollkommenen E. (Eidenschink. Eis 42); -gekühlt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Eis gekühlt, im Kühlschrank gekühlt: -e Getränke; -getränk, das: Getränk mit Speiseeis od. mit Eiswürfeln: -glatt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) ['—1 glatt von Eis: die Straße war e.; b) ['-'-1 (ugs.) so glatt wie Eis, sehr glatt: der Boden ist ja e.!; -glätte. die: Warnung vor Schnee- und Eisglätte; -grau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -es Haar; sein Bart war e.; -grenze, die (Geol.): Grenze, bis zu der die Gletscher vordringen: -hacke* die; -hai, der: auf der Oberseite aschgrauer, auf der Unterseite weißlicher, gefräßiger Hochseehai der arktischen Meere: Grönlandhai: -haken, der (Bergsteigen): mit Widerhaken versehener Metallstift, der zur Absicherung in das Eis geschlagen wird: -hammer, der: Hammer zum Einschlagen der Eishaken. Schlagen von Tritten u.a.: --hang, der: vereister Hang: -hauch, der: eisiger Hauch. Wind: ^heiligen <P1>: volkst. Bez. für bestimmte Tage im Mai (nordd.: 11.-13., südd.: 12.-15.) mit erhöhter Frostgefahr: -hockey, das (Sport): dem Hockey ähnliches hartes Mannschaftsspiel auf Schlittschuhen, dazu: -bockeyländerspiel, das, -bockeymannschaft, die, -hockey seh läger, der. -hok- keysdilittsduih, der. -bockeyspieler, der; -höhle, die: / ständig i vereiste Höhle: -lacht, die: segelbootartiger Schlitten 666
Eis- zum Eissegeln; -kalt <Adj.; o. Steig.): 1. sehr kalt: ein -es Getränk; -es Wasser; der Fluß ist e.; meine Hände sind c; einen Cocktail e. servieren; Ü ihm wurde e.. es lief ihm e. über den Rücken, es durchlief ihn e. (er schauderte) bei diesem Gedanken. 2. a) völlig gefühllos, abneisend: ein -er Blick. Mensch, Verbrecher; b) sehr nüchtern, von keinerlei Gefühlswerten od. -regungen bestimmt: < Überlegungen. Berechnungen anstellen; daß sie ( = die Eiskunstläuferin)... nur e. demonstrierte, was sie in vielen Jahren mit ungeheurem Fleiß gelernt hatte (Maegerlein. Triumph 20); -kälte, die: sehr große Kälte; -kamin, der (Bergsteigen): vereister Kamin; -kanal, der (Sport Jargon): ausgebaute, vereiste Bahn für Rennen mit Rodel od. Bob; Etappe, die: (Nord- bzw. Südpol, eine Erhebutig. einen Vorsprung bedeckende) Kappe aus Eis; -kästen, der (südd.. österr.): svw. tKühlschrank; -keller, der (früher): mit Eisblöcken gekühlter Kellerraum zur gewerblichen Lagerung von Bier od. Wein: hier ist es [kalt] wie in einem E.; U (ugs.:) das Zimmer ist ein E.; -klettere!, die. -klettern, das (Bergsteigen): das Klettern im Eis (im Unterschied zum Felsklettern); -klima, das (Met.); -khift, die: 1. Kluft im Eis. 2. vereiste Kluft. 3. durch Frost verursachte Spalte ' z. B. in Baumstämmen), dazu: -klüftig <Adj.; nicht adv.>: 1. eine od. mehrere Eisklüfte (1) aufweisend. 2. eine od. mehrere Eisklüfte (2) aufweisend. 3. eine od. mehrere Eisklüfte (3) aufweisend; -klumpen, der; -körn, das (meist PI.); -kraut, das: ursprünglich im Kapland heimisches, in unterschiedlichen Farben blühendes Kraut mit fleischigen, dicken Blättern, die mit großen, wassergefüllten, wie Eisperlen glänzenden Papillen besetzt sind (Zierpflanze; in Mittelmeerländern auch Salat- u. Gemüsepflanze); -krtstall, der <meist PL): in Kristallform gefrorenes Wasserteilchen; -kruste, die: die Fensterscheiben waren mit einer E. überzogen; -kübel. der: Kübel, in dem Getränke mit Eisstücken kühl gehalten werden; -kühler, der: Gefäß, in dem Getränke mit Eisstücken küfil gehalten werden (z.B. Eiskübel); -kunstlauf, der (Sport): auf bestimmten Figuren u. Sprüngen aufbauende künstlerische Form des Eislaufs; —kunstfauifen, das; -s: vgl. -kunstlauf; -kunstläufer, der; -kunstliuferin, die: w. Form zu T-kunstläufer; -loinstlaufwettbewerb, der; -lauf, der: Fortbewegung auf dem Eis mit Schlittschuhen. Schlittschuhlauf; -laufen <st. V.; ist): sie läuft sehr gern eis; -laufen, das; -s; -läufer, der; -läuferin, die: w. Form zu t-laufen -lawine, die: der abgebrochene Gletscher löste eine riesige E. aus; -loch, das: Loch in der Eisdecke; -krft, die: eisige Luft; -mann, der <P1. -männer): 1. (ugs.) Mann, der Eis ausfährt, austrägt; vgl. Eismann (2Eis-). 2. <P1.) (österr., auch südd.): svw. T-heiligen; -masse, die; -meer, das: Pack- u. Treibeis führendes Meer in den Polargebieten; -meldedienst, der: Meldedienst [für die Schiffahrt I. der Nachrichten über den Stand der Vereisung bringt; -monat, -mond, der (veraltet): Januar; -möwe, die: große, weiße arktische Möwe (im Winter auch an den Meeresküsten der gemäßigten Regionen); -nadel, die <meist PI): Eiskristall in Form eines Stäbchens; -nebel, der: Nebel aus feinsten Eiskristallen; -palast, der: 1. hallenartiges Gebäude mit künstlicher Eisbahn für den Eiskunstlauf- 2. (ugs. scherzh.) eiskalte Wohnung, eiskaltes Zimmer. 3. (dichter.) Palast aus Eis: -ganzer, der: bedeckende, einhüllende Eisschicht; -papier, das: Papier mit einer aufgetragenen Flüssigkeit, die beim Auftrocknen dem Moire' ähnliche Muster hervorruft; -perle, die: gefrorener Wassertropfen in Form einer Perle: wie -n glänzen; -pflanze, die: ungenaue volkst. Bez. für wasserspeichernde Pflanzen (z. B. Fetthenne u. a.); -pflüg, der: Gerät zum Aufteilen von Eis in handelsgerechte viereckige Stücke: -pickel, der (Bergsteigen): Ausrüstungsgegenstand des Bergsteigers zum Aufhacken von Eis u. festem Schnee: mit dem E. Stufen ins Eis schlagen; -prinz, der (ugs.): berühmter u. beliebter Eiskunstläufer; -Prinzessin, die: w. Form zu t -prinz; -punkt, der: Gefrierpunkt; --regen, der: 1. Niederschlag aus Eiskörnern. 2. unterkühlter Regen, der beim Auf treffen zu ! Glatt] eis gefriert; -region, die: Region des ewigen Eises; -reifen, der <meist PL): Winterreifen (insbes. mit Spikes); -revue, die: Revue, die mit Schlittschuhen auf einer Eisfläche dargeboten wird; -rie- se, der (geh.): riesiger, von Eis bedeckter Berg; -salat, der: svw. tKrachsalat; -schlcht, (österr.:) -schichte, die: der Fluß war von einer dicken Eisschicht bedeckt; -schießen, (älter:) ^stockschießen, das; -s (Sport): / Mannschafts I spiel, bei dem die Spieler Eisstöcke auf einer Eisfläche möglichst dicht an ein vorgegebenes Ziel herangleiten lassen; -schütten, der: vgl. Eisjacht; -schmelze, die: das Schmelzen des Eises bei Tauwetter; -Schnellauf, der (Sport): auf einer Eisbahn auf Schlittschuhen ausgetragener Wettkampf im Schneilaufen; -Schnelläufen, das; -s: vgl. -schnell- lauf; -Schnelläufer, der; -schnelläuferin, die: w. Form zu f -Schnelläufer; -schnellaufwettbewerb, der; -schölle, die: großes Stück Treibeis; -schrank, der: a) svw. t Kühlschrank; b) früher zum Kühlhalten verwendeter schrankartiger Behälter mit isolierenden Wänden u. einer Blockeisfüllung; -schraube, die: vgl. -haken; -segeln, das; -s (Sport): Segeln mit einer Eisjacht od. auf Schlittschuhen mit einem Handsegel; -spalte, die: 1. Spalte im Eis: in eine E. fallen. 2. vereiste i Fels /spalte; -speedwayrennen, das (Sport): Speedwayrennen auf dem Eis; -sport, der: Gesamtheit der auf dem Eis betriebenen Sportarten; -Stadion, das: als Stadion angelegte Eisbahn; -stand, der: Zustand eines Flusses bezüglich seiner Eisdecke u. seines Wasserstandes; -stau, der: in Flüssen aufgestautes Eis; -staub, der; -Stausee, der: durch / vorübergehende/ Aufstauung von Gesteinsschutt u. Eis entstandener Gletschersee; -stock, der: mit einem Griff versehene, eisenbeschlagene Holzscheibe zum Eisschießen, dazu: -stocksdiieöen, das; -s: svw. t-schießen; -Stollen, der (Ballspiele): Stollen an Sportschuhen (aus weichem Gummi) für vereiste u. gefrorene Plätze; -stoß, der (österr.. auch südd.): svw. t-stau; -stück, das. Vkl.: -Stückchen, das; -Sturmvogel, der: möwenähnlicher Sturmvogel der nördlichen Meere; -tage <P1.) (Met.): Tage, an denen die höchste Temperatur unter Null bleibt; -tanz, der (Sport): Disziplin des Eislaufs, bei der Paare Schritte tänzerischen Charakters im Rhythmus der Musik laufen, dazu: -tfinzer, der; -taucher, der: fischefressender, gänsegroßer, schwarzweißer Seetaucher; -technüt, die (Bergsteigen): Technik des Bergsteigens im Eis; -tour, die (Bergsteigen): Bergtour im Eis; -trümmer <PI.); -Umschlag, der (Med.): Umschlag mit Eisbeutel; -vogel, der [1: mhd. Isvogel. ahd. Isvogal. zu: Isaro = Eisaar (man nahm an. daß der Eisvogel im Winter brütet), umgedeutet aus: Isarno(vogal), eigtl. = Eisen(vogel) (nach seinem blauglänzenden Gefieder)]: 1. Vertreter einer einheimischen Gattung farbenprächtiger Rackenvögel mit breitem Schnabel. 2. Vertreter einer Gattung von Tagfaltern, deren braune Flügeloberseite weiße Flecke hat; -wagen, der: Wagen, der Kunsteis ausfährt; -wand, die: vereiste Bergwand; -warndienst, der: Einrichtung zur Warnung der Schiffahrt vor Eisgefahr; -wasser, das <o. PI.): 1. eiskaltes Wasser. 2. Wasser mit Eisstücken. 3. Schmelzwasser; -wein, der: gehaltvoller Wein aus Trauben, in denen das Wasser des Saftes bei der Lese u. bei der Kelterung gefroren ist; -wölke, die (Met.): Wolke aus Eiskristallen (z. B. Zirruswolke); -wolle, die: langfaserige, glänzende Strickwolle; -Würfel, der: Kunsteis in Form von kleinen Würfeln !zum Kühlen von Getränken/, dazu: -wür- felbehälter, der. -würfelschale, die: würfelförmig unterteilte Schale, in der im Kühlschrank Eiswürfel hergestellt werden; -wüste, die; zacke, die; -zapfen, der: aus herabtropfendem, sofort anfrierendem Wasser gebildeter Iherabhängender / Zapfen; -zeit, die: 1. Zeitraum der Erdgeschichte, bes. im Pleistozän. für den ein Absinken der Temperaturen u. -damit verbunden- eine Ausdehnung der Gletscherbildung u. des Inlandeises charakteristisch sind: die erste, letzte E. unserer Erdgeschichte. 2. <o. PDvolkst. Bez. fürTPleisto- zän. Eiszeitalter, dazu: -Zeitalter, das: svw. t Pleistozän. -zeitgletscher, der. -zeitlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): der Eiszeit zuzuordnen, zugehörig: der -e Mensch; -e Gletscherablagerungen, -zeitmensch, der: Mensch, der in der od. einer Eiszeit gelebt hat; -zone, die: Zone der Vereisung (z. B. im Hochgebirge); -zunge,die: zungenförmige Eiszone. 2Eis- (Eis 2; vgl. auch: eis-. 'Eis-): -baiser, das; -bar, die: vgl. -diele; -becher, der: a) in einem kelchartigen Gefäß angerichtete größere Portion Eis i mit Sahne u. anderen Zutaten!: der E. schmeckt gut; einen E. bestellen, essen; b) Becher für Speiseeis: ein silberner E.; -bombe, die: in einer Halbkugel- od. Kegelform gefrorenes Speiseeis; -bude,die; -cafe.das: Cafe, indem vor allem Eisspezialitäten zum Verzehr od. zum Verkauf über die Straße angeboten werden; -creme, die: Speiseeis. Sahneeis; -diele, die: kleines Lokal, in dem Eis über die Straße verkauft bzw. zum Verzehr angeboten wird; -kaflee, der: kalter Kaffee mit Eis u. Sahne; -konditor, der: Konditor für Speiseeis u. Erzeugnisse, die unter Verwendung von Speiseeis hergestellt werden; -kon- 667
eisen sim, der; hieran, die: svw. T^creme; -löflel, der: nach vorne abgeflachter Löffel zum Essen von Speiseeis; mduiu der <P1. -männer): jmd., der mit einem Fahrzeug, einem Wagen ein bewohntes Gebiet durchquert u. dabei Speiseeis verkauft; vgl. Eismann (eis-. 'Eis-); -maschine, die: Maschine zur Herstellung von Speiseeis; -merimie, die; -pulver, das: Pulver zur Herstellung von Speiseeis; -salon. der: svw. T^cafö; -schale, die: vgl. -becher (b); -Schokolade, die: kalte Trinkschokolade mit Eis u. Salme; -Spezialität, die (meist PI.): ein Cafe mit erstklassigen -en; -stand, der: Verkaufsstand für Speiseeis; -forte, die: Torte mit Speiseeis od. Halbgefrorenem; -tüte, die: Waffel in Form einer Tüte, in der kleine Portionen Eis verkauft werden; -Verkäufer, der; -Verkäuferin, die: w. Form zu t ^Verkäufer; -waffel, die: Waffel, die zum Eis gegessen wird. eisen ['aizn] <sw. V.; hat) (selten): einfrieren; mit Eis versetzen; <bes. im 2. Part.:) geeiste Melonen; geeiste Sahne; Überhaupt war alles geeist ...: ein Glas Pflaumensaft (K. Mann, Wendepunkt 164). Eisen [-1, das; -s, - [mhd. Jse(r)n. ahd. Isa(r)n): 1. <o. PI.) chemischer Grundstoff ein silberweißes, weiches, in feuchter Luft leicht rostendes Schwermetall (Zeichen: Feit Ferrum!): rotglühendes, flüssiges, rostiges E.; etw. ist fest, hart wie E.; E. schmieden, glühen, abschrecken, in Formen gießen; ein Stück E.; ein Türschloß aus E.; er ist wie von E. (unverwüstlich); Spinat enthält viel E. (Mineral für den Stoffwechsel des Organismus); Spr man muß das E. schmieden, solange es heiß ist (man mulS den rechten Augenblick nützen). 2. Gegenstand aus Eisen; Schlägel und E. (Bergmannswerkzeuge); die blitzenden E. (geh.; Huf- eisen) der Pferde: das E. (Jägerspr.; Fangeisen. Falle) war zugeschnappt; durch das E. (dichter., sonst veraltet; Schwert) sterben; Jmdn. in E. (dichter., sonst veraltet; Ketten. Fesseln) legen, schließen: eine mit E. (Eisenbändern, Beschlägen) beschlagene Truhe; Eislaufstiefel Stubert mit englischen E. (Schlittschuhen) nur Fr. 68- (Bund 4. 10. 68. 50); das E. (Golf; den Eisenschläger) führen lernen: das gegnerische E. (Fechten; die gegnerische Klinge) berühren; er stemmt an einem Trainingstag bis zu 30 Tonnen E. (Gewichtheben Jargon; Gewicht, das gestemmt wird): ♦ein heißes E. anfassen/anpacken/anriihren (eine bedenk- liehe, heikle Sache, ein unbeliebtes Thema aufgreifen; nach einem mittelalterlichen Gottesurteil, bei dem der Angeklagte seine Unschuld dadurch beweisen sollte, daß er ein Stück heißes Eisen in die Hand nahm, ohne dabei Verbrennungen zu erleiden), daraus verkürzt: ein heißes E.: dieses Thema ist für ihn ein heißes E.; zwei/mehrane/noch ein E. im Feuer haben (ugs.; mehr als eine Möglichkeit, in jedem Fall einen Ausweg haben): etw. zum alten E. werfen/ lesen (ugs.; als überholt, unbrauchbar ansehen u. nicht mehr nutzen): Ohne auf Subventionen zu warten, hat ... IBM ...die herkömmliche Fließbandarbeit zum alten E. geworfen (Zeit 6. 6. 75. 19); zum alten E. gehören/zählen (ugs.; aus Altersgründen nicht mehr gebraucht werden). 3. (ugs.) kurz für t Eisenpräparat: sie muß E. schlucken. eisen-. Eben-: -ader, die: Ader (3 d). die aus Eisenerz besteht. -arbeitender: vgl. -gießen -armierung.die (Bauw.): Einlagen zur Verstärkung von Betonbauten; vgl. Stahlarmierung; -asbest, der (Technik): faserige, weiße Materie aus Kieselsäure, wie sie sich in den Fugen von Hochöfen bildet; -bahn, die: tEisenbahn u. Eisenbahn-; -bakterie, die (meist PI.) (Biol.): eine der Bakterien, die Salze des zweiwertigen Eisens aufnehmen u. diese zu dreiwertigem Eisen oxydieren; -band, das <P1. -bänder); -bart. der in der Verbindung Doktor E. (scherzh. Bez. für einen Arzt, der gern derbe Kuren anwendet; nach dem dt. Wundarzt J. A. Eisenbarth [1663-1727]); -bau. der <P1. -bauten): svw. tStahlbau; -baute, die (Schweiz.): svw. f-bau; -beißer, der (ugs. abwertend): Prahlhans. Raufbold; -bereifimg, die: Bereifung mit Stafdbändern; -bergwerk, das: Bergwerk, in dem Eisenerz gefördert wird; -beschhg, der: ein Tor mit Eisenbeschlägen: -beschlagen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Schuhe mit -en Absätzen; -beton, der: svw. t Stahlbeton; -bett, das: Bett mit eisernem Gestell; ^bewehrt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Die -e Stiefelspitze hatte ihn ... getroffen (Cot- ton, Silver-Jet 9); -blech, das: svw. f Stahlblech; -block, der <PI. -blocke): vgl. tStahlblock; -carbld: T-karbid; -Chlorid, das (Chemie): Chlorid des Eisens (schwarzbraune, glänzende Kristalle); -draht, der: Draht aus Stahl; galvanisierter E.. dazu: -drahtstift, der: Stift aus Eisendraht; ^erz. das (Mineral.): Eisen enthaltendes Erz. dazu: -erzablage- rungen <PI.), -erzgewirauig, die. -Erzvorkommen, das <meist PI.); -färbe, die: Farbe mit Eisenoxyden als Hauptbestandteil; -färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in der Farbe von Eisen, silbergrau; ein -er Backenbart; -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Eisenfarbe enthaltend, aufweisend; -feüspan,der (meist PI.); -feilstaub, der; -f^st <Adj.; o. Steig.): 1. (nicht adv.) fest, hart wie Eisen. 2.a) widerstandsfähig; b) standhaft; -fleck, der: rostbrauner Fleck (in Kartoffeln), dazu: -fleckig <Adj.; nicht adv.): Eisenflecke enthaltend, dazu: -fleckigkeit, die: Kartoffelkrankheit (in der Knolle auftretende rostbraune Flecken, die beim Kochen erhärten); -fresser, der (ugs. abwertend): Aufschneider, Prahl/ums [in bezug auf den Kampfesmut J; -führend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Eisenerz enthaltend; -e Schichten; -gang« der: svw. f -ader; -garn, das: sehr festes, stark appretiertes Baumwoll- od. Leinengarn, das durch Wachsen u. Bürsten Glätte u. Glanz erhält; -gehalt, der: Gesteine mit hoheoi E.; -gelinder, das; -«erat, das; -geltet, das: Bau gerüst aus Eisen; -gestell, das; -gewinnung, die; -gieÖer, der: jmd., der durch Gießen von flüssigem Eisen in Formen Gegenstände herstellt (Berufsbez.); -gieße- rei [ '_jf die: Betrieb für die Herstellung gußeiserner Gegenstände; -gitter, das; MZbuiz, der (Geol.): grobkörniger Hämatit; -«rau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -er Bart: Vor dem aufblauenden Tag standen die -en Schatten von vier Kriegsschiffen (Remarque. Triomphe 219); -guß, der <o. PL): 1. das Gießen von geschmolzenem Eisen in bestimmte Formen. 2. gegossenes Eisen, dazu: -guöwaren <P1.>; -Hag, der (Schweiz.): Zaun. Gitter aus Eisen; -haken, der: eiserner Haken; -haltig. (östenv.) -häftig <AdJ.; nicht adv.): Eisen enthaltend; -e Minerale; Ü die LuA wurde e. (ugs. scherzh.; es wurde geschossen): -hammer, der: l.a) Schmiedehammer; b) großer, mechanisch betriebener Hammer zur Bearbeitung von Eisen. 2. (veraltet) Werkstatt, in der Eisen durch den Eisenhammer (1 b) bearbeitet wird. Hammerwerk, -hindier, der: svw. Nwarenhändler; -Handlung, die: svw. T-Warenhandlung; -h^rt <Adj.; o. Steig.): sehr hart (wie Eisen); ein e. gefrorener Boden; Ü ... und wer wußte von sich, ob er unter den körperlichen und seelischen Foltern e. blieb ... (Apitz. Wölfe 134); ^hart, das; -s: Eisenkraut (2); -bolz, das: sehr hartes, schwer zu bearbeitendes Holz verschiedener außereuropäischer Baumarten, dazu: -botzbaum, der; -hut, der: 1. Vertreter einer als Heil- u. Zierpflanze verwendeten Gattung der Hahnenfußgewächse. 2. (M A.) eiserner Helm, Sturmhaube mit Rand; -hütte, die: svw. t-hüttenwerk. dazu: -Hüttenindustrie, die. -Hüttenkombinat, das (DDR): Kombinat, in dem Eisen gewonnen u. teilweise weiterverarbeitet wird, -Hüttenkunde, die <o. PL): Metallurgie u. Technologie von Eisen u. Stahl, -Hüttenwerk, das: Hüttenwerk, in dem Eisen aus Erzen gewonnen u. teilweise weiter verarbeitet wird, -Hüttenwesen, das; -Industrie, die: Industrie, die Eisen gewinnt u. zum Teil weiterverarbeitet; -karbld, (ehem. fachspr.:) «*carbid. das: sehr harte Eisen-Kohlenstoff- Verbindung, u. a. im Stahl enthalten (dessen Härte mitbestimmend); -karbonat, das: Karbonat des Eisens (wichtiges Eisenerz); -kern, der (Elek- trot.): den Hohlraum einer stromdurchflossenen Spule ausfüllender magnetisierbarer Massivkörper aus Eisen o.a., der die magnetische Induktion im Innern der Spule erhöhen soll; -kette, die: eiserne Kette; -kies, der: Schwefelkies, Pyrit; —kie9el, der: durch Eisenoxyde gelb, braun od. auch rot gefärbter Quarz; -kitt, der: aus feinen Eisenspänen u. Salmiaklösung hergestellte Masse zum Verbinden von Eisenteilen od. von Eisen mit Stein; -klammer, die: -n in den Fels einschlagen; -klinker, der (Bauw.): Klinker mit hohem Eisengehalt; -koks, der (Technik): Mischung von Gaskohle u. stark zerkleinertem Eisenerz zur Verhüttung im Hochofen; -konstruktion, die: svw. tStahlkonstruktion; -kraut, das: I. / Vertreter einer/ Gattung von Kräutern u. Halbsträuchern mit gegen- od. quirbtändifen Blättern u. röhr igen Blüten, die in endständigen, dichten Ähren stehen. 2, häufig cm Wegen u. Ackerrändern vorkommendes, staudenbildendes Unkraut mit kleinen, in rutenförmigen Ähren wachsenden, blaßlila Blüten; (Bot.:) Echtes E.; -krebs, der (Metallurgie Jargon): Schwammigwerden von Gußeisen durch innere Korrosion; -kur, die: Kur mit eisenhaltigen Heilmitteln; -lack, der: zum Anstreichen von Eisen geeigneter, aus Asphalt hergestellter schwarzbrauner Lack; -legie- nmg, die: Legierung mit Eisen als hauptsächlichem Metall; 668
eisern ^k» <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: 1. ohne Eisen, ohne Verwendung von Eisen / hergestellt]. 2. ohne Hufeisen: -e Pferde; -lunae, die: vgl. -Staublunge; -hippe.die (Technik): Klumpen aus Eisen: -mangan, das: svw. f Ferromangan; -man- tel, der (Med.): durch E. hervorgerufene Krankheiten, dazu: -mangelanimie, die (Med.); -metmige, die: durch Röstung von Eisenerzen gewonnene Eisenfarbe: -nagel, der; Miickelkies, der: svw. f Pentlandit; -niere, die (Fachspr.): nierenförmige Konkretion von Brauneisenstein in Sand od. Ton, Micker, der: vgl. ^farbe; -ofen, der: eiserner Ofen: In jedem Bezirk sind Wärmehallen eingerichtet, in denen meist alte Leute um einen E. kauern (Kinski, Erdbeermund 100); -oolith, der (Geol.. Mineral.): Oolith aus Eisenerz vorwiegend Brauneisenstein. Eisenspat) in Sedimentform: -oxid usw.: T-oxyd usw.; -oxyd, (ehem. fachspr.:) ~*oxid. das: Verbindung von Eisen mit Sauerstoff, dazu: -oxydfar- be, (ehem. fachspr.:) -oxidfarbe. die: Farbe mit Eisen als Hauptbestandteil: -oxydul, (ehem. fachspr.:) -oxidul. das o. PI.) (veraltet): sauerstoffärmeres Eisenoxyd: -panzer, der (hist.): Panzer aus Eisen: einen E. tragen, anlegen; -prtparat, das (Pharm.): Präparat mit einer Eisenverbindung: -produkt, das; -Produktion, die; -quelle, die: Mineralquelle mit einem Mindestanteil von 10 mg gelöstem Eisen pro Liter Wasser. Eisenwasser: -radierung, die: Radierung, bei der die Zeichnung auf eine Eisenplatte aufgetragen wird: -rahm, der [zu mundartl. Rahm = Ruß. Schmutzkruste imhd. räm = sich ansetzender Schmutz, bes. am Metall der Rüstung)] (Mineral.): rote, pulverige Abart des Häma- tits. dazu: -rahmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: Eisenrahm enthaltend: -riegel, der: eiserner Riegel (z. B. an der Tür); -ring, der: eiserner Ring: -rogenstein, der: svw. t-oolith; -rüstung. die (hist.): eine E. tragen: -säae, die: einen Metallstift mit der E. kürzen; -Säuerling, der: kohlensäurehaltige Eisenquelle; -schaffend <Adj.) in der Fügung -e Industrie Industrie der Eisengewinnung u. -Verhüttung): -schiefer, der (Mineral.. Geol.): Hämatit in Form von [mit Quarz durchsetztem] Schiefer: -schiene, die (Technik); -schim- nel, der: eisengraues Pferd: -schlacke, die: Schlacke als Rückstand bei der Eisenverhüttung: -schlag, der: (beim Stoßfechten) starker Schlag mit der ganzen Stärke der Klinge längs der Klinge des Gegners: -schliger, der (Golf): Schläger mit einem Stahlkopf, der von der Schlagfläche bis zur Rückseite verhältnismäßig schmal ist: -schmiede* die: Werkstatt, in der Eisen bearbeitet wird: ^schitasig <Adj.; nicht adv.> (Mineral.): (von Böden u. Gesteinen) von Eisen- axyden durchsetzt u. dadurch gelb bis rotbraun gefärbt: -schwamm, der: poröser, zusammengebackener Metallkörper, der nach der Reduktion von Eisenerzen verbleibt: -schwarz, das: 1. vgl. -färbe. 2. Antimonpulver zum Färben von Gipsgegenständen. 3. Graphitmasse zum Schwärzen von Bsen: -silidum, das: säurefeste Eisen-Silicium-Legierung: -span9 der (meist Pl.>: svw. T^feilspan; -spat, das (Mineral.): hell gelbbraunes Eisenerz: -spinell, der (Mineral.): Spinell mit einer Beimischung von Eisen verbindungen: -spit- ae, die: eiserne Spitze: ein Stock mit einer E.; -Stab, der, Ständer, der: eiserner Ständer: -Stange, die; -staub, der. dazu: -staublunse, die (Med.): durch Einatmung von Eisenstaub hervorgerufene Lungenkrankheit: -Stoffwechsel, der (Med.); -strebe, die; -sulfat,das:. als Färbemittel (Berliner Blau) verwendetes] Sulfat des Eisens: -sulfid, das: Sulfid des Eisens (wichtiges Eisenerz): ^teil, das: die -e werden von einer ausländischen Firma geliefert; -tinktur, die (Pharm.): eisenhaltige Lösung als Arzneimittel: -träger, der: die Plattform ruht auf schweren -n; -treppe, die; -tür, die; -verarbeitend <Adj.) in der Fügung -e Industrie; -Verbindung, die (Chemie); -Verhüttung, die: Gewinnung u. teilweise Weiterverarbeitung von Eisen: ^vitriol, das: grünes, kristallisiertes Eisensulfat (im Pflanzenschutz t in der Gerberei, zur Desinfektion, zur Desodorierung. in der Tierheilkunde u. zur Holzkonservierung verwendet): -Walzwerk, das; -waren <P1.>: [Gebrauchs/gegenstände aus Eisen, dazu: -warenhändler. der. -warenhandhmg, die; -was- ser, das: vgl. -quelle; -werk, das: svw. t-hüttenwerk; -wichser, der (Eisenindustrie Jargon): Arbeiter, der auf das Lackieren von Metall spezialisiert ist: -zeit, die: frühgeschichtliche Kulturperiode. in der das Eisen das wichtigste Rohmaterial für Waffen u. Werkzeuge war: nach der Bronzezeit, etwa ab 800 v. Chr.. dazu: -zeitlich <AdJ.; o. Steig.; nur attr.>: die Eisenzeit betreffend, zu ihr gehörend, aus ihr stammend: -e Funde; -zeug, das <o. Pl.>: Eisengeräte. Eisenbahn, die; -, -en: a) schienengebundenes Fernverkehrsmittel mit eigenem Bahnkörper: damals, nach dem Bombenangriff fuhr keine E.. verkehrten keine -en; mit der E. fahren; etw. mit der/per E. befördern; * es ist [die] [allerjhödiste E. (ugs.; es ist /aller/höchste Zeit: nach dem Ausspruch ..es ist allerhöchste E.. die Zeit ist schon vor 3 Stunden anjekommen", den A. Glassbrenner [1810-76] in einer humoristischen Szene einem zerstreuten Menschen in den Mund legte); b) Schienenstrang: Strecke, auf der die Eisenbahn (a) verkehrt: den Bau einer E. planen; die Straße fuhrt links an der E. vorbei; c) /nationale I Organisation. Verwaltung des Eisenbahnverkehrs: er ist jetzt 7 Jahre bei der E. [angestellt]; d) kleine Spielzeug-. Modellbahn: er hat zu Weihnachten eine elektrische E. bekommen; die Kinder spielen mit der E. Vgl. auch: Bahn (6a. 7). Ebenbahn- (vgl. auch: 'bahn-. Bahn-): -abteil, das: svw. tAbteil da); -anläge, die: svw. fBahnanlage; -anschhiß, der: svw. t Bahnanschluß; -arbeiter, der: svw. t Bahnarbeiter; -aufsieht, die: Kontrolle des Eisenbahnbetriebs im Interesse der Allgemeinheit: -ausbessenmgswerk, das: Werkstätte der Bahn (7 a). in der die Fahrzeuge überprüft u. instand gehalten werden: -bau, der: Maßnahmen zum Neubau u. zur Unterhaltung aller für den Betrieb einer Eisenbahn notwendigen Anlagen, dazu: -bauzug, der: fahrbare Dienststelle für den Eisenbahnbau: -beamte, der: Beamter, der bei der Eisenbahn (c) Dienst tut. -bediensteteder: vgl. ^beamte; -befiördenmg, die: Transport von Gütern od. Personen durch die Eisenbahn: -betrieb, der <o. Pl.>: den E. auf einer Strecke stillegen; -betriebswerk, das: vgl. -ausbesse- rungswerk; -brücke, die: a) Brücke, auf der Fahrzeuge u. Fußgänger Gleisanlagen überqueren: b) Brücke, auf der Gleisanlagen verlaufen: -cotipe, das (veraltet): svw. T Abteil (1 a); -dämm, der: Damm, auf dem Gleise verlaufen: -direk- tion, die (früher): höchste Behörde der Eisenbahn: -fähre, die: Fähre mit eigener, fest montierter Gleisanlage zum Übersetzen von Schienenfahrzeugen: -fahrkarte. die; ^fahr- pfaui, der; -fahrt, die; -gelände, das; -Gesellschaft, die: private Gesellschaft, die eine od. mehrere Eisenbahnlinien besitzt u. unterhält: -gleis, das: Gleis mit dem bestimmtet! Schienenabstand der Eisenbahn: -knotenpunkt, der: größerer Ort mit einem Bahnhof, an dem Eisenbahnstrecken aus verschiedenen Richtungen zusammenlaufen: -körper, der: svw. t Bahnkörper; —Kraftwagen-Verkehr, der: Güterbeförderung der Eisenbahn (c) durch eigene Lastkraftwagen u.lod. vertraglich verpflichtete Speditionen: -krank- heit, die: Schwindelgefühl. Übelkeit u. unter Umständen Kreislaufstörungen, die durch Belastung der Gleichgewichtsorgane bei Bahnfahrten hervorgerufen werden: -linie, die; -netz, das: Gesamtheit der Eisenbahnlinien in einem Gebiet: -personal, das: Personal, das bei der Eisenbahn (c) tätig ist: credit, das <o. PL): Gesamtheit der Rechtsnormen, die Bau. Unterhaltung. Betrieb. Haftung u. Unternehmensverfassung der Eisenbahn regeln: -Schaffner, der: Schaffner, der bei der Eisenbahn (c) beschäftigt ist: -schiene, die: stählerner Profilstab als Fahrbahn für Eisenbahnzüge: -schranke, die: svw. t Bahnschranke; -schwelle, die: svw. t Bahnschwelle; -signal, das: den Eisenbahnverkehr regelndes Signal: -Station, die: svw. f Bahnstation; -strecke, die; -stunde, die: Strecke, die ein Zug mit durchschnittlicher Geschwindigkeit in einer Stunde zurücklegt: -tarif, der: Tarif der Preise für die Benutzung der Eisenbahn (a); -trans- portf der: vgl. ^beförderung; ^tnippe, die: Arbeiter, die währenddes Krieges für den Bau von Bahnlinien eingesetzt wurden: -tunnel, der; -Überführung, die: svw. f Bahnüberführung; -Übergang, der: svw. f Bahnübergang; -unglück, das; -Unterführung, die: svw. t Bahnunterführung; -Verbindung, die: svw. t Zugverbindung; -verkehr, der; -Verwaltung, die; -viadukt, der; -wagen, der: Wagen zur Personenbeförderung durch die Eisenbahn (c); -waggon, der: Wagen zur Güterbeförderung durch die Eisenbahn (c); -wärter, der: svw. t Bahnwärter; -wesen, das <o. Pl.>: die Institution Eisenbahn (a. b. c); alles, was zur Eisenbahn gehört: -zug, der. Eisenbahner, der; -s. -: jmd.. der bei der Eisenbahn (c) angestellt ist (ugs. Berufsbez.); <Zus.:> Eisenbahnergewerkschaft, die; Eisenbahnerin, die; -, -nen: w. Form zu t Eisenbahner. eisern faizen) <Adj.> [mhd. Isem. iser(n)m. ahd. Isarnin]: 1. <o. Steig.; nur attr.) aus Eisen bestehend, hergestelltem -es Gitter. Geländer; ein -er Ofen; eine -e Brücke; 669
Eises- Götz von Berlichingen mit der -en Hand; der -e Vorhang (feuersicherer Vorhang im Theater); die -e Lunge (Med.; Gerät zur künstlichen Beatmung). 2.a) unerschütterlich, unwandelbar: eine -e Gesundheit. Ruhe; -e Prinzipien; mit -em Willen, -er Energie eine Sache verfolgen; der schlichte ... Soldat, als -er Kämpe für die Rechtgläubigkeit (Thieß. Reich 441); er blieb trotz aller Vorhaltungen e. bei seiner Behauptung; e. schweigen, widerstehen; sich e. an etw. halten; e.!; (ugs. Ausruf der Bekräftigung.) du machst doch immer noch mit? - Eisern!; b) unerbittlich [hart, streng], unnachgiebig, kompromißlos: -e Strenge. Konsequenz. Disziplin; er ist e. entschlossen, seinen Plan durchzuführen; (ugs.:) in der Sache ist der Chef e. (daran hält er fest, davon läßt er sich nicht abbringen): e. durchgreifen, auf seiner Forderung beharren; mit -er Faust Ordnung schaffen; sein Griff war e.; Die Rothaarige stöhnte, zuckte, aber die andere hielt sie e. fest (Remarque. Triomphe 249); Aber sie hielt das Land e. zusammen (Spiegel 11. 1966. 102). Eises- (dichter., sonst veraltet): -blick, der: ablehnender, frostiger Blick: -hauch, der: eisiger (1) Luftzug: Ü er spürte den E. des Todes; -kälte, die: eisige (1) Kälte. Eiskälte: Ü er betrachtete sie mit E. (kalter Ablehnung). eisig faizu;] <Adj.>: 1. kalt wie Eis. schneidend kalt: ein -er Wind bläst mir ins Gesicht; die Luft war e.. e. kalt; Ü ein -er Schrecken durchfuhr ihn; es durchzuckte mich e. 2. kalt ablehnend, frostig, unnahbar: ein -es Schweigen; ihre Miene, sein Blick war e.; er wurde e. empfangen; <Zus.:> eisigkalt <AdJ.; nur attr.>: 1. eisig (1): es waren -e Tage. 2. eisig (2): er erschrak vor ihrem -en Gesichtsausdruck. Eiß (ajs). der; -es. -e. (auch:) Eifle [ajsd], die; -. -n [mhd.. ahd. ei3l (südd.. Schweiz, mundartl): Eitergeschwür. Eissproß, der; -Sprosses, -sprosse. .Eissprosse, die; -. -n [H. u.] (Jägerspr.): über dem Augsproß sitzendes Geweihende beim Rothirsch. eitel [aitl] <Adj.; eitler. -ste> [mhd. Itel. ahd. Ital. eigtl. = leer, ledig]: 1. (abwertend) t in bezug auf die eigene äußere Erscheinung! selbstgefällig, eingebildet: ein eitler Mensch; er ist e. wie ein Pfau; er war e. (veraltend; eingebildet, stolz) auf sein Werk; das kleine Mädchen ist sehr e. geworden; sie drehte sich e. vor dem Spiegel hin und her. 2. (geh.. veraltend) nichtig, vergeblich: eitles Geschwätz; sein Verlangen war e. 3. <indekl.. nur attr.) (dichter.) rein: die Figur ist e. Gold; es herrschte e. (nichts als) Freude; <Abl. zu 1 u. 2:> Eitelkeit, die; -. -en <P1. selten) [mhd. Itelkeit = Nichtigkeit, leerer Hochmut]. Eiter Caite]. der; -s [mhd. eiter. ahd. eit(t)ar): aus weißen Blutkörperchen. Blutserum u. zerfallenem Gewebe bestehende gelbliche Flüssigkeitsabsonderung bei Entzündungen: in der Wunde hat sich E. gebildet, [angesammelt; aus der Narbe tritt E. aus; die Wunde sondert E. ab. Eiter-: -absondenmg, die; -beule, die: svw. f Furunkel: Ü jeder Spur wurde nachgegangen, damit „die Eiterbeule auch ganz ausgebrannt" werde (Fallada. Jeder 304); *eine E. aufstechen (Mißstände aufdecken); -Wäschen, das: mit Eiterkörperchen angefüllter Hohlraum bis höchstens zur Größe eines Stecknadelkopfes. Pustel: -erreger <P1.>: Mikroorganismen, die eine eitrige Entzündung auslösen; -flechte» die: entzündliche Erkrankung der Haut mit charakteristischem Hautausschlag; -fluß, der: abfließender Eiter; M*e- schwür, das: svw. t Furunkel; -ßrind, der: svw. t ^flechte; -herd, der: entzündete Stelle im Gewebe, wo sich Eiter angesammelt hat; -körperchen, das: weißes Blutkörperchen im Eiter. Leukozyt; -pfropf, der (volkst.): eingedickter Eiter in einem Furunkel; -pickel, der: eiternder Mitesser; -pustel. die: vgl. -blaschen; -sackchen, das (volkst.): eitrige Entzündung an der Zahnwurzel. eiterig: f eitrig; filtern <sw. V.; hat) [mhd. eitem = vergiften]: Eiter absondern: das Geschwür, der Finger eitert; eiternde Wunden; <Abl.:> Eiterung, die; -. -en: eine schwere chronische E.; eitrig, (selten:) eiterig ['aitte)^] <Adj.; o. Steig.) [mhd. eiterec. ahd. eitarig = giftig]: Eiter absondernd, eiternd: -e Wunden; eine -e Geschwulst; eine -e (mit Eiterabsonderung verbundene) Mandelentzündung. Eizes: f Ezzes. Ejakulat [ejaku'la:t], das; -[e]s, -e [lat. eiaculätum = das Herausgeschleuderte. 2. Part. (Neutr.) von: eiaculäre. teja- kulieren]: bei der Ejakulation ausgespritzte Samenflüssigkeit; Ejakulation [ejakula'tsio:n], die; -. -en [zu tejakulie- ren]: reflektorisch ausgelöste Ausspritzung der Samenflüssigkeit beim Orgasmus des Mannes. Samenerguß: die E. auslösen; ejakulieren [ejaku'li:ran] <sw. V.; hat) [lat. eiaculäre = hinauswerfen]: Samenflüssigkeit ausspritzen; Ü die Vierecke der verfallenen Festung .... in denen Moos und Gras und Ginster wuchern und manchmal ein Springbrunnen schwach ejakuliert (Kisch. Reporter 101); Ejektton [eJ£k'tsio:n], die; -. -en [2: lat. eiectio, eigtl. = das Hinauswerfen]: 1. (Geol.) explosionsartiges Ausschleudern von Materie wie Schlacken. Asche aus einem Vulkan: beträchtliche -en von Materie, die mit Geschwindigkeiten von 200-300 km/sec nach außen (= aus der Hülle von Sternen) abströmt (Universitas 8. 1970. 793). 2. (veraltet) das Hinauswerfen, das Vertreiben [aus dem Besitz]; Ejektor [e'jektor, auch: ...to:g]. der; -s. ...oren [...'to.ran]: 1. automatisch arbeitender Patronenauswerfer bei einem Jagdgewehr. 2. (Technik) absaugende Strahlpumpe; ejizieren [eji'tshren] <sw. V.; hat) [2: lat. eicere. eigtl. = hinauswerfen]: 1. (Physik) Materie ausschleudern. 2, (veraltet) hinauswerfen, laus dem Besitz] vertreiben. ejusdem mensis [e'jusdem 'msnzis; lat. eiusdem mensis] (veraltet): desselben Monats; Abk.: e. m. Ekart [e'ka:g], der. -s. -s [frz. ecart. eigtl. = Entfernung, zu öcarter = auseinandertreiben, entfernen < vlat. *ex- quärtäre = vierteilen, zu lat. quärtus = der vierte] (Bör- senw.): im Börsengeschäft Abstand zwischen dem Basiskurs (Tageskurs) u. dem Prämienkurs (Basiskurs plus Prämie). 'Ekarte [ekar'te:]. das; -s. -s [frz. ecarte. subst. 2. Part, von: ecarter = Karten ablegen, zu: carte = (Spiel)karte. f Karte]: französisches Kartenspiel. 2Ekarte [-]. das; -s. -s [aus frz. pose öcartee. aus: pose = Haltung. Stellung (tPose) u. öcartee. 2. Part. (Fem.) von: ecarter = auseinandertreiben; (die Beine) spreizen, t Ekart]: im klassischen Ballett Position, in der der Tänzer schräg zum Zuschauer steht, wobei Arme u. Beine sich ebenfalls in dieser Ebene bewegen. Ekchymo8e[ek9y'mo:z9]. die; -. -n [griech. ekchymösis. eigtl. = das Herausströmen] (Med.): flächenhafter Bluterguß, blutunterlaufene Stelle in der Haut. ekdemtedi [dc'de:mij] <Adj.; o. Steig.) [griech. ekdemos] (veraltet): auswärts befindlich, abwesend. Ekdyson [ekdy'zo:n], das; -s [zu griech. ekdysis = das Herauskriechen] (Zool.): Häutungshormon der Insekten. ekel [e:k|] <Adj.; ekler, -ste; nur attr.) (geh.): a) ekelerregend: ein ekler Geruch; ... wand sich eine Schlange ... um den Leib des eklen Gottes (Ceram. Götter 358); b) verwerflich: Wurde der ekle Handel diesmal abgeschlossen? (K. Mann. Wendepunkt 346); die Besiegelung ... der ... Aufhebung ... des eklen Nichts-wissen-Wollens von allem, was einer nicht selbst ist! (Th. Mann. Knall 420); 'Ekel [-]. der; -s [md. e(c)kel. H. u.j: a) Übelkeit erregendes Gefühl des Widerwillens, des Abscheus vor etw. als widerlich Empfundenem: ein E. packte, erfüllte mich, stieg in mir hoch; E. bei einem Anblick, vor fettem Fleisch, vor dem Schmutz, vor einer Spinne empfinden; er wandte sich voll E. ab; der Kranke wurde sich selbst zum E. (veraltet; ekelte sich vor sich selbst); b) Gefühl des Überdrusses vor etw, als sinnlos Angesehenem: ein E. vor sich selbst, vor dem Leben befiel ihn; ^el H. das; -s. - (ugs. abwertend): widerlicher, durch entsprechendes Verhalten unangenehm wirkender Mensch: er. sie ist ein E.; du E.!; Nach und nach aber entwickelte er sich zum E. (Degenhardt, Zündschnüre 104). ekek Ekel- ('Ekel): -»erfüllt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); --erregend <Adj.>: eine -e Szene; -gefühl, das; ^paket, das (nordd. salopp): ekelhafter Mensch. 2Ekel. ekelhaft <Adj.; -er. -este): 1. widerlich, abstoßend; psychischen Widerwillen. Abscheu hervorrufend: ein -es Tier; -es Wetter; ein -er Anblick; sein Gelächter war e.; e. riechen. 2. intensivierend bei Verben u. Adjektiven) (ugs.) sehr, überaus: ich habe e. gefroren; es war e. kalt; ekelig: teklig; ekeln [e:kln] <sw. V.; hat) [mniederd. ekelen]: l.a) <e. + sich) {Ekel empfinden: ich ek[e]le mich vor Ratten; b) <unpers.) in jmdm. ein Gefühl des Ekels entstehen lassen: es ekelt mich/mir vorder Ratte; mich/mir ekelt vor ihm. vor diesem Essen; c) hei jmdm. lEkel erregen; anwidern: die Ratte ekelt mich. 2. durch wiederholtes schikanöses o. ä. Benehmen jmdn. soweit bringen, daß er seine Stelle, einen Raum o. ä. verläßt: Die Gemeinde, die sich aus zwei alten Nazis rekrutiert, die nach dem Kriege drei Altkommunisten aus der Verwaltung ekeln (Fries. Weg 301). 670
Ektomorphie Ekelname,der; -ns. -n (niederd. ökelname. mniederd. okelna- me. zu: oken = (vermehren]: Über-, Spitzname: Lischen Lustig .... unter welchem -n die Wirtin weit und breit bekannt war (Löns. Hansbur 149). Ekklesia [e'kleizla], die; - (lat. ecclesia < griech. ekklesia]: christliche Kirche: vgl. Ecclesia; Ekklesioloek» die; - [zu t Ekklesia u. t-logie]: theologische Lehre von der christlichen Kirche. Eklat Ie'kla(:)]. der; -s. -s [frz. eclat. zu: eclater. f eklatant]: Aufsehen, Knall, Skandal; /in der Öffentlichkeit / starkes Aufsehen erregender Vorfall: einen E. verursachen, vermeiden; in der Regierung kam es zu einem großen E.; Aber dennoch sind die Grenzen ... der Einflußmöglichkeiten Frankreichs auf Osteuropa wie auf die Sowjetunion mit E. (schlagartig) deutlich geworden (Welt 25. 7. 68. 2); eklatant [eklatant! <Adj.; -er. -este) [frz. fclatant. 1. Part, zu: eclater < afrz. esclater = bersten, krachen]: a) offensichtlich, auffällig, ins Auge springend, in nicht zu übersehender Weise I vorhanden j: -e Unterschiede; Obwohl das Bohr- sche Atommodell den damals bekannten Naturgesetzen in ganz -er Weise ins Gesicht schlug. ... (Haber. Drei Welten 76); der Widerspruch ist e.; Nicht um Genauigkeit geht es. sondern darum, möglichst viele Tabus möglichst oft möglichst e. zu verletzen (Deschner. Talente 361); b) sensationell, aufsehenerregend: er hat -e Erfolge errungen; Nebst den gewaltigen Ablösesummen ... geht die Leitung hin und schüttet heute nochmals -e Spezialpramien pro gewonnenes Spiel aus (St. Galler Tagblatt 563. 1968. 27). Eklektiker [ek'lektiki?. e'k...]. der; -s. - [griech. eklekükös. eigtl. = auswählend, auslesend]: 1. Philosoph, der aus verschiedenen philosophischen Systemen das Passende auswählt u. zu einem eigenen System verarbeitet. 2. (bildungsspr. abwertend) jmd., der keine eigenen Ideen entwickelt, sondern nur Gedanken anderer für seine Theorie o. ä. verwertet; eklektisch <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): I.a) «veraltend) auswählend, prüfend: ein -es Werk; b) in der Art des Eklektikers I verfahrendj: Bei ... Cicero wird der gesamte Bestand des griechischen Denkens- in -er Auswahl- in die Erfahrungswelt römischer Politik und Staats- aufTassung eingeholt (Fraenkel. Staat 263); c) (abwertend) nur Ideen anderer (z.B. in einer Theorie) verwendend, unschöpferisch. 2. (abwertend) nicht den fiötigen Zusammenhang, die nötige Einheitlichkeit aufweisend, zerstückelt: im eher -en Verfahren der alphabetischen Darstellung (Deutsche Sprache 3. 1975. 268); Ein wenig e. das Ganze ( = Zeitschrift) - doch als Auftakt versprechend (Kantorowicz. Tagebuch I. 346); Eklektizismus [...i'tsismus], der; -: 1. Philosophie eines Eklektikers (1). 2. (bildungsspr. abwertend) unoriginelle, unschöpferische geistige od. künstlerische Arbeitsweise, bei der Ideen anderer übernommen od. zu einem System zusammengetragen werden, dazu: eklektizj- stisdi <Adj.; o. Steig.): 1. den Eklektizismus (1) betreffend, zum Eklektizismus gehörend: die -e Philosophie. 2. (bildungsspr. abwertend) durch Eklektizismus (2) gekennzeichnet: in -er Manier etw. zusammentragen. eklig* (selten:) ekelig ['e:k(d)lu;] <Adj>: l.a) ekelerregend, widerwärtig, abscheulich: ein -er Geruch; dieser Anblick ist e.; b) (ugs.) in seinem Auftreten unangenehm; gemein, niederträchtig: einen -en Vorgesetzten haben; er benahm sich e. zu ihr; du. ich kann ganz schön e. werden (du, nimm dich vor mir in acht). 2. (intensivierend bei Verben u. Adjektiven) (ugs.) sehr, ganz gehörig, tüchtig: ich habe mir e. weh getan; er hat e. leiden müssen. Eklipse [ek'lipss. e'k...]. die; -. -n [griech. ekleipsis. eigtl. = das Verlassen, Ausbleiben] (Astron.): Sonnen-od. Mondfinsternis; Ekliptik [ek'liptik. e'k...], die; -. -en [lat. linea ecliptica. eigtl. = zur Eklipse gehörende Linie. Bahn (da in ihr Eklipsen auftreten)]: der größte Kreis, in dem die Ebene der Erdbahn um die Sonne die als unendlich groß gedachte Himmelskugel schneidet: Weg, den die Sonne innerhalb eines Jahres scheinbar am Himmel beschreibt; eklip- tltal [eklipti'ka.l. ek...] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): auf die Ekliptik bezogen, mit ihr zusammenhängend: die -e Ebene; ekliptisch [ek'liptij, e'k...] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [lat. eclipticus < griech. ekleiptikös]: auf die Eklipse bezogen. Ekloge^ [ek'lo:ga. e'k...]. die; -. -n [lat. ecloga < griech. ekloge = Auswahl] (Literaturw): a) altrömisches Hirtenlied; b) kleineres, ausgewähltes Gedicht; Ekhpit [eklo'gl:t. ek...; auch: ...'git], der; -s. -e [zu griech. ekloge = Auswahl (nach seinen ungewöhnlichen, gleichsam ..ausgewählten" Bestandteilen)] (Geol.): durch Umwandlung in der Erdkruste entstandenes körniges Gestein; <Zus.:) EkkxQtsdiale, die (Geol.): tiefere Zone des unteren Teils der Erdkruste. Eknoia [ek'naya], die; - [griech. eknoia = Sinnlosigkeit] (Med.): krankhaft gesteigerte Erregbarkeit im Pubertätsalter. Ekonomiser, Economiser [i'konomaize]. der; -s. - [engl, eco- nomizer. eigtl. = Sparer, zu: economy. TEconomyklasse] (Technik): Vorrichtung zum Vorwärmen von Wasser bei Dampfkesselanlagen. Ekossaise: fEcossaise. Ekphorie [ekfo'ri:]. die: -. -n [...i:an; zu griech. ek = (her)aus u. -phoria = das Tragen, zu: pherein = tragen] (Med.): durch Reizung des Zentralnervensystems hervorgerufene Reproduktion von Dingen od. Vorgängen, Vorgang des Sich- erinnerns. Ekpyrosis [ek'py:rozis]. die; - [griech. ekpyrösis. eigtl. = das Ausbrennen] (Philos.): in der Philosophie Heraklits u. der Stoiker Weltbrand, Wiederauflösung der Welt in Feuer; Urelement, aus dem die Welt entstand. Ekrasit [ekra'zi:t. auch: ...zit], das; -s [zu frz. ecraser = zermalmen, vernichten. TEcras£leder]: Sprengstoff, der Pikrinsäure enthält. ekrü I'e'kry:] (indekl. Adj.) [frz. ecru. zu: cru = roh < lat. erüdus]: a) (von Textilien) ungebleicht, naturfarben; b) gelblichweiß; <Zus.:> Ekrüseide, die; -. -n: Rohseide, entbastete Naturseide. Ekstase [ek'sta:zd. eks't...]. die; -. -n [kirchenlat. eestasis < griech. äestasis = das Aussichheraustreten. die Begeisterung, Verzückung]: /religiösej Verzückung. Entrückung; rauschhafter, tranceartiger Zustand, in dem der Mensch der Kontrolle seines normalen Bewußtseins entzogen ist: religiöse, wilde E.; in [einen Zustand der] E. geraten; jmdn. in E. versetzen; Es gibt einen Mitschnitt .... auf dem der Schlagzeuger Art Blakey ... das Publikum so in E. trommelt, daß...(Welt 4.1.64, Geist. Welt 1); mit den blicklosen Augen der E. (Frisch. Stiller 221); Ekstatik [ek'sta:tik. eks't...]. die; - [zu griech. ekstatikös = verzückt, außer sich]: Ausdruck! sform / der Ekstase; Ekstatiker [ek'sta:tikB. eks't...], der; -s. -: a) jmd.. der in Ekstase geraten ist: U die imaginativen Monomanen, die E. der Prosa (Deschner. Talente 161); b) leicht in Ekstase zu versetzender Mensch, Schwärmer; ekstatisch <Adj.): rauschhaft, schwärmerisch; außer sich; in Ekstase: in -er Verzückung; Sie standen oben am Berg zum Schlag einer Medizinmannstrommel und dem Sang eines -en Priesters (Lynen. Kentaurenfährte 61); vor der Tür bekreuzte man sich und warf sich e. zu Boden ... (W. Koeppen. Rußland 152). Ekster ['ekstel. die; -. -s [niederd. (h)egester < ahd. agastra neben agalstra; t Elster] (niederd.): svw. t Elster. Ektase [ek'ta.za], die; -. -n [spätlat. eetasis < griech ektasis. eigtl. = Ausdehnung] (antike Verslehre): Dehnung eines Vokals;Ektasie [ekta'zi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. 6ktasis = Ausdehnung] (Med.): Erweiterung, Ausdehnung eines Hohlorgans; Ektasis f'ektazis]. die; -, ...sen [...'ta:zn]: svw. t Ektase. Ektenie [ekte'ni:]. die; -. -n [...i:an; griech. ekt&ieia = Anstrengung (der Kräfte); Dienstfertigkeit; Ausdauer] (orthodoxe Kirche): Wechselgebet im byzantinischen Gottesdienst. ekto-, Ekto- [ekto-; griech. ektös]: Präfix mit der Bedeutung .»außen, außerhalb", z. B. ektotroph. Ektoparasit; Ekto- derm [...'denn], das; -s. -e [zu tekto- u. griech. derma = Haut] (Biol.. Med.): die äußere Hautschicht des tierischen u. menschlichen Keims, die bei der Bildung der Gastrula entsteht u. aus der später Epidermis, Nervensystem, Sinnesorgane sowie Anfangs- u. Endteil des Darmes hervorgehen; vgl. Entoderm; ektodermal [...der'ma.l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Biol.. Med.): vom Ektoderm abstammend bzw. ausgehend; vgl. entodermal; Ektohonnon, das: svw. t Phero mon. Ektomie [ekto'mi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. ektome = das Ausschneiden] (Med.): das operative Herausschneiden, die vollständige Entfernung eines Organs im Unterschied zur Resektion. ektomgrph <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Med.): eine hagere, hoch aufgeschossene Konstitution aufweisend: ein -er Konstitutionstyp; Ektomorphie [...iror'fi:], die; - [zu t Ektoderm u. griech. morphe = Gestalt] (Med.): Konstitution eines bestimmten Menschentyps, der ungefähr dem Leptosomen 671
Ektoparasit entspricht: Ektoparasit. der (Med.): pflanzlicher oder tierischer Schmarotzer, der auf der Körperoberfläche lebt (z. B. blutsaugende Insekten). Ektopie [ekto'pi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. 6ktopos = entfernt von seinem Ort! (Med.): meist angeborene Lageveränderung eines Organs, bes. nach außen; <Abl.:> ektopisdi <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (von Organen) an falscher, bes. zu weit außen liegender Stelle befindlich. Ektofrifsma, das; -s, ...men (Biol.): die äußere Schicht des Protoplasmas bei Einzellern (Ggs.: Entoplasma); Ektosit [ekto'zi.'t]. der; -en. -en [zu tekto- u. griech. sTtos = Speise; analog zu T Ektoparasit]: svw. f Ektoparasit; Ektoskel$tt. das; -[eis. -e (Biol.): den Körper umschließendes Skelett bei wirbellosen u. bei Wirbeltieren (z. B. die chitinöse Hülle der Insekten; Ggs.: Endoskelett); Ektoskopie [...sko'pi:]. die; -. -n [...i:an; zu tekto- u. griech. skopein = betrachten, beschauen) (Med.): Untersuchung u. Erkennung von Krankheitserscheinungen mit bloßem Auge; Ektotoxin [...to'ksi:n], das; -s. -e [aus tekto- u. tToxinl (Med.): von lebenden Bakterien ausgeschiedenes Stoffwechselprodukt, das im Körper von Mensch u. Tier als Gift wirkt; ektotroph [...tro:f] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.> [zu tekto- u. griech. trophe = das Ernähren; Nahrung) (Bot.): (von symbiotisch an Pflanzenwurzeln lebenden Pilzen, deren Pilzfäden nicht ins Innere der Wurzelzellen eindringen, sondern auf den Wurzeln bleiben) außerhalb der Wirtspflanze lebend (Ggs.: endo- troph). Ektropion [ek'tro:piDn). Ektropium [...piuml. das; -s, ...ien [...pn; griech. ektropion] (Med.): Auswartskehrung. Umstülpung einer Schleimhaut (z. B. der Lippen, des Augenlides); ektropionieren [ektropio'ni.Tdn] <sw. V.; hat) (Med.): die Augenlider zur Untersuchung od. Behandlung des Auges nach außen umklappen; Ektropium: t Ektropion. Ekzem [ek'tse:m]. das; -s. -e [griech. ekzema = durch Hitze herausgetriebener Ausschlag] (Med.): nicht ansteckende, juckende Entzündung der Haut: ein E. am Fuß haben; sie litt an Juckenden -en. Elaborat [elabo'ra.'t]. das; -[e]s. -e [zu lat. elaböräre = sorgfältig ausarbeiten): a) (geh.) schriftliche Arbeit. Ausarbeitung: ein umfangreiches, von einem unserer Hochschulprofessoren gütigst zur Verfugung gestelltes E. (Th. Mann. Hoheit 240); b) (abwertend) in bezug auf den Inhalt nicht sorgfältig hergestellte, geistlose schriftliche Arbeit; Machwerk. Geschreibsel; ebboriert [elabo'ri:?t] <AdJ.; o. Steig.) [nach engl, elaborated = herausgearbeitet, entwickelt, zu lat. elaböräre. t Elaborat]: *) (bildungssvr.) gewählt.differenziert: eine -e Ausdruckswelse; b) (Sprachw.) differenziert ausgebildet (Ggs.: restringiert): -er Kode. Elaidin [elai'di.n]. das; -s. -e [zu tElain] (Chemie): fettartige chemische Verbindung, die durch Einwirkung salpetriger Säuren auf Elain entsteht; Elain [ela'i.n]. das; -s [zu griech. elaion = (01iven)öl. Fett] (Chemie): in tierischen u. nicht trocknenden pflanzlichen Fetten u. Ölen vorkommende chemische Verbindung; <Zus.:> Elalnsfiure, die; - (Chemie): Ölsäure; Elaiosom [elaio'zo:m], das. -s. -en (meist PI.) [zu griech. 61aion (tElain) u. söma = Körper] (Biol.): besonders fett- u. eiweißreiches Gewebeanhängsel an pflanzlichen Samen. Elan [e'la:n, auch: e'lä:]. der; -s [frz. 61an. zu: s'llancer = vorschnellen, sich aufschwingen, zu: lancer = schleudern; t lancieren] (bildungsspr.): innerer Schwung. Spannkraft. Begeisterung: E. zeigen, entwickeln; er ging mit viel E. an seine Aufgabe heran; die Mannschaft spielte ohne E.; Elan vital [elävi'tal], der; -- [frz. elan vital, geb. von dem frz. Philosophen H. Bergson (1859-1941) aus: 6lan (tElan) u. vital, t vital] (Philos.): die schöpferische Lebenskraft bzw. die tnetaphysische Urkraft. die die biologischen Prozesse steuert, die die Entwicklung der Organismen vorantreibende Kraft; eignvoll <Adj.): mit Elan: Für uns ist es wichtig, daß jeder einzelne -er spielt (Welt 27. 4. 65, 8). EUolith [eleo'li:t. auch: ...lit). der; -s. -e [zu griech. elaion (tElain) u. t-lith] (Mineral.): graues, rötliches od. blaues, fettglänzendes Mineral; Eläoplast [eleoplast], der; -en. -en [zu griech. elaion (tElain) u. plastös = gebildet, geformt] (Biol.): Ölkörperchen in pflanzlichen Zellen. Elaste [e'laste] <P1.) (Chemie): Sammelbezeichnung für Kunststoffe von gummiartiger Elastizität; Elastik [e'lastik], das; -s. -s od. -e, (auch:) die; -. -en: Gewebe aus elastischem Material; Etystikakt, der; -[e]s. -e: im Zirkus od. Variete akrobatischer Akt. der eine besonders hohe Spannkraft des menschlichen Körpers verlangt; Elfstikbinde, die; -. -n: Binde aus elastischem Material; elastisch [elastij] <Adj.) [zu griech. elastös (elatös) = getrieben; dehnbar, biegbar]: \.(von Material) biegsam, dehnbar: federnd: eine -e Stahlfeder; eine -e Binde um das Fußgelenk tragen; eine gegenseitige, eine funktionale Abhängigkeit so wie zwischen zwei -en Bällen oder zwei geladenen Stromkreisen (Musil. Mann 473); ... gegen das Zelt, dessen e. federnde Wand ihn wie einen Fußball zurückschleuderte (Schnurre. Vaters Bart 72). 2.a) geschmeidig, federnd: mit -em Schritt; Die -e und zügige Muskelarbeit ... der Beine (Eidenschink. Fels 9); er geht immer sehr e.; Solnemann trat ins Zimmer, gestrafft, silberhaarig, e. (Sebastian. Krankenhaus 102); Wir setzten die Fußsohlen vorn auf und rollten sie e. ab (Cotton. Silver-Jet 155); b) beweglich, anpassungsfähig, flexibel: eine -e Organisation. Politik; es genüge, diese Menschen ... um sich zu haben, um selbst wieder e. zu werden (Fr. Wolf, Menetekel 14); der (= der Kaffee) ihren Geist e. machte zu Funkehvitz und Widerwort (Jacob. KafTee 28); ein Gesetz -er handhaben; Elastizität [elastitslt£:t]. die; -. -en <P1. ungebr.): 1. Fähigkeit eines Körpers od. eines Stoffes, eine durch äußere Einwirkung hervorgerufene Formänderung aus eigener Kraft wieder rückgängig zu machen: das Material hat eine außerordentliche E. 2.a) körperliche Spannkraft. Geschmeidigkeit: mit Jugendlicher E.; b) Beweglichkeit. Anpassungsfähigkeit. Flexibilität: die E. der Innenpolitik; Niemand hätte dem Bundeskanzler die E. zugetraut .... den Entschluß zu fassen ... (Dönhoff. Ära 20); Aber wir haben dabei auch ... mit der mangelnden E. des Verbrauchs zu rechnen (Bundestag 190. 1968. 10290); Je nach den -en ... der Kurven wird sich der Preis ändern (Rittershausen. Wirtschaft 31); der Motor hat eine große E. (Drehzahlspanne). Ebstizitite-: -koeffizient, der (Physik): Meßgröße zur Kennzeichnung der elastischen Eigenschaften eines Stoffes; mdo- dul. der (Physik): vgl. -koeffizient; -vertust, der. Elastomere [elasto'me:re] <P1.) [zu t elastisch u. griech. meros = Teil] (Chemie): synthetische Kautschuke u. gummiähnliche Kunststoffe; Elatere [ela'te:raj. die; -. -n (meist PI.) [giiech. elater = Treiber] (Bot.): Schleuderzelle bei Lebermoosen, die die Sporen aus den Kapseln befördert. Elativ[e:lati:fl,der; -s. -e [...i:vd; zu lat. elätus = erhaben, hoch] (Sprachw.): absoluter, auf keinem Vergleich beruhender Superlativ (z. B. modernste Wohnungen = sehr moderne Wohnungen). dbisdi I'elbiJ] <Adj.; o. Steig.) [mhd. elbisch = alpartig; von Eiben sinnverwirrt] (veraltet): geisterhaft, überirdisch: ... erschien sie ... darin (= in dem Kleid) schön wie ein -es Wesen (Fussenegger, Haus 158); Ihrer Schilderung nach ist sie ein ..elbisches Wesen". So nennt man solche kühlen, berechnenden und unberechenbaren Frauen (Hörzu 10. 1973. 103). Elch [elf], der; -[e]s. -e [mhd. eich, elhe, ahd. el(a)ho]: größter, in Nordamerika. Nord- u. Osteuropa sowie Nordasien vorkommender Hirsch mit massigem Körper u. schaufeiförmigem Geweih. Elenitierj: Ich dachte, mich küßt ein E. (ugs. scherzh.; ich hielt das nicht für möglich, war äußerst überrascht, verwundert [Die Korrespondenz 3, 1976. 22]). £lch-: -bulle, der: männlicher Elch; -geweih, das; ^iagd, die: auf E. gehen; -kalb, das: junger Elch; -kuh, die: weiblicher Elch; -wild, das. Eldorado [eldo'ra:do], das; -s, -s. (auch:) Dorado. das; -s. -s u. (selten:) ...den [nach Span. El Dorado (pais) = sagenhaftes Goldland in Südamerika, eigtl. = das vergoldete (Land), zu lat. deaurare = vergolden]: Gebiet, das ideale Gegebenheiten. Voraussetzungen für jmdn. bietet (z. B. in bezug auf eine bestimmte Betätigung); Traumland. Wunschland. Paradies, dasjmdm. ausreichende Entfaltungsmöglichkeiten bietet; ... ist es (= Nordschweden) im Sommer ein E. für Wanderer und Fischer (Hörzu 44. 1974. 127); hier, in diesem E. für Archäologen (Küpper. Simplicius 109); sie ... bricht auf ins E. der DDR-Jugend. Polen (Spiegel 28.1974.93);(iron. in bezug auf eine als negativ empfundene Betätigung:) Touristenzentren sind ein E. (Tummelplatz) für Djebe und Gauner. Efeate[ele'a:to]. der; -n. -n (meist PI.) [lat. Eleätes < griech. Eleätes]: Vertreter der von Xenophanes um 500 v. Chr. in Elea (Unteritalien) gegründeten griechischen Philosophenschule; elektisch <Adj.; o. Steig.): die Eleaten betreffend; 672
Elektrizität Eleatismus [eleatismus]. der. -: philosophische Lehre\ die von einem absoluten, nur durch Denken zu erfassenden Sein ausgeht u. ihm das Werden u. die sichtbare Welt als Schein entgegensetzt. Elefant [ele'fant]. der; -en. -en [mhd. elefant. ahd. elpfant. elafant < lat.elephantus < griech. elephas(Gen.:etephan- tos). zu ägypt. äb(u). kopt. eb(o)u = Elfenbein. Elefant]: mächtiges, sehr schweres Rüsseltier mit großen, beweglichen Ohren, säulenartigen Beinen [u. langen, weißen Stoßzähnen]: ein indischer, afrikanischer E.; der E. hebt den RUssel. trompetet; * sich wie ein E. im Porzellanladen benehmen (ugs.: sich [anderen Menschen gegenüber I ungeschickt, plump, taktlos verhalten). Elefanten-: -baby, das (abwertend): schon größeres Kind. Jugendlicher von kräftig-plumper Gestalt; ^bulle, der: die Herde wird von einem -n angeführt; ^Anoer, der; -führer, der: Führer /u. Besitzer j eines Elefanten, der zur Beförderung von Personen od. Lasten eingesetzt wird; ^fuß. der: standfester runder Trittschemel; -gang, der (Gymnastik): das Gehen auf Händen u. Füßen, wobei Arme u. Beine gestreckt sind; ^sedäditnis, das (ugs.): sehr gutes Gedächtnis; -geheue, das: der Zoo hat ein großes E.; -gras, das: sehr hoch wachsendes Gras der afrikanischen Savannen; -haut, die: eine faltige E.; Ü in diesem Beruf muß man sich eine E. zulegen (ugs.; darf man nicht empfindlich sein): -herde, die; Magd, die: Jagd auf Elefanten zur Gewinnung von Elfenbein; -kalb, das: junger Elefant; -kuh, die: weiblicher Elefant; ^kiiken, das (scherzh.): svw. t^baby; -laus, die: svw. t Cashewnuß; -reimen, das (ugs. scherzh.): langwieriges Überholmanöver zwischen schweren Lastkraftwagen; -robbe, die: svw. t See-Elefant; -rüssel, der; -Schildkröte, die: Vertreterin einer Art von sehr großen Landschildkröten; -treiber, der: svw. f Führer. Elefantiasis, (auch:) Elephantiasis [elefan'ti:azis]. die; -. ...äsen [...'tia:zn; lat. elephantiasis < griech. elephantiasis. zu: elephas. TElefant) (Med.): durch Stauungen der Lymphe hervorgerufene krankhafte, unförmige Verdickungen der Haut u. des Bindegewebes; Elefyntin, die; -, -nen: svw. tElefantenkuh; elefantös [elefan't0:sj <Adj.; -er. -este> Izu IElefant (wegen seiner Gestalt u. Kraft)] (ugs.): außergewöhnlich, großartig: das ist ja e.! elegant [elegant] <Adj.; -er, -este) [frz. elegant < lat. elegäns = wählerisch, geschmackvoll. Nebenf. von eligens. 1. Part, von: eligere (exlegere) = auslesen, auswählen; t Legion]: a) (von der äußeren Erscheinung) durch Vornehmheit, erlesenen Geschmack, bes. der Kleidung od. ihrer Machart, auffallend: ein -er Herr; ein -er Mantel; -e Möbel; ein Treffpunkt der -en Welt; er ist eine -e Erscheinung; dieser Wagen ist sehr e.; sie ist immer e. angezogen; b) in gewandt u. harmonisch wirkender Weise ausgeführt: eine -e Verbeugung; eine -e Lösung dieses Problems; sich e. (geschickt) aus einer Affäre ziehen; c) gewählt, kultiviert, erlesen: eine -e Ausdrucksweise; er spricht ein -es Französisch; Elegant [ele'gä:]. der; -s. -s [telegant] (meist abwertend): auffällig modisch gekleideter Mann. Beau; Eleganz [ele'gants]. die; - [(a. b: unter Einfluß von frz. 616gance) < lat. elegantia]: a) (in bezug auf die äußere Erscheinung) geschmackvolle Vornehmheit: zeitlose, modische, auffallende, lässige, sportliche, verblichene E. [zeigen]; der Hut betonte die E. ihrer Erscheinung; nach der luxuriösen E. des Schlosses Schneider ein bescheidenes Haus (Kuby. Sieg 400); b) Gewandtheit. Geschmeidigkeit. Harmonie [in der Bewegung]: er tanzt mit unnachahmlicher E.; Ich ... sah ... nur auf seine Hände, deren schlangenhafle E. eine Sprache zu sprechen schien, die mich beunruhigte (Thieß. Frühling 136); c) Gewähltheit. Sicherheit lim Ausdruck!: alle lobten die E. seines Stils; Seine Vorlesungen ... zeichneten sich ... durch eine weitläufige E. aus (Geissler. Nacht 5). Elegeion [ele'gapn], das; -s [griech. elegeton (metron)] (Verslehre): elegisches Versmaß, d. h. Verbindung von Hexamter u. Pentameter; Elegie [ele'gi:]. die; -. -n [...i:an; lat. elegia < griech. elegefa. zu: elegos = Trauergesang mit Flötenbegleitung]: l.a) Gedicht im Ton wehmütiger Klage: die Dui- neser -n von R. M. Rilke; b) in der Antike Gedicht in Distichen. 2. Schwermut: die E. und Weite der russischen Ebene (Jacob. Kaffee 177); <Zus.:> Elegiendichter, der; Elegiker [eie:gikB], der; -s, -: 1. Elegiendichter. 2. jmd.. der zu elegischen Stimmungen neigt; elegisch [e'le:gij] <Adj.>: 1. <o. Steig.; nicht adv.> a) die Gedichtform der Elegie betreffend: -e Distichen; b) in Form einer Elegie gedichtet. 2. voll Schwermut. Wehmut; wehmütig: eine -e Stimmung; Elegjambus [ele'giambus], der; -. ...ben [spätlat. elegiambus < spätgriech. elegiambos]: aus dem Hemiepes u. dem jambischen Dimeter bestehendes antikes Versmaß. Eleison [e'laizan]. das; -s. -s: vgl. Kyrieeleison. Elektion [eiek'tsjp:n]. die; -. -en [lat. electio. zu: eligere = auswählen]* (bildungsspr.): [Auslwahl; elektiv [...'ti:fl <AdJ.; o. Steig.) (bildungsspr.): laus/wählend; Elektor [e'lektor, auch: ...to:?], der; -s. -en [elek'to:ren; (m)lat. elector]: 1. Wähler; Wahlherr (z. B. Kurfürst beider Königswahl). 2. (bildungsspr.) I AusIwählender <Abl. zu 1:> Elek- torat [el£kto'ra:t]. das; -[e]s. -e (hist.): Kurfürstenwürde. Elektrakomplex [elektra-], der; -es [nach der griech. Sagengestalt Elektra] (Psych.): bei weiblichen Personen auftretende zu starke Bindung an den Vater; vgl. Ödipuskomplex. Elektret [elek'tre:t]. der (auch: das); -s. -e [engl, electret. aus: electrxdty = Elektrizität u. magne/ = Magnet]: Dielektrikum mit entgegengesetzten elektrischen Ladungen an zwei gegenüberliegenden Flächen; Elektrifikation [elEktrifi- ka'tsio:n], die; -, -en (Schweiz.): svw. fElektrifizierung; elektrifizieren [elektrifi'tsi:ren] <sw. V.; hat): auf elektrischen Betrieb um-, einstellen: diese Eisenbahnstrecke wurde kürzlich elektrifiziert, dazu: Elektrifizierung, die; -. -en: die E. dieser Eisenbahnstrecke ist noch nicht abgeschlossen; Elektrik [e tektrik], die; -. -en: 1. Gesamtheit einer elektrischen Ausstattung. 2. <o. PI.) (ugs.) Elektrotechnik; Elektriker [elektriku], der; -s. -: Handwerker im Bereich der Elektrotechnik, insbes. Elektroinstallateur. Elektriker-: ^schere, die: mit isolierenden Griffen versehene Schere des Elektrikers; -Werkstatt, die; -zange.die: Kombinationszange des Elektrikers mit isolierenden Griffen. elektrisch [e'lEktrif] <A$U.; o. Steig.) [nlat. electricus. zu lat. electrum < griech. elektron = Bernstein (da Reibungselektrizität zuerst am Bernstein beobachtet wurde)]: 1. auf der Anziehungskraft bzw. Abstoßungskraft geladener Elementarteilchen beruhend: -er Strom. Widerstand; -e Spannung; der Zaun ist e. geladen; Ü ... war Giulietta fast mager. Magerund e. (Andersch. Rote 77). 2. a) Elektrizität speichernd, führend; Elektrizität erzeugend: eine -e Batterie. Leitung; ein -er Generator; b) mit Elektrizität betrieben: -es Licht; eine -e Kaffeemühle; -e Musikinstrumente; ein -er Rasierapparat; der Junge bekam eine -e Eisenbahn geschenkt; wir kochen, heizen e.; (ugs.:) das geht alles e.; c) durch Elektrizität hervorgerufen, bewirkt: -e Impulse; ein -er Funke; er wurde durch einen -en Schlag getötet; d) die Elektrizität betreffend; -e Größen. Einheiten; Elektrisch [-]. das <meist o. Art.); - (ugs.): elektrischer Strom: Könnt Euch nicht vorstellen. ... wie armselig die Leute ... Kein E. und Fließendwasser (Grass. Katz 133); Elektrische, die; -. -n (ugs. veraltet): Straßenbahn: ich stieg bei der Endhaltestelle auf eine E. (Seghers. Transit 43); elektrisieren [elektri'zi:ren] <sw. V.; hat): l.a) elektrisch aufladen: durch Reibung wird der Bernstein elektrisiert; b) (Med.) mit elektrischen Stromstößen behandeln: zur Kräftigung der Muskulatur wird das Bein des Patienten regelmäßigelektrisiert; c)<e. + sich) seinen Körper unabsichtlich der Wirkung elektrischen Stroms aussetzen u. dadurch einen elektrischen Schlag bekommen: ich habe mich an der Steckdose elektrisiert; er sprang sofort auf wie elektrisiert. 2. entflammen, in spontane Begeisterung versetzen: er wurde von dieser Frau elektrisiert; Während in europäischen Diktaturstaaten die Führer beider Schattierungen wider die Dekadenz des Jazz eiferten, hatte die Jugend der anderen schon längst sich von den synkopierten Gehtänzen ... e. lassen (Adorno. Prismen 128); <Zus.:> Elektri- skrapparat, der. Elektrisiermaschine, die: der Demonstration dienende Vorrichtung zur Erzeugung hoher elektrischer Spannungen; <Abl.:) Elektrisierung, die; -. -en: das Elektrisieren (1); Elektrizität [elektritsi't€:t]. die; -: 1. (Physik) auf der Anziehung bzw. Abstoßung elektrisch geladener Teilchen beruhendes, in Gestalt der elektrischen Ladung u. des elektrischen Stroms auftretendes Grundphänomen der Natur: statische, dynamische E.; die Lehre von der E.; Ü Oft ist mir. als sei es ... die Front selbst, von der eine E. ausstrahlt, die unbekannte Nerven mobilisiert (Re- maraue. Westen 44). 2. elektrische Energie, elektrischer Strom: E. erzeugen: eine Stadt mit E. versorgen; die Karbidlampen, die um jene Kriegszeit das Gas und die E. ersetzten und die aussahen wie gezähmte und zum Nutzen der Menschheit verwendete Irrlichter (Jacob, Kaffee 205). 43 GDW 673
Elektrizitäts- Elektrizitjts-: -anläge, die: Anlage zur Erzeugung von Elektrizität: -anzeiger, der: svw. fElektroskop; -behandkmg, die: svw. t Elektrotherapie: -Erzeuger, der: Gerät zur Erzeugung elektrischer Energie, z. B. Generator: -erzeugung, die: Erzeugung elektrischer Energie: der Anteil der Steinkohle an der E.; -gesellschaft. die: Wirtschaftsunternehmen, das in Elektrizitätswerken Strom erzeugt u. an den Verbraucher abgibt: ^lehre. die (Physik); -Versorgung, die: Versorgung einer Volkswirtschaft mit elektrischem Strom: -Verteilung, die: Verteilung elektrischer Energie über Umspannwerke, Freileitungen o.a. an den einzelnen Verbraucher: -werk, das: Anlage, in der elektrische Energie erzeugt, umgewandelt u. verteilt wird: -Wirtschaft, die: Zweig der Energiewirtschaft, der sich mit der Erzeugung u. Verteilung des elektrischen Stroms befaßt: -zÄhler, der: Gerät zutn Messen des Verbrauches od. der Lieferung elektrischen Stroms. elektro-, Elektro- [e'lektro-; griech. elektron = Bernstein, t elektrisch): -akystik, die (Physik. Technik): Wissenschaft, die sich mit der Umwandlung der Schallschwingungen in elektrische Spannungsschwankungen u. umgekehrt befaßt. dazu: -akystisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.): -e Geräte; -analyse, die: chemische Untersuchung mit Hilfe der Elektrolyse: >artfkel, der: elektrisch betriebenes Gerät des täglichen Bedarfs; ein Spezialgeschäft für E.; >auto, das: mit einem Elektromotor angetriebenes Auto; vgl. -fahrzeug: die Umweltfreundlichkeit des -s; >bedarfsartikel, der: svw. Partikel; -boot, das: mit Batterie betriebenes Boot; >bus, der: vgl. ~auto; -diemte* die: Wissenschaft von den Zusammenhängen zH'ischen elektrischen Vorgängen u. chemischen Reaktionen, dazu: -chembch <Adj.; o. Steig.): a) die Elektrochemie betreffend, zu ihr gehörend; b) die elektrischen Vorgänge u. die damit zusammenhängenden chemischen Reaktionen betreffend, auf ihnen beruhend: So hatte zum Beispiel ... der englische Chemiker Humphry Davy das Element Kalium auf -em Wege entdeckt (Haber, Welten 46); —Chirurgie, die (Med.): Sammelbezeichnung für die verschiedenen Formen der Anwendung elektrischer Energie zu chirurgischen Zwecken, dazu: -chirurgisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): -e Geräte; -<*rforverfahren, das (Fachspr.): elektrolytisches Verfahren zum Färben von Metallen; >degen, der (Fechten): Degen für die elektrische Trefferanzeige; -diagnostik, die (Med.): a) Anwendung der Elektrizität zu diagnostischen Zwecken, z. B. beim Elektrokardiogramm; b) Anwendung der Elektrizität zur Prüfung der Funktion von Muskeln u. Nerven; -dialyse, die (Fachspr.): Verfahren zur Entsalzung wäßriger Lösungen (z. B. von Wasser) nachdem Prinzip der Dialyse; -dyngmik, die (Physik): Wissenschaft von der bewegten, strömenden Elektrizität u. ihren Wirkungen; die Theorie der Elektrizität bzw. sämtlicher elektromagnetischer Erscheinungen, dazu: -dynamisch <Adj.; o. Steig. >: auf! Erscheinungen i der Elektrodynamik beruftend. sie betreffend; -dynamometer, das (Physik): Meßgerät für elektrische Stromstärke u. Spannung; -endosmose, die (Fachspr.): durch elektrische Spannung bewirkte osmotische Flüssigkeitswanderung; —enze- phatogr^mm, das (Med.): diagnostischen Zwecken dienende graphische Darstellung des Verlaufs elektrischer Erscheinungen, die die Gehirntätigkeit begleiten; Abk.: EEG; -«nze- phalograuhk* die (Med.): Verfahren der Aufzeichnung von Elektroenzephalogrammen; -erosion, die (Technik): Bearbeitungsverfahren für Hartmetalle u. gehärtete Werkstoffe, bei dem durch Erzeugung örtlich sehr hoher Temperaturen kleine Teilchen vom Werkstück abgetragen werden; > fahrzeug, das: nicht schienengebundenes, mit elektrischer Energie angetriebens Fahrzeug; >fischerei, die: Fischfang mit Hilfe von ins Wasser geleitetem elektrischem Strom; >fk>- rett, das (Fechten): vgl. biegen; -gerät, das: mit elektrischem Strom betriebenes Haushaltsgerät: -geschift, das (ugs.): Spezialgeschäft für Elektroartikel; >großhandel, der; rgymnastik, die (Med.): durch elektrische Impulse erzielte rhythmische Muskelkontraktionen als Übung bei Muskellähmung; -hammer, der: Hammer, der über ein Kurbelgetriebe mit einem Elektromotor betrieben wird; -handwerk, das: Sammelbezeichnung für verschiedene Arten des Handwerks auf dem Gebiet der Elektrotechnik; >herd, der: mit elektrischem Strom betriebener Kochherd; > Industrie, die; > Ingenieur, der: jmd.. der nach einem Studium der Elektrotechnik an einer Fachhochschule od. einer technischen Universität Geräte. Maschinen o. ä. konstruiert, die mit Stromerzeugung od. Stromverbrauch zu tun haben (Berufsbez.); - Installateur, der: Handwerker od. Industriearbeiter, der die Einrichtungen installiert u. instand hält, die zur Versorgung eines Gebäudes, einer Anlage, eines Autos o. ä. mit elektrischer Energie erforderlich sind (Berufsbez.); >jet, der [aus telektro- u. engl. jet = Strahl. Strom] (Weltraumphysik): gebündelter elektrischer Ringstrom, der dem normalen Stromsystem der ionisierten hohen Atmosphäre überlagert ist: -kalorisch <Adj.; o. Steig.) (Physik): die Wärmeerzeugung durch elektrischen Strom betreffend: -kardiogr^mm, das (Med.): diagnostischen Zwecken dienende graphische Darstellung des Verlaufs elektrischer Erscheinungen, die die Herztätigkeit begleiten; Abk.: EKG. Ekg; -kanüogrgph, der (Med.): Gerät zur Aufzeichnung eines Elektrokardiogramms; -kanhographk« die (Med.): Verfahren der Aufzeichnung von Elektrokardiogrammen; -karren, der: kleines, elektrisch betriebenes Fahrzeug zum Transport von Lasten auf kurzen Strecken; -kata- lyse, die (Med.): Einführung von Arzneimitteln in den Organismus durch die Haut mit Hilfe von elektrischem Strom (durch den dabei die Gefäßtätigkeit angeregt wird): -kgu- stik, die (Med.): Operationsmethode, bei der mit dem Elek- trokauter gearbeitet wird; -kailter, der (Med.): chirurgisches Instrument zur elektrischen Verschorfung kranken Gewebes; -koagulation, die (Med.): Zerstörung von Gewebe (z. B. von Tumoren) durch Hochfrequenzströme: >konzern, der; >krampf, der (Med.): vgl. -schock; -haninesz^nz, die (Physik): das Auftreten von Leuchterscheinungen unter der Einwirkung elektrischer Entladungen; > hinge, die (Med.): Apparat, der durch elektrische Reizung die Atemfunktion bei teilweise gelähmter Muskulatur der Atemwege aufrechterhält; -magnet, der: mit einem Eisenkern versehene' Spule mit aufgewickeltem Draht, durch den elektrischer Strom geschickt wird, wodurch ein Magnetfeld entsteht. dazu: -magnetisch <Adj.; o. Steig.): -e Wellen; ein -es Feld; -e Induktion (Entstehung eines elektrischen Stroms durch das Bewegen eines Magnetpols): -magnetfsmus, der (Physik): Gesamtheit aller Erscheinungen, in denen elektrische Ströme u. magnetische Felder miteinander verknüpft sind; >raassage, die: Heilbehandlung mit einem elektrischen Vibrationsgerät; MnechgnBt, die: Teilgebiet der Elektrotechnik bzw. Feirvnechanik, das sich mit der Umsetzung von elektrischen Vorgängen in mechanische u. umgekehrt befaßt, dazu: -mechgniker, der: Handwerker od. Industriearbeiter, der aus Einzelteilen elektromechanische Anlagen u. Geräte montiert (Berufsbez.); -mechanisch <Adj.; o. Steig.): 1. die Eidaromechanik betreffend. 2. auf der Zusammenwirkung elektrischer u. mechanischer Vorgänge beruhend, sie betreffend; -medizin, die: Teilbereich der Medizin, in dem elektrische Ströme zu Heilzwecken verwendet werden; >melda\ der (Fechten): elektrisches Gerät zum Anzeigen von Treffern; >metall, das (Metallurgie): durch Elektrolyse gewonnenes Metall, dazu: -metalhirgk, die: Teilgebiet der Metallurgie, das die Anwendung der Elektrolyse bei der Gewinnung von Metallen umfaßt; -meter, das [aus telektro- u. t-meter]: Gerät zum Messen elektrischer Ladungen u. Spannungen; -mobil, das: svw. f -auto: das E.. von dem bereits ein Prototyp bei VW fahrbereit sei (MM 20. 9. 68, 22); -monteur, der: svw. t -installateur; >motor, der (Technik): Motor zur Umwandlung elektrischer in mechanische Energie: die Bahnsteigkarren werden von einem E. angetrieben, dazu: -motorisch <Adj.; o. Steig.): den Elektromotor betreffend, durch einen Elektromotor / angetrieben!: -er Antrieb; -e Kraft (Physik; Kraft, die bei bestimmten chemischen od. mechanischen Vorgängen elektrische Ladungen tretmt u. damit eine elektrische Spannung ausbildet)', -myognjmm, das (Med.): diagnostischen Zwek- ken dienende graphische Darstellung des Verlaufs elektrischer Erscheinungen, die die Muskeltätigkeit begleiten; Abk.: Emg; -narkose (Med.): durch elektrische Stromstöße bewirkte Narkose; >ofen, der (Technik): elektrisch beheizter Ofen zum Schmelzen u. Härten von Metall; -osmose, die: svw. t^endosmose; -polieren <sw. V.; hat) (Technik): metallische Oberflächen in einem galvanischen Bad glätten; -punktyr, die (Med.): Zerstörung von krankhaftem Gewebe od. von Nerven mittels einer nadeiförmigen Elektrode; >ra- sierer, der (ugs.): elektrischer Rasierapparat; >rasur, die: Rasur mit dem Elektrorasierer; -rezeptQren <P1.) (Biol.): bei bestimmten Tieren (z. B. elektrischen Fischen) vorhandene Sinnesorgane, die zur Orientierung in einem von diesen erzeugten elektrischen Feld dienen; >säbel, der (Fechten): vgl. -degen; -schiff, das: von Elektromotoren angetriebenes 674
Element Schiff; r schock, der (Med.): durch elektrische Stromstöße erzeugter künstlicher Schock zur Behandlung bestimmter Gemüts- u. Geisteskrankheiten; -schweißung, die (Technik): Schweißverfahren, bei dem die Schmelzwärme durch elektrischen Strom erzeugt wird; ~st*tik, die: 1. (Physik) Wissenschaft von den ruhenden elektrischen Ladungen u. deren Wirkung auf ihre Umgebung. 2. (Fachspr.) (von Textilien) Seigung zu elektrostatischen Aufladungen; dieser StoflF besitzt eine besonders geringe E.. dazu: ^statisch <Adj.; o. Steig.): auf [Erscheinungen! der Elektrostatik beruhend, sie betreffend; -e Aufladung; ~~striktion, die (Physik): durch das Anlegen einer elektrischen Spannung bewirkte Dehnung od. Zusammenziehung eines Körpers; >technik, die: Zweig der Technik, der sich mit der technischen Anwendung der physikalischen Grundlagen u. Erkenntnisse der Elektrizitätslehre befaßt; ein Studium der E. an einer Universität absolvieren, dazu: -techniker, der: a) svw. Ningenieur; b) svw. ? Elektriker; c) Facharbeiter auf dem Gebiet der Elektrotechnik; > technisch <Adj.; o. Steig.): auf!Erscheinungen) der Elektrotechnik beruhend, sie betreffend: die -e Industrie: ^therapfe, die (Med.): Heilbehandlung durch die Anwendung elektrischen Stroms; -tonus, der (Med.): veränderter Zustand eines von elektrischem Strom durchflossenen Nervs; >ieit, die (Leichtathletik): elektronisch gestoppte Zeit, dazu: >Zeitnahme, die (Leichtathletik). Efektrochord [...'kort], das; -s, -e [aus telektro- u. lat. chorda = Darmsaite] (Musik): elektrisches Klavier. Elektrode [elek'troda]. die; -, -n [engl, electrode. aus telektro- u. griech. hodös = Weg; von Faraday (vgl. Farad) 1834 eingeführt]: eines von mehreren, meist aus Metall bestehenden Enden eines Stromkreises, zwischen denen elektrischer Strom durch ein anderes Medium geleitet wird: positive E. (Anode); negative E. (Kathode). Elektrolyse [...1y:z3]. die; -,-n [engl, electrolysls. aus telektro- u. griech. lysis = Auflösung; von Faraday (vgl. Farad) 1834eingeführt] (Physik. Chemie): durch elektrischen Strom bewirkte chemische Zersetzung von Elektrolyten; Elektroly- «ur [...ly'zo:?]. der. -s. -e: Apparatur zur Gewinnung von Gas durch Elektrolyse; etektroiysieren [...ly'zi:ran] <sw. V.; hat): mit elektrischem Strom eine chemische Verbindung aufspalten; Elektrolyt [...'ly:t], der; -en. -e. (auch:) -s. -en (engl, electrolyte. zu griech. lytös = lösbar, von Faraday 1834 eingeführt]: den elektrischen Strom leitende u. sich durch ihn zersetzende Lösung (z. B. Salze. Säuren, Basen); elektrolytisch [...'lyrttf] <Adj.; o. Steig.): a) die Elektrolyse betreffend: eine -e Reinigung von Metallen; b) den Elektrolyten betreffend: -e Lösungen; Elektrolytmetall, das; -5. -e: durch Elektrolyse gewonnenes od. gereinigtes Metall. 'Elektron ['e:lektn>n. auch: elektron. elek'tro.n], das; -s. -cn [...'tro:nan; engl, electron. zu griech. elektron = Bernstein] (Kernphysik): elektrisch negativ geladenes ßlementar- teilchen; Elektron [e'tektran]. das; -s [griech. elektron = mit Silber gemischtes Gold; Bernstein]: 1. natürlich vorkommende Gold-Silber-Legierung. 2. <S> Magnesiumlegierung mit wechselnden Zusätzen/. Elektronen- ('Elektron): -akzeptor, der: Atom, das auf Gmnd seiner Ladungsverhältnisse ein Elektron aufnehmen kann; -Witz, der (Fot.): 1. kurzzeitige Lichtabstrahlung einer Gasentladungslampe. 2. (Jargon) svw. t^blitzgerät; -blitzer. der (Jargon): svw. I-blitzgerät; -blitzgerit. das: als Lichtquelle für fotografische Zwecke dienende Vorrichtung, in der ein kurzzeitiger, sehr heller Entladungsstoß in einer Elektronenröhre ausgelöst wird; -donator, der: A tom. das auf Grund seiner Ladungsverhältnisse ein Elektron abgeben kann; -[gelhirn, das (ugs.): svw. t ^rechenmaschi- ne: von einem E. gesteuerte Vorgänge; -hülle, die: Gesamtheit der Elektronen, die einen Atomkern umgeben: Die Perioden in der Anordnung der ehem. Elemente lassen sich durch die Struktur der E. erklären, die nämlich von Element zu Element anwächst und jeweils individuell verschieden ist (Haber. Welten 55); ^konfiguratkm, die: Gesamtheit der Elektronenanordnung innerhalb eines Atoms od. Moleküls; -mikroskop, das: Mikroskop, das an Stelle *<m Licht mit Elektronenstrahlen arbeitet w. dadurch eine stärkere Vergrößerung ermöglicht, dazu: -mikroskopie, die: Verfahren der Anwendung des Elektronenmikroskops; Mnl- krakopisdi <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): a) (von Vergrößerungen) mittels eines Elektronenmikroskops durchgeführt; b) die Elektronenmikroskopie betreffend; ^optDt, die: Teil- tebiet der Physik, das sich mit dem Verhalten von Elektronenstrahlen in ablenkenden magnetischen u. elektrischen Feldern befaßt, dazu: -optisch <Adj.; o. Steig.): -e Abbildungen; —orgel, die: orgelähnliches Instrument, dessen Klänge elektronisch erzeugt u. abgewandelt, variiert werden; ^ra- dius, der (Physik): die bei der Annahme einer kugelförmigen, räumlichen Ausdehnung des Elektrons sich ergebende Größe für den Radius des Elektrons; -rechenmaschine. die: Anlage zur elektronischen Datenverarbeitung; -rechner, der: svw. Nrechenmaschine: die E. ... stehen bereit, um ganze Stäbe von hochqualifizierten Gelehrten und Technikern zu vertreten (Menzel. Herren 15); ^röhre. die: der Steuerung u. Verstärkung elektrischer Ströme dienender luftleerer Glas- od. Metallkolben, in dem ein Elektronenstrom fließt; -spin, der (Physik): ,Meßgröße für den/ Eigendrehimpuls eines Elektrons; -stoß, der (Physik): Stoß eines Elektrons auf ein Atom od. Molekül; ^strahl, der (Physik): Strahl von Elektronen, die sich in eine bestimmte Richtung bewegen; -ström, der: vgl. -strahl; -theorie, die: Theorie, mit der physikalische Eigenschaften u. Erscheinungen auf die Wirkung von Elektronen zurückgeführt werden; ^volt, (amtl.:) Elektronvolt, das: Energieeinheit der Kernphysik; Zeichen: eV; -welle, die (Physik): elektromagnetische Welle beim bewegten Elektron. Elektronik [elek'tro.nik], die; -. -en [zu ^Elektron]: a) <o. PI.) Zweig der Elektrotechnik, der sich mit der Entwicklung u. Verwendung von Geräten mit Elektronenröhren, Photozellen. Halbleitern u.a. befaßt; b) elektronisches Gerät, mit dem etw. ausgestattet ist: die E. dieser Fernsehkamera ist ausgefallen; c) <o. PI.) (Rundf.. Film, Ferns.) Gesamtheit der Geräusche, die mit elektronischen Geräten produziert werden; <Abl.:) Elektroniker, der; -s, -: Techniker auf dem Gebiet der Elektronik (Berufsbez.); elektronisch [elek- ■tro:niJ] <Adj.; o. Steig.): auf der Elektronik (a) basierend, sie benutzend: eine -e Rechenmaschine; -e Datenverarbeitung; -e Musik; kleine -e Taschenrechner aus dem Westen sind im Ostblock begehrte Handelsware (Spiegel 23.1975. 112); e. gesteuerte Antennen; Elektronkan <S> [..."tro:- njtum], das; -s. ...ien [...pn; zu t'Elektron]: Instrument mit elektronischer Klangerzeugung; Elektronvolt: t Elektronenvolt; elektrophil [elektro'fl:!] <Adj.; o. Steig.) [zu telektro u. griech. phflos = freundlich; Freund] (Physik): zur Anlagerung elektrischer Ladungen neigend (Ggs.: elektrophob); dektrophob[...,fo:p] <Adj.; o. Steig.) [zu telektro- u. griech. phöbos = Furcht] (Physik): nicht zur Anlagerung elektrischer Ladungen neigend (Ggs.: elektrophil); Elektrophon I...'fo:n], das; -s, -e [aus telektro- u. t-phon] (Musik): elektronisches Musikinstrument; Elektrophor [...'fo:$], der; -s. -e [zu telektro- u. griech. -phöros = Träger, zu: phirein = tragen] (Physik): zur Auflüdung eines elektrischen Leiters dienende Vorrichtung.dazu: Elektrophorese [...fo're:z3], die; - [zu telektro- u. griech. phöresis = das Tragen] (Physik): Bewegung elektrisch geladener Teilchen in nichtleitender Flüssigkeit unter dem Einfluß elektrischer Spannung; elek- trophoretbch [...fo're:Uf] <Adj.; o. Steig.): die Elektrophorese betreffend; Elektroskop [...sko:p], das; -s. -e [zu telektro- u. griech. skopein = betrachten] (Physik): Gerät zum Nachweis geringer elektrischer Ladungen; Elektrizitätsanzeiger; Elektrothermie [...ter'mi:]. die; - [zu telektro- u. griech. thärme = Wärme, Hitze]: /Wissenschaft von der] Erwärmung durch Elektrizität; elektrothermtedi [...'temnf] <Adj.; o. Steig.): die Elektrothermie betreffend, auf ihr beruhend; Elektrotqmie [...to'mi:], die; -. -n [...i:an; zu telektro- u. griech. tome = das (Ab)schneiden] (Med.): Entfernung von Gewebswucherungen mit Hilfe eines als aktive Elektrode wirkenden Instruments durch bestimmte Hochfrequenzströme.Elektrotypie[...ty'pi:],die; -, -n [...i:an; zu telektro- u. tType (1)]: svw. f Galvanoplastik. Element [elemcnt], das; -[eis. -e Dat. elementum. H. u.J: l.a) /Grund]Bestandteil. Komponente: ein wesentliches, unabdingbares E.; jede Politik geht von zwei -en aus: von der objektiven Lage und von der subjektiven Anschauung, die die Menschen von dieser Lage haben (Dönhoff. Ära 108); wo immer sich -e zu einem sinnvollen Ganzen zusammenfugen, treten Strukturen auf, deren Aufbau bestimmten Gesetzen folgt (Wieser. Organismen 12); Neben den Veranstaltern ... sind die Zuschauer eines der tragenden -e (der wesentlichen Bestandteile) des Motorsports (Frankenberg. Fahren 184); b) typisches Merkmal. Wesenszug: der Spitzbogen ist ein E. der gotischen Baukunst; die Musik enthält einige -e des Jazz; c) <o. PI.) Kraft. Faktor: *3* 675
elementar-, Element ar- seine Anwesenheit brachte ein heiteres E. in die Gesellschaft; diejenigen Kreise .... die durch ihren unerfüllten Ehrgeiz seit Je ein labiles E. im Mittelstand darstellten (Fraenkel. Staat). 2. <P1.> Grundbegriffe. Grundgesetze; Anfangsgründe: die -e der Mathematik, einer Fremdsprache. 3. <o. PI.) /idealer/ Lebensraum; Umstände, in denen sich ein Individuum [am bestem entfalten kann: hier fühlt er sich, ist er in seinem E. 4.a) in der antiken u. ma. Naturphilosophie einer der vier Urstoffe Feuer, Wasser. Luft und Erde; b) <meist PI.) Naturgewalt, Naturkraft: die entfesselten -e; „Die Titanic ... war der Triumph der Technik über die Natur, ein Sieg des menschlichen Geistes über die -e" (Menzel. Herren 61); das gefräßige E. (geh.; das Feuer): Mit knisternden Vorstößen, mit Fauchen und kleinen Knallen nährt sich das mächtige E. (= Feuer) von den harzigen Zweigen (A. Zweig. Grischa 12); das nasse E. (geh.; Wasser). 5. (Chemie) mit chemischen Mitteln nicht weiter zerlegbarer Stoff: die chemischen, radioaktiven -e; Silber ist ein metallisches. Chlor ein gasförmiges. Quecksilber ein flüssiges E. 6. (Elektrot.) Stromquelle, in der chemische Energie in elektrische umgewandelt wird: galvanische -e. 7. <meist PI.) (abwertend) Person als Bestandteil einer nicht geachteten od. für schädlich angesehenen sozialen od. politischen Gruppe: subversive, dunkle -e; dort halten sich asoziale, kriminelle -e auf; ich verlange Ja nicht, daß man die hetzerischen -e. die dann vor meiner Tür Lärm geschlagen haben, gleich alle einsperren soll (Musil. Mann 824). 8. eines von mehreren Einzelteilen, aus denen sich etw. zusammensetzt, aus denen etw. konstruiert, aufgebaut wird; Bauteil: die verschiedenen Elemente einer Stahlkonstruktion, einer Anbauwand; Es war ein großes, dreistöckiges Haus und stand im Gelände wie das erste E. einer geplanten Stadt (Augustin. Kopf 208); elementar [elemen- 'ta:g] <Adj.) Dat. elementärius] (bildungsspr.): 1. (nicht adv.) a) grundlegend, wesentlich: die -en Regeln; eine -c Voraussetzung; -e Bedürfnisse; die Aufgaben des -en mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts in der Schule (Natur 42); daß man sie (= chemische Verbindungen) andererseits in ihre -en (nicht weiter zerlegbaren), atomaren Bestandteile zerlegen kann (Haber. Welten 38); b) selbst einem Anfanger, einem Unerfahrenen bekannt, geläufig; einfach, primitiv: ihm fehlen [selbst] die -sten Kenntnisse auf diesem Gebiet; Die -ste Fähigkeit der Orientierung. Jeden Begriff von rechts und links, von vom und hinten hatte ich längst verloren (Kessel [Übers.]. Patricia 130). 2. naturhaft; ungebändigt, ungestüm: mit -er Gewalt; unvermittelt und e. überfiel ihn der Schmerz; Eine Frau von der -en Kraft und Leidenschaft Marias (Goldschmit. Genius 81). elementar-. Elementar-: -analyse, die (Chemie): mengenmäßige Bestimmung der Elemente (5) von organischen Substanzen; -bereich, der (Fachspr.): Bereich der vorschulischen Erziehung in den Kindergärten: Zum E. gehören alle Einrichtungen, die für Drei- bis Fünfjährige existieren .... also Kindergärten und Vorschulklassen an (Schubkindergärten (MM 9. 1. 75. 18); -begriff, der: Grundbegriff; -bildung, die: Bildung, die man in der Grundschule erhält; -buch, das (veraltet): Lehrbuch für den Unterricht in der Elementar stufe; -ereignis.das: Naturereignis, -katastrophe: die Versicherung tritt auch für Schäden durch -se ein; -gedanke, der (Völkerk.): gleichartige Grundvorstellung im Glauben u. Brauch verschiedener Völker ohne gegenseitige Beeinflussung; -geist, der (früher): (nach einer im Volksglauben verhafteten Vorstellung) Dämon od. unbeseelter Geist, der in einem der vier Elemente (4 a) haust; -gewalt, die: Naturgewalt; -kenntnfe, die <meist Plural): Grundkenntnis; -kbsse, die: Klasse der Grundschule; -kraft, die: Naturkraft; -todung, die (Elektrot.): kleinste nachweisbare elektrische Ladung; Zeichen: e; klinge, die (Physik): kleinste, in der Theorie der Elementarteilchen noch sinnvolle Länge; -lehrer, der: Lehrer in der Grundschule; -magnet. der (Physik): hypothetisch angenommener kleiner Magnet mit konstantem magnetischem Moment als Baustein magnetischer Stoffe; -mathematik, die: unterste Stufe der Mathematik; -quantim, das <o. PI.) (Physik): fundamentale Konstante, die im atomaren Geschehen eine entscheidende Rolle spielt; Zeichen: h; schaden, der (Schweiz.): durch Unwetter hervorgerufener Schaden; -schule, die (früher): Grundschule; -stufe, die: Grundstufe des Unterrichts; -teilche«. das: Vertreter der kleinsten (nach den heutigen Erkenntnissen) nicht weiter zerlegbaren geladenen od. ungeladenen Teilchen, aus denen Atome aufgebaut sind; -Unterricht* der: a) Anfangs-, Einführungsunterricht; b) Unterricht in der Elementarstufe. efefnentartech (elemen'ta:nJ1 <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (selten): svw. telementar (2): e. taucht Undine auf. und astrologische Magie greift nach dem Zwillingsgestirn (FAZ 9. 9. 61. 49); Elementenpaar, das; -[eis. -e (Technik): zwei sich gegeneinander bewegende Teile eines mechanischen Getriebes, die miteinander verbunden sind. Elemi [e'le.mi]. das; -s [span. elimi < arab. al-lämi): in Medizin u. Technik verwendetes Harz einer bestimmten Gruppe tropischer Bäume: <Zus.:> Elemiharz. das; Elemiöl, das. Elen ['e:len]a das. seltener: der; -s. - [alit. ellenis = Hirsch]: Elch. Elenehus [e'len^us]. der; -. ...chi u. ...chen [spätlat. elenchus < griech. elegchos] (Philos.): Gegenbeweis. Widerlegung. elend ['e:lent] <Adj.; -er. -este) [mhd. eilende = fremd, verbannt; unglücklich, jammervoll, ahd. elilenti = in fremdem Land, ausgewiesen]: 1. a) kümmerlich, jämmerlich, beklagenswert: ein -es Leben führen; er ist wirklich ein -er Teufel (ugs.; Mensch, dem es sehr schlecht geht)\ er ist e. zugrunde gegangen; b) armselig, ärmlich: eine -e Hütte; eine -e Unterkunft; c) krank, schwach: ein -es Aussehen; ich fühle mich ganz e.; mir ist e. (übel); d) (abwertend) gemein, niederträchtig, erbärmlich: das sind -e Lügen; ein -es Geschreibsel. Machwerk; er ist wirklich ein -er Schurke. 2. (ugs.) a) <nur attr.) sehr, besonders groß: ich habe -en Durst; b) (intensivierend bei Adjektiven u. Verben) sehr, schrecklich, ungeheuer: wir haben e. gefroren: hier ist es e. heiß; Elend [-]. das; -s [mhd. eilende, ahd. elilenti = anderes Land. Verbannung; Not. Trübsal]: a) Unglück. Leid, Kummer: jmdn. in seinem bitteren E. trösten; damit bringt er sich und die anderen nur ins E.; ist das ein E. (ugs.; trostloser Zustand) [mit ihm. mit den Kindern]!; * tauiges E. (ugs.; hochgewachsener, großer u. dünner Mensch): wie ein Häuflein E. dasitzen (ugs.; kraftlos w. matt, traurig, einen betrübten Eindruck machend dasitzen)'. das heulende/graue E. haben, kriegen (ugs.. oft scherzh.; sich zutiefst umlücklich fühlen; sehr niedergeschlagen sein, werden; verzweifeln): wenn ich diese Not sehe, kriege ich das heulende E.; aussehen wie das leibhaftige E. (sehr krank, schlecht aussehen); b) Armut. Not: die Krise stürzte viele Familien ins E.; elendig [,e:lendi^] <Adj.) (landsch.): svw. Telend; elendiglich ['e:lendiklic. auch: '-' J <Adj.) (geh.): svw. telend: e. zugrunde gehen. Elends-: -dasein, das: kümmerliches, trostloses Dasein: ein E. fristen: -gestalt, die: die -en des Verwundetenzuges (Plievier. Stalingrad 243); -leben, das: vgl. -dasein; -<mar- tier, das: armselige Unterkunft: sie hausten in -en; -viertel. das: vorwiegend aus armseligen Behausungen bestehendes Stadtviertel; Slums. Elenktik [e'lenkük]. die; - [griech. elegktikös = zum Überführen od. Widerlegen geschickt] (Philos.): Kunst des Be- weisens, Widerlegens. Elentier, das; -[e]s, -e: svw. tElen. Elephantiasis: f Elefantiasis. Eleudron [ekjy'dro:n], das; -s [Kunstwort]: ein Sulfonamid. Elevatkm[eleva'tsio:n].die;-.-en[lat. elevätio = das Aufheben]: 1. (bildungsspr.) Erhöhung, Erhebung. 2. (kath. Rel.) das Emporheben des Kelches u. der Hostie während der Messe. 3. (Parapsych.) physikalisch unerklärbare Anhebung eines Gegenstandes in Abhängigkeit von einem Medium. 4. (Astron.) Höhe eines Gestirns über dem Horizont. 5. (Ballistik) Winkel zwischen Ziel od. Schußhöhe u. der Horizontebene od. Abschußbasis; <Zus. zu 5:) Elevationswinkel, der; Elevator [ele'va:tor. auch: ...to:?]. der; -s. -en [...va- to:ran; zu lat. elevare = emporheben] (Technik): Fördereinrichtung zum Transport von Gütern von körniger Beschaffenheit; Eleve [e'le:v3], der; -n. -n [frz. öldve. Subst. zu: elever = heraus-, emporheben; aus der Unwissenheit herausheben, unterweisen < vlat. *exleväre für klass.-lat. eleväre = herausheben]: a) Schauspiel-, Ballettschüler: er war E. am Stuttgarter Staatstheater; b) Land- od. Forstwirt während der praktischen Ausbildungszeit; c) (veraltet) Schüler, Lehrling; Nachwuchs: Turner sind stolz auf ihre -n (MM 7. 7. 66. 15); Elevin« die; -. -nen: w. Form zu tEleve. elf [elfl <Kardinalz.) [mhd. eilf. einlif. ahd. einlifl (in Ziffern: 11): die Fußballmannschaft besteht aus e. Spielern; vgl. 676
Elite- acht; 'Elf [-]. die; -, -en: 1. Ziffer 11: eine E. an die Tafel schreiben. 2. (Sport) aus elf Spielern bestehende Mannschaft, z. B. beim Fußball: die gegnerische E. betritt das Spielfeld; beide -en. (Schweiz, auch:) E. mußten hart kämpfen. 3. Bus-. [Straßen Ibahnlinie 11: vgl. 'Acht. lEITH:! Elfe. *tf-. £!f- (elO: facht-. Acht-. Elfe [ elfd]. die; -, -n. (seltener:) Elf. der; -en, -en [engl, elf < aengl. «lfl: a) zarter, anmutiger Naturgeist aus der Welt der Sagen u. Märchen: um Mitternacht tanzen die Elfen ihren Reigen; b) (früher) svw. TAlb. Elfen- (Elfe): -könig, der; Königin, die; -reich, das; ureigen, der; -Schleier, der. Elfenbein, das; -[eis. -e [mhd. helfenbein. ahd. helfantbein = Elefantenknochen, aus: helfant = TElefant. Elfenbein u. bein, tBein]: 1. <P1. selten) die Substanz der Stoßzähne des Elefanten, die als wertvolles Material fkünstlerisch j verarbeitet wird: aus E. geschnitzte Schachfiguren; * schwarzes E. (Negersklaven: in bezugauf ihren wirtschaftlichen Nutzen). 2. <meist PI.) (Kunstwiss.) historischer, zu kultischen Zwecken, als Schmuck o. ä. dienender Gegenstand aus Elfenbein (1): -e aus Samos, Ephesus; Ferner sind manche -e, Gemmen und Kameen ... in direkter Tradition seit der Antike von Schatzkammer zu Schatzkammer ... weitergereicht worden (Bild. Kunst I. 26). {tfenbein-, Elfenbein-: -arbeit, die: aus Elfenbein [u. anderen kostbaren Materialien] gefertigter Gegenstand: kostbare -en; Mutig <AdJ.; o. Steig.): dem Elfenbein ähnlich, vergleichbar: -es Material; -färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Ein alter Goldschmuck mit Medaillon lag um ihren -en Hals (Th. Mann. Krull 357); -griff, der: ein schwarzer Stock mit einem E.; -kästchen, das; -knöpf, der; -Porzellan, das: den Farbton von Elfenbein imitierendes Porzellan; -Schnitzer, der, dazu: -Schnitzerei, die: 1. vgl. -arbeit. 2. <o. PI.) die Kunst. Elfenbein zu schnitzen: die E. war schon in der Steinzeit bekannt; -türm, der <P1. selten) [für frz. tour d'ivoire, 1837 bei dem frz. Literaturkritiker u. Schriftsteller C. A. Sainte-Beuve (1804-1869)] in bestimmten Verbindungen: sich in seinen E. zurückziehen (sich als Künstler. Wissenschaftler o.a. individualistisch in seine eigene Welt zurückziehen, um. ohne sich um Tagesprobleme u. Umwelt zu kümmern, nur seinem eigenen Werk zu leben): in einem E. leben, sitzen, im E. bleiben (als Künstler, Wissenschaftler in seiner eigenen Welt leben, darin bleiben, ohne sich um Tagesprobleme u. Umwelt zu kümmern). elfenbeinern I'elfnbainm] <AdJ.; o. Steig.; nur attr.) [mhd. helfenbeinln, arid, helfantbeinln]: aus Elfenbein gefertigt: -e Klaviertasten. tlfenhaft <AdJ.; -er, -este): zart w. anmutig wie eine Elfe: sie ist von -er Schönheit. Elfer ['Elfe], der; -s. -: 1. (Fußball Jargon) svw. ? Elfmeter: einen E. schießen. 2. (landsch.) Ziffer 11: «Iferlei: vgl. achterlei. £Her-: -probe, die: eine Rechenprobe mit Hilfe der Zahl 11: ^rat, der: elfköpfiger Karnevalsausschuß, der die Karnevalsveranstaltungen plant u. leitet: -wette, die (Sport): Wettsystem des Fußballtotos, bei dem man Sieg. Niederlage od. Unentschieden bei elf Fußballspielen voraussagen muß. {Mach: vgl. achtfach: Elflache: vgl. Achtfache. dfisdi [elfiT] <AdJ.; o. Steig.): dem Reich der Elfen zugehörig. Elfmeter, der; -s. - (Fußball): nach bestimmten schweren Regelverstößen innerhalb des Strafraums verhängte Strafe, bei der der Ball vom Elfmeterpunkt aus direkt auf das Tor geschossen werden darf: Strafstoß: der Schiedsrichter gab, verhängte einen E.; einen E. ausfuhren; der Spieler konnte den E. [in ein Tor] verwandeln (erzielte ein Tor durch einen Elfmeter schuß). dfineter-, Elfmeter- (Fußball): -marke, die: svw. t-punkt; -pfiff, der: Pfiff des Schiedsrichters, mit dem er anzeigt, daß er einen Strafstoß verhängt: -punkt, der: von der Mitte der Torlinie lim entfernter Punkt, von dem aus der Strafstoß ausgeführt wird: ^reif <AdJ.; o. Steig.) (ugs.): wegen der Schwere des VerStoßes gegen die Spielregeln einen Strafstoß rechtfertigend: eine -e Situation; er hat ihn e. gefoult, gelegt; -schiefen, das; -s: Entscheidung eines Fußballspiels mit Hilfe von Strafstößen: -sduB, der: Ausführung eines Elfmeters: -schütze, der: Spieler, der einen Strafstoß ausführt: ein sicherer E.; -tor, das: durch einen Strafstoß erzieltes Tor. elft... [elft...] <Oixlinalz. zu telD [mhd. ei(n)l(i)fte. ahd. einlif- to] (in Ziffern: 11.): der Elfte im Elften (karnevalistische Bez. für den IL November); vgl. acht...; etftel [elft}] <Bruchz.) (als Ziffer: n): vgl. achtel; Elftel [-]. das. Schweiz, meist: der; -s. -: vgl. Achtel (a); öftere: vgl. achtens. Elhorn [elharn], der; -s [zu germ. *el = gelb (vom Saft)] (mundartl.): 1. Holunder. 2. Erle. 3. Ahorn. Elias [e'li:as; nach dem feurigen Wagen, in dem Elias in den Himmel fuhr (2. Könige 2. 11)1 in der Verbindung feuriger E. (ugs. scherzh. veraltet): Bez. für eine fauchende, funkensprühende alte Dampflokomotive. elidieren [eli'di:ren] <sw. V.; hat) [lat. elldere = herausstoßen]: 1. (blldungsspr.) streichen, tilgen: ...einem stark gekürzten Text, der (auch in den hier elidierten Teilen) unter aller Kritik ist (Deschner. Talente 45). 2. (Sprachw.) eine Elision vornehnen; <Abl.:> Elidkrung, die; -. -en. Elimination [elimina'tsio:n], die; -. -en [frz. elimination. t eliminieren]: 1. (bildungsspr.) Ausschaltung. Ausscheidung. Beseitigung. Entfernung: Es beginnt die E. von Alternativen im industriellen Maßstab (Enzensberger. Einzelheiten I, 14). 2. (Math.) rechnerische Beseitigung einer unbekannten Größe, die in mehreren Gleichungen vorkommt. 3. (Biol.) natürliche Ausschaltung bestimmter Erbmerkmale im Laufe der stammesgeschichtlichen Entwicklung durch zufallsbedingten Verlust von Genen; eliminieren [elimi'nhren] <sw. V.; hat) [frz. eliminer < lat. eliminäre = über die Schwelle setzen, aus dem Haus treiben, entfernen, zu: limen = Schwelle]: 1. a) (bildungsspr.) /durch Herauslösen aus einem größeren Komplex/ als überflüssig, fehlerhaft, ungenügend. Schaden bringend usw. ausschalten, beseitigen: er eliminierte alle Fehler; Daß man die Ängste jedoch auch anders e. kann als durch Religion (Marek, Notizen 65); b) aus einem größeren Komplex herauslösen, um es gesondert zu behandeln: einzelne Fragen, Punkte. Probleme aus einem Fragenkomplex [vorläufig] e.; c) als Konkurrenten ausschalten, aus dem Wegräumen, beseitigen: seine Konkurrenten. Gegner e.; die gegnerische Mannschaft aus einem sportlichen Wettbewerb e. (durch einen Sieg aus dem Wettbewerb ausschalten); Ein Mensch. Vernichtet, ausradiert, eliminiert. Er bewegt sich doch, sagt Hannl (Degener. Heimsuchung 23). 2. (Math.) eine unbekannte Größe, die in mehreren Gleichungen vorkommt, rechnerisch beseitigen; <Abl. zu 1:) Eliminkrung, die; -. -en: die E. einer Gefahr, eines politischen Gegners. elisabethanisch [elizabe'ta:mj] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus dem Zeitalter Elisabeths L von England stammend, sich darauf beziehend: das -e Drama; Möbel in -em Stil. Elisenlebkuchen [e'li:zn-]. der; -s. - [nach Elisabeth (Elise) Georgine Julia (1847-1864), der älteren Tochter des Nürnberger Lebkuchenbäckers Heinrich Haeberlein]: weihnachtliches Kleingebäck. Elision [eli'4o:n], die; -. -en [lat. eüsio = das Herausstoßen. telidieren] (Sprachw.): 1. Ausstoßung eines unbetonten Vokals im Inneren eines Wortes (z. B. Wand[e]rung). 2. Ausstoßung eines Vokals am Ende eines Wortes vor einem folgenden mit Vokal beginnenden Wort (z. B. Freudle] und Leid). elitär [eli'te:?] <Adj.) [französierende Abi. von tElite]: 1. <nicht adv.) einer Elite angehörend, eine Elite bildend: -e Gruppen in der Gesellschaft. 2. auf die / vermeintliche/ Zugehörigkeit zu einer Elite begründet, sie kennzeichnend: ein -es Bewußtsein; -e Vorrechte. Vorstellungen; er reizte die anderen durch sein -es (abwertend; dünkelhaftes, überhebliches, anmaßendes) Benehmen; auch du. meine Liebe, auch du denkst ganz schön e. (Wohmann. Absicht 102); Elite [e'li:to. österr.: e'li:t]. die; -. -n [frz. elite. zu: 61ire (< vlat. * exlegere) = auslesen; vgl. elegant]: 1. eine Auslese darstellende Gruppe von Menschen mit besonderer Befähigung, besonderen Qualitäten; die Besten. Führenden; Führungsschicht, -mannschaft: die gesellschaftliche, sportliche E.; die E. der Radrennfahrer; Die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen -n rekrutieren sich zum großen Teil aus Mittelstandskreisen (Fraenkel. Staat 188); Die kommunistische E. im Kreml (Fraenkel. Staat 168); diese Soldaten sind E. (gehören zu den Besten, sind besonders ausgewählt). 2. <o. PI.) genormte Schriftgröße bei Schreibmaschinen; Perlschrift. EHt* (Elite 1): -annee, die: svw. f -truppe: Über die Brücke zog, was einmal eine E. gewesen ist (Plievter. Stalingrad 345); ^begriff,der (Politik. Soziol.); ^MMw, die (Soziol.); 677
E/ftisierung -fahrer, der (Sport): besonders Qualifizierter Rennfahrer; ^formation, die: vgl. -truppe; Mnamsdiaft, die (Sport): besonders Qualifizierte Mannschaft; Schicht, die (Soziol.); ^truppe, die(Milit.): Truppe,derauf'Grundihrer Ausbildung u. ihrer Ausrüstung eine bevorzugte Stellung vor den anderen Truppen zuerkannt wird: SS kommt nicht hier herauf. Herr Kreisleiter. SS ist eine E. (M. Walser. Eiche 29); -verband, der: vgl. ^truppe. Elitisierung(eliti'zi:rop],die; -. -en (bildungsspr.): a) Aufwertung als zur Elite gehörend: Die E. einer Gruppe in der pluralistischen Gesellschaft muß zur Demoralisierung und Zerstörung dieser Gesellschaft fuhren (Szczesny. Das sogenannte Gute 136); b) Entwicklung, die dahin geht, daß erw. nicht [mehr von verschiedenen Gruppen, sondern nur von der Elite getragen wird: das Problem der E. der Kultur. Elixier [eli'ksi:g]. das; -s, -e [alchimistenlat. elixlrium < arab. al-iksir = der Stein der Weisen, eigtl. = trockene Substanz mit magischen Eigenschaften < griech. xerion = Trockenes (Heilmittel)]: Heiltrank; Zaubertrank: ein belebendes E.; ein E. brauen. eben! fdjen; ung.]: er lebe hoch! Ellbosen ['el-1. Ellenbogen ['ebn-l. der; -s. - [mhd. el( Den böge, ahd. el(l)inbogo): a) hinterer hakenförmiger Knochenfortsatz der Elle an dem Unterarm u. Oberarm verbindenden Gelenk; b) Bereich des Ellbogengelenks: sich auf die E. stützen; Ü um in diesem Beruf vorwärtszukommen, braucht man E. (muß man sich rücksichtslos durchsetzen können); ohne E. (rücksichtsloses Durchsetzungsvermögen) kannst du dort nichts ausrichten; * seine E. (aelbrauchen (sich rücksichtslos durchsetzen; rücksichtslos vorgehen); keine E. haben (nicht rücksichtslos genug sein, um sich durchzusetzen; sich nicht durchsetzen können). Ellbogen-. Eilenbogen-: ^freihett, die: 1. Spielraum, der groß genug ist. damit die Ellbogen frei bewegt werden können: sie sitzen da, dicht gedrängt und ohne E. 2. Verhaltensweise eines Menschen, der sich selbst den nötigen Spielraum zur Erreichung seiner Ziele schafft u. dabei andere beiseite drängt: Die neudeutsche Kombination von Kälte, aggressivem Materialismus. E. (Welt 4.11. 67. 2); Mtetenk, das; Mnensdi« der (abwertend): jmd.% der sich rücksichtslos durchsetzt; ^parade, die (Boxen): Abwehr eines Angriffs mit angewinkelten Ellbogen; -taktik.die (abwertend): rücksichtsloses Vorgehen, bes. gegen Konkurrenten. Elle feto], die; -. -n [mhd. eile, eine, ahd. elina): 1. der von der Seite des kleinen Fingers ausgehende Unterarmknochen: E. und Speiche. 2. a) frühere Längeneinheit (entspricht etwa 55-85 cm); b) Maßstock von der Länge einer Elle (2 a); etw. mit der E. messen; er geht, läuft, als hätte er eine E. verschluckt (er geht, läuft stocksteif, kerzengerade); Ü er mißt alles nach seiner E /legt bei. an etw. die eigene E. an (er beurteilt alles von seinem Standpunkt aus); er will alles nach/mit gleicher E. messen (gleich werten, gleich behandeln). {Ilen-, lallen-: ^beuge, die: Gegend im Bereich der Innenseite des Ellbogens; ^booen. der: t Ellbogen; -lang <Adj.; o. Steig.) [mhd. ellenlancl (ugs.): übermäßig lang: Er bombardierte ... die Fraktionsvorsitzenden mit -en Denkschriften (Niekisch. Leben 127); Mnaß, das: Maßstab in der Länge einer Elle; -stab, der: svw. T Mnaß; -weise [...waizal <Ad v. >: in einzelnen Ellen (2 a): er hat das Tuch e. veifcauft. Ellenbogen-: f Ellbogen-. Eller feie), die; -. -n [mniederd. eller. elre < ahd. elira] (niedeixi.): Erle. Ellgriff, der; -[eis. -e [zu tElle (1)1 (Turnen): Griff, bei dem die Elle des Unterannknochens oben ist u. die Handrücken einander zugewandt sind: eine Kippe im E. Ellipse [e'lipsa], die; -. -n [2 a: lat. elGpsis < griech. elleipsis = Mangel, zu: elleipein = darin zurücklassen; zurückstehen; mangeln, fehlen; 1: griech. elleipsis (da ihr die volle Rundung des Kreises „fehlt44)]: 1. (Geom.) ein Kegelschnitt; geometrischer Ort aller Punkte, die von zwei festen Punkten, den Brennpunkten, die gleiche Summe der Abstände haben: eine E. konstruieren; Ü in knappen -n biegen sie (= Flugzeuge) hoch über dem Feld ein (Kisch. Reporter 263). 2. (Sprachw.. Rhet.) a) Ersparung von Redeteilen in [benachbarten! Sätzen (z.B. (ich) danke schön; Karl trinkt Bier. Maria [trinkt! Wein); b) Satz, in dem Redeteile erspart werden; Auslassungssatz. eJljpsen-, Ellipsen- (Ellipse 1): -bahn, die: in Form einer Ellipse verlaufende Bahn: die Planeten bewegen sich in -en um die Sonne; -förmig <Adj.; o. Steig.): -e Bahnen; -zirkel, der: Gerät zur Konstruktion von Ellipsen. eUipsoM (eüpso'i.t) <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [aus tEllipse u. griech. -oeides = ähnlich]: ellipsenähnlich; Ellipsoid [-]. das; -s. -e (Geom.): a) durch Drehung einer Ellipse (1) um eine ihrer Achsen entstehender Körper (3 b); b) das Ellipsoid (a) umschließende Fläche; elliptisch [6'liptiJl <Adj.; o. Steig.): 1. (Geom.) a) die Form einer Ellipse (1) habend: eine -e Konstruktion; b) von den Eigenschaften einer Ellipse ausgehend, sie betreffend: -e Geometrie. 2. (Sprachw.. Rhet.) die Ellipse (2) betreffend; unvollständig: -e Sätze; Elliptizität [£liptitsite:t]. die; -: 1. (bildungsspr.) Eigenschaft, elliptisch zu sein: Hätte der Jupiter... entweder seine Masse oder aber die E. seiner Umlaufbahn ... merklich verändert, so hätte dies... fatalste Konsequenzen gehabt (MM 1.12. 71. 3). 2. (Astron.) Unterschied zwischen dem Äquatordurchmesser u. dem Poldurchmesser eines Planeten. Elk* ['ellbkl. die; -. -s (Eisenb.): svw. TE-Lok. Elmsfeuer [clms-J, (Met.:) St.-Elms-Feuer. das; -s. - [wohl nach dem heiligen Erasmus (roman.: Sant'Elmo. Santo Elmo). dem Schutzpatron der Seeleutel: bei Gewitterluft auftretende elektrische Lichterscheinung an hochstehenden, spitzen Gegenständen wie Masten, Türmen usw.: ein doppeltes, vierfaches E.; Ü die Flamme der Lust, das E. der Zärtlichkeit (Remarque. Triomphe 166). Eloah [elo:a], der. -(sl. Elohim [elohi:m; hebr. £löä]: alt- test. Bez. für Gottheit. Gott. Elodea [elo.dea], Helodea [he'lo:dea]. die; - (zu griech. helo- des = sumpfig]: Wasserpest. EJose fe'lo:;»]. die; -. -n [frz. 61oge < lat. elogium = Grabschrift < griech. elegeTon] (bildungsspr.): überschwengliches Lob; Lobrede: auf jmdn. eine E. machen; und wenn man sich nicht gegenseitig -n macht, greift man sich doch selten gegenseitig an (Deschner. Talente 341); Ekwumle'lo.giuml.das; -s. ...gia [...gia; lat. elogium. tEloge): 1. in der römischen Antike Inschrift auf Grabsteinen. Statuen u. a. 2. Lobrede: ein E. verlesen. 'Elohim [elo'hi:m], der; - [hebr. ßlohim, Pluralis majestatis von t Eloah]: alttest. Bez. für Jahwe; Elohim: T Eloah. E-Lok fe:bkj. die; -, -s [kurz für: elektrische Lokomotive) (veraltend): mit Elektrizität betriebene Lokomotive. Elongation (ebnga'tsio.n]. die; -. -en (zu lat. elongäre = entfernen, fernhalten]: 1. (Astron.) Winkel zwischen Sonne u. Planet: Am 21. steht er (= ein Planet) mit 19° Winkelabstand in größter östlicher E. von der Sonne (Kosmos 2. 1965. 53). 2. (Physik) Betrag, um den ein Körper aus einer stabilen Gleichgewichtslage entfernt wird (z. B. bei Schwingung um diese Lage). eloquent [elokvent] <Adj.; -er. -este> [lat. eloquens (Gen.: eloquentis)] (bildungsspr.): beredt, wortreich u. ausdrucksvoll: ein -er Redner; eine -e Schilderung; Ich spreche viel mit Italienern über Kriegs- und Nachkriegsprobleme; die Leute hier sind zutraulich und e. (K. Mann. Wendepunkt 412); Eloquenz [elo'kvent?]. die; - (lat. eloquentia] (bildungsspr.): Beredsamkeit. Wortgewandtheit: etw. mit großer E. vortragen; und er sprach vom „Worte44, vom Kultus des Wortes, der E.. die er den Triumph der Menschlichkeit nannte (Th. Mann. Zauberberg 224). Eloxal <£) [eb'ksa:l]. das; -s [Kurzwort aus e/ektrisch oxydiertes /4Aiminium] (Fachspr.): durch anodische Oxydation gewonnene Schutzschicht auf Aluminium w. Aluminiumlegierungen; <Zus.:> Eloxalverfahren, das; <Abl.:> eloxieren [eb'ksi:ran] <sw. V.; hat): mit Eloxal überziehen. Elritze ['elntsal. die; -. -n [ostmd. Eideritz. Elritz, westmd. erlitz; mhd., ahd. erling]: kleiner, lebhafter, in Schwärmen I v. a. an der Oberfläche klarer Gewässer] lebender Karpfenfisch, dessen Körperselten silbrig glänzen. Else[elzD], die; -. -n [mniederd. eise < germ. *alisö] (nie- derd.): Erle. Elster ['eiste], die; -. -n [mhd. elster. alster. agelster. ahd. agalstra]: schwarzweißer Rabenvogel mit langem, abgestuftem Schwanz, der als Allesfresser auch die Nester kleiner Vögel plündert: eine zahme E.; Wenn man nicht alles notiert, stiehlt die Bande wie eine Schar -n (Remarque. Triomphe 21); * diebische E. Umd.. der gern stiehlt; nach der Gewohnheit der Elstern, glitzernde Gegenstände in ihr Nest zu tragen); <Zus.:> £lsterauge, das (landsch.): Warze. Hühnerauge. Eher feite], das od. der; -s. -n [riickgeb. aus t Eltern] 678
Emanzipation (Fachspr.): ein Elternteil: die Geschlechtszellen des einen -s; Merkmale der -n von Pflanzenhybriden; elterlich <Adj.; o. Steig.; nur attr. >: a) den Eltern gehörend: die -e Wohnung; b) von den Eltern kommend, ausgehend: -e Liebe; Sein Medizinstudium... hatte er nicht auf -e Kosten (auf Kosten seiner Eltern) gemacht (Doderer. Wasserfälle 153); c) den Eltern zustehend, sie betreffend: -e Pflichten; die -e Gewalt Uur.; die den Eltern obliegenden Pflichten u. Rechte, für die Erziehung. Beaufsichtigung u. den Aufenthalt sowie für das Vermögen des Kindes zu sorgen)'. (Kern <PL> [mhd. dtern. altern, ahd. eltirön (neben altirön = die Älteren)!: Vater u. Mutter: liebevolle, fürsorgliche, strenge E.; seine E. sind geschieden; er hatte durch einen Unfall seine E. verloren; an seinen E. hängen; sie wohnt noch bei ihren E.; R er ist in der Wahl seiner E. vorsichtig gewesen 'er hat von Haus aus viel Geld zur Verfügung); * nicht von schlechten E. sein (ugs.; es in sich haben, gar nicht so schlecht sein in bezug auf die Art der Ausführung): dieser Witz, diese Ohrfeige war nicht von schlechten E. {Hern-, Ehern-: -abend, der: von der Schule ausgehender Abend, an dem sich Lehrer u. Eltern der Schüler miteinander aussprechen: -aktiv, das (DDR): Arbeitsgruppe aus Eltern wn Schülern einer Schulklasse, die sich mit Schul- u. Erziehungsfragen beschäftigt; -ausschuß, der: Ausschuß, der aus den Eltern von Schülern einer Schule gebildet ist; -beirat, der: svw. t ^Vertretung: dem E. angehören; -generation, die (Genetik): Elternpaar od. einzelnes Wesen, von dem direkte Nachkommen abstammen; ^haus, das: a) von den Eltern bewohntes Haus, in dem man seine Kindheit verbracht hat: Es war das erste Weihnachten, das Erika und ich fem vom -e verbringen sollten (K. Mann. Wendepunkt 173); b) Familie mit ihrem prägenden, erzieherischen Einfluß: sie kommt aus einem streng katholischen E.; bliebe, die: Liebe der Eltern zu ihren Kindern; -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ein -es Kind aufziehen; Mnitbestimmung, die: Denken wir an die Fülle neuer Schulformen .... die erweiterte Schüler- und E. (Rhein. Merkur 8. 1976. 29); -paar. das; -pflicht. die: a) rechtlich festgelegte Pflicht der Eltern gegenüber ihren Kindern; b) <o. Pl.> Gesamtheit der Elternpflichten (a): sie haben der E. Genüge geleistet; -recht, das: a) juristisch festgelegtes Recht der Eltern gegenüber ihren Kindern; b) <o. PI.) (jur.) Gesamtheit der Elternrechte (a); -Schlafzimmer, das: dieser Raum ist als E. gedacht; -schule, die: vgl. -seminar; -seminar, das: Seminar (1 )für Eltern, in dem Fragen der Kindererziehung u. der Beziehung zwischen Eltern u. Kindern behandelt werden; -Sprechstunde, die: von den Lehrern in der Schule einzeln abgehaltene Sprechstunde für die Eltern ihrer Schüler; -teil, der: einer der beiden Eltern: sie hatte einen E. verloren; -Her, das: der Jungvogel besitzt ein angeborenes ..Schema" des -es (Lorenz, Verhalten I, 140); -Versammlung, die: eine E. in der Schule besuchen; -Vertreter, der: Vertreter der Elternschaft (1) einer Schulklasse: die Rede des -s der Unterprima; -Vertretung, die: Vertretung. Abordnung der Eltern von Schülern, die die Aufgabe hat. die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternschaft zu fördern; -vogel, der: vgl. -tier. CJtemschaft, die; -: 1. Gesamtheit von Eltern, die (über ihre Kinder) ein gemeinsames Interesse verbindet: die E. der Schule. 2. das Elternsein: bevölkerungspolitische Maßnahmen wie freiwillige Geburtenkontrolle, geplante Elternschaft (Medizin II. 98). EJuat [e"lya:t], das; -[e]s, -e [zu teluieren] (Chemie): durch Elution herausgelöster Stoff; ekiieren [elu'i:ran] <sw. V.; hat) [lat. eluere = auswaschen, ausspülen]: einen adsorbierten Stoff aus einem festen Adsorptionsmittel mit Hilfe eines Gases od. einer Flüssigkeit herausspülen. Elukubration [elukubra'tsio:n], die; -. -en [zu lat. elücubrä- tus. 2. Part, von: ehicubräre = bei der Studierlampe ausarbeiten] (veraltet): a) wissenschaftliche Nachtarbeit; b) mühevoll erstellte, sorgfältige Abhandlung. Elution [elu'tsio:n], die; -. -en [lat. elütio = das Abspülen. Teluieren] (Chemie): das Herauslösen von adsorbierten Stoffen aus festen Adsorptionsmitteln. EJuviaJhorizont [elu'vj[a:l-]. der [zu t Eluvium] (Geol.): Verwitterungsboden, der sich unmittelbar aus dem darunter noch anstehenden Gestein entwickelt hat u. keine löslichen Stoffe mehr aufweist: Eluvium [e'lu:vium]. das; -s [zu lat. eluere. 'eluieren; analog zu t Alluvium]: am Ort ihrer Entstehung liegengebliebene Verwitterungsmassen. efcrsftisch [ely'ze:!!]. elysisch [e'ly:zif] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. elysius = elysisch < griech. elysios]: a) zum Elysium (1) gehörend: die -en Gefilde; b) (dichter.) paradiesisch, himmlisch: -e Gefilde. Wonnen. elysieren [ely'zi:ron] <sw. V.; hat) [Kunstwort aus EXcVXroly- se u. der Verbendung -ieren] (Technik): Hartmetalle elek- trolytisch schleifen; <Zus.:> Elyskrschleifen. das; -s. elysisch: f elysäisch; Elysium [e'ly:4om], das; -s. ...en [...jpn; lat. Elysium < griech. Elysion (pedfon)]: 1. <o. PI.) in der griechischen Sage das Land der Seligen in der Unterwelt. 2. (dichter.) Zustand des vollkommenen Glücks: im E. schweben; sich im E. fühlen. Elytren[e'ly:tnm]<Pl.) [griech. elytron (Sg.). eigtl. = Hülle] (Zool.): zu Schutzdecken umgewandelte Vorderflügel der Käfer. Wanzen. Grillen u. a. ElzevirfelzavKsl.die; - [nach der niederl. Buchdruckerfami- lie Elzevi(e)r (17. Jh.)] (Druckw.): eine Antiquaschrift; Elze- viriana [elz3vi'iia:na] <P1.>: von der holländischen Buchdruk- kerfamilie Elze vir herausgegebene römische u. griechische Klassikerausgaben in Duodezformat. Email [e'mai. e'ma:j; südd.. österr.: e'mail]. das; -s. -s. Emaille [e'maUd. e'mai. e'ma.j], die; -. -n [frz. email < afrz. * esmal(t) = Schmelzglas < mlat. smeltum < afrank. * smalt. t schmelzen]: glasharter, gegen Korrosion u. Temperaturschwankungen beständiger Schmelzüberzug, der als Schutz oder zur Verzierung auf metallische Oberflächen aufgetragen wird: Ein Schirmständer, aus Blech gelötet und mit E. bemalt, sorgte für den Regenschirm (Musil. Mann 1064); ein Topf aus Email (ein mit Email überzogener Topf); Email bnm [emaJ'bnS], das; - - [frz. änail brun = braunes Email]: bes. im 12. u. 13. Jahrhundert geübte Technik. Kupfer mit einem braunen Firnis zu versehen, aus dem Muster ausgekratzt u. danach vergoldet werden. Email-. Emaille-: -arbeit, die (Kunst): eine islamische E. aus dem 17. Jahrhundert; -draht, der: elektrischer, mit einem lackartigen Überzug isolierter Leitungsdraht; -eimer, der: mit Email überzogener Metalleimer; -färbe, die; M*e- schirr, das: vgl. ^eimer; -glas, das: Glas mit eingebrannten Etnailfarben; -kaime, die: vgl. -eimer; -lack, der: stark glänzender, leicht verlaufender Lack; Mittler, der: jmd.. der Schmuck u. Ziergeräte mit Ornamenten aus Email bemalt od. mit Email überzieht (Berufsbez.). dazu: -malerei, die: a) <o. PI.) das Malen auf farbigem Glas, das als flüssige Masse auf Metall, zuweilen auch auf Glas od. Ton. aufgetragen u. eingebrannt wird; b) mit Hilfe von Emailmalerei (a) hergestelltes Kunstwerk; -schild, das: an der Tür war ein schwarzweißes E.; -sduiftenmaler,der: jmd.. der Emailschilder beschriftet (Berufsbez.)'. -sdiüssel, die: vgl. --eimer; -topf, der: vgl. -eimer; -Überzug, der: Töpfe und Pfannen mit E.; -waren, die: mit Email bemalte od. überzogene Gegenstände, die zum Verkauf angeboten werden. Emaille: f Email; Emaille-: f Email-; Emailleur [ema'jo.g. emaT j0:g ]. der; -s. -e [frz. emailleur]: jmd.. der auf metallene Gegenstände Etnail aufträgt u. es einbrennt (Berufsbez.); emaillieren [ema'ji:rdn.emal'ji:rdn] <sw. V.; hat) [frz. emailler]: mit Email überziehen: Töpfe e.; ein emaillierter Armreif; Emaillknverk, das. Eman [e'ma:n], das; -s, - [gek. aus t Emanation]: Maßeinheit für den radioaktiven Gehalt, bes. im Quellwasser; Emanation [emana'tsio:n], die; -. -en [lat. emänätio = Ausfluß]: 1. (Philos.) das Hervorgehen aller Dinge aus dem unveränderlichen, vollkommenen, göttlichen Einen (bes. in der neuplatonischen u. gnostischen Lehre). 2. (bildungsspr.) Ausstrahlung: die E. einer starken Persönlichkeit; diese -en einer hochgezüchteten Geistigkeit (Börsenblatt 4. 1968, 100). 3. <o. PI.) (Chemie veraltet): svw. t Radon; Zeichen: Em; Enunatismus [...'tismus]. der; -: ein durch die Idee der Emanation (1) bestimmtes Denken der spätgriechischen Philosophen: emanieren [ema'nhren] <sw. V.) [1: lat. emänäre]: I. ausströmen <ist>. 2. durch natürliche od. künstliche Radioaktivität Strahlen aussenden <hat); Emanotneter [emano- 'me:te]. das; -s. - [zu tEmanation (3) u. t-meter] (Met.): Gerät zum Messen des Radongehaltes der Luft. Emanze [e'mant^l. die; -. -n (ugs. abwertend): emanzipierte Frau; Emanzipation [emantßipa'&io:n]. die; -. -en [lat. emancipätio]: a) Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit; Selbständigkeit; Gleichstellung: gesellschaftliche E.; die E. völkischer Minderheiten; Die kapitalistische ... Sozialordnung wurde weitgehend modifiziert und die E. der Arbeiterschaft vorangetrieben (Fraenkel. Staat 300); b) rechtliche u. gesellschaftliche Gleichstellung [der 679
Emanzipations- Frau mit dem Mann l: Die zunehmende E. der Frau nach dem Ersten Weltkrieg brachte dann auch im Automobilsport ein Vordringen des weiblichen Geschlechts mit sich (Frankenberg, Fahren 136); Weil sich dieses Thema ( = Geschlecht u. Charakter), zur Zeit der E.. als aktuell erwies (Grass. Hundejahre 37); zumal die Frauenemanzipation ... auch vom Mann ausgehen und mit der E. des Mannes zusammenfallen muß (Wohngruppe 36). EmanziiMitions-: -bestrebung, die (meist PI.): die -en der völkischen Minderheit wurden gewaltsam unterdrückt; ^bewegung, die: Bewegung, die eine Emanzipation zum Ziel hat; -streben, das: das Streben nach Emanzipation. emanzipatoiisch [emantsipa'to:nJ] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): auf Emanzipation gerichtet; -e Bestrebungen; -e Erziehung (Erziehung, die das Bewußtsein der eigenen sozialen Lage fördert und zur Befreiung von (durch die Gesellschaftsform bedingten) Zwängen führen soll; -er (auf Selbständig- keit. Selbstbestimmung. Selbstverantwortung u. Urteilsfähigkeit zielender) Sprachunterricht; emanzipieren [emantsi- pi:ren] <sw. V.; hat) /vgl. emanzipiert/ [lat. emancipäre. eigtl. = (einen erwachsenen Sohn od. einen Sklaven) aus der väterlichen Gewalt in die Selbständigkeit entlassen, zu: mancipium = feierliche Eigentumserwerbung durch Handauflegen, aus: manus = Hand (vgl. manuell) u. cape- re = ergreifen (tkapieren)]: a) (selten) jmdn. aus einer bestehenden Abhängigkeit lösen, selbständig, unabhängig machen: Möglicherweise wird die Anti-Baby-Pille die Frauen so weit e., daß die Männer an der Treueidee festhalten werden (Wohngruppe 120); b) <e. + sich) sich aus einer bestehenden, die eigene Entfaltung hemmenden Abhängigkeit lösen, sich selbständig, unabhängig machen: sich von einer Vorherrschaft e.; die unfreien Massen emanzipieren sich; emanzipiert [emantsi'pi.gt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) die traditionelle Rolle /der Frau! nicht akzeptierend. Gleichberechtigung anstrebend, selbständig, unabhängig: eine politisch -e Massengesellschaft; diese Frau wirkt selbstbewußt und e.; b) (veraltend abwertend) (von Frauen) betont vorurteilsfrei, selbständig u. daher nicht der herkömmlichen Vorstellung entsprechend fraulich wirkend; unweib- lieh: sie ist/wirkt sehr e.; Emanzipfcrung. die; -. -en. Emaskulation [emaskula'tsio:n], die; -. -en [zu temaskulie- ren]: 1. (Med.) a) Entfernung der männlichen Keimdrüsen. Kastration; b) operative Entfernung von Penis u. Hoden. 2. (bildungsspr.) a) Verweichlichung: die E. der Kultur; b) Verwässerung: die E. einer Idee; Emaskutator [...'la:U>r. auch: ...to:$l. der; -s. -en [...la'to:ren]: Gerät zum Kastrieren von Hengsten; emaskuiieren [emasku'liiran] <sw. V.; hat) [lat. emasculäre]: 1. kastrieren, entmannen. 2. verweichlichen; <Abl.:> Emaskulknmg, die: svw. t Emaskulation. Emballage [äba'la:». österr.: äba'la.3]. die; -. -n [frz. embal- lage. zu: emballer. Temballieren) (Kaufinannsspr.): Sam- melbez. für Verpackungen wie Kisten, Fässer. Säcke o.a.. die den Käufern in der Regel in Rechnung gestellt werden: zum Vorzugspreis von Mark 90 für 50 Flaschen einschließlich E. ab hier (Döblin. Alexanderplatz 406); einballieren [äbali:ren] <sw. V.; hat) [frz. emballer. zu: balle (= (Wa- rerOballen < afränk. *balla; vgl. 'Ball] (Kaufmannsspr.): packen, verpacken, einpacken. Embargo [Embargo], das; -s. -s [span. embargo. zu: embar- gar = in Beschlag nehmen, behindern < vlat. * imbarricäre = in Sperrschranken legen, zu galloroman. • barra. T Barre] (Völkerr.): 1. das Zurückhalten fremder Staatsbürger u. fremden Eigentums (bes. Handelsschiffe) durch einen Staat. 2. staatliches Verbot, in einen bestimmten Staat Waren zu liefern od. von dort zu beziehen: Eine ganz spezifische Bedeutung hat das E., das Ausfuhrverbot für bestimmte, z. B. strategisch wichtige Güter und Rohstoffe nach einem bestimmten Land (Fraenkel, Staat 133); Solange die Bundesrepublik das E. allein betreibt, kann Ulbricht sich erkennbar anderswo alimenüeren (Augstein. Spiegelungen 109). Embarras [äba'ra], der od. das; - [...ra(s)l. - [...ra(s); frz. embarras] (veraltet): 1. Verlegenheit. Verwirrung: Es ist ein bißchen viel E. über den Unsinn entstanden (BemdorfT. Himmelbett 166). 2. Hindernis; mimmmtom <sw. V.; hat) (frz. embarraner < span. embarazar. wohl < port. embarapr. zu: banpi - (FMttehltnae. Strick; H. u] (veraltet): 1. in Verlegenheit, Verwirrung setzen. 2. hindern. Bnbtam (em'blerm. auch: 8ble:m). das; -s. -e u. (bei dt. Aussprache:) -ata [frz. embttme < lat. emblema < griech. emblema = Eingesetztes; eingelegte Metallarbeit mit Symbolgehalt]: a) Sinnbild; Symbol, Wahrzeichen: der Ölzweig ist das E. des Friedens; mit dem E. der Heilkunde, einem Schlangenstab (Th. Mann. Zauberberg 58); b) Kennzeichen eines Staates. Hoheitszeichen: der... ..Turm der Nationen" .... auf dem alle -e der Staaten befestigt sind, die an den Spielen teilnahmen (Gast, Bretter 99); Emblematik [emble- 'ma.tikl.die; -: 1. sinnbildliche Darstellung religiöser, mythologischer u. ä. Inhalte. 2. Forschungsrichtung, die sich mit der Herkunft u. Bedeutung von Emblemen (a) befaßt: so daß es erschwert war. die E. als Hilfswissenschaft der Literatur- und Kunstgeschichte zu betreiben (Wirkendes Wort 1. 1969. 68); emblemetisch <Adj.; o. Steig.): 1. die Emblematik betreffend: die -e Literatur. 2. sinnbildlich: -e Darstellungen; und eine Fülle -er Gegenstände (Waffen, wissenschaftliche und musikalische Instrumente u.a.) begleiten diese Szenen (Bild. Kunst 3. 12). Emboli: PI. von fEmbolus; Embolie [Emboli:], die; -, -n [...i.an; zu griech. embole = das Hineinwerfen] (Med.): Verstopfung eines Blutgefäßes durch in die Blutbahn geratene körpereigene od. -fremde Substanzen; <Zus.:> Embolktod, der; emboIHbrm [emboli'fDrm] <Adj.; o. Steig.) [zu t Embolus u. lat. forma = Gestalt. Form] (Fachspr.): pfropfenför- mig,-artig;Embolus[embolos],der; -. ...li [griech.embolos = das Hineingeschobene; Pflock; Pfropf] (Med.): in der Blutbahn befindlicher Fremdkörper; Gefaßpfropf. Embonpoint [äbÖ'pQS:]. der od. das; -s [frz. embonpoint, eigtl. = in gutem Zustand]: a) (geh.. veraltend) Beleibtheit, Körperfülle: ... all dieser mir an Jahren und E. fast sämtlich ... voranstehenden Herren (Th. Mann. Krull 374); b) (scherzh.) dicker Bauch, Schmerbauch: einen E. bekommen, haben; mit einem allzu rundlichen E. ausgestattet (Habe. Namen 41). Embouchure [äbu'Jy:?. ...re]. die; -. -n [frz. embouchure. zu: emboucher = an den Mund setzen, zu: bouche. tdebou- chieren]: a) Mundstück von Blasinstrumenten; b) (Musik) Mundstellung. Ansatz beim Blasen eines Blasinstruments. emfarassieren [äbra'si:ran] <sw. V.; hat) [frz. embrasser. zu: bras = Arm < lat. brachium] (veraltet): umarmen, küssen. Embros [embros], das; - [roman.]: Lammfell aus Italien od. Spanien. embrouillieren [äbru'jhrcn] <sw. V.; hat) [frz. embrouiller. zu: brouiller = durcheinandermengen < galloroman. * brodiculare] (veraltet): verwirren. Embryo ['embryo]. der. österr. auch: das; -s. -nen [...y'o.nan] u. -s [lat. embryo = Neugeborenes (Lamm); ungeborene Leibesfrucht < griech. embryon]: 1. a) (Anthrop.. Zool.) im Atifangsstadium der Entwicklung befindlicher Keim; in der Keimesentwicklung befindlicher Organismus, beim Menschen die Leibesfrucht von der vierten Schwangerschaftswoche bis zum Ende des vierten Schwangerschaftsmonats; b) (Med.) gelegtl. svw. t Fetus; Ü Glauben Sie. daß Sie medizinischer E. mehr wissen als ich? (Sebastian. Krankenhaus 10). 2. (Bot.) Teil des Samens der Samenpflanzen, der aus Keimachse. Keimwurzel u. Keimblättern besteht. Embryo-: -genese, die (Anthrop.. Zool.): Keimentwicklung. Entstehung u. Entwicklung des Embryos; ^logk» die [t -logie] (Anthrop.. Zool.): Lehre u. Wissenschaft von der vorgeburtlichen Entwicklung der Lebewesen; -pathk. die [t -pathie] (Med.): Krankheiten u. Defekte, die für den Embryo charakteristisch sind; durch Erkrankung der Mutter in den ersten Schwangerschaftsmonaten eingetretene Schädigung des Keimlings u. daraus entstandene Organmißbildung; >sack, der (Bot.): innerer Teil der Samenanlage einer Blüte; ^to- mle [-to'mi:]. die; - [zu griech. tome = das Schneiden; Schnitt] (Med.): operative Zerstückelung des Kindes in der Gebärmutter während der Geburt bei unüberwindlichen Geburtshindernissen. embryonal [embryo1 na: 1] <Adj.; o. Steig.), embryonisch: 1. <nur attr.) (Med.. Biol.) a) zum Stadium des Dnbryos gehörend, es betreffend, von ihm ausgehend; der Mensch in seiner -en Phase; -e Schäden; b) unentwickelt, unreif. 2. (nicht adv.) in Ansätzen / vorhanden/: -e Anzeichen einer Entwicklung: Und Verwandlungen, die sich bislang nur keimhaft» e. gezeigt hatten (Küpper. Stmplicius 89). Embryon»!- (Anthrop.. Zool.): MStfwfckJanft. die; miw, das <mdst PI.): nur beim Embryo vorhandenes Organ, das sich später zurückbildet od. abgeworfen wird; ^aeit, die: Zeitraum der Entwicklung des Embryos. embryonisch: svw. t embryonal. 680
Emitter Emd[e:mt],das; -[e]s.Emdet[e:mddt], der; -s [mhd. embde. ämät. zu f mähen] (Schweiz.): das zweite Mähen, Öhmd; onden ['e:mdn] <sw. V.; hat) (Schweiz.): zum zweitemnal mähen, Emendation [emenda'tsio:n], die; - [lat. emendätio): 1. (Lite- raturw.) Berichtigung eines falsch od. unvollständig überlieferten Textes, 2. (veraltet) Verbesserung, Berichtigung: emendieren [emen'di:ren] <sw. V.; hat) [lat. emendäre]: 1. (Literaturw.) einen falsch od, unvollständig überlieferten Text berichtigen. 2. (veraltet) verbessern, berichtigen. Emergenz [emer'gents], die; -. -en [(1: engl, emergence) < mlat. emergentla = das Hervorkommende, zu lat. emerge- re. temergierenl: 1. <o. PI.) Begriff der neueren englischen Philosophie, wonach höhere Seinsstufen durch neu auftauchende Qualitäten aus niederen entstehen. 2. (Bot.) Auswuchs einer Pflanze, an dessen Aufbau nicht nur die Epidermis, sondern auch tieferliegende Gewebe beteiligt sind (z. B. der Stachel der Rose); <Zus.:) Emerggnzphilosophie. die; emer- gieren [...'gi:ren] <sw. V.; ist) [lat. emergere] (veraltet): 1. auftauchen, hochkommen. 2. sich hervortun. Emerit lerne* ri:t. auch: eme'nt], der; -en. -en [zu temeritus) (kath. Kirche): im Alter dienstunfähig gewordener Geistlicher; Emeriti: PI. von tEmeritus; emeritieren [emeri'ti.ran] <sw. V.; hat): feinen ordentlichen Hochschulprofessor/ von seiner Lehrtätigkeit entbinden, entpflichten (meist im 2. Part.): der inzwischen längst emeritierte Theologe; Ü Im Schaufenster einer Verlagsbuchhandlung liegen die Memoiren bedeutender, aus der Weltgeschichte emeritierter Persönlichkeiten (Koeppen, Rußland 163). dazu: Emeritk- rung, die; -. -en; cmeritus [e'me.ritos] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [lat. emeritus = ausgedient. 2. Part, von: emereri = ausdienen, zu Ende dienen): (in Verbindung mit dem davorstehenden Titel) von seiner Lehrtätigkeit entbunden; Abk.: em.. emer.. emerit.; Emeritus [-1. der; -. ...ti (bil- dungsspr.): von seiner Lehrtätigkeit entbundener Hochschulprofessor. emers [e'mers] <Adj.; o. Steig.) [lat. emersus = aufgetaucht. 2. Part, von: emergere. temergieren]: (bes. von Organen der Wasserpflanzen, die über den Wasserspiegel hinausragen) über der Wasseroberfläche lebend (z. B. Blätter u. Blüten der Seerose; Ggs.: submers); Emersion ferner'zyxn], die; -. -en [zu lat. emersus. temersl: 1. (Astron.) Heraustreten eines Mondes aus dem Schatten seines Planeten. 2. (Geol.) durch Epirogenese verursachtes Aufsteigen des Latides über den Meeresspiegel. Emesis I'e:mezis]. die; - [griech. emesisl (Med.): Erbrechen; Emetikun[e'me:tikum].das; -s. ...ka [lat. emeticum. Neutr. von: emeticus. temetisch] (Med.): Brechmittel; emetisch <Adj.)[lat. emeticus < griech. emetikösl (Med.): Brechreiz erregend: Ü was den düpierten Rezensenten als juveniler Avantgardismus erschien, ist nur ein Agglomerat -er Entgleisungen (Deschner. Talente 215). Erneute [e'mote], die; -. -n [frz. erneute, zu: änouvoir, I Emotion! (veraltet): Aufstand, Meuterei, Aufruhr. Emigrant [emi'grant]. der; -en. -en [lat. emigräns (Gen.: emigrantis). 1. Part, zu: emigräre, f emigrieren]: jmd.. der sein Land 'aus wirtschaftlichen, politischen od. religiösen GründenJ /freiwillig! verläßt, Auswanderer (Ggs.: Immigrant): ein russischer E.; Emigrantin, die; -. -nen: w. Form zu f Emigrant. Emigranten-: -kreis, der (meist PL): sie verschafften sich Zugang zu -en; -litemtur, die: literarische Produktionen, die während eines (meist aus politischen Gründen erzwungenen od. freiwilligen) Exils entstanden sind; ^los, das: vgl. -Schicksal; M>rganisation,die; -presse, die: von Emigranten geschaffenes Zeitungswesen; ^Schicksal, das; ^zeitung, die. Emigr^ntentum, das; -s: Tatsache. Zustand des Emigriertseins: das E. schaffte enge Verbindungen zwischen den Familien; Emigration [emigra'tsio:n], die; -. -en [spätlat. emigrätio = das Ausziehen. Wegziehen]: 1. das Emigrieren (Ggs.: Immigration): die rechtzeitige E. bewahrte ihn vor dem Tod; * innere E. (innerliche Abkehr von den Auseinandersetzungen mit den aktuellen wirtschaftlichen, politischen, religiösen u.a. Vorgängen als Ausdruck der Opposition): Der Essayist Thieß prägte 1933 das Wort von der ..inneren E." (Mittellungen des Deutschen Germanisten-Verbandes 1. 1970. 55). 2- <o. PI.) die Fremde als Schicksalsraum des Emigranten: in der E. leben, sterben; viele kluge Köpfe gingen in die E. 3. <o. PI.) die Emigranten; Menschen in der Emigration (2): die E. entfaltete zahlreiche Aktivitäten; die Pfeffermühle .... das erfolgreichste und wirkungsvollste theatralische Unternehmen der deutschen E. (K. Mann. Wendepunkt 253); emigrieren [emi'gri:ran] <sw. V.; ist) [lat. emigräre]: sein Land /freiwillig] aus wirtschaftlichen, politischen, religiösen u. a. Gründen verlassen; auswandern (Ggs.: immigrieren): er entschloß sich [dazu.] zu e.; nach England, in die Schweiz e.; <subst. 2. Part.:) Emigrierte, der u. die <Dekl. t Abgeordnete): jmd., der emigriert ist. Emil (e:mi:l) in redensartlichen Wendungen wenn..., dann heiB' ich E. ich will E. heißen, wenn ... (das, was vielleicht vermutet werden könnte, ist bestimmt nicht der Fall): wenn das sein Auto ist. dann heiß* ich E.; ich will E. heißen, wenn das nicht seine Freundin ist (das ist bestimmt seine Freundin). eminent [eminent] <Adj.; o. Steig.) [frz. eminent < lat. eminens. 1. Part, von: eminere = heraus-, hervorragen]: a) (nicht adv.) (österr.. sonst bildungsspr.) sehr wichtig, bedeutsam; außerordentlich groß, in hohem Maße gegeben; hervorragend, herausragend: eine -e Begabung. Phantasie; es ist ein -er Unterschied, ob ...; eine Frage von -er Bedeutung; b) (intensivierend bei Adjektiven u. Verben) sehr, außerordentlich; in hohem Maße, äußerst: ein e. gefährlicher Gegner; ein e. tüchtiger Mann; das ist e. wichtig für mich; Aber gerade das wäre ja eine e. (ausgesprochen) männliche Aufgabe (Bodamer. Mann 139); sie. ihre Leistungen haben sich e. gesteigert; Eminenz [emi'nents], die; -. -en [lat. eminentia = das Hervorragen] (kath. Kirche): a) <o. PL) Holieit (als Titel eines Kardinals): Eure E.!; b) Träger des Titels Eminenz; Kardinal: er begrüßte die anwesenden -en; • graue E. (einflußreiche /politische/ Persönlichkeit, die als solche nach außen kaum in Erscheinung tritt; nach dem Beinamen l'Eminence grise des Kapuziners Pere Joseph (1577-1638). des engsten Beraters Richelieus; in Deutschland vor allem bekannt durch den Beinamen F. v. Holsteins). Emir ['e.mir, auch: e'mi:g], der; -s. -e [arab. amir = Befehlshaber]: (bes. in islamischen Gebieten) Befehlshaber, Fürst, Gebieter; Emirat [emi'ra.t], das; -[e]s, -e: orientalisches Fürstentum. emisch ['e:mif] <Adj.; o. Steig; nicht präd.) [aus engl, emic nach Bildungen wie phonemic] (Sprachw.): bedeutungsun- terscheidend, distinktiv: -e Einheiten; auf-er Ebene. Emissär [emi'se:^]. der; -s. -e [frz. emissaire < lat. emissärius = Sendbote. Spion, zu: emittere. t emittieren]: Abgesandter mit bestimmtem [geheimem] Auftrag; Agent: einen E. entsenden; Dann haben mich die Bauern zu ihrem E. gewählt, ich soll Loskauf unserer Felder erbitten bei der Königin (Hacks, Stücke 83); Emission [emi'sio:n], die; -, -en [(1 a: frz. Emission) < lat. emissio = das Herausschicken. Ausströmenlassen]: 1. (Bankw.) a) Ausgabe von Wertpapieren od. Geld, ihre Einfuhrung in den Verkehr: eine E. französischer Staatsanleihen; b) Wertpapier: -en mit langen Laufzeiten. 2. Ausgabe von Briefmarken, ihre Einführung in den Verkehr. 3. das Ausströmen luft verunreinigender Stoffe in die Außenluft; Luftverunreinigung. 4. (Physik) Aussendung von elektromagnetischen Teilchen od. Wellen. 5. (Schweiz.) Rundfunksendung. 6. (Med.) Ausfluß. Entleerung von Absonderungen. Emissions-: ^bank. die: svw. ? Effektenbank; -geschift, das: alle Maßnahmen einer Bank, die mit der Emission da) zusammenhängen; Kataster, der od. das: Bestandsaufnahme der Luftverschmutzung in einem Gebiet: ein /einen E. aufstellen; ^kurs, der: Ausgabekurs von Wertpapieren; ^schütz, der: Schutz der Bevölkerung vor schädlichen Auswirkungen von Emissionen (3), dazu: ^Schutzgesetz, das; ^Spektrum, das (Physik): Spektrum eines Atoms od. Moleküls, das durch Anregung zur Ausstrahlung gebracht wird; --stopp, der: vom Staat verhängtes, zeitlich befristetes Verbot der Ausgabe von Aktien u. Wertpapieren: den E. für öffentliche Anleihen ... aufrechtzuerhalten (Welt 25. 6. 66, 1); ^theorie, die (Physik): Theorie, nach der das Licht nicht eine Wellenbewegung ist. sondern aus ausgesandten Teilchen besteht. Emitron [e:mitro:n], das; -s. -e [...'troina], (auch:) -s [aus lat. emittere (temittieren) u. ]*Ekktron] (Technik): Teil des Fernsehaufnahmegerätes; Emittent [emi'tsnt]. der; -en. -en [lat. emittens (Gen.: emittentis). 1. Part, von: emittere. remittieren] (Bankw.): jmd.. der Wertpapiere ausstellt u. ausgibt; Emitter [e'mift. engl.: i'mito]. der; -s. - [engl, emit- 681
emittieren ter. zu: toemit = aussenden < lat. emittere. temittieren] (Technik): Teil des Transistors, der die Elektronen liefert; emittieren [emi'ti:ren] <sw. V.; hat) [(1: nach frz. ämettre) < lat. emittere = herausgehen lassen, ausschicken]: 1. (Bankw.) (Wertpapiere) ausgeben, in Verkehr bringen: Das Land Hessen wind ... eine 150-Mill.-DM-Anleihe ... e. (MM 13. 1. 67, 14). 2. (umweltgefährdende Stoffe) in die Luft ablassen: Abgase e.; Er betonte, daß ein Kernkraftwerk den Vorteil habe, keinen Staub in die Luft zu e. (MM 16. 1. 70. 8). 3. (Physik) (Elektronen) aussenden. Emmchen fernen], das; -s. - (meist PI.) [Vkl. der Abk. M = Mark] (ugs. scherzh.): Mark: ein Monatswechsel von tausend E. Emmentaler ['emdnta.ie], der; -s. - [nach dem Emmental in der Schweiz, wo der Käse zuerst hergestellt wurde]: vollfetter Schweizer Käse mit kirschgroßen Löchern u. nuß- kernartigem Geschmack. Emmer ['ans], der; -s [ahd. amari] (südd): eine dem Dinkel verwandte Weizenart: Amelkorn. Emmetropie [emetro'pi:^ die; - [zu griech. ömmetros = im (richtigen) Maß u. öps (Gen.: öpös) = Auge] (Med.): Normalsichtigkeit. e-Moll ['e:mDl, auch: '-'-]. das: Tonart; Zeichen: e (Te, E2); <Zus.:> e-Moll-Etüde. die. Emotion [emo'tsio.n]. die; -. -en [frz. emotion, zu: ömouvoir = bewegen, erregen < lat. emovere = herausbewegen, emporwühlen] (bildungsspr.): seelische Erregung, Gemütsbewegung; Gefühl, Gefühlsregum: [durch, mit etw.] -en wecken; seinen -en freien Lauf lassen; er sprach, antwortete ohne jede E.; obgleich ringsum Tausende von Zuschauern von unkontrollierten -en gepackt wurden (Welt 26. 4. 65, 15); emotional [emotsio'na:!] <AdJ.>: mit Emotionen verbunden, aus einer Emotion erfolgend; gefühlsmäßig: eine -e Sprache. Reaktion; emotionalisieren [emotsionali'zi:ran] <sw. V.; hat): a) Emotionen wecken, erregen: emotionalisie- rende Schlagwörter; b) Emotionen einbauen, mit Emotionen versehen: Mehrere Posten sind umbesetzt, das Spiel ist emotionalisiert (MM 22.11. 71.21); c)<e. -I- sich) emotional werden; eine emotionale Färbung annehmen: Dadurch ... emotionalisierte sich die Auseinandersetzung unnötig (Stamokap 194); Emotionalianus* der; -: Auffassung, nach der alle seelischen u. geistigen Tätigkeiten durch Affekt u. Gefühl bestinvnt sind; Emotionalitflt [emotsipnali't£:t], die; -: emotionale Verhaltensweise, Äußerungsform; emotionell [emotione!] <Adj.): svw. temotlonal: -e Regungen; emotionsgeladen [emo't$io:ns-] <Adj.): von starken Emotionen bestimmt: eine -e Diskussion. Atmosphäre; emotiv [emo'ti:fl <Adj.) [engl, emotive, zu lat. emötus. 2. Part, von: emovere. t Emotion]: Emotionen enthaltend: -e Reaktionen; Emothittt [emotivi't£:t]. die; - (Psych.): erhöhte Erregbarkeit des Gemüts. Empathie [empa'ti:]. die; - [engl, empathy. gräzisierende LÜ von dt. Einfühlung] (Psych.): Bereitschaft u. Fähigkeit, sich in die Einstellungen anderer Menschen einzufühlen. Empfang [em'gfanl. der; -[e]s. Empfänge [...'pfena; mhd. en-. anphanc. ahd. antfanc]: 1. <o. PI.) a) das Empfangen da). Entgegenne/imen: den E. einer Ware bestätigen; (Kaufmannsspr.:) zahlbar bei E.; *etw. in E. nehmen (sich etw. aushändigen lassen; etw. entgegennehmen): er nahm den Eilbrief in E.; imda. in E. nehmen (ugs.; jmdn. bei seiner Ankunft begrüßen, ihm zur Begrüßung u. Weitergeleitung entgegengehen): Hier hatte ich ... einen Kaufmann, der mich auf dem Bahnhof in E. nahm (Niekisch. Leben 273); (oft iron.:) die Demonstranten wurden von Polizisten mit Wasserwerfern in E. genommen. 2. (Funkw.. Rundf.. Ferns.) das Empfangen (2): ein ungestörter E. 3. a) <o. PI.) (geh.) /offizielle! Begrüßung eines Ankommenden: ihm wurde ein begeisterter E. zuteil; der E. bei seiner Rückkehr fiel ziemlich kühl aus; b) festliche ! BegrüßungsJ- veranstaltung: einen E. geben; Wir tranken im Stehen wie bei diplomatischen Empfängen (Frisch. Homo 92). 4. Raum, Stelle in einem Hotel, wo sich die Gäste anmelden; Rezeption: Im Hotel ließ er sich das Telephon auf die Theke des -s stellen (Johnson. Ansichten 19); am. beim E. liegen zwei Briefe für dich; empfangen [em'ijfaoan] <st. V.; hat) [mhd. enphähen. entvähen. ahd. intvähen]: 1. a) (geh.) etw., womit man bedacht wird, was einem zuteil wird, entgegennehmen; bekommen, erhalten: einen Brief. einen Befehl, den Auftrag. Jmds. Rat e.; (Rel.:) das Sakrament der Taufe, die Kommunion, die Letzte Ölung e.; Ü Es gibt Ereignisse, die ihr Gewicht und ihre Färbung dadurch empfangen, daß... (Niekisch. Leben 183); b) (geh.) /als Strafe/ hinnehmen müssen; verabreicht bekommen: er vergaß die Schläge nicht, die er in seiner Kindheit empfangen hatte; noch zwei andere Male empfing ich von Huhl Ohrfeigen (Andres. Liebesschaukel ISO); c) (Soldatenspr.) bei der Ausgabe zugeteilt bekommen: Essen, Verpflegung e. 2. (Funkw.. Rundf.. Ferns.) (Funksprüche, Radio- od. Fernsehsendungen) über ein entsprechendes Empfangsgerät hören bzw. sehen: diesen Sender können Sie nur über UKW. auf Kanal 13 e. 3. (geh.) in sich aufnehmen, in sein Bewußtsein dringen lassen; gewinnen: neue Anregungen. Impulse e.; der erste Eindruck, den ich von der Welt des Orients empfing (K. Mann. Wendepunkt 143). 4. (geh.) a) einem Ankommenden in bestimmter Weise entgegentreten, ihn in bestimmter Weise begrüßen: Jmdn. herzlich, kühl e.; er empfing mich mit freundlichen Worten; Ü (oft iron.:) die Polizei empfing die Demonstranten mit Gummiknüppeln; als wir aus dem Haus traten, empfing uns ein Sprühregen; b) als Besucher willkommen heißen, als Gast aufnehmen u. bewirten!: Gäste. Besuch [bei sich] e.; Im März dieses Jahres empfing Papst Johannes XXIII. Chruschtschows Schwiegersohn Adschubej in Privataudienz (Dönhoff. Ära 229). 5. (geh.) schwanger werden: sie hat [ein Kind von ihm] empfangen; Und ist nicht berichtet worden, daß sie im Hochzeitsbett nicht empfangen? (Jahnn. Geschichten 14); <Abl.:> Empfänger [em'ßfenB]. der; -s. -: 1. jmd., der etw. empfangt, entgegennimmt, dem etw. zuteil wird: der E. des Briefes, der Arbeitslosenunterstützung; die E. niedriger und hoher Einkommen; Dem E. der Hilfe soll die Führung eines Lebens ermöglicht werden, das... (Fraenkel, Staat 381). 2. svw. f Empfangsgerät; Empfängerin, die; -. -nen: w. Form zu f Empfänger (1); empfänglich [em'^fenlu;] <Adj.; nicht adv.) [mhd. enphenclich = aufnahmebereit; annehmbar, angenehm, ahd. antfancüh]: a) (Eindrücken, Empfindungen, von außen kommenden Einwirkungen, Versuchungen) leicht zugänglich: er ist für alles Schöne, für Lob, Schmeicheleien sehr e.; je empfänglicher (aufgeschlossener) Seele und Sinn geschaffen sind für Menschenreiz (Th. Mann. Krull 142); sind meine Augen heute doppelt e. (aufnahmebereit) ? (Geissler. Wunschhütlein 174); b) bestimmten Krankheiten gegenüber nicht widerstandsfähig; anfällig: sie war schon immer e. für Erkältungen. Infektionskrankheiten, dazu: Empfänglichkeit, die; -: die E. für das Schöne. Tür schlechte Einflüsse; Empfangnahme, die; - (Am tsspr.. Kaufmannsspr.): das In-Empfang-Nehmen, Entgegennehmen; Empfängnis [em'ijfennis]. die; - (spätmhd. enphencnisse = Einnahme. Belehrung, ahd. intfancnissa]: das Empfangen (5), Schwangerwerden: eine E. verhüten; ♦die Unbefleckte E. [Mariens. Marias] (kath. Rel.): (nach einem Dogma) das Freisein Marias von der Erbsünde durch die vorweggegebene Gnade Christi schon von dem Augenblick an, in dem sie gezeugt, empfangen wurde. empf|ngnfe-, Empfängnis-: -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -fähig, dazu: -bereitsdiaft, die: eine kurze, der E. des brünstigen Weibchens ziemlich genau entsprechende Periode (Lorenz. Verhalten I. 230); -flhig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (vom weiblichen Organismus) fähig zu einer Bnpfängnis; -Optimum, das: Zeitraum, in dem eine Empfängnis am wahrscheinlichsten ist; -verhütend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): -e Mittel; -Verhütung, die: Maßnahme, die eine Empfängnis verhitvdern soll: Methoden der E.; E. als Mittel der Geburtenregelung, dazu: -Verhütungsmittel, das; -zeit, die (jur.): Zeitspanne, während der die Empfängnis eines Kindes stattgefunden haben muß. empf?ngs-, Empfangs-: -abend, der: Abend, an dem Iregelmäßig! Gäste empfangen werden; -anläge, die: vgl. -gerät; -antenne, die (Elektrot.); -apparat, der: vgl. -gerät: der E. des Echolots; -berechtigt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Empfang (1) berechtigt, bevollmächtigt, befugt; <subst.:>-berechtigte*deru. die;-n,-n <Dekl. t Abgeordnete): die Bestätigung ist durch den -n zu unterzeichnen; -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): für die Ankunft der Gäste muß die Wohnung e. sein; -bescheinigung, die. -be- stätigung, die: Bescheinigung, auf der der Empfang von etw. bestätigt wird: Jmdm. eine E. [über etw.] ausstellen; -büro, das: Büro in einer Firma, einem Hotel o.a., in dem Besucher empfangen werden; Rezeption: man muß sich im E. melden; -chef, der: Angestellter in einem Hotel, Kaufhaus o.a., der die ankommenden Gäste bzw. Kunden begrüßt 682
empfindungs-, Empfindungs- u. weiterleitet; Mlame, die: vgl. >-chef; ^feierlidikeit, die <meist PL); -gerät, das (Elektrot.): Gerät, mit dem man Funksprüche. Rundfunk- od. Fernsehsendungen empfangen kann; -halle, die: großer Raum in einem Hotel, in dem sich der Empfang (4) befindet: die Gäste versammelten sich in der E.; -komitee, das: aus mehreren Personen bestehender Ausschuß, der den Auftrag hat, jmdn. feierlich zu begrüßen; -räum, der: Raum, in dem Gäste, Besucher empfangen werden; -saal, der: vgl. ^raum; -Schalter, der: vgl. ^büro; -schein, der: svw. T ^bescheinigung: Die Wirtin ... bat mich nur. ihr einen E. auszustellen (Seghers. Transit 24); -Station, die: 1. (Kaufmannsspr.) Bestimmungsort. 2. (Funk. Rundf.. Ferns.) Stelle, an der Sendungen empfangen werden; -stelle, die: svw. f -Station (2); -Störung, die: Störung beim Empfang von Funksprüchen, Radio- od. Fernsehsendungen; -tag, der: /Wochen,tag, an dem regelmäßig Gäste empfangen werden; ^tot <Adj.: o. Steig.; nicht adv.) (Funk. Rundf.. Ferns.): keinen Empfang von Funksprüchen, Radio- od. Fernsehsendungen zulassend: -e Zonen; -zeit, die: vgl. -tag; -zknmer, das: vgl. -räum. empfehlen [em'efe:bn] <st. V.; hat) [mhd. enphelhen. enphe- len = zur Bewahrung od. Besorgung übergeben]: 1. a) jmdm. als vorteilhaft, geeignet, zuverlässig vorschlagen; Jmdm. raten, sich für jmdn., etw. zu entscheiden: ich kann ihn dir (als Fachmann] sehr e.; Jmdm. einen Entwurf [zur Annahme, als Arbeitsgrundlage] e.; Ich empfehle einen Besuch der Insel im Gutssee (Geissler. Wunschhütlein 34); dieses Präparat ist sehr zu e.; empfohlener Richtpreis (Wirtsch.; vom Hersteller einer Ware vorgeschlagener, unverbindlicher Verkaufspreis): in Höflichkeitsformeln: empfehlen Sie mich bitte Ihrer Gattin!, ich lasse mich Ihrer Gattin e.! (geh.. veraltend; grüßen Sie Ihre Gattin von mir!)\ b) loben, rühmen; lobend nennen: dieses Buch kann ich wärmstens e.; als Geschäftspartner kann ich ihn nur e.; c) <e. + sich) sich als geeignet, vorteilhaft, empfehlenswert herausstellen, erweisen; sich als etw. Bestimmtes ausweisen: er empfiehlt sich bereits durch seine rasche Auflassungsgabe als geeignet für diese Arbeit; Wozu eine so feierlich auftretende Vorschrift, wenn ihre Erfüllung sich nicht als vernünftig e. kann? (Freud. Unbehagen 146); d) <e. + sich) sich, seine Dienste anbieten: du empfiehlst dich als geeigneter/(veraltend.) geeigneten Mann; (Kaufmannsspr.:) wir halten uns zu weiteren Aufträgen bestens empfohlen; e) <e. + sich; unpers.) ratsam, empfehlenswert sein: es empfiehlt sich, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. 2. (geh.) anvertrauen, anbefehlen: ich empfehle das Kind deiner Obhut; nachdem ich Dich der Fürsorge der Justiz empfohlen habe (Fallada. Herr 203); sie empfahl sich derGnadedes Herrn. 3. <e. + sich) (geh.) sich /förmlich/ verabschieden u. weggehen: als ich kam. hatte er sich bereits empfohlen; er empfahl sich [seinen Gastgebern] mit einer knappen Verbeugung; Ich empfehle mich (ich gehe jetzt), sagt Paasch (Fries, Weg 52); Ü der Winter kam und empfahl sich (u. ging; Lenz. Suleyken 126); <Zus.:> empfehlenswert <AdJ.; nicht adv.): a) geeignet, wert, empfohlen da. b) zu werden; lohnend, gut: -e Bücher. Filme. Schallplatten; die Ausstellung ist nicht [gerade] e.; b) ratsam, geraten; von Nutzen, vorteilhaft: ein -eres Verhalten; es wäre e.. rechtzeitig dort zu sein; <Abl.:) Empfehlung, die; -. -en: 1. empfehlender (1 a) Vorschlag, Rat, Hinweis, Tip: er reist auf E. seines Arztes in den Süden. 2. empfehlende (1 b). lobende Beurteilung, Fürsprache: jmdm. eine E. schreiben; auf die -en seines Lehrers hin hatte er die Stelle bekommen. 3. (geh.) höflicher, respektvoller Gruß; eine E. an Ihre Frau Mutter!; Unsere freundlichsten -en Deinen Gastgebern. Herrn und Frau Consul Meyer (Th. Mann, Krall 403). dazu: Empfehlungsbrief, der: svw. t-schreiben; Empfehlungsschreiben, das: schriftliche Abfassung einer Empfehlung (2): mit einem E. seines Vaters stellte sich der junge Mann bei der Firma vor. Empfindelei [em^fmcb'lai]. die; -. -en (selten, abwertend): Rühr Seligkeit, Sentimentalität: man hat ihn wegen seiner E. aufgezogen: empfindeln [em'^findln] <sw. V.; hat) (selten, abwertend): rührselig sein; empfinden [em'Qftndn] <st. V.; hat) [mhd. enphinden, entfinden, ahd. intfindän = fühlen, wahrnehmen, aus ent... u. finden]: a) (als einen über die Sinne vermittelten Reiz) sinnlich wahrnehmen, verspüren: Hunger, Kälte. Schmerzten] e.; b) eine bestimmte Gemütsbewegung erfahren, erleiden; in bezug auf jmdn., etw. von einer bestimmten Emotion erfüllt sein: Freude, Ärger über jmdn., etw., Angst vor jmdm., etw. e.; er empfand tiefe Reue über seine Tat; das kleine Mädchen empfand das Bedürfnis, jetzt auch ... (Kessel [Übers.]. Patricia 153); er empfindet nichts für sie (liebt sie nicht); c) in bestimmter Weise spüren, auffassen, für etw. halten: etw. als kränkend, als [eine] Wohltat e.; jmdn. als [einen] Störenfried e.; ich empfand mich als Begnadeter/t veraltend:) Begnadeten; Er ... empfand sich selbst dort als beliebt (Ossowski. Bewährung 60); Er empfand zwingend: da wurde es Zeit (H. Mann. Unrat 14); sie empfand dunkel, daß sie Unrecht getan hatte; Empfinden [-]. das; -s: a) (geh.) bestimmtes Gefühl, das durch einen äußeren Eindruck in jmdm. hervorgerufen wird: er hatte ... ein peinliches E. wie bei belegter Zunge (Musil. Mann 210); Er grübelte diesem zwiespältigen E. von Neid und Sorge nach (Musil. Mann 540); b) feines, sensibles Gefühl, Gespür, das jmdn. befähigt, etw. (Unausgesprochenes) wahrzunehmen, richtig einzuschätzen: das sagte ihm sein natürliches E.; das einfache E. für Recht und Unrecht; daß ein Österreicher in solchen Fragen ein feineres E.. mehr Kultur habe (Musil. Mann 1S4S); aber auch Kuibyschew und Kasan hatten für mein E. (meinem Gefühl, Eindruck, meiner Meinung nach) schon in der Steppe gelegen (Koeppen. Rußland 127); empfindlich <Adj.) [mhd. enphintlich. ahd. inphint- lich]: 1. <nicht adv.) auf bestimmte Reize leicht, schnell reagierend: ein -es Nervensystem; meine Haut ist sehr e.; Ü -e (fein reagierende, anzeigende) Geräte; dieser Film ist sehr e. (lichtempfindlich). 2. a) (nicht adv.) /seelisch/ leicht verletzbar; feinfühlig, sensibel, zart besaitet: ein -er Mensch; er traf ihn an seiner -sten Stelle: in dieser Angelegenheit ist er sehr e.; sie ist e. für alle Untertöne (merkt, spürt sie sehr schnell); b) gereizt, gekrättkt; leicht beleidigt, reizbar: erst bei ihrer -en Reaktion bemerkte er. daß er etwas falsch gemacht hatte; sie reagierte [sehr] e.; sei doch nicht so e.! 3. <nicht adv.) auf Grund einer körperlichen Schwäche anfällig: er ist e. gegen Schnupfen; das Kind ist sehr e. (schwächlich). 4. <nicht adv.) auf Grund einer weniger robusten Beschaffenheit leicht zu verderben, zu beschädigen: eine -e Tapete; diese Bluse ist sehr e. (muß sehr sorgsam u. pfleglich behandelt werden). 5. a) spürbar, einschneidend, hart, schmerzlich: eine -e Strafe; -e Verluste; die ... Atomdebatte..... die der Regierung eine -e Schlappe zufügte (Dönhoff. Ära 31); deine Bemerkung hat ihn e. getroffen; b) (intensivierend bei Adj. u. Verben) sehr (so daß es unangenehm spürbar wird): das Wasser konnte schon e. kalt sein (Bergengruen, Rittmeisterin 348); mit ... drei ... Fenstern, durch die es e. zog (Th. Mann, Hoheit 107). dazu: Empfindlichkeit, die; -. -en [mhd. enphintücheit = Wahrnehmung]: 1. <P1. selten) Eigenschaft, schnell auf bestimmte Reize zu reagieren: die E. der Haut; Ü die E. des Gerätes, eines Films. 2. a) <P1. selten) Verletzbarkeit, Feinfühligkeit, Sensibilität; Reizbarkeit: du mußt seine E. in solchen Dingen berücksichtigen; Ein sehr guter Athlet wird immer seine natürlichen -en haben, eine unerhörte Leistung bedingt eine unerhörte Sensibilität (Lenz. Spiele 120); b) <meist PI. > einzelne empfindliche, gereizte, beleidigte Reaktion auf etw.: immer diese-en! 3. <o. PI.) Anfälligkeit: seine E. gegen Schnupfen; Unterschiede der E. können angeboren oder erworben sein (Medizin II. 191). 4. <o. PI.) Eigenschaft, leicht verdorben od. beschädigt werden zu können: er hat die E. des Stoffes unterschätzt; empfindsam [em* qfmtza-.m] <Adj.; nicht adv.): a) von feinem, zartem Empfinden; zartfühlend, einfühlsam: eine -e Natur. Seele; Er ist nicht e. für andere Menschen (kann sich nicht in sie hineinversetzen; Musil. Mann 151); b) gefühlvoll, sentimental: eine -e Geschichte, dazu: Empfindsamkeit, die; -: 1. feines, zartes Empfinden, Feinfühligkeit, Zartgefühl: sie ist ein Mensch von großer E. 2. von England ausgehende europäische Geistesströmung des 18. Jahrhunderts, die durch eine gefühlsbestimmte, sentimentale Weltsicht gekennzeichnet ist; Empfindung, die; -. -en [spätmhd. enphindunge]: a) Wa/irnehmung durch die Sinnesorgane, sinnliche Wafir- nehmung; körperliches Gefühl: die E. von Kälte, Feuchtigkeit; dieE. in den Händen stellte sich wieder ein; b) Gemütsbewegung, seelische Regung; Gefühl: eine echte E.; -en [der Freude, der Bitterkeit] aufkommen lassen; Es war genau die gleiche E., welche ihn vorgestern angerührt hatte (Langgässer, Siegel 253); sie erwiderte seine E. (geh.; seine Liebe zu ihr). empfindungs-, Empfjndungs-: ^arm <Adj.; nicht adv.): -ar- 683
Emphase mut, die: Armut des Seelenlebens. Gefühlsarmut; -fähig <Adj.; nicht adv.). dazu: -fähigkert, die <o. PL): a) Fähigkeit sinnlicher Wahrnehmung: b) Fähigkeit seelischen Empfindens: -kraft, die; -laut, der: vgl. -wort; kleben, das: Seelenleben: ^k» <Adj.>: a) keiner sinnlichen Wahrnehmung fähig, körperlich gefühllos: mein Arm ist ganz e.; b) keiner seelischen Regung fähig, seelisch gefühllos: er ist ein vollkommen -er Mensch, dazu: -losigkeh, die; -: a) Fehlen. Ausbleiben der sinnlichen Wahrnehmung, körperliche Gefühllosigkeit: b) Unfähigkeit zu seelischen Regungen, seelische Gefühllosigkeit. Gefühlskälte; Mnensch, der: fein empfindender Mensch: Als E. bevorzugt er das Ästhetische (Ruthe. Partnerwahl 156); ^nerv, der: svw. t Sinnesnerv; mnvui, das: svw. tSinnesorgan; -vermögen, das (geh.): svw. t-fähigkeit; ^voll <Adj.): von zartem Empfinden, gefühlvoll; ^wort. das: svw. t Interjektion. Emphase [em'fa:z3l. die; -. -n <P1. ungebr.) (frz. emphase < lat. emphasis < griech. änphasis. eigtl. = Verdeutlichung] (bildungsspr.): Nachdruck. Eindringlichkeit: mit E. sprechen; emphatisch [Em'fa:tiJ) <Adj. > [nach frz. empha- tique < griech. emphatikös = bezeichnend, nachdrücklich] (bildungsspr.): mit Nachdruck, eindringlich: er sprach sehre.; ..Wirhaben ...das gleiche große Ziel-den Kommunismus!" rief Breschnjew e. aus (Welt 7. 11. 64. 5). Emphysem [emfy'ze.ml. das; -s. -e [griech. emphysema. eigtl. = das Eingeblasene] (Med.): krankhafte Aufblätmng von Geweben od. Organen, bes. der Lunge, durch Luft od. Fäulnisgase; emphysonatisch [emfyze'ma:tij] <Adj.; o. Steig.) (Med.): durch eingedrungene Luft aufgebläht. 'Empire [ä'pi:g]. das; -[s] [frz. (style) Empire, zu: empire = Kaiserreich < lat. Imperium, tImperium]: a) (Bez. für) das französische Kaiserreich unter Napoleon I. u. Napoleon III.; b) Süllepoche] der Zeit Napoleons I. u. der folgenden Jahre (etwa 1800-1830): der Salon war ganz im Geschmack des E. eingerichtet; 2Empire l'anpaia), das; -[s] [engl, (the British) Empire < frz. empire. ! !Empire]: (Bez. für) das britische Weltreich, bes. im Zeitalter des Kolonialismus. Empire- ['Empire (b)]: -kleld, das: Kleid nach der Mode des Empire mit hochgegürteter Taille; -kommode, die; -möbel, das <meist PI.): a) Möbel aus der Zeit des Empire; b) Möbel im Stil des Empire; -mode, die; messet, den -Stil, der; -zeit, die: Webers Büro war vollgestopft mit Möbeln aus der E. (Remarque. Triomphe 46). Empirem [empi're:m). das; -s. -e [zu t Empirie] (bildungsspr.): Erfahrungstatsache; Empirie [empi'ri:]. die; - [griech. empei- ria. zu: empeiros. tempirisch] (bildungsspr.): a) Methode, die sich auf Erfahrung stützt, um > wissenschaftliche] Erkenntnisse zu gewinnen; b) aus der Erfahrung gewonnene Kenntnisse. Erfahrungswissen; Empiriker [em'pi:rikB], der; -s. - (bildungsspr.): a) Anhänger der Empirie (a); b) jmd.. der auf Grund von Erfahrung denkt u. handelt; Empiriokritizismus [empirlo...]. der; - [zu griech. empeiria (f Empirie) u. fKritizismus] (Philos.): von R. Avenarius begründete erfahrungskritische Erkenntnistheorie, die sich unter Ablehnung der Metaphysik allein auf die kritische Erfahrung beruft; Empiriokritiztst, der; -en, -en (Philos.): Vertreter des Empiriokritizismus; empirisch <Adj.; o. Steig.) [griech. empeirikös. zu: änpeiros = erfahren, kundig, eigtl. = im Versuch, im Wagnis seiend, zu: pelra = Versuch. Wagnis] (bildungsspr.): aus der Erfahrung, auf dem Wege der Empirie gewonnen, auf ihr beruhend; erfahrungsgemäß: -e Tatsachen; etw. e. herausfinden; Empirismus [empi'nsmus]. der; - (Philos.): erkenntnistheoretische Richtung, die als Quelle der Erkenntnis allein die Sinneserfahrung, die Beobachtung, das Experiment gelten läßt; Empirist [empi'nst). der; -en. -en (Philos.): Vertreter des Empirismus; empirf- stisch <Adj.; o. Steig.) (Philos.): den Grundsätzen des Empirismus entsprechend. Empheement [Splasd'mä:]. das; -s. -s [frz. emplacement. zu: place = TPlatz] (Milit. veraltet): Stellung (z.B. Geschützstand). Emphstrum [emplastrum], das; -[s], ...ra [lat. emplastnim = t Pflaster] (Med.): medizinisches Pflaster. Employe [SplQa'Je:]. der; -s. -s [frz. employä. subst. 2. Part, von: employer «= anwenden; anstellen, temployieren] (veraltet): Angestellter; Gehilfe; employierai 0plqa'ji:ren] <sw. V.; hat) (frz. employer < lat. implicäre. t implizieren] (veraltet): anwenden. empor [6m'po:g] <Adv.) [mhd. embor. enborfe). ahd. in bor = in die Höhe; zu mhd.. ahd. bor = oberer Raum. Höhe] (geh.. dichter.): [von unten/ nach oben, aufwärts: zum Licht e.; e. zu den Sternen. empor-. Empor- (geh.)/vgl. auch: hinauf-, hoch-/: -arbeiten, sich <sw. V.; hat): durch fleißiges Arbeiten eine höhere Stellung erlangen; im Beruf weiterkommen: er hatte sich vom einfachen Angestellten zum Geschäftsführer emporgearbeitet; Ü Ihr Herr Verlobter konnte sich nicht zu Ihrer sittlichen Höhe e. (Brecht. Mensch 96); -Nicke* <sw. V.; hat): nach oben blicken; er blickte zur Decke empor; -dienen, sich <sw. V.; hat): durch Dienen, fleißiges Arbeiten eine höhere Stellung erlangen; im Beruf weiterkommen: Justin aber diente sich durch lange Jahre zäh und klug in der Palastgarde empor (Thieß. Reich 439); Miiingen <st. V.; ist): nach oben dringen: das Wasser dringt langsam empor; ihre Stimmen drangen immer wieder zu ihm empor; -fahren <st. V.; ist): a) nach oben fahren, hinauffahren; b) aufschrecken, auffahren: Eine einzige jähe Bewegung des einen Vogels ... genügt, um den andern ... abwehrbereit e. zu lassen (Lorenz, Verhalten I. 228); -flackern <sw. V.; ist): svw. ? aufflackern; -flammen <sw. V.; ist): (vom Feuer) in hohen Flammen brennen; emporlodern: Ü eine Leidenschaft flammte in ihm empor; -fliegen <st. V.; ist): nach oben, in die Höhe fliegen: die Schaukel fliegt weit empor; -gehen <unr. V.; ist): 1. nach oben gehen: die Treppe e. 2. hoch*, hinaufgezogen werden: die Flagge geht am Mast empor; -halten <st. V.; hat): nach oben, in die Höhe halten: Marius hält ein merkwürdiges Instrument hoch empor (Broch. Versucher 362); -heben <st. V.; hat): nach oben, in die Höhe heben: Sie ... ließen sich von den schräg heransausenden Wogen e. (Hausmann. Abel 84); U Er hatte doch Lore, die früher Blumen verkaufte .... zu sich emporgehoben (Kirst. 08/15. 11); -helfen <st. V.; hat): beim (beruflichen / Auf stieg helfen: da Fouche dem aus Ägypten geflüchteten General zum Konsul emporhalf (St. Zweig. FoucM 180); -kämpfen, sich <sw. V.: hat): sich hochkämpfen, sich nach oben kämpfen; -klettern nach oben, in die Höhe klettern: die Wilderer brauchen nur... auf der anderen Seite wieder emporzuklettern (Grä- mek, Serengeti 225); -klimmen <st. V.; ist): mühsam nach oben, in die Höhe klettern: einen Berg, an einem Strick e.; Ü einen breit hingelagerten Rücken (= Berg), an dem die dunklen Tannen nur ein Stück weit emporklimmen; -kommen <st. V.; ist): a) nach oben, in die Höhe kommen: oben wieder zum Vorschein kommen; b) in Beruf u. Gesellschaft ein höheres Ansehen gewinnen, einen höheren Rang einnehmen: daß es eines Mannes, der entschlossen sei. sehr hoch emporzukommen ... unwürdig sei. ungeduldig zu werden (Roth. Beichte 24). dazu: -köramling [-kcemlml. der; -s. -e [für frz. parvenul (abwertend): jmd.. der in kurzer Zeit zu Macht. Reichtum gelangt ist; Parvenü. Arrivierter dieser fanatische und streberische E. bedrängte und störte ihn im gemütlichen Trott der Amtsgeschäfte (Maass, Gouf- f€ 13); -kriechen: nach oben, in die Höhe kriechen: sie kroch weinend vor Angst an ihm empor (Hausmann, Abel 116); -lodern <sw. V.; hat): vgl. -(lammen: das Feuer lodert im Wind hoch empor; -quellen <st. V.; ist): Quellend auf. emporsteigen: Die glühende Lava quoll stöhnend empor (Grzimek. Serengeti 58); Ü aus ihrer Brust quoll Schluchzen empor; -ragen <sw. V.; hat): nach oben, in die Höhe ragen: die Bäume ragen zum Himmel empor. Drüben ragen die Gletscher... aus der weißen Wolkenland- schaA empor (Grzimek. Serengeti 163); emporragende Türme und Mauern; -ranken, sich <sw. V.; hat): sich rankend in die Höhe winden: der Wein rankt an der Mauer bis zu den Fenstern empor, -recken <sw. V.; hat): a) nach oben, in die Höhe recken: die Arme, das Kinn weit e.; b) <e. + sich) sich kräftig, mit einem Ruck nach oben, in die Höhe strecken: ich reckte mich steil empor, um den Ball aus der Luft zu fangen; U daß das geistige Heidentum sich zum letztenmal zu mächtiger Höhe emporreckte (Thieß. Reich 279); -reißen <st. V.; hat): gewaltsam hinauf-, herauf-, nach oben zerren: es reißt ihn halbwegs vom Stuhl empor (Th. Mann» Zauberberg 201); sie haben ihn an den Armen emporgerissen; Ü die Moral des Offiziers ... aufzupulvern und zum Höchsten empomireißen (Plievier. Stalingrad 106); Milium,steh<•*. V.; hat): svw. taufrichten (1): er richtet sich in seinem Bett empor; -sdWHcn <sw. V.; hat): nach oben schauen, sehen: er schaut verzückt zu ihrem Fenster empor, -scheuchen <sw. V.; hat): svw. 684
Emu/sin f aufscheuchen; -schieben <st. V.; hat): a) nach oben, in die Höhe schieben: mit meinem Helm, den ich etwas emporschiebe (Remarque. Westen 153); b) <e. + sich) sich langsam, vorsichtig schiebend nach oben, in die Höhe bewegen: Vehlgart schob sich empor auf Knie und Ellbogen (Gaiser, Jagd 198); -schießen <st. V.; ist): a) sich unvermutet, plötzlich nach oben bewegen: plötzlich schießt ein Feuerstrahl empor; b) schnell wachsen: rasch emporschießendes Gras; Ü neue Gebäude schössen empor (wurden schnell errichtet); -schlagen <st. V.; ist): (von Flammen) in die Höhe brennen: die Flammen schlugen grell empor; -Schlingeln, sich <sw. V.; hat): sich nach oben schlängeln; -schleichen <st. V.): a) leise nach oben schleichen, hinaufschleichen Ost): ich schlich eilig die Treppen zu meinem Zimmer empor (Maass. Gouffe 82); b) <e. + sich) sich leise und möglichst unbemerkt schleichend nach oben begeben: er versuchte sich heimlich emporzuschleichen; -schleudern <sw. V.; hat): nach oben schleudern: und in dieser Minute Jäh wieder emporgeschleudert in die Sternennacht (von der versunkenen Stadt; Plievier. Stalingrad 281): -schnellen <sw. V.; ist): a) rasch auf-, hochspringen: er schnellte aus seinem Sessel empor; <auch e. + sich:) die Fische schnellten sich aus dem Wasser empor; b) im Wert, in der Menge, im Grad o. ä. in sehr kurzer Zeit beträchtlich zunehmen: die Preise waren zu astronomischen Höhen emporgeschnellt; das Fieberthermometer schnellte auf 40 °C empor; -schweben <sw. V.; ist): nach oben schweben; -schwingen <st. V.; hat): nach oben, in die Höhe schwingen: die Fahne e.; <auch e. + sich:) der Turner schwang sich weit empor; Ü er schwang sich zu großen Leistungen empor (vollbrachte große Leistungen); -sehen <st. V.; hat): auf-, hinaufsehen: sie sah andächtig zu ihm empor; -spielen, sich <sw. V.; hat) (Sport, Theater. Film, Ferns.): sich mit guten Leistungen einen Namen machen. Berühmtheit erlangen; -sprinaen <st. V.; ist): a) nach oben, in die Höhe springen; auf-, hochspringen: während des Tanzes springen die Männer hoch empor, er sprang vom Sessel empor; -steigen <st. V.; ist): 1, a) hinaufgehen, -klettern, klimmen: einen Berg, eine Rampe e.; die Treppen zum vierten Stock e.; Ü die Häuser steigen am HUgel empor (der Hügel ist bis oben mit Häusern bebaut); b) sich /schwebend] nach oben bewegen, aufsteigen: die Leuchtkugeln steigen [am. zum Himmel] empor, der Mond steigt aus den Wolken empor. Ü Plötzlich spürte Andres Torrin die Todesangst in sich e. (Cotton. Silver-Jet 10); ein Gebet steigt zum Himmel empor. 2. in Beruf u. Gesellschaft Ansehen u. Einfluß gewinnen; Karriere machen: er stieg zum Abteilungsleiter empor; Der Nationalsozialismus stieg zur Macht empor als eine bürgerliche Bewegung (Niekisch. Leben 254); -stieben <st. V.; ist): einzeln, erschreckt in die Höhe fliegen: die Geier stieben empor (Grzimek. Serengeti 322): -stieg, der: das Hinaufsteigen: Beim E. hielten uns immer wieder Soldaten an (Carossa. Aufzeichnungen 138); -stilisieren <sw. V.; hat): svw. T hochstilisieren; -stoßen <st. V.; ist): nach oben stoßen: Sobald wir solch ein Riesenvolk von weitem entdek- ken. stoßen wir steil empor (ziehen wir das Flugzeug steil nach oben; Grzimek. Serengeti 133): -streben <sw. V.; ist): nach oben streben; -strecken <sw. V.; hat): vgl. ^rek- ken; -tauchen <sw. V.; ist): an die Wasseroberfläche kommen, auftauchen: aus dem Wasser e.; -tragen <st. V.; hat): nach oben tragen: und es war ihr. als werde sie von unsichtbaren Händen emporgetragen (Sebastian. Krankenhaus 174); Ü von dem Wind ihrer Trübsal emporgetragen (Lang- gässer. Siegel407); -treiben <st. V.; hat): nach oben treiben; -wachsen <st. V.; ist): a) in die Höhe wachsen: die Pflanzen wuchsen an den Mauern empor; Ü aus dem Dunkel wuchsen Bäume. Türme empor (tauchten auf. traten immer größer werdend hervor); b) sich zujmdm.. zu etw. Bekanntem. Angesehenem entwickeln: Hitler wuchs allmählich zum Wallenstein des Bürgerkriegs empor (Niekisch. Leben 257); -winden, sich <st. V.; hat): sich nach oben winden, hochwinden: Vor mir wand sich eine Seilschaft ... empor (Eiden- schink. Fels 62); -wirbeln <sw. V.): a) etwas nach oben wirbeln.aufwirbeln <hat>: der Wind hat die Blätter emporgewirbelt; b) aufstieben <ist): der Staub wirbelte hoch empor. -wogen <sw. V.; ist); -wölben <sw. V.; hat): nach oben, außen wölben: Ohne die Augen zu öffnen, wölbte Jumbo die Brust empor (Hausmann. Abel 137); -zeigen <sw. V.; hat): nach oben zeigen; -ziehen <unr. V.; hat): a) nach oben, in die Höhe ziehen: die Augenbrauen e.; b) <e. + sich) nach oben verlaufen, in die Höhe fuhren: der Weg zieht sich in Windungen den Berg empor. Empore [em'po:rd], die; -. -n [für älteres Emporkirche. Porkirche, spätmhd. borkirche = oberer Kirchenraum, zu mhd. bor. tempor]: innen angebautes, zum Innenraum hin offenes, galerieartiges Obergeschoß, bes. in Kirchen: eine offene, gedeckte E.; der Chor sang auf der E. empören [em'p0:ren] <sw. V.; hat) /vgl. empörend/ [mhd. enboeren = sich erheben, spätahd. anebören]: 1. a) in i starke 1 Entrüstung versetzen, aufbringen, erzürnen: seine Worte empörten mich; diese Ungerechtigkeit empörte ihr Herz, ihr Gefühl; über jmdn.. etw. empört sein; Jmdn.. etw. empört zurückweisen; b) <e. + sich) sich sehr entrüsten, wütend werden; in Erregung geraten: sich ernstlich über Jmdn.. etw. e.; er empörte sich darüber, daß nichts geschehen war. 2. <e. + sich) sich /in einem Aufstand/ auflehnen, widersetzen, rebellieren: sich gegen die Besatzung e.; die Bauern empörten sich gegen den Zustand der Abhängigkeit; Ü er hielt so lange nicht aus. Sein Körper empörte sich (A. Zweig. Grischa 32); empörend <Adj.; nicht adv.): Empörung hervorrufend; unerhört, skandalös: ein -es Benehmen; ich finde es e.. daß ...; Empörer [emp'o.n?]. der: -s. - (geh.): jmd.. der sich gegen jmdn.. gegen etw. empört; Aufständischer. Rebell: die Empörer gegen die Kolonialherren wurden niedergemetzelt; empörerisch <Adj.): a) auf eine Empörung, einen Aufstand hinzielend: -e Ideen; -e Reden halten; Joachim unterlag -en Anwandlungen (Th. Mann. Zauberberg 480); b) in einem Aufstand befindlich; rebellisch, aufrührerisch: -e Bauern. Emporium (em'po:rium), das; -s. ...ien (...pn; lat. emporium < griech. empörion] (veraltet): zentraler Handelsplatz. Markt. Empörung, die; -. -en: 1. <o. PI.) von starken Emotionen begleitete Entrüstung als Reaktion auf Verstöße gegen moralische Konventionen: ihn erfüllte eine tiefe, ehrliche E. über dieses Treiben; seiner E. [über etw.] Luft machen; Christinas Unbehagen wandelte sich in offene E. (Bernstorff. Leute 4); sie war voller E.; er bebte vor E. 2. Aufstand. Rebellion. Meuterei: eine offene, blutige E.; die E. der Unterdrückten gegen ihre Ausbeuter wurde niedergeschlagen; die E. griff um sich. Empressement [äpreso'mä:]. das; -s [frz. empressement. zu: s'empresser = sich bemühen, zu: presser. f pressieren] (bil- dungsspr. veraltet): [ Dienst jeifer, Bereitwilligkeit. Empyem [em'pye:m], das; -s. -e [griech. empyema] (Med.): Eiteransammlung in natürlichen Körperhöhlen. empyreisch [empy're:ij] <Adj.; o. Steig.) [zu TEmpyreum]: zum Empyreum gehörend; lichtstrahlend, himmlisch; Empy- reum [empy're.um], das; -s [zu spätlat. empyrius = feurig < griech. empyrios] (Philos.): im Weltbild der antiken u. scholastischen Philosophie der oberste Himmel, der sich über der Erde wölbt, der Bereich des Feuers od. des Lichtes, die Wohnung der Seligen; eropyreumatisdi [empynjy'ma:tij] <Adj.; o. Steig.) [zugriech, empyreuma (Gen.: empyreüma- tos) = Anzündung; Kohlen, die unter der Asche glimmen] (Fachspr.): durch Verkohlung entstanden. emsig fernzi^l <Adj.) [mhd. emsec. ahd. ema33ig. emi33ig = beständig, fortwährend, beharrlich, zu: emis = beständig]: rastlos, unablässig tätig; mit großem Fleiß und Eifer unermüdlich arbeitend: -e Ameisen; ein Ergebnis -n Fleißes; e. arbeiten; <Abl.:> Emsigkeit, die; - [spätmhd. emzicheit): rastloser Fleiß, unermüdliche Tätigkeit: Fouche (dient) mit der beflissenen und verschlagenen E. eines streberischen Beamten (St. Zweig, Fouche 131). Emton femtanj.der; -s. -s <P1. selten) [H. u.] (berlin. salopp): gutmütig-herablassende Bez. für eine meist bekannte od. schon erwähnte männliche Person: was macht denn der E. da? Emu fe.mul. der; -s. -s [engl. emu. gek. aus port. ema di gei = Kranich der Erde (wegen seiner Flugunfähigkeit)]: Vertreter einer heute fast ausgerotteten, straußenähnlichen Gattung von Laufvögeln der australischen Steppe. Emulation [emula'tsip:n]. die; - [lat. aemulätio] (veraltet): 1. Wetteifer. 2. Eifersucht. Neid. Emulator [emolga:tor. auch: ...to:g]. der; -s, -en [...ga- 'to:ren; zu temulgieren] (Chemie): Mittel, das die Bildung einer Emulsion (1) erleichtert (z.B. Gummiarabikum); emubueren <sw. V.; hat) [lat. emuigere = aus-, abmelken]: eine Emulsion herstellen; Eraubin [emul'zi.n]. das; -s [zu lat. emulsus. t Emulsion]: ein in bitteren Mandeln enthalte- 685
Emulsion nes Ferment; Emulsion [emul"zip:n]. die; -. -en [zu lat. emulsus. 2. Part, von: emuigere, f emulgieren]: 1. (Chemie) Vermengung zweier nicht mischbarer, ineinander unlöslicher Flüssigkeiten, bei der die eine Flüssigkeit in Form von kleinen Tröpfchen in der anderen verteilt ist, 2. (Fot.) lichtempfindliche Schicht fotografischer Platten, Filme u. Papiere, Emundantia [emondantsia] <P1.) [lat. emundantia. Ncutr. PI. von: emundäns. 1. Part, von: emundäre = völlig reinigen] (Med.): äußerlich anzuwendende Reinigungsmittel, E-Musik, die <o. Pl.>: kurz für ernste Musik (Ggs.: U- Musik). Enakiter [enaki.te], Enakskinder [e:naks-]. Enakssöhne <P1.) [nach dem riesengestaltigen Volk in Kanaan. S. Mose 1. 28 u. öfter]: riesenhafte Menschen. Enallage fen'lalage. e'na...; cnjala'ge:. ena...]. die; - [lat. enallage < griech. enallage. eigtl. = Verwechslung] (Sprachw.): Setzung eines beifügenden Adjektivs vor ein anderes Substantiv, als zu dem es logisch gehört (z. B. mit einem blauen Lächeln seiner Augen, statt: mit einem Lächeln seiner blauen Augen). Enanthem [en|an'te:m. ena...]. das; -s, -e [zu griech. en = in, innerhalb u. änthema = das Blühen] (Med.): Ausschlag an den Schleimhäuten, enantiotrop [£n|antj[o'tro:p] <Adj.; o. Steig.): zur Enantiotro- pie fähig; Enantkrtropfe, die; - [zu griech. enantfos = entgegengesetzt u. tröpos = Wendung] (Chemie): wechselseitige Überführbarkeit eines Stoffes von einer Zustandsform in eine andere. Enatkm [ena'tsio:n]. die; -. -en [zu lat. enätus. 2. Part, von: enäsci = hervorwachsen] (Bot.): Bildung von Auswüchsen auf der Oberfläche pflanzlicher Organe, enavant! [äna'vä; frz., aus: en = in, nach u. avant. tAvantgarde]: vorwärts!; los! en Noc [ä'bbk] <Adv.> [frz.. aus: en = in u. bloc = Haufen, eigtl. = f Block]: im ganzen, in Bausch u. Bogen; etw. en b. ablehnen; die Waren werden en b. (Kaufmannsspr.; gegen Gesamtpreis) geliefert. en cabochon [äkabo'Jö; frz.. aus: en = in u. cabochon. tCabochon]: (von Edelsteinen) glattgeschliffen mit gewölbter Oberseite u. flacherer Unterseite, Vgl. Cabochon. en canaille [äkanaj; frz.. aus: en = in. nach (Art) u. canaille. f Kanaille] (bildungsspr. veraltet): verächtlich, wegwerfend; Jmdn. en c. behandeln; encanaillierai [äkana'ji:ren], sich <sw. V.; hat) [frz. s'encanailler] (abwertend): sich mit Menschen der unteren sozialen Schicht abgeben, sich zu ihnen en carriere [äka'rje:r; frz.. aus: en = in u. carriere = Lauf. t Karriere] (bildungsspr. veraltet): in vollem Lauf. Enceinte [ä's£:t(3)]. die; -. -n [frz. enceinte. zu: enceindre = einschließen < lat. incingere] (Milit. veraltet): Umwallung, Außenwerk einer Festung. Encephalitis: t Enzephalitis. enchantiert [äjä'ti:gt] <Adj.; -er, -este) [frz. enchante. eigtl. 2. Part, von: enchanter = bezaubern, entzücken < lat. incantäre = bezaubern, eigtl. = durch Singen einer Zauberformel auf jmdn. einwirken] (veraltet): bezaubert, entzückt. enchassieren [äja'si:ren] <sw. V.; hat) [frz. enchässer, zu: chässe.! Chassis] (veraltet): einen Edelstein einfassen; En- chassure [äja'sy:ro], die; -, -n [frz. enchässure] (veraltet): Einfassung von Edelsteinen. Encheirese [en^ai're.za], die; -. -n [griech. egcheiresis = das Angreifen. Tias Behandeln] (veraltet): Handgriff; En- cheiresis naturae [en'^airezis na'tu:ix], die; - - [aus griech. egcheiresis (tEncheirese) u. lat. natura = Natur]: Handhabung, Bezwingung der Natur (Goethes „Faust44); Enchiri- dion [en<ji'ri:dpn]. das; -s, ...ien [...jpn; spätlat. enchiridion < griech. egcheiridion] (veraltet): kurzgefaßtes Handbuch. Encoder [in'kooda], der; -s, - [engl, encoder, zu: to encode, tenkodieren]: / Daten Iverschlüsseler in einem Computer, Stereorundfunkgerät oder Nachrichtenübertragungssystem (Ggs.: Decoder): An Stelle des Potentiometers werden deshalb neuerdings ein oder mehrere Codierer (E.) verwendet (Elektronik 10, 1971); encodieren usw.: tenkodieren usw.; Encoding [in'koodro]. das; -s. -s [engl, encoding] (Kommunikationsforschung): Verschlüsselung einer Nachricht (Ggs.: Decoding). encouragierai [äkura'3i:ran] <sw. V.; hat) [frz. encourager, zu: courage. tCourage] (veraltend): ermutigen, anfeuern; jmdn. zu etw. e. Encrinus fen'kri:nos]. der; -. ...ni [zu griech. en = in u. krinon = Lilie]: in der Trias weit verbreitete, heute ausgestorbene Gattung der Seelilien. end-, End- f ent-J: -abrechnung* die: endgültige Abrechnung. Schlußabrechnung; die E. für einen Monat machen; -ab- Stimmung, die: letzte, endgültige Abstimmung (1); -aus- scheid, der: letzter Ausscheid; -bahnhof. der: Zielbahnhof, letzte Station; Endstation; -bescheid. der: abschließender Bescheid; -beschhiß, der: letzter, endgültiger, unwiderruflicher Beschluß; -bestimmung, die: vgl. -beschluß; -betont <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sprachw.): am Ende, auf der letzten Silbe betont; ein -es Wort; -betonung, die: dieses Wort hat E.; -betrag, der: Betrag, der sich aus einer Berechnung schließlich ergibt; -buchstabe, der: letzter Buchstabe (eines Wortes); Miami, der (Med.): 1. svw. TDickdarm. 2. bei Wirbellosen der hintere Abschnitt des Darmtrakts zwischen Mitteldarm u. After; -dreißiger, der: Mann Ende Dreißig; -dreißigertn,die: w. Form zu f -dreißiger; -eflekt, der: letztlich erzielte Wirkung; Endergebnis; der E. seiner Bemühungen war gleich Null; im E. (letztlich, letzten Endes) mußt du dir selbst helfen; -erfolg, der: letztlich erzielter Erfolg; -ergebnts, das: endgültiges Ergebnis; das E. einer Diskussion; im E. (letztlich) läuft es auf das gleiche hinaus; -erzeugnis, das: vgl. -produkt; -fertigling, die: letzter Abschnitt. Endphase in der Fertigung eines Produkts; -fünfziger, der. -fünfzigerin, die: vgl. -dreißiger; -ge- schwindigkeit, die: vgl. Höchstgeschwindigkeit; -giltig (Osten*, veraltend): svw. t-gültig; -gültig <Adj.; o. Steig.): von letzter, abschließender Gültigkeit, unumstößlich; definitiv; eine -e Lösung; diese Entscheidung ist e.; sich e. zu etw. entschließen; <subst.:> ich weiß noch nichts Endgültiges, dazu: -gültigkeit, die; ^Haltestelle, die: vgl. Endbahnhof; -bim, das: vorderster Abschnitt des Gehirns der Wirbeltiere; -kämpf, der (Sport, Milit.): letzter, entscheidender Kampf; -konsequenz, die: letzte Konsequenz; -konsonant, der: vgl. -buchstabe; -lagerung, die: (meist von radioaktiven Abfallprodukten) endgültige [sichere] Lagerung; -lauf, der (Leichtathletik, Ski): letzter, zur Ermittlung des Siegers führender Lauf eines Wettbewerbs; -los <Adj.; o. Steig.): a) <nicht adv.) ohne Ende, fortlaufend: eine -e Kette; ein e. (ohne Angabe der Zeilenenden) gelochter Papierstreifen; b) sich sehr in die Länge ziehend; ohne absehbares Ende, nicht enden wollend; eine -e Kolonne; -e (unerschöpfliche) Geduld; der Weg schien e., zog sich e. hin; es dauerte e. (unendlich) lange, bis er kam; <subst.:> die Stunden des Wartens zogen sich [bis] ins Endlose (eine endlose Zeit) hin, zu a: -losbahn, die: fortlaufende / Rennt bahn, -losband, das <P1. -bänder) (Druckw.): Papierband, auf das ein Text endlos eingestanzt wird, -losbauweise, die: Aneinanderreihung beliebig vieler Elemente. z.B, einer Schrankwand, -losformular, das (Druckw.): aneinander häng ende Formulare, die zusammenhängend durch die Druckmaschine laufen; -losigkeit, die; -: Unendlichkeit. Grenzenlosigkeit; -kjsung, die: a) (selten) endgültige Lösung; b) (ns. verhüll.) /Plan zurI Ausrottung der europ. Juden; -montage, die: letzte Arbeit während einer Montage; -moräne, die (Geol.): am Ende eines Gletschers, an der Stelle des weitesten Vorstoßes, gebildete Moräne; -nummer, die: letzte Zahl einer Ziffernfolge; -phase. die: letzte Phase. Schlußphase; die Verhandlungen treten in ihre E.; -Produkt, das: Ergebnis eines Produktions-. Verarbeitungsprozesses o. ä,; -punkt, der: äußerster Punkt. Schlußpunkt; die -e einer Strecke; der E. einer Reise; -reim, der: Reim von Versenden untereinander (Ggs.: Anfangsreim); -resuitat. das: letztes, endgültiges Resultat; -nimpf- flfiche, die (Geol.): Endstadium der Abtragung eines Gebirges; -runde, die (Sport): letzte, entscheidende Runde eines aus mehreren Runden bestehenden Wettbewerbs, dazu: -rundenspiel, das (Sport): Spiel in der Endrunde; sich doch noch für das E. Qualifizieren; -see, der: abflußloser See; -sie«, der (bes. ns.): der am Ende eines Krieges, Kampfes stehende / erhoffte] Sieg; der E. über Napoleon... (Jacob. Kaffee 200); die Stukaflieger glaubten den E. vorzubereiten (Menzel. Herren 101); -silbe, die: letzte Silbe eines Wortes; das Wort wird auf der E. betont; -spiel,das: a) (Sport) Spiel, in dem der Sieger eines Wettbewerbs nach vorausgegangenen Qualifikationsspielen ermittelt wird; das E. erreichen; b) letzte Phase einer Schachpartie; -spurt, der (bes. Leichtathletik): a) Beschleunigung des Tempos durch verstärkten Einsatz der Kräfte auf der letzten Strecke vor dem Ziel; Finish; den E. anziehen; zum 686
Endivie E. ansetzen; b) <o. PI.) Fähigkeit, auf der letzten Strecke vordem Ziel mit verstärktem Einsatz der Kräfte das Tempo noch einmal zu beschleunigen: einen hervorragenden E. haben; -Stadium, das: letztes Stadium: daß das Zeitalter des Nationalstaats kein E. bedeutet (Fraenkel. Staat 215); die Krankheit ist in ihr E. getreten; -stand, der (Sport): Stand bei Spielende: Endergebnis: -ständig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu mhd. standen = stehen! (Biol.): (vor allem von Blättern, Blüten, Knospen) sich am Ende, an der Spitze von etw. befindend: -Station, die (Verkehrsw.): letzte Station, letzte Haltestelle: bis zur E. mitfahren; E.. alles aussteigen! Ü Das Kloster ist vielmehr eine Art Zuflucht und E. für die am Leben Gescheiterten (Greiner. Trivialroman 48); -stelle, die: vgl. -Station; -stück, das: letztes, äußerstes Stück: das E. eines Brotes, eines Rohrs; -sunme, die: die E. einer Addition; -twen.der(ugs.): svw. t-zwanzi- ger; -Ursache, die: letztendliche Ursache, bis zu der man einen Vorfall zurückverfolgen muß: MUteil. das (Jur.): l/r- teil, das die für die jeweilige Instanz endgültige Entscheidung in einem Rechtsstreit enthält: -Verbraucher, der (Wirtsch.): einzelner Verbraucher, der die Ware erst nach Durchgang durch den Zwischenhandel vom Einzelhändler kauft (u. damit alle entstandenen Unkosten o. ä. auf dem Wege dahin im Preis mittragen muß): Konsument: mit gezielter Werbung den E. ansprechen, dazu: -Verbraucherpreis, der Preis, den der Endverbraucher für eine Ware zu zahlen hat: -vierziger, der. -Vierzigerin, die: vgl. -dreißiger; -vokal, der: vgl. -buchstabe; -zahl, die: vgl. -Ziffer; -zeit die: (in religiösen Glaubensvorstellungen, bes. in denen der christlichen Urkirche) die Zeit des Endes der bestehenden Welt, dazu: -Zeiterwartung, die: die E. in den christlichen Gemeinden der Urkirche. -zeitlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Vorstellungen; daß man den Frieden nicht nur e. (für die Endzeit) erwarten könne (Glaube 51/52. 1966. 24); -ziel, das: endgültiges, eigentliches Ziel: das E. einer Reise, einer Aktion; -Ziffer, die: letzte Ziffer (einer Zahl): -zustand, der: endgültig erreichter Zustand: der paradiesische E. der Menschheit (Fraenkel. Staat 190); -zwanziger, der. -zwanzigerin, die: vgl. -dreißiger; -zweck, der: eigentlicher Zweck: seine Zeit mit Verrichtungen zu vertrödeln, deren E. die Zerstörung ... war (Kirst. 08/15. 93). Endchen I'enUpnJ. das; -s. -: tEnde (2); Ende fencto]. das; -s. -n [mhd. ende. ahd. enti = äußerster räumlicher od. zeitlicher Punkt, eigtl. = vor einem Liegendes): 1. a) <P1. selten) Stelle, Ort, wo etw. aufhört (Ggs.: Anfang. Beginn): das spitze, stumpfe E.; das E. der Straße; wir wohnen am E. der Stadt, am E. der Welt (scherzh.; weit draußen)', jmdm. bis ans E. der Welt (überallhin) folgen; wir liefen von einem E. zum andern; Ü er faßt die Sache am richtigen/ falschen/verkehrten E. an (von der richtigen/falschen Seite her): b) <o. PI.) Zeitpunkt, an dem etw. aufhört: letztes Stadium (Ggs.: Anfang. Beginn): ein plötzliches, gutes, schlimmes, tragisches, versöhnliches E.; das E. der Welt (der Jüngste Tag): das E. (der Schluß) der Vorstellung; E. (Funkw.; Schluß) der Durchsage; das E. naht, ist nicht abzusehen; (geh..) es war des Staunens kein E.; alles muß einmal ein E. haben; bei seinen Erzählungen findet er kein E.. kann er kein E. finden (kommt er nicht zum Schluß, kann er nicht aufhören): E. April; er ist E. fünfzig/ der Fünfziger (er ist bald 60 Jahre alt): am. bis, gegen, seit, zu[m] E. des Jahres, der Woche; bis zum bitteren E.; die Vorstellung ist [gleich] zu E. (aus, beendet): meine Geduld ist zu E.; der Tag geht zu E. (hört auf): unser Geld geht zu E.; Doch er dachte und handelte nicht zu E. (bis zu einem Abschluß: Langgässer, Siegel 13); eine Arbeit zu E. bringen, führen (beenden): mit etwas zu E. kommen (fertig werden): den Brief zu E. (fertig) lesen, bis zu E. (vollständig) lesen; R (scherzh.:) alles hat ein E., nur die Wurst hat zwei; Spr E. gut. alles gut; *das dicke E. (ugs.; die /unerwarteten} größten Schwierigkeiten: wohl vom dicken Ende der Rute bei der Prügelstrafe, die man vor Wut schließlich umdreht): das dicke E. kommt noch, kommt noch nach; das E. vom Lied (ugs.; der enttäuschende Ausgang: nach dem häufig traurigen Ausgang alter Volkslieder): das E. vom Lied war. daß alles beim alten blieb; ein E. mit Schrecken (ein schreckliches, schlimmes Ende: Ps. 73. 19); letzten -s (schließlich): letzten -es mußte er doch nachgeben; ein/kein E. nehmen (/nicht, aufhören wollen): ein böses/kein gutes E. nehmen (böse ausgehen): einer Sache ein E. machen setzen bereiten (geh.; etw. beenden): einem Streit ein E. bereiten; seinem Leben ein E. machen/setzen (geh.; Selbstmord begehen): am E. (1. schließlich, im Grunde: das ist am E. dasselbe. 2. nordd.; vielleicht, etwa: du bist es am E. [gar] selbst gewesen); am E. sein (ugs.; völlig erschöpft sein): ich bin völlig am E.; mit etw. am E. sein (nicht mehr weiterwissen, -können): er ist mit seiner Kunst, seinem Latein am E.; ich bin mit den Nerven am E.; mit imdm. geht es zu E. (verhüll.; jmd. liegt im Sterben): zu weichem E.? (veraltend; zu welchem Zweck, wozu?): c) (geh. verhüll.) Tod: sein E. nahen fühlen; ein qualvolles E. haben; eine Embolie führte das E. herbei. 2. <Vkl. t Endchen) a) letztes, äußerstes Stück: die beiden -n der Schnur; das E. (der Zipfel) der Wurst; * da ist [doch] das E. von weg (ugs.; das ist /doch/ unglaublich, unerhört): jetzt hat die Firma wieder etwas Falsches geliefert. Da ist doch das E. von weg!; b) (ugs.) kleines Stück (von einem Ganzen): ein E. Draht. Bindfaden; c) <o. PI.) (ugs.) /größere/ Strecke: es ist noch ein ganzes/gutes E. bis zum Bahnhof; das letzte E. mußte sie laufen. 3. (Jä- gerspr.) Sprosse des / Hirsch Igeweihs: das Geweih hat acht -n. 4. (Seemannsspr.) Tau: ein E. auswerfen, kappen; die -n aufschießen. Endecasillabo [endeka'zilabo]. der; -[s], ...bi [ital. endeca- sillabo < lat. hendecasyllabos. tHendekasyllabus] (Verslehre): italienischer elfsilbiger Vers des Sonetts, der Stanze u. der Terzine. Endedia [en'detja]. die; -. -s [span. endecha. viell. < lat. indicta. Neutr. PI. des 2. Part, von: indicere = ansagen, öffentlich bekanntmachen]: spanische Strophenform, besonders in Klageliedern u. Trauergedichten. £ndefeuer,das; -s. - [aus dem Schießsportkommando ..Ende Feuer" = Schluß des Wettkampfs] (schweiz.): Waffenstillstand: Endefu*en <P1.) [aus tEnde (2b) und tFinken] (Schweiz.): aus Tuchenden hergestellte Hausschuhe, Pantoffeln: Ende! [endl]. das; -s. - (bayr.. österr.): (verstärkter) Stoffrand: das E. einnähen; endein ['endin] <sw. V.; hat) (bayr., österr.): die Ränder eines Stoffs. Gewebes einfassen: einen ausgefransten Saum e. Endemie [ende'mi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech, endemos = im Volke, einheimisch] (Med.): örtlich begrenztes Auftreten einer Infektionskrankheit: endemisch [en'demuj] <Adj.; o. Steig.): a) lein /heimisch: eine -e Sitte; b) (Med.) (von Infektionskrankheiten) örtlich begrenzt auftretend: c) (Biol.) in einem bestimmten Gebiet verbreitet: -e Pflanzen; Endemismus [ende'mismos]. der; -s (Biol.): Vorkommen von Tieren u. Pflanzen in einem bestimmten, begrenzten Gebiet: Endemiten [ende'mi:tn] <P1.) (Biol.): Pflanzen- bzw. Tiergruppe, die in einem begrenzten Lebensraum vorkommt. enden fendn] <sw. V.) [mhd. enden, ahd. entön]: 1. <hat> a) räumlich aufhören, nicht weiterführen: die Buslinie endet am Bahnhof; der Weg hatte in einem Dickicht geendet; die Röcke enden knapp unter dem Knie; b) zeitlich aufhören, zu Ende sein: zu Ende gehen, ausgehen: der Vortrag endet um 22 Uhr; der Streit endete tragisch, mit einer Prügelei; wie soll, wird das e.?; nicht e. wollender Beifall. 2.a) (eine Rede o.a.) /ab/schließen, beenden <hat>: der Redner endete mit einem Hoch auf den Jubilar; b) sein Leben beschließen, sterben <hat/(seltener.) ist): am Galgen, in der Gosse e.; wie hat/(seltener:) ist er geendet?; Nur Michael erfuhr, daß ihr Stiefvater ... durch das Beil des Scharfrichters geendet hatte (Wiechert. Jeromin-Kinder I, 108). 3. (Sprachw.) etw. als Aushut, als Endung haben <hat):dieses Wort endet auf/mitk. 4. (geh.. selten) beenden, zu Ende bringen <hat>: in einem Wutanfall, den sie ... alsbald durch Beherrschung endete (A. Zweig. Grischa 270); -ender [-ende; zu t Ende (3)] in Zusb., z. B. Achtender, Zwölfender. enderisch fendanjl (österr.): svw. tentrisch. en detail [äde'taj; frz.. aus: en = in u. detail, f Detail]: a) (Kaufmannsspr.) im kleinen: einzeln, im Einzelverkauf (Ggs.: en gros): die Ware wird nur en d. verkauft; „Bernhardt Zabel. Feinkost en gros, en d.44 (Plievier. Stalingrad 163); b) im einzelnen, eingehend: wenn sich ein Dichter en d. mit dem Alltag beschäftigt (Becher. Prosa 94); <Zus.:) Endetailaeschäft, das (Kaufmannsspr. veraltet): Einzelhandelsgeschäft. endigen [endignKsw. V.; hat) (geh.. veraltend): svw. f enden; <Abl.:> I^ndigung, die; -. -en (veraltet): das Endigen. Endivie [en'di:vjp]. die; -. -n [frz. endive. mlat.. ital. endivia < spätlat. intiba < lat. intubus < griech. entybion. eigtl. 687
Endiviensalat = im Januar wachsende Pflanze, zu ägypt. töbi = Januar]: Salatpflanze der Gattung Wegwarte mit schmalen, krausen, zerschlitzten od. breiten, ganzrandigen Blättern; <Zus.:> Endiviensalat, der. endlich ['entli$: I. <Adv.) a) bezeichnet das Ende einer als lang empfundenen Wartezeit; nach einer langen Zeit des Wartens, der Verzögerung, des Zweifels: er ist e. doch noch gekommen; wann bist du e. fertig?; (ugs.:) na e.!; <selten auch attr. :> seine -e Heimkehr; b) schließlich, zuletzt, am Ende: e. gab er doch nach; wir mußten e. erkennen, daß alle Mühe vergebens war. II. <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fachspr.) in Raum. Zeit. Zahl o.a. begrenzt: eine -e Zahl. Größe; unsere Welt ist e.; <Abl. zu Unendlichkeit. die; -, -en <P1. selten). Endobkmt [endo'biont], der; -en. -en [zu griech. endon = innen, innerhalb u. bioüs (Gen.: biöntos). 1. Part, von: bioün = leben] (Biol.): Partner bei der Endobiose (Ggs.: Epibiont); Endobiose [endo'bj^za]. die; -. -n [zu griech. endon = innen, innerhalb u. bios = das Leben] (Biol.): Gemeinschaft meist verschiedenartiger Lebewesen, von de- nen ein Partner im anderen lebt (z. B. Bakterien im Darm; Ggs.: Epibiose). Endocarditis: t Endokarditis; EndocanUim [endo'kardiom], das; -s. ...dia: svw. tEndokard. Endodermts [endo'dcrmis]. die; -. ...men [zu griech. endon = innen, innerhalb u. derma = Haut] (Bot.): innerste Zellschicht der Pflanzenrinde, hauptsächlich bei Wurzeln. Endoenzym [endo|en'tßy:m], das; -s. -e [zu griech. öndon = innen, innerhalb u. t Enzym] (Biol.): Enzym, das im Protoplasma lebender Zellen entsteht u. den organischen Stoffwechsel steuert. Endosamie [endoga'mi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. endon = innen, innerhalb u. gämos = Hochzeit. Ehe] (Soziol.): Heiratsordnung, nach der nur innerhalb eines bestimmten sozialen Verbandes (z. B. Stamm. Kaste) geheiratet werden darf (Ggs.: Exogamie): die Herrscher ... beschranken sie (= die familiären Exogamiegebote) aus den gleichen sozialen Bedürfnissen, die zur Inzestehe gerührt haben, durch eine strenge standesgemäße E. (Schelsky. Sexualität, 93). endogen [endo'ge:n] <Adj.; o. Steig.) [griech. endogenes = innen, im Hause geboren]: l.aHMed.) (von Stoffen. Krank- heitserregern od. Krankheiten) im Körper selbst, im Körper- inneren entstehend, von innen kommend (Ggs.: exogen 1 a): Ü Die Weltwirtschaftskrise ließ sich nicht allein aus exogenen Faktoren wie der internationalen Verschuldung und den Reparationen erklären; auch ihr lagen vielmehr -e Kräfte zugrunde (Fraenkel. Staat 377); b) (Psych.) anlagebedingt (Ggs.: exogen 1 b): Als solch ein e. gesteuerter Mechanismus ist die in der Regel gleichgeschlechtliche Identifikation und gegengeschlechtliche Polarisation des Mannes aufzufassen (Studium 5. 1966. 309); c) (Bot.) (von Pflanzenteilen, die nicht aus Gewebeschichten der Oberfläche, sondern aus dem Innern entstehen u. die unbeteiligten äußeren Gewebeschichten durchstoßen) innen entstehend (Ggs.: exogen 1 c). 2. (Geol.) von Kräften im Erdinneren erzeugt (Ggs.: exogen 2): ein -es Erdbeben. Endokamibaljsmus [endo-], der; - [zu griech. endon = innen, innerhalb u. f Kannibalismus] (Völkerk.): Verzehren von Angehörigen des eigenen Stammes (Ggs.: Exokannibalis- mus). Endokard [endo'kart],das; -s. -e[zugriech.endon = innen, innerhalb u. kardia = Herz] (Med.): Herzinnenhaut: Endokarditis [...kardi:tis]. die; -. ...itiden [zu t Endokard] (Med.): Entzündung der Herzinnenhaut, besonders an den Herzklappen. Endoluurp [endo'karpl. das; -s. -e [zu griech. endon = innen, innerhalb u. karpös = Frucht] (Bot.): bei Früchten die innerste Schicht der Fruchtwand (z. B. der Stein bei Pfirsichen u. Aprikosen; Ggs.: Exokarp). endokrin [endo'kri:n] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. endon = innen, innerhalb u. krinein = scheiden, trennen, sondern] (Med.): 1. (von Drüsen) nach innen abscheidend, mit innerer Sekretion (Ggs.: exokrin): die Schilddrüse ist eine -e Drüse; auch biologisch manipuliert er (= der Mensch) an seinem Leben herum: er tastet die Gene an. er steuert das -e Drüsensystem und wirft Tabletten zur Empfängnisverhütung unter das Volk (Thielicke, Ich glaube 63). 2. die Drüsen mit innerer Sekretion betreffend: -e Erkrankungen; Endokrinie [endokri'ni:]. die; - (Med.): durch Störung der inneren Sekretion verursachter Krankheitszustand; Endokrinokw [endokrino'lo:g3]. der; -n. -n [rückgeb. aus tEndokrinologie] (Med.): Wissenschaftler auf dem Gebiet der Endokrinologie: Endokrinologie [endo- krinolo'gi:]. die; - [zu tendokrin u. t-Iogie] (Med.): Lehre von den endokrinen Drüsen. Endolymphe, die; -. -n [zu griech. endon = innen, innerhalb u. tLymphe] (Biol.. Med.): Flüssigkeit im häutigen Labyrinth des Innenohres der Wirbeltiere u. des Menschen. Endotysine [endoty'zi:n3] <P1.) [zu griech. 6ndon = innen, innerhalb u. tLysin] (Med.): weißen Blutkörperchen entstammende, bakterienabtötende Stoffe. Endometritis [endome'tri:tis]. die; -. ...itiden [zu tEndometrium] (Med.): Entzündung der Gebärmutterschleimhaut; Endometrium [endo'me:trium], das; -s, ...ien [...idn; zu griech. endon = innen, innerhalb u.metra = Gebärmutter] (Med.): Gebärmutter Schleimhaut. Endomitose [endomi'to:z3], die; -. -n [zu griech. endon = innen, innerhalb u. T Mitose] (Biol.): Oiromosomenvermeh- rung durch Chromosomenteilung innerhalb der sich nicht auflösenden Kernmembran ohne Spindelbildung. endomorph [endo'morf] <Adj.;o. Steig.) [zu griech. endon = innen, innerhalb u.morphe = Gestalt, Form]: 1. (Geol.) die Endomorphose betreffend, durch sie hervorgerufen (Ggs.: exomorph): -e Wirkungen (durch ein Nebengestein bewirkte Veränderungen in einem Eruptivgestein bei der Erstarrung). 2, <nicht ad\.)die Endomorphie betreffend, pyknisch; Endo- morphie [endomorTi:]. die; - (Med.): Konstitution eines bestimmten Menschentyps, der ungefähr dem Pykniker entspricht: Enfamorphjsmus, der; -, ...men (Math.): Abbildung einer algebraischen Struktur in sich. Sonderform des Homomorphismus; Endomorphose [endomor'fo:z3]. -n (Geol.): im Kontakt mit dem Nebengestein veränderte Ausbildung von Eruptivgestein. Endophyt [cndo'fy:t]. der; -en. -en [zu griech. Indon = innen, innerhalb u. phytön = Pflanze] (Biol.): in anderen Pflanzen od. Tieren wachsende Schmarotzerpflanze; endo- phytisch <Adj.; o. Steig.) (Med.): (von Tumoren) nach innen wachsend. Endoptyma, das; -s, ...men [zu griech. endon = innen, innerhalb u. f Plasma]: svw. TEntoplasma; endoplasmatisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Biol.): innerhalb des Zellplasmas gelegen. Endofikelett, das; -[eis. -e [zu griech. endon = innen, innerhalb u. t Skelett] (Biol.): knorpeliges od. aus Knochen bestehendes Innenskelett der Wirbeltiere (Ggs.: Ektoskelett). Endoskop [cndosko:p]: 1. das; -s. -e [zu griech. endon = innen, innerhalb u. skopein = betrachten, beschauen] (Med.): mit elektrischer Lichtquelle u. Spiegeln versehenes Instrument zur 1 optischen} Untersuchung von Hohlorganen u. Körperhöhlen. 2. (selten) der; -en. -en: Facharzt für Endoskopie; Endoskopie [...sko'pi:]. die; -. -n [...i:an] (Med): Untersuchung mit dem Endoskop; endoskopisch <Adj.; o. Steig.) (Med.): a) <nicht adv.) das Endoskop betreffend; b) <nicht adv.) die Endoskopie betreffend; c) mittels Endoskopie: die -e Untersuchung des Magen-Darm-Kanals. Endosmose [endbs'mo:z3], die; -. -n [zu griech. endon = innen, innerhalb u. f Osmose]: svw. f Kataphorese. Endosperm [cndo'sperm], das; -s. -e [zu griech. 6ndon = innen, innerhalb u. spörma, f Sperma] (Bot.): Nährgewebe im Pflanzensamen. Endospore, die; -. -n [zu griech. endon = innen, innerhalb u. t Spore] (Bot.): (bes. bei Pilzen) im Innern eines Sporenbehälters entstehende Spore. Endothel [endote.l]. das; -s. -e. Endothelium [endo'te:lium]. das: -s2 ...ien [...idn; zu griech. endon = innen, innerhalb u. thele = Brustwarze] (Med.): Zellschicht an der Innenfläche der Blut- u. Lymphgefäße. endotherm [endoterm] <Adj.; o. Steig.) [aus griech. endon = innen, innerhalb u. therme = Wärme. Hitze] (Physik. Chemie): Wärme bindend, aufnehmend (Ggs.: exotheim): -e Vorgänge. Reaktionen; -e Prozesse (Vorgänge, bei denen von außen Wärme zugeführt werden muß). endothym [endoty:m] <AdJ.; o. Steig.) [zu griech. endon = innen, innerhalb u. thymös = Gemüt(swallung)] (Psych.): die Schicht des Psychischen betreffend, die das Unbewußte, die Affekte, die Gefühle umfaßt. Endotoxjne <PI.) [zu griech. endon = innen, innerhalb u. tToxin] (Biol.. Med.): Bakteriengifte, die erst mit dem Zerfall der Bakterien frei werden. cndotroph (endo'tro:f) <Adj.; o. Steig.) [zu griech. endon 688
Enfant terrible = innen, innerhalb u. trophe = das Ernähren; Nahrung] (Bot.): (von Pilzen, deren Wurzelfäden in das Innere der Wurzelzellen höherer Pflanzen eindringen) sich innen er näh- rend (Ggs.: ektotroph). endozentrfedi [endo'tsentnj] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. endon = innen, innerhalb u. t zentrisch] (Sprachw.): (von einer sprachlichen Konstruktion, die der gleichen Kategorie angehört wie eines ihrer konstituierenden Glieder) zur gleichen Formklasse gehörend (z. B. großes Haus - Haus; Ggs.: exozentrisch). Endung [enduo], die; -. -en (Sprachw.): letzter Bestandteil (Laut od. Silbe) eines Wortes, der der Beugung od. Ableitung dient: Substantive mit der E. -heit sind weiblich; <Zus.:> endungslos (AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Sprachw.): ohne Endung: ein -er Kasus. Energetik [ener'ge:tikj. die: -: 1. naturphilosophische Richtung (nach W. Ostwald), die die Energie als Wesen u. Grundkraft aller Dinge erklärt. 2. (Physik) Lehre von der Umwandlung und industriellen Nutzung der Energie: Energe- tiker[en£r'ge:tito].der. -s.-: Vertreter der Lehre der Energetik: energetisch [...ge:tij] <Adj.; o. Steig.) [griech. energeti- kös = wirksam, kräftig]: 1. die Energetik (1) betreffend, auf ihr beruhend: -e Sprachbetrachtung (Auffassung der Sprache nicht als einmal Geschaffenes, sondern als ständig wirkende Kraft);* -er Imperativ (Forderung (nach W. Ostwald) . Energie nicht zu verschwenden, sondern sie zu verwerten). 2. (Physik) die Energie betreffend, auf ihr beruhend: -eGesetze. Kräfte: energico [e'nercjjiko] <Adv.) [ital. ener- gico. zu: energia = Energie < spätlat. energia. f Energie] (Musik): energisch, entschlossen: Energie [energi:]. die; -. -n[...i:an; frz. Energie < spätlat. energia < griech. energeia = wirkende Kraft, zu: örgon = Werk. Wirken]: 1. <o. Pl.)a) mit Nachdruck, Entschiedenheit / u. Ausdauer l eingesetzte Kraft, um etw. durchzusetzen: starke körperliche u. geistige Spannkraft. Tatkraft: geballte E.; viel, wenig, keine E. haben; er besitzt eine nie erlahmende E.; alle E. Air etw. aufbieten, aufwenden, daranwenden, etw. zu tun; etw. mit eiserner E. durchführen; er steckt voller E.. birst fast vor E.; Ü Sie (= die Sprache der Griechen) ist... vergleichsweise wohl differenzierter als die Luthers, doch ihr in der saftigen Fülle und plastischen E. (Lebendigkeit. Aussagekraft) sehr ähnlich (Thieß. Reich 403); b) (selten) Nachdruck, Entschlossenheit: etw. mit E. sagen, fordern. 2. (Physik) Fähigkeit eines Stoffes. Körpers od. Systems. Arbeit zu verrichten: elektrische, chemische E.; bei diesem Vorgang wird E. frei, geht E. verloren; -n nutzen, speichern; die Summe der -n bleibt bei allen Prozessen in der Welt konstant (Goldschmit. Genius 20). cnergfe-, Energie-: ^abgäbe, die: die E. eines Kraftwerks; -arm <AdJ.; nicht adv.) (Ggs.: energiereich): a) arm an Energie (2): ein -er Elektronenstrahl; b) arm an Energieträgern, ohne genügend Energiereserven: ein -es Land. Gebiet; -art, die; -aulwand, der: 1. Aufwand an Energie da): er führte seinen Plan mit großem E. durch. 2. Aufwand an Energie (2): der E. für den Betrieb einer Maschine; -ausbeute, die; -ausschuB, der: Ausschuß, der sich mit energiepolitischen Fragen beschäftigt: —beauftragte, der: Regierungsbeauftragter, der für Fragen der Energiepolitik zuständig ist: ^bedarf, der der E. des Körpers, der Industrie; -beraterin* die: Beraterin bei Elektrizitäts- u. Gaswerken od. Firmen der Elektro- u. Gasgeräteindustrie, die Verbraucher berät (Berufsbez.); -berekh, der: Bereich der Energiewirtschaft: -betrag, der; -bündel, das (ugs.): besonders energiegeladener Mensch: er ist ein wahres E.; -Einsparung, die; -erzeugung, die; -form, die: Form. Art der Energie (2. z. B. Bewegungsenergie): alle -en können ineinander umgewandelt werden; -frage, die: vgl. -problem (b): eine Lösung in der E.; -gehah, der: der E. der Nahrung; ^geladen <AdJ.; nicht adv.): voller Energie (1 a): ein -er Mensch; er ist. wirkt äußerst e.; -gewinnung, die; ^haushält, der: Verhältnis zwischen Energieerzeugung u. -bedarf: den E. des Körpers regulieren; der E. eines Landes; -intensiv <Adj.>: bei der Herstellung von etw. viel Energie verbrauchend: die Erzeugung von Aluminium ist sehr e.; -kapazi- t*t, die; -krise, die: Krise in der Energieversorgung: -läge, die: Lage in der Energieversorgung: -leisting, die: Leistung, für die besonders viel Energie (1) aufgewendet wurde: Mit einer unerhörten E. rettete Assar Rönnlund seinen schwedischen Landsleuten den Sieg in der 4 x 10-km-Staftel (Olymp. Spiele 1964. 25); -lieferant, der: Bez. für einen Stoff, einen Körper od. ein System, dessen Energie (2) nutzbar gemacht wird: vgl. ^quelle. ^Spender; ~los <Adj.; nicht adv.): ohne Energie (1 a): ein schwacher, -er Mensch, dazu: -taigkeit, die; -; -Micke, die: Lücke in der Energieversorgung: «»menge» die; -Politik, die: Gesamtheit der Maßnahmen im Hinblick auf die Energieversorgung, dazu: ^politisch <Adj.; o. Steig.): -e Maßnahmen; -prinzip, das <o. PI.): vgl. -satz; -proMcm, das: a) Problem im Zusammenhang mit der Energieversorgung: b) <o. PI.) Problem der Energieversorgung: -Programm, das: f RegierungsJProgramm zur Energieversorgung: -quelle, die: in großem Rahmen nutzbarer Energielieferant: die Kernspaltung ist heute eine wichtige E.; die Erschließung neuer -n; -rechnung, die: Rechnung über den Verbrauch von Strom u. Gas: -reich <Adj.; nicht adv.) (Ggs.: energiearm): a) reich an Energie (2): intensive Ströme -er Elektronen (Zeit 1. 8. 75. 39); ein -er (viel Energie 2 freisetzender) Verbrennungsvorgang; b) reich an Energieträgern, mit genügend Energiereserven: -e Gebiete, zu b: -reichtun, der; -reserve, die <meist PL): die -n des Körpers, der Industrie, eines Landes; -«atz, der <o. PI.) (Physik): Satz von der Erhaltung der Energie in einem geschlossenen System: -«pender, der: Traubenzucker ist ein ausgezeichneter E.; -System, das: System der Energieverteilung: -träger, der: Stoff, dessen Energie (2) nutzbar gemacht wird: Kohle u. Erdöl sind primäre. Benzin u. Strom sind sekundäre E.; -Umwandlung, die (Physik): Erzeugung von Energie aus einer anderen Form der Energie (z. B. die Wärme aus der chemischen Energie der Kohle); -verbrauch, der; -Verlust, der; -Verschwendung, die: 1. Verschwendung von Energie da): es ist reine E.. ihn zu ermahnen. 2. Verschwendung beim Verbrauch von Energieträgern: -Versorgung, die: Versorgung mit Energieträgern: Das öl hat immer noch das bessere Argument einer billigen E. der deutschen Wirtschaft für sich (Welt 11. 11. 61. 9); -Verteilung, die; -Vorrat, der <meist PI.): Vorrat an Energieträgern: -Wirtschaft, die: Wirtschaftszweig, der die Produktion. Verarbeitung u. Verteilung von Energie umfaßt. dazu: -wirtschaftlich <AdJ.; o. Steig): -e Probleme; -zufuhr, die. energisch [e'nergij] <Adj.) [nach frz. energique]: a) von Energie (1 a) erfüllt, starken Willen u. Durchsetzungskraft zeigend, tatkräftig: ein -er Mann; ein -es Auftreten haben; Die Polizei hat sich mit der Deflation geändert. Sie ist scharf und e. geworden (Remarque. Obelisk 345); e. durchgreifen; b) (nicht adv.) von Energie da), von starkem Willen u. Durchsetzungskraft zeugend: ein -es Kinn; Sein aufgezwirbelter Schnurrbart, sein dunkler, -er Blick betörte alle Mädchen und Frauen (Brod. Annerl 9); c) nachdrücklich, entschlossen: einen -en Protest vorbringen; sich e. verteidigen; Es ist eine wahre Erlösung, daß Heiligkeit Jetzt so e. mit öffentlicher Stellungnahme drohen (Hoch- huth. Stellvertreter 1S9); energochembeh [energo...] <Adj.; o. Steig.) Izu tEnergie u. f chemisch]: (von Energie) durch chemische Reaktionen erzeugt. Enervatkm (enerva t?io:n], die; - Dat. enervätio]: svw. t Enervierung; enervieren [ener'vi.Tan] <sw. V.; hat) [nach frz. enerver < lat. enerväre = der Nerven entledigen, entkräften. tNerv]: 1. (geh.) Nerven u. seelische Kräfte überbeanspruchen, entnerven: diese Auseinandersetzungen enervieren mich; unermüdlich bekriegt er Jene Sphäre .... in der der Mensch enerviert und verbraucht wird (Deschner. Talente 164); <oft im 1. Part.:) ein enervierender Lärm. 2, (Med.) die Verbindung zwischen Nerv u. dazugehörigem Organ ausschalten: <Abl.:> EnervJerung, die; -. -en: 1. (geh.) Überbeanspruchung der Nerven, Belastung der seelischen Kräfte. 2. (Med.) Ausschaltung der Verbindung zwischen Nerv u. dazugehörendem Organ. en face [ä'fas; frz.. eigtl. = ins Gesicht, aus: en = in u. face = Gesicht. tFace] (Fachspr.): (bes. von Bildnisdarstellungen) von vorn [gesehen/, in gerader Ansicht (Ggs.: en profll): Jmdn. en f. und en profll malen, darstellen, fotografleren; <Zus.:> En-face-BiU, das. en famille [äfa'mij; frz., aus: en = in u. famille = Familie < lat. familia] (veraltend): im engsten [Familien] kr eis: wir waren ganz en f.. haben [ganz] en f. gefeiert. Enfant terrible [äfSte'ribl]. das; - -. -s. -s [äfSteribl; frz. enfant terrible. eigtl. = schreckliches Kind, aus: enfant = Kind < lat. infans (t Infant) u. terrible = schrecklich < lat. terribilis]: jmd.. der gegen die geltenden [gesellschaftlichen] Regeln verstößt u. dadurch seine Umgebung oft 44 GDW 689
enfilieren schockiert od. in Verlegenheit bringt: das E. t. der Familie, unter den deutschen Regisseuren. enfilieren [äfi'li:ren] <sw. V.; hat) [frz. enfller. zu: fll = Faden < lat. filum]: 1. (veraltet) einfädeln, aneinanderreihen. 2. (Milit. veraltet) ein Gelände [in seiner ganzen Ausdehnung! beschießen. enflammierai [äfla'mhren] <sw. V.; hat) [frz. enflammer < lat. Inflammäre] (veraltet): entflammen, begeistern, entzücken: mit der Sicherheit und vollkommenen Natürlichkeit des geborenen Musikers, der sich am Werk selbst enflammiert (FAZ 13. 11. 61. 16). Enfle ['ä:f]l. das; -s. -s [frz. enfle. zu: enfler = aufblähen < lat. infläre): französisches Kartenspiel für 6 Teilnehmer mit 52 Whistkarten, bei dem derjenige Spieler, der auf die ausgespielte Karte nicht Farbe bekennen kann, alle ausgespielten Karten der entsprechenden Runde aufnehmen muß. Enfleurage [äfte'ra:»], die; - [frz. enfleurage. zu: enfleurer = Blumenduft geben, zu: fleur. TFleur]: Verfahren zur Gewinnung feiner Blumendüfte in der Parfümindustrie. eng [enl <Adj.) [mhd. enge. ahd. engi]: 1. (Ggs.: weit) a) <nicht adv.) räumlich eingeschränkt, von geringer räumlicher Ausdehnung: -e Gassen; das Tal ist sehr e.; die vertrauliche Stimmung im weichen, -en Fond des Wagens (Sebastian. Krankenhaus 118); Sein Gesicht bekam einen harten Zug. die Pupillen wurden e. (wurden klein, verengten sich): Ü in -en (beschränkten, bescheidenen) Verhältnissen leben; b) dicht /gedrängt/: e. schreiben; ein ganz e. bedruckter, beschriebener Bogen; die Bäume stehen etwas zu e. [nebeneinander]; sich e. anschmiegen; c) (von Kleidungsstücken) dem Körper fest anliegend: -e Hosen; ein besonders e. anliegender Pullover; der Rock ist mir zu e. geworden; d) ohne Spielraum: ihm sind -e Grenzen gesetzt; eine Vorschrift e. auslegen; R das darf man nicht so eng sehen (ugs.; das muß man tolerieren). 2. <im Komp. u. Sup.) Idurch Auswahl! begrenzt: in die -ere Wahl kommen, gezogen werden (nach einer ersten Auswahl noch in Frage kommen): im -eren. -sten Sinn des Wortes. 3. nah, vertraut: in -em Kontakt mit jmdm. stehen; die -ere Heimat; im -sten Kreis feiern; e.. aufs -ste befreundet sein; wir sind e. verwandt miteinander. «ng-, Eng-: ^anliegend <Adj.; enger, am engsten anliegend; nur attr.): (von Kleidungsstücken) fest, eng am Körper anliegend: ein -es Kleid; --anschließend <Adj.; enger, am engsten anschließend; nur attr.): /fast! ohne Abstand anschließend; -bedruckt <Adj.; enger, am engsten bedruckt; nur attr.): in geringem Zeilenabstand bedruckt: ein -er Bogen; -befreundet <Adj.; enger, am engsten befreundet; nur attr.): durch enge Freundschaft verbunden: zwei -e Mädchen; -begrenzt <Adj.; enger, am engsten begrenzt; nur attr.): von geringer Ausdehnung, beschränkt: ein -es Arbeitsgebiet; -beschrieben <AdJ.; enger, am engsten beschrieben; nur attr.): dicht mit Schrift bedeckt: ein -es Blatt; -brüstig [...brysti^l <Adj.): a) schmal gebaut, schwächlich: ein blasser, -er Jugendlicher; Ü ein -es (geh.; schmales, baufälliges) Häuschen; b) kurzatmig, dazu: -briistigkeit. die; -; -herzig <AdJ.): kleinlich, pedantisch; nicht großzügig: er ist sehr e.. dazu: -herzigkeit. die; -; -maschig <Adj.): 1. (nicht adv.) mit kleinen Maschen: ein -es Netz; Ü ein -es Verwaltungsnetz. 2. (Sport) in der Spielweise nicht weiträumig genug angelegt: die Mannschaft spielte viel zu e.; -paß. der: 1. schmale, verengte Stelle auf einem Weg. einer Straße, einem Durchgang o.a.: die Straße hat mehrere Engpässe. 2. wirtschaftliche Notlage, schwierige Situation / in der etw. knapp geworden istj: es besteht ein E. auf dem Gebiet der Stromversorgung, in der Stromversorgung; Kinderwagen sind zur Zeit ein E.; Engpässe der Textilindustrie beseitigen; Nun hat uns mein Untergebener ... mit seinem übertriebenen Eifer in einen E. getrieben (Dürrenmatt. Richter 101). -stirnig [...Jtirnu;] <Adj.) (abwertend): in Vorurteilen befangen; sehr einseitig deutend, kurzsichtig; borniert: ein -er Mensch; Halten Sie mich bitte nicht für theologisch e. (Ruthe. Partnerwahl 134); die Entscheidung ist sehr e.; e. handeln, dazu: -stirnigkeh, die: -; -umgrenzt <AdJ.): svw. T ^begrenzt; -verbunden <AdJ.) (geh.): svw. f ^befreundet; -verwandt <AdJ.; enger, am engsten verwandt; nur attr.): inhaltlich sehr ähnlich, nahe verwandt: zwei -e Begriffe; Das Arbeitsgebiet der medizinischen und der -en veterinärmedizinischen Mikrobiologie (Medizin II. 116); -zeilig <Adj.>: mit geringem Zeilenabstand: e. schreiben. Engagement [äga&'mä:]. das; -s. -s [frz. engagement]: 1. <o. PI.) persönlicher Einsatz aus [weltanschaulicher/ Verbundenheit: Gefühl des Verpflichtetseins zu etw.; Bindung, Verpflichtung: ein soziales, politisches, ideologisches E.; das militärische E. der USA in Europa; sein E. für Gerechtigkeit, gegen Willkür. 2. berufliche Verpflichtung, Anstellung eines Künstlers, Artisten o. ä.: ein E. suchen, antreten: sie hat ihr E. verlängert; am Ersten fange ich ein neues E. an (Remarque. Obelisk 197); ohne festes E. sein. 3. (veraltet) Aufforderung zum Tanz. 4. (Börsenw.) Verpflichtung, zur festgesetzten Zeit gekaufte Papiere abzunehmen, zu bezahlen od. die für diesen Tag verkauften zu liefern: Kleinere -s ausländischer Anleger (Welt 19. 8. 65. 12). 5. (Fechten) die Anlehnung der Klingen aneinander, der Kontakt zwischen den Klingen; engagieren [äga'sirdn] <sw. V.; hat) /vgl. engagiert/ [frz. engager = in Gage nehmen. tGage]: 1. <e. + sich) a) sich bekennend für etw. einsetzen, sich binden; sich politisch e.; du hast dich voll für die Ziele der Partei, in der Partei engagiert; b) militärische, geschäftliche o.a. Verpflichtungen eingehen: Die Amerikaner hatten sich zu sehr in Vietnam engagiert; ... die Hessische Tonwerke AG. Ihre Aktienmehrheit war zu haben. Herr Heßreiter schwankte, ob er sich so stark e. sollte (Feuchtwanger, Erfolg 625). 2. a) (einen Künstler, Artisten o.a.) unter Vertrag nehmen, verpflichten: der Schauspieler wurde [für eine Spielzeit] nach Berlin, ans Burgtheater engagiert; b) zur Erledigung einer bestimmten Aufgabe in Dienst nehmen: zur Nachhilfe einen Privatlehrer, jmdn. als Privatlehrer e.; „Was ist denn dort los. Wagner? Sind Sie hier als Klatschweib oder zum Stiefelputzen engagiert?' (Kirst. 08/15. 227). 3. (veraltend) (bes. ein Mädchen, eine Frau) zum Tanz auffordern: er hat sie für den nächsten Tanz, zum Walzer engagiert. 4. (Fechten) die Klingen aneinander anlehnen, den Kontakt zwischen den Klhtgen herstellen; engagiert [äga'3i:?t] <Adj.; -er. -este): 1. a) entschieden für etw. eintretend: ein -er Schriftsteller; Bufluel... gilt trotz seines Alters als einer der engagiertesten Kinematographen der Gegenwart (MM 3. 2. 65. 4); ein -er Film. Vortrag; ein -es Buch; b) starkes persönliches Interesse für etw. zeigend: stark politisch, sozial e. sein. 2. <o. Steig.; nicht adv.) angestellt, beschäftigt: an einer Bühne, als Privatlehrer e. sein; (Abi. zu 1:) Engagiertheit, die; -. engarde! [ä'gard; frz.. aus: en = in u. garde = (Fechtstellung; Deckung; (Leib)wache. t Garde] (Fechten): Kominan- do, mit dem die Fechter aufgefordert werden. Fechtstellung einzunehmen. Engastrimant [engastrimant], der; -en. -en [griech. eg- gastrimantis]: altgriechische Bez. für mit Hilfe des Bauchredens angeblich Wahrsagender. Enge [end], die; -. -n [mhd. enge. ahd. engi]: 1. <o. PI.) Mangel an Raum, räumliche Beschränktheit: die E. der kleinen Wohnung; in bedrückender, drangvoller E. leben; Ü kleinbürgerliche E. des Geistes; die E. der Verhältnisse. 2. (veraltend) verengte Stelle, Engpaß: die Straße hat mehrere -n; das Schiff durch eine E. steuern; * in die E. geraten (keinen Ausweg mehr wissen); imdn. in die E. treiben (durch Fragen, Drohungen o. ä. in ausweglose Bedrängnis bringen); <Zus. zu 2:) Engelaut, der (Sprachw.): Reibelaut, Spirans. Engel fen|l. der; -s. - [mhd. engel. ahd. engil < griech. äggelos = Bote (Gottes)]: 1. <Vkl. t Engelchen, Engelein, Englein) (Rel.) /als Bote Gottes wirkendes/ meist mit Flügeln gedachtes, überirdisches Wesen: gute, gefallene E.; der E. der Verkündigung, des Todes; das Standbild, die Figur eines -s; Regina ... ist sanft und gütig wie ein E. (Waggerl. Brot 37); ein blonder E. (ein hübsches blondes Mädchen) kam auf mich zu; R ein E. fliegt, geht durchs Zimmer (wenn die Unterhaltung plötzlich verstummt; hergenommen von der Vorstellung, daß beim Erscheinen eines Engels alle betroffen schweigen würden): das hat dir ein/ dein guter E. eingegeben (wird gesagt, wenn der Betreffende durch seine - mehr intuitive - Entscheidung vor einer Torheit o.a. bewahrt worden ist); *[audi] nicht gerade ein E. sein (ugs.; sich nicht immer mustergültig verhalten, benehmen): ein E. mit einem B. davor (ugs.: ungezogenes Kind; scherzhafte Bildung aus dem Buchstaben B u. Engel = Bengel): die E. im Himmel singen/pfeifen hören (ugs.; sehr starke Schmerzen haben; urspr. liegt die Vorstellung von einem Orchester der Engel zugrunde, das man musizieren hört, wenn sich einem (einem selig Verstorbenen) der 690
Enkaustik Himmel auftut; heute scherzh.-iron. für gegenteilige Empfindungen). 2. a) als Helfer od. Retter wirkender Mensch: sie ist mein guter E.; er kam als rettender E.; sie ist ein wahrer E. (wegen ihrer Güte und Hilfsbereitschaft); du bist ein E.( daß du mir die Arbeit abnimmst; *die gelben E. i Straßenwacht des Allgemeinen Deutschen Automobil- Clubs); b) (ugs.. oft iron.) unschuldiger Mensch: er ist kein E.; du unschuldsvoller, ahnungsloser E.! {■gel-, I^ngel- (gelegtl. mit engeis-, Engels- wechselnd): Munt« das (kath. Rel.): 1. Hochamt zu Ehren der Engel. 2. Messe zu Ehren der Muttergottes im Advent. 3. Mitternacht smesse in der Heiligen Nacht. 4. Messe bei einem Kinderbegräbnis; ~chor. der; -fisch, der: Meerengel; ^flü- gd, (auch:) Engelsflügel, der. -gleich, (auch.) engelsgleich <Adj.; o. Steig.) (geh.): wie ein Engel: e. singen; MWt. (auch.) ^ngelsgyt <Adj.; o. Steig.): sie war ein -er Mensch; -knabe, der: als Knabe dargestellter Engel; -köpf, (auch:) Engelskopf, der; -macher, der [rückgeb. aus f Engelmacherin]: Großbritanniens .JEngelmacher44. die mit illegalen Abtreibungen jahrelang ein blühendes Geschäft betrieben, werden ... arbeitslos (MM 24. 4. 68. 21); -macherin. die; -.-nen [urspr. = Frau, die Pflegekinder absichtlich sterben läßt, „zu Engeln macht"; nach christlichem Volksglauben werden verstorbene Kinder zu Engeln] (ugs. verhüll.): Frau, oft Hebamme, die illegale Abtreibungen vornimmt: illegale Eingriffe durch -nen (Spiegel 49, 1973, 1%); -rein <Adj.; o. Steig.) (geh.): ihr Wesen ist e.; -schar, die: Gott und seine sanfte E. (Strittmatter, Wundertäter 159); -schön (Adj.; o. Steig.) (geh.): das zarte, -e Gesicht des goldhaarigen Mädchens (Seghers. Transit 162); -stimme, (auch:) Engelsstimme, die; -süß* das; -es: svw. tTüpfelfarn; -würz, die: svw. t Angelika. Engelchen[enl^n],das;-s.-: tEngel(1);Engelein[endlajn], das; -s, -: t Engel (1); engelhaft <Adj.;-er. -este): zart, ätherisch, liebreizend (wie ein Engel); <Abl.:> £ngehaftigkeit, die; -. engefc-, Engels- (gelegtl. mit engel-, Engel- wechselnd): -ftü- gd. (auch:) Engelflügel, der; -geduld, die: sehr große, fast unerschöpfliche Geduld: er hatte eine E. [mit ihr]; -gesang« der; ^gesteht, das; -gewand, das (geh.); --gleich: svw. f engelgleich; -«ruß, der: svw. Englischer Gruß (f Gruß); -gut: svw. tengelgut; -gute, die: große, sanfte Güte (wie die eines Engels); -haar, das: als Christbaumschmuck dienende, haarfeine, gold- od. silberglänzende Fäden; -kind, das (geh.): wunderbares Kind; -köpf, (auch:) Engelkopf, der; Mniene, die: Miene, die Unschuld vortäuschen soll: Jmdn. mit E. anschauen; eine E. aufsetzen; -musik, die: als fast überirdisch schön empfundene Musik: ihre Stimme klingt in meinen Ohren wie E. (Quick 47, 1958. 22); -pelerine, die (österr. veraltet): / weißer/ über die Schultern hängender weiter Kragen: die Leibgardisten in weißen -n (J. Roth. Radetzkymarsch 144); -stimme, (auch:) Engelstimme, die; ^singen <P1.) in der Verbindung mit [Menschen- und mit] E. (mit größter Beredsamkeit, Eindringlichkeit; aus 1. Kor. 13, 1): mit E. auf jmdn. einreden; er versuchte ihn mit E. zu überreden. engen I'enan] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. engen, teng] (selten): beengen, einengen: der Kragen engte ihm den Hals. Engerling ['eoBlinl. der. -s. -e [mhd. engerOMnc. ahd. engiring = Made]: weißlichgelbe, augenlose, als Pflanzenschädling auftretende Larve einer bestimmten Käferfamilie (z. B. des Maikäfers). Engigkeit ['eoi$kait], die; -: svw. f Enge (1). Englinder ['enlend«]. der; -s. - [H. u.J: 1. verstellbarer Schraubenschlüssel. 2. (österr.) süßes Gebäck!stück, mit Mandeln od. Erdnüssen. Englein I'eolajn], das; -s. -: T Engel (1). 'englisch fenilf] (Adj.) [mhd. englisch, zu aengl. Engel = Angehöriger des Volkes der Angeln]: a) <Steig. selten) die Engländer, England betreffend, zu England gehörend, aus England stammend: die -e Verfassung. Staatsangehörigkeit; -er Abstammung sein; wir haben -e Freunde; -e Stoffe. Tuche; das ist echt e.; -es Vollblut (Vertreter einer als Reit- u. Rennpferde dienenden, sehr edlen Pferderasse, die sich durch feuriges Temperament, Mut, Härte u. Ausdauer auszeichnet); -er Humor (skurril-naiver Humor); -e Bro- schur (einfacher Bucheinband); -e Krankheit (veraltet; Rachitis [die zuerst in England beschrieben wurde]); -c Soße (Worcestersoße, scharfe Würztunke); Englische Fräulein / von der Engländerin Maria Ward gegründete Frauenkongregation für Erziehung u. Unterricht); ein -es Kostüm (strenges, gut sitzendes Schneiderkostüm); -er Trab. e. traben (vgl. Englischtraben); e. braten (ein Fleischstück so braten, daß es innen noch etwas blutig ist); e. einkaufen (salopp verhüll.; stehlen): b) <o. Steig.) in der Sprache der Engländer: die -e Sprache; -e Literatur. Philologie; [gut] e. sprechen; der Artikel ist e. abgefaßt. 2engiisch [-] (Adj.; o. Steig.) [mhd. englisch, wohl Tür lat. angelicus. zu f Engel] (veraltet): auf die Engel bezüglich, Engels-: die Schadenfreude seiner (= Gottes) dem Menschentum sehr mißgünstig gesinnten -en Umgebung zu erregen (Th. Mann. Joseph 45). Englisch [-], das; -[sj: a) die englische Sprache: er spricht ein gutes E.; dein E. ist nicht fehlerfrei; kein E. verstehen; das Buch ist in E. abgefaßt; b) die englische / u. nordamerikanische/ Sprache u. Literatur als Lehrfach: er unterrichtet E.; in der dritten Stunde haben wir/ist E.; eine Fünf in E. haben. englisch-, Englisch-: -fangen, das: ein Fangspiel; -hörn, das <Pl.-hörner) (Musik): Oboe in Altlage, Altoboe; -leder. das: dichtes, sehr festes Baumwollgewebe; -mann, der (ugs.): Engländer; -pflaster, das: Heftpflaster; ^rotf das: gut dek- kende rote Farbe aus Eisenoxyd, die zum Polieren von Glas, Metallen o. ä. u. als Malerfarbe verwendet wird; -sprachig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. in englischer Sprache: eine -e Zeitschrift. Rundfunksendung. 2. die englische Sprache sprechend: die -e Bevölkerung; -traben, das; -s (Pferdesport): Art des Trabens, bei der der Reiter die Trabbewegungen mit dem Körper auffängt; leichtes Traben: -Unterricht. der. Englische, das; -n: a) <mit best. Art.) die englische Sprache im allgemeinen: etwas aus dem/vom -n ins Deutsche übersetzen; die sprachlichen Feinheiten des -n; b) das die Engländer Kennzeichnende; englische Eigenart: er begeistert sich fiir «illß^ -c English-Waltz [mglii wdOKOs], der; -. - [engl. English waltz]: langsamer Walzer; englisieren fen(g)li'zi:ran] <sw. V.; hat): 1. (Tierzucht) einem Pferd die niederziehenden Schweifmuskeln durchschneiden, damit es den Schwanz hoch trägt. 2. svw. f anglisieren (1). Engobe [ä'go:ta], die; -, -n [frz. engobe]: Überzugsmasse für keramische Erzeugnisse; engobieren [ägo'bi:ran] <sw. V.; hat) [frz. engober, zu: gober = verschlingen, zu galloro- man. * gob = Mund]: Tonwaren mit Engobe überziehen. Engorgement [ägsr&'mä:], das; -s. -s [frz. engorgement. eigtl. = Verstopfung, zu: gorge = Kehle; Schlund < vlat. * gurga < lat. gurges = Wasserstrudel; Schlund] (veraltet): Stockung im Wirtschaftsleben. Engramm [en'gram], das; -s. -e [aus griech. en = in u. t-gramm] (Psych., Med.): die im Zentralnervensystem hin- terlassene Spur eines Reiz- od. Erlebniseindrucks, die dessen Reproduktion zu einem späteren Zeitpunkt möglich macht; Erinnerungsbild. en gros [ä'gro; frz., aus: en = in u. gros, ^Gros] (Kauf- mannsspr.): im großen, in großen Mengen (Ggs.: en detail): etw. en g. verkaufen. Eilgros-: -geschäft, das (Kaufmannsspr. veraltet): Großhandel; -handel, der (Kaufmannsspr.): Großhandel; -preis, der (Kaufmannsspr.): Großhandelspreis. Engrossist [ägre'sist], der; -en. -en: österr. neben tGrossist. Enharmonik [enhar'mo:nik], die; - (Musik): verschiedene Notierung u. Benennung von Tönen u. Akkorden bei gleichem Klang (z.B. eis = des); enharmonisch <Adj.; o. Steig.) [griech. enharmonikös = übereinstimmend] (Musik): mit einem anders benannten u. geschriebenen Ton den gleichen Klang habend: gis und as sind e. gleich; -e Verwechslung (Vertauschung enharmonisch gleicher Töne od. Akkorde). enigmatisch [em'gma:tij] <Adj.) [engl, enigmatic < spätlat. aenigmaticus < griech. ainigmatikös]: svw. fänigmatisch. Enjambement [äbäte'mä:]. das; -s, -s [frz. enjambement. zu: enjamber = überspringen, überschreiten, zu spätlat. gamba = Fessel (beim Pferd)] (Verslehre): Übergreifen des Satzes in den nächsten Vers; Zeilensprung. Enk [enk]. der; -[e]s. -e [mhd. enke. ahd. encho] (veraltet): jüngerer Knecht. enkaustieren [cnkaus'tkran] <sw. V.; hat) [zu f Enkaustik]: das Malverfahren der Enkaustik anwenden; Enkaustik [enkaustik], die; - [griech. egkaustike (techne). eigtl. = zum Einbrennen gehörende (Kunst)]: in der griechischen Antike entwickeltes Malverfahren, bei dem die Farben durch 44# 691
enkaustisch Wachs gebunden sind; enkaustisch <Adj.; o. Steig.) [ghech. egkaustikös = zum Einbrennen gehörend]: die Enkaustik betreffend, mit dieser Technik arbeitend, nach diesem Verfahren ausgeführt. 'Enkel I'enkl]. der; -s. - [mhd. enkel. ahd. enchil. anchal] (landsch.): Fußknöchel. 2Enkel [-], der; -s. - [frühnhd. enikel. mhd. eninkel. spätahd. eninchill. Vkl. zu T Ahn): 1. Kind des Sohnes od. der Tochter. Kindeskind: der Großvater mit seinen -n; Ü bei dem zwölfbändigen Prachtwerk (einem E. der „Description") über die „Denkmäler Ägyptens und Äthiopiens" (Ceram. Götter 125). 2. Nachfahre. Nachkomme; die Nachwelt: davon werden unsere E. noch erzählen; Enkelin, die; -. -nen: Tochter des Sohnes od. der Tochter. ^nkel- (2Enkel): ^kind, das; -söhn, der; -tochter, die. enken I'enkn] <sw. V.; hat) [vgl. enten] (landsch.): Bäume veredeln. Enklave [en'kla:v3]. die; -. -n [frz. enclave. zu: enclaver = festnageln < vlat. *incläväre. zu lat. in- u. clävus = Pflock. Nagel): vom eigenen Staatsgebiet eingeschlossener Teil eines fremden Staatsgebiets (Ggs.: Exklave): die österreichische E. Jungholz ist von deutschem Gebiet umgeben; Ü die Kommune ist jedoch keine E. in der Gesellschaft (Wohngruppe 41). Enklise [en'kliiza], Eititlisis ['enklizisl. die; -. ...sen [en'kli:zn; griech. egklisis = das Hinneigen] (Sprachw.): Verschmelzung eines unbetonten Wortes /geringeren Umfangsl mit einem vorangehenden betonten (z. B. ..zum" aus „zu dem"; Ggs.: Proklise); Enklitikon [en'kfrtikrm]. das; -s. ...ka [spät- lat. encliticum. subst. Neutr. von: encliticus. tenklitisch) (Sprachw.): unbetontes Wort, das sich an das vorhergehende betonte anlehnt (z. B. ugs. ..kommste" aus ..kommst du"Y, enklitisch [en'kli:tiD <Adj.; o. Steig.) [spätlat. encliticus < griech. egklitikös. eigtl. = sich neigend] (Sprachw.): sich an ein vorhergehendes betontes Wort anlehnend (Ggs.: proklitisch). enkodieren [enko'di:ren] <sw. V.; hat) [engl, to encode. zu: Code. TKode (1)]: eine Nachricht j mit Hilfe eines Kodes verschlüsseln (Ggs.: dekodieren): <AbI.:> Enkodkrung« die; -. -en: Verschlüsselung [einer Nachricht, mit Hilfe eines Kodes (Ggs.: Dekodierung). Enkolpion [en'kolpjpn]. das; -s. ...ien (..pn; mgriech. egköl- pion. subst. Neutr. von griech. egkölpios = auf der Brust]: 1. auf der Brust getragene Reliquienkapsel. 2. von kirchlichen Würdenträgern der orthodoxen Kirche auf der Brust getragenes Kreuz. Enkomiast [enko'miast]. der; -en, -en [griech. egkömiastes] (Rhetorik): Lobredner; Enkomifstik, die; - [griech. egkö- miastikös = zur Lobrede gehörend] (Rhetorik): die Kunst, bedeutende u. verdiente Männer in einer Lobrede od. einem Lobgedicht zu preisen; Enkomion [en'ko.mjpn], Enkomkm [...iqm], das; -s. ...ien [...pn; spätlat. encömium < griech. egkomion. zu: kömos, t Komödie] (Rhetorik): Lobrede; Schrift, in der jmd. gelobt wird: Laudatio. Enkulturation [enkoltura'tsio:n], die; -. -en [amerik.-engl. enculturation] (Soziol.): das Hineinwachsen des einzelnen in die Kultur der ihn umgebenden Gesellschaft: welche Instanzen die frühe E. und Soziabilisierung zu übernehmen haben. In erster Linie ist dies die Familie (Schmidt. Strichjungengespräche 36). Vgl. Akkulturation. en masse [ä'mas; frz.. aus: en = in u. masse. t Masse] (ugs.): in besonders großer Menge. Zahl vorhanden, vorkommend!: gar nicht wenig, massenhaft: diese Blumen gibt es hier en m. en miniature [äminja'ty.r. frz.. aus: en = in u. miniature. t Miniatur]: in kleinerem Maßstab (einem größeren Vorbild ungefähr entsprechend), im kleinen i dargestellt/: das ist Schloß Sanssouci en m. ennet ['erat] <Präp. mit Dativ) [mhd. ennet. jenent] (schwciz. mundartl.): jenseits: e. dem Gebirge, der Grenze; <Zus.:> emetbirgisch[...birgiJ1 <Adj.;o. Steig.; nicht ad v. X Schweiz, mundartl.): jenseits der Alpen gelegen; ^nnetrheinisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Schweiz, mundartl.): jenseits des Rheitis gelegen: • bundes/deutsch. Eimui [ä'nyi:. a'nyi:]. der; -s [frz. ennui] (bildungsspr.): a) Langeweile; b) Verdruß. Überdruß; ennuyant [äny'jant. an...; ...'ja:] <Adj.; -er. -este) [frz. ennuyant] (bildungsspr.): a) langweilig; b) verdrießlich, lästig; ennuyieren [äny'ji.ran, an...] <sw. V.; hat) [frz. ennuyer < vlat. inodiäre = hassen, zu lat. odium = Haß] (bildungsspr.): a) langweilen; b) ärgern, lästig werden: dem ständig erhobenen Zeigefinger .... der uns damals so ennuyierte, auszuweichen (Welt 5. 8. 68. 9). enorm [enorm) <Adj.; o. Steig.) [frz. önorme < lat. enörmis = von der Norm abweichend, unverhältnismäßig groß. t Norm]: außerordentlich; ungewöhnlich /großj: -e Anstrengungen; eine -e Summe; Wie kann man sich nur einen so -en Bauch zulegen - und dies noch ohne Alkohol (Dürrenmatt. Grieche 84); seine Kräfte sind e.; die Preise sind e. gestiegen; (ugs. intensivierend vor Adj.:) das neue Gerät ist e. (äußerst, sehr) praktisch; Berlin - eine e. schwierige Thematik (MM 22. 1. 71. 24); <Abl.:) Enonnitftt [enor- mi'tftt], die; -. -en (bildungsspr.): a) <o. PI.) außerordentliche Größe; b) etw. von außerordentlicher Größe; Ungeheuerlichkeit: Die Monotonie und die Dummheit der Menschen seien so enorm, daß man ihnen nur mit -en beikommen könne (MM 25. 3. 66, 36). Enostose [en|3s'to:zd. ens...]. die; -. -n [zu griech. en = in. innerhalb u. osteon = Knochen] (Med.): Knochengeschwulst, die vom Knocheninnern ausgeht. en passant [äpa'sä; frz.. urspr. = auf der Durchreise. 1. Part, von: passer, t passieren]: 1. a) beiläufig, nebenbei: etw. en p. erwähnen; künstlerische Darbietungen, die man nicht in angestrengter Konzentration, sondern gleichsam en p. aufnimmt (MM 7. 8. 74. 24); b) im Verübergehen: ich habe das noch en p. gekauft. 2, (Schach) mit einem bestimmten Bauernschlag; Abk.: e. p. en pleine carriere [äptenka'rjE.r; frz.. aus: en = in. plein = voll (< lat. plenus) u. carriere = Lauf, t Karriere]: in gestrecktem Galopp. en profil [äpro'fil; frz.. aus: en = in u. profll. f Profil] (Fachspr.): (bes. von Bildnisdarstellungen) von der Seite i gesehen], im Profil (Ggs.: en face): jmdn. en face und en p. malen, darstellen, fotografleren; <Zus.:> En-profil- Bild. das. Enquete [ä'ke.Ud). auch: ä'ke:t(a)]. die; -. -n [frz. enquete. zu: enquerir < lat. inqulrere = untersuchen]: 1. insbes. sozial- od, wirtschaftspolitische Verhältnisse betreffende, groß angelegte Untersuchung. Erhebung. Umfrage: eine E. über die wirtschaftliche Lage des Einzelhandels veranstalten; die Stimmung durch offizielle -n ermitteln. 2. (österr.) Arbeitstagung. enragiert [ära'3i:gt] <Adj.; -er. -este) [frz. enrage. eigtl. = toll, wütend. 2. Part, von: enrager = toll werden. tRage] (veraltend): a) leidenschaftlich für etw. eingenommen: eine -e Stellungnahme; eine -e Verfechterin der Gleichberechtigung; sich e. für jmdn.. etw. einsetzen; b) leidenschaftlich erregt: über jmdn.. etw. sehr e. sein. emMkniert [äry'mi:£t] (Adj.; -er. -este) [frz. enrhume. 2. Part, von: s'enrhumer = Schnupfen bekommen, sich erkälten, zu: rhume = Schnupfen < lat. rheuma = Katarrh < griech. rheüma] (veraltet): verschnupft, erkältet. enrollieren [äro"li:ron] <sw. V.; hat) [frz. enröler. zu: röle = tRolle. (Werbe)listel (Milit. veraltet): (von Truppen) anwerben: Schöne Mädchen, reiche Beute und jeden Samstag Fleisch für jeden, der sich e. läßt beim preußischen Heer (Hacks. Stücke 184). en route [ä'rut; frz.. aus: en = in u. route. tRoute] (bildungsspr.): unterwegs. Ens [ens], das; - [spätlat. ens] (Philos.): das Seiende. Sein. Wesen. Idee. Ensemble [ä'sä.bj], das; -s. -s [frz. ensemble = zusammen < lat. insimul = zusammen, miteinander]: 1. a) zusammengehörende, aufeinander abgestimmte Gruppe von Schauspielern. Tänzern. Sängern od. Orchestermusikern mit festem Engagement: das E. des Schauspielhauses; ein neues E. gründen; er gehört als Bratschist dem E. des Philharmonischen Orchesters an; b) kleine Besetzung in der Kammer-. Unterhaltungs-u. Jazzmusik; /kleine] Gruppe von (in einem bestimmten Stück) auftretenden Künstlern: ein E. von drei Mann spielte zum Tanz auf; Nach einer grimassierenden Ekstase... verschränkt sich das E. zu einem dichtgeschlossenen Kreis, die Gesichter nach innen (Welt 22. 6. 65. 7); die beiden Paare sangen im E. (gemeinsam); Ü wird die ,£in-Mann-Führung" ersetzt durch ein E. von Institutionen (Fraenkel. Staat 370); c) Auftritt. Nummer für eine kleine Gruppe von Solisten: auf die Arie folgt ein E.; er hat noch ein E. mitzusingen. 2. mehrteiliges / Damen Jklei- dungsstück, dessen Teile aufeinander abgestimmt sind (z. B. Kleid mit Jacke od. Mantel): sie trug ein elegantes grünes 692
entblößen E. mit passendem Hut. 3. /erhaltenswerte I Gruppe städtischer Bauten: vorbei ... an gepflegten Parks und ganzen -s neuer acht- und zehnstöckiger Wohnhäuser (Neues D. 1.6.64.2). Ensemble- (Ensemble 1): -mitglied, das; -musik. die: Tanz- u. Unterhaltumsmusik, dazu Mnusflter, der; ~~spiel, das: gemeinsames Musizieren, Zusammenspiel I in der Kammermusik!: ein harmonisches E.; Wettbewerbe für Soloinstrumente und für E.; ^tÄnzer, der: Ballettänzer, der w der Gruppe tanzt: ^tänzerin, die: w. Form zu t^tänzer. Fnrihgp ßsi'la:»]. die; - [frz. ensilage = das Einbringen in einen Silo, f Silo] (Landw.): a) Bereitung von Gärfutter: b) Gärfutter. en mite [ä'sqit; frz.. eigtl. = in (Reihen)folge. aus: en = in u. suite, t Suite] (bildungsspr.): ununterbrochen: das Stück lief am Broadway ein ganzes Jahr lang en s. ent (ent) in der Fügung ent oder weder! (ugs. scherzh.; entweder-oder!: drückt die Forderung nach einer Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten aus): entscheide dich: ent oder weder! Entamöben [ent|a'm0:bn. enta...] <P1.) [zu griech. entös = innerhalb u. t Amöbe] (Biol.): Amöben, die im Innern des menschlichen od. tierischen Körpers parasitisch leben. Entari (enta'ri:]. das; -[s], -s [türk. entari]: altes orientalisches, dem Kaftan ähnliches, langes Gewand. entminen [ent'lalpn] <sw. V.; hat) (Schweiz.): /Vieh/ von der ^Alp ( = Bergweide) zurückbringen. «tarnten [ent'lamtn] <sw. V.; hat) (veraltet): des Amtes entheben: <Abl.:> Entyntung, die; -. -en (veraltet): Amtsenthebung. entarten <sw. V.; hat) [mhd. entarten, zu tArt]: a) von bestimmten Gesetzmäßigkeiten od. von der Norm in negativer Weise abweichen: die Wälder entarten dadurch zu Krüppelbeständen; diese Hunderasse ist durch planlose Zucht völlig entartet; entartete Kunst (ns. Bez. für das gesamte moderne Kunstschaffen, das nicht der ns. Kunstauffassung entsprach): b) sich in etw. /Negatives] verkehren, ausarten: weil militärische Exaktheit hier zur Komik entartete (Apitz. Wölfe 9); Das mittelalterliche Reich war zu einem... Monstrum entartet (Niekisch. Leben 154); <Abl.:> Entartung, die; -, -en: 1. <o. PI.) negative Abweichung von der Norm: die E. des Rechts, der Sitten, einer Rasse. 2. Erscheinungsform. Möglichkeit der Entartung: die Sorge vor den -en der Revolution zu der... Dämonie eines totalen Staates (Fraenkel. Staat 171). Entartung*-: Erscheinung, die: diese überzüchtete Rasse zeigt typische -en; ^form. die: die Despotie ist eine E. der Monarchie; -schaden, der: zivilisatorische Entartungsschäden (Natur 106). Entasis ['entazis], die; -. ... äsen [en'ta:zn; griech. äntasis = das Anspannen] (Archit.): das kaum merkliche Dicker- werden des sich bogenförmig verjüngenden Schaftes antiker Säulen nach der Mitte zu. entaschen [enf lajnl <sw. V.; hat): Asche entfernen: von Asche reinigen: <Abl.:> Entaschung, die; -. -en: das Reinigen, Entfernen von Asche. entasten, entasten <sw. V.; hat) (Forstw): (den stehenden Baum) von Ästen befreien: den Baum vor dem Fällen e. entluBern, sich <sw. V.; hat) (geh.): a) etw. ablegen, auf etw. verzichten, einer Sache entsagen: sich seiner Rechte, seiner Freiheit e.; dies alles erforderte den aus sich herausgehenden, sich zu Aktivitäten entäußernden (sich durchringenden, indem er sich seiner Hemmungen entäußert) Mann (Zwerenz, Kopf 115); b) sich von etw. trennen, etw. weggeben: er hat sich seines gesamten Vermögens entäußert; (verhüll.:) wo mein armer Vater ... sich des Lebens entäußert hatte (Th. Mann. Krull 75); <Abl.:) EntikiBenmg, die; -, -en <P1. selten): 1. (geh.) Verzicht: eine seelische E. 2. (Papierdt.) Weggabe, Veräußerung: die E. des Grundstücks. Enthüllung, die; -, -en: Entlastung, Entflechtung von Ballungszentren: die E. von Industriegebieten. entbieten <sw. V.; hat) (Textilind.): (Rohseide) vom Seidenbast befreien. entbehren [ent'be:ran] <sw. V.; hat) [mhd. enbern, ahd. inbe- ran. Verneinung von ahd. heran = tragen, also eigtl. = nicht (bei sich) tragen]: 1. a) (geh.) [ver] missen: sie entbehrt schmerzlich ihren Freund; b) aufjmdn., etw. verzichten, ohne jmdn.. etw. auskommen: ich kann das Buch, diesen Mitarbeiter nicht länger e.; er hat in seiner Jugend vielles] e. müssen; (auch o. Obj.:) man muß e. lernen. 2. (geh.) ohne etw. sein, einer Sache ermangeln: diese Behauptung entbehrt jeder Grundlage; das entbehrt nicht einer gewissen Komik (ist recht komisch): er entbehrt nicht der Intelligenz (ist recht intelligent): ihr Gesicht entbehrte in auffallender Weise jeglicher Anmut (Musil. Törleß 30); <Abl.:)entbehrlich <Adj.; nicht adv.): zu entbehren, nicht notwendig, überflüssig (Ggs.: unentbehrlich): -e Kleidungsstücke wegwerfen; diese Anweisung war völlig e.. dazu: Entbehrlichkeit, die; -: das Entbehrlichsein (Ggs.: Unentbehrlichkeit):... tobten verbale Schlachten um Spurweiten ... und um die E. oder Unentbehrlichkeit des Rangierers (Kant. Impressum 122); Entbehrung, die; -, -en: schmerzlich empfundener Mangel, empfindliche Einschränkung: große, schmerzliche -en auf sich nehmen, ertragen; Er hatte jahrelang die geistige E. geliebt (Musil. Mann 46). dazu: entbehrungsreich, entbehrungsvoll <Adj.; nicht adv.): reich an/voller Entbehrungen: eine -e Zeit; sein Leben war sehr e. entbeinen [ent'bajnan] <sw. V.; hat): die Knochen aus etw. (einem Tier, einem Stück Fleisch) entfernen: ein Huhne. entbieten <st. V.; hat): a) (geh.) (Grüße o.a.) übermitteln, senden, darbieten: jmdm. seine besten Grüße, ein Willkommen e.; b) (geh.. veraltend) an einen Ort rufen, kommen lassen: der Kaiser entbot alle Fürsten [zu sich]; keine Kleinigkeit für Abraham, wenn er aus Vaterland und Freundschaft ... hinweggerufen und ins Unbekannte entboten wurde (Thielicke. Ich glaube 302). entbfnden <st. V.; hat) [2: eigtl. = von der Nabelschnur losbinden]: 1. a) befreien, dispensieren: jmdn. von seinem Eid. von einem Versprechen, von seinen Ämtern, (geh.:) seines Eides..eines Versprechens, seiner Ämter e.; b) (geh., veraltend) freisetzen: zur Wirkung, Geltung bringen: ... ein solches Maß an geistiger Leidenschaft zu e. (Thielicke, Ich glaube 70); die griechische Kunst hat starke Formkräfte entbunden. 2. a) einer Frau Geburtshilfe leisten: dieser Arzt hat meine Frau entbunden; sie ist von einem gesunden Jungen entbunden worden (ihr ist zu der Geburt eines gesunden Jungen verholten worden): b) ein Kind durch Geburtshilfe zur Welt bringen: sie hat zu Hause, in der Klinik entbunden; <Abl.:) Entbindung« die; -. -en: 1. Befreiung. Loslösung: die E. von einem Amt. 2. das Entbinden (2 b), das Gebären: eine schwere, leichte E.; sie kam zur E. in die Klinik. Entbjndungs- (Entbindung 2): ^abteihmg. die: Abteilung eines Krankenhauses, in der Entbindungen vorgenommen werden: ^anstalt, die: vgl. ^heim; --heim, das: Heim für werdende Mütter: ^aal, der: svw. f Kreißsaal; ^Station, die: sie wurde in die E. der Klinik gebracht. entblättern <sw. V.; hat): 1. von Blättern befreien: einen Stengel e.; der Sturm hat die Bäume völlig entblättert; Ü der Hauptmann, der doch sonst ein Gesicht wie eine Blume hatte und nun vollständig entblättert und verstört war (Plievier. Stalingrad 265). 2. <e. + sich) a) die Blätter abwerfen, verlieren: im Herbst entblättern sich die Bäume; b) (ugs. scherzh.) sich ausziehen, entkleiden: der pupillenaktivierende Reiz sich entblätternder Jungfrauen (Herren- journal 2. 1966. 109); <Ab).:) Entbl$tteruiw, die; -. -en. entbleien [ent'blajan] <sw. V.; hat): vom Bleigehalt befreien: das Benzin wird entbleit; <Abl.:) Entbleiung, die; -. -en: das Entbleien: totale E. der Kraftstofle (MM 16. 6. 71, 12). entMQcken <sw. V.; hat) (Eisenb.): die Sperrung eines Signals aufheben: ein Signal e. entblöden [ent'ble.dnj <sw. V.; hat) [veraltet sich entblöden = sich erkühnen, sich nicht scheuen, zu tblöde] nur in der Wendung sich nicht e., etw. zu tun (geh. abwertend; sich nicht schämen, scheuen, etw. [Dreistes, Unkluges o. ä.J zu tun): die Zeitung entblödete sich nicht, diese Falschmeldung zu verbreiten;... der sich nicht entblödet, den Vorteil seiner Geburt ... auszunutzen (K. Mann, Wendepunkt 134). entblößen [ent'blo.sn] <sw. V.; hat): 1. a) (den Körper, einen Körperteil) von Kleidung frei machen: die Bekleidung entfernen: sich, die Brust, den Oberkörper e.; ich entblöß^ [mir] die Arme; mit entblößtem Kopf/(geh.:) entblößten Hauptes stand er am Grabe; Ü ich habe mich, mein Innerstes vor dir entblößt (dir alle meine geheimen Gedanken mitgeteilt) ; b) bloßlegen: beim Sprechen die Zähne e.; Ü sie... verführte das Volk von Marseille, seine Janus-Köpftgkeit zu e. 693
Entblößung (Maass, Gouflfö 319). 2. von etw. frei machen, (nützlicher, notwendiger Dinge) berauben: er entblößte die Stadt von allen Truppen: ich bin von allen Mitteln/(geh.:) aller Mittel entblößt (ich habe kein Geld mehr); Ü München fing an. eine ... berüchtigte Stadt zu werden, von Neugierigen und von Geist bald genug entblößt (Bloch. Wüste 46); die Abwehr, die Deckung e. (Fußball; durch das Aufrücken von Abwehrspielern die eigene Abwehr schwächen u. so dem Gegner Möglichkeit zum Kontern geben): bei dem Sturmlauf auf das gegnerische Tor entblößten die Borussen die eigene Deckung; <Abl.:) Entblflfiung, die; -. -en. entbluten <sw. V.; hat): zum Ausbluten bringen: ein Schlachttier e.; Ü Europa stöhnte schwer entblutet (A. Zweig. Grischa 178); <Abl.:> EntMutung, die; -: Ü die Entmannung und E. des Lebens (Th. Mann. Zauberberg 725). entbdunen <sw. V.: hat) [zu f braun (2)] (ugs.): entnazifizieren. entbreiten <sw. V.; hat) (geh.): a) ausbreiten, entfalten: und entbreitete die Zeitung aufs neue (Dürrenmatt. Grieche 66); b) <e. + sich) sich ausbreiten, sich über eine bestimmte Fläche erstrecken: sanft und groß entbreitet sich Oberitalien (Carossa. Aufzeichnungen 57). entbrennen <unr. V.; ist) (geh.): 1. mit Heftigkeit ausbrechen, beginnen: der Krieg entbrannte an allen Fronten; über dieser/(seltener:) über diese Frage ist ein Streit entbrannt. 2. heftig, leidenschaftlich von etw. (einer Gemütsbewegung) ergriffen werden: in Zorn e.; er. sein Herz entbrannte in Liebe für sie/zu ihr; von Begierde entbrannt sein. entbürakratiskren <sw. V.; hat): aus einer bürokratischen Ordnung lösen, unbürokratisch machen: die Bearbeitung von Anträgen, den Verwaltungsapparat, die Denkweise der Beamten e.; Ziel ist es. den Beamten zu e.. ihn zum weltofTenen und schnell handelnden Helfer der Bürger zu machen (Welt 1.10. 66. 3); <Abl.:) Entbürokratfeknmg, die; -. Entchen l'enUpn], das; -s. -: fEnte (1). entchloren <sw. V.; hat): von überschüssigem Chlor befreien: Trinkwasser e. Entchrtetlichung [cnt'knstlujuo]. die; -: Rückgang des christlichen Glaubens, Denkens u. Handelns: Verstädterung erschien ihnen gleichbedeutend mit E. (FAZ 22. 7. 61, 49). entdfmmern <sw. V.; ist) (selten): sanft einschlafen, in einen Dämmerschlaf verfallen: er entdämmerte in Sekunden (A. Zweig. Grischa 241). entdimoniskren <sw. V.; hat): aus dem Bereich des Dämonischen herausrücken; jmdm. od. einer Sache dämonische Kräfte u. Wirkungen absprechen: Natur haben sie seit jeher durch Architektur zu ersetzen und zu e. versucht (FAZ 19. 8. 61. 40); <Abl.:) Entdfcnonisjpwtt. die; -. -en. entdecken <sw. V.; hat) [mhd. endecken = entblößen, aufdecken; mitteilen, ahd. intdecchan = aufdecken]: 1. etw. bislang Unbekanntes finden: eine Insel, einen neuen Stern, ein chemisches Element e.; Kolumbus hat Amerika entdeckt. 2. a) (etw. Verborgenes, Gesuchtes) finden, ausfindig machen: ich kann hier nichts Besonderes e.; ein nettes Lokal e.; in dieser Arbeit ist kein Fehler zu e.; der Verbrecher wurde endlich entdeckt; b) unvermutet bemerken, gewahren, auf etw. stoßen: einen neuen Weg, eine Fähigkeit in sich e.; ich entdeckte ihn zufällig unter den Gästen; sein Herz für jmdn. e. (jmdn. zu lieben beginnen); das Kämpferische, den Zorn hat er als erster für die Musik entdeckt (Andersch, Rote 20); die junge Künstlerin ist entdeckt worden (man hat ihr Talent entdeckt); Du hast dir ein Juwel entdeckt (für dich gefunden), ich möchte nur wissen, ob du es weißt (Fussenegger. Haus 78); dann entdeckten sie plötzlich das Prinzip der Nichteinmischung (Dönhoff. Ära 163). 3. (geh.. veraltend) offenbaren, anvertrauen: ich will dir mein Geheimnis e.; er hat ihr sein Herz entdeckt (seine Liebe erklärt); <auch e. -I- sich:) du mußt dich mir ganz e.; Dem Buch-Autor Magee entdeckten sich bei seinen Recherchen auch solche Mitmenschen als Homosexuelle, von denen er es niemals erwartet hatte (Spiegel 50. 1966. 166); <Abl. zu 1.2:) Entdecker [ent'dekB], der, -s. -: der E. Amerikas; wir schlenderten betrachtend durch die Säle, abenteuernde E. (Hesse. Steppenwolf 195). dazu: Entdeckerfreude, die: Freude am Entdecken (1. 2). entdfckerisch <Adj.; o. Steig.): -e Freude empfinden; er denkt ... utopisch im Hinblick auf die Geschichte, die er mit dramatischen Spannungen auflädt, um sie e.. knotenlösend in seiner Gegenwart detonieren zu lassen (FAZ 5. 8. 61. 53). Entd«ckerstolz, der: Stolz des Entdeckers auf seine Entdeckung (1); Entdeckung, die; -, -en: 1. das Entdecken (1, 2): die E. Amerikas; die E. eines Virus; die E. (Enthüllung) eines Verbrechens; auf -en ausziehen; eine [grausige] E. machen (nachdrücklich; etw. I Schlimmes] entdecken). 2. etw., was entdeckt worden ist: eine überraschende, schreckliche, wissenschaftlich bedeutsame E.; er meldete seine E. der Polizei; der Junge Schauspieler ist eine großartige E.; Du bist voll -en (du entdeckst sehr vieles; Kafka. Schloß 309); sich über eine schmerzliche E. (gewonnene Erkenntnis) hinwegtrösten. Entdedomss-: -fahrt, die: vgl. -reise; -reise, die: Reise, die der Entdeckung eines unerforschten Teils der Erde dient od. dazu führt; * auf E./-n gehen (scherzh.; seine Umgebung erkunden): -reisende, der: jmd., der eine Entdeckungsreise unternimmt; -Zeitalter, das: Zeitalter, in dem umwälzende geographische Entdeckungen gemacht wurden. entdcmokratiskren <sw. V.; hat): von demokratischen Prinzipien loslösen, demokratische Prinzipien in etw. abbauen: der Staat, eine Gruppe. Institution wird langsam entdemokratisiert; und würde daher zwangsläufig zu einem büro- kratisierten und entdemokratisierten Sozialismus führen (Stamokap 123); <Abl.:> Entdemokratfeknmg. die; -. -en. entdogmatfekren <sw. V.; hat): von einem Dogma befreien: eine wissenschaftliche Lehre. Methode e.; <Abl.:> Entdog- matfetenmg, die; -. -en. entdramatiskren <sw. V.; hat): von dramatischen Elementen befreien, einer Sache ihre Dramatik nehmen: der Schlager- Wettbewerb wird dadurch entdramatisiert (Hörzu 38. 1973. 157); <Abl.:) Entdnunatfcknmg. die; -. entdröhnen <sw. V.; hat) (Technik): von dröhnenden Geräuschen befreien, dämpfen: die Firma ... entdröhnt auch alle Fahrzeuge vom PKW bis Lastkraftwagen (MM 23. 11. 71. 7); <Abl.:> Entdröhnung, die; -. -en. entdunkeln <sw. V.; hat): die Verdunklung entfernen. Ente fenta). die; -. -n [1: mhd. ente. ant. ahd. enita. anut; 2: LÜ von frz. canard; 4: H. u.J: l.a) <Vkl. TEntchen. Entlein) Schwimmvogel mit kurzem Hals, breitem Schnabel u. SchwimmfüJSen,der wegen seines schmackhaften Fleisches als Geflügel gehalten wird: die -n schnattern, quaken, gründein, tauchen; die -n schwimmen im/auf dem Wasser; er watschelt (ugs.; geht wackelnd u. schleppend) wie eine E.; sie ist eine lahme E. (ugs. abwertend; eine temperamentlose, schwerfällige Person); mein Wagen ist eine ganz lahme Ente (ugs.; ist nicht spritzig, hat kein Anzugsvermögen und fährt nicht schnell): er schwimmt wie eine bleierne E. [auf dem Grund/auf der trockenen Landstraße] (scherzh.; er kann nicht od. nur schlecht schwimmen): b) weibliche Ente: der Enterich watschelt hinter der E. her; c) Entenbraten, -gericht: heute gibt es E. 2. (ugs.) falsche [ Presse!meidung: diese Nachricht war eine E.. hat sich als E. erwiesen; die E. ist geplatzt (ugs.; die Nachricht ist als falsch erkannt worden). 3. (ugs.) Uringefaß in Form einer Ente für bettlägerige Männer. 4. * kalte E. (bowlenartiges Getränk aus Wein, Schaumwein, Mineralwasser u. Zitronenscheiben): eine kalte E. ansetzen, zubereiten, trinken. entehren <sw. V.; hat): a) der Ehre berauben: er hat den Namen seiner Familie entehrt; eine entehrende Anschuldigung; diese Behandlung war für ihn entehrend; b) (veraltet) verführen, geschlechtlich mißbrauchen: er hat das Mädchen, die Frau entehrt; <Abl.:> Entehrung, die; -. -en. enteisnen <sw. V.; hat) (Verdeutschung von expropriieren]: a) jmdm. Eigentum durch legalen staatlichen Eingriff für öffentliche, dem Allgemeinwohl dienende Zwecke entziehen: einen Hausbesitzer, einen Bauern e.; b) von Privateigentum in staatliches Eigentum überfuhren: das Großkapital, den Großgrundbesitz, die Schwerindustrie e.; sein Unternehmen wurde enteignet; da ihm (= Deutschland) das ... Auslandsvermögen vorher enteignet worden war (Rittershausen. Wirtschaft 27); <Abl.:> Enteignung, die; -. -en: die E. der Großgrundbesitzer; die E. von Großgrundbesitz; eine Bodenreform mit umfangreichen -en. enteilen <sw. V.; ist) (geh.): sich eilends entfernen, davoneilen: ohne Abschiedsgruß e.; Ü die Zeit war ihnen wie im Fluge enteilt (vergangen, verronnen). enteisen <sw. V.; hat): von Eis befreien: eine Rennstrecke, die Tragflächen eines Flugzeuges e.; <Abl:> Entefeung, die; -: -en: für die E. der Tragflächen sorgen; Ü fragt man sich nun. ob auch von Moskau ... zu einer E. der Beziehungen beigetragen werden soll (MM 29. 5. 69. 2). 694
entfahren ibMuiüii [ent1 laizondn] <sw. V.; hat): vom Eisengehalt befreien: Wasser e.; <Abl.:) Enteisenung, die; -. -en. Eafefeung, die; -. -en: Subst. zu tenteisen. Eatetediie [entele'^i:]. die; -. -n [...i:an; lat. entelechia < cnech. entel&heia. Zusb. aus: enteis echein = vollständig haben) (Philos.): etw., was sein Ziel in sich selbst hat: die sich im Stoff verwirklichende Form: im Organismus hegende Kraft, die seine Entwicklung u. Vollendung bewirkt: kh verstehe, meine E. ist gelungen (Zwerenz. Kopf 267); catefedibdi [...'leciJl <Adj.; o. Steig.): die Entelechie betreffend, auf ihr beruhend, durch sie bewirkt. CHimotioraüiskren <sw. V.; hat): den Äußerungen über etw. ±e Emotionalität nehmen u. die betreffende Sache sachlich behandeln: man müsse ... dieses Thema „entemotionalisie- ren" (Spiegel 7. 1976. 27). «■len fantn) <sw. V.; hat) [niederl. enten < frz. enter < \tat. ♦imputäre = pfropfen, zu: impotus = Pfropfreis < griech. emphytos = eingepflanzt] (landsch.): Bäume veredeln. taten-: -arsdi. der (landsch. derb): 1. Entenbürzel: ihr Geht der Mund wie ein E. (sie redet unaufhörlich). 2. Frau, die viel redet: mit einem E. verheiratet sein; -braten. der: gebratene Ente: ^ei. das; -feder. die: Feder aus dem Federkleid der Ente: ^fett, das: Fettgewebe, das man dem Entenbraten entnimmt, ausbrät u. nach dem Erkalten als Brotaufstrich verwenden kann: pflaum, der: zarte, einfach gebaute Federn, die das Gefieder der Jungtiere bilden u. bei erwachsenen Tieren stellenweise zur Isolation unter dem Gefieder wachsen: -flinte, die: Schrotgewehr mit langem Lauf.^flott,das(nordd.): svw. Ngrütze; -gang,der (Gymnastik): Übung, bei der man aus dem Hockstand auf ganzen Fußsohlen mit wechselweisem Rumpfbeugen links u. rechts vorwärts od. rückwärts geht: -grieß, der. ~griin, das <o. PL>. ^grütze, die <o. PI.): als feiner grüner Schleier die Oberfläche vieler Seen u. Teiche bedeckendes Geflecht von Wasserlinsen: nahm ein paar Schilfpuscheln und eine Handvoll Entengrütze und stopfte alles in die Flasche, damit es schön roch (Reinig. Schiffe 37); -iagd, die: Jagd nach Enten, die meist auf dem Wasser, aus Kähnen, stattfindet: -hinge, das <o. PI.) [vgl. Gansljunge] (österr.): svw. * -klein; ^klein, das [vgl. Gänseklein]: Gliedmaßen u. Innereien der zum Verzehr bestimmten Ente: ^küken, das; miw- fldtd. die: meeresbewohnender Krebs, mit rankenartigen, dem Beutefang dienenden Brustbeinpaaren, fünf Kalkplatten u. einem unbeschuppten Stiel, mit dem er sich an treibenden Gegenständen festsetzt: -mutter, die: Eine Besonderheit zeigt das Verhalten der fuhrenden Entenmütter, wenn eines ihrer Küken vom Feind gepackt ist (Lorenz. Verhalten I. 199); ^pfuhl, der: sumpfartiger Ententeich: -schmutz, der (Schweiz.): svw. Nfett; ^schnabel, der: a) Schnabel der Ente: b) <meist PI.) Schuh der Reformationszeit, dessen Spitze die Form des Schnabels einer Ente hatte: -teidu der: Teich, in dem Enten leben: -vogel, der (meist PL): Vertreter einer weltweit verbreiteten Vogelfamilie, die ins- bes. Schwäne, Gänse u. Enten umfaßt, -wal, der: Vertreter einer Gattung 7-9m langer Schnabelwale, die weit über die Wasseroberfläche springen u. sehr tief tauchen können. Entente [ä'tä:t(d)]. die; -. -n [frz. entente = Einverständnis, eigtl. = Absicht < vlat. *intenditus. zu lat. intendere = anspannen, auf etw. achten] (Politik): auf engem Einverständnis beruhendes, bündnisähnliches Verhältnis od. Bündnis zwischen [zwei] Staaten: eine E. gründen; die E. zwischen England u. Frankreich; Ü der Bonner Beschluß .... die Vollendung des Jahres eins der schwarz-roten E. durch eine Festschrift ... zu begehen (Spiegel 44, 1967, 34). Enter [ente], das. auch: der; -s. -[s] [mniederd. enter. aus: cn winter = einen Winter (alt)] (niederd.): einfähriges Jungtier (Fohlen. Kalb. Schaf)- fnter- (entern 1): ^beil, das (früher): Kampfwaffe, die auf einem geenterten Schiff zum Kappen der Taue u. Erschlagen der Feinde gebraucht wurde: -brücke, die (früher): Fallbrük- ke, über die ein geentertes Schiff bestiegen werden konnte: -haken, der (früher): langer Haken zum Heranziehen u. Entern eines feindlichen Schiffes. cntcral [ente'ra.l] <Adj.; o. Steig.) [zu f Enteron] (Med.): auf den Darm bzw. die Eingeweide bezogen. enterben <sw. V.; hat): von einem versprochenen od. dem gesetzlichen Erbe ausschließen: er hat seine Kinder, seine langjährige Freundin enterbt; Ü vom Schicksal enterbt f stark benachteiligt) sein; <subst. 2. Part.:) Enterbte, der u. die; -n -n <Dekl. t Abgeordnete): der E. ging vor den Richter; U die -n der Gesellschaft; die harten Züge jener, die in der Hölle der -n wohnen (Broch. Versucher 26); <Abl.:> Enterbung, die; -. -en. Enterich ['enton^]. der; -s. -e [mhd. antreche. ahd. anutreh- ho. 2. Bestandteil H. u.]: männliche Ente. Enteritis [ente'ri.tis]. die; -, ...itiden [zu griech. önteron. tEnteron] (Med.): Entzündung des Dünndarms, Darmkatarrh. entern ['Enten] <sw. V.) [aus dem Niederd. < (m)niederl. enteren = entern (1) < span. entrar = hineingehen, -bringen; überfallen, einnehmen < lat. inträre = hineingehen]: 1. (ein feindliches Schiff) von einem anderen Schiff aus erklettern u. gewaltsam in Besitz nehmen <hat): ein Prisenkommando ... enterte den Tanker und zwang den Kapitän, den Kurs zu ändern (Spiegel 17, 1966. 123). 2. a) (See- mannsspr.) in die Takelung eines Schiffes klettern <ist>: der Matrose ist in die Masten geentert; b) (ugs.) erklettern <hat): er hat den Zaun, die hohe Mauer geentert. enterogen [entero'ge:n] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. önteron (t Enteron) u. t-gen] (Med.): im Darm entstanden, von ihm ausgehend: Enterokinase [...ki'na.za], die; - [zu griech. önteron (tEnteron) u. kineln = bewegen] (Med.): in der Darmschleimhaut gebildetes Enzym, das inaktive Proenzyme der Bauchspeicheldrüse in aktive Enzyme umwandelt: Enteroklyse [...'kly:zd], die; -. -n. EnteroUysma [...'klYsma]. das; -s. ...men u. ...mata [zu griech. enteron (t Enteron) u. klysis = das Abspülen, das Reinigen (bes. durch ein Klistier) bzw. tKlysma] (Med.): Darmspülung: Enterokokken [...'kskn] <P1.) [zu griech. enteron (t Enteron) u. f Kokke] (Med.): zur normalen Darmflora des Menschen gehörende Darmbakterien: Enterokolitis [...ko'li.tis]. die; -, ...itiden [zu griech. önteron (tEnteron) u. tKolitis] (Med.): Entzündung des Dünn- w. Dickdarms: Enterolith [...'li.t. auch: ...lit], der; -s u. -en. -ein] [zu griech. Enteron (T Enteron) u. t-lith] (Med.): festes Gebilde (Konkrement) im Darm aus verhärtetem Kot od. aus Ablagerungen, die sich um Fremdkörper herum gebildet haben: Kotstein: Enteron ['enteron]. das; -s. ...ra [griech. önteron. eigtl. = das Innere] (Med.): Darm (bes. Dünndarm), Eingeweide: Enterodtop [,..'sko:p]. das; -s. -e [zu griech. enteron (t Enteron) u. skopein = betrachten, beschauen] (Med.): mit elektrischer Lichtquelle u. Spiegel versehenes Instrument zur Untersuchung des Dickdarms, dazu: Enteroskopie [.. .sko- pi.J.die; -, -n [...i:an] (Med.): Untersuchung mit dem Entero- skop: Enterostomie [...sto'mi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. önteron (t Enteron) u. stöma = Mund; Öffnung. Mündung; Ausgang] (Med.): Anlegung eines künstlichen Afters: Entero- vjrus, das.auch: der; -. ...ren (meist PI.) [zu griech. Enteron (t Enteron) u. t Virus] (Med.): Erreger von Darmkrankheiten. Entertainer [entetemB], der; -s. - [engl, entertainer. zu: to entertain = unterhalten, amüsieren < frz. entretenir. zu lat. tenere = halten]: jmd., dessen Beruf es ist, einem /größeren/ Publikum leichte, heitere Unterhaltung zu bieten: /Allein/Unterhalter: Hier ist er der große E.. Beispiel einer Art von anspruchsvoller Kleinkunst, wie sie es hierzulande nicht gibt (MM 26. 9. 68.32); Entertainerin. die; -. -nen: w. Form zu T Entertainer; Entertainment [entuteinmant], das; -s [engl, entertainment]: berufsmäßig gebotene leichte Unterhaltung: bis zum professionellen E.. der Show, dem Pop(Hörzu30. 1972.48). Enterung, die; -. -en: Subst. zu t entern. entetiert [ät£'ti:$t] <Acfj.; -er, -este) [frz. entete. eigtl. 2. Part, von: s'enteter = sich etw. in den Kopf setzen, zu: tete = Kopf < lat. testa = Krug; Scherbe; (Hirn)schale] (veraltet): starrköpfig, eigensinnig. entfachen <sw. V.; hat) [zu tfachen] (geh.): a) (ein Feuer o.a.) anzünden, zum Brennen bringen: (Glut) zum Lodern bringen: ein Feuer, die Glut e.; einen Funken zur Flamme e.; der Wind hat einen Brand entfacht; Ü will ich in mir die Flamme einer unauslöschlichen Liebe e. (Langgässer, Siegel 407); b) erregen, entfesseln: einen Streit, eine heftige Diskussion, einen Sturm der Entrüstung e.; der Anblick entfachte seine Begierde; einen Krieg, eine Revolution e.; <Abl.:> Entfachung, die; -. -en <P1. selten): die E. eines Booms in ... der amerikanischen Wirtschaft (FAZ 26. 8.61.5). entfahren <st. V.; ist): a) (von Worten, Lauten o.a.) von jmdm. unbeabsichtigt ausgesprochen, ausgestoßen werden: ein Seufzer, ein Fluch entführ ihm; ..Mist!" entfuhr es 695
Entfall ihm; b) rasch, plötzlich aus etw. herauskommen:... in Wolken verwandelt, denen Blitz und Donner entfuhren (Lang- gässer. Siegel 455); sie könnte vielleicht mit diesem Schrei und dem Rest ihres Willens selbst ihrem Körper e. (Musil. Mann 1434). Entfall, der; -[eis: das Entfallen (3). Wegfallen: Tür den E. von Energieverlusten sorgen; entfallen <st. V.; ist): 1. a) (geh.) aus der Hand fallen; aus etw, heraus-, von etw. herunterfallen: das Buch entfiel ihm. seiner Hand, seinen Händen; daß der Nasenzwicker ihm zu e. drohte (Th. Mann. Krull 114); bald laut, bald leiser entfiel sein ( = des Springbrunnens) Strahl (A. Kolb. Schaukel 64); b) (plötzlich I aus dem Gedächtnis kommen: sein Name, der Buchtitel ist mir entfallen; mir ist plötzlich entfallen, was ich fragen wollte. 2. auf jmdn., etw. als Anteil [von od. an etw.] kommen: von dem gesamten Gewinn entfallen auf jeden Teilnehmer 100 DM; auf den ersten Rang entfallen drei Gewinne; drei Mandate entfielen auf Frauen. 3. (Päv'ierdl.) ausfallen, wegfallen, nicht mehr] in Betracht kommen: dieser Punkt des Antrags entfällt; die vorgesehene Fragestunde muß e.; Somit entfällt mangels Tatbestandes der Vorwurf der Hehlerei (Noack. Prozesse 179). entf*ttbar [entfaltba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich entfalten lassend: ein -er Stadtplan; Die sinnenthüllende Kraft der gleichlautenden Formen ist beim Vollreim am stärksten e. (Seidler. Stilistik 247); entfyltcn <sw. V.; hat): 1. a) (etwas Gefaltetes) ausbreiten, auseinanderfalten: einen Brief, eine Landkarte, ein Taschentuch e.; es sieht so aus. als ob eine Riesenblume ihre Kelche am Himmel entfaltete (Hausmann, Abel 125); b) <e. + sich) sich öffnen, sich auseinanderfalten: die Blüte, der Fallschirm entfaltete sich; Ü Sein Gesicht entfaltet sich wie eine Pfingstrose (Re- marque. Obelisk 85). 2. a) <e. + sich) sich I voll] entwickeln: er will sich frei, seinen Fähigkeiten gemäß e.; seine Persönlichkeit, sein Talent kann sich hier nicht voll e.; Die Welt lebt und entfaltet sich an der ... Spannung zwischen Geist und Stoff (Benrath. Konstanze 112); b) zeigen, zur Geltung bringen, an den Tag legen: viel Mut. sein ganzes Können e.; sie entfaltete bei dieser Arbeit viel Geschmack. Phantasie; der Fürst entfaltete großen Prunk. 3. erläuternd darlegen, gedanklich ausbreiten: er entfaltete vor uns seinen Plan, seine Gedanken. 4. beginnen u. intensiv betreiben: eine fieberhafte Tätigkeit e.; <Abl.:> Entfaltung, die; -: das l Sich Ientfalten: das dient der E. der Persönlichkeit; hält wie Darwin an der geschichtlichen E. des Lebens aus einem Lebenskeim fest (Natur 19); *zur E. bringen (nachdrücklich; entfalten, sich entfalten lassen)', zur E. kommen/gelangen (nachdrücklich; sich entfalten), dazu: Entfaltungsmöglichkeit, die: dieser Beruf bietet viele -en. entfärben (w. V.; hat): 1. einer Sache (bes. Textilien) die Farbe entziehen: Stoffe durch chemisches Verfahren e. 2. <e. 4- sich) die Farbe verlieren: das Laub hat sich entfärbt; er, sein Gesicht entfärbte sich (wurde blaß); <Abl. zu 1:> Entfärb**, der; -s. -: chemisches Mittel zum Entfärben (bes. von Textilien); <zu 1. 2:> Entfärbung, die; -. -en <P1. selten), dazu: Entfärbungsmittel, das. svw. t Entfärber. entfernen [ent'ferndn] <sw. V.; hat) /vgl. entfernt/: 1. a) wegbringen, beseitigen; dafür sorgen, daß jmd., etw. nicht mehr da ist: einen Flecken aus dem Kleid e.; das Schild wurde entfernt; ihm wurden die Mandeln entfernt (herausgenommen) ; der Schüler wurde von/aus der Schule entfernt (ausgeschlossen); er wurde aus seinem Amt entfernt (seines Amtes enthoben); b) /immer weiter/ in die Ferne bringen; abbringen: der Zug entfernte ihn mit großer Geschwindigkeit von der Heimat; das entfernt uns allzuweit von unserem Thema. 2. <e. + sich) weggehen, verschwinden; sich wegbegeben: ich entfernte mich heimlich aus der Stadt; die Schritte entfernten sich; sie hatte sich erst wenige Schritte von zu Hause entfernt; durch den diesigen Nachmittag kam noch ein sich entfernendes Danke (Borchert, Geranien 12); Ü fühlt er. daß er sich von sich selbst entfernt (Schneider. Leiden 56); du hast dich allzusehr von der Wahrheit entfernt (bist nicht bei der Wahrheit geblieben); <2. Part.:) entfernt: I. a) <-erf -eslt> fern, in größerer Entfernung /gelegen!: bis in die -esten Teile des Landes; der Hof liegt weit e. von der Straße/weit von der Straße e.; Ü Je -er Einkaufs- und Verkaufspreis sind, desto wohler fühlt sich der Händler (Jacob. Kaffee 221); ich bin weit davon e.. dir zu glauben (ich glaube dir auf keinen Fall); * nicht e./nkht hn -esten (nicht im geringsten, bei weitem nicht. keineswegs): ich denke nicht e./nicht im -esten daran, mich zu entschuldigen; b) <o. Steig.) in Verbindung mit Maßangaben, nachgestellt, eine bestimmte Entfernung ausdrückend: das Haus liegt 300 Meter, eine Stunde [von hier] e. 2. <o. Steig.; nicht präd.) weitläufig: -e Verwandte. Bekannte; Mit ihm stehe ich in -em Briefwechsel (wechsele ich nur gelegentlich Briefe; K. Mann, Memoiren 139); er ist e. mit mir verwandt. 3. <o. Steig.) gering, schwach, undeutlich: eine -e Ähnlichkeit; ich erinnere mich ganz e. daran; Entfernung, die; -. -en: 1. kürzester Abstand (zwischen zwei Punkten): die E. bis zur Mauer beträgt knapp SO Meter; eine E. messen; die E. abschätzen; der Zug überwindet weite -en (Strecken); auf eine E. von 50 Metern treffen; die Musik war auf eine große E. [hin] (weithin) zu hören; aus einiger E. zusehen; bei diesen -en ist man auf ein Auto angewiesen; in gebührender, respektvoller E. stehen; Ü die gesellschaftliche E. zwischen oben und unten (Fraenkel. Staat 38). 2. a) das Entfernen (1). Beseitigen: die E. der Trümmer; die operative E. eines Organs; Ich drang auf seine E. (Entlassung) aus dem Amt; b) das Sichentfernen, Weggehen: er wurde wegen unerlaubter E. von der Truppe bestraft; <Zus.:> Entfernungsmesser, der: a) optisches Gerät zum Messen von Entfernungen; b) jmd., der einen Entfernungsmesser (a) bedient: der E. liest Entfernungen ab (Plievier, Stalingrad 168). entfesseln <sw. V.; hat): zu einem heftigen Ausbruch kommen lassen, auslösen: einen Aufruhr, Krieg e.; ich entfessele (entfeßle) eine Debatte; das Spiel der brasilianischen Mannschaft entfesselte Stürme von Begeisterung; entfesselte Elemente. Naturgewalten. Leidenschaften; <Abl.:> Entfesselung, (seltener:) Entfettung, die; -. -en. dazu: Entfesselungskünstler, der: in Varietes o. ä. auftretender Künstler, der sich aus allen möglichen Arten der Fesselung selbst befreit. entfetten <sw. V.; hat): von überschüssigem Fett befreien: Wolle. Felle, Metalle e.; Milch e. (ihren Fettgehalt stark reduzieren); die Soße e. (Fett abschöpfen); <Abl.:> Entfettung, die; -, -en. dazu: Entfettungsdüt,die: Diät zur Reduzierung von Übergewicht, Entfettungskur, die; -. -en: Schlankheitskur. entfeuchten <sw. V.; hat): von überschüssiger Feuchtigkeit befreien: den lehmigen Boden, die Luft in einem Raum e.; <Abl.:) Entfeuchter, der; -s. -: Gerät, das der Luft in einem Raum Feuchtigkeit entzieht; Entfeuchtung, die; -. entfiedern <sw. V.; hat) [zu f ftedem]: rupfen, vom Federkleid befreien; <Abl.:) Entflfidenmg, die; -. -en: das Rupfen. entflammbar [ent'flamba:?] <Adj.; nicht adv.): 1. sich ileicht/ entflammen lassend: leicht -es Material. 2. a) begeh sterungsfahig: für neue Ideen ist er besonders leicht e.; b) (scherzh.) sich leicht verliebend: ein leicht -es Junges Mädchen; <AbI.:> Entflammbarkeit, die; -; entflammen <sw. V.) (geh.): 1. <hat> a) (selten) in Flammen setzen, anzünden: ein Streichholz e.; b) <e. + sich) zu brennen beginnen, sich entzünden: das Gasgemisch hat sich entflammt; Ü seine Phantasie hat sich daran entflammt. 2. <hat) a) begeistern, in Begeisterung versetzen: er entflammte uns für seine Idee, zu neuen Taten; an der Wiege eines Mannes, der später die Seelen e. sollte (Thieß, Reich 187); b) verliebt machen: Helga entflammte mich; [in Liebe] für jmdn. entflammt sein; c) (ein starkes, heftiges Gefühl) hervorrufen: jmds. Zorn e.; von Leidenschaft entflammt sein. 3. (selten) aufflammen Ost): wenn das Licht entflammt (Hörzu 10. 1973, 14); Dem Juden entflammten die Augen (Buber. Gog 29); Ü ein Kampf um die Macht ist entflammt (ausgebrochen); <Abl. zu 1:) Entflammung, die; -, -en; <Zus.:> Entflfmmungspunkt, der: Zustand, in dem sich etw. entflammt (1 b); Entflfmmungstemperatur, die: Temperatur, bei der sich etw. entflammt (1 b). entflechten <st. u. sw. V.: entflieht/(auch.) entflechtet, entflocht/tauch:) entflechtete. hat entflochten): 1. (Wirtsch.) (Großunternehmen od. Konzerne in selbständige Teilunternehmen) aufspalten, aufgliedern: der von den Alliierten entflochtenen Unternehmen und Banken (Stamokap 22). 2. entwirren, auflösen: schwierige Besitzverhältnisse e.; (Die neue Autobahn) entflechtet... den zusammenwachsenden Bahnraum Unterer Neckar (MM 9. 10. 70. 15); <Abl.:> Entflechtung, die; -. -en. dazu: Entflechtungsabkommen, das (Milit.): Vertrag, durch den feindliche Truppenteile sich nach beiden Seiten zurückziehen und eine Pufferzone zwischen sich frei lassen. 696
entgegen-, Entgegen - Ölflecken <sw. V.; hat): von Flecken befreien: eine wertvolle Decke, einen Teppich e. entfleischen [Ent'fl^tfn] <sw. V.; hat): 1. a) das Fleisch von erw. ablösen: Wölfe hatten das tote Tier entfleischt; Ü Macbeth ... Den beiden Reformern ist es gelungen, die blutvollen Gestalten des großen Engländers bis aufs Skelett zu e. (Hörzu 40. 1974. 135); b) (geh.) auszehren: hager\ fleischlos erscheinen lassen: ein vom Fasten entfleischtes Gesicht; Ü -e Baumstümpfe (Tucholsky. Werke II. 424). 2. (Gerberei) das Bindegewebe der Unter haut entfernen: scheren: die Haut e. cntfleudien [ent'fl^y^n] <sw. V.; ist) (altertümelnd scherzh.): svw. t entfliehen: warum entfleuchst du nur? entfliegen <st. V.; ist): fliegend entkommen, entweichen: der Vogel ist mir. ist aus dem offenen Käfig entflogen; Kanarienvogel entflogen! (Zeitungsanzeige). entfliehen <st. V.; ist): 1. aus einem Gewahrsam, aus jmds. Machtbereich, aus dem Bereich einer Gefahr fliehen, entkommen: aus der Gefangenschaft, aus dem Gefängnis e.; der Gefangene konnte [seinen Wächtern] e.; Ü der Unruhe, dem Lärm e. (geh.; sich davor zurückziehen): seinem Schicksal zu e. (geh.; entrinnen) suchen; War der Mensch wirklich dazu geschaflen. ... der Welt zu e.? (Hesse. Narziß 399). 2. (geh.) rasch vergehen, entschwinden: die schöne Zeit, die Jugend entflieht, ist [schnell] entflohen; entfliehendes Leben. entfließen <st. V.; ist) (geh.): als Strahl. Strom o.a. aus etw. hervortreten: gedämpftes Licht entfloß der angezündeten Ampel (Th. Mann. Krull 138); Ü das Wesen des Beamten entfließt nicht (ergibt sich nicht aus) einer Universaldefinition (Fraenkel. Staat 35). entflohen [ent'fio^n] <sw. V.; hat) (selten): von Flöhen befreien: Er (= der Igel)... wird gebadet und entfloht (Kosmos 3. 1965. 97). entfremden <sw. V.; hat): 1. a) bewirken, daß eine bestehende enge Beziehung aufgelöst wird, fremd machen: die Arbeit hat ihn mir entfremdet; das Leben ... entfremdet uns das Glück (Frisch. Cruz 62); er ist seiner Familie entfremdet; b) nicht dem eigentlichen Zweck entsprechend verwenden: man hat diesen Raum, die Geräte ihrem Zweck entfremdet. 2. <e. -I- sich) sich innerlich von jmdm.. etw. entfernen: du hast dich ihm. dir selbst, deiner Bestimmung entfremdet; (Schweiz.:) du hast dich von deinen Freunden entfremdet; die dem Menschen entfremdete Umwelt; <Abl.:> Entfremdung, die; -. -en: zwischen uns ist eine E. eingetreten; (marx.:) die E. des Menschen von dem Produkt seiner Arbeit. ...daß E. im marxistischen Sinn als eine geschichtlich entstandene, dem kapitalistischen System eigentümliche, durch Menschen und menschliche Prozesse bedingte und daher auch durch menschlichen Einsatz zu behebende Not gilt (Universitas 3. 1976. 313). cntfrjsten <sw. V.; hat): nicht /mehr/ mit einer bestimmten Frist belegen, von einer Befristung lösen: Tarifverträge e.; <Abl.:> Entfrfstung. die; -. -en. entfrosten <sw. V.; hat): den lReif von etw. abtauen: den Verdampfer im Kühlschrank, die Windschutzscheibe mit einem Gebläse e.; <Abl.:>Entfrgsterf der; -s. -: svw. tDefro- ster; Entfaltung, die; -. entfuhren <sw. V.; hat): a) heimlich od. gewaltsam an einen anderen [als den vorgesehenen/ Ort bringen: ein Kind e.; ein Flugzeug ins Ausland e.; sie ließ sich von ihrem Geliebten e.; Ü dem Wagen nachgesehen, der nun mein Kapellmeisterlein für immer entführte (Seghers. Transit 139); die... besten Erzählungen entfuhren in die ländliche Idylle (Frisch, Stiller 292); b) (scherzh.) mit-, wegnehmen, wegbringen: Die Bronzemedaille aber entführte der Norweger Olav Jordet (Olymp. Spiele 1964. 66); hast du mir mein Buch entführt?; Er hatte dem Koch die letzte Büchse Erdbeeren entführt (Ott. Haie 288); <Abl.:) Entführer, der; -s. -: der E. des Kindes wurde verhaftet; Entführung, die; -. -en: eine gewaltsame E. planen; die E. des Mädchens. entfesseln <sw. V.; hat) (ugs.): von unerwünschten winzigen Fädchen (Fusseln) befreien: eine dunkle Jacke e. entgasen <sw. V.; hat) (Fachspr.): aus chemischen Stoffen (z.B. Brennstoffen) Gase entfernen od. gewinnen: Kohle. Stahl e.; <Abl.:> Entgasung, die; -. -en. dazu: Entgasungsvorgang, der. entgegen [ent'ge:gn; mhd. engegen. ahd. ingegin. ingagan; nhd. an das unverwandte Präfix ent- angelehnt; aus fin u. Tgegen]: I. <Adv.) 1. [in Richtung/ auf jmdn.. etw. hin: auf jmdn.. etw. zu: dem Morgen, der Sonne e.!; die Menschenflut, die sich von den schmalen Gehsteigen in die Fahrbahn stürzt, den schweren Autobussen mutig e. (Koeppen, Rußland 187). 2. entgegengesetzt, zuwider: dieser Beschluß ist unseren Wünschen völlig e. n. <Präp. mit Dativ) im Widerspruch, im Gegensatz zu: e. meinem Wunsch/(selten:) meinem Wunsch e. ist er abgereist. entgegen-. Entgegen-: -arbeiten <sw. V.; hat): gegen jmdn.. etw. arbeiten, ankämpfen: seinen Widersachern, einer Verschwörung e.; -bangen <sw. V.; hat): mit Bangen (3) entgegensehen: er bangte dem Verhör entgegen; -beugen <sw. V.; hat): in die Richtung beugen, in der jtnd. od. etw. steht, aus der jmd. od. etw. kommt: -bewegen <sw. V.; hat): vgl. -beugen; -Micken <sw. V.; hat) (geh.): in Richtungauf jmdn.. etw. [Herankommendes/ blicken: sie blickte dem Besucher freundlich e.; Ü sorgenvoll der Zukunft e.; -blinzeln <sw. V.; hat): in jmds. Richtung blinzeln: ich erkannte gleich in dem jungen Mann, der mir entgegenblinzelte .... einen Beamten der Geheimpolizei (Seghers. Transit 226); -branden <sw. V.; ist): (von etw.) so heftig wie die Brandung auf jmdn. zukonunen: Wo auch immer Chruschtschow sich ... sehen läßt, brandet ihm ... Sympathie ... entgegen (Neues D. 17. 6. 64); -bringen <unr. V.; hat): mit etw. (einem Gefühl, einer Geisteshaltung) begegnen; bezeigen, erweisen: jmdm. Wohlwollen. Zuneigung, großes Vertrauen e.; er brachte dem Vorschlag wenig Interesse entgegen; -drängen <sw. V.; hat): sich in die entgegengesetzte Richtung von jmdm. od. etw. drängen, bevor od. in dem Augenblick, in dem man Kontakt fühlt; -duften <sw. V.; hat): in jmds. Richtung duften: aus der Küche duftete es uns köstlich entgegen; -eilen <sw. V.; ist): sich eilend in Richtung auf jmdn,. etw. /Herankommendes/ bewegen: wir eilten den ankommenden Gästen entgegen; seinem Zielort e.; Ü Ideen .... die nicht in der Gegenwart gefangen bleiben, sondern der Zukunft entgegeneilen (Fraenkel. Staat 41); -fahren <st. V.; ist): sich fahrend in Richtung auf jmdn.. etw. [Herankommendes/ bewegen: ich fahre dir mit dem Rad ein Stück entgegen; in dem Lande, dem Sie entgegenfahren (Th. Mann. Krull 302); -fiebern <sw. V.; hat): mit fiebriger Erwartung. Erregung entgegensehen: die Gefangenen fieberten Ihrer Befreiung entgegen; -fliegen <st. V.; ist): sich fliegend in Richtung auf jmdn.. etw. /HerankommendesJ bewegen: er war ihnen nach München entgegengeflogen; die Maschine flog ihrem Ziel entgegen; Ü sie lief aus dem Haus und flog (eilte) ihm entgegen; -fließen <st. V.; ist): sich fließend in Richtung auf jmdn.. etw. bewegen: wo der Strom dem Meer entgegenfließt; Ü das Geld sei ihm entgegengeflossen, er habe gar nicht gewußt wie (Kaschnitz. Wohin 96); -fluten <sw. V.; ist): sich flutend in Richtung auf jmdn.. etw. [Herankommendes) bewegen: die Wellen fluteten uns entgegen; Ü eine Woge der Begeisterung flutete ihm/den Eintretenden entgegen; -führen <sw. V.; hat): führend zu jmdm., etw. /Herankommendem J geleiten: die Kinder wurden uns ein Stück entgegengeführt; Ü ein Werk seiner Vollendung e.; -funkeln <sw. V.; hat): in jmds. Richtung funkeln: aus dem Kästchen funkelte ihr ein Diamant entgegen; -gehen <unr. V.; ist): in Richtung auf Jmdn.. etw. [Herankommendes / gehen: dem Vater ein Stück e.; Ü besseren Zeiten, einer Katastrophe e.; die Vorstellung geht ihrem Ende entgegen; -gesetzt <Adj.; -er. -este): 1. <o. Steig.; nicht adv.) a) in umgekehrter Richtung liegend, gegenüberliegend: er wohnt am -en Ende der Stadt; b) umgekehrt: in die -e Richtung gehen. 2. gegensätzlich, gegenteilig; konträr: -er Meinung sein; seine Auflassung ist meiner diametral e.; Nichts wäre ... dem Anliegen Teilhards... -er als der Reformeifer einiger Fortschrittsfanatiker (Natur 26); sich e. [zu] den Erwartungen verhalten; <subst.:> er hat genau das Entgegengesetzte getan; -gesetztentyls <Adv.) (Papierdt.): im entgegengesetzten Fall, andernfalls; -hallen <sw. V.; ist): dröhnend, hohl tönend entgegenschallen; -halten <st. V.; hat): 1. (darreichend, darbietend) in Richtung auf jmdn.. etw. halten: er hielt ihr die Hand, die Scheibe Brot entgegen; sein Gesicht der Sonne e. 2, als Gegenargument o.a. gegen jmdn.. etw. vorbringen, einwenden: diesen Beweisen ist nichts entgegenzuhalten; man hielt ihm entgegen, daß ...; daß man ... unserer Gesellschaftsordnung keine schärfere Anklage e. kann (Brod. Annerl 107); -handeln <sw. V.; hat): gegen jmdn.. etw.. im Gegensatz zu jmdn.. etw. handeln: er handelt seinen Partnern, allen Abmachungen entgegen; -harren 697
entgegnen <sw. V.; hat) (geh.): auf etw. warten: einem ungewissen Schicksal e.; -iauchzen (geh.). -Jubeln <sw. V.; hat): jmdm., der sich nähert, mit Jauchzen, Jubel begegnen, zujubeln: die Menge Jubelte den Siegern entgegen; -kommen <st. V.; ist) /vgl. entgegenkommend/: 1. a) auf jmdn.. etw. /Herankommendes! zukommen: er kam mir ein Stück entgegen; kroch ich in die Höhle, spürte, wie mir die Wärme entgegenkam (Bieler, Bonifaz 65); der entgegenkommende Wagen hat ihn geblendet; Ü Vertrauen kam ihm von allen Seiten entgegen (wurde ihm entgegengebracht): b) sich in bestimmter Weise gegenüber jmdm. verhalten: man kam ihm freundlich, mit Achtung entgegen. 2. a) Zugeständnisse machen: auf jmds. Wünsche, Forderungen eingehen: wir kommen Ihnen. Ihren Wünschen gerne entgegen; sie waren einander, sich [gegenseitig] auf halbem Weg entgegengekommen (hatten sich auf Grund beiderseitiger Zugeständnisse geeinigt): b) entsprechen, gerecht werden: diese Arbeit kommt seinen Neigungen sehr entgegen; eine Mode, die dem Zeitgeist entgegenkommt; <subst.:) -kommen, das; -s: 1. freundliche, gefallige Haltung, Konzilianz: die Firma zeigte höfliches E. 2. Zugeständnis: das war ein großes E.; sich zu einem E. bereit finden; -kommend <Adj.; nicht adv.): hilfreich, gefällig, konziliant: ein -er Vorschlag; er war uns gegenüber immer sehr e.; er hat sich e. gezeigt, dazu: -kommenderweise <Adv.>: aus Entgegenkommen, in entgegenkommender Weise: man hat uns e. sofort geholfen; -Iftchetn <sw. V.; hat): vgl. -lachen; -lachen <sw. V.; hat): in jmds. Richtung lachen: das Baby lacht mir entgegen; Ü aus dem Schaufenster lachten ihr hübsche Dinge entgegen; -laufen <st. V.; ist): 1. sich laufend in Richtung auf jmdn., etw. /Herankommendes/ bewegen: freudig lief er den Ankommenden entgegen; Bert wird verlieren.... auch wenn er jetzt kraftvoll, energisch und überlegen einem Sieg entgegenzulaufen scheint (Lenz. Brot 36). 2. zu etw. im Widerspruch, im Gegensatz stehen: dieser Beschluß läuft meinen Wünschen völlig entgegen; -leben <sw. V.; hat): a) einer bestimmten Zeit entgegengehen: Leben wir einer Welt von Verbrechern entgegen? (Ossowski. Bewährung 7); b) auf etw. hin leben: ... wohl zogen sie alle im Hochgefühl der Freude hin. lebten sie ihr doch die elf übrigen Monate des Jahres entgegen (A. Kolb. Schaukel 127); -nähme, die; -: das Entgegennehmen: die E. einer Geldsumme bestätigen; -nehmen <st. V.; hat): annehmen, in Empfang nehmen: eine Sendung. Bestellung e.; er nahm die Glückwünsche freudig, mit Gleichmut entgegen; Nimmt er ( = der Beamte) aber Zuwendungen entgegen, um dafür von seinem Dienstweg abzuweichen, so liegt ein besonders schweres Dienstvergehen vor (Dönhoff. Ära 40); -quellen <st. V.; ist): Quellend entgegenkommen (1 a): Rauch quoll ihm entgegen; -rasen <sw. V.; ist): sich rasend in Richtung auf jmdn., etw. I Herankommendes j bewegen: er raste uns. seinem Ziel entgegen; -reifen <sw. V.; ist) (geh.): zu, für etw. reif werden: durfte Schmielinsky. der seiner Beförderung zum Sergeanten entgegenreifte, sich nicht bloßstellen (A. Zweig. Grischa 401); -rennen <unr. V.; ist): sich rennend in Richtung auf jmdn., etw. /Herankommendes/ bewegen: er rannte uns. dem Waldrand entgegen; -rollen <sw. V.; ist): sich rollend auf jmdn. od. etw. zubewegen: Ü Und wieder ... entstieg das Sonnenrad der gefrorenen Wolga. ... rollte abwärts ... dem Don entgegen (Plievier. Stalingrad 346); -rufen <sw. V. hat): jmd. Kommendem zurufen: -schallen <schallte/!seltener.) scholl entgegen, hat entgegengeschallt): in jmds. Richtung schallen: lautes Gelächter schallte uns entgegen; -schicken <sw. V.; hat): zu jmdm., etw. [Herankommendem j schicken: den Gästen wurde eine Abordnung, ein Wagen entgegengeschickt; -schlagen <st. V.): 1. plötzlich, mit Heftigkeit zu jmdm. dringen <ist>: Schwaden von Rauch schlugen uns entgegen; schlägt ihm Orgel und Chorgesang gleich einer Brandung entgegen (Thieß, Legende 104); ausgelassene Fröhlichkeit schlug ihm entgegen. 2. (dichter.) (vom Herzen) für jmd. Kommenden schlagen <hat>: mein Herz schlägt ihr entgegen; -schreien <sw. V.; hat): vgl. ^rufen; -sehen <st. V.; hat): 1. etw. (Kommendes, Zukünftiges) erwarten: einer Entscheidung gespannt, mit Skepsis e.; sie sieht ihrer Niederkunft entgegen (wird bald niederkommen): ich sehe Ihrer Antwort gern, mit Interesse entgegen (Briefschluß). 2. in Richtung auf jmdn., etw. i HerankommendesI sehen: dem Briefträger, dem ankommenden Schiff e.; -sein <unr. V.; ist) (selten): zu etw. im Widerspruch, Gegensatz sein: diese Ansicht ist meiner völlig entgegen; -setzen <sw. V.; hat) /vgl. entgegensetzend, entgegengesetzt/: 1. als Hit\dernis gegen etw. aufrichten (um etw. zu blockieren, zu verhindern): er setzte mir. meinen Forderungen Widerstand entgegen; <auch e. + sich:) er, starker Widerstand setzte sich mir entgegen; Sie hatte noch nie sich so entschieden der Überlegenheit ihres Mannes entgegenzusetzen gewagt (Musil. Mann 201). 2. (als Gegengewicht) gegenüberstellen: Utopien setzt er die Realität entgegen; dieser Beschuldigung habe ich nichts entgegenzusetzen; der preußischen Unbeugsamkeit die österreichische Verbindlichkeit e. (Kirst, 08/15. 125); <1. Part.:) -setzend (svw. T adversativ); <Abl. zu 2:> -setmng* die; -. -en: Augustins E. von Welt- und Gottesstaat (Fraenkel. Staat 150); -springen <st. V.; ist) (ugs.): schnell entgegenlaufen (1): die Kinder springen dem heimkommenden Vater entgegen; Ü sprang mir ... die überdimensionierte Nase entgegen (Th. Mann. Krull 249); -starten <sw. V.; ist) (Fußball): mit schnellem Antritt (2) entgegenlaufen: einem Paß e.; -stehen <unr. V.; hat): 1. im Wege stehen, ein Hindernis für etw. sein: der Wind stand ihnen entgegen; der Durchrührung des Plans stehen Schwierigkeiten entgegen; wenn du gehen willst - dem steht nichts entgegen. 2. im Widerspruch, Gegensatz zu etw. stehen: seinen Behauptungen stehen schwerwiegende Beweise entgegen; daß ... die beiden Grundsphären der Menschlichkeit... einander in der Wirkung entgegenstanden (Musil. Mann 594); -stellen <sw. V.; hat): 1. a) in den Weg stellen: dem Feind starke Truppenverbände e.; b) <e. + sich) sich in den Weg stellen, den Weg versperren: starke Truppenverbände stellten sich dem Feind entgegen; Ü Schwierigkeiten. Hindernisse stellten sich uns entgegen. 2. svw. tentgegensetzen (2): -stemmen, sich <sw. V.; hat): sich gegen etw. stemmen, wehren, auflehnen: er stemmte sich mit aller Kraft dieser Entwicklung entgegen; -streben <sw. V.; hat): zu etw. streben: die Pflanze strebt dem Licht entgegen; besseren Zeiten e.; -strecken <sw. V.; hat): in Richtung zu jmdm., etw. strecken: sie streckte ihm, dem Himmel die Arme entgegen; (auch e. -I- sich:) ihre Hand streckte sich ihm entgegen; -stürzen <sw. V.; ist): in Richtung auf jmdn., etw. / Herankommendes J stürzen: ein abbrechender Ast stürzte mir entgegen; als ich heimkam, stürzten mir aufgeregt die Kinder entgegen; -tragen <st. V.; hat): a) jmd. Kommendem entgegengehen u. ihm dadurch etw. näher bringen: die Kinder trugen ihm den kleinen Hund entgegen; b) (von Verkehrsmitteln) sich bewegen u. jmdn. einem Ziel, jmdm. näher bringen: ... trugen eilende Räder den Jüngling ... der französischen Hauptstadt entgegen (Th. Mann. Krull 142); Ü als ich ... im Zuge nach Wiesbaden saß und mich ... der Entscheidung entgegengetragen fühlte (Th. Mann. Krull 105); -treiben <st. V.; ist): auf jmdn.. etw. zutreiben: Der Rauch trieb der stürmenden russischen Infanterie entgegen (Plievier. Stalingrad 209); Ü dem Untergang, dem Ende e.; -treten <st. V.; ist): 1. a) in den Weg treten: einem Einbrecher furchtlos e.; Der Torero tritt dem Stier nun mit dem Degen entgegen (Koep- pen. Rußland 53); b) begegnen: diese Erscheinung tritt einem in der Natur häufig entgegen; c) in bestimmter Weise gegenübertreten: allen Problemen tatkräftig, mit Elan e.; dem Tod gefaßt e. 2. gegen jtndn., etw. /in bestinunter Weisel angehen, sich zur Wehr setzen: einer Unsitte, einem Vorurteil e.; er trat ihren Forderungen energisch, mit Nachdruck entgegen; -wftlzen, sich <sw. V.; hat): sich in großen Mengen unaufhörlich auf jmdn.. etw. zubewegen: des grauen Menschenstroms, der sich aus der Metro ... trübselig dem Riesenwürfel aus Stahl und Glas entgegenwälzte (Dürren- matt. Grieche 36); -werfen <st. V.; hat): 1. in jmds. Richtung werfen: sie warf mir den Ball entgegen. 2, <e. 4- sich) a) sich jmdm.. einer Sache in den Weg werfen: mutig warf er sich seinen Verfolgern entgegen; Widerschein eines anderen Lebens, das sich ungestüm ihm entgegengeworfen hatte (Remarque. Triomphe 166); b) sich in etw. stürzen, werfen: er warf sich furchtlos der Gefahr entgegen; -wirken <sw. V.; hat): sein Wirken, seine Wirkung gegen etw. einsetzendem Laster, der Korruption e.; -ziehen <unr. V.; ist): sich auf jmdn.. etw. /Herankommendes/ zubewegen: sie zogen dem feindlichen Heer entgegen; Frauen und Kinder zogen den heimkehrenden Männern entgegen. entgegnen [entgeignan] <sw. V.; hat) [mhd. engegenen. ahd. ingaganen = entgegenkommen, gegenüberstehen, zu f gegen]: /gegenteilig, abweichend/ antworten, erwidern: als 698
enthüllen Argument dagegensetzen: ..Nein**, entgegnete er heftig; darauf wußte er nichts zu e.; er entgegnete [ihr], daß er nichts gewußt habe; <Abl.:) Entgegnung« die; -. -en: Erwiderung, Antwort, Reaktion auf die Äußerung eines andern: eine scharfe, schlagfertige E.; die Zeitung veröffentlichte seine E; man würdigte ihn keiner E.; als E. darauf verließ er das Zimmer. entgehen <unr. V.; ist): 1. a) durch einen glücklichen Umstand %-on etw. nicht betroffen werden, von jmdm., etw. verschont bleiben: einer Gefahr, der Strafe e.; er ist dem Tode nur knapp entgangen; ... um den Häschern in seinem Haus zu c. (Schaper. Kirche 70); b) von jmdm. versäumt werden, ungenutzt bleiben: diese einmalige Gelegenheit soll mir nicht e.; Er wollte seine Goldmedaille, die ihm im Riesenslalom knapp entgangen war (Maegerlein. Piste 123); diese Gelegenheit mußte ich mir leider e. lassen (mußte ich ungenutzt lassen, versäumte ich); die Premiere darfst du dir nicht/(schweiz.:) darfst du nicht e. lassen (nicht versäumen). 2. von jmdm., etw. unbemerkt bleiben: dieser Fehler ist mir entgangen; sollte das deinem Scharfblick entgangen sein?; mir. meiner Aufmerksamkeit ist nicht entgangen, daß... entgeistert [ent'gaistet] <Adj.) [2. Part, von veraltet entgeistert = der Lebenskraft berauben, zu tGeistJ: völlig verstört, sprachlos (vor Erstaunen, Überraschung, Entsetzen) : jmdm. -e Blicke zuwerfen; ich war von der Nachricht völlig e.; er starrte mich e. an. Entgelt [ent'gElt]. das; -[eis. -e: Entschädigung, Vergütung <fur eine Leistung od. Mühe): ein E. fordern; er arbeitete gegen/(seltener:) für [einl geringes E.. ohne E.; die Festsetzung von -en für Verkehrsleistungen (Bundesgesetzblatt 6.1967. 180); als/zum E. (zur Belohnung) für unsere Hilfe durften wir ins Kino; entgehen <st. V.; hat) (geh.): 1. büßen: er hat diesen Fehler schwer e. müssen; ich ließ ihn diese Frechheit nicht e. 2. vergüten; jmdn. für etw. feine Leistung od. Mühe) entschädigen: Jmdn. mit einem Trinkgeld e.; er entgalt mir diese Arbeit reichlich, mit Undank; alle Mühen wurden mir entgolten; entgeltlich <Adj.; o. Steig.) (Papierdt.): gegen Entgelt: die -e Ausgabe der Listen; die Abgabe ist e.; etw. e. erwerben. entgjften <sw. V.; hat): von Gift befreien: Abgase, das Blut c; (J durch das Gespräch wurde die Atmosphäre merklich entgiftet; <Abl.:> Entgiftung, die; -. -en <P1. selten). entgiasen [ent'gla:zn] <sw. V.; hat) (selten): /gewaltsam! das Glas aus etw. entfernen: Es gelang mir .... alle Fenster des Foyers ... zu e, (Grass, Blechtrommel 122). entgleisen [ent'glaizn] <sw. V.; ist): 1. (von einem Schienenfahrzeug) aus den Gleisen springen: der Zug. die Straßenbahn ist entgleist. 2.a) sich in Gesellschaft taktlos, ungehörig, schlecht benehmen: wenn er betrunken ist. entgleist er leicht; mit dieser Bemerkung ist er in peinlicher Weise entgleist; b) aus dem Konzept kommen: Immer kurz vor einer Annäherung an einen richtigen Satz entgleist er (Wohmann. Absicht 151); c) aus der Bahn geworfen werden: der entgleisten bürgerlichen Gesellschaft (A. Zweig, Grischa 95); <Abl. zu 2:> Entgleisung, die; -. -en: Geschmacklosigkeit, taktlose Äußerung: das war nur eine einmalige E.; Wieder eine der persönlichen -en Heinrichs (Remarque, Obelsik 15). entgleiten <st. V.; ist) (geh.): 1. aus etw. gleiten, entfallen da): die Vase ist ihr. ihren Händen entglitten; sie waren den Blicken schon entglitten; Ich hatte geträumt, doch mir war der Traum entglitten (Rinser. Jan 7); ü das Kind entglitt (entzog sich allmählich) unserer Kontrolle; das Gespräch entglitt ins Belanglose. 2. verlorengehen, sich jmdm. entziehen: die Kontrolle darüber, die Vormachtstellung war ihnen entglitten; langsam entgleitest du mir. entgiorifizkren <sw. V.; hat): einer Sache den Glorienschein nehmen: den Krieg e. cntgotten [ent'gotn] <sw. V.; hat) (selten): 1. vom Begriff Gottes, vom Glauben an Gott lösen, abwenden: eine entgotte- te Welt. Philosophie. 2. (eine Gottheit) entthronen, von gottähnlicher Verehrung befreien: Chruschtschow entgotte- le Stalin (Spiegel 9. 1967, 45); entgöttern [ent'goetBn] <sw. V.; hat): vom Glauben an Gott od. Götter lösen, abwenden: das entgötterte Dasein; <Abl.:> Entg$ttenmg. die; -. -en (PI. ungebr); Entgiftung, die; -. -en (PI. ungebr.X entgraten [ent'gra:tn): svw. fabgraten. entgräten [ent'gTE:tn] <sw. V.; hat): von Gräten befreien; ausgräten: Sardellen e.. entgrätet servieren. entgrpizen <sw. V.; hat) (geh.. selten): aus seinen Grenzen lösen, aus der Begrenztheit befreien: einen Begriffe.; <Abl.:> Entgrenzung, die; -. -en: die E. der Publizistik. enthaaren <sw. V.; hat): von unerwünschten Haaren befreien: die Beine, die Achselhöhlen e.; <Abl.:) Enthaarung« die; -. -en. dazu: Entha&ningscrame, die: vgl. -mittel; Enthaarungsmittel, das: chemisches Mittel zur Enthaarung. enthaften <sw. V.; hat) (selten): aus der Haft entlassen: der Gefangene wurde enthaftet; <Abl.:) Enthaltung, die; -. -en: die E. anordnen. Enthalpie [ental'pi:]. die; - [zu griech. enthälpein = darin erwärmen]: a) (Physik) bei konstantem Druck vorhandene Wärme; b) (Met.) die gesamte in der feuchten Luft vorhandene Wärmeenergie. enthalten <st. V.; hat): I. zum Inhalt haben, umfassen; in sich haben, tragen: die Flasche enthält einen Liter Wein; das Buch enthält neue Forschungsergebnisse, viele Abbildungen; das Referat durfte einigen Zündstoffe.; die Rechnung enthält noch Fehler; in dem Getränk ist Kohlensäure enthalten (vorhanden); die Verpackung ist im Preis [mit] enthalten (eingeschlossen); wie oft ist 4 in 12 enthalten? 2. <e. + sich) (geh.) auf etw. verzichten: sich des Alkohols e.; sich geschlechtlich e. (keinen Geschlechtsverkehr haben); bei der Abstimmung enthielt er sich der Stimme (er gab keine /Ja- od. Nein/stimme ab); sich Jeder Meinung e. (keine bestimmte Meinung äußern); ich konnte mich des Lachens nicht e. (ich mußte lachen); sie konnte sich nicht e.. ihn zu tadeln; enthaltsam [ent'haltza:m] (Adj.>: (in bezug auf Genüsse) mäßig, maßvoll; abstinent: ein -es Leben führen; er ist in seinen Bedürfnissen, im Trinken, in bezug auf Alkohol sehr e.; [sexuell] e. sein, leben, dazu: Enthaltsamkeit, die; -: Mäßigkeit, Abstinenz: E. predigen, üben; Enthaltung, die; -. -en: 1. <o. PI.) svw. f Enthaltsamkeit. 2. Stimmentlmltung: der Kandidat wurde mit 47 Stimmen bei drei -en gewählt. enthärten <sw. V.; hat): von unerwünschter Härte befreien, weich machen: Wasser. Stahl e.; <Abl.:> Enthärtung, die; -, -en <P1. selten), dazu: Enthfrtungsmittel. das. enthaupten [ent'hauptn] <sw. V.; hat) (geh.): jmdm. den Kopf abschlagen: sie ließ ihre Rivalin e.; der Gefangene wurde enthauptet; <Abl.:) Enthauptung, die; -, -en. enthäuten <sw. V.; hat): die Haut von etw. abziehen: ein erlegtes Tier, Fische. Zwiebeln e.; <Abl.:> Enthiutung. die; -, -en. entheben <st. V.; hat) (geh.): 1. von etw. befreien: wir sind aller Verpflichtungen enthoben; das enthebt mich der Notwendigkeit, mich zu rechtfertigen; Würde es Ihrer Arbeit dienlich sein, wenn wir Sie aller Sorgen enthöben? (Brecht, Groschen 165). 2. absetzen, von etw. (einem Amt o.a.) entbinden: er wurde seines Amtes, Dienstes, seiner Funktionen] enthoben; <Abl.:> Enthebung, die; -, -en. entheiligen <sw. V.; hat): entweihen; die Heiligkeit von etw. verletzen: den Sonntag, eine geweihte Stätte e.; <Abl.:> Entheiligung, die: -. -en. EnthetaiinthenfenthElmmUiKPl.) [zu griech. entös = innerhalb u. T Helminthe] (Med.): Eingeweidewürmer. enthemmen <sw. V.; hat): 1. (Psych.) von Hemmungen befreien: einen mit Komplexen Belasteten zu e. versuchen; er tobte, vom Alkohol völlig enthemmt. 2. von einer Blok- kierung befreien: eine Maschine drosseln oder e.; die .... in Gang gebrachte oder enthemmte Bewegungsfolge (Lorenz, Verhalten I. 395); <Abl.:> Enthemmtheit, die; -: das Enthemmtsein: in ihrer neurotischen E. (MM 31. 5. 66. 22); Enthemmung, die; -: das Enthemmen (1. 2): die E. ... der Instinkthandlung (Lorenz. Verhalten I. 352). enthirnen [Ent'hirnan] <sw. V.; hat): jmdm., einem Tier das Hirn entfernen; <Abl.:> Enthjrnung. die; -. -en: das Enthirnen: Bei niederen Tieren bleibt ... nach E. ... eine gewisse ... motorische Leistung übrig (Medizin II. 28); <Zus.:> Enthirnungsstarre. die (Med.): Tod durch endgültigen Ausfall der Funktionen der Großhirnrinde. enthüllen <sw. V.; hat): l.a) (geh.) von etw. die Bedeckung, Verhüllung entfernen: die Verschleierte enthüllte ihr Gesicht; b) durch Entfernen einer Hülle der Öffentlichkeit übergeben: ein Denkmal, eine Büste e. 2. (geh.) a) offenbaren, offenkundig machen: [Jmdm.] die Zukunft, ein Geheimnis e.; Erschreckend ist das Bild, das die letzten Tage und Wochen enthüllten (Dönhoff. Ära 56); b) entlarven, bloßstellen: dieser Brief enthüllt ihn als Schwindler, in seiner ganzen Armseligkeit. 3. <e. + sich) a) sich offenba- 699
Enthüllung ren. offenkundig werden: zog er ein Papier aus der Tasche, das sich als ein Haftbefehl enthüllte (Niekisch. Leben 91); Jetzt hat sich [mir] sein wahrer Charakter enthüllt; b) sich als etw. erweisen, herausstellen: das Geschehen enthüllte sich als ein Naturvorgang; <Abl.:> Enthüllung, die; -. -en: 1. das Enthüllen: die E. eines Denkmals, eines Geheimnisses. 2. <meist PI.) das Enthüllte, enthülltes Geheimnis: die Zeitung kündigte intime, sensationelle -en an. dazu: Enthtyl- hmgskünstlerin, die (scherzh.): Stripteasetänzerin. enthülsen <sw. V.; hat): von der Hülse befreien, aus der Hülse lösen: Erbsen. Bohnen e.; Brot aus enthülstem Korn. enthumaniskren <sw. V.; hat): aller humanen Züge berauben: die enthumanisierte Kunst unseres technologischen Zeitalters (MM 13. 12. 68.48); <Abl.:) Enthumanfefeiing. die;-. enthusiasmieren [entu4as'mi:r3n) <sw. V.; hat) [nach frz. enthousiasmer] (bildungsspr.): in Begeisterung versetzen, begeistern, entzücken: die Auflührung enthusiasmierte das Publikum; eine enthusiasmierende Leistung; (auch e. + sich:) ich enthusiasmierte (begeisterte) mich für diese Künstlerin; Enthusiasmus [entu'zjßsmus]. der; - [griech. enthousiasmös. zu: entheos = gottbegeistert]: leidenschaftliche Begeisterung. Schwärmerei: Jugendlicher, überschwenglicher E.; jmds. E. dämpfen; Niemand verargte ihr den E. für das Außerordentliche (Menzel. Herren 75); etw. mit E. verkünden2 vertreten; Enthusiast, der; -en. -en [griech. enthousiastes]: jmd.. der sich leidenschaftlich für etw. begeistert: als reiner E. hilft er hier freiwillig; enthusiastisch <AdJ.>: leidenschaftlich begeistert, schwärmerisch, überschwenglich: -er Beifall; er ist noch sehr e. für sein Alter; der Künstler wurde e. gefeiert. Entliyiuan [enty'me:m). das; -s. -e [lat. enthymema < griech. enthymema. eigtl. das Überlegte. Gedanke] (Philos.): unvollständiger Schluß, bei dem eine Prämisse fehlt, aber in Gedanken zu ergänzen ist: Wahrscheinlichkeitsschluß. entideologiskren <sw. V.; hat): frei machen von Ideologie, von ideologischen Interessen. Zielen. Vorurteilen u. ä.: ein Programm, seine Denkweise e.; das entideologisierte Zeitalter (Sprachspiegel S. 1972. 152); <Abl.:) Entideologisk- rung, die; -. -en. EntHit [enti't€:t], die; -. -en [mlat. entitas. zu spätlat. ens (Gen.: entis). tEns]: 1. (Philos.) Dasein im Unterschied zum Wesen eines Dinges. 2. /gegebene] Größe: daß einem Zeichen eine Bedeutung wie eine gegebene E. zugeordnet und als solche erkennbar sei (Germanistik 1. 1968. 17). entjungfern [ent'Joofen] <sw. V.; hat) (volkst.): svw. tdeflorieren: ein Mädchen e.; Ü Entjungfert, ihres Siegels beraubt, waren die Milchflaschen (Böll. Tagebuch 57); <Abl.:> Ent- fyngferung, die; -. -en. entkalken <sw. V.; hat): von Kalkablagerungen befreien: einen Wassertopf, einen Warmwasserbereiter e.; <Abl.:> Entkflkung, die; -. -en. entkeimen <sw. V.; hat): l.a) von schädlichen Bakterien. Krankheitskeimen befreien, keimfrei machen: Lebensmittel. Trinkwassere.; b) von Keimen (1). jungen Trieben befreien: alte Kartoffeln e. 2. (dichter.) a) aus etw. sprießen, keimen: Junge Triebe entkeimen der Erde; Wangenhöhlen, denen der spärliche graue Bart entkeimte (Th. Mann. Joseph 210); Ü Liebe entkeimte ihren Herzen; b) entstammen: dem Haus Davids e.; <Abl. zu I:) Entkeimung, die: -. -en. entkernen ^sw. V.; hat): (Früchte) von Kernen od. Steinen befreien: Äpfel, Kirschen. Gurken e.; <Abl.:> Entkfrner, der; -s. -: Gerät zum Entkernen: Enttarnung, die; -. -en. Entkjrchlichung, die; -: fortschreitende Entfremdung von der Kirche: die E. der Menschen. entkleiden <sw. V.: hat) (geh.): 1. (jmdm.. sich) die Kleidung vom Körper ziehen: ausziehen (2 b): einen Kranken e.; sie mußten sich bis auf Hemd und Hose e. 2. einer Sache berauben: jmdm.. einer Sache etw. nehmen: er wurde seines Amtes, seiner Würden entkleidet; eine Sache ihres Reizes e.; der Raum war allen Schmucks entkleidet; Wenn der einzelne sich aller Würde entkleidete (Thieß. Reich 135); <Abl. zu 1:) Entkleidung, die; -. -en <P1. selten). Entkleidung*-: ^ktinstlerin, die: Stripteasetänzerin: mud- mer, die. ^szene, die: Vorführung einer Stripteasetänzerin. entknospen <sw. V.): 1. (selten) a) <hat) Knospen von etw. entfernen: b) Ost) (von Pflanzen) beginnen. Blüten od. Blätter zu treiben. 2. (dichter., selten) Ost) abstammen von: aus edlem Geschlecht e. entknoten <sw. V.; hat): (etw. Verknotetes) aufmachen, aufknoten (a): Fäden, ein Band e.; Ü die Fäden einer Romanhandlunge, (lösen, entwirren): <auch e. + sich:> die Handlung hat sich entknotet; <Abl.:> Entknotung. die -. -en. EntkolonUallfetouig. Entkolonisation, die; -. -en: svw. f De- kolonisation. entkommen <st. V.; ist): es schaffen zu fliehen: sich einer Bedrohung, einer Gefahr entziehen: aus dem Gefängnis, ins Ausland, über die Mauere.; wir sind unseren Verfolgern entkommen; der Einbrecher konnte (durchs Fenster! e.; mit knapper Not entkam (entging) er einer Verhaftung; <subst.:) es gab kein Entkommen; an [ein] Entkommen war nicht zu denken. entkoppeln <sw. V.; hat): aus einer Koppelung lösen, auskoppeln: die Raumschiffe wieder e; U Gejaul der entkoppelten Meute, kaum noch menschenähnliche Laute (Kantoro- wicz, Tagebuch 1.603); <Abl.:) Entkoppelung, die; -. -en. entkorken <sw. V.; hat): den Korken aus etw. entfernen, herausziehen: eine Flasche Wein e. Entkjrperung, die; -. -en <P1. selten): das Sichentfernen der Darstellung vom Körperlichen hin zum Abstrakten: ... um einmal bei der Kunst zu bleiben, über kurz oder lang zu Archipenko und dessen E. der Skulptur (Kant. Impressum 232). entkräften [ent'kreftnKsw. V.; hat): 1. der Kräfte berauben, kraftlos machen: die Überanstrengung, die Krankheit hatte ihn entkräftet; [vom Hunger] völlig entkräftet sein. 2. wider- legen, gegenstandslos machen: Beschuldigungen, einen Einwand, eine These e.; der Verdacht wurde durch Zeugenaussagen entkräftet; <Abl.:) Entkr|ftung, die; -. -en: an/vor E. sterben; die E. eines Vorwurfs. entkrampfen <sw. V.; hat): aus dem Zustand der Verkrampfung lösen: (Verkrampftes) lockern: den Körper, die Muskeln e.; (auch e. + sich:) die Muskeln entkrampfen sich (Ggs.: verkrampfen sich); Ü eine angespannte Situation, die Beziehungen zwischen zwei Staaten e.; <Abl.:> Entkrampfung, die; -. -en. entluiuten <sw. V.; hat) [zu f krauten] (Landw.): harte u. weiche Wasserpflanzen bekämpfen: werden die beiden Schleppfahrzeuge jeweils in einer Richtung um sieben Meter versetzt, bis der ganze Boden (= des Weihers) entkrautet ist (MM 28. 12. 70. 7); <Abl.:) Entkrautung, die; -. -en (Landw.). entkriminaliskren <sw. V.; hat): von dem Vorwurf des Kriminellen befreien: Verkehrsdelikte e. entkoppeln <sw. V.; hat): selten für Tauskuppeln. Entlad [ent'la:t]. der; -[eis; -e (Schweiz.): das Entladen (1 a). entladen <st. V.; hat): l.a) eine Ladung von etw. herunternehmen, aus etw. herausnehmen, ausladen (Ggs.: beladen a): den Wagen, das Schiff e.; b) (etw.. was in etw. eingeladen worden ist) wieder herausholen: das Gepäck e.; c) die Munition aus etw. herausnehmen (Ggs.: laden): ein Gewehr e. 2. a) von der elektrischen Ladung befreien, elektrische Energie entnehmen (Ggs.: aufladen 2a. a): einen Akkumulator e.; die Schaltung die gleichzeitig den Integrator entlädt (Elektronik 10, 1971, 352); b) <e. + sich) elektrische Energie abgeben (Ggs.: aufladen 2a. ß): so daß sich auch der Kondensator C 30 wieder e. kann (Elektronik 10. 1971. 354). 3. <e. + sich) a) losbrechen, heftig zum Ausbruch kommen: das Gewitter entlud sich [über dem See); Ü Das Unglück entlud sich ... über die Häupter der ersten Prozessionsteilnehmer (Schaper, Kirche 242); b) sich als Ausgleich einer seelischen Spannung od. Belastung heftig äußern: sein Zorn entlud sich auf/über die Kinder, die Begeisterung des Publikums entlud sich in stürmischem Beifall; Instinkte, welche sich nicht nach außen entladen, wenden sich nach innen (Gehlen. Zeitalter 58); er war ganz bitter vor zielloser Wut; ... irgendwie mußte er siehe. (A. Zweig. Claudia 108); <Abl.:) Entfeduiw. die; -. -en: das Entladen. Sichentladen: Atmosphärische -en; die Spannung zur E. bringen; der angestaute Ärger drängte nach E. entlang [aus dem Nicderd. < mniederd. en(t)lanc. zusger. aus Fügungen wie: den Wech (in) lanc = den Weg (ent)lang]: an etw. in der ganzen Länge hin: I. <Präp.; bei Nachstellung mit Akk.. selten (aber noch Schweiz.) mit Dativ; bei Voranstellung mit Dativ, selten mit Gen.. veraltet mit Akk.): die Wand, das Seil e.; den Fluß e. standen Bäume; er kommt den Pfad e. auf das Haus zu; Das dehnte sich in die Ebene hinaus ... und den Kanälen e. (R. Walser. 700
entledigen Gehülfe 82); e. dem Weg/(selten:) des Weges läuft ein Zaun;... die ... e. den Wänden am Boden saßen (Plievier, Stalingrad 297); Ich bin absichtlich e. ihrer Wegrichtung geflohen (Brecht, Mensch 30). IL <Adv. >: die Kinder stellten sich an den Fenstern e. auf; einen Weg am Ufer e. verfolgen; waren an den Wänden entlang die Zellen angebracht (Nie- kisch. Leben 92). tBdjng-: ^Micken <sw. V.; hat): über etw. der Länge nach seinen Blick gleiten lassen: er blickte die [Häuserjreihe entlang; -fahren <st. V.; ist): a) auf einem bestimmten Weg immer in einer bestimmten Richtung fahren: am Wald c. Sie müssen diese Straße, hier e.; b) [mit dem Finger o.ä.i am Rand von etw. eine streichende Bewegung ausführen, eine bestimmte Linie nachzeichnen: auf der Landkarte mit einem Bleistift am Mittelmeer, den Rhein e.; -fliegen sX. V.; ist): auf einem bestimmten Weg immer in einer bestimmten Richtung fliegen: am Berghang, den Fluß e.; -flitzen <sw. V.; ist) (ugs.): einen bestimmten Weg in einer bestimmten Richtung flitzen: Autos, die die Straße entlangflitzen; -führen <sw. V.; hat): 1. einen bestimmten Weg immer in einer bestimmten Richtung führen: einen Blinden die Straße e. 2. parallel zu etw. in der Nähe verlaufender Weg führte am Ufer entlang; -gehen <unr. V.; ist): einen bestimmten Weg immer in einer bestimmten Richtung tehen: eine Allee, den Bach, am Strand e.; -kommen <st. V.; ist): auf einem bestimmten Weg aus einer bestimmten Richtung immer näher kommen: er sah ihn die Straße e.; -kriechen <st. V.; ist): einen bestimmten Weg in einer bestimmten Richtung kriechen: Ü Sehr locker über dem sackartigen Gebilde angeflochten, kriecht ein dünner Zopf den Hinterkopf entlang (Wohmann. Absicht 230); -laufen st. V.; ist): a) (ugs.) svw. T^gehcn: die Straße e.; Ü Er blickte... auf die Decke, auf der das rote Band der Leuchtreklame ... entlanglief (Remarque. Triomphe 137); b) einen bestimmten Weg in einer bestimmten Richtung fließen: daß ihnen... die Soße nur so an den Beinen entlanglief (Plievier. Stalingrad 47); c) sich an etw. hinziehen, irgendwo verlaufen: der Balkon läuft an der ganzen Süd front des Hauses entlang; ü um in Gänge zu gelangen, die unterhalb der offiziellen deutschen Grammatik entlanglaufen (Tucholsky. Werke II. 215); -schlendern <sw. V.; ist): einen bestimmten Weg in einer bestimmten Richtung schlendern: auf dem Jahrmarkt die Budenstraßen e. (Wohmann. Absicht 230); schreiten <st. V.; ist): einen bestimmten Weg in einer bestimmten Richtung schreiten: -streichen <st. V.; hat): mit der Hand o. ä. / an etw. eine streichende Bewegung ausfuhren: mit der Hand am Rock, am Kinn e.; ^torkeln • sw. V.; ist): einen bestimmten Weg in einer bestimmten Richtung torkeln: der Betrunkene torkelte die Straße entlang; -ziehen <unr. V.; ist): 1. sich als Gruppe od. Masse auf einem bestimmten Weg o. ä. immer in einer bestimmten Richtung stetig fortbewegen: Als die Giraffen ... vor dem Abendhimmel entlangzogen (Grzimek. Serengeti 13); ... wie die Wolkenfetzen, die am Himmel entlangzogen (Ott. Haie 109). 2. <e. 4- sich) a) sich an etw. über eine längere Strecke hinziehen, ausdehnen: ... zog sich der fruchtbare .. Teppich immer weiter... an der Küste entlang (Grzimek. Serengeti 34); b) sich mit den Händen an etw. von Stelle zu Stelle ziehen: sich mit den Händen am Geländer e.; ^zuckeln <sw. V.; ist): einen bestimmten Weg langsam, müde, träge in einer bestimmten Richtung gehen: ... sie müssen einen endlosen Weg e. (Fallada. Mann 145). cadfrmen <sw. V.; hat): von Lärm befreien: ... von heute auf morgen unsere Welt und speziell den Verkehr so zu c. daß ... (Mensch im Verkehr 138); <Abl.:> Enttynnung. die;-. eatlarven [ent'larfn] <sw. V.; hat) [eigtl. = die Maske wegnehmen]: jmds. wahre Absichten, den wahren Charakter einer Person od. Sache aufdecken: Jmdn. als Betrüger, jmds. falsches Spiel e.; statt dessen hatte ich mich als liberalen Schwätzer entlarvt (E. Jünger. Bienen 81); jetzt fühlen sich alle entlarvt (Spoerl. Maulkorb 87); <Abl.:> Entlarvung, die; -. -en. entlassen <st. V.; hat): l.jmdtn. erlauben, etw. zu verlassen: einen Gefangenen [vorzeitig] e.; jmdn. aus der Klinik, aus dem Wehrdienst e.; (Schweiz.:) Schüler nach der Abschlußprüfung der Schule (Gen.; = aus der Schule) e.; jmdn. nach Hause e.; er entließ ihn (geh.; ließ ihn gehen) mit der Bitte, bald wiederzukommen; Ü jmdn. aus einer Verpflichtunge. (jmdn. von einer Verpflichtung entbinden). 2. jmdn. nicht weiter beschäftigen, weil man seine Arbeits- kraft nicht mehr braucht, weil er sich als untauglich erwiesen hat o. ä.:jmdm. kündigen (Ggs.: einstellen 2): jmdn. [wegen einer schwerwiegenden Verfehlung] fristlos e.; die Fabrik mußte zahlreiche Arbeitere.; EntlfBfeier, die; -. -n (südd.): svw. fEntlassungsfeier. Entlfflschttler, der; -s. - (südd.): Schulentlassener. Schulabgänger: Entlassung, die; -. -en: 1. das Entlassen (1): eine E. auf Widerruf; nach seiner E. aus dem Krankenhaus ... 2.a) das Entlassen (2). Kündigung: eine fristlose E.; die E. aus dem Staatsdienst; die -en häuften sich; jmdm. mit [der] E. drohen; b) Schreiben, in dem jmdm. seine Entlassung (2 a) mitgeteilt wird: seine E. zugestellt bekommen; ich hatte die E. noch nicht in der Tasche (Gaiser. Schlußball 137). Enttyuungs-: -feier. die: Feier zur Entlassung der Schüler nach erfolgreichem Schulabschluß: besuch, das: Gesuch eines Ministers o.a.. aus dem Dienst entlassen zu werden: -grund.der: vgl. Kündigungsgrund; -ktosse.die (Schulw.): Klasse mit Schulabgängern: -papiere <P1.): Unterlagen für die Entlassung /aus dem Militärdienst/: -schein, der: Bescheinigung über die Entlassung aus einem Lager, aus dem Militärdienst o. ä.: -schüler, der: vgl. Entlaßschüler; -Zeugnis, das: letztes Schulzeugnis. Abgangszeugnis. entigsten <sw. V.; hat): l.a) die Beanspruchung einer Person od. Sache mindern: seine Eltern im Geschäft e.; den Verkehr e.; das Herz muß entlastet werden; b) von einer seelischen Belastung befreien: sein Gewissen, sich von einem Problem e.; die Amerikaner von ihrer Berlin-Verantwortung ... zu e. (Augstein. Spiegelungen 114). 2.a) (Jur.) /teilweise/ von einer zur Last gelegten Schuld befreien (Ggs.: belasten 3): den Angeklagten durch eine Aussage e.; entlastende Tatsachen. Momente; b) (Kaufmannsspr.) jmds. Geschäftsführung nach Prüfung gutheißen: der Vorstand wurde für das abgelaufene Geschäftsjahr entlastet. 3. (Geldw.) einen Sollbetrag tilgen, durch Tilgung einer Schuld ausgleichen: wir haben Sie. Ihr Konto um diesen Betrag entlastet; <Abl.:) Entlastung, die; -. -en: a) das Entlasten: der Geschäftsführung wurde die E. erteilt, verweigert; b) Person od. Sache, die jmdn. entlastet: der Sohn war eine große E. für seine alten Eltern; c) (Soziol.) Funktion gesellschaftlich sanktionierter kultureller Verhaltensmuster, die dem Menschen die .Mast" der Entscheidung zwischen den vielfältigen Verhaltensweisen u. Reizorientierungen erleichtern soll. Entfaltung»-: -angriff, der (Sport): Angriff, durch den die eigene Abwehr entlastet wird: Ü Schlachtenbummler ... konnten ... akustische -e für ihre Mannschaft beitragen (Welt 20. 5. 65. 8); -bogen, der (Bauw.): Halbkreis- od. segmentförmiger gemauerter Bogen zur Entlastung des Druckes über Maueröffnungen: -frage, die (jur.): der Entlastung des Angeklagten dienende Frage: Miiaterial, das: vgl. -frage; -moment, das: vgl. -frage; -schlag, der (Ballspiele): /weiter/ Schlag, durch den jmd. sich od. seine Mannschaf t aus einer bedrängten Lage befreit: verzweifelte Entlastungsschläge aus der Hintermannschaft (Walter. Spiele 76); -zeuge,der (jur.): Zeuge, dessen Aussage den Angeklagten /teilweise] entlastet: -Zeugnis, das: Zeugnis, das jmdn. entlastet (2 a); -zug, der (Eisenb.): zur Entlastung eines fahrplanmäßigen Zuges eingesetzter Zug. der kurz vor diesem fährt. entlauben [ent'laubn] <sw. V.; hat) [zu mhd. louben = Laub abrupfen]: a) das Laub von einem Baum od. Strauch entfernen: Äste e.; Wälder chemisch e.; b) <e. + sich) das Laub verlieren, abwerfen: Platanen entlauben sich sehr spät; <meist im 2. Part.:) entlaubte Zweige, Bäume; <Abl.:> Entlaubung, die; -, -en. entlaufen <st. V.; ist): seinen Platz bei jmdm.. an einem Ort verlassen u. damit ein Abhängigkeitsverhältnis beenden: der Hund ist [seinem Herrn] entlaufen; aus dem Gefängnis. Heim e.; ein entlaufener Priester; Ü Da aber eine vernünftige Auskunft ... doch nicht zu bekommen war, entlief ich seinem Geschrei (Fallada, Herr 69). entlausen <sw. V.; hat): von Läusen befreien: Lagerinsassen, Soldaten e.; <Abl.:) Entlausung« die; -, -en. dazu: Entlausungsschein, der: Nachweis über eine vollzogene Entlausung. entledigen [ent'le:dign] <sw. V.; hat) [mhd. entledigen = frei machen, zu T ledig] (geh.): 1. von jmdm.. etw. befreien: sie entledigten ... junge Tannenstämme ihrer Äste (Kuby, Sieg 28); (häufiger e. + sich:) sich eines Störenfriedes e.; sich eines ungewollten Erbes e. 2. <e. 4- sich) ein 701
entleeren /als unnötig, hinderlich empfundenes/ Kleidungsstück ablegen: sich seines Fracks e.; Ü Eine fünf Jahre lang verkniffene Wut hat sich des Panzers der Furcht entledigt und stampft nackt wie ein Urwaldriese durch die Stadt (Thieß. Reich 525). 3. <e. 4- sich) einer Verpflichtung nachkommen u. dadurch mit erw. fertig werden: sich einer Aufgabe, eines Problems [geschickt] e. entleeren <sw. V.; hat): l.a) durch Ausschütten o.a. leer machen: einen Aschenbecher [in den Mülleimer] e.; die [Harnlblase e.; sich e. (Stuhlgang haben, seine Notdurft verrichten: sich übergeben): b) <e. 4- sich) /menschen<leer werden: die Landstriche.... die sich vor den heranstürmenden Deutschen entleert hatten (Kuby. Sieg 294). 2.a) etw. seines eigentlichen Inhalts berauben: das Wort ... ist ... seines Sinnes völlig entleert worden (Nigg, Wiederkehr 83); b) <e. 4- sich) seinen eigentlichen Inhalt verlieren, hohl werden: erstarrte der Marxismus ... zu einer sich mehr und mehr entleerenden Ideologie (Fraenkel. Staat 192); <Abl.:> Entleerung, die; -. -en: a) das Entleeren: Mit dem Durchbruch an die Körperoberfläche kommt der Eiter zur E. (nachdrücklich; wird ... entleert) und der Abszeß zur Ausheilung (Natur 100); b) (Med.) das Produkt des Entleerens (1 a): Alle wäßrigen -en. z.B. unstillbares Erbrechen, schwere Durchfälle oder große Schweißbildung (Medizin II. 158). entlegen <Adj.; nicht adv.) [2. Part, von veraltet entliegen. mhd. entligen = fem liegen]: 1. weit entfernt von allem Verkehr, von einem Zentrum; an einem -en Ort; bis in die -sten Dörfer; sie wohnen ganz e. 2. (in geistiger Hinsicht) weit entfernt vom Üblichen, abseitig: -e Dinge. Eindrücke; dringt des Irren Blick aus den -sten Ursprüngen der Seele (Broch. Versucher 100); <Abi.:> Entfeaenheit, die; - (geh.): das Entlegensein, abgelegene, einsame Lage: die E. eines Ortes;... und erklärte, was Jakob sich vorstellte in der E. auf seinem Turm (Johnson. Mutmaßungen 14). entlehnen <sw. V.; hat) [mhd. entleh(e)nen. ahd. intlehanön]: 1. aus einem anderen geistigen Bereich übernehmen u. umsetzen: ein Wort aus einer fremden Sprache e.; Letzteres könnte ArlecQ aus einem Kolleg seines Professors e. (Fries. Weg 20). 2. (veraltet) svw. f entleihen (1); <Abl.:> Entlehnung, die; -. -en: 1. das Entlehnen (1. 2). 2. das Entlehnte: ..Fenster" ist eine E. aus dem Lateinischen; dieses Architekturelement ist eine E. aus der griechischen Antike. entleiben [ent'laibn], sich <sw. V.; hat) [mhd. entliben. zu: 11p = Leben, TLeib] (geh.): sich mit einer Waffe töten. entleihen <st. V.; hat): 1. zu vorübergehendem Gebrauch von jmdm. für sicli leihen: eine Summe von Jmdm. e.; [aus der Bibliothek] entliehene Bücher zurückgeben. 2. svw. Tentlehnen (1): Ich habe dieses Bild von Mommsen entliehen (Thieß. Reich 399 Anm.); <Abl. zu 1:) Entleiher, der; -s. -: jmd., der erw. (bes. Bücher) entleiht: Entfcjhung, die; -. -en: das Entleihen. Entlein [entlain], das; -s. -: TEnte (1): * häßliches E. (ugs. scherzh.; häßliches junges Mädchen: nach der Märchenfigur von H. C. Andersen): in ihrer Jugend war sie ein häßliches E. entloben« sich <sw. V.; hat): eine Verlobung lösen (Ggs.: verloben, sich): Das war für mich der Schlußpunkt. Ich entlobte mich (Hörzu 44, 1971. 155); <AbI.:> Entlobune. die; -. -en (Ggs.. Verlobung). entlocken <sw. V.; hat): a) jmdn., etw. durch geschicktes Vorgehen dahin bringen, etw. von ihm zu erhalten: jmdm. ein Lächeln, dem alten Radioapparat Töne zu e. versuchen; b) bei jmdm. hervorrufen, auslösen: die freudige Nachricht entlockte ihr einen kleinen Schrei. entlohnen, (Schweiz.:) entlöhnen <sw. V.; hat): a) jmdm. für einzelne Dienste od. für niedriger eingestufte Arbeit den angemessenen Lohn zahlen: den Kofferträger e.; es war kein knapp entlohnter Angestellter (Noack. Prozesse 21); Ü Niemand hatte das zu ihr gesagt, außer dem Bäcker, der noch nicht einmal dafür entlohnt worden war (etw. als Dank erhalten hatte: Böll. Haus 41); b) (selten) jmds. Tätigkeit, Arbeit bezahlen: Gleiche Tätigkeiten werden ungleich entlohnt (Wochenpost 27.6.64. 21); <Abl.:> Entlohnung. (Schweiz.:) Entlohnung, die; -. -en: a) das Entlohnen; b) Lohn: die Gewerkschaften erstreben eine höhere E. enttyften <sw. V.; hat): a) verbrauchte Luft aus einem Raum durch Zufuhr von Frischluft entfernen, herauslassen: einen Saal durch eine Klimaanlage, mechanisch e.; Eine Wäscherei entlüffete ihre Räume direkt in diesen Park (Augustin. Kopf 67); b) (Technik) störende Lufteinschlüsse in einer Leitung, einem hydraulischen System o.a. entfernen; Danach wird die Staumanschette entlüftet (Elektronik 12, 1971.427); <Abl.:>Enttyfter,der; -s. -: Gerät zum Entlüften; Exhaustor; Entlüftung, die; -. -en: 1. <P1. ungebr.) das Entlüften (a. b). 2.a) kurz Tür t Entlüftungsanlage; b) Einrichtung zum Entlüften (b). Entlüftung»- (entlüften a): -anläge, die: Anlage mit mechanischer Luftförderung; ^fenster.das: kleineres / Klapp Jfenster, das zum Entlüften geöffnet wird: der Dieb ist durch das E. eingestiegen; -haube, die: über einem Herd o.a. an der Wand angebrachte Haube aus Metall od. Kunststoff, durch die der Kochdunst in einem Luftschacht abzieht: -klappe, die; -ventil, das: Ventilzutn Ablassen von /DruckHüft: das E. öffnen. entmachten [ent'maxtn] <sw. V.; hat): ein Staatsgebilde od. eine organisierte Gruppe (selten: jmdn.) ihrer bisher uneingeschränkten Macht berauben u. ihnen jeden Einfluß nehmen: die Justiz, die priesterliche Elite, einen Minister e.; die entmachtete Arbeiterklasse (marx.); <Abl.:> Entflechtung, die; -, -en <P1. ungebr.). entmagnetisieren <sw. V.; hat): in den unmagnetischen Zustand zurückführen (Ggs.: magnetisieren): ein Werkstück, ein Tonband e. entmannen [ent'mandn] <sw. V.; hat): \.*)jmdm. die männlichen Keimdrüsen entfernen: kastrieren: Triebverbrecher sollen sich freiwillig e. lassen (MM 20. 10. 67. I); b)jmdm. chirurgisch/ den Penis entfernen: wegen einer Krebsgeschwulst mußte man ihn vollständige.; Henker... begannen .... ihn aufzuschneiden .... auszudarmen, den Sterbenden zu ... e. (Jahnn. Geschichten 61). 2. schwächen: irgend etwas in ihrem Auftritt schien seinen Haß zu e. (Maass. Gouffe 201); <Abl.:) Entmannung, die; -. -en <P1. selten). Entmarkungsenzephakmyelitts [ent'markoos-1. die. -. Ent- mtrkimgskrankheit, die. - (Med.): Erkrankung des Gehirns u. des Rückenmarks: multiple Sklerose. Entmaterialisati£n,die; -. -en <P1. selten): das Entstofflichen, das Loslösen von der Materie: entmaterialisjeren <sw. V.; hat): von der Materie loslösen, entstofflichen: Fritz Henles Spiegelung des Thyssen-Hochhauses .... das im welligen Wasser zum entmaterialisierten Phantasieprodukt zerfließt (Fotomagazin 8. 1967. 26); ein entmaterialisierter Geigenton; <Abl.:) Entmaterialisierung, die; -. -en <P1. selten). entmenschen [ent'menjnj <sw. V.; hat): a) seiner Menschlichkeit, seiner Würde u. seines Wertes als Mensch berauben; der Nationalsozialismus erklärte die Juden zu Untermenschen, entmenschte sie; daß Menschen wie ich mich als unschuldigen Mann verderben oder leben lassen können, war entmenschend (Mostar. Unschuldig 108); b) seine Würde, seinen Wert als Mensch in sich selbst verlieren, verrohen <nur im 1. u. 2. Part.): Derartige Grausamkeiten gegen Tiere sind nicht nur unmenschlich, sondern auf die Dauer entmenschend wirksam (MM 12. 2. 76. 10); um dieses entmenschten Vaters willen, der sein Kind mordete und aß (Mostar. Unschuldig 89); entmenschlichen [entmenjli^n]: svw. fentmenschen, dazu: Entmenschlichung, die; -; Entmenschung, die; -: Subst. zu t entmenschen. entmilitarisieren <sw. V.; hat) [nach frz. demilitariser]: aus einem Gebiet die Truppen abziehen u. die militärischen Anlagen abbauen: demilitarisieren (Ggs.: militarisieren): eine Stadt e.; (meist im 2. Part.:) eine entmilitarisierte Zone; *die Uniform e. (ugs. scherzh. veraltend; militärische Bekleidungsstücke in Zivilsachen umarbeiten); <Abl.:> Entmilt- tarisjfinmg, die; -. -en (PI. ungebr.). entminen [ent'mi:ndn] <sw. V.; hat): von Minen säubern; ein Gebiet, die Elbe e.; <Abl.:) Entminung, die; -, -en <P1. selten). entmjschen <sw. V.; hat) (Chemie. Technik): a) ein Gemisch in die einzelnen Komponenten zerlegen: ein Gas. Beton e.; Ü Nur solch eine dritte Fahrspur entmische den Schwer- und Schnellverkehr (Welt 23. 2. 68.1); b) durch Entmischen (a) aussondern: die unedlen Bestandteile e.; <Abl.:) Entmischung, die; -, -en (Chemie. Technik): Zerlegung, Trennung eines Gemisches: daß -en der unedlen Legierungsbestandteile stattfinden (Elektronik 12. 1971. 441). entmjsten <sw. V.; hat): / mechanisch j ausmisten: Ställe e.: <Abl.:) Entm|stung,die; -. -en: 1. <P1. selten) das Entmisten. 2. kurz für t Entmistungsanlage, dazu: Entmistungsanlage. die: Anlage, Einrichtung zum mechanischen Entmisten. 702
Entpolitisierung cntmobilisjfiren <sw. V.; hat): svw. Tdemobilisieren (Ggs.: mobilisieren); <Abl.:) Entmobiliskrung, die; -. -en <P1. un- gebr.): svw. TDemobilisierung (Ggs.: Mobilisierung). entmündigen [Ent'mYndign] <sw. V.; hat): jmdm. durch Gerichtsbeschluß das Recht entziehen, bestimmte juristische Handlungen vorzunehmen: jmdn. wegen Geisteskrankheit, Trunksucht e.; Ü Historisch hat die Arbeiterbewegung die Bedeutung einer Emanzipationsbewegung der politisch entmündigten Schicht der Industriearbeiter (Fraenkel. Staat 24); <Abl.:) Entmündigung, die; -. -en <P1. ungebr.). entmutigen [ent'mu.tign] <sw. V.; hat): a) jmdm. Idurch einen Mißerfolg i das Selbstvertrauen zu weiteren Versuchen nehmen: jmdn. mit einer Bemerkung e.; dieser Bericht ist geeignet, ihn zu e. (Ggs.: ermutigen); der Mißerfolg entmutigte ihn; sich nicht e. lassen; der Eindruck war entmutigend; entmutigt kehrte er um; b) (selten) einer Sache die Möglichkeit zur Weiterentwicklung nehmen: haben die Besatzungsmächte jeden Ansatz zu echter Erneuerung entmutigt (Kantorowicz, Tagebuch I. ISO); bemüht. ... die ausländischen Anlagen von kurzfristigem Geld ... zu e. (FAZ 6. 10. 61. 29); <Abl.:) Entmutigung, die; -. -en. entmystiftateren <sw. V.; hat): mystische Vorstellungen, die sich mit etw. verknüpft haben, beseitigen (Ggs.: mystifizieren): ... sie (= die Erinnerung an damals) hier an Ort und Stelle zu e. (Welt 14. 12. 63. Geist. Welt 3). entmythisjeren <sw. V.; hat): svw. t entmythologisieren: Es geht dem französischen Philosophen Sartre darum, die Gegner des Gefolterten zu entmythisieren (FAZ 79. 1958. 1); <Abl.:> Entmythfcknmg. die; -. -en. cntmythologisjfiinen <sw. V.; hat): mythische od. irrationale Vorstellungen, die mit etw. verknüpft sind, beseitigen: ... bleiben Bücher unerreichbare Objekte, die es erst zu e. gilt (Börsenblatt 26. 1963. 6S3). von: Entmythologisjfinins, die; -. -en [nach Bultmanns Begriff der Entmythologisie- rung.d. h. Betrachtung der christlichen Botschaft, losgelöst vom Mythos, u. ihre Erschließung für das moderne Verständnis]: Die Züge von E. und Humanität, welche die Menschheit im bürgerlichen Zeitalter aufweist (Adorno. Prisma 84). enüigdeln, sich <sw. V.; hat): die Nadeln verlieren, abwerfen: der Baum beginnt sich zu e.; die sich langsam entnadelnden Relikte des Weihnachtsfestes (MM 11. 1. 71. 4); <Abl.:> Entngdelung, (seltener.) Entnadhing, die; -. -en: Unsere ... Fichten zeigen ... Braunfärbung und Entnadelung (MM 29. 11.74.59). Entnahme [ent'na:md], die; -. -n <P1. selten): das Entnehmen (1): bei E. eines größeren Teiles des vorhandenen Bestandes (Mantel. Wald 42). entnationaliskren <sw. V.; hat): aus einem Staats-, Volksverband entlassen,ausbürgern: eine Verstaatlichung rückgängig machen: <Abl.:) Entnationalisierung, die; -. -en <PI. selten). entnazifizieren [entnatsifi'tshran] <sw. V.; hat) [nach engl, denazify): a) die politische Tätigkeit o. ä. eines ehetnaligen Nationalsozialisten prüfen u. ihn / durch Sühneleistungen 1 entlasten: denazifizieren: ein Parteimitglied e.; Wiewohl SS-Angehöriger ... und NSDAP-Mitglied .... wurde Kurt Knittel zum ..Mitläufer" entnazifiziert (Spiegel 21. 1966. 73); b) (nachdem2. Weltkrieg) in staatlichen Einrichtungen, im öffentlichen Leben nationalsozialistische Einflüsse ausschalten: die Verwaltung, die Universitäten, die Justiz e.; <Abl.:) Entnazifizierung, die; -. -en. Entnazifh&nings-: -behörde. die: Behörde, die die Entnazifizierung überwacht: -gericht, das: Gericht, das Verhandlungen zur Entnazifizierung führt: Nun wartet er begierig auf seine Verhandlung vor der Spruchkammer, dem E.. wo er sich mit Erfolg zu rechtfertigen hofft (Kesten. Geduld 32); ^gesetz, das: Gesetz, das die Entnazifizierung bewirkt: ^kommission, die: von den Alliierten nach 1945 in Deutschland eingesetzte Kommission, die Entnazifizierungen vornahm: ^verfahren, das: Verfahren, mit dem Entnazifizierungen durchgeführt wurden. entnebeln <sw. V.; hat): vom Nebel befreien: Ultraschallsirenen hatten einen Teil des Feldes und der darüberliegenden Luftschichten entnebelt (Menzel. Herren 73); <Abl.:> Ent- nebehing, (seltener:) EntneMung, die; -. -en. entnehmen <st. V.; hat): 1. zu einem bestimmten Zweck aus etw. (selten: jmdm.) herausnehmen: aus der Kasse Geld e.; jmdm. eine Blutprobe e.; Ü ein Leitbild der Literatur e.; Die Offiziere, fast ausnahmslos dem Adel entnommen ... (Fraenkel, Staat 18). 2. etw. aus etw. als Information gewinnen, schließen: dem Schlußkommunique war nicht viel zu e.; Ihrem Schreiben haben wir entnommen, daß... entnerven <sw. V.; hat): nervlich erschöpfen: der Kraft, der Nerven berauben: der lange Krieg hatte sie entnervt; ein entnervender Lärm. Gedanke; <Abl.:> Entnervung. die. -, -en <P1. selten): das nervliche Erschöpftsein. EntoMast [ento* blast], das; -[eis. -e [zu griech. entös = innerhalb u. blastös = Sproß. Trieb]. Entoderm [ento'dsrm]. das; -s. -e [zu griech. entös = innerhalb u. derma = Haut] (Biol.. Med.): inneres Keimblatt des Embryos, das während der Bildung der Gastrula entsteht u. aus dem der Urdarm u. später der Mitteldarm mit seinen Drüsen hervorgehen: vgl. Ektoderm; entodermal [...der'ma:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Biol.. Med.): aus dem inneren Keimblatt entstehend: vgl. ektodermal. entölen <sw. V.; hat): den 01-, Fettgehalt von etw. reduzieren: stark entölter Kakao; <Abl.:> EntÖlung, die; -. -en. Entomologe [entomo'kxga]. der; -n. -n [aus griech. entomon (zöon) = Insekt, eigtl. = eingeschnittenes (Tier) u.f-löge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Entomologie, Insektenforscher: Entomologie [...lo'gi:]. die; -: wissenschaftliche Erforschung der Insekten, Insektenkunde: die angewandte, medizinische E.; entomologisch <Adj.; o. Steig.): die Entomologie betreffend. Entoparasjt* der; -en. -en [zu griech. entös = innerhalb u. tParasit] (Biol.): Parasit, der im Innern anderer Tiere u. Pflanzen lebt. entopisch [en'to:ptf] <Adj.; o. Steig.) [griech. entopos] (Fachspr.): am Ort befindlich, einheimisch, örtlich. Entoptyana, das; -s. ...men [zu griech. entös = innerhalb u. t Plasma] (Biol.): innere Schicht des Protoplasmas bei Einzellern (Ggs.: Ektoplasma). entoptisch [entoptiJl <AdJ.; o. Steig.) [zu griech. entös = innerhalb u. toptisch] (Med.): im Augeninnern Igelegenl. entgnlnen <sw. V.;. hat) (selten): die Ordnung von etw. /zer/stören: die Arzte .... denen die Wiederherstellung einer entordneten Welt am Herzen liegt (Reform-Rundschau 2. 1965. 32); <Abl.:) Entyrdnung, die; -. Entoskopie [entosko'pi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. entös = innerhalb u. skopein = betrachten, beschauen] (selten): svw. t Endoskopie. entotisch [en'to:tiJ] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. entös = innerhalb u. ötikös = zum Ohr gehörend] (Med.): im Ohr /entstehend, gelegenJ. Entourage [ätu'ra.'Sd]. die; - [frz. entourage, zu: entourer = einfassen, umgeben, zu: tour = Umdrehung; Umkreis. tTour]: jmds. Umgebung: Kreis von Personen, die jmdn. zu begleiten pflegen: Joe May liebte es.... ein wenig pompös, mit großer E.. aufzutreten (Willy Haas, in: Kristall 18. 1959.56). En-tout-cas [ätu'ka], der; - [...a(s)l. - [...as; frz. en-tout-cas. eigtl. = in jedem Fall, aus: en = in (< lat. in), tout = ganz; jeder (< vlat. tottus < lat. tötus = ganz) u. cas = Fall < lat. casus] (veraltet): großer Schirm (der zum Schutz sowohl gegen Sonne als auch gegen Regen verwendet werden kann). Entoxismus [ento'ksismus]. der; -. ...men [zu griech. en = in. in ... hinein, innerhalb u. toxikön = Pfeilgift] (Med.): 1. <o. PI.) Vergiftung. 2. Vergiftungserscheinung. Entozoon [ento'tso:on]. das; -s, ...zoen [...'tso:an] u. ...zoa [zugriech, entös = innerhalb u. zöon = Lebewesen. Tier] (Med.): tierischer Schmarotzer im Körperinnern. entpersönlichen [entper'z0:nli$n] <sw. V.; hat): das Persönliche, die Persönlichkeit bei etw. ausschalten: die Forschung immer stärker e.; durch die Sprachlabors ist der Unterricht weitgehend entpersönlicht; <Abl.:> Entpersönlichung, die; -. -en <P1. ungebr,). entpfliditen [£nt'eflj<;tn] <sw. V.; hat): [nach Ablauf der Dienstzeit] von seinen Amtspflichten entbinden, aus dem Amt entlassen: einen Professor [von seinem Ordinariat], einen Ministerialdirigenten e.; <Abl.:) Entpflichtung, die; -. -en. entpoetiskren <sw. V.; hat): einer Sache den poetischen Charakter nehmen: <Abl.:> Entpoetfeknmg, die; -. -en. entpolitisieren <sw. V.; hat): das Politische in einem I staatlichen od. sozialen! Bereich ausschalten: die Atmosphäre e.; die Rundfunkanstalten e.; Diese Phase ... ist geprägt durch entpolitisierende Wahlkämpfe (Stamokap 76); <Abl.:> Entpolitiskning, die; -. 703
entpressen entpr^ssen <sw. V.; hat) (geh.): aus jmdm. durch Zwang, Schmerz, Folter o.a. herausbringen: die Folter entpreßte ihm ein Geständnis (Schneider. Erdbeben 126). entprivatfckren <sw. V.; hat): svw. tverstaatlichen (Ggs.: privatisieren): ein Unternehmen, die Presse e.; <Abl.:> Ent- privatfekrung. die; -. -en. entproblematisjeren <sw. V.; hat): aus der Problematik heraus- führen, von der Problematik befreien: die menschliche Partnerschaft ... läßt sich nicht ... e. (MM 3. 10. 69. 56); <Abl.:> Entprobtanatiskning, die; -, -en. entpuppen [Ent'popn]. sich <sw. V.; hat) [zu tPuppe (3)]: sich überraschend atsjmd.. etw. erweisen u. in seinem wahren Charakter erkannt werden: sich als [kleiner] Tyrann, als großes Talent e.; er entpuppte sich als Betrüger, als mein neuer Kollege; die Meldung entpuppte sich als aufgelegter Schwindel; du hast dich ganz schön entpuppt (ugs. iron.; überraschend zum Negativen hin verändert): <Abl.:> Entpyp- pung. die; -. -en. entqualifhferen <sw. V.; hat): einer Sache ihren Wert nehmen: der Moment WAHRMACHEN, der die Sublimation entqualifiziert, der die Freuden der Verdrängung abwertet (Wohmann. Absicht 382). entquellen <st. V.; ist) (geh.): aus etw. Quellen, Quellend herausdringen: Tränen entquollen ihren Augen;... von Jenem sanften ... Geräusch, das ihrem (= der Grotte) Innern wie Brausen der Muschel ... entquoll (Langgässer. Siegel 156). entr«flen <sw. V.; hat) (dichter.): svw. tentreißen: Ü dem bloßen Schauen mich entraflend (Th. Mann. Krull 100). entrahmen [ent'raiman] <sw. V.; hat): den Rahm (von der Milch) abschöpfen: Milch e.; entrahmte Frischmilch; <Abl.:> Entrghmer, der; -s. -: Milchschleuder, mit der die Milch maschinell entrahmt wird: <Abl.:> Entrahmung, die; -. -*n <P1. selten). entrappen [ent'rapn] <sw. V.; hat) [zu TRapp] (Winzerspr.): Beeren von den Traubenstielen ( = Rappen) vor der Kelterung abtrennen: Die en trappte Maische läßt man ... in großen Behältern stehen (MM 13. 10. 70. 9). entraten <st. V.; hat) [mhd. entraten] (geh.. veraltend): auf jmdn., etw. Entbehrliches verzichten: ohne jmdn.. etw. auskommen: der Geselligkeit, der Frauen e.; das Buch kann der Werbung e.; Er (= der Sternsee) en träte bei seinen vielen Vorzügen völlig des melancholisch-malerischen Reizes des Riedsees (Seidel. Sterne 32). entr|t9ebi <sw. V. hat): a) etw. Rätselhaftes verstehen, durchschauen: ein Geheimnis, eine unbekannte Schrift, die Ursache von etw. e.; worum es eigentlich ging, konnte er nicht e.; b) <e. -I- sich) als etw. Rätselhaftes verstanden, durchschaut werden: Zugleich beginnt die Bedeutung Jenes „zweiten Abgesandten44 sich zue. (Th, Mann. Joseph 40); <Abl.:> Entrits[e]kmg, die; -. -en. Entreakt [ä'trakt]. der, -[eis. -e [frz. entr'acte. eigtl. = Zwischenakt, aus: entre = zwischen (< lat. inter) u. acte = Akt. Aufzug < lat. actus]: (auch selbständig aufgeführte) Zwischenaktmusik von Opern u. Schauspielen. Entrechat ßtre' Ja], der; -s. -s [frz. entrechat = Luft-. Kreuzsprung (in Anlehnung an: chasser = Jagen) < ital. (caprio- la) intrecdata = verflochtener (Sprung), zu: intrectiare = verflechten, zu: treccia = Flechte. Zopf; H. u.] (Ballett): gerader Sprung in die Höhe, bei dem die Fersen in der Luft /mehrmals! gekreuzt übereinandergeschlagen werden. entrechten <sw. V.; hat): jmdn. seiner Rechte berauben: um die Juden zu e. (Hochhuth. Stellvertreter 95); <subst. 2. Part.:) Entrechtete [ent're$tato]. der u. die; -n. -n (Dekl. f Abgeordnete): jmd., der seiner Rechte beraubt worden ist: Der... BHE (Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten) ... (Fraenkel. Staat 249); <Abl.:) Entrechtung« die; -. -en. Entrecote [ätre'ko:t]. das; -[s]. -s [frz. entrecöte. aus: entre = zwischen (< lat. inter) u. cöte = Rippe < lat. Costa): Rippenstück vom Rind, das in Scheiben gebraten wird. Entree [ä'tre:]. das; -s. -s [frz. entree, zu: entrer = eintreten < lat. inträre]: 1. Eingangsraum, Vorzimmer: Das ,£ntree" ist die Visitenkarte der ganzen Wohnung (Wohnfibel 42). 2. Eintritt. Erscheinen: das (= das Geburtstagskind) sich ... noch immer verborgen hielt, um aus seinem E. dann den ganz großen Clou zu machen (K. Mann. Mephisto 20); Ü Sein E. im Berlin der Clique war somit gut vorbereitet (Kantorowicz, Tagebuch 1,125). 3. (bes. österr.) Eintritt [s- geldi: das E. kostete 10 DM. 4. Vorspeise od. Zwischengericht zwischen Suppe u. Hauptgericht. 5. a) Eröffnungsmusik eines Balletts: b) Auftrittslied od. -arie. bes. in Singspiel u. Operette: <Zus.:> Entrfifitür, die: Eingangstür, Flurtür. Entrefilet [ätrafi'le]. das; -s. -s [frz. entrefilet. aus: entre = zwischen (< lat. inter) u. filet = Druckzeile, eigtl. = kleiner Faden, tFilet] (Fachspr.): eingeschobene [halbamtliche! Zeitungsnachricht. entreißen <st. V.; hat): 1. unter Gewaltanwendung [mit einer heftigen Bewegung! wegnehmen, aus den Händen reißen: jmdm. eine Waffe, die Handtasche e.; dem Räuber sein Opfere.; Ü jmdm. sein Geheimnis e.; im letzten Augenblick wurde den Borussen der Sieg, die Meisterschaft, der Titel entrissen; sie wurde ihm durch den Tod entrissen. 2. (geh.) a) aus, vor etw. retten: jmdn. den Flammen, dem Tod. dem Elend e.; b) aus einer bestimmten Verfassung herausreißen, von etw. befreien: jmdn. der Lethargie, dem Zweifel e.; jmdn.. etw. dem Vergessen e. (die Erinnerung an jmdn.. etw. jmdm. wieder ins Gedächtnis rufen). Entrebcs [ätra'la]. das; - [...a(s)]. - [...as; frz. entrelacs. zu. entrelacer = verflechten, aus: entre = zwischen (< lat. inter) u. lacer = (ein)schnüren < lat. laaueäre = verstrik- ken] <meist PL): Flechtwerk, einander kreuzende od. ineinander verschlungene Linien u. Bänder im Kunstgewerbe u. in der Baukunst. Entranes [ätra'mes]. das; -. - [span. entremds, (viell. < afrz. entremis) < lat. intermissus. 2. Part, von: intermittere = dazwischenlegen, einschieben]: (ursprünglich possenhafter) Einakter des spanischen Theaters, der zwischen zwei Aufzügen eines Schauspiels aufgeführt wurde: Entremetier [...me'tie:]. der. -s. -s [frz. entremötier): Spezialkoch für Suppen u. kleinere Zwischengerichte: Savoy-Hotel... sucht ... E. (Deutsche Hotel-Nachrichten 15. S. 54. 8); Entranets [ätre'me:]. das; - [e:(s)l. - [...e:s; frz. entremets. aus: entre = zwischen (< lat. inter) u. mets = Gericht, (in Anlehnung an: mettre = (Speisen) zubereiten) < lat. missus]: (bei einer größeren Speisefolge) leichtes Zwischengericht aus Gemüse od. Eiern, auch in Form von Süßspeise. entre nous [ätra'nu; frz.. aus: entre = zwischen, unter (< lat. inter) u. nous = uns < lat. nös] (bildungsspr.): unter uns. ohne die Gegenwart eines Fremden u. daher in der nötigen Atmosphäre der Vertrautheit: das sollten wir einmal e. n. besprechen. Entrepot [ätre'po:]. das; -. -s [frz. entrepöt. zu afrz. entrepo- ser = vorübergehend deponieren, aufspeichern < lat. in- terpönere = dazwischenlegen, einschieben]: zollfreier Stapelplatz. Speicher. Entrepreneur [ätrepra'ne:?]. der; -s. -e [frz. entrepreneur. zu: entreprendre = unternehmen, aus: entre = zwischen, unter (< lat. inter) u. prendre = nehmen < lat. prehende- re. prendere] (veraltet): Unternehmer. Veranstalter. Agent (z.B. von Konzerten. Theateraufführungen); Entreprise [...'pri:»]. die; -. -n [frz. entreprise. subst. 2. Part. (Fem.) von: entreprendre. t Entrepreneur] (veraltet): Unternehmen. Unternehmung. Entraol [ätra'sol], das; -s. -s [frz. entresol < span. entresue- lo.aus: entre = zwischen (< lat. inter) u. suelo = Fußboden < lat. solum] (Archit. veraltet): Zwischengeschoß. Halbgeschoß. Entrevue [ätre'vy:], die; -. -n [...y:an; frz. entrevue. aus: entre = zwischen (< lat. inter) u. vue = das Sehen, subst. 2. Part, von: voir = sehen < lat. videre] (veraltet): Zusammenkunft. Unterredung, bes. von Monarchen: ... in sehr viel intimerer Form als die E. mit dem Reichsmarschall (K. Mann. Wendepunkt 439). entrichten <st. V.; hat) [mhd. entrihten. ahd. intrihten = in die rechte Ordnung bringen, schlichten, entscheiden] (Amtsspr.): einen gesetzlich, vertraglich festgelegten Geldbetrag, der einem regelmäßig od. von Fall zu Fall abgefordert wird, bezahlen: Steuern, eine Gebühr e.; er muß die Raten monatlich [an die Bank] e.; seinen Obolus e. (scherzh.; seinen Beitrag. Eintritt bezahlen)'. Ü die Stadt mußte der Seuche ihren Tribut e. (viele starben in der Stadt an der Seuche): <Abl.:> Entrichtung, die; -. -en <P1. selten). entriegeln <sw. V.; hat): von der Verriegelung befreien, einen Riegel zurückschieben (Ggs.: verriegeln): eine Tür. ein Tor e.; <Abl.:> Entrkg[e]lung, die; -. -en. entrieren KT tri:ren] <sw. V.; hat) [frz. entrer. t Entree] (veraltet): beginnen, in etw. eintreten: ein Vorhaben. Unternehmen. Geschäft e. entrinden [ent'nndq] <sw. V.; hat): von der Rinde befreien. 704
entschädigen die Rinde von etw. ablösen: Baumstämme mit einer Maschine e.; <Abl.:) Entrindung, die; -. -en <P1. selten). cntrimen <st. V.; hat) (geh.): 1. in einem Kampf, unter großen Mühen wegnehmen: jmdm. ein wichtiges Dokument e.; Ü haben sie (= die Angelsachsen) ihm (= Napoleon) die andere Hälfte der Welt, das Meer, entrungen (St. Zweig. Fouchö 145). 2. <e. + sich) a) sich mühsam aus einer Umklammerung o.a. befreien: sich jmds. Umarmung e.; U irgendwelche Anstrengung, sich der Verschwommenheit und Versponnenheit zu e. (Th. Mann. Zauberberg 751); b) als Laut mühsam aus jmdm. hervorkommen: ein Seufzer entrang sich ihm. seiner Brust; U Nietzsche, dem sich ... der ohnmächtige Schrei gegen das ... Untergehen in die ... Endlichkeit entrang (Nigg. Wiederkehr 18). altrinnen <st. V.; ist) [mhd. entrinnen, ahd. intrinnan. zu T rinnen in dessen alter Bed. ..rennen, laufen4']: 1. (geh.) a) mit knapper Not einer Bedrohung entgehen: einer Gefahr, dem Tod. der Gefangenschaft e.; <subst.:) die (= die Wirbel der Wirklichkeit) sie in seine Tiefe rissen, aus der es kein Entrinnen gab (Anderseh. Sansibar 136); b) sich jmdm. gerade noch durch Flucht entziehen können: Er ... entrann ... dem Kommissar ... und der ganzen Gestapo (Fallada. Jeder 161). 2. (dichter.) aus etw. herausrinnen. 3. dichter, für t verrinnen: die Jahre entrinnen. entrjppen <sw. V.; hat) (Fachspr.): die Rippen aus Tabakblättern entfernen: Tabak e. entrbch Centn!] <AdJ.: o. Steig.) [mhd. entrisch = alt. altertümlich, ahd. entrisc. antrisc = fremd, zu fander...] (bayr.. österr.): nicht geheuer, unheimlich. entrollen <sw. V.) (geh.): 1. (etw. Gerolltes) auseinanderrollen u. in eine Fläche bringen (hat): eine Urkunde, eine Fahne e.; Ü ... entrollte Herr von KnobelsdorfT ... das dunkle Bild von der Lage des Landes (Th. Mann. Hoheit 237). 2. <e. 4- sich) nach u. nach in Erscheinung treten, sich ereignen, sich entfalten <hat): vor seinen Augen entrollte sich eine andere Welt; die Akteure des großen Dramas, das sich dann am 9. Thermidor entrollt (St. Zweig. Fouchl 66). 3. aus etw. herausrollen <ist>: den Händen ... waren ... Silbermünzen entrollt (Ceram. Götter 21). entromantiskren <sw. V.; hat): einer Sacheden romantischen Charakter nehmen: ..Volkstümlich" ist... Schälikes entromantisierte... Prosaübersetzung (MM 23.4.74.24); <Abl.:> Entromantisienmg. die; -. -en. Entropie [entro'pi:]. die; -. -n [.. j:an; zu griech. en = in. in ... hinein, innerhalb u. trope = Wendung. Umkehr]: 1. (aus der Thermodynamik stammende) physikalische Größe als Bezeichnung für den Grad der Nicht umkehrbarkeit physikalischer Vorgänge: das .Gesetz der E/ .... nach welchem alle Materie sich in immer wahrscheinlichere Zustände begibt (Medizin II. 230); U In seiner Prophezeiung derE. der Geschichte ... (Adorno. Prismen 113). 2. (Infor- mationst.) mittlerer Informationsgehalt einer Zeichenmenge: Entropium [en'tro.piom]. das; -s. ...ien l...pn; zu griech. en = in. in ... hinein u. trope = Wendung. Umkehr] (Med.): krankhafte Umstülpung des Augenlides nach innen. entrosten <sw. V.; hat): die Rostschicht von etw. entfernen: Eisen e.; <Abl.:) Entlastung, die; -. -en <P1. selten). entrücken <sw. V.) (geh.): 1. <hat) a) einem bestimmten Bereich od. Zustand entziehen: das Flugzeug, das die ... Eigentümer... der tödlichen Verseuchung entrückt (Kasch- nitz. Wohin 112); <häufig im 2. Part.:) der Wirklichkeit, der Öffentlichkeit entrückt sein; wie ein Hifthorn ... abwechselnd näher und wieder entrückter (Th. Mann. Herr 131); b) auf wunderbare Weise in eine andere Welt, in einen Zustand versetzen, in dem man sich nicht mehr an seinem tatsächlichen Ort wähnt: in den Berg ... wurde auch Empedokles entrückt (Kaschnitz. Wohin 125); (häufig im 2. Part.:) [im Traum] selig entrückt sein; entrückt auf etw. blicken. 2. (selten) aus jmds. Bewußtsein rücken, sich entfernen <ist): Das Grab entrückte mit den Umstehenden und den Kränzen (Bachmann. Erzählungen 130); <Abl. zu 1 b:> Entrijcktheit. die; -. -en (PI. ungebr.) (geh.): das Entrücktsein: Stärker noch als von dieser idyllischen E. fühlt sich Goron ... berührt (Maass. GoufK 33); Entfaltung, die; -, -en <P1. ungebr.) (geh.): a) das Entrücken da): ... nicht mehr als eine flüchtige E. aus den Nöten des Lebens... (Freud. Unbehagen 111); b) das Entrücktsein (entrücken 1 b): in traumhafter E.; ihr Gesicht hatte den ... Schimmer nachtwandelnder E. (Fussenegger. Zeit 244). entrümpeln [ent'nmpjn) <sw. V.; hat): Gerumpel aus einem Rauni entfernen: eine Wohnung, einen Boden e.; <Abl.:> Entrtimp[e]lung, die; -. -en <P1. ungebr.). entrinden <sw. V.; hat) (Sprachw.): bei der Aussprache eines Lautes die Lippenrundung aufgeben: mhd. ..diu" wurde zu nhd. ...die" entrundet; <Abl.:> Entrundung, die; -. -en. entwBen <sw. V.; hat): von Ruß befreien, säubern: Ruß entfernen: den Ofen e. entlasten <sw. V.; hat) (mhd. entrüsten = die Rüstung abnehmen, entwaffnen; aus der Fassung bringen, in Zorn versetzen]: a) <e. 4- sich) durch etw. in seinem sittlichen Bewußtsein beleidigt sein u. seiner Empörung Ausdruck geben: sich über Jmdn.. Jmds. Verhalten [sittlich] e.; und wenn die Perser ihren gerechten Anteil an den ölgewinnen fordern, dann entrüsten sie sich (Dönhoff. Ära 163); b) jmdn. in seinem sittlichen Bewußtsein beleidigen u. dadurch in Empörung versetzen: diese Behandlung entrüstete ihn; er war entrüstet über das. was hier geschah; ein entrüstetes (Empörung verratendes) Gesicht; <Abl.:> Entrüstung, die; -. -en <P1. ungebr.): das Entrüstetsein, Empörung: E. über ein Verbrechen; etw. ruft einen Sturm der E. hervor; etw. mit sittlicher E. ablehnen, dazu: Entrystungssturm, der <P1. ungebr.): als der erste E. abgeklungen war (Kuby. Sieg 170). entsaften [ent'zaftn] <sw. V.; hat): mit dem Entsafter den Saft aus etw. herausbringen: Kirschen. Johannisbeeren e.; Entsafter, der; -s. -: / elektrischer J Apparat, mit dem man Saft aus etw. gewinnt: Automatischer E. für Frischsäfte aus Obst und Gemüse (Spiegel 31. 1966. 47). entsagen <sw. V.; hat) [mhd. entsagen, ahd. intsagen = aufkündigen, sich einer Sache entziehen] (geh.): auf etw., (selten:) jmdn. schweren Herzens aus einer bestimmten Einsicht heraus freiwillig verzichten: den Freuden des Lebens e.; freiwillig [der Herrschaft] e. (abdanken, zurücktreten): um der Kinder, um des ... Mannes willen ... hatten sie Verzicht geleistet und einander entsagt (Th. Mann. Hoheit 193); <Abl.:> Entsagung, die; -. -en (geh.): das Entsagen: sein Blick hatte einen Zug schmerzlicher E.. dazu: entsagungsreich <AdJ.): reich an Entsagungen: ein -es Leben. entsagungsvoll <AdJ.): a) Entsagungen auf sich nehmend: ein -er Wesenstyp; b) Entsagung verlangend: eine -e Tätigkeit. entsahnen [ent'za:ndn] <sw. V.; hat): (von Milch) Sahne, Fett abtrennen, entfernen. entsakralbierei [entzakrali'zi:ren] <sw. V.; hat): einer Sache den sakralen Charakter nehmen: 1967. als der Denkmalsrat dieentsakralisierte. verfallende Kirche aus dem Denkmalschutz entließ, waren diese Funde noch nicht bekannt (MM 30. S. 68. 13); <Abl.:) Entsakraliskning. die; -. -en: die Frage der E. der Sprache (der profanen Tendenz beim Gebrauch des religiösen Wortschatzes) und die Einstellung des gläubigen Menschen zu ihr (Muttersprache 3. 1973. 240). entsalzen <sw. V.; hat): Mineralstoffe aus Meer- od. Brackwasser zur Gewinnung von Trinkwasser entfernen: Meerwasser wird entsalzt (Welt 18. 3. 71); <Abl.:> Entsalzung, die; -. -en. dazu: Entsalzungsanlage, die. Entsatz, der; -es: a) Befreiung einer belagerten Festung od. eines eingeschlossenen Truppenteils durch neu herangeführte Truppen: der E. ist schwierig; jmdm. E. bringen; Ü ... ähnelte die Reise von Dr. Peters zum E. Emin Paschas ... mehr einem Kriegszug als einer Expedition (Grzimek. Serengeti 105); b) kurz für t Entsatztruppeln]: auf E. warten; Ü E. näherte sich ...: Joachim betrat das Lesezimmer, die Rede des Literaten brach ab (Th. Mann. Zauberberg 350); <Zus. zu a:> Ents^tzarmee, die; Entsqjtztruppe, die. entsäuern <sw. V.; hat): unerwünschte Säure in etw. verringern: Wein durch Zusatz von kohlensaurem Kalk e.; <Abl.:) Erneuerung, die; -. -en <P1. ungebr.). entschädigen <sw. V.; hat): a) jmdm. für einen Schaden /für den man selbst verantwortlich ist] einen angemessenen Ausgleich zukommen lassen, einen Ersatz geben: Jmdn. für einen Verlust ausreichend, mit Geld e.; Ü Der Leser wird für die augenblickliche Entbehrung baldigst entschädigt werden (Th. Mann. Krull 104); wurde er für die Mißerfolge in Tirol bald reichlich entschädigt durch eine unerwartete Wendung im Kampf um das Reich (Feuchtwanger. Herzogin 93); Sie sagen: Nachholen. Sich e. (Gaiser. Schlußball 175); die Aussicht vom Gipfel entschädigte uns (war ein Ausgleich) für den mühsamen Aufstieg; b) einen Schaden i angemessen 1 ausgleichen: Totalinvalidität wird mit 36000 45 GDW 705
Entschädigung ... Franken entschädigt (FAZ 4.11.61.9); <Abl.:> Entschädigung, die; -. -en: a) dos Entschädigen (a): die E. der enteigneten Grundbesitzer [durch den Staat]; b) das, womit jmd. entschädigt wird; Ausgleich für erlittenen Schaden: eine E. verlangen; 50000 Mark [als] E. erhalten. entschidigiMigs-, Enfschjdjgimgs: -^ansprach, der: Anspruch auf Entschädigung: ^fonlenmg, die: Forderung nach Entschädigung; ^klage, die: Klage auf Entschädigung; ^k» <Adj.; o. Steig.): keine Entschädigung bietend: etw. e. beschlagnahmen; ^summe, die: Summe, die als Entschädigung gefordert, gezahlt wird. entschärfen <sw. V.; hat): 1. die Zündvorrichtung von einem Explosivgeschoß entfernen: eine Mine. Bombe e.; Ü ... können Lawinen durch Sprengstoffladungen rechtzeitig entschärft werden (kann ihre Gefährlichkeit herabgemindert werden; Vaterland 281.1968.17); der clevere Keeper konnte auch diese Bombe, auch diesen Schuß e. (Sport Jargon; halten). 2. a) weniger problematisch gestalten, einer Auseinandersetzung o. ä. die Schärfe nehmen: ein Problem, eine Debatte, eine Krise e.; b) ein wesentliches Element von etw. nicht mehr genügend berücksichtigen: Ein Teil der Unternehmer helfe mit. die Grundsätze der Marktwirtschaft zu e. (DM 45. 1965. 3); <Abl.:) Entschärft*«, die; -. -en <PI. ungebr.X Entscheid [ent'fajt]. der; -[e]s, -e: a) von richterlicher, amtlicher Seite ausgesprochene Entscheidung: nach E. des Arztes, des Schiedsrichters; Die ... Opposition kann ... gegen den E. der Mehrheit das Bundesverfassungsgericht anrufen (Fraenkel. Staat 229); b) svw. t Entscheidung: durch Erhards Zögern vor dem E. zur Kandidatur (Spiegel 13. 1966.42); entscheiden <st. V.; hat) /vgl. entschieden/ [mhd. entscheiden = sondern; richterlich schlichten, urteilen, bestimmen]: 1. a) (einen Zweifelsfall) /endgültig! klären, indem man in der betreffenden Sache ein Urteil fällt: das Gericht wird den Streit e.; ich wage nicht zu e.. wer hier recht hat; b) in einem Zweifelsfall anordnend bestimmen: über den Einsatz von Truppen e.; ist schon entschieden, wer hinfahren soll? 2. in bezug auf etw. den Ausschlag geben: dieser Zug entschied die Schachpartie; das Los soll e.; das Los hat gegen ihn entschieden (durch das Los ist die betreffende Sache negativ für ihn ausgegangen); das Spiel, die Partie, die Meisterschaft, das Match für sich e. [können! (Sport; gewinnen /können/). 3. <e. + sich) a) nach Prüfen. Vergleichen od. kurzem Besinnen in einem Entschluß seine Wahl auf jmdn.. etw. festlegen: sich für einen Bewerber, ein Verfahren e.: er konnte sich nur schwer e. (zu einem Entschluß kommen); b) als eine von mehreren Möglichkeiten eintreten, sich herausstellen: morgen wird [es] sich e.. wer recht behält; das Spiel entschied sich bereits gegen Ende der ersten Halbzeit (der Ausgang war bereits gegen Ende der ersten Halbzeit festgelegt); entscheidend <Adj.): auf eine persönliche Haltung od. eine Entwicklung so einwirkend, daß eine bestimmte Wende erfolgt: er hatte -en Einfluß auf ihn; e. für seine Wahl waren seine praktischen Erfahrungen; Der Kaiser wird bei Fleurus von der Republik e. geschlagen (Sieburg. Robespierre87); dieaußenpolitischeStellunge. (aufsäußerste, sehr) schwächen; <subst.:) etw. Entscheidendfes hat sich geändert; Entscheidung« die; -. -en: 1. das Entscheiden (1. 2): eine gerichtliche E.; eine E. erzwingen; die Frage steht vor der E. (wird demnächst entschieden); darüber steht ihm die E. zu: die E. fiel durch das Los. 2. das Sichentscheiden: einer E. ausweichen; wir müssen endlich zu einer E. kommen (nachdrücklich; wir müssen uns endlich entscheiden). entschfiidungs-. Entscheidung*-: -befugnis.die: Befugnis, eine Entscheidung (1) zu treffen: daß die E. beim Parlament ... liegt (Dönhoff. Ära 34); -frage, die (Sprachw.): Frage, die ein Ja od. Nein als Antwort verlangt; ^freiheit, die: a) Freiheit, eine Entscheidung (1) zu treffen: b) Freiheit, sich zu entscheiden (3 a): in diesen Fragen haben Sie völlige E.; -furcht, die: a) Furcht davor, sich entscheiden (3 a) zu müssen; -gewalt, die: Macht. Über etw. zu entscheiden (1 b): die atomare E.; -Instanz, die: Instanz, die Entscheidungen (1) trifft; -kämpf, der: Kampf, in dem sich ein Schicksal o.a. entscheidet (3 b): hatte Mao Tse-tung ... den E. um die Macht ... begonnen (Fraenkel. Staat 52); -lauf, der (Leichtathletik): Lauf, in dem sich die Läufer für eine weitere Teilnahme am Wettbewerb qualifizieren; Mnöglichkeit, die: --recht, das: a) Recht, eine Entscheidung (1) zu treffen: das Staatsoberhaupt hat in Demokratien nur selten ein eigenes E.; b) Recht, sich zu entscheiden (3 a); -schlacht, die: vgl. -kämpf; -schwer <Adj.; nicht adv.) (geh.): von entscheidender, schwerwiegender Bedeutung: sie ahnt nicht, welchen -en Schritt sie damit tut (Greiner. Trivialroman 38); -satz, der (bes. Tennis): über Gewinn od. Verlust bei einem Gleichstand entscheidender Satz; -spiel, das (Ballspiele): Spiel, das bei gleichem Punktod. Torverhältnis angesetzt wird, um eine Entscheidung herbeizufuhren; -stunde, die: a) Stunde, in der eine Entscheidung (1) getroffen wird; b) Stunde, in der sich jmd. entscheiden (3 a) muß. entschieden [ent'Jrdn] <Adj.) [2. Part, von tentscheiden): 1. eine eindeutige Meinung vertretend u. fest entschlossen: ein -er Gegner dieser Richtung; ihre Haltung war sehr e.; etw. e.. auf das -ste (ganz energisch) ablehnen. 2. <nicht präd.) eindeutig, klar ersichtlich: das ist ein -er Gewinn für uns; das geht e. zu weit: (Abi. zu 1:) Entschiedenheit. die; -. -en <P1. ungebr.): entschiedene Haltung: etw. mit [aller] E. vertreten, unterstützen, verneinen. entschlacken <sw. V.; hat): zur Entgiftung u. Reinigung des Körpers von Stoffwechselprodukten befreien: mit Abfuhrmitteln den Organismus e.; der Blutreinigungstee entschlackt den Körper; U Die Wirklichkeit blieb stets respektiert, sie wurde aber entschlackt (von Nichtverwertbarem gereinigt, von Überflüssigem befreit; Hochhuth. Stellvertreter. Nachwort 229); <Abl.:> Entschlackung, die; -. -en <P1. ungebr.). entschlafen <st. V.; ist) [mhd. entsläfen. ahd. intsläfan = einschlafen, aus f in u. t schlafen] (geh.): 1. (verhüll.) eines sanften Todes sterben: er ist gestern [sanft] entschlafen; <subst.:) beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen (gerade erst gestorbenen Angehörigen). 2. (geh.)svw. feinschlafen: Thiel ... ging zu Bett und entschlief (Hauptmann. Thiel 13). entschlagen, sich <st. V.; hat) (geh.): a) sich innerlich von etw. frei machen: sich einer Furcht, einer Sorge, jeder Parteilichkeit e.; als er... sich eines Gefühls der Überlegenheit nicht hatte e. können, als er die schmaläugige Fremde in seiner Muttersprache sich hatte versuchen hören CTh. Mann. Zauberberg 319); b) auf ein Recht o.a. verzichten: Die abgehärmte Frau entschlägt sich nicht der Aussage (Express 4. 10. 68. 3). entschlammen [ent'Jlamdn] <sw. V.; hat): von Schlamm befreien: Wasserläufe e.; <Abl.:) Entschtynmung, die; -. -en <P1. selten). entschleiern [ent'Jlaien] <sw. V.; hat) (geh.): 1. den Schleier zurückschlagen, entfernen u. dadurch den Blick auf etw. freigeben (Ggs.: verschleiern): das Gesicht e.; die Orientalin entschleierte sich; U nach dem Morgendunst entschleierte sich die Gebirgskette allmählich. 2. a) erw. Geheimnisvolles. Unergründliches, nur zu Ahnendes sichtbar machen: den Sinn des Lebens, ein Geheimnis e.; Meine Erzählung entschleierte mein Herz (Jahnn. Geschichten 29); b) <e. + sich) als etw. bisher Verborgenes sichtbar werden: nun erst entschleierte sich der Betrug, der sie umgeben ... hatte (Schneider. Erdbeben 89); <Abl.:) Entschleierung, die; -. -en <P1. ungebr.). entschließen, sich <st. V.; hat) /vgl. entschlossen/ [mhd. entsliesen, ahd. intsliosan = aufschließen]: sich dahin bringen, etw. Bestimmtes tun zu wollen: sich nur schwer [zu etw.] e. können; in ihrer Verzweiflung war sie zu allem entschlossen; er war fest entschlossen, nicht nachzugeben; kurz entschlossen reiste er ab; <Abl.:> Entschließung, die; -. -en: 1. das Sichentschließen: eine rasche E.; zu einer E. gelangen. 2. Beschluß einer Behörde, einer parlamentarischen Körperschaft od. eines Verbandes, um eine Recht sauf - fassung zum Ausdruck zu bringen od. einer politischen Forderung Nachdruck zu verleihen: eine E. einbringen, annehmen; Für das Schulwesen wurden durch die E. der .Ständigen Konferenz der Kultusminister' ... Grundsätze zur politischen Bildung erlassen (Fraenkel. Staat 176); entschlossen [Ent'Jbsn] <Adj.) [2. Part, von tentschließen]: ein Ziel, eine Absicht unter edlen Umständen zu verwirklichen trachtend od. von dieser Haltung zeugend; zielbewußt, energisch: ein -er Gegner. Verfechter einer politischen Idee; -es Handeln; er zeigte sich stark und e.; nach diesen Vorfällen trat er e. aus der Partei aus (ließ er sich nicht davon abbringen, aus der Partei auszutreten); <Abl.:> Entschlossenheit, die; -: durch nichts zu beugender Wille, etw. Be- 706
entsenden stimmtes zu tun: entschlossene Haltung. Zielbewußtheit. Energie: sich mit wilder E. auf Jmdn. stürzen; dazu fehlt es ihm an E. entschlummern <sw. V.; hat) (geh.): 1. svw. feinschlafen (1): so blieb ich ... zu Hause, entschlummerte auch ohne ... Ermüdung leicht und gern (Th. Mann. Krall 14). 2. verhüll, svw. t entschlafen (1). entschlüpfen <sw. V.; ist): 1. sich schnell u. geschmeidig einer Bedrohung od. Bewachung entziehen: der Dieb ist durch das Fenster entschlüpft; dis Kind entschlüpfte der Mutter; Ü die (= seine moralischen Begriffe) sonst ein großes System des Rechthabens darstellten, dem nichts entschlüpfte (Musil. Mann 382). 2. unbedacht geäußert werden, entfahren: ihm. seinen Lippen entschlüpfte eine unvorsichtige Bemerkung; als sich Anna e. ließ, daß ihr Sohn... mit einer gewissen Trudel Baumann verlobt gewesen war (Fallada. Jeder 304). Entschluß, der; ...Schlusses. ...Schlüsse [zu tentschließen]: etw.% wozu man sich entschlossen hat: durch Überlegung gewonnene Absicht, etw. Bestimmtes zu tun: ein plötzlicher, löblicher, weiser E.; es ist mein fester E . daran teilzunehmen; einen E. fassen, ändern, bereuen; Jmdn. von seinem E. abbringen; zu keinem E. kommen; er ist ein Mann von raschem E. (veraltend; ein schnell entschlossener Mann). cntachtyB-, Entschluß-: -fähig <Adj.; nicht adv.): fähig, einen Entschluß zu fassen (Ggs.: -unfähig), dazu: -ßhigkeit, die <o. PI.) (Ggs.: ^Unfähigkeit): vgl. ^kraft; -freude, -freudigkeit, die <o. PI.): Eigenschaft, bereitwillig u. ohne Zögern einen Entschluß zu fassen /wenn es nötig ist]: ^frei- heit die: Freiheit, eigene Entschlüsse zu fassen: Straft, die: Kraft, sich zu etw. zu entschließen: die Ausführung des Gedankens scheiterte an seiner mangelnden E.; -14h- mung, die: Angst davor, einen Entschluß zu fassen: ^k» G\dj.; o. Steig.): sich in seiner LethargieI zu nichts entschließen können: e. in einem Buch blättern, dazu: -k»ig- kett, die; -; Mmfittiig <Adj.; nicht adv.): nicht fähig, einen Entschluß zu fassen (Ggs.: -fähig), dazu: Mjnßhigkeit, die <o. PI.) (Ggs.: -fähigkeit). entschlüsseln [ent'ÜYsfn] <sw. V.; hat): a) den wirklichen Text einer verschlüsselten Nachricht herausfinden od. her- stellen (Ggs.: verschlüsseln): einen Funkspruch, die Sendungen eines Agentensenders e.; b) einer Sache, (selten:) einer Person ihre Rätselhaftigkeit nehmen, indem man etw. aufdeckt: ein Geheimnis, jmds. Tagebücher e.; Ein Mann wie Labre ist nicht leicht zu e. (Nigg. Wiederkehr 90); <Abl.:> Entschlüsselung, (selten:) EntschtyBhmg, die; -. -en <P1. selten). entschmMtzen <sw. V.; hat): von Schmutz. Verschmutzung befreien: <Abl.:> Entschmutzung, die; -. -en <P1. ungebr.): Der E. des Wolgalaufes... kommt... besondere Bedeutung zu (MM 25. 11. 72. 33); Die Industrie will ... Geld verdienen. ... ob an der Verschmutzung oder an der E. unserer Umwelt (Elektronik 12. 1971. 407). entscholastisieren [entjblasti'zi:ran] <sw. V.; hat) [zu TScholastik]: von starrem Dogmatismus befreien: H. Heise: Die entscholastisierte Schule, 2. Auflage 1964 (Buchtitel). entschreiten <st. V.; ist) (geh.. iron.): sich schreitend wirkungsvoll von jmdm.. etw. entfernen: ... keinen anderen Wunsch ... als den nach einem friedlichen Kontorsessel, von welchem ... er nach Hause e. kann zu Weib und Kind (Bamm. Weltlaterne 115). entschuldbar [ent'Joltba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so geartet, daß man die betreffende Sache verstehen u. noch entschuldigen kann: eine viertelstündige Verspätung ist gerade noch e. (Hörn. Gäste 13); <Abl.:) Entschuldbarkeit. die; -; entschulden <sw. V.; hat): durch bestimmte gesetzliche Maßnahmen von übermäßiger Verschuldung befreien: landwirtschaftliche Betriebe e.; entschuldigen [enf Juldign] <sw. V.; hat) [mhd. entschuld(ig)en = lossagen, freisprechen]: I. a) <e. 4- sich) wegen eines fehlerhaften Verhaltens den davon Betroffenen um Nachsicht bitten, um so die Störung des Verhältnisses zu beseitigen: sich förmlich, in aller Form e.; sich [bei Jmdm.] wegen seines Versehens/für sein Versehen e.; sich mit Krankheit e.; ich habe mich damit entschuldigt, daß...; b) einen Fehler, ein Versäumnis o. ä. begründen: ein krankes Kind in der Schule e.; ich ließ mich e. (teilte durch einen anderen mit. daß ich nicht anwesend sein könne): sie entschuldigte ihr Verhalten mit Nervosität. 2. a) einen Regelverstoß als geringfügig od. als ausnahmsweise zulässig ansehen u. hingehen lassen: eine solche Unterlassung ist nicht zu e.; er bat die Störung zu e.; entschuldige bitte, daß/wenn ich unterbreche; (Höflichkeitsformel:) entschuldigen Sie bitte!; Sie müssen schon e.. daß ... (ugs.; entschul- digenSiebitte.daß...): Rentschuldigen Sie. daß ich geboren bin (scherzh. od. bissige Erwiderung auf einen Vorwurf wegen fehlerhaften Verhaltens); b) etw. verständlich erscheinen lassen: der Alkoholgenuß entschuldigt sein Betragen nicht; <Abl.:) Entschuldigung, die; -. -en: 1. Begründung. Rechtfertigung für einen Fehler, ein Versäumnis: nach einer [passenden] E. suchen; etw. zu seiner E. anfuhren. 2. schriftliche Mitteilung, in der man jmds. Fehlen begründet u. es zu entschuldigen (1 b) bittet: die Mutter schrieb ihm eine E.; er gab die E. beim Lehrer ab. 3. a) Nachsicht. Verständnis für jmds. fehlerhaftes Verhalten: Jmdn. für/wegen etw. um E. bitten; (Höflichkeitsformel:) E.!; b) bestimmte Äußerung od. Höflichkeitsformel, mit der man sich entschuldigt: eine E. murmeln, stammeln; Die Wirtin reichte, klopfend, unter -en.... das heiße Wasser durch die Tür (Fries. Weg 207). Entsch^ldigungs-: abrief, der: Brief, in dem man etw. zu entschuldigen (\ b) bittet: ^grund, der: Begründung für einen Fehler, ein Versäumnis: -schreiben, das: vgl. abrief; -zettel, der: vgl. abrief: als ob ein Embryo ... einen E. braucht, wenn er drei Tage später auf die Welt kommt (Bieler. Bonifaz 209). Entschuldung, die; -. -en <P1. ungebr.): das Entschulden: daß wir 1949 bei der öffentlichen Hand mit ... kleinen Schulden begonnen haben, ist die Folge einer zweimaligen E. des Staates zu Lasten seiner Bürger (Bundestag 189. 1968. 10246). entschulen [ent'Ju:lon] <sw. V.; hat) [LÜ von engl, to de- school]: von den Schulen der bisher üblichen Art befreien, die bisher üblichen Schulen abschaffen, <Abl.:) Entschulung, die; -: Vorabdrucke haben dem Leser die ... Thesen von der ..E. der Gesellschaft" nahegebracht (Börsenblatt 72. 1971.5584). entschuppen <sw. V.; hat): (von einem Fisch) die Schuppen entfernen: einen Barsch e. entschweben <sw. V.; ist) (geh., häufig iron.): sich schwebend od. auf ähnliche Art entfernen: ... entschwebten droben der Finsternis zwei kleine weiße Hände, die lautlos applaudierten (H. Mann. Stadt 246); Eduard entschwebt wie ein Gummirhinozeros (Remarque. Obelisk 123); ü Stiller würde demnächst in Ruhm e. (Frisch. Stiller 334). entschwefeln <sw. V.; hat) (Chemie): a) Schwefelwasserstoff aus technischen Gasen entfernen: b) Schwefel aus schmelzflüssigem Eisen. Stahl u. Gußeisen entfernen: <Abl.:> Ent- sdiwefleHtmg. die; -. -en. entschwfiiJBen <sw. V.; hat) (Textilind.): unbearbeitete Wolle in einem Waschvorgang von Fett u. Schweiß reinigen. entschwinden <st. V.; ist) (geh.): I. sich aus dem Blickfeld entfernen, so daß die betreffende Person od. Sache nicht mehr sichtbar ist: das Schiff entschwand [am Horizont]; jmds. Blicken e.; (scherzh.:) nach dem Frühstück entschwand sie in die Küche; Ü der Name ist mir/meinem Gedächtnis/mir aus dem Gedächtnis entschwunden. 2. zu jmds. Bedauern schnell vergehen: die Zeit entschwindet wie im Flug; entschwundenem Glück nachtrauern. entseelt [entze:lt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): keine lebende Seele mehr habend: leblos, tot: ein -er Körper; e. zu Boden sinken; bestimmte Teilvorgänge des Lebens ... als -e (unbeseelte), aber isomorphe Prozesse (Gehlen. Zeitalter 21); Ü Jener farblose, -e ... Übergangszustand herrschte in der Natur, der dem ... Einbruch der Nacht ... vorangeht (Th. Mann. Zauberberg 17); Entssehing, die; - (geh.): das Seelenloswerden, so daß etw. nicht mehr mit innerem Leben erfüllt ist: die drohende E. eines mechanisierten und säkularisierten Gesellschaftsapparats (Rothfels. Opposition 172/173). entselbsten [ent'zelpstn] <sw. V.; hat) (selten): a) töten u. den Betreffenden dadurch seines Selbst berauben: Was du. entselbstet. nicht mehr belächeln kannst, wird ... schlimmer sein als das Sterben (Jahnn. Geschichten 35); b) seines Selbstgefühls, seiner Eigenständigkeit berauben: Eugen ... protestiert von Jugend an. will sich nicht e. lassen (L. Frank. Wagen 13). entsenden <unr. V.; entsendete/entsandte, hat entsendet/entsandt) (geh.): von einem Ort zur Erfüllung eines Auftrags an einen anderen Ort schicken: Jmdn. in ein Komitee. Dele- 45* 707
Entsendung gierte zu einem Kongreß e.; U Er entsandte ein Stoßgebet zur Madonna (Thieß. Legende SS); Saphire .... die einen sternförmigen Lichtschein entsandten (ausstrahlten: Th. Mann. Krall 96); <Abl.:) Entsendung, die; -. -en. entsetzen <sw. V.; hat) [mhd. entsetzen, ahd. intsezzen. zu: intsizzan = aus dem Sitz, aus der ruhigen Lage kommen]: 1. a) <e. + sich) durch etw. Schlimmes. Abstoßendes, was man unvorbereitet erfahrt od. erblickt, außer Fassung geraten: alle entsetzten sich bei diesem Anblick, davor; b) in Schrecken versetzen, aus der Fassung bringen: der Anblick hat mich entsetzt; ich bin ganz entsetzt darüber; entsetzt starrte sie mich an. 2. (Milit.) eine belagerte Festung od. einen eingeschlossenen Truppenteil durch neu herangeführte Truppen befreien: eine Stadt, eine Division e. 3. (veraltet) absetzen, aus einer gehobenen Stellung entfernen: jmdn. des Amtes, des Oberbefehls e.; <subst. zu 1:) Entsetzen, das; -s: jmdn. in seiner Gesamtheit heftig erfassender, mit Grauen u. panikartiger Reaktion verbundener Schrek- ken: lähmendes E. befiel sie; ich habe mit E. vernommen, daß ...; bleich vor E.; (geh.:) zu aller E. entsetzenerregend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -er Anblick; Entsetzensschrei, der; -[eis. -e; entsetzensvoll <Adj.; o. Steig.) (geh.): ... den -en Blick auf den eigenen Aufstieg (K. Mann. Mephisto 89); entsetzlich <Adj.): I. durch seine /nicht für möglich gehaltene/ Furchtbarkeit beijmdm. Entsetzen erregend: ein -es Unglück. Verbrechen; es war e.; daß ihr e. zumute geworden sei CR. Walser. Gehülfe 40); Was uns ... Polybios und Diodor ... berichten, klingt ... so ... e.. daß ... (Thieß. Reich 89); sie fand ihn e. (Böll. Haus 34). 2. (ugs.) a) <nur attr.) in unangenehmer Weise sehr stark: -en Hunger haben; b) (intensivierend bei Adj. u. Verben) sehr, in beängstigend hohem Maß. überaus, äußerst: ein e. selbstgefälliger Mensch; es war e. kalt; die Wunde blutete e.; Er hatte Evelyn e. gern (Baum. Paris 34); (Abi. zu 1:) Entsetzlichkeit die; -. -en (PI. ungebr.); Entsetzung, die; -. -en: Subst. zu tentsetzen (2. 3). entseuchen tent'z^ypi) <sw. V.; hat) (Ggs.: verseuchen): 1. ein von atomaren, biologischen od. chemischen Kampfstoffen verseuchtes Gebiet wieder für Menschen u. Tiere bewohnbar machen: sie mußten das Land, das von radioaktiver Strahlung befallen oder bedroht war. mit den modernsten Mitteln e. (MM 21. 8. 71. 33). 2. svw. tdesinfizieren; <subst.:> Ü Bleibt nur das ..Entseuchen4* von Amtsstuben und Konferenzräumen. Die kleinen Lauscher (= Minispione) an der Wand werden mit Spezialdetektoren aufgespürt (Hörzu 39. 1974. IS); <Abl.:) Ent*udara. die; -. -en. entsichern <sw. V.; hat): eine Handfeuerwaffe durch Lösen der Sicherung schußfertig machen: eine Pistole, sein Gewehr e. Entsjfid[e]lung, die; -: das Verschwinden von Siedlungen aus einem Siedlungsraum auf Grund einer bestimmten Einwirkung od. Ursache: die hochintensive .»EntSiedlung" des Landes in zwei ursachenverschiedenen Wüstungsperioden (Deutsche Literaturzeitung 9. 1972. Sp. 761). entsiegeln <sw. V.; hat) (früher): das Siegel von etw. aufbrechen (Ggs.: versiegeln): einen Briefe.; (Abl.:> Entskslel- kng, die; -. -en <P1. ungebr.). entsinken <st. V.; ist) (geh.): nicht mehr vonjmdm. [fest 1 gehalten werden u. aus seinen Händen sinken: das Buch war ihm. seiner Hand entsunken; Ü ihr entsank der Mut (sie verlor den Mut): ein Land, das ... dem Tagesbewußtsein der Zeit entsunken war (Fussenegger. Zeit 231). entsinnen (st. V.; hat) [mhd. entsinnen = in den Sinn aufnehmen, erkennen, sich erinnern]: sich etw.. was man eine Zeitlang vergessen hat. wieder ins Gedächtnis rufen u. durch Nachsinnen in den Einzelheiten vergegenwärtigen: sich Jmds.. eines Gespräches e.; ich entsinne mich [dessen] nicht mehr; sich an Jmdn.. an ein Gespräch e.; er entsann sich kaum, ihr früher begegnet zu sein; ich entsinne mich noch genau [daran], wie das damals war. entsimlichen [ent'zmlicn] <sw. V.; hat): einer Sache das Sinnlich-Konkrete nehmen: die wissenschaftlichen und künstlerischen Disziplinen werden immer mehr entsinnlicht; dieses Wort ist entsinnlicht (Sprachw.; in seiner ursprünglichen Bedeutung verblaßt): <Abl.:> Entsjmlidiung, die; -. -en <P1. ungebr.): das Entsinnlichen. Verlust des Sinnlich-Konkreten: der Dualismus von E.. VerbegrifT- lichung auf der einen Seite und Primitivisierung auf der anderen (Gehlen. Zeitalter 36); Übrigens schließt dieser Neo-Primitivismus ebenso wie die E. und Abstraktheit die Kunst von der Popularität aus (Gehlen. Zeitalter 34). entsittlichen [Ent'zrtlupi] <sw. V.; hat): jmds. Sittlichkeitsgefühl beeinträchtigen: jmds. sittliche Werte, sittliche Auffassung in Frage stellen: solche Filme können die Jugend e.; diese Einflüsse haben entsittlichend auf ihn gewirkt; (Abl.:> Entsittlich»«, die; -. entsolkiariskren <sw. V.; hat): aus der Solidarität mit einer Gruppe lösen: man verlangte von ihm. sich zu e.; Der Film zeigt sich in summa als ... Bestandteil einer Gesellschaft des Nach-oben-Kriechens und Nach-unten-Tre- tens ... Derlei als .»Katharsis" gepriesene Gewaltverarbeitung ist asozial... Sie stabilisiert, indem sie entsolidarisiert bzw. umgekehrt (Diskussion Deutsch 15.1974. 72). entsgrgen <sw. V.; hat) (Amtsspr.): von Müll o.a. befreien: um eine Stadt abwassertechnisch zu e." (MM IS. 7. 71.4); will das ... Fuhramt sich ... der Müllbeseitigung annehmen. ..Wer anruft, wird entsorgt" (MM 11.6. 74. 15); (Abl.:> Entsorgung, die; -. -en (PI. selten): Beseitigung von Müll: Ein anderes Detailproblem ist die ..Entsorgung". Der Müll kann aus diesem dichten Baugebiet nicht auf konventionelle Art weggebracht werden (MM 29. 12. 70. 4); EntSQrgunespark, der; -[e]s. -s: Anlage für die Entsorgung: Von der Verwirklichung des zentralen -s in Norddeutschland erwartet die Bundesregierung eine erhebliche Reduzierung des kerntechnischen Risikos (Welt 22. 1. 76. 15). entspannen <sw. V.; hat): l.a) lockern, von einer IAn]Spannung befreien: den Körper, die Muskeln e.; der Fechter entspannte sich; b) <e. + sich) von einer Anspannung frei werden, sich glätten: ihr Gesicht, ihre Stirn entspannte sich; seine Züge entspannten sich; c) (meist e. + sich) sich körperlich u. seelisch für kurze Zeit von der Belastung durch anstrengende u. angespannte Tätigkeit frei machen u. neue Kraft schöpfen: du mußt dich Jetzt erst einmal e.; ich konnte ruhen und e. (Kantorowicz. Tagebuch I. 509); sie war völlig entspannt; d) jmdn. von einer körperlichseelischen Belastung für kurze Zeit frei machen u. ihn neue Kraft schöpfen lassen: und lassen (= lassen Sie) sich von Sendungen ... problemlos e.? (Hörzu 41. 1974. 10); Es ist gemütlich in den ... Räumen ... und wohltuend entspannend (Koeppen. Rußland 19); e) von einer Spannung befreien: einen Bogen e.; dieses Spülmittel entspannt das Wasser (verringert die Oberflächenspannung des Wassers, so daß es leichter fließt u. besser benetzt). 2.a) weniger gefährlich gestalten, einer Sache die gefährliche Spannung nehmen: die Verhandlungen haben die politische Lage entspannt; wir müssen alles tun. um die Atmosphäre zu e. (Dönhoff, Ära 204); Auch die Erwachsenen haben ein entspanntes (gelöstes, von Spannungen freies) Verhältnis zu den Kindern (Wohngruppe 15); b) <e. 4- sich) die gefährliche Spannung verlieren, sich beruhigen: die Lage. Stimmung hat sich weitgehend entspannt; (Abl.:> Entspannung, die; -. -en (PI. ungebr.): 1. das Entspannen (1. bes. c. d): etw. ist eine willkommene E. für Jmdn.; bei seinem Hobby E. finden; um sich in seliger E. den Klängen ... hingeben zu können (Hildesheimer. Legenden 13); (ugs. verhüll.; in bezug auf sexuelle Befriedigung des Mannes:) männliche E.; E. im Stil der neuen Zeit (Abendpost Nachtausgabe 11. 10. 74. 12). 2. das Entspannen (2); Abbau politischer u. militärischer Spannungen: Detente: eine weltweite, globale E.; eine E. der Atmosphäre; Nun spricht Vadier, dessen Geschwätzigkeit eine gewisse E. herbeifuhrt (Sieburg. Robespierre 251); möglichst viele Züge dieser militärischen -en auf deutschem Boden stattfinden zu lassen (Augstein. Spiegelungen 74); für E. und Vermehrung der politischen Kontakte eintreten; zur E. beitragen. Entspannung»-: ^oespräch, das: Gespräch zwischen Gegnern zum Abbau persönlicher, politischer, militärischer Spannungen: ^literatur, die: Literatur zum Entspannen (1 c); Mnas- sage« die (verhüll.): Massage, die der sexuellen Befriedigung des Mannes dient: ^Politik, die: politische Bemühungen um den Abbau politischer u. militärischer Spannungen zwischen Machtblöcken; -prozseß, der: Prozeß des Abbaus politischer od. militärischer Spannungen: ^therapie, die <o. PI.): 1. Behandlungsmethode zur Lösung muskulärer Spannungen u. Verkrampfungen, bes. durch Massagen. 2. Heilmethode zur Beseitigung psychischer od. psychisch bedingter körperlicher Spannungs zu stände: Mitaung, die <meist PL): a) (Med.) krankengymnastisches passives u. aktives Übungs- 708
entstören verfahren zur Entspannung der Muskulatur; b) autogenes Training; Meditation, ftnuiim <sw. V.; hat): die Auszahlung von Geld /von einem Konto] wieder freigeben (Ggs.: sperren): Der Gemeinderat beschloß.... von den eingefrorenen 32.3 Millionen ... 18.3 Millionen ... wieder zu ..entsperren" (MM 24.9.70.4); <Abl.:) Entspcrrung, die; -. -en: das Entsperren, abspiegeln <sw. V.; hat): eine reflexmindernde Schicht auf optische Linsen od, Prismen auftragen: Objektiv: Zweilinser (Glas, entspiegelt) (DM 8.1967,7); <Abl.:) Entspfag[e]lung, die; -. -en. tlipfriiui, sich <st. V.; hat): zwischen jmdm, u. einem andern allmählich entstehen, sich entwickeln: es entspann sich [zwischen ihnen] ein Wortwechsel, ein Streit, eine Freundschaft. flu fallen <st. V.; hat) /vgl. entsprechend/ [mhd. entsprechen = entgegnen, antworten]: 1. mit etw.. (seltener.) jmdm. übereinstimmen, einer Sache, (seltener:) jmdm. gleichkommen, gemäß sein, angemessen sein: das Buch, der neue Mitarbeiter entspricht nicht ganz unseren Erwartungen; seine Aussage entspricht [nicht] den Tatsachen; dieser Kunststoff entspricht in seinen Eigenschaften dem Holz. 2. etw., was als Wunsch, Forderung o.a. von außen an einen herangetragen wird, durch sein Handeln erfüllen: einem Antrag, einer Bitte e.; entsprechend: I. <AdJ.; o. Steig.) a) angemessen, zu etw. im richtigen Verhältnis stehend: eine -e Entschädigung; bei der Kälte mußt du dich e. (warm] anziehen; es geht ihm den Umständen e.; b) <nur attr.) für etw. zuständig, kompetent: bei der -en Behörde anfragen. 0. <Präp. mit Dativ) gemäß, nach, etw, befolgend, in Übereinstimmung mit etw,: e. seinem Vorschlag; einem Auftrage, handeln; Entsprechung,die; -. -en: 1. das Entsprechen (1): eine E. feststellen; So ist es in umgekehrter E. auch hier (Thielicke, Ich glaube 117). 2. etw. Ähnliches, das einer Sache entspricht; Analogie: eine E. im politischen Bereich; das ist nur eine entfernte E. zu dem. was er früher vertrat. cotsprkPen <st. V.; ist) (geh.): 1. aus etw,, einem Untergrund sprießen: die ersten Krokusse entsprießen der Erde; Ein Meer von roten Rosen entsproß den fiesen grauen Fabrikmauern (Zwerenz, Kopf 206). 2. aus etw, hervorgehen: [aus] der Ehe sind vier Kinder entsprossen; sind ... diesem ... Boden große Persönlichkeiten ... entsprossen (Thieß. Reich 94). entspringen <st. V.; ist) [mhd. entspringen, ahd. intspringan. mhd. auch= hervorsprießen]: 1. als Quelle aus dem Boden hervorkommen: die Donau entspringt im Schwarzwald; dem erloschenen Vulkan entspringen Heilquellen. 2.a) in etw. seinen Ursprung haben, sich aus etw, erklären lassen: ihr Verhalten entspringt [aus] einer bloßen Laune; diese Vorgänge sind nicht nur der Phantasie des Autors entsprungen; b) (seh.) aus etw., jmdm. hervorgehen: die Göttin Athene entsprang dem Haupt des Zeus; es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart (Weihnachtslied); Eine gewaltige Daseinsfreude entspringt in der Mitternachtsstunde (Schaper. Kirche 229). 3.a) aus einem Gewahrsam entweichen [u. sich eilig davonmachen ]: er war dem Gefängnis entsprungen; ein entsprungener Häftling; (scherzh.:) er sah aus wie aus dem Panoptikum entsprungen; b) (selten) springend, rasch aus der Hand fallen: Bei der Kür ... war ihr der Ball entsprungen (Zeit im Bild 49. 1967. 7). cntstutliehen [entjta.tli^n] <sw. V.; hat): aus staatlichem in privaten Besitz überführen (Ggs.: verstaatlichen): einen Wirtschaftszweig e.; <Abl.:> Entstaatlichung, die; -. -en: das Spiel um die Verstaatlichung und E. von Teilen der Wirtschaft (MM 9.1.71,22). otfstalinisierat [entjtalini'zi:ren. £ntst...] <sw. V.; hat): der Entstalinisierung unterziehen: Potsdam wurde entstalini- siert (Welt 18.11.61.2); EntstalMsknmg. die; -: im sowjetischen Machtbereich nach 1953 eingeleiteter Prozeß, der durch teilweise Abkehr von den Methoden der persönlichen Diktatur Stalins, durch leninistische Restaurierung des Herrschaft smonopols der Partei u, durch teilweise Duldung reformkommunistischer Bestrebungen gekennzeichnet ist: (Chruschtschow)... leitete zugleich durch seine „Entstalini- sierung" ... und durch den Abbau der Zwangsarbeitslager etne Politik der Reform ein (Fraenkel. Staat 53). «Malten [ent'Jtaltn] <sw. V.; hat) [vgl. Gestalt] (selten): svw. tentstellen: daßer (= mein RUcken) von Dolchstößen zerfetzt ist und ... durch Narben entstaltet (Jahnn. Geschichten 19); <Abl.:) Entstehung, die; -. -en <P1. ungebr.): daß sich hinter diesen ... äußeren Vorgängen die geistigen schon auf jene E. (Auflösung der Gestalt, Form) vorbereiteten, die... die... Vorbedingung der Zeitabschnitte gewaltsamer politischer Veränderungen bilden (Musil. Mann 1325). entstammen <sw. V.; ist): a) aus einer bestimmten Familie, einem bestimmten Bereich stammen: er entstammt den Adelskreisen, einem anderen Milieu, der oberrheinischen Tiefebene; alle Modelle entstammen derselben Kollektion; b) aus einer bestimmten Zeit stammen, von etw, herrühren: die Urkunde entstammt dem 13. Jh.; dieser Begriff entstammt der Aufklärung. entstauben <sw. V.; hat): den Staub von, aus etw, entfernen: ein Uhrwerk, die Luft e.; <Abl.:> Entstaubung, die; -. -en <P1. ungebr.). entstehen <unr. V.; ist) [mhd. entsten = wegtreten, entgehen, sich erheben, werden]: a) zu bestehen, zu sein beginnen; geschaffen, hervorgerufen werden: es entstand ein ganz neuer Stadtteil; es entstand große Aufregung; aus dem Zwischenfall ist eine kriegerische Auseinandersetzung entstanden; <subst.:> das Projekt ist erst im Entstehen begriffen; b) sich für jmdn. ergeben: Ihnen entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten; <Abl. zu a:> Entstehung, die; -: die Frage nach der E. des Lebens. Entstehungs-: -gesdikhte, die: a) Geschichte der Entstehung, des Ursprungs einer Sache: die E. einer Partei, einer Stadt; b) Genesis, Schöpfungsgeschichte des ersten Buches Mose; ^gnmd, der: etw. als E. des Militarismus bezeichnen; Mnechanismus, der: Mechanismus, der für die Entstehung einer Sache ausschlaggebend ist: Nur bei der realen Hypertonie, einem durch Nierenerkrankung ausgelösten Hochdruck, wissen wir einiges über die Entstehungsmechanismen (Medizin II, 298); ~ortf der: der E. eines Werkes; Mrsache, die: vgl. -grund; -zeit, die. entstdaen <st. V.; ist) (geh.): a) aus einem Fahrzeug o.a. aussteigen: sie entstiegen dem Auto, dem Flugzeug; b) aus etw. nach oben steigen: dem Wasser, einer Erdspalte e.; Und wieder ... entstieg das Sonnenrad der gefrorenen Wolga (wurde es über der Wolga sichtbar; Plievier, Stalingrad 346). entsteinen <sw. V.; hat): aus Steinobst die Steine entfernen: Pflaumen. Kirschen e. entstehen [entftaisn] <sw. V.; hat) [eigtl. = dem Hahn die Steißfedern ausreißen, zu t Steiß] (ugs.): jmdn. mit Schmeicheln dazu bringen, etw. herzugeben: habe ich Soeft drei Flaschen Sekt entsteißt (Kirst, 08/15, 530). entstellen <sw. V.; hat) [mhd. entstellen, eigtl. = aus der rechten Stelle od. Gestalt bringen]: 1. jmds. Aussehen so zu seinen Ungunsten verändern, daß er oft kaum wiederzuerkennen ist: der Ausschlag entstellte ihn sehr; der Verwundete war bis zur Unkenntlichkeit entstellt; ein vom Schmerz entstelltes Gesicht. 2. im Sinn verfälschen; so darstellen od. wiedergeben, daß ein falsches Bild von der betreffenden Sache entsteht: Jmds. Charakter in einem Buch e.; der Druckfehler entstellt den Sinn des Satzes; das gekürzte Interview gab seine Äußerungen entstellt wieder; <Abl.:) Entstellung« die; -. -en: 1. <P1. ungebr.) das Entstelltsein (1): die E. durch eine Krankheit. 2. das Entstellen (2): die E. einer Nachricht, eines Vorgangs. entstempeln <sw. V.; hat): ein Kraftfahrzeugkennzeichen ungültig machen, indem man den Stempel der Zulassungsstelle entfernt: Zieht eine Stadt ... nicht ... den Kraftfahrzeugschein eines nicht mehr versicherten Fahrzeugs ein und entstempelt sein Nummernschild, so haften die Behörden ... (Spiegel 29, 1966. 36). entstielen [ent'Jti:bn] <sw. V.; hat): von Obst die Stiele entfernen: Kirschen e. entstofHiehcn [ent'Jtoflupi] <sw. V.; hat) (geh.): vom Stofflichen, von der Materie loslösen; entmaterialisieren: So macht sich diese Dichterin ... an die ... Aufgabe, die Welt ... zu e. (FAZ 19. 8. 61. 43); das natürliche, vierschrötige, gefährliche Leben hat sich in seiner Seele bloß ganz ent- stofllicht... gespiegelt (Musil, Mann 1170); Ferneres Gebirge wollte sich ... verfärben und e. (Th. Mann. Joseph 385); <Abl.:> EntstQfflichung. die; -. -en <P1. ungebr.). entstören <sw. V.; hat): hochfrequente Störungen des Funkempfangs durch Erhöhung der Störfestigkeit von Funkempfängern od. durch Maßnahmen an der Störungsquelle beseitigen od. verringern: eine (Telefon]leitung. Elektrogeräte e.; Ü Das Rundschreiben sollte das Verhältnis zwischen Berli- 709
Entstörung nem und Senat e. (Spiegel 49. 1967. 220); <Abl.:) EntstOnme* die; -, -en. dazu: Entstönmg9dienst, der: vgl. Entstörungssteile; Entstfrungsstelle. die: Abteilung für Fernsprechentstörung, Störungsstelle. entströmen <sw. V.; ist) (geh.): aus etw. /herausiströmen: klares Quellwasser entströmte dem Brunnen; das Publikum entströmte dem Saal; ein betäubender Duft entströmt den Lilien; Ü seinen Lippen entströmte eine erschütternde Klage. entstyrzen <sw. V.; ist) (dichter.): aus etw. stürzen, stürzend fallen: der Krug entstürzte ihr. ihren Händen; Tränen entstürzten ihren Augen. entsühnen <sw. V.; hat) (geh.): durch Sühne von Schuld befreien: Gott selbst hatte ihn entsühnt; Wenn ... das Reich der Schatten zur Stätte ... entsühnten ... Lebens wird ... (K. Mann. Wendepunkt 98); <Abl.:> Entsühnung. die; -. -en <P1. ungebr.X entsympfen <sw. V.; hat): von Sümpfen befreien, trockenlegen: weite Teile des Landes wurden entsumpft; <Abl.:) Entsympfüng, die; -. -en. enttabukren usw. vgl. enttabuisieren usw.; enttabutskrai <sw. V.; hat): einer Sacheden Charaktereines Tabus nehmen (Ggs.: tabuisieren): Leichenwäscher und Knochenmänner sollen den Tod e. (MM 30. 3. 72. 50); <Abl.:> Enttabubfe- rang, die; -. -en: ein altmodischer Mensch .... der ... den erzieherischen Wert der totalen E. nicht erfaßt hat (Hörzu 41. 1974. 116). enttynken <sw. V.; hat): den Treibstoff aus Tanks entfernen. enttarnen <sw. V.; hat): 1. als Agenten (1) überführen: einen V-Mann, einen Spionageringe.; sich freiwillig e. 2. aufdek- ken, entdecken: er (= Freud) enttarnte sie (= die Zuneigung eifersüchtiger Männer zu ihren Konkurrenten) als eine in vielen Männern schlummernde Homosexualität (Stern 45, 1971. 112); <Abl.:) Enttarnung, die; -. -en. enttäuschen <sw. V.; hat) [eigtl. = aus einer Täuschung herausreißen, als Ersatz für desabusieren (< frz. d£sabu- ser) u. detrompieren (< frz. detromper)]: jmds. Hoffnungen, Erwartungen nicht erfüllen, so daß der Betreffende unzufrieden, niedergeschlagen od. verstimmt ist: jmdn.. Jmds. Vertrauen e.; womit hatte ich ihn enttäuscht?; das Fußballspiel enttäuschte (entsprach hinsichtlich seiner Qualität nicht den Erwartungen, war schlechter als erwartet): ein enttäuschender Theaterabend; von jmdm.. von/über jmds. Verhalten enttäuscht sein; ich bin angenehm enttäuscht (ugs. scherzh.; ich bin angenehm überrascht, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt); er fühlte, sah sich enttäuscht; (Abi.:) Enttäuschung, die; -. -en: a) Nichterfüllung einer Hoffnung od. Erwartung, die jmdn. unzufrieden o. ä. stimmt: [dieser Schauspieler war für mich] eine große, herbe, bittere, schwere, schmerzliche, harte E.; mit jmdm.. etw. eine E. erleben; jmdm. eine E. bereiten; sich nicht durch -en entmutigen lassen; b) <o. PI.) das Enttäuschtsein: seine E. über das negative Ergebnis konnte er nicht verbergen; sehr zu unserer E. hat er sich anders entschieden; enttiuschungsreidi <Adj.; nicht adv>: voller Enttäuschungen: Der Vorgang wird ... langfristig, e.. in hohem Grade riskant, vielleicht blutig sein (Gehlen. Zeitalter 92). enttfifiren <sw. V.; hat): Teer von etw. entfernen: den Kühlergrill des Autos e.; <Abl.:) Enttfifinmg. die; -. -en. entthronen <sw. V.; hat): a) (geh.) (einen Monarchen) absetzen, von seinem Thron verdrängen: einen König e.; b) aus seiner Machtstellung verdrängen: einen Rivalen e.; Damit war der Rohrzucker entthront (war das Zuckerrohr nicht mehr die wichtigste Anbaupflanze: Jacob. Kaflee 226); <Abl.:> Entthronung, die; -. -en. enttrümmern [ent'tnrmBn) <sw. V.; hat): von Trümmern befreien: ein Ruinengelände e.; kaufte er 1949 ein Stück Land, enttrümmerte es (Spiegel 20.1966. 60); <Abl.:> Enttrümmerung, die; -. -en. entvölkern [entfoclken] <sw. V.; hat): a) bewirken, daß die Bevölkerungszahl in einem bestimmten Gebiet zurückgeht: der lange Krieg, die Hungersnot hat ganze Distrikte entvölkert; b) <e. + sich) durch bestimmte Einwirkungen in der Bevölkerungszahl zurückgehen, menschenleer werden: Verlassen ist das Land, es entvölkert sich langsam (Böll. Tage* buch 32). entwachsen <st. V.; ist): 1. durch seine Entwicklung über ein bestimmtes Stadium hinausgelangen [u. sich bestimmten Einflüssen nicht mehr unterwerfen]: die Kinder begannen der Mutter zu e.; er war kaum den Kinderschuhen entwachsen (aus dem Kindesalter heraus): wie sehr er ihr (= der kleinen Heimat) auch ... e. möge (Th. Mann. Krull 87). 2. (geh.) aus etw. herauswachsen: dem Boden entwuchs dichter Rasen; U so stößt, der Dunkelheit entwachsen, der Landsturmmann ... auf den Posten (A. Zweig. Grischa 20). entwaffnen<sw. V.;hat): \Jmdm. /gewaltsam/ die Waffeln] abnehmen: Truppen, einen Gefangenen, einen Einbrecher e. 2. durch sein Ientgegenkommendes / Wesen in Erstaunen setzen u. etwa bestehende Antipathien besiegen, so daß der Betreffende seine widerstrebende Haltung aufgibt: jmdn.. jmds. Groll durch Güte e.; ihre Unbekümmertheit war entwaffnend; <Abl.:) Entwaffnung, die; -. -en <P1. ungebr.): 1. das Entwaffnen. 2. (Fechten) Angriff, bei dem dem Gegner die Klinge aus der Hand geschlagen wird. entwalden [ent'valdn] <sw. V.; hat): aus einem Gebiet den Wald entfernen: größere Flächen des Landes wurden entwaldet; ein entwaldeter Boden; <Abl.:) Entwaldung, die; -. -en: durch die -en entstand große Wassernot. entw«ndeln <sw. V.): 1. (Schach) eine umgewandelte Figur beim Retrospiel zurückverwandeln <hat>: eine Dame in einen Bauern e. 2. (geh.. oft scherzh.) gemessen, würdevoll o.a. davongehen <ist): Majestätisch entwandelt sie, von den Klängen des, Alpenglühens4' geleitet (Remarque. Obelisk 306); (Abi. zu 1:) Entwfndlung, die; -. -en. entwaiusen [ent'vantsn] <sw. V.; hat): von Wanzen befreien: einen Raum e.; Heirr Perts wollte e.; er war der Kammerjäger (Schnurre. Bart 131). entw^rmen, sich <sw. V.; hat) (Fachspr.): Wärme verlieren: <AbI.:> Entwarnung, die; -: Die hohen Temperaturen heizten die Stadtkomplexe auf. die Abstrahlung der Wände zur Nachtstunde erschwerte die E. des menschlichen Körpers (Hörzu 37. 1975.91). entwarnen <sw. V.; hat): einen Alarmzustand durch bestimmte Sirenentöne für beendet erklären: es wurde entwarnt; Ü er (= der Hund) konnte warnen und e. Er ahmte das täuschend nach. denn er war neben einer Si rene aufgewachsen (Molo. Frieden 262); <Abl.:> Entwarnung, die; -, -en: nach zwei Stunden kam die E.; die Sirenen geben E. Entwynungs-: -frisur, die [nach der Entwarnung bei den Luftangriffen im 2. Weltkrieg konnte alles (aus dem Keller) wieder nach oben] (ugs. selten): hochgekämmte Frisur: Die schnell hochzusteckenden Haare, die sogenannte ..Entwarnungsfrisur", waren bei den deutschen Frauen im II. Weltkrieg eine beliebte Mode (Hörzu 25. 1976. 124); -signal, das; -zeichen, das. entwässern <sw. V.; hat): l.a) überschüssiges Wasser aus dem Boden ableiten: eine Flußniederung, Moore e.; das Kongobecken wird durch den Kongo entwässert; b) irgendwohin Wasser abgeben, abfließen: der Kongo entwässert zum Atlantischen Ozean. 2. krankhafte] Wasseransammlungen im Gewebe [durch therapeutische Maßnahmen] entfernen: den Körper, für eine histologische Untersuchung Gewebe e.; <Abl.:> Entwässerung,die; -. -en: 1. das Entwässern (1. 2). 2. svw. T Kanalisation: Kommunale Anstalten ... zu Zwecken der öffentlichen Hygiene (Straßenreinigung. Müllabfuhr, E.. Schlachthöfe u.a.) (Fraenkel. Staat 163). Entwässerung»-: ^anläge, die: a) (meist in der Landwirtschaft) Anlage, um überschüssiges Wasser aus dem Boden zu leiten: b) Kanalisationsanlage: --graben, der: Graben, in dem sich überschüssiges Wasser aus dem Boden sammelt u. abläuft: -kanal, der: svw. f -graben: Mietz, das: engmaschiges Netz von Gewässern verschiedener Größenordnungen zur Entwässerung der Marschgebiete an der Küste: ~rohrf das: Rohr, das in einem Entwässerungsschacht angesammeltes Wasser abführt: -Schacht, der: Schacht, in dem sich überschüssiges Wasser aus dem Boden sammelt. Entwfßrung, die; -. -en: selten für f Entwässerung. entweder ['entve.di?. auch: -'—1 <Konj.. Adv.) [mhd. e(i)nt- weder. ahd. einweder. aus fein u. Tweder] nur in der Verbindung e.... oder (wenn nicht... dann: fuhrt die erste von zwei od. mehreren Möglichkeiten ein. betont nachdrücklich, daß nur jeweils eine in Frage kommt): e. kommt mein Vater oder mein Bruder; e. strengst du/du strengst dich mehr an. oder du wirst die Prüfung wieder nicht schaffen. Vgl. ent; Ijjrtweder-Oder, das; -. -: zwei Möglichkeiten, für deren eine man sich klar entscheiden muß: Dem E.-O. nach 1945 geht er abermals aus dem Wege (Niekisch. Üben 191). entwegt [entve:kt; eigtl. 2. Part, von veraltet entwegen = 710
entwicklungs-, Entwicklungs- von der Stelle rücken, f unentwegt] (selten): ohne Weg u. Ziel, ohne geistige Orientierung lebend: manche (= Briefe), die die Gedankenqual tief enttäuschter und -er junger Menschen zeigen (Kantorowicz. Tagebuch I. 430). entweichen <st. V.; ist): 1. aus etw. ausströmen: die Luft entweicht [dem Blasebalg]; das Gas entweicht [aus der Leitung]; aus seinem Gesicht entwich alles Blut (geh.; sein Gesicht wurde blaß): Ü Die Spannung entwich vollends, und an ihrer Stelle strömte ein ungeheurer Jubel in seine Brust (Apitz. Wölfe 102). 2. unbemerkt entfliehen, sich vor einer Bedrohung in Sicherheit bringen: aus dem Gefängnis, in die Schweiz e.; der Dieb ist [in der allgemeinen Verwirrung] entwichen; Ü sie könnten einer öffentlichen Stellungnahme durch geheime Stimmabgabe e. (St. Zweig. Fouche 18); <Zus.:> Entwefchfleschwindigkeit. die (Physik): Geschwindigkeit, die einem [Raumflug] kör per erteilt werden muß, damit er ohne weiteren Antrieb von einem Planeten od. Mond bis in beliebige Entfernungen im Weltraum vordringen kann: <Abl.:> Entwfifchung, die; -. -en (Schweiz., sonst selten): das Entweichen. entwelien <sw. V.; hat): die Weihe einer Sache zerstören, verletzen: ein Wort e.. indem man es ausspricht; durch seine Anwesenheit einen Ort e.; die Aristokraten ... sahen ... den Thron ... gründlich entweiht durch die Krönung einer ehemaligen Zirkusdirne (Thieß. Reich 502); <Abl.:) Entweihung, die; -. -en <PI. ungebr.X entwanden <sw. V.; hat) (geh.): unter Ausnutzung einer Gele- genheit unbemerkt wegnehmen u. / mühelos j an sich bringen: stehlen: Geld [aus der Kasse] e.; jmdm. ein Bild, die Brieftasche e.; <Abl.:> Entwendung, die; -. -en: Verträge in der Teilkaskoversicherung (Brand. Explosion. E. sowie Elementarereignisse) (Express 4. 10. 68. 12). entwarfen <st. V.; hat) [mhd. entwerfen = (in der Bildweberei) ein Bild gestalten; literarisch, geistig gestalten]: a) planend zeichnen, skizzieren: Möbel, einen Bauplan, ein Plakat, ein Modell e.; U ein Bild von jmdm.. ein Bild der sozialen Zustände im 16. Jh. e. (eine charakterisierende Schilderung von jmdm., der sozialen Zustände im 16. Jh. geben): Ihn plagen schon hier, kaum für dies Dasein entworfen, die Sorgen des zukünftigen Romanciers (Fries. Weg 15); <auch e. + sich:) Wer... sich einmal so entworfen hat, daß er sich durch Leistungen legitimieren muß (Frisch. Gantenbein 182); b) in seinen wesentlichen Punkten [ schriftlich i festlegen: einen Text, einen Plan, ein Programm e.; <Abl. zu a:) Entwerfer, der; -s. -: Formgestalter für Gebrauchs- u. Verbrauchsgüter: Designer: Nicht allein das graphische Geschick des -s. sondern vor allem die Forderungen der Verkaufspsychologie ... bestimmen das Aussehen des Taschenbuchs (Enzensberger. Einzelheiten 1.138); (zu a. b:> Entwertung, die; -. entwerten <sw. V.; hat) [mhd. nicht belegt, ahd. antwerdön = verachten, zurückweisen]: \. für eine nochmalige Verwertung ungültig machen: einen Fahrschein, eine Eintrittskarte e. 2.a) den Wert einer Sache mindern: alte Privilegien wurden im Laufe der Zeit entwertet; Das Schälen der Rinde, insbesondere durch das Hochwild, entwertet das Holz (Mantel. Wald 62); das Geld ist entwertet; war er ein entwerteter und lahmer Mensch, mit dem nichts mehr anzufangen war (Hesse. Sonne 9); b) <e. + sich) (selten) an Wert verlieren: das Geld entwertete sich (Niekisch. Leben 111); <Abl. zu 1:> Entwerter, der; -s. -: Automat zur Entwertung eines Fahrscheins o.a.: die Fahrkarte in den E. stecken; <zu i, 2:) Entwertung, die; -. -en. entwesen <sw. V.; hat): 1. (Fachspr.) von Ungeziefer befreien: ein Haus, ein Schiffe. 2. (selten, geh.) seines Wesens berauben: daß sie vor Angst gleichsam entwest sind (FAZ 7. 11. 61. 16); es (= das anwesende ..Format" = Pieter Peeperkorn) ... beschattete das Gespräch. ... entweste es auf irgendeine Weise (Th. Mann. Zauberberg 813); <Abl.:> Entwesung, die; -. -en. entwickeln <sw. V.; hat): 1. <e. -I- sich) durch das Wirken bestimmter Kräfte allmählich entstehen, sich stufenweise herausbilden: es entwickelte sich [daraus] eine Diskussion; aus der Raupe entwickelt sich der Schmetterling; Dämpfe entwickelten (bildeten) sich. 2. <e. 4- sich) a) in seinem pflanzlichen, körperlichen od. geistigen Wachstum allmählich ein Stadium erreichen, in dem die in dem betreffenden Lebewesen od. der Pflanze angelegten Möglichkeiten verwirklicht werden: das Kind hat sich schnell entwickelt; das Mädchen ist körperlich voll entwickelt; das Philoden- dron hat sich gut entwickelt; b) in einem Prozeß fortlaufend in eine neue I bessere I Phase treten: die Verhandlungen entwickeln sich zufriedenstellend. 3.a) durch seine Einwirkung die betreffende Person od. Sache auf ein höheres Niveau heben: einen Betrieb zur Fabrik e.; er hat ihn zu einem bühnenreifen Schauspieler entwickelt (herangebildet): b) (DDR) durch politische Schulung heranbilden: Propagandisten e.; c) <e. 4- sich) allmählich unter bestimmten Bedingungen zu etw. anderem. Neuem werden: sich zu einer Persönlichkeit, zu einem Verbrecher e.; Japan hat sich zu einer Industriemacht entwickelt. 4. a) bei einem Prozeß, Vorgang durch sich od. an sich entstehen lassen: das Feuer entwickelte große Hitze; der Samen entwickelt den Keim; b) bei etw. wirksam werden lassen, als Fähigkeit aus sich hervorbringen od. in Erscheinung treten lassen: bei einer Arbeit Talent. Phantasie e.; die neuen Züge entwickeln (erreichen) eine große Geschwindigkeit; c) in einem Arbeitsprozeß etw. Neues, Fortschrittlicheres erfinden, konstruieren: ein neues Verfahren, ein Heilmittel, ein schnelleres Modell e. 5. Punkt für Punkt, eins auf dem andern aufbauend od. eins aus dem andern ableitend, darlegen, jmdm. auseinandersetzen: eine Theorie, seine Gedanken zu einem Thema e.; Jmdm. seine Pläne e.; eine mathematische Formel e. (ableiten). 6. (Fot.) durch die Behandlung mit Chemikalien ein Bild auf einem Film sichtbar werden lassen: einen Film, eine Aufnahme e. 7. (Milit.) zur Gefechtsaufstellung auseinanderziehen: eine Truppe e.; (auch e. + sich:) das Regiment entwickelte sich zwischen den beiden Gehölzen; <Abl.:) Entwjckekmg: veraltet für t Entwicklung; Entwickler, der; -s. -: 1. jmd., der etw. entwickelt (4c): auch darf man den Erfahrungsschatz, den sich der E. erwirbt, nicht unterschätzen (Auto 8. 1965. 18). 2. wäßrige Lösung zum Entwickeln (6), Developer (1). Entwickler- (Entwickler 2): -bad, das: Bad mit der Lösung des Entwicklers, in das man den Film zum Entwickeln legt: Mlose, die: lichtdichte Dose zur Entwicklung eines einzelnen od. einer beschränkten Anzahl von Filmen: -schale, die: Schale für das Entwicklerbad. Entwicklung, die; -. -en: das I SichIentwickeln (1-7). entwicklungs-, Entwicklung*-: -abschnitt, der: Teilstück, abgeschlossene Stufe, Zeitraum aus einer gesamten Entwicklung: -alter, das <o. PI.): svw. t Pubertät; -arbeit, die: Arbeit an der Schaffung od. Verbesserung eines [technischen] Produktes: -aufgäbe, die: svw. t ^arbeit; -beschleu- nigung, die: svw. f Akzeleration (1); -büro, das: Büro, in dem Entwicklungsarbeiten durchgeführt werden: -dienst, der: organisierter freiwilliger Dienst bei Aufbauarbeiten in Entwicklungsländern: -epoche, die: a) Zeitalter, in dem viele Entwicklungen zustande kamen: b) vgl. ^-abschnitt; -etappe,die: vgl. -abschnitt; -ffihig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich noch weiter entwickeln könnend od. lassend: ein -er Mitarbeiter; seine Stimme war e.. dazu: -flhigkeit, die <o. PL); -faktor, der: Teilursache der Entwicklung, die in bestimmten Keimbezirken zu lokalisieren ist: -gang, der: der [geistige] E. eines Menschen; den E. von der feudalen Agrargesellschaft zur kapitalistischen Industriegesellschaft mitzumachen (Wohngruppe 8); -gesdikhte, die <P1. selten): a) Geschichte eines bestimmten Entwicklungsprozesses: seine Bedeutung für die E. der verschiedenen Regierungssysteme herauszustellen (Fraenkel. Staat 117); b) Wissenschaft u. Lehre von der individuellen u. stammesgeschichtlichen Entwicklung der Lebewesen, Organismen in ontogenetischer u. phylogenetischer Hinsicht, dazu: -geschichtlich <Adj.; o. Steig.): die Entwicklungsgeschichte betreffend: -gesetz.das <meist PI.): einem Entwicklungsprozeß innewohnende Gesetzfnäßigkeit: die ... Lehre, die ... die -e der Wirtschaft und Gesellschaft aufdecken will (Fraenkel. Staat 188 f.); -gesprädi. das (DDR): Gespräch, durch das jmd. zu einem politisch bewußten Mitarbeiter entwickelt (3 b) werden soll: -grad.der: der E. eines Landes; -helfer. der: jmd., der als Freiwilliger bei Aufbauarbeiten in Entwicklungsländern tätig ist: eine vom gesetzlichen Grundwehrdienst ... befreiende Tätigkeit als E. (MM 26. 10. 74. 47); -»hemmend <Adj.; o. Steig.): Naturstoffe mit giftiger, -er Wirkung auf Mikroorganismen; -hemmung, die: eine körperliche E.; -hilfe, die: a) Unterstützung der industriell noch nicht entwickelten Länder in Afrika, Asien, Mittel- u. Südamerika sowie in Süd- u. Osteuropa durch die modernen [westlichen] Industriestaaten: E. leisten; Ü Da sie in West-Berlin anfangs nicht Fuß fassen konnte. 711
entwidmen leisteten Parteifreunde in der DDR E. (Spiegel 44, 1965. 88); b) Zahlung für die Entwicklungshilfe (a): E. zahlen; Das dänische Parlament bewilligte im vergangenen Jahr E. in Höhe von ... 17,5 Millionen Mark (MM 12. 8. 71.12); ^Ingenieur, der: Ingenieur, der an der Entwicklung eines Projektes arbeitet; -Institut, das: vgl. -büro; -Jahre <P1.): svw. t Pubertät; -kosten <P1.>: Kosten, die durch Verbesserung od. Neuschaffung eines Projektes entstehen; -land, das <P1. ...länder): im Vergleich zu den europäischen Industrienationen wirtschaftlich unterentwickeltes Land; -lehre, die <o. PI.): Entwicklungsgeschichte (b) des Menschen, Abstammungslehre; -linle, die: Linie, in der ein Entwicklungsprozeß verläuft; in einem Bereich gewisse -n sehen; -mäßig <Adv.): die Organe sind e. auf das engste miteinander verwandt; -medianik, die: svw. t-Physiologie; -ministerium, das: Ministerium für Entwicklungshilfe; Möglichkeit, die; -papter, das: svw. t Fotopapier; -Periode, die; -phase, die: diese Kunstform befindet sich noch in einer E.; -Physiologie, die: Teilgebiet der Biologie, auf dem die Entwicklung eines Individuums aus der Keimzelle im Hinblick auf die Entfaltung der genetisch fixierten Anlagen unter Einfluß von Umweltfaktoren untersucht wird; -plan, der: Plan für die Neuherstellung od. Verbesserung eines Projektes; -politik, die: alle Maßnahmen, die zu sozialem Fortschritt in den Entwicklungsländern führen; -politisch <Adj.; o. Steig): die Entwicklungspolitik betreffend; -Programm, das: vgl. -politik; -profekt, das: vgl. -politik; -prozeß, der: Prozeß, in dem sich eine Entwicklung vollzieht; -reftie, die: zusammenhängende Entwicklungsstufen; eine neue Nomenklatur .... die ... verschiedene gewissermaßen genetische -n unterscheidet (Mantel. Wald 27),' —roman, der (Literaturw.): Roman, in dem die geistige Entwicklung eines [jungen] Menschen dargestellt wird; schritt, der: vgl. -abschnitt; -Stadium, das; -stand, der: Fortpflanzungsfunktion ... wenn die Gesellschaft nach ihrem materiellen E. auf die volle Ausschöpfung der Generativität ihrer Mitglieder angewiesen ist (Schmidt. Strichjungengesprache 38); -Störung, die: Störung eines sich entwickelnden Organismus durch bestimmte Ursachen: diese -en können zu körperlichen Mißbildungen fuhren; -stufe, die: verschiedene ökonomisch-soziale -n; -tempo, das; -tendenz, die: -en der modernen Gesellschaft; -verfahren, das: ein neues E. anwenden; -verlauf, der; -Verzögerung, die: svw. tRetardation; -Vorgang, der: die wesentlichen Entwicklungsvorgänge ... sind beim Menschen in großen Zügen bereits gegen Ende des zweiten Schwangerschaftsmonats abgeschlossen (Medizin II. 176); -zeit, die: 1. <o. PI.) svw. t Pubertät. 2. Zeit, die zur Entwicklung von etw. gebraucht wird; -zustand« der. entwjdmen <sw. V.; hat) (Amtsspr.): einer bestimmten öffentlichen Benutzung o.a. entziehen; einziehen: die Teilstrecke der Bundesstraße 460 ... zu e diesen Teil ... gänzlich einzuziehen (MM 5. 9. 73. 18); <Abl.:) Entwidmung, die; -. -en. entwinden <st. V.; hat) (geh.): 1. gewaltsam durch geschickte Bewegungen jmdm. aus den Händen winden u. wegnehmen: jmdm. den Revolver e.; Ü der halbe Weg ist vollbracht, dem Königtum Zoll um Zoll seiner Macht entwunden (St. Zweig. Fouchö 17). 2. <e. + sich) sich mühsam durch geschickte Drehbewegungen von jmdm., etw. befreien: sich Jmdm., jmds. Armen e.; Ü das Bewußtsein der Höhe, dem man sich auf dem Dachstuhl des St.-Veits-Domes nicht e. kann (Kisch. Reporter 322). entwirrbar [ent'virba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es zu entwirren ist; entwirren [ent'viren] <sw. V.; hat) [zu veraltet wirren = t verwirren] (geh.): 1. (ungeordnet Verschlungenes) auseinanderziehen, ordnend auflösen: einen stark verknoteten Bindfaden nicht mehr e. können. 2. a) die Unklarheit, Schwierigkeit einer Sache auflösen: die politische Lage, ein Rätsel e.; b) <e. + sich) seine Unklarheit, Schwierigkeit verlieren u. sich auflösen lassen: diese Sache muß sich doch e. (Plievier, Stalingrad 129); <Abl.:) Entw|mmg, die; -. entwischen <sw. V.: ist) [mhd. entwischen, ahd. intwisken] (ugs.): I unter Anwendung einer List I entkommen, sich schnell u. unauffällig einem Zugriff o. ä. entziehen: aus dem Gefängnis, ins Ausland, durch die Hintertür, in die oberen Stockwerke e.; der Polizei, den Verfolgern e.; Sie dachte, sie könnte mir so e. (A. Zweig. Claudia 58); der Zahlmeister hatte die Dunkelheit ausgenutzt, um dem Fest zu e. (Gaiser. Jagd 117); (subst. 2. Part.:) Entwischte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der irgendwo, bes. aus einem Gewahrsam, entwischt ist. entwöhnen [ent'v0:ndn] <sw. V.; hat) [mhd. entwenen. ahd. intwennen]: 1. einem Säugling allmählich die Muttermilch entziehen u. ihn an andere Nahrung gewöhnen: einen Säugling e. 2.a) (geh.) von etw. Gewohntem abbringen: Dieses ... Eindringen ins Unbekannte entwöhnt uns der ... Beschäftigung mit unserem Gewissen (Musil. Mann 960); aller Ordnung, geregelten Arbeit entwöhnt sein (sie nicht mehr gewöhnt sein); ich bin ... meiner Muttersprache fast ganz entwöhnt (Th. Mann. Krall 305): sein der Sonne entwöhnter Körper; b) (geh.) <e. + sich) sich von etw. I innerlich j lösen: ich entwöhnte mich ganz des Rauchens; eine Verlockung, deren er nach dem ersten Genuß sich niemals mehr würde e. können (Maass. Gouflfö 294); er ... hatte sich entwöhnt (sich abgewöhnt), den Reisegedanken an den Zeitpunkt ... zu binden (Th. Mann. Joseph 325); <Abl.:> Entwöhnung, die; -. -en <P1. ungebr.). entwölken [ent'voelkn]. sich <sw. V.; hat) (geh.): von Wolken frei werden (Ggs.: bewölken, sich): der Himmel entwölkte sich; Ü Vaters Züge entwölkten sich (scherzh.; hellten sich auf; Schnurre. Bart 26); <Abl.:) Entw$üumg, die. -: das Sichentwölken. entwürdigen <sw. V.; hat): der Würde berauben, jmds. Würde verletzen: den Menschen e.; sich niemals e. lassen ...! (Bredel. Väter 2%); <meist im 1. Part.:) entwürdigende Zustände; etw. ist entwürdigend (erniedrigend); etw. als entwürdigend empfinden; <Abl.:) Entwürdigung, die; -. -en. Entwurf, der; -{eis. Entwürfe: l.a) Zeichnung, nach der man etw. ausfuhrt, anfertigt: der E. eines Hauses; ein E. für eine, zu einer Kongreßhalle; einen E. anfertigen, ausarbeiten; b) schriftliche Festlegung einer Sache in ihren wesentlichen Punkten: der E. einer Verfassung, zu einem Roman; Ü ... daß es zu Jedem großen E. des menschlichen Geistes einen Gegenentwurf gibt (Musil. Mann 423). 2. (veraltet) Plan, Vorhaben: er steckt voll von Entwürfen. Entwyrfs-: -büro, das: Büro, in dem Entwürfe da) angefertigt werden; --Geschwindigkeit, die: nach Verkehrsbelastung u. Gelände gewählter Richtwert im Straßenbau, nach dem geometrische Elemente einer Straße (z.B. Kurvenradien u. Überhöhungen) ermittelt werden; -sklzze. (auch:) Entwqrf- skizze, die: Skizze, die einen Entwurf zu etw. darstellt: seine Entwurfskizzen ... lassen etwas von dem großen Künstler ahnen (Welt 29. 12. 62); ^Zeichnung, die: Zeichnung, die einen Entwurf zu etw. darstellt. entw^rrnen <sw. V.; hat): /durch ein entsprechendes Mittel! von Würmern befreien: Die Hundekinder müssen weiter entwurmt werden (MM 14. II. 70. 8). entwurzeln <sw. V.; hat): 1. mit den Wurzeln aus der Erde reißen: bei dem Unwetter wurden viele Bäume entwurzelt; entwurzelte (umgestürzte) Tannen. 2. jmdm. [die vertraute Umgebung u. damit] den sozialen, seelischen Halt nehmen: die Vertreibung aus der Heimat hat sie entwurzelt; Entwurzelte Jugend- das war das Thema vieler Filme der Nachkriegszeit (Bild u. Funk 37.1966.29); <Abl.:) Entwurzelung, (seltener:) Entwendung, die; -. -en. enbaubern <sw. V.; hat) (geh.): a) von einem Zauber, Bann befreien (Ggs.: verzaubern): der Prinz im Märchen mußte erst entzaubert werden; b) jmdm., einer Sache den Zauber, die Poesie nehmen: nachdem wir Ihnen ... das Wunder der Geburt entzaubert haben (Goetz, Prätorius 33); bd Tageslicht wirkte alles völlig entzaubert; Er (= ein Mann) kam ihr wie entzaubert vor (Chr. Wolf, Himmel 204); <Abl.:) Entzaubert««, die; -, -en. ent/gren <sw. V.; hat): a) die [zu] dichte Abfolge von etw. durch Einlegen größerer zeitlicher Abstände auf ein erträglicheres Maß bringen, zurückfuhren: die Abflüge (= von Maschinen, die in zu kurzem Abstand erfolgten) wurden deutlich entzerrt (Berl. Morgenpost 15.8. 74, 5); b) (Nachrichten t.) Veränderungen in der Übertragungsqualität durch entsprechende Schaltungen ausgleichen (Ggs.: verzerren): den Empfang eines Radiogeräts, die Wiedergabe eines Plattenspielers e.; c) (Fot.) Mängel an fotografischen Abbildungen, die vor allem bei Luftaufnahmen auftreten u. auf Abweichung der Aufnahmerichtung von der Senkrechten beruhen, beseitigen, indem man die Abbildungen beim Kopieren auf eine gewölbte od. geneigte Fläche projiziert: Filmaufnahmen e.; <Abl. zu c:> Entzerrer, der; -s. - (Technik): Vorführgerät mit einer Linse, die verzerrte Aufnahmen bei der Vor- 712
entzweien fuhrung auf Breitwand entzerrt; Entzerrung, die; -. -en: das Entzerren. cntzkhen <unr. V.; hat): l.a) von jmdm. wegziehen: sie entzog mir ihre Hand; b) nicht länger geben od. zuteil werden lassen Jmdm. wegnehmen: Jmdm. die Unterstützung c: ü jmdm. das Vertrauen entziehen; c) nicht länger zur Sutzung überlassen: Jmdm. den Führerschein e.; Jmdm. die Möglichkeit e.. sich zu betätigen; einem Redner das Wort e. (auf Grund ausfälliger Äußerungen od. wegen über- mäßiger Ausdehnung der Sprechzeit untersagen, in seiner Rede fortzufahren); d) von etw. fernhalten: Jmdn.. etw. jmds. Blicken. Kontrolle e.; sein Beruf entzieht ihn zu oft der Familie; e) aus etw. ziehen u. in sich aufnehmen: die Wurzeln entziehen dem Boden Feuchtigkeit. 2. <e. + sich) a) sich von jmdm., etw. losmachen: sich Jmdm., Jmds. Umarmung e.; Ü er konnte sich ihrem Charme nicht e.; b) (geh.) sich von jmdm., etw. zurückziehen, fernhalten: du entziehst dich deiner Umgebung; sie entzog sich (verbarg sich vor) unseren Blicken; c) eine Aufgabe o. ä. nicht erfüllen, einer Sache nicht nachkommen: sich einer Verpflichtung, der Verantwortung e.; d) (geh.) durch rechtzeitige eigene Anstrengung entgehen, entkommen: sich der Verhaftung [durch die Flucht] e.; der Angeklagte hat sich seinen irdischen Richtern entzogen (verhüll.; hat Selbstmord begangen): e) nicht Gegenstand von etw. sein, einem bestimmten Zugriff nicht unterliegen: etw. entzieht sich der Berechnung. Jeder Kontrolle; so entzieht sich das ... wahrhaft unerhörte Vergnügen ... Jedenfalls aller Beschreibung (Th. Mann. Krull 62); das entzieht sich meiner Kenntnis (das weiß ich nicht). 3. (ugs.) einer Entziehungskur unterziehen, einen [Drogen /süchtigenheilen:... wurden 100. meist Junge Patienten stationär entzogen (MM 29. 1. 73. 17); <Abl.:> Entziehung, die; -. -en: a) das Entziehen (1 b. c); b) kurz für t Entziehungskur: Ich habe gerade eine E. hinter mir (Lenz. Brot 160). dazu: Entziehungsanstalt, die: eine Art Sanatorium, in dem unter ärztlicher Aufsicht Entziehungskuren durchgeführt werden; Entzkhung»- erscheinung, die: /heftige! Reaktion des Körpers auf das Entziehen von Mitteln, an die er sich gewöhnt hat; Entziehungskur, die: Kur, durch die ein Alkoholiker od. Drogensüchtiger geheilt werden soll. entzifferbar [enttsiftba:^] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): sich entziffern lassend: eine schwer -e Schrift; Entzifferer [ent- tsifsre]. der; -s. -: jmd., der einen Kode, Zeichen einer unbekannten Schrift entziffern kann: Grotefend. der erste E. einer Keilschrift, war klassischer Philologe (Ceram. Götter 68); entziffern <sw. V.; hat) [nach frz. dechiflrer]: a) (etw. schwer Lesbares) mühsam lesen: eine kleine, unleserliche Schrift, einen handgeschriebenen Brief, eine In- ichrift e.; auf dem Röhrchen Spalttabletten entzifferte er die Jahreszahl 1932 (Zwerenz. Erde 16); b) entschlüsseln, dechiffrieren: eine Geheimschrift, einen Funkspruch e.; U Überhaupt war dieses Gesicht nicht leicht zu e. (Musil. Mann 967); <Abl.:> Entzifferung, die; -. -en. entzücken <sw. V.; hat) /vgl. entzückend/: l.a) /plötzlich/ mit freudiger Lust erfüllen, jmds. Wohlgefallen erregen, jmdn. begeistern: die Musik entzückte ihn; was sein Ohr entzückte, war die ... Eleganz einer Sprechkunst (Thieß. Legende 34); sie war hell entzückt über die Blumen; ich bin von diesem Vorschlag entzückt; Genaugenommen heiße ich Felix- Felix Kroull- entzückt (sehr erfreut), Sie 2xi sehen (Th. Mann. Krull 268); (iron.:) er wird von deinem Angebot wenig entzückt sein; b)<e. + sich) (selten) sich begeistern, sehr erfreuen: finden Sie Ja wenig Geschmack am einzelnen und entzücken sich vielmehr an Kombinationen (Th. Mann. Krull 397). 2. (veraltet) svw. 'entrücken; <subst.:) Entzücken, das; -s (geh.): Begeisterung, Freude, freudige Zustimmung: die Bilder erregten unser E.; wie kann er E. an meiner kläglichen Stimme haben? (Jahnn. Geschichten 95); zum E. des Publikums spielte er mehrere Zugaben; entzückend <AdJ.): überaus reizvoll u. besonderes Gefallen erregend: ein -es Kleid; ein •es (reizendes) kleines Mädchen; sie sieht e. aus; Entzyk- kong,die; -. -en (geh.): Zustand des Entzückens, das Sichentzücken: beschloß Agathe, mit Vorbedacht der E. zu begegnen, die sie vormals ... befallen hatte (Musil. Mann 1144); das Rätsel zittert zwischen uns. das Du und Ich ... aus den -en aller Liebenden (Remarque. Triomphe 168). Entzug, der; -[eis: das Entziehen (Ib. c. e): der E. von Nährstoffen, des Stipendiums, des Führerscheins. entzüaeln <sw. V.; hat) (geh.): svw. tenthemmen: wenn der Wein ihre (= der Hirten) Scham entzügelte (Hagelstange. Spielball 36). Entzugserscheinung, die: -. -en: svw. tEntziehungserscheinung. entzündbar [ent'^sYntba:^] <Adj.; nicht adv.): so beschaffen, daß es zu entzünden (1. 2. 3) ist; <Abl.:> Entzündbarkeit. die; -; entzünden <sw. V.; hat) [mhd. enzünden. ahd. inzun- den]: l.a) (geh.) zum Brennen bringen, anzünden: eine Fak- kel. ein Streichholz, sich eine Zigarette e.; der Blitz hatte das Gas ... entzündet (Hausmann. Abel 118); ein Feuer e. (in Gang setzen, entfachen); b) <e. + sich) in Brand geraten: das Heu hat sich [von selbst] entzündet. 2. (geh.) a) (eine heftige Gefühlsregung o. ä.) entstehen lassen: eine Leidenschaft e.; Der Geist der Liebe ... ist es. der die Liebe entzündet (Goes. Hagar 186); b) in heftige Erregung versetzen: daß das Erscheinen des Jünglings... mich ... entzündet hätte (Th. Mann. Krull 99). 3. <e. + sich) a) /in jmdm. I durch etw. hervorgerufen werden, entstehen, aufbrechen: an dieser These hatte sich ihr Streit entzündet; an manchen Vorgesetzten entzündete sich sein Haß (Böll. Haus 86); b) sich über etw. erregen: Die Geister entzünden sich ... nicht an der Frage, ob ... (Thielicke. Ich glaube 70). 4. <e. -I- sich) sich krankhaft röten u. schmerzhaft anschwellen: sein Hals, die Wunde hat sich entzündet, ist entzündet; entzündete Augen. entzundern [ent'tsonden] <sw. V.; hat) (Fachspr.): den Zunder von einer Stahloberfläche durch Sandstrahlen od. Beizen entfernen: Metall e. entzündlich [Ent'tsvntlK;] (Adj.; o. Steig.): 1. sich /leicht/ entzündend dal: der Stoff ist sehr leicht e. 2. /leicht/ in Erregung zu versetzen: ein -es Gemüt. 3. mit einer Entzündung einhergehend, auf einer Entzündung (1) beruhend: eine -e Erkrankung. Reaktion; EntzQndlichkeit, die; -. -en <P1. selten): a) Entzündung (1); b) Feuergefährlichkeit; Entzündung, die; -, -en: 1. das Sichentzünden einer Körperstelle als Reaktion auf einen schädigenden Reiz (z. B. eine Infektion): eine chronische, fiebrige E.; eine E. der Luftwege. 2.a) das Entzünden (1 a); b) das Sichentzünden (1 b). (zu 1:> entzündungshemmend <AdJ.; o. Steig.): eine Entzündung verhindernd od. nicht voll zur Auswirkung kommen lassend: dieses Mittel wirkt e.; Entzündungsherd, der: Stelle, an der sich eine Entzündung (1) gebildet hat, von der sie ihren Ausgang genommen hat: den E. beseitigen. entzwei [ent'tßvai] <AdJ.; o. Steig.; nur präd.) [mhd. enzwei. ahd. in zwei, eigtl. = in zwei (Teile)]: in Stücke gegangen, in einzelne Teile auseinandergefallen (Ggs.: ganz S): der Teller, das Spielzeug, der Stuhl ist e.; Ü Ich bin ganz e. ... vor Lachen (Th. Mann, Zauberberg 21). entzwei-: ^beißen <st. V.; hat): zerbeißen, auseinanderbeißen; in Stücke beißen; -brechen <st. V.): a) in /zwei/ Stücke brechen <hat): ein Stück Holz über dem Knie e.; b) auseinanderbrechend entzweigehen (ist): das Porzellan brach entzwei; -gehen <unr. V.; ist): in Stücke gehen, in einzelne Teile auseinanderfallen: die Uhr. meine Brille ist entzweigegangen; -hacken <sw. V.; hat): zerhacken, auseinanderhacken; in Stücke hacken; -hauen <unr. V.; hat): vgl. -hacken; -machen <sw. V.; hat) (ugs.): [aus Unachtsamkeit od. Ungeschicklichkeit/ in Stücke gehen lassen u. dadurch unbrauchbar machen: sie haben ihre neuen Spielsachen schon wieder entzweigemacht; -reißen <st. V.): a) in /zweij Stücke reißen <hat): einen Brief, ein Gewebe e.; b) durch einen Riß im Gewebe o.a. entzweigehen <ist>: der Schleier. Vorhang riß entzwei; -schlagen <st. V.; hat): in [zweil Stücke schlagen: er hat in seinem Wutanfall das Mobiliar entzweigeschlagen; -schneiden <unr. V.; hat): in [zwei/ Stücke schneiden: sie hat beim Ausschneiden die Tischdecke entzweigeschnitten; -«Iringen <st. V.; ist): zerspringen: bei der Explosion sprangen die Fensterscheiben entzwei. entzweien [ent'tsvaidn] <sw. V.; hat) [mhd. enzweien): a) <e. + sich) den Bruch eines freundschaftlichen o. ä. Verhältnisses durch Meinungsverschiedenheiten u. Streitigkeiten herbeiführen: wegen solcher Kleinigkeit hat er sich mit seinen Eltern entzweit; sie haben sich [miteinander] entzweit; Sie saßen in ihrem Wohnzimmer ... verstimmt wie ein ... zutiefst entzweites Liebespaar (L. Frank. Liebesgeschichte 60); Ü der Augenblick muß kommen, wo Vernunft und Leidenschaft sich endgültig entzweien (St. Zweig. Fou- che 130); b) den Bruch eines freundschaftlichen o. ä. Verhält- 713
Entzweiung nisses bewirken, auslösen: durch sein Eingreifen hat er die Freunde erst recht entzweit; ein Mißverständnis hat sie entzweit; <Abl :> Entzweiung, die; -. -en: eine E. beenden; es kam wieder zu -en. Enukleation [enuklea'tsio:n], die; -. -en [zu tenukleieren] (Med.): operative Ausschälung (z. B. einer Geschwulst od. des Augapfels); enukleieren [enukle'i.ran] <sw. V.; hat) [lat. enucleäre = entkernen; erschöpfend lösen]: 1. (Med.) eine Enukleation ausführen, 2. (bildungsspr. veraltet) entwickeln, erläutern. Enumeration [enumera'tsio:n], die; -. -en [lat. enumerätio): svw. t Aufzählung: das Übrige eine sterile E. aneinanderge- pappter Belanglosigkeiten (Deschner. Talente 31); <Zus.:> Enumerationsprinzip, das <o. PL): Beschränkung der Zuständigkeit bes. der Verwaltungsgerichte auf die vom Gesetz ausdrücklich aufgeführten Fälle: ob ein verwaltungsrechtlicher Schutz nur in den vom Gesetz besonders aufgeführten Fällen (E.) oder generell bestehen solle (Fraenkel. Staat 288); enumerativ [...ti:f] <AdJ.; o. Steig.): aufzählend; «numerieren [...'ri:ran] <sw. V.; hat) [lat. enumeräre]: aufzählen, anführen: daß deren Maßnahmen einer verwaltungsrechtlichen Nachprüfung nicht unterworfen seien, weil sie im Gesetz nicht ausdrücklich aufgeführt (..enume- rierT) seien (Fraenkel, Staat 289). Enunziation [enontsia'tsio:n]. die; -. -en [lat. enüntiätio] (Fachspr.): Aussage. Erklärung. Satz: hat Huxley die Verwandtschaft jenes Prinzips mit der Sadeschen E. entdeckt, daß ... (Adomo. Prismen 101). Enurese [enure.zs], die; -. -n [zu griech. enoureTn = hineinpissen] (Med.): unwillkürliches Harnlassen. Bettnässen, bes. bei Kindern. Enveloppe [ävabpO)], die; -, -n [frz. enveloppe = Umhüllung, zu: envelopper = einhüllen, viell. (unter Einfluß von lat. volvere = rollen) zu mlat. faluppa = Strohabfall. Spänchen, urspr. = Hülle]: 1. (Math.) bestimmte (einhüllende) Kurve einer gegebenen Kurvenschar; Kurve, die alle Kurven einer gegebenen Schar (einer Vielzahl von Kurven) berührt u. umgekehrt in jedem ihrer Punkte von einer Kurve der Schar berührt wird. 2. Anfang des 19. Jh.s übliches schmales, mantelähnliches Kleid. Envers [ä've:?. äve:?]. der; - [...g(s)]. - [...gs] [frz. envers. eigtl. = verkehrt < lat. inversus. tinvers] (veraltet): Kehrseite. Environment [erV vaiaronmant], das; -s. -s [engl, environment. eigtl. = das Umgeben(sein); Umgebung, zu frz. environ = um ... herum] (Kunstwiss.): mit Hilfe von Objekten aus dem Alltagsleben künstlerisch gestalteter Raum, der den Betrachter umgibt u. dessen aktive Teilnahme wecken soll: Räume gestalten- Besucher aktivieren/-s und Aktionen (Hörzu 12. 1973. 84); <Abl.:> environmental <AdJ.; o. Steig.) [engl, environmental] (Kunstwiss.): in der Form. Art eines Environments: Die e. angeordneten Gebilde ... beflügeln die Phantasie des Besuchers (MM 13. 12. 73. 36); Environtologie [environtolo'gi:], die; - [zu frz. environ = um ... herum u. t-logie): svw. TUmweltforschung. en vogue [ä'vo:k; frz.. aus: en = in u. vogue = Ansehen. Mode, zu: voguer = sich fortbewegen, rudern < ahd. wagön = in Bewegung sein, wogen] in der Verbindung en v. sein (gerade modern sein: in Mode, im Schwange sein): Der Atheismus ... ist nicht mehr en v. (Marek. Notizen 63); der Maler Fritz August Kaulbach, damals in... ganz Deutschland sehr en v. (Katia Mann. Memoiren 18). Envoye [ävQa'Je:]. den -s. -s [frz. envoye. subst. 2. Part, von: envoyer = (ab)schicken; abordnen < vlat. *inviäre = auf den Weg bringen, zu lat. via = Weg]: frz. Bez. für Gesandter. Enzephalitis [ent$efa'li:tis], die; -. ...litiden [zu griech. egke- phalos = Gehirn] (Med.): Gehirnentzündung; Enzephalogramm [...lo'gram]. das; -s. -e [aus griech. egkephalos = Gehim u. t-gramm] (Med.): Röntgenbild der Gehirnkammern; Enzephatographk, die; -. -n [...i:an; aus griech. egkephalos = Gehim u. T-graphie] (Med.): 1. svw. tElektroenzephalographie. 2. Röntgenographie des Gehirns. Enzian ['entsia:n], der; -s. -e [spätmhd.. ahd. (g)encian(e) < lat. gentiäna]: 1. meist blau, gelb od. lila, selten weiß blühende Istengellose] Gebirgspflanze mit glockigen Blüten: auf der Wiese blüht der E.; sie hatte einige -e gepflückt. 2. <P1. für Sorten: -e. aber: zwei [Glas] Enzian) klarer, in Geschmack u. Geruch erdiger Branntwein, der aus den Wurzelstöcken des gelben Enzians da) hergestellt wird: ein Glas E.. einen E. trinken, zu 1: enzianblau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vom leuchtenden Blau des Enzians (la). Enzyklika [entsy.'klika. auch: ...'t$Yk...J. die; -. ...ken [subst. Fem. von spätlat. encyclicus = zirkulierend. Rund-, zu griech. egkyklios = rund, im Kreise gehend]: /in lateinischer Sprache abgefaßtes I nach den Atifangsworten zitiertes päpstliches Rundschreiben, das eine Stellungnahme zu aktuellen Fragen enthält: eine päpstliche E.; die E. Ecclesiam suam; eine E. an die Gläubigen, über den Weltfrieden; enzyklisch [entsy:klij, auch: ...'tsYk...] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [spätlat. encyclicus. t Enzyklika] (bildungsspr.): einen Kreis durchlaufend; 'enzyklbche Bildung (Bildung, die sich der Mensch des Mittelalters durch das Studium der Sieben Freien Künste, des Triviums und des Quadriviums. erwarb). Enzyklopädie[entsyklope'di:].die;-, -n [...i:an; frz. encyclo- pddie < mlat. encyclopaedia = (GrundMehre aller Wissenschaften u. Künste (die dem SpezialStudium vorausgeht) < griech. egkyklopaideia. aus: egkyklios = im Kreise herumgehend, wiederkehrend, gewöhnlich u. paideia = Lehre. (Aus)bildungJ: Nachschlagewerk, in dem der gesamte Wissensstoff aller Disziplinen od. nur eines Fachgebiets in alphabetischer od. systematischer Anordnung dargestellt ist; EnzykJopAdiker [...' pe:dikB]. der; -s. -: Verfasser einer Enzyklopädie; enzyklopädisch <Adj.; o. Steig.): a) in der Art einer Enzyklopädie fdargestellt]; für eine Enzyklopädie kennzeichnend: eine -e Reihe; der Aufbau ist e.; b) (in bezugaufjmds. Wissen) umfassend: er ist e. gebildet; Enzyklopädist [...pe'dist], der; -en. -en [frz. encyclop&iiste]: Mitarbeiter an der französischen .Mncyclopedie" (1751-80; bes. in bezug auf die französischen Philosophen, die die Encyclopedie zum Sprachrohr der Aufklärung machten). Enzym [en'tsyxn), das; -s. -e [zu griech. en = in u. zyme = Sauerteig] (Biochemie): in der lebenden Zelle gebildete organische Verbindung, die den Stoffwechseides Organismus steuert; Ferment: So hängt z. B. die Geschwindigkeit chemischer Reaktionen im Organismus direkt von der Konzentration bestimmter-eab (Wieser. Organismen 158); <Abl.:) enzymatisch [entsy'ma.tij] <Adj.; o. Steig.): von Enzymen bewirkt: -e Prozesse. Reaktionen; Enzymokvie [...molo- 'gi:]. die; - [zu tEnzym u. T-logie]: Wissenschaft. Lehre von den Enzymen. enzystieren [£ntsYs'ti:ren] <sw. V.; hat) [zu griech. en = in. in ... hinein u. tZyste] (Biol.): um sich herum eine Zyste bilden, sich einkapseln. Eobiont [eo'bjpnt]. der; -en. -en [zu griech. eos = Morgenröte u. bioüs (Gen.: biöntos), 1. Part, von: bioün = leben] (Biol.): Urzelle als erstes Lebewesen mit Zellstruktur. eo ipso [e:o 'ipso; lat. eö ipso = durch sich selbst] (bildungsspr.): (wie es sich aus den eigenen Gegebenheiten heraus; von selbst i versteht I. von sich aus: das versteht sich eo i.; Grenzfälle dieser Art sind eo i. nicht häufig (Noack, Prozesse 146). Eoüetme [eo'ljen]. die; - (frz. eolienne, subst. Fem. von: eolien = äolisch, zu Aolus (dem griech. Windgott) gehörend]: zartes, feingeripptes [Halb)seidengewehe in Taftbindung. Ecgith [eo'li:t. auch: ...lit]. der; -s u. -en. -ein] [zu griech. eos = Morgenröte u. t-lith]: Feuerstein mit natürlichen Absplitterungen, die an vorgeschichtliche Steinwerkzeuge erinnern; Eolithikum [eo'li:tikum. auch: ...lit...]. das; -s: vermeintliche, auf Grund der Eolithenfunde (t Eolith) angenommene früheste Periode^ der Kulturgeschichte. Eos ['easl. die; - [griech. eos]^(dichter.): Morgenröte; Eosin [eo'zi:n]. das; -s [zu griech. eos = Morgenröte): roter Farbstoff, der u.a. zur Herstellung von roten Tinten. Lippenstiften. Zuckerwaren verwendet wird; eosinieren [eozi'ni:ren] <sw. V.; hat): mit Eosin rot färben; eosinophil [eozino'fi:!] <Adj.; o. Steig.) [zu tEosin u. griech. phflos = freundlich; Freund]: mit Eosin färbbar; eozän [eo'tse:n] <Adj.; o. Steig.): das Eozän betreffend, zum Eozän gehörend; Eozftn [-]. das; -s [zu griech. eos = Morgenröte u. kainös = neu]: Zweitälteste Stufe des Tertiärs, dazu: Eozinformation. die: svw. f Eozän; Eozoen: PI. von fEozoon; EozoOtun) [eo'tßo.ikum], das; -s [zu griech. eos = Morgenröte u. zöe = Leben]: svw. t Archäozoikum; eazoisch [eotso:iJ] <Adk o. Steig.): das Eozoikum betreffend; Eozoon~[eo't£o:3n). 714
Epidiaskop das; -s. Eozoen [...o:an] (meist Pl.> [zu griech. eos = Morgenröte u.zöon = Lebewesen, Tier) (GooL): eigenartige Form aus unreinem Kalk als Einschluß in Gesteinen der Urzeit, die man früher irrtümlich für einen Rest tierischen Lebens hielt. Epagoge [epago'ge:], die; - [griech. epagöge. eigtl. = das Herbeiführen] (Logik): Denkvorgatig vom Einzelnen zum Allgemeinen: epagogisdi [...go:giJl <Adj.; o. Steig.) (Logik): zum Allgemeinen führend. Epakte [e'pakto]. die; -, -n [spätlat. epactae (PI.) = Schalttage < griech. epaktai (hemörai), Fem. PI. von: epaktös = herbeigeführt] (Fachspr.): Anzahl der Tage, die vom letzten Neumond des alten Jahres bis zum Beginn des neuen Jahres vergangen sind. Epanüepse [epana'lepsa]. Eparalepsis [...'na:l£psis]. die; -v ...lepsen[...na'l£psn;lat.epanalepsis < griech. epanälepsis] (Rhet.vStilk.): Wiederholung eines gleichen Wortes od. einer Wortgruppe im Satz. Epanaphora [epa'na.fora]. die; -. ...rä [griech. epanaphora): svw. T Anapher. Epanodos [e'pa:nodDs]. die; -. ...doi [...d:jy; griech. epänodos = Rückkehr] (Rhet.. Stilk.): Wiederholung eines Satzes, aber in umgekehrter Wortfolge (z. B. Ich preise den Herrn, den Herrn preise ich). Eparch [e'pan;], der; -en. -en [griech. eparchos = Befehlshaber. Statthalter, zu: epärchein = der Erste über etw. sein] (hist.): Statthalter einer Provinz im Byzantinischen Reich: Eparchie [epar'^i:]. die; -. -n [...i:dn; 1: griech. epar- chfa]: 1. (hist.) byzantinische Provinz. 2. Diözese der Ostkirche. Epaulett [epolet]. das; -s. -s. Epaulette [...'lete]. die; -. -n [frz. öpaulette. zu: epaule = Achsel. Schulter < lat. spatula = Schulterblatt]: Achsel-, Schulterstück an Uniformen: Deshalb traf man nur noch selten auf den Leiter mit den allzu deutlich getragenen Epauletten; es ging zivil zu (Kant, Impressum HS). Epave [e'pa.vo]. die; - [frz. öpave. eigtl. = furchtsam; herrenlos < lat. expavidus = aufschreckend] (veraltet): Trümmer, Überreste, Strandgut. Epeiroaenese: tEpirogenese. Epeirophorese [epairofo're.za]. die; -. -n [zu griech. epeiros = Festland; Kontinent u. phöresis = das Tragen] (Geol.): horizontale Verschiebung der Kontinente. Epeisodion (epaj'zo:dpn). das; -s. ...dia [griech. epeisödion. eigtl. = das noch Dazukommende. T Episode] (Litera- turw.): Dialogszene des altgriech. Dramas zwischen zwei Stasima. Epen: PI. von tEpos. Epenthese [epente:zd]. Epenthesis [e'pentezis]. die; -. ...the- sen [...'te:zn; spätlat. epenthesis < griech. epönthesis = das Einschieben] (Sprachw.): Einschub von Lauten, meist zur Erleichterung der Aussprache (z. B. t in namentlich). Epexegese [epeksege:zd]. die; -. -n [spätlat. epexegesis < griech. epexegesis] (Rhet.. Stilk.): in der Art einer Apposition hinzugefügte Erklärung (z. B. drunten im Unterland)', epex- egetisch <Adj.; o. Steig. >: in Form einer Epexegese abgefaßt. Ephebe[e'fe:bo].der;-n.-n[lat.ephebus < griech.äphebos. zu epf = bei u. hebe = Jugend] (hist.): wehrfähiger junger Mann im alten Griechenland: Ephebie [efe'bi:]. die; - [lat. ephebla = Jünglingsalter < griech. ephebeia] (Med.): Pubertät [des jungen Mannest: ephebisch [efe:bij] <AdJ.; o. Steig.) [griech. ephebikös]: in der Art eines Epheben: Drunten, im Theater, spielt Dora Martin, die mit ihrer heiseren Stimme, der verführerischen Magerkeit des -en Körpers ... das Publikum der großen deutschen Städte verhexte (K. Mann. Mephisto 36); ephebophil [efebo'fU] <AdJ.; o. Steig.) [zu lat. ephebus = Jüngling (T Ephebe) u. griech. phflos = freundlich; Freund] (Med.. Psychol.): eine homosexuelle Neigung zu jungen Männern empfindend: <subst.:) Ephebophüe, der; -n. -n <Dekl. f Abgeordnete): weil Ja die -n meist maskulin, die Androphilen meist feminin sind (Studium 5. 1966. 292); Ephebophilie [efebofili:]. die; - (Med.. Psychol.): homosexuelle Neigung zu jungen Männern. Ephedni ['e:fedra], die; -. ...drae [...dre] u. ...dren [e'fe:dran; lat. ephedra < griech. ephedra]: Vertreter der in Form von Rutensträuchern bis zu 2 m Höhe wachsenden einzigen Gattung der Ephedragewächse: <Zus.:) Ephedragewichs, das: Vertreter einer bes. im Mittelmeerraum u. in den Trok- kengebieten Asiens u. Amerikas beheimateten Pflanzenfamilie, aus deren Arten teilweise Ephedrin gewonnen wird: Ephedrin <S> [efe'dri:n], das; -s [zu tEphedra]: dem Adrenalin ähnliches Alkaloid einiger Ephedragewächse, das als Heilmittel bei Asthma, Kreislaufschwäche u. a. verwendet wird. Epheliden [efeli:dn] <P1.) [griech. ephelides, PI. von: ephelis] (Med.): Sommersprossen. ephemer [efe'me:g] <Adj.; nicht adv.) [griech. ephemeros, eigtl. = für einen Tag]: 1. (bildungsspr.) nur kurze Zeit bestehend, flüchtig, rasch vorübergehend /u. ohne bleibende Bedeutung j: eine -e Mode. Erscheinung; sein Interesse an der Sache war nur e. 2. (Bot., Zool.) (von kurzlebigen Organismen) nur einen Tag lang lebend, bestehend: -e Pflanzen. Blüten; Ephemera [e'fe:mera] <P1.) [griech. ephemera. Neutr. PI. von: ephemeros. tephemer] (Med.): svw. tEin- tagsfleber; 'Eph^meride [efeme'ri:d3], die; -. -n [zu^ gleich- bed. griech. ephemeron. subst. Neutr. Sg. von: ephemeros. f ephemer]: svw. t Eintagsfliege; ^phemeride [-], die; -. -n [lat.ephemeris(Gen.:ephemeridis) = Tagebuch < griech. ephemeris]: I. <meist PI.) (Astron., Astrol.) Tafel, in der die täglichen Stellungen von Sonne, Mond u. Planeten vorausberechnet sind: Tabelle des täglichen Gestirnstandes. 2. <P1.) (veraltet) Tagebücher, periodische Schriften, Zeitschriften:ephemerisch [efe'me:nj]: svw. f ephemer; Ephane- rophyt [efemero'fy:t], der; -en, -en [zu griech. ephemeros (tephemer) u. phytön = Pflanze] (Bot.): Pflanze, die nur vorübergehend u. vereinzelt in einem Gebiet vorkommt (z. B. verwilderte Gartenpflanzen). Ephor [e'fo:^]. der; -en. -en [lat. ephorus < griech. öphoros = Aufseher, zu: ephorän = auf etwas sehen] (hist.): einer der fünf jährlich gewählten höchsten Beamten im antiken Sparta: Ephorat [efo'ra:t], das; -[eis: 1. (hist.) Amt eines Ephoren. 2» Amt eines Ephorus: Ephorie [efo'ri:], die; -. -n [...i:an; griech. ephorefa]: /kirchlicher/ Aufsichtsbezirk, Amtsbezirk: Ephorus ['e:forus. auch: 'ef...]. der; -. ...oren [e'fo:rdn. £...; lat. ephorus. tEphor]: a) Dekan in der reformierten Kirche: b) Leiter eines evangelischen Predigerseminars od. Wohnheims. Epibiont [epi'bpnt], der; -en. -en [zu griech. epi = (dar)auf u. biön (Gen.: bioüntos). 1. Part, von: bioün = leben] (Biol.): Partner beider Epibiose (Ggs.: Endobiont); EpiMose [...'bio:z3). die; - [zu griech. epi = (dar)auf u. biösis = das Leben] (Biol.): Gemeinschaft meist verschiedenartiger Lebewesen, von denen ein Partner auf dem anderen lebt (z. B. das Wachstum von Bakterien auf der Haut des Menschen; Ggs.: Endobiose). Epkfeiktik[auch: ...de'ik...].die; - [griech. epideiktike(tech- ne). eigtl. = aufzeigende (Kunst)] (Rhet.. Stilk.): rhetorisch reich ausgeschmückte Fest- u. Preisrede: bei Fest- u. Gelegenheitsreden üblicher Redestil: epiddktisch [auch: ...de'ik...] <Adj.; o. Steig.) [griech. epideiktikös = aufzeigend, zur Schau stellend] (Rhet.. Stilk.): die Epideiktik betreffend, in den Vordergrund stellend: prahlend, prunkend. Epidemie [epide'mi:]. die; -, -n [...ian; mlat. epidemia < griech. epidemia nösos = im ganzen Volk verbreitete Krankheit, zu: dSmos = Volk. Gebiet]: zeitlich u. örtlich in besonders starkem Maß auftretende Infektionskrankheit: Seuche, ansteckende Massenerkrankung: eine E. ist ausgebrochen; die E. ist wieder abgeklungen; Ü das Bingospielen wurde zu einer richtigen E. (zu einer Mode): Epidemiologe [epidemio'lo:gd]. der; -n. -n [rückgeb. aus f Epidemiologie] (Med.): Wissenschaftler auf dem Gebiet der Epidemiologie: Epidemiologie, die; - [zu mlat. epidemia (f Epidemie) u. f-logie] (Med.): medizinische Forschungsrichtung, die sich mit der Entstehung, Verbreitung u. Bekämpfung von Epidemien befaßt: epidemiologisch <Adj.; o. Steig.) (Med.): die Epidemiologie betreffend: epidemisch [epi'dernnJT] <Adj.; o. Steig.): in Form einer Epidemie, seuchenartig auftretend. epidermal [epider'ma.l] <Adj.; o. Steig.) [zu tEpidermis) (Med.): von der Epidermis stammend, zu ihr gehörend: jenes -e Gruseln, das man volkstümlich als „Gänsehaut" bezeichnet (Th. Mann. Zauberberg 937); Epidermis [epi'dermis]. die; -. ...men [lat. epidermis < griech. epi- dermis) (Biol.. Med.): äußere Zellschicht der Haut. Oberhaut: daß du mich für gewöhnlich hältst.... für ein Männchen, dem es beim Weibchen vor allem auf die E. ankommt (Dorpat. Ellenbogenspiele 178). Epidiaskop [epidia'sko:p], das; -s, -e [zu griech. epi = (darauf, diä = durch u. skopein = betrachten, beschauen]: Projektor, der als Episkop u. als Diaskop verwendet werden kann. 715
Epigaion Epigaion [epi'gaiDn], das; -s [griech. epigaion. Neutr. Sg. von: epigaios ~= auf der Erde befindlich]: Lebensraum der auf dem Erdboden lebenden Organismen. Epigastrium [epigastrium], das; -s. ...ien [..Jan; griech. epi- gästrion = Oberbauch (bis zum Nabel)] (Med.): Ober- bauchgegend, Magengrube. Epigeneae [epige'ne:za]. die; -. -n [aus griech. epi = darauf u. f Genese]: 1. (Biol.) Entwicklung eines jeden Organismus durch aufeinanderfolgende Neubildungen (nach der Entwicklungstheorie von C. F. Wolff, 1759). 2. (Geol.) nachträgliche Entstehung eines Flußlaufs in früher abgelagerten Schichten; epigenetbch <Adj.; o. Steig.) [aus griech. epi = darauf u. t genetisch): 1. (Biol.) auf die Epigenese (1) bezogen, durch Epigenese (1) entstanden. 2. (Geol.) a) (von geologischen Lagerstätten) später entstanden, jünger als das Nebengestein; b) durch Epigenese (2) entstanden, darauf beruhend. epigonal [epigo'na:l] <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): unschöpferisch, nachahmend: die Musik dieses Komponisten ist e. Epigonation [epigo'na:tpn]. das; -s. ...ien [...pn; ngriech. epigonätion. zu griech. epigonatis = Kniescheibe; bis auf die Knie reichendes Kleid]: auf die Knie herabhängendes Tuch in der Bischofstracht der orthodoxen Kirche. Epigone [epigo:nd]. der; -n. -n [griech. epigonos = Nachgeborener] (bildungsspr.): jmd., der in seinen Werken schon vorhandene Vorbilder verwendet od. im Stil nachahmt, ohne selbst schöpferisch, stilbildend zu sein: die -n der Romantiker; er ist nur ein E.; <Abl.:> epigonenhaft <Adj.; -er, -este) (bildungsspr.): in der Art eines Epigonen, nachahmend; Epigonentum, das; -s (bildungsspr.): epigonenhafte Art u. Weise: im Dienste Jener Kontinuität, ohne die eine Literatur den Halt verliert oder ins E. abfällt (FAZ 4. 11.61.49). Epigramm [epi gram], das; -s. -e [lat. epigramma < griech. epigramma. eigtl. = Aufschrift] (Literatur*/.): kurzes Sinn- od. Spottgedicht, meist in Distichen abgefaßt; <Abl.:> Epi- grarranatik [epigra,ma(:)tik]. die; - (Literaturw.): Kunst des Verfassern von Epigrammen; Epigrammatiker [...'ma(:)- tikB]. der; -s. - (Literaturw.): Verfasser von Epigrammen; epigrammatfadi [...'ma(:)Uf] <AdJ.) [spätlat. epigrammati- cus] (bildungsspr.): kurz u. treffend (wie ein Epigramm); witzig, geistreich, scharf pointiert: ... jedoch fehlen ihr die Klarheit und Härte eines Lessing oder die -e Schärfe Lichtenbergs (Greiner. Trivialroman 70); gelassen reihendes Märchen und -er Spruch ... sind ihm in gleicher Weise vertraut (Welt 9. 10. 65. 12); Epigrammatist, der; -en. -en (spätlat. epigrammatista < griech. epigrammatlstes] (veraltet): svw. TEpigrammatiker; Epigraph [epi'gra:fl. das. -s. -e [griech. epigraphe] (Altertumswissenschaft): antike Inschrift; Epigrgphik, die; -: Inschriftenkunde (als Teil der Altertumswissenschaft); Epigrgphiker, der; -s. -: Inschriftenforscher. Epik ['e:pik]. die; - [zu tepisch]: literarische Gattung, die jede Art von Erzählung in Versen od. Prosa umfaßt. Epikanthus [epi'kantos]. der; - (aus griech. epi = (dar)auf u. kanthös = Augenwinkel] (Med.): Hautfalte am inneren Rand des oberen Augenlids. EpOcard [epi'kart]. das; -s [zu griech. epi = (dar)auf u. kardia = Herz] (Med.): dem Herzen der Wirbeltiere u. des Menschen aufliegendes Hautblatt des Herzbeutels. Epikaip [epikarp]. das; -s. -e [zu griech. epi = (dar)auf u. karpös = Frucht] (Bot.): äußerste Schicht der Frucht- schale von Pflanzen. Epfkedeion[epi'ke:dQJ3n].das; -s. ...deia [griech. epikedeion] (Literaturw.): Iantikes I Trauer- u. Trostgedicht. Epiker, der; -s. -: Dichter, der sich der Darstellungsform der Epik bedient, Verfasser von Werken der Epik. Epiklese [epi'kle:z3]. die; -.-n [griech. epfklesis = Anrufung]: Anrufung des Heiligen Geistes in der Liturgie der orthodoxen Kirche. epikontinental <AdJ.; o. Steig.) [aus griech. epi = (dar)auf u. tkontinental] (Geol.): (von Epikontinentalmeeren) in der kontinentalen Randzone liegend; Epikontinentakneer, das; -[e]s. -e (Geol.): ein festländisches Gebiet einnehmendes Meer. Epikrise [epi'kri:»]. die; -. -n [griech. eptkrisis = Beurteilung. Entscheidung] (Med.): abschließende kritische Beurteilung eines Krankheitsverlaufs von Seiten desjirztes. Epikureer [epiku're:*], der. -s. - [lat. Epicürei < griech. Epikoüreioi (PI.)]: 1. Vertreter u. Anhänger der Lehre Epi- kurs. 2. (bildungsspr.) jmd., der die materiellen Freuden des Daseins unbedenklich genießt, Genußmensch; <Abl.:) epikureisch, epikurisch <AdJ.>: 1. die Lehre Epikurs betreffend. 2. (bildungsspr.) auf Genuß, auf das Genießen gerichtet; Epikuneismus [epikure'ismos]. der; -: 1. Lehre Epikurs. 2. (bildungsspr.) auf Genuß der materiellen Freuden des Daseins gerichtetes Lebensprinzip; epikurisch <AdJ.): svw. T epikureisch. Epilation [epilatsio:n]. die; -. -en [zu tepilieren] (Med.): Entfernung von Körperhaaren. Epilepsie [epile'psi:]. die; -. -n [...i:an; frz. Epilepsie < lat. epilepsia < griech. epilepsiä = Anfassen; Anfall] (Med.): erbliche, traumatisch bedingte od. auf organischen Schädigungen beruhende Krankheit mit plötzlich einsetzenden starken Krämpfen u. kurzer Bewußtlosigkeit; Fallsucht; epileptt- form [epileptiform] <AdJ.; o. Steig.) [zu tepileptisch u. lat. forma = Gestalt. Form] (Med.): einem epileptischen Anfall od. seinen Erscheinungsformen vergleichbar: mit heftigen Kopfschmerzen, -en Anfällen u. Psychosen (MM 4. 8. 72. 3); Epileptiker [epi'leptikB]. der; -s. -: jmd., der an Epilepsie leidet; epileptisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [nach lat. epilepticus < &edh.ep\lix>lik6s]:a)durch Epilepsie verursacht: ein -er Anfall; b) an Epilepsie leidend, zur Epilepsie neigend, fallsüchtig: e. veranlagt sein; epileptoid [epilepto'ht] <AdJ.; o. Steig.) [zu f epiletisch u. griech. -oei- des = ähnlich]: svw. tepileptiform. epilieren [epili:ron] <sw. V.; hat) [zu lat. ex = (her)aus u. pi(us = Haar] (Med.): Körperhaare entfernen. Epilkimion [epi'limnbn]. Epiümnhnn [...ium]. das; -s. ...ien [...ian; aus griech. epi = (dar)auf u. limnfon = kleiner Teich] (Biol.. Geogr.): obere Wasserschicht eines Sees mit thermischen Ausgleichsbewegungen. Vgl. Hypolimnion. Metalimnion. Epilog [epi'lo:k]. der; -s. -e [lat. epilogus < griech. epflogos] (Ggs.: Prolog): a) Schlußrede, Nachspiel im Drama: Ü Du hast heute abend einen häßlichen E. an ein schönes bürgerliches Fest gehängt (H. Mann. Stadt 24S); b) abschließendes Nachwort [zur Erläuterung eines literarischen Werkes . Epinastie [epinas'ti:], die; -. -n [...ian; zu griech. epi = (dar)aufu.tNastie](Bot.): verstärktes Wachstum der Blattoberseite gegenüber der -Unterseite bei Pflanzen; eplnastiach [epinastif] <Adj.; o. Steig.) (Bot.): (von Pflanzen) ein verstärktes Wachstum der Blattoberseite zeigend. EpingK[ept'gle:].der.-M.-s [frz. (velours)öpingle = Ripssamt, eigtl. 2. Part, von: Ipingler = mit der Nadel anstekken, zu lat. spinula = kleiner Dorn]: 1. Damenkleiderstoff mit verschieden breiten Rippen. 2. strapazierfähiger Möbelbezugsstoff mit nicht aufgeschnittenen Schlingen. Epinikion [epi'ni:kjpn].das; -s. ...ien [...pn; griech. epinikion. zu: nike = Sieg] (Literaturw.): altgriechisches Siegeslied zu Ehren eines Wettkampfsiegers. EpipattoIHMkum [epipaleo'li.tikum. auch: ...lit...]. das; -s (ausgriech. epi = (dar)aufu. tPaläolithikum]: svw. t Mesolithikum. Epiphania: tEpiphanie; Epiphanias [epifa:nias]. das; - [zu tEpiphanie]. Epiphanienfest [...Ta:npn-]. das; -[e]s. < (christl. Rel.): Fest der ..Erscheinung /des HerrnT am 6. Januar; Dreikönigsfest; Epiphanie [...fa'ni:]. Epiphania [epifa:nia]. die; - (griech. epiphäneia] ([christl.] Rel.): Erscheinung einer Gottheit (bes. Christi) unter den Menschen; Epiphinomeiudas; -s. -e [aus griech. epi = (dartauf, daneben u. t Phänomen] (Philos.): Begleiterscheinung: Zeigt die dialektische Theorie an der Kultur als bloßem E. sich desinteressiert (Adorno. Prismen 18). Epiphora [epi.fora], die; -. ...rä [griech. epiphorä. eigtl. = das Hinzufügen]: 1. (Rhet.. Stilk.) Wiederholung eines od. mehrerer Wörter am Ende aufeinanderfolgender Sätze od. Satzteile. 2, (Med.) Tränenfluß. Epiphyllum [epiTylum]. das; -s. ...llen [zu griech. epi * (dartauf, daneben u. phyllon = Blatt (die Blüten entspringen unmittelbar an den blattartigen Sprossen)]: Blätterkaktus aus Brasilien. Epiphyse [epi'fy.s]. die; -. -n [griech. epiphysis = Zuwuchs. Ansatz] (Med.. Biol.): 1. Zirbeldrüse der Wirbeltiere. 1 Gelenkstück der Röhrenknochen von Wirbeltieren u. vom Menschen; Epiphyt [epi'fy:t]. der; -en. -en [zu griech. epi = (dartauf u. phytön = Pflanze] (Bot.): Pflanze, die auf anderen Pflanzen wächst, sich aber selbständig ernährt. eptrogen [epiro'ge:n] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. epeiros 716
Epitomator = Festland; Kontinent u. t -gen] (Geol.): durch Epirogenese entstanden; Epirogenese [ppiroge'ne:»]. Epeirogenese (ep%jro-],die;-.-n [zu griech. epeiros =* Festland; Kontinent u. tGenese] (Geol.): langsame, in großen Zeiträumen ablaufende Hebungen u. Senkungen größerer Erdkrustenteile; epirosenetisch <Adj.; o. Steig.): svw. tepirogen. Epirrhem [epi're:m], Epirrhema [e'pirema]. das; -s. ...emata [...'re:mata; griech. epirrhema. eigtl. = das Dazugespro- chene] (Literaturw.): Dialogverse des Chors in der attischen Komödie. episch [e:piJ1 <Adj.) [lat. epicus < griech. epikös]: a) <o. Steig.; nicht adv.): die Epik, das Epos betreffend: ein -es Gedicht; b) erzählerisch, erzählend, berichtend: -e Gestaltungskraft; -e Elemente; ein -es Talent; etw. in -er Breite (in allzu großer Ausführlichkeit) schildern. Episiotomie [epizioto'mi:|.die; -. -n [...i:dn; zu griech. epision = Schamgegend u. tome = dasSchneiden. Schnitt] (Med.): operativer Einschnitt in den Damm seitlich der Schamspalte zur Vermeidung eines Dammrisses bei der Entbindung. Episit [epi'zi.t]. der; -en. -en [zu griech. epf = (dar)auf. analog zu t Parasit] (Zool.): räuberisches Tier, das sich von anderen Tieren ernährt (z. B. Greifvögel). Episkop [epi'sko:p]. das; -s. -e [zu griech. epi = (dar)auf u. skopein = betrachten, beschauen]: Projektor für undurchsichtige Bilder (z. B. aus Büchern). episkopal [episko'pa:l] <AdJ.; o. Steig.) [kirchenlat. episco- pälis): bischöflich; Episkopale, der; -nv -n: Anhänger einer der protestantischen Kirchengemeinschaften mit bischöflicher Verfassung in England od. Amerika; EpiskopaJfsmus, der; - (kath. Kirche): kirchenrechtliche Auffassumg. nach der das Konzil der Bischöfe über dem Papst steht (Ggs.: Kurialismus. Papalismus); Episkopalist, der; -en. -en: Verfechter des Episkopalismus; Episkopalkirche, die: 1. nichtkatholische Kirche, in der die Bischöfe die oberste Leitungsgewalt innehaben u. an der Spitze der Weihehierarchie stehen (z. B. die orthodoxen Kirchen). 2. nichtkatholische Kirche, nach deren Verfassung die Bischöfe die Kirchenleitung ausüben (z.B. die evangelischen Landeskirchen); Episkopat [episkopa:t], das. (Theol.:) der; -[e]s. -e [kirchenlat. episco- pätus. episcopätum. zu: episcopus. fEpiskopus]: 1. <o. PI.) Amt u. Würde eines Bischofs. 2. Gesamtheit der Bischöfe [einesLandes]; eptakopisch <Adj.; o. Steig.): svw. fepiskopal; Episkopus [e'piskopus]. der; -. ...pi [kirchenlat. episco-» pus. t Bischofl: Bischof Episode [epi'zo:dd]. die; -. -n [frz. episode < griech. epeis- ödion = zwischen die Chorgesänge eingeschobene Dialogteile, eigtl. etwa = Hinzukommendes]: l.a) unbedeutende, belanglose Begebenheit; flüchtiges Ereignis innerhalb eines größeren Geschehens: eine lustige, traurige, kleine E.; er erzählte eine E. aus seinem Leben; Es (= eine Schlägerei) war eine heitere E. in ernster Zeit (Feuchtwanger. Erfolg 629); Die Pariser Kommune von 1871 war nicht kommunistisch- zudem blieb sie E. (Fraenkel. Staat 167); b) kurzer I belangloser I Zeitabschnitt innerhalb eines größeren Geschehenszusammenhanges: Das Leben ist eine E.. und zwar, im Maßstabe der Äonen, eine sehr flüchtige (Th. Mann. Krull 308). 2. Nebenhandlung. Zwischenstück in Dramen od. Romanen. 3. (Musik) eingeschobener Teil zwischen erster u. zweiter Durchfuhrung des Fugenthemas. Episoden-: Miarsteller, der: Schauspieler, der Nebenrollen spielt: ^flkn, der: Film, der nicht eine durchgehende Handlung, sondern mehrere thematisch miteinander verbundene Episoden zum Inhalt hat; Mrolle, die: Nebenrolle; ~spieler, der: vgl. ^darstellen episodenhaft <Adj.; o. Steig.): in der Art einer Episode, flüchtig, kurz; episodisch <Adj.; o. Steig.): dazwischenge- schaltet. vorübergehend, nebensächlich: -e Gewässer (Geol.; Flußläufe, die nur gelegentlich Wasser führen; Trockenflüsse). Epispadie [epispa'di:}, die; -. ...dien [...i:an; zu griech. epi = (darjauf u. spadön = Riß. Spalte] (Med.): angeborene Mißbildung des Penis, bei der die Harnröhre auf der Oberseite des Penis spaltförmig mündet. Epistase[epi'sta:zd].die; -. -n [griech. epistasis = das Anhalten] (Genetik): Überdeckung der Wirkung eines Gens durch ein anderes, das nicht zum gleichen Paar von Erbanlagen gehört; <Abl.:> epistatisch <AdJ.; o. Steig.) (Genetik): (von Genen) überlagernd: das Allel für Albinismus verhält sich e. gegenüber allen Pigmenten, mögen sie Haut. Haar oder Auge beeinflussen (Medizin II. 90). Epistaxis [epi'staksis]. die; - [griech. epistaxis. eigtl. = das Darauftröpfeln] (Med.): Nasenbluten. Epistel fp'pist)]. die; -. -n [lat. epistola = Brief < griech. epistole. eigtl. = das Zugesandte]: 1. (christl. Rel.) a) Sendschreiben. Apostelbrief im Neuen Testament; b) vorgeschriebene gottesdienstl. Lesung aus der Bibel, bes. aus den neutestamentl. Briefen u. der Apostelgeschichte: Aus den jeweiligen Predigten waren ihr geläufig Evangel und E. des Tages (Werfet. Himmel 156); *imdm. die E. lesen (veraltend; jmdn. ermahnen; jmdm. Vorhaltungen machen). 2. (veraltet, aber noch abwertend od. scherzh.) /kunstvoller) längerer Brief: eine formvollendete E.; Jmdm. eine E. schreiben; er verfaßte seitenlange -n. in denen er ihr Vorwürfe machte. 3. (veraltend) Strafpredigt: es wurde ihm eine E. zuteil; er mußte eine E. über sich ergehen lassen; <Zus. zu 1 b:> Epjstebeite, die (kath. Kirche): vom Kirchenschiff aus gesehen die rechte Seite des Altars, auf der früher der Priester die Episteln las (Ggs.: Evangelienseite). Epistemologie [epistemolo'gi:]. die; - [engl, epistemology. zu griech. episteme = das Verstehen; Wissenschaft] (Phi- los.): Wissenschaftstheorie, -lehre; Erkenntnistheorie, -lehre; <Abl.:) epistanologisdi <AdJ.; o. Steig.) (Philos.): Wissenschaft s-t erkenntnistheoretisch. Epistobr [epistola:^]. das; -s. -e. Epistofauium [...la:rium], das; -s. ...ien [...jpn; mlat. epistolarium. zu lat. epistola. f Epistel]: 1. (kath. Kirche) liturgisches Buch mit den gottesdienstlichen Episteln (1 b) der Kirche. 2. (veraltet) Sammlung von Briefen bekannter Personen; Epistoloeraphie [epistolo- gra'fl:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. epistole (f Epistel) u. t -graphie] (veraltet): Kunst des Briefschreibens. EpistropheusIe'pistrofQysl.der; - [griech. epistropheüs. eigtl. = der Umdneher] (Zool.. Med.): zweiter Halswirbel bei Reptilien. Vögeln. Säugetieren u. Menschen. Epistyl [episty:l]. das; -s. -e. Epistylion [epi'sty.lpn]. das; -s. ...ien (...pn; lat. epistylium < griech. epistylion. zu: epf = (dar)auf u. stflos = Säule]: svw. tArchitrav. Epitaph [epita:fl. das; -s. -e. Epitaphium [...Quin], das; -s. ...ien [...pn; lat. epitaphium < griech. epitäphion. eigtl. = zum Grab Gehörendes]: 1. (bildungsspr.) a) Grabinschrift; b) Gedenktafel mit Inschrift für einen Verstorbenen an einer Kirchen wand od. einem Pfeiler. 2. in den orthodoxen Kirchen das am Karfreitag aufgestellte Christusbild. Epitasis [e'phtazis]. die; -. ...sen [epi'ta:zn; lat. epitasis < griech. epitasis. eigtl. = Anspannung] (Literaturw.): Steigerung der Handlung zur dramatischen Verwicklung, bes. im dreiaktigen Drama. Epitaxie [epita'ksi:]. die; -. -n [...i:an: zu griech. epf = (dar)auf u. -taxia = das (An)ordnen. zu: taktös = (an>- geordnet] (Chemie): kristalline Abscheidung auf einem anderen [ gleichartigen j Kristall. EpHhabunion [epita'la:mpn]. Epithafaunium [...mium]. das; -s. ...ien[...idn;lat. epithalamium < griech. epithalämion]: Hochzeitslied, -gedieht [der alten Griechen u. RömerI. Epithel [epi'te:l]. das; -s, -e [zu griech. epf = (dar)auf u. thele = Brustwarze] (Biol.): oberste Zellschicht des tierischen u. menschlichen Haut- u. Schleimhautgewebes; <Abl.:) epithelial [epite'Ua:l] <Adj.; o. Steig.): zum Epithel gehörend; in der Art von Epithel: im Gegensatz zu den e. geordneten beiden Keimblättern des Embryos (Medizin II. 78); Epitheliom [epite'llo:m]. das; -s. -e [zu f Epithel] (Med.): Hautgeschwulst aus Epithelzellen; Epithdisation [epiteliza'tsio:n]. die; - (Med.): Bildung von Epithelgewebe; Epithelium [epi- 'te:lium].das;-s. ...ien [...pn]: svw. T Epithel; Epithelkörper- chen <P1.) (Med.): Nebenschilddrüsen; Epithelzelle, die; -. -n <meist PI.). Epithese [epi'te:za]. die; -. -n [griech. epfthesis = Zusatz] (Sprachw.): Anfügung eines Lautes an ein Wort, meist aus Gründen der Sprecherleichterung (z. B. eines d in niemand, mhd. nieman); Epitheta ornantia: PI. von f Epitheton or- nans; Epitheton [e'phteton]. das; -s ...ta [lat. epitheton < griech. epitheton = Beiwort, eigtl. = Hinzugefügtes] (Sprachw.): als Attribut gebrauchtes Adjektiv od. Partizip (z. B. das große Haus): U Denn Flexibilität war nicht gerade das E.. das ihm ... zuerkannt wurde ... (Dönhoff. Ära 20); Epitheton ornans [- 'ornans], das; - ...ta ornantia [- or'nantsia; lat. omäns. 1. Part, von: omäre = schmük- ken] (Rhet.): nur schmückendes, d. h. typisierendes, formelhaftes, immer wiederkehrendes Beiwort (z. B. grüne Wiese). Epitomator [epito'ma:tor. auch: ...0:5]. der; -s. -en [...ma- 717
Epitome 'to:ren; mlat. epitomätor): Verfasser einer Epitome; Epitome [epKtome],die;-.-n[epi'to:man; lat.epitome < griech. epitome. eigtl. = das Einschneiden] (Literaturw.): in der altrömischen u. humanistischen Literatur Auszug aus einem umfangreichen Schriftwerk, wissenschaftlicher od. geschichtlicher Abriß. Epitrachejion [epitra'xeilion]. das; -s, ...ien [...jpn; mgriech. epitrachelion. zu griech. epi = (dar)auf u. trächelos = Hals. Nacken]: stolaartiges Band, das Priester u. Bischöfe der Ostkirche beim Gottesdienst um den Hals tragen. Epitrit [epi'tri:t]. der; -en, -en [lat. epitritus < griech. epftri- tos. eigtl. = ein Ganzes u. ein Drittel enthaltend] (Verslehre): aus drei Längen u. einer Kürze bestehender altgriechischer Versfuß (z. B. -u—). Epitrope [epitro.po], die; -. -n [griech. epitrope = das Anheimstellen, das Überlassen] (Rhet.): scheinbares Zugeben, einstweiliges Einräumen; <Abl.:> epitropisch <Adj.; o. Steig.): scheinbar zugestehend. Epizentrglentfernung, die; -. -en [zu tEpizentrum] (Geol.): Entfernung zwischen Beobachtungsort u. Epizentrum; Epl- zpitnm, das; -s. ...ren [zu griech. epikentros = über dem Mittelpunkt] (Geol.): senkrecht über einem Erdbebenherd liegendes Gebiet der Erdoberfläche. Epizeuxis [epi'tsqyksis]. die; - [spätlat. epizeuxis < griech. epfzeuxis. eigtl. = Verbindung]: svw. f Epanalepse. Epizoen: PI. von tEpizoon; epizoisdi [epi'tsoiij] <AdJ.; o. Steig.; nicht ad v.) [zu tEpizoon] (Biol.): ü)(von Schmarotzern) auf Tieren vorkommend, lebend; b) (von Samen) sich durch Anheften an Menschen u. Tiere verbreitend. Epizone, die; - [aus griech. epi = (dar)auf u. tZone] (Geol.): obere Tiefenstufe bei der Metamorphose der Gesteine. Epizoon [epitso^n]. das; -s, ...zoen [...'tso:an] u. ...zoa <meist PI.) [aus griech. epf = (dar)auf u. zöon = Lebewesen. Tier] (Biol.. Med.): auf der Körperoberfläche bes. von Tieren lebende Haut Schmarotzer (z. B. Läuse); Epizoonose [epitsoo'no:z3j, die; -. -n (Med.): durch Epizoen hervorgerufene Hautkrankheit; Epizootie [epitsoo'ti:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. epf = (dar)auf u. zöon = Lebewesen. Tier]: 1. (Tiermed.) epidemisches Auftreten seuchenhafter Erkrankungen bei Tieren. 2. svw. t Epizoonose. Epizykd [epi'tsyAI]. der; -s. - [lat. epicyclus < griech. epi- kyklos = Nebenkreis] (Astron.): Kreis, dessen Mittelpunkt sich auf einem anderen Kreis bewegt od. der auf einem anderen Kreis abrollt, als Erklärung der Planetenbahnen in der Antike u. bei Kopernikus; <Zus.:> Epizgkeltheorie, die <o. PI.) (Astron.): Theorie der Astronomie vor Kepler, nach der sich die Planeten in Epizykeln um die Erde bewegen; Epizykloide (epitsykk>'i:dd]. die; -. -n [zu tEpizykel u. griech. -oeides = ähnlich] (Astron.. Math): Kurve, die ein Punkt eines Kreises beschreibt, der auf dem Umfang eines festen Kreises abrollt. epochal [epoxa:l] <Adj.; nicht adv.) (bildungsspr.): 1. über den Augenblick hinaus bedeutsam, in die Zukunft hinein wirkend: eine -e Erfindung. Theorie; ein Ereignis von -er (sehr großer, überragender) Bedeutung; Ü (iron.. scherzh. übertreibend:) du hast wieder mal eine -e Idee; das -e Ereignis sozusagen, war die Party, die der Abgeordnete ... gab (Wolfe [Übers.]. Radical 34). 2. (Päd.) die einzelnen Fächer nicht nebeneinander, sondern nacheinander zum Gegenstandhabend: -er Unterricht; (Zus. zu 2:) Epodigbnter- ridit, der: Aus arbeitstechnischen u. -psychologischen Grtinden werden im E. die Schulstunden über einen größeren Zeitraum hinweg ... vorwiegend einem einzigen Fach gewidmet (Meyers Enzyklopädisches Lexikon 8.45); Epoche [e'poxal. die; -. -n [mlat. epocha < griech. epoche. eigtl. = das Anhalten]: großer geschichtlicher Zeitabschnitt, dessen Beginn fu. Ende] durch einen deutlichen, einschneidenden Wandel der Verhältnisse, durch eine Wende o. ä. gekennzeichnet ist: eine friedliche, verhängnisvolle, längst vergangene E.; eine neue E. der Menschheitsgeschichte (Niekisch. Leben 58); die E. der Weltraumfahrt; der Baustil, der Geist einer E.; am Beginn einer neuen E. stehen; in eine neue E. eintreten; das Theater in seinen genialen -n. bei Shakespeare und in der Antike (Erhard Kästner. Zeltbuch 141); *E, machen (durch eine besondere Leistung einen neuen Zeitabschnitt einleiten, eine Wende herbeiführen; Aufsehen erregen; LÜ von frz. faire epoque): diese Erfindung wird E. machen, dazu: epochemachend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine neue Epoche begründend, besonders wichtig für eine weitere Entwicklung; aufsehenerregend: eine -e Entdeckung; ... in seinem (= Charles Darwins) -en Werk von 1859 über ..Die Entstehung der Arten im Tier- und Pflanzenreich" (Natur 18). Epode [e'po:dd]. die; -. -n [lat. epodos < griech. epödös. eigtl. = Nach-. Schlußgesang]: 1. <o. PI.) (Lyrik) /antike/ Gedichtform, bei der auf einen längeren Vers ein kürzerer folgt. 2, (Fachspr.) in antiken Gedichten u. besonders in den Chorliedern der altgriechischen Tragödie auf Strophe u. Antistrophe folgender dritter Kompositionsteil. Abgesang; <Abl.:> epodisdi <Adj.; o. Steig.): die Epode (1. 2) betreffend, zu ihr gehörend, als Epode verfaßt, komponiert. Eponym [epo'ny:m]. das; -s. -e [zu griech. eponymos = seinen Namen woher habend, wonach benannt]: Gattungs- beZeichnung, die auf einen Personennamen zurückgeht (z. B. Zeppelin für Luftschiff). Epopöe [epo'po:?. auch: ...'po:]. die; -. -n [...0:an; griech. epopoiia. eigtl. = Verfertigung eines epischen Gedichts; zu: poieJn = machen, herstellen] (veraltet): Epos: Ü Unsere Männer, diese unerhört schweren Kämpfe, eine ganze E. von Kämpfen, jeder ein schlichter Held (Plievier. Stalingrad 270). Epos [e:pDs]. das; -. Epen fe.pn; lat. epos < griech. öpos = Wort. Rede. Erzählung]: erzählende Versdichtung größeren Unifangs in gleichmäßiger Versform; Heldengedicht, das häufig Stoffe der Sage od. Geschichte breit dargestellt behandelt: das höfische E. des Mittelalters; die Epen Homers. Epoxid ['eplDksi.t. auch: —'-]. (ehem. fachsprachl. für.) Epoxyd [ep|3ksy:t. auch: --'-]. das; -s. -e [zu griech. epf = (dar)auf. daneben u. t Oxyd] (Chemie): durch Anlagerung von Sauerstoff an Olefine gewonnene chemische Verbindung. Eppich ['epi«;]. der; -s. -e [mhd. epfich. ahd. epfl(ch) = Sellerie < lat. apium. eigtl. = von den Bienen bevorzugte Pflanze]: landsch. Bez. für mehrere Pflanzen, z. B. Sellerie. Efeu. Eprouvette [epru'vet]. die; -. -n [frz. Eprouvette, zu: öprouver = probieren, versuchen, zu lat. probäre = prüfen] (Chemie [österr.]): Reagenzglas. Epsilon ['epsibn]. das; -[s]. -s [griech. e psilön = bloßes e]: fünfter Buchstabe des griechischen Alphabets (kurzes e: E. e). Epulk [e'pu.lis]. die; -. ...iden [epuli:dn; griech. epoulis] (Med.): Zahnfleischgeschwulst. Equestrik [e'kvestnk]. die; - [zu lat. equester (Gen.: equestris) = zum Pferd od. Reiter gehörend, zu: equus = Pferd] (bildungsspr. veraltend): Reitkunst (bes. im Zirkus); Equi- dae [e:kvide]. Equiden [ekvi.dn] <P1.> [zu lat. equus = Pferd] (Zool.): Bez. für alle pferdeartigen Tiere (Pferd. Esel. Zebra u.a.). Equilibrist usw.: f Äquilibrist usw. Equipage [ekvipa.53. seltener: eki...]. die; -. -n (frz. Equipage, zu: equiper. tequipieren] (veraltet): 1. elegante Kutsche: eine herrschaftliche E.; indem ich nämlich bei Schluß der Theater... dem höheren Publikum ... beim Anhalten der Droschken, beim Herbeirufen wartender -n behilflich war (Th. Mann. Krull 100). 2. Schiffsmannschaft. 3. Ausrüstung [eines Offiziers]; Equipe [e'kip]. die; -. -n [frz. equipe. zu: equiper. tequipieren]: a) (Sport) ausgewählte Mannschaft, bes. im Reitsport: die deutsche E.; b) Gruppe von Qualifizierten Personen, die gemeinsam an einer bestimmten Aufgabe arbeiten; Team: der Kanzler stellte seine E. vor. Beim gemeinsamen Mittagessen mit de Gaulies knapp bemessener E. (Ministerpräsident Pompidou. Außenminister Couve de Murville. Verteidigungsminister Messmer) (Spiegel 31. 1966. 28); equipieren [ekvipi:ren. seltener: eki...] <sw. V.; hat) [frz. equiper < anord. skipa = ein Schiff ausrüsten] (veraltet): ausrüsten, ausstatten; <Abl.:> Equipkning. die; -. -en: was mir not tat an standesbewußter E. mit leinener und seidener Leibwäsche, allerlei Schuhwerk. Hüten und Handschuhen (Th. Mann. Krull 296). er [en?l <Personalpron.; 3. Pers. Sg. Nom. Mask.) [mhd.. ahd. er]: 1. steht für ein männliches Substantiv, das eine Person od. Sache bezeichnet, die bereits bekannt ist. von der schon die Rede war: der Mann geht die Straße entlang, er dreht sich nicht um; er als mein bester Freund; hier ist dein Hut, er lag auf dem Schrank; der Berg dort drüben, ist er nicht eindrucksvoll?; bei den Vögeln sorgt er (das Männchen) für Futter, während sie brütet; er (der / modebewußte 1 Mann) trägt in diesem Sommer Blazer; die Toilettentüren, die Handtücher im Bad waren mit „Er" und 718
erb-, Erb- ..Sie*4 gekennzeichnet; Er, 42. Witwer, mit Kind, sucht nette, gutaussehende Partnerin. Heirat möglich (Mannheimer Wochenblatt 24. 4. 75,4); Er (Gott) hält seine Hand schlitzend über uns; <Gen.:> seiner: wir gedenken seiner/(veraltet:) sein mit Hochachtung; <Dativ:> ihm: ich gebe ihm das Buch; der Hund hat Hunger, man muß ihm Futter geben; der Stuhl ist kaputt, jemand hat ihm einen Tritt gegeben; <Akk.:> ihn: wo ist Vati? ich habe ihn gerade noch gesehen; der Baum ist doch gesund, warum willst du ihn fällen?; sie dachte stets nur an ihn (ihren Geliebten). 2. (veraltet) Anrede an Untergebene (die weder mit du noch mit Sie angeredet wurden): Hat Er dem Grafen die Nachricht überbracht?: <subst.:> Er [-1, der; -. -s (ugs.): Person od. Tier männlichen Geschlechts: am Tisch sitzen ein Er und eine Sie; dieser Hund ist ein Er. erachten <sw. V.; hat) (geh.): auf Grund von Überlegungen eine bestitnmte Meinung von etw. haben: für etw. halten, als etw. ansehen: etw. als/für notwendig, als/für seine Pflicht e.; Da nun ... hatte er die Zeit für gekommen erachtet, dem Mangel abzuhelfen (Plievier, Stalingrad SO); <subst.:> Erfditen, das in der Verbindung meinem E. nach/meines -s (meiner /durch Überlegung u. Abwägen gewonnenen! Meinung, Ansicht nach): meinem E. nach/meines -s ist das Ergebnis falsch; Abk.: m. E. erahnen <sw. V.; hat): alinend erkennen, intuitiv erfassen: man konnte die Landschaft im Nebel nur e.; bedeutende Entwicklungen e.; Er erahnte, daß eine unmittelbare Beziehung bestand (Jahnn. Geschichten 84). erarbeiten <sw. V.; hat): 1. durch Arbeit erwerben, bekommen: er hat seine jetzige Position allein erarbeitet; du hast dir in kurzer Zeit ein Vermögen erarbeitet. 2. sich durch intensives Studium, Bemühen geistig zu eigen machen: den Unterrichtsstoff gemeinsam e.; du mußt dir den Inhalt des Buches e. 3. in gemeinsamer Arbeit, Diskussion o.a. erstellen, ausarbeiten: einen Plan, ein Programm. Modell e.; mit den wirksamen Methoden, die der wissenschaftliche Ausschuß zu e. hat (FAZ 2.11.61.11); <Abl.:) Erarbeitung, die; -. -en <P1. selten). erlügen <sw. V.; hat): a) (von Tieren) mit den Augen wahr- nehmen, erblicken: das Reh eräugte den Jäger; b) (veraltend, noch scherzh.) nach aufmerksamem / u. suchendem / Umhersehen erblicken: Wo er einen goldgeränderten Zwicker eräugte .... schoß er hinzu (Fussenegger. Haus 167). erb-. Erb- ['erp-J (vgl. auch: erben-. Erben-): -adel, der: erblicher Adel (3). Geburtsadel (Ggs.: Verdienstadel); -ad[e]lig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): auf Erbadel beruhend: -ändenmg, die: svw. f Mutation; -anläge, die (Biol.): durch die Gene festgelegte Fähigkeit eines Organismus, bestimmte Merkmale auszubilden: -Anspruch, der: Anspruch auf eine Erbschaft: MUlteil, der: Anteil an einer Erbschaft: ^bauer, der: 1. Bauer, der ein Gut von bestimmter Mindestgröße besitzt. 2. Bauer, der sein Gut zur Erbleihe besitzt: —bau- recht,das(jur.): veräußerliches, vererbbares Recht, auf fremdem Boden zu bauen: Erbpacht (b); -bauzins, der (jur.): Summe, die in bestimmten zeitlichen Abständen für das Erbbaurecht entrichtet werden muß: ^bedingt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -begräbnis, das: Familiengrab: -berechtigt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): berechtigt, ein lErbe (1) anzunehmen, dazu: -bereditigung, die; -bescheinigung, die: svw. t ^schein; -besitz, der: Besitz, fien jmd. aus einer Erbschaft erlangt hat u. den er mit der unrichtigen Behauptung, ihm stehe ein Erbrecht daran zu. in Anspruch nimmt: ^bild, das (Genetik): Gesamtheit der bereits in der befruchteten Eizelle bzw. in der Sporenzelle vorliegenden Vererbungsanlagen eines Individuums: -biologie, die <o. PL): svw. tGenetik, dazu: -biologisch <Adj.; o. Steig.); -eigen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch Erbschaft zum Eigentum geworden, ererbt, -eigenschaft, die (Biol.): vererbbare Eigenschaft: -eigentum, das: Eigentum, das jmdm. durch gesetzlich geregelte Erbschaft zufällt: -eingesessen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): über mehrere Generationen an einem Ort ansässig: alteingesessen: -einsetzung, die (jur.): Berufung einer od. mehrerer Personen zu Gesamtrechtsnachfolgern auf Grund der Verfügung eines Verstorbenen: -flUiig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (jur.): die rechtlichen Voraussetzungen für die Annahme eines 1Erbes (1) erfüllend (Ggs.: erbunfähig), dazu: -ffihigkeit,die <o. PI.) (jur.): Fähigkeit. 2Erbe zu werden od. sonstige Zuwendungen eines Verstorbenen zu erwerben: -faktor, der: deutlich in Erscheinung tretendes erbliches Merkmal: ^fall, der (jur.): Tod eines Menschen, mit dem die Erbfolge eintritt: -fällig <Adj.; o. Steig.; mchtadv.Xjur.Y.jmdm.rechtmäßigalsl Erbe (1) zugefallen: -fehler, der: ererbter körperlicher Fehler od. schlechte Eigenschaft: ^felndf der: l.a) Volk, das seit Generationen als ständiger Feind bekämpft wird: Deutsche und Franzosen galten lange Zeit als -e; b) seit langem verhaßter Gegner. 2. <Sg.) (verhüll.) Teufel: -folge, die: a) Rechtsnachfolge in die / Vermögens / Stellung eines Verstorbenen: b) Thronfolge, dazu: -folgekrieg, der: kriegerische Auseinandersetzung auf Grund von Streitigkeiten um die Thronfolge, -folger, der: a) (Jur.) rechtlicher Nachfolger in der [ Vermögens/Stellung eines Verstorbenen: b) Thronfolger, -folgerecht, das (jur.): alle die Erbfolge regelnden Gesetze, -folgestreit, der: Streit um die Erbfolge: -forschung, die: svw. tGenetik; -gang, der: a) (Biol.) Vererbungsweise eines Merkmals: b) (jur.) vgl. -folge; -gefiige, das (Genetik): svw. t-bild; -gesessen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -eingesessen; -gesetz, das: svw. f Vererbungsgesetz; -gesund <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): frei von Erbkrankheiten, erblich nicht vorbelastet (Ggs.: erbkrank): Erleichterung der Lebensbedingungen Tür die körperlich und geistig -e kinderreiche Familie (Medizin II, 98). dazu: -gesundheit, die (Med.); -grind, der (Med.): ansteckende chronische Pilzerkrankung der Haut: -großherzog, der: ältester So/m u. Thronfolger eines regierenden Großherzogs: ~-gutf das: I. (Biol.) Gesamtheit der Erbanlagen: da nun die eineiigen Zwillinge in ihrem E. identisch sind ... (Medizin II. 83); Ü seine zur Schau getragene Tugendhaftigkeit und kümmerliche Keuschheit aber waren christliches E. (Thieß. Reich 297). 2. svw. Nhof; ^hof, der (bes. ns.): Bauernhof, der ungeteilt [an den ältesten Sohn] vererbt wird, dazu: -hofredit, das (früher, bes. ns.): Gesetz, das festlegte, daß ein land- u. forstwirtschaftlicher Besitz von einer bestimmten Größe ein Erbhof war u. damit festgesetzten rechtlichen Bestimmungen unterlag: -hygiene, die: svw. t Eugenik; -Information, die (Genetik): der in den Chromosomen lokalisierte genetische Kode: eine Säure ist Träger aller -en in den Chromosomen; -kaiserüm, das: vgl. -monarchie; -königtum, das: vgl. -monarchie; -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Med.): mit einer latenten od. offen zu Tage tretenden erblichen Krankheit belastet (Ggs.: erbgesund), dazu: -krankheit. die (Med.): Krankheit, bei der krankhaft veränderte Erbmasse eine ursächliche Rolle spielt: erbliche Krankheit: Es ist interessant zu wissen, daß manche menschlichen -en auch bei Tieren vorkommen (Medizin II. 176); -lande <P1.) (hist.): Stammlande einer Dynastie: die Habsburger E.; -lassenschaft, die; -. -en (jur.): Erbe, das ein Verstorbener hinterläßt: -lasser [...läse], der (jur.): jmd.. der bei seinem Tod eine Erbschaft hinterläßt: -bsserin, die; -. -nen: w. Form zu T blasser; -lasserisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Jur.): das von einem Verstorbenen hinterlassen xErbe (1) betreffend: -lassung, die; -. -en: vgl. -lassenschaft; -lehen, das (hist.): vererbliches Lehen: -lehre, die: svw. T Genetik; -leiden, das: svw. t-krankheit; -leihe, die: svw. t^pacht. ^zinsgut; ^k» <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) ohne2Erben, ohne Nachfolger: b) ohne Hinterlassenschaft: -mangel, der: vgl. -schaden; -masse, die: 1. (Biol.) Gesamtheit der Erbanlagen. 2. (jur.) alles in einer Erbschaft enthaltene Gut u. Vermögen: -mäßig <Adv.>: in den Erbanlagen, durch die Erbanlagen: Die Entzündung ist eine komplexe, e. verankerte sinnvolle Reaktion des Gefäßbindegewebes (Medizin II. 170); -merkmal, das: vererbbare körperliche od. seelische Eigenschaft: -monarchie, die: Monarchie, bei der der Monarch durch dynastische Erbfolge berufen wird: MMikel. der (ugs. scherzh.): Onkel, von dem eine Erbschaft zu erwarten ist: ^padit, die: a) (früher) erbliches Recht, ein Grundstück wirtschaftlich zu nutzen: U ernsthafte Aussichten den Titel zu gewinnen, den Kilius/Bäumler mit bereits drei Siegen ... in E. genommen zu haben schienen (Maegerlein. Triumph 57); b) svw. t-baurecht, dazu: -pÄchter, der; -pothologe, der (Med.): jmd., der sich mit Erbpathologie beschäftigt: -Pathologie, die (Med.): Forschungsrichtung der Pathologie, die sich mit der Vererbung bestimmter Erkrankungen u. Mißbildungen befaßt: -pflege, die: svw. t Eugenik; -prinz, der: ältester Sohn u. Thronfolger eines Fürsten: -recht, das (jur.): a) <o. PI.) Gesamtheit der Rechtsvorschriften, die das Vermögen eines Menschen nach seinem Tod betreffen: b) mit dem Tode des Erblassers entstehendes Recht auf den Nachlaß. dazu: -rechtlich <Adj.; o. Steig.); -schaden, der (Genetik): 719
Erbärmdebild durch Mutation verursachte Anomalie bei Lebewesen; -schein, der (Jur.): amtliches Zeugnis über das Recht an einer Erbschaft u. den Umfang des Erbteils; -Schleicher, der: a) (abwertend) jmd.. der auf unmoralische od. widerrechtliche Weise in den Besitz einer Erbschaft zu gelangen versucht; b) (scherzh.) Sohn, der mit großem Altersunterschied zu seinen Schwestern in eine Familie mit nur Töchtern geboren wird, zu a: -schleicherei [ '-]. die (abwertend); -schleicherin, die (abwertend): w. Form zu t -Schleicher (a); -Schleichersendung, die (österr. scherzh.): Wunschkonzert im Rundfunk, bei dem auch Festtagsgrüße an betagte Verwandte übermittelt werden; -schuld, die (jur.): auf einem Erbteil lastende Schuld; ^Stollen, der [zu bergmännisch Erbe = Recht zur Aufsuchung u. Gewinnung von Mineralien; Vorzugsrecht, urspr. = (Gmnd)besitz, t ■Erbe] (Berg- mannsspr.): bes. bevorrechtigter Stollen zum Abführen von Wasser u. zum Zufuhren von Atemluft; -Streitigkeit» die (meist PI.); -struktur, die (Biol.): Struktur der Erbanlagen: Viren ... zerstören die Zelle nicht, sondern verändern ihre E. (Welt 22. lö. 65. 9); -stück, das: alter [wertvollen Gegenstand, den man geerbt hat: die Brosche ist ein wertvolles E.; -Substanz, die: svw. t-gut (1); -sünde, die [mhd. erbesünde. LÜvon lat. peccatörium heredltärium] (christl. Rel.): durch den Sündenfall dem Menschen angeborene Sündhaftigkeit; -tante, die (ugs. scherzh.): Tante, von der eine Erbschaft zu erwarten ist; ^teilf das: 1. Anteil eines 2Erben an der gesamten Erbschaft: auf sein E. Anspruch erheben. 2. ererbte Anlage od. Eigenschaft: ein schlechtes E.; -tei- hing, die: Aufteilung einer Erbschaft unter mehrere :Erben; -todrter, die: Tochter bzw. nächste weibliche Verwandte des letzten männlichen Inhabers eines gewöhnlich nur im Mannesstamm vererblichen l Erbes (1); -tr&ger, der: svw. tGen; -übel, das: seit langem auftretendes Übel: das E. in dieser Familie ist die Trunksucht; ... ist das E.. unter dem seine künstlerische Arbeit litt, ausgerottet (Welt 14. 8.68.9); -unfähig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): die Voraussetzungen zum Antritt eines!Erbes (1) nicht erfüllend (Ggs.: erbfähig), dazu: -unßhlgkeit, die <o. PL); -untertänig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (hist.): (von Bauern) erblich abhängig vom Gutsherrn, von: -Untertänigkeit, die (hist.): erbliche Abhängigkeit eines Bauern vom Gutsherrn: die sog. Bauernbefreiung aus der E. von adligen Großgrundbesitzern (Fraenkel. Staat 23); -unwürdig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (Jur.): auf Grund schwerer Verfehlungen [gegen den Erblasser/ von der Erbschaft ausgeschlossen, dazu: -«Würdigkeit, die (Jur.); -Verbrüderung, die (Jur.): durch Erbvertrag zugesichertes, wechselseitiges Erbrecht zweier od. mehrerer regierender Häuser für den Fall ihres Aussterbens; -vertrag, der (jur.): Vertrag zwischen 2Erbe u. Erblasser zu dessen Lebzeiten; -verzieht, der (Jur.): Verzicht auf den Rechtsanspruch auf eine Erbschaft, dazu: -verzkhtsvertrag, der (Jur.): notariell beurkundeter Vertrag zwischen dem Erblasser u. dem künftigen Erbbeteiligten, in dem der Verzicht auf künftigen Erwerb von Todes wegen vereinbart wird; -wesen, das: alles, was mit Erbschaft u. Erben zusammenhängt; ^wort. das (Sprachw.): aus dem vorausgehenden Sprachzustand überkommenes Wort; -zinsgut, das (Jur.): Gut. für das ein erblicher (ewiger) Zins zu zahlen ist. Erbärmdebild [ec'bermdd-]. das (Kunstwiss.): Darstellung Christi als Schmerzensmann; erbarmen <sw. V.; hat) [mhd. (er)barmen.ahd. (ir)barmen. aus der got. Kirchensprache]: 1. <e. + sich) (geh.) jmdm. aus Mitleid helfen: er hat sich meiner/( veraltet:) über mich erbarmt; Dank einer Tante, die sich ihrer Lage erbarmte und ihr zu einer Hofdamenstelle verhalf (A. Kolb. Daphne 114); Herr, erbarme dich unser/über uns; Ü will sich keiner des letzten Stück Kuchens e. (scherzh.; sich dessen annehmen, es essen). 2. jmds. Mitleid erregen; jmdm. leid tun: der kranke Hund erbarmte ihn; als der Wunderdoktor davon hörte, erbarmte es ihn. und er kam. um Ali zu helfen (Frisch. Gantenbein 252); du erbarmst mich/(österr.:) mir; <subst.:) Erbarmen, das; -s: von Herzen kommendes Mitgefühl, das zum Handeln bereitmacht: E. mit jmdm. haben; er kennt kein E.; *zum E. (sehr schlecht, erbärmlich [in bezug auf eine Leistung o.ä.l): sie singt zum E.; erbarmenswert <Adj.; -er, -este): so geartet, beschaffen, daß man Erbarmen haben muß: ein -er Anblick; Erbarmer [erbarme], der; -s (geh.): Gott als Helfer aus Erbarmen; erbtanlidi [qj'bermlu;] <Adj.): l.a) (heruntergekommen u.j armselig, so daß fnan Mitgefühl haben muß; elend, jämmerlich: in einem -en Zustand sein; Er sah e. aus. fast wie zerknittert (Kirst. 08/15. 272); das Kind schluchzte e.; b) in seiner Qualität sehr schlecht; unzulänglich, unzureichend: eine -e Leistung; das -e Licht dreier Vierzigwattbirnen (Fries, Weg 143); die Rede des Ministers war e.; c) (abwertend) moralisch minderwertig, verabscheuungswürdig. gemein: er ist ein -er Lump; er hat sich e. benommen; Du bist also feig? Erbärmlich feig? (Musil. Törleß 105). 2.a) <nur attr.) sehr groß, stark; ungeheuer, schrecklich: wir hatten einen -en Hunger; sie hatte -e Angst; b) (intensivierend bei Adj. u. Verben) sehr: ein e. kleines Stück; es tat e. weh; wir froren e.. dazu: Erbärmlichkeit, die; -; Erb^rmnis, die; - (geh.. veraltet): svw. tErbaimen; Erbfrmung, die; -. -en <P1. selten): svw. t Erbarmen: ach. E.! (ugs.; Ausruf unangenehmer Überraschung). erhynnungs-, Erb«nnungs-: -los <Adj.; -er. -este): ohne Erbarmen, ohne auf den schlechten o. ä. Zustand Rücksicht zu nehmen; unbarmherzig, grausam: Die Hundenarren sind häufig ganz -e Menschen (Tucholsky, Werke I. 30); Er wußte sich eingesperrt in eine -e Maschinerie (Dürrenmatt. Grieche 36); er schlug e. auf ihn ein. forderte e. sein Geld, dazu: -losigkeit, die; -; -voll <Adj.) (geh.): voller Erbarmen; -würdig <Adj.) (geh.): erbarmenswert. erbauen <sw. V.; hat): 1. ein /größeres/ Bauwerk errichten • lassen]: Wir werden es (= unser Haus) wieder e.. Jenny (Frisch. Nun singen 162); die Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut; Spr Rom ist nicht an/in einem Tage erbaut worden (bedeutende, wichtige Dinge brauchen ihre Zeit). 2. (geh.) a) <e. + sich) sich durch etw. erfreuen, innerlich erheben lassen: sich an guter Musik e.; (iron.:) solange man sich an Hundehotels erbaut, ist von Wohnungsmarkt nicht die Rede (Enzensberger. Einzelheiten I. 111); b) das Gemüt erheben, innerlich in eine gute Stimmung versetzen: die Predigt erbaute ihn; *von etw., über etw. nicht/wenig erbaut sein (von etw. nicht begeistert, entzückt sein; sich über etw. nicht freuen; unangenehm berührt sein): von dieser Nachricht waren wir nicht erbaut; <Abl. zu 1:> Erbauer, der; -s. -: jmd.. der / als Bauherr od. Baumeister/ maßgeblich an der Errichtung eines Bauwerks mitwirkt od. mitgewirkt hat: der E. dieses Schlosses ist KnobelsdorfT; wer waren wohl die Erbauer dieser gewaltigen Anlage?; Ü die Begegnungen mit den Werktätigen Nowosibirsks, den kühnen Erbauern des Kommunismus (Neues D. 3. 6. 64, 2); zu 2: erbaulich <Adj.) (veraltend): von positivem Einfluß auf das Gemüt; in eine besinnliche Stimmung versetzend, religiös j erhebend: eine -e Predigt; aus den -en Geschichten der Kalender und frommen Zeitschriften (Hesse. Sonne 38); es war ein nicht sehr, nicht gerade -er (ugs.; wenig erfreulicher) Anblick, dazu: Erbaulichkeit, die; -; Erbauung, die; -. -en: andächtige Erhebung des Gemüts; erhebende innere Stimmung: etw. zur E. lesen. Erbauungs-: -buch, das: Buch [mit religiösem Inhalt j. dessen Lektüre der Erbauung dienen soll; -lektüre, die: vgl. -litera- tur; -literatur, die <o. PL): erbauliche /religiöse! Bücher u. Schriften; -schrift, die: vgl. ^buch; -stunde, die. 'Erbe ['erbo]. das; -s [mhd. erbe. ahd. erbi. urspr. = verwaister Besitz]: 1. Vermögen, das jmd. bei seinem Tod hinterläßt u. das in den Besitz einer gesetzlich dazu berechtigten Person übergeht: das väterliche, mütterliche E.; ein E. hinterlassen; das E. antreten, ausschlagen; aufsein E. [nicht] verzichten. 2. etw. auf die Gegenwart Überkommenes; nichtmaterielles /geistiges, kulturellesj Vermächtnis: Dieses konstantinische E. der Einheit von Imperium und Kirche (Fraenkel. Staat ISO); die fressende Korruption, unseliges E. aus der Spätantike (Thieß. Reich 628); 2Erbe [-]. der; -n. -n [mhd. erbe. ahd. erb(e)o, zu t'Erbe]: jfnd.. dem eine Erbschaft zugefallen ist od. zufallen wird: der rechtmäßige, einzige, mutmaßliche E.; die lachenden (ugs.; sich über eine / zu erwartende 1 Erbschaft freuenden) -n; Jmdn. zum/als -n einsetzen; Ü etw. den -n (Nachkommen. Nachfahren) hinter-, überlassen. erbeben <sw. V.; ist): 1. a) plötzlich u. heftig beben, erzittern: Nur wenn ein Fuhrwerk durch die Straße ratterte, erbebte das ganze Haus bis in den vierten Stock (Bredel. Väter 429); b) (geh.) svw. tbeben (1): die Häuser erbebten ununterbrochen während des Angriffs. 2. von heftiger innerer Erregung gepackt werden; plötzlich zu zittern anfangen: sie erbebte bei diesem Anblick; diese Töne... ließen Beifontaine bis in das Mark e. (Langgässer. Siegel 224). erben ['erbn] <sw. V.; hat) [mhd.. ahd. erben, zu t'Erbe]: 720
erbringen l.a) jmds. Eigentum nach dessen Tod erhalten; durch Erbschaft erlangen, in seinen Besitz bekommen: ein großes Vermögen, kostbaren Schmuck e.; vom Großvater ein Haus e.; du hast wohl geerbt? (scherzh. Frage, wenn Jmd.. dessen Geldmittel beschränkt sind, viel ausgibt); b) (ugs.) aus dem Besitz von jmdm. übernehmen, geschenkt bekommen: die Hose hat er von seinem Bruder geerbt; hier ist nichts, gibt es nichts zu e. (hier kann man nichts umsonst bekommen); bei ihm ist nichts zu e.; Ü er hat sein Schicksal geerbt und hat nicht leicht daran getragen (Th. Mann. Hoheit 184). 2. von seinen Eltern, Vorfahren als Veranlagung, Begabung mitbekommen: die roten Haare hat sie von der Mutter geerbt; Von ihm habe Rico wohl seine Begabung geerbt (Thieß. Legende 16). erben-, Erben- (vgl. auch: erb-. Erb-): -gemeinschaft, die: alle an einer Erbscluift beteiligten 2Erben, die den Nachlaß gemeinsam verwalten; ^Haftung, die (jur.): Haftung des od. der2Erben für Forderungen an den Nachlaß; ~los <Adj.; o. Steig.): ohne 2Erben, dazu: ^losigkeit. die; -. frbeserbe. der; -n. -n: 2Erbe eines Erben. 'erbeten <sw. V.; hat) [zu t beten]: durch Beten zu erlangen suchen: die lang erbetete und ersehnte historische Stunde (Glaube 1. 1967. 15); 2erbeten: t erbitten. erbetteln <sw. V.; hat): a) durch Betteln erhalten, zu erhalten versuchen: milde Gaben e.; Hanna wagte sich ... an einen Bauernhof heran, um Brot zu e. (Rinser. Mitte 83); du hast dir das Geld in den Häusern erbettelt; b) durch wiederholtes, inständiges Bitten erreichen, zu erreichen versuchen: die Erlaubnis für etw. vom Vater e.; Verzweifelt hatte ich seine Unterschrift auf dem Urlaubsschein erbettelt (v. d. Grün. Irrlicht 8). erbeuten feu'bgytn] <sw. V.; hat) [zu mhd. biuten. vgl. ausbeuten]: durch Kampf, Raub, Plünderung o. ä. in den Besitz von etw. gelangen u. mitnehmen; als Beute erringen: feindliche Panzer e.; einige Methoden, das erbeutete Diebesgut an den Mann zu bringen (Brecht. Groschen 123); <Abl.:) Erhaltung, die; -. erbkten, sich <st. V.; hat): sich bereit erklären (etw. zu tun); seine Dienste anbieten: er erbot sich ihr bei den Aufgaben zu helfen. Erbin, die; % -nen: w. Form zu t2Erbe. erbitten <st. V.; hat): 1. (geh.) höflich, in höflichen Worten um etw. für sich selbst bitten: jmds. Rat. Zustimmung für etw.. Verzeihung e.; ich erbat mir seine Hilfe; Dann erbat er zwei höchst belanglose Auskünfte (Kirst. 08/15. 756); Vielleicht ist die unter euch, die ihn e. (> erfolgreich, darum bitten) kann, die alten Reisetagebücher hervorzuholen (Rilke. Brigge 161); baldige Antwort. Bildzuschrift erbeten. 2. <e. + sich + lassen) (veraltend) auf Grund von Bitten bereit sein (etw. zu tun): ich ließ mich erbitten, ihnen die Miete zu stunden; er hat sich nicht e. lassen (gab den Bitten nicht nach). erbittern [Erbium] <sw. V.; hat) /vgl. erbittert/ [zu t bitter]: a) mit bitterem Groll erfüllen: in Wut, Zorn versetzen: die Ablehnung erbitterte ihn zutiefst; die erbitterten Bauern wehrten sich; er war erbittert über die Sinnlosigkeit dieses Sterbens (Ott. Haie 353); b) <e. + sich) in Wut, Zorn geraten, u. dies zum Ausdruck bringen i; sich heftig erregen: ich hatte nicht angenommen, daß du dich über diese Ablehnung, wegen dieser Sache so e. würdest; erbjttert <Adj.>: hartnäckig, sehr heftig; mit äußerstem Einsatz: -en Widerstand leisten: e. um etw. kämpfen; Erbitterung« die; -: das Erbittertsein; Groll: in großer, tiefer E. verharren; etw. mit E. wahrnehmen; er war voller E. über diese Ungerechtigkeit. Erbium ['erbiom], das; -s [gebildet zu -erb-, einem Bestandteil des schwed. Ortsnamens Ytterby; das Element ist in dem bei Ytterby vorkommenden Mineral Ytterbit enthalten]: chemischer Grundstoff aus der Gruppe der seltenen Erdmetalle; Zeichen: Er erblassen <sw. V.; ist): 1. (geh.) blaß, bleich werden: sie erblaßte vor Schreck, bei diesem Anblick; Lhombre war erblaßt bis in die Lippen (A. Kolb. Schaukel 134); U mit der erblassenden (dichter.; heller werdenden) Nacht waren auch die Mädchen ermattet (A. Kolb. Schaukel 127). 2. (dichter, veraltet) sterben. erbleichen <st. u. sw. V.): 1. (erbleichte/(veraltet:) erblich, ist erbleicht/(veraltet:) erblichen) a) (geh.) bleich, blaß werden; erblassen: vor Angst e.; ihre Gesichter erbleichten; b) heller, fahl werden, an Farbe verlieren: eine gewellte weiße Strähne, erbleicht vordem übrigen (Th. Mann. Krull 198); ... in seinem dunkelgrün gefärbten, abgetragenen und erbleichten Anzug ... (R. Walser. Gehülfe 18). 2. <nur: erblich, ist erblichen) (dichter, veraltet) sterben. erblich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) sich vererbend; durch Erbfolge bestimmt: ein -er Titel; -er Adel; Die Forstdienststellen wären bis Ende des 18. Jahrhunderts vielfach e. wie andere Staatsdienststellen auch (Mantel. Wald 114); b) durch Vererbung übertragbar: eine -e Krankheit. Eigenschaft; er ist e. belastet/das ist -e Belastung bei ihm (er hat negative Erbanlagen); (scherzh. auch positiv:) er ist e. belastet, schon sein Großvater war ein berühmter Schauspieler; <Abl.:> Erblichkeit, die; -. erbljcken <sw. V.; hat): 1. (geh.) mit den Augen plötzlich od. unvermutet wahrnehmen, erfassen: die Berge am Horizont e.; er konnte sie nirgends e.; er erblickte sich zufällig in einem Spiegel; Ü Erst später gingen ihm die Augen auf: da erblickte er sich dem Nichts gegenüber (Niekisch. Leben 198). 2, jmd., etw. alsjmdn., etw. ansehen, betrachten; zu erkennen glauben i: er erblickte in mir seinen Retter; darin erblicke ich unsere Aufgaben, einen Fortschritt. erblinden [eg'blindn] <sw. V.; ist): 1. blind werden: nach einem Unfall e.; ein erblindetes Auge; Ü wofern sein Geist nicht im Eisenpanzer der reinen Machtgier erblindet war (Thieß. Reich 259). 2. matt, glanzlos, utuiurchsichtig werden: das gewienerte Parkett würde e. (Thielicke. Ich glaube 28); der Spiegel, der Lack ist erblindet; zu 1: Erblindung, die; -. -en. erblonden [eg'bbndn] <sw. V.; ist) (ugs. scherzh.): durch Färben, Bleichen blond werden, /plötzlich / blonde Haare bekommen: sie ist über Nacht erblondet. erblühen <sw. V.; ist) (geh.): a) zum Blühen gelangen, voll aufblühen: die Rose ist in der Vase erblüht; U das Lächeln wollte wieder in seinen Zügen e. (Maass. Goufle 238); b) sich in eine positive Richtung entwickeln, sich voll entfalten: das Mädchen war zur Frau erblüht; Kunst und Wissenschaft erblühten zu jener Zeit; woher soll dann die Geduld e.? (Glaube 46. 1966.2). erbohren <sw. V.; hat) (Fachspr.): durch Bohren an Bodenschätze, Wasser o.a. gelangen: Erdöl e.; Diese Schichten befinden sich mitten in den Folgen des erbohrten Verdunstungsgesteins (MM 2. 10. 73. 3). erborgen <sw. V.; hat) (geh.): für sich von jmdm. borgen: sich <Dativ) Geld c; Ü diese von außen kommenden Assoziationen und erborgten Gefühle (Musil, Törleß 19). erbosen [e^'bo:znJ <sw. V.; hat): 1. böse, zornig, wütend machen: dieser Gedanke erboste ihn sehr; über jmdn.. etw. erbost sein; er sah sie erbost an. 2. <e. 4- sich) böse, zornig, wütend werden: ich habe mich über dein Verhalten erbost; was kann er sich e. so still vor sich hin (Johnson. Mutmaßungen 98). erbötig [e^bo.t^l <Adj.) [zu terbieten] in den Verbindungen e. sein (bereit sein): Herr Albin war e.. das Wort zu führen und ... zu unterhandeln (Th. Mann. Zauberberg 918); siehe, machen/erklären (seine Bereitschaft bekunden): sie machten/erklärten sich e.. die Aufgabe zu übernehmen: <Abl.:> Erbötigkeit. die: -. erbrausen <sw. V.; ist) (geh.): brausend, rauschend ertönen, zu brausen beginnen: die Orgel erbrauste. erbrachen <st. V.; hat): l.a)(geh.) (umsich zu etw. Verschlossenem gewaltsam Zugang zu verschaffen) unsachgemäß öffnen, aufbrechen: das Schloß, die Schublade e.; Tempel und Königsgräber werden erbrochen (Schneider. Leiden 69); b) (veraltet) unter Zerstörung der Umhüllung o. ä. öffnen: einen Brief, ein Siegel e. 2.a) aus Übelkeit etw. im Magen Befindliches unverdaut durch den Mund zwanghaft wieder von sich geben: der Kranke erbricht alle Speisen; das Baby hat [seinen Brei] wieder erbrochen; Ü Ihr Kofler ... erbricht seinen Inhalt in den Korridor (Frisch, Gantenbein 130); *bis zum Erbrechen (ugs. abwertend; bis zum Überdruß): wir haben bis zum E. geübt; b) <e. + sich) sich übergeben: vor Übelkeit mußte ich mich e. erbringen <unr. V.; hat): a) als Ergebnis haben, liefern: die Versteigerung erbrachte einen großen Gewinn; die Nachforschungen haben nichts erbracht; Bedeutende Leistungen auf kulturellem Gebiet erbringen insbesondere die Großstädte (Fraenkel. Staat 163); b) (einen geforderten Geldbetrag) aufbringen: die Summe für den Bau e.; c) (als Funktionsverb) den Beweis. Nachweis für etw. e. (nachdrücklich; etw. beweisen, nachweisen). 46 GDW 721
erbrüten erbrüten <sw. V.; hat) (Fachspr.): durch Brüten zum Ausschlüpfen bringen, ausbrüten: Graugänse, die schon einmal artgleiche Kinder erbrütet haben (Lorenz. Verhalten I. 186); künstlich erbrütete Vogeljunge. Küken; <Abl.:> Erbrütung, die; -. Erbs- ['erps-1 (vgl. auch: Erbsen-): -brei, der: svw. t Erbsenbrei; -mehl, das: Mehl aus getrockneten Erbsen zur Herstellung von Suppen: -püree, das: svw. T Erbsenbrei; -stroh, das: getrocknetes Erbsenkraut: -tüll, der: grobmaschiger Tüll mit fast runden Löchern: —wurst, die: in Wurstform gepreßtes Erzeugnis aus Erbsmehl. Fett u. Gewürzen zur Herstellung von Erbsensuppen. Erbschaft, die; -. -en: xErbe (1). Hinterlassenschaft: eine E. antreten, machen, ausschlagen; Er bringt die E. seines Vaters durch (H. Mann, Stadt 114); Ü Dabei ist zu unterscheiden, ob die geringe Leistungsfähigkeit ... eine E. entwicklungsgeschichtlicher oder historischer Entwicklungen ist (Mantel, Wald 104). Erbschafts-: -angelegenheit, die: wegen einer E. zum Rechtsanwalt gehen: -ansprach, der (jur.): Anspruch des Erben gegen den Erbschaftsbesitzer auf Herausgabe des Nachlasses od. einzelner Nachlaßgegenstände: -auseinan- dersetzung, die; -besitzer, der (Jur.): jmd.. der etw. aus der Erbschaft erlangt hat u. es dem Erben mit der Behauptung, selbst Erbe zu sein, vorenthält: -klage, die: Klage eines Erben auf eine Erbschaft: -masse. die (Jur.): svw. t Erbmasse (2); -sache. die (jur.): Angelegenlieit. die mit einer Erbschaft zusammenhängt: -Steuer. (Sleuerw.:) Ijjjrb* schaftsteuer, die: von den Erben zu zahlende Steuer beim Erwerb einer Erbschaft: -streit, der. -Streitigkeit, die (meist P1.X Erbse ['Erpsa]. die; -. -n [mhd. erbei3. arwi3, arowei3. ahd. arawi3. arawebJ: I. a) zu den Schmetterlingsblütlern gehörende Gemüsepflanze mit in Ranken auslaufenden Blättern und grünen, in Schoten sitzenden, kugelförmigen Samen, die als Nahrungsmittel verwendet werden: -n anbauen; wir wollen am Zaun -n ziehen; b) Frucht der Erbsenpflanze (Hülse mit Samen): -n pflücken; c) als Nahrungsmittel verwendeter Samen der Erbse (1 a): grüne, getrocknete -n: aus -n eine Suppe kochen; U gebackene -n (svw. T Backerbsen). 2. (salopp) Kopf: zieh die E. ein!; etw. an der E. haben (nicht recht bei Verstand sein). $rbsen-, Erbsen- (vgl. auch: Erbs-): -bein,das (Med.): kleiner Handwurzelknochen: -brei, der: gekochter Brei aus getrockneten j Erbsen: -eintopf, der: dicke Erbsensuppe: -feld, das: -grofl <Adj.; o. Steig.: nicht adv.>: von der Größe einer Erbse: -e Verdickungen; das Magengeschwür ist e.; -kraut, das: Stiel u. Blatt der Erbse (a); -mehl. das: svw. f Erbsmehl; -pflanze, die: Erbse (a); -probe, die: in Märchen überlieferte Prüfung edler Abkunft durch den mit Hilfe von Erbsen geführten Nachweis körperlicher Empfindlichkeit (z. B. in Andersens Märchen ..Die Prinzessin auf der Erbse"); -püree. das: svw. T-brei; -schote, die (volkst.): Frucht der Erbse (Hülse): -steh, der (Geol.): aus kleinen, kugelförmigen Körpern zusammengesetztes Gestein: -Strauch, der: Vertreter einer Gattung der Schmetterlingsblütler mit bis sechs Meter hohen Sträuchern u. gelben od. rötlichweißen Blüten (häufig als Zierstrauch): -stroh, das: getrocknetes Erbsenkraut: -suppe.die: 1. dicke Suppe aus getrockneten: Erbsen. Speck. Gewürzen u.a. 2. (ugs.) dichter, undurchdringlicher Nebel, -Wickler, der: olivbrauner Schmetterling, dessen Larven durch Fraß an Erbsen schädlich werden: -zählender(ugs. abwertend): kleinlicher, geiziger Mensch. Erbtum ['erptu:ml. das; -s. ...tümer [...ty:mel (veraltet): 1. Nachlaß. Erbschaft. 2. ererbter Grundbesitz: < Abi.: > erbtüm- lich [erpty:mli<;l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: das Erbtum betreffend. erd- ['e:tft-J. Erd- (vgl. auch: erden-. Erden-): -achse. die: gedachte Linie zwischen Nord- u. Südpol, um die sich die Erde (5) dreht: -alkalien <P1.> (Chemie): Oxyde von Barium. Kalzium. Magnesiutn u. Strontium: -aOcalimetall, das (Chemie): Element der IL Hauptgruppe des Periodensystems der chemischen Elemente: -altertum. das <o. Pl.>: svw. t Paläozoikum; -anziehung, die <o. PI.): Anziehungskraft der Erde (5); -apfel, der (landsch.): svw. T Kartoffel: Erdäpfel in der Montur (österr. ugs.; Kartoffeln in der Schale: Pellkartoffeln), dazu: -äpfelknodeJ, der (österr.): Kar- toffelknödel. -äpfelkodi. das (österr. ugs.): Kartoffelbrei. -äpfelnudeln <PI.) (österr. ugs.): gebackene od. gekochte fingerdicke, längliche Stücke aus Kartoffelteig, -äpfel- ptatzke <P1.) [zu tPlatzke] (österr. veraltend): a) Kartoffel- plätzchen: Fladen aus Kartoffelteig: b) in Schmalz gebackene Kartoffelpuffer, -äpfelpüree. das (österr.): Kartoffelpüree. Kartoffelbrei, -äpfelsalat, der (österr.): Kartoffelsalat. -äpfekdimarren, -äpfeteterz, der [zu t1 Sterz] (österr.): in Fett gebratene, zerkleinerte Kartoffeln: -äquator, der: svw. lÄquator; -arbeiten <P1.) (Bauw.): alle Arbeiten im Hoch- u. Tiefbau, bei denen Erde da) bewegt wird: mit der Ausschachtung sind die E. abgeschlossen, dazu: -arbeiter, der; -atmosphäre, die: gasförmige Hülle, die die Erde (5) umgibt: -aushub.der: svw. f Aushub; -bahn, die (Astron.): Umlaufbahn der Erde (5) um die Sonne: -ball, der <o. PI.) (geh.): svw. t-kugel (a); -beben, das: natürliche Erschütterung der Erdkruste in mehreren Stößen, dazu: -be- benanzeiger, der: Gerät zum Messen der Erschütterung bei einem Erdbeben, -bebenherd, der: Ausgangspunkt eines Erdbebens im Erdinnern. Hypozentrum, -bebenmesser, der: svw. t Seismograph, -bebenwarte, die: Institut, in dem Star- ke u. Verlauf von Erdbeben registriert u. erforscht werden. -bebenwelle, die: vom Erdbebenherd ausgehende elastische Welle: -beere, die: a) wild od. in Gärten wachsende. Ausläufer bildende, niedrig wachsende Pflanze mit in Rosetten wachsenden Blättern, weißen Blüten u. Erdbeeren (b) als Früchten: b) rote, fleischig-saftige, wohlschmeckende Frucht der Erdbeere (a): Erdbeeren pflücken, einzuckern, dazu: -beerbaum. der (Bot.): immergrüner Strauch od. Baum mit kugeligen od. urnenförmigen Blüten in buschigen Rispen, mehrsamigen Beerenfrüchten mit mehligem Fruchtfleisch, der in Ländern mit Mittelmeerklima heimisch ist. -beerbow- le, die: Bowle, die mit Erdbeeren angesetzt wird, —beereis. das: Speiseeis mit Erdbeergeschmack. -beerfarben, -beerfarbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Farbe reifer Erdbeeren: eine -e Bluse, -beerfrappe, das [zu t2Frappe] (österr.): eisgekühltes Getränk aus Milch mit zerkleinerten Erdbeeren, -beergeschmack, der, -beerkompott, das. -beerkonfitüre. die, -beerlflcör, der, -beermarmetade. die, -beerpocken <PI.) [nach dem erdbeerartigen Hautausschlag]: svw. tFrambösie. -beerrot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. T -beerfarben. -beersaft, der. -beersekt, der: vgl. -wein, -beertörtchen, das. -beertorte, die. -beerwein, der: aus dem Saft frischer Erdbeeren hergestellter Wein: -beschleunigung, die (Physik): Beschleunigung, die ein frei fallender Körper im luftleeren Raum erfährt: -beschreibung, die (veraltet): Geographie: -bestattung, die: Bestattung eines Leichnams in einem Sarg in der Erde (1 a) (Ggs.: Feuerbestattung); -bevölkerung, die <o. PI. >: die E. wächst immer schneller; -bewegung, die: a) Bewegung in der Erdkruste: ... ein Haus kann auseinanderbrechen, etwa infolge gewisser starker -en (Kaschnitz. Wohin 151); b) das Sewegen von Erdmassen bei Bauarbeiten: für den Bau des Dammes waren umfangreiche -en notwendig; -bewohner, der: der Mensch als Bewohner der Erde (5); -biberli [...bi:beli]. das; -. - [zu Schweiz. Biberli, Vkl. von: Biber = kleines Ding, kleiner Mensch] (landsch.): Zwerg: -birne, die (landsch.): svw. TKartoffel; -blitz, der (Met.): Blitz, der die Spannung zwischen Wolke u. Erde entlädt (Ggs.: Wol- kenblitz); -boden, der: fester, aus Erde (1 a) bestehender Boden: er ist nirgends zu finden. Als hätte ihn der E. verschluckt/verschlungen!; auf dem E. liegen; auf dem E. (ugs.: Fußboden) schlafen; bei dieser Bemerkung wäre er am liebsten in den E. versunken (weil es ihm sehr peinlich, höchst unangenehm war): *dem E. gleichmachen (ein Haus, eine Stadt o.a. völlig zerstören): wie vom E. verschluckt sein (ganz plötzlich verschwunden sein): der Mann war wie vom E. verschluckt; vom E. verschwinden (auflxören zu existieren, aussterben: vernichtet, ausgerottet werden): -bohrer, der (Technik): Spezialbohrer mit verschiedenen Aufsätzen für wechseltuie Härtegrade zur Entnahme von Bodenproben: -braun <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: vgl. -färben: eine -e Uniform; -brocken, der: hartes Stück Erded a); -bunker, der (Milit.): in die Erde (2) gegrabener Bunker: -dichte, die (Physik): durchschnittliche Dichte (2) des gesamten Erdballs: -fahl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: vgl. -färben: In seinem Gesicht, dessen -e Haut von zahlreichen Pockennarben übersät war (Apitz, Wölfe 137); -fall. der (Geol.): Senke, die durch den Einsturz eines unterirdischen Hohlraums entstanden ist: -färbe, die <meist Pl.>: anorganische Farbe, die in der Natur als Mineral vorkommt (z. B. Ocker); -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: 722
erd-, Erd- vonder Farbe der Erde da), bräunlich: -ferkel, das (Zool.): in Afrika lebender Vertreter einer Art der zu den Urhuftieren zählenden Röhrenzähner, plumpes Säugetier mit schweinear- tiger Schnauze, langem, sehr dickem Schwanz und hufartigen Krallen, das sich von Ameisen u. Termiten ernährt und seinen Erdbau gewöhnlich nur tiachts verläßt: -fern <Adj.>: 1. (Astron.) von der Erdkugel (a) entfernt (Ggs.: -nah a). 2. (dichter.) entrückt: -ferne, die: 1. svw. tApogäum (Ggs.: -nähe). 2. (dichter.) Entrücktheit: -floh, der: svw. t Flohkäfer; -frucht, die: Frucht, die unter der Erde (2) reift (z. B. die Erdnuß): -gas, das: in der Erde (5) vorkommendes, brennbares Gasgemisch, dazu: -gasfonlenmg, die. -gashöffig <Adj.; nicht adv. >: ein reiches Erdgasvorkommen versprechend, -gaslagerstitte, die. -gasproduktion die. -gasreserve, die: noch nicht ausgebeutetes Erdgasvorkommen, -gasversorgung, die, -gasvorkommen, das; -geboren <Adj.; o. Steig.) (dichter.): irdisch, sterblich, menschlich, <subst.:> -gebor(e]ne,der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete;; -gebunden <Adj.; o. Steig.): an die Erde (5) gebunden: U Was dort mühelos ausgesehen hatte, wirkte hier e. (Mae- gerlein. Triumph 62); -geist. der: in der Erde (2) wohnender Dämon, einer der Elementargeister: -gelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -färben; -geruch, der: Geruch nach Erde (la); -geschichte, die <o. PL): Entwicklungsgeschichte der Erde (5) von der Bildung der ersten festen Erdkruste bis zur Gegenwart, dazu: -geschichtlich <Adj.; o. Steig.): die Erdgeschichte betreffend, geologisch: -geschmack, der: an Erde da) erinnernder Geschmack: der Wein hat einen leichten E.; -geschoß. das: unterstes Stockwerk eines Gebäudes, dessen Fußb<xien meist höher liegt als das umliegende Gelände: Parterre: im E. wohnen: -globus, der: svw. tGlobus; -glöckchen, das: alpines Geißblattgewächs: -gravita- tion. die: svw. t-anzichung; -haltig <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): Erde da) enthaltend: -harz, das (veraltet): svw. •Asphalt; -häufen, der: aus Erde (1 a) bestehender Haufen: -höhle, die: natürliche od. künstliche Hölile unter der Erde (2); -hömchen, das: Vertreter einer Gruppe von Nagetieren, die am Boden u. in Höhlen leben (z. B. Murmeltier); -hügel. der: vgl. -häufen; -hummel, die: große Hummel, die ihr \est unter der Erde (2) hat: -hund, der (Jagdw.): kleiner Hund, der zur Jagd unter der Erde (2) verwendet wird. kz. B. Dackel. Foxterrier); -hütte.die: mit Erde (\ a) bedeckte Hütte: -induktor. der (Physik): Gerät zur Messung eines erdmagnetischen Feldes: -innere, das: das unter der Erdkruste gelegene Innere der Erde (5); -iagd, die (Jagdw.): Jagd auf unterirdisch lebendes Wild: ^kabel. das: unterirdisch verlegtes Kabel: -kämpf, der: svw. t Bodengefecht; -karte, die: Landkarte, die die ganze Erde (5) darstellt: -kern. der: aus Metallen bestehender innerster Kern der Erde (5); -klumpen, der: vgl. -brocken; -krebs, der: svw. T Maulwurfsgrille; -kreis, der (dichter.): die ganze Welt: -kröte. die: Vertreter einer braunen od. grauen Krötenart Europas: -kruste. die: äußerste, spröde u. feste Schicht der Erde (5): die E. ist etwa 30 km dick; -kugel. die: a) die Erde (5) als kugelförmiger Planet: b) svw. tGlobus; -künde, die: svw. t Geographie, dazu: -kundelehrer. der: Lehrer, der Erdkunde unterrichtet, -kundestunde, die: Unterrichtsstunde im Schulfach Erdkunde, -kundeunterricht. der. -kundler [...kuntle]. der; -s. - svw. tGeograph, -kundlieh l...küntli(j] <Adj.;o. Steig.>: svw. Tgeographisch; -leitung. die (Elektrot.): svw. f Erde (6); -licht, das: svw. t-schein; -loch, das: Loch in der Erde (2): in ein E. fallen; -magnetisch <Adj.; o. Steig.; meist attr.): den Erdmagnetismus betreffend, auf ihm beruhend: -es Feld: -magnetismus, der (Physik): Wirksamkeit des Magnetfelds der Erde (5); -männchen, das: 1. Kobold, Alraun. 2. Vertreter einer klei- 9\en Schleichkatzenart in Afrika: -massen <P1.): große Mengen von Erde (1 a): gewaltige E. mußten bewegt werden; -maus, die: Vertreter einer graubraunen Wülümausart: -messung. die: Teil der Geodäsie, der sich die Bestimmung der Gestalt u. Größe der Erde u. ihrer zeitlichen Veränderungen zur Aufgabe macht: -metall. das (Chemie): Element der III. Hauptgruppe des Periodensystems der chemischen Elemente: -mittelalter. das: svw. t Mesozoikum; -mittel- punkt, der <o. PL): Mittelpunkt der Erde (5); -nah <Adj.): a) (Astron.) der Erdkugel (a) nah (Ggs.: -fern 1); b) (dichter.) svw. t-verbunden; -nähe, die (Astron.): svw. T Perigäum (Ggs.: -ferne 1); -neuzeit. die: svw. TKänozoikum; -nuß, die: a) Vertreter einer tropischen u. subtropischen Pflanze mit Erdnüssen (b) als Früchten, die in der Erde heranwachsen u. reifen: b) Hülsenfrucht der Erdnuß (a) mit länglichen, ölhaltigen, wohlschmeckenden Samen: geröstete, gesalzene Erdnüsse, dazu: -nußbutter, die: vgl. -nußmark, -nußfett, das: gehärtetes Erdnußöl, -nußku- chen,der: als Viehfutter verwendete, eiweißlialtige Preßrückstände, die bei der Gewinnung von Erdnußöl entstehen, -nufr- mark, das: Brotaufstrich aus getnaldenen Erdnüssen, -nuß- mus. das: svw. t -nußmark, -nußöl, das: aus Erdnüssen gewonnenes, hochwertiges Speiseöl: -Oberfläche, die; -öl, das: in der Erde (5) vorkommender, durch / Tief/bohrung geförderter, dickflüssiger, fettiger Rohstoff von meist schwärzlicher Färbung (Gemisch aus Kohlenwasserstoffen), dazu (vgl. auch die Zus. mit öl-): -ölbedarf. der, -Ölbohrung, die, -ölchemie. die: svw. T Petrolchemie, -öler/eu- ger. der: Staat, der Erdöl fördert, -ölerzeugnis, das, -öl- exportierend <Adj.; o. Steig.; nur attr.), -ölfeld, das: Gebiet, in dem an mehreren Stellen Erdöl gebohrt wird. -öMorderländer <P1). -ölfördernd <Adj.; o. Steig.; nur attr.), -ölförderung, die, -ölhöffig <Adj.; nicht adv.): ein reiches Erdölvorkommen versprechend, -ölhöffigkeit, die, -Ölkrise, die: svw. f Ölkrise, -öllagerstätte. die. -Ölleitung. die: Rohrleitung, in der Rohöl transportiert wird: Pipeline. -öllieferung, die. -ölpreis, der. -ölprodukt. das: Produkt, für dessen Herstellung Erdöl der Grundstoff ist. -ölproduk- tion, die. -ölproduzent, der: svw. t -ölerzeuger, -^produzierend <Adj.; o. Steig.; nur attr.). -Ölraffinerie, die: Betrieb, der Rohöl zu Treibstoffen. Schmier- u. Heizölen verarbeitet, -ölverarbeitung, die. -ölverbrauchend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): die -en Länder. -Ölvorkommen, das; -pech,das (veraltet): svw. tAsphalt; -Pyramide, die (Geol.): steile, türm- od. kegelförmige Erosionsform in Moränen. Tuffen u. ä.: -rauch, der [vidi, weil sein Saft wie der Rauch die Augen tränen läßt]: Vertreter einer zu den Erdrauchgewächsen gehörenden Gattung, i kletternde j krautige Pflanze mit mehrfach fiederteiligen Blättern, kleinen, meist in aufrechten Trauben stehenden Blüten u. einsamigen Nüßchen als Früchten: -raudigewädise <P1.>: mit den Mohngewächsen nahvem>andte Pflanzenfamilie; -reich, das: Erde (1 a) als Grundlage des Pflanzenwachstums: hartes, steiniges E.; das E. auflockern: der Regen versickert im E.; -rinde, die: svw. t -kruste; -rotation, die: svw. t -Umdrehung; -rutsch, der: plötzliche / Abwärtsbewegung großer Erdmassen an einem Hang: Ü die Partei erlebte bei den letzten Wahlen einen E. (hatte erhebliche Stimmenverluste): -Satellit, der: natürlicher od. künstlicher Himmelskörper, der die Erde (5) umkreist; -schatten, der: Schatten, den die von der Sonne beschienene Erde (5) / auf den Mond; wirft; -scheibe. die (volkst.): Alpenveilchen; -schein, der (Astron.): Reflexion des Sonnenlichts durch die Erde zum Mond; -schiebt, die: a) dünne/ Schicht Erde da): die Samen müssen mit einer E. bedeckt werden; b) (Geol.) ein/teifliehe Ablagerungsschicht; -sdilipf. der (Schweiz.): svw. t-rutsch; -Schluß, der (Elektrot.): fehlerhafte od. unbeabsichtigte Verbindung eines Stromkreises mit der Erde (2); -schölle, die: vgl. -brocken; -sieht, die: Sicht zur Erde vom Flugzeug o. ä.; -spalte, die: Spalte in der Erde (2); -stern. der: Vertreter einer Gattung der Bauchpilze; -stoß, der: stoßartige Erschütterung der Erdkruste; -strahlen <P1.): 1. (Physik) Alpha-, Beta- u. Gammastrahlen aus radioaktiven Bestandteilendes Bodens ixl. Gesteins. 2. physikalisch nicht tiachweisbare Strahlen, die Einflüsse auf Menschen u. Tiere haben sollen; -ströme <P1.) (Physik): elektrische Ströme in der Erdkruste; -teil, der: große zusammenhängende Landmasse mit vorgelagerten Inseln; Kontinent: Europa ist einer der fünf -e; -trabant, der: a) (selten) svw. t-Satellit; b) <o. PI.) (geh.): Mond der Erde (5); -Umdrehung, die: Drehung der Erde (5) um ihre eigene Achse; -umfang, der: Umfang der Erdkugel^): -umfassend <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): die ganze Erde umfassend, einbeziehend; -umflug, der: Flug um die Erde (5); -Umkreisung, die: Umkreisung der Erde (5) von Satelliten o. ä.; -Umlauf, der: vgl. -Umkreisung, dazu: -Umlaufbahn, die: kreisförmige od. elliptische Bahn , eines Satelliten um die Erde (5): die Rakete wurde in eine E. geschossen; -umrundung. die: Umrundung der Erde (5) /mit dem Schiff/; -umseglel- hing, die: Fahrt mit dem Segelboot rund um die Erde (5), dazu: -umsegler. der; -umspannend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -umfassend; -urzdt, die: svw. tArchaikum; -verbunden <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): der Erde (1 a). dem Irdischen verhaftet; naturverbunden; 46* 723
erdacht bodenständig; -verhaftet <Adj.: o. Steig.: nicht adv.): vgl. ^verbunden; -wachs,das (Chemie): durch teilweise Verhör- zung des Erdöls entstehendes Gemenge hochmolekularer Paraffine der Methanreihe; -wall, der: künstlich aufgeschütteter Wallaus Erde da): -wärme, die: Wärme des Erdkörpers, die sich aus der Wärme des Erdinneren u. aus der Sonneneinstrahlung zusammensetzt; -wärts <Adv.) [t-wärts] (geh.): in Richtung auf die Erde (2). der Erde zu; -Zeitalter, das (Geol.): Ära der Erdgeschichte. erdacht [eg'daxt]: f erdenken. erdauern <sw. V.: hat) (Schweiz.): gründlich prüfen; <Abl.:) Erdauerung, die: -. -en. Erde [e:?ddj. die; -. -n <Pl. selten) Imhd. erde. ahd. erda): 1. a) aus verwittertem Gestein, organischen Stoffen u. Mineralien bestehendes, feinkörniges Gemisch, das einen Teil der Erdoberfläche bildet u. die Grundlage des Pflanzenwachstums darstellt; Erdboden. Erdreich: fruchtbare, lockere, feuchte, sandige E.; ein Klumpen E.; den armen guten Papa deckt längst die kühle E. (geh.; er ist längst tot; Fallada. Herr 256); E. zu E. (Worte beim Begräbnis); die E. lockern, aufwühlen, umgraben; die Samen in die E. stecken; in geweihter E. (geh.; auf dem Friedhof) begraben sein; b) (Chemie) bestimmtes Metalloxyd: seltene, alkalische -n. 2. <o. PI.) fester Boden. Grund, auf dem man steht; Untergrund: die E. bebt; etw. fällt auf die E.; auf der bloßen, blanken E. (ugs. auch: auf dem Fußboden) schlafen; das Wasser quillt aus der E.; etw. von der E. aufheben; eines jener unzähligen Blütenblätter, die, wenn der Frühling vorüber ist, zur E. niedertaumeln (Langgäs- ser. Siegel 399); zu ebener E. (ebenerdig; im Erdgeschoß); bei dieser Bemerkung wäre er am liebsten in die E. versunken (weil es ihm sehr peinlich, höchst unangenehm war); R die E. sei ihm leicht! (seine Seele möge Ruhe. Frieden finden/; in bezug auf einen Toten); *auf der E. bleiben (ugs.; sich keinen Illusionen hingeben): etw. aus der E. stampfen (etw. sehr schnell, auf dem schnellsten Wege beschaffen, herstellen, aus dem Nichts schaffen): ich kann das Geld schließlich auch nicht aus der E. stampfen; eine Wohnsiedlung aus der E. stampfen; unter der E. liegen (geh. verhüll.; tot sein): inadn. unter die E. bringen (ugs.: X.jmds. vorzeitigen Tod verschulden. 2. beerdigen): imdn. unter die E. wünschen (aus Ärger o. ä. wünschen, daß jmd. tot sei). 3. begrenztes Gebiet. Land, zu dem eine emotionale Beziehung besteht: ein gesegnetes Fleckchen E.; auf heimatlicher, fremder E. kämpfen; er liegt in fremder E. (geh.; im Ausland) begraben. 4. die irdische Welt, die Welt als das von der Menschheit bewo/mte Gebiet: er genießt die Freuden dieser E.. hängt an dieser E.; auf der ganzen E. bekannt sein, vorkommen; damit ich noch mal mein Glück versuchte ... irgendwo auf der alten E. (Seghers. Transit 77); daß ich mich in Karaganda im letzten Winkel der E. befände (Leonhard. Revolution 137); am Anfang schuf Gott Himmel und E. (Anfangsworte der biblischen Schöpfungsgeschichte); *auf Erden (geh.; in der irdischen Welt). 5. <o. PI.) Planet, der die Sonne als drittnächster um- kreist: die E. dreht sich um die Sonne; Satelliten umkreisen die E. 6. (Elektrot.) Erdungsleitung einer elektrischen Anlage; stromleitende Verbindung zwischen einem elektrischen Gerät u. dem Erdboden; den Heizkörper als E. benutzen; erdelos <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bot.): ohne Erde: -e Pflanzenkultur (Hydrokultur); erden [e:?dnl <sw. V.; hat) (Elektrot.): eine stromleitende Verbindung zwischen einem elektrischen Gerät u. dem Erdboden herstellen: das Radio e. erden-. Erden- (vgl. auch: erd-. Erd-; meist dichter., geh. od. veraltet): -bewohner.der: svw. t Erdbewohner; -burger, der: Mensch. Erdbewohner: manch ein gesunder, im Diesseits solid verwurzelter E. (K. Mann. Wendepunkt 241); ein kleiner, neuer E. (oft scherzh.; neugeborenes Kind): -dasein, das: vgl. kleben; -fern <Adj.>: svw. f erdfern; -glück, das: irdisches Glück; -guter <Pl.>: irdische, materielle Güter; -Jammer, der: irdisches Leid. Unglück; -kind, das: der Mensch als irdisches, sterbliches Wesen; -kloß, der: der Mensch als schuldbeladenes, ohnmächtiges Wesen; -lauf, der: vgl. -leben; -leid, das: irdisches Leid; -leben, das: das Leben auf der Erde (bes. im Hinblick auf sein Begrenztsein durch den Tod); ^k»f das: das irdische Schicksal; -kist, die: vgl. -glück; -nah <Adj.): svw. t erdnah; MK>tf die: vgl. ^leid; -piber, der: /religiöser] Mensch, der das Leben als eine Pilgerfahrt betrachtet; -rund, das: die Welt in ihrer ganzen Ausdehnung; Erdkreis; -schoß, der: das Innere der Erde (5); -schwere, die: als Last empfundenes Erdenleben, das den Höhenflug des Geistes u. der Seele oft verhindert; -söhn, der: vgl. -kind; -wallen, das: vgl. -leben: Die Argwöhnische und Verschlossene hat ... sämtliche Dokumente ihres -s hinterlassen (Werfel. Himmel 26); -wandel.der: vgl. -leben; -Winkel, der: idyllischer, abgelegener Ort: -wurm, der: Mensch als vergänglicher, unbedeutender Teil der Natur. erdenkbar [eg'denkba.c] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): erdenklich: er gab sich alle -e Mühe; Matrosen.... die ... alle -en Krankheiten einschleppen (Kinski. Erdbeermund 20S); erdenken <unr. V.; hat): durch Nachdenken erschaffen; ausdenken, ersinnen: er erdachte einen raffinierten Plan; Tante Ellen erdachte ständig neue Fragen (Jens. Mann 133); Ich erdachte mir ein System leiblicher und geistiger Hygiene (Niekisch. Leben 289); eine erdachte (unwahre, erfundene) Geschichte; <Abl.:> erdenklich <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): was sich nur denken läßt; was. soweit überhaupt denkbar, irgendwie möglich ist: er gab sich alle -e Mühe, versuchte jedes -e Mittel; Dies war ihre Art. mit dem Manne zu verkehren; eine andere war bei ihr nicht e. (vorstellbar; Th. Mann. Krull 225); <subst.:) er tat alles Erdenkliche. erdhaft <Adj.; -er, -este) (geh.): der Erde (1 a). dem Irdischen verbunden, verhaftet; urwüchsig: Die Völlerei eines -en Kindes trägt mehr Vernunft als die Karitas einer Ausgebrannten (Jahnn. Geschichten 43). erdichten <sw. V.; hat) (geh.): sich mit Hilfe der Phantasie etw. Unwalires ausdenken, erfinden: eine Ausrede e.; was hast du dir da erdichtet?; warum man sich lieber harmlose Götter erdichtet (Thielicke. Ich glaube 149); (Abi :> Erdichtung, die; -. -en. erdig Ie:edic] <Adj.; o. Steig.): a) aus Erde (1 a) bestehend. Erde enthaltend; die Eigenschaft von Erde aufweisend: eine -e Masse; ein -er Boden; -e Säuerlinge (kohlensäurehaltige Mineralwässer); Ein Birkenhain ... wächst auf dem Schotter, wo er schon e. zerbröckelt (Jahnn. Geschichten 64); b) <nicht adv.) (geh.) mit Erde (1 a) beschmutzt, bedeckt: erdige Hände. Stiefel; c) nach Erde (1 a) schmeckend, riechend; im Geschmack. Geruch an Erde erinnernd: Der Mosel ist herbe und e. (Remarcjue. Obelisk 134); e. schmecken. erdolchen [e^dol^n] <sw. V.; hat) (geh.): mit einem Dolch, einer Stichwaffe töten, ermorden: Leen hätte sich lieber erdolcht, als seine Geliebte zu werden (BöIL Haus 149). erdreisten [e^'draistn], sich <sw. V.; hat) (geh.): dreist etw. tun od. sagen, sich unterstehen: der Schüler erdreistete sich, während des Unterrichts zu rauchen; wer hatte sich des Einbruchs erdreistet in ihr verschlossenes Gemach? (Fus- senegger. Haus 479); wenn sich einer der jüngeren Kumiaks zu dem unerhörten Entschluß erdreistet hatte, die Arbeit im Dorf aufzugeben (Marchwitza. Kumiaks 9). erdröhnen <sw. V.; hat): a) dröhnend ertönen, widerhallen; plötzlich! zu dröhnen beginnen: die Glocken erdröhnen; die Halle erdröhnte vom Gelächter; b) dröhnetui zu beben beginnen: Wieder erdröhnte die Erde (Plievier. Stalingrad 318). erdrosseln <sw. V.; hat): durch Zuschnüren od. Zudrücken der Luftröhre gewaltsam töten: seine Frau [mit einem Strick] e.; Ü er hat schonungslos requiriert ... und jeden Widerstand erdrosselt (St. Zweig. Fouche 39); Alle Freude war erdrosselt (Jahnn, Geschichten 12); <Abl.:> Erdrosselung, ErdrgBhmB. die; -. -en <PI. selten). erdrücken <sw. V.; hat) /vgl. erdrückend/: 1. durch zu großes Gewicht zu Tode drücken: die Kinder wurden von den Erdmassen erdrückt. 2. durch ein Übermaß sehr stark belasten / und in der Existenz gefährden ]: von Sorgen. Hoffnungslosigkeit [fast] erdrückt werden: die Schulden drohten ihn zu e.; der Wissensstoff erdrückt die Jungen Menschen. 3. durch Größe. Auffälligkeit. Bedeutsamkeit o. ä. jmdn.. etw. anderes in seiner Wirkung nicht zur Geltung kommen lassen: Selbst der Schatten eines Napoleon erdrückt einen Fouchö (St. Zweig. Fouche 201); er werde Constantin mit seiner überlegenen Armee e. (Thieß. Reich 272); das Bildchen wird von der gemusterten Tapete völlig erdrückt; enirijckend <Adj.; nicht adv.): überwältigend, übermächtig, zu stark od. groß: -es Beweismaterial; die Übermacht war e. Erdrysch, der; -[eis. -e: Ertrag des Dreschens. erdulden <sw. V.; hat): etw. (Unangenehmes. Schweres. 724
erfahrungs-, Erfahrungs - Schreckliches) mit Geduld u. Tapferkeit; auf sich nehmen, über sich ergehen lassen: Leid. Demütigungen e.; Es waren Leute jeden Ranges .... welche warteten und alle Ungele- genheiten erduldeten (Nigg. Wiederkehr 123). Erdung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Erden. 2. stromleitende Verbindung zwischen einem elektr. Gerät u. dem Erdboden: <Zus.:> Erdungsleituns, die: svw. tErdung (2). Erde (6). Erebos[,e:rebDs].Erebus[...büsl.der;-[lat. Erebus < griech. ErebosJ: Unterwelt. Reich der Toten in der griech. Sage. E-Rechner ['e:-l. der: -s. -: Elektronenrechner. erdfern [eg'lajfen]. sich <sw. V.; hat): in Eifer geraten, leidenschaftlich u. erregt mit Worten für etw. eintreten: plötzlich i wortreich für od. gegen eine Sache reden: sich im Gespräch e.; Man ereiferte sich glühend für Gerechtigkeit (Thieß. Reich 571); sich über unwichtige Dinge, wegen einer Lappalie e.; <Abl.:> Ereiferung, die; -. -en <P1. selten). ereignen, sich <sw. V.; hat) [mhd. [erlöugen. ahd. [irjougen = vor Augen stellen, zeigen]: geschehen, sich zutragen, sich begeben, sich abspielen: vor sich gehen: in der kurzen Zeit hat sich eine Menge, nichts Besonderes ereignet; ein Unfall ereignete sich an der Kreuzung; Die großen Feiern des Hofes ereigneten sich hier (wurden hier abgehalten: Koeppen. Rußland 36); (geh.:) wo sich noch Leben ereignete, da ereignete es sich gedämpft (Lenz. Suleyken 141); <Abl.:> Ereignis, das; -ses. -se: etwas, was den normalen, alltäglichen Ablauf in bemerkenswerter Weise unterbricht und durch seine Ungewöhnlichkeit auffällt und in Erscheinung tritt: /bedeutsamer, denkwürdiger Vorgang. Vorfall: Geschehnis: ein fröhliches, trauriges, bedeutendes, merkwürdiges, einschneidendes, historisches E.; das E. kündigte sich an. trat ein; die -se. welche sich später mit Naturgewalt überstürzten (Langgässer; Siegel 29S); der Gang der -se hat uns recht gegeben; das ist die Duplizität der -se; das Konzert war ein E. (etwas ganz Besonderes) für unsere Stadt; R große -se werfen ihre Schatten voraus (nach dem von Lord Byron als Motto gewählten Vers des schott. Schriftstellers Thomas Campbell [1777-1844): coming events cast their shadows before); *ein freudiges E. (verhüll.; die Geburt eines Kindes): <Zus.:> ereignislos <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne besondere, bemerkenswerte Ereignisse: ein -es Wochenende, ereignisreich <Adj.; nicht adv.): reich an Ereignissen. Abwechslungen: ein -er Urlaub. Tag. ereilen <sw. V.; hat) (geh.): (als etw. Unangenehmes) plötzlich u. überraschend erreichen, hart treffen: die Nachricht vom Tod seiner Mutter ereilte ihn bei der Abreise; Da ereilte sie zwei Kilometer vor dem Ziel das Schicksal: Skibruch (Olymp. Spiele 1964. 27); der Tod. ihr Schicksal hat sie ereilt (sie ist plötzlich gestorben). erektil [erek'ti:l] <Adj.; nicht adv.) [frz. erectile. zu lat. erigere(2. Part.: erectus) = aufrichten, terigieren] (Med.): f von Organen, bes. vom männlichen Glied) zur Aufrichtung. Erektion fähig, schwellfähig: -e Organe; Erektion [erek- tsio.nl. die; -, -en [lat. erectio = Aufrichtung]: durch Blutstauung bedingte Versteifung u. Aufrichtung von Organen, die mit Schwellkörpern versehen sind. bes. vom männlichen Glied: die E. der Brustwarzen; eine E. haben; Durch nichts als seine Vorstellung ... gelangt das Glied des Schwarzen zur prächtigsten E. (Zwerenz. Kopf 16). Eremit [ere'mi.t. auch: ...mitj. der; -en. -en [lat. eremita < griech. eremites]: a) jmd.. der aus religiösen Gründen von der Welt abgeschieden lebt: Einsiedler. Klausner: b) allein u. zurückgezogen lebender Mensch: Wie sollte ich nicht ein ... ruppiger E. sein inmitten einer Welt, deren ... (Hesse. Steppenwolf 41); <Abl.:) Eremitage [eremita:»!. die; -. -n [frz. ermitage]: abseits gelegene Grotte od. Nachahmung einer Einsiedelei in Parkanlagen des 18. Jh.s: Eremitei [eremi'tai]. die; -. -en (veraltet): Eimiedelei: <Zus.:> Eremitendasein, das (geh.): Leben eines zurückgezogen lebenden Menschen: nach dem Tod seiner Frau führte er ein E.; Eremitenleben, das: svw. f ^dasein. Eremurus [ere'muTos], der; - [zu griech. eremia = Wüste u. oura = Schwanz. Schweif): asiatisches Liliengewächs mit oft meterhohen Blütentrauben: Steppenkerze. Lilienschweif. Eren ['e:ran], Em [e:^nl. der; -. - [mhd. er(e)n = Fußboden. Tenne) (landsch.): Hausflur. Hausgang. Erepsin [ere'psr.n]. das; -s [zu griech. ereptesthai = rupfen; fressen, verzehren; analog zu t Pepsin] (Med.): eiweißspaltendes Enzymgemisch im Saft des Dünndarms u. der Bauchspeicheldrüse. ererben <sw. V.; hat) /vgl. ererbt/ (veraltet): svw. terben (1 a. 2); ererbt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. als /materielles! Erbe hinterlassen bekommen: ein -es Haus. Grundstück. 2. als Veranlagung. Begabung von den Eltern. Vorfahren mitbekommen: eine -e Krankheit; Verständigung unter Tieren ist möglich aufgrund angeborener, -er Verhaltensweisen (Natur 79). erethisch [e're:tifl <Adj.; o. Steig.) [zu tErethismus] (Med.. Psych.): leicht erregbar, leicht reizbar, dazu: Erethismus, der; - [griech. erethismös = das Reizen. Aufreizung]: krankhaft gesteigerte Erregbarkeit. Reizbarkeit. erfahrbar [£g'fa:£ba:£] <Adj.: o. Steig.: nicht adv.): so geartet, beschaffen, daß es erkannt, erfahren, erlebt, gespürt werden kann: die praktisch -en Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaftsordnung... (Stamokap 96); was Gott hindert, mir gegenüber ... e. zu werden (Frisch. Stiller 383); ■erfahren <st. V.; hat) [mhd. ervarn. ahd. irfaran. urspr. = reisen, durchfahren, erreichen]: 1. Kenntnis erhalten: zu wissen bekommen: etw. frühzeitig, zu spät e.; von einer Sache durch Zufall e.; er erfuhr Näheres. Genaueres aus dem Brief; Wer in künftigen Jahrzehnten e. wird, wie herrlich die Welt einst war (Grzimek. Serengeti 316); wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren ...; er konnte keine Einzelheiten über den Personenkreis e. (in Erfahrung bringen, ausfindig machen). 2. a) (geh.) an sich selbst erleben, zu spüren bekommen: Glück. Leid, nichts als Undank, manche Demütigung e.; ich habe es am eigenen Leibe erfahren; ... einsamer und eisiger als die Öden, in denen ich Einsamkeit und Eiseskälte erfahren habe (Bergengruen. Feuerprobe 54); b) (verblaßt) in irgendeiner Weise behandelt, verätidert o. ä. werden: eine Behandlung. Veränderung mitmachen, erleiden: der Verlag wird eine Erweiterung e. (wird erweitert werden): das Buch soll eine Überarbeitung e. (soll überarbeitet werden): der Umsatz hat eine Steigerung e. (ist gestiegen): 2erfghren <Adj.; nicht adv.) [eigtl. 2. Part, von t 'erfahren]: reich an Erfaixrungen. Routine. Kenntnissen: kundig, versiert: ein -er Arzt. Rechtsanwalt; sie ist auf ihrem Gebiet sehr e.; In Kochkünsten war ich nicht e. (Niekisch. Leben 94); 3erfghren <st. V.; hat): durch Fatiren erlangen, in seinen Besitz bringen: als Kutscher erfuhr ich mir ein Vermögen; so erfuhr sie sich die Bronzemedaille (Maegerlein. Piste 94); Erfahrenheit, die; - [zu t Erfahren]: das Reichsein an Erfahrungen (1); Erfahrung, die; -. -en: 1. <P1. selten) bei praktischer Arbeit od. durch Wiederholen einer Sache gewonnene Kenntnis: Routine: Seine E. half ihm. sich so geschickt zu verbergen, daß ... (Apitz. Wölfe 13); er hat viel E. auf diesem Gebiet; wir müssen uns seine -en zunutze machen; über reiche, langjährige -en verfugen. 2. Erleben, Erlebnis, durch das man klüger wird: es ist eine alte E.. daß ...; die E. hat gezeigt, daß ...; -en austauschen; wir haben jetzt genügend -en gesammelt; ich habe die E. gemacht, daß ...; mit ihm habe ich viele schlechte -en gemacht; ich habe da so meine -en [gemacht] (ugs.; bin durch Schaden klug geworden)'. nach den -en der letzten Jahre ...; das weiß ich aus eigener E.; Spr E. ist die beste Lehrmeisterin. 3. (Philos.) durch Anschauung. Wa/trnehmung. Empfindung gewonnenes Wissen als Grundlage der Erkenntnis. 4. *etw. in E. bringen (durch Nachforschen erfaftren): mit viel Mühe habe ich ihre Anschrift in E. bringen können. erfahrungs-, Erfahrungs-: -austauschten gegenseitiges Mitteilen von Erfahrungen, um daraus zu lernen: -bereich, der: Bereich, in dem ein Mensch Erfahrungen gemacht hat od. machen kann: ^bericht. der: Bericht über Erfahrungen, die jmd. auf einem Gebiet gemacht hat: -gemäß <Adv.>: auf Grund von Erfahrung, der Erfahrung nach: e. dauert die Fahrt 2 Stunden; -mäßig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): auf Erfahrung beruhend, aus Erfahrung gewonnen: empirisch: eine -e Schlußfolgerung; -regel, die: Regel. Gesetzmäßigkeit, die sich aus Erfaixrung ergibt: ^reich <Adj.; nicht adv.): reich an Erfahrungen: -sache. die (ugs.): der Umgang mit dieser Maschine ist reine E.; -schätz, der: Summe der Erfahrungen, die jmd. gemacht hat. über die er verfügt: -tatsache. die: Tatsache, die auf Grund von genügend Erfahrungen als gesichert angesehen werden kann: -urteil, das (Philos.): Urteil, zu dem man auf Grund von Erfahrungen gelangt: ^welt. die (geh.): Welt, wie sie sich dem Betrachter auf Grund gemachter Erfahrungen darstellt: ^wert, der: / Durchschnitts zahl, die man auf Grund von Erfahrungen u. nicht durch exakte Messungen gewonnen 725
erfaßbar hat: ^Wissenschaft, die (Phiios.): auf Erfahrungen aufbauende Wissenschaft, empirische Wissenschaft: -zahl, die: svw. T-wert. erfaßbar [e^Tasba:^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so geartet, beschaffen, daß es erfaßt werden kann: statistisch -e Vorgänge; erfassen <sw. V.; hat): l.a) (selten) mit den Händen ergreifen u. festhalten: den Ertrinkenden am Arm e.; sie erfassen die dargebotene Nahrung mit der Bewegung, die eigentlich zum Erfassen des elterlichen Schnabels gehört (Lorenz, Verhalten I, 172); Ü Ich übe mich, mit einem Blick immer gleich dreißig zu e. (Grzämek, Serengeti 60); die Scheinwerfer eines zweiten Wagens erfaßten uns von hinten (Martin. Henker 66); b) durch seine eigene Bewegung gewaltsam mitnehmen, mit sich reißen: die Straßenbahn erfaßte den Radfahrer; der Schwimmer wurde von einem Strudel erfaßt. 2. (von einem Gefühl, einer Gemütsbewegung o. ä.) plötzlich ergreifen u. für eine Weile in einem gewissen Zustand belassen: packen, überkommen: Ekel. Angst. Freude erfaßte ihn; von Abscheu erfaßt, schlich sie davon; unerwartetes Mitleid erfaßt mich; für Knopf und für mich (Remarque. Obelisk 236). 3. einen umfassenden Eindruck von etw. ins Bewußtsein aufnehmen: das Wesentliche einer Sache verstehen, begreifen: etw. intuitiv e.; die Bedeutung des Geschehens e.; der Oberst hatte die Situation sofort erfaßt (Kirst, Aufruhr 37); Ich lese ja nicht richtig, ich erfasse gleich die ganzen Sätze (Jägersberg, Leute 118); du hast es erfaßt! (ugs.; du hast es ganz richtig verstanden). 4.a) (eine Personen- od. Sachgruppe) unter bestimmten Gesichtspunkten u. zu einem bestimmten Zweck ermitteln u. registrieren: eine Bevölkerungsschicht, einen Sachverhalt statistisch e.; b) mit einbeziehen, berücksichtigen: die Versicherung erfaßt auch die Angestellten; In der zentralisti- schen Planwirtschaft der Sowjetunion erfaßt der Staatshaushalt die gesamte Wirtschaft (Fraenkel, Staat 96); <Abl.:> Erfassung, die; -, -en: das Erfassen (3,4). Erffssunss- (DDR; LÜ nach dem Russischen): -betrieb, der: wirtschaftliche Einrichtung zur planmäßigen Erfassung u. Weiterleitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse: volkseigener Erfassungs-und-Aufkauf-Betrieb; Abk.: VEAB; -preis, der: Preis für die Menge von Schlachtvieh od. tierischen Erzeugnissen, die abgeliefert werden muß: ^stelle, die: vgl. -betrieb. erfechten <st. V.; hat): durch Kämpfen erlangen, bekommen: erkämpfen: den Sieg e.; Ü Damit hat er allenthalben Anerkennung erfochten (DM 5, 1966. 3). erfinden <st. V.; hat): 1. durch Forschen u. Experimentieren etw. ganz Neues, bes. auf technischem Gebiet, hervorbringen: eine Maschine, Vorrichtung e.; er hat ein neues Verfahren erfunden. 2.sich (etw. Unwahres, Unwirkliches) ausdenken: phantasieren: eine Ausrede, Geschichte e.; die Kosenamen, die das Kind für seine Nächsten erfindet (K. Mann, Wendepunkt 23); die Gestalten dieses Romans sind frei erfunden; <Abl. zu 1:> Erfinder, der; -s, -: 1. jmd., der etw. Neues, bes. auf technischem Gebiet, schafft: Edison war ein großer E.; (DDR:) Verdienter E. des Volkes. 2. jmd., der einen Gegenstand, eine Verfahrensweise, einen neuen Gedanken o.a. als erster hervorbringt: Gutenberg war der E. der Buchdruckerkunst; dieses Volk hat sich neuerdings einem Pragmatismus zugewandt, wie ihn auch dessen Erfinder, die Angelsachsen, nie lückenloser praktiziert haben (Dönhoff, Ära 18); R das ist nicht im Sinne des -s (ugs.; das ist nicht so gedacht gewesen). Erfinder-: -geist: der <o. PI.): Fähigkeit, Neues zu schaffen od. ! praktische' Probleme auf eine neuartige Art u. Weise zu lösen: -kollektiv, das (DDR): Gruppe von Menschen, die gemeinsam eine Erfindung (1 b) erarbeitet: -schütz, der: Schutz eines Erfinders (1) vor unbefugter Benutzung seiner Erfindung. erfinderisch <AdJ.): reich an Entfallen: stets in der Lage, eine Lösung für ein praktisches' Problem zu finden: er ist ein -er Kopf; „Geld", sagte Ravic. „Wie e. das macht." (RemarQue.Triomphe 303); erfindlich <Adj.) in der Verbindung nicht e. sein (nicht erkennbar, ersichtlich, verständlich sein): warum er es tat. ist nicht e.; es ist nicht recht e.. daß ...; Erfindung, die; -. -en: l.a) <o. PI.) das Erfinden (1): die E. der Dampfmaschine durch James Watt kündigte ein neues Zeitalter an; b) das Erfundene: eine praktische, hübsche E.; der Motor ist eine bahnbrechende E.; die Babylonier, die als Nutznießer überlegener -en ein Kulturreich zimmern (Ceram. Götter 433); *eine E. machen (erw. erfinden 1). 2. etwas, was ausgedacht ist, nicht auf Wahrheit od. Realität beruht: Das angebliche Seuchenlazarett war die ureigene E. des Unteroffiziers Soeft (Kirst. 08/15. 812); er wies diese Aussage. Geschichte als [eine] reine E. zurück. erflndunes-, Erfjndunss-: -gäbe, die: Erfindergeist. Einfallsreichtum: -kraft, die: vgl. -gäbe; -reich <Adj.): reich an erfmderischen Einfällen, dazu: -reichtum, der <o. PL); -schütz, der: vgl. Erfinderschutz; -wesen, das <o. PI.) (DDR): Gesamtheit der staatlichen Maßnahmen zur Förderung von Erfindern u. Neuerern. erflehen <sw. V.; hat) (geh.): mit flehenden Bitten zu erlangen suchen: ich erflehte Imir] dafür Hilfe von Gott. erflkaen <st. V.; hat): fliegetid bekommen, erlangen, erreichen: einen neuen Rekord e.; das zu erfliegende (während des Fliegens durch die Luft zu erreichende). vom Partner verlassene Trapez (Th. Mann. Krull 224). erflkDen <st. V.; ist) (östferr. veraltend): ausgehen von etw.: ergehen: dieses Urteil erfloß weniger aus den nachfolgenden Gesprächen (Werfel, Himmel 9). Erfolg lq?'fDlkl. der; -[e]s. -e [rückgeb. aus t erfolgen]: positives Ergebnis einer Bemühung: Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung: ein durchschlagender E.; der E. gab ihm recht; der E. blieb aus. ließ auf sich warten; die Aufführung war ein voller E. (war sehr erfolgreich): der E. (ugs. iron.; die Folge) war, daß wir zu spät kamen; guten, keinen E. haben; ein Spieler hatte zweimal E. (Fußball; erzielte zwei Tore): seine Energie brachte unleugbare außenpolitische -e zustande (Thieß. Reich 235); sie hat sich mit E. beschwert; seine Anstrengungen waren nicht von E. begleitet, gekrönt. erfQlg-, Erfplg- (vgl. auch: erfolgs-, Erfolgs-): -gekrönt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): nach langen Bemüfiungen schließlich mit einem Erfolg abschließend: ein -es Vorgehen; -hascherei [-haja'rai]. die; -. -en (abwertend): übertriebenes Streben nach Erfolg, Anerkennung: -los <Adj.; o. Steig.): ohne Erfolg, ohne positives Ergebnis: vergeblich: -e Versuche; e. bleiben, dazu: -losigkeit, die; -; -reich <AdJ.): a) sich durch viele Erfolge auszeichnend: ein -er Forscher; der Stürmer war in der ersten Halbzeit e. (Fußball; erzielte ein Tor): b) ein positives Ergebnis aufweisend: ein -es Experiment; eine -e Politik; -versprechend <Adj.): einen Erfolg erwarten lassend: verheißungsvoll: ein -er Plan. erfolgen <sw. V.; ist): 1. als Folge von etw. geschehen, eintreten, vor sich gehen: der Tod erfolgte wenig später; auf das Klingeln erfolgte nichts; Zuletzt erfolgte ein Geständnis, das Anny alle nur mögliche Ehre machte (Brod, Annerl 110). 2. <oft als Funktionsverb) geschehen, sich vollziehen: es ist noch keine Antwort erfolgt (es ist noch nicht geantwortet worden): Ihr Eintritt kann sofort e. (Sie können sofort eintreten): Nacheinander erfolgte die Verstaatlichung fast aller Zentralbanken (Fraenkel, Staat 364); nach erfolgter Montage... erfylgs-, Erfolgs- (vgl. auch: erfolg-, Erfolg-): -aussieht, die (meist PI.): Wahrscheinlichkeit eines Erfolges: die -en sind gut; -autor, der: jmd.. der erfolgreiche Bücher schreibt: -autorin. die: w. Form zu T Erfolgsautor; -beteiligung. die: finanzielle Beteiligung eines Angestellten am Gewinn eines Unternehmens: -buch, das: erfolgreiches Buch: —Chance, die: svw. t-aussieht; -denken, das; -s; -Erlebnis, das: freudiges. Auftrieb gebendes Gefühl der Selbstbestätigung beim Gelingen von etw., was an den Betreffenden in bezug aufsein Leistungsniveau beachtliche Anforderungen gestellt hat: -erwartung, die; -film, der: erfolgreicher Kinofilm: -honorar, das: Honorar, dessen Höhe sich nach dem Erfolg des Produktes richtet: -kurve, die: Kurve, die den Verlauf des Erfolgs wiedergibt: -meidung, die: Meldung, daß etw. erfolgreich gewesen ist: --mensch, der: jmd.. der beruflich viel Erfolg hat: -nadweis, der: Nachweis über ein positives Ergebnis: -Prämie, die: Prämie für ein positives Ergebnis: -quote, die: Anteil derjenigen, die eine Sache erfolgreich beenden: -rezept, das: Verfcdirensweise. die immer wieder zum Erfolg fütirt: -roman, der: erfolgreicher Roman: Bestseller: -schlager, der: 1. erfolgreicher Schlager. 2. modischer Gegenstand, der sehr viel gekauft wird: ^Schriftsteller, den svw. T -autor; -serie, die (Sport): Serie von Erfolgen: die E. der Mannschaft dauerte an; -sicher <Adj.): a) mit guter Aussicht auf Erfolg: ein -es Projekt; b) mit Erfolg rechnend: selbstbewußt: der Manager ist sehre.; -stück, das: erfolgreiches Theaterstück: -trainer,der (Sport): Trainer, der hinter- eitmnder mit verschiedenen Mannschaften. Sportlern Erfolg 726
Erfüllungs- hatte; -zahl, die: svw. KzifTer; ^Ziffer, die: Zahlenangabe über den Erfolg von etw.; ^zwang, der: in einer bestimmten Situation zur Behauptung der Stellung des Betreffenden sich ergebender Zwang. Erfolge zu haben, in seinen Handlungen erfolgreich zu sein: Eingeklemmt zwischen persönlichem E. und politischer Nötigung des liberalen Partners, verharrt Schmidt-Schnauze reglos und mundtot (Spiegel 13. 1976. 22); unter E. stehen. erforderlich [ez'hrdvlKfl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: für einen bestimmten Zweck unbedingt notwendig; unerläßlich: die -en Mittel bereitstellen; die Einwilligung der Eltern ist e.; für diese Laufbahn ist das Abitur e; Das macht besonders e.. mehr und mehr vom Monolithbau auf die Montagebauweise überzugehen (Neues D. 17. 6. 64. 3); <subst.:> alles Erforderliche veranlassen; erforderlichenfalls <Adv.> (Papierdt.): falls nötig, falls erforderlich: e. wird die Polizei einschreiten; erfordern <sw. V.; hat): als Voraussetzung zur Verwirklichung einer Sache unbedingt notwendig machen: dieses Projekt erfordert viel Geld. Zeit; das erfordert (macht nötig), daß ...; einen energischen Mann e.; das erfordert (dazu braucht man) schon etwas Mut; Die Frage kann nur rhetorisch gemeint sein und erfordert (verlangt) keine Antwort (Remarque. Obelisk 283); der Übelstand erfordert Abhilfe (Papierdt.; muß beseitigt werden): Erfordernis, das; -ses. -se: erforderliche Bedingung. Voraussetzung: ein wichtiges E. für diese Tätigkeit ist menschliche Reife; Um den materiellen -sen (Ansprüchen) einer Demokratie zu entsprechen, muß dieses Gemeinwesen ein sozialer Rechtsstaat sein (Fraenkel. Staat 75). erforschen <sw. V.; hat): wissenschaftlich! genau untersuchen mit dem Ziel, möglichst viel darüber zu erfahren; forschendergründen: den Weltraum, unbekannte Länder, das Leben der Bienen, den Menschen e.; In seinen freien Stunden erforscht er mit dem Geologenhammer die Gesteinswelt der Umgebung (Natur 17); die Hintergründe. Zusammenhänge e.; die Wahrheit über etw. e. (zu ergründen suchen); sein Gewissen e. (sich genau prüfen); <Abl.:> Erforscher, der; -s. -: jmd.. der etw. erforscht, ergründet: der E. der Antarktis; Erforschung, die; -: die E. des Weltalls. erfragen <sw. V.; hat): durch Fragen in Erfahrung bringen od. zu erfahren suchen: den Weg e.; Die Namen der übrigen erfragte ich unterwegs (Schnabel, Anne 7); Stiller rauchte, nicht ohne ihre Erlaubnis erfragt zu haben (um Erlaubnis gebeten zu Imben; Frisch. Stiller 144); <Abl.:> Erfragung, die; -, -en. erfrechen [e^'frE^nl. sich <sw. V.; hat) (geh.): frech etw. Ungehöriges / tun od. sagen, sich erdreisten: Wenn sie sich aber e. würden, je wieder in Rosenthals Wohnung zu kommen, würden sie unweigerlich der Gestapo übergeben (Fallada. Jeder 55); (iron.:) ich habe mich nur erfrecht, ihm die Wahrheit zu sagen. erfreuen <sw. V.; hat): \.*)jmdm. Freude bereiten, machen; in frohe Stimmung versetzen: jmdn. mit einem Geschenk e.; sein Besuch hat mich sehr erfreut; Blumen erfreuen das Auge, das Herz; über diese Ehrung bin ich sehr erfreut; erfreut ging er auf sie zu; sehr erfreut! (ältere formelhafte Wendung bei der Vorstellung); b) <e. + sich) bei od. über etw. Freude empfinden: sich am Anblick der Kinder e.; ich erfreute mich an den Blumen. 2. <e. + sich) (geh.) etw. i voller Freude genießen, im glücklichen Besitz von etw. sein; etw. haben: ich erfreue mich bester Gesundheit; der Politiker erfreut sich des Vertrauens der Wähler; Unrat erfreute sich der Bedeutung, die er ... erobert hatte (H. Mann. Unrat 71); sich großer Beliebtheit e. (sehr beliebt sein): sich eines gesegneten Appetits e. (scherzh.; sehr viel essen können): erfreulich <Adj.): freudig stimmend, angenehm; eine -e Nachricht; der Anblick war nicht sehr e.; <subst.:) ich konnte leider nur wenig Erfreuliches berichten; erfreulicherweise <Adv.>: zum Glück, glücklicherweise: e. passierte ihm nichts. erftifiren <st. V.): l.a) durch Frosteinwirkung sterben <ist>: im Krieg sind viele Soldaten erfroren; Ü völlig erfroren (vor Kälte starr, durchgefroren) kamen sie nach Hause; b) (von Gliedmaßen od. deren Teilen) durch Frosteinwirkung absterben <ist): dem Bergsteiger sind zwei Zehen erfroren; c) <e. + sich (Dativ)) durch Frosteinwirkung an Gliedmaßen geschädigt werden (hat): ich habe mir die Füße. Ohren erfroren; d) durch Frosteinwirkung eingehen <ist>: die Geranien, die jungen Triebe sind über Nacht erfroren; e) (von bestimmten pflanzlichen Nahrungsmitteln) durch Frosteinwirkung verderben <ist): die Kartoffeln, die Äpfel sind im Keller erfroren. 2. starr werden, erstarren <ist>: das Lächeln erfror ihm auf dem Gesicht; <Abl. zu 1 b:> Erfrierung, die; -. -en: Schädigung durch übermäßige Frosteinwirkung: sich -en dritten Grades zuziehen, dazu: Erfrierungstod. der. erfrjschen<sw. V.;hat): l.a) neu beleben, jmdm. neueFrische bringen: die Rast, der Kaffee hat den Fahrer erfrischt; der Regen erfrischt den Garten; an heißen Tagen erfrischt [uns] Obst; erfrischende Getränke; ein erfrischendes Bad; b) geistig anregen, jmdm. neuen Schwung geben: die Lektüre dieses Buches hat ihn erfrischt; er hat einen erfrischenden Humor; etw. mit erfrischender (unkonventioneller) Deutlichkeit sagen; ihre Offenheit war erfrischend. 2. <e. + sich) sich durch äußerliche Mittel od. den Verzehr von etw. Kü/tlem od. Belebendem frisch machen, neu beleben: sich nach einem Spiel e.; sich mit einem Bad. einem Kaffee, einem Glas Bier e.; <Abl.:> Erfrischung, die; -. -en: 1. <PL ungebr.) das Erfrischen (1 a): die E. des Körpers durch ein Bad. 2.a) <P1. ungebr.) etw., wodurch man sich erfrischt: die Dusche war eine angenehme E.; eine E. nötig haben; b) meist kühles, erfrischendes Getränk, kühle od. aus frischen Zutaten bestehende Speise: es wurden -en gereicht; eine E. zu sich nehmen. Erfrjschungs-: -bude, die (ugs.): svw. t-stand; -getränk, das: alko/iolfreies. aus Säften, Fruchtauszügen. Mineralwasser o. ä. bestehendes, kühles Getränk: Limonade und Apfelsaft sind -e; -kiosk, der: svw. T ^stand; -räum, der: Raum in Warenhäusern, Theatern, Betrieben, in dem Erfrischungen u. kleinere Mahlzeiten verkauft werden; -stand, der: Stand, an dem Erfrischungen, Süßigkeiten, Bier o. ä. verkauft werden; -stelle, die (Leichtathletik): Stelle in der Mitte zwischen zwei Verpflegungsstationen, an der die Teilnehmer eines Marathonlaufs Erfrischungen zu sich nehmen können; -trank, -tnink, der (geh.). erfühlen <sw. V.; hat): a) (geh.) mit dem Gefühl, gefühlsmäßig erfassen: Was Speyer einst war. das kann heute der Mann der Straße eher e. (Reinig. Schifte 139); b) (selten) durch Befühlen od. Betasten ausfindig machen; ertasten: eine Unebenheit auf der Tischplatte e. erfüllbar [E?TYlba:^J <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich erfüllen (3. 4) lassend: ein schwer -er Wunsch; diese Bedingung ist [nicht] e., dazu: Erfüllbarkeit, die; -; erfüllen <sw. V.; hat): l.a) [sich ausbreitend einen Raum allmählich! ganz u. gar! aus jfüllen: Qualm erfüllte das Zimmer; Lärm erfüllte die Straße; der ganze Raum war von betäubendem/mit einem betäubenden Duft erfüllt; b) mit etw. ausfüllen: die Kinder erfüllten das Haus mit Leben; ein mit Sorgen erfülltes Leben. 2.a) innerlich ganz in Anspruch nehmen, stark beschäftigen, von jmds. Gemüt od. Denken Besitz ergreifen: Zorn. Freude erfüllte ihn; die neue Aufgabe erfüllte ihn ganz; er war von dem Wunsch erfüllt. Rennfahrer zu werden; von ihren Reiseeindrücken erfüllt, erzählten sie die halbe Nacht; b) (geh.) etw. in jmdm. aufkommen, entstehen lassen; sein Verhalten erfüllt mich mit Sorge; seine Worte erfüllten uns mit Trost; die Leistungen der Kinder erfüllten die Eltern mit Stolz. 3. einer Verpflichtung. Erwartung. Forderung o. ä. ganz u. gar nachkommen, völlig entsprechen: einen Vertrag, ein Versprechen, ein Gelübde, eine Pflicht e.; einem Kind jeden Wunsch e.; der Bewerber erfüllt die Bedingungen. Erwartungen nicht; das Gerät erfüllt seinen Zweck; damit ist der Tatbestand des Betrugs erfüllt (jur.; gegeben). 4. <e. + sich) Wirklic/ikeit werden; eintreffen: mein Wunsch, seine Prophezeiung hat sich erfüllt; erfüllte Hoffnungen; die Zeit ist erfüllt (dichter.; ein Zeitraum ist vergangen u. der Zeitpunkt für ein erwartetes Ereignis herangekommen): er blickt auf ein erfülltes (geh.; in seinen Anlagen u. Möglichkeiten verwirklichtes) Leben zurück. 5. (Math.) stinunig. gültig machen: welcher Wert für x erfüllt diese Gleichung?; <Abl. vom 2. Part, zu 2:) ErfylHheit, die; -; (Ab!, vom Inf.:) Erfüllung, die; -, -en <P1. selten): 1. das innere Erfülltsein von einer Sache, so daß das Denken u. Fühlen weitgehend davon beherrscht wird: in einer Aufgabe E. finden. 2. das Erfüllen (3): die E. meines Wunsches, des Vertrages; bei der E. der gesetzlichen Aufgaben. 3. *in E. gehen (Wirklichkeit werden): mein Traum ging in E. Erfüllung*-: Mtehilfe, der (jur.): jmd.. der für einen andern eine Leistung erbringt, zu der dieser verpflichtet ist: der Malergeselle führt als E. den Auftrag aus; Ü (abwertend:) 727
erfunden Nach ... dem Fall Lorenz, bei dem sie (= die TV-Chefs) sich zu ..Erfüllungsgehilfen" degradiert sahen (Spiegel 11. 1975.5); mmI, der <P1. -e) (jur.): Ort. an dem eine Leistung erbracht werden sali zu der jmd. vertraglich verpflichtet ist: E. ist Hamburg: ^politik. die <o. PI.) (bes. ns.): Bez. für die Politik der Weimarer Republik, die Forderungen der Alliierten möglichst zu erfüllen; ^tag, der (Jur.): Tag, an dem eine geschuldete Leistung erbracht werden soll. erfunden [eg'fundn]: terfinden. Erg [erk]. das: -s, - [von griech. ergon = Werk. Arbeit]: physikalische Einheit der Energie: Zeichen: erg ergänzen [eg'gentsn] <sw. V.; hat) [zu tganz]: l.a) (einen Bestand o. ä.) durch Schließen entstandener Lücken wieder vollständig! er > machen, auf einen bestitwttten Stand bringen: komplettieren: seine Vorräte, eine Sammlung, das Lager e.: b) <e. + sich)durch Schließen entstandener Lücken wieder vollständig eri werden: der Vorstand ergänzt sich durch Zu wähl. 2.a) durch Hinzutun. Hinzufügen von etw. vervollständigen, bereichern o. ä.: Seine Schreiber ergänzten die Insassenliste durch neue und neuartige Rubriken (Kirst. 08/15. 946): sein Kinderzimmer ... ergänzt um einige ... Einrichtungsstücke, die zur Bequemlichkeit von Erwachsenen gehören (Musil, Mann 675): b) vervollständigend zu etw. hinzukommen: Anmerkungen ergänzen den Text: c) als zusätzliche, vervollständigende Feststellung o. ä. äußern, vorbringen: ich möchte noch e.. daß ...; darf ich hierzu noch etwas e.?; eine ergänzende Bemerkung machen. 3. durch seine Eigenschaften. Fähigkeiten o. ä. beisteuern, beitragen, was dem anderen, dem Partner fehlt: bei den beiden ergänzt einer den anderen aufs beste: die Freunde, die Partner ergänzen sich, (geh..) einander vortrefflich; <AbL) Ergänzung, die; -. -en. Ergfnzungs-: ^abgäbe, die (Steuerw.): (zu gewissen Zeiten erhobene) zusätzliche Steuer; ^band, der <P1. ...bände) (Buchw.): zusätzliches Buch, das Nachträge. Ergänzungen im Anschluß an ein ; mehrbändiges i Werk bringt; ^binde- strich.der (Sprachw.): Bindestrich, der bei zusammengesetzten od. abgeleiteten Wörtern an Stelle eines gemeinsamen Bestandteils gesetzt wird; -färbe, die: svw. t Komplementärfarbe: -frage, die: 1. (Sprachw.) Frage, die als Antwort nicht ein Ja od. Nein, sondern eine Ergänzung verlangt. 2. zusätzliche, das Thema ergänzende Frage, z. B. im Parlament; -kommando, das (österr.): für die Einberufungen zum österr. BundesheerL zuständige Militärdienststelle; -satz, der: svw. t Objektsatz; -sport, der: Ausgleichssport; -test, der (Psych.): Test, bei dem ein unvollständiger Satz ergänzt werden soll. Ergastoptysma [ergasto-]. das: -s. ...men [zu griech. ergasti- kös = arbeitsam, tätig u. t Plasma] (Biochemie): Bestandteil des Zellplastnas einer Drüsenzelle, in dem intensive Eiweißsynthesen stattfinden. Ergativ ['ergati:fl. der: -s. -e [...i:va; zu griech. ergätes = Arbeiter: der Handelnde] (Sprachw.): Kasus, der bei zielenden Verben den Handelnden bezeichnet (bes. in den kaukasischen Sprachen). ergattern [eg'gatenl <sw. V.; hat) [eigtl. = aus einem Gatter od. über ein Gatter hinweg zu erlangen suchen] (ugs.): sich (etw. Seltenes, knapp Gewordenes) mit Ausdauer. List od. Geschick verschaffen: die letzten Eintrittskarten e.: nach dem Krieg war man froh, beim Bauern ein paar Kartoffeln zu e. ergaunern <sw. V.; hat): sich durch Betrug. Gaunerei verschaffen: dieses Geld hast du [dir] doch ergaunert! 'ergeben <st. V.: hat) [mhd. ergeben, ahd. irgebän]: l.a) zum Resultat, zur Folge haben: die Untersuchung ergab keinen Beweis seiner Schuld: 60 durch 4 geteilt ergibt 15; die Sammlung ergab eine Summe von tausend Mark; die Nachprüfung hat ergeben, daß ...; b) <e. 4- sich) aus etw. folgen; sich als Ergebnis zeigen: eins ergibt sich aus dem andern; daraus ergaben sich viele Möglichkeiten; aus alledem ergibt sich, daß ... 2. <e. + sich) a) sich jmdm.. einer Sache rückhaltlos hingeben, widmen: sich dem Spiel, dem Alkohol, dem Trunk, (salopp:) dem Suff, einer Leidenschaft e.; und mit Leib und Seele hatte er sich ihr. die ihn kaum dem Namen nach kannte, als Sklave ergeben (Th. Mann. Buddenbrooks 280); b) sich fügen, etw. widerstandsloshinnehmen: sich in sein Schicksal e.; mit seiner Berufswahl hat er sich dem Willen seines Vaters ergeben; c) keinen Widerstand /mehr! leisten; kapitulieren: die Festung hat sich [auf Gnade und Ungnade] ergeben; die eingeschlossene Division mußte sich e.; der Verbrecher ergab sich erst nach heftigem Widerstand der Polizei; 2erw- ben <Adj.) [eigtl. 2. Part, von t'ergeben (2)]: a) demütig zugeneigt, hingebungsvoll: er ist ihr bedingungslos, blind e.; jmdn. e. ansehen; b) ohne Widerstand; still resignierend: ein -es Gesicht machen;.... sagte er e.; c) (geh.) untertänig, devot: sich e. verneigen; (meist als Höflichkeitsfloskel, veraltend: )-sten Dank; Ihr sehr ergebener...; <Abl.:> Ergebenheit, die; -: a) Treue, Fügsamkeit. Hingegebensein: Jmdm. seine E. zeigen; b) das klaglose Sichfügen: sein Schicksal mit E. tragen, zu a: Ergebenheitsadresse, die: an eine führende ! polit. i Persönlichkeit gerichtete Adresse (2). mit der jmd. od. ein Personenkreis seine Ergebenheit bekunden will; Ergebnis [e^'ge:pnis], das; -ses, -se: / un /beabsichtigte Folge einer Anstrengung. Unterlassung od. was durch eine forschende, rechnende Tätigkeit ermittelt wird: ein mageres, zwangsläufiges, logisches, [ungünstiges, positives E.; das E. einer Mathematikaufgabe; das E. deiner Rechnung ist [nicht] richtig; die Untersuchung hatte, brachte kein [befriedigendes] E.. führte zu keinem E.; bei der Aussprache gelangten, kamen wir zu folgendem E.; im E. (wie sich gezeigt hat. letztlich) besteht kein Meinungsunterschied zwischen uns. ergebnis-, Ergebnis-: ^beteiligung.die (Wirtsch.): Beteiligung der Arbeitnehmer an den durch sie erzielten Steigerungen des Gewinns in einem Beirieb in Form von Vermögensbildung; ^liste« die: Liste, in die die Ergebnisse sportlicher Wettkämpfe eingetragen werden; ^los <Adj.; o. Steig.): ohne Ergebnis Ibleibend;: eine -e Aussprache; die Verhandlungen waren, blieben e.. wurden e. abgebrochen, dazu: ^losigkeit. die; -; -Protokoll, das. Protokoll (1 a), das nur die wesentlichen Ergebnisse einer Sitzung o. ä. / in der Art von Thesen] darstellt; -reich <Adj.; nicht adv.): reich an Ergebnissen: -e Forschungen; die Untersuchung war, verlief nicht sehr e. Ergebung« die; - [zu t'ergeben (2 b)]: klagloses Sichjügen: die für die russische E. ins Unglück bezeichnende und schöne Antwort (Nigg. Wiederkehr 148); er hat sein Los in stiller E. getragen: <Zus:> ergebungsvoll <Adj.: o. Steig.): voll Ergebung: e. stillhalten. ergehen <unr. V.): I. (geh.) offiziell herausgehen; erlassen, an jmdn. gerichtet werden <ist>: ein neues Gesetz ist ergangen; an den Gelehrten erging ein Ruf in die USA; es ist eine Anordnung ergangen, daß ... 2. (unpers.) jmdm. in bestimmter Weise geschehen, widerfahren <ist>: es ist ihm dort schlecht ergangen; mir ergeht es wie dir; (subst.:) sich nach Jmds. Ergehen (Los. Befinden) erkundigen; *etw. über sich e. lassen (< geduldig, hinnehmen, mit sich geschehen lassen): ich habe eine Untersuchung/Vorwürfe über mich e. lassen müssen; er läßt alles ruhig, teilnahmslos über sich e. 3. <e. + sich) sich langatmig (in Worten od. Gedanken) mit etw. beschäftigen; sich über etw. verbreiten, umständlich äußern (hat): sich in Vermutungen, Dankesworten. Lobreden. Schmähungen gegen seinen Nachbarn e.; Wir hatten uns ... über den Widerspruch ergangen (Th. Mann. Krull 407); (oA abwertend:) man erging sich in langen Reden. 4. <e. 4- sich) (geh.) an einem Ort Spazierengehen, lustwandeln <hat): die Damen ergingen sich im Park. ergiebig [e?'gi:bu;] <Adj.; nicht adv.): ertragreich, viel ergebend; gute Ausbeute, großen Nutzen versprechend: eine -e KafTeesorte; -e Lagerstätten. Vorkommen an Kohle; die Untersuchung war sehr e.; das Thema war nicht besonders e.; < Abi.:/ Ergkbigkeit. die: -. ergießen <st. V.; hat): 1. <e. + sich) in großer Menge fließen; ausströmen: der Strom ergießt sich ins Meer; Wasser ergoß sich über ihn; U Menschenmassen ergießen sich über Straßen und Plätze; ein Schwall von Schimpfwörtern ergoß sich über/auf ihn. 2. (geh.) aussenden, verströmen: die Sonne ergoß ein gleißendes Licht über das Tal. ergänzen <sw. V.; ist) (geh.): glänzend aufleuchten; Glanz bekommen: das Meer erglänzt in der Sonne; <subst.:> U das Lachen ist ein Erglänzen der Seele (Th. Mann. Zauberberg 715). ergljramen <st. V.; ist) (dichter.): zu glimmen beginnen; glimmend laus dem Dunkel/ aufleuchten: das erste Tageslicht erglomm; Ü seine Augen erglimmen vor Zorn. erglühen <sw. V.; ist) (geh.): a) zu glühen, glühend zu scheinen beginnen: die Sterne erglühen; die Bergspitzen erglühten im Abendlicht; Ü in Liebe erglüht sein (sich verliebt haben): b) rot werden: vor Scham e. 728
erhaben ergo ['ergo] <Adv.) [lat. ergo] (bildungsspr.): also, folglich, demnach: du hast es getan, e. mußt du dafür geradestehen; ergo bibunus! [- bi'ba.mus; lat.]: Also laßt uns trinken! (Kehrreim von [mittelalterlichen] Trinkliedern). ergo-. Ergo- [ergo; griech. ergon = Werk. Arbeit]: Mroph, der; -en. -cn [t-graph] (Med.): Gerät zur Aufzeichnung der Muskelarbeit, dazu: ^graphk, die; - [t-graphie] (Med.): Aufzeichnung der Muskelarbeit mittels eines Ergometers: ^toflje, die; - [t-logie]: Wissenschaft von den materiellen u. technischen Erzeugnissen menschlicher Kultur. / historische] Erforschung von Arbeitsgeräten, dazu: ^logisch <Adj.; o. Steig. >: die Ergologie betreffend: Miieter, das; -s. - [f -me- ter] (Med.): Gerät zur Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit eines Menschen (oft mit einem t Hometrainer kombiniert. z.B. im Fahrrad-Ergometer): Wollen Sie die Leistungsfähigkeit von Herz und Kreislauf verbessern, empfehlen Kardiologen Heimsportgeräte wie den Fahrrad-E. (Hörzu 53. 1971. 99). dazu: -meiertest, der (Med.): Test mit Hilfe eines Ergometers: Der E. ist Grundlage für die körperliche Aktivierung des Patienten (Gesundheit im Beruf 1. 1975.163); Mnetrk.die; - [T-metrie] (Med.): Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit ei fies Menschen mittels eines Ergometers, dazu: -metrisch <Adj.; o. Steig.): die Ergometrie betreffend: -nomk tErgonomie; ^stat [...'sta.tl. der; -en. -en [griech. statös = feststehend]: svw. t^meter; -therapk. die <o. PL): Beschäftigungstherapie, die auch Teile der Arbeitstherapie umfaßt, dazu: -therapoj- tin, die: Angehörige einer sozialmedizinischen Berufsgruppe, die mit der Durchführung ärztlich verordneter Beschäfti- gungs- und Arbeitstherapie betraut ist u. sich außerdem in der Altenpflege u. bei Maßnahmen zur Rehabilitation betätigt: -trop [...'tro:p] <Adj.; o. Steig.) [griech. tröpos = Wendung]: alle Energien des Organismus mobilisierend, teistungssteigernd: Der Sympathikus... steigert die Muskelkraft und die Erregbarkeit des Gehirns ... und macht den Körper geeigneter. Arbeit zu leisten. Man nennt ihn deshalb ..ergotrop" (Medizin II. 222). Ergonomie [...no'mi:]. Ergonomüt [...'no:mikl. die; - [engl, ergonomics. zu griech. ergon = Arbeit u. engl, econo- mics= Volkswirtschaft(slehre) < lat. oeconomicus. t ökonomisch): Wissenschaft von den Leistungsmöglichkeiten u. -grenzen des arbeitenden Menschen sowie von der optimalen wechselseitigen Anpassung zwischen dem Menschen u. seinen Arbeitsbedingungen: <Abl.:> ergonomisdi <Adj.; o. Steig.): die Ergonomie betreffend, auf den Erkenntnissen der Ergonomie beruhend: Für die Montage eines Rechners braucht er etwa fünfzehn Minuten. Mit einer konsequent -en Organisation des Arbeitsplatzes konnte man noch etwas Zeit gewinnen (Zeit 25. 4. 75. 33). - _ _ Ergosterin [ergoste'ri:n]. das; -s [Kurzwort aus frz. ergoi = Mutterkorn u. TCholester/'/i]: Vorstufe des Vitamins D2: Ergosterol [...'ro:U. das; -s [engl, ergosterol. zu: ergot = Mutterkorn (< frz. ergot. t Ergosterin) u. sterol = Sterin]: engl. Bez. für f Ergosterin; Ergotamin [...ota'mi.n] das; -s [Kurzwort aus frz. ergot = Mutterkorn, t Ammonium u. -in) (Med.): bes. bei der Geburtshilfe verwendetes Alkaloid aus dem Mutterkorn: Ergotin © [...'ti:nj. das; -s [zu frz. ergot = Mutterkorn] (Med.): beider Geburtshilfe verwendetes Präparat aus dem Mutterkorn: Ergotismus [...'üsmosj. der; - [zu frz. ergot = Mutterkorn]: Vergiftung durch Mutterkorn: Kribbelkrafikheit; Ergotoxin [...to'ksi:nJ. das; -s [zu frz. ergot = Mutterkorn u. tToxin]: Alkaloid des Mutterkorns: Ergotren © [...'tre:n]. das; -s [Kunstwort]: aus dem Ergot in weiterentwickeltes Präparat (zur raschen Blutstillung bei der Geburtshilfe). ergötzen feg'goetsn] <sw. V.; hat) [mhd. ergetzen. ahd. irget- zen = vergessen machen, entschädigen, vergüten u. seit dem 15. Jh. = sich erholen, (sich) erfreuen] (geh.): a) jmdm. Spaß. Vergnügen. Freude bereiten: seine Spaße haben mich ergötzt; er hat mich mit seinen Spaßen ergötzt; b) an etw. Vergnügen haben: sich an kindlichen Spielen e.; ich ergötzte mich an diesem Anblick; <subst.:) Ergötzen, das; -s: Vergnügen. Entzückung: zum E. der Zuschauer verlor der Darsteller seine Perücke; <Abl.:> ergötzlich <Adj.): Vergnügen bereitend, vergnüglich: eine -e Geschichte, dazu: Erblichkeit, die; -. -en (selten): a) <o. PI.) bei etw. empfundenes Vergnügen: Spaß: Es scheint, der Herr will seine E. mit mir treiben (Th. Mann. Zauberberg 212); b) etw. Vergnügliches. Vergnügen Bereitendes: allerlei -en; Erg$tzung, die; -. -en (geh.): Vergnügen. Zerstreuung. ergraben <st. V.; hat) (selten): durch Ausgraben gewinnen: einen Schatz, eine antike Vase e.; aber die beiden Forscher haben jeden Gegenstand selbst ergraben und gemeinsam seine Herkunft bestimmt (Carossa. Aufzeichnungen 129). ergrauen <sw. V.; ist): graul haarig] werden, altern: er/sein Haar begann zu e.; (meist im 2. Part.:) er war schon leicht ergraut; Ü ein im Dienst ergrauter (alt gewordener) Beamter; er ist in Ehren ergraut. ergreifen <st. V.; hat): l.a) mit der Hand nach jmdm.. etw. greifen u. ihn. es festhalten: zu einem bestimmten Zweck I in die Hand nehmen: das Halteseil, den Hammer, einen Bleistift, ein Glas. jmds. Hand e.; ein Kind bei der Hand e.; erergrifTden Ertrinkenden beim Schopf; Ü die Flammen ergriffen das Haus; eine Woge ergriff ihn und riß ihn fort; die rettende Hand e.; b) festnehmen: einen Dieb e.; der Täter konnte sofort ergriffen werden; c) erfassen, befallen: I schädigend! auf jmdn. eindringen, übergreifen: von einer Krankheit ergriffen werden; eine Revolution, die das ganze Volk ergreift (Thieß. Reich 458); d) verblaßt; drückt den Entschluß zu etw.. den Beginn von etw. aus: einen Beruf e. (wählen): eine Gelegenheit e. (nutzen): die Initiative e. (aktiv werden, zu handeln beginnen): die Macht e. (übernehmen): Maßnahmen e. (etw. in einer Sache unternehmen). 2. als / plötzliche / Empfindung in jmds. Bewußtsein dringen, als [ plötzliches 1 Verhalten in jmdm. wirksam werden: Reue, eine böse Ahnung, eine plötzliche Aktivität, ein Gefühl der Freude ergreift mich; von Liebe. Furcht ergriffen sein. 3. im Innersten bewegen: jmdm. nahegehen: sein Schicksal, die Nachricht, die Musik hat mich tief ergriffen; eine ergreifende Rede. Szene: das ist ergreifend (scherzh.; sehr) komisch; [tief] ergriffen (erschüttert) sein; <Abl. zu 1 a. b:> Ergreifung, die; -. -en <P1. selten): 1. das Ergreifen. Übernahme: zur E. und Behauptung der Staatsmacht (Fraenkel. Staat 46). 2. Festnahme: für die E. des Täters wurde eine hohe Belohnung ausgesetzt. ergreisen [eg'graizn] <sw. V.; ist) [zu t greis] (selten): sehr alt. greis werden: und nie kehrte der Jüngling wieder, sondern ein ergreisender Mann tat es (Th. Mann. Joseph 246). ergriffen [eg'gnfn]: T ergreifen (3); <Abl.:> Ergriffenheit, die; -: tiefe Gemütsbewegung (unter dem Eindruck eines feierlichen Ereignisses od. erhebenden Erlebnisses): er versuchte seiner E. Herr zu werden; die Menschen verharrten in tiefer E.; vor E. schweigen; Ergriffensein, das; -s: Zustand der Ergriffenheit. ergrjmmen <sw. V.; ist) (geh.): zornig werden, in Zorn geraten: er ergrimmte bei diesem Anblick; über etw. ergrimmt sein. ergrübein <sw. V.; hat): durch langes Grübeln / heraus /finden: einen Plan e. ergryndbar [e?'grYntba:?l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich in seinen Gründen, Ursachen erfassen lassend: die psychologisch -en Antriebe liegen im Vorhergesehenen (FAZ 18. 11. 61. 52); ergründen <sw. V.; hat): in allen Einzelheiten, bis zum Ursprung erforschen: die Ursache von etw. e.; ein schwer zu ergründendes Geheimnis; <Abl.:> Entrundung, die; -. -en <PI. selten). ergrünen <sw. V.; ist) [zu f grün] (geh.): grün werden: Bäume und Sträucher sind ergrünt. Erg^ß, der; Ergusses. Ergüsse: 1. (Med.) a) Ansammlung von Flüssigkeit in einer Körperhöhle <xi. von Blut außerhalb der Blutbahn in den Weichteilen: b) svw. t Ejakulation. 2. (Geol.) a) Ausströmen flüssiger Lava bei Vulkanausbrüchen: b) ausgeströmte flüssige Lava. 3. (geh. abwertend) Iwortreicherj Ausbruch von Gefühlen. Stimmungen o.a.: ein poetischer E.; jmds. Ergüsse ungerührt über sich ergehen lassen; <Zus. zu 2:) Ergußgestein, das (Geol.): vulkanisches Gestein. erhaben <Adj.) [mhd. erhaben; altes 2. Part, von: erheben = in die Höhe heben]: 1. (Fachspr.) aus einer Fläche hervortretend, herausragend: nur die -en Stellen der Platte erscheinen beim Druck. 2. durch seine Großartigkeit feierlich stimmend, weihevoll: ein -es Gefühl; ein -er Anblick; -e Gedanken; <subst.:> das Profane immer nahe am Erhabenen (Fries. Weg 144); R vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt (nach einem Ausspruch Napoleons auf seiner Flucht aus Rußland). 3. überlegen: von etw. nicht mehr berührt: über jeden Verdacht e. sein; über solche kleinliche Kritik muß man e. sein; seine Arbeit ist über alles Lob. über jeden Zweifel e.; (abwertend:) 729
Erhabenheit er fühlt sich, dünkt sich über alles e.; <Abl.:> Erhabenheit, die; -. -en: 1. (selten) Erhöhung, kleine Erhebung: eine E. des Bodens. 2. <o. PI.) das Erhabensein; Würde: jene Atmosphäre entrück terE.. die alle Amter und Staatsdiener ... umgab (Dönhoff. Ära 39). Erhalt, der; -[e]s: I. (Papierdt.) Empfang. Entgegennahme: [jmdm.] den E. einer Ware. Lieferung. Sendung bestätigen; nach E. Ihres Schreibens. 2. Erhaltung von etw., was in seiner Existenz bedroht ist: der E. der Lebensmittel über längere Zeiträume (Bild der Wissenschaft 1.1966.19); Hessischer Landtag für E. der Buchhändlerschule (Börsenblatt 21,1975, 391); erhalten <st. V.; hat): l.a) mit etw. bedacht, versehen werden; empfangen: einen Orden e.; er erhielt das Buch als/zum Geschenk; b)jmdm. (als Äquivalent, als Bezahlung o.a.) zuteil werden; (etwas, worauf man Anspruch hat) bekommen: [keine] Verpflegung, [keinen] Urlaub e.; sie erhält für einen Auftritt 6000 Mark; Ü er hat den Lohn (Strafe) für seine Untaten erhalten; c) jmdm. zugestellt, übermittelt o.a. werden: einen Brief, neue Nachrichten, ein Paket e.; d) (als Strafe o.a.) hinnehmen müssen; bekommen: einen Tadel, eine Strafe e.; er erhielt drei Jahre Gefängnis; e) (an einer bestimmten Körperstelle) plötzlich von etw. getroffen werden: er erhielt einen Schlag auf den Kopf; 0 jmdm. erteilt werden: einen Befehl, einen Auftrag, keine Aufenthaltsgenehmigung, [keine] Antwort e.; die Straße erhielt einen neuen Namen; der Aufsatz erhielt eine neue Fassung (wurde umgearbeitet); g) (eine bestimmte Vorstellung) gewinnen: einen Eindruck, ein schiefes Bild von jmdm.. etw. e.; h) (als Endprodukt) aus etw. gewinnen: Teer erhält man aus Kohle; durch Versuche hat man immer wieder neue und bessere Kunststoffe erhalten; durch das Einsetzen dieses Wertes erhalten wir die gesuchte Lösung. 2.a) in seinem Bestand, Zustand bewahren: einen Patienten künstlich am Leben e.; Gemüse. Fleisch frisch e.; die Vitamine bleiben bei diesem Verfahren erhalten; erhalte dir deine Gesundheit, deine gute Laune!; ein Gebäude e. (nicht verfallen lassen); ein gut erhaltenes Auto; die Möbel sind gut erhalten; den Frieden e. (aufrechterhalten); davon ist nicht mehr viel erhalten (übriggeblieben); er ist (noch recht] gut erhalten (scherzh.; sieht für sein Alter noch gut aus): b) <e. 4 sich) sich bewaliren; bleiben: nur einige konstitutionelle Monarchien haben sich noch erhalten; ich will mich durch Sport fit e. 3. unterhalten, ernähren: eine große Familie zu e. haben; mit diesem Verdienst kann er sich und seine Angehörigen kaum e.; das Geschäft kann ihn gerade eben e. 4. <e. + 2. Part.; als Umschreibung des Passivs:) etw. bestätigt, zugesprochen e.; <Abl. zu 3:) Erhalter, der; -s. -: jmd., der jmdn., etw. (durch Pflege, Ernährung, Geldu. ä.) erhält: <zu 1 a:> erhältlich [es'heltli<j] <Adj.; o. Steig.; meist präd.; nicht adv.): zu erhalten, zu kaufen: ein nicht mehr -es Präparat; dieser Artikel ist nur im Fachgeschäft e.; etw. e. machen (Schweiz. Papierdt.; etw. erhalten): <zu 2 u. 3:) Erhaltung, die; -: 1. das Erhalten (2). Sicherung des weiteren Bestehens; Bewahrung (durch Pflege): die E. eines Gebäudes, des Status quo, eines Systems,einerKoalition.desFriedens;dieE. der Elastizität; eine Kur dient der E. der Arbeitskraft; in der Physik gilt der Satz von der E. (vom unveränderten Fortbestehen) der Energie. 2. Ernährung. Versorgung: sein Lohn ist zu gering zur E. der großen Familie. erhgltungs-, Erhaltung*- ^Alfter, das (Landw.): Futtermenge, die notwendig ist, um ein Tier am Leben zu erhalten; -kosten <P1.>: Kosten für die Ernährung, Sicherung od. Instandsetzung; ^neigung. die: svw. f Beharrungstendenz; -satz, der (Physik): einer der grundlegenden Sätze, nach denen bestimmte Größen in einem abgeschlossenen System erhalten bleiben; -trieb, der: svw. t Selbsterhaltungstrieb; -würdig <Adj.; nicht adv.): ein -er Bau, Brunnen; ein -es Straßenbild; ein -es Werk; -zustand, der: Zustand, in dem sich eine Sache im Augenblick befindet: der Wagen ist in bestem E. erhandeln <sw. V.; hat): a) durch Handeln, Handel erwerben: Besonders stolz war er auf ein Paar Schuhe, das er erhandelt hatte (K. Mann. Wendepunkt 243); alles .... was bisher England und die Kolonien von sich aus erzeugt und erhandelt hatten (Jacob. Kaffee 165); Ü keine Kredite zu e. wissen (Presse 7. 10. 68, 3); b) svw. taushandeln: bessere Bedingungen e.; ... daß solche Rechte mit Ost-Berlins Regierung neu erhandelt werden müßten (FAZ 2. 8. 61, 3). erhangen <sw. V.; hat): a) <e. + sich) Selbstmord begehen, indem man sich mit einem um den Hals gelegten Strick o.a. an etw. aufhängt u. sich die Atemluft entzieht: sich an einem Balken, an einem Strick, in der Zelle, in seinem Hotelzimmer, mit einem Koppel e.; Niemand erhängt sich deswegen wie in der Stadt gestern nacht ein altes Ehepaar (Remarque. Obelisk 127); Wieviele wurden schon erhängt im Fels ... aufgefunden, nur weil sie das Fixieren des ... Seiles ... als überflüssig betrachteten (Eidenschink, Fels 60); b) mit einem tun den Hals gelegten Strick o.a. an etw. aufhängen u. dadurch töten: er gab an, daß man seinen Vater in den letzten Kriegstagen erhängt habe; Mit genauer Abbildung der erhängten ... fahnenflüchtigen Preußen (Hacks. Stücke 291); <subst.:> jmdn. zum Tod durch Erhängen verurteilen; <subst. 2. Part.:) Mehreren Erhängten sah ich ins angestrengte Gesicht (Grass, Blechtrommd 482). erharren <sw. V.; hat) (geh.): sehnsüchtig erwarten: also daß die Erde vergebens ihre (= der Herrin Aschtani» Rückkehr erharrte (Th. Mann, Joseph 456). erhärten <sw. V.): 1. durch Argumente untermauern, bekräftigen (hat): einen Verdacht [durch Zeugen] e.; eine Aussage eidlich, durch einen Eid e.; er konnte seine Behauptung durch gute Argumente e. 2. (geh.) a) hart werden <ist. Beton erhärtet an der Luft; Ü der im Dienst erhärtete Beamte (Spoerl, Maulkorb 119); b) hart machen <hat Ton durch Brennen e.; <Abl.:) Erhärtung, die; -. -en. erhaschen <sw. V.; hat) (geh.): 1. durch plötzliches Zugreifen o.a. fangen: mit einem Sprung erhaschte die Katze ihn: Beute. 2. a) gerade noch wahrnehmen können: einen Blick, ein paar Worte, ein Bild, einen Eindruck von jmdm. e. mein Blick erhaschte gerade noch ihr Gesicht; es ist ein betäubendes Allerlei von Stimmungen, stockenden Herzenserhascht (A. Kolb, Schaukel 61); b) sich unter Anstrengungen in den Besitz von etw. bringen: um die Zapfstellen gedrängt, suchten die Männer Wasser zu e. (Gaiser. Jajd 184); eine ... Tyrannei, die ... mit Versprechungen ... die Gunst des Volkes zu e. suchte (Thieß. Reich 285). eritausen <sw. V.; hatXschweiz.): ersparen.durch Sparsamkai erwerben. erheben <st. V.; hat) /vgl. erhebend/: l.a) in die Höhe heben, emporstrecken: den Arm e.; das Glas [auf jmds. Wohfi e.; die Augen, den Blick [zu jmdm.] e. (geh.; zu jmA* aufsehen): die Hand zum Schwur. Gruß e.; die Walle gegen jmdn. e. (jmdn. mit der Waffe bedrohen); erhobener: Hauptes (stolz) entfernte er sich; Ü er sprach mit erhobener (lauter) Stimme; b) in andächtige Stinunung versetzen; er- bauen: die Kunst will uns. unser Gemüt e.; sich erhoben fühlen. 2. <e. + sich) a) aus dem Liegen, Sitzen od. Hockm hochkommen; aufstehen: sich nicht mehr e. können; sk* von seinem Platz, vom Stuhl e.; die Versammlung erhob sich zu einer Gedenkminute von den Plätzen; erst gesee Mittag erhob er sich (geh.; Statut er vom Schlaf au/Y. k< in die Holte steigen; hochfliegen: der Adler erhebt sich in die Lüfte; die Flugmaschine erhob sich nicht vom Erdboden; c) emporragen: auf dem Platz erhebt sich ein Denkmal die Berge erheben sich dort nicht über 1000 Meter. 3.a> in einen höheren Rang einordnen, auf eine höhere Stuf* stellen: eine Gemeinde zur Stadt e.; jmdn. in den Adelsstand e.; b) (veraltet, bibl.) hochpreisen, über alles loben Meine Seele erhebt den Herrn (Lukas 1. 46); c) <e. - sich) über jmdn., etw. hinauswachsen, hinauskonunen. er erhebt sich/seine Leistungen erheben sich nie über der Durchschnitt; d) <e. + sich) sich für hesser halten dl erhebst dich zu gern über die andern. 4. <e. + SKfc einen Aufstand machen, gegen Unterdrückung o.a. rebellieren: die Gefangenen erhoben sich gegen ihre Bewacher 5. a) als Zahlung verlangen, einfordern, einziehen: Steuern. Beiträge. Gebühren e.; bei dieser, für diese Veranstaltung wird ein Eintritt von 3 Mark erhoben; b) (bes. südd. österr.) behördlich, feststellen: die Hochwasserschäden e.; zur Zeit wird ... noch erhoben, welchen Weg das unterschlagene Geld nahm (Presse 31. 7. 69. 10); c) (sehen zusammentragen, sammeln: das vom Autor erhobene Wocv material wird kenntnisreich diskutiert und auf wortgeogr»- phischen Karten dargestellt. 6.a) <e. + sich) (geh.) be**» nen, aufkommen, ausbrechen: ein Sturm erhebt sich, o erhob sich großes Geschrei; die Frage erhebt sich, ot ...; b) (verblaßt) vorbringen, geltend machen: Klage e. tki+> gen); Klage gegen jmdn.. etw. e.; einen Anspruch aar 730
erhören etw. e. (etw. beanspruchen): seine Stimme e. (deutlich seine Meinung kundtun): ein großes Geschrei e. (ugs.; laut protestieren); erhebend <Adj.; nicht adv.) [1. Part, von erheben (1 b)J: in feierliche Stimmung versetzend, jmdm. einGefühl der Erbauung vermittelnd: das war ein -er Augenblick, eine -e Feier; ein -es Gefühl erfüllte mich; der Anblick, deine Leistung war wenig, nicht gerade e. (war alles andere als erfreulich): erheblich [£g'he:pli<;] <Adj.: Steig, selten): beträchtlich: ins Gewicht fallend (Ggs.: unerheblich): ein -er Schaden. Unterschied. Nachteil; -e Mengen: e. weniger verdienen: die Fortschritte waren e.; er wurde e. verletzt; der Fahrer stand e. unter/unter -em Alkoholeinfluß, dazu: Erheblichkeit, die: -: Erhebung, die; -. -en: 1. Anhöhe. Hügel. Berg/gipfel': die Schneekoppe ist die höchste E. des Riesengebirges. 2. das Erheben (3 a): seine E. in den Adelsstand; die E. des ... Leistungsprinzips zum einzigen Maßstab für die Oflfiziersauswahl (Fraenkel. Staat 371). 3. seelisches Erhobensein (zu: erheben 1 b). Glücksgefühl: den alten Wunsch nach E. und Erlösung austreiben (Kaschnitz. Wohin 17). 4. das Sicherheben (4). Aufstand: eine bewaffnete E.; die E. des Volkes gegen die Diktatur gelang [nicht]. 5. das Erheben (5 a). Einziehen von Abgaben: die E. erfolgt nach neuen Beitragssätzen. 6. das Erheben (5 b). Nachforschung. Erforschung. Umfrage: eine amtliche, statistische E.; die E. ist abgeschlossen; er hat -en über den Tabakkonsum gemacht, angestellt, durchgeführt. erheiraten <sw. V.; hat): durch Heirat erwerben: er hat einen großen Hof. sie hat einen berühmten Namen erheiratet. erheischen <sw. V.; hat) (geh.): erfordern, nötig haben, verlangen: die ungewöhnliche Tat erheischt ungewöhnliche Tätigkeit (Spoerl. Maulkorb 22). erheitern [erhalten] <sw. V.; hat): l.a) heiter, lustig stimmen: seine Spaße erheitern uns; dieser Gedanke erheitert mich (macht mich lachen): <subst. 1. Part.:) das hatte etwas Erheiterndes (reizte zum Lachen): b) (veraltend) aufheitern: der Wein erheitert unser Gemüt. 2. <e. + sich) (geh.)a) schönier\ klar!er!, hell' er werden: der Himmel erheiterte sich; b) heiter er werden: sein Gesicht erheiterte sich im Augenblick; <Abl. zu 1:) Erheiterung, die; -. -en <PI. ungebr.): das Erheitern: E. auslösen; zur allgemeinen E. beitragen. erhallen <sw. V.; hat): l.a) hell machen, beleuchten: eine Lampe erhellt den Raum; den Raum mit einer/durch eine Lampe e.; die Fenster waren erhellt; b) fröhlich machen, aufheitern: ein Lächeln erhellte ihr Gesicht; c) <e. + sich) a) hell werden, sich aufheitern: der Himmel erhellt sich; $) froh/ er/, heiter er! werden: sein Gesicht erhellte sich. 2.a) deutlich machen, erklären: den Arbeitern den soziologischen Hintergrund der ausgestellten Gegenstände e. (Nie- kisch. Leben 217); b) <unpers.) deutlich, verständlich werden: sich als Folgerung! ergeben: aus den Meßwerten erhellt, wie wichtig der Umweltschutz ist; <Abl.:) Erholung, die; -. -en <PI. selten). erheucheln <sw. V.; hat): a) vortäuschen, vorspiegeln: sein Interesse war erheuchelt; b) <e. + sich (Dativ)) durch Heucheln erlangen: sich das Wohlwollen der Vorgesetzten e. erhitzen [es'hitsn] <sw. V.; hat): I. heiß machen, stark erwärmen: Milch. Wasser, eine Klebemasse e.; <subst.:) beim Erhitzen platzen die Bläschen; Ü der Wein erhitzte ihn; der scharfe Galopp hatte sie erhitzt. 2. <e. + sich) zu heiß werden: das Ol hat sich erhitzt; Ü sie hatte sich beim Treppensteigen erhitzt; sie war erhitzt vom Tanzen; so erhitzt darfst du nicht ins Wasser. 3.a) erregen, innerlich stark bewegen: der Streit erhitzte die Gemüter; dieser Gedanke erhitzte ihn. seine Phantasie; b) <e. + sich) über etw. in Erregung, in Streit geraten: sie erhitzten sich an dieser Frage; ohne sich für die Gründe und Gegengründe /u e. (Musil. Mann 1121); <Abl. zu 1:) Erhjtzer, der; -s. -: Gerät zum Erhitzen von Wasser od. Luft: Erhitzung, die; -, -en <P1. ungebr.): das Erhitzen. Erhitztwerden: eine E. auf 80°. Erhobensein, das; -s [zu terheben (1 b)] (geh.): weihevolle Stimmung. Glücks- u. Kraftgefühl: ein wunderbares E. empfinden, verspüren. erhoffen <sw. V.; hat): auf etw. hoffen: hoffend /für sich/ erwarten: nichts mehr zu e. haben; ich erhoffe mir davon große Vorteile; der erhoffte Gewinn blieb aus. erhöhen <sw. V.; hat): 1. höher machen: eine Mauer, ein Hindernis, die Deiche [um einen Meter] e. 2.a) steigern: vermehren, verstärken: die Steuern, die Löhne, die Preise, die Geschwindigkeit der Züge, die Produktion, den Anreiz zum Kauf e.; den Beitragssatz um 0.5% auf 11% e.; der Blutdruck ist erhöht; erhöhte Ansprüche; der Kranke hat erhöhte Temperatur (leichtes Fieber): b) <e. -I- sich) wachsen, steigen: stärker werden: die Kosten erhöhen sich ständig; die Zahl der Unglücksopfer hat sich auf 34 erhöht. 3. (jmdn.) auf eine höhere Stufe stellen, in seinem Rang erheben: er wurde im Rang erhöht; wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt (Matthäus 23. 12). 4. (Musik) um einen Halbton heraufsetzen: bei dieser Tonart ist c [zu eis] erhöht; <Abl.:> Erhöhung, die; -. -en: 1. das Erhöhen (1). HÖherma- chen. Höherlegen durch bauliche Maßnahmen o.a.: die E. des Dammes, des Sockels, der Absperrung. 2. (selten) kleine Bodenerhebung. Anhöhe: eine E. im Gelände. 3.a) das Steigern. Hinaufsetzen: die E. der Preise. Steuern. Beiträge, Gebühren; b) das Vermehren. Vergrößern von etw.: eine E. der Sicherheit, des Risikos; c) das Ansteigen! lassen. Zunehmen!lassen!: eine E. der Geschwindigkeit, des Fiebers, des Blutdrucks. 4. (geh.) Erhebung in einen höheren inneren, geistigen' Rang: daß Kinder auf die Macht und Ehre der Eltern erpicht sind ... E. der Eltern ist E. des eigenen Wesens (Kaschnitz. Wohin 80). 5. (Musik) das Heraufsetzen eines Tones um einen Halbton: die E. des Grundtones; <Zus. zu 5:) Erhöhungszeichen, das (Musik): Vorzeichen, das die Erhöhung eines Tons um einen Halbton anzeigt: Kreuz: Zeichen:ff. erholen, sich <sw. V.; hat): l.a) seine Kraft wiedererlangen: ich muß mich erst einmal e.; ich habe mich im Urlaub gut erholt; er erholt sich an der See; der Rasen hat sich nach dem Regen schnell erholt; sie sieht erholt aus; Ü die Börsenkurse haben sich erholt (Wirtsch.; sind wieder gestiegen), die Aktien waren auf 580 gefallen, erholten sich aber auf 610; b) etw. überwinden: etw. überstanden haben u. wieder zu Kräften kommen: sich von einem Schreck, seinem Staunen, einer Krankheit e. 2. (veraltet) holen, einholen: ich erholte mir Rat[sJ bei ihm; <Abl. zu 1:) erholsam <Adj.>: der Erholung dienend. Erholung bewirkend: eine -e Beschäftigung, dazu: Erholsamkeit, die; -: der Erholung förderliche Beschaffenheit: die E. würziger Waldluft ist bekannt; Erholung, die; -: das Zurückgewinnen von Gesundheit u. Leistungsfähigkeit: E. suchen; [keine] E. brauchen, finden; er hat dringend E. nötig; der Urlaub dient der E.; zur E. [an die See. aufs Land, in ein Bad] fahren; die E. (Selbstreinigung) verschmutzten Wassers; E. des Bodens (Wiedergewinn der Fruchtbarkeit): Ü Wenn man hier in der Provinz sitzt. ... ist Jeder gebildete Mensch eine E. (Bobrowski. Mühle 290). erholungs-, Erholung»-: -aufenthalt. der: 1. zeitlich begrenzter Aufenthalt an einem Erholungsort: der E. hat ihr sehr gut getan. 2. (selten) svw. t-ort; -bedürftig <Adj.; nicht adv.): /abgespannt, erschöpft u. daher/ Erholung benötigend: -gebiet, das: Landschaft, die der Erholung bes. förderlich ist: ^hekn, das; -kur, die; -möglichkeit, die; -ort, der: staatlich anerkannter E.; -pause, die; -räum, der: Gebiet.das für Erholungsuchende bes. geeignet u. mit entsprechenden Einrichtungen versehen ist: Erholungsräume in der Nähe der Industriegebiete schaffen; -reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (ugs.): erholungsbedürftig. Erholung benötigend: -reise, die; -statte, die (geh.): vgl. M)rt; -suchende: f Erholungsuchende; -Urlaub, der; -wert, der: Wert eines Gebietes in bezug auf die Erholungsmöglichkeiten: der E. der Landschaft darf nicht durch wilde Bebauung gefährdet werden; -zeit.die; -zentrun.das: Anlage, die mit ihren I zahlreichen! Einrichtungen der Erholung bes. förderlich ist: -zweck, der: den E. erreichen. erholungsuchend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Gäste; Schier- ke ist das Zentrum der -en Winterurlauber (Gast. Bretter 23); <subst.:) Erholungsuchende, der u. die; -n. -n (Dekl. f Abgeordnete): viele Erholungsuchende strömen sonntags aus der Großstadt in den nahen Wald. erhorchen <sw. V.; hat): durch aufmerksames Hinhören. Aufpassen erfahren, herausbekommen: Erst sondierte er das Terrain, erhorchte die allgemeine Meinung (Bredel. Väter 402). erhören <sw. V.; hat) [mhd. erhoeren = hören, wahrnehmen; anhören, anhörend erfüllen]: 1. (geh.) a) jmdm. Erbetenes gewähren: Gott hat ihn. sein Gebet erhört; seine Bitten wurden erhört; b) (veraltend) einer Werbung nachgeben: 731
Erhörung sie hat ihren Liebhaber erhört. 2. (ostmd.) anhören u. aushalten <meist verneint): ich kann diesen Lärm nicht mehr e.!; <Abl. zu l:> Erhönmg, die; -. -m <P1. selten): E. finden. erhungern <sw. V.; hat): durch Hungern. Entbehrungen erlangen: du hast dir dein Studium e. müssen; eine erhungerte schlanke Linie (ugs.; durch Fasten erreichte Abmagerung). erigibel [eri'gi.bl] <AdJ.; o. Steig.) [zu terigieren): svw. terektil; erigieren [eri'gi:ran] <sw. V.; ist) [lat. engere = (sich) aufrichten] (Med.): a) sich aufrichten, versteifen: nur das männliche Glied erigiert im wörtlichen Sinne .... während die weiblichen Schwellkörper ... (E. Bornemann. Lexikon der Liebe und Sexualität. 2. Aufl. 1969. 280); <meist im 2. Part.:) ein schmerzhaft erigierter Penis (Zwerenz. Kopf 90); b) eine Erektion haben: Ich erigierte und verlangte nach niemandem (Genet [Übers.]. Totenfest 199). Erika [e:rika. fachspr.: e'ri:ka], die; -. -s od. ...ken [lat. erice < griech, erefke]: a) svw. fGlockenheide; b) svw. tHeidekraut; <Zus.:) Erikagewfehs, das (meist PL): svw. f Heidekrautgewächs; Erikazee [erika' t$e:a], die; -. -n (meist PI.) [zu t Erika u. lat. -äcea. Fem. von: -äceus = gehörend zu], svw. t Heidekrautgewächs. eriimerbar [qj'lmBba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): sich erinnern lassend, erinnerlich: Und dann addieren wir die -en Erlebnisse (Wohmann. Absicht 405); erinnerlich <AdJ.; o. Steig.; nur präd.): noch, im gegenwärtigen Augenblick! im Gedächtnis, in der Erinnerung vorhanden: der Vorgang ist mir [nicht mehr] e.: wie e.. wurde damals ...; Ein Mann ohne Namen wurde ihr e. (Musil. Mann 1145); erinnern [es'I inen) <sw. V.; hat) [mhd. [erlinnern. ahd. innarön = machen, daß jmd. einer Sache inne wird, zu ahd. innaro = inwendig]: 1. <e. -I- sich) im Gedächtnis bewahrt haben u. sich dessen wieder bewußt werden: ich erinnere mich an den Vorfall, an diesen Menschen/(geh.:) dieses Menschen/(Osten., Schweiz.:) auf diesen Menschen; daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr e.; wenn ich mich recht erinnere, geschah es vor drei Jahren; <ugs.. bes. nordd. auch mit Akk. u. ohne Reflexivpron.:) ich erinnere ihn gut; Erinnert man Zärtlichkeit? (Chr. Wolf. Nachdenken 169). 2.a) die Erinnerung an jmdn.. etw. bei jmdm. wachrufen; wieder ins Bewußtsein rufen: dieses Denkmal erinnert [uns] an vergangene Zeiten; ich will nicht mehr daran erinnert werden; b) veranlassen, an etw. zu denken, jmdn.. etw. nicht zu vergessen: jmdn. an seine Pflicht, sein Versprechen e.; er erinnerte mich daran, daß meine Frau hier gewesen war; c) durch seine Ähnlichkeit ins Bewußtsein bringen: sie. ihre Stimme erinnert mich lebhaft an meine Schwester. 3. (geh.. veraltend) vorbringen, zu bedenken geben: ich habe verschiedenes dagegen zu e.; ich möchte e.. daß ...; <Abl.:) Erinnerung« die: -. -en: 1. <o. PI.) a) Fähigkeit, sich an etw. zu erinnern (1): meine E. setzt hier aus. läßt mich [hier] im Stich; b) Besitz aller bisher aufgenommenen Eindrücke; Gedächtnis: wenn mich die/meine E. nicht täuscht, war er damals schwer krank; dieses Ereignis ist meiner E. ganz entfallen; etw. aus seiner E. tilgen, streichen; etw. [gut] in E. haben, in [guter] E. behalten; sich (Dativ) etw. in die E. zurückrufen; er wollte sich mit diesem Gruß in E. bringen (bewirken, daß man sich wieder an ihn erinnert u. für ihn in einer bestimmten Weise einsetzt). 2. Eindruck, an den man sich erinnert; wieder lebendig werdendes Erlebnis: -en [an jmdn.. etw.] werden wach; seine -en reichen tief in die Vergangenheit zurück; alte -en auffrischen; sie tauschten ihre -en aus. zeichneten nach der Reise ihre -en auf; er hat keine, nur eine schwache E. an seine Kindheit; der Anblick weckt traurige -en [in mir]; man muß auch die -en der Städte und Stätten hüten (Böll. Erzählungen 406); er hing seinen -en nach; sie war ganz in E. versunken; nach meiner E./meiner E. nach war das ganz anders; sie zehrte noch von ihren -en. 3.a) <o. PI.) Andenken. Gedenken: er wollte jede E. an den Krieg auslöschen; behalte mich in freundlicher E.; er steht bei uns in guter E.; in dankbarer E. gedenken wir des Mannes, der...; zur E. an ... (Widmung); b) Erinnerungsstück: nimm das als E. an meinen Vater; hier bewahrte sie ihre -en auf. 4. <P1.) Niederschrift von Erlebtem; Selbstbiographie: seine -en schreiben; Bismarcks ..Gedanken und Erinnerungen". 5. Mahnung: öffentliche E. an Zahlungstermine. 6. (jur.) Rechtsbehelf (gegen nicht- richterliche Entscheidungen* gegen die Art u. Weise der Zwangsvollstreckung). erfnnemngs-, Erjmenmgs-: -aJbun, das: Album, in dem Erinnerungen (3 b) aufbewahrt werden; -anzeige, die: vgl. -Werbung; -btki, das: bildhaft-anschauliche Erinnerung an etw. Erlebtes. Vergangenes: ihre (= der Zeugen) -er haben sich inder... Zeit zwischen Tat und Verhandlung verwischt und verschoben (Mostar. Unschuldig 8); vielleicht hätte ich von der ... Donaustadt für immer ein falsches E. (eine falsche Vorstellung) bekommen (Härtung. Piroschka 18); -buch, das: Buch, indem jmd. Erinnerungen niedergeschrieben hat; -ffihigkeit, die: vgl. ^vermögen; -feier, die: svw. f Gedenkfeier; -fetzen, der (geh.): Verwehte Stimmen murmelten, vage E. flatterten (Remarque. Triomphe 95); ^foto, das: sie machten auf der Reise, von der Konfirmation noch ein paar -s; -gäbe, die: svw. t-stück; -hilfe, die: svw. TGedächtnishilfe; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Erinnerung [ svermögen ]: um in der -en Welt ... sich selbst zu vergessen (Jens. Mann 20). dazu: -losigkeit. die; -; -Micke, die; -mal, das (geh.): svw. t Denkmal; -medaüle, die: svw. tGedenkmedaille; -posten, der (Wirtsch.): Merkposten in der Bilanz für bereits abgeschriebene, aber noch im Unternehmen vorhandene Vermögensgegenstände; -schätz, der; -schreiben, das (veraltet): Mahnbrief, -schreiben; -schwäche, die: svw. f Gedächtnisschwäche; -schwer <Adj.; nicht adv.): voll /düstererj Erinnerungen; -statte, die (geh.): svw. fGedenkstätte; -stück, das: Gegenstand, der jmdn. an etw.. jmdn. erinnert; -tafel, die (geh.): svw. t Gedenktafel; -täuschung, die: durch eine subjektive Einstellung od. gefühlsmäßige Bewertung von Erlebnissen hervorgerufene Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens; -vermögen, das <o. Pl.>: Fähigkeit, sich zu erinnern; ^voB <Adj.; nicht adv.) (geh.): voll von Erinnerungen; -Werbung« die (Werbespr.): Werbemaßnahme, die eine vorangegangene Werbung fortsetzt, um Marktanteile. Image od. Markenbewußtsein zu halten u. zu stützen; ^wert, der: I. (nichtmaterieller) Wert, den eine Sache für jmdn. als Erinnerung an jmdn.. etw. hat: dieses Stück hat nur noch E. 2. svw. t ^posten; -zeichen, das: vgl. ^stück. Erinnophilie [ermofrii:]. die; - [zu t Erinnerung (3 b) u. griech philia = Liebe] (Philat.): das Sammeln nichtpostalischer Gedenkmarken. Erinnye [ennya], die; -. -n. Eriimys [e'nnys]. die; -, ...yen [...yan] <meist PL) [lat. Erinnys < griech. ErinnysJ Rachegöttin der griechischen Mythologie. Erisapfei ['eins-], der; -s. -äpfel <P1. ungebr.) [nach Eris, der griech. Göttin der Zwietracht] (bildungsspr.): Zankapfel. Gegenstand des Streites; Eristik [e'nstik], die; - [griech. eristike techne. eigtl. = zum Streit geneigte Kunst] (bildungsspr.): Kunst u. Technik des / wissenschaftlichen/ Redestreites; <Abl.:) Erjstiker, der; -s. - <meist PI.) [griech. Eristikös]: Philosoph aus der Schule des Eukleides von Me- garamitdem Hang zum Disputieren, zum wissenschaftlichen Streiten; erjstbdi <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): Kunst u. Technik des / wissenschaftlichen j Redestreits betreffend seine sprachliche Vehemenz wie seine -e Brillanz machen seine Lektüre noch immer lohnend (Mitteilungen des Deutschen Germanisten-Verbandes 3. 1972. 27). erjagen <sw. V.; hat): a) durch Jagen erbeuten: Wiid c. sie mußten sich (Dativ) mühsam ihre Nahrung e.; b) durch eifriges Bemühen gewinnen: Geld» Ruhm e. erkahlen [e?'ka:ten] <sw. V.; ist) (selten): kahl werden: der früh erkahlte hagere und grünliche Mann (Habe. Namen 45). erkalten [ec'kaltn] <sw. V.; ist): kalt werden: erkaltete Lava, sein Leib war erkaltet (er war gerade gestorben); Ü die Begeisterung erkaltete schnell (ließ schnell nach); ihre Liebe ist längst erkaltet (erloschen, zu Ende); erkalten <sw V.; hat): l.a) <e. + sich) sich durch Kälteeinwirkung eine Infektion der oberen Luftwege zuziehen; Husten. Schnupfen bekommen: ich habe mich bei dem Regen erkältet; er ist stark erkältet; b) <e. + sich (Dativ)) durch Kälteeinwirkung schädigen, krank machen: ich habe mir den Magen, die Blase erkältet. 2. (geh.) kalt machen, kalt werden lassen Ein starrer Frost ... erkältet die Haut um mich (Kaiser. Bürger 60); Ü Ein kaltes, ein erkältendes Spiel (Sommerau- er. Sonntag 101); Erkältung, die; -: das Erkalten: wir müssen mit der Arbeit bis zur völligen E. des Motors warten. Erkältung, die; -. -en: Erkrankung der Atemwege (Husten. Schnupfen). Katarrh: die E. klingt ab; eine [schwere] E. haben; eine E. bekommen; ich habe mir [dabei] eine E zugezogen, (ugs.:) geholt; -en durch Abhärtung vorbeugen: 732
Erklärung sie leidet an einer heftigen E.; sich vor E. schützen; <Zus.:> Erkältungsgefahr, die <o. PI); Erkältungskrankheit, die. erkfmpfen <sw. V.; hat): durch kämpferischen Einsatz erringen: den Sieg, eine Goldmedaille e.; die Gewerkschaft will bessere Tarife e.: das hat er uns/Tür uns erkämpft; ich habe mir das alles mühsam e. müssen; Hier gilt es. sich die besten Mannestugenden zu e. (Trenker. Helden 116). Erkanntnis [egkantnis], das; -ses. -se (Schweiz.): svw. ^Erkenntnis. erkaufen <sw. V.; hat): 1. durch Einsatz u. Opfer gewinnen: sie haben den Sieg mit viel Blut erkauft; eine teuer erkaufte Freiheit. 2. durch Bestechungsigeld u.a. gewinnen, sich verschaffen: die Aussage des Zeugen war erkauft; Die neue Regierung erkauft sich die Gunst der USA durch zusätzliche Konzessionen (Wochenpost 10. 6. 64. 13). erkecken [eg'kekn], sich <sw. V.; hat) (veraltend): in kecker Weise etw. tun ad. sagen, was einem eigentlich nicht zusteht: ich erkeckte mich, ihm zu widersprechen. erkennbar [E?kenba:?l <Adj.>: deutlich] zu erkennen: nahe, hell od. deutlich genug, um erkannt zu werden: bei dem Licht ist die Schrift kaum e.; e. wird die Stimmungsänderung auch daran, daß ...; mit der „erkennbaren Duldung4* seines Dienst vorgesetzten (Dönhoff, Ära 38); sich e. unterscheiden; <Abl.:> Erkennbarkeit, die; -: Deutlichkeit. Durchschaubarkeit. erkennbare Beschaffenheit: Die sehr weit gehende E. der anorganischen Natur (Gehlen, Zeitalter 10); erkennen <unr. V.; hat) [mhd. erkennen, ahd. irchennan = innewerden, geistig erfassen, sich erinnern, zu f kennen; 3: biblische, auf den hebräischen Urtext zurückgehende LÜ von lat. cognoscere feminamj: 1. so deutlich sehen, daß man weiß, wen od. was man vor sich hat: in der Dunkelheit niemanden e. können; hier sind noch Bremsspuren zu e.; ich erkenne nur Umrisse; der Stem ist gerade noch mit bloßem Auge zu e. 2.a) auf Grund bestimmter Merkmale ausmachen, identifizieren: seinen Freund [nicht gleich] e.; ich erkenne seine Stimme/erkenne ihn an der Stimme; der Arzt erkannte die Krankheit sofort; jmdn. als [den] Täter e.; ich gab mich als Deutschere veraltet:) Deutschen zu e.; er gab sich zu e. (nannte seinen Namen): b) Klarheit über jmdn.. etw. gewinnen: richtig einschätzen: seinen Irrtum e.; etw. als Fehler, als falsch, als seine Pflicht e.; du bist erkannt (durchschaut): ich erkenne (sehe ein), daß es nicht anders geht; Spr erkenne dich selbst! (nach der Inschrift „GnÖthi seautön" des Apollotempels in Delphi). 3. (geh.. veraltet) begatten: fmit einer Frau; Geschlechtsverkehr haben: Und Adam erkannte sein Weib Eva. und sie ward schwanger (1. Mos. 4. 1); der ich noch nicht ihren Körper erkannt und mich nicht vermischt habe mit der Schönheit (Langgäs- ser. Siegel 358); wir erkennen uns das erste Mal (Wohmann, Absicht 78). 4.a) (jur.) ein Urteil fällen, einen Beschluß verkünden: die Richter erkannten auf Freispruch, auf eine Geldstrafe; b) (Sport) (als Schieds- od. Linienrichter) entscheiden: der Schiedsrichter erkannte auf Elfmeter. 5. (Bankw.) (ein Konto) belasten: Wir erkennen heute Ihr obiges Konto mit DM 12.34; <Abl.:> erkenntlich <Adj.) in den Verbindungen sieh e, zeigen, e. sein (seinen Dank durch eine Gabe od. Gefälligkeit ausdrücken): ich möchte mich gern für seine Hilfe e. zeigen, dazu: Erkenntlichkeit. die; -. -en (Papierdt.): a) <o. PI.) zum Ausdruck gebrachte Dankbarkeit: b) Gabe od. Gefälligkeit, durch die man seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringt: 'Erkenntnis [mhd. erkantnisse = Erkennung, Einsicht], die; -. -se: 1. durch geistige Verarbeitung von Eindrücken u. Erfahrungen gewonnene Einsicht: eine wichtige, historische, gesicherte E.; eine E. von großer Tragweite; neue -se der Forschung; diese wichtige E. setzt sich langsam durch; neue -se gewinnen; ich durfte mich dieser E. nicht verschließen; er kam zu der E.. daß ... 2. <o. PI.) Fähigkeit des Erkennens. des Erfassens der Außenwelt: an die Grenzen der E. stoßen; (bibl.:) vom Baum der E. essen; 2Erkemtnis [16. Jh.; vgl. erkennen (4a)]. das; -ses. -se (österr.. sonst veraltet): [Gerichts Ibescheid. Urteil: Das E. (= Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes) wird für eine Reihe von Städten ... von prinzipieller Bedeutung sein (Presse 10. 10. 68. 5). erkpmtnts-, Erkenntnis- ('Erkenntnis): -drang, der <o. PL): Streben nach Erkenntnis: -ffihigkeit, die <o. PI.); -gehalt, der; -kritik.die (Philos.): hauptsächlich von Kant ausgehende Ausprägung der Erkenntnistheorie, dam: -kritisch <Adj.; o. Steig.) (Philos): der Erkenntniskritik entsprechend: bei ... Helvetius ... und ... Holbach .... die freilich seiner ( = dieses Ideologiebegriffs) -en eine ausgeprägt sozialkritische Funktion beigesellen (Fraenkel, Staat 137); -lehre, die: vgl. ^theorie; MniiBig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): in bezug auf die Erkenntnis: -methode. die: Methode wissenschaftlicher Erkenntnis: —mittel, das; -prozeö. der: Prozeß des bewußten Erfassens u. Erkennens: -theoretisch <Adj.; o. Steig.) (Philos.): die Erkenntnistheorie betreffend: -theo- rie, die (Philos.): Teilgebiet der Philosophie, das sich mit der Frage nach den Bedingungen eines begründeten Wissens befaßt: -vermögen, das <o. PL): Fähigkeit. Erkenntnisse zu gewinnen. Erkennung, die; -: das Erkennen: in E. der Lage. Erkpmungs-: -dienst, der: kriminalpolizeiliche Dienststelle zur Identifikation von Personen u. Sachen mit wissenschaftlichen Methoden: -marke, die: der Identifikation dienende metallene Plakette, die (bes. von Soldaten) an einer Kette auf der Brust getragen wird: -merkmal, das; -zeichen, das: / verabredetes / Zeichen, um jmdn. od. etw. zu erkennen: er hatte als E. eine rote Nelke im Knopfloch. Erker ferke], der; -s. - [mhd. erker(e). ärker. wohl < nord- frz. arquiere = Schützenstand. Schießscharte < mlat. *arcuarium = bogenförmige (Mauer)ausbuchtung]: geschlossener, mit Aussichtsfenstern versehener Vorbau an Gebäuden: Trutzige Granitmauern mit burgartigen -n (Bamm. Weltlaterne 34); (Zus.:) Erkerfenster, das; Erkerzimmer. das: Zimmer, das einen Erker hat. erki&en <st. V.; hat; hauptsächlich in den Formen des Präteritums u. des 2. Partizips gebr.; vgl. erküren) (geh.): erwählen: hast du Rot zu deiner Lieblingsfarbe/du dir Rot als Lieblingsfarbe erkoren?; Wer sich die Musik erkiest (Kanon von Hindemith); Der Urmensch ... sei ... der erkorene Streiter Gottes im Kampfe gegen das ... Böse gewesen (Th. Mann. Joseph 39). erklärbar [e^'klE^ba:^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Erklären. Erklärtwerden geeignet: kaum -e Zusammenhänge; diese gereizten Worte sind nur aus seiner Überlastung e.. dazu: Erklflrbarkeit, die; -; Erklirer, der; -s. -: jmd.. der etw. erklärt: erküren <sw. V.; hat) /vgl. erklärt/: l.a) deutlich machen: iin allen Einzelheiten / auseinandersetzen: so erläutern, daß der andere die Zusammenhänge versteht: etw. genau, kurz, wissenschaftlich, umständlich e.; einen Text, ein Bild e.; ich will es dir [an einem Beispiel] e.; ein Lehrer muß e. können; erklärende Worte; b) begründen, deuten: etw. psychologisch e.; sein Versagen ist mit Krankheit zu e.; er erklärte mir. warum er nicht kommen könne; ich kann mir dein Verhalten nicht e. (verstehe es nicht): c) <e. + sich) seine Begründung in etw. finden: das erklärt sich aus sich selbst; so erklärt es sich, daß ...; Der Amoklauf des Epileptikers erklärt sich mir. nachdem ich eine Hirnkrankheit festgestellt habe (Natur 92). 2.a) äußern. /offiziell1 mitteilen, sagen: etw. mit Bestimmtheit, an Eides Statt e.; seinen Rücktritt, sein Einverständnise.; ..Ich werde nicht kommen", erklärte er; einem Land den Krieg e.; b) <e. + sich) seine Haltung zum Ausdruck bringen: erkläre dich deutlicher!; sich einverstanden, solidarisch e.; sich als treuer Beamter/(seltener:) treuen Beamten e.; sich für. gegen jmdn., etw. e. (für. gegen jmdn.. etw. Stellung nehmen): sich zu einer Frage e. (äußern): sie erwartete, daß ich mich endlich erklärte (ihr meine Liebe offenharte). 3. / amtlich i bezeichnen, als jmdn., etw. kennzeichnen: einen Vermißten für tot e. [lassen]; etw. Tür ungültig, für null und nichtig e.; jmdn., sich für nicht zuständig e.; er wurde zum Sieger nach Punkten erklärt; <Abl.:> erklirlidi <Adj.; nicht adv.): sich erklären lassend, verständlich: ein -er Irrtum; sein Verhalten ist nur aus seiner Umwelt e.; etw. e. finden; das macht die Sache e.. dazu: erklirlicherwfipe <Adv.): aus erklärlichen Gründen: das Unglück bedrückte ihn e. sehr; erklärt <Adj.; o. Steig.; nur attr): a) sich offen bekennend: entschieden: er ist ein -er Gegner der Aufrüstung; b) offenkundig, ausgesprochen: der -e Publikumsliebling; Revolution war das -e Ziel der Bewegung, dazu: erkürtermgOen <Adv.>: durch eine Willensäußerung zum Ausdruck gebracht, ausdrücklich: er hat den Vertrag e. als verbindlich angesehen; erklftrterwfiise <Adv.): in ausgesprochener, entschiedener Weise: daß das gleiche für einige meiner Freunde e. gelte (Bundestag 189. 1968. 10227); Erklärung, die; -, -en: 1. das Erklären: Deutung, Begründung: Darlegung der Zusammenhänge: das bedarf keiner weiteren E.; er hat. findet Tür alles eine E.; flir dieses 733
Erklärungsversuch Verhalten verlange ich eine E. von Ihnen: ich mußte mich mit dieser E. zufriedengeben. 2. Mitteilung; i offizielle Äußerung: eine eidesstattliche, bindende, feierliche E.: die Regierung gibt eine E. ab; <Zus. zu 1:> Erklärungsversuch. der: es wurden schon viele -e gemacht, aber die Erscheinung konnte noch nicht überzeugend gedeutet werden. erklecklich [eg'kleklu;] <Adj.) [zu veraltet erklecken = ausreichen, genügen, zu tklecken] (geh.): erheblich, beträchtlich, beachtlich, ziemlich groß (an Wert od. Zahl): eine -e Summe. Anzahl. Erbschaft; es kam mir. e. früh, wie ich sagen muß. /um Bewußtsein ... (Habe. Namen 68); <subst.:> um ein Erkleckliches größer sein; es kam nichts Erkleckliches dabei heraus (Hesse. Sonne 37). erklettern <sw. V.; hat): kletternd besteigen; die höchste Stelle einer Erhebung durch Klettern erreichen: der Felsen wurde vor 50 Jahren erstmals erklettert; eine hohe Pappel e.; Ü Kaum hatte Cyrillus den Bischofssitz erklettert, als ... (Thieß. Reich 319); <Abl.:> Erkltfterung. die: -. <n. erklimmen <st. V.; hat) (geh.): mühsam auf erw. hinaufklettern; mit Anstrengung ersteigen: einen Berg e.; Ü den höchsten Posten e. erkljngen <st. V.; ist): als melodischer Klang hörbar werden; Töne von sich geben: die Glocken erklingen; er ließ seine Stimme, ein Lied e. erklügeln <sw. V.; hat) (selten): spitzfindig, rein verstandesmäßig erdenken: ein erklügeltes System. erkoren [Eg'ko^n]: terkiesen; <subst.:) Erkorene, der u. die; -n. -n (Dekl. tAbgeordnete) (geh.): Auserwählte r/. erkranken <sw. V.; ist): krank werden: an Asthma, an [einer) Grippe e.; sein Vater ist schwer, auf den Tod erkrankt; er vertritt einen erkrankten Kollegen; <Abl.:> Erkrankung, die; -, -en: Krankheit szustand], Kranksein: eine E. der Atemwege; die Zahl der -en ist groß, dazu: Erkr^nkungsfall, der: Fall des Krankwerdens: im -e tritt die Kasse ein. erkühnen [es'kyinanj. sich <sw. V.; hat) (geh.): so kühn sein (daß man etw. tut od. sagt, was einem eigentlich nicht zusteht): ich erkühnte mich, dem Chef zu widersprechen. erkundbar [eg'kuntba.'g] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Erkunden geeignet; sich erkwiden lassend: -e Spuren; erkunden [eg'kondn] <sw. V.; hat) [zu fkund] (meist Milit.): auskundschaften, erforschen: das Gelände, die feindlichen Stellungen e.; militärische Geheimnisse e.; was hast du e. können?; Erkynder, der; -s. -: jmd., der etw. erkundet; erkundigen [eg'kundign]. sich <sw. V.; hat): um Auskunft bitten; durch ! Um jfragen etw. zu erfahren suchen; naclifra- gen: sich nach dem Weg. nach jmds. Befinden e.; erkundige dich bitte, wann der Zug eintrifft, ob Post für uns gekommen ist; er hat sich bei mir [danach] erkundigt; ..Wie war es gestern?", erkundigte sie sich; <Abl.:) Erkundigung. die; -. -en: Nac/ifrage, Nachforschung: unsere -en haben nichts ergeben; [bei jmdm. über jmdn.. etw.] -en einziehen (nachdrücklich; sich erkundigen); Erkundung, die; -. -en (meist Milit.): das Erkunden, Auskundschaften: die E. des Geländes. Erkyndungs-: -arbeit, die; -fahrt, die; -flug, der; -gang, der; -trapp, der; ^zug.der: svw. ^fahrt: Ü die Erkundungszüge in die Vergangenheit (Ceram. Götter 13). erkünsteln <sw. V.; hat) (abwertend): aufkünstliche, unnatürliche Art entstehen lassen, hervorbringen: <meist im 2. Part.:) die Munterkeit dieses Wortwechsels war erkünstelt (Musil. Mann 1124); Gedichte, die ich schrieb, mußte ich ihm vortanzen nach ihrer heimlichsten Musik. An der Tanzfigur wollte er erkennen, was an der Sprache noch erkünstelt sei (Lynen. Kentaurenfährte 270). erküren <sw. u. st. V.; erkürte/erkor, hat erkürt/erkoren; vgl. erkiesen) (geh.): erwä/ilen: wen Sie sich zum Vizedirektor aus den Reihen der Oberbuchhalter erküren (Dürren- matt. Grieche 47); <Abl.:> Erkunmg.die; -, -en: Ernennung, Wahl: Über den Ausgang des 100-m-Finals zur E. des Sprinterkönigs müssen wir auf die letzten Meldungen ... verweisen (Vaterland 15. 10. 68. 1). erlaben <sw. V.; hat) (geh.): erquicken, erfrischen: jmdn. mit einem kühlen Trunk e.; <meist e. + sich:) sich an Essen und Trinken e.; Ü er hat sich an diesem Anblick erlabt. Erlag [££'la:k]. der; -[e]s, Erläge [ey'le:ga] (österr. Amtsspr): Einza/ilung eines bestimmten Betrages : Die Angebotsunterlagen können gegen E. von S 30 abgeholt werden (Vorarlberger Nachr. 27. 11. 68. 12); <Zus.:) Erlagschein, der (österr.): Zalilkarte, Einzahlungsschein der Post: Geldbeträge, die mit einfachem E. überwiesen werden konnten (Habe. Namen 62). erlahmen <sw. V.; ist): a) (durch körperliche Anstrengung müde u. schlaff werden: seine Kräfte erlahmen; der Arm erlahmte ihm vom langen Tragen; b) (geh.) an Stärke. Intensität nachlassen: der Sturm erlahmt allmählich; son Eifer ist schnell erlahmt; er ist in seinem Eifer erlahmt <Abl.:) Erlahmung, die; -: das Erlafimen. erlangen <sw. V.; hat) [mhd. erlangen, zu: langen = sich ausstrecken]: erreichen, gewinnen; nach eifrigem Bemühen bekommen: die Freiheit, die absolute Mehrheit, das Übergewicht, einen Posten e.; die Erlaubnis e.. etw. zu tun. das Visum ist schwer zu e.; dieses Verfahren hat [für die Medizin] große Bedeutung erlangt: wir konnten endlich Gewißheit über sein Schicksal e. (nach einer längeren Z**s der Ungewißheit etw. Genaues u. Sicheres / wenn auch Unangenehmes I erfahren); <Abl.:> Erlangung, die: -: sein ZxL war die E. eines Diploms. Erlaß [es'las], Erlasses. Erlasse, österr.: Erlässe [eg'ksat l.a) behördliche Anordnung, amtliche Verfügung: einen E herausgeben, befolgen: nach dem E. des Ministeriums \xxz ...; b) <o. PI.) das Erlassen, Herausgeben einer amtliche* Anordnung: die Forderung nach E. einer geschriebener ... Verfassung (Fraenkel. Staat 336). 2. das Erlassen O Entbinden von etw.: den E. einer Strafe, einer Schuld beantragen; erlassen <st. V.; hat): 1. amtlich bekanntmache*, verkünden: ein Gesetz, eine Verfassung, eine AmnesDe. eine Verordnung, eine Verfügung, ein Verbot, einen Befcfct e.; erließen sie alsbald Einladungen zu einem Riesemoe (A. Kolb. Daphne 156). 2. jmdn. von einer Verpflichtwm entbinden, von einer Strafe freistellen: jmdm. eine Schukl den Rest der Strafe e.; erlassen Sie es mir. näher darauf einzugehen!; ... dachte er und erließ es sich (verzichtet* darauf), die ... Merkmale ... bei jedem Manne eüucfc zu verzeichnen (Seidel. Sterne 42); Erfefliahr, das [zu T Erlaß (2)]: svw. T Jubeljahr; Erlösung, die; -. -en <PI. selten das Erlassen. erlauben [eg'laubn] <sw. V.; hat) [mhd. erlouben. erlöuben. ahd. irlouben; verw. mit T lieb]: 1. die Zustimmung zu er* geben; gestatten; jmdm. die Möglichkeit, die Freiheit, jic: Recht geben, etw., was er gern tun möchte, zu tun (G*y verbieten): ich erlaubte ihm zu reisen; meine Eltern a*- lauben [mir] das nicht; dem Kranken das Aufstehen e ; k± nehme, wenn Sie erlauben, meine Andenken wieder zu iw (Th. Mann.Krull 186); Fotografieren ist hier nicht erlaube erlauben Sie. daß ich rauche?; [na] erlauben Sie mal! (ugs- wie kommen Sie dazu, so etw. zu sagen, sich so zu Ar- nehmen?)'. R was nicht verboten ist. das ist erlaubt; ertaube ist. was gefällt; erlaubt ist. was sich ziemt. 2. bei jn&L die Voraussetzung für etw. bieten; jmdn. in eine bestinvm* Lage versetzen; ermöglichen, zulassen: meine Zeit erlaubt mir nicht, euch zu besuchen; seine Mittel erlauben ihn: kein eigenes Auto; seine Gesundheit erlaubt diese Anstrengung nicht; wenn es das Wetter erlaubt; ich tu Ihner zuliebe mehr, als mein Stolz e. dürfte (Maass. Goulle 328). 3.a) sich die Freiheit nehmen (etw. zu tun): ich kanr mir hierüber kein Urteil e.; sie meinen wohl, sie konnex: sich alles (jede Frechheit) e.; ich erlaube mir. Sie monps: aufzusuchen; sich einen Scherz [mit jmdm.] e.; was erlaufe: du dir denn! (empört-ärgerlicher Ausruf der Ablehnung* die Münchener Abwehr .... in der man sich Fchlpasat reihenweise erlaubte (der zahlreiche Fehlpässe unterliefe« Welt 25. 5. 65. 8); b) sich etw. leisten: endlich kann *± mir eine größere Wohnung e.; er erlaubte sich eine Zigarette: <Abl.:) Erlaubnis, die; -. -se <PI. selten): Genehmigung Zustimmung; Bestätigung, daß man etw. tun darf: jmdm die E. zu etw. erteilen, verweigern; er hat den Waaer mit. ohne E. des Chefs benutzt; um E. bitten; um E fragen; mit Ihrer E. (Höflichkeitsfloskel; wenn Sie erlaube* in der Amiahme, daß es Ihnen recht ist) fange ich jetß an. dazu: Erlaubnisschein« der: amtl. Urkunde, auf der dt erteilte Erlaubnis (zur Einreise, für eine Besichtigung o ä bescheinigt wird. erlaucht [e^'lauxt] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [md. Foic des 2. Part.~erluht. von mhd. erliuhten = erleuchten, aufleuchten (t leuchten), seit dem 15. Jh. als LÜ von Ui illustris = strahlend, berühmt] (geh.): durch seine Berühmtheit, seinen Adel herausragend u. andere überstrahlend aoe -e Gesellschaft; versammelte sofort einen Kreis -esterGo- ster um sich (Ceram, Götter 104); Erlaucht [-]. die - 734
Erleichterung -en: Anrede u. titelä/wliches Beiwort für Reichs jgrafen, Angehörige mediatisierter gräflicher Häuser: Seine E., Graf von ...; Ihre E., die Gräfin; (veraltet:) Euer E. werden gebeten. ... erlaufen <st. V.; hat) (Sport): a) (den Ball) durch Laufen erreichen: eine Flanke e.; er erlief selbst unerwartete Bälle; Einmal erlief ich mir die verunglückte Rückgabe eines Verteidigers (Walter. Spiele 50); b) durch Laufen (als Preis) gewinnen: du hast [dir] viele Trophäen erlaufen. erlauschen <sw. V.; hat) (selten): durch Lauschen erfahren; lauschend mit anhören: ein Geheimnis e.; wandte er sich um. wenn er im Rücken eine Unruhe erlauschte (Th. Mann. Krull 227). erläutern <sw. V.; hat) [mhd. erliutern. urspr. = rein, klar machen, dann = erklären, darlegen]: (einen komplizierten Sachverhalt) näher erklären, durch Beispiele u. dgi verdeutlichen: einen Text e.; das Folgende braucht nicht näher erläutert zu werden; er erläuterte mir. was es mit den Figuren auf sich hatte; ..der echte katholische Glaube erzieht dazu, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind", erläuterte der Graf huldvoll (Musil. Mann 844); erläuternde Zusätze; <Abl.:> Erläuterung, die; -. -en: nähere Erklärung: fachliche -en [zu einer Sache] geben, dazu: erläute- nmgsweise <Adv.>: zur Erläuterung: e. fugte er hinzu: ... Erle ['erb], die; -, -n [mhd. erle. ahd. erila. aus älterem elira; vgl. Eller]: 1. in mehreren Arten vorkommender, bes. anfeuchten Stellen wachsender Laubbaum aus der Gattung der Birkengewächse mit rwxdlichen, am Rande leicht gelappten od. gesägten Blättern, Blüten in Kätzchen u. rundlichen, verholzenden Fruchtzapfen. 2. <o. PI.) Holz der Erle. erlebbar [eg'le:pba:£] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so geartet, daß es innerlich empfunden u. erlebt werden kann: einen bestimmten Gehalt, der gefühlsmäßig e. sein kann (Seidler. Stilistik 93); erleben <sw. V.; hat): l.a) von etw. betroffen u. beeindruckt werden: erfahren müssen od*, können; mitmachen, durchmachen: Schönes. Schweres, eine große Überraschung, eine Enttäuschung e.; ich habe viel, schon viel[es] erlebt; ich habe es am eigenen Leibe erlebt; b) kennenlernen, aii etw. teilnehmen u. die betreffende Person od. Sache auf sich wirken lassen: etw. bewußt, intensiv e.; ein Konzert. Abenteuer, eine Landschaft e.; ich habe Gründgens als Mephisto erlebt; so aufgeregt habe ich ihn noch nie erlebt. 2.a) als Reaktion der Au/Jenwelt, als Folge seines Tuns an sich erfahren; einen glänzenden Aufstieg, eine Niederlage e.; (verblaßt:) das Buch erlebt schon die S. Auflage; hat man so was schon erlebt! (ugs. Ausruf des Erstaunens u. der Entrüstung); du kannst [von mir] noch was erleben! (ugs. Ausdruck der Drohung); b) <e. 4- sich) eine bestimmte Feststellung in bezug auf die eigene Person machen, sich als etw. empfinden: ob der Homosexuelle sich abartig erlebt (Studium 5. 1966. 317); erlebt der Mensch sich ... als ein kleines, unbedeutendes Rädchen in einem großen, übermächtigen Geschehen (Natur 68). 3. / noch am Leben sein u. etw. als Zeitgenosse miterleben: werden wir das Jahr 2000 e.?; er hat seinen 90. Geburtstag nicht mehr erlebt; das möchte ich noch e.!; <subst.:> Erleben, das; -s: a) Art, in der etw. erlebt (1 b) wird: haben die Kirchen ... dieses schwärmerische E. (= der Mystik) niemals ohne Vorbehalt anerkannt (Musil. Mann 766); Das subjektiv lustbetonte E. der Instinkthandlung (Lorenz. Verhalten I. 352); daß ..der Asiate" in seinem E. dumpf und stumpf sei (Hofstätter. Gruppendynamik 99); b) etw., was man erlebt: daß ihnen (= den phantastischen Vorgängen in Hallers Dichtung) auch ein Stück wirklichen, äußeren -s zugrunde liegt (Hesse. Steppenwolf 29); denn sein alltägliches seelisches E. bestand zum größten Teil aus fachlichen Beziehungen (Musil. Mann 950); In diesen ... Stunden ... wird das Unzerstörbare erschaffen, aber auch das Unübertragbare einmaligen -s (Thieß, Reich 644); <Zus. zu 3:) Erlebensfall, der (Versicherungsw.): festgesetzter Zeitpunkt, zu dem jmd. noch am Leben sein soll, um Geld ausbezahlt zu bekommen: eine Versicherung auf den E. abschließen; im E. erhalten Sie ...; Erlebnis [£g'le:pnis]. das; -ses. -se: Geschehnis, Vorgang (auch Anblick), durch den jmd. stark u. nachhaltig beeitidruckt wurde: starke, tiefe -se; dies Konzert war ein E.; ich habe ein schreckliches E. gehabt; von den -sen der Kindheit geprägt werden; die Berge wurden ihm/für ihn zum einmaligen E.; Ü daß dort sogar ... 50 Prozent der 17jährigen ihr erstes E. Liebeserlebnis) gehabt haben (Spiegel 19, 1966. 63). erlebnis-, Erlebnis-: Mirm <Adj.): arm an Erlebnissen (Ggs.: M-eich): ein -es Dasein; Ihr Rockerdasein ist eine Form, der als langweilig, fade und e. empfundenen Umwelt zu entfliehen (Zeit 7. 2. 75, 55); -aufsatz, der (Päd.): Aufsatzart, bei der die anschauliche Wiedergabe persönlicher Erlebnissegeübt werdensoll; ^bericht,der; -diditung,die (Litera- turw.): Dichtung, in der persönliches Erleben verarbeitet u. objektiviert wird; -fähigkeit, die <o. PI.) (Psych.): Fähigkeit, Eindrücke aufzunehmen u. seelisch zu verarbeiten; —fülle, die: Fülle von Erlebnissen: bei dieser E. weiß man gar nicht, was man zuerst erzählen soll; ^gehalt, der; Junger, der. dazu: -hungrig <Adj.): begierig, etw. Außergewöhnli- ehest zu erleben: die -e Jugend; -Inhalt, der; -lyrik, die: vgl. -dichtung; -reich <Adj.; nicht adv.): reich an Erlebnissen (Ggs.: ^arm): -e Tage; -roman, der: vgl. -dichtung; -stark <Adj.; nicht adv. >: stark an / zu vermittelnden i Erlebnissen: ein -esTheaterstück; -weit, die: Bereich der Vorstellung u. des inneren Erlebens: die E. des Kindes. erledigen [eg'le:dign] <sw. V.; hat) /vgl. erledigt/ [mhd. erledigen = frei machen, in Freiheit setzen, zu tledig]: l.a) ausführen, zu Ende führen, vollständig durchführen, fertigmachen: einen Auftrag, die Formalitäten e.; ich muß erst die Hausarbeit e.; Ihre Bestellung wird sofort erledigt; das muß der Chef selbst e.; viel zu e. (zu tun) haben; erledigt! (ugs.; fertig, abgetan - darüber wird nicht mehr gesprochen)', b) <e. + sich) zum Abschluß kommen, sich klären: das erledigt sich alles von selbst; der Fall hat sich erledigt. 2. vernichtend besiegen; vernichten: den Gegner [mit einem Schlag] e.; Ü jmdn. moralisch e.; durch die Verleumdungen wurde er erledigt (gesellschaftlich unmöglich gemacht); Mit rationalistischem Kopfsbjiütteln sind sie ( = die Traditionen) nicht zu e. (Thieß. Reich 170); Berger. der den Hund e. (töten) will, wird mit einem Beckenschuß weggeholt (Remaraue. Westen 194); erledigt <Adj.; nicht adv.): 1. (ugs.) völlig erschöpft: einen -en Eindruck machen; nach der Tour waren sie ganz e. 2. (veraltend) nicht melir besetzt: ein -es Amt; und die Belehnung Diepolds von Vohburg mit der -en (durch Aussterben einer Familie freigewordenen) Grafschaft von Acerra? (Benrath. Konstanze 146); Erledigung, die; -. -en: a) <o. PI.) das Erledigen, Erledigtwerden: die E. ist dringend; (Papierdt.:) in E. Ihrer Anfrage teilen wir Ihnen mit ...; b) Besorgung, Dienstgeschäft: begründete er seine Abwesenheit mit vielerlei -en und Kontrollgängen (Gaiser. Jagd 95). dazu: Erledigungsvermerk, der (Amtsspr.): Notiz auf einer Akte, die anzeigt, daß die Sache bearbeitet worden ist. erlesen <sw. V.; hat) [mhd. erlegen, ahd. irlecan]: 1. (geh.) (ein Tier) /durch einen Schuß' töten, niederstrecken; in den Wäldern ist kürzlich ein Wolf erlegt worden; das erlegte Wild. 2. (landsch.. bes. österr.) (einen Geldbetrag) hergeben, bezafilen: das Eintrittsgeld e.; Da er vom schmalen Gehalt sein Wirtschaftsgeld erlegte ... (Doderer. Wasserfälle 56); <Abl.:> Erlegung, die; -. -en: a) <o. PI.) das Erlegen (1, 2); b) (selten) Abschuß: wanderten ... gelegentlich Wölfe ... ein; aus dieser Zeit sind fünf -en bekanntgeworden (Tier 12. 1971. 10). erleichtern <sw. V.; hat): l.a) das Gewicht von etw. verringern: seinen Rucksack [um einige entbehrliche Sachen] e.; b) einfacher, bequemer, leichter ertragbar machen: jmdm. die Arbeit, das Schicksal e.; diese Erklärung erleichtert [ihm] das Verständnis; damit kannst du dir das Leben e. 2.a) von einer Last. Bedrückung innerlich befreien: diese Nachricht erleichterte sie sehr; es hat ihn erleichtert, daß sein Versehen ohne Folgen blieb; erleichtertes Aufatmen; halb enttäuscht, halb erleichtert; ich fühlte mich erleichtert; ..das ist noch einmal gutgegangen", sagte er erleichtert; b) sich aussprechen u. dadurch von einer seelischen Last befreien: sein Herz, sein Gewissen e.; (auch e. + sich:) du kannst dir dein Gewissen/dich durch ein Geständnis e. 3. <e. + sich) a) (ugs.) es sich (durch Ablegen des Jacketts, der Krawatte, öffnen des Kragens u. ä.) bequem machen: bitte erleichtern Sie sich!; b) (ugs. verhüll.) seine Notdurft verrichten: er ging hinaus, um sich zu e. 4. (ugs. scherzh.) jmdm. Geld o.a. (durch Betteln, Betrug od. Diebstahl) abnehmen: jmdn. beim Pokern e.; mein Freund hat mich schon wieder um 100 Mark erleichtert (100 Mark von mir geborgt); während er betrunken dalag, ist er um seine Brieftasche erleichtert worden; <Abl.:) Erleichterung. die; -. -en: a) <o. PI.) erleichtertes Gefühl, inneres Befreitsein: E. empfinden; ein Seufzer der E.; mit E.. voller E. 735
Erleichterungsmittel feststellen, daß ...; E. der Schmerzen/(schweiz.:) auf die Schmerzen fühlen; b) Sache, die od. Vorgang^ der etw. leichter, erträglicher tnacht; jmdm. -en bei der Haft gewähren; dazu: ErleJchterungsmittel, das: Mittel, das einem Kranken Erleichterung verschafft. erleiden <unr. V.; hat): a) Leiden ausgesetzt sein; durchstehen, erdulden müssen: große Schmerzen e.; er hat [dortj viel Böses e. müssen; ich bin nur eine Frau, ich muß es e. (Fallada. Herr 150); b) Schaden zugefügt bekommen: eine Niederlage, schwere Verluste, den Tod e.; erlittenes Unrecht; (häufig verblaßt:) einen Rückfall e. (erneut krank werden): die Verhandlungen erlitten eine Unterbrechung (wurden unterbrochen). erlen ['erbnl <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Erlenholz lgemacht I. Erlen- [-]: ^bruch, der od. das (vgl. 2Bruch); ^busdi, der; ^holz, das; -rüßler. -würger, der: Vertreter einer Art von Rüsselkäfern, der Erlen, Weiden, Birken u. Pappeln benagt: -zeisig, der: Vertreter eitler Art der Finkenvögel. erlernbar [qj'lernba^l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich erlernen lassend, zum Erlernen geeignet;/ leicht zu erlernen: -e Fertigkeiten; das ist alles e.; <Abl.:> Erlernbarkeit, die; -; erlernen <sw. V.; hat): sich mit einer Sache so lange u. intensiv beschäftigen, bis man sie beherrscht: Sprachen, ein Handwerk e.; der erlernte Beruf; ich erlernte die Welt (lernte sie kennen; Kaschnitz. Wohin 36); <Abl.:) Erlernung, die; -: das Erlernen. 'erlesen <st. V.; hat) (geh.. veraltet): aussuchen, erwählen: Nehmet fein Leinen .... sie einzuhüllen, und erlest einen Stein zum Mal auf das Grab (Th. Mann. Joseph 389); 2erlfisen <st. V.; hat) (selten): sich durch Lesen aneignen: er hat sich sein ganzes Wissen erlesen; 3erlesen <Adj.) [eigtl. 2. Part, von t 'erlesen]: ausgesucht, auserlesen, ausgezeichnet, hervorragend (bes. in ästhetischer Hinsicht): -e Weine; eine Ausstattung von -em Geschmack; ein e. geformter Schmuck; der Kreis der Gäste war e.; <Abl.:> Erlesenheit, die; -. erleuchten <sw. V.; hat): l.a) von innen/ mit Licht erfüllen; durch seine Leuchtkraft hell machen, erhellen: Blitze erleuchten den Himmel; der Saal wird durch viele Kerzen erleuchtet; hell erleuchtete Fenster; b) <e. -I- sich) zu leuchten beginnen; hell werden: strahlend ... erleuchtete sich Paris (Th. Mann. Krull 193); Ü ihr Gesicht erleuchtete sich von innen. 2. (geh.) mit / geistiger i Klarheit erfüllen: eine Kultur, die die Welt erleuchtete; von einem Einfall erleuchtet werden; Die Wissenschaft ... erleuchtet nur den. der von ihr erleuchtet werden will (Hacks. Stücke 125); <Abl. zu 2:> Erleuchtung, die; -. -en: plötzliche Erkenntnis, Eingebung: ihm kam eine E.; Ob man es göttliche E. nennte oder nach der Mode der Neuzeit bloß Intuition (Musil. Mann 765). erlkgen <st. V.; ist): l.a) von jmdm., etw. (einem Gefühl, einer Leidenschaft o. ä.) f innerlich j besiegt werden; unterliegen: einer Übermacht e.; dem Gegner im Kampfe, (veraltend; von ihm besiegt werden)', den Versuchungen, den Verlockungen des Lebens e.; (verblaßt:) einer Täuschung e. (sich täuschen lassen); einem Einfluß e. (sich beeinflussen lassen); einem Irrtum e. (sich beirren lassen); <subst.:> * zum Erliegen kommen (zusammenbrechen): der Verkehr ist im Nebel zum E. gekommen; * etw. zun Erliegen bringen (zusammenbrechen lassen; zum Stillstand bringen): der Frost hat die Schiffahrt zum E. gebracht; b) an etw. sterben: einem Herzschlag e.; er ist seinen schweren Verletzungen erlegen. 2. (österr.) hinterlegt sein: beim Pförtner erliegt eine Nachricht [für SieJ. erljsten <sw. V.; hat): durch List erreichen, erringen: diesen Vorteil hast du [dir] geschickt erlistet; <Abl.:) Erljstung, die; -. Erlkönig ['erl-J. der; -s. -e [wohl in Anlehnung an die erste Zeile (..Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?") der Ballade ..Erlkönig" von Goethe! (Fachjargon): getarnter Probewagen eines neuen Autotyps: der Reporter konnte einen E. aufnehmen; Testfahrer mit ..-en" unterwegs (Hör- zu3L 1974.49). erlogen: t erlügen. Erlös [e?'l0:s]. der; -es. -e: beim Verkauf einer Sache od. für eine Dienstleistung eingenommener Geldbetrag: der E. der Sammlung, aus der Tombola fließt wohltätigen Zwek- ken zu; in der Branche erzielte man nur unzureichende -e; er lebte vom E. seiner Bilder. erlöschen <st. V.; ist): a) zu brennen, zu leuchten aufhören: das Feuer, die Lampe erlischt; der Vulkan ist erloschen; Ü das Lächeln erlosch wieder, derselbe Tod. der mich manchmal aus den erloschenen Augen der Irren anblickt (Remarque. Obelisk 33); b) schwächer werden, nachlassen u. vergehen: die Leidenschaft, der Haß erlischt; mit erlöschender (versagender) Stimme sprechen; c) aussterben: das Adelsgeschlecht ist erloschen; <subst.:> nach dem Erlöschen der männlichen Linie...; d) zu bestehen aufhören; seine Gültigkeit verlieren: sein Mandat, seine Mitgliedschafterlischt; die Firma ist erloschen; diese Schuld erlischt mit seinem Tode; daß ihm inzwischen das Transit erloschen sei. darauf das Visum, darauf der Kontrakt (Seghers. Transit 47); Ü <subst.:) nur unter der Voraussetzung völligen Erlöschens der Individualität (Thieß. Reich 327). erlösen <sw. V.; hat) (selten): durch ein Los, durch Lose gewinnen: ich habe [mir) bei der Tombola einen großen Teddybären erlost. erlösen <sw. V.; hat): 1. frei machen; (aus einer Notlage, von Schmerzen, innerer Bedrängnis) befreien, erretten: eine verzauberte Prinzessin e; jmdn. aus einer gefährlichen Lage, von seinen Schmerzen e.; erlöse uns von dem Bösen (Bitte des Vaterunsers); Christus wird die Menschen e.; der Tod hat ihn erlöst; er wurde von seinem schweren Leiden erlöst (verhüll.; ist gestorben): ich bin erlöst (ugs.; bin /durch eine gute Nachricht] von einer Angst, Sorge befreit): ich werde dich e. (ugs. scherzh.; von etw. entbinden, ablösen): er hat das erlösende (klärende, befreiende) Wort gesprochen. 2. (geh.. veraltend) (als Geldbetrag) bei einem Verkauf einnehmen; erzielen: daß ... der Käufer eines neuen Wagens künftig weniger als bisher für seinen gebrauchten Wagen e. kann (Welt 17. 8. 65. 9); er hat 2 Mark pro Stück erlöst; <Abl. zu 1:> Erlöser, der; -s. -: a) jmd., der jmdn. erlöst: der Tod kam als E.; b) <o. PI.) (christl. Rel.) Erretter der Menschen; Christus: der Heiland und E.. dazu: Erlöserbild, das: a) Darstellung von Christus als Erlöser; b) (Rel.) geistige Vorstellung eines Erlösers; Erlösung, die; -. -en <P1. selten): das Erlösen; Erlöstwerden. Befreiung: E. aus schwerer Not. von seinen Qualen; der Tod war für ihn eine E.; etw. als E. empfinden; daß es da nur -en. nie Lösungen gäbe (Bieter. Bonifaz 71). dazu: Erlösungswerk, das. erloten <sw. V.; hat) (selten): durch Loten [aus/messen: eine Meerestiefe nicht e. können; U hinab in den nie erloteten Brunnenschlund der Vergangenheit (Th. Mann. Joseph 53). erlügen <sw. V.; hat): erfinden u. als wahr ausgeben: eine Geschichte e; fand es nicht einmal nötig, irgendeinen Beweis zu e. (Brecht. Geschichten 14); (meist im 2. Part.:) erlogene Nachrichten; all seine Entschuldigungen sind erlogen. erkistieren [Eglus'tLran]. sich, erlustigen fes'lostign]. sich <sw. V.; hat) (veraltend, scherzh.): sich vergnügen, amüsieren: wähnend der irdische Teil ihres Wesens einsam Liegekur machte, erlustierte sich der spirituelle in der Gesellschaft des Hauptmanns (Th. Mann. Zauberberg 213). ermächtigen [eg'me^tign] <sw. V.; hat): jmdm. ein besonderes Recht, eine Vollmacht für etw. erteilen: einen Anwalt zur Vertretung der Rechte e.; wir ermächtigen ihn. die Verhandlungen in unserem Namen zu fuhren; dazu bin ich nicht ermächtigt; <Abl.:) Ermächtigung, die; -. -en: Vollmacht, (begrenzte] Berechtigung: es muß eine gesetzliche E. vorliegen; die E. zum Führen der Verhandlungen; er hat keine E.. den Vertrag zu unterschreiben, dazu: Ermächtigungsgesetz, das (Verfassungsw.): Gesetz, das (in Notzeiten) gewisse Rechte der / Ausnahme igesetzgebung vom Parlament auf die Regierung überträgt. ermahnen <sw. V.; hat): eindringlich an eine Pflicht, an ein bestimmtes Verhalten erinnern: Jmdn. zur Sparsamkeit, zur Vorsicht e.; ich muß dich ernstlich e. (zurechtweisen); ..Seid leise!'4 ermahnte sie die Kinder; <Abl.:> Ermahnung, die; -. -en: ermahnende Worte, dringende Aufforderung: eine väterliche E.; die -en haben nichts genützt; er hat alle -en in den Wind geschlagen (unbeachtet gelassen). ermangeln <sw. V.; hat): a) (geh.) etw. entbehren; etw. /Abstraktes, z.B. eine positive od. negative Eigenschaft/ nicht haben, nicht besitzen; etw. als fehlend empfinden: ich er- mang[e]le dieses Vorteils; sein Vortrag ermangelte jeglicher Sachkenntnis; meine Kräfte im Kampf mit den Weidetieren zu üben, wenn es eines menschlichen Partners ermangelte 736
Ernährer (Hagelstange. Spielball 22); b) (veraltet. Papierdt.) nicht unterlassen, etw. zu tun; etw. bestimmt tun: wir werden nicht e.. Ihnen rechtzeitig Nachricht zu geben; <Abl. zu a:> Eim^ng(e]lung nur in der Fügung in E. (geh.; mangels): in E. eines Besser[e]n begnügte er sich mit einem Stück Brot. ermannen [qj'manan]. sich <sw. V.; hat) (geh.): sich aufraffen: /neuen/ Mut zu etw. fassen: ich hatte mich wieder ermannt; sie ermannte sich zu einer Erklärung; unfähig, sich zu dem Glauben zu e.. daß ... (Th. Mann. Herr 29); <Abl.:> Ernennung, die; -. ennlßigen <sw. V.; hat): a) senken, herabsetzen: die Beiträge e.; für Rentner wird der Eintrittspreis auf die Hälfte ermäßigt; Drucksachen zu ermäßigter Gebühr; Den gleichen Weg verfolgt man bei ermäßigten Zielen (Freud. Unbehagen 109); b) <e. + sich) niedriger, geringer werden: mit der Sammelkarte ermäßigt sich der Fahrpreis um 10%; <Abl.:) Ermäßigung, die; -. -en: Herabsetzung. Senkung: a) eine E. der Gebühren beantragen; b) / Preis nachlaß: eine E. auf den Eintrittspreis erhalten. «matten [eu'matnl <sw. V.) (geh.): 1. <ist) a) schlapp, matt werden; (bei erw.) an Kraft verlieren: bei Hitze ermatten wir schneller; seine Arme waren von der »schweren Last ermattet; Die Poesie des Tales, seine Wildheit entfaltend. ... alsdie Sonne ermattete (A. Kolb, Schaukel 94); ermattet niedersinken; Ü sein Mut war bald ermattet; b) an Glanz verlieren; stumpf werden: die Kirche ... hat ... nur eine einzige Kuppel, und deren Gold ist ermattet (Bergengruen. Rittmeisterin 414). 2. matt, schwach machen (hat): die Anstrengungen haben ihn sehr ermattet; <Abl. zu 1 a. 2:) Ermattung, die; -: eine tiefe E. befiel ihn. ermessen <st. V.; hat): in seinem Ausmaß, seiner Bedeutung erfassen u. einschätzen: wer ermißt die Bedeutung dieses Augenblicks?; Wir ... ermaßen das Ziel der Schöpfung nicht (Jahnn. Geschichten 22); (auch e. + sich:) daran ermißt sich die Leistung; (subst.:) Ermessen, das; -s: Einschätzung. Beurteilung: richterliches E.; Das Nebeneinander von Rechtsbindung und E. (Fraenkel. Staat 348); aus. nach freiem, eigenem E.; *nadi menschlichem E. (mit allergrößter Wahrscheinlichkeit; soweit man es überhaupt beurteilen kann): nach menschlichem E. kann er wieder gesund werden; etw. in Jmds. E. stellen (jmdm. die Entscheidung nach seinem eigenen Urteil überlassen): ich stelle es in dein E.. ob du die weite Reise wagen willst. Eimessens-: ^frage, die: Frage, deren Entscheidung jmds. persönlichem Ermessen anheimgestellt ist; -freiheit, die (o. PI.): die /jmdm. übertragene/ Möglichkeit, nach eigenem Ermessen zu entscheiden: die E. des Richters; ^mißbrauch, der; -Spielraum* der. ermitteln (eu'mitlnl (sw. V.; hat) [zu f Mittel]: a) durch geschicktes/ Nachforschen herausfinden, feststellen: einen Täter, die Adresse, ein Versteck e.; erforscht das Gericht den ganzen Sachverhalt und ermittelt die Wahrheit von Amts wegen (Fraenkel. Staat 340); es läßt sich nicht e.. ob ,..; b) errechnen, feststellen: den Sieger in einem Wettkampf, das Wahlergebnis, den Durchschnittswert e.; c) (jur.) Untersuchungen durclifü/tren: es wird gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung ermittelt; Polizisten .... die in einer Einbruchssache ermittelten (MM 25. 2. 67. 4); (Abi.:) Ermjtthing, die; -. -en: a) das Ermitteln. Feststellen: der Wettbewerb dient der E. begabter Nachwuchskräfte; b) (meist PI.) Nachforschung, polizeiliche Untersuchung: die -en in der Strafsache gegen N; -en einleiten, anstellen, durchführen (nachdrücklich; ermitteln). Ermjtthngs- (jur.): -arbeit, die: Tätigkeit, um etw. zu ermitteln: die E. der Polizei wird dadurch erschwert, daß ...; ^Ausschuß, der: Ausschuß, der in einer bestimmten Sache ermittelt; -beamte, der; -büro, das: Auskunftsbüro. Detektei; Mlienst, der; -ergebnis, das; dichter, der: Richter, der über Durchsuchungen. Haftbefehle u. ä. zu entscheiden hat: Der Täter wurde dem E. vorgeführt; -stand, der; ^tätigkeit, die; -verfahren, das: Verfahren der Staatsanwaltschaft zur Entscheidung, ob Anklage zu erheben ist: ein E. [gegen Jmdn.] einleiten. ermöglichen [£$'m0:klu;n] (sw. V.; hat): möglich machen; die Möglichkeit, die Voraussetzungen für etw. schaffen: Jmdm. eine Reise e.; der Staat sollte jedem eine seinen Anlagen entsprechende Ausbildung e.; Wetter und Beleuchtung ermöglichten herrliche Farbaufnahmen; dieses Amt ... ermöglichte mir lediglich den Zutritt zu Ihnen (Kirst. 08/15.758); ich komme, sobald meine Zeit es ermöglicht (sobald ich Zeit habe); (Abl.:> Ermöglichiing, die:-. eimQrden (sw. V.; hat): (einen Menschen) vorsätzlich töten: jmdn. hinterrücks, brutal e.; er wurde auf offener Straße ermordet; Sie... soll meine Schwester Dorothea aus dottergelber Eifersucht ermordet haben (Grass. Blechtrommel 721); sie haben den Mitwisserheimtückische, lassen; (Abl.:> Ermordung, die; -. -en: das Ermorden. Ermordetwerden; Mord/tat]: Was ist die E. eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes? (Brecht. Groschen 234); Unruhen wegen der E. eines Politikers. ermüdbar [eg'my.'tba:^] (Adj.; nicht adv.): leicht zu ermüden, schnell müde: sie ist nach der Krankheit noch sehr e.; (Abi.:) Ermüdbarkeit, die; -: /krankhafte/ Neigung zu schneller Ermüdung: sie (= die Folgen von Mangel an Vitamin C) reichen von leichter E. bis zu schweren körperlichen Schäden (Spiegel 2. 8. 66. 73); ermüden [q?'my:dn] (sw. V. >: 1. a) müde. matt, schläfrig werden (ist): er arbeitete stundenlang, ohne zu e.; die Kinder waren von der langen Fahrt sehr ermüdet; ermüdet setzten sie sich hin; die Augen ermüden beim Autofahren zuerst; ein nie ermüdender Wille; b) müde. matt, schläfrig machen (hat): das viele Reden ermüdet mich; ich will die Zuhörer nicht mit Einzelheiten e.; langes Fahren ermüdet; eine ermüdende Beschäftigung. 2. (Technik) durch Dauerbelastung seine Spannung. Härte verlieren, sich im Innern plastisch verformen (ist): der Stahl ermüdet; (Abi.:) Ermüdung, die; -. -en (PI. selten): 1. das Müdewerden. Müdigkeit: vor E. einschlafen. 2. (Technik) plastische Verformung im Innern von [metallischen/ Werkstoffen durch Dauerbeanspruchung (wodurch plötzlich Bruchstellen entstehen können): E. des Stahls durch Vibration (Frisch. Homo 123). ermüdungs-.Ermüdungs-: ^erscheinung,die (meist PI.); -frei (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nicht müde machend; ohne (den Benutzer) zu ermüden: Das ist -es Autofahren im besten Sinne. Fahrer und Beifahrer bleiben entspannt und aktionsfähig (Auto 8. 1965. 54); -los (Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nicht müde werdend, nicht in der Leistung nachlassend: -% elektronische Systeme; -zustand, der. ermuntern lEB'montmi] (sw. V.; hat): 1. jmdm. Mut u. Lust machen, etw. zu tun; durch Worte od. Beispiel ermutigen: jmdn. zum Reden e.; der Erfolg ermunterte ihn zu weiteren Taten; sich (gegenseitig]/(geh.:) einander [zu etw.] e.; ..Kommt mit!" ermunterte er [siej; jmdn. ermunternd ansehen. 2.a) (veraltend) wach machen: sie war spät schlafen gegangen und kaum zu e.; der Kaffee wird dich e.; b) (e. + sich) wach, frisch werden; sich aufraffen: Menschen .... die an den Zauberdämpfen Arabiens sich geistig und physisch ermuntern (Jacob. Kaffee 132); ich ermunterte mich endlich zu einer Antwort; (Abi.:) Ermunterung, die; -. -en: a) das Ermuntern: hier ging es nicht um Trost oder E. (Chr. Wolf. Himmel 177); b) ermunternde Worte: jmdm. eine E.. -en zurufen. ermutigen [eg'mu.tignj (sw. V.; hat): jmdm. zu etw./ den Antrieb geben; in positiver Weise in seinen Absichten bestärken: Kinder durch Lob e.; günstigere Kredite sollen die Unternehmer zu Investitionen e.; dieser Bericht ist geeignet, ihn zue. (Ggs.: entmutigen); „Nur weiter so!" ermutigte der Lehrer; ermutigende Worte; das klingt nicht sehr ermutigend; ermutigt durch seine Anfangserfolge, machte er weiter; (Abi.:) Ermutigung, die; -, -en: a) das Ermutigen: das dient zur E.; b) ermutigende Worte. Em: TEren. ernähren (sw. V.; hat): l.a) regelmäßig/ mit Nahrung versorgen: ein Baby mit der Flasche, an der Brust e.; der Kranke muß künstlich ernährt werden; die Familie mit vegetarischer Kost e.; die Kinder sehen schlecht ernährt aus; Beefsteak ... ernährt unauffällig (Jahnn. Geschichten 138); Ü den Geist durch Lesen e.; gerade gut genug .... den Krieg durch den Krieg zu e. (Thieß. Reich 613); b) (e. -I- sich) etw. über längere Zeit zu sich nehmen; von einer bestimmten/ Nahrung leben: ich ernähre mich hauptsächlich von Quark und Obst; sie hat sich falsch, zu einseitig ernährt, l.a) für jmds. Lebensunterhalt sorgen: eine große Familie zu e. haben; R etw. ernährt seinen Mann (ein Beruf, eine Arbeit o. ä. bringt genug Geld, bietet ein gutes Auskommen); b) (e. 4- sich) seinen eigenen Lebensunterhalt bestreiten: von dem Gehalt kann ich mich kaum e.; (Abi.:) Ernfthrer, der; -s. -: a) jmd.. der für jmds. Unterhalt sorgt: der E. einer großen Familie; die Kinder 47 GDW 737
Ernährerin haben ihren E. verloren; b) (selten) Erzeuger von Nahrungsmitteln: Verantwortung als Genossenschaftsbauer und E. des Volkes (Neues D. 6. 6. 64. 3); Ernährerin, die; -. -nen: w. Form zu f Ernährer; Ernfthrung, die; -: l.a) das Ernähren. Ernältrtwerden; Nahrungszufuhr: natürliche, künstliche E.; für vernünftige E. sorgen; b) Art der Nahrung smittel : tierische, pflanzliche E.; wir bieten vitaminreiche, abwechslungsreiche E. (Kost): Fragen der [richtigen] E. 2. wirtschaftliche Versorgung: für die E. der Familie sorgen; die E. der Hungernden in aller Welt. ernährungs-, Ernihrungs-: Munt, das: in Kriegs- u. Krisenzeiten eingerichtete Behörde zur Rationierung von Lebensmitteln: *»basis, die: Grundlage der Ernährung: eine breite, schmale E.; -befliilfe, die: finanzielle Beihilfe zum Lebensunterhalt: ^forschung, die <o. PL): Forschungsgebiet, das alle Fragender Ernährung betrifft: die Ergebnisse der E. nutzen; -kosten <P1.>; -krfae, die: kritische Phase im Hinblick auf eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln: ^bge, die: allgemeine Lage in bezug auf die Versorgung mit Lebensmitteln: -lehre, die (Med.): Lehre von der physiologisch richtigen Ernährung: -ministerium, das; -Physiologie, die (Med.), dazu: -physiologisch <Adj.; o. Steig.); -Situation, die: vgl. -läge; -Störung, die (Med.): Störung im Bereich des Magen-Darm-Kanals; verminderte Fähigkeit des Körpers, die zugeführte Nahrung richtig zu verarbeiten u. zu verdauen: -weise, die: Art. Zusammensetzung der Ernährung: -Wissenschaft, die: vgl. ^lehre; -zustand, der (Med.): körperlicher Zustand in bezug auf die Nahrung u. ihre Verwertung im Körper: in einem guten, schlechten E. sein. ernennen <unr. V.; hat): a) für ein Amt. einen Posten bestimmen; jmdm. ein Amt geben: Jmdn. zum Vorsitzenden, zu seinem Nachfolger e.; Ü Ich stand unter Ihrem Charme und ernannte sie kurz entschlossen zu meiner ersten Liebe (K. Mann, Wendepunkt 82); b) den Inhaber eines Amtes bestimmen: einen Nachfolger e.; der Präsident ernennt den Regierungschef auf Vorschlag des Parlaments; ein von mir ernannter Vertreter; <Abl.:> Ernennung, die; -. -en: das Ernennen, dazu: Ernennungsurkunde, die: offizielles Dokument, in dem in feierlicher Form die Ernennung zu einem wichtigen Amt bescheinigt wird: den Ministern wurden die -n überreicht. erneuen [es'nqpn] <sw. V.; hat) /vgl. erneut/: a) (selten) erneuern: das Wasser häufig e.; immer wieder seine Anträge e.; b) <e. 4- sich) (geh.) neu werden, neu erscheinen: erneute sich ihm plötzlich ein Eindruck (Th, Mann. Zauberberg 128); Erneuer, (häufiger:) Emoifejrer, der; -s. -: jmd.. der Altes neu macht od. Vergangenes wiederbelebt: Coubertin warder E. der Olympischen Spiele; Emaierin, die; -. -nen: w. Form zu f Erneuer; erneuern [es'ngym] <sw. V.; hat): l.a) (Altes. Verbrauchtes) gegen Neues auswechseln: die Bettwäsche, die Autoreifen e.; der Verband muß täglich erneuert werden; b) (durch Ausbessern. Auswechseln von Einzelteilen. Neuanstrich u. a.) wiederherstellen, renovieren: ein Bauwerk von Grund auf e.; Ü die Staatswirklichkeit vereinheitlichen, e. und fortbilden (Fraenkel. Staat 342); Das verwüstete Antlitz der Erde wird im Kosmetiksalon erneuert (Küpper, Simplizius 185); c) <e. 4- sich) / von innen heraus] neu werden, neue Kraft gewinnen: Körperzellen erneuern sich immer wieder; der Mensch erneuert sich nicht (Schneider, Erdbeben 119). 2. neu beleben; wieder in Erinnerung rufen, wieder wirksam werden lassen: eine alte Freundschaft e.; der Versuch .... den deutschen Liberalismus zu e. (Fraenkel. Staat 187); eine erneuerte Sehnsucht nach Romantik. 3. wiederholt beantragen; verlängern lassen; für weiterhin gültig erklären / lassen]: den Paß e.; er erneuert seine Beschuldigungen (bringt sie von neuem vor); <Abl.:> Erneuerung, die; -, -en: das Erneuern. Erneuertwerden: das Haus hat eine E. dringend nötig; innere E.; die E. des Passes beantragen. emeuerungs-, Erneuerung*-: -bedürftig <Adj.; nicht adv.): in so schlechtem Zustand, daß es unbedingt erneuert werden muß: der Anstrich ist dringend e . dazu: -bedürftigkeit. die; -bewesung. die: geistige, kulturelle od. politische Richtung, die eine bestimmte Idee erneuern will; -schein, der (Börsenw.): Teileines Wertpapiers, mit dem ein neuer Schein für die Dividende bezogen werden kann. Erneurer: f Erneuerer; erneut [e?'ngyt] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [vgl. erneuen]: von neuem [ auf tretendj; nochmals, wieder:-z Unruhen; mit -er Kraft; -e {neue, weitere) Forde- rungen/e. (nochmals, von neuem; Forderungen stellen; wir weisen e. darauf hin. daß ...; Ernajung, die; -. -en [zu: erneuen] (selten): svw. t Erneuerung. erniedern[eB'ni.dwi] <sw. V.; hat) (geh.. veraltend): erniedrigen, herabsetzen: Sie erachtete sich sehr erniedert und begann zu weinen (Jahnn. Geschichten 11); erniedrigen [eg'ni:drign]: l.a) moralisch herabsetzen, herabwürdigen: er wurde öftentlieh erniedrigt; gegen alle, die die Gesundheit zurHandelswareemiedrigt haben (Sebastian. Krankenhaus 165); eine erniedrigende (demütigende) Behandlung erfahren; (auch e. + sich:) damit hast du dich selbst erniedrigt; b) (jmdn.) im Rang niedriger einstufen: wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden (Matthäus 23. 12). 2. niedriger machen; vermindern: die Preise e.; den Druck in einer Vakuumkammer immer weiter e.; Mischungen mit einem erniedrigten Gefrierpunkt (Kosmos 2. 1965. 42); a zu as e. (Musik; um einen Halbton herabsetzen): <Abl.:> Erniedrigung, die; -. -en: a) das Erniedrigtwerden (a): viele -en zu ertragen haben; b) das Erniedrigtwerden (a): viele -en zu ertragen haben; b) das Erniedrigen (b): Erhöhung oder E. des Druckes, dazu: Erniedrigungszeichen, das (Musik): Vorzeichen, das die Erniedrigung des Notenwerts um einen Halbton anzeigt; Zeichen: b. ernst [ernst] <Adj.; -er, -este) [zu tErnst]: 1. von Ernst [u. Nachdenklichkeit] erfüllt; nicht sorglos-heiter, nicht lachend: ein -er Mensch; eine -e Miene machen; Er spricht immer noch wenig und ist viel -er als früher (Remarque. Westen 187); er. sein Gesicht wurde e.; er bemühte sich, e. zu bleiben (nicht zu lachen); -e Musik (klassische Musik. Kunstmusik; Ggs.: Unterhaltungs-. Tanzmusik). 2. eindringlich, gewichtig, bedeutungsvoll: ein -es Anliegen; -e Bedenken haben; ein -es Wort mit jmdm. zu reden haben; seine Aufgabe e. nehmen; Ich habe damals zum erstenmal alles e. bedacht (Seghers. Transit 283). 3. wirklich so gemeint; aufrichtig: es ist seine -e Absicht, sich zu bessern; er meint es e.; es ist ihm e. damit; diese Behauptung ist nicht [für] e. zu nehmen; Kisselew .... den immer noch niemand so richtig e. nahm (für voll nahm, in seinen Fähigkeiten richtig einschätzte). lief 6 Minuten vor ihm (Olymp. Spiele 1964. 31). 4. sehr gefahrvoll, bedrohlich, besorgniserregend: eine -e Krankheit; -e Verletzungen; sein Zustand ist sehr e.; die Lage sieht e. aus; <subst.:> Ist es etwas Ernstes?; Ernst [-]. der; -[e]s [mhd. ernest. ahd. emust = Kampf; Festigkeit. Aufrichtigkeit, urspr. = Kampf(es- eifer)]: l.a) Einstellung. Grundhaltung, der das Sorglos- Heitere, das Oberflächlich-Scherzhafte abgeht; ernste Haltung; ernstes Aussehen; Strenge: feierlicher E.; der E. seiner Worte; er ... gewann seinem autoritativen -e ein schwaches Lächeln... ab (Maass, Gouffe 105); mit E. und Würde; wie er mit spitzbübischem E. dem mühsamen Toast zuhörte (Feuchtwanger. Erfolg 92); tierischer E. (ugs. abwertend: Humorlosigkeit): b) ernster Wille; wirkliche, aufrichtige Meinung: Scherz und E.; es ist mein [bitterer] Ernst; es ist mir [völliger] E. damit; er hat allen -es behauptet, daß ...; hast du das im E. gemeint?; was ich einst mit wissenschaftlichem E. betrieb, betreibe ich nun als Liebhaberei (Böll. Erzählungen 86); *[mit einer Sache] E. machen (etw. in die Tat umsetzen; etw. [Angekündigtes nun; wirklich tun): er hat mit seiner Drohung E. gemacht und ist abgereist. 2.a) /ernste, gewichtige/ Wirklichkeit: aus dem Spiel wird E.; der E. der Stunde; in ihr ist auf einmal der tödliche E. der Kreatur, für die Liebe überflüssiges Beiwerk ist (Remarque. Obelisk 234); es ist von tiefem, schicksalhaftem E.. zu sehen, wie ... (Thieß. Reich 242); * der E. des Lebens (der harte Alltag; die rauhe Wirklichkeit; das Berufsleben): nach der Schulzeit beginnt der E. des Lebens; b) Bedrohlichkeit. Gefährlichkeit: der E. der Lage wird deutlich; Sie schienen ... erst Jetzt auf den E. ihrer Verluste gekommen zu sein (Brecht. Geschichten 46). dazu: Ernstfall, der: das Eintreten eines für möglich gehaltenen gefährlichen] Ereignisses: wenn der E. eintritt; Sie spielen den E. durch. Wenn Christine... den Sessel nimmt, könnte der Gast auf einem der Stühle Platz nehmen (Degener. Heimsuchung 137); Vorsorge für den E. treffen; im E. muß alles schnell gehen; ernstgemeint <Adj.; ernster, am ernstesten gemeint; nur attr.): aufrichtig, elvlich gemeint: ein -es Angebot; nur -e Zuschriften werden berücksichtigt; ernsthaft <Adj.; -er. -este; selten präd.): 1. nicht heiter; ernst aussehend; in ernster Weise: eine -e Miene aufsetzen; Das strahlte in allen Regenbogenfarben -en Wit- 738
eröffnen äs (Tucholsky. Werke II. 235); ließen wir uns ... in den braunen Sesseln eines -en Zimmers nieder (A. Zweig. Claudia 29); Dieeinzigen Dinge, über die es lohnt, e. zu sprechen, sind lustige Dinge (Goetz. Prätorius 14); er hat mich «hre. angesehen. 2. eindringlich, gewichtig: -e Ermahnungen; die Arbelt zeigt -e Mängel; e. bemüht sein; jmdn. e. befragen. 3. aufrichtig, ernstgemeint, tatsächlich: im Ernst: ein -es Angebot; -e Gegenwehr; Man sollte e. diese Gedanken prüfen (Dönhoff. Ära 96); daran hat niemand e. geglaubt; wir nehmen die Sache ernst, wollen selbst ernst genommen werden und setzen -e Hörer voraus (Natur 92); auch -e (ernst zu nehmende) Forscher bezweifeln das. 4. sehr /stark!. gefährlich: -e Verletzungen; er ist e. krank, erkrankt; <subst.:> Ist es etwas Ernsthaftes?, dazu: Ernsthaftigkeit, die; -: ernste Gesinnung. Haltung: Aufrichtig- keit: mit großer E.; an der E. dieser Aussage ist nicht zu zweifeln; ernstlich <AdJ.; meist adv.; attr. nur bei Verbalsubstantiven u. verbalen Fügungen; nicht präd.): 1. nachdrücklich, gewichtig, eindringlich: mit Nachdruck / vorgetragen Jmdn. e. ermahnen; -e Bedenken gegen etw. haben; auf die Gefahren der zunehmenden Anwendung chemischer Gifte ... muß auch hier e. hingewiesen werden (Kosmos 2.1965.72). 2. wirklich so gemeint: im Ernst: aufrichtig: jmdm. e. böse sein; etw. c. wollen; ich habe e. die Absicht/ die -e Absicht wegzufahren. 3. in gar nicht so unbedenklicher, ungefährlicher Weise: e. krank sein; diese Gebiete sind e. gefährdet. Ernte ['ernte], die; -. -n [mhd. ernde. aus dem PI. von ahd. arnöt = Emte(zeit)]: 1. das Ernten: die E. hat begonnen; Aussaat und E.; bei der E. helfen; die Bauern sind bei/in der E.; *rekiie/schreckliche/lurchtbare E. halten (geh.; Verderben, den Tod bringen): Krieg und Pest hielten reiche E. 2. Gesamtheit des Geernteten: Summe der reifen Feld- u. Gartenfrüchte: Ertrag: eine gute, schlechte E.; die E. muß erst unter Dach sein; die gesamte E. wurde vernichtet; die E. einbringen, abliefern; wir hatten nur mittlere -n an Weizen; Ü die literarische E. (der geistige Ertrag) des Exils (K. Mann. Wendepunkt 263); "jmdm. ist die ganze E. verhagelt (ugs.; jmd. ist durch einen Mißerfolg, eine Niederlage mutlos geworden, niedergeschlagen), trnte-, Ernte-: -arbeit, die <meist PI.>; -arbeiter, der; -arbei- terin, die: w. Form zu: -arbeiten -ausfall. der: 1. <o. PI.) Beschaffenheit (Qualität u. Menge) einer Ernte (2): ein guter, schlechter E. 2. <P1.) Verluste. Einbußen in einer Ernte (2): beim Obst waren diesmal starke Ernteausfälle zu beklagen; -aussieht, die (meist PI.); -brigade, die (DDR): für die Ernte (1) gebildete Einsatzgruppe: -dank- fest. das: kirchliches, meist am ersten Sonntag im Oktober gefeiertes Fest nach der Ernte (1); -einsatz, der: Hilfe bei der Ernte (1); -ergebnis, das; -ertrag, der; -fest, das: bäuerliches Fest bei od. nach der Ernte (1) mit überliefertem Brauchtum: -belfer. der; -hetferin. die: w. Form zu: -helfen -hilfe.die; -kampagne.die (DDR): gemeinsame Aktion zur Einbringung der Ernte (2); -kränz, der; -kröne, die: zum Ernteldank fest aufgehängter großer Kranz aus Ähren. Blumen. Früchten u. ä.: -maschine, die: Maschine zum Einbringen der Ernte (2); -monat. -roond, der [ahd. aranmänöd] (veraltet): August, -plan, der (DDR): Plan zum Einbringen der Ernte (2); -reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): reif zur Ernte (1); -e Tomaten; das Korn ist noch nicht e.; -resultat, das; -segen, der <o. PI.) (geh.): Ertrag der, Ernte (2): das Jahr hatte reichen E. gebracht; -tanz, der; -Versicherung, die: Versicherung gegen Ernteausfälle durch Naturkatastrophen: -wagen, der: Leiterwagen zum Einbringen der Ernte (2); -werter, das: günstiges Wetter für die Ernte (1); -zeit, die. ernten femtn] <sw. V.; hat): (die reifen Feld- u. Gartenfrüchte ) durch Pflücken. Mähen usw. einbringen: Getreide. Kartoffeln, Obst e.; Ü Undank, keinen Dank e. (mit etw. keinen Beifall, eher Ablehnung finden): er erntete nur Spott; der Künstler erntete großen Beifall; Ein Blick ... belehrte ihn. ... daß es auch dort nichts mehr zu e. (ugs.; als Beute mitzunehmen) gab (Kuby. Sieg 222). ernüchtern <sw. V.; hat): 1. nüchtern machen: einen Betrunkenen e.; die frische Nachtluft ernüchterte ihn. 2. von einer rauschhaften Vorstellung od. Einbildung befreien: jmdm. seine Illusionen nehmen: Ärger und Enttäuschung hatten ihn ernüchtert; ein ernüchterndes Erlebnis; ernüchtert (enttäuscht) weggehen; (auch e. 4- sich:) Er ernüchterte sich erst, als der „elende Hanswurst von Verteidiger" ... die Nichtigkeitsbeschwerde anmeldete (Musil. Mann 76); <Abl.:> Ernüchterung, die; -. -en: 1. das Nüchternwerden. 2. das Aufhören eines / Begeisterungs irausches: der Begeisterung folgte sehr bald die E. Eroberer [etf'|o:tore]. der; -s. -: jmd.. der etw. erobert Ihatj: E. knechteten das Land; den -n Widerstand entgegensetzen; eine Rasse geistiger E. (Musil. Mann 46); Eroberin, die; -. -nen: w. Form zu TEroberer; erobern [...benj <sw. V.; hat) [spätmhd. erobern; mhd. [geloberen, ahd. [galobarön = erlangen, gewinnen, eigtl. = der Obere sein, werden]: 1. (ein fremdes Land. Gebiet o.a.) durch eine militärische Aktion an sich bringen: Gallien wurde von Cäsar erobert; . eine Festung im Sturm e.; die eroberten Städte. Provinzen. 2. / für sich, (seltener:) für jmdn.. etw. j gewinnen: die Macht, ein Mandat, den Weltmeistertitel e.; eine Frau, das Herz einer Frau e.; die Firma hat [sich] mit diesem Produkt/dieses Produkt hat der Firma neue Märkte erobert (erschlossen): Auf eigenste Hand... mußte er wohl seine Einsichten methodisch e. (Freud. Abriß. Nachwort 196); einen Berg e. (geh.; besteigen, bezwingen): sie wollten im Urlaub Rom e. (scherzh.; gründlich besichtigen, kennenlernen)', ich hatte mir einen guten Platz erobert (scherzh.; gesichert)', das Lied hat [sich] die Welt, hat die Herzen im Sturm erobert; <Abl.:> Eroberung, die; -, -en: l.a) das Erobern: die E. einer Festung; b) das Eroberte: das besiegte Land mußte alle -en wieder herausgeben. 2.a) das Für-Sich-Gewinnen. das Erringen: die E. neuer Absatzmärkte; b) das Gewonnene. Errungene: dieses Mädchen ist seine neueste E. (ugs. scherzh.; Freundin)'. * -en machen (jmdn.. etw. für sich gewinnen): auf-en aussehen (scherzh.; Verehrer. Frauen für sich zu gewinnen suchen). erobenmgs-, Eroberung»-: ^absieht,die (meist PI.): der Kaiser trug sich mit -en; Mirang, der <o. PL): von heftigem E. ergriffen werden; jmds. E. nachgeben; ^feidzug, der: einen E. planen, führen; -geist, der <o. PL): von E. erfüllt, beseelt sein; -gier, die: von maßloser, blinder E. besessen sein; ^krieg, der: Angriffskrieg zur Eroberung fremden Gebietes: -kist, die: Lust auf. Verlangen nach Eroberungen: aus reiner E. einen Staat angreifen; -lüstern <Adj.; nicht adv.): von heftigem Verlangen, Gier nach Eroberungen erfüllt: -lustig <Adj.; nicht adv.): von Eroberungslust erfüllt, nach Eroberungen strebend: -plan, der: einen E. entwickeln; Eroberungspläne schmieden; -Politik, die <o. PL): er verfolgte eine verhängnisvolle E.; -sucht, die <o. PL): krankhaft übersteigertes, hemmungsloses Verlangen nach Eroberungen: von E. getrieben sein, dazu: -süchtig <Adj.; nicht adv.): von Eroberungssucht erfüllt: ein -er Feldherr; -wille, der: von einem unbändigen -n besessen sein; -zug, der: vgl. -feldzug. erodieren [ero'di:ren] <sw. V.; hat) [lat. erödere = weg-, ausnagen] (Geol.): (den Boden) auswaschen, abtragen, wegspülen (meist von fließendem Wasser): die erodierende Tätigkeit eines Flusses; erodiertes Material. eröffnen <sw. V.: hat): 1. Ierstmalig! der Öffentlichkeit, dem Publikumsverkehr zugänglich machen: ein [neues] Geschäft, eine Praxis, eine Ausstellung e.; eine neue Straße für den Verkehr e. 2.a) (Med., sonst veraltet): [durch Schneiden/ öffnen, aufmachen, freilegen: können heute ... alle Körperhöhlen eröffnet, alle Organe operativ angegangen werden (Medizin II. 13); Da hab' ich wohl ein paar Alveolen eröfTnet (Sebastian. Krankenhaus 127); ... wenn man Tausende ... von Muscheln eröffnete (Frisch. Cruz 42); b) (Amtsspr.) amtlich öffnen: der Notar eröffnete das Testament; c) (Kaufmannsspr.) anlegen, einrichten: ein Konto bei der Bank e.; d) (jur.. Kaufmannsspr.) in die Wege leiten: den Vergleich, den Konkurs e.; gestern wurde gegen ihn das Verfahren eröffnet. 3.a) einleiten, /(mir) etw.} beginnen: eine Sitzung. Diskussion. Verhandlung e.; der Ball wurde mit einer Polonaise eröffnet; ..Es trifft sich höchst dankenswert", eröffnete Jaakob die heikle Unterredung (Th. Mann. Joseph 367); eine Schachpartie e. (die einleitenden Züge machen): die Feindseligkeiten e.; das Feuer [auf eine Stellung] e. (zu schießen beginnen): ein Lustspiel eröffnete die Theatersaison (bildete den Anfang): b) (Börsenw.) zu Beginn in bestimmter Weise verlaufen: die Börse eröffnete ruhig, mit schwankenden Kursen. 4. a) [etw. Neues. Unerwartetes) mitteilen: er eröffnete mir seine Absichten, seinen Plan; er eröffnete ihr. daß er auswandern wolle; später wurde mir in aller Form eröffnet, daß die Gestapo... die Einleitung eines Verfahrens 47* 739
Eröffnung ... gegen mich beantragt habe (Niekisch. Leben 290); b) <e. 4- sich) (geh.) sich jmdm. anvertrauen: ich eröffnete mich meinem älteren Freund; Detektivroman und Psychoanalyse haben gemeinsam einen Menschen zum Thema, der sich nicht e. will (Reinig. Schiffe 131). 5. a) zugänglich machen, offenbar werden lassen: das Angebot eröffnet [mir] neue Möglichkeiten. Aussichten. Wege; die Erfindung des zusammengesetzten Mikroskops ... sollte der Anatomie rasch eine neue Wundenveit e. (Medizin II, 18); b) <e. + sich) zugänglich werden: glänzende Aussichten eröffneten sich ihm; Da eröffnete sich ihm eine neue Welt (Niekisch. Leben 360): <Abl.:) Eröffnung, die; -. -en: 1. das Eröffnend-5). 2. etw.. was jmdm, eröffnet wird, [unerwartete! Mitteilung: eine vertrauliche E.; seine -en überraschten mich nicht; Eine tödliche Stille folgte meiner E. (Fallada. Herr 149); *ßmdm.] eine E. -en machen (nachdrücklich; /jmdm. I erw. bisher Geheimgehaltenes. Persönliches, Vertrauliches eröffnen [4 a). mitteilen). 3. (Schach) die einleitenden Züge einer Schachpartie. Er^ffnungs-: -anspräche, die; bei einem Kongreß die E. halten; -beschhiß.der (Jur.): Beschluß des Gerichts, in einem Strafprozeß das Hauptverfahren einzuleiten: den E. verlesen; -bilanz. die (Wirtsch.): Bilanz eines Unternehmens bei der Gründung od. zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres, -drittel, das (Eishockey): svw. t Anfangsdrittel; -feier, die: die Olympischen Spiele wurden mit einer E. eingeleitet; -feierlichkeit, die <meist PL): die -en erstreckten sich über mehrere Stunden; -konzert, das; -kurs. der (Börsenw.): bei Beginn des Börsengeschäfts notierter Kurs, -Periode. die (Med.): bei der Geburt Zeitraum vom Beginn der Wehen bis zur vollständigen Öffnung des Geburtsweges: -rede, die: vgl. ^anspräche; -Sitzung, die: die erste von mehreren Sitzungen auf einem Kongreß, einer Veranstaltung o. ä.: -spiel, das (Sport): Spiel, mit dem ein Turnier eröffnet wird: -tag, der: am E. wurden die meisten Besucher der Ausstellung gezählt; -Variante, die: eine der verschiedenen Möglichkeiten zur Eröffnung einer Schachpartie: -Veranstaltung, die: als E. des Kongresses ist eine Feierstunde geplant; -Vorstellung, die: die E. des Zirkus war ein großer Erfolg; -wehen, die (Med.): kurz vorder Geburt in regelmäßigen Zeitabständen einsetzende Wehen, die die Öffnung des äußeren Mutter- mundes herbeiführen. erogen [ero'ge:n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. erös (TEros) u. T-gen]: a) (meist von Körperstellen od. -Zonen) geschlechtlich leicht erregbar, reizbar: -e Zonen; b) geschlechtliche Erregung auslösend: -e Umstände. Einflüsse; <Abl.:> Erogenität [...geni'te:t]. die; - (selten): Eigenschaft, erogen zu sein: die E. der Haut. eroico [e'ro:iko] <Adv.) [ital. eroico < lat. heröicus. Theroisch] (Musik): heldisch, heldenmäßig. erörtern [e$'leerten] <sw. V.; hat) [frühnhd., LÜ von lat. determinäre = abgrenzen, festlegen, bestimmen, zu spätmhd. örtern = genau untersuchen (zu: örter. PI. von tJOrt. eigtl. = äußerstes Ende. Ecke. Rand. Grenze)!: über das Für und Wider eines noch nicht geklärten Sachverhaltes sprechen, diskutieren: eine Frage, einen Fall mit jmdm. e.; die Lage e.; das Für und Wider eines Plans gründlich e.; ein Problem wissenschaftlich e. (abhandeln): Er erörtert (erklärt, beleuchtet von allen Seiten) gerade das Wesen der Schizophrenie (Remarque. Obelisk 84); <Abl.:) Erprterung. die; -. -en: Diskussion. Untersuchung: gründliche, theoretische -en über etw. anstellen; das bedarf keiner E.; er ließ sich auf keine weiteren -en ein; meine eigenen Beobachtungen stehen hier nicht zur E. (Spoerl, Maulkorb 104). Eros ['e:n>s, 'er^sj. der; - [griech. erös]: sehnsuchtsvolles sinnliches Verlangen: das der Geschlechterliebe innewolxnende Prinzip /ästhetisch-; sinnlicher Anziehung: durch Seele u. Geist geadelte sinnliche Liebe: Reduktion des E. auf bloße Sexualität trifft das Verhalten des Mannes von heute (Bo- damer. Mann 75); pädagogischer E. (Päd.; eine das Verhältnis zwischen Erzieher u. Zögling beherrschende geistige Liebe): philosophischer E. (Philos.; Drang nach philosophischer Erkenntnis durch Aufschwung von der Sinnenwelt zur wahren Ideenwelt [Piaton]); <Zus.:) Eros-Center, das: /behördlich genehmigtes u. kontrolliertes/ Haus, in dem Prostitution betrieben wird: Bordell: Um auch die freiheitliebenden Liebesdienerinnen im E. zu kasernieren ... (Spiegel 50. 1968.25). Erosion [ero'zio:n|.die; -. -en [lat. erösio = das Zerfressenwerden, zu: erödere, terodieren]: 1. (Geol.) zerstörende Wirkung von fließendem Wasser, auch von Eis u. Wind an der Erdoberfläche: in den von der Landwirtschaft aufgegebenen Flächen setzt E. ein; durch E. entstandene Täler; Ü Die durch das nukleare Patt bewirkte E. (das Abbrök- keln) der Macht bei den führenden Weltmächten (Welt 16. 1. 65.1). 2. (Med.) a) Gewebeschaden an der Oberfläche der Haut u. der Schleimhäute (z. B. Abschürfung); b) das Fehlen od. die Abschleifung des Zahnschmelzes. 3. (Technik) mechanische Zerstörung feuerfester Baustoffe. Erosion»-: -basis, die (Geol.): tiefster Punkt eines Flusses bei seiner Mündung: ^schaden, der; ^schütz, der: Schutz gegen Erosion (z. B. durch Anpflanzen von Wäldern); ~tal. das: durch Erosion entstandenes Tal. erosiv [erozi:f| <Adj.; o. Steig.): die Erosion (1) betreffend, durch Erosion (1) entstanden. Erostess [eros'tes], die; -. -en [aus TEros u. tHostess]: Prostituierte: Erotei [ero'tEl], das; -s. -s [aus TEros u. THotel]: Stundenhotel. Erotana [e'ro:tema]. das; -s. ...ata [ero'teimata; griech. ero- tema = Frage, zu: erötän = (be)fragen] (Philos.): Frage. Fragesatz: Erotematlk [erote'ma:tik]. die; - [zu griech. erö- iematikös = zur Frage gehörend]: a) (Philos.) Kunst der richtigen Fragestellung: b) (Päd.) Unterrichtsform, bei der gefragt u. geantwortet wird: erotemgttech <Adj.; o. Steig.) (Päd.): (vom Unterricht) hauptsächlich auf Fragen des Lehrers beruhend. Eroten [e'ro:tn] <P1.) [lat. Erötes. PI. von: Erös < griech. Erös = griech. Gott der Liebe. T Eros]: allegorische Darstellungen geflügelter Liebesgötter, meist in Kindergestalt: Aus einem Gewölbe Quollen gemästete Engel herab. Engelskinder, ehemalige E.. dicht gedrängt wie die Masse Mensch (Jahnn. Geschichten 190); Erodeal [ero.tikp. das; -s. -s [zu TErotik, analog zu T Musical]: Bühnenstück od. Film mit erotischem Inhalt: Erotik [e'ro:Uk].die; - [zu T erotisch]: a) den geistig-seelischen Bereich einbeziehende sinnliche Liebe. Liebes-. Geschlechtsleben: die E. im Gegensatz zur bloßen Sexualität: Die Beine der Tanzenden bewegten sich teils im Rhythmus, teils im Takt der eigenen E. (Hasenclever. Die Rechtlosen 399); Gassenhauer und Volkslieder von schwermütiger E. (Kisch. Reporter 217); der Weg zu einer beschwingten und harmonischen E.... durch härtere Selbsterziehung (Musil. Mann 820); b) (verhüll.) Sexualität: die billige E. eines Films; Alte stehen unter Denkmalschutz, in Sachen E. haben die gefälligst passiv zu sein (Hörzu 46,1973,124); Erotika: PI. von T Erotikon; Erotiker. der; -s. -: a) Verfasser von erotischen Liedern u. Schriften: b) jmd.. dessen Gefü/ilswelt stark erotisch bestimmt ist: Erotikon. das; -s, ...ka. selten: ...ken [griech. erötikön = die Liebe Betreffendes. Terotisch]: a) Werk. Dichtung mit erotischem Hauptthema:... ein E.. dessen glühendem Lusttaumel hochgespannter dichterischer Anspruch die Waage hält (MM 5. 7. 69. 65); b) <P1.) im Hinblick auf sexuelle Betätigung anregende o.a. Mittel: erotisch <Adj.) [frz. erotique < griech. erötikös, zu: erös, T Eros]: a) die Liebe in ihrer / ästhetisch- /sinnlichen Anziehungskraft betreffend: -e Beziehungen. Erlebnisse. Konflikte; Ein Unterhai tungsfi Im mit dem handelsüblichen -en Dreieck ( = Mann. Frau, Freundin; Welt 1. 12. 62. 8); das Thema des Buches ist rein e ; von entlegener Zeitkritik und vordergründig e. wie die Schlager der Rundfunkanstalten (Fries. Weg 123); b) (verhüll.) sexuell: -e Bedürfnisse hat Jedes Kind von Geburt an (Hörzu 39. 1974. 64); erotisieren [eroti'zi:r3n] <sw. V.; hat): a) durch ästhetisch-sinnliche Reize sinnliches Verlangen hervorrufen, wecken: erotisierende Musik; b) auf das Gebiet der Erotik verlagern, mit erotischem Inhalt erfüllen: eine Beziehung e.. dazu: Erotfcgfe» rung.die; -. -en; Erotismus [ero'tismos]. Erotizfcmus [eroti- tßismüs], der; -, ...men: !Ausdruck einer! Überbetonung des Erotischen: Evenvyn ging es um die pralle Schilderung, und die ist ihm. inklusive herber Erotlzismen durchaus gelungen (Welt 18.11.61. Geist. Welt 2); Erotologie [eroto- lo'gi:]. die; - [zu griech. erös (Gen.: erötos). TEros. u. T -logie]: a) wissenschaftliche Beschäftigung mit den verschiedenen Erscheinungsformen der Erotik u. ihren inneren Voraussetzungen: b) Liebeslehre: Erotomane [...ma:n3], der u. die; -n. -n [rückgeb. aus TErotomanie] (Med.. Psych.): jmd.. der an Erotomanie leidet: Erotomanie [...ma'ni:], die; - [griech. erötomania = rasende Liebe] (Med.. Psych.). krankhaft übersteigertes sexuelles Verlangen. 740
Erregung erp^ddeln <sw. V.; hat): heim Paddeln erringen, gewinnen: sie haben [sich] einen dritten Platz erpaddelt. Erpel ferp}]. der. -s. - [mqiederd.. mniederl. erpel. wohl Kosef. zu ahd. Erpho (Personenn.). eigtl. = der Braune, zu ahd. erph = dunkelfarbig]: männliche Ente, Enterich. erpicht feB'pujt] <Adj.) [Nebenf. von verpicht = (mit Pech) festgeklebt, zu verpichen, mhd. verbichen. eigtl. = mit Pech verkleben od. überziehen, zu tPech] in der Verbindung auf etw. e. sein (begierig, versessen sein): er ist [sehr] aufs Geld e.; sie war. schien, zeigte sich nicht sehr e. [darauf], ihn kennenzulernen; (auch attr.:) eine auf Neuigkeiten -e alte Dame. erpressen <sw. V.; hat): 1. durch Drohungen od. mit Gewalt unter Druck setzen u. zu erw. zwingen, nötigen: er wurde von ihr/durch sie mit seinen früheren Briefen erpreßt; ich lasse mich nicht e. 2. durch Drohungen od. Gewalt erlangen: man erpreßte von ihm Geld, ein Geständnis; ... würden die Verhandlungsbereitschaft dazu benutzen, immer neue Zugeständnisse zu e. (Dönhoff. Ära 133); eine erpreßte Zusage; (auch e. + sich:) daß Bergek und seine Mutter sich mit solchen Drohungen Macht und Geld erpreßten (Baum. Bali 36); (Abl.:> Erpresser, der; -s. -: jmd., der andere erpreßt: ein kaltblütiger E.. dazu: Erpr^s- serbrief. der: die in einem E. gestellten Forderungen erfüllen; Erpresserin,die; -. -nen: w. Form zu t Erpresser; erpresserisch <fAdj.>: eine Erpressung darstellend, enthaltend, bezweckend: eine -e Entführung; diese Maßnahme ist e.; e., mit -en Mitteln vorgehen; Erpressung, die; -. -en: von Drohungen od. Gewaltmaßnahmen begleitete od. damit durchgesetzte Forderung: eine versuchte, schwere E.; das ist E.!; daß der ... Vorschlag auf glatte E. hinauslief (Feuchtwanger, Herzogin 109); die E. von Lösegeld, eines Versprechens; räuberische E. (jur.; Erpressung durch Gewaltanwendung gegenüber einer Person). Erpressung^-: abrief, der: svw. t Erpresserbrief; -manöver, das (abwertend): dieses Vorgehen ist ein reines E.; -plan, der; ^politflt, die; -versuch, der. erproben <sw. V.; hat): /durch Gebrauch, praktische Anwendung/ auf bestimmte Eigenschaften, auf die Eignung zu etw. prüfen, einer Belastungs- od. Bewährungsprobe unterziehen: ein Medikament, ein Gerät, ein Verfahren e.; das Mittel muß noch klinisch, an Patienten erprobt werden; die Festigkeit eines Materials e.; die eigenen Kräfte e.; jmds. Verschwiegenheit e.; Hast du deine Fähigkeit. Menschen und Schicksale zu erkennen, an Beispielen erprobt? (Hesse. Narziß 13); jmdn. auf seine Zuverlässigkeit hin e.; <2. Part.:) erprobt (nicht adv.): a) geprüft u. bewährt, als zuverlässig ausgewiesen: ein -er Kämpfer; seine oft -e Redlichkeit; das Mittel ist praktisch e.; b) (selten) althergebracht, seit langem üblich: er begrüßte uns in -er Manier, nach -er Gewohnheit (Lenz. Suleyken 17); erprobterwebe <Adv.>: nach erprobter (b) Weise: Erprobung« die; -. -en: das Erproben: die experimentelle, klinische E. eines Mittels; dieE. seiner Treue; Porsche hat den Reifen bereits freigegeben. BMW hat ihn in E. (Auto 6. 1965. 19). en>robungs-, Erprobung*-: -flug.der: svw. t Testflug; -halber <Adv.>: zum Zweck der Erprobung: das Gerät wurde e. in unserem Betrieb eingesetzt; -zeit, die: nach dreijähriger E. kam das Medikament auf den Markt. erquicken [eg'kvikn] <sw. V.; hat) [mhd. erquicken, ahd. irquicchan, eigtl. = lebendig machen, wieder beleben, zu tquick, keck] (geh.): neu beleben, stärken, erfrischen: das kühle Getränk erquickte ihn; die Freude hat sie. ihr Herz erquickt; ich erquickte mich durch ein kühles Bad; erquickender Schlaf; der Schlafende lag nicht erquickt, lang ausgestreckt, vielmehr gekrümmt (Jahnn. Geschichten 113); <Abl.:> erquicklich <Adj.) (geh.): angenehm, erfreulich: -e Aussichten; der Abend war e. kühl; diese Nachrichten sind wenig, nicht sehr e.; Eiqujckiing, die; -. -en (geh.): 1. <o. PI.) das Erquicken: die E. unserer müden Glieder; zur E. ein Bad nehmen. 2. etw. Erquickendes: dieser Anblick ist eine E. für das Auge, dazu: Erqu|ckung5tnuik9 der (geh.). err^ckern <sw. V.; hat) (ugs.): durch schwere Arbeit erwerben, erringen: ich hatte [mir] mit vielen Überstunden das Geld für die Reise errackert. erraffen <sw. V.; hat): 1. a) zusammenraffen, hastig ergreifen: er erraffte überstürzt seine Habseligkeiten und floh; b) habgierig, raffgierig an sich bringen: er konnte im Leben nie genug Geld, Reichtümer e.; Während er den einen der halbwüchsigen Räuber wegstieß, erraffte sich ein anderer seine Beute (Carossa. Aufzeichnungen 147). 2. <e. + sich) (selten) sich aufraffen: Andere (= Berge) flohen zurück und türmten sich nach hinten auf. zusammenbrechend und sich wieder erraffend (Schneider, Erdbeben 42). err^mschen <sw. V.; hat) (salopp): a) (Ramschware) preiswert, in großen Mengen kaufen: im Ausverkauf billige Wäsche e.; b) geschickt an sich bringen, erhaschen: Man muß sich ein bißchen Glück e. (Strittmatter. Wundertäter 2S8). errare humanuni est [e'ra.re hu'ma.nom 'est; lat.]: Irren ist menschlich: Errata: PI. von tErratum. erraten <st. V.; hat): durch Raten, Sicheinfühlen richtig herausfinden: Jmds. Wunsch, seine Gedanken e.; du errätst es nicht; das war leicht, [nicht] schwer zu e.; spähte durch die nassen Scheiben nach dessen Hausnummer, die er mühsam erriet (entzifferte: Dümenmatt. Richter 28). erratisch [e'ra:tijl <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [frz. (bloc) erratique < lat. erräticus = umherirrend]: ein -er Block (Geol.; Gesteinsblock in ehemals vergletscherten Gebieten, der während der Eiszeit dorthin gelangte: großer, ungefüger Felsblock, der vereinzelt an einer Stelle liegt, ohne daß man sich erklären kann, wie er dort hinkommt)', Ü von dieser -en Gestalt eines Herrschers (einer Herrschergestalt von einsamer Größe: MM 2. 4. 74. 24); Erratum [e'ra:tum], das; -s. ...ta [lat. errätum = Irrtum. Fehler] (Druck- u. Schriftw.): Druckfehler, Versehen. errechenbar [qj'recnba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich errechnen lassend: ein genau -es Ergebnis; die Entfernung des Stems ist e.. dazu: EiTQchenbarkeit, die: -; errechnen <sw. V.; hat): l.a) durch längeres Rechnen ermitteln: ausrechnen: den Verkaufspreis, eine Entfernung e.; aus dem gegebenen Radius die Fläche eines Kreises e.; das zulässige Gewicht war mit 3 kg errechnet worden; vom errechneten Kurs abweichen; b) auf Grund genauer Berechnungen u. Überlegungen erwarten: alles kam anders, als ich es mir errechnet hatte. 2. <e. + sich) (Papierdt.) sich durch Rechnen ermitteln lassen: daraus errechnet sich folgender Gewinn; ... wobei die Gebühr sich aus einer Formel errechnet, in der ... (Mantel. Wald 77); <Abl. zu 1:) Errechnung, die; -. erregbar [qj're:kba:^] <Adj.; nicht adv.): sich leicht erregen lassend: ein [leicht] -er Mensch; mein Magen. Gemüt ist überaus e.. dazu: Erregbarkeit, die; -: seine E. ist schon krankhaft; erregen <sw. V.; hat): l.a) in einen Zustand heftiger Gefühls-, Gemütsbewegungen versetzen: aufregen: dieser Brief erregte ihn. sein Gemüt; es erregte ihn. daß sie nicht kam; Die Luft erregte (machte unruhig: Gaiser. Jagd 83); ihr Anblick erregte ihn (versetzte ihn in geschlechtliche Erregung): ein erregendes Gefühl. Schauspiel; der Anblick war erregend schön; eine erregte Diskussion; die erregten Gemüter beruhigen; freudig, leidenschaftlich erregt sein; b)<e. + sich:) in einen Zustandheftiger Gefühls-, Gemütsbewegung geraten: sich unnötig über etw. e.; ich habe mich sehr darüber erregt; während er sich an dem Schmuck erregte (Langgässer. Siegel 377); raschelte mit der Zeitung und erregte sich über die Feinde des ... Staates (Strittmatter, Wundertäter 250). 2.a) hervorrufen, verursachen: Aufsehen. Furcht. Besorgnis. Mißfallen. Staunen e.: sein Betragen erregte Anstoß, öffentliches Ärgernis, allgemeine Heiterkeit; ich wollte keinen Verdacht e.; einige ihrer Antworten erregten in uns... Neugierde (Andres. Liebesschaukel 22); Es erregte mir eine ... Übelkeit (Benn, Stimme 13); b) anregen, reizen: jmds. Phantasie e.; Muskeln durch einen Reiz e. 3. (geh.. selten) in /starke] Bewegung versetzen: ... und den See darbot, tiefblau .... von einem leichten Winde wellig erregt (A. Zweig. Claudia 28); <Abl. zu 2:> Erreger, der; -s. -: etw., was etw. anderes (bes. eine Krankheit) hervorruft: der E. der Cholera; die verschiedenen E. von Schimmel; einen E. isolieren; <Abl. vom 2. Part.:) Erregtheit, die; -: svw. tErregung (1 b); Erregung, die; -. -en: l.a) das Erregen (1). Aufregung: alle möglichen -en von jmdm. fernhalten; b)das Erregtsein: Zustand heftiger Gemüts-, Gefühlsbewegung: Erregtheit: seine E. nur mühsam verbergen; in heftige E. geraten; Er steigerte sich in eine E. hinein, die zu seinem runden, guten alten Gesicht gar nicht paßte (Martin, Henker 49); sie zitterte, war rot vor E. 2.a) das Erregen (2 a). das Hervorrufen, Verursachen: die E. von Verdacht; (jur.:) wegen E. öffentlichen Ärgernisses; b) das Erregen (2 b). das Anregen, Reizen: die E. eines Muskels durch den dazugehörigen Nerv. 741
Erregungs- Errcgungs-: -impuls, der: die Nerven übermitteln -e; ^lei- tung, die (Med.); -Stauung, die; ^Steigerung, die; ^Vorgang» der; -zustand, der. erreichbar [es'rajsba.tf] <Adj.; nicht adv.): sich erreichen lassend: die Äpfel am Baum sind kaum noch e.; der Ort ist mit dem Auto leicht e.; er ist telefonisch e.. dazu: Erreichbarkeit, die; -: aus den ererbten Ideen ... der E. irdischen Glücks (Gehlen. Zeitalter 80): erreichen <sw. V.; hat): 1. bis zu etw.. an etw. reichen, um es zu berühren od. zu fassen: etwas mit ausgestrecktem Arm. mit dem Fuß gerade noch e.; das Kind kann die Tischkante noch nicht e.; Nur die Reste, die der Löffel nicht mehr erreicht, werden ausgespült (Remarque. Westen 135). 2. zujmdm., etw. hinkommen, gelangen: den Zug. den Anschluß nicht mehr e.; den Gipfel des Berges, der Macht e.; der Brief hat ihn gerade noch erreicht; war zu hoffen, daß diese Liebe auch Frau Julika, die ihrer so sehr bedurfte, noch e. würde (Frisch. Stiller 485); der Ort ist nur zu Fuß zu e.; der Sturm hat Stärke 12 erreicht; er hat ein hohes Alter erreicht (ist sehr alt geworden); das Klassenziel e. (Päd. Jargon; in die nächsthöhere Klasse versetzt werden); die Krankheit hat ihren Höhepunkt, ein gefährliches Stadium erreicht. 3. mit jmdm., etw. in Verbindung treten: wie. wo kann ich Sie e.?; ich bin telefonisch unter der Nummer ... zu e.; ich habe die Firma, das Büro nicht erreicht; Millionen aber erreicht man nur durch den Film (Grzimek. Serengeti 12). 4. durchsetzen, zustande bringen: er hat alles erreicht, was er wollte; bei ihm wirst du [damit] nichts e.; <subst.:> das Erreichte erscheint immer selbstverständlich (Dönhoff. Ära 23); <Abl. zu 2. 4:> Erreichung, die: -: bei E. der Altersgrenze; die E. seiner Ziele. erretten <sw. V.; hat) (geh.): svw. t retten: jmdn. aus großer Not. vor dem Ertrinken e.; er hat sie vom/vor dem Tode des Ertrinkens errettet; Nur Gottes Hilfe kann uns e.. ruft der Steuermann (Hacks. Stücke 40); jmdn. von seinen Sünden e. (erlösen); <Abl.:> Erretter, der; -s. - (geh.): svw. tRetter: mein E. vom Tode; der E. (Erlöser) der Welt; Errettung, die: -. -en. Ejrtiimni[£'ri:num].das; -s, ...na [griech. errhinon = Niesmittel] <meist PI.) (Med.): Nasen-. Schnupfenmittel. errichten <sw. V.; hat): l.a) in die Höhe bauen, erbauen: eine Kirche, ein Denkmal. Wohnblocks e.; b) aufstellen, aufbauen: ein Gerüst, ein Podium. Barrikaden e.; (Geom.:) auf einer Geraden die Senkrechte, das Lot e. 2. a) einrichten. IoffiziellI begründen: ein Weltreich, eine Schreckensherrschaft e.; eine Stiftung, eine neue Gesellschaft e.; Ü Ihr habt doch 'nen ganzen Kult um den Tod errichtet (Ott. Haie 343); b) (Jur.) urkundlich niederlegen: ein Testament e.; <Abl.:> Errichtung, die: -, -en. erriechen nur in der Verbindung jmdn. nicht [mehr] e. können (landsch.; jmdn. nicht ausstehen, nicht leiden können): sie kann ihre Nachbarin nicht e.; die beiden können sich nicht e. erringen <st. V.; hat): kämpfend, im Wettstreit, durch An- strengung erlangen: den Sieg, einen Preis, einen Vorteil, jmds. Freundschaft e.; bei einer Wahl die Mehrheit e.; Hätten die barfußigen ... Inder nicht um dieses Geheimnis gewußt - nie hätten sie die Freiheit errungen (Dönhoff. Ära 88); Ist dieser Zustand mühsam errungen oder schon angeboren? (Langgässer. Siegel 483); ein hart errungener Sieg; <AbI.:> ErrjnBung, die; -. erröten <sw. V.; ist) (geh.): im Gesicht rot werden: vor Freude. Scham. Verlegenheit [tieft e.; sie schlug errötend die Augen nieder; was die Männer sagten, brauchte sie nicht e. machen, denn sie verstand sie nicht (Kuby. Sieg 239); er errötet leicht (wird bei jeder Gelegenheit rot. gerät leicht in Verlegenheit); <subst.:) mit dieser Bemerkung brachte er sie zum Erröten. errudern <sw. V.; hat): beim Rudern erringen, gewinnen: eine Bronzemedaille e. errufen <st. V.; hat) (landsch.): durch Rufen erreichen: jmdn. nicht e. können. Errungenschaft [egronanjaft]. die; -. -en [LÜ von mlat. acquaestusj: 1. etw., was durch große Anstrengung erreicht, errungen wurde: eine E. der Forschung; die Fabrik ist mit den neuesten -en der Technik ausgestattet; die -en des Sozialismus, sozialistische -en (kommunist.; Erfolge. Leistungen beim Aufbau des Sozialismus; LÜ von russ. dostischenija); Ü dieses Kleid ist meine neueste E. (ugs. scherzh.; Anschaffung). ersfttigen nur in der Verbindung sich [nicht] an etw. e. können (geh.; nicht / zur Genüge von etw. sehen, tun. bekommen können): ich konnte mich an ihrer Schönheit nicht e.; um sich einmal am Anblick eines zu Boden geworfenen Siegers e. zu können (Fussenegger. Zeit 132). Ersatz [eg'zats]. der; -es: l.a) Person. Sache, die jmdn.. etw. ersetzt Ter ist ein vollwertiger, guter E. für den Erkrankten; er bekam ein neues Buch als E. für das beschädigte; alsE. für Jmdn. einspringen; als E. (Sport; Ersatzspieler) aufgestellt werden; E. [beischaffen, ausfindig machen; b) Entschädigung: für einen Schaden E. fordern, verlangen, leisten; c) (Milit.) Reserve. Ersatztruppe: ein passender Unteroffizier vom E. (Kuby. Sieg 38); fünfundzwanzig Mann junger E. aus den Feldrekrutendepots werden uns überwiesen (Remarque. Westen 31). 2. (selten) das Ersetzen (1 a): der E. von öl durch Kohle; Der E. der Handsäge durch die Motorsäge (Mantel. Wald 46). ersetz-, Ersatz-: -ansprach, der: einen E. an Jmdn. stellen; Ersatzansprüche für etw. geltend machen; -ball, der (Sport): Ball, mit dem bei Unbrauchbarkeit des Spielballs weitergespielt wird; -bank, die: svw. t Reservebank; ~ba- taillon, das; -batterie, die: dem Gerät lag eine E. bei; -befriedigung, die (Psych.): durch eine Ersatzhandlung erreichte Triebbefriedigung: alle anderen menschlichen Bedürfnisse werden durch den ständigen Konsumzwang verdrängt, der eindeutig eine E. darstellt (Wohngruppe 29); -beruf, der; -dehnung, die (Sprachw.): Längung eines Vokals durch den Ausfall eines od. mehrerer folgender Laute (z. B. mhd. trehene > hochd. Träne); -dienst, der: von Kriegsdienstverweigerern abzuleistender nichtmilitärischer Dienst, dazu: -dienstpflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Ersatzdienst verpflichtet. <subst.:> -dienstpflichtige, der; -n. -n (Dekl. f Abgeordnete), -dienstzeit, die; -erbe, der (jur.): jmd.. der nur für den Fall als Erbe eingesetzt wird, daß der vorgesehene Erbe die Erbschaft nicht antreten kann od. will; -fahrer, der: Fahrer, der bei einem Autorennen o. ä. mitfährt u. den am Steuer sitzenden Fahrer jederzeit ablöset» kann; -frau, die (Jugendspr.): Mädchen, das ein gewisser Ersatz für die eigentlich erwünschte intime Freundin sein soll; -geschwächt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sport): durch den Einsatz von Ersatzspielern in der Spielstärke beeinträchtigt: die -e Mannschaft lieferte ein enttäuschendes Spiel; MWt, das <meist PL): Jeder Verbraucher von solchen teuer gewordenen Einfuhrwaren wird sich nach Ersatzgütern umsehen (Rittershausen. Wirtschaft 32); -handhing, die (Psych.): Handlung, die an die Stelle der eigentlich angestrebten tritt, wenn diese nicht ausgeführt werden kann: Kegelstoßen - die ... E. des deutschen Spie- ßers (Hochhuth. Stellvertreter 32); -heer, das: Heimatorganisation des Landheeres als Ersatz für die Verluste des Frontheeres; -Infinitiv, der (Sprachw.): Infinitiv, der in bestimmten Fällen nach einem reinen Infinitiv an die Stelle des 2. Partizips treten kann (z. B. er hat ihn kommen ..hören" statt ..gehört"); -kaflee, der: aus Kaffee- Ersatz hergestelltes Getränk; -kandidat, der; -kapitfin, der (Eishockey): den Kapitän vertretender Spieler; -kasse, die: Krankenkasse, die von Versicherungspflichtigen an Stelle einer Pflichtkrankenkasse gewählt werden kann od. deren Mitglieder bei Überschreitender Versicherungspflichtgrenze freiwillig versichert sind; -kragen, der: beim Kauf eines Hemdes mitgelieferter Kragen aus dem gleichen Stoff; ^ld- stung, die: bei einem Schaden zur E. verpflichtet sein: -leute: PI. von t-mann; -lieferung, die: der Kunde fordert eine E. für die verdorbene Ware; -los <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.): ohne durch etw. anderes ersetzt zu werden, ohne Ersatz: der Paragraph wird e. gestrichen; -kfeung, die: als Ersatz (1 a) angesehene Lösung einer Schwierigkeit; -mann, der: 1. <P1. -männer u. -leute) männliche Person, die eine andere bei einer Arbeit, einem Wettkampf o.a. ersetzen kann od. ersetzt: einen E. für den erkrankten Kollegen suchen; die Ersatzleute fugten sich gut in das Spiel der Mannschaft ein. 2. <P1. -männer) (Jugendspr.): vgl. -frau: ^mine, die: für einen Kugelschreiber eine E. besorgen; -mittel, das: etw., was etw. anderes ersetzt. Surrogat; -mutter. die: vgl. -person; -Objekt, das: 1. (bil- dungsspr.) als Ersatz dienendes Objekt. 2. (Psych.) Objekt, das das Objekt od. Ziel ersetzt, auf das die psychische Energie ursprünglich konzentriert war: Wenn bei in menschlicher Pflege groß gewordenen Jungvögeln der Mensch als E. fiir die Artgenossen eintritt (Lorenz. Verhalten I. 742
Erschießungskommando 78); ^person, die (Psych.. Sozio 1.): Person, die für jmdn. eine Bezugsperson ersetzt: Eine Frau .... deren ganzes Denken von einem einzigen Menschen ausgefüllt wird, für den es eine E.... nicht gibt (Noack. Prozesse 138); -pflWit, die: Verpflichtung, für einen verursachten Schaden o. ä. Ersatz zu leisten, dazu: -pflichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). <subst.:> -Pflichtige, der u. die; -n. -n (Dekl. TAbgeord- nete); -präparat. das; -rad, das: svw. f Reserverad; -reifen, der: in einem Kraftfahrzeug mitgeführter Reifen, der einen beschädigten Reifen ersetzen kann: -religion, die: /politische / Ideologie, die die Religion ersetzt: -reser- ve, die: Gesamtheit der Wehrpflichtigen, die zwar tauglich sind, aber nicht zum Wehrdienst eingezogen wurden, dazu: -reservist, der: Angehöriger der Ersatzreserve: -spiel, das: Fußballspiel, das im Toto als Ersatz für irgendein nicht stattfindendes Spiel angegeben wird: -Spieler, der (Sport): Spieler, der bei Ausfall od. Verletzung eines Spielers für diesen eingesetzt wird; -Stoff, der: Stoff als Ersatz für einen anderen, meist wertvolleren: Dem steigenden Holzbedarf ... steht ... das Ausweichen ... auf die zahlreichen künstlichen -e ... gegenüber (Mantel. Wald 67); -stück, das: der Seifenbehälter enthält noch ein E.; -teil. das. seltener: der (bes. Technik): Teil, das ein unbrauchbar gewordenes od. verlorengegangenes Teil eines Ganzen ersetzen kann: das E. in den Motor einbauen; ein E. für die Waschmaschine besorgen, dazu: -teilbger, das: einen neuen Auspuff aus dem E. holen, -teilmedizin. die: Teilgebiet der Chirurgie, dessen Gegenstand der Ersatz von Organen od. Organteilen in einem Organismus ist; -tonvart, der: vgl. ^Spieler; -tmppe. die: militärische Einheit, die dem Ersatzheer angehört; -versuch, der (Gewichtheben. Leichtathletik): zusätzlicher Versuch, der einem Wettkämpfer zugesprochen wird, wenn er behindert wurde; -wagen, der: zum Ersatz bestimmter {Eisen- oder Straßenbahn wagen; -wähl, die: Nachwahl bei Ausfall eines Kandidaten: -weise <Adv.>: als Ersatz: für die beschädigte Ware erhalten Sie e. eine neue Lieferung; (selten auch attr.:) eine -e Lieferung; -wesen, das: svw. TWehrersatzwesen; -zeit, die: Zeit, in der aus bestimmten Gründen keine Beiträge zur sozialen Rentenversicherung entrichtet wurden, die aber als Beitragszeit angerechnet wird. ersaufen <st. V.; ist): 1. (salopp) ertrinken: keine Lust haben zu e.; Komm raus! Wir ersaufen sonst noch mit dem Kahn. 2. a) mit Wasser überschwemmt werden: im Wasser versinken, untergehen: die Felder. Wiesen sind durch den starken Regen ersoffen; (Bergmannsspr.:) der Schacht, die Grube ist ersoffen; Ü die Sache selbst ersoff in Verordnungen und Erlassen (Tucholsky. Werke II. 175); b) (vom Kfz-Motor) nicht mehr laufen, weil der Vergaser zuviel Kraftstoff bekommt: der Motor ist ersoffen. ersäufen [qj'zgyfn] <sw. V.; hat): ertränken: Junge Hunde. Katzen e.; (derb:) er hat sich ersäuft; Ü seinen Kummer, einen Mißerfolg im Alkohol e. (derb; durch Genuß von Alkohol 'vorübergehend! vergessen): der seine Enttäuschung im Gasthaus ersäufte (Langgässer. Siegel 160); <Abl.:) Emlufiing. die; -. erschachern <sw. V.) (abwertend): sich durch Schachern verschaffen: sich (Dativ) Besitz e. erschaffen <st. V.; hat) (geh.): schaffen, entstehen lassen: Gott hat die Welt, den Menschen erschaffen; man hat die Stadt aus dem Nichts erschaffen; während ich mir < = als Schriftsteller) Mühe gebe, das Zimmer zu e.. in dem sie sich zum erstenmal begegnen können (Chr. Wolf. Nachdenken 147); sie stand da. wie Gott sie erschaffen hatte (verhüll.; nackt): <subst. 2. Part.:) wo alles von Menschenhand Erschaffene in Trümmer sinkt (Ott. Haie 341); <Abl.:> ErschffTer. der; -s. -: jmd.. der etw. erschaffen hat; Schöpfer: der E. der Welt (Gott); Erschaffung, die; -. erschallen <st. u. sw. V.; ist): laut ertönen: lautes Gelächter, eine Trompete erscholl/erschallte; die Chorknaben .... deren Stimmen sonst zur Ehre Gottes erschallten (Thieß. Legende 13); Der Ruf ..Freiheit und Ordnung!" erscholl tausendfach (Erich Kästner. Schule 132). erschaudern <sw. V.; ist) (geh.): von einem Schauder ergriffen, gepackt werden: er erschauderte vor Entsetzen, Ehrfurcht; bei dem Gedanken erschauderte sie; der bloße Gedanke ließ ihn e. erschaubar [es'Jauba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (dichter.): sich erschauen (1) lassend: Ich betrachtete es ohne Scheu - als eine willkommene Bereicherung der -en Welt (Jahnn.Geschichten 16S); erschauen <sw. V.; hat): 1. (dichter.) a) [etw. Großes. Erhabenes] erblicken: Diesen Sohn wirst du auch haben .... und soll dein Auge nicht auslaufen, ehe du ihn erschaust (Th. Mann. Joseph 38S); b) mit dem geistigen Auge%% wahrnehmen: Und der andere ( = Champollion). der Ägypten noch nie gesehen hat. doch das alte versunkene tausendmal schon im Geiste erschaute (Ceram. Götter 116). 2. (landsch.) sehen, erblicken: sie hat ihn sofort hinter dem Haus erschaut. erschauern <sw. V.; ist) (geh.): von einem Schauer ergriffen, überlaufen werden: vor Kälte, vor Entsetzen e.; die plötzliche Stille ließ ihn e.; Julika erschauerte leicht bei Kenntnisnahme der Auflage (Frisch. Stiller 149); um unter dem. was sich draußen abspielte, noch zu e. (Apitz. Wölfe 281); <subst.:> die (= die Offiziere)... diesmal nicht mehr lachten, sondern ein wohliges Erschauern verspürten (Kuby. Sieg 426). erscheinen <st. V.; ist): l.a) sichtbar, wahrnehmbar werden, sich zeigen: er erschien auf dem Bildschirm, in der Tür; die Küste erschien am Horizont; b) sich im Traum, als Vision o. ä. zeigen: Hamlet erscheint der Geist seines Vaters; der Engel war Joseph im Traum erschienen; c) sich einfinden, sich einstellen, wo man erwartet wird; auftreten: als Zeuge vor Gericht e.; er erschien in Begleitung seiner Frau; er ist heute nicht zum Dienst erschienen; (subst.:> er dankte den Zuhörern für ihr zahlreiches Erscheinen. 2. herausgegeben, veröffentlicht werden: die Zeitschrift erscheint monatlich; sein neuer Roman ist soeben erschienen; (subst.:> das Buch war gleich nach [seinem] Erscheinen vergriffen. 3. sich in bestimmter Weise darstellen: seine Erklärung erscheint mir unverständlich, unglaubhaft; alles erschien mir wie ein Traum; es erscheint uns nötig, wünschenswert, daß ...; die Sache erscheint jetzt in anderem Licht (stellt sich jetzt anders dar); er bemüht sich, ruhig zu e. (zu wirken, einen ruhigen Eindruck zu machen); <Abl.: > Erscheinung, die; -. -en: 1. wahrnehmbarer Vorgang: es ist eine bekannte E.v daß ...; der Totalitarismus ist eine spezifische E. des 20. Jahrhunderts; eine meteorologische E. beobachten; krankhafte -en feststellen; *Fest der E. des Herrn (christl. Rel.; Epiphanias): in E. treten (sichtbar, erkennbar werden): jetzt sind seine wahren Absichten in E. getreten. 2. durch ihr Äußeres, ihr Erscheinungsbild in bestimmter Weise wirkende Persönlichkeit: er ist eine glänzende, elegante, stattliche E.; in ihrer äußeren E./ihrer äußeren E. nach (nach ihrem Äußeren) ist sie sehr unauffällig. 3. Vision. Traumbild: sie hat -en; er starrte mich an wie eine E. Erscheinung»-: -blkl, das: Bild, die wesentlichen Merkmale der äußeren Erscheinung: das E. der Stadt hat sich gewandelt; jugendlich heißt die Parole für das E. unserer Zeit (Herrenjoumal 3. 1966.42); ^fest. das: svw. tEpiphanias; ^form, die: äußere Form, in der etw. erscheint, sich zeigt: die verschiedenen -en des Hasses; die besondere E. einer Krankheit; -Jahr, das: Jahr der Veröffentlichung eines Buches: das E. des Buches ist auf dem Titelblatt angegeben; -lehre, die (Philos.): Lehre von den Erscheinungen (1). Phänomenologie; M>rtf der: vgl. ^jahr; -tag, der: Tag des Erscheinens einer Publikation: die Zeitschrift war vom E. an ein voller Erfolg; -weise, die: 1. Art u. Weise, in der etw. erscheint, sich darstellt: die verschiedenen -n ein und desselben Vorgangs. 2. das Erscheinen einer Zeitung o. ä. in einem bestimmten zeitlichen Abstand: eine wöchentliche E.; E.: vierteljährlich; Mvelt, die: sinnlich wahrnehmbare Welt der äußeren Erscheinungen; -zustand, der: Zustand, wie er sich im Erscheinungsbild zeigt. erschkhen (st. V.; hat) (ugs. abwertend; selten): sich durch Schiebung. Betrügereien verschaffen: sich <Dativ) ein Vermögen e.; um sich dann später seinen politischen Generalsrang zu e. (Kantorowicz. Tagebuch I, 51). erschießen <st. V.; hat): mit einer Schußwaffe töten: einen Spion e.; er wurde standrechtlich, hinterrücks, auf der Flucht erschossen; das verletzte Pferd mußte erschossen werden; er hat sich [mit einer Pistole] erschossen; Ü die gegnerische Mannschaft wurde regulär erschossen (Sport Jargon; mit vielen Toren. Treffern besiegt): * erschossen sein (ugs.: 1. am Ende seiner Kräfte, völlig erschöpft sein. 2. äußerst überrascht sein): <Abl.:) Erschießung, die; -. -en: man forderte seine sofortige, standrechtliche E.. dazu: ErschkOnngskommando, das: für die 28 Opfer wurde ein E. zusammengestellt (Genet [Übers.). Totenfest 1%). 743
erschimmern erschjmmern <sw. V.; ist) (geh.): zu schimmern beginnen: die Berggipfel erschimmerten unter den Strahlen der aufgehenden Sonne. erschlaffen [es'Jlafn] <sw. V.): I. <ist) a) schlaff, kraftlos, matt werden: seine Muskeln, seine Arme erschlafften; Ü die Truppe ist abgekämpft, moralisch erschlafft; b) welk werden: die erschlaffte Gesichtshaut massieren. 2. (selten) schlaff inachen <hat>: Die herrschende Schwüle ... durfte mich nicht e. (Th. Mann. Krull 105); <Abl.:> Erschlaffung, die; -. erschlagen <st. V.; hat): a) durch einen od. mehrere Schläge. Hiebe töten: totschlagen: er wurde mit einem Hammer erschlagen; der Vermißte wurde erschlagen aufgefunden; er wurde vom Blitz erschlagen (von einem Blitzschlag getroffen): Ü man hat ihn mit Beweismaterial förmlich erschlagen (ugs.; erdrückt, so daß er von seiner Ansicht. Meinung abrücken mußte): ich fühle mich total erschlagen (ugs.; erschöpft, todmüde): nach der langen Reise waren wir ganz erschlagen (ugs.; erschöpft): er war [wie] erschlagen (ugs.; fassungslos, bestürzt), als er das hörte; b) durch Herabstürzen töten: von herabfallenden Dachziegeln, von einem Baum erschlagen werden; <Abl. zu a:> Erschlaffung, die; -. erschleichen <st. V.; hat) (abwertend): zu Unrecht, durch heimliche, listige Machenschaften erwerben, durch Schmeichelei od. Täuschung erlangen, sich verschaffen: sich (Dativ) ein Amt. einen Vorteil, das Vertrauen eines Vorgesetzten e.; du hast dir diese Erbschaft erschlichen; <Abl.:> Erschleichung, die; -. -en <P1. ungebr.X erschließbar [eg'Jfrsba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich erschließen lassend: -e Märkte; die Bedeutung des Wortes ist ohne Kontext nicht e.; erschließen <st. V.; hat): l.a) zugänglich machen: ein Reisegebiet durch Verkehrsmittel e.; für ein Produkt neue Märkte e.; Baugelände e. (durch Anlage od. Ausbau der Zugangswege, Kanalisation usw. für die Bebauung vorbereiten): Ü jmdm. das Verständnis einer Sache e.; Jmdm. ein Geheimnis, sein Herz e.; b) nutzbar machen: neue Einnahmequellen. Bodenschätze e. 2. <e. + sich) a) (geh.) sich öffnen, aufbrechen: die Knospe, die Blüte erschließt sich; b) zugänglich, verständlich werden: diese Dichtung erschließt sich sehr schwer, nur dem geduldigen Leser; c) (geh.) sich jmdm. offenbaren, anvertrauen: du hast dich mir ganz erschlossen. 3. durch bestimmte Schlußfolgerungen ermitteln: die Bedeutung eines Wortes [aus dem Textzusammenhang] e.; etw. aus Andeutungen e.; einen Urtext aus der Überlieferung e.; eine erschlossene (Sprachw.; auf Grund bestimmter sprachlicher Gesetze rekonstruierte, nicht belegte) Wortform; <Abl.:) Erschließung. die; -. -en. dazu: ErschUeftingskosten <P1.): Kosten für die bauliche Erschließung eines Grundstücks od. Geländes. erschlossen [q?'Jbsnl: terschließen. erschmeicheln <sw. V.; hat): durch Schmeicheln, Schmeichelei erlangen, sich verschaffen: du hast dir diesen Posten, ihre Gunst erschmeichelt. erschmelzen <st. V.; hat) (Hüttenw.): durch Schmelzverfahren gewinnen: 3 Millionen Tonnen Rohstahl e.; Eisen aus Erz e.; <Abl.:> Erschm^lzung, die; -. -en <P1. ungebr.X erschmkren <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): a) durch leichtfertiges Verfassen von Schriften, Artikeln o.a. erlangen: mit diesen Schundromanen hat er [sich] (Dativ) ein kleines Vermögen erschmiert; b) durch Bestechung erlangen: du hast dir mit Geld das Schweigen des Beamten erschmiert; diese (= billige Beliebtheit) durch Bonbons. Schokolade oder sonstige Bestechungsmittel zu e. (Zuckmayer. Magdalena 44). erschnappen <sw. V.; hat) (selten): durch Schnappen erlangen: das Tier erschnappt seine Beute; U (ugs.:) er erschnappte etwas von ihrem Duft (Jahnn. Geschichten 146). erschnQrren <sw. V.; hat) (landsch. salopp): durch unverfrorenes, aufdringliches Bitten (Schnorren) erlangen, erbetteln: überall hatte er etwas erschnorrt; Die Handschriften ... erschnorre ich mir im ..prominenten*' Freundeskreis (K. Mann. Wendepunkt 406). erschnappen) <sw. V.; hat) (selten): durch Schnuppern wahrnehmen: einen zarten Duft von Parfüm e. erschöpfbar [qj'JocfbarjJ <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich erschöpfen (1 a, b) lassend, nicht unerschöpflich: erschöpfen <sw. V.; hat): l.a) vollständig verbrauchen, aufbrauchen, restlos! aus/nutzen: seine Mittel. Kräfte. Reserven e.; der Ackerboden, die Batterie ist erschöpft; alle Möglichkeiten sind erschöpft; b) vollständig, in allen Einzelheiten behandeln, erörtern: das Thema e.; der Stoff, die Problematik läßt sich in so kurzer Zeit nicht e.; eine erschöpfende (vollständige, alles erfassende) Auskunft; ein Thema erschöpfend darstellen. 2. bis ans Ende der Kräfte ermüden, anstrengen: die Strapazen haben ihn völlig, zu Tode erschöpft; <auch e. + sich:) du erschöpfst dich durch deine, mit deiner Arbeit; er erschöpfte sich in fruchtlosen Bemühungen; in völlig erschöpfton Zustand; er war restlos erschöpft; erschöpft zu Boden sinken. 3. <e. 4- sich) a) nur in etw. bestehen, nicht über etw. hinausgehen: mein Auftrag erschöpft sich darin, die Briefe zu registrieren; seine Ausführungen erschöpften sich in der Feststellung, daß...: b) nachlassen, aufhören: die Spannung, das Interesse, meine Geduld erschöpft sich langsam; <Abl.:> ersdifrpf- Ikh <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.; nur negiert od. eingeschränkt) (selten): erschöpfbar: nicht -e. kaum -e Reserven; Erschöpfung, die; -. -en <P1. ungebr.): 1. das Erschöpfen (1): die E. aller Reserven. 2. durch übermäßige Anstrengung hervorgerufene Ermüdung: die E. stand ihnen noch im Gesicht geschrieben; bis zur totalen E. arbeiten. Erschöpfung^: HPad, der er arbeitete bis zum höchsten E.; ^krankheit, die: durch völlige Erschöpfung verursachte Krankheit: ^pause, die: durch Erschöpfung notwendige Pause: wenn in den Befreiungsversuchen eine E. eingetreten ist (Lorenz. Verhalten 1.106); ^schlaf, der: er fiel in wenigen Sekunden in einen tiefen E.; -tod.der: sterben Bergkameraden durch die übermenschlichen Anstrengungen den E. im Biwak (Eidenschink. Fels 124); ^zustand, der. erschossen [eg'Jasn]: f erschießen. 'erschrecken <st. V.; ist): in Schrecken geraten, einen Schrek- ken bekommen: heftig, zu Tode e.; erschrick bitte nicht, wenn ....; ich erschrak bei dieser Nachricht, über seine Worte, vor ihm; ein erschrockenes Gesicht machen; ich war zutiefst, ehrlich erschrocken, als ich das hörte; erschrocken zurückweichen; (subst.:) das Erschrecken, das mich packte; 2erschr^cken <sw. V.; hat): in Schrecken versetzen: jmdn. heftig e.; erschrecke ihn nicht!; sein Aussehen erschreckte mich, hat mich erschreckt; die Explosion erschreckte die Bevölkerung; die Seuche nirfimt erschreckende Ausmaße an; ein erschreckendes Beispiel; sie sieht erschreckend blaß aus; die Tauben flogen erschreckt auf; 3erschr^cken. sich <sw. u. st. V.) (ugs.): in Schrecken geraten: wie habe ich mich [darüber] erschreckt/erschrocken!; erschrecklich <Adj.) (veraltet): schrecklich: wie e. der Feind auch immer toben mochte (K. Mann. Wendepunkt 420); (altertümelnd scherzh.:) das sind ja -e Geschichten! erschreien <st. V.; hat) (landsch.): durch Schreien erreichen: er stand so weit entfernt, daß er nicht zu e. war. 'erschrocken [e?'Jn>kn]: t 'erschrecken; 2erschrocken [-1: t Erschrecken; Erschrockenheit, die; -: Zustand des Erschrok- kenseins. Erschrecktseins: ihr Gesicht verriet äußerste E.; erschröcklkh [ec'Jnoekh^] <Adj.) (altertümelnd scherzh.): svw. f erschrecklich. erschürfen <sw. V.; hat) (selten): (Bodenschätze) durch Schürfen ermitteln, entdecken (u. fördern): Erdölvorkommen. Kohlenlager e.; hier wurden Milliarden Kubikmeter Erdgas erschürft. erschüttern [e^'jYtBn] <sw. V.; hat) [frühnhd.. zu mhd. erschütten, ahd. irscutten]: l.a) in zitternde, wankende Bewegung bringen: ein Erdbeben erschütterte die Stadt; die Luft wurde von einer Detonation erschüttert; Ü schwere Unruhen erschütterten den Staat; b) in Frage stellen: einen Beweis e.; dieser Vorfall hat sein Ansehen erschüttert; mein Glaube, meine Überzeugung, mein Vertrauen ist erschüttert. 2, im Innersten bewegen, ergreifen: der Tod des Freundes hat ihn tief erschüttert; ihn kann so leicht nichts e. (ugs.; aus der Fassung bringen): eine erschütternde Nachricht. Szene; das Resultat ist nicht gerade erschütternd (ugs.; ist nur von geringer Bedeutung): über etw. tieferschüttert sein; <Abl.:> Erschütterung, die; -. -en: l.a) heftig rüttelnde Bewegung: eine starke E. des Erdbodens; durch die ständigen -en haben sich Risse in der Wand gebildet; U der Staat hat eine schwere E. durchgemacht; b) das Infragestellen: die E. meines Vertrauens. 2. tiefe Ergriffenheit: eine schwere seelische E.; seine E. kaum verbergen können; seine E. über etw. zeigen; sein Tod löste allgemeine, tiefe E. aus; stumm, weinend vor E. stand er da. erech^ttef«igs-,Ej^ch^tterungs-(Erschütteriing 1 a): ^anflt- 744
erst tig <Adj.>: anfällig für Erschütterungen: der provisorische Aufbau ist sehr e.; ^fest <Adj.): durch Erschütterungen nicht zu bewegen, beständig gegen Erschütterungen: das Uhrwerk ist e. konstruiert; ^frei <Adj.; o. Steig.): ohne Erschütterung: der Tonarm des Plattenspielers hebt sich völlig e.; -sicher <Adj.): vgl. ^fest; -welle, die: durch ein Erdbeben ausgelöste Welle der Erschütterung des Erdbodens. erschweren [E?'JVe:r3n] <sw. V.; hat): a) (durch Widerstand. Hindernisse o. ä.) schwierig, mühevoll machen: Glatteis erschwert das Fahren; Nebel erschwert die Orientierung; dein Verhalten erschwert es mir. dir zu helfen: Sie haben mir heute abend das Herz ein wenig erschwert (geh.; schwergemacht): aber ich bin Ihnen nicht böse (R. Walser. Gehülfe 147); Eine Verfassung ist das ... in einer Urkunde festgelegte, nur unter erschwerten Bedingungen abänderbare Grundgesetz eines Staates (Fraenkel. Staat 330); erschwerende (Jur.; strafverschärfende) Umstände; das kommt noch erschwerend hinzu (das macht die Sache noch schlbnmer); b) Schwierigkeiten bei etw. bereiten: sie hat uns die Arbeit sehr erschwert; werde ich alles daransetzen. Ihnen Ihre Laufbahn zu e. (H. Mann. Unrat 37); du erschwerst dir unnötig deine Aufgabe; c) <e. + sich) schwerer, schwieriger werden: Dann freilich erschwerte sich die Aufgabe (Hauptmann. Schuß 57); <Abl.:> Erschwernis« die; -. -se: etw.. was etw. anderes erschwert: (zusätzliche! Schwierigkeit: seine Unnachgiebigkeit ist eine große E. für unsere Verhandlungen, dazu: Ersdmernfaulage« die: Lohnzuschlag für besonders schwere Arbeit od. Schichtarbeit; Erschwerung, die; -. -en: das Erschweren: die E. einer Aufgabe. erschw|ndeln <sw. V.; hat): durch Schwindeln. Betrug o.a. erlangen: du hast [dir] eine Menge Geld von gutgläubigen Leuten erschwindelt. erschwingbar [e? Jvmba:?]: seltener für terschwinglich; erschwingen <st. V.; hat) [mhd. erswingen = im Schwung erreichen! (selten): (eine hohe Summe für etw.) aufbringen, bezahlen: sich (etw. Kostspieliges) leisten: daß sie nicht einmal eine Konsultation bei Frau Herzogenbuchsee zu e. vermochte (A. Kolb, Daphne 59); Nun habe ich doch mal die schöne teure Gastkarte für euch erschwungen, jetzt muß sie auch ausgenutzt werden (Baum. Paris 29); erschwinglich <Adj.; nicht adv.): sich erschwingen, aufbringen lassend; finanziell zu bewältigen: kaum -e Preise; die Kosten für einen Urlaub sind dort noch e.; <Abl.:) Erschwinglichkeit, die; -. ersehen <st. V.): 1. (hat) a) entnehmen, schließen: aus den Akten läßt sich nichts e.; ich ersehe daraus, daß du verzichtest; b) (selten) etw. Sichbietendes erkennen: er ersah eine Gelegenheit, seinen Vorteil. 2. * Jmdn.» etw. nicht e. können (landsch.; jmdn.. etw. nicht ausstehen, nicht leiden können). 3. (veraltet) ausersehen, erwählen <hat): das Schicksal hatte ihn zu Höherem ersehen; daß der Herr sich <Dativ) schon e. werde ein Schaf (Th. Mann. Joseph 105). crseaeln <sw. V.; hat): beim Segeln, in einer Regatta erringen, gewinnen: eine Medaille e. ersehnen <sw. V.; hat) (geh.): herbeisehnen, sehnlichst wünschen: etw. heiß e.; ich ersehne mir einen Enkel; der ersehnte Augenblick war gekommen. ersessen [eg'zEsn]: f ersitzen. ersetzbar [qg'zEtsba:?] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): sich ersetzen lassend: Jeder Mitarbeiter ist e.; <Abl.:> Ersetzbarkeit, die; -; ersetzen <sw. V.; hat): l.a) für jmdn.. etw. Ersatz schaffen; jmdn.. etw. an die Stelle von jmdm.. etw. setzen: alte Reifen durch neue e.; in jeder Mannschaft einen Spieler e.; bis zu einem gewissen Grade läßt sich Talent durch Fleiß e.; b) für jmdn.. erw. ein Ersatz sein; an die Stelle von jmdm.. etw. treten: den Verstorbenen wird niemand leicht e. können; sie ersetzt dem Kind die Mutter. 2. erstatten, wiedergeben, für etw. Ersatz leisten: einen Schaden, jmdm. seine Auslagen e.; die Fahrtkosten werden ersetzt; <Abl.:) ers^tzlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.; nur negiert od. eingeschränkt) (selten): svw. f ersetzbar: kaum -e Verluste; Ersetzung, die; -. -en. ersichtlich <Adj.; o. Steig. >. für den Intellekt deutlich erkennbar: ohne -en Grund; die Vorteile sind klar e.; es ist nicht e.. was er gemeint hat; hieraus ist e. (kann man ersehen), daß ...; es machte ihm e. Mühe zu bleiben; man hat uns e. (augenscheinlich, offensichtlich) belogen. ersksen <sw. V.; hat) (geh.. selten): durch Sieg erlangen. ersinnen <st. V.; hat): durch Singen erwerben, erlangen: ich habe [mir] einen Preis ersungen; sie ersang sich einige Millionen Mark. ersinnen <st. V.; hat) (geh.): durch Nachsinnen finden, /sich/ ausdenken: eine Geschichte. Verse e.; eine Ausrede, Lüge e.; der Plan ist raffiniert ersonnen; <Abl.:> ersinnlich <Adj.; 0. Steig.; nur attr.) (veraltet): sich ersinnen lassend, erdenklich: auf jede/alle nur -e Art und Weise. ersitzen <unr. V.; hat): 1. (abwertend) durch Sitzen, durch bloße Anwesenheit erwerben: er hat sich <Dativ> seine Beförderung nur ersessen; in der Beamtenlaufbahn ersessene Kenntnisse (Tucholsky. Werke II. 103). 2. Cur.) durch langjährigen gutgläubigen Besitz od. entsprechende Nutznießung erwerben: sein Grundbesitz ist ersessen; dank ersessener Rechte (A. Zweig. Grischa 75); (Abi. zu 2:) Ersitzung« die; -. -en. dazu: Ersitzungszeit, die. ersQrgen <sw. V.; hat) (Schweiz.): mit Sorge erwarten: jmds. Heimkehr e. erspähen <sw. V.; hat) (geh.): durch Spähen, suchendes Schauen zu sehen bekommen: Wild, den Feind [in der Ferne! e.; ich erspähte sie unter den Gästen; U eine günstige Gelegenheit, einen Vorteil e. (entdecken). ersparen <sw. V.; hat): 1. durch Sparen zusammentragen, erwerben: einen Notpfennig e.; ich habe mir ein Häuschen erspart; erspartes Geld; <subst. 2. Part.:) von seinem Ersparten leben. 2. (Unangenehmes, eine Mühe o.a.) von jmdm. fernhalten; jmdn. mit etw. verschonen: jmdm. eine Aufregung. Ärgere.; diesen Vorwurf kann ich Ihnen nicht e.; ihm ist nichts (keine Mühe, kein Unglück) erspart geblieben; es bleibt einem [aber auch] nichts erspart (ugs.; man muß auch das noch auf sich nehmen); diesen Umweg hättest du dir e. können; diese Vorrichtung erspart (erübrigt) viel Arbeit; <Abl.:> Ersparnis, die; -. -se: 1. österr. auch: das; -ses. -se (meist PI.) ersparte Summe: er besitzt beträchtliche -se; seine -se abheben, angreifen, aufbrauchen, verlieren; er hat die alten Leute um alle ihre -se gebracht. 2. Einsparung: eine beträchtliche E. an Arbeit. Kosten; eine E. von 15 Minuten. Ersparnis-: -gründe <P1.): sein Auto aus -n verkaufen; -kas- se, die (Schweiz.): Sparkasse; Mnaßnahme, die: die Abschaltung des Stroms war eine reine E. Ersptfung* die; -: Subst. zu f ersparen. erspielen <sw. V.; hat): durch Spielen gewinnen, erlangen: du hast [dir] beim Tennis, beim Klavierwettbewerb einen guten Platz erspielt; Pamela, die sich am Stadttheater ... ihre ersten Lorbeeren erspielte (K. Mann. Wendepunkt 137); die erspielten Preise wurden für wohltätige Zwecke gespendet. - erspjmen <st. V.; hat) (Technik): (Kunstfasern) unter Verwendung von Spinndüsen herstellen. ersprfcften <st. V.; ist) (geh.): svw. thervorsprießen: neue Knospen sind ersprossen; zartes Grün ersprießt aus der Erde; Ü daraus wird nichts Gutes e.; ersprießlich <Adj.) [zu veraltet ersprießen = von Nutzen sein] (geh.): twtzbrin- gend, fruchtbar: eine -e Zusammenarbeit; was wir hier tun. ist nicht sehr e.. dazu: Ersprießlichkeit, die; -: hielten Unlust und Zweifel an der E. meiner Unternehmung mich ab (Th. Mann. Krull 73). erspr|ngen <st. V.; hat): durch Springen erlangen, erzielen: die skandinavischen Skispringer haben [sich (Dativ» große Erfolge, die ersten Plätze ersprungen. erspürbar [e^Jpy:?ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (selten): sich erspüren lassend:... sagte der Hauptwachtmeister mit überraschend feiner und daher von Hauptmann Witterer nicht -er Ironie (Kirst. 08/15. 447); erspüren <sw. V.; hat) (geh.): a) gefülilsmäßig erfassen, erkennen, wahrnehmen: jmds. Begabung, Zuneigung e.; ich erspürte so etwas wie Mißtrauen bei ihr; Wieviel kann er von ihren geheimen Schlichen, ihren Verstrickungen e. (A. Kolb. Schaukel 117); b) durch Tasten erfühlen: Bald fingerte ich darauf (= Musikinstrument) herum, erspürte Töne und Intervalle (Hagelstange. Spielball 108). ersparten <sw. V.; hat): durch einen guten Spurt erlangen, erzielen: du hast [dir] im 100-Meter-Lauf den Sieg erspurtet; sich <Dativ) eine Medaille e. erst [e.'Bst] <Adv.) [mhd. er(e)st. ahd. erist, Sup. zu Teher]: 1. zuerst, zunächst: e. kommst du an die Reihe, dann die anderen; sprich e. mit dem Arzt; komm e. einmal zu mir. ehe du ...; (abgeschwächt:) wenn du e. einmal so alt bist wie ich; wäre ich doch e. zu Hause!; der muß 745
erst... e. noch geboren werden, der das kann. 2.a) nicht eher als: die Rundfunksendung hat eben e. angefangen; er kam e. um 10 Uhr; er kam e.. als alles vorbei war; b) nicht mehr als: er ist c. 10 Jahre alt; ich habe e. einige Seiten gelesen; er hat e. halb soviel bekommen wie du. 3. (steigernd, verstärkend:)er ist schon frech, aber e. sein Bruder!; was wird er e. dazu sagen!; nun e. recht! (nun gerade!); diese Nachteile und e. noch (Schweiz.; noch obendrein, zudem [noch]) in dieser Vielzahl; erst... [-] «Drdinalz, zu f eins) [t erst] (als Ziffer: 1.): a) in einer Reihe od. Folge den Anfang bildend: der erste von rechts; die ersten beiden (einer Gruppe); die beiden ersten (von zwei Gruppen); du bist nicht der erste, der das sagt (das haben vor dir schon andere beanstandet o. ä.); als erstes (zuerst) möchte ich bemerken, daß ...; zum ersten, zum zweiten, zum dritten! (Ruf des Auktionators bei Versteigerungen): das erste Grün; den ersten Schritt zur Versöhnung tun; er hat seine erste Liebe geheiratet; den ersten Zug haben (bei einem Brettspiel als erster ziehen); die Meldung steht auf der ersten Seite; Liebe auf den ersten Blick; bei der ersten (nächsten) Gelegenheit; einen Prozeß in erster Instanz verlieren; im ersten Stock wohnen; im ersten Rang gewinnen; der Brief kam mit der ersten Post; zum ersten Mal[el; Verbrennungen ersten (leichtesten) Grades; der erste/Erste Weltkrieg; der Erste Mai (Demonstration^ u. Feiertag der internationalen sozialistischen Arbeiterbewegung); <subst.:) am Ersten [des Monats]; *fiirs erste (zunächst, vorläufig): der, die, das erste beste (der, die. das zunächst sich anbietende...;: bei der ersten besten Gelegenheit; b) nach Rang u. Qualität an der Spitze stehend: eine erste Kraft; das erste Hotel am Platze; eine Fahrkarte erster Klasse; erster Klasse fahren; Strümpfe erster Wahl (bester Qualität); (ugs.:) er gehört zur ersten Garnitur; <subst.:> der Erste (Beste) der Klasse: er ging als Erster (als Sieger) durchs Ziel; beim Training spielte die Reserve gegen die Erste (Sport Jargon; erste, beste Mannschaft des Vereins): * Erster von hinten (Jugendspr. scherzh.; Letzter, Schlechtester). erst-. Erst-: -aufführen <sw. V.; hat; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): ein neu einstudiertes dramatisches od. musikal. Bühnenwerk od. einen Film an einem bestimmten Ort od. Theater zum ersten Mal aufführen: die Sinfonie wurde in der Berliner Philharmonie erstaufgeführt, dazu: -auffühnmg, die: die deutsche E. dieses französischen Films; -aufläge, die: erste Auflage eines Buches o.a.; -ausgäbe, die: l.a) erste Veröffentlichung eines gedruckten Werkes als selbständiges Buch; b) Exemplar einer Erstausgabe (1 a): er hat zahlreiche -n in seiner Bibliothek. 2. erste Ausgabe einer bestimmten Briefmarke, zu 2: -ausgabetag, der: Gefälligkeitsstempe- lungen werden bis zu acht Wochen nach dem E. vorgenommen (Welt 9. 11. 65. 11); -ausrüster. der (Wirtsch.): vgl. -Ausrüstung: Jedes namhafte Reifenwerk, das zu den -n der deutschen Automobilindustrie zählt, bemüht sich um ... (Auto 8.1965.48); -ausnistung, die: erste, ursprüngliche Ausrüstung (z. B. im Gegensatz zu den Ersatzteilen eines Autos); -ausstattung, die: anfangliche Ausstattung: die E. einer Wohnung; die E. für ein Baby kaufen; -ausstrahkmg. die: die E. einer Rundfunksendung; -bereifimg, die: das Auto war mit einer minderwertigen E. ausgestattet; -besitz, der: gut erhaltener Wagen aus E. (erster Hand) zu verkaufen !; -b^ste <Adj. > in der Verbindung der, die, das erstbeste (der, die, das erste beste): sie ... griff nach der erstbesten Waffe (Kranz, Märchenhochzeit 17); mit einer Person ..." „Die aber nicht die erstbeste sein dürfte" (Th. Mann. Krull 281); -besteigung.die (Bergsteigen): die E. des Montblanc; -druck, der: erster Abzug eines gedruckten Werkes (Korrekturabzug od. Probedruck); ^ersteiger, der (Bergsteigen): jmd., der einen sehr hohen, schwer zu ersteigenden Berg als erster erstiegen hat; -erwähnt <Adj.; o. Steig.; nur attr.): vgl. -genannt; -erwerb, der: erster Erwerb einer bestimmten Sache durch jmdn.. dazu: --erwerber, der: jmd.. der eine bestimmte Sache als erster erwirbt od. erworben hat: er war der E. dieses Grundstücks; -fahrt, die: erste /eröffnende, einweihende/ Fahrt: an der E. der neuen Seilbahn teilnehmen; -film, der: erster Film eines Regisseurs o.a.; Erstlingsfilm; -flug, der: vgl. ^fahrt; -gebärende, die (Med.): Frau, die ihr erstes Kind zur Welt bringt; ^geboren <Adj.; o. Steig.; nur attr.): als erstes Kind in einer Geschwisterreihe geboren: der -e Sohn. <subst.:> -geborle]- ne, der, die. das; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete); -gebot. das: erste für etw. gebotene Summe bei einer Versteigerung: 100 DM waren das E. für diese Zeichnung; -geburt, die: 1. svw. Ngeborene. 2. <o. PI.) (Jur.) besonderes Vorrecht des erstgeborenen Kindes in der Erbfolge: Indem er dem Bruder die E. ... abtrat (Th. Mann. Joseph 136); R dafür würde ich meine E. [her]geben, verkaufen (dafür würde ich sehr viel geben), dazu: -geburtsredit.das: svw. T -geburt (2); -gemeldet <Adj.; o. Steig.; nur attr.): zuerst gemeldet; -genannt <Adj.; o. Steig.; nur attr.): an erster Stelle in einer Reihenfolge genannt: die beiden -en Namen. <subst.:) der Erstgenannte jeder Gruppe; -Impfung, die (Med.): erste Impfung gegen eine bestimmte Krankheit; -instanz, die (Jur.): erste Instanz, dazu: -instanzlidi <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.) (jur.): die erste Instanz betreffend, durch die erste Instanz ergangen: das -e Urteil anfechten; -Jännerbrauch, der (österr.. auch südd.. Schweiz.): Neujahrsbrauch; -klaß- (Schweiz.): 1. [inj der ersten Schulklasse, z. B. Erst- klaßdiktat. -lehrer. 2, der ersten Leistungsgruppe. Qualität. IGrößen!Ordnung, z. B. Erstklaßhaus. -hotel. -wagen, -ab- teil ( Erster-Klasse-Abteil). -Straße (Straße erster Ordnung); -klÄsser [...kiese], der; -s. - (md.): svw. t-kläßler; -klassig <Adj.; o. Steig.): a) ausgezeichnet, hervorragend, vorzüglich: ein -er Koch; das Hemd ist e. [gearbeitet]; b) <nicht adv.) (Sport) in der ersten (höchsten) Spielklasse spielend: der Verein wird alles tun. um e. zu bleiben, dazu: ^Massigkeit, die; -; -klaßler (landsch.. bes. österr.). -kläßler, der; -s. - (südd.. Schweiz.): Schüler der ersten Klasse; -kommunikant, der (kath. Rel.): jmd.. der erstmals die Kommunion (1) empfängt; -kommunikantin, die: w. Form zu t-kommunikant; -kommunion, die (kath. Rel.): erster Empfang der Kommunion (1). dazu: -kommunionstag, der; -malig <Adj.; o. Steig.; nur attr.): zum ersten Mal geschehend, vorkommend, stattfindend: die -e Aufführung eines Stücks, dazu: -raaligkeit, die; -; -mals <Adv.): zum ersten Mal: der Versuch ist uns e. gelungen; -milch, die (Med.): milchähnliche Absonderung vor u. kurz nach der Entbindung; -placierte, (eingedeutscht:) -plazierte, der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete) (Sport): jmd.. der bei einem Wettbewerb den ersten od. einen der ersten [drei Plätze erreicht hat; -rangig [...ranw?] <Adj.; o. Steig.): a) ersten Ranges, vordringlich, sehr wichtig: ein -es Problem; eine -e Aufgabe; b) svw. f-klassig (a): er ist ein -er Sprinter; c) <nicht adv.) (von Hypotheken) im Grundbuch an erster Stelle stehend, eingetragen, dazu: -rangig- keit, die; -; -recht, das: Vorzugsrecht; -risikoversichenmg, die (Wirtsch.): Versicherung, bei der im Schadensfall bis zur Höhe der Versicherungssumme Entschädigung geleistet wird; -satz. der <o. PL): vgl. -druck; -semester, das: Student/ inj im ersten Semester: -Sendung, die: erste Ausstrahlung einer bestimmten Rundfunk- od. Fernsehsendung; -stellig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. t-rangig (c): -stimme, die (Bundesrepublik Deutschland): Stimme, die der Wählerbeiden Wahlen zum Bundestag für einen Kandidaten in seinem Wahlkreis abgibt; -tagsbrief, der (Philat.): zum ersten Tag der Gültigkeit neuer Briefmarken herausgegebener, mit den abgestempelten Marken versehener Schmuckumschlag (auch Postkarte), dazu: -tagsfbrieflum- schbg, der (Philat.); -tagsstempel, der (Philat.): besonders gekennzeichneter Poststempel, der am Erscheinungstag neuer Briefmarken verwendet wird u. das Datum des Erscheinungstages trägt; -verkaufstag, der: erster Tag. an dem etw. (meist ein Buch) verkauft wird; -veröffentlichen <sw. V.; hat; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): erstmals veröffentlichen: die Erzählung ist in deutscher Sprache erstveröffentlicht worden, dazu: -Veröffentlichung, die; -versorgen <sw. V.; hat; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.) (selten): jmdm. Erste Hilfe leisten: der Verletzte konnte nur notdürftig erstversorgt werden, dazu: -Versorgung, die: die E. von Unfallverletzten; -verstorbene, der u. die: (meist von Ehepartnern) der zuerst Verstorbene; -wagen, der: am häufigsten benutzter (meist auch repräsentativster) Wagen eines Besitzers od. einer Familie: er fährt als E. einen Mercedes, während sich seine Frau mit einem kleinen Zweitwagen begnügt; -Wähler, der: jmd.. der auf Grund seines Alters zum ersten Mal wählen darf: von denen die CDU sich was verspricht: die Jungwähler, unter ihnen 480 000 E. (Spiegel 14.1976.28); -Zulassung, die (Kfz.-W.): erstmalige Zulassung: Vorfuhrwagen, E. 1975, zu verkaufen. erstarken [6?JtarknJ <sw. V.; ist) (geh.): (wieder) an Stärke gewinnen, stark, stärker werden: die liebevolle Pflege licB 746
erstrebenswert ihn bald wieder e.;... seine erstarkten Arme und Schenkel zu sehen, seine tiefer atmenden Lungen (Hagelstange. Spielball 20); U Dr. Sämig war erstarkt im Glauben an die Richtigkeit ... seiner ... Diagnose (Kirst. 08/15. 262); erstarkende Gewerkschaften; eine wirtschaftlich ungemein erstarkte führende Schicht der Bevölkerung (Thieß, Reich 457); <subst.:> Die Krisen und Kriege unseres Zeitalters schufen die Basis für das Erstarken des Kommunismus (Fraenkel. Staat 168); <Abl.:> Erst«rkung, die; -. erstarren <sw. V.; ist): l.a) starr, fest, hart werden: die glühende Masse erstarrt sehr schnell: das Wasser erstarrt zu Eis; erstarrte Lava; Ü der grauenhafte Anblick ließ ihm das Blut in den Adern e.; b) (geh.) jedes Leben verlieren u. sich auf etw. reduzieren: ihre Briefe erstarrten zur bloßen Form; das gesellschaftliche Leben war in Konventionen erstarrt. 2. / vor Kälte! steif, unbeweglich werden: er war in dem schneidenden Wind fast zu Eis erstarrt; erstarrte Glieder. 3. plötzlich eine starre, unbewegte Haltung annehmen u. darin verharren: vor Schreck, vor Entsetzen e.; sie erstarrten in Ehrfurcht (wurden von großer Ehrfurcht ergriffen): das Lächeln erstarrte (wurde starr) auf seinen Lippen; <Abl.:) ErstpTtheit, die; -; Erstarrung, die; -: 1. das Erstarren, Starrwerden: die E. der Lava, der Fronten, der Glieder; Ü die E. in der. zur Konvention. 2. Starrsein, Starrheit, Reglosigkeit: sich aus seiner E. lösen. erstatten[e?'JtatnJ<sw. V.; hat) [zu tStatt]: 1. (von Unkosten o.a.) zurückzahlen, ersetzen, vergüten: alle Auslagen. Unkosten werden erstattet; die Firma erstattete ihm das Fahrgeld. 2. als Funktionsverb bes. in der Amtsspr. nachdrücklicher als das dem Verbalsubstantiv zugrundeliegende Verb: gegen jmdn. Anzeige e. (jmdn. anzeigen): Jmdm. Bericht überetw. e. (Jmdm. etw. sachlich berichten): Meldung e. (etw. offiziell melden): <Abl.:) Erstattung, die; -. -en. erstaunen <sw. V.): 1. in Staunen, Verwunderung versetzen (hat): ihr Verhalten hat mich sehr erstaunt; das erstaunt mich nicht weiter (das wundert mich gar nicht). 2. in Staunen. Verwunderung geraten <ist>: (veraltend:) sie erstaunte über diesen Bericht; <noch im 2. Part.:) ich bin sehr erstaunt darüber; erstaunte Blicke; Jmdn. erstaunt ansehen; baß erstaunt sein (scherzh.; sehr verwundert sein): (selten e. + sich:) ich habe mich sehr darüber erstaunt; <subst.:> Erstaunen, das; -s: jmdn. in E. [ver]setzen; zu meinem [großen, größten] E. ist er noch hier; erstaunenswert, (seltener): erstaunenswürdig <Adj.): svw. f erstaunlich; erstaunlich <Adj.>: 1. Staunen [u. Bewunderung] erregend: eine -e Begebenheit. Leistung; eine -e (merkwürdige) Geschichte; es ist e.. wie er das macht; <subst.:> er hat Erstaunliches geleistet; das erstaunliche (erstaunlich) ist. daß ... 2.a) <nur attr.) sehr groß: das Gelände hat -e Ausmaße; b) (intensivierend bei Adj. u. Verben:) sehr: sie sieht e. Jung aus; er läuft e. schnell; er hat sich seine Fähigkeiten e. verbessert, dazu: erstaunlidierwfifee <Adv.): e. hat er die Prüfung doch bestanden; Erstauntheit, die; -: das Erstauntsein: seine E. kaum verbergen können. erstachen <st. V.; hat): durch einen od. mehrere Stiche töten: jmdn. mit einem Messer, einem Dolch e. erstehen <unr. V.): I. (geh.) auferstehen: von neuem entstehen Ost): Vergangenes ersteht zu neuem Leben; das zerstörte Schloß war wieder in alter Pracht erstanden. 2. (geh.) entstehen <ist): aus diesem Vorfall sind Schwierigkeiten erstanden; daraus werden uns nur Unannehmlichkeiten e. 3. 'mit Glück od. Mühe] käuflich erwerben <hat>: er hat in letzter Minute noch drei Eintrittskarten erstanden; <Abl. zu 3:> Ersteher, der. -s. -: jmd.. der etw. ersteht od. erstanden hat: Erstehung, die; -. Erste-Hjlfe-Ausrüstung, die; -. -en: Ausrüstung für Erste Hilfe: Erste-HjKe-Leistung, die; -. -en: das Leisten der Ersten Hilfe. ersteigbar [eg'Jtaikba:^] <Adj.; nicht adv.): sich ersteigen lassend, dazu: Ersteigbarkeit, die; -; ersteigen <st. V.; hat): a) bis zum höchsten Punkt von etw., auf etw. steigen: eine Treppe e.; b) bis zum höchsten Punkt von etw., auf etw. klettern, erklettern: eine Mauer e.; wir erstiegen den Berg in vier Stunden; Ü er hat die höchsten Stufen des Ruhms erstiegen, dazu: ErsteJaer, der; -s. -: jmd., der einen sehr hohen Berg erstiegen hat. ersteigern <sw. V.; hat): bei einer Versteigerung erwerben: auf einer Auktion ein Gemälde, einen Barockschrank e.; <Abl.:> Ersteigerung, die; -. -en. Ersteigung, die; -, -en: das Ersteigen: die E. des Mount Everest 1953 durch Hillary und Tensing. erstellen <sw. V.; hat) (Papierdt.): 1. bauen, errichten: ein Gebäude, Wohnungen e.; das Stadion wurde aus Landesmitteln, mit Unterstützung des Bundes erstellt; etw. fertig e. (Schweiz.; fertigstellen). 2. anfertigen, ausarbeiten: ein Gutachten, einen Plan e. 3. (Schweiz.) herstellen, zustande bringen: ein Werk e.; Gewißheit e. (erbringen): (in verblaßter Bedeutung:) einen Antrag e. (stellen); <Abl.:) Erst^ller, der; -s. -: der E. dieser Gebäude; Erstellung, die; -. -en <P1. ungebr.). dazu: Erstellungskosten <P1.X erstemal (Zusschr. als Adv.) in den Fügungen: das e.; beim, zum erstenmal; erstens ['e.gstns] <Adv. >: als erstes, an erster Stelle: e. habe ich kein Geld, zweitens keine Zeit, und drittens bin ich zu müde; e. möchte ich sagen, daß .... dann ... erster... ['e:gstB...; Komp. zu terst...]: der. die das erstgenannte (von zweien): er hatte zwei Töchter. Elke und Silke, erstere heiratete, letztere blieb ledig; man kann baden oder Spazierengehen, ich ziehe das erstere vor; Erstelr]- Ktysse-Abteil, das; -[e]s. -e; ErsteM-Ktysse-Waaen, der; -s. -: Eisenbahnwagen mit Abteilen erster Klasse. ersterben <st. V.; ist) (geh.): 1. langsam, allmählich aufhören: die Flamme erstirbt (hört langsam auf zu brennen): die Unterhaltung erstarb; das Lächeln erstarb auf seinen Lippen; Einmal fängt die Stimme des Mädchens zu singen an. aber da ist die Übermacht der Finsternis, und der Ton erstirbt ihr (Goes. Hagar 56). 2. (selten) sterben, vergehen: ein Geschlecht erstirbt; Ü Doch war in der großen Horstkantine unten das Leben noch nicht erstorben (Gai- ser. Jagd 20);... daß die Weihnachtsgefühle der Menschen noch nicht erstorben waren (Mehnert. Sowjetmensch 206); (veraltet; in Briefschlüssen:) ich ersterbe in Ehrfurcht Ihr Diener... ersticken <sw. V.) [1: mhd. ersticken, ahd. irsticken. eigtl. wohl = mit dem Atem steckenbleiben; 2: mhd. er stecken, zu f stecken]: 1. durch Mangel an Luft, Sauerstoff sterben <ist): er wäre fast an dem Bissen erstickt; er erstickte in dem engen Behälter; sie erstickte fast vor Lachen (mußte übermäßig lachen); <subst.:)die Luft ist hier zum Ersticken; Ü in Arbeit e.; er erstickt noch im Geld (ugs.; er ist sehr reich laber nicht sehr freigebig!)', ein ersticktes (unterdrücktes) Schluchzen. Gelächter. 2. <hat> a) durch Entzug der zum Atmen benötigten Luft töten: sie erstickte den Säugling mit einem Kissen; es ist erstickend heiß; Ü einen Aufstand im Blut e. (blutig niederschlagen); eine von Tränen erstickte Stimme; b) löschen: die Flammen mit Sand, mit einer Decke e.; <Abl.:> Erstickung, die; -. Ersticktaigs-: -anfall, der; -gefahr, die; -tod, der: den E. sterben. erstlich <Adv.) (veraltend): svw. Terstens; Erstling, der; -s. -e: 1. erstes Werk eines Künstlers: dieser Roman, dieser Film ist sein E. 2. (selten; bibl.) erstes Kind eines Ehepaares: ..Denn du warst Isaak, mein Spätling und E. ..." (Th. Mann. Joseph 105). 3. (selten) die ersten Früchte des Jahres: mit ein paar der köstlichen -e (= Erdbeeren) zu überreichen (H. Grzimek. Tiere 24). 4. (Boxen) Boxer, der noch nicht öffentlich gestartet ist. Erstlings-: -arbeit, die: erste Arbeit eines Künstlers: -Ausstattung, die: Ausstattung für ein neugeborenes Kind, Babyausstattung: eine komplette E. kaufen; -druck, der: 1. erstes, d.h. ältestes Druckerzeugnis einer Stadt od. eines Landes. 2. (graph. Technik) erster Abzug einer Druckform; -fikn, der: vgl. -arbeit; -garnitur, die: Garnitur aus zusammengehörenden Wäschestücken für ein neugeborenes Kind: eine rosa, blaue E.; -roman, der; -stück, das: vgl. -werk; -versuch, der: /erster/ Versuch eines Anfängers; -wasche, die: vgl. Ausstattung; Mverk. das: erstes literarisches Produkt eines Autors: dieser Roman, dieses Drama ist sein E. erstorben [eg'Jtorbn]: tersterben; <Abl.:) ErstQrbenheit, die; -: das Erstorbensein: Sie drückten mit ihren Beinen nicht ohne Anmut die wandelnde E. aus, welche der Umgang mit den letzten Dingen erfordert (Werfel. Himmel 214). erstrahlen <sw. V.; ist): strahlend erglänzen: abends erstrahlt die Stadt im Lichterglanz; U daß der im Juni schon fast gestürzte Ulbricht wieder in neuem Glanz erstrahlt, ist immerhin bedenklich (Dönhoff, Ära 107). erstreben <sw. V.; hat): nach etw. streben: Reichtum. Ansehen e.; das erstrebte Ziel erreichen; <Zus.:> erstrebenswert 747
Erstrebung <Adj.; -er. -este; nicht adv.): wert, erstrebt zu werden: ein -es Ziel; etw. [nicht] für e. halten; Die Kälte machte den Komfort der Kleidung ... noch -er (Fries. Weg 195); <Abl.:>Erstrebung«die; -. erstrecken <sw. V.: hat): 1. <e. + sich) a) eine bestimmte räumliche Ausdehnung haben: der Wald erstreckt sich über ein riesiges Gebiet, (von hier] bis zum Fluß; b) eine bestimmte Dauer haben: seine Forschungen erstreckten sich über zehn Jahre; c) jmdn., etw. betreffen u. mit einbeziehen: seine Kritik erstreckte sich auch auf Kollegen; das Gespräch erstreckte sich auf alle wichtigen Fragen. 2. (österr.) verlängern: eine Frist e.; einen Termin e. (hinausschieben); <Abl.:> Ersfreckung, die; -, -en. erstreiten <st. V.; hat) (geh.): streitend erringen, erkämpfen: den Sieg, den Lorbeer e.; ich mußte mir mein Recht erstreiten (durch einen Prozeß erkämpfen). 'erstunken fes'Jtonkn; 2. Part, von veraltet erstinken = stinkend werden; also = stinkend geworden, faul] in der Wendung e. und erlogen sein (salopp; eine ganz bewußte, niederträchtige Lüge sein): ^stunken [-; in Analogie zu: erfroren u.a.. eigtl. = durch Gestank erstickt] in der R besser erstunken als erfroren (salopp: lieber in einem warmen Raum mit schlechter Luft, als in einem gut gelüfteten, aber kalten). erstürmen <sw. V.; hat): durch einen Sturmangriff einnehmen, erobern: eine Stadt, eine Festung e.; Ü sie erstürmten den Gipfel des Berges (erstiegen ihn unter großen Mühen, so daß die Ersteigung einem Sieg gleichkam): <Abl.:) Erstürmung, die: -, -en. ersuchen <sw. V.; hat) (geh.): a) höflich, in förmlicher Weise um etw. bitten: jmdn. um eine Gefälligkeit. Aussprache e.; um Gehör. Geduld e.; b) /amtlicherseits I mit einem gewissen Nachdruck zu etw. auffordern: Sie werden ersucht, sich morgen auf Zimmer 212 zu melden; wir ersuchen Sie. unser Haus sofort zu verlassen: (subst.:) Ersuchen, das; -s. -: ein E. an jmdn. richten, stellen; einen E. stattgeben, entsprechen; auf E. von .../des ... ertynzen <sw. V.; hat): durch Tanzen erlangen, erringen: das Paar hat [sich (Dativ)] die Weltmeisterschaft ertanzt. ertappen <sw. V.; hat): 1. bei heimlichem od. verbotenem Tun überraschen: einen Schüler beim Abschreiben e.; der Dieb wurde auf frischer Tat. in flagranti ertappt; er ertappte sie. als sie seine Brieftasche durchsuchte; (scherzh.:) dastehen wie ein ertappter Sünder. 2. <e. + sich) plötzlich merken, daß man etw. [Unrechtes/ denkt od. wünscht: er ertappte sich bei dem Gedanken, das Bild an sich zu nehmen; <Abl.:) Ertyppung. die; - (selten). ertasten <sw. V.; hat): durch Tasten wahrnehmen, erkennen: im Dunkeln ein Hindernis e.; er wollte mit der Hand e., was es sein könnte. ertauben [eg'taubn] <sw. V.; ist) (geh.. veraltend): a) gehörlos werden: auf einem Ohr war er fast ertaubt; b) gefühllos werden: die ... Eisböen ... ließen die Hände e. (Th. Mann. Zauberberg 666): <Abl.:) Ertaubung. die; -. ertauben [e^'toybn] <sw. V.; hat) [zu alemann, taub = zornig, ttaub] (schweiz.): erzürnen, zornig machen. ertaudien <sw. V.; hat): durch Tauchen erlangen: er hat [sich (Dativ)] eine Münze ertaucht. erteilen <sw. V.; hat) [mhd. erteilen, ahd. irteilen = Recht zuteilen, ein Urteil sprechen]: auf Grund seiner Funktion od. einer Berechtigung geben, zuteil werden lassen, zukommen lassen: jmdm. einen Rat, einen Befehl, eine Vollmacht, eine Auskunft, eine Genehmigung, einen Tadel, eine Rüge, einen Verweis, eine Lektion, (ugs.:) einen Denkzettel e.; dem Vorstand wurde Entlastung erteilt; er erteilt keinen Unterricht mehr (er unterrichtet nicht mehr); <Abl.:> Erteilung, die; -. -en: die E. eines Auftrags, einer Auskunft. ertasten <sw. V.; hat): durch Testen feststellen, herauxlinden: Was an den Rennfronten benötigt wurde, ertestete der Chef selber (Spiegel 34. 1966. 65). ertjppen <sw. V.; hat): durch Tippen erlangen, gewinnen: ich habe mir im Lotto immer noch keine Million ertippt. ertönen <sw. V.; ist): a) laut, hörbar werden: plötzlich ertönte ein Ruf. eine Stimme, ein Schuß: der Dampfer ließ, seine Sirene e.; Musik. Gesang ertönt (erklingt); b) (geh.) von Klängen. Tönen. Lärm erfüllt werden: der Wald ertönte von frohen Liedern; das Haus ertönte von Kindergeschrei. ertOten<sw. V.; hat) (geh.): (Gefühle. Regungen o. ä.) absterben lassen, ersticken, unterdrücken: seine Triebe, Begierden e.; die Gewohnheit hat ihre Liebe ertötet; <Abl.:) Ertötung, die; -. Ertrag [etf'tra:k], der; -[e]s. Erträge [...'tre:gd; rückgeb. aus veraltet ertragen = einbringen, Nutzen abwerfen]: 1. bestimmte Menge / in der Landwirtschaft! erzeugter Produkte: die Erträge aus dem Getreideanbau steigen, nehmen ab; der Acker brachte, lieferte dieses Jahr gute, reiche, magere Erträge; durch Düngung den E. steigern, höhere Erträge erzielen. 2. finanzieller Nutzen; Gewinn, den etw. einträgt der E. eines Geschäfts. Unternehmens; seine Häuser werfen gute Erträge ab; er lebt vom E. seiner Bücher; U Die Intensität eines Lebens, sein geistiger E. ist wichtiger als die Anzahl der gelebten Jahre (Molo. Frieden 28). ertrag-, Ertrag- (gelegtl. mit Ertrags- wechselnd): -flhig <Adj.; nichtadv.): so beschaffen, daß es einen Ertrag bringen kann: ein sehr -er Boden; eine -e Geldanlage, dazu: -fähig- keit, die <o. PI.); ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): keinen Ertrag bringend: ein -es Geschäft; der Obstbaum war dieses Jahr völlig e.. dazu: -losigkeit, die; -: -reich <AdJ.; nicht adv.): reichen Ertrag bringend (Ggs.: ertragsarm): ein -er Acker; dieses Jahr war besonders e.; -Steigerung, (auchh Ertragssteigerung, die (Ggs.: Ertragsminderung); -Steuer (so Steuerw.), (auch:) Ertragssteuer, die (Wirtsch.): Steuer auf Erträge. ertragbar [£c'tra:kba:£] <Adj.): svw. terträglich (a); ertrMeo <st. V.; hat): (etw. Unangenehmes. Lästiges. Quälendes hinnehmen u. aushalten: Beschwerden. Leiden e.; tapfer alle Schmerzen e.; er konnte den Anblick, die Ungewißheit, den Gedanken, die Schande nicht länger e.; er erträgt es nicht, kritisiert zu werden; ich kann sie. ihre Launen nicht mehr e.: erträglich [eg'ti^klu;] <Adj.): a) so beschaffen, daß die betreffende Sache sich ertragen läßt: der Schmerz, die Hitze ist [gerade noch] e.; man muß versuchen, ihr Leben -er zu gestalten; (subst.:> das überschreitet die Grenze, das Maß des Erträglichen; b) (ugs.) nicht besonders schlecht; leidlich: er hat ein -es Auskommen: es geht ihm ganz e.. dazu: Erträglichkeit, die: -; Ertrtanfc [£gtrc:knisj. das; -ses, -se: seltener für t Ertrag, dazu: er- trägnisreich <Adj.; nicht adv.): seltener für tertragreich ertrggs-, Ertrags* (gelegtl. mit Ertrag- wechselnd): -ana <Adj.; nicht adv.): geringen Ertrag bringend (Ggs.: ertragreich): ein -es Geschäftsjahr; -ausfall, der; -aussichte* <P1.): die E. Tür dieses. Jahr sind günstig; -beteiligung. die; -einbüße, die; -höhe, die; -klasse, die: 1. (Landw.» Einstufung landwirtschaftlich genutzter Böden od. Betriebe in Klassen nach den Erträgen, die bei einer bestimmten Art zu wirtschaften erzielt werden. 2. (Forstw.) Wuchslet- stungsklasse zur Wertbeurteilung von Baumpflanzungen. X für die Binneftfischerei aufgestellte Ordnung der Gewässer. die sich nach den Erträgen des Fischfangs je Hektar u. Jahr richtet; -läge, die: eine unbefriedigende E.; die E der Firma ist gut. hat sich gebessert: -menge, die: Menge an Ertrag, die etw. bringt; -minderung, die (Ggs.: -Steigerung): die erhöhten Aufwendungen haben zu einer E. geführt; -Steigerung, (auch:) Ertragsteigerung, die (Ggs. ^Hinderung); -Steuer, die: t Ertragsteuer; Mvert.der: Wert des Ertrages; -zahl, die (meist PL); -Zuwachs, der: Zuwachs an Ertrag. ertranken <sw. V.; hat): durch Untertauchen im Wasser töten. sie ertränkte die Jungen Katzen im Teich; er hat sich [aus Liebeskummer] ertränkt; Ü seine Sorgen in/im Alkohol, im Gasthaus e. (durch Genuß von Alkohol I vorübergehend i vergessen). erträumen <sw. V.; hat): träumend od. in seinen Vorstellungen herbeiwünschen, sich ausdenken: die Tage waren noch schöner, als ich sie [mir] erträumt hatte; ein nie erträumtes Glück. ertrinken <st. V.; ist): durch Versinken im Wasser ums Leben kommen: der Junge ist beim Baden im Fluß ertrunken, bei dem Hochwasser sind viele Menschen, ist viel Vieh ertrunken; Ü das Land ertrank im Regen: wir ertrinken in einer Flut von Briefen; (subst.:> Ertrinken, das; -& jmdn. vor dem E.. vor dem Tod des -s retten; (subst 1. Part.:) Ertrinkende, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): einen -n retten. ertrotzen <sw. V.; hat) (geh.): durch Trotz, Eigensinn erreichen, durchsetzen: du hast [dir] von deinen Eltern die Erlaubnis ertrotzt; er hat ertrotzt, daß er mitfahren darf ertrunken [8?'trunknj: f ertrinken; Ertrunkene, der u. die -n. -n <Dekl. f Abgeordnete): jmd., der ertrunken ist. 748
erwarten ertrotzen <sw. V.; hat) (altertümelnd): svw. Tertrotzen. ertüchtigen fetf'tYQtign] <sw. V.; hat): durch Übungen kräftigen, leistungsfähig machen, stählen: sich durch täglichen Frühsport e.; die Schüler müssen körperlich ertüchtigt werden; <AbI.:> Ertüchtigung, die; -. -en <P1. selten). erttyfteln <sw. V.; hat): austüfteln: einen Plan e.; Ertüftelte Gesetze für das Wachstum der Pflanzen ... (Jahnn. Geschichten 57). erübrigen [etf'|y:bngn] <sw. V.; hat): 1. durch Sparsamkeit gewinnen, einsparen, übrigbehalten: Geld. Lebensmittel, einen größeren Betrag e.; soviel kann ich nicht e.; Können Sie etwas Zeit, eine Stunde für mich e.? (haben Sie etwas Zeit für mich?). 2. <e. + sich) überflüssig sein: weitere Nachforschungen erübrigen sich; es erübrigt sich, näher darauf einzugehen; das hat sich jetzt alles erübrigt (das ist jetzt alles nicht mehr nötig). 3. *es erübrigt noch ... (Papierdt.. veraltend; es ist noch erforderlich ...): es erübrigt noch, über folgendes zu sprechen; <Abi.:) Eriibrigung, die; -. Erudition [erudi'tsio:nJ. die;-[lat.erudltio. eigtl. = Aufklärung. Unterricht] (veraltet): Gelehrsamkeit. eruieren [eru'hran] <sw. V.; hat) [lat. eruere. eigtl. = herausgraben]: a) (bildungsspr.) etw. durch Nachforschungen herausfinden, feststellen: der Name des Täters konnte noch nicht eruiert werden; versuchen Sie doch mal zu e.. wer dahintersteckt!; b) (österr.) jmdn. ermitteln, ausfindig machen: den Besitzer eines Wagens e.; <Abl.:> Eruknmg, die; -. -en. Eruktation [erokta'tsio:n]. die; -. -en [lat. eructätio = das Ausrülpsen] (Med.l: /nervöses/ Aufstoßen, Rülpsen: enik- tierenleruk'ti:renl<sw. V.;hat)[lat.eructäre = ausrülpsen, ausspeien] (Med.): aufstoßen, rülpsen. emptieren [erup'ti:ren] <sw. V.; ist) [zu lat. eruptus. 2. Part, von: erumpere = hervorbrechen] (Geol.): (von Lava, Asche. Gas, Dampf) aus-, hervorbrechen: am Morgen erup- tieren Asche und Schlacke aus dem Vulkan; Ü Jäh eruptie- rendes Gelächter; Eruption [erup'tsio.n]. die; -. -en [lat. eruptio = das Hervorbrechen, der Ausbruch]: l.a) (Geol.) vulkanischer Ausbruch von Lava, Asche. Gas, Dampf: die E. eines Vulkans; rasch aufeinanderfolgende -en; b) Gasausbruch auf der Sonne. 2. (Med.) a) Ausbruch eines Hautausschlages: b) Hautausschlag. Eniptions- (Eruption 1 a): -kegel, der: um den Ort einer Eruption aufgeschütteter Kegel aus Asche u. Schlacken: ^krater, der: Krater, der durch eine Eruption entsteht: Strasse, die: Masse, die durch eine Eruption an die Oberfläche gelangt: Fünfzehn Meter steinharter E. waren zu überwinden (Ceram. Götter 19); eruptiv [erup'ti:f] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): l.a) (Geol.) durch Eruption (1 a) entstanden: b) (bildungsspr.) wie eine Eruption da) wirkend: die -e Gewalt der expressionistischen Phase (Adomo. Prismen 171). 2. (Med.) aus der Haut hervortretend: <Zus. zu 1 a:) Eruptivgestein, das (Geol.): durch die Erstarrung von Magma entstandenes Gestein. erwachen <sw. V.; ist) (geh.): a) aufwachen, wach werden: aus dem Schlaf, aus einem Traum, aus der Narkose, aus einer tiefen Ohnmacht e.; ich bin von dem Lärm erwacht; als er erwachte, war es heller Tag; Ü aus seinen Träumen e. (zur Realität zurückfinden): aus seiner Gleichgültigkeit e. (seine Gleichgültigkeit verlieren, aufgeben): die Natur, der Tag erwacht [zu neuem Leben]; b) sich injmdm. regen, geweckt werden: sein Gewissen. Ehrgeiz, Interesse ist erwacht; in ihr erwachte die Frau; <subst.:) Erwachen, das; -s: das wird ein böses E. geben. 'erwachsen <st. V.; ist): l.a) (aus etw.) allmählich hervorgehen, sich /heraus/bilden, entstehen, sich entwickeln: aus dieser Erkenntnis erwuchs die Forderung nach Reformen; daraus konnte nichts Gutes e.; tiefes Mißtrauen war zwischen unserwachsen; b) sich für jmdn.. etw. ergeben: daraus kann ihm. dem Staat. Schaden, nur Nutzen e. 2. (veraltend) heranwachsen: die Bäume sind aus Samen erwachsen: er ist zum Manne erwachsen; 2erw^chsen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [eigtl. 2.Part. von t 'erwachsen (2)]: dem Jugendalter entwachsen, volljährig: -e Töchter; die Kinder sind bald e.; er benimmt sich schon sehr e. (wie ein Erwachsener): <subst.:) Erwachsene, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete): der Film ist nur für E.; <Zus.:> Erwachsenenbildung, die <o. PL): Einrichtungen u. Maßnahmen zur Weiterbildung von Erwachsenen: Erwfdisenentaufe, die (Rel.); Er- wfctoensein, das: der Jugendliche hat damit die Schwelle zum E. überschritten. ewigen <st. V.; hat): a) prüfend, abwägend überlegen, durchdenken: einen Vorschlag, Plan ernsthaft, reiflich, gründlich e.; das Für und Wider einer Sache sorgfältig e.; ich erwog lange, ob ich ihm schreiben sollte; es bleibt zu e.. ob ...; b) ins Auge fassen, mit dem Gedanken spielen: kurz erwog er hineinzugehen; er erwog, den Vertrag zu kündigen; <Zus.:> erwägenswert <Adj.; -er. -este; nicht adv.): wert, erwogen, bedacht, in Betracht gezogen zu werden: dieser Vorschlag ist durchaus e.; <Abl.:> Erwägung, die; -. -en: prüfende Überlegung: politische, nüchterne -en; -en über etwas anstellen; etwas aus gesundheitlichen -en nicht tun; in der E.. daß ...; in der E. dessen, was er gesagt hat; nach reiflicher E.; +etw. in E. ziehen (nachdrücklich: erwägen). erwählen <sw. V.; hat) (geh.): a) laus/wählen, aussuchen: er hat den richtigen Beruf erwählt; ich habe sie [mir] zur Frau erwählt; er hat das bessere Teil, den besseren Teil erwählt (er hat sich für etw. Besseres entschieden): b) durch eine Wahl bestimmen: wählen: ein erwählter Rat der Ältesten (Mostar. Unschuldig 5); <subst. 2. Part.:) Erwählte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): svw. f Auserwählte; <Abl. vom 2. Part.:) Erwähltheit, die; -; Erwähhing, die; -. -en: das Erwählen. erwähnen <sw. V.; hat) [mhd. gewähenen, ahd. giwahan(en), zu einer Wz. mit der Bed. „sprechen44; nicht venv. mit „wähnen"]: beiläufig nennen, kurz von etw. sprechen: etwas mit keiner Silbe, mit keinem Wort, nur beiläufig e.; er hat dich [in seinem Brief] ausdrücklich, lobend, namentlich erwähnt; davon hat er nichts, kein Wort erwähnt; ich vergaß zu e.. daß ...; der Ort wird im 9. Jahrhundert zuerst erwähnt (urkundlich genannt): (Schweiz., sonst geh.. veraltet auch mit Gen.:) Es wäre schon längst eines Umstandes zu e. gewesen (Musil. Mann 398); die eben, schon, vorhin, oben erwähnten Männer; wie oben, früher erwähnt, war er...; <Zus.:> erwähnenswert <Adj.; -er. -este; nicht adv.): wert, erwähnt zu werden: ein -es Ergebnis; <subst.:)es ist nichts Erwähnenswertes passiert; erwähntermaßen <Adv.) (Papierdt.. veraltet): wie bereits erwähnt: e. sind wir zu Gesprächen bereit; <Abl.:) Erwähnung, die; -. -en: das Erwähnen: etwas findet E. (wird erwähnt): etwas verdient [keine] E. (ist /nicht I erwähnenswert); jmds.. einer Sache E. tun (veraltet; jmdn.. erw. erwätmenY. (geh.:) die Sache ist nicht der E. wert. erwahren <sw. V.; hat) (Schweiz.): 1. das Ergebnis einer Abstimmung od. Wahl amtlich bestätigen. 2. a) wahr machen: b) <e. + sich) Wirklichkeit werden, in Erfüllung gehen: <Abl.:> Erwghrung, die; -. -en. erwandern <sw. V.; hat): durch Wandern kennenlernen, für sich erschließen: ich habe [mir] meine engere Heimat erwandert; Ü so erwanderten sie doch einen Glauben und eine Hoffnung (Nigg. Wiederkehr 137); <Abl.:> Erw^ndemng. die; -, -en <P1. ungebr.X erwarmen [qj'varman] <sw. V.; ist) [mhd. erwarmen, ahd. irwarmen] (veraltet): warm werden: erwärmen <sw. V.; hat) [mhd. erwermen]: l.a) warm machen: Wasser auf 40 Grad e.; die Strahlen erwärmen die Luft; Ü eine Rede.... mit dem Feuer der Affekte zu e. vermögen (Dönhoff. Ära 8); der Anblick erwärmte mir das Herz (machte mich froh): b) <e. + sich) wann werden: die Luft, die See erwärmt sich langsam; Ü mit einem noch etwas fremden Blick, der sich aber im Nu erwärmte (Buber. Gog 131). 2.a) <e. + sich) an jmdm.. etw. Gefallen finden, jmdn.. etw. sympathisch finden: sich für eine Idee e.; ich kann mich für ihn, für diese Sache nicht e.; Es freut mich, daß du dich endlich erwärmst (Fries. Weg 213); b) (für jmdn.. etw.) gewinnen, einnehmen: er versuchte, die Partei für seine Ideen zu e.; so war Klaus Heinrich erwärmt und gewonnen (Th. Mann. Hoheit 55); Gura war... am ehesten für das von der Schiffseignerin vorgebrachte Anliegen erwärmt (Klepper. Kahn 76); <Abl. zu 1:) Erwärmung, die; -. erwarten <sw. V.; hat): 1. dem als gewiß vorausgesetzten Eintreffen einer Person od. Sache mit einer gewissen Spannung entgegensehen: etw. ungeduldig, unruhig, sehnlich e.; Besuch e.; Post e.; zum Essen Gäste e.; jmdn. am Bahnhof e.: wir erwarten jeden Tag seine Rückkehr; ich erwarte dich um 8 Uhr am Eingang; die Kinder können die Ferien kaum e. (sind ungeduldig vor Vorfreude): sie erwartet ein Kind [von ihm] (sie ist schwanger): Ü was wird mich noch alles e.! (mir noch alles bevorstehen!). 749
Erwartung 2. a)für wahrscheinlich halten, mit etw. rechnen: etwas Ähnliches war wohl zu e.; viel Gutes war [von ihnen) nicht zu e.; es steht (geh.; ist) zu e.. daß die Regierung zurücktritt; das hätte ich nicht [von dir] erwartet; ich erwarte von dir (setze als selbstverständlich voraus), daß du uns hilfst; <subst.:> es ist wider Erwarten (ganz im Gegensatz zu meinen Erwartungen; obwohl man dergleichen gar nicht erwarten durfte) gut abgelaufen; der Urlaub war über [alles] Erwarten schön (schöner, als man erwartet hatte); b) erhoffen, sich versprechen: ich erwarte mir viel von ihm. von dieser Unternehmung; der junge Künstler läßt noch viel e. (berechtigt zu großen Hoffnungen); <Abl.:> Erwartung, die; -. -en: 1. <o. PI.) Zustand des Wartens. Spannung: er war volller] E.; er verbrachte den Tag in gespannter, froher, banger E.; sie leben in E. des Todes. 2. <meist PI.) vorausschauende Vermutung. Annahme, Hoffnung: Die -en an die Ehe sind eminent groß (Ruthe. Partnerwahl 13); hochgespannte, allzu hoch gespannte, übertriebene -en hegen; sie hat unsere, die in sie gesetzten -en erfüllt, enttäuscht; das bestätigt meine -en. entspricht ganz meiner E.; der Minister gab der E. Ausdruck, sprach die E. aus. daß ...; er hat sich in seinen -en getäuscht; in der E. (indem ich hoffe), daß ... erw^rtungs-, Erw^rtungs-: -angst, die (Psych.): Angst in bezug auf erwartete Ereignisse od. erwartetes persönliches Verhalten; ~froh <Adj.): voll froher Erwartung: die Augen der Kinder glänzten e.; -gemäß <Adv.): den Erwartungen gemäß, wie erwartet: er hat die Prüfung e. bestanden; (auch attr.:> der -e Gang der Dinge; -haltung. die: Einstellung. Haltung, mit der man etw. erwartet; -Horizont, der <o. PI.): Umfang. Grenzen bestimmter Erwartungen: die Maßnahmen müssen sich am E. der Betroffenen orientieren; -norm, die: das. was man - gemessen an einer als üblich betrachteten Leistung od. Verhaltensweise - erwarten kann; ~voll <AdJ.>: voller Erwartung. Spannung: jmdn. e. ansehen. erwecken <sw. V.; hat): l.a) (geh.. veraltend) aufwecken: jmdn. aus tiefem Schlafe.; b) ins Leben zurückrufen, auferwecken: jmdn. vom Tode, von den Toten e.; Ü alte Bräuche wieder zum Leben e. (Wiederaufleben lassen). 2. erregen, wach-, hervorrufen: Liebe. Sehnsucht. Furcht. Zweifel, Hoffnung, Vertrauen. Mitleid e.; in jmdm. Interesse für etw. e.; sein Brief erweckt den Eindruck, als ob ...; <Abl.:> Erw^ckung, die; -. -en: 1. das Erwecken (1. 2). 2.a) (Mystik) plötzlich vernommener Anruf zur völligen Hingabe an Gott; b) (ev. Theol.) Bekehrung eines sündigen od. gleichgültigen Christen; <Zus. zu 2 b:) Erweckungsbewegung, die; -. -en: innerprotestantische Bewegung zur Wiedererweckung des religiösen Lebens (im 18.119. Jh.). erwehren, sich <sw. V.; hat) (geh.): jmdn.. etw. mit Mühe abwehren, fernhalten; sich gegen jmdn.. etw. wehren: er mußte sich der beiden Angreifer, des Ansturms der Autogrammjäger e.; sie konnte sich der Tränen, eines Lächelns nicht e.; ich kann mich des Eindrucks nicht e.. daß ... erweichbar [e^'vajcba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. so beschaffen, daß etw. weich wird od. weich zu machen ist. 2. so beschaffen, doli jmd. milde gestimmt, gerührt, nachgiebig; er wird; erweichen <sw. V.): 1. weich machen (hat): die Hitze erweichte das Wachs; verteilen Sie ihn (= den Schaum)... auf dem nassen Gesicht: schon ist jedes Barthaar bis zur Wurzel erweicht (Spiegel 48, 1965, 43); Ü ihre Tränen haben mein Herz erweicht (mich gerührt, milde gestimmt); ich ließ mich durch Bitten nicht e. (umstimmen, zum Nachgeben bringen). 2. weich werden Ost): der Asphalt ist in der Sonne erweicht; Ü Vor seinem (= des Allmächtigen) Ansturm muß auch das verstockteste Herz e. und sich öffnen (Ott. Haie 341); sein starrer Sinn ist erweicht (er ist nachgiebig er, geworden); <Abl.:> Erweichung, die; -. -en. Erweis [e?'vajsl. der; -es. -e (veraltend): Nachweis. Beweis: den E. für etw. erbringen; einen unbestreitbaren E. von Schuld (Johnson. Mutmaßungen 147); erweisbar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich erweisen (1) lassend: eine -e Behauptung; erweisen <st. V.; hat): 1. nachweisen, beweisen: jmds. Unschuld e.; es ist noch nicht erwiesen, ob er recht hat; er wurde wegen erwiesener Unschuld freigesprochen. 2. <e. -I- sich) sich in bestimmter Weise zeigen, sich (als jmd.. etw.) herausstellen: sich dankbar gegen jmdn. e.; die Nachricht hat sich als falsch, als Irrtum erwiesen; du hast dich als wahrer Freund erwiesen. 3. zuteil werden lassen, bezeigen: jmdm. Achtung, einen Gefallen e.; du hast mir damit einen schlechten Dienst erwiesen; für die erwiesene Teilnahme danken; erweislich <Adj.; o. Steig.; (veraltet): nachweisbar: Daß Jaakob fünfundzwanzig Jahre bei Laban verblieb, ist e. wahr (Th. Mann. Joseph 246); Erweisung, die; -. -en <P1. ungebr.X erweitern [etf'vaitenl <sw. V.; hat): 1. in seiner Ausdehnung, in seinem Umfang vergrößern: eine Durchfahrt, einen Flugplatz e.; die Blutgefäße werden durch das Präparat erweitert; erweiterte Pupillen; die Sammlung wurde durch Leihgaben erweitert; Ü seinen Horizont e. (sein geistiges Blickfeld vergrößern); seine Kenntnisse e.; einen Bruch e. (Math.; Zähler u. Nenner mit derselben Zahl multiplizieren): ein Wort im erweiterten Sinn verwenden. 2. <e. + sich) weiter, größer werden: der Tunnel erweitert sich zum Ausgang hin; die Höhle erweitert sich allmählich; die Pupillen, die Gefäße erweitern sich; sein Herz ist krankhaft erweitert; <Abl.:> Erweiterung, die; -. -en: das Erweitern: die E. der Fahrbahn, der Anlagen; der Handel zwischen den beiden Ländern hat eine bedeutende E. erfahren (nachdrücklich; ist bedeutend erweitert worden), dazu: Erweiterungsbau, der <PI. -ten): Bau zur Erweiterung eines bestehenden Gebäudes; einen E. planen. Erwerb [es'verp). der; -[eis: l.a) das Erwerben (la): der E. des Lebensunterhalts; b) bezahlte Tätigkeit, berufliche Arbeit: sich (Dativ) einen neuen E. suchen; einem E. nachgehen; c) (geistige) Aneignung; der E. von Wissen, von Kenntnissen; d) das Kaufen. Kauf: der E. eines Grundstückes. 2. das Erworbene: Laban hatte den Spruch bezahlt mit einem Schaf und allerlei Nahrung für den Mondgötzen, und schon darum mußte er an dem -e hängen (Th. Mann. Joseph 343); von seinem E. (Verdienst) leben; erwarben <st. V.; hat): l.a) durch Arbeit. Tätigsein gewinnen, in seinen Besitz bringen: er hat als Unternehmer ein beträchtliches Vermögen erworben; einen akademischen Grad e.; damit kannst du [dir] keine Reichtümer e.; Ü [sich (Dativ» große Verdienste um etw. e.; durch seine Tat hat er sich großen Ruhm erworben; er erwarb sich die Achtung, das Vertrauen seiner Mitmenschen; b) sichdurch Übung. Lernen o. ä. aneignen: durch Lektüre ein umfangreiches Wissen e.; [sich <Dativ>] Kenntnisse. Fertigkeiten e. 2.a) durch Verhandlungen od. Kauferlangen: ein Grundstück käuflich e.; die [Auffuhrungslrechte für ein neues Theaterstück e.; das Museum hat drei wertvolle Gemälde erworben; b) (Med.. Psych.) allmählich herausbilden, sich aneignen: dieser Herzfehler ist erworben; angeborene und erworbene Reflexe; <Abl.:) Erwerber, der; -s, -: jmd.. der etw. erwirbt od. erworben hat: er ist der erste E. des Grundstücks; Erwerberin, die; -. -nen: w. Form zu t Erwerber. erwarte-, Erwerbs-: -ausfall. der: Ausfall der Verdienstmöglichkeit. Verdienstausfall; -beschränkt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): durch körperliche od. seelische Beeinträchtigung in der Erwerbsfähigkeit beschränkt: durch einen Unfall e. werden; -emkünfte <P1.) (Wirtsch.): Einkünfte, die der öffentlichen Hand aus der Teilnahme am wirtschaftlichen Prozeß zufließen; -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): fähig, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen (Ggs.: -unfähig): voll e. sein, dazu: -fähige, der u. die; -n. -n <Dekl. TAb- geordnete) (Ggs.: -unfähige), -fähigkeit.die <o. PI.) (Ggs.: -Unfähigkeit); -gemindert: svw. t-beschränkt; -gesell- schaft, die: Vereinigung mehrerer Personen zu dem Zweck. Vermögen zu erwerben: -gier, die (abwertend): übersteigertes Erwerbsstreben; -Intensität, die (Wirtsch.): Anteil der Erwerbstätigen an den Erwerbspersonen; -leben, das: Berufstätigkeit als Lebensbereich u.-plmse:im E. stehen (berufstätig sein); ^k» <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) svw. t arbeitslos (1); b) (Amtsspr.) arbeitslos u. ohne Anspruch auf Leistung aus der Arbeitslosenversicherung: -e Schulabgänger, dazu: -lose, der u. die; -n. -n <Dekl. T Abgeordnete). -losigkeit, die; -; -minderung, die: Minderung der Erwerbsfähigkeit; -mittel, das: dem Erwerb dienendes Mittel; Mnäg- Ikhkeit, die: Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt zu verdienen; -person, die (Wirtsch.): Person, die eine unmittelbar od. mittelbar auf Erwerb ausgerichtete Tätigkeit auszuüben pflegt; -quelle, die; -ouote. die (Wirtsch.): Anteil der Erwerbsfähigen an der Gesamtbevölkerung; Beschäftigungsgrad; -sinn,der <o. PI.): starken, wenig E. haben; -streben, das: auf Erwerb gerichtetes Streben; -tätig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): einen Beruf zu Erwerbszwecken ausübend, dazu: -tättge.deru. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete), -tätigkeit. 750
erz-, Erz- die; -trieb, der: vgl. -gier; -unfähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): wegen Krankheit, aus Altersgründen o.a. unfähig. /regelmäßig] erwerbstätig zu sein (Ggs.: ^fähig). dazu: -unfähige, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (Ggs.: -fähige). -Unfähigkeit, die (Ggs.: -fähigkeit); -unternehmen, das: auf Erwerb gerichtetes Unternehmen: -zweck. der: zu -en arbeiten; -zweig, der: (von den Erwerbsmöglichkeiten her gesehener) Wirtschafts-. Berufszweig: Branche: die Autoindustrie ist ein wichtiger E. Erwerbung, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Erwerben (1. 2a): die E. von Kenntnissen, eines Hauses. 2. etwas Erworbenes: dieses Auto ist seine neueste E.; daß gerade die am höchsten spezialisierten Triebhandlungen sowie diejenigen, die vielleicht erst jüngere -en der Art sind, besonders leicht Störungen erleiden (Lorenz. Verhalten I. 99). erwidern <sw. V.; hat) [zu twiderj: 1. antworten, entgegnen: er erwiderte freundlich, nach einiger Überlegung, daß ...; ..Er ist krank", erwiderte sie; sie konnte [mir] darauf nichts e.; er erwiderte mit einer Frage. 2. auf etw. in gleicher od. entsprechender Weise reagieren: einen Besuch, einen Blick e.; seine Liebe wurde nicht erwidert; sie erwiderte seinen Gruß mit einem Kopfnicken; das Feuer e. (Milit.; zurückschießen)'. <Abl.:> Erwiderung, die; -. -en: 1. das Erwidern (1); Antwort: eine mündliche, schriftliche E. 2. das Erwidern (2): die E. eines Besuchs, seiner Liebe. envj&enermgßen <Adv.): wie erwiesen ist. nachweislich: er war e. an der Tat beteiligt. erwjrken <sw. V.; hat): durch Bemühungen erreichen, durchsetzen: eine Zahlung e.; Jmds. Entlassung. Freispruch e.; bei jmdm. eine Erlaubnis e.; <Abl.:) Erwirkung, die; -. erwirtschaften <sw. V.; hat): durch Wirtschaften erlangen, erreichen: hohe Gewinne. Erträge e.; <Abl.:> Erwirtschaftung, die; -. erw|schen <sw. V.; hat) (ugs.): l.a) nach einem Vergehen o. ä. fassen, ergreifen: die Polizei hat die Täter noch nicht erwischt; man hat den Falschen erwischt; b) bei einem Vergehen o. ä. ertappen: jmdn. beim Stehlen e.; er wurde erwischt, als er die Tür aufbrach; laß dich nicht e.! 2.a) gerade noch fassen, zu fassen bekommen: ich habe sie am Rockzipfel, bei den Zöpfen erwischt; b) (in bezug auf eine Verbindungs- od. Kontaktmöglichkeit) gerade noch erreichen: er hat den letzten Zug noch erwischt; ich habe den Chef heute nicht mehr erwischt (nicht mehr sprechen können): c) zufällig, unverhofft [zu fassen) bekommen: das beste Stück, noch einen Sitzplatz e. 3. <unpers.) als Betroffenen in Mitleidenschaft ziehen: ausgerechnet Jetzt muß es mich e. (muß ich krank werden): zwei Soldaten hat es erwischt (sie sind / tödlich j verwundet): meinen Freund hat es schwer erwischt (1. er ist schwer erkrankt: 2. er hat sich schwer verletzt: 3. ihm ist etwas Schlimmes zugestoßen: 4. scherzh.; er liat sich heftig verliebt). erwünscht [e^'wnjt] <Adj.; nicht adv.) [eigtl. 2. Part, von veraltet erwünschen (mhd. erwünschen) = wünschen]: gewünscht, willkommen, angenehm: das gab ihm die -e Gelegenheit einzugreifen; du bist hier nicht e.; Englischkenntnisse e.. aber nicht Bedingung. erwtyrgen <sw. V.; hat): durch Zudrücken der Kehle töten: er hat ihn mit bloßen Händen, mit einer Krawatte erwürgt; Ü wieder einmal erwürgt Leidenschaft die Vernunft (St. Zweig. Fouche 146); <Abl.:> Erwägung, die; -. -en. Erysipel [eryzi'pe:!]. das; -s. Erysipelas [ery'zi:pelas]. das; - [lat. erysipelas < griech. erysipelas. eigtl. = rote Haut]: svw. t Wundrose. Erythea [ery'te:a], die; -. ...een [...e:an; nach der aus der griech. Heraklessage bekannten Insel Erytheia (Südspanien)]: Vertreter einer aus Mittelamerika stammenden Pflanzengattung, deren Arten z. T. auch als Zimmerpflanze gezüchtet werden: <Zus.:> Erytheapaime, die. Erythem [ery'te:m]. das; -s. -e [griech. erythema. eigtl. = Röte] (Med.): entzündliche Rötung der Haut infolge verstärkter Durchblutung durch Gefäßerweiterung: Erythrin [ery'tri.n]. der; -s [zu griech. erythrös= rot]: svw. tKobaltblüte; Erythrismus [ery'tnsmos], der; -. ...men [zu griech. erythrös=rot]: 1. Auftreten einer rötlichen Färbung bei sonst dunkler gefärbten Tieren. 2. Rothaarigkeit bei (dunkelhäutigen) Menschen ;Eryihrlt [eiy'tri.t, auch: ...'tnt]. der; -s [zu griech. erythros = rot]: einfachster vierwertiger Alkohol; Erythrophobie[...fo,bi:].die; -. -n [...i:dn; zu griech. erythros = rot u. phöbos = Furcht]: 1. (Psych.) krankhafte Angst zu erröten. 2. (Med.): krankhafte Angst vor roten Gegenständen: Erythrosin [erytrozi:n], das; -s [zu griech. erythros = rot u. t Eosin]: künstlicher rotbrauner Farbstoff, der als Sensibilisator verwendet wird: Erythrozyt [...'tßy:t], der; -en. -en (meist PI.) [zu griech. erythros = rot u. kytos = Höhlung. Wölbung] (Med.): rotes Blutkörperchen. Erz [e:$ts. ertsl. das; -es. -e [mhd. erze. arze. ahd. aruzzi. arizzi. aruzj.l. metallhaltiges Mineral: -e gewinnen, abbauen, aufbereiten, waschen, rösten, verhütten; gediegenes (Metall in nahezu reiner Form enthaltendes) E. 2. (geh.. selten) Bronze: eine Glocke aus E.; er stand da wie aus/in E. gegossen. 'erz-, Erz- ['e:?ts-. 'erts-l (Erz 1): -abbau, der <o. PI.); -ader. die; --arm <Adj.; nicht adv.): arm an Erzvorkommen (Ggs.: -reich); -aufbereitung, die; -bau, der: svw. ~berg- bau; -bergbau, der; -bergwerk, das: svw. t-grübe; -be- schickung, die (Technik): Beschickung eines Hochofens mit Erz: -brocken, der: -fördenmg, die; -gang, der: mit Mineralien angefüllte Gebirgsspalte; -gehalt, der; -gewinnung, die; -gleßer, der. dazu: -gießerei, die; -grübe, die: Grube, in der Erz abgebaut wird. Erzbergwerk: -haltig <Adj.; nicht adv.); -böffig <AdJ.; nicht adv.) (Bergmannsspr.): reiches Erzvorkommen versprechend: -hütte, die; -lager, das; ~la- gerstätte, die (Geol.): natürliche Anhäufung von Erzen in der Erdrinde: -mikroskop, das (Technik): Mikroskop zur Untersuchung von Erzen: -probe, die; -reich <Adj.; nicht adv.): reich an Erzvorkommen (Ggs.: ^arm); -9chiflf, das: Frachter für den Transport von Erzen: -stock, der: unregelmäßig begrenzte, stockwerkförmige Erzlagerstätte: -Verarbeitung, die; -Verhüttung, die; -vorkommen, das: in dieser Gegend wurden reiche E. entdeckt. 2erz-, Erz- ferts-J (einen hohen Rang bezeichnend) [mhd. erz(eK ahd. erzi- < kirchenlat. arc(h)i- < griech. arch(i)- = Ober-, Haupt-, Vorsteher. Führer. Meister]: -amt, das (hist.): oberste Reichswürde u. bei der Krönung des Königs von den Kurfürsten ausgeübtes Ehrenamt im Heiligen Römischen Reich: -bannerherr, der (hist.): vgl. -amt; -bischof, der [mhd. erzebischof. ahd. erzibiscof < kirchenlat. archi- episcopus] (kath.Rel.): a) Bischof, der eine Erzdiözese leitet; b) einem regierenden Bischof vom Papst verliehener Ehrentitel, dazu: -bischöflich <Adj.; o. Steig.; nur attr.): der -e Rang: -btstim, das: svw. t-diözese; -diakon, der: svw. t Archidiakon; -diözese, die (kath. Rel.): Hauptdiözese einer Kirchenprovinz; -engel, der [mhd. erzengel < kirchenlat. archangelus < griech. archäggelos]: in der Bibel einer der ranghöchsten Engel: die E. Gabriel. Michael und Ra- phael; -herzog, der fLÜ von mlat. archidux]: Titel der Prinzen des Hauses Österreich; -herzogin. die: w. Form zu t-herzog, dazu: -herzoglich <Adj.\ -herzogtim, das: Herrschaftsbereich eines Erzherzogs; -Jägermeister, der (hist.): vgl. -amt; -kämmerer. der (hist.): vgl. -amt; -kanz- ler. der (hist.): Leiter des königlichen Kanzleiwesens im Mittelalter; -marschall. der (hist.): vgl. -amt; -priester, der: svw. TArchipresbyter; -schenk, der (hist.): vgl. ~amt; -truchseß. der (hist.): vgl. ~amt; ^vater. der [LÜ von kirchenlat. patriarcha] (Rel.): einer der Stammväter des jüdischen Volkes: die Erzväter Abraham. Isaak und Jakob. 3erz-, Erz- [-] (eine negative, seltener positive Verstärkung od. Steigerung des folgenden Subst. od. Adj. bezeichnend) [von t2erz-]: -böse <Adj.; o. Steig.): von Grund auf* durch u. durch böse: ein -r Mensch. Plan; -bösewicht, der; -demo- krgt, der: völlig überzeugter, kämpferischer Demokrat; -dymm <Adj.; o. Steig.): in höchstem Grade dumm: du hast dich e. verhalten, dazu: Mfymmheit, die: das war eine E. von ihm; -faschjst,der: völlig überzeugter, kämpferischer Faschist; -faul <Adj.; o. Steig.): im höchsten Grade faul: er ist ein -er Schüler; -feind, der: langjähriger, verhaßter Feind, dazu: -feindschaft, die: aus den ständigen Streitigkeiten wurde eine E.; -gauner, der (abwertend): besonders durchtriebener Gauner: dieser E. hat mich schon wieder hereingelegt!; -gesetzt <Adj.; o. Steig.): besonders, überaus gescheit: ein -es Kind; -hahjnke, der: vgl. -gauner; -katholik, der: völlig überzeugter, kämpferischer Katholik. dazu: -katholisch <Adj.; o. Steig.): er kam in ein -es Dorf; -kommunjst, der: völlig überzeugter, kämpferischer Kommunist; -konservativ <Adj.; o. Steig.): eine -e Zeitung; -Itfgner, der: besonders frecher, unverbesserlicher Lügner; -Igmp, der: besonders gemeiner, niederträchtiger Lump: dieser E. hat sie sitzenlassen; -reaktion&r <Adj.; o. Steig.): er vertritt -e Ansichten; -sch^Im, der (geh.. veraltend): dieser E. muß immer neue Streiche aushecken; -sch^rke. 751 Erzähltet: vgl. -lump; Mibe!, das: Haupt-, Grundübel: Lüge und Feigheit, das sind die beiden E. (Wolf. Menetekel 306). Erzihl-: -freude, die: Freude am Erzählen, dazu: -freudig <Adj.; nicht adv.); ~*gut, das: Gesamtheit der überlieferten Erzählungen eines Volkes o.a.: ^kirnst, die <o. PI.): Kunst des Erzählens, des erzählerischen Gestaltens: er ist ein Meister der E.; -lied, das: Volkslied mit erzählendem Inhalt; -talent, das: svw. t Erzählertalent (a): außergewöhnliches E. besitzen; -technik, die: vgl. -kunst: die E. meisterhaft beherrschen; -wese, die: a) Art u. Weise des künstlerischen Erzählens: die heitere, ausführliche E. eines Romans, eines Dichters; b) (Literaturw.) Grundform des Erzählens: Bericht und Beschreibung sind verschiedene -n; -zeit, die <o. PI.) (Literaturw.): Zeit, die zum Erzählen od. Lesen eines erzählenden Werks nötig ist. erzählen <sw. V.; hat) Imhd. erzel(le)n = aufzählen, berichten!: a) schriftlich od. mündlich auf anschauliche Weise darstellen: gut. spannend e. können; eine [erdachte] Geschichte, eine Anekdote e.; den Kindern ein Märchen e.; erzähle keine Märchen! (lüg nicht so!); der soll mir nur kommen, dem werd' ich was e.! (ugs.; meine Meinung sagen!)\ b) berichten: den Hergang eines Unfalls e.; er hat viel von ihm. über ihn erzählt; er erzählte, daß er ...; er kann etwas e. (er hat viel erlebt); erzähle mir. wie alles gekommen ist; ich habe mir e. lassen (man hat mir berichtet), daß ...; das kannst du einem anderen, deiner Großmutter e.. mir kannst du viel e. (ugs.; das glaube ich dir nicht): von einer Reise, aus seinem Leben e.; c) / in vertraulicher Unterredung I mitteilen, sagen: man kann ihm alles e., was einen innerlich beschäftigt; sie erzählt alles ihrer Freundin; du darfst aber niemandem [etwas) davon e.!; <Zus.:) erzählenswert <Adj.; -er. -este): wert, erzählt zu werden: eine -e Begebenheit; <Abl.:> Erzihler, der; -s. -: a) jmd.% der erw. erzählt (a): er ist ein E.. dem jeder gespannt zuhört; b) Verfasser erzählender Dichtung: ein zeitgenössischer E.. dazu: erzählerisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): das Erzählen (a). die Kunst des Erzählens betreffend: er besitzt ein großes -es Talent, große -e Fähigkeiten; Erzjhlertatent. das: -[e]s. -e: a) <o. PI.) Talent zum Erzählen. Erzähltalent: er besitzt ein außergewöhnliches E.; b)jmd., der Erzählertalent (a) besitzt: er ist ein außergewöhnliches E.; Erzählung, die; -. -en: 1. das Erzählen (a. b): eine angefangene E. fortsetzen, vollenden; eine unterbrochene E. wiederaufnehmen; jmds. E. zuhören; in seiner E. fortfahren, innehalten. 2. (Literaturw.) erzählende Dich- tung: eine kurze, spannende, historische E.; -en schreiben, herausgeben. erzeigen <sw. V.; hat) (geh.): I.a) als Ausdruck seiner Gesinnung, seines Empfindens zuteil werden lassen, bezeugen: jmdm. Ehre. Vertrauen e.; Die Schwachen sollten einander nicht Verachtung e. (Th. Mann. Krull 169); daß Gott mit diesem Jüngling ein Wunder e. wolle (Lüthi, Es 23); b) <e. + sich) jmdm. gegenüber in bestimmter Weise seiner Gesinnung od. Empfindung Ausdruck geben: sich jmdm. gegenüber dankbare.; ich will mich Euch allezeit dienstbar e. (Hacks, Stücke 16); In der Welt dieser Frauen.... fremd ... dem Bemühen, sich ritterlich zu e. (Langgässer. Siegel 308). 2.a) als etw. erscheinen lassen, erweisen: daß die vielen Meilen, nunmehr dazwischen gelegt, die Peinlichkeit der Eindrücke ... nicht als wesenlos erzeigten (A. Kolb. Daphne 144); b) <e. + sich) sich als erw. erweisen, zeigen: er. ... der sich im Besitz einiger Fortune erzeigt hat. ein paar Monate lang (Bobrowski. Mühle 34); <Abl.:) Erzeigung, die; -. -en <PI. ungebr.X erzen [e:?tsn. ertsn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (geh.): aus Erz (2):'" eine -e Glocke. Statue; Ü die hohe und -e Stimme, die zu ihm gesprochen (Th. Mann. Joseph 96). erzsfiuaen <sw. V,; hat): l.a) entstehen lassen, bewirken: Reibung erzeugt Wärme; sein Bericht hat bei allen Langeweile erzeugt; er versteht es. Spannung zu e.; (auch e. + sich:) Die Mißverständnisse ... erzeugten sich dann aus sich selbst (Jahnn. Geschichten 103); b) (veraltend) zeugen: er hatte viele Kinder erzeugt. 2. a) produzieren, hervorbringen: Strom, landwirtschaftliche Produkte e.; der Boden erzeugt alles, was wir brauchen; Inhaber der Firma... Krull. welche die untergegangene Sektmarke ... erzeugte (Th. Mann. Krull 11); Musikalische Menschen ... erzeugen zwar eine Sache. Tür die sie den unpersönlichen Namen Musik gebrauchen, der ... (Musil. Mann 1455); b) (österr.) (Gebrauchsgüter) herstellen: Kleider. Schuhe e.; Türblätter nach Maß und in allen Holzarten erzeugt Walter Sohm OHG, Dornbirn (Vorarlberger Nachr. 22. 11. 68, 21); <Abl.:) Erzeuger, der; -s. -: 1. leiblicher Vater: er ist nachweislich nicht der E. dieses Kindes; (iron. abwertend:) meinen E.. diesen Schlamper (Plenzdorf. Leiden 21). 2.a) jmd., der erw. (eine Ware) produziert: der Weg vom E. zum Verbraucher; wir beziehen unsere Kartoffeln direkt vom E.; b) (österr.) Hersteller (von Gebrauchsgütern): die E. von Textilien. Glaswaren. Erzeuger- (Erzeuger 2): ^erlös, der: Erlös, den der Erzeuger beim Verkauf seiner Ware erzielt; -land, das; -preis, der: Preis, den der Erzeuger für seine Ware verlangt. Erzeugnis tes'tsjyknis], das; -ses. -se: erw., was erzeugt worden isr; Produkt: landwirtschaftliche. Industrielle -se; diese Vase ist ein deutsches E.; seine -se ausstellen, vertreiben, ins Ausland liefern; Ü diese Gestalt ist ein E. seiner Phantasie; ein literarisches E.; Erzeugung, die; -. -en: das Erzeugen (1 a, 2): die E. eines Vakuums; die E. von Strom; (österr. [vgl. erzeugen 2 b]:) die E. von Wäsche. Encwungs-: -grammatik, die (Sprachw.): svw. generative Grammatik (f generativ 2); -kosten <P1.): die E. für Milchprodukte sind gestiegen: -schlacht, die (ns.): mir dem Ein- sarz aller Kräfre betriebene agrarische Produktion. erziehbar [e^'tsi:ba:^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich erziehen lassend: ein sehr schwer -es Kind; vgl. schwererziehbar. erziehen <unr. V.; hat) [mhd. erziehen, ahd. irziohan. eigtl. = herausziehen]: 1.*) jmds. (bes. eines Kindes) Geist u. Charakter bilden u. seine Entwicklung fördern: ein Kind e.; sie wurde in einem Internat erzogen; er ist streng, mit Strenge, sehr frei, in christlichem Geist erzogen worden; auch die Frauen wären ihrer eigentlichen Aufgabe. Männer zu e.. beraubt (Bamm. Weltlateme 44); warb der andere, an Fontane, Storni und Turgenjew erzogen (geschult) , mit diskreteren ... Mitteln (K. Mann. Wendepunkt 12); ein gut erzogenes Kind; b) zu einem bestimmten positiven Verhalten anleiten: seine Kinder zur Selbständigkeit. Sparsamkeit e.; Da erzögen wir Sie Ja zum Verschwender! (Fallada. Blechnapf 104); du mußt dich zur Toleranz e. 2. (Gartenbau) (Pflanzen) aufziehen: Herr de Jussieu. ein berühmter Botaniker, hatte sie (= eine Pflanze) im Treibhaus erzogen (Jacob. Kaffee 137); <Abl. zu 1:) Enfcher, der; -s. -: jmd., der Kinder u. Jugendliche erzieht: dieser Lehrer ist der geborene E.; nicht alle Eltern nehmen ihre Aufgabe als E. ernst; für mich, den Aufseher, der ... auch E. sein will (Bieler. Bonifaz 195); er geht nicht zur Schule, er hat einen E. (Hauslehrer), dazu: Erzkhergabe, die <o. PI.): natürliche Befähigung, Eignung zum Erzieher: er hat eine außergewöhnliche E.; Erzieherin, die; -. -nen: w. Form zu t Erzieher: erzieherisch <Adj.; o. Steig.): a) die Erziehung betreffend, sich auf die Erziehung beziehend, pädagogisch: eine -e Frage; aus -en Gründen; b) Erziehung bezweckend, der Erziehung dienend: -e Maßnahmen ergreifen; dieser Film soll e. wirken; erziehlich <Adj.) (bes. österr.): svw. t erzieherisch; Erziehung, die; -:l.das Erziehen (1): geistige, körperliche E.; eine freie, autoritäre E.; seinen Kindern eine gute E. geben, angedeihen lassen; er hat ihre E. vernachlässigt. 2. in der Kindheit anerzogenes Benehmen, anerzogene gute Manieren, Takt: ihm fehlt jede. Jegliche E.; vergiß deine gute E. nicht!; man muß ihm Mangel an E. vorwerfen. enfehungs-, Erzkhungs- (Erziehung 1): -ansprudi, der: Anspruch, Recht auf Erziehung: jedes Kind hat einen unabdingbaren E.; -anstatt, die: Heim, in dem Jugendliche, deren Umwelt erzieherisch versagt hat, gemeinschaftlich erzogen werden; -arbeit, die <o. PI.): er leistet in diesem Heim wertvolle E.; -aufgäbe, die: seine E. ernst nehmen; -befliilfe.die: vgl. Ausbildungsbeihilfe; -berater. der: jmd., der in Erziehungsfragen berät (Berufsbez.). dazu: -bera- tung. die: a) Beratung von Eltern in Erziehungsfragen; b) sozialpädagogische Einrichtung, die Eltern in Erziehungsfra- gen berät, bei der Erkennung u. Behebung von Erziehungsschwierigkeiten unterstützt; -berechtigt <Adj.; o. Steig.; adv.): grundsätzlich sind die Eltern eines Kindes e.. <subst.:) -berechtigte, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd., der die elterliche Gewalt ausübt (Eltern, Vormund): bei einer Waise ist der Vormund der E.; -departe- ment, das (Schweiz.): Verwaltungsinstanz für Erziehungswesen; -direktion, die (Schweiz.): tkantonales) Erziehungsministerium; Referat für Erziehungswesen / einer Stadtverwaltung/; ffaktor. der: wichtiger Gesichtspunkt, maßgeblicher 752
Es Umstand, der zur Erziehung beiträgt; ^fehler, der: Fehler in der Erziehung von Kindern u. Jugendlichen durch Erwachsene; ^frage« die: die Erziehung betreffende Frage; ^grund- satz, der: feste Erziehungsgrundsatze haben; -heim, das: Heim für Jugendliche, deren Entwicklung gefährdet od. geschädigt ist od. die der Fürsorgeerziehung unterliegen; ^hilfe, die: a) vom Jugendamt in Absprache mit den Eltern durchgeführte Erziehung schwererziehbarer od. entwicklungsgefähr- deter Kinder; b) (Schweiz.) im Jugendstrafrecht festgelegte Erziehungsmaßnahme, die für straffällig gewordene Kinder od. Jugendliche angeordnet wird, wenn sie in ihrer Familie belassen werden können; ^ideal, das: angestrebtes Ideal der Erziehung, dem eine Auffassung vom vollkommenen Menschen zugrunde liegt; -Institut, das: Lehr- od. Arbeitsstätte, an der Mitarbeiter mit der Erziehung von Kindern od. Jugendlichen betraut sind. z. B. Schule. Internat; -lager, das; -lehre, die: a) Teilbereich der Pädagogik, der Anleitungen u. Normen zur Erziehung gibt; b) svw. T Pädagogik: -maßnähme, die: strenge -n ergreifen; -methode, die: neue -n anwenden; -mittel, das: Maßnahme, die angewendet wird, um das angestrebte Ziel in der Erziehung zu erreichen; -ministerium, das: Ministerium für Erziehungswesen; -modeil, das; -pflicht, die: seine E. vernachlässigen; -Problem, das; -Programm, das: Gesamtheit aller Pläne, die für eine Erziehung ausgearbeitet werden; -prozeß, der; -roman, der (Literaturw.): Roman, in dem die Erziehung eines jungen Menschen dargestellt wird; -Schema, das; -Schwierigkeiten <PI.): die in der Erziehung auftretenden Störungen, die sich in jeder gesunden Entwicklung als normal einstellen, z. B. Pubertät; sich wegen E. beraten lassen; ^«tll, der: typisierte erzieherische Verhaltensweise: ein strenger, autoritärer E.; -System, das: das gesamte E. eines Staates verändern; -verhalten, das: Verlmlten des Erziehers bei der Erziehung; -versuch, der: Versuch, jmdn. zu erziehen; -werk, das: etw.. was durch systematische erzieherische Arbeit hervorgebracht wird: das E. Pestalozzis; -wesen, das <o. PL): alle Einrichtungen u. Maßnahmen, die die Erziehung betreffen: das deutsche E. soll vereinheitlicht werden; -Wissenschaft, die <o. PI.): a) Teilbereich der Pädagogik, dessen Gegenstand die wissenschaftliche Erforschung der Erziehungsprozesse ist; b) svw. f Pädagogik; ^zieL das: dem erzieherischen Handeln zugrunde liegendes Ziel. erzielen <sw. V.; hat): (etw. Angestrebtes) erreichen: einen Gewinn. Erfolg, einen Überschuß e.; das Produkt konnte einen guten Preis e.; mit der Maßnahme wurde keine Wirkung erzielt; über das Problem konnte keine Einigung erzielt (herbeigeführt) werden; <Abl.:> Erzkämg, die; -. erzjttern <sw. V.; ist): plötzlich tu. heftig/ zittern, erbeben: das Haus erzitterte in allen Fugen; der Boden erzitterte unter seinen Schritten; Ü diese Unruhe, in der Frankreichs Hauptstadt erzitterte (Sieburg. Blick 7); das ..Du4', das mich freudig e. ließ (Fallada. Herr SO). erzfychten <sw. V.; hat): selten für Tzüchten; <Abl.:) Er/Achter, der; -s. -. erzürnen <sw. V.): 1. <hat> a) zornig machen: seine Frechheit hat mich sehr erzürnt; b) <e. + sich) zornig werden: ich habe mich über diesen Vorfall sehr erzürnt; ich bin darüber sehr erzürnt; der erzürnte Vater. 2. (selten) zornig werden <ist): er erzürnte bei diesem Gedanken. erzwimien <st. V.; hat): durch Zwang erreichen, erhalten, herbeifü/iren: eine Entscheidung e.; ein Versprechen von jmdm. e.; Liebe läßt sich nicht e.; ein erzwungenes Geständnis; ich hatte mir den Zutritt zu der Veranstaltung erzwungen; <Abl.:> Erzwingung, die; -; erzw^ngenermaßen <Adv.): unter Zwang: die Entscheidung wurde e. so gefällt. 'es [es] <Personalpron.) (3. Pers. Sg. Neutr. Nom. u. Akk.) [mhd., ahd.es.Gen.: esj: 1. bezeichnet etw. bereits Bekanntes (auch ein Lebewesen), von dem die Rede ist od. sein soll: a) vertritt ein sächliches (Pro)nomen einschließlich der hinzukommenden Bestimmungen: schaut, es (das Kaninchen) frißt!; es (das Buch) ist sehr spannend; da steht ein neues Haus, es gehört mir; das Feuer ist stärker als alles andere. Es vernichtet die Besinnung (Remarque. Westen 53); (zur hervorhebenden Wiederaufnahme od. Vorwegnahme eines Subjekts:) dieses ganze umständliche Hin und Her. es ödete ihn an; da ist es wieder, dein Mißtrauen; <Gen. (geh.:)) gedenke seiner (des Mädchens; veraltet: sein); weil unser Kind behindert ist. wollen wir uns seiner besonders liebevoll annehmen; Gulasch war ihr Leibgericht, sie wurde seiner nie überdrüssig; (Dativ: > das gebe ich ihm (dem Tier) zu fressen; das ist ein ganz neues Problem, bei ihm (bei Sachen häufiger: dabei) ist folgendes zu beachten; <Akk.:) er hatte das Buch zu Ende gelesen und legte es weg; Das Kind erlebt zwei Dinge, die gleichzeitig auf es gewirkt haben (DM 45, 1965. 42); im rhythmischen Gestalten, in der durch es (geh.; dadurch) geleisteten Ordnung und Gegliedertheit (Seidler. Stilistik 217); Mode für ihn. sie und es (das Kind); ein ungewöhnliches Urteil, aber man kann für es (bei Sachen öfter: dafür) schwerwiegende Gründe anführen; (zur hervorhebenden Wiederaufnahme od. Vorwegnahme eines Objekts.) ein armes Tier, wer von euch sorgt für es?; da habe ich es endlich wieder, mein lange vermißtes Buch; b) bezieht sich als Prädikatsnomen od. dazugehörendes Subj. auf ein [Prolnomen beliebigen Geschlechts (Sg. od. PI.) od. auf ein Adj. (Jeweils einschl. der hinzukommenden Bestimmungen): ich höre jemand (junge Männer) singen, es sind wohl Soldaten; Paul war es. der das sagte; keiner will es (der Täter) gewesen sein; Haake - wenn er es war - würde um diese Zeit nicht mehr auf der Straße herumlaufen (Remarque. Triomphe 165); es sei denn, ich bin es. die im Laufe der Woche anruft (Wohmann. Absicht 61); er ist wütend, und sie ist es auch. 2.a) bezieht sich auf das Prädikat (einschl. Bestimmungen od. Ergänzungen) od. auf den Gesamtinhalt eines [Nebenjsatzes; das. diesI esJ: sie las ein Buch, und ich tat es auch; er hat zwar gesagt, er werde teilnehmen, es ist aber fraglich; wenn sich Fingerabdrücke finden, muß ich es wohl getan haben (Brand. Gangster 21); Mir verschlug es die Sprache: Vor wenigen Tagen hatte er mich angebrüllt .... und nun erkundigte er sich nach meinem Wohlbefinden (Leonhard. Revolution 133); du sagst es (du hast recht); b) kündigt ein ins Mittel- od. Nachfeld des Satzes gerücktes (hervorzuhebendes) Subjekt an od. einen im Mittel- od. Nachfeld stehenden [verkürzten] Subjekt- od. Objektsatz; da. das: es fielen die ersten Tropfen; es war einmal ein König ... (Märchenanfang); [es ist] schön, daß Sie gekommen sind; es drängt mich. Ihnen mein Beileid auszusprechen; ich lehne [es] ab. alles noch einmal zu sagen; <urspr. Gen.:) dessen: er wurde es müde, immer wieder darauf hinzuweisen; Arlecchino, das Männchen, ist es zufrieden, in der Hosentasche zu reisen (Fries. Weg 76); ich bin es leid (ugs.; habe genug davon), immer Kindermädchen zu spielen!; Ihr aber, meine Burschen, ihr seid es nicht wert, sie anzusehen! (Frisch. Cruz 8); * es sei denn, [daß] (ausgenommen, außer wenn): ich bin um acht Uhr da. es sei denn, daß etwas dazwischenkommt; er wird das Rennen gewinnen, es sei denn, die Technik versagt; c) bezieht sich unmittelbar auf einen gemeinten Sachverhalt: halt, es (das) ist genug!; es ist gut so; es ist vollbracht!; wir haben es endlich geschafft!; wollen wir es dabei belassen?; hören wir auf. ich bin es (geh.; dessen) müde. 3. ist Subjekt in unpersönl. Ausdrücken a) bei Witterungsimpersonalien: es regnet, es friert; es donnert und blitzt; b) bei der unpersönlichen Darstellung eines Geschehens od. einer sich zeigenden, sich ergebenden Situation: es brennt!; es grünt und blüht; es knistert; es raschelt [im Gebüsch]; es klopft [an die Tür]; es schlägt eins; es friert mich (ich friere) [an den Armen]; diesmal hat es mich getroffen (bin ich an der Reihe); es hat ihn hart getroffen (er hat viele Krankheiten od. Schicksalsschläge durchzustehen); kam... der Übergang zu einem neuen Steilabfall mitten in einer so weiten Kurve, daß es die Läufer ... hinauswarf (daß sie hinausgeworfen wurden; Maegerlein. Piste SO); c) bei Zustands- und Artsätzen: es ist Nacht; es war schon spät; es wird wieder kälter; es ist schon Mittagszeit; es ist gut so; bald wird [es] dir wieder besser sein; dann war es mit Glums Ruhe bald vorüber (Böll. Haus 82); d) bei passivischer od. reflexiver Konstruktion (in der Bed. man + Aktiv): es wurde [viel] gelacht (man lachte [viel]); es darf nicht geraucht werden; es kann jetzt getanzt werden; hier wohnt es sich gut. läßt es sich gut wohnen (kann man gut wohnen). 4. ist nur formales Objekt (bei bestimmten verbalen Verbindungen): er bekommt es mit mir zu tun; er hat es gut; er meint es gut mit dir; er hat es weit gebracht; er nimmt es mit jedem auf; er hat es auf sie abgesehen; sie hat es mit der Galle (ugs.; sie ist gallenleidend): 'Es [-]. das; -. - <P1. ungebr.): 1. (Sprachw.)<fay Wort ..es" (Personalpronomen). 2. (Psych.) das der / bewußten J Kontrolle durch das Ich entzogene Unbewußte (vgl. Ich, Über-Ich). 48 GDW 753
es, Es *«, *Es [-], das; -. - (Musik): um einen halben Ton erniedrigtes e.EQ). *Es [-; nach der Abk. .&'} <P1>: österr. ugs. Kurzf. für t Schilling: zehn Es. *Es [-1. der; -. - <PI. ungebr.>: österr. ugs. Kurzf. für T 'Espresso (1 b). E-Saite, die: -. -n: auf den Ton e. E (2) gestimmte Saite eines Saiteninstruinents. Esau [e:zau; nach der bibl. Gestalt Esau. der „rauh wie ein Fell44 war (1. Mose 25.25)]. der; -s: *ein haariger E. (ugs. scherzh.: ein stark behaarter Matm). Escalopes [eska'bp. ...aps] <PI.> [frz. escalopes. PI. von: escalope < afrz. escalope = Muschel] (Kochk.): dünne, gebratene Fleisch-. Geflügel- od. Fischscheibchen. Esdiatologie [es^atolo'gi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. escha- tos = der äußerste, letzte u. t-logie] (Theol.): Lehre bzw. Gesamtheit religiöser Vorstellungen von den Letzten Dingen, d. h. vom Endschicksal des einzelnen Menschen u. der Welt; eschatolofftedi <Adj.; o. Steig.) (Theol.): 1. auf die Eschato- logie bezüglich, ihr eigentümlich, gemäß, zu ihr gehörend: der -e Charakter der Verkündigung im Neuen Testament. 2. (oft bildungsspr.) auf die letzten Dinge bezüglich, ihnen eigentümlich, gemäß, zu ihnen gehörend; endzeitlich: -e Erwartungen; ein -es Reich der Humanität. Esche Cefa], die; -, -n [mhd. esche. eigtl. PI. von gleichbed. asch. ahd. asc]: 1. in mehreren Arten vorkommender Laubbaum mit gefiederten Blättern u. geflügelten Früchten, der wertvolles Nutzholz liefert. 2. <o. PI.) Holz der Esche: ein Speer mit einem Schaft aus E.; ein Wohnzimmer in E.; <Abl.:)eschen <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Eschenholz gemachtj; <Zus.:> £schenbaum, der. £schenhoIz, das. Escudo [es'ku:do], der; -[s]. -[s] [port. escudo. eigtl. = Schild < lat. scütum]: Währungseinheit in Portugal u. Chile: fünf portugiesische, chilenische -[s]. £s-Dur [auch: '-*-]. das; -: Tonart; Zeichen: Es (T2es. 2Es); <Zus.:) Es-Dur-Etüde. die. Esel [e:zl]. der; -s. - [1. 2: mhd. esel. ahd. esil < lat. asinus od. asellus (gleichbed. Vkl.); 3: kurz für: Drahtesel]: 1. <Vkl. (dichter.) tEselein) einem Pferd ähnliches, aber kleineres 1 graues (Haus tier mit langen Ohren u. Quastenschwanz: ein störrischer E.; dumm wie ein E.. bepackt, beladen wie ein E. sein; R dich hat [wohl] der E. im Galopp verloren (salopp: 1. was bist du denn schon für einer, für ein Hergelaufener? 2. du bist dumm; mit Bezug auf die Dummheit des Esels); ..Wann haben Sie denn Geburtstag?"- ..Ich habe keinen Geburtstag. Mich hat der E. im Galopp verloren4 (scherzh.; wenn man seinen Geburtstag nicht nennen will); der E. geht voran (kritischsaloppe Äußerung, wenn sich der damit Gemeinte [unhöflicherweise] an die erste Stelle setzt, erster sein will); dastehen wie Buridans E. (sich zwischen zwei gleichwertigen Dingen nicht entscheiden können; bezieht sich auf eine Parabel des frz. Philosophen J. Buridan. 1300-58. nach der ein hungriger Esel aus Unentschlossenheit vor zwei gleichen Bündeln Heu verhungern würde): Spr wenn es dem E. zu wohl wird, geht er aufs Eis [und bricht sich ein Bein]/geht er aufs Eis tanzen (ugs.; wenn es jmdm. zu gut geht, wird er übermütig / u. fügt sich selbst Schaden zu ); wenn man den E. nennt, kommt er [schon] gerennt (salopp; jmd. erscheint gerade dann, wenn nuin von ihm spricht): *ein E. in der Löwenhaut (ein Dutnmkopf. der sich wichtig tut u. sich ein „besonderes Ansehen zu geben versucht; nach einer Fabel Äsops. in der der Esel im Wald eine Löwenhaut findet, sich darin als Löwe verkleidet u. Menschen u. Vieh erschreckt, jedoch nur kurze Zeit, da seine wahre Natur bald erkannt wird). 2. (ugs.) Dummkopf. Tölpel. Tor. Einfaltspinsel: du E.!; so ein alter E.; Warum wirft mich der E. nicht zu Boden, warum vergewaltigt er mich nicht? (Dorpat, Ellbogenspiele 101); R der E. nennt sich zuerst (vgl. 1). 3. (ugs.) a) Fahrrad; b) Motorrad. Moped. esel-, Esel- (vgl. auch: Esels-): -artig <Adj.; o. Steig.); -füllen, das: junger Esel; -grau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): grau wie das Fell eines Esels; -hengst. der: männlicher Esel; -karren, der: svw. f Eselskarren; -reifer, der; -stufe, die: weiblicher Esel; -freiber, (auch:) Eselstreiber, der; -wiese, die: svw. t Eselswiese. Eselei [e.za'lai], die; -. -en (ugs.): dumme, törichte Handlung: Eselein ['e:zdlaln]. das; -s. -: t Esel (1); eselhaft, eselig <Adj.) (ugs.): dumm, töricht: -es Benehmen; Der Gefreite Stamm, ... nickte eselhaft, aber seine Augen funkelten listig (Kirst. 08/15. 653); Eselin, die; -, -nen: w. Form zu tEsel (1). Esels- (vgl. auch: esel-. Esel-): -bank. die (ugs. veraltet): Sitzbank für die schlechtesten Schüler einer Klasse; -bogen, der: svw. f -rücken (2 a): -brücke, die [LÜ von mlat. pöns asinörum. einem Ausdruck der scholastischen Philosophie für einen logischen Mittelbegrift] (ugs.): l.a) Anhaltspunkt als l Gedächtnisstütze: sich eine E. bauen (sich etw. merken); b) Verstehenshilfe;Hinweis. Wink, der jmdm. etw. erleichtern soll: das soll eine E. sein; ich werde dir eine E. bauen. 2. (Schülerspr.) unerlaubteIrweise benutzte 1 Übersetzung. Übersetzungshilfe. dazu: -brikkenliteratur. die: Nachschlagewerk. Lexikon; -distel,die: Vertreter einer Gattung distelartiger Korbblütler mit purpurfarbenen, violetten od. weißen Blüten; -feil, das; -geschrei, das; -gurke, die: svw. f Spritzgurke; -haupt, das (Schiffsbau): Verbindungsteil zwischen Xiastu. Stenge bei mehrteiligen Segelschiffsmasten; -karren, (auch:) Eselkarren, der: von einem Esel gezogener Karren; -last, die: -milch, die: Milch einer Eselin: in E. baden; -ohr, das: 1. Ohr des Esels: Ü Schlagen (wir) dem alten rülpsenden Gottstehunsbeieuropa seine traurige Gegenwart um die abstehenden -n (Zwerenz. Kopf 213). 2. (ugs.) umgeknickte Ecke einer Buch j seite: das Buch hat -en; -rücken, der: 1. Rücken des Esels. 2. a) (Archit.) eine dem Querschnitt eines Eselsrückens ähnliche Form des spätgotischen Bogens; b) (Eisenb. Jargon) Ablaufberg; -schrei, der; -schule, die (derb abwertend): Hilfsschule; -freiber, (auch.) Eseltreiber, der; -triff, der (ugs.): nachträglicher Schlag. Angriff gegen jmdn.. dessen Niederlage bereits fest- steht; Schlag. Angriff gegen einen ohnehin Unterlegenen. Zugrundegerichteten: jmdm. einen E. versetzen; -wiese, (auch:) Eselwiese, die (ugs. scherzh.): Übungsgelände für Anfanger im Skisport. Eskader [£s'ka:de]. die; -. -s [frz. escadre < ital. squadra. t Schwadron] (veraltet): f Schiffs igeschwader. -verband; Eskadra [es'ka:dra]. die; - [russ. eskadra < frz. escadre. tEskaderj: Bez. für die sowjetische Flotte im Mittelmeer; Eskadron [eska'dro:n], die; -. -en [frz. escadron < ital. squadrone = tSchwadron] (Milit. veraltet): svw. t Schwadron. Eskabde [Eskala.da]. die; -. -n [frz. escalade < ital. scalata. zu: scala. tSkala] (bist.): Erstürmung einer Festung mit Sturmleitern; eskalieren [eskala'di.ren] <sw. V.; hat) [frz. escalader. zu: escalade. tEskalade] (Milit.): 1. (hist.) mit Sturmleitern erstürmen. 2. an der Eskaladierwand üben, sie überklettern, dazu: Eskaladierwand, die: Kletterwand; Eskalation [eskalatsio:n]. die; -, -en [engl, escalation. zu: escalator = Rolltreppe, zu: escalade = (Mauer Ersteigung < frz. escalade. tEskalade] (bildungsspr.): der jeweiligen Notwendigkeit angepaßte allmähliche Steigerung. Verschärfung, insbes. beim Einsatz militärischer od. politischer Mittel (Ggs.: Deeskalation): militärische, politische E.; die E. des [kalten] Krieges weitertreiben; Ü die E. des Schrek- kens; die technische E. in der Autoindustrie; in einer E. der Menschen. Sprachen und Publikationen (Sprachdienst 10. 1966. 12); eskalieren [eska'li:ren] <sw. V.; hat): : sichi durch Eskalation steigern, verschärfen (Ggs.: deeskalieren): den Krieg e.; den Widerstand [bis] zum Terror e.; der Disput eskalierte zum handfesten Streit, dazu: Eskalkrung, die; -. -en: das Eskalieren. Eskalation. Eskamotaae [eskamo'ta:». österr.: ...3]. die: -. -n [frz. esca- motage] (veraltet, noch österr.): 1. Taschenspielerkunst. 2. Taschenspielertrick. Zauberkunststück; Eskamoteur [...'t0:?].der; -s, -e [frz. escamoteur] (veraltet): Taschenspieler. Zauberkünstler; eskamotieren [...ti:ren] <sw. V.; hat) [frz. escamoter. zu südfrz. escamar = abschuppen, zu aprovenz. escama = Schuppe < lat. squäma) (bildungsspr.): durch einen Taschenspieler trick. durch ein Zauberikunststück verschwinden lassen, wegzaubern: Gegenstände aus einem geschlossenen Hohlkörper e.; Ü Fakten, die sich der Erklärung widersetzen, werden einfach eskamotiert (weginterpretiert, durch gezwungene Erklärungen scheinbar zutn Verschwinden gebracht); <Abl.:) Eska- motfcrung, die; -, -en: Romantisch unterströmt ist auch Kreuders E. des Alltags (Deschner, Talente 161). Eskapade [eska'pa:d3], die; -, -n [frz. escapade < ital. scap- pata od. span. escapada, zu: scappare, escapar = entweichen < vlat. *excappäre. zu: cappa, tCape]: 1. (Reiten) falscher Sprung eines Dressurpferdes. Sprung zur Seite. 2. (bildungsspr.) abenteuerlich-eigenwillige Unternehmung. 754
Espresso eigenwillige Handlung (insbes. mutwilliger Streich od. Seitensprung, Abenteuer): sich die tollsten -n leisten; sich auf gefährliche politische -n einlassen; Selbstdisziplin verbietet es mir, derartige -n vom Alltag beliebig auszudehnen (Hildesheimer. Legenden 98); man wußte von ihrer E. mit einem italienischen Prinzen; Eskapismus [...'pismus]. der: -t [engl, escapism. zu: to escape = entfliehen < alt- nordfrz. escaper < vlat. *excappäre, ?Eskapade] (Psych., bildungsspr.): neurotische / Haltung, die vor der Realität u. ihren Anforderungen in wohnhafte; Illusionen od. /bewußt; in Zerstreuungen u. Vergnügungen ausweicht: erscheint ... sein dichterisches Werk rasch als eine kultivierte Form des E., als ästhetisches Rankenspiel (FAZ 4. 11. 61. 49); <Abl.:> eskapjstisdi <Adj.; o. Steig.) (Psych., bildungsspr.): vorder Realität u. ihren Anforderungen in Illusionen od. in Zerstreuungen u. Vergnügungen ausweichend. Eskariol [eska'rlo.l]. der; -s [frz. escarole < ital. scariola < spatlat. escariola. zu lat. esca = (Lock)speise] (Bot.): Winterendivie. Eskarpe [es'karpa]. die; -, -n [frz. escarpe < ital. scarpa. wohl < got *skarpa = Stütze] (hist.): innere Grabenböschung bei Befestigungen: <Abl.:> eskarpferen <sw. V.; hat) [frz. escarper]: (bei Befestigungen) Böschungen steil machen. Eskarpinfcskar'pg^.den-s.-slfrz.escarpin < ital. scarpino, Vkl. von: scarpa = Schuh < got. *skarpa]: leichter Schuh, bes. der zu Seidenhosen u. Strümpfen getragene Schnallenschuh der Herren im 18. Jahrhundert. Eskimo feskimo], der; -[s]. -[s] [1: engl. Eskimo < indian. eskimantsik. eigtl. = Rohfleischesser]: I.Angehöriger eines Mongolenstanunes auf Grönland, im arktischen Norden u. auf der Tschuktschenhalbinsel: R das haut den stärksten E. vom Schlitten (ugs.; das bringt einen völlig aus der Fassung, das ist erschütternd, ungeheuerlich: das ist ein starkes Stück)! 2. <o. PI.) schwerer Mantelstoff. Eskimo-: ^frau, die; -hund, der: dem Spitz ähnlicher Hund der Eskimos, Polarhund: ^kajak, der: sehr wendiges, vollständig mit Tierhäuten gedecktes Boot mit V-förmigem Boden (Vorläufer der heutigen Sportboote); --rolle, die (Kanusport): Anwendung der Technik des Eskimotierens: -schütten, der. eskimoisch [eski'mo:iJ] <Adj.; o. Steig.): die Eskimos betreffend, zu ihnen gehörend, von ihnen ausgehend: nach Art der Eskimos: eskimotieren [eskimo'ti:ren] <sw. V.; hat) (Kanusport): nach Art der Eskimos im Kajak unter dem Wasser durchdrehen u. in die aufrechte Lage zurückkehren, um dadurch das kenternde Boot wieder aufzurichten, ohne es zu verlassen. Eskompte [£s'kö:t], der; -s. -s [frz. escompte < ital. sconto. tSkonto] (veraltet): 1. (Kaufmannsspr.) Rabatt. Preisnachlaß hei Barza/ilung. 2. (Bankw.) Diskont: eskomptieren [eskö'ti:ran] <sw. V.; hat) [frz. escompter < ital. scontare. Tskontieren]: 1. (Kaufmannsspr. veraltet) Preisnachlaß gewähren. 2. (Bankw. veraltet) diskontieren. 3. (Börsenw. Jargon) den Einfluß eines Ereignisses auf den Börsenkurs im voraus einkalkulieren u. den Kurs entsprechend gestalten. Efikorialsduf [£sko'rja:l-]. das; -[e]s. -e [nach dem span. Schloß Escorial): spanisches. Tuchwolle liejerndes Schaf, von dem die Merino- u. Negrettischafe abstammen. Eskorte [es'karta]. die; -. -n [frz. escorte < ital. scorta = Geleit, zu: scorgere = geleiten < vlat. *excorrigere = ausrichten; beaufsichtigen, aus: ex = aus u. corrigere. ? korrigieren]: Begleitmannschaft, begleitende Schutzwache od. Wachmannschaft. / militärischesj i Ehren jgeleit: eine E. von Jagdflugzeugen. U-Booten schützt den Verband; dank des Umstandes, daß sich Fränzel an den Horch eines hohen Generals angehängt hatte, dem eine E. von Kradschützen die Vorfahrt freikämpfte (Kuby. Sieg 232); von einer E. bewacht werden; <Abl.:> eskortieren [eskor* ti:ran] <sw. V.; hat) [frz. escorter. zu: escorte. t Eskorte] (bes. Milit.): schützend, bewachend od. ehrend geleiten: Polizeihubschrauber eskortierten den Präsidentenwagen in niedriger Höhe; Bernhard und Fränzel bewachten sie. bis es hell wurde, und eskortierten sie dann zu Fuß ins nächste Dorf (Kuby, Sieg 300); Ü in einem Restaurant.... in dem man von Kellnern beidseitig eskortiert ist (Frisch. Gantenbein 346). dazu: Eskortierung, die; -. -en. Eskudo [es'ku:do]. der; -[s]. -[s]: svw. tEscudo. EsmeraMa [esme'raldaj. die; -. -s [span. esmeralda = Smaragd < lat. smaragdus. tSmaragd]: spanischer Tanz. «s-Moll [auch: '-'-]. das; -: Tonart: Zeichen: es (t2es, 2Es); <Zus.:> «s-Moll-Etüde, die. Esoterik [ezo'te:nk], die; - (bildungsspr.): 1. esoterische Beschaffenheit (z. B. einer Lehre): indem sie gegen die „bour- geoise avantgardistische Musik44 und deren E. zu Felde ziehen (MM 16. 3. 74, 72). 2. esoterische Geisteshaltung, esoterisches Denken: daß er sich immer nur verständlich machen kann, wenn er sich nicht in E. flüchtet (Welt 6.11.65. Film); Esoterlker [...rik*]. der; -s. - (bildungsspr.): Anhänger, Vertreter einer (mystischen, religiösen, philosophischen, ästhetischen o.a.) Geheimlehre (Ggs.: Exoteri- ker); esoterisch <Adj.) [griech. esöterikös, eigtl. = innerlich] (bildungsspr.): nur für Eingeweihte einsichtig, /geistig J zugänglich (Ggs.: exoterisch): eine -e Lehre; Wenn die Künste und Wissenschaften ... e. werden, zu einer Art Geheimbesitz kleinster ... Minderheiten (Gehlen, Zeitalter 27); sich e. ausdrücken; ein -er (esoterisches Denken, Verhalten pflegender) Kreis. Espada [es'pa:da], der; -s, -s [span. espada. eigtl. = Degen < lat. spatha = Rührlöffel. Spatel; Schwert < griech. späthej: spanischer Stierkämpfer. Espadrille [espa'drij]. die; -. -s [-] (meist PI.) [frz. espadrille < provenz. espardilho. zu: espart = f Esparto (a) < lat. spartum. t Esparto] (Mode): Leinenschuh mit einer Sohle aus Espartogras. der mit Bändern kreuzweise um den unteren Teil der Waden geschnürt wird: Hier war jeder berühmt, der in -s herumlief (W. Hasenclever, Die Rechtlosen 398). Espagnole [cspan'jo:b], die; -. -n [aus frz. danse espagnole. aus: danse = Tanz u. espagnole. Fem. von: espagnol = spanisch, zu: Espagne = Spanien < lat. Hispänia]: spanischer Tanz, Espagnolette [espanjo'letd]. die; -. -n [frz. espagnolette = Drehriegel, zu: espagnol. 1 Espagnole (da sie wahrsch. aus Spanien stammt)]: Drehstangenverschluß für Fenster, dazu: Espagnolftteversdihifi, der. Esparsette [espar'zEto]. die; -.-n [frz. esparcet(te) < provenz. esparseto. zu: espars = eine Art Rebe; H. u.]: Vertreter einer auf trockenem Kalkboden vorkonunenden u. als Futterpflanze verwendeten Gattung der Schmetterlingsblütler mit rosaroten, traubenförmig angeordneten Blüten. Esparto [es'parto]. der; -s. -s [span. esparto < lat. spartum < griech. sparton = Seil; Esparto]: *) in Spanien u. Algerien wildwachsendes Steppengras: b) das zähe Blatt der Espartos (a). das besonders zur Papierfabrikation verwendet wird: <Zus.:> Espartogras, das; Esp^rtofaser, die. Espe [espa], die; -. -n [mhd. espe. wohl unter Einfluß von espin = espen < gleichbed. mhd.. ahd. aspe]: Pappel mit sehr beweglichen runden Blättern. Zitterpappel: <Abl.:> tspen <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Espen/wlz. Espen-: ^baum, der; -holz, das; ^laub. das: * wie E. zittern (ugs.; am ganzen Körper heftig zittern). Esperance [espe'rä:s], die; -. -n [frz. esperance. eigtl. = Hoffnung, zu: esperer = hoffen < lat. speräre]: Glücksspiel für mehrere Personen mit zwei Würfeln: Esperantist [espe- ran'tist]. der; -en. -en: Kenner. An/iänger des Esperanto: Esperanto [espe'ranto], das; -[s] [aus dem Esperantowort esperanto = der Hoffende, subst. 1. Part, von: esperi = hoffen, in Anlehnung an span.. port. esperar; nach dem Pseudonym Dr. Esperanto, unter dem der poln. Augenarzt L. Zamenhof (1859-1917) den Plan zu dieser Sprache 1887 vorlegte]: (hauptsächlich auf den roman. Sprachen u. dem Englischen aufbauende) künstliche Welthilfssprache: E. sprechen; Esperantologe [esperanto'lo:ga]. der; -n. -n [aus t Esperanto u. t-loge]: Wissenschaftler, der sich mit Sprache u. Literatur des Esperanto beschäftigt: Esperantolo- gie [esperantolo'gi:]. die; - [aus tEsperanto u. t-logie]: Wissenschaft von der Sprache u. Literatur des Esperanto. Espinela [espi ne:la], die; -, -s [span. espinela. nach dem span. Dichter V. Espinel (1550-1624)] (Dichtk.): klassische Form der spanischen Dezime. espirando [espirando] <Adv.) [ital. espirando, Gerundium von: espi rare = ausatmen, aushauchen < lat. exspiräre] (Musik): verhauchend, ersterbend, verlöschend. Esplanade [espla'na:dd]. die; -. -n [frz. esplanade < ital. spianata, zu: spianare = ebnen < lat. explänäre = eben ausbreiten]: freier / Vorjplatz (vor großen öffentlichen] Gebäuden od. Gärten). espressivo [espre'si:vo] <Adv.) [ital.. zu: espresso, t Espresso] (Musik): ausdrucksvoll (Vortragsbezeichnung); <subst.:) Espressivo [-]. das; -s. -s od. ...vi: ausdrucksvolle musikalische Gestaltung einer Passage: 'Espresso [es'preso]. der; 48# 755
Espresso -[s]. -s od. ...ssi (aber: drei Espresso) [ital. (cafle) espresso. urspr. = auf ausdrücklichen Wunsch eigens (d.h. schnell) zubereiteter Kaffee; ..espresso" wörtlich = ausgedruckt < lat. expressus]: a) <o. PI.) sehr dunkel gerösteter Kaffee: b) in einer Spezialmaschine zubereiteter, sehr starker Kaffee: einen E. trinken; drei E. (ugs.; drei Tassen E.) bestellen; 2Esuresso[-].das; -[s], -s: kleines Lokal.in dem bes. ^Espresso (b) verabreicht wird. Espresso-: -automat, der; -bar, die: barähnliches Lokal od. barähnliche Theke für den Ausschank von 'Espresso (b); -maschine. die: darüber zischt es wie eine E. (Frisch. Homo 257). Esprit [es'pri:]. der; -s [frz. esprit < lat. spiritus = (Lebens)- hauch. Geist; tSpiritus] (bildungsspr.): geistvoll-brillante, vor Geist und Witz sprühende Art zu reden : E. haben, zeigen: ein Schriftsteller mit E.; die Dialoge des Films sind mit viel E. zusammengestellt; U die Modeschöpfung aus Paris von höchster Eleganz, voll männlichem E. (Herrenjournal 3, 1966. 42); Esprit de corps [esprid'kDT], der; - - - [frz. esprit de corps, aus: esprit = Geist. Wesen (t Esprit), de = von (< lat. de) u. corps. t Korps) (veraltet): Korpsgeist. Standesbewußtsein. Esquire [ts'kwaia], der; -s, -s [engl, esquire. eigtl. = Edelmann < afrz. escuier < lat. scütärius = Schildträger]: englischer Höflic/ikeitstitel: Abk.: Esq. $ß-. (jB-: -apfel, der: Apfel einer Sorte, die sich besonders zum ! unmittelbaren, Verzehr eignet: -besteck, das: Satz Eßgeräte für eine Person: -blech, das (landsch.): svw. t -ge- schirr (1); --ecke, die: besonders eingerichtete Ecke eines Raumes, in der das Essen eingenommen werden kann: ein Wohnzimmer mit E.; -gerät, das (geh.): 1. Gerät, mit dem man ißt (insbes. Messer. Gabel od. Löffel). 2. Gesamt- heit von Eß geraten (z. B. eines Haushalts): -gesdiirr. das: 1. zum Essen benötigtes Geschirr. 2. Kochgeschirr: -gier, die: Gier auf Essen, dazu: -gierig <Adj.>; -kastanie, die: Frucht der Edelkastanie, -kultur. die: Kultur der Eßgewohn- heiten sowie der Auswahl u. Zubereitung von Speisen: -künstler, der (scherzh.): einfallsreicher Koch: -kttche, die: Küche, die so eingerichtet ist. daß auch Malilzeiten eingenommen werden können: -löflel, der: größerer Löffel (im Unterschied zum Tee- od. Kaffeelöffel), mit dem insbes. Suppe gegessen wird: zwei E. Zucker, dazu: -löffelweise <Adv. >: den Hustensaft e. einnehmen; -lokal, das: Speiselokal: -hist. die <o. Pl.>: Appetit (Ggs.: -unlust), dazu: -lustig <Adj.; nicht adv>: Appetit habend: -mantel. der (Schweiz.): / Kindern beim Essen umgebundener Latz. Lätzchen: -marke, die: svw. t Essenmarke; -napf, der: vgl. -geschirr (2); -nische, die: vgl. -ecke; -paket, das: Paket, durch das jmd. mit Eßwaren versorgt werden soll: ein E. erhalten; -papier. das (landsch.): svw. tOblate; -pause, die: seltener für t Essenpause; -platz, der: Platz. Ecke mit Eßtisch: -räum, der: einfacher größerer ' Raum für gemeinsames Essen: -Schokolade, die: Speiseschokolade (im Unterschied z.B. zu Kochschokolade od. Trinkschokolade): -schilssel, die: vgl. -geschirr (2); -Stäbchen, das (meist Pl.>: paarweise gebrauchtes stäbchenförmiges Eßgerät der Ostasiaten, insbes. der Chinesen: -teller, der: großer, flacher Teller, von dem feste Speisen gegessen werden (im Unterschied z.B. zu Frühstücksteller od. Suppenteller): -tisch, der: im Unterschied zum flachen Couchtisch hochbeiniger i Auszieh /tisch, an dem Malilzeiten eingenommen werden: Minlust, die: Appetitlosigkeit (Ggs.: -lust); -waren <P1.>: (insbes. gewerblich erzeugte od. bearbeitete) Nahrungs-. Lebensmittel: verderblicheE. einfrieren; -zimmer.das: l.a) besonders eingerichtetes Zimmer zum Einnehmen der Hauptmahlzeiten: b) Einrichtung für ein Eßzimmer (1 a): ein E. in Eiche. 2. (ugs.) a) Mundhölile : b) (verhüll, scherzh.) /künstliches; Gebiß: -zwang, der (Psych.): Zwangsvorstellung, essen zu müssen. Essai ['ese. E'serl: frz. Form von T Essay; Essay fese od. (östenr. nur:) c'se:]. der od. das; -s. -s [engl, essay < mfrz. essai = Probe, (literarischer) Versuch < lat.exagium = das Wägen]: Abhandlung, die eine literarische od. wissenschaftliche Frage in knapper u. anspruchsvoller Form behandelt: einen kritischen E. über die heutige Pädagogik schreiben; Das Urbild des Detektivroman-Lesers schuf de Quin- cey in seinem satirischen E. .Der Mord als eine der schönen Künste betrachtet4 (Reinig. Schifte 119); <Abl.:> Essayist [ese'rst], der; -en. -en: Schriftsteller, der Essays verfaßt: Essayistik, die; -: a) essayistisches Schaffen: b) Gesamtheit essayistischer Werke: essayjstisch <Adj.; o. Steig.): dem Essay eigen tütnlich . in der Form. Art eines Essays. eßbar ['esba:?l <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: so beschaffen, daß man es essen kann: -e Pilze; <subst.:> (ugs.:) im Kühlschrank nach etw. Eßbarem suchen, dazu: Eßbarkeit, die; -; 'Esse fesal. die; -. -n [zu: essen; vgl. Fresse! (Jugendspr.): Mund. 2Esse [-1. die; -. -n [mhd. esse. ahd. essa = Feuerherd): l.a) (landsch.. bes. ostmd.) Schornstein: Fabrikschlot: Kaum glaublich, daß ein Mensch diese steile E. hinaufsteigen kann (Grzimek. Serengeti 326); b) Rauchfang über dem Herd einer Schmiede: von seinem kleinen Reich, der rauchgeschwärzten E.. dem Blasebalg. Amboß ... wieder Besitz nehmen zu können (Plievier, Stalingrad 133); *etw. in die E. schreiben (ugs.; etw.. z. B. eine Geldsumme, als verloren betrachten: was in der Esse angeschrieben ist. wird bald durch den Ruß unleserlich). 2. (ugs. scherzh.) Zylinderhut. essen ['esnj <unr. V.; hat) [mhd. essen, ahd. essan]: 1. festet Nalirung zu sich nehmen: hastig e. und trinken; wir essen gern kräftig (kräftige, derbe Kost): mit Messer und Gabel e.; vom Teller, aus der Schüssel e.; genußvoll, mit Appetit, im Stehen, bei Kerzenlicht e.; früher hat sie so gern gegessen (Rinser. Mitte 48); Er glich ... einem Waldarbeiter, der viel und derb ißt (Seidel, Sterne 24); hier ißt man gut; wir essen (nehmen die Mittagsmahlzeit) um 12 Uhr; er ißt in der Kantine (pflegt in der Kantine zu essen): heute abend essen wir warm (warme Speisen): er hat genug, [nicht] satt zu e.; an einer Gans drei Tage e.; Zwei von ihnen zerren am Hinterende des Zebras, während die Löwin am Mittelteil ißt (verhüll.; frißt: Grzimek. Serengeti 322); Rinderherz besitzt einen hervorragenden Geschmack ... Ich werde davon noch e.. wenn ich diese Kleinigkeit verzehrt habe (Jahnn. Geschichten 137); Spr selber e. macht fett (ugs.; von etw. Eßbarem nichts abgeben und den od. die anderen beim Essen hungrig zusehen lassen). 2. als Nalirung zu sich nehmen, verzehren: Fleisch, seine Suppe e.; Er möchte es so weit bringen, daß Jeder jeden Tag ein Ei e. könne (Dönhoff. Ära 227); er ißt keinen Fisch (er lehnt Fisch als Nahrung ab): Nachdem er den ersten Löffel (die erste Kostprobe des Essens) gegessen hatte, schob er ihn (= den Teller) von sich (Sebastian. Krankenhaus 142); Peter hätte es aber für Pfannkuchen (milder Vorstellung, es wäre Pfannkuchen) gegessen (Hausmann, Abel 26); ich mag nichts, kann nichts e.; was gibt es heute zu e.?; etw. ißt sich gut. läßt sich gut e.; Ü wenn er das bittere Brot der Verbannung e. mußte (K. Mann. Wendepunkt 114); Spr es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird (auch das scheinbar Schlimmste verliert bei der Verwirklichung an Schärfe). 3. durch Nahrungsaufnahme in einen bestimmten Zustand bringen: seinen Teller leer e.; er ißt mich noch arm!; jetzt kannst du dich einmal satt e.; lassen, das; -s, - [eigtl. subst. Inf. von tessen]: l.a) <o. PI.) Einnahme der Mittags-. Abend mahl zeit: beim E. sitzen; mit dem E. anfangen; zum E. gehen; jmdn. zum E. einladen; Spr E. und Trinken hält Leib und Seele zusammen; b) offizielle, festliche Mahlzeit: nach dem Empfang findet ein E. statt; an einem E. teilnehmen; [für jmdn.] ein E. geben. 2, zur Mahlzeit zubereitete Speise: ein warmes E.; ein vorzügliches E; das E. wird kalt; kommt schnell, sonst verbrennt mir das E.!; [das] E. machen, kochen; das E. auf den Tisch bringen; ich werde dir das E. warm stellen; sein E. auf dem Zimmer einnehmen; (Soldatenspr.:) E. fassen, empfangen; acht E. (acht Portionen Essen) fehlen; E. auf Rädern (soziale Einrichtung, durch die in einer Gemeinschaftsküche zubereitetes Mittagessen älteren Menschen ins Haus geliefert wird). 3. <o. PI.) Verpflegung: für E. und Trinken sorgen; am E. sparen; was er verdient, reicht gerade fürs E.; bei mir haben sie ... dreimal warmes E. am Tag erhalten (Plievier. Stalingrad 213). pssen- (vgl. auch: Essens-): -ausgäbe, die <P1. selten): 1. <o. PI.) Ausgabe von Essen. 2. Stelle für die Essenausgabe (1); -behälter, der: Behälter, in dem man Speisen transportieren u. gegebenenfalls aufwärmen od. warm hallen kann: -empfang, der <o. PI.), -fassen, das; -s (Soldatenspr.): Entgegennalime von Essen (2); -gerudi, (seltener:) Essensgeruch, der: Geruch, der beim Zubereiten von Speisen entsteht od. von Gekochtem u. Gebratenem ausgeht: -holer. der (Soldatenspr.): jmd.. der für eine Gruppe Essen (2) zu holen hat: E. raustreten!; -karte, die: Karte, für die 756
Estomihi man ein Essen (2) erhält; -korb, der: Korb für Speisen; -kübel, der: großer Essenbehälter; -marke, (seltener:) Essensmarke. Eßmarke, die: / Wert Imarke für ein Essen (2): -pause, (seltener:) Essenspause. Eßpause, die: / Arbeits I- pause\ in der gegessen wird; -träger, der (bes. Soldatenspr.): jmd.. der Essen herbeiträgt. Rasens- (vgl. auch: Essen-): -ausgäbe, die: svw. t Essenausgabe (1); -entzug, der: Entzug von Nahrungsmitteln (meist als Strafmaßnahme); -folge, die: Reihenfolge der Speisen wätirend eines Essens (1 b); -genidi, der: seltener für T Essengeruch; -marke, die: seltener für T Essenmarke; -pause, die: seltener Tür f Essenpause: -zeit, die: Zeit. in der das Essen eingenommen wird: es ist jetzt E. Essenfeger. Essenkehrer, der; -s. - (landsch.. bes. ostmd.): Schornsteinfeger. Essentia [e'sentsjaj. die; - [lat. essentia. LÜ von griech. ousia] (Philos!): Wesenheit. Wesen einer Sache; essential [esen'tsja.l] <Adj.> [mlat. essentialis. zu lat. essentia. tEs- sentiaf (bes. Philos.): vgl. essentiell; Essential [i'senjal]. das: -s. -s (meist PI.) [engl, essential] (bildungsspr.): 1. wesentlicher Punkt, wesentliche Sache: Es gibt da noch etliche -s (wesentliche Punkte) für uns. von denen wir nicht abgehen werden (MM 13. 10. 72. 1). 2. unentbehrliches, lebenswichtiges Gut: Die -s sind nun überwiegend Güter, die auch bei einfacher... Lebensführung unentbehrlich sind 'Rittershausen, Wirtschaft 32); Essentialien [esen't$ia:lianl (Pl.Xjur.): Hauptpunkte bei einem Rechtsgeschäft; essentiell lesen'tsjel] <Adj.> [frz. essentiel < mlat. essentialis. tessential): l.a) (bildungsspr.) wesentlich (Ggs.: akzidentell a): von -er Bedeutung sein; -e Erfahrungen, Daten; Dies hat. ... da es für uns e. ist. für uns Priorität vor manchem anderen (Bundestag 189. 1968. 10234); b) <o. Steig.) (Philos.) wesensmäßig: Die e. kritische Einsicht von der Ohnmacht der Wahrheit in der bisherigen Geschichte (Adorno. Prismen 58). 2. (Chemie. Biol.) lebensnotwendig (in Fügungen wie): -e Fettsäuren. 3. (Med.) (von Krankheitserscheinungen, die nicht symptomatisch für bestimmte Krankheiten sind, sondern ein eigenes Krankheitsbild darstellen) selbständig. Essenz [e'sentsl. die; -. -en [lat. essentia. f Essential: 1. <o. PI.) a) (bildungsspr.) das Wesentlich st e. das Wesen, der Kern: dieser Satz ist die E. seiner Lehre: auf die E. kommt es an; Die E. unserer Botschaft ist immer wieder: ..Ihr habt verloren, wozu kämpft ihr noch?** (K. Mann. Wendepunkt 418); b) (Philos.) Wesen! heit . Sosein. innere Natur. 2, hoclikonzentrierter Geruchs- od. Geschmacksstoff: duftende -en. 3. stark eingekochte Brühe von Fleisch. Fisch od. Gemüse zur Verbesserung von Speisen. fsser,der; -s. - [zu tessen]: Essetider. Essen Beanspruchender: in jeder Sekunde sind fast zwei E. mehr auf der Welt (Fraenkel. Staat 43); jmdn. nur als lästigen E. betrachten; er ist ein starker, guter, schlechter E. (ißt immer viel, nur wenig); Esserei [esa'rai]. die; - (ugs. abwertend): 1. unangenehme od. ungehörige Art des Essens: was ist denn das flir eine E.? 2. ausgiebiges Essen: bei Besuchen ist es eine ewige E.; Esserin, die; -. -nen: w. Form zu f Esser. Essig ['esu;]. der; -s. (Sorten:) -e [mhd. e33ich. ahd. essih < *atecum. umgestellt aus lat. acetum. zu einer idg. Wz. mit der Bed. ..scharf*): eine würzende u. konservieretule saure Flüssigkeit: milder, starker, scharfer E.; Zwiebeln. Fleisch in E. [ein]legen; [einen Schuß] E. an den Salat tun; der Wein ist zu E. (ist sauer) geworden; * es ist E. mit etw. (ugs.; es ist vorbei laus mit etw.; es wird nichts mehr / aus etw.; etw. kommt nicht mehr zustande; urspr. vom Wein, der durch zu langes Gären zu Essig u. damit ungenießbar geworden ist): mit unserem Ausflug ist es E.; zu E. werden (ugs.; zunichte werden, mißglücken). Cssig-, Essig-: -ähnlich <Adj.>; milchen, das: kleiner, bes. in gärendem Essig lebender Fadenwurm; -äther, der (ugs.): svw. Nsäureäthylester; -bakterie. die: vgl. ^säurebakterie; -bäum, der: kleiner, meist mehrstämmiger (strauchartiger) Bauin. oft als Ziergewächs angepflanzt, dessen Rinde, bes. die der Wurzel. Gerbstoff enthält; Hirschkolbensumach; -brauer, der: jmd.. der gewerbsmäßig Essig herstellt, dazu: -brauerei, die: Fabrik, in der Essig hergestellt wird; -dorn, der: svw. t Berberitze; -essenz, die: synthetisch hergestellte Flüssigkeit mit hohem Essigsäuregehalt, aus der durch Verdünnen mit Wasser Essig gewonnen wird; ^ester, der (ugs.): svw. t-saureathy lester; -fabrik, die; - Fabrikation, die: -flasche. die; -fleisch, das: in Essig gelegtes Fleisch (z. B. für Sauerbraten); -fliege, die: Taufliege; -fruchte <P1.>: in Essig eingelegte Früchte; -gärung, die: Gärung, durch die Essig entsteht; -getst, der <o. Pl.> (veraltet): Aceton; -gemüse, das: in verschieden gewürzten Essig eingelegtes Gemüse; -gurke, die (meist Pl.>: kleine unreife/ Gurken, die mit Gewürzen u. Konservierungsmitteln in Essig eingelegt werden; -kahm, der: vgl. -mutter; -kräutersoße, -kräuter- sauce, die: mit Kräutern gewürzte Essigsoße; -mutter, die [2. Bestandteil Mutter = SinkstofT. hochd. Form von t Moder]: von Essigi säure bakterien gebildeter Überzug. Bodensatz o. ä. bei alkoholhaltigen Flüssigkeiten od. Essig; ~pilzf der: 1. <P1. selten) Essig bildender bakterieller Pilz; vgl. ^mutter. 2. <meist PI.) kleiner, fester, in gewürztem Essig gekochter u. eingelegter Speisepilz; -rose, die: rosa od. rote, wolilduftende Rose einer mittel- u. südeuropäischen Art; -sauce, die: Ksoße; -sauer <Adj.; o. Steig.: meist attr. in Fügungen wie): essigsaures Salz (Chemie; Salz der Essigsäure): essigsaure Tonerde (Chemie; basisches Aluminiumsalz der Essigsäure /ein weißes Pulver/; Pharm, u. allg.; 8%igel wäßrige Lösung dieses Salzes, die als adstr ingierendes, entzündungshemmendes u. schwach desinfi- zieretvdes Mittel dient)', -säure, die (Chemie): stechend riechende organische Fettsäure, die Hauptbestandteil des Essigs /sr .dazu: -säureäthy lester [... le' ty:l |este). der. farblose .flüchtige, angenehm riechende Flüssigkeit, die leicht zu entzünden u. mit Alkohol u. Äther mischbar ist. -säurebakterie, die (meist PI.): in Gemeinschaften (ökologischen Gruppen) lebende Bakterie, die alkoholhaltige Flüssigkeiten bei Luftzutritt allmählich in Essig umwatudelt; Essigbakterie, -säure- gärung. die: vgl. -garung; -soße. die: Soße aus Essig. Ölu. anderen Zutaten; -stich, der (o. PL): durch Essiggärung bewirkter, unangenehm saurer Geschmack des Weins od. Biers: der Wein hat einen E.; -sumadi, der: svw. t ^baum; -und-öl-Ständer. der: Ständer mit Essig- u. Ölbehälter, insbes. zum Nach würzen auf den Tisch gekommener Speisen; -wasser, das: Wasser mit einem Schuß Essig. Eßkohle ['es-], die; -. -n [zu T2Esse]: für das Schmiedefeuer u. als Hausbrandkohle geeignete, fast rauchfreie Steinkohle. Establishment [is'tebhjmant]. das; -s. -s [engl, establishment = Einrichtung, organisierte Körperschaft, zu: to establish = festsetzen, einrichten < afrz. establir, frz. etablir. t etablieren]: a) Oberschicht der politisch, wirtschaftlich od. gesellschaftlich einflußreichen Personen: in ihren Ansprüchen paßt sich die reisende Jugend dem E. an (Spiegel 22. 1968.65); zum E. gehören; b) (abwertend) etablierte bürgerliche Gesellschaft, die auf Erhaltung des Status quo bedacht ist: das E. tobte sich hemmungslos gegen die Unruhestifter aus. Estafette [estafeto]. die; -. -n [frz. estafette < ital. staftetta. fStafette! (veraltet): /reitender/ Eilbote. Estakade [esta'ka.dd]. die; -. -n [frz. estacade < provenz. estacado. zu aprovenz. estaca = Pfahl. Balken < afränk. *staka]: 1. Rohr-. Gerüstbrücke. 2. Pfahlwerk zur Sperrung von Flußeingängen od. Häfen. Estamin [esta'mi:n]: tEtamin. Estaminet [estami'ne]. das; -[s]. -s [frz. estaminet < wallonisch stamine. zu: stamon = Pflock, an den man das Vieh im Stall festbindet] (veraltet): a) kleines Kaffeehaus; b) Kneipe. Estampe [es'tä.pte)]. die; -. -n [frz. estampe < ital. stampa. zu: stampare = drucken, prägen < afränk. *stampön = stampfen]: Abdruck eines Stahl-. Kupfer- od. Holzstichs. Estanzia [es'tantsia. ...nsjta]. die; -. -s [span. estancia. eigtl. = Aufenthalt; \Vohnung. zu: estar = sich befinden, bleiben < lat. stäre. eigtl. = stehen], südamerikanisches Landgut /mit Viehwirtschaft]. Ester feste], der; -s. - [Kunstw. aus Essigäther, veraltet u. unrichtig für Essig(säure)ester] (Chemie): eine der organischen Verbindungen, die unter Wasserabspaltung aus organischen Säuren u. Alko/iolen entstehen; Esterase [este'ra:za]. die; -. -n [zu t Ester] (Chemie): fettspaltendes Enzym. estinguendo [estin'gyendo] (Adv.) [ital. estinguendo. Gerundium von: estinguere = (aus)löschen < lat. exstinguere] (Musik): verlöschettd. ausgehend, ersterbend; estinto [es'tinto] (Adv.) [ital. estinto, 2. Part, von: estinguere. testinguendo] (Musik): erloschen, verhaucht. Estomihi [esto'mi:hi] (o. Art.; indekl.) [lat. Estö mihi = Sei mir (nach den Anfangsworten des Introitus des Sonntags)] (ev. Rel.): der letzte Sonntag vor der Passionszeit (7. Sonntag vor Ostern): am Sonntag E.; zwei Tage vor E. 757
Estrade Estrade [es'tra:dd]. die; -. -n [1: frz. estrade < span. estrado < lat. Stratum = das Hingebreitete; Fußboden; 2: nach russ. estradal: 1. (veraltend) erhöhter (Teil des! Fußboden/s] (z.B. vor einem Fenster); Podium: die Musiker sitzen auf einer E. 2. (DDR) volkstümliche künstlerische Veranstaltung, bei der ein gemischtes Programm (insbes. Musik. Tanz od. Artistik) dargeboten wird: Große E. mit den DresdnerTanzsinfonikem und internationaler Artistik (Neues D. 5. 6. 64. 8); in einer E. auftreten. Estraden- (Estrade 2): -band, die (vgl. 3Band]; -konzert, das; -Programm, das: die feierliche Eröffnung der Festspiele mit dem großen E. ..Die Republik im Spiegel unserer Kunst" (Neues D. 20. 6. 64. 4). Estragon festragan]. der; -s [frz. estragon < mlat. tarc(h)on < arab. tarbün]: Gewürzpflanze, die bes. auch als Zutat beider Herstellung von Essig u. Senf verwendet wird: <Zus.:> Estragonessig, der; l£stragonsenf, der. Estremaduragarn [estrema'du:ra-]. das; -[eis [nach der span. Landschaft EstremaduraJ: glattes Strick- od. Häkelgarn aus Baumwolle. Estrich ['estru;]. der; -s. -e [mhd. est(e)rich. ahd. esterih, astrih < mlat. astracum, astricum = Pflaster < griech. östrakon = Scherbe, irdenes TäfelchenJ: 1. fugenloser Fußboden. Unterboden aus einer erhärtenden Masse (insbes. Zement): den E. legen (herstellen, machen). 2. (Schweiz.) Dachboden. Dachraum: als ich die Koffer aus dem E. schleppte (Frisch, Cruz 48); <Zus. zu 1:> £strichgips, der; ^stridileger. der. Eszett (es'tset], das; -. - [entstanden aus der Schreibung J3 für s u. 3. die im 14. Jh. aufkam]: der Buchstabe ß. Eta [e:ta], das; -[s], -s [griech. gta < hebr. t)et. eigtl. = Zaun, Schranke (nach der Ähnlichkeit des althebr. Buchstabens mit einer Schranke)!: 7. Buchstabe des griech. Alphabets (//. f] = langes E. e). etablieren [eta'bli:ren] <sw. V.; hat) /vgl. etabliert/ [frz. (s*)etablir. eigtl. = festmachen < lat. stabillre = befestigen, zu: stabilis = feststehend, fest, t stabil]: 1. einrichten, gründen: ein Geschäft e.; eine Ordnung e. (sie gründen u. ihr festen Bestand geben): eine neue Wissenschaft e. (begründen); die Aufgabe der Linguistik .... eine Grammatik so zu e., daß die Mechanismen ... adäquat beschrieben werden (Dietrich. Sprachwissenschaft 14). 2. <e. + sich) 41) sich (insbes. als selbständiger Geschäftsmann) nieder las- sen: sich [in. an einem Ort] [als Kaufmann] e.; Taschenbuchläden .... wie sie sich in den meisten Großstädten etabliert haben (Enzensberger. Einzelheiten I. 135); b) sich /häuslichI niederlassen, einrichten: sich in einem Zimmer e.; Dort etablierte ich mich in einem ziemlich teuren Hotel und beschloß, ein Buch zu schreiben (K. Mann. Wendepunkt 134); c) einen sicheren Platz innerhalb einer Ordnung od. Gesellschaft gewinnen, festen Bestand erlangen, sich festsetzen u. breitmachen: eine Gruppe, eine Kultur hat sich etabliert; etabliert <AdJ.; Steig, ungebr.; nicht adv>: 1. fest gegründet: -e Machtpositionen. 2, einen sicheren Platz [in der Gesellschaft 1 einnehmend: -e Gruppen; zumeist sind es bereits -e (Klein-)Familien. ... die bereits über relativ stabile finanzielle Verhältnisse verfugen (Wohngruppe 28); <subst.:> gegen die Etablierten rebellieren; EtaMtening, die; -. -en; Etablissement [etablisteJ'mä:. Schweiz.: ...'ment], das; -s.-su. (Schweiz.:) -e [frz. etablisse- ment] (geh.): 1. Unternehmen. Niederlassung. Geschäft. Betrieb: ein E. gründen, in einem E. angestellt sein. 2.a) gepflegte, elegante Gaststätte; b) Vergnügungsstätte. ' zweifelhaftes j Nacht!lokal; c) (verhüll.) Bordell: Die Toni, die Mitzi und die anderen Damen des -s erfüllen gegen bare Münze die zumeist ausgefallenen Wünsche der Männer (Hörzu 19. 1972.8). Etage [e'ta:»]. die; -. -n [frz. etage. urspr. = Rang; (Zustand: Aufenthalt < vlat. *staticum = Standort, zu lat. Status. TStatus]: Stockwerk: das Haus hat vier -n; in/auf der dritten E. wohnen; mit dem Aufzug in die dritte E. fahren; er wohnt auf der E. (in einem Etagenhaus, aber nicht im Parterre, sondern in einem der höheren Stockwerke); Ü Auslagen. Dekorationen. Bauten in -n (ugs.; Stufen) anordnen; die -n (Jargon; Stufen. Ränge) des Parteiapparates; den Ball in die zweite E. schießen. Jagen (Fußball Jargon; den Ball hoch über das Tor schießen). etagen-, Etagen-: -bett, das: Bettgestell, bei dem zwei Betten fest übereinander angebracht sind; -förmig <Adj.; o. Steig.): in Form von Etagen. Terrassen, Stufen o.a. fangeordnet. verlaufend/: e. angeordnet sein; -geschfift, das: Geschäft, das sich in einer (oberen) Etage befindet; -»haus, das: iMietslhaus mit mehreren Etagen; -heizung, die: Heizungsanlage, durch die eine einzelne Etage zentral beheizt wird; -keilner, der: Hotelkellner, der für eine Etage des Hotels zuständig ist; -tür, die: Tür zwischen einer Etagenwohnung u. dem Treppenhaus; -wohnung. die: Wohnung in der Etage eines Mietshauses. Etagere [eta'3e:re. ...'3e:ral. die; -. -n [frz. ötagere]: 1. (veraltend) Gestell für Bücher od. für Geschirr: Auf einer E. befanden sich einige alte und moderne Bücher (R. Walser. Gehülfe 14); Die schönste von ihren Nippsachen hatte sie denn auch auf der E. in dem einen hellen Zimmer aufgestellt (Schröder. Wanderer 66). 2. aufhängbare, mit Fächern versehene Kosmetiktasche. Etalage [eta'la:;»]. die; -. -n [frz. etalage] (veraltet): das Ausstellen. Aufbauen von Waren lim Schaufenster!; etalie- ren [...'li-.rm] <sw. V.; hat) [frz. Italer. zu ötal = Verkaufstisch < afränk. *stal = Standort] (veraltet): ausstellen; Etakm [eta'lö:]. der; -s. -s [frz. etalon < afränk. *stalo] (Fachspr.): Normalmaß. Eichmaß. Prototyp einer physikal. Maßeinheit; Etalonnage [etab'na.3d]. die: -. -n [frz. ötalon- nage = das Eichen] (Film): Steuerung der Stärke u. der Zusammensetzung des Kopierlichtes in der Kopiermaschine. Etarain [eta'mi:n]. das (auch. bes. Osten*.: der); -s. Etamine, die; - [frz. etamine < afrz. estamine. zu lat. stämineus = voll Fäden, faserig]: gitterartiges, durchsichtiges Gewebe [für Vorhangstoffe}. Etappe [e'tapa]. die; -. -n [frz. etape. eigtl. = Versorgungs-. Verpflegungsplatz für durchziehende Truppen, urspr. = Warenniederlage. Handelsplatz < mniederl. Stapel, tStapel]: l.a) [an einem Tag zu bewältigender Abschnitt, zurückzulegende Teilstrecke, nach der eine Ruhepause eingelegt wird: eine Strecke in [drei] -n zurücklegen; (Rennsport:) Der Italiener Vito Adorni gewann ... die sechste E. des Giro d'Italia (Welt 21. 5. 65. 9); Sieger der dritten E. [eines Rennens] sein; auf/in der fünften E. ausscheiden; b) zu bewältigender Zeitabschnitt, zu durchlaufendes, durchzumachendes Stadium; Entwicklungsabschnitt, -stufe: -n eines Prozesses. Lebens; die Mitgliedschaft Großbritanniens bleibe politisch die bedeutsamste E. bei der erhofften Erweiterung der Gemeinschaft (Welt 24. 9. 66. 1); die Entwicklung durchläuft viele -n; eine wichtige E. auf dem Weg zum Erfolg zurücklegen; daß dieser Prozeß in langsamen -n erfolgen muß (Dönhoff. Ära 142). 2. (Milit.) Versorgungs-. Nachschubgebiet hinter der Front; (oft abwertend:) Gebiet hinter der Front, wo man fern vom Kampf ist u. bequem leben kann (Ggs.: Front 2b): in der E. liegen; in die E. kommen; wenn er sich in der E. ausruhte (Genet [Übers.]. Totenfest 108). etyppen-,Etappen-: Miienst.der<o. PL): Dienst inder Etappe (2); -flug, der: Flug in mehreren Etappen (1 a); -gebiet. das (Milit.): Gebiet der Etappe (2); --halt, der (Schweiz.): /Fahrt-. Flug]Unterbrechung. < Aufenti halt zwischen zwei Etappen (1 a); -hase, der (Soldatenspr. abwertend): Soldat, der in der Etappe (2) bleibt; -Hengst, der (Soldatenspr. salopp abwertend): vgl. -hase: Und dann sehe ich auch nicht ein. warum gleich immer die Fronttruppe für alle Fehler der -e herhalten muß (Kirst. 08/15. 294); -lauf. der (Leichtathletik): Einzel- od. Mannschaftsrennen über mehrere Teilstrecken, das an einem od. mehreren Tagen ausgetragen wird; -lazarett, das (Milit.); -rennen, das (Sport): vgl. -lauf; -schweln, das (Soldatenspr. derb abwertend): vgl. -hase: ^sieg, der (Rennsport): Sieg in einer Teilstrecke eines Etappenlaufes od. -rennens. dazu: -sieger. der; -Straße, die (Milit.): Heerstraße; -weise <Adv.): in Etappen (1); -wertling, die (Rennsport): Wertung der einzelnen Etappen eines Etappenrennens; -ziel, das (Sport): Ziel einer Etappe eines Rennens. Etat [eta:]. der; -s. -s [frz. 6tat = Aufstellung. Voranschlag. (Staats)haushalt. eigtl. = Zustand < lat. Status, t Status]: 1. a) [Staats i haushält splan (für einen bestimmten Zeitraum, insbes. ein Jahr): der E. ist ausgeglichen; die Regierung legte den neuen E. den Ausschüssen zur Beratung vor; den E. aufstellen, vorbereiten, erweitern, kürzen; das ist im E. [des Verteidigungsministeriums] nicht vorgesehen; das Parlament berät [über] den E. [für das Jahr 1975]; b) !Staats Jhaushaltsplan. soweit er ein bestimmtes Haushaltsvolumen, einen bestimmten Gesamtbetrag ausweist: ein E. von 100 Milliarden Mark; c) Haushaltsplan, soweit er 758
Etienne den Utnfang, Betrag der /für einen bestimmten Zweck i vorgesehenen Ausgaben betrifft: unser E. (im Etat vorgesehener Betrag) für Neuanschaflungen ist erschöpft; den E. überschreiten; das übersteigt meinen E. (ugs. scherzh.; dafür reicht das Geld nicht, das mir für solche Zwecke gewöhnlich zur Verfügung steht). 2. (Kunstwiss.) durch einen Probedruck festgehaltener Zustand der Platte während der Entstehung eines Kupferstichs. 3. (Schweiz.) Mitglieder-, Funktionärsverzeichnis. etat-. Etat- (meist Verwaltungsspr.; zur Bed. vgl. haushalts-. Haushalts-): ^ansatz, der: Ansatz, Veranschlagung bestimmter Positionen/, des Etats; ^aufstelhmg. die; -ausgleiche der; ^autonomie, die: Selbständigkeit in der Aufstellung eines eigenen Etats; ^beratung, die; Mlefizit, das; Entwurf, der; -gesetz, das; -jähr, das: Zeitraum, für den der Etat Gültigkeit hat; -kürzung, die; -läge, die: die äußerst kritische E. Berlins (Welt 21. 12. 65. 9); ^lesung. die: Parlamentsdebatte über den Etat: beginnt der Hauptausschuß mit der zweiten E. (Welt 25. 11. 61. 8); -mäßig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): a) im Etat / vorgesehen, veranschlagt /: dieser Betrag ist e. nicht ausgewiesen; b) eingeplant, eine Planstelle besetzend: Komisch, daß fast alle -en Feldwebel dick sind (Remarque. Westen 68); Ü der •e (Fußball; im allgemeinen auf diesem Posten spielende, auf ihm eingesetzte) Linksaußen; -mittel <P1.>; -Periode, die; -Planung, die; -posten,der; -rechtlich <Adj.; o. Steig.); -rede, die: Rede bei der Haushaltsdebatte; -stärke, die (Milit.): planmäßige Stärke: die E. eines Heeres; -Überschreitung, die; -Zuweisung, die: Zuweisung von Geldmitteln durch den Etat. etatisieren [etati'zi:ren] <sw. V.; hat) [frz. etatiser] (Verwaltungsspr.): in den Etat aufnehmen, im Etat berücksichtigen, dazu: Etatiskrung, die; -. -en; Etatismus [etatismus], der; - [frz. Statisme] (Politik): 1. nur bestimmte Industriezweige erfassende, gemäßigte Form der staatlichen Planwirtschaft. 2. ausschließlich am Staatsinteresse orientierte Denkweise. 3. (Schweiz.) Stärkung der Zentralgewalt des Bundes gegen- über den Kantonen, dazu: etatjstisch <Adj.): den Etatismus U-3) betreffend, in der Art des Etatismus. Etats generaux [etasenero] <P1.) [frz. les ötats genäraux. aus: ötats. PI. von: ötat = Stand (tEtat] u. generaux. PI. von: general = allgemein; General- < lat. generalis = allgemein] (hist.): die französischen Generalstände (Adel, Geistlichkeit, Bürgertum) bis zum 18. Jh. Etazismus [eta'tsismus]. der; - [gelehrte Bildung zum griech. Buchstabennamen 5ta, TEta]: Aussprache des griechischen Eta wie langes e (Ggs.: Itazismus). et cetera [et tsetera; lat. et cetera, eigtl. = und die anderen (Dinge)]: wxdso weiter (Abk.: etc.); et cetera pp. [- - pe'pe:; pp. = Abk. von lat. perge. perge = fahre fort, fahre fort, Imperativ von: pergere] (ugs. scherzh.): und so weiter, und so weiter. et cum spiritu tuo [et kum spi:ritu tuo; lat. = und mit deinem Geiste, d. h. mit deiner Seele, deiner Person] (kath. Liturgie): Antwort der Gemeinde im katholischen Gottesdienst auf den Gruß Dominus vobiscum. etepetete [e:tope'te:t3, ...po...] <Adj.; o. Steig.; nicht attr.) [wohl aus niederd. ete, öte = geziert u. umgeformtem frz. peut-etre = vielleicht] (ugs.): geziert, zimperlich, eigen; übertrieben fein, steif u. konventionell: er. ihr Benehmen ist sehre.; diese steifen Hamburger sind immer so e. (Kuby. Rosemarie 102); immer so e. sprechen. eternisieren [eterni'zKren] <sw. V.; hat) [frz. eterniser. zu lat. aetemus = ewig (dauernd)] (veraltet): in die Länge ziehen; verewigen; Eternit <S> [etcr'ni:t. auch: ...'mtl. das od. der; -s [zu lat. aetemus = ewig, unvergänglich]: wasserundurchlässiges u. feuerfestes Material aus Asbestzement, das bes. im Baugewerbe verwendet wird; <Zus.:> Eternitpbt- te, die. Etesien [e'tczjpn] <P1.) [lat. etesiae < griech. etesiai (äne- moi). eigtl. = (all)jährliche (Winde)]: von Mai bis Oktober regelmäßig wehende, trockene Nord[west/winde im östlichen Mittelmeer; <Zus.:> Etesienklima, das: Klima mit trockenem, heißem Sommer u. mildem Winter mit Niederschlägen. Etgrön: tEttgrön. Ethanpgraph [etano'gra.fl, der; -en. -en [zu engl, ethanol = t Äthanol u. t -ffaph]: Gerät zum Messendes Alkoholspiegels im Blut: Der E. ersetzt in Kanada bereits die Blutprobe (ADAC-Motorwelt 4. 1972, 28). Ethik feitik]. die; -, -en [lat. ethica. ethice < griech. ethike. zu: ethikös. tethisch]: l.a) philosophische Disziplin od. einzelne Standpunkt gebende Lehre, die das sittliche Verhalten des Menschen zum Gegenstand hat; Sittenlehre, Moralphilosophie: die E. des Aristoteles, des Mittelalters; Probleme der E.; b) die Ethik darstellendes Werk: -en des 19. Jahrhunderts. 2. <o. PI.) (bildungsspr.) Gesamtheit sittlicher Normen u. Maximen, die einer /verantwortungsbewußten/ Einstellung zugrunde liegen: die E. eines Volkes, eines Berufsstandes; Den Ärzten ... danke ich von Herzen; sie hatten bereits die richtige E. (Spiegel 9, 1975. 10); sein Handeln war von christlicher E. geleitet, dazu: Ethiker, der; -s. -: 1. Lehrer der Ethik, Vertreter einer Ethik, Moralphilosoph. 2. (bildungsspr.)jmd., der nach ethischen Grundsätzen lebt u. handelt; Ethikotheologie [etikoteolo'gi:]. die; - [zu griech. ethikös (Tethisch) u. tTheologie]: Schluß von dem moralischen Gesetz in uns auf Gott als dessen Urheber (Kant); ethisch <Adj.; o. Steig.) [lat. ethicus < griech. ethikös = sittlich, moralisch, zu: ethos. f Ethos]: 1. die Ethik (1 a) betreffend, zur Ethik (1 a) gehörend: -e Gesichtspunkte, Begründungen. 2. auf einer Ethik (2) beruhend, dazu gehörend; von sittlichem Verhalten bestimmt, davon zeugend; sittlich: -e Werte, Motive; „Sich e. hinstellen4', sagt er noch, „kann nach einem bißchen Übung jeder Lump" (Feuchtwanger, Erfolg 512); -e Indikation (Indikationfür einen Schwangerschaftsabbruch aus ethischen Gründen, z. B. nach einer Vergewaltigung). Ethnie [et'ni:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. ethnos = Volk(s- stamm)] (Völkerk.): Menschengruppe (insbes. Stamm od. Volk) mit einheitlicher Kultur: das Buch enthält 17 Mono- grafien von Volksgruppen („Ethnien", Minderheiten) des westlichen Europas (Sprachspiegel 6. 1974. 95); Ethnikon ['etnikanj.das; -s. ...ka [griech. ethnikon. Neutr. von: ethni- kös = die Nationalität bezeichnend.! ethnisch] (Sprachw.): Völkername, Personengruppennanie; ethnisch fetnij] <Adj.; o. Steig.) [griech. ethnikös = zum Volk gehörend, dem Volk eigentümlich] (bildungsspr.): die f einheitliche/ Kultur- u. Lebensgetneinschaft einer Volksgruppe bezeugend, betreffend, -eGruppen.Gliederungen. Eigentümlichkeiten: daß die Weißen plötzlich an -e Minderheiten gerieten, die für sie ein völlig unbeschriebenes Blatt waren (Wolfe [Übers.]. Radical 77); ein e. [unieinheitliches Volk; Ethnograph [etno'gra:f]. der; -en. -en [zu griech. £thnos = Volk(s- stamm) u. t-graph]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ethnographie; Ethnographie [...gra'fi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. öthnos = Volk(sstamm) u. t-graphie]: Teil der Völkerkunde, der ohne ausgeprägte theoretische Erkenntnisinteressen die Merkmale der verschiedenen Völker u. Kulturen systematisch beschreibt; beschreibende Völkerkunde; ethnographisch <Adj.; o. Steig.): die Ethnographie betreffend; Ethnologe, der; -n. -n [zu griech. ethnos = Volk(s- stamm) u. t-loge]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ethnologie; Ethnologie, die; -. -n [...i:an; zu griech. ethnos = Volk(sstamm) u. t-logie]: 1. allgemeine /vergleichende/ Völkerkunde, in der die Ergebnisse der Ethnographie (unter Ausklammerung der physischen u. biologischen Beschaffenheit der Völker) miteinander verglichen werden. 2. Wissenschaft, die sich 'mit Sozialstruktur u. Kultur der primitiven Gesellschaften beschäftigt. 3. in den USA betriebene Wissenschaft, die sich mit Sozialstruktur u. Kultur aller Gesellschaften beschäftigt, dazu: ethnologisch <Adj.; o. Steig.): die Ethnologie betreffend; Ethnozentr|smus, der; - [zu griech. ethnos = Volk(sstamm) u. tZentrum]: Form des Nationalismus, bei der das eigene Volk als Mittelpunkt und als anderen Völkern überlegen angesehen wird. Ethologe [eto'lo:gd]. der; -n. -n [rückgeb. aus f Ethologie]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ethologie; Ethologie [etolo'gi:].die;-flat.ethologia = Sitten-od. Charakterdarstellung < griech. ethologia]: auf das Studium der Lebensgewohnheiten gegründete Wissenschaft vom Verhalten der Tiere u. des Menschen, dazu: ethokrtösch <Adj.; o. Steig.): die Ethologie betreffend; Ethos fe:tos]. das; - [griech. ethos = Gewohnheit. Herkommen: Gesittung. Charakter; Ne- benf: ethos = Sitte. Brauch] (bildungsspr.): vom Bewußtsein sittlicher Werte geprägte Gesinnung, Gesamthaltung: ethisches Bewußtsein; Ethik (2): ein hohes [berufliches] E. bestimmte sein Handeln; jmd., jmds. Denken ist von religiösem E. erfüllt. Etienne [e'tien]. die; - [nach der frz. Buchdruckerfamilie Etienne] (Druckw.): eine Antiquadrucksckrift. 759
Etikett Etikett [eti'ketj.das; -[e]s.-en (auch: -e od. -s) [zu T 'Etikette]: laufgeklebtes, angehängtes] Hinweisschildchen (an Gegenständen, Waren): ein E. auf-, ankleben; ein E. an-, einnähen; die Flasche hat kein E.; der Preis steht auf dem E.; etw. mit einem E. versehen; U einer Angelegenheit ein E. aufkleben (abwertend). Jmdn. od. etw. mit einem E. versehen (meist abwertend; klassifizieren, unter etw. rubrizieren, mit einer / gebräuchlichen I Kennzeichnung versehen, mit einem gebräuchlichen j Begriff kennzeichnen u. abtunj, [oberflächlich, vorschnell j in eine bestimmte Kategorie einordnen, abstempeln): das E. ..Sozialismus"; Die -en ..Bonze" und ..Funktionär" klebten am Gepäck der SPD (Spiegel 52. 1965. 4); ein E.. das auf alles paßt; 'Etikette, die; -. -n [frz. etiquette. urspr. = Markierung an einem in die Erde gesteckten Pfahl, zu afrz. estiqu(i)er = feststecken < mniederl. stikken] (Schweiz., österr.. sonst veraltet): svw. f Etikett: ich blicke nicht einmal auf. als der Weinkellner mir die E. zeigt (Frisch. Gantenbein 437); 'Etikette, die; -. -n <P1. selten) [frz. etiquette. eigtl. = Zettel mit Hinweisen (auf das Hofzeremoniell), t 'Etikette]: Gesamtheit guter gesellschaftlicher Umgangsformen bzw. der herkömmlichen Regeln, die solche Umgangsformen vorschreiben: die E. erlaubt das nicht; die E. wahren, einhalten, verletzen; jmds. Verhalten entspricht [nicht] der E.; etw. ist gegen die E.; gegen die E. verstoßen; etikettieren [eti- ke'ti.ren] <sw. V.; hat) [nach frz. etiqueter. zu t'Etikette]: mit einem Etikett versehen, beschildern, auszeichnen: Flaschen e.; Ü einen Politiker als Konservativen, als konservativ e. (abstempeln): so würden ihn ..die deutschen Kritiker" als ..einen Trivialautor e." (Spiegel 34. 1975. 82); jmd.. etw. läßt sich nicht e. (in eine Kategorie einordnen), dazu: Etikettkning. die; -. -en: 1. das Etikettieren. 2. Etikett (Ü): Einige gelehrte Literaturbehandler haben dafür auch alsbald eine E. erfunden, und zwar Simultanismus (Becher. Prosa 8); <Zus.:) Etikettkrmaschine, die; -. -n. Etiolenient [etiote'mä:]. das; -s [frz. etiolement]: svw. T Vergebung; etiolieren [etjp'lLren] <sw. V.; hat) [frz. etioler. zu: eteule = Stoppel < afrz. estuble < spätlat. stupula. tStoppel]: svw. f vergeilen. etfech ji'e:Uf] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [aus engl, etic nach Bildungen wie phonetic] (Sprachw.): nicht bedeutungs- unterscheidend, nicht distinktiv: -e Einheiten: auf-er Ebene. etlidi... fetlif...] <Indefinitpron. u. unbest. Zahlwort) /vgl. einig.../ [mhd. etelich. ahd. etellh. ettallh = irgendein: PL: einige, aus: etta- (<edde-) = irgend(wie) u. -lih = gestaltet, beschaffen (t Leiche), also eigtl. = irgendwie gestaltet, beschaffen]: 1. <Sg.) (veraltend) eine kleinere Menge, ein wenig, etwas: Sie (= die Entlassung) reiste etliche Zeit hinter mir her (Gaiser. Schlußball 137); jch kann dazu noch -es bemerken. 2. <P1.) (veraltend) eine kleinere Anzahl, einige, mehrere: Nur -e kriminelle Gefangene waren als Handwerker ... in die Anstalt versetzt (Niekisch, Leben 94); und gibt die Bohnen mit -en halbierten Tomaten hinein (Hörn, Gäste 199); -e zehn Schwarze ... rückten vor der Freitreppe an (Kessel [Übers.]. Patricia 125); gab es zwar auch schon eine Menge Flüchtlinge, -e hatte man ihrem Mann auf den Hof geschickt (Seghers, Transit 40). 3. <Sg. u. PI.) (ugs.. verstärkend) ziemlich viel, ziemlich groß: eine beträchtliche Anzahl, Menge: das hat -en Wirbel verursacht; nicht Tage, nicht Wochen, er weiß sicher, daß es einmal -e Monate waren (Lynen. Kentaurenfährte 20); noch sind Jordanien, Kuweit. Saudi- Arabien und -es andere zu verspielen (Dönhoff. Ära 169); das hat -es [Geld] gekostet; etlichemal [auch:' '-] <Adv.) (veraltend): svw. feinigemal. Etmal [etma.l].das; -[eis. -e [niederd. Ettmal < mniederd. etmäl = wiederkehrende Periode, natürlicher Tag; Flutperiode, wohl aus: et = wieder u. t!Mal] (Seemannsspr.): 1. Zeit von Mittag bis Mittag. 2. innerhalb eines Etmals (1) zurückgelegte Strecke: Alle Eintragungen über Wind. Wetter, gesteuerte Kurse und -e ... sind korrekt (MM 11.5.68. 12). Etter l'etEj. der od. das; -s. - [frühnhd. < mhd. eter. ahd. etar = Zaun] (südd.): bebautes Ortsgebiet. Ettgrön, Etgrön [Etgr0:n], das; -s [in Anlehnung an niederd. grön = grün umgedeutet aus gleichbed. Ettgröde. eigtl. = zweiter Wiesenwuchs < mniederd. etgröde. aus: et = wieder u. grode = Wachstum] (niederd.): zweiter Grasschnitt. Etüde [e'ty:da]. die: -. -n [frz. etude. eigtl. = Studium. Studie < afrz. estudie < lat. Studium, t Studium] (Musik): übungs-, Vortrags-, Konzertstück, das spezielle Schwierigkeiten enthält: -n spielen; mußten bei Lampenlicht links rechts, zweihändig und nochmals Tonleitern und -n klimpern (Grass. Hundejahre 186/187); ü literarische, szenische -n (bildungsspr.; Stücke, mit denen der Autor hauptsächlich die Bewältigung spezieller Schwierigkeiten übt ujod. demonstriert). Etui [et'vi:. e'tyi:], das; -s. -s [frz. etui. afrz. estui. zu: estuier. estoier = in eine Hülle legen, einschließen. H. u.J: 1. kleiner /flacher/ Behälter, meist aus festerem Material, hergestellt zum Mitführen u./od. schützenden Aufbewaliren eines od. mehrerer Gegenstände bestimmter Art: ein goldenes, ein ledernes E. mit Zigaretten; Ein kleines, feines E. mit Nagelfeilen (Seghers. Transit 28); die Brille ins E. legen, stecken; wo ... in reich ausgeschlagenen -s jene weichlichen Geräte vorgeführt waren (Th. Mann. Krull 97). 2. (ugs. scherzh.) schmales, enges Bett: <Zus. zu 1:> Etuikleid, das: modisches, sehr eng geschnittenes Kleid: Für Frauen, die ihre Figur deutlich abgezeichnet zeigen wollen, hat Lanvin-Castillo wieder das enge E. hervorgeholt (FAZ 19. 8. 61. 44); Etuimacher, der; -s. - (Berufsbez.). etwa [ctva] <Adv.) [frühnhd. < mhd. etewä = irgendwo; gar, ziemlich, sehr; ahd. etewär = irgendwo]: 1. ungefähr, annähernd, schätzungsweise: [so] e. acht Tage. Kilometer; ein Stück Marmor, e. faustgroß (Remarque. Obelisk 316); Das Durchschnittseinkommen ... beträgt in den Vereinigten Staaten e. 7 500 DM. in Indien nur rund 240 DM (Dönhoff. Ära 171); in e. einer Woche; e. zwischen dem ausgehenden Mittelalter und der beginnenden Renaissance (K. Mann. Wendepunkt 61); so e./e. so könnte man das machen; Das ist e. wie mit Marx und den Dogmatikern (Fries. Weg 29); wann e.?; e. zu dieser Zeit; *ln e. (in gewisser Hinsicht u. ungefälir, annähernd, in gewissem Umfang): wir stimmen in e. überein: das ist in e. dasselbe. 2. beispielsweise, zum Beispiel: wenn man Europa e. mit Australien vergleicht, stellt man fest ...; einige Städte wie e. München. Köln. Hamburg; Hans e. hätte anders reagiert; andere Dichter wie e. Goethe; anderswo, [so] e. in den Vereinigten Staaten. 3. (Schweiz.) bisweilen, manchmal: auch später hat er uns immer noch e. besucht. 4. gibt verstärkend einer Fraglichkeit od. vorausgesetzten Möglichkeit Ausdruck: womöglich, möglicherweise, gar, vielleicht: wenn er e. doch noch kommt, dann ...; allen, die e. Bedenken haben sollten, sei gesagt ...; weil selbst Eier und Fleisch nach e. eingeschmuggelten Briefen durchsucht werden (Mostar. Unschuldig 79); ist er e. (er ist doch wohl nicht) krank?: Ist der Kanzlere, die Bundesregierung? (Dönhoff. Ära 215); Sagen die Spitzbuben e. nicht „sich dünnemachen''? (Th. Mann. Krull 290); * nicht e. (durchaus nicht, keineswegs, auf keinen Fall): er wollte das Rad nicht e. stehlen, sondern nur ausleihen; Nicht e. (es ist durchaus nicht so), daß Kommunisten oder Sozis gestört hätten. Die gab es damals gar nicht mehr (Grass, Hundejahre 230); er soll nicht e. denken, ich räche mich; glauben Sie nicht e. (nur nicht, ja nicht), das wäre ein Versehen!; <Abl.:> etwaig ['etva(:)i?) <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: sich etwa (4), unter Umständen zeigend, eventuell; möglicherweise auftretend, geschehend: -e Umwege. Verzögerungen; Um -e feine Sprünge zu bemerken, mußte man jeweils zwei Eier ... aneinanderschlagen (Kaschnitz, Wohin 52); eine -e Übererwärmung von Atmosphäre und Erdoberfläche (Kosmos 3. 1965. 114); bei -em völligem (seltener: völligen) Mißlingen des Unternehmens (wenn das Unternehmen völlig mißlingen sollte); -e Gäste (wenn Gäste kommen sollten, sie) sofort bedienen; -e Beschwerden sind (wenn jemand Beschwerden vorzubringen hat, so sind sie) schriftlich einzureichen; sich durch -e (möglicherweise, vielleicht eintretende) Schwierigkeiten nicht abschrecken lassen; etwas [etvas] <Indefinitpron.) (ugs.: was) [mhd.. ahd. etewasl: l.a) bezeichnet ein nicht näher Bestimmtes, eine [gewisse] Sache, ein Ding, Wesen o.a.: irgend e.; da klappert doch e.; es lief e. (ein Tier) über den Weg; e. muß geschehen; Ich will weggehen, aber e. zwingt mich dazubleiben (Remarque. Obelisk 311); hat er e. gesagt?; ich will dir einmal e. sagen; das bringt e. ein; Als er Abitur machte .... durfte er sich e. wünschen, und er wünschte sich eine Reise (Böll. Adam 61); ich muß e. unternehmen; hat er dir e. getan (ein Leid zugefügt)?; er hat e. (ein Vorurteil, eine Antipathie) gegen mich; die 760
euer beiden haben e. (ugs.; ein Liebesverhältnis) miteinander; der Gedanke hat e. für sich (ugs.; istrecht gut. einleuchtend): ich weiß e., was ihr Freude macht; ich habe e. von ihm gehört, was/(seltener:) das ich nicht glauben kann; er findet an allem e. [zu tadeln]; e. zum Lesen; <attr. vor einem subst. Adj. od. Pron.:> e. ganz Neues; niemand weiß e. Genaues; e. Schönes sehen; nun zu e. anderem!; •so e. (etwas Derartiges): so e. (ausgerechnet solches) muß mir passieren!; mit so e. muß man rechnen; so e. (etwas so) Schönes hatte er nicht erwartet; so e. Dummes! (Ausruf der Verärgerung); nein, so e.! (Ausruf des Erstaunens); [90] e. wie ... (etwas Ähnliches wie ..J; er ist so e. wie ein Dichter; einen Bereich unseres ...Lebens, in dem sich so e. wie öffentliche Meinung bilden kann (Fraenkel. Staat 220); E. wie Angst war in mir (Molo. Frieden 8); b) bezeichnet eine nicht näher bestimmte Sache, die bedeutsam erscheint (Ggs.: nichts): das ist doch wenigstens e. (besser als nichts): Man sprach von ihnen beinahe ebensooft ... wie von den Langläufern - und das wollte in Finnland gewiß e. heißen! (bedeutete viel: Maegerlein. Piste 41); aus dem Jungen wird einmal e.; er wird es noch zue. bringen (Erfolghaben):e. sein (einegeachtete, angesehene berufliche, gesellschaftliche Stellung haben): sein Wort gilt e. bei der Regierung; Die gute Ausrüstung ist sperrig, und sie wiegt e. (hat erhebliches Gewicht. Auto 7. 1965. 48); c) bezeichnet einen nicht näher bestimmten Teil von etwas: nimm dir e. von dem Geld; kann ich auch e. [davon] haben?; verstehst du e. davon?; Er hatte sogar e. von dem. was gewöhnlich gesunder Menschenverstand genannt wird (Kirst. 08/15. 18); er hat e. von einem Gelehrten (wirkt fast wie ein Gelehrter). 2. ein bißchen, ein wenig: er nahm e. Salz; kann ich noch e. Gemüse haben?; ich brauche e. Geld; Leute, die e. Besitz haben (Remarque. Obelisk 45); e. Musik machen; er spricht e. Englisch; sie war e. ungeschickt; Jetzt bin ich e. ruhiger, wir wollen e. (ein Stück) ins Grüne fahren; ich will noch e. (kurze Zeit) lesen; Er mußte erst e. warten (Schnurre. Fall 5); der zweite Treffer saß e. (dicht, nahe) darüber; die Bundesdienststellen hätten ...wohl ..e. außerhalb der Legalität" gehandelt (Dönhoff. Ära 58); Etwas [-]. das; -. - (scherzh. auch: -se) [Subst. zu etwas (1 a)]: nicht nä/ier bestimmtes Wesen od, Ding: ein kleines, piependes E.; er stieß an ein spitzes, hartes E.; Dann ist da noch Krokowski. der Assistent - ein ganz gescheites E. (Th. Mann, Zauberberg 20); *das gewisse E. (1. eine unbestimmbare, die Männer anziehende Eigenart: sie hat das gewisse E. 2. eine besondere 'künstlerische! Fähigkeit, auf andere zu wirken: Dazu gehört ..das gewisse E., das optisch über die Scheibe kommen soll... Das Unwägbare, das einer haben muß [Hörzu 8. 1973.14]); ^tweich ... ['etvek;...] <Indefinitpron.> [mhd. (md.) eteswilch. ahd. ettes(h)welih] (Schweiz., österr.. sonst veraltet): svw. teinig ...: Es ist Erdenneuzeit, -e hunderttausend Jahre zurück (Th. Mann. Krull 307); nachdem Frau Wanka ihre gewaltige Leiblichkeit in -e neue Futterale gesteckt ... hatte (Fussenegger. Haus 95); diesen Weg .... der ... von Baugruben unterhöhlt war, daß -er (etwaiger) Wühlarbeit durch Wühlarbeit begegnet würde (Fries. Weg 112); etwefchennaBen <Adv.) (Schweiz., österr., sonst veraltet): svw. f einigermaßen. Etymologe [etymo'lo:gd], der; -n. -n [lat. etymologos < griech. etymologos]: Kenner. Forscher auf dem Gebiet der Etymologie: Etymologie [...lo'gi:], die; -, -n [...i:an; lat. etymologia < griech. etymologia. eigtl. = Untersuchung des wahren (ursprünglichen) Sinnes eines Wortes, zu griech. etymon. t Etymon] (Sprachw.): 1. <o. PI.) Wissenschaft von der Herkunft u. Geschichte der Wörter u. ihrer Bedeutungen. 2. Herkunft u. Geschichte eines Wortes u. seiner Bedeutung: die E. der Fremdwörter, der deutschen Ortsnamen; die E. eines Wortes verfolgen, angeben, dazu: etymologisch <Adj.; o. Steig.) [nach lat. etymologicus < griech. etymologikös] (Sprachw.): die Etymologie betreffend: -e Fragen. Angaben. Wörterbücher; etymologisieren [...logi'zi:ron] <sw. V.; hat) [mlat. etymologicarc. zu lat. etymologia. t Etymologie] (Sprachw.): etymologisch untersuchen u. beschreiben: ein Wort e.. dazu: Etymologiskning* die; -. -en; Etymon fe:tymon. auch: et...], das; -s. ...ma [griech. etymon. zu: ötymos = wahrhaft, wirklich] (Sprachw.): die sogenannte ursprüngliche Form u. Bedeutung eines Wortes: Wurzelwort, Stammwort: Das E. ist mhd. swalm „Schwall des Wassers". Et-Zekhen [et-], das; -s. - [zu lat. et = und]: Und-Zeichen Iin Firmennamen/ (&). etzlich... ['etslu;...] (Indefinitpron.) [mhd. eteslich. ahd. eteslih, tetlich] (altertümelnd scherzh.): svw. etlich ... Eubiotik [3y'bio:tik]. die; - [zu griech. eu = gut. wohl u. biötike (techne) = die Kunst des Lebens] (Med.): Lehre von der gesunden Lebensführung. euch [gyc; mhd. iu. iuch. ahd. iu, iuwih] <Dat. u. Akk. PI.): 1. Personalpron.: t2ihr. 2. Reflexivpron. (bezieht sich auf mit „ihr" [bzw. „Ihr"] angeredete Personen zurück): ihr irrt e. (Akk.); macht e. und die Kinder fertig!; macht e. (Dativ) und eurem Vater keine Sorgen!; (Höflichkeitsform. Singular u. PL. veraltet:) Gevatter, freut Ihr Euch (Akk.)? Eucharistie [oy^ans'ti:], die; -, -n [...i:an; kirchenlat. euchari- stia < griech. eucharistia, eigtl. = Dankbarkeit, Danksagung] (kath. Rel.): l.a) Opfergottesdienst, Meßopfer (als zentraler Teil der Messe, der die Bereitung, Wandlung u. Austeilung der Opfergaben umfaßt): insbes. Abendmahl, Kommunion: die Feier der heiligen E. (Eucharistiefeier. Feier der Messe): b) <o. PI.) Sakrament des Abendmahls, der heiligen Kommunion. Altar/s/Sakrament. 2. die euchari- stische Opfergabe (Brot u. Wein, insbes. als äußere Gestalt des Leibes Christi), dazu: Eucharistjfifeier, die (kath. Rel.): Feier der Messe, eudiaristisch [..,'nstij] <Adj.; o. Steig.) (kath. Rel.): auf die Eucharistie bezogen: Eucharistischer Kongreß ((interj nationale Tagung der Katholiken zur gemeinsamen Feier u. Verehrung der Eucharistie sowie zur Förderung u. Vertiefung des auf die Eucharistie bezogenen religiösen Glaubens u. Lebens). Eudämonie bydemo'ni:], die; - [griech. eudaimonia] ([griech.] Philos.): Glückseligkeit, seelisches Wohlbefitvien: Eudimonjsnus, der; -: philosophische Lehre, die im Glück des einzelnen od. der Gemeinschaft die Sinnerfüllung menschlichen Daseins sieht: Eudämonjst, der; -en, -en: Vertreter des Eudämonismus: eudämonjstisch <AdJ.; Steig, selten): dem Eudämonismus entsprechend: auf den Eudämonismus bezogen. Eudkmeter [Dydjp'me:tB], das; -s, - [zu griech. eudia = schönes Wetter, Windstille u. t-meter] (Chemie): Glasröhre zum Auffangen u. Abmessen von Gasen: Eudkmetrie [...me- 'tri:]. die; -: Messung des Sauerstoffgehalts der Luft als Güteprobe. Eudoxie bycb'ksi:]. die; -. -n [...i:an; griech. eudoxia] (bil- dungsspr. veraltet): 1. guter Ruf. 2. richtiges Urteil. 'euer ['oyB] (Possessivpron.) [mhd.. ahd. i(u)wer] entspricht einem possessiven Gen. u. bezeichnet ein Zugehörigkeits-, Verbundenheits-, Besitz- od. Abhängigkeitsverhältnis zu mit ..ihr44 (bzw. ..Ihr") angeredeten Personen: l.a) <vor einem Subst.) Qt) e. Vater. eu[e]re Mutter, e. Kind; Emils und e. Wagen. Haus; eu[e]re Pflicht; e. neuer Chef; alle eu[e]reKinder; dieser e. Name; ich bestaune eu[e]ren/euern Mut; dieser Sache solltet ihr eu[e]re Aufmerksamkeit zuwenden; kann ich e. [neues] Auto sehen?; ruft eu[e]re Kinder herbei!; wegen eu[e]res Leichtsinns müßtet ihr bestraft werden; sagt das eu[e]rem/euerm Lehrer!; ich bin noch nie in eu[e]rer Wohnung gewesen; herzliche Grüße von Eu[e]rem Emil und Eu[e]rer Helga/Euer Emil und Eu[e]re Helga (Schlußformel in Briefen); ß) als Ausdruck einer Gewohnheit, gewohnheitsmäßigen Zugehörigkeit. Regel o.a.: raucht ihr immer noch täglich eu[e]re (die eurer Gewohnlieit entsprechenden) 20 Zigaretten?; e. Zug (der Zug, mit dem ihr fahrt, fahren wollt): e. (das von euch getätigte) Handeln; eu[e]re (die euch zuteil gewordene) Beförderung; enwickelt eure (die euch innewohnende) Fähigkeit. Entscheidungen zu treffen (Leonhard. Revolution 192); habe ich nichts zu tun mit den Entscheidungen eurer (der für euch zuständigen) Polizei (Johnson, Mutmaßungen 107); y) (geh.) in der Anrede an eine hochgestellte Persönlichkeit; Abk. Ew.: Eu[e]re. Euer Eminenz. Ehrwürden; Zu Befehl. Euer Exzellenz! (Bergengruen, Rittmeisterin 446); (veraltet in Beziehung auf eine mit „Ihr44 angeredete Einzelperson:)Gevatter, wir gratulieren Euch zu Eu[e]rem/ Euerm 80. Geburtstag; b) <o. Subst.) das ist nicht unser Hund, sondern eu[e]rer. nicht unser Verdienst, sondern eulelres; er. sie. alles ist e. (geh.; gehört euch): (veraltet:) Gevatter, das alles ist Euer (gehört Euch). 2. <subst.) (geh.) das ist nicht unser Verdienst, sondern das eu[e]re; der Eu[e]re (euer Mann): die Eu[e]re (eure Frau): die Eu[e]ren. Euern (eure Angehörigen): das Eu[e]re (das euch 761
euer Gehörende, das euch Zukommende, eure Aufgabe, euer Teil); (veraltet:) Gevatter, das ist nicht unser Haus, sondern Eu[e]res, das Eu[e]re: Gevatter. Ihr habt das Eu[e]re getan; 2euer [-1 <Gen. des Personalpronomens ..ihr") [mhd.. ahd. i(u)wer]: wir gedenken e./(als Anrede im Brief:) Euer; ihr wart e. (nicht: eurer) drei (veraltend; ihr wart drei Personen): euerseits: f eurerseits; euersgleichen: teuresgleichen: euerthalben, -wegen, -willen: t eurethalben usw. Eugenetik [oygene:tik]. die; - [zu griech. eugenetes = wohlgeboren, von edler Abkunft]: svw. t Eugenik: eugenetisch <Adj.; o. Steig.): svw. teugenisch; Eugenik by'ge:nik). die: - [zu griech. eugenes = wohlgeboren, von edler Abkunft] (Med.): Erbgesundheitsforschung, -lehre, -pflege (mit dem Ziel, erbschädigende Eitiflüsse u. die Verbreitung von Erbkrankheiten zu verhüten); eugenisch <Adj.; o. Steig.): die Eugenik betreffend: -e Maßnahmen. euhedral byhe'dra:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. eü = gut. wohl u. hedra = Sitz; Grundlage]: svw. tidio- morph. Euhemerismus byheme'nsmos]. der; - [nach dem griech. Philosophen Euhemeros. um 300 v.Chr.] (Philos.): Deutung von Mythen u. Religionen in dem Sinn, daß die Götler ursprünglich hervorragende Menschen gewesen seien, denen man später Verehrung bezeigte; euhemeristisch <Adj.; o. Steig.): Religion u. Götter Verehrung im Sinn des Euhemerismus deutend. Eukalyptus [gykalYptus], der; -. ...ten u. - [aus griech. eü = wohl u. -kalyptus, zu griech. kalyptein = verhüllen, also eigtl. = der Wohlverhüllte (nach den haubenartig geschlossenen Blütenkelchen)]: vor allem in Australien vorkommender, zu den Myrtengewächsen gehörender, sehr hoher, immergrüner / tropischerJ Baum, dessen ledrige Blätter ein erfrischend riechendes ätherisches Öl enthalten. Eukalyptus-: -bäum, der; -bonbon, der od. das: Hustenbonbon mit dem Geschtnack des Eukalyptusöls: ^ölf das: ätherisches Öl, aus Blättern u. Holz des Eukalyptus gewonnen; ^tee, der: Tee, der aus getrockneten Blättern des Eukalyptus aufgebrüllt wird. Eukaryonten fcyka'nbntn] (PI.) [zu griech. eü = gut. wohl u. käryon = Nuß. Kern] (Biol.): zusammenfassende Bez. für alle Organismen, deren Zellen durch einen typischen Zellkern charakterisiert sind (Ggs.: Prokaryonten). Eukinetik byki'ne:tik], die; - [zu griech. eü = gut. wohl u. t Kinetik] (Tanzkunst): Lehre von der schönen u. harmonischen Bewegung. euklidisch toy'kli:diJ1 <Adj.; o. Steig.) [nach dem griech. Mathematiker Euklid, um 300 v. Chr.] (Math.): nach Euklid benannt [u. auf den von Euklid aufgestellten Axiomen, namentlich dem Parallelenaxiom bzw. der entsprechenden Geometrie beruhend,: -er Raum; -e Geometrie. Eukolie fcjyko'li:]. die; - [griech. eukolia] (Psych.): heitere, zufriedene Gemütsverfassung. Eukrasie [gykrazi:]. die; - [griech. eukrasia. eigtl. = gute Mischung]: 1. (Med.) normale Zusammensetzung der Körpersäfte. 2. (Psych.) glückliche Veranlagung, glückliches Temperament. Eulan <S> by'la:n], das; -s [zu griech. eü = gut. wohl u. lat. läna = Wolle]: Mittel, das verwendet wird, um Wolle, Federn od. Haare vor Motten zu schützen; eufauiisieren [oylani'zi.ron) <sw. V.; hat): durch Präparieren mit Eulan mottenecht machen: eulanisierte Teppiche. Eukhen [ayhpn]. das; -s. -: tEule (1); Eule ['gybl. die; -. -n [1: mhd. iu<we)le. ahd. üwila. Vkl. zu tUhu; 2 u. 3: nach dem Aussehen]: 1. <Vkl. t Eulchen) in Wäldern lebender, nachts jagender Raubvogel mit bräunlichem Gefieder, großen Augen u. kurzem, krummem Schnabel; Vertreter einer mit runtJ 130 Arten weltweit verbreiteten Familie der Eulenvögel; eine E. schrie; Die -n haben gewimmert, die Nacht hat gestöhnt (Musil. Mann 293); Otto Bambuss sieht mich an wie eine E.. die mit Buttermilch gefüttert ist (Remarque. Obelisk 257); R er macht ein Gesicht wie eine E. am Mittag (ugs.; ein verschlafenes Gesicht): [das hieße ja] -n nach Athen tragen (bildungsspr.; einen überflüssigen geistigen Beitrag zu etw. leisten; nach einer griech.-lat. Redensart im Anschluß an den Ausspruch ..Wer hat die Eule nach Athen getragen V in einer Komödie des Ari- stophanes; wer Eulen nach Athen trägt, tut überflüssige, insbes. überflüssige geistige Arbeit, weil die Eule konkret wie auch als Sinnbild der Weisheit, das sie wegen ihrer Nachsichtigkeit ist. und als Attribut der weisen Stadtgöttin Athene schon längst in Athen heimisch war); die E. der Minerva (bildungsspr.; die Eule als Sinnbild der Weisheit u. als Attribut der röm. Göttin Minerva, die der griech. Athene entspricht): eine E. fangen (Seemannsspr.; durch unachtsames Segeln plötzlich den Wind von vorn bekommen). 2,a) (salopp abwertend) weibliche Person [über die man verärgert ist:: diese alte E. Quatscht den ganzen Tag nur herum; wenn die E. (die Bedienung) nicht bald unser Essen bringt, dann ...; er hat sich mit seiner E. (Ehefrau) gestritten; b) (Jugendspr.) Mädchen: eine flotte E. 3. (nord- [west]d.. berlin.) Polizist auf Nachtstreife; Nachtwächter. 4. (nordd.) a) Handfeger; b) Flederwisch, Staubwedel. 5. Vertreter einer Familie von Nachtfaltern mit eulengefieder- ähnlicher Musterung der grauen Vorderflügel. allen-, Eulen-: -ähnlich <AdJ); Mutig <Adj.; o. Steig): -iugig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit riachtsichtigen Augen wie eine Eule; -falter. der: svw. Eule (5); -flucht, die <o. PI.) [eigtl. = Zeit des Eulenflugs. 12Flucht] (nordd.): Abenddämmerung; -flug, der; Miest, das; ^nif, der; -schrei, der; -spiegel, der [zu dem Eigenn. Eulenspiegel, frühnhd. Ulenspiegel < niederd. Ulenspegel = Schalksnarr, der wirklich gelebt hat u. unter diesem ihm später gegebenen Namen zum Helden eines urspr. niederd. Volksbuches wurde: aus Ulen- (vielleicht zu: ülen = reinigen, wischen, zu: Ule = Eule (4) u. -spegel = Spiegel, übertr.: Hinterteil, also eigtl. = wisch [mir] den Hintern]: zu lustigen, mutwilligen Schelmenstreichen aufgelegter Mensch, Schalksnarr; Mensch, der sinnreich zu handeln glaubt od. vorgibt u. doch Törichtes tut. Narrheiten begeht, dazu: ^spiegetei, die: -. -en: Gaukelspiel, mutwilliger Streich: er ist einer tollen E. zum Opfer geraden, -spiegelhaft <Adj.; -er -este), ^$pie- gelstreich. der: ^vogel. der: Vertreter einer Ordnung von nachts jagenden Raubvögeln, zu denen die Familien der Eulen u. der Schleiereulen gehören. eulenhaft <Adj.; -er. -este): wie eine Eule: -es Aussehen. Eulogie [aylogi:]. die; -. -n [...i.-an; kirchenlat. eulogia < griech. eulogia = das Loben; Segen] (christl. Kirche): I. kirchlicher Segensspruch, Weihegebet. 2. in der orthodoxen Kirche das nicht zur Eucharistie benötigte Brot, das als „Segensbrot" nach dem Gottesdienst verteilt wird. 3. [überschwenglichel Lohrede: Rausch ist potentieller Blul- rausch. eine Konstatierung. mit der ich meine E. der Wollust ... modifizieren möchte (K. Mann. Wendepunkt 329). EumeJ fgyml]. der; -s. - [H. u.]: I. (Jugendspr.) a) (Schimpfwort) unsympathischer Mensch, Dummkopf: dieser alte, ein prächtiger E. 2. (ugs.) Gegenstand, Ding. 3. (derb): Penis; fiumefafi <sw.; V. hat) [H. u.] (Jugendspr.): I. feiern, fröhlich u. ausgelassen sein, sich amüsieren. 2. Zärtlichkeiten austauschen, sich liebkosen; intim miteinander sein. Eumenide [^ymd'ni:dd]. die; -. -n (meist PI.) [zu lat. Eumenis (Gen.: Eumenidis) < griech. Eumenis = die Wohlwollende]: verhüllender Natne der Erinnye. Eunuch [qy'nu:x], der; -en. -en. Eunuche, der; -n. -n [lat. eunüchus < griech. eunoüchps = Kämmerer, eigtl. = Betthalter. -Schützer, zu: eune = Lager. Bett u. echein = haben, halten]: 1. durch Kastration zeugungsunfähig gemachter Mann: Kastrat: sie (= Leute in Amerika) plauderten über ..Sex problem" ... mit der Aufgeklärtheit von Eunuchen, die nicht wissen, wovon sie reden (Frisch. Stiller 370). 2. Eunuch (1) als Haremswächter; <Abl.:> eunuchen- haft <Adj.; -er. -este); <Zus.:) Eunuchenstimme, die (ugs. scherzh.): für einen Mann auffallend holte u. nicht kräftige Stimme; Eunuchismus fcjynu'xismus]. der; - (Med.): Gesamtheit der charakteristischen Veränderungen im Erscheinungsbild eines Mannes nach der Kastration; Eunuchoidismus fcynuxoi'dismus]. der; - [zu griech. eunouchoeides = einem Eunuchen ähnlich] (Med.): auf Unterfunktion der Keimdrüsen beruhende Form des Infantilismus mit unvollkommener Ausbildimg der Geschlechtsmerkmale. Euonymus [qy'o:nymus]: tEvonymus. Eupathefojskop [:jypate(o)'sko:p]. das; -s. -e [zu griech. eupä- theia = das Wohlergehen u. skopein = betrachten, beschauen]: Temperatur, Strahlung u. Ventilation berücksichtigendes Gerät zum Messen von Klimaten. eupelagisch [gype'la:gijl <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [aus griech. eü = gut. wohl u. tpelagisch] (Biol.): (von Pflanzen u. Tieren) dauernd im freien Seewasser lebend. Euphemismus [oyfe'mismus]. der; -. ...men [griech. euphe- mismös] (bildungsspr.): beschönigende, verhüllende, mildernde Umschreibung für ein anstößiges od. unangenehmes 762
europa-, Europa - Wort: „geistige Umnachtung" ist ein E. für „Wahnsinn": die .Bundesgenossen' Frankreichs, wie man mit starkem E. die unterworfenen Völker nannte (Jacob. Kaffee 173): euphemistisch <Adj.> (bildungsspr.): verhüllend, beschönigend: ein -er Ausdruck für etw.: Sie sind eine Art von Feigling und Duckmäuser. Mensch, und wenn Ihr Vetter Sie einen Zivilisten nennt, so ist das noch sehr e. ausgedrückt (Th. Mann. Zauberberg 731). Euphonie [ayfo'ni:], die: -. -n [...i:an; lat. euphönia < griech. euphönia] (bes. Sprachw.. Musik): sprachlicher od. musikalischer Wohlklang, Wohllaut (Ggs.: Kakophonie); euphonisch by'fo:niJl <Adj.>: 1. (bes. Sprachw.. Musik) wohlklingend, wohllautend (Ggs.: kakophonisch). 2. <o. Steig.) (Sprachw.) des Wohlklafigs. der Sprecherleichterung wegen eingeschoben (insbes. von Lauten): das t in „eigentlich" ist ein -er Konsonant. Euphonium [Dy'fo:nium], das: -s. ...ien [...pn: zu griech. eüphönos = wohlklingend]: 1. Glasröhrenspiel, das durch Bestreichen mit den Fingern zum Klingen gebracht wird. 2. ältere Bez. für Kornett in Baritonlage. Euphorbia by'ibrbia], die: -. ...ien [...pn], Euphorbie [...pl, die; -. -n [lat. euphorbia < griech. euphörbion] (Bot.): Wolfsmilch: <Zus.:> EuphQrbiapflanze, die: Euphorbie: t Euphorbia; Euphorbium [...ium]. das: -s. ...ien [...pn; lat. euphorbium < griech. euphörbion. tEuphorbia!: in der Tierheilkunde verwendetes Gummiharz einer marokkanischen Euphorbiapflanze. Euphorie [ayfo'ri:], die: -. -n [...i:an; griech. euphoria = Gefühl des Wohlbefindens (während einer Krankheit), eigtl. = leichtes Tragen] (bildungsspr.): \. zeitweilige übersteigert heitere u. zuversichtliche Gemütsi Stimmung. Hochstimmung. Zustand optimistischer Begeisterung. ! rauschhaft / gesteigerten Hochgefühls, Wohlgefühls (ohne hinrei- chendenod.dauerhaftenGrund): die E. der ersten Monate ist vorbei; Augenblicke. Tage der E.; in der E. sein; in [eine] E. verfallen; Jmdn. in E. versetzen. 2. (Ggs.: Dysphorie; Med.. Psych.) a) <o. PI.) dem objektiven Zustand nicht entsprechende gesteigerte Gemütsstimmung, im engeren Sinn das subjektive Wohlbefinden Schwerkranker: b) Zustand übersteigerter Heiterkeit nach Genuß von Rauschmitteln w. bei bestimmten Geisteskrankheiten: Euphorikum [gy'fo:- rikom], das; -s. ...ka (Med.): Rauschmittel mit euphorisierender Wirkung: euphorisch <AdJ.>: 1. (bildungsspr.): Euphorie (1). zeigend, bezeugend, ausdrückend: -er Jubel; alle Anwesenden waren in -er Stimmung; -e und depressive Stimmungen wechseln bei ihm ab; e. gestimmt sein. 2. (Ggs.: dysphorisch; Med.. Psych.) a) dem objektiven Zustand nicht entsprechend hochgestimmt, heiter u. zuversichtlich: b) nach Genuß von Rauschmitteln u. bei bestimmten Geisteskrankheiten einer übersteigerten Heiterkeit verfallen: euphorisieren [Dyfori'zrron] <sw. V.; hat) (bes. Med.): i durch Drogen-, Rauschmittelwirkung! in Euphorie versetzen: euphorisierende Drogen. Euphuismus [gyfu'ismus], der; -. ...men [engl, euphuism. nach dem Roman „Euphues" (1S78) des Engländers J. Lyly] (Literaturw.): 1. <o. PI.) schwülstiger Stil [in der englischen Literatur der Barockzeit': seine von Primitivität. Dämlichkeit u. E. strotzende Diktion (Deschner. Talente 16). 2. Stilelement des Euphuismus (1); <Abl.:) euphujstisch <Adj.; o. Steig.): in der Art des Euphuismus (1). euploid [ayplo'i:t] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. eü = gut. wohl; analog zu Tdiploid] (Biol.): (von den Zellen eines Organismus) ausschließlich vollstäfutige Chromosomensätze aufweisend: Euploidie byploi'di:], die; - (Biol.): das Vorliegen ausschließlich vollständiger Chromosomensätze in den Zellen von Organismen, wobei jedes Chromosom jeweils einmal vorhanden ist. Eupnoe fcy'pno:»]. die: - [griech. eupnoia = leichtes Atmen] (Med.): regelmäßige, ruhige Atmung. Eupraxie fcjypra'ksi:]. die: - [griech. eupraxia] (Philos.): das sittlich richtige Handeln. EurailpaB [gy'rail-]. der; ...passes. ...passe [engl. Eurailpass. Kurzwort für: fwropean raitroad pass = europäischer Eisenbahnpaß] (Eisenb): Dauerfahrkarte, die außerhalb Europas lebende Personen zur Benutzung aller westeuropäischen Eisenbahnen berechtigt: wir gehen nicht per Anhalter, wir haben den E. (MM 14.11.72.15): Eurasier [gy'ra:- 4b]. der; -s, - [zu: Europa u. Asien]: jmd., dessen einer Elternteil Europäer, der andere Asiate ist: Eurasierin, die; -. -nen: w. Form zu tEurasier; eurasisch fcjy'ra^ij] <Adj.; 0. Steig.): die Eurasier betreffend: Euratom [qyra'to:m]. die; - [Kurzwort aus: Europäische /4/0w(energie)gemein- schaft]: gemeinsame Organisation der Länder der Europäischen Gemeinschaft zur friedlichen Ausnutzung der Atomenergie u. zur Gewährleistung einer friedlichen Atomentwicklung. eure ['ayrel. Eure [-]: T'euer; eurerseits (Osten*, nur so), euerseits <Adv.) [t-seits]: von euch aus. von eurer Seite aus: bestehen e. (in Briefen: Eurerseits) noch Fragen?; (veraltet:) Gevatter, Ihr Eurerseits braucht das nicht zu tun; euresgleichen (österr. nur so), euersgleichen <indekl. Pron.) [T-gleichen]: jmd. wie ihr: jmd.. der euch gleich ist: ihr und e.; E. kam mir noch nie vor (Hacks. Stücke 114). euret- (österr. nur so), euert-: -halben <Adv.) [t-halben] (veraltend): svw. teuretwegen; -wegen <Adv.>: aus Gründen, die euch betreffen: ich bin e. gekommen; ..Magengeschwüre hab' ich gekriegt, euretwegen! Nur noch Milch darf ich trinken!" (Remarque. Obelisk 322): -willen (Adv.) nur in der Fügung um e. (mit Rücksicht auf euch): ich habe um e. so gehandelt. Eurhythmie [gyrYt'mi:]. die; - [griech. eurhythmia = das richtige Verhältnis. Ebenmaß (bes. im Takt)]: 1. (bes. Tanz. Gymnastik) schöne Ausgeglichenheit der Ausdrucks j- bewegung. 1. (Med.) Regelmäßigkeit des Pulses. 3. svw. fEurythmie; Eurhythmik, die; -: svw. t Eurhythmie (1). eitrige ['gyriga], der. die. das; -n. -n <Possessivpron.; immer mit Art.) (geh.. veraltend): der. die. das eure. svw. t 'euer (2): sie haben nur an ihren Vorteil gedacht, nicht an den -n (in Briefen: Eurigen); (veraltet:) Gevatter, das ist nicht mein Haus, sondern das Eurige. euro-, Euro- [syro-, betont: 'oyro-l (Europa-, europäisch): -cheque [-Jek]. der; -s. -s (internationale Schreibung auf den Formularen: eurocheque) [aus teuro- u. engl, cheque = t Scheck]: offizieller, bei den Banken fast aller europäischen Länder einlösbarer, in der Höhe begrenzter Scheck. dazu: -cheque-Karte, die: vgl. Scheckkarte; -dollars (PI.) (Wirtsch.): Dollarguthaben in Europa, insbes. als Gegenstand von Geld- u. Kreditgeschäften europäischer Banken od. europäischer Niederlassungen von US-Banken: -kom- munismus,der: (von Angehörigen der kommunistischen Parteien Frankreichs. Italiens u. a. vertretene) politische Richtung, die den sowjetischen Führungsanspruch nicht akzeptiert u. nationalen Sonderformen des Kommunismus Platz einzuräumen versucht: ^kommunist, der: Vertreter des Eurokommunismus: -konzern, der (Wirtsch.): Konzern, dessen einzelne Unternehmen ihren Sitz in verschiedenen Ländern Europas haben: -Scheck, der: t-cheque; -vtsion, die; - [aus feuro- u. tTelevision]: 1. Zusammenschluß zahlreicher, durch ständige Bildleitungen verbundener europäischer Rundfunk- u. Fernsehorganisationen zum Zweck der gemeinsamen Teilnahme an Fernsehübertragungen. 2. Fernsehen durch Eurovision (1), dazu: -visionsnetz, das: Bildlei tungs- u. Sendernetz der Eurovision, -Visionssendung, die. Europa [ay'ro:pj|] <Eigenn.; o. Art.; Gen.: -s> [lat. Europa < griech. Europe, viell. aus einem semit. Wort mit der Bed. „Sonnenuntergang. Abend"]: 1. durch Antike u. Christentum geformte kulturelle Einheit der europäischen Völker: Sie kamen nicht aus einem dekadenten E.. sie kamen aus einer blühenden (= aztekischen) Hochkultur (Bamm. Weltlaterne 106). 2. Staatenkomplex, der durch einen Zusammenschluß der europäischen Staaten entstehen soll: Konrad Adenauer will ein E.. das sich in eine größere Atlantische Gemeinschaft einfügt (Dönhoff. Ära 128); sich für E. (einen Zusammenschluß der europäischen Staaten) begeistern, einsetzen. europa-, Europa-: -cup.der: vgl. -pokal; -flagge, die: Flagge des Europarates: -metster, der (Sport): Sieger im Kampf um die Europameisterschaft: Mittäterschaft, die (Sport): 1. in einer bestimmten Disziplin ausgetragener Meisterschaftswettbewerbfür Sportler bzw. Mannschaften der europäischen Länder. 2, Sieg bei einer Europameisterschaft (1): -minister, der: Minister für europäische Angelegenheiten: -müde <Adj.: Steig, ung'ebr.; nicht adv.) (ugs.): nicht mehr an Europa interessiert, zum Verlassen Europas gewillt: falls ich e. werde, wandere ich aus (Grass. Blechtrommel 729): -Parlament, das <o. PI.): Europäisches Parlament (Parlament der Europäischen Gemeinschaft): -pokal, der (Sport): 1. Siegestrophäe bei einem Pokalwettbewerb für Mannschaften der europäischen Länder: das Endspiel um den E. 2. Pokalwettbewerb für Mannschaften der europäischen Län- 763
Europäer der: Man will einen E. im Amateurboxen schaffen (Welt 25.11. 61,15); ^rat, der <o. Pl.>: durch mehrseitigen Völker- rechtlichen Vertrag geschaffene internationale Organisation europäischer Staaten mit Sitz in Straßburg (Abk.: ER); -rekord, der (Sport): in Europa nicht übertroffener Rekord: ^Straße, die: Straße des internationalen europäischen Verkehrs, die durch besondere Verkehrsschilder (weißes E auf grünem Grund) gekennzeichnet ist: MMilon, die: Union europäischer Staaten: -zone, die (Tennis): beim Davis-Pokal- Wettbewerb eine der Zonen, deren Sieger eine Runde weiterkommen. Europäer [gyro'pe:e]. der; -s. - [zu t Europa]: 1. Vertreter des abendländischen Kulturkreises. 2. Politiker, der für einen Zusammenschluß der europäischen Staaten eintritt: die erste (= Versammlung), bei der sich unter die alten E. Frankreichs Rene Pleven. Maurice Faure. Henri Frenay die neuen gaullistischen Abgeordneten mischten (Dönhoff. Ära 120): europäisch fcyro'pe:iJl <Adj.; o. Steig.): 1. den abet\dländischen Kultur kreis betreffend, ihm zugehörend: die -c Kunst. Kultur; Ihr Verhalten zum Leiden sollte ein -es Verhalten sein. - nicht das des Ostens, der. weil er weich und zur Krankheit geneigt ist. diesen Ort (= das Sanatorium) so ausgiebig beschickt (Th. Mann. Zauberberg 340). 2. den Zusammenschluß der Staaten Europas betreffend: Adenauers Sieg müsse Frankreich ein Beweis dafür sein, wie sehr die -e Idee der Realität entspreche (Dönhoff. Ära 106); das neue Phantom eines e. handelnden England (Augstein. Spiegelungen 78); europäisieren [Qyro pei'zi:ren] <sw. V.; hat): der europäischen Lebensart angleichen, nach europäischem Vorbild umgestalten, kultivrell od. politisch an Gesamt leuropa orientieren: europäisierte Völker. Länder, dazu: EuropAisfcning. die; -. -en; europid fcyro- pi:tj <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t Europa u. griech. -eides = -förmig] (Anthrop.): zum europäisch-südeurasi- schen Rassenkreis gehörend: Europkk byro'pLda]. der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete): Angehöriger des europiden Rassenkreises: Europium [Qy'ro:pium]v das; -s [nach dem Erdteil Europa]: graues, gut verformbares Metall aus der Gruppe der seltenen Erden (chemischer Grundstoff): Zeichen: Eu Eurythmie fcyryt'mi:]. die; - [vom Begründer der Anthroposophie. R. Steiner, gebrauchte Schreibung für TEurhyth- mie]: in der Antliroposophie gepflegte Bewegungskunst u. -therapie. bei der Gesprochenes. Vokal- u. Instrumentalmusik in Ausdrucksbewegungen umgesetzt werden: <Abl.:> Eu- rythmist [...'mist]. der; -en. -en: Lehrer der Eurythmie: in der Quadratestadt gibt es ... drei -en (MM 22. 1. 72. 6). eurytop [3yry'to:p] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu griech. eurys = weit; breit u. topos = Ort. Gegend] (Biol.): (von Pflanzen u. Tieren) weit verbreitet. Eustachische Röhre fcys'taxifo -]. Eustachische Tube [- -]. die; -n -. -n -n [nach dem ital. Anatomen B. Eustachi (1520-1574)] (Med.. Zool.): Ohrtrompete (Verbindungsgang zwischen Mittelohr u. Rachenraum). Eustasie fcysta'zi:]. die; -. -n [..,i:sn; zu griech. eu = gut. wohl u. stäsis = das (Fest)stehen] (Geol.): durch Veränderungen im Wasserhaushalt der Erde hervorgerufene Schwankung des Meeresspiegels: eustatisch [^y'sta^ij] <Adj.; o. Steig.) (Geol.): I. die Eustasie betreffend: -e Schwankungen. 2. <nicht adv.; (z. B. vom Meeresboden) durch Tektonik räumlich verändert. Eutektikum [Qy'tektikom], das; -s, ...ka [zu griech. eütektos = leicht zu schmelzen] (Chemie): feines kristallines Gemisch zweier od. mehrerer Kristallarten, das aus einer erstarrten, einfielt liehen Schmelze entstanden ist u. den niedrigsten möglichen Schmelz- bzw. Erstarrungspunkt (eutektischer Punkt) zeigt: <Abl.:> eutektisch [gy'tektij] <Adj.; o. Steig.): dem Eutektikum entsprechend, auf das Eutekti- kum bezüglich: -er Punkt (tiefster Schmelz- bzw. Erstarrungspunkt bei Gemischen). Euter ['gytp], das. älter, noch landsch. auch: der; -s. - [mhd. iuter. üter. ahd. ütar(o). zu einer idg. Wz. mit der Bed. „schwellen"]: in der Leistengegend bei bestimmten weiblichen Säugetieren (z. B. Kühen. Ziegen. Schafen. Kamelen) sack- oder beutelartig herabhängendes Organ mit zwei oder mehr Zitzen, in dem sich die Milchdrüsen befinden: pralle, volle E.; die Ziege Amalthea bot ihm das E. (Ceram. Götter 77); Und doch erregt mich deine Brust, die mürben Zitzen, wie die E. einer Stute (Dorpat. Ellbogenspiele 145). Euthanasie [qytana'zi:]. die: - [griech. euthanasia = leichter Tod]: 1. (Med.) a) Erleichterung des Sterbens, insbes. durch Schmerzlinderung mit Narkotika: b) beabsichtigte Herbeiführung des Todes bei unheilbar Kranken durch Anwendung von Medikamenten od. durch Abbruch der Behandlung: unter den 40 Unterzeichnern eines Aufrufs zu einer ..gütigen E." oder einem Gnadentod für hoffnungslos kranke Menschen ... sind drei Nobelpreisträger (MM 20. 6. 74. 15). 2. (ns. verhüll.) Vernichtung des für lebensunwert erachteten Lebens. Eutokie [Qytoki:]. die; - [griech. eutokia (Med.): normal verlaufende, leichte Entbindung (Ggs.: Dystokie). Eutonie fcyto'ni:]. die; - [zu griech. eu = gut. wohl u. ITonus] (Med.): normaler Spannungszustand der Muskeln u. Gefäße (Ggs.: Dystonie). eutroph ky'tro:fl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [griech. eütro- phos = gut nährend] (bes. Fachspr.): 1. (von Böden od. Gewässern) nährstoffreich: -e (an nährstoffreiche Umgebunggebundene) Pflanzen. 2. (von Gewässern) zuviel Nährstoffe enthaltend, überdüngt, dazu: Eutrophie [Qytro'fl:]. die; - [griech. eutrophia] (Ggs. Dystrophie; Med.): a) guter Ernäfirungszustand des Körpers, bes. von Säuglingen: b) regelmäßige u. ausreichende Versorgung eines Organs mit Nährstoffen: eutrophieren kytro'fi:ren] <sw. V.; hat): eutroph (2) machen: <Abl.:) Eutrophkning, die; -, -en: unerwünschte Zunahme eines Gewässers an Nährstoffen u. damit verbundenes nutzloses u. schädliches Pflanzenwachstum. Eva [e:fa. auch: e:va]. die; -. -s [hebr. Hawwjj = erster, von Gott erschaffener weiblicher Mensch in der Schöpfungsgeschichte der Bibel, eigtl. = Leben] (ugs. scherzh.): Mädchen. Frau, insbes. als typische Vertreterin des weiblichen Geschlechts bzw. als Partnerin des Mannes: eine echte, hübsche, kokette E.; Stücke ( = Mieder. Wäsche), die locker und leicht sich anschmiegen, daß die Bewegungsfreiheit der E. keinesfalls mehr eingeengt ist (MM 28.9.68.49); vgl. Adam; <Zus.:) Evakostüm: t Evaskostüm. Evaluation [evakya'j>p:n], die; -. -en [frz. evacuation < lat. evacuätio = Ausleerung]: 1. (selten) svw. tEvakuierung (1). 2. (Technik) das Evakuieren (2); evakuieren [eva- ku'i:ren] <sw. V.; hat) [frz. Evacuer < lat. evacuäre = leer machen, räumen, zu: vacuus = leer]: l.a) wegen drohender Gefahr von seinem / Wohn jplatz wegbringen. / vorübergehend! aussiedeln: die Bewohner [aus einem Gebiet. Haus] e.; die Briefe einer meiner Cousinen, die man mit Familie wegen totalem Bombenschaden nach Schlesien evakuiert hatte (Grass, Katz 130); <2. Part.:) eine [nach Freiburg] -e Familie. <subst.:) Evakuierte aufnehmen; einen Betrieb, ein Archiv [in ein sicheres Gebiet] e. (verlagern, auslagern): Ü die Papiere ... von Thomas Mann seien Opfer der Flammen geworden; er hätte sie nicht mehr e. können (Katia Mann. Memoiren 114); b) durch Evakuieren (1 a) raunten: eine Stadt, ein Gebiet e. 2. (Technik) einen Hohlraum, insbes. durch Herstellen eines Vakuums, luft-, gas-, stoff leer machen: einen Behälter e.. dazu: Evakuierung,die; -. -en: l.a) Aussiedlung von Bewohnern: die E. der Deutschen aus Pakistan wird gegenwärtig von der Bundesregierung vorbereitet (Welt 9. 9. 65, 4); b) Räumung eines Gebiets: die E. der bedrohten Stadt. 2. (Technik): das Evakuieren (2). Evaluation [evalya'tsio:n]. die; -. -en [1: frz. Evaluation = Schätzung, Berechnung, zu: Evaluer = (ab)schätzen, berechnen, zu lat. valere = stark sein; wert sein, gelten; 2: engl, evaluation]: 1. (bildungsspr.) sach- u. fachgerechte Bewertung, Bestimmung des Wertes. 2. (Päd.) Beurteilung insbes. von Lehrplänen od. Unterrichtsprogrammen: evahiie- ren [evalu'hren] <sw. V.; hat): 1. (bildungsspr.) sach- u. fachgerecht bewerten. 2. (Päd.) (insbes. Lehrpläne od. Unterrichtsprogramme) beurteilen, dazu: Evaluierung, die; -, -en; Evälvation [evalva'fcßio.n]. die; -, -en [latinis. nach frz. Evaluation, f Evaluation] (veraltet): Schätzung. Wertbestimmung; evalvieren [...'vi:ran] <sw. V.; hat) [latinis. nach frz. evaluer. T Evaluation] (veraltet): abschätzen, dem Wert nach beurteilen, bestimmen. Evangele [evan'ge:b], der; -n. -n [zu Tevangelisch (2)] (ugs. abwertend): Protestant; vgl. Kathole; Evangeliar [evange- 'Ua:g]. das; -s. -e. Evangeliartum [...a:rxum]. das; -s. ...ien [...idn; mlat. evangeliarium. zu kirchenlat. euangelium. t Evangelium] (christl. Kirche, bes. früher): / kunstvoll ausgestaltetes/ liturgisches Buch (Lektionar) mit dem vollständigen Text der vier Evangelien [u. einem Verzeichnis der 764
eventuell bei der Messe zu lesenden Abschnitte j; Evangelienbuch; vgl. Evangelistar. Evangelien: -buch, das: svw. TEvangeliar; -harmonie, die (christl. Rel. u. Literaturw.): eine aus dem Wortlaut der vier Evangelien zusammengefügte Erzählung vom Leben u. Wirken Jesu; -seite, die (kath. Rel.. früher): die Unke Seite im Kirchengebäude, von der aus in der Messe das Evangelium gelesen bzw. gesungen wurde (Ggs.: Epistelseite); ^text, der. evangelikal [evangeli'ka:!] <Adj.; o. Steig.) [engl, evangelical. zu kirchenlat. euangelicus. tevangelisch] (christl. Rel.): 1. (Theol.) dem Evangelium gemäß. 2. zur englischen Low- Church gehörend. 3. die unbedingte Autorität des Neuen Testaments im Sinne des Fundamentalismus vertretend; <subst.:> Evangelikaie, der u. die: -n. -n <Dekl. f Abgeordnete): jmd..derder evangelikalen (3) Richtung angehört; Evangelimann, der; -s, ...männer [zu tEvangelium] (bes. österr. früher): jmd.. der gegen Almosen Lieder u. Texte religiösen Inhalts vortrug; Evangelisation [...iza'tsio:n]. die: -. -en [kirchenlat. euangelizätio = das Predigen des Evangeliums] (ev. Rel.): svw. tEvangelisierung; evangelisch [evao'ge:UT] <Adj.; o. Steig.) [1: mhd. ewangelisch. ahd. euangelisc, nach kirchenlat. euangelicus < griech. euaggelikös. zu: euaggelion, f Evangelium; 2: frühnhd. (1520. Luther), eigtl. = sich allein auf die schriftliche Überlieferung der Bibel (= Evangelium im weiteren Sinne) stützend] (christl. Rel.): 1. (meist attributiv) das Evangelium betreffend, darauf beruhen*!, dem Evangelium entsprechend; in -er Armut leben; -e Räte (kath. Theol.; die drei Ratschläge Christi zum vollkommenen Leben in Armut. Keuschheit u. Gehorsam, insbes. auch als Grundlage des Mönchsgelübdes). 2. protestantisch (Abk.: ev.): eine -e Kirche am Stadtrand; die -e Kirche. Konfession; -er Konfession sein; e. sein, denken; <subst.:) Wo ich in einer katholischen Gegend gesehn hab\ wie sie einen Evangelischen steinigten, der der Mutter Gottes am Wege einen Schnurrbart angemalt hatte! (Stritt- matter. Wundertäter 250), zu 2: evangelisch-lytherisch [veraltet: ...-lü'te:njl <Adj.; o. Steig.): protestantisch im Rahmen des Bekenntnisses und der Bekenntnisgemeinschaft, die sich ausschließlich an Martin Luther u. seiner Theologie orientiert (Abk.: ev.-luth.). evangelfech-reformfert <Adj.; o. Steig.): protestantisch im Rahmen des auf Zwingli u. Calvin zurückgehenden Bekenntnisses (Abk.: ev.-ref.); evan- aelisieren [...geli'zi:ren] <sw. V.; hat) [kirchenlat. euangeli- zäre = das Evangelium predigen < griech. euaggelizesthai. f Evangelist] (ev. Rel.): dem christlichen Leben bzw. Glauben Fernstehende mit dem Evangelium vertraut machen, ihnen das Evangelium verkünden, nahebringen, sie für das Evangelium gewinnen, sie zum Evangelium bekehren; jmdn.. ein Land e., dazu: Evangelisierung* die; -. -en; Evangelist [...'list], der; -en. -en [mhd. evangeliste. ew^ngeliste < kirchenlat. euangelista < griech. euaggelistes. zu: euaggelizesthai = eine frohe Botschaft verkünden, zu: euäggelos. fEvangelium]: 1. (christl. Rel.) Verfasser eines der vier Evangelien; der E. Markus. 2. (Ostkirche) der das Evangelium verlesende Diakon. 3. (ev. Rel.) evangelisierender i Wander; prediger (bes. einer evangelischen Freikirche); Evangelistar [evangelis'ta:^]. das; -s. -e. Evangelistarhin [...a:rium]. das; -s. ...ien [...pn; mlat. evangelistarium. zu kirchenlat. euangelista. TEvangelist] (christl. Kirche, bes. früher): kunstvoll ausgestaltetes I liturgisches Buch, das die in der Messe zu lesenden Abschnitte aus den Evangelien enthält; vgl. Evangeliar; Evangdjstensymbol, das: eins der den vier Evangelisten (1) zugeordneten Bildsymbole; Engel od. Mensch (Matthäus). Löwe (Markus). Stier (Lukas). Adler (Johannes); Evangelium [...'ge:lium]a das; -s. ...ien [...ldn;mhd.ewangelje.ahd.euangelijö < kirchenlat. euan- gelium < griech. euaggelion. eigtl. = gute Botschaft, zu: euäggelos = gute Botschaft bringend, aus: eu = gut. wohl u. -äggelos. zu: äggelos = Bote]: 1. <o. PI.) a) (christl. Rel.) Heilsbotschaft Christi; die Frohe Botschaft von Jesus Christus: das E. verkünden, predigen: U wir lauschten seinen Worten wie einem E. (vgl. b); b) Äußerung od. Schrift, an deren Richtigkeit bzw. maßgebenden Charakter man bedingungslos glaubt u. die man als höchste Instanz für das eigene Handeln anerkennt: alles, was er sagte, war [ein] E. für uns; Pressemitteilungen sind für uns alle zusammen kein E. (Bundestag 190. 1968. 10276). 2. (christl. Rel.) a) von einem der vier Evangelisten verfaßter Bericht über das Leben u. Wirken Jesu (eins der vier Bücher des Neuen Testaments; Abk.: Ev.): das E. des Lukas, Johannes; b) für die gottesdienstliche Lesung vorgeschriebener Abschnitt aus einem Evangeliwn (2 a): das E. des dritten Sonntags nach Pfingsten; während des -s (währendder Lesung des Evangeliums). Evaporation [evapora'tsio:n]. die; -. -en [lat. evapörätio] (Fachspr.): Verdampfung. Verdunstung. Ausdünstung /von Wasser i; Evaporator [...ra.tor. auch: ...to:;]. der; -s. -en [...ra'to:r9n]: Verdatnpfungsgerät (insbes. zur Gewinnung von Süßwasser aus Meerwasser): Da wird denn in den -en destilliertes Ersatzwasser aus Seewasser erzeugt und dem Kondensat zugeführt (Kisch. Reporter 173); evaporieren [evapo'rr.ren] <sw. V.) [lat. evapöräre] (Fachspr.): 1. verdunsten <ist>: Ü bis zur dubiosen, mittlerweile evaporierten Wärme des liberalistischen Zeitalters (Adorno. Prismen 13). 2. (Technik. Chemie) etw. durch Eindampfen mehr od. weniger des Wassergehalts berauben u. dadurch dickflüssig er! machen (hat): eine Flüssigkeit e.; evaporierte Milch; Evaporimeter [...ori'me:te]. das; -s. - [zu t Evaporation u. f-meter] (Physik, Met.): Verdunstungsmesser; Eva- porographie [...ogra'fi:], die; - [zu t Evaporation u. f-gra- phie] (Fot.): fotografisches Verfaixren. das zur Abbildung eines Gegenstands die von diesem ausgehenden Wärmestrahlen benutzt. Evasion [eva'zjp.n], die; -. -en [lat. eväsio = das Entrinnen] (bildungsspr.): 1. massenhaftes Hinausdringen. Entweichen. Massenflucht: Der Tourismus ist heute eine der verbreitet- sten Formen der E. (FAZ 19. 8. 61. 40); vgl. Invasion; 2. (veraltet) Ausflucht; evasiv [...'ziifl. evasorisch [...'zo.njl <Adj.) (veraltet): Ausflüchte enthaltend, auf Ausflüchten beruhend, ausweichend. Evaskostüm, das: in der Wendung im E. (ugs. scherzh.; /von weibl. Personen/ nackt): im E. herumlaufen; daß Tausende ... der ..natürlichen Lebensart" im Adams- und Evaskostüm huldigen (MM 7. 9. 71. 13); Evastochter, die; -. ...töchter (scherzh.): Mädchen. Frau, insbes. als typische Vertreterin des weiblichen Geschlechts: eine echte, hübsche E.; In punkto Textilien allzu sparsame Evastöchter haben keine Eintritts-Chancen (MM 30./31. 8. 69. 33). Evektion [evek'tsio:n], die; - [lat. evectio = das Herausfahren, zu evehere = herausfuhren, -fahren] (Astron.): durch die Sonne hervorgerufene Störung der Mondbewegung. Evenement [evena'mä:]. das; -s, -s Ifrz. evenement. zu lat. evenire, teventuell] (bildungsspr. veraltet): 1. Begebenheit. Ereignis: schon vor den neuesten europäischen -s (K. Mann. Vulkan 385). 2. Erfolg. Ausgang einer Sache. Eventail [evä'ta:j], das; -s. -s [frz. eventail = Fächer, zu: eventer = Luft zufächeln, zu lat. ventus = Wind]: Fächermuster auf Bucheinbänden. eventual [even'tya:l] <Adj.; nur attr.) (bildungsspr.. selten): svw. teventuell. Eventual- [zu lat. eventus, t eventuell): (möglicherweise eintretend; für möglicherweise eintretetide Fälle geltend, bestimmt): -Abstimmung, die (Schweiz.): Vorabstimmung, wenn mehrere Anträge vorliegen; -antrag, der (jur.): Neben-. Hilfsantrag, der für den Fall gestellt wird, daß der Hauptantrag abgewiesen wird: der Verteidiger stellt den E.. weitere fünf Zeugen zu hören (Noack. Prozesse 35); -budget, das: vgl. -haushält; -dolus, der: svw. t Dolus eventualis; -fall, der: möglicherweise eintretender Fall: etw. ist für den E.. für Eventualfälle gedacht, bestimmt; die Militärs, die die Einsatzpläne f\lr hoffentlich hypothetisch bleibende Eventualfälle ausarbeiten (Natur 34); -haushält, der (Politik): Leertitel im Bundeshaushaltsplan, der nötigenfalls zur Wirtschaftsförderung in Anspruch genommen werdenkann; -Verbindlichkeit,die (jur.. Wirtsch.): Verbindlichkeit (z. B. aus Bürgschaft od. Gewährleistungsvertrag), bei der noch nicht feststeht, ob sie verwirklicht wird; -Verpflichtung, die: vgl. -Verbindlichkeit. Eventualität [eventyali'te:t], die; -. -en [zu Teventual]: eventueller Fall: soll ein umfassendes, alle -en berücksichtigendes Bündel von Gesetzen gegen den Terror verabschiedet werden (Zeit 6.6.75.2); allen -en [der zukünftigen Entwicklung] gerecht werden; für alle -en gerüstet sein; auf Jede E.. auf alle -en gefaßt sein; eventualiter [even'tya:lite] <Ädv.) [zu t eventual] (bildungsspr. veraltet): eventuell, vielleicht, möglicherweise; eventuell [even'tyel] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [frz. öventuel. zu lat. eventus = Ausgang; Zufall. Ereignis, zu evenire = herauskommen, eintreffen, sich ereignen]: unter Umständen, möglicherweise eintretend. 765
eventunell auftretend, vorhanden: -e Schwierigkeiten, Einwände, Interessenten; er nimmt e. (unter Umständen, möglicherweise, vielleicht, gegebenenfalls: Abk.: evtl.) teil; eventunell [...tu'nel] <Adv.> [wohl unter Einfluß von endbetontem ..Tunnel"]: ugs. scherzh. für t eventuell. Everglaze <S> ['evdgleiz], das; -. - [engl, everglaze. eigtl. = Immerglanz] (Textihv.): krumpf u. knitterfreies Baum- woll/'gewebe mit erhaben geprägter Kleintnusterung. Evergreen [...gri:n]. der. auch: das; -s. -s [engl, evergreen. eigtl. = Immergrün]: 1. Schlager od. eingängige Melodie, die lange Zeit beliebt bleibt u. immer wieder gespielt wird: Ü Verdis Aida ist ein E. [auf der Opernbühne]; doch der Hermann Löns ist den Deutschen geblieben- ein E. wie die Lüneburger Heide, die er selbst erst literarisch urbar gemacht hat (Spiegel 21. 1966. 136). 2. einstudiertes Stück, Repertoirestück des modernen Jazz. Evertebrat [everte'bra.t], der; -en. -en (meist PI.) [zu lat. ex = aus. weg u. tVertebrat) (Zool.): wirbelloses Tier (Ggs.: Vertebrat). evident [evident] <Adj.; -er, -este) [lat. evidens (Gen.: eviden- tis)]: 1. (bildungsspr.) a) ohne weiteres einleuchtend, unmittelbar überzeugend: ein -er Satz. Beweis; eine -e Wahrheit; es ist e. (versteht sich von selbst), daß nicht jedes Werk ein Bestseller werden kann; etw. e. beweisen; b) klar ersichtlich, affenkundig, offensichtlich: ein -er Mangel; Die Originalität von Beizners Poesie ist e. (Deschner. Talente 257); die Beispiele machen diesen Sachverhalt e.; eine Tatsache [durch Untersuchungen] e. machen; er ist e. benachteiligt. 2. *e. halten (österr. Amtsspr. svw. in Evidenz halten); Evidenz [evi'dents], die; -. -en Dat. evidentia = Ersichtlichkeit]: 1. (bildungsspr.) a) <o. PI.) das Evident sein: unmittelbare u. vollständige Einsichtigkeit, Deutlichkeit, Gewißheit: die E. eines Satzes, Beweises, einer Wahrheit; daraus folgt mit [absoluter] E.. daß...; Der ganze Reichtum des musikalischen Gefüges... muß von der Aufführung zur E. erhoben werden (Adorno. Prismen 145); b) (selten) evidente Tatsache, evidenter Sachverhalt: Die Argumente... sind oft derartig schlagend, daß wohl wenige ... von Qualitativen -en ansprechbare Leser unüberzeugt bleiben (Gehlen. Zeitalter 82). 2. (österr. Amtsspr.) handliche, klare Übersicht: *in E. halten (österr. Amtsspr.: 1. etw.. z.B. eine Liste, auf dem laufenden halten. 2. registrieren, in einer Liste; führen, übersichtlich zusammenstellen. 3. im Auge behalten, vormerken): <Zus.:> Evidpizbüro. das (österr. Amtsspr.): Stelle, bei der bestimmte Personen, Dinge registriert werden. Registratur. Eviktion [evik'tsjto.n]. die; -. -en [spätlat. evictio. zu: evictus. 2. Part, von: evincere. f evinzieren] (Jur.): Entziehung eines Besitzesdurchrichterliches Urteil, weil ein anderer ein größeres Recht damufhat: evinzieren [evin'tshron] <sw. V.; hat) [spätlat. evicere < lat. evincere = gänzlich besiegen] (jur.): jmdm. durch richterliches Urteil einen Besitz entziehen, weil ein anderer ein größeres Recht daraufhat. Eviration [evira'tsio:n]. die; - [lat. evirätio = Entmannung] (Psych.): Verlust des männlichen Gefühlslebens u. Charakters u. deren Ersatz durch entsprechende weibliche Eigenschaften. Evokation [evoka ts|o:n]. die; -. -en [lat. evocätio = das Heraus-, Hervorrufen, Aufforderung]: 1. (bildungsspr.) suggestive; Erweckung von Vorstellungen od. Erlebnissen (z.B. durch ein Kunstwerk, seine Formen u. Inhalte). 2, (jur.) Vorladung eines Beklagten vor ein anderes, höheres Gericht (unter Abforderung des gegen ihn rechtshängigen Prozesses). 3. (hist.) das Recht des Königs u. des Papstes, eine nicht erledigte Rechtssache unter Umgehung der Instanzen vor sein Hof gericht zu bringen. 4. (hist.) Herausrufung der Götter einer belagerten Stadt, um sie auf die Seite der Belagerer zu ziehen (altrömischer Kriegsbrauch); evoka- tiv [...'ti:f) <Adj.> (bildungsspr.): Evokation (1) betreffend, bewirkend: Buchstaben aber. Buchstabenfolgen, völlig aus dem Kontext herausgenommen und auf eigene -e Sagekraft angewiesen (MM 31. 1. 69. 42); evokatorisch [...to:rif] <Adj.) (bildungsspr.): Evokation (I, 2) betreffend, bezwek- kend: einen Autor, der ... über ein starkes -es Talent verfügt (Welt 14. 12. 63. Geist. Welt 3). Evolute [evo'lu:td]. die; -, -n [zu lat. evolütus. 2. Part, von evolvere. tevolvieren] (Math.): Kurve (zweiter Ordnung), die geometrischer Ort der Krümmungsmittelpunkte einer ebenen Kurve ist: vgl. Evolvente; Evolution [evolu'tsio:n]. die; -. -en [lat. evolütio = das Aufschlagen (eines Buches). zu: evolvere. tevolvieren]: 1. (bildungsspr.) langsame, bruchlos fortschreitende Entwicklung insbes. großer od. großräumiger Zusammenhänge: allmähliche Fortentwicklung im Geschichtsablauf (Ggs.: Revolution): die E. der Gesellschaftsformen; Aus der .»Revolution" von gestern ist eine E. geworden, eine etwas ruhigere, aber fruchtbare Entwicklung (FAZ 10. 6. 61. 7); Ü teilte sich der Zug wie bei einer Polonäse, führte genau vorgeschriebene -en (sichallmählich entwickelnde Bewegungen) aus (Th. Mann, Hoheit 76). 2. (Biol.) stammesgeschichtliche Entwicklung von niederen zu höheren Formen des Lebendigen: die E. der irdischen Fauna; Und dann ist es mit der E.. der Aufspaltung der Arten dermaßen vorangegangen (Th. Mann. Km 11 309). dazu: evolutionär [...tsio'ne:g] <AdJ.> (bildungsspr.): auf Evolution beruhend, bezogen: Veränderungen, die sich e. vollziehen; Evolutionismus [...nismos]. der; -: vom Gedanken der Evolution ausgehende naturphilosophische Richtung des 19. Jh.s: Evolutionist. der; -en. -en: Vertreter, Anhänger des Evolutionismus: evokitionjstisch <Adj.>: auf dem Evolutionismus beru/iend: Evolutionslehre, Evolutionstheorie« die: Lehre, Theorie von der Entwicklung aller Lebewesen aus niederen, primitiven Organismen: evoiu- tiv [...ti:Q <Adj.; o. Steig.) (bes. Fachspr.): die allmähliche u. stufenweise Gesatntentwicklung, die Evolution betreffend, darauf beruhend: und auch der Mensch traf mit dem Entschluß zur Sprache seine -e ..Grundentscheidung44 selber (MM 21. 4. 73. 3); Evolvente [evd'vcnta]. die; -, -n [lat. evolvens (Gen.: evolventis). 1. Part, von: evolvere. tevolvieren] (Math.): ebene Kurve, deren Krüttimungsmittelpunkte eine Kurve zweiter Ordnung bilden: vgl. Evolute; <Zus.:> Evolvcntenverzahnung, die (Technik): Verzalmungsart von Zahnrädern, bei denen das Zahnprofil als Evolvente ausgebildet ist: evolvieren [ev3l'vi:ren] <sw. V.; hat) [lat. evolvere = hervorrollen, abwickeln, entwickeln] (bildungsspr.): entwickeln, entfalten: entwickelnd, entfaltend darstellen: Im ..Stiller44 wird das Sujet mit leichter Hand nur noch spritzig evolviert (Deschner. Talente 131); vgl. involvieren. Evonymus [e'yo:nymus]. der. auch: die; - [lat. euönymos < griech. euönymos. eigtl. = mit gutem Namen (euphemistischer Name, da der Strauch für Weidetiere giftig ist)]: svw. t Spindelbaum. Evorsion [ev3r'4o:n]. die; -. -en [zu lat. evorsus. 2. Part. von:evortere. evertere = umwerfen; emporwenden, aufwühlen] (Geol.): a) wirbelnde Bewegung des Steine u. Sand mitführenden Wassers, wodurch Strudellöcher (z. B. in Bächen) entstehen: b) durch Evorsion (a) entstandenes Strudelloch. evozieren [evo'&rren] <sw. V.; hat) [lat. evocäre = heraus-, hervorrufen; vorladen]: 1. (bildungsspr.) durch Evokation (1) hervorrufen, bewirken: Vorstellungen. Erinnerungen e.; durch Darstellung der Probleme [Bewußtseins]Veränderungen e. 2. (jur.) evokatorisch vorladen. ewiva [e'vi:va] <Interj.) [ital. ewiva. zu: e = und (< lat. et) u. vivere = leben (< lat. vivere)]: er. sie. es lebe hoch! (ital. Hochruf). Ewer ['e.'ve], der; -s. - [mniederd. ever. evar. (ältere Form:) e(i)nvär. eigtl. = Einfahren d. h. Schiff, das nur ein Mann führt] (nordd.): kleines /anderthalbmastiges] Küsten- i segel]schiff mit flachem Boden. E-Werk [e:-]. das; -[e]s. -e: Elektrizitätswerk. EWG [e:ve:'ge:]. die; -: Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Vgl. EG. ewig ['e:visl <Adj.; o. Steig.) [mhd. ewic. ahd. ewig, zu ahd. ewa = Ewigkeit]: l.a) zeitlich unendlich: unvergänglich, räum- u. zeitlos: die -en Naturgesetze; die -e Seligkeit. Verdammnis; das -e Leben (Leben in der Ewigkeit): <subst.:) der Ewige (Gott): das Ewige (das Unvergängliche. Göttliche): b) die Zeiten, den Wechsel überdauernd: immerwährend, immer bestehendj: -e Liebe; -e (unverbrüchliche) Treue; -er Schnee (Sehnte lauf hohen Bergen , der immer liegenbleibt): -er Friede (Friede, der auf immer gelten soll): eine -e (nie abzulösende) Rente; der Blinde lebt in -er Nacht; zum -en Andenken, Gedächtnis; Michael... wurde ... in der e. grünen Landschaft ... beigesetzt (Grzimek. Serengeti 339); auf e.; für immer und e.; ein -er Student. <subst.:) ein Ewiger (Studentenspr.; Student, der bereits sehr lange studiert u. noch kein Abschlußexamen gemacht hat). 2. (ugs.) sich imfner wiederholend: endlos, übermäßig lang i dauernd1, nicht endend: laß doch dein -es Jammern und Klagen!; ich habe das -e Einerlei satt; wir haben 766
Exarchat uns seit -en Zeiten nicht mehr gesehen; Grönningen. der -e Zweite dieser Spiele (der immer wieder nur den zweiten Platz belegen konnte; Olymp. Spiele 1964. 26); wenn ihm heute was passiert, werde ich mir e. Vorwürfe machen; soll das e. so weitergehen?; das Material hält e.; e. und drei Tage (scherzh.; sehr lange; in Anspielung auf den alten Rechtsbrauch, zu einer Frist der Sicherheit halber einen kurzen Zeitraum hinzuzugeben); <Jas ist e. schade (ist sehr schade, ist u. bleibt schade). Ewig-: -gestrige, der u. die; -n. -n (Dekl. t Abgeordnete) [nach Schillers ..WallensteinsTod". 1.4: Das ewig Gestrige] (abwertend): jmd., der in seinen Ansichten rückständig ist u. bleibt; zu den -n gehören; Miteiche, das; -n: das immer Gleichbleibende in seiner Bedeutung für die Menschheit: in den Versen sollte dem Einmaligen des Augenblicks das E. der Naturvorgänge entgegengesetzt werden (Kasch- nitz. Wohin 198); -weibliche, das; -n [aus Goethes ..Faust", 2. Teil. 5. Akt: das Ewig-Weibliche zieht uns hinan] (bildungsspr.): das Weibliche in seiner bleibenden Bedeutung für die Menschheit. Ewigkeit, die; -. -en [mhd. ewicheit. ahd. ewigheit, zu tewig]: I. <o. Pl.> a) ewige Dauer. Unvergänglichkeit: die E. der Naturgesetze bezweifeln; Angesichts der E. gibt es keine Verbesserung, die ja nur dort einen Sinn hat. wo die Zeit abläuft (Werfel, Himmel 201); so sei es in E.; von E. zu E. (bibl.; ewig): b) (Rel.) das jenseits der Zeit Liegende; das jenseitige ewige Reich; das Ewige. Unwandelbare, Unvergängliche, Göttliche; Im Glauben an Gott weitet sich das Leben aus bis zur Auferstehung von den Toten, zum Gericht und zur E. (Sommerauer. Sonntag 18); *in die E. eingehen/abberufen werden (geh. verhüll.; sterben). 2. (ugs.) sehr lange Dauer, übermäßig lange Zeit, endlos scheinende Zeit; er schien uns eine E., -en wegzubleiben; das war -en her. daß Jemand so was zu ihr gesagt hatte (Fallada. Jeder 86); das dauert Ja wieder eine [halbe] E. [lang]; er bleibt eine E. aus; seit einer [kleinen] E.. seit -en warte ich hier schon auf dich; das kann nicht [bis] in alle E. (dauernd, immer) so weitergehen; das soll in alle E. (für immer) so bleiben; die Minuten dehnten sich zu -en (wollten nicht vergehen), dazu: Ewigkeitssonntag, der (christl. Kirche): Totensonntag, letzter Sonntag des Kirchenjahres, Ewigkeitswert, der (geh.): zeitloser, unvergänglicher Wert; Haben Sie in Betracht gezogen, daß "... Gedichte zuweilen E. besitzen (Strittmatter. Wundertäter 279); ewiglich [e:vikli<j] <Adv.> [mhd. ewicllche. zu tewig] (dichter, veraltet): ewig, unaufltörlich. immer; Gottes Güte währet e. ex [eks] <Adv.> [urspr. Studentenspr.. lat. ex (Präp.) = aus] (ugs.): 1. ex trinken (sein Glas mit einem alkoholischen Getränk in einem Zug leer trinken); er trank [sein Glas] ex auf ihr Wohl; (als Aufforderung auch alleinstehend:) ex!, auf das Wohl des Gastgebers!; Hotte beendet schwungvoll den sakralen Rettungsversuch mit einer halbgefüllten Bierflasche. Ex und hopp (aus! getrunken; und weg). Scherben und Schaum vor dem Taufbecken (Degener. Heimsuchung 9). 2. (ugs.) vorbei, aus, zu Ende; diese Freundschaft ist ex; damit ist es ex. 3. (salopp) tot; der Patient von nebenan soll auch ex sein; Ich dachte, mein Gott, die Frau geht auf der Stelle ex (Spiegel 23. 1966. 72); Ex [-]. das; -. - (bayr., Schweiz. Schülerspr.): kurz für t Extemporale. Ex- [lat. ex- = aus. heraus; völlig, zu Ende] (vor Personenbezeichnungen:) vormalig, ehemalig, früher, gewesen, z.B. ^kaiser, der: -kaiserin. die: w. Form zu t -kaiser; ^könig. der; -meister, der; -minister, der; -Weltmeister, der. ex abrupto [eks ap'rupto; lat.; t abrupt] (bildungsspr.): unversehens. ex aequo [eks 'e.kvo; lat.. zu: aequus = gleich] (bildungsspr.): in derselben Weise, gleichermaßen. Exaggeration [eksagera'tsjp:n]. die; -. -en [lat. exaggerätio = Anhäufung; Steigerung des Ausdrucks]: Steigerung, Übertreibung, bes. die unangemessen übertriebene Darstellung von Krankfieitserscheinungen; exaggerieren [eksage- irran] <sw. V.; hat) [lat. exaggeräre = aufhäufen, vermehren]: steigern, übertreiben, bes. Krankheitserscheinungen unangemessen übertrieben darstellen. exakt [e'ksakt] <Adj.; -er. -este) [lat. exäctus = genau zugewogen, wohlerwogen, urspr. 2. Part, zu: exigere = heraustreiben; abmessen, abwägen, untersuchen]: in sachgerechter Weise genau, präzise; eine -e Definition, Berechnung, Methode; er ist immer sehr e. [in seinen Angaben]; ein -er Mensch; e. arbeiten; er kam e. (genau) um 12 Uhr an; e.! (das stimmt genaul); <Abl.:> Exaktheit, die; -: sachgerechte Genauigkeit, präzise Sorgfalt; wohl wissend, daß militärische E.. auf die die SS besonderen Wert legte, der beste Passierschein war (Apitz. Wölfe 101); die E. der Untersuchung leidet darunter. Exaltation [eksalta'&pm]. die; -. -en [frz. exaltation < lat. exaltätio = Erhöhung] (Psych., bildungsspr.): Zustand, Vorgang, Haltung des Exaltiertseins; exaltieren [...'ti:ran], sich <sw. V.; hat) [frz. (s1) exalter < lat. exaltäre = erhöhen]: 1. sich I künstlich 1 aufregen, in Aufregung hineinsteigern, sich hysterisch erregen. 2. sich in Verzückung, übertriebene Begeisterung, überschwengliche Stimmung hineinsteigern, sich überschwenglich benehmen; <2. Part, zu 1. 2:> exaltiert <-er. -este) [frz. exalti. 2. Part, zu: exalter, fexaltieren]: 1. /künstlich] aufgeregt, hysterisch erregt od. zu hysterischer Erregung neigend; künstlich übersteigert, übertrieben im Ausdruck; sverhaltenl; überschwenglich begeistert/; ein -es Benehmen. Lachen; e. sein; sich e. benehmen; e. lachen; Ihr ganzes Gehabe, ich gestehe es. schien mir e. (Frisch. Stiller 477). 2. überspannt; ein -er Gedanke; ein -er Mensch; e. reagieren; Niemand wußte, ob diese Idee besonders e. oder einfach boshaft war (Chr. Wolf. Nachdenken 148), dazu: Exaltiertheit, die; -. -en: 1. <o. PI.) Eigenschaft des Exaltiertseins. 2. <meist PI.) exaltierte Handlung, Verhaltensweise. Examen [e'ksa:mdn], das; -s, - u. (seltener:) ...mina [spätlat. exämen = Verhör, Untersuchung, lat. = Wägung. Prüfung, Untersuchung; Zünglein an der Waage; eigtl. = das Herausbringen (aus der Ruhelage)]: Prüfung (insbes. als Studienabschluß); das mündliche, schriftliche E.; das E. für das höhere Lehramt; [stein E. machen, bestehen, ablegen, (ugs.:) bauen; (ugs.:) durchs E. fallen, fliegen, im E. durchfallen, durchrasseln; er steht im. kurz vor dem E.; Ü jmdn. einem E. (einem Verhör, einer Gesinnungsprüfung) unterziehen. Examens-: ^angst, die: Angst vor od. bei dem Examen; ^arbeit, die: schriftliche Arbeit als Teil eines Examens; ^aufgäbe, die: Aufgabe als Teil eines Examens; ^frage, die: a) Frage, die in einem Examen gestellt wird; Prüfungsfrage; b) sehr schwierige Frage; -kandidat, der: jmd.. der vor od. in einem Exatnen steht; ^not, die: in E.. in Examensnöten sein; -note, die; ^tag. der: Tag, an dem das Examen stattfindet; -Vorbereitung, die; -zimmer, das. Examinand [eksami'nant]. der; -en. -en [lat. exäminandus = ein zu Prüfender. Gerundivum von: exäminäre. texaminieren] (bildungsspr.): Prüfling (in einem Examen); Examinator [...'na.tor. auch: ...to:tf]t der; -s. -en [...na'to:r9n; lat. exäminätor] (bildungsspr.): Prüf lendler (in einem Examen); Examinatorium [...na'to:riom]. das; -s. ...ien [...pn; subst. Neutr. von lat. exäminätorius = eine Untersuchung betreffend] (veraltet): 1. Prüfungskommission. 2. Vorbereitung auf eine Prüfung; examinieren [eksami'nhren] <sw. V.; hat) [mhd. examinieren = (jur.) ausforschen, verhören < lat. exäminäre = abwägen, untersuchen, prüfen, zu t Examen]: 1. im Rahmen eines Examens prüfen, befragen: jmdn. in zwei Fächern, über einen Stoffe.; eine examinierte Krankenschwester. 2. prüfend ausfragen, ausforschen: daß die Großmutter herausstürzen, ihn zu sich hereinzerren. ihn e... würde (Böll. Haus 46). 3. prüfend untersuchen: eine Sache gründlich e.; und examinierte durch ein goldenes Lorgnon unseren Anzug (Sieburg, Robespierre 21). Exanie [eksa'ni:]. die; -. -n [...i:an; zu lat. ex = aus. aus ... heraus u. f Anus (Med.): Mastdarmvorfall. Exanthem [eks(|)an'te:m]. das; -s. -e [lat. exanthema < griech. exanthema. eigtl. = das Aufgeblühte] (Med.): entzündlicher Hautausschlag;exanthemgtisch<Adj.;o. Steig.) (Med.): mit einem Exanthem verbunden. Exanthropie [eks(|)antro'pi:]. die; - [zu griech. ex = (her)aus u. änthröpos = Mensch] (Psych.): Menschenscheu. Exaration [eksara'tsio:n]. die: -. -en [lat. exarätio = das Auspflügen] (GcoL): durch die schleifende Wirkung vordringenden Gletschereises bewirkte Gesteinsabtragung. Exarch [e'ksan;. eks'lan;]. der; -en. -en [lat. exarchus = Vorgesetzter < griech. exarchos]: 1. (hist.) byzantinischer (oströmischer) Statthalter (in Italien od. Nordafrika). 2. (Ostkirche) für ein bestimmtes Gebiet bzw. einen bestimmten Auftrag zuständiger Vertreter des Patriarchen, Obermetropolit; <Abl.:> Exarchat [eks(|)ar'9a:t]. das; -[e]s. -e: Amtszeit / od. Verwaltungsgebiet eines Exarchen. 767
Exartikulation Exartikulation [£ks(;)artikula'tsio:n]. die; -. -en [zu lat. ex = aus. weg u. articulus = kleines Gelenk; Glied] (Med.): operative Abtrennung eines Gliedes im Gelenk. Exaudi [e'ksaudi. eks'laudi] <o. Art.; indekl.) [lat. exaudi = erhöre (nach dem Eingangsvers des Gottesdienstes)] (ev. Rel.): der sechste Sonntag nach Ostern: am Sonntag E. exe...: texz... ex cathedra [eks ka(:)tedra; lat. = vom (Lehrstuhl herab. tKatheder]: 1. (kath. Rel.) kraft päpstlichen (Glaubens- u. Sittenfragen betreffenden) Lehramtes u. darauf beschränkter Unfehlbarkeit : eine Streitfrage ex c. entscheiden; eine Entscheidung ex c. 2. (bildungsspr. abwertend) kraft höherer Entscheidungsgewalt, so daß Zweifel od. Einwände nicht zulässig sind: Des Kanzlers Versuch, das deutsche System der sozialen Sicherung ex c. als Herd einer möglichen Inflation abstempeln zu lassen, schlug fehl (Spiegel 32. 1966.21). Exceptio [eks' tsept&o:]. die; -. -nes [...'t$»jp:ne:s; lat. exceptio, eigtl. = Ausnahme] (jur.): Einspruch, Einrede (aus dem antiken römischen Zivilprozeßrecht): E. doli [- 'do:li] (Einrede der Arglist: f Dolus): E. plurium [- plu:rium) (Einrede des Vaters eines unehelichen Kindes, daß die Mutter in der Zeit der Empfängnis mit mehreren Männern verkehrt habe: lat. plürium. Gen. PI. von: plus = mehr). Exchange [iks'tjeindsl; die; -. -n [engl, exchange < frz. echange. zu: echanger = umtauschen < vlat. *excambiäre. zu spätlat. cambiäre. tchangieren] (Bankw.): 1. Tausch, Kurs (im Börsengeschäft). 2. Börsev nkurs . ex definitione [eks defini'tsio:nd; lat.; T Definition] (bildungsspr.): schon, allein nach der Definition. Exedra [eksedra]. die; -. Exedren [£'kse:dren: lat. exedra < griech. exedra. eigtl. = ein Sitz draußen]: 1. (antike Archit.) halbrunder od. rechteckiger Raum als Erweiterung eines Saales od. einer Säulenhalle. 2. (ma. Archit.) Apsis. Exegese [ekse'geiza]. die; -. -n [griech. exegesis = das Erklären. Auslegung] (fachspr.. bildungsspr.): wissenschaftliche i Erklärung u. Auslegung eines Textes, bes. der Bibel: die E. eines Textes; ..Wir legen ihr Verhalten ja bloß aus. das ist legitimer Journalismus. Praktisch jeder Leitartikel beruht auf E." (Molsner. Harakiri 29); Exeget [ekse- 'ge:t]. der; -en. -en [griech. exegetes = Erklärer]: jmd.. der Exegese betreibt: die -en des Neuen Testaments; An dem Prozeß gegen Jesus, an den Rätseln seiner Hinrichtung haben sich schon zahllose -en versucht (Spiegel 6. 1966. 48); Exegetflc [-ik]. die; - [lat. exegetice = Erklärungskunst < griech. exegetike techne. Texegetisch] (veraltet): Wissenschaft der Bibelauslegung (als Teilgebiet der Theologie): exegetisch <Adj.; o. Steig.) [griech. exegetikös = erklärend, auslegend]: die Exegese betreffend. Exegese enthaltend: er- klärendu. auslegend: die -e Methode; einen Text e. durcharbeiten; exegieren [ekse'gi:ren] <sw. V.; hat) (veraltet): der Exegese unterziehen, erklären u. auslegen: Für einen Theologen sollte es selbstverständlich sein, daß ein Satz des Alten Testaments am Urtext exegiert wird (Muttersprache 4. 1971.286). Exekration [eksekra'tsio:n] usw.: TExsekration usw. Exekutant [ekseku'tant]. der; -en. -en (bildungsspr.): jmd.. der etw. ausübt, vollzieht, durchführt: Die ..Einheitssprache" ... wurde sogar eher von den -en der HerrschaA ...ausgebautund gesprochen (Muttersprache2.1973.1S7); exekutieren [...'ti:ren] <sw. V.; hat) [zu t Exekution): l.a) hinrichten, an jmdm. ein Todesurteil vollstrecken: jmdn. e.: Bislang sollen 50 Menschen seit der Aufdeckung des Putschversuchs exekutiert worden sein (MM 24./25. 1. 70. 20); b) (jur. veraltet) bestrafen, an jmdm. ein Urteil, eine Strafe vollziehen. 2. (bildungsspr. selten) ausüben, vollziehen, durchführen: ein strenges Ritual e.; ein fTodesJurteil e. (vollstrecken). 3. (österr. Amtsspr.) jmdn. pfänden: er wurde wegen seiner Steuerschulden exekutiert; <Abl.:> Exekutjfinmg. die; -. -en; Exekution [ekseku'tsio.n]. die; -, -en [urspr. Amtsspr. = Ausfuhrung einer Anordnung < lat. ex(s)ecütio = Ausführung. Vollstreckung, zu: exse- qui = verfolgen; aus-, durchführen, zu: sequi = (verfolgen; vgl. konsequent): l.a) Hinrichtung: die [standrechtliche] E. [des Verurteilten] vornehmen; b) (jur. veraltet) Bestrafung (gemäß Urteil). 2. (bildungsspr. selten) Durchführung einer besonderen Aktion: die E. (Vollstreckung) des (Todeslurteils verschieben; (Sport Jargon:) die E. [des Strafstoßes] übernehmen, vornehmen. 3. (österr. Amtsspr.) Pfätxdung: die E. des Schuldners. Exekutions-: -befehi. der: 1. Befehl zur Exekution da). 2. (österr. Amtsspr.) gerichtliche Anordnung der Pfändung: ^kommando, das: Kommando, das die Exekution da) durchführt: ^werber, der (österr. Amtsspr.): Gläubiger, der die Pfändung veranlaßt hat. exekutiv [...'ti:f) <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [zu t Exekution] (bes. Politik, jur.): vollziehend, durchführend, ausübend: die -e Gewalt. Exekutiv-: ^aussdaiB: Ausschuß zur Ausführung von Beschlüssen o. ä., z. B. bei Gewerkschaften: ^beamte, der: Beamter einer Exekutivbehörde: ^behönie, die (Politik): Behörde, die an der Ausübung der vollziehenden Gewalt beteiligt ist, Regierungs- bzw. Verwaltungsbehörde: ^gewalt, die (Politik): vollziehende Gewalt, Exekutive: -komitee, das (Politik): vgl. Ausschuß: das Präsidium des -s der Kommunistischen Internationale; -organ.das (Politik): Organder Exekutive: ^polizei, die: Teil des Polizeiapparats, der Schutz- u. andere Maßnahmen durchführt, z. B. Kriminal-, Schutz-, Verkehrspolizei: ^rat.der (Politik): vgl. -ausschuß, ^komi- tee; -vollmacht, die (Jur.. Politik): Vollmacht zur Durchführung von Beschlüssen, Gesetzen o. ä. Exekutive [..'thval. die; -. -n [Subst. zu fexekutiv]: 1. (Jur.. Politik) vollziehende Gewalt im Staat: der E. unterstehen, angehören; Das parlamentarische Regierungssystem verfolgt das Ziel.... das tunlichst reibungslose Zusammenarbeiten von E. und Legislative zu ermöglichen (Fraenkel. Staat 239); vgl. Judikative. Legislative. 2. (österr.) Gesamtheit der Organe zur Ausübung der vollziehenden Gewalt, insbes. Polizei u. Gendarmerie: Exekutor fekse'ku.tor. auch: ...to:g]. der; -s. -en [...ku'kxran; lat. ex(s)ecütor]: 1. (bes. jur.) Vollstrecker/einer Strafe . 2. (österr.) Gerichtsvollzieher, dazu: exekutorisch [ekseku'to:rtf] <Adj.; o. Steig.) (selten): durch • Zwangs i Vollstreckung erfolgetui. Exempel fe'ksempj]. das; -s. - [mhd. exempel = Beispiel < lat. exemplum. eigtl. = das Herausgenommene. Herausgegriffene, zu: eximere = herausnehmen, zu: emere = nehmen]: 1. (bildungsspr. veraltend) / Lehrbei spiel: diese Komposition ist ein E. der Zwölftontechnik; ein E. für etw. liefern, aufstellen; sich <Dativ> ein E. an jmdm.. etw. nehmen; etw. zum E. nehmen; *ein E. [an jmdm.. mit etw.] statuieren (durch drastisches Vorgehen in einem Einzelfall ein abschreckendes Beispiel aufstellen: nach lat. exemplum statuere); zun E. (zum Beispiel). 2. (veraltet) Rechenaufgabe (als Übungsbeispiel), Rechenexempel: jmdm. ein E. aufgeben; ein E. lösen; *die Probe aufs E. machen (etw. durch Ausprobieren am praktischen Fall auf seine Richtigkeit prüfen)', Exemplar [eksempla:^]. das; -s. -e [mhd. exemplar = Muster. Modell < lat. exemplar. zu: exemplum. t Exempel]: Einzelstück, einzelnes Individuum (insbes. Ding od. Tier) aus einer Menge gleichartiger Stük- ke, Individuen: ein seltenes, schönes E.; von dem Buch wurden 3 000 -e gedruckt; 20 -e [der neuen Auflage] dieses Buchs; das schönste E. (Beispiel, Muster) einer Giraffe, das er je gesehen hatte; Fische dieser Gattung kommen nur noch in einzelnen -en vor; (scherzh.:) Alwin ist ein merkwürdiges, prächtiges E.; Männer, die ich als die besten -e der schweizerischen Gesellschaft ansehe (Dürrenmatt. Richter 62); Abk. für Bücher o. ä.: Ex.. Expl.. dazu: exemplarisch <Adj.) [lat. exempläris] (bildungsspr.): ein (aufschlußreiches) Beispiel gebend, liefernd: beispielhaft: von -er Bedeutung sein: die -en Gestalten der Geschichte; -es Lernen (Päd.; Lernen am aufschlußreichen Beispiel): ein -es Leben; dieses Werk wurde, ist e. für die ganze Stilrichtung; jmdn. e. bestrafen (ihn streng bestrafen, damit er ein warnendes Beispiel abgibt); Exemplarjsmus. der; - (Phi- los.): 1. Lehre, nach der alle Geschöpfe - was ihre Inhaltlichkeit betrifft- Spiegelbilder ihres göttlichen Urbildes sind. 2. Lehre, daß die Erkenntnis der Dinge durch ihre in Gott seienden Urbilder ermöglicht wird: exempii causa [e'ksempli 'kapza; lat.] (bildungsspr.): beispielshalber: Abk.: e.c; Exemplifikation [eksemplifika'tsio:n]. die; -. -en [zu texemplifizieren] (bildungsspr.): svwTt Exemplifizierung; exem- piiflkatorisch [...'toxifl <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): zur Exemplifizierung dienend!: exemplifizieren [...fl'tshran] <sw. V.; hat) [mlat. exemplificäre, zu lat exemplum (t Exem- pel)u. facere = machen, tun] (bildungsspr.): durch Beispiele erläutern, veranschaulichen: eine Behauptung [mit. an etw.] e.. dazu: Exemplifizkrung, die; -. -en. exemt [eksemt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. exemptus. 2. Part, von: eximere. f eximieren: 1. (jur.) von einer gesetz- 768
Exil liehen Pflicht, einer Verbindlichkeit befreit: vgl. eximieren. 2. (z. B. von Klöstern u. anderen kirchlichen Einrichtungen) aus dem normalen kirchlichen Verband ausgegliedert u. einem höheren od. besonders eingesetzten Geistlichen unter- stellt; Exemption [eksem'tsiprnj. die; -. -en [lat. exemptio = das Herausnehmen]: l.üur.)rechtsübliche od. gesetzliche generelle Freistellung (besonderer Personenkreise. Institutionen usw.) von bestimmten Lasten u. Pflichten od. von der normalen Gerichtsbarkeit: die E. der Juden vom kanonischen Zinsverbot (Fraenkel. Staat 141). 2. Ausgliederung (z. B. eines Klosters aus dem kirchlichen Verband u. Unterstellung unter einen höheren od. besonders eingesetzten Geistlichen). exen ['eksn] <sw. V.; hat) [zu lat. ex = (her)aus]: 1. (Schü- lerspr.. Studentenspr.) von der t Hoch /schule weisen: weil er von dieser Schule abgehauen ist, wo sie ihn sowieso e. wollten (Plenzdorf. Leiden 33). 2. (Schülerspr.) eine Unterrichtsstunde unentschuldigt versäumen. Exequatur [ekse'kva:tur], das; -s. -en [...kva'tu:ren; lat. ex(s)equätur = er möge ausführen. 3. Pers. Sg. Konj. Präs. von: ex(s)equi = verfolgen; aus-, durchführen! (Amtsspr.): 1. Zulassung eines ausländischen Konsuls. Bestätigung im Amt: jmdm. das E. erteilen. 2. staatliche Genehmigung (Plazet) zur Publikation kirchlicher Akte; Exequien [e'kse:kvpn] <P1.) [lat. ex(s)equiae. zu: ex(s)equi = einem Leichenzug nachfolgen] (kath. Kirche): Begräbnisfeier; Totenmesse; die E. für den Verstorbenen finden um 9 Uhr statt; exequieren [eksekvhren] <sw. V.; hat) [lat. ex(s)equi = vollziehen, vollstrecken] (jur. veraltet): / zwangs /vollstrecken, pfänden, eintreiben. Exercitium fekser't$i:tßiom]: t Exerzitium. Exergie [ekser'gi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. ex = (her)aus u. ergon = Werk, analog zu t Energie] (Physik): Anteil der Energie, der in die gewünschte, wirtschaftlich verwertbare Form (z. B. elektrische Energie) umgewandelt wird. Exerzier- (bes. Milit.): ^ausbUduns, die: Ausbildung durch Exerzieren (1 a); ^bombe, die: für Übungszwecke bestimmte Bombe; -feW, das: svw. Nplatz; -gefreiter, der (früher): Gefreiter, der das Kommando beim Exerzieren mit den Rekruten liat; -halle, die: Halle zum Exerzieren; -kleW, das: tExkleid; ^krochen, der (Med.): infolge mechanischer Überbeanspruchung verknöcherter Muskelteil; -meister, der (veraltet): Ausbilder; Mnunition,die:./ur Übungszwecke bestimmte Munition; -patrone, die: vgl. -munition; ^platz, der: Platz zt0h Exerzieren (1); -reglement, das: Reglement, nach dem exerziert (1) wird: -schritt, der (früher): Stechschritt. Paradeschritt- -Übung, die: einzelne beim Exerzieren (1) ausgefiihrte Übung; -Vorschrift, die: vgl. -reglement. exerzieren [eksertsi:ren] <sw. V.; hat) [lat. exercere. vielleicht eigtl. = herausfuhren, zu arcere = verschließen, bewahren]: l.a) militärische (Aushildungs)Übungen machen: scharfe.; b) militärisch ausbilden; Rekruten e. 2.a) (ugs.) wiederholt üben: die Berechnung von Kreisumfängen e.; Aber meine Mundharmonika liebe ich über alles, und ich exerziere immer auf ihr. wenn ich mich wohl fühle (Fallada. Herr 12): b) übend ausfuhren, streng! ausübend, durchführend erproben od. demonstrieren, vor-, durchexerzieren: neue Techniken. Verhaltensweisen e.; diese Methode hat schon sein Vorgänger exerziert; An ihm exerzierte das Regime den neuen Kurs (Spiegel 52.1965.28); Exerzitien [...'tsirtsjßn]. (österr. gelegtl. auch:) Exerzizien [-] <P1.) [PI. zu tExerzitium] (kath. Rel.): geistliche Übungen (zur inneren Einkehr): E. abhalten; an E. teilnehmen, dazu: Exeizitienmeister, der: Leiter geistlicher Übungen; Exerzitium [...iom]. das; -s. ...ien [...^n; lat. exercitium. zu: exercere. texerzieren] (veraltend): 1. Übung (übende Handlung. Verrichtung): ein stilistisches E.; körperliche Exerzitien; sich strengen Exerzitien unterwerfen. 2. schriftliche Übungs-. Hausarbeit für die Schule; Exerzizien: T Exerzitien. ex est feks 'est; lat.] (bildungsspr.): es ist aus. ex faiso Quodlibet [eks 'falzo 'kvatlibet; lat. = aus Falschem (folgt) Beliebiges (Grundsatz der scholastischen Logik)] (Logik): aus einer falschen Aussage darf jede beliebige Aussage logisch gefolgert werden. Exfoliation [eksfolia'tsio:n], die; - [zu lat. exfoliätus. 2. Part, von: exfoliäre = entblättern] (Med.): Abblätterung. Abstoßung abgestorbener Gewebe u. Knochen. Exgefreite ['eks-]. der; -n. -n (Soldatenspr. früher): Kurzf. von t Exerziergefreite. exgüsi [eks'gy:zi] (Interj.) [frz. excusez. Imperativ zu: excu- ser = entschuldigen < lat. excüsäre. zu: causa = Ursache, Schuld] (schweiz. scherzh.): Entschuldigung!. Verzeihung! Exhalation [ekshala'tsip:n]. die; -. -en [lat. exhälätio]: 1. (Med.) Ausatmung u.lod. Ausdünstung. 2. (Geol.) das Ausströmen von vulkanischen Gasen u. Dämpfen; exhalieren [...'Ihren] <sw. V.; hat) [lat. exhäläre]: 1. (Med.) ausatmen u.lod. ausdünsten. 2. (Geol.) Gase u. Dämpfe ausströmen. Exhaustion [ekshaus'tio:n], die; -. -en [spätlat. exhaustio = Ausschöpfung] (Med.): Erschöpfung/ szustandj; <Zus.:> Exhaustignsmethode, die (Geom.): in der Antike ausgebildetes Rechenverfahren zur Bestimmung des Flächen- bzw. Rauminhalts gekrümmter Figuren u. Körper, wobei diese durch eine Folge immer größer werdender Figuren gleichsam ausgeschöpft werden; exhaustiv [...'ti:fl <Adj.) [zu lat. exhaustus. fExhaustor] (bildungsspr.): vollständig, erschöpfend:... einen -en Katalog semantischer Merkmale ... aufzustellen (Henne, Semantik 127). dazu: Exhaustivitit [...tivi'te:t], die; -; Exhaustor [eks'haustor. auch: ...to:?]. der; -s. -en [...'to.ren; zu lat. exhaustus. 2. Part, von: exhaurire = (her)ausschöpfen. entleeren] (Technik): Gebläse zum Absaugen von Dampf. Gas. Staub o.a.; Entlüfter. exhibieren [ekshi'bhren] <sw. V.; hat) [lat. exhibere = heraushalten; darbieten, zeigen] (bildungsspr.. oft abwertend): / lustvoll) zur Schau stellend zeigen, der Öffentlichkeit /vor/zeigen; vorzeigend darbieten: Zuletzt exhibiere ich noch ausführlicher Bölls Tendenz zum Kitsch (Deschner. Talente 36). dazu: Exhibkrung. die; -. -en; Exhibition [ekshi- bi'tsio:n]. die; -. -en [lat. exhibitio = das Vorzeigen]: 1. (Psych.) exhibitionistische Entblößung der Geschlechtsteile in der Öffentlichkeit. 2. (bildungsspr.) Zurschaustellung. Exhibierüng: Wie aber kam diese über eine Stunde hingezogene E. von Bedeutungslosigkeiten an? (MM 4. 2. 69. 22). dazu: exhibitionieren [...tsio'ni:ren] <sw. V.; hat) (Psych.): sich exhibitionistisch zur Schau stellen: nach Art Jener Linker ... wird -auf zum letzten Gefecht- die Hose heruntergelassen und greinend exhibitioniert (Spiegel 36. 1974. 117); Warum aber exhibitionieren dann männliche Affen nicht? (Deutsche Literaturzeitung 8.1966. 734); Ex- hibitionismus[...'nismus].der;-[gepr. 1877 von dem französ. Arzt Lasegue (1816-83)]: 1. (Psych.) krankhafte, auf sexuellen Lustgewinn gerichtete Neigung (bes. von Männern) zur Entblößung der Geschlechtsteile in Gegenwart fremder Personen meist des anderen Geschlechts. 2. (bildungsspr.) a) Neigung zur Exhibition (2); b) Zurschaustellung von Gefühlen. Überzeugungen; absichtliche Preisgabe von etwas sonst verborgen Bleibendem (um damit die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken): seelischen E. betreiben; Den politischen E. der Amerikaner hat- laut „Welt"- Senator Fulbright bewiesen, als ... (Spiegel 14. 1969. 60); Exhibitionist [...nist]. der; -en. -en: exhibitionistisch Handelnder; Exhibitionjstin, die; -. -nen: w. Form zu TExhibitionist; Sie hat nie für Nacktfotos posiert. Sie ist keine E. (Hörzu 38. 1974. 8); exhibitkmjstisch <AdJ.): a) Exhibitionismus (1) zeigend, bezeugend: -e Handlungen. Tendenzen; b) den Exhibitionismus (1.2) betreffend: sich, sein Innenleben e. zur Schau stellen. Exhorte [eks'hsrtd]. die; -. -n [gek. aus lat. exhortätio = Ermunterung, ermahnende Anrede] (veraltet): Ermahnungsrede. Exhumation [ekshuma'tsio:n]. die; -. -en [mlat. exhumätio]: selten für t Exhumierung; exhumieren [ekshu'mhran] <sw. V.; hat) [mlat. exhumäre = ausgraben, zu lat. humäre = begraben, beerdigen, zu: humus. t Humus]: (eine Leiche) auf Grund behördlicher Genehmigung od. Anordnung wieder ausgraben; <Abl.:> Exhumierung, die; -. -en. Exi [eksi]. der; -s. -s [wahrsch. Kurzwort zu Existentia- list] (abwertend): (im Sprachgebrauch der Rocker) Jugendlicher, der kein Rocker ist. sondern auf übliche bürgerliche Weise existiert: Die Gruppe hatte sich diesen Abend vorgenommen. ..Exis" (bürgerliche Nichtrocker) zu ..ticken" (Zeit 7. 2. 75. 55). Exigenz [eksi'gents]. die; - [spätlat. exigentia] (veraltet): Bedarf. Erfordernis; exigieren [eksi'gi:ren] <sw. V.; hat) [lat. exigere. eigtl. = heraustreiben] (veraltet): fordern; eine Schuld/ eintreiben; Exiguität [eksigyi'te:t]. die; - [lat. exiguitäs = Knappheit; Dürftigkeit] (veraltet): Geringfügigkeit. Exil [e'ksi:!]. das; -s, -e [lat. exilium. zu: ex(s)ul = in der Fremde weilend, verbannt]: fester Aufenthalt/sort. -be- reich I jmds.. der aus seinem Heimat Staat verbannt, ausge- 49 GDW 769
Exil- wiesen worden ist bzw. sich auf Grund der unerträglichen politischen Verhältnisse entschlossen hat. außer Landes zu gehen: im E. leben; ins E. gehen; Jahre des -s; Sein selbstgewähltes E. dauert nun schon an die zwanzig Jahre (K. Mann. Wendepunkt 286). Exil-: ^heimat. die: Heimat, die man im Exil gefunden hat: ^literatur, die: während eines aus politischen od. religiösen Gründen erzwungenen od. freiwilligen Exils verfaßte Literatur, bes. zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland; ^Politiker, der: politischer Gegner od. gestürztes Mitglied einer Regierung, das im Exil lebt: ^regierung* die: (Gegen)- regierung im Exil; -zeit, die. exilieren [eksi'li.rcn] <sw. V.; hat) [spätlat. ex(s)iliäre] (bil- dungsspr.): ins Exil schicken, verbannen: daß die exilierten deutschen Schriftsteller Bedeutendes geleistet haben (K. Mann. Wendepunkt 263); Publikationen, mittels derer exilierte deutsche Intellektuelle damals den Hitler-Staat vom Ausland her zu ..entlarven" hofften (K. Mann. Wendepunkt 258); <subst. 2. Part.:) Exilierte, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete); <Abl.:) Exilkning, die; -. -en: Als mindestens ebenso dumm erwies sich die E. des Papstes Pius VI. (MM 8.2. 74. 28); exilisch [eksl:UJ] <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): a) während des Exils geschehen* d[; b) vom Geist der Exilzeit geprägt. cximieren [eksi'mi:ren] <sw. V.; hat) [lat. eximere = herausnehmen; befreien, entheben] (jur.): von einer Verbindlichkeit, bes. von der Gerichtsbarkeit eines anderen Staates, befreien. Vgl. exemt. Exemtion. existent [eksis'tent] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. ex(s)i- stens (Gen.: ex(s)istentis). 1. Part, zu: ex(s)istere. texistieren]: existierend, vorhanden: eine -e Größe; Jmdn.. etw. als nicht e. betrachten; sei das Unternehmen ..gerade e.. aber nicht lukrativ" (Spiegel 52. 1965. 113); Exbtcntta [...'tentsial.die; - [spätlat. ex(s)istentia, tExistenz] (Philos.): Vorhandensein. Dasein; existential [...ten'tsia:l] <Adj.; o. Steig.) (Philos.): die Existenz, das [menschliche] Dasein hinsichtlich seines Seinscharakters betreffend; vgl. existentiell; Existential H.das; -s. -ien [...jpn] (Philos.): (einzelner) Seinscharakter des [menschlichen j Daseins; Existentialismus [...tjla'lismos], der; - [frz. existentialisme. geb. 1943 von dem frz. Philosophen Jean-Paul Sartre, zu: existenciel. existentiel. texistentiell] (Philos.): 1. bes. von J. P. Sartre ausgehende Philosophie. Weltanschauung; davon beeinflußte unbürgerliche, unkonventionelle Lu. moralisch freizügige] Lebenseinstellung, die auf der Überzeugung von der / verpflichtenden I Freiheit u. unausweichlichen Diesseitigkeit des menschlichen Daseins beruht. 2. svw. f Existenzphilosophie; Existentfallist [...list], der; -en. -en [frz. existentialiste]: 1. Vertreter. Anhänger des Existentialismus. 2. jmd.. der exi- stentialistisch / eingestellt ist u. I lebt; Existentialjstin, die; -. -nen: w. Form zu tExistentialist; existcntialfstisch <Adj.; Steig, ungebr.): 1. den Existentialismus vertretend od. betreffend. 2. die Lebenseinstellung des Existentialismus (1) bzw. (ähnliche wie/ dessen Lebens- u. Ausdrucksformen zeigend: -er Lebensstil; sich e. gebärden; Sie trug ... einen schwarzen Pullover mit Rollkragen, e. (Frisch. Homo 99); Existentialphilosophie, die: svw. t Existenzphilosophie; Exi- stentigbatz, der; -es. ...sätze (Sprachw.): Verbalsatz mit transitivem Verb; existentiell [eksisten'tsiel] <Adj.; o. Steig.) [frz. existentiel. existenciel. zu: existence = Existenz < spätlat. ex(s)istentia, t Existenz] (Philos.. bildungsspr.): das im Erleben u. Handeln sich erschließende, wesenhafte menschliche Dasein (das Dasein hinsichtlich seines Seinscharakters) betreffend, wesenhaft daseinsmäßig; (als Modewort:) das Dasein, die Existenz wesentlich betreffend, lebenswichtig: -e Ängste; eine Frage von -er Bedeutung; den Feind e. zu vernichten (Niekisch. Leben 243); vgl. existen- tial; Existenz [eksis't£n(ß]( die; -. -en [spätlat. ex(s)istentia = Dasein. Vorhandensein, zu lat. ex(s)istens. texistent]: l.a) <o. PI.) das Existieren. Vorhandensein. Bestehen: er wußte nichts von der E. dieses Briefes; man müsse ... gewisse ..Realitäten", wie die E. eines zweiten deutschen Staates .... anerkennen (Dönhoff. Ära 205); b) <P1. selten) (menschliches) Dasein, Leben: die menschliche E.; eine kümmerliche E. fristen; seine nackte E. retten; glauben heißt immer: Dazu entschließe ich mich, darauf stelle ich meine E.! (Heisenberg. Naturbild 45). 2. /berufliche Stellung alsj (insbes. materielle) Lebensgrundlage: eine auskömmliche, keine sichere E. haben; sich (Dativ) eine E. gründen, aufbauen; jmdm. eine gesichterte E. bieten; sich in seiner E. bedroht fühlen; um seine E. ringen; der Krieg hat Tausende von -en vernichtet. 3. (mit abwertendem Attribut) Mensch: in diesem Viertel treiben sich allerlei dunkle, zweifelhafte -en herum; er ist eine gestrandete, gescheiterte, (ugs.:) verkrachte E.; (bildungsspr. auch wertneutral:) Jünger betrachtet sich, man weiß es. als eine ..exemplarische E." (Niekisch. Leben 192). existpu-, Existenz-: ^analyse, die (Psych.): psychoanalytische Methode, bei der die Geschichte eines Individuums unter dem Gesichtspunkt von Sinn- u. Wertbezügen durchforscht wird; -angst, die (Philos.. bildungsspr.): existentielle Angst. Lebens-. Daseinsangst; -aussage, die (Philos.): Aussage, in der behauptet wird, daß es mindestens einen Gegenstand gibt, dem ein bestimmter Prädikator zukommt; ^bedingung, die: 1. Bedingung für die Existenz (1). 2. <P1.) Lebensbedingungen. -Verhältnisse; -bedrohend <Adj.>; -berechtigt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.); -bereditigung, die <P1. ungebr.): [berufliche, gesellschaftliche! Daseinsberechtigung: Der totale Staat verneint die E. verschiedener, miteinander konkurrierender politischer Gruppen (Fraen- kel, Staat 328); -beweis, der (Math.): Beweis der Existenz einer bereits begrifflich bestimmten Größe; -erhaltend <Adj.; o. Steig.): -erhelhmg, die (Philos.); ^fiUiig <AdJ.; 0. Steig.; nicht adv.): fähig zu existieren: Man sank herab zu einem Massenmenschen, der... nur in der Gemeinschaft e. war (Natur 69). dazu: -Fähigkeit, die <o. PL); -fonn, die: Form der Existenz (1): Wer die Emigration nicht selber mitgemacht hat. könnte überhaupt geneigt sein, die dramatischen und romantischen Aspekte dieser E. zu überschätzen (K. Mann. Wendepunkt 271); -frage, die: für die künftige Existenz (1) entscheidende Frage: eine E. für die Menschheit; -gefihrdend <AdJ.): -grundlage, die: Grundlage für die [materiell, finanziellj gesicherte Existenz (2); -kämpf, der: Kampf um die Existenz (1, 2); -mininum, das <o. PI.): zum Leben unbedingt nötiges Mindesteinkommen: diese Rente liegt gerade über dem E.; waren in den letzten Jahren rund 1.5 Millionen Menschen auf Sozialhilfe angewiesen, d.h., daß sie am E. lebten (Stamokap 64); -mittel <P1.): vgl. -grundlage: -möglichkeit, die: Möglichkeit zu existieren; -Philosophie, die: philosophische Richtung des 20. Jh.s. deren Hauptthema das im Erleben u. Handeln sich erschließende, wesenhafte menschliche Dasein, das Dasein hinsichtlich seines Existenz- bzw. Seinscharakters ist; ^Sicherheit, die <o. PI.): Sicherheit der Existenz (Ib. 2); -Sicherung, die <o. PL); -sorge, die: Sorge um die Existenz (1 b, 2); Minsicherheit, die <o. PL): Unsicherheit der Existenz (Ib. 2). existenzial, Existenzial usw.: texistential. Existential usw.; existieren [eksis'ti:ran] <sw. V.; hat) [lat. ex(s)istere = heraus-, hervortreten, sich zeigen, vorhanden sein, zu: sistere = (sich) stellen, zur Wz. won stäre = stehen]: 1. vorhanden sein, dasein, bestehen: das alte Haus, dieser Verein existiert noch; diese Dinge. Menschen existieren nur in deiner Phantasie; es existieren keine Aufzeichnungen mehr darüber; sie habe sich damit abgefunden, daß ihre Ehe nur noch auf dem Papier existierte (Sebastian. Krankenhaus 55); Was hier dahindämmerte. war eigentlich kein Mensch mehr, sondern nur n6fh ein existierender Organismus (Sebastian. Krankenhaus 131). 2. leben, sein Auskommen haben: sie hat wenigstens das Nötigste, um e. zu können; von 400 Mark Rente monatlich kann man kaum e.; als zu fragwürdigen Schiebermethoden greifen, um zu e. (Remarque. Obelisk 17). Exitus feksitus], der; - [lat. exitus. eigtl. = das Herausgehen. Ausgang] (Med.): Tod. tödlicher Ausgang eines Krankheitsfalles od. Unfalls. Exkardination [ekskardina'tsio:n]. die; -. -en [Ggb. zu tln- kardination] (kath. Kirche): Entlassung eines Geistlichen aus seiner Diözese (Ggs.: Inkardination). Exkavation [ekskava'tsio:n]. die; -. -en [lat. excavätio = Aushöhlung]: 1. (Med.) (krankhafte od. normale) Aushöhlung. Ausbuchtung 'eines Organs/. 2. (Zahnmed.) Entfernungkariösen Zahnbeins durch Exkavieren (1). 3. (Fachspr.) Ausschachtung. Ausbaggerung; Exkavator [...'va:tor. auch: ...to:ß].der; -s. -en [...va'to:ren]: 1. (Zahnmed.) löffelartiges Instrument zur Entfernung kariösen Zahnbeins. 2. Maschine für Erdarbeiten; exkavieren [...'vi:ren] <sw. V.; hat) [lat. excaväre = aushöhlen, zu: cavus = hohl]: 1. (Zahnmed.) kariöses Zahnbein mit dem Exkavator entfernen. 2. (Fachspr.) ausschachten, ausbaggern, aushöhlen. 770
Exodus Exklamation [eksklama'tsio:n]. die; -. -en [lat. exclämätio] (Rhet.; bildungsspr. veraltet): Ausruf: (Der Text) besteht nämlich nur aus Klischees ... und aus rhetorischen -en: „Hoch über dem Meer!" (Deschner, Talente 174); exklamatorisch [...'to:nJ1 <Adj.>: 1. (Rhet.) ausrufend. 2. (bildungsspr.) ausrufend: marktschreierisch: sie hatten WaJ- daauch gelegentlich der „-en Heftigkeit'4... geziehen (Welt II. 11. 61. 17); exklamieren [...'mi.ren] <sw. V.; hat) Dat. exclämäre] (bildungsspr. veraltet): ausrufen. Exklave [ekskla:vd]. die; -. -n [Ggb. zu TEnklave]: 1. von fremdem Staatsgebiet eingeschlossener Teil des eigenen Staatsgebietes (Ggs.: Enklave): eine britische E.; Es ( = Westberlin) soll ..deutsche Hauptstadt" sein und ist doch nur westdeutsche E. (Zeit 22.9. 67, 2). 2. (Biol.) kleineres, vom Hauptverbreitungsgebiet isoliertes Areal einer Tier- od. Pflanzenart. Exkleid ['eks-1. das; -[eis. -er [Kurzf. von Exerzierkleid] (Schweiz.): militär. Arbeitsanzug, Anzug für den allgemeinen Dienst in der Truppe, insbes. bei der Ausbildung im Gelände. exkhidieren[eksklu'di:ren]<sw. V.;hat)[lat. exclüdere] (bildungsspr. veraltet): ausschließen (Ggs.: inkludieren); Exklusion [...u'zjp:n]. die; -. -en [lat. exclüsio (bildungsspr. veraltet): Ausschließung: exklusiv [eksklu'zi:fl <AdJ.) [engl, exclusive < mfrz. exclusif < mlat. exclusivus. zu lat. exclüdere. fexkludieren]: 1. (bildungsspr.) a) sich gesellschaftlich abschließend, abgrenzend, abhebend [u. daher hochstehend in der allgemeinen Wert-, Rangeinschätzung I: ein -er Zirkel; die -e (vornehme) Gesellschaft; Der Beitrag, der gezahlt werden mußte, war hoch, so daß der Klub seinen -en Charakter zu behaupten vermochte (Niekisch, Leben 132); dieser Sport war früher sehr e.: e. leben; b) den Ansprüchen der vornehmen Gesellschaft, höchsten Ansprüchen genügend, [vornehm u.] vorzüglich, anspruchsvoll: ein -es Modell; ein -es Restaurant; von Fahrzeugen der -en Luxusklasse einmal abgesehen (Auto 6. 1965. 27); e. speisen. 2. <o. Steig.) ausschließlich einem bestimmten Personenkreis od. bestimmten Zwecken, Dingen vorbehalten, anderen [Dingen] nicht zukommend: eine -e fTheater]- aufllihrung; das sind die -en (keinem anderen System zukommenden, einzigartigen) Vorteile dieses Systems; einer Zeitung e. (auf Grund einer Vereinbarung ihr allein) über etw. berichten. Exklusiv- (exklusiv 2; bes. Zeitungs-. Buch-. Nachrich- tenw.): ^bericht, der: ausschließlich einer bestimmten Zeitung o. ä. vorbehaltener bzw. zur Veröffentlichung überlasse- ner Bericht: ^foto. das: nur einem bestimmten Fotografen gestattete (für die Veröffentlichung bestimmte) Aufnahme; ^interview, das: nur einer bestimmten Person (z. B. einem Reporter) gewährtes Interview; ^redit, das: [vertraglich gegen Entgelt zugestandenes! alleiniges Recht an. auf etw. (z.B. auf Veröffentlichung von Werken eines Künstlers): -vertrag, der: Vertrag, in dem die Übertragung von Exklusivrechten festgelegt wird. exklusive [...zi.vd] <Präp.; zur Beugung vgl. einschließlich) [mlat. exclusive. Adv. von: exclusivus. texklusiv] (bes. Kaufmannsspr.): ohne, ausgenommen, ausschließlich, mit Ausschluß (Ggs.: inklusive): e. der genannten Beträge; e. Porto. Verpackungsmaterial; e. Probeexemplaren; Abk.: exkl.; Exklusive [-]. die; - (hist.): das von katholischen Monarchen beanspruchte Recht, unerwünschte Bewerber von der Papstwahl auszuschließen; Exklusivität [...zivi'tr.t]. die; - (bildungsspr.): das Exklusivsein, exklusiver Charakter, exklusive Beschaffenheit (zu: exklusiv 1). Exkommunikation, die; -. -en [kirchenlat. excommünicätio] (kath. Kirche): Ausschluß aus der kirchlichen Gemeinschaft (als Strafe); exkommunizieren <sw. V.; hat) [kirchenlat. excommünicäre. zu lat. communis = allen gemeinsam] (kath. Kirche): (zur Strafe) aus der kirchlichen Gemeinschaft ausschließen: Ihre Führer ... wurden vom Vatikan als Schismatiker exkommuniziert (MM 17.8. 67. 2). dazu: Exkommunizknmg, die; -. -en. Exkoriation [ekskorla'tsio.n]. die; -. -en [zu lat. excoriätus. 2. Part, von: excoriäre = abhäuten] (Med.): Hautabschürfung. Exkrement [ekskre'msnt]. das; -[e]s. -e <meist PI.) [lat. excre- mentum] (bildungsspr.): Ausscheidung (insbes. Kot): tierische, menschliche -e; die -e der Möwen beseitigen. Exkreszcnz [ekskres'tjEnts]. die; -. -en [zu lat. excrescens. 1. Part, von: excrescere = hervorwachsen] (Med.): krankhafter Auswuchs, Gewebewucherung. Exkret [eks'kre.t], das; -[eis, -e [lat. excretum, 2. Part. (Neutr.) von: excernere = aussondern, ausscheiden] (Med., Zool.): vom Körper ausgeschiedenes wertloses Stoffwechselprodukt (insbes. Harn, Kot, Schweiß); Exkretion [ekskre- 'tßio:n], die; -. -en (Med.. Zool.): Ausscheidung wertloser Stoff wechselprodukte aus dem Körper; exkretorisch [ekskre- 'to-.rij] <AdJ.; o. Steig.) (Med., Zool.): ausscheidend, absondernd: -e Drüsen. Exkulpation [ekskulpa'tsio.n], die; -• -en [mlat. exculpätio = Schuldbefreiung, zu lat. ex- = (her)aus. ent- u. culpäre = beschuldigen] (Jur.): /Selbst j ent lastung vom Vorwurf des Verschuldens. Rechtfertigung, Schuldbefreiung: weil er nachwies, daß er sie (= die Leihwagen) mit der ..erkennbaren Duldung44 seines Dienstvorgesetzten ... benutzt hatte. Dies nämlich gilt laut Gesetz als E. (Dönhoff, Ära 38); exkulpieren [ekskülpiiren) <sw. V.; hat) (jur.): vom Vorwurf des Verschuldens entlasten, befreien; rechtfertigen: der Täter wurde durch das psychiatrische Gutachten exkulpiert; (meist e. + sich:) Können sich die Eltern e.. brauchen sie nicht zu zahlen, andernfalls haften sie allein (Bergsträ- ßer Anzeiger 9.1. 70,6). Exkurs [eks'kurs]. der; -es -e [lat. excursus. eigtl. = das Herauslaufen. Ausfall. Streifzug] (bildungsspr.): Erörterung in Form einer Abschweifung: ein historischer E.; einen E. über Spezialprobleme einschalten; Exkursion [ekskur'zj^n], die; -. -en [frz. excursion < lat. excursio = Streifzug. eigtl. = das Herauslaufen]: Gruppenausflug zu wissenschaftlichen od. Bildungszwecken: eine [geographische] E. [in die Alpen] unternehmen; sich auf [einer] E. befinden; wir hatten einen passionierten Botaniker, mit dem wir auf E. gingen (Jünger. Bienen 88); Ü der Aktionsradius dieser ersten E. (einer Elster) (Lorenz, Verhalten I. 27). exlex [eks'leks] <Adv.) [lat. exlex. tLex] (veraltet): recht- u. gesetzlos, vogelfrei, geächtet. Exlibris [eks'li:bri:s]. das; -. - [lat. ex libris = aus den Büchern] (Buchw.. Graphik): auf die Innenseite des vorderen Buchdeckels geklebter, künstlerisch gestalteter Zettel mit [der Aufschrift ,JZxlibris" od. ,JEx libris" u.] einem Hinweis auf den Eigentümer. Exmatrikel, die; -. -n [aus lat. ex = (her)aus u. t Matrikel] (Hochschuhv.): Bescheinigung über das Verlassen der Hochschule; Exmatrikulation [eksmatrikula'tsiorn]. die; -. -en [Ggb. zu f Immatrikulation] (Hochschulw.): Streichung aus der Matrikel (Ggs.: Immatrikulation): die E. beantragen; seine E. (sein Weggang von der Hochschule) liegt schon 10 Jahre zurück; exmatrikulieren [...'li:ran] <sw. V.; hat) [Ggb. zu t immatrikulieren] (Hochschulw.): aus der Matrikel streichen (Ggs.: immatrikulieren): einen Studenten e.; sie ist schon seit zwei Jahren exmatrikuliert (sie hat die Hochschule schon vor zwei Jahren verlassen); <Ai>l.:> Exma- trfluiltenmg« die; -. -en. Exmission [eksmi'sj[o:n]. die; -. -en [zu texmittieren] (Jur.): gerichtliche Ausweisung aus einem Haus od. einem Grundstück; exmittieren [eksmi' ti:ran] <sw. V.; hat) [lat. e(x)mitte- re = fortschicken, herauswerfen]: 1. (Jur.) durch gerichtlich angeordnete Zwangsräumung aus einer Wohnung, von einem Grundstück weisen. 2. (bildungsspr. selten) hinauswerfen, hinaussetzen, hinausbefördern; <Abl.:> Exmittierung, die; -, -en: svw. t Exmission. ex nunc [eks 'nonk; lat.] (Jur.): von jetzt an (Angabe des Zeitpunkts für den Eintritt der Wirkung einer Bestimmung od. Vereinbarung). Vgl. ex tunc. Exobiologe [ekso-]. der; -n. -n [rückgeb. aus t Exobiologie]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Exobiologie; Exobiologie, die; - [ausgriech. 6xö = außen, außerhalb u. f Biologie]: Wissenschaft vom außerirdischen (biologischen) Leben; exobiolggisdi <Adj.; o. Steig.): die Exobiologie betreffend. Exodermis [ekso'dErmis]. die; -, ...men [zu griech. 6cö = außen, außerhalb u. dörma = Haut] (Bot.): äußeres [verkorktes] Abschlußgewebe der Pflanzenwurzel. ExodosTeksodos]. der;-.- [griech. öcodos. eigtl. = Ausgang. Auszug]: a) Schlußlied des Chors im altgriechischen Drama (Ggs.: Parodos); b) Schlußteil des altgriechischen Dramas; Exodus ['eksodusl. der; -. -se [lat. exodus < griech. öxodos = Ausgang; nach dem 2. Buch Mose, das den Auszug der Juden aus Ägypten schildert] (bildungsspr.): Auszug (einer Gesamtheit): der E. der deutschen Bevölkerung aus Danzig; der E. der Opposition [aus dem Sitzungssaal] (das demonstrative Verlassen des Sitzungssaals); Ü der 49* 771
ex officio schwankende E. zur übelriechenden Toilette am Ende der langen Bar ... reißt nicht ab (Rechy [Übers.]. Nacht 184). ex officio [eks ofi:tsio; lat.. zu: officium = Pflicht, Dienst. Amt] (jur.): von Amts wegen, amtlich, kraft Amtes; Abk.: e.o. Exogamie [eksogami:]. die; - [zu griech. exö = außen, außerhalb u. gämos = Hochzeit. Ehe] (Soziol.): Heiratsordnung, nach der nur außerhalb des eigenen sozialen Verbandes (z. B. Stamm. Sippe) geheiratet werden darf (Ggs.: Endogamie). exogen [ekso'ge:n]<Adj.; o. Steig.) [aus griech. exö = außen, außerhalb u. t-gen]: l.a) (Med.) (von Stoffen. Krankheitserregern od. Krankheiten) außerhalb des Organismus entstehend; von außen her in den Organismus eindringend (Ggs.: endogen la); b) (Psych.) umweltbedingt (Ggs.: endogen 1 b): eine -e Psychose; c) (Bot.) (bes. von Blattanlagen u. Seitenknospen) außen entstehend (Ggs.: endogen 1 c). 2. (Geol.) von Kräften ableitbar, die auf die Erdoberfläche einwirken, wie Wasser, Atmosphäre, Organismenu. ä. (Ggs.: endogen 2). Exokannibaijsmus [Ekso-]. der; - [aus griech. exö = außen, außerhalb u. tKannibalismus] (Völkerk.): das Verzehren von Angehörigen eines fremden Stammes (Ggs.: Endokanni- balismus). Exokarp [ekso'karpJ. das; -s. -e [zu griech. exö = außen, außerhalb u. karpös = Frucht] (Bot.), äußerste Wandschicht einer pflanzlichen Frucht (z. B. der Haarüberzug bei Pfirsich u. Aprikose; Ggs.: Endokarp). exokrin [eksokri:n] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. 6cö = außen, außerhalb u. krinein = scheiden, trennen, sondern] (Med.): (von Drüsen) nach außen abscheidend (Ggs.: endokrin). exomorph [ekso'morf) <Adj.; p. Steig.) [zu griech. exö = außen, außerhalb u. morphe = Gestalt. Form] (Geol.): (bei der Erstarrung einer Schmelze) das Nebengestein beeinflussend (Ggs.: endomorph 1). Exoneration [eksonera tsio:n]. die; -. -en [spätlat. exonerätio] (veraltet): Entlastung. ^Erleichterung; exonerieren [...'irren] <sw. V.; hat) [lat. exoneräre] (veraltet): entlasten. Exonymon [e'kso.nymDn]. das; -s. ...ma [zu griech. exö = außen, außerhalb u. önyma = Name] (Sprachw.): von dem amtlichen Namen abweichende, in anderen Ländern gebrauchte Ortsnamenform (z. B. dt. Mailand für ital. Milano). Exophorie[£ksofo'ri:],die; - [zu griech. exö = außen, außerhalb u. phoreTn = tragen, bringen] (Med.): äußerlich nicht wahrnehmbare, latente Veranlagung zum Auswärtsschielen. exophthabnisch [eksoftalmij. eks Id...] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tExophthalmus] (Med.): (vom Augapfel) aus der Augenhöhle heraustretend; Exophthalmus [...mos], der; - [griech. exöphthalmos = mit hervorstehenden Augen] (Med.): krankhaftes Hervortreten des Augapfels aus der Augenhöhle, Glotzauge. exorbitant [eksorbi'tant] <Adj.; -er. -este) [lat. exorbitäns (Gen.: exorbitantis). I. Part, von: exorbitäre = aus dem Gleis springen; abweichen] (bildungsspr.): außerordentlich, gewaltig, enorm, ungeheuer: -e Preise. Forderungen. Erfolge; Sie duschte, Duschen um diese Zeit! Duschen - wo sie doch nönnisch werden wollte. Dies -e Geschrubbe (Dor- pat. Ellenbogenspiele 78); die Hitze wäre.; seine Leistungen e. steigern; <Abl.:) Exorbitanz [...nts]. die; -. -en <PI. un- gebr.) (bildungsspr.): exorbitante Beschaffenheit: die E. einer Forderung. Exordium [e'ksordiom]. das; -s. ...ia [lat. exördium. eigtl. = Anfang eines Gewebes] (Rhet.): kunstgerechte, Einleitung i einer Rede . ex Oriente hix [eks o'rienta loks; lat.]: aus dem Osten (kommt) das Licht (zunächst auf die Sonne bezogen, dann übertragen auf Christentum u. Kultur). exorzieren [eksor'tsi:ron), exorzisieren [...tsi'zrran] <sw. V.; hat) [lat. exorcizare < griech. exorkizein] (Rel.): (Dämonen, böse Geister) beschwören, durch Beschwörung austreiben; den Teufel e.; Ü das Ganze ... modern genau in jenem Sinne nervöser Empfindlichkeit, den der Historismus exorzieren möchte (Adorno. Prismen 135); <Abl.:> Exorzierung, Exorzfetenmg, die; -. -en; Exorzismus [...'t£ismos].der;-t...men[lat.exorcismus < griech.exorkis- mös] (Rel.): Praktik der] Beschwörung. Austreibung von Dämonen, bösen Geistern durch Wort u.lod. Geste; Exorzist [...'tsist]. der; -en. -en [lat. exorcista < griech. exorkistes]: 1. (Rel.) Geisterbeschwörer. 2. (kath. Kirche veraltet)}md.. der den dritten Grad der niederen Weihen besitzt. Exosmose [eksos'mo.za. eksla...]. die; - [zu griech. exö = außen, außerhalb u. t Osmose] (Chemie): Osmose von Orten höherer zu Orten gerbtgerer Konzentration. Exosphire [ekso-]. die; -. -n [aus griech. £xö = außen, außerhalb u. t Sphäre]: an die Ionosphäre grenzende, oberste Schicht der Atmosphäre. Exot [e'kso:t]. der; -en. -en. (auch:) Exote [e'kso:ta]. den -n. -n [zu texotisch]: 1. Mensch. Tier. Pflanze aus einem fernen (insbes. überseeischen, tropischen) Land: in dieser Voliere sind die Exoten untergebracht; Ü auf dem Automarkt sind die Exoten (Jargon; überseeische Fabrikate) sehr gefragt. 2. <P1.) (Börsenw.) überseeische Wertpapiere, die im Telefonhandel od. ungeregelten Freiverkehr gehandelt werden; Exotarium [eksota.Tium], das; -s, ...ien [...pn; zu tExot (1). analog zu t Aquarium]: Anlage, in der exotische Tiere gehalten u. zur Schau gestellt werden; Exote: tExot; Exoteriker [eksote:rike]. der; -s. - [zu fexoterisch] (bildungsspr.): (bezüglich einer esoterischen Lehre) Außenstehender. Nichteingeweihter (Ggs.: Esoteriker); exoterisdi [ekso'te:nJ] <Adj.; o. Steig.) [lat. exötericus < griech. exöterikös. zu: exö = außerhalb] (bildungsspr.): für Außen- stehende, für die Öffentlichkeit besthnmt; allgemein verständlich (Ggs.: esoterisch). exotherm [ekso'tsrm] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. exö = außen, außerhalb u. thernie = Wärme. Hitze] (Physik. Chemie): (von chemischen Vorgängen) mit Freiwerden von Wärme verbunden, unter Freiwerden von Wärme ablaufend (Ggs.: endotherm). Exotik [c'kso.tik]. die; - (bildungsspr.): exotisches Aussehen, Wesen; exotische Beschaffenheit. Gestaltung: ein Geschehen von pittoresker E.; Exotik* [...tika] <PI.): aus fernen Ländern stammende Kunstgegenstände; Exotin [ekso.tin], die; -. -nen: Frau od. Mädchen aus einem fernen (insbes. überseeischen, tropischen) Land; exotisch <Adj.) [lat. exöti- cus < griech. exötikös = ausländisch]: a) fernen (insbes. überseeischen, tropischen) Ländern u.lod. Völkern eigentümlich, ihnen zugehörend, entstammend; [der Art. dem Aussehen. Eindruck nach/ fremdländisch, fremdartig u. dabei einen gewissen Zauber ausstrahlend: -e Tiere. Pflanzen. Märchen. Menschen; Inzwischen freue ich mich an ... -en Szenerien (K. Mann. Wendepunkt 409); eine -e Melodie; Es ist oft schwer, für -e (aus dem Fernen Osten importierte) Geräte Ersatzteile zu beschaffen (Hörzu 25. 1975. 26): ein -er Roman (mit exotischem Schauplatz); e. klingen; das Gefieder dieses Vogels ist. wirkt e.; b) ausgefallen, ungewöhnlich: -e Flugversuche unternehmen; Exotismus [ekso'tismus]. der. -. ...men (Sprachw.): fremdsprachiges Wort, das auf einen Begriff der fremdsprachigen Umwelt beschränkt bleibt (z.B. College. Iglu. Hazienda). ex ovo [eks 'o:vo; lat.. eigtl. = vom Ei an]: svw. tab ovo. exozentrisch [ekso'tsentnjl (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [aus griech. exö = außen, außerhalb u. tzentrisch] (Sprachw.): (von einer sprachlichen Konstruktion, die nicht zur Kategorie eines ihrer konstituierenden Glieder gehört) nicht zur gleichen Formklasse gehörend (Ggs.: endozentrisch): -es Kompositum (Zusammensetzung, bei der das Bezeichnete außer- halb der Zusanvnensetzung liegt, nicht von den Kompositionsgliedern genannt wird; z. B. Löwenmäulchen = Blume mit Blüten, die wie kleine Löwenmäuler aussehen). Expander [eks'pande]. der; -s. - [engl, expander. eigtl. = (Ausklehner. zu: to expand = ausdehnen, strecken < lat. expandere. texpandieren] (Sport): Trainingsgerät aus Metallspiralen ixi. elastischen Seilen, die man mit beiden Armen auseinanderzieht, um Arm- und Oberkörpermuskulatur zu stärken; expandieren [ekspan'di:ron] <sw. V.) [lat. expandere = auseinanderspannen, ausbreiten]: 1. (bildungsspr.) einen größeren Raum beanspruchen, sich vergrößern, zunehmen <hat): eine expandierende Stadt; die Sozialausgaben haben am stärksten expandiert (sind am stärksten gestiegen). 2. (Physik. Technik) a) (bes. Dätnpfe. Gase) ausdehnen <hat>: der Wasserdampf wird durch Erhitzung expandiert; b) (bes. von Dämpfen. Gasen) sich ausdehnen Ost): das Gas ist um das Doppelte seines Volumens expandiert; der expandierende Kosmos. 3. <hat) a) (Politik) den Macht- od. Einflußbereich erweitern: ein expandierender Staat; b) (Wirtsch.) den Umsatz u. den Marktanteil kräftig steigern sowie den Leistungs- od. Einflußbereich erweitern, eine Expansion (3 b) zeigen: zu viele Verlage haben 772
experimentier-, Experimentier- im letzten Jahrzehnt zu unbedenklich expandiert (Spiegel 16.197S. 158); ein expandierendes Unternehmen: expansi- bel [£kspanzi:bl) <Adj.; ...bler. -ste) [frz. expansible, zu: expansion. t Expansion) (veraltet): ausdehnbar; Expansion [...zio:n], die; -. -en [frz. expansion < lat. expänsio = Ausdehnung. Ausstreckung, zu: expandere. t expandieren]: 1. (bildungsspr.) das Expandieren (1). Vergrößerung. Zunahme: Wenn das Neckarufer in der Nähe von Ludwigsburg wirklich etwa als unschön betrachtet werden sollte, so liegt... der Grund dafür in der enormen E. von Stuttgart (Kosmos 2. 1965. 56); eine kräftige E. (Steigerung) des Umsatzes, der Unkosten, des Etats. 2. das Expandieren (2 b). starke räwnliche Ausdehnung (insbes. von Gasen, Dämpfen): die E. des erhitzten Wasserdampfs; die E. des Kosmos. 3. a) (Politik) Erweiterung des Macht- od. Einflußhereichs: eine Politik der E. betreiben; Ü man muß das nicht etwa tun. um... für die E. christlicher Überzeugungen und abendländischer Lebensstile zu sorgen (Thielicke. Ich glaube 252); b) (Wirtsch.) kräftige Steigerung des Umsatzes u. Marktanteils in Verbindung mit einer Erweiterung des Leistungs- od. Einflußbereichs: industrielle E.; die E. eines Unternehmens; expansionistisch [ekspanzlo'nistij] <Adj.>: auf Expansion (3 a) bedacht: die -e Erneuerung eines römischen Imperiums (Fraenkel. Staat 86). 'Expansions- (Expansion 2): -geschwindigkeit, die: Geschwindigkeit, mit der sich ein Stoff Gas od. eine Flüssigkeit räumlich ausdehnt: -kraft, die: physikalische Kraft, die sich in der Tendenz zur Expansion zeigt; Ausdehnungskraft; -kurve, die: Kurve, die einen Expansionsvorgang graphisch darstellt; Mnasdiine, die: Kraftmaschine, bei der die Expansion von Gas od. Dampf die Verrichtung nutzbarer mechanischer Arbeit bewirkt; Mheorie.die: geotektonische Hypothese, nach der die Entstehung der Ozeane, geologische Faltungsvorgänge u. die Gebirgsbildung auf eine Vergrößerung der Erdkruste zurückzuführen ist (Ggs.: Kontraktionstheorie); -ventil, das; -vermögen, das: Ausdehnungsvermögen; -Vorgang, der; -welle, die. expansions-, 2Expansk>ns- (Expansion, bes. 3 a): -bedürfnis, das; -bestrebungen <PI>; -drang, der; -freudig <Adj.>; -gelüstle], das; -krieg, der; -politik, die: 1. (Politik) auf Expansion (3 a) gerichtete Politik. Ausdehnungspolitik. 2. (Wirtsch.) auf Expansion (3 b) gerichtete Unternehmensführung, zu 1: -Politiker, der; -rate, die: Steigerungsrate; -streben, das. expansiv [ekspan'zi:f] <Adj.) [zu t Expansion]: sich ausdehnend, auf Ausdehnung u. Erweiterung bedacht: eine -e [Geschäfts-, Lohnpolitik; ein sehr -es (starke Expansion 3 b aufweisendes) Unternehmen; die Kostenentwicklung auf diesem Gebiet ist, verläuft sehr e. (die Kosten steigen sehr); <Zus.:> Expamjvkraft, die: Kraft, die auf Expansion (3) gerichtet ist. Expatriation [ekspatria'tsio:n], die; -. -en [zu t expatriieren] (Politik. jur.): Ausbürgerung, Verbannung; expatriieren [ekspatri'i:ren] <sw. V.; hat) [mlat. expatriare = aus der Heimat fortgehen, zu lat. ex- = (her)aus u. patria = Vaterland] (Politik, jur.): ausbürgern, verbannen; <Abl.:> Expatrikrung, die; -, -en. Expedient [ekspe'dient], der; -en. -en [lat. expediens (Gen.: expedientis). 1. Part, zu: expedlre, texpedieren]: a) kaufmännischer Angestellter, der in der Expedition (4 a) eines Betriebes für die Abfertigung von Versand- u. Transportgütern zuständig ist (Berufsbez.); b) Angestellter in einem Reisebüro. Reisebürokaufmann (Berufsbez.); expedieren [...di:ran] <sw. V.; hat) [lat. expedlre = losmachen, entwickeln, aufbereiten]: /abfertigen u.l absenden, befördern: die Güter wurden per Luftfracht nach Hamburg expediert; Briefe durch einen Boten, per Luftpost e.; Jmdn. an einen anderen Ort e. (ugs.; bringen, befördern): <Abl.:> Expedie- rung, die; -. -en; Expedit [ekspedi.t], das; -[e]s. -e [kurz für t Expedition (4 a)] (österr.): Versandabteilung / einer Firma!; Expedition [ekspedi'tßio:n]. die; -. -en [lat. expeditio = Beseitigung. Erledigung; Feldzug. zu: expedlre. texpedieren]: l.a) Forschungsreise einer Personengruppe (in unerschlossene Gebietel: eine gefährliche E.; eine E. [zum Nordpol] antreten; an einer E. [in die Antarktis] teilnehmen; b) Personengruppe, die eine Expedition (1 a) unter- nimmt: eine E. ausrüsten; sich einer E. anschließen. 2. (veraltet) Kriegszug: eine mißglückte E. Napoleons. 3. / ins Ausland] entsendete Personengruppe, du [für einen \ erband. ein Unternehmen o.a.] bestimmte Aufgaben wahrnehmen soll: die dreizehnköpfige E. des Deutschen Tischtennisbundes. 4.a) Versand-, Abfertigungsabteilung [einer Firmai: in der E. eines Warenhauses arbeiten; b) (Kaufmannsspr.) seltener für t Expedierung. 5. (veraltet) Anzeigenabteilung: und schon am nächsten Tage eilte ich selbst mit einer zugleich bescheiden und verlockend abgefaßten Ankündigung ... auf die E. der gelesensten Frankfurtischen Zeitung (Th. Mann. Krull 90). Expeditions-: -abteihing, die: svw. t Expedition (4 a): -ausrü- stung, die: Ausrüstung (2 a). die man zu einer Expedition (l a) braucht; -büro, das: Büro der Expedition (4 a); -film, der: Film, der den Verlauf einer Expedition da) zeigt; -korps, das (zu: Expedition 2); -leiter, der: Leiter einer Expedition (l); ^schiff, das: Schiff, das für eine Expedition da) ausgerüstet ist. mit dem eine Expedition (l a) unternommen wird; ^teilnehmet*, der (zu: Expedition 1 a); -truppe, die (veraltet): vgl. ^korps; ^zelt, das: vgl. ^ausrüstung. Expeditor [ekspe'di:tor.auch: ...to:g].der; -s. -en [...di'to:ren; zu texpedieren] (seltener, bes. österr.): Expedient. Versandleiter. Expektorans feks'pektorans]. das; -. „.ranzien [...'rantsjpn u. ...rantia [...'rantsia]. Expektorantium [...'rantsioml.'das; -s. ...ranzien u. ...rantia [zu lat. ex = (her)aus u. pectus (Gen.: pectoris) = Brust] (Med.): schleimlösendes Mittel, Hustenmittel; Expektoration [...ratsio:n]. die; -. -en: 1. (Med.) Auswurf. 2. (veraltet) Äußerung persönlicher Gefühle u. Erfahrungen, das Sichaussprechen, Herzensergießung: Das Entscheidende war. daß Doktor Überbeins Lehren und -en durch seine Persönlichkeit so ungemein unterstützt wurden (Th. Mann. Hoheit 61); expektorieren [...ri:ren] <sw. V.; hat): 1. (Med.) Schleim auswerfen, aushusten. 2. (auch: e. -I- sich) (veraltet) seine persönlichen Gefühle u. Erfahrungen aussprechen: Die geistig qualifizierteren ... expektorieren sich so schlecht wie alle anderen (Deschner. Talente 56). expedieren [ekspEÜ.ren] <sw. V.; hat) [lat. expellere] (veraltet): austreiben, verjagen. Expensen [eks'penzn] <P1.) [lat. expensa (pecünia) = Ausgabe. Aufwand, subst. Fem. Sg. des 2. Part, von: expenderc = auszahlen, ausgeben] (veraltet): Auslagen, / Gerichts/kosten; expensiv [ekspen'zi:f| <Adj.) (selten): kostspielig. Experiment [eksperi'ment], das; -[eis. -e [lat. experimentum = Versuch. Probe; Erfahrung]: 1. wissenschaftlicher Versuch, durch den etw. entdeckt, bestätigt od. gezeigt werden soll: ein chemisches, psychologisches E.; das E. gelingt, mißglückt; ein E. durch-, vorführen; -e an. mit Tieren; -e [mit jmdm.. etw.] anstellen; einige Laboratoriumshunde waren entwichen, nachdem man sie empfindlichen -en ... unterzogen hatte (Döblin, Märchen 8); etw. im E.. in. an -en zeigen. 2. /gewagter j Versuch, Wagnis; gewagtes, unsicheres Unternehmen: ein kühnes, gefährliches E.; das politische E. der Demokratisierung, der freiheitlichen Demokratie: Auch ich warnte vor dem Volksentscheid und beschwor die Anwesenden, sich auf ein solches E. nicht einzulassen (Niekisch. Leben 115); ein [kühnes] dramaturgisches, filmisches E. (Gestaltungsversuch unter Einsatz ungewölmlicher Mittel); wir wollen keine -e machen, [nur] keine -! (wir wollen uns auf kein Risiko einlassen!); experi- mental [...men'ta:l] <Adj.; o. Steig.) (selten): svw. f experimentell (1). Experimentgl-: -film, der: Studiofilm; -physik, die: experimentelle Physik (Ggs.: theoretische Physik), dazu: ^Physiker, der; -Psychologie, die: experimentelle Psychologie. Experimentator [...'ta:tDr. auch: ...to:g]. der; -s. -en [...ta- 'to:ren]: jmd.. der Experimente durch- od. vorführt; experimentell [...men'tel] <Adj.; o. Steig.): 1. <nicht präd.) auf Experimenten beruhend, mit Hilfe von Experimenten / erfolgend!: die -e Physik. Psychologie; -e Methoden. Ergebnisse: ... die künstlichen Schranken der Kleinfamilienwelt ohne weiteres durchbrechen und in Solidarität gemeinsam neue, Lebensformen e. gestalten (Wohngruppe 22); etw. e. nachweisen. 2. (Kunst. Literatur. Musik) (versuchsweise) mit besonderen, neuartigen, ungewöhnlichen, fremd wirkenden künstlerischen Mitteln frei gestaltet, komponiert: ein -es Foto. Gedicht. Musikstück; -er Stil; die Eflektma- cher. die Stilingenieure .... die übers gehobene -e Kunstgewerbe ... nicht hinauskommen (Deschner. Talente 162). experimentier-. Experimentier-: -bühne, die: Bühne für experimentelles Theater; -freude, die; -freudig (Adj.X dazu: -freudigkeit, die: vgl. -freude: Der Autor opfert seine 773
experimentieren Einfälle einer zuweilen fatalen E. (Welt 27. 10. 62. Literatur); ^lustig <Adj.>; MnaternI, das; ^Stadium, das: / Vorstudium, in dem man noch experimentiert, um die beste Form. Gestaltung einer Sache zu erreichen; Versuchsstadium: das Projekt befindet sich noch im E.; -Station, die: eine landwirtschaftliche E.; Der Versuchsdienst der Bun- desforstverwaltung gliedert sich in 12 -en mit zahlreichen Außenstationen (Mantel. Wald 79); ehester, das: 1. experimentelles Theater. 2. Bühne für experimentelles Theater. experimentieren [...ti:ren] <sw. V.; hat) [nach frz. experimenter < mlat. experimentare. zu t Experiment]: Experimente machen. Versuche anstellen: mit Chemikalien e.; mit. an Tieren e.; mit neuen Lebensformen e.: <subst.:> Dieses dauernde E.. dachte er. Ehe, Krieg. Freundschaft. Mut -: Experimente, Experimente (Schnurre. Fall 33). dazu: Experimentiererri, die; -, -en: längeres, übertriebenes Experimentieren; Experiroenüm cnicis [...'mentum 'kru:tsisl. das; - - Hat. = Versuch des Kreuzes] (bil- dungsspr.): Experiment, dessen Ausgang eine Entscheidung über mehrere Möglichkeiten herbeifuhren soll; expert feks'pert] <Adj.; -er. -este; nur präd.) (frz. expert. t Experte] (veraltet): erfahren, sachverständig: in einer Sache, auf einem Gebiet e. sein; Experte [Eks'pertd]. der; -n. -n [frz. expert = erfahren, sachkundig; Experte < lat. expertus = erprobt, bewährt, zu: experiri = versuchen, erproben]: Sachverständiger, Fachmann. Kenner: diplomatische, militärische -n; ein E. in. für Steuerfragen; auf diesem Gebiet ist er E.; Denn Studienrat Mallenbrand galt als E. und hatte ein Buch ... über deutsche Schülerkampfspiele geschrieben (Grass. Hundejahre 115). Exporten-: -aiisschuß, der; -kreis, der: in -en wird darauf hingewiesen, daß ... (Welt 13. 10. 62. 5); ^stab, der. Expertin, die; -. -nen: w. Form zu T Experte; Expertise leksper'ti:z3], die; -, -n [frz. expertise. zu: expert. t Experte] (bes. Wlrtsch.. Kunsthandel. Recht. Politik): Gutachten eines Experten: eine E. über etw. einholen, vorlegen; Damit waren einige der wissenschaftlichen -n ins Wanken geraten (FAZ 3. 6. 61. 17); ein Rubens mit E. (Expertengutachten über die Echtheit); expertfcieren [eksperti'zi.ran] <sw. V.; hat) [frz. expertiser] (selten): in einer Expertise begutachten: 60Zeichnungen von Schiele ... Alle expertisiert vom größten Schiele-Kenner der Welt, Dr. Rudolf Leopold (Express 6. 10. 68. 26). Exploration [eksplana'tsio:n], die; -. -en [lat. explänätio = Erklärung. Auslegung] (Literaturw.): inhaltliche Erläuterung, Erklärung eines Textes, Explikation: explarativ I...'ti:fl <Adj.; o. Steig.) (spätlat. explänätivus] (Literaturw.): auslegend, erläuternd; expbnieren [...'ni:ron] <sw. V.; hat) [lat. explänäre = eben ausbreiten; verdeutlichen, erklären, zu: planus = eben, flach] (Literaturw.): (einen Text) inhaltlich auslegen, erläutern, erklären. Explantation [eksplanta'tsio:n], die; -. -en [zu lat. ex = (heriaus u. planta = Gewächs. Pflanze) (Med.. Zool.): Entnahme von Zellen, Geweben od. Organen aus dem lebenden Organismus; vgl. Implantation. Transplantation; exphuitiercn [...'ti:ren] <sw. V.; hat) (Med.. Zool.): (Zellen, Gewebe, Organe) für die Gewebezüchtung od. Transplantation aus dem lebenden Organismus entnehmen, auspflanzen; vgl. implantieren, transplantieren; <Abl.:> Expbntknmg, die; -. -en. Expletiv [£ksple'ti:f|, das; -s. -e [...i:va; spätlat. expletivus = ergänzend] (Sprachw. ):/ar den Sinn eines Satzes entbehrliches Wort, Füllwort, Flickwort (z. B. „wohl" in „ob er wohl Zeit hat?"). explicit ['eksplitsit; spätlat. explicit. vermutlich kurz für: lat. explicitus (est Über) = (das Buch od. die Schriftrolle ist) abgerollt, 2. Part, von: explicare. t explizieren] (Literaturw.): es ist vollzogen, es ist zu Ende (gewöhnlich am Ende von Handschriften u. Frühdrucken (Ggs.: ineipit); Explicit [-]. das; -s. -s (Literaturw.): die Schlußworte einer mittelalterlichen Handschrift od. eines Frühdruckes; Explikation [eksplika'tsjp.'n]. die; -. -en [lat. explieätio. eigtl. = das Auseinanderrollen]: 1. (blldungsspr.) Erklärung, Erläuterung, Darlegung: seine theoretischen -en. 2. (Logik) entfaltende u. präzisierende Erklärung, Definition; explizierbar [Ekspli'tsi:?ba:?] <Adj.; nicht adv.) (bildungsspr.): so beschaffen, daß es sich /präzisierend/ erklären, näher erläutern, darlegen, auseinandersetzen läßt; explizieren [...i'tsi:- ren] <sw. V.; hat) [lat. explicare. eigtl. = auseinanderfalten, -rollen]: 1. (bildungsspr.) [präzisierend] erklären, näher erläutern, darlegen, auseinandersetzen: jmdm. einen BegrifT. eine Angelegenheit e.; Gestatten Sie. daß ich Ihnen an der Tafel expliziere, was ich meine (M. Walser. Eiche 43). 2. <e. + sich) (rhein.) disputieren, (mit Worten) streiten: sich mit Jmdm. e.; sie explizieren sich dauernd; explizit [...'tsi:t] <Adj.; Steig, selten: -er. -este) [lat. explicitus. expli- cätus = geordnet; deutlich, klar. adj. 2. Part, von: explicare. Texplizieren] (fachspr.. bildungsspr.): 1. ausdrücklich, deutlich (Ggs.: implizit): diese Aussage ist e. im Text enthalten; eine -e (Math.; nach einer bestimmten Variablen aurgelöste) Funktion[sgleichung]; eine -e (Sprachw.; möglichst exakte, verifuierbare u. formalisiert dargestellte) Sprachthr or;e einen Begriffe. (Logik; nicht im Zusammenhang mit ander >n. sc idernfür sich) definieren. 2. (bezüglich der Darstellung. E. klärung) ausführlich u. differenziert: ein -es System der Philosophie; etw. e. darstellen, dazu: explizite [eks'plktsiu*] <Adv.v ['at. explicite. Adv. von: explicitus. texplizit] (Bildungsspi ): ausdrücklich, in aller Deutlichkeit (Ggs.: Implizite); Exptidtheit, die; -. explodierter [eksplodhtfba:?] <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.): so beschaffen, daß es explodieren kann; explodieren [eksplo'di:ra.il <sw. V.; ist) [lat. explödere = klatschend, schlagend hinau "tre oen]: 1. durch heftigen inneren [Gasdruck plötzlich auseinandergetrieben werden, krachend fzer'iplatzen, /zer]bersten: die Bombe, der Kessel, das Gasgemisch ist explodiert; Nach kurzem Pfeifen hörten sie das trockene ... Explodieren der Granaten (Kuby. Sieg 244): Ü die Kost .i explodieren (steigen rapide an). 2, plötzlich in etw. a isbrechen. einen Gefühlsausbruch haben: vor Zorn, Wut e.; Vorsicht, er explodiert leicht! 3. (Sport Jargon) sich plötzlich äußerst heftig, temperamentvoll einsetzen, plötzlich üi era^s kraftvoll spielen: am Ball e.; Nicht genug damit - Zwicrkowski explodierte erneut am Strafraum: 16:15 fü. Oppum (MM $. 9. 68.14). Exploitation [sksplQata'tsio:n], die; -. -en [frz. exploitation. zu: exploiter. texploitieren] (veraltet, noch marx.): Ausbeutung, Ausnutzung (von Sachen od. Personen); exploitieren [...ti:ren] <sw. V.; hat) [frz. exploiter. zu lat. explicitus = ohne Schwierigkeit in der Ausführung, t explizit] (veraltet, noch marx.): (Personen, Sachen, Bodenschätze) ausbeuten, ausnutzen: schlimmer als die exploitierenden Reichen sind ihre Handlanger (Tucholsky. Werke I. 416). Explorand (eksplo'rant), der; -en. -en [lat. explörandus. Ge- rundivum von: explöräre. texplorieren] (Fachspr.): jmd.. der exploriert (2) werden soll; Exploration [...ra'tßio:n] die; -. -en [lat*. explörätio = das Ausspähen; Untersuchung. Erforschung] (bes. Fachspr.): das Explorieren (z.B. ! Boden Jerforschung); Untersuchung u. Befragung; Nachforschung: eine archäologische, psychologische E.; Meiner E. zufolge liegt erbliche Belastung von Seiten eines trunksüchtigen Vaters vor (Th. Mann. Krull 124); expkratfr [...ti:fl <Adj.; o. Steig.) (bes. Fachspr.): auf die Exploration bezogen; Explorator [...'ra:tor. auch: ...to:g]. der; -s. -en [...ra'to:ren; lat. explorator = (Aus)späher; Untersucher. Erforscher] (Fachspr.): jmd., der exploriert; <Zus.:> Explo- ratorenverfahren, das (Volksk.): Erforschung der Volkskultur (Sprache, Brauchtum, Geräte u.a.) durch persönliche Befragung von Gewährsleuten; exploratortech [...ra'to:nJ] (Adj.; o. Steig.) [lat. explörätörius = zum Aufklären gehörend] (bes. Fachspr.): Exploration bezweckend, betreffend; ausforschend, erkundend: -e Gespräche; explorieren [Eksplo- 'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. explöräre = ausspähen, untersuchen, erforschen] (Fachspr.): 1. (Boden, Gelände) erforschen, untersuchen, erkunden (z.B. archäologisch od. zur Auffindung von Bodenschätzen): das Terrain e.; der ölkon- zern exploriert in der Arktis. 2. (bes. Psych.. Med.. SozloL Volksk.. Demoskopie. Sprachw.) (Personen/gruppen; zu Untersuchungs-. Erkundungszwecken befragen, ausforschen. (Verhältnisse) durch Befragung u. Gespräche untersuchen, erkunden: Jmdn. psychologisch e.; eine Population e. explosibel [Eksplo'zi:b|] (Adj.; ...bler. -ste; nicht adv.) [zu lat. explösus. 2. Part, von: explödere. texplodieren]: 1. leicht explodierend, explosiv (1 a): ein explosibles Gemisch. 2L (Med.. Psych.) (von Psychopathen) zu unvermittelten Gewalthandlungen u. plötzlichen Kurzschlußreaktionen neigend; Explosion [...*4o:n]. die; -. -en [lat. explösio = das Herausklatschen, zu texplodieren]: 1. durch starken inneren Gas]druck verursachtes, mit einem heftigen Knall verbundenes plötzliches Zerplatzen od. Zerbersten eines Körpers die E. eines Dampfkessels; eine heftige, gewaltige E- 774
Exporteur auslösen; eine Atombombe zur E. bringen. 2. heftiger Gefühlsausbruch, bes. Zornes-, Wutausbruch: seit langem gestauter Ärger führte schließlich zur, zu einer E., entlud sich in einer E. 3. rapides Ansteigen, Anwachsen (oft in Zus.. z.B. Auflagen-, BevöHcerungs-, Kosten-. Leistungsexplosion): die verbale E. wissenschaftlicher Sprache; eine E. der Kosten. 4. (Golf) svw. t Explosionsschlag. explosions-, Explosions-: -artig <Adj.>: ein -es Geräusch; ein -er (sehr temperamentvoller, explosiver) Start; ein -es (rapides) Anwachsen; -druck, der; -gefahr, die <o. PI.); -herd, der: 1. Quelle einer Explosion (1). 2. Unruheherd: -katastrophe, die; -knall, der; -kraft, die; -krater, der; Mixtfor, der (Technik): Verbrennungsmotor: -pilz, der: bei einer / A tom Jexplosion entstehende riesige, pilzförmige Wolke aus Rauch, Staub, Schutt u. Trümmern: -schlag, der (Golf): Schlag aus dem Bunker (3). beidem das Schlägerblatt in den Sand u. durch den Sand unter den Ball gebracht wird: ^schütz, der; -sicher <Adj.>: vor Explosion (1) gesichert: ein -er Ofen; -temperatur, die (Naturw.): kritische Temperatur, bei der mit der Explosion eines Stoffes od. einer Sache zu rechnen ist: ^wdle. die (Physik): sich plötzlich ausbreitende Druckwelle einer Explosion (1); -Wirkung, die; -wölke, die: bei einer Explosion (1) entstehende Wolke aus Rauch, Staub, Schutt o. ä. explosiv [Eksplo'zi:0 <AdJ.) [zu lat. explösus. 2. Part, von: explödere. f explodieren]: 1. <nicht adv.> a) leicht explodierend: ein -es Gemisch; Ü die -en (brisanten, gefährlichen) Kräfte der Revolution; b) zu plötzlichen Gefühls-, insbes. Zorn-, Wutausbrüchen neigend: ein -es Temperament; der Aufstand war bald niedergeschlagen. Aber die -e (spannungsgeladene) Atmosphäre blieb (Dönhoff. Ära 148). 2. a) explosionsartig: -e Laute (Sprachw.; Explosivlaute)', Ü etw. geschieht mit -er Heftigkeit, vollzieht sich e.; eine -e (plötzliche u. heftige, rapide) Steigerung; b) sehr temperamentvoll, heftig: e. reagieren; (Sport:) ein -er Start; -er Einsatz am Gegner, am Ball; Explosiv [-]. der; -s, -e [...i:va] (Sprachw.): svw. t Explosivlaut. Explosiv-: -geschoß, das; -körper, der (selten): Sprengkörper: -laut, der (Sprachw.): durch plötzliche Öffnung eines Verschlusses erzeugter Laut, Verschlußlaut (z. B. p, t, k); ^stoff, der: 1. (Technik) explosiver Stoff. 2. Zündstoff Ü welch eine Fülle dramatischen -s ist in diesen Briefen versammelt (Welt 27.1.62. Literatur); -wölke, die (Milit.): Wolke aus fein verteilter explosiver Materie (z. B. aus versprühtem Treibstoff). Explosiva [...'zhval. die; -, ...vä (Sprachw.): svw. tExplosivlaut; Explosivität [...zivi'te'.t]. die; -: explosive Beschaffenheit, Art fu. Weise/. Exponat [ekspo'na:t], das; -[e]s. -e [russ. eksponat. zu lat. expönere. Iexponieren] (bildungsspr.): Ausstellungs-, Museumsstück: auf 4400 m2 Fläche zeigen über 400 Betriebe der Deutschen Demokratischen Republik ihre -e (Neues D. 8. 6. 64. 1). Exponent [...nent], der; -en. -en [lat. exponens (Gen.: expö- nentis) = (her)aussetzend. -stellend. 1. Part, zu: expönere. texponieren]: 1. herausgehobener Vertreter einer Richtung, Partei usw.: der E. einer politischen Bewegung, des Zeitgeistes; Wie stehen Sie als E. des Arbeitnehmerflügels der CDU und neuer Bundesarbeitsminister zu der Rücknahme des Wahlversprechens? (Spiegel 48. 1965. 33). 2. (Math.) a) rechts oben angefügte Hochzahl (od. entsprechender unbestimmter Ausdruck), insbes. als Angabe, wie oft ein zu potenzierender Ausdruck (die Basis) als Faktor zu setzen ist: der E. einer Zahl; b) dem Wurzelzeichen vorn hinzugesetzte Zahl od. entsprechender unbestimmter Ausdruck, der angibt, in wieviel gleiche Faktoren der Ausdruck unter dem Wurzelzeichen (der Radikand) aufzugliedern ist: der E. einer Wurzel. Exponential- [eksponen'tsia:!-; zu tExponent (2)]: -fimktton, die (Math.): mathematische Funktion, bei der die unabhängige Veränderliche als Exponent einer Konstanten auftritt: -gleichling, die (Math.): Gleichung mit einer Unbekannten im Exponenten: -grööe, die (Fachspr.): / physikalische / Größe, die exponentiell von einer anderen Größe abhängt: ~kurve. die (Math.): graphische Darstellung der Exponentialfunktion: -reihe, die (Math.): Darstellung der Exponentialfunktion als Potenzreihe: ^tfhre, die (Rundf): Röhre, die in Rundfunkempfängern automatisch den Schwund regelt. exponentiell [...tsiel] <Adj.; o. Steig.) (Math.): gemäß einer Exponentialfunktion verlaufend: der -e Anstieg einer Kurve. exponieren [ekspo'ni.ran] <sw. V.; hat) /vgl. exponiert/ [1-3: lat. expönere = (her)aussetzen. -stellen; 4: zu t Exposition (5): 1. (bildungsspr.) in eine der Aufmerksamkeit od. möglichen Angriffen, Gefahren ausgesetzte, urigeschützte. insbes. herausgehobene räumliche Lage, Stellung bringen: den Körper [der Sonnenstrahlung] e.; ein Spähtrupp darf sich nicht e. 2. (bildungsspr.) in eine der Aufmerksamkeit od. möglichen Angriffen, Gefahren ausgesetzte Lage. Situation bringen: jmdn.. sich durch unvorsichtige Äußerungen, durch Namensnennung e.; Spengler hatte sich mittlerweile durch eine Reihe kleinerer Schriften anmaßenden Tones und wohlfeiler Antithetik so exponiert, daß ... (Adorno. Prismen 43); seine Gefühle nicht e. 3. (Fachspr.) als Voraussetzung weiterer Entfaltung einleitungsartig [knapp I darstellen: in den ersten Kapiteln werden alle Regeltypen exponiert. 4. (Fot. selten) belichten: [den Film] e.; <2. Part.:) exponiert <Adj.; -er. -este; nicht adv.): 1. (durch räumliche Lage, Stellung) der Aufmerksamkeit od. möglichen Angriffen, Gefahren ausgesetzt, ungeschützt, herausgehoben: der erste Blitz fuhr in das Biwak, das durch seine -e Lage auf dem Gipfel zum Hauptanziehungspunkt geworden war (Eidenschink. Eis 154); strategisch -e Staaten. 2. (durch Lage, persönliche Situation o.a.) der Aufmerksamkeit od. möglichen Angriffen, Gefahren ausgesetzt: eine -e politische Persönlichkeit; eine -e Stellung haben, einnehmen. 'Export [eks'pDrt], der; -[e]s, -e [engl, export. zu: to export. texportieren] (Ggs.: Import): 1. <o. PI.) Absatz von Waren im Ausland, Ausfuhr (a): den E. [von Kraftfahrzeugen] fördern, drosseln; für den E. in die Schweiz, nach Übersee bestimmte Waren; Fa. Schulz. Ex- und Import. 2. das Ausgeführte. Ausfuhr (b): der E. überwiegt den Import; Brasiliens E. an Kaffee ist gestiegen; die -e (Exportlieferungen) nach Neuseeland wurden stark eingeschränkt; Ü ein blondes Mädchen. E. aus Schweden; Export [-]. das; -. -: kurz für IExportbier. expQrt-, Export-: -abhfingigkeit, die: wirtschaftliche Abhängigkeit (z. B. eines Landes, einer Wirtschaft) vom Export: -absdiluß,der: Vertragsabschluß über einen Export: -abtei- hmg, die: kaufmänn. Abteilung, die für den Export zuständig ist: -anteil, der: 1. Anteil des Exportes am /gesamten] Großhandel. 2. Anteil am I gesamten] Export: Partikel, der: Mais ist ein wichtiger E. Kenias; Ü Das faschistische Herrschaftssystem ... hat entgegen der taktisch verstandenen Beteuerung, der Faschismus sei kein E.. einen beträchtlichen Einfluß ausgeübt (Fraenkel. Staat 83); -auftrag, der; Ausführung, die: für den Export bestimmte Ausführung, Form einer Ware: -beschränkung, die; -bestimmung, die <meist PL); -bier, das [urspr. das für den Export nach Übersee stärker eingebraute Bier von bes. Haltbarkeit]: ein qualitativ gutes, geschmacklich abgerundetes (nicht sehr bitteres) Bier: -bonus, der: vgl. ^prämie; -ertaubnis, die; -Erzeugnis, das: für den Export bestimmtes Erzeugnis: -Ahig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Waren; -firma, die; -fönienmg, die; -freudig <Adj.): -e Länder. Branchen; -genehmigung, die; -gesdiäft, das: 1. Exportfirma. 2. einzelnes, über bestimmte Export lieferungen abgeschlossenes Geschäft. 3. <o. PI.) Exporthandel: ~gutt das (meist PI.); -hafen,der; -handel,der; -MndJer, der; -Industrie, die: Exportgüter produzierende Industrie: -intensiv <Adj.): im Verhältnis zur Gesamtproduktion einen umfangreichen Export aufweisend: ein -er Wirtschaftszweig; -kam- pagne, die; -kaufinann, der: Außenhandelskaufmann (Be- rufsbez.); -konhinktur, die; -kontingent, das; -kontrolle, die: staatliche Kontrolle. Lenkung (insbes. Einschränkung) des Exportes: -kredit, der; -land, das <P1. -länder); -leiter, der: Leiter einer Exportabteilung: -lenkung, die; -liefenmg, die; -markt, der; -modell, das: für den Export bestimmtes Modell eines Produkts (z.B. Auto): -prämie, die: vom Staat od. privaten Verbänden gewährte Prämie für den Export bestimmer Waren: -preis, der: Preis exportierter Waren (bes. im Gegensatz zum Inlandspreis): -quote, die; -rückgang, der; -Steigerung, die; -Subvention, die: vgl. ^Prämie; -Überschuß, der: Überschuß des Exports einer Volkswirtschaft über den Import (Ggs.: Importüberschuß); -wäre, die; -Wirtschaft, die; ^Ziffer, die: Ziffer, die für einen bestimmten Zeitraum den Export bzw. die Einnahmen aus dem Export angibt: -zoll, der; -zweig, der. Exporten <P1.) [veralteter PI. von TExport] (Wirtsch.): Ausfuhrwaren (Ggs.: Importen); Exporteur [ekspor'to:^]. der; -s, -e (Wirtsch.): jmd.% der (auch: Unternehmen, das) Waren 775
exportieren exportiert: Exporthändler od. Exportfirma: Ausführet: exportieren [...ti:ran] <sw. V.; hat) [engl, to export < lat. exportäre = heraus-, hinaustragen]: {Waren) ins Ausland verkaufen, ausführen (Ggs.: importieren): Südfrüchte. Kaffee e.; vor allem nach Indien e.; exportiertes Kapital; U die Inflation. Arbeitslosigkeit e. (ins Ausland übertragen). Exposi [ekspo'ze:]. das: -s. -s [frz. exposö = Auseinanderlegung. Darlegung, subst. 2. Part, von: exposer = auslegen, -stellen; darlegen < lat. expönere. texponieren]: 1. schriftlich niedergelegte, erläuternde Darstellung: Denkschrift. Bericht: seine Meinung zu etw. in einem [kurzen, knappen] E. niederlegen. 2. Zusammenstellung. Übersicht. Plan. 3. (Film. Literatur) Handlungsskizze, insbes. als Vorstufe eines Drehbuchs: das E. eines Drehbuchs. Romans; das E. zu einem Film. Roman: Exposition [...zitsioin]. die; -. -en [frz. exposition < lat. expositio = Darlegung. Entwicklung, zu expönere. texponieren]: l.a) (selten) Darstellung. Darlegung (als Voraussetzung weiterer Entfaltung): b) Plan. Gliederung: die E. eines Schulaufsatzes. 2. (Literaturw.) vorbereitender Teil eines Dramas, der die Voraussetzungen für das weitere Geschehen bildet. 3. (Musik) a) der Teil insbes. des ersten Sonatensatzes, der die Aufstellung der musikalisch zu verarbeitenden Themen enthält: b) Kopfteil der Fuge mit der ersten Durchführung des Themas. 4. (selten) Ausstellung. Schau. 5. (Fot. selten) Belichtung. 6. (kath. Kirche) im Mittelalter aufgekommener Brauch, das Aller- heiligste in der Monstranz od. im Ziborium zur Anbetung zu zeigen. 7. (Biol.) Lage eines bewachsenen Berghanges in bezug auf die Einfallsrichtung der Sonnenstrahlen ; <Zus. zu 5:) Expositionszeit, die; Expositur [eksposi'tu:?]. die; -. -en [zu lat. ex = (her)aus u. positus = gestellt, gelegt]: 1. (kath. Kirche) abgegrenzter, selbständiger Seelsorgebe- zirk einer Pfarrei. 2. (Osten*.) a) auswärtige Zweigstelle eines Geschäftes: b) Teil einer Schule, der in einem anderen Gebäude untergebracht ist u. selbständig geleitet wirdi; Ex- poshus[eks'po:zitus].der; -. ...ti (kath. Kirche): Geistlicher, der eine Expositur (1) leitet. expreß [eks'pres] <Adv.) [1: eigtl. = extra, eigens eingesetzt; lat. expressus = ausgedrückt, ausdrücklich, zu: experimere = ausdrücken]: 1. (veraltend) eilig: eine Bestellung e. erledigen; einen Briefe, (durch Eilboten) zustellen. 2. (landsch.) eigens, extra: etw. e. für jmdn. tun; das tut er e. (absichtlich, mit Absicht, aus Trotz) /Expreß!-], der; ...esses. Expreßzüge [kurz für: Expreßzug. für engl, express train] (österr.. sonst veraltet): [Fern;Schnellzug: Man zankte sich eine Stunde lang. Dann bestieg Mardet in bester Laune den Berliner E. (K. Mann, Mephisto 109); vgl. -Express. Expreß- (Eil-. Schnell-): -böte, der (veraltet): Eilbote: abrief, der (veraltet): Eilbrief: -dienst, der: Einrichtung. Personalgruppe für schnelle Dienstleistungen: -gut» das (Ei- senb.) Versandgut. das an Personenbahnhöfen aufgegeben u. auf dem schnellsten Weg zum Bestimmungsort gebracht wird: etw. als E. schicken; -kaflee, der: Schnellkaffee. Pulverkaffee: -karte, die (Eisenb.): Frachtbrief. Begleitschein für eine Expreßsendung; -paket, das: vgl. -gut; -reinigung, die: Schnellreinigung; -Sendung, die: vgl. abrief, -gut; -verkehr, der: Schnell-. Eilverkehr; -zug, der (veraltet, noch Schweiz.): /Fern Schnellzug. -Express, der: bahnamtl. Schreibung für ..Expreß" in Namen von Fernschnellzügen. z.B. Trans-Europ-Express, Hellas-Express; Expression [eksprE'sj[o:n]. die; -. -en [lat. expressio.tExpressionismus] (bildungsspr.): gesteigerter/ Ausdruck: Musik, die sich treiben läßt von der reinen und unverstellten E. (Adorno. Prismen 159). Expressionismus [ekspresio'nismus]. der; - [zu lat. expressio = Ausdruck, zu: exprimere = ausdrücken]: im Gegensatz zum Impressionismus stehende / Stillrichtung der Literatur, bildenden Kunst u. Musik (bes. im Anfang des 20. Jh.s). deren Grundzug der gesteigerte Ausdruck des Geistig-Seelischen ist; Ausdruckskunst. Ausdrucksstil: der literarische, musikalische E.; Auch im deutschen E. spielt das naß gemalte Aquarell ... wieder eine bedeutendere Rolle (Bild. Kunst III. 14); Expressionjst, der; -en. -en: Vertreter des Expressionismus; expressionistisch <Adj.): den Expressionismus betreffend, vertretend; vom Expressionismus bestimmt: der -e Stil; -e Künstler; in mancher Anthologie, die sich dem -en Jahrzehnt widmet (Becher. Prosa 6); expressis verbfe [eks'presiis verbi:s; lat.. vgl. expreßu. Verb] (bildungsspr.): ausdrücklich, mit ausdrücklichen Worten: Professor Gerta hat übrigens nur zu sehr recht, auch wenn er es nicht e.V.. sondern nur ..zwischen den Zeilen'4 sagte (Welt 14. 11. 64,17); expressiv [ekspresi:fl <Adj.) [zu lat. expressus. Texpreß] (bildungsspr.): ausdrucksvoll, ausdrucksstark, ausdrucksbetont, mit Ausdruck, Ausdrucks-: eine -e Gebärde; -er Stil; diese Farben sind sehr e.; etw. e. schildern, dazu: ExpressivitÄt [...sivi'tE.tl.die; -: 1. expressive Beschaffenheit, expressiver Charakter. 2. (Biol.) Grad der Ausprägung einer Erbanlage im Erscheinungsbild. exprofesso[ekspro'feso;lat..aus:ex = (her)ausu. professo. 2. Part. (Ablativ) von: Profiten = öffentlich bekennen, erklären): 1. (bildungsspr.) berufsmäßig, von Amts wegen. 2. (veraltet) absichtlich. Expromission [ekspromi'sio:n]. die; -. -en [zu lat. exprömis- sus. 2. Part, von: exprömittere = etw. fiir einen anderen zusagen] (Rechtsspr. veraltet): den ursprünglichen Schuldner befreiende Übernahme der Schuld durch einen Dritten. Expropriateur [ekspropriato:^], der; -s. -e [frz. expro- priateur] (marx.): Enteigner. Ausbeuter; Expropriation [...a't$lo:n]. die; -. -en [frz. expropriation] (marx.): Enteignung: die E. der Bourgeoisie; E. der Expropriateure (Enteignung der Ausbeuterklasse); expropriieren [...ii:ran] <sw. V.; hat) [frz. exproprier, zu lat. ex = (her)aus u. proprius = eigen] (marx.): enteignen: Ü das Vakuum des expropriierten Bewußtseins (Adorno. Prismen 21). Expulsion [ekspul'zio:n].die; -. -en [lat. expulsio = Vertreibung] (Med.): Entfernung. Abführung (z. B. von Eingeweidewürmern); expubiv [...'zi:fl <Adj.; o. Steig.) (Med.): eine Expulsion bewirkend, abführend. exquisit [ekskvi'zi:t] <Adj.; -er. -este) [lat. exqulsltus. zu: exquirere = aussuchen]: ausgesucht, erlesen, vorzüglich -e Speisen. Genüsse; etw. ist von -er Eleganz; der Wein ist e.: etw. e. darbieten. Exsekratkm [ekszekra*tsio:n], Exekration [Ekse...], die; -. -en [2: lat. ex(s)ecrätio]: 1. (bildungsspr.) Entweihung. 2. (kath. Kirche) feierliche Verwünschung. Fluch; exsekrieren [ekszekirran]. exekrieren [ekse...] <sw. V.; hat) [2: lat. ex(s)ecräri. zu: sacer = heilig]: 1. (bildungsspr.) entweihen. 2. (kath. Kirche) verwünschen, verfluchen. Exsikkans [eks'zikansl, das; -. ...kkanzien [...'kantspn] u. ...kkantia [...kantsia; lat. exsiccans. 1. Part, von: exsiccare = austrocknen] (Med.): austrocknendes, Flüssigkeit absorbierendes Mittel; ExsOtkat [...'ka:t], das; -[e]s, -e [lat. exsic- cätus = trocken, eigtl. 2. Part, von: exsiccare. t Exsikkans] (Bot.): getrocknete Pflanzenprobe; Exsütkation [...ka- tßio:n]. die; -. -en [lat. exsiccätio] (Chemie): das Austrocknen, die Austrocknung: Ü eine E. des Stils ohnegleichen, doch typisch für viele Teile des Romans (Deschner. Talente 28); exsikkativ [...ka'ti:fl <Adj.; o. Steig.) (Chemie): Exsik- kation bewirkend, austrocknend; ExsDckator [...'ka.'tor. auch: ...to:^]. der; -s, ...oren [...ka'to:ran] (Chemie): Gerät zum Austrocknen od. zum trockenen Aufbewahren von Chemikalien; Exsikkose [...'ko:z»]a die; -. .n (Med.): Austrocknung des Körpers bei starkem Flüssigkeitsverlust. Exspektant [Ekspek'tant]. der; -en. -en [lat. exspectäns (Gen.: exspectantis). 1. Part, von: exspectäre = entgegensehen, erwarten] (veraltet): jmd., der eine Exspektanz besitzt; Amtsanwärter; Exspektanz [...nts]. die; -. -en (veraltet): Anwartscliaft auf eine noch besetzte (staatliche od. kirchliche) Stelle; exspektativ [...ti:f| <Adj.; o. Steig.): 1. (veraltet) eine Exspektanz gewährend. 2. (Med.) (von einer Krankheitsbehandlung) abwartend. Exspiration [ekspira'tsip:n]. die; - [zu texspirieren] (Med.): Ausatmung (Ggs.: ~ Inspiration), dazu: exspiratorisch [...'to:riX] <Adj.; o. Steig.) (Med.): auf Exspiration beruhend, mit ihr zusammenhängend (Ggs.: inspiratorisch): -e Artikulation (Sprachw.; Lautbildung beim Ausatmen); -er Akzent (Sprachw.; den germanischen Sprachen eigentümlicher Akzent, der auf der Tonstärke des Gesprochenen beruht. Druckakzent); exspirieren l...'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. exsplräre = herausblasen, aushauchen] (Med.): ausatmen. Exstirpation [EkstDrpa'tsio.n]. die; -. -en [lat. exstirpätio = Ausrottung] (Med.): völlige Entfernung /eines erkrankten Organsi; exstirpieren [...pi:ran] <sw. V.; hat) [lat. exstirpä- re = (mit dem Stumpf u. der Wurzel) herausreißen, ausrotten, zu: stirps = Stamm; Wurzel] (Med.): ein erkranktes Organ od. eine Geschwulst völlig entfernen. Exsudat [ekszuda:t]. das; -(e]s. -e [lat. exsüdätum. 2. Part. (Neutr.) von.exsüdäre = ausschwitzen]: 1. (Med.) entzündliche Ausschwitzung (eiweißhaltige Flüssigkeit, die bei Entzündungen aus den Gefäßen austritt): entzündliches E.; 776
extrafloral die auflösenden, entgiftenden und verdauenden Eigenschaften der flüssigen und zellulären Bestandteile des -es (Medizin II, 173). 2. (Biol.) Drüsenabsonderung bei Insekten: Exsudation [...datsio:n]. die; -. -en [lat. exsüdätio = Ausschwitzung]: 1. (Med.. Biol.) Ausschwitzung. Absonderung eines Exsudats. 2. (Geol.) Ausscheidung von Mineralstoffen aus feinst verteilt aufsteigenden u. verdunstenden Bodenlösungen: exsudativ [...'ti:f) <AdJ.; o. Steig.) (Med.. Biol.): mit der Exsudation (1) zusammenhängend, auf ihr beruhend. Extemporale [ekst6mpo'ra:ld], das: -s. ...lien [...lpn; lat. (scriptum) extemporäle = unvorbereitete (Schrift)J (veraltet): unvorbereitet anzufertigende, kleinere /Klassenjarbeit (bes. in den alten Sprachen): ex tempore [eks tempore] <Adv.) [lat. ex tempore, eigtl. = aus dem Zeitabschnitt heraus] (Theater, bildungsspr.): aus dem Stegreif, unvorbereitet: ex t. sprechen, dazu: Extempore [-]. das; -s. -s (Theater, bildungsspr.): 1. improvisierte Einlage lauf der Bühne/. 2. Stegreifspiel. Stegreifrede: extemporieren [Ekstempo- 'ri:rdn] <sw. V.; hat) [zu tex tempore] (Theater, bildungsspr.): eine improvisierte Einlage lauf der Bühne! geben: aus dem Stegreif reden, schreiben, musizieren usw.: der Schauspieler extemporiert hervorragend; ein extemporierter Diskussionsbeitrag. Extended [iks'tendid], die; - [engl, extended = ausgedehnt; (vom Buchstaben) breit, eigtl. 2. Part, von: to extend = ausdehnen < lat. extendere. tex tendieren] (Druckw.): aus England stammende, breite Antiquadruckschrift: extendie- ren [eksten'dhran] <sw. V.; hat) [lat. extendere] (veraltet): ausweiten, ausdehnen, erweitern: extensibel [eksten'zi:b|] <Adj.; ...ibler. -ste) [zu lat. extensus. 2. Part, von: extendere. textendieren] (veraltet): ausdehnbar, dazu: Extensibilitftt [...zibili't£:t], die; - (veraltet): Ausdehnbarkeit: Extension [...n'4o:n].die; -. -en [lat. exlensio]: 1. (bildungsspr. selten) Ausweitung. Ausdehnung. Streckung. 2. (Logik) [Begriffs!- umfang (Ggs.: Intension); <Abl. zu 2:) extenskmal [...io- 'na:l] <Adj.; o. Steig.) (Logik): auf die Extension bezogen (Ggs.: intensional): -e Logik; Extensität [...zi't£:t]. die; - [zu lat. extensus. 2. Part, von: extendere, textendieren] (bildungsspr.): Ausdehnung. Umfang; extensiv [eksten'zi.f] <AdJ.) [spätlat. extensivus. zu lat. extendere. textendieren]: 1. (Ggs.: intensiv) a) (bildungsspr.) ausgedehnt, umfassend, in die Breite gehend: -e Propagandatätigkeit. Beeinflussung; b) (Landw.) auf großen Flächen, aber mit verhältnismäßig geringem Aufwand betrieben: -e Wirtschaft. Nutzung. 2. (Jur.) ausdehnend, erweiternd (Ggs.: restriktiv): -e (weite) Auslegung von Gesetzen; extensivieren [...zi'vi:ren] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): ausdehnen, in die Breite gehen od. wirken lassen: in dieser restaurierten und gesellschaftlich extensivierten, wenn auch mehr und mehr in das Beamtenverhältnis versetzten Bürgerlichkeit (FAZ 111. 1958. 2); Extensivität [...zivi't€:t]. die; -: seltener für tExtensität. Exterieur [eksterio^]. das; -s. -s u. -e [frz. exterieur < lat. exterior, Komp. von: exter = außen befindlich] (bildungsspr.): Äußeres, Außenseite, Erscheinung: Das E. eines Mannes wirkt nur auf Backfische (Thieß. Frühling 162); Exterioritit [Eksteriori't£:t]. die; -. -en [zu lat. exterior. t Exterieur] (veraltet): Äußeres, Außenseite, Oberfläche. Extermination [ekstcrmina'tsio:nJ, die; -. -en [spätlat. exter- minätio] (veraltet): a) Vertreibung, Landesverweisung; b) Zerstörung; exterminieren [...ni.ran] <sw. V.; hat) [lat. ex- terminäre. eigtl. = über die Grenze treiben, zu: terminus. tTerminus] (veraltet): a) vertreiben; b) ausrotten. extern [eks'tern] <AdJ.; o. Steig.) [lat. externus]: 1. (fachspr.. bildungsspr.) draußen befindlich, äußer.... Außen- (Ggs.: intern): in -en Relationen stehen; -e Bauelemente. 2.a) (bes. als Prüfling) von auswärts zugewiesen: ein -er Abiturient; <subst.:) das Examen als Externer ablegen; b) nicht im Internat wohnend; ein -er Schüler; <subst.:) das Konvikt nimmt noch Externe auf; Externa: PI. von t Extern um; externalisieren [ekst£rnali'zi:rdn] <sw. V.; hat) [engl, exter- nalize. zu: external = außen befindlich, zu lat. externus. textern] (Psych.): nach außen verlagern (Ggs.: intemalisie- ren): Konflikte e.. dazu: Externaliskrung« die; -. -en: seelische Konflikte durch E. lösen; Externst [...na:t]. das; -[e]s. -e [Ggb. zu t Internat]: Lehranstalt, deren Schüler außerhalb der Schule wohnen (Ggs.: Internat); Externjst, der; -en, -en [zu textern]: 1. (Med.) a) (selten) Facharzt für äußere Krankheiten (Ggs.: Internist); b) Kranker in ambulanter Behandlung. 2. (österr.) a) externer Prüfling; b) externer Schüler (Schüler, der nicht im Internat wohnt); c) (Theater) externer, nicht fest verpflichteter Schauspieler; Externum [6ks't€rnum].das; -s. ...na [lat.externum. Neutr. von: externus. t extern] (Med.): äußerlich anzuwendendes Arzneimittel. exterritorial [eksterito'rj[a:l] <AdJ.; o. Steig.) [aus lat. ex = (her)aus u. t territorial] (Völkerr.): den Gesetzen des Aufenthaltslandes nicht unterworfen.; -e Gebiete. Personen; -er Status; Ü Seine (= Marcel Prousts) Beziehung zur Kunst hat etwas Exterritoriales, und manche seiner Fehlurteile ... zeigen bis zum Ende Spuren des Dilettanten (Adorno. Prismen 183); exterritorialbieren [...riali'zi:ren] <sw. V.; hat): einen exterritorialen Status geben: ein Gebiet e.; ich glaube, die Stadtbahn ist schon exterritorialisiert (Johnson. Mutmaßungen 187); Exterritorialität [...rj[a- lit£.t].die; -: exterritorialer Status, Charakter: E. genießen. Extinktion [Ekstinktsio:n], die; -. -en [lat. ex(s)tinctio = das Auslöschen. "Vernichten, zu: ex(s)tinguere = auslöschen]: 1. (veraltet) Auslöschung, Tilgung. 2. (Physik. Astron.. Met.) Schwächung einer Strahlung beim Durchgang durch ein Medium; <Zus. zu 2:) Extinktionskoeffizient, der: Maß für die Extinktion (2). extorquieren [ekstor'kvi:ron] <sw. V.; hat) [lat. extorquere. eigtl. = herausdrehen] (veraltet): abpressen, erzwingen: die dichterische Ausdrucksspannung ist ... nicht Resultat des extorquierten kalten Kniffs, sondern Folge einer Existenzspannung (Deschner. Talente 162); Extorsion [...'4o:n], die; -. -en [kirchenlat. extorsio] (veraltet): Erpressung. extra [Ekstra; lat. exträ (ordinem) = außer (der Ordnung, der Reihe); exträ (Adv. u. Präp.) = außerhalb, außerdem; über ... hinaus, für: exterä parte = im äußeren Teil]: I. <Adv.) 1. gesondert, für sich. Sonder-: etw. e. einpacken; das Frühstück wird e. bezahlt; <ugs. auch attr.:) ein e. Zimmer; <subst.:) etw. Extraes (ugs.; Besonderes). 2.a) über das Übliche hinaus, zusätzlich, außerdem: jmdm. noch ein Trinkgeld e. geben; ein e. (besonders) starker Kaffee; etw. e. Schönes; <ugs. auch attr.:) eine e. Belohnung; b) (landsch.) besonders gut (oft verneint): es geht mir nicht e. 3. eigens: sie hat e. einen Kuchen für dich gebacken; er ist e. deinetwegen, deswegen gekommen; das hast du e. (ugs.; absichtlich) gemacht! II. <Adj.; o. Steig.; nurpräd.) (bayr.. österr.) anspruchsvoll, wählerisch: sei nicht gar so e.!; <zu 12a:) Extra [-]. das; -s. -s <meist PI.): Zusätzliches, zusätzliche Sonderleistung, insbes. Zubehör/ teilJ, das über die übliche Ausstattung hinausgeht, bes. bei Autos: die -s werden [bei diesem Wagen] gesondert berechnet; die sozialen -s sind mit zu berücksichtigen. extra-, Extra- (extra II. 2a): -auftührung, die (bes. Schweiz.): Sondervorstellung; -ausgäbe, die: 1. Sonderausgabe, insbes. einer Zeitung od. eines Buches. 2. zusätzliche Geldausgabe; -Matt, das: Sonderausgabe einer Zeitung mit sensationellen Nachrichten: E.!; ^chor, der (Theater): zusätzlicher, nur in bestimmten Opern eingesetzter Theater- chor; -fahrt, die (bes. Schweiz.): Sonderfahrt; ^fein <Adj.; o. Steig.) (ugs.): besonders fein: ein -er Likör; -klasse, die: Klasse von Dingen, Personen mit außergewöhnlicher Qualität: ein Film der E.; ein Sportler der internationalen E. (Spitzensportler); er, sie ist. das ist E. (ugs.; hervorragend, großartig)', -leistung. die: Sonderleistung; -post. die (früher): [besonders eingesetzte, bestellteI Eilpost, Eilpostwagen: mit E. fahren; *mit E. (veraltend; ganz schneit)', -Profit, der: zusätzlicher Profit; -ration, die: zusätzliche Ration; -Sitzung die (Schweiz.): Sondersitzung; -«teuer. die (Schweiz.): Sondersteuer; -tour, die: 1. (selten) zusätzliche Tour: eine E. fahren. 2. (ugs. abwertend) ungern gesehene Unternehmung auf eigene Verantwortung: du leistest dir dauernd -en; -tram, die (Schweiz.): Sonderwagen der Straßenbahn; -Vorstellung, die: Sondervorstellung; -wirst, die: 1. in ugs. Wendungen wie: jmdm. eine E. braten (eine Sonder-, Ausnahme- od. Vorzugsbehandlung zuteil werden lassen); eine E. [gebraten] kriegen, bekommen, haben wollen. 2. (österr.) Schinkenwurst, Fleischwurst, Lyoner; -zimmer, das (österr.): kleiner, abgesonderter Raum in einem Restaurant; -zug, der (früher, noch Schweiz.): Sonderzug; -Zuteilung, die: Sonderzuteilung. extra dry [- drai] (Adj.; o. Steig.; als nachgestelltes Attr. zur Bezeichnung einer Sorte) [engl, extra dry]: (von Sekt, Wein u. anderen alkoholischen Getränken) sehr herb, sehr trocken. Vgl. dry. extrafloral [...flo'ra:!] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. exträ (Adv.; 777
extragalaktisch Textra)u. flös(Gen.: flöris) = Blume. Blüte] (Bot.): außerhalb der Blüte befindlich. extragalaktisch <Adj.; o. Steig.) [aus lat. exträ (Adv.; textra) u. tgalaktisch] (Astron.): außerhalb der Milchstraße liegend. extragenitgl <AdJ.; o. Steig.) [aus lat. exträ (Adv.; textra) u. tgenital) (Med.): 1. außerhalb der Geschlechtsteile liegend/. 2. unabhängig von den Geschlechtsteilen (bes. in bezug auf die Übertragung von Geschlechtskrankheiten). Extrahent [ekstrahent], der; -en, -en [zu textrahieren (4)] (jur. veraltet): )md.% auf dessen Antrag eine gerichtliche Verfügung erlassen wird; extrahieren [Ekstra'hi:ran] <sw. V.; hat) [lat. extrahere = herausziehen]: 1. (Med.) [herausziehen: einen Zahn, einen Holzsplitter e. 2. (Chemie. Pharm.) (einzelne Bestandteile) aus einem flüssigen od. festen Stoffgemisch mit einem geeigneten /Lösungsjmittel od. durch ein besonderes Verfahren herauslösen, ausziehen: etw. aus etw. e.; Aus dem Uran wird ... das nur in Spuren darin enthaltene leicht spaltbare Uran 235 extrahiert (Spiegel 48,1965, 116). 3. (veraltet) herausschreiben, ausziehen, exzerpieren: aus einem Buch die wichtigsten Stellen e. 4. (jur. veraltet) eine Vollstreckungsmaßregel erwirken: Extrakt feks'trakt], der; -[e]s.-e [lat. ex tractum = Herausgezogenes, zu: extrahere. textrahieren]: 1. (fachspr. auch: das) [eingedickter od. eingetrockneter] Auszug aus pflanzlichen od. tierischen Stoffen: -e aus pflanzlichen Substanzen. 2. konzentrierte Zusammenfassung der wesentlichen Punkte eines Textes. Buches o. ä.: der E. eines Buches; Es wimmelt von sprachlichen Feinheiten, jede der letzte E. sauberster Arbeit, quellender Einfälle (Tucholsky. Werke II. 268); den Text im E. (dem Hauptinhalt nach) wiedergeben: dieser Aufsatz enthält den E. (den Kern, die Essenz) seiner Forschungen; Extrakteur [ckstrak'to.^]. der, -s, -e [frz. extrac- teur. zu lat. extractum. t Extrakt] (Chemie. Pharm.): Gerät zur Vornahme seiner Extraktion (2); Extraktion [ekstrak- 'tsio:n].die; -. -en [spätlat. extractio = das Herausziehen]: 1. (Med.) das Extrahieren (1). Her ausziehen: die E. eines Zahnes. 2. (Chemie. Pharm.) das Extrahieren (2): die E. einer Substanz aus einem Stoflgemisch; nach E. des Öls und des Koffeins die Überreste der Kaffeebohne in einen harzähnlichen Zustand zu zwingen (Jacob, Kaffee 281); extraktiv [ekstrakti:fl <Adj.; o. Steig.) [zu lat. extractus. 2. Part, von: extrahere. textrahieren] (Chemie. Pharm.): ausziehend, auslaugend; <Zus.:> Extraktivstoffe <PI.) (Biol.): in Pflanzen od. Tieren vorkommende Stoffe, die durch Wasser od. Alkohol ausgezogen werden können. extralingual [...ln)'gya:l] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. exträ (Adv.; textra) u. lingua = Zunge. Sprache] (Sprachw.): außersprachlich, nicht zur Sprache gehörend (Ggs.: intralingual). extramundan <AdJ.; o. Steig.) [spätlat. extramundänus, aus lat. extra (Adv.; textra) u. tmundan] (Philos.): außerweltlich, transzendent. extramural [...mu'ra:l] <Adj.; o. Steig.) [aus lat. exträ (Adv.; textra) u. mürälis = zur Mauer, Wand gehörend]: 1. außerhalb der [Stadt[mauern gelegen. 2. (Med.) außerhalb der Wand eines Hohlraums (z. B. des Darms) gelegen; extra muros ['Ekstra mu:ro:s; lat.]: außerhalb der Mauern. extran [ekstra:n] (Adj.; o. Steig.) [lat. exträneus (veraltet): ausländisch, fremd; Extraneer [Eks'trarneB]. der; -s. -. Exträneus [...neos], der; -. ...neer [...nen; lat. exträneus = Fremder] (bildungsspr.): svw. Externe (textern 2). extraofdinftr <Adj.; Steig, ungebr.) [frz. extraordinaire < lat. exträördinärius] (bildungsspr. veraltend): außergewöhnlich, außerordentlich; Extraordinärst, das; -[eis. -e [zu t Extraordinarius] (Hochschulw.): Amt. Lehrstuhl eines Extraordinarius: schlugen die Kultusminister vor.... Ordinariate und -e einzurichten (Welt 18.11.61.1); Extraordi- narfcan, das; -s. ...ien [...pn; lat. exträördinärium. Neutr. von: exträördinärius. t Extraordinarius]: der außerordentliche Haushalt i splan! eines Staates; Extraordinarius, der. -. ...rien [...ian; aus lat. exträördinärius = außerordentlich] (Hochschulw.): Professor, der einen planmäßigen außerordentlichen Lehrstuhl (Extraordinariat) an einer wissenschaftlichen Hochschule innehat, einem ordentlichen Professor gleichgestellt ist. aber kein Institut leitet; außerordentlicher Professor; extra ordinem [- ordinem; lat.]: außerhalb der Reihe. Extrapolation [...pola'tsio:n]. die; -. -en (Math.): das Extrapolieren (Ggs.: Interpolation); extrapolieren [...po'li:ran] <sw. V.; hat) [zu lat. exträ = außerhalb u. t interpolieren] (Ggs.: interpolieren): 1. (Math.) Funktionswerte außerhalb eines Intervalls auf Grund der innerhalb dieses Intervalls bekannten Funktionswerte näherungsweise bestimmen: [aus bekannten Werten] extrapolierte Werte: <subst.:> Werte durch Extrapolieren bestimmen. 2. (bildungsspr.) aus Bekanntem unter Voraussetzung gleichbleibenden Verlaufs erschließen: ein [aus wenigen bekannten Daten] extrapoliertes Resultat. Extraposition, die; -. -en [aus lat. exträ (Adv.; textra) u. t Position] (Sprachw.): Herausstellung eines Gliedsatzes an das Ende des Satzgefüges, wobei ein stellvertretendes ..ef% vorangestellt wird (z. B. „Es ist schön, daß du kommst" für: ..Daß du kommst, ist schön"). Extrapunitivität [...punitivi't&t]. die; -. -en [zu lat. exträ (Adv.; textra) u. pünltus. 2. Part, von: pünlre = (bestrafen] (Sozialpsych.): der Wunsch od. Wille, andere Personen für eigene moralische Unzulänglichkeit od. eigene Schuld büßen zu lassen. Extrasystole [auch: ...'zystolel. die: -. -n [...zYs'to:ton; aus lat. exträ (Adv.; textra) u. tSystole] (Med.): auf einen ungewöhnlichen Reiz hin erfolgende vorzeitige Zusammenziehung des Herzens innerhalb der normalen Herzschlagfolge. extratensiv [...ten'zi:fl <Adj.; o. Steig.) [zu lat. exträ (Adv.; textra) u. tensus. 2. Part, von: tendere = spannen, ausdehnen] (bildungsspr.): nach außen wirkend. Extraterrestrik [...tc'restnk]. die; - [zu textraterrestrisch]: Fachgebiet der Physik, auf dem die physikalischen Vorgänge u. Gegebenheiten untersucht werden, die sich außerhalb der Erde u. ihrer Atmosphäre abspielen; extraterrestrisch <AdJ.; o. Steig.) [aus lat. exträ (Adv.; textra) u. tterrestrisch] (Astron.. Physik): außerhalb der Erde (einschließlich ihrer Atmosphäre) gelegen. extrauterin [...|ute'ri:n] (Adj.; o. Steig.) [zu lat. exträ (Adv.; t extra) u. t Uterus] (Med.): außerhalb der Gebärmutter [ verlaufend, geschehend] (Ggs.: intrauterin): -e Schwanger- schaA. extravagant [...va'gant. auch: ' ] <Adj.; -er. -este) [frz. extravagant = ab-, ausschweifend < mlat. extravagans. zu: extravagari = ausschweifen]: vom Üblichen in [ geschmacklich j außergewöhnlicher, ausgefallener od. in übertriebener, überspannter Weise bewußt abweichend u. dadurch auffallend: ein -er Mensch. Lebenswandel. Geschmack; seine Kleidung ist sehr e.; ihre Wohnung ist e. eingerichtet; <Abl.:) Extravaganz [...va'gants. auch: ' ]. die; -. -en [nach frz. extravagance]: a) <o. PI.) das Extravagantsein, extravagante Beschaffenheit, extravagantes Wesen: sie ist wegen ihrer E.. wegen der E. ihres Verhaltens, ihrer Kleidung bekannt; b) <meist PI.) extravagante Sache. Handlung: sich [keine] -en leisten [können]; Jmdm. mit seinen -en auf die Nerven fallen; eine Ausstattung ohne alle -en. Extraversion [...ver'zjto:n]. die; -. -en [zu lat. exträ (Adv.; textra) u. versus. 2. Part, von: vertere. textra vertiert] (Psych.): svw. tExtravertiertheit (Ggs.: Introversion); extravertiert [...ver'ti:?t] <AdJ.; -er. -este) [zu lat. exträ (Adv.; textra) u. vertere = wenden] (Psych.): nach außen gewandt, weltoffen (Ggs.: introvertiert), dazu: Extravertkrthett die; -. extrazeJkilftr <Adj.: o. Steig.) [zu lat. exträ (Adv.; textra) u. t zellulär] (Med.): außerhalb der Zelle I liegend!. extrem [eks'tre:m] <AdJ.) [lat. extremus = der äußerste]: äußerst.... bis an die äußerste Grenze gehend: -e Temperaturen; die -en Werte (Fachspr.; der höchste u. der tiefste Wert) einer Funktionlskurve], Meßreihe; er hat -e (radikale) Ansichten; -e (krasse) Beispiele. Fälle. Gegensätze; sich e. verbessern, verschlechtem; der Wagen ist e. sparsam im Verbrauch; er steht [politisch] e. links; <subst.:) er ist ein Extremer (Extremist), dazu: Extrem [-]. das; -s. -e: das Äußerste, äußerste Grenze, höchster bzw. niedrigster Grad: das entgegengesetzte E.; die äußersten -e (Gegensätze): etw. ins. bis zum E. treiben; von. aus einem E. ins andere (insbes. im Standpunkt, im Verhalten von einer Übertreibung in die andere) fallen; zwischen den -en (Gegensätzen) schwanken, vermitteln; Spr die -e berühren sich (sind in gewisser Hinsicht verwandt). Extrem-: ^fall, der: extremer Fall: das sind untypische Extremfälle; -form, die: extreme Form: die E. einer Diktatur. -Punkt, der (Math.): extremer Punkt: die -e einer Funktionlskurve]; -Situation, die: extreme Situation: Ein Hinweis auf die -en des Krieges würde die Menschen nur wieder lossprechen von ihrer Unmenschlichkeit (Welt 22.9. 778
exzerpieren 62. 15); -thermometer, das (Met.): Thermometer zur Bestimmung der höchsten od. tiefsten Lufttemperatur eines Zeitabschnittes zwischen zwei Ablesungen: Mvertt der (Math.): Wert einer Funktion, in dessen Umgebung alle benachbarten Funktionswerte entweder kleiner od. größer sind: Maximum od. Minimum: extremer Wert. extranisieren [ekstremizi:ren] <sw. V.; hat) [zu textrem]: radikalisieren, dazu: Extraniskning, die; -; Extremismus [...'mismusj.der; -. (Arten:) ...men: extreme, radikale fpolitische J Haltung od. Richtung: nationaler E.; eine Politik, die sozialen Spannungen entgegenwirkt, in denen fast alle Extremismen ihre Wurzel haben (MM 4.2. 71. 14); Extremist, der; -en. -en: [politisch! extrem, radikal eingestellter Mensch: Extremistin, die; -. -nen: w. Form zu t Extremist; extremistisch <Adj.>: eine extreme, radikale Ipolitische! Einstellung zeigend, bezeugend, betreffend: den Extremismus verfechtend, vertretend, zu ihm gehörend: -e Tendenzen. Aktivitäten. Parolen; Extremität [ekstremi'te:t], die; -, -en [1: lat. extremitäs (Gen.: extremitätis); 2: lat. extremitätes (corporis), eigtl. = die äußersten Enden (des Körpers)]: l.a) äußerstes Ende: b) Extremsein (z.B. einer Idee od. eines Planes). 2. <meist PI.) Gliedmaßen, Arme u. Beine: die oberen -en (Arme): die unteren -en (Beine). extrinsisdi [eks'tnnziJl <Adj.; o. Steig.) [nach engl, extrinsic < lat. extrinsecus = von außen] (bes. Psych.. Päd.): von außen her [bestimmt, gesteuert, angeregt] (Ggs.: intrinsisch): -e Motivation (durch äußere Zwänge, z. B. Strafen, bewirkte Motivation). Extrophie [ekstro'fi:]. die; -. -n [...i:an; zu griech. ex = (her)aus u. stropheTn = drehen, wenden]: svw. TEktopie. extrovertiert [ekstrov6r'ti:?t]: t extra vertiert. Extruder [eks'tru:dB], der; -s. - [engl, ex truder] (Technik): Maschine zur Herstellung von Formstücken (Röhren, Drähten, Bändern usw.) aus thermoplastischem Material, das im formbaren Zustand durch Düsen gepreßt wird: extrudie- ren [ekstru'di.ren] <sw. V.; hat) [engl, to extrude. eigtl. = ausstoßen, herauspressen < lat. extrüdere] (Technik): Formstücke aus thermoplastischem Material mit dem Extruder herstellen: Extrusion [...'4o:n] die; -. -en [zu lat. extrü- sus. 2. Part, von: extrüdere. textrudieren]: 1. (Geol.) Ausfluß von Lava u. Auswurf von Lockermaterial bei Vulkanen. 2. (Zahnmed.) das normale od. krankheitsbedingte Hervortreten der Zähne aus dem Kiefer: extrusiv [...'zi:fl <AdJ.; o. Steig.) (Geol.): (von Gesteinen) an der Erdoberfläche erstarrt, dazu: Extrusivgestein, das (Geol.): an der Erdoberfläche erstarrtes Ergußgestein. ex ttmc [eks 'tonk; lat.] (Jur.): von damals an (Angabe des Zeltpunkts Air den Eintritt der Rückwirkung einer Bestimmung). Vgl. ex nunc. exuberant [eksube'rant] <Adj.; -er. -este) [lat. exüberäns (Gen.: exüberantis), I. Part, von: exüberäre = reichlich hervorkommen, überströmen] (veraltet): üppig, überschwenglich: Exuberfnz, die; -. -en [lat. exüberantia = Überfluß] (veraltet): Üppigkeit, Überschwenglichkeit. Exulant [eksu'lant]. der; -en. -en [lat. ex(s)uläns (Gen.: ex(s)ulantis). 1. Part, von: ex(s)uläre. t exulieren] (veraltet): Verbannter, Vertriebener: exulieren [...'li:ran] <sw. V.; ist) [lat. ex(s)uläre] (veraltet): in der Verbannung leben. Exulzeration [eks(|)oltsera'tsio:n]. die; -. -en [lat. exulcerä- tio] (Med.): Geschwürbildung: exulzerieren [...'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. exulceräre. zu: ulcus (Gen.: ulceris). t Ulkus] (Med.): (von Gewebe) sich geschwürartig verändern. Exundation [eks(|)unda'tsio:n]. die; -. -en [lat. exundätio] (veraltet): Überschwemmung. tx-und-hppp-Flaschcdie; -.-n [zu tex (1) u. thopp] (salopp): Einweg-, Wegwerfflasche. exundieren [eks(|)on'di:ren] <sw. V.; ist) [lat. exundäre. zu: unda = Welle; Strom] (veraltet): über die Ufer treten. ex ungue leonem [eks 'ungip le'o:nem; lat. = den Löwen nach der Klaue (malen)]: aus einem Glied od. Teil auf die ganze Gestalt, auf das Ganze schließen. ex usu [Eks u:zu; lat. = aus dem Gebrauch heraus, t Usus]: aus der Erfahrung, durch Übung, nach dem Brauch. Exuvie [e'ksu.'vjp]. die; -. -n [lat. exuviae (PI.) zu: exuere = abnehmen; ablegen]: 1. tierische Körperhülle, die beim Wachstumsprozeß abgestreift wird (z. B. Schlangenhaut). 2. <P1.) (veraltet) Siegesbeute. ex voto [eks vo:to; lat. t Votum: auf Grund eines Gelübdes (Inschrift auf Votivgaben); Exvoto [eksvo:to]. das; -s, -s u. ...ten (Rel.): Weihegabe, Votivbild, -tafel Exzedent [ekstse'dent]. der; -en. -en [lat: excedens (Gen.: excedentis). 1. Part, von: excedere. texzedieren] (veraltet, noch österr. Amtsspr.): 1. Unfugstifter: jmd., der eine Vorschrift übertritt. 2. (Versicherungsw.) der über eine selbstgewählte Versicherungssumme hinausgehende Betrag: <Zus.:) Ex2ed$ntenvertrag9 der (Versicherungsw.): Vertrag, in dem der Erstversicherer den Rückversicherer nur an einzelnen, über ein gewisses Maß hinausgehenden Objekten beteiligt: exzedieren [ekstsedi:ren] <sw. V.; hat) [lat. excedere = herausgehen, überschreiten] (veraltet): a) Unfug stiften: b) ausschweifen, übertreiben. exzellent [ekstse'lent] <Adj.; -er. -este) [frz. excellent < lat. excellens (Gen.: excellentis). 1. Part, von: excellere, texzellieren]: hervorragend, ausgezeichnet, vortrefflich, vorzüglich: ein -er Kenner; ein -er Plan; das Frühstück war e.; sie hat e. gesungen; Exzellenz [...'lentsj. die; -. -en [frz. excellence = Erhabenheit. Herrlichkeit (als Anrede an hochgestellte Persönlichkeiten im diplomat. Verkehr) < lat. excellentia. zu texzellent]: Anrede, Titel für hohe Beamte (heute vor allem im diplomatischen Verkehr üblich): Euer (Abk.: Ew.). Eure E.; die Einladung Eurer. Seiner (Abk.: Sr.) E.; (Anschrift.) Seiner E. dem Präsidenten der ...ischen Republik; Ihren -en dem Herrn amerikanischen Botschafter und Gattin; Seiner E. dem Hochwürdigsten Herrn Josef P. [Erzlbischof von Q.; Abk.: Exz.; exzel- lierai [ekstse'Ihren] <sw. V.; hat) [lat. excellere] (bil- dungsspr.): hervorragen, glänzen: den großen Schauspieler, der in allen Rollen exzellierte (St. Zweig. Fouchl 22S). Exzekiormarsdi [ekstselzpr-]. der; -[eis. ...märsche [zu lat. excelsior = höher. Komp. von: excelsus = hoch] (Kunstschach): Vorrücken eines Bauern vom Ausgangs- zum Umwandlungsfeld. Exzenter [eks'tsente], der; -s. - [zu Texzentrisch] (Technik): exzentrisch auf einer Welle angebrachte Steuerungsscheibe, die eine mit ihr gekoppelte Stange bei Drehung der Welle in eine hin u. her gehende Bewegung versetzt. Exzenter-: -presse, die (Technik): Werkzeugmaschine, ins- bes. zum Stanzen u. Pressen von Blechen, Kunststoffen usw., bei der die Auf- u. Abwärtsbewegung durch einen auf der Antriebswelle sitzenden Exzenter erzeugt wird: ^Scheibe, die (Technik): svw. t Exzenter; -welle, die: vgl. Exzenter. Exzpitrik [...trik]. die; - [zu texzentrisch]: 1. (bildungsspr.) von üblichen Verhaltensweisen abweichendes, exzentrisches, überspanntes Benehmen: eine Frau voller E. 2. mit stark übertriebener Komik dargebotene Artistik: Exzentriker der; -s, -: 1. (bildungsspr.) exzentrischer, überspannter Mensch. 2. Artist in der Rolle eines Clowns: exzentrisch <Adj.) [1: nlat. excentricus. für spätlat. eccentricus. eccentrus < griech. ökkentros. aus: ek- = (her)aus- u. -kentros. zu: köntron = Zentrum; 2: Ü von 1]: 1. (Math.. Astron.) [mit dem eigenen Zentrum] außerhalb des Kreiszentrums bzw. Drehpunktes liegend: -e (Ggs.: konzentrische) Kreise; eine -e Scheibe (deren Mittelpunkt nicht im Drehpunkt liegt): eine stark -e Ellipse. Planetenbahn (mit starker Abweichung von der Kreisform, d.h. mit verhältnismäßig großem Abstand zwischen Brennpunkten u. Mittelpunkt). 2. auf überspannte, übertriebene Weise ungewöhnlich, merkwürdig, vom Üblichen abweichend: ein -er Mensch. Charakter; der Lebensstil des Künstlers ist e.; sich e. verhalten; <Abl. zu 1:) Exzentrizität [ekstsentri&fte.t]. die; -. -en: 1. (Math.. Astron.) das Abweichen, der Abstand vom Mittelpunkt. 2.a) <o. PI.) exzentrisches Wesen, exzentrische Beschaffenheit, Lage: b) exzentrische Sache, Handlung: sich nicht an jmds. -en stören. Exzeption [ekstsep'tsio:n]. die; -. -en [lat. exceptio] (veraltet): I.Ausnahme. 2. juristische Einrede: vgl. Exceptio; Exzeptio» nalhmus [...tsJLOna'hsmos]. der; -. ...men [zu tExzeption (1)] (Geol.):!. <o. PI.) Lehrmeinung, daß bestimmte Gesteine, Gebirge u.a. durch außergewöhnliche, heute nicht mehr beobachtbare Prozesse gebildet worden sind. 2. außer- gewöhnlicher Prozeß der Bildung bestimmter Gesteine, Gebirge u.a.: exzeptionell [...tsio'nel] <Adj.; Steig, ungebr.) [frz. exceptionnel. zu lat. exceptio, t Exzeption] (bildungsspr.): außergewöhnlich: eine -e Darbietung; exzeptiv [...'ti:0 <Adj.; o. Steig.) [zu lat. exceptus. 2. Part, von: excipere. texzipieren] (veraltet): ausschließend, ausnehmend: <Zus.:> Exzeptfvsatz, de* (Sprachw.): bedingender Gliedsatz, der eine Ausnahme ausdrückt (z. Ö. es sei denn). exzerpieren [ekstser'pi:ren] <sw. V.; hat) [lat. excerpere. eigtl. = herauspflücken] (bildungsspr.): in Form eines Ex- 779
Exzerpt zerptes herausschreiben, ausziehen: aus einem Buch die wichtigsten Textstellen e.; fleißig e.; schließlich das erwählte Wort ... auf ein Blatt Papier exzerpiert (Th. Mann. Hoheit 33); ein Buch e. (Exzerpte darausinachen); Exzerpt [eks'tserpt]. das; -[e]s, -e [lat. excerptum] (bildungsspr.): schriftlicher (mit dem Text der Vorlage übereinstimmender) Auszug aus einem / Schriftstück. - /werk: -e machen, anfertigen, herstellen; -e aus wissenschaftlichen Werken; Exzerption [Ekstserp'tsj[o:n]. die; -. -en [lat. excerptio = Exzerpt] (bildungsspr.): 1. das Exzerpieren. 2. (selten) das Exzerpierte: Exzerptor [eks'tserptor, auch: ...to:?], der; -s, -en [...to:ren] (bildungsspr.): jmd.. der Exzerpte anfertigt. Exzeß [ekstses], der; ...esses. ...esse[lat.excessus.zu:excede- re = herausgehen (z. B. über den Rahmen des Schicklichen)]: Ausschreitung. Ausschweifung. Maßlosigkeit: seine [alkoholischen, sexuellen] Exzesse rächten sich gesundheitlich: Exzesse begehen; deren Macht sich nur noch in einem Schauspiel körperlicher -e darstellte (Weiss. Marat 68); es kam zu wilden Exzessen [der Brutalität]; etw. bis zum E. (ins Maßlose) treiben; bis zum E. (bis zur Maßlosigkeit) arbeiten, mißtrauisch sein; exzessiv [ekstse'si:fl <Adj.) (bildungsspr.): das Maß sehr stark überschreitend, maßlos / ausschweifend!: -e Phantasie; ein Angriff von -er Schärfe; so ist schon die -e Mitteilungsfähigkeit der modernen Seele ein Erzeugnis der Auflclärungskultur (Gehlen. Zeitalter 75); seine Neugier ist e.; -es Klima (Landklima mit jährlichen Temperatur Schwankungen über 40°C). exzidieren [ekstsi'di.ren] <sw. V.; hat) [lat. excidere = heraushauen; herausschneiden] (Med.): Gewebe aus dem Körper herausschneiden (z. B. eine Geschwulst). exzipieren [£kstsipi:ron] <sw. V.; hat) [lat. excipere. eigtl. = herausnehmen] (veraltet): von etw. ausnehmen, als Ausnahme hinstellen. f. F [ef. ta. A], das; -. - [1: mhd.. ahd. f. v]: 1. sechster Buchstabe des Alphabets, ein Konsonant: ein kleines f. ein großes F schreiben. 2. (Musik) vierter Ton der Grund- (C-Dur- jTonleiter. fa [fa:; ital. fa. t Solmisation]: Silbe, auf die beim Solmisieren der Ton/gesungen wird. Fabel [fa:bl]. die; -. -n [mhd. fabelte) < (a)frz. fable < lat. fabula = Erzählung. Sage]: 1. meist kurze, lehrhafte Erzählung in Vers od. Prosa, in der Tiere, seltener auch Pflanzen, nach menschlichen Verhaltensweisen handeln u. die meist mit einer religiösen, moralischen od. praktischen Belehrung, einer allgemein gültigen Sentenz o. ä. endet: eine lehrreiche F.; die. F. vom Fuchs und den Trauben; -n von Lessing nach Äsop; was lehrt diese F. von La Fontaine? 2. etw. Erfundenes, Erdichtetes: erfundene, unwahre Geschichte: nicht der Wahrheit entsprechende Äußerung: sich eine F. ausdenken; (ugs.:) er hat dir eine F. aufgetischt; diese Insel existiert nur in den -n der Seeleute. 3. einer Dichtung zugrunde liegende Handlung in ihren wesentlichen Zügen: die F. des Romans, des Stückes ist nicht gerade neu. Fabel-: ^budi. das: Buch, das eine Sammlung von Fabelfi (1). Geschichten enthält: -dichter.der: Dichter, dessen Werk hauptsächlich aus Fabeln (1) besteht, der wegen seiner Fabeln bekannt ist: MBschtipf, das: vgl. Mvesen; -«estalt. die: vgl. Mvesen; -land.das: in der Wirklichkeit nicht existierendes Land: -preis, der: unglaublich hoher Preis: -tier. das: in der Wirklichkeit nicht existierendes Tier von phantastischer, oft monströser Gestalt, das bes. im Bereich der Mythologie, der Sage u. des Volksglaubens eine Rolle spielt: ^weite. die (Sport): hervorragende, vorher nur selten od. noch nie erreichte Weite in einer Sprung-. Wurf- o.a. Disziplin: -weh. die: 1. erfundene, erdichtete Welt: Reich der Phantasie: Gestalten einer F. 2. Welt der Fabel (1); -wesen. das: nicht in der Wirklichkeit, nur in der Phantasie existierendes Geschöpf: Phantasiegeschöpf, Fabeltier; ^aeit, die (Sport): hervorragende, vorher nur selten od. noch nie erreichte Zeit in einer Schwimm-. Lauf- o. ä. Disziplin. Fabelei [fa:bolai]. die; -. -en (oft abwertend): 1. <o. PI.) Exzision [ekstsi'4o:nJ, die; -. -en [lat. exclsio = das Ausschneiden] (Med.): das Herausschneiden von Gewebe (z. B. einer Geschwulst). exzitabe) [ekstsita.bl] <Adj.; ...bler, -ste) [zu Texzitieren] (Med.. Psych.): reizbar, erregbar, nervös: Exzitabilitit [...tabili't£:t]. die; -. -en (Med.. Psych.): Reizbarkeit, Erregbarkeit, Nervosität: Exzitans [ekstsitans]. das; -. ...tanzien [ekstsi'tantspn] u. ...tantia [...tantsia; lat. excitäns (Gen.: excitantis).~i. Part, von: excitäre. texzitieren] (Med.): Herz, Kreislauf, Atmung od. Nerven anregendes, belebendes Arzneimittel; Exzitation [ekst?ita'tsio:n]. die; -. -en [lat. excitä- tio = Ermunterung; Erregung] (Med.): 1. Erregungszustand des Organismus. 2. Anregung des Kreislaufs, der Atmung u. des vegetativen Nervensystems durch geeignete IArznei ^mittel. exzitieren[...i,ti:r3n] <sw. V.; hat) [lat. excitäre] (Med.): anregen, beleben. Eyecatcher [aiketjB].der; -s.- [engl, eye-catcher]: Blickfang (z. B. in der Werbung): Gemeinhin hat der Sex in der Werbung die Funktion des Blickfangs, im Slang der Branche „Stopper" oder ..Eyecatcher" genannt (Spiegel 4.1966. 51); Eyeliner [ailaine]. der; -s. - [zu engl, eye = Auge u. to line = liniieren]: flüssiges Kosmetikum zum Ziehen eitles Lidstriches: Augen, die rundum mit schwarzem E. betont werden (MM 27.1. 73. 45); Eye-word ['aiwa:d]. das; -s. -s [engl, eye-word = Augenwort] (Sprachw.): Fremdwort mit schwieriger Aussprache u. Schreibung, das hauptsächlich in der geschriebenen Sprache vorkommt. Eyrir fajnr]. der od. das; -s. Aurar ['aurar; isländ. eyrir < anord. eyrir = Unze; Münzeinheit, vidi. < lat. aureus = golden; Golddenar]: Währungseinheit in Island (100 Aurar = 1 Krone). Ezzes fetsas], Eizes [aitsas] <P1.) üidd. ezo = Rat] (österr. ugs.): Tips, Ratschläge. (selten) das Fabeln: seine dauernde F. war mir unerträglich. 2. unwahre, erfundene Geschichte: auf seine -en darf man nicht hereinfallen; fabeitaft <Adj.; -er. -este) (ugs.): 1. alle Vorstellungen, Erwartungen übertreffend; außergewöhnlich gut. Qualitätvoll, schön; großartig, wundervoll: eine -e Leistung; ein -es Material; er ist ein -er Kerl; ist sie nicht f.?; das ist ja f.!; er arbeitet f.; sich f. benehmen, verhalten. 2.a) <nur attr.) außergewöhnlich, unglaublich groß: er besitzt ein-es Vermögen; b) <intensivierend bei Adj.) überaus, sehr: er ist f. reich; sie ist f. elegant angezogen; fabeln <sw. V.; hat): etw. Unwahres, Erfundenes erzählen; phantastische, nicht der Wirklichkeit entsprechende Geschichten erfinden: was fabelst du denn da wieder?; er fabelt immer noch von sdner Weltreise. Fabismus [fa'bismus]. der, - [zu lat. faba = Bohne] (Med.): Erkrankung nach dem Genuß von Bohnen od. infolge Einatmung ihres Blütenstaubs. Fableau [fa'blo:]. das; -. -x [fa'blo:]: t Fabliau; Fable convenue [fablaköv'ny], die; - -. -s -s [fabbköv'ny; frz. fable convenue = verabredete Fabel, aus: fable (t Fabel) u. convenue. 2. Part, von: convenir = übereinkommen; verabreden < lat. convenire = zusammenkommen; sich einigen]: etwas Erfundenes, das man als wahr gelten läßt; Fabliau [fabli'o:]. das; -. -x [fabli'o:; frz. fabliau < afrz. fableau. fable). Vkl. von: fable, f Fabel] (Literaturw.): altfranzösische Vers- erzä/ilung mit komischem, vorwiegend erotischem Inlialt. Fabrik [fa'bri:k. auch: ...nkl. die; -. -en [frz. fabrique < lat. fabrica = Künstler-. Handwerksarbeit; Werkstätte]: 1. Betrieb (1), in dem auf industriellem Wege durch Be- u. Verarbeitung von Werkstoffen unter Einsatz mechanischer u. maschineller Hilfsmittel bestimmte Waren, Produkte (od. Teile davon) in großer Stückzahl hergestellt werden: einige -en sind stillgelegt; eine F. gründen, übernehmen, haben, besitzen; er arbeitet in einer chemischen F.; sie geht in die F. (ugs.; ist Fabrikarbeiterin). 2. svw. t Fabrikgebäude. Fabrikanlage: eine F. bauen; die Arbeiter strömen aus der F. 3. Belegschaft einer Fabrik (1): die F. macht einen Betriebsausflug. fabrik-, Fabrik-: MUilaae. die: Gesamtheit von Gebäuden. F 780
Fach Einrichtungen u. dem Gelände einer Fabrik: -anwesen, das; ^arbeit, die <o. PL): Tätigkeit eines Fabrikarbeiters: ^arbet- ter, der: Arbeiter, der seinen Beruf in einer Fabrik ausübt: ^arbeiterin, die: w. Form zu f ^arbeiten ^bau, der <P1.: -bauten); ^besitzet*, der; ^betrieb, der; -direktor, der; -er- zeugnis, das; -fahrer, der (Sport): professioneller Rad- od. Autorennfahrer, der (innerhalb eines Teams) für ein bestimmtes Industrieunternehmen startet: Mtarantie, die: Garantie des Herstellerwerks: Beide Wagen werden mit fortlaufender F. abgegeben (Bund 15.10.68.28); -gebäude. das: 'den jeweiligen Erfordernissen zweckmäßig entsprechendes' Gebäude, in dem sich eine Fabrik od. ein Teil einer Fabrik befindet: ein nüchternes, zweckmäßiges F.; eines der F. ist ausgebrannt; -geheimnis. das: vgl. Fabrikationsgeheimnis; ^gelände, das: Gelände, auf dem sich eine Fabrik befindet, das zu eitler Fabrikanlage gehört: MEnmd- stück, das; -halle, die; -herr, der (veraltet, oft abwertend): svw. T-besitzen -hof, der; -leitung, die; Mnidchen, das (veraltet): Mädchen, das als Fabrikarbeiterin tätig ist: ~mar- ke. die: I gesetzlich geschütztes / Zeichen. Emblem, mit dem eine Fabrik ihre Produkte kennzeichnet: -mäßig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): einem serienmäßigen Fabrikationsver- faliren. der Produktionsweise einer Fabrik entsprechend: die -e Herstellung von Gebrauchsgütern; der Artikel wird nur f. produziert; -mauer, die; -neu <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: nach der (fabrikmäßigen) Herstellung noch nicht benutzt, ungebraucht: ein -er Wagen; -preis* der: Preis einer Ware, eines Produkts ab Fabrik, ohne Aufschlag eines Händlers: -räum« der; -saal.der; -schiff» das (Fischereiw.): Schiff für den Fischfang, auf dem die Fische gleich nach dem Fang verarbeitet werden: -schlot, der; -Schornstein, der; -Siedlung, die: von den Fabrikarbeitern bewolinte Siedlung in der Nähe einer Fabrik: -signet, das: vgl. -marke; -sirene* die: Sirene, die Arbeitsbeginn u. -ende in einer Fabrik anzeigt: -Stadt, die: Stadt mit sehr viel Industrie, Industriestadt: -tor, das; -trawler, der: vgl. -schiff; -wäre, die (oft abwertend): in einer Fabrik gefertigte, maschinell hergestellte Ware: das ist keine Handarbeit, sondern reine F.; -wesen, das <o. PI.): auf Maschinenbetrieb gegründete Wirtschaft: das moderne F.; -zeichen, das: vgl. -marke; -zucker, der: in einer Raffinerie unter Anwendung von Chemikalien hergestellter Zucker. Fabrikant [fabri'kant]. der; -en. -en [nach frz. fabricant]: Fabrikbesitzer als Hersteller einer Ware, eines Produkts: Wenn ein Modeschöpfer ... sich aus den Dutzenden von Mustern, die von den ... -en herausgebracht wurden, Stoffe aussucht (Dariaux [Übers.]. Eleganz 61); Fabrikat [fabri- 'ka:tj. das; -[eis. -e [zu t Fabrik]: 1. fabrikmäßig hergestelltes Erzeugnis der Industrie: die Firma stellt außer diesem Gerät noch andere -e her. 2. bestimmte Ausführung eines Fabrikats (1). Marke: die Maschine ist kein deutsches F.; Fabrikation [fabrika'tsio.n]. die; - [frz. fabrication < lat. fabricätio = Verfertigung. Bauen. Herstellung]: fabrikmäßige Herstellung: Produktion, Bearbeitung von Waren in einer Fabrik: die F. dieses Gerätes wurde eingestellt. Fabrikations-: -anläge, die; -betrieb, der: kleinerer/ Betrieb (1) oft als Teil eines größeren Unternehmens, in dem die Fabrikation eines bestimmten Produkts betrieben wird: -fehler, der: Fehler an einem Produkt, der während der Fabrikation entstanden ist: -geheimnis, das: die Fabrikation betreffendes Betriebsgeheimnis: -methode, die: Verfahren, nach dem die Fabrikation eines Produkts gehandhabt wird: -Programm, das. Gesamtheit aller Produkte, die in einem Betrieb fabrikmäßig hergestellt werden: -prozeB, der; -statte, die (geh.): eine F. errichten; -verfahren, das. fabrikatorisch [fabrika'to:nJ] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Fabrikation betreffend: die -e Beschaffenheit ist einwandfrei; Fabrikler, der; -s, - (Schweiz, ugs.): Fabrikarbeiter: Fabrjklerin, die; -. -nen: w. Form zu t Fabrikler; Fabrik»-: österr. für t Fabrik-; fabrizieren [fabri'tsi:ran] <sw. V.; hat) [lat. fabricäre = verfertigen, herstellen]: 1. (veraltend) fabrikmäßig herstellen: diese Firma fabriziert nur noch elektrische Geräte; eine Vielzahl kleinerer... Fabriken .... die Sport- und Rennwagen fabrizieren (Frankenberg. Fahren 12). 2. (ugs.. oft abwertend) a) behelfsmäßig, laienhaft herstellen: mühsam, recht u. schlecht anfertigen, zurechtbasteln: verfertigen, zustande bringen: eine Leselampe .... die der E-Obermaschinist aus Bordmitteln fabriziert hatte (Ott. Haie 334); der ... Advokat, der ... süßliche Verslein in der Art des Grecourt fabrizierte (St. Zweig. Fouche 56); so einfach ist es ... nicht, moderne Unterhaltungssendungen zu f. (Hörzu 41, 1974. 119); ein Eigentor f.; Ü mit... dem frisch fabrizierten Doktor der Philosophie (Kesten. Geduld 71); b) etw. Übles. Törichtes tun. anrichten, anstellen: was hast du nun wieder fabriziert? fabub docet ['fa:bula do:tset; lat. = die Fabel lehrt]: die Moral von der Geschichte ist .... diese Lehre soll man aus der Geschichte ziehen: Fabulant [fabu'lant], der; -en. -en [lat. fabuläns (Gen.: fabulantis). 1. Part, von: fabuläri. t fabulieren]: a) jmd.. der etw. [phantasievoll'/ ausgeschmückt, nicht der Wirklichkeit, der Wahrheit getreu erzählt, wiedergibt: jmd.. der phantastische Geschichten erfindet: warum Schmeller - schließlich kein F. auf dem Gebiete der Etymologie- sich irrte (Muttersprache 4/5.1968.155); b) (abwertend) Schwätzer. Schwindler: fabulieren [fabu- 'li:ron] <sw. V.; hat) [lat. fabuläri = sprechen, plaudern, phantasieren]: phantasievoll erzählen: Geschichten erfinden u. ausschmücken: Jules Verne ... hat ... eine Reihe von Abenteuergeschichten fabuliert (MM 17. 5. 69.6); er fabulierte von seltsamen Begegnungen. Ereignissen; Das strahlende Licht der Erinnerung liegt über diesem breit fabulierten Familienroman (Börsenblatt 75.1967. 5273); <subst.:) bei seinem Bericht geriet er gelegentlich ins Fabulieren; <Abi.: > Fabuljerer, der; -s. -: jmd.. der zu fabulieren versteht: Sein Vater war Journalist ... So ist ... Heilmeyer, der ... Internist, noch heute ein guter F. und stellt sich in geistvollen Wendungen dar (Welt 6. 3. 69. 21); <Zus.:) Fabulferkunst, die: Fähigkeit, phantasievoll zu erzählen: die F. eines Schriftstellers; Fabulferkist, die: weil das Wort „planen" ... zum Phantasieren aufzufordern scheint, zu ... Träumereien, denen sich der Inder in seiner F. gerne hingibt (Welt 17. 2. 62. geist. Welt 3); Fabulist [fabu'list]. der; -en. -en (veraltet): Fabeldichter, fabulös [fabul0:s] <Adj.; -er. -este) [frz. fabuleux < lat. fabulösus. eigtl. = zur Sage gehörend] (ugs.. oft scherzh.): phantastisch anmutend, unwahrscheinlich, unwirklich: ein -er Rekord, eine -e Zeit (im 100-m-Lauf); seine Darstellung der Ereignisse klingt reichlich f. fac [fak; lat.] mach! (Angabe auf Rezepten). Face [fa:s]. die; -. -n [frz. face < vlat. *facia, lat. facies = Gestalt; Gesicht] (veraltet): 1. Gesicht. Vorderseite: vgl. en face. 2. svw. tAvers. Facelifting [Teisliftml. das; -s. -s [engl, face-lifting. eigtl. = Gesichtshebung. tLifting]: Gesichtsoperation, bei der altersbedingte Hautfalten durch Herausschneiden von Hautstreifen operativ beseitigt werden. Facette [fa'seto], die; -. -n [frz. facette. Vkl. zu: face = (Vorder)seite, Außenfläche, t Face]: 1. durch Schleifen entstandene, kleine eckige Fläche an Edelsteinen, auch an Körpern aus Glas od. Metall: Ü als ein Juwel der See. der seinen Reichtum aus allen -n funkelte (Ceram. Götter 80). 2. (Druckw.) abgeschrägte Kante an Druckstöcken, die zum Befestigen auf der Unterlage dient. 3. (Zahnmed.) Verkleidung aus Porzellan od. Kunststoff bei Zahnersatz. fachten-, Facetten-: --artig <Adj.; o. Steig.): der -e Schliff r des Glases; ^auge, das (Zool.): aus mehreren Teilen. Einzelaugen zusammengesetztes Sehorgan der Gliederfüßer: ^gbs, das: in Facetten geschliffenes Glas: ~schlifT, der: Schliff in Form von Facetten (1): ein Schmuckstein mit F. facettieren [fase'ti:ran] <sw. V.; hat): 1. durch Schleifen mit Facetten (1) versehen: einen Edelstein f.; Ü zu den reich facettierten (vielfältigen, eine Vielfalt von Nuancen. Schattierungen o. ä. aufweisenden) Impressionen der Belegstellen (Mitteilungen des Deutschen Germanisten-Verbandes 1. 1960, 30). 2. (Druckw.) eine Facette, Facetten (2) an Druckstöcken anbringen. Fach [fax], das; -[e]s, Fächer [Te^b; mhd. vach = Stück. Teil. Abteilung einer Wand o.a.; ahd. fah = Mauer]: 1. durch festeres, meist starres Material von der angrenzenden Umgebung abgeteilter, der Aufbewahrung von etw. dienender Teileines Behältnisses, Möbelstücks o. ä.: das mittlere F. des Schrankes ist noch leer; die Aktentasche hatte mehrere Fächer: das Glas gehört in das rechte, obere F.; der Schlüssel, die Post liegt im F. (z. B. im Hotel). 2. (Archit.) den Zwischenraum zwischen den Balken eines Fachwerkbaus füllendes Mauerstück. 3. (Weberei) durch Hebung bzw. Senkung entstehender Zwischenraum zwischen den Kettfäden, durch den das Schiffchen geführt wird. 4. a) Gebiet, in dem sich jmd. ausbildet, ausgebildet, spezialisiert hat. in dem jmd. speziell arbeitet: Wissens-, Such-, Arbeit sge- 781
fach-, Fach- biet: er beherrscht, versteht sein F.; er studiert, lehrt die Fächer Chemie und Biologie; dieser Juwelier. Sportler ist ein Meister seines -es (ist sehr geschickt u. erfafiren): das schlägt nicht in mein F. (dafür bin ich nicht zuständig): er ist vom F. (ist ein Fachmann, kennt sich aus auf diesem Gebiet): b) bestimmte körperliche, stimmliche, darstellerische Gegebenheiten. Fähigkeiten voraussetzendes Gebiet eines Schauspielers bzw. Opernsängers: der Sänger wechselte vom lyrischen ins dramatische F. ffdi-, FfdK -arbeit, die: von Fachleuten fachgerecht ausgeführte Arbeit: -arbeiter, der: Arbeiter mit abgeschlossener Lehre in einem anerkannten Lehrberuf, dazu: -arbeiterbrief. der: Urkunde über die abgelegte Facharbeiterprüfung: -ar- beiterin, die: w. Form zu Narbeiter; -arbeiterprüfung, die; -arbeiterzeugnis* das: vgl. ^arbeiterbrief; -arzt, der: Arzt mit einer zusätzlichen anerkannten Ausbildung auf einem medizinischen Spezialgebiet, dazu: -ärztlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): ein -es Gutachten; sich f. behandeln lassen; -aufsatz, der: Beitrag. Aufsatz eines Fachwissen- schaftlers /in einer Fachzeitschrift/: -aufsieht, die: staatliche Aufsicht über die Verwaltungstätigkeit nachgeordneter Verwaltungseinheiten od. bestimmter Gewerbezweige, die sich insbes. auch auf die Zweckmäßigkeit des Verwaltungshandelns im einzelnen erstreckt: vgl. Rechtsaufsicht; -ausbildung, die: berufliche Ausbildung in einem bestimmten Fach (4 a); -ausdrucke der: feste, spezielle Bezeichnung für etw. ganz Bestimmtes in einem bestimmten Fachgebiet. Terminus: der Aufsatz enthält viele dem Laien nicht verständliche Fachausdrücke; -aussdmß, der: für ein bestimmtes Fachgebiet gebildeter Ausschuß (2); -ausstelhmg, die: auf ein bestimmtes Fachgebiet bezogene Ausstellung: -bau, der (veraltet): svw. T -werkbau; -begriff, der: vgl. ^ausdruck; -beratender: Berater für ein bestimmtes Fachgebiet: -bera- tung, die: vgl. -berater; -bereich, der: 1. svw. t-gebiet. 2. (Hochschulw.) organisatorisch zusammengefaßter Bereich von wenigen wissenschaftlich od. ausbildungsmäßig zusammengehörenden Fächern als Untergliederung od. an Stelle einer Fakultät an wissenschaftlichen Hochschulen. dazu: -bereichssprecher, der: Verwalter eines Fachbereichs (2); -bericht, der: Bericht aus einem Fachgebiet: -bezeich- nung, die: svw. t-ausdruck; -bezogen <AdJ.; o. Steig.): auf ein bestimmtes Fach/ gebiet j bezogen, gerichtet: -biNio- thek, die: Bibliothek, in der nur Bücher eines od. mehrerer Fachgebiete enthalten sind: -bildung. die: svw. t-ausbil- dung; -Watt» das: vgl. -Zeitschrift; -buch, das: Buch in Form einer j wissenschaftlichen! Abhandlung, eines Nachschlagewerks, eines Lehrbuchs o.a.. das ein bestimmtes Fachgebiet od. einen Teilhereich eines Fachgebiets behandelt: -bücherei, die: svw. t-bibliothek; -bochhandhing, die: Buchhandlung, die vorwiegend od. ausschließlich Fachbücher fiihrt; - buch ver lag, der. -chinesisch, das; - (abwertend): [für Außenstehende unverstäfidliche] Fachsprache: -didaktik, die: Didaktik eines Faches (4 a); -disziplin, die: die naturwissenschaftlichen -en; -egois- mus, der: Haltung, die vor allem das eigene Fach (4 a) als wichtig behandelt sehen möchte: -egoist, der: vgl. -egois- mus; -examen, das: Examen in einem bestimmten [Unterrichtsfach: -fotograf, der: beruflich ausgebildeter Fotograf: ^frage. die: ein bestimmtes Fachgebiet betreffende Frage: fachliches Problem: ^fremd <Adj.; -er, -este; nicht adv.): 1. einem bestimmten Facht gebiet j fremd, nicht darin ausgebildet: -e [Arbeitskräfte. Methoden. 2. laienhaft: -e Vorstellungen; -gebiet, das: auf ein bestimmtes Fach (4a) begrenztes Wissens-. Sach-. Arbeitsgebiet: -gebunden <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): an ein bestimmtes Fach[ gebiet I gebunden, -gebundenheit, die; -gelehrte, der: auf ein Fachgebiet spezialisierter Wissenschaftler: Gelehrter im Hinblick aufsein Spezialgebiet: -gemäß <Adj.; -er, -este): den Regeln. Erfordernissen eines Fachgebietes gemäß: bestimmten fachlichen Ansprüchen entsprechend: eine -e Ausbildung; etw. f. ausführen; -genösse* der: vgl. -kollege; -gerecht <Adj.; Steig, ungebr.): den fachlichen Erfordernissen nach richtig: fachmännisch: die -e Ausführung der Arbeiten wird garantiert; -gericht, das: aus Berufsrichtern bestehendes Gericht: -geschäft, das: Geschäft, das nur Waren einer bestimmten Kategorie fuhrt, auf den Verkauf bestimmter Waren spezialisiert ist: Spezialgeschäft: dieser Artikel ist nur im F. erhältlich; -gesprich, das: fachliches Gespräch: -große, die: Größe auf einem bestimmten Fachgebiet, bedeutender Fachmann: Koryphäe: -gruppe, die: 1. durch bestitnnite fachliche Merkmale gekennzeichnete Abteilung innerhalb einer Berufsgruppe. 2, Gruppe, Arbeitsgemeinschaft, die sich mit einem bestimmten Fachgebiet befaßt: die F. Anglistik, zu 2: -gruppenteiter, der; -gutachten, das: fachliches Gutachten: -handel, der: vgl. -geschäft; -handhing* die: vgl. -geschäft; -historiker, der: fachlich ausgebildeter Historiker: -hochschule, die: [staatliche] Hochschule, an der man ein [technisches, künstlerisches! Fachstudium absolvieren kann, dazu: -hodischulreife, die; -idiot, der (abwertend): jmd., bes. Wissenschaftler, der sich nur mit seinem Fachgebiet befaßt, sich nicht mit Problemen auseinandersetzt, die über sein Fachgebiet hinausgehen: -iargon, der: innerhalb eines Fachbereichs, einer Berufsgruppe übliche umgangssprachliche od. saloppe Ausdrucksweise: -Juristisch <Adj.; o. Steig.): fachbezogen, fachgerecht juristisch: eine ausschließlich -e Behandlung des Rechtsstaatsproblems (Fraenkel. Staat 290); -katalog, der (Buchw.): 1. Katalog, der zu Verkaufszwecken Fachliteratur anzeigt. 2. Sachkatalog mit alphabetischer Anordnung innerhalb eines Fachgebietes: -kemer, der: vgl. -kenntnis; -kenntnis, die (meist PL): Wissen, das jmd. auf einem bestimmten Fachgebiet hat, -kollege, der: mit -n diskutieren; -koramission, die: aus Fachleuten eines bestimmten Fachgebietes gebildete Kommission: -kongreß, der: Kongreß der Fachleute eines bestimmten Fachgebietes: -kraft, die: jmd.. der innerhalb seines Berufs, seines Fachgebiets über die entsprechenden Kenntnisse. Fähigkeiten verfügt: spezialisierte, hochqualifizierte Fachkräfte; -kreis, der <meist PI.): ein in -en bekannter Wissenschaftler; -kritik, die: 1. fachliche, fachgerechte Kritik. 2. <o. PI.) Gruppe- der fachkundigen Kritiker, dazu: -kritisch <Adj.; o. Steig.): auf fachgerechte Weise kritisch: -e Bemerkungen; etw. f. untersuchen, bemängeln; -künde, die: Gruppe von Unterrichtsfächern im beruflichen Schulwesen, die der zukünftige Facharbeiter für sein Arbeitsgebiet absolvieren muß: ^kundig <Adj.>: genaue Kenntnisse in einem bestimmten Fachgebiet besitzend: auf genauen Fachkenntnissen beruhend, davon zeugend: ein -es Publikum; Jmdn. f. beraten; -kundlich <Adj.; o. Steig.): die Fachkunde betreffend, zu ihr gehörend: -er Unterricht; -lehre, die: Lehre in einem / Unterrichts]- fach der Berufs- od. Fachschule: -lehrer, der: für den Unterricht in einem od. mehreren bestitnmten Lehrfächern ausgebildeter Lehrer: -lehrarin, die: w. Form zu t ^lehrer; -lehr- gang, der: Lehrgang in einem bestimmten Fachgebiet: -lexi- kon.das: Lexikon für ein bestimmtes Fachgebiet: -literatur, die: ein bestimmtes Fachgebiet behandelnde, bes. wissenschaftliche Literatur: -mann, der <P1. -leute. selten: -männer): jmd.. der auf einem bestimmten Gebiet die entsprechenden Fachkenntnisse hat. sich in seinem Fachgebiet genau auskennt, sehr sachverständig ist: ein F. für Straßenbau; er ist F. auf diesem Gebiet; den F. fragen; sich von einem F. beraten lassen; R da staunt der F. [und der Laie wundert sich] (das sollte man nicht für möglich halten): vgl. Laie, dazu: -männisch <Adj.): einem Fachnmnn entsprechend: aus der Sicht des Fachmanns: ein -es Urteil; jmdn. f. beraten; -mäßig <Adj.; o. Steig.): (selten) svw. t fachlich, fachgerecht; -norm, die: DIN-Norm für ein bestimmtes Fachgebiet: -Oberschule, die: auf bestimmte Fachgebiete ausgerichtete Schule, die zur Fachhochschulreife führt: -organ, das: vgl. -Zeitschrift; -personal, das: fachlich geschultes Personal: -presse, die: vgl. ^Zeitschrift. -Zeitung; -priifung, die: Prüfung in einem Fachgebiet: -Publikation, die: vgl. -literatur; -referat, das: 1. fachbezogenes Referat, fachbezogener Vortrag. 2. für ein bestimmtes Fachgebiet zuständige Verwaltungs- od. Ministeriumsabteilung: das F. Sport; das F. [für] Kultur; -referent, der: vgl. -referat (2); -richter: Richter, der eine Fachausbildung genossen hat: -rkhtung, die: spezielle Abteilung. Zweig eines insbes. wissenschaftlichen Fachgebietes: -schule, die: der beruflichen Aus- od. Weiterbildung dienende Tages- od. Abendschule, dazu: -Schulwesen, das; -semester, das: Semester, in dem man in einem bestimmten Fach studiert [hat]: sie ist Jetzt im vierten F.; -simpelei [-zimpd- I4JI. die; -. -en (ugs.. oft abwertend): [im privaten Bereich geführte j ausgiebige Unterhaltung über rein fachliche, berufliche Probleme [durch die sich andere Anwesende gelangweilt fühlen!: -stapeln [-zimp|n] <sw. V.; hat) [aus tFach (4a) u. veraltet Simpeln = einfältig werden, f simpel] (ugs.. oft abwertend): sich [im privaten Bereich! ausgiebig über rein fachliche, berufliche Probleme unterlialten u. dadurch 782
Fagonnä andere Anwesende langweilen: --spräche, die: Sprache (mit einem speziellen Wortschatz und speziellen Verwendungsweisen)* die für ein bestimmtes Fachgebiet gilt und lauf Grund terminologischer Festlegungen] eine genaue Verständigung u. exakte Bezeichnungen innerhalb dieses Fachgebietes ermöglicht, dazu: ^sprachlich <Adj.; o. Steig.): die Fachsprache betreffend, zu ihr gehörend: Studium, das: Studium eines bestimmten Faches (4 a); ^tagung, die: vgl. ^kongreß; -technik, die: in einem Fach!gebiet j praktisch angewandte Arbeitstechnik, -methode: ^technisch <Adj.; o. Steig.): -e Hinweise. Kunstgriffe; -terminus, der: svw. T ^ausdruck; ^text, der: fachlicher Text: naturwissenschaftliche, technische -e; -übergreifend <Adj.; o. Steig.): die Fächer (4a) übergreifend: ein -es Lernziel. Projekt; Minterricht, der: in verschiedene Lehrfächer aufgeteilter Unterricht: -urteil, das. fachkundiges Urteil: -verband, der (Wirtsch.): freiwilliger Zusammenschluß von Unternehmen unter fachlichen Gesichtspunkten zur Vertretung gemeinsamer Interessen: -Verkäufer, der: für einen bestimmten Geschäftszweig ausgebildeter Verkäufer: -vertag, der: svw. -buchverlag; -Vertreter, der: Vertreter eines Fachgebietes: -Verwaltung* die: für ein bestimmtes Fachgebiet zuständige Verwaltungfsbehördej: -Vokabular, das: vgl. ^Wortschatz; Mvelt, die <o. PI.): Gesamtheit der Fachleute u. Experten eines bestimmten Fachgebietes: sein Buch wurde von der F. mit Beifall aufgenommen; -werk, das: l.a) <o. PI.) Bauweise, bei der die Wände aus einem Gerippe von Balken bestehen, dessen Zwischenräume durch Mauerwerk (Ziegelsteine. Lehm o. ä.) ausgefüllt sind: b) Gerippe von Balken beim Fachwerkbau: das F. des Hauses ist mit Schnitzereien verziert. 2. (Bauw.) Kräfte aufnehmende u. statisch richtig verteilende Baukonstruktion aus einem System von Stäben, die bes. für den Bau von Dächern. Brücken u. a. verwendet wird, dazu: -werkbau, der: 1. <o. PI.) svw. Nwerk (1 a). 2. <P1. -bauten) Gebäude, das in Fachwerkbauweise gebaut ist. -werkbauweise, die: svw. t-werk da), -werkhaus, das: vgl. -werkbau (2). -werkmauer, die; -wissen, das: svw. t-kenntnis[sej; -Wissenschaft, die: auf ein spezielles Fachgebiet ausgerichtete Wissenschaft, dazu: -Wissenschaftler, der. -wissenschaftlich <Adj.; o. Steig.); -wort, das <P1. -Wörter): vgl. Ausdruck, dazu: -Wörterbuch, das: Wörterbuch, in dem die Fachausdrücke eines bestimmten Fachgebietes erklärt werden: -Wortschatz, der: Wortschatz einer Fachsprache: -Zeitschrift, die: Zeitschrift, in der Fragen eines bestimmten [wissenschaftlichen] Fachgebietes, eines Berufszweiges abgehandelt werden: -zeltung, die: vgl. ^Zeitschrift. -fach [-fax; spätmhd. -vach. zu t Fach] in Zus.. z. B. achtfach, mehrfach. Fächel [Ted], der; -s. - [frühnhd. fechel = Fächer. Nebenf. von t Fächer] (Bot.): in einer Ebene mehrfach verzweigter Blütenstand mit abwechselnd nach links u. nach rechts abgehender Verzweigung: (Schein [Te^ln; zu t fachen] <sw. V.; hat): 1. (geh.) a) in sanfter Bewegung wehen: es fächelte eine leichte Brise; b) sanft umwehen, anwehen: ein kühler Lufthauch fächelte mich, fächelte mir die Stirn; c) (durch den Luftzug) leicht hin u. her bewegen: eine leichte Brise fächelte die Blätter der Pappeln; d) sich im Luftzug leicht hin u. her bewegen: die Blätter der Bäume fächelten im Wind. 2.Jmdm„ sich, einem Körperteil durch leichtes Hinundherbewegen / eines Fächers] o. ä. kühlende Luft zuwehen: ich fächelte mir die Stirn, mich [mit einer gefalteten Zeitung]; Sie ... nimmt den ... Bastfächer .... Bess und sich Kühlung zu fächeln (Fr. Wolf. Menetekel 28); sanft umweht vom Höhenwind, der allen Glanz und Duft der Welt an seine Schläfen fächelte (Geissler. Wunschhütlein 81); fachen [Taxn] <sw. V.; hat) [für spätmhd. fochen = blasen < mlat. folcare = entflammen, zu lat. focus. t Fokus]: seltener für tan-, entfachen: Das Feuer summte ... Es schien, der Knecht habe es geschickt gefacht... (Fusseneg- ger. Haus 556); Fächer tfeqeh der; -s. - [wohl in Anlehnung an t fachen für frühnhd. focher. focker = Blasebalg. Feuerwedel < mlat. focarius = Heizer. Küchenjunge, zu lat. focus. t Fokus]: 1. flacher, auseinandergefaltet kreissektor- oder halbkreisförmiger Gegenstand aus leichtem Material (Seide. Federn, Papier o.a.). mit dem sich Damen kühle Luft zufächeln, indem sie ihn in der Hand hin und her bewegen: ein seidener F.; ein F. aus Sandelholz; einen F. entfalten, zusammenlegen; Ü zwei andere holten einen F. Skatkarten unter der Bettdecke hervor (Sebastian. Krankenhaus 109); indem breiten F. (geh.; in der großen Vielzahl) politischer Aktionen (Bundestag 189. 1968, 10213). 2. (Jä- gerspr.) fächerförmiger Schwanz des AuerHahns. 3. (Bot.) fächerförmiger Wedel bestimmter Palmen: wo der Meerwind mit den -n der Palmen spielt (Thieß. Legende 76). focher-, Fächer-: -artig <AdJ.; o. Steig.): die Jalousien schoben sich f. ineinander; -besen, der: Gartengerät mit fächerförmig angeordneten Metallstreifen: -fenster, das (Archit.): spätromanische Fensterform mit schmalerem unterem Teil u. fächerförmig sich ausweitendem oberem Teil: -flügler, der (Zool.): Vertreter einer Ordnung der Insekten mit vielen verschiedenen sehr kleinen Arten, die teilweise in anderen Insekten schnmrotzen: -förmig <Adj.; o. Steig.): er hatte die Banknoten f. angeordnet; -gewölbe, das (Archit.): Gewölbe, bei dem sich die Rippen von einem zentralen Punkt aus fächerförmig ausbreiten: spätgotische englische Kathedralen mit charakteristischen -n; -palme, die: Palme mit handförmig geteilten, fächerförmigen Blättern. -ftcherig I-fE^an^] in Zusb., z.B. ein-, zweifächerig usw. (Bot.; mit einem Fach, zwei Fächern usw. ausgestattete Samenanlage von Pflanzen). 'fächern [Teccn] <sw. V.; hat) (selten): in Fächer (1) einteilen: den Schrank f.; (meist im 2. Part.:) ein gefächertes Gestell. Sichern [-] <sw. V.; hat): l.a) fächerartig aufgliedern: auffächern: den Unterricht stärker f.; die Arbeiten waren reich gefächert; Die Auswahl (= an Frischgemüse) ist... ziemlich breit gefächert (MM 25. 4. 69. 24); b) <f. + sich) sich fächerartig ausbreiten, fächerartig angeordnet sein: Auf der anderen Seite fächern sie (= die Pfade) sich sofort wieder über die ganze Steppe (Grzimek. Serengeti 314). 2. (bes. Jägerspr.) fächerartig entfalten, auseinander schieben, spreizen: der Auerhahn fächert den Stoß; Fliegen ... legen ihre Flügel ... so auf den Rücken, daß sie schräg nach außen zeigen, also leicht gefächert sind (Grzimek. Serengeti 293). 3. (seltener) a) svw. T fächeln (2): die Luft, die der Flügelschlag des Engels vielleicht erbarmend kühl über die Taufgemeinde fächerte (Fries. Weg 254); b) svw. t fächeln (1 c): Wind fächert die Gardine ins Zimmer; <Abl. zu 1. 2:) Ffchenmg, die; -. -en <P1. ungebr.X fychlkh <AdJ.; o. Steig.): ein bestimmtes Fach (4a). Fachgebiet betreffend, zu ihm gehörend: -e Kenntnisse. Voraussetzungen; sich f. qualifizieren; etw. f. (vom Fach her) beurteilen; Ffdischaft, die; -. -en: 1. Zusammenschluß der Angehörigen einer Berufsgruppe, eines Arbeitsbereichs o. ä. 2. Zusammenschluß der Studierenden einer Fachrichtung, eines Studienfachs, eines Fachbereichs an einer Hochschule: (Zus. zu 2:) Ffdischaftsvertreter, der; Ffdischaftsvollver- sammkmg, die. Facialis: TFazialis; Facies [Ta:tßiEs]: t Fazies. Fackel [Takl], die; -, -n [mhd. vackel. ahd. faccala < vlat. facla < lat. facula. Vkl. zu: fax = Fackel]: mit einer brennbaren Schicht am oberen Ende versehener Stab [aus HolzJ. dessen Flamme hell leuchtet: die F. brennt, lodert, flackert, (geh.:) verlischt; eine F. anzünden. [weiter]tragen; einen Raum mit -n erleuchten; das Auto brannte wie eine F. (lichterloh): Ü sie sahen die lebenden -n (brennenden Menschen) auf dem Wasser schwimmen (Ott. Haie 263); (dichter.:) die F. der Vernunft, des Glaubens, der Revolution, des Krieges; Kleist, die F. Preußens (Titel einer Biographie von Joachim Maass). Fackel-: -schein, der <o. PL): die Arbeiten mußten bei F. beendet werden; -träger, der: der letzte der F. entzündet das olympische Feuer, dazu: -trfigertedinik, die. -träger- wechsel, der (Leichtathletik): svw. t Abwärtswechsel; -zug« der: Umzug, bei dem brennetvde Fackeln getragen werden: Jmdn. mit einem F. ehren. fackeln [Takln] <sw. V.; hat) [mhd. vackelen = unstet brennen wie eine Fackel, dann: sich unstet, unsicher hin u. her bewegen] (ugs.): unentschlossen abwarten, zögern: wenn du noch lange fackelst, ist die gute Gelegenheit vorbei; (meist verneint:) Los. nicht lange gefackelt, macht euch ran (Baldwin [Übers.]. Welt 24). facken[Takn]<sw. V.; hat) [eigtl. = ungestüme Bewegungen machen] (dstmd.): werfen: den Ball f. Fa^on [fa'sö:]: tFasson; Fa^on de parier [fasödpar'le]. die; - - -. -s - - [fasödpar'le; frz. fa9on de parier, aus: fa<jon (T Fasson) u. parier, t parlieren] (veraltet): a) bestimmte Art zu reden: b) bloße Redensart, leere Worte: Fa^ome [faso'ne:]. der; -[s]. -s [frz. faoonnö. subst. 2. Part, von: 783
Fact fa^onner = bearbeiten, gestalten, zu: fa^on, t Fasson]: modisches Gewebe mit kleiner Musterung, die durch verschiedene Bindung zustande kommt; Fact [faekt]. der; -s. -s <meist PI.) [engl.]: Tatsache/nmateriali: Was Schmieding ... an -s sammelte, ist schlicht unbezahlbar" (Hörzu 47. 1974. 59); Factkm-Prosa [Takten-], die; - [zu engl. faction= Partei(nahme) mit Anlehnung an fact = Tatsache] (Literatunv.): nichtfiktives* auf Tat Sachen fußendes u. zu dokumentarischer Darstellung tetidieren- des Erzählen in der amerikanischen Nachkriegsliteratur; Factoring [faektani)], das; -s [engl.-amerik. factoring. zu: factor = Agent. Vertreter < frz. facteur < tat. factor. t Faktor] (Wirtsch.): aus den USA stammende Methode der Absatzfinanzierung\ bei der die Lieferfirma ihre Forderungen aus Warenlieferungen einem Finanzierungsinstitut verkauft, das meist auch das volle Kreditrisiko übernimmt; Facture [fak'ty:re]. die; -. -n: svw. f Faktur (2 b); Facultas docendi [fa'koltas do'tsendi). die; - - [aus lat. facultas (t Fakultas) u. docendi. Gerundium von: docere = lehren] (bildungsspr.): a) Lehrauftrag an einer höheren Schule im Angestelltenverhältnis; b) (veraltet) Lehrbefähigung. fad [fa:t] (bes. südd.. österr.; drückt starker als fade die emotionelle Ablehnung aus): svw. f fade. Fadaise [fa'de:zö]. die; -. -n [frz. fadaise < provenz. fadeza = Dummheit] (veraltet): Albernheit. Geschmacklosigkeit. Fäddien [Te:t(pn]. das; -s. -: tFaden (1). fade [Ta:dd] <Adj.) [frz. fade < galloroman. *fatidus]: 1. ohne rechten Geschmack, schlecht gewürzt; schal: eine f. Brühe; einen -n Geschmack im Mund haben; mir ist ganz f. im Mund; die Suppe ist. schmeckt f. 2.a) (ugs.. bes. südd.. österr.) ohne jeglichen Reiz u. daher langweilig; reizlos, geistlos: ein -r Mensch; f. Witze; er redet nichts als -s Zeug; b) (südd.. österr.) ängstlich, zimperlich: komm doch mit. sei nicht so f.! fädeln [*fe:dln] <sw. V.; hat): 1 a) durch ein Nadelöhr ziehen, einfädeln: das Garn durch das Nadelöhr, in die Nadel f.; b) auf einen Faden o.a. reihen; auffädeln: ich fäd[e]le Perlen auf eine Seidenschnur; ich habe mir eine Kette gefädelt (durch Auffädeln der Perlen auf einen Faden hergestellt). 2. (ugs.) schlau bewerkstelligen, zustande bringen: ..Das hat er geschickt gefädelt", sagten die Lehrlinge (Strittmatter. Wundertäter 141); Faden [Ta:dn]. der; -s. Fäden [fc:dn] u. Faden [mhd. vaden. vadem. ahd. fadum. urspr. = soviel Garn, wie man mit ausgespanntem Arm mißt]: 1. <P1. Fäden. Vkl. tFädchen) langes, sehr dünnes, aus Fasern gedrehtes, aus Kunststoff, Metall u. a. hergestelltes Gebilde: ein dünner, langer, gezwirnter, seidener F.; Fäden aus Gold; der F. verwickelt sich, verknotet sich, ist gerissen; wenige Tage nach der Operation werden bereits die Fäden gezogen; einen F. spinnen, einfädeln, abschneiden, abreißen; hast du Nadel und F. (Nähzeug) bei dir?; etw. mit Nadel und F. annähen, mit einem F. umwickeln; die Marionetten hängen an Fäden; einen Knoten in den F. machen; Ü der F. der Unterhaltung riß ab; den F. des Gesprächs wieder anknüpfen; *der rote F. (der leitende, verbindende Grundgedanke; Grundmotiv; nach Goethes „Wahlverwandtschaften41 (2.2). wo die alles verbindende Hauptidee im Tagebuch Ottiliens mit dem durchlaufenden roten Faden im Tauwerk der engl. Marine verglichen wird); sich wie ein roter F. durch etw. hindurchziehen; den roten F. in jmds. Schilderungen vermissen; alle Fäden laufen in jmds. Hand zusammen imd. hat, hält alle Fäden [fest] Inder Hand (jmd. überschaut u. lenkt alles, übt entscheidenden Einfluß auf allesaus; urspr. wohl vom Marionettenspieler); keinen trockenen F. [mehr] am Leibe haben (ugs.; völlig durchnäßt sein): den F. verlieren (beim Sprechen. Reden plötzlich nicht mehr weiter wissen, den gedanklichen Zusammenhang verlieren; wohl in Anlehnung an den f Ariadnefaden); keinen guten F. an imdm. lassen (ugs.; nur Schlechtes über jmdn. sagen, jmdn. gründlich schlechtmachen; aus der Webersprache, eigtl. = bei der Prüfung eines Meisterstückes den Faden nicht gut genug finden); keinen guten F. miteinander spinnen (ugs.; schlecht miteinander auskommen, sich nicht verstehen): an einem [dünnen/seidenen] F. hängen (sehr gefährdet, bedroht sein; in seinem Fortgang, Ausgang äußerst ungewiß sein: entweder nach der Erzählung vom t Damoklesschwert od. nach der Vorstellung vom t Lebensfaden): sein Leben, das ganze Unternehmen hing an einem F. 2. <P1. Fäden) etw., was die Form eines Fadens (1) hat, einem Faden ähnlich sieht: die Fäden des Altweibersommers; ein dünner F. Blut rann aus seinem Mund; sie hat schon silberne Fäden im Haar (hat schon einzelne graue Haare); die Fäden von den Bohnen abziehen (die verhärteten Fasern an den Seiten der Schoten entfernen); der Sirup zieht Fäden (ist zähflüssig, fließt zäh vom Löffel). 3. <P1. Faden) (Seemannsspr.) Maßeinheit, die etwa l&Om entspricht u. bes. zur Angabe der Wassertiefe dient: der Anker liegt sechs Faden tief. faden-, Faden-: -bakterie, die (meist PI.) (Biol.): Bakterie, die mit andern fadenförmige Kolonien bildet; -dichte, die: Kennzahl, die angibt, wieviel Kett- u. Schußfäden je Längeneinheit sich in einem Gewebe befinden; -dum <Adj.; o. Steig.): ein Insekt mit -en Beinen: ein -er Goldrand; Ü sie antwortete mit einem -en (sehr schwachen, leisen) Stimmchen; Ein -es Lächeln lag ihm zwischen den Lippen (Apitz. Wölfe 143); -ende, das: das F. abschneiden; -förmig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Die Moleküle solcher Eiweißstoffe werden ... zu -en Gebilden (Medizin II. 74); -geber, der: Teil der Nähmaschine, das den Oberfaden durch den Greifer führt; ^gerade <Adj.; o. Steig.) (Schneiderei): genau nach dem, im Fadenlauf des Stoffes: den StofT f. schneiden; -glas, das: Glas, in das Fäden eingeschmolzen sind, die Gitter, Muster bilden; -heftmasdii- ne, die (Buchbinderei): Maschine, die gefalzte Papierbogen mit Fäden auf Gazestreifen zum Buchblock zusammenlief tet; -heftung, die (Buchbinderei): Methode des Heftens von Büchern mit Fäden; -kreuz, das (Optik): an der Linse von optischen Geräten angebrachte Markierung in Form zweier senkrecht aufeinander st eh ender Fäden od. eingeätzter dünner Striche zum genauen Visieren: Ü jmdn. im F. haben (jmdn. scharf beobachten); -lauf, der (Weberei. Schneiderei): Richtung der Längsfäden im Gewebe: den Stoff im. nach dem F. schneiden; beim Zuschneiden muß die Schnittmusterkante auf dem F. liegen; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Bohnen) ohne Faden (2): -e Stangenbohnen; Mnolekül* das: langgestrecktes Makromolekül; -netz, das (Optik): Fadenkreuz mit mehreren parallelen Fäden bzw. Strichen; -nudel, die <meist PL): dünne, fadenförmige Nudel, bes. als Suppeneinlage; -resen, der: gleichmäßiger, lang anhaltender Regen; -schebitg [-J^nn;] <Adj.): I. <nicht adv.) durch häufiges Tragen, Benutzen im Gewebe abgenutzt / u. durchscheinend geworden]; abgewetzt, schäbig: ein -es Gewebe; die Jacke war an den Ärmeln f. geworden; der Rock sieht schon ziemlich f. aus. 2. (abwertend) (von Äußerungen o.a.) nicht sehr glaubhaft wirkend u. leicht zu durchschauen; nicht überzeugend: eine -e Moral; er brachte nur -e Gründe für sein Fernbleiben vor; seine Ausrede war. klang recht f.. dazu: -scheinigkeit. die; -; -schlag, der <o. PI.) (Schweiz.): lockere Naht, mit der erw. zusammengeheftet ist; -sommer, der (landsch.): svw. t Altweibersommer; -sonde, die: an einem Drahtbügel befestigter Woll]faden zur Untersuchung von Strömungen; -spiel, das: Spiel, hei dem mit einem zu einer geschlossenen Schlinge geknüpften, zwischen den Fingern gespannten Faden verschiedene Figuren gebildet werden, die bestimmte Namen haben; -stärke, die: Wolle einer bestimmten F. verwenden: -wurm, der: Vertreter der Klasse der Schlauchwürmer mit wurmförmigem. fadenartig dünnem Körper, die in zaJilreichen Arten weltweit verbreitet sind u. frei im Boden, im Süß- od. Meerwasser od. als Parasiten von Pflanze. Tieru. Mensch leben; -zähler, der (Textilind.. graph. Technik): kleine Lupe mit Grad- od. Netzeinteilung zur Kontrolle von Werkstoffen u. Arbeitsproben, zur Begutachtung des Druckbildes od. zur Bestimmung der Fadendichte. Fadesse [fades], die; - [mit frz. Endung zu tfade] (österr. ugs.): fades Benehmen; langweiliges Gehaben. Fadheit, die: -. -en: 1. <o. PI.) fade (1) Beschaffenheit: die F. einer Suppe. 2. (abwertend) a) <o. PI.) fade (2) / WesensJ- art: seine F. langweilte die Zuhörer, b) etw. Fades (2). fade Äußerung, Stelle o. ä.: die -en seiner Rede. Faflian [Ta:dia:n]. der; -s. -e [zu tfade. analog zu fGrobian] (österr. ugs.): fader, langweiliger Mensch: Dieser F. hockt den ganzen Tag zu Hause. fädig [Te:dic] <Adj.; nicht adv.): die Form, Gestalt von Fäden (1) habend, aus feinen Fäden, fadenartigen Gebilden beste- hend: Auf Grund fixierter Präparate wurde die Protoplasmastruktur als ... f. ... beschrieben (Medizin II. 74). Fading [feidinl. das; -s [engl, fading. zu: to fade = verblassen, schwinden, zu (a)frz. fade, tfade]: 1. (Rundfunkt.) Schwund, das An- u. Abschwellen der Lautstärke im Rund- 784
Fähnlein funkgerät. 2. (Technik) das Nachlassen der Bremswirkung infolge Erhitzung der Bremsen. fadisieren [fadi'zi:ran], sich <sw. V.; hat) [zu t fad] (Osten*, ugs.): sich langweilen: ich habe mich in diesem Film furchtbar fadisiert. Faeces: t Fäzes. Faenzamaioliken [faentsa-] <PI.) [nach der ital. Stadt Faen- zaj: besonders behandelte Tonware. Vgl. Fayence. Fagott [fa'gDt], das; -[eis. -e [ital. fagotto. H. u.]: Holzblasinstrument in Baßlage mit langer U-förmig geknickter Röhre u. 22 bzw. 24 Klappen, dessen Ton in der Tiefe voll ist u. inder Höhe näselnd sein kann; <Abl.:> Fagottist [fagotist]. der; -en. -en: jmd.. der [berufsmäßig] Fagott spielt. Fähe ['fe:3j. die; -. -n [mhd. vohe. ahd. voha = Füchsin] (Jägerspr.): weibliches Tier bei Fuchs, Dachs u. Marder. fähig [fe.Kj] <Adj.; nicht adv.) [zu mhd. gevaehic = fähig, zu: va(he)n = (au0fassen, annehmen, bekommen, t fangen]: 1. begabt, tüchtig, geschickt u. daher gestellten Aufgaben gewachsen; befähigt: ein [überaus] -er Mann, Jurist; die Wirtschaft braucht -e Köpfe. 2, *ai etw. f. sein (zu etw. in der Lage, imstande sein): sie war zu keinem Gedan- ken/(geh.:) keines Gedankens f.; diese Burschen sind zu allem f. (ihnen ist alles mögliche Schlimme zuzutrauen); sie war nicht f.. ein Wort zu sprechen; ich wäre jetzt zu einem Schnaps f. (scherzh.; würde jetzt gern einen Schnan* trinken): <auch attr.:)ein zu dieser Aufgabe durchaus, ein zu großen Leistungen -er Mann; -fähig [-fe:u;] <SufTixoid>: a) zu dem im Bestimmungswort Genannten in der Lage: begeisterungsfähig, zeugungsfähig; b) für das im Bestimmungswort Genannte geeignet: ausbaufähig, transportfähig; Fähigkeit, die; -. -en: 1. (meist PI.) auf Begabtheit. Tüchtigkeit. Geschicktheit, auf Wissen u. Können beruhendes Befähigt sein zu etw.; geistige, praktische Anlagen, die zu etwas befähigen: Jmds. geistige, menschliche -en; diese F. mußte erst in ihm geweckt werden; künstlerische -en haben; seine -en für etw. einsetzen; an jmds.. den eigenen -en zweifeln; bei seinen -en wird er es weit bringen. 2. <o. Pl.y das Imstandesein, In-der-Lage-Sein; die F.. jmdn. zu überzeugen, geht ihm ab; (iron.:) manche haben die F., sich ihrer Verantwortung zu entziehen; <Zus. zu 1:> Fghigkeitsausweis,der: Bescheinigung. Zeugnis über Fähigkeiten, die man durch eine Prüfung o. ä. unter Beweis gestellt hat; Fihigkeitsnachweis, der: svw. t Fähigkeitsausweis. fahl [fa:l] <Adj.; nicht adv.) [mhd. val. ahd. falo]: von bleicher, blasser Färbung, fast farblos, ohne eigentliche Farbe: -es Licht; ein -es (abgeblaßtes, kaum erkennbares) Blau; eine -e Stirn; -e Lippen; sein Gesicht war f. vor Entsetzen; der Mond schimmerte f. fghl-. Fahl-: -Mau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Der Heimathafen lag in -em Abendlicht (Kirst. 08/15. 341): -bleich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): In seinem Dienstzimmer schrie Schwahl f. und mit schlotternden Backen auf Kamloth ein (Apitz. Wölfe 376); -blond <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): das spärliche -e Haar (Apitz. Wölfe 40); -gelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): eine Katze mit -em Fell; -grau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -e Wolken; -leder, das (Fachspr.): schweres, reißfestes, wärmehaltiges Schuhoberleder aus Rindshäuten; -segler, der: Vertreter einer mit dem Mauersegler verwandten Vogelart; -weiß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -wild, das (Jägerspr.): svw. TSteinwild. Fghheit, die: -: fahles Aussehen: die F. seines Gesichts. Fähnchen ['fe:nc3n]. das; -s. -: l.a) kleine [Nachbildung einer) Fahne (1) laus Papier j: auf der Strandburg wehten bunte, dreieckige F.; die Kinder schwenkten ihre F.; b) kleines fahnenähnliches Markierungszeichen: die Grenzen auf der Landkarte waren mit verschiedenfarbigen F. gekennzeichnet. 2. (ugs. abwertend) leichtes, billig wirkendes, meist nicht sehr geschmackvolles Kleid: sie hat immer dasselbe F. an. Vgl. Fahne (1). fahnden [Ta:ndn] <sw. V.; hat) [mniederd. vanden = aufsuchen, besuchen, zu t finden]: polizeilich, in einer Polizeiaktion suchen tum zu verhaften, zu beschlagnahmen]: nach einem Verbrecher, nach Rauschgift f.; Ü er fahndete überall nach dem verschollenen Manuskript (suchte intensiv danach, stellte Nachforschungen an); <Abl.:> Fahndung, die; -. -en: die F. nach den drei Verbrechern verlief ergebnislos; eine polizeiliche F. einleiten. Fghndungs-: -aktion, die: polizeiliche Aktion zum Zwecke der Fahndung nach jmdm.. etw.; -apparat, der: Gesamtheit der bei einer polizeilichen Fahndung eingesetzten Personen u. Hilfsmittel; -blatt, das: vgl. -liste; -buch, das: vgl. -liste; dienst, der: Abteilung bei den Zoll- u. Steuerbehörden, Bahnpolizei u.a., die Fahndungen durchführt; -liste, die: von den Kriminalämtern herausgegebener Katalog von Personen, nach denen gefahndet wird: auf. in der F. stehen; -streife, die: Polizeistreife mit der Aufgabe nach jmdm. od. etw. zu fahnden. Fahne [fa:nd]. die; -. -n /vgl. Fähnchen. Fähnlein/ [mhd. van(e). ahd. fano. zu einer Wz. mit der Bed. ..Gewebe44]: 1. meist rechteckiges, an einer Seite an einer Stange befestigtes Tuch, das die Farben, das Zeichen eines Landes, eines Vereins, einer Gemeinschaft o.a. zeigt u. als Symbol, als Wahrzeichen für etw. gilt: eine seidene, gestickte, zerschlissene, verblichene F.; die schwarzrotgoldene F.. die F. Schwarz-Rot-Gold: die rote F. (der sozialistischen Revolution); die F. weht, flattert, knattert, bauscht sich im Wind; die -n wehen auf halbmast; eine F. aufziehen, nieder-, einholen, einziehen, auf halbmast setzen; die F. entfalten, tragen, übergeben, schwingen, senken, einrollen; die weiße F. (Milit.; das Zeichen der Kapitulation, der Unterhandlungsbereitschaft) hissen, hinaushängen; Ü die F. der Freiheit hochhalten (geh.; für die Freiheit eintreten, kämpfen): den Sieg an seine -n heften (geh.; siegen): *die, seine F./das, sein Fähnchen nach dem Wind drehen, hingen (abwertend; sich l um persönlicher Vorteile willen J sehr schnell der jeweils herrschenden Meinung anschließen, sich an die jeweilige Lage anpassen; von der Wetterfahne); etw. auf seine F. schreiben (sich etw. zum Ziel setzen, etw. als Programm verkünden u. für dessen Verwirklichung kämpfen); mit (liegenden -n zu Jmdm., etw. übergehen, überlaufen (in bezug auf jmdn., etw. plötzlich offen seine Ansichten, seinen Standpunkt ändern u. sich eilig u. ohne Bedenken, in einem kurzen Entschluß auf die andere Seite schlagen); zu den -n eilen (geh. veraltet; im Kriegsfall freiwillig, aus Überzeugung Soldat werden): zu den -n rufen (geh. veraltet; zum Kriegsdienst einberufen). 2. <o. PI.) (ugs.) kurz für t Alkoholfahne: er hatte eine mächtige F; seine F. konnte man aus drei Metern Entfernung riechen. 3. (Druckw.) zu Korrekturzwecken auf losen Blättern od. Streifen hergestellter Abzug eines gesetzten, noch nicht auf Seitenformat gebrachten Textes: -n lesen, korrigieren. 4. (Jägerspr.) lange Behaarung des Schwanzes bei bestimmten Jagdhunden u. bei Eichhörnchen. 5. (Zool.) aus den einzelnen Ästen bestehender Teil der Vogelfeder zu beiden Seiten des Federkiels; Federfahne. 6. (Bot.) die übrigen Blütenblätter teilweise umgreifendes, oberes, größtes Blütenblatt bei Schmetterlingsblütlern. fghnen-, Fahnen-: -ahzug, der: svw. f Fahne (3); -appell, der (Milit.): Appell, bei dem die Fahne gehißt wird; -eid, der (Milit.): vom Soldaten auf die Fahne (1) geschworener Eidder Treueu. des Gehorsams; -flucht,die <o. PI.) (Milit.): eigenmächtiges Sichentfernen. Fernbleiben von der Truppe od. der militärischen Dienststelle mit der Absicht, sich der Verpflichtung zum Wehrdienst zu entziehen; Desertion: das Strafmaß für F. wurde erhöht, dazu: -flüchtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Milit.): Fahnenflucht begangen habend; desertiert, <subst.:> -flüchtige,der; -n. -n (Dekl. T Abgeordnete) (Milit.): Soldat, der Fahnenflucht begangen hat; Deserteur; -geschmückt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die -en Häuser; -halter, der: Halterung zum Einstecken der Fahnenstange: die Fahne im eisernen Spundloch des -s befestigen (Fischer. Wohnungen 45); -Junker, der (Milit.): 1. (hist.) zum Offizier ausgebildeter Edelmann, dem das Tragen der Fahne anvertraut wurde. 2. Offiziersanwärter futch dem Unteroffizierslehrgang; -korrektur, die (Druckw.): Korrektur der Fahne (3); -mast, der; -schmuck, der: Ost-Berlin im F. (Hörzu 31. 1973. 47); -schuh, der: vgl. -halter; -schwingen, das; -s: (bei feierlichen Aufzügen. Handwerkerfesten o.a.) kunstvolles Schwingen, Hochwerfen u. Auffangen von Fahnen; -schwinger, der: Hunderttausend drängten sich aufden Tribünen, als das Aufgebot der F. das Festprogramm eröffnete (Enzensberger. Einzelheiten I. 115); -stange, die; -träger, der; -tuch, das: 1. <P1. ...tuche) vorwiegend für Fahnen (1) verwendeter einfarbiger, kräftiger Stoff 2. <P1. ...tücher) svw. t Fahne (1): der Sarg des Hauptmanns Dumont unter dem F.. das blutrot schimmerte (Gaiser. Jagd 79); -weihe, die: feierliche Ingebrauchnahme, Einweihung, Einsegnung der neuen Fahne eines Vereins o.a. im Rahmen einer lkirchlichen] Feier; -wort, das <P1. ...Wörter) [eigtl. = Wort, das man auf seine Fahne (1) schreibt] (geh.): [Schlag]wort, das einer Idee, einem Pro- 50 GDW 785
Fähnrich gramm o.a. eines bestimmten Personenkreises Ausdruck gibt. Ffihnlein [Ternl^jn], das; -s. -: 1. (selten) Vkl. zu t Fahne (1). 2.a) (hist.) etwa 300 Mann starke Truppeneinheit der Landsknechte: Ü Das F. der sieben Aufrechten (Titel einer Novelle von Gottfried Keiler); b) kleinere Einheit von Jugendorganisationen: durch die Allee eilte ... ein rotbemütz- tes F.. eine Jugendorganisation der Falange (Koeppen. Rußland 24); Fähnrich ['fE:nn<;], der; -s. -e Imhd. venre, ahd. faneri]: 1. (hist.) a) bes. tapferer Soldat als Fahnenträger (im mittelalterlichen Heer): b) jüngster Offizier einer Einheit (im preußischen Heer). 2. Offiziersanwärter nach 15 Monaten Offiziersausbildung (in der Bundeswehr). fahr-. Fahr- [Ta:^-] (vgl. auch: Fahrt-): -abteihing, die: gemeinsam fahrende Abteilung von Fahrzeugen: -auftrug, der: schriftlicher Auftrag, den der Führer eines Lastkraftwagens für eine Fahrt erhält: -ausbildung, die: Ausbildung im Führen eines Kraft]fahrzeugs: -ausweis, der: 1. Fahrkarte, die zu ein- od. mehrmaliger Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels berechtigt: vgl. Fahrtausweis. 2. (Schweiz.) svw. T Führerschein; -bahn, die: für den Fahrzeugverkehr bestimmter Teil einer befestigten Straße: die F. freigeben; von der F. abkommen, dazu: -bahnbelag, der (Straßenbau): oberste Schicht der Befestigung einer Fahrbahn, -bahnbreite, die. -bahnmarkierung, die (Ver- kehrsw.): für den Verkehrsteilnehmer bestimmte, der Regelung des Verkehrs dienende Markierung auf der Fahrbahn in Form von Linien. Zeichen o. ä.. -bahnrand, der: -begleitender: Mit-. Beifahrer: -benzin, das: Benzin für Kraftfahrzeuge; -bereich, der: Strecke, die ein Fahrzeug zurücklegen kann, ohne neuen Treibstoff aufzunehmen: vgl. Fahrtbe- reich: -bereit <Adj.; o. Steig.: nicht adv.>: in einen funktionsfähigen, zum Fahren bereiten Zustand gebracht; alle technischen Voraussetzungen zum Fahren erfüllend; fertig zum ! Ab]fahren; -bereitschaft, die: einer Dienststelle angeschlossene Einrichtung, die über einen Wagenpark mit fahrbereiten Fahrzeugen u. dienstbereiten Fahrern verfügt; -biblkrthek, die: svw. T-bücherei: -bücherei, die: in einem Bus untergebrachte kleine Leihbücherei zur Versorgung städtischer Randgebiete. Vororte o. ä.; -bühne, die: offene Plattform eines [Bau aufzuges; -Charakteristik, die (Fachspr.): Gesamtheit der charakteristischen Fahreigenschaften; -dämm* der (landsch.. bes. berlin.) svw. t^bahn; Miauer, die: svw. t Fahrtdauer; -dienst, der: 1. (Eisenb.) Tätigkeit des Fahrdienstleiters u. seiner Helfer. 2. Tätigkeit des auf öffentlichen Verkehrsmitteln Beschäftigten: F. haben; -dienstleiter, der (Eisenb.): Bahnbeamter, der innerhalb bestimmter Streckenabschnitte bes. die Zugfolge in eigener Verantwortung regelt; -dienstleiterin, die: w. Form zu t-dienstleiter; -draht, der (Verkehrsw.. Technik): als Oberleitung für elektrisch betriebene Bahnen od. Busse dienender Drain; -Eigenschaft, die (meist Pl.>: technische Eigenschaft eines Kraftfahrzeugs, die bes. während des Fahrens hervortritt: gute -en haben; -Erlaubnis, die: a) behördliche Genehmigung, auf öffentlichen Straßen ein Kraftfahrzeug zu fuhren: jmdm. wegen Trunkenheit am Steuer die F. entziehen; b) (DDR) svw. t Führerschein; -fehler, der: durch Verstoß gegen die Verkehrsregeln, die falsche Einschätzung der gegebenen Möglichkeiten o. ä. verursachte fehlerhafte Verhaltensweise beim Fahren eines Kraftfahrzeugs: der Unfall wurde durch einen F. verursacht; -gast, der: jmd.. der in einem öffentlichen Verkehrsmittel fährt; -gastraum, der: für die Fahrgäste bestimmter Raum in einem öffentlichen Verkehrsmittel; -gast- schifT, das: Schiff mit entsprechenden Einrichtungen wie Kabinen. Gesellschaftsräunien u.a.. das der Beförderung von Fahrgästen im Liniendienst od. bei Kreuzfahrten dient; -gefiihl, das <PI. ungebr.): Gefühl, das sich bei jmdm. auf Grund der Beschaffenheit und der Fahreigenschaften eines Fahrzeugs beim Fahren einstellt; -seid» das <P1. selten): für die Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels zu entrichtender Geldbetrag: das F. bezahlen; bitte das F. [abgezählt] bereithalten!, dazu: -«eld- erstattung, die; -gelegenheit, die: vorhandene Möglichkeit, in einem Fahrzeug zu fahren, mitgenommen zu werden; -Geschäft, das: Schaustellerbetrieb, der Fahrten auf Karussells. Luftschaukeln. Kleinautofahrbahnen u.a. anbietet; -geschwindigkeit, die: Geschwindigkeit, mit der sich ein Fahrzeug fortbewegt: eine F. von 90 Stundenkilometern; -gesteil, das: 1. Gesamtheit der Bauelemente der Vorder- u. Hinterachse eines Kraftfahrzeugs, die die Räder führend u. federnd mit dem Fahrzeug verbinden. 2. svw. t-werk (1). 3. (salopp scherzh.) Beine (eines Menschen): die hat vielleicht ein F.!; zieh dein F. ein!; ein hohes F. haben (hochbeinig sein); ein verbogenes F. haben (krummbeinig sein); -gleis, das; -habe, die (Schweiz.): fahrende Habe, bewegliches Vermögen; Fahrnis; -hauer, der: Gehilfe eines Steigers (Berufsbez.); -karte» die: Kärtchen, das gegen Entrichtung eines bestimmten Geldbetrags zu ein- oder mehrmaliger Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels, bes. der Eisenbahn, berechtigt: eine F. lösen: um die F. zum Endspiel (Sport Jargon; um die Berechtigung zur Teilnahme con Endspiel u. zur Fahrt nach dem Austragungsort) kämpfen; * eine F. schießen (ugs.. bes. Soldatenspr.; am Ziel. bes. an der Zielscheibe beim Scheibenschießen, vorbeischießen; nach der Ähnlichkeit der weißroten Tafel, die früher neben der Zielscheibe stand, mit einer Fahrkarte), dazu: -karten- ausgabe, die: vgl. -kartenschalter. -kartenautomat, der. -kartendrucker, der: Maschine, die Fahrkarten druckt. -kartenknipser, der (ugs.): Angestellter eines öffentlichen Verkehrsbetriebs, der Falirkarten prüft u. locht, -kartenkon- trolle, die. -kartenkontrolleur, der. -kartenschalter, der: Schalter, an dem gegen Entrichtung des entsprechenden Fahrgelds Fahrkarten ausgegeben werden; -kilometer, der: Kilometer gefahrener Strecke, Fahrtkilometer: 5 F. kosten 60 Pfennig; ... wird das Automobil ... von seinem ersten bis zu seinem allerletzten F. störungslos laufen (Auto 8. 1965. 39); -korafort, der: auf technisch guten Einrichtungen u. Bequemlichkeit bietender Ausstattung beruhender Komfort eines Verkehrsmittels, der bes. während des Fahrens spürbar wird; -kämen, das: vgl. -kunst: Dieser Motor... stellte schon wesentlich höhere Anforderungen an das F. (Frankenberg. Fahren 63); -korb, der: Personen od. Lasten aufnehmender Korb eines Aufzugs, einer Seilbahn usw.; -kosten <P1.>: für eine Fahrt zu entrichtender Geldbetrag, den jmd. bei der Benutzung eines Verkehrsmittels aufbringen nmß: die F. werden vom Betrieb erstattet; vgl. Fahrtkosten; -kundig <AdJ.>; -kunst, die: Fertigkeit. Geschicklichkeit, die jmd. beim Führen eines Fahrzeugs, besofiders eines Kraftfahrzeugs, erkennen läßt; -kümtler, der: F.. die die Möglichkeiten des winzigen BMC-Autos auszunutzen verstehen (Auto 7. 1965. 39); -lässig usw.: t fahrlässig usw.; -lehrer, der: jmd.. der anderen Unterricht im Führen eines Kraftfahrzeugs erteilt, sie beim Fahrenlernen anleitet (Berufsbez.); -leistungf die: Leistung eines Fahrzeugs bezüglich seiner Fahreigenscltaften; -leitung, die: Oberleitung für elektrisch betriebene Bahnen od. Busse. Fahrdraht; -personal, das: Gesamtheit der ein Verkehrsmittel begleitenden Angestellten eines Verkehrsbetriebs: den Anordnungen des -s ist Folge zu leisten; -plan, der: l.a) Zeitfolge der [Ankunft u.j Abfahrt eines Zuges, eines Busses o.a. an den Bahnhöfen od. Haltestellen: die Straßenbahn hat ihren F. nicht eingehalten; b) Zusammenfassung der Ankunfts- u. Abfahrtszeiten von Zügen. Bussen o. ä. (an Bahnhöfen od. Haltestellen) auf einem Plan, in einem Buch: im F. nachsehen, wann der nächste Zug abfährt. 2.a) (ugs.) Plan. Programm, Absichten: ihr unerwarteter Besuch hatte seinen ganzen F. durcheinandergebracht; den F. einhalten; b) (Theater Jargon): Theaterspielplan, zu 1: -planänderung, die. -planmäßig <AdJ.; o. Steig.): den Angaben des Fahrplans entsprechend: die -e Abfahrt des Zuges; die Bahn ist f. eingetroffen, -pbuiwedisel, der; -praxis, die <o. PI.): durch häufiges Fahren gewonnene Übung im Führen eines Kraftfahrzeugs: erst nach längerer F. verlor er seine Unsicherheit; -preis, der: für die gewünschte Beförderung mit einem öffentlichen Verkehrsmittel beim Kauf des Fahrausweises zu entrichtender, tariflich festgelegter Geldbetrag: eine Fahrkarte zu ermäßigtem F.. dazu: -preisanzeiger, der: Zählwerk im Taxi, das den Fahrpreis anzeigt, -preiser- höhung, die. -Preisermäßigung, die, -preiserstattung, die; -Prüfung, die: aus einem theoretischen u. einem praktischen Teil bestehende Prüfung eines Fahrschülers (1). durch die er die Fahrerlaubnis erwirbt: er hat die F. erst beim zweiten Mal bestanden; -rad, das [1889 für Velozipedl: zweirädriges Fahrzeug, dessen Räder hintereinander angeordnet sind u. das durch Treten von Pedalen angetrieben wird: F., auf einem F. fahren; sie ist mit dem F. weggefahren, dazu: -radanhänger,der, -radbereifimg, die. -radergometer, das: mit einem stehenden [ Trainings fahrrad verbundenes Ergometer, -radfahrer, der (seltener): svw. t Radfahrer, -rad- 786
fahr-, Fahr- hindier, der. -radhandhmg, die. -radkarte, die: Beförderung sschein für ein unverpacktes Fahrrad o.a., -radkette, die: endlose Kette, durch die beim Fahrrad die Antriebskraft von der Tretkurbel auf einen Zahnkranz an der Hinterachse übertragen wird, -radlampe, die. -radlenker, der. -rad- Utoung, die (Schweiz.): vgl. Lösung, -radpumpe, die: Luftpumpe, mit der die Reifen eines Fahrrads aufgepumpt wer- den, -radrahmen, der: das Gestell des Fahrrads ohne die Räder, -radreifen, der. -radsdiloO, das. -radschHissel, der: 1. Schlüssel zum Fahrradschloß. 2. spezieller Schraubenschlüssel für das Fahrrad, -radsport, der (seltener): svw. t Radsport, -radstand, der: für das Ab-/u. Unter/stellen von Fahrrädern eingerichteter l überdachter / Platz, -rad- stinder.der: Vorrichtung, Gestell zum Abstellen von Fahrrädern, -radweg, der: svw. t Radweg; -rinne, die: durch bestimmte Zeichen markierter Streifen in einem Fluß u. im Meer vor der Küste, der, auch bei sonst geringer Wasserführung, die für die Schiffahrt erforderliche Wassertiefe auf- weist: die F. der Hafeneinfahrt wird ausgebaggert; -schein, der: kleinerer Schein, der gegen Entrichtung eines bestimmten Geldbetrags zur Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels, bes. einer Straßenbahn, eines Omnibusses o.a., berechtigt: der F. ist nicht mehr gültig, dazu: -scheinblock, der. -scheinentwerter, der. -scheinheft, das. -schetnmappe, die; -schemel, der (Technik): Teilrahmen eines Kraftfahrzeugs, an dem Aggregate wie der Motor od. das Ausgleichsgetriebe sowie die komplette zugehörige Achsgruppe befestigt sind. -Schreiber, der: vgl. Fahrtenschreiber; -schule, die: schulähnlich aufgezogenes u. arbeitendes gewerbliches Unternehmen, in dem man in theoretischem u. praktischem Unterricht das Führen eines Kraftfahrzeugs erlernen, sich auf die Fahrprüfung vorbereiten kann: er hat. leitet eine F.; die F. (ugs.; der Unterricht in der Fahrschule) ist bald zu Ende; -schüler, der: 1. jmd., der in einer Fahrschule Unterricht nimmt. 2. Schüler, der täglich einen längeren Weg zwischen Wohnort u. Schule mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zurücklegen muß: ^schulpritfer, der; -Schulung, die; -sicher <AdJ.>: vgl. -Sicherheit; -Sicherheit, die <o. PL): auf bestimmten technischen Voraussetzungen beruhende Sicherheit, die ein Kraftfahrzeug beim Fahren bietet: diese Scheinwerfer schaffen wesentlich bessere Sichtverhältnisse u. damit erhöhte F.; -Situation, die: Situation beim Fahren: Um den PulsfreQuenzverlauf richtig deuten zu können, ist eine genaue Registrierung der F. notwendig (Mensch im Verkehr 79); -spur, die: durch entsprechende Markierungen gekennzeichneter Teil einer Fahrbahn für den Verkehr in einer Richtung, den ein Fahrzeug für sich benötigt: die linke F. zum Überholen benutzen; -Stabilität, die: Stabilität der Lage eines Fahrzeugs beim Fahren (z. B. in Kurven od. bei Seitenwind); -stand, der: 1. Stand einschl. Armaturenbrett für den Fahrer (einer Straßenbahn, Lokomotive usw.): Fahrerstand, Führer stand. 2. im Maschinenraum liegender Überwachungs- u. Steuerstand für die Antriebsanlage (bei Seeschiffen): -steig, der: einem Gehsteig ähnliches Laufband, das der kontinuierlichen Personenbeförderung dient: -Steiger, der: Vorgesetzter mehrerer Steiger (Berufsbez.); -^stfl, der: der F. eines Rennfahrers, eines Skiläufers; -strahl, der (Math.): Leitstrahl: -Straße, die: 1. breite, gut ausgebaute, vorwiegend dem Fernverkehr dienende Straße. 2. (Eisenb.) durch Weichen- u. Signalstellung gesicherter Weg eines Zuges i durch einen Bahnhof!: ^strek- ke, die: bei einer Fahrt zurückzulegende od. zurückgelegte Strecke: für diese F. benötigt man etwa zwei Stunden; -streifen, der: svw. f -spur; -Student, der: vgl. -schüler (2); -stuhl, der: l.a) Kabine, Korb eines Aufzugs, bes. zur Beförderung von Personen: der F. war ganz oben; er ... fluchte im F. (Kant. Impressum 103); b) Aufzug zur Beförderung von Personen: Personenaufzug, Lift: den F. benutzen; mit dem F. fahren; Diese Verzögerungen... blockierten die Fahrstühle (Johnson, Ansichten 59); als ... Recknagel ... zum ... mit einem F. ausgestatteten Schanzen türm hinaufstieg (Gast. Bretter 124). 2. kurz für t Krankenfahrstuhl, dazu: -stuhlfiihrer, der: jmd.. der den Fahrstuhl in einem öffentlichen Gebäude, einem Kaufhaus, Hotel o. ä. bedient, -Stuhlgehäuse, das. -Stuhlschacht, der; -stunde, die: Unterrichtsstunde bei einem Fahrlehrer, in der das Fahren eines Kraftfahrzeugs, der Umgang mit dem Kraftfahrzeug geübt wird: Mauglich <AdJ.; nicht adv.>: Fahrtauglichkeit besitzend, aufweisend (Ggs.: -untauglich), dazu: -tauglkhkeit, die: Tauglichkeit, geistige, körperliche Fähigkeit, ein Kraftfahrzeug im Verkehr sicher zu fuhren (Ggs.: -untauglich- keit); -taxe, die (Schweiz.): Fahrpreis: -technik, die: sichere Beherrschung der technischen Mittel beim Fahren: über eine ausgefeilte F. verfügen, dazu: -technisch <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.>: die Fahrtechnik betreffend, auf ihr beruhend: -lest, der: Erprobung durch, beim Fahren: -treppe, die: svw. t Rolltreppe; -tüchtig <AdJ.; nicht adv.) (Ggs.: ^untüchtig): 1. Fahrtüchtigkeit (1) besitzend, aufweisend: in diesem Zustand sind Sie nicht f. 2. auf Grund seines technischen Zustands einwandfreies Fahren gewährleistend: der Wagen stand in einer Indiohütte ... schon lange nicht mehr benutzt .... aber f. (Frisch. Homo 78). dazu: -tüchtigkeitfdie(Ggs.: Mintüchtigkeit): 1. geistige, körperliche, bes. die nicht durch Alkohol. Drogen o. ä. beeinträchtigte Fähigkeit, ein Kraftfahrzeug im Verkehr sicher zu führen: jmdn. auf seine F. hin untersuchen. 2. einwandfreies Fahren gewährleistender technischer Zustand eines Kraftfahrzeugs: die F. dieses Wagens hängt entscheidend von den richtigen Reifen ab; -Unsicherheit, die <o. PI.): der Alkoholgehalt im Blut genügt als Strafgrund, ohne daß F. nachgewiesen zu werden braucht (Auto 6, 1965. 38); —untauglich <Adj.; nicht adv.): Fahruntauglichkeit aufweisend, sie betreffend, davon zeugend (Ggs.: ^tauglich), dazu: Mintauglichkeit, die: Untauglichkeit. geistige u. körperliche Unfähigkeit, ein Kraftfahrzeug im Verkehr sicher zu führen (Ggs.: -tauglichkeit); -untüchtig CAdj.; nicht adv.) (Ggs.: ^tüchtig): 1. Fahruntüchtigkeit (1) aufweisend, sie betreffend, davon zeugend: Jugendliche Autofahrer werden durch den Genuß von Alkohol schneller f. als ältere (Auto 8. 1965. 17). 2. auf Grund technischer Mängel einwandfreies Fahren nicht mehr gewährleistend, dazu -untüchtigkeit, die (Ggs.: ^tüchtigkeit): 1. geistige, körperliche, bes. die durch Alkohol. Drogen o.a. bewirkte Unfähigkeit, ein Kraftfahrzeug im Verkehr sicher zuführen: ... wird F. grundsätzlich dann angenommen, wenn der Blutalkoholgehalt die 1.5- Promille-Grenze erreicht hat (Medizin II, 56). 2. technischer Zustand eines Kraftfahrzeugs, bei dem auf Grund bestimmter Mängel ein einwandfreies Fahren nicht mehr gewährleistet ist: -Verbindung, die: Verkehrsverbindung: ^verbot, das: vom Gericht od. einer entsprechenden Behörde ausgesprochenes, für eine befristete Zeit geltendes Verbot, ein Kraftfahrzeug zuführen: -verhalten, das: 1. das Verhalten eines Kraftfahrers beim Fahren, bes. im Verkehr: daß ...jeder Kraftfahrer verpflichtet sei, sein F. so einzurichten, daß er eine der Straße angemessene Geschwindigkeit einhält (Frankenberg. Fahren 146). 2, vgl. Eigenschaft: wir können uns an kein anderes Auto erinnern, dessen F. so gut ist (Auto 6. 1965. 33); -verkehr, der: ... so daß der Fahrer ... weder psychisch noch geistig frei sein kann für die wechselnden Anforderungen des -s (Mensch im Verkehr 24); -Vorschrift, die: Vorschrift, wie man auf einer Straße fahren muß: ^wasser, das: vgl. ^rinne: das schmale F. des Flusses ist mit Bojen gekennzeichnet; Ü die Unterhaltung geriet in [ein] politisches F. (wurde unversehens politisch): *in seinem/im richtigen F. sein (ugs.; eifrig von etwas reden, etwas mit Eifer betreiben, was einem besonders /am Herzen/ liegt): in imds. F. schwimmen/seaeln (ugs.; von jmdm. stark beeinflußt sein. jmds. Gedanken. Anschauungen kritiklos übernehmen); -wes, der: 1. vgl. ^strecke. 2. Weg. der von Fahrzeugen betvutzt werden kann: durch den Wald fuhren keine -e. sondern nur Wander- und Gehwege; -weise, die: Art u. Weise, in der ein Kraftfahrer ein Kraftfahrzeug fährt, bes. im Hinblick auf andere Verkehrsteilnehmer: sportliche, defensive, offensive F.; mit seiner aggressiven F. gefährdet er sich und andere; ^werk, das: 1. Gesamtheit der meist einziehbaren Teile eines Luftfahrzeugs, die dem Aufsetzen beim Landen u. der Fortbewegung (mf dem Boden dienen. 2. svw. t^gestell (1). dazu: -Werkabstimmung, die (Kfz.-T.): zwechnäßige Einrichtung u. Abstimmung der wesentlichen Teile des Fahrwerks (2), -werksbau,der <o. PL); -widerstand, der: Gesamtheit aller der Hauptbewegung eines Fahrzeugs entgegenwirkenden Kräfte: -wind, der: 1. beim Segeln u. Segelflug als Antrieb dienender Wind: die Segler haben heute keinen günstigen F. 2. svw. t Fahrtwind; ^zeit, die: für das Zurücklegen einer bestimmten Strecke während einer Fahrt benötigte Zeit: eine F. von fünf Stunden muß man einkalkulieren; vgl. Fahrtzeit; -zeug [aus niederd. fahrtüg = Schiff] das: u. a. mit Rädern. Kufen od. Tragflächen ausgerüstete technische Konstruktion mit Eigen- od. Fremdantrieb zur schnel- 50# 787
Fähr- leren 1 Beförderung von Personen u. Lasten; er handelt mit -cn aller Art. vom Fahrrad bis zum Auto, dazu: -zaigaus- weis. der (Schweiz.): svw. t Kraftfahrzeugschein, -zeugbau, der <o. PI.), -zeugbrief. der: vgl. Kraftfahrzeugbrief. -zeugfiihrer. der: jmd., der ein Kraftfahrzeug fährt, -zeug- halter, der: jmd.. der die Verfügungsgewalt über ein Kraftfahrzeug besitzt u. es für eigene Rechnung gebraucht, -zeug- haltung. die <o. PI), -zeuginsasse, der. -zaigkolonne. die. -zeugkonvoi. der, -zeuglenker, der (bes. Schweiz.): svw. t-zeugführer. ^zeugraanmer, die: vgl. Kraftfahrzeugkennzeichen, ^zeugpapiere <PI.>: vgl. Kraftfahrzeugpapiere. -zeugpark.der: vgl. Wagenpark, -zeugrahmen. der. -zeug- schlange. die: Schlange von Fafirzeugen, -zeugtedinik. die, -zeugtyp, der. -zeugverkehr, der: der Weg ist für den F. gesperrt, -zeugwartung, die; -zeugwrack, das. Föhr- [Te:;-]: ^betrieb, der: Verkehr von Fähren, Fährschiffen: wegen des Hochwassers mußte der F. vorübergehend eingestellt werden; -bett, das: sich allmählich verengendes Becken, in dem das Schiff nach Beendigung des Fährbetriebs na/iezu unbeweglich ruht; -boot, das: für den Fährbetrieb eingesetztes Boot; -dienst, der: vgl. ^betrieb: das Fährschiff hat den F. wieder aufgenommen; -geld, das <P1. selten): für die Benutzung einer Fähre zu entrichtender bestimmter Geldbetrag; -hafen, der: /Teil einesj Hafen sl, in dem Fährschiffe anlegen; -haus, das: Haus des Fährmanns; -kahn, der: vgl. T ^schiff; -lohn, der (früher): Lohn des Fährmanns für ein einmaliges Übersetzen; -mann, der <P1. ...männer u. ...leute): Führer einer kleinen Fähre, eines Fährboots; -schiff, das: für den Fährbetrieb eingerichtetes u. eingesetztes Schiff: dieses F. hat zwei Wagendecks; -verkehr, der: vgl. ^betrieb. fahrbar ('fa:gba:^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. sich fahren lassend; geeignet, gefahren zu werden; so konstruiert, daß es fahren kam: ein -es Bett; der Teewagen ist f. 2. (veraltend) befahrbar: Nach 300m folgt man einer ... sehr schmalen, aber gut -en Straße (Kosmos 3. 1965. 136); <Abl.:> Fahrbarkeit, die; -. Fähre [Te:ra], die; -. -n [mhd. ver(e). zu mhd. vern. ahd. ferian = zu Schiffe fahren, übersetzen; vgl. fahren]: 1. oft besonders konstruiertes u. eingerichtetes Wasserfahrzeug zum Transportieren, Übersetzen von Personen [in Landfahrzeugen I über einen Fluß, einen See od. eine bestimmte, meist kürzere Meeresstrecke: die F. legt tarn Ufer] an, legt ab. dreht sich, fährt quer über den Strom; Die F. hat an der Nickelswaldener Anlegebrücke festgemacht (Grass. Hundejahre 18); wir setzten mit der F. über. 2. kurz für TLandefähre: An Bord der F. sind .... während Ron Evans mit dem Mutterschiff den Mond umkreist (Hörzu 50. 1972. 73). fahren ['fairen] <st. V.) [mhd. vam. ahd. faran]: l.a) sich auf Rädern rollend, gleitend mit Hilfe einer antreibenden Kraft fortbewegen <ist>: der Zug fährt; unser Auto fährt nicht; das Schiff fährt langsam [aus dem Hafen]; der Fahrstuhl fährt nur bis zum achten Stock; der Bus fährt durch den Tunnel, über eine Brücke, von Berlin nach Potsdam; wann fährt der nächste Bus? (wann fahrt er ab?); der Triebwagen fährt (verkehrt) fahrplanmäßig, täglich; der D-Zug fährt nach München (sein Bestimmungsbahnhof ist München); fährt die Straßenbahn über den Markt? (berührt sie auf ihrer Fahrt den Markt?); b) <f. + sich) bestimmte Fahreigenschaften haben <hat>: der neue Wagen fährt sich hervorragend. 2. a) sich mit einem Fahrzeug o. ä. fortbewegen <ist>: vorsichtig, schnell, mit großer Geschwindigkeit, (ugs.:) wie der Teufel f.; rechts, links, geradeaus, in einer Kolonne f.; 80 [km/h] f.; erster Klasse, mit der Bahn, mit dem Zug. mit dem Bus [zur Arbeit], mit dem Fahrrad, mit dem Roller, auf dem Riesenrad, in einer Kutsche f.; aus der. in die Garage f.; gegen einen Baum f.; ihr fahrt, u. wir gehen zu Fuß; er ist seit 20 Jahren unfallfrei gefahren: er fährt gut (ist ein guter [AutoWahrer); ich bin heute gefahren (habe am Steuer gesessen); wir fahren um 8 Uhr (brechen um 8 Uhr auf); man fährt bis dahin 2 Stunden (braucht für die Fahrt 2 Stunden); er fuhr ihm [mit dem Vorderrad] über den Fuß; der Pkw fuhr dem Lkw in die Flanke; Ü Christus ist gen Himmel gefahren (zum Himmel aufgestiegen); b) mit einem Fahrzeug reisen; eine Reise. Fahrt machen <ist>: an die See. nach Paris, in/auf Urlaub, zu den Großeltern f.; c) <f. + sich) sich unter bestimmten Umständen in bestimmter Weise fahren (2 a) lassen <hat>: auf dieser Straße, bei/im Nebel fährt es sich schlecht. 3.a) sich eines Fahrzeugs o. ä. bedienen, es benutzen, davon Gebrauch machen <ist>: Eisenbahn. Auto, Kahn. Karussell. Ski, Rollschuh f.; wir sind Schlitten gefahren; b) als Fahrzeugführer lenkend fortbewegen, an einen bestimmten Ort bringen, zu einem Ziel hinbewegen <hat>: einen Pkw, ein schweres Motorrad, einen Mercedes, einen Ford Taunus f.; den Traktor [aufs Feld] f.; den Wagen in die Garage f.; wer von euch hat gefahren? (hat den Wagen gesteuert?); sie hat mich f. lassen (hat mir erlaubt, den Wagen zu steuern): c) als Treibstoff benutzest <hat>: er fährt nur Supertbenzin]. 4. <hat/ist> a) mit einem Fahrzeug zurücklegen: einen Umweg, einige Runden, täglich eine bestimmte Strecke f.; er ist/(seltener:) hat die Runde in 5:42 Minuten gefahren; ich bin diese Straße schon oft gefahren; b) mit einem Fahrzeug ausführen, bewältigen: Kurven f.; (Sport:) ein Rennen, einen Rekord, die beste Zeit f.; eine Sonderschicht in der Fabrik f.; (Film:) (mit dem Kamerawagen o. ä.) eine Aufnahme f. 5. durch Fahren (2) in einen schlechten Zustand bringen <hat>: er hat seinen Wagen zu Bruch, schrottreif gefahren. 6. mit einem Fahrzeug befördern, an einen bestimmten Ort transportieren <hat>: Sand. Mist f.; jmdm. Kartoffeln in den Keller f.; er hat den Verletzten ins Krankenhaus gefahren. 7. <hat> a) (Technik) in Betrieb halten, bedienen: einen Hochofen f.; die gesamte Anlage wird von einer Zentralstelle aus gefahren; b) (Film. Rundf, Fems.) ablaufen lassen, senden, übertragen: die Nachrichtensendungen werden täglich mehrmals gefahren. 8.a) /plötzlich! eine schnelle, rasche Bewegung machen; sich rasch, hastig in eine bestimmte Richtung, an eine bestimmte Stelle bewegen <ist>: erschrok- ken aus dem Bett f.; in die Kleider f. (sich rasch anziehen); der Blitz ist in einen Baum gefahren; er fuhr in die Höhe (sprang auf); (Jägerspr.:) der Hase fährt aus dem Lager (springt auf), der Fuchs fährt zu Bau: der Hund ist ihm an die Kehle gefahren (gesprungen); Ü was ist denn in dich gefahren? (was ist mit dir los?); der Schreck fuhr ihm in die Glieder (er erschrak heftig); der Schrei fuhr (drang) mir durch Mark und Bein; blitzschnell fuhr es ihr durch den Kopf (kam ihr der Gedanke), sofort abzureisen; b) mit einer schnellen Bewegung i über, durch etw. streichen, wischen <hat/ist>: er fuhr ihr einige Male mit der Hand durchs Haar, über den Kopf; sie fuhr mit dem Staubtuch kurz über die Tischplatte. 9. (Bergmannsspr.) sich in einem Grubenbau fortbewegen, von einer Stelle zur andern begeben, sich in die Grube hinein- od. aus ihr herausbegeben <ist>. 10. (ugs.) in bestimmter Weise zurechtkommen, bestimmte Erfahrungen machen <ist>: mit dieser Methode, mit diesem Geschäftspartner sind wir immer gut gefahren; bei diesem Geschäft ist er nicht übel gefahren (es war günstig für ihn). 11. * einen f. lassen (derb; eine Blähung abgehen lassen): Fahrende, der u. die; -n. -n (Dekl. t Abgeordnete) (veraltet): y/nrf.. der nicht seßhaft ist u. ständig umherzieht: Die Mutter war eine Artistin, eine F.. die es nicht hielt bei dem Kind (Spiegel 44. 1966. 42). Fahrenheit [' fa:renhait; nach dem dt. Physiker D. G. Fahren- heit (1686-1736)] (Physik): Gradeinheit auf der Fahrenheitskala (Zeichen: F); <Zus.:> Fahrenheitskala,die; - (Physik): Temperaturskala, bei der der Abstand zwischen dem Gefrierpunkt u. dem Siedepunkt des Wassers in 180 gleiche Teile unterteilt ist: die F. wird vor allem in den englischsprachigen Ländern verwendet. fahrenlassen <st. V.; hat) /vgl. fahren (11)/: 1. nicht mehr /festilwlten, sondern / schnell7 loslassen: sie hat seinen Arm f./(seltener auch:) fahrengelassen; der Dieb ließ den Sack fahren und flüchtete. 2. aufgeben: auf etw. verzichten, nicht mehr daran glauben, festhalten: sie hat alle Hoffnungen f.; schwor er sich .... dies ungeheure Glück niemals fahrenzulassen (Th. Mann. Buddenbrooks 449); Fahrensmaim, der; -[e]s. ...leute u. ...männer (Seemannsspr.): Seemann; Schiffer; Fahrer, der; -s, -: a) jmd., der ein Kraftfahrzeug fährt, insbes. kurz für t Autofahrer: er ist ein sicherer F.: er saß neben dem F.; b)jmd., der berufsmäßig ein /Kraftfahrzeug (als Transport-, Verkehrsmittel o.a.) fährt: der Betrieb sucht noch einige F.; während der Fahrt bitte nicht mit dem F. sprechen! Fahrer-: ^flucht, die <o. Pl.>: unmittelbares Sichentfernen des Fahrers eines an einem Verkehrsunfall beteiligten Wagens vom Unfallort mit der Absicht, sich der Identifizierung od. der Feststellung der Art seiner Beteiligung am Unfall zu entziehen: F. begehen; wegen F. verurteilt werden, dazu: 788
Fair play ^flüchtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>; -haus, das: kleiner abgeteilter Raum. Gehäuse eines Lastkraftwagens, in dem der Fahrer sitzt. von dem aus er das Fahrzeug fährt; ^kabine« die: vgl. ^haus; -sitz, der: Platz des Fahrers in einem Kraftfahrzeug; -stand, der: svw. t Fahrstand (1). Fahrerei [fa.re'rai], die; - (oft abwertend): ungeschicktes, behinderndes, alTzu häufiges od. allzu langes, als lästig empfundenes Fahren: die tägliche F. in diesem Verkehr ist nervenaufreibend; Fahrerin, die; -, -nen: w. Form zu t Fahrer; fahrerisch <AdJ.; o. Steig.; nicht präd.>: das Fahren mit einem Kraftfahrzeug, die Fahrkunst, -technik eines Kraftfahrers betreffend: seine -en Qualitäten beweisen; er ist ihm f. überlegen; fahrig ['fa:n<;] <Adj.>: a) unruhig u. hastig; unausgeglichen u. unkontrolliert: -e Bewegungen; b) unaufmerksam, zerstreut wirkend; nicht in der Lage, sich richtig auf etw. zu konzentrieren; zerfahren: ein -er Schüler; er wirkte ein wenig geistesabwesend u. f.. dazu: Fahrigkeit die; -; fahrlässig <Adj.) [eigtl. = fahrenlassend, zu mhd. varn läsen = gehenlassen, vernachlässigen]: die gebotene Vorsicht. Aufmerksamkeit. Besonnenheit fehlen lassend; trotz Gefahr unachtsam, seine Pflichten vernachlässigend, nachlässig: -es Verhalten; der Arbeiter war f.; f. handeln, mit etw. umgehen; -e (jur.; durch fahrlässiges Verhalten verursachte) Tötung, Körperverletzung; dazu: Fahrlässigkeit, die; -. -en <PI. selten): fahrlässiges Verhalten: eine grobe F.; (Jur.:) bewußte, unbewußte F. fährlich ['fc.glK;] <Adj.) [mhd. vaerlich, ahd. farlih, zu: fara. tGefahr] (veraltet) gefährlich: Damals lebte ihm Rahel. die Süßäugige, schwer erworben, f. entfuhrt (Th. Mann. Joseph 165); <Abl.:> FJhrlkhkeit, die; -, -en [mhd. vaw- licheit). Fahrnis [Ta:?nisJ. die; -. -se [zu t fahren] (jur.): bewegliches Vermögen, fahrende Habe: In aller Regel werden die Fachleute dann einen suchenden Blick über die Gesamtheit der -se werfen (MM 6.9. 74, 18). dazu: Fghrnisschaden, der: bei dem Schaufensterbrand entstand ein Gebäudeschaden von 12000 Mark und ein F. von 10000 Mark (MM 19.12.67.4). Fflhrnis [Te:?nisl. die; -. -se (häufig PI.) [zu TGefahr] (geh.): Gefahr, gefährliche Situation: sich in -se begeben. Fahrt [fa:gt]. die; -. -en [mhd.. ahd. vart. zu Tfahren]: 1. <o. PI.) a) auf Rädern erfolgende od. gleitende Fortbewegung; das Faixren (la. 2a): der Zug hat freie F.; nach drei Stunden F. kamen wir an; er sprach kein Wort während der F.; b) Geschwindigkeit des Fahrens (1 a. 2 a): der Zug verlangsamt die F., ist in voller F.; das Schiff nahm F. auf (wurde schneller); das Schiff machte nur wenig, kleine F. (Seemannsspr.; fuhr langsatnY. volle F. voraus! (Seemannsspr.; Befehl an den Maschinisten); *in F. kommen/geraten (ugs.:\.in gute Stimmung, in Schwung geraten. 2. wütend, böse werden)', in F. sein (ugs.: 1. guter Stimmung, in Schwung sein. 2. wütend, böse sein): imdn. in F. bringen (ugs.: 1. in gute Stimmung versetzen. 2. wütend, zornig machen). 2.a) das Fahren zu einem bestimmten Zweck, zu einem Ziel; Reise mit einem Fahrzeug: eine lange, anstrengende F.; die F. begann und endete am Schloß; eine F. unterbrechen; eine F. [mit dem Auto] ins Ausland machen; wir hatten eine gute, angenehme F. hierher; 'eine F. ins Blaue (Ausflugsfahrt, hei der das Ziel noch nicht endgültig festgelegt ist od. den Teilnehmern nicht bekanntgegeben wird): b) meist me/irtägige Wanderung vorwiegend junger Leute [mit Zelten/: wir haben früher viele -en gemacht, sind oft auf F. gegangen. 3. (Bergmannsspr.) a) in einem Schacht zum Ein- u. Aussteigen angebrachte Leiter; b) mit Seilzug betriebene Förderanlage. 4. (Seew.) svw. t Fahrtbereich: er ist Kapitän auf großer F.; er hat das Patent für kleine F.; das Schiff ist für mittlere F. zugelassen. Fahrt- (vgl. auch: Fahr-, Fahrten-): -ausweis, der: svw. t Fahrausweis (1); -bereich, der (Seew.): Bereich, für den ein Schiffsführer durch sein Patent zugelassen ist od. innerhalb dessen ein Schiff seiner Größe. Konstruktion o.a. entsprechendeingesetzt werden, fahren darf; vgl. Fahrbereich; -bereit <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): svw. t fahrbereit; Miauer, die: Dauer einer Fahrt (2 a), für eine Fahrt (2 a) benötigte Zeit. Fahrzeit; -genösse, der (veraltet): Mitreisender; ^ge- schwindigkeit, die: svw. t Fahrgeschwindigkeit; -kilometer, der: svw. t Fahrkilometer; -kosten <PI.>: svw. t Fahrkosten; -riditung, die: Richtung, in der sich ein Fahrzeug fortbewegt: der Bus änderte plötzlich die F.; Er bekam einen Fensterplatz in F. (Reinig. Schiffe 45). dazu: -richtungsan- zeiger, der (Kfz.-T.): paarweise an der Vorder- u. Rückseite eines Fahrzeugs angebrachte Blinkleuchte, mit der die Änderung der Fahrtrichtung angezeigt wird; —rinne, die: svw. t Fahrrinne; ^route, die: Verlauf der Wegstrecke. Wegführung einer Fahrt (2 a): die F. für eine Reise festlegen; -Schreiber, der (Kfz.-T.): Gerät in einem Fahrzeug, das die Fahrgeschwindigkeit (in Abhängigkeit von der Zeit) aufzeichnet; Tachograph; -strecke, die: svw. t Fahrstrecke: Die Heizung ... fördert ... nach wenigen 100 Metern F. ... die erste Warmluft (Auto 6. 1965. 22); -Unterbrechung, die: nach einer kurzen F. setzte sich der Zug wieder in Bewegung; mit dieser Fahrkarte ist eine F. beliebig oft möglich (darf man an beliebig vielen Orten aussteigen, um die Fahrt zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen); -wind, der: bei schneller Fahrt eines Fahrzeugs entstehende Luftströmung: Er fährt, seinen linken Arm in den F. gehängt, einhändig (Frisch. Gantenbein 375); vgl. Fahrwind; ^»it, die: svw. t Fahrzeit; -ziel, das. Fährte [TE^to], die; -. -n [mhd. verte. zu: vart, t Fahrt]: aus den Fußabdrücken bestimmter Wildtiere, bes. des Schalenwilds, bestehende Spur: eine frische, warme F.; die F. eines Hirsches; der Hund nimmt die F. auf, folgt der F.; auf eine F. kommen, stoßen; den Hund auf die F. setzen; U die Polizei hat in diesem Mordfall endlich eine F. gefunden; die Polizei verfolgt eine falsche F., ist auf der falschen F. (bei der Suche nach einem Verbrecher); jmdn. auf eine falsche F. locken, auf die richtige F. bringen (jmdm. falsche, richtige Hinweise geben); voran der Hofrat .... auf seiner F. (gefolgt von) Dr. Krokowski (Th. Mann, Zauberberg 92). Fahrten- (vgl. auch: Fahrt-): -buch, das: 1. Kontrollbuch, in das ein Falirzeugfüfxrer. bes. der Berufskraftfahrer. Einzelheiten über die Fahrten (2a), Reparaturen, die Fracht o.a. einträgt. 2. Tagebuch einer Watviergruppe o. ä.. in das Einzelheiten über die Fahrten (2 b), die Wanderungen eingetragen werden; -messer, das: feststehendes Messer, das in einer Scheide /aus Leder/ steckt u. bes. bei Fa/irten (2b) mitgeführt wird; ^Schreiber, der: svw. t Fahrtschreiber; -Schwimmer, der: jmd.. der eine Prüfung abgelegt hat. die aus 30 Minuten Dauerschwimmen u. einem Sprung vom 3-m-Brett besteht, dazu: -sdwimmerabzeichen, das; -sdmknmerzeugnis, das. Fahrtuch, das; -s. ...tücher [niederd. Fahrdook. Faat-dook. aus: Faat = Faß. Gefäß. Schüssel. Teller u. Dook = Tuch, also eigtl. = Schüssel- od. Tellertuch] (nordd.): Wisch-. Abwaschtuch. Faible [fe:bl], das; -s. -s [frz. faible. eigtl. = Schwachheit. Kraftlosigkeit. Subst. zu: faible = schwach, kraftlos < lat. flebilis = beweinenswert. kläglich]: Vorliebe. Schwäche, die jmd. für jmdn.. etw. hat; Neigung. Hang. etw. Bestimmtes zu tun; Gefallen an jmdm.. etw.: sein F. für gutes Essen ist bekannt; Er hatte sofort ein F. für diesen Jungen (Katia Mann. Memoiren 71); Dort aber in der Obersten Abteilung sitzen keine Zeichner und Maler mit einem F. für Übernatur (Kant, Impressum 8). Faille [fa:j. 'falte], die; - [frz. faille. H. u.]: Seidengewebe mit feinen Querrippen (Ripsseide). fair [fe:g] <Adj.> [engl, fair]: a) anständiges Verhalten, eine gerechte, ehrliche Haltung andern gegenüber zeigend; von Anständigkeit, Gerechtigkeit. Ehrlichkeit zeugend; den Regelndes Zusammenlebens entsprechend: -es Benehmen; eine -e Gesinnung; ein -er Geist. Kampf; Funksprechgeräte zu -en (angemessenen u. vertretbaren) Preisen (Funkschau 20. 1971, 2126); Es ist aber nur gerecht und f.. zu sagen, daß ... (Grzimek. Serengeti 107); Ein guter Schreiber ist f. gegen den Leser (Reinig. Schifte 120); das war nicht ganz f. von ihm; daß der Wahlkampf von seinem konservativen Gegner f. gefuhrt worden sei (Welt 23.1. 65. 4); b) (Sport) den / Spiel /regeln entsprechend, anständig u. kameradschaftlich: ein -er Sportler. Wettkampf; die Entscheidung des Schiedsrichters war nicht f. (nicht unparteiisch); Fairneß [fernes], (österr. auch:) Fairness, die; - [engl, faimess]: a) anständiges Verhalten, gerechte, ehrliche Haltung andern gegenüber; b) (Sport) den ! Spieliregeln entspre- chendes. anständiges u. kameradschaftliches Verhalten beim Spiel, Wettkampf o.a.; <Zus.:> Fairneßpokal, der (Sport): Pokal für die fairste Mannschaft* den fairsten Spieler bes. bei Turnieren; Fairneßpreis, der: vgl. Faimeßpokal; Fair play [Te9 plei], das; - - [engl, fair play]: svw. t Fairneß: einer, der noch an Recht, an F. p.. an Sitte und Anstand 789
Fairway auch im Kampf der Meinungen glaubte (Tucholsky. Werke I. 432); Fairway[fedwei]. das; -s, -s [engl, fairway. eigtl. = offener, unbehinderter Weg] (Golf): kurz gemähte Spielbahn zwischen Abschlag (lc) u. Grün (3): den Ball neben das. aufs F. spielen. Fairy chess ['fean tjes], das; - - [engl, fairy chess. eigtl. = Zauberschach] (Schach): modernes Teilgebiet des Problemschachs mit z. T. neuerfundenen Figuren od. mit verändertem Schachbrett. Faiseur [fezo:?]. der; -s, -e [frz. faiseur = Macher, zu: faire = machen, tun < lat. facere] (veraltet): jmd., der ein geplantes übles Unternehmen durchführt; Anstifter: Fait accompli [fetakö'pli]. das; --. -s -s [feza...; frz. fait accompli.aus: fait = Tat(sache) < lat. factum (t Faktum) u. accompli = vollendet. 2. Part, von: accomplir = vollenden, zu lat. complere = anfüllen, vollenden] (bildungsspr.): Tatbestand, der nicht mehr zu ändern, nicht mehr rückgängig zu machen ist; vollendete Tatsache: Es ist nicht das erste Mal. daß Pankow die Franzosen mit einem F. a. überrumpelt (Welt 23.1. 65. 3). (Skal [f£'ka:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. faex (Gen.: faecis) = Bodensatz. Hefe] (bes. Med.): die Fäkalien betreffend, daraus bestehend; kotig; <Zus.:> FäkgUünaer. der: vorwiegend aus menschlichen Abscheidungsstoffen bestehender Dünger; Fäkalien [...frn] <P1.> [zu träkal] (bes. Med.): von Menschen u. Tieren ausgeschiedener Kot /'«. HarnJ. Fakir [fa:ki:?. österr.: faki:?]. der; -s. -e [arab. faair = arm; Armer]: 1. (in mohammedanischen Ländern) frommer, bettelnd umherzie/iender Asket der seinen Körper durch besondere Konzentrationsübungen, durch Autosuggestion o. ä. unempfindlich gegen Schmerzen machen kann.. 2. als Fakir (1) auftretender Zauberer. Gaukler. Fakbau [Takl-]. die; -. ...säue [(mit Ausfall des r) zu mhd. varch. varke = Schwein. Ferkel, ahd. far(a)h. t Ferkel] (südd., österr.): tragendes! Mutterschwein. Faksimile [fak'zi:mile]. das; -s. -s [engl, facsimile. subst. aus lat. fac simile = mach ähnlich!] (Fachspr.): mit einem Original in Größe u. Ausführung genau übereinstinvnende Nachbildung, Wiedergabe, bes. als fotografische Reproduktion: das F. einer Urkunde, einer alten Handschrift. Faksimile-: -abdruck. der: svw. t -druck (2); -ausgäbe, die: Ausgabe als Faksimiledruck (2): Die Schöpfungsmesse hat ... eine Veröffentlichung besonderer Art erlebt; eine F. des erst 1956 wieder aufgetauchten Autographs (Welt 28. 6.65.7); Miruck, der <P1. drucke): 1. <o. Pl.> Druckverfahren, in dem das Faksimile eines historisch wertvollen Schriftwerks o. ä. hergestellt wird: ein Prachtwerk mit 228 Tafeln, das er in F. ... herausbrachte (Ceram. Götter 37). 2. in Faksimiledruck (1) hergestellte Nachbildung eines Originals: Der Chagall ist eine Kopie, ein F. (Welt 11.8. 62. geist. Welt 3); ^Stempel, der: Stempel mit originalgetreuer Unterschrift; ^telegref,der: Gerät zur Übermittlung von druckfertigen Schriftsätzen an einen anderen Druckort; Mibertra- gung, die: Übertragung eines druckfertigen Schriftsatzes durch einen Faksimiletelegrafen an einen anderen Druckort. faksimilieren [fakzimili:ren] <sw. V.; hat): ein Faksimile von etw herstellen: eine alte Urkunde f. Fakt [fakt]. das. auch: der; -[eis. -en. auch: -s: svw. ^Faktum: das ist der F.; Aber F. war. daß meine gesammelten Werke nicht die Bohne taugten (Plenzdorf, Leiden 23); -s und Stories dazu wirken oft amüsant (Werbeprospekt); Fakta: PI. von f Faktum; Fakten: PI. von fFakt u. t 'Faktum; Faktenmaterial, das; -s. -ien: Tatsachenmaterial; Faktenwissen, das; -s: Bestand an Kenntnissen über bestimmte Fakten, Daten, äußere Ereignisse o.a.: seine Kenntnisse beschränken sich auf bloßes F.; Faktion [fak- 'tsio:n]. die; -. -en [lat. factio. eigtl. = das Machen] (veraltend): aktive, kämpferische bis radikale parteiähnliche Gruppe, die sich innerhalb einer Partei gebildet hat u. deren Ziele u. Ansichten von der Generallinie der Partei abweichen: Die Väter der amerikanischen Verfassung hatten .Faktionen' als negative Elemente bezeichnet (Fraenkel. Staat 74); bktitis <Adj.; Steig, ungebr.) [frz. factieux < lat. factiösus = parteisüchtig]: von Parteiengeist beseelt; Fak- tis [Taktis], der; - [Kunstwort]: als Gummiersatz verwendeter, künstlich hergestellter, kautschukähnlicher Stoff. f«ktfedi <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [zu t'Faktum]: a) den Tatsachen entsprechend, in Wirklichkeit, tatsächlich, wirklich: der -eNutzen einer Reform; eine schnelle Hilfeleistung war f. unmöglich; (es)... wurde ... noch der Schein eines ... Bündnisses gewahrt, während die zur Unterstützung in Italien selbst stationierten deutschen Truppen f. als Besatzungsmacht auftraten (Fraenkel. Staat 86); b) (österr. ugs.) praktisch, eigentlich, quasi: das ist ja f. dasselbe; wenn das so weitergeht, müßte ich f. auswandern; faktitiv [faktiti:f. auch: ' ] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. factitäre = oft. gewöhnlich tun]: 1. (bildungsspr.) bewirkend. 2. (Sprachw.) das Faktitiv betreffend: -e Verben; Faktitiv [-]. das; -s. -e [...i.va]. FaktitMm [...'ti:vum]. das; -s. ...va (Sprachw.): abgeleitetes Verb, das ein Bewirken zum Ausdruck bringt (z. B. schärfen = scharf machen); Faktizitit [faktitsi't£:t]. die; -. -en (Philos.. bildungsspr.): feststellbare Wirklichkeit; Tatsächlichkeit, Gegebenheit: die -en und Realitäten der Gesellschaft (Fraenkel. Staat 140); Faktographk, die; - [zu f 'Faktum u. T-graphie]: svw. TFacti on-Prosa, dazu: faktogrohbch <Adj.; o. Steig.): in der Art der Faktographie: eine -e Wiedergabe einzelner Ereignisse; Faktor [faktor. auch: fakto:?]. der; -s. -en [...'to:r»n; lat. factor = Macher. Verfertiger]: 1. mitwirkende Ursache, Kraft; mitbestimmender, maßgeblicher Umstand, Gesichtspunkt: ein entscheidender, wesentlicher, bestimmender F.; wirtschaftliche und psychische -en wirken hier zusammen; die regionale forstliche Erzeugungs- und Nutzungsplanung, die vorzugsweise mit dem F. der Zeit arbeitet (Mantel. Wald 54); das Wetter, der Junge ist [bei unserem Vorhaben] ein unsicherer F. (das Wetter, das Verhalten des Jungen können wir nicht von vorneherein fest einkalkulieren). 2. (Math.) Zahl od. Größe, mit der eine andere multipliziert wird: ein konstanter F.; ein F. von 108; eine Summe in [ihre] -en zerlegen. 3. technischer Leiter einer Setzerei, auch einer Buchdruckerei od. Buchbinderei; <Zus. zu 1:) Faktorenanalyse, die (Psych.): statistische Forschungsmethode zur Ermittlung der Faktoren, die einer großen Menge verschiedener Eigenschaften zugrunde liegen; Faktorei [fakto'rai]. die; -. -en [mlat. factoria = Geschäft]: (im Zeitalter des Kolonialismus) größere Handelsniederlassung in Übersee: faktoriel! [...to'riel] <AdJ.; o. Steig.): nach Faktoren (1) aufgeschlüsselt, in Faktoren zerlegt; Faktotun [fak'totom], das; -s. -s u. ...ten [subst. aus lat. fac tötum = mache alles!]: jmd., der schon längere Zeit in einem Haushalt, Betrieb o. ä. tätig ist u. alle anfallenden Arbeiten u. Besorgungen erledigt: Die Afla also ist die Perle, das F.. das muntere Zimmermädchen mit dem roten, lachenden Gesicht (K. Mann. Wendepunkt2S); der Hauswart an ihrer Tanzschule, ein F. von siebenundsiebzig Jahren (Frisch. Stiller 218); 'Faktum ffaktum]. das; -s. ...ten. veraltend auch: ...ta [subst. aus lat. factum = gemacht, getan, geschehen. 2. Part, von: facere = machen, tun] (bildungsspr.): etw., was tatsächlich, nachweisbar vorhanden, geschehen ist; Tatbestand, Ereignis, mit dem man sich abfinden muß. /unumgängliche' Tatsache: ein politisches, unabänderliches F.; sich bei einem Vortrag auf Fakten stützen, von bloßen Fakten ausgehen; Hier geht es nicht um die Unverbindlichkeit eines „Wesens des Christentums", sondern hier geht es um brutale Fakten: ... (Thielicke. Ich glaube 12); vgl. de facto; Faktum [-]. das; -. ...tümer[lat. factum = das Gemachte, d. h. das Gestohlene, zu gaunerspr. machen = stehlen, f'Faktum] (Gau- nerspr.): Beute. Diebesgut; Faktur [faktu:?]. die; -. -en [1: relatinisiert aus ital. fattura < lat. factüra = das Machen, die Bearbeitung; 2: frz. facture]: 1. (Kaufmannsspr. veraltend) Rechnung für eine gelieferte Ware. Lieferschein. 2.a) (veraltet, noch iron.): handwerkliche Arbeit: Königsberg stellt zumeist Paßfälschungen. Ausfuhrscheine. Visa ... und Amtsausweise unserer (= der Verbrecher) F. aus (Kisch. Reporter 176); b) (Musik) kunstgerechter Aufbau einer Komposition; Faktura [fak'tu:ra]. die; -. ...ren (veraltet, noch österr.): svw. tFaktur (1); fakturieren [faktu- 'ri:ran] <sw. V.; hat) (Kaufmannsspr.): Fakturen (1) ausschreiben; Waren berechnen, dazu: Fakturknmg. die; -. -en: Warenberechnung; <Zus.:> Fakturiermaschine, die (Bürow.): Büromaschine zum Erstellen von Rechnungen o. ä. in einem Arbeitsgang; Fakturist [faktu'nst]. der; -en. -en: jmd., der in einem kaufmännischen Betrieb mit der Aufstellung u. Prüfung von Fakturen (1) beschäftigt ist; Fakturjstin, die; -. -nen: w. Form zu t Fakturist. flkulent [feku'lEnt] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. faeculen- tus = voll Hefe; voll Unrcinigkeiten; t Fäzes] (Med.): kotartig, kotig. 790
fall-, Fall- Fakultas [fakultas]. die; -. ...täten [...'te:tn; lat. facultas = Fähigkeit, Vermögen, Möglichkeit] (bildungsspr.): wissenschaftliche Lehrbefähigung in einem bestimmten Fach: ein Studienrat mit der F. für Geschichte; Fakultät [fakul'teit]. die; -, -en [mlat. facultas (Gen.: facultatis) = Wissens-. Forschungsgebiet < lat. facultas, f Fakultas]: 1. (Hochschulw.) a) eine Gruppe zusammengehörender Wissenschaften od. Wissenschaftsgebiete umfassende Abteilung als Lehr- u. Verwaltungseinheit einer Universität od. Hochschule: die F. wechseln; sich an der philosophischen, medizinischen F. einschreiben lassen; *[ein Kollette] von der anderen F. sein (scherzh.: I. eine andere I Glaubens Jrichtung, [Weltlanschauung vertreten. 2. homosexuell sein): b) Gesamtheit der Lehrer u. Studenten, die zu einer Fakultät (1 a) gehören: die gesamte F. nahm an der Feier teil; c) Gebäude, Räumlichkeiten als Sitz einer Fakultät da). 2. (veraltet) svw. t Fakultas. 3. (veraltet) Fähigkeit, natürliche Gabe: daß wir ihn (= den Stoff der Schöpfung) mit den -en unserer Vorstellungskraft auf Anhieb begreifen können (Haber. Welten 82). 4. (Math.) Produkt, dessen Faktoren durch die Gliederung der natürlichen Zahlenreihe, von 1 beginnend, gebildet werden (z. B. 1 • 2 • 3 • 4 • 5 = 5 Fakultät; Zeichen: 5!); <Abl.:> fakultativ [fakultativ <AdJ.; o. Steig.) [frz. facultatif. zu lat. facultas, f Fakultas] (bildungsspr.): dem eigenen Ermessen, der eigenen Entscheidung überlassen: wahlfrei, nach eigener Wahl (Ggs.: obligatorisch): -e Unterrichtsfächer; die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist f.; es kann f. die eine oder die andere Vorlesung belegt werden. Fakultits-: -beschhiß, der: vom Fakultätsrat gefaßter Beschluß: ^ratt der: Ausschuß, der sich aus Vertretern der verschiedenen Gruppen einer Fakultät (1 a) zusammensetzt (LehrStuhlinhaber, Assistenten, Studenten o.a.): ^Versammlung, die: Zusammenkunft des Fakultätsrats. Falaises[fa'le:zL(auch:)Falahen[fale:zn]<P1.)[frz. falaises. PI. von: falaise = Steilküste. Klippe]: französische Bez. für Steilküsten [der Normandie u. Picardiel. Falange [fa*lange, span.: fa'lanxe]. die; - [span. Falange. eigtl. = Stoßtrupp < lat. phalanx (Gen.: phalangis). tPhalanx]: faschistische, totalitäre Staatspartei Spaniens: Die nationale Bewegung... ist die einzige in Spanien zugelassene Partei. Sie repräsentiert den rechten Flügel der F. (MM 14. 6. 75, 1); Falangist [falau'gist]. der; -en. -en [span. Falangista]: 1. Mitglied der Falange. 2. Mitglied der christlichen Phalangepartei im Libanon, die für Kooperation mit dem Westen eintritt: im Libanon ... Auf der einen Seite die ..Falangisten": Sie wollen die Vormachtstellung der Christen in Wirtschaft und Politik auf jeden Fall erhalten (Hörzul9. 1976.8). falb [falp] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. val. valwer] (geh.): ein fahles, ins Graue spielendes Gelb aufweisend: fahlgelb, gelblich: ein -es Pferd; die Berg- und Buschwüste, die f. und dürr wie ein Löwenleib war (Jacob. Kaffee 106); Falbe f falte], der; -n. -n: falbes Pferd mit meist dunklerem Mähnen- u. Schwanzhaar. Falbel ['falb)], die; -. -n [frz. falbala. zu afrz. felpe. frepe = Franse] (Schneiderei): gefältelter od. gekrauster Besatz an Kleidern: Rüsche:. <Abl.:> fabeln. flUbeln [Telbin] <sw. V.; hat) (Schneiderei): a) in kleine Falten legen, rüschen: Spitzen als Kleiderbesatz f.; Die Röcke fielen lang herab, gefälbelt, reich und bunt gemustert (Ceram. Götter 81); b) mit Falbeln besetzen: der Ausschnitt des Kleides war gefälbelt. FaJdfetorkm[faldis'to:riumJ,das; -s. ...ien [...pn; mlat. faldi- storium. faldistolium < ahd. faitistuol = Faltstuhl]: zusammenklappbarer] Armlehnstuhl des Bischofs od. Abtes für besondere kirchliche Feiern. Falke [Talks], der; -n. -n [mhd. valk(e). ahd. falc(h)o. wohl zu ffahl (nach dem graubraunen Gefieder)]: 1. in vielen Arten vorkommender Greif vogel mit schlankem Körper, spitz zulaufenden Flügeln u. langem Schwanz, mit hakig gebogenem Schnabel u. graubraunem, an der Unterseite meist heller gefärbtem Gefieder: der F. erspäht, schlägt die Beute; Von unsichtbaren Dächern stießen braune -n zu ihm empor (H. Mann. Stadt 440); einen -n für die Beizjagd abrichten. 2. (meist PI.) jmd., der einer politischen Gruppierung angehört, die eine militante [AußenJpolitik vertritt (Ggs.: Taube 2): Die -n verlangen den rücksichtslosen Einsatz der Staatsgewalt gegen die Aufruhrer (Spiegel 33. 1967, 69). Falken-: ^auge.das: 1. (geh.) wachsames, bes. scharfes Auge eines Menschen. 2. als Schmuckstein verwendete, feinfaserige Quarzart: ^beize, die: vgl. 2Beize; -Nick, der <o. PI.) (geh.): wachsamer, scharfer Blick, den jmd. hat: der psychologische F. Balzacs, geübt, im Unscheinbaren das Wesenhafte ... zu erkennen (St. Zweig. Fouche 107); -haube, die (Jagdw.): Haube, die einem zur Jagd abgerichteten Falken über den Kopf gestülpt wird, solange er auf der Hand des Falkners sitzt: -hörst, der; -Jagd, die: vgl. 2Beize. Falkenier [falkani:?]. der; -s. -e (veraltet): svw. t Falkner; Falkner[falknc],der;-s.• [mhd. valkenaere < mlat. falco- närius] (Jagdw.): jmd., der bestimmte Greifvögel, meist Falken, für die Jagd abrichtet u. mit ihnen jagt: <Abl.:) Falkne- rei [falknarai], die; -. -en (Jagdw.): 1. <o. PI.) das Abrichten von bestimmten Greifvögeln, bes. von Falken, u. das Jagen mit ihnen. 2. Anlage, in der zahlreiche Greifvögel, bes. Falken, gehalten u. abgerichtet werden. 'Fall [fal]. der; -[e]s. Fälle [Teb; 1: mhd.. ahd. val. zu f fallen; 2-4: von der Vorstellung des Würfelfalls ausgehend, aber beeinflußt von lat. casus = Fall (frz. cas); 5: für lat. casus, t Kasus]: 1. <o. PI.) a) das Fallen (1 a). Sichabwärtsbewegen infolge der Schwerkraft: der Fallschirm öffnet sich im F.. während des -es; *der freie F. (Physik; gesetzmäßig beschleunigter Fall eines Körpers, auf den außer der Schwerkraft keine zusätzliche Kraft einwirkt): b) das Fallen (lc). Hinfallen: Sturz: einen schweren F. tun; im F. riß er einen weiteren Läufer mit; man hörte einen dumpfen F. (das Geräusch eines Sturzes): Ü der F. (Untergang) Trojas; *zu F. kommen (1. geh.; hinfallen, hinstürzen: er ist im Dunkeln zu F. gekommen. 2. gestürzt werden, scheitern: der Minister ist durch/über ihn. diesen Skandal zu F. gekommen); zu F. bringen (1. geh.; hinfallen, hinstürzen lassen: eine dicke Baumwurzel hat sie zu F. gebracht. 2. scheitern lassen, zunichte machen: stürzen: ein Gesetz, einen Plan zu F. bringen; seine Skandale haben ihn schließlich zu F. gebracht). 2.a) etw., womit man rechnen muß: Umstand, der eintreten kann: wenn dieser F. eintritt; für den schlimmsten, äußersten F.; für diesen F. habe ich vorgesorgt; in solchen Fällen gibt es nur eins, nur ein Mittel; * [nicht] der F. sein (sich [nicht] so verhalten, Inichtj so sein): den F. setzen (als gegeben annehmen): setzen wir einmal den F.. er käme zu spät ...; gesetzt den F., daß ...; für den F., daß ...; im Fällte], daß ... (falls, wenn): auf ieden F. (ganz bestimmt, unbedingt): du mußt ihm auf Jeden F. schreiben; auf alle Fälle (1. unbedingt, unter allen Umständen, ganz sicher. 2. zur Sicherheit, vorsichtshalber: man weiß nicht, wie das Wetter sein wird, wir nehmen auf alle Fälle einen Schirm mit); auf keinen F. (absolut nicht, unter keinen Umständen): von F. zu F. (jeweils für sich, besonders, in jedem Einzelfall): etw. von F. zu F. entscheiden; b) sich in einer bestimmten Weise darstellende Angelegenheit, Sache, Erscheinung: Vorkommnis, Ereignis: ein ungewöhnlicher, hoffnungsloser F.; ein typischer F. von Leichtsinn; dieser F. ist kompliziert, macht mir Sorge; einen F. aufgreifen, als Beispiel anfuhren, zur Sprache bringen; ich komme noch auf den F. zurück; das ist in jedem [einzelnen] F. wieder anders; R [das ist] ein typischer F. von denkste (da habe ich mich, hat sich jmd. gewaltig geirrt): *lmds. F. sein (ugs.; jmdm. gefallen, zusagen, entsprechen): er ist nicht gerade mein F.; klarer F.! (ugs.; aber natürlich!, selbstverständlich!)^ in Jedem F. (ob so od. so): diesen Prozeß durchzudenken ... bis zu Adam und Eva ... oder bis zu den Hominiden .... aber es gibt in Jedem F. ein Dunkel, in dem diese Kette sich verliert (Bachmann. Erzählungen 113). 3. (jur.) Gegenstand einer Untersuchung. Verhandlung: Rechtsfall, Verhandlungssache: der F. Robert Krause; dieser F. wird die Gerichte noch einige Zeit beschäftigen; einen F. untersuchen, aufklären; das Gericht hat den F. entschieden. 4. (Med.) das Auftreten, Vorhandensein einer Krankheit bei jmdm., Krankheitsfall: es traten mehrere Fälle von Pilzvergiftung auf; Ü sie haben zwei schwere Fälle (schwerkranke Patienten) auf der Station. 5. (Grammatik) Form der Beugung (eines Substantivs, Adjektivs, Pronomens od. Numerales): Kasus, Beugefall: das Substantiv in den 4. F. (Akkusativ) setzen; nach ..wegen" steht der 2. F. (Genitiv): 'Fall [-]. das; -[e]s, -en [aus dem Niederd. < mniederd. val. eigtl. = das Fallen] (Seemannsspr.): Tau zum Aufziehen u. Herablassen eines Segels. f*ll-. Ffll-: -apfel. der: vgl. -obst; -ball, der (Faustball): 791
Fällbad nach einem hohen Zuspiel an der Leine mit der nach oben gedrehten Faust abgebremster Ball, der so sacht ins gegnerische Feld fallt, daß er dort kaum hochspringt: -wbaum, der (Jägerspr.): dürrer Baum, auf dem bei der Krä- henjagd ein Uhu als Lockvogel festgebunden wird: ^bell, das: vgl. Guillotine; ^beschleunigung, die (Physik): Beschleunigung, die ein frei fallender Körper erfährt: ^biegung, die (österr.): svw. t Biegung (2); -brücke, die: bewegliche Brücke, die zur Erstürmung von Mauern. Überbrückung von Gräben diente u. auch an Schiffen angebracht wurde: -gatter.das: svw. T-gitter: ^gesdroindigkeit. die (Physik): Geschwindigkeit, mit der sich ein frei fallender Körper bewegt: Mtesetz, das (Physik): Gesetz über den freien Fall: Mtitter, das: hochziehbares Gitter aus oft unten zugespitzten Balken od. Stäben zum Sperren des Zugangs einer Burg. Festung o.a.: Mffube. die: tiefe, mit Zweigen überdeckte u. unsichtbar gemachte Grube als Falle für Tiere, bes. Großwild: Ü Fragen mit -n zur Testung des tatsächlichen Wissens (Noelle, Umfragen 74); ^hammer, der: mechanisch betätigter Hammer, dessen Schlagenergie durch sein Gewicht u. seine Fallhöhe gegeben ist: ^hähet die: 1. (Physik) Strecke, die ein Körper im freien Fall zurücklegt. 2. Hypothese der Dramaturgie, daß der soziale Fall des Helden als desto tiefer empfunden wird, je hötter sein sozialer Rang ist: ^Jiolz, das: abgefallene, meist dürre Äste u. Zweige: -toub, das (nicht getrennt: Fallaub): vgl. -holz; -linie, die (nicht getrennt: Fallinie): 1. auf einer geneigten Fläche die Linie des größten Gefälles. 2,a) (Bergsteigen) svw. tDirettissima; b) (Ski) direkte, kürzeste Abfahrt ins Tal: Mnasdie, die (Schweiz.): Laufmasche / in Strümpfen /; -meteter, der (vgl. Fallwild] (veraltet): Abdecker: -nest, das: svw. t Fallennest; Mibst, das: Obst, das von selbst vom Baum gefallen ist: das F. auflesen; -reep. das [niederd. falreep. zu: reep = Tau (an dem der Seemann sich vom SchifTsbord ins Boot ..fallen", d.h. gleiten ließ)] (Seemannsspr.): an der Bordwand eines Schiffes herablaßbare Treppe zum Betreten des Schiffes bes. von einem Boot aus: -röhr, das: senkrechtes, von der Regenrinne zum Erdboden führendes Rohr, das Regenwasser abfü/irt: ^rückzieher, der (Fußball): Aktion, bei der sich der Spieler rückwärts fallen läßt u. dabei den Ball über den eigenen Kopf hinweg nach hinten schießt: ^schirm* der: zu einem Paket zusammengefaltete, sich während des Fallens öffnende, die Fallgeschwindigkeit vermindernde schirmartige Vorrichtung, mit der Personen od. Gegenstände von einem Luftfahrzeug aus unversehrt zur Erde gebracht werden können: mit dem F. abspringen, dazu: -schinnabsprung. der: Absprung aus einem Luftfahrzeug mit einem Fallschirm, -sdiirmabwurf. der: Abwurf eines an einem Fallschirm befestigten Gegenstandes aus einem Luftfahrzeug, -«chinnjäger. der (Milit.): speziell ausgerüsteter u. im Fallschirmspringen bes. ausgebildeter Soldat. -schirraiögertruppe. die (Milit.): Waffengattung innerhalb der Kampftruppen eines Heeres, -schirmler [-Jirmte]. der; -s. - (Schweiz.): svw. ^schirmspringer, -schirmseide, die: feines, sehr reißfestes Gewebe aus Naturseide od. Chemiefaden, das zur Herstellung von Fallschirmen verwendet wird. -sdürmsport, der: Fallschirmspringen als Sportart mit verschiedenen Geschicklichkeits- u. Präzisionswettbewerben. -sehlnnsprinaen. das; -s: das Abspringen mit einem Fallschirm aus einem Luftfahrzeug, -schirmsprimier. der. -sdiirmspringertmppe, die: svw. t-schirmjagertruppe; -Start, der (Leichtathletik): a) (im Training) plötzlicher Antritt eines Sprints aus dem lockeren Lauf heraus: b) Hochstart, bei dem man sich gestreckt nach vorn fallen läßt u. aus der Vorlage den Lauf beginnt: -«trecke, die: svw. t-höhe (1); -strick, der [zu t Strick in der alten Bed. ..Schlinge**]: Hinterhältigkeit, auf die Jmd. unversehens hereinfallen kann: er kommt sich vor wie in einem theologischen Examen voller -e (Joho. Peyrouton 60); *Jmdm- -e legen (jmdm. eine Falle stellen): -Studie, die: ,wissenschaftliche/ Untersuchung. Darstellung eines in psychologischer, pädagogischer, soziologischer o. ä. Hinsicht interessanten Einzelfalles. Phänomens (u. daraus folgende Ableitung genereller Prinzipien/: -sucht, die <o. PI.) (volkst. veraltet): Epilepsie: -süchtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (volkst. veraltet): an Epilepsie leidend, zur Epilepsie neigend: epileptisch: -tedmik, die (Budo): Form des regelrechten Fallens auf die Matte: -treppe, die (Bergbau): röhrenartiger Kasten zur Abwärtsbeförderung von taubem Gestein: stritt, der (Rugby): Spielzug. bei dessen Durchführung man den Ball aus den Händen fallen läßt, bevor er den Boden berührt: -tür, die: 1. waagerecht, in Fußbodenhöhe über einer Keller- od. Bodentreppe angebrachte, aufklappbare Tür. 2. geheime Klapptür im Fußboden, durch die man beim Betreten hindurchfallt: -weise <Adv.) (bes. österr.): in einzelnen Fällen, von Fall zu Fall erfolgend, vorhanden, notwendig: gegebenenfalls: der Preis soll f. deutschsprachigen Bühnen zuerkannt werden; er arbeitet nur f. (gelegentlich, hin u. wieder): (auch attr.:> das f. Auftreten dieser Schädlinge; -wild, das [zu t fallen (4 b)] (Jägerspr): wegen Krankheit. Hunger. Kälte verendetes Wild: ^wlnd, der: an Gebirgen auftretender, mit großer Geschwindigkeit aus der Höhe nach unten wehender Wind: ^wurf, der (Handball): im Fallen ausgeführter Torwurf: Torwurf, bei dem man sich in den gegnerischen Torraum fallen läßt. Fällbad [Tel-], das; -[e]s. ...bäder [zu t fällen (4)] (Textil- ind.): bei der Herstellung von Chemiefasern verwendete chemische Lösung, die bewirkt, daß sich die aus den Spinndüsen austretende, noch flüssige Masse zu Fäden verfestigt. Falle [Tab], die; -. -n [mhd. valle. ahd. falla. zu t fallen]: 1. in unterschiedlicher Weise konstruierte Vorrichtung zum Fangen von Tieren: die F. schnappt zu. schlägt zu; -n stellen, legen; die F. spannen; eine F. [für die Mäuse] aufstellen; ein Tier in. mit der F. fangen; der Fuchs ist in die F. gegangen; Ü dieses Angebot ist nur eine [plumpe] F.; Jmdm. eine F. stellen (jmdn. mit einer List überraschen, hereinlegen wollen): Jmdn. in eine F. locken (durch eine List überraschen, hereinlegen): er ist in eine F. geraten; er ist der Polizei in die F. gegangen (ist von ihr durch eine List dingfest gemacht worden): wir sitzen hier in der F. (können hier nicht heraus, wissen keinen Ausweg aus dieser Lage). 2. (salopp) Bett (meist in Verbindung mit der Präp. ..in**): seine F. bauen (ugs.; sein Bett machen): in die F. gehen; sich in die F. legen, hauen; Ihr könnt auch schlafen gehen. Die anderen sind Ja auch schon in der F. (Jaeger. Freudenhaus 161). 3.a) (der durch Niederdrücken der Türklinke bewegte) Riegel am Türschloß: b) (Schweiz.) Türklinke: Archilochos drückte die F. nieder. Die Tür war unverschlossen (Dürrenmatt. Grieche 89); Fälle: PI. von 1 Fall: fallen [Tabn] (st. V.; ist) [mhd. vallen. ahd. fallan]: l.a) sich infolge der Schwerkraft [in einer sich beschleunigenden Geschwindigkeit] nach unten bewegen: senkrecht f.; das Blatt, der Schnee fällt lautlos [auf die Erde]; der Vorhang fällt (senkt sich vor der Bühne herab): es ist Schnee. Regen gefallen (es hat geschneit, geregnet): das Buch ist ihm aus der Hand, ist hinter den Schrank gefallen; laß das Kind nicht f.!; sie hat eine Masche f. lassen (hat die Masche beim Stricken versehentlich von der Nadel gleiten lassen): b) aus aufrechter Stellung mit schneller Bewegung nach unten in eine liegende Stellung geraten: er sah zu. wie der Baum wankte und schließlich krachend [zu Boden] fiel; erschöpft ließ ich mich aufs Bett, ins Gras f.; c) das Gleichgewicht, den festen Halt mit den Füßen verlieren u. dadurch unvermittelt aus der aufrechten Haltung mit dem Körper auf den Boden geraten: hinfallen, hinstürzen: die alte Frau ist gefallen; er ist sehr unglücklich, nach hinten, aufs Knie, auf die Nase (ugs.; aufs Gesicht), gegen die Tischkante, über einen Stein, in den Schmutz gefallen; <subst.:> er hat im Fallen das Tischtuch mitgerissen; <2. Part.:) U ein gefallenes Mädchen (nach früherer bürgerlicher Moralauffassung junges Mädchen, das Geschlechtsverkehr gehabt hat. ohne verheiratet zu sein). 2.a) in bestimmter Weise nach unten hängen: die Gardinen fallen locker; die Haare Helen ihm strähnig ins Gesicht; b) (geh.) schräg nach unten verlaufen, abfallen: die Felsen fallen schroff ins Tal. 3. (Ggs.: steigen) a) seine Höhe vermindern, im Niveau niedriger werden, sinken: das Hochwasser, der Wasserspiegel ist [um 1 m] gefallen; das Barometer fällt (es gibt schlechtes Wetter): die Temperatur, das Thermometer ist gefallen (es ist kälter geworden): b) seinen Wert vermindern, im Wert geringer werden, sinken: die Preise. Aktien fallen; die Waren sind im Preis gefallen (sind billiger geworden): c) in seiner Bedeutsamkeit zurückgehen, abnehmen, sich verringern, schwinden: sein Ansehen fällt immer mehr; unsere Aussichten sind gefallen. 4.a) im Kampf sterben, als Soldat o. ä. ums Leben kommen: sein Vater ist [im Krieg] gefallen; in dem Gefecht sind viele Soldaten gefallen; b) (Jägerspr.) durch Krankheit. Hunger. Kälte o.a. eingehen, verenden: in diesem Winter ist viel Wild gefallen; ein gefallenes Reh. 5. erstürmt, erobert. 792
falsch überwältigt werden: auch die [belagerte] Hauptstadt des Landes ist jetzt gefallen. 6. aufgehoben, beseitigt werden, keine Geltung mehr haben: diese Steuer, das Verbot, dieses Tabu ist jetzt [endlich] gefallen; der Zustand bessert sich erst, wenn diese Grenzen. Hindemisse fallen. 7.a) sich (schnell] an eine bestimmte Stelle, an einen bestimmten Ort bewegen; mit rascher Bewegung eine bestimmte Stellung. Haltung einnehmen: die Tür fiel ins Schloß (schloß sich); er fiel [vor ihr] auf die Knie (warf sich /vor ihr! nieder); sie fiel der Freundin um den Hals (umarmte sie); er fiel dem Pferd in die Zügel (ergriff sie u. hielt das Pferd auf); feindliche Truppen waren ins Land gefallen (eingedrungen); sie wollten dem Feind in die Flanke, in den Rücken f. (ihn dort angreifen); b) an eine bestimmte Stelle, an einen bestimmten Ort gelangen, dringen, geworfen werden: das Licht fällt nur durch ein kleines Dachfenster: kein Lichtstrahl fiel in die Höhle; ein Schatten fällt auf die Wand; sein Blick fiel [zufällig] auf den Ring; U die Wahl ist auf sie gefallen (sie wurde gewählt); der Verdacht fiel auf ihn (er wurde verdächtigt). 8.a) zu einer bestimmten Zeit, zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfinden, sein; zeitlich mit etw. zusammentreffen, zusammenfallen: der Heilige Abend fällt dieses Jahr auf einen Sonntag; in diese Zeit fallen die Hauptwerke des Dichters (sie entstanden in dieser Zeit); b) zu einem bestimmten Bereich gehören; von etw. erfaßt, betroffen werden: in. unter dieselbe Kategorie f.; das fällt nicht unter dieses Gesetz, unter diese Bestimmung, in die Kompetenz der Länder; c) in jmds. Besitz kommen, jmdm. zufallen, zuteil werden: die Erbschaft fiel an seine Schwester; das Gebiet ist 1919 an Italien gefallen. 9.a) (unvermittelt] ausgeführt, durchgeführt, bewerkstelligt, vollzogen, getroffen usw. werden: die Entscheidung, der Urteilsspruch ist gefallen; bei der Demonstration fielen Schüsse (wurden Schüsse abgefeuert); während der ersten Halbzeit fiel kein Tor (wurde kein Tor geschossen, erzielt); b) ausgesprochen, geäußert werden: in der Sitzung fielen scharfe Worte, böse Bemerkungen; dein Name ist auch gefallen (wurde auch genannt, erwähnt). 10. [unvermitteltI in einen anderen Zustand, in eine andere Daseinsform geraten, übergehen; zu einer anderen Verhaltensweise übergehen: in Schwermut, in Angst und Schrecken f.; das Gebäude ist in Trümmer gefallen; er fiel unversehens in seinen Dialekt (sprach in seinem Dialekt weiter); die Pferde fielen in Trab (begannen zu traben). 11. (ugs.) svw. fdurchfallen (2 b): durchs Examen f.; fällen [Tebn] <sw. V.; hat) [mhd. vellen. ahd. fellan = fallen machen, zu Fall bringen, umwerfen]: 1. durch Hauen, Sägen o. ä. zum Fallen bringen; umschlagen, umhauen: Bäume, eine Eiche. Holz f.; Ü Der Konvent ... wird nicht wieder zur Ruhe kommen, bis Robespierre gefallt (zu Fall gebracht, gestürzt) ist (Sieburg. Robespierre 237). 2. (Milit.) zum Angriff senken, nach vorn richten: das Bajonett f.; mit gefälltem Gewehr. 3. (als gültig) aussprechen, verkünden: einen Schiedsspruch, ein Urteil [über Jmdn.. etw.] f.; er hat die Entscheidung gefällt (nachdrücklich; hat entschieden). 4. (Chemie) das Ausscheiden, Absondern eines gelösten Stoffes in Form von Tropfen, Flocken, Kristallen aus einer Lösung bewirken; ausfällen: ein Salz. Metall aus einer Lösung f.; fallenlassen <st. V.; hat): 1. auf die Ausführung von etw. verzichten; aufgeben, nicht weiter verfolgen: sein Vorhaben, seine Pläne f.; er hat seine Absicht, eine Reise zu machen, fallenlassen/ (seltener:) fallengelassen. 2. sich von jmdm. lossagen, trennen, ihn nicht weiter unterstützen, fördern: er hat seinen Mitarbeiter fallenlassen/tseltener:) fallengelassen. 3. [beiläufig] äußern, bemerken: er hat eine Bemerkung. Andeutung fallenlassen/(seltener:) fallengelassen; Fallennest, das; -[eis. -er [zu Falle (1)] (Landw.): Inder Geflügelzucht verwendetes Nest, bei dem durch eine fallende Klappe o. ä. verhindert wird, daß das Huhn das Nest vor der Kontrolle der Legeleistung verläßt; Fallensteller [-{teil*], der; -s. -: jmd.. der Fallen (1) zum Tierfang aufstellt. fallibel [fa'li:bl] <Adj.; o. Steig.) (mlat. fallibilis, zu lat. fallere. t fallieren (2)] (veraltet): dem Irrtum unterworfen, fehlbar; FallibilitiU [falibili'te:t]. die; -. -en (veraltet): Fehl- barkeit; fallieren [fa'li:ren] <sw. V.) [1: ital. fallire; 2: mhd. faKDieren. failieren = (ver)fehlen. fehlgehen < afrz. fa(il)- lir < lat. fallere = betrügen]: 1. in Konkurs gehen, zahlungsunfähig werden <hat): in einer Firma, die falliert hat (Börsenblatt Frankfurt 79. 1969. 2500); Sie begreifen nicht, daß ihr Unternehmen f. konnte (Spiegel 19. 1966. 78); konnten Vertrieb und Verwaltung der fallierten Fonds lediglich aus immer neuen Verkäufen finanziert werden (Spiegel 19. 1966. 81). 2. (landsch.) mißlingen, mißraten <ist>: der Kuchen ist [mir] leider falliert. fäliig ['fehfl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. vellec. ahd. fellic = zum Fallen kommend]: a) zu einem bestimmten Zeitpunkt, Termin zu bezahlen: -e Wechsel. Zinsen; der Betrag ist am. [bis] zum 1. April f.; b) zur Erledigung, Ausführung o. ä. anstehend; zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erledigen, zu erwarten; I seit längerer Zeit I notwendig, erforderlich, erwartet: die längst -e Reform des Schulwesens; das Urteil ist am Freitag f. (wird am Freitag verkündet); immer wenn er zu spät nach Hause kommt, ist ein Streit f. (steht ein Streit zu erwarten, ist mit einem Streit zu rechnen); jetzt reicht es mir aber, der Kerl ist heute abend f.! (ugs.: er ist an der Reihe, zur Rede gestellt zu werden; ich werde ihn mir vornehmen)', c) zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erwarten: der Schnellzug ist in 4 Minuten f. (sollinA Minuten eintreffen); <Abl.:> Fälligkeit. die; -. -en: I. <o. PI.) das Fälligsein. 2. (Wirtsch.) festgelegter Zeitpunkt, zu dem die Zahlung einer Schuld fällig wird: die F. eines Wechsels beachten. Ftyligkeits- (Fälligkeit 2): Hypothek, die (Bankw.): Hypothek, bei der das gesicherte Kapital zu einem festen Zeitpunkt fällig wird u. vor diesem Termin unkündbar ist; Klausel, die (Bankw. DDR): Vertragsbestimmung, die festlegt, daß unter bestimmten Voraussetzungen eine Schuld vor dem Fälligkeitstermin zurückzuzahlen ist; -tag. der. -termin. der: Zeitpunkt, zu dem eine Schuld zu begleichen ist. Falliment [fali'ment]. das; -s. -e. Fallissement [fahsd'ma:; französierend], das; -s. -s [ital. fallimento. zu: fallire. t fallieren (1)] (veraltet): Bankrott, Zahlungseinstellung; Fallit [fa- 'li:t. auch: ...lit] <Adj.; o. Steig.) [ital. fallito. eigtl. 2. Part, von: fallire. t fallieren (1)] (veraltet): zahlungsunfähig; Fallit [-]. der; -en. -en (veraltet): jmd., der zahlungsunfähig ist. Fällmittel, das; -s. -: svw. t Fällungsmittel. Fallot: tFalott. Fallout [fo.Tlaut]. der; -s. -s [engl, fallout. von: to fall out = herausfallen] (Kernphysik): radioaktive Ausschüttung; Niederschlag, Ablagerung radioaktiver Beimengungen der Luft, bes. nach Atomexplosionen: ein starker, geringer F.; den F. messen. falb [fals] <Konj.) [eigtl. Gen. von f'Fall]: im Falle, für den Fall; unter der Voraussetzung, daß; wenn: du kannst mitkommen, f. du Lust hast; f. es regnen sollte, bleiben wir zu Hause; nimm einen Schirm mit, f. es regnet (ugs.; für den möglichen Fall, daß es regnet). Fällung, die; -. -en <P1. selten): 1. das Fällen (1). Umhauen, Umschlagen. 2. das Fällen (3): die F. militärischer, politischer Entscheidungen. 3. (Chemie) das Fällen (4). Ausfällung; <Zus. zu 3:) Fflhingsmittel, das: gasförmiger, flüssiger od. fester Stoff, der die Bildung unlöslicher Niederschläge in Lösungen bewirkt. Falott, Fallot [fa'bt]. der; -en. -en [frz. falot = schnurriger Mensch, viell. < engl, fellow = Gefährte] (österr. ugs.): Gauner, Betrüger. Falsa: PI. von TFalsum; falsch [falU <Adj.; -er. -este) [mhd. valsch (unter Einfluß von mniederl. valsc) < afrz. fals < lat. falsus = falsch, irrig]: 1. <o. Steig.; nicht adv.) a) (einer echten Sache gleicher Art) künstlich u. meist täuschendähnlich nachgebildet; unecht, imitiert (Ggs.: echt 1 a): -e Zähne; ein -er Zopf; ^e [Edellsteine; eine Jacke mit -en Taschen (Schneiderei; nur optisch als Taschen angedeuteten Verzierungen)', b) (in betrügerischer Absicht) originalgetreu nachgebildet, gefälscht: -e Banknoten; unter -em Namen reisen; sein Paß war f. 2. (Ggs.: richtig I, 1) a) dem tatsächlichen Sachverhalt widersprechend, der realen Gegebenheit nicht entsprechend; nicht stimmend; irrig, verkehrt: ein -es Wort; das -e Buch; in den -en Zug einsteigen; auf der -en Fährte sein; in der -en Richtung, f. gehen; das ist ein -er Verdacht; dein Eindruck von ihm ist f.; das hast du f. verstanden; f. verbunden sein (einen anderen Telefonpartner bekommen, als man ursprünglich wollte); Ü da bist du f. verbunden! (da irrst du dich!); <subst.:) *an den Falschen (scherzh. auch: die Falsche) geraten (bei jmdm. eine vollkommen unerwartete Reaktion erleben, eine Reaktion erleben, die gerade das Gegenteil der erwarteten ist); b) mit Mängeln behaftet, Fehler aufweisend; nicht so, wie es sein sollte; fehlerhaft: das -e Ergebnis einer Aufgabe; 793
Falsch die -e Aussprache eines Wortes; die Antwort des Schülers war f.; f. singen, schreiben; deine Uhr geht f.; da sind Sie f. informiert; in der Mathematikarbeit hatte er alle Aufgaben f. (ugs.; keine Aufgabe richtig gelöst)', R wie man's macht, ist's/macht man's f. 3. <o. Steig.; nur attr.) einer gegebenen Situation nicht angemessen: unangebracht, unpassend, ungerechtfertigt: -e Bescheidenheit. Scham; mit -em Pathos reden. 4. nicht der Walvheit. Rechtlichkeit entsprechend: uttwa/ir. unredlich: irreführend, betrügerisch: -e Angaben. Versprechungen machen; f. schwören; sie wiegt gern f. [ab]. 5. (abwertend) sein wahres Wesen, seine eigentlichen Absichten in heuchlerischer Weise verbergend: unaufrichtig u. hinterhältig: ein -er Freund; (ugs.:) er ist ein -er Hund; sie ist eine -e Schlange; f. lächeln. 6. (nur präd.) (landsch.) böse, erzürnt, wütend: f. [auf Jmdn.] sein; jmdn. f. machen; sie wurde ganz f.. als sie das hörte; Falsch [-] in den geh. Wendungen an imdm. ist kein F. (jmd. ist ein ehrlicher, aufrichtiger, untadeliger Mensch): ohne F. sein (ehrlich, ohne Arglist, Böswilligkeit sein). falsch-. Falsch-: -aussage, die (jur.): nicht der wirklichen Lage entsprechende Darstellung eines Sachverhalts: eidliche, uneidliche -n; -buchung, die (Wirtseh.): absichtlich od. aus Versehen zustande gekommene falsche Buchung: -eid, der (jur.): eidliche Falschaussage, die der Schwörende (im Ggs. zum Meineid) für wahr hält: -gdd, das: (in betrügerischer Absicht) originalgetreu nachgeahmte Banknoten od. Münzen: -gläubig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (veraltet): irrgläubig: einem falschen Glauben anhängend: -herum <Adv.>: a) in die falsche, in die entgegengesetzte Richtung: etw. f. stellen; b) in falscher, entgegengesetzter Richtung: das Sofa steht jetzt f.; -rum <Adv.) (landsch.): svw. t-herum; -meldung, die: Meldung. Nachricht, die nicht dem wirklichen Sachverhalt entspricht, ihm widerspricht: -münzer [-mYntstf]. der; -s. -: jmd., der Falschgeld herstellt, Geld fälscht: -münzerei [-mYn^ar^j], die; -: Herstellung von Falschgeld, das Fälschen von Geld: -parker [-'parkßl. der; -s, -: jmd.. der im Halte- od. Parkverbot parkt: ^spielen<sw. V.; hat): beim Spielen, bes. beim Kartenspiel, betrügen: -Spieler, der: jmd., der beim Spielen, bes. beim Kartenspiel, betrügt. fllschen ['fElfn] <sw. V.; hat) [mhd. velschen; ahd. (gi)fals- cön. (gi)felscen = für falsch erklären, widerlegen < mlat. falsi(fi)cäre. t falsifizieren]: in betrügerischer Absicht etw. Echtes möglichst originalgetreu nachbilden u. für echt ausgeben: Geld. Banknoten. Wechsel, eine Urkunde, eine Unterschrift f.; ein gefälschtes Gemälde; der Paß ist gefälscht; gefälschte Papiere; <Abl.:) Ffbcher, der; -s. -: jmd., der etw. fälscht: Falschheit, die; -: 1. das Falschsein: Unechtheit. Unrichtigkeit. Verkehrtheit. Fehlerhaftigkeit. Unwahrheit: die F. der Urkunde ist erwiesen. 2. (abwertend) heuchlerisches, hinterhältiges Wesen: Unaufrichtigkeit, Hinterhältigkeit: sie hat seine F. nie erkannt; fälschlich ['feUlu;] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): auf einem Irrtum. Versehen. Fehler beruhend: irrtümlich, unrichtig: eine -e Beschuldigung, Behauptung. Annahme; jmdn. f. anklagen, verdächtigen; Es bringt Glück, wenn einer f. totgesagt wird (Gaiser. Jagd 58); fälschlicherweise <Adv.>: auf Grund eines Irrtums. Fehlers: aus Versehen: wie es nicht hätte geschehen dürfen: das Paket wurde f. bei uns abgegeben; Ffl- schung, die; -. -en: 1. <P1. selten) das Fälschen: die F. einer Urkunde, einer Unterschrift. 2. etw. Gefälschtes, gefälschter Gegenstand: der Paß. das Gemälde ist eine F.; Falsett [falzet], das; -[eis. -e <PI. selten) [ital. falsetto. zu: falso = falsch < lat. falsus] (Musik): (durch Brustresonanz verstärkte) Kopfstinvne bei Männern: er singt F., im F.; vgl. Fistelstimme; <Abl.:) falsettieren [falzE'ti.ron] <sw. V.; hat) (Musik): im Falsett singen: Fabettist [...'tist], der; -en. -en (Musik): mit Falsettstimme singender Sänger (bes. für Altpartien im 15. u. 16. Jh.): <Zus.:) Falsettstimme, die: svw. tFalsett; Falsifikat [falziff ka.t], das; -[eis. -e [mlat. falsiflcätum. 2. Part, von: falsiftcäre. t falsifizieren] (bildungsspr.): Fälschung (2). gefälschter Gegenstand: Fahndungsbeamte der Kriminalpolizei... beschlagnahmten -e im Werte von über 1.8 Millionen Dollar (MM6.4.69.13);FabifikatkMi[...ka,tßio:n].die;-.-en[mlat. falsificätio] (bildungsspr.): 1. das Fälschen. Falsifizieren (1). 2. Widerlegung einer wissenschaftlichen Aussage, das Falsifizieren (2) (Ggs.: Verifikation 2): Die empirische Überprüfung, d.h. Verifikation bzw. F. dieses axioma- tisch-deduktiven Teils der Theorie (Henne. Semantik 3); falsifizieren [...fitsi:renl <sw. V.; hat) [mlat. falsificäre. zu lat. falsus = falsch u. facere = machen, tun] (bildungsspr.): 1. verfälschen. 2. (eine wissenschaftliche Aussage, eine Behauptung) durch wahrnehmungsmäßige Überprüfung, durch einen logischen Beweis widerlegen (Ggs.: verifizieren 2); Falso bordone [Talzo bor'doina], der; - -. ...si...ni [ital. falso bordone < mengl. faburdoun < (m)frz. faux-bourdon. t Fauxbourdon]: svw. t Fauxbourdon; Fal- sum [falzorn]. das; -s, ...sa [lat. falsum, subst. Neutr. von: falsus = falsch] (veraltet): Betrug. Fälschung. Falt [fall], der; -s. Falte [Telto; mhd. valt.ahd. falt] (Schweiz.): svw. t Falte. Fflt-: -arbeit, die: Bastelarbeit, bei der das zu verarbeitende Material gefaltet wird: -Matt, das: gefalteter bedruckter, bebilderter Papierbogen als Beilage in einem Schriftwerk, als Werbeschrift. Prospekt o.a.: -boot, das: zerlegbares Paddelboot aus starker, gummierter Leinwand u. einem leichten Holz- od. Metallgerüst: -karte, die: gefaltete, zusammenfaltbare Landkarte: -karton,der: in sich zusammengefalteter Karton, den man zum Aufbewahren flach zusammenlegen kann: -kuppel, die (Archit.): Kuppel mit tiach außen gewölbter, gefalteter Oberfläche: -schachtet, die: vgl. -karton; -schnitt, der: aus zusammengefaltetem Papier ausgeschnittenes Muster, das tiach Auseinanderfalten mehrfach symmetrisch wiederkehrt: —stuhl» der: zusammenklappbarer, hockerartiger Stuhl, dessen Sitzfläche aus Stoff od. Leder besteht: -tür. die: aus mehreren schnalen Teilen bestehende Tür. die sich harmonikaartig zusammenfalten läßt. faltbar [Taltba.'g] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß man es falten kann: Fältchen [feiten], das; -s. -: f Falte (1. 2): tausend F. durchziehen ihr Gesicht; Falte [falte], die; -. -n [mhd. valte. Nebenf. von: valt. TFalt]: 1. <Vkl. T Fältchen) a) längliche, schmale Eindrückung oder Umbie- gung (in Stoff, seltener auch in Papier o.a.): scharfe, tiefe -n; die -n ausbügeln, glätten; b) durch Übereinanderlegen oder Zusammenschieben von Stoff entstandener, schmaler, langgestreckter, wellenförmiger od. geknickter Stoffteil. lose, aufspringende -n; der Rock fällt in fließenden -n; Üdie tiefsten, geheimsten -n (dichter.; das Innerste. Verborgenste) ihres Herzens, ihrer Seele. 2. <Vkl. t Fältchen) vertiefte, unregelmäßig geformte Linie in der Haut: tiefe, harte -n im Gesicht; auf seiner Stirn steht eine strenge, senkrechte F.; sie hat schon viele -n; die Stirn in -n legen, ziehen. 3. (Geol.) durch Faltung entstandene, wellenartige Formung von Gesteinsschichten der Erdkruste: ftltebi [fdtfn] <sw. V.; hat): in kleine, nahe beieinanderliegende Falten da) legen: sie war damit beschäftigt, die Gardinen zu f.; eine Bluse mit fein gefältelten Ärmeln; falten ['faltnj <sw. V.; hat) [mhd. valten. ahd. faldan]: 1. sorgfältig zusammenlegen, so daß an der umgeschlagenen Stelle eine Falte da). ein Knick entsteht: einen Brief [zweimal] f.; die Wäschestük- ke genau f. 2.a) in Falten (2) ziehen: runzeln: die Stirn f.; b) <f. + sich) aus sich heraus Falten bilden, sich in Falten legen: die Haut faltet sich; sein Gesicht faltete sich in der absonderlichsten Weise (Geissler, Wunschhütlein 85). 3. (von den Händen) zusammenlegen u. ineinander verschränken: die Hände auf der Brust, zum Gebet, andächtig f.; Ich faltete meine Finger mit den bläulichen Nägeln über der Brust (Th. Mann. Krull 46). 4. (Geol.) a) in Gesteinsschichtender Erdkruste Falten (3) bilden, entstehen lassen: dieses Gebiet wurde damals stark gefaltet; b) <X + sich) aus sich heraus Falten (3) bilden: die Erdrinde hat sich dort gefaltet. falten-, Falten-: -balg, der: svw. f'Balg (5); -bildung. die 1. Bildung. Entstehung von Falten (2): ein Mittel, das dk F. verhindern soll. 2. (Geol.) vgl. Faltung (2); -frei <Adj-. o. Steig.): (von elastischen Kleidungsstücken) keine Falten (1 a) bildend: die Verarbeitung der Strumpfhose garanüen -en Sitz; -«birge. das (Geol.): durch Faltung (2) entstandenes, meist langgestrecktes Gebirge: -gesiebt, das: faltiges (2) Gesicht: -gewand, das (geh.): faltenreiches (1) Gewami -haut, die (Med.): Haut mit starker Faltenbildung: -ta*e. der (Schweiz.): svw. t -rock; -kapitdl, das (Archit.): Kapitell mit abwechselnd nach oben und unten gerichteten gefalteten Teilen: -k» <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. ohne Faltern (1 b): ein -er Rock; der Vorhang hing f. herab. 2. ohme Falten (2): ihr Gesicht war noch fast f.; -reich <Adi, nicht adv.): 1. mit vielen Falten (1 b) versehen: ein -es Gewand. 2. viele Falten (2) aufweisend: seine -e Stint 794
familien-, Familien- -rock, der: ringsum in gleichmäßige, gepreßte Falten (1 b) gelegter Rock; -Partie, die: vgl. ^teil: sie trug ein Kleid mit eingesetzter F.; ^teiKderod. das: in Falten (1 b) gelegter Teileines Kleidungsstückes, Vorhangs o.ä.; ~wurf, der <P1. ungebr.): /bildnerische i Anordnung u. Gestaltung der Stofffülle, Fall eines Gewandes in reichen Falten (1 b): Poussin: Madonna in blauem F. (K. Mann. Wendepunkt 366); (scherzh.:) förderte sie (= die Sicherheitsnadel) den F.. wo der Knopf diesen verhindert hatte (Böll. Tagebuch 7); ü Arlecq ist dem dramatischen F. der Zeitgeschichte auf der Spur (Fries. Weg 299). Falter ['falte], der; -s, - [gek. aus mundartl. FTfalter < mhd. vivalter. ahd. fifaltra; zum verdoppelten Stamm von tflattern] (seltener): svw. tSchmetterling; <Zus.:> F*l- terMume, die: Pflanze, deren Blüte für die Bestäubung durch Schmetterlinge eingerichtet ist. fähig [faltig <Adj.> [zu tFalte]: l.a) in viele Falten (1 b) gelegt, Falten werfend, mit vielen Falten versehen: -e Gewänder; der Vorhang ist f. gerafft; b) viele durch Unachtsamkeit o.a. entstandene Falten (1 a) aufweisend; zerknittert: sein Anzug war schmutzig und ganz f. 2. von Falten (2) durchzogen: runzelig: -e Haut; ihre Hände waren welk und f.; -fähig[-felti£ mhd. -veltec. zu tFalte] in Zusb.. z. B. acht- fältig. vielfältig; Faltung, die; -. -en: 1. das Falten (1). 2. (Geol.) durch Einengung, seitlichen Druck verursachte wellenartige Formung von Gesteinsschichten der Erdkruste (Gebirgsbildung); <Zus.:> Fgltungsära, die: svw. t Ära (2 b). Falz [falts]. der; -es. -e [mhd. valz = Fuge. Schwertrinne, zu t falzen]: 1. (Buchbinderei) a) Stelle, an der ein Papierbogen gefaltet ist, scharfkantige Faltlinie, Kniff im Papier: die Bogen des Buches werden im F. zusammengeheftet; b) meist rillenförmiger Übergang zwischen Buchdeckel u. Buchrücken: ein tiefer F.; c) in Büchern mitgehefteter Papier- od. Leinenstreifen zum Ankleben von Einzelblättern, -tafeln. 2. (Bauw.. Holzverarb.) kantige, meist rechtwinklige Aussparung, Vertiefung an Übergangs-, Anschlußstellen, die ein gutes Über einander greifen der Materialteile ermöglicht: die Bretter müssen in den -en genau zusammenpassen. 3. (Technik) Verbitidungsstelle von ineinandergreifenden Blechrändern, die umgebogen u. zusammengepreßt werden: die Konservendose ist durch einen F. am oberen Rand verschlossen. F^lz-: -bein, das (Buchbinderei): glattes, flaches Gerät zum Falzen (1) von Papier mit der Hand; -linie, die: svw. t Flattermarke; -maschine, die: 1. (Buchbinderei) Maschine zum Falzen von Papierbogen. 2. Maschine zum Falzen von Blechteilen; vgl. Falz (3); -pfanne. die: svw. t^ziegel; -ziegel, der (Bauw.): Dachziegel mit Falzen (2). die ein überdecken, Übereinandergreifen nebeneinanderliegender Ziegel ermöglichen. falzen [falten] <sw. V.; hat) [mhd. valzen. velzen = krümmen, ineinanderbiegen. ahd. (ga)falzen, Grundbed. = fest zusammenlegen. Intensivbildung zu t falten]: 1. mit einem Falz da. 2. 3) versehen, mit Hilfe von Falzen in die gewünschte Form bringen. 2. (Gerberei) durch Abheben dünner Schichten auf der Fleischseite von Tierhäuten die Dicke des Leders ausgleichen; <Abl.:> Falzer, der; -s. - (Buchbinderei): jmd., der Papierbogen falzt; Falzerin, die; -. -nen: w. Form zu t Falzer. Fama [fa:ma], die; - [lat. famaj (geh.): Geschichte, die gerüchtweise über jmdn., etw. verbreitet wird; Gerücht: die F. berichtete, es ging die F.. daß ...; die F. hat sich nicht bestätigt. familial [fami'lia:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t Familie] (Soziol.): die Familie als soziale Gruppe betreffend: Damit umschließt die Rolle des Ehemannes und Vaters sowohl wirtschaftliche wie -e Entscheidungen (MM 7.8. 71. 45); familiär [fami'liE^] <Adj.) [lat. familiäris]: 1. <o. Steig.; nicht adv. > die Familie betreffend, aus ihr erwachsend; innerhalb der Familie vorkominend, üblich, sich abspielend: -e Sorgen. Zwisttgkeiten; aus -en Gründen; nach seinem beruflichen Schiffbruch muß der Hotelier aus Mallorca nun auch noch den -en Bankrott anmelden (Hörzu 46. 1970. 8). 2.a) aus Vertrautheit erwachsend; durch Ungezwungenheit gekennzeichnet; zwanglos, vertraut (wie in der Familie): ein -es Verhältnis; es herrscht ein -er Ton; Cany wußte nicht, wie f. alle Welt mit Daglkofer stand (A. Kolb. Daphne 176); sich f. ausdrücken; b) plump vertraulich; zudringlich: sein -er Ton wurde als peinlich empfunden; Familiäre [fami'lia ra], der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete; meist PI.) [(m)lat. familiäris = Diener; Hausgenosse] (kath. Kirche): I. Mitglied des päpstlichen Hauses. 2. Bedienstete!rri eines Klosters, die od. der zwar in der Hausgemeinschaft lebt, aber nicht zum betreffenden Orden gehört; familiarisieren [familiari'zi:ran], sich <sw. V.; hat) [frz. fa- miliariser, zu: familier = zur Familie gehörend; vertraut < lat. familiäris, t familiär] (veraltet): sich vertraut machen; Familiarität [familiari*t£:t]. die; -. -en [nach lat. familiäritäs] (bildungsspr.): a) familiäres (2 a) Verhalten; Vertrautheit. Zwanglosigkeit; b)familiäres (2 b), plump-vertrauliches Verhalten; Zudringlichkeit; Familie [fa'mi.ip], die; -. -n [lat. familia, eigtl. = Gesamtheit der Dienerschaft. Gesinde]: l.a) Gemeinschaft der Eltern u. ihrer Kinder: eine vierköpfige, große, kinderreiche, arme, reiche, alteingesessene F.; die Heilige F. (Maria u. Joseph mit dem Jesuskind); F. Meyer ist verreist; eine F. gründen (geh.; heiraten): davon kann man keine F. ernähren; haben Sie F.? (haben Sie Frau u. Kinder?); der Untermieter gehört schon ganz zur F.; R das bleibt in der F. (das bleibt unter uns, kommt nicht unter fremde Leute); das kommt in den besten -n vor (das kann jedem passieren, ist nicht so schlimm); b) Gruppe aller miteinander bluts verwandten Personen; Sippe: eine alte, adlige, ausgestorbene F.; (iron.:) die liebe F.; sie ist aus guter F.; seine F. stammt aus Schwaben; in eine F. einheiraten; das Gut ist schon lange in der F.. in den Händen derselben F.; wenn ich dir meine Sammlung vermache, bleibt sie wenigstens in der F.; diese Begabung liegt in der F. (vererbt sich in ihr, ist ihre Eigenart); Ü das Land hat keinen Platz mehr in der F. der afrikanischen Völker. 2. (Biol.) systematische Eitüieit, Kategorie, in der näfier miteinander verwandte Gattungen tierischer od. pflanzlicher Lebewesen zusammengefaßt sind: der Roggen gehört zur F. der Gräser. familien-, Familien-: ^Ähnlichkeit, die: Ähnlichkeit im Aussehen zwischen Personen, die derselben Familie (1) angehören; -albim, das: Fotoalbum mit Familienbildern; Minlaß, der (Schweiz.): svw. t-feierlichkeit; -angehörige, der u. die: svw. t Angehörige (a); -angelegenheit, die: er mußte wegen dringender -en verreisen; -anhang, der: svw. t Anhang (2 b); Einschluß, der: das Einbezogenwerden (eines Außenstehenden) in den Kreis einer Familie (la). [Möglichkeit der) Teilnahme am Familienleben: der Untermieter wünschte keinen F.; -anzeige, die (Zeitungsw.): in einer Zeitung erscheinende Anzeige, durch die ein familiäres Ereignis (z.B. Geburt, Heirat, Sterbefall) bekanntgegeben wird; -ausfkig, der: von einer ganzen Familie (1 a) unternommener Ausflug; -bad, das: I. (veraltet) für den gemein- samen Aufenthalt von Männern u. Frauen zugelassene Badeanstalt (im Ggs. zu Badeanstalten, die nur von Männern bzw. nur von Frauen benutzt werden durften): Da Maria dort ... nicht sicher war. gaben wir ... das F. auf und fanden im Damenbad ein weit ruhigeres Plätzchen (Grass. Blechtrommel 331). 2. hauptsächlich von Familien mit Kindern besuchter Badeort: ist die Gefahr. ... bestohlen zu werden, in der Inselmetropole höher als in dem ostholsteinischen F. (Spiegel 43. 1975. 52); -bände <P1.) (geh.): Bindung, Beziehung der Familienmitglieder untereinander; -begräbnis, das: svw. t-grab; -beratung, die: Beratung von Familien (1 a) in pädagogischen, wirtschaftlichen u. rechtlichen Fragen, dazu: -beratungssteile, die; -besitz, der: Besitz einer Familie (1 b): die Gemälde stammen aus F.; -betrieb, der: /kleineres/ Unternehmen, Geschäft o.a., das sich im Besitz einer Familie (1 a) befindet u. von dieser geleitet, betrieben wird; -bibel, die: /schön ausgestattete! Bibel, die in der Familie weitervererbt wird; -bild, das: Bild, Fotografie von den] Mitgliedern einer Familie (1): Sie (= viele gerahmte Fotos) zeigten zum Teil vergilbte -er (Simmel. Stoff 588); -btatt. das: meist illustrierte, wöchentlich erscheinende Unter/uiltungszeit- schrift des 19.Jh.s; -buch, das: vom Standesbeamten nach der Eheschließung angelegtes Buch, in das die Personalien der Ehegatten, die Eheschließung u. a. eingetragen werden; -clan, der: Napoleon ist nicht allein nach Frankreich gekommen, sondern umringt von einem machtgierigen F. (St. Zweig. Fouche 108); -Chronik, die: Chronik einer Familie (1 b); -drama, das: dramatisches Ereignis in einer Familie (1 a); -ehre, die: mit dieser Tat wollte er die F. retten; -ereignis, das: freudiges Ereignis in einer Familie (1 a): die Heirat des Jüngsten Sohnes war ein F.; -erziehung, die: Erziehung von Kindern in der Ieigenen! Familie (1 a); 795
Familismus -fahrt, die: vgl. -ausflug; -feier, die: meist innerhalb der Familie (1) stattfindende Feier aus familiärem Anlaß; -feier- lidikeit. die: vgl. Feierlichkeit (2); -feindlich <Adj. >: der Familie (als sozialer Gruppe) nicht dienlich, förderlich, gegen sie eingestellt; -ferienstltte. die: Ort. an dem Familien (1 a) Ferien machen können; -fest, das: vgl. -feier; ^Festlichkeit, die: vgl. Festlichkeit (2); -forschung,die <P1. ungebr.): svw. f Genealogie; -foto, das: vgl. -bild; -fürsorse, die: soziale Maßnahmen zur Unterstützung von Familien da); -geheimnis, das: Geheimnis, das die Angelegenheiten einer Familie (1) betrifft: Er ist nämlich ... der verschwiegene Mitwisser der tiefsten -se (Fallada. Herr 17); -gerecht <Adj.; -er. -este>: einer Familie (1 a) entsprechend, für sie geeignet: -e Wohnungen bauen; -Bericht, das: 1. Gericht, das für Fragen des Familienrechts zuständig ist: Hierfür wird speziell die Institution des ..Familiengerichts" geschaffen (MM 29.3. 73. 1). 2.a) <o. PI.) (ugs.) vgl. -rat (a); b) vgl. -rat (b); -geschidite, die: 1. Geschichte (1 a) einer Familie (1 a): er erzählte mir seine ganze F. 2. Geschichte (2) über Ereignisse in der Familie: Nun kommen -n. die Isabel so gern gehört hatte (Fries. Weg 304); -gesetz, das (DDR): Gesetz, das das Zusammenleben in der Familie regelt, dazu: -gesetzbuch, das (DDR); -glück, das; -grab* das: Grabstätte, in der die Angehörigen einer Fcunilie (1) beigesetzt werden; -«ruft, die: vgl. -grab; -haupt, das (Schweiz., sonst veraltet): svw. T ^Oberhaupt; -heim, das: Eigettheim. das dazu bestimmt ist. einer Familie (1 a) als Heim zu dienen: Der Bau von -en ... soll ... gefördert werden (Welt 17.2. 62, 3); -hllfe, die: Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung an den Versicherten für dessen unterhaltsberechtigte Angehörige; -Ideologie, die: Gesamtheit der Vorstellungen, die die bürgerliche Familie für einen unverzichtbaren Wert ausgeben; -idyll, das; -knatsch, der: vgl. -krach: Velena läßt mich trotz des -es weiter bei sich wohnen (Kinski. Erdbeermund 161); -krach, der (ugs.): Streit in der Familie (1): Ü Der ständige F. unter seinen Spitzenagenten zerstörte die Illusion .... für den Frieden zu arbeiten (Welt 27.2. 76. 1); -kreis, der: Gruppe der Mitglieder einer Familie (1): eine Feier im engsten F.; -künde, die <o. PL): svw. tGenealogie; -kutsche, die (scherzh.): größeres, nicht sportliches u. oft auch nicht sehr schnelles Auto; -bstenausgleich, der: finanzielle Unterstützung, die der Staat kinderreichen Familien gewährt; -leben, das <o. PI.): Lebensführung. Zusammenleben innerhalb einer Fcunilie (1 a): er hatte viel übrig für ein gemütliches F.; -minister, der: Minister für Angelegenheiten, die die Familie (1 a) betreffen; -ministeriun, das; -mitglied, das; -mutter, die: Frau, die ganz in der Sorge für ihre Familie da) aufgeht: Nach zwölfjähriger Ehe sieht ein Junger Wissenschaftler in seiner Frau nur noch die ..Familienmutter" (Hörzu 12.1976.128); -name, der: zum Vornamen hinzutretender Personenname, der die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie (1 a) kennzeichnet u. den die Kinder automatisch von den Eltern übernehmen; Zuname; -Oberhaupt, das: der Vater einer Familie (1 a) als der für die Familie Verantwortliche hzn\ (z. B. nach dem Tod des Vaters) die Mutter od, der älteste Sohn; -papiere <P1.): wichtige Unterlagen, die die Familie da) betreffen: Dann kramte sie in dem kleinen Kästchen, wo sie die Parteibücher und F. aufzubewahren pflegte (Bredel. Väter 427); -paß, der: Paß. der für mehrere Familienmitglieder (darunter stets mindestens ein Elternteil) ausgestellt wird; -pflege, die: Betreuung einer Familie (1 a) durch eine Fcunilienpflegerin; -Pflegerin, die: weibliche Person, die (nach entsprechetuler Ausbildung) Familien (1 a) betreut, bei denen die Versorgung durch die Mutter vorübergehend i nicht möglich ist (Berufs- bez.); -pianung, die <P1. selten): Gesamtheit der Bestrebungen, durch Ma/Jna/imen der Geburtenregelung die Anzahl der Kinder den wirtschaftlichen u. sozialen Verhältnissen der Eltern entsprechend zu bestimmen; -politik, die <o. PI.): Gesamtheit der unterstützenden Maßnahmen, mit denen der Staat die Gestaltung der Familie (1 a) beeinflußt, dazu: -politisch <AdJ.; o. Steig); -rat, der <o. PI.): a) Beratung mehrerer Familienmitglieder über ein die Familie (1) betreffendes Problem: einen F. halten; b) die an einem Familienrat (a) teilnehmenden Familienmitglieder: er mußte tun. was der F. beschlossen hatte; -recht, das <o. PL): Teil des bürgerlichen Rechts, der sich mit der Familie (1 a), der rechtlichen Stellung von Familietimitgliedern. Verwandten. Vormund u. Mündel o.a. befaßt; -rezept, das: Kochjre- zept. das in der Familie weitergegeben wird: einen Apfelkuchen nach einem alten F. backen; -roman, der: Roman, in dem Probleme. Ereignisse, die Geschichte einer Familie (1) , über mehrere Generationen hinweg gestaltet sind; -schmuck, der: in einer Familie weitervererbter Schmuck; -sinn, der <o. PL): Verständnis, teilnehmendes Interesse für die Belange. Angelegenheiten. Probleme der eigenen Fwnilie od. eines ihrer Mitglieder: einen ausgeprägten F. besitzen; -Soziologie, die: Teilbereich der Soziologie, der sich mit der Familie als sozialer Gruppe befaßt; -Stammbuch, das: svw. t-buch; -stand, der <o. PL): Status einer Per soft im Hinblick darauf, ob sie ledig, verheiratet, geschieden od. verwitwet ist: Alter u. F. angeben; -stolz, der: vgl. -ehre; —tag, der: festgelegter Tag. an dem die Mitglieder einer Familie d b) zu einem Treffen zusammenkommen; -therapie, die (Psych.): Therapie zur Wiederherstellung gestörter familiärer Zusammenhänge, beider mehrere Personen gleichzeitig behandelt werden; -tisch, der: großer Tisch, an dem sich die Familie da) bes. zu den Mahlzeiten versammelt; -tradition, die: Tradition innerhalb einer Familie (1); -tragödie, die: vgl. -drama; -tratsch, der (ugs.): Gerede über Fafnilienangelegenheiten; -treffen, das: vgl. -tag; -unterhalt, der: Unterhalt der Familie {\ a): die Kinder mußten für den F. mit aufkommen; -unternehmen, das: vgl. -betrieb; -vater, der: Vater, bes. im Hinblick auf die Fürsorge für seine Familie, seine Verpflichtungen ihr gegenüber: ein treusorgender, ordentlicher F.: -verband, der (SozioL): alle in einem Haushalt zusammenlebenden Familienangehörigen; -Verhältnisse <PL): Lage. Situation. Verhältnisse in einer Familie da); Bedingungen. Lebensumstände, die jmdm. durch seine Familie gegeben sind: in geordneten, zerrütteten -n leben; -vermögen, das; -vorstand, der: vgl. -Oberhaupt; -wappen, das; -Wirtschaft, die: vgl. -betrieb; -Zulage, die: Zulage zur Arbeitslosenunterstützung für jedes unterhaltsberechtigte Familienmitglied; -zusammenfiih- rung,die: durch entsprechende Organisationen veranlaßte u. geleitete Zusammetiführung der Angehörigen von Familien, die durch Kriegswirren u. Kriegsfolgen auseinandergerissen wurden: Über Fragen der F. zwischen den Rotkreuzgesellschaften der Bundesrepublik und der Volksrepublik Polen sind ... Gespräche ... vorgesehen (MM 25.8. 72. 2); -Zuschlag, der: svw. t-zulage: -Zuwachs, der (meist scherzh.): Baby. Kind im Hinblick auf die durch seine Geburt sich ergebende Erweiterung der Familie: F. erwarten, bekommen; -zwist, der (geh.): über eine längere Zeit andauernder Streit in der Familie (1). Familismus [fami'lismus]. der; - [engl, familism. zu: family = Familie < lat. familia. tFamilie! (SozioL): bestimmte Sozialstruktur, bei der das Verhältnis von Familie u. Gesellschaft durch weitgehende Identität gekennzeichnet ist (z. B. die chinesischen Großfamilien). famos [fa'mo:s] <Adj.; -er. -este) [unter Einfluß von frz. fameux = berühmt < lat. famösus = viel besprochen, berühmt, berüchtigt) (ugs. veraltend): durch seine Großartigkeit Gefallen. Bewunderung. Staunen erweckend; in seiner Art beeindruckend. Anerkennung verdienend; fabelhaft, ausgezeichnet, großartig: ein -er Kerl; eine -e Aussicht; (iron.:) da hast du also gesteckt, als dein -er Klub hier aufflog (Kranz. Märchenhochzeit 48); die Zeit des ersten Läufers war f.; wir haben uns f. unterhalten; <Zus.:> Famosschrift die; -. -en [zu veraltet famos = berüchtigt, verrufen < lat. famösus, t famos]: Schmähschrift im Zeitalter des Humanismus u. der Reformation. Famula ['fa:mula]. die; -. ...lä [lat. famula = Dienerin]: w. Form zu T Famulus; Famulatur [famula'tu:?], die; -. -en (bildungsspr.): Krankenhauspraktikum, das ein Medizinstudent im Rahmen der klinischen Ausbildung ableisten muß; famulieren [famuli:ren] <sw. V.; hat) [nach lat. famu- läri = Diener sein] (bildungsspr.): als Medizinstudent!in das Praktikum im Krankenfiaus ableisten; Famulus ffa:- mulüsj. der; -. -se u. ...li [lat. famulus = Diener. Gehilfe] (bildungsspr.): 1. Medizinstudent, der sein Praktikum im Krankenhaus ableistet. 2. (veraltet, noch scherzh.) Student, der einem Hochschullehrer assistiert. Fan [fen]. der; -s. -s [engl. fan. gek. aus: fanatic = Fanatiker, vgl. fanatisch]: überschwenglich begeisterter Anhänger von jmdm.. etw.: begeisterte -s; nach dem Spiel stürmten die -s auf den Fußballplatz; diese Beatgruppe hat -s auf der ganzen Welt. Fanal [fa'na.l], das; -s. -e [frz. fanal = Leuchtfeuer. Feuerzei- 796
fang-, Fang- chen < ital. fanale. zu griech. phänös = Leuchte. Fackel] (geh.): Ereignis, Tat, Handlung als weithin erkennbares u. wirkendes, Aufmerksamkeit erregendes Zeichen, das eine Veränderung, den Aufbruch zu etw. Neuem ankündigt: Am 29. Juni 1956... traten die Arbeiter... in Streik und setzten damit... ein F. (Dönhoff. Ära 148). Fanatiker [fa'na:tikp]. der; -s. - [zu t fanatisch]: jmd., der sich für eine Überzeugung, eine Idee farmtisch einsetzt, sie fanatisch verficht; Eiferer: er ist ein politischer F.; Manche F. predigten damals. ..es würden am Tage des Gerichts die Gesichter der Kafteetrinker so schwarz wie ihr GesötT erscheinen" (Jacob. Kaffee 34); fanatisch <Adj.> [unter Einfluß von frz. fanatique < lat. fanäticus. eigtl. = von der Gottheit ergriffen u. in rasende Begeisterung versetzt]: sich übertrieben, mit blindem Eifer lu. rücksichtslos/ für etw. einsetzend; von Fanatismus zeugend, erfüllt: ein -er Katholik; -e Hartnäckigkeit. Begeisterung; seine Wahrheitsliebe ist allzu f.; er hat geradezu f. für diese Reform gekämpft; Ihre offene, höhnische, f. zur Schau getragene Verachtung des Überläufers (St. Zweig. Fouche 216); fana- tisieren [fanati'zrran] <sw. V.; hat) [nach frz. fanatiser]: mit Fanatismus erfüllen, aufhetzen; So sehr hatte Hitler seine Anhänger fanatisiert (Niekisch. Leben 210); die fana- tisierte Menge der Zuschauer; Fanatismus [fana'tismus], der; - [nach frz. fanatisme]: blinder Eifer, leidenschaftlicher / u. rücksichtsloser j Einsatz für eine Überzeugung, eine Idee: religiöser, politischer F.; sein [blinder] F. schadete der Sache. Fanclub: f Fanklub. 'Fancy [Tsensi]. der od. das; -[s] [engl, fancy = Phantasie, gek. aus: fantasy < afrz. fantasie < lat. phantasia. t Phantasie]: beidseitig gerauhter Flanell in Leinwand- od. Köperbindung; ^ancy [-]. die; -. ...ies [...siz; engl, fancy. eigtl. = Phantasie. t'Fancy] (Musik): kurze Instrumentalfantasie; Fancy-dress, der; -, -es [...iz; engl, fancy dress. eigtl. = Phantasiekleidung, t Dreß]: Maskenkostüm; Fancy-work [...wa:k], das; -s, -s [engl, fancy work. eigtl. = Phantasiearbeit]: als Zierknoten od. Flechterei hergestellte Arbeit aus Tauwerk. fand [fant]: f finden. Fandarole: t Farandole. Fandango [fandango], der; -s. -s [span. fandango. H. u.]: schneller spanischer Volkstanz (im 'U-odSltrTakt) mit Ka- stagnetten- u. Gitarrenbegleitung. ffinde [fEndd]: ffinden. Fanfare [fanfa:ra]. die; -. -n [frz. fanfare, H. u.] (Musik): 1. lange, gerade, hellklingende Trompete ohne Ventile: die F. blasen; U in anderen Räumen der Geschichte werden schon die Tische zum königlichen Hochzeitsmahl gedeckt, und die -n des Jüngsten Gerichtes werden langsam erhoben (Thielicke. Ich glaube 263). 2. auf einer od. mehreren Trompeten geblasenes Signal: -n erklingen, schmettern; Endlich gebieten kriegerische -n Halt (St. Zweig. Fouche 42); ... des rotgepolsterten Autos, das alsbald von dannen surrte, nicht ohne seine lebensmutige F. in die Morgenluft zu blasen (Geissler. Wunschhütlein 51). 3. kurzes Musikstück, meist für Trompeten u. Pauken (in der Kunst- u. Militärmusik). 4. Signalhornanlage im Auto, die mehrere Klänge oder eine Tonfolge erzeugt. Fanfaren-: -bUser, der; -einband, der [nach dem Werk .Xes fanfares et courvees abbadesQues", das der frz. Büchersammler Ch. Nodier um 1830 mit einem solchen Einband versehen ließ]: Bucheinband des 16. u. 17. Jahrhunderts mit reichhaltigem symmetrischem ornamentalem Deckelschmuck, der sich meist um das Wappen des Besitzers rankt; -klang, der: Fanfarenklänge kündigten das Herannahen des Festzugs an; -stoß, der; -zug, der: meist bei einem größeren militärischen Aufmarsch mitziehende Gruppe von Fanfarenbläsern. Fanfaron [fSfa'rö:]. der. -s, -s [frz. fanfaron < span. fanfar- ron. zu arab. farfär = schwatzhaft, flüchtig, übereilt] (veraltet): Großsprecher, Prahlhans, dazu: Fanfaronade [fanfa- ro'na:da]. die; -. -n [frz. fanfaronnade] (veraltet): Großsprecherei, Prahlerei. Fang [fan], der; -[e]s. Fänge ffcna; mhd. vanc. zu tfangen]: 1. <o. PI.>a) das Fangen (1 a) von Tieren (bes. als Jagdbeute): der F. von Pelztieren; die Fischdampfer laufen zum F. aus; b) beim Fangen (1 a) gemachte Beute: der Angler freute sich über seinen guten F.; Ü einen guten, fetten F. machen, tun (etw. Gutes finden): mit dir haben wir ja einen tollen F. gemacht! (iron.; von dir, deinen Leistungen sind wir sehr enttäuscht). 2. (Jägerspr.) a) <o. PI.) Maul bei Raubwild u. Hund; b) <meist PI.) Eckzähne bei Raubwild u. Hund; Fangzäiine; c) <PI.) Füße od. Krallen bei Raubvögeln: die starken Fänge des Adlers; Ü was er einmal in den Fängen (ugs.; in seiner Gewalt) hat. rückt er nicht wieder heraus. 3. * einem Wild den F. geben (Jägerspr.; ein angeschossenes, verletztes Wild mit der Waffe töten). f^ng-, F^ng-: -arm, der (Zool.): beweglicher, armartiger Fortsatz in der Region des Kopfes bei niederen, im Wasser lebenden Tieren zum Aufspüren u. Erfassen von Beutetieren; -ball, der: Ballspiel, bei dem ein Ball geworfen u. aufgefangen wird: Ü mit jmdm. F. spielen (mit jmdm. umgehen, wie man will); -bäum, der (Forstw.): von Ungeziefer befallener, gefällter Baum, den man liegen läßt, um weiteres Ungeziefer anzulocken, u. der dann verbrannt wird; -boot, das: vgl. -schiff; -dämm, der (Bauw.): zur Abdichtung von Baugruben im u. am Wasser aufgeschütteter Erddamm; ^Einrichtung, die (Postw.): fahrbares Gerät zur Feststellung von Anschlüssen anonymer Anrufer; -eisen, das (Jagdw.): eisernes Gerät, Falle zum Fangen von Raubwild; -Ergebnis, das: das F. bei der letzten Ausfahrt war gut; -faden, der (Biol.): vgl. -arm; -fehler, der (Sport): Fehler beim Fangen des Balles; -flotte, die: Flotte von Schiffen, die gemeinsam fischen; -frage, die: listige Frage, mit der erreicht werden soll, daß der Befragte sich ungewollt verrät, etw. ungewollt preisgibt; -frisch <Adj.; o. Steig.): (von Speisefisch) sofort nach dem Fang zum Verbrauch od. zur Weiterverarbeitung gebracht: -er Kabeljau; f. eingefrorene Seelachsfilets; -garn, das: svw. tMietz (1); -gebiet, das: Gebiet, in dem Tiere, bes. Fische, gefangen werden können; -gerät, das: Gerät (z. B. Falle, Fischreuse o. ä.) zum Fangen von Tieren; -grübe, die: svw. t Fallgrube; -gründe <P1.): für den Fischfang ertragreiche Gebiete im Meer; -gürtel, der (Landw.): um den Stamm von Obstbäumen gebundener Wellpappstreifen, der schädliche Insekten abhalten soll; -haken, der: am Heck von Flugzeugen, die von Flugzeugträgern aus operieren, angebrachter, herabhängender Haken, der nach dem Aufsetzen auf dem Deck ein quer zur Landerichtung ausgelegtes Bremsseil erfaßt, wodurch das Flugzeug auf kurzem Weg abgebremst wird; -band, die (Eishockey): Hand, mit der der Torwart den Puck fängt, dazu: -handschuh, der (Eishockey): vom Torwart getragener Handschuh; -heu- sdirecke, die: Vertreter einer Insektenordnung, der seine Beute mit den Vorderbeinen fängt; -iagd, die (Jagdw.): Jagd mit Fallen u. Netzen; -korb, der: Vorrichtung an Straßenbahnwagen, die verhindern soll, daß bei einem Unfall Personen unter die Räder geraten: -künstler, der (Sport Jargon): Torwart, dessen Stärke das Fangen von Bällen ist; -leine, die (Seemannsspr.): an Bord eines Schiffes od. Bootes befestigte Leine zum Festtnachen; —messer, das (Jägerspr.): svw. t Hirschfänger; -netz, das: 1. (Fischereiw.. Jagdw.) Netz zum Fangen von Fischen od. Wild. 2. (Flugw.) am Ende einer Landebahn installiertes elastisches Netz, mit dem Flugzeuge bei Fehlstart od. Landung mit versagenden Bremsen abgebremst werden. 3. in der Zirkusmanege ausgespanntes Netz, das Artisten zur Sicherung dient; -partei, die (Schlagball): Mannschaft, die versucht, die vom Schläger geschlagenen Bälle zu fangen; -pflanze, die (Landw.): Pflanze, die (in Streifen vor den Kulturpflanzen angepflanzt) dazu dient, Schädlinge abzufangen: die -n werden mit den Schädlingen verbrannt oder tief untergepflügt; -plan, der (DDR): Plan für den Fischfang; -platz, der: vgl. -gebiet; -Prämie, die: Prämie für das Fangen von Tieren, die Schaden anrichten; -riemen, der: Riemen an Skibindungen, der den Ski festhält, wenn die Bindung sich beim Sturz löst; -Schaltung, die: svw. f-Einrichtung; -schifT, das: speziell für den Fischfang ausgerüstetes Schiff; -sdihiß, der: zur Täuschung od. Überlistung des Gesprächspartners gebildeter Fehlschluß; -schnür, die (Milit.): a) (früher) Verbindungsschnur zwischen Kopfbedeckung u. Uniform bei berittenen Truppen; b) als Rangabzeichen od. als Zierde dienende Schnur an Uniformen; -schrecke, die: svw. t -heuschrecke; -schuß, der (Jagdw.): laus naher Entfernung abgegebener, Schuß, mit dem angeschossenes od. verletztes Wild getötet wird: -sicher <Adj.; nicht adv.) (Sport): sicher im Fangen von Bällen; —spiel, das: / Kinder /spiel, bei dem einer den anderen nachlaufen nmß, bis er einen erreicht u. mit leichtem Schlag berührt; -stoß, der: einem angeschos- 797
fangen senen. verletzten Tier mit dem Messer o. ä. versetzter Todesstoß; Minsicher <AdJ.; nicht adv.) (Sport): nicht sicher im Fangen von Bällen: -e Spieler; -Vorrichtung, die: 1. an Aufzügen. Fahrstühlen o.a. angebrachte, sich selbst auslösende Vorrichtung zum Abbremsen od. Festhalten des Förderkorbs, der Kabine beim Reißen des Seils. 2. svw. t ~-einrichtung; -zahn, der <meist PL): svw. tFang (2 b); -zäun, der: Zaun* der Schnee auflialten soll. -zeit, die: für den Fischfang günstige Zeit. fangen [fanan] <st. V.; hat) [nach dem Vorbild von mnie- derd. vangen rückgeb. aus dem Prät. u. 2. Part, von mhd. va(he)n. ahd. fahan): l.a) (ein Tier das man verfolgt, gejagt hat ) ergreifen, zu fassen kriegen; in seine Gewalt bekommen u. der Freiheit berauben; Vögel. Fische f.; Fliegen mit der Hand f.; die Katze hat eine Maus gefangen; eine [Ohrfeige] f. (südd.. Osten*.; wegen Aufsässigkeit. Frechheit o. ä. unversehens eine Ohrfeige bekommen): b) (jmdn. [der gesucht, verfolgt wird) festnehmen, fassen, gefangennehmen; in seine Gewalt bekommen u. der Freiheit berauben; alle wollten helfen, den Dieb zu f.; <meist im 2. Part.:) die gefangenen (in Gefangenschaft geratenen) Soldaten; er war lange in Rußland gefangen (in Gefangenschaft); Ü so leicht lasse ich mich nicht f. (ugs.; überlisten): der Kommissar versuchte durch geschickte Fragen den Verdächtigen zu f (ugs.; zu überfufiren): seine Erzählung hatte uns ganz gefangen (in ihren Bann geschlagen, gefesselt); *sich gefangen geben (geh.; sich gefangennehmen lassen): c) <f. -I- sich) a) in eine Falle, an ein Hindernis geraten u. nicht mehr loskommen: der Fuchs hat sich im Tellereisen, der Fisch hat sich im Netz gefangen; Ü er hat sich in der eigenen Schlinge, in den eigenen Worten gefangen (hat sich selbst überfuhrt, kann sich nicht mehr herausreden); ß) irgendwo verbleiben u. sich dort sammeln/: der Wind fängt sich im Schornstein; Blechbüchsen an den Bäumen, in denen sich das Harz fängt (Bieler. Bonifaz 81). 2. etw.% was (geworfen wurde u. sich durch die Luft bewegt, auf jmdn. zukommt, fassen u. festhalten; auffangen: er fing den Ball geschickt [mit einer Hand]. 3. <f. -I- sich) wieder ins Gleichgewicht, in die normale Lage kommen: ich stolperte, konnte mich aber gerade noch f.; Ü erst Monate nach dem Unglück hat sie sich wieder gefangen (hat sie ihr seelisches Gleichgewicht zurückgewonnen); Fangemandl ffanamandl], das; -s [zu: Mandl. bayr. Vkl. von: Mann] (bayr.): svw. t Fangen: Fangen, das: -s: Kinderspiel, bei dem ein Kind den anderen nachlaufen muß. bis es eines von ihnen erreicht u. mit einem Schlag berülirt: die Kinder spielen F.; Finger [Ten*], der; -s, -: jmd.. der etw.% ein Tier fängt; F|ngerfan9 die; -. -nen: w. Form zu tFänger; Fangerle ['fairebl. das; -s (südd.): svw. t Fangen; Ffngerspiel. das; -s (südd.): svw. t Fangen. Fanglomerat [fangIomera:t], das; -[eis. -e [zu engl, fan = Schutt-. Schwemmkegel, eigtl. = Wurfschaufel (zum Getreidereinigen) < lat. vannus; analog zu fAgglomerat] (Geol.): ungeschichtete Ablagerung aus Schlammströmen zeitweilig Wasser führender Flüsse in Trockengebieten. Fango [Tango], der; -s [ital. fango. aus dem Germ.]: an Mineralien reicher Schlamm vulkanischer Herkunft, der in Form von Packungen u. Bädern zu Heilzwecken, bes. bei rheumatischen Erkrankungen, verwendet wird; <Zus.:) F$n- gobad, das; F^ngopackung, die. Fanklub [Ten-], der: Klub für die Fans einer bekannten Persönlichkeit. Fannings [faenroz] <P1.) [engl, fannings, PI. von: fanning = Getreidereinigung, zu: fan. t Fanglomerat]: minderwertige Teeabfälle. Teestaub. Fanon [fa'nö:], der; -s. -s, Fanone [fano:nd]. der; -. ...ni [ital. fanone < frz. fanon < afränk. *fano = Tuch]: zweiteiliger liturgischer Schulterkragen des Papstes. Fanpost [Ten-], die: -: Post, die eine bekannte Persönlichkeit von Fans bekommt: nach der Fernsehsendung bekam sie eine Flut von F. Fant [fant]. der; -[e]s. -e [Vermischung von niederd. fent = Knabe (< mniederl. veem(ge)noot = Genosse. TFeme) mit südd. Fant = Junge. Geck < ital. fante = Knabe. Knecht < lat. infans = kleines Kind] (veraltet): junger, noch unerfahrener, unreifer Bursche: ich war ein junger F. und bereit, zu bewundern und nachzueifern (Dessauer. Herkun 7). Fantasia[fanta'zi:a].die; -,-s [ital. fantasia < lat. phantasia. T Phantasie]: 1. Reiterspiel der Araber u. Berber/ in Form eines Wettkcunpfs. bei dem Reitergruppen möglichst gemeinsam eine Gewehrsalve abschießen u. aus vollem Galopp möglichst auf der Stelle anhalten sollen. 2. (Musik) italienische Bez. für Fantasie (1); Fantasie [fanta'zi:]. die; -. -n [...i:an; 1: ital. fantasia. t Fantasia]: 1. (Musik) instrumentales Musikstück mit freier, oft improvisationsähnlicher Gestaltung ohne fartnale Bindung. 2. seltener für t Phantasie. Farad [fa'ra:t], das; -[s]. - [nach dem engl. Physiker u. Chemiker M. Faraday (1791-1867)] (Physik): elektrische Maßeinheit für die Kapazität; Zeichen: F; FaradayUfig ['faeredi-J. der (Physik): metallene Umhüllung zur Abschirmung eines begrenzten Raumes gegen äußere elektrische Felder u. zum Schutz empfindlicher /Meß gerate gegen elektrische Störungen; Faradisation [faradiza'tsio:n], die: - (Med.): Anwendungdesfaradischen Stroms zu diagnostischen u. therapeutischen Zwecken; faradisch [fa'ra:dij] <AdJ.) in der Fügung -er Strom (Physik; unsymmetrischer, durch Unterbrechersclialtung erzeugter Wechselstrom): faradisieren [faradi- 'zr.ran] <sw. V.; hat) (Med.): mit faradischem Strom behandeln; Faradotherapfc. die; -: svw. t Faradisation. Farandole [faran'do:b], Fandarole [fanda'ro.ld]. die; -. -n [frz. farandole < provenz. farandoulo. H. u.J: provenzali- scher Volkstanz im 6lg-Takt. bei dem ein Anführer eine lange Kette von Paaren in Schlangen- u. Spiralfiguren durch die Straßen leitet. ffrb-, Ffrb- (gelegtl. mit T färben-. Farben- wechselnd): ^ab- Stimmung, die: a) (Fot.) Einstellung der Dichte der drei am Bildaufbau beteiligten Teilfarbenbilder zu einer möglichst naturgetreuen Wiedergabe; b) Abstimmung verschiedener Farben untereinander: die F. bei den bunten Glasfenstern ist nicht ganz geglückt; -abstufimg, die: Änderung einer Farbe in bezug auf Sättigung u. Helligkeit; ^abweichung, die: a) (Fot.) Abweichen der Farbwiedergabe eines Details od. eines ganzen Farbbildes vom Original: sie (= die Fotozelle) ... stellt die kleinste F. bei Briefmarken oder auf Bildern fest (Menzel, Herren 32); b) (Optik) vgl. Aberration (3); -abzug, der (Fot.): Abzug von einem Farbnegativ od. Farbdia auf Farbpapier; -aufnähme, die: svw. f-fotografle (2); -auszug, der (Fot.): Aufnahme eines farbigen Objektes, die nur den Teil der Farben enthält; -band, das <P1. ...bän- der): mit einer farbigen Flüssigkeit getränkter Baumwoll- od. Seidenstreifen für Schreibmaschinen: ein neues F. einlegen: -beutel, der: mit Farbe (2) gefüllter Beutel als Wurfgeschoß bei Demonstrationen: Jmdn. mit -n bewerfen; ein ... Mann, den die Sensation, deren Objekt er geworden ist. getroffen hat wie der F. eines Demonstranten (Spiegel 11. 197S. 31); -bezeichnung, (auch:) Farbenbezeichnung, die; ^biW. das: svw. t^fotografle (2); -buch, das (Dipl.): aus Anlaß bestimmter außenpolitischer Ereignisse veröffentlichte Dokumentensammlung eines Staates, deren Umschlag eine bestimmte, je nach Land verschiedene Farbe hat (z. B. Blau-. Gelbbuch); ^dia. das (Fot.): farbiges Diapositiv; -druck, (auch:) Farbendruck, der <PI. ...drucke): 1. <o. PI.) Druckverfahren mit bunten Druckfarben. 2. mit bunten Druckfarben hergestellter 2Druck (1 b): über dem Bett einen gerahmten und verglasten F.. die heilige Maria darstellend (Kuby. Sieg 81); -echt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die Farbe haltend; so gefärbt, daß die Farben nicht verblassen, auslaufen; nicht abfärbend: -e Wolle, dazu: -echtheit, die; -eflekt, der: bei diesem Kleid wird durch den bunten Gürtel ein besonderer F. erzielt; -Eindruck, der: Eindruck, den Farben auf jmdn. ausüben; -empfindlich, (auch.) farbenempfindlich <Adj.; nicht adv.): 1. so beschaffen, daß Farben differenziert aufgenommen, genau registriert werden: auf Farben fein reagierend: ein sehr -er Film. 2. empfindliche, leicht verblassende od. auslaufende Farben aufweisend; nicht farbecht: bei -en Geweben Vorsicht mit Fleckentfernern!, dazu: -empfindlichkeit, (auch:) Farbenempfindlichkeit, die <o. PL): die F. des Auges prüfen; -empfindung, die: von einer Farbe ausgelöste subjektive Empfindung des Gesichtssinns; ^erde.die; -. -n (Chemie): Verwitterungsprodukt von Mineralien; -femsehempftnger, der: Gerät zum Farbfernsehen; -fernsehen <nur im Inf. gebr.): in Farbe fernsehen: Seit gestern morgen um elf Uhr können die Bundesbürger f. (MM 26727. 8. 67. 1); -fernsehen, das: Fernsehen, bei dem die Bilder in natürlichen Farben wiedergegeben werden; -fernsehender: svw. t ^fernsehempfänger; -fernsehfllm« der: Fernsehfilm in Farbe; -femsehgerät, das; -fernsehkamera. die; -fernsehübertragung, die; -film, der: 1. Film (2) für die Farbfotografie: einen F. in den Fotoappa- 798
färben-, Farben- rat einlegen. 2. in Farbe gedrehter Film (3 a): in den Kinos laufen fast nur noch -e; -filter, der, fachspr. meist: das: vgl. Filter (2); -fleck, der: der Malerkittel war voller -e; Ü Nur zwei große -e waren noch da: ein grüner, der große Stapel eines Gurkenhändlers, und ein rötlichgelber: Aprikosen (Böll. Adam 50); -foto, das: kurz für t -fotogra- fie(2); -fotografier die: 1. <o. PI.) Verfahren, etw. in natürlichen Farben fotografisch wiederzugeben. 2. in Farbe aufgenommene Fotografie (2): -gebung. die; -. -en: Verwendungsweise u. Anordnung von Farben bei der Gestaltung von etw.: die F. eines Wohnraumes; war die F. durchaus naturalistisch, ohne kitschig oder barbarisch-bunt zu sein (Bild. Kunst 1.13); -gestaltung,die: svw. t-gebung; -«las. das <P1. ...gläser): durch bestimmte Zusätze in einem technischen Verfahren gefärbtes Stück Glas: -holz, das: bestimmte Farbstoffe enthaltendes Holz meist tropischer Pflanzen: -bolzschnitt* (auch:) Farbenholzschnitt, der (bild. Kunst): mit einem verschiedenfarbig eingefärbten Druckstock od. mit mehreren, jeweils in einer Farbe ein gefärbten Druckstöcken hergestellter Holzschnitt: -karte, die: Musterblatt, das die Palette der verschiedenen zur Wahl stehenden Farben zeigt: -kästen, (auch:) Farbenkasten, der: svw. t Malkasten; -kissen, das: svw. f Stempelkissen; -klecks, der: vgl. ^fleck; -kombination, die: die F. ihrer Garderobe war ziemlich gewagt; -komponente. die (Chemie): farblose chemische Verbindung, die für die Bildung von Farbstoffen benutzt wird: -komposition, die: wirkungsvolle, geschickte Farbzusammenstellung: -kontrast, der; -körper, der: vgl. Pigment (1); -lehre, die: svw. t Farbenlehre; -lichtbild. das: svw. t-fotografie (2); -lithographie, die: vgl. -holz- schnitt; ^los <Adj.; -er, -este): 1. <o. Steig.; nicht adv.) keine /richtige/ Farbe aufweisend, enthaltend: -er Lack; ihr Gesicht war schmal und f. (blaß). 2. durch keine hervorstechenden positiven Merkmale. Eigenschaften auffallend: keine Abwechslung, keine Höhepunkte bietend: nichtssagend, fade, langweilig: ein -er Politiker; seine Schilderung war zu f.; ..In welchem Jahrhundert möchten Sie leben ...?" ..In unserem. Es ist das lausigste, blutigste. ... -este. ... aber trotzdem" (Remarque. Triomphe 352). dazu: -losigkeit. die; -; -mine, die: farbige lMine (3) in einem Farbstift. Druckbleistift o. ä.: -negativ, das (Fot.): Negativ, das die komplementären Farben zum Positiv zeigt, dazu: -nesativfilm, der; -nuance, die; -papier, das (Fot.): fotografisches Papier mit einem Aufbau von Schichten, die denen eines Farbfdms entsprechen, zum Atifertigen von Farbabzügen od. -Vergrößerungen: -Photographie, die: t-fotografie; -probe: svw. t Farbenprobe; -pulver, das: Farbe in Pulverform: -pimkt, der: Leuchtpunkt des farbigen Bildschirms: einzelner Punkt eines Farbtripeis: -schiebt, die: unter der oberen F. der Wand kamen mehrere andere zutage; -schlag, der (Biol.): (bes. bei Zuchtformen) sich farblich unterscheidende Variante innerhalb einer Art od. Rasse: -schnitt, der (Buchw.): farbig verzierte Seiten des Buchblocks, an denen die Bogen nicht zusammengeheftet u. in der Regel beschnitten sind, so daß man das Buch öffnen kann: -skato,die: Reihe verschiedener Farbtöne: eine reiche F.; -skizze, die (bild. Kunst): Studie. Skizze mit Farben, die einem Gemälde vorausgehen kann: -Stellung, die: Zusammenstellung. Kombination bestimmter Farben: Pullover ... in aparten -en (MM 24.10. 68, 16); -stich, der: vgl. Blaustich; -stift, der: farbig schreibender Stift (Buntstift, Kugelschreiber o.a.); ^«tofTt der: farbige Substanz, die etw. in einer bestimmten Farbe erscheinen läßt od. zum Färben von etw. verwendet wird: natürliche, synthetische -e; die Blätter der Pflanze enthalten einen F.; -tempe- ratur, die (Fot.): die einer Lichtquelle zugeordnete Temperatur eines zum Vergleich dienenden nicht reflektierenden Körpers (schwarzen Strahlers), bei der dieser dieselbe Lichtstrahlung aussendet und damit dieselbe Farbe besitzt wie die Licluquelle: ^test, der: svw. t Farbentest; ^tont der: Farbe in bestimmter Abstufung. Tönung: der Maler liebt kräftige, satte Farbtöne: Hut und Tasche im gleichen F.; -tripel, das: Leuchtpunkt auf dem farbigen Bildschirm für die drei Primärfarben Rot. Grün u. Blau, die zusammen das Farbbild ergeben: -tupfen, -tupfer.der: vgl. -fleck: Blumen als heitere F. im Stadtbild; Ü die Metaphern weniger ernst zu nehmen, sie vielmehr zu akzeptieren als belebende Farbtupfer (Bausinger. Dialekte 85); Mimkehrfilm, der (Fot.): Farbfilm, der durch Unikehrentwicklung zu einem Diapositiv entwickelt wird: -valenz, die: Wirkung eines Farbreizes im menschlichen Auge: ^Vergrößerung, die (Fot.): Vergrößerung einer Farbfotografie (2); -walze, die (Druckw.): Walze, die zum Einfärben der Druckform, des Druckstocks dient: -Wechsel. (auch.) Farbenwechsel, der: 1. wechselndes Auftreten von Farben: um den zauberschönen Farbenwechsel der Nachmittagsbeleuchtung zu betrachten (Geissler. Nacht 47). 2. (Zool.) Wechsel der Farbe des Körpers bei bestimmten Tieren: besonders eindrucksvoll ist der F. der Tintenfische; F. zeigen; -werk, das (Druckw.): aus einem Farbbehälter u. mehreren Walzen bestehender Teil einer Druckmaschine, der das Einfärben der Druckform besorgt: -wert, der: 1. in der Farbenlehre räumliche Koordinate der Farbvalenz im entsprechenden System. 2. (Fot.; graph. Technik) Schwärzung einer Bildstelle im Farbauszug: -wiedergäbe, die: Wiedergabe der Farbe eines Originals durch eine Kopie: -Zusammenstellung, (auch:) Farbenzusammenstellung, die: svw. t ^kombination. Farbe ffarba], die; -. -n [mhd. varwe, ahd. farawa]: l.a) sichtbare, mit dem Auge wa/irnehmbare Tönung. Färbung von etw.: eine dunkle, helle, sanfte, kalte, giftige F.; grelle, knallige (ugs.). schillernde -n; die -n sind gut aufeinander abgestimmt; diese Farben beißen sich (ugs.); die Farbe schreit und soll schreien (Spoerl. Maulkorb 26); sie liebt modische, bunte -n; drei Hefte in den -n Gelb. Rot u. Orange; sein Gesicht verlor plötzlich alle F. (wurde blaß, bleich): durch den Spaziergang hast du wieder richtig F. bekommen (siehst du gesund aus): An diesem Abend warder Himmel... von der verletzlichen F. der Apfelblüte (Küpper. Simplicius 68); Ü im Verlauf des Abends bekam, gewann ihr Spiel immer mehr F. (Ausdruckskraft. Lebendigkeit): zuerst waren die Straßen noch Paris, aber dann verloren sie an Charakter und F. und wurden einfach Vorstadtstraßen (Baum. Paris 152); *die F. wechseln (blaß u. wieder rot werden: vgl. Farbe 3 a); b) <o. PI.) das Buntsein. Farbigsein: Buntheit. Mehrfarbigkeit: das Fernsehbild gewinnt durch die F. an Ausdruckskraft; die meisten Abbildungen des Buches sind in F. (farbig, bunt). 2. färbende Substanz: Mittel zum Färben. Anmalen: Farbstoff eine schnell trocknende, gut deckende F.; die F. blättert von der Wand; -n mischen; etwas F. auftragen (sich schminken): die -n laufen ineinander, verblassen; er malt gern mit kräftigen -n; es roch nach frischer F., Teer. Wasser (Baum. Paris 9); ü etw. in den schwärzesten -n malen, schildern, beschreiben (negativ, pessimistisch darstellen): die Verbindung von Sünde mit der ritterlichen Tötung des Sündendrachens schwebte ihm dabei in glühenden -n vor. ähnlich wie sie auf der Glasmalerei in seinem Arbeitszimmer leuchteten (Musil. Mann 1075). 3.a) (meist PI.) Farbe (1 a) als Symbol eines Landes, einer Vereinigung o. ä.: er vertritt bei den Wettkämpfen die -n seines Landes, seines Vereins; Fähnchen in den französischen -n; Ablehnung jedes totalitären Systems, was immer dessen politische oder soziale F. sein mochte (Rothfels. Opposition 136); * die F. wechseln (seine (politische i Überzeugung ändern, zu einer anderen Partei. Vereinigung o. ä. übergehen: vgl. Farbe 1 a); b) Farbe da) als Symbol für bestimmte Begriffe: Grün ist die F. der Hoffnung. 4. durch die gleichen Zeichen gekennzeichnete Serie von Spielkarten eines Kartenspiels: Kreuz. Pik. Herz und Karo sind die -n der französischen Spielkarte; eine F. ausspielen, bekennen; *F. bekennen (ugs.; seine wirkliche! Meinung zu etw. nicht länger zurückhalten: von der ausgespielten Farbe des Kartenspiels, die der Gegenspieler bedienen muß). Ffrbe-: -gut, das: zum Färben in einer Färberei vorgesehenes Material, bes. Textilien: -methode, die; --mittel, das: Farbstoff zum Färben von etw.; -verfahren, das. färben-, Farben- (gelegtl. mit t färb-. Färb- wechselnd): ^be- zeichnung, (auch:) Farbbezeichnung, die; -blind <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): nicht die Fälngkeit besitzend, Farben richtig zu erkennen od. zu unterscheiden, dazu: -blindheit, die; -druck, der: svw. t Farbdruck; -empfindlich: svw. t farbempfindlich, dazu: -empfindlichkeit, die; -fabrik, die: vgl. -Industrie; ^Fehlsichtigkeit, die (Med.): svw. t-blind- heit; -film, der (Schweiz.): svw. t Farbfilm; -freudig <Adj.): a) reich an kräftigen, lebhaften Farben: von abwechslungsreicher Buntheit: sie liebt Stoffe mit -en Mustern; b) kräftige, lebhafte Farben bevorzugend: türkisblau, ganz unwirklich, wie von einem zu -en Maler ungleichmäßig strichweise angefärbt war der Himmel (Molo. Frieden 268). dazu: 799
-färben ^Freudigkeit, die; -froh: vgl. -freudig: der Festzug bot ein -es Bild; -harmonie, die: das Harmonieren verschiedener Farben miteinander; -bolzschnitt, der: svw. t Farbholzschnitt; -hören, das (Med.): Mitempfinden von Farbeindrücken beim Hören bestimmter Töne; -Industrie, die: vorwieset synthetische Farbstoffe u. Lacke herstellende Industrie; -kästen, der: svw. t Farbkasten; -kkckser, der (scherzh.): Maler; -kräftig <Adj.; nicht adv.): von kräftiger Farbe; -lehre, (auch:) Farblehre, die: Wissenschaftszweig, der sich mit den Farben (1 a), ihrer Entstehung. Messung, ihrem Zusammenwirken u.a. beschäftigt; -Palette, die: 1. meist mit Daumenloch versehenes, ovales Mischbrett für Farben. 2. reiche Auswahl, viele Möglichkeiten bietende Anzahl an Farben; -pracht, die: harmonisch wirkungsvoller Zusatnmenklang leuchtend bunter, kräftiger Farben: die F. der Blumenbeete bewundern, dazu: -prächtig <AdJ.): sie waren alle sehr f. kostümiert; -probe, (auch:) Farbprobe, die: auf einem kleinen Stück des betreffenden Materials aufgetragene Farbe, die die farbliche Wirkung zeigen soll; -reich <AdJ.): viele verschiedene Farben aufweisend, sehr bunt: ein -er handgeknüpfter Teppich, dazu: -reichtum, der <o. PI.); -schön <Adj.; nicht adv.): von schöner Farbe. dazu: -Schönheit,die <o. PI.); -sinn, der <o. PL): 1. Fähigkeit. Farben richtig zu erkennen u. zu unterscheiden: einen normal entwickelten F. haben. 2. Gefühl, ästhetischer Sinn für Farben u. gute Farbkombinationen; -spiel, das: ständig wechselndes Auftreten verschiedener Farben: das reizvolle F. des abendlichen Himmels; -stich, der (bild. Kunst): vgl. Kupferstich; -Symbolik, die: sinnbildliche Deutung. Anwendung bestimmter Farben: die F. einer Dichtung untersuchen, deuten; ^test (auch:) Farbtest, der: psychologischer Test, bei dem auf Grund der Bevorzugung od. Ablehnung bestimmter Farben Rückschlüsse auf die Persönlichkeit, den Charakter gezogen werden; -tragend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Studenten) einer (schlagenden I Verbindung od. einem Korps angehörend; -Wechsel, der: svw. t Farbwechsel; -Zusammenstellung, (auch:) Farbzusammenstellung, die: svw. T Farbkombinaüon. -färben [-farbn], -farbig [-farbig] in Zus. u. Abt.. z. B. cremefarben, cremefarbig; honigfarben; einfarbig. Urben [TErbn] <sw. V.; hat) [mhd. verwen = färben, schminken, ahd. farawen; zu t Farbe]: 1. a) mit Hilfe von Farbstoff farbig, bunt machen, einer Sache eine bestimmte Farbe verleihen: Wolle, ein Kleid [dunkelblau! f.; Ostereier f.; sie hat ihr Haar [rot] gefärbt; du mußt dir noch die Lippen etw. f. (selten; schminken)'. Ü Genua hat von jeher den Horizont meiner Wünsche gefärbt wie die rosenfingrige Eos den Morgenhimmel der homerischen Helden (Bamm. Weltlaterne 101); b) (ugs.) svw. tabfärben (1): der Stoff färbt etwas; c) <f. + sich) eine bestimmte Farbe bekommen, eine bestimmte Färbung annehmen: der Himmel färbte sich rötlich; ..Wenn ich bedenke, daß dieses saubere englische Linnen sich vielleicht bald mit dem Blut eines britischen Jungen färbt..." (Brecht. Groschen 183); das Laub rärbt sich schon (wird schon herbstlich gelb). 2. absichtsvoll in bestimmter Weise verändern, verändert darstellen: er liebt es. seine Vorträge humoristisch zu f.; (meist im 2. Part.:) eine politisch gefärbte Rede; er gab einen gefärbten (nicht ganz der Wirklichkeit entsprechenden) Bericht; <Abl.:> Färber, der; -s, - [mhd. verwaere]: jmd.. der beruflich mit dem Färben (1 a) von Textilien, textilen Materialien beschäftigt ist (Berufsbez). Färber-: -distel, die: zur Familie der Korbblütler gehörende, in Süd- u. Mitteleuropa heimische, bis 80 cm hohe krautige Pflanze mit gelben bis orangeroten Blüten, aus denen früher roter Farbstoff gewonnen wurde; -eiche, die: in Nordamerika heimischerBaunuausdessenRindefrüher ein gelber Farbstoff gewonnen wurde; -pflanzen <P1.): zusammenfassende Bezeichnung ftir Pflanzen, aus denen Farbstoffe gewonnen werden; -röte* die: zur Gattung Röte gehörende, im Mittelmeergebiet verbreitete hohe, ausdauernde Pflanze mit gelben, doldenartigen Blüten, aus denen ein Farbstoff gewonnen wurde. Färberei [ferto'rai], die; -. -en: 1. <o. PI.) das Färben (1 a) von etw.: mit diesem Stoff war es eine etwas schwierige F. 2. Betrieb, in dem Textilien gefärbt werden: die Kleider aus der F. abholen; farbig ['farbig] <AdJ.) [1 c: für engl, coloured]: l.a) verschiedene Farben aufweisend, bunt: ein -er Druck; die Landschaft bot ein -es Bild; das Lichterspiel, die so unwahrscheinlich -e Dämmerung über Manhattan (Frisch. Stiller 372); Flamencotänze sind die schönsten und -sten Tänze Spaniens (Bild u. Funk 18. 1966. 29); eine Zeichnung f. ausführen; f. wie ein Papagei gekleidet sein; b) <o. Steig.; nicht adv.) eine andere Farbe als Weiß od. Schwarz aufweisend: -es Glas; c) <o. Steig.; nicht adv.) keine weiße Hautfarbe habend; ein -er Amerikaner; die Bevölkerung ist überwiegend f. 2. lebhaft, anschaulich; abwechslungsreich: eine -e Schilderung. Handlung; das Spiel war spannend und f.; -farbig: f -färben; färbig [Terbul (österr.): svw. tfarbig da. b); Farbige ['farbiga], der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der keine weiße Hautfarbe besitzt: in den Laufdisziplinen waren die -n besonders erfolgreich; Fertigkeit, die; -: Subst. zu t farbig (1 a. b u. 2): Sie (= die Junge Generation) wünscht sich moderne Formen, mehr F. und Beweglichkeit im Modegeschehen (Herrenjournal 3. 1966. 117); draußen im Regen leuchteten die wohlbekannten Sträucher und Königskerzen am Wege in heller, aber krankhafter F. (Werfel, Himmel 81); f«rMidi <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Farbe (1 a). die Färbung (1 b) von etw. betreffend: die -e Ausgewogenheit eines Bildes; Ffrbung, die; -. -en: l.a) das Färben da): die F. von Wolle; b) das Gefärbtsein; Art. wie etw. gefärbt ist; Farbgebung; Tönung: der Vogel hat eine auffallende F.; das Wasser nahm sofort eine rostbraune F. an (Fries, Weg 207); ü .... sagte eine beruhigende Stimme von angenehmer F. (Langgässer. Siegel 288). 2. absichtsvoll veränderte Darstellung; in eine bestimmte Richtung gehende Abweichung; Tendenz: er gab seinem Vortrag eine ganz bestimmte F.; Der Kampf... sollte nicht eigentlich nationalistische, sondern weltrevolutionäre F. tragen (Niekisch. Üben 114). Farce I'farsa], die; -. -n [frz. farce. eigtl. = Einlage. Fleischfüllsel, zu lat. farrire = hineinstopfen]: 1. kürzeres, derb-komisches Lustspiel [in Versen 1; Posse. 2. etw. Nichtssagendes; lächerliches Getue; [als etw. Wichtiges hingestellte, aber im Grunde I belanglose Angelegenheit: die umständliche Zeremonie war eine einzige F.. wurde zur F.; daß die Liebe für sie ... eine bloße sexuelle F. wurde (Bodamer. Mann 172). 3. (Kochk.) aus gehacktem Fleisch. Fisch. Gemüse. Ei. Gewürzen u.a. hergestellte Füllung bei Fleisch- u. Fischspeisen: eine Pastete mit einer F. füllen; Faroeur [farse:^]. der; -s, -e [frz. faroeur] (veraltet): Possenreißer; farderen [far'si:ran] <sw. V.; hat) [frz. farcir] (Kochk.): mit einer Farce (3) füllen: Geflügel. Pasteten f. farewell [fca'wel; engl.]: leb tl wohl! (engl. Abschiedsgruß). Farm [fa'ri:n]. der; -s [zu lat. farina = Mehl]: a) nicht raffinierter, gelblichbrauner, leicht feuchter Zucker: mit F. hergestellte Lebkuchen; b) svw. t Puderzucker. <Zus.:> Fa- rtnzucker, der. Farm [farm], die; -. -en [engl.-amerik. farm. urspr. = gegen festen Preis verpachtetes Landgut < (a)frz. ferme. zu: fermer = zumachen, schließen; bindend vereinbaren < lat. firmäre = festmachen, sichern]: 1. größerer landwirtschaftlicher Betrieb (in angelsächsischen Ländern): eine F. bewirtschaften. 2. größerer Betrieb, in dem Geflügel od. Pelztiere gehalten, gezüchtet werden: die F. liefert einen Großteil der Felle ins Ausland; <Abl.:) Farmer, der; -s, - [amerik. farmer]: Besitzer einer Farm (1). Farn [farn], der; -[e]s. -e [mhd.. ahd. farn]: krautiger, in den Tropen auch baumförmiger Vertreter einer Klasse der Farnpflanzen mit großen, meist gefiederten und in der ersten Wachstumsphase an der Spitze eingerollten Blättern ( Wedeln). f$riK F$rn-: hurtig <AdJ.; o. Steig.): a) mit dem Farn ver- watutt; b) wie Farn aussehend; -Watt, das: vgl. ^wedel; -kraut,das: svw. f Farn; -pflanze,die: 1. (meist PI.) Vertreter der Abteilung von Sporenpflanzen (mit mehreren Klassen), deren gemeinsames Merkmal der Generationswechsel ist: der Schachtelhalm gehört zu den -n. 2. einzelne Pflanze des Farns: die F. ist vertrocknet; -wedel, der: gefiedertes Blatt eines Farns. Farre, der; -n. -n. Fairen ['fara(n)]. der; -s. - imhd. far(re). ahd. far(ro)] (veraltet, noch landsch.): /meist junger, bei der Zucht verwendeter/ Stier; Bulle; Färse [ferzo]. die; -. -n [spätmhd. verse < mniederl. verse. zu: var(re) = Stier; vgl. Farre]: Kuh. die noch nicht gekalbt hat. Fas [fa:s], das; - [lat. fas, zu: fari = sprechen]: in der römischen Antike das von den Göttern Erlaubte (Ggs.: Ne- fas). Fasan [fa'za:n]. der; -[e]s. -e u. -en [mhd. fasän < (a)frz. 800
faserig faisan < lat. (avis) phäsiänus < griech. (örnis) Phäsianös. eigtl. = in der Gegend des Flusses Phasis (am Schwarzen Meer) heimischer VogelJ: in zahlreichen Arten vorkommender Hühnervogel, bei dem die Henne unauffällig graubraun gefiedert ist. der Hahn dagegen meist ein farbenprächtiges Federkleid u. lange Schwanzfedern besitzt; <Zus.:> Fasgnen- gehege. das: svw. t Fasanerie (a); Fasgnenaicht* die; <Abl.:> Fasanerie [fazana'ri:]. die; -. -n [...ian; nach frz. faisande- rie]: a) meist große, an Unterholz reiche Gartenanlage zur Aufzucht von Fasanen; b) (bes. im 17. u. 18.Jh.) [oft prächtig ausgestattetes) Gebäude in einer solchen Gartenan- läge. Fasehe [Tajd]. die; -. -n [ital. fascia < lat. fascia] (österr.): 1. lange Binde zum Umwickeln verletzter Gliedmaßen o.a. 2. weiße Umrandung an Fenstern u. Türen (bei bunt verputzten Häusern). 3. Eisenband zum Befestigen von Angeln an einer Tür, von Haken o.a.; <Abl. zu 1:> faschen l'fajn] <sw. V.; hat) (österr.): mit einer Binde fest umwickeln: den verrenkten Fuß f. faschieren [fa'Ji:ren] <sw. V.; hat) [zu österr. mundartl. Fasch = t Farce (3)1 (österr.): durch den Fleischwolf drehen: Fleisch f.; <Zus.:) Faschiermaschine, die (österr.): svw. t Fleischwolf; <subst. 2. Part.:) Faschkrte* das; -n (österr.): 1. svw. t Hackfleisch. 2. aus Hackfleisch hergestellte Speise. Faschine [fa'Ji:ra], die; -. ~n [ital. fascina < lat. fascina] (Fachspr.): mit Draht fest zusammengeschnürtes Bündel aus Reisig, das bei der Befestigung u. Sicherung der Böschung eines Ufers o.a. verwendet wird; <Zus.:> Faschinenwall, der. Fasching [faJml. der; -s. -e u. -s <P1. selten) [mhd. vaschanc. vastschang. eigtl. = Ausschenken des Fastentrunks, umgedeutet aus vastganc = Faschingsprozession] (südd., bes. bayr., österr.): Fastnacht[szeitj: München, um diesen fetten F. mitzumachen, versetzte Leib- und Bettwäsche (Feuchtwanger. Erfolg 801); im F.. während des -s besuchen sie gelegentlich einen Ball; geht ihr dieses Jahr zum F. (zu Veranstaltungen. Feiern während des Faschings)? Faschings- (südd.. bes. bayr.. österr.): -ball, der: während der Faschingszeit stattfindender Ball, bei dem Kostüme / u. Masken J üblich od. vorgeschrieben sind; -dienstag* der: svw. t Fastnachtsdienstag; -fest, das: vgl. t-ball: -kostüm, das: svw. t Fastnachtskostüm; -krapfen* der: svw. f Fastnachtskrapfen; -prinz, der: svw. t Karnevalsprinz; -Prinzessin, die: w. Form zu t-prinz; -scherz, der; -schlauer. der: svw. f Karnevalsschlager; -sonntag, der: letzter Sonntag vor dem Aschermittwoch; -trubel. der: sie stürzten sich in den F.. der in den Straßen herrschte: -umzug, der: svw. t Fastnachtsumzug; -zeit, die: svw. t Fastnachtszeit; -zug. der: vgl. Fastnachtsumzug. faschisieren [fajizi:ren] <sw. V.; hat) [zu t Faschismus]: mit faschistischen Tendenzen durchsetzen; <Abl.:> Faschisk- rung, die; -: die ..Faschisierung" des Beamtenapparates gelang nur äußerlich (Fraenkel. Staat 85); Faschismus [fa'Jismus], der; - [ital. fascismo. zu: fascio = (Rutenbündel; Vereinigung; Bund < lat. fascis. tFaszes): 1. (hist.) das von Mussolini (von 1922 bis 45) errichtete Herrschaftssystem in Italien. 2. (abwertend) nach dem Führerprinzip organisierte, nationalistische, antidemokratische, antisozialistische u. antikommunistische rechtsradikale Bewegung. Herrschaftsform: Das Bücherverbrennen ist immer als besonderes Beispiel für den F. herausgestellt worden (Kant. Impressum 315); <Abl.:) Faschjst* der; -en. -en [ital. fasci- staj: Anhänger, Vertreter des Faschismus: faschistisch <Adj.): a) <o. Steig.) den Faschismus betreffend, zu ihm gehörend: eine -e Partei. Bewegung. Regierung; b) vom Faschismus (2) geprägt; auf den Prinzipien des Faschismus (2) beruhend, ihnen folgend: eine -e Gesinnung; er ist noch -er eingestellt als sein Bruder; faschistoid [faJisto'i:d] <Adj.; o. Steig.) [zu t Faschist u. griech. -oeides = ähnlich]: dein Faschismus (2) ähnlich: faschistische Züge zeigend. Fasdsmus [fas* tsismusl. der; - (Schweiz.): svw. t Faschismus; <Abl.:> Fascjsl, der; -en. -en (Schweiz.): svw. tFaschist; fascjstisdi <Adj.) (Schweiz.): svw. f faschistisch. Fase ['fa:z3j. die; -. -n [frz. face = Gesicht; (Ober)fläche < lat. facies = Aussehen; Gesicht] (Holz-, Steinbearbeitung): durch die Bearbeitung einer Kante entstandene, abgeschrägte Fläche: wo Kanten fehlen, schleift man -n (Grass. Blechtrommel 565). Fasel [Ta.zj]. der; -s. - [mhd. vasel. ahd. fasal]: junges, geschlechtsreifes. (je nach Landschaft) männliches od. weibliches [bei der Zucht verwendetes] Rind, seltener auch Schwein; <Abl.:) faselbar <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): zuchtreif, deckfähig u. zur Zucht zugelassen; ein -er Bulle. Fasel-: -eher, der: /junger/ bei der Zucht verwendeter Eber; -hengst, der: Zuchthengst; -hof* der: Zuchtbetrieb für Faselvieh: Aus dem F. Bensheim-Zell ist ein Bulle abzugeben (Bergsträßer Anzeiger 7. 11. 73. 6); -vidi, das: /junge/ geschlechtsreife. faselbare Rinder, seltener auch Schweine. Faselei [fa:zd'lai]. die; -. -en [zu tfaseln (1)] (ugs. abwertend): unüberlegte, sinnlose, wirre, oft weitschweifige mündliche od. schriftliche Äußerung; Geschwätz; Fgseler* (auch:) Fasler, der; -s. •: svw. t Faselhans; Faselfehler, der; -s. - [zu tfaseln 2]: Fehler, der durch planloses, ungenaues Arbeiten entsteht; Fasehans* der; -[es], -e u. ...hänse (ugs. abwertend): jmd.. der Faseleien von sich gibt: Erstens müßtest du ihr sagen, daß Meingast ein F. ist (Musil. Mann 1437); faselig [Ta.zdli^] <Adj.) (ugs. abwertend): im Reden u. Handeln unbedacht u. dabei zerstreut, zerfalxren wirkend: für diese schwierige Arbeit ist er viel zu f.; faseln [fa:z|n] <sw. V.; hat) [zu (früh)nhd. fasen = irrereden; H. u.j (ugs. abwertend): 1. unüberlegt, wirr, meist weitschweifig u. ohne genaue Sachkenntnis von etw. reden od. über etw. schreiben; Unsinn reden, schreiben; dafterreden: was faselt er denn da wieder!; er hat [etwas] von einem/über einen Roman gefaselt, den er schreiben will; ..Fasle nicht von Logik. Jungchen, sonst juckt mich der große Zeh", brummte der Alte (Fr. Wolf. Menetekel 168). 2. ungenau, planlos, liederlich arbeiten. fasen[fa:zn] <sw. V.; hat) [zu tFase] (Holz-. Steinbearbeitung): eine Kante so bearbeiten, daß eine abgeschrägte Fläche entsteht. Faser [Ta:ze]. die: -. -n <Vkl. TFäserchen) [spätmhd. vaser, zu mhd. vase = loser Faden. Franse. Saum. ahd. faso. fasa. eigtl. = im Winde wehender Faden]: feines, dünnes fadenähnliches Gebilde, das aus einem pflanzlichen od. tierischen Rohstoff besteht od. synthetisch erzeugt ist /u. als Ausgangsmaterial für Garne u. Gewebe dient j: lange, elastische, brüchige -n; -n verspinnen; ein Gewebe aus synthetischen -n; die -n der Baumwolle; die -n eines Muskels; Ein Laufteppich mit derben -n nahm den Schuhen den Schmutz ab (Musil. Mann 1064); Ihr Kleid war naß bis in die letzte F. (Dorpat. Ellenbogenspiele 21): Ü mit allen -n, mit jeder F. [seines Herzens] (geh.; sehr, außerordentlich stark) an im dm., etw. hängen; Ich wünschte es mir von ganzem Herzen, jede F. meines Leibes wünschte es (Salo- mon. Boche 47). fgser-, Faser-: -artig <Adj.; o. Steig.); -bildend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): -es Bindegewebe; -dämmstoff* der (Technik): aus pflanzlichen od. synthetisch hergestellten Fasernbestehender Dämmstoff in Form von Matten. Filzen o.a.; -geschwutst. die (Med.): gutartige Geschwulst aus Bindegewebe; Fibrom; -glas, das <o. PI.) (Technik): sehr feine, lange Fäden aus Glas, die als Glaswolle od. zur Herstellung von Glasgespinst o.a. verwendet werden; -hanf. der: aus Asien stammende Form des Hanfs, der Fasern für bes. reißfeste Textilien. Netze. Seile o.a. liefert; -haut, die (Med.): Haut aus faserigem Bindegewebe; -holz, das: Holz, dessen durch entsprechende Bearbeitung gewonnene Faser bei der Herstellung von Zellstoff. Faserplatten o. ä. verwendet wird: Außer Schnittholz ... werden in die Bundesrepublik F. und Grubenholz eingeführt (Mantel. Wald 65); -iqckt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (seltener): svw. tsplitterfaser- nackt; -pflanze* die: Pflanze, deren Fasern bei der Herstellung von Spinnerei- u. Seilereiprodukten, von Geflechten, Besen. Pinseln o. ä. verwendet werden; -platte* die: Werkstoff in Form einer Platte, der aus Fasern, bes. Holzfasern, u. entsprechenden Bindemitteln hergestellt wird; -schonend <Adj.): so beschaffen, daß die Fasern eines Gewebes, Stoffes nicht od. nur wenig angegriffen werden: eine -e Behandlung; das Mittel wäscht besonders f.; -Schreiber* der: vgl. Filzschreiber: -Stoff, der: aus pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder synthetisch hergestellten Fasern bestehender texti- ler Rohstoff; -struktur* die; -verlauf* der. FAserchen ['fe:zB<pn]. das; -s. -: t Faser; faserig* fasrig ['fa:z(3)ri9] <Adj.; nicht adv.): zum großen Teil aus /sich leicht ablösenden i Fasern bestehend; viele Fasern enthaltend, voller Fasern: -es Holz. Fleisch; das Papier ist zu f.; Morgens löst er die Taue von den verteerten Tampen und schlägt sie am Tischbein faserig (Bredel. Prüfung 115); Ü Er starrte auf das Viereck des Fensters, in dem bleich 51 GDW 801
fasern und fasrigein Stück des Nachthimmels zu sehen war (Sebastian. Krankenhaus 202): fasern [farzwi] <sw. V.; hat): Fasern verlieren; sich [an der Oberfläche7 in einzelne Fasern auflösen: das Gewebe, das Papier fasert zu sehr; Geniste von Blättern und Stengeln, die ... faserten und faulten (Gaiser. Schlußball 210); gefasertes (faseriges) Holz; <Abl.:> Fgserung. die; -. Fashion ['fejn. engl.: Tee Jan], die; - [engl, fashion < (a)frz. fafon, T Fasson]: a) Mode; b) Vornehmheit; gepflegter Lebensstil; fashionabel [faJio'na:b|] <Adj.; ...bler. -ste). fashio- nabiel'fejandb).engl.: faejndbl] <AdJ.; o. Steig.; nichtattr.) [engl, fashionable] (bildungsspr.): modisch-elegant; in Mode; Als fashionable Reiseziele gelten nun die Sahara und Marokko (Petra 3,1974,13); das Kleid ist nicht besonders f.; Fashionable noveb [Tsjndbl 'nralz] <P1.) [engl. Fashionable Novels. eigtl. = Moderomane] (Literaturw.): englische Romane in der Übergangszeit zwischen Romantik u. Realismus im 19. Jh.. die die Welt des Dandyismus [kritisch] behandelten. Fasler: f Faseler. Ffsmcht« die; - [mhd. vas(e)nacht, Ausspracheerleichterung ftir vastnacht (f Fastnacht); vidi, unter Einfluß eines z. B. in frühnhd. faseln = „gedeihen, fruchtbar sein" enthaltenen Stammes mit der Bedeutung „Fruchtbarkelt"] (landsch.): svw. t Fastnacht; Ffsmchtsschenkeli [-Jen- kali], das; -fei. - [Schweiz. Schenkel! = walzenförmiges, etwa fingerlanges Gebäck, eigtl. Vkl. von: Schenkel = t(Unter)schenkell. Fysnachtsschlüferii [-Jlyrfeii]. das; -[s]. - [Schweiz. Schlüferli = Kuchen aus Teigstreifen, die schleifenähnlich indnandergeflochten werden] (Schweiz.): Backwerk. fasrig: t faserig. Faß [fas], das; Fasses. Fässer [fesc] (als Maßangabe auch: Faß)[mhd.,ahd. va3 = Behälter. Gefäß, urspr. = gefloch- tenes. umwundenes Behältnis]: 1. <Vkl. t Fäßchen) größeres, zylindrisches, oft bauchig geformtes, früher meist hölzernes, aus Dauben zusammengesetztes u. von Reifen zusammengehaltenes, heute häufig auch aus Metall bestehendes Behältnis. Gefäß, das der Aufnahme. Aufbewahrung meist ganz od. teilweise flüssiger bzw. feuchter Substanzen, Materialien. Nahrungsmittel usw. dient; drei schwere Fässer aus Eichenholz; drei Fässer/Faß Bier; ein F. mit Heringen, mit Teer; ein F. [Bier] anstechen, anzapfen; Bier vom F.; der Wein schmeckt nach [dem] F.; er ist so dick wie ein F.. ist ein richtiges F. (ugs.; ist sehr dick): er trinkt, (derb:) säuft wie ein F. (ugs.; unmäßig viel): R das schlägt dem F. den Boden aus (jetzt ist es aber genug; mehr kann man sich nicht gefallen lassen; das ist der Gißfei; bezieht sich darauf, daß bei zu starkem Aufschlagen der Reifen der Boden aus dem Faß herausspringt), (scherzh.:) das schlägt dem F. die Krone ins Gesicht (svw. das schlägt dem Faß den Boden aus; Kontamination aus „das schlägt dem Faß den Boden aus*4, „etw. setzt einer Sache die Krone auf' u. „einer Sache ins Gesicht schlagen), das bringt das F. zum Überlaufen (svw. das schlägt dem Faß den Boden aus); * ein F. ohne Boden [sein] (so geartet, beschaffen [sein], daß man. meist vergeblich, immer wieder neue Mittel zu investieren gezwungen ist).Kurzum, die Askese ist ein F. ohne Boden, ein unergründlich Ding (Th. Mann. Die vertauschten Köpfe, in: Tod u.a. Erzählungen 150); ein F. auftnachen (ugs.; eine ausgelassene Feier, Party veranstalten). 2. (Jugendspr.) hervorragender Könner. Fachmann: sie ist ein F. im Bogenschießen. f$ß-, Ffflk -band, das: svw. t -reifen; ^beinig <Adj.>: (bes. von Pferden. Rindern. Schafen) eine fehlerhafte. O-beinige Stellung bes. der hinteren Gliedmaßen aufweisend: Gucken sich mal die Läufe an. Steht nicht f. und nicht kuhhessig (Grass. Hundejahre 438). dazu: -belnigkeit, die; -; -Wer, das: Bier, das in Fässer abgefüllt ist u. unmittelbar vom Faß abgezapft wird; -binder, der (südd.. Osten*.): Böttcher. dazu: -binderei, die: Böttcherei; -brause, die: Brauselimonade vom Faß; -daube, die: vgl. Daube; -bahn, der: Vorrichtung, um vom Faß eine Flüssigkeit zu zapfen; -reiften]. der: Reifen aus Holz od. Metall, der das aus Dauben zusammengesetzte Faß zusammenhält; -wein, der: vgl. ^blen -weise <Adv.>: Faß Tür Faß. in einzelnen Fässern: die Heringe wurden f. verladen; vgl. fässerweise. Fassade [fa'sa:dd]. die; -. -n [frz. fa^ade < ital. facciata. zu: faccia =» Vorderseite. Gesicht. Aussehen < vlat. * fada < lat. facles = Aufmachung; Gestalt. Aussehen]: 1. vordere (gewöhnlich der Straße zugekehrte) Außenseite eines Gebäudes; Front. Vorderseite. Vorderansicht: eine [univerputzte, barocke F.; die F. [des Theaters] wird gereinigt, restauriert. 2. (oft abwertend) Äußeres, äußeres Erscheinungsbild, das über den wahren Hintergrund, das eigentliche Wesen vonjmdm..etw. nichts aussagt, es verbirgt: die Arbeiterorganisationen ... waren zuletzt nur noch großspurige F. gewesen (Niekisch, Leben 256); bei ihm ist alles nur F. (äußerer Schein). 3. (ugs.. oft abwertend) Äußeres, bes. Gesicht eines Menschen: sie hat zwar eine hübsche F., aber es ist nicht viel dahinter; oder willst du deine F. lackiert haben? (Genet [Übers.]. Tagebuch 138). Fassaden-: -aufzug. der: Gondel an zwei Seilen, die parallel zur Fassade hängt, zum Putzen von Fenstern an hohen Gebäuden, zur Ausführung von Reparaturen u. zur Kontrolle von Fassaden; -dekoration. die (Archit.); -gestaltung. die (Ar- chit.); -kletterer. der Einbrecher, der. um durch ein Fenster einsteigen zu können, an der Fassade (1) eines Hauses hinaufklettert; ^lift. der: svw. t -aufzug; -nutzer, der: vgl. ^reinigen -nebliger, der: jmd.. der sich mit der Reinigung von Gebäuden, bes. der Fassaden, beschäftigt (Berufsbez.); -rei- nigung« die: F. mit Dampfgebläse u. Imprägnierung (MM 31. S. 68. 15). dazu: -reinigungslift, der: vgl. -aufzug; -sockel, der; -Stukkateur, der: Handwerker, der Stuckarbeiten an Fassaden (1) ausfuhrt (Berufsbez.); -türm, der (Archit.): an od. in der Front eines Bauwerks (z.B. einer Kirche) stehender Turm. faßbar [fasba:g] <AdJ.>: a) offenkundig u. deutlich erkennbar; greifbar, konkret: -e Ursachen; seine Bemühungen haben noch nicht zu -en Ergebnissen geführt; mit ideellen, nicht durch Geld -en Werten (Mantel. Wald 127); b) dem Verstand zugänglich; verständlich, leicht erklärbar; faßlich: ein kaum, nur schwer -er Text; etw. einigermaßen f. darstellen; das ist Ja kaum f.! (kaum zu glauben, zu fassen); <Abl.:> Faßbarkeit, die; -. Fäßchen [Teafan]. das; -s, -: tFaß. fassen [Tasn] <sw. V.; hat) /vgl. gefaßt/ [mhd. va33en. ahd. fauön. Grundbed. = in ein Gefäß tun; zu tFaß]: l.a) ergreifen u. festhalten: das Messer am Griff, das Seil mit beiden Händen f.; Sie stopfte das Ende geschickt in den Mund und faßte es mit den Zähnen (Langgässer. Siegel 347); Jmdn. am Arm. bei der Hand f.; er bekam den Ast zu f. (erreichte ihn); Mußt bloß darauf achten, daß du das richtige Bein zu f. kriegst (Hausmann. Abel 158); der Habicht faßt seine Beute [mit den Fängen]; faß! (Befehl an den Hund); wenn ein Spieler gefaßt wird (Rugby; wenn ein den Ball tragender Spieler angegriffen wird, indem er an den Händen festgehalten wird), muß er sich sofort vom Ball trennen; Ü die Strömung faßte das Boot (nahm, riß es mit); bis der Wind ins Segel faßte (Fallada. Herr 67); Jmdn. bei seiner Ehre f. (an sein Ehrgefühl appellieren); b) in verblaßter Bed.: Vertrauen. Zutrauen zu Jmdm. f. (gewinnen); er konnte keinen [klaren] Gedanken f. (zustande bringen); einen Entschluß f. (sich zu etw. entschließen). 2. mit der Handan eine bestimmte Stelle greifen, anfassend berühren: an den heißen Ofen, in den Schnee f.; nach einem Glas f.; Meine Hand faßt weiter, in Holzsplitter (Remarque. Westen 53); das Kind faßte ihm/ihn ins Gesicht; er faßte ins Leere. 3. aufgreifen, in seine Gewalt bekommen u. festnehmen; gefangennehmen: die Polizei hat den Dieb gefaßt; er konnte schließlich bei einer Razzia gefaßt werden; die feste Überzeugung der Kriminalpolizei, sie habe den Täter gefaßt (Noack. Prozesse 41). 4. an der vorgesehenen Stelle eindringen, eingreifen, dort einrasten od. festsitzen: die Schraube faßt [gut], will nicht f.; das Zahnrad faßt nicht mehr richtig (greift nicht mehr richtig in das Getriebe ein. ist ausgeleiert). 5. (geh.) befallen, plötzlich über jmdn. kommen, sich seiner bemächtigen; erfassen: ein Schauder faßte ihn; Entsetzen hatte sie gefaßt; Da fiel ein Schlaf über ihn ... und faßten ihn Schrecken und Finsternis (Th. Mann. Josph 118). 6. a) als Ladung. Einfül- lung o. ä. aufnehmen, entgegennehmen: sie liefen den Hafen an. um Kohlen zu f.; b) (Soldatenspr.) als Zuteilung in Empfang nehmen, entgegennehmen: Essen. Proviant, Munition f. 7. aufnehmen können; ein bestimmtes Fassungsvermögen haben. Raum für eine bestimmte Menge. Anzahl bieten: der Tank faßt SO Liter; der Saal faßt 1000 Zuschauer, faßte die Gäste kaum; Mein Seesack faßt zwei Unterhosen, drei Unterhemden, vier Paar Socken, ein Paar amerikanische Armeeschuhe (Grass, Hundejahre 436). 8. mit einer 802
Fasti Einfassung. Umrahmung versehen: in eine Fassung bringen: einfassen: einen Edelstein [in reines Gold] f.; eine Quelle f. (die Stelle, an der die Quelle austritt, ausmauern): Die in Steine gefaßten Gräber der Wohlhabenderen (Scha- per. Kirche 21). 9. einer Sache Ausdruck verleihen, sie in bestimmter Weise ausdrücken, formulieren, gestalten: seine Gedanken in Worte f.; etw. poetisch, in Verse f.; die Verfügung sollte neu. kürzer, verständlicher gefaßt werden; einen Begriff weit, eng f. (ihn im weiteren, engeren Wortsinn auffassen, definieren). 10. meist eingeschränkt od. verneint: a) (geh.) in seinen Zusammenhängen erkennen, verstehen: geistig erfassen: ich fasse den Sinn der Worte nicht; es fiel ihm schwer, das Problem [ganz] zu f.: denn es kostet eine ungeheure Anstrengung, die Wirklichkeit zu f. (Geissler. Wunschhütlein 19); b) in all seinen Auswirkungen für möglich, wahr halten: ungläubig zur Kenntnis nehmen, begreifen: sie schien ihr Glück gar nicht zu f.; er konnte nicht f.. daß alles vorbei sein sollte; das ist [doch] nicht zu f.! 11. <f. + sich) sein inneres Gleichgewicht, seine Haltung wiederfinden: sich wieder beruhigen: er erschrak, faßte sich aber schnell: dann, hinter dem gebogenen Arm an den Ausbruch der Tränenflut hingegeben, faßte er sich allmählich wieder (Langgässer. Siegel 20); und der erste, der sich ein Wort faßte (landsch.; der sich faßte und seine Gedanken in Worte faßte: vgl. fassen 9). war Kukielka. Und er faßte es so: ... (Lenz. Suleyken 63). f$sserweise <Adv.>: in mehreren, in vielen Fässern [gleichzeitig]: zu mehreren Fässern: die Heringe können nur f. geliefert werden; die Ware wurde f. ins Meer geschüttet. Vgl. faßweise. Fassion [fa'sio:n], die; -, -en [1: miat. fassio. zu lat. fassus. 2. Part, von: fateri = bekennen, gestehen] (veraltet): 1. Bekenntnis. Geständnis. 2. Steuererklärung. faßlich (Ad}.>: dem Verstand zugänglich: verständlich: leicht zu begreifen: faßbar: eine in [leicht] -er Form geschriebene Abhandlung; seine Rede war klar und f. formuliert; <Abl.:> Faßlichkeit, die; -. Fasson [fa'sö:, südd.. Osten*.. Schweiz, meist: fa'so:n]. die; -. -s u. (südd.. österr. u. Schweiz, meist.) -en [frz. fa9on < lat. factio = das Machen. Verfahren]: a) (von Kleidungsstücken) Machart. [Zu 1 schnitt: ein Mantel nach neuester F.; b) normale Form, übliches Erscheinungsbild: der Hut hat keine F. mehr, die F. verloren; Walter Matern mußte anspitzen, dem neuen Radiergummi die F. nehmen (Grass. Hundejahre 88); sie ist in letzter Zeit etwas aus der F. geraten (ugs.; ist dicker geworden, hat zugenommen): Ü Das spanisch Gottesfurchtige ... ist eine sehr würdige F. der Menschlichkeit (Th. Mann. Zauberberg 410); R jeder muß/soll/kann nach seiner, auf seine [eigene] F. selig werden (jeder soll nach seiner eigenen Auffassung leben, sein Leben gestalten: nach einer Bemerkung Friedrichs des Großen, die sich auf die Toleranz allen Religionen gegenüber bezieht); <Abl.:> fassonieren [faso'ni:ran] <sw. V.; hat): 1. (von Speisen, bes. Fleisch) in eine bestimmte Form bringen: gestalten, formen. 2. (österr.) (die Haare) im Fassonschnitt schneiden: <Zus.:> Fassonnudeln <P1.): Teigwaren in Form von Sternchen. Buchstaben o.a.: Fassonschnitt, der: Haarschnitt für Männer, bei dem die Haare an der Seite u. im Nacken mit stufenlosem Übergang in eine bestimmte Form geschnitten werden. Fassung, die: -. -en [zu tfassen]: l.a) der Befestigung eines Gegenstands (bes. eines Schmucksteins) in etw. dienende, oft kunstvoll ausgearbeitete Umrandung. Einfassung: die goldene F. eines Edelsteins, einer Perle; die F. (das Gestell) der Brille ist verbogen; b) dem Auffangen. Sammeln von Wasser (bes. eines Brunnens) dienende [ausgemauerte] Umrandung: eine Quelle mit einer steinernen F. umgeben.; c) genormte Haltevorrichtung zum Festschrauben od. Festklemmen von elektrischen Glühlampen. Röhren o.a.. durch die gleichzeitig der elektrische Kontakt hergestellt wird: die Birne aus der F. schrauben. 2. a) sprachliche Form. Ausformung: Formulierung. Wortlaut: der Beschluß wurde in eine präzise, straffere, kürzere F. gebracht; wie eng solche Irrtümer oft mit ... zu unbestimmten weiten -en (Definitionen) des Instinktbegriffs zusammenhängen (Lorenz. Verhalten 1.283); b) durch entsprechende Ausarbeitung od. bearbeitende Gestaltung entstandene Form eines künstlerischen, wissenschaftlichen o.a. Werkes: die ursprüngliche, letzte F. eines Romans, einer Abhandlung; in Barcelona wurde die Schöpfung in verkürzter F. gegeben (FAZ 18. 12. 61. 14). 3. (Kunstwiss.) farbige Bemalung bzw. Vergoldung eines Bildwerks aus Holz od. auch Stein (bes. im MA. u. im Barock). 4. <o. Pl.> inneres Gleichgewicht: Selbstbeherrschung. Haltung: die F. bewahren, verlieren; wie sie ihre F. zurückgewann, wie die Maske der Beherrschung auch die letzte Spur von Schrecken oder Angst aus ihrem Gesicht vertrieb (Thorwald. Chirurgen 241); er ist durch nichts aus der F. zu bringen; Trag's mit F.! (Zwerenz. Kopf 52): sie rang nach F.; Tobler war denn auch außer aller F. (R. Walser. Gehülfe 182). 5. <o. Pl.> (selten) a) das Fassen (1 b): die F. voreiliger Beschlüsse (Fraenkel, Staat 234); b) das geistige Erfassen. Fassen (10 a): die F. des komplizierten Sachverhaltes fiel ihm schwer. ffssungs-,F^ssungs- -gäbe, die <o. PL): selten für f Auffassungsgabe; -kraft, die <o. PI.): svw. f Auffassungskraft; ^k» <AdJ.; o. Steig.): aus dem inneren Gleichgewicht gebracht: völlig verwirrt, aufs höchste erstaunt, sprachlos: ein -es Gesicht machen; er war f. vor Schmerz (vom Schmerz überwältigt): Jmdn. f. anstarren, dazu -losigkeit, die; -; -räum, der <o. PL): vgl. ^vermögen (1): Evans machte sich die Mühe, den F. der ölmagazine abzuschätzen (Ceram. Götter 80); -vermögen, das <o. PL): 1. räumliche Möglichkeit: vorhandener Raum zur Aufnahme einer bestimmten Menge. Anzahl: das F. eines Tanks, eines Saales. 2. svw. t Auffassungsvermögen. fast [fast] <Adv.) Imhd. vaste = fest, nahe an; stark, schnell, sehr, ahd. fasto, Adv. von tfest]: kaum noch von einem bestimmten Zustand. Ergebnis. Ausmaß, einer Anzahl. Größe o. ä. entfernt: einer genannten Angabe ziemlich nahekommend: beinahe, nahezu: es waren f. tausend Personen anwesend; der Bau ist f. fertig; f. wie ein Kind; ich ... bin meiner Muttersprache f. ganz entwöhnt (Th. Mann. Krull 30S); Konflikte .... die erst die Menschen selber schufen, f. könnte man sagen: erfanden (Dönhoff. Ära 87); wir hätten uns f. verlaufen (wir haben gerade noch vermieden, waren nahe daran, uns zu verlaufen). Fastback [fa:stbaekl. das; -s. -s [1: engl.-amerik. fastback, eigtl. = schneller Rücken; 2: aus engl, fast = schnell u. back = zurück]: 1. svw. T Fließheck. 2. Filmtrick, mit dem ein eben gezeigter Vorgang [sehr schnellJ rückwärts ablaufend vorgeführt werden kann: Fast Break [fa:st 'breikj. der od. das; - -. - -s [engl.-amerik. fast break! (Basketball): äußerst schnell ausgeführter Durchbruch aus der Verteidigung, unmittelbar nachdem die Mannschaft in Ballbesitz gelangt ist: Steilangriff. Ffstebene, die (Geogr.): nicht ganz ebene Fläche. Rumpffläche. Fastelabend ['fast}-], der (landsch.. bes. rhein.): svw. TFastnacht; fasten [Tastn] <sw. V.; hat) Imhd. vasten. ahd. fasten, urspr. = an den (Fasten)geboten festhalten, zu T fest]: sich bes. aus religiösen od. gesundheitlichen Gründen für eine bestimmte Zeit ganz od. teilweise der Nahrung enthalten od. auf den Genuß bestimmter Speisen verzichten: der Kranke mußte zwei Tage f.; <subst.:) durch langes Fasten war sein Körper geschwächt; <Abl.:> Fasten [-1 <P1.) [von gleich- bed. veraltet Faste (Sg.). mhd. vaste. ahd. fasta] (kath. Rel.): a) die Fastenzeit vor Ostern: b) die während dieser Zeit auferlegten Einschränkungen u. Bußübungen. Festen-: -aktion.die: So sei es zur F. der deutschen Katholiken gekommen (Glaube 5, 1967.4); Allmosen, das (Rel.): zur Fastenzeit gegebenes Almosen: -kur, die: (unter ärztlicher Aufsicht durchzuführende) Kur. bei der durch Einschränkung der Nahrungsaufnahme in kurzer Zeit eine Verminderung des Gewichts erreicht wird: Miionat. der: vgl. -zeit (a); -opfer, das: vgl. -almosen; -predigt, die (kath. Rel.): während der Fastenzeit gehaltene Predigt, die der Vorbereitung auf Ostern dient: -sonntag, der: einer der in die Fastenzeit vor Ostern fallenden Sonntage: -speise, die (Rel.): während der Fastenzeit erlaubte Speise: ^zeit, die: a) (Rel.) in verschiedenen Religionen festgesetzte Zeit des Fastens: die F. im Islam ist der Monat Ramadan; b) (kath. Rel.) von Aschermittwoch bis Ostern währende, der inneren Vorbereitung auf das Osterfest dienende Zeit: Passionszeit. Fasti ['fasti] <P1.) [lat. fast!. PI. von: (dies) fastus. eigtl. = (Tag) an dem gesprochen werden darfl: Tage des altrömischen Kalenders, an denen staatliche u. gerichtliche Angelegenheiten erledigt werden durften. 51# 803
fastidiös fasrtdtös[fasti'di0:s] <Adj.) [frz. fastidieux < lat. fastldiösus = voll Ekel; widerwärtig] (veraltet): widerwärtig, langweilig; Fastidium [fas'thdium]. das; -s [lat. fastidium] (Med.): Abneigung, Widerwille (z. B. gegen Essen). Fastnacht, die; - [mhd. vastnaht = Vorabend der Fastenzeit; vgl. Fasnacht]: die letzten drei oder vier Tage, bes. der letzte Tag der Fastnachtszeit vor der mit dem Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit: an F.. während der F. werden wir verreisen; sie wollen F. feiern (an Veranstaltungen während der Fastnacht teilnehmen); * alte F. (pfälz.; Sonntag nach Fastnacht); hfaiterherkommen wie die alte F. (pfälz.; zu spät kommen). <Abl.:> Ffstmditer, Ffstnachtler [...naxtOte], der; -s. -: Jmd., der sich /als Mitglied eines Karnevalsvereins j aktiv am Fastnachtstreiben beteiligt (z. B. als Büttenredner): Eine Puppe überreicht ... bekam der altbekannte Fastnachter Kurt Binder (MM 20. 2. 74. 16); Fastnachtler bauen eine Halle (MM 16. 3. 72. 10); fyst- n&chtlich <AdJ.>: zur Fastnacht gehörend, die Fastnacht betreffend: eine Art -er Volksbelustigung (Sprachspiegel 2. 1966. 54). Fastnächte-, (seltener.) Fastnacht-: -hall, der: svw. tFaschingsball: ^brauch, der: landschaftlich sehr unterschiedlich ausgeprägter, meist durch bestimmte Maskierungen u. Verkleidungen gekennzeichneter volkst. Brauch während der Fastnacht: Miienstag.der: Tag vor Aschermittwoch; ^garde. die: uniformierte Gruppe eines Karnevalsvereins zur Fast- nachts zeit: -geck. der: svw. t Fastnachter; -gesteht, das: svw. Nmaske; -kostiim. das: Kostüm, das zur Verkleidung /bei einer Veranstaltung! an Fastnacht getragen wird; -krapfen. der: meist runder, in schwimmendem Fett gebak- kener l mit Marmelade gefüllter] Krapfen, der bes. zur Fastnachtszeit gebacken wird; -krftppel, der (landsch.): svw. T-krapfen; -küchelchen, -küchlein. das (bes. südd.): svw. t-krapfen; -larve. die: vgl. -maske; -maske, die: Maske, die an Fastnacht zur Verkleidung getragen wird; mmut. der: svw. f Fastnachter; -Pfannkuchen, der (bes. nordd.. berlin.): svw. Nkrapfen; -po«e. die: vgl. ^spiel; -prinz. der: svw. f Karnevalsprinz; -Prinzessin, die: w. Form zu f-prinz: -schlager. der: svw. f Karnevalsschlager; -spiel. das (Literaturw.): volkstümliches, meist derb-komisches weltliches Spiel des späten Mittelalters mit schwankähnlichem Charakter; -treiben, das; -s; -umzug. der: an Fastnacht verunstalteter bunter Umzug mit Masken. Kostümen. Festwagen o. ä.; -zeit» die: sich über einige Wochen erstrek- kende Zeit (vor der mit dem Aschermittwoch beginnenden Fastenzeit), in der Kostünxfeste, Maskenbälle, Umzüge o. ä. veranstaltet werden; -zug. der: vgl. Mimzug. Ffsttag, der; -[e]s, -e: Tag, an dem jmd. fastet, an dem gefastet wird: der Arzt hat ihm empfohlen, einen F. in der Woche einzulegen, hat ihm einige -e verordnet. Faszes [Tastse:s] <PI.> [lat. fasces. PI. von: fascis = Bund. Bündel. Paket] (hist.): Rutenbündel mit Beil (Abzeichen der altrömischen Liktoren als Symbol der Amtsgewalt der höchsten Staatsbeamten); Fasziation [fastsia'tsio:n], die; -. -en [zu lat. faseiätus. 2. Part, von: faseiäre ="umbinden. (um)wickeln]: 1. (Bot.) Bildung von bandähnlichen Querschnittsformen bei Pflanzenwurzeln. 2. (Med.) das Anlegen eines Verbandes: Faszie [fastsp], die; -. -n [lat. fascia = Binde. Band; Streifen (an den Säulen)] (Med.): 1. dünne, sehnenartige Muskelhaut. 2. Binde' nverband i; Faszikel [fastsi:k|. auch:...'tßikjl. der; -s. - [lat. fasciculus = kleines Bündel, Paket]: l.~(bildungsspr.) a) Bündel von Akten, Manuskriptseiten. Druckfahnen o.a.; b) Lieferung, Heft eines in Fortsetzungen erscheinenden wissenschaftlichen Werkes. 2. (Med.) kleines Bündel von Muskel- od. Nervenfasern; faszOuilieren [fastsikuli:ren] <sw. V.; hat) [zu TFaszikel (1 a)] (veraltet): aktenmäßig bündeln, heften. Faszination [fastsina'tslo.n]. die; - [lat. fascinätio = Be- schreiung. Behexung] (bildungsspr.): anziehende, fesselnde Wirkung; bezaubernde Ausstrahlung, Anziehungskraft: eine besondere, eigenartige F. geht von dem Redner, von den Bildern des Malers aus; seine Stimme übt eine F. auf die Zuhörer aus; sich der F. des schwerelosen Dahingleitens ergeben; faszinieren [fastsi'ni:ren] <sw. V.; hat) [lat. fascinä- re = beschreien. behexen]: eine Faszination aufjmdn. ausüben; anziehend, fesselnd, bezaubernd auf jmdn. wirken: die Sängerin, ihre Erscheinung, der Gedanke faszinierte ihn; ein faszinierendes Lächeln; die Menge war fasziniert von seinen Worten; Faszinosum [fastsi'no:zum], das; -s (bildungsspr.): etw.. was jmdn. auf seltsame, geheimnisvolle Weise fasziniert, fesselt, anzieht: so wäre es töricht, zu übersehen, daß der Krieg ... für viele Menschen ein F. war (Natur 67); das ist das F. dieses Mannes, die Autorität des großen Führers, der alle mitreißt (Greiner. Trivialroman 120). Fata: PI. von TFatum; fatal [fata:l] <AdJ.) [lat. fatälis = vom Schicksal bestimmt; verderbenbringend, zu: fatum. TFatum] (bildungsspr.): a) sehr unangenehm u. peinlich; Unannehmlichkeiten, Ärger verursachend, in Verlegenheit bringend; mißlich: ein -es Gefühl; in eine -e Lage geraten; die Verwechslung hatte -e Folgen, war/erwies sich als sehr f.; b) unangenehme, schlimme Folgen nach sich ziehend; verhängnisvoll, verderblich, folgenschwer: -e Neigungen. Anlagen; Übersicht über den -en Zusammenhang zwischen Nikotinsucht und Durchblutungsstörungen in den Beinen (Gesundheit im Beruf 1. 1975. 191); etwas wirkt sich f. aus; fatalerweise <Adv.): unglücklicherweise; Fatalismus [fata'lismos], der; - (bildungsspr.): Haltung, bei der die Ergebenheit in die als unabänderlich hingenommene Macht des Schicksals das Handeln bestimmt: man kann sich auf den F. zurückziehen und die tätige Hilfe... durch grimmige Ironien ... ersetzen (Zwerenz, Kopf 151); Fatalist* der; -en, -en: jmd., der sich dem Schicksal ohnmächtig ausgeliefert fühlt, dessen Fatalismus sein Denken u. Handeln be- stimmt; fatalistisch <Adj.): sich dem Schicksal ohnmächtig ausgeliefert fühlend; von Fatalismus zeugend, davon geprägt, bestimmt: -e Gedanken: etw. mit -em Gleichmut hinnehmen; f. sprechen; Fatalität [fatali'te:t]. die; -. -en: das Fatal-, Verhängnisvollsein; Peinlichkeit. Mißlichkeit, Mißgeschick, peinliche Lage: er hatte die F. seiner Situation nicht sofort erkannt: Resignation gegenüber der F. des Lebensprozesses (Adorno. Prismen 13). Fata Montana ffarta mar'ga.'na]. die; --. - ...nen u. --s [ital. fata mOrgana, eigtl. fata Morgana = Fee Morgana (eine Fee. auf die der Volksglaube die Naturerscheinung der Luftspiegelung zurückfuhrt, die in der Straße von Messina bes. häufig zu beobachten ist)]: durch Luftspiegelung hervorgerufene Sinnestäuschung, bes. in Wüstengebieten, bei der entfernte Teile einer Landschaft nähergerückt scheinen od. Wasserflächen vorgegaukelt werden: auch auf dem Meer ist gelegentlich eine F. M. zu beobachten; Ü Kropp und Tjaden halten uns für eine F. M. (Erscheinung, Sinnestäuschung; Remarque, Westen 74); die Wiedervereinigung ist für lange Zeit zur F. M. (zu einem Wunsch-, Traumbild) geworden (MM 21. 8. 68. 2). Fathom ['fsefam]. das; -s. -[s] [engl, fathom = Faden (3)]: englisches Längenmaß (IJS28m), besonders bei der Schifffahrt. faderen [fa'thran] <sw. V.; hat) [lat. fateri]: 1. (veraltet) bekennen, angeben. 2. (österr.) eine Steuererklärung abgeben; <Abl.:)Fatknma»die; -. -en (österr.): Steuererklärung. fatlgant [fati'gant] <AdJ.; -er. -este) [frz. fatigant] (veraltet): ermüdend, langweilig; lästig: Die Iteration wirkt aber selbst f. (Deschner. Talente 27); Fatige. Fatigue [fa'ti.gd]. die; -. -n [frz. fatigue] (veraltet): Ermüdung; fatfeieren [fati- 'gi:ran] <sw. V.; hat) [frz. fatiguer = ermüden < lat. fatigäre] (veraltet): ermüden, langweilen; lästig fallen; Fatigue: f Fatige. Fatsia[fatßia].die; -. ...ien [...idn; nlat.] (Bot.): Zimmeraralie. Fatian [fa:tum]. das; -s. ...ta <P1. selten) [lat. fatum = (Schicksals)spruch] (bildungsspr.): das dem Menschen bestimmte Schicksal. Geschick; Verhängnis: Er nahm das brutale F. und Faktum nicht hin (Th. Mann. Zauberberg 349). Fatzke [fatskd]. der; -n u. -s. -n u. -s [wohl zu frühnhd. Fatz = beißender Witz. Spötterei, gek. aus lat. facetia = Witz, Scherz] (ugs. abwertend): eitler, von sich eingenommener, arroganter Mensch: es wäre an der Zeit, diesen spinneten -n mal gründlich zurechtzustauchen, er grüßte Ja schon kaum mehr einen von ihnen (Schnurre. Bart 34). Faubom [fo'buT]. der; -s. -s [frz. faubourg < afrz. fors- bourc. aus: fors = außerhalb (< lat. foris) u. bourc = Burg. Marktflecken, t Bourgeois]: französische Bez. für Vorstadt 'einer französischen Stadt;. fauchen [Tajixn] <sw. V.; hat) [mhd. pfüchen. zu: pfüch = Interj.. die den drohenden Laut bestimmter Tiere wiedergibt]: 1. (bes. von Tieren) gereizt, mit drohendem, zischendem Geräusch den Atem ausstoßen: die Katze, der Fuchs fauchte [wütend]; Ü der Wind faucht; die Lokomotive fauchte (ließ zischend den Dampf ab) beim Anfahren: 804
faunistisch <subst.:> ... sprang Hammerlärm dünn und scharf in das dicke Fauchen von Dampf (Johnson. Mutmaßungen 14). 2. sich erregt, gereizt äußern, in gereiztem Ton sagen: „Und das einem Kameraden!** faucht er. „So eine Gemeinheit!** (Remarque. Obelisk 316). faukal [faii'ka:l] <Adj.; o. Steig.) [engl, faucal. zu lat. faux (Gen.: faucis) = oberer Teil des Schlundes] (Sprachw.): svw. tpharyngal. faul täuil] <Adj.) [mhd. vül. ahd. fül. eigtl. = stinkend, modrig]: 1. durch Einwirkung zersetzeruier Bakterien u. unter Entwicklung übelriechender Gaset in Gärung, Verwesung geraten, übergegangen fu. dadurch verdorben, unbrauchbar I: -es Fleisch. Obst. Holz. Laub; die Fische, Eier sind, schmecken f.; der Fluß riecht f. (riecht nach Fäulnis; Gaiser. Jagd 133). 2. <selten adv.) (ugs. abwertend) sehr zweifelhaft, bedenklich, Imoralisch 1 unsauber: nicht einwandfrei, nicht in Ordnung u. daher unbefriedigend: ein -er Kompromiß; -e Witze erzählen; das ist eine ganz -e Sache; eine -e (unglaubwürdige) Ausrede; ein -er (ungedeckter) Wechsel; ein -er (unsicherer) Frieds; das ist doch alles -er Zauber (Schwindel)!; es steht f. um ihn. um seine Geschäfte; daß es sogar mit der staatsbürgerlichen Freiheit ... in der Tat ziemlich f. ist (Frisch. Stiller 234); R etwas ist f. im Staate Dänemark (hier stimmt etwas nicht, ist etwas nicht in Ordnung; nach Shakespeare. Hamlet I. 4: something is rotten in the State of Denmark). 3. abgeneigt zu arbeiten, sich zu bewegen, sich anzustrengen; nicht gern tätig; bequem, träge (Ggs.: fleißig a): ein -er Schüler; er hat heute seinen -en Tag Jan dem er nichts tut); er ist zu f. zum Schreiben; Die Ältere gähnte laut; die andere begann sich f. zu schminken (Remarque. Triom- phe 7); Das Gespräch mit... plätscherte f. dahin (Sebastian. Krankenhaus 201); * nicht f. (ohne zu zögern, schnell reagierend, rasch bei der Hand): sie. nicht f.. beantwortete seine Zudringlichkeit mit einer Ohrfeige. 4. (nicht adv.) säumig, nachlässig: ein -er Schuldner; Kleinere Betriebe haben zu viele -e Kunden (DM 5. 1966. 56). Faul*: -bäum, der [mhd. nicht belegt, ahd. fulpoum (nach dem fauligen Geruch der Rinde)): Vertreter einer der beiden zur Familie der Kreuzdorngewächse gehörenden Arten, der als Strauch od. kleinerer Baum mit kleinen, grünlichweißen Blüten u. erbsengroßen, schwarzen Beeren in feuchten Wäldern Europas wächst u. dessen faulig riechende Rinde medizinisch getiutzt wird, dazu: -baumrtnde, die; -bett, das (veraltet): bequeme Liege, Ruhebett, Sofa: auf dem F. liegen; Ü Aufgabe der Rechtspflege ist es ja nicht, dem Denken und sittlichen Handeln ein F. zu bieten (Musil. Mann 535); -bnuid, der: svw. f Gangrän; -bnit, die: durch Befall von Bakterien hervorgerufene, seuchenartig auftretende Krankheit der Brut von Honigbienen; -ecke, die (Med.): Einriß od. infektiös, geschwürartig veränderte oberflächliche Wunde im Bereich der Mundwinkel: eine schlecht sitzende und ungepflegte Prothese ist häufig an der F. schuld (Woh- mann, Absicht 442); -gas, das: beim Faulen organischer Stoffe (z. B. bei der Abwasserreinigung, beim Stalldung) entstehendes brennbares Gas; -grübe, die (Technik): in mehrere Kammern unterteilter Raum, in dem Abwasser fault; -pelz, der (meist fam.): jmd., der sich gerne dem Nichtstun hingibt, es sich gerne bequem macht u. dabei seine eigentlich zu verrichtende Arbeit vernachlässigt: Los. du F.! Wir müssen tapezieren! (Jaeger. Freudenhaus 38); -sack, der (ugs.): svw. t^pelz; -schlämm, der: auf dem Grund von sauerstoffarmen, an organischen Stoffen reichen Gewässern u. in Abwasserkläranlagen entstehender schwarzer, übelriechender Schlamm; -schnee. der: stark aufgeweichter, mit Schmelzwasser durchtränkter Schnee: Der F. kann besonders im Spätfrühjahr nach Föhn und Regen schöne Abfahrten verpatzen (Eidenschink. Eis 96); -stelle, die: faule Stelle an Obst o.a.; ^tier. das: 1. in den Wäldern Mittel- u. Südamerikas auf Bäumen lebendes, etwa 50 cm langes Säugetier mit rundlichem Kopf, sehr kurzem Schwanz u. bräunlichem, dichtem Fell, das sich mit Hilfe sichelförmiger Krallen außergewöhnlich träge, in den Bäumen hangelnd, fortbewegt u. sich von Blättern u. Blüten ernährt. 2. (ugs.) jmd.. der faul (3) ist; Faulpelz; -winke!, der: svw. trecke. Fäule ['fybl. die; - [mhd. viule. ahd. füll; zu tfaul] (geh.): Fäulnis: die Plötze ... waren durch und durch modrig und verloren auch in frischem Wasser nichts von ihrer lebendigen F. (Grass. Hundejahre 312); faulen [T^pbn) <sw. V.; ist/(auch:) hat) [mhd. vülen. ahd. fulen]: faul (1) werden; in Fäulnis übergehen, durch Fäulnis verderben: das Obst, das Holz fault; die Kartoffeln sind vor Nässe gefault; der Boden schmatzt, da fault noch das Laub der verlorenen Herbste (Frisch. Nun singen 106); faulendes Stroh: Ü damit die Konvention nicht faule und im Selbstgefälligen des Gestrigen verfilze (Maass, GoufTö 311); faulenzen [faukntßnKsw. V.: hat) [mhd. vülezen. eigtl. = faulig schmecken, riechen]: sich /zur Erholung, Entspannung] dem Nichtstun hingeben, die eigentlich zu verrichtende Arbeit I vorübergehend/ ruhen lassen, vernachlässigen; faul(3). träge, müßig sein: jetzt hast du aber genug gefaulenzt!; Sibylle nutzte diese Gelegenheiten, um im Badeanzug stundenlang in der Sonne zu f. (sich zu entspannen, auszuruhen; Geissler. Wunschhütlein 163); <Abl.:> Faulenzer, der; -s. -: 1. (oft abwertend) jmd., der gerne faulenzt, seine Zeit mit Nichtstun, Müßiggang verbringt: Rip van Winkle ... war ein geborener F. (Frisch. Stiller 82). 2. (ugs. scherzh. veraltet) bequemer Sessel, Liegestuhl. 3. (österr. ugs.) Linienblatt; mit F. schreiben; Faulenzerei [fyilEn^'r^j]. die; -. -en <PI. selten) (oft abwertend): ausgiebiges, fortgesetztes Faulenzen; Müßiggang: diese F. muß aufhören!; (aulenzerisch <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): faul, nichts tuend; <Zus.:> Faulenzerleben, das: ungebundene Lebensweise ohne Arbeit, ohne feste Beschäftigung: Ich zuletzt, der hier ein F. führt und sich wie ein Pascha füttern läßt (Kaiser. Villa 91); Faufeit, die; - [mhd. vülheit]: das Trägesein; Bequemlichkeit; Unlust an der Arbeit, an einer zielgerichteten Betätigung (Ggs.: Fleiß 1): er wird dir schon die F. austreiben; sie hat es aus reiner F. unterlassen; * vor F. stinken (abwertend; sehr faul sein; aus der Bedeutungsvorstellung von faul 1 auf faul 3 übertragen); faulig [T^iIk;] <AdJ.) [mhd. vüllich]: faul (1) werdend, von Fäulnis befallen; angefault: -es Obst; das -e Wasser der Dorfteiche (Lenz, Brot 18); ein -er (durch Fäulnis hervorgerufener) Geruch; Faulig roch es. und der Geruch ... zog die Ratten an (Böll. Haus 83); Ü das Schillern des f. gewordenen Geistes (Th. Mann. Zauberberg 310); Fäulnis [Tgylnis]. die; - [mhd. vülnis. ahd. fülnussi]: durch Einwirkung von Bakterien /u. unter Entwicklung übelriechender GaseJ entstehende Zersetzung, Gärung, Verwesung organischer Stoffe; das Faulwerden: die F. des Getreides, des Holzes ist bereits fortgeschritten; in F. übergehen; ein betäubender Geruch von Ammoniak und F. schlug uns entgegen (Hasenclever, Die Rechtlosen 420); Fleisch vor F. bewahren; Ü die F. (innerer Verfall, Zersetzung) der gesellschaftlichen Institutionen (Feucht- wanger. Erfolg 560). Quinte-, Fäulnis-: -bakterte, die (meist PL): Fäulnis bewirkende Bakterie; -erreger.der: vgl. -bakterie; Erscheinung, die: das Auftreten von Fäulnis; -hemmend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -herd, der: Stelle, von der Fäulnis ausgeht, sich weiter verbreitet; -keim, der: vgl. -bakterie: Zusätzliche Infektion des abgestorbenen Gewebes mit -en erzeugt den feuchten Brand (Medizin II. 170); -prozeß, der; -verhütend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). Faulung, die; -. -en <P1. ungebr.): das Faulen, Faulwerden: Schlamm in einer Kläranlage zur F. bringen. Faun [fi|pnl. der; -[eis, -e [lat. Faunus]: gehörnter, bocksfüßi- ger, die Herden schützender u. weissagender, in der Vielzahl gedachter, ursprünglich altröm. Flur- u. Waldgott, später Waldgeist, der in Kunst u. Literatur bes. die starke, ungehemmte sexuelle Triebhaftigkeit symbolisiert: die Darstellung eines Flöte spielenden -s; Ü er ist ein F. (geh.; lüsterner Mensch): Fauna ffiyinal. die; -. ...nen [nach lat. Fauna, der Frau od. Schwester des Gottes Faunus (u. dessen weibliche Entsprechung); vgl. Faun] (Zool.): 1. Tierwelt (vorwiegend eines bestimmten Gebietes, Naturbereichs): die heimische F.; die F. Südafrikas, der Tiefsee. 2. systematische Zuscunmenfassung der in einem bestitnmten Gebiet vorkommenden Tierarten: eine F. für diese Inseln wird gerade erarbeitet; <Zus.:) Faunenkunde, die <o. PL): svw. f Fauni- stik; <Abl.:) faunbch <Adj.) [zu t FaunJ (geh.): a) natürlicheinfach, naturhaft; urwüchsig, unverbildet: die goldene Stunde im blumenumrankten Drahtverhau, -e Spätsommeridylle (Fries. Weg 107); b) sinnenfro/i, sinnlich, lüstern: „Um so besser*', erwiderte Herr Tricheur mit -em Behagen (Langgässer. Siegel 294); Faunist [fernst], der; -en. -en [zu t Fauna]: Zoologe, der bes. auf dem Gebiet der Faunistik arbeitet; Faunistik, die; -: Teilbereich der Zoologie, der sich mit der systematischen Zusammenstellung der Tierwelt eines Gebietes befaßt; faunjstisch <Adj.: o. Steig.; meist 805
Faunsgesicht attr.): die Faunistik betreffend: eine Gliederung in einzelne Höhenstufen (= des Kamerungebirges) und ihre -e Charakterisierung (Kosmos 3. 1965. 104); Faunssesicht, das: Tiergestalten. F.. finstere fliehende Heerschar (Kaschnitz. Wohin 225). Faune: TFoße. Faust [fyist], die; -. Fäuste [T^yste] <Vkl. f Fäustchen) [mhd. vüst, ahd. füst]: geballte Hand: derbe, knochige Fäuste; eine F. machen; die F. ballen, öffnen; dann gehen Sie meinetwegen mit den Fäusten auf mich los (Geissler. Wunschhütlein 152); mit den Fäusten gegen die Tür trommeln; aus der F. essen (ohne Besteck (1) essen): er hat schnelle Fäuste (Boxen; er schlägt schnell): R ich bin Jmdm. in die F. gelaufen (sagt man. wenn man die Teilnahme an einer Schlägerei beschönigen will); 'das paBt wie die F. aufs Auge (ugs.: 1. das paßt überhaupt nicht. 2. das paßt genau); das paßt wie F. aufs Gretcben (ugs. scherzh. Wortspiel zu der Redensart ..das paßt wie die F. aufs Auge44; nach Goethes „Faust44); die F. im Nacken spüren (sich hart unterdrückt fühlen: unter Zwang handeln müssen) : Die F. im Nacken spüren derzeit einige Millionen westdeutsche Arbeitnehmer (Spiegel 15. 1975. 46); die F./die Fäuste in der Tasche ballen (heimlich drohen: ohnmächtig seinen Zorn, seine Wut gegen jmdn. verbergen): auf eigene F. (selbständig, von sich aus. ohne einen anderen [um Rat; zu fragen: auf eigene Verantwortung): etw. auf eigene F. unternehmen; mit der F. auf den Tisch schlaaen/hauen (energisch /u. rücksichtslos j vorgehen, auftreten: sich energisch Gehör verschaffen, durchsetzen): mit eiserner F. (unter Einsatz von Gewalt, gewaltsam): der Aufstand wurde mit eiserner F. unterdrückt. faust-, Faust-: -abwehr, die (Ballspiele): Torwartabwehr durch Fausten: -ball, der: I. <o. Pl.> Mannschaftsspiel, bei dem ein Ball mit der Faust od. dem Unterarm nach festgelegten Regeln über eine Leine geschlagen wird. u. zwar möglichst so. daß der gegnerischen Partei der Rück- schlag nicht gelingt od. doch erschwert wird. 2. beim Faustball (\) gebrauchter Lederball mit vorgeschriebenem Umfang u. Gewicht: Miesen, der (veraltet): Dolch: Mtyck <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: ungefähr so dick, umfangreich wie eine Faust: eine -e Geschwulst; Ü <auch adv.:> eine -e (ugs.; ausgemachte, plumpe) Lüge; er hat f. (ugs.; sehr stark, sehr plump, unglaublich) aufgetragen (übertrieben): Über den dämmrigen Wiesen hing die Schwüle f. (H. Kolb. Wilzenbach 148); -fechten, das (geh.): Boxen: -feuenvafle, die: Feuerwaffe, die in der Faust, mit einer Hand gehalten und abgefeuert werden kann (z. B. Pistole); MPraß <AdJ.: o. Steig.; nicht adv.>: eine -e Beule; das Loch war f.; -hammer, der: großer, schwerer Hammer für Schlosserarbeiten: -handschuh, der: Handschuh, bei dem nur der Platz für den Daumen (nicht aber der für die vier übrigen Finger) gesondert gearbeitet ist: ^hantel. die (Schwerathletik): Übungsgerät in Form einer kleinen Hantel mit zwei Kugelgewichten u. einer kurzen, gebogenen Stange dazwischen: -hieb, der: vgl. -schlag; -kämpf, der (geh.): svw. f Boxkampf, dazu: -kflmpfer, der (geh.): svw. t Boxer (1); -kell, der (Archäol.): keilförmiger, auf beiden Seiten bearbeiteter Stein, der in der älteren Steinzeit als Werkzeug und Waffe diente: -läge, die (Fechten): Lage der Hand in den verschiedenen Klingenstellungen: -parade, die (Ballspiele): [gekonnte Faustabwefir: -pfand, das: etw.. was vom Schuldner einem Gläubiger zur Sicherung von dessen Forderung als Pfand übergeben wird od. wurde: ein F. verlangen; Ü Die geographische Lage machte Westberlin zum F. (Druckmittel) der Sowjetunion (MM 26. 8. 71. 2); -Position, die (Fechten): Stellung der Hand des Waffenarms: -recht, das <o. PL): heute (fast nur mit Ausnahme der Notwehr) unzulässige, früher bei Fehlen einer durchgreifenden staatlichen Gewalt häufig geübte Selbstverteidigung meist in Form von tätlichen Auseinandersetzungen od. Privatkriegen (zwischen Personen od. ganzen Familien) zur Durchsetzung eines Anspruchs: Ü vom F. Gebrauch machen (tätlich werden, zuschlagen): -rettel, die: grob gefaßte, einfache Richtlinie. Regel, nach der man sich ungefähr richten kann: kurz u. einfach formulierter, als allgemeingültig aufgefaßter Grundsatz. Leitsatz: eine F. für die Praxis aufstellen; nach einer alten, bewährten F. handeln; der Apparat bedurfte der kundigen Wartung ... und war mit -n nicht mehr zu beherrschen (Kant. Impressum 253); -röhr, das (veraltet): kleines Schießgewehr: -säge, die: große Handsäge: -schlag«der: Ich hätte den Mann ... mit Faustschlägen bearbeiten mögen (Seghers. Transit 93); -skizze, die: einfache, ungefähre, nicht ins Detail gehende Skizze von etw.: -waffe, die: svw. t-feuerwafle; -zahl, die: eine allgemein gültige, grob geschätzte Zahl. Fäustchen ['fyst^n], das; -s, -: TFaust: 'sich (Dativ) ins F. Iachen/(schweiz.:) ins F. lachen (heimlich voller Genugtuung od. Schadenfreude über jmdn.. etw. sein: still für sich über jtndn.. etw. schadenfroh lachen, frohlocken: eigtl. = hinter der vorgehaltenen geballten Hand lachen); Fäustel ['fqystj], der; -s. -: 1. schwerer Hammer vor allem für die Arbeit des Bergmanns u. des Steinmetzen. 2. svw. f Faustkell. 3. (landsch.) svw. f Fausthandschuh; fausten [f^pstn] <sw. V.; hat): a) (einen Ball) mit der Faust, mit den Fäusten schlagen, wegstoßen: der Torwart konnte den Ball gerade noch über die Latte f.; Ü Die Männer ... fausteten bunte französische Spielkarten auf ihre zerlege- nen Strohsäcke (Strittmatter. Wundertäter 407); b) (selten) zur Faust zusammenballen: Die Zügelenden hängen rechts hinab, die Hände selber sind gefaustet (Dwinger. Erde 66); Fauster [Twiste], der; -s. - (ostmd.): svw. t Fausthandschuh. (austisch <AdJ.; Steig, ungebr.) [nach der Titelgestalt von Goethes ..Faust4'] (bildungsspr.): stets nach neuem Erleben u. Wissen drängend: ständig unbefriedigt nach immer neuen Erkenntnissen strebend: ein -er Mensch: -es Streben. Fiustline ['foystlml. der; -s. -e: 1. svw. TFausthandschuh: gestrickte, pelzgefütterte -e. 2. (Bergmannsspr.) ungefähr faustgroßer Stein. fautedemieux(fotcb'mj0.frz.,aus: faute = Fehler. Verstoß; Mangel (< vlat. *fallita. zu lat. fallere = betrügen), de = von (< lat. de) u. mieux = das Bessere. Subst. von: mieux = besser < lat. melius] (bildungsspr.): in Ermangelung eines Besseren: im Notfall. Fauteuil [fo't0:j], der; -s. -s [frz. fauteuil < afrz. faldestueil. faldestoel = bequemer, zusammenklappbarer Sessel. Faltstuhl] (bes. österr.. sonst veraltend): bequemer Polstersessel mit Armlehnen: wo ... reisefertig gekleidete Personen ... die tiefen -s einnahmen (Th. Mann. Kruil 151); in einen F. sinken. Fautfracht [f^it-], die; -. -en [aus frz. faux fret. aus: faux (f Faux ami) u. fret=Fracht < mniedcrl. vracht]: a) abmachungswidrig nicht genutzter / Schiffsjfrachtraum: b) Summe, die bei einem Rücktritt vom Frachtvertrag zu zahlen ist. Fauvismus [fo'vismus], der; - [frz. fauvisme. zu: fauves = urspr. scherzh. Bez. für eine lose Gruppe von Pariser Malern, eigtl. = wilde Tierel: Richtung innerhalb der französischen Malerei des frühen 20. Jh.s. die bes. durch Bilder in reinen, expressiven Farben u. durch die Vereinfachung der malerischen Mittel gekennzeichnet ist: Fauvfst, den -en. -en (meist Pl.>: Vertreter des Fauvismus: der frühe F., später Kubist, der Maler Georges Braque (Marek. Notizen 87); fauvfstisch <AdJ.; o. Steig.): den Fauvismus betreffend, zu ihm gehörend: im Stil des Fauvismus gestaltet: -e Malerei; im f. auflodernden „Selbstbildnis" Schmidt- Rot tlufls (MM 15.9. 73.64). Faux ami [fozami], der. --. - -s [-; frz. faux ami = falscher Freund, aus: faux = falsch (< afrz. faus. fals, t falsch) u. ami = Freund < lat. amlcus; gepr. von M. Koessler/ J. DerocQuigny. Paris 1928] (Sprachw.): Fehler, der dadurch entsteht, daß Schreibweise. Bedeutung o. ä. eines in einer Sprache gebräuchlichen f Fremd ] wortes auf ein in einer anderen Sprache vorkommendes lautgleiches od. -ähnliches Wort übertragen wird (z. B. die Übertragung der Bedeutung von Spektakel = Lärm auf frz. speetacle = Schauspiel). Fauxbourdon [fobur'dö:]. der; -s. -s [frz. faux-bourdon, aus: faux (f Faux ami) u. bourdon = Schnarrwerk (der Orgel); lautm,]: 1. (Musik) Tonsatz mit einfachem Kontrapunkt in konsonanten Akkorden. 2. Sprechton in der Psalmodie. Fauxpas [fo'pa]. der; - [...pa(s)]. - [...pas; frz. faux pas = Fehltritt, aus; faux (tFaux ami) u. pas *= Schritt < lat. passus]: Verstoß gegen gesellschaftliche Umgangsformen. Taktlosigkeit: es war ein F. [von dir], das zu tun; ihm ist ein F. unterlaufen; er hat einen schlimmen F. begangen. Favela [fa've:la]. die; -. -s [port. favela] (bildungsspr.): ElendsQuartier. Slum /in südamerikanischen Großstädten/: Die -s von Rio ... sind eine einzige Vorhölle an Gewalt, Unterdrückung. Schmutz, Ignoranz. Prostitution und Schutzlosigkelt (MM 22. 7. 70. 2). Faven, Favi: PI. von t Favus. 806
Facht- favorabd [favo'ra:bj] <Adj.; ...bler. -ste> [frz. favorable < lat. favöräbilis = begünstigt; empfehlend] (veraltet): a) geneigt, zugetan: b) günstig, vorteilhaft; Favoris [favo'ri:] <PI.)[frz. favoris.subst.Pl. von: favori = beliebt, t Favorit] (veraltet): schmaler, fast bis ans Kinn reichender Backenbart: an einen englischen Lord mit F. (Musil, Mann 204); favorisieren [favori'zi:ren] <sw. V.; hat) [frz. favoriser]: 1. (bildungsspr.) bevorzugen, begünstigen: Die Gesetzgebung favorisiert Jedoch in Jeder Beziehung die Familienform (Wohngruppe 120). 2. (Sport) als voraussichtlichen Sieger in einem sportlichen Wettbewerb ansehen, nennen; zum Favoriten (2) stempeln, erklären: in diesem Rennen kann man nur ihn f.; (meist im 2. Part.:) Gegen eine klar favorisierte Bundeself... hätten sie nichts zu verlieren (Spiegel 26. 1974. 53); Favorit [favo'rtt. auch: ...'nt], der; -en. -en [1: frz. favori (Fem.: favorite) = beliebt; Günstling < ital. favorito = Begünstigter, zu: favore « Gunst < lat. favor; 2: engl, favourite]: La) }md.% der bevorzugt, anderen vorgezogen wird; begünstigte Person. Liebling: der vielseitige Schauspieler ist der F. dieses Regisseurs; Ü der einteilige Badeanzug ist der F. (das beliebteste Modell, der Spitzenreiter) dieser Saison; Stärker angeboten (an der Börse) waren die -en (Werte, die den stärksten Gewinn verzeichneten) der Vorwoche (Welt 10.8.65.14); b) (veraltet) Günstling. Geliebter: er war der F. der Königin. 2, (Sport) Teilnehmer an einem sportlichen Wettbewerb mit den größten Aussichten auf den Sieg: diese Mannschaft ist dieses Jahr hoher, klarer, der erklärte F. für die Meisterschaft; Ü der erfahrene Politiker geht als F. in den Wahlkampf. Favoriten- (Favorit 2): -rolle, die: der favorisierten Mannschaft, dem favorisierten Spieler zugestandene Rolle u. die damit verbundenen besonderen Erwartungen hinsichtlich der Leistung; -schreck, der (Jargon): Spieler. Mannschaft, der bzw. die schon häufig gegen Favoriten gewonnen hat und daher von Favoriten gefürchtet wird; -sieg, der: Sieg des Favoriten; -Stellung, die: vgl. -rolle; -sterben, das (Jargon): das Ausscheiden der Favoriten aus einem Wettbewerb; -«turz. der: Niederlage des Favoriten; -töter. der (Jargon): Teilnehmer an einem sportlichen Wettbewerb, der einen oder mehrere Favoriten ausgeschaltet hat. Favoritin, die; -. -nen: w. Form zu TFavorit. Favus [Ta:vus],der; -. ...ven u. ...vi Hat. favus = Wachsscheibe. Honigwabe]: 1. (Med.) ansteckende chronische Pilzerkrankung der Haut. 2. (Zool.) Wachsscheibe im Bienenstock. Faxen [faksn] <P1.> [mundartl. veraltet Faksen. Fack(e)s. gek. aus Fickesfackes = Possen, zu: flekfacken = hin u. her laufen, früher bes. von den Possenreißern der Jahrmärkte]: 1. possenhafte, spaßige Grimassen. Bewegungen, die belustigen sollen: die Kinder lachten über die F.. die der Clown machte, schnitt; diese existentialistische Hopserei, wo Jeder für sich allein tanzt, seine F. schwingt, verwik- kelt in die eigenen Beine (Frisch. Homo 126). 2« dumme, unsinnige Spaße, alberne Ideen; dummes Zeug. Unsinn: er hat immer irgendwelche F. im Sinn; ..Laß die F. (die Albernheiten u. Ausflüchte T. sage ich. .JComm raus mit der Sprache!..." (Remarque. Obelisk 147); <Zus.:> Faxenmacher, der: jmd.. der gerne Spaße macht. Possen treibt. Grimassen schneidet o.a.; Spaßmacher. Fayence [fa'jä:s], die; -. -n [frz. fayence. faience. für: vaisselle de faenze = Geschirr aus (der ital. Stadt) Faenza]: weißglasierte, bemalte Tonware: kostbare -n aus den Niederlanden. Fayence*: ^kanne. die: in Fayencetechnik hergestellte Kanne; -krag, der: vgl. -kanne; -ofen.der: Kachelofen mit Kacheln in Fayencetechnik; -Schüssel, die: vgl. ^kanne; -technik. die: Technik des Glasierens von Fayencen; steiler, der: vgl. -kanne. Fayencerie [fajäsd'ri:]. die; -. -n [...i:an; frz. faiencerie]: Fabrik, in der Fayencen hergestellt werden. Fazenda [fa'tßenda. fa'zenda]. die; -. -s [port. fazenda < lat. facienda. THazienda]: Landgut in Brasilien. Fäzes [Te:t$e:s] <P1.> [lat. faeces. PI. von: faex = Bodensatz. Hefe] (Med.): Kot. Ausscheidungen. Stuhlgang. Fazetie [fa't$e:&ld]. die; -. -n [2: lat. facetiae. PI. von: facetia = Scherz. Witz]: 1. (meist Pl.> (Literaturw.) witzige Erzählung erotischen od. satirischen Inhalts lim Italien des 15. u. 16. Jahrhunderts/. 2. <P1.> (veraltet) drollige Einfalle. Spottreden. fazial [fa't$ia:l] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mlat. facialis. zu lat. facies, tFazies] (Med.): zum Gesicht gehörend; Fazig- lis [...hs], der; - [kurz für: Nervus facialis] (Med.): Gesichtsnerv; fazieil [fa&iel] <AdJ.; o. Steig.) [französierende Bildung zu TFazies (1)] (Geol.): die verschiedenartige Ausbildung gleichaltriger Gesteinsschichten betreffend; Fazies [fa:tßi£s]. die; -. • [...|e:s; lat. facies = Gestalt. Gesicht]: 1. (Geol.) Merkmal, das die verschiedenen Ausbildungen von Sedimentgesteinen gleichen Alters kennzeichnet. 2. (Bot.) kleinste Einheit einer Pflanzengesellschaft; Fazilititt [fatßili'te:t]. die; -. -en [lat. facultas]: 1. (veraltend) Leichtigkeit. Gefälligkeit. Gewandtheit: Kreuders Bücher... entzük- ken durch die F. der Fabelführung (Deschner. Talente 160). 2. (Bankw.. Wirtsch.) von einer Bank einem Kunden eingeräumte Kreditmöglichkeit verschiedener Art. die bei Bedarf in Anspruch genommen werden kann; Erleichterung von Zahlungsbedingungen; Fazit [Tahiti das; -s. -s [subst. aus lat. facit = (es) macht, zu: facere = tun. machen]: 1. (veraltet) [Schluß]summe einer Rechnung. 2. zusammenfassend festgestelltes Ergebnis; Schlußfolgerung; Resümee: das F. der Untersuchungen. Überlegungen war Jedesmal das gleiche; Ein ausverkauftes Haus, aber keine allgemeine Zufriedenheit: Das ist das F. des Finales (Tagesspiegel 29. 3. 64. 11); «das Fazit aus etw. ziehen (das Ergebnis von etw. zusammenfassen): Die Vertreter der Staatsanwaltschaft ziehen ... als erste das F. aus Anklageschrift und Verhandlung: Schuldig des Raubmordes (Noack. Prozesse 31). FBI[Efbi:'ai].derod.das; - [amerik.;Kurzwort für: Federal Bureau of Investigation = bundesstaatliche Ermittlungsabteilung]: Kriminalpolizei der USA. FDJ [efde:jDt]. die; - (DDR): Freie Deutsche Jugend (Verband für Jugendliche ab 14 Jahren); <Abl.:> FDJler [...1b]. der; -s. - (DDR): Angehöriger der FDJ: Zeltlager .... die unseren Pionieren und -n schöne... Ferien tage versprechen (Volk 7. 7. 64. 6). F-Dur [ef-. auch:'-'-]. das; -: Tonart; Zeichen: F (Tf. F2); <Zus.:> F-Dur-Etüde, die. Feature ('fl:tjv]. das; -s. -s. auch: die; -. -s [engl, feature = Aufmachung < afrz. faiture < lat. faetüra = das Machen» die Bearbeitung]: l.a) (Rundf., Fems.) Sendung in Form eines aus Reportagen. Kommentaren u. Dialogen zusammengesetzten I Dokumentärjberichtes: der Süddeutsche Rundfunk sendet ein F. über die erste Mondlandung; Die amerikanische ... Radiostation sendet regelmäßig die F.: „Hollywood around the world" (FAZ 106. 1958.10); b) (Zeitungsw.) zu einem aktuellen Anlaß herausgegebener, besonders aufgemachter Text- od. Bildbeitrag. 2. (Film) Hauptfilm einer Filmvorstellung; <Zus. zu 1 a:> Featuresendung, die. Feber [Te:bB]. der; -s. - (österr.): svw. t Februar. febril [fe'bri:l] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. febris. tFebris] (Med.): fiebrig, fieberhaft: ein -er Infekt; Ich weiß nicht, ob Sie schon unten im Tieflande f. gewesen sind (Th. Mann. Zauberberg 256); Ü Die Mischung aus Erotik und Metaphysik, aus schwärmerischer Frömmigkeit und -er Sexualität (K. Mann. Wendepunkt 96); Febris [Te:bns]. die; - [lat. febris] (Med.): Fieber. Februar ['fe:brua:ij]. der; -[s], -e <P1. selten) [lat. (mensls) Februärius = Reinigungsmonat, nach den Reinigungsund Sühneopfem. die in seiner zweiten Hälfte für die Lebenden u. Verstorbenen veranstaltet wurden, zu: februä- re = reinigen]: zweiter Monat des Jahres: Abk.: Febr.; vgl. April. fectoen [fEksn] <sw. V.; hat) [mhd, vehs(en)en = fangen, nehmen; ernten] (österr. veraltend): ernten: daß ... in Lan- genlois ... guter Wein gefechst wird (Kronen-Zeitung 15. 12. 67. 6). Fechser [feksB]. der; -s. - [spätmhd.. zu mhd. vahs. ahd. fahs = Haar]: Treib- od. Wurzelstück einer Pflanze, aus dem eine neue Pflanze herangezogen wird; Setzling. F^dtfung.die; -. -en [Subst. zu Tfechsen] (österr. veraltend): Ernte: Die Wiener waren Weinmenschen ... Schmerzlich mußte noch manches Jahr der Wiener die eigene F. entbehren (Jacob. Kaffee 46). F«dil- (vgl. auch: Fechter-): -abstand, der; -akademie. die: Ausbildungsstätte für den Fechtsport; -anzug, der: aus Fechtjacke u. -hose bestehender Anzug des Fechters; ^ausläse, die (Fechten): Ausgangsstellung im Fechten; -ausrü- stung. die: eine komplette F.; -bahn, die: Platz. Anlage, auf der gefochten wird: eine F. mit Kupferbelag; -boden. 807
fechten der (Studentenspr.): vgl. -saal; -bnider. der [zu t fechten (2)] (veraltend): bettelnder Landstreicher, herumziehender Bettler: Mleaen, der; mpuB, der (Fechten): zeremonielle Begrüßung zu Beginn des Kampfes, bei der der Fechter die Fechtmaske unter dem linken Arm hält u. die Waffe in Richtung auf Gegner od. Kampfrichter setikt: ^handschtih. der: beim Fechten getragener Spezialhandschuh mit Stulpen u. dickerem Polster: --hieb, der; --hose, die: beim Fechten getragene spezielle Hose: -tacke, die: vgl. -*hose: Fechthose und F. sind aus weißem Stoff; -kämpf, der; -korb, der: svw. Nmaske; -kunst, die: Kunst des Fechtens, fechterisches Können: ein Meister der F.; sichrer, der; -linie, die (Fechten): Klingenlage, bei der der gestreckte Waffen- arm u. die Klinge eine gerade Linie bilden u. die Klingenspitze auf die gültige Trefffläche zeigt: ^maske.die: Gesichtsschutz für den Fechter in Form einer korbartigen Maske: ^meisten der: staatlich anerkannter Lehrer der Fechtkunst: -puppe, die (Fechten): dem menschlichen Körper nachgebildete Puppe, an der der Fechter üben kann: -saal, der: größerer Raum mit einer Fechtbahn: -schuh, der: für das Fechten verwendeter Spezialschuh: -schule, die: Lehrweise des Fechtens: -schürz, der: Brustschutz beim Fechten: -sport, der, -Stellung, die: halb seitliche Körper Stellung des Fechters beim Fechtkampf in F. gehen; -turnfer, das: sportliche Veranstaltung, bei der Wettkämpfe im Fechten ausgetragen werden: -Übung* die; -Unterricht, der; -wafle. die: zum Fechten geeignete Hieb- od. Stoßwaffe. fechten [Te^tn] <st. V.; hat) [1 a: mhd. vehten. ahd. fehtan; 2: rotwelsch fechten, nach den wandernden Handwerksburschen, die für Geld ihre Fechtkünste zeigten u. oft bettelten, od. nach dem Handwerksbrauch, ein Geschenk von dem Meister zu erbitten, wie es bei den wandernden Handwerksburschen üblich war]: l.a) mit einer Hieb- od. Stoßwaffe kämpfen: mit Jmdm.. gegen jmdn. f.; mit dem Degen, dem Säbel, dem Florett f.; er ficht für den Sportverein Neuhausen; daß sie (= die Barone) Wildfremde anfielen: „Gibt es eine edlere Frau als Agnes von Flavon?" und, wenn der Gefragte erwiderte, er kenne die Dame nicht, ihn zu Tode fochten (Feuchtwanger. Herzogin 145); (Fechten:) einen Gang f. (fechtend austragen): auf Hieb. Stoß f.; Damen fechten nur Florett; Ü sie fechten mit harten Worten (geh.; sie führen eine harte Diskussion): Er focht für jeden Paragraphen des Gesetzentwurfes, wehrte sich gegen Jede Abänderung ("Niekisch. Leben 54); b) (geh.) im Krieg als Soldat kämpfen: er hat unter Napoleon gefochten; in den vordersten Reihen f.; Das Treffen ... verband sich nicht mit dem Namen eines Ortes .... um den man focht (Gaiser. Jagd 190); Die Blauen fochten wie die Teufel (Sieburg, Blick 26); Ü die Stadt focht ihren verzweifelten Kampf gegen die Einsamkeit (Koeppen. New York 20). 2. (ugs.) von Tür zu Tür, Haus zu Haus o.a. gehen u. i betteln: Er zieht rum. schnorrt und fechtet (korrekt: ficht) an den Türen (Lynen. Kentaurenfährte 37); (scherzh.:) wenn das Geld alle ist. muß ich f. gehen; Ü die Kinder haben beim Vater ein paar Mark gefochten, um auf den Rummel gehen zu können; ich habe mir bei ihm einen Ableger für meine Kakteensammlung gefochten; Fechter, der; -s. - [mhd. vehter = Kämpfer]: 1. jmd., der ficht (la): ein geübter F. 2. (veraltet) svw. t Fechtbruder. Fechter- (vgl. auch: Fecht-): -abstand, der: svw. t Mensur -begrüflung. die (Fechten): svw. T Fechtgruß; -flanke, die (Turnen): Flanke über ein Turngerät in den Stand, bei der sich der Turner nur auf einen Arm stützt: -gruB, der: svw. t Fechtgruß; -kehre, die (Turnen): Kehre über ein Turngerät in den Stand, bei der der Turner die Beine über dem Gerät etwa in Kopfhöhe schließt u. sich in diesem Augenblick auch kurz mit der zweiten Hand stützt: -sitz, der (Turnen): eine Art des Außenauersitzes, einer Grundübung am Barren, bei der der Turner auf einem Holm sitzt, sich nur mit einer Hand stützt u. dabei seine Beine außerhalb des Gerätes hält, u. zwar das vordere gebeugt, das hintere gestreckt parallel zum Unterschenkel des vorderen Beins (beim Fechtersitz auf dem linken Holm z. B. stützt sich nur die rechte Hand); -spnmg. der (Turnen): schräg ausgeführter Sprung über ein Turngerät, bei dem sich der Turner nur mit einer Hand abstützt: -wtsdiwwg. der (Turnen): Übung, bei der der Turner beim Knieumschwung vorwärts das Schwungbein anristet u. die eine Hand das Gerät im Kammgriff greift, während die andere frei schwingt: -welle, die (Turnen): svw. t Mimschwung; -wende, die (Turnen): Wende über das Gerät in den Stand, bei der sich der Turner nur mit einer Hand stützt, während die andere mit dem Körper frei über das Gerät schwingt. Fechterin, die; -. -nen: w. Form zu T Fechter (1); fechterfech <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): das Fechten betreffend, zu ihm gehörend, ihm entsprechend. feclt [fe:&it; lat. = hat (es) gemacht; 3. Pers. Sg. Perf. von: facere = machen]: geschaffen von... (öAer auf Kunstwerken hinter dem Namen des Künstlers); Abk.: f. od. fec. fecken [fekn] <sw. V.; hat) [zu mhd. phehten = prüfen, messen, eichen) (Schweiz.): amtlich prüfen, eichen: F^cker. der; -s. - [2: zu tfeken] (Schweiz.): 1. Maß- u. Milchprüfer. 2. Landstreicher, Vagabund. Fedajin [fedaji.nl.der; -s. -s [arab. Fidä'iyün. eigtl. = die sich Opfernden]: a) arabischer Freischärler: b) Angehöriger einer arabischen politischen Untergrundorganisation. Feder [fe.de], die; -. -n (mhd. veder(e). ahd. fedara]: 1. entsprechend dem Haar der Säugetiere auf dem Körper ebies Vogels wachsendes Gebilde, das aus einer Art hornigem Stiel besteht, von dem feine rippenartige Verzweigungen od. fadenartige Gebilde ausgehen, u. das zusammen mit vielen anderen das Gefieder des Vogels bildet u. dem Fliegen sowie dem Wärmeschutz dient: zerzauste, gespreizte -n; die -n an ihrem Hut wippten; die Kleine ist leicht wie eine F.; -n kitzelten ihn (H. Mann. Stadt 418); Zugleich sträubten sich auch die -n des Papageis (Roth. Beichte 146); Man rupft den Hähnen die -n nicht aus (Grzimek. Serengeti 145); -n schleißen (von den Kielen befreien): ein Vogel mit schwarzen -n; R eine volle Zufriedenheit kann es nicht geben .... einer hat immer den Braten, einer hat immer die -n (v. d. Grün. Glatteis 81); etw. so tun. daß die -n [nur so] fliegen (salopp; etw. mit überaus großem Schwung, mit Vehemenz tun): *-n bnen [münen] (ugs.; nur mit gewissen Einbußen etw. durchführen können, ein gestecktes Ziel erreichen): die Jusos mußten -n lassen; in die/in den/aus den -n (ugs.; ins/im/aus dem Bett): in den -n liegen; Wenn du dich morgens lang machst in deinen -n (Gaiser, Schlußball 207); ich muß morgen wieder früh aus den -n (Kirst. 08/15. 142); sich mit fremden -n schmiicken (Verdienste anderer als die eigenen ausgeben u. sich damit brüsten]: nach der Fabel des Phädrus von der Krähe, die sich mit Pfauenfedern schmückt); von den -n aufs Stroh kommen (verarmen: vom Federbett auf ein Strohlager wechseln müssen). 2.a) Ispitz zulaufender] metallener Gegenstand, mit dem an einem Halter geschrieben od. gezeichnet wird: eine goldene F.; die F. kleckst, kratzt; die F. eintauchen; mit einer breiten, einer dünnen F. schreiben; dann folgte die mit der F. gezogene ... Wärmekurve (Th. Mann. Herr 117); Ü der Tod nahm ihm die F. aus der Hand; Hier hat ... der Prophet dem Forscher die F. aus der Hand genommen (Natur 26); die Begeisterung drückte ihm die F. in die Hand (veranlaßte ihn zu schreiben): die Wut führte ihm die Feder (bestimmte, wie er schrieb): Jmd. schreibt, führt eine kluge, geschliffene, gewandte F. (schreibt klug, geschliffen, drückt sich schriftlich gewandt aus): Themenkomplex, den darzustellen die Redaktion eine Reihe bedeutender -n (Schriftsteller) gebeten hat (FAZ 20. 5. 61. 2); Jmdm. etw. in die F. diktieren; aus jmds. F. stammen, geflossen sein (von Jmdm. verfaßt sein): habe er... noch eine enzyklopädische Seite heruntergeschrieben, die er eben unter der F. (in Arbeit) gehabt (Th. Mann. Zauberberg 547); zur F. greifen (über etw., jmdn. schreiben: schriftstellerisch tätig werden). b) (österr.) Federhalter: die F. am Ohr. 3. (Technik) in verschiedene Mechanismen eingebautes elastisches, spiraliges od. blattförmiges Metallteil, das einen Druck od. Zug aushalten od. ausüben soll: die F. der Uhr ist gespannt, gebrochen; die -n des Sofas ächzten unter der Last; wie ein Kinderspielzeug, dessen F. plötzlich abgeschnurrt ist (Langgässer. Siegel 15S). 4. (Tischlerei) a) an ein Brett angearbeitete Leiste, die in die rinnenförmige Vertiefung eines anderen Brettes eingepaßt wird u. so eine Verbindung zwischen zwei Brettern herstellt: b) Leiste, die in die rinnenförmigen Vertiefungen zweier benachbarter Bretter eingeschoben wird. 5.a) (meist PI.) (Jägerspr.) Borste auf dem Rücken des Wildschweins: b) Rippe des Edelhirschs. feder-, Feder-: ^antrieb, der (Technik): Erzeugung einer Bewegung mit Hilfe einer Feder (3); ^arbeit, die: bes. in Amerika vor der Entdeckung durch Kolumbus verbreitete künstlerische Verarbeitung von Federn (1) zu dekorativen Zwecken: 808
feder-, Feder- Mutig <Adj.; o. Steig.): in der Art einer Feder (1), von Federn: -e Haare; -baiJ, der (Sport): 1. <o. PI.) dem Tennis verwandtes Spiel, bei dem ein Federball (2) von den Spielern mit Schlägern über ein gespanntes Netz hin u. her geschlagen wird; nicht als Wettkampf ausgeübtes Badminton, 2. zum Federballspielen verwendeter, leichter, zur Steuerung mit Federn od, einem entsprechenden Ersatz ausgestatteter Gummiball: nur ein paar Meter von Kaffeetasse oder Bierglas entfernt fliegt der F. (Berliner Morgenpost 12. 8. 75. 5). 3. * auf den F. gehen (scherzh.; zu Bett gehen: wird von Erwachsenen zu Kindern gesagt; bezieht sich auf das Federbett), zu 1: -ballschttger, der. -balbpiel, das: l.a) <o. PI.) svw. T^ball (1); b) auf bestimmte Regeln gegründeter sportlicher Wettkampf im Federballspielen: beim letzten F. hat er verloren. 2. aus zwei Schlägern u. Federbällen bestehende Ausrüstung zum Federballspielen: sie hat zu Weihnachten ein F. bekommen, -ballspielen* das; -s; -ba- rett, das: es gäbe ganze Brigaden ... von Prinzen Karneval in seidengestickter Buntheit, mit Puflarmeln. Pelerine und F. (Kisch. Reporter 277); -bein, das (Technik): der Federung dienendes teleskopartiges Bauteil im Fahrwerk von Flugzeugen u. Kraftfahrzeugen; -besen, der: svw. t Staubbesen; -bett, das: mit Federn (1) gefülltes Deckbett; -Watt, das (Technik): blattförmige Feder (3); -blume, die (meist PL): aus / verschiedenfarbigen] Federn (1) hergestellte Kunstblume; -boa, die: von Frauen getragener schlangen- förmiger Halsschmuck aus Federn (1); -brett, das (Turnen): federndes Brett für den Absprung bei bestimmten Turnübungen; -bruch, der (zu Feder 3); -büchse, die (veraltet): Büchse zum Au/bewahren von Federn (2 a); "»brach, der: a) mehrere in Größe u. Farbe vom übrigen Gefieder abstechende Federn (1) auf dem Kopf eines Vogels; b) mehrere zusammengebundene Federn (1) als Zierde auf Hut od. Helm: Hier trugen sie (= die Landsknechte) Visierhelme mit F. (Werfel. Himmel 217); -büschel. das: svw. t Flederwisch; -deckbctt, das. -decke, die: svw. f -bett; -fahne, die: svw. t Fahne (5); -fuchser [-fuksB]. der; -s. - [zu t ftichsenj (abwertend): a) jmd.. der pedantisch auf der Einhaltung einer geschriebenen Anordnung o. ä. besteht; Pedant; Bürokrat: b) schlechter Schriftsteller; -führend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): für die Bearbeitung von etw.. den Schriftverkehr usw. in einer Dienststelle o. ä. verantwortlich, für einen Geschäftsbereich zuständig: das -e Ministerium; Ausschuß Air Sozialpolitik f.. Haushaltsausschuß mitberatend (Bundestag 189.1968. 10262); Ü f. in etw. sein (maß- geblich sein, an der Spitze liegen); -fUhnmg, die: Verantwortlichkeit, Zuständigkeit innerhalb einer Dienststelle o. ä.: unter [der] F. des .../der .../von ...; -geistchen [...g^jst^n]. das; -s, -: Vertreter einer weltweit verbreiteten Familie von zarten, in der Spanne nur 1 bis 2 cm messenden Nachtschmetterlingen mit mehrfach eingeschnittenen Flügeln; vgl. ^motte (a); -gewandt <Adj.; -er. -este) (geh.): fähig, seine Gedanken gewandt niederzuschreiben; schreibgewandt: der Autor dieses Flugblatts ist sehr f.; Ü die -e Gewissenlosigkeit politischer Sophistik (Fraenkel. Staat 295); -gewicht, das [nach engl, feather-weight] (Schwerathletik): 1. <o. PI.) niedrige Körpergewichtsklasse. 2. Sportler der Körpergewichtsklasse Federgewicht (1). dazu: -gewichtler [-gavi^tlg]. der; -s. -; Miras, das: Vertreter einer etwa 50 cm hohen Grasart mit schmalen, schwachen Halmen u. langen, federigen Grannen; -griflhantel, die (Sport): Gerät in Form einer kleinen Hantel, das gegen den Widerstand von Federn (3) zusammengedrückt wird; -haltender: stielförmiges Schreibgerät mit aufsteckbarer Feder (2 a). dazu: -haltefgriflf, der [nach engl, penholder-] (Tischtennis): Haltung des Tischtennisschlägers in der Weise, daß der Griff wie ein Federhalter zwischen Daumen u. Zeigefinger gehalten wird, wobei der Griff nach oben zeigt; -hut, der: Hut mit Federschmuck (b); -kästen, der (veraltet): vgl. ^mäppchen; -kern, der: innerster, aus Federn (3) bestehender Teil einer Matratze/. dazu: -kernmatratze, die: Matratze mit eingearbeiteten Sprungfedern; -kiel, der: a) unterer Teil des Schaftes einer Feder (1); b) (früher) aus einem Federkiel (a) gefertigter Gegenstand zum Schreiben: Er (= Winckelmann) sitzt vor einem aufgeschlagenen Buch, den F. in der Hand (Ceram. Götter 27); -kissen, das: vgl. -bett; -kleW, das (geh.): Gesamtheit der Federn (1) eines Vogels, Gefieder: der Papagei hat ein buntes F.; -klemme, die: federnde Klemme zur Verbindung elektrischer Leitungen; -kohl, der: a) Art Gemüsekohl; b) (landsch.) grüner Winterkohl; -konstante. die (Physik): das Verhältnis der Belastung einer Feder (3) zu der dadurch hervorgerufenen Form- bzw. Längenänderung; -koralle,die svw. f Seefeder; -kraft,die a) (Technik) Spannkraft einer Feder (3); b) eindeutschend für t Elastizität; -krieg, der (geh. veraltend): mit literarischen Mitteln ausgetragener Streit: einen F. [mit jmdm. wegen etw., über etw.] führen; -leicht <Adj.; o. Steig.): a) wie eine Feder in erfreulicher, angenehmer Weise leicht, kein Gewicht habend: Dieses Zebra wird mit dem -en, bequemen Halsband wieder freigelassen (Grzimek. Serengeti 313): Sie möchten sich sanft rasieren ... mit einer Klinge, die f. über Ihre Haut gleitet (Bild 5.4. 64.20); b) in der Bewegung wie eine Feder leicht, fast schwere-, mühelos: F. hob sich ihre grazile Gestalt von der Eisfläche ab (Wendtland. Eisprinzeßchen 3); im Hechtsprung hinauf! Auch das ging f. (Dwinger. Erde 131); -lesen, das; -s [spätmhd. vederlesen = Schmeichelei, eigtl. = das beflissene Wegnehmen angeflogener Federn vom Kleid vornehmer Personen] nur in den Wendungen nicht lange/nicht viel -s mit imdm., etw. machen (keine Umstände mit jmdm,. etw. machen; ohne lange zu zögern u. ohne auf Einwände od. entgegenstehende Schwierigkeiten Rücksicht zu nehmen u. bewußt gegen den Willen des Betroffenen etw. tun od. dessen Tun hindern), ohne viel Federlesenls], ohne langes F. (ohne /lange! Umstände/): Eine zweite (= Tochter) wurde kurzerhand nach ihrem Vater Constantze genannt und ein Sohn Franzi, ohne viel Federlesens (A. Kolb. Daphne). viel zu viel -s (zu viel Aufhebens, zu große Umstände); ^k» <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Federn (1): aus den Vogeleiern schlüpfen -e Junge; -mäppchen, das: kleines längliches Behältnis für die Schreibutensilien eines Schülers; Schreib- mäppchen; -mappe. die: vgl. -mäppchen; -matratze, die: svw. t-kernmatratze: -messer, das: kleine Klinge eines Taschenmessers: Mein Vater mußte sein zierliches F., mit dem er seinen Fehlfarben die Kerbe schnitt, abgeben (Grass. Hundejahre 301); -motte, die: a) svw. t ^geistchen; b) Vertreter einer Familie zarter, in der Spanne 1-2 cm messender Kleinschmetterlinge, deren Vorder- u. Hinterflügel in je 6 federartige Gebilde gespalten sind; -nelke, die: Vertreter einer in dichten Büschen wachsenden, als Zierpflanze kultivierten Art von Nelkengewächsen; M*r. das: Büschel von Federn (1) an den Ohren einiger Vögel, bes. der Eulen; -pennal, das (österr.): vgl. -mäppchen; -pü- schel, das (landsch.): svw. tFlederwisch: Mathilde ... fährt mit einem F. über die Schnörkel, die das Vertiko zieren (Nachbar, Mond 90); -schachte!, die: vgl. ^mäppchen; -schaft, der: in der Haut wurzelnder Teil einer Feder (1); -schale, die: Schale für Schreibutensilien; -schloß, das: Schloß mit eingebauter Feder (3), die im entspannten Zustand den Verschluß bewirkt; -schmuck, der: a) (dichter.) das Gefieder des Vogels; b) als Dekoration od. Schmuck getragene Federn: der F. der Indianerhäuptlinge; -skizze, die: mit einer Feder (2 a) angefertigter Entwurf für eine Zeichnung; -spiel, das (Jägerspr.): meist aus zwei zusammengebundenen Taubenflügeln bestehender, an einer langen Schnur befestigter Köder, der zum Zurückholen des bei einer Beizjagd verwendeten Raubvogels dient; -spirale, die (Technik); -Sprungbrett, das: svw. T -brett; -stahl, der: für die Herstellung von Federn (3) geeigneter elastischer Stahl; -stiel, der (österr.): svw. t^halter: Er ... greift ... mit einer seiner Pfoten nach meinem F. (Molo, Frieden 79); -strich, der: mit einer Feder (2) gezogener Strich: mit wenigen -en fertigte er eine Skizze an; Ü nach einer Stunde hatte er noch immer keinen F. getan (ugs.; hatte er noch immer nicht mit der Arbeit angefangen): *mit einem/durch einen F. (kurzerhand, ohne längeres Verhandeln o.a., durch eine schriftliche Verfügung o. ä.; oft in bezug auf Entscheidungen, die als negativ empfunden werden): Männer und Frauen ... verloren durch einen F. ihre Nationalität (K. Mann. Wendepunkt 265); große Hoffnungen eines Menschen mit einem F. vernichten (Chr. Wolf. Himmel 173); Im Jahre 1797 besetzte Napoleon Venedig und löschte die Republik mit einem F. aus (Hörzu 51. 1974. 48); -tasche, die (landsch.): svw. t ^mäppchen; -tuch, das (Trampolinturnen): svw. tSprungtuch; -vteh, das (ugs.): Geflügel: Bauern ... mit... Körben voll F. ballen sich vor dem Anlegeplatz (Hacks, Stücke 223); -waage, die: Waage, deren Belastung nach dem Grad der Ausdehnung einer Feder (3) gemessen wird; -Wechsel, der: svw. t Mauser: Dieser F. geht bei Rabenvögeln mit einem ... Aufschwung des Allgemeinbe- 809
federig findens einher (Lorenz. Verhalten 1. 99); ^wedeK der: vgl. Staubbesen; -weiß, das [wohl nach der Ähnlichkeit mit einer weißen FederfahneJ: feines Alaunpulver, Schneiderkreide: --weiße, der; -n. -n [viell. nach der dem t Federweiß ähnlichen milchigen Farbe od. weil man früher t Federweiß als Konservierungsmittel in den Wein tat]: junger ,in Gärung befindlicher, milchig-trüber Wein; -werk, das: die gesamten Federn einer Uhr; -wild, das (bes. Jägerspr.): alle jagdbaren Vögel; ^wisdi.der: svw, t Flederwisch; -Wischer, der: Läppchen, kleiner Schwamm o. ä. zur Reinigung der Schreibfeder; -wölke, die: zarte, faserige Wolke, die aus Eiskristallen besteht; Zirruswolke; -zange, die (veraltet): Pinzette; -Zeichnung, die: a) mit Feder (2 a) u, Tinte od. Tusche auf Papier angefertigte Zeichnung: b) <o. Pl.> die künstlerische Technik des Zeichnens mit Feder (2 a) u. Tinte od. Tusche auf Papier: die F. entwickelte sich in der Renaissance zu einer selbständigen Technik; -Zirkel, der: Zirkel mit Reißfeder; ^zug, der (geh.): svw. Nstrich. federig, fedrig [Te:d(3)n<;] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: svw. t federartig; Federung ['fe:dBlml. der; -s. -e: in vielen Arten verbreitetes flaches, OJi bis 11 mm großes, flügelloses Insekt, das als Parasit im Federkleid der Vögel u. im Fell der Säugetiere lebt: Sie gleichen ... dem F., der sich heiter und bequem von den Federn der geschäftigen Vögel nährt (Habe. Namen 40); federn [Te:dpnJ <sw. V.; hat) [mhd. videren, ahd. fideran = mit Federn versehen]: 1. unter einer Belastung nachgeben u. nach dem Wegfall der Belastung sogleich nach u. nach in die Ausgangsstellung zurückkehren; elastisch schwingen, wippen: das Brett federte beim Absprung; Er federte mit den Knien (Hausmann, Abel 59); Nur mal fest stehen und laufen können. Es federte in unseren Beinen (Döblin. Berlin 25); mit federnden Schritten; Mademoiselle Passes federnder Busen (Jens. Mann 161); Auf federndem Wiesenboden (Dwinger. Erde 161); Ü Der Oberleutnant ... betrat den Arbeitsraum ... mit federnder Forschheit (Kirst. 08/15. 843). 2. mit einer Federung versehen: ein Auto gut f.; (meist im 2. Part.:> ein schlecht gefederter Lastwagen; gut gefederte Polster. 3. (heute noch als Lynchjustiz angewandte entehrende mittelalterliche Strafart) jmds. Kopf od. Körper mit Federn (1) versehen, nachdem man ihn vorher mit Teer, Honig o.a. bestrichen hat: Jmdn. teeren und f. 4. (Jägerspr.) a) (bei der Jagd auf Flugwild) nicht voll treffen, sondern nur die Federn abschießen; b) (bei der Jagd auf Schalenwild) nur den Wirbelfortsatz der Rückenwirbel treffen; CAbl. zu 2:> Federung, die; -. -en: aus Federn (3) od. anderem elastischen Material bestehende Vorrichtung, die dazu dient, einen plötzlichen u. starken Druck aufetw. aufzufangen u. abzumildern: das Auto, das Sofa hat eine ungenügende F.. dazu: Fedenmgsetgenschaft, die <meist PI.): der Reifen ist leicht und ganz weich in seinen -en; Fedenmosvennöaen, das <o. PL); fedrig: tfedehg; Fgdrigkeit, die: -: Zustand, der besagt, daß jmd. od. etw. fedrig ist. Fee [feil, die; -. -n ['fe:an; frz. föe = Fee. Zauberin < vlat. Fäta = Schicksalsgöttin. Fee. zu lat. fatum = Schicksal]: schönes, den Menschen meist wohlwollendes, seltener unheilbringendes weibliches Märchenwesen, das mit Zauberkraft ausgestattet ist: eine gute, böse F.; die F. gab dem Mädchen drei Wünsche frei. Feedback [Ti:dback]. das; -s. -s [engl, feedback. eigtl. = Rückftitterung]: 1. (Kybernetik) zielgerichtete Steuerung eines technischen, biologischen od. sozialen Systems durch Rückmeldung der Ergebnisse, die darin besteht, daß die Ausgangsbedingungen des neuen Systemumlaufs von den Ergebnissen des vorangegangenen beeinflußt werden. 2. (Rundf.. Ferns.) mögliche Einflußnahme des Publikums auf den Verlauf einer Sendung durch Reaktionen, die dem Veranstalter dieser Sendung rückgemeldet werden; Feeder ['fixte], der; -s. - [engl, feeder. eigtl. = Fütterer] (Funkw.): elektrische Leitung, die der Energiezuführung dient (bes. die von einem Sender zur Sendeantenne führende Speiseleitung). Fcelie [Tirlil. das; -[s].-s [engl, feelie.zu: tofeel = (be)fühlen]: Kunstobjekt, das der Betrachter sehen, hören, betasten u. schmecken kann; Feeling [ firlinl. das; -s, -s [engl, feeling. zu: to feel = fühlen] (bildungsspr.): künstlerisches, psychologisches Verständnis durch Einfühlung; Einfühlungsvermögen, Gefühl: der typische Club-Gast hat sein ganz eigenes F.. der geht ... nicht in ein Neckermann-Büro (Spiegel 17.1976.204); Sie (= die Tänzerin) ist eine Persönlichkeit mit viel F. und Können (Hörzu 2. 1973.84). Feen- [Te:an-] (Fee): -königin, die; -land, das; Mnirdien, das; -pabst. der; -reich, das; -retaen. der; -schloß, das; -stück, das: svw. t Feerie. feenhaft <AdJ.; o. Steig.): a) märchenhaft, zauberhaft, geheimnisvoll: das Zimmer hatte eine -e Beleuchtung; b) wie eine Fee anmutig-zart: ihre -e Gestalt; Adelaide .... deren -es Herumschweben ... ich ihm ... anschaulich machte (Th. Mann. Krull 376); Feerie [fea'ri:]. die; -. -n [...i:an; frz. feerie. zu: fee. tFee] (veraltend): Ausstattungsstück, das ein Feenmärchen zum Inhalt hat. Feet: PI. von TFoot. Fege [fe:ga]. die; -. -n [zu tfegen]: Werkzeug zum Reinigen von Getreide; Fegefeuer, das; -s [mhd. vegeviur. LÜ von kirchenlat. Ignis pürgätörius] (kath. Rel.): vorübergehender Prozeß der Läuterung, in dem die Verstorbenen ihre läßlichen Sünden abbüßen, bevor sie in das Reich Gottes eingehen: die Seelen der Verstorbenen leiden im F.; Ü der Senat ist als erste und letzte Instanz der politischen StraQustiz nicht nur für die vor ihm Angeklagten ein F. (Spiegel 48.1965.53); fegen ['fe:gn] <sw. V.) [mhd. vegen]: 1. (regional) <hat> a) mit einem Besen, Handfeger o. ä. von Staub, Schmutz u.a. befreien, säubern: den Fußboden, die Straße, den Hof f.; die Stube (den Fußboden der Stube) f.; <auch ohne Akk.:> er war im Hinterhof und fegte; b) mit dem Besen, Handfeger o. ä. von etw. entfernen, anderswohin bringen: sie fegte den Schnee, das Laub vom Bürgersteig; sie fegte die Blätter in die Ecke; Forste fegte den zusammengekehrten Schmutz auf die Kehrichtschaufel (Apitz. Wölfe 266); c) durch Fegen mit dem Besen. Handfeger o. ä. entstehen lassen, hervorbringen: Zwischen Mole und Stadtufer Jedoch wurde eine Bahn gefegt (Eisbahn; Klepper. Kahn 162). 1. <hat> a) mit einer [ausholenden! Bewegung (wie beim Hantieren mit dem Besen) von etw. entfernen, herunterwischen: er fegte mit der linken Hand die Hefte vom Tisch; Ü er hatte den Gegner schon nach drei Gängen vom Platz gefegt (Sport Jargon; überlegen, klar besiegt): b) sehr schnell irgendwohin treiben, jagen: Dörfel ... fegte das Leder ... mit einem herrlichen, flachen Schuß in die lange Ecke (Walter. Spiele 77); die Feinde wurden ins Meer gefegt. 3. sich mit außerordentlich großer Geschwindigkeit fortbewegen, rasen, jagen, i dahin/stürmen <ist>: der Sturm ist über die Berge gefegt; die Jungen fegten um die Ecke, die Straße entlang; Von schrägen Felsplatten fegten unzählige Taschenkrebse bei unserem Kommen beiseite (Salomon. Boche 37); während ... der Regen auf das gewachste Parkett ... fegte (Langgässer. Siegel 338); Ü in seinem Gesicht verriet nichts, welche Gedanken schon durch sein Gehirn fegten (Apitz. Wölfe 43). 4. (südd.. Schweiz.) blank reiben, putzen <hat>: blank gefegte Töpfe und Pfannen. 5. (Eishockey) mit dem in einer Hand gehaltenen Schläger mit einer wischenden Bewegung den Puck spielen <hat>. 6. (Jägerspr.) (von Tieren, die mit einem Geweih ausgestattet sind) /das Geweih! durch Scheuern an Bäumen vom Bast (2) befreien <hat>: im Sommer fegen die Hirsche [ihr Geweih]; Den Damhirsch juckte der Bast an den Schaufeln. Und so ging er gestern f. (Berliner Morgenpost 3. 8. 75. 3). 7. (derb) koitieren <hat>. 8. (Gau- nerspr.) (Alkohol) trinken <hat>; Feger [*fe:ge]. der; -s. -: 1. (selten) Kehrbesen. 2. (ugs.) a) lebhaftes Kind, Wildfang; b) (in bezug auf Frauen) draufgängerischer /junger/ Mann. 3. (derb) a) unternehmungslustige, energische Frau: das ist ein F.. die Tante. Hat alle auf Vordermann gebracht (Degenhardt. Zündschnüre 224); b) Frau, die schnell zum Koitus bereit ist und sexuell sehr erfahren ist : Sie (= Lisa) hat morgens manchmal schon ganz nette Säcke unter den Augen ... Sie ist ein robuster F. (Remarque. Obelisk 64); Fegfeuer: seltener für f Fegefeuer; Fegnest [Te:knest]. das; -[e]s. -e [zu mundartl. fegen = reiben, scheuern, rumoren u. tNest] (Schweiz, mundartl.): unruhiger, unsteter Mensch (bes. Kind); fegnesten ['fe:knestn] <sw. V.; hat) (Schweiz, mundartl.): (bes. von Kindern) unruhig % unstet sein; Fegsei [Te:ksl]. das; -s. - (landsch.): das mit einem Besen Zusammengekehrte; Kehricht: ein bißchen F.. ein bißchen Zusammengefegtes (Plievier. Stalingrad 2S2). Feh (feil, das; -[eis. -e [mhd. vech = buntes Pelzwerk]: grauer od. weißer, fein- u. langhaariger Pelz aus dem Fell einer in Sibirien u. Nordwesteuropa vorkommenden Art Eichhörnchen. Fehde [Te:da]. die; -. -n [mhd. vehede. ahd. (gi)fehida = Feindschaft. Streit, zu mhd. gevech. ahd. gifeh = feindse- 810
fehl-, Fehl- lig]: im Mittelalter tätliche Feindseligkeit od. Privatkrieg zwischen Einzelpersonen, Sippen od. Familien zur Durchsetzung von Rechtsansprüchen; kämpferische Auseinandersetzung. Kampf: endlose -n zwischen den Adelsgeschlechtern; ... daß er (= Heinrich der Löwe) dem Kaiser Barbarossa ... F. ansagte (Augstein. Spiegelungen 90); Ü (geh.:) literarische, politische -n [mit Jmdm.] austragen, ausfechten; <Zus.:> Fehdebrief, der: schriftliche Ankündigung, Erklärung einer Fehde; Fehdehandschuh» der in den Wendungen imdm. den F. hinwerfen/vor die FüBe werfen/ins Gesicht schleudern, werfen (veh.JnuJn. zum Kampf. Streit herausfordern; nach dem Brauch der Ritter, dem Gegner als Zeichen der Herausforderung zum Kampf einen Handschuh vor die Füße zu werfen): sie lehnten es ab. Papen zu unterstützen; Ja. sie warfen ihm geradezu den F. hin (Niekisch, Leben 214); den F. aufnehmen/auflieben (geh.; eine Herausforderung zum Kampf. Streit annehmen; nach dem Brauch der Ritter, als Zeichen der Annahme einer Herausforderung zum Kampf den vom Gegner hingeworfenen Handschuh aufzuheben). fehl [feil] <Adv.) in der Verbindung f. am Platz(e]/(seltener:) Ort sein (geh.; in einer bestimmten Situation unangebracht, unpassend sein): dein Tadel war hier f. am Platz; er kam sich f. am Ort (überflüssig, unerwünscht) vor; Fehl [mhd. vael(e) < afrz. faille. zu: fa(il)lir. f fehlen] in der Fügung ohne F. (geh.; ohne Fehler. Makel; einwandfrei, untadelig): ihre Schönheit war ohne F. fehl-, Fehl-: -angäbe, die (Ballspiele): fehlerhafte, nicht den Regeln entsprechende Angabe (3 a); -anzeige, die: a) (Milit.) Meldung bei Schießübungen, daß ein Schuß die Scheibe nicht getroffen hat; b) (ugs.) Mitteilung, daß etw. nicht zutrifft, nicht möglich, nicht vorhanden, nicht getan worden ist: öffentliche Auftritte und Schallplatten: F. (sind keine vorhanden; Hörzu 3. 1974, 39); -aufgäbe, die (bes. Volleyball): fehlerhaftes, nicht den Regeln entsprechendes Hineinspielen des Balles aus dem Aufgaberaum über das Netz in das gegnerische Feld; -aufschlage der (bes. Badminton. Tennis, Tischtennis): fehlerhafter, nicht den Regeln entsprechender Aufschlag (2); -bedienung, die: falsche Bedienung komplizierter elektronischer] Geräte: die Anlage ist gegen F. gesichert; -belegen <sw. V.; hat; nur im Inf. u. 2. Part.) (Amtsdt.): eine Wohnung - vom Standpunkt der sozialen Bedürftigkeit her gesehen - einem falschen Mieter zur Verfügung stellen, vermieten: Patentlösung gesucht für fehlbelegte Sozialwohnungen (MM 20. S. 67.41). dazu: -belegung, die; -besetzen <sw. V.; hat): (einen Posten, eine Stellung, eine Rolle im Theater o.a.) mit jmdm. besetzen, der nicht dafür geeignet ist: die Rolle der Desdemona war mit dieser Schauspielerin fehlbesetzt, dazu: -besetzwg, die: in diesem Film gab es keine -en; -bestand, der: große Lücken aufweisender Bestand; -betrag, der (bes. Kaufmannsspr.. Wirtsch.): Betrag, der sich bei einer Abrechnung als fehlend herausstellt, Defizit: einen F. abdecken; -büdung, die (Med.): unbedeutende fehlerhafte Ausbildung eines Organs, Körperteils, -bitte, die in der Verbindung eine/keine F. tun (geh.; vergeblich/nicht vergeblich bitten), dazu: ^bitten <st. V.; hat) (veraltend): umsonst, vergebens um etw. bitten; -deutung, die: vgl. -Interpretation; -diagnoäe, die: falsche Diagnose; -dtspositkm, die: falsche Disposition; -druck, der <P1. -drucke) (Philat.): (bei Briefmarken) mißglückter Druck, Druck mit Fehlern; -Einkauf, der (Sport): 1. das Einkaufen eines Sportlers, der die an ihn geknüpften Erwartungen nicht erfüllt: mit der Verpflichtung dieses Spielers tat der Verein einen glatten F. 2. eingekaufter Spieler, der die an ihn gestellten Erwartungen nicht erfüllt: der Südamerikaner ist ein F.; -einschätzung, die: falsche Einschätzung. Bewertung: die F. einer Entwicklung; -entscheid, der: svw. t -entscheidung; Entscheidung, die: falsch getroffene Entscheidung: eine F. treffen; Entwicklung, die: Entwicklung in eine falsche Richtung: wirtschaftliche -en; -«mähren <sw. V.; hat; nur im Inf. u. im 2. Part.): falsch ernähren: ein fehlernährter Säugling, dazu: -ernährung, die; -Etymologie, die: svw. t Volksetymologie; -färbe, die: 1. (Kartenspiel) a) Farbe, die einem Spieler fehlt; b) Farbe, die nicht Trumpf ist. 2. Zigarre, deren Deckblatt verfärbt ist. dazu: -färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): Fehlfarbe (2) aufweisend; verfärbt: -e Zigarren; -gebären <st. V.; hat) (selten): eine Fehlgeburt haben, dazu: -geburt, die: 1. Abgang einer noch nicht od. nicht mehr lebensfähigen Leibesfrucht: sie hat zwei -en hintereinander gehabt. 2. vorzeitig abgegangene, nicht lebensfähige Leibesfrucht: eine ausgestoßene F.; -gehen <unr. V.; ist) (geh.): 1. den falschen Weg einschlagen, in die Irre gehen: wenn du diesem Weg folgst, kannst du praktisch nicht f. 2. nicht treffen, danebengehen: der erste Schuß ging fehl. 3. sich irren, sich täuschen: ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, daß ...; vielleicht gehe ich fehl damit, die Sache so zu betrachten; -gewicht. das (Kaufmannsspr.): an einem vorgesehenen od. vorgeschriebenen Gewicht fehlende Menge: ein F. von 20 Gramm; -greifen <st. V.; hat) (geh.): etw. Falsches tun: Major von Dürr hatte sehr fehlgegriffen, als er Daphne eine wundertätige Madonna nannte (A. Kolb, Daphne 63); -griff, der: falsche Entscheidung. Maßnahme: mit diesem Mann hat die Firma einen F. getan, er paßt nicht auf diesen Posten; -haltung, die: 1. svw. t Haltungsfehler: eine körperliche F. 2. (Psych.) falsches Verhalten, falsche Einstellung: eine pädagogische F.; -handlung, die: vgl. -lei- stung; -Information, die: falsche Information; -Interpretation, die: falsche, dem Sachverhalt nicht gerecht werdende Interpretation. Auslegung; Fehldeutung: die F. eines Wortes, einer Aussage, eines Sachverhalts; -interpretieren <sw. V.; hat): falsch interpretieren, auslegen, deuten: er hat die Entwicklung fehlinterpretiert; -Investition, die (bes. Wirtsch.): a) unwirtschaftliche Investition: b) (ugs.) Gegenstand einer unwirtschaftlichen Investition: dieser Wohnhausblock war eine F.; -kalkuiation, die: a) (Wirtsch.) Kostenvoranschlag, der von den tatsächlichen Kosten stark abweicht: -en vermeiden; b) irrtümliche Annahme. / Eini- schätzung: seine Erwartung hat sich als F. erwiesen; -kauf, der: a) (geh.) Kauf, dessen Gegenstand die Ansprüche des Käufers enttäuscht; unnötiger, zu hoch bezahlter Kauf: mit dieser Kaffeemaschine habe ich einen F. getätigt; b) (ugs.) die Ansprüche des Käufers enttäuschender Gegenstand eines Kaufs: diese Kaffeemaschine war ein glatter F.; -konstruk- tkm, die (abwertend): Konstruktion, deren Funktion durch technische Mängel gestört, beeinträchtigt ist: diese Brücke, das Auto ist eine F.; Ü eine gedankliche F. (von falschen Voraussetzungen ausgehende od. mit gedanklichen Fehlern behaftete Theorie); -lefetung, die (Psych.): (auf Grund von Erregung oder Erschöpfung auftretende od. von Vorgängen des Unterbewußtseins beeinflußte) Störung, durch die das angestrebte Handlungsziel nicht erreicht wirdiz. B. das Sichversprechen, das Sichverschreiben): eine Freudsche F. (Fehlleistung, die durch das Wirken unbewußter Wünsche bedingt ist; nach S. Freud, dem Begründer der Psychoanalyse, 1856-1939); Mit soviel Dummheit und Verleumdung in die hochschulpolitische Diskussion einzugreifen, ist eine große F. Ihres Magazins (Spiegel 44. 196S. 7); -leiten <sw. V.; hat) (geh.): einen falschen Wegführen: der Transport wurde fehlgeleitet; Ü eine fehlgeleitete Phantasie, dazu: -leitung, die: -en von Kraftfahrzeugen; -meidung, die: vgl. -anzeige; -menge, die: vgl. -gewicht; -Ordnung, die (Physik): Abweichung von der idealen Anordnung der Atome im Kristall; HPaß, der (Ballspiele): Paß (3), der statt zu einem Mitspieler aus Versehen zu einem Spieler der gegnerischen Mannschaft gespielt wird: einen F. geben, schlagen; -Planung, die: falsche Planung; -punkt, der (Sport): svw. t Minuspunkt; -rechnung, die: vgl. -Planung; -schätzen <sw. V.; hat) (geh.): falsch ein Ischätzen: jmds. Alter f.; -schießen <st. V.; hat) (geh.): beim Schießen das Ziel verfehlen, daneben-, vorbeischießen: Ü Jetzt hast du aber gewaltig fehlgeschossen! (ugs.; falsch geraten, dich geirrt)', -schlag, der: l. Mißerfolg: etw. hat sich als F. erwiesen, herausgestellt; in der Wirtschaft gab es einige Fehlschläge. 2. (Ballspiele) Schlag, bei dem der Spieler den Ball nicht richtig trifft; mißglückter Schlag; -schlagen <st. V.; ist): keinen Erfolg haben, mißlingen: alle Bemühungen schlugen fehl; -schkiß, der: falsche Schlußfolgerum: die wenigen Beobachtungen führen notwendig zu einem F.; -Schreibung, die (selten): fehlerhafte Schreibung; -schuß, der: Schuß, der sein Ziel verfehlt: einen F. tun; -sichtig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): auf Grund eines Augenfehlers im Sehvermögen beeinträchtigt: f. sein, dazu: -sichtigkeit» die: Kurzsichtigkeit ist eine Art der F.; -Spekulation, die: falsche Spekulation; -sprung, der: a) (Leichtathletik) Sprung, bei dem der Springer beim Weit- und Dreisprung übertritt od. beim Hoch- u. Stabhochsprung die Latte nicht überqueren kann; b) (Turnen) begonnener, aber nicht ausgeführter Sprung am Pferd; -Start, der: 1. (Leichtathletik) regelwidriger, verfrühter Start: einen F. verursachen. 2. (Flugw., 811
fehlbar Technik) mißglückter Start: das Flugzeug, die Rakete hatte einen F.; --stelle, die (Wirtsch.): freie, unbesetzte Stelle: eine F. mit im dm. besetzen; -Steuerung, die (Med.): Funktionsstörung: vegetative -en; -stoß, der (Sport): Stoß, der sein Ziel verfehlt; -treten <st. V.; ist) (geh.): falsch treten: plötzlich trat ich fehl und stürzte; stritt, der: a) falscher, ungeschickter Tritt: ein F. im Gebirge kann das Leben kosten; b) (geh.) sittliche Verfehlung: einen F. tun. begehen; sich eines -s schuldig machen; Ü der Verein darf sich jetzt keinen F. (keine Niederlage, keinen Punktverlust) mehr erlauben; c) (veraltend) von der Gesellschaft verpönte Liebesbeziehung eines Mädchens, aus der ein uneheliches Kind hervorgegangen ist; Mirteil, das: a) Urteilsspruch, durch den ein Angeklagter nicht seiner tatsächlichen Schuld entsprechend (z.B. unschuldig) verurteilt wird: ein F. fällen; b) falsche Beurteilung: ein F. über einen Sachverhalt abgeben; -verhalten, das (Psych): den gesellschaftlichen Normen widersprechendes Verhalten: die richtige Beurteilung kindlichen -s; -versuch, der (Gewichtheben. Leichtathletik): ungültige Übung; ^wurf, der (Leichtathletik): ungültiger Wurf bei einem Wurf Wettbewerb; -zeit, die: 1. (Sozialvers.) für die Berechnung der Rente fehlende Zeit: Wird es bei Pflichtversicherung... möglich sein. Lük- ken und -en auch im bisherigen Versicherungslauf zu korrigieren? (Welt 4. 11. 67. 2). 2. Zeit, in der jmd. gefehlt hat: Weiterhin soll sich gezeigt haben, daß ... die -en abnahmen sowie weniger Klage über Müdigkeit ... zu hören war (Neues D. 6. 6. 64.4); -zündung, die (Technik): (bei Verbrennungsmotoren) Zündung zu einem dafür nicht vorgesehenen Zeitpunkt; *F. haben (ugs.; etw. nicht richtig begreifen, begriffsstutzig sein). fehlbar[fe:lba:Q] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: 1. (Schweiz.) a) kränklich; b) eines Verstoßes gegen jmdn., etw. schuldig. 2. (selten) nicht gegen Verfehlungen gefeit (Ggs.: unfehlbar): denn Joseph war ein Mensch, dazu ein recht -er (Th. Mann. Joseph 410); <Abl. zu 2:> Fühlbarkeit, die; - (Ggs.: Unfehlbarkeit); fehlen [Te:bn] <sw. V.; hat) /vgl. gefehlt/ Imhd. vaelen. velen < (a)frz. faUDlir = verfehlen, sich irren < lat. fallere]: l.a)g) nicht existieren, nicht vorhanden sein: besondere Kennzeichen fehlen; sie will dem Kind den fehlenden Vater ersetzen; ß) nicht zu jmds. Verfügung stehen; jmdm. abgehen: uns fehlt das Geld für eine Sommerreise; ihm fehlt Jeder Sinn für Humor; b) (von Menschen) zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht an einer bestimmten Stelle sein, wo man eigentlich sein sollte; abwesend sein, ausbleiben: die Kinder haben schon öfter unentschuldigt gefehlt: bei dieser Veranstaltung darfst du nicht f. (mußt du unbedingt dabeisein); c) / sehnlich! herbeigewünscht, vermißt werden: du wirst/deine Hilfe wird mir sehr f.; das Auto fehlte uns doch sehr; d) nicht mehr da-, verschwunden, verlorengegangen sein: in der Kasse fehlen SO Mark; an der Jacke fehlt ein Knopf (ist ein Knopf abgegangen); sie suchte ihren fehlenden Schuh: e) zur Erreichung eines bestimmten Zustandes erforderlich sein: noch drei Punkte fehlen [ihm] zum Sieg; diesem Satz fehlt noch der letzte SchlifT (er muß in seiner letzten Form noch verbessert werden); viel fehlte nicht/es fehlte nicht viel, und wir hätten Streit bekommen (beinahe hätten wir ...); jetzt fehlt mir noch, daß ich krank werde (iron.; wenn ich jetzt krank werde, ist das Unglück vollkommen)', der/die/das fehlt mir gerade noch [zu meinem Glück/in meiner (Raupen)samm- lung] (ugs. iron.; den/die/das kann ich jetzt überhaupt nicht brauchen). 2. <unpers.) nicht in genügendem Ausmaß vorhanden sein, nicht ausreichen, zu knapp sein, mangeln: es fehlt uns an allem, am Nötigsten, an ausgebildeten Lehrern: die Gastgeber ließen es an nichts f. (hohen alles aufgeboten, um die Gäste zufriedenzustellen); an mir soll es nicht f. (ich bin dazu! bereit, stelle mich dazu zur Verfügung); R bei dir fehlt's wohl [im Kopf)? (was machst, was redest du denn für Unsinn?); wo fehlt's denn? (was hast du, haben Sie denn für Sorgen, Probleme?). 3. sich krank fü/ilen. krank sein: fehlt dir etwas?; mir fehlt nichts. 4. (veraltet) nicht treffen, verfehlen: das Ziel, den richtigen Weg f.; ♦weit gefehlt! (geh.; Irrtum!; völlig falsch eingeschätzt, vermutet, geraten ) 5. (geh.) eine Sünde begehen, etwas Unrechtes tun: ich weiß, wie sehr ich gefehlt habe; Fehler [Te.lF], der; -s. -: l.a) etw., was falsch ist, vom Richtigen abweicht; eine Unrichtigkeit: ein grober, schwerer, leichter, [ganz] dummer, verhängnisvoller, folgenschwerer F.; grammatische, stilistische F.; F. in der Rechtschreibung; in die Rechnung hat sich ein F. eingeschlichen; F. korrigieren; er hat im Diktat 10 F.; ich habe mir einen schweren F. zuschulden kommen lassen; (Sport:) der Schiedsrichter entschied, erkannte auf F.; b) irrtümliche Entscheidung, Maßnahme; Fehlgriff: einen F. begehen, wiedergutmachen; F. machen; es war ein F. (es war falsch). daß wir fortgegangen sind; das war mein F. (meine Schuld). 2.a) schlechte Eigenschaft. Mangel, schwache Stelle: charakterliche, körperliche F. haben; ihr F. ist. daß sie zuviel ißt; der F. (Nachteil) bei der Sache liegt darin, daß ...; b) Stelle an einer hergestellten Ware, die nicht so ist, wie sie sein müßte; Textilien. Porzellan mit kleinen -n. fehler-. Fehler-: -analyse, die; -anfällig <Adj.; nicht adv.>: den... kostspieligsten und -sten Arbeitsgang bei der Leiterplattenherstellung (Elektronik 10.1971. A 10); -frei <Adj.; o. Steig.): frei von Fehlern, Mängeln: sie spricht f. Deutsch; der preußische König Friedrich der Große konnte nicht f. deutsch schreiben (Grzimek. Serengeti 169); (Sport:) der Reiter blieb auch bei dieser Runde f.; -grenze* die (Fachspr.): maximal zulässige Abweichung vom Sollwert einer gemessenen Größe; -linguistik, die: Bereich der Sprachwissenschaft, in dem man sich mit Ursachen u. Arten der Fehler, vor allem bei der Erlernung von Fremdsprachen, beschäftigt; ^k» <Adj.; o. Steig.): einwandfrei, keine Fehler enthaltend, ohne Fehler (Ggs.: fehlerhaft): ein Gedicht f. aufsagen; der Edelstein ist völlig f.. dazu: -losigkeit, die; - (Ggs.: Fehlerhaftigkeit); -pui*t, der (Sport): Fehler (1 a): der Sieger hatte 4 -e; -quelle, die: Ausgangspunkt für Fehler: eine F. erkennen, ausschließen; Miuote.die (Statistik): rechnerische Erfassung der Fehler, die bei der Messung einer i unbekannten Größe auftreten können; -rechnung, die <o. PL): Teilgebiet der angewandten Mathematik, das sich mit den Methoden zur Erfassung der bei der Messung einer 1 unbekannten Größe auf tretenden zufälligen Fehler befaßt; -suche, die: auf F. gehen; -zahl, die <P1. selten): Anzahl der Fehler, bes. in einer schriftlichen Arbeit. fehlerhaft <Adj.; o. Steig.): mit Fehlern. Mängeln behaftet (Ggs.: fehlerlos): eine -e Aussprache; -es Porzellan; <Abl.:) Fehlerhaftigkeit, die; - (Ggs.: Fehlerlosigkeit); fehlhaft <Adj.; nicht adv.) (Schweiz.): schuldig. Fehn [fe:n], das; -[e]s. -e [niederl. veen = Morast; vgl. Fenn] (niederd.): svw. tFenn; <Zus.:> Fehnkolonie, die: entlang einem Kanal angelegte Siedlung in einem Moorgebiet; Fehnkultur, die (Fachspr.): Methode der Bodenkultur zur Gewinnung landwirtschaftl. Nutzfläche aus Moorboden. Fehwerk, das; -[eis [zu TFehJ (Kürschnerhandwerk): svw. t Pelzwerk. Fei [fi&j]. die; -. -en [mhd. fei(e) < afrz. faie < vlat. Fäta. tFee] (dichter, veraltet): svw. TFee; feien [f^pn] <sw. V.; hat) [mhd. veinen = nach Art der Feen durch Zauber schützen, zu tFee (älter: TFeiM (geh.): gegen etw. schützen, unverletzlich machen: Der Kummer... feit einen auch gegen vieles (Seghers. Transit 198); (meist im 2. Part.:) gegen Vorwürfe, gegen jedes Klima gefeit sein. Feier ['fiy«!. die; -. -n [mhd. vire. ahd. fir(r)a = Festtag. Feier < spätlat. feria. Sg. von lat. feriae. f Ferien]: a) festliche Veranstaltung anläßlich eines bedeutenden Ereignisses od. eines Gedenktages: eine F. in kleinem Rahmen, im Familienkreis: zu seinem Geburtstag/anläßlich seines Geburtstages veranstalteten wir eine kleine F.; eine nette, gemütliche F. machen; (geh..) eine F. begehen; b) festliches, würdiges Begehen: die F. des heiligen Abendmahls; Fräulein Helga, genehmigen Sie dem Leutnant zur F. des Ritterkreuzes einen Ehrentanz? (Hochhuth. Stellvertreter 29): *zur F. des Tages (meist scherzh.; um den Tag würdig zu begehen). ffiier-, Feier-: -abend, der [urspr. = Vorabend eines Festes]: a) Freizeit im Anschluß an den Arbeitstag: seinen F. genießen; b) Dienstschluß. Arbeitsschluß: F. machen; nach F.; [für heute ist] F.!; U für mich ist F.. dann ist/mache ich F.! (ugs.; ich kann, mag nicht mehr weiternxachen; für mich ist es aus. vorbei!)', damit, mit etw. ist [bei mir] F. (ugs.; diese Sache, etw. interessiert i mich 1 nicht mehr, ist ffür mich I abgeschlossen, erledigt), dazu: -abendarbeit, die: Arbeit, die jmd. nach Feierabend(b) verrichtet, -abendbeschfif- tisung, die. -abendheim, das (DDR): Altersheim, -abend- lektüre,die.-abendlich<Adj.; o. Steig.): eine -e (gemütlichentspannte) Stimmung; -Schicht, die (Bergbau): ausgefallene Schicht als Folge eines wirtschaftlichen Engpasses: -en und Kurzarbeit; -stunde, die: Gedenkstunde in festlichem. 812
fein würdevollem Rahmen: eine F. zum 1. Mai/anläßlich des 1. Mais; in einer F. wurde er wegen seiner Verdienste geehrt; Mag, der: a) jährlich wiederkehrender, staatlich anerkannter Gedenktag, an dem nicht gearbeitet wird: ein gesetzlicher, kirchlicher, hoher F.; der 17. November ist ein F.; [wir wünschen Ihnen] schöne, erholsame -e!; das Museum ist leider an Sonn- und Feiertagen geschlossen; b) Tag. an dem man etwas besonders Schönes erlebt: heute ist für mich ein F., dazu: -täglich <Adj.; o. Steig.): Still und f. war es in diesen kleinen Gassen (Bredel, Väter 64), -tags <Adv.>: an Feiertagen: sonn- und feiertags geschlossen, -tassruhe, die: an Feiertagen eingehaltene Arbeits ruhe: die F. stören, beeinträchtigen, -tagsstille, die: das Fehlen des Lärms, der Betriebsamkeit des Alltags, das einen Feiertag auszeichnet, -tagssttaimung, die: friedliche, entspannte Stimmung eines Feiertages/. Feierei [fqjd'r^j], die; -. -en (ugs. abwertend): allzu häufiges od. allzu langes, als lästig empfundenes Feiern: diese F. geht mir allmählich auf die Nerven; feierlich <AdJ.) [mhd. virelich]: a) der Würde des Augenblicks Rechnung tragend, würde-, weihevoll, erhebetui: eine -e Handlung; -e Stille; jmdm. ist f. zumute; sie wurden f. verabschiedet; er schüttelt mir f. (pathetisch) die Hand; er verbeugte sich f. (förmlich): das/es ist Ja [schon] nicht mehr f. (ugs.; kaum mehr erträglich)', b) nachdrücklich, emphatisch: etw. f. erklären, versprechen; <Abl. zu a:> Feierlichkeit, die; -. -en: l.a) <o. PI.) das Feierlichsein: Würde, Ernst: die F. der Stunde; etw. mit einer gewissen F. tun. sagen; ein Anflug von F.; b) feierliche, förmliche Äußerung: „Das klingt wie von Schiller. Wem gelten die -en?" fragte Marianne spöttisch (Baum. Paris 67). 2. Feier, feierliche Veranstaltung: die -en dauern mehrere Tage; Begräbnisse oder sonstige ernste -en; an einer F. teilnehmen; feiern ['fiüm] <sw. V.; hat) [mhd. viren. ahd. firön; nach mlat. feriäre): l.a) festlich, würdig begehen: als Fest. Feier gestalten: Feste. Weihnachten. Geburtstag. Hochzeit f.; Abschied. Wiedersehen f.; eine Messe, das heilige Abendmahl f. (zelebrieren): b) (von einer Gesellschaft) fröhlich, lustig beisammen sein: wir feierten jede Nacht; c) / als jmdn., etw. i ehren, umjubeln: bei seiner Rückkehr wurde der Sportler gefeiert; sie feierten ihn als Erretter des Vaterlandes; in seiner Rede feierte er die Liebe; sie ist eine gefeierte Schönheit. 2. (ugs.) gezwungenermaßen I mit der Arbeit aussetzen: die Arbeiter mußten [eine Woche lang] f. feig[e] [f$jk. f^jga] <Adj.) [mhd. veige. ahd. feigi. eigtl. = dem Tode verfallen, unselig, verdammt] (abwertend): 1. ohne Ehrgefühl, unehretüiaft i vor jeder Gefahr, jedem Risiko ängstlich zurückschreckend, ohne Mut: eine feige Memme; feige Ausreden; der Kerl ist feig[e]; sich feig[e] zurückziehen. 2. hinterhältig, gemein: ein feiger Mord; jmdn. feig[e] verraten; sie haben uns feig[e] im Stich gelassen. Feiae Cfiijga]. die; -. -n [mhd. vige. ahd. figa < aprovenz. figa < vlat. fica < lat. ficus]: 1. Vertreter einer in den Tropen u. in Südeuropa vorkommenden Gattung von Maulbeergewächsen mit eßbaren Früchten, die frisch oder getrocknet u. gepreßt gegessen werden: der Gummibaum ist eine F. 2. svw. t Feigenbaum. 3. Frucht des Feigenbaums: getrocknete -n; ein Kranz -n. 4. a) (derb) Vagina: b) (derb abwertend) Weibsbild. Hure. Feigen-: -baian. der: Baum od. Strauch der Gattung Feige mit weichem. Milchsaft führendem Holz, großen, fingerförmig gelappten, derben Blättern u. birnenförmigen, süßen Früchten, die frisch oder getrocknet und gepreßt gegessen werden: -Watt, das [2: nach 1. Mose 3.7, wo sich Adam u. Eva Lendenschurze aus Feigenblättern flechten]: 1. Blatt des Feigenbaums. 2. etw.. was dazu benutzt wird. etw. vor anderen zu verbergen: etw.. was als Tarnung od. / schamhafte Verhüllung dient: etw. als F. benutzen; -distel, die: svw. tOpuntie; -kafFee, der: Kaffee-Ersatz aus gerösteten u. zerkleinerten Feigen: -kaktus, der: Vertreter einer weltweit verbreiteten Art von Kakteen aus den tropischen Gebieten Amerikas mit roten, eßbaren Früchten in der Größe von Feigen (3). Feigheit, die; - [mhd. veicheit = Unheil. Unseligkeit]: das Feigesein. Angst vor jeder Gefahr, jedem Risiko: mein Zögern war F.; F. ist schlimmer als Tod (Frisch. Stiller 307); sich seiner F. schämen; (Milit.:) er wurde verurteilt wegen F. vor dem Feind; feigherzig <AdJ.) (veraltend): svw. tfeig[e] (1). dazu: Ffjgherzigkeit, die; - (veraltend): svw. t Feigheit; Feigling, der; -s. -e (abwertend): feiger Mensch: ein erbärmlicher F.; jmdn. einen F. nennen; du wagst es Ja doch nicht, du F.! Ffiigwarze, die; -. -n [zu t Feige (3); nach der Ähnlichkeit mit einer Feige]: warzenähnliche Hautwucherung, die sich an Geschlechtsteilen u. am After bilden kann: Ffijgwurz, die; -, -en [zu t Feige (3); nach den feigenartigen Wurzeln]: svw. t Scharbockskraut. feil [f^jl] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mhd. veile. ahd. feili = käuflich]: 1. (geh. abwertend) (von Menschen) für Geld zu haben, käuflich: eine -e Dirne; ... wenn nicht gar Tür einen -en Agenten des Heiligen Stuhls zu halten (K. Mann. Wendepunkt 318); Ü Wollt ihr nun gelassen beiseite stehen - soll der -e Spott von euren Lippen lästern? (Kaiser. Bürger 20). 2. *f. sein (veraltet; verkäuflich, zu verkaufen sein): das Grundstück ist [ihm] [für/gegen eine bestimmte Summe] f.; Sie werden nicht erstaunt sein, zu hören, daß für Geld nicht alles f. ist (Brecht. Groschen 104). feil-. 'Ffiil- (feil): -bieten <st. V.; hat) (geh.): zum Verkauf anbieten: Waren, die in ausreichenden Mengen zu günstigen Preisen feilgeboten werden, dazu: -btetung, die; -. -en: 1. das Feilbieten. 2. (österr.) Versteigerung: -halten <st. V.; hat) (veraltet): svw. t-bieten. Waren. Lose f. 2Fdl- (Feile; vgl. auch: Feilen-): -arbeit, die: Produkt, das durch Feilen entstanden ist: ^kloben. der: zangenartiger, handlicher Schraubstock zum Festhalten kleiner Werkstük- ke: Mnaschine* die: Maschine, die das Feilen von Hand ersetzt u. erheblich größere Leistung bringt: -späne <P1.): svw. t^staub; -staub, der <o. PL): Abfall, Abrieh, der beim Feilen entsteht: -strich, der: glättende Arbeit mit der Feile. Feile ffQjh]. die; -. -n [mhd. vile. ahd. fila; H. uj: Werkzeug aus gehärtetem Stahl mit vielen kleinen Zähnen oder Rillen zur spanenden Bearbeitung. Glättung von Oberflächen: eine grobe, feine F.; die F. ansetzen; ein Werkstück mit der F. bearbeiten; Ü er legte die letzte F. an sein Werk (geh.; brachte letzte Verbesserungen an): [an] einer Sache fehlt die letzte F. (eine Sache läßt die Vollendung, die endgültige Form vermissen): <Abl.:> feilen [f^jhn] <sw. V.; hat) [mhd. vilen. ahd. fTlon]: durch Bearbeitung mit einer Feile die letzten Unebenheiten von etw. entfernen, glätten: etw. passend, rund f.; einen Schlüssel f. (den Schlüsselbart durch die Bearbeitung mit der Feile passend machen): ich muß mir die [Fingernägel f.; Ü an diesen Versen hat er lange gefeilt (immer wieder bessernd u. glättend gearbeitet). Feilen- (vgl. auch: Feil-): -hauer, der: jmd., der Feilen herstellt (Berufsbez.); -haumaschme. die: Maschine zur Herstellung von Feilen: -heft, das: Griff der Feile: -hieb, der: Gestaltung u. Anordnung der Zähne einer Feile. Feilicht [f^jlwjt]. das; -s (veraltet): svw. tFeilstaub. feilschen [fcuUn] <sw. V.; hat) [mhd. veils(ch)en. zu tfeil] (abwertend): bei einem Kauf durch hartnäckiges, kleinliches Handeln einen möglichst günstigen Preis für etw., den größtmöglichen Vorteil zu erreichen suchen: er feilscht zäh um den Preis jedes einzelnen Stücks; <subst.:> nach langem, hartem Feilschen. 'Feim [fi|)m]. der; -[e]s [mhd. veim. ahd. feim = Schaum] (veraltet): Brandung. ^etai [-]. der; -[e]s. -e. Feime [f^ma]. die; -. -n. Feimen ffiljmdn]. der; -s, - [mniederd. vime. wohl mit Anlautwechsel das gleiche Wort wie T Dieme] (nordd.. md.): großer, aufgeschichteter Haufen von Heu, Stroh, Getreide od. Holz: fetalen [-] <sw. V.; hat): zu Feimen aufschichten. fein [fi|jn] <Adj.) [mhd;< fin < afrz. fin = fein, zart < galloroman. finus = Äußerstes, Bestes, zu lat. finis = Ende, Grenze]: l.a) von dünner, zarter Beschaffenheit: -es (Ggs.: grobes) Gewebe; -e Linien. Striche; ihr Haar ist sehr f. (Ggs.: dick); ein -es (engmaschiges) Sieb; b) von angenehm-zartem Äußeren, feingeschnitten: ein -es Profil; -e Hände haben; das Mädchen hat ein -es Gesicht; c) aus kleinsten Teilchen bestehend (Ggs.: grob): -er Zucker; der Sand ist hier besonders f.; etw. ist f. gemahlen. 2.a) einfühlsam, feinsinnig: ein -es Verständnis, einen -en Sinn für etw. haben; er sagte es mit -em Humor; b) fähig, auch nur andeutungsweise vorhandene Sinneseindrücke wahrzunehmen bzw. auf Impulse zu reagieren: empfindlich, scharf, genau, exakt: ein -es Gehör, eine -e Nase haben; -e Instrumente; ein -er Beobachter; ein Gerät f. einstellen; Unterschiede f. (alle Einzelheiten berücksichtigend, genau) 813
fein-, Fein- herausarbeiten; c) nur einem scharfsinnigen Beobachter (als solches) erkennbar: schlau, listig, gerissen: ein -er Schachzug; f./aufs feinste ausgeklügelt. 3.a) (nicht adv.) von ausgezeichneter Qualität, hochwertig, erlesen, vorzüglich, exquisit: -es Gebäck. Tafelobst; es duftet nach einer -en Seife; -es (reines) Gold. Silber; die -e Küche (Küche, in der vorzügliche Speisen gekocht werden); b) (ugs.) erfreulich, lobenswert: das ist eine -e Sache; f., daß du wieder da bist* der Vortrag war f. kurz; *f. [helraussein (ugs.; nach Überwindung einer Schwierigkeit in glücklicher Lage sein): Es gibt da einen Trick .... da ist man f. raus (Spiegel 34.1975.37); nur wer Schulden machen kann, ist f. heraus. Sie verschwinden von selbst (Remarque. Obelisk 46); c) (ugs.) (von Menschen) anständig, nett, patent: er ist wirklich ein -er Kerl; (iron.:) du hast ja eine-e Verwandtschaft; da kommt die -e Kollegin. Jetzt will sie sich verlustieren. Zuschauen, wie mir der Kopf geschoren wird vom Kreisleiter (M. Walser, Eiche 16). 4. gediegen, vornehm, elegant aussehend : ein -er Herr; -e Manieren; Die -en Pinkels sind auch nicht mehr wie wir (Fallada, Mann 6); du dünkst dich/du bist dir wohl zu f. dafür; f. aussehen; vgl. feinmachen, sich. 5. <adv.> (ugs.) zum Ausdruck der Verstärkung. Bekräftigung: etw. f. (schön) säuberlich aufschreiben; daß du mir f. (ja. bloß) brav bleibst! (ein-. Fein-: -absttamung, die (Technik): präzise Einstellung eines Geräts: -anspräche, die (Milit): Meldung eines Standortes, bes. eines feindlichen Zieles, mit genauen Kennzeichen (Ggs.: Grobansprache); ^arbeit, die: Sorgfalt u. Konzentration erfordernde Kleinarbeit: die F. kostet viel Zeit; -bÄcker. der: Handwerker, der feines Gebäck herstellt. Konditor (Be- rufsbez.); -bAckerei, die: Betrieb, in dem feines Gebäck hergestellt wird, Konditorei: -backwaren <P1.>: svw. Kge- bäck; -bearbeitung, die (Technik): Bearbeitungsverfahren zur Verbesserung der Präzision od. zur Erreichung einer optimalen Oberflächenstruktur eines Werkstücks: -besaitet <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): zartbesaitet, empfindlich: -blech, das: dünnes Blech (Ggs.: Grobblech); -brand. der (Technik): Reinigung von Metallen: Beseitigung der letzten Verunreinigungen durch Oxydation u. Verschlackung: -brennen, das; -s: svw. Kbrand; -chcmikaJie, die (meist Pl.>: sorgfältig gereinigte Chemikalie (Ggs.: Schwerchemi- kalie); Einstellung* die: genaue, scharfe Einstellung eines Geräts (Ggs.: Grobeinstellung); -fikiig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: feine Fäden aufweisend: aus feinen Fäden bestehend: -faserig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: feine Fasern aufweisend, aus feinen Fasern bestehend (Ggs.: grobfaserig); -frost, der (DDR): Tiefkühlkost. dazu, -frostgemüse, das (DDR): tiefgefrorenes Gemüse, -frostobst, das (DDR): vgl. Nfrostgemüse. -frostware, die <o. PI.) (DDR): Tiefkühlkost: -fühlend <Adj.>: Zart-. Taktgefühl besitzend, feinsinnig: -filhlig l-fy:li^l <Adj.>: 9) fein empfindend, zartfühlend: einfühlsam, sensibel: ein -er Mensch; etw. f. charakterisieren; b) (Technik) auf fehlste Impulse ansprechend, reagierend: -e Mikroschalter: <Abl. zu a:> -fühligkeit, die: -: feines Empfinden. Einfühlsamkeit. Sensibilität: Aber Ciarisse las durch eine nervöse F. ... seine Gedanken (Musil. Mann 913); -geädert <Adj.; feiner, am feinsten geädert; nur attr.): die -en Flügel der Libelle; -gebftck, das <o. PL): feine Backwaren (Torten. Kuchen. Kekse o. äj; -ae- fühl, das <o. PL): feines Gefühl. Empfinden: großes F. bei etw. zeigen; ^gegliedert <Adj.; feiner, am feinsten gegliedert; nur attr.>: -e Hände; -gehalt. der: in Promille ausgedrückter Anteil des reinen Edelmetalls in Gold- u. Silberlegierungen: der F. des Ringes ist aus dem Stempel ersichtlich, dazu: -gehaltsstempel. der: der F. ist im Inneren des Ringes angebracht; -gemähten <Adj.; feiner, am feinsten gemahlen; nur attr.) (Ggs.: grobgemahlen): -es Mehl; --geschliffen <Adj.; feiner, am feinsten geschliffen; nur attr.): -es Kristall; -geschnitten <Adj.; feiner, am feinsten geschnitten; nur attr.): 1. sehr klein geschnitten: -e Kräuter. 2. nichts Grobes enthaltend, in allen Einzelheiten ausgebildet: ein -es Gesicht. Profil; sie bewunderte die -en Hände des Arztes; -geschwungen <Adj.; feiner, am feinsten geschwungen, nur attr.): -e Augenbrauen; -gesponnen <Adj.; feiner, am feinsten gesponnen; nur attr.) (Ggs.: grobgesponnen): -es Garn; ^gestoßen <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): -er Zimt; -gestreift <Adj.; feiner, am feinsten gestreift, nur attr.) (Ggs.: grobgestreift): ein -er Anzug; -gewicht, das: Gewicht des in einer Münze enthaltenen Anteils an Edelmetall: **ut- zekhnet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es Gefieder; -tflied[e)rig <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.): von feinem, schlankem Wuchs: -e Hände; -gold, das: reines Gold: eine Unze F.; -guß, der: Gießverfahren zur Verbesserung der Präzision od. zur Erreichung einer optimalen Oberflächenstruktur eines Gußstücks: -hörig [-h0:n$] <Adj.>: ein feines Gehör besitzend, hellhörig, dazu: -hörigkett, die; -; -kera- mik, die <o. PI.): keramische Erzeugnisse aus feinporigem Material mit homogener Struktur (Ggs.: Grobkeramik): Porzellan und andere F.. dazu: -keramisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.): der Feinkeramik zugehörend: -e Geschirrwaren; -körn, das <o. PI.) (Ggs.: Grobkom): 1. (Schießen) Art des Zielens, bei der nur die Spitze des Korns in der Kimme sichtbar ist. 2. (Fot.. Metallurgie) feines Korn (4 a). zu 2: -kornentwlckler. der (Fot.): Entwickler, der eine fotografische Schicht zu einem feinen Korn (4 a) heranentwickelt: -körnig <Adj.; nicht adv.) (Ggs.: grobkörnig): 1. eine geringe Größe des Korns (4 b) aufweisend: -er Sand. 2. (Fot.) (von Filmen) mit einer Schicht von feinen, gut verteilten Körnern (4a) versehen, weniger lichtempfindlich, kontrastreich, dazu: -körnigkeit, die; - (Ggs.: Grobkömigkeit); -kost, die: Sammelbez. für feine Speisen. Delikatessen. dazu: -kostabteihmg, die: vgl. -kostgeschäft: dieses Kaufhaus hat eine F., -kostgeschäft. das: Geschäft, in dem Feinkost verkauft wird, -kostladen, der: vgl. -kostgeschäft; -kupfer, das: vgl. -gold; -machen <sw. V.; hat): gute Kleidung anziehen, nett zurechtmachen: sie hat sich [für den Abend] feingemacht; -maschig (Ggs.: grobmaschig): vgl. engmaschig (1): ein -es Netz, dazu: -maschig- keit. die; -; -mechanik, die: Teilgebiet der Technik, das sich mit dem Bau feiner meßtechnischer Geräte u. Apparate befaßt, dazu: -mechanlker. der: jmd.. der feinmechanische Geräte u. Instrumente herstellt u. wartet (Berufsbez.). -medianisch <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): der Feinmechanik zugehörend: -e Geräte. Instrumente; -messen, das; -s (Technik): präzises Messen mit einer Genauigkeit von 0.001 mm u. darunter bei der Herstellung u. Kontrolle von Meßinstrumenten: -meflgerftt, das: hochempfindliches Gerät, das zur genauen Messung von Längen u. Winkeln dient: Mneßtech- nOu die: Teilgebiet der Technik, das sich mit genauen Messungen befaßt: -messung, die: svw. t-messen; -narbig <Adj.; nicht adv.): (von Leder) mit feinen Narben bedeckt (Ggs.: grobnarbig); -nervig [-nErvi$. auch: -nerfi^J <Adj.>: feine Nerven besitzend, empfindlich: sensibel: ein -er Künstler, dazu: -nervigkeit, die; -; -optik, die: Optik von hoher Genauigkeit für die Fertigung hochwertiger optischer Geräte: -porig <AdJ.; nicht adv.): mit feinen Poren versehen (Ggs.: grobporig): eine -e Haut; -rippware, die <o. PI.) (Textil- ind.): Wirkware mit feinem Rippenmuster, bes. für Unterwäsche: -sandig <Adj.; nicht adv.): ein -er Strand; -schleifen <st. V.; hat): durch abschließendes Schleifen die Präzision od. die Oberflächenbeschaffenheit eines Werkstücks verbessern: -schmecker. der: jmd.. der einen ausgeprägten Sinn für feine Speisen hat: -schmeckerin. die; -. -nen: w. Form zu t-schmecker; -schmeckerisch [-JmekanJl <Adj.; nicht präd.): in der Art eines Feinschmeckers: sich etw. f. über die Zunge gleiten lassen; Üer... genoß f. ein ... Mozartquartett (Fr. Wolf. Menetekel 175); -schmeckerlokal, das: Lokal, in dem besondere u. feine Speisen u. Getränke serviert werden: -schnitt, der: 1. besonders fein geschnittener Rauchtabak (Ggs.: Grobschnitt). 2. letztmaliges Schneiden eines Films zur Verbesserung der Bildwirksamkeit: -seife, die: feine Seife: -silber. das: reines Silber, -sinnig <Adj.>: mit feinem Sinn, feinem Empfinden für alles begabt, bes. für künstlerische Dinge: ein -er Mensch, dazu: -sinnigkeit. die; -; -spinnen, das; -s (Textilind.): letzter Spinnvorgang, bei dem das Garn seine Feinheit. Gleichmäßigkeit u. Drehung erhält: -sprit.der: svw. t Branntwein; -struktur, die (Physik): geometrischer Aufbau. Anordnung der Materie in einer Dimension, die mit einem mit Lichtstrahlen arbeitenden Mikroskop nicht mehr erfaßt werden kann (Ggs.: Grobstruktur): die F. der Zellen; -strumpf, der <meist PL): feiner Strumpf. Strumpf mit voller Paßform, dazu: -Strumpfhose, die: vgl. ^strumpf; -tftsdiner, der: jmd.. der Handtaschen. Schreibmappen. Brieftaschen. Börsen u. ä. herstellt (Berufsbez.); -verteilt <AdJ.; feiner, am feinsten verteilt, (auch:) feinstverteilt; nur attr.): fein u. gleichmäßig verteilt: in -er Form; -waage, die: Waage, die die Werte besonders genau angibt: -wische, die: einzelnes od. mehrere Wäschestücke, die auf Grund ihres recht empfindlichen Materials beim Waschen besonders schonend behandelt werden müssen: 814
Feld F. und Kochwäsche; -Waschmittel, das: für die Behandlung der Feinwäsche geeignetes Waschmittel; -Waschpulver, das: svw. f -Waschmittel. feind [fajnt] <Adj.> in der Verbindung Jmdm., einer Sache f. sein (geh.; abgeneigt sein; jmdn.. etw. entschieden ablehnen): jmdm.. dem Alkohol f. sein; Feind [-]. der; -[eis. -e [mhd. vlnt. viant. ahd. fiand. subst. 1. Part, von ahd. ffen = hassen]: l.a) jmd.. dessen persönliches Verhältnis zu einem anderen Menschen von starker Abneigung od. von Haß bestimmt ist: ein erklärter, erbitterter F.; Äußere und innere -e verhetzen das arbeitende Volk gegen seine alten Brotgeber (Marchwitza. Kumiaks 103); F. der Menschheit (Reinig. Schiffe 96); -e der Arbeiterklasse (Dönhoff. Ära 92); ein F. des Volkes ( Verräter); sie waren -e (haßten sich); [keine] -e haben; sich [mit etw.] -e machen; sich jmdn. zum F. machen (Anlaß dazu geben, daß jmd. dem Betreffenden gegenüber eine feindliche Haltung einnimmt) ; dieses Tier hat viele -e (andere Tiere, die es fressen wollen); der böse F. (christl. Rel.; Teufel): Ü Erfüllung ist der F. der Sehnsucht (Remarque. Obelisk 259); b) jmd., der etw. ablehnt, verurteilt, bekämpft: ein F. der künstlichen Düngung, des Alkohols; er ist ein F. jeder heftigen Auseinandersetzung; *ein [geschworener, abgesagter] F. von etw. sein (geh.; etw. entschieden verurteilen, ablehnen): Ich bin ein geschworener F. von Tanzlustbarkeiten (Kirst. Aufruhr 187). 2. <o. PL) feindliche Truppen, feindliche Streitmacht: der F. steht vor den Toren; den F. angreifen, zurückwerfen; zum F. überlaufen; * ran an den F.! (ugs.; kräftig zugepackt, zugelangt!): vor dem F. bleiben (geh. verhüll.; im Kriege fallen). feind-, Feind-: -berühnmg, die (Mllit.): Zusammentreffen mit dem Feind (2) im Kampf: F. vermeiden; Zwei Tage lang konnte ich nichts schreiben, weil wir F. hatten. Viele leben nicht mehr (Grass, Hundejahre 414); -WH, das <o. Pl.>: bestimmte Vorstellung, die man von einem Gegner hat od. die man bei anderen hervorzurufen bemüht ist: Neues F. (Spiegel 52. 1975. 17); Einsatz, der; Einwirkung, die <o. PI.) (Milit.): Einwirkung feindlicher zerstörerischer Kräfte infolge kriegerischer Auseinandersetzungen: Schäden durch F.; ^flug, der (Milit.): Flug über feindliches Gebiet: Ü vom F. zurück (Soldatenspr. scherzh.; vom Rendezvous mit einem Mädchen zurückgekehrt): »Jierrechaft, die: Herrschaft des Siegers über die Besiegten. Fremdherrschaft; Mnflchte <P1.> (selten): Gesamtheit der gegnerischen Staaten l im Kriegsfall]; ^Propaganda, die: vom Feind (2) betriebene Propaganda; ^selig <Adj.>: feindlich gesinnt, haßerfüllt, voll Haß. böse: ein -er Ton in der Stimme; -e Blicke. Handlungen; sie sahen sich f. an; sich f. gegen jmdn. zeigen, dazu: ^Seligkeit, die: a) <o. PI.) feindselige Gesinnung. Ablehnung. Haß: jmdm. mit ausgesprochener, offener F. gegenübertreten; b) <P1.) kriegerische Auseinandersetzungen. Kampfhandlungen: zwischen den beiden Mächten sind -en ausgebrochen; die -en einstellen; -sender, der (Milit.): Sender des Feindes (2) zur Nachrichtenübermittlung; ^sicht. die <o. PI.): svw. t^bild; ^staat, der: Staat, der einem bestimmten anderen feindlich gegenübersteht; ^wftrts <Adv.) [t-wärts]: in Richtung auf den Feind (2). Feindes-: ^hand in der Verbindung in F. (dichter., sonst veraltet; in die Gewalt des Feindes): er geriet, fiel in F.; ^land, das <o. PI.) (dichter., sonst veraltet): das Land des Feindes (2): durch F. marschieren; -macht, die <o. PI.) (dichter., sonst veraltet): feindliche Heeresmacht. Feindin, die; -. -nen: w. Form zu tFeind; feindlich <Adj.) [mhd. vl(e)ntlich. ahd. ffantllh]: l.a)00 persönlicher Feindschaft entspringend, von ihr gekennzeichnet: -e Intrigen; ß) bedrohlich. Gefahren bergend: eine -e Umwelt; b) einem Feind entsprechend (Ggs.: freundlich 1 c): eine -e Haltung [gegen jmdn./jmdm. gegenüber] einnehmen; c) in Feindschaft mit jmdm. lebend, verfeindet: zwei -e Brüder. 2. <o. Steig.; nurattr.) zum FeifuHl). zum militärischen Gegner gehörend, von ihm ausgehend: -e Stellungen; das Abhören -er Sender; ein -er Angriff; -feindlich <Sufflxoid) in seiner Art. Beschaffenheit für das im Bestimmungswort Genannte ungünstig, es behindernd, unterdrückend, ihm unangenehm (Ggs.: -freundlich b): familien-. kinderfeindliche Wohnungen; regierungsfeindliche Truppen; eine Senkung der Lohnquote und des Staatsanteils am Bruttosozialprodukt sei schlichtweg arbeitnehmerfeindlich (Welt 21. 8. 75. 1); Feindlichkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) feindliche Gesinnung: An diesem Morgen empfand ich zum erstenmal ihre starre F. (Rinser. Mitte 96). 2. feindliche Handlung; Feindschaft* die; -, -en: Beziehung zwischen Menschen, die auf Ablehnung. Haß begründet ist; feindliche Einstellung. Gesinnung (Ggs.: Freundschaft 1 a): zwischen den Rivalen herrscht eine erbitterte F.; sich jmds. F. zuziehen; mit jmdm. in F. leben; R darum keine F. [nicht] (berlin.; deshalb wollen wir uns nicht böse sein): <Abl.:> feindschaftlich <Adj.>: von Feindschaft erfüllt: eine -e Haltung; sich f. gegenüberstehen. Feine ffitiro]. die; - (veraltet): svw. t Feinheit; feinen [T^jndn] <sw. V.; hat) (Hüttenw.): (Metall) verfeinern; Feinheit die; -. -en: 1. <o. PI.) dünne, zarte, zierliche, feingegliederte Beschaffenheit: die F. einer Schnitzerei, einer Struktur. 2. <oft PI.) a) Einzelheit. Nuance. Finesse: stilistische -en nicht erkennen, registrieren; sich mit den letzten -en der Aussprache, seines Berufs vertraut machen; b) Andeutung. Anspielung: die -en nicht verstehen; seine Rede war mit -en gespickt. 3. <o. PI.) feine, erlesene Qualität. Hochwertigkeit: die F. dieses Porzellans, dieser Stickerei. 4. <o. PI.) feine, vornehme Lebens j ort; Vornehmheit: ihm. seinem Benehmen mangelt es an der nötigen F. Fehing [T^junl. die; -. -en [zu f feien]: 1. (selten) das Feien. 2. * stille F. (Med.; Immunisierung ohne äußere Krankheitszeichen). Feinsliebchen [fy)ns'li:p<pn], das; -s. • [zu fein(e)s. Nom. Sg. Neutr. von tfein] (dichter, veraltet): Liebste. Geliebte, feiß [fys] <Adj.; nicht adv.) [mhd. vei3(e)] (alemann.): fett, feist: Ü ein -er (reicher, wohlhabender) Geschäftsmann; feist [fiijst] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [mhd. vei3(e)t. ahd. fei3(3)lt. eigtl. 2. Part, von mhd. veisen = fett machen, zu: veis(e). tfeiß] (meist abwertend): unangenehm, widerlich fett, dick: ein -es Gesicht; sein über -en Wangen neugieriges Auge (Grass. Hundejahre 40); Ü mit einem -en Grinsen; Rot wie das -e samtschwarze Gefunkel der Brombeeren (Roehler. Würde 20); Feist [-]. das; -[e]s (Jä- gerspr.): Fett. Speck des Haarwildes; <Abl.:) Feiste, die; - [mhd. vei3(e)te], Feistheit, die; - [mhd. veijetheit] (abwertend): unangenehme, widerliche] Dicke. Wohlgenährtheit. Beleibtheit; Feisthirsch, der (Jägerspr.): Hirsch wenige Wochen vor der Brunft; Feistigkeit, die; - (abwertend): svw. t Feistheit; Feistzeit, die; - (Jägerspr.): Periode, in der Hoch-, Reh- u. Schwarzwild am besten für Wildbret ist. Feitel [T^jtlJ. der; -s. - [H. u.] (südd.. österr. ugs.): einfaches, billiges Taschenmesser. feixen ['f^jksn] <sw. V.; hat) [zu nordd. Feix = Unerfahrener, Dümmling, H. u.] (ugs.): breit, schadenfroh, hämisch lachen; grinsen: er feixte über das ganze Gesicht, ihm ins Gesicht; sich eins f.; „Sie waren immerhin etwas mehr auf Draht als Ihre Kumpels", feixte der Kopilot (Cotton. Silver-Jet 44). feken [fe.kn] <sw. V.; hat) [eigtl. = die Flügel bewegen, im Flug erhaschen, zu: Fecken = Flügel < mhd. vettech. vetach. T Fittich] (Schweiz.): (Kleinigkeiten) heimlich entwenden. fekund [fe'kont] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [lat. fecundus] (Biol.): fruchtbar; Fekundation [...da'tß|o:n]. die; -. -en [zu lat. fecundätus. 2. Part, von: fecundäre = befruchten] (Biol.): Befruchtung; Fekundltät [...di't£:t]. die; - [lat. fecun- ditäs] (Biol.): Fruchtbarkeit. Felbel [Telbp. der; -s. - [ital. felpa. H. u.]: Kunst seiden- plüsch mit glänzender Oberfläche (bes. für Zylinderhüte). Felber [Telbe]. der; -s, - [mhd. velwer. ahd. feiwar] (südd.): Weidenbaum; <Zus.:) F^lberbaum, der: svw. t Felber. Fekhen ['felqil. der; -s. - [mhd. felche; H. u.. viell. zu tfahl]: Vertreter einer Gattung von meist heringsartigen, schlanken Lachsfischen. Feld [feit], das; -[e]s. -er [mhd. veld. ahd. feld]: 1. <o. PI.) (geh.) weite, unbebaute Bodenfläche: ein weites F. öffnete sich vor ihnen; durch F. und Wald; über freies F. laufen. 2. abgegrenzte Bodenfläche für den Anbau von Nutzpflanzen: ein schmales, breites, abgeerntetes, brachliegendes F.; der Bauer bestellt das F.. arbeitet auf dem F.. kommt vom F.; das Korn steht noch im F. (veraltend: ist noch nicht eingefahren): R das steht noch in weitem F., -e (das ist noch ungewiß; das ist noch lange nicht sicher; urspr. vom noch nicht geernteten Getreide); U die -er (die Feldfrüchte) stehen gut. 3. von einer zusammenhängenden Fläche abgetrenntes, abgeteiltes Teilstück: die 64 -er des Schachspiels; die leeren -er eines Formulars [mit Zahlen] ausfüllen; dieses Wappen hat eine weiße Lilie auf blauem F. 4. (Sport) 815
feld-, Feld- abgegrenzte u. nach bestimmten Regeln eingeteilte . u. gekennzeichnete Bodenfläche zum Austragen von Ballt spielen: Spielfeld: einen Spieler des -es. vom F. verweisen; die Mannschaft ist auf dem F. besser als in der Halle; der spanische Meisler wurde im F. (im, beim Spiel im Mittelfeld) gleichwertig, ja überlegen; das F. beherrschen (das Spiel bestimmen). 5. <o. PI.) (veraltend) Kriegsschauplatz. Schlachtfeld. Front: (geh. verhüll.:) auf dem F.. -e der Ehre fallen, bleiben; aus dem F. (aus dem Krieg) zurückkommen; [als Soldat] im F. stehen, ins F. rücken, ziehen (in den Krieg ziehen): *das F. behaupten (seine Stellung gegen seitte Kotikurrenten behaupten): das F. beherrschen (maligebend, allgemein als maßgeblich anerkannt sein):das F. gewinnen (geh.. veraltet; siegen. Sieger werden, siegreich sein): das F. riumen (seine Stellung aufgeben, weichen, sich absetzen): Jmdm. das F. streitig machen (mit jmdm. umetw.Jmdn. kämpfen: jmdm. Konkurrenz machen): Jmdm. das F. überlassen (sich zurückziehen u. dadurch jmdm. den Weg zu etw. freimachen); imdn. aus dem F.. -e schlagen (geh.: jtndn. besiegen)', etw. gegen imdn.. etw. bis F. fuhren (geh.; etw. als Argument gegen jtndn.. etw. anfuhren): er führte gegen den Volksentscheid drei wesentliche Gründe ins F.; gegen, für imdn.» etw. zu -e ziehen (geh.; gegen, für jnutn.. etw. kämpfen). 6. <o. PI.) Tätigkeits jbereich. Forschungs-. Fachgebiet: das F. der Wissenschaften, der Weltpolitik; sein eigentliches F. ist die Neurochirurgie; ♦ein weites F. sein (ein schwer überschaubarer Bereich, ein vieldiskutiertes Thema sein: frei nach dem letzten Satz in dem Roman Effl Briest von Fontane: ..Ach. Luise, laß ... das ist ein zu weites F."). 7. (Physik) Raum, in dem die von einem Stoff ausgehenden Kräfte wirksam sind: ein elektromagnetisches F.; Ü das magnetische F. der Politik. 8. (Sport) geschlossene Gruppe von Sportlern in einem Lauf, bei einem Rennen: das F. anführen, überrunden: Ein F. von 19 Grand-Prix-Wagen ist gerade auf die Reise gegangen (gestartet: Frankenberg, Fahren 168). 9. (Sport) Gesamtheit der Teilnehmer an einem Wettkampf. 10. (Sprachw.) kurz für t Wortfeld: der Begriff des sprachlichen -es. f(fM-. F?ld-: Mihorn, der: Vertreter einer häufig strauchartig vorkommenden Ahornart mit kleineren, stumpfen Blättern: -altar, der (Milit.): tragbarer Altar für Feldgottesdienste: -anteil. der (Ballspiele): Teil des Spielfeldes, auf dem eine Mannschaft dominiert: -arbeit, die [2: LÜ von engl.-ame- rik. fieldwork. tField-work]: 1. Arbeit auf den Feldern (2): der Bauer kehrt müde von der F. zurück. 2. svw. f - forsch ung: F. und Archivarbeit; Bei der Erhebung seines Rohmatehals, bei der sogenannten ..Feldarbeit", muß der Forscher Interviewer und Befragte allein lassen (Noelle. Umfragen 45): ^arbeiter. der: Arbeiter auf dem Feld (2). Landarbeiter; -artillerie. die (Milit.): ungepanzerte, leichtbewegliche Artillerie; -arzt. der (Milit.); -ausriistung. die (Milit.): Ausrüstung des Soldaten für den Dienst an der Front; -bahn, die: schmalspurige, leicht zu verlegende Schienenbahn; -hau. der <o. PI.): Ackerbau, dazu: -baubrigade. die (DDR): für den Ackerbau zuständige Brigade (3) eines landwirtschaftlichen Betriebes, -baubrtgadier. der (DDR); -befestigung. die <meist PI.) (Milit.): Befestigung des Geländes zum Schutz vor feindlichen Angriffen u. als geschützte Basis für eigene militärische Operationen; -beherrschend <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (Sport): das Spiel bestimmend, überlegen: -e Mannschaft; -beobachtung. die (Sozio).): Beobachtung bestimmter Vorgänge in dem Bereich, in dem sie sich abspielen, ohne systematische Einflußnahme des od. der Beobachter; -bereinigung. die: svw. f Flurbereinigung; -bestellung, die: Bestellung des Feldes (2). Bebauung des Ackerlandes; -bett. das [nach t Feldstuhl]: leicht zusammenlegbare u. transportable einfache Liege: Michael und ich liegen lang nebeneinander auf unseren -en in der Blechhütte (Grzimek. Serengeti 190); die Gefangenen in ihren Einzelzellen, wo sie außer dem F. mit zwei Wolldecken nur einen Tisch und einen Stuhl ... besaßen (Spiegel 31. 1970. 48); -binde, die (Milit.): a) svw. fOflfiziersschärpe; b) (früher) bei Wehrmacht u. Reichswehr zur Paradeuniform gehörender Leibgurt; -bischof. der (Milit.): Militärgeistlicher; -blume, die: auf Feldern (1) blühende Blume: ein Strauß aus Feld- und Wiesenblumen, dazu: -blumenstrauß, der: ein bunter F.; -bhise. die (Milit.): blusenartiges Kleidungsstück als Teil des Kampfanzuges: Der Leutnant ... schlüpfte in seine F. (Kuby. Sieg 104); Feinhals versuchte. die große Rolle unter die F. zu schieben (Böll. Adam 65): -bohne. die: svw. t Saubohne; -brigade. die: svw. t -baubrigade; -Champignon, der: bes. auf Viehweiden u. Wiesen vorkommender Champignon; -dieb, der (jur.): jmd.. der Feldfrüchte stiehlt, dazu: -diebstahl. der; -dienst, der (Milit. früher): Dienst der Truppe im Gelände (zur Übung u. im Gefecht), dazu: -dienstfähig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): zum Felddienst fähig, tauglich, -dienstübung. die; -einfwärts] [-'-(-)] <Adv. >: in die Felder hinein; -eisenbahn. die: svw. Nbahn; -erbse. die: vgl. Ackererbse; -Experiment, das: vgl. -forschung: statistische -e; -fieber. das: bes. bei Feldarbeiten od, in Überschwemmungsgebieten auftretende grippeähnliche Infektionskrankheit; -flasche* die (Milit.): zur Feldausrüstung gehörende flache Flasche aus Blech zum Transport von Getränken: eine blecherne F. in einem grauen Filzwams (Fischer. Wohnungen 26); -flüchter I-flY^tB], der: Vertreter einer verwilderten Art von Haustauben; -flur. die <o. PL): zu einer Ortschaft gehörende Ackerfläche; -forschung. die (Soziol.. Sprachw. u. a.): systematisches, an Ort u. Stelle vorgenommenes Sammeln von wissenschaftlich auswertbaren Daten über Verhältnisse in der Wirklichkeit; ^frevel, der: durch Fahrlässigkeit od. Mutwillen verursachter Schaden auf Feldern (2); ^frie- densbruch. der <o. PI.) (Jur.): als Übertretung geahndetes unbefugtes Betreten von Feldern. Gärten o.a.; -frucht, die (meist PL): auf dem Acker angebaute Kulturpflanze (Getreide. Hackfrüchte. Kartoffeln u.a.) im Gegensatz zu den Gartenfrüchten; -fiitterbau. der <o. PL) (DDR): Anbau von Futterpflanzen auf dem Acker; -gans, die: Vertreter einer der im freien Gelände lebenden Arten von Gänsen; -geistlicher, der (veraltet): svw. t Militärgeistlicher; -gen- darm.der: Angehöriger der Feldgendarmerie; -gendarmerie, die <o. PL) (früher): Heerestruppe, die im Krieg militärpolizeiliche Aufgaben wahrzunehmen hatte; -geschrei, das: 1. (früher) Erkennungsruf auf dem Schlachtfeld; Losung. Parole. 2. (Her.) kurzer, über dem Helm schwebender od. an der Helmzier angebrachter Wahlspruch; -geschütz, das: Geschütz der Feldartillerie (im Ggs. z. B. zum Panzergeschütz); -gottesdienst. der: zu besonderen Anlässen od. im Krieg vom Militärgeistlichen im Freien abgehaltener Gottesdienst; -graswirtschaft. die (Landw.): Wirtschaftsform, bei der der Boden abwechselnd als Acker- u. Weideland genutzt wird; -grau <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): die Farbe Feldgrau aufweisend: die -e Uniformjacke; Er warfeinen Blick auf die -en Kisten (Böll. Adam 31); --grau, das: graue Farbe der deutschen Uniformen im 1. u. 2. Weltkrieg: ein Offizier in F.. -graue, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete) (geh.): deutscher Soldat in feldgrauer Uniform; —hficksler. der: landwirtschaftliches Gerät, das gemähtes Gras u.a. auf- nimmt. Iiäckselt u. auf einen Wagen bläst; -handball, der: Handball auf einem Spielfeld im Freien (Ggs.: Hallenhandball); -hase. der: Vertreter einer auf Feldern lebenden Art von Hasen mit graugelbem bis braunem Fell und weißlicher Bauchseite, die sich bes. von junger Saat. Klee. Kohl ernährt; -haubitze.die: vgl. -geschütz: -hauptmann. der <P1. -leute) (hist.): Truppenführer eines Landsknechtheeres; -beer, das: der aktive an der Front stehende] Teil des Heeres im Unterschied zu den Reservisten; ^herrt der (veraltet): Oberbefehlshaber. Heerführer, dazu: -herrnWick. der: strenger, unnachsichtiger, prüfend-forschender, ins Weite gehender Blick, -herrnkunst. die <o. PL): Kunst der militärischen Strategie, -hermmiene. die: vgl. -blick, -berrnstab. der (früher): äußeres Zeichen der Feldherrnwürde, -hemiwürde, die: Würde. Rang. Amt des Feldherrn; -heuschrecke, die: svw. t Heuschrecke: -hockey. das: Hockey auf einem Spielfeld im Freien (Ggs.: Hallenhockey); ^huhn, das: 1. svw. t Rebhuhn. 2. Vertreter einer im freien Gelände lebenden Gruppe von Hühnervögeln mit kurzen Schwänzen; -hüter, der: jmd.. der Felder (2) bewacht; Flurschütz; -Jäger, der (Milit.): Angehöriger der Feldjägertruppe: Zur Verhaftung des Täters .... der schon ... von der Bundeswehreinheit ... geflohen und ... von -n festgenommen worden war (MM 31.12.73.17). dazu: -jÄgertmppe. die: in der Bundeswehr Waffengattung, die den militärischen Verkehr zu regeln u. zu führen hat u. für die Aufrechterhaltung von Disziplin u. Ordnung sorgt; -kapian. der (früher): katholischer Militärgeistlicher; -korb, der (Basketball): Korb (3 c). der aus dem Feldspiel (1) u. nicht durch einen Freiwurf erzielt wird; -küche, die (bes. Milit.): größerer fahrbarer Kochkessel für die Verpflegung der Truppe bei der Übung od. im Einsatz; 816
Feld- Wald- und- Wiesen - Gulaschkanone; -kurat, der (Osten, veraltet): katholischer Militärgeistlicher; -bger, das (früher): Lager der im Feld (5) stehenden Truppen. Heerlager; -bzarett, das (Milit.): verlegbares Lazarett zur ärztlichen Behandlung u. Pflege von Verwundeten u. Kranken an der Front; -lerche, die: Vertreter einer vor allem auf Feldern. Wiesen, Mooren lebenden erdbraunen, auf der Bauchseite weißgefärbten Lerchenart; -mark, die: svw. t-flur; -marsctall, der [nach frz. marechal de camp. vgl. Marschall] (früher): a) <o. PI.) höchster militärischer Dienstgrad; b) Offizier dieses Dienstgrades; -marschmäßig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): so, wie es für den Einsatz an der Front vorgeschrieben ist: -e Ausrüstung; f. antreten, ausgerüstet sein; -maß, das: Flächenmaß für landwirtschaftlich genutzte Bodenflächen; -mAßig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): wie auf Feldern, auf großen Flächen betrieben: -er Gemüsebau; -maus, die: Vertreter einer auf Feldern in weitverzweigten Gängen lebenden Art von Wühlmäusen mit gelblich- bis graubraunem Fell; -mauser, der (Schweiz.): jmd., der bes. den Feldmäusen auf den Feldern Fallen stellt (Berufsbez.); -messe, die: katholischer Feldgottesdienst; -messer, der (veraltet): svw. t Landmesser; -meflgerit, das: zur Landvermessung benutztes Gerät; -mohn, der: svw. f Klatschmohn; -musikant, der (Schweiz.): Musiker einer Militärkapelle: Darauf ... erfreuten einige ... die Anwesenden mit verschiedenen Volkstänzen, die junge -en spielten (Vaterland 3. 11. 68. 7); -mutze, die (früher): zum Dienst getragene Mütze des Soldaten; -polizei, die: 1. staatliche Institution zur Verhütung von Beschädigungen der Äcker u. Wiesen, die durch Menschen od. Tiere verursacht werden können. 2, (Milit.) Polizei, die für die öffentliche Ordnung u. Sicherheit im Kriegsgebiet sorgt; -post, die: Postwesen in Kriegszeiten, durch das die Postverbindungen zwischen Truppe u. Hemmt sowie innerhalb der Truppen (tariffrei) hergestellt werden, dazu: -postbrief, den mit der Feldpost geschickter Brief, -Postkarte, die: vgl. -postbrief, -postnummer, die: (als Anschrift dienende) Nummer, die ein Truppenteil im Kriege erhält, um zu verhindern, daß der Standort der einzelnen Truppengattungen o.a. bekannt wird; *von der anderen F. sein (Soldatenspr.; homosexuell sein), -postpAckchen, das: vgl. -postbrief. -Postsendung, die: vgl. -postbrief, -Poststelle, die; -posten, der (Milit.): Wachtposten zur Sicherung einer ruhenden Truppe; -Prediger, der (veraltet): svw. t Militärgeistlicher; -rain, der: Grasstreifen an der Grenze eines Feldes (2): Im Gehen späht er zwischen den Hecken, die die -e trennen (Fr. Wolf. Zwei 191); -rose, die: in Laubwäldern, an Waldrändern u. a. wachsender kriechender od. kletternder Strauch einer Rosenart mit weißen Blüten; Mute, die: altes Längenmaß von 5 m; -saison. die (Sport): Zeit, in der auf einem Spielfeld im Freien gespielt wird; -saht, der: Bez. für mehrere Arten von Baldriangewächsen, deren junge Pflanzen mit rosettenartig angeordneten Blättern als Salat gegessen werden können; -Schädling, der: die Feldfrüchte schädigendes Tier; -scher [-Je:?], der; -s. -e [zu t scheren]: 1. (früher) militärischer Wundarzt (mit geringen Kenntnissen): Ich werde dem F. wieder eine Aufmerksamkeit schicken (Hacks, Stücke 247). 2. (DDR) militärischer Arzthelfer; -scherer, der: svw. t^scher (1); -scheune. die: auf dem Feld (2) stehende Scheune zur Speicherung von Korn. Feldfrüchten o.a.; -sdilacht, die (veraltet): alle Kampfhandlungen bei einem militärischen Einsatz auf offenem Feld (5); -schlänge, die (Milit.): vom 15. bis 17. Jh. verwendetes Feldgeschütz mit relativ langem Rohr; ^schmiede, die (Milit.): zum Troß der Artillerie gehörende transportable Schmiedeeinrichtung; -schütz, der (vgl. 'Schütz): svw. t Flurhüter; -spat, der: Sammelbez. für die am weitesten verbreitete Gruppe farbloser od. heller gesteinsbildender Mineralen; -spatok) [-spatoi:t], das [zu griech, -oeides = ähnlich]: Mineral, das in bestimmten Gesteinen als Bestandteil an die Stelle von Feldspat tritt; -Sperling, der: Vertreter einer in landwirtschaftlichen Kulturen oft schädlichen Familie kleiner Sperlitige; -spiel, das (Sport): 1. <o. PI.) Spiel im Mittelfeld. 2. auf dem Spielfeld im Freien stattfindendes Spiel (Ggs.: Hallenspiel), dazu: -Spieler, der: im Spielfeld stehender Spieler (ohne den Torwart): die Mannschaft wechselte zwei F. aus; -Staffelei, die: zusatnmetiklappbare. leicht transportable Staffelei für das Malen u. Zeichnen in der Landschaft; -stärke, die (Physik): in einem Kraftfeld wirksame Kraft; -Stecher, der [aus tFeld (5) u. veraltet Stecher = Opernglas. H. u.; viell. in Anlehnung an veraltet Stechbhlle = klammerartig auf die Nase gesteckte Brille, mit der man in die Ferne sah]: Doppelfernrohr für den Handgebrauch, Fernglas. Prismenglas: etw. durch den F. beobachten, verfolgen; -stein, der: 1. grober, unbehauener Steinblock: er saß auf einem F. 2. <P1.> in großer Anzahl auf den Feldern liegende größere Steine: die Kinder lasen -e aus den Äckern, dazu: -Steinmauer, die: aus Feldsteinen (1) errichtete Mauer; -Stellung, die (Milit.): wie er mit Uger zusammen in den -en bei Brunete ... gelegen hatte (Andersch. Rote 55); -stern, der (Astron.): einzelner Stern des Milchstraßensystems, der keinem Sternhaufen, sondern dem allgemeinen Feld zugehört; -stock, der <PI. -stocke): svw. tJagdstock; -stück, das: Stück Feld (2). Acker; -Studie, die: vgl. -forschung: Künftig soll sich der Diplomand durch Referate ... und -n wissenschaftlich profilieren (Spiegel 3. 1974. 50); -stuhl, der [umgedeutet aus älterem tFaltstuhl, zu tFeld (5)]: vgl. -bett; -telefon, das (Milit.); -theorie, die (Sprachw.): Theorie, die den Begriff des sprachlichen Feldes (10) begründet; —tor, das (Ballspiele): Tor. das aus dem Feldspiel u. nicht nach einem Freistoß, Strafstoß o.a. erzielt wird; -überlegen <Adj.; o. Steig.) (Sport): svw. t -beherrschend: Wir wurden f., und immer wieder gelangen uns vielversprechende Kombinationen (Walter, Spiele 163); Die Polen waren während des gesamten Spiels stark f. (FAZ 23. 10. 61. 11). dazu: -Überlegenheit, die (Ggs.: -unterlegenheit); -Übung, die (Milit.): svw. t Manöver; Mihne, die: Vertreter einer in Wäldern u. Flußauen Europas u. Asiens vorkommenden, auch als Zierbaum gepflanzten Art von Ulmen; -unterlegenheit, die (Ggs.: -Überlegenheit); -verweis, der (Sport): Ausschließung eines Spielers vom weiteren Spiel wegen eines groben Verstoßes gegen die sportlichen Regeln: einen F. gegen einen Spieler aussprechen, verhängen; ich erhielt keinen F. (Hörzu 43.1975,50); -vorteil, der (Sport): Überlegenheit beim Spiel im Mittelfeld: sich einen F. erspielen, erkämpfen; -wache, die (Milit. veraltet): als Feldposten od. Spähtrupp zur Sicherung einer ruhenden Truppe eingesetzte kleinere Einheit; -wichter, der: svw. t Flurhüter; -webel [-ve.bl]. der; -s. - [früher: -weibel (vgl. Feldweibel); mhd. weibel, ahd. weibil = Gerichtsbote, zu: weibön = sich hin u. her bewegen]: 1. höchster Dienstgrad eines Unteroffiziers (bis 1918) u. sein Inhaber; in der Bundeswehr unterster Dienstgrad eines Unteroffiziers mit Portepee u. sein Miaber: der F. ist für den inneren Dienst der Kompanie verantwortlich; sie kommandiert mich herum wie ein F.; Leopold stand vor ihnen, ... streng wie ein F. (Jaeger. Freudenhaus 235). 2. (landsch. scherzh.) bes. große Menge Schaum auf dem Glas Bier. 3. (ugs. abwertend) energische, laute, weibliche Person, zu 1: -webelton, der (abwertend): scharfer, befehlender Ton: einen F. anschlagen; Ich habe genug von diesem F. (Remarque. Obelisk 299); -weg, der: / unbefestigter I schmaler Weg. der zwischen Feldern (2) u. Wiesen hindurchführt; -weibel, der (Schweiz.): svw. t-webel: angefangen mit dem Widerling von F., der mich schon wieder auf die Wache kommandieren wollte (Frisch. Gantenbein 85); -zeichen, das (Milit. hist.): Kennzeichen (Fahne. Standarte. Adler o.a.). das an der Spitze der einzelnen militärischen Formationen im kriegerischen Einsatz mitgeführt wurde; -zeltung, die: bes. für die Fronttruppe hergestelltes Informationsblatt; -zus, der: 1. (Milit.) Gesamtheit der Kampfhandlungen während eines bestimmten Zeitabschnitts gegen einen bestimmten Gegner: der F. gegen Persien, gegen die Perser; Sein glänzender F. in Italien (Friedell. Aufklärung 285); Die Rote Armee war auf den F. gar nicht vorbereitet (Leonhard. Revolution 62); Er ist in zwei Feldzügen als Chirurgus dabeigewesen? (B. Frank. Tage 119). 2. großangelegte Aktion. Unternehmung, Kampagne: einen F. gegen den Alkoholismus starten; einen großangelegten F. zur Bekämpfung der Kriminalität einleiten; Welche Gründe die Redaktion ... zu ihrem F. zugunsten des Verteidigungsministers Strauß veranlaßt haben (Enzensberger. Einzelheiten I. 53). F^ldersprtngen, das; -s: spielerische Form des Springens für Kinder, bei der sie auf einer in mehrere Felder (3) unterteilten Spielfläche nach bestimmten Regeln von einem Feld zum anderen springen müssen; Felderwirtschaft, die; - (Landw.): Form der Bewirtschaftung des Bodens, bei der die Felder (2) im Wechsel mit verschiedenen Fruchtarten bebaut werden, bes. Dreifelderwirtschaft. Feld-Wgld-und-Wiesen- (mit Bindestrich; ugs.. meist abwer- 52 GDW 817
fe/g-, Felg- tend): -Ansprache, die: aus vielen Gemeinplätzen zusammengesetzte Ansprache. Allerwelt sansprache; -Arzt, der: Arzt (Tür Allgemeinmedizinj ohne herausragende medizinische Spezialkenntnisse; -Erkältung, die: leichte, unkomplizierte Erkältung; -Patient, der: Patient mit einer eindeutigen, ohne Komplikationen verlaufenden Krankheit; -Philosophie, die: Philosophie, die nicht über Altbekanntes hinaus zu eigenen neuen Aussagen gekommen ist: -Predigt, die: vgl. -Ansprache; -Thema, das: einfaches, anspruchsloses Thema. Allerwelt sthema. feig-. Feig- [Telk-1 ('Felge 2): -abdanken <sw. V.; Hat/ist; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): den Körper bei der Felge rückwärts seitwärts beugen u. beim Niedersprung wieder strecken; -abgrätschen <sw. V.; hat/ist; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): einen Felgumschwung rückwärts mit gegrätschten Beinen in den Stand ausführen; -abhechten <sw. V.; hat/ist; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): einen Felgumschwung rückwärts mit geschlossenen Beinen ausführen; -abfichwung, der: Abschwung vom Gerät mit einer halben Drehung um die Querachse des Körpers; -aufschwung, der: Aufschwung auf das Gerät mit einer ganzen Drehung wn die Querachse des Körpers; -Überschwung, der: Überschwung über das Gerät mit Drehung um die Querachse des Körpers; -Umschwung, der: svw. t 'Felge (2). 'Felge [felgdj. die; -. -n [1: mhd. velge. ahd. felga = Kranz desWagenrades.urspr.wohl = die Gewendete. Gebogene; 2: nach dem felgenähnlichen Kreisschwung der Beine]: 1. Teil des Rades, auf den der Reifen gebracht wird; Radkranz: die F. ist beschädigt, gebrochen; den Reifen auf die F. montieren; Auf dem Weg zur ersten Kriegschristmette hatte ihm (= dem Pfarrer) ein verirrtes Gewehrgeschoß den Vordemeifen von der F. gefetzt (Kant. Impressum 179). 2. (Turnen) Umschwung aus dem Stütz mit ganzer Drehung um die Querachse des Körpers wieder in den Stütz; "Felge [-]. die; -. -n [rückgeb. aus 12felgen] (landsch.): Brachland nach dem Umpflügen; 'feigen [felgn] <sw. V.; hat): (ein Rad) mit einer Felge (1) versehen; Helgen [-J <sw.V.; hat) [mhd. velgen; verw. mit t 'Felge] (landsch.): (den Boden) auflockern, umpflügen. Folgen- ('Felge 1): -bremse, die (Technik): Bremse, die auf die Felgen einwirkt; -hauer, der (veraltet): Wagenbauer. Stellmacher; -kränz, der: svw. t Radkranz. Feliden [fe'li:dn] <P1.) [zu lat. feles. felis = Katze] (Zool.): Familie der Katzen u. katzenartigen Raubtiere. Fell [fei], das; -[eis. -e [mhd.. ahd. vel. urspr. = Haut]: a) behaarte Haut. Haarkleid der Säugetiere: das Tier hat ein glänzendes, dichtes, weiches, flaumiges, struppiges F.; dem Hasen das F. abziehen; eine große ... Katze ... putzte sich das F. (Schröder, Wanderer 31); Zebras benutzen einen Felsblock, um ihr F. zu schubbem (Grzimek. Seren- geti 308); die Schönheit liegt im blanken F. des Rosses (Jahnn. Geschichten 21); *imdm. das F. über die Ohren ziehen (salopp; /bes. von Kaufleuten I jmdn. betrügen, übervorteilen; urspr. von der Arbeit des Schinders); sein F. zu Markte tragen (tHaut); b) OL) abgezogene behaarte Haut von Säugetieren > als Ausgangsmaterial für weitere Verarbeitung/: -e gerben; R Jmdm. sind die/alle -e weg-, davongeschwommen (ugs.; seine Hoffnungen sind zerronnen, jmd. ist durch etw. entmutigt; vom Lohgerber, der früher die gegerbten Häute im Stadtbach wässerte); ß) <o. PI.) aus dem Haarkleid von Säugetieren gewonnenes Material: eine Mütze aus weichem, weißem F.; c) (salopp) Haut des Menschen: Wir lebten kurzfristig, wie ein Ehepaar. F. an F. (Lynen. Kentaurenfährte 194); *nur noch F. und Knochen sein (tHaut); Jmdm./Jmdn. iuckt das F. (salopp; jmd. ist allzu übermütig, provoziert jmdn. so. daß ihm dafür eine Tracht Prügel droht)', nur sein eigenes F. anhaben (ugs. scherzh.; nackt sein): ein dickes F. bekommen (ugs.; seelisch abgehärtet, unempfindlich werden gegen Vorwürfe o. ä.)\ sich ein dickes F. anschaffen (ugs.; in Zukunft auf Grund entsprechender neuer Einstellung seelisch belastende Dinge. Vorwürfe o. ä. mit Gelassenheit ertragen, sich darüber nicht mehr ärgern od. aufregen)', ein dickes F. haben (ugs.; viel Ärger. Kritik vertragen können, unempfindlich, abgehärtet sein): imdm. das F. gerben/versohlen (salopp; jmdm. Prügel geben, jmdn. schlagen* verprügeln): das F. versaufen (salopp; nach einem Begräbnis ausgiebig, feiern, trinken; einen Leichenschmaus halten). f<?ll-. F?ll- (Fell b): -bekleidet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): unsere -en Vorfahren; -boot, das: primitives Boot, das aus einem Holzgerüst u. darübergespanntem Fell besteht; --eisen, das: t Felleisen; -handel, der: Handel mit Fellen; -hfindler, der; -lacke, die; -Icleidung, die: aus Fellen bestehende ■ primitive; Kleidung; -mutze, die; -schuh, der; -Stiefel, der (meist PL). Fellache [fe'laxa], der; -n. -n (meist PI.) [arab. falläl). eigtl. = Pflüger]: Angehöriger der ackerbautreibenden Landbevölkerung im Vorderen Orient; Fell^chin, die; -. -nen: w. Form zu T Fellache; fell«chisch <Adj.; o. Steig.): in der Art der Fellachen: die noch heute in Mexiko angesiedelten etwa 1.8 Millionen Azteken leben in -er Geschichtslosigkeit (Ceram. Götter 366); Felbh [fe'la:]. der; -s. -s: svw. t Fellache. Fellatio [fela:tsio]. die: - [zu lat. fellätus. 2. Part, von: felläre. tfellieren] (Sexualk.): Praktik sexueller Befriedigung, bei der der Penis des Geschlechtspartners in den Mund genommen u. mit Lippen. Zähnen u. Zunge gereizt wird: Als Sodomie und ..widernatürlich" gilt jeder sexuelle Kontakt, der über den ..normalen" Verkehr hinausgeht (F.. Cunnilingus usw.) (Spiegel 41. 1967. 20); die bevorzugte Art des homosexuellen Verkehrs (... F. etc.) (Studium S. 1966. 319). Vgl. Cunnilingus; fellationieren [felatßjo- ni.ran] <sw. V.; hat): einen Geschlechtspartner durch Fellatio sexuell befriedigen; Fellatrix [fe'la:triksl. die; -. ...trizen [fela'tri:&n; lat. fellatrix. eigtl. = Saugerin]: weibliche Person, die Fellatio ausübt. Felleisen I'fEllaizn]. das; -s. - [spätmhd. vells(en) < frz. valise < ital. valigia. H. u.] (veraltet): Ranzen. Reisesack: ein Handwerksbursch mit F. und Wanderstab. fellieren[fe'li:ren] <sw. V.; hat) [lat. felläre. eigtl. = saugen]: svw. f fellationieren. Fellow [Teloo]. der; -s. -s [engl, fellow. eigtl. = Gefährte]: 1. in England*) ein mit Rechten u. Pflichten ausgestattetes Mitglied eines College (1 b); b) Inhaber eines Forschungsstipendiums; c) Mitglied einer wissenschaftlichen Gesellschaft. 2. in den USA Student höheren Semesters; Fellowship [feloufip], die; -. -s [engl, fellowship. eigtl. = Kameradschaft]: 1. Status eines Fellows (1). 2. Stipendium für graduierte Studenten an englischen u. amerikanischen Universitäten; Fdlow-traveller [feloutraevato]. der, -s, -[s] [engl, fellow traveKDer. eigtl. = Mitreisender; nach gleichbed. russ. poputtschik]: a) Anhänger u. Verfechter /kommunistischer, politischer Ideen, der nicht eingeschriebenes Parteimitglied ist; b) politischer Mitläufer. Felonie [felo'ni:]. die; -. -n [...i:an; frz. felonie. zu: felon = eidbrüchig; Verräter < mlat. fello] (hist.): vorsätzlicher Bruch des Treueverhältnisses zwischen Lehnsherr u. Lehnsträger im Mittelalter. 'Fels [fels]. der <indekl.) [mhd. vels(e). ahd. felis, felisa]: feste Masse harten Gesteins: harter, brüchiger F.; der nackte (unbedeckte .unbewachsene) F.; beim Graben auf F. stoßen; das Klettern im F.; *Fels [-]. der: -en. -en (geh.): svw. t Felsen: er stand da wie ein F. (unerschütterlich, unbeirrt) [in der Brandung]. Vgl. Felsen. f$b-, F$b- (vgl. auch: felsen-. Felsen-): -absturz, der: svw. f-stürz; -bild, das <meist PI.): in frühen Kulturen auf Felswände < von Holden! getnalte. in Felswände / von Höhlen/ geritzte Darstellung (z.B. Jagdbares Wild); -biwak, das (Bergsteigen): Biwak im Fels; -block, der <P1. -blocke); -brocken.der: vgl. -block; -flanke, die (Bergsteigen); -gehen, das; -s (Bergsteigen): svw. t-klettern, dazu: -geher, der: svw. t-kletterer; -geröll, das <o. PI.); -gestein, das <o. PI.): svw. t Fels (1); -gipfel.der; -grat.der; -graviening, die: vgl. -bild; —grund, der: aus Felsgestein bestehender Boden. Untergrund; -haken, der (Bergsteigen): zum Einschlagen in Felsritzen benutzter Stahlstift mit Öse od. beweglichem Ritig. an dem das zur Sicherung des Bergsteigers gegen Absturz dienende Seil befestigt wird; -klettern, das; -s: das Klettern. Bergsteigen im Fels (im Unterschied zum Eisklettern); -kuppe,die; -malerei,die: vgl. -bild; -masse, die <meist PL): herabstürzende -n haben die Bergsteiger erschlagen; -massiv, das; -nadel, die: spitzer, verhältnismäßig senkrecht aufstrebefuler Felsen; -nase, die: Vorsprung an einem Felsen; -nische.die; -platte, die: glatte, plattenför- mige Fläche im Felsgestein; -relief, das: vgl. -bild; -riesel, der: quer durch eine Eiswand oder einen Schneehang verlaufendes Felsgestein in Form einer Stufe; -riß, der (bes. Bergstelgen); -ritze, die; -rücken, der: langgestreckter, oberer Teil eines Berges aus felsigem Gestein; -Schlucht, die; -spalt, der. -spalte, die; -spitze, die;-stürz, der: a) das 818
Fendant Herabstürzen von Felsgestein: b) Stelle, an der sich Felsgestein gelöst hat u. herabgestürzt ist. steil abfallender Abhang im Felsgestein: -trümmer <Pl.>; ^vorsprang, der; -wand, die; -zacke, die; ^Zeichnung, die: vgl. -bild. Felsen [Telzn], der; -s, - [tFels]: größere, vufragende Masse fest in sich zusammenhängenden Gesteins: Gesteins-. Felsblock: ein steiler, schroffer F.; einen F. be-, ersteigen; auf einen F. klettern. f?lsen-, F$ben- (vgl. auch: fels-, Fels-): -abgrund, der: felsiger Abgrund: -bein, das [für lat. os petrosum = felsiger Knochen, da er aus sehr hartem Knochengewebe besteht] (Anat.): doppelseitiger, zur Schädelbasis gehörender, das innere Ohr umschließender Teil des Schläfenbeins: -birne, die: Vertreter einer als Sträucher od. kleine Bäume vorkommenden, auch als Ziersträucher kultivierten Art der Rosengewächse mit weißen Blüten u. haselnußgroßen, bläulichschwarzen, eßbaren Früchten: -bucht, die: von Felsen eingefaßte Bucht: -bunker, der: in natürlichen Fels hineingebauter Bunker: -dorn, der (dichter.): große Felsengrotte: -eiland, das (geh.); -f$st <Adj.; o. Steig.): (in seiner Überzeugung) durch nichts ins Wanken zu bringen u. daher in bezug auf etw. uner schütterbar: wie ein Felsen so fest, unerschütterlich: der -en Meinung. Überzeugung sein, daß ...; etw. steht für jmdn. f.; Ich bin auch heute noch vom endlichen Gelingen meiner Unternehmungen f. überzeugt (R. Walser, Gehülfe 141); der Untersuchungsrichter Stanzani. f. von Lindas Schuld überzeugt, glaubt... alles (Mostar, Unschuldig 79); -galerie, die: vgl. Galerie (6): Kultstätten in unterirdischen -n; -gebirge, das: Gebirge, das reich an Felsen ist: felsiges Gebirge: -grab, das: als Begräbnisplatz verwendete natürliche! Felsenhöhle: -grottet die; -höhle, die; -insel, die: felsige Insel: -kegel, der; -keller, der: in Felsgestein eingesprengter Kellerraum (zur gewerblichen Lagerung von größeren Mengen Bier, Wein od. Eis): -kessel, der: kesseiförmiges Felsental: -kette» die: mehrere durch Felsgrate miteinander verbundene Felsgipfel: -kirche, die: zu einer Kirche ausgestaltete große Felsnische: -klippe, die; -khrft, die; -kuppe, die; -kuste, die: felsige Küste: -mauer, die (Pferdesport): (bei Springprüfungen) Hindernis aus aufeinandergestellten Holzkästen, die so bemalt sind, daß sie eine Steinmauer vortäuschen: -meer, das: auf einem Bergrücken od. an einem Hang anzutreffende größere Zahl von Felsblöcken: -nest, das: hoch in den Felsen gelegenes, schwer zugängliches Versteck: hoch in die Felsen gebeulte, schwer zugängliche Burg: -rHT. das: eine Reihe zusammenhängender Klippen im Meer: -Schlucht, die; -schroffen, der (landsch.): Felsklippe: -spitze, die; -tal, das; -tempeh der: vgl. -kirche; -tor. das (Geogr.): torartiger Durchbruch in einem Felsen: -ufer, das: felsiges Ufer, -vorsprang, der; -wand, die. felsig [TeIzj^] <Adj.; nicht adv.) [mhd. feiseht]: a) mit Felsen. Felsbrocken durchsetzt: steinig: reich an Felsen: eine -e Landschaft; Sie gingen oft kilometerweit immer oberhalb des -en Ufers (Doderer. Wasserfälle 124); das Gelände ist sehr f.; b) <o. Steig.) aus Fels en bestehend: -e Gipfel, Höhen; Fekit [felzr.t. auch: ...zitl. der; -s. -e [zu: Fels in der Bed. „Feldspat"]: ein Quarzporphyr, der reich an Glas ist u. wenige od. keine Einsprengsel enthält. Fekike [fe'lu.kd]. die; -. -n [wohl über frz. felouque < span. falu(c)a, viell. zu arab. fulk = Schiff] (früher): a) im Mittelmeer verwendetes Küstenfahrzeug mit zwei Masten u. einem dreieckigen Segel: b) kleines Kriegsschiff in Form einer Galeere. Feme [Tema], die; -. -n [mhd. veime < mniederd. veime, veme, H. u.]: 1. (hist.) (bes. im 14. u. 15. Jh. in Westfalen u. anderen niederdeutschen Landschaften) Sondergericht, das besonders schwere Straftaten aburteilte. 2. geheime gerichtsähnliche Versammlung, die über die Ermordung von politischen Gegnern u. Verrätern in den eigenen Reihen entscheidet: Als gar nach einer Zusammenkunft bei dem General ein heimliches Waffendepot den Behörden denunziert wunde,... verurteilte die F. die Hausgehilfin ... kurzerhand zum Tode (Feuditwanger, Erfolg 632); <Zus. :> Femegericht, Femgericht, das: svw. tFeme (1. 2). Femel [Te:ml], Fimmel [fiml], der; -s [lat. femella = Weibchen (da man die kleineren männlichen Pflanzen zuerst für die weiblichen hielt)] (Landw.): männliche Hanfpflanze: <Zus.:> Femelbetrieb, der [zu femeln = die früher reifen männlichen Hanfpflanzen gesondert ausreißen; heraussuchen]: forstwirtschaftliche Betriebsform, bei der durch gezieltes Abholzen möglichst viele Altersstufen im Baumbestand erhalten werden, FemeHuuif, der: vgl. Femel; femeln <sw. V.; hat): die bereits reifen männlichen Hanfpflanzen im voraus ernten. Fememoni, der; -[eis, -e: auf dem Spruch einer Feme (2) durchgeführter [politischer] Mord: Femgericht, Femegericht, das: svw. t Feme (1, 2). feminieren [feminhren] <sw. V.; ist) [zu lat. femina = Weib] (Med..Zool.): (von Männern bzw. männlichen Tieren) infolge eines Eingriffs in den Hormonhaushalt, einer bestimmten Krankheit, einer Kastration o. ä. verweiblichen: <Abl.:> Fe- minknmg.die; -. -en; feminin [femi'nkn] <Adj.) [lat. feminf- nus]: l.a) <nicht adv.) (geh.)/wr die Frau charakteristisch, weiblich: -e Körperfunktionen; -e Züge aulweisen; b) (selten) das Weibliche betonend: ein -es Parfüm; das Kleid ist sehr f. geschnitten; c) (oft abwertend) (als Mann) nicht die charakteristischen Eigenschaften eines Mannes habend, nicht männlich, zu weich, weibisch: ein -er Mann, Typ. 2. <o. Steig.) (Sprachw.) mit weiblichem Geschlecht: ein -es Substantiv; Femininum [Termini:num, auch: femi- ni:num], das; -s. ...na [lat. genus feminlnum] (Sprachw.): a) Substantiv mit weiblichem Geschlecht: „Katze", „Wärme" und „Existenz" sind Feminina; b) <o. PI.) (veraltend) das weibliche Geschlecht eines Substantivs: das F. dient nicht nur zur Bezeichnung von Lebewesen; Feminisation [feminiza'tßio:n], die; -. -en: svw. t Feminisierung; feminisie- ren [femini'zi:ran] <sw. V.; hat): (eine männliche Person) verweiblichen: <Abl.:) Feminisierung, die; -. -en: Der... Psychologe ... ist der Überzeugung, daß die männliche Jugend ... unter einer bedrohlichen „Feminisierung" leidet (MM 29. 4. 69, 15); Feminismus [femi'nismus], der; -, ...men: 1. <o. PI.) Richtung der Frauenbewegung» die, van den Bedürfnissen der Frau ausgehend, eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Normen (z.B. der traditionellen Rollenverteilung) u. der patriarchalischen Kultur anstrebt. 2. (Med., Zool.) das Vorhandensein od. die Ausbildung weiblicher Geschlechtsmerkmale beim Mann od. einem männlichen Tier: Verweiblichung: Feminist [femi'nist], der; -en. -en (meist PL): jmd., der der feministischen Richtung der Frauenbewegung angehört od. sich zu ihren Überzeugungen u. Forderungen bekennt: Die -en fordern daher eine Entschädigung für geleistete Hausarbeit (MM 26. 10. 74. 48); Feminjstin, die; -, -nen: Vertreterin des Feminismus (1):... hatten Demonstrantinnen ... den Vorplatz des Gotteshauses mit ... dem Symbol der -nen bemalt (Spiegel 9, 1975. 66); feministisch <Adj.; o. Steig.; nur attr.): 1. den Feminismus (1) betreffend: -e Literatur; -e Angriffe gegen die männliche Sexualität. 2. den Feminismus (2) betreffend, weibisch. femisch [Te.mdl <Adj.; o. Steig.) [Kunstwort zu lat. ferrum = Eisen u. A/agnesium] (Mineral.): (von gesteinsbildenden Mineralien) reich an Eisen u. Magnesium. Femme fatale [famfa'tal], die; - -. -s -s [famfa'tal; frz. femme fatale = verhängnisvolle Frau, aus: femme = Frau (< lat. femina) u. fatal = verhängnisvoll < lat. fatälis. t fatal] (veraltet, aber noch bildungsspr. scherzh.): verführerische Frau mit Charme u. Intellekt, die durch ihren extravaganten Lebenswandel u. ihr verführerisches Wesen ihren Partnern häufig zwn Verhängnis wird. femoral [femo'ra.l] <Adj.; o. Steig.) [zu lat. femur (Gen.: femoris) = Oberschenkel] (Med.): zum Oberschenkel gehörend. Fench [ftn9]. der; -[e]s, -e. Fennich [Ten«;], der; -s. -e [mhd. vench, phenich, ahd. phenih < mlat. panicium < lat. pänlcum = italienische Hirse]: Vertreter einer Hirseart. kleine, deutsche Kolbenhirse. Fenchel [fen^j], der; -s [mhd. ven(i)chel. ahd. fenihhal < lat. feniculum, zu: fenum = Heu (nach seinem Heugeruch)]: Vertreter einer Gattung gelbblühender, würzig riechender, feinblättriger Doldenblütler, der als Arznei-, Gewürz- u. Gemüsepflanze angebaut wird. Fenchel-: -gemüse, das; *4ionig, der: als Heilmittel gegen Husten dienender Honig, der mit Fenchelöl versetzt ist: -knolle,die: als Gemüse dienender, zwiebeiförmig verdickter Teil einer Fenchelsorte: *4H9 das: aus den Früchten des Fenchels destilliertes ätherisches Öl, das als Aromastoff u. zu medizinischen Zwecken verwendet wird: ~siniP. der: hustenlindernde Arznei; ^tee, der: aus den Samen des Fenchels hergestellter Tee. Fendant [ffi'dä:]. der; -s [frz. fendant. subst. 1. Part, von: 52* 819
Fender (9e) fendre = platzen, sich spalten < lat. (se) Andere (da die Beeren der gleichnamigen Traubensorte unter den Zähnen zerplatzen)]: Weißwein aus dem Schweizer Kanton Wallis, Fender [TEnde]. der; -s. - [engl. Tender, eigtl. = Abwehrer. zu lat. defendere = abwehren] (Seew.): aus Tau. Kork. Reifen u. a. bestehende Vorrichtung, die an der Außenwand eines Schiffes befestigt od. ausgehängt wird, um beim Anlegen Stöße gegen die Kaimauer o, ä. zu dämpfen. Fenek: TFennek. Fenn (fenl. das; -(eis. -e [mniederd. venne = Sumpf». Moorland] (niederd.): Sumpf. Femek, Fenek [Tenek]. der; -s. -s u. -e [arab. fanak]: Vertreter einer Gattung kleiner, hundeartiger Raubtiere mit langem, wolligem Fell, buschigem Schwanz u. außergewöhnlich großen Ohren: Wüstenfuchs, Femkh: fFench. Fenster [Tenste], das; -s. - [mhd. venster. ahd. fenstar < lat. fenestra]: l.a) meist verglaste Öffnung, die Licht lu, Luft] in einen geschlossenen Raum dringen läßt: ein hohes, ovales, verdunkeltes, erleuchtetes, vergittertes F.; ein Fenster zur Straße, zum Hof; Da war das offene riesige F.. durch das er eingestiegen war (Plievier. Stalingrad 320); das F. geht auf die Straße hinaus (man sieht durch das Fenster auf die Straße): aus dem F. sehen, fallen; etw. aus dem F. werfen; Tageslicht bekam der Raum nur durch zwei schräge F. hoch oben in der Dachwand CKuby. Sieg 133); die Nachbarn lagen alle in den -n (stützten sich mit den Armen auf die Fensterbank u. schauten zum Fenster hinaus): U ein Briefumschlag mit F. (durchsichtiger Stelle, durch die die auf dem Briefbogen stehende Anschrift zu sehen ist): diese Messe ist ein F. Air die Wirtschaft der sozialistischen Länder (auf dieser Messe kann anderen Ländern gezeigt werden, auf welchem Stand sich die wirtschaftliche Produktion der sozialistischen Länder befindet): *aus dem/zum F. hinausreden, -sprechen (1. vergeblich, erfolglos reden. 2. scheinbar nur um der Sache willen, in Wahrheit aber für die Öffentlichkeit propagandistisch, manipulierend reden: man fürchtet, daß sie (= Satze aus der Feder von Selbstherrschern) aus dem F. hinausgesprochen sind (Thieß, Reich 484]); weg vom F. sein (ugs.; von der Öffentlichkeit nicht mehr beachtet, abgeschrieben, nicht mehr gefragt sein): Es gibt drüben einfach zu viele gute Künstler. Wer nicht sofort spurt, ist weg vom F. (Hörzu 46. 1973. 34); b) zum Verschließen der Fensteröffnung dienendes gerahmtes Glas: ein angelaufenes, staubiges, eingeschlagenes F.; das F. ist blind geworden (ist beschmutzt, angelaufen, nicht mehr so beschaffen, daß man hindurchsehen kann): die F. sprangen auf; das F. öffnen, schließen; die F. aushängen, putzen; der Sturm peitscht den Regen gegen die F.; das F. des Wagens herunter-, hochkurbeln; Ü dieser Taucherhelm mit den ovalen Fensterchen (Hausmann. Abel 45); mit dieser Maßnahme hat der Staat endlich wieder ein F. zur Welt geöffnet (Beziehungen mit der übrigen Welt möglich gemacht). 2. (ugs.) kurz Tür f Schaufenster: die F. des Kaufhauses sind neu dekoriert; etw. aus dem F. nehmen, ins F. stellen. fenster-, Fenster-: -angel, die: Quietschende, verrostete -n; Mutig <AdJ.; o. Steig.): -e MaueröfTnungen; -ausschnitt der (geh.): Teil der Außenwelt, der sich, von den Umrissen des Fensters eingerahmt, den Blicken des Betrachters von einer bestimmten Stelle des Innenraums aus bietet: der Kopf (= des Hauptmanns) stand in einem dunklen, schmutzig umrahmten F. (Böll. Adam 14); -band, das <P1. -bänder) (Archit.): mehrere in einer Reihe bandartig unmittelbar nebeneinanderliegende schmale Fenster, -bank, die <P1. -bänke): 1. Brett od. Platte aus Holz. Stein o.a.. mit dem die obere Fläche der Fensterbrüstung verkleidet ist: auf der F. stehen Blumentöpfe. 2. Sitzbank in einer Fensternische: -bekrtinung, die (Archit.): oft sehr freie Schmuckform, die außen über dem Fenstersturz (2) angebracht ist: -Matt« das: svw. t Monstern; otogen, der (Archit.): oberer, geschwungener Teil eines Biogenfensters: ein romanischer, gotischer F.; -boed, das (landsch.): vgl. -bank (1); -brett das: vgl. -bank (1); -brieflumschlag], der: für die Geschäftskorrespondenz verwendeter Briefumschlag mit rechteckiger durchsichtiger Stelle, durch die die auf dem Briefpapier stehende Anschrift zu erkennen ist: -brüstung, die: Teil der Wand zwischen Fußboden u. Fensterbank (1): sich über die F. lehnen; -Einfassung, die: äußerer Rahmen der Fensteröffnung: -ecke, die: Ecke eines Raumes, in deren Nähe sich ein Fenster befindet: -flügel, der: aus Glas u. Rahmen bestehender, zum Verschließen der Fensteröffnung dienender, schwenkbarer Teil des Fensters: der F. schlug gegen die Wand; ^front, die: Front eines Hauses, die von zahlreichen Fenstern durchbrochen ist: ^futter, das: an der die Fensteröffnung umgebenden Wand befindlicher äußerer Rahmen, in dem die Fensterflügel sitzen: -«esiins, das: svw. Nsims; -ffips, der: Gipsverband, der eine Öffnung. z. B. für die Behandlung einer Wunde, frei läßt: -»tter, das: schmiedeeisernes Gitter vor od, in der Fensteröffnung als Schutz gegen Einbrecher: -glas, das: a) <o. PI.) für die Fensterfüllung verwendetes Glas: b) <P1. -gläser) ungeschliffenes, keine optische Verstärkung. Vergrößerung o. ä. bewirkendes Glas: die Brille hat auf einer Seite [ein] F.; -flriff, der: Griff zum öffnen u. Schließen des Fensters: -haken, der: Haken zur Befestigung der geöffneten Fensterflügel od, -laden: den F. einhängen; -höhle, die (geh.): Fenster ohne Glas u. Rahmen [das leer u, hohl wirkt): die Fronten mit leeren -n und nichts als Luft dahinter (Plievier. Stalingrad 238); -kitt, der: Kitt, mit dem die Fensterscheiben im Rahmen befestigt werden: -klappe, die: meist oben im Fenster angebrachte besondere Klappe, die unabhängig vom Fenster geöffnet werden kann: -kreuz, das: sich kreuzende Stützhölzer, die den Fensterflügel in vier lgleiche] Flächen unterteilen: -laden, der <P1. -laden, selten: -laden): meist aus Holz gefertigte, schwenkbare Vorrichtung an der Außenwand, mit der ein Fenster geschützt od. verdunkelt werden kann: geschlossene Fensterläden; den F. öffnen, aufschlagen; -bibung, (auch:) -lefbung, die: innere Mauerfläche an den Seiten einer Fensteröffnung: -leder, das: Lappen aus weichem, dünnem, in bestimmter Weise gegerbtem Leder zum Fensterputzen: -loch, das: vgl. -oflhung; -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -er Abstellraum; -hike, die: kleine, verschließbare Fensteröffnung: -muitel, der: zum Schutz gegen eindringende winterliche Kälte oberhalb der Fensterbank angebrachter u. bis zum Fußboden reichender Vorhang aus dickem, dichtem Stoff: —nische, die: durch die Differenz zwischen einer dicken Mauer u. einer weniger dicken Fensterbrüstung entstehende Nische: -Öffnung, die: für ein Fenster bestimmte, als Fenster dienende Öffnung in einer Wand: eine vergitterte, unvergla- ste F.; die Rahmen werden in die -en eingesetzt; -pfosten, der: feststehender senkrechter Pfosten zwischen zwei Fensterflügeln als Teil des Fensterrahmens bei mehr als zweiflügeligen Fenstern: -platz, der: (bes. in öffentlichen Verkehrsmitteln) Sitzplatz am Fenster: -putzer, der: jmd.. der Fensterscheiben reinigt (Berufsbez.); -quadrat, das: vgl. -ausschnitt; -rahmen, der: a) in der Mauer verankerter äußerer Rahmen, an dem die Fensterflügel befestigt sind: b) meist beweglich angebrachter innerer Rahmen, in dem die Glasscheiben befestigt sind: -reiie, die: Reihe von nebeneinanderliegenden Fenstern: -riegel, der: Riegel zur Sicherung des Fensterflügels vor heftigem Anschlagen: -ritze, die: Ritze zwischen Fensterscheibe u. -rahmen: die -n verkitten; -rose, die (Archit.): großes, rundes, meist buntbemaltes, mit Maßwerk ausgefülltes Kirchenfenster (der Gotik): -Scheibe, die: in den Fensterrahmen (b) eingesetzte Glasscheibe: -schnalle, die (österr.): svw. f-griff; -sims, der od. das: in der Höhe der Fensterbank sitzendes Sims an der Außenseite des Fensters: -sitz, der: svw. t -platz; -spiegel, der: am Fenster angebrachter Spiegel, der es ermöglicht, in einem bestimmten Winkel Vorgänge auf der Straße zu beobachten: Spion: -stock, der <P1. -stocke) (österr.): svw. t ^rahmen (a); -stuhl, der: vgl. -platz; -stürz, der: 1. Sturz aus einem Fenster: einen F. überleben. 2. oberer, waagerechter Abschluß des Fensters: -tisch, der: vgl. -platz; -tritt, der: Stufe innen vor dem Fenster: -tür, die: bis zum Fußboden reichendes, hohes Fenster [mit einem Gitter als Brüstung/: -verband, der (Med.): fester Verband, der eine Öffnung für die Behandlung einer Wunde frei läßt: -Verkleidung, die: hölzerne Auskleidung der Innenwandung u. der Brüstung eines Fensters: -Verschluß, der; -Vorhang, der; -wand, die: 1. Wand des Zimmers, an der sich das od. die Fenster befinden. 2. (selten) svw. t-front; -wirbel, der (landsch.): svw. f-griff; -zarge, die (Bauw.): Rahmen aus Bohlen, der in die gemauerte Fensteröffnung mit eingemauert od. nachträglich in sie eingesetzt wird, um daran das Fenster anzubringen. Fenster! [' fenstel], das; -s. - (Bergsteigen): fensterartiges Loch 820
Fermate in einem Grat; fensterin [Tenstein] <sw. V.; hat) (südd., österr.): nachts zu einem Rendezvous /über eine Leiter] durchs Fenster in das Zimmer eines Mädchens klettern: Denn ... sie hätte keinen anderen bei sich f. ... lassen, und überhaupt wäre der Loisl ihr erster gewesen (Mostar. Unschuldig 114); festem <sw. V.; hat) /vgl. gefenstert/ (ugs.): hinauswerfen; -fenstrig [-fenstn$] in Zusb.. z.B. zweifenstrig. Fenz [fentsl. die; -. -en [engl, fence. gek. aus: defence = Verteidigung. Schutz < (a)frz. döfense < vlat. defensa. zu lat. defendere = verteidigen, schützen]: bes. von Deutschamerikanern verwendete Bez. für Zaun. Hecke, Einfriedigung; <Abl.:) fernen [fentsn] <sw. V.; hat): mit einer Fenz umgeben, einfrieden. Feralien [fernen] <P1.) [lat. ferälia. subst. Neutr. PI. von: ferälis = zu den Toten gehörend]: als öffentliches Fest begangener letzter Tag des altrömischen Totenfests. Ferge ['ferga], der; -n. -n [mhd. verje. ahd. ferjo. zu ahd. far = Überfahrtstelle] (dichter, veraltet): Fährmann, Schiffer. ferggen [Tergn] <sw. V.; hat) [zusgez. aus mhd. vertigen. eigtl. = reisefertig machen] (Schweiz.): abfertigen, fortschaffen, spedieren: er hatte schon die Hälfte des Hausrats geferggt; <Abl.:> Fcrgger, der; -s. -: Spediteur. Feria [Te:r|a].die; -. ...iae [..-iE; mlat. feria = Gebetsfeiertag; Wochentag. Sg. zu lat. feriae. t Ferien]: Wochentag im Gegensatz zum Sonn- u. Feiertag in der katholischen Liturgie; ferial [fe'äa:!) <Adj.; o. Steig.) [mlat. ferialis = festlich, zu lat. feriae. t Ferien] (österr.): zu den Ferien gehörend; frei, unbeschwert: eine -e Stimmung. Ferigl- (österr.): -arbeit, die: svw. t Ferienarbeit; -kolonie. die: svw. T Ferienkolonie; -kurs, der: svw. t Ferienkurs; -Praktikant, der: in den Ferien arbeitender Praktikant: F. bei der Agrarbezirksbehörde; -tag. der: svw. Ferientag; ^aeit, die: svw. t Ferienzeit. Ferien [fe^an] <P1.) [lat. feriae = Festtage, geschäftsfreie Tage. Ruhetage]: a) mehrere zusammenhängende Tage od. Wochen dauernde, der Erholung dienende, turnusmäßig wiederkehrende Arbeitspause einer Institution (z. B. der Schule, der Hochschule, des Gerichts od. des Parlaments): die F. fangen am 3. Juli an. dauern von Mitte Juli bis Anfang September, sind am 6. September zu Ende; die Schüler haben große F. (Sommerferien); das Parlament geht in die F.; b) Urlaub: verregnete F.; die F. an der See. auf dem Land verbringen; gemeinsame F. machen; er braucht dringend F.; wann wollt ihr diesmal in die F. fahren?; *F. vom Ich (das Losgelöstsein vom Alltag, von sich selbst; zeitlich begrenzte Abkehr, völlige Entspannung vom Alltagsleben; wohl nach dem gleichnamigen Roman von P. Keller. 1873-1932). ferien-, Ferien-: --Abonnement, das (bes. Schweiz.): Dauerkarte für den Zeitraum der Ferien; -aktion. die (DDR): Aktion, Unternehmung, die Schulkindern die Gelegenheit gibt, ihre Schulferien gemeinsam zu verbringen; —arbeit, die: 1. Arbeit, die von Schülern od, Studenten für den Zeitraum der Ferien angenommen wird: F. suchen, annehmen; sich durch F. Geld verdienen. 2. Arbeit, die während der Ferien zu Hause erledigt werden muß: ein Referat als F. aufbekommen: -aufenthalt, der: 1. zeitlich begrenzter Aufenthalt an einem Ferienort: während des -es. 2. (selten) svw. t^ort: ein schön gelegener F.; -austausdi. der: Austausch bes. von Schülern u. Studenten verschiedener Staaten während der Ferien; -beginn, der; -beschäftfapoig. die: vgl. -arbeit; -MM. das (meist PI.): Urlaubsfoto; -Wllet[t). das (Schweiz.): vgl. ^abonnement; -dienst, der <o. PI.) (DDR): Einrichtung zur Vermittlung eines ausgestalteten Ferienaufenthaltes (1); -dorf. das: größerer, eine Einheit darstellender Geländekomplex, auf dem sich /sozial geförderte/ Ferienhäuser befinden, die vor allem an kinderreiche Familien für deren Urlaubszeit vermietet werden; —ende, das; -er- lefanfe, das; -fahrt, die: vgl. -reise; -freude. die (meist PI.); -gast, der: jmd., der seine Ferien als Gast in einem Hotel, einer Pension, einer Privatunterkunft o. ä. verbringt; -gestaltung. die (bes. DDR); -gniß. der: Kartengruß aus den Ferien, Urlaubsgruß: von den Nachbarn einen F. erhalten; -halber <Adv.>: wegen Ferien; urlaubshalber: das Geschäft ist f. geschlossen; -haus. (Vkl.:) -häuschen. das: eigenes od. gemietetes Haus an einem Ferienort, in dem man seine Ferien verbringt; -hefcn. das: Heim (2) für Urlauber, Ferienkinder: die Stadt hat für ihre Angestellten ein eigenes F.; -helfer. der (DDR): Helfer bei einer Ferienaktion; -helferln. die: w. Form zu Nhelfer; ^Job, der: vgl. -arbeit (1); auch gelang es wieder. 480 Studenten und Schüler in -s zu vermitteln (MM 6. 9. 1968. 5); -kammer. die (Jur.): Kammer des Gerichts, die während der Gerichtsferien bes. dringende Angelegenheiten bearbeitet; -kind. das: Kind, das seine Ferien zur Erholung bes. an der See od. auf dem Land bei einer anderen Familie, in einem Ferienheim o. ä. verbringt; -kolonie, die: Einrichtung für Ferienaufenthalte auf dem Land u. an der See, in der Kinder u. Jugendliche erzieherisch betreut werden; -kursjus]. der: von Hochschulen ausgehende Lehrveranstaltungen bes. für ausländische Studenten in der vorlesungsfreien Zeit; -lager, das: Lager, in dem Kinder u. Jugendliche ihre Ferien verbringen; -lektüre. die: /leichte/ Lektüre für die Ferien; -müßig <AdJ.): der Ferienzeit gemäß: begegnete man wem .... so war es auch Jemand in Leinenhosen, f. (Katia Mann. Memoiren 99); mmI, der <P1. -orte): Ort, an dem man seine Ferien verbringt; Urlaubsort; -paradies, das: idealer Urlaubsort: dieser Ort ist ein F. für Kinder; -park, der: in einem Urlaubsgebiet eigens für Urlauber u. deren Bedürfnisse sowie Wünsche angelegter Komplex mit Häusern, Wohnungen usw.: Ein F. mit 84 finnischen Holzhäusern ... wird in Wachendorf entstehen (MM 28. 3. 72. 13); -plfine <P1.>: Pläne, die die Gestaltung der Ferienzeit betreffen: F. machen, schmieden; -platz, der: 1. Möglichkeit der Unterbringung für einen Feriengast, bes. für ein Ferienkind, in einer Familie, einem Ferienheim o. ä.: daß in einer großen Stadt Bayerns drei Wochen lang um Ferienplätze für Berliner Kinder geworben wurde (Dönhoff. Ära 50). 2. vgl. -ort; -Programm, das: ein festes F. haben; -reise, die: eine F. ans Meer, ins Gebirge machen; -reisende, der u. die: Urlauber/in]: ein Zug voller -r; -Sachen <P1.) (Jur.): Prozesse, die so dringlich sind, daß sie während der Gerichtsferien weitergeführt werden; -saison. die: vgl. ^zeit; -Scheck, der (DDR): Scheck für eine verbilligte od. kostenlose Urlaubsreise: außerdem stellt der Vorstand für die zwei besten Rübenpfleger je einen F. zur Verfügung (Neues D. 17. 6. 64. 3); -sonderzug. der: die Bundesbahn setzt Feriensonderzüge an die Ostsee ein; -spiele <P1.>: Unternehmung während der Ferienzeit am Heimatort, bei der die zu Hause gebliebenen Schulkinder betreut u. mit verschiedenen Veranstaltungen unterhalten werden; -Strand, der; -tag. der; -Wanderung« die; -woche. die; -wohnung, die: vgl. -haus; -zeit, die: Zeitraum, über den sich die Ferien erstrecken; Urlaubszeit: eine erholsame, interessante F. verleben; -zentnan. das: vgl. -park; -zug. der: svw. f-sonderzug. Ferkel fferkl], das; -s. - [mhd. verkelön). verhel(In). ahd. farhili(n). Vkl. zu ahd. far(a)h = (Junges) Schwein]: 1. junges Hausschwein: ein rosiges. Quiekendes F. 2. (derbes Schimpfwort) a) Mensch, der nicht auf Sauberkeit achtel: du F. hast die ganze Tischdecke vollgespritzt; ich möchte wissen, wieviel Tage das F. sich nicht gewaschen hat; b) jmd., der sich unanständig, anstößig benimmt: Du F.! ... Du willst mit mir ins Bett? Das ist doch das Letzte an Frechheit! (Remarque. Obelisk 182). Ferkel-: -kraut, das: Vertreter einer in Eurasien, im Mittelmeergebiet u. in Südamerika vorkommenden Gattung der Korbblütler mit bis zu 60 cm hohen, fast blattlosen Stengeln, auf denen je eine goldgelbe Blüte sitzt; -Stecher, der [eigtl. = unzünftiger Metzger, der nur Ferkel absticht] (ugs. abwertend): Rechtsanwalt ohne genügende Vorbildung, Winkeladvokat; -zudit. die. Ferkelei [fErka'lai], die: -. -en (ugs. abwertend): schmutzige Bemerkung od. Handlung: Natürlich kritzelten die Quartaner ihre -en dazwischen (Grass. Katz 81); laß doch diese -en!; ferkeln ['ferkln] <sw. V.; hat): 1. (von der Sau) Junge gebären, werfen. 1. (ugs.) a) (abwertend) schmutzige Bemerkungen machen; sich unanständig benehmen; b) etw., bes. beim Essen, in unachtsamer Weise beschmutzen: wer hat denn hier wieder so geferkelt? ferm [ferm; ital. fermo = fest < lat. flrmus. Tflrm] (österr. ugs.): svw. tfirm. fermamente [fErma'mento] <Adv.) [ital. fermamente = fest, zu: fermare. T Fermate] (Musik): sichertest, kräftig. Ferman [fer'ma:n], der; -s. -e [türk. ferman < pers. fermän] (hist.): Erlaß islamischer Herrscher. Fermate [fer'ma.'ta]. die; -. -n [ital. fermata. eigtl. = Halt. Aufenthalt, zu: fermare = anhalten, befestigen < lat. 821
Ferme firmäre = befestigen] (Musik): a) Zeichen der musikalischen Notation über einer Note od. einer Pause, die dadurch auf eine nicht genau festgelegte Zeit, oft bis zum doppelten Wert, verlängert wird: Zeichen: <*: b) durch eine Fermate (a) verlängerte Note od. Pause: Er ... ließ während einer spannungserfiillten F. beide Hände schwebend über den Tasten (Thieß, Legende 95); Fabio bewunderte, wie die Violinen die -n klar durchhielten (Andersch, Rote 78); Ferme [ferm]. die; -. -n [(a)frz. ferme. t Farm]: / Bauern liof Pachtgut in Frankreich od. Belgien. Ferment [fer'ment], das; -[e]s. -e [lat. fermentum = Gärung; Gärstoffl (veraltend): svw. t Enzym: Für die Spaltung der genannten Nährstoffe stehen mehrere spezifische -e zur Verfügung (Medizin II. 274); Ü Wird Kultur einmal als ganze akzeptiert, so ist ihr bereits das F. der eigenen Wahrheit entzogen, die Verneinung (Adomo. Prismen 19); Fermentation [fermenta't?io:n]. die; -. -en: 1. chemische Umwandlung von Stoffen durch Bakterien u. Fermente. 2. biochemisches Verfahren zur Entwicklung des Aromas in Lebens- u. Genußmitteln: fermentativ <AdJ.; o. Steig.): durch Fermente hervorgerufen: ein -er Abbau; fermpitgesteoert <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die -e Spaltung von Nährstoffen; fermentieren [fermen'ti:rdn] <sw. V.; hat) [lat. fermen- tärc = gären machen]: durch Fermentation (2) veredeln: Tabak f.; Fermpitstönmg. die; -. -en: Störung im System der Fermente: die der Schizophrenie zugrundeliegenden -en. Fermion [fer'mio:n]. das; -s. -en [nach dem ital. Physiker E. Fermi (1901-1954)] (Physik): Elementarteilchen mit halbzahligem Spin: Feraihm [Termium], das; -s [nach dem ital. Physiker Fermi (1901-1954)]: zuden Transuranen gehörender chemischer Grundstoff: Zeichen: Fm fern [fern; mhd. verren. ahd. ferrana = (von) fem. für mhd. ver(re). ahd. ferro]: I. <AdJ.) 1. weit entfernt, in weiter Entfernung befindlich: -e Länder; in der -eren (weiteren, nicht allzu fernen) Umgebung; es klang wie sehr -es Donnern (Hildesheimer, Legenden 13); Ein Stern, unwirklich, f., blinkte aus dem dunkleren Himmel (Geissler. Wunschhütlein 142); f. von der Heimat sein; etwas von f. beobachten; Ü Er hatte plötzlich das sonderbare Gefühl, in einer -en (nicht deutlich, nicht eindeutig erkennbaren) Weise zum Mitschuldigen geworden zu sein (Remaraue. Triomphe 120); von f. (aus der Distanz mit nüchterner Überlegung) betrachtet, sieht das ganz anders aus; *das sei f. von mir! ([Gott] behüte!). 2.a) weit zurückliegend, lange vergangen: -e Vergangenheit; Erinnerungen an -e Kriegstage; aus ... einer Welt von vorgestern, die uns heute fremder und -er erscheint als selbst mittelalterliche Pandekten (Dönhoff. Ära 119); b) in weiter Zukunft liegend: in fernster Zukunft; der Gedanke, daß er eines -en Tages ... sich an ihre Listigkeit erinnern wird (Frisch. Gantenbein 107); der Tag ist nicht mehr f. (weit): diese Hoffnung ist ferner gerückt denn Je. II. <Präp. mit Dativ) (geh.) weit entfernt von: f. der Heimat; f. allem Trubel leben; Ü gewisse politische Fragen .... die bisher f. jeder Lösung zu sein schienen (Dönhoff. Ära 73). fern-, Ffrn-: ^ab [-'-] <Adv.> (geh.): weit entfernt, in weiter Ferne: plötzlich hörte man f. leise Hilferufe; das Haus ist f. [von der Straße] gelegen; U Sie befaßten sich mit Dingen, die so f. von unserem Leben ... standen (Leonhard. Revolution 222); -amt, das (früher): svw. t ^Vermittlungsstelle; -anschhiß, der: a) (Eisenb.) Anschluß an den Fernverkehr: ein Zug mit F.; b) (Postw.) Anschluß über Fernleitung (b); --aufnähme, die (Fot.): Aufnahme eines Objekts aus größerer Entfernung mit Teleobjektiv: -auslfeer, der (Fot.): Einrichtung, die das Auslösen des Kameraverschlusses von einer von der Kamera entfernt liegenden Stelle aus ermöglicht: -bahn, die: Bahn, die dem Fernverkehr vorbehalten ist. dazu: -bahnhof, der; -beben, das (Geol.): Erdbeben, bei dem die Entfernung zwischen dem Ort der Registrierung u. dem Zentrum des Bebens über 1000 km beträgt: -bedienen <sw. V.; hat; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): einen technischen Apparat über eine Steueranlage o. ä. bedienen: die Anlage wird fernbedient, dazu: ^bedienung, die; Bereich, der (bes. Fot.): in einer gewissen Entfernung vom Betrachter liegender Bereich (Ggs.: Nahbereich); -bestrahhmg, die (Med.): Behandlung mit Röntgenstrahlen, die aus einer Entfernung von mehr als 1 m auf die zu behandelnde Körper stelle auf treffen: ^bleiben <st. V.; ist) (geh.): entgegen der Gewohnheit od. jmds. Erwartung nicht zu etw. kommen, an etw. nicht teilnehmen: dem Schulunterricht f.; <subst.:> daß eine Verspätung von zwanzig Minuten schon ... als unentschuldigtes Fernbleiben von der Arbeit zu bezeichnen sei (Leonhard. Revolution 68); -blick, der: über weite Entfernungen reichender Ausblick: bei klarem Wetter hat man von hier einen herrlichen F.; -boraber, der (Milit.): Bomber mit großem Aktionsradius: F. vom Typ B-52; -brille. die (ugs.): Brille, die den Sehfehler der Kurzsichtigkeit korrigiert u. dadurch ein besseres Sehen in die Ferne ermöglicht: -dienst, der: svw. Nmeldedienst; -D-Zug (mit Bindestrich), der: svw. t^Schnellzug; -empfang, der (Funkt.): Empfang auf weite Entfernung: -lahrer. der: kurz für t ^lastfahrer, dazu: -fahrerschule, die; -fahrkarte. die: Fahrkarte für einen Fernzug: -fahrt, die: 1. über eine weite Strecke führende Fahrt mit dem Fernlastwagen od. -zug. 2. (Sport) über eine weite Strecke führende Wettfahrt von Autos, Motor- od. Fahrrädern: -fotografle, die: svw. t ^aufnähme; -flug, der: Flug über eine weite Strecke: -fühlen, das; -s: svw. tTelepathie; --gas, das: Gas, das an einer zentralen Stelle gewonnen od. erzeugt u. in Leitungen zum mehr od. weniger weit entfernten Zielort befördert wird, dazu: -gasleitung, die. -gasnetz. das. -gasver9orgung, die; -«lenkt: f ^lenken; -geschoÖ, das (Milit.): Geschoß mit großer Reichweite: -geschult <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: durch Fernkurse ausgebildet: -«schütz, das (Milit.): Geschütz, das für große Entfernungen eingesetzt werden kann: ^gesprikh, das: Gespräch zwischen Fernsprechteilnehmern, die an verschiedene Ortsnetze angeschlossen sind(Ggs.: Ortsgespräch): ein dringendes F. aus. nach Paris; -gesteuert: t-steuern: -glas. das <P1. -gläser): Doppelfernrohr für den Handgebrauch: Feldstecher, Prismenglas: -gucken <sw. V.; hat) (ugs.): fernsehen: die Frauen sitzen im Salon, gucken fem oder lesen Zeitung (Aberle. Stehkneipen 103); -gucker [-gute], der (ugs.): svw. t-glas; -halten <st. V.; hat) (geh.): a) nicht herankommen, keinen Kontakt zustande kommen lassen: er hat den Kranken, alles Böse von dem Kind ferngehalten; ein paar Briketts aus einem Zeug, das Haifische f. soll (Grzimek. Serengeti 27); b) <f. + sich) nicht an etw. teilnehmen, fernbleiben: etw., jmdn. meiden: von solchem Treiben halte ich mich fern; Hielt sich von seinen Altersgenossen fern, spielte gern mit Älteren (Jägersberg. Leute 127); -handel, der: Handel mit weit entfernt liegenden Ländern od. Gebieten: -heizen <sw. V.; nur im Inf. u. 2. Part, gebr.): durch Fernheizung mit Wärme versorgen: ein ferngeheiztes Stadtviertel; -heizwig, die: [Anlage zur] Heizung von Gebäudegruppen, die von einer zentralen Stelle aus über Rohrleitungen mittels Wasser od. Dampf mit Wärme versorgt werden: -beizwerk, das: zentrale Stelle, an der die Wärme für die Fernheizung erzeugt wird: ^her <Adv.) (geh.): aus weiter Ferne: weither: F. klang ... die Trommel des Schlangenzauberers (Schneider. Erdbeben 41); ^h|n <Adv.) (geh.): in weite Entfernung: weithin: f. hörte man das Läuten der Glocken; -kurstus]. der: Kurs! us j, bei dem der Lernende ohne persönlichen Kontakt mit dem Lehrenden durch Briefe, Fernseh- od. Rundfunksendungen unterrichtet wird: ein F. in Russisch; -laster. der (ugs.): svw. T-lastwagen, -lastzug; -lastfahrer.der: Fahrer eines Fernlastwagens od. -zugs: -lastwagen. der: Lastkraftwagen für den Transport von Gütern über weite Strecken: -lastzug. der: Fernlastwagen mit Anhänger[n]: -lehrgang, der: vgl. -kurslusj; -lehrinstitut, das: Institut, das Femkurse anbietet u. durchführt: -leihe, die: 1. für den Fernleih verkehr zuständige Dienststelle einer Bibliothek. 2. svw. t ^leihver- kehr: dieses Buch bekommt man über die F.; -lettiverkehr, der: Leihverkehr mit Bibliotheken des In- u. Auslandes: -leitung, die: a) der Energieversorgung über weite Strecken dienende Leitung: b) (Postw.) Telefonleitung, die Ortsnetze untereinander verbindet: -lenken <sw. V.; hat; bes. im Inf. u. 2. Part, gebr.): durch Fernlenkung steuern: ein ferngelenktes Flugzeug, dazu: -lenkung, die: meist über Funk erfolgende Beeinflussung der Bewegung eines [unbemannten] Land-, Luft- od. Wasserfahrzeuges von einer entfernten Stelle aus. die mit entsprechenden Geräten ausgestattet ist: -licht, das: durch den Kraftfahrer einstellbare Stufe der Kraftfahrzeugbeleuchtung, durch die im Dunkeln auch entferntere Teile der Straße beleuchtet werden können: das F. einschalten; -liegen <st. V.; hat) /vgl. fernliegend/: a) nicht in Betracht kommen, nicht naheliegend sein: abwegig, abseitig sein (meist verneint): dieser Gedanke lag nicht fern; b) nicht in jmds. Absicht. Sinn. Interesse liegen: solche Überlegungen liegen mir fern; es lag ihm fern, den Freund 822
ferner zu beleidigen; er schaute auf Stadt und Tal .... wie wenn all dieses ihn nichts mehr anginge und ihm fernläge (ihn nicht mehr berührte: Hesse. Sonne 47); -liegend <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): weit entfernt liegend: eine -e Siedlung; -melde-: t Fernmelde-; -messung. die (Technik): der Überwachung von Leitungen o. ä. dienende elektr. Übertragung von Meßwerten an einen entfernt gelegenen Ort: -mündlich <AdJ.; o. Steig.): svw. t telefonisch; -objektiv, das: Objektiv mit großer Brennweite für fotografische Aufnahmen aus großer Entfernung: »<& <o. Art. u. o. Pl.>: der Ferne Osten: er ist Korrespondent in F.. dazu: -fctlich <AdJ.; o. Steig.; nur attr.>; -pendler. der: Pendler, dessen Wohn- u. Arbeitsort weit entfernt voneinander liegen: -punkt, der (Med.): für das normale Auge mehr als 5 m entfernter Punkt auf der verlängerten Augenachse, der bei ausgeschalteter Naheinstellung auf der Netzhaut scharf abgebildet wird: -röhr, das: meist auf einem Stativ fest montiertes optisches Gerät zum Beobachten entfernter Gegenstände, die mit dem bloßen Auge nicht deutlich zu erkennen sind: Teleskop: -ruf, der: 1. Telefonanruf aus einem anderen Ortsnetz. 2. Fernsprech-. Telefonnummer (meist in Verbindung mit der entsprechenden Nummer): wählen Sie bitte F. 3901385; -satz, der <o. PI.) (Druckw.): Setzverfahren, bei dem die der Satzherstellung dienenden Geräte mittels elektrischer Signale von einer Zentralstelle aus gesteuert werden: -schach, das: Schachspiel, bei dem die einzelnen Züge postalisch übermittelt werden: -Schaltung, die: vgl. -Steuerung (a); -Schnellzug, der (früher): weite Strecken fahrender Schnellzug: -schreibeinrichtung. die: svw. t-Schreiber; -schreiben, das: durch einen Fernschreiber übermitteltes Schreiben: -Schreiber, der: schreibmaschinenähnlicher Telegrafenapparat, der der Übermittlung u. Aufnahme von Schriftzeichen dient: -Schreibmaschine, die: svw. f-Schreiber; -schreibnetz.das: vgl. Fernmeldenetz; -schreibteilneh- mer, der: jmd., der einen Anschluß an das Fernschreibnetz hat: -schreibverkehr,der; -schriftlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): durch Fernschreiber [übermittelt /; -schule, die: vgl. -lehrinstitut. dazu: -schüler, der: jmd.. der sich durch ein Fernlehrinstitut ausbilden läßt. -Schülerin, die: w. Form zu t -schüler; -schufl, der (Ballspiele): aus größerer Entfernung abgegebener Schuß auf das Tor: -seh-: t Fernseh-; -sehen <st. V.; hat): sich Fernsehsendungen ansehen: wir sahen den ganzen Abend fern; <subst.:) das kommt vom vielen Fernsehen; -sehen, das; -s: 1. drahtlose Übertragung von Sendungen aus beweglichen Bildern, die mit Ton unterlegt sind: das F. als modernes Massenmedium. 2.a) die durch den Fernsehapparat verkörperte Einrichtung des Fernsehens (1): das Fußballspiel kommt im F.. wird im F. übertragen; wir haben den ganzen Nachmittag F. geguckt (ugs.; ferngesehen): habt ihr kein F. (ugs.; Fernsehgerät)?: b) durch die Fernsehanstalt verkörperte Einrichtung des Fernsehens (1): die Aufführung wird vom F. übertragen; das F. brachte ein Interview mit dem Abgeordneten; mein Sohn arbeitet beim, will zum F.; -seher. der (ugs.): 1. Fernsehapparat: den F. einschalten. 2. Fernsehzuschauer: Millionen von -n verfolgten die erste Mondlandung; -sieht. die: Ausblick, gute Sicht in die Ferne: gute Möglichkeit, in die Ferne zu sehen: bei klarem Wetter hat man von hier aus eine hervorragende F.; -sichtig <AdJ.) (seltener): svw. tweitsichtig (a): er ist im Alter f. geworden; Ü nur wer f. (mit Weitblick) nicht die Einzelheiten und Einzelschicksale, sondern das Ganze im Auge behält (Dürren- matt. Grieche 55). dazu: -sichtigkeit, die (seltener): svw. tWeitsichtigkeit; -sinn, der (Physiol.): Sinnesorgan, das Reize wahrnimmt, die von Reizquellen herrühren, die sich nicht in seiner unmittelbaren Nähe befinden (z. B. das Ohr); -Sprech-: t Fernsprech-; -sprechen <st. V.; hat; bes. im Inf. u. im 2. Part, gebr.) (selten): telefonieren: -Sprecher, der: postamtlich für TTelefon; -Stecher, der [vgl. Feldstecher] (ugs.): svw. t -glas; -stehen <unr. V.; hat) (geh.): keine innere Bindung. Beziehung zujmdm.. etw. haben: bestimmten Arbeiten, einer Sache, einem Plan f.; er steht ihr fem (ist ihr innerlich fremd): -steuern <st. V.; hat; bes. im Inf. u. 2. Part, gebr.): durch Fernsteuerung betreiben u. lenken: er steuert das Flugmodell fern; ein ferngesteuertes Flugabwehrsystem; Ü Deshalb suchten ... alle drei Partei- zentralen ihre Landesdependancen... von Bonn aus fernzusteuern (Spiegel 30, 1966. 24); -Steuerung, die (Technik): a) Überwachung. Bedienung u. Steuerung von Anlagen aus der Entfernung: die F. von Verkehrsampeln; b) svw. t -len- kung; -Straße, die: breite, gut ausgebaute Straße, die weit voneinander entfernt liegende Orte miteinander verbindet: -Student, der: a) jmd., der an einem Fernunterricht teilnimmt: b) (bes. DDR) jmd., der ein Fernstudium (b) absolviert (Ggs.: Direktstudent); -Studium, das: a) svw. t ^Unterricht; b) (bes. DDR) Studium mit Fach- od. Hochschulabschluß, das neben der beruflichen Tätigkeit absolviert werden kann (Ggs.: Direktstudium); -transport. der: Transport über weite Entfernungen: -trauen <sw. V.; hat): eine Ferntrauung vornehmen: Kurzum, Stanislaus würde auf der Kompaniestube ferngetraut werden (Strittmatter. Wundertäter 385); -trauung. die (im 2. Weltkrieg in Deutschland praktizierte) Form der Trauung bei einer durch den Krieg bedingten Trennung der beiden Brautleute: -Universität, die: Universität, an der das Studium ausschließlich als Fernstudium möglich ist: -Unterricht, der: Unterricht, der nicht auf einem persönlichen Kontakt zwischen Lehrendem u. Lernendem beruht, sondern über einen Zwischenträger (Post, Rundfunk. Fernseher o. ä.) erfolgt: -verkehr, der: 1. Eisenbahn- u. Fahrzeugverkehr über größere Entfernungen (Ggs.: Nahverkehr). 2. Gesamtheit aller Ferngespräche. <Zus. zu 1:> -Verkehrsmittel, das: Verkehrsmittel für den Fernverkehr (Ggs.: Nahverkehrsmittel). -verkehrsstraBe. die: svw. t -Straße; -Vermittlungsstelle, die (Postw.): Vermittlungsstelle für Fern- u. Auslandsgespräche: -wafle. die (meist PI.) (Milit.): über eine weite Entfernung wirkende Waffe: -wähl, die (Postw.): Herstellung einer Verbindung zu einem Fernsprechteilnehmer eines anderen Ortsnetzes durch direkte automatische Wahl: -wärme, die: Wärme aus der Fernheizung: -Wasserversorgung, die: Versorgung eines Bereichs mit Wasser, das aus einem entfernteren Gebiet stammt: -weh. das (geh.): Sehnsucht nach der Ferne, nach fernen Ländern: -wettkampf. der (Sport): Wettkampf, den die Teilnehmer nicht an einem gemeinsamen Ort austragen: -Wirkung* die: Wirkung über räumliche od. zeitliche Entfernungen hinweg: -ziel, das (Ggs.: Nahziel): 1. Ziel, das nicht sofort, sondern für einen in der Zukunft liegenden Zeitpunkt angestrebt wird: die Wiedervereinigung als F. müsse durch einen stufenweisen ... Prozeß angesteuert werden (FAZ 11. 11.61. 3). 2. m weiterer Entfernung liegender Zielpunkt: Der Bundesminister für Verkehr wird ... prüfen, ob im Autobahnkreuz Walldorf in Süd-Nord-Richtung auf die Angabe eines -es verzichtet und statt dessen das Nahziel Walldorf-Wiesloch angebracht werden kann (Bundestag 188. 1968. 10157); -zug. der: Zug. der über große Strecken verkehrt. Fernambukholz [fErnam'bu.k-]: vgl. Pernambukholz. ferne [Tema] <Adv.> (geh.. veraltend): svw. tfern (I): ganz still war es. nur f. brodelte etwas (Böll, Adam 14); von f. ertönt ein Ruf; der Tag ist nicht mehr f.; Ferne [-]. die; -. -n [mhd. virre. ahd. fern]: 1. <o. PI.) a) räumliche Entfernung. Distanz, größerer Abstand: etw. aus der F. betrachten, in weiter F. erblicken; eine Brille für die F.; sein Blick schweift in die F. (weit hinaus, in die Weite): b) (geh.) entfernte Gegend: entferntes, unbekanntes Land. Gebiet: Fremde: Island war eine weite F. (Jahnn. Geschichten 8); Nach Westen zu taten sich -en auf (Fries. Weg 285); ein Gruß aus der F.; in die F. ziehen. 2. <PI. selten) a) weit zurückliegende Vergangenheit: Wer Mythen dichtet, wählt die F. der grauen Vorzeit (Thielicke. Ich glaube 109); das Ereignis liegt schon in weiter F.. ist schon in graue F. gerückt; b) ferne Zukunft: Die Eigenarten des Forstbetriebes, der langwierige Produktionsprozeß. ... die F. eines wirtschaftlichen Effektes (Mantel. Wald 101); die Verwirklichung unseres Plans ist wieder in die F. gerückt; damals lagen diese Erkenntnisse noch in weiter F.; ferner [fernp]: I. (absoluter Komp.; nur attr.) (Papierdt.): weiterhin möglich: danach noch vorhanden, auftretend: weiter: sein -es Verbleiben in dieser Stellung ist fraglich geworden; wenn ich ihm durch eine knappe, sachliche Widerlegung Jeden -en Einwand unmöglich mache (Kisch. Reporter 182); *des -en (femer III. außerdem, des weiteren). II. <Adv.) (geh.) in Zukunft, künftig, weiterhin: an diesem Brauch werden wir auch f. festhalten. III. (Konj.) außerdem, des weiteren: wir brauchen eine Zange und einen Bohrer, f. einige Dübel mit den entsprechenden Schrauben; Ferner bekam ich zu wissen, daß er die Musik liebe (Th. Mann. Krull 248); Ü er rangiert unter ..f. liefen" (ugs.; er gehört nicht zu den Spitzenkräften, nimmt einen untergeordneten Platz ein. ist von nur untergeordneter Bedeutung: 823
Femer nach der im Pferdesport üblichen Ankündigung derjenigen Teilnehmer eines Wettrennens, die sich nicht plazieren konnten, mit den Worten: ..f. liefen:../*). Ferner [-], der; -s, - (zu mundartl. fern = vorjährig, tfirn. eigtl. = Schnee vom vorigen Jahr] (südd.. österr.): Gletscher: Die Zahl der Gletscher, die kleinen F. eingerechnet, gibt Heim mit 2000 in den Alpen an (Eidenschink. Eis 11). fernerhin: I. <Adv.>: svw. t ferner (II): um diese Dinge wollen wir uns auch f. bemühen. II. <Konj.> svw. tferner (III): das hatte f. zur Folge, daß ...; ferners [Temas] <Adv.> (österr. veraltet): svw. t femer (II. III); Fernerstehende, der u. die; -n. -n <Dekl. tAbgeordnete): jmd., der mit etw. nicht sehr vertraut ist, keine nähere Beziehung dazu hat: für den -n ist das verwunderlich, erstaunlich; F. können diese Verhältnisse schlecht beurteilen. ffrnmeMe-, Ffrnmelde-: Munt, das: Dienststelle der Post für das Fernmeldewesen: ^anlagen <P1.>: Fernsprech-, Telegrafen- u. Funkanlagen: -bezirk, der; -dienst, der: vgl. -ein- richtung; Einrichtung, die: Einrichtung für die Übertragung von Informationen auf fernmündlichem bzw. fernschriftlichem Weg od. über Funk: -gebühren <P1.); -geheimnis, das: Verpflichtung des den Fernmeldeverkehr abwickelnden Personenkreises zur Geheimhaltung der Informationen od. Nachrichten, die fernmündlich, fernschriftlich od. durch Funk übermittelt werden: -kontonummer, die; -mast. der: Mast zur oberirdischen Führung von Leitungen, die dem Fernmeldeverkehr dienen: -netz, das: Gesamtheit der Ver- mittlungs-u. Übertragungseinrichtungen, die es den Teilnehmern ermöglichen, beliebig miteinander fernmündlich, fernschriftlich od. über Funk zu verkehren: -rechnung, die. dazu: -rechnungsstelle.die; -Satellit.der: Nachrichtensatellit: Technik, die <o. PL): Zweig der Elektrotechnik, der sich mit der Einrichtung u. Wartung von Fernmeldeanlagen befaßt, dazu: -technisch <Adj.; o. Steig.); -trappe, die: in der Bundeswehr zu den Führungstruppen gehörende Waffengattung, die die Führung durch Herstellen u. Überwachen von Fernmeldeverbindungen unterstützt sowie in der Aufklärung u. in der elektronischen Kriegführung eingesetzt wird: -türm, der: der Funk- und Fernseh-i Übertragung dienender, mindestens 40 m hoher Turm, an dessen oberem Ende sich mehrere übereinander angeordnete Plattformen für die Aufstellung von Antennen befinden: -Verbindung, die: telefonische, telegrafische od. Funkverbindung: -verkehr, der: Fernsprech-, Fernschreib- u. Funkverkehr: —wesen, das <o. PL): alles, was die drahtlose od. mit Hilfe von Leitungen erfolgende Nachrichtenübermittlung betrifft einschl. Organisation u. Verwaltung. Fernseh-: ^akademie, die: vgl. -kolleg; -ansager, der: jmd., der die einzelnen Fernsehsendungen ansagt: -ansagerin« die: w. Form zu t -ansager; -anstatt, die: Anstalt, die Fernsehsendungen produziert u. ausstrahlt: -antenne, die: Antenne für den Fernsehempfang: -apparat, der: Gerät zum Empfang von Fernsehsendungen, -Übertragungen: -aufnähme, die (meist PI.): Aufnahme für eine Fernsehsendung: -aufzeich- nung. die: Aufzeichnung einer Fernsehsendung auf Film bzw. Magnetband zur Konservierung: -ball, der (Ballspiele, bes. Fußball): gut sichtbarer Ball mit schwarzen u. weißen eckigen Flächen: —bild. das: auf dem Bildschirm des Fernsehapparats erscheinendes Bild: -diskussion, die; -empfang, der: Empfang von Fernsehsendungen: -empfinger, der (veraltend): svw. t -apparat; -fassung, die: für eine Aufführung od. Sendung durch das Fernsehen bearbeitete Form eines Theaterstücks, Films o.a., -feature, das; -film, der: den Gesetzmäßigkeiten des Fernsehens entsprechend speziell fürs Fernsehen produzierter Film: -gebühren <P1.); -gemeinde, die <o. PI.) (spött.): mehr od. weniger großer Kreis von Zuschauern, der bestimmte Sendungen des Fernsehens (1) mit Begeisterung od. mit großer Regelmäßigkeit ansieht, -genehmigung, die: Erlaubnis, gegen Entrichtung der Gebühren, einen Fernsehapparat zu benutzen: -gerät, das: svw. T-apparat; -gewaltige, der; -n, -n <Dekl. f Abgeordnete) (scherzh.): einflußreiche Persönlichkeit aus dem Bereich des Fernsehens (2 b); -haushält, der: (in Statistiken) Haushalt, in dem das Fernsehen (1) empfangen werden kann: -interview, das; -Journalist, der: Journalist, der für das Fernsehen (2 b) arbeitet: -kamera, die: Aufnahmegerät für Fernsehübertragungen: -kolleg, das: Sendereihe des Fernsehens, in der bestimmte Wissensstoffe systematisch vermittelt werden: -kommentar. der; -kommentator, der; -konzessionAr, der (Schweiz.): svw. t-teilnehmen -leuchte, die: Leuchte mit gedämpftem Licht zur Milderung des Kontrasts zwischen dem hellen Fernsehbild u. dem verdunkelten Raum: -leute <P1.) (ugs.): Anzahl von Personen, die beruflich bei einer Fernsehanstalt beschäftigt sind, bes. Kameraleute o.a., die Fernsehaufnahmen machen: F. bauten ihre Kameras auf. Die Scheinwerfer wurden ausprobiert (Wendtland. Eis- prinzeßchen 55); -lotterte, die: vom Fernsehen durchgeführte Lotterie: -muflfel, der (ugs. scherzh. abwertend): jmd., der am Fernsehen kein Interesse hat: Mlper, die: für das Fernsehen bearbeitete od. eigens geschriebene Oper: -Programm, das: 1. [Reihen]folge der Fernsehsendungen. 2. Blatt, Heft o. ä., in dem das Fernsehprogramm (1) angekündigt iu. erläutert! wird: -regisseur, der; -reihe, die: svw. t -serie; -reportage, die; -reporter, der; -röhre, die; -Satellit, der: vgl. Nachrichtensatellit; -schirm, der: svw. t Bildschirm; -sender. der: Anlage, die (über elektromagnetische Wellen) Fernsehsendungen ausstrahlt: -Sendung, die: in sich abgeschlossener Teil, einzelne Darbietung des Fernsehprogramms (1); -serie, die: inhaltlich, thematisch zusammengehörende, zahlenmäßig begrenzte Folge von I in sich abgeschlossenen! Fernsehsendungen, Episoden, die über einen bestimmten Zeitraum hin meist in regelmäßigen Abständen ausgestrahlt werden: -sessel« der: bequemer Sessel, der bes. zutn Fernsehen in entspannter Haltung dient: -spiel, das: vgl. -fllm; -spot, der: zwischen einzelnen Fernsehsendungen eingeblendeter kurzer Werbefdm: -Sprecher, der: svw. t -ansager; -Sprecherin, die: w. Form zu f—sprechen -Station, die: vgl. -sender; -stück, das (ugs.): vgl. -film; -studio, das: Studio, in dem Fernsehaufnahmen gemacht, Fernsehsendungen produziert werden: -team, das: Team von Mitarbeitern des Fernsehens, die Aufnahmen für eine Sendung u.a. machen: -technflter, der (Berufsbez.); —teil- nehmer, der: Besitzer eines Fernsehapparates: -truhe, die: Truhe mit eingebautem Fernsehapparat: -türm, der: vgl. Fernmeldeturm: -Übertragung, die: Übertragung einer Veranstaltung durch das Fernsehen: -Umsetzer, der: Anlage, die das empfangene Fernsehprogramm in einen anderen Kanal umsetzt u. damit kleinen Gebieten zugänglich macht, die vom eigentlichen Sender nicht erreicht werden: -volk, das <o. PI.) (scherzh.): Gesamtheit der Zuschauer des Fernsehens (1); -Zimmer, das: mit einem Fernsehapparat ausgestattetes, für gemeinschaftliches Fernsehen eingerichtetes Zimmer: -Zuschauer, der: jmd., der fernsieht. Fernsprech- (postamtlich für f Telefon-): Munt, das: für das gesamte Fernsprechwesen zuständige Dienststelle der Post: -anläse, die: alle zu einem Fernsprechanschluß gehörenden Einrichtungen: -ansagedienst, der: Einrichtung der Post, bei der auf das Wählen einer bestimmten Telefonnummer hin durch Ansagegeräte Auskunft über Uhrzeit, Kino- u. Theaterprogramtne. Wetter, Sportergebnisse usw. erteilt wird: -ansdihiB, der: Anschluß an das Fernsprechnetz: -apparat, der: Fernsprecher, Telefon: -auftragsdienst, der: Einrichtung der Post zur Ausführung von telefonisch zu erledigenden Aufträgen der Fernsprechteilnehmer: -auskunft, die, dazu: -auskunftsdienst, der: Einrichtung der Post, die auf Anfrage kostenlose Auskünfte über gewünschte Telefonnummern, Ortskennzahlen, Fernsprechgebühren u.a. erteilt: -Automat, der: öffentlicher Münzfernsprecher: -betrieb, der <o. PL); —buch, das: amtliches Verzeichnis aller Fernsprechteilnehmer eines bestimmten postalischen Bezirks, dazu: -buchvertag, der; -Einrichtung, die: vgl. -anläge; -gebühren < PI. >; -geheimnis, das: vgl. Femmeldegeheimnis; -hau- be, die: vgl. -zelle: Die neuen -n werden von der Post in Gebäuden und an überdachten Stellen eingerichtet (MM 7./8. 8. 76, 25); -kabine, die: öffentlich zugängliche Kabine mit Münzfernsprecher: Telefonzelle in einem Gebäude: -lei- tung, die; -nebenstelle, die: an einen Fernsprechanschluß gekoppelter zweiter Anschluß ohne eigene Telefonnummer: -netz, das: vgl. Fernmeldenetz; -nummer, die: seltener für f Telefonnummer; -säuie, die: an Autobahnen u. anderen Fertistraßen aufgestelltes Telefon für Notrufe: -stelle, die: öffentlicher Fernsprechanschluß: -teduiik,die <o. PL); -teil- nehmer.der: Besitzer eines Fernsprechanschlusses: -Verbindung, die; -verkehr, der: vgl. Fernmeldeverkehr; -Vermittlung, die: Amt, das Ferngespräche vermittelt: -Verzeichnis, das: Fernsprech-, Telefonbuch: -zelle, die: a) im Freien errichtete Anlage in Form eines kleinen Häuschens, die mit einem öffentlichen Münzfernsprecher ausgestattet ist: b) svw. t -kabine; -zentrale, die: svw. f Telefonzentrale. 824
fertig-, Fertig - feroce [fero:tJal <Adv.> [ital. feroce < lat. feröx = wild, unbändig] (Musik): wild, ungestüm, stürmisch. Ferrl- [feri-; zu lat. ferrum, tFerrum] (veraltet): Wortteil zur Kennzeichnung chemischer Verbindungen, die dreiwertiges Eisen enthalten; Ferrit [feri:t. auch: ...nt]. der; -s. -e [zu lat. ferrum. t Ferrum]: 1. reines, kohlenstofffreies Eisen in Form von mikroskopisch kleinen, magnetischen Kristallen. 2. einer der magnetischen, zur Herstellung nachrichtentechnischer Bauteile verwendeten Werkstoffe, die durch Mischen u. Sintern von Eisen-, Mangan-. Nickel-. Zink-. Kupferoxyden u. ä. gewonnen werden, zu 2: Ferritantenne* die: stabförmige Richtantenne mit hochmagnetischem Ferritkern (z. B. in Rundfunkempfängern). Ferritkern* der. ferro-. Ferro- [fsro-; zu lat. ferrum. t Ferrum]: -aluninhim. das: vgl. -legierung; -dutjm.das: vgl. Regierung; -elektrt- zitflt, die: dem Ferromagnetismus analoges Verhalten einiger weniger Stoffe auf Grund bestimmter elektrischer Eigenschaften; MTOPh.der; -en. -en [f -graph]: Gerät zur Messung der magnetischen Eigenschaften eines Werkstoffs; -legie» rang, die: Legierung des Eisens mit Begleitelementen; Mm- gnetflam l-ma'gne.tikum]. das; -s. ...ka [spätlat. magneti- cum. Neutr. von: magneticus, tmagnetisch]: ferromagneti- sche Substanz; -magnetisch <Adj.>: 1. Ferromagnetismus zeigend. 2. <o. Steig.) zum Ferromagnetismus gehörend, ihm eigentümlich; -magnetfsmus, der: Magnetismus des Eisens (Kobalts. Nickels u. a.J; -manggn.das: vgl. Regierung; -motybdin.das: vgl. -legierung; -siljcium. das: vgl. Regierung; -skop [-sko:p], das; -s. -e [zu griech. skopein = betrachten, beschauen]: tiermedizinisches Instrument, mit dem verschluckte Metalle nachgewiesen werden können; ^ti- tgn, das: vgl. Regierung; -typie l-typi:]. die; -. -n [...i:an; zu tType (1)]: fotografisches Verfahren zur Herstellung von Bildern auf lichtempfindlich beschichteten, schwarzge- lackten Eisenblechen; -vanadin.das: vgl. Regierung; -van*- dhan, das: svw. f -vanadin. Ferrum [Terum]. das; -s [lat. ferrum]: lat. Bez. für t Eisen; Zeichen: Fe Ferse [Terzd]. die; -. -n [mhd. verse(ne). ahd. fersana]: 1. hinterer, gewölbter Teil des Fußes; Hackein]; die F. tut mir weh; die Arme seitlich geführt und die Füße. F. an F., auswärts gestellt (Grass. Hundejahre 261); jmdm./(auch:) jmdn. auf die -n treten; * jmdm. die -n zeigen (geh.; vor jmdm. fliehen), sich an jmds. -n/sieh imdm. an die -n heften, hingen (jmdn. hartnäckig verfolgen); imdm. auf den -n sein* sitzen (ugs.; dicht hinter jmdm. her sein; jmdn. so verfolgen, daß man immer dicht hinter ihm ist): jmdm. auf den -n folgen (jmdm. sofort nachfolgen); imdm. auf den -n bleiben (nicht davon ablassen, jmdn. zu verfolgen); jmdn. auf den -n haben (ugs.; einen Verfolger nicht loswerden). 2. die Ferse (1) bedeckender Teil des Strumpfes: Strümpfe mit Löchern in den -n. mit dünnen -n; fersein [Terzin] <sw. V.; hat) (Fußball, bes. österr.): den Ball mit der Ferse stoßen: Schelling brachte den dritten Eckball ... halbhack herein, und Sinn ferselte gekonnt ins Netz (Vorarlberger Nachr. 25. 11. 68. 10). Fersen-: -abschwung, der (Turnen): Übung am Reck, bei der man aus dem Stütz übergrätscht, dabei den Körper stark winkelt, so daß die Fersen an die Reckstange kommen, worauf die Drehung vorwärts mit Niedersprung rückwärts erfolgt; -bein, das: hinterster, die Ferse bildender Fußwurzelknochen; -gang, der (Gymnastik): Übung, bei der man auf den Fersen geht; -geld nur in der Wendung F. geben (ugs. schenh.: fliehen, davonlaufen; mhd. versengelt geben; versengelt = Bez. einer früher üblichen Abgabe, vielleicht des Bußgeldes eines Flüchtigen); -griflT. der (Ringen): Griff, bei dem der Angreifer schnell u. flach nach vorn an die Beine des Gegners springt, dessen Fersen von außen umfaßt u. ihn nach hinten auf die Matte stürzt; -btndung. die (Leichtathletik): Landung beim Weit- u. Dreisprung, bei der der Springer den Boden zuerst mit den Fersen berührt; -schlaf, der (Joga): Haltung, bei der der Übende in der Rückenlage die Beine in den Kniegelenken so stark anwinkelt, daß sich die Füße mit dem Fußrücken am Boden neben den Oberschenkeln befinden; -«itz. der (Gymnastik): Übung, bei der man sich aus dem Kniestand heraus auf die Fersen setzt, wobei die Fußspitzen entweder gestreckt od. zum Unterschenkel hin angezogen sind; -stoB.der (Fußball): Tritt mit der Ferse gegen den Ball; -Umschwung. der (Turnen): Übung am Reck, bei der man den Körper stark winkelt, so daß die Fersen an die Reckstange kommen. u. dann einen Umschwung um die Stange ausführt; -welle, die: svw. f Mimschwung. fertig [TErtitf <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.> [mhd. vertec. ahd. fartlg. eigtl. = zur Fahrt bereit, reisefertig, zu t Fahrt]: 1. (nicht adv.) a) im endgültigen Zustand befindlich, vollendet; völlig hergestellt, ausgebildet: ein -es Manuskript; -e (gekochte, zubereitete) Speisen; ist das Essen noch nicht f.?; das Bild ist f.; etw. f. kaufen; b) <meist attr.> völlig, bis zum Grad der Vollendung ausgebildet; vollkommen, vollendet, perfekt, ausgereift: ein -er Künstler, Wissenschaftler; du bist noch wahnsinnig jung, aber du bist eine -e (voll entwickelte) Frau (Kuby, Sieg 119); es sei deutlich, daß meine Gaben der Anleitung von -er (kundiger, geschickter, routinierter) Hand noch bedürften (Th. Mann. Krull 137); so war er in allem übrigen dessen -es (selten; vollkommenes, genaues) Gegenteil (Hesse. Sonne 55); er ist noch nicht f. (ugs.; noch nicht ganz erwachsen, ausgereift): er wußte nicht, daß sie so f. (selten; routiniert, perfekt, gut) Geige spielte; c) <präd.> so weit, daß nichts mehr zu tun übrigbleibt, zu Ende: er ist mit dem Essen, den Hausaufgaben f.; ich hoflFe. rechtzeitig [damit] f. zu werden; wenn du so weiterarbeitest, wirst du nie f.; er konnte nicht f. werden (fand kein Ende, fing immer wieder an), ihre Arbeit zu loben; ich habe das Buch f. (ugs.; fertiggelesen): wir müssen die Koffer noch f. packen; du bleibst daheim, [und] f.! (keine Diskussion mehr, basta!); <auch attr.:> die noch nicht mit dem Auskleiden -en Frauen (Hochhuth. Stellvertreter 178); *mit imdm. f. sein (ugs.: mit jmdm. nichts mehr zu schaffen haben wollen; zu jmdm. keine Beziehung mehr haben): Wir sind f. miteinander, er weiß es, und ich weiß es, und es gibt keine Möglichkeit, etwas daran zu ändern (Lenz. Brot 150); mit diesem Menschen bin ich [endgültig] f.; mit imdm. f. werden (ugs.; sich bei jmdm. durchsetzen; bei jmdm. die Oberhand behalten; der Stärkere bleiben): daß er mit den Goten ebenso rasch f. zu werden hoffte wie mit den Vandaien (Thieß. Reich 603); f. sein/werden (salopp verhüll.; einen Orgasmus haben): sie (= die Freier) sagen, brauchst nicht f. werden. Hauptsache, ich bin f. geworden (Schmidt. Strichjungengespräche 209); mit etw. f. werden (etw. I innerlich 1 bewältigen; mit etw. ins reine kommen, zurechtkommen): sie wird mit den Kindern nicht f.; er glaubt immer, mit allem allein fertig zu werden; Du wirst ja mit dem Leben so spielend f. (Hesse. Steppenwolf 139); er ist mit diesem Erlebnis. Problem noch nicht f. geworden. 2. <präd.> vollständig vorbereitet; bereit, verfügbar: sie sind f. zur Abreise; bist du [endlich] f.. daß wir gehen können?; er ist immer rasch f. mit seinen Antworten (antwortet immer /zu/ schnell); auf die Plätze - f. - los! (Sport; Startkommando): <auch attr.:> die für den Versand -en Stücke. 3. <präd.> (ugs.) erschöpft, am Ende /seiner Kräfte/; erledigt: nach dieser Reise waren wir körperlich und seelisch f.; sie ist mit den Nerven f.; er war f.. er bekam seiner Trunksucht wegen längst keine Aufträge mehr (Kaschnitz. Wohin 76); <auch attr.:> sie machten gegen die dann völlig -en Berliner sogar noch etwas mehr als eine Länge Vorsprung gut (MM 15. 8. 66. 11); *f. sein (ugs.; I. verblüfft, aufs höchste erstaunt sein: Da bin ich aber f. über Ihre Personalkenntnisse [Gaiser. Jagd 177]. 2. zahlungsunfähig sein). fertig-. Fertig-: -bau, der <PI. -ten>: 1. <o. PI.) Herstellung eines Gebäudes in Fertigbauweise: die neuesten Errungenschaften auf dem Gebiet des -s (MM 30. 8. 66. 8). 2. Gebäude, das in Fertigbauweise errichtet wurde; -bauweise, die: Bauweise, bei der vorgefertigte Bauteile auf dem Bauplatz zu einem Gebäude zusammengefügt werden: die F. setzt sich immer mehr durch; das Haus ist in F. gebaut; -bekiekhing. die: svw. f Konfektion; -bekommen <st. V.; hat) (ugs.): svw. t ^bringen; -brinaen (unr. V.; hat): 1. zustande, zuwege bringen; zu etw. imstande sein, erreichen: er hat es fertiggebracht, den Familienstreit zu schlichten; ich bringe es nicht fertig, ihr die Wahrheit zu sagen; (iron.:) der bringt es fertig, sich auch noch zu beschweren!; so etwas bringt auch nur die fertig! 2. zu Ende, zum Abschluß bringen: ich bringe die Arbeit heute nicht mehr fertig; -erstellen <sw. V.; hat; meist im 2. Part.) (Schweiz.): herstellen, anfertigen: ein fertigerstelltes Denkmal; -erzeugnis, das: svw. Nprodukt; -fabrikat. das: svw. t ^Produkt: Fertig- und Halbfertigfabrikate; -gericht, das: in Glas. Dose o. ä. konserviertes, fertig zubereitetes Gericht, das vor dem Essen nur aufgewärmt zu werden braucht: -e für Camping 825
Fertige und Wanderungen; ^haus, das: vgl. -bau (2); ^hemd, das (Textilind.): für die Konfektion hergestelltes Herrenoberhemd (Ggs.: Maßhemd); ^kleidung, die: svw. T Konfektion; -kochen <sw. V.>: 1. (von Speisen) bis zum Garsein am Kochen bleiben <ist>: die Kartoffeln müssen noch f., sind fertiggekocht. 2. mit dem Kochen von etw. zu Ende kommen <hat>: sie kommt, wenn sie das Essen fertiggekocht hat; -kriegen <sw. V.; hat) (ugs.): svw. t^bringen; -lesen <st. V.; hat): zu Ende lesen: einen Zeitungsartikel f.; -machen <sw. V.; hat): 1. (ugs.) a) zu Ende bringen, fertigstellen, abschließen: eine Arbeit rechtzeitig f.; du darfst gehen, wenn du die Hausaufgaben fertiggemacht hast; b) bereiona- chen% -stellen, zurechtmachen: sich zum Aufbruch, für den Theaterbesuch f.: Dann machen wir uns Tür die Nacht fertig (Grzimek. Serengeti 222); er macht das Gepäck fertig; f. [zum Dienst, zum Start]! (Kommando). 2. (ugs.) in schärfstem Ton zurechtweisen, abkanzeln: Jetzt aber wird die Ordonnanz fertiggemacht, wenn die Soße nicht zur Hand ist (Gaiser. Jagd 151). 3. (ugs) jmds. seelische Widerstandskraft brechen, erschöpfen, zermürben; zur Verzweiflung bringen: dieser Lärm macht mich [noch] ganz fertig!; dieser Gedanke macht mich richtig fertig; es macht ihn fertig, daß er die Sache falsch angepackt haben könnte. 4. (salopp) a) unter Anwendung von Gewalt, brutal] körperlich erledigen: sie hatten ihn total fertiggemacht (zusammengeschlagen): b) gewaltsam töten, umbringen: noch ein Wort, und ich mach dich fertig!; Wenn am Morgen die Leichenträger ans Tor gerufen wurden, wußte man. daß der Mandrill wieder einen fertiggemacht hatte (Apitz. Wölfe 144). 5. (salopp verhüll.) sexuell befriedigen, zum Orgasmus bringen: In einem Beichtstuhl macht er sie fertig. Das ist mal was Neues. In dem hat bestimmt noch niemand (Grass. Hundejahre 486); -menü. das: vgl. -gericht; -präparat, das (Pharm.): Präparat, das nicht in der Apotheke hergestellt, sondern von der Apotheke fertig bezogen u. verkauft wird; -Produkt, das (Wirtsch.): Erzeugnis, das alle Stufen der Produktion durchlaufen hat; -stellen <sw. V.; hat): die Herstellung von etw. abschließen* beenden: einen Bau. ein Manuskript rechtzeitig f.. dazu: -Stellung, die; -teil, das: vorgefertigtes Bau)teil: ein hölzerner Geräteschuppen aus -en; Ü Diese... Szene wird... als F. durch konfektionierte Arbeiterromane weitergereicht (Spiegel 48, 1965. 150); ^ware.die: vgl. ^Produkt. Fertige, den -n. -n (österr. veraltet): alter, ausgegorener Wein; fertigen [Tertign] <sw. V.; hat) [mhd. vertegen = reisefertig machen] (geh.): (oft von etw. Handgearbeitetem u. mit Hervorhebung der beim Arbeitsprozeß angewandten Sorgfalt) anfertigen, herstellen: David fertigte nach Feierabend in der Setzerei der Rundschau einen einmaligen Sonderdruck davon (Kant. Impressum 201); Behälter aus Holz f.; mit der Hand, maschinell gefertigte Waren; Fertigkeit, die; -. -en: a) <o. PI.) bei der Ausführung bestimmter Tätigkeiten erworbene Geschicklichkeit: Routine. Technik: handwerkliche, künstlerische -en; [eine] große F. im Klavierspielen. Zeichnen. Basteln haben; Der Freund entwik- kelte eine bewundernswerte F.. einen Bock an den Hörnern zu Boden zu schleudern (Hagelstange. Spielball 22); b) <P1.) Kenntnisse. Fähigkeiten: für diesen Beruf braucht man besondere -en; Fertigung, die; -: industrieller od. luind- werklicher Produktionsprozeß. Herstellung: die F. einer Serie; die F. von Gütern. Ersatzteilen. Kleidern. fcrtigung»-» Fertigung»-: -ablauf, der: den F. automatisieren; -brigade. die (DDR): Produktionsbrigade; -gang, der: Herstellungsgang; -kosten <P1.): die F. senken; -methode, die; -Programm, das: Arbeitsprogramm eines Unternehmens; -prozeß. der: vgl. -ablauf; -Straße, die: Gesamtheit der in einer dem Fertigungsablauf entsprechenden Anordnung aufgestellten, zur Fertigung eines Produkts notwendigen Produktionsanlagen: -technOc. die: Technologie, dazu: -technisch <AdJ.; o. Steig.): technologisch; -verfahren» das: vgl. -methode; -wehe, die: vgl. ^methode; -zeit, die: die F. durch Rationalisierungsmaßnahmen herabsetzen. fertil [ferti:l] <Adj.; nicht adv.) [lat. fertilis] (Biol.. Med): fruchtbar,ertragreich; Fertilität[fertili'te:t].die; - [lat. fertili- täs] (Biol.. Med.): Fruchtbarkeit: eine erhöhte, verminderte F.; die Beeinflussung der F. von Pflanzen durch mutierte Gene. Fes [fe.s]. der; -[es], -le] [türk. fes. nach der marokkanischen Stadt Fes (arab. Fäs). wo diese Kopfbedeckung viell. zuerst hergestellt wurde]: früher in den arabischen Ländern weitverbreitete, mit einer blauen od. schwarzen Quaste versehene rote Filzkappe in Form eines Kegelstumpfes. fesch [fei. österr.: fei] <Adj.; -er. -este; nicht adv.) [gek. aus t fashionable]: a) (österr. u. ugs.) hübsch, flott, sportlich aussehend: ein -er Mann; das Kleid ist nicht sehr f.; b) (österr.) nett, freundlich: sei f. und komm mit!; Feschak ['fejakj. der; -s. -s [aus tfesch u. der slaw. Endung -ak] (österr. ugs.): fescher Kerl; <Abl.:> F^schaktun. das; -s (österr.): Benehmen. Lebensform eines Feschaks; Snobismus. 'Fessel [fesl]. die; -, -n <meist PI.) [durch Vermischung von mhd. ve33er. ahd. feuara = Fessel mit mhd. vessel. ahd. fe33il = Trag- u. Halteband für Schwert u. Schild]: Band. Seil. Kette o.a. zum Fesseln (1): jmdm. -n anlegen; sie lösten die -n der Gefangenen; die -n abstreifen, abwerfen, sprengen; sie legten ihn in -n (geh.; fesselten ihn); Ü sich aus den -n (dem Zwang) des Alltags befreien; sie legte ihrer Neugier keine -n an (hielt sie nicht zurück, bezähmte sie nicht); Das bürgerliche Privateigentumsprinzip wurde als eine verhängnisvolle F. (Hindernis) der deutschen Freiheit gedeutet (Niekisch. Leben 147). Fessel [-]. die; -. -n [mhd. vessel. fissel. zu: vuoz, tFuß]: 1. (bei Huftieren) Teil des Fußes zwischen Mittelfuß u. Huf: ein schwarzes Pferd mit weißen -n. 2. (beim Menschen) Teil des Beins zwischen Wade u. Fußgelenk: ein Mädchen mit schlanken -n. f^sseK. Fessel- ('Fessel): -ballon, der: wissenschaftlichen, früher auch militärischen Zwecken dienender Ballon, der, mit Drahtseilen am Erdboden verankert, über einem bestimmten Ort gehalten wird (Ggs.: Freiballon); ^frei <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) (seh.): frei von Fesseln, ohne Fesseln: sie ließen den Gefangenen f. herumlaufen; -los <Adj.; 0. Steig. >: 1. <nicht adv.) svw. t ^frei. 2. zügellos, hemmungslos, entiesselt: ein -es Treiben, zu 2: -losigkeit, die; -. Ffsselgelenk, das; -[e]s. -e [zu 2Fessel]: (bei Huftieren) Gelenkverbindung zwischen dem Mittelfuß u. dem oberen Ende des ersten Zehenglieds. fesseln [Tcsln] <sw. V.; hat) [spätmhd. vesseln. für mhd. ve33eren. ahd. fe33arön. t'Fessel]: 1. durch Anlegen von {Fesseln od. Festbinden an etw. seiner Bewegungsfreiheit berauben: ich fessele (feßle) ihn [an einen Pfahl]; jmds. Hände, jmdn. an den Händen f.; der Gefangene war gefesselt und geknebelt; Ü der Kranke war ans Bett gefesselt (bettlägerig): wegen der kleinen Kinder war sie ans Haus gefesselt (konnte sie es nicht für längere Zeit verlassen). 2. in Bann halten, faszinieren; jmds. Aufmerksamkeit stark beanspruchen: das Buch, die Arbeit, der Anblick, die Frau fesselte ihn; Jetzt fesselte meine Erzählung ihn doch (erweckte seine Aufmerksamkeit, sein Interesse) (Maass. Gouffö 68); das Geschehen fesselte die Aufmerksamkeit des Publikums; der kleine Mann fesselte durch seine körperliche und geistige Energie; eine fesselnde (interessante, spannende) Lektüre; ein fesselnd geschriebenes Buch. 3. (Ringen) a) den Arm od. das Bein des Gegners einklemmen u. blockieren; b) den Gegner so greifen, daß er sich nicht mehr befreien kann. 4. (Milit.) feindliche Kräfte durch das Vortäuschen eines Angriffs binden; fesselnd t fesseln (2); Fesselung, (auch:) Feßlung, die; -. -en: 1. das Fesseln (1). Gefesseltwerden. 2. (Schach) Stellung, bei der eine Figur ein bestimmtes Feld nicht verlassen darf, weil sonst der König im Schach stünde. fest [fest] <Adj.; -er. -este) [mhd. veste. ahd. festi. fasti]: 1. <nicht adv.) von harter, kompakter Beschaffenheit, nicht flüssig od. gasförmig: der Kranke bekommt wieder -e Nahrung; das Eis ist noch nicht f.; U meine Pläne nehmen -e Gestalt, -e Formfen] an. 2. <nicht adv.) a) stabil, haltbar, widerstandsfähig, solide: ein -es Tuch. Gewebe; -es Schuhwerk; sie wohnen dort in -en Häusern, unter -en Dächern; der Körper des Tieres ist von einer -en Schale umschlossen; sie hat -e (strafnme) Beine; Er war sehr f. (kräftig, stark) an den Muskeln (Jahnn. Geschichten 8); Ü eine -e Gesundheit haben; der Betrunkene ist nicht mehr f. auf den Beinen (bewegt sich, steht nicht mehr sicher); b) (veraltend) geschützt, gefeit, unempfindlich: eine -e (Milit.; befestigte) Stellung; der übrige Baumschmuck der Gegend ... war immergrünes Nadelholz, f. gegen den Winter (Th. Mann. Zauberberg 498). 3.a) straff i sitzend!, haftend; nicht lok- ker: ein -er Verband; der Hut. die Perücke sitzt nicht f.; Leoparden verankern ihre Beute oft sehr f. (Grzimek. Serengeti 70); sich f. an Jmdn.. etw. klammern; sie zog 826
fest-, Fest- ihren Mantel -er um sich; die Schnürsenkel f. binden; b) stark, kräftig, nicht leicht: ein -er Händedruck; du hast zu f. zugeschlagen; du mußt hier f. anziehen; die Tür f. schließen; er schläft f. (wacht nicht so leicht auf): c) <auch: feste; nur adv.) (ugs.) tüchtig, ordentlich, kräftig: wir haben fest[e] mitgefeiert; er hat den ganzen Tag f. gearbeitet; du mußt f. essen, zugreifen. 4. Entschlossenheit zeigend: energisch: ein -er Blick; mit -en Schritten auftretend; seine Stimme war f.; er antwortete f. 5. <o. Steig.) a) unerschütterlich, unbeirrbar, unwandelbar: er hat einen -en Charakter, handelt nach -en Grundsätzen; eine -e Meinung vertreten; der -en Überzeugung sein, daß ...; ich glaube f. daran, bin f. davon überzeugt; Hermine hatte ein Geheimnis, sie blieb f. dabei, mir nicht zu verraten ... (Hesse. Steppenwolf 168); b) etuigültig, definitiv, bindend: eine -e Zusage; einen -en Termin bestimmen; es gibt dafür keine -en Regeln; er hat schon -e Berufspläne; etw. f. vereinbaren. 6. (nicht präd.) ständig, geregelt, gleichbleibend, konstant: einen -en Wohnsitz, ein -es Einkommen haben; Ich möchte, daß wir an einem -en Orte bleiben, wo man weiß: Hier sind wir daheim (Frisch. Cruz 60); -e (feststehende) Preise; das Geschäft hat viele -e Kunden (Stammkunden): sie hat schon einen -en Freund (ugs.; einen ständigen Partner): er ist f. angestellt; Ü dieses Buch hat einen -en Platz in der modernen Literatur (gehört zu den besten, wichtigsten Büchern der modernen Literatur). Fest [-]. das; -[e]s. -e [mhd. fest < lat. festum = Fest(tag). subst. Neutr. von: festus = festlich, feierlich]: 1. /größere] gesellschaftliche Veranstaltung [in glanzvollem Rahmenj: ein großes, schönes, gelungenes F.; das F. der goldenen Hochzeit; das F. ist in vollem Gang, ein rauschendes F.. ein überwältigendes F. mit Musik und bunten Papierschlangen. Blumengirlanden. Sekt und Bier (Lederer. Liebe 22); ein F. geben, besuchen, feiern; Ich habe eine Vorliebe für örtliche -e (Bergengruen. Rittmeisterin 144); R man muß die -e feiern, wie sie fallen (man soll sich keine gute Gelegenheit entgehen lassen lein F. zu feiern]: nach einer Wendung aus der Berliner Lokalposse ..Graupenmüller' (1870) von H. Salingri); Ü es ist mir ein F. (ugs. scherzh.; eine große Freude, ein großes Vergnügen). 2. ein einzelner od. zwei aufeinanderfolgende hohe kirchliche Feiertage: bewegliche -e sind z. B. Ostern und Pfingsten, unbewegliche -e sind Weihnachten u. Märiä Himmelfahrt; frohes F.!; am 2. November, dem P. Allerseelen, während einer Messe der Toten der beiden Weltkriege (Glaube 46. 1966. 4). 'fijst-, F$st- (fest): -angebot, das (Wirtsch.): Angebot, dessen Annahme einem Vertragsabschluß gleichkommt: -angestellt <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): feste Einkünfte beziehend: -e und freie Mitarbeiter. <subst.:> -angestellte, der u. die: Ärzte sollen F. der Krankenhäuser werden (Spiegel 11. 1966. 122); -backen <sw. V.; hat) (landsch.): irgendwo festkleben, haften: der Schnee backt an den Stiefeln fest; -bannen <sw. V.; hat) (geh.): bannen (2); durch Bann (2) festhalten: Groß und grau bannten ihre Augen die seinen fest (A. Zweig. Grischa 72); wir blieben [wie] festgebannt stehen; -beißen, sich <st. V.; hat): so kräftig in etw. beißen, daß sich die Zähne nur unter Anstrengung wieder daraus lösen: sich in etw. verbeißen: der Wolf biß sich an. in seiner Beute fest; Ü der Junge Mann hat sich an dem Problem festgebissen (kommt nicht mehr davon los): ein Gedanke biß sich in ihm fest (ließ ihn nicht mehr los): -besoldet <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): /im öffentlichen Dienst] ein festes Gehalt beziehend: -e Beamte. <subst.:) -besoldete, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): -binden <st. V.; hat): a) durch Binden an etw. befestigen: die Hundeleine am Baum, den Strick an einem Pfosten f.; der Junge hatte das Schleppseil an Bord geholt und festgebunden (Hausmann, Abel 101); b) durch Anbinden mit einer Leine. Schnur o. ä. an etw. festhalten, festmachen: den Hund an einem/(auch:) einen Baum f.; Warum binden wir unser Schiff denn nicht am Bollwerk fest? (Hausmann. Abel 21); c) durch Binden mit einem Band, einer Schnur o.a. in einer bestimmten Lage festhalten: die Haare mit einer Schleife f.; die Mütze [unter dem Kinn] f.; (auch: f. + sich:) Denn f. mag er sich nicht, das kann erst recht Unfälle geben (Grzimek. Serengeti 147); -bleiben <st. V.; ist): sich nicht umstimmen lassen, nicht nachgeben: auch wenn die Versuchung groß ist. mußt du f.!; -drücken <sw. V.; hat): durch Andrücken befestigen: zusammendrük- ken: sie drückte die umgetopfte Pflanze in der Erde fest; er stand hier, auf der verlassenen Straße, und drückte den Tabak fest (Wiechert. Jeromin-Kinder 699); -fahren <st. V.; ist): mit dem Wagen in etw. so steckenbleiben, daß die Räder nicht mehr greifen: wir sind mit dem Wagen im Sand, das Auto ist im Schnee festgefahren; (auch f. + sich:) der Lkw fuhr sich im schlammigen Gelände fest; Ü die Verhandlungen haben sich, sind festgefahren; Die Engländer bringen es fertig, vor eine uralte, festgefahrene Situation zu treten und diese mit ganz neuen Augen zu betrachten (Dönhoff. Ära 146); -fressen, sich <st. V.; hat): 1. irgendwo hineingeraten, sich verklemmen u. dadurch blockieren: der Kolben des Motors hatte sich [im Zylinder] festgefressen; Der Kraftfahrer gab Gas. die Raupenketten rutschten noch ein wenig, fraßen sich dann fest (Kirst. 08/15. 599); Ü wenn der ... Verkehr sich nicht festgefressen hat. wirst du um Mitternacht... (Johnson. Mutmaßungen 165). 2. sich beijmdm. festsetzen, jmdn. nicht mehr loslassen: Immer fester fraß sich der Gedanke bei mir fest (Salomon. Boche 127); diese Meinung fraß sich [in ihm] fest; -frieren <st. V.; ist): a) gefrieren u. dadurch an etw. haften: die Wäsche ist über Nacht [an der Leine] festgefroren; b) gefrieren u. dabei in einer bestimmten Form erstarren: du kannst deine Spuren nicht verwischen. Sie frieren fest (Re- marque. Obelisk 237); Ü festgefrorenes Lächeln; -aefligt <Adj.; fester gefugt, am festesten gefügt; nicht adv.): so gefestigt, daß es nicht so leicht ins Wanken gerät, umzustoßen ist: eine -e Lebensanschauung; der Staat ist f.; -gegründet <Adj.; fester gegründet, am festesten gegründet; nur attr.) (dichter.): auf festem Grund ruhend: ein -es (auch: ffst gegründetes) Haus; Ü ein -es Staatsgebäude; eine -e Meinung; -geld.das (Bankw.): Einlage, die einem Kreditinstitut vom Kunden für einen von vorn/ierein bestimmten Zeitraum (mindestens für einen Monat) überlassen wird: -geschnürt <Adj.; fester geschnürt, am festesten geschnürt; nur attr.): -e (auch: fijst geschnürte) Schuhe; -gewurzelt: f -wurzeln; -haken <sw. V.; hat): a) durch Einhaken befestigen: er öffnete das Tor und hakte es [an der Mauer] fest; als er sein Sturmgepäck zurechtschieben und f. wollte, krachte es neben ihm (Böll. Adam 14); b) sich verhaken, irgendwo hängenbleiben: bis der ... Gegenstand irgendwo festhakt und ... einen gewissen Widerstand entgegensetzt (Lorenz. Verhalten I. 295); <meist f. + sich:) die Dornen hatten sich in den Strümpfen festgehakt; Ü ein Gedanke hatte sich unmerklich in ihm. bei ihm festgehakt (festgesetzt): Bilder ziehen vorüber, sie haken nicht fest (bleiben nicht deutlich), es sind nur Schatten (Remarque, Westen 124); --halten <st. V.; hat): 1. durch Zupacken. Ergreifen daran hindern, sich zu entfernen, nicht loslassen: einen Hund [am Halsband] f.; jmds. Arm f.; etw. mit den Händen, den Zähnen f.; Ü einen Brief f. (nicht weitergeben, zurückhalten): jmdn. widerrechtlich f. (gefangenhalten): Das schlafende Ich ist aber auf den Wunsch, den Schlaf festzuhalten, eingestellt (Freud. Abriß 37). 2.a) in Bild. Ton fixieren, aufzeichnen: ein Ereignis mit dem Tonband, in einem Roman, fotografisch f.: eine Persönlichkeit in Stein oder Erz f.; b) feststellen, konstatieren: daß es sich so verhält, diese Tatsache muß immer wieder festgehalten werden; ..Halten wir fest", sagt der Richter: ..Die Mordtat ..." (Quick 37. 1958. 38). 3. <f. + sich) sich durch Ergreifen u. Nichtloslas- sen von etw. einen Halt verschaffen: sicfi fest an jtndm.. etw. halten, anklammern, auf etw. stützen: ich hielt mich [mit beiden Händen] am Geländer, an ihr fest; Ü Halt dich fest (ugs.; du wirst staunen, sehr überrascht sein). mein Alter, ich bin Geschäftsführer geworden (Lenz. Brot 82); hier ist die Kanne, halte dich mal dran fest (ugs. scherzh.; halte sie mal. nimm sie mal einen Augenblick in die Hand). 4. von jmdm.. etw. nicht abgehen, jmdn.. etw. nicht aufgeben: [eisern] an einer alten Tradition f.; er hielt unverbrüchlich, treu an seinem Freunde fest; -hängen <st. V.; hat): (durch Hängenbleiben an etw. in der Bewegung gehemmt werden) nicht vom Fleck kommen: ich hing in den Dornen fest; über Südeuropa hängt ein Tief fest; -heften <sw. V.; hat): durch Heften an etw. befestigen: einen Zettel [an der Tür] f.; -keilen <sw. V.; hat): durch Verkeilen so befestigen, daß es sich nicht mehr bewegen kann: die Tür f.; Ü zwischen den Menschenmassen festgekeilt sein (in der Fortbewegung gehindert sein): -klammern <sw. V.; hat): 1. durch Anklanunern befestigen: die Wäsche auf der Leine, das Tischtuch [am Tisch] f. 2. <f. + sich) sich krampfhaft festhalten, anklammern: sich [mit den Ar- 827
fest-, Fest- men] am Fensterrahmen f.; er klammerte sich verzweifelt an seinem Retter fest; Ü wie Napoleon ... an der bloßen Namensattrappe seiner kaiserlichen Würde sich eisern festklammerte (St. Zweig. Fouchö 218); -kleben <sw. V.): 1. fest an etw. kleben, haften, festsitzen <ist): der Kaugummi ist an der Schuhsohle festgeklebt. 2. durch Ankleben befestigen <hat>: er klebte das Namensschild an der Wohnungstür fest; -klemmen <sw. V.): 1. so eingeklemmt, eingekeilt sein, daß keine Bewegung mehr möglich ist; festsitzen <ist>: das oberste Schubfach klemmt fest, ist festgeklemmt; So sitze ich festgeklemmt und kann auch in Kurven ... nicht so leicht hinuntergeschleudert werden (Grzimek. Serengeti 116). 2. durch Einklemmen in einer bestimmten Lage festhalten <hat>: die Tür mit einem Keil f.; das Vorderrad des Fahrrades zwischen den Beinen f.; -klopfen <sw. V.; hat): durch Klopfen fest, zusammenhängend machen: er klopfte die Erde fest; Herr Radau ... klopfte unterwegs seine Zigarette an der Betonwand fest (Bieter. Bonifaz 158); -knöpfen <sw. V.; hat): durch Knöpfen befestigen: ich knöpfte mir die Hosenträger fest (Bieter. Bonifaz 21); -knote« <sw. V.; hat): vgl. -binden; -korama. das (Datenverarb.): Darstellung von Zahlen als Festkommazahlen: vgl. Fließkomma, dazu: -kommazahlen <P1.) (Datenverarb.): Bez. für numerische Daten mit fester (vereinbarter) Ziffernanzahl u. fester Position des Kommas in der Ziffernfolge; -körper. der (Physik): Stoff, der Formveränderungen von außen großen Widerstand entgegensetzt: die bekanntesten F. sind die Kristalle, dazu: -körperphysik. die; -krallen, sich <sw. V.; hat): (bes. von ^Tieren) sich [krampfhaft! mit den Krallen, den Händen festhalten: die Katze krallt sich am Vorhang, im Sofakissen fest; er (= ein kleiner Junge) konnte sich auf den Boden legen, im Teppich f. und brüllen (Bachmann. Erzählungen 118); ihre kleinen Hände krallten sich an ihm fest (Kirst. 08/15.733); Ü die lehmigen Unterstände von Jenan .... wo sich ... die Überreste der Armee ... zuletzt festgekrallt hatten (Kantorowicz. Tagebuch I. 570); sich an einem Standpunkt f.; -land. das <P1. -länder) [für T Kontinent]: 1. größere zusammenhängende Landmasse. Kontinent (im Gegensatz zu den Inseln): das afrikanische, griechische F.; der Leiter des amerikanischen Nachrichtendienstes auf dem europäischen F. (Rothfels. Opposition 156). 2. <o. PI.) der aus festem Boden bestehende Teil der Erdoberfläche (im Gegensatz zum Meer): Je mieser mir auf dem unfreundlichen Meer zumute war. desto vergnügter befinde ich mich auf dem lieben F. (K. Mann. Wendepunkt 409). dazu: -ttndtedi [-lendij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) zum Festland (1) gehörend, kontinental: -es Klima; b) durch die geographische Gegebenheit des Festlandes (1) bestimmt: -e Sitten. Gebräuche. -land[s}sockel. der: unter dem Meeresspiegel liegende, bis zu 200 m tiefe Zone außerhalb des der Küstenhoheit eines Staates unterliegenden Gebiets; Schelf: Ölbohrungen im F.; Der Bundestag hat der teilweisen Grenzfestlegung im Festlandsockel zwischen Deutschland und Dänemark zugestimmt (Kommunalwirtschaft 3. 1966. 1); -laufen, sich <st. V.; hat): a) <auch: -laufen; ist) [an einem Hindernis! steckenbleiben, nicht mehr weiterkofnmen: das Schiff hat sich/ist im Packeis festgelaufen; Ü als ... der Vormarsch sich in Stalingrad in Straßen- und Labyrinthkämpfen festlief (Plievier. Stalingrad 23); an seinem Widerstand liefen sich alle Ansätze zu Neuerungen fest; b) (Ballspiele) die gegnerische Abwehr nicht durchbrechen können: die Stürmer liefen sich an der Abwehr fcct; -legbar [-le:kba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es festgelegt (1). genau bestimmt werden kann: Für die Statistik ist die Frage wichtig, ob die Melodie in bestimmten Sprachabfolgen eines Sprechkunstwerks eindeutig f. ist (Seidler, Stilistik 232); diesen <sw. V.; hat): 1. verbindlich beschließen, bestimmen, regeln, vorschreiben: etw. schriftlich, testamentarisch f.; es wurde festgelegt, daß ...; einen Termin. Bestimmungen, ein Programm genau f.; gesetzlich/durch Gesetz/in einem Gesetz festgelegte Rechte; Die Jeweils gegebene Regelung legt fest, wer in ihrem Sinne Beamter ist (Fraenkel. Staat 36); Der Tag läßt sich ziemlich genau f. (Gaiser, Jagd 128); Genau wie in der Schule hatten wir einen festgelegten Unterricht und Klassenarbeiten und Hausaufgaben (Leon- hard. Revolution 52); die Hälfte der Mengen, wie sie für die kämpfende Truppe festgelegt waren (Plievier, Stalingrad 47). 2. sich, (auch:) jmdn. in bezug auf etw. binden, verpflichten: du hast dich mit diesen Äußerungen festgelegt; ich habe mich nicht. auf/(schweiz.:) über nichts f. lassen; legen Sie mich bitte nicht darauf fest, daß ... (verlangen Sie von mir keine bindende Zusage dafürIAuskunft darüber, daß ...); Weitere Morde, auf die man sie f. (die man ihr anlasten) wollte, stritt sie energisch ab (Noack. Prozesse 158). 3.a) durch Anbinden. Anklammern, Verkeilen o.a. unbeweglich machen: die Tür mit einem Keil f.; b) (einen Geldbetrag) langfristig anlegen: das Geld ist auf mehrere Jahre festgelegt; Aber es (= das Geld) war doch mündelsicher festgelegt, wir konnten es nicht abheben (Remarque. Obelisk 62). 4. (selten) (ein Schiff) an ortsfesten Anlagen. Vorrichtungen so festmachen, daß es sich trotz Sturm u. Wind nicht von seinem Platz bewegen, daß es nicht fortgetrieben werden kann: mit der Flut gingen wir wieder ankerauf und kamen ... im Hafen von Kingston lipon Hüll an. legten am Bollwerk des alten Marktes fest und verkauften den... Rest unseres Fangergebnisses (Leip, Klabauterflag- ge 19); <Abl. zu 1. 3:) -tegung. die; -. -en; diesen, sich <st. V.; hat) (ugs.): beim Lesen vom Inhalt so fasziniert werden, daß man länger liest als ursprünglich beabsichtigt: das Buch ist so gut. daß ich mich [darin] festgelesen habe; -liegen <st. V.; hat): 1. festgelaufen, -gefahren sein, nicht weiterkommen: das Schiff liegt auf der Sandbank fest; Die liegen in Siegburg mit Motorschaden fest (v. d. Grün. Glatteis 304); Ü ... daß aber im Hintergrund des Herzens meine Traurigkeit festliegt wie das Tief über Europa im letzten Regensommer (Thielicke. Ich glaube 49). 2. bestimmt, festgelegt sein; feststehen: der Termin für die Unterredung liegt noch nicht fest; Gegenüber dem filmhaft festliegenden und abrollenden Prozeß der Weltgeschichte ... (Thielicke. Ich glaube 79); -lohn, der: vertraglich abgesicherter Lohn; Mindestlohn: Würde der Lohn etwa durch gewerkschaftliche Gewaltanwendung oder durch gesetzliche Einführung von Mindestlöhnen oder Festlöhnen ... überhöht werden (Rittershausen. Wirtschaft 17); -machen <sw. V.; hat): 1. befestigen, fest anbringen: ein Poster mit Reißzwecken an der Wand f.; sie brauchten eine Viertelstunde, bis sie den Torpedo längsseits ihres Bootes f. konnten (Ott. Haie 241); Ich packe meinen Tornister auf und mache die Haken fest (Remarque. Westen 113); Ü Dieser Mangel läßt sich vor allem an den folgenden drei Punkten f. (feststellen, zeigen; Stamokap 163). 2. fest, bindend vereinbaren: einen Termin, einen Treffpunkt [mit jmdm.] f.; ein Geschäft f. (Kaufinannsspr.; abschließen). 3. (Seemannsspr.) (ein Schiff) an ortsfesten Anlagen. Vorrichtungen so befestigen, daß es sich trotz Sturm u. Wind nicht von seinem Platz bewegen, daß es nicht fortgetrieben werden kann: das Schiff hatte am Kai festgemacht; die beiden Linienschiffe hatten schon gegenüber der Western- platte festgemacht (Grass. Hundejahre 294). 4. (Jägerspr.) a) (ein Wildschwein) aufspüren u. umstellen: die Hunde haben das Wildschwein festgemacht; b) (den Aufenthaltsort von Marder u. Iltis) feststellen: er hat einen Marder festgemacht; -meter, der od. das: Raummaß für 1 m3 feste Holzmasse (Ggs.: Raummeter); Abk.: fm; -montieren <sw. V.; hat): durch Montieren befestigen: einen Wasserhahn an der Wand f.; -nageln <sw. V.; hat): 1. durch Annageln befestigen: eine Leiste f.; er sitzt da wie festgenagelt; Ü Der Armeestab... konnte nicht mehr umziehen, saß mittendrin, war festgenagelt an der Stelle (Plievier. Stalingrad 296); er hat mich mit einem langen Gespräch festgenagelt (ugs.; aufgehalten). 2. (ugs.) deutlich auf etw. hinweisen: in einem Fernsehinterview nagelte er die Widersprüche seines politischen Gegners fest; Er nagelte die Tatsache fest. daß. wo der Kaffee eingedrungen sei. er sich in allerkürzester Zeit zum Tyrannen aufgeschwungen habe (Jacob. Kaffee 71). 3. (ugs.) svw. t festlegen (2): ich ließ mich nicht, auf keine Aussage f.; Der Staatsanwalt nagelt die Zeugin nochmals auf den Tag fest (Noack. Prozesse 24); eine ... Revision der politischen Rolle, auf die (West)- Deutschland nach dem Kriege festgenagelt wurde (Berliner Zeitung 16. 3. 69. 6); -nähen <sw. V.; hat): durch Annähen befestigen: den Mantelsaum (wieder] f.; -nähme I-na:ma]. die; -. -n: vorläufige Gefangennahme. Verhaftung: bei seiner F. leistete der Dieb Widerstand; Das beweisen die -n. die wir in den vergangenen Tagen durchfuhren konnten (Cotton. Silver-Jet 15); -nehmen <st. V.; hat): vorläufig gefangennehmen, verhaften: einen Verbrecher f.; bei den Ausschreitungen während der Demonstration wurden fünf Teilnehmer festgenommen; -Offerte* die (Kaufmannsspr.): 828
fest-, Fest- festes Angebot: spinnen <sw. V.; hat) (nordd.): mit Reißzwecken o.ä (an etw.) fest anbringen: der Großonkel ... pinnte eine Spielkarte am Schrank fest (Fallada. Herr 194); er (= der Fetzen) wirkte wie festgepinnt (Schnurre. Fall 53); -preis, der (Wirtsch.): staatlich od. vertraglich festgelegter Preis (Ggs.: Richtpreis); -punkt der: 1. genau gekennzeichneter u. seiner Lage nach bestimmter Punkt, auf den Messungen im Gelände bezogen werden. 2. Bezugspunkt für eine Temperaturskala (z. B. Siedepunkt u. Gefrierpunkt des Wassers); -rammen <sw. V.; hat): durch Rammen fest in etw. hineinbringen: Pfähle in regelmäßigen Abständen f.; -reden, sich <sw. V.; hat): beim Reden auf ein Thema kommen, das einen so beschäftigt, daß man länger redet als ursprünglich beabsichtigt: ich hatte mich an meinem Lieblingsthema festgeredet; -rennen, sich <unr. V.; hat): 1. (ugs.) nicht mehr von etw. loskommen, sich verrennen: du hast dich in dieser Sache festgerannt. 2. (Ballspiele) svw.! -laufen (b): der Sturm rannte sich immer wieder an der Deckung fest; -saugen, sich (saugte/(geh.:) sog sich fest, hat sich festgesaugt/(geh.:) festgesogen): saugend an etw. haften: die Zecke hatte sich an ihrer Wade festgesaugt; Ü obwohl ihr Blick sich häufig irgendwo am Fußboden festsaugte (Maass. Goufte 262); wie Gorons knöpfchenartige Augen sich an ihrem unbeschriebenen Briefbogen festsogen (Maass. GoufTö 36); -schmieden <sw. V.; hat): (unlösbar! fest anschmieden: daß die Hölle ein Ort sei. an den man festgeschmiedet werde (Thielicke. Ich glaube 168); Sie war wie festgeschmiedet an ihn (Baum. Paris 145); -Schmierstoff, der: aus feinverteiltem Festkörper bestehender Schmierstoff (z. B. Graphit): Molykote A ist eine vollstabilisierte Suspension von feinstverteiltem F. in neutralem Mineralöl (Auto 6. 1965, 62); -schnallen <sw. V.; hat): durch Anschnallen befestigen, festmachen: die Jacke auf dem Rucksack f.; <f. + sich:) vor dem Start schnalle ich mich am Sitz fest; -schrauben <sw. V.; hat): [etw.. was sich gelockert hat od. locker ist] fest anschrauben: eine Mutter. Kleiderhaken [an der Wand] f.; -schreiben<st. V.;hat): (durcheinen Vertrago.ä) [vorläufig/ festlegen: festsetzen: Konfliktsituation, die mit dem Moskauer Vertrag... die Teilung Deutschlands festschrieb (Welt23.7.75.6); Kürzungen von gesetzlichen festgeschriebenen Leistungen (MM 23724. 8. 75. 1): Ü Fehler haben alle gemacht. Aber es liegt kein Grund vor, sie in alle Ewigkeit festzuschreiben (Hörzu 18. 1973. 20). dazu: -Schreibung, die; -. -en; -sehen, sich <st. V.; hat): auf etw. sehen u. längere Zeit den Blick nicht davon lösen können: seine schwarzen Augen hatten sich sinnend festgesehen (Th. Mann. Zauberberg 496); -setzen <sw. V.; hat): 1. verbindlich beschließen, bestimmen, festlegen: Preise, einen Termin für etw. f.; der Streitwert wurde auf 500 DM festgesetzt. 2. in Haft nehmen, gefangensetzen: jmdn. wegen Steuerhinterziehung. Rauschgiftschmuggel f. 3. <f. + sich) a) im Laufe der Zeit zusammenkommen, sich ansammeln, haftenbleiben: in den Aufschlägen der Hose hat sich viel Schmutz festgesetzt; Ü ein Gedanke setzte sich in mir fest; b) (ugs.) (von Menschen) sich [gegen anfängliche Hindernisse! an einem Ort niederlassen: er hatte sich vor Jahren hier festgesetzt; der Feind hat sich im Wald festgesetzt (verschanzt). (Abi. zu 1. 2:> -Setzung* die; -. -en; -sitzen (unr. V.; hat): l.a) gut befestigt sein: die Schrauben sitzen fest; b) festhaften, sich nicht od. nur mit Mühe entfernen lassen: der Schmutz sitzt ziemlich fest; Ü der Gedanke hat lange in ihm festgesessen. 2.a) längere Zeit sitzen bleiben, nicht fortgehen: wir haben bis nach Mitternacht in der Kneipe festgesessen; b) gegen den eigenen Willen an einer bestimmten Stelle bleiben müssen: wir sitzen/das Auto sitzt 5 km von hier mit einem Motorschaden fest; Ü ich sitze mit diesem Problem fest (ugs.; finde keine Lösung)', -stampfen (sw. V.; hat): vgl. -treten; -stecken: 1. (sw. V.; hat) a) durch [An-. Hinein Istecken befestigen: eine Blume im Knopfloch f.; b) durch Stecken mit Nadeln in die gewünschte Form, an die gewünschte Stelle bringen: den Kleidersaum, die Haare f. 2. (geh. auch st. V.; hat) am Weiterkommen gehindert werden: wir steckten/(geh.:) staken den halben Nachmittag in einem Stau auf der Autobahn fest; Er (= der Wagen) steckte fest in einer Schneewehe (Schnabel. Marmor 68); ... daß der Lkw ... hier in der Menge feststak (Plievier, Stalingrad 159); -stehen (unr. V.; hat): a) bestimmt, festgelegt, geregelt sein: der Termin für die Prüfung steht noch nicht fest; eine feststehende Reihenfolge; b) sicher, gewiß, unumstößlich sein: jmds. Meinung. Entschluß steht [eindeutig] fest; es steht fest/fest steht, daß ...; feststehende Tatsachen; -stellbar [-JtElba:?] (AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): 1. so beschaffen, daß es festgestellt da. b) werden kann: Durch die Einwirkung der Menschen... sind die natürlichen Waldgesellschaften weitgehend verschwunden und nur durch Rekonstruktion f. (Mantel. Wald 27). 2. so beschaffen, daß es festgestellt (2) werden kann: die Markise ist f.; -stellbremse, die (Kfz.-T.): Handbremse im Auto: -stellen <sw. V.; hat): l.a) in Erfahrung bringen, ermitteln: Jmds. Personalien, seinen Standort f.; die Herkunft dieses Wortes läßt sich nicht mit Sicherheit f.; wer an dem Unfall beteiligt war. [das] können wir leicht f.; b) bemerken, erkennen, wahrnehmen, konstatieren: eine Veränderung f.; man stellte einen Einschuß am linken Oberarm fest; sie stellte fest, daß ihr Plan gelungen war; c) als Wahrnehmung od. Tatsache ausdrücklich, mit Entschiedenheit aussprechen: „Du siehst müde aus", stellte er fest; ich muß hier mit aller Deutlichkeit f.. daß ... 2. durch Einstellen festmachen, arretieren: die Sessellehne in der richtigen Höhe f.. zu 2: -stelhebel. der: Hebel, mit dem man etw. feststellen kann. -Stellschraube, die: vgl. -stelihebel, -stelltaste, die: Taste der Schreibmaschine, mit der man den Wagen (4) so einstellen kann, daß nur Großbuchstaben geschrieben werden. -Stellung, die: a) das Feststellen da). Ermittlung: die Angaben dienen zur F. der Tatzeit; b) das Feststellen (1 b). Wahrnehmung. Konstatierung: beim näheren Hinsehen machte ich die F.. daß das Bild schon sehr alt sein mußte; c) das Feststellen (1 c). ausdrückliche Erwähnung, entschiedene Aussage: dazu machte, traf er folgende -en: ...; ich lege Wert auf die F., daß... (ich betone, daß...): der Redner beendete seinen Vortrag mit der F.. daß .... dazu: -steDungsbescheid, der: Bescheid des Finanzamtes, durch den bestimmte Besteuerungsgrundlagen (nicht aber die Steuerschuld) festgestellt werden. -rteUungsklage. die (Jur.): Klage, durch die nur festgestellt werden soll, ob ein bestimmtes Rechtsverhältnis existiert od. nicht. -Stellungsurteil, das (Jur.): vgl. -Stellungsklage, -stellungsverfahren, das: vgl. -Stellungsklage; -«toffrakete. die: Rakete, deren fester Treibstoff direkt in die Brennkammer eingegossen u. dort polymerisiert wird: -treten (st. V.; hat): durch Treten auf die betreffende Sache fest, zusammenhängend machen: die Erde [wieder] f.; ein festgetretener (durch Festtreten entstandener) Weg; R das tritt sich fest! (salopp: 1. es ist nicht so schlimm, daß das zu Boden gefallen ist [als Trost od. Beruhigung]. 2. als scherzhafte Bemerkung, wenn jmdm. etw. auf den Boden gefallen ist (z.B. ein Buch. Portemonnaie]. 3. das gibt sich mit der Zeit): -trocknen (sw. V.; ist): fest antrocknen: der Verband war an der Wunde festgetrocknet; Mmrisscn (AdJ.; o. Steig.; nur attr.): a) klar abgegrenzt: ein -er (auch: f<{st umrjssener) Begriff; b) bis ins einzelne gehend, genau, detailliert: -e (auch: fest umrjssene) Vorstellungen; -verwurzelt <Adj.: fester verwurzelt, am festesten verwurzelt; nur attr.): mit den Wurzeln fest im Boden steckend: eine -e (auch: fifst verwurzelte) Eiche; Ü eine -e (durch festen Glauben unerschütterliche) Anschauung; -verzinslich (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bankw.): über einen langen Zeitraum einen gleichbleibenden Zins abwerfend: -e Papiere; -wachsen (st. V.; ist): fest anwachsen: im Bereich der Narbe ist das Gewebe am Knochen festgewachsen; -wühlen, sich (sw. V.; hat): sich wühlend fest in etw. eingraben: daß das Fahrwerk der Maschine sich in dem lockeren Sand festgewühlt haben mußte (Cotton, Silver-Jet 56); -wurzeln (sw. V.; ist): fest an-, verwurzeln: der eingepflanzte Baum ist noch nicht festgewurzelt; wie festgewurzelt (unbeweglich, erstarrt) dastehen; Ü festgewurzelte Traditionen; -ziehen (unr. V.; hat): fest an-, zusammenziehenden Gurt ordentlich f.; ein festgezogener Knoten; -zurren (sw. V.; hat) (bes. Seemannsspr.): festbinden: die Segelleine f.; schlingernde, noch festgezurrte Hängematten des Mannschaftslogis (Grass. Katz 15); das pechschwarze Haar knapp über den Augenbrauen mit Lederbändern festgezurrt (Express 6. 10. 68. 19). Hqst-, F^st- (Fest; vgl. auch: Festes-): -abend, der: festliche Abendveranstaltung: -akt, der: festlicher Akt (1 b): mui- laß, der (Schweiz.): Festveranstaltung: zu diesem F. sind alle Bürger eingeladen; -anspräche, die: vgl. -rede; -auf- (Uhrung, die: Aufführung aus festlichem Anlaß: eine F. zur Einweihung der Oper; -bankett, das: offizielles Fest- 829
feste essen: abätzen, der (Schweiz.): Gedenkmünze: ^beitrag, der: Beitrag zur Gestaltung eines Festes; ^beleuchtung, die: festlich helle Beleuchtung: der Saal erstrahlte in F.; Ü wozu diese F.? (ugs. scherzh.; warum brennt hier so viel / unnötige* i Licht?); *4>esucher, der; Mfekoratkm« die: Dekoration jür ein Fest; ^empfang, der: festlicher Empfang; ~es- sen, das: laus einem offiziellen Anlaß gegebenes) Essen in festlichem Rahmen; * es ist mir ein F. (ugs. scherzh.; ist mir ein Vergnügen); ^freude, (geh.:) Festesfreude, die: Freude anläßlich eines Festes; ^gabe, die (geh.): Geschenk anläßlich eines Festes; ^ganger, der (schweiz.): Festbesucher; -gebend <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (schweiz.): ein Fest veranstaltend: das -e Komitee; ^geiage. das (abwertend): allzu üppiges Festessen; -geschenk. das: vgl. -gäbe; ^gewandt das (geh.): aus festlichem Anlaß getragenes Gewand; -gotteadienst, der: Gottesdienst aus Anlaß eines Festes; -halle, die: Halle für festliche! Großveranstaltungen; <vMitte,die (schweiz.): svw. t ^zelt; -kalender.der (kath. Kirche): unveränderlicher Jahreskalender, verbunden mit den von Ostern unabhängigen i Heiligen jfesten; -kleid, das: 1. aus festlichem Anlaß getragenes Kleid. 2. <P1.) svw. t-kleidung; -kleidung, die <o. PI.): aus festlichem Anlaß getragene Kleidung; -komitee. das: Komitee, das Organisation u. Durchführung eines Festes leitet; -konzert, das: Konzert aus Anlaß eines Festes; -mahl, das (geh.): svw. fressen; Muriner, der: jmd.. der als Ordner bei einem Fest tätig ist; -piakette, die: aus Anlaß eines Festes herausgegebene Plakette; -platz, der: Platz, auf dem / Volks feste. Jahrmärkte o.a. veranstaltet werden; -Programm, das: [Reihen ]folge der einzelnen Darbietungen eines Festes; -predigt. die: Predigt in einem Festgottesdienst; -rede, die: anläßlich eines Festes gehaltene Rede; -redner. der: jmd.. der eine Festrede hält; -rübe. die (salopp): bei festlicher Gelegenheit gerauchte idicke J Zigarre; -saal. der: Saal, in dem ein Fest veranstaltet wird; -schießen, das; -s.das Schießen mit Böllern (1) anläßlich eines Festes; -schmaus* der (scherzh.): svw. t-essen; -schmuck, der: die ganze Stadt prangt im F.; -schrift. die: aus mehreren, von verschiedenen Autoren verfaßten Beiträgen bestehende Veröffentlichung, die zu einem Jubiläum herausgegeben wird: eine F. zum tausendjährigen Bestehen der Stadt, zum 70. Geburtstag des bekannten Dichters; -Sitzung, die: -spiel, das: 1. Bühnenstück, das aus festlichem Anlaß geschrieben wurde. 2, <P1.) periodisch wiederkehrende, sich über einen bestinunten Zeitraum erstreckende Serie festlicher Veranstaltungen, bei der mehrere Bühnen- u. Musikstücke od. Filme aufgeführt werden. dazu: -spielhaus, das: Theatergebäude, in dem Festspiele stattfinden, -spiebtadt. die: die F. Salzburg; -stiege, die (österr.): aufwendig u. festlich gestaltete Treppe; Prunktreppe: die Bequemlichkeit des Lifts zugunsten eines gemächlichen Hinaufsteigens über die zierliche F. abzulehnen (Presse 23. 6. 69); -stfanmung. (geh..) Festesstimmung, die: festliche Stimmung; -tafel, die (geh.): für ein Festessen gedeckte, festlich geschmückte Tafel; Mag, der: 1. Tag. der jmdm. od. einem Ereignis zu Ehren festlich begangen wird: ein hoher, kirchlicher F.; zu seinem F. kamen viele Glückwünsche; Ü es waren -e. wenn er sich stark und sicher genug fühlte, etwas zu riskieren (Böll. Adam 22). 2, <P1.) periodisch wiederkehrender Zeitraum von mehreren Tagen, in dem Festspiele stattfinden, zu 1: -tfiglkh <Adj.; o. Steig.): dem Festtag entsprechend, angemessen, feiertäglich: in -er Kleidung; f. gestimmt sein, -tags <Adv.): an einem Festtag, an Festtagen: f. trifft sich die ganze Familie, -tagsfreude, die. -tagskleidung, die. -tagsstkn- mung, die; -tenü, das (schweiz.): festlicher Anzug, insbes. festliche Uniform; -umzug, der: Umzug aus Anlaß eines Festes; -Veranstaltung, die: Veranstaltung aus Anlaß eines Festes; -Versammlung, die: Versammlung aus Anlaß eines Festes; -Vorstellung, die: vgl. -aufluhrung; -Vortrag, der: vgl. ^rede; ^wiese.die: vgl. ^platz; -woche, die: 1, Woche, die von einem größeren Fest mit mehreren Festveranstaltungen od. von mehreren Festen geprägt ist. 2. <Pl.) periodisch wiederkehrender Zeitraum von mehreren Wochen, in dem Festspiele stattfinden; -zeit, die: Zeit, in der ein Fest stattfindet od. mehrere aufeinanderfolgende Feiertage gefeiert werden; -zeit, das: auf einem Festplatz aufgestelltes großes Zelt, in dem für die Besucher eines / Volks j festes Erfrischungen u.a. bereitgelialten werden; -zug, der: vgl. -umzug. feste [Teste]:! fest (3 c). Feste [-]. die; -. -n [mhd. veste. ahd. fest! = Festigkeit. befestigter Ort] (veraltet): l.a) (in Verbindung mit Namen auch: Veste) befestigte Burg% Festung: eine F. erstürmen; Veste Coburg; b) Befestigung: Ich ... redete mir ein. ich müsse das (= das Kapitel) zb.Ende bringen, und wenn die Erde aus ihren -n fiete fHagelstaruje. Spielball 182). 2, (dichter.) Himmel/ sgewölbe j. Firmament. festen [Testn] <sw. V.; hat) (bes. Schweiz.): ein Fest. Feste feiern: wir haben letzte Woche fast ununterbrochen gefestet. Festes-: -freute, die <o. PI.) (geh.): svw. f Festfreude; -glänz, der (geh.): prachtvolle Ausschmückung anläßlich eines Festes: Die Stadt... präsentierte sich im F. (K. Mann. Wendepunkt 414); -Stimmung,die <o. PI.) (geh.): svw. tFeststimmung. festigen [TestignJ <sw. V.; hat): a) stärken, kräftigen; fester, widerstandsfähiger machen; stabilisieren; konsolidieren: eine Freundschaft, ein Bündnis f.; er hat seine Stellung gefestigt; die Arbeit hat ihn charakterlich gefestigt; eine gefestigte (in sich sichere) Persönlichkeit; ein in sich gefestigtes Imperium; b) <f. + sich) stark, kräftig, widerstandsfähig werden; sich stabilisieren: jmds. Gesundheit festigt sich wieder; die Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben sich gefestigt; <Abl.:) Fertiger, der; -s, -: kurz für t Haarfestiger: Festigkeit, die; -: 1. Widerstandsfähigkeit gegen Bruch; Haltbarkeit: der Grad der F. eines Materials, Bauteils; Ü die F. (Stabilität) eines Verhältnisses, eines politischen Systems. 2.a) Entschlossenheit: mit F. auftreten; b) Statthaftigkeit: er verfolgt seine Ziele mit großer Geduld und F.. <Zus. zu 1:) Festigkeitslehre, die <o. PI.) (Technik): Lehre von der Bestimmung der Verformungen u. Spannungen, denen Werkstoffe. Bauteile u. ä. bei Belastung unterliegen. Festigkeitsprüfung, die; Festigung, die; -. -en <P1. ungebr.): das Festigen: die F. des Bündnisses. festtau lente! [f£s'ti:na 'tenta; lat.J: Eile mit Weile! (nach Sueton ein häufiger Ausspruch des römischen Kaisers Au- giistus). Festival ['festival. 'festival]. das. (schweiz. auch:) der; -s. -s [engl, festival < afrz. festival = festlich, zu lat. festivus = festlich, zu festus. t FestJ: 1. in regelmäßigen Abständen wiederkehretide] kulturelle Großveranstaltung I von besonderem künstlerischem Anspruch j. Festspiele: das F. des experimentellen Theaters findet am ... statt; das am frenetischsten gefeierte F. des Sports, die Olympischen Spiele (Welt 28. 11. 64. IS); auf dem F. kam es zu Ausschreitungen. 2. (DDR) Weltfestspiele der Jugend u. Studenten; Festivalbesucher, der; -s. -; Festivalier [festiva'lje:]. der; -s. -s <meist PL): Teilnehmer an einem Filmfestival: professionelle Filmkenner und -s (Gregor. Film 226); Anneliese Theobald ... und Irmgard König fühlen sich von den -s wie auf Händen getragen" (MM 13. 10. 73. 21); Ffstivalveran- stalter, der; -s. -; Festivität [festivi Le:t], die; -. -en [lat. festivitäs] (veraltet, noch ugs. scherzh.): Festlichkeit: im Stockwerk über uns ist wieder mal eine F. im Gange!; festivo [festi:vo] <Adv.) [ital. festivo < lat. festivus. t Festival] (Musik): festlich, feierlich. festlich <Adj.): a) den Charakter eines Festes habend, glanzvoll, sehr eindrucksvoll: -e Stunden; ein -es Konzert; die Stimmung war ausgesprochen f.; b) einem Fest gemäß, angemessen, entsprechend: -e Kleidung. Beleuchtung: jmds. Geburtstag f. begehen; der Saal ist f. geschmückt; <Abl.:> Festlichkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) festliche Stimmung: die F. dieses Augenblicks. 2. festliches Ereignis, festliche Veranstaltung: die mehrtägigen -en aus Anlaß der Tausendjahrfeier; die gesamte Parteispitze wird an dieser F. teilnehmen. Feston [fes'tö:], das; -s. -s [frz. feston = Girlande < ital. festone, eigtl. = Festschmuck, zu: festa = Fest < vlat. festa. t Fete]: 1. Schmuckmotiv von bogenförmigen Gehängen aus Blumen. Blättern od. Früchten in Baukunst. Kunstgewerbe u. Malerei. 2. mit Festonstichen befestigter bogen- od. zackenförmiger Rand eines Stück Stoffs; festonieren [festo- ni:rsn] <sw. V.; hat): 1. mit Festons (1) versehen. 2. (einen Stoffrand) mit Festonstickerei abschließen: festoniertes Biberoberbettlaken; Festonstich, der; -[e]s. -e: Zierstich, der meist als Randabschluß, oft in Bogen od. auch Zacken, verwendet wird; Festonstickerei, die; -, -en. festoso [fes'to:zo; ital. festoso. zu: festa = Fest < vlat. festa. tFete]: svw. t festivo. Festung [Testunl. die; -. -en [1: mhd. vestunge. zu: vesten. • ahd. festen = befestigen] (früher): 1. stark befestigte, strate- 830
fett-, Fett- gischen Zwecken dienende Verteidigungsanlage /oft mit mehreren Forts I; Zitadelle: eine uneinnehmbare F.; die F. ist gefallen (erobert worden): eine F. belagern, sturmreif machen, stürmen, erobern, einnehmen, schleifen; der Versuch, die F. zu entsetzen, mißlang; beim Ausbruch aus der F. 2. Festungshaft: jmdh. zu 15 Jahren F. verurteilen. Festung»- (Festung 1): -anläge, die: Gesamtkomplex einer Festung: -artillerie, die; -bau, der <P1. ...bauten): 1. Festung: der F. erstreckt sich über den ganzen Bergrücken. 2. <o. PI.) das Bauen einer Festung: Material für den F. heranschaflen. 3. <o. PI.) die Kunst, Festungen zu bauen: der englische F. des 16. Jahrhunderts; -gelfinde, das: obgleich diese (= die alte Kölner Rheinbrücke) inmitten des streng überwachten -s lag (Menzel. Herren 87); -graben, der: eine Festung umgebender Verteidigungsgraben; -haft,die (früher): in einer Festung zu verbüßende I nicht entehrende Haft strafe bei militärischen u. politischen Vergehen: zu 5 Jahren F. verurteilt werden; -koramandant, der; -mauer, die; -spiel, das: Brettspiel mit Steinen für 2 Spieler, bei dem ein Teil des Spielfelds, die ,.Festung", nach bestimmten Regeln von einem Spieler verteidigt u. vom andern Spieler angegriffen wird; -wall, der. fetal [fe'ta:l], (auch:) fötal [fo'tailKAdj.; o. Steig.: nur attr.) [zu T Fetus] (Med.): a) den Fetus betreffend: die -e Entwicklung; b) zum Fetus gehörend: -es Gewebe. Fete [fe:to. fe.to]. die; -. -n [frz. fete < vlat. festa = Fest, subst. Fem. von lat. festus = festlich; vgl. Fest] (ugs. scherzh.): fröhliche Feier in kleinerem Rahmen, kleineres Fest: das war eine tolle F.; eine F. machen; Der Oberleutnant gab eine Fete aus Anlaß seiner Beförderung (H. Kolb. Wilzenbach 162); Also Silvester war ich auf einer F. (Hornschuh. Ich bin 29). Fetialen [fe'tj>ia:bn] <P1.) [lat. fetiäles. PI. von: fetiälis. zu: *fetis = Satzung. Gesetz]: Priesterkollegium im alten Rom, das die für den völkerrechtlichen Verkehr bestehenden Vorschriften überwachte. fetieren [fe'ti:ren] <sw. V.; hat) [frz. feter, zu: lete. IFete] (veraltet): durch ein Fest ehren: jmdn. f. Fetisch [fe:Uf]. der; -s. -e [frz. fetiche < port. feiti^o = Zauber(mittel). eigtl. = (Nach)gemachtes. künstlich Zurechtgemachtes < lat. factlcius = nachgemacht, künstlich, zu: facere = machen] (Völkerk.): heiliger Gegenstand, dem magische Kräfte zugeschrieben werden; Götzenbild: einen F. verehren, anbeten; Ü Ihr (= der Kulturkritik) oberster F. aber ist der Begriff der Kultur als solcher (Adorno. Prismen 12); fetischisieren [fetiji'zi:nm] <sw. V.; hat) (bil- dungsspr.): zum Fetisch erheben, zum Abgott machen: die Notstandsgesetzgebung ist von beiden Seiten fetischisiert worden (Spiegel 24. 1968. 26); dazu: Fetisditskrung, die; -. -en; Fetischismus [feti'f ismos]. der; -: 1. (Völkerk.) Glaube an die magischen Kräfte eines Fetischs. Verehrung eines Fetischs. 2. (Psych.) sexuelle Fehlhaltung, beider Gegenstände, die dem vom Fetischisten verehrten od. begehrten Menschen gehören, als einzige od. bevorzugte Objekte sexueller Erregung od. Befriedigung dienen; Fetischist [feti'f ist], der; -en, -en: 1. (Völkerk.) jmd.. der an die magischen Kräfte eines Fetischs glaubt, einen Fetisch verehrt. 2. (Psych.) Person, die an Fetischismus (2) leidet; fetischistisch <Adj.; o. Steig.): den Fetischismus (1,2) betreffend. fett [fet] <Adj.; -er. -este) [mniederd. vet. eigtl. 2. Part, eines germ. Verbs mit der Bed. „fett machen44]: l.a) viel Fett enthaltend, fettreich: -er Käse; -e Kost; -er Speck (Speck, der kein od. nur wenig mageres Fleisch enthält); eine -e Hautcreme; die Suppe ist sehr f.; [gern] f. (fettreiche Speisen) essen, kochen; b) überfettet: kosmetische Präparate für -e Haut, -es Haar; c) sehr dick, mit viel Fettgewebe ausgestattet (Ggs.: mager): ein -es Schwein; eine -e Gans; ein -er (abwertend; sehr beleibter, korpulenter) Mann; f. sein, werden; Ü davon wirst du/wird man nicht f. (ugs.; das bringt nicht viel ein. rentiert sich nicht). 2.a) üppig, kräftig, ertragreich: -er Boden; -erKlee; Ü (ugs.:) -e (große) Beute machen; eine -e (reiche) Erbschaft; b) (ugs.) auf materiellen Wohlstand gegründet, reich: wir erlebten -e Jahre, Zeiten; f. leben. 3. (Druckw.) (von gedruckten Buchstaben) durch besondere Breite u. Größe gekennzeichnet (Ggs.: mager): -e Lettern. Schlagzeilen; dieses Wort muß f. gedruckt werden. 4. <o. Steig.; nur präd.) (landsch. salopp) völlig betrunken: unser Nachbar kam gestern ganz schön f. nach Hause; Fett [-]. das; -[e]s. -e [mniederd. vet(te)]: 1. aus tierischen od. pflanzlichen Zellen gewonnener od. synthetisch hergestellter fester, halb fest er od. flüssiger Stoff, der hauptsächlich aus den Estern des Glyzerins u. Fettsäuren besteht u. als Nahrungsmittel od. für industriell-technische Zwecke verwendet wird: industrielle, technische, pflanzliche, naturbelassene, denaturierte -e; das F. brutzelt in der Pfanne; F. auslassen; überflüssiges F. abschöpfen, abschäumen; das Kuchenblech mit F. bestreichen; es roch nach ranzigem Fett; *das F. abschöpfen/von der Suppe schöpfen (ugs.; das Beste für sich nehmen, so daß für die anderen nur weniger Gutes übrigbleibt)', sein F. [ablbekom- men, [abikriegen (ugs.; verdientermaßen für etw. getadelt, bestraft werden; urspr. wohl ein iron. Vergleich mit dem früheren Brauch des gemeinsamen Schweineschlachtens, bei dem jeder Besitzer eines Schlachttieres eine bestimmte Menge Fett erhielt): wenn es schon sie traf, dann wollte sie dafür sorgen, daß die alte Hexe ebenfalls ... ihr F. bekam, daß sie hier flog (Simmel. StofT 87); sein F. [weglhaben (ugs.; die verdiente Strafe bekommen haben): Der Rächer kostet den Nachgeschmack vollzogener Rache aus: „Der hat sein F. Nun sind wir quitt!" (Grass. Hundejahre 478); im F. sitzen/schwimmen (ugs.; im Wohlstand leben). 2. Anhäufung von Fettgewebe im Körper von Menschen u. Tieren: die Gans hat sehr viel F.; F. ansetzen (an Gewicht zunehmen); Ü von seinem F. zehren (ugs.; von Reserven leben; nach der Gewohnheit des Dachses, während des Winterschlafs von den eigenen Fettvorräten zu leben); im eigenen F. ersticken (ugs.; am Wohlleben zugrunde gehen)', im eigenen F. schmoren (ugs.; mit selbstverschuldeten Schwierigkeiten nicht fertig werden)'. Spr F. schwimmt [immer] oben (scherzhafte Äußerung, die besagen soll, daß dicke Leute auf Grund ihres Fettes keine Angst zu haben brauchen, daß sie ertrinken; Ü wer ein gutes finanzielles Polster hat. wird stets durch alle Schwierigkeiten u. Notlagen hindurchkommen, wird nicht untergehen). f^tt-, F$tt-: -ablagenmg, die (Med.. Physiol.): Ablagerung von Fett im Körper; -ähnlich <Adj.; o. Steig; nicht adv.>: -e Stoffe; Minsatz, der: (am Körper sichtbare] Ablagerung von Fett; -ann <AdJ.; nicht adv.>: (von Speisen) niedrigen Fettgehalt aufweisend, arm an Fett (Ggs.: ^reich): -e Kost. Milch; -artig <Adj.; o. Steig.): vgl. -ähnlich: -äuge, das: Fett tropfen an der Oberfläche einer heißen Flüssigkeit (z. B. einer Suppe): auf der Bouillon schwimmen zahllose -n; Mit aufgeworfenen Lippen schielte er auf den Teller, als ob er die -n zählen wollte (Bieler. Bonifaz 160); -bauch. der (salopp abwertend): 1. fetter Bauch. Schmerbauch: streck deinen F. nicht so in die Gegend! 2. Person mit fettem Bauch; den F. kann ich nicht leiden; -bauchig [...b^y- 919] <Adj.; nicht adv.) (ugs.): einen fetten Bauch habend; -bedarf, der: für die Ermhrung des Menschen notwendige Menge an Fett; ^brot. das (landsch.): mit Schmalz bestrichenes Brot; -Chemie, die: Chemie der Fette; Mrreme, die: Hautcreme mit hohem Fettgehalt; -depot, das (Med.. Physiol.): Fettablagerung im Körper; -dicht <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: so beschaffen, daß kein Fett durchdringen kann: -es Papier; -druck, der (Druckw.): Druck in fetten (3) Lettern; -durchwachsen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von Fettgewebe durchzogen; -embolie, die (Med.): durch einen in die Blutbahn geratenen Fetttropfen ausgelöste Embolie; -farbstoff, der (Chemie): in Fetten u. ölen löslicher Farbstoff; ^fein <Adj.; o. Steig.) (Druckw.): (von zwei Linien) stark u. schwach parallel laufend; -film, der: dünne Fettschicht; -fleck, (auch:) -flecken,der: durch Fett hervorgerufener Fleck: auf dem Briefbogen ist ein F.; -e in Seide werden ... mit geschabter Kreide ... bedeckt (Hörn. Gäste 157); -fleckig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit Fettflecken bedeckt; voller Fettflecke; ~frei <Adj.; o. Steig.): von Fett frei: -e Kost; f. kochen, essen; -füttern <sw. V.; hat): (ein Tier) mästen: Schweine f.; (derb auch von Menschen:) Man fütterte ihn (= Harcamone) fett in seiner Zelle (Genet [Übers.]. Miracle 108); -gans, die: Gans, die sehr viel Fett hat; -gebäck, das: Gebäck aus Hefeteig, das in heißem Fett schwimmend gebacken wird; -aedruckt <Adj.; fetter gedruckt, am fettesten gedruckt; nur attr.): mit fetten (3) Lettern gedruckt: -e Schlagzeilen; -gehalt, der: Gehalt an Fett: Milch mit einem F. von 3.5%; -gerber, der: jmd.. der die Fettgerberei beherrscht (Berufsbez.); -»erberei, die: besonderes Gerbverfahren mit Hilfe von Tran u. Sauerstoff zur Herstellung weicher Leder; -geruch, der: Geruch, der von heißem Fett ausströmt; -geschwulst, die (Med.): gutarti- 831
Fette ne Geschwulst aus Fettgewebe: -gewebe, das (Med.. Phy- siol.): Bindegewebe aus Fettzellen: -glänz, der; ^fttnzend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von Fett glänzend: -e Haut; ein -es Gesicht; -griebe, die; -haltig <Adj.; nicht adv.): Fett enthaltend: -e Nahrungsmittel; -Mltig <Adj.; nicht adv.) (österr.): svw. t-haltig; ^ftlung* die: Verfahren der Lebensmitteltechnik, flüssige Fette durch Anlagerung von Wasserstoff in feste zu überführen: -haushält, der: vgl. -Stoffwechsel; -henne, die: Vertreter einer als Stauden od. Kräuter vorkommenden Gattung der Dickblattgewächse mit fleischigen Blättern u. strahligen Blüten: -hering, der: besonders fetter Hering: -herz, das (Med.): krankhafte Vermehrung von Fettgewebe im Herzen: -klofl, der (ugs. abwertend): fetter Mensch: Er (= der Ehemann) darfauch kein F. sein (Hornschuh. Ich bin 54); -klumpen, der: eine Ansammlung von Fett: -kohle, die: für die Erzeugung von Koks geeignete, besonders kohlenstoffreiche Steinkohle: -köiper, der: weißlich bis dunkelgelbes Depotfett cun Darm u. unter der Körperoberfläche von Insekten: -kraut, das: insektenfressende Pflanze: -kreide, die: Fett enthaltende Kreide: -lebe, die; - (landsch.): üppiges Leben. Wohlleben: wo du ... so in der F. sitzt (Fallada. Jeder 402); *F. machen (gut u. üppig essen, leben): Ich möchte doch wieder F. machen und mir nicht die Zehen abfrieren (Döblin. Berlin 135); -leber, die (Med.): krankhaft erhöhter Fettgehalt des Gewebes der Leber: Schließlich wird in 60 bis 90 Prozent aller Gichtfälle auch eine F. diagnostiziert (Hörzu 18.1973. 131); -leibte [...hübu;] <Adj.; nicht adv.) (geh.): (von Menschen) sehr dick, beleibt, korpulent, dazu: -leibigkeit, die; - (geh.): Beleibtheit. Dicke. Korpulenz: krankhafte F.; -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Fett, kein Fett enthaltend: -e Diät; -löslich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: in Fett löslich: -e Vitamine; -marke, die: (in Zeiten rationierter Lebensmittelausgabe auf eine Lebensmittelkarte aufgedruckte) Marke, auf die Fett in vorgeschriebener Menge abgegeben wird: Gerade schaffen wir die Fleisch- und Fett- und Zuckermarken ab (Kant. Impressum 341); -massen <P1.>: große Anhäufung von Fettgewebe, fettem Fleisch: die F. seines Körpers; -mops, der (ugs.): sehr dicker Mensch: -nfipfchen, das nur in der Wendung [bei imdmj ins F. treten (ugs. scherzh.; durch eine unbedachte, unkluge Äußerung o. ä. jmds. Unwillen erregen, einen Fauxpas begehen: nach der Ungeschicklichkeit, die früher jmd. beging, der in das neben der Tür stehende Näpfchen mit [Stiefellfett trat): in der Religionsstunde, da bin ich ins F. getreten (Jaeger. Freudenhaus 162); -pflanze, die: Pflanze mit besonderen, wasserspeichernden Geweben in Wurzeln. Blättern od. im Stamm, die hauptsächlich in trockenen Gebieten vorkommt: -polster,das: vgl. -ablagerung: überflüssige F. abbauen; Ü die Firma besitzt ein ausreichendes F. (Reservekapital): -presse, die (Technik): Gerät zum Schmieren von Lagern eines Fahrzeugs, das so lange Fett eindrückt, bis es seitlich aus dem Lager wieder austritt: -puder, der. landsch. auch: das (Kosmetik): Puder, der mit Fettstoffen hergestellt wird: -reich CAdj.; nicht adv.>: (von Speisen) viel Fett enthaltend, reich an Fett (Ggs.: -arm): -e Kost; -sack, der (derb abwertend): fetter Mensch: Zusammen mit einem alten ... Lagerpolizisten stieß er den F. vor sich her (Simmel. StofT65); -salbe, die (Kosmetik): Salbe, die die Haut mit einem Fettfilm überzieht: -sau, die (vulg. abwertend):/?//er Mensch: -säure, die (Chemie): Vertreter einer Klasse von organischen Säuren, die den Hauptbestandteil tierischen u. pflanzlichen Fetts darstellen: gesättigte u. [höher] ungesättigte -n; -Schicht, die: Schicht von flüssigem od. festem Fett: -schminke, die: bes. als Theaterschminke verwendete Schminke auf der Grundlage einer fetten Salbe: -schnitte, die: svw. f-brot; -sdiwanzschaf, das: Vertreter einer in Afrika u. Asien gezüchteten Rasse von Hausschafen, die bei Bedarf von ihren im Schwanz abgelagerten Fettdepots lebt: -schwein, das (Landw.): Schwein, das bei einem bestimmten Gewicht einen hohen Fettanteil besitzt u. für die Herstellung von Dauerwaren bestens geeignet ist: -seife, die: Seife mit hohem Fettgehalt: -spaltend <Adj.; 0. Steig.; nur attr.) (Chemie): Fettspaltung auslösend: -e Enzyme, dazu: -Spaltung, die (Chemie): Aufspaltung der Fette u. fetten öle in freie Fettsäuren u. Glyzerin: -steiß, der: 1. (bes. Anthrop.) starke Fettablagerungen im Bereich des Steißbeins als Rasseneigentwnlichkeit. 2. (salopp) fettes Gesäß: die hat aber einen ganz schönen F.!; -stift, der: 1. fetthaltiger Farbstift zum Schreiben auf glatten Oberflächen. 2. Fettcreme für die Lippen in Form eines Lippenstifts: -Stoffwechsel, der (Med.. Physiol.): Gesamtheit der chemischen Umwandlungen, denen die Fette als Nährstoffe im Körper unterworfen sind: -stirfil, der (Med.): > lehmartiger / Stuhl mit reichlichem Gehalt an Fettsäuren u.a.: ^sucht, die (Med.): übermäßige Vermehrung od. Bildung von Fettgewebe, krankhafte Fettleibigkeit: -triefend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): von Fett triefend: -tropfen, der: Fett in Form eines Tropfens: -tusche, die (nicht getrennt: Fettusche): fetthaltige Tusche: -vorrat, der; -wanst, der (derb abwertend): svw. f -bauch (1.2); -werden, das in der Verbindung das ist nicht zum F. (ugs.; das ist zuwenig: das reicht nicht): -wubt, der od. die: aus Fettgewebe bestehender Wulst: -zelle, die <meist PI.) (Physiol.): der Speicherung von Fetttröpfchen dienende Bindegewebszelle. Fette [feto], die; - (geh.): svw. tFettheit: Er war klein, von orientaler F. (Ceram. Götter 263); fetten [fetn] <sw. V.; hat) [spätmhd. vetten = fett machen od. werden < mniederd. vetten. zu t fett]: 1. mit Fett einreiben, einschmieren: Schuhe f.; ein gefettetes Backblech; den Teig ... in eine gefettete Springform legen (Hörzu 36, 1975. 82). 2.a) Fett absondern, abgeben: eine fettende Creme; b) Fett annehmen, durchlassen: Aber der Feldkoch hatte ihm schon ein Paket gemacht, dessen Papier fettete (Gaiser, Jagd 76); Fettheit, die; -: das Dick-. Fettsein. Beleibtheit: seine F. bereitete ihm manche Beschwerden; fettig <Adj.): a) fetthaltig: eine -e Substanz; die -en Flöze ... bergen den größten Erdölvorrat der Erde (Spiegel 15. 1966. 166); b) mit Fett durchsetzt, bedeckt, beschmiert: -es Papier; sich den -en Mund abwischen; meine Haare sind f. und müssen gewaschen werden; <Abl.:> Fettigkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Fettigsein. 2. <P1.) (ugs.) fettreiche Nahrungsmittel: er wird von seiner Frau mit -en versorgt. Fetus [fe:tos]. Fötus [T0:tos]. der; - u. -ses. -se u. ...ten [tat. fetus. foetus. eigtl. = das Zeugen. Gebären] (Med.): i menschlicheI Leibesfrucht vom dritten Monat der Schwangerschaft an. Fetz [feto], der; -es. -e [zu f Fetzen] (landsch.. bes. südd.): niederträchtiger, gemeiner Kerl: Lump: Sie Lump! Sie F.! ... nur aufregen kann man sich bei Ihnen (Graber. Psychologie 86); Fftzchen, das; -s. -: f Fetzen (1 a); fetzebi [fetsfn] <sw. V.; hat) (landsch.): in Fetzen (1 a) zerreißen: fetzen [fetsn] <sw. V.): 1. (ugs.) mit Gewalt od. unachtsam [in FetzenI reißen (hat): sie fetzten die Wahlplakate von den Tafeln; Auf dem Weg zur ersten Kriegschristmette hatte ihm ein verirrtes Gewehrgeschoß den Vorderreifen von der Felge gefetzt (Kant. Impressum 179); ü der Wind fetzte den Rauch schnell über ihre Köpfe (Fries. Weg 287). 2. (bes. Schülerspr.) sich sehr schnell fortbewegen, eilen <ist): er fetzte mit dem Rad um die Ecke. 3. *das fetzt (Jugendspr.; das paßt, das ist prima, toll); Fetzen [-]. der; -s. - [la: mhd. vetze. zu: vassen = kleiden; vgl. fassen; 3: wohl gek. aus: Fetzenrausch, zu mundartl. Fetzen = etw. Massiges. Gewaltiges. Wüstes]: l.a) <Vkl. tFetz- chen) unregelmäßig abgerissenes Teilstück eines dünnen Materials, bes. Stoff. Papier: ein F. Papier; das Kleid hing ihr in F. von den Schultern; die Haut ging ihm in F. runter; etw. in F. Izerjreißen; etw. geht in F. (ugs.; zerreißt): ... daß die F. fliegen (ugs.; rücksichtslos, hart): wir mußten arbeiten, daß die F. [nur so] flogen; b) (meist PI.) zusammenhangloses Stück von etw.. Ausschnitt: F. eines Gesprächs, von Tanzmusik klangen herüber. 2. (ugs. abwertend) a) billiges, schlechtsitzendes Kleid: b) (österr.) Arbeitsschürze: einen F. umbinden; c) (österr.) Scheuertuch: Staubtuch. 3. (österr. ugs.) Rausch: er hat einen ganz schönen F.; <Zus.:) F^tzenball, der (österr.): 1. Stoffball. 2. Maskenball: Fftzenschfidel. der (österr.): Dummkopf feucht [fgy^t] <Adj.; -er. -este) [mhd. viuhte. ahd. fuht(i)]: mit Wasser o. ä. geringfügig durchtränkt od. bedeckt, ein wenig naß: ein -es Handtuch; -e Umschläge machen; die Zeitung ist noch f. vom Druck; das Gras war f. von Tau; den Boden f. (mit einem feuchten Lappen) aufwischen; -e (viel Wasserdampf enthaltende) Luft; er machte einen Sprung in das -e Element (scherzh.; ins Wasser); ihre Augen waren, schimmerten f. (sie hatte Tränen in den Augen): Ü ein -er Abend (ugs. verhüll.; Abend, an dem viel Alkohol getrunken wird). feucht-. Feucht-: -behandking, die: Behandlung mit flüssigen Stoffen: das Material verträgt [keine] F.; -fröhlich <Adj.; o. Steig.) (ugs. scherzh.): im Zusammenhang mit Alkohol 832
teuer-, Feuer- fröhlich u. ausgelassen: eine -e Gesellschaft: Ü eine -e Stimmung; ein -er Abend; ^hdß <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): feucht u. heiß: ein -es Klima; Feuchtheiße Kompressen auf den Leib haben ... eine lindernde ... Wirkung (M. O. Bruker. Leber. Galle. Magen. Darm 31975, 139); -k»lt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): feucht u. kalt: -e Hände; -kühl <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -kalt: -raumarma- tur. die (Technik): zur Installation in feuchten Räumen od. im Freien bestimmte elektrische Schalter. Abzweigdosen u.a.. die durch besondere Malinahmen vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt sind; -schütz, der (Schweiz.): Feuchtigkeitsschutz: -w^rm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): feucht u. warm: -e Witterung; -wüsche, die: in einer Wäscherei gewaschene u. geschleuderte Wäsche, die der Kunde bei sich zu Hause trocknet. Feuchte [foy<;U>]. die; - [mhd. viuhte. ahd. fuhte] (geh.): Feuchtigkeit, bes. der Luft: die dampfende F. des Regens; Temperatur und F. messen; feuchten [Tgyftn] <sw. V.; hat) [mhd. viuhten. ahd. füllten]: 1. (dichter.) a) feucht machen, benetzen: der Regen feuchtet ein wenig die ausgedörrte Erde; Ü Leidenschaft feuchtet jetzt seinen Blick (A. Kolb. Schaukel 62); b) Feuchtigkeit abgeben: das Gras feuchtet schon; c) <f + sich) von hervortretefuien Tränen, feucht werden: sein Auge feuchtete sich. 2. (Jägerspr.) (von Hunden, von Wild) urinieren: Feuchtigkeit ['fqy^tifk^jt]. die; - [mhd. viuhtecheitl: 1. das Feucht sein. Feuchte: der Gehalt an Wasser od. Wasserdampf: die F. des Bodens, der Luft. 2. leichte Nässe: etw. saugt F. auf. gibt [reichlich] F. ab. (cuchtigkeits-.Feuchtigkeits-: -anzeigender: svw. t -messen -aufrahme, die: Fähigkeit eines Stoffes. Luftfeuchtigkeit aufzunehmen: -beständig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit u. damit sicher vor entsprechenden Schäden od. Beeinträchtigungen: -es Material; -creme, die (Kosmetik): Feuchtigkeit spendende Hautcreme: ~fihntder: dünne Schicht von Flüssigkeit, die die Oberfläche eines festen Körpers überzieht: -Behalt, der: der F. der Luft; ~grad, der: vgl. -gehaJt; -messer, der (Technik): Gerät zum Bestimmen der Feuchtigkeit, bes. der Luftfeuchtigkeit: -niederschiag, der: Wasserteilchen, die sich auf der Oberfläche eines festen Körpers sammeln: -schütz, der: Schutz gegen schädliche Einwirkung von Feuchtigkeit: -regier, der (Technik): Gerät, das die Luftfeuchtigkeit regelt. feudal [foyda.l] <Adj) [mlat. feudalis, zu: feudum. feodum = Lehngut. unter Einwirkung von mlat. al(l)ödium = Eigengut umgebildet aus gleichbed. mlat. feum. zu ahd. fihu = t Vieh]: 1. <o. Steig.) den Feudalismus betreffend, auf ihn gegründet: der -e Staat; eine -e Gesellschaftsordnung. 2. <o. Steig.) den höheren Ständen angehörend, aristokratisch: ein -es Regiment; -e und bürgerliche Kreise. 3. (ugs.) vornehm, herrschaftlich vom äußeren Eindruck her: ein -es Restaurant; Einblicke in ... -e Kreise, die ihren Hunden goldene Armbänder umhängen (Welt 5. 12. 64. S. Film); f. wohnen. 4. <o. Steig.; nur attr.) (marx. abwertend) reaktionär: -e Ansichten. Feudal-: -ab§ohitisinus, der: letzte Staatsform des Feudalismus: Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus: Midel, der: herrschende Oberschicht in einem feudalen Staat: ^ari- stokratie. die: 1. a) <o. PI. > Staatsform, in der die Herrschaft in den Händen einer durch Grundbesitz mächtigen aristokratischen Oberschicht liegt: b) Staat. Gemeinwesen, in dem eine Feudalaristokratie (1 a) besteht. 2. svw. t ^adel; -gesell- schaft, die: Gesellschaft/sform/ des Feudalismus: -gewalt. die: svw. t Feudalismus (1. 2 a); ^herr. der: Vertreter der herrschenden Oberschicht in einem Feudalstaat: ^herrschaft, die: svw. t Feudalismus; -klasse, die: die herrschende Klasse im Feudalstaat: -Ordnung, die: svw. t Feudalismus; -Staat, der: Staat, dessen Struktur auf dem Feudalismus (1) beruht: der mittelalterliche F.; --sitz, der: Schloß. Burg o.a. des Feudalherrn: -System, das: svw. t Feudalismus; -wesen, das: svw. t Feudalismus (1. 2a); ^zeit, die <o. PL): Zeit des Feudalismus. feudalisieren [fgydali'zrren] <sw. V.; hat): in ein Feudalsystem integrieren: vom feudalisierten Pfarr- und Klösterwesen bis zu den Ritterorden (Fraenkel. Staat ISO), dazu: Feudalisknmg. die; -. -en; Feudalismus [fgyda'lismus]. der; -: 1. auf dem Lehnsrecht aufgebaute Wirtschafts- u. Gesellschaftsform, in der alle Herrschaftsfunktionen von der über den Grundbesitz verfügenden aristokratischen Oberschicht ausgeübt werden. 2. a) System des Lehnswesens im ma. Europa: das Zeitalter des F.; b) Zeit des Feudalismus (2a); feudalistisch <Adj.; o. Steig.): den Feudalismus betreffend, zu ihm gehörend: die -e Gesellschaft. Feudel [foydj], der; -s, - [niederd. Feudel, Feul < niederl. feil < frz. Taille = grober Seidenstoff; Mantel; H. u.] (nordd.): Tuch zum Aufwischen. Scheuertuch: Frau Harde- kopf... fuhrwerkte jeden Morgen mit Leuwagen und F. in den großen Räumen der Bank herum (Bredel. Väter 81); (jeudebi <sw. V.; hat): mit dem Feudel reinigen: den Boden f.; <subst.:) ich habe meiner Wirtin eingeschärft, beim Feudeln achtzugeben (Beheim-Schwarzbach. Freuden 113). Feuer ['feyel. das; -s. - [mhd. viur. ahd. fiurl: 1. <o. PI.) Form der Verbrennung mit Flammenbildung, bei der Licht u. Wärme entstehen: F.. Wasser. Luft und Erde (die vier Elemente der antiken Wissensclwft); F. [mit einem Stein] schlagen; die Macht des -s; die Wunde brennt wie F. (schmerzt empfindlich): *ein Gegensatz wie F. und Wasser (ein schroffer, unvereinbarer Gegensatz). 2, vom Menschen kontrolliertes Feuer (\)als Energiespender: ein helles, offenes F.; das olympische F.; bengalisches F. (t bengalisch); das F. brennt, ist ausgegangen; das F. [im Herd. Ofen] anzünden, (ugs.:) anmachen; das Essen aufs F. (auf den Herd zum Kochen) stellen; etw. bei schwachem F. (auf kleiner Flamme, mit geringer Hitze) kochen; jmdn. um F. (zum Anzünden von Zigarette. Zigarre od. Pfeife) bitten; Haben Sie bitte F.? (Zwerenz. Erde 13); um das F. (Lagerfeuer) herumsitzen; U obwohl der Bruder einlenken wollte, schürte die Schwester das F. mit Sticheleien (verstärkte sie den Konflikt): * mit dem F. spielen (leichtsinnig eine Gefahr mißachten, heraufbeschwören). 3. zerstörendes, verzehrendes Feuer (1). Feuersbrunst. Brand: (dichter.:) Wie waberndes Feuer wellte die Hitze in der stehenden Luft auf und nieder (Langgässer. Siegel 110); F.! (1. Warn- u. Hilferuf beim Entdecken eines Feuers. 2. ugs. scherzh.; {bei einem Such- od. Ratespieli du bist nicht mehr weit von der Stelle. Lösung entfernt: heiß!)', das F. griff auf das Nachbarhaus über; F. [an ein Haus] legen (ein Haus in Brand stecken): das F. löschen; durch F. zerstört werden; im F. umkommen; ein Dorf mit F. und Schwert (geh.; sengendu.mordend) verwüsten; R (landsch.:) Charlie Chaplin war in dieser Rolle urkomisch. Ich habe F. geschrien (ich habe mich köstlich amüsiert): *F. und Flamme sein (ugs.; hellauf begeistert sein): F. fangen (1. in Brand geraten, in Flammen aufgehen: als ihr Auto ... gegen einen Baum prallte und Feuer fing [MM 2.7.68.10]. 2. von Begeisterung für etw. gepackt werden. 3. sich in jmdn. zu verlieben beginnen): F. hinter etw. machen (ugs.; etw.. was zu langsam vorwärtsgeht, durch entsprechende antreibende Maßnahmen beschleunigen): F. unter dem Dach haben (ugs.; Familienzwist. Familienstreit haben): jmdm. F. unter dem Hintern/ (derb:) Arsdi machen (salopp; jmdn. nachdrücklich zur Eile antreiben): für imdn. durchs F. gehen (jmdn. so sehr schätzen, daß man für ihn alles tun würde): zwischen zwei F. geraten (von zwei Seiten gleichzeitig bedrängt werden, in zwei Unannehmlichkeiten geraten). 4. <o. PI.) das Schießen mit Feuerwaffen. Beschuß: feindliches, gegnerisches F.; massiertes F. (gleichzeitiges Schießen der gesamten od. des größten Teils der Artillerie): [gebt] F.! (Kommando zum Schießen): F. frei! (1. Schießen ist erlaubt: Ü dann befahl der Sturmführer... seine Männer neben eine sauber geschichtete Pyramide aus Nachtgeschirren, und dann schrie der Führer Kasten: ..F. frei!" [zum Werfen mit den Nachtgeschirren; Kant. Impressum 61]. 2. ugs. scherzh.; Rauchen ist erlaubt): F. geben (schießen): das F. einstellen; etw. unter F. nehmen; Ü die Partei ... stand von allen Selten unter F. (wurde von allen Seiten angegriffen, kritisiert: Kantorowicz. Tagebuch I. 34). 5. (See- mannsspr.) kurz für t Leuchtfeuer: das F. des Leuchtturms. 6. <o. PI.) das Leuchten. Funkeln. Strahlen: das F. eines Diamanten; das F. in seinen Augen; In seinen Augen lag kaltes F. (Kirst. 08/15. 901); ihre Augen sprühten F. 7. <o. PI.) sich in Taten od. Gesten zeigende seelische Energie, innerer Schwung. Begeisterung: das F. der Jugend; sein jugendliches F. war erloschen; beim Reden. Spielen in F. geraten; sich in F. reden; dieses Pferd hat viel F. (Temperament): der Wein hat F. (berauschende Kraft). fflier-. Feuer- (vgl. auch: Feuers-): ^alarm. der: Alarm bei Ausbruch eines Feuers (3). dazu: -alarmübung. die: Übung. 53 GDW 833
teuer-, Feuer- bei der das Verhalten der Feuerwehr im Falle eines Feuers (3) geprobt wird: --anbeter. der (Rel.): Angehöriger einer Religion, die das Feuer (1) als Manifestation einer Gottheit verehrt: -anzünder, der: 1. leicht entflammbarer Stoff in Form von Würfeln o.a. zum Entfachen eines Feuers (2). 2. svw. T Gasanzünder; -artig <Adj.; o. Steig): dem Feuer ähnlich, wie Feuer: -atem. der (dichter.): glühende Begeisterung, Leidenschaft: der F. der Revolution; -ausbrach, der: Ausbruch eines Schadenfeuers: **axtf die: vgl. -wehraxt; -bake, die (Seew.): Bake (1 a) mit Leuchtfeuer: -ball, der: 1. Zentrum einer Atombombenexplosion. 2. (dichter.) feurig glühender Ball: die Sonne stand als riesiger F. über dem Horizont; -befchl. der (Milit.): Befehl zu feuern (2). Schießbefehl: -bekteipfüng. die: Bekämpfung von Schadenfeuer: -berelch. der (Milit.): Bereich, in dem geschossen wird: -bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: zum Abfeuern bereit: -e Geschütze, dazu: -bereitschaft. die; -bereitung« die: svw. -erzeugung; -berg. der (dichter., veraltet): feuerspeiender Berg: Vulkan: ^beschau, die (österr.): Brand- schau: Vidal referierte über Schutzmaßnahmen bei der Transalpinen Ölleitung ... Anschaffung von Lichtaggregaten. Trinkgeräten. F.. Tankwagenunfällen u.a.m. (Sonntagspost 3. 12. 67. 7); -beständig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: widerstandsfähig gegen Feuer, nicht brennbar: -e Bauteile, dazu: -bestlndigkeit. die; -bestattung. die: Form der Bestattung, bei der die Leiche verbrannt wird: Einäscherung (Ggs.: Erdbestattung); -bock, der: zweifüßiges Gestell vor einem Kamin, das v.a. zum Auflegen des Holzes dient: -bohne, die: in zahlreichen Sorten als Gemüse, seltener als Zierpflanze gezüchtetes Bohnengewächs mit meist scharlachroten Blüten: -bohrer. der (Anthrop.): hölzernes Gerät zur Feuererzeugung (die beim Bohren auf Holz anfallenden Späne werden durch die beim Bohren entstehende Hitze zum Glimmen gebracht): -brand. der (veraltet): brennender Gegenstand, mit dem etw. in Brand gesetzt wird: einen F. in ein Haus werfen; Ü er schleuderte den F. der Revolution in das geknechtete Volk; -brücke, die (Technik): Trennwand aus feuerfesten Steinen in einem Schmelzofen für Erz: -buchse, die (Technik): svw. -büchse (2); -büchse, die: 1. (veraltet) Gewehr, 2. (Technik) quadratische od. zylindrische Kammer für die Feuerung von Dampfmaschinen o. ä.; -dorn, der: als Zierstrauch beliebter Vertreter der Rosengewächse mit Dornen u. immergrünen Blättern, der im Herbst u. Winter doldenförmig angeordnete, kleine scharlachrote Früchte trägt: ^eifer, der: besonders/ großer Eifer: mit wahrem F.; mit. voll F. etw. tun; Auch Jetzt geht es mit F. daran, ein Idyll zu schaffen (Remarque. Westen 163); -eimer. der (früher): Eimer, der zum Herbeischaffen von Löschwasser dient: -einstellung. die (Milit.): Einstellung des Beschüsses: Befehl zur F. geben; -eisen, das (Archäol.): kleines Messer: -Erzeugung, die; -esse, die (ostmd.): Schornstein: -färben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): ein -er Abendhimmel; ^fest <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): widerstandsfähig gegen Feuer. Hitze: -es Glas. Porzellan; -e (aus schwer schmelzbaren Rohstoffen bestehende) Baustoffe, dazu: -festigkeit. die; -flamme, die (selten): Flamme: -n. die ihn brannten (Langgässer, Siegel 28); -flüssig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: durch Hitzeeinwirkung flüssig geworden: -e Lava; Ü Überall dort ... wird die Diskussion f. (Thielicke. Ich glaube 10); -fresser, der (ugs.): svw. t-schlucker; -garbe. die: 1. (geh.) svw. f-stoß: unter tödlichen -n (MM 26. 1. 62. 10). 2. durch die Explosion eines Feuerwerkskörpers entstehende garbenförmige Anordnung von Funken: -gatter. das (früher): Gitter, das die Kacheln eines Ofens schützte: -gefahr. (auch:) Feuersgefahr, die <P1. ungebr.); -gefährdet <Adj.; nicht adv.>: der Feuergefahr besonders ausgesetzt: -gefährlich <Adj.; nicht adv.): leicht entflammbar, explosiv: Benzin ist eine -e Flüssigkeit, dazu: -gefBhrlkhkeit. die; -gefecht, das (bes. Milit.): mit Feuerwaffen ausgetragenes Gefecht: -geist, der: 1. <meist PI.) im Feuer (1) lebender Elementargeist. 2. 'geniale, jugendliche/ Persönlichkeit, die voll Leidenschaft u. Tatendrang ist. ihre Ideen u. Ziele vertritt iu. schöpferisch tätig ist/: der junge Schiller war ein rechter F.; dieser F.. bei dessen Anblick am Start der Schweizer Zeitnehmer gesagt hat: „Der siegt oder stirbt" (Maegerlein, Piste 43); ^ae- xhwindigkeit. die: Maß für die Leistung einer Feuerwaffe, angegeben in Schußzahl pro Minute: -glocke, die (veraltet): Alarmglocke, die bei Schadenfeuer geläutet wird: -«Ott, der (Myth.): Gottheit des Feuers (1); -haken, der: eiserne Stange zum Bedienen des Feuers. Schürhaken: -halle, die (österr.): Krematorium: -hemmend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: eine Zeitlang gegen Feuer widerstandsfähig: -e Stoffe; ^herd. der: Quelle. Ausgangspunkt eines Schadenfeuers; -holz, das <o. PI.): trockenes [in Scheite gespaltenes) Holz zum Feuern (1); -kifer. der: Vertreter einer großen Familie schwarzer Käfer mit samtartig behaarten, meist blut- bis orangeroten Flügeldecken: -kasse. die: Brandkasse: -kata- strophe. die: Brandkatastrophe: -kieke, die (nordd): Wärmflasche: -kbte. die (Technik): quaderförmige Feuerbüchse im Dampfkessel: -kommando. das (Milit.): nach einem bestinvnten Muster aufgebauter Feuerbefehl mit allen für das Schießen notwendigen Angaben: -köpf, der: leicht aufbrausender Mensch. Hitzkopf: -kraft, die <o. PI.) (Milit.): von Feuergeschwindigkeit. Reichweite u. Explosionsgewalt abhängende Wirkung von Feuerwaffen: -kröte. die: svw. t Unke; -knicke, die (landsch.): svw. f -haken; -kugel. die: großer, sehr heller Meteor: Bolid (1); -kult. der: religiöse Verehrung des Feuers (1); -lärm, der (veraltet): svw. f -alarm; -leiter, die: 1. außen an einem Haus fest montierte eiserne Leiter, über die die Hausbewohner im Fall eines Brandes das Haus verlassen können. 2. Leiter, über die höher gelegene Brandstellen erreicht u. gelöscht werden können: vgl. ^wehrleiter; ^lilie. die: Vertreter einer Lilienart mit trichterförmigen, feuerroten, schwarz gefleckten Blüten; -Itole. die (Milit.): 1. L Front jlinie, an der geschossen wird. 2. svw. t Schußlinie; -loch, das (landsch.): Öffnung in Ofen od. Herd zum Heizen: -lohe, die (dichter.): hoch aufschlagende Flammen: -löschanlagen <P1.); -Ifechapparat. der: svw. t ^löschen -löschboot, das: Boot mit Wasserwerfern zur Bekämpfung von Bränden im Hafengebiet: -Ktecheimer. der; -Ifecber, der: leicht bedienbares, tragbares Feuerlöschgerät, bei dem das Feuerlöschmittel durch l Gas ]druck automatisch ausgestoßen wird: -löschgerät. das; -Wachmannschaft, die: Mannschaft der Feuerwehr: -löschmittel, das: fester, flüssiger od. gasförmiger Stoff, der zum Löschen eines Brandes geeignet ist: -löschtefch, der: Teich, aus dem das Wasser zum Löschen eines Brandes gepumpt wird: -Utechwe9en, das: alles, was mit dem Löschen von Schadenfeuern zusammenhängt, einschl. Einrichtungen, Organisation u. Verwaltung; -Mtechzug, der: Gruppe von Feuerwehrfahrzeugen, die bei einem Brand eingesetzt werden; -mal. das: bes. am Gesicht vorkommendes rotes od. blaurotes Mal (2); -mauer. die: svw. t Brandmauer; -meer. das (geh.): svw. f Flammenmeer; -meldeanlagen <P1.); -meider. der: öffentlich angebrachte elektrische Anlage, über die Alarm in der Feuerwehrzentrale ausgelöst werden kann, dazu: -meidung. die; -opal. der: als Schmuckstein verwendeter bräunlichgelber bis braunroter Opal; -patsche, die: einfaches Gerät zum Ausschlagen eines kleinen Feuers (3); -pause. die (bes. Milit.): vorübergehende Einstellung des Feuers (4); -pohce. die: svw. t -Versicherungspolice; -polizei. die: Gesamtheit der staatlichen Dienststellen, die für den Brandschutz zuständig sind, dazu: -polizeilich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): -e Vorschriften. Maßnahmen; -probe, die [1: urspr. nach dem Verfahren. Gold durch Feuer zu läutern; später bezogen auf das Gottesurteil]: 1. Prüfung ssi- tuationj. in der der Beweis höchster Belastbarkeit u. bester Qualität erbracht werden soll: Die Natur versucht immer wieder, diese mächtige und unerfreuliche Stadt zu zerstören ...; aber sie geht aus allen -n eher gekräftigt ... hervor (K. Mann. Wendepunkt 179); Die F. in der Liebe bestehen Sie mit Auszeichnung (Bild u. Funk 47.1967.2). 2. mittelalterliches Gottesurteil, bei dem die Schuld od. Unschuld des Angeklagten aus der Art hervorging, wie die durch die Berührung mit glühendem Eisen entstandenen Wunden abheilten: die Angeklagte mußte sich einer F. unterwerfen; -qualle. die: Qualle, die einen bestimmten Stoff produziert, der bei Berührung das Gefühl hervorruft, man habe sich verbrannt; ~radt das: 1. Feuerwerkskörper, der sich dreht u. dadurch den Eindruck eines aus Feuer bestehenden Rades erweckt, 2. mit Stroh umwundenes brennendes Wagenrad, das nach einem alten Brauch zur Frühjahrs- od. zur Sonnwendfeier zu Tal gerollt wird; -räum, der (Technik): Raum, in dem etw. verbrannt wird, in dem die Verbrennung stattfindet; ^relter, der: 1. sagenhafte Gestalt eines Reiters, der bei einer Feuersbrunst auftaucht u. sie durch ein- od. dreimaliges Umreiten löscht. 2. Reiter mit roter Mütze, dessen Erscheinen ein Schadenfeuer signalisiert; -rost, der: auf dem F. lagen Späne zum Anzünden; -rot <Adj.; o. Steig.; nicht 834
teuer-, Feuer- adv.>: grellrot (wie Feuer): ein -er Pullover; Ü als ich den Jungen ansprach, wurde er f. [vor Scham. Verlegenheit]; -rüpel, der (obersächs. scherzh.): Schornsteinfeger: -Salamander, der [galt nach altem Volksglauben als f Feuergeist (1)1: Vertreter einer in Europa häufig vorkommenden Art von Schwanzlurchen mit unterschiedlicher Färbung, häufig schwarz mit gelben Flecken: -siule, die: steil aufsteigende, riesige Flamme: -schaden, der: svw. t Brandschaden; -schau, die (österr.): svw. T Brandschau: Große Bedeutung kommt nun der F. zu, die viele Brände verhüten kann, und dem Betriebsbrandschutz (Vorarlberger Nachr. 23. 11. 68. 5); -schaufei, die: kleine Schaufel, die zum Ausräumen der Asche aus dem Kohleofen dient: -schein. der: F. erleuchtete den Nachthimmel; Ü (geh.:) der F. der Revolution; -schiff, das: mit Leuchtfeuer u. anderen Seezeichen ausgerüstetes, in der Nähe einer Küste verankertes Schiff das der Schiffahrt zur Standortbestimmung dient: -Schlucker, der (ugs.): Artist, der brennende Gegenstände scheinbar verschluckt: -schnaubend <AdJ.; o. Steig.; nur attr.) (geh.): ein -es Roß (in der Sage); -schütz, der: l.a) Schutz gegen Feuer (3); b) Gesamtheit alter Einrichtungen u. Maßnahmen gegen Brandgefahr. 2. (Milit.) Schutz durch den Einsatz von Feuerwaffen, mit dem eigene militärische Operationen gedeckt werden: jmdm. F. geben, zu 1 a: -Schutzanstrich, der: eine Wand mit einem F. versehen. -Schutzhelm, der: zur Ausrüstung des Feuerwehrmannes gehörender Schutzhelm, Feuerwehrhelm, -Schutzmittel, das; -schwamm, der: Vertreter einer Gattung schwarzbrauner, als Parasiten an Stämmen von Laubbäumen lebender Pilze mit wergartigem Inneren, das früher als Zunder für Feuerzeuge diente: Zunderschwamm: -schweif, der (geh.): der F. des Kometen; -sicher <AdJ.; nicht adv.): a) widerstandsfähig gegen Feuer: ein -er Anzug aus Asbest; b) geschützt vor Feuer: etw. f. aufheben, installieren, dazu: -Sicherheit. die <o. Pl.>; -slrene. die; -Span, der (landsch.): Streichholz: -speiend <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: ein -er Drache. Vulkan; -spritze, die: zur Ausrüstung der Feuerwehr gehörende [durch einen Motor angetriebene] Spritze: -sprühend <Adj.; o. Steig.; nur attr.); -star.der (Med.): durch längere Einwirkung von Wärmestrahlen hervorgerufene Trübung des Auges: -Stätte, die: feste Einrichtung zum Heizen u. Kochen, auch innerhalb eines Gebäudes: Feuerstelle: Der Brennholzbedarf war bei den primitiven -n ungeheuerlich (Mantel. Wald 40); -stein, der [1: mhd. viurstein; wurde zum Feuerschlagen benutzt]: 1. in Form von Knollen bes. in Kreide vorkommender, leicht zu bearbeitender blaugrauer bis bräunlicher Stein, der als ältester Rohstoff zur Herstellung von Werkzeugen diente: Faustkeile aus F.; mit -en Funken schlagen. 2. kleiner Stift aus einer Legierung von Cer u. Eisen, mit dem das Feuerzeug entzündet wird: Zündstein, zu 1: -Steinbeil, das; -stelle, die: [einfacheJ Feuerstätte: eine verlassene, erkaltete F.; eine F. bauen; -Stellung, die (Milit.): taktischen Gesichtspunkten entsprechende Stellung von Geschützen, aus der heraus geschossen wird: die Geschütze wurden in F. gebracht; zur Zeit stehen in unserer F. nur drei Geschütze OCirst. 08/15. 288); -*toß, der (bes. Milit.): kurze Serie von aufeinanderfolgenden Schüssen, bes. aus einem Maschinengewehr od. einer Maschinenpistole: Weiter... ratterten Feuerstöße der Exekutionskommandos (Plievier. Stalingrad 221); -strahl, der: ein F. fuhr aus dem Rohr; -stuhl.der (Jugendspr.): /schweres] Motorrad: Moped: ein heißer F. (ein schweres Motorrad): auf einem F. herumkurven; Von den Mofas. Mopeds und Mokicks bis hin zu den PS-starken ..Feuerstühlen** (MM 2. 12. 69. 18); -stürm, der: durch Feuersbrünste / in dichtbesiedelten Stadtgebieten] hervorgerufene, einen starken Sog verur- sachetide, stürmische Aufwinde: -taufe* die [nach Matth. 3. 11, eigtl. = Taufe mit dem Heiligen Geist]: 1. erste Bewährungsprobe: der Dirigent, das Auto hat seine F. bestanden. 2. (Soldatenspr.) erste Teilnahme eines Soldaten an einem Gefecht: -teufel, der (ugs.): Brandstifter: -tod, der (geh.): Tod durch Verbrennen: den F. sterben; zum F. verurteilt werden; -*ton, der: keramischer Werkstoff zur Herstellung sanitärkeramischer Erzeugnisse: -topf, der: ein Feuerwerkskörper: Bomben. Feuertöpfe ... steigen in ständigem Wechsel auf (MM 28. 7. 73. 14); -treppe, die: vgl. -leiter (1): Notausgänge und eiserne -n; -Überfall, der (Milit.): plötzlich einsetzender Beschuß aus Gewehren, Geschützen o.a.: bei diesem kurzen F. erlitt der Feind beträchtliche Verluste; -urteil, das (bist.): Urteil, das auf Grund einer Feuerprobe (2) gefällt wird: -Verhütung, die; -Versicherung, die: Versicherung gegen Schäden durch Brand, Explosion u. Blitzschlag, dazu: -Versicherungsanstalt, die. -Versicherungsgesellschaft, die. -Versicherungspolice, die. -Versicherungsprämie, die; -verzinkt <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.> (Metallbearb.): durch Eintauchen in flüssiges Zink mit einem Schutzüberzug gegen Rost versehen: ein -er Eimer; -wache, die: 1. svw. t Brandwache. 2. svw. T-wehrzentrale; -wafTe, die: Waffe, bei der das Geschoß durch Gase aus dem Lauf getrieben wird, die durch die Verbrennungeines Treibmittels (Schießpulver u.a.) entstehen: -n gibt es in Europa seit dem 14. Jahrhundert; -walze, die: zur Ordnung der Manteltiere gehörender, im Meer in bis zu vier Meter langen Kolonien lebender, winziger, gallertiger Zwitter, der auf mechanischen Reiz hin leuchtet: -wanze. die: Wanze mit auffallender schwarzroter od. schwarzgelber Zeichnung, mit meist reduzierten Flügeln, die sich hauptsächlich von Pflanzensäften aus Samen u. Früchten ernährt: -wasser, das <o. Pl.> (ugs.): Branntwein, Schnaps: das schmeckt nach Früchten. F. und nicht nach Präparat (Lynen,Kentaurenfährte 319); -Wechsel,der (Milit.): gegenseitiges Beschießen: die F. am Suezkanal dauern an; -wehr, die: 1. Einrichtung zur Abwehr von Schäden durch Brand u. zur Hilfeleistung in Katastrophenfällen: freiwillige und Berufsfeuerwehren; die F. rückt aus. war sofort zur Stelle; die F. alarmieren, herbeirufen; Ü die F. der Nato: die .AHied Mobile Force44 (Spiegel 48. 1965. 37). 2. (ugs.) Feuerwehrmänner, die sich im Einsatz befinden: die F. fuhr mit Blaulicht und Sirene die Straße hinunter; alle -en der Umgebung rückten an; er sauste vorbei wie die F. (sehr schnell). 3. (Kinderspr.) svw. t Feuerwehrauto: meine F. ist kaputt, zu 1 u. 2: -wehrauto, das: dem Transport von Feuerwehrmännern, technischen Gerätschaften u.a. dienendes Fahrzeug, -wehraxt, die. -wehrbell, der: größere Tanzveranstaltung der Feuerwehr: auf einem F. in Bergedorf (Kant. Impressum 87). -wehrbeil. das: vgl. -wehraxt, -wehrfahrzeug. das: svw. t-wehrauto, -wehr- hauptmam, der: Führer eines Trupps der freiwilligen Feuerwehr, -wehrhaus.das, -wehrhehn.der, -wehrleiter, die: meist auf einem Feuerwehrauto montierte dreh- u. ausziehbare Feuerleiter (2). -wehrmarm, der <P1. -männer u. -leute>: Angehöriger der Feuerwehr (1). -wehrplkett, das (Schweiz.): einsatzbereite Mannschaft von Feuerwehrleuten, -wehrschlauch, der: die Feuerwehrschläuche werden aufgerollt, -wehrspritze, die: svw. t -spritze, -wehrübung, die. -wehrzentrale, die: Gebäude, in dem alle Einrichtungen der Feuerwehr (1) ständig in Alarmbereitschaft sind: Feuerwache: -werk, das [frühnhd.. eigtl. = Pulver, Geschützmunition; spätmhd. viurwerc = Brennmaterial]: durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern hervorgebrachte Lichteffekte (am Nachthimmel): Dann brannte mein Vater im Garten eigenhändig ... -e ab (Th. Mann. Krull 22); das Fest endete mit einem großen F.; Ü seine Rede war ein F. witziger Einfälle; Nieten wie dieser Vierbein brauchen von Zeit zu Zeit F. (Soldatenspr.; eine Zurechtweisung: Kirst. 08/15, 80), dazu: -werken <sw. V.; hat) (selten): ein Feuerwerk abbrennen: er hat schon immer gern gefeuerwerkt, -werker, der: a) jmd., der Feuerwerkskörper herstellt u. Feuerwerke komponiert: Pyrotechniker: b) Sachverständiger für Sprengstoff, -werkerei [-werka'ny]. die: Bez. für alles, was mit der Herstellung u. dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu tun hat: Pyrotechnik, -werkler, der (Schweiz.): svw. T -werker. -werkskörper, der: Gegenstand, der aus einer Papphülle besteht, die eine Mischung aus Schwarzpulver und weiteren chemischen Zusätzen enthält: -zange, die: eiserne Zange zum Ergreifen von Brennmaterial, dazu: -zan- genbowle, die: heißes, aus Rotwein, hochprozentigem Rum u. Fruchtsaft hergestelltes Getränk, bei dessen Zubereitung ein in eine Art Feuerzange geklemmter Zuckerhut mit Rum übergössen u. dann angezündet wird, so daß der flüssig gewordene Zucker in das darunter befindliche Bowlengefäß mit dem Rotwein u. dem Fruchtsaft gelangt: -zauber, der (Soldatenspr. verhüll.): heftiger Beschuß: Trommelfeuer: -zeichen, das: über weite Entfernungen erkennbares, durch Feuer od. Scheinwerfer erzeugtes Lichtsignal: -zeug, das [mhd. viurziue, fZeug]: /kleines] Gerät zum Entzünden einer Flamme (für Raucher): das F. geht nicht, funktioniert nicht, brennt nicht; die Zigarette mit dem F. anzünden, dazu: -zeugbenzin. das: Brennstoff für Benzinfeuerzeuge: -zone, die (Milit.): Zone, in der ein Feuergefecht stattfindet: 53* 835
feuerjo -zug, der <meist PI.) (Technik): Weg. auf dem Rauch od. Gas in einer Feueranlage abziehen kann; ^zunoe, die (geh.): hoch aufschlagende, züngelnde Flamme. feuerio:! feurio; feuern ffijym] <sw. V.; hat) [1: mhd. viuren; 3b: nach engl, to flrel: 1. Feuer /im Ofen/ machen u. unterhalten, heizen: den Ofen [mit Koks. Briketts] f. 2. (Milit.) Feuer (4) geben, schießen: auf ein Ziel, in die Luft, aus allen Rohren f.; feuernde Geschütze. 3. (ugs.) a) mit Wucht irgendwohin befördern, werfen, schleudern: die Schultasche in die Ecke, das Buch [zornig] an die Wand f.; der Mittelstürmer feuerte (schoß) besonders scharf den Ball ins Netz; b) /fristlos] entlassen, hinauswerfen: er wurde [ohne Angabe von Gründen, aus seiner Stelle] gefeuert. 4. (ugs.) brennen, glühen: In diesen Tagen spürte Asam seine Haut. Sie feuerte, zog sich zusammen und prickelte kühl (Augustin. Kopf 210). 5. *imdiiL eine f. (salopp; jmdm. eine Ohrfeige geben). Ffljers- (vgl. auch: feuer-, Feuer-): ^bnmst, die [vgl. Brunst] (geh.. veraltet): Schadenfeuer. Brand von größerem Ausmaß: mehrere Häuser waren der F. zum Opfer gefallen; Furchtbar waren die Leiden der Bürger. Keine Nacht ohne Feuersbrünste (Jacob. Kaffee 37); Miefahr. die: svw. t Feuergefahr: Das eingebaute Auspuff- und... Kühlsystem ... vermeidet -en (Auto 6. 1965. 8); Miot, die (veraltet). Feuerung, die; -, -en: l.a) Vorrichtung zum Verbrennen von festen, flüssigen od. gasförmigen Brennstoffen (z. B. Ofen): eine neue F. errichten; b) Teil der Feuerung (1 a), in dem die Verbrennung erfolgt: einen Topf über die offene F. setzen. 2. <o. PI.) das Feuern (1). Heizen: die F. mit Holz ist zu teuer. 3. <o. PI.) Brennmaterial, Brennstoffe: F. herbeischaffen; (Zus. zu 2:) Feuerungsanlage, die. Feuillage [fe'Ja:3a]. die; -. -n [frz. feuillage. zu: feuille. t Feuilleton] (bild. Kunst): geschnitztes od. gemaltes Laub- od. Blattwerk: Feuilleton (fette'tö:, auch: fcejstö]. das; -s, -s [frz. feuilleton, eigtl. = (das unterhaltende) Beiblättchen (einer Zeitung), zu: feuille = Blatt < vlat. folia. tFolie]: 1. literarischer, kultureller od. unterhaltender Teil einer Zeitung: das F. machen, redigieren; für das F. schreiben; die Kurzgeschichte steht im F. 2. literarischer Beitrag im Feuilletonteil einer Zeitung: ein geistreiches F.; er ist ein Meister des -s; ein F. schreiben. 3. (österr.) populärwissenschaftlicher, im Plauderton geschriebener Aufsatz. Feuilleton-: -redakteur, der: Redakteur des Feuilletons (1); ^Schreiber, der: Verfasser von Feuilletons (2), Feuilletonist; --sette. die: Seite einer Zeitung, die für das Feuilleton (1) reserviert ist; «*til« der <P1. ungebr.) (oft abwertend); «%Jril, der: vgl. ^seite. fenilletonisieren [...toni'zi:ran] <sw. V.; hat): einen nicht zum Feuilleton gehörenden Beitrag in der Zeitung feuilletonistisch gestalten; Feuilletonismus, der (oft abwertend): in der literarischen Form des Feuilletons (2) ausgeprägte Sprach- u. Stilhaltung; FeuiUeton|st. der; -en, -en: Feuilletonschreiber: Schopenhauer und Nietzsche wurden mir angesichts seiner (= Kants) erhabenen Größe zu bloßen philosophischen -en (Niekisch. Leben 25); feuületonjsttedi <Adj.): 1. das Feuilleton (1) betreffend: der -e Teil der Tagespresse. 2.a) im Stil eines Feuilletons (2). unterhaltend: ein -er Stil; b) (abwertend) oberflächlich, halbwissenschaftlich: -es Geschwafel. feurig I'fjync] <Adj.) [mhd. viurec]: 1. temperamentvoll, leidenschaftlich: ein -er Südländer; ein -es Pferd; Jmdm. -e Blicke zuwerfen; eine -e (zündende) Rede; -e (scharfe) Gewürze; der Wein ist f. (stark berauschend). 2.a) (veraltend) glühend, brennend: -e Kohlen; b) (geh.) feuerrot: ein -er Abendhimmel; wachsbleiche Kinder mit -en Ausschlagen (Kaschnitz. Wohin 108); c) (geh.) funkelnd: -e Diamanten. feurio! [Tgyrip], feuerjo! I'fijyiijo] <Interj.) [spätmhd. fiuriö. viurä] (veraltet): weithallender Notruf bei Ausbruch eines Schadenfeuers. Fex [feks]. der, -es. -e. südd.. österr.: der; -en. -en [gek. aus spätmhd. Narrifex = Narr, scherzh. Bildung nach lat. pontifex u.a., tPontifex] (südd.. österr.): jmd.. der in etw. vernarrt ist; Narr. lFez [fe:s. auch: feite]: tFes. ^ez [fe:ts], der; -es [wahrsch. < frz. fötes, PI. von: fete = FesCtFete] (ugs.): Spaß. Ulk. Unsinn: Wir ... haben allerhand ..Fez44 gemacht, uns vor dem Altar verbeugt und uns bedankt, daß wir nicht erwischt worden sind (Ossowski. Bewährung 53). Fiaker [Tiak*]. der; -s. - [frz. fiacre. wohl nach einem Pariser Hotel St.-Fiacre. in dem im 17. Jh. das erste Vermietungsbüro eingerichtet war] (österr. veraltend): a) [zweispänni- ge) Pferdedroschke zur Beförderung von Personen innerhalb einer Stadt: er hatte einen schönen, mit zwei silbergrauen Schimmeln bespannten F.. die Speichen der Räder waren gelb lackiert und die Räder mit Gummi versorgt (Roth. Kapuzinergruft 31); b) Kutscher eines Fiakers (a): Der Vater heißt Manes und ist F. (Roth. Kapuzinergruft 23). Fiale [Tja:b]. die; -. -n [wohl < ital. fiala = Flasche mit engem Hals < lat. phiala = Tasse. Schale < griech. phiäle = Schale; Urne] (Archit.): schlankes, spitzes Türmchen als Abschluß von Strebepfeilern an gotischen Bauwerken. ftanchettieren [<lai)keti:ran] <sw. V.; hat) [zu tFianchetto]: die Schachpartie mit einem Fianchetto eröffnen; Fianchetto [fianketo]. das; -[s], ...tti. (auch:) -s [ital. fianchetto. zu: ftanco = Flanke, Seite < afrz. flanc, t Flanke] (Kunstschach): Schacheröffnung mit einem od. mit beiden Springerbauern zur Vorbereitung eines Flankenangriffs der Läufer. flant [fi:ant]: vgl. flat (2). Fiasko [Tjasko]. das; -s. -s [ital. fiasco. eigtl. = Flasche < spätlat. flasco]: großer Mißerfolg; Fehlschlag. Reinfall: die Inszenierung war ein F.; ein F. erleben; daß die Sozialdemokratie, nach ihrem politischen F., für alle Zeiten tot sei (Bredel, Prüfung 241); ein F. (ein schlimmes Ende) ist unausbleiblich. flat [Ti:at; lat. fiat. zu: fieri = werden, geschehen (1: nach dem Schöpfungsspruch „flat lux!" = es werde Licht. 1. Mose 1. 3)]: 1. es geschehe. 1. (Med.) man verarbeite zu (auf Rezepten); Abk.: f.; Fiat [-]. das; -s. -s (veraltet): Zustimmung, Genehmigung. flat Justitia, et Derart mundus f fi:at jus'ti.tsia et pe.reat 'mundus; lat.]: .Das Recht muß seinen Gang gehen, und sollte die Welt darüber zugrunde gehen" (Angeblicher Wahlspruch Kaiser Ferdinands I.). 'Fibel [Ti:b|]. die; -. -n [entstellt aus t Bibel (aus der viele Lesestücke stammten)]: 1. Lesebuch. nach dem die Erstkläßler lesen u. schreiben lernen; Schulfibel. 2. Lehrbuch, das in die Anfangsgründe eines bestimmten Fachgebietes einrührt: eine F. für Hobbygärtner. ^ibd [-]. die; -, -n [lat. fibula = Klammer. Spange] (Kunst- wiss.): aus frühgeschichtlicher Zeit stammende, oft kunstvolle [reichverzierte] Spange od. Nadel aus Metall, die den Zweck hatte. Teile der Kleidung zusammenzuhalten: zu den Funden gehören auch -n aus Bronze und Silber. Fiber [fi:bF]. die; -. -n [lat. fibra = Pflanzen-. Muskelfaser]: 1. (Med.. Biol.) Muskel-. Pflanzenfaser: Ü mit allen -n seines Herzens an Jmdm.. etw. hängen; was er sah. fühlte er ... auch mit Jeder F. seines Körpers (Jens. Mann 47). 2. <o. PI.) Kunstfaser von größerer Festigkeit; fibrilttr [flbn'te:?] <AdJ.; o. Steig.) [zu TFibrille] (Med.): aus Fibrillen bestehend, faserig; Fibrille [fibnb]. die; -, -n [Vkl. zu lat. fibra. t Fiber] (Med.): sehr feine Muskel- od. Nervenfaser: fibrillieren [fibnli:ran] <sw. V.; hat): Papierrohstoff zerfasern u. mahlen; Fibrin [fi'bri.n], das; -s [zu lat. fibra. t Fiber] (Med.): Eiweißstoff des Blutes, der bei der Blutgerinnung aus Fibrinogen entsteht; Fibrinösen [flbrino'ge:n]. das; -s [zu t Fibrin u. t-gen] (Med.): im Blut enthaltener Eiweißstoff, die lösliche Vorstufe des Fibrins; fibrinös [fibri'n0:s] <Adj.) [zu t Fibrin] (Med.): (z. B. von krankhaften Ausscheidungen) fibrinhaltig. fibrinreich; Fibrofai [fibro'i:n]. das; -s [zu lat. fibra. t Fiber]: Eiweißstoff der Naturseide; Fibroli- pom [...li'po:m]. das; -s. -e [zu lat. fibra (tFiber) u. tLipom] (Med.): gutartige Geschwulst aus Binde- u. Fettgewebe; Fibrom [fi'bro.m]. das; -s. -e [zu lat. fibra. tFiber] (Med.): gutartige Geschwulst aus Bindegewebe; Fibromyom [fibro- myo:m]. das; -s. -e [zu lat. fibra (tFiber) u. tMyom] (Med.): gutartige Geschwulst aus Binde- u. Muskelgewebe; fibrös [fi'br0:s] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. fibra. t Fiber] (Med.): aus Bindegewebe bestehend: eine -e Geschwulst; Fibrosarfcom [fibrozar'ko:m]. das; -s. -e (zu lat. fibra (tFiber) u. tSarkom] (Med.): bösartige Form des Fibroms. 'Fibula [fi:bula]. die; -. Fibuln [fi:buln; lat. fibula]: svw. 12Fibel;Fibula[-].die;-....lae[...le;lat. fibula = Klammer. Spange] (Med.): der hinter dem Schienbein gelegene Unterschenkelknochen; Wadenbein. ,Fldie [fi:Jl. die; -. -s [frz. fiche. eigtl. = Rammpflock; Kennzeichen, zu: ficher = einrammen; festmachen, zu 836
fieber-, Fieber - lat. figere = (an)heftenl: X.Spielmarke.2.(veraltet) Pflock zum Lagerabstecken; ^idie [-1. das od. der; -s. -s (engl, flehe < frz. flehe. T'Flehe] (Dokumentation. Informa- tionst.): Filmkarte, auf der in Form optischer Verkleinerungen von Originalen Daten (Text- u. Bildinformationen) gespeichert sind, die mit speziellen Lesegeräten entziffert werden: Die neue Technik der Kolonnenform ermöglicht eine größere Ausnutzung des -s (Beilage z. Börsenblatt 23. 22. 3. 74). fichtst): ffechten. Fichte [Tiqto]. die; -. -n [mhd. viehte. ahd. fiohta]: l.a) hoch und gerade wachsender Nadelbaum mit meist gleichmäßig rings um den Zweig angeordneten kurzen, einzelnen Nadeln u. länglichen, hängenden Zapfen; b) Rottanne (als in Nord- u. Mitteleuropa am häufigsten vorkommende Fichtenart, die vor allem als Weihnachtsbaum bekannt ist). 2. <o. PL) [als Material für Möbel und Musikinstrumente sowie im Grubenbau verwendetes ] Holz der Fichte (1); < Abi.: > fjchten<Adj.;o. Steig.; nurattr.) [mhd. viehtlnl: aus Fichtenholz bestehend: eine -e Tür. Fjchten-: -apfel, der: svw. t-zapfen; -bann, der: Fichte (1); -bestand, der; -bohle, die; -brett. das; -dickinz. die (Forstw.): dichter, geschlossener, junger Fichtenbestand; -gehölz. das; -hain, der; -harz, das: zähflüssiges, klebendes, bernsteinfarbenes, würzig duftendes Ausscheidungsprodukt von Fichten, das bei Verletzung der Rinde ausfließt; -holz, das; -honig* der: aus einem Waldgebiet mit Fichten stammender, sehr dunkler, kräftig schmeckender Honig: -kreuzschnabel. der: zur Familie der Finken gehörender Vogel mit gelblich-olivfarbenem Gefieder u. gekreuztem Schnabel, der bes. in Nadelwäldern lebt; —nadel, die: nadeiförmiges Blatt der Fichte, dazu: -nadelbad, das: Vollbad, das mit Fichtennadelextrakt od. -öl versetzt ist: ein F. nehmen; -nadetextrakt. der: bes. aus jungen Trieben von Kiefern, seltener Fichten gewonnener Extrakt, der als Badezusatz verwendet wird, -nadelöl.das: durch Destillation bes. aus den Nadeln von Nadelhölzern gewonnenes ätherisches öl, das u. a. als Badezusatz verwendet wird; ~~refeig, das: dürre Fichtenzweige; -schonwg. die (Forstw.): abgegrenztes Gebiet junger, zur Aufforstung gepflanzter Fichten, das nicht betreten u. nicht als Weide genutzt werden darf; -spanpel. der (Bot.): in dunklen Nadelwäldern auftretende bleiche, spargelähnliche Schmarotzerpflanze der Gattung Wintergrüngewächse mit eiförmigen Schuppenblättern u. traubenförmigen Blüten in anfangs überhängender Traube; -stamm, der; -wald, der; -zapfen, der: zapfenförmige. verholzte Frucht der Fichte, bei der die Samen schuppenartig rund um eine Achse angeordnet sind; -zweig, der. Flchu [fl'Jy:]. das; -s. -s [frz. fichu. Subst. zu: fichu = (schlecht) gekleidet. 2. Part, von: fleher. t Eichel: großes Dreiecktuch, das um Schultern u. Brust geschlungen u. auf dem Rücken zusammengebunden wird (als Bestandteil bestimmter Trachten). Fick [fikj. der; -s. -s [rückgeb. aus tflckenl (vulg.): svw. tKoitus: Unser F. ist reine Musik (Stricker. Trip 73); Mit Jedem ordinären Wort .... mit jedem F. wird die schillernde Architektur dieser Ordnung durchbrochen (Zwerenz. Kopf 33); fleken [fiknj <sw. V.; hat) [mhd. fleken = reiben] (vulg.): a) svw. tkoitieren: gut f. können; im Bett liegen und f.; er hat mit dem Mädchen geflckt; R fick dir bloß nicht ins/aufs Knie! (stell dich bloß nicht so an!); b) mit jmdm. den Geschlechtsakt vollziehen: ein Mädchen f.: sie läßt sich nicht f.; U Ich fleke die Welt in den Arsch (Genet [Übers.]. Totenfest 206). c) (Solda- tenspr.. Jugendspr.) svw. t herannehmen: die haben uns heute ganz schön geflckt. Flcke f ftka]. die; -. -n [aus dem Niederd. < mniederd. vicke; verw. mit TFach] (nordd.): eingenähte Tasche. Fjcker. der; -s. - (vulg.): jmd.. der häufig Geschlechtsverkehr hat; Fickerei. die; -. -en (vulg.): das Koitieren: mit ihm kann man nur über F. reden; fickerig. flekrig [Tik(3)n<;] <Adj.) [zu mundartl. fleken = hin u. her bewegen; jucken]: 1. (landsch.) unruhig, zappelig: ein -es Kind. 2. (vulg.) geschlechtlich erregt, geil; Fickfack ['fikfak]. der; -[e]s. -e [zu fflekfacken] (landsch.): Vorwand, Ausflucht; fick- facke(r]n <sw. V.; hat) [wohl ablautende Verdoppelung von mundartl. fleken. tflekerig] (landsch.): Ausflüchte machen; <Abl.:> Fickfackerei. die; -. -en; FfdanUhte. die; -. •n [zu mundartl. fleken = hin u. her bewegen] (landsch.): svw. TZwickmühle; fidorig: Tflekerig. Ficus [fl:kus]. der; -. ...ei [fl:tsi; lat. Heus]: lat. Bez. für Feigenbaum. Fideikommiß [fideilo'mis], das; ...misses. ...misse [lat. fldei- commissum = im Vertrauen auf die Ehrlichkeit des Erben gemachte testamentarische Verfügung über einen Gegenstand, den er einem Nichterben übergeben soll, eigtl. subst. 2. Part, von: fldeicommittere = Jmdm. etw. auf seine Ehrlichkeit hin anvertrauen; testamentarisch verfügen] (Rechtsspr.hist.): unveräußerliches u. unteilbares Vermögen einer Familie; Fideismus [flde'ismus]. der; - [zu lat. fldes = Vertrauen; Glaube. TFides]: 1. (Philos.) erkenntnistheoretische Haltung, die den Glauben als einzige Erkenntnisgrundlage betrachtet u. ihn über die Vernunft setzt. 2. evange- lisch-reformierte Lehre, nach der nicht der Glaubensinhalt, sondern nur der Glaube an sich entscheidend sei; Fidejst, der; -en. -en: Anhänger des Fideismus; fidejstisch <Adj.; o. Steig.): den Fideismus betreffend. fidel [fi'de:l] <Adj.) [urspr. Studentenspr. < lat. fidelis = treu, zuverlässig] (ugs.): von unbeschwerter Fröhlichkeit. Lustigkeit, vergnügt: eine -e Gesellschaft; er ist ein -es Haus (ein gutgelaunter, fröhlicher Mensch). Fidel [Ti:d|]. die; -. -n [mhd. videl(e). ahd. fldula]: der Geige ähnliches ma. Saiteninstrument (heute wieder als Instrument der Volksmusik gebaut). Vgl. Fiedel. Fiddtamo [flde'lismo]. der; -[s] [span. Fidelismo. nach dem kuban. Ministerpräsidenten Fidel Castro]: revolutionäre politische Bewegung in Kuba fu. in Südamerika/ auf marxistisch-leninistischer Grundlage; Fiddjst. der; -en. -en [span. Fidelista]: Anhänger Fidel Castros bzw. des Fidelismus. Fidelitas [fi'de:litas]. Fidelitfit [fldeli'te.t]. die; - [zu Tfidel. nach lat. fidelitas = Treue]: svw. tFidulität; Fides [Ti.des]. die: - [lat. fldes]: im alten Rom das Treueverhältnis zwischen Patron u. Klient. Fidibus ['fl:dibus]. der; - u. -ses. - u. -se [H. u.; viell. nach dem Horazvers: Et ture et fldibus iuvat placare ... deos. bei dem man ..et ture et fldibus = mit Weihrauch u. Saitenspiel" im Scherz als ..mit Tabakrauch u. Pfeifenanzünder" übersetzte] (veraltend, noch scherzh.): gefalteter Papier streifen, (seltener:) Holzspan, den man an einem offenen Feuer entzündet, um damit die Pfeife o. ä. anzuzünden: sich einen F. machen. Fidulitit [fiduli te:t], die; -. -en [studentensprachlich Air lat. fidelitas. t Fidelitas]: der inoffizielle, zwanglosere Teil eines studentischen Kommerses; Fiduz [fi'du:ts; lat. fldücia = Vertrauen; Beherztheit] nur in der Wendung kein Fiduz zu etw. haben (ugs. veraltend: 1. keinen Mut zu etw. haben. 2. keine Lust zu etw. haben)', Fiduziant [fidutsiant]. der; -en. -en (jur.): Treugeber bei einem fiduziarischen Geschäft; Fiduziar [...tsia:?]. der; -s, -e (Jur.): Treuhänder bei einem fiduziarischen Geschäft; fiduziarisch [...'tsia:nJl <Adj.; o. Steig.) [lat. fldüciärius] (jur.): treuhänderisch: -es Geschäft (Treuhandgeschäft, bei dem der Fiduziant dem Fiduziar ein Mehr an Rechten überträgt, als er selbst aus einer vorher getroffenen schuldrechtlichen Vereinbarung hat); fUuzit! [fl- du.tsit; aus lat. fldücia sit = vertraue darauf!] (Studentenspr.): Antwort des Studenten auf den Bruderschafts- u. Trinkzuruf ..schmollis!"; Fiduzit [-], das; - (Studentenspr.): der Zuruf ..fiduzit!". Fieber ['fiibel. das; -s. (selten.) - [mhd. fieber. ahd. fiebar < lat. febris= Fieber]: l.a) über 38°Cansteigende Körpertemperatur als charakteristisches Symptom einer Krankheit, als Abwehrreaktion des Organismus bei bestimmten Krankheiten: ansteigendes, heftiges F.; das F. steigt; F. messen; hohes F. haben, bekommen; daß er zumindest Temperatur (erhöhte Temperatur, zwischen 37° u. 38° liegend), wahrscheinlich aber F. hatte (Jens. Mann 174); mit F. im Bett liegen; Das F. schüttelt ihn. der Durst zehrt ihn aus (Wag- gerl. Brot 112); b) fieberhafte Erkrankung: kurz darauf warf ihn ein F. nieder (Ceram. Götter 45). 2. (geh.) Zustand starker seelischer Erregung; das Besessensein von etw.: das F. der Spielleidenschaft hatte ihn erfaßt; Wind der Hoffnung. ... rasendes F. der Ungeduld, der Enttäuschung (RemarQue. Westen 198). fkber-, Fieber- (Fieber 1): ^anfall, der: plötzliches Auftreten von Fieber; ^anstieg, der <o. PI.); Mittacke, die: heftiger Fieberanfall; -bäum, der: in Australien vorkommender Baum, dessen Rinde ein fiebersenkendes Mittel liefert; ~er- zeusend <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): Fieber hervorrufend: körpereigene -e Stoffe (Pyrogene). die auf das Temperaturregelungszentrum im Zwischenhirn einwirken (Medizin II. 837
fieberhaft 300); -flecken <PL>: bei fieberhaften Erkrankungen auftretende rote Flecken auf der Haut bes. des Gesichts; ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: ohne Fieber, dazu: -freiieit, die <o. Pl.>; ^frost, der: bei Fieber gleichzeitig akut auftretendes Frostgefühl; --glänzend <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>: (von den Augen) im Gefolge von Fieber einen besonderen Glanz aufweisend: -e Augen; ^glühend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von Fieber glühend: ein -es Gesicht; ^ghit, die (geh.): svw. t^hitze; --beiß <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): heiß von Fieber: ein -es Gesicht; Ü die weißen Blüten, f. aufgespreizt, boten sich an (Gaiser. Jagd 129); ~4iitze, die: durch Fieber hervorgerufene hohe Körpertemperatur: In der F. ... sterben die Krankheitserreger ab (Natur 101); -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: an Fieber erkrankt, <subst.:> -kranke, der u. die; -kurve, die: graphische Darstellung der im allgemeinen zweimal am Tag gemessenen Körpertemperatur bei fieberhaften Erkrankungen* die den Verlauf des Fiebers anzeigt; ~k» <Adj.; o. Steig.; meist adv.>: ohne Auftreten von Fieber: die Krankheit verläuft meistens f.; Mnatt <AdJ.; Steig, ungebr.; nicht adv.): So träumerisch und f. ihr auch zumute war (Werfel, Himmel 17S); -messet*, der (ugs.): svw. t-thermometer; -mittel, das (Med.): fiebererzeugendes od. fiebersenkendes Mittel; MBÜcke. die: Anopheles: wird die F. vernichtet, werden Neuinfektionen an Malaria ausbleiben (Medizin II. 121); -Phantasie, die (meist PI.): bei hohem Fieber häufiger auftretende Wahnvorstellungen: -rinde, die: Rinde des Fieberbaumes; Mtfte, die: durch Fieber hervorgerufene Rötung der Haut bes. des Gesichts; ^schauer, der: Schauer bei Fieber; Schüttelfrost; -senkend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ein -es Mittel; -tabelle^ die: Tabelle für die Meßwerte eines Fieber Verlaufs; -thermometer, das: Thermometer zum Messen der Körpertemperatur; -tnuan, der: svw. t -Phantasie; -verlauf, der; -wahn, der: svw. t -Phantasie; -wirksam <Adj.; nicht adv.): wirksam gegen Fieber: -e Chinarinde. fkberhaft <AdJ.; -er. -este): 1. <o. Steig.) mit Fieber verbunden: eine -e Erkrankung. 2. a) angestrengt u. eilig; hektisch: es wurde f. [an der Ausbesserung der Brücke] gearbeitet; sie waren in -er (sehr großer) Aufregung. Eile davongelaufen; b) von einem seltsamen, erregenden Zauber erfüllt: einer dieser -en. frühreifen Maiabende (Baum. Paris 5); Eine unglaublich süße, sich verzehrende, -e Stimme (Hagelstange. Spielball 40); fieberig: ! fiebrig; fiebern [Tuben] <sw. V.; hat) [spätmhd. viebernj: 1. Fieber haben: der Kranke fiebert; das fiebernde Kind ins Bett bringen; sie fiebert leicht (bekommt leicht, beim kleinsten Anlaß Fieber). 2.a) sehr aufgeregt, voll innerer Unruhe, Erwartung sein: die Kinder fieberten vor Aufregung; in Bogorski ... bebte das Erleben nach und fieberte gleichfalls als Ungeduld in Bochows Worten (Apitz. Wölfe 326); b) heftig nach etw. verlangen; etw. erstreben: er fiebert danach, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen; fiebrig, (auch:) fieberig [Ti:b(3)n<;] <Adj.) [spätmhd. fieberte]: l.a) Fieber habend, von Fieber befallen: das Kind ist f., sieht f. aus; b) mit Fieber einhergehend; eine -e Erkältung; c) auf Fieber hinweisend: -e. f. glänzende Augen. 2, (in Erwartung von etw.) in einem Zustand von Hektik, Aufregung; fieberhaft (2 a): in -er Eile. Aufregung; Dieses Verstecken und Auftauchen, dieses -e Hin und Her dauert Tage, dauert Wochen (St. Zweig. FoucW 160). Fiedel [Ti.djJ. die; -. -n [t Fidel] (veraltet, noch scherzh. od. abwertend): svw. !Geige: der Reiter dort drüben ... schien ... eine F. zu streichen, deren durchdringend süßer Ton aufjauchzte und erstarb (Doderer. Abenteuer 106); vgl. Fidel;<Zus.:> Ffedelbooen, der (veraltet): svw. t Geigenbogen; * gespannt sein wie ein F. (ugs.; sehr neugierig auf etw. sein): fiedeln ffi:d|n] <sw. V.; hat) [mhd. videlen] (scherzh. od. abwertend): lohne große Kunstfertigkeit, schlecht] auf der Geige spielen: er fiedelt den ganzen Tag; eine Melodie f.; Arlecq hatte ein paar davon (= erzgebirg- lerische Weihnachtsengel) in der Manteltasche, daß sie für Flora fiedelten und schalmeiten (Fries. Weg 1S3). Fieder ['fixte], die; -. -n [zu f fiedern]: 1. (veraltet) kleine Feder. 2. (Bot.) einzelnes Blättchen eines Fiederblattes; <Zus.:> Fkderblatt. das (Bot.): Laubblatt, das aus mehreren einzelnen Blättchen besteht; gefiedertes Blatt; Fjgderblätt- chen, das: svw. t Fieder (2); fiederig. fiedrig [Ti:d(3)n<;] <Adj.; o. Steig.): gefiedert: der früh in fiedrigen Wattebäuschen sinkende Schnee (Schnurre. Bart 70); fiedern ['fi:dBn], sich <sw. V.; hat) /vgl. gefiedert/ [mhd. videren. ahd. fideran = mit Federn versehen, zu t Feder] (Jägerspr.): svw. T mausern, sich; fkderteüig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: svw. T gefiedert (2): um zu entdecken, daß die Schafgarbe -e Blätter hat. deren Saft das Blut reinigt (Menzel. Herren 1 l);FJcderong,die; -, -en: [Art des] GefiedertseinfsJ: Blattformen mit verschiedenen -en. Fiedler ['fi:dte]. der; -s. - [mhd. videtere]: a) (veraltet) Geige spielender [StraßenJmusikant; b) (scherzh. od. abwertend) jmd., der ohne große Kunstfertigkeit Geige spielt. fiedrig: T fiederig. fiel [fi:l]:t fallen. Fleldtatar[,fi:ldist3r. ...to.'B.auch-—].der;-s,-en [...'to.ron; amerik. fieldistor. Kurzwort aus engl.-amerik. field eflect transistor]: Feldtransistor, bei dem das elektrische Feld den Stromfluß steuert. Field- [fi:ld-] (mit Bindestrich): -research [-nsatH. das; -s [engl.-amerik. field-research. t Research] (Soziol.): Verfahren in der Markt- u. Meinungsforschung zur Erhebung statistischen Materials anhand von persönlicher Befragung von Gewährspersonen durch Interviewer od. anhand von Fragebogen; ^spanid [-spenjtdl]. der; -s. -s [engl, field spaniel. f Spaniel]: kleiner englischer Jagd- u. Apportierhund mit meist schwarzem Fell; -work [-Wd:k]. das; -s [engl.-amerik. fieldwork, eigtl. = Arbeit im Gelände]: svw. t Field-research. dazu: -worker [-wa:ka]. der; -s. - [engl.-amerik. fieldworker] (Soziol.): Interviewer von Gewährspersonen zur Erhebung statistischen Materials in der Markt- u. Meinungsforschung. fiepen l'fi:pn] <sw. V.; hat) [lautm.J: 1. (Jägerspr.) (von Rehkitz u. Ricke) einen leisen, hohen Lockruf hervorbringen. 2. einen leisen, hohen Ton von sich geben: der Hund, der Vogel fiepte ängstlich; zunächst waren noch Tiere da. konnten bellen, f.. schnattern (Kaschnitz. Wohin 75); <subst.:> das Rasseln aus verschleimten Luftwegen, das Fiepen aus zerstörten Lungen (Plievier. Stalingrad 190). Fieränt [ffc'rant, fe'rant], der; -en. -en [zu ital. fiera = Jahrmarkt < lat. feria = Ruhetag] (bayr.. österr.): Warenhändler. Markthändler. fierenffi.TwiKsw. V.; hat) [aus dem Niederd. < mniederd. vlren] (Seemannsspr.): a) eine Last o. ä. durch Lösen des Taus herunterlassen: ein Segel f.; b) (ein belastetes Tau) ablaufen lassen. flero ['fle:ro] <Adv.) [ital. fiero < lat. ferus = ungezähmt. wild] (Musik): stolz, wild, heftig. fies [fi:s] <Adj.; -er. -este) [aus dem Niederd. < mniederd. vis. wohl zu: vist = abgehende Blähung] (ugs.): 1. (durch Aussehen, Geruch, Geschmack o. ä.) Ekel, Widerwillen erregend, auslösend: -es Zeug; es ist mir zu f.. aus dem gebrauchten Glas zu trinken; das schmeckt f.; er sieht f. aus in seiner Ungepflegt hei t: der Bart gibt meinem Gesicht ein imposantes Aussehen. Ohne Bart aber kommt eine -e Visage zum Vorschein (Niekisch. Leben 55). 2. charakterlich widerwärtig, unsympathisch, abstoßend: ein -er Charakter. Kerl. Hund (Mensch); ich finde ihn sehr f. 3. so beschaffen, daß man es als schwierig, unangenehm, lästig o. ä. empfindet: das Entwirren des Wollknäuels ist eine -e Arbeit; <Abl. zu 2:) Fiesling [fitsltn], der; -s. *e (salopp abwertend): widerlicher, durch seine Eigenschaften abstoßender Mensch: Die mieseste Bruchbude war1 mir noch lieber als das Zusammenleben mit so einem F. (Hörzu 10, 1974.48). Fiesta [ftesta]. die; -. -s [span. fiesta < vlat. festa = Fest. tFetel: spanisches [ Volks]fest. Fifa. FIFA [fi:fa]. die; -: Föderation Internationale de Foot- ball Association (Internationaler Fußballverband). fifty-fifty [fiftififti; engl.-amerik. fifty-fifty = halbpart, zu gleichen Teilen, eigtl. = fünfzig-ftinfzig] in den Verbindungen f. machen (ugs.; halbpart machen): Sie (= die Appartements) werden nun laufend an zahlungskräftige Gäste vermietet. Bob und Mama machen f.. und es rentiert sich (Kranz. Märchenhochzeit 20); f. ausgehen/stehen (ugs.; unentschieden ausgehen!stehen): die Sache ist f. ausgegangen, steht f. Figaro [ftgaro. auch: Tt:...]. der; -s. -s [nach der Bühnengestalt in Beaumarchais' Lustspiel ..Der Barbier von Sevilla*'] (scherzh.): svw. t Friseur: Der dunkelblonde Mime drohte mit sofortiger Abreise ....wenn man den Stolz seines Hauptes dem F. ausliefern würde (Hörzu 1. 1971. 8); -s im Wettstreit (MM 3. 5. 67. 5). Fight [fajt]. der; -s. -s [engl, fight. eigtl. = Kampf]: 1. verbissen geführter Kampf (in einem sportlichen Wett- 838
Filament kämpf), harte Auseinandersetzung: ein begeisternder, die Zuschauer hinreißender F.; zwischen den Rivalen kam es zu einem erbarmungslosen F. 2. (Boxen) Boxkampf: der F. zwischen Gay und Frazier mußte verschoben werden; <Abl.:) fighten [faitn] <sw. V.; hat) [engl, to fightj: l.hart, verbissen kämpfen, um etw. zu erreichen. 2. (Boxen) ungestüm%denSchlagabtausch Suchendkämpfen: Dann aber raffte Bonavena alle Kräfte ... zusammen und fightete wie wild (MM 9. 12. 70. 17); Fighter [Tajte]. der; -s. - [engl, fighter]: 1. jmd., der hart u. verbissen um etw. kämpft: Kämpfernatur: Ein herzensguter Mensch und ein unerbittlicher, furchtloser F. (Wolf. Menetekel 481). 2. (Boxen) Boxer, der den Schlagabtausch u. eine ungestüme Kampfweise bevorzugt: er gilt als verbissener F. Figur [figu:?]. die; -. -en [mhd. figurte). über afrz. figure < lat. figüra = Gebilde. Gestalt. Erscheinung]: 1. <P1. selten; Vkl. TFigürchen) Körperform. Gestalt, äußere Er- scheinung eines Menschen im Hinblick auf ihre Proportioniertheit: eine gute, schöne, schlanke, untersetzte, stämmige F.; sie hat eine tolle F.; das Bild zeigt ihn in ganzer F.; er ist von kleiner F.; auf seine F. achten [müssen] (sich beim Essen mäßigen /müssen!, um nicht dicker zu werden): 'eine [gute] F. machen (ugs.; etwas vorstellen, beeindruckend wirken)', eine gute, schlechte, klägliche o. ä. F. machen/abgeben (durch seine Erscheinung, sein Auftreten einen guten, schlechten, kläglichen o. ä. Eindruck machen). 2. <Vkl. tFigürchen) /künstlerische] Darstellung eines menschlichen, tierischen od. abstrakten Körpers: mythologische -en; -en aus Porzellan; eine abstrakte F. von Moore; So verwandeln sich die (lachen menschlichen -en. wie sie auf ägyptischen Reliefs einherschreiten. in die Skulpturen der Gotik und Renaissance (Wieser. Organismen 11). 3. <Vkl. tFigürchen) Spielstein bes. beim Schachspiel: eine F. zieht. 4.a) /geometrisches] Gebilde aus Linien od. Flächen, Umrißzeichnung o.a.: eine geometrische F.; er malte -en auf den Zeitungsrand; ... sowie ein Springbrunnen waren da. der eine kunstreiche F. von Wasserstrahlen in die Lüfte warf (Th. Mann. Krull 13); Er ( = der Rauchpilz) floß in die LuA skurril aus wie Tusche, die im klaren Wasser -en bildet (Gaiser. Jagd 89); b) Abbildung, die als Illustration einem Text beigegeben ist: vergleiche F. 4; Abk.: Fig. 5.a) Person, Persönlichkeit (in ihrer Wirkung auf ihre Umgebung, auf die Gesellschaft): er war eine wichtige, beherrschende F. seiner Zeit; eine undurchschaubare, merkwürdige F.; So standen die beiden Harrys, beides außerordentlich unsympathische -en, dem artigen Professor gegenüber (Hesse. Steppenwolf 70); b) (meist PI.) (salopp) Person, Mensch (meist männlichen Geschlechts), Typ: das waren die-en von vorhin; Ich sag nichts. Keine Namen, keine Orte. Du kennst Ja schon ein paar -en (Degener. Heimsuchung 53); c) handelnde Person, Gestalt in einem Werk der Dichtung: die -en des Dramas; die -en dieses Romans sind frei erfunden; eine F. aus einem Märchen; die komische F. (Rollenfach im Theater): Ü So steht der große Kriegsheld des 6. Jahrhunderts vor uns: ... eine überragende F. auf dem Welttheater (Thieß. Dämonen 597); Hitler sei doch nur eine komische F. (wirke lächerlich: Niekisch. Leben 109). 6. (beim Tanz, Eistanz, Kunstflug, Kunstreiten o.a.) in sich geschlossene Itänzerischej Bewe- gungsabfolge, die Teil eines größeren Ganzen ist: eine einzelne F. [eines Tanzes] üben; auf dem Eis -en laufen; Er beherrschte mehr als die -en des Kunstflugs (Gaiser. Jagd 154); er kann ein sensibles Pferd ... ganz ohne Zügel reiten, zudem noch in den schwierigsten -en der Bahnschule (Dwinger. Erde 111). 7. (Musik) in sich geschlossene Tonfolge als schmückendes u. vielfach zugleich textausdeutendes Stilmittel: eine musikalisch-rhetorische F. 8. (Sprachw.) von der normalen Sprechweise abweichende sprachliche Form, die als Stilmittel eingesetzt wird: eine rhetorische, grammatische F.; Figura [fi'gu:ra; lat. figüra. f Figur] nur in der Wendung wie F. zeigt (bildungsspr. veraltend; wie man an dem gegebenen Beispiel sehen, ablesen kann): Figura etymologica [- etymo'loigika]. die; - -. ...rae [...re] ...cae [...tse; tetymologisch] (Rhet.. Stilk.): Redefigur, bei der sich ein intransitives Verb mit einem Substantiv gleichen Stammes od. verwandter Bedeutung als Objekt verbindet (z.B. einen Kampf kämpfen); figura! [figura:!) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Figuren versehen: <Abl.:> Figuralitit [figurali'tE:t], die; - (Kunstwiss.): figürliche Beschaffenheit. Form: Figurglmusik.dle: mehrstimmiger kontrapunktischer Tonsatz in der Kirchenmusik des Mittelalters: Figurant [fi- gu*rant].der;-en.-en[lat. figü raus (Gen.: figürantis). I.Part, von: flgüräre. t figurieren]: a) (Theater, Film veraltet) stumme / Neben I rolle, Statist: b) Nebenperson, Lückenbüßer: <Zus. zu b.:> Figuryntendasein, das; Figurqpitin: w. Form zu t Figurant; Figuration [figura*tsio:n]. die; -. -en Dat. figürätio = Bildung, äußere Gestalt]: 1. (Musik) Auflösung einer Melodie od. eines Akkords in rhythmische [melodisch untereinander gleichartige] Notengruppen. 2. (Kunstwiss.) a) figürliche Darstellung: Lebensteins -en sprechen etwas aus... und bleiben dennoch mit erstaunlicher Unmittelbarkeit nur Bild (Welt 9.10.65.12); b) Formgebilde: abstrakte -en; figurativ [...'ti:fi <Adj.; o. Steig.) [spätlat. flgürätivus = zur bildichen Darstellung geeignet] (bildungsspr.): l.a) als Bild. Figur. Emblem od. graphisch wiedergebend od. wiedergegeben: die -e Darstellung einer Szene; die -e Malerei; b) (etwas Abstraktes) gegenständlich wiedergebend: eine-e Darstellung der Tugenden. 2. (veraltend) (von Wortbedeutungen) in bildlichem, übertragenem Sinn: ein -er Sprachgebrauch; Figürchen [fi'gy^n], das; -s. -: tFigur (1-3). Figuren-. Figuren-: -gruppe, die: Gruppe von Figuren (2): dieser Bildhauer schuf die F.; ^kapitell, das (Archit.): mit Figuren (2) geschmücktes Kapitell [an romanischen Bauwerken 1: -reich <Adj.>: viele Figuren (2. 5 c. 6) aufweisend: ein -es Bild. Theaterstück. Kapitell; ein -er Tanz; -theater. das: Theater mit Figuren (Marionetten. Puppen u.a.). figurieren [figuri:r^n] <sw. V.; hat) [lat. figüräre = bilden, gestalten, darstellen]: 1. (bildungsspr.) (in einer Rolle, Funktion o.a.) an einer bestimmten Stelle seinen Platz haben, in Erscheinung treten, auftreten: als Rennleiter f.; Helfer und Helfershelfer figurierten wie üblich unter Decknamen (Frisch. Stiller 230); Nur in den Rekordlisten figurieren noch Hubraumklassen, wie sie früher üblich waren (Frankenberg. Fahren 41). 2. (Musik) einen Akkord mit einer Figuration (1) versehen: <Abl. zu 2:) Figurjerung. die; -. -en: svw. TFiguration (1); Figurine [figu'rtna]. die: -. -n [frz. figurine < ital. figurina. zu lat. figüra. f Figur]: 1. (Kunstwiss.) kleine Statue. 2. (Kunstwiss.) menschliche Figur als Staffage auf Gemälden, bes. Landschaftsbildern. 3. (bes. Theater) Kostümentwurf, Modellbild /für eine bestimmte Rolle, ein bestimmtes Stück J: -n zeichnen; figürlich Ifigy.^lKj] <Adj.; o. Steig.): 1. <nur adv.) in bezug auf die Figur (1): Hanna Walter, die f. Sjoukje sehr ähnliche Wienerin (Maegerlein. Triumph 17). 2. (Kunstwiss.) eine Figur (2), Figuren (2) darstellend: bronzene Armleuchter von -ex Arbeit (Th. Mann. Krull 324). 3. (veraltend) (von Wortbedeutungen) in einem bildlichen, übertragenen Sinn gebraucht: ein -er Wortgebrauch; Figurproblem, das; -s. -e <meist PI.) (ugs.): Schwierigkeiten, diejmd. beim Kleiderkaufo. ä. durch eine nicht bestimmten Normalmaßen entsprechende Figur hat. Fiktion [fik'tsio:n], die: -. -en [lat. Actio = Einbildung. Annahme. Unterstellung]: 1. (bildungsspr.) etw.. was nur in der Vorstellung existiert: etw. Vorgestelltes, Erdachtes: eine politische. literarische F.; alle Gestalten des Werkes sind dichterische F.; Beide Seiten ... wissen heute, daß Westberlin ein Faktum ist und keine F. (Dönhoff. Ära 103); die F. der deutschen Wiedervereinigung; die F. vom Ich. von der Person (Hesse. Steppenwolf 23). 2. (Philos.) bewußt gesetzte widerspruchsvolle od. falsche Annahme als methodisches Hilfsmittel bei der Lösung eines Problems: fiktional [fikt?io'na:l] <Adj.; o. Steig.) (bildungsspr.): auf einer Fiktion beruhend: flktkmüisieren [fiktsionalizi:ren] <sw. V.; hat) (bildungsspr.): als Fiktion darstellen: die Zeit f.. dazu: Fiktionalfcterung. die: die F. der Realität (Mitteilungen des Deutschen Germanisten-Verbandes 1. 1972.56); Fiktionalismus [fiktsionalismus]. der; - (Philos.): philosophische Theorie der Fiktionen, fiktiv [fikti:fl <Adj.: o. Steig.) (bildungsspr.): nur angenommen: erdacht, erdichtet, frei erfunden: ein -er Dialog; eine wirkliche und nicht eine -e Schwäche der Roten Armee (Leonhard. Revolution 62); etwas erweist sich als. ist [rein] f. Fil-i-fil [fila'fil]. das; - [frz. fil-ä-fil. eigtl. = Faden an Faden, aus: fil (t2Filet) u. ä. tä]: Kleiderstoff mit meliertem Gewebe: Filage [fi'la:»]. die; -. -n [frz. filage]: 1. das Zusammendrehen von Seidenfäden. 2. das Abziehen der gezinkten Karten beim Falschspiel: Filament [fila'ment]. das; -s. -e [spätlat. filämentum = Fadenwerk]: 1. (Bot.) Staubfaden der Blüte. 2. <meist PI.) (Astron.) dunkles, fadenförmiges 839
Filanda Gebilde in der Chromosphöre; Flianda [fi'landa], die; -. ...den [ital. filanda. nach lat. filanda. Neutr. PI. des Gerun- divums von: filäre = in Fäden ziehen] (veraltet): Anlage zum Abhaspeln der Seidenkokons; Seidenspinnerei; FUarfai [fi'la:ria], die; -. ...iae [...iE] u. ...ien [...Jan] <meist PI.) [zu lat. fihmi = Faden] (Zool., Med.): im Bindegewebe, im UnterfiautZellgewebe u. im Lymphsystem der Wirbeltiere schmarotzender/ Fadenwurm; <Zus.:> Filgrienkrankheit, die: svw. t Filariose; fihr II tuono [fi'la:r il 'tyo.no; ital.. aus: filare = spinnen; ziehen (< lat. filäre, t Filanda) u. t(u)ono = Ton < lat. tonus] (Musik): (beim Geigenspiel u. beim Gesang) den Ton gleichmäßig ausströmen, sich entwickeln lassen; Filariose [fila'rio:za], die; -, -n (Med.): durch Filariaarten hervorgerufene Krankheit; fll di voce [Til di vo:tJa: ital.. aus: fil(o) = dünner Faden (< lat. filum). di = von (< lat. de) u. voce = Stimme < lat. vöx (Gen.: vöcis)] (Musik): mit schwacher, dünner Stimme. 'Filet [fi'le:]. das; -s. -s [frz. filet. eigtl. = Netz < aprovenz. filat = aus Fäden gemacht, zu lat. filum = Faden]: 1. (Textilind.) netzartig gewirkter Stoff 2. (Handarb.) svw. t Filetarbeit; 2Filet [-]. das; -s. -s [frz. filet. eigtl. = kleiner Faden, zu: fil = Faden < lat. filum (wohl, weil die Stücke früher in Fäden eingerollt verkauft wurden)] (Kochk.): a) zartes Fleisch von der Lende des Rindes od. des Schweines od. auch vom Wild: ein zartes, saftiges, abgehangenes F.; ein F. vom Rind; ein F. [an]braten; F. mignon (gegrilltes od. gebratenes kleines Filet vom Schlachtvieh (auch Lamm u. Hammel) od. Wild); b) entgrätetes u. enthäutetes Stück vom Rücken eines Fisches; c) Fleisch von der Brust von Geflügel; >Flkt [-]. das; -s. -s [frz. filet. eigtl. = Netz, t1 Filet] (Textilind.): Abnehmerwalze hinter der Auflockerungsmaschine in Baumwollspinnereien. 'Filet- [-]: ^arbeit, die: Handarbeit! stechnik!. bei der ein Gitterwerk aus Quadratisch verknüpften Fäden hergestellt wird, das dann in verschiedenartiger Weise bestickt wird: die Tischdecke ist eine wunderschöne F.; -deckchen, das: vgl. ^decke; -decke, die: Tischdecke in Filetarbeit; ^Ukelei, die: Häkelarbeit, die eine Nachahmung der echten Filetarbeit in einer Häkteltechnik darstellt; -handschuh, der: Handschuh in Filetarbeit; -nadel, die: Sticknadel zur Herstellung von Filetarbeiten; -spitze, die: Spitze in Filetarbeit; -Stickerei, die (Handarb.). ^ilet- [-]: -fleisch, das; -gulasch, das od. der: Gulasch aus Rinder- od. Schweinefdet: -stcak, das: Steak aus^2Filet (a); -stückv das; -topf, der (Gastr.): aus mehreren 2Filets (a) bestehendes Gericht, das in einem Topf serviert wird. Filete [fi'le:U>]. die; -. -n [zu frz. filet. eigtl. = Netz, t •Filet] (Buchw.): a) Stempel der Buchbinder mit bogenförmiger Prägefläche zum Aufdrucken von Goldverzierungen auf Bucheinbände; b) mit der Filete (a) hergestellte Verzierung auf Bucheinbänden; filetieren [filetrrsn] <sw. V.; hat) [zu 12Filet] (Kochk.): Filets aus dem Fleisch von Schlachttieren. Fisch. Geflügel od. Wild herauslösen: Fisch f.; <Zus.:> File- tknnaschine, die; <Abl.:) Filetkrer, der: jmd.. der Filets schneidet. Filia hospitalis [Ti:lia hospitalis], die: - -. ...iae ...les [...Je ...le:s; aus lat. filia = Tochter u. hospitalis = gastfreundlich] (scherzh. veraltend): Tochter der Wirtsleute eines Studenten. Filfaü- [fi'Ua:l-; (nach) frühnhd. Filial = Tochterkirche, zu kirchenlat. filiälis = kindlich (abhängig), zu lat. filius = Sohn, filia = Tochter]: -betrieb, der: svw. t Filiale; -gemeinde, die: Gemeinde einer Filialkirche; -generation, die (Genetik): direkte Nachkommen eines Elternpaares bzw. eines sich durch Parthenogenese fortpflanzenden Lebewesens; -«eschäft, das: svw. f Filiale (1); -kirdie, die: von dem Geistlichen einer anderen, meist größeren Gemeinde mit betreute Kirche; ^leiter.der: Geschäftsführer eines Filialbetriebes, -geschäfts; -netz, das: Gesamtheit von planmäßig über ein Gebiet verteilten Filialen: Die GesellschaA beabsichtigt .... mit ihrem F. nach Norddeutschland vorzustoßen (Welt 11.11.61,12); -Prokura,die (Wirtsch.): Prokura, die auf eine od. mehrere Filialen eines Unternehmens beschränkt ist. Filiale [fi'Ua.b]. die: -. -n [zu tFilial- in FilialgeschäA u.a.]: 1. (bes. im Lebensmitteleinzelhandel) einzelnes Geschäft einer Gruppe von gleichartigen Läden, die zentral geführt werden: das Geschäft hat -n in mehreren Vororten. 2. (bes. im Ver sicherungs-. Banken- u. Beherbergungsgewerbe) Zweigstelle, -niederlassung* -betrieb, der in einem anderen Stadtteil od. an einem anderen Ort unterhalten wird: die norddeutsche. Münchner F. [des Unternehmens]; die F. einer Bank, einer Metzgerei: eine F. errichten, eröffnen, leiten; Filialist [filialist]. der. -en. -en (Wirtsch.): l.a) Einzelhandelsunternehmer, der eine Reihe von Filialen (1) besitzt: daß der Heidelberger F. ... bald Drugstores eröffnen wird (MM 27. 11. 69.29); b) Leiter einer Filiale. 2. Seelsorger einer Filialgemeinde. Filiatkm [filia'tsio.n]. die: - [zu lat. filius = Sohn. Kind]: 1. (Genealogie) /Nachweis der/ Abstammung einer Person von einer anderen: [iljlegitime F. 2. (jur.) legitime Abstammung eines Kindes von seinen Eltern. 3. (Politik) Gliederung des Staatshaushaltsplans. 4. Verhältnis von Mutter- u. Tochterkloster im Ordenswesen des Mittelalters; <Zus. zu 1:) Filiationsnadiweis, der. 'Filibuster: fFlibustier; ^Filibuster [fili'baste]. das: -[s]. - [engl.-amerik. filibuster]: im amerikanischen Senat von Minderheiten geübte Praktik, durch Marathonreden die Verabschiedung eines Gesetzes zu verhindern. filieren [fi'li:ran] <sw. V.; hat) [1: nach frz. filer = spinnen < lat. filäre. t Filanda; 2: zu t2Filet (a)]: 1. (Handarb.) eine Filetarbeit herstellen: eine Decke, ein Netz f.; filierte Spitze. 2. svw. t filetieren: Heringe f. filigran [fili'gra:n] <Adj.; o. Steig.; nur attr): aus Filigran, filigranähnlichen Formen bestehend: -e Ornamentik; Stützen und -e Verstrebungen (MM 28. 3. 74.42). zu: Filigran [-]. das; -s. -e [ital. filigrana. eigtl. etwa = Faden und Korn, zu lat. filum = Faden u. granum = Korn]: Goldschmiedearbeit aus einem kunstvollen Geflecht von Gold- od. Silberdrähten, das meist auf eine Metallunterlage aufgelötet ist: Schmuckstücke aus/in F.; Ü Durch das F. der Türme schimmerte der Himmel (Kuby, Sieg 248). Filigran- [-]: -arbeit, die: svw. t Filigran; Hlias, das: durch eingeschmolzene. Gitter u. Muster bildende weiße Glasfäden verziertes Kunstglas: -papier, das: feines Papier mit netz- od. linienförmigen Wasserzeichen; -schmuck, der: Schmuck aus Filigran. Filius [Ti:lj[us]. der; -. -se [lat. filius] (bildungsspr. scherzh.): jugendlicher Sohn: unser F. steht kurz vorm Abitur. Filier ['fite, file:?]. der; -[s]. - [ung. filier]: ungarische Währungseinheit (100 Filler[s] = I Forint). Fikn [film], der; -[eis. -e [engl. film, eigtl. = Häutchen, dann allg. = dünne Schicht]: 1. dünne zusammenhängende Schicht, bes. Flüssigkeitsschicht auf der Oberfläche einer anderen Flüssigkeit od. eines festen Körpers: ein öliger F. bedeckte die Wasserfläche; die Creme bildet einen schützenden F. auf der Haut; spürte er ihre zarte, sprühende Körperwärme, den dünnen strahlenden F.. der die Konturen ihrer Schultern ... nachzeichnete (Andersch, Rote 77). 2. / zu einer Rolle aufgewickelter j Streifen aus einem mit einer lichtempfindlichen Schicht überzogenen Material für fotografische Aufnahmen od. Filme (3 a): ein hochempfindlicher, feinkörniger F.; der F. ist unterbelichtet; einen neuen F. [in den Fotoapparat] einlegen; den F. entwickeln; er hat die Geburtstagsgesellschaft auf den F. gebannt (geh.; fotografiert); ich habe noch drei Bilder auf dem F. (ugs.; kann noch drei Aufnahmen machen). 3. a) mit der Filmkamera aufgenommene Abfolge von bewegten Bildern. Szenen. Handlungsabläufen o. ä.. in denen ein unterhaltender, wissenschaftlicher o.a. Stoff im Zusammenhang I künstlerisch j dargestellt wird u. die. auf eine Filmleinwand projiziert, vordem Betrachter ablaufen: ein historischer, abendfüllender F.; einen F. [abidrehen, machen, synchronisieren, ansehen; das Drehbuch für einen F. schreiben; in einen F. gehen (ugs.; sich einen Film ansehen); der F. läuft schon seit vier Wochen; die Ereignisse laufen ab wie ein F.; als sei ein schnellaufender. sehr lebendiger F. plötzlich angehalten worden (Ott. Haie 248); Ü Mensch, war das ein F.! (salopp; war das eine großartige Sache, war das toll); bei ihm ist der Film gerissen (ugs.; er kann sich an bestimmte Dinge nicht mehr erinnern, hat plötzlich den gedanklichen Zusammenhang verloren); einen F. drehen (salopp; mit einer Frau ein Liebesabenteuer haben); b) <o. PI. > Filmbranche. -Industrie: der F. hat ihn mehr interessiert als das Theater; die allgemeinen Rechtsverhältnisse der Presse, des -s (Fraenkel. Staat 178); sie will zum F. gehen (ugs.; will Filmschauspielerin werden). fjbiK F|kn-: -abend, der: Abendveranstaltung, bei der Filme (3 a) vorgeführt werden; -amateur, der: jmd., der als Amateur Filmaufnahmen, kleine Filme (3 a) für seinen privaten 840
filmen Gebrauch macht: -apparat, der (ugs.): 1. svw. t-kamera. 2. svw. t-projektor; -architekt* der: jmd.. der Bauten für Filme entwirft. Szenenbildner: -ardiiv* das; -atelier, das: Atelier, in dem Filmaufnahmen gemacht werden: ^aufrahme, die: filmische Aufnahme einer Szene, eines Vorgangs; -ausriistung* die: aus Filmkamera u. Zubehör bestehende Ausrüstung für Filmaufnahmen; -autor* der: svw. t Drehbuchautor; -ball* der: Ball, der von der Filmindustrie veranstaltet wird; -band» das: svw. t-streifen; -begeistert <Adj.; nicht adv.): für Filme begeistert; -bericht* der: von Filmaufnahmen begleiteter Bericht eines Reporters. Berichterstatters; -berichterstatter, der; -besprechung, die: svw. t -kritik (a); -MM* das: 1. Einzelbild auf einem Filmstreifen. 2. das auf der Leinwand erscheinende Bild des projizierten Films. 3. (zu Werbezwecken angefertigtes) Standfoto eines Darstellers o.a.; -branche* die: vgl. -Wirtschaft; -bühne* die (veraltend): svw. tKino; -club: t-klub; -cutter* der: svw. tCutter; -Cutterin, die: w. Form zu t^cutter; -darstellender; -debüt, das; -diva* die (veraltend): gefeierte Filmschauspielerin; Minima* das: verfilmtes Drama. Film (3 a) mit dramatischer Handlung; -faiu der; -festival, das: Festival, bei dem besondere Filme (3 a) vorgeführt u. von einer Jury bewertet [u. ausgezeichnet I werden; Festspiele <P1.>: vgl. -festival; -foimat* das: Format. Breite eines Films (2); -frttze, der (salopp): jmd.. der beim Film (3 b) arbeitet; -genre* das: Gattung, Art des Films (3 a): schoben sich traditionelle -s wieder in den Vordergrund (Gregor. Film 48); -geschfift, das <o. Pl.>: Arbeitsbereich des Filmema- chens, -produzierens in künstlerischer od. wirtschaftlicher Hinsicht; -geschichtlich <Adj.; o. Steig.): die Geschichte des Films betreffend: etw. f. betrachten; -gesellschaft, die: Unternehnen der Filmindustrie; -große, die (ugs.): bekannter männlicher od. weiblicher Filmschauspieler; -»t>- teske* die: / Stumm ifilm mit Lustspieleffekten, die meist durch Situationskomik erzeugt werden; -handkmg, die; -ha- se*der (ugs. scherzh.): jmd.. der große Erfahrung im Filmgeschäft hat: er ist ein alter F.; -beini, der (salopp abwertend): svw. T-fritze; -heM, der; -hersteiler, der; -illustrierte, die; -Industrie, die: Gesamtheit der Filmgesellschaften, die sich mit der Produktion von Filmen (3 a) befassen; -kamera, die: Kamera für Filmaufnahmen: -s surren; -kaniere, die: Karriere als Filmschauspieler; -kassette, die (Fot.): lichtundurchlässige Kassette, in die der Film (2) eingelegt wird; -kltt, der: Klebemasse zum Kleben eines gerissenen Films (2); -khib, der: Klub, in dem sich Freunde des Films (3 a) zusammengeschlossen haben; -k«niker,der; -komödie,die; -komparse* der; -komponist* der: Komponist von Filmmusik; -kopie* die: von einem Film (3 a) hergestellte Kopie; -kritik» die: a) kritische Besprechung eines Films (3 a) in einer Zeitung. Zeitschrift o.a.: er schreibt -en; b) <o. PI.) Gesamtheit der Kritiker, die bes. den Film (3 a) zum Gegenstand ihrer kritischen Betrachtung machen, dazu: -krititer* der: jmd.. der berufsmäßig Filmkritiken verfaßt; -kunst, die <o. PL): Richtung des Filmschaffens, die dem künstlerischen Film (3a) gewidmet ist; -künstler, der (selten): svw. t-Schauspieler; -lekiwand* die: / aufrollbare j Bildwand, auf die der Film (3a) projiziert wird; -liebling, der (ugs.): beliebte'ri Filmschauspieler!in!; -material,das: 1. ein Film (2) hinsichtlich seiner Eigenschaften. Beschaffenheit: hoch empfindliches F. 2. ein od. mehrere Filme (3 a) hinsichtlich des Inhaltes u. der Bedeutung für einen bestimmten Zweck: in den Archiven liegen große Mengen F. von den Kämpfen an den verschiedenen Kriegsschauplätzen; -montage* die: das endgültige Schneiden u. Montieren eines Films (3 a); -musical* das; -musik, die: speziell für einen bestimmten Film (3 a) komponierte Musik, deren Aufgabe es ist. Handlung u. Stimmung des Films zu charakterisieren u. zu untermalen; -nachwuchs, der: Gesamtheit der Nachwuchsschauspieler beim Film (3 b): eine Ausbildungsstätte für den F.; -oper.die: -Operateur, der (veraltet): 1. svw. t Kameramann. 2. svw. t -vorführen -Operette, die; -palast, der: großes, luxuriöses Kino; -plakat, das: Plakat, das für einen Film (3 a) wirbt; -preis, der: Preis, der für eine künstlerische Leistung bei der Mitarbeit an einem Film (3 a) zuerkannt wird; -premiere* die; -Produktion, die; -Produzent, der: jmd.. der die Herstellung eines Films (3 a) finanziert; -Programm, das: svw. t Kinoprogramm; -Projektor, der. -Publikum, das; -regle* die; -regisscur* der; -reklame, die: Reklame für einen Film; -reportage, die: von einem Film (3 a) begleitete od. mit den Mitteln des Films (3 a) gestaltete Reportage: -riß, der in der Wendung einen F. haben (ugs.; sich plötzlich nicht mehr an etw. erinnern): -rolle, die: 1. Spule, die ein im allgemeinen 600 m langes Teilstück eines Films (3 a) enthält. 2. schauspielerische Rolle in einem Film (3 a): er hat eine neue F. übernommen; -salat* der <o. PI.) (Jargon): das Sichaufstauen des Filmstreifens in der Kamera, das zustande kommt, wenn die Filmspule sich nicht ordnungsgemäß aufwickelt; -satz, der: svw. t Fotosatz; -schaffen, das: die Filmproduktion hinsichtlich ihres künstlerischen Anspruchs, dazu: -schaffende, der u. die; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der (bes. in künstlerischer Form, als Drehbuchautor. Regisseur. Schauspieler) an der Herstellung eines Films (3 a) mitwirkt; -Schauspieler,der: Schauspieler, der /ausschließlich / in Filmen (3 a) spielt; -Schauspielerin, die: w. Form zu f-Schauspieler; -Schönheit, die; -. -en (ugs.): attraktive, gutaussehende Filmschauspielerin; -skript* das: Regiebuch, in dem alle wichtigen Vorgänge u. Anweisungen während der Dreharbeiten eingetragen werden; -spule, die: Spule, auf die der Filmstreifen aufgewickelt wird; -Stadt, die: Gelände einer Filmgesellschaft, auf dem sich viele der Einrichtungen (z.B. Bauten. Kulissen u.a.) befinden, die für Filmaufnahmengebraucht werden; -star, der: männlicher od. weiblicher Filmschauspieler, der durch bes. Attraktivität u. Ausstrahlung zu internationaler Bekanntheit gelangt ist; -Sternchen, das: junge Nachwuchsschauspielerin beim Film (3 b); -Stoff* der: verfilmter od. für eine Verfilmung geeigneter Stoff; -story, die: vgl. -stoflf; -streifen, der: svw. tFilm (2); -studio, das: Räumlichkeiten mit den entsprechenden technischen Einrichtungen, in denen Filmaufnahmen gemacht werden; -Szenarium, das: erster, ausgearbeiteter Entwurf zu einem Drehbuch: -szene* die: Szene in einem Film (3a); -technik, die: die gesamte Technik, die zur Herstellung eines Films (3a) gehört, dazu: -technisch <Adj.; o. Steig.); -text, der: Text eines Films (3 a); -theater* das: Bez. für ein meist größeres Kino: bleibt Europa bei 103000 -n ... einer der besten Märkte (Welt 4. 8. 62. 10); -titel* der: Titel eines Films (3 a); -tod* der: im Film (3 a) dargestelltes Sterben: wie Leinwandhelden in den F. schreiten (Kirst, 08/15.218); -transport, der: der Durchlauf, das Weiterwandern des Films (2) in der I Film 1 kamera od. dem Projektor: eine Kamera mit automatischem F.; -trick, der: Trick, der mit filmischen Mitteln eine vollkommene Illusion von einem bestimmten nicht real durchgespielten Vorgang o. ä. herstellt; -Veranstaltung, die; -verleih, der: Unternehmen, das Filme (3 a) erwirbt u. in Form von Kopien an Filmtheater verleiht: -Version, die: für den Film (3 a) umgeformte Fassung eines Romans. Dramas o. ä.; -vertrieb* der: vgl. -verleih; -Vorführer* der: jmd.. der die Vorführapparate eines Kinos bedient (Berufsbez.): -vorführgerät, das: svw. t -pro Jektor;-Vorführraum, der; -Vorführung* die: Veranstaltung, beider ein od. mehrere Filme (3 a) vorgeführt werden; -Vorstellung* die: Darbietung eines Films (3 a) in einem Kino; -Vortrag* der: Vortrag, bei dem zur Veranschaulichung ein Film (3 a) gezeigt wird; -weit* die <o. PI.) (veraltend): Gesamtheit der in der Filmbranche künstlerisch Tätigen im Hinblick auf ihre Rolle in der Gesellschaft; -werk* das: bedeutender Film (3 a) von hohem künstlerischem Rang: Cocteaus charakteristischstes F. sollte Orphee (1950) werden (Gregor. Film 36); -wesen* das: Gesamtheit der zum Film (3) gehörenden Einrichtungen u. Vorgänge; -Wirtschaft* die <o. PI.): Gesamtheit der mit Herstellung. Verleih m. Aufführung von Filmen (3 a) in Zusammenhang stehenden Unternehmen; -Wissenschaft, die: Wissenschaftszweig, der sich mit dem Film (3a) als [künstlerischem! Medium beschäftigt; -woche* die: ungefähr eine Woche dauernde Filmveranstaltung; -Zeitschrift* die; -zensur* die: Zensur von Filmend a) im Hinblick auf ihre Eignung für eine öffentliche Auffuhrung. Ffimemacher* der; -s. - (Jargon): jmd.. der als Regisseur ! u. zugleich als Drehbuchautor! Filme in eigener Verantwortung macht: Eine sehr persönliche Deutung des Themas ..Gewalt in den USA" des -s Elia Kazan (Hörzu 6. 1973. 59); Fjlmemacherin,die; -. -nen: w. Form zu t Filmemacher; filmen [filman] <sw. V.; hat): a) (mit einer Kamera) Filmaufnahmen machen: er hat [bei der Begrüßung der Gäste, im Urlaub, mit einer Schmalfilmkamera] gefilmt; in Zeitlupe f.; b) mit der Filmkamera aufnehmen: die Tiere im Zoo f.; c) Dreharbeiten für einen Film machen; drehen: das Team filmt augenblicklich in Afrika; d) als Schauspieler 841
Filmer in einem Film (3 a) mitwirken: er hat sich ganz der Theaterarbeit entfremdet u. filmt nur noch; Fjkmer, der; -s. -: 1. svw. t Filmemacher: Die japanischen F. haben Erfahrung mit ..Geschichten hinter Wänden" (MM 20. 7. 68. 7). 2. svw. t Filmamateur: ist dieses System sehr interessant für denjenigen F.. der nicht auf technische Raffinessen verzichten möchte (Fotomagazin 8. 1967. 62); Filmerei [filmarail. die; - (leicht abwertend): a) jmds. Betätigung als Amateurfilmer: seine F. kostet ihn furchtbar viel Geld; b) jmds. Arbeit als Filmschauspieler/ in /: Sie ist ... von der F. ziemlich hergenommen (Frisch. Gantenbein 291); fjknhaft <AdJ.; -er. -este>: wie ein Film (3 a). in der Art eines Filmes: Gegenüber dem f. festliegenden und abrollenden Prozeß der Weltgeschichte (Thielicke. Ich glaube 79); fjhnisch <Adj.; o. Steig.): mit den Mitteln des Films (3a) [gestaltet i; dem Film (3 a) eigen, zugehörig: -e Kunstmittel; etw. f. darstellen; filmoeen [filmo'ge:n] <Adj.) [zu IFilm (3 a) u. l-gen, analog zu f fotogen] (Jargon): als Filmstoff für eine Verfilmung, eine filmische Darstellung geeignet: bleibt... die Sicht auf die -eren Randbereiche der US-Gesellschaft beschränkt (DM 13. 10. 70. 7); Filmographie [...gra'fi:]. die; -. -n [...i:an: engl, filmography. zu TFibn (3 a) u. t -graphie]: Verzeichnis. Zusammenstellung aller Filme (3 a) eines Regisseurs. Schauspielers o. ä.: eine F. der Arbeiten von Fritz Lang; <Abl.:) fitmogrgphisch <Adj.; o. Steig.); Fibnotfiek [filmote:k]. die: -. -en [zu TFilm (3a) u. griech. theke = Behältnis]: svw. TKinemathek. Filo [Ti:lo], der; -s. -s lital. filo. eigtl. = dünner Faden; Schneide < tat. filum = Faden] (Fechten): Art des Fechtangriffs, bei dem die angreifende Klinge die gegnerische aus der Stoßrichtung zu drängen sucht, indem sie an ihr entlanggleitet. Filou [fi'lu:]. der. landsch. auch: das; -s. -s [frz. filou. wohl < engl, fellow = Bursche. tFellow] (abwertend): gerissener, durchtriebener Mensch, der andere auf oft spitzbübische Weise zu übertölpeln sucht: er ist ein F., vor dem du dich hüten mußt; (auch scherzh.-wohlwollend:) Sie sind ein F. ..Es klang wie ein Kompliment" (Kranz. Märchenhochzeit 19); er ist ein schlimmer F. (Frauenverführer). Filter [filtp]. der. fachspr. meist: das; -s. - [mlat. filtrum = Durchseihgerät aus Filz]: l.a) durchlässiges Material (verschiedener Art). das zum Filtern von flüssigen od. gasförmigen Stoffen verwendet wird: in dieser Anlage dient Kies als F.; b) Vorrichtung. Gerät, mit dessen Hilfe feste Stoffe von flüssigen od. gasförmigen Stoffen getrennt werden: die Flüssigkeit durch ein/einen F. gießen; Ü Im Weißen Haus, wo bisher ein streng hierarchischer Apparat dafür sorgte, daß oben beim Präsidenten nur das ankam, was sorgfältig durch viele F. gegangen war (Dönhoff. Ära 190). 2. (Optik. Fot.) Vorrichtung, durch die bestimmte unerwünschte Anteile aus Lichtstrahlen ausgefiltert, absorbiert werden: beim Fotografieren im Hochgebirge ein F. benutzen. 3. kurz für tFiltermundstück. 4. (Elektrot.) aus elektrischen Schwingkreisen bestehende Vorrichtung, die nur Wechselstrom bestimmter Frequenzen hindurchläßt. 5. (Math.) System von Mengen mit bestimmten Eigenschaften. fjlter-.F|her-: -anläge, die: technische Anlage, in der bestimmte Stoffe gefiltert werden: -fein <Adj.; o. Steig.) (Wer- bespr.): (von Kaffee) so fein gemahlen, daß er bei Filterung am besten ausgenutzt wird: den Kaffee f. mahlen; -glas, das (Technik): gefärbtes Glas, das bestimmte Strahlen ausfiltert, absorbiert: Fensterscheiben aus F.; -kaffee, der: mit Hilfe eines Filters (1 b) zubereiteter Kaffee: -kuchen, der (Technik): beim Filtern (1) zurückgehaltener Feststoff, der sich auf dem Filtermittel als wachsende Schicht ansammelt: -material, das: verschiedenartiges Material, das bei der Filtration verwendet wird: -mittel, das (Technik): durchlässige Schicht, die beim Filtern (1) die Feststoffe zurückhält, aber die Flüssigkeit bzw. das Gas passieren läßt: -mund- stück, das: Mundstück einer Zigarette, das aus Filtermaterial besteht: -papier, das: Papier von bestimmter Beschaffenheit, das als Einsatz in einem Filter (1 b) verwendet wird: -presse, die (Technik): Filteranlage, deren Filter (1 b) durch einen pressenartigen Rahmen zusamtnengehalten werden: -rückstand, der: svw. f -kuchen; -tuch, das: a) <P1. -tuche) Gewebe von bestimmter Beschaffenheit, das bei der Filtration verwendet wird: b) <P1. -tücher) Tuch aus solchem Gewebe, mit dessen Hilfe etw. gefiltert wird: Milch durch ein F. gießen; -tüte, die: aus Filterpapier bestehender, trichterähnlicher Einsatz für einen Filter (1 b). bes. für einen Kaffeefilter: -Zigarette, die: Zigarette, deren Mundstück aus Filtermaterial besteht, das die schädlichen Bestandteile des Rauches zurückhalten soll. filtern [Tilten] <sw. V.; hat): Leinen flüssigen od. gasförmigen Stoff durch einen Filter (1) gehen lassen u. dadurch feste Bestandteile zurückhalten od. abtrennen: den KafTee f.; die angesaugte Luft wird gefiltert u. gereinigt; gefiltertes Wasser; ü eine Wolke.... deren Ränder... sein (= des Mondes) göttliches Licht durch die Schleier der stofflichen Lüge gefiltert hatten (Langgässer. Siegel 250). 2. (Optik. Fot.) Licht' strahlen i durch einen Filter (2) gehen lassen u. dadurch bestimmte unerwünschte Strahlungsanteile zurückhalten, ausschalten: daseindringende Licht wird durch eine getönte Glasscheibe gefiltert; <Abl.:) Fjltenmg, die; -. -en; Filtrat [fiTtra:t].das; -[eis. -e [mlat. filträtum. 2. Part, von: filträre. T filtrieren] (Fachspr.): durch Filtration gewonnene, geklärte, von festen Bestandteilen befreite Flüssigkeit: Filtration [fütra'tsio.n], die; -, -en (Fachspr.): das Filtrieren: filtrierbar ['fiTtri^ba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): so beschaffen, daß es sich filtrieren läßt, filtrieren [fil'tri:ron] <sw. V.; hat) [mlat. filträre. frz. filtrer] (bes. Fachspr.): svw. t filtern (1): Ü Wo die filtrierende Wirkung der Historie fehlt, gelingt es vielfach ... nicht mehr, vom Drittrangigen das Bedeutende zu sondern (Enzensberger. Einzelheiten 1.1 SO). Filtrier-: Mipparat. der: technisches Gerät zum Filtern eines flüssigen od. gasförmigen Stoffes: -papier, das: svw. t Filterpapier; -tuch, das: svw. t Filtertuch. Filtrfcnmg. die; -. -en: das Filtern (1). Filiire [fi'ly:re]. die; -. -n [frz. filure. zu: filer. ! filieren] (veraltet): Gewebe, Gespinst. Filz [filts]. der. -es. -e [1: mhd. vilz. ahd. filz, eigtl. = gestampfte Masse; 6: spätmhd., urspr. Schelte des groben u. geizigen Bauern (mhd. vilzgebür), nach seiner Lodenkleidung]: 1. durch Pressen vorwiegend aus Schafwolle u. anderen Tierhaaren hergestelltes dichtes Material: ein Hut. Stiefel aus F. 2. a) etw. filzartig, filzähnlich ineinander Verwobe- nes. Verschlungenes: die Pflanzen des Hochmoors sind zu einem dichten F. zusammengewachsen; b) (südwestd.) Fussel, Fluse. 3. kurz für t Filzhut: Sie bekommen keinen Stahlhelm, sondern einen weichen, runden F. oder einen steifen Homburg oder eine gewöhnliche Mütze (Bieler, Bonifaz 51). 4. (ugs.) kurz für t Bierfilz: das Bierglas auf den F. stellen. 5. (südd.) svw. tMoor. 6. (ugs. abwertend) a) geiziger Mensch: er ist ein alter F.; b) bäurischer, ungehobelter Mensch: so ein grober F.! 7. (österr.) ungeschmolzenes Bauchfett des Schweines. fjlz-. Fjk-: -artig <Adj.; o. Steig.): von einer dem Filz (1) ähnlichen Beschaffenheit. Struktur: ein Stoff von -er Oberfläche; -boden, der: als rutschfeste Unterlage unter einem Teppich verwendeter Fußbodenbelag aus Filz (1); -decke. die; -deckel, der: 1. Bierdeckel. 2. (ugs. scherzh.) svw. t-hut; -galten <P1.) (Bot.): hauptsächlich auf Blättern zu findende pflanzliche Gallen in Form von Haarbildungen: -hut, der: Hut aus Filz(\): -kappe, die: vgl. -hut; -krank- heit, die <o. PI.) (Bot.): pockenartige Aufwölbungen am Weinrebenblatt: -brtsch, der. -latsche, die, -latschen, der (ugs.): alter, abgetragener / Hausschuh aus Filz (1); -laus, die: 1. Laus, die sich vor allem in der Schambehaarung des Menschen festsetzt. 2. (derb abwertend) Mensch, über den man sich geärgert liat: er hat sich wie ein Blödian benommen, wie ein Feigling, wie eine F.! (Fr. Wolf. Menetekel 286); -pantoffel, der. dazu: -pantoffelkino, das <o. PI.) (ugs. scherzh.): das Fernsehen zu Hause, bei dem man es sich bequem macht: -pappe, die (Bauw.): Pappe von lockerer, weicher Beschaffenheit, die als Unterlage bei Fußböden zur Dämmung von Wärme u. Schall verwendet wird: -pariser, der (meist PI.) [zu ostpreuß. Pareske = Bastschuh, verw. mit preuß. rist = binden] (ugs.. bes. ostpreuß.):Filzschuh:-patschen<P1.)(österr.): Hausschuhe aus Filz (1); -putz, der (Bauw.): Putz an Innenwänden, bei dem der Mörtel mit einem mit Filz überzogenen Brett glatt verrieben wird: -rest» der <P1. -reste. Schweiz, -resten): Stück Filz (1). das nicht als Meterware zu gebrauchen ist: -Schreiber• der: Schreibgerät, dessen Spitze aus einem gehärteten, die Farbe od. Tinte leitenden Docht aus Filz (1) besteht: -schuh, der: Hausschuh aus Filz (1); -sohle, die: Schuhsohle aus Filz (1); -Stiefel, der: Stiefel aus Filz (1). als Schutz gegen große Kälte: Rotarmisten in kurzen Pelzen ... und dicken schafwollenen -n (Plievier. Stalingrad 148); -stift, der: vgl. -schreiben Schrieb mit rotem F. auf ein 842
finanz-, Finanz- Stück Papier: ..Ciro. meine Süßen" (Simmel. Stoff 151); -teppidi,der:ausFilz(\)hergestellter Teppich; -unterläge, die: Unterlage aus Filz (1). 'filzen [filtsn] <sw. V.> [mhd. vilzen = zu od. von Filz machen; 2: rotwelsch filzen = (Handwerksburschen in der Herberge) auf Reinlichkeit prüfen, eigtl. = durch-, auskämmen (wobei auch gestohlen wurde); 3: wohl nach der Filzdecke im Bett; 4: zu t Filz (6 a)]: 1. (bes. von Wolle) unter Einwirkung von Reibung. Feuchtigkeit u. Wärme zu einer filzigen Masse zusammenschrumpfen; verfilzen <hat. seltener: ist): die Wolle filzt leicht beim Waschen. 2.a) (selten) (Kleidungsstücke) auf Ungeziefer hin untersuchen <hat>; b) (ugs.) im Zuge einer Kontrolle lauf verbotenen Besitz hin! gründlich durchsuchen <hat>: die Reisenden, das Gepäck, die Räume wurden gefilzt; ... gewahrte, daß der Blockführer Jeden einzelnen ... abtastete. Verflucht! Der Kerl filzt! (Apitz. Wölfe 102); c) (salopp) / durchsuchen und/ bestehlen, berauben (hat): er war überfallen u. gefilzt worden; Diebe filzten Büroräume (MM 23. 8. 67. 5). 3. (ugs.) fest/ schlafen <hat): er hat unterwegs im Stroh gefilzt. 4. (ugs.) knauserig, geizig sein <hat): er filzt mit jedem Pfennig; Hilzen [-] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Filz (1) bestehend: -e Schuhe. Stiefel; filzig [filtsu;] <Adj.; nicht adv.): l.a) verfilzt, zu Filz (1) geworden; -es Haar; die Wolle ist f. geworden; b) von einer dem Filz (1) ähnlichen i Oberflächen!beschaffenheit; die Blätter haben eine -e Unterseite; U der Westwind trägt ... den Staub der Pansalva in die Stadt ...; das Bett, das ausgelegt wird, die Spätzin im Nest werden f. vom roten Staub (Gaiser. Schlußball 30); die -e Sonne über dem Meer (Frisch. Homo 235). 2. (ugs. abwertend) in unangenehmer u. kleinlicher Weise geizig; weil ich ... seiner Ansicht nach mal wieder f. mit dem Trinkgeld gewesen war (Fallada. Herr 240); <Abl. zu 2:) Fjlzigkeit, die: -; Filzokrat [filtso'kra:t], der; -en. -en [rückgeb. aus t Filzokratie] (spött.): jmd.. der zur Filzo- kratie gehört; Filzokratie [filtsokrati:]. die: -. -n [...i:an; zu TFilz (2 a) u. griech. krätos = Kraft. Macht, analog zu t Demokratie] (spött.): verfilzte, ineinander verflochtene Machtverhältnisse, die durch Begünstigung bei der Ämterverteilung o.a. zustande kommen; <Abl.:) filzokrgtisdi <Adj.>: typisches Verhalten einer -en Verwaltung (Berliner Morgenpost 9. 3. 76.4). »Finmel: tFemel. Fimmel [Timl]. der; -s. - [H. u.; viell. zu fimmeln. femeln = heraussuchen, t Femelbetrieb] (ugs. abwertend): a) übertriebene, dem Außenstehenden häufig unverständliche oder unsinnig erscheinende, mit Leidenschaft betriebene Beschäftigung mit etw.; fast zu einer Sucht ausartende Vorliebe für etw. Bestimmtes: das Sammeln von Urlaubskarten ist bei ihm zu einem F. geworden; Laßt euch Ja nicht operieren. Das ist nämlich ein wissenschaftlicher F. vom Alten (Re- marQue. Westen 181); Marianne hatte den psychologischen F. (Baum. Paris 20); der hat doch einen F.! (der ist verrückt, hat einen Spleen); b) Tick, der sich auf eine bestimmte Darstellung. Einbildung o. ä. richtet u. der einen Menschen ganz beherrscht i: hat er... den F. gehabt, ein grauer Mann läuft ihm nach (Fallada. Mann 191). final [fi'na.l] <AdJ.; o. Steig.) [tat. finälis = die Grenze, das Ende betreffend]: 1. (nicht adv.) (bildungsspr.) das Ende, den Schluß von etw. bildend: im Deutschland jener -en Phase vor Ausbruch des Dritten Reiches (K. Mann. Wendepunkt 224). 2. (Philos.. Sprachw.) die Absicht, den Zweck betreffetvd, bestimmend od. kefinzeichnend: „damit" ist eine -e Konjunktion; So wenig es Je gelingen kann ... eine kausale Erklärung zu geben, so nahe liegt es. ... eine ... -e Deutung zu unterlegen (zweckbestimmefide Deutung; Lorenz. Verhalten I. 338); 'Final [-]. der; -s. -s (Schweiz.): svw. t Finale (3); ^inal [famal]. das; -s. -s [engl, final, zu lat. finälis. T final]: svw. t Finale (3). Fireü-[fi'na:l-]: -atachluß.der(Wirtsch.): Endabschluß; -be- gegnung.die (Sport): vgl. Finale (3a); -gegner.der (Sport): Gegner in einem Finale (3 a); -Produkt, das (DDR): End-. Fertigprodukt; -satz, der (Sprachw.): Gliedsatz, der die Absicht, den Zweck eines Verhaltens angibt; -sieg, der (Sport): Sieg im Finale; -spiel, das: svw. tFinale (3 a). Final decay [famdl di'kei]. das; - -s (engl, final decay. TDecayl: Zeit des Abfallens des Tons im Maximum bis zu einem vorbestimmbaren Niveau u. endgültiges Abfallen von diesem Ton aufO nach Loslassen der Taste beim Synthesizer. Finale [fina:b]. das; -s. -. auch: -s [1. 2: ital. finale, zu lat. finälis. t final; 3: viell. durch frz. Vermittlung]: 1. (Musik) a) letzter, meist der vierte Satz eines größeren Instrumentalwerkes: ein furioses F.; b) Schlußszene der einzelnen Akte eines musikalischen Bühnenwerks: das F. des dritten Aktes. 2. (bildungsspr.) einen besonderen Höhepunkt darstellender, glanzvoller, in bestimmter Hinsicht spektakulärer Abschluß von etw.: ein großes Feuerwerk bildete das F. der Veranstaltung; 3. (Sport) a) Endkampf, Endspiel, Endrunde eines in mehreren Etappen ausgetragenen Wettbewerbs: das F. erreichen; Das ist das Fazit des -s der 40. Berliner Amateurboxmeisterschaften im Sportpalast (Tagesspiegel 29. 3. 64. 11); sich für das F. qualifizieren; im F. stehen; b) <o. PI.) Endspurt: sie konnten trotz eines großartigen -s ihren Rückstand nicht aufholen; Finälis [fi'na.lis]. die; -. ...les [...le:s; mlat. finälis < lat. finälis. t final] (Musik): die Tonart bestimmender Schlußton einer kirchentonalen Melodie; Finalismus [fina'hsmus]. der; - (Philos.): naturphilosophische Lehre, nach der alles von Zwecken bestimmt ist bzw. zielstrebig verläuft; Finalist [fi- na'hst]. der; -en. -en [ital. finalista] (Sport): Teilnehmer an einem Finale (3 a); Fimlftftt [finali't£:t]. die; -. -en [zu T final (2)] (bes. Philos.): Bestimmung eines Geschehens, einer Handlung nicht durch ihre Ursache, sondern durch ihren Zweck; Zweckbestimmtheit: wir werden sein (= des Menschen) Verhalten ... mit wertungsfreien Begriffen der Kausalität und F. beschreiben (Gehlen, Zeitalter 102); Financier [finä'sie:]. der; -s, -s [frz. financier] (bildungsspr. veraltend): svw. t Finanzier; Finanz [fi'nants]. die; - [rückgeb. aus t Finanzen] (Jargon): 1. Finanz-, Geldwesen: in der F. geübte Praktiken. 2. Gesamtheit der Fachleute des Batik- u. Geldwesens; Hochfinanz. finanz-, Finanz-: -abteihing, die: kaufmännische Abteilung eines Unternehmens; -adel, der: svw. t ^aristokratie; -amt, das: a) unterste Behörde, die für die Einziehung u. Verwaltung der Steuern zuständig ist; b) Gebäude, in dem ein Finanzamt (a) untergebracht ist; -aristokratie, die: durch Geld. Besitz privilegierte / Fütirungs /schiebt einer Gesellschaft; Geldaristokratie: bei der Premiere war die gesamte F. vertreten; -ausgleidi, der: zweckmäßiger Ausgleich der in verschiedener Höhe anfallenden Einnahmen u. Ausgaben zwischen Bund. Ländern u. Gemeinden: Neben dem „vertikalen" F. zwischen Bund und Ländern ist im Bundesstaat auch ein ..horizontaler" F. zwischen den einzelnen Ländern erforderlich (Fraenkel. Staat 91); -ausschuß, der; -autono mie.die: vgl. ^hoheit; -beamte,der: Beamter der Finanzverwaltung; -beamtin, die: w. Form zu t ^beamte; -bedarf, der (Wirtsch.): Bedarf an Finanzierungsmitteln; -behörde, die: untergeordnete Behörde der Finanzverwaltung; -berater, der: vgl. Steuerberater; -buchhalter, der: jmd.. der die Finanzbuchhaltung eines Unternehmens führt (Berufsbez.): -buchhaltung, die (Wirtsch.): Bestandteil des betrieblichen Rechnungswesens, der den außerbetrieblichen Werteverkehr erfaßt; -budget, das: svw. -plan; -dinge <P1>: Geldmittel betreffende Dinge: -direktion, die (Schweiz.): /kantonales] Finanzministerium, dazu: -direkter, der (Schweiz.): Vorsteher der Finanzdirektion; -experte.der; -frage, die: Geldmittel betreffende Frage; -»ebaren, das: Art des Umgangs mit öffentlichen I Geldmitteln: die Kontrolle des BND- Finanzgebarens (Spiegel 48. 1965. 43); -gebarung, die: svw. Ngebaren: Hilbert ... brachte auch die F. wieder ins Gleichgewicht (MM 20. 1. 68. 54); -genie, das (oft scherzh.): jmd., der ganz besonderes Geschick im Umgang mit Geld hat; -gericht, das: ein Landesgericht, das Streitigkeiten über Abgaben, bes. über Steuern u. ä., entscheidet, dazu: -gerichtsbarkeit, die; -geschäft, das: svw. t Geldgeschäft; -gewalt, die <o. PL): das Recht des Staates, von seinen Bürgern Abgaben zu erheben: die F. ist Urbestandteil der Staatshoheit (Fraenkel. Staat 89); -gewaltige, der; -n. -n <Dekl. t Abgeordnete): jmd.. der durch Geld u. Besitz Macht u. Einfluß hat; -große, die: jmd., der sich auf dem Gebiet des Finanzwesens hervorgetan hat; -gruppe, die: Zusammenschluß eng verbufidener Finanziers; -hilfe, die: finanzielle Hilfe, die der Staat, das Land, die Stadt jmdm. gewährt; -hoheit, die: vgl. -gewalt; -hyäne, die (abwertend): jmd.. der seine Macht u. seinen Einfluß, die er durch Geld u. Besitz hat. mißbraucht; -Jahr, das: Rechnungsjahr; -kapital,das <o. PI.) (kommunist.): miteinander verflochtenes kapital von Industrieunternehmen u. Banken in kapitalistischen Staaten, das einen wirtschaftlichen u. zugleich politi- 843
Finanzen sehen Machtfaktor darstellt; -kontrolle, die (Wirtsch.): laufende Überwachung u. Prüfung der öffentlichen Finanzwirt- schaft durch den Bundesrechnungshof u.a.; ^kraft* die <o. PI. >: finanzielle Möglichkeiten eines Landes, eines Unternehmens o.a.. dazu: -kräftig <AdJ.; nicht adv.>: über großen finanziellen Rückhalt verfügend (Ggs.: ^schwach): ein -es Unternehmen; ^lurfoe, die: Krise durch Änderung der Finanzlage; -läge, die <o. PI.): finanzielle Lage, finanzielle Umstände; -magrat, der: einflußreiche Persönlichkeit der Finanzwirtschaft; --mann, der <P1. -männer. -leute): Finanzier; Mninister* der: der für das Finanzwesen zuständige Minister; Miibiisterium, das; -monopol, das (Wirtsch.): Recht des Staates auf alleinige Herstellung u. Vertrieb bestimmter Güter unter Ausschluß des Wettbewerbs; Miot, die: Mangel an verfügbaren öffentlichen Geldern; die Finanznöte der Gemeinden; M)ligarchie, die: Herrschaft einer Finanzgruppe; mxwui, das (meist PL): Institution, die für das Fitianzwesen zuständig ist; -plan* der; -Planung, die: Der Haushaltsentwurf 1969 und die F. für die Jahre bis 1972 (Bundestag 188. 1968. 10166); ^polhik. die: a) Gesamtheit der finanzwirtschaftlichen Überlegungen u. Maßnahmen eines Staates; b) (Wirtsch.) Gesamtheit der Maßnahmen, die den finanziellen Sektor eines Unternehmens betreffen, dazu: ^politisch <Adj.; o. Steig.); ^referendum, das <PI. ...den u. ...da) (Schweiz.): Unterstellung eines staatlichen, das Finanzwesen betreffenden Erlasses unter den Volksentscheid; -reform, die: Reform des Finanzwesens; -schwach <Adj.; nicht adv.): ohne größeren finanziellen Rückhalt (Ggs.: -kräftig, ^stark); -spritze, die (Wirtsch. Jargon): stützende Maßnahme für ein Unternehmen, ein Lando. ä..das sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet: -n für kranke US-Unternehmen (MM 4. 1. 71. 3); -stark <AdJ.; nicht adv.): vgl. -kräftig (Ggs.: -schwach); -System, das: Gesamtheit der finanzwirtschaftlichen Einrichtungen eines Staates; -technisch <Adj.; o. Steig.): die methodischen, verfahrensmäßigen, organisatorischen Äußerlichkeiten des Finanzwesens betreffend; -vermögen, das (Wirtsch.): Vermögen im öffentlichen Eigentum, das durch seine Erträge zur Finanzierung der Verwaltung beiträgt. z. B. Domänen. Staatsforste u. ä.; -Verwaltung, die: Gesamtheit aller Finanzämter u. -behörden; -Wechsel, der (Wirtsch.): Wechsel, dem kein Warengeschäft zugrunde liegt u. der lediglich Finanzierungsmaßnahmen dient; -weit, die <o. PL): bestimmte Gesellschaftsschicht der Finanziers u. anderer einflußreicher Persönlichkeiten der Finanzwirtschaft; -wesen, das <o. PL): alles, was mit den öffentlichen Finanzen (2) zusammenhängt, einschl. Funktion. Organisation u. Verwaltung; -Wirtschaft, die: Wirtschaft der öffentlichen Körperschaften, die alle Einrichtungen u. Tätigkeiten umfaßt, die auf die Beschaffung u. Verwendung von Mitteln für öffentliche Zwecke gerichtet sind, dazu: -wirtschaftlich <Adj.; o. Steig.); -Wissenschaft» die: Gebiet der Wirtschaftswissenschaften, das die öffentliche Finanzwirtschaft zum Gegenstand hat; -zoll, der (Wirtsch.): Zoll für Waren, die im Inland nicht hergestellt werden od. einer gleich hohen Belastung durch Steuern unterliegen, um dem Staat Einnahmen zu ermöglichen. Finanzen [fl'nantsn] <P1.) [frz. finance(s) = Zahlungen. Geldmittel. mlaT. finantia. urspr. Neutr. PI. des 1. Part, von: flnäre = endigen, zum Ende kommen, demnach eigtl. = was zu Ende kommt, was zu Termin steht, zu lat. finis = Grenze. Ende]: 1. Finanz-, Geldwesen; das Ressort Wirtschaft u. F. 2. Einkünfte od. Vermögen des Staates, eines Landes, einer Körperschaft des öffentlichen Rechts u. ä.; die F. des Staates ordnen. 3. (ugs.) jmds. Geldverhältnisse; Geld, dasjmd. zur Verfügung hat: bei seinen knappen F. kann er sich keinen Aufwand erlauben; die Mutter verwaltet die F. der Familie; Finanzer [fi'nantsc]. der; -s. - [ital. finanziere, zu: finanza = Finanz. Geldwesen < frz. finance.tFinanzen] (österr. ugs.): Zollbeamter: Vom F. die Frau drüben ist bei ihr gewesen (Roth. Radetzky- marsch 41); finanziell [finantsiel. auch: ' 1 <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [französierende Bildung zu tFi- nanz(cn)]: die Geldmittel betreffend, geldlich: die -e Situation des Fußballvereins: -e Transaktionen; -e Sorgen haben; Übrigens waren es nicht zuletzt Überlegungen -er Art gewesen, die mich beschäftigt hatten (Th. Mann. Krull 191); Jmdn. f. unterstützen; eine schwierige Zeit f. durchstehen; Finanzier [flnan'tsie:]. der; -s. -s [frz. financier): jmd.. der über ein Vermögen verfügt, das ihm Einfluß verleiht u. ihm erlaubt, als Geldgeber aufzutreten, bestimmte Dinge zu finanzieren: es fand sich kein F. für das Vorhaben; finanzieren [finan'tsi:r3n] <sw. V.; hat) [frz. flnancer]: 1. die finanziellen Mittel für etw.Jmdn. zur Verfügung stellen: er konnte [seinen Kindern] ein Studium f.; Ein junger Mann namens Theo finanzierte unsere Eskapaden; er war es. der uns in die teuren Restaurants und Dancings einführte (K. Mann. Wendepunkt 118); frei finanzierte, aus/mit Steuermitteln finanzierte Wohnungen. 2. (Kaufmannsspr.) a) mit Hilfe eines Kredits kaufen, bezahlen: was Sie bei uns kaufen, finanzieren Sie auch durch uns; Bei den günstigen Zinsen lohnt es sich heute, das Auto möglichst langfristig zu f. (Hörzu 44.1975. 102); b) einen Kredit aufnehmen: finanzieren Sie. wo Sie kaufen!; <Abl.:> Finanzierung, die; -. -en: 1. das Finanzieren (1): die öffentliche Auskunft über die direkte F. der Parteien und der Presse wäre sehr forderlich (Fraenkel. Staat 283). 2. Kreditgewährung: langfristige F. Finanzierung»-: -abteilung, die (Kaufmannsspr.): Kreditabteilung; -art. die: Art der Finanzierung von etw.; -fleachift, das (Bankw.): Beschaffung von Kapital durch eine Bank für Unternehmungen verschiedener Art; -kosten <PL>; -mittel <P1.>; -plan, der: Plan für die Finanzierung von etw.; -Schwierigkeiten <P1.X finassaerai [fina'si:ren] <sw. V.; hat) [frz. finasser. zu: fin = fein; durchtrieben, tfein] (bildungsspr.): Tricks. Kunstgriffe anwenden, um etw. zu erreichen: zu f. versuchen; <subst.:) daß es ganz ohne BlufT und Finassieren nun mal nicht geht (Stern 20. 1965. 17). Ftaica l'froka]. die; -. -s [span. finca. zu: flncar = (ver)bleiben; sich aufhalten, zu lat. figere = (an)heften): Landhaus mit Garten. Landgut in Südamerika. Hazienda. Findehaus [fmdl-], das; -es. ...häuser (früher): Haus, in dem Findelkinder Aufnahme fanden; FjndeUcind, das; -[e]s. ...er [zu frühnhd. fUndel = gefundenes Kind] (jur.): von seinen Eltern ausgesetztes, verlassen aufgefundenes kleines Kind: AlsTulla geboren wurde, adoptierte ... Oswald Bru- nies ein halbjähriges F. (Grass. Hundejahre 135). finden [findn] <st. V.; hat) [mhd. vinden. ahd. fmdan. Grundbed. = auf etw. treten, antreffen]: l.a) zufällig od. suchend auf jmdn.. etw. treffen, stoßen; jmd.. etw. entdecken: er hat in der Straßenbahn eine Armbanduhr gefunden: hast du die Brille gefunden?; der Vermißte wurde noch nicht gefunden; die Polizei hat die Spur gefunden; sie fanden unterwegs eine Menge Pilze: Erdmännchen mit Kraut und Früchten ... Mein Sohn hat es mir (geh.; für mich) gefunden (Th. Mann. Joseph 330); Neben einfachen Rechteckformen sind auch runde und elliptische Formen häufig zu f. {anzutreffen; Bild. Kunst 3. 15); so etwas findet man heute nicht mehr (gibt es nicht mehr): es fand sich niemand, ließ sich niemand f. (ließ sich niemand auftreiben), der diese Arbeit machen wollte; * das/es wird sich alles f. (1. das/es wird sich herausstellen, aufklären. 2. das/es wird alles in Ordnung kommen): b) <f. + sich) (von etw.. was vorübergehend als verloren, vermißt galt) wieder gefunden werden, wieder auftauchen: die abhanden gekommenen Gegenstände haben sich [wieder] gefunden; c) I durch eigene Bemühung bekommen, erlangen, erwerben, so daß man es für längere Zeit behalten kann: Arbeit, eine Wohnung f.; er hat hier viele Freunde gefunden; Elsbeth fand sich einen Mann zu ihrem Kind (Strittmatter. Wundertäter SO); die beiden haben sich gefunden (sind sich begegnet und haben sich befreundet, da sie gut zueinander passen) ; Ü der Künstler hat seinen eigenen Stil gefunden (entwickelt); Ich hatte mich noch nicht gefunden {noch nicht meine eigene Persönlichkeit entwickelt; Jahnn. Geschichten 203); d) durch Überlegung auf etw. kommen: den Fehler, die Lösung des Problems f.; Er fand das englische Wort für Blinddarmentzündung nicht (Böll. Haus 99); sie findet immer die rechten Worte (weiß immer etwas Richtiges zu sagen); hast du einen Ausweg gefunden? 2. in bestimmter Weise vorfinden: sie hatten das Haus leer, die Kinder schlafend gefunden; Als ich ... zurückkam, fand ich die beiden auf der Terrasse am Tisch sitzen (Andres. Liebesschaukel 79); U hier finde ich meinen Eindruck bestätigt. 3. in bestimmter Weise einschätzen, beurteilen, empfinden: etw. gut, richtig f.; das finde ich komisch, zum Lachen; wie findest du meinen neuen Hut?; ... rebellierte ich. indem ich ihren Fra Angelico ... etwas kitschig fand (Frisch. Homo 1S2); ich finde nichts dabei, daß sie 844
Finger sich so verhalten hat (beurteile es nicht negativ, nehme nicht Anstoß daran): ich habe gefunden (festgestellt), daß in diesem Laden alles viel billiger ist; Tobler fand es (hielt es) für das Vernünftigste, laut zu lachen (R. Walser. Gehülfe 92); ich finde (bin der Meinung), man sollte die Sache nicht so wichtig nehmen; ich finde es (mir ist es) kalt hier; wie finde ich denn das? (ugs.; Ausruf der Verwunderung, der Entrüstung o.a.). 4. (an einen bestimmten Ort) kommen, gelangen: nach Hause f.; ich habe nur mit Schwierigkeiten zu euch gefunden (den Weg zu euch gefunden): dieses struppige Pferdchen findet durch den Schnee (Plie- vier. Stalingrad 226); er findet meist erst spät ins Bett; Ü ... des jungen Künstlers, der gerade unter dem Einfluß des Malers Mummet zu sich selbst gefunden hatte (Jens. Mann 99). 5. jmdn., etw. in bestimmter Weise sehen, erfahren, erleben: Freude. Gefallen an jmdm.. etw. f.; er findet keine Schuld an diesen Menschen - und verurteilt sie doch (Andres. Liebesschaukel 10); ich weiß nicht, was sie an ihm findet (was ihr an ihm gefällt). 6. einer Sache teilhaftig werden: Hilfe. Beifall. Befriedigung f.; findet sie keine Gnade mehr (Jahnn, Geschichten 138); <oft als Funktionsverb:) Berücksichtigung. Verwendung f. (berücksichtigt, verwendet werden). 7. <f. -I- sich) (geh.) sich in etw. schicken, mit etw. abfinden: hast du dich in deine Lage, dein Schicksal gefunden? 8. (Gaunerspr.) stehlen: <Abl. zu 1 a.) F|nder. der; -s. - [mhd. vindaere]: jmd., der etwas, was ein anderer verloren hat. findet: der F. erhält eine Belohnung; was bekommt der ehrliche F.? (scherzh. Frage, wenn man Jmdm. etw. Verlegtes. Vergessenes bringt), dazu: Fjndemeld, das; -[eis: vgl. Finderlohn; Fjnderin. die; -. -nen: w. Foim zu t Finder; F|nderMinv der; -[e]s: Belolmung. die der Eigentümer eines verlorenen Gegenstandes dem Finder gibt od. zu geben hat. Fin de siede [ßd'sjekl]. das; - - - [frz. fin de siecle = Ende des Jahrhunderts; nach dem gleichlautenden Titel eines Lustspiels von Jouvenot u. Micard (1888)]: Bez. für die Zeit des ausgehenden 19. Jh.s, die in Gesellschaft, bildender Kunst u. Literatur ausgeprägte Verfallserscheinungen wie Überfeinerung u. ä. aufwies. findig [findu;] <AdJ.; nicht adv.) [mhd. vündec = erfinderisch]: gewitzt, wendig u. dadurch in der Lage, sich in einer ungewohnten od. neuen Situation zu helfen, eine Lösungsmöglichkeit für etw. zu finden: er ist ein -er Kopf; <subst.:> die ganz Findigen fangen die Sache anders an; <Abl.:> Findigkeit, die; -: Mit der umsichtigen F. eines zünftigen Räubers (Werfel. Himmel 33); Findling [fintlro]. der; -s. -e [mhd. vundelinc = ausgesetztes, gefundenes Kind]: 1. (seltener) svw. t Findelkind: sie sagte ihm. daß er ein F. sei. 2. (Geol.) svw. terratischer Block, dazu: F|ndlingsbk)ck.der (PI. ...blocke). Fjndlingsstein, der: svw. terratischer Block; Fjndung. die; -. -en <PI. selten): das Finden (1). Herausfinden: die F. der Wahrheit; bei der F. des Urteils; kritische Besinnung etwa im Sinne der Enzensbergerschen -en über den ..Spieger-Stil (Mitteilungen des Deutschen Germanisten-Verbandes 1.1966.29). Fine [firndj. das; -s. -s [ital. fine < lat. finis = Ende] (Musik): Bezeichnung am Ende des ersten Teils eines Musikstücks, das bis zu dieser Stelle wiederholt werden soll. Vgl. al fine. Finesherbes [fin'zErb] <P1.) [frz. fines herbes = feine Kräuter] (Kochk.): fein gehackte Kräuter mit Champignons od. Trüffeln/: Finesse [fineso], die; -. -n [frz. finesse. zu: fin = fein; durchtrieben, f fein] (bildungsspr.): l.a) (meist PI.) Kunstgriff, Trick, besondere Technik in der Arbeitsweise o. ä.: er beherrscht alle -n des Schachspiels, der Fahrtechnik; um diese extreme Stabilisierungsgenauigkeit zu erreichen, muß man die letzten -n der Kybernetik anwenden (Kosmos 3. 1965. 119); b) Schlauheit, Durchtriebenheit: seiner taktischen F. in der Verhandlungsflihrung war keiner gewachsen. 2. <meist PL) [dem neuesten Stand der Technik entsprechende; Besonderheit, Feinheit in der Beschaffenheit. Ausstattung o.a.: ein Gerät mit allen technischen -n; Das Cremeweiß, die leichten Stoffe der Mäntel, all das ladet durch F. und Aussehen zu Reisen in weitgelegene Länder ein (Herrenjournal 3. 1966. 38). 3. <o. PI.) (Winzerspr.) reiches Bukett: ein Wein mit F.; <Zus. zu 1:> fin^ssenrekh <Adj.): schlau, trickreich: ein -er Spieler; Finette [fi'net]. die; - [frz. finette. zu: fin = t fein]: Baumwollstoff mit angerauhter Unterseite: Schlafanzüge aus F. fing [finl: t fangen. Finger [Tide], der; -s. - [mhd. vinger. ahd. fingar. urspr. = Gesamtheit der Finger, zu tftinfl: 1. eines der fünf beweglichen Glieder der menschlichen Hand u. der Hand des Affen: zarte, dicke, geschickte, bewegliche F.; der kleine (fünfte) F.; zwei F. sind verkrüppelt; der F. blutet; die F. werden [ihr] steif vor Kälte; die F. krümmen, spreizen; seine F. vollbrachten seltsame Greifbewegungen, bogen und streckten sich (Gaiser. Jagd SS); einen bösen, schlimmen (ugs.; entzündeten) F. haben; ich habe mir die F. geklemmt; F. weg! (barsche Aufforderung, etw. nicht anzufassen); den F. auf die Lippen legen (als Bitte, leise zu sein); [sich (Dativ)] die F. in die Ohren stecken (um sich gegen Lärm abzuschirmen): er betrachtete wohlgefällig seine gepflegten F. mit den mandelförmig geschnittenen Nägeln (Langgässer. Siegel 217); die Polizisten hatten den F. am Abzug (waren schußbereit): ich steckte mir den F. in den Hals (um erbrechen zu können): Huschen der Handlampen, das Greifen verölter F. (Gaiser. Jagd IS); vom Zucken des kleinen -s bis zum Versagen des ganzen Nervensystems (Plievier. Stalingrad 178); einen Ring am F. tragen; man konnte die Besucher an den -n abzählen (so wenige waren da): dem Kind auf die F. schlagen; Sie ... kniete nieder und ließ den etwas dunkel gefärbten Sand durch ihre harten F. laufen (Hauptmann. Thiel 32); ich habe mir/mich in den F. geschnitten; sie tippt mit zwei -n (schreibt nur mit zwei Fingern auf der Schreibmaschine): Der Pfarrer bewegt lautlos die Lippen und fährt ... mit dem F. die Zeilen entlang (Langgässer. Siegel 600); der Riß in der Mauer ist einen F. breit (etwa so breit wie ein Finger): vgl. Fingerbreit; Ü du hast dir die F. wund geschrieben mit Gesuchen (hast viele Gesuche geschrieben ! ohne etw. zu erreichen/): das Geld zerrann ihm unter, zwischen den -n (er konnte nicht haushalten): R das sagt mir mein kleiner F. (ich habe eine untrügliche Ahnung, daß es so ist): wenn man ihm den kleinen F. reicht, nimmt er gleich die ganze Hand (macht man nur ein kleines Zugeständnis, gibt ein wenig Hilfe, so will der andere gleich alles haben): imdm./Jmdn. jucken die F. nach etw. (ugs.; jmd. möchte etw. sehr gerne haben): die F. davonlassen/von etw. lassen (ugs.; sich nicht mit etw. abgeben): die Sache ist zu unsicher, du solltest die F. davonlassen; den/seinen F. darauf haben (ugs.; etw. unter seiner Kontrolle haben): keinen F. krumm machen (ugs.; nichts arbeiten, nichts tun: jmdm. bei einer Arbeit nicht helfen): klebrige F. haben (ugs.; zum Stehlen neigen): lange/krumme F. machen (ugs.; stehlen): keinen F. rühren (ugs.; jmdm. nicht helfen, nicht beispringen): sich <Dativ> die F./alle zehn F. nach etw. lecken (ugs.; etw. sehr gerne haben wollen: sich glücklich schätzen, etw. Bestimmtes zu bekommen): die F. in etw./im Spiel haben (ugs.; hinter etw. stecken: an etw. iin negativer Weise j beteiligt sein): den F. auf die Wunde lesen (auf einen Übelstand deutlich hinweisen): sich < Dativ) nicht gern die F. schmutzig machen (einer unbequemen od. unangenehmen Arbeit o. ä. aus dem Wege gehen): sich<Dativ) die F. verbrennen (ugs.; durch Unvorsichtigkeit / bei etw. Schaden erleiden): er hat sich bei seinen Spekulationen mehrmals die F. verbrannt; sich < Dativ) etw. an den [fünf, zehn] -n abzählen können (ugs.; sich etw. leicht denken, etw. leicht voraussehen können): eine(n]/zehn an ledern F. haben (ugs. scherzh.; viele Verehrer!Freundinnen haben): imdm. auf die F. sehen/gucken (ugs.; jmdn., von dem man befürchtet, daß er nicht so arbeitet, wie man es erwartet od. an dessen Ehrlichkeit man Zweifel hegt, beobachten, beaufsichtigen): imdm. auf die F. klopfen (ugs.; jmdn. scharf zurechtweisen): sich < Dativ) etw. aus den -n saugen (einen Sachverhalt frei erfinden: etw. aus der Luft greifen): [bei imdm.] durch die F. sehen (einen Fehler, eine Unkorrektheit o. ä. eines anderen nachsichtig übersehen: eigtl. = durch Vorhalten der gespreizten Finger vor das Gesicht sich selbst das Blickfeld einengen); etw. im kleinen F. haben (ugs.; etw. genau kennen, völlig beherrschen: nach der Vorstellung, daß der kleine Finger wie der Däumling im Märchen besonders schlau sei); imdm./jmdn. kickt/kribbelt es in den -n (ugs.; jmd. hat das heftige Bedürfnis, etw. Bestimmtes zu tun, bes. jmdn.. dessen Verhaften ihn sehr ärgert, zu ohrfeigen): imdm. in die F. fallen, geraten (ugs.; injmds. Gewalt geraten: von jmdm. gefunden werden): etw. in die F. bekommen/kriegen (ugs.; einer Sache zufällig begegnen: zufällig in den Besitz von etw. kommen): imdn. in die F. bekommen/kriegen (ugs.; jmds. habhaft werden. 845
finger-, Finger - jmdn. zu fassen kriegen): sich (Dativ) in den F. schneiden (ugs.; sich inbezug auf imdn., etw. gründlich irren, täuschen): etw. mit spitzen -n anfassen (aus Ekel. Widerwillen nicht richtig zugreifen); etw. mit dem kleinen F. machen (ugs.; etw. so selbstverständlich beherrschen, daß man es mühelos, wie nebenbei erledigen kann): mit -n/mit dem F. auf imdn. zeigen (ugs.; sich über jmdn.. jmds. Tun sichtlich aufhalten; jmdn. wegen seines Verhaltens öffentlich anprangern od. lächerlich machen): wenn du in dieser Kostümierung auf die Straße gehst, werden die Leute mit -n auf dich zeigen; R (scherzh.:) man zeigt nicht mit nacktem F. auf angezogene Leute: imdn. um den [kleinen] F. wickeln (ugs.; jmdn. leicht beeinflussen, lenken können; alles von jmdm. bekommen können): die kleine Tochter kann den Vater um den F. wickeln; jmdm. unter die F. kommen/geraten (jmdm. begegnen; von jmdm. angetroffen, vorgefunden, geschnappt werden): der aktuellste Roman, der mir in der letzten Zeit unter die F. gekommen ist (Tucholsky. Werke II. 273); der elfte F. (scherzh. verhüll.; Penis): Der elfte F. Erotische Kriminalgeschichten (Börsenblatt 60. 1974. 3752). 2. Teil des Handschuhs, der einen Finger (1) um- schließt; die F. der Handschuhe haben dünne Stellen bekommen. 3. (Bot.) einzelne Frucht der Bananenstaude. f|nger-v Finger-: -abdnick,der <P1. -abdrücke): [zur Feststellung der Identität einer Person auswertbarer, die Linien der Haut erkennen lassender]2Abdruck (2) der Innenfläche eines Fingers (1): Jmdm. Fingerabdrücke abnehmen; die weißen Möbel zeigten viele Fingerabdrücke, dazu: -abdruckver- fahren, das: Verfahren zum Gewinnen von Fingerabdrücken; --aiphabet, das: mit den Fingern (1) dargestellte Zeichen für die Buchstaben des Alphabets, mit deren Hilfe eine Verständigung ohne Sprechen möglich ist; «»ballen, der: svw. T-beere; -beere, die: die leicht gewölbte Innenfläche des obersten Fingergliedes; -breit <AdJ.; o. Steig.): etwa von, in der Breite eines Fingers (1): ein -er Spalt; f. auseinanderklaffen; -breit, der; -. -: Breite eines Fingers (\)als Maßeinheit: der Rock muß zwei F. länger sein; Ü er war nicht bereit, auch nur einen F. Boden herzugeben; er ging keinen F. von seinen Forderungen ab; -breite, die: vgl. -breit, der: die Weichsel reicht .... obgleich sie F. um F. fällt, bis zur Deichkrone (Grass. Hundejahre 13); -dick <Adj.; o. Steig.): etwa von. in der Dicke eines Fingers (1): ein -er Wasserstrahl; die Butter f. aufs Brot schmieren; heute morgen lag der Kohlenstaub f. (v. d. Grün. Glatteis 172); -druck, der <o. PL): Druck mit dem Finger auf einen Schalter, eine Drucktaste o.a.: ein F. genügt, um den Motor wieder anzuwerfen; Er... machte mit einem F. Licht (Kuby. Sieg 384); -entzündung, die (Med.): eitrige Entzündung an den Fingern; Umlauf; -färbe, die: Malfarbe für Kinder, die unmittelbar mit den Fingern aufgetragen wird; —fertig <Adj.>: geschickt, flink im Gebrauch der Finger (bei einer Tätigkeit, zu der man bes. die Finger braucht): eine -e Näherin, dazu: -Fertigkeit, die <o. PI.): -förmig <Adj.: o. Steig.) (Bot.): von Fiederblättern, deren Fiedern alle von der gleichen Stelle des Stengels ausgehen: die Kastanie hat -e (gefiederte) Blätter; -gelftufigkeit, die: svw. t -fertig- keit; -gelenk. das: -gerecht <Adj.): passend Tür die Finger, zur bequemen Bedienung mit den Fingern eingerichtet: -e. f. angeordnete Einstelltasten; -gicht, die (Med.): Gicht in den Fingern; -glied, das: einzelnes Glied eines Fingers (1): Sein Körper schien bis ins letzte F. von einem Zauber durchdrungen (Th. Mann. Krull 35): -hakein [-ha.klnl. das; -s: in den Alpenländern in Wettkämpfen geübter Sport, bei dem sich zwei Männer mit ine inander gehakten Mittelfingern über einen zwischen ihnen stehenden Tisch zu ziehen versuchen; -haltung, die: Haltung der Finger bes. beim Spielen eines Musikinstrumentes; —handschuh, der: Handschuh, bei dem im Gegensatz zum Fausthandschuh jeder Finger einzeln von dem Material des Handschuhs umhüllt ist; -hohlschnitt, der (Buchbinderei): halbrunde Ausstanzung am vorderen Rand von Buchseiten o.a.. der das Aufschlagen bestimmter Seiten bes. bei alphabetisch angeordnetem Text erleichtert; -hut, der (PI. -hüte): 1. bei Näharbeiten zum Schutz des Mittelfingers über das oberste Fingerglied zu stülpende Kappe aus Metall o.a.: einen F. auf den Finger setzen, stecken, tun; Ü ein F. [voll] (sehr wenig). 2. (Bot.) bes. an Waldrändern u. auf Kahlschlägen wachsende, hohe Staude mit einem Fingerhut ähnlichen roten od. gelben Blüten, die bestimmte, als Herzmittel verwendete Stoffe enthält u. darum als Heilpflanze verwendet wird; Digitalis (1); -knochen, der; -knöchel, der: mittleres Fingergelenk (das spitzwinklig eingebogen werden kann): er klopfte mit dem F. auf den Tisch; -kraut, das: Vertreter einer Gattung der Rosengewächse mit meist fingerförmig gefiederten Blättern u. kleinen gelben od. weißen Blüten; -kuppe, die: svw. t-spitze: eine schmale, von Putzwasser rötlich aufgeweichte Hand mit weißlichen Dellen in den -n (Böll. Haus 194); -lang <Adj.; o. Steig.): etwa von, in der Länge eines Fingers: ein -es Stück; -loch, das (Musik): svw. TGriff- loch; -lutschen, das; -s: Angewohnheit von Kleinkindern, an den Fingern, bes. am Daumen, zu saugen: -nagel, der: Nagel (3) auf der Oberseite des vordersten Fingergliedes: schmutzige, gepflegte Fingernägel; die Fingernägel feilen; Er grub seine Fingernägel in die Handflächen (Sebastian. Krankenhaus 57); Leo verwandte viel Zeit auf die Pflege seiner Fingernägel (Böll. Haus 18); Fingernägel mit Trauerrändern (scherzh.; schmutzige Ränder): an den Fingernägeln kauen; * nicht das Schwarze unter dcm/unterarF. (ugs.; überhaupt nichts): er gönnt ihm nicht das Schwarze unterm F.; -redinen, das; -s: Methode, mit der unter Zuhilfenahme der Finger einfache Rechenaufgaben gelöst werden können; -reif* der (geh.): vgl. -ring; -ringt der: als Schmuck im allgemeinen am Ringfinger getragener Ring; -satz, der (Musik): (durch Zahlen meist über den Noten angegebene) Anweisung zum zweckmäßigen Einsatz der einzelnen Finger beim Spielen eines Streich- od. Tasteninstrumentes; -schale* die: kleine, mit Wasser gefüllte Schale zum Reinigen der Fingerspitzen bei Tisch; -schnalzen, das; -s: das Hervorbringen eines kurzen, knallenden Lautes mit dem Daumen u. einem zweiten Finger: durch F. das Personal zu sich rufen (Kaschnitz. Wohin 215); -schnippen, das; -s: vgl. ^schnalzen: mit einer Schar bezahlter Gehilfen, die auf Jedes F. von ihm reagierten (Hörzu 10. 1973. 135); -schnipsen, das; -s: svw. t -schnippen; -spiel, das: Spiel, das Erwachsene mit kleinen Kindern spielen, wobei mit den Fingern Figuren dargestellt werden: -spitze, die: Ende des obersten Fingergliedes; Fingerkuppe: etw. mit den -n anfassen; man muß die Emulsion mit den -n gründlich in die Haut einmassieren; Ü mir kribbelt es in den -n (ugs.; ich bin sehr ungeduldig): bis in die -n (durch u. durch) musikalisch sein; das muß man in den -n haben (das muß man im Gefühl haben),dazu: -spitzengefÜhl,das <o. Pl.>: Feingefühl: Einfühlungsgabe im Umgang mit Menschen u. Dingen: F. für Gewicht und Wirkung einer Nachricht (Enzensberger, Einzelheiten I. 28); für diese Aufgabe fehlt es ihm an F.; -spräche, die: Zeichensprache, die bes. zur Verständigung mit Gehörlosen dient; -spur, die <meist Pl.>: Spur, die die Berührung eines Gegenstandes mit den Fingern hinterlassen hat; -tang, der [nach den handförmig zerteilten Thal- luslappen]: Vertreter einer Gattung der Braunalgen; -Übung, die (Musik): a) Übung an einem Instrument zur Gewinnung größerer Fertigkeit: er macht täglich -en; Ü seine bisherigen Aufgaben waren nur -en gegenüber dem, was ihn Jetzt erwartet; b) kleines Übungsstück* durch das die Fertigkeit im Spielen eines Instrumentes gefördert werden soll; -Wechsel, der (Musik): das Wechseln des Fingers auf einer Taste o.a. beim Spielen eines Instruments; -zeig [-tMJk], der; -s. -e: nützlicher Hinweis. Wink, durch den jmd. auf etw.. jmdn. aufmerksam gemacht wird: jmdm. einen F. geben; einen F. bekommen, erhalten; Die -e der Natur, kleine und große Alarmzeichen ... gilt es zu beachten (Mantel. Wald 101); er empfand das Ereignis als einen F. des Schicksals. Fingerei, die; -. -en (abwertend): häufiges, als lästig empfundenes Anfassen, Betasten, Befingern: durch deine dauernde F. ist der Sessel ganz fleckig geworden; die gleichaltrigen Jungen so gierig auf Gänge in den Wald, -en an den Geschlechtsteilen (Johnson. Ansichten 46); -fingerig, -fing- rig [-fro(3)n<;] in Zusb.. z.B. schmalflng[e]rig (mit schmalen Fingern 1); Fingerling ['fiotln)). der; -s, -e [mhd. vinger- linc = Ring]: 1. als Schutz über einen verletzten Finger zu streifende Hülle. 2. Teil des Fingerhandschuhs, der einen Finger umschließt; fingern [TiQBn] <sw. V.; hat) [mhd. vin- gern]: 1. a) mit den Fingern suchend, tastend an etw. herumnesteln, nach etw. greifen: sie fingerte an den Knöpfen ihrer Jacke; Sie zerpflückte Zuckerpapierchen. fingerte am Henkel der Tasse, ließ sich rechthaberisch über Kafka aus (Dorpat. Ellenbogenspiele 88); in der Tasche nach dem Schlüssel f.; Eine Hand fingert über die Decke (Remarque, Westen 173); b) [mit einiger Mühe! mit den Fingern 846
Finte aus etw. hervorziehen: ein Geldstück aus der Tasche f.; Er fingerte sich eine verbogene Zigarette aus einer seiner Taschen (Baldwin [Übers.]. Welt 106). 2. (salopp) mit Geschick bewerkstelligen, ausführen: kannst du die Sache f.?; der persische Rechtsanwalt .... der für Schah Resa das große Krupp-Geschäft gefingert hatte (Spiegel 4. 1975. 23). 3. (salopp) einen Diebstahl begehen, etw. stehlen: ich muß was f. ... Handtaschenraub oder so was (Döblin. Berlin 371). fingieren [fii)gi:ren] <sw. V.; hat) [lat. fingere = formen, gestalten; ersinnen, erdichten, vorgeben] (bildungsspr.): in einer bestimmten Absicht vortäuschen, vorspiegeln: erdichten: der Unfall. Einbruch war fingiert; alle Erzählungen fingieren, daß es etwas gibt, das gewesen oder gegenwärtig ist (Musil. Mann 1594); ein fingierter (frei erfundener) Briefwechsel. -fingrig: t -fingerig. Finimeler [fini'me:tB], das; -s. • [zu lat. finis (tFinis) u. t -meter]: Manometer, das bei Gasschutzgeräten zur Überwachung des Sauerstoffvorrats dient. Finis [fi:nis; lat. finis = Ende]: 1. (veraltet) heute nicht mehr üblicher Schiuffvermerk in Büchern. 2. (bildungsspr.) Schluß, Ende: [jetzt ist aber] F.!; Finish [Tmifl. das; -s. -s [engl, finish. eigtl. = Abschluß, zu: tofinish = (be)enden < afrz. fenir < lat. finlre]: 1. (Fachspr.) letztes Stadium in der Fertigung, Endverarbeitung (eines Industrieproduktes): letzter Schliff, Vollendung: Zum anderen weiß jede ausländische Automobilfirma, daß Deutschlands Käufer besonders anspruchsvoll sind. Das gilt besonders für Karosserieverarbeitung und F. (Auto 6. 1965. 27). 2. (Sport) entscheidende letzte Phase eines Wettkampfes: Endkampf, Endspurt: Der Leverkusener ... hatte seinen härtesten Widersacher ... in einem mitreißenden F. auf der Zielgeraden niedergekämpft (MM 29. 7. 74. 4); ü zum Schluß gab es bei den Vorbereitungen noch ein dramatisches F.; fini- shen [Tnufn] <sw. V.; hat) [nach engl, to finish. zu t Finish] (Pferdesport): bei einem Rennen im Finish dem Pferd die äußerste Leistung abverlangen: Finisseur [fini'so.g], der; -s. -e [frz. finisseur. zu: finir = (be)enden < lat. finlre] (Sport): Rennsportler (Läufer, Radfahrer u. a.) mit starkem Endspurt: finit [fi'ni.t] <Adj.; o. Steig.) [lat. finltus. eigtl. 2. Part, von: finlre = begrenzen, bestimmen; (betenden] (Sprachw.): bestimmt (Ggs.: infinit): -e Form (in Person u. Zahl bestimmte Verbform im Ggs. zum Infinitiv u. Partizip): Finitismus [finitismus]. der; - [zu lat. finltus. tfinlt] (Philos.): Lehre von der Endlichkeit der Welt u. des Menschen. Fink [fmk], der; -en. -en (gelegtl.: -s, -e) [mhd. vinke. ahd. finc(h)o; lautm. nach dem Ruf pink pink; 2: verächtliche Bezeichnung, vgl. die Schimpfwörter Dreckfink u. Mistfink]: 1. in vielen Arten vorkomtnender, Körner fressender kleiner Singvogel mit buntem Gefieder u. kegelförmigem Schnabel: die -en schlagen; als die Amsel schon übte und die -en bereits stümperten (Löns. Gesicht 96). 2. (Verbindungswesen veraltet): Student, der keiner Korporation angehört: Finke ['froka]. der; -n. -n (veraltet): svw. TFink. Finken [finkn], der; -s. - [mlat. ficones. PI. von: fico = Hausschuh] (Schweiz, mundartl.): warmer Hausschuh. Fjnken-: -herd. der [vgl. Vogelherd] (veraltet): Vorrichtung zum Fangen von Finken: ^napf, der (ugs. scherzh.): sehr kleines Gefäß: -schlag, der <o. PL) (Fachspr.): das Zwitschern des Finken: ^vogel, der: zur Familie der Fbiken gehörender Vogel. Finkler ffmklp].der; -s. - [zu TFink] (veraltet): Vogelfänger. Finn-Dingi, (auch:) Fim-Dinghi ffindingi]. das; -s, -s [eigtl. = finnisches Dingi (wohl, weil es im Hinblick auf die Olympischen Spiele 1952 in Helsinki konstruiert wurde)] (Segeln): kleines Einmannsegelboot für den Rennsport. 'Finne [Tina], die; -. -n [spätmhd. vinne. pfinne. wohl verw. mit mhd. phinne = (kleiner) Nagel]: 1. (Zool.) Larve eines parasitären Wurms. 2. (Med.) durch Akne hervorgerufenes Knötchen od. Pustel in der Haut: Mitesser: ^ime [-], die; -. -n [1: aus dem Niederd. < mniederd. vinne. Grundbed. wohl = Ende. Spitze; 2: niederd. Pinn. eigtl. = Nagel, Pflock < mniederd. pin(ne)]: 1. (Zool.) Rückenflosse von Hai u. Wal. 2. die zugespitzte Seite des Hammers: Steine mit der F. behauen. Fjnnen- (zu Finne = Einwohner Finnlands]: -dokh, der. Mnesser, das: kurzes, breites, scharfes dolchartiges Messer: sie hatte ihren Freund nach einem Streit mit einem F. erstochen; ^stemme, die (Turnen): Übung am Reck, bei der man aus dem Vorschwung im Hang mit Zwiegriff einen Durchschub u. eine halbe Drehung links um den rechten Arm zum Rückschwung mit Ristgriff ausführt u. dann in den freien Stütz vorlings stemmt. finnig[ftnu;] <Adj.; nicht adv.) [spätmhd. vinnic, phinnic]: 1. von! Finnen (1) befallen: -es Fleisch. 2. * Finnen (2) aufweisend: pickelig: ein Mann mit dem -en Fuchsgesicht des Großstädters (Koeppen. Rußland 28). finnisch-ugrisch [fmiJTu.gnJl. finnougrisch [Tino...] <Adj.; o. Steig.) [zu aruss. ugre (PI.) = die Ungarn] (Sprachw.): die Sprachfatnilie betreffend, deren Sprecher heute weit gestreut auf den Gebieten der finnischen Halbinsel, dem nordwestlichen Sibirien u. der ungarischen Steppe beheimatet sind: Finnlandbiening [fmlandizixuo]. die; - [1971 in polemischer Absicht gepr. von dem CSU-Vorsitzenden F. J. Strauß mit Bezug auf das Verhältnis zwischen Finnland u. der Sowjetunion] (abwertend): sowjetische Einflußnahme auf ein nach außen hin von der Sowjetunion unabhängiges Land: F|nnmark. die; -. • [schwed. finmark]: Währungseinheit in Finnland (1 Finnmark = 100 Penni); Abk.: Fmk; finnougrisch: tfinnisch-ugrisch; Fimougrist [finolu'grist]. der; -en. -en: Wissenschaftler, Spezialist auf dem Gebiet der finnisch-ugrischen Sprachen. F|nnwal, der; -[eis. -e [zu f2Finne (1). nach seiner großen Fettfinne]: zur Gattung der Furchenwale gehörender, sehr großer Wal mit grauer Färbung des Rückens u. weißer Bauchseite, der in den arktischen u. antarktischen Meeren vorkommt. finster I'ftnstB] <Adj.) [mhd. vinster. ahd. finstar]: 1. (nicht adv,) [sehr] dunkel, ohne Licht: ein -er Raum; die Nacht war f. und stürmisch; es wird schon f. (die Nacht ist hereingebrochen): Schließlich wird f. gemacht. Die Jalousien sind schon herabgelassen (Fussenegger. Haus 300); <subst.:> er tappte im Finstem (in der Dunkelheit) durch den Flur; Ü das -e (geistig unaufgeklärte) Mittelalter; das damalige England. ... von hellem Glanz überstrahlt und von -en Gewalten gepeitscht (Nigg. Wiederkehr 45); es waren -e (trostlose, schlimme) Zeiten; in jeder Sekunde, selbst in der -sten (Seghers. Transit 147); *im -n tappen (bei einer Sache völlig im ungewissen sein: keine Anhaltspunkte für die Klärung einer Sache haben): bei dem Verbrechen/in dieser Sache tappt die Polizei noch völlig im -n. 2. <nicht adv. > dunkel, düster erscheinend u. dadurch unheimlich: eine -e Gasse. Kneipe; das Gebäude wirkt f.; Säulen. Tempel, Fabriken, ein -er Wald aus Schornsteinen (Koeppen. Rußland 132): den schwarzen Obelisken .... diesen -en Steinfinger, der aus der Erde in den Himmel zeigt (Remarque, Obelisk 290). 3. <nicht adv.> anrüchig, zwielichtig: eine -e Gestalt begegnete ihnen; seine Pläne waren f.; eine -e (undurchschaubare) Angelegenheit. 4. verdüstert, unfreundlich, feindselig wirkend: eine -e Miene; er saß in -em Nachdenken; ..Jawohl", gab ihm Beifontaine f. zurück (Langgässer. Siegel 69); jmdn. f. ansehen; mit einem Wurm im Herzen verließ er das Haus und war f. entschlossen (Geissler. Wunschhütlein 118): <Abl.:> Fjnsterkeit. die: - (selten): svw. T Finsternis: nicht ohne F. im Blick (Fries. Weg 187); Finstere ['finstere], die; - (Schweiz.): svw. tFinsternis; Finsterling ['finsteliol. der; -s. -e (abwertend): düster u. grimmig wirkender Mensch, dessen Denkart man nicht erkennen kann: Der verschlagene Ränkeschmied .... den Toni Berger als übellaunigen F. darstellt (MM 23. 5. 67. 16); finstern [finsten] <sw. V.; hat) (veraltend): dunkel, finster werden: es finstert schon; Finsternis [Tinstenis]. die; -. -se: 1. undurclidringliche Dunkel/ieit, Lichtlosigkeit: die F. der Nacht, des Raumes; aus der Tiefe des Schornsteins quoll ihm nur F. entgegen (Schnabel, Marmor 49); -se. die eine Laterne nicht ausleuchtet (Frisch. Stiller 194); das war kein Schneefall mehr, es war ein Chaos von weißer F. (Th. Mann. Zauberberg 652); Ü Hatte er nicht ... die äußerste F. der Gottverlassenheit auf sich genommen? (Thielicke. Ich glaube 171); die Mächte der F. (bibl.; das Böse): das Reich der F. (bibl.; die Hölle): *eine ägyptische F. (völlige, absolute Dunkelheit: nach 2. Mose 20. 21-23): in dem Raum herrschte eine ägyptische F. 2. (Astron.) Himmelserscheinung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß ein leuchtender Himmelskörper durch einen anderen verdeckt wird od. in den Schatten eines anderen tritt: eine partielle, totale F. der Sonne beobachten. Finte ['fmto], die; -. -n [ital. finta = List < spätlat. fincta. 847
fintenreich subst. 2. Part, von lat. fingere = ersinnen, vortäuschen, f fingieren]: 1. (bildungsspr.) Vorwand. Täuschung, Scheinmanöver, womit man jmdn. irrezuführen od. einer bestimmten unangenehmen Situation zu entgehen versucht: das war nur eine F. von ihm; ..Ich habe jetzt mein eigenes Gewissen erforscht", fing er an, und es war keine seelsorgerische F.. sondern die lautere Wahrheit (Werfel. Himmel 193); jmdn. durch eine F. täuschen; sich einer F. bedienen. 2.a) (Fechten. Boxen) Scheinbewegung, vorgetäuschter Stoß, bei dem die Reaktion des Gegners erwartet u. für eigene Zwecke ausgenutzt wird; b) (Ringen) angedeuteter Griff, der den Gegner täuschen soll; <Zus.:> fintenreich <Adj.) (geh.): geschickt im Erfinden von Ausflüchten, Vorwänden, häufig Finten (1) gebrauchend; <Abl. zu 2:> fintieren [ftn'ti:r?n] <sw. V.; hat) (Fechten. Boxen. Ringen): eine Finte (2) ausführen: er fintiert gekonnt. finzelig, finzlig [Tmts(3)li<;] <Adj.; nicht adv.) [H. u.] (landsch.): (in bezug auf eine Arbeit o. ä.) durch besondere Feinheit o. ä. /des Materials/ sehr mühsam, knifflig, anstrengend /für die Augen/: diese Stickerei ist eine überaus -e Arbeit. Florette [fjp'reto]. die; -. -n <meist PI.) [ital. fioretto. eigtl. = Blümchen. Vkl. von: fiore = Blume < lat. fiös (Gen.: flöris)]. Fioritur [Qpri'tu:?]. die; -. -en <meist PI.) [ital. fioritura. zu: fiorire = mit Blumen schmücken; blühen < spätlat. fiörire = blühen] (Musik): Gesangsverzierung in Opernarien des 18. Jahrhunderts. Fips [fips]. der; -es. -e [aus dem Niederd.. wohl rückgeb. aus: fipsen = schnelle Bewegungen machen; lautm.) (landsch.): kleiner, unscheinbarer Mensch; <Abl.:> fipsig ['fipsi^J <Adj.; nicht adv.) (ugs.): klein u. mickrig/, unansehnlich: ein -er Kerl; Dann hatte er einen -en Regenmantel an, und es war eigenartig, daß an so einem kleinen, dünnen Mann ein Kleidungsstück überhaupt noch f. aussehen konnte (Kant. Impressum 117); f|psen<sw. V.; hat) [lautm.] (ugs.): mit Daumen u. Mittelfinger schnippen; Fjpsigkeit, die; - (ugs.): Kleinheit, Mickrigkeit. Firlefanz [firbfants]. der; -es. -e [mhd. firü-fanz. Bez. für einen lustigen Springtanz; H. u.) (ugs. abwertend): 1. <o. PI.) überflüssiges od. wertloses Zeug; Tand. Flitter: dieser kunterbunte Karneval .... Papierschlangen. Girlanden überall, ein Dschungel von F. (Frisch. Homo 125); Ü eine Darstellung ohne allen F. (überflüssiges Beiwerk). 2. <o. PI.) Unsinn, törichtes Zeug. Gerede, Gebaren: das ist doch alles F.; Ideologischer Schnickschnack, weltanschaulicher F. (Jägersberg. Leute 108). 3. (selten) jmd.. der nur Torheiten im Sinn hat. mit dem nicht viel anzufangen ist; Firlefanzerd. die; -. -en (ugs. abwertend): törichtes Zeug. Unsinn: Viel natürlicher ist das (= jmds. Verhalten) und alles andre Unsinn. F. (Kaiser. Villa 96). firm [firm] <Adj.) [lat. firmus = fest, stark, tüchtig, zuverlässig] in der Verbindung in etw. f. sein (veraltend; / in einem bestimmten Fachgebiet, Bereich j sicher, sattelfest, beschlagen sein): er ist noch nicht sehr f. im Autofahren; wenn du erst einmal darin f. bist.... Firma[Tirma],die; -.Firmen [ital. firma,eigtl. = bindende, rechtskräftige Unterschrift eines Geschäftsinhabers unter einen Vertrag bzw. unter eine geschäftliche Vereinbarung, zu: firmäre = eine Abmachung, einen Vertrag durch Unterschrift rechtskräftig machen < lat. firmäre = befestigen; bekräftigen, bestätigen]: l.a) kaufmännischer Betrieb, gewerbliches Unternehmen: eine alte, eingesessene, Berliner F.; eine F. gründen: ein Vertreter der F. Daimler-Benz; in einer großen F. arbeiten; R die F. dankt (ugs. scherzh.; danke /nein]): kommst du mit zum Essen? Ich lade dich ein.- Die F. dankt; U Gott, dieses Bethseda mit seinen protestantischen Gerüchen, rief sie ... Der Katholizismus hat mehr Farbe. Ich darf so reden, denn ich gehöre keiner der beiden frommen Firmen an (Wohmann. Absicht 293); *von F. Klemm/Klau und Lange kämmen (ugs. scherzh.; bekannt sein dafür, doli man öfters kleinere Diebstähle macht)', b) (Wirtseh.) der ins Handelsregister eingetragene Name eines Unternehmens, Geschäftes o. ä.: die F. ist erloschen; das Geschäft wird unter der F. Meyer u. Co. geführt; Abk.: Fa. 2. (ugs. abwertend) Sippschaft. Gesellschaft: das ist [mir] eine saubere F. Firmament [firmament], das; -[e]s [spätlat. firmämentum = Befestigungsmittel. Stütze; der über der Erde befestigte Himmel, zu lat. firmäre = befestigen] (dichter.): Himmel, Himmelsgewölbe: die Sterne leuchten am F.; Eine gemütvoll-ansprechende Landschaft ... weitet sich ins blaue F. (Thieß. Legende 62). firmeln [Tirmjn] (selten): svw. f firmen; <Abl.:) Firmelung, die (selten): svw. tFirmung; firmen [Tnrron] <sw. V.; hat) [mhd. firmen, eigtl. = (im Glauben) stärken, befestigen, ahd. firmön < lat. firmäre = festmachen, bestärken] (kath. Rel.): ijmdm. das Sakrament der Firmung spenden: 50 Kinder werden in diesem Jahr in der Gemeinde gefirmt. f|nnen-t Firmen-: -aufdruck, der: Aufdruck, der den Firmennamen zeigt: Briefpapier mit F.; -*chef, der; -eigen <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): der Firma gehörend: er fährt ein -es Auto; ^Inhaber, der; -intern <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): nur für den Bereich der betreffenden Firma bestimmt, nach außen geheim: -e Abmachungen; diese Pläne bleiben vorerst f.; -köpf, der: svw. t -aufdruck; -name, der; -regi- ster. das: svw. f Handelsregister; -schild, das: an dem Geschäfts-, Fabrikgebäude o.a. angebrachtes Schild mit dem Namen der betreffenden Firma: ein neues F. anbringen; U ging man dazu über, offizielle Vertreter einiger Bezirke unter dem F. der .Juso-Linken" zu versammeln (Stamo- kap 117); ^stempelt der; -tafel.die: vgl. -schild; -Verzeichnis* das; -wagen* der: firmeneigenes Kraftfahrzeug; ^wert. der <o. PI.) (Wirtsch.): Geschäftswert eines Unternehmens; -zeichen» das: Zeichen. Signet, das als Erkennungszeichen auf allen Produkten einer Firma angebracht ist (häufig als eingetragenes Warenzeichen). firmieren[firmLren] <sw. V.; hat) [zutFirma]: (vonFirmen. Unternehmen o.a.) unter einem bestimmten Namen bestehen, einen bestimmten Namen führen / u. mit diesem unterzeichnen I: das Unternehmen firmiert als Meyer& Co.. mit/ unter dem Namen Meyer & Co.; Ü Er stieg herrlich auf. firmierte bald als leitender Redakteur und verfaßt zahllose wütende Leitartikel gegen alles, was links ist (Zwerenz. Kopf 129). Firmling ['firmln]], der; -s. -e (kath. Rel.): jmd.. der gefirmt wird od. gerade gefirmt wurde; Finnpate, der; -n, -n (kath. Rel.): Pate eines Firmlings; F|rmpatin, die; -. -nen: w. Form zu f Firmpate; Firmung, die; -. -en [zu t firmen] (kath. Rel.): Sakrament, bei dem durch Salben u. Auflegen der Hand durch den Bischof dem Firmling eine Festigung im Glauben zuteil werden soll: einem Kind, einem Konvertiten die F. erteilen. firn [firn] <AdJ.; nicht adv.) [mhd. virne. ahd. firni = alt] (Winzerspr.): (von Wein) alt: ein -er Wein; Selbst wenn sie (= die Flasche Wein) f. ist. ... so hat sie auch in diesem Zustand das Aroma (MM 9. 3. 74, 57); Firn [-], der; -[e]s [frühnhd. (Schweiz.), zu tfirn]: a) der nicht wegschmelzende Schnee des Hochgebirges, der durch wiederholtes Auftauen u. Wiedergefrieren körnig geworden ist; b) (österr.. Schweiz.) mit Firn bedeckter Berggipfel. Gletscher. FjnK -becken,das (Fachspr.): oberer, schneebedeckter Teil des Gletschers; --eis, das: aus fest zusammengebacktem Firn entstandene Eisschicht. Gletschereis; -feld, das: flaches Bek- ken im Nährgebiet eines Gletschers, in dem sich der Firn sammelt; -grat, der: nach beiden Seiten scharf abfallender Grat aus altem Schnee; -grenze, die: Schneegrenze, bis zu der der Schnee auf einem Gletscher im Sommer wegschmilzt u. der Gletscher ausapert; -konu das: Aus dem Schneestern entwickeln sich kleine Schneekörner und aus diesen wiederum ... das große F. (Eidenschink. Eis 146); -Knie, die: svw. t -grenze; -nmikie, die: muldenartige Senke im Nährgebiet eines Gletschers, in der sich der Firn sammelt; -schnee. der: svw. t Firn (a). Firne [Tnma]. die; -. -n [zu t firn] (Winzerspr.): Altersstadium des Weines, bei dem eine Dunkelfärbung eintritt, später auch eine Beeinträchtigung des Geschmacks; firnen [Tirnan] <sw. V.; hat): (bes. von Wein) ablagern: der Wein hat gefirnt; Firner: tFemer; Firnuesdnmck, der (Winzerspr.): durch die Firne hervorgerufener Geschmack I der als Minderung der Qualität empfunden wird/; firnig [firniß] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): wie Firn beschaffen: -er Schnee. Firnis [Tunis], der; -ses. -se [mhd. virnis = Lack; Schminke < (a)frz. vernis = Firnis, Lack. H. u.]: schnell trocknendes, farbloses Öl, das als Schutzschicht auf etw. aufgetragen wird: ein Gemälde, ein Möbelstück mit F. behandeln; U hat uns die ... Jagd nach Besitz ... zu Räubern gemacht. Um das zu tarnen, brauchen wir wieder den F. (die Fassade, den Schein) gewisser Manieren (Remarque. Obelisk 10); firnissen <sw. V.; hat) [mhd. virnisen]: zum Schutz gegen Licht. Schmutz u.a. mit Firnis bestreichen: ein Gemälde 848
fisch-, Fisch- f.; U nachdem auch Ulrich ihr Alkohol angeboten hatte, war der Glanz des Rausches davon wieder frisch gefirnißt worden (Musil. Mann 1545). First [first], der; -[eis. -e [mhd. virst. ahd. first, eigtl. = waagrechte oberste Pfette des alten DachgerUsts]: oberste waagrechte Kante des geneigten Daches; Dachfirst: auf dem F. der Scheune sitzen Tauben; Ü wie Wolkenschatten über den F. (geh.; Kamm) eines Gebirges wandeln (Langgässer, Siegel 147). F|rst-: -balken. der: Balken, der den First eines Daches bildet; -bäum, der (österr.): svw. 1 Richtbaum; -feier. die (österr.): Richtfest; -höhe, die: bis zum First gemessene Höhe eines Bauwerks: die F. des Hauses beträgt 10m; -mahl, das (Schweiz.): Richtfest; -pfette. die: Konstruktionsteil (Balken oder Beide) des Dachstufds. der die Sparren am Dachfirst trägt; -ziegel, der: Ziegel, mit dem der Dachfirst gedeckt wird. first class ffa:st kla:s] [engl, first-class): erste Klasse, erstklassig, von gehobenem Standard: dieses Haus. Hotel ist f. c; <Zus.:> First-class-Hotel. das: Hotel von gehobenem Standard, Luxushotel: Tagungen und Kongresse in unserem ruhig gelegenen F. (Spiegel 9. 1976. 92). First-day-Cover [fa:st dei kAval. der; -. - [engl, first-day cover. vgl. Cover] (Philat.): Ersttagsbrief. First Lady ffb:st leidi]. die; - -. - -s. auch: - Ladies [engl, first lady. eigtl. = Erste Damel: Frau eines Staatsoberhauptes: Amerikas F. L. 'fis, 'Fis [fisl. das; -. - (Musik): um einen halben Ton erhöhtes f.FQ); ^fk. tfis-Moll; ^b: tFis-Dur. Fisch [fiJl. der; -[eis. -e [mhd. visch. ahd. fiskl: l.a) im Wasser lebendes, durch Kiemen atmendes Wirbeltier mit im allgemeinen von Schuppen bedecktem j langgestrecktem; Körper u. Flossen, mit deren Hilfe es sich fortbewegt: die -e beißen nicht; -e zappeln im Netz; er ist gesund, munter wie ein F. im Wasser; Mit einem Satz schnelle ich mich lang vor. flach wie ein F. über den Boden (Remarque. Westen 53); -e Tangen, räuchern; Mit wenigen Griffen hatte er zwei, drei -e ausgeweidet und entschuppt (Fus- senegger. Zeit 29); fliegende -e (Zool.; Fanulie heringsälin- lieber Fische in tropischen u. subtropischen Meeren, die aus dem Wasser schnellen u. einige Sekunden lang über das Wasser zu gleiten vermögen); er fühlt sich hier wie ein F. auf dem Trocknen (es fehlt ihm das Lebenselement, das er braucht); er ist stumm wie ein F. (spricht kein Wort, verhält sich schweigend); der Junge schwimmt wie ein F. (schwimmt gut, ausdauernd); Ü Ich war kaltblütig, ein F. war ich gewesen bei seinem Anblick (Koeppen. Rußland 35); der F. ist das altchristliche Ideogramm und Symbol Tür Christus: R die großen -e fressen die kleinen (die Reichen u. Mächtigen leben auf Kosten der Armen); *ein kalter F. (ugs.; ein Mensch, der keine Gefühlsregungen, kein Mitgefühl zeigt): Trotz seiner Beliebtheit bei den Patienten ist und bleibt er ein kalter F. (Sebastian. Krankenhaus 53); ein grofler/ein dicker F. (ugs. scherzh.; eine ge/wichtige Persönlichkeit); kleine -e (ugs.; Angelegenheiten. Dinge. Vorkommnisse, die nicht ins Gewicht fallen, nicht von Bedeutung sind; Kleinigkeiten): das sind alles bloß kleine -e; faule -e (ugs.; sehr unglaubwürdige Ausreden; Lügen); ungefangene -e (ugs.; Dinge, die noch nicht spruchreifsind, noch nicht zur Entscheidung anstehen; vgl. ungelegte Eier); die -e futtern (ugs. scherzh.; sich infolge von Seekrankheit übergeben); b) Fischgericht: heute gibt es F.; er ißt keinen F.; Er bestellte Brot, geräucherten F. und Schafkäse (Geissler. Nacht 80): ließ sich ... zu Wein und gebackenen -en einladen (Hesse. Narziß 94); * weder F. noch Fleisch sein (ugs.; nicht zu bestimmen, einzuordnen sein; nichts Richtiges sein). 2. a) <PL> (Astrol.) Tierkreiszeichen für die Zeit vom 19. 2. bis 20. 3.: er ist im Zeichen -e geboren: b) jmd.. der im Zeichen Fische (2 a) geboren ist: er ist [ein] F.; Die zweite Monatshälfte ist bei allen -en günstig (Petra 11.1966.73). 3. (Druckerspr.) im falschen Fach des Setzkastens liegender Druckbuchstabe. 4. (ugs.) kleiner Fremdkörper, der auf einer Flüssigkeit, bes. auf etw.. was gegessen od. getrunken wird, schwimmt: da schwimmen ein paar -e am Rand des Weinglases. 5. (seem.) svw. t Fischung. fjsch-, Fjsch-: Abfall, der <meist Pl.>: bei der Verarbeitung von Fischen anfallender Abfall; -adler, der: Raubvogel (etwa von der Größe eines Bussards) mit schwärzlichem Rücken und weißer Bauchseite, der an Seen. Flüssen u. Meeresküsten lebt u. sich hauptsächlich von Fischen ernährt; -ähnlich <Adj.; o. Steig.); -arm <AdJ.; nicht adv.): keinen Reichtum an Fischen aufweisend (Ggs.: -wreich): -e Gewässer; Mutig <Adj.; o. Steig.); -äuge, das [2: LÜ von engl, fish-eyel: I. Auge eines Fisches: Ü dieser Mann hat -n (kalte Augen). 2. fotografisches Objektiv mit extrem weitem Bildwinkel u. entsprechend kurzer Brennweite, zu 1: -äugig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): mit Augen, die Fischaugen ähnlich sind; -band, das (Technik): Scharnier, das bei Türen u. Fenstern verwendet wird; -bandwurm, der: svw. TDibothriocephalus; -becken, das: Becken, in dem Fische gelxalten od. gezüchtet werden; -behälter. der: mit Wasser gefüllter Behälter, in dem gefangene Fische aufhewalirt werden; -bein.das [f Bein (5)1 <o. PL): hornarti- ge Substanz aus den Barten des Bartenwals, die früher bes. zur Herstellung von Schirmgestellen u. Korsettstäben verwendet wurde, dazu: -beinstab. der; -besatz. der: svw. f Besatz (2 c): Angelvereine.... die die Pflege des Gewässers und den F. aus der ... Vereinskasse bestreiten (FAZ 8. 7. 61.5); -bestand, der: Bestand an Fischen in einem Gewässer; -besteck, das: Eßbesteck, mit dem Fisch gegessen wird; -blase, die: 1. Schwimmblase der Fische. 2. (Archit.) einer Fischblase (1) ähnliche Ornamentform bes. im spätgotischen Maßwerk, häufig zu melxreren innerhalb eines Kreises angeordnet; Schneuß. dazu: -Masenstil. der <o. PI.) (Archit.); -bkit, das: Blut des Fisches: Ü F. in den Adern haben (sehr kühl sein, keine Gemütsbewegungen zeigen); die ... Offiziere, die kühle Augen und ein kaltes Hirn hatten, die Unteroffiziere mit der Bierruhe und dem F. (Kirst. 08/15.610).dazu: -blutig<Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.): (voneinem Menschen) kühl, ohne Temperament: Die meist wortkargen Sowjet-Menschen ... waren den temperamentvollen, kommunikationsfreudigen Arabern zu f. (Spiegel 42.1973.122); -braterei [-bra:t3'raj].die; -. -en: Gaststätte, in der Fischgerichte angeboten werden; -bratküche, die: svw. t ^braterei; -brötchen, das: mit Fisch belegtes Brötchen; -brut. die: Brut von Fischen; -dampfer. der: Schiff, das für den Hochseefischfang ausgerüstet ist; -darre, die (Fischereiw.): 1. Gestell zum Trocknen von Fischen. 2. Schiff, auf dem Fischmehl hergestellt wird; -dünger, der: aus minderwertigen Fischen u. Abfällen von Fischen hergestellter Dünger; -echse. die: svw. T Ichthyosaurus; -ei. das: vgl. [Fischlrogen; -essen, das: vgl. -gericht; -ewer. der (Fischereiw.): für die IKüstenjfischerei eingesetzter Ewer: Nah den Ufern manövrierten ... breitbäuchige F. (Bredel. Väter 297); -fabriksdiiff. das: zu einer Fangflotte gehörendes Schiff, das den Fang auf hoher See bereits verarbeitet; -fang* der <o. PL): das Fangen von Fischen: auf F. gehen; vom F. leben, dazu: -fangflotte, die: svw. t Fischereiflotte, -fanggebiet, das; -filet. das: 2Filet (b); -fleisch, das; -flösse, die: verdeutlichend für t Flosse (1); -futter, das; -gabel. die: Gabel, die zum Fischbesteck gehört; -gang.der: Teileines Menüs, der aus einem Fischgericht besteht; -«am. das: svw. T Fischernetz; -gericht. das: Gericht, zu dem gekochter, gebackener o.a. zubereiteter Fisch gehört; -genich. der: Geruch, der von Fisch u. Fischwaren ausgeht; -geschäft. das: Einzelhandelsgeschäft, das bes. frische Fische. Fischkonserven u.a. anbietet; -gift. das: Gift, das in bestimmten Fischen enthalten ist u. beim Genuß Fischvergiftung hervorrufen kann; -glas, das: Glasbehälter, in dem Zierfische gehalten werden; -grat [-gra:t; spätmhd. vischgrat = Fischgräte. TGratl (Textilind.): 1. das (meist ohne Artikel); -s. -s: svw. t -grätenmuster. 2. der; -s. -s: Gewebe in Fischgrätenmuster: ein grauer F.; F. ist die große Modeüberraschung. Mit zauberhaften Farben ... ist er die echte Konkurrenz für die bunten Tweeds (Petra 8. 1967.46). dazu: -gratbindung, die (Weberei): bestimmte Bindung eines Gewebes, die ein fischgrätenälinliches Muster ergibt; -gräte, die: 1. (Zool.) knöcherner, häufig gegabelter Faden oder dünner Stab im Muskelfleisch vieler Knochenfische. 2. (ugs.) Rippe eines Knochenfischs. dazu: -grätenähnlich <Adj.; o. Steig.): wie Fischgräten (2) aussehend, -grätenmuster, das (Textilind.): Musterung eines Gewebes mit Fischgratbindung, -grätenstich, der: Stickstich, der ein fischgrätenähnliches Muster ergibt; -grätmuster. das: svw. t -grätenmuster: Ü Tiere, wie wir nie welche gesehen hatten, gescheckt und kariert und mit F. (Lynen. Kentaurenfährte 243); -gründe <PI.) (Fischereiw.): Gewässer, das sich durch besonderen Fischreichtutn auszeichnet u. ein bevorzugtes Gebiet für den Fischfang ist; -guano, der: svw. t-dünger; 54 GDW 849
fischein Handel, der; -händler, der; -handhing, die: svw. t-ge- schäft; -kalter, der (bayr.. österr.. Schweiz.): svw. t -.behäl- ter; vgl. Kalter; -kästen, der: svw. t ^behalten -köder. der; -kombinat. das (DDR): Großbetrieb der Hochsee- fi scheret wirtschaft: ^konserve, die; -künde, die <o. PI.) svw. t Ichthyologie: er studiert F.; -kundler [-kontle]. der: svw. t Ichthyologe; -kutter. der (Fische- reiw.): in der Küsten- u. Hochseefischerei eingesetzter Kutter: -laden, der: svw. Kgeschäft; -laich, der (Zool.); -leder, das: von der Lederwarenitidustrie verarbeitete Häute bes. von Rochen u. Haien: -leim, der: aus eiweißhaltigen Fischabfällen hergestellter Leim, der als Klebstoff für Papier u. Gewebe sowie als Kitt verwendet wird: ^leiter. die: vgl. ^paß; -lokal, das: vgl. ^restaurant; -hipe. die (Fische- reiw.): Echolot, mit dessen Hilfe Fischschwärme ermittelt werden: -markt, der: Markt, auf dem Fische verkauft werden: -maul, das; -mehl, das: Futtermittel aus getnKkneten u. zerma/ilenen Fischabfällen, bes. zur Fütterung von Schweinen u. Geflügel: -messer, das: Messer, das zum Fischbesteck gehört: -milch,die (Zool.): milchähnlich aussehende Samenflüssigkeit von Fischen: -netz, das: svw. t Fischernetz; -otter, der: am Wasser u. bes. von Fischen lebendes, mit Schwimmhäuten ausgestattetes Säugetier mit braunem Fell, abgeflachtem Kopf u. langem, muskulösem Schwanz: -paß, der: Vorrichtung an Wehren o.a.. die Fischen bei der Wanderung ermöglicht, ein sonst unüberwindliches Hindernis zu passieren: -reich <Adj.; nicht adv.): (von einem Gewässer) einen großen Reichtum an Fischen aufweisend (Ggs.: ^arm). dazu: -reich hm, der <o. PI.); -reiher, der: großer, langbeiniger, an Gewässern lebender Vogel mit teils grauem, teils weißem Gefieder u. langem, gelbem Schnabel; -restaurant, das: Restaurant, in dem es vorwiegend Fischgerichte gibt; -reuse, die (Fischereiw.): sackartiges Netz, mit dem bestimmte Fischarten gefangen werden; -rogen, der (Zool.): die Eier des Fiscfis; -schuppe, die: kleines, rundes Knochenplättchen auf der Haut der meisten Fische; -schuppenkrankheit, die: svw. TIchthyose; -schwänz, der; -schwärm, der: große Anzaßil zusammen schwimmender Fische; -Stäbchen, das (meist PI.) (Gastr.): . gebratenes/ kleines, rechteckiges Stück Fisclifleisch; -sterben, das; -s: Massensterben von Fischen in verschmutzten Gewässern; -suppe, die (Gastr.): aus Fisclifleisch zubereitete Suppe; -teich, der: Teich, in dem Fische zu gewerblichen Zwecken, gehalten werden; -trän, der; -treppe, die: vgl. -paß; -unkraut, das (o. PI.) (Fischereiw): wirtschaftlich müiderwertige Fischarten; -verarbeitend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): die -e Industrie; ^Verarbeitungsschiff, das: svw. Kfabrikschiff; -Vergiftung, die: Vergiftung durch den Genuß von verdorbenem od. giftigem Fisch; -waid [-vait; mhd. weide = Jagd, Fischfang, t^Veide]. die; - (Fischereiw.): Ausübung der Fischerei mit planmäßiger Hege des Fischbestandes; -Wanderung, die (Zool.): das Wandern von Fischen, bes. zum Aufsuchen der Laichplätze; -wasser, das (Fischereiw.): Gewässer mit einem bestimmten Fischbestand; -weg, der. 1. vgl. -paß. 2. (Zool.) je nach Art verschiedener Weg. den Fische auf ihren Wanderungen einhalten; ^wehr, das: vgl. -zäun; -weib, das: I. <o. PI.) weibliche Sagengestalt, deren untere Körperhälfte als Fischschwanz ausgebt Uet ist. 2. (veraltend) Marktfrau, die Fische verkauft; -werker, der: jmd.. der in der fischverarbeitenden Industrie tätig ist (Berufsbez.); -wilderei, die: Fischen ohne Angelschein, unerlaubtes Fischen: sie werden sich ... wegen F. zu verantworten haben (MM 6. 10. 75. 16); -wirt, der: jmd., der auf die Haltung u. Zucht von Fischen u. auf die Fischerei spezialisiert ist (Berufsbez.); -Wirtschaft, die: Wirtschaftszweig, der den Fang u. die Verarbeitung von Fischen betreibt; -zäun, der: in Küstengebieten [mit Ebbe u. Flut/ benutzte Vorrichtung zum Fischfang; -zucht, die: planmäßige Aufzucht von Fischen unter wirtschaftlichem Aspekt, dazu: -Züchter, der; -zug, der: 1. (Fischereiw.) das Ausbrimen u. Einholen eines Zug- od. Schleppnetzes. 2. Unternehmung, von der man sich reiche Ausbeute erhofft od. die einem reiche Ausbeute an etw. bringt: er hatte einen großen F. geplant. rischein [fijjn] <sw. V.; hat) [zu f Fisch] (bes. österr.): nach Fisch riechen: hier fischelt es abscheulich; fischen [Tun) <sw. V.; hat) [mhd. vischen, ahd. fiseön]: l.a) mit einem Fanggerät berufsmäßige Fische zui fangen sucheni: in diesem Bach kann man [Forellen] f.; (Jargon:) auf Kabeljau f.; mit der Angel, mit der Reuse f.: er geht f. (geht auf Fisc/ifangi: ein herzensguter Kerl, der nicht um der Fische willen fischte, sondern um zu träumen (Frisch. Stiller 82); b) mit Netzen, durch Tauchen o.a. vom Meeresboden herauf-, aus dem Wasser herausholen: Perlen. Austern f.; U Die KafTeehäuser sind ... gebaut für Angler, die ihre Haken auswerfen. Menschen zu f. (Bamm. Weltlaterne 45). 2. (ugs.) a) mülisam, vorsichtig aus etw. herausholen, -kramen, -ziehen: Zweimal wurden Leichen aus dem Aktienteich gefischt (Grass, Hundejahre 312); [sich] ein Stück Zucker [aus der Dose] f.; Folglich fischte ich mir (ergriff ich) mein Malzeug und fläzte mich hinter meine Laube (Plenzdorf, Leiden 47); ü die Polizei hatte den Gesuchten schnell aus der Menge gefischt (ihn entdeckt u. festgenommen); b) in einem Behältnis nach etw. suchen, kramen: sie fischte in ihrer Tasche nach dem Hausschlüssel; Fjscher, der; -s, - [mhd. vischaere, ahd. fiseäri]: a) jmd., dessen Beruf der Fisclifang ist: Die Einwohner, kleine Handwerker. Händler und Fischer, fuhren ein friedliches und arbeitsames Leben (Jens. Mann 102); b) (ugs.) svw. t Angler. Fjscher-: -barke, die (geh.); -boot, das; -dorf, das: Sanary- sur-mer ... ist ein malerisches F. (K. Mann, Wendepunkt 286); -frau, (auch:) Fischersfrau, die: Frau des Fischers; -hafen, der; -haus* das; -hütte, die; -kahn, der; -kate, die; -nachen, der (geh.); -«est, das (abwertend): kleines Fischerdorf: ein trübseliges, düsteres F. in karger Steinlandschaft (Mostar. Unschuldig 84); -netz, das: Netz, das die Fischer zum Fischfang verwenden; -ring, der (kath. Rel.): Siegelring des Papstes, der das Bild des Petrus mit Fischernetz u. den Namen des jeweiligen Papstes trägt; -stechen. das; -s, - <Pl. selten): in manchen Gegenden noch lebendiger Brauch der Fischer, bei dem diese versuchen, in leichten Booten stehend, sich gegenseitig mit langen Stangen ins Wasser zu sto/ien. Fischerei [fiJVrai]. die; - [mhd. vischerie]: der gewerbsmäßig betriebene Fang von Fischen u. arideren nutzbaren Wassertieren: von der F. leben. Fischerei-: ^Fahrzeug, das: Schiff od. Boot, das zur Fischerei gebraucht wird; -flotte, die: Gesamtheit der Fangboote eines Landes, Ortes od. Gebietes; ^frevel, der: Verstoß gegen ein Fischereigesetz; -gerät, das: Gerät zum Fischfang; ^Besetz, das: vgl. ^recht (2); -gewisser, das: Gewässer, in dem Fischerei betrieben wird; -grenze, die (Völkerr.): im Meer verlaufende Grenze, die das Küstewneer, in dem die Fischerei den Staatsangehörigen des Ufer Staat es vorbehalten ist. gegen die holte See abgrenzt: -hafen, der: Hafen, von dem aus die Fischerei in einem bestimmten Gebiet betrieben wird; -recht, das: 1. das Recht, die Fischerei in einem bestimmten Gebiet auszuüben. 2. <o. PI. > die Fischerei betreffende Rechtsvorschriften; -schiff, das; -schutzboot, das: Schiff, das Fischereischiffe bei ihrer Arbeit unterstützt; ^Wesen, das <o. PI.): alles, was mit dem gewerbsmäßigen Fischfang lusammenixängt, einschl. Organisation u. Verwaltung. Fjscheriiu die; -. -nen: selten für T Fischerfrau; Fjschersfrau, die; -. -en: tFischerfrau; Fjschersmaim, der; -[e]s, ...leute (veraltet): svw. t Fischer; fjschhaft <Adj.; o. Steig.): fischartig, wie ein Fisch: Die kugligen, etwas -en Augen des Reisemarschalls traten ... aus ihren Höhlen (Werfel. Himmel 213); fischig [fiju;] <Adj.) [mhd. fischec]: 1. unangenehm nach Fisch riechend od. schmeckend: Es roch nach ... dem -en Geruch des Flusses, aus dem die Weißfische ... manchmal blinkend hervorschnellten (Schröder. Wanderer 104). 2, an die glasigen Augen eines Fisches erinnernd: Die Augen waren merkwürdig f. und erloschen, aber der Mund war ungeheuer lebendig (Martin. Henker 38); Fi- schung [fijbo]. die; - (seem.): 1. mittlere Decksplanke, in deren sügeförmige Ausschnitte die gekrünunten Decksplanken münden. 2. rutuler, verstärkter Durchbruch durch das Deck für den Mast, für Pumpen o. ä. Fjs-Dur [auch: '-'-]. das; -: Tonart; Zeichen: Fis (t'fis. 'Fis); <Zus.:> Fjs-Dur-Etüde, die. Fisettholz [fizEt-j. das; -es [H. u.J: das einen gelben Farbstoff enthaltende Holz des Perückenstrauchs. Fisimatenten [fizimatEntn] <PI.) [H. u.; viell. (unter Einfluß von mhd. visament = Zierat) < mlat. visae patentes (literae) = ordnungsgemäß erworbenes, geprüftes (Dokument); später in spöttischer Anspielung auf das Bürokratische = überflüssige Schwierigkeit] (ugs.): Versuche, einer unangenehmen Sache auszuweichen, das Eintreten von etw.. das Beginnen von od. mit etw. hinauszuzögern; Ausflüchte. Winkelzüge: das sind alles nur F.; [mach] keine F.! 850
fix Fiskal [fiska:!], der; -s, -e [zu lat. fiscälis = die Staatskasse betreffend, t fiskalisch) (hist.): Amtsträger, der vor Gerichten die (Vermögenswerten) Rechte des Kaisers od. eines Landesherrn zu vertreten hatte; fiskalisch [fis'ka:lij] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [lat. fiscälis]: den Staat als Verwalter des Staatsvermögens betreffend: Die Frage der Verschuldung darf man nicht nur ... f. sehen (Bundestag 188. 1968. 10172); Fiskus [fiskus], der; -. ...ken u. -se <P1. selten) [lat. fiscus. eigtl. = (Geld)korbl: der Staat als Eigentümer des Staatsvermögens; Staatskasse: der F. als Empfänger der Steuern; 2.88 Prozent der bisher auf den Arbeitgebern lastenden Sozialabgaben werden vom F. übernommen (Welt 21. 11. 64. 9). fjs-Moll [auch:'-'-]. das; -: Tonart; Zeichen: fis (t ■fis. 'Fis); <Zus.:> fjs-Moll-Etüde, die. Fisole [fi'zo.b], die; -. -n [mhd. visöl. phasöl < lat. phaseolus < griech. phaseolos] (österr.): Frucht der grünen Gartenbohne. fispelig [fispolic] <Adj.) (landsch.): unruhig, nervös* zappelig: ein -es Kind; lispeln ['fispln] <sw. V.; hat) [eigtl. = kleine, schnelle Bewegungen machen; wohl lautm.] (landsch.): unruhig, aufgeregt sein, unruhig umherlaufen. fispern [fispcn] <sw. V.; hat) [eigtl. = ein zischendes Geräusch machen; wohl lautm.] (veraltet, noch landsch.): svw. twispern. fisselig [fisalu;] <Adj.) (landsch.): a) dünn, fein: bei -em Regen (Johnson. Ansichten 109); Das Haar der Frau ... war so f.. die Kämme konnten es nicht festhalten (Johnson. Ansichten 217); b) fein u. empfindlich in der Handhabung: eine -e Arbeit; Das -e Einstellen auf eine Startmarke ... entfällt also (Fotomagazin 8. 1968. 76); Asseln [Tisjn] <sw. V.; hat; unpers.) [niederd. fi(e)sseln; wohl lautm.] (landsch.): längere Zeit hindurch dünn, fein regnen ixt. schneien; nieseln: es fisselt; <Zus.:> Fjsselreaen, der. fissil [fi'si:!] <Adj.) [lat. fissilis. zu findere = spalten] (Fachspr.): spaltbar; Ftssilität [fisili'te:!]. die; - (Fachspr.): Spaltbarkeit; 'Fission [fisio:n]. die; -, -en [lat. fissio = das Spalten, Zerteilen] (Biol.): Teilung einzelliger pflanzlichem, tierischer Organismen in zwei gleiche Teile; Mission [-]. die; -. -en [engl, (nuclear) fission < lat. fissio = das Spalten] (Kernphysik): Atotnkernspaltung; Fissur [ff su:&]. die; -. -en [lat. fissüra = Spalte. Ritze] (Med): I. Riß. Schrunde, bes. der unelastisch gewordenen Haut od. Schleimhaut. 2. Knochetiriß. Fist [fist]. der; -[eis. -e [mhd. vist] (landsch. derb): abgehende Blähung; fisten l'fistn] <sw. V.; hat) [mhd. visten] (landsch. derb): eine Blähung abgehen lassen. Fistel [fistl]. die; -. -n [1: mhd. fistel. ahd. fistul < lat. fistula = röhrenförmiges Geschwür; 2: lat. fistula = Röhre; (helltönende) Rohrpfeife]: 1. (Med.) in einem krankhaften Prozeß entstandener od. operativ hergestellter röhrenförmiger Kanal, der ein Organ mit der Körperoberfläche od. mit einem anderen Organ verbindet. 2. kurz für t Fistelstimme; <Abl. zu 2:) fistelig [Tistdli^] <AdJ.): (von der Sprechstimme) wiangetiehm hoch klingend: Seine sanfte, helle Stimme wird ... im Eifer spitz und f. (MM 15. 9. 73, 57); fisteln [fistln] <sw. V.; hat): mit Fistelstimme sprechen; <Zus.:) Fistelstimme, die; -, -n: 1. (Musik) die männliche Kopfstimme ohne Brustresonanz: mit F. singen; vgl. Falsett. 2. unangenehm hohe, kraftlose Sprechstimme bei Männern: während Gorki ... mit mühsam pfeifendem Fistelstimmchen patriarchalische Platitüden von sich gab (K. Mann, Wendepunkt 295); Fistula [fistula], die; -. ...ae [...le; t Fistel]: 1. Hirten-. Panflöte. 2. Orgelpfeife. 3. svw. t Fistel (1). fit [fit] <Adj.; o. Steig.; nur präd.) [engl.-amerik. fit, H. u.]: in guter körperlicher Verfassung, leistungsfällig, sportlich durchtrainiert: f. sein, bleiben; jmdn. f. machen; er hält sich f. durch tägliches körperliches Training. Fitis ffitisl. der; - u. -ses. -se [lautm.]: kleiner, auf der Oberseite graugrüner, auf der Unterseite gelblichweißer, zu den Laubsängern gehörender Singvogel. Fitness, (eingedeutscht:) Fitneß [fitnes], die; - [engl.-amerik. fitness, Tfit]: gute körperliche Verfassung. Leistungsfähigkeit ' auf Grund eines planmäßigen sportlichen Trainings/: sich durch Ausgleichssport seine F. erhalten; Aus dem Wasser klangen die Schnaufer der Schwimmer, die sich abmühten. Fett zu verlieren und F. zu gewinnen (Zwerenz. Quadriga 57). Fjtness-, Fjtneß-: ^center. das: Einrichtung, die die Möglichkeit bietet, an bes. für diesen Zweck bestimmten Geräten seine körperliche Leistungsfälligkeit zu verbessern od. auf einem guten Stand zu halten; ^rauin, der; ^test, der: Test, durch denjmds. Fitness ermittelt wird: sich einem F. unterziehen; ^training, das: sportliches Training zur Erhaltung od. Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit; -Zentrum, das: vgl. -center: Fitneßzentrum und Sauna stehen kurz vor der Eröffnung (Spiegel 17. 1976. 204). Fitscheffitjal.die; -. -n [H. u.] (landsch.): svw. tFischband. fitten ['fitn] <sw. V.; hat) [engl, to fit = passend machen]: 1. (Technik) anpassen. 2. (Schiffsbau) einen Kiel auf Unebenheiten hin abtasten. Fittich ['fit 19]. der; -[e]s. -e [mhd. vitich. vetach. ahd. fettäh. feddäh] (dichter.): Flügel. Schwinge: die -e des Adlers; der... Urvogel mit Schweif und bekrallten -en (Th. Mann. Krull 349); ü Der Koch ... fühlt sich ... unter den allumfassenden, schwarzsamtenen -en seines Herrn und Hirten wohl (Hildesheimer. Legenden 139); *jmdn. unter seine -e nehmen (ugs. scherzh.; sich in einem bestimmten Einzelfall od. für eine längere Zeit jmds. annehmen, sich um ihn kümmern, ihn betreuen, ihm helfen o.a.). Fitting [Titml. das; -s. -s <meist PI.) [engl, fitting. eigtl. = das Anpassen] (Technik): bei der Installation von bestimmten Rohrleitungen verwendetes Verbindungsstück mit Gewinde. Fitz [frts], der; -es [mhd. vitz. tFitze] (landsch.): 1. etw.. was sich zu einem unentwirrbaren Knäuel aus Fäden od. Fadenartigem verwirrt hat: die Wolle, das Haar hat sich zu einem einzigen F. verwirrt. 2. Aufregung. Ärger. Mühe: sie hatte ihren F.. mit der Arbeit fertig zu werden; Fjtzboh- ne,die [zu Tfitzen (2)] (landsch.. bes. rhein.): Schneidebohne (die mit einem besonderen Messer in kleine Streifen geschnitten wird); Fjtzchen, das; -s, - (landsch.): kleines, kaum noch brauchbares od. verwertbares Stück. Endchen von etw.: mit diesem F. Garn. Stoff kannst du nichts mehr anfangen; Fitze [fitsa], die; -, -n [mhd. vitz. vitze. ahd. fizza = eine beim Haspeln abgeteilte u. für sich verbundene Anzahl Fäden] (landsch.): 1. abgeteilter Strang von Garn fäden; Dixke (1). 2. geflochtene Rute; Fjtzel ['fit$l]. der od. das; -s.-(landsch.): svw. t Fitzchen: Hier noch einen F.( = Brot) abschneiden, da einen hinzutun (Kempowski. Uns 63); Fjtzelband. das <PI. -bänder): svw. t Fitzfaden; Fjtzelchen, das; -s. - (ugs.): svw. f Fitzchen: bloße blanke Knochen, ohne ein F. Fleisch (Fallada. Mann 48); fitzen [Titsn] <sw. V.; hat) [zu tFitz] (landsch.): I. sich verwirren: das Gam. das Haar hat gefitzt; Stanislaus fitzte sich durch ein Gedränge von Fabrikhallen und Häusern (fand sich durch; Strittmatter, Wundertäter 179). 2. zerfetzen, zerkleinern, zerschnippeln: Bohnen f. 3. beim Arbeiten nervös, aufgeregt sein; hastig, unüberlegt hantieren: du brauchst doch nicht so zu f.!; Fjtzfaden, der; -s. ...fäden: Faden, der die Fitze (1) zusammenhält. Fhimara [Qu'ma:ra], Fiumare [...ra], die; -, ...rein] [ital. fiu- mara, eigtl. = Sturzbach, zu fiume < lat. flümen = Fluß] (Geogr.): Flußlauf, der im regenlosen Sommer kaum od. kein Wasser fütirt. Five o'clodt [T^jva'kbk], der, - -, - -s: kurz für tFive o'clock tea; Five o'clock tea [...'ti:], der; ---,-- -s [engl, five-o'clock (tea)] (bildungsspr.): Fünfuhrtee. Fives [faivz]. das; - [engl, fives, eigtl. PI. von five = fünfl: englisches Ballspiel, bei dem der gegen eine Wand geworfene Ball vom Gegner aufgefangen werden muß. fix [fiks; I, 1: lat. fixus = angeheftet, befestigt, fest; 2: aus fix (1), eigtl. = fest, verläßlich, geschickt; 3: eigtl. = geübt, geschickt; II: verkürzt aus tKruzifixus]: I. <Adj.; -er. -este) 1. <o. Steig.) a) <nicht adv.) auf eine gleichbleibende feste Summe o. ä. festgelegt: -e Kosten; ein -es Gehalt; diese Preise sind f.; b) (österr.) ständig, dauernd: sein Debüt als -es Volkstheatermitglied (Express 4. 10. 68. 7); Bin 24 Jahre und f. angestellt (Vorarlberger Nachr. 23. 11. 68.29); c) (veraltend) feststehend, unveränderlich, konstant: ein -er Punkt; daß die Röte, die ihm ... in die ... Wangen gestiegen war .... f. darin stand (Th. Mann, Zauberberg 60). 2. (ugs.) a) <nicht attr.) schnell, olme Verzögerung: das geht ganz f.; mach f.!; geht's nicht ein bißchen -er?; b) flink; wetidig; agil; rasch in seiner Reaktionsfähigkeit: er ist ein -er Bursche; sie ist. arbeitet sehr f. 3. *f. und fertig <meist nur präd.) (ugs. nachdrückl.): 1. mit einer Arbeit o. ä. ganz fertig, zum vollständigen Abschluß gelangt; fertig vorbereitet; nach zwei Stunden waren sie f. u. fertig mit Packen; f. u. fertig angezogen sein; <selten attr.:) Alles, 54* 851
Fix was Sie tun müssen, ist. die fix und fertige Gutschein-Postkarte ... mit Ihrer Adresse zu versehen [aus einem Werbeprospekt 19701. 2. völlig erschöpft: der Umzug hat sie f. und fertig gemacht: U die Firma ist pleite, und er ist f. und fertig / ist ruiniert]): * nicht [ganz] f. sein (landsch. abwertend; nicht ganz/ bei Verstand sein). II. <Interj.) (österr.) verflucht!; Fix [-], der; -[es], -e [zu t fixen (2)] (Jargon): Einspritzung einer Droge. f|x-, F|x-: -angestellte, der u. die (österr.): Festangestellte; -besoldet <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Schweiz, veraltet): svw. f festbesoldet; -fertig <Adj.; o. Steig.) (Schweiz.): svw. fix und fertig (tfix 3. Bed. 1); -Teuer, das (südwestd.): Streichholz; -geschäft, das (Wirtsch.): Kaufvertrag, bei dem die vereinbarte Leistung zu einem genau festgelegten Zeitpunkt erbracht werden muß; ^kosten <P1.) (Kauf- mannsspr.): fixe Kosten; -punkt, der: fester Bezugspunkt für eine Messung, Beobachtung o. ä.; Ägypten hatte ... keine in unserem Sinne von historischem F. ausgehende feste Zeitrechnung (Ceram, Götter 136); -stern, der [lat. fixa Stella, tfix (I. 1 )1 (Astron.): selbst leuchtender Himmelskörper, der von den Astronomen des Altertums falsch lieh als feststehend betrachtet wurde (Ggs.: t Planet); -zeit, die: (bei gleitender Arbeitszeit) die Zeitspanne im Verlauf eines Arbeitstages, während deren die Arbeitnehmer anwesetul sein müssen (im Ggs. zur tGleitzeit). Fjxa: PI. von t Fixum; Fixage [fi'ksaisa]. die; -. -n [frz. fixage. zu fixe, t Fixateur] (Fot.): fototechnisches Verfaiiren, bei dem das entwickelte Bild mit Hilfe von Chemikalien lichtbeständig gemacht wird; Fixateur [fiksa'to:?]. den -s, -e [frz. fixateur. zu: fixe = fest, beständig < lat. fixus, tfix (I. 1)1 (Technik): I. Stoff, der die Fälligkeit hat, dem Duft von Parfüms erhöhte Beständigkeit zu verleihen; < gibts vom Tier -Ambra oder Moschus zum Beispiel-, aber auch aus der Retorte (Petra 10.1966.122). 2. Zerstäuber, mit dem ein Fixativ aufgetragen wird; Fixation [fiksa- tßio:n], die; -. -en [frz. fixation. zu fixe. t Fixateur]: I. (veraltet) Festigung. 2. (Psych.) emotionale Bindung an jmdn., anetw. (vgl. fixieren 3); Fixativ [fiksa'ti.fl. das; -s. -e [...i:va; frz. fixatif, zu: fixe, f Fixateur] (Fachspr.): Mittel, das in verschiedenen Bereichen zum Festigen u. Härten verwendet wird; Blei-. Kohle- u. Kreidezeichnungen werden nach Besprühen mit einem F. wischfest; Fixator [fi'ksa:tor. auch: ...to:g], der; -s, -en [,..ksa'to:rDn; latinis.]: svw. t Fixateur (1); Fixe [fiksa], die; -. -n [zu t fixen (2)1 (Jargon): Spritze, mit der eine Droge injiziert wird; fjxen <sw. V.; hat> [1: engl.-amerik. to fix, eigtl. = festmachen, (einen Termin) festsetzen, zu (a)frz. fixe, t Fixateur; 2: engl.-amerik. to fix]: 1. (Börsenw.) ein Spekulationsgeschäft vornehmen in der Weise, daß man Papiere verkauft, die man noch nicht besitzt, von denen man aber hofft, sie vor dem Termin der Vertragserfüllung billiger, als man sie verkauft hat, zu bekommen. 2. (Jargon) Drogen ein spritzen; Ich kenne einen ... Fall, in dem einer sechs Jahre lang fixte (MM 13. 3. 71. 6); <Abl.:> Fjxer, der; -s. -: 1. (Börsenw.) Spekulant, der auf eine erwartete Baisse hin Geschäfte tätigt. 2. (Jargon) Drogenabhängiger, der sich ein Rauschgift einspritzt; die Quote der Fixer wurde gesenkt. Fixkr-: -bad, das: Lösung für das Fixieren (5 a) von fotografischem Material; U Dieses Auf und Ab ihres Zuhörens bildete gewissermaßen ein F. (Werfet, Himmel 9); -mittel. das: vgl. Fixativ; -natron, das. -salz, das (Fol.): für das Fixieren (5 a) von fotografischem Material verwendetes Salz. fixierbar [frksi^ba.s) <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: sich fixieren (1 b) lassend (häufig verneint): Aber das Motiv der Verfälschung ist nicht ein -es Interesse der ideologisch befangenen Subjekte (Fraenkel. Staat 138); fixieren [fi'ksi:ren] <sw. V.; hat) [zu lat. fixus. tfix (I. 1); 4: unter Einfluß von frz. fixer < mlat. fixäre. eigtl. = festmachen]: 1. (bildungsspr.) a) schriftlich niederlegen, in Wort od. Bild dokumentarisch festhalten; Beschlüsse schriftlich, in einem Protokoll f.; b) schriftlich! festlegen, formulieren; verbindlich bestimmen; ein Recht vertraglich f.; einen provisorischen Rechtsstatus ... neu zu f. (Dönhoff. Ära 46); der Termin ... ist ... auf den 4. Februar fixiert worden (Welt 16. 1. 65, 1). 2.a) (landsch., z.T. fachspr.) an einer Stelle befestigen, festmachen, -heften; den Aushang mit Tesafilm am Schwarzen Brett f.; den Pickel durch die Schlinge stecken und das Seil f. (Eidenschink. Fels 31); einen Knochenbruch f. (Med.: durch einen Gipsverband o. ä. ruhigstellen); b) (Gewichtheben) das Gewicht mit gestreckten Armen über dem Kopf halten u. damit die Beherrschung des Gewichts demonstrieren; er konnte das Gewicht nicht f.; c) (Ringen) den Gegner so festhallen, daß er sich nicht befreien kann; er konnte seinen Gegner auf den Schultern f. 3. <f. + sich) (Psych.. Verhaltensf.) sich emotional an jmdn., etw. binden in einer Weise, die die Überwindung einer bestimmten frühkindlichen Entwicklungsstufe nicht mehr zuläßt ; Die ... Verhaltensweise fixiert sich ... in einem ganz bestimmten Entwicklungsstadium des Jungvogels an ein Objekt seiner Umgebung (Lorenz, Verhalten I. 270); an/auf jmdn., etw. fixiert sein, bleiben. 4.a) die Augen fest auf ein Objekt richten, heften um es genau zu erkennen 1; einen festen Punkt in der Ferne mit den Augen f.; b) in für den Betroffenen unangenehmer, irritierender Weise mit starrem Blick unverwandt ansehen, anstarren, mustern; Hinrich- sen ... fixierte sein Opfer mit dem stumpfen Blick einer Riesenschlange (Kirst, 08/15, 201). 5.a) (Fot.) (fotografisches Material) im Fixierbad lichtbeständig machen; der Film wird entwickelt, gewässert u. fixiert; b) (Fachspr.) etw. mit einem Fixativ behandeln, um es unempfindlich, bes. um es wisclxfest zu machen; eine Kohle-, Kreidezeichnung f.; c) (Fachspr.) (pflanzlicheod. organische Gewebeteile) zum Zwecke mikroskopischer Untersuchung o.a. mit geeigneten Stoffen haltbar machen; Zunächst wird das herausgenommene Gewebe fixiert, d. h., die nach dem Tode einsetzenden Prozesse der Selbstauflösung ... werden verhindert (Medizin II. 67); <Abl.:> Fixknmg. die; -, -en; Fixigkeit ffiksufkajt], die; - (ugs.): Behendigkeit. Schnelligkeit, das Fixsein (2*b): bei seiner F. wird die Arbeit schnell geschafft sein; hat er... in aller F. und Stille eine Verwandlung an sich vorgenommen (Chr. Wolf. Himmel 151); Fixing [TiksiDl. das; -s, -s [engl, fixing, zu: to fixe = festmachen, bestimmen] (Börsenw.): die an der Börse (dreimal täglich) erfolgende Feststellung der Devisettkurse; Er ( = der Dollar) stand zum F. auf 2.825 DM (MM 19./20. 1. 74, 7); Fixismus [fi'ksismusl. der; - (Geol.): wissenschaftliche Theorie, die besagt, daß die Erdkruste als Ganzes od. in ihren Teilen fest mit ihrem Untergrutid verbunden ist (Ggs.: Mobilismus); Fixlaudon [fiks'kuKbn] (Interj.) (nach dem Feldherrn Laudon] (österr.): verflucht!; Ja, F., was erwartest denn diesesmal eigentlich so besonders? (Kraus. Tage II. 131): Fixum [fiksoml. das; -s. Fixa [zu tfix (I. 1)1: festes Entgelt für eine berufliche Tätigkeit, zu dem im allgemeinen noch eine zusätzliche Summe aus Einzelleistungen, z.B. Provision, hinzukommt; er hat nur ein bescheidenes F. Fizz Ifisj. der; -[es], (Sorten:) -e [engl, fizz, zu: to fizz = zischen, sprühen]: Mixgetränk aus Alkohol, Fruchtsaft, Ei und Sekt o.a.; zwei F. bestellen. Füll [Qel]. der; -s. -s [schwed. Qäll = Felsen, Berg]: baumlose Hochfläche oberhalb der Waldgrenze in Skandinavien. FJärd [ßertl. der; -[e]s. -e [schwed. Oärd]: tief ins Landinnere hineinreichender Meeresarm an der schwedischen u. finnischen Küste. Vgl. Fjord. FJeM [fleltl. der; -s. -s [dän. Oeld = Felsen. Berg] (veraltet): svw. TFjäll; Ffell [flel]. der; -s. -s [norw. Qell = Felsen. Berg]: svw. TFjäll. Fjord [fort], der; -[e]s, -e [schwed., norw. Ijord]: an eitler Steilküste! tief ins Landinnere hineinreichender, langgestreckter Meeresarm; <Zus.:> Fjprdküste, die; Fj^rdpferd, das: Vertreter einer in Norwegen gezüchteten Pferderasse mit kurzem, dickem Hals u. gedrungenem Körper, meist ockergelb mit schwarzen Beinen. FKK [ef ka:'ka:] <o. Art.) [Abk. für Freikörperkultur]: Nudismus; sich [nicht] für FKK begeistern. FKK- (mit Bindestrich): -AnhÄnaer, der; -Gelände, das; -Strand, der; -Urlaub, der; -Zeitschrift, die. FKKIer [...a:le], der; -s. - [zu TFKK] (ugs.): Atihänger der Freikörperkultur; an diesem Strandabschnitt tummeln sich die F. Fla [fla:]. die; -: Kurzwort für f Flugabwehr. Vgl. Fla-Panzer. Fla-Rakete. Flab [Aap], die; - (Schweiz.): Kurzwort für T Fliegerabwehr. flach [fiax] <Adj.) [mhd. vlach, ahd. flah]: 1. ohne größere Erhebung od. Vertiefung, in der Breite ausgedehnt, eben; ein -es Gelände; ein -es Dach; auf der -en (geöffneten, ausgestreckten) Hand; mit der -en Klinge (nicht mit der Schneide) schlagen; sich f. hinlegen (sich ausgestreckt auf einen ebenen Untergrund legen). 2. niedrig, ohne größere Höhe; ein -es Gebäude; Schuhe mit -en Absätzen; eine 852
flachs-, Flachs- -e (kaum gewölbte) Brust. 3. nicht tief: -e Teller; der Fluß ist an dieser Stelle f. (seicht): f. atmen (nicht tief durchatmen): Ü der Wein schmeckt f. (hat nicht viel Geschmack): meine Stimme ... hatte ... in M. f. und dünn geklungen (Kaschnitz, Wohin 18). 4. (abwertend) ohne gedankliche Tiefe u. daher nichtssagend, unwesentlich: oberflächlich, banal: eine -e Unterhaltung; er ist ein -er Mensch; Flach [-1, das; -[e]s, -e (Seemannsspr.): nicht tiefe Stelle im Meer od. Fluß: Untiefe (2). -flach H.das; -[e]s. -e. -flächner [-fk^ns], der; -s, - in Zusb.. z. B. Achtflach, Achtflächner. tych-, Ftych-: -baut der <PI. -bauten): ein- bis zweistöckiges Bauwerk, dazu: -bauweise, die: Bebauung eines Gebiets mit ein- bis zweistöckigen Häusern: -bett, das (Fachspr.): mit Daunen gefüllte Zudecke, bei der das Inlett in regelmäßigen Abständen zusammengenäht ist: -bogen, der (Archit.): flach gewölbter Bogen, -brüstig <Adj.; Steig, ungebr.; nicht adv.>: eine wenig gewölbte Brust besitzend: ein -es altes Hutzelmännchen; -dach, das: Dach mit geringer Neigung: ein Bungalow mit F.; -druck, der <P1. -e): 1. <o. PI.) Druckverfahten. bei dem die druckenden Teile mit den nicht druckenden in einer Ebene liegen. 2. ein im Flachdruck verfallen hergestelltes Druckerzeugnis, dazu: -drucker, der: für das Offsetverfahren ausgebildeter Drucker (Berufsbez.), -druckverfahren, das: svw. f-druck (1); ^eisen. das: 1. bandförmig gewalztes Eisen mit rechteckigem Querschnitt. 2. meißelähnliches Werkzeug zum Behauen von Steinen, zur Holzbearbeitung o.a.: -fallen <st. V.; ist) (salopp): (von einem erwarteten od. erhofften Ereignis o.a.) nicht stattfinden, nicht eintreten: ausfallen: der Ausflug fällt flach; Die ... putzen alles weg, was ich auftische, und gehen noch kauend davon. Dankeschön fällt flach (Hörzu 23, 1971. 127); -feile, die: flache Feile (im Unterschied zu einer runden od. dreieckigen Feile): -glas, das: plattenförmi- ges Glas für Fensterscheiben u.a.: -hang, der: svw. tGleit- hang; -köpf, der (abwertend): geistig wenig reger, dummer, geistloser Mensch: Jahrelang diesen Flachköpfen zuzuhören- das tut natürlich seine Wirkung (Böll, Haus 136); -köpfig [-kceofit;] <Adj.): nicht viel Geist besitzend: geistlos: Einem -en Intellektuellen könnte Seydel dies nicht erklären (Werfei, Himmel 221); -kopfnagel, der: Nagel mit flachem Kopf: -kopfschraube, die: vgl. -kopfnagel; -küste, die (Geogr.): allmählich abfallende Küste (Ggs.: Steilküste); -land, das <o. PI.): ausgedehnte Landfläche mit geringen Höhenunterschieden, dazu: -landbahn, die: Bahn für den Eisschnellauf in einer Höhe unter 1000 m Der 23jährige Münchener ..., der in der Qualifikation mit 4:48,0 Minuten einen neuen Weltrekord für -en erzielt hatte (MM 9. 9. 68. 13); -linder, der; -s. -: Bewohner des Flachlandes: Wenn die F. die ersten Rosen bewundern, blüht hier (= im Erzgebirge) der Flieder (Gast. Bretter 71); Lawinen: „Leichtsinnige F.44. die den Ausbruch aus dem Suldental am Ortler riskiert haben, starben im Schnee (Spiegel 19. 1975. 10); -landtiroler, der (ugs. scherzh. abwertend): jmd.. der kein Gebirgsbewohner ist, aber wie ein Gebirgsbewohner gekleidet ist u. sich auch entsprechend zubenehmen versucht: -laufer,der (Leichtathletik): Läufer, der auf Läufe olme Hürden od. Hindernisse spezialisiert ist: biegen <sw. V.; hat) (salopp): 1. (sich + f.) sich für kurze Zeit schlafen legen: sich nach dem Essen f. 2. unter Gewaltanwendung auf den Boden strecken, hinlegen: -liegen <st. V.; hat. landsch. auch: ist) (salopp): krank sein: wenn du nicht vorsichtig bist, liegst du bald wieder flach; willst anfangen bei mir oder nicht? Letztes Angebot ... das hat doch keinen Zweck ... Drei Tage hinterm Steuer und ich liege wieder flach (v. d. Grün. Glatteis 323); -mann, der <P1. -männer): 1. (ugs. scherzh.) kleine, flache : Schnaps lflasche, die man in die Tasche stecken kann: Frau Korass... schenkt mir einen F. mit Sliwowitz (ADAC- Motorwelt4,1975.118). 2. * einen F. bauen (salopp; sterben: nach der Vorstellung, daß der Tote flach auf dem Boden liegt); -meißel, der: Meißel mit breiter Schneide: -moor, das (Geogr.): Moor, das durch Verlamlung entstanden ist: -paß. der (Fußball): ein flach zugespielter Paß (3), dazu: -paßspiel, das: -relief. das: svw. T Basrelief; -rennen, das (Sport): Pferderennen od. Lauf auf ebener Botin ohne Hindernisse: -schuß.der (Fußball): Schuß, dessen Bahn in niedriger Höhe über dem Boden verläuft: -stahl, der: vgl. -eisen (1); -strecke, die (Leichtathletik): Laufstrecke mit ebener Bahn (thne Hürden od. Hindernisse: -wasser, das <o. PL): flaches, seichtes Wasser: -Webstuhl, der: Webstuhl mit waagrecht gespannter Kette: -wurzler [-vurtßlB], der; -s, - (Bot.): Pflanze mit flach unter der Bodenoberfläche verlaufenden, Seitenwurzeln (Ggs.: Tiefwurzler): die Fichte gehört zu den -n; -zanae. die: Zange mit flachen Backen zum Biegen von Draht. Blech o.a.: -ziegel. der: flacher Dachziegel (z. B. Biberschwanz). Flache [flaxal. die; -. -n (Schweiz.): ebene Strecke (z.B. bei einem Radrennen); Fläche ['fle^l, die; -. -n [mhd. vleche. zu T flach]: 1. nach Länge u. Breite flach ausgedehnter Bereich: ebenes Gebiet: eine F. von 100 Quadratmetern. 2. glatte flache Außenseite, Oberfläche eines Körpers, Gegenstands: eine glatte F.; ein Würfel hat sechs -n. flachen-, Flächen-: -ausdehnung, die: Größe einer Fläche in Längeu. Breite: -berechnung, die: mathematische Berech- nung der Größe einer Fläche: -blitz, der: flacher, breiter Blitz: -brand, der: über eine größere Fläche sich erstrecken- der Brand: Ü Als der ... Kleinkrieg sich allmählich zu einem F. ausweitete (MM 10.4. 75,2); -ertrag, der: Ertrag auf einer bestimmten Ackerfläche (im allgemeinen auf einem Hektar): die Aussaat hatte sich in diesem Jahr um einige Wochen verzögert, und das könnte auch geringere Flächenerträge erwarten lassen (Welt 19. 8. 65. 9); -gleich <Adj.; 0. Steig.; nicht adv.) (Math.): (von zwei od. mehreren geometrischen Figuren) in der Größe der Fläche übereinstimmend: die beiden Dreiecke sind f.; -inhalt, der (Math.): den F. eines Rechtecks. Kreises berechnen; -maß, das (Math.): Maßeinheit für die Berechnung der Größe einer Fläche: Hektar. Morgen sind -e; -nutzung, die: Nutzung einer größeren Fläche (einer Gemeinde o. ä.) für bestimmte Zwecke, dazu: -nutzungsplan, der: von den Gemeinden zu erstellender Plan, der die beabsichtigte Nutzung der Fläche der Gemeinde veranschaulicht: im F. ist ein Flugplatz ausgewiesen; -treu <Adj.; o. Steig.): (von Landkarten) eine Fläche tnaßstabgetreu abbildend: -e Projektion (Kartographie; Projektion, bei der alle abgebildeten Flächen gegenüber dem Original im gleichen Maßstab verkleinert erscheinen): -widmungsplan, der (österr.): svw. t-nutzungsplan; -Wirkung, die: die F. einer Tapete. fl$dienhaft <Adj.): 1. sich über eine Fläche erstreckend: War die Gewalteinwirkung -er, so resultiert eine Blutunter- laufung unter der Haut (Medizin II, 49). 2. nur sehr allgemein u. olme deutliche Konturen dargestellt : wo eine Wissenschaft ... diesen Schritt nicht tun kann, erscheint sie ... leicht als unrealistisch und f. (Gehlen, Zeitalter 25); <Abl.:) Fl^dienhaftigkeit, die; -; Flachheit, die; -, -en: 1. <o. PI.) das Flachsein: die F. des Busens. 2. (abwertend) a) <o. PI.) Geistlosigkeit, Gedankenarmut, geistige Oberflächlichkeit: Die pathetische F. seines Geistes war mir ... noch nicht aufgegangen (Niekisch. Leben 24); b) geistlose, oberflächliche Bemerkung, Äußerung: er gibt immer nur -cn von sich; flächig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. eine breitere Fläche bildend, abgeflacht: ein -es Gesicht. 2. sich auf einer Fläche ausdehnend: -e Aufforstungen; Aber es hat die Bilder aneinandergesetzt. f. aneinandergepappt (Tucholsky, Werke II. 497); -flächner T-flach. Flachs [flaks]. der; -es [ 1: mhd. vlahs. ahd. flahs. zu f flechten; 2: rückgeb. aus t flachsen]: 1. a) einjährige, blau- od. weißblühende Pflanze mit bastreichen Stengeln u. ölhaltigen Samen: F. anbauen; der F. blüht; b) Faser der Flachspflanze, die gesponnen zu Leinen verarbeitet wird: F. spinnen, hecheln. 2, (ugs.) leichthin gemachte spaßige Äußerung mit der man einen anderen neckt, aufzieht '. das war nur F.; [jetzt mal) ganz ohne F. (im Ernst): bei dem blüht der F. (er spaßt gern). ftychs-, Flachs- (Flachs 1): -anbau, der <o. PI.); -bau, der <o. PL); -blau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. f himmelblau: strahlend und leicht segelten Juniwölkchen über das -e ... Gewölbe der Tage (A. Zweig. Grischa 180); -blond <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): hellblond: -es Haar; -breche, die: Gerät zum Zerbrechen der Flachsstengel: -darre, die: Anlage zum Darren des Flachses: -ernte, die; -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): hellgelb: -faser, die; -feld,das; -garn,das: Leinenfaden aus Flachs: -gelb <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): hellgelb: -haar, das: hellblondes Haar. dazu: -haarig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -köpf, der: Kind, junger Mensch mit hellblondem Haar: Neben uns liegt ein verängstigter Rekrut, ein F. (Remarque. Westen 48), dazu: -köpfig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.); -raufe, die: Gerät zum Raufen des Flachses: -riflfel, die: Gerät 853
Flachse zum Riffeln des Flachses; -röste, die: a) svw. T Röste (2 a); b) vgl. ^darre; -samen, der: svw. t Leinsamen; -schwinge, die: Gerät zum Schwingen des Flachses; -Spinnerei, die: Fabrik, in der Flachs zu Leinenfäden gesponnen wird; -Stengel, der: -stroh, das. Flachse fflaksa], die; -. -n (bayr., österr.): svw. tFlechse. flachsen t'flaksn] <sw. V.; hat) [vidi, ostmd. flachsen = (durch)hechelii; vgl. Flachs (2)1 (ugs.): jmdm. gegenüber scherzend Unsinn reden u. sich dabei auf seine Kosten amüsieren ; jmdn., indem man ihm Unwahrheiten erzählt oder Dinge übertreibend darstellt, necken; mit jmdm. f.; Die Russen flachsten mit einer Ostarbeiterin (Kempowski. Uns 7); Zum erstenmal das Nationaltrikot getragen. Zwei Stunden später schon flachsten sie: „Das hatten wir uns viel schlimmer vorgestellt." (Bild 9. 6. 64, 5); er hat nur geflachst (hat es nicht ernst gemeint); Ihn stört's nicht, wenn Ihn die Jungs flachsen: „Da hast du auch noch besser gesungen." (Hörzu 47.1972. 28); <Abl.:) Flachserei [flaksa'raj], die; -, -en (ugs.): I. <o. PI.) fortwährendes Flachsen, 2. flachsende Bemerkung; flächsern [flekscn] <Adj.; o. Steig.; nur attr.): 1. aus Flachs bestehetul; den Flachs betreffend: welche (= die Weiber), zu Seiten des Webstuhles hockend ... mit Fingern und Hölzern die -en Querfäden durch die längsgespannten gezwängt ... hatten (Th. Mann. Joseph 205). 2. svw. tflachsfarben: krächzte der Mann unter einem langen, -en Schnurrbart hervor (Remarque, Triomphe 112). 'flacken ['flaknl <sw. V.; hat) [frühnhd. (oberd.) vlackenl (selten): svw. I flackern: Jetzt flackt die Lohe (Kaiser. Villa 59). Hlacken [-] <sw. V.; hat) Ischwäb.. bayr. flacken. H. u.l (südd.): faul daliegen: er flackt den ganzen Tag. Flacker-: ^feuer, das (Seemannsspr.): mit behelfsmäßig her- gestellten Fackeln gezeigtes Feuer als Signal; -lampe, die: Lampe, die zu Signalzwecken an- u. ausgeht; -licht, das: flackerndes Licht; -schein, der: vgl. blicht: Der rote F. lenkte das Feuer der feindlichen Artillerie auf das Haus (Plievier, Stalingrad 316). flack[e]rig ['flak(3)n<;] <Adj.; Steig. ungebr.):/Zöc/c^7*/: das -e Licht der Fackel; flackern ['flaken] <sw. V.; hat) [spätmhd. vlackern]: l.a) unruhig, mit zuckender Flamme brennen: die Kerze, das Kaminfeuer, die Öllampe flackerte; b) (vom elektrischen Licht) in kurzen, unregelmäßigen Abständen an- u. ausgehen: die Glühlampe, das Licht flackert. 2. sich unruhig bewegen: seine Augen flackerten vor Erregung. Flacon: t Flakon. Fladen [fla:dn], der; -s, - [mhd. vlade.ahd. flado = Opferkuchen]: 1. in der Pfanne gebackene flache süße Mehlspeise: einen F. backen; Dann schneidet man die F. kreuzweise durch, damit gleiche Stücke entstehen (Hörn. Gäste 269). 2.*) flach u. breit sich erstreckende breiige Masse: Ü jene ... Gulaschkanone, die wie auf einem F. von Gesichtern ... zu schwimmen schien (Plievier. Stalingrad 332); b) kurz für tKuhfladen. 3. (landsch.) großes Stück Brot txl. Kuchen; <Zus: > Fladenbrot, das: flaches -rundes j Brot. Flader ['fla:del. die; -. -n [spätmhd. vlader. zu: vlader(e)n = flattern, flackern (nach der Ähnlichkeit mit einer flak- kernden Flamme)!: bogenförmiger JaJiresring des Sehnenschnitts beim Bautnstamm; Maser, Holzader; <Zus.:) Flg- derholz, das: Holz mit Maserung, Fl&derschnitt, der: Schnitt durch einen Baumstamm, durch den die Jaliresringe zur Geltung kommen; <Abl.:) fladerig. fladrig ['flaritolri^ <Adj.>: gemasert. fladern ['fla:dBn] <sw. V.; hat) Iviell. zu rotw. fladern = waschen, f fleddern] (österr.): stehlen: Ich schätze daher, daß irgendein armer Vetter ... auf die Idee gekommen ist, das Familienalbum zu f. (Express 5. 10. 68. 4). Fladerung, die; - [zu I Flader]: Maserung des Holzes; fladrig: svw. f fladerig. Fladmsche [fla'dru:Jd]. die; -. -n [zu md., niederd. fladdern = flattern] (preuß. f schles.): Haube mit Bändern u. Rüschen; Fbduse[fla'du:z3]. die; -,-n [zu niederd. fladdern = flattern unter Einwirkung von frz. flauer = schmeicheln] (niederd.): 1. svw. tFladrusche. 2. Schmeichelei: -n machen (jmdm. schmeicheln). Flagellant [flagc'lant], der; -en, -en [lat. flagelläns (Gen.: flagellantis). 1. Part, von: flagelläre = geißeln, schlagen]: 1. Angehöriger religiöser Bruderschaften des Mittelalters, die durch Selbstgeißelung Sündenvergebung erreichen wollten. 2. (Med.. Psych.) sexuell abnorm veranlagter Mensch, der in Züchtigung u. Geißelung geschlechtliche Erregung u. Triebbefriedigung sucht; <Abl.:> flageltontisch <Adj.; o. Steig.): in der Art der Flagellanten (1); Flagellantjsmus, der; - (Med., Psych.): abnormer Trieb zur sexuellen Lust gewinnung durch Flagellation; Fbgellgt, der; -en. -en <meist PI.) [zu lat. flagellum = Geißel] (Biol.): Einzeller mit einer od. mehreren Geißeln zur Fortbewegung, Geißeltierchen; Flagellation [flagElatßio:n], die; - (Med.. Psych.): aktive od. passive geschlechtliche Erregung u. Triebbefriedigung durch Züchtigung u. Geißelung mittels einer Riemen- od. Strickpeitsche; Fbgelle: t Flagellum; FlageHomank. die; -: svw. tFlagellantismus; Flagellum[fla'gelum],das; -s, ...llen. Flagelle [fla'geb], die; -, -n [lat. flagellum = Geißel, Peitsche]: 1. (Biol.) Fortbewegungsorgan vieler einzelliger Tiere u. Pflanzen. 2. Riemen- od. Strickpeitsche eines Flagellanten (2). Flageolett [flaaolet], das; -s, -e u. -s [frz. flageolet, zu lat. fläre = blasen] (Musik): I. besotuiers hohe Flöte, kleinster Typ der Schnabelflöte. 2. flötenäimlicher Ton bei Streichinstrumenten u. Harfe, der durch leichtes Berühren erzeugt wird. 3. Flötenregister der Orgel; <Zus.:) Flageoletten, der: svw. t Flageolett (2). Fl^gg-: -leine, die: svw. t Flaggenleine: Kapitän ... Weniger ... weigerte sich ..., die deutsche Kriegsflagge ... wegfieren zu lassen. Er blieb neben der F. stehen (Spiegel 6, 1976, 10); -Offizier, der: höherer Seeoffizier, dem ein Verband von Kriegsschiffen unterstellt ist; -schiff, das: 1. Kriegsschiff, das die Flagge des an Bord befindlichen Flaggoffiziers gehißt hat. 2. das jeweils größte Schiff einer Flotte od. Reederei: Ü das 600-Modell ist das F. (größte u. teuerste Mtxiell) dieser Autofirma. Flagge l'flagd], die; -, -n [aus dem Niederd. < engl, flag]: an einer Leine befestigte Fahne als Hoheits- od. Ehrenzeichen eines Staates, im Seewesen als Erkennungszeichen u. Ver- ständigungsmittel für Schiffe'. die an einem Flaggenmast, -stock o.a. gehißt od. befestigt wird: die F. hissen/(auch:) heißen, einholen, setzen (Seemannsspr.; aufziehen): das Schiff fährt unter finnischer, neutraler, feindlicher F.; (Leichtathletik:)die rote F. signalisiert einen Regelverstoß; *dle F. streichen (sich geschlagen geben; nach dem seemännischen Brauch, als Zeichen der Niederlage die F. einzuziehen; vgl. engl, to strike the flag): vor diesen Argumenten mußte er die F. streichen; F. zeigen (seine Meinung od. Erwartung mit Nachdruck u. deutlich zu erkennen geben; nach engl, to show the flag): Gromyko will bei seiner Reise nicht zuletzt aber auch „F. zeigen", damit die Bäume der amerikanischen Diplomatie ... nicht... in den Himmel wachsen (MM 24. 4. 74. 2); unter falscher F. segeln (eine bestimmte Identität vortäuschen); <Abl.:> flüggen <sw. V.; hat): aus einem besonderen Anlaß Fahnen hissen: die öffentlichen Gebäude haben geflaggt. Flüggen-: -aiphabet, das (Seew.): Darstellung des Alphabets durch verschiedene Flaggen; -ehnmg, die: Hissen u. Einholen der Flagge als Ehrenbezeigung; -gab, die: festliches Beflaggen eines Schiffes; -gruB, der: Gruß zwischen Schiffen, wobei die Flagge halb niedergeholt und. naclidem der Gegrüßte dasselbe getan hat, wieder hochgezogen wird; kleine, die: Leine, an der eine Flagge befestigt wird; -mast, der: Mast, an dem eine Flagge gehißt wird; -parade, die: das feierliche Hissen der Dienst- od. Nationalflagge bei Sonnenaufgang u. das Niederholen bei Sonnenuntergang; * es ist mir eine innere F. (ugs. veraltend; ich fü/de mich dadurch se/tr geehrt u. erfreut); -signal, das: Signal, das mit Hilfe einer Flagge gegeben wird; -Stange, die: vgl. MTiast; -stock, der (Seemannsspr.): Stock am Heck eines Schiffes, an dem die Flagge befestigt wird; -tudi, das <PI. ...tuche): Tuch, aus dem eine Flagge angefertigt ist. flagrant [flagrant] <Adj.; -er. -este> [frz. flagrant < lat. flagräns (Gen.: flagrantis) = brennend]: deutlich u. offenkundig ;im Gegensatz zu etw. stehend/, ins Auge fallend: ein -er Verstoß. Widerspruch; Aber die Verdinglichung der Verfahrungsweise wird daran f., daß ... (Adorno, Prismen 169). Vgl. in flagranti. Flair [fle:$]. das. seltener: der; -s [frz. flair = Geruchssinn; Spürsinn, zu: flairer = riechen, wittern < lat. fragrare = stark riechen, duften]: 1. die einen Menschen <xi. eine Sache umgebende als positiv, angenehm empfundene, persönliche Note; Atmosphäre; Fluidum: sie hatte ein F. von Extravaganz; Dem F. Bayerns konnte sich der Botschafter 854
flanken der Sowjetunion ... nicht ganz entziehen (MM 2. 5. 68. 13); Ihr (= der großen Welt) F. betäubt selbst den Großstädter wie schweres Parfüm (Welt 31. 10. 64. 9). 2. (bes. Schweiz., sonst selten) feiner Instinkt, Gespür: wir suchen einen Kandidaten mit F. für den Außendienst. Flak [flak]. die; -. -. auch: -s [Kurzwort für: Flug(zeug)ab- wehrkanone] (Milit.): 1. Flugabwehrkanone. 2. <o. PI.) Flugabwehrartillerie. Ftyk-: -artillerie.dic: svw. f Flugabwehrartillerie; -batterie, die; ^feuer, das; ^Beschütz, das; ^gürtel, der: rings um ein zu schützendes Objekt aufgebaute Flakstellungen: zwischen dem F. an der Küste und der Ballonsperre vor London sollten wiederum Jäger operieren (Spiegel 48. 1965. 86); -helfer, der: (im 2. Weltkrieg) noch nicht wehrpflichtiger Helfer bei der Flak: ^Helferin, die: w. Form zu T ^-helfer; -kreuzer, der: kleiner Kreuzer, dessen Artillerie hauptsächlich aus Flak besteht: ^soldat, der; -Stellung, die; -türm, der: Turm od. turmartiger Aufbau für eine Flakstellung: immer mit dem Blick auf den trostlos häßlichen, halb verfallenen F. im Augarten (Kaschnitz, Wohin 117). Flakon [flakö:], das od. der; -s, -s [frz. flacon < spätlat. flasca, flasco = Flasche < germ. *flaska, t Flasche]: Glas- fläschchen mit Stöpsel zum Aufbewahren von Parfüm o.a.: Riechfläschchen. Flambeau [flä'bo:], der; -s, -s [frz. flambeau, zu afrz. flam- b(l)e = Flamme < lat. flammula = kleine Flamme!: 1. (veraltet) Fackel. 2. mehrarmiger Leuchter mit hohem Fuß: Ftamberg fflamberk], der; -[e]s, -e [frz. flamberge, in Anlehnung an flambe = Flamme < Floberge = Name des Schwerts von Renaut de Montauban. der Hauptgestalt des gleichnamigen afrz. Heldenepos < fränk. Flötberga, einem Frauennamen]: mit beiden Händen zu führendes Landknechtsschwert mit wellig-geflammter Klinge, Flammenschwert: flambieren [flam'biTan] <sw. V.; hat) [frz. flamber < lat. flammäre = (ent)flammen, brennen]: I. Speisen (z. B. Fleisch, Früchte) mit Alkohol übergießen, anzünden u. brennend auftragen. 2. (veraltet) absengen, ab- flammen: flamboyant [fläbQa'jant] <Adj.; Steig, ungebr.) [frz. flamboyant. 1. Part, von flamboyer = flammen, aufleuchten, zu afrz. flambe, TFlambeau] (bildungsspr.): l.a) flammend, geflammt: -e Muster; b) farbenprächtig, grellbunt: während schwarze Teenager in -en Satinblusen friedlich vorbeiziehen (Spiegel 44. 1974. 156). 2. heftig, energisch: Namentlich die Bundeswehr ist mit solch -em Zugriff aufgestellt worden (Spiegel 40. 1966. 24); Flamboyant [fläbQa'jä.l.der; -s. -s [frz. flamboyant. eigtl. = flammend]: bis zu 12m hofier, als prächtig blühender Zierbaum angepflanzter Vertreter einer Fcunilie tropischer u. subtropischer Holzpflanzen mit zierlichen Blättern u. scliarlachroten, gelb- gestreiften Blüten in traubigen Blütenständen: Fhmboyant- stil IflabQa'jä:-], der; -[e]s [frz. style flamboyant, eigtl. = geflammter Stil (nach den Schmuckformen)]: der spätgotische Baustil in England u. Frattkreich. Flamen ['fla.me.n]. der; -. ...mines ['fla:mine:s; lat. flamen. eigtl. wohl = Opferhandlung, vgl. got. blötan = verehren] (meist PI.): eigener Priester eines einzelnen Gottes im Rom der Antike. Fbmenco [fla'menko]. der; -[s]. -s [span. flamenco, eigtl. = flämisch; (andalusischer) Zigeuner < mniederl. Vlaminc = Flame]: a) andalusisches, Tanz lied: b) stark rhythmisch bewegter Solo- od. Paartanz, der auf den Flamenco (a) getanzt u. dessen schnell wechselnder Rhythmus durch Stampfen, Klatschen od. durch Kastagnettenbegleitung akzentuiert wird. Flamensa [fla'menga], Flamengo [...go]. Flamingo, der; -s, - [H. u.J: Krepp in Leinwandbindung mit Querrippen u. glänzender Kette. Flame-out f'fleimaot], der; -s, -s [engl, flameout, eigtl. = Zu-Ende-Flammen] (Flugw.): durch Treibstoffmangel bedingter Ausfall eines Flugzeugstrafiltriebwerks. Flamingo [fla'mmgo]. der; -s. -s [span. flamenco. viell. zu lat. flamma = Flamme (wegen des „geflammten" Gefieders)]: 1. gesellig, vor allem an Salzseen u. Brackgewässern in Südeuropa, Südasien, Afrika sowie Mittel- u. Südamerika lebender, graziler, weiß, rot od. rosafarben befiederter, bis 1,4 m hoher Wasservogel mit ungewöhnlich langen Beinen, sehr langem Hals u. einem vorn abgebogenen Schnabel. 2. svw. tFlamenga. Flamisol [flami'zo:!]. der; -s [Kunstwort]: Krepp in Leinwandbindung mit Querrippen u. matter Kette. Ftyiran-: ^kohle, die: mit langer Flamme brennende Steinkohle: M>fen. der (Technik): Ofen, bei dem die heißen Verbrennungsgase über das in einer Mulde befindliche Schmelzgut streichen: ^punkt, der: Temperatur, bei der sich ein Brennstoff entzündet: -röhr,das (Technik): Rohr in einem Dampfkessel, das von den Heizgasen durchströmt wird u. seine Wärme an das umgebende Wasser abgibt. Flämmchen ['flauen], das; -s. -: f Flamme (1. 2a); Flamme [flama].die; -, -n [mhd. vlamme < lat. flamma]: 1. <Vkl. Flämmchen) hochschlagender Teil des Feuers: längliche, nach oben spitz auslaufende, bläulich od. gelbrot leuchtende Verbrennungserscheinung: die F. züngelt; Ü die -n der Liebe, des Hasses, der Leidenschaft; * in [hellen] -n stehen (lichterloh brennen): der Dachstuhl stand in -n; in [Rauch und] -n aufgehen (vollständig verbrennen, vom Feuer völlig zerstört werden): das Dorf ging in -n auf. 2,a) <VkI. Flämmchen) an der Luft verbrennender Gasstrom: auf kleiner F. kochen; b) Stelle, an der Gas /an einem Kochherd/ zum Zwecke des Kochens angezündet werden kann: ein Gasherd mit vier -n. 3. (ugs. veraltend) Freundin eines Mannes (in bezug auf ein erotisch bestimmtes Verhältnis): Mädchen, Frau, in die ein junger Mann verliebt ist: wie heißt deine neue F.?; <Abl.:> flammen ['flaman] <sw. V.; hat) /vgl. flammend, geflammt/ [mhd. vlammen]: 1, (geh., veraltet) mit hochschießender, aufschlagender Flamme brennen, lodern: das Feuer flammt im Kamin. 2. (geh.) vor Erregung leuchten, funkeln: seine Augen flammten vor Zorn; flammen ['floron] <sw. V.; hat) (bes. Technik): absengen. flammen-. Flammen-: -Wume, die: svw. ? Phlox; -förmig <Adj.; o. Steig.); ^meer, das (geh.): große brennende Fläche: die Stadt war ein einziges F.; -Schwert, das: svw. t Flamberg; ^tod, der (geh.): Tod durch Verbrennen: ^werfer, der: I. (Milit.) Nahkampf gerät, bei dem flüssiger Brennstoff verspritzt wird, der sich beim Ausströmen entzündet. 2. (ugs. scherzh.) Feuerzeug, das mit großer Flamme brennt: ~zei- chen, das (geh.): Feuersignal. flammend <Adj.; nicht adv.): 1. strahlend, funkelnd, leuchtend!rot i: ein -es Rot; -e Haare; f. rot werden. 2. leidenschaftlich-mitreißend, begeistert: eine -e Rede halten. Flammeri ['flamari], der; -[s], -s [engl, flummery. eigtl. = Haferbrei < kelt. (kymrisch) llymru]: kalte Süßspeise aus Milch, Zucker, Stärkeprodukten u. Früchten (die zum Servieren gestürzt wird). Fkanconade: T Flankonade. Flanell [fla'nel], der; -s, -e [frz. flanelle < engl, flannel. zu kelt. (kymrisch) gwlän = Wolle]: gerauhtes Gewebe in Leinen- od. Köperbindung aus / Baum /wolle für Wäsche od. Oberbekleidung: ein Nachthemd, ein Kostüm aus F. Flanell-: -anzug, der: meist grauer Anzug aus Flanell: -bhise, die: Bluse aus leichtem Flanell: ^hemd, das: vgl. ^bluse; ^hose.die: vgl. ^anzug; ^kostüm, das: vgl. ^anzug; ^nacht- hemd, das: vgl. ^bluse; -rock, der: vgl. -anzug. flanfllen <Adj.; o. Steig.; nur attr.): aus Flanell: flan?llig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): flanellartig, wie Flanell. Flaneur [fla'no:^], der; -s, -e [frz. flaneur]: jmd.. der flaniert: Der ..Boulevard Leopold44 ist dann abends voll von -en beiderlei Geschlechts, die ... die anderen -e betrachten (Welt 5. 3. 69. 22); flanieren [fla'nkran] <sw. V.; hat/ist) [frz. fläner < aisl. flana = ziellos umherlaufen]: ohne ein bestimmtes Ziel langsam Spazierengehen an einem Ort, an dem man andere sehen kann u. selbst gesehen wird: durch die belebten Geschäftsstraßen f.; Man hastete auch nicht, man flanierte in Leningrad (Koeppen, Rußland 144). Flanke I'flaoka], die; -. -n [frz. flanc < afränk. 'hlanka = Hüfte, Lende, Weiche]: 1. weicher seitlicher Teil des Rumpfes I von Tieren/, Weiche: das Pferd stand mit zitternden -n da; Ü das Motorrad fuhr dem Lastzug in die F. 2. (Milit.) rechte od. linke Seite einer marschierenden od. in Stellung gegangenen Truppe: die F. war ungeschützt. 3. (selten) breiter, zwischen 40 u. 50 Grad geneigter seitlicher Berghang. 4. (selten) Seite (eines Gebäudes): ein Zahnrad hat eine rechte und eine linke F. 5. (Sport) a) (Turnen) Stützsprung über ein Turngerät, bei dem eine gestreckte Kör perseite dem Gerät zugewendet ist: mit einer F. vom Barren abgehen; b) (Ballspiele) [halb /hohe Ballabgabe vor das gegnerische Tor von der Seite her: eine F. schlagen; c) (Ballspiele) rechter od. linker Sturmteil einer Mannschaft: d) (Ballspiele) rechter od. linker Teil des Spielfeldes: über die rechte F. spielen; e) (Fechten) untere Blöße auf der rechten Seite: <Abl.:> flanken ['flankn] <sw. V.; hat): a) 855
Flanken - (Ballspiele) den Ball halb hoch von der Seite her vor das gegnerische Tor spielen: b) eine Flanke (5 a) machen. Ftynken-: -angriff, der (Milit.): Angriff von der Flanke (2) her, ^ball, der (Ballspiele): als Flanke (5 b) geschlagener Ball: -deckung.die (Milit.): Deckung der Flanke (2Y. -feuer, das (Milit.): Feuer, das in die Flanke (2) des gegebenen Ziels geleitet wird, -gleitstoß, der (Fechten): ]Filo in die gegnerische Flanke: -lauf, der (Ballspiele): das Eindringen in die gegnerische Abwehr, indem ein Spieler an der Au/Jenseite des Spielfelds mit dem Ball läuft u. ihn dann vor das Tor spielt: -schuß, der (Ballspiele): als Flanke (5 b) geschossener Ball: -schütz, der (Milit.): Schutz der Flanke (2); -Sicherung, die: vgl. -deckung; -sprang, der (Turnen): Sprung aus dem Stand, bei dem die gestreckten u. geschlossenen Beine seitwärts schwingen: -Wechsel, der (Ballspiele): Vorlage, bei der der Ball von einer Seite des Spielfeldes auf die andere geschlagen wird. flankieren [flarTki.ran] <sw. V.; hat) [frz. Hanauer, zu: flanc. tFlankel: zu beiden Seiten von etw.% jmdm. stehen, gehen: schützend begleiten: der Sarg, der König wurde von Ehrenwachen flankiert; zwei Türme flankierten das Tor, Ü flankierende Maßnahmetn] (zusätzliche, unterstützende Maßnahme n zu einem Gesetz, einer politischen Entscheidung o.a.): Flankonade [...ko'naxb], die; -. -n [frz. flanco- nade] (Fechten): svw. fFlankengleitstoß. Flansch [flanj], der; -[e]s, -e [spätmhd. vlansch = Zipfel]: ringförmige Verbreiterung am Ende eines Rohrs od. einer Welle zum Aneinanderschrauben od. zum Anschrauben an ein Gehäuse: Ein F. am Auspuff hatte sich gelöst (Frankenberg, Fahrer 107); die Rohre durch -e miteinander verbinden; <Abl.:> flanschen ['flanjn] <sw. V.; hat): ein Rohr od. eine Welle mit einem Flansch versehen: <Zus.:> Ftyn- sch[en)dichtung, die: Dichtung zwischen zwei Flanschen: Fl«nsdi[en]verbindiing, die: Verbindung zweier Rohre od. Wellen mit Flanschen. Flap [fiep], das; -s, -s [engl, flap = Klappe] (Flugw.): svw. tKrüger-Klappe: Das fehlende „Flap44- eine Start- und Landehilfe für zu kurze Rollbahnen - wurde ... gefunden (MM 25.9. 72,* 13). Fla-Panzer, der; -s. - (Milit.): Panzer mit Spezialausrüstung zur Flugabwehr. Flappe ['flapol, die; -. -n [mniederd. vlabbe] (md., nordd): /schiefer, verzerrter, Mund: halt die F.!; eine F. ziehen (schmollen). flappen I'flapn] <sw. V.; hat) /vgl. geflappt/ [aus dem Nie- derd.; wohl lautm.]: (meist von Gegenständen aus Stoff) sich mit klatschendem Geräusch > im Wind bewegen: Der Wind ... fing ... an zu krüseln. das Segel flappte (Fallada. Herr 67); Ü Wir liefen .... wir keuchten .... und der Wind riß uns große, flappende Atemwattebäusche vom Mund (Schnurre. Bart 189); 'Flapper ['fiepe], der; -s, - [engl, flapper. zu to flap = flattern]: engl. u. amerik. Bez. für junges Mädchen mit übertrieben jungenhaftem u. emanzipier- tem Jedoch noch unreifem Auftreten: 2Flapper fflape], der. -s, - [zu t flappen]: Damenhut aus Filz mit breiter, schwingender Krempe: Zum eleganten Kleid oder Complet will der F. getragen werden, der Hut mit der breiten, weichgewellten Krempe, die das Auge schützt vor sengender Sonne (MM 6. 3. 70. Die Mode 5); flappig [flapu;] <Adj.) 1. in floppender Art: U Der ( = der Regendunst) zog schnell und in f. runterhängenden Fetzen über uns hin (Schnurre. Bart 110). 2. (südwestd.) svw. t flapsig. Flaps [flaps]. der. -es. -e [ausdem Niederd.. wohl zu t Flappe] (ugs.): junger Mensch mit ungeschliffenen od. schlechten Manieren: <Abl.:) flapsig ['flapsu;] <Adj.) (ugs.): in der Arteines Flaps, schlechte Manieren zeigend: eine -e Antwort; sich f. benehmen. Flg-Rakete, die; -. -n (Milit.): Flugkörper zur Bekätnpfung feindlicher Luftziele (z. B. Flugzeuge. Raketen). Fläschchen rfkj^n]. das; -s. -: T Flasche (1); Flasche l'flafo], die; -. -n [1: mhd. vlasche. ahd. flaska. eigtl. = umflochtenes Gefäß; 2: auf die Vorstellung der leeren Flasche zurückgehend]: 1. <Vkl. tFläschchen) verschließbares; Gefäß aus Glas. Metall od. Kunststoff mit enger Öffnung u. Halsansatz zum Aufbewahren von Flüssigkeiten od. Gasen:: eine schlanke, bauchige F. aus Glas, Plastik; eine F. Wein, Bier; eine F. entkorken; dem Kind die F. (Milchflasche) geben; Wein auf-n ziehen (in Flaschen abfüllen): ein Rehkitz mit der F. großziehen (mit Milch aus einer Flasche ernähren, weil das Muttertier fehlt): * Florentiner Flasche (Auffanggefäß, das zur Trennung zweier verschieden schwerer Flüssigkeiten mit einem oberen u. einem bis zum Boden reichenden Überlaufrohr versehen ist): einer F. den Hals brechen (ugs. scherzh.; eine Flasche Wein. Schnaps o.a. öffnen, um sie auszutrinken): zur F. greifen (Trinker werden, sich dem Trunk ergeben). 2. unfähiger Mensch, bes. auf sportlichem Gebiet: Versager: so eine F.!; er ist eine richtige F. ftyschen-, Flaschen- (Flasche 1): -aufschrift, die; -batterie, die (ugs.): größere Anzahl aufgereihter Flaschen: nach dem Fest stand in der Küche eine ganze F.; -bäum, der: Vertreter von Baumarten mit flaschenförmigen, wasserspeichernden Stämmen: ^beine <PI.) (ugs. abwertend): Beine mit dicken Waden, -bier, das: in Flaschen abgefülltes Bier (im Unterschied zu Faßbier): in der Gaststätte gab es nur F.; -bofist, -bovist, der: Vertreter einer flaschenförmigen ! eßbaren i Pilzart: ^bürste, die: schmale, lange Bürste zum Reinigen von Flaschen: -etikett, das; -förmig <Adj.; o. Steig.), eine -e Frucht; -garten, der: in einer Flasche angepflanzte Zierpflanzen: über das Bepflanzen eines Flaschengartens (MM 7. 7. 73, 64); -gärung, die: (bei der Schaumweintierstellung) Gärung des Schaumweins in der Flasche: ^gas, das: Gas, das unter Druck in Stahlflaschen aufbewahrt u. transportiert wird: -gesteil, das: Gestell zum waagerechten Lagern von Weinflaschen: MÜas, das: dickes, billiges Glas, aus dem Flaschen gemacht werden: ^grün <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): kräftig dunkelgrün: ein -er See; ^hals, der: I. schmaler, oberer Teil einer Flasche. 2. (ugs.) a) besonders schmale Stelle einer Verkehrsstraße, an der sich der Verkehr in Stoßzeiten staut: diese Brücke ist ein F.; b) Schwierigkeit: Engpaß, der sich in der Wirtschaft, Produktion ergibt, so daß eine Stockung eintritt: -kind, das: Kleinkind, das statt Muttermilch Nahrung aus der Flasche bekommt: -korken, der: Flaschenverschluß aus Kork: -Wirb», der: Vertreter einer Kürbisart mit flaschenförmigen Früchten: -milch, die: a) in Flaschen abgefüllte Milch: das Geschäft führt nur F.. keine offene Milch; b) svw. t Miahrung; -nahmng, die: Nahrung für Kleinkinder, die mit einer Flasche gefüttert werden: M>flher, der: Gerät zum Öffnen von Flaschen: ^pfand, das: Geldsumme, die man beim Kauf einer Ware in Flaschen bezahlen muß u. die man bei Rückgabe der leeren Flasche wiederbekommt: ^po6t, die: Nachricht in einer verschlossenen Flasche, die ins Meer geworfen wird mit dem Wunsch, daß sie irgendwo ans Land getrieben u. von jmdm. gefunden u. gelesen wird: ^reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fachspr.): (vom Wein) so lange gelagert, daß er in Flaschen gefüllt werden kann, ohne trüb zu werden, dazu: ^reife. die; -schiff, das: svw. t Buddelschiff; -Ständer, der vgl. -gesteil; -staubling, der: svw. Kbofist; -Verschluß, der; -wein, der: Wein, der in Gaststätten als ganze Flasche serviert wird: ^ weise <Adv.): a) in Flaschen / abgefüllt /, b) in großer, in Flaschen gemessener Menge: er trinkt f. Whisky; -zug, der [zu Flasche = (laschenförmiges Gehäuse, in dem die Rollen laufen]: Vorrichtung zum Heben von Lasten, bei der ein Seil od. eine Kette über eine od. mehrere Rollen geführt wird. Flaschner ['flajne], der; -s. - [spätmhd. vlaschener (da früher Flaschen auch aus Blech od. Zinn hergestellt wurden)] (südd., Schweiz.): Klempner. Flaser ['fla:ze], die; -. -n [H. u.J: Ader im Gestein: <Abl.:> flasfejrtg ['fla:z(3)ri(;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.). Flash [fleJl. der; -s. -s [engl, flash. eigtl. = Blitz]: 1. (Film) a) kurze Einblendung in eine längere Bildfolge: b) Rückblick, Rückblende. 2. (Jargon) Augenblick, indem sich ein gespritztes Rauschmittel mit dem Blut verbindet u. der Rauschzustand eintritt. Fiat [flet]. das; -s. -s [engl, flat = Mietwohnung, eigtl. Boden. Stockwerk, zu: flat = flach] (veraltend): Klein}- wohnung. Flatsch rflaO.nj). der; -[e]s. -e. Fbtsche ['flaOLfe], die; -. -n. Fbtschen ['fla(:HJn]. der; -s, - [mhd. vlatsche. vletsche = Schwert mit breiter Klinge, wohl zu ahd. fla3 = flach] (landsch.): a) auf dem Boden liegende breiige Masse: ein F. Lehm. Kot; b) größeres unförmiges! Stück: ein F. Fleisch. Fbtter ['flau?; zu Tflattern Ob)] nur in der Fügung die F. machen (salopp; weggehen, verschwinden): Da mach ich vorher die Flatter (Degener, Heimsuchung 132). Fetter-: -aufgäbe, die (Volleyball): ohne Effekt von oben gespielte Aufgabe (4); -echse, die: svw. t Flugdrache; ^flug. 856
Flecht- der: das Flattern (1 a); igelst, der <PI. ...geister): Mensch mit unbeständigem Charakter; Miras, das: Vertreter einer als Futterpflanze verwendeten Grasart: -mann, der <PI. ...männer) (ugs.): 1. (scherzh.) Brathähnchen. 2. nervöser, unruhiger Mensch, Mann: Da hat die Kamera einen Mann ins Bild gebracht der gerade überanstrengt nachdenkt" ... einen F.. der plötzlich nicht mehr weiß, wohin mit den Händen (Spiegel 7,1976,145). 3. <o. PI.) innere Unrußte, Aufgeregtheit: den F. überwinden; * einen F. haben (Lampenfieber haben): Ich weiß gar nicht, warum ich heute so 'nen F. habe (Hörzu 44,1975.36); -marke, die (Druckw.): auf dem Rücken jedes gefalzten Druckbogens aufgedrucktes Zeichen, dessen Lage sich gleichmäßig verändert u. fehlende od. falsch liegende Bogen erkennen läßt: Falzlinie; Mnine, die (Milit. veraltet): Mine, die explodiert, wenn jmd. über sie hinweggeht; -satz, der (Druckw.): Schriftsatz mit ungleichmäßig langen Zeilen; -sinn, der <o. PI.) (abwertend): unbeständiger, flatterhafter Charakter; ^tier.das: Vertreter einer Ordnung von Säugetieren, die mit Hilfe von großen Flughäuten weit u. schnell fliegen können; Handflügler (z. B. Fledermäuse); -zunge. die (Musik): durch Artikulation eines r bewirktes Tremolo bei Blasinstrumenten. Flatterei [flate'raj], die; -: dauerndes Flattern: denn jedes Geräusch gab zu einer fürchterlichen F. Anlaß (Lorenz, Verhalten I. 51); flatterhaft <Adj.; -er. -este) [zu veraltet flattern = unbeständig schwanken] (abwertend): von unbeständigem, unstetem Charakter, oberflächlich: ein -er junger Mann; ihr Wesen ist für eine Freundschaft zu f.. dazu: Flatterhaftigkeit, die; -. Flatterte[flatari:].die; -, -n [...i:an; frz. flatterie, zu: flauer = schmeicheln] (veraltet): Schmeichelei. flatterig, flattrig ['flatö)^] <Adj.): a) svw. tflatterhaft; b) unruhig, unregelmäßig: der Puls ist, geht f.; flattern fflaten] <sw. V.) [frühnhd. fiatern, mhd. vladeren]: l.a) unruhigtaumelig fliegen <ist): ein Schmetterling ist über die Wiese geflattert; b) mit den Flügeln in kurzen Abständen schlagen u. sich hin u. her bewegen <hat>: als ein riesiger Mann die Gans einfing, schrie und flatterte sie so laut unter seinen Händen, daß er ... fester zupackte (Lenz, Suleyken 56); die Hühner flatterten nur noch wilder im Gedränge (H. Mann. Stadt 285). 2. (von Blättern, Papierstücken o. ä.) vom Wind od. Luftzug bewegt weiter getragen werden Ost): die Blätter, Geldscheine flatterten durch die Luft, auf die Erde; Ü eine Einladung ist mir auf den Tisch geflattert (ich habe sie unvermutet, unerwartet bekommen). 3. (hat) a) heftig vom Wind bewegt werden: die Fahne, die Wäsche flattert im Wind; ich ging hin und her ... gegen den Wind ..., so daß man sich nach vorne lehnen mußte mit flatternden Hosen (Frisch, Homo 100); b) auf Grund von innerer Unruhe od. Erregtheit sich unruhig, zitternd bewegen: seine Hände. Augenlider flatterten nervös; Ü Beim Essen flatterte ihm der Magen (Johnson, Ansichten 15); Generale..., die Nerven flatternd von ewigen Bombardements (Plievier, Stalingrad 219); das Herz, der Puls beginnt zu f. (schlägtunregelmäßig):c) (ugs.)die [ Boden ]haf- tung verlieren u. dadurch unregelmäßig u. heftig vibrieren: die Autoräder, die Skier flattern; ab und zu flatterte das Tonband hinter der Theke, das man gerade zurücklaufen ließ (Handke. Brief 24). Fbtteur [fla'to:?], der; -s, -e [frz. flatteur, zu flauer, t flattieren] (veraltet): Schmeichler; flattieren [fla'ti.ren] <sw. V.; hat) [frz. flauer. H. u.] (veraltend): jmdnt. schmeicheln: er flattiert seine/seiner Dame; laß dich nicht so lange f. (landsch.; bittenV.: Es war fast ... lächerlich, wie der feine Weltmann Deinen eigensinnigen Haudegen flattierte (Fus- senegger, Haus 373). flattrig: t flatterig. Flatulenz [flatu'lents]. die; -. -en [zu TFlatus] (Med.): a) Gasbildung im Magen od. Darm, Blähsucht; b) Abgang von Blähungen: 0 welch eine ergiebige F., hinten stößt ihm der Wahrheitstrieb raus und vom die freie Forschung (Benn. Leben 17); Flatus ffla:tos]. der; -, - [...tu:s; lat. flatus = das Blasen, Wind; Blähung] (Med.): Bläliung. Fhtuse [fla'tu:zs]: f Fladuse. flau [flau] <Adj.; -er, -leiste) [aus dem Niederd. < mniederd. flau = matt, schwach, krank < mniederl. flau; H. u.l: a) (in bezug auf gehegte Erwartungen od. innewohnende Möglichkeiten zu) schwach, kraftlos, matt: eine -e Brise; -e (veraltend; matte, verschwimmende) Farben; die Suppe ist, schmeckt f. (landsch.: fad, geschmacklos): das Negativ ist f. (Fol.; unterbelichtet, kontrastarm): b) leicht übel: ich fühle mich f.; mir ist f. vor Hunger; c) (Kaufmannsspr.) (in bezug auf Geschäftliches) nicht den Erwartungen entsprechend; wenig gefragt, schlecht: das Geschäft, die Börse ist f.; Kaffee [steht] f.; in meinem Geldbeutel sieht es f. aus (ugs.; es ist nicht viel Geld darin): <Abl. zu a:) flauen [flauan] <sw. V.; hat) (veraltet): svw. tabflauen: der Wind Haut; zu b: Flauheit, die; -. 'Flaum [flaum], der; -[e]s: tFlom[en]. Vlaum [-]. der; -[e]s [mhd. pflüme, ahd. pflüma < lat. plüma = Flaumfeder]: 1, Gesamtheit der Flaumfedern bei Vögeln. 2. a) feiner, zarter Haarwuchs, bes. die ersten weichen Haare eines Säuglings u. die ersten Barthaare eines jungen Mannes: blonder, rötlicher F.; sein ... von hellem F. bewachsener Unterarm (Gaiser, Jagd 98); Ü den F. der Morgenfrühe (Schnabel. Marmor 109); b) weicher, pelziger Überzug, samtene Haut: der F. des Pfirsichs, eines Blattes. flaum-, Flaum-: ^bart. der : erster, weicher Bart eines jungen Mannes; ^feder, die: svw. t Daunenfeder; -haar, das: svw. f2Flaum (2a); -weich <Adj.; o. Steig.; nicht adv): wie 2Flaum (2 a) so weich: das Baby hat eine -e Haut. Flaumacher, der; -s, - [zu Tflau] (ugs. abwertend): svw. TMiesmacher: Man schalt mich einen F. und Defätisten (Niekisch. Leben 33). Flaumer ['flaume], der; -s, - [zu tFlaum (1)] (Schweiz.): svw. tMop. flaumig ['flaumig <Adj.; nicht adv.): a) mit2Flaum bedeckt, aus 2Flaum bestehend: -es Gefieder; -e Haut; b) (österr.) weich u. locker / wie 2Flaum i: ein -er Stoff; Butter f. rühren. Flaus [flaus], der, -es, -e (veraltet): svw. t Flausch; Flaus-: t Flausch-; Flausch [flauJl. der; -[e]s, -e [niederd. Fluus(ch) < mniederd. vlüs(ch) = Wollbüschel; Schaffell]: 1. dicker, weicher Wollstoff mit gerauhter Oberfläche: ein Mantel aus grünem F. 2. Mantel aus Flausch (1): seinen F. anziehen. Flausch-: -iacke, die; -mantel, der; -rock, der. flauschig ['flauju;] <Adj.; nicht adv.): weich wie Flausch: sie hüllte sich in einen -en Bademantel; Flause ['flauza], die; -, -n <meist PI.) [landsch. Nebenform zu tFlausch, eigtl. = loses Fadenende, herumfliegende Wollflocke]: 1. dummer od. lustiger, nicht ernst zunehmender Einfall, Unsinn: er hat nur -n im Kopf. 2. Ausflucht, Ausrede: mach keine -n!; „Ich bin Weltbürger!44 gestand ich. ..Keine -n!44 schrie man. „Sie machen sich verdächtig ...44 (Kesten. Geduld 10). flautando [flaptando]. flautato |...'ta:to] <Adv.) [ital. flau- tando = flötend, flautato = geflötet, zu: flautare = flöten] (Musik): mit flötenartiger Klangfarbe (durch Spielen nahe am Griffbrett des Streichinstruments). Flaute ['flqpta], die; -, -n [zu tflau]: 1. (Seemannsspr.) sehr geringe Bewegung der Luft. Windstille: wegen der F. konnten sie nicht segeln; Anläßlich einer längeren F. entkleiden wir uns ... und springen kopfüber in das grüne ... Wasser (Frisch. Stiller 204). 2. Zeit, in der keine Nachfrage nach Waren, Gütern o. ä. herrscht: es herrscht eine allgemeine F.; Auch im April hielt die F. an. Industrie hofft, daß Fahrt ins Minus sich verlangsamt (Welt 12. 6. 67, 14). 3. vorübergehende Leistungsschwäche, lustlose Stimmung: eine F. trat ein; die Mannschaft überwand ihre F. erst in der zweiten Halbzeit. Fbvon [fla'vo:n], das; -s, -e [zu lat. flävius = gelb]: 1. <o. PI.) farbloser, fast wasserunlöslicher Grundbestandteil der Flavone. 2. <PI.) in der höheren Pflanzenwelt verbreitete farblose od. gelbfarbige chemische Verbindungen (z.T. Farbstoffe, die als Färbemittel wichtig waren od. noch sind). Fläz [flctsJ. der; -es, -e [aus dem Niederd., viell. zu: vlöte = breiter Abrahmlöffel] (ugs. abwertend): plumper, roher, flegelhafter Mensch, Lümmel; fläzen ['fle:tsn]t sich <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): in nachlässiger Haltung halb sitzen, halb liegen; sich halb setzen, halb legen; sich hinlümmeln, -flegeln: gähnend fläzte er sich auf dem/das Sofa; Folglich fischte ich mir mein Malzeug und fläzte mich hinter meine Laube (Plenzdorf, Leiden 47); <Abl.:> fläzig rfle:tßj<;] <Adj.>: flegelhaft, lümmelhaft: er benahm sich f. Flebbe ['fleba], die; -, -n [H. u.] (Gaunerspr.): a) Legitimation-, Ausweispapier; b) (auch ugs.) Geldschein. Flechse ['fleksa], die; -, -n [wohl zusgez. aus: Flechtsehne]: Sehne, bes. von Tieren: das Fleisch hat viele -n; <Abl.:> flechsig ['fleksi«;] <Adj.; nicht adv.): sehnig. Flucht-: -arbeit, die: geflochtener Gegenstand, -band, das 857
Flechte <PI. ...bänder): Ornament aus verschlungenen Bändern: -korb, der; ^schuh, der: aus Lederriemen geflochtener Schuh: ^ware, die <meist PI.): svw. tKorbware; ^ weide, die: Vertreter einer Weidenart, die zum Flechten geeignete Ruten liefert: Mverk, das: 1. von Hand od. maschinell herge- stelltes Geflecht :\J Kein Tier... kann aus diesem F. angeborener Erfahrungen ... heraustreten (Natur 30). 2. (Archit.) a) aus Geflecht bestehende Wand, die mit Lehm verkleidet ist: b) svw. t^band. 3. Reisigmatte zur Befestigung von Böschungen: -zäun, der: aus Reisig geflochtener Zaun. Flechte ['flehte], die; -, -n [mhd. vlehte = Flechtwerk, Geflochtenes!: 1. (geh.) Zopf Sie trug lange blonde -n. 2. Vertreter niederer Pflanzen aus Algen u.*Pilzfäden, die in Symbiose leben u. zu krustigen, strauchigen Körpern zusammenwachsen: der Baumstamm, der Stein war mit -n überzogen. 3. schuppiger od. krustiger Hautausschlag: eine nässende F. am Arm haben; flechten [flegln] <st. V.; hat) [mhd. vlehten, ahd. fleh tan]: a) mehrere Stränge o.a. aus einem hiegswnen Material regelmäßig ineinander schlingen: die Haare zu einem Zopf f.; sie flocht die Blumen zu einem Kranz; ich flocht mir ein Band ins Haar; b) durch Ineinander schlingen von biegsamem Material herstellen: einen Korb. Zopf f.; <Abl.:) Fechter, der; -s. -: jmd., der en\>. flicht: Korbmacher. Fleck [flek], der; -[eis, -e /vgl. Flecken u. Fleckchen/ [mhd. vlec(ke), ahd. flec(cho). Grundbed. wohl = flaches, breitgeschlagenes Stück]: 1. <auch: Flecken) verschmutzte Stelle: Stelle, auf die durch Unachtsamkeit eine Flüssigkeit 0. ä. geraten ist, wodurch das betroffene Material in Aussehen od. Wert beeinträchtigt ist: das Tischtuch hat einen F., ist voller -e; Rotwein macht -e; einen F. entfernen, auswaschen; "mach dir nur keinen F. ins Hemd! (salopp; stell dich nicht so anf); einen F. auf der [weißen] Weste haben (ugs.; etw. Unredliches, Ungesetzliches, Unmoralisches getan haben). 2. (auch: Flecken) andersfarbige Stelle: braune -e auf der Haut; die Katze hat einen weißen F. auf der Brust; er hat von dem Sturz einen blauen F.; Ü ein weißer F. auf der Landkarte (ein unerforschtes Gebiet). 3. (ugs.) bestimmte Stelle. Punkt. Ort: ich stehe schon eine Stunde auf demselben F.; ich rührte mich nicht vom F.; der blinde F. im Auge (Med.; lichtunempfindliche Eintrittsstelle des Sehnervs auf der Netzhaut): der gelbe F. im Auge (Med.; Stelle der größten Sehschärfe auf der Netzliaut); * nicht vom F. kommen (mit einer Sache nicht vorankommen): wir sind heute mit der Arbeit nicht vom F. gekommen; am falschen F. (wenn es nicht angebracht ist): Sie ist am falschen F. energisch; vom F. weg (auf der Stelle, sofort): er heiratete sie vom F. weg. 4. (auch: Flecken) (landsch.): svw. tFlicken. 5. Kaidaune: der F. (berlin.) hat/die -e (ostmd.) haben gut geschmeckt. Fleck-: -entferner, der: svw. t Fleckenentferner; -fieber.das [nach dem fleckigen Hautausschlag]: durch Läuse übertragene Infektionskrankheit des Menschen: Ü (berlin. abwertend:) er ist das reinste F. (er kommt sehr oft u. immer wieder mit Fragen o. ä. zu jtnibn. u. fällt dem Betroffenen dadurch lästig): ^schuß. der (Jägerspr.): Schutt, bei dem Ziel- u. Treffpunkt zusammenfallen: ^seife, die: Seife zum Entfernen von Flecken: ^stift. der: vgl. ^seife; -typhus, der: svw. t ^fleber; -vieh, das: gefleckte Rinderrasse: ^was- ser, das: svw. f Fleckenwasser. Fleckchen [flek^n], das. -s. - [zu T Fleck (3)]: kleine Stelle (meist in Verbindung mit „Erde"): ein herrliches F. [Erde]; flecken [flEkn] (sw. V.; hat) /vgl. gefleckt/ [mhd. vlecken = beschmutzen; schlagen; vom Fleck schaffen, fördern] (landsch.): 1. Flecke machen: Rotwein fleckt. 2. leicht Flecke annehmen: Seide fleckt. 3. (Schidte) mit neuen Sohlen od. Absätzen versehen. 4. vorangehen, vorwärtsgehen: die Arbeit will heute nicht recht f.; Flecken [-], der; -s, -: 1. svw. T Fleck (1, 2, 4). 2.a) (früher) größeres Dorf mit einzelnen städtischen Rechten: b) kleine Ortschaft, Dorf: Draußen steht der schwarze Sanitätsgehilfe, der eine Art kleines Hospital in dem F. Ikoma leitet (Grzimek. Serengeti 117). flicken-, Flecken-: -entferner, der: svw. t ^entfemungsmit- tel; ^entfernungsmittel, das: chemisches Mittel zum Entfernen von Flecken ans Textilien: ^los <Adj.; o. Steig.): a) keine Schmutz flecke aufweisend: die Hose ist wieder f. sauber; b) (in bezug auf Benehmen od. Lebenswandel) einwandfrei, tadellos: aber es gibt zahllose Zwischenstufen zwischen ihnen und dem Idealbild des -en Fahrers (Auto 7, 1965, 33); ein -e Weste haben (nichts Ungesetzliches, Unmoralisches getan Itaben), dazu: ^-losigkeit, die; -; ^was- ser, das <P1. -wässer): svw. t^entfernungsmittel. Fleckerl [flekcl], das; -s, -n [zu T Fleck] (österr.): a) kleiner Fleck: b) <meist PI.) quadratisch geschnittenes Stück aus dünnem Nudelteig als Beilage od. Suppeneinlage: <Zus. zu b:) Fleckerlsuppe, die (österr.): Suppe mit Fleckerln als Einlage, zu a: Fleckerlteppich, der (bayr.. österr.): svw. tFlickenteppich; fleckig ['flEku;] <Adj.>: a) mit Flecken (Fleck 1) bedeckt: eine -e Tischdecke; b) mit Flecken (Fleck 2) bedeckt, voller Flecke: ein -er Apfel; ein -es Gesicht, dazu: Flgckigkeit, die; -; Fleckung, die; -: das Geflecktsein. Fledderer ['fledore], der; -s, -: jmd., der fleddert: fleddern [fiedln] <sw. V.; hat) [zu rotwelsch fladern = waschen]: a) (Gaunerspr.) Wehrlose,bes. Leichen, ausrauben, ausplündern: b) (ugs. scherzh.) herrenlos od. unbewacht umherliegende Gegenstände wegnehmen, an sich nehmen: den Schreibtisch eines Kollegen f.; beim Sperrmüll f. Fledermaus ['fle:de-l, die; -, ...mause [mhd. vledermüs, ahd. fledarmüs = Flattermaus, zu mhd. vlederen. ahd. fledarön = f flattern]: kleineres, meist insektenfressendes Säugetier mit Flughäuten zwischen den Gliedmaßen, das nachts fliegt u. tagsüber beim Schlafen mit dem Kopf nach unten hängt: <Zus.:) Fledermausärmel, der; weiter, in einem großen Armloch eingesetzter Ärmel an Damenbekleidungsstücken: Fle- dermausohren <PI.) (ugs.): große Ohren: fledern [flexten] <sw. V.; hat) (ostmd.): werfen: er flederte das Buch auf den Tisch. Flederwisch, der; -[eis. -e [in Anlehnung an mhd. vlederen = flattern < mhd. vederwisch]: 1. Gänseflügel. Federbüschel mit Stiel zum Abstauben. 2. (ugs.) uwuhiger, oberflächlicher Mensch. Fleet [fle:t], das; -[e]s, -e [aus dem Niederd. < mniederd. viel, eigtl. = fließendes Wasser]: schiffbarer Kanal in norddeutschen Küstenstädten, bes. in Hwnburg. Flegel['fle:g|],der;-s,-[l: mhd. vlegel.ahd. flegil < kirchen- lat. flagellüm < lat. flagellum = Geißel. Peitsche; 2: frühnhd. = Bauer, der den Dreschflegel schwingt]: 1. (abwertend) ungeschliffener, schlecht erzogener junger' Mann, Lümmel: sich wie ein F. benehmen; so ein F.! 2. (selten) svw. f Dreschflegel; <Zus. zu 1:> Flegelalter, das: vgl. Flegeljahre; Flegelei [fle:g3'laj], die; -, -en (abwertend): grobe Unliöfliclikeit. Ungezogenheit: man darf sich diese -en nicht gefallen lassen; flegelhaft <Adj.; -er. -este) (abwertend): sehr ungezogen, wie ein Flegel (1): ein -er Bursche; sein Benehmen ist f.. dazu: Flegehaftigkeit, die; -. -en: 1. <o. PL) das Flegelhaft sein: seine F. mißfällt mir. 2. flegellxafte Handlung. Äußerung: das war eine F. von ihm, die ich ihm nicht verzeihen kann; flegelig [fle:g3lig] <Adj.): svw. t flegelhaft; Flegeljahre <PI.>: durch unausgeglichenes Wesen, Überheblichkeit, widerspenstiges Verhalten gekennzeichnete Entwicklungsphase meist männlicher Jugendlicher vor u. in der Pubertät: flegeln ['fle:gln], sich <sw. V.; hat) (ugs. abwertend): sich in betont nachlässiger, unmanierlicher Haltung setzen: er flegelte sich in einen Sessel, aufs Sofa. flehen [fle.an] <sw. V.; hat) [mhd. vlehen, ahd. flehan. flehön]: 1. eindringlich, demütig bei jmdm. um etw. bitten: der Gefangene flehte [beim König] um Gnade; ihre Augen flehten um Hilfe; mit flehender Stimme; (veraltet:) jmdn. um etw. f. 2. inständig, voller Verzweiflung zu jtndm. beten: zu Gott, zum Himmel f.; <Abl.:) flehentlich <Adj.; nicht präd.): eindringlich u. demütig, inständig, unter Flehen: f. um etw. bitten, die Hände ringen. flehmen ['fleman] <sw. V.; hat) [H. u.; vgl. obersächs. flem- men = eine tückische Miene zeigen]: (meist von Pferden) die Oberlippe in geschlechtlicher Erregung hochziehen. Fleier usw.: vgl. Flyer usw. Fleisch flajj]. das; -[e]s [mhd. vleisch. ahd. fleisc]: 1. das von Bindegewebe umhüllte, weiche Muskelgewebe des menschlichen u. tierischen Körpers: das rosige F. des Säuglings; durch das Loch in der Bluse war das nackte F. zu sehen; in der Wunde sah man das rohe (nicht von Haut bedeckte, wunde) F.; der Hund hatte einen Fetzen blutiges F. im Maul; der Riemen schneidet ins F. (in die Haut) [ein]; auf der Bühne wurde viel F. (spärlich bekleidete Mädchen) gezeigt; *sein eigen[es] F. und Blut (geh.; seine! Kind er )\ er liebte seinen Adoptivsohn wie sein eigenies] F. und Blut; etw. geht bndm. in F. und Blut über (etw. wird jmdm. zur selbstverständlichen Gewohnheit, 858
Fleischer- er beherrscht es. ohne überlegen zu müssen): diese Handgriffe sind ihm in F. und Blut übergegangen; sich ins eigene F. schneiden (sich selbst schaden): mit dieser Entscheidung hast du dir/dich ins eigene F. geschnitten; vom F. fallen (ugs.; abmagern). 2. (bibl.. geh.) der menschliche Körper ■mit seinen Begierdeni (im Unterschied zum Geist): der Geist ist willig, aber das F. ist schwach (Matth. 26, 41); dem F. erliegen (seinen Begierden nachgeben): das Wort ward F. (Gott wurde Mensch: Joh. 1, 14). 3. die eßbaren Teile von Tierkörpern: frisches, mageres, zähes, geräuchertes F.; gekochtes, gebratenes, geschmortes F.; 1 kg F. kaufen; sonntags gibt es F.; er mag, ißt kein F. 4. weiche, eßbare Teile von Früchten u.a.. Fruchtfleisch: das F. des Pfirsichs ist hell u. saftig; das weiße F. eines Pilzes. 5. (Druckw.) nichtdruckende Teile der Oberseite einer Drucktype: eine Schrift mit viel, wenig F. fleisch-. Fleisch-: -abfalle <PI>: Hundefutter aus -n; -arm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: mit wenig Fleisch (3): -e Ernährung, Kost; -bank, die (österr.): a) (veraltet) Fleischerei: b) Arbeits- u. Verkaufstisch des Fleischers: -bedarf, der: der F. ist gleichgeblieben, gestiegen; -berg, der (ugs.): großer, dicker Mensch: -beschau, die: I. amtliche Untersuchung des zur menschlichen Nahrung bestimmten Fleisches (3). 2. (ugs. scherzh.) lüsternes Betrachten wenig bekleideter od. tief dekolletierter Frauen, die bei einer bestimmten Gelegenheit (Schwimmbad. Ball o.a.) versammelt sind, durch männliche Personen, zu 1: -beschauer, der (Berufsbez.); -brocken, der: sich die F. aus der Suppe fischen; -brot, das: mit gekochtem Fleisch (3) belegte Brotscheibe: und die Großmutter ... machte sich einen ganzen Teller voller -e (Böll. Haus 6); -brötchen, das: vgl. ^brot; -brühe, die: durch Auskochen von Fleisch (3) u. Knochen gewonnene Brühe: Bouillon: -brühwürfel, der: würfelförmiges Erzeugnis aus konzentrierter Fleischbrülle, das. in Wasser aufgelöst, wieder Fleischbrülle ergibt: -büch- se, die: vgl. -konserve; -einläse, die: eine Gemüsesuppe mit F.; -einwaage, die: die F. dieser Büchse beträgt 300g; -esser, der: jmd.. der gerne u. viel Fleisch (3) ißt, -extrakt, der: aus Fleisch/ brülle gewonnene pastenartige Masse als Speisewürze: -färbe, die: svw. Kton; -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: von der Farbe der menschlichen Haut, zartrosa: -e Unterwäsche; -faser, die; -fiulnis, die: Zersetzung von Fleisch unter Geruchs- u. Geschmacksveränderung: -fetzen, der: wir stolpern über glitschige F. (Re- marque, Westen 87); -fliege, die: vgl. Aasfliege; -fondue, das (Kochk.): Gericht, bei dem kleine Fleischstücke bei Tisch in heißem öl gegart u. mit verschiedenen Soßen gegessen werden: ^frei <Adj.; o. Steig.): svw. t ^los (1): Zweimal die Woche müssen wir jetzt mindestens f. essen (Fallada, Mann 134); -fressend <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: -e Tiere; -e Pflanzen (Pflanzen, die Insekten u.a. auf verschiedene Weise anlocken, fangen u. verdauen): -fresser, der: Raubtier, dessen Nahrung vorwiegend aus Fleisch (3) besteht: (scherzh. von Menschen:) ... schmierte ihm Butterbrote ... wenn er in die Schule ging, denn sie legte alles darauf an. ihn zum F. zu machen, schnitt dicke Scheiben rosig schimmernden Bratens ab (Böll. Haus 117); -fülle, die (österr., südd.): svw. t-fullung; -Füllung, die (Kochk.): Füllung aus gehacktem Fleisch (3). Gewürzen u.a. für ein Gericht: eine Pastete mit F.; -gang, der: Teil eines Menüs, der aus einem Fleischgericht besteht: denn als letzten F. verzehrte sie Lammsteak (Böll, Haus 105); -genuß, der <o. PL): das Verzehren von Fleisch (3): er verzichtete auf jeden F.; -Bericht, das: Gericht, in dem Fleisch (3) entlialten ist: ^geschwulst, die (Med.): bösartige Bindegewebsge- schwulst. Sarkom: -geworden <Adj.; o. Steig.; nur attr.) (dichter.): (von abstrakten Begriffen) sich in einem , lebenden, Körper manifestierend, personifiziert: Trotz ihrer gar nicht häßlichen Züge sieht sie aus wie die -e Bitterkeit (Werfel, Himmel 128); -hacker, der (ostösterr. ugs.): I. svw. t Fleischer. 2. grober, roher Mensch: -haken, der: svw. t Fleischerhaken; -hauer, der (öster.): svw. t Fleischer: Bäcker ... F. begegneten ihm. Jedermann grüßte (Roth, Radetzkymarsch 102). dazu: -hauerei, die: Tüchtige Ladnerin für F. dringend gesucht (Kronen-Zeitung 15. 12. 67,28); -Industrie, die; -karte, die: in Notzeiten ausgegebene Karte, die zum rationierten Einkauf von Fleisch (3) berechtigt: ^käse. der (südd.): ein dem Leberkäse ähnliches Erzeugnis aus Fleisch (3). Eiern u. Gewürzen, das in einer Form gekocht wird: ^klopfer, der: Küchengerät zum Mürbeklopfen von Fleischscheiben: ^klops, der: svw. Nkloß; -kloß, der: I. Kloß aus Hackfleisch. Eiern u. Gewürzen. 2. svw. t ^klumpen (2); -klößchen, das: Nudelsuppe mit F.; -klotz, der: Hackklotz des Fleischers: ^klumpen, der (ugs.): 1. großes Stück Fleisch (3). 2. (abwertend) großer, unförmig dicker Mensch: -koch, der: Koch in einem größeren Restaurant, der vor allem für die Zubereitung des Fleisches (3) verantwortlich ist: ^koloß, der (ugs. abwertend): svw. T ^klumpen (2); -konserve, die: Konserve, die in der Hauptsache Fleisch (3) enthält: -konsum, der: der F. ist stark gestiegen; -kost, die: svw. Knahrung; -krokette, die (meist PI.): Rühreier. ... mit heißen -n (Hörn. Gäste 104);^küchel[-ky:cj],das[mhd.küechel = kleiner Kuchen] (südd.): svw. ? Frikadelle; - laber I, das: svw. t^laibchen; -laibchen, das (österr.): svw. tFrikadelle; ^los <Adj.; o. Steig.): 1. (von Speisen u. Gerichten) ohne Fleisch (3): ein -es Mittagessen; die -e (vegetarische) Küche; f. kochen. 2. <nicht adv.) mit nur wenig Fleisch (1), sehr mager u. knochig: -e Hände; ein -es Gesicht; -marke, die: vgl. ^karte: Gerade schaden wir die Fleisch- und Fett- und Zuckermarken ab (Kant. Impressum 341); -markt, der; -maschi- ne. die (österr.): svw. T^wolf; -masse, die: vgl. ^füllung; -mehl, das: getrocknete, zu Mehl gemalilene Fleischreste als Viehfutter /; Mnesser, das: großes Messer zum Schneiden von Fleisch: -nahrung, die: Nahrung, die aus Fleisch (3) besteht: -pastete, die: Pastete mit Fleischfüllung: ^platte, die: Platte, auf der Fleisch (3) in Stücken zum Verzehr angerichtet ist: ^portion, die: die F. war nicht sehr groß; -preis, der: die -e sind gestiegen; -ration, die: die -en waren sehr knapp bemessen; -saft, der: a) Saft von ausgepreßtem rohem Fleisch (3); b) Flüssigkeit, die in einem Stück Fleisch (3) enthalten ist: beim Grillen bleibt der F. erhalten; -sabt, der: aus kleingeschnittenem Fleisch. Mayonnaise. Gewürzgurken. Gewürzen u.a. hergestellter Salat: ^schaf. das: Schaf, das wegen des Fleisches (u. nicht wegen der Wolle) gezüchtet wird: ^schau, die (Schweiz.): svw. Kbeschau (1), dazu: -schauer, der (Berufsbez.); -scheibe, die; -schnitte, die; -schöberl, das (österr.): eine Suppeneinlage in Form von Würfeln od. Rhomhoiden: -Seite, die (Gerberei): die dem Körper zugewandte Seite der tierischen Haut: Aasseite (Ggs.: Narbenseite); -selcher, der (österr.): jtnd.. der Fleisch räuchert u. es verkauft (Berufsbez.); -sorte, die; -soße, die: in der Art einer Soße zubereitetes Gericht aus Hackfleisch u. Gewürzen. Haschee: -speise, die; -stück, das; -Stückchen, das; -suppe, die: aus Fleischstücken u. Gemüse gekochte Suppe: ^tag, der (fam.): / Wochen tag. an dem es Fleisch (3) zu essen gibt: Sonntag ist F.; ^ton. der (Malerei): der blaßrote Farbton, mit dem auf Gemälden die menschliche Haut dargestellt wird: -topf, der: schwerer Kochtopf zum Braten od. Kochen von Fleisch (3): Ü zu Mutters Fleischtöpfen zurückkehren (ugs.; sich wieder von seiner Mutter versorgen lassen): *sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens [zurücklsehnen (ein früheres Wohlleben wieder herbeiwünschen: nach 2. Mose 16, 3); -verarbeitend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): die-e Industrie; -Vergiftung, die: Vergiftung nach dem Verzehr von verdorbenem Fleisch (3); -vogel, der [Schweiz. Vogel = Gericht aus kleinen Stücken Kalbfleisch, die einem Vogel ähneln] (Schweiz.): svw. t Roulade; ^waren <P1.>: durch Trocknen. Salzen. Erhitzen od. Räuchern zubereitete Fleischscheiben od. -stücke (z. B. roher u. gekochter Schinken); -werdung, die (selten, dichter.): Verkörperung des Göttlichen' in menschlicher Gestalt: (bibl.:) Menschwerdung: mvoH". der [da er das Fleisch gierig wie ein Wolf verschlingt]: Gerät, das Fleisch (3) o.a. mit Hilfe eines sich drehenden Flügelmessers zerkleinert u. durch eine Lochscheibe preßt, so daß eine weiche Masse entsteht: Rindfleisch durch den F. drehen; Ü der Unteroffizier dreht die Rekruten durch den F. (ugs.; setzt ihnen mit militärischem Drill hart zu): ^-wunde. die: Verletzung des Fleisches (1): eine stark blutende F. am Bein; ^wurst, die: Wurst aus zerkleinertem Fleisch (3), Gewürzen u.a.. die meist als Ring hergestellt wird. Fleischer ['flailel. der; -s, - [spätmhd. vleischer, wohl gek. aus: vleischhouwer, -hacker]: jmd., der Vieh schlachtet, zerlegt, zu Fleisch- u. Wurstwaren weiterverarbeitet u. diese verkauft: Metzger. Schlachter (Berufsbez.): er ist F., will F. werden; zum F. (in die Fleischerei) einkaufen gehen; er hat F. (ugs.; das Fleischerhandwerk) gelernt. Fleischer-: -beil, das; -geselle, der; -haken, der: Stahlhaken zum Aufhängen von Fleischstücken: Man habe die Herren 859
Fleischerei an F.. hier unten durchs Kinn hindurch, aufgehängt (Kern- powski. Uns 53); -handwerk, das <o. PI.): das F. erlernen; ^twnd, der: großer scharfer' Hund; ^Innung, die; -laden, der; -lehrling. der; -meister, der; -messer, das: großes, scharfes Messer; -pabne. die (ugs.): svw. T Schusterpalme; ^zunft, die. Fleischerei [flaite'raj], die; -, -en: Betrieh, in dem Vieh geschlachtet, zerlegt u. zu Fleisch- u. Wurstwaren weiterverarbeitet wird, die verkauft werden; Metzgerei, Schlachterei; Fleischerne l'flaijena], das; -n (südd.): svw. t Fleisch (3): er ißt gern -s; Fleischeslust, die; -. ...lüste <PI. selten) (geh.): die sinnliche, bes. die geschlechtliche Begierde: Verflucht sollen sein alle Sünder, die der F. frönen (Simmel. Stoff 374); fleischig <Adj.; nicht adv.): mit viel Fleisch (1,4) /versehen/; dick: -e Hände; ein -es Gesicht; eine Pflanze mit -en Blättern, eine -e Frucht; fleischlich <Adj.>: 1. <o. Steig.; nur attr.) (veraltend) aus Fleisch (1) bestehend. Fleisch (3) enthaltend: -e Kost, Nahrung. 2. (geh., veraltet) die körperlichen, sinnlichen, bes. die geschlechtlichen Triebe u. Begierden betreffend: die -en Lüste; ein f. gesinnter Mensch. Fleiß IflaisJ. der; -es [mhd. vll3, ahd. flis): I. eifriges, auf ein bestimmtes Lern, ziel gerichtetes, strebsames u. unermüdliches Arbeiten; ernsthafte u. beharrliche Beschäftigung mit einer Sache (Ggs.: Faulheit): mit unermüdlichem F.; sein F. wurde belohnt, trug Früchte; Spr ohne F. kein Preis! (nur wenn man besonders fleißig war und sich bemüht hat. kann man auch entsprechende Erfolge erwarten). 2. ♦mit F. (veraltend, noch landsch.; absichtlich, vorsätzlich): ich habe das mit F. [nicht] getan. Fleiß-: ^arbeit, die: a) Arbeit, die viel Fleiß erfordert: das Sammeln von Zahlenmaterial ist eine F.; b) (oft leicht abwertend) Arbeit, die zwar mit viel Fleiß zusammengestellt worden ist. aber nicht viele eigene Ideen enthält: Ärgerlich bleibt diese engagierte F. nur. weil sie alle befriedigen muß.die...(Spiegel48.1965. 151); -aufgäbe,die:Schulaufgabe, mit der ein Schüler seinen Fleiß beweisen soll; -bild- [chenj. das (landsch.): vgl. ^kärtchen; -kärtchen, das (landsch.): Kärtchen, das ein Schüler als Belohnung für Fleiß erhält: Minchen Lenz und Trautchen Meiser kriegen wohl manchmal F. mit der Mutter Gottes drauf (Keun, Mädchen 15); -priifung, die: Prüfung, bei der festgestellt werden soll, ob ein Schüler, ein Student fleißig war u. die zum Erhalt eines Stipendiums berechtigt ; -punkt. der (landsch.): vgl. Kärtchen. fleißig I'fl^jsi^] <Adj.>: a) unermüdlich u. zielstrebig arbeitend, arbeitsam (Ggs.: faul 3): ein -er Schüler, Mitarbeiter; mein Mann war heute sehr f. (hat viel getan, erledigt): f. arbeiten, lernen; viele -e Hände (viele Menschen) haben daran mitgearbeitet; b) (nur attr.> von Fleiß zeugend: eine -e Arbeit; c) <meist adv.) (ugs.) (in bezug auf eine Tätigkeit o.a.) in guttuender, nützlicher Weise regelmäßig, häufig: du mußt f. Spazierengehen; f. (viel) trinken; (iron.:) er mußte f. bezahlen; (seltener attr.:) er ist ein -er Besucher. Fleiverkehr [fl*y-], der; -s [Kurzw. für Flug-Eisenbahn-Ver- kehrj: durchgehende Abfertigung von Gütern beider Beförderung auf verschiedenen Verkehrsmitteln. flektierbar [flek'ti:?ba:s] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Sprachw.): (von einem Wort) so beschaffen, daß es flektiert werden kann, sich flektieren lassend; flektieren [flEk'ti:ron] <sw. V.; hat) [lat. flectere = biegen, beugen! (Sprachw.): a) (ein Wort) in seinen granvnatisehen Formen abwandeln, beugen; deklinieren od. konjugieren: ein Verb, ein Substantiv f.; flektierende Sprachen (Sprachen, die die Beziehungen der Wörter im Satz durch Flexion ausdrücken; Ggs.: agglutinierende u. isolierende Sprachen): Deutsch ist eine flektierende Sprache; b) (von einem Wort) die grattifna tischen Formen in bestimmter Weise bilden: dieses Wort flektiert stark, schwach. flennen [flenan] <sw. V.; hat) [eigtl. = den Mund verziehen] (ugs. abwertend): heftig weinen, heulen: der Kleine flennt, weil er sich weh getan hat; hör auf zu f.!; <Abl.:> Flennerei [flena'r^jj, die; -, -en. Fleppe fflepal: f Flebbe: Meine -n sind sauber, mein Alibi in Ordnung (Bredel, Prüfung 27). fletschen ['fletjn] <sw. V.; hat) [mhd. vletschen, eigtl. = den Mund breit ziehen, zu ahd. flas = breit, flach] meist in der Wendung die Zähne/mit den Zähnen f.( von Tieren, als Ausdruck der Aggression dem Gegner die Zähne zeigen): der Hund, der Löwe fletscht die Zähne. fletschern [flEtJcn] <sw. V.; hat) [nach dem amerik. Ernährungsphysiologen H. Fletcher (1849-1919)] (Fachspr.): Speisen langsam u. gründlich kauen (wodurch eine bessere Ausnutzung der Naltrung erreicht werden soll). Flett [flet], das; -[eis, -e [aus dem Niederd. < mniederd. vlet(te) = Fußboden, Estrich; vgl. Fletz]: Wohn- u. Herdraum im altniedersächsischen Bauernixaus. Flettnerrotor ['fletnn-l, der; -s, -e [nach dem dt. Ingenieur A. Flettner (1885-1961)]: Vortriebsebvichtung für Schiffe in Form eines rotierenden Zylinders; Ftytnerruder, das; -s, -: an der Hinterkante eines Hauptruders angebrachtes Hilfsruder für Luftfahrzeuge. Fletz [fle:t$, auch: flelß], das od. der; -es, -e [mhd. vletze, ahd. flezzi. flazzi = geebneter Boden. Tenne, Lagerstatt] (südd.): Hausflur. fleucht [fl^t; fälschlich für: fleugt, ältere (frühnhd.) Form von (er. sie. es) ..fliegt", t fliegen (1); als Reimwort zu „kreucht" gebildet] meist redensartlich in: alles, was da kreucht und fleucht (= kriecht und fliegt, d. h. alle Tiere), und alle Kreatur, die geht und fleucht (Grzimek. Serengeti 48); (dazu scherzh. gebildeter subst. Inf.:) Tiere und ihre Welt. Vom Kreuchen und Fleuchen. Studien zur Fortbewegung (Hörzu 2. 1974.52). Fleur [flo:^], die; -. -s [frz. fleur. eigtl. = Blume. Blüte < lat. flös (Gen.: flöris)] (bildungsspr. veraltet): das Beste von etwas, Zierde, Glanz; Fleuret [flo're:]. das; -s, -s [frz. fleuret < ital. fioretto, t Florett]: vgl. Florett: Fleurette [florEtl.dle; - [wohl zu frz. fleuret = Florettseide] (Textil- ind.): durchsichtiges Kunstseidengewebe mit Kreppeffekt; Fleurin [fle'riin]. der; -s, -s <aber: 30 Fleurin) [wohl nach t Florin zu frz. fleur = Blume, t Fleur]: Verrechnungseinheit der internationalen Organisation der Blumengeschäfte; Fleu- rist[Aorist],der;-en,-en[frz. fleuriste.zu: fleur = Blume. T Fleur] (veraltet): Blumenfreund, Blumenkenner; vgl. aber: Florist; Fleuron [fle'rö:]. der; -s, -s [frz. fleuron. zu: fleur, T Fleur]: 1. Blumenverzierung in der Baukunst u. im Buchdruck. 2. <PI.) (Kochk.) zur Garnierung von Speisen verwendete, ungesüßte Blätterteigstückchen; Fleurop [fl^yrDp, 'flo:np],die <meist o. Art.); - [Kurzwort für flores Europae = Blumen Europas]: internationale Organisation der Blumengeschäfte zur Vermittlung von Blu/nengeschenken an auswärtige Empfänger: jmdm. Blumen durch F. schicken. fleußt [fl^yst]: ältere Form von (er, sie, es),.fließt", t fließen. Heute [110:0]: T Flute. flexibel [fleksi.bl] <Adj.; ...Wer, -ste) [lat. flexibilis, zu flectere, f flektieren]: 1. <nicht adv.) biegsam, elastisch: ein flexibles Material; das Buch hat einen flexiblen Einband; flexible Schuhsohlen. 2. (bildungsspr.) anpassungsfähig, geschmeidig in bezug auf zu treffende Entscheidungen, beweglich; eine flexible Haltung. Politik; in meinen Terminen bin ich f.; f. verhandeln; die flexible Altersgrenze (gesetzlich festgelegte Möglichkeit, als Mann vom 63. Lebensjahr an Altersrente zu beziehen). 3. svw. tflektierbar; <Abl. zu 1 u. 2:) Flexibilität [...sibili'te:t]. die; -: 1. flexible (1) Beschaffenheit; Biegsamkeit, Elastizität. 2. Fähigkeit des flexiblen (2). anpassungsfähigen Verhaltens; flexible (2) Be- sc/uiffenheit: Die ... Bürokratisierung verringert die zur Übernahme technischer Neuerungen erforderliche F. (Sta- mokap29); die große F. des Instruments der mittelfristigen Finanzplanung (Bundestag 189. 1968. 10212); Flexiole© [flEkslo.b], die; -. -n [Kunstwort]: flexible Kunststoffverpackung (insbes. Tropfflasche od. -ampulle) für flüssige Arzneimittel; Flexion [fleksio:n]. die; -. -en [lat. flexio]: 1. (Sprachw.) das Flektieren: die starke F. eines Verbs. Substantivs. 2. (Med.) Beugung. Abknickung von Körperorganen. 3. svw. t Flexur (2). flexions-, Flexions-: -endung, die (Sprachw.): Endung, die als Kennzeichen der Flexion an den Wortstamm angehängt wird (z.B. Garten-s, lieb-te); ^fähtg <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. flektierbar; -lehre, die; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Flexion (1), beugungslos: -e Sprachen. flexivisch [fl£'ksi:vij] <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): die Flexion (1) betreffend; Flexion (1) aufweisend; Flexodruck [' flekso-]. der; -[e]s (Druckw.): Hochdruckverfa/iren, bei dem die Druckform aus Gufnmi od. Kunststoff besteht; Flexor ['fleksor. auch: ...so:$], der; -s, -en [flekso.ron; zu lat. flectere, t flektieren] (Med.): Beugemuskel; Flexur [fle'ksu:g], die; -, -en [lat. flexüra = Krümmung]: 1. (bes. Anat.) Biegung, gebogener Abschnitt feines Organs]. 2. (Geol.) bruchlose Verbiegung einer Gesteinsschicht. 860
Fliegen- Flibustier IflibostiB). Filibuster [fili'bostel. der; -s. - [frz. flibustier. engl, filibuster, wohl < älter engl, flibutor. free- booter < niederl. vrijbuiter = tFreibeuter]: Angehöriger einer Vereinigung westindischer Seeräuber in der zweiten Hälfte des 17. Jh.s. Flic rflik]. der; -s, -s [wohl < rotwelsch Flick = Knabe]: volkst. frz. Bez. für Polizist. Flteflac.t Flickflack. flicht [fli<;t]: tnechten. Fl|ck, der; -[e]s,-e (landsch.): svw. t Flicken: der Mann sah den F. am Ärmel (Fussenegger, Haus 385). Fljck-: -arbeit, die: Ausbesserungsarbeit: -en ausführen; -fleck, der (ugs.): svw. t Flicken; -kästen, der: vgl. ^korb; -korb, der: Korb, in dem Nähzeug u./od. auszubessernde Textilien aufbewahrt werden; -läppen, der: svw. f Flicken; -Schneider, der (veraltet, noch abwertend): Schneider, der nur/ Ausbesserungs- u. Änderungsarbeiten ausführt: die zerrissene Hose zum F. bringen; dieser erbärmliche F. hat den Stoff verschnitten; -schuster, der: vgl. -Schneider: Ü F* der Nation (in bezug auf die Sozialarbeiter in der Bundesrepublik; Hörzu 41.1974. 56); -vers, der: inJialflieh überflüssiger Vers zur bloßen Strophenfüllung: ^werk, das <o. PL) (abwertend): zusammengestückelte, schlechte Ar- beit; Stümperei: dieses Buch mußte F. bleiben; ^wort, das <P1. ...Wörter): als Füllsel eingeschobenes Wort, das keine inhaltliche Bedeutung hat (z. B. ..freilich", „wohl"); -zeug, das (ugs.): Material zum Flicken: das F. für das Fahrrad ist in der Satteltasche. flicken ['flikn] <sw. V.; hat) [mhd. vlicken = einen Fleck (4) an- od. aufsetzen]: a) 'durch Aufsetzen eines Flickens ausbessern: die Hose, den Fahrradschlauch, das Dach f.; geflickte Schuhe tragen; die Fischer flickten ihre Netze; b) (ugs.) stopfen: das Loch im Strumpf f.; c) (ugs.) reparieren: derweilen die Schiffsingenieure die Maschinen zu f. versuchen (Kantorowicz, Tagebuch I, 195). Flicken [-]. der. -s. - (zu t flicken]: kleines Stück Stoff, Leder, Gummi o. ä. zum Ausbessern od. zum Aufsetzen auf eine beschädigte Stelle: einen F. ein-, aufsetzen. Fljcken-: -decke, die: aus / bunten Stoffstücken od. gehäkelten od. gestrickten Vierecken zusammengesetzte Decke (1); -kiste, die: Kiste, in der Stoffreste aufbewahrt werden: -teppich, der: aus Flicken hergestellter Teppich. Flickerei [flika'r^j]. die; -. -en: allzu häufiges od. allzu langes, als lästig empfundenes Flicken; Fljckerin, die; -, -nen: mit Flickarbeit beschäftigte Frau. Flickflack t'flikflak], der; -s. -s [frz. flicflac = klipp, klapp; lautm.] (Turnen): mehrmals schnell hintereinander ausgeführter Handstandüberschlag rückwärts. Flieboot t'fli:-], das; -[e]s. -e [älter niederl. vlieboot]: 1. kleines Fischerboot. 2. Beiboot. Flieder fflhdB], der; -s. - [1: nach der Ähnlichkeit mit Flieder (2); 2: niederd. Fleder < mniederd. vleder = Holunder]: La) Zierstrauch mit weißen od. hell- bis dunkellila, stark duftenden Blüten in Rispen: der F. blüht im Mai; b) blühende Zweige des Fliederstrauchs: jmdm. F. schenken. 2. (landsch.) Holunder. flifider-, Flieder-: -baimi, der; -beere, die (landsch.): Holunderbeere, dazu: -beersuppe, die (landsch.): Suppe aus Holunderbeeren; -Mau <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vgl. -färben; -busch. der; -duft, der; -färben, -farbig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): von der Farbe des hellvioletten Flieders: ein -es Kleid; -Strauch, der; -tee, der: Tee aus getrockneten Holunderblüten, der schweißtreibend wirkt. Fliese I'fli:gal, die; -. -n [1: mhd. vliege. ahd. fliege, eigtl. = die Fliegende; 3: für frz. mouche]: 1. in zahlreichen Arten vorkommendes, gedrungen gebautes kleines Insekt mit zwei Flügeln u. kurzen Fühlern: eine dicke, zudringliche, lästige F.; die -n summen, setzen sich auf das Fleisch; eine F. verjagen, fangen, totschlagen; ich bin matt wie eine F. (ugs.; erschöpft)', mit der [künstlichen] F. (einer Nachbildung der Fliege) angeln; die Menschen starben, fielen um wie die -n (starben in großer Zahl); Ü ihn stört die F.. er ärgert sich über die F. an der Wand (ugs.; ihn stört jede Kleinigkeit)-, * keiner F. etw. zuleide tun [können] (von Natur gutmütig sein); zwei -n mit einer Klappe schlagen (ugs.; einen doppelten Zweck auf einmal erreichen, zweierlei Dinge mit einer Handlung tun): die, eine F. machen (salopp; schnell weggehen; nach dem raschen Davonfliegen der Fliegen): sie ... sagte ...: Machen Sie 'ne F. (Johnson, Ansichten 147); Laß uns die F. machen (Petra 10, 1974, 142). 2. als Querschleife gebundene Krawatte: er trägt gern karierte oder gestreifte -n. 3. schmales, gestutztes Bärtchen auf der Oberlippe od. zwischen Unterlippe u. Kinn. 4. (Schneiderei) gesticktes Dreieck zur Befestigung von Falten, Nähten (xl. Tascheneinschnitten. fliegen [fli:gn] <st. V.) /vgl. fleucht, fliegend/ [mhd. vliegen. ahd. fliogan]: 1. sich mit Flügeln! aus eigener Kraft durch die Luft bewegen <ist): der Vogel flog auf einen Baum; die Biene fliegt von Blüte zu Blüte; die Schwalben fliegen heute tief; Ein Käfer ist gegen die Lampe geflogen (Re- marque. Obelisk 246); fliegende Fische (Fischart, die beim schnellen Schwimmen aus dem Wasser schnellt). 2. sich durch Auftrieb od. mechanischen Antrieb durch die Luft, den freien Raum bewegen <ist>: das Flugzeug flog über den Wolken; der Ballon ist sehr weit geflogen. 3. <f. + sich; hat) a) bestimmte Flugeigenschaften haben: diese Maschine fliegt sich gut, leicht; b) auf Grund bestimmter Einflüsse in bestimmter Art u. Weise fliegen können: im Nebel fliegt es sich schlecht. 4. <ist) a) sich mit einem Luftfahrzeug fortbewegen: mit einer Rakete zum Mond f.; fährst du mit der Bahn oder fliegst du?; von Frankfurt nach Köln fliegt man (braucht man mit dem Flugzeug) 1 Stunde; das fliegende Personal (Personal, das seinen Dienst an Bord eines Flugzeugs verrichtet; Bordpersonal ! im Unter- schied zum Bodenpersonal I); b) mit einem Luftfahrzeug reisen: in den Urlaub f.; nach Berlin f. 5.a) die Fähigkeit zum Steuern eines Luftfahrzeugs besitzen; den Beruf eines Piloten ausüben <hat/ist>: ich kann, lerne jetzt f.; er fliegt schon seit Jahren (ist seit Jahren Pilot); er hat/ist 10000 Stunden geflogen (hat als Pilot 10000 Stunden Flugerfahrung); b) (ein Luftfahrzeug) steuern, lenkend fortbewegen <hat): eine Maschine zum ersten Mal f.; eine Piper, f.; c) fliegend zurücklegen (ist): die Polarroute, einen Umweg f.; er ist 20000 km geflogen. 6. fliegendausführen, durchführen, tätigen <hat/ist): eine Kurve, einen Looping f.; (Milit.:) einen Angriff, mehrere Einsätze f. 7. mit einem Luftfahrzeug befördern, transportieren <hat): Urlauber in den Süden f.; Medikamente in das Katastrophengebiet f. 8. durch äußeren Einfluß (meist Wind) bewegt werden (ist): die Fahnen, ihre Haare fliegen im Wind; die Blätter fliegen durch die Luft; meine Haare fliegen nach der Wäsche oft (sind so leicht, daß sie nicht am Kopf anliegen). 9. (geh.) sich unruhig, hastig bewegen, zittern (hat): er war so aufgeregt, daß er am ganzen Körper flog; ihr Puls, Atem flog. 10. (geh.) sich rasch wohin bewegen (ist): das Pferd flog (galoppierte sehr schnell) über die Bahn; ich flog nach Hause (eilte so rasch wie möglich nach Hause); die Hand flog über das Papier (schrieb eilig); jmdm. um den Hals f. (jmdn. in großer Gefühlsbewegung umarmen); in fliegender (überaus großer) Eile. Hast; Ü ein Lächeln flog über ihr Gesicht (war für einen Augenblick zu sehen). 11. ! irgendwohin i geschleudert, geworfen werden (ist): ein Stein flog ins Fenster; die Funken flogen (sprühten) nur so; (ugs.:) sie prügelten sich, daß die Fetzen flogen; der Wagen flog aus der Kurve; beim Unfall durch die Scheibe f.; beim Nachhausekommen fliegt die Schultasche in die Ecke; Reklamebriefe fliegen bei mir sofort in den Papierkorb (werden sofort weggeworfen); Ü ins Gefängnis, in den Bunker f. (ugs.; ins Gefängnis kommen). 12. (ugs.) hin!fallen, stürzen (Ist): auf die Nase f.; über das Geländer f. 13. (ugs.) plötzlich, auf Grund von Verfehlungen ausgeschlossen, entlassen werden (ist): von der Schule, aus der Stellung f.; wenn er noch einmal zu spät kommt, fliegt er. 14. (salopp) svw. f durchfallen (2 b) (ist): durchs Examen, durch die Prüfung f. 15. von etw. stark angezogen werden (ist): er fliegt auf blonde Mädchen; früher bin ich auch aufschnelle Autos geflogen; Nicht alle Männer fliegen auf sie. denn sie erscheint so vernünftig (Ruthe. Partnerwahl 99). Flkgen-: -draht, der: Drahtgewebe mit sehr kleinen Maschen zum Schutz gegen Fliegen; -dreck, der: Kot der Fliege in Form von kleinen schwarzen Pünktchen: der Spiegel war fast undurchsichtig vor F.; -falle, die: svw. t Venusfliegenfalle; -ISnger, der: 1. mit Fliegenleim bestrichener Papierstreifen, der aufgehängt wird u. an dem die Fliegen klebenbleiben: ein Idyll mit -n. Sesselschonern (Kant, Impressum 69). 2. svw. t ^Schnäpper; -fenster, das: Fenstereinsatz aus Fliegendralu zum Schutz vor Fliegen; -fischerei, die: I als Sport betriebener / Fischfang mit Hilfe künstlicher Fliegen; -gesumm, das; -gewicht, das [nach engl, flyweight]: 1. 861
fliegend <o. PI.) (Schwerathletik) leichteste Körpergewichtsklasse. 2.a) Sportler der Körpergewichtsklasse Fliegengewicht (1); b) (ugs.) kleiner, leichter Mensch: du bist ja nur ein F.!. zu 1: -gewichter [...gaviftlB], der; -s, -; -gift, das: Gift, das Fliegen töten soll, -gitter, das: svw. T -draht; -glocke, die: Glocke aus Glas od. Draht, die man über Speisen deckt, um Fliegen fernzuhalten: -gott, der <o. PL): svw. t Beelzebub; -klappe, die: svw. t-klatsche; -klatsche, die: Klatsche it mit der man Fliegen totschlägt: -köpf, der [nach der Ähnlichkeit des Abdrucks mit dem Kopf einer Fliege] (Druckw.): umgekehrt in den Satz gestellte Letter zur Kennzeichnung von unleserlichen od. fehlenden Stellen: Blockade: -larve, die; -leim, der: klebrige Masse zum Fangen von Fliegen: -netz, das: vgl. Moskitonetz; -pilz, der [da er früher in Milch gekocht wurde, um damit Fliegen zu tötenl: giftiger Blätterpilz mit weißen Punkten auf leuchtend rotetn Hut: -plage, die; -Schimmel, der: Schimmel mit dunkel getupftem Fell: vgl. Apfelschimmel; -schiß, der (salopp): svw. T-dreck; Ü reg dich bloß nicht über jeden F. (über jede Kleinigkeit) auf!; -Schnäpper, der: Vertreter einer Familie insektenfressender Singvögel: -schrank, der: Schrank mit einem Fliegenfenster zum Au/bewahren von Speisen: -schwamm, der: svw. t-pilz; -schwärm, der; -wedel, der: Wedel, Federbusdi zum Verjagen von Fliegen. flkgend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): ohne festen Standort, frei beweglich, umlierziehend: ein -er Händler; eine -e Ambulanz; -e Würstchenbuden; -e Bauten (Bauwerke, die nicht fest im Boden verankert sind u. jederzeit wieder ah- u. aufgebaut werden können). Flieger ['flhgel, der; -s. - [zu t fliegen]: I. jmd., der ein Flug- zeug steuert: Flugzeugfülirer. Pilot: er ist ein erfahrener F.; er will F. werden. 2. a) (ugs.) Angehöriger der Luftwaffe: er meldete sich zu den -n; b) unterster Mannschaftsdiensh grad bei der Luftwaffe. 3. Tier, das in bestimmter Art u. Weise fliegt: Fasane sind schlechte F. 4. (ugs.) Flugzeug: Draußen brummte gemütlich der F. vorbei ... (Böll, Haus 180); der Junge bekam zum Geburtstag einen F. (Spielzeugflugzeug) geschenkt. 5.a) (Pferderennen) Pferd, das über eine kurze Distanz Höchstleistungen erbringt: b) (Radrennen) jmd., der über kurze Sprintstrecken ohne Schrittmacher auf der Bahn (3 a) fälirt. Flitter-: -abwehr, die (bes. Schweiz.): vgl. Flugabwehr (1). dazu: -abwehrkanone, die: vgl. Flugabwehrkanone, -ab- wehrrakete, die: vgl. Flugabwehrrakete; -ahzeidien, das (Milit.): Abzeichen für verdiente Flugzeugführer: -alarm, der: Alarm vordem Angriff feindlicher Flugzeuge: -angriff, der: Angriff durch feindliche Flugzeuge: —aufnähme, die: svw. f Luftaufnahme; -ausrüstung, die; -bier,das(landsch. scherzh.): Erfrischungsgetränk aus Bieru. Limonade: -bombe, die: von einem Flugzeug aus abgeworfene Bombe: -divi- sion, die: svw. t Luftwaffendivision; -einwirkung, die <PI. selten): Beschäiiigtu\g,Zerstörungo. ä. durch feindliche Flugzeuge: ^aefahr, die <o. PL): bestehende Gefahr eines Fliegerangriffs: -geschädigt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Zivilpersonen), durch einen Fliegerangriff geschädigt, dazu: -geschädigte, der u. die <Dekl. f Abgeordnete); -gesdiwader, das; -borst, der: Militärflugplatz mit allen dazugehörigen Anlagen: -jacke, die: kurze enganliegende Leder jjacke mit Strickbündchen: -kappe, die; -karte, die: svw. T Luftfahrtkarte; -korps, das: Großverband der Luftwaffe: -krankheit, die: Bez. für verschiedene Krankheitsbilder, die durch den Streß des Fliegens beim Flugpersonal auftreten können u. die bes. durch nervöse Erschöpfungszustände gekennzeichnet sinil: -Offizier, der; -rennen, das: 1. (Radrennen) Balvirennen (1) über kurze Sprintstrecken ohne Schrittmacher. 2. (Pferdesport) Rennen über kurze Distanzen bis 14(X)m; -schule, die: Ausbildungsstätte für Flieger: -sieht. die: das Gesehenwerden vom Flugzeug aus: Verdunkelung ist ein Schutz gegen F.; -Staffel, die (Milit): Einheit der Luftwaffe: -truppe.die; -tuch.das: auf der Erde ausgebreitetes Tuch, das als Orientierungshilfe für den Flugzeugführer dient: -wetter, das: so schlechtes Wetter, doli man nicht fliegen kann: -Zulage, die: Aufwandsentschädigung für alle Dienstgrade der Luftwaffe. Fliegerei [fli:g3'r^j], die; - (ugs.): alles, was mit dem Fliegen zusammenhängt: Flugwesen: die F. aufgeben; sich der F. verschreiben; Fliegerin, die: -, -nen: w. Form zu t Flieger (1); fliegerisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): das Fliegen, die Fliegerei betreffend: -es Können beweisen: aus gesundheitlichen Gründen die -e Laufbahn aufgeben. Flieh-: -bürg« die: vor- u. frühgeschichtliche Befestigungsanlage, die in Notzeiten von der Bevölkerung zum Schutz aufgesucht wurde: -kraft,die: svw. f Zentrifugalkraft, dazu: -kraftkupphing, die (Technik): Kupplung, bei der die zu kuppelnden Teile durch Fliehkraft aneitiandergepreßt werden. fliehen ffliian] <st. V.; ist) /vgl. fliehend/ [mhd. vliehen. ahd. fliohan]: 1. sich aus einer Gefahr od. Notlage eiligst u.lod. heimlich entfernen: davonlaufen, entweichen, die Flucht ergreifen: vor dem Feind, vor einem Unwetter f.; ins Ausland f.; der Gefangene ist bei Nacht über die Grenze geflohen; bei Kriegsende mußten sie f. (die Heimat verlassen): Ü die Zeit flieht (dichter.; verrinnt schnell: nach lat. tempus fugit); das Motorengeräusch floh wie Wolkenschatten (Gaiser. Jagd 31). 2. (geh.) vorjmdm.. etw. ausweichen: meiden: die Gesellschaft, den Lärm der Stadt f.; Ü der Schlaf flieht mich seit Tagen (geh.; ich kann nicht schlafen)'. (Ikhend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): schräg nach hinten verlaufend, zurückweichend: eine -e Stirn; sein -es Kinn chirurgisch korrigieren lassen. Fliese [fli:z3], die; -, -n [aus dem Niederd. < mniederd. vlise = Steinplatte]: a) meist viereckige Platte aus Steingut. Stein, Kunststoff od. Glas als wasserdichter u. hygienischer Wand- u. Fußbodenbelag: das Bad mit -n auslegen; der Fußboden war mit bunten -n belegt; b) kurz für tTeppichfliese; fliesen ['fli:zn] <sw. V.; hat): mit Fliesen auslegen: die Wand f.; der Schulhausflur war weiß, blau, rot gefliest (Augustin, Kopf 20). Fliesen-: -belag, der; -[fußlboden, der: mit Fliesen belegter Fußboden: -leger, der: Handwerker, der Fliesen verlegt (Berufsbez.). FlieB [fli:s], das. -es, -e [mhd. vlie3, zu Tfließen] (veraltet, noch landsch.): Bach. Fließ-: -arbeit, die <o. PI.): Arbeitsmethode in der Industrie, bei der verschiedene zusammenhängende Arbeitsvorgänge lückenlos aneinandergereiht werden: Autos in F. herstellen; -band, das <PI. -bänder]: mechanisch bewegtes Band, auf dem bei der Fließarbeit die Werkstücke von einem Arbeitsplatz zum anderen befördert werden: am F. arbeiten; sie steht den ganzen Tag am F.; ein Gerät am F. fertigen; am Tag rollen hier 70 Autos vom F. (werden fertiggestellt), dazu: -bandarbeit.die: Arbeit am Fließband, -bandarbeiter, der: Arbeiter, der vorwiegend am Fließband arbeitet, -band- arbeiterin. die: w. Form zu f-bandarbeiter. -bandferti- gung. die: Fertigungstechnik, bei der der Transport der Werkstücke durch Fließbänder erfolgt: -bhtt, das: Löschblatt: -ei, das: svw. tWindei; -erde, die (Fachspr.): an stark geneigten Hängen in langsame Bewegung geratene Erd- u. Schuttmassen: -fertigling, die: Fertigung in Fließarbeit: -gewisser, das (Fachspr.): fließendes Gewässer: -grenze, die (Technik): Grenzpunkt für den Übergang vom elastischen zum plastischen Zustand eines Werkstoffes bei mechanischer Belastung od. Beanspruchung: -heck, das: Heck bei Kraftfahrzeugen, das schräg nach hinten abfällt (Ggs.: Stufenheck): ein neues Automodell mit sportlichem F.; -komma, das: vgl. -kommaautomatik; -kommaauto- matik.die: Fähigkeit eines elektronischen Rechetiautomaten, das Komma an die rechnerisch richtige Stelle zu setzen: vgl. Festkomma; -laut, der: svw. t Liquida; -methode, die: vgl. -arbeit; -papier. das [da Tinte u. Farbe darauf verfließen]: svw. t Löschpapier; -pressen,das; -s (Technik): Verfahren zur Herstellung von Holilkörpern: -satz. der <o. PI.) (Druckw.): Satz, in dem Kleinanzeigen o/me besondere Hervorhebungen u. ohne Abstände gesetzt werden: -Straße, die: Anordnung von Arbeitsplänen u. Maschinen entsprechend dem Ablauf der einzelnen Arbeitsgänge bei der Herstellung eines Produkts: eine vollautomatische F. mit Robotern; -System, das: vgl. -arbeit; -verfahren, das: vgl. -arbeit; -wasser, das <o. PI.) (Touristik): fließendes Wasser im Zimmer : Zimmer mit F. zu vermieten. flieflbar ffli'.sba:?] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fachspr.): so beschaffen, daß es fließen (1) kann: Als Energieträger kommen praktisch alle -en Brennstoffe. Elektrizität oder Heißdampf in Betracht (MM 1. 3. 74, 37); fließen ['fli:sn] <st. V.; ist) /vgl. fleußt/ [mhd. vliejen, ahd. fli03an]: l.a) (von flüssigen Stoffen, bes. Wasser) sich gleichmäßig u. ohne Stocken fortbewegen: das Wasser fließt spärlich [aus der Leitung]; der Bach fließt am Haus vorbei; aus der Wunde floß Blut; ein fließendes Gewässer; das Zimmer hat kein fließendes Wasser (keinen Anschluß an die Wasser- 862
flirten leitung); Ü der Sekt floß in Strömen (es wurde viel Sekt Betrunken); es ist sehr viel Blut geflossen (viele Menschen wurden verwundet od. getötet); b) strömend irgendwohin gelangen: die Isar fließt in die Donau; die Elbe fließt (mündet) in die Nordsee; Ü die Steuergelder flössen ins Ausland; der Gewinn floß in seine eigene Tasche; c) sich ohne Stauung od. Stockung < von einem Ort zu einem anderen bewegen: der Verkehr fließt ununterbrochen durch diese Straße; der fließende Verkehr (der Verkehrsfluß auf einer Straße); der elektrische Strom fließt durch die Leitung, fließt von plus nach minus; Ü alles fließt {alles verändert sich ständig; Übersetzung des griech. Ausspruchs pan- ta rheT, der Heraklit [um 500 v.Chr.) zugeschrieben wird); d) ineinander übergehen* keine festen Grenzen. Umrisse aufweisen: die Grenzen zwischen diesen Fachgebieten sind fließend; fließende Übergänge. 2. igrößere Mengen von/ Flüssigkeit abgehen: der Wasserhahn fließt; die Quelle fließt reichlich; er war so erkältet, daß seine Nase ununterbrochen floß. 3. in bestinuntem Maße zur Verfugung stehen, vorhanden sein: die Gelder, Gaben fließen jetzt reichlicher; die Nachrichten flössen spärlich; unsere Quellen für diesen Abschnitt der Geschichte fließen reichlich (es gibt viel Forschungsmaterial). 4. ohne Stocken, übergangslos. mühelos hervortreten, herauskommen: die Worte flössen aus ihrem Mund; die Verse fließen ihm nur so aus der Feder; er spricht fließend (perfekt) Russisch. 5. weich u. wellig nach unten fallen: das Haar fließt weich auf die Schultern; ein Kleid aus fließender Seide. Fliflls ['flifisl. der; -. - [H. u.l (Trampolinturnen): zweifacher Salto mit Scltraube. Flimmer ['flimcl, der; -s, - [rückgeb. aus t flimmern]: 1. <o. PI.) (dichter.) zitternde Lichterscheinung, zitternder Glanz: der Flimmer der Sterne, des Mondes. 2. <o. PI.) (dichter.) wertloser Schein, nichtiger Glanz. 3. (B\o\.) feiner, kurzer, beweglicher Protoplasmafortsatz, der der Nahrungs- aufnalime. der Ausscheidung od. Fortbewegung dient. 4. (veraltet) svw. tGlimmer (1). fljmmer-, Fljmmer-: -epithel, das (Bio!.): oberste, mit Wimpern versehene Zellschicht vieler Schleimhäute; ^frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fachspr.): (von Bildern) nicht von Flimmern (1) begleitet: Sucher: ... -er Dauerreflexsucher (Fotomagazin 8, 1967, 63); Sie erfassen auch niederfrequente Vorgänge vollkommen f. (Elektronik 12,1971. 138); -härchen, das: svw. t Flimmer (3); -kästen, der: svw. J leiste; -kkte.die (scherzh.): 1. (veraltend) a) Kino; b) Filmvorführgerät. 2. Fernsehapparat; -Skotom, das (Med.): Sehstörung mit Verdunkelung des Gesichtsfeldes, wobei dessen äußere Grenze als flimmernde Linie erscheint; ^zelle, die: vgl. Flimmer (3). flimmerig ['flimand: T flimmrig; flimmern ['flimen] <sw. V,; hat) [zu veraltet flammern = unruhig, zitternd flammen. zu t flammen!: 1. Licht in vielen kleinen, zitternden Punkten zurückwerfen; unruhig, zittrig leuchten, funkeln: das Wasser flimmert in der Sonne; der Film flimmert schon stark; am Himmel flimmerten die ersten Sterne; über der Autobahn flimmerte die Luft, die Hitze; es flimmert mir vor den Augen; Ü diese Sendung ist schon mehrmals über die Bildschirme geflimmert (ugs.; im Fernsehen gesendet worden)'. <subst.:> das Flimmern des Herzens (Med.; unregelmäßige Bewegung der Herzmuskulatur im Bereich der Herzkammern u. der Vorhöfe). 2. (landsch.) blank putzen, glänzend reiben: die Stiefel, den Fußboden f.; flimmrig ['flimru;] <Adj.>: flimmernd: Fern, auf Weißensee zu, waren hinter einem -en Hitzeschleier die mächtigen Kessel des Gaswerks zu sehen (Schnurre, Bart 101). flimsig I flimzi^] <Adj.) (landsch.): alt u. abgenutzt: Diese Spielzeuglifts von Paris! Flimsige Gefängnisse, knarrend, hustend, oben offen, nach der Seite offen (Remarque, Triomphe 365). Flinder ['flmdvl. der; -s, - od. die; -, -n [frühnhd. Flinderl (veraltet): svw. T Flitter; <Zus.:)Fljnderhaube,die: vomMA. bis ins 17. Jh. zur Festkleidung der Frauen gehörende, bes. bei der Hochzeit getragene Haube, die mit Flitter benätit war. flink [flink] <Adj.; -er, -leiste) [aus niederd. flink = blank, glänzend]: sich rasch u. geschickt bewegend od. arbeitend: ein -es Mädchen; Mit -en Fingern öffnete Pippig Jacke und Hemd (Apitz, Wölfe 102); sie ist f. wie ein Wiesel; er öffnete f. das Paket; Ich könnte hinzufugen, daß mir damals... die Arbeit überhaupt besonders f. von der Hand ging (K. Mann, Wendepunkt 299); er hat ein -es Mundwerk (kann schnell sprechen, schlagfertig antworten); Er ist klein, hat einen Spitzbart und -e Augen (Augen, die sich rasch u. wach beobachtend bewegen; Remarque. Obelisk 98). fljnk- (geh.): -fiißig <Adj.>: sich rasch u. geschickt Ifortbewegend: sie kam f. daher; ^händig <Adj.): mit flinken Händen: f. das Gemüse putzen; ^züngig <Adj.>: mit flinker Zunge, schlagfertig: f. antworten. Fljnkheit, die; - [zu t flink]: das Flinksein. Flins [flins], der; -es. -e. Flinse ['flinzal. die; -. -n [ostniederd.. sorb. blinc, mlinc „dünner Buchweizenkuchen44! (landsch.): a) Eierkuchen; b) Kartoffelpuffer. Flinserl ['flmzel], das; -s. -n [viell. zu spätmhd. vlinsen = zittern; schimmern) (österr.): a) svw. t Flitter (1); b) kleines I hingeworfenes j Gedicht. Flint [flint], der; -[eis, -e [mniederl. vlint, urspr. = Steinsplitter] (veraltet): Feuerstein; Flinte fflinta], die; -. -n [gek. aus Flintbüchse, -röhr, zu T Flint (der den Zündfunken lieferte)!: Jagdgewehr mit einem od. zwei glatten Läufen für den Schrotschuß: die F. am Riemen über der Schulter tragen; er schoß auf alles, was ihm vor die F. kam; Ü der soll mir nur vor die F. kommen (ugs.; mit dem werde ich abrechnen): *die F. ins Korn werfen (ugs.; eine Sache aufgeben, weil man den Mut verliert od. keine Ausdauer hat; urspr. vom Soldaten, der seine Waffe in dem zum Schlachtfeld gewordenen Kornfeld wegwirft): wegen dieser Schwierigkeit brauchst du doch nicht gleich die F. ins Korn zu werfen. Fl|nten-: -knall, der; -kugel. die; -lauf, der; -schaft, der; -schloß, das; -schrot, der; -schuß, der; -weib, das (abwertend): Frau, die , berufsmäßig j eine Waffe trägt od. der man zutraut, daß sie eine Waffe benutzen würde: Eine Frau, die raucht, wäre für Muhammad so eine Art F., vor dem man sich in acht nehmen muß (Hörzu 29, 1974, 20). Fljntglas, das; -es [engl, flint glass. zu: flint = Feuerstein. Kiesel, verw. mit tFlintJ: sehr reines, für optische Zwecke verwendetes Glas; Fljntstein, der; -[e!s, -e: svw. T Flint. Flinz [flint^l. der; -es, -e [wohl zu schwäb.. bayr. Flins = Schieferplatte, Sandstein < mhd. vlins, ahd. flins = Kiesel, Stein]: 1. feinkörniger, meist dunkler, bituminöser Kalk u. Schiefer. 1. feine, sandige Sedimentablagerung im Alpenvorland. Flip [flip], der; -s. -s [1: engl. flip. zu: to flip = leicht schlagen; 2: gek. aus engl, flip jump. zu: to flip = schnellen]: I. alkoholisches Mischgetränk mit Ei. 2. (Eiskunstlauf, Rollkunstlauf) nach dem Einstechen mit der Zacke des Schlittschuhs ausgeführter Sprung mit einer vollen Drehung und Landung auf dem gleichen Bein, mit dem abgesprungen wurde. Flipflop [flipfbp], das; -s. -s [engl, flip-flop (circuit); lautm.]: svw. t Flipflopschaltung: Hierzu wird das entsprechende F. des Ringzählers über das Gatternetzwerk auf den Ausgang 23 geschaltet (Elektronik 12,1971,408); <Zus.:> Fljp- flopschaltung, die: Kippschaltung in elektronischen Geräten. flippen fflipn] <sw. V.; hat): svw. tflippern: <subst.:> Ich war ... zum Flippen (das ist ein neuer Ausdruck für das Spiel mit Automaten, andere sagen ..Flippern44) (MM 9. II. 65. 3); Flipper ['flipe], der; -s, - [zu engl, to flip = schnipsen, schnellen]: Spielautomat, bei dem man eine Kugel möglichst lange auf dem abschüssigen Spielfeld halten muß: den ganzen Abend am F. stehen; <Abl.:> flippern ['flip^n] <sw. V.; hat) (ugs.): an einem Flipper spielen: wollen wir f. ?; <subst.:> Mike... lud mich zum Flippern ein (Ossowski, Bewährung 36). flirren ffliran] <sw. V.; hat) [wohl Vermischung von flimmern mit schwirren] (geh.): unruhig, zitternd glänzen, flimmern: die Luft flirrte. Flirt [floert, auch: flirt], der; -s, -s [zu t flirten]: a) Bekundung von erotischer Zuneigung durch ein bestimmtes Verhalten, durch Gesten. Blicke od. scherzlxafte Worte: ein kleiner, harmloser F.; es begann mit einem F. an der Bar; F.: Trockenkurs der Liebe (Hörzu 5,1974,28); Ü Der General ... bringt es jetzt fertig, zugleich eine Achse mit Bonn zu schmieden,§§elnen F. mit Chruschtschow zu beginnen ... (Dönhoff, Ära 130); b) unverbindliche erotische Beziehung von meist kurzer Dauer; Liebelei: einen F. mit jmdm. haben, anfangen; flirten ['flcertn, auch: 'flirtn] <sw. V.; hat) [engl, to flirt, H. uj: jmdm. durch ein bestimmtes Verhalten, durch Gesten. Blicke od. scherzhafte Worte seine erotische Zuneigung bekunden; auf nette, unverbindliche Art 863
Flirterei eine erotische Beziehung atizubalinen suchen: er flirtete den ganzen Abend mit ihr; sie flirtet gern; U Moskaus Zerwürfnis mit Peking geschickt ausnutzend, flirteten die Rumänen immer dann mit Rotchina, wenn... (Spiegel 22, 1966, 76); <Abl.:> Flirterei [floerta'r^j, auch: flirta'r^j], die; -: allzu häufiges od. allzu langes Flirten: er kann die F. nicht lassen. Flitsdieii ['fli:tJ«U. das; -s. -n [Vkl. von oberd. Flitsch(en) = Mädchen, eigtl. = Flügel, viell. aus tF(I)ittich] (österr. ugs): svw. tFlittchen; Flittchen ['flitfan]. das; -s, - [wohl zu t Flitter, flittern] (ugs. abwertend): leichtlebiges junges Mädchen, das sich wahllos mit Männern einläßt u. zu sexuellen Beziehungen hergibt, um sich zu amüsieren od. sich aushalten zu lassen: „Wir haben jetzt eine Menge italienischer F. im Betrieb, ... die machen alles, was von ihnen verlangt wird (v. d. Grün, Glatteis 59); auf ein F. hereinfallen; er hat sich mit einem F. eingelassen. Flitter ['flitel, der; -s. - [rückgeb. aus t flittern]: 1. glitzernder Schmuck. Metallplättchen zum Aufnähen auf Kleidungsstük- ke: ein Kostüm mit aufgenähten -n. 2. <o. Pl.> (abwertend) billiger, unechter, wertloser Schmuck, täuschender Glanz: ihr ganzer Schmuck war nur F. Flitter-: -glänz, der: svw. t Flitter (2); -goM, das: sehr dünn ausgewalztes Messingblech, als Ersatz für Blattgold: -kram* der: svw. tFlitter (2); -Staat, der <o. PI.) (geh.): festliche Kleidung mit Flitter: -tand, der (veraltet): svw. tFlitter (2); Mverk. das: svw. tFlitter (2). 'flittern ['Arten] <sw. V.; hat) [eigtl. = sich unruhig hin u. her bewegen, spätmhd. = flattern, Nebenf. von t flattern] (selten): svw. f flimmern. Gittern [-] <sw. V.; hat) [rückgeb. aus t Flitterwochen] (ugs. scherzh.): sich in den Flitterwochen befinden: Flitterwochen <PI.) [frühnhd. Flitterwoche, zu mhd. vlittern = flüstern, kichern, liebkosen]: die ersten Wochen nach der Eheschließung: die F. in Rom verbringen; in die F. fahren; <Abl.:) Fljttenvöchner [-vob^ib]. der; -s. - [nach t Wöchnerinl (ugs. scherzh.): Ehemann in den Flitterwochen. Flitz [flitß], der; -es. -e [mniederd. flitse < frz. fleche < afrank. *fliugika. zu f fliegen]: 1. (veraltet) Pfeil 2. (berlin. salopp abwertend) Spleen: die hat ja 'nen F.. geht bei der Hitze mit Handschuhen; die mit ihrem F.; <Zus.:) Fljtzbosen. (landsch. auch:) Fljtzebogen, der [mniederd. flitsbögen]: Bogen zum Abschießen von Pfeilen (als Kinder- spielzeug): er schnitzte sich einen F. aus Eschenholz; David? Das ist doch der. der den gräßlichen Riesen mit seinem Flitzebogen umgelegt hat? (Kant. Impressum 102); 'gespannt sein wie ein F. (ugs.; sehr neugierig auf den Ausgang einer Sache sein): flitzen t'flilßn] <sw. V.; ist) [eigtl. = wie ein tFlitz (1) sausen, eilen] (ugs.): 1. sich sehr rasch [mit einem Fahrrad. Auto. Boot o.a.] fortbewegen: eben mal zum Bäcker f.; um die Ecke f.; die Maus flitzte unters Bett; der Wagen flitzte über die Autobahn; mit dem Motorboot über den See f. 2. als Flitzer (3) auftreten: <Abl.:> Ritzer, der; -s. - (ugs.): 1. kleines, sportliches schnelles Fahrzeug: einen F. fahren; er wollte ihr mit dem roten F. imponieren; die Urlauber jagten in kleinen -n über das Wasser. 2. jmd.. der schnell laufen kann: Libuda und Held, die beiden F. und Techniker im Dortmunder Sturm (Welt am Sonntag 5. 12. 65. 9). 3. svw. f Blitzer (1): Die „Streaker". wie sie in Amerika heißen, schlagen Jetzt auch in Europa als nackte „Flitzer44 zu (Berl. Morgenpost 9. 3. 74, 1); Kaum rannten in den USA ein paar Studenten nackt durchs Gelände, tauchten auch bei uns die ersten F. auf (Berl. Morgenpost 26. 3. 74,1). 4. (ugs.) Jugendlicher, der ständig zu irgendwelchen Unternehnuingen unterwegs ist. 5. svw. t Flittchen. 6. (Boxen Jargon) Boxer, der ständig schnell ausweicht, ohne seiner- seits anzugreifen: Flitzeritis [flit$3'ri:tis]. die; - [zu tflitzen] (scherzh.): Durchfall. floaten fflootn] <sw. V.; hat) [engl, to float, eigtl. = schwimmen, treibenj (Wirtsch.): (vom Außenwert einer Währung) durch Freigabe des Wechselkurses schwanken: um die deflatorische Wirkung des 18-Milliarden-Defizits zu mindern, ließ Frankreichs Regierung nicht nur den Franc f.. sondern ... (Spiegel 15, 1974, 106); Floating ffloutiQ]. das; -s. -s [engl, floating] (Wirtsch.): durch Freigabe des Wechselkurseseingeleitetes Schwanken des Außenwertes einer Währung in einem System fester Wechselkurse: das F. hält noch an. FlobertaewehrCflo^rt-.auch: flo'be.'g-. flob€:^-],das; -[eis. -e [nach dem frz. Waflentechniker N. Flobert (1819-1894)]: leichte Handfeuerwaffe mit innen glattem Lauf. F-Loch [ef-], das; -[e]s. F-Löcher: Schalloch in Form eines f (fad. \) bei Streichinstrumenten. flocht [fbxt], flöchte ['floate]: t flechten. Flock- [fbk-]: -druck, der: svw. t^print; -print, der; -[s] [aus engl, flock printing. aus: flock = Flocke u. printing = das Drucken] (Textilw.): Stoffdruckverfahren, bei dem das Muster durch aufgeklebten Faserflor erzeugt wird, wodurch eine samtartige Oberfläche entsteht: -seide, die: wirres Fadenmaterial der äußeren Schiciu des Seidenkokons. FHfckchen ['floekpn]. das; -s. -: f Flocke (1). Flocke ['fbkal. die; -. -n [mhd. vlock(e) = Schnee-. Blütenflocke. Funke. Wollflocke, ahd. floccho = Wollflocke]: 1. <Vkl. tFlöckchen) a) kleines, leichtes, lockeres Stück emes faser- od. fadenförmigen Stoffes: beim Spinnen fielen -n auf den Boden; b) kurz für f Schneeflocke: der Schnee fiel in dicken -n; c) kleines Stückchen von Schaum od. einer weichen Masse: Man läßt die Masse in dicken -n in die kochende Brühe laufen (Hörn. Gäste 166). 2. (meist PI.) zu kleinen, dünnen Plättchen gequetschtes Getreidekorn od. Kartoffel: Hafer, Mais zu -n verarbeiten. 3. kleiner weißer Fleck auf der Stirn von Haustieren, bes. von Pferden. 4. <PI.) (salopp) Geld: ... ist Waffenhandel für uns ganz interessant geworden. Bringt Zaster. Flocken (Degener. Heimsuchung 53); <Abl.:) flocken ['fbkn] <sw. V.; hat) (geh.): Flocken bilden, sich zu Flocken zusammenballen; in Form von Flocken in Erscheinung treten: Wie unsere Pferde schnauben, der Schaum aus ihren Mäulern flockt! (Dwinger, Ercie 175). flocken-, Flocken-: -bast, der (Fachspr.): durch chemische od. mechanische Aufbereitung aus Flachs od. Hanf gewonnene Faser: -Mume, die: Vertreter einer Gattung der Korbblütler mit vielen Arten (z. B. Kornblume); -förmig <Adj.; o. Steig.): -e Wollreste; -tanz, der <o. PL): vgl. ^Wirbel; -tuch, das: svw. t Floconne; Mvebe <Adv.): in Flocken: -wirbel, der (geh.): wirbelnd fallender Schnee: man konnte in dem F. nichts sehen. flockig [fbkic] <Adj.; o. Steig.): in Form von Flocken, wie Flocken: -er Schaum; Flgckung, die; -. -en: Subst. zu f flok- ken. Floconne [flokD'ne:], der; -[s], -s [frz. floconne, 2. Part, von: floconner = in Flocken fallen, zu: flocon = Flocke < lat. floccus]: weicher Mantelstoff mit flockiger Außenseite. Flödel ['fl0:dl], der; -s. - [H. u.]: schmaler Zierstreifen am Rand von Decke u. Boden bei Streichinstrumenten. flog [flo.k]. flow [fl0:gd]: t fliegen. floh[flo:]: T fliehen. Floh [-]. der; -[eis. Flöhe [ftaa; 1: mhd. vlö(ch). ahd. flöh; 2: viell. nach einem Vergleich des schnellen Ausgebens von Geldmünzen mit dem Weghüpfen der Flöhe]: I. sehr kleines, flügelloses, blutsaugendes Insekt, das sehr gut springen kann u. auf Vögeln. Säugetieren u. Menschen schmarotzt: der F. hüpft, springt; einen F. fangen; von einem F. gebissen werden; Flöhe knacken (ugs.; durch Zerdrücken töten)'. Der Hund ist ein von Flöhen bewohnter Organismus, der bellt (Leibniz; Tucholsky, Werke I. 26); R lieber [einen Sack (voll)] Flöhe hüten [als diese Arbeit tun]; U das Geschäft mit den billigen .,Flöhen" (Branchenjargon für Taschenbücher; Spiegel 22. 1966. 110); 'imdm. einen F. ins Ohr setzen (ugs. abwertend; imdm. einen Gedanken, einen Wunsch eingeben, der diesen dann nicht mehr ruhen läßt): mit der Reise nach Korsika hat er ihm einen F. ins Ohr gesetzt: jmd. hört die Flöhe husten/niesen (ugs. abwertend; jmd. will besonders klug u. vorausschauend erscheinen): Sie hören die Flöhe husten und machen andere mit ihrer inneren Unruhe ganz nervös (Bild u. Funk 43. 1966. 68). 2. <PI.> (salopp) Geld: keine Flöhe mehr haben; Je größer der Gewinn ist, um so mehr halten sie ihre Flöhe zusammen (Hörzu 42, 1975, 20). Floh-: -beißen in der Fügung angenehmes F.! (ugs. scherzh.; gute Nacht .0; -biß, der; -hüpfen, das; -s: Kinderspiel, bei dem man kleine bunte Planchen in einen Becher schnipsen muß: ^kifert der: Vertreter einer Familie von Käfern, die gut springen können: Erdfloh: -kino, das (ugs.): kleines Vorstadtkino: Er ... sah sich in einem F. ... einen uralten amerikanischen Cowboy film an (Kuby. Sieg 410); -kiste* die (ugs. scherzh.): 1. Bett. 2. svw. t-kino; -kraut, das [früher als Mittel gegen Flöhe verwendet]: Vertreter der Familie der Korbblütler mit gelben Blüten: -krebs, der: Vertreter einer Ordnung im Wasser lebender Krebse: -märfilt [-me:r[i]t], der; -s, -e[n] (Schweiz.), -markt, der: 864
Flosse Markt, auf dem Trödel u. gebrauchte Gegenstände verkauft werden: Trödelmarkt: Opas Truhe und die Speicher geplündert für ersten Flohmarkt in den Quadraten (MM 30. 9. 71.4); -spiel, das: vgl. -hüpfen; -zirkus. der: zirkusähnliche Vorführung mit Flöhen, die bestimmte Kunststücke ausführen. flöhe ffte:* t fliehen. flöhen t'ftoan] <sw. V.; hat) [zu tFlohJ: 1. nach Flöhen absuchen: den Hund f.; die Affen flöhten sich [gegenseitig]. 2. (ugs.) a) gründlich / nach Wertgegenständen od. Schmuggelware; durchsuchen, eine Leibesvisitation bei jmdm. vornehmen: die Zöllner haben mich ganz schön geflöht; b) jmdm. auf betrügerische Weise sein Geld abnehmen: beim Pokern geflöht werden. Flom[en]['flo:m(3n)].der;-s[ausdemNiederd. < mniederd. vlöme]: Bauch- u. Nierenfett vom Schwein, aus dem Schmalz hergestellt wird. Vgl. 'Flaum. Flop [fhp], der; -s. -s [engl. flop. eigtl. = das Hinplumpsen]: 1. kurz für t Fosbury-Flop. 2. a) Mißerfolg: b) Niete: Solange der „Grand Prix ..." besteht, ... hat die deutsche Auswahlkommission -s ins ... Schlager-Derby geschickt (Spiegel 17, 1975, 145). floppen ['fbpn] <sw. V.; hat/ist) (Leichtathletik Jargon): im Fosbury-Flop springen: sie floppte über 1.87 m; Flpp- sprinaer, der; -s, - (Leichtathletik): Springer, der im Fosbury-Flop springt. 'Flor [flo:?], der; -s, -e <PI. selten) [aus lat. in flöre esse = in Blüte stehen, zu: flös (Gen.: flöris) = Blume, Blüte] (geh.): l.a) Blumen-, Blütenfülle, Blütenpracht: der Zauber des herbstlichen -s; der Garten steht jetzt im schönsten F.; b) Fülle, Menge blühender / schöner j Blumen [der gleichen Arti; Fülle, Menge von Blüten leiner Pflanze 1: ein F. duftender Rosen; eine Pflanze mit dichtem, reichem, magerem F.; Ü ein F. reizender Damen. 2. Wohlstand. Gedeihen: die Wirtschaft kommt wieder in F. 2Flor [-], den -s, -e, selten: Flöre ffte.re; niederl. floers. wohl < frz. velours = Samt, t Velours]: l.a) feines, zartes, durchsichtiges Gewebe: ein festliches Kleid aus F.; b) kurz für t Trauerflor. 2. aufrecht stehende Faserenden bei Samt. Plüsch u. Teppichen: ein Teppich mit dickem F. Flor- (2FIor): -band, das <PI. -bänder): svw. t2Flor (1 b); -fliese, die: zartes, hellgrünes Insekt mit großen, durchsichtigen Flügeln: -post«die <o. PI.): svw. t-postpapier; -post- papier, das: dünnes, durchsichtiges, aber glattes u. festes Luftpost ipapier: -strumpf, der (Textilind.): dünner, durchsichtiger Strumpf: - teppfch, der: Teppich mit l hohem 1 2Flor (2). Flora ['flo:ra], die; -, ...ren [nach dem Namen der altrömischen Frühlingsgöttin, zu lat. flös = Blume]: 1. 'systematisch erfaßte Pflanzenwelt eines bestimmten Gebietes: die F. Skandinaviens. 2. Bestimmungsbuch für die Pflanzen eines Gebiets: eine F. von Deutschland herausgeben. 3. Gesamtheit der natürlich vorkommenden Bakterien in einem Körperorgan: die F. des Darmes ist gestört; floral [flo'ra:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. flös (Gen.: flöris) = Blume]: mit Blumen (als Muster), geblümt: -e Dessins. Floren- [f Flora (1)] (Geobotanik): Clement, das: Gruppe von Pflanzenarten, -gattungen usw.. die bestimmte Gemeinsamkeiten besitzen, insbes. Artengruppe etwa gleicher geographischer Verbreitung, die am Aufbau der Pflanzendecke eines bestimmten Gebietes beteiligt ist: geographisches F.; genetisches F. (Artengruppe mit gemeinsamem Ursprungsgebiet, jedoch unterschiedlicher geographischer Verbreitung): -gebiet, das: durch bestimmte Florenelemente (insbes. Pflanzengattungen u. -arten) charakterisiertes Teilgebiet eines Florenreiches (mit einer auf Grund der geographischen u. klitnatischen Verhältnisse einheitlichen Pflanzenwelt): -geschichte, die: Geschichte der Entwicklung u. wechselten Verbreitung der Floren u. ihrer Pflanzen: -regkm, die: vgl. -gebiet; -reich, das: einer der sechs (od. sieben) pflanzengeographisch einheitlichen Erdräume, die jeweils durch bestimmte Florenelemente (insbes. Gruppen von Pflanzenfamilien) charakterisiert sind, eine unterschiedliche Ent- stehungs- u. Entwicklungsgeschichte haben u. in Florengebiete (Florenregionen) untergliedert werden: das australische, das kapländische F. Florentiner [floren'ti:ne], der; -s. - [nach der ital. Stadt Florenz]: 1. Damenstrohhut mit breitem, schwingendem Rand. 2. flaches, rundes, halbseitig mit Kuvertüre überzogenes Gebäckstück aus einer gekochten Mischung von Zucker. Honig. Fett u. Milch, der gehackte Mandeln od. Nüsse hinzugefügt sind. flore pleno ['flo.re p!e:no; lat. = mit voller Blüte, aus flös (t'Flor) u. lat. plenus = voll] (Gartenbau): (von der gärtnerischen Zuchtform einer Pflanze) mit vermehrten Blumenkronblättern, mit gefüllten Blüten: Abk.: fl. pl.; Flo- res ['flo:re:s] <P1.) [lat. flöres. PI. von flös. t'FIor]: 1. (Pharm.) getrocknete Blüten/teile/ als Bestandteile von Drogen. 2. /improvisierte/ Gesangsverzierungen in der ma. Musik: Floreszenz [flores'tßentß], die; -, -en [zu lat. flöres- cens (Gen.: flörescentis), 1. Part, von: flörescere = aufblühen] (Bot.): 1. Blütezeit. 2. Gesamtheit der Blüten einer Pflanze: Blütenstand: Florett [flo'ret]. das; -[e]s. -e [frz. fleuret < ital. floretto, eigtl. = kleine Blume. Knospe; nach dem knospenähnlichen Knopf, der bei Fechtübungen auf die Spitze gesteckt wurde]: 1. Stoßwaffe mit biegsamer, vierkantiger Klinge u. Handschutz: mit dem F. fechten. 2. <o. PI.) svw. tFlorettfechten: er hat im F. gewonnen. Florett-: -fechten, das; -s (Sport): das Fechten mit dem Florett als sportliche Disziplin: -fechter, der; -seide, die [nach ital. fioretto di seta = Auswahlseide] (Textilind.): aus den kurzen Fadenenden des Kokons gesponnene Abfallt seide. florettieren [flore'thren] <sw. V.: hat) (selten): mit dem Florett fechten: florid [flo'ri.t] <Adj.; -er. -este) [lat. flöridus = blühend] (Med.): (von Krankheiten) voll entwickelt, stark ausgeprägt, rasch fortschreitend: florieren [flo'ri:ren] <sw. V.; hat) [lat. flörere = blühen]: sich /geschäftlich/ günstig entwickeln, gedeihen: blühen: die Wirtschaft floriert; eine florierende Anwaltspraxis besitzen; Ü Grammatikfehler florieren bei Suhrkamp. seit man dort die Böcke zu Gärtnern macht (Deschner, Talente 325); Florileg [flori- *Ie:k]. das; -s. -e. Florilegium [flori'le^om]. das; -s. ...ien [...pn; zu lat. flörilegus = Blumen. Blüten sammelnd, also eigtl. = Blütenlese] (veraltet): 1. svw. t Anthologie. 2. a) Auswahl aus den Werken von Schriftstellern der Antike: b) Sammlung von Aussprüchen u. Redewendungen: Florin [flo:'ri:n], der: -s. -e u. -s [mlat. florinus = (Florentiner) Gulden, zu lat. flös (Gen.: flöris) = Blume (nach der florentinischen Wappenlilie auf seiner Rückseite)]: a) niederl. Gulden: Abk.: [h]fl.; b) ehemalige englische Silbermünze (zwei Shilling): Abk.: fl.. Fl.; Florist [flo'nst]. der; -en, -en [1: zu t Flora; 2: zu lat. flös (Gen.: flöris) = Blume]: 1. Kenner u. Erforscher einer Flora (1). 2. Blumenbinder (Berufsbez.); vgl. aber: Fleurist; Florjstik, die; -: 1. Wissensclmft von den natürlichen Verbreitungsgebieten der Pflanzenarten u. -sippen, floristische Geobotanik (Zweig der Pflanzengeographie). 2. das Arbeitsgebiet des Floristen: Fkrjstin.die; -, -nen: w. Form zu t Florist; florjstisch <Adj.; o. Steig.): 1. die Flora od. die Floristik (1) betreffend, zu ihr gehörend. 2. die Floristik (2) betreffend, zu ihr gehörend: Floskel ['fbskl], die; -. -n [lat. flösculus = Blümchen, also eigtl. = Redeblume, schmückender Ausdruck]: nichtssagende Redensart: formelhafte, leere Redewendung: eine höfliche, abgedroschene F.; <Abl.:> flgskehaft <Adj.; -er, -este): in der Art einer Floskel: eine -e Ausdrucksweise. floß [Ads]: f fließen; Floß [flo.s], das; -es. Flöße ffte:»; mhd. vlös.ahd. flös. zu t fließen in der alten Bed. „schwimmen"]: l.a) flaches Wasserfahrzeug aus zusammengebundenen schwimmfähigen Materialien (wie Holz. Bambus. Schilf o.a.) zur Beförderung von Personen u. Waren: mit einem F. den Fluß hinabfahren; b) mehrere, zum Transport auf fließenden Gewässern zusanvnengebundene Baumstämme, die durch die Strömung fortbewegt werden. 2. Schwimmkörper an der Angelschnur, der die Schwebelage des Köders im Wasser bewirkt: Schwimmer. Floß-: -boot, das: svw. t Schlauchboot; -brücke, die: behelfsmäßige Brücke aus zuscunmemebundenen Baumstämmen: -fahrt, die; -nasse, die: (in Stauanlagen) geneigte Rinne, in der Flöße vom oberen ins untere Wasser schwimmen: -haken, der: mit Haken versehene, lange Holzstange, mit der die Flöße (1 b) gelenkt werden: -holz, das: Holz, das geflößt wird. flößbar [,fl0:sba.^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu t flößen]: (von Bächen u. Flüssen) für Flöße (1 b) geeignet, befahrbar: Flosse ffbsa]. die; -. -n [mhd. v!o33e, ahd. flo33a. zu t fließen in der alten Bed. „schwimmen4*]: 1. der Fortbewegung u. Steuerung dienendes, fächerförmiges, aus Haut u. Knorpel bestehendes Organ im Wasser lebender Tiere: der Fisch spreizt die -n. 2. Nachbildung einer Flosse (1) aus Gummi 55 GDW 865
flösse o.a., die Schwimmer u. Taucher über die Füße streifen, um sich schneller fortbewegen zu können: Schwimmflosse. 3. feststehender Teil des Leitwerks an Flugzeugen. Luftschiffen. ! Unter 'Wasserfahrzeugen: er kam von hinten gegen die höher fliegende Maschine und hatte sie messerschmal vor sich, die hohe F.. den Rumpf (Gaiser, Jagd 91). 4. (ugs. scherzh. od. abwertend) a) Hand: ..Nimm deine -n von der Dame", sagte sie. ..Du bist hier nicht zu Hause41 (Klrst, 08/15, 562); du könntest dir auch mal wieder die -n waschen; R reich mir die F., Genosse; b) <meist PI.) Fuß: ,.Du faules Schwein**, erhob sich ein Geschrei. ..zieh deine -n ein. siehst du denn nicht, daß die gnädige Dame über dich hinfallen muß ..." (Fussenegger, Haus 246); Jmdm. auf die -n treten; flösse ['Acesal: tfließen; Flösse! [■ftesl]. das; -s. - [Vkl. zu TFlosse! <meist PI.) (Zool.): eine der bei verschiedenen Fischen zahlreich vorkommenden hintereinander/legenden kleinen Rückenflossen: <Zus.:) FIQssebal. der: aalförmiger Raubfisch Westafrikas. Vertreter einer Gattung der Flösselhechte: F)$ssehecht, der: Vertreter einer altertümlichen Ordnung der Knochenfische, bes. in Süß- u. Brackwassern Afrikas vorkommender, auch in Aquarien gehaltener Raubfisch: flößen ['fUr.sn] <sw. V.; hat) [mhd. vloejen. vloetzen = fließen machen! schwemmen, zu t fließen]: l.a) Baumstämme als Flöße (1 b) befördern: das Holz wurde zur Flußmündung geflößt; b) mit einem Floß (1) transportieren: Waren f. 2. mit einem Floß (1) fahren, übersetzen: er wurde sofort ruhig, wenn sie ... ihm ausmalte, wie sie später am Fluß miteinander f. und angeln würden (Fr. Wolf, Menetekel 122). 3. jmdm. eine Flüssigkeit in kleinen Mengen durch den Mund eingeben: einflößen: dem Kranken Suppe in den Mund f.; Nina fing es mit dem Löflelchen auf. um es ihr von neuem zwischen die blauen Lippen zu f. (Rinser, Mitte 100); FlQssenfiißer (so fachspr.). FlgssenfiiBler, der: svw. f Robbe; Flößer ['fl0:sBl. der; -s. - [zu tflößen]: jmd.. der ein Floß (1) begleitet u. steuert (Berufsbez.): er wollte F. werden; Flößerei [fl0:»'r»j]. die; -: das Flößen da): Daher blieb nur die Benützung der Flüsse zur F. und Trift (Mantel. Wald 40); die F. hat in Nordeuropa noch große Bedeutung. Flotation [flota'tßio.n], die; -. -en [engl. flo(a)tation. zu: to float = schwimmen (lassen)] (Technik, bes. HUttenw.): Aufbereitung. Sortierung von [mineralischen! Stoffgemischen durch Feinstverteilung in Wasser u. Beigabe schäumender Chemikalien, die bestimmte wertvolle Bestandteile (ins- bes. Erzteilchen) an Gasblasen angelagert nach oben treiben: flotatfv [flotati:fl <AdJ.; o. Steig.): die Flotation betreffend, dazu gehörend. Flöte [flöte], die; -. -n [mhd. vloite < afrz. flaute < aprovenz. flaut. H. uj: 1. (Musik) rohrförmiges Blasinstrument aus Holz od. einer Silberlegierung, dessen Tonlöcher mit Klappen od. den Fingern geschlossen werden: [die/auf der] F. blasen, spielen. 2. eine Labialstimme bei der Orgel. 3. hohes, schlankes / Sekt glas. 4. (Skat) eine (wie die Töne einer Tonleiter) fortlaufende Reihe von Karten gleicher Farbe: die [ganze] F. von Pik auf der Hand haben; Ü eine ganze F. von Autos stand an der Kreuzung. 5. (salopp) Penis: flöten ['fl0:tn] <sw. V.; hat): l.a) (selten) laienhaft Flöte (1) spielen: viele aber harrten und flöteten, schlugen Lauten und Pauken (Th. Mann. Joseph 142); b) Töne hervorbringen, die wie Flötentöne klingen: die Amsel flötete; Der Wind begann ... heimtückisch auf unserer Takelung zu flöten (Leip, Klabauterflagge 17); c) (landsch.) pfeifen: er flötete fröhlich vor sich hin. 2. mit einschmeichelnder, hoher Stimme sprechen, sie flötete in den süßesten Tönen; „Die Freude ist ganz meinerseits!" flötete Frau Melanie (Wendtland, Eisprinzeßchen 23). 3. (salopp) die Fellatio ausüben (vgl. Flöte 5). flöten-, Flöten-: -artig <Adj.; o. Steig.): -e Töne hervorbringen; -böser, der: jmd.. der Flöte (1) bläst: -konzert, das: Konzert für Flöte (Dm. Orchester: -musik, die; -register, das: ein zu den Flöten (2) gehörendes Register bei der Orgel: -solo, das: / künstlerisches / Solospiel auf der Flöte (1); -spiel, das; -Spieler, der; ^ton, der <P1. ...töne), von der Flöte hervorgebrachter Ton: zarte Flötentöne erklangen; *imdnu die Flötentöne belbrinoen (ugs.; jmdn. scharf zurechtweisen, um ihm anständiges Benehmen beizubringen: wohl nach der veralteten Wendung ..in Flötentönen [ = in sanfter Weise] reden"); m*t. die: durch ein Uhrwerk betriebenes mechanisches Musikinstruntent mit Pfeifen: -vwerk. das: 1. kleine Orgel, die nur Flöten (2) hat. 2. Gesamtheit der Flötenregister einer Orgel: -Würger, der: Vertreter der Familie der Würger, ein bes. in Australien vorkommender, krähenä/inlicher Singvogel mit flötenartigem Gesang. flötengehen <unr. V.; ist) [zu gaunerspr. Flöte verhüllend für „Gefängnis"] (ugs.): a) verlorengehen, abhanden kommen: mein ganzes Geld ist dabei flötengegangen; wichtige Zeit ging dabei f.; b) entzweigehen: zwei Teller gingen flöten. flotieren [flo'ti:ren] <sw. V.; hat) [nach engl, to float. t Flotation] (Technik, bes. Hüttenw.): (Erz) durch Flotation aufbereiten: Flotigol [floti'go.i]. Flotol [flo'to:!]. das; -s, -e [Kunstwort] (Technik): bei der Flotation zugesetztes Mittel, durch das die Oberflächenspannung herabgesetzt wird. Flötist [flo'tist]. der; -en. -en [zu T Flöte (1)]: jmd.. der 'berufsmäßig! Flöte spielt: ein virtuoser F.; wir suchen noch einen -en für unser Hauskonzert; Flötjstin, die; -. -nen: w. Form zu t Flötist. Flotol: t Flotigol. flott [fbt] <Adj.; -er, -este) [4: aus niederd. flot maken = ein Schiff fahrbereit, schwimmfähig machen, zu mnie- derd. vlot = das Schwimmen, zu: vleten = fließen; schwimmen; 3: über die Studentenspr. aus dem Niederd., Tflott (4)]: 1. (ugs.) a) rasch, flink, mit Schwung: eine -e Bedienung; bei der Arbeit f. vorankommen; Ü den -en Otto/die -e Minna/<subst.:) einen Flotten (salopp; Durchfall) haben; b) schwungvoll, beschwingt: -e Musik. 2. (ugs.) a) schick, modisch: ein -er Hut, Mantel; b) (von Personen) hübsch, attraktiv [u. unbekümmertJ': ein -es Mädchen; f. aussehen. 3. leichtlebig, lebenslustig u. unbeschwert: ein -es Leben Aihren; ein -er Junge, der Schulden macht, nichts arbeitet, verbummelt (L. Frank, Wagen 13); f. leben. 4. <o. Steig.; nur präd.) (Scemannsspr.) frei schwimmend, fahrbereit: das aufgelaufene Schiff ist wieder f.; Ü das Auto ist wieder f. (wieder fahrtüchtig): er ist wieder f. (hat wieder Geld): noch eine Behandlung, mein Bester, und wir sind wieder f. (gesund: Dürrenmatt. Meteor 57): Flott [-]. das; -[e]s [aus dem Niederd. < mniederd. vlot, eigtl. = dastobenauD Schwimmende, t flott]: 1. svw. t Entenflott. 2. svw. tFIoß (2). 3. (landsch.) a) Sahne: b) Haut der abgekochten Milch. fk>tt- [flott (4)]: -bekommen <st. V.; hat): svw. t-machen: ... und mir half, das Boot flottzubekommen (Grass. Katz 168); -kommen <st. V.; ist): wieder fahrbereit werden: wir helfen uns selber, kommen alleine schon wieder flott ... Müller hat Kraftfahrzeugmechaniker gelernt (H. Kolb. Wilzenbach 145); -kriegen <sw. V.; hat) (ugs.): svw. t-bekommen; -machen <sw. V.; hat): wieder fahrbereit machen: das Boot, den Kraftwagen f.; -schleppen <sw. V.; hat): (ein auf Grund gelaufenes Schiff) wegziehen, so daß es wieder frei schwimmt: -w^g <Adv.) (ugs.): ohne Unterbrechung, in einem weg: f. arbeiten. Flotte t'fbto], die; -. -n [1: unter Einfluß von ital. flotta. frz. flotte < mniederd. vlöte. zu T fließen; 2: zu niederd. Flott = obenauf Schwimmendes, t Flott]: l.a) Gesamtheit der Kriegs schiffe eines Staates: Kriegs-. Handelsflotte: Der Verteidigungshaushalt wurde um fünfzehn Prozent erhöht, die F. um siebzig Schiffe vermehrt (Dönhoff, Ära 199); b) größerer i Kriegs schiffsverband: Die Menschen, die diesen Erdteil verlassen wollten, hätten Jede Woche eine gigantische F. bemannen können (Seghers. Transit 255). 2. Flüssigkeit, in der Textilien gebleicht, gefärbt od. imprägniert werden. Flotten- (Flotte 1): -abkommen, das: Vertrag zwischen zwei od. mehr Staaten über Stärke u. Bewaffnung ihrer Flotten: -basis, die (Milit.): Hafen mit Versorgungseinrichtungen für eine Flotte: ^chef, der: Befehlshaber der aktiven Marinestreitkräfte: -kommando, das (Milit.): oberste Kommandobehörde der Kriegsflotte: -parade, die; -Station, die: Hafen für die Kriegsflotte: -Stützpunkt, der: Stützpunkt mit Versorgungseinrichtungen für die Kriegsmarine außerhalb des Heimatlandes: -verband, der: Gruppe von Kriegsschiffen mit gemeinsamer Aufgabe: -vertrag, der: svw. t ^abkommen. FlQttholz, das (Fischereiw.): leichtes Holz als Schwimmkörper an Fangnetzen: flottieren [fb'ti:ren] <sw. V.; hat) [frz. flotter, zu: flot = Welle]: 1. (Med.) in einer Flüssigkeit frei beweglich schwimmen: der Fetus flottiert im Fruchtwasser. 2. (bildungsspr.. Fachspr.) schwanken, schweben: Frei flottierende Angst zeigt Gefahren an (Hacker. Aggression 168); flottierende Schuld (Jur.; kurzfristige Darlehensschuld 866
flüchtig des Staates, schwebende Schuld). 3. (Textilind.) (von Garnfäden im Gewebe) stellenweise frei liegen; Flottille [fb'tiKjbl. die; -, -n [span. flotilla. Vkl. zu: flota < frz. flotte, TFIotte]: 1. (Milit.) Verband kleinerer Kriegsschiffe. 2. Verband aus mehreren Fangschiffen u. einem verarbeitenden Schiff, die gemeinsam fischen; <Zus.: > Ftottjllenadmiral, der (Milit.): Vertreter der untersten Dienstgradgruppe der Admirale; Flottillenfischerei, die: Fischerei in einer Flottille (2). Flotzmaul ['fbtß-1, das; -[eis, ...mäuler [wohl zu mhd. vlös. ahd. flÖ3 = Fließendes. Fluß]: die feuchte Hautpartie zwischen Nase u. Oberlippe beim Rind. Fkmer-power ['flaudpaoal. die; - [engl.-amerik. flower power = Blumengewalt]: Schlagwort der Hippies, die in der Konfrontation mit der bürgerlichen Gesellschaft Blumen als Symbol für ihr Ideal einer humanisierten Gesellschaft verwenden. Flöz [floitß], das; -es, -e [mhd. vletze. ahd. flezzi, flazzi = geebneter Boden, Tenne, Lagerstatt, zu ahd. fla3 = flach, breit] (Bergbau): Schicht nutzbarer Gesteine von großflächiger Ausdehnung: Die -e in verschiedener Dicke, zwischen den mächtigen Steinschichten gelagert, zogen sich kilometerweit unter der Erde hin (Marchwitza, Kumiaks 35); die Kohle dieses -es ist minderwertig. Fkiat [flu'a:tl. das; -[e]s. -e [Kurzwort für fYworsilika/l (Chemie, Bauw.): Mittel zur Härtung von Baustoffen gegen Verwitterung. Fluorsilikat; fluatieren [flua'ti:ren] <sw. V.; hat): mit Fluaten behandeln. Fluch [flu:x], der; -[eis. Flüche ['fly:<p; mhd. vluoch, ahd. fluoh. rückgeb. aus t fluchen]: 1. im Zorn gesprochenes böses Wort; Kraftwort: ein derber, [gotteslästerlicher F.; einen kräftigen F. ausstoßen; Jumbo ... kletterte unter schrecklichen Flüchen aufs Kajütendach (Hausmann, Abel 54). 2. böse Verwünschung; Wunsch, daß jmdm. ein Unheil widerfahren soll: die Mutter hat ihn verflucht, und endlich erfüllt sich der F. (Schneider, Leiden 66); einen F. gegen Jmdn. ausstoßen. 3. <o. PI.) Strafe. Unheil. Verderben [das durch einen Fluch (2) bedingt ist]: ein fürchterlicher F. liegt auf dem Haus; mit einem Geist, der diese Erfindungen zum Segen - und nicht zum F. - werden läßt (Menzel. Herren 116); R das ist der F. der bösen Tat (das ist die verhängnisvolle Folge; nach Schiller. Piccolomini. V, 1: Das eben ist der Fluch der bösen Tat, daß sie fortzeugend immer Böses muß gebären). fluch-, Fluch-: -beladen <Adj.; nicht adv.) (geh.): unter einem Fluch stehend: ein -es Geschlecht; -wort, das: svw. t Fluch (1); -würdig <Adj.) (geh.): so abscheulich, schlecht, daß es verdient, verflucht zu werden: eine -e Tat. fluchen I'flu:xn] <sw. V.; hat) [mhd. vluochen, ahd. fluohhön, eigtl. = mit der Hand auf die Brust schlagen (diese Ausdrucksbewegung hat wohl die Verwünschung begleitet)]: 1. a) im Zorn, in ärgerlicher Erregung Flüche. Kraftausdrük- ke gebrauchen, ausstoßen: laut f.; der Hauptwachtmeister fluchte, als ihm das gemeldet wurde (Kirst. 08/15, 160); Im Schnee festgefahrene Autos, fluchende Fahrer (Plievier, Stalingrad 137); b) in großer Erregung u. unter Verwendung von Kraftausdrücken heftig auf jmdn. od. etw. schimpfen: er fluchte auf/über das Wetter, über seinen Chef; Drinnen ... flucht Donald gegen Mac (Fr. Wolf, Menetekel 82). 2. (geh.) einen Fluch (2) aussprechen; jmdn./etw. verwünschen: In solchen Augenblicken können Söhne ihren eigenen Vätern f. (Grzimek, Serengeti 290). 'Flucht [flüxt], die; -. -en [mhd. vluht. ahd. fluht, zu t fliehen]: 1. <o. PI.) a) eiliges [u. heimliches; Davonlaufen od. -fafiren vor einer drohenden Gefahr, das Fliehen. Flüchten: er wurde auf der F. (während er floh) erschossen; Es jagen keine Wildherden in kopfloser F. davon (Grzimek, Serengeti 303); Ü die F. (geh.; das Entschwinden. Enteilen) der schönen Sommertage; *die F. ergreifen (vor etw.. jmdm. davonlaufen; fliehen): vor dem Hund ergriff der Dieb die F.; Jmdn. in die F. schlagen (jmdn. durch Androhung von Gewalt od. durch Gegenwehr dazu bringen zu fliehen): die angreifenden Feinde in die F. schlagen; b) das unerlaubte u. heimliche Verlassen eines Landes. Ortes: die F. aus dem Gefängnis, aus der DDR gelang; die -en ins Ausland sind meist gut organisiert (MM 1.10. 71,23); die F. vorbereiten; an seiner F. arbeiten (ugs. scherzh.; im Begriff sein, sich heimlich! zu entfernen, wegzugehen). 2. das Ausweichen aus einer als unangenehm empfundenen od. nicht zu bewältigenden i LebensiSituation: die F. in die Krankheit, in die Anonymität, vor sich selbst; die F. nach vorn [antreten] (durch eine entsprechende Handlung, durch risikoreiche Aktivitäten aus einer mißlichen Lage herauszukommen suchen, einer bedrohlichen Entwicklung. Lage auf diese Weise zu entkommen suchen, statt sich zurückzuziehen ixt. zu resignieren ). 3. (Jägerspr.) hoher u. weiter Sprung des / Schalen]wildes: das Reh ging in hohen -en ab. 2Flucht [-], die; -, -en [niederd. flugt = zusammen fliegende Vogelschar, zu t fliegen (nach der geraden Linie, in der z. B. die Wildgänse hintereinanderfliegen)] (Bauw.): 1. Reihung in gerader Linie, bes. vertikale Ebene, die auf einer Seite den Abschluß von Gebäuden. Innenräumen od. Bauteilen bildet: die F. der Fenster, der Arkaden; die neuen Häuser müssen alle in einer F. stehen. 2. (geh.) in einer Reihe liegende Zimmer, die durch Türen miteinander verbunden sind: eine F. von Gemächern. 3. der senkrecht u. waagrecht geradlinige Verlauf einer Mauer: die Mauer in die F. bringen; Ü In riesigen -en türmt sich die Wand empor (Trenker. Helden 160). 4. (selten) Spielraum /den ein beweglicher Gegenstand braucht]: das Fenster muß mehr F. haben. flgdit-. 'Flucht- ('Flucht): -artig <Adj.; o. Steig.): in sehr großer Eile, sehr schnell: f. das Lokal verlassen; -bürg« die: vgl. Fliehburg; -«fahr, die: Gefahr, daß jmd., der gefangen ist. zu fliehen versucht; -fleM, das (Wirtsch.): Geld, das aus Steuergründen ins Ausland gebracht worden ist; -gesdiwindigkeit, die (Physik): Geschwindigkeit, die ein Körper haben muß* um die Anziehungskraft der Erde od. eines anderen Planeten zu überwinden; —helfer, der: jmd.. der einem anderen zur !Flucht (1 b) verhilft; -hilfe, die; -kapital, das: vgl. -geld; -plan, der: Plan, nach welchem eine 'Flucht (1 b) vonstatten gehen soll; -reaktion, die (Verhaltensf.): durch einen von außen kommenden Reiz (z. B. Geräusch. Bewegung) ausgelöste Reaktion eines Tieres zur Flucht: Wenn man sie (= die Methode) als erste Auslösung bei einer ganz jungen Dohle versucht, so bekommt man leicht -en statt des Nachfliegens (Lorenz. Verhalten 1.177); -trieb,der (Verhaltensf.): vgl. -reaktion; -verdacht, der: vgl. -gefahr. dazu: -verdächtig <Adj.; nicht adv.); -versuch, der: ein mißlungener F.; -weg. der: a) Weg. den jmd. bei seiner Flucht genommen hat; Weg der Flucht: Jmds. F. verfolgen, nachgehen; Wie die Polizei mitteilte, schoß sich der Täter anschließend den F. frei und entkam (MM 25.6.69,11); b) Möglichkeit, irgendwohin zu entkommen, zu fliehen; Weg. auf dem die Flucht aus etw. möglich ist: sich den F. offenhalten. 2Ftycht- (2Flucht): -linie, die: 1. svw. t Baufluchtlinie. 2. (bei der perspektivischen Darstellung) in Richtung auf den Fluchtpunkt laufende Linie, eine der in Wirklichkeit parallellaufenden Geraden: die Seiten der Kamera mit den Senk- und Waagrechten des Raumes zu vergleichen, um festzustellen, ob sie in der rechten F. steht (Fotomagazin 8. 1967, 47); -punkt, der: (bei der perspektivischen Darstellung) Punkt, in dem sich die in Wirklichkeit parallel verlaufenden Linien eines Raumes scheinbar treffen; -9dtnur. die (Bauw.): feste Hanf schnür, nach der die Genauigkeit der L senkrechten / Linien an Mauern u. Ecken bestimmt wird. fluchten ['floxtnl <sw. V.; hat) [zu t2FluchtJ (Bauw.): 1. beim Bauen eine Mauer. Häuser od. Gebäudeteile in eine gerade Linie bringen. 2. (von einer Mauer, Häusern, Gebäudeteilen) in einer geraden Linie liegen: die beiden Häuser fluchten nicht. flüchten I'flvctnl <sw. V.) [zu t'Flucht!: l.a) plötzlich u. sehr eilig I fliehen; sich einer drohenden Gefahr durch Flucht zu entziehen versuchen <ist>: vor den Soldaten, dem Hochwasser f.; überdie Grenze ins Ausland f.; das Kind flüchtete ängstlich zur Mutter (brachte sich bei der Mutter in Sicherheit) ; b) <f. + sich) sich durch Flucht irgendwohin in Sicherheit bringen <hat>: sie flüchteten sich vor dem Gewitter in eine Hütte; Die meisten italienischen Juden hatten sich rechtzeitig nach Süden, zu den amerikanischen Truppen, geflüchtet (Hochhuth, Stellvertreter, Nachwort 255); Ü Sich so schnell wie möglich in Sachwerte... f. (in Sachwerten finanzielle Sicherheit suchen; Remarque, Obelisk 291). 2. (veraltet) jmdn., etw. vor einer drohenden Gefahr in Sicherheit bringen (hat): bei Kriegsbeginn flüchteten sie Kinder und Möbel aufs Land. fluchtig ['floxtK;] <Adj.; o. Steig.) [zu t:Fluchtl (veraltet): perspektivisch. flüchtig ['flY^ti^l <Adj.) [mhd. vlühtec, ahd. fluhtic = flie- 55" 867
Flüchtigkeit hend, zu t'FluchtJ: 1. <o. Steig.; nicht adv.) flüchtend od. geflüchtet: daß zwei -e Ausländer als Verteiler fungiert haben (MM 3. 8. 70, 11); das -e (schnell davonlaufende) Reh; der Dieb ist noch f.; <subst.:> Seine Distanz zu den Flüchtigen betrug gute zweihundert Meter (Zwerenz, Quadriga 98); *f. gehen (landsch.; die Flucht ergreifen, fliehen): Die Streifenbeamten folgten den Tätern, die ihr Opfer noch nach Geld durchsucht hatten, bevor sie f. gingen (MM 13. 10. 71. 5). 2.a) von kurzer Dauer u. geringer Intensität . im Vorübergehen: ein -er Blick; aber ich entziehe mich gern den nur -en Berührungen (Jahnn. Nacht 43); ein -er Handstand (Tumen; nur angedeuteter Handstand): sein Blick streifte sie f.; b) oberflächlich, ungenau: einen -en Eindruck von jmdm., einer Sache haben; ich kenne ihn nur f.; c) fehlerhaft, weil zu rasch u. unkonzentriert ausgeführt: eine sehr -e Arbeit; f. arbeiten. 3. (nicht adv.) rasch vorübergehend, nicht lange bestehend, vergänglich: -e Augenblicke des Glücks; Solche Konstellationen bleiben nicht. Sie sind f. (Dönhoff. Ära 114). 4. <nicht adv.) (Chemie) rasch verdunstend: ein -es öl; Alkohol ist lefcht f.; <Abl. zu 2. 3. 4:) Flüchtigkeit, die; -. -en: 1. <o. PI.) das Flüchtigsein (2a. b. 3). 2.a) <o. PI.) das Flüchtigsein (2 c): die F. einer Arbeit tadeln; b) Flüchtigkeitsfehler: der Aufsatz enthielt viele -en. 3. <o. PI.) (Chemie) Eigenschaft. Neigung eines Stoffes, rasch zu verdunsten: <Zus.:) Flüchtigkeitsfehler, der: auf Flüchtigkeit (2 a) beratender Fehler: der Aufsatz war voll von -n; Flüchtling ['flr^tlm). der; -s, -e: jmd..der aus politischen, religiösen od. rassischen Gründen seine Heimat eilig verlassen hat od. verlassen mußte u. dabei seinen Besitz zurückgelassen hat: als politischer F. anerkannt werden; das Elend der -e nach dem Krieg; Aus den nördlichen Dörfern ergoß sich noch immer ein stummer Strom von -en (Seghers, Transit 9). Flüchtlings-: -ausweis, der: Ausweis, den jrnd. erhält, der aus der DDR od. den früheren deutschen Ostgebieten geflohen ist. als Flüchtling anerkannt worden ist u. deshalb finanzielle Hilfe beanspruchen kann: ^elend, das; -hilfe, die: durch Gesetz geregelte Leistungen an Flüchtlinge in Form von Beihilfen u. Darlehen, dazu: -hilfegesetz.das; -kolonne, die: große Zahl von kolonnenartig auf einer Straße einherzie- hetiden Flüchtlingen: -bger, das: Lager, in dem Flüchtlinge !' vorübergehend j Aufnahmefinden: -porschcder; -s.-s[nach der dt. Automarke Porsche] (ugs. scherzh.): Kleinauto (das so billig aussieht, daß sogar ein Flüchtling es sich leisten könnte): -schein, der: vgl. -ausweis; -Schicksal, das; -ström, der: vgl. -kolonne; -treck, der: Der Drang nach Westen hat nicht mit dem Versiegen der -s ... aufgehört (Welt 14.4. 62, 3); -trupp, der: kleinere Gruppe von Flüchtlingen: ^welle. die: größere Anzahl von aus einem bestimmten Anlaß plötzlich ihr Land verlassenden Menschen: -zug, der: vgl. streck. Flud [flu:tl. das; -s. -e: svw. T Fluid (2). Flug [flu:k], der; -(eis. Flüge ffly:gd; mhd. vluc. ahd. flug. zu Tfliegen]: 1. <o. PI.) das Fliegen als Fortbewegung in der Luft: den F. eines Vogels, eines Flugzeugs, eines Balles beobachten; es gibt das Schlafen der Mauersegler im F. (wä/irenddes Fliegens: Wohmann. Absicht 378); Ü (geh.:) die beste Schulleistung ist nichts gegen den freien F. der Gedanken (Maegerlein, Triumph 25); ich bin ... weniger überzeugt von meinem Genie und seinem siegreichen -e (H. Mann, Stadt 120); *[wie] im -e (. überraschend, sehr schnell in bezug auf etw.. was sich über eine gewisse Zeit erstreckt): die Tage vergingen [mir] wie im -e. 2. das Fliegen zu einem bestimmten Zweck od. Ziel: Flugreise: ein ruhiger, angenehmer F.; billige Flüge nach Amerika; der F. zum Mond; Im Reisebüro ... hatten wir einen F. Hamburg-Helsinki ... gebucht (Simmel. Stoff 449); einen F. antreten, beenden; er startet zu seinem ersten F. 3. (Skispringen) das Gleiten durch die Luft, der Verlauf der Flugbahn des Skispringers vom Absprung bis zum Aufsetzen: ein unruhiger, ein wundervoller, ruhiger F. über 81 m; er hat seine beiden Flüge absolviert. Als er auch seinen zweiten großen F. sicher gestanden (beim Aufsetzen keine Schwierigkeiten) hatte ... (Maegerlein, Piste 18). 4. (Ja- gerspr.) Gruppe zusammenfliegender Vögel der gleichen Art: ein F. Wildgänse. Tauben. flug-. FIlÄ-: ^abwehr, die: 1. (Milit.) auf dem Boden stationierter Teil der Luftverteidigung. 2. (Fußball u. ä.) das Abwehren eines Balles im Sprung, zul: -abwehrartillerie, die: mit Flugabwehrkanonen ausgerüstete Artillerie, -abwehrba- tailkxi, das. -abwehrkanone, die (Milit.): schnellfeuerndes, bewegliches Geschütz zur Abwehr feindlicher Angriffe aus der Luft, -abwehrrakete, die: svw. TFla-Rakete; -angriff, der (schweiz.): svw. tLuftangriff; ^angst, die: Angst vor dem Fliegen (4); -asche, die: bei der Verbrennung eines Brennstoffs vom Rauch mit geführte Asche\i tedchen}; --aufnähme, die: svw. t Luftaufnahme; MUtel. der (Eiskunstlauf): Axel mit einer weiten Flugbahn über das Eis: ^bahn, die: Kurve, die ein frei beweglicher Körper im Raum beschreibt: die F. berechnen; -hall, der (Sport): a) hoch durch die Luft fliegender Ball: b) (Tennis) Ball, der direkt aus der Luft gespielt wird, ohne daß er vorher auf dem Boden aufspringt: -vbask, die: vgl. Fliegerhorst; -begleiterin, die: svw. t Stewardeß; -benzin, das: Benzin mit hoher Oktanzahl für Flugzeugmotoren: -berefch, der: Bereich, in dem ein Flugzeug sich ohne Auftanken bewegen kann; ^bereit <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): zum Abflug bereit: die Maschine stand f. auf dem Rollfeld; -betrieb, der <o. PI.): a) organisierter Ablauf des Flugverkehrs: der F. konnte wieder aufgenommen werden; b) das i häufige i Starten u. Landen von Flugzeugen: auf dem Sportflugplatz herrscht sonntags reger F.; ^bild, das (Zool.): charakteristisches Erscheinungsbild eines fliegenden Vogels: -blatt,das [nach frz. feuille volante (mit Bezug auf den losen Zustand)]: meist unentgeltlich verteiltes od. von Flugzeugen o. ä. in größerer Menge abgeworfenes Blatt, das ein- od. zweiseitig bedruckt Lu. illustriert ist u. über ein aktuelles Ereignis informiert od. dazu Stellung nimmt: Flugblätter verteilen, dazu: ^blattver- teiler, der; -boot, das: Wasserflugzeug, dessen Rwnpf als Schwimmkörper ausgebildet ist; -brand,der: durch verschiedene Pilzarten hervorgerufene Getreidekrankheit; -buch, das: (dem Logbuch entsprechendes) Buch, in das der Pilot eines Flugzeuges bestimmte Eintragungen macht; -bücke (Tumen): sehr hoch od. mit bes. weitem Sprung geturnte Bücke; -datensdireiber, der: Gerät, das automatisch Daten über Höhe* Lage, Geschwindigkeit u. a. eines Flugzeugs registriert; -dauer, die: die F. beträgt 2 Stunden; -dienst, der: 1. regebnäßiger Flugverkehr auf einer bestimmten Strecke. 2. Gesamtheit der Dienste zur Überwachung u. Gewährleistung der Sicherheit im Flugverkehr, zu 2: -dienst- leiter.den Verantwortlicher für den Flugdienst; -dispatcher, der (DDR): vgl. ^dienstleiter; -drache, der: Vertreter einer Eehsenart. der mit Hilfe zweier flügelartigen Hautlappen zu weiten Gleitflügen fähig ist; Flatterechse; Mirachen, der svw. t Drachen (4); -echse, die: svw. Nsaurier; -etgen- schaft. die <meist PL): technische Eigenschaft eines Flugzeugs o.a., die bes. währenddes Flugs hervortritt: hervorragende -en; -Entfernung, die: die zu fliegende Entfernung; -Erfahrung, die: praktische Erfahrung im Führen von Flugzeugen o.a.: er hat große F. auf dieser Route; -fähig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): in der Lage, fähig zu fliegen (Ggs.: -unfähig), dazu: -fähigkeit, die <o. PL); -feW, das: svw. t Rollfeld; -fisch, der: svw. fliegender Fisch (t fliegen 1); -fuchs, der: Vertreter einer Gattung der Flughunde mit fuchsähnlicher, langgestreckter Schnauze; -funk, der: Funkverkehr zn'ischen Flugzeugen od. zwischen Flugzeug u. Bodenstation; Bordfunk; ^gast, der: Passagier eines Flugzeugs im Hinblick auf Betreuung o. ä.: die Fluggäste wurden gebeten, das Rauchen einzustellen; -gesdiwindtgkeit, die: Geschwindigkeit eines Vogels, Flugzeugs o. ä. wätirend des Fluges; -geselbchaft, die: Geschäftsunternehmen, das einen planmäßigen Flugverkehr unterhält; --grätsche (Turnen): sehr hoch geturnte Grätsche; -haar, das <meist PI.) (Bot.): Auswuchs an der Frucht einer Pflanze, der die Verbreitung durch den Witui begünstigt; -hafen, der: größerer Flugplatz für den allgemeinen Flugverkehr bes. den Linienverkehr : ein internationaler F.; die Maschine fliegt den F. ... an; jmdn. zum F. bringen, dazu: -hafengelände, das. -hafenre- staurant, das: Restaurant auf einem Flughafen; -hafer. der: svw. t Windhafer; -hahn, der [nach der Ähnlichkeit mit dem f Knurrhahn]: ein länglicher Fisch mit gepanzertem Kopf u. flügelartig vergrößerten Brustflossen (zum Gleiten im Wasser), Vertreter einer in tropischen u. subtropischen Gewässern lebenden Familie der Knochenfische: >-haut, die (Zool.): ausspannbare Hautfalte bei Wirbeltieren, die zu Gleitflügen befähigt; -höhe, die: Höhe (über dem Meeresspiegel) , die ein Vogel, Flugzeug o. ä. wälirend des Fluges erreicht; -hörnchen, das: Vertreter einer Unterfamilie der Hörnchen mit großer Flughaut u. vorstehenden Augen; -huhn.das: ein körnerfressender, in Steppengebieten gesellig 868
flügel-, Flügel - lebender Vogel mit spitzen, langen Flügeln; -hund, der: Vertreter einer zu den Flattertieren gehörenden Familie von in den Tropen u. Subtropen lebenden Säugetieren, die den Tag schlafend, meist an Baumästen hängend verbringen; -ingenieur.der: a) Ingenieur des Flugzeugbaus (Berufsbez.); b) Ingenieur, der Flugzeuge wartet u. überprüft (Berufsbez.); -kapitin, der: verantwortlicher Pilot in einer größeren Verkehr smaschine; -karte, die: 1. vgl. Luftfahrtkarte. 2. vgl. ^schein (1); -kilometer <P1.>; von einem Flugzeug o.a. zu fliegende od. geflogene Anzahl von Kilometern: der Treibstoff reicht noch für 3000 F.; -körper, der: unbemanntej Rakete, Raumschiff o.a., das sich mit Eigenantrieb] auf einer Flugbahn bewegt; -lärm, der: Lärm, der beim Starten u. Landen von Flugzeugen entsteht: die Anwohner fühlen sich durch den F. gestört; -lehrer, der: jmd., der theoretischen u. praktischen Unterricht im Führen von Flugzeugen gibt; -leiter, der: jmd., der beim (militär.) Flugdienst (2) angestellt ist (Berufsbez.); -leitung, die: Dienststelle auf einem Flughafen, die für Organisation u. Sicherheit des Flugverkehrs verantwortlich ist; ^linie, die: a) planmäßig von Flugzeugen beflogene Strecke: auf dieser F. verkehren täglich drei Maschinen; b) (ugs.) svw. T -gesellschaft; -loch, das: Öffnung an Bienenstöcken. Taubenschlägen o. ä.. durch die die Tiere ein- u. ausfliegen; -lotse, der: svw. NIeiter; -maschine. die (veraltet): Luftfahrzeug; -mekiedienst, der (Milit.): Organisation zur rechtzeitigen Erkennung u. Meldungfeindlicher Anflüge; Mninute. die: a) Flugzeit von einer Minute: nach fünf -n waren wir über den Wolken; b) Strecke, die ein Flugzeug in einer Minute zurücklegt: Frankfurt ist 30 -n von hier entfernt; -motor, der: Motor, der zum Antrieb eines Luftfahrzeugs verwendet wird; Mietz, das: Gesamtheit der Fluglinien (a) über einem bestimmten Gebiet; -oWekt, das in der Fügung unbekanntes F. (geheimnisvoller, nicht näher auszumachender Flugkörper, der irgendwo beobachtet wurde; nach engl, unidentified flying object; Abk.: tUFO, Ufo); -organ, das (Biol.): Organ, das dem Fliegen dient (z. B. Flügel); -parade, die (Fußball): blitzartige, im Hechtsprung dwrchgefülxrte Abwehr durch den Torwart; -Passagier, der: Passagier in einem Flugzeug; -personal, das: Personal einer Fluggesellschaft, das im Flugzeug tätig ist (Ggs.: Bodenpersonal); -plan, der: Zeitplan des Luftverkehrs: laut F. startet die Maschine um 12.30 Uhr; -platz, der: Gelände mit befestigten / Rollbahnen zum Starten u. Landen von Luftfahrzeugen, Wartungseinrichtungen, Gebäuden zur Abfertigung von Passagieren u. Frachtgut, technischen Anlagen zur Steuerung u. Überwachung des Flugverkehrs; ^post, die: svw. t Luftpost; -preis, der: die -e sind wieder gestiegen; -reise, die: Reise mit dem Flugzeug, dazu: -reisende, der u. die: ^riditung. die: Richtung, in die jmd., etw. fliegt; -rolle, die (Turnen): schnell u. hoch ausgeführte Rolle vorwärts; -route, die: Route, die ein Flugzeug fliegt: die F. geht von Frankfurt über Hamburg nach London; -sand, der: sehr feiner, vom Wind transportierter Sand, z. B. bei Dünen; -saurier, der: Vertreter einer ausgestorbenen Ordnung von Kriechtieren unterschiedlicher Größe, der mit Hilfe großer Flughäute fliegen konnte; -schanze, die (Skifliegen): Sprungschanze, bei der Sprünge über große Weiten möglich sind; -schein, der: 1. Heft mit Scheinen, das man gegen Bezahlung des Flugpreises bekommt u. das zu einem bestimmten Flug berechtigt; Flugticket. 2. svw. T Pilotenschein; -Schneise, die: svw. t Einflugschneise. Ausflugschneise; -Schreiber, der: Gerät, das in einem Flugzeug selbständig die technischen Daten des Fluges (Höhe, Geschwindigkeit usw.) aufzeichnet; -schrift, die [vgl. Flugblatt]: Broschüre mit aktuellem In- halt, die oft in großer Menge gedruckt u. rasch i u. heimlich / vertrieben wird; -Schüler, der: jtnd., der Unterricht im Fliegen eines Flugzeugs nimmt; -Sicherheit, die: Sicherheit beim Fliegen mit einem Flugzeug o.a.; -Sicherung, die: vgl. -dienst (2); -Simulator, der: Gerät, das die bei einem Flug auftretenden Bedingungen simulieren kann: ^sport, der: alle mit dem Fliegen zusammenhängenden sportlichen Disziplinen; -staub, der (Technik): Staub, der von Abgasen mitgenommen wird; -steig, der: /überdachter! Gang, der von den Hauptgebäuden des Flughafens auf das Rollfeld hinausführt; -strecke, die: geflogene od. zu fliegende Strecke: -süBide, die: 1. vgl. ^minute. 2. Unterrichtsstunde im Fliegen: einige -n nehmen; -tauglich <Adj.; nicht adv.>: auf Grund eines guten Gesundheitszustandes in der Lage, ein Flugzeug zuführen: für f. erklärt werden, dazu: -taugJkh- keh, die; -technlk, die: Technik des Flugzeugbaus, Fliegens, dazu: -technisch <Adj.; o. Steig.): die Flugtechnik betreffend: f. ist das kein Problem: -ticket, das: svw. t ^-schein (1); -touristik, die: Touristik, bei der das Hauptbeförderungsmittel das Flugzeug ist; -tüchtig <Adj.; nicht adv.): vgl. -fähig; -unflhig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): nicht in der Lage zu fliegen (Ggs.: -fähig); -Verbindung, die: es besteht eine günstige F. von Rom nach Hamburg; ^verbot, das: Verbot für einen Piloten, ein Flugzeug zu führen; ^verkehr, der: Verkehr von Luftfahrzeugen: die Überwachung des -s; -vermögen, das: die Fähigkeit, sich fliegend fortzubewegen; ^waffe, die (schweiz.): svw. t Luftwaffe; -warndienst, der: svw. t Mtieldedienst; -weite, die (Leichtathletik): Sprung- od. Wurfweite; ^wesen, das <o. Pl.>: alles, was mit dem Fliegen (4, 5) zusammenhängt, einschl. Organisation, Verwaltung o. ä.; ^werter, das: für das Fliegen günstiges Wetter, dazu: -Wetterdienst, der: Wetterdienst, der spezielle, für den Flugverkehr wichtige Informationen gibt; -wild, das Üägerspr.): die jagdbaren Vögel: Federwild; -zeit, die: Zeitspanne zwischen Start u. Landung eines Luftfahrzeugs; -zettel, der (bes. Ostern): svw. t^blatt; -zeug, das: t Flugzeug u. Flugzeug-. Flügel ['fly:gl], der; -s, - [1 a: mhd. vlügel, zu t fliegen; 3 a: unter Einfluß von lat. ala, eigtl. = Vogelflügel; 5: nach der Ähnlichkeit mit einem Vogel Hügel]: l.a) paariges, von Rumpf sitzendes Organ, mit dessen Hilfe Vögel u. Insekten fliegen (1): der Käfer breitet die F. aus; die Gans hat einen F. gebrochen, schlägt mit den -n; vom Brathähnchen nur einen F. abbekommen; Ü ... sondern die Zeit trug ihn auf ihren mächtigen ... -n hinweg (Schnabel, Marmor SD; auf den -n der Träume; 'die F. hängen lassen (ugs.; mutlos u. bedrückt sein): jmdm. die F. beschneiden/ stutzen (jmds. Tatendrang, Übermut dämpfen); sich <Dativ> die F. verbrennen (geh.; bei dem Bestreben, hochfliegende Pläne zu verwirklichen, Schaden erleiden): etw. verleiht jmdm. F. (geh.; gibt ihm Schwung, macht ihm Mut): b) (von mythologischen o. ä. Wesen) in der Form den Vogelflügeln ähnliches, zum Fliegen geeignetes Organ: ein Engel, eine Elfe mit silbernen -n; c) (Flugw.) Tragfläche: Die Maschine, von Böen geschüttelt, so daß die F. wippten, kreiste (Frisch, Gantenbein 387). 2,a) /beweglicher i seitlicher Teil eines mehrgliedr igen, symmetrischen Ganzen: der rechte F. eines Altars, Fensters; ein Portal mit hohen -n; der linke F. der Lunge; die Furchen, die stolz und grämlich von den -n seiner Nase in den Bart verliefen (Th. Mann, Hoheit 39); b) von einem t sich im Zentrum drehenden! Mittelstück abstehendes Teileines mechanischen Geräts, das in der Form od. Funktion einem Vogelflügel ähnelt: eine Schiffsschraube mit drei -n; die F. der Windmühle drehen sich. 3,a) äußerer Teil einer aufgestellten Truppe, Mannschaft o. ä.; der linke F. der Armee; Er marschierte am rechten F. der Reihe (Plievier, Stalingrad 94); über die F. (Fußball; über den vorderen rechten, linken Teil der gegnerischen Spielfeldhälfte) angreifen; b) Gruppierung innerhalb einer politischen od. weltanschaulichen Partei (hl. Gruppe: der linke, rechte F. der Sozialdemokraten. 4. seitlicher Teil eines größeren Gebäudes, der in einem Winkel an das Hauptgebäude anschließt: im westlichen F. des Schlosses; das stille Haus, mit seinen zwei weit vorgreifenden -n (H. Mann, Stadt 48). 5. großes, dem Klavier ähnliches Musikinstrument auf drei Beinen mit relativ flachem, an die Form eines Vogelflügels erinnernden Resonanzkörper, dessen Deckel hochgestellt werden kann und in dem die Saiten waagerecht in Richtung der Tasten gespannt sind am F. begleitete ein berühmter Pianist. flügel-, Flügel-: -adfejtant. der [urspr. der für die Befehlsübermittlung an die Flügel (3 a) verantwortliche Offizier] (veraltet): Adjutant eines /regierendenj Fürsten; -altar, der: Altar mit feststehendem Mittelteil u. zwei od. mehr beweglichen Flügeln (2 a); -ärmel, der: sehr weiter Ärmel; -artig <Adj.; o. Steig.): in der Art eines Flügels da); -decke, die: svw. t Deckflügel; -fenster, das: Fenster mit mehreren Flügeln (2 a); -haube, die (früher): Haube mit großer gestärkter Schleife; -hörn, das [H. u.; viell. urspr. Hörn der Jäger, die die Flügel einer Treibjagd befehligen] (Musik): dem Kornett verwandtes, hohes Blechblasinstrument; -kaktus, der: Vertreter einer Kakteengattung, die geflügelte Samen entwickelt; -Jtleki, das (früher): Mädchenkleid mit Flügelärmeln od. am Rücken herabhängenden Bändern; -lahm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): a) (von 869
flügelig Vögeln) mit verletzten, lahmen Flügeln: eine Ente f. schießen; b) mutlos, kraftlos, matt: das jahrelang -e Staatsunternehmen (DM 1,1966.3); -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Flügel (1 a): ein -es Insekt; -mann, der <P1. -männer u. -leute): 1. a) (M ilit.) der erste u. letzte Mann eines Gliedes: b) (Ballspiele) Außenstürmer. 2. (ugs. scherzh.) Klavierspieler (in Kaffeehäusern. Bars u.a.). Klavierbegleiter: -messer, das: Maschinen-. Geräteteil aus mehreren im Kreis angeordneten, sich drehenden Messern: -mutter, die: Schraubenmutter mit zwei flügelartigen Ansätzen, die das Festziehen u. Lösen von Handermöglichen: -paar, das: 1. ein Paar Flügel da): ein Käfer mit zwei -en. 2. (Ballspiele) der rechte u. der linke Außenstürmer: -pferd, das: geflügeltes Pferd in der Mythologie: Pegasus: -pumpe, die: Pumpe, bei der die Förderung der Flüssigkeit durch einen in einem Gehäuse hin u. her schlagenden Flügel (2 b) erfolgt: -rad, das: 1. (Technik) Maschinenteil aus mehreren, sich um eine Achse drehenden Flügeln (2 b); Propeller. 2. geflügeltes Rad als Symbol {der Eisenbahn]: -roß, das: svw. t -pferd; -schlag, der: Bewegung der Flügel (1 a): mit langsamen Flügelschlägen ruderte ein Fischreiher unter dem Himmel hin (Hausmann, Abel 13), dazu: -schlagend <Adj.; o. Steig.; nur attr.>; -Schnecke, die: Meeresschnecke mit einem innen wie Porzellan glänzenden Gehäuse mit flügelartig erweitertem Mundrand (Vertreter einer Überfamilie der Vorderkie- mer): -schraube, die: vgl. -mutter; -Spannweite, die: Strek- ke zwischen den Spitzen der ausgebreiteten Flügel eines Vogels: eine F. von 2 Metern; -spitze, die; -Stürmer, der (Ballspiele): rechter od. linker Außenstürmer: -tasche, die: a) Damenhandtasche mit zwei offenen Außenfächern: b) schräg eingeschnittene Hosentasche: -tür, die: große Tür mit zwei Flügeln (2 a). -flügelig.auch: -flüglig[-fly:g(3)lK;] in Zusb.. z.B. zweiflügelig (mit zwei Flügeln 2 a / versehen/). flügeln ['fly:gln] <sw. V.; hat) (Jägerspr.): einem Vogel in den Flügel schießen: flügge ['flvgal <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mniederd. vlügge. zu tfliegen]: a) (von jungen Vögeln) so weit entwickelt, daß das Fliegen möglich ist: gerade flugfähig geworden: ein -s Vogeljunges; Amseln werden nach drei Wochen f.; Ü die Kinder werden bald f. (oft scherzh.; selbständig, eigenständig); -flügier [-fly:ghs] in Zusb., z. B. Deckflügler (mit Deckflügeln versehen!): -flüglig: t -flügelig: flugs [floks] <Adv.) [mhd. vluges = im Fluge, eilend; erstarrter Gen. von tFlug]: recht schnell, sofort (als Reaktion auf er*\ erfolgend): ohne daß man lange daraufwarten muß. damit zögert: f. kam er herbeigelaufen; Ein Kuratorium hat man auch f. gegründet (Berliner Morgenpost 10. I. 75. 1): Flugzeug, das; -[e]s, -e [nach Fahrzeug geb.]: Luftfalirzeug. das währenddes Fluges durch den aerodynamischen Auf trieb feststehender bzw. umlaufender Flügel getragen wird: einmotorige, viermotorige -e; das F. startet, hebt ab, steigt lauf], kreist über der Stadt, setzt zur Landung an. landet, ist abgestürzt, ist notgelandet; ein F. konstruieren, bauen, führen, steuern; mit dem F. reisen, fliegen; ein F. entführen (mit Androhung vonj Gewalt den Piloten eines in der Luft befindlichen Flugzeugs zwingen, ein bestimmtes, nicht vorgesehenes Ziel anzufliegen ). Flugzeug-: -absturz, der: bei dem F. kamen 30 Personen ums Leben; -abwehrkanone, die: svw. f Flugabwehrkanone; —angriff, der (Milit.): von Flugzeugen ausgeführter Angriff: -bau, der <o. PI.); -besatzung. die; -entfiihrer, der: jmd.. der ein Flugzeug entfuhrt: -entfühning, die; -führer, der: svw. T Pilot; -gesdiwader, das; -halle, die: Halle, in der Flugzeuge repariert od. untergestellt werden: Hangar. -industrie, die; -katastrophe, die: Flugzeugunglück, bei dem sehr viele Menschen ums Leben gekommen sind: -konstnik- teur, der; -modeil, das; -mutterschifT, das: vgl. -trager; -park, der: Gesamtheit von zu einer Gesellschaft, einer Einheit gehörenden Flugzeugen: Im Zuge der Erneuerung des -s der Swissair (Nationalzeitung 13. 8. 69. 3); -rümpf, der;-Schleuder,die: Katapult lauf Flugzeugträgern., durch das ein Flugzeug t)ei sonst zu kurzer Startbahn schnell auf Abhebegeschwindigkeit beschleunigt werden kann: -tourist (Schweiz.): Flugreisender: -trftger, der: großes / Kriegsschiffmit langen Decks für Start u. Landung von Flugzeugen: -typ, der; -unalüdu das: vgl. -absturz; -wrack, das. Fluh [flu:], die; -. Flühe ['tly:* mhd. vluo. ahd. fluoh] (schweiz.): Fels[wand]. fluid [flu'i:t] <Adj.; o.Steig.; nicht adv.) [lat. fluidus] (Chemie): flüssig, fließend: Fluid [flu.it], das; -s, -a [flu:ida; lat. fluidus = fließend, flüssig]: 1. (Chemie) Flüssigkeit, flüssiges Mittel. 2. (Technik) Getriebeflüssigkeit, die Druckkräfte übertragen kann: Fluids: PI. von t Fluid u. tFluidum; fluidal [flui'da:!] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. fluidus. t Fluid] (Geol.): ( vom Gefüge erstarrter Schmelzen) fließende Strukturen aufweisend: <Zus.:> Fkiklglstniktur, Ffciidgl- textur, die (Geol.): fluidales Gefüge von Mineralien, die in Fließrichtung der Lava erstarrt sind: Fhiidics [flu'i:diks] <PI.) [zu engl, fluidic = Flüssigkeits-] (Technik): nach den Gesetzen der Hydromechanik arbeitende Steuerelemente in technischen Geräten: Fluidum [flu:idum], das; -s, ...da [zu lat. fluidus. t Fluid; urspr. Bez. für hypothetisch angenommene flüchtige Stoffe, die Eigenschaften u. Wirkungen übertragen können]: besondere, von einer Person od. Sache ausgehende Wirkung od. Ausstrahlung, die eine bestimmte geistigei Atmosphäre schafft: Ein ungewöhnliches F. geht von dieser außerordentlichen Haltung aus. das jeden Christen unwillkürlich aufschreckt (Nigg, Wiederkehr 20); die Sängerin hat. besitzt ein bezauberndes, starkes künstlerisches F.; die Bibliothek strahlt ein geistiges F. aus. Fhike [flu:k3], die; -. -n [engl, fluke; H. u.]: querstehende Schwanzflosse des Wals. Fluktuation [fluktya'&io:n], die; -, -en [lat. flüctuätio = unruhige Bewegung, das Schwanken]: 1. (bildungsspr.) das kontinuierliche Wechseln. Schwanken: die überaus starke F. der Angestellten; Dabei erfolgt eine ständige F., ein Hinaus und Hinein, weil manche Neugierige sich drinnen ( = im Saal) etwas Sensationelleres erwarteten (Fr. Wolf. Menetekel 407). 2. (Med.) das mit dem Finger spürbare Schwappen einer Flüssigkeitsansammlung unter der Haut: fluktuieren [floktu'Lren] <sw. V.; hat) [lat. flüctuäre = wogen; schwanken]: 1. (bildungsspr.)kontinuierlich schwanken, wechseln, sich ändern: die Zahl der Grippekranken, der Arbeitslosen, die Verkehrsdichte fluktuiert sehr stark; fluktuierende Preise. 2. (Med.) (von abgekapselten Körperflüssigkeiten) hin u. her schwappen. Flunder ['flunde]. die; -. -n [spätmhd. vlunder. mniederd. vlundere. wohl aus den nord. Sprachen in der Bed. ..flacher Fisch"]: bräunlicher, im Salzwasser lebender Plattfisch (Speisefisch): gebackene, geräucherte -n; R da werden sich die -n wundem (ugs.; werden die Leute platt sein vor Verwunderung); * platt sein wie eine F. (ugs.; sehr erstaunt sein: Wortspiel mit den Bedeutungen von platt = 1. flach. 2. erstaunt). Fhmkerei [fluokd'ny]. die; -. -en (ugs.): a) <o. PI.) allzu häufiges [als lästig empfundenes/ Flunkern: wenn er nur die F. lassen könnte; b) geflunkerte Geschichte. Behauptung: ich glaube ihm seine -en nicht; Flunkerer [■fluokare], der. -s, - (ugs.): jmd.. der flunkert: flunkern ['flunken] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd., eigtl. = glänzen, sdümmem (wollen)] (ugs.): in spaßiger od. aufschneiderischer Absicht nicht uanz die Wahrheit sagen, übertreiben: harmlos lügen, schwindeln: er hat wohl nur geflunkert. Flunsch [flünj]. der; -[e]s. -e [aus dem Niederd.-Md. < mhd. vlans = Maul]: verdrießlich od. zum Weinen verzogener Mund: einen F. ziehen, machen. 'Fluor [flu:Dr], das; -s [nlat. fluor. urspr. Bez. des f Flußspats, des wichtigsten Fluor enthaltenden Minerals < lat. fluor = das Fließen]: gasförmiges Element von gelblichgrüner Farbe u. stechendem Geruch (chemischer Grundstoff): Zeichen: F; 2Fkior [-]. der; -s [lat. fluor = das Fließen] (Med.): krankhafter Ausfluß aus der Scheide u. der Gebärmutter. Fluor- CFluor): behalt, der; -silikat, das: eines der wasserlöslichen Salze der Kieselflußsäure: Fluat: -test, der (Paläont.): chemisches Verfahren zur Bestimmung des relativen Alters von Fossilien nach ihrem Fluorgehalt. -Wasserstoff, der: chemische Verbindung des Wasserstoffs mit Fluor (eine farblose, giftige, an der Luft rauchende Substanz), dazu: -wasserstoffsiure.die: eine farblose, stechend riechende Lösung von Fluorwasserstoff in Wasser: Flußsäure. Fhjorescein [fluores^ei:n], Fkiorescin [...'^i:n], das; -s [zu t Fluoreszenz]: gelbroter Farbstoff, dessen verdünnte Lösung stark grün fluoresziert: Fluoreszenz [fluores'tßEntß], die; - [engl, fluorescence, zu: fluor = Flußspat (an dem diese Erscheinung zuerst beobachtet wurde). T 'Fluor]: Eigenschaft bestimmter Stoffe zu fluoreszieren. Fluoreszenz-: -färbe, die: fluoreszierende (Körper)färbe: -mfltroskop, das: Mikroskop, bei dem das Präparat mit 870
f/uß-, Fluß- ultraviolettem Licht zum Fluoreszieren angeregt u. in diesem Licht betrachtet wird: ^schirm, der: Leuchtschirm. fluoreszieren [fluorcstßi.rdn] <sw. V.; hat) [zu f Fluoreszenz]: bei Bestrahlung mit Licht- od. Röntgenstrahlen von selbst leuchten: Fluorid [fluo'ri:t], das; -[e]s, -e [zu t 'Fluor] (Chemie): Salz der Flußsäure: fluorieren [...'ri:ren], fluoridieren [...ri'di:ren],fluorisieren[...ri'zi:r3n] <sw. V.; hat): 1. 'Fluor in chemische Verbindungen einfülxren: eine chemische Verbindung f. 2. mit xFluor atireichern: das Trinkwasser f.; Fluorit [fluo'ri:t, auch: ...nt], der; -s, -e [zu t 'Fluor]: Flußspat: fluorogen [...ro'ge:n] <AdJ.; o. Steig.) [t-gen] (Fachspr.): die Eigenschaft der Fluoreszenz besitzend: Fluo- rameter [...ro'me.te], das; -s, - [t-meter] (Technik): Gerät zur Messung der Fluoreszenz: Fluorometrie [...rome'tri:], die; - [t-metrie] (Technik): Fluoreszenzmessung: fluorome- trisdi [...ro'me:triJ] <Adj.; o. Steig.) (Technik): die Fluorometrie betreffend, zu ihr gehörend, durch sie ermittelt: fluoro- phor [...ro'fo:^] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. phorös = tragend]: vgl. fluorogen; Fhiorophor [-], der; -s, -e (Fachspr.): Fluoreszenzträger: Fhiorose [...ro:z3]. die; -. -n [zu t 'Fluor] (Med.): Gesundheitsschädigung durch Fluor. fluppen [flupn; aus dem Niederd.. lautm.]: svw. t flutschen (2). 'Flur [flu:?], der; -[eis. -e [unter Einfluß von mniederd. flör = Diele. Estrich < mhd. vluor, t2Flur; 2: nach engl, floor = (Fuß)boden]: l.a) langgestreckter, schmaler Raum innerhalb einer Wohnung od. eines öffentlichen Gebäudes, an dessen Seiten sich die Türen zu den angrenzenden Räumen bef'mden: ein langer, dunkler F.; helle -e im Krankenhaus; der Schrank steht auf dem. im F.; b) kurz für f Hausflur. 2. (nur in Zusammensetzungen) Fußboden: vgl. Flurförderer; 2Fkir [-]. die; -. -en [mhd. vluor = Boden(flä- che), Saatfeld, urspr. = flacher, festgestampfter Boden]: a) (geh.) das offene, unbewaldete Kulturland einer Siedlung: blühende -en; daß er's (= Gewitter) überlebte und die dampfende F. erfrischt wurde, aus der alles wächst (Molo, Frieden 47); durch Feld und F., Wald und F. schweifen; Ü allein auf weiter F. (ganz allein: einsam, verlassen) sein, stehen; b) die in Parzellen eingeteilte landwirtschaftliche Nutzfläche eines Siedlungsverbandes: die F. bereinigen; ein Acker, Waldstück in der Altenbacher F.; planmäßig angelegte -en; c) abgegrenztes Teilstück der Nutzfläche (2Flur b). Gewann. 'Flur- ('Flur): -beleuchtung, die; offenster, das; -fönlerer, der [zu T 'Flur (2)]: Faßirzeug. das innerhalb eines Betriebes Lasten befördert (z. B. Elektrokarren, Gabelstapler); -förderzeug, das: svw. t -förderen -ganierobe, die: Kleiderablage im Flur (bestehend aus Spiegel. Kleiderlmken. Schirmständer u. a.j; -lampe, die; -tür, die. *Flur- (2Flur b): -begehung, die: von landwirtschaftlichen Fachkräften u. Landwirten durchgeführte Besichtigung der Felder zu verschiedenen Zwecken, z. B. Feststellung des Saatenstandes. Schädlingsbekämpfung o.a.: -bereinigung, die: Zusammenlegung u. Neueinteilung von zersplittertem landwirtschaftlichem Grundbesitz: -buch, das: Verzeichnis der zu einer Gemeinde gehörenden Grundstücke; -form, die: Art u. Weise, wie die Flur aus Parzellen zusammengesetzt ist; -hüter, der: svw. t Feldhüter; -karte, die: Karte über die Aufteilung der Flur; -name, der: feste Bezeichnung (Eigenname) für einen Teil der Flur; -prozession, die (kath. Kirche): Begehung der Flur durch den Geistlichen u. die Gemeinde, verbunden mit Segnungen; -schaden, der: durch Wild. Truppenübungen. Straßenbau o. ä. entstandener Schaden an Feldern u. Feldfrüchten; -schütz[er], der: svw. t Feldhüter; vgl. 'Schütz; -stück, das: Parzelle einer \Flur (b u. c); -unigang, der (früher): das regelmäßige kontrollierende Umgehen der Flur, später verbunden mit Segnungen; -wSchter, der: svw. T Feldhüter; -zwang, der: Zwang, in einer Flur in bestimmter Abfolge bestimmte Feldfrüchte anzubauen. fluschen ['flojn; aus dem Niederd., lautm.] (nordd.): svw. t flutschen (1,2). Fhise ['flu:za], die; -, -n [niederd. Fluus(ch), tFlausch] (nordd.): Fadenrest. Fussel; flusen ['flu:zn] <sw. V.; hat): fusseln: ein Teppich aus reiner Wolle flust; fhisig ['flu:zic] <Adj.) (nordd.): a) <nicht adv.) fusselig; b) oberflächlich, ungenau; flüchtig (2 c). Fkish [flaJl. der (auch: das); -s, -s [engl, flush „Erröten. Aufwallung"] (Med.): anfallsweise auftretende Hitzewallung mit Hautrötung. Fluß [flos]. der; Flusses, Flüsse [Aysö; mhd. vlu3. ahd. flus. zu t fließen]: 1. <Vkl. tFlüßchen) größerer natürlicher Wasserlauf: ein großer, breiter, reißender, tiefer F.; der F. entspringt im Gebirge, mündet ins Meer; viele Flüsse gab es hier; sie gingen durch das ganze Land, trennten sich, verbanden sich, spalteten sich in viele Arme, stauten sich hinter gewaltigen Schilfdickichten (Schröder.4 Wanderer 93); einen F. regulieren, hinauffahren; im F. baden; mit einem Boot über den F. setzen. 2. <o. Pl.> fließende Bewegung; stetiger, ununterbrochener Fortgang: der F. des Verkehrs; Weil sie beständig in F. sind, lassen sich Gefühle nicht anhalten (Musil, Mann 1288); den F. der Rede unterbrechen; eine im ruhigen F. der Erzählung vorgetragene Geschichte (Tucholsky. Werke II, 296); ♦ im F. sein (in Bewegung, in der Entwicklung sein, noch nicht endgültig geklärt u. abgeschlossen sein): die Dinge, Verhandlungen sind [noch] im F.; in F. kommen/geraten (beginnen u. dann kontinuierlich fortwirken, fortdauern): Die deutschen Dinge waren in F. geraten (Nieklsch, Leben 198); in F. bringen (leine ins Stocken geratene Angelegenheit (wieder) j in Bewegung setzen; bewirken, daß etw. in Gang kommt u. abläuft): das Gespräch [wieder] in F. bringen. 3. <o. PI.) (Technik) flüssiger Zustand von Metallen. Gesteinen. Mineralien. fl¥&-. Fl^ß-: -aal, der: /// Flüssen (1) lebender Aal; -abtwärts] [-'-(-)] <Adv.>: zur Mündung eines Flusses (1) hin; mit der Strömung (Ggs.: ^auftwärts]); -arm, der: sich abzweigender Teil eines Flusses (1), der sich mit dem eigentlichen Fluß wieder vereinigt; -auflwärts] [-'-(-)] <Adv.>: zur Quelle eines Flusses (1) hin; gegen die Strömung (Ggs.: -ab[wärts]); -bad, das: an einem Fluß (1) gelegenes Schwimmbad; -barsch, der: im Süßwasser lebender Barsch; ^bett, das <PI. -betten, selten: -bette): durch die Ufer begrenzte Rinne, in der der Fluß (1) fließt: ein schmales, ausgetrocknetes F.; -bfcchung, die: svw. f Uferböschung; -dampfer, der; -delphin, der: im Süßwasser lebender Delphin; -delta, das: f 2Delta; -diagnunm, das (Datenverarb.): graphische Darstellung von Arbeitsabläufen, die das Durchlaufen von zu bearbeitenden Objekten (z. B. Rechnung. Werkstück) durch verschiedene Bearbeitungsstadien zeigt u. die Reihenfolge von Operationen wiedergibt; —ebene, die: Ebene, die durch einen Fluß (1) gebildet wurde; -fisch, der: in Flüssen (1) lebender Fisch; Süßwasserfisch, dazu: -fischerei, die; -gott, der (antike Myth.): (in der iantikenJ Plastik häufig liegend mit einer Urne, aus der Wasser strömt, dargestellte) Gottheit od. mythologische Gestalt, deren Sitz in Quellen. Flüssen u. Strömen gedacht wird; -hafen, der: svw. t Binnenhafen; -kies, der; -krebs, der: grauer od. bräunlicher, im Süßwasser lebender Krebs, dessen Fleisch als Delikatesse gilt; -land- schaft, die: a) Lattdschaft an einem Fluß: Wenn ich am Strand für ein paar ... Kinder aus ... Schilfrohr ... und blauen Muscheln phantastische -en geformt hatte (Kaschnitz, Wohin 110); b) Darstellung einer Flußlandschaft (a) in der / niederländischen! Landschaftsmalerei: eine F. von Salomon van Ruysdael; -lauf, der: Verlauf eines Flusses (1); -lotse, der; -mittel, das (Technik): Zusatz beim Schmelzen od. Sintern, der das Schmelzen od. Sintern hei tieferen Temperaturen ermöglicht u. fördert u. die gebildeten Schlacken dünnflüssig macht; vgl. Fluß (3); -mündung, die; -niederung, die: vgl. -ebene; -pferd, das: Vertreter einer Familie von pflanzenfressenden Säugetieren mit massigem, plumpem Körper, breitem Maul u. glatter Haut, die südlich der Safiara in u. an langsam fließenden Gewässern leben; -quelle, die; -regulierung, die: Veränderung eines mtürlichen Wasserlaufs zur Verbesserung der Schiffbarkeit. Vermeidung von Überschwemmungen u.a.; -rlchtung, die: Richtung des Fließens: Fließt das Eis über einem am Gletschergrund in F. verlaufenden Rücken (Eidenschink, Eis 16); -rinne, die: Fahrrinne in einem Fluß (1); -sand, der: von einem Fluß (1) mitgeführter Sand; -säure, die: svw. t Fluorwasserstoffsäure; -schiff, das. dazu: -Schiffahrt, die. -Schiffer, der; -seesdiwalbe, die: an Binnengewässern u. flachen Meeresküsten großer Teile Eu- rasiens u. Nordamerikas vorkommende Seeschwalbe mit gegabeltem Schwanz u. orangerotem Schnabel mit schwarzer Spitze; -spat, der: wasserhelles oder farbiges, meist auf Erzgängen vorkommendes Mineral, das als Flußmittel verwendet wird; -stahl, der: in flüssigem Zustand erzeugter Stahl; vgl. Fluß (3); -tal, das; -ufer, das; -wasser, das <o. PL). 871
Flüßchen FNiOchen ['flvspn]. das; -s, -: fFluß (1). flüssig ['Aysk;] <Adj.) [mhd. vlüssec. ahd. flüssig, zu t Fluß]: 1. <o. Steig.; nicht adv.) so beschaffen, daß es fließen kann; ohne feste Form; weder fest noch gasförmig; -e Nahrung; -e Luft (durch Küfdung u. Kompression verflüssigte Luft); der Lack ist noch f.; Wachs f. machen. 2* ohne Stocken; fließend, zügig; auf den Autobahnen herrscht -er Verkehr. Dabei blieb er immer dem -en Lauf (= Eiskunstlauf) - gerade auch in der Pflicht - zugeneigt (Maegerlein. Triumph 117); sein Redestil ist f.; f. schreiben, sprechen; f. (Fußball; zügig, ohne Unterbrechung) spielen; Aber die Inntal-Piste ... war -er ausgeflaggt (so ausgeflaggt, daß man flüssiger fahren konnte; Olymp. Spiele 16). 3. <o. Steig.; nicht adv.) (von Geld. Kapital o.a.) verfügbar: -e Gelder; gerade heute, da die Banken ihre Reserven f. halten (Fr. Wolf. Menetekel 13); ich bin im Moment nicht sehr f. (ugs.; habe kein Geld zur Hand; Fallada. Mann 243); <Zus. zu 1:) Flüssiggas, das: Gas, das unter bestimmten Temperaturen u. Drücken verflüssigt worden ist: ein Feuerzeug mit F.; Flüssigkeit, die; -. -en: 1. Stoff in flüssigem Zustand; eine grünliche, übelriechende, schleimige F.; Und da ist nun Wasser eine farblose, nur in dicken Schichten blaue, geruch- und geschmacklose F. (Musil. Mann 113); Flaschen mit verschiedenen -en. 2. <o. PL) das Flüssigsein (2); Zügigkeit: Dies ermutigte mich, mit aller F. ... im Sprechen fortzufahren (Th. Mann, Krull 383). FM^ssigkeits-: ^ansammlung. die: eine F. unter der Haut; ^bremse, die (Technik): hydraulische Bremse; ^kreishuif. der ([Heizungsjtechnik); MnaB, das: Maß. mit dem eine Flüssigkeit gemessen wird; --menge, die; -presse, die (Technik): hydraulische Presse. flüssigmachen <sw. V.; hat): 1, verfügbar machen, bereitstellen: Gelder, die nötigen Mittel für den Umbau der Oper f. 2. <f. -I- sich) (salopp) sich unauffällig entfernen; verschwinden: mach dich f.! FKißverkauf [fly:s-], der; -[e]s, ...verkaufe [mniederd. vlüs = zusammengeballte Haare; Vlies; Halmfrucht; Graswuchs] (nordd.): Verkauf von Getreide, das noch auf dem Halm steht. FIQster- [zu T flüstern]: -gewölbe, das: Gewölbe mit der akustischen Besonderheit, daß an bestimmten Stellen geflüsterte Worte an entfernteren Stellen deutlich wahrgenommen werden können, während sie im übrigen Raum nicht zu hören sind; Echogewölbe; -laut, der: geflüsterter Laut; -parole, die: heimlich verbreitete, nur verstohlen weitergegebene Parole: ... nicht einmal eine F. verriet, ob der Hund zu den Opfern gehörte (Grass. Hundejahre 397); -Propaganda, die: heimliche, nur verstohlen weitergegebene Propagatf- da in totalitären Staaten; -stimme, die: leise, tonlose Stimme: mit F. reden; -stolle, die (landsch. ugs.): Stolle mit sehr viel Rosinen (die so eng beieinanderliegen, daß sie. bildlich gesprochen, miteinander flüstern können); -ton, der: leiser Ton einer Unterhaltung: im F. sprechen, sich unterhalten; und da und dort begann man. im F. natürlich, zu munkeln (Fühmann, Judenauto 51); -tüte, die (ugs. scherzh.): Megaphon; ^witz, der: politischer Witz ' in totalitären Staatem. der nur verstohlen weitererzählt werden kann, weil er sich gegen das Regime richtet. Flüsterer [flYstare], der; -s. -: jmd.. der flüstert; flüstern ['flYSten] <sw. V.; hat) [mniederd. flisteren = leise zischen; lautm.]: a) mit tonloser, sehr leiser Stimme sprechen um nur von einem od. wenigen Zuhörern gehört zu werden : sie flüsterten geheimnisvoll miteinander; Sie flüstern, um das Kind nicht zu wecken. Flüstern macht gemeinsam (Frisch, Gantenbein 412); <subst.:> aus dem Nebenzimmer drang leises Flüstern; Aus dem Flüstern (Getuschel) der Büroangestellten merkte ich. daß etwas nicht in Ordnung sei (Niekisch, Leben 379); Ü Der Weg führt durch Dickicht und hohen, flüsternden Föhrenwald (Schnabel, Anne 148); b) sehr leise, nur für einen od. wenige hörbar sagen: er flüsterte, ich solle mitkommen; er flüsterte mir ihren Namen ins Ohr; Ü wer hat ihm denn das geflüstert (ugs.; die vertrauliche Mitteilung gemacht)?: +jmdm. [etjwas f. (ugs.; jmdn. tüchtig zurechtweisen): dem werde ich was f.!; das kam ich dir f. (ugs.; darauf kannst du dich verlassen): ... wenn einer bei mir so einen Murks machte, der war* am nächsten Tag raus, das kann ich dir f. (Kuby. Sieg 218). Flut [flu:t]. die; -. -en [2: mhd. vluot. ahd. fluot. zu einem im Dt. untergegangenen Verb mit der Bed. „fließen", urspr. also = das Fließen. Strömung; 1: mniederd. vlöt]: 1. <o. PI.) der im Wechsel der Gezeiten ansteigende od. bereits wieder angestiegene Wasserstand (Ggs.: Ebbe): die F. kommt; die F. abwarten; bei F. baden gehen; das Schiff lief mit der F. ein. 2. <meist PI.) (geh.) größere, strömende Wassermasse: die aufgewühlten, schmutzigen -en des Rheins; viele kamen in den -en um; wir wollen in die kühlen -en tauchen, uns in die kühlen -en stürzen (scherzh.; schwimmen gehen): Ü die F. des Jammers, die F. der Tränen, die Sintflut - vermehrt um den eigenen Speichel (Langgäs- ser. Siegel 397); ein sehr unscheinbares Mädchen, sobald sie nicht in den -en des Scheinwerfers stand (Frisch. Stiller 101); *eine F. von etw. (eine plötzlich auftretende! unerwartete große Menge von etw.): eine F. von Briefen, Anfragen erreichte ihn. ergoß sich über ihn. Flut-: ^WJhe, die: Höhe, die die Flut (1) erreicht: -hafen, der: Hafen, der nur bei ansteigender Flut (\) für Schiffe zugänglich ist; -katastrophe, die: Katastrophe, die durch eine Sturm- od. Springflut ausgelöst wird; blicht, das <o. PI.) [für engl, floodlight]: breit strahlendes Licht aus Gruppen melirerer großer Leuchten für Sportplätze. Theater u. a.: bei F. Fußball spielen, dazu: ^Ikhtantage. die: ein Eisstadion mit F.; ^Warnung, die: Warnung vor besonders hoher Flut (1); ^welle, die: a) sprunghafter Anstieg des Wasserspiegels in Flußmündungen als Auswirkung der Flut (1); b) durch Seebeben entstehende, besonders hohe Meereswelle. Flute IflYt], die; -. -s [flYt; frz. flute]: bes. dünnes französisches Stangenweißbrot; Flute I'fly.ta], Fleute [flo.to], die; -, -n [frz. flute < niederl. fluit (wohl identisch mit niederl. fluit = Flöte) bzw. über niederd. Fleute = Lastschiff direkt aus niederl. fluit]: dreimastiges >Last)Segelschiff (niederländischer Schiffstyp des 17. u. !8.Jh.s). nuten [flu:tn] <sw. V.) [mhd. vluoten, zu TFlut]: 1. (geh.) (von Wasser) in großer Menge plötzlich herein strömen <ist>: das Wasser flutet über die Dämme; Ü (geh.:) Menschenmassen fluteten in den Saal; helles Sonnenlicht, die abendliche Kühle flutete ins Zimmer; Angst flutet in immer breiteren Wellen über die Menschheit (Thieß, Reich 149). 2. (Seemannsspr.) unter Wasser setzen: vollaufen lassen (hat): eine Schleuse f.; das U-Boot flutet die Tanks; der Kommandant flutete seine vorderen Tauchzellen (Ott, Haie 241). flutschen ['flotjn] <sw. V.) [aus dem Niederd.. lautm.]: 1. (ugs., bes. nordd.) rutschen, schlüpfen, ent gleiten <ist>: die Seife flutschte ihm aus der Hand. 2. (ugs.) glatt vonstatten gehen, flott u. reibungslos vorangehen <hat>: die Arbeit flutscht heute mal wieder [gar nicht]; ... die letzten Tage hats nur so geflutscht mit dem Geldverdienen (Fallada, Mann 117). fluvial [fluvia:l] <Adj.; o. Steig.) [lat. fluviälis = im Fluß befindlich, zu: fluvius = fließendes Wasser. Fluß], fluviatil [fluvia'ti:l] <Adj.; o. Steig.) [lat. fluviatilis = im Fluß befindlich] (Geo\.): durch fließendes Wasser geschaffen, verursacht; zum Fluß gehörend; fluvioglazigl [fluvy>-] <Adj.; o. Steig.) (Geol.): durch eiszeitliches Schmelzwasser geschaffen, verursacht; Fluviogrgpti, der; -en, -en [T -graph]: selbstregistrierender Pegel; Ftation [fluksio:n], die; -, -en [lat. flüxio = das Fließen] (Med.): Blutandrang; Fhixionen- redinung, Fhixionsredmung. die; - [für engl, (method oO fluxions, zu fluxion = Differentialquotient, eigtl. = das Fließen, ständige Veränderung < lat. flüxio]: auf Newton zurückgehende Bez. für Differentialrechnung. Flyer ['flqjvh der; -s, - [1: engl, flyer, zu: to fly = fliegen; eilen] (Technik): 1. besotidere Spinnmaschine. 2. Arbeiter an einem Flyer (1); Flyerin, die; -, -nen: w. Form zu T Flyer (2); Flying Dutdvnan [ flaun dAtJiron], der; - - ...men [engl. Flying Dutchman = Fliegender Holländer (viell. in Anspielung darauf, daß das Boot von einem Holländer konstruiert wurde)]: internationalen Wettkampfbestimmungen entsprechende Zweimann-Einheitsjolle für den Rennsegelsport (Kennzeichen: die schwarzen Buchstaben FD im Segel); Flymobil [fl^jmobi.l], das; -s, -e [Kurzwort für engl, flying automobile = fliegendes Automobil]: Kleinflugzeug, das nach einfachem Umbau auch als Auto verwendet werden kann; Fly-over [flaj'lo:v3, engl.: flaioüva], der; -s, -s [engl, fly-over, aus: to fly over = hinüberfliegen]: Straßenüberführung I in Form einer Stahlbrücke I. Flysch [flij]. das (österr.: der); ~[e]s [Schweiz, fllsch. viell. verw. mit schwäb. Flins = Schiefer; vgl. Flinz] (Geol.): während Oberkreide u. Alt tertiär in Vorlatuitiefenabgelager- 872
folge-, Folge- ter Abtragungsschutt alpiner Gebirge (Mergel- u. Tonschiefer mit Sandsteineinlagerungen). f-Moll ['ef-, auch: - '-]. das: -: Tonart; Zeichen: f <tf. F2); <Zus.:> f-Moll-Etüde. die. fob [fap; Kurzwort für engl, free on board = frei an Bord]: Klausel, die besagt, daß der Verkäufer die Ware auf dem Schiff zu übergeben u. bis dahin alle Kosten u. Risiken zu tragen hat: f. Hamburg; f. deutschen Ausfuhrhafen; <Zus.:> FQbkbusel, die. focht [faxt], föchte [faxjtd]: f fechten. Fock [fok], die; -, -en [aus dem Niederd., zu: focken = Segel hissen] (Seew.): a) (auf alten Rahseglern) unterstes Segel am Vordermast; b) (Sportsegeln) Vorsegel vor dem Großsegel; c) (auf Jachten u.a.) das hinterste Vorsegel. Fgck- (Seew.,): -mast, der: vorderer Mast eines mehrmasti- gen Segelschiffes; -schot, die: Schot zum Bedienen der Fock: Hanning zieht die F. ein bißchen an (Nachbar, Mond 19); -sesel, das: svw. TFock. föderal [fode'ra:l] <Adj.; o. Steig.) [nach frz. föderal, zu lat. foedus (Gen.: foederis) = Bündnis]: svw. tföderativ: der -e Aufbau der Bundesrepublik; <Abl.:> ffideralisieren [...rali'zi:r3n] <sw. V.; hat): einer Sache die Form einer Föderation geben: ein Land. Organisationen f.; Föderalismus [...'lismus]. der; - [nach frz. federalisme] (Ggs.: Zentralismus): a) das Streben nach Errichtung od. Erhaltung eines Bundesstaates mit weitgehender Eigenständigkeit der Einzelstaaten; b) politisches Gestaltungsprinzip, das den Föderalismus^) verwirklicht; Föderalist [...'hst], der; -en. -en: Anhänger des Föderalismus; föderalistisch <Adj.; o. Steig.): den Föderalismus betreffend, auf dem Föderalismus beruhend, im Sinne des Föderalismus: -e Bestrebungen; eine -e Verfassung; Föderal [fode'ra.t], der; -en, -en [lat. foederätus = verbündet,subst. foederätf (PI.) = Verbündete] (bes. hist.): Bündnispartner; Föderation [...ra'l$io:nl, die; -, -en [lat. foederätio = Vereinigung]: a) Staatenbündnis, dessen einzelne Partner unabhängig bleiben u. sich nur zu einem sachlich od. zeitlich begrenzten Zweck verbinden; b) Verband, Zusammenschluß von Organisationen: Die Labour Party ... ist eine F. der lokalen Parteiorganisationen, einiger ... sozialistischer Gruppen und der ... Gewerkschaften (Fraenkel. Staat 27); föderativ [...'tiifl <Adj.; o. Steig.) [nach frz. föderatif, zu lat. foederätus = verbündet]: die Föderation betreffend, auf einer Föderation beruhend, in der Art einer Föderation: eine -e Regierungsform; der EWG-Ministerrat als -es Organ; Der DGB umfaßt f. 16 Fach- und Industriegewerkschaften (Fraenkel. Staat 272); föderieren[...'ri:ran]<sw. V.; hat) [lat. foederäre = verbünden] (selten): zu einer Föderation vereinigen; <subst. 2. Part.:> Föderierte,der; -n. -n (meist PI.; Dekl. T Abgeordnete): verbündeter Staat, verbündete Macht. Fog tßk]. der; -s [engl, fog] (nordd.): dichter Nebel; <Zus.:) Fgghorn. das (nordd.): Nebelhorn. Foeosch ffogsJl der; -[e]s. -e [ung. fogas. eigtl. = gezahnt (nach seinen langen, spitzen Zähnen)] (österr.): svw. t Zander: Während ich mir ... einen knusprig-goldenen F. ... munden ließ (Habe, Namen 84). fohlen [To:bn] <sw. V.; hat) [zu t Fohlen]: ein Fohlen werfen, zur Welt bringen: die Stute tot gefohlt; Fohlen [-], das; -s, - [urspr. niederd.; mhd. vol(e), ahd. folol: 1. Jungtier von Pferd, Esel, Kamel, Zebra, bes. junges Pferd bis zum Alter von etwa drei Jaliren. 2. naturfarbener od. gefärbter, kurzhaariger Pelz mit Moirezeichtmng aus dem Fell junger Fohlen (1). 3. (Sport Jargon) junger Spieler einer Mannschaft. Fohlen-: -elf. die (Fußball Jargon): vgl. -mannschaft; -kis- sen. das: die Sohlenfläche beim Huf des neugeborenen Fohlens ausfüllende dicke Lage aus weicher Hornmasse, die in den ersten Lebenstagen eintrocknet u. abfallt; Mnannschaft, die (Sport Jargon): aus jungen Spielern, Nachwuchsspielern bestehende Mannschaft' Föhn [fo:n], der; -[e]s. -e [mhd. foenne. ahd. phönno < vlat. faönius < lat. favönius = lauer Westwind, Frühlingswind, zu: fovere = warm machen]: warmer, trockener Fallwind, bes. auf der Nord- u. Sudseite der Alpen, der beim Überströmen der Luft über ein ho/ies Gebirge entsteht, u. a. im Frühjahr als Tauwind auftritt u. wegen seiner ungünstigen Wirkung auf körperliches u. seelisches Befinden berüchtigt ist: F. in den Bergen; wir haben heute F. Föhn-: -einbrach, der: Mitten im Januar kam ein F. und brachte frühlinghaftes Wetter (Maegerlein, Triumph 77); -krankheit. die: durch Fötin hervorgerufene Beeinträchtigung der Gesundheit, die sich bes. in Störungen des Kreis lauf - u. Nervensystems u. in Depressionen o. ä. äußert; -mauer, die: bei einsetzendem Föhn durch Staubewölkung gebildete mächtige Wolkenbank über dem Gebirgskamm; -Stimmung. die; -wetter. das; -wind, der; -wölke, die. ffihnen [Toman] <sw. V.; hat; unpers.): föhnig werden: es föhnt; föhnig ['fo.ni^] <Adj.; o. Steig.; nicht adv>: vom Föhn beeinflußt, bestimmt: -es Wetter; hier und da durchzogen von -er Hochsommerhitze (Molo, Frieden 200). Föhre [To.re], die; -, -n [mhd. vorhe, ahd. forha] (landsch.): Kiefer; <Zus.:> FöhresiwaW, der. fokal [fo'ka:l] <Adj.; o.Steig.) [zu t Fokus]: 1. (Optik) den Fokus (1) betreffend. Brenn...: Ü Welch weites ... Forschungsfeld sich ... öffnet, zeigt schon die -e Frage nach dem .geistigen Gehalt einer Dativkonstruktion* (Beiträge zur Geschichte der dt. Sprache u. Literatur 81,1959. 206). 2. (Med.) von einem Fokus (2) ausgehend, ihn betreffend; <Zus. zu 1:) Fokaldistanz, die (Optik): svw. f Brennweite; <Zus. zu 2:> Fokalinfektion, die (Med.): von einer Stelle im Körper dauernd od. zeitweise ausgehende Infektion; Foko- meter [foko'me:tB], das; -s, - [t-meter] (Optik): Gerät zur Messung der Brennweite; Fokus [fo.kus], der; -, -se [I: lat. focus = Feuerstätte, Herd; 2: mlat. focus]: 1. (Optik) svw. f Brennpunkt. 2. (Med.) streuender Krankheitsherd im Körper; <Abl.:) fokussieren [foko'shranj: 1. (Optik) a) (Lichtstrahlen) in einem Punkt vereinigen; b) (von Lichtstrahlen) sich in einem Punkt vereinigen: Randstrahlen fokussieren daher in einer kürzeren Brennweite als Mittelstrahlen (Solf, Fotografie 168); c) eine Linse ausrichten, ein Objektiv scharf stellen: die Abbildung zeigt das Makro- Kilar 2,8/90. links auf oo, rechts auf 180mm Gegenstandsweite ... fokussiert (Fotomagazin 8,1967,14). 2. (Kerntechnik) Strahlen, die aus geladenen Teilchen bestehen, durch geeignete elektrische od. magnetische Felder sammeln: ein Magnetfeld mit fokussierenden Eigenschaften; <Abl.:) Fo- kusskning, die; -, -en. Folge ffblgah die; -. -n [mhd. volge. ahd. nur in: selbfolga = Partei]: 1. etw. ' Unangenehmes . was aus einem bestimmten Handeln, Geschehen folgt; Auswirkung eines bestimmten Handelns, Geschehens: unangenehme, unvermeidliche, verheerende, verhängnisvolle -n; die zwangsläufige F. [davon] war. daß ...; die -n zeigten sich sehr schnell, sind noch gar nicht abzusehen; etw. kann üble, böse -n haben, nach sich ziehen; die -n tragen müssen (für etw. zur Verantwortung gezogen werden); er starb an den -n eines Unfalls: das Verhältnis blieb nicht ohne -n (Verhüll; aus dieser Beziehung ging ein Kind hervor): *etw. zur F. haben (zu etw. führen, eine bestimmte negative Auswirkung haben): seine Krankheit hatte eine Verzögerung der Arbeit zur F. 2. das Aufeinanderfolgen von etw., Reihe von zeitlich aufeinanderfolgenden Dingen: eine F. von Bildern, Tönen; in rascher F. erschienen mehrere Romane dieses Autors; In endloser F. waren da an ihm vorbeigezogen die schweren, bunten Trachten der Geistlichen (Feuchtwanger, Erfolg 305); es kam zu einer ganzen F. von Unfällen; neue F. (neu begonnene Reihe, in der eine Zeitschrift von einem bestimmten Zeitpunkt an erscheint); die nächste F. (Lieferung) der Zeitschrift erscheint im Juni; ein Fernsehspiel in drei -n (Teilen); *in der/für die F. (künftig in ähnlichen Fällen): ich bitte dies in der F. zu beachten; einer Sache F. leisten (Papierdt.; einer Aufforderung o.a. entsprechen; urspr. von der Befolgung einer gerichtlichen Vorladung; mhd. volge = Gehorsam): einer Einladung F. leisten. fplge-, FQlge-: -einriditung, die (meist PI.): soziale Einrichtung in einem neuen Wohn-, Siedlungsgebiet (z. B. Schule. Kindergarten): Der Nachweis von Wachstumsraten an Einwohnern, Arbeitsplätzen und kommunalen -en ist längst nicht mehr Erfolgsnachweis für eine stadtpolitische Konzeption (Zeit 7. 2. 75, 9); -erscheinung, die: etw., was aus einem bestimmten Zustand, einer bestimmten Geartetheit o. ä. resultiert, sich als Folge von etw. ergibt, einstellt; eine notwendige F. des Systems; eine Krankheit mit ihren -en; -kosten <P1.>: vgl. -lasten; -lasten <PI.>: finanzielle Verpflichtungen, die aus bestimmten Investitionen od. Ausgaben resultieren: Wir geben für Hochschulneubauten ... wieder 100 Millionen DM mehr. Es wird aber ... nicht gefragt, wie dann die F. aussehen: die Bezahlung der Professoren und die Sachausgaben (Bundestag 189. 1968. 10250); -recht <Adj.) (veraltend): svw. t folgerichtig: daß 873
folgen seine Rede f. sein werde (Th. Mann. Zauberberg 517); ^richtig <Adj.>: der Logik des Handelns entsprechend, konsequent (Ggs.: ^widrig): ein -es Vorgehen; es ist nur f.. daß ...; f. stand in seinem Antwortbrief, daß .... dazu: ^richtigkeit, die: folgerichtige Überlegung, Handlungsweise (Ggs.: ^Widrigkeit): die F. ihres Verhaltens; mit furchtbarer F. vollzog sich die Katastrophe; -satz, der (Sprachw.): svw. tKonsekutivsatz; ^schaden, der (Versicherungsw.): Schaden als unvermeidliche Folge des Ereignisses, das den Versicherungsfall herbeiführte: daß als F. sich der Federbock der linken ... Feder vom Chassis gelöst hat (Fr. Wolf, Menetekel 92); -tonhorn, das (österr.): Martinshorn: Signal von Polizei-, Sanitätswagen o. ä.: auf ausdrücklichen Befehl des praktischen Arztes schaltet der Fahrer sogar Blaulicht und F. ein (Express 1. 10. 1968); -widrig <Adj.): der Logik 'des Handelns widersprechend, inkonsequent (Ggs.: -richtig): sich f. verhalten, dazu: -Widrigkeit, die: folgewidrige Überlegung, Handlungsweise (Ggs.: -richtig- keit); -zeit, die: auf etw. folgere Zeit: politische Umwälzungen [in] der F. folgen [Talgn] <sw. V.> [mhd. volgen. ahd. folgen]: 1. <ist> a) nachgehen: hinter jmdm., etw. hergehen: jmdm. heimlich, unauffällig, auf dem Fuße, auf Schritt und Tritt, ins Haus f.; den Spuren im Schnee f.; nur wenige Personen folgten [dem Sarg] (waren bei der Beerdigung anwesend): Jmdm. mit den Augen f. (hinter jmdm. hersehen): gefolgt von verschiedenen Würdenträgem, betrat er den Saal; Ü der erste Scheinwerfer folgte dem Vater, der zweite hob sich zum anderen Ufer (Simmel, Stoff 28); Der Küstenweg folgte den buchtigen Einschnitten (verlief ihnen entsprechend) in den Kalksteinmassen (Andres. Liebesschaukel 87); b) später nachkommen: seine Familie folgte ihm ins Ausland; nach kurzer Zeit folgte sie ihrem Mann in den Tod (kurze Zeit nach dem Tod ihres Mannes starb auch sie): c) mit Verständnis zuhören: verstehend nachvollziehen: wir sind dem Redner, seinem Vortrag aufmerksam, gespannt gefolgt; er ... saß dann in stummer Bestürztheit, unfähig, auch nur einem Gespräch zu f. (Frisch. Stiller 127); ich konnte seinen Gedankengängen nicht f. (konnte sie nicht verstehen): kannst du mir [geistig] f.? (oft scherzh.; verstehst du überhaupt, was ich meine?)', d) in der gleichen Weise od. älinlich wiejmd. handeln: sich nach jmdm., etw. richten: etw. mitmachen: er ist mir nicht immer, nicht in allen Stücken gefolgt; die Frauen folgen der Mode; wir können dem Kurs der Regierung nicht weiter f.; Preußen ist diesem Beispiel im Jahre 187S gefolgt (Fraenkel. Staat 288). 2.a) einer Aufforderung o.a. entsprechend handeln, sich von etw. leiten lassen <ist>: jmds. Rat, Drängen, Anordnungen, Befehlen f.; seiner inneren Stimme f.; daß ich immer meinen Gefühlen gefolgt bin (Brecht, Groschen 357); b) gehorchen, jmdm. gegenüber folgsam sein <hat>: das Kind will nicht f.; der Hund folgt [ihm] aufs Wort. 3. zeitlich nach jmdm.. etw. kommen, sich anschließen <ist>: jmdm. im Amt f.; dem/auf den Winter folgte ein nasses Frühjahr; auf Karl den Großen folgte Ludwig der Fromme; [die] Fortsetzung folgt [in der nächsten Nummer]; Weiteres folgt morgen; er schreibt wie folgt (folgendermaßen): (häufig im 1. Part.:) er sprach folgende Worte; ich muß ihnen folgendes (dieses), das Folgende (die folgende Sache) berichten; am folgenden (nächsten) Abend; im folgenden, auf den folgenden Seiten werde ich darlegen, wie ... 4. sich mit logischer Konsequenz aus etw. ergeben: hervorgehen <ist>: daraus/aus seinen Darlegungen folgt, daß ...; aus seinen Bemühungen folgte nichts als Ärger; Was folgt aus all dem (was ist die Folge, was steht zu erwarten) für die Zukunft? (Dönhoff. Ära 177). fptaen-, Fptoen- (Folge 1): -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: keine Folgen nach sich ziehend: ohne Folgen, Auswirkung, Ergebnis: die Auseinandersetzungen blieben f.; <subst.>: eine Ästhetisierung der Bildung, ihre Übersetzung ins Folgenlose und auch moralisch Unverbindliche (Gehlen, Zeitalter 33); -reiqh <Adj.; nicht adv.): reich an Auswirkungen, von einschneidenden Folgen begleitet: eine -e Entdeckung; -schwer <Adj.; nicht adv.) [LÜ von frz. gros de cons£- quences]: schwerwiegende negative Folgen nach sich ziehend: sich nachteilig, verhängnisvoll auswirkend: -e Durchblutungsstörungen; das Versäumnis war f.. dazu: -schwere, die. folgendermaßen < Adv. > [f -maßen]: auf folgende Art u. Weise: der Unfall hat sich f. ereignet; fQlgenderwejse <Adv.>: svw. t folgendermaßen; folgern ['folgen] <sw. V.; hat): als Folge logisch ableiten: schließen, den Schluß ziehen: richtig, voreilig f.; aus ihren Worten folgerte man. daß sie einverstanden sei; daraus läßt sich f.. daß ...; In allen Gegenständen, die wir mit einem Wert verbinden, können wir keine Verschiedenheit annehmen, ohne höhere oder mindere Schätzbarkeit zu f. (Hacks. Stücke 48); <AbI.:> Folge* nmg«die; -, -en: logische Ableitung einer Folge; Schluß'fol- gerung': eine falsche, notwendige F.; eine F. aus etw. ableiten, ziehen; folglich ffalklif] <Adv.) [mhd. nicht belegt, ahd. folgllcho = nacheinander, später]: daraus folgend (4); also, demzufolge, infolgedessen: es wird mit vermehrter Produktion und f. mit größeren Umsätzen gerechnet; ich war verreist, f. bin ich über die Angelegenheit nur ungenügend informiert; Wenn aber, vermöge des niedrigen Luftdrucks, das Quecksilber fiel, wenn es f. (wie sich daraus folgern läßt) regnete (Th. Mann, Hoheit 187); folgsam [...za:m] <Adj.>: sich als Kindi den Anordnungen einer Respektsperson fügend, sich ihnen nicht widersetzend; nicht widerspenstig; gehorsam, artig: ein -es Kind; Ü Höfel sah seinen zurück verwandelten Händen zu. die f. die gewohnten Handgriffe ausführten (Apitz, Wölfe 35); <Abl.:> FQlg- samkeit. die; -: folgsames Wesen, Verhalten. 'Fol» [fo'li:a]. die; -. -s u. ...ien [...i:an; span. folia. eigtl. = Narrheit, zu fol = Narr; t2Folie] (Musik): variierte spanische Tanzmelodie eines bestimmten, im 17. Jh. verbreiteten Typs (im ^Ij-Takt mit formelliafter Baßbegleitung). Tolia: PI. von t Folium. Foliant [fo'liant], der; -en, -en [zu t Folio (1)]: großes , unhandliches, altes; Buch [im Format eines halben Bogens (7)1: ein dicker F. aus dem 16. Jh.; 'Folie [To:lp]. die; -, -n [vlat. folia < lat. folium = Blatt; urspr. Bez. für ein metallenes Glanzplattchen als Unterlage für gefaßte Edelsteine]: 1. aus Metall od. Kunststoff in Bahnen hergestelltes, sehr dünnes Material zum Bekleben od. Verpacken: eine durchsichtige F.; in F. verpackt. 2. geistiger Hintergrund, von dem sich etw. abhebt: wie selbst Hölle und Höllenfahrt nur die dunkle F. bilden müssen, vor der das Licht der Freude ... brennt? (Thielicke. Ich glaube 174). 3. (Druckw.) auf einer dünnen Haut aufgebrachte u. auf eine Buchdecke aufgepreßte Farbschicht. ■^Folie [fo'li:]. die; -. -n [...i:sn; frz. folie, zu fou, Fem. folle = toll, verrückt; Narr < lat. follis = (aufgeblasener) Schlauch. Ballon] (veraltet): Torheit, Narrheit, Tollheit. fallieren [foli'hren] <sw, V.; hat): 1. die Blätter eines Druckbogens numerieren. 2. etw. mit 'Folie (1) unterlegen. 3. gegenüberliegende Bogenseiten eines Geschäftsbuches gleich beziffern. Folien: PI. von t'Folia, 'Folie. 2FoIie. Folio, Folium. FoJinsäure: svw. t Folsäure. folio [To:lio; lat. folio; t Folium]: auf dem Blatt einer mittelalterlichen Handschrift/; Abk.: fol.. z.B.: fol. 3b; Folio [-], das; -s, Folien [To:lpn] u. -s [aus der Fügung „in Folio" < lat. in folio = in einem Blatt]: 1. Buchformat von über45 cm Höhe; Zeichen: 2°; Abk.: fol.. Fol. 2. Doppelseite eines Geschäftsbuches. Folio- (Folio 1): -ausgäbe, die: Buchausgabe im Foliofonnat; ^band. der <PI. -bände); -fonnat, das: svw. T Folio (1). Foüwi [To:lium]. das; -s. ...ia u. ...ien [...pn] <meist PI.) [lat. folium] (Pharm.): Pflanzenblatt (bes. als Bestandteil von Drogen u. Heilmitteln). Folketing [TDlkatm], das; -s [dän. folketing. eigtl. = Volksversammlung, aus folk = Volk u. ting = Gericht, Versammlung, vgl. Thing]: 1. bis 1953 die zweite Kammer des dänischen Reichstags. 2. ab 1953 das dänische Parlament; Folkevise [...vi:za], die; -, -r <meist PI.) [dän. folkevise = Volkslied, zu vise ..Lied", vgl. Weise] (Literaturw.): skandinavische Ballade des Mittelalters (13.-16. Jh.). Folklore [fDlk'lo:re. auch: ' ], die; - [engl, folklore. aus: folk = Volk u. lore = (überliefertes) Wissen]: l.a) volkstümliche Überlieferung (z. B. Lied, Tracht, Brauchtum) als Gegenstand der Volkskunde;: die Pflege der heimatlichen F.; b) svw. t Volkskunde. 2.a) Musik in Form von Volkslied u. Volkstanz als Gegenstand der Musikwissenschaft . ein Konzert mit internationaler F.; b) volksmusikalische Züge in der Kunstmusik: die tschechische Musik Ist reich an F.; <Zus.:> FoUdorebhoe. die. Folklorekleid. das: Bluse, Kleid, verziert mit farbigem Druck od. bunter Stickerei mit Motiven aus der Volkskunst; <Abl.:> Folklorist 874
Foot-candle [...lo'nst], der; -en, -en [zu t Folklore!: Kenner der Folklore, Volkskundler; Folklorjstik, die; -: Wissenschaft von den Volksüberlieferungen, bes. Volksliedforschung; folkloristisch <Adj.; o. Steig.): 1. die Folklore (1 a. 2a) betreffend, zu ihr gehörend, aus ihr stammend: eine -e Veranstaltung; ein paar -e Kleinigkeiten .... zum Beispiel einen Aschenbecher aus getriebenem Silber (Roth. Kapuzinergruft 38). 2. svw. f volkskundlich: das -e Interesse ist neu erwacht. 3. volksliedhaft, nach Art der Volksmusik: seine Musik enthält -e Elemente; FoUts&noer [Touk-]. der; -sv -: Sänger des Folksongs (a); FoDcsong ['fouksonl. der; -s. -s [engl, folk song]: a) <o. PI.) angelsächsische Volksliedgattung mit sozialkritischen Zügen j; b) einzelnes /angelsächsisches; Volkslied mit sozialkritischem Inhalt i. Follikel [fe'lhkl]. der; -s, - [lat. folliculus = kleiner Ledersack, -schlauen] (BioL Med.): 1. 'Drüsen bläschen,kleiner Schlauch, Säckchen (z. B. Haarbalg. Lymphknötchen). 2. Zellhülle des gereiften Eis des Eierstocks. Follikel- (Follikel 2; Biol.. Med.): -epithel, das: Zellschicht, die die Eizelle im Eierstock umgibt; -hormon. das: weibliches Geschlechtshormon; ^sprang, der: Ausstoßung des reifen Eis aus dem Eierstock; Eisprung. follikulär [faliku'la:*]. follikulär [...'le.-g] <Adj.; o. Steig.) [zu t Follikel] (Biol.. Med.): 1. follikelartig, schlauchartig. 2, den Follikel (1,2) betreffend; von einem Follikel (1. Dausgehend; Follikulitis [...'li:tis]. die; -. ...itiden [...li'ti:dn] (Med.): Entzündung der Haarbälge. Folsäure f fo:l-], Folinsäure [fo'li:n-], die; - [zu lat. folium = Blatt, nach dem Vorkommen in grünen Blättern]: (u. a. in Hefe. Milch, in Leber u. Niere vorkommendes) Vitamin des Vitamin-B-Komplexes. Folter [fblte], die; -. -n [spätmhd. föltrit. foltren (Dativ); H. u.l: 1. <PI. selten) das Foltern; Folterung: die F. anwenden; jmdn. der F. unterwerfen; Er fing Botta die eingeborenen Arbeiter weg. bedachte sie mit F. und Kerker (Ceram, Götter 235). 2. Gerät od. Instrument, mit dem jmd. gefoltert wird: jmdn. auf die F. legen; *imdn. auf die F. spannen (jmdn. in Zusammenhang mit einer Mitteilung in Quälende Spannung versetzen, indem man ihn über etw., was er gern wissen möchte, absichtlich zunächst noch im unklaren läßt: Halten Sie nicht hinter dem Berg, und spannen Sie mich nicht zu lange auf die F. (Remarque, Triomphe 402). 3. (geh.) Ipeinigendej Qual: die F. der Langweile. Fplter-: -bank, die <P1. -bänke) (MA.): Gestell, auf das jmd. zur Folterung (durch gewaltsames Strecken) gelegt wurde: auf der F. legte er ein Geständnis ab; ^gerät, das; ^kammer, die (MA.): mit Foltergeräten u. -Werkzeugen ausgerüsteter Raum, in dem gefoltert wurde: die -n des Mittelalters; Ü die -n des Dritten Reiches; -keller, der: vgl. ^kammer; ^knecht, der (MA.): jmd., der die Folter (1) ausführte: Ü Spiele. ... die von einer Polizei begangen wurden, die ihre -e unter Franzosen anwarb (Genet [Übers.].Totenfest 7); -methode,die (meist PL): bestimmte Art des Vorgehens beim Foltern (1); Miual, die (meist PI.): 1. bei der Folter (1) erlittene Qual: wie Heilige in ihren -en (Jahnn. Geschichten 76). 2. (geh.) seelische Qual, die der bei der Folter (1) erlittenen vergleichbar ist: die Wartenden erduldeten wahre -en; ^Werkzeug, das: Instrument zum Foltern (1): Daumenschrauben waren im Mittelalter verbreitete -e. Fplterer, der; -s. -: jmd.. der foltert: wenn Sie davon hören, daß Fallschirmjäger sehr tapfere Soldaten und sehr gemeine F. sind (Andersch. Rote 123); foltern ['faltvn] (sw. V.; hat): I. mit Folterwerkzeugen, sehr quälen, mißhandeln um etw., bes. eine Aussage, ein Geständnis zu erzwingen/: Gefangene f.; Die Eroberer nahmen den Patriarchen Za- charias. nahmen seinen frommen Leib und folterten ihn (Jahnn. Geschichten 49). 2. (geh.) peinigen, quälen: die Schmerzen folterten ihn; Ihr foltert euch nicht mehr ... mit dieser irren Erwartung, daß ... (Frisch, Stiller 508); (Abi.:) Fplterung, die; -. -en. Fooient [fo'ment], das; -[e]s. -e [lat. fömentum. zu fovere = wärmen], Fomentation [fomenta'tß[o:n], die; -. -en [lat. fÖmentätio] (Med.): warmer Umschlag. Fön© [f0:n], der; -[e]s. -e [nach tFöhn]: elektrisches Gerät zum Trocknen des Haars, Heißlufttrockner: sich mit dem F. die Haare trocknen. fonce [fS'se:] (Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. fonce. 2. Part, von foncer = dunkler machen, zu fonds = Boden. Grund] (veraltet): (von einer Farbe) dunkel. Fond [18:1. der; -s, -s [frz. fond = Grund; Grundstock < lat. fundus = Boden. Grund(lage)]: 1. hinterer Teil des Wageninneren, der die Rücksitze enthält: in den F. steigen; im F. sitzen. 2.a) Hintergrund (z. B. eines Gemäldes, einer Bühne): den F. des Bildes füllt eine Gebirgslandschaft aus; Statisten im F. der Bühne deuteten die Schlacht an; b) Untergrund (z. B. eines Stoffmusters): der Stoff hat ein buntes Karomuster mit weißem F. 3. GrundHage /. Basis: damit war ... der F. zum Gelingen gelegt (Welt 14. 8. 68. 9). 4. beim Braten. Dünsten od. Schmoren von Fleisch zurückgebliebener Fleischsaft als Grundlage für Soßen od. Suppen: aus dem F. eine Soße bereiten. Fondaco [Tondako], der; -s. ...chi [...ki] u. -s [ital. fondaco = Warenlager < arab. funduq = Magazin. Herberge < griech. pandocheTon = Wirtshaus, eigtl. = (Haus) das alle aufnimmt]: Kaufhaus im Orient u. im Mittelmeergebiet. Fondant [fS'dä:], der. auch: das; -s. -s [frz. fondant. eigtl. = im Munde zergehend, zu: fondre = schmelzen < lat. fundere = gießen; schmelzen]: a) unter Zugabe von Farb- u. Geschmacksstoffen hergestellte Zuckermasse: Kringel aus F.; b) Praline aus Fondant (a). Fonds [18:1. der; - [(3:(s)]. - [fö:s; frz. fonds. eigtl. = Grund; Grundstock < vlat. fundus (Neutrum; Akk.: fundus) < lat. fundus = Boden, Grund(lage)]: l.a) für bestimmte Zwecke gebildete Vermögensreserve: der F. des Vereins; ein F. aus öffentlichen Mitteln; einen F. bilden; einen F. für Notfälle haben; er hat aus einem öffentlichen F. ein Stipendium erhalten; vgl. ä fonds perdu; b) (DDR) Gesamtheit der im gesellschaftlichen Interesse verwendbaren materiellen u. finanziellen Mittel eines sozialistischen Betriebes: über einen beachtlichen F. für kulturelle Zwecke verfügen. 2. (geh.) Grundstock in geistiger Hinsicht, auf den man immer zurückgreifen kann: er konnte aus dem reichen F. seiner Erfahrung schöpfen. 3. <P1.) (Finanzw.) Schuldverschreibungen öffentlicher Körperschaften; <Zus.:> Fondsbörse, die (Finanzw.): 1. Börse für festverzinsliche Wertpapiere. 2. Wertpapierbörse (im Gegensatz zur Warenbörse); Fondsgeschäft, das: vgl. Fondsbörse. Fondue [fö'dy:], das; -s, -s od. die; -. -s [frz. fondue. eigtl. = geschmolzen, zu: fondre, t Fondant]: a) schweizerisches Gericht, bei dem kleine Stücke Brot in eine durch Erhitzen flüssig gehaltene Mischung von Hartkäse, Weißwein u. Gewürzen getaucht u. dann verzehrt werden; b) Fleischgericht, bei dem das in Würfel geschnittene Fleisch auf dem Tisch in siedendem Fett gegart u. mit verschiedenen Gewürzen verzehrt wird. Fondue-: ^gabel, die:.... daß der einzelne Teilnehmer seine Fleischwürfel auf die lange F. steckt und sie in den gemeinsamen Topf taucht (Hom. Gäste 129); -gerät, das: für eine Fondue verwendeter Kochtopf über einem Spirituskocher; -pfanne, die: vgl. -gerät. fönen ['fwnan] <sw. V.; hat) [zu tFön]: (bes. Haare) mit dem Fön trocknen. Fono...: tPhono... Fontäne [fan'tKna]. die; -, -n [frz. fontaine = (Springbrunnen < vlat. fontäna = Quelle, zu lat. föns (Gen.: fontis); mhd. fontäne. funtäne = Quelle als LW aus dem Afrz.]: a) aufsteigender starker Wasserstrahl eines Springbrunnens: aus dem Teich stieg eine hohe F. auf; das Blut spritzte wie eine kleine F. hervor; Ü eine F. aus Rauch und Dreck und Schnee (Plievier, Stalingrad 90); b) Springbrunnen mit starkem Wasserstrahl: Es heißt, die F. springe nur an Feier- und Sonntagen (Bergengruen. Rittmeisterin 1S7); Fontanelle [fbnta'neta], die; -, -n [frz. fontanelle. eigtl. = kleine Quelle] (Anat.): Knochenlücke am Schädel des Neugeborenen; fontänenartig <Adj.; o. Steig.): einer Fontäne ähnlich, wie eine Fontäne: daß hinten der Straßendreck f. hochstnidelte (Kirst. 08/15. 450). Fontange [fö't&sal. die; -. -n [frz. fontange. nach der Made- moiselle de Fontanges, einer Mätresse Ludwigs XIV.]: hochgetürmte, mit Schmuck u. Bändern gezierte Haartracht des ausgehenden 17. Ja/irhunderts. Foot [fu:t, engl.: fut], der; -, Feet [fi:t; engl, foot, eigtl. = Fuß]: Längeneinheit in Großbritannien u. in den USA (= 12lnches = 0.3048m); Zeichen: ft; Football [Tuttoil]. der; -[s] [engl.-amerik. football. eigtl. = Fußball]: in Amerika ein dem Rugby nachgebildetes Kampfspiel von zwei Mannschaften mit je elf Spielern u. beliebig vielen Auswechselspielern; Foot-candle [-kaendl], die; -. -s <aber: 30 Foot- 875
Footing candle) [engl, footcandle. eigtl. = Fußkerze]: physikalische Einheit der Beleuchtungsstärke (1 Foot-candle = 10,76 Lux); Footing [Tutia], das; -ls], -s [engl, footing. eigtl. = Aufsetzen der Füße] (Leichtathletik): Dauerlauftempo, bei dem die Pulsfrequenz gleichbleibend bei 1301min liegt. foppen t'fopn] <sw. V.; hat) [spätmhd. = lügen, aus der Gaunerspr.; H. u.]: jmdm. meist im Scherz etw. Unwahres sagen, in ihm eine falsche Erwartung wecken u. sich darüber freuen, doli er die betreffende Sache glaubt: man wollte ihn [damit] f.; sie fühlte sich gefoppt; U in dieser wilden Nacht, die ihn foppte mit Verheißungen in niederträchtiger Ausweglosigkeit (Maass. Gouffe 188); <Abl.:> Fopperei [fopa'r^j], die; -. -en (oft abwertend): das Foppen: daß das Abscheuliche ein Scherz, eine abgekartete F. sein mußte (Th. Mann, Zauberberg 74). Fora: PI. von t Forum. Forunen [fo'raiman], das; -s, - u. ...mina [lat. forämen. zu foräre = bohren] (Med.): Loch. Lücke. Öffnung: Foramini- fere[foramini'fe:r3],die;-,-n (meist PI.) [nlat. foraminifera (PL), zu T Foramen u. lat. ferre = tragen] (Biol.. Paläont.): im Meer lebender Wurzelfüßer mit ein- od. mehrkammeriger Schale u. fadenförmigen Scheinfüßchen (gesteinsbildend, bes. in Karbon u. Kreidezeit). Force [fors], die; -. -n <P1. ungebr.) [frz. force < vlat. fortia = Kraft. Macht, zu lat. fortis = stark] (veraltet): 1. Stärke. Gewalt. Zwang, vgl. par force. L *etw. ist jmds. F. (etw. ist jmds. Stärke, gehört zu jmds. besonderen Fähigkeiten): schnelles Handeln. Geistesgegenwart ist [nicht] seine F.; Force de frappe [forsda'frap]. die; — [frz. force de frappe. eigtl. = Schlagkraft]: die Gesamtheit der geplanten/ mit Atomwaffen eigener Herstellung ausgerüsteten französischen militärischen Einheiten: Force majeure [forsma'3oe:r], die; - - [frz. force majeure] (veraltet): höhere Gewalt. Forceps: t Forzeps. forcieren[for'si:ran]<sw. V.; hat) [frz. forcer < vlat. *fortiä- re = zwingen, zu lat. fortis = stark, kräftig, fest]: a) das Erreichen eines Zieles mit Nachdruck od. gewaltsam betreiben, vorantreiben: den Fortgang von etw. beschleunigen: die Durchführung eines Plans, die Produktion, eine Entwicklung, seine Anstrengungen f.; der Läufer forcierte das Tempo, das Rennen; Im zweiten Lauf stürzte Duvil- lard. als er zu stark forcierte (Maegerlein. Piste 48); ... forciert man (stellt man besonders heraus) die helle Krawatte in gewagten Farbkombinationen (Herrenjournal 1.1966. 34); eine forcierte Durchführung; ein forcierter Konsum; eine forcierte (gewaltsame, unnatürliche) Volkstümlichkeit; b) (Milit.) ein militärisches Hindernis überwinden, bezwingen wollen: ... den Don in nordöstlicher Richtung zu f. (Plievier. Stalingrad 23); <Abl.:) Forcknmg, die; -. -en. Förde [fo.tfdd, fcerda], die; -, -n [aus dem Niederd. < schwed.. norw. Qord, T Fjord]: weit ins Flachland eindringende, langgestreckte Meeresbucht: die Flensburger F. ■Fönler- (fördern I): -k lasse, die; -kreis, der: Vereinigung von Personen u.lod. Institutionen, diejmdn. od. etw. fördern: ^kursus.der: vgl. -Unterricht; -maßnähme, die: svw. f Förderungsmaßnahme: -stufe, die: Organisationsform des 5. u. 6. Schulja/iresmii einer Zusammenfassung der entsprechenden Klassen der Haupt schule, der Realschule u. des Gymnasiums, wobeider Unterricht zur Feststellung der unterschiedlichen Begabungen u. des Leistungsvermögens z. T. in Kursen differenziert ist.Denken wir an die Fülle neuer Schulformen. ... die Förder- und Kollegstufen (Rheinischer Merkur 8. 1976, 29); -Unterricht, der: Unterricht zur Förderung der Leistungen /schwacher Schüler/. ^Qrder- (fördern 2. 3): -anläge, die (Technik): maschinelle Vorrichtung zum Befördern von Massengütern: -bahn, die (Technik): Eisenbahn zum innerbetrieblichen Gütertransport: -band, das <PI. ...bänder) (Technik): endloses, mechanisch bewegtes Band zur Beförderung von Gütern: -brük- ke« die (Bergbau): bes. in Braunkohlentagebauen eingesetzte, lange Stahlkonstruktion mit Bändern zur Beförderung des Abraums, die auf Raupen od. Rädern an einen anderen Standort gebracht werden kann: -geftß* das (Bergbau): schmaler, hoher, oben offener Stahlbehälter in der Schachtförderung: -gerüst, das (Bergbau): Gerüst aus Stahl/beton/ od. Holz über einem Förderschacht zur Auf- nahme der Seilscheiben (die der Umlenkung des Förderseils aus dem Schacht zur neben dem Schacht stehenden Fördermaschinedienen): -korb, der (Bergbau): schmales, langes, korbartiges Stahlgerüst zum Aufwärts- od. Abwärtsbefördern der Förderwagen bei der Schachtförderung: -leistung, die (Technik, Bergbau): in einem bestimmten Zeitraum zutage geförderte Menge von etw.: Für sehr hohe -en kommt nur noch die ökliflusionspumpe in Frage (Kosmos 1. 196S. 38); -maschine. die (Bergbau): neben od. über dem Schacht aufgestellte Maschine als Antrieb für die Förderanlage: -türm, der (Bergbau): turmartiges Bauwerk aus Stahl od. Beton, das unmittelbar über einem Schacht errichtet ist u. die Fördermaschine aufnimmt: -wagen, der (Bergbau): schmaler, zwei- od. vierachsiger Wagentyp aus Stahlblech für den Gütertransport im Bergwerk. Förderer [Tcerdare], der; -s, -: jmd.. der jmdn.. etw. fördert, die positive, vorteilhafte Entwicklung einer Person od. Sache unterstützt: ein F. junger Künstler, der Wissenschaft; daß die Sache des Naturschutzes ... einen ihrer kühnsten und tatkräftigsten F. verliert (Grzimek. Serengeti 340); F^rde- rerkreis, der, -es. -e: svw. t Förderkreis; Förderin, die; -, -nen: w. Form zu t Förderer; forderlich <Adj.; nicht adv.) [mhd. vürderlich): der positiven, vorteilhaften Entwicklung einer Person od. Sache nützettd: jmdm.. einer Sache zum Guten dienend: eine der Weiterbildung -e Lektüre: Sport wäre ihm. seiner Gesundheit f.; daß es für den europäischen Markt -er (nützlicher) ist, wenn das Kapital zu den Arbeitskräften kommt (Herrenjournal 3,1966,76); <Abl.:) Fpctier- lidikeit, die: -: förderliche Eigenschaft einer Sache: die F. muß sich noch erweisen. fordern ffsrden] <sw. V.; hat) [mhd. vo(r)dern, ahd. forda- rön. zu t vorder ...; eigtl. = verlangen, daß jmd. od. etw. hervorkommt]: 1. einen Anspruch erheben u. ihn nachdrücklich kundtun, verlangen: sein Recht f.; Rechenschaft von jmdm. f.: der Verteidiger forderte Freispruch für den Angeklagten; einen hohen Preis [für etw.] f. (haben wollen): Einlaß f. (nachdrücklich bitten, eingelassen zu werden): Ü der Körper fordert sein Recht (körperliche Bedürfnisse wie z. B. Schlaf lassen sich nicht gewaltsam, längere Zeit unterdrücken): das Unglück forderte drei Menschenleben (bei dem Unglück kamen drei Menschen ums Leben). 2. auffordern lassen/, sich im Zweikampf od. vor Gericht für etw. zu verantworten: jmdn. auf Pistolen (früher; zum Zweikampf mit Pistolen) f.; er hat ihn [zum Duell] gefordert; er wurde vor Gericht gefordert (geladen): (Sport:) er hat ihn zu einem Vergleichskampf gefordert. 3. von jmdm.. sich eine Leistung verlangen, die alle Kräfte, besondere Kraftanstrengung beansprucht: in Notzeiten leistet er (= der Mensch) etwas, er wird vielfältiger gefordert als in den Zeiten des Wohlstandes (Natur 71); die Mannschaft wurde vom Gegner nicht [sehr] gefordert (Sport: nicht zu einer besonderen Leistung gezwungen): der Reiter muß sein Pferd jetzt f. (Sport; ihm eine besondere Leistung abverlangen). flWernfferdBn] <sw. V.; hat) [mhd. vündern, ahd. furdiren. eigtl. = weiter nach vorn bringen, zu tfürder]: 1. in seiner Entfaltung, bei seinem Vorankommen / finanziell! unterstützen: helfend bewirken.daß sich jmd.. etw. entfaltet u. entwik- kelt. Fortschritte macht: er hat viele junge Künstler, unsere Arbeit gefordert; den Handel f.; eine derartige Mitteilung fördert die Untersuchungen (bringt sie weiter: Gaiser. Jagd 49); dadurch wird ihr Hang zur Eitelkeit nur noch gefördert (unterstützt). 2. (bes. Bergbau) aus dem Erdinnern /zum Zwecke der wirtschaftlichen Nutzung/ heraufholen, [durch Abbau! gewinnen: Kohle. Erze f.; große Mengen Gold zutage f. 3. (Technik) an eine Stelle vorwärts bewegen: das Band fördert die Briketts in den Waggon. Forderung« die; -. -en [mhd. vo(r)derunge, ahd. fordrunga. zu Tfordern]: l.a) nachdrücklich zum Ausdruck gebrachter Anspruch: seine -en sind unannehmbar; eine F. geltend machen, erfüllen; er mußte seine -en herabschrauben, wollte von seiner F. nicht abgehen: daß sich in Holland aus der F. der militanten Calvinisten nach dem Elternrecht eine eigene politische Bewegung bildete (Fraenkel, Staat 155); b) etw.. was von einem bestimmten Standpunkt aus erforderlich scheint: eine politische sittliche F.; die F. des Tages (was die Umstände gerade erfordern): c) (Kaufmannsspr.) aus einer Warenlieferung od. Leistung resultierender finanzieller Anspruch: die ausstehende F. beträgt 2 500 DM; eine F. an jmdn. haben. 2, (früher) Aufforderung, sich einem Duell mit dem Auffordernden zu stellen: jmdm. eine F. auf Pistolen. Säbel überbringen, schicken. 876
form-, Form- Forderung, die; -, -en: 1. das Fördern (1): die F. des Nachwuchses, der wissenschaftlichen Forschung; zur F. des Fremdenverkehrs beilragen. 2. (bes. Bergbau) Gewinnung von Bodenschätzen: die tägliche F. beträgt 1 0001. 3. (Technik) das Fördern (3). fprdenOTgs-, F$nterungs-: -flhig <AdJ.; nicht adv.): die Voraussetzungen für eine / staatliche / Förderung erfüllend; -maßnähme, die (meist PL): i staatliche/ Maßnahme zur Förderung von etw.: sozialpolitische -n; -mittel <PI.>: staatliche Mittel zur Förderung von etw.; ^Programm, das: in einem Progranvn dargelegte Förderungsmaßnahmen: ^vor- kehr.die (Schweiz.): Förderungsmaßnahme; -würdig <Adj.; nicht adv.>: nach dem Gesetz berechtigt, staatlich gefördert zu werden; Förderung verdienend: -e Bauvorhaben. Fordernis [fordismos], der; - [engl, fordism. nach dem amerik. Großindustriellen Henry Ford] (Wirtsch.): technologische u. industriepolitische Konzeption der weitestgehenden Rationalisierung u. Standardisierung der Produktion (insbes. durch Fließfertigung) ! in Verbindung mit Preissenkungen u. hö/ieren Löhnen '. Före [f0:ra], die; - [schwed. före, norw. forel (Ski): Eignung des Schnees zum Fahren; Geführigkeit. Forecaddie [Td.-J. der; -s. -s (Golf): Caddie. der vorausgeschickt wird, um ein Zeichen zu geben, daß der Platz frei ist. od. der den Flug des Balles beobachten soll. Forechecking ['fatjekm], das; -s. -s [engl, forechecking. zu: fore = vorn; vorher, früher u. t ^heck] (Eishockey): das Stören des gegnerischen Angriffs bereits im gegnerischen Verteidigungsdrittel. Forehand ['f:>:hawidl, die; -, -s, auch: der; -[s], -s [engl, fore- hand. aus: fore = vorn u. hand. verw. mit dt. THand]: Vorhand! schlag > im / Tisch tennis. Badminton. l'Eisi- hockey u. Polo (Ggs.: Backhand). Forelle [fo'reto], die; -,-n [mhd. forhele. Nebenf. von forhe(n), ahd. forhana. eigtl. = die Gesprenkelte, die Bunte (nach den bunten Tupfen auf dem Rücken des Fisches)]: in kalten Bächen lebender, räuberischer Lachsfisch mit schlankem Körper, der wegen seines zarten, schnackhaften Fleisches als Speisefisch geschätzt wird: aus dem Bergbach schnellten sich die -n. als wollten sie nachsehen, wer da des Wegs kam(Süittmatter.Wundertäter236); F. blau (Gastr.; Fischgericht, bei dem die Haut der Forelle durch die Zubereitungs- art eine bläuliche Färbung hat)\ <Zus.:> For^llenfilet, das; For?llenteich, der: zur Zucht von Forellen angelegter Fischteich; ForfUenzudit, die: Zucht von Forellen / in einer speziell dafür eingerichteten Anlage j. Foren: PI. von t Forum. forensisch [fo'renzif] <Adj.; o. Steig.) [lat. forensis. eigtl. = zum Forum gehörend, t Forum (3)]: 1. (veraltet) zur wortgewandten Rede gehörend; rhetorisch: eine -e Beredsamkeit; Bei der ... Diskussion, deren Heftigkeit ... unter der -en Eleganz zum Vorschein kam ... (FAZ 20. 5. 61, 3). 2. die Gerichtsverhandlung betreffend\ gerichtlich: Der -e Nachweis von Insektiziden der Systoxgruppe (Börsenblatt 84. 1967. 6168); -e Chemie (Teilgebiet der Chemie im Bereich der Gerichtsmedizin mit der Aufgabe. Vergiftungen fiachzuweisen u. Verbrechen durch eine chemische Spurenanalyse aufzuklären); -e Pädagogik (Kriminalpädagogik. Gefängniserziehung u. Jugendstrafvollzug); -e Psychologie (1. in der Rechtspflege angewandte psychologische Erkenntnisse. 2. psychologische Vernehmungstechnik bei Gericht). forfaitieren [farfe* thron] <sw. V.; hat) [zu frz. vendre ä forfait = in Bausch u. Bogen verkaufen, zu afrz. a for fait = zu abgemachtem Preis, zu: fuer, for = Marktpreis (< lat. forum = Markt) u. faire = machen] (Kaufmannsspr.): (eine Forderung) nach überschlägiger Berechnung verkaufen; Forfaitietung, die; -. -en. Forfeit [fofit]. das; -[s]. -s [engl, forfeit = Geldbuße < (a)frz. forfait = strafwürdiges Verbrechen, eigtl. 2. Part, von: forfaire = pflichtwidrig handeln, zu: fors = außerhalb (< lat. foris) u. faire = machen, tun] (Kaufmannsspr.): Abstandssumme bei Vertragsrücktritt [die ein Befrachter an eine Speditionsfirma bzw. Reederei zahlen muß. wenn er vom Vertrag zurücktritt/; Reuegeld. Forfait ['formt, bes. österr. auch: formt], der; -[s], -s. bes. österr. auch: -e [formte] (aber: 30 Forint) [ung. forint < ital. fiorino = Gulden, zu: fiore = Blume < lat. flös, t Florin]: Währungseinheit in Ungarn (1 Forint = 100 Filier); Abk.: Ft Forke ['forkdl. die; -, -n [mniederd. forke < lat. furca = zweizinkige Gabel] (nordd.): 1. Heu-. Mistgabel. 2. (salopp abwertend) Eßgabel; forkein [Torkln] <sw. V.; hat) [zu veraltet Forkel = Gabel am Geweih des Hirsches < lat, furcula = gabelförmige Stütze] (Jägerspr): a) mit dem Geweih verletzen: er (= der Schadhirsch) hat einen braven Zwölfender zu Tode geforkelt (Löns. Gesicht 128); b) mit dem Geweih / mit angleichen Rivalen/ kämpfen: die Hirsche forkelten. Forlana [farla.na]. Forbuie [...na], (auch:) Furlana. Furlane [für...], die; -, ...nen [ital. furlana = friaulischer Tanz, zum Namen der oberital. Landschaft Friulo. dt. Friaul]: alter, der Tarantella ähnlicher italienischer Volkstanz im V od. %-Takt (in der Kunstmusik. z.B. bei Bach der Gigue ähnlich). Forle ['forte], die; -, -n [vgl. Föhre] (südd.): Kiefer; <Zus.:> Fgrleule, die: als gefährlicher Kiefernschädling auftretender Schmetterling. Form [form], die; -. -en [1, 3: mhd. forme = äußere Gestalt. Umriß; Modell zur Herstellung einer bestimmten Form < lat. forma; 2: nach engl, form]: l.a) äußere plastische Gestalt mit bestimmten Utnrissen. in der etw. erscheint: die F. der Vase erinnert an eine Frucht; der Gegenstand hat eine plumpe, schöne, eckige, zierliche, elegante F.. die F. einer Kugel: die weiblichen -en (Körperrundungen); der Hut hat seine F. verloren, ist aus der F. geraten, wird wieder in [seine] F. gebracht; wie das eingedrückte Polster ... wieder anschwillt. Mit ... einem Ruck gewinnt es schließlich wieder seine ursprüngliche F. (Handke. Kaspar 62); Wir treffen Langhausbauten und Bauten mit zentraler Tendenz, die kaum zu neuen oder monumentalen -en vordringen (Bild. Kunst III. 17); [feste] Formten] annehmen (als Projekt allmählich in seiner künftigen Entwicklung deutlicher erkennbar werden. Gestalt gewinnen): der Plan nimmt F. an; häßliche, scharfe o.a. -en annehmen (sich in einer bestimmten unangenehmen Weise gestalten, entwik- keln): der Streit nahm häßliche -en an; aus der F. gehen (ugs. scherzh.; sehr, zu dick werden)', in F. von (in Gestalt von; als): örtliche Niederschläge in F. von Regen oder Schnee; b) dem Inhalt entsprechende Art der geistigen, künstlerischen Gestaltung; Darstellungsweise: die F. dieses Gedichts ist das Sonett; die vorgeschriebene F. der Eidesformel; eine Darstellung in der F. eines Dialogs; etw. in eine leichtverständliche F. bringen; c) Art und Weise, in der etw. vorhanden ist. erscheint, sich darstellt; Erscheinungsweise, einzelne Erscheinungsform: die -en des Deutens, des menschlichen Zusammenlebens; Ihnen erscheint diese F. der westlichen Konversation frivol und nichtsnutzig (Dönhoff, Ära 193); das Behagen ist immerhin eine mindere F. des Glücks (Th. Mann, Krull 251); die -en (Spielarten) einer Pflanzengattung; die -en (Deklinationsformen) eines Substantivs; die starke, schwache F. eines Adjektivs; In dieser F. ist diese Institution auch auf das Reich der Ottomanen übergegangen (Fraenkel. Staat 88); d) festgelegte Verhaltensweise, vorgeschriebene Art des gesellschaftlichen Umgangs: feine, strenge, übertriebene -en; das ist alles nur F. (alles sinnentleert, rein äußerlich); die F. wahren; der F. genügen; Ich habe ihm vollauf Bescheid gesagt. Freilich verhandelt man in gesitteter F. (H. Mann, Stadt 69); ein Mensch ohne -en (ohne gutes Benehmen); *in aller F. (ausdrücklich u. verbindlich, unter Beachtung aller Vorsc/triften): Wenige Tage spater wurde mir in aller F. eröffnet, daß die Gestapo ... die Einleitung eines Verfahrens ... gegen mich beantragt habe (Niekisch, Leben 290). 2. (bes. Sport) leistungsfähige Verfassung; Kondition: seine F. verbessern; gut. nicht in F. sein; er ist in der F. seines Lebens (in hervorragender Form); Die Schweden waren groß in F. (Walter, Spiele 66); sich in F. bringen; allmählich wieder in F. kommen; zu großer F. auflaufen (sich zu einer großen Leistung steigern). 3. Gegenstand, mit dem man einem bestimmten Stoff, einer Masse eine bestimmte Form (1 a) gibt: Kuchenteig in eine F. (Backform) füllen; Metall in eine F. (Gießform) gießen. fQrm-, Form- (vgl. auch: formen-. Formen-): -anstieg, der (Sport): Anstieg in der Form (2); -beständig <Adj.; nicht adv.>: seine j aufgeprägtej Form (1 a) nicht verlierend: ein -er Anzug, dazu: -beständtgkeit, die; -blatt, das: atntliches Formular; -eisen, das: Werkstück aus Eisen mit vorgegebenem Querschnitt (z. B. Schiene); -ekment, das: bei der Gestaltung eines Kunstwerks verwendetes Element; -fehler. 877
formal der: I. Verstoß gegen die Form (1 d), in der etw. vor sich zu gehen hat: bei der Gerichtsverhandlung, Abstimmung ist ein F. unterlaufen: bei der Vorstellung beging er einen F. 2. Fehler in der Körperform von Zuchttieren: ein plumper Hals ist ein F. bei Reitpferden; --frage, die: ein Problem, eine Frage der Form (1 d): das sind alles nur -n; ^gebend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: einer Sache lihre Form (1 a, b) gebend: ein -es Modell; ^gebung, die; -. -en: i künstlerische Form (1 a. b), die man einer Sache gibt; Gestaltung eines Gebrauchs- od. Kunstgegenstandes: diese Keramik wirkt hauptsächlich durch ihre eigenwillige F.; -gefUhl, das: ausgeprägtes Gefüldfür künstlerische Form (1 a); ^gerecht <Adj.; o. Steig.): der Form (1 d) entsprechend (Ggs.: -widrig): sich f. ausdrücken, verhalten; -«estalter, der. svw. t Designer; -gestaltung, die: svw. T Design; -gewandt <Adj.>: die gesellschaftlichen Formen (ld) beherrschend; gewandt in der Form, im Ausdruck: eine -e Begrüßung; -kontrollauf, der (Leichtathletik): der Kontrolle der Form (2) dienender Lauf, bei dem die Laufstrecke etwas kürzer als die Wettkampfstrecke ist; -krise, die (Sport): Zeit schlechter körperlicher Verfassung, mangelnder Kondition, unzulänglicher sportlicher Leistungen; ^k» <Adj.; -er, -este>: 1. <o. Steig.; nicht adv.) keine bestimmte Form (1 a) erkennen lassend, umrißlos: eine -e Masse. 2.a) <o. Steig.) oixne vorgeschriebene Form (1 b): man bat ihn, einen -en Antrag zu stellen; b) nicht auf die Form (1 d) achtend, zwanglos, ungezwungen: eine -e Begrüßung; er hat sich ganz f. verabschiedet; seine Frau könne bald ähnlich f. hier herumsitzen (Wohmann, Absicht 20), dazu: -losigkeit, die; -: 1. formlose (1) Beschaffenheit: die F. eines Stoffes, des Wassers. 2.a) formlose (2 a) Beschaffenheit, Darstellungsweise: das Werk scheitert an seiner inneren F.; b) formlose (2 b) Verhaltensweise, Art: das ... Dämchen in ihrer fidelen F. (Maass, GoufK 325); -maschine, die: Werkzeugmaschine für die Herstellung von Formen (3) aus Sand für den Metallguß; -obst, das: 1. niedrige, veredelte Obstbäume, bei denen durch regelmäßiges starkes Schneiden ein künstlicher Baumkronenwuchs erzielt wird. 2. Früchte von Formobst (1); ^refai <AdJ.; nicht adv.) (Schweiz.): svw. T^schön; -sache, die: nur eine Angelegenheit der Form (ld). Formalität: etw. ist [einel reine F.; die Prüfung der Unterlagen war [keinel leere F.; ^sand, der: für die Sandgußherstellung verwendeter Sand, der nach den zu gießenden Metallen, Gußstückformen u. Abmessungen ausgewählt wird; -schön <Adj.; nicht adv.): als Gebrauchsgegenstand schön geformt, von schöner Form (1 a): ein -es Eßservice; ein -er Zinnkrug, dazu: -Schönheit, die <o. PI.); -Schwankungen <P1.) (Sport): Schwankungen hinsichtlich der Form (2): der sensible Spieler war besonders starken F. unterworfen; -Spielerei, die (abwertend): bloße spielerische Gestaltung ohne künstlerischen Ernst, die sintt- lose. der Sache nicht gemäße Formelemente verwendet; -stabil <Adj.; nicht adv.): so stabil konstruiert, daß die betreffende Sache gegenüber Druck o. ä. widerstandsfähig ist: Diese ... sehr -en leichten Reflektoren werden ... mit einem verstärkten Rand versehen und mit dem Mast verbunden (Funkschau 21, 1971, 2195); -stein, der: von der normalen Ausführung abweichender Mauer- od. Dachstein (z.B. Lüftungsstein. Kaminformstück); -strenge, die: strenger Ausdruck einer künstlerischen Form (1 b):... verbinden sich ... epische Fülle und Detailfreudigkeit mit kalku- liert-konstruktiver F. (Welt 14. 7. 65.5); -tief, das (Sport): extrem schlechte Form (2); Zeit äußerst schlechter körperlicher Verfassung; -treu <Adj.>: svw. t-beständig; ^Veränderung, die: Veränderung der Form (1 a); -verstoß, der: Verstoß gegen die. Form (1 d): Der Betrieb möchte sich keine Formverstöße vorwerfen lassen (v. d. Grün, Glatteis 298); -voll <Adj.; o. Steig.): in höchstem Maße die Form (1 d) erfüllend: er schritt lebhaft hindurch .... allein und f. geschieden von all diesen Menschen (Th. Mann, Hoheit 115); -vollendet <Adj.; o. Steig.): vollendet in der Beherrschung der Form (1 b, d), in der etw. ausgeführt ist: eine -e Verbeugung; -Vorschrift, die: gesetzlich vorgeschriebene Form (1 b) der Erklärung bei einem Rechtsgeschäft U. B. Bürgschaft. Testament. GrundstückskauO; -widrig <Adj.; o. Steig.): der Form (1 d) nicht entsprechend, gegen sie verstoßend (Ggs.: -gerecht): ein -es Benehmen; -wille, der: Streben nach Verwirklichung eines künstlerischen Konzepts unter Berücksichtigung ausgewählter Gestaltungsprinzipien: in seiner Lyrik ist ein ausgeprägter F. zu erkennen; -wort, das <P1. -Wörter) (Sprachw.): Wort, das den Satz hauptsächlich von seiner syntaktischen Form (1 c), weniger vom Inhalt her bestimmt (z. B. Partikel. Konjunktion. Pronomen). formal [for'rna:!! <AdJ.) [lat. förmälis = die Form betreffend, äußerlich, förmlich]: I. <o. Steig.) die äußere Form da. b. d), die Anlage o.a. von etw. betreffend, auf die äußere Form, Anlage o. ä. bezüglich: die -e Anlage. Gestaltung, Struktur. Gliederung eines Dramas; beide Werke unterscheiden sich in struktureller und -er Hinsicht; -e (juristische) Gleichstellung der Frau mit dem Mann; -e Logik (Philos.; reine, vom Gegenstand absehende Logik, Lehre von den logischen Formen, insbes. die traditionelle, klassische Logik, Lehre von den Begriffen, Urteilen u. Schlüssen): er hat das Problem f. [gut, elegant] gelöst, bewältigt; er hat sich f. geirrt. 2. nur der Form (Ib. d) nach vorhanden , ohne eigentliche Entsprechung in der Wirklichkeit: eine -e Wahrung äußerer Gesetzmäßigkeit; nur f. Widerstand leisten; Vorschriften rein f. anwenden; f. im Recht sein. Formal [-J, das; -s: Kurzwort für t Formaldehyd. form*!-. Formal-: -ästhetisch <Adj.; o.Steig.): die reine Form (1 b) eines Kunstwerks in Betracht ziehend: eine -e Untersuchung; -Ausbildung, die: militärische Ausbildung durch Exerzieren; -Juristisch <Adj.; o. Steig.): rein äußerlich genau dem Gesetz entsprechend: eine -e Entscheidung; -logisch <AdJ.; o. Steig.): die tformale (1) Logik betreffend, ihr entsprechend, zu ihr gehörend: -rechtlich <Adj.; o. Steig.): svw. t-juristisch. Formaftdehyd [ßrm|aldehy:t. auch: ...'hy:tj, der; -s [Kurzwort aus nlat. acidum forailcum = Ameisensäure u. t Aldehyd]: zur Desinfektion von Räumen verwendetes, farbloses, stechend riechendes Gas. Formalie [for'ma.ljp]. die; -. -n (meist PI.) [lat. formalia. Neutr. PL von: förmälis, t formal]: etw., was nur zum Formalen, Formellen gehört, nicht zum Wesen, zum Inhalt, zur Sache selbst; formale, formelle Einzelheit; Formalität, Förmlichkeit: Juristische -n; das sind doch alles bloß unwichtige -n; die notwendigen -n erledigen; eine F., der die Christdemokraten erst zustimmen wollen, wenn ... (Spiegel 39.1974, 57);... daß Kennedy in den -n zu Jedem Entgegenkommen bereit war (FAZ 4. 4. 61, 1). Formalin © [farma'lkn], das; -s [zu T Formaldehyd; vgl. Formal]: wässerige Lösung von Formaldehyd, die als Kon- servierungs- u. Desinfektionsmittel verwendet wird. fonnalisieren [...mali'zi:rcn] <sw. V.; hat): 1. (einen Zusam- menfmng) mit Hilfe von Formeln u. graphischen Zeichen allgemein formulieren, formal darstellen: eine grammatische Theorie f. 2. in eine strenge Form (1 b) bringen, systematisieren; durchgehend an gegebenen Formen (1 b, d), Regeln orientieren:... daß die Absatzstrategie soweit wie möglich formalisiert werden sollte (Presse 4. 10. 68, Sonderbeilage IV). 3. (bildungsspr.) a) zur bloßen bzw. festen, verbindlichen Form machen: Der Begriff des Proletaristischen ist dabei formalisiert: er erscheint als bloße Bewußtseinsstruktur (Adorno, Prismen 31); b) <f. + sich) (selten) zur bloßen bzw. festen, verbindlichen Form werden: ... dieser Glaube und diese Überzeugung .... die sich in der industriellen Epoche formalisiert haben zu jener grenzenlosen Bereitschaft für Zielsetzungen (Gehlen, Zeitalter 76), dazu: For- malisferung, die; -. -en; Formalismus [...'lismosl. der; -. ...men: l.a) <o. PI.) Überbetonung der Form (1 b, d), des Formalen: diese WissenschaA droht im/in F. zu erstarren; b) <o. PI.) (DDR abwertend) subjektivistische Kunstauffassung u. Verfallserscheinungen in Literatur u. Kunst; c) etw. rein äußerlich, mechanisch Vollzogenes: Wie lebendig, und tödlich, diese Formalismen ... sind, lehrt jeder Blick auf die gegenwärtige Publizistik (Enzensberger. Einzelheiten I, 105); ein logischer F. (Fachspr.; eine formalisiert e logische Verfahrens-. Formulierungsweise). 2. (Math.) Auffassung der Mathematik als Wissenschaft von rein formalen Strukturen (Zusmnmenhängen zwischen Zeichen); Formalist, der; -en, -en: jmd.. der etw. rein formalistisch behandelt, betreibt, für den das Formale im Vordergrund steht, dazu: formalistisch <AdJ.): den Formalismus betreffend, auf ihm beruhend: der -e Charakter der Rechtsprechung; man kann diese Dinge nicht so schematisch und f. betrachten; Formalität [...li't£:t], die; -, -en [mlat. formalitäs]: l.a) äußere !behördliche Vorsclirift: alle nötigen, die gerichtlichen -en erledigen; b) Äußerlichkeit, Formsache: sich nicht mit -en aufhalten; (oft als abschwächende Formel:) etw. ist [nur] eine F. 2. (selten) 'steife Förmlichkeit: Feierlichkeit: 878
formen Er wendete sich an Ravic mit einer F., als wäre er am Hofe Philipps II. (Remaixjue, Triomphe 54); formaliter tfhr'mailite] <Adv.) [lat. formaliter] (bildungsspr.): der äußeren Form (1 b) nach: „Sätze44 wie „God is" ... würden ... f. in die Nähe von Ausrufen des Englischen rücken (Vermeer, Einführung in die linguistische Terminologie 1971.82). Fonnamid [forma'mi:t]. das; -[e]s [Kurzwort aus nlat. acidum formicum = Ameisensäure u. tAmid]: Amidder Ameisensäure (als Lösungsmittel verwendete farblose Flüssigkeit). Formans ['formans], das; -, ...nzien [for'mantßian] u. ...ntia [for'mantßia; lat. förmäns. t Formant] (Sprachw.): grammatisches Bildungselement: gebundenes Morphem (z. B. ...lieh in lieblich; Ggs.: Determinativ 2); Formant [fbr'mant], der; -en, -en [lat. formäns (Gen.: förmantis). 1. Part, von: förmä- re = gestalten, bilden]: 1. (Akustik) einer der charakteristischen Teiltöne eines Lautes. 2. (Sprachw.) svw. t Formans; Formantia. Formanzien: PI. von t Formans; Format [for'ma:t]. das; -[e]s, -e [lat. forma tum = das Geformte; das Genormte, subst. 2. Part, von: formäre = formen; ordnen]: 1. genormtes; Größenverhältnis eines (Handels)- gegenständes nach Länge u. Breite, bes. bei Papierbogen: das F. eines Papierbogens, eines Buchs, einer Zeitschrift, eines Kartons, eines Briefumschlags, einer Zigarette; ein kleines, großes, mittleres F.; das F. dieses Buches ist handlich; alles das an Kunst- und Kunsthandwerks-Erzeugnis- sen .... was relativ klein an F. ist (Bild. Kunst I, 114); ein Briefbogen im F. DIN A 4; es waren hauptsächlich kleinere -e (Bilder in kleinerem Format) ausgestellt. 2. <0. PI.) a) stark ausgeprägtes Persönlichkeitsbild: außergewöhnlicher Rang auf Grund der /starken! Persönlichkeit, bedeutender Fähigkeiten o. ä.: dazu fehlt ihm das [menschliche, berufliche] F.; er hat als Sportler Internationales F.; er hat F. (ist eine Persönlichkeit): Er war ein Mann großen -s (Musil, Mann 190); bei deinem F. (Können) mußt du einen anderen Trainer haben (Lenz, Brot 64); ein Mann, ein[e] Politikerin], ein Wissenschaftler, Redner von F.; eine Sängerin von außergewöhnlichem F.; b) besonderes Niveau, große Bedeutung: die Aufführung hatte wirklich F.; Die Scherze ... hatten kein rechtes F. mehr (waren nicht besonders gut: Kirst, 08/15, 511); ein Theater von [großstädtischem] F. 3. (Druckw.) aus den beim Schließen einer Buchdruckform zwischen die einzelnen Schriftkolumnen gelegten Eisen- od. Kunststoffstegen (FormalStegen) gebildeter Rahmen, der den gleichmäßigen Abstand der Druckseiten voneinander sichert: formgtfiillend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fot.): so fotografiert, daßder dargestellte Gegenstand das Bild weitgehend ausfüllt: Will man -e Tierbilder heimbringen, braucht man Fernobjektive! (Tier 11. 1971.41);Formation[fDrma'tßio:n].die; -.-en [lat. förmätio = Gestaltung; (Anordnung]: 1. Herausbildung durch Zusammenstellung: die F. gesellschaftlicher Gruppen. 2.a) bestimmte Anordnung. Aufstellung. Verteilung: in geschlossener F. marschieren; in F. fliegen; b) für einen bestimmten militärischen Zweck od. Auftrag gebildete Truppe. Gruppe: Verband: die F. der Pioniere rückte wieder ab; Eine neue F. Starfighter heulte heran (Simmel. StofT73). 3.a) Gruppe, zu der man sich zusammengeschlossen hat: die F. der Jungsozialisten; diese Band gehört zu den musikalisch interessantesten deutschen -en; b) in bestimmter Weise strukturiertes soziales, ökonomisches o. ä. Gebilde: Die Monopole sind nicht... eine von den übrigen Kapitalen völlig abzutrennende ökonomische F. (Stamokap 168). 4. (Geol.) a) Zeitabschnitt in der Erdgeschichte, der sich hinsichtlich Fauna od. Flora von anderen unterscheidet: b) Folge von Gesteinsschichten, die sich in einem größeren erdgeschichtlichen Zeitraum gebildet hat. 5. (Bot.) Pflanzengesellschaft ohne Berücksichtigung der Artenzusammensetzung (z. B. Laubwald. Steppe). Formations-: -fkig, der: a) Flug mehrerer Luftfahrzeuge in Formation (2 a); b) Flug von zwei od. mehreren Rawnflugsy- stemen auf gleichen od. ähnlichen Bahnen als Vorbereitung eines Rendezvousmanövers: HPiippe, die (Geol.): Gruppe einander nahestehender Formationen (4) (z. B. Trias. Jura, Kreide); -tanz, der (Tanzsport): Mannschaftswettbewerb mit acht Paaren. formativ [fDrma'ti:f) <Adj.; o. Steig.) [zu lat. förmätio. tFormation]: die Gestaltung betreffend, gestaltend: Formativ [-], das; -s. -e [...i:vs] (Sprachw.): 1. svw. TFormans. 2. kleinstes Element mit syntaktischer Funktion innerhalb einer Kette. 3. Zeichenform, -gestalt (im Unterschied zum bezeichneten Inhalt): Form&tsteg. der; -[e]s, -e: vgl. Format (3); formbar ['formba:?] <Adj.; nicht adv.): 1. sich formen (1). kneten, in eine bestimmte Form bringen lassend: ein -es Material. 2. sich formen (2), prägen lassend: in diesem Alter sind Kinder noch f.. dazu: F^rmbarkeit, die; -; Forme fruste [farm'fryst], die; - - [frz. forme fruste = verwischte (unklare) Form, zu fruste < ital. frusto = abgenutzt, zu lat. früstum = Brocken, Bruchstück] (Med.): nicht voll ausgeprägtes, verwischtes Krankheitsbild: milde Verlaufsform einer Krankheit: Formel [form}], die; -, -n [lat. förmula = kleine Form. Gestalt; Norm. Maßstab. Bestimmung. Vkl. von: forma, tForm]: 1. fester, sprachlicher Ausdruck, feste Formulierung für etw. Bestimmtes: eine stereotype F.; die F. des Eides sprechen. 2. Folge von Buchstaben, Zahlen od. Worten zur verkürzten Bezeichnung eines mathematischen, chemischen od. physikalischen Sachverhalts: eine physikalische F.; die chemische F. für Wasser ist H^O; eine F. [für etw.] aufstellen; einen physikalischen Zusammenhang in eine F. bringen, in einer F. ausdrücken. 3. kurzgefaßter Satz od. Ausdruck, in dem sich ein gedanklicher Zusammenhang erhellend fassen läßt: Die physiokra- tische F. des ..Laisser faire, laisser aller44 drückt am anschaulichsten das Anliegen der Zeit aus (Fraenkel. Staat 183); etw. auf eine [einfache] F. bringen, in eine feste F. fassen. 4. (Motorsport) durch eine Kommission des Internationalen Automobil Verbandes od. durch einen Motorsportverband festgelegte Merkmale des Rennwagens einer bestimmen Klasse: Rennformel (z. B. Formel I, II, III, V, Super-V): die bekannten Firmen, die mit Rennwagen der F. I Konkurrenzen bestreiten (Frankenberg. Fahren 11). fQnnel-, Formel-: -III-Ktasse usw.: vgl. -I-Klasse usw.; -I-Klasse [-'^jns-l, die (Motorsport): Klasse von Rennwagen der Formel I: ^I-Pilott der (Motorsport): Autorennfahrer eines Rennwagens der Formel I: -I-Rennen, das (Motorsport): Autorennen mit Rennwagen der Formel I; ^frel <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Motorsport): nicht durch eine Formel (4) erfaßt: ein -er Rennwagen; -kram, der (abwertend): Wissensstoff mit vielen Formeln (2); -Sammlung, die: Nachschlagewerk, das die Formeln (2) u. Gesetze eines Fachgebiets enthält: eine mathematische F.; -spräche, die: fachsprachliche Ausdrucksweise durch Formeln (1. 2): die F. der Chemie; -wesen, das <o. PI.) (abwertend): vgl. ^kram; -zeichen, das: in Formeln (2) verwendetes Zeichen. Symbol für bestinvnte Größen u. ihre Verknüpfungen od. Relationen in mathematischen, chemischen od. physikalischen Sachverhalten: -H-Klasse usw.: vgl. -I-KIasse usw. formelhaft <AdJ.; -er, -este): 1. in der Art einer Formel (1). zu einer Formel erstarrt: eine -e Ausdrucksweise. 2. <o. Steig.) in einer, durch eine Formel (2) dargestellt: Kraft ist ... zwar physikalisch definierbar. doch nur f. faßbar (Dorpat. Ellenbogenspiele I3S). dazu: Fprmeliaftigkeit, die; -: formelhafter Charakter von etw., formelhafte Art: formell [for'mel] <Adj.) [frz. formel < lat. formälis, t formal]: l.a) dem Gesetz od. der Vorschrift nach, offiziell: es kam eine -e Einigung zustande; jmdm. f. eine Genehmigung erteilen; b) bestimmten gesellschaftlichen Formen (1 d). den Regeln der Höflichkeit genau entsprechend: ein -er Antrittsbesuch; ... dominieren ... beim -en Abendanzug Unistofle (Herrenjoumal 3, 1966, 50). 2.a) auf Grund festgelegter Ordnung, aber nur äußerlich, ohne eigentlichen Wert, um dem Anschein zu genügen: er ist [nur] f. im Recht; ... wurde der Reichstag zwar nicht f. beseitigt, jedoch zur völligen Bedeutungslosigkeit verurteilt (Fraenkel, Staat 233); b) auf Distanz haltend, engeren persönlichen Kontakt meidend u. sich nur auf eine unverbindliche Umgangsform beschränkend: einige nichtssagende -e Zeilen als Referenz; er ist immer sehr f.; formen ['formon] <sw. V.; hat) [mhd. formen, zu tForm]: 1. einer Sache eine bestimmte /ihr eigene/ Form (la, b) geben: ein Modell aus, in Ton, den Ton zu einer Vase f.; Brot f.; Hüte f.; Laute mit den Lippen f. (artikulieren): Strickwaren, Strümpfe f. (dämpfen u. trocknen, um eine bestimmte Form!Stabilität des Maschenbildes zu erreichen): ihre Hände sind schön geformt (haben eine schöne Form 1 a); Ü so formt Napoleon 1. einen anderen, aber nicht minder wichtigen IdeologiebegrifT(FraenkeI. Staat 137). 2. in einer bestimmten Weise innerlich verändern u. prägen: diese Erlebnissehaben ihn [zu einer Persönlichkeit], seinen Charakter geformt; Die Gewerkschaft ... formte das Selbstbewußt- 879
formen-, Formen - sein der Arbeiter (Fraenkel. Staat 273). 3. <f. + sich) eine bestimmte Form (1 a, b) bekommen: Gestalt gewinnen: das Wachs formt sich unter seinen Händen; Kristallklar formte sich (bildete sich) ihrGedanke(Benrath, Konstanze 132); Neue Bauelemente formen sich (werden) zu Typen, die weit in die Architektur des hohen und späten Mittelalters hineinwirken (Bild. Kunst III. 18). formen-. Formen- (vgl. auch: form-. Form-): -fülle, die: Fülle der künstlerischen Formen (lb); *flehre, die: 1. (Sprachw.) Teilgebiet der Grammatik, das die Formenbil- düng der Wörter (Deklinations-. Koniugations- u. Komparationsformen) umfaßt; Morpliologie. 2. (Musik) Teil der Kompositionslehre, der die Beschreibung formaler Schemata (z. B. Fuge, Sonatensatz) umfaßt. 3. (Biol.) svw. T Morphologie; --reich <Adj.; nicht adv.): eine Vielfalt der Erscheinungsformen aufweisend; vielgestaltig: -e Pflanzenarten; -reichtum.der: Vielfalt der Erscheinungsformen; Vielgestaltigkeit: In den gemäßigten Zonen ist der F. der tierischen Parasiten des Menschen begrenzt (Medizin II. 136); -sinn, der: Sinn, Empfindung für künstlerische/ Formen (1 b); -spräche, die: zu einem bestimmten Konzept gehörende Ausdrucksmittel eines 'bildenden! Künstlers od. einer Epoche der,- bildenden; Kunst: die F. der Kubisten, eines Architekten. Former, der: -s, -: Facharbeiter, der Gießformen für den Guß von Metallteilen herstellt (Berufsbez.); Formerei [farmd'iqj], di$; -. -en: Abteilung eines Gießereibetriebes, in der die / Sand formen hergestellt werden. Formtet [far'mjta^das; -[eis. -e [zu nlat. acidum formicum = Ameisensäure, t Formikariuml (Chemie): Salz der Ameisensäure; Formicatk) [formi'ka:y>io]: f Formikatio. formidabel [farmi'da.-b)] <Adj.; ...bler. -ste) [frz. formidable < lat. formidäbilis = grausig, fürchterlich]: 1. durch seine Größe, Leistung o. ä. beeindruckend; außergewöhnlich; großartig: eine formidable Sportlerin; ein formidables Souper. 2. (veraltend) durch sein großes Ausmaß o. ä. besorgnis-, furchterregend: formidable Hindemisse bei einem Reitturnier; formieren [for'mi:ranl <sw. V.; hat) [(nach frz. former = (Truppen) aufstellen, anordnen) mhd. formieren = gestalten, bilden < lat. förmäre; vgl. Forml: l.a) zur Aufstellung in einer bestimmten Ordnung veranlassen: eine Mannschaft f.; In mehreren Städten ... formierten (bildeten) Jugendliche mit ihren Fahnen Demonstrationszüge (Niekisch, Leben 166); b) <f. + sich) sich in einer bestimmten Ordnung aufstellen; sich ordnen: Die Jugend von Viktoria ... formierte sich zum (bildete ein) Spalier (Lenz, Brot 111); der Festzug formierte sich; sie formierten sich zu einer Kolonne. 2.a) nach bestimmten Prinzipien bilden; nach einem bestimmten Plan organisieren: Oberst Hauk ... hat ... versprengte, eingekesselte Einheiten ... neu formiert und ... gegen den Feind eingesetzt (Kirst, 08/15, 877); aus dem ... Willen der Massen heraus müßte die Einheitspartei der Arbeitenden ... formiert werden (Spiegel 18, 1966, 53); b) <f. + sich) sich zusammenschließen: sich nach einem bestimmten Plan organisieren: Nun formierten sich auch die letzten Anhänger gegen ihn (Spiegel 43. 1966. 56); Die deutschen Gewerkschaften ... formierten sich nach dem Zusammenbruch ... neu zu der Einheitsgewerkschaft (Fraenkel. Staat 271). dazu: Formierung, die; -. -en; -förmig [-fcermi^l in Zusb.. z. B. eiförmig. O-förmig (in der Form eines Eis. O). kreisförmig (die Form eines Kreises aufweisend), gasförmig (im Aggregatzustand eines Gases). Formikarium [farmikaTium]. das; -s, ...ien [...pn; zu lat. formica = Ameise] (Fachspr. Y.für Verhaltensstudien künstlich angelegtes Ameisennest; Formikatio [fDrmi'ka:tßio], die; - [lat. formlcätio, zu formicäre = Jucken, als wenn Ameisen darauf herumliefen, zu formica = Ameisel (Med.): Hautjucken, -kribbeln. förmlich I'fDrmlKjl <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) Izu TForm) (selten): die Form, Formung (1) betreffend: eine farblich wie f. gelungene Keramikvase; förmlich [foeiml^J <AdJ.) [mhd. formelich = nach einer Form gestaltet; vorbildhaft]: 1. <o. Steig.) durch Vorschrift angeordnet; offiziell, formell: die -e Übergabe der Geschäfte; die Kündigung war noch nicht f. [erfolgt]. 2. die Höflichkeitsformen peinlich genau beachtend u. dabei konventionell, steif, unpersönlich: eine -e Begrüßung; bei unserer Unterhaltung war er sehr f.; Engländer gehen viel weniger f. miteinander um als wir (Grzimek, Serengeti 91). 3. <nicht präd.) regelrecht; wahrhaft, geradezu: eine -e Angst ergriff ihn; er erschrak f.. als er mich sah; Wir können gar nicht anders, es ist f. ein Zwang (Remarque, Westen 102). dazu: Förmlichkeit, die; -. -en: 1. vorgeschriebene I zur Äußerlichkeit erstarrte! Form: eine Juristische F.; überlebte -en. 2. <o. PI) mit Unpersönlichkeit u. Steifheit verbundene, genaue Beachtung der Höflichkeitsformen: alle F. beiseite lassen; Formung ['formliQK der; -s. -e [zu T formen] (Fachspr.): in einer dafür vorgesehenen Form (durch Gießen, Pressen o. ä. einer bestimmten Masse) hergestelltes Gebilde (z. B. bei der Herstellung von Keramiken); Formular tfbrmu'la:?], das; -s. -e [subst. aus lat. förmulärius (-ium) = die vorgeschriebenen (Rechts-. Gerichts)formeln betreffend]: /amtlicherj Vordruck zur Beantwortung bestimmter Fragen od. für bestimmte Angaben: ein F. ausfüllen; formulieren [...'Ihren] <sw. V.; hat) [frz. formuler. zu: formule = Formel < lat. förmula, t Formel]: in eine angemessene sprachliche Form (1 b) bringen: eine Absicht, eine Frage f., dazu: Formulierung, die; -, -en: 1. <o. PI.) das Formulieren: Es gab Schwierigkeiten bei der F. des Vertragstextes. 2. etw. Formuliertes; in bestimmter Weise formulierter Text: einige -en wurden geändert; Hinter seinen gewundenen -en verbergen sich die harten Diskussionen (FAZ 18. 12. 61. 2); Formung, die; -, -en: 1. <P1. selten) bestimmte Art. in der etw. geformt (1) ist: die künstlerische F. einer Vase; Ich kannte die F. dieser Wangenknochen (K. Mann, Wendepunkt 331). 2. <o. PI.) das Formen (2); Erziehung, Bildung: die F. der Persönlichkeit, des Charakters. Fonnyl [for'my:l], das; -s [zu nlat. acidum formicum = Ameisensäure (t Formikarium) u. griech. hyle = Stoff. Materie] (Chemie): Säurerest der Ameisensäure. Forne f forna], die; -. -n [mhd. forhe(n). ahd. forhana, t Forelle] (landsch.): svw. t Forelle. Fornix [famiks], der; -. ...nices [...nitße:s; lat. fornix (Gen.: fornicis) = Wölbung. Bogen] (Med.): Wölbung, gewölbter Teil eines Organs. forsch [fDrJ] <Adj.; -er, -[eiste) [niederd. fors = kräftig, zu: forse = Kraft, Macht < frz. force < vlat. *fortia, eigtl. Neutr. PI. von lat. fortis = kräftig, stark, fest]: leicht allzui entschlossen u. energisch bei etw.,; resolut, zupackend: ein -er Stil; er macht einen -en Eindruck, ist sehr f.; er redet betont f. daher; Forsche, die; - [niederd. forse. t forsch] (ugs.): , leicht allzu energische, zupackende Art des Vorgehens; Resolutheit: Bonn habe mit seiner F. weniger den Gegner als die Berliner... beeindrucken wollen (Augstein. Spiegelungen 109). förscheln [Tcerfjn] <sw. V.; hat) [Vkl. von T forschen] (Schweiz.): vorsichtig forschen (a), jmdn. aushorchen: sie förschelte vergeblich nach unseren Gründen; forschen fforjn] <sw. V.; hat) [mhd. vorsehen, ahd. forseön = fragen, (aus)forschen]: a) durch intensives Bemü/ten jmdn.. etw. zu fmden od. zu ermitteln suchen: in jmds. Gesicht, nach den Ursachen des Unglücks, nach dem Täter f.; Ich forsche (frage) nach Kat und Albert. Es weiß niemand etwas von ihnen (Remarque. Westen 142); jmdn. forschend ansehen; Hierauf spähte er feindwärts, noch forschender als vorher (Kirst, 08/15,372); b) sich um / wissenschaftliche Erkenntnis bemühen: er hat jahrelang auf diesem Gebiet geforscht; in den Quellen, in unveröffentlichten Werken f.; Das sind dann die interessanten Fälle, aus denen der forschende Arzt neue Probleme gewinnt (Natur 92); c) (Schweiz.) erforschen, herausfinden; <Abl. zu b:> Forscher, der; -s, - [mhd. vorschare]: jtnd.. der auf einem Gebiet wissenschaftliche! Forschung betreibt: Der Erzähler spricht mit der berichtenden Sachlichkeit des wissenschaftlichen -s (Kasack. Birkenwäldchen. Nachwort 63). Forscher-: -arbeit, die; -Nick, der: erworbene Fähigkeit des Forschers, Zusammenhänge zu erkentien: Ü jmdn. mit [einem] F. ansehen; -drang, der: Drang nach wissenschaftlicher Erkenntnis; -geist, der: a) Geist, Verstand des Forschers; b) Mensch mit großem Wissensdrang; hieben, das: ein Roman über ein F.; -tiitigkeit, die; -team, das: Team von Forschern; -trieb, der: vgl. -drang. Forscherin, die; -. -nen: w. Form zu f Forscher; forscherisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): den Forscher, die Forschung betreffend, charakterisierend: die Vielfalt der -en Zielsetzungen: stilistische, metrisch-formale ... Untersuchungen ... (Mitteilungen des Deutschen Germanisten-Verbandes 3. 1965. 15); forscherlich <Adj.; o. Steig.; nur attr.): zum Forscher, zur Forschung gehörend: Die beiden ersten Jahre 880
forstlich ... brachten weitere tausend Seiten -en Ertrag (Archiv für das Studiuni der neueren Sprachen, Bd. 209, Heft 1, 98). Fgrschheit, die; -: forsche Art in Auftreten. Verlmlten. Aussehen. Stimme o.a.: Der sah trotz seiner künstlichen F. nicht gut aus (Feuchtwanger, Erfolg 504); Der Oberleutnant Greifer betrat den Arbeitsraum ... mit federnder F. (Kirst, 08/15, 843); Försehler ffoerjta]. der; -s. - [zu tfbr- scheln] (Schweiz.): jmd.. der förschelt.jmdn. aushorcht: Forschung, die; -, -en: 1. das Forschen (a). forschende Bemühung: Eine tiefe Ergriffenheit war stets die Frucht dieser inneren -en (Th. Mann, Krull 42). 2.a) das Forschen (b), das Arbeiten an wissenschaftlichen Erkenntnissen: Untersuchung eines wissenschaftlichen Problems: die raumakustischen Maßnahmen sind Ergebnisse eingehender -en (Bild. Kunst III, 42); b) <o. PI.) forschende Wissenschaft: die neuere F. hat dies bestätigt. FQrschungs-: -anstatt, die: Anstalt, die Forschungen durchführt. Forschungsarbeit leistet: -arbeit, die; -aufgäbe, die: Aufgabe, auf einem bestimmten Gebiet zu forschen: -auftrag, der: Auftrag, auf einem bestimmten Gebiet zu forschen: -beitrag, der: Forschungsarbeit, die einen Beitrag zur Erforschung eines bestinvnten Wissenschaftsgebietes darstellt: -berekh, der: svw. t-gebiet; -bericht, der: Bericht über bestimmte Forschungsergebnisse: -ergebnis, das; -gebiet, das: neue, interessante -e; ein F. der Medizin; -gegenständ, der; -Institut, das: staatlich gefördertes! Institut für bestimmte Forschungszwecke: -bbor, das: Kurzf. von f-laboratorium; -laboratorium, das: Laboratorien für Forschungszwecke: -methode, die; -möglichkeit, die; -Objekt, das: vgl. -gegenständ; -plan, der: die Wissenschaftlermüssen sich bei ihrer Arbeit nach einem bestimmten F. richten; -Programm, das: in einem Programm dargelegtes Forschungsziel: ein umfangreiches F.; -rakete. die: suborbitale Rakete mit ausschließlich wissenschaftlicher Aufgabenstellung (z. B. im Bereich der Meteorologie); -reaktor, der: Kernreaktor, der vor allem Forschungszwek- ken in Physik. Chemie. Radiomedizin. Biologie u. Technik dient: -reise, die: Reise* die der Erforschung unerschlossener Gebiete dient: -reisende, der u. die: jmd.. der eine Forschungsreise unternimmt: -riditung, die: von einer Gruppe von Forschern (mit bestimmten gemeinsamen wissenschaftlichen Anschauungen) vertretene Richtung innerhalb eines Forschungsbereiches: einige der vielfältigen -en und Möglichkeiten der medizinischen Mikrobiologie (Medizin II. 123); -Satellit, der: orbitales Raumflugsystem mit ausschließlich wissenschaftlicher Aufgabenstellung: -schiff, das: Schiff mit Einrichtungen zur Erforschung des Meerwassers, der wassernahen Luftschichten, des Meeresbodens u. der Lebewesen des Meeres: -Station, die: Beobachtungsstelle für meteorologische, geologische o.a. Forschungszwecke: -statte, die (geh.): vgl. -Institut; -stipendhm, das: Stipendium zum Zwecke der Forschung: -tätigkeit, die; -vorhaben, das: Forschungsplan einer staatlichen Stelle od. eines Instituts: -Zentrum, das; großes Forschungsinstitut mit verschiedenen, bes. naturwissenschaftlichen Forschungszweigen: -ziel, das; -zweck, der: bestimmter Zweck, für den Forschung betrieben wird: -zweig, der: Teilgebiet der naturwissenschaftlichen Forschung. Forst [forst], der; -Ie]s, -ein] [mhd. vorst, ahd. forst = dem König zu Jagd. Holznutzung u. Rodung vorbehaltener (BannAvald im Gegensatz zum bäuerlichen Markwald]: nach forstwirtschaftlichen Grundsätzen bewirtschafteter u. abgegrenzter Wald: ein staatlicher F.; Ü ... flitzte die Zeit durch die ungelichteten ... -e der Jugend (Doderer, Wasserfälle 140). fgrst-, Fgrst-: -adjunkt, der (veraltet): Adjunkt eines Forst- bewnten: Ein modern studierter F. (Welt 28. 7. 62, Geist. Welt 1); -akademie, die (früher): Ausbildungsstätte für den höheren Dienst im Forstwesen: -amt, das: unterste Verwaltungs- u. Organisationseinheit zur hoheitlichen u. wirtschaftlichen Durchführung der Forstverwaltung: -an- wärter, der: vgl. Lehrling; -assessor, der: Forstbeamter im höheren Dienst nach Praktikum. Studium u. Referendarzeit: -beamte, der: in der Forstverwaltung tätiger Beamter: -behörde, die: Behörde, die die staatliche Hofieitsgewalt über Forsten hinsichtlich Aufsicht u. Betreuung ausübt: -be- nutzung, die (veraltend): svw. t-nutzung; -betrieb, der: Waldbesitz, dessen wirtschaftliche Nutzung einer bestimmten Verwaltung unterstellt ist. dazu: -betriebsbeamte, der: svw. T -beamte; -einrichtung, die <o. PI.): Zweig der Forstwissenschaft u. der forstwirtschaftlichen Tätigkeit, der der periodischen Inventur (für einen Zeitrawn von 10 bis 20 Jahren) des Waldbestandes u. der vorausschauenden Planung dient: -eleve, der (veraltet): vgl. -lehrling; -fach, das: Gebiet der Forstwirtschaft. Forstwissenschaft: -facharbei- ter, der: svw. t Waldfacharbeiter; -frevel, der: Übertretung der Bestinunungen. die zum Schutze des Waldes erlassen worden sind: Waldfrevel: Diebstähle und ähnliches im Walde, die sogenannten F. (Mantel, Wald 64); -garten, der: Baumschule: -gehilfe, der: Hilfsförster während der praktischen Vorbereitung auf die Revierförster prüfung: -gerecht <Adj.; o. Steig.): sich im Forstwesen auskennend: von Kenntnissen im Forstwesen zeugend: -haus, das: Haus des Försters. Försterei: -ingenieur, der: svw. Nwirt (1); -Insekt, das <meist PI.): schädliches/ Insekt des Waldes: -kultur, die: 1. svw. t-Wirtschaft. 2. neuangelegter Waldbestand: -künde, die: Lehre von der Forst-. Waldwirtschaft, dazu: -kundlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Forstwirtseliaft. Waldwirtschaft betreffe^vi. zu ihr gehörend, auf ihr beruliend: -lehrling, der: Lehrling der Forstwirtschaft während der praktischen Ausbildung vor dem Besuch einer Forstschule, der mit der Hilf stör sterprüfung endet: -leute: PI. von t -mann; -mann, der <PI. -männer u. -leute): svw. t Förster: eine ... große Zahl von freischaffenden Forstleuten, die ... den Privatwaldbesitzer beraten (Mantel, Wald 78); -mei- ster, der [mhd. vorstmeister = Oberförster]: Forstbeamter im höheren Dienst mit abgeschlossenem Studium als Leiter eines Forstamtes: -nutzung, die: das ökonomische Ernten u. marktgerechte Veräußern von Erzeugnissen des Waldes: —Politik, die: Maßnahmen der Forstverwaltung, die im öffentlichen Interesse u. zur Erhaltung u. Förderung des Waldesdurchgeführt werden: -rat, der (früher): höherer Forst- heamter: stacht, das: Gesamtheit der öffentlich-rechtlichen Normen, die das Privateigentum am Wald besonderen Bedingungen unterwerfen u. dem Schutz, der Überwachung u. Förderung der Forstwirtschaft dienen, dazu: -rechtlich <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): das Forstrecht betreffend, zu ihm gehörend, auf ihm beruhend: -referendar, der: Forstbeamter im höheren Dienst twch Praktikum u. Studium: -revier.das: dem Revierförster unterstellter Teilbezirk eines Forstamtes: -schaden, der: von Menschen, durch Forst- scliädlinge. Wettereinwirkungen od. sonstige Naturgewalten verursachter Schaden im Wald: -Schädling, der: pflanzlicher od. tierischer Schädling des Waldes: -schule, die: Fachschule, an der Forstbeamte für den gehobenen (Revierförster) u. mittleren Dienst (Forstwart) ausgebildet werden: -Schüler, der: Schüler einer Forstschule: -schütz, der: Schutz gegen Forstschäden: -vergehen, das: svw. t ^frevel; -Verwaltung, die: vor allem durch die staatlichen Forstbehörden ausgeübte Verwaltung zur Erhaltung u. Pflege des Waldes sowie zur wirtschaftlichen Vermarktung des Holzes: -wart, der: /aus dem Waldfacharbeiter hervorgegangener! an einer Forstschule ausgebildeter Forstbeamter im mittleren Dienst: -wesen, das <o. PL): Gesamtheit der Erkenntnisse. Erfahrungen. Maßnahmen u. Verwaltungstätigkeiten auf dem Gebiet der Forstwirtschaft u. Forstwissenschaft: ~wirt, der: 1. Forstbeamter im höheren Dienst mit abgeschlossenem Studium der Forstwissenschaft. 2. Waldeigentümer, der seinen Waldbesitz nach ökonomischen Grundsätzen bewirtschaftet od. bewirtschaften läßt: -Wirtschaft, die: Zweig der Landwirtschaft, der sich mit der wirtschaftlichen Nutzung, der Pflege u. dem Anbau des Waldes bescliäftigt. dazu: -wirtschaftlich <Adj.; o. Steig.): die Forstwirtschaft betreffend: -e FachbegrifTe; -Wissenschaft, die: Wissenschaft von den biologischen Gesetzrfiäßigkeiten im Wachstum von Bäumen u. Wäldern, der Nutzung von Holzerträgen, der Technisierung der Forstwirtschaft u. vom Forstrecht. dazu: -wissenschaftlich <Adj.; o. Steig.): die Forstwissenschaft betreffend: -e Gesichtspunkte; -zeichen, das: in den Stamm von Bäumen, die zum Fällen vorgesehen sind, eingeschlagenes Zeichen. forsten [TDrstnl <sw. V.; hat) (selten): forstwirtschaftlich bearbeiten, forstlich (a) bewirtschaften: seinen Waldbesitz f.; Förster ['ferste], der; -s, - [mhd. forster, forstaere, spät- ahd. forstäril: jmd.. der mit der Pflege des Waldes u. der Hege des Wildes beauftragt ist (Berufsbez.); <Abl.:) Försterei [ferste1 r^j], die; -, -en: Dienststelle des Försters mit dessen Wohnhaus: forstlich <Adj.; o. Steig., nicht präd.): a) den Forst betreffend: -e Arbeiten sollten innerhalb dieses Baumraumes unterlassen werden (Kosmos 1, 1965, 48); 56 GDW 881
Forstung b) das Forstwesen betreffend: eine -e Expertenkommission; FQrstung, die; -: das Forsten. Forsythie tfbr'zy^jp. auch: ...tpl, die; -, -n [nach dem engl. Botaniker W. Forsyth (1737-1804)]: 1. zur Gattung der Ölbaumgewächse gehörender, frühblühender Strauch mit vor den Blättern erscheinenden leuchtendgelben, viergeteilten Blüten. 2. <PI.) Zweige des Forsythienstrauches: -n in die Vase stellen. fort [fort] <Adv.) [mhd. vort, asächs. forth = vorwärts, weiter, fortan]: 1. nicht mehr länger an einem Ort anwesend!: weg: f. mit ihm, damit!; [schnell] f.!; Schießt die Brut zusammen, und dann f. (Apitz. Wölfe 311); Wir sind nie so weit f. (entfernt), daß wir es nicht mehr hören (Remarque, Westen 90); die Kinder sind schon f. (weggegangen): das Buch ist f. (nicht zu finden); wann seid ihr von zu Hause f. (ugs.; aufgebrochen)? 2. ohne Unterbrechung, unausgesetzt ablaufend, sich in die weitere Zeit er- strecketul; weiter: nur immer so f.!; *und so f. (und ähnliches, in derselben Art' zu ergänzen j; und so weiter): Zwei- mal-Pause-zweimal ... Einmal-Pause-fünfmal ... Und so f., und so f. Aber drüben bleibt es still (Bredel, Prüfung 88); in einem f. (ununterbrochen, fortgesetzt, fortwä/trend. ständig): mit seiner dünnen bebrillten Nase stieß er in einem f. in den Hals des Mädchens (Seghers, Transit 160); f. und f. (veraltend; immerzu): Aus dem Schornstein qualmte es f. und f. (Strittmatter. Wundertäter 12). Fort [fo:*l. das; -s. -s [frz. fort, subst. Adj. fort = fest, stark < lat. fortis]: selbständiges einzelnes Festungswerk zur Verteidigung strategisch wichtiger Geländepunkte: das F. sperrt den Zugang in das Tal; Er fiel auf einem der -s von Verdun (Thieß. Frühling 200). fprt-, Fqi1-: ^ab [-'-] <Adv.) (selten): svw. t^an; -an [-'-] <Adv.>: mit logischer Konsequenz von einem bestimmten markanten Zeitpunkt an: sein Arzt riet ihm. f. einen Mittagsschlaf zu halten; er zog in die Stadt und arbeitete f. in einer Großgärtnerei (Kirst, 08/15. 87); -besehen, sich <st. V.; hat) (geh.): gemessenen Schrittes weggehen; sich entfernen: ich begab mich [aus der Stadt] fort; -bestand, der <o. PI.): das Fortbestehen: der F. der Regierung, der alten Machtverhältnisse; -bestehen <unr. V.; hat): trotz veränderter Voraussetzungen nach wie vor bestehen: die alten Einrichtungen, Verhältnisse bestanden fort; ^bewegen <sw. V.; hat): a) von der Stelle bewegen: er versuchte, den schweren Stein fortzubewegen; b) <f. + sich) sich in bestimmter Richtung in gemäßigtem Tempo vorwärts bewegen: der Kranke kann sich nur an Krücken f.; der Lichtschein bewegte sich fort, dazu: -bewegung, die: das Sichfortbewegen, dazu: -bewegungsmittel. das: etw.. das der Fortbewegung dient; -bilden <sw. V.; hat): jmds. od. seine eigene Bildung, die Fähigkeiten einer Person od. eines Tiers weiterentwickeln, vervollkommnen: Angestellte in speziellen Kursen f.; sich durch den Besuch einer Fachschule f.; die Momente .... in denen man ein junges Pferd f. kann (Dwinger. Erde 173), dazu: -bildiing, die: das Fortbilden: die F. der Beamten, dazu: -bikümgskurs, (seltener:) -bildungskursus, der: an einem F. teilnehmen, -bikhmgs- schule. die: 1. (veraltet) berufsbegleitende Schule zur Vertiefung der Volksschulbildung u. zur Vermittlung von Kenntnissen.die der beruflichen Ausbildung dienen: die F. als Vorläufer der Berufsschule. 2. (österr., auch Schweiz.) landwirt- scliaftliche Berufsschule; ablasen <st. V.; hat): durch Blasen entfernen; wegblasen: Krümel. Zigarettenasche. Staub [vom Tisch] f.; ihre Skrupel waren wie fortgeblasen (waren plötzlich nicht mehr vorhanden); -bleiben <st. V.; ist): über einen bestimmten Zeitraum! nicht wieder kommen; wegbleiben: er blieb monatelang fort; <subst.:) ihr Fortbleiben versetzte mich in Unruhe; -brausen <sw. V.; ist) (ugs.): (vonKraftfaixrzeugen) mit Lärm u. großer Geschwindigkeit davonfahren; -bringen <unr. V.; hat): 1. aus einem bestimmten Grund, zu einem bestimmten Zweck an einen anderen Ort bringen, wegbringen: einen Verunglückten [mit dem Unfallwagen] f. (ins Krankenlmus bringen); ein Paket f. (zur Post bringen); die Schuhe f. (zum Schumacher bringen). 2. von der Stelle weg u. vorwärts bringen: die Frau konnte den schweren Karren kaum f.; sie war nicht von den Schaufenstern fortzubringen; den Ball f. (Ballspiele Jargon; den Ball in einer bedrohlichen Situation wegschlagen): Ü die Blumen auf dem zugigen Balkon nicht f. (ugs.; zum Gedeihen bringen): Weil ich mich wieder durch Hochstapeleien fortbrachte (ugs.; durchs Leben brachte, am Leben erhielt; Mostar, Unschuldig 92); -dauer, die: das Fortdauern: die F. des Kriegszustandes; über die F. der Freiheitsentziehung hat allein der Richter zu entscheiden; -dauern <sw. V.; hat): weiterhin dauern, nicht aufhören zu sein od. zu geschehen: das schlechte Wetter, das Elend der Massen dauert fort; ein fortdauernder Widerstand; -denken <unr. V.; hat): svw. f wegdenken; -drängen <sw. V.; hat): svw. twegdrängen; -druck, der <o. PI.) (Druckw.): das eigentliche Drucken der Auflage nach Zurichtung u. Erledigung sonstiger vorbereit emier Arbeiten; -dürfen <unr. V.; hat): svw. twegdürfen; -eilen <sw. V.; hat) (geh.): sich schnell, eilends entfernen: er eilte sogleich wieder fort; -entwickeln <sw. V.; hat): a) durch Entwicklung auf eine neue Stufe stellen; weiterentwickeln: bestimmte Ansätze, ein Modell, eine Serie f.; b) <e. + sich) durch Entwicklung eine neue Stufe erreichen; sich weiterentwickeln: diese Gruppen haben sich zu Parteien fortentwickelt, dazu: -Entwicklung, die: das Fortentwickeln: die F. der Verfassung, der Virologie; —erben, sich <sw. V.; hat): von einem zum andern weitervererbt werden: Es (= das Armband) durfte sich nur in der weiblichen Linie f. (Bergengruen. Rittmeisterin 117); Ü weil sich die ... Milde des toten Franz Josef in der österreichischen Justiz noch immer forterbte (Mostar. Unschuldig 94); -extstenz, die <o. PL): das Fortexistieren: die Wahl zwischen der eigenen F. und der F. anderer; der ... Beweis der ... F. seines Hauses (R. Walser. Gehülfe 140); -existieren <sw. V.; hat): weiterhin existieren: die Kirche ... existiert als eine ... Körperschaft unter anderen fort (Fraenkel. Staat 222); -fahren <st. V.): La) mit einem Fa/irzeug einen Ort verlassen; abreisen, wegfahren <ist>: er ist um 10 Uhr fortgefahren; wir fahren heute [mit dem Autol fort (machen einen Ausflug): b) mit einem Fa/irzeug wegbringen; abtransportieren, wegfahren <hat): er hat den Schrank fortgefahren. 2. ein Tun nach einer Unterbrechung, fortsetzen <hat/ist>: in seiner Rede f.; ..Endlich traf das Schiff ein", fuhr er fort; fahrjel nur immer so fort!; eifrig in etw. f.; -fall, der: das Fortfallen, Wegfall: der F. aller radikalen Parteien bei der Wahl; eine Vergütungspflicht sollte jetzt in F. kommen (Papierdt.; fortfallen): -fallen <st. V.; ist): beider Ausführung von etw. ausgelassen werden, nicht in Erscheinung treten od. wirksam wer- den. wegfallen: bei der Neuauflage ließ man einiges f.; demgegenüber fielen alle Bedenken fort; -fegen <sw. V.; hat): beseitigen, wegfegen; -finden <st. V.; hat): von einem Ort o.a.. an dem man sich befindet, wegkommen, loskommen; -flattern <sw. V.; ist): 1. sich flatternd entfernen, wegflattern: der Schmetterling flatterte fort. 2. in flatternder Bewegung vom Wind fortgetragen werden, wegflattern: der Zettel drohte fortzuflattern; -fliegen <st. V.; ist): sich fliegend entfernen; davon-, wegfliegen: die Schwalben sind fortgeflogen; -fließen <st. V.; ist) (selten): a) wegfließen; b) dahinfließen; weiterfließen: Ü die Gespräche flössen munter fort; -fuhren <st. V.; hat): 1. fortsetzen was von einem anderen begonnen wurde : der Sohn führte das Geschäft des Vaters fort; Eine solche Politik ... führte die Linie von 1938 fort (Rothfels. Opposition 69). 2. von einem Ort wegbringen, wegführen: einen Gefangenen f.; der Zug führte mich aus der Stadt fort, in der ich lange gelebt hatte; Ü der Versuch ... führte zwangsläufig ... fort von dem Endziel der Wiedervereinigung (Dönhoff. Ära 202), dazu: -fiihning, die <PI. selten); -gang, der <o. PL): 1. das endgültige Weggehen aus einer bestimmten Umgebung: nach seinem F. aus dieser Stadt konnte er nirgends mehr heimisch werden. 2. weitere Entwicklung von etw.. weiterer Verlauf, das Voranschreiten: der F. der Verhandlungen; -geben <st. V.; hat): einem anderen übergeben, damit er sich mit der betreffenden Person od. Sache befaßt, sich ihrer annimmt o.a.; weggeben: etw. zur Reparatur f.; man hatte sich entschlossen, die Kinder fortzugeben; -gehen <unr. V.; ist): 1. sich von einem Ort. von jtndm. entfernen; weggehen: schnell, heimlich f.; er ging fort, ohne sich zu verabschieden. 2. ohne Unterbrechung weiterhin geschehen, verlaufen; atidauern: es hätte noch eine Zeitlang so f. können; ihr Leben würde so f. wie bisher; -geschritten <Adj.; nicht adv.) Izu f fortschreiten!: a) in einer sozialen, technischen, wissensmäßigen o. ä. Entwicklung eine höhere Stufe erreicht habend, auf einem höheren Niveau stehend: ein industriell -er Staat; ein sozial -er Betrieb; (subst.:> an einem Lehrgang für Fortgeschrittene teilnehmen; b) ein späteres Entwicklungsstadium, einen spateren Zeitpunkt 882
fort-, Fort- erreicht habend: die -e Paralyse eines Organismus; ein Mann im -en Alter (ein älterer Mann): zu -er Tageszeit (zu später Stunde), zu a: -gesdirittenenkurs, -geschritte- nenkursus, der: Kursusi für Fortgeschrittene: -gesetzt <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [zu t fortsetzen]: ständig wiederholt, immer wieder sich ereignend!: eine -e Steuerhinterziehung; f. den Unterricht stören; -gießen <st. V.; hat): svw. f weggießen; -gleiten <st. V.; ist): zur Seite gleiten; weg-, entgleiten: die Leiter glitt fort; <subst.:) dieses Fortgleiten der Autorader in den Kurven (Kaschnitz. Wohin 149); Ü mit einem Blick .... der wieder fortglitt (Seidel, Sterne 72); -graulen <sw. V.; hat) (ugs.): svw. tweggraulen; -haben meist in der Verbindung imdn., etw. f. wollen (ugs.; jmdn., etw. aus dem Haus, aus der Wohnung o.a. haben wollen): Aber ich weiß genau, daß sie mich f. wollen, weil sie jetzt ein neues Kind haben (Kcun. Mädchen 43); -helfen <st. V.; hat): 1. über etw. hin weghelfen: jmdm. über eine Beschämung f.; seine Sprachgewandtheit hilft ihm über jede Verlegenheit fort. 2. <f. + sich) a) über bestimmte Schwierigkeiten hinwegkommen: ohne diese großzügige Unterstützung hätte ich mir damals kaum f. können; b) sich vorwärts bewegen: ich konnte mir nur an Krücken f.; -hin [-'-] <Adv.) (veraltend): von einem bestimmten Zeitpunkt, von nun an immer: f. fragte er sie zuerst nach ihrer Meinung; -holen <sw. V.; hat): svw. f wegholen; -huschen <sw. V.; ist): svw. t weghuschen; -jagen <sw. V.; hat): l.a) jmdn.. ein Tier dazu bringen, einen Ort, an dem er od. es unerwüftscht ist. sofort zu verlassen; wegjagen: die Kinder von der Baustelle f.; die Spatzen vom Kirschbaum f.; b) aus Verärgerung sofort aus der Wohnung werfen, aus dem Dienst entlassen, wegjagen: der Bauer hat seinen Knecht fortgejagt. 2. sich aus einem bestimmten Grund im Galopp od, in rasender Fahrt von einem Ort entfernen: auf einem Pferd. Motorrad f.; -karren <st. V.; hat): svw. !wegkarren; -kommen <st.V.; ist): l.a) es schaffen/ sich von einem Ort 'zu) entfernen; wegkommen: sicher f.; machen Sie, daß Sie fortkommen!; b) weggebracht, abtransportiert werden, wegkonvnen: es wird Zeit, daß die alten Möbel einmal fortkommen; der Patient kam noch am Abend fort (wurde ins Krankenhaus eingeliefert); c) abhanden kommen, verlorengehen, wegkommen: es ist schon wieder [jmdm.l Geld fortgekommen. 2. vorwärts kommen, seinen Weg fortsetzen: auf Kartoffeläckern .... wo man mit dem Auto nicht mehr fortkommt (Grzimek, Serengeti 24). 3. im Beruf o. ä. sich durch seine Leistung weiterentwik- keln, Erfolg haben, vorankommen: er kommt im Leben, mit seiner Arbeit nicht recht fort. <subst.:) -kommen, das: I. das Vorwärtskommen auf einem Weg, Fortsetzung des Weges: Nebel, das Dickicht erschwerte das F. 2.a) das Vorwärtskommen in einer Laufbaim: jmds. F. hinderlich sein; b) das zum Leben Notwendige; Lebensunterhalt: sein F. finden; -können <unr. V.; hat): svw. f wegkönnen; -kriechen <st. V.; ist): sich kriechend von einer Stelle wegbewegen; -kriegen <sw. V.; hat): svw. t -bringen (2); -lassen <st. V.; hat): 1. weggehen lassen: seine Mutter wollte ihn nicht mehr f. 2. bei etw. nicht verwenden, anwenden, erwäfinen o.a.; aus-, weglassen: in einem Brief etwas absichtlich, aus Versehen f., dazu: -lassung, die: das Fortlassen (2): unter F. des ganzen Zeremoniells; -laufen <sl. V.; ist): 1. sich laufend, schnell von einem Ort entfernen, weglaufen: von zu Hause f.; aus Angst vor Strafe sind die Kinder fortgelaufen; ihre Katze ist ihnen fortgelaufen (entlaufen). 2. sich in räumlicher od, zeitlicher Erstreckung fortsetzender Feldweg lief noch ein Stück fort; ihre Erzählung lief munter fort; eine Filmserie mit fortlaufender (sich über die einzelnen Folgen fortsetzetvder) Handlung; die Blätter sind fortlaufend (ohne Unterbrechung, durchgehend, eins auf das andere folgend) numeriert; fortlaufend trafen neue Nachrichten ein; -leben <sw. V.; hat): 1. über den Tod hinaus in jmdm., in jmds. Gedächtnis gegenwärtig sein, weiterleben: in seinen Kindern, in seinem Werk f.; sein Bild lebt in der Dichtung fort; Ü in jener ... Schlacht .... die als die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern in der Geschichte fortlebt (Thieß. Reich 389); <subst.:) An ein Fortleben nach dem Tode ... glauben die Massai nicht (Grzimek, Serengeti 286). 2. (veraltend) seine Existenz fortsetzen: daß neben dem Menschen das ... Urtier fortlebe, der Einzeller (Th. Mann. Krull 317); -legen <sw. V.; hat): von sich weg, aus den Händen i an einen anderen Ort legen, weglegen: die Zeitung, das Messer f.; -loben <sw. V.; hat): den Weggang eines weniger erwünschten Mitarbeiters aus einer Stellung bei sich bietender Gelegenheit durch besonders lobende Äußerungen begünstigen: jmdn. in eine andere Abteilung f.; -locken <sw.V.; hat): von einem Ort an einen anderen locken, weglocken; ^hift, die: Luft, die beim Klimatisieren nach außen abgegeben wird; -Kigen <st. V.; hat): etw., was einem unangenehm od. peinlich ist, durch Lügen aus der Welt zu schaffen, ungeschehen zu machen suchen: Tatsachen einfach f.; er fühlte das Grauen kalt in den Schläfen; er log aus Todesangst die Todesangst fort (L. Frank, Wagen 34); -machen <sw. V.): l.a) <f. + sich) (ugs.) sich schnell, unauffällig aus einem bestimmten Grund entfernen (hat): er machte sich fort und ließ seine Familie im Elend zurück; mach dich fort! (hau ab!); er hat sich bald nach seiner Frau fortgemacht (verhüll.; ist bald nach ihr fast unbemerkt gestorben)', b) (salopp) von einem Ort an einen anderen ziehen <ist>: wegen seiner neuen Arbeitsstelle ist er nach Stuttgart fortgemacht. 2. (ugs.) in einem bestimmten Tun fortfahren, weitermachen <hat>: mach nur so fort!; wenn du so fortmachst (wenn du dein Verhalten, deine Lebensweise o.a. nicht änderst). wirst du die Folgen schon zu spüren bekommen; -marschieren <sw. V.; ist): a) von einem Ort wegmarschieren; b) (iron.) steif, forsch, zackig weggehen; -müssen <unr. V.; hat): einen Ort verlassen müssen, wegmüssen: ich muß Jetzt [von hier] fort; das Paket muß heute noch fort; er hat schon früh fortgemußt (verhüll.; ist schon jung gestorben)', -nehmen <st. V.; hat): 1. von einem Ort entfernen, wegnehmen: welke Blumen f.; seine Eltern nahmen ihn vom Gymnasium fort; U der Tod hat ihn aus unserer Mitte fortgenommen. 2. einem andern nicht länger lassen, wegnehmen Iu. in seinen Besitz bringen/: einem Kind ein Spielzeug, einer Katze alle Jungen f.; -packen, sich <sw. V.; hat) (salopp): sich aus einem bestimmten Grund schleunigst entfernen: pack dich fort!; sobald sie ... respektlos mit ihm umzugehen begannen.... packte er sich fort (Musil. Mann 71); -pflanzen <sw. V.; hat): l.a) <f. + sich) sich vermehren. Nachkommen hervorbringen: sich durch Zeugung, durch Zellteilung f.; b) durch Zeugung von Nachkommen weiterhin bestehen lassen: sein Geschlecht f. 2.a) <f. + sich) sich (bes. akustisch) verbreiten: der Ruf. das Echo, der Ton. das Licht, die Heiterkeit pflanzt sich fort; b) (selten) verbreiten, weiterleiten: den Schall, jmds. Namen, eine Lehre f.. dazu: -Pflanzung, die: 1. das Fortpflanzen (1): eine [unigeschlechtliche F. 2. das Fortpflanzen (2): die F. des Lichtes, dazu: -pflanzungsbereitschaft. die: Bereitschaft. Nachkommen zu zeugen, sich durch Zeugung von Nachkommen zu vermehren, -Pflanzungsbiologie, die: Teilgebiet der Biologie, auf dem man sich mit den Mechanismen der Fortpflanzung beschäftigt, -pflanzungsfiihig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Ggs.: -pflanzungsunfähig): einjährige, noch nicht -e Dohlen, -Pflanzungsfähigkeit, die <o. PI.). -Pflanzungsgeschwindigkeit, die: die F. des Lichtes. -Pflanzungsorgan, das: svw. f Geschlechtsorgan, -pflan- zungsstknmung. die; svw. t-pflanzungsbereitschaft. -pflanzungstrieb.der svw. fGeschlechtstrieb, -pflanzungs- unföhig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Ggs.: -pflanzungsfä- hig): einjährige, -e Jungvögel, -Pflanzungsvorgang, der. -pflanzungszeit, die: Zeit, in der bei Tieren die Fortpflanzung stattfindet, -pflanzungszyklus, der: Ablauf der bei Tieren periodisch auftretenden Fortpflanzungsbereitschaft; -räumen <sw. V.; hat): von einem Platz, an dem die betreffende Sache stört od. nicht mehr benötigt wird, an einen anderen dafür vorgesehenen; Ort bringen, wegräumen: das Geschirr, das Spielzeug f.; Ü Schwierigkeiten. Vorurteile f. (beseitigen, aus dem Wege schaffen); -reisen <sw. V.; ist): einen Ort verlassen u. an einen anderen reisen: er ist fortgereist, ohne eine Adresse zu hinterlassen; -reißen <st. V.; hat): a) mit einer heftigen Bewegung erfassen u. von einem Ort gewaltsam wegbringen, mit sich nehmen, wegreißen: die Menge, der Strom riß mich [mit sich] fort; das Hochwasser hat die Brücke fortgerissen; sie hat dem Kind den Ball fortgerissen (entrissen); b) jmdn, innerlich so stark erfassen, daß der Betreffende sich der Wirkung nicht entziehen kann u. ilir in seinem Verhalten Ausdruck gibt: sich von seinen Gefühlen f. lassen; der Pianist, sein Vortrag riß das Publikum [zu heller Begeisterung] fort; -reiten <st. V.; ist): sich reitend von einem Ort entfernen, wegreiten: er war schon in aller Frühe fortgeritten; -rennen <unr. V.; ist) (ugs.): schnell weglaufen, wegrennen: sie rannte 56* 883
fort-. Fort- fort, um die Polizei zu holen; -rollen <sw. V.>: 1. rollend von einer Stelle wegbewegen <hat>: Fässer f.; das Kind hat den Ball fortgerollt. 2. sich rollend entfernen, wegrollen <ist>: die Kugel, der Ball ist fortgerollt; -rücken <sw. V.>: 1. von einer Stelle an eine andere rücken, wegrücken <hat>: den Schrank f.. damit das Bücherbord Platz hat. 2. sich durch eine rückende Bewegung entfernen, wegrücken <ist>: während der Fahrt rückten die Berge immer weiter fort; Ü die Welt rückte noch weiter fort als zuvor (Wiechert, Jeromin-Kinder 856); -rühren, sich <sw. V.; hat): sich von einer Stelle wegbewegen (meist verneint): daß du dich nicht fortrührst!; sowie sich das Kind f. wollte, hielt sie es sofort fest; -satz.der: von einem Organismus ausgebildete Verlängerung: Fortsätze von Nervenzellen; die Bakteriophagen ... bestehen aus einem kugelförmigen Kopfteil und einem dünnen, schwanzartigen F. (Medizin II, 132); -schaffen <sw. V.; hat): unter Anstrengungen von einem Ort zu einem bestimmen Zweck wegbringen, wegschaffen: alte Möbel f.; einen Verunglückten f.; zunächst wurden Frauen und Kinder fortgeschafft (evakuiert), dazu: -Schaffung, die: das Fortschaffen: der junge SS-Mann, der, als die Hinrichtungen u. -en der Juden anfingen, sich weigerte mitzumachen (Kaschnitz, Wohin 143); -scheren, sich <sw. V.; hat) (ugs.): sich schleunigst entfernen, wegscheren: schert euch fort!; -scheuchen <sw. V.; hat): durch drohende Zurufe. Gebärden o. ä. fortjagen, wegscheuchen: Limdm. die] Fliegen f.; Ein Polizist scheucht sie (= in der Präfektur wartende Männer u. Frauen) fort (Seghers, Transit 270); Ü trübe Gedanken f.; -schicken <sw. V.; hat): a) zum Weggehen auffordern u. nicht länger bei sich lassen, wegschicken: einen Hausierer, lästige Besucher f.; sie haben ihre Hausgehilfin fortgeschickt (ugs.; entlassen); b) der Post zur Beförderung übergeben, mit der Post an einen anderen Ort senden, wegschicken: er hatte den Brief bereits fortgeschickt; -schieben <st. V.; hat): svw. tweg- schieben; -schießen <st. V.; hat): svw. twegschießen; -schleichen <st. V.): sich aus einem bestimmten Grund unauffällig, heimlich wegbegeben, wegschleichen: a) <ist): die Kinder sind auf leisen Sohlen fortgeschlichen; b) <f. + sich; hat): der Dieb hatte sich fortgeschlichen; -schleifen: I. <st. V.; hat) etw. durch Schleifen beseitigen, entfernen: abschleifen: wegschleifen. 2. <sw. V.; hat) jmdn., etw. an einen anderen Platz schleifen: -schlendern <sw. V.; ist): sich schlendernd von einem Ort entfernen: -schleppen <sw. V.; hat) (ugs.): 1. unter Anstrengung gewaltsam wegtragen, wegschleppen: seine Beute, einen Angeschossenen f.; aus dem Sperrmüll haben sie noch brauchbare Möbel fortgeschleppt. 2. <f. + sich) sich nur unter größter Anstrengung langsam fortbewegen: der alte Mann, der Verletzte schleppte sich nur mühsam [an Krücken] fort; Ü dieser Fehler schleppt sich von einer Auflage in die andere fort f wird in keiner Auflage korrigiert); das Gespräch schleppte sich fort (verlief nur stockend): -schleudern <sw. V.; hat): von einer Stelle an eine andere schleudern, wegschleudern: den Ball, (vor Wut] die Schulmappe f.; Er ... schleudert ihn (= einen Menschen) mehrere Meter weit fort (Grzi- mek, Serengeti 145); -schmeißen <st. V.; hat): svw. t wegschmeißen; -schnellen <sw. V.): svw. twegschnellen; -schreiben <st. V.; hat): 1. eine Statistik entsprechend den neuen Zu- und Abgängen fortlaufend ergänzen: den Bevölkerungsstand f. 2. einen Grundstückseinlteitswert neu feststellen, wenn eine Abweichung im Wert der wirtschaftlichen Einheit seit dem letzten Bescheid feststellbar ist: einen Einheitswert f. 3. als Projekt o. ä. weiterführen u. in Anpassung an verätuierte Gegebetilieiten aktualisieren: die mittelfristige Finanzplanung, einen Stadtentwicklungsplan, ein Universitätsmodell, eine begonnene Diskussion f., dazu: -Schreibung, die: das Fortschreiben (1-3); -schreiten <st. V.; ist) /vgl. fortgeschritten/: sich in derselben Richtung weiterentwickeln: die Zerstörung, Vermassung. Krankheit, Sprache schreitet fort; die Entwicklung schreitet zum Zweiparteiensystem fort; die Wissenschaft ist heute schon so weit fortgeschritten, daß ...; das Jahr, die Zeit ist schon ziemlich weit fortgeschritten (vorgerückt): eine fortschreitende Demokratisierung. Bürokratisierung; <subst.:) im Fortschreiten der Erzählung; -schritt, der [LÜ von frz. progres]: positiv bewertete Weiterentwicklung, Erreichung einer höheren Stufe in der sozialen, technischen, wissenscltaftlichen o. ä. Entwicklung: -e der Medizin, auf dem Gebiet der Technik; an den F. glauben; -e in der Annäherung der politischen Standpunkte; etw. ist schon ein F. (ist wenig- stens schon etwas): [große] -e machen (gut vorankommen): trotz der Erkrankung ihrer Person, die ... neue -e gemach! hatte (selten; wieder weiter fortgeschritten war: Musil, Mann 1188); dazu: -schrittler I-Jntte]. der; -s. -: jnui.. der fortschrittsgläubig ist, -schrittlieh [-Jntli^J <Adj.): a) sich ftir den Fortschritt einsetzend: eine -e Persönlichkeit; ... war in der Gründung der Deutschen Demokratischen Partei... ein Zusammenschluß ehemaliger nationalliberaler und -er (zur Fortschrittlichen Volkspartei gehöretuier) Politiker erfolgt (Fraenkel, Staat 177); seine Ideen waren sehr f.; f. eingestellt sein; b) den Fortschritt repräsentierend, bekundend: eine -e Betriebsverfassung, Mode, Lösung; ein besonders -es Land, dazu: -schrittlichkeit, die; -. -Schrittsfanatiker» der (abwertend): der Reformeifer einiger F.. -schrittsfeindlich <Adj.): dem Fortschritt gegenüber nicht aufgeschlossen: eine -e Einstellung, -schrittsfeindlich- keit, die, -schrittsgiaube, der: / allzu großes Vertrauen in den ständigen Fortschritt, -schrittsgläubig <Adj.): in naiver Weise von einem ständigen Fortschritt überzeugt: das -e 19. Jahrhundert: er ist sehr f.. -schrittsgliubigkeit. die. -schrittsoptimismus, der: vgl. -schrittsgiaube. -schrittswille, der: Wille zum Fortschritt: -schwelen <sw. V.; hat): weiterhin schwelen: der Brand schwelte noch einige Tage fort; U die Krankheit, der Partisanenkampf schwelte über Jahre fort; -schwemmen <sw. V.; hat): von einem Ort an einen anderen schwemmen, wegschwemmen: der Gewitterregen schwemmte die Erde fort; -schwimmen <st. V.; ist): a) sich schwimmend entfernen, wegschwimmen: er war inzwischen [vom Ufer] fortgeschwommen; b) von der Strömung fortgetragen werden: das Papier. Brett schwimmt [auf dem Wasser] fort; -segeln <sw. V.; ist): a) sich mit Hilfe eines Bootes od, eines Fahrzeugs mit einem Segel durch Nutzung des Winddrucks von einem Ort weg- bewegen: b) (iron.) in atigemessener Eile gespreizt, würdevoll u. die Aufmerksamkeit auf sich ziehend einen Ort verlassen: -sehen <st. V.; hat): svw. twegsehen; -sehnen <sw. V.; hat): sich sehnlichst an einen anderen Ort wünschen: -setzen <sw. V.; hat) /vgl. fortgesetzt/: a) etw. Begonnenes wieder- aufnehmen u. weiterführen: eine Reise. Arbeit. Tradition, den Krieg f.; aussteigen und den Weg zu Fuß f.; b) <f. + sich) sich räumlich od. zeitlich noch weiter ausdehnen: der Wald setzt sich bis zur Grenze fort; das Gespräch hat sich bis in die Nacht fortgesetzt, dazu: -Setzung, die: -, -en: I. das Fortsetzen (a, b): die F. der Verhandlungen; die Liste fand auf einem anderen Blatt ihre F. (wurde auf einem anderen Blatt fortgesetzt). 2. etw. Fortgesetztes, Sichfortsetzendes: anschließender Teil: ein Roman in -en: das Rofangebirge ist die östliche F. des Karwendeis. (Schweiz.:) zum Karwendel, dazu: -setzungsroman, der: in Fortsetzungen erscheinender Roman: -spinnen <st. V.; hat): a) etw. Gedankliches weiter ausführen: ein Thema f.; ... spann ich im Geiste an meinen Erinnerungen fort (Th. Mann, Krull 73/74); b) <f. + sich) sich als etw. Gedankliches weiterentwickeln, fortsetzen: das Gespräch hatte sich fortgesponnen (Th. Mann, Zauberberg 613); -sprengen <sw. V.; ist) (geh.): galoppierend fortreiten: er war auf einem Rappen fortgesprengt; -springen <st. V.; ist) (ugs.): svw. t-laufen (1); -spülen <sw. V.; hat): a) im Darüberfließen mit fortnehmen, wegspülen: die Brandung hat den Ball, die Strandburg, das Kind fortgespült; U die Wachleute wurden von der erregten Menschenmasse fortgespült; b) mit Wasser od. einer Flüssigkeit wegbringen, beseitigen, wegspülen: mit Sekt den Käse[geschmack] f.; Spuren f.; -stehlen, sich <st. V.; hat>: sich aus einem bestimmten Grund heimlich von einem Ort wegbegeben, sich wegstehlen: er stahl sich leise [aus der Gesellschaft, aus dem Zimmerl fort; -stellen <st. V.; hat): svw. f wegstellen; -sterben <st. V.; ist): sterben u. sich damit von jmdm., aus einer Gemeinschaft entfernen, wegsterben: das letzte ihrer Kinder war ihr fortgestorben; Für niemanden, der aus dem Dorfe fortstarb, war Stillung ein Fremder (Wiechert, Jeromin-Kinder 650); -stoßen <st. V.; hat): svw. twegstoßen; -streben <sw. V.; hat): danach streben, sich von jmdm., einem Ort zu entfernen, wegstreben: sie hat immer von uns, von hier, aus der dörflichen Enge fortgestrebt; -streichen <st. V.): 1. ausstreichen: wegstreichen <hat): ein Wort f. 2. (Jägerspr.) svw. t abstreichen (4) <ist>; -stürmen <sw. V.; ist): sich schnell in stürmischer Bewegung von einem Ort entfernen: er stürmte ziellos fort; -stürzen 884
Foße <sw. V.; ist) (ugs.): sich unter einem bestimmten Eindruck kopflos u. schnell von einem bestimmten Ort entfernen, wegstürzen: auf die Nachricht hin ist sie gleich fortgestürzt; stauen <sw. V.; ist): svw. twegtauen; -tönen <sw. V.; hat): weiterhin tönen, zu hören sein: die Musik tönte lange [in seinem Innern] fort; ^tragen <st. V.; hat): von einem Ort zu einem andern tragen, wegbringen, wegtragen: die Gartengeräte f.; Verwundete f.; Ü In dieses Flüßchen, das sie (= Josepha) fortträgt (Bobrowski. Mühle 220); -treiben <st. V.): I. nicht länger an einem Ort dulden, von dort vertreiben, wegtreiben <hat): jmdn. aus dem Haus f. 2.a) vorwärts treiben (hat): die Strömung trieb ihn, das Boot fort; b) an einen anderen Ort treiben, von der Strömung fortgetragen werden, wegtreiben (ist): der Ball, das Brett trieb auf den Wellen fort. 3. (hat) a) weiterhin treiben, tun: lange kann er es nicht mehr so f.; b) weitertreiben: ... hat... der Säkularisationsprozeß ... solche latenten Neigungen bis zur Scheidung der Menschheit in „eigenständige* ... Nationalstaaten fortzutreiben vermocht (Fraenkel, Staat 211); -währen (sw. V.; hat) (geh.): svw. trauern; -während (Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [1. Part, von veraltet fortwähren = weiterhin währen, andauern]: sich zur Verwunderung od. Unzufriedenheit des Sprechers immer wiederholend, fortgesetzt, dauernd, stätulig, immer wieder: das -e Reden störte sie; er hatte f. an ihr etwas auszusetzen; -wälzen (sw. V.; hat): 1. von einer Stelle an eine andere wälzen, wegwälzen: einen Stein f.; Die größten Wellen wälzten schon weiße Schaumkronen mit sich fort (Hausmann, Abel 35). 2. (f. + sich) sich wälzend vorwärts bewegen: der Besucherstrom wälzte sich [durch die Ausstellung] fort; -waschen (st. V.; hat): svw. t wegwaschen; -wehen (sw. V.): svw. twegwehen; -wenden (unr. V.; hat): svw. twegwenden; ^werfen (st. V.; hat): svw. t wegwerfen; -wirken (sw. V.; hat): nicht an Wirkung verlieren, in einer späteren Zeit noch Wirkung ausüben: seine Kritik, sein Beispiel, dieser Dichter wirkt noch bis heute fort; (subst.:) das Fortwirken antiker Vorbilder, dazu: -Wirkung, die; ^wischen (sw. V.; hat): svw. twegwischen; -wollen (unr. V.; hat): a) nicht länger an einem Ort bleiben, sondern von dort weggehen wollen: wegwollen: man merkte ihr an, daß sie am liebsten fortwollte; b) vorwärts gehen wollen: meine Beine wollen nicht mehr so recht fort (ich kann als alter Mensch nicht mehr gut gehen); -wuchern (sw. V.; hat): svw. tweiterwuchern; -wünschen (sw. V.; hat):a)(f. + sich) wünschen, doli man von einem unangenehmen Ort fort wäre; sich wegwünschen: ich wünschte mich von dort fort: b) wünschen, doli sich eine unangenehme Person an einen andern Ort begäbe; wegwünschen: sie hat mich sicher schon oft fortgewünscht; -wursteln (sw. V.; hat): svw. t weiterwursteln; -zahlen (sw. V.; hat): weiterhin zahlen, dazu: -Zahlung, die: weiterlaufende Zahlung; -zaubern (sw. V.; hat): durch Zauber entfernen, wegzaubern: Man kann den Besitztrieb so wenig aus dem Leben f. wie Hunger oder Geschlechtstrieb (Thieß, Reich 100); -zerren (sw. V.; hat): svw. t wegzerren; -zeugen (sw. V.; hat) (geh.): weiterwirken: -ziehen (unr. V.): 1. von einer Stelle wegziehen, ziehend entfernen (hat): jmdn. einen Schritt, vom Schaufenster f.; jmdm. das Kissen [unter dem Kopf) f.; seine Hand f.; Ü den Menschen werde der Boden unter den Füßen fortgezogen (Niekisch, Leben 174). 2. an einen anderen Ort um ziehen, wegziehen: sie wollen demnächst von hier f.; die Schwalben sind schon fortgezogen; -zug, der (selten): das Fortziehen (2). forte [Tarta] (Adv.; piu forte [piu: -I, fortissimo [for'tisimo]) [ital. forte (Komp.: piu forte, Sup.: fortissimo) < lat. fortis]: I. (Musik) laut, stark, kräftig: eine Stelle f. spielen; (auch präd.:) die tiefen Stimmen waren viel zu wenig f.; Abk.: f; fortissimo: fT 2. (Pharm.) stark wirkendj; Forte 1-1, das; -s, -s u. ...ti (Musik): große Lautstärke, Klangfülle: das Klavier hat an dieser Stelle ein F.; fortepiftno (Adv.) [aus t forte u. Tpiano) (Musik): laut u. sofort danach leise: der Taktanfang ist f. zu spielen; (auch präd.:) der Einsatz war f.; Abk.: fp; Fortepigno, das [2: Umstellung von tPianoforte): 1. (Musik) laute u. sofort danach leise Tonstärke. 2. (veraltet) Klavier. Piatwforte; Fortes: PI. von t Fortis; fortes fortuna adhivat ['forte:s for'tu:na atjuvat; lat.] (bildungsspr.): den Mutigen hilft das Glück; Fortl: PI. von t Forle; Fortifikation [fortifika'tßio:n]. die; -. -en [frz. fortification < spätlat. fortificätio = das Starkmachen] (veraltet): a) Festungswerk, Befestigungswerk: eine neolithische F.; Es war eine F.. die uneinnehmbar sein mußte für alle damaligen Sturmmittel (Ceram, Götter 306); Ü... fehlt jegliche „F. der Seele" (Goethe; Graber, Psychologie 78); b) (o. PI.) Befestigungskunst: Vauban war ein Meister der F.; fortifikatorisdi [...'to:nJl (Adj.; o. Steig.): a) die Fortifikation (a) betreffend, zur Fortifikation gehörend, in der Art der Fortifikation: ein mittelalterlicher -er Siedlungstypus; die -en Vorkehrungen hängen von der jeweiligen Kampfweise und den Waffen ab (Bild. Kunst III, 41); b) die Fortifikation (b) betreffend; fortifizieren [fDrtifftßi:ren] (sw. V.; hat) [lat. fortificare = stark machen, stärken] (veraltet): befestigen; Fortis ['fortis], die; -, ...tes [...te:s; zu lat. fortis = stark] (Phon.): mit großer Intensität gesprochener u. mit gespannten Artikulationsorganen gebildeter Konsonant (z. B. p, t, k, ß); Fortissimi: PI. von t Fortissimo; fortissimo: t forte; (subst.:) Fortissimo, das; -s, -s u. ...mi (Musik): sehr große Lautstärke, Klangfülle: im höchsten F. spielen. FORTRAN [fortran], das; -s [engl. FORTRAN, Kurzwort für: formula translator. aus engl, formula = Formel u. translator = Übersetzer! (Datenverarb.): problemorientierte Programmiersprache für vorwiegend technische u. mathematisch-wissenschaftliche Aufgaben. Fortuna [fortuma] (Eigenn.) [lat. Fortuna, personifiziert aus: fortüna = Schicksal. Zufall; Glück, Unglück]: römische Schicksals- u. Glücksgöttin: F. war, erwies sich ihm hold (geh.; er hatte Glück); F. lächelt, lacht jmdm. (geh.; jmd. hat Glück)', ein Kind der F. (geh.; ein Glückskind); ... ein junger Fant.... der, durch Fortunens versucherische Gunst zu solchen Mitteln gelangt, ... (Th. Mann. Krull 216); Fortune [for'ty:n], (eingedeutscht:) Fortune [for'ty:n3], die; - [frz. fortune < lat. fortüna. T Fortuna]: Erfolg; Glück, das man bei od. mit etw. hat (meist verneint): keine Fortune haben; Poleske.... der sich im Besitz einiger Fortune erzeigt hat. ein paar Monate lang, und den die Fortune verließ (Bobrowski, Mühle 34); Melzer hatte ... Klassiker ... herausgegeben, mit weniger Fortune (MM 17. 4. 69, 30). Forum f'fo.Tum], das; -s, Foren u. Fora [3: lat. forum; 1, 2: nach amerik. forum]: 1. (PI. Foren) a) geeigneter Personenkreis, der eine sachverständige Erörterung von Problemen od. Fragen garantiert: vor einem F. sprechen; Ü vor dem F. der Geschichte; b) Plattform, geeigneter Ort für etw.: eine Zeitschrift als F. für bestimmte Fragen; er würde ... den Gerichtssaal als F. benutzen, um eine Agitationsrede zu halten (L. Frank, Wagen 17). 2. (PI. Foren) öffentliche Diskussion, Aussprache: Eines der besuchtesten Foren war .Juden und Christen" (MM 30. 7. 65» 1). 3. (PI. Foren u. Fora) Platz in altrömischen Städten als Ort der Rechtspflege, der Volksversammlung u. des Marktverkehrs: die Kandidaten für öffentliche Ämter traten auf dem F. auf; Unter Septimius Severus wurden viele Gebäude in Afrika errichtet Fora ..., deren Formen von Rom übernommen wurden (Bild. Kunst I. 17); (Zus.:) Forumsdiskussion, die. Fonimsgespridi, das: svw. t Forum (2). Forward ['fo:wad], der; -Isl. -s [engl, forward, eigtl. = vorwärts, vorn] (Fußball): engl. Bez. für Stürmer: Hakanen war der gefährlichste F. (Vorarlberger Nachr. 25. 11. 68, 12). forzando [far'tßando] (Adv.): vgl. sforzando; forzato [far- 'tßa:to] (Adv.): vgl. sforzato. Forzeps, Forceps ['fortßeps], der u. die; -, ...zipes u. ...cipes [...£ßipe:s; lat. forceps. Gen. forcipis = Zange] (Med.): svw. t Geburtszange. Fosbury-Flop [fosbonfbp], der; -s. -s [nach dem amerik. Leichtathleten R. Fosbury (*1947); zu engl, flop = das Hinplumpsen]: a) (o. PI.) Hochsprungtechnik, bei der der Springer sich nach dem Absprung so dreht, daß er mit dem Rücken die Latte überquert; im F. springen; b) einzelner Sprung in der Fosbury-Flop-Technik: der dritte F. war danebengeraten. Fose [To:z9]. die; -. -n [wohl zu alemann. Fotz = Zotte, Fetzen] (vulg.): Weibsbild, Hure: Er saß mit einem Freund in einem Lokal für -n (Lynen. Kentaurenfährte 320). Fossaf'fosal.die; -, ...sae [...se; lat. fossa = Graben] (Anat.): Grube, Vertiefung. Fo8e [To:s3], die; -. -n [frz. (carte) fausse = schlecht(e Karte), aus: carte = T Karte u. fausse. Fem. von: faux. t Fauxpas] (nordd.): minderwertige Karte im Kartenspiel: ich kann nicht gewinnen, ich hab' zuviel -n. 885
fossil fossil [fo'shl] <Adj.; o. Steig.) Hat. fossilis = ausgegraben, zu fodere (fossum) „graben4*; vgl. Fossa): vorweltlich, urzeitlich, als Versteinerung erhalten (Ggs.: rezent): -e Krebse. Lebensspuren; Ü eine Maschine, ein -es Ketten- und Seilungeheuer (Reinig. Schifte 113); <subst.:> Fossil [-], das; -s. -ien [...Ipn]: als Abdruck. Versteinerung o. ä. erhaltener Überrest von Tieren od. Pflanzen aus frühen Epochen der Erdgeschichte: -ien in Bernstein; -ien präparieren; lebende -ien (Biol.; falsche Bez. für rezente Tiere u. Pflanzen, die bekannten fossilen Formen weitgehend gleichen; z. B. der Ginkgobaum); <Zus.:> Fossilfund, der: einen interessanten F. machen; -e ausstellen; Fossilisation [fosili- za'tßio:nl, die; -: Vorgang des Entstehens von Fossilien: die F. des Knochenmaterials; fossilisieren [...zi:ran] <sw. V.; ist): versteinern, zu Fossilien werden. fötal: T fetal. 'Foto ffo:to]. das;^ -s, -s, Schweiz.: die; -, -s: Kurzf. von tFotografie (2); :Foto [-], der; -s, -s (ugs.): Kurzf. von t Fotoapparat. foto-, Foto-1: -albun, das: Album für Fotografien (2); -ama- teur, der: Amateur auf dem Gebiet der Fotografie (1); ^appa- rat. der: Apparat zum Fotografieren: den F. zücken (scherzh.; zum Fotografieren bereitmachen u. fotografieren ); Die gute ..Ente" (= Flugzeug) sieht aus wie ein Wäschetrockenplatz, und ich bedaure, daß ich keinen F. zur Hand habe (daß ich keine Möglichkeit habe, dieses Bild auf einer Fotografie festzulialten; Grzimek. Serengeti 336); -ardiiv, das: Archiv für Fotografien (2); -artikel, der <meist PI.): Gegenstand. Sache, die zur Fotografie (1) benötigt wird; ^atelier, das: Geschäft, das künstlerische Fotografien (2) herstellt; ^finish, das (Sport): Finish, dessen Sieger tmr durch Zielfotografie ermittelt werden kann; -Industrie, die: Industriezweig der Fotografie (1); skopie. die: fotografisch hergestellte Kopie eines Schriftstücks, einer Druckseite od. eines Bildes; Ablichtung: die beglaubigte F. eines Briefes; von einem Aufsatz eine F. anfertigen [las- senl; die Unterlagen als -n beifügen; -kopieren <sw. V.; hat): ein Schriftstück o.a. fotografisch vervielfältigen; ablichten: einen Artikel f. [lassen]; ich habe das Zeugnis fotokopiert, dazu: -kopkrautomat. der. -kopkroerät. das; -labor, das: Labor, in dem Fotografien (2) o. ä. entwickelt, vervielfältigt o.a. werden; -material, das: beim Fotografieren u. im Fotolabor verwendetes Material wie Filme. Fotopapier o. ä.; -modeil, das: 1. fotogene Person, die liaupt- od. nebenberuflich als Modell für Mode fotos od. Kurzfilme tätig ist (Berufsbez.). 2. (verhüll.) svw. t Prostituierte (oft in Anzeigen): Kitty. F., hat noch Termine frei f. d. seriösen Herrn (Abendpost Nachtausgabe 11.10.74.12); -montaae, die: 1. Zusammensetzung verschiedener Bildausschnitte zu einem neuen Gesamtbild. 2. durch Fotomontage (1) hergestelltes Bild; -objektiv, das: Linsetikombination an einem Fotoapparat zur Bilderzeugung; —optik, die: Kameraobjektive; -papier, das: Spezialpapier mit lichtempfindlicher Schicht zur Herstellung von Fotografien (2); -realismus, der: Stilrichtung in der modernen / amerikanischen } Malerei, bei der dem Maler Fotografien (2) als Vorlagen für seine großformatigen Bilder dienen, dazu: -realist, der: Maler, der seine Bilder nach fotografischen Vorlagen malt; -repor- ter, der: Reporter, der für eine Zeitung o. ä. fotografiert (Berufsbez.); -safari,die: Gesellschafts reise nach Afrika, um Tiere zu beobachten u. zu fotografieren; -satz, der (Druckw.): fotografisch mit entsprechenden Geräten u. Maschinen hergestellter Satz. Lichtsatz. Filmsatz: -tasdie, die: Tasche für den Fotoapparat; -technik, die: Technik der Fotografie (1). dazu: -technisch <Adj.; o. Steig.): die Fototechnik betreffend; -Wettbewerb, der; -Zeitschrift, die: Zeitschrift für Fotografie (1); -zinkografle, die: t Photozinkographie. fotogen [foto'ge.n] <Adj.) [nach engl, photogenic. zu griech. phös (Gen.: phötös) = Licht u. t-gen, wörtlich etwa = ein (wirksames) Lichtbild verursachend!: sich gut fotografieren lassend, zum Fotografieren od. Filmen besonders geeignet, bildwirksam: eine -e Erscheinung; sie ist sehr f.; Neger lassen sich f. vor den Bettlaken ... fotografieren (Fries. Weg 89); <Abl.:> Fotogenitit [...genl't£:t], die; -: Bildwirksamkeit (z. B. eines Gesichts); Fotograf [...'gra.fl. der; -en. -en [zu t Fotografie; t -graphj: jmd., der Fotografien 1 Vgl. die nicht eindeutschend geschriebenen, den Fachsprachen angehörenden Stichwörter photo.... Photo... (2) herstellt (Berufsbez.): sich von einem -en porträtieren. Paßbilder machen lassen; die Berühmtheit war von -en umlagert; Fotografie [...gra'fi:], die; -, -n [...i:an; engl, pho- tography. zu griech. phös (Gen.: phötös) = Licht u. t-gra- phie. wörtlich etwa = Lichtschreibkunst]: 1. <o. PI.) a) Verfahren zur Herstellung dauerliafter\ durch elektromagnetische Strahlen od. Licht erzeugter Bilder: angewandte, experimentelle F.; die Entwicklung der F. in den letzten Jahrzehnten; Diskussionen darüber, inwieweit F. (fotografische Abbildung) bloßer Abklatsch der Natur sei (Marek. Notizen 111); b) Art des Fotografierens beim Film: in einer F.. die den einzelnen immer in eine ..objektive44 Umgebung hineinstellt, zeigt sich ... die Hand des Regisseurs (Gregor. Film 23). 2. einzelnes Lichtbild. Foto: eine alte, verblaßte F.; diese F. zeigt die ganze Familie auf einem Ausflug; eine F. von jmdm. machen; jmdn. auf einer F. erkennen; fotografieren [...fr.ren] <sw. V.; hat): a) durch Einstellen des Fotoapparates u. Auslösen seines Verschlusses einen Film belichten u. dadurch Abbildungen von jmdm. od. erw. machen/, fotografische Abnahmen machen: mit Teleobjektiv f.; er hat den ganzen Abend fotografiert; sie fotografiert gerne, gut; es ist verboten, in der Ausstellung zu f.!; b) durch Fotografieren (a) aufnehmen i u. abbilden;: seine Familie, eine schöne Aussicht f.; Reporter umringten und fotografierten den Filmstar; sie läßt sich nicht gerne f.; c) durch Fotografieren (a) herstellen: diese Aufnahme habe ich nicht, ist besonders gut fotografiert; d) <f. + sich) sich in einer bestimmten Weise dazu eignen, fotografiert (b) zu werden: dieses Modell fotografiert sich gut. schlecht; fotografisch [...gra.fif] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): a) die Fotografie, das Fotografieren betreffend: eine -e Aufnahme; viele Fotos von afrikanischen Safaris, die zur Zeit f. höchst ergiebig zu sein scheinen (Fotomagazin 8, 1967, 26); b) mit Hilfe der Fotografie erfolgend;: ein -er Effekt; etw. f. kopieren; Fotothek [...'te:k], die; -. -en [aus tFoto- (grafie)u. griech. theke = Behältnis]: geordnete Sammlung von Fotografien (2); fototrop [...'tro:p] <Adj.; o. Steig.) [zu griech. phös (Gen.: phötös) = Licht u. tröpos = Wendung]: (von Brillengläsern) sich unter Lichteinwirkung verfärbend. Fötor [f0:tor. auch: ...10:5]. der; -s [lat. foetor] (Med.): übler Geruch. Fötus: f Fetus. Fotze [Td(^9], die; -. -n [I: spätmhd.. zu gleichbed. mhd. vutj: 1. (vulg.) Vagina. 2. (vulg. Schimpfwort für eine weibliche Person:) Weibsbild. Hure: diese blöden -n; mit der alten F. wollte er nichts zu tun haben. 3. (bayr.. österr. derb, abwertend) a) Mund; b) Ohrfeige. Fötzel ['fcetß|], der; -s, - [wohl zu alemann. Fotz = Zotte. Fetzen] (Schweiz.): Lump. Taugenichts: daß die F. schweizerische Einrichtungen benutzen (Spiegel 42. 1974, 131); Lumpenhunde! Ihr alle! F.! Bis zum letzten Mann. F.! (Max Frisch, Andorra. Frankfurt 1974, 96). fotzen Vh\$n] <sw. V.; hat) [zu t Fotze (3 b)] (bayr., österr. ugs. derb, abwertend): ohrfeigen; Fptzenlecker, der; -s. - [zu Fotze (1)]: vulg. Schimpfwort; Fptzhobel, der; -s. - [aus t Fotze (3 a) u. t Hobel (da das Instrument am Mund hin u. her geschoben wird)] (bayr.. österr. ugs.): Mundharmonika. foudroyant [fudrQa'jä:. ...jant] <Adj.; o. Steig.) [frz. fou- droyant, eigtl. = blitzend, zu foudre < lat. fulgur = Blitz(schlag)] (Med.): (von Krankheiten) blitzartig entstehend, schnell u. heftig verlaufend. foul [fajil] <Adj.; o. Steig.; meist adv.) [engl. foul, eigtl. = schmutzig; häßlich] (Sport): regelwidrig, unfair, unsportlich: der Verteidiger spielte häufig f.; <subst.:) Foul [-]. das; -s. -s (Sport): regelwidriges, unfaires, unsportliches Verhalten. Spiel: ein klares F.; Horst Eckel unterlief ein unbeabsichtigtes, harmloses F. (Walter. Spiele 207); ein F. [an jmdm.] mit einem Elfmeter bestrafen, ahnden. Foulard [fu'la:g; frz. foulard. vidi, zu fouler = walken, t Foule]: 1. der; -s. -s: a) feines, weiches Seidengewebe mit kleinen Farbmustern (bes. für Krawatten u. Schals); b) Maschine zum Färben. Appretieren u. Imprägnieren von Geweben. 2. das; -s, -s (Schweiz.): Halstuch aus / Kunst, seide; Foulardine [fular'dhn]. die; - [zu f Foulard]: bedrucktes, feinfädiges Baumwollgewebe in Atlasbindung; Foule [fu'le:]. der; -[s]. -s [zu frz. foule = gewalkt, 2. Part, von: fouler = walken < vlat. * fulläre. zu lat. fullo = Walker. Tuchmacher]: weicher, kurz gerauhter Wollstoff. 886
Frage- Fouleifmeter ['fiuiI-1. der; -s, - (Fußball): nach einem Foul im Strafraun} verhängter Strafstoß: den F. verwandelte der Verteidiger zum 2:0; durch einen F. ein Tor erzielen; foulen [T^bn] <sw. V.; hat) (Sport): regelwidrig, unfair, unsportlich gegen den Gegner spielen: der Stürmer wurde hart gefoult; in dieser Begegnung wurde viel gefoult; Foulspiel ['fitpl-]. das; -[e]s: svw. TFoul. Fourage usw.: tFurage usw. Fourgon [fur'gö:, Schweiz.: furgö], der; -s, -s [frz. fourgon, H. u.J: 1. (veraltet) Packwagen. Vorratswagen. 2. (Schweiz.) Militär-. Postlastwagen. 3. (österr. veraltet) Leichenwagen. Fourier [fu'ri:?], der; -s, -e [tFurierJ: 1. (österr.) Unteroffiziersdienstgrad u. sein Inhaber. 2. (Schweiz.) a) höherer Unteroffiziersdienstgrad (etwa dem Oberfeldwebel in der Bundeswehr entsprechend) u. sein Inhaber; b) svw. t Rechnungsführer. Vgl. Furier. Four-letter-wonl ['failetawari]. das; -s. -s [engl, four-letter word, eigtl. = Vierbuchstabenwort, nach engl, to fuck = Geschlechtsverkehr ausüben]: vulgäres Schimpf wort aus dem Sexualbereich . Fourniture [fomi'ty:^], die; -, -n [...'ty:ran; frz. fourniture. eigtl. = Lieferung, zu: foumir, t furnieren] 1. (Gastr. veraltet): Speisezutat, bes. Kräuter u. Gewürze. 2. (fachspr.): Halbfabrikate u. Einzelteile zur Herstellung von Schmuckstücken. Foumire[fü'ry:?]. die; - [frz. fourrure, zu fourrer = überziehen, zu afrz. fuerre = Futteral, verw. mit t2Futter] (veraltet): Pelzwerk. Fox [hks]. der; -[es], -e: Kurzf. von t Foxterrier u. t Foxtrott; FQxhound l-haynt], der; -s. -s [engl, foxhound, aus fox = Fuchs u. hound = Hund]: bes. für Fuchsjagden verwendeter schneller, großer englischer Jagdhund mit langgestrecktem Schädel. Hängeohren m. glattem, kurzem, hartem Fell in den Farben Schwarz. Hellbraun. Weiß od. mischfarbig; Foxterrier, der; -s, - [engl, fox terrier. tTerrier (da er für die Fuchsjagd gebraucht wird)]: kleiner, temperamentvoller Haus- u. Jagdhund mit flachem Schädel u. weißer Behaarung mit schwarzen Flecken; Foxtrott [-tn>t], der, -s. -e u. -s [engl.-amerik. fox-trot, eigtl. = Fuchsgang]: um 1910 in Nordatnerika entstandener, marschähnlicher Tanz im 4lrTakt. Foyer [fQaje:]. das; -s. -s [frz. foyer, eigtl. = Herd. Brennpunkt < vlat. Tocärium. zu lat. focus = Feuerstätte. Herd]: Wandelhalle im Theater : in der Pause trafen sie sich im F.; im F. des Verlagsgebäudes. Fracas [fra'ka], der; - [frz. fracas < ital. fracasso, zu fracas- sare = zertrümmern; H. u.] (veraltet): Lärm. Getöse. Krach. Fracht [fraxt]. die; -, -en [aus dem Niederd. < mniederd. vracht = Frachtgeld, Schiffsladung, urspr. = Beförde- rungspreis]: 1. Ladung; zu befördernde Last; Frachtgut: die F. ein-, ausladen, löschen, umschlagen; etw. per F. schicken; das Schiff führt volle, nur halbe F.; Ü wissen, mit welcher F. die Entscheidungsstunde unseres Lebens beladen ist (Thielicke. Ich glaube 169). 2. Preis für die Beförderung einer Fracht (1): die F. beträgt 500 DM; die -en (Frachttarife) neu festsetzen. finycht-, Fracht- ^behilter. der: svw. | Container; abrief, der: 1. vorgedrucktes Begleitpapier für eine Frachtsendung, das alle Angaben über Empfänger. Absender. Warenart. Gewicht. Verpackung. Transportweg u. Preis enthält: einen F. ausfüllen. 2. (ugs.) Haftentlassungsschein mit genauer Reisevorschrift; -dampfer, der (veraltend): svw. t Frachter, ^flugzeug, das; ^frei <Adj.; o. Steig.): ohne Berechnung von Frachtkosten für den Empfänger: -e Lieferung; etw. f. zugestellt bekommen; -fuhrer, der: Unternehmer. Kaufmann, der gewerbsmäßig Fracht befördert; ^geM, das: für eine Fracht zu zahlendes Geld; --gut, das: /mit Güterzügen! zu befördernde größere Sendung; -kahn, der; -kosten <PI.): svw. T^geld; -räum, der <o. PL): für die Beladung zur Verfügung stehender Platz; -satz, der: / tariflich festgesetzte, Höhe des zu za/ilenden Frachtgeldes; -schiff, das: svw. t Frachter, dazu: ^Schiffahrt, die; -sendung, die; -Spesen <PI.>: svw. T^geld; -stück, das: Einzelstück aus einer Frachtsendung; ^tarif, der: Verzeichnis der Gebührenstaffeln im Frachtverkehr; -Übernahme, die; ^verkehr, der; -vertrag, der: Vertrag; über die Beförderung von Gütern durch einen Frachtführer; -zettel, der: svw. t abrief. fruchten <sw. V.; hat) (veraltet): verfrachten; befördern; als Fracht aufnehmen, mitführen: muß jedes Schiff, das in einem Hafen Munition trachtet, einen roten Doppelstander heißen (Bieler. Bonifaz 38); Ft^chtenbahnhof, der. Fr*ch- tenstatkm, die (österr.): Güterbahnhof; Frachter, der; -s. -: Schiff, das zur Beförderung von Fracht bestimmt ist. Frack [frak], der; -[eis. Fräcke [Treka], ugs. auch: -s [engl, frock = Rock, urspr. = ein langes Mönchsgewand < afrz. froc; H. u.]: a) bei festlichen Anlässen od. von Kellnern u. Musikern als Berufskleidung getragene, vorne kurze, hinten mit langen, bis zu den Knien reichenden Rockschößen versehene /schwarze/ Herrenanzugjacke mit seidenbelegten Revers u. Umlegekragen: zu schwarzen Hosen ein dunkelblauer F. mit einigem Samtbesatz am Kragen und goldenen Knöpfen (Th. Mann, Krull 235); Ü (ugs. scherzh.:) ein alter F. feine altmodische, abgewetzte Jacke); jmdm. den F. voll hauen (salopp; jmdn. verprügeln): *jmdm. saust der F. (ugs. scherzh.; jtnd. hat große Angst): sich in den F. machen/scheißen (vulg.: 1. übertriebenes Aufheben machen. 2. übertrieben dienstbeflissen sein): b) Frack (a) mit dazugehörender Frackhose: sich einen F. machen lassen; im F. erscheinen. Fr^ck-: -hemd, das: zum Frack getragenes, weißes / verziertes Hemd mit steifer Brust; -hose, die: zum Frack getragene lange schwarze/ Hose mit engen Beinen, seidenen Tressen an den äußeren Hosennähten u. ohne Aufschlag; -sausen nur in der Wendung F. haben (ugs.; Angst haben): -schoß, der (meist PI.): eines der beiden unter der Taille frei schwingenden langen Enden am Rücken des Fracks (a); -schoß- sausen: svw. f ^sausen; ^weste, die: weiße/ zum Frack getragene Weste; -zwang, der: gesellschaftliche Verpflichtung, im Frack zu erscheinen: bei diesem Empfang besteht F. Frage [Tra:gd], die; -. -n [mhd. vräge. ahd. fräga]: 1. Äußerung, auf die eine (erklärende, ergänzende, urteiletuie od. entscheidende) Antwort erwartet wird: eine neugierige, dumme, überflüssige, müßige, peinliche, verfängliche F.; eine rhetorische (nur zum Schein gestellte) F.; eine offene (im Augenblick nicht zu beantwortende) F.; -n zur Person und zur Sache; was für eine F.. das ist doch [gar] keine F. (das ist doch selbstverständlich)!; eine bange F. stieg in mir auf; jmdm./an jmdn. eine F. stellen; nicht alle -n beantworten können; an jmdn. eine F. richten; eine F. überhören, weitergeben, beantworten, bejahen, verneinen; hat jemand noch eine F.?; ich legte mir die F. vor, ob ...; würden Sie mir ein paar -n gestatten?; er stellte -n über -n (sehr viele Fragen); er wich meiner F. aus; auf eine F. [mit Ja oder Nein] antworten; sich mit einer F. an jmdn. wenden; jmdn. mit -n überschütten; R wie die F.. so die Antwort (auf eine dumme Frage kann man nur eine entsprechend dumme Antwort erwarten). 2« Problem; zu erörterndes Thema, zu klärende Sache. Angelegenheit: eine schwierige, ungelöste, (ugs.:) verzwickte F.; über wissenschaftliche, politische -n sprechen; in [allen] -n der Mode Bescheid wissen; die soziale F.. die deutsche F. (Bezeichnungen für bestimmte, allgemein bekannte Problemkreise); die letzten -n (verhüll.; religiöse Themen, bes. das Problem des Todes): das ist [nur] eine F. der Zeit, des Geldes, der Erziehung (das wird früher od. später eintreffen* das hängt nur vom Geld ab. dazu mufi man den Betreffenden nur erziehen); es erhebt sich, bleibt die F., ob ...; diese Frage beschäftigt mich schon lange; eine F. aufwerfen, anschneiden, diskutieren, klären, lösen, erledigen; einer F. nachgehen; wir kommen um diese F. nicht herum; Spr Sein oder Nichtsein, das ist hier die F. (Shakespeare [Übers. Schlegel]. Hamlet III, 1). 3. *das ist [noch sehr] die F./das ist die grafle F. (das ist noch / sehr] zweifelhaft, muß sich erst noch zeigen); das ist gar keine F. (das ist ganz gewiß); außer F. sein/stehen (ganz gewiß, unbezwei- felbar sein): daß er tüchtig ist, steht außer F.; jmdn., etw. in F. stellen (anzweifeln): eine überkommene Institution oder Vorstellung in F. zu stellen (Vogelstang-Echo 55, 1973,1); Bereitschaft, sich in F. stellen zu lassen (Bodamer. Mann 110); etw. stellt etw. in Frage (etw. gefälxrdet etw.. macht es ungewiß): wegen der Erkrankung ist die ganze Aufführung in F. gestellt; [für jmdn., etw.] in F. kommen (geeignet sein; in Betracht gezogen werden): drei Bewerber kommen für diesen Posten in F.; etw. kommt nicht in F.! (ugs.; etw. ist ausgeschlossen): daß du mitgehst, kommt nicht in F.; ohne F. (zweifellos): es wäre ohne F. am besten, wenn ... Frgge-: ^batterie, die (Demoskopie): Büfidel von Fragen, durch die die allgemeine Einstellung zu einer Person, einem Problem usw. erforscht werden soll; -bogen, der: famt- 887
frageln lieber ■ Vordruck, der eine Reihe zu beantwortender Fragen enthält: einen F. ausfüllen; -fiimort, das: svw. t Interrogativpronomen; "»karte, die: eine od. mehrere Fragen enthaltende Postkarte, die für statistische od. wissenschaftliche Zwecke an einen größeren Personenkreis verschickt wird: kurzer Fragebogen: -kästen, der: svw. f Briefkasten (c); -liste, die: svw. t -bogen; -satz, der (Grammatik): Satz, dereine (direkte od. indirekte) Frage zum Inhalt hat: Inter- rogativsatz: -steller [...Jtela], der; -s, -:ü)jmd., der offiziell vor einem Kreis! Fragen od. eine F. stellt: b) Interviewer; -Stellung, die: a) Formulierung einer Frage: die F. ist unklar. b) Frage (2), (wissenscluiftliches, philosophisches) Problem: bei den Untersuchungen ergeben sich immer wieder neue -en; -stunde, die: Termin für mündliche Atrfragen im Parlament: -und-Antwort-Spiel, das: [Gesellschafts spiel, bei dein Fragen zu beantworten od. vorgegebene Antworten bestimmten Fragen zuzuordnen sind: -wort, das <P1. -Wörter): svw. t Interrogativpronomen; -zeichen, das [LÜ von lat. Signum interrogätiönis]: a) Satzzeichen, das am Ende einer wörtlich wiedergegebenen Frage geschrieben wird: ein F. setzen; aussehen wie ein lebendiges F. (einen fragenden, staunenden Gesichtsausdruck haben): Ü es bleiben noch einige F. (Unklarheiten, Ungewi/ßteiten); sein Gesicht war ein einziges F. (drückte fragendes Staunen aus): sie ist ein wandelndes F. (fragt unentwegt): etw. mit einem [dik- ken, großen] F. versehen (anzweifeln, nicht ohne weiteres für richtig, glaubwürdig halten): b) die geschwungene Form des Fragezeichens (a): (ugs.:) dastehen/dasitzen wie ein F., (derb, Soldatenspr.:) wie ein geschissenes F. (in schlechter Haltung dastehen/dasitzen); Dieses F. von einem Menschen (Strittmatter, Wundertäter 162). fräseln [Tre:g|n] <sw. V.; hat) (Schweiz, mundartl.): vorsichtig, listig fragen: fragen [Tra:gnJ <sw. (landsch. auch: st.) V.; hat) /vgl. gefragt/ [mhd. vragen, ahd. fragen, frä- hen]: l.a) eine bestimmte/ Frage stellen, anjmdn. richten, um eine Antwort zu bekommen: ümdn.J unvermittelt, ärgerlich, beiläufig, geradeheraus, erstaunt f.. ob ...; Jmdn. etw. f.: „Kommst du bald?" fragte er ungeduldig; ich wurde gefragt, ob ich etwas davon wisse; ich muß erst f.. wie das geht; darf ich [dich] etwas f.?; f. kostet [ja] nichts/ nicht den Kopf (man kann rufiig fragen): Warum bist du nicht zu unserer Verabredung gekommen? Das frage ich dich (Antwort auf eine unberechtigte Frage), ich habe eine Stunde gewartet; uns hat man auch nicht gefragt (nach unserer Meitiung, nach unserem Einverständnis gefragt): R da fragst du mich zuviel! (ugs.; das weiß ich auch nicht); b) Fragen stellen: gezielt, klug, überlegt, systematisch f.; frag nicht so dumm!; wie alt sind Sie. wenn ich f. darf?; da fragst du noch? (das ist doch klar, das müßtest du doch selbst wissen): frag lieber nicht (ugs.; ich mag nicht davon sprechen): <subst.:) dein dauerndes Fragen ermüdet mich; Ü mit den Augen f.; jmdn. fragend ansehen. 2. a) sich erkundigen, Auskwift über jmdn.. etw. haben. Genaueres wissen wollen: nach dem Weg, nach Einzelheiten f.; ich habe ihn nach seinen Eltern, nach seinem Namen gefragt; danach wollte ich schon immer f.; er fragte wegen der Höhe der Miete; hat jmd. nach mir gefragt? (wollte mich jmd. sprechen?): b) (verneint) sich nicht um jmdn., etw. kümmern: der Vater fragte nicht nach den Kindern; keiner fragt nach der einsamen, alten Frau; ich frage den Teufel/einen Dreck danach! (salopp; das kümmert mich überhaupt nicht). 3. sich anjmdn. wenden, um etw. zu erbitten: nachfragen, nachsuchen: [jmdn.] um Rat. um [die] Erlaubnis f.; er hat schon an vielen Stellen nach/wegen/um Arbeit gefragt; sie hat mich wegen der alten Sachen gefragt. 4. <f. + sich) sich etw. überlegen, nachdenken; neugierig, gespannt sein, ob .... das habe ich mich auch schon gefragt; ich frage mich, ob ich das tun kann; „Dürfen wir das zulassen?" fragen sich die Eltern besorgt; * es fragt sich (es ist zweifelhaft): Fragenkomplex, Fragenkreis, der; -es. -e: Gruppe von ineinandergreifenden, thematisch zusammengehörenden Fragen u. Problemen; Frager, der: -s. -: jmd.. der > immer wieder fragt; Neugieriger: wie kann ich den unbequemen F. loswerden?; Fragerei [fra:ga'iqi]. die; -. -en (abwertend): allzu häufiges od. allzu langes, als lästig empfundenes Fragen: hör auf mit deiner ewigen F.!; Frggerin, die; -, -nen: w. Form zu tFrager. fragil [fra'gi:l] <Adj.; nicht adv.) [lat. fragilisl: zerbrechlich, zart: unser Erinnerungsvermögen, ein allerdings... -es Bollwerk (K. Mann, Wendepunkt 19); Ihr Gesicht war blaß und verwacht und -er als sonst (Remarque. Triomphe 218); <Abl.:) FragilitSt [fragili'te.t], die; - [lat. fragilitäsl: Zartheit. Zerbrechlichkeit. fraglich [Tra:kli9l <Adj.>: 1. <nicht adv.) unsicher, ungewiß, zweifelhaft: ein äußerst -es Unterfangen; es ist noch sehr f.. ob er kommt. 2* <o. Steig.; nur attr.) in Frage kommend, betreffend: zur -en Zeit war er verreist; die -en Personen wurden heimlich beobachtet; <Abl. zu I:) Fraglichkeit. die; -, -en <P1. selten): Ungewißheit: eine Blöße ... wird aufgedeckt, wer hätte nicht seine Zweideutigkeiten, seine -en (Kaschnitz. Wohin 121); fraglos <Adv.): ohne Frage, zweifellos: so ist es f. am besten; <Abl.:> Fraglosigkeit, die; -. Fragment [fra'gment]. das: -[eis. -e [lat. frägmentum): a) (bildungsspr.) Bruchstück: -e eines Reliefs sind erhalten geblieben; b) (bildungsspr.) etw. Unvollendetes; nicht fertiggestelltes Kunshx'erk: dieses Drama ist leider F. geblieben; im F. steckenbleiben: Ü Ich ging auch morgens nicht mehr zum Panzergraben, er blieb F.. kein Mensch kam mehr hin (Küpper. Simplicius 102); c) (Med.) Bruchstück eines Knochens : <Abl.:> fragmentär [fragmEn'te:^] <Adj.; o. Steig.) [frz. fragmentaire] (selten): svw. tfragmentarisch; fragmentarisch [fragmen'ta:nl] <Adj.> (bildungsspr.): bruchstückhaft, unvollendet, nicht vollständig erhalten,, unvollktmimen: ... -e oder beschränkte Hypothesen (Gehlen. Zeitalter 121): ein -er, f. überlieferter Text; Fragmen- tatton [fragmenta't$io:n]. die; -. -en: 1. (Genetik) direkte Kernteilung (Durchschnürung des Kerns ohne genaue Verteilung der Chromosmnen). 2. (Bot.) ungeschlechtliche Vermehrung von Pflanzen aus Pflanzenteilen, z. B. durch Zerteilen der Mutterpflanze; fragmentieren [fragmen'thron] <sw. V.; hat) (veraltet): in Bruchstücke zerlegen: Die Welt unseres nur passiven Sprachbesitzes ist aber zwangsläufig wenig geordnet, bruchstückhaft, fragmentiert (Bausinger. Dialekte 113). Fragner [Tra:gm?l. der; -s. - [mhd. phragener = Kleinhändler, ahd. phragenäri = Marktmeister, zu phragina = Schranke] (bayr.. österr. veraltet): Gemischtwarefihändler; <Abl.:) Fragnerei [...na'raj], die: -. -en (bayr.. österr. veraltet): kleiner Laden. fragwürdig (Adj.) [für engl, questionable. urspr. = einer Befragung wert]: a) bedenklich, zweifelhaft: ein -er Gewinn; der Gegenwart sind alle früheren Werte f. geworden; das Angebot kam mir sehr f. vor; b) (abwertend) anrüchig, verdächtig, zwielichtig: -e Gesellen; in -en Lokalen verkehren; c) (selten) betrachtenswert; einer Untersuchung, eingehenden Betrachtung würdig: Dinge .... die mir als erinnerungswürdig, zum mindesten als f. erschienen waren (Kaschnitz, Wohin 207); <Abl.:) Fragwürdigkeit. die; -. -en <P1. selten): Zweifelhaftigkeit. Zwielichtigkeit: ich bin mir der F. dieser Sache bewußt. frais [fre:s], fraise [fre:z] <indekl. Adj.: o. Steig.) [frz. fraise = Erdbeere, zu gleichbed. lat. frägum]: erdbeerfarben: ein f. Kostüm; <subst.:) Frais, 'Fraise [-], das; -, -: die Wände sind in lichtem F. gehalten. 2Fraise, (eingedeutscht auch.) Fräse I'fre:»], die: -, -n [1: frz. fraise, t Fräse]: 1. im A5. u. 16. Jahrhundert getragetie Halskrause. 2. schmaler Backen- u. Kinnbart von Ohr zu Ohr. fraisefarben <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): svw. tfrais[e]. Fraisen [fr^jzn] (PI.) [mhd. vreise. ahd. freisa = Gefahr; Schreck] (bayr., österr.): Krämpfe bei kleinen Kindern ; * in die F. fallen (sehr erschrecken); <Zus.:) Fntfsenanfall, der. Fraktion [frak'tßio.n]. die; -, -en [la: (viell. unter Einfluß von f Faktion) < frz. fraction = Bruchteil, Teil < lat. fräetio = das Brechen, der Bruch; 2: lat. fräetio]: La) organisatorische Gliederung im Parlament, in der alle Abgeordneten einer Partei od. befreundeter Parteien zusammengeschlossen sind: die -en des Bundestages; die sozialdemokratische, liberale F.: die F. der CDU/CSU; die F. tritt zusammen; eine F. bilden; Mit den Stimmen aller drei -en wurde ... Günter Spruch ... zum neuen Charlottenburger Bezirksbürgermeister gewählt (Welt 18. 4. 64, 1); b) Zuswnmenschluß einer Sondergruppe innerhalb einer Organisation: In der Ärzteschaft bilden sich -en (MM 29. 6. 74, 14); c) (österr.) einzeln gelegener Ortsteil: im Bergdorf Ebnit, einer F. der Stadtgemeinde Dombim (Vorarlberger Nachr. 22. 11. 68.14). 2. (Chemie) bei einem Trenn- od. Reinigungsverfahren gewonnenes Produkt; De- 888
Franktireur stiHat; <Abl. zu la. b:> fraktionell [...fe>io'n6l] <Adj.: o. Steig.: nicht adv.>: -e Gruppen: fraktionieren <sw. V.: hat) (Chemie): (Gemische mit verschiedenen Siedepunkten) in Fraktionen (2) zerlegen; destillieren; fraktioniert <Adj.: o. Steig.) (Med.): aufgeteilt, unterteilt; in Abstäivden erfolgend; ein Heilmittel f. verabreichen; Frakttonkrung, die: -. -en: 1. (Chemie) in mehreren Teilabschnitten vorgenommene Zerlegung eines Flüssigkeitsgemisches. 2. (Politik) Zusammenschluß zu Fraktionen (1): die F. unterstützen. fraktions-, Fraktions- (Fraktion 1 a.b): -aussduiß, der; -au- tonomie, die: Parteien ohne ausreichende F. sind für die Handhabung des parlamentarischen Regierungssystems ungeeignet (Fraenkel. Staat 98); -besdihiß, der: Beschluß, der für die ganze Fraktion (1 a) gefaßt wird; ^bikhing, die: Zusammenschluß zu einer Fraktion (1 a, b); --chef, der: Leiter einer Fraktion (1 a) im Parlament; Mlisziplin, die <o. PI.): Unterordnung im Interesse der Fraktion (1 a), zu der jmd. gehört; strikte F.; sich der F. unterwerfen; -freund, der: sich mit seinen -en beraten; -fiihrer, der: svw. f^chef; -führung, die; -kämpf, der: Die Kommunistische Internationale .... die zum Werkzeug des russischen innerparteilichen -es geworden war (Fraenkel, Staat 168); -kollege. der; ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): keiner Fraktion (I a) mehr angehörend; ein -er Abgeordneter kann bei einer Fraktion als Hospitant aufgenommen werden; -leitung, die; -minderheit, die: übte... die Sozialdemokratische Partei eine strikte Fraktionsdisziplin aus, der sich ... auch die F. fügte (Fraenkel, Staat 102); -mitgJied, das; -moral, die: svw. T^disziplin; -sitzung, die: -Spaltung, die: die F. der russischen Sozialdemokratie in Bolschewiki und Menschewiki (Fraenkel, Staat 46); -Sprecher, der; -stärke. die: a) für die Bildung einer Fraktion (la) erforderliche Anzahl von Mitgliedern; F. haben; b) durch die Anza/il ihrer Mitglieder bestimmte Größe einer Fraktion; -Versammlung, die: -vorsitz, der; -Vorsitzende, der u. die: -vorstand, der; -zwang, der: Verpflichtung eines Abgeordneten, seine Stimme nur im Sinne der Fraktionsbeschlüsse abzugeben. Fraktur [frak'tu:^], die; -, -en [lat. fräetüra = BruchJ: 1. (Med.) Knochenhruch: er erlitt bei dem Unfall eine F. des rechten Oberarms. 2. <o. PI.) eine (heute nicht mehr gebräuchliche) Schreib- u. Druckschrift mit gebrochenen Linien, sogenannte „deutsche" Schrift; Bruchschrift; einen Text in F. setzen; * Fraktur [mit JmdmJ reden (deutlich, unmißverständlich, ja grob seine Meinung sagen; eigtl. = jmdm. etw. in Frakturbuchstaben aufschreiben [die wegen ihrer Eckigkeit aisderb u. grob empfunden wurden!); <Zus. zu 2:) Fraktursatz, der <o. PI.): a) das Setzen in Fraktur; b) in Fraktur gesetzter Text; Frakturschrift, die. Frambösie [frambo'zi:], die; -, -n [,..i:an; zu frz. framboise = Himbeere (nach dem Aussehen des Ausschlags)l(Med.): ansteckende Hautkrankheit der Tropen mit himbeerartigem Hautausschlag. Frame [fre:ml, der; -n [...man], -n [...man; engl, frame, zu to frame = verfertigen, zusammenpassen! (Technik): Rahmen. Träger in Eisenbalmfalirzeugen. Frana [Tra:nal. die: -. Frane [...na; ital. frana. viell. zu lat. vorägo = Abgrund, zu voräre = verschlingen] (GeoL): Erdrutsch im Apennin . Franc [frä:]. der; -. -s [frä:l (aber: 100 Franc) [frz. franc, nach der Aufschrift: Francorum rex = König der Franken auf der ersten im Jahre 1360 hergestellten Münze dieser ArtJ: Währungseinheit verschiedener Länder, bes. in Frankreich. Belgien. Luxemburg (1 Franc = 100Centimes; Abk.: fr. PL: frs): französischer F. (Abk.: F. FF); belgischer F. (Abk.: bfr. PL: bfrs); Luxemburger F. (Abk.: lfr. PL: lfrs). Vgl. Franken. Fran^aise [frä'se:zd]. die; -. -n [subst. aus frz. danse fran^ise = franzos. Tanz]: französischer Kontertanz im %-Takt. frandiement [fräj'mä] <Adv.) [frz. franchement]: freimütig. freiheraus; 'Franchise [frä'shza], die; % -n [frz. franchise = Freiheit (von Abgaben), zu: franc = frei, tfrank]: I. (veraltet) Freiheit. Freimütigkeit. 2. (veraltet) Abgaben-. Zollfreiheit. 3. (Versicherungsw.) Freibetrag, für den die Versicherung / bei Bagatellschäden] nicht eintritt; Franchise [fraentjaiz], das; - [engl, franchise = Konzession. Vorrecht < frz. franchise, f'Franchise] (Wirtsch.): Vertriebsform im Einzel/iandel. beider ein Unternehmer seine Produkte durch einen Einzelhätuiler in Lizenz verkaufen läßt; Franchising ['franlsaiziol. das; -s: svw. t Franchise. Francium [Trantsiom], das; -s [zu (a)frz. France = Frankreich (dem Heimatland seiner Entdeckerin) < mlat. Fran- cia]: radioaktives, schnell zerfallendes Alkalimetall (chemischer Grundstoff); Zeichen: Fr franco: f franko. frank [frank] <Adj.; o. Steig.; selten attr.) [frz. franc < mlat. Francus = Franke; fränkisch; frei (die Franken galten als Eroberer u. freie Herren)]:/ra, offen, unmittelbar; Dro- ste brachte die -e Antwort der Ohnhausen in Protokollform (Baum, Paris 119); daß er sich f. in den Sattel schwingt (Dwinger. Erde 180); meist in der Fügung f. und frei (offen u. ehrlich); etwas f. und frei aussprechen, heraussagen, erklären, zugeben. Frankatur [fraoka'tu:^], die: -. -en [ital. francatura, zu: fran- co, t franko]: die zum Freimachen einer Postsendung bestimmten Briefmarken; die F. reicht nicht aus. Franken [Traokn], der; -s. - <Vkl. tFränkli) [t Franc]: Schweiz. Währungseinheit (1 Franken = 100 Rappen); Abk.: Fr, sFr u. (im deutschen Bankwesen:) sfr, PL: sfrs; <Zus.:> Fr^nkenstück, das. Frankfurter [fraokforte], die; -, - <meist PL): kurz für: Frankfurter Würstchen (aus reinem Schweinefleisch u. Gewürzen hergestellte Brüfiwurst mit leicht angeräuchertem, eßbarem Darm); F. werden nicht gekocht, sondern nur erhitzt; beim Kellner ein Paar F. bestellen. frankieren [frao'kLran] <sw. V.; hat) [ital. francare, zu: fran- co, tfranko]: (eine Postsendung) mit Briefmarken od. dem entsprechenden Aufdruck durch Freistempler versehen, freimachen; dieser Brief muß mit 80 Pf. frankiert werden; Strafporto für eine ungenügend frankierte Sendung; <Zus.:> Frankiermaschine, die: Maschine zum Freimachen von Postsendungen (durch automatisch gezählte Marken od. Stempel); <Abl.:) Frankkning, die; -. -en: a) <o. PI.) das Fratikieren; die F. übernimmt eine Maschine; b) das aufgeklebte Porto; für ausreichende F. sorgen, dazu: Fran- kknmgssatz, der: Gebührensatz für Porto; Die schwedische Post wird ... ihre Frankierungssätze ... erhöhen (Welt 28. 4. 62, 4); Frankknmgszwang, der: Verpflichtung zum Freimachen; für Auslandssendungen besteht grundsätzlich F. Frankier [Tränkte], der; -s. - (Schweiz.): Frankenstück; Frfinkli [Trcokli], das; -s. - (ugs., oft scherzh.): svw. t Franken: das kostet nur drei F. franko, franco ['franko] <Adv.) [ital. franco, gek. aus: porto franco = Beförderung frei, aus: porto (t Porto) u. franco = frei < mlat. Francus, t frank] (Kaufmannsspr. veraltend): portofrei (für den Empfänger); die Ware wird f. geliefert; f. Grenze. Frankomane [franko'ma:nd]. der; -n, -n [zu t Frankomanie] (bildungsspr. Y.jmd.. der übertrieben alles Französische liebt u. tiaciialimt; Frankomanie [...ma'ni:], die; - [zu mlat. Francus = Franke; Franzose u. t Manie] (bildungsspr.): übertriebene Nachahmung alles Französischen; frankonisieren [...ni'zi:r3n] <sw. V.; hat): fränkisch machen, nach fränkischem System umgestalten (mit Bezug auf das merowin- gisch-karolingische Frankenreich), dazu: Frankonisterung, die; -. -en: die F. der deutschen Ortsnamen; frankophil [...Ti:l] <Adj.; Steig, ungebr.) (bildungsspr.): Frankreich, seinen Bewohnern u. seiner Kultur besonders aufgeschlossen gegenüberstehend, frankreiclifreundlich (Ggs.: franko- phob); Frankophiliet fili], die; - [griech. philia = Liebe. Zuneigung] (bildungsspr.): Vorliebe für Frankreich, seine Bewohner u. seine Kultur. Frankreiclifreundlichkeit (Ggs.: Frankophobie); frankophobl fo:p] <Adj.; Steig, ungebr.) (bildungsspr.): Frankreich, seinen Bewohnern u. seiner Kultur ablehnend gegenüberstehend, gegen alles Französische eingenommen, frankreichfeindlich (Ggs.: frankophil); Frankophobie [...fo'bi:], die; - (bildungsspr.): Abneigung gegen Frankreich, seine Bewohner u. seine Kultur. Widerwille gegenalles Französische. Frankreichfeindlichkeit (Ggs.: Fran- kophilie); frankophon [...To:n] <Adj.; o. Steig.) [frz. franco- phone. f -phon] (bildungsspr.): mit Französisch als Muttersprache; französischsprachig; Das Staatsangehörigkeitsrecht des -en Schwarzen Afrika (Buchtitel); Frankophone [...To:nD], der u. die; -n, -n <Dekl. tAbgeordnete) (bildungsspr. ):>w/., der Französisch als Muttersprache spricht; Frankophonie [...fo'ni:]. die; - (bildungsspr.): Französisch- sprachigkeit; Fr^nkostempel, der; -s, - (Postw.): Stempel der Frankiermaschine; Franktireur [fräti'ro:^. auch: frank...], der; -s, -e u. (frz.:) -s [frz. franc-tireur. eigtl. = Freischütze, aus: franc (T frank) u. tireur = Schütze, 889
Fränschen zu: tirer = (den Bogen) anziehen; schießen] (früher): Freischärler* hinter der Front kämpfender Zivilist. Frinschen [Trensen], das; -s, -: t Franse; Franse [Tranza], die; -. -n <meist PI.; Vkl. tFränschen) [mhd. franse < frz. frange < vlat. *frimbia < lat. fimbria = Haargekräu- sel. Tierzotte, Franse]: herabhängender Faden, der mit vielen anderen gleichartigen Abschluß u. Verzierung eines Gewebes bildet: die -n des Teppichs glattstreichen; ein Tuch mit -n; der ... Junge mit der ... Indianertracht, den roten -n an Ärmeln u. Hosen (Jens, Mann 56); Ü die -n (Haarsträhnen) hingen ihr ins Gesicht; *in -n gehen (landsch. ugs.; zunichte werden, sich auflösen): die Welt ging in -n; Schwindlig wird man beim Rundgang, die erdkundlichen Begriffe gehen in -n (Kisch, Reporter 280); <Abl.:> fransen ffranzn] <sw. V.): a) Fransen bilden <hat>: der Stoff franst leicht; b) fransig werden, ausfransen <ist>: wir ... mit ... unseren ... Hemden, die ... an den Kanten ein wenig fransten (Gaiser, Jagd 124); fransig <Adj.; nicht adv.>: Fransen aufweisend; ausgefranst: diese -e Hose kannst du nicht mehr anziehen; *sich <Dativ> den Mund f. reden (ugs.; lange I vergeblich, auf jmdn. einreden). Franz [frants], das; - [kurz für: Französisch] (Schülerspr. Jargon): Französisch als Unterrichtsfach an der Schule: er hat in F. eine 5 geschrieben. Franz- [Tranes-; kurz für: französisch]: ^band, der <PI. -bände) (Buchw.): Ledereinband nach französischer Art mit tiefem Falz; -braiwtwein, der <o. PI.): alkoholhaltiges, erfrischendes u. kräftigendes Einreibmittel; ^brötchen« das: rundes Brötchen mit mehreren Einschnitten an der Oberseite; -mann, der <PI. Franzmänner) (ugs. veraltend): Franzose. franzen [Tranen] <sw. V.; hat) [zu f verfranzen] (Rallyesport Jargon): (als Beifahrer) während der Fahrt (dem Fahrer) ständig den genauen Verlauf der I Renn ]strecke angeben; <Abl.:) Frynzer, der; -s, - (Rallyesport Jargon). Franziskaner [frant>is'ka:ne], der; -s, - [nach dem heiligen Franziskus) von Assisi (1181 od. 1182-1226). dem Stifter des Ordens]: Angehöriger des Franziskanerordens (a, b). Franziskaner-: ^bruder, der: Angehöriger (Laienbruder) einer franziskanischen Bruderschaft; -kloster. das; Mnöndu der; -orden.der a) (kath.) Bettelorden, „Orden der Minderen Brüder" (lat. Ordo Fratruni Minoruni): Abk.: OFM; b) (im weiteren Sinne) eine der sich auf Franz von Assisi als Gründer berufetiden Ordensgemeinschaften. Franztskanerin, die; -. -nen: w. Form zu T Franziskaner, franziskanisch <Adj.; o. Steig.): zu den Franziskanern gehörend, auf die Franziskaner bezüglich; Franziskerl [fran- 'tsistel]. das; -s, -n (österr. ugs. veraltend): Räucherkerze. Franzose [fran'tso:z3], der; -n. -n [H. u.]: I. verstellbarer Schraubenschlüssel. 2. (ugs.) Schabe; französebi [...'ts0:zln] <sw. V.; hat) (abwertend): in übertriebener Weise alles Französische nachahmen: ich französ[e]Ie; vorgestrig wie die reich verzierten, in französelndem Stil errichteten Privathäuser, Palais und Schlößchen (Habe. Namen 259). franzosen-, Franzosen-: ^brot, das: langes, dünnes französisches Weißbrot; ^feindlich <Adj.>; ^freundlich <Adj.); ^krankheit, die <o. PI.) [weil sich die Krankheit Ende des 15. Jh.s von Frankreich aus über Europa verbreitete]: früher für fSyphilis; ^kraut, das <PI. selten) [weil die Pflanze um 1700 angeblich aus Frankreich eingeschleppt wurde!: Samenkraut mit gegenständigen Blättern u. kleinen Blütenkörbchen in Dolden, die in solchem Übermaß Samen hervorbringen, daß Kulturpflanzen teilweise überwuchert werden. französierend <Adj.; o. Steig.): nach französischem Geschmack gestaltet: eine -e Konstruktion; die Wortbildung ist f.; Französin [...'ls0:zin], die; -, -nen (verhüll.): Prostituierte, die französischen Verkehr praktiziert: Von 8 bis 24 Uhr - F. Angelique - Mit idealer Figur - Franz. Programm (Abendpost Nachtausgabe 11. 10. 74, 12); französisch [...'tßo.zij] <Adj.) [spätmhd. franzo(i)sisch, zu mhd. franzois. franzeis < afrz. fran^is. franceis, zu: France, tFrancium]: a) (Steig, selten) die Franzosen, Frankreich betreffend; zu Frankreich gehörend, aus Frattkreich stammend: die -e Verfassung. Staatsangehörigkeit; -er Abstammung sein; -e Weine; die -e Gotik; wir haben -e Freunde; das ist echt f.; ein -es (breites zweischläfriges, in einem Stück gearbeitetes) Bett; -e (bis zum Fußboden reichende) Fenster: -e Küche (Kochk.; Speisen in der Art, wie sie in Frankreich zubereitet werden)', -er Kuß (ugs.; Zungenkuß): -er Verkehr (Sexualk.; Oralverkehr; Ausüben von T Cunnilingus u. T Fellatio): Wülste heute f. (salopp; französischen Verkehr)? (Zwerenz, Erde 13); *sich [auf] f. empfeh- ien/verabschieden/veitlriicken; [auf] f. Abschied nehmen (ugs.; heimlich weggehen, ohne sich zu verabschieden; unhöfliche Haltung, die der Deutsche seinem Nachbarn zuschob); b) <o. Steig.) in der Sprache der Bevölkerung Frankreichs: die -e Sprache; -e Literatur. Philologie; [gut] f. sprechen; der Text ist f. abgefaßt; Französisch [-]. das; -[s] [a: mhd. franzois]: a) die französische Sprache: dein F. ist nicht fehlerfrei; kein F. verstehen; er spricht ein gutes F.; das Buch ist in F. abgefaßt; b) die französische Sprache u. Literatur als Lehrfach: er unterrichtet F.; in der dritten Stunde haben wir/(ugs.:) ist F.; eine Fünf in F. haben; Französische, das; -n: a) <mit best. Art.) die französische Sprache im allgemeinen: die sprachlichen Feinheiten des -n; etwas aus dem/vom -n ins Deutsche übersetzen; b) das die Franzosen Kennzeichnende; französische Eigenart: er begeistert sich für alles F.; französiskren <sw. V.; hat): französisch, zu französisch Sprechenden machen: Frankreich will die Bretonen ganz f. frappant [frapant] <Adj.; -er, -este) [frz. frappant. 1. Part, von: frapper, t frappieren] (bildungsspr.): verblüffend, überraschend, auffallend, frappierend: eine -e Entdeckung; die Ähnlichkeit ist f.; Der helle Ton wirkte um so frappanter, als er sich abhob von der beinah schwarzen Dunkelheit der ihn umlagernden Schatten (K. Mann. Wendepunkt 352); "Frappelfra'pe^.den-s.-slfrz.drapfrappe = dichtes, geprägtes Tuch, zu: frapper = schlagen, prägen]: Gewebe mit eingepreßter Musterung: trappe [-]. das; -s. -s: ein mit kleingeschlagenem Eis serviertes alkoholisches Getränk; trappe [-]. das; -s, -s [frz. frappe, eigtl. = geschlagen] (Ballett): leichtes, schnelles Anschlagen der Ferse des Spielbeins gegen das Standbein vor u. hinter dem Spann des Fußes; frappieren [fra'phren] <sw. V.; hat) [frz. frapper. eigtl. = schlagen, treffen, wohl < afränk. *hrapön = rupfen, raufen] (bildungsspr.): 1. in Erstaunen versetzen, überraschen, so daß man sich der unerklärlichen Wirkung nicht entziehen kann: seine Geschicklichkeit frappierte mich immer wieder; auf frappierende Weise. 2. (Fachspr.) (Sekt, Wein) durch drehende Bewegung der Flasche in einer Eismischung schnell kühlen: der Sekt war gut frappiert. Fräs- [Tre:s] (Technik): -dorn, der <PI. -e): dornenförmiges Stück an einem Fräser (1), mit dem dieser in die Frässpindel eingesetzt wird; -köpf, der: Vorrichtung an der Fräsmaschine zum Anbringen der Fräser (I); Mnaschine, die; -spindel, die: der Teil der Fräsmaschine, der das Drehmoment vom Getriebe auf das Werkzeug überträgt: -Werkzeug, das. Fräse [fre:z3], die; -, -n [frz. fraise, eigtl. = Halskrause (nach einem Vergleich mit deren Einschnitten), urspr. = Gekröse, Hülle, zu: fraiser = enthülsen, eigtl. = zermahlen < vlat. *frcsäre, zu lat. fresus, 2. Part, von: frendere = knirschen; zermahlen]: 1. t2Fraise. 2.a) Maschine, mit deren Hilfe Werkstücke spanabhebend geformt werden können; Fräsmaschine; b) svw. t Fräser (1); c) svw. f Bodenfräse; fräsen ['fre:zn] <sw. V.; hat) [nach frz. fraiser]: a) (Holz, Metall u. ä.) spanabhebend durch ein umlaufetides mehrschneidiges Werkzeug bearbeiten: ein Werkstück f.; b) durch Fräsen (a) herstellen: ein Gewinde f.; die Maschine fräste gleichmäßige Nuten in das Werkstück; c) (Landw.) den Boden mit einer Bodenfräse bearbeiten: durch Fräsen wird der Boden zerkleinert, aber nicht umgepflügt; Fräser, der; -s, -: 1. Werkzeug mit rotierenden Messern. 2. eine Fräsmaschine bedienender Facharbeiter (Berufsbez.). fraß [fra:s]: t fressen; Fraß [-]. der; -es. -e <P1. ungebr.) [mhd. vrä3 = das Fressen. Schlemmerei]: l.a) Nahrung für Raubtiere: den Löwen werden große Fleischbrocken als. zum F. vorgeworfen; Heringe dienen den Robben zum F.; b) (derb) schlechtes Essen; Nahrung, die einem widersteht: ein abscheulicher F.; diesen F. kann man doch keinem zumuten; Ü das Vergnügen .... das ja nicht immer ein grober F. zu sein braucht (Sieburg. Paris 30); + jmdm. etw. zum F. hin- vorwerfen (abwertend; jmdm. etw., was er für seine Zwecke benutzen soll, opfernd übergeben, preisgeben): dem Sieger wurde die fruchtbare Provinz zum F. vorgeworfen. 2. Schaden anrichtendes Abfressen; Verbiß: die Blätter sind vom F. befallen; diese Löcher in der Wolle sind deutlich F. von Motten. frÄße [Tre.sö]: t fressen; Fraßgift, das; -[e]s, -e: Schädlingsbekämpfungsmittel, das über den Magen-Darm-Kanal des zu 890
trauen-, Frauen- bekämpfenden Tieres wirkt: Frgtepur, die; -, -en (meist PI.): Spuren des Fraßes (2): -en von Insekten. Frate [Trartal. der; -, Frati [ital. frate < lat. fräter = Bruder] (kath. Kirche): Anrede u. Bezeichnung italienischer Klosterbrüder (meist vor vokalisch beginnenden Namen: z. B. F. Elia, Fraf Antonio); Frater [Tra:te]. der; -s. Fratres ['fra:tre:s; lat. fräter = Bruder] (kath. Kirche): a) / Kloster I- bruder vor der Priesterweihe: b) Laienbruder eines Mönchsordens; Abk.: Fr.; Fraternisation [frat£rnizatßio:n], die; -, -en [frz. fraternisation] (bildungsspr.): das Fraternisieren: F. betreiben; nach F. streben; fraternisieren <sw. V.; hat) [frz. fraterniser, zu lat. fräternus = brüderlich] (bildungsspr.): (von Parteien od. Gruppen, die sich sonst betont distanziert gegenüberstehen od. bekämpfen) sich verbrüdern; Freundschaft! en schließen: mit jmdm. f.; die Truppen sollen nicht mit der Bevölkerung f.; U Auf dem Weg in Mode und Leben fraternisiert die Schönheit mit der gleichen Häßlichkeit, der sie, die Nutzlose, den Kampf ansagte (Adorno, Prismen 222); <Abl.:> Fraternisierung, die; -: svw. t Fraternisation: F. mit der Bevölkerung, dazu: Fraternisknfligsverbot, das (Milit.): an Soldaten gerichtetes Verbot, mit der Bevölkerung des besetzten Gebietes zu frater- nisieren; Fraternität [...ni't£:t], die; - [lat. fräternitäs. zu: fräter = Bruder]: 1. (bildungsspr.) a) Brüderlichkeit; b) Verbrüderung. 2. (kath. Kirche) kirchliche! Bruderschaft; Fraternite [...ni'te:], die; - [frz. fraternite < lat. fräternitäs]: Brüderliclikeit (Losungswort der Französischen Revolution); Frati: PI. von t Frate; Fratres: PI. von t Frater; Fratres minores ['fra:tre:s mi'no:re:s] <P1.) [mlat. fratres minores = geringere Brüder, zu lat. minor = kleiner, geringer]: svw. tFranziskaner; vgl. Minderbrüder. fratsdieln [Tra.'tJln] <sw. V.; hat) [wohl Intensivbildung zu t fragen] (österr. ugs.): bidiskret fragen. Vgl. ausfratschein. Fratz [fratß], der; -es, -e, (österr. nur:) -en, -en <Vkl. tFrätzchen) [frühnhd. fratz(e) = Lafle. possenhafter Kerl < ital. frasca,TFratze]: I.a) (fam.. wohlwollend) niedliches Kind; nettes schelmisches Mädchen: ein süßer, kleiner F.; die Kleine ist ein ganz hübscher F., aber mein Typ ist sie nicht (Wendtland, Eisprinzeßchen 26); b) (abwertend, bes. südd.. österr.) ungezogenes Kind. bes. Mädchen: der F. da stört mich dauernd; so ein eitler F.!; daß die ungewaschenen und zerlumpten -en nicht ins Herrschaftshaus gelassen wurden (Fussenegger. Zeit 159). 2. (veraltend) Fratze (2 b): wegen solch einem -en von Mann hast du alles aufgegeben (Fallada, Herr 58); Frätzchen [Tre&- <pn], das; -s. -: a) tFratz: Meine ... Schwester ... war ein hübsches, etwas oberflächliches F. (Mädchen; Hagelstange, Spielball 142); b) t Fratze (2 a): Denn hübsch bist du. das muß dir der Neid lassen. Wo wäre ich heute mit deinem F.! (Th. Mann, Krull 159); Fratze [TraUsa]. die; -. -n <Vkl. tFrätzchen) [gek. aus: Fratzengesicht = Possenreißergesicht, zu dem zuerst bei Luther bezeugten PI. Fratzen = Possen, albernes Gerede, wohl < ital. fras- che = Possen, PI. zu: frasca = Laubast (als Schenkenzeichen), possenhafter Kerl. Fratz (nach dem ausgelassenen Treiben in den Schenken)]: 1. a) abscheuerregend deformiertes, häßliches Gesicht: die scheußliche F. eines Verbrechers, einer Maske; Ü die F. der Vergangenheit (Remarque. Triomphe 105); b) (ugs.) absichtlich verzerrtes, künstlich entstelltes Gesicht. Grimasse: [vor jmdm.] eine F. schneiden (höhnisch od. zum Spaß das Gesicht verziehen); er schneidet -n vor dem Spiegel; er verzog das Gesicht zu einer F. 2« (salopp) a) Gesicht: (abwertend:) ich kann deine F. nicht ausstehen, nicht mehr sehen!; (scherzh.:) das Mädchen hat eine hübsche F.; b) Mensch (in bezug auf sein Gesicht): (abwertend:) Bist du nicht stärker als all die dünnblütigen bleichen -n? (Fr. Wolf, Menetekel 39); (scherzh.:) wie ich die Stunde schon tausendmal verflucht habe, in der die hübsche F. mir in den Weg lief (Fallada, Herr 23); <Abl.:) fratzenhaft <Adj.; -er. -este): einer Fratze gleich; wie eine Fratze: ein -es Aussehen. Gesicht; f. verzerrt, dazu: Frytzenhaftigkeit, die; -; <Zus.:> Frytzenschnei- der, der: jmd.. der Fratzen (1 b) schneidet. FVau [fr^i], die; -, -en <Vkl. t Frauchen; vgl. Fräulein) [mhd. vrouwe, ahd. frouwe = Herrin, Dame; w. Bildung zu einem im Dt. untergegangenen germ. Wort dir „Herr" (vgl. got. frauja = Herr), eigtl. = der erste]: 1. erwachsene Person weiblichen Geschlechts (Ggs.: Mann): eine junge, hübsche, schöne, reife, liebende, kluge, berufstätige, verheiratete, schwangere F.; eine F. mit Vergangenheit; Männer und -en; eine F. lieben, verehren, heiraten; mit den Augen einer F.; für die Gleichberechtigung der F. kämpfen; von F. zu F.; er hat viele -en (Freundinnen. Geliebte) gehabt; eine F. nach Maß (ugs.; weibl. Idealgestalt mit guter Figur): * die weise F. (I. veraltet; Hebamme. 2. ugs. verhüll.; Frau, die illegal Abtreibungen vornimmt): F. Holle (Gestalt der Sage u. des Volksglaubens, die als Anführerin der Hollen [zu t hold], einer Dämonenschar, auftritt, nach jüngeren Sagen die Neugeborenen aus ihrem geheimnisvollen Brunnen hervorgehen läßt, die Seelen der Verstorbenen empfängt u. belolmend u. strafend auftritt); F. Holle schüttelt die Betten (scherzh.; es schneit; nach der Titelgestalt im Grimmschen Märchen von Frau Holle, wo es schneit, wenn Frau Holle die Betten schüttelt). 2. Ehefrau (Ggs.: Mann): meine, seine F.; seine zukünftige, geschiedene F.; die F. meines Kollegen; eine F. fürs Leben; er fragte sie, ob sie seine F. werden wolle; sie lebten wie Mann und F.; er hat eine kluge, elegante F.; [sich] eine F. suchen; keine passende F. finden; [sich] eine F. nehmen (heiraten); um eine F. werben, anhalten; ein Mädchen zur F. nehmen; (geh.:) jmdm. seine Tochter zur F. geben; er hat eine Engländerin zur F.; Ü eine F. auf Zeit (ugs.; Geliebte, mit der jmd. ohne gesetzliche Bindung zusammenlebt, um sich jederzeit wieder von ihr trennen zu können). 3. / Haus/- herrin. Gebieterin. Dame: die F. des Hauses; die junge F. (veraltet; die Schwiegertochter im Hause): die F. hat es so angeordnet; die gnädige F. ist nicht zu Hause; * Unsere Liebe F. (kath. Rel.; Maria, die Mutter Christi). 4,a) auch als Anrede verwendete titelähnliche Bez. für eine verheiratete od. [ältere] im Berufsleben stehende Person weibl. Geschlechts: et) mit Namen od. Titel: ich habe F. Meier getroffen; F. Minister, F. Studienrätin, F. Oberin; liebe/ sehr geehrte F. [Dr.] Müller; ß) ohne Namen mit bestimmten Adjektiven: sehr geehrte/sehr verehrte gnädige F.. [meine] liebe gnädige F.!; Sie können getrost sein, gute F. (Frisch. Cruz 10); Ihr wollt beten, hohe F. (Hacks. Stücke 65); b) (geh.) als Zusatz bei Verwandtschaftsbezeichnungen (in der Unterhaltung mit einem Angehörigen der betreffenden Person): Ihre F. Mutter; Grüße an die F. Gemahlin!; Frauchen, das; -s, -: 1. kleine alte! Frau (1): ein kleines, verhutzeltes F. 2. (fam.) Ehefrau: ich will meinem F. damit eine Freude machen. 3. Herrin des Hundes: komm zu F.! 4. (selten) als Anrede: womit kann ich Euch dienen. F.? (Werfel, Himmel 112). fr&uen-, Frauen-: -arbeit, die: a) <o. PI.) Erwerbstätigkeit von Frauen; b) bes. für Frauen geeignete Arbeit od. Verrichtung; c) <o. PI.) organisierte Betätigung für die Belange von Frauen; Mut. die <o. PL): das ist so F.; Ach, ... es geht mir nach F., ich erleide die Regel (Th. Mann. Joseph 372); -arzt, der: Facharzt für Frauenkrankheiten u. Geburtshilfe; Gynäkologe; -ärztin, die: w. Form zu T ^arzt; -aussdmß, der (DDR): Ausschuß in einem Betrieb, der die Interessen berufstätiger Frauen vertritt; -bad, das: 1. zur Behandlung von Frauenkrankheiten bes. geeigneter Badeort. 2. Baderaum für Frauen (bes. im MAJ; -beilage, die: vgl. ^seite (1); -beruf, der: Beruf, der besonders der weiblichen Wesensart entspricht; -besdiäftigung, die <o. PI.): Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Beschäftigten: die F. beträgt in diesem Betrieb mehr als 70%; -bewegung, die <o. PI.): organisierte Form des Kampfes um die Gleichberechtigung der Frau; -brigade, die (DDR): Eine F. des Ortes unterstützte die LPG ... bei der Rübenpflege (Volk 10. 7. 64, 7); -bund, der (DDR); -dior. der: Chor, der nur aus Frauenstimmen besteht; -diskus, der (Leichtathletik): leichterer Diskus für Frauen: -doppel, das (bes. Tennis): Spiel zweier Frauen gegen zwei andere; -einzel, das (bes. Tennis): Spiel einer Frau gegen eine andere; -emanzi- pation,die: für die F. eintreten; -fachschule, die: Fachschule für Frauenberufe; -f$rn, der: eine Farnart mit zwei- bis dreifach gefiederten langen, hellgrünen Wedeln, die v.a. anfeuchten Waldstellen wächst; -feind, der: svw. tWeiberfeind; -feindlich <Adj.) (Ggs.: ^freundlich): -e Gesetze; seine Äußerungen wirkten f.; -förderungsplan, der (DDR): besonderer Plan I eines Betriebes j für die Weiterbildung u. Betreuung der arbeitenden Frauen; -frage, die: die Emanzipation u. Gleichberechtigung der Frauen umfassender Fragenkomplex; -freundlich <Adj.) (Ggs.: ^feindlich): -e Gesetze, Bestimmungen; -funk, der: Teil des Rundfunkprogramms, in dem besondere, die j Haus /frauen inter- 891
frauenhaft essierende Fragen behandelt werden; ^ftißbail, der (Sport): von Frauenmannschaften gespielter Fußball; ^geföngnis, das; -Beschichten <PL> (ugs.): Liebeserlebnisse mit Frauen, Liebschaften: er hatte früher viele F.; ^gestah, die: a) körperliches Erscheinungsbild einer Frau: eine schöne F.; b) künstlerische, meist dichterische Darstellung , des Charakters! einer Frau: die -en bei Hebbel; -aewand, das (geh.): festliches/ Kleid für eine Frau: ^gruppe. die: Gruppe (2) von Frauen, die für die Emanzipation arbeiten: sie schloß sich einer F. an; gymnastDt. die: Gymnastik für Frauen; -haar, das: I. Kopfhaar einer Frau. 2. out sauren Wald- u. Heideböden vorkonvnendes, lockere Polster bildendes, kniffiges Moos, dessen Sporenkapseln goldgelb behaart sind. 3. svw. Khaarfarn, dazu (zu 2): -haarfarn, der: in wärmeren Gebieten, bes. in Feucht- schattigen Wäldern u. an Kalkfelsen vorkommender, auch in der Blumenbinderei verwendeter Vertreter der Gattung der Tüpfelfarngewächse mit vielen gefiederten Blättern an haarfeinen schwarzen Stielen; -hand, die (meist geh.): Hand einer Frau: von zarter F. gereicht; -hasser. der: svw. t Weiberfeind; ^Heilkunde, die: svw. T Gynäkologie; -heM, der: junger Mann, der viele Liebschaften, viel Erfolg bei Frauen hat; ^herz. das: sich auf -en verstehen (Erfolg bei Frauen haben); er hat schon manches F. gebrochen (schon bei vielen Frauen Erfolg gehabt): -hürde, die (Leichtathletik): niedrigere Hürde beim Hürdenlauf für Frauen; -Jäger, der (ugs.): svw. tSchürzenjäger: Und dies ist nun der Augenblick, auf den dieser alte F. seit Stunden hingearbeitet hat (Fallada. Jeder 165): -kenner, der; -kleid. das: 1. Kleid einer Frau. 2. <nur PI.) üblicherweise von Frauen getragene Kleidung er trug -er. um nicht erkannt zu werden: -klinik, die; -kloster, das: -kongreO. der; -krankheit. die (meist PL): Krankheit, die mit der geschlechtlichen Eigenart der Frau zusanunenhängt; Erkrankung an Brust od. Unterleibsorganen der Frau; -kugel, die (Leichtathletik): Kugel für Frauen; -lager. das: Konzentrations-, Inter- nierungslager für Frauen; -leiden, das; -lieblimu der; -lohn, der: Entlohnung für die Arbeit von Frauen; ^los <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): ohne Frau en . ein -er Haushalt; -mann, der: vgl. -held: der Sohn aber war so ein ... Schönling, ein F. (Fallada, Herr 19); -mannsdiaft, die (Sport): von Frauen gebildete Mannschaft; -mantel, der: bes. in den Alpen vorkommende, gelb Haltende Pflanze aus der Familie der Rosengewächse; -milch, die: Muttermilch; -monier, der; -orden, der (kath. Rel.): weibliche Ordensgemeinschaft; ^partei, die: Vereinigung von Frauen zur Erreichung politischer u. anderer Ziele; -recht, das (meist Pl.>: die rechtlichen Belange der Frau; -rechtlerin [...raftbnnl. die; -, -nen: Kämpferin für die Gleichberechtigung der Frau, dazu: -rechtlerisch (Adj.; o. Steig.; nicht präd.): die Gleichberechtigung der Frauen betreffend, für sie kämpfend: -rock, der; -roman, der: bes. von Frauen gern gelesener Unterhaltungsroman mit einer Frauengestalt od. mehreren Frauen als Heldinnen; -sadie, die: Sache, Angelegenheit von Frauen; -schreck, der (o. PL): jmd., der in der DunkeUieit, in Anlagen Frauen auflauert u. sich ihnen exhibitionistisch zur Schau stellt, sich ihnen unsittlich nähert od. sie überfällt; -schuh, der: I. (selten) Datnenschuh. 2. in Laub- wäldern, bes. auf Kalkböden vorkonunende, einheimische, ein bis vier Blüten tragende Orchidee mit fütif langen, braunroten Blütenblättern u. gelber Lippe; -schütz, der: gesetzliche Schutzbestimmungen für berufstätige Frauen; -seite, die: 1. Zeitungssparte mit Themen für die Frau. 2. Nordseite im Kircheninnern, auf der früher, bes. im MA., die Frauen saßen (Ggs.: Männerseite): auf der F. steht ein Marienaltar; -speer, der (Leichtathletik): leichterer Speer für Frauen; -splesel, der (PI. selten): violett blühendes, als Getreideunkraut vorkommendes od. als Zierpflanze kultiviertes Kraut aus einer Gattung der Glockenblumengewächse; -sport, der; -Station, die: Station für weibliche Patienten in einem Krankenhaus; -stift, das (veraltend): Heim für alte alleinstehende adelige Frauen; -stimme, die: weibliche Sprech- od. Singstimme: in der Feme hörte man eine F.; -Stimmrecht, das: svw. f -Wahlrecht; -Studium, das; -tag, der in der Fügung Internationaler F. (DDR; in den Ostblockländern am 8. März gefeierter Tag zu Ehren der Frau), -tausch, der (PI. selten) (Völkerk.); -turnen, das: Turnen mit für den weiblichen Körper besonders geeigneten Übungen (auch als sportliche Disziplin für Wettbewerbe u. Meistersclxaften); ^typ, der: Frau mit bestimmten typischen weiblichen Eigenschaften: ein mütterlicher F.; -Überschuß, der: Überschuß an Frauen gegenüber der Zahl der Männer: nach dem Krieg bestand ein großer F.; -verband, der (meist PI.): organisatorischer Zusammenschluß von Frauen u. Frauenvereinen: in Amerika haben die Frauenverbände großen Einfluß; -verein, der; -Wahlrecht, das: den Frauen in gleicher Weise wie den Männern zustehendes Recht zur aktiven u. passiven Wahl; -Zeitschrift, die; -znmer.das [spätmhd. vrouwenzimmer = Frauengemach u. die Gesamtheit der dort wohnenden weiblichen Personen; im 17. Jh. auf die einzelne Person übertragen, urspr. ohne negative Bedeutung]: a) (salopp abwertend) als liederlich, leichtfertig, moralisch verwerflich angesehene Person weiblichen Geschlechts: ein widerliches F.; b) (veraltet, noch landsch.) weibliche Person: sie haßt alle jungen F. (Zuckmayer, F^stnachtsbeichte 24). frauenhaft (Adj.; o. Steig.): in der Art einer Frau: mit -er Anmut; f. gekleidet sein; Frauensleute (PI.) [niederd. Fruenslüd, PI. von: Fruensminsch = Frau] (veraltet): Frauen; Frauensperson, die; -, -en [niederd. Fruensperson] (ugs. veraltend): jmdm. nicht näher bekannte Frau: eine winzige F. war gerade dabei, die Abfalltonne zu leeren (Schnurre, Bart 166); Frauentum, das: -s (geh.): das Frausein; Fräulein [Tnjyl^jn], das; -s, -, ugs.: -s (lösten*.] veraltet: die; -, -) [mhd. vrouwelln (Vkl. zu: vrouwe) = junge Frau vornehmen Standes; erst seit dem 18./19. Jh. auch für bürgerliche Mädchen]: l.a) unverheiratete junge weibliche Person: im ersten Stock wohnt ein älteres F.; ein junges F. öffnete die Tür; auch in Verbindung mit dem Namen: F. Meier war nicht zu Hause; Abk. in Anschriften: Frl.; b) (ugs.) leichtfertiges junges Mädchen: Nachdem er alles Geld mit -s verjubelt hat (MM 5. 12. 70. 6); c) (ugs. abwertend, veraltend) Deutsche als Geliebte eines amerikanischen Besätzungssoldaten nach 1945. 2. a) als Anrede a) mit Familien- od. Vornamen od. (seltener) mit Titel: guten Tag, F. Müller!; Mein angebetetes F. Hortense (Langgässer. Siegel 374); sehr geehrtes F. Doktor; ß) ohne Namen mit bestimmten Adjektiven: sehr geehrtes/sehr verehrtes gnädiges F.; mein gnädiges F.; b) (geh.) als Zusatz bei Verwandtschaftsbezeichnungen (in der Unterhaltung mit einem Angehörigen der betreffenden Person): wie geht es Ihrem (veraltet: Ihrer) F. Tochter?; schöne Grüße an das/Ihr (veraltet: Ihre) F. Braut. 3. (ugs.) weibliche Angestellte in einem Dienstleistungsberuf od. (landsch.) im Lehramt (meist als Anrede): was kostet die Bluse. F.?; F., bitte zahlen!; F., bitte zum Diktat!; das F. hat uns eine Strafarbeit aufgegeben; das F. vom Amt (die Vermittlerin im Fernsprechverkehr); (Zus. zu 1 a:) Frjkileinstift, das: Stift für unverheiratete vornehme Damen, meist Adlige; zu 1 c: Frguleinwunder, das (o. PI.): erstaunliche Beachtung, die deutsche Mädchen auf Grund ihrer Erscheinung u. Wesensart in den 60er Jahren plötzlich in den USA fanden: Nach dem deutschen F. haben wir jetzt einen neuen Exportschlager. Die ganze Welt kauft Pop aus Germany (Hörzu 20, 1976. 10); U Schön durch Sport: Karen Mack. deutsche Fünncämpferin, F. im Stadion (Hörzu 33, 1973, 79); fnw- lich (Adj.) [mhd. vrouwelich]: der Art einer reifen1 Frau entsprechend: ein sehr -er Typ; sich f. kleiden; sie wirkt reifer, -er als früher: (Abi.:) Fraulichkeit, die; -: frauliche Erscheinung, frauliches / mütterlichesJ Wesen: sie hielt nichts von übertriebener F. Freak [fri.k], der; -s. -s [engl.-amerik. freak. H. u.l: 1. jmd.. der sich nicht ins normale bürgerliche Leben einjügt. 2. jmd.. der sich in übertriebener, fanatischer Weise für etw. begeistert (z.B. Motorradfreak). frech [fre^] (Adj.) [mhd. vrech = tapfer, kühn, lebhaft, keck. ahd. freh = ungezähmt. begierig, habsüchtig]: a) in herausfordernder Weise, ohne Achtung u. Respekt vor anderen; unverschätnt: ein -er Kerl; -e Antworten; das ist eine -e (schamlose) Lüge; halt deinen -en Mund!; die Kinder waren wieder sehr f. (ungezogen); sei nicht immer so f. [zu mir]; zuletzt wurde er noch f. [und sagte ...]; jmdn. f. anlügen; er hat sich seinen Lehrern gegenüber f. benommen; jmdm. f. kommen (jmdm. unverschämt gegenübertreten, ungehörige Anhörten geben); U etw. mit -er Stirn (dreist) behaupten; *f. wie Dreck/(bes. berlin.:) Oskar (salopp; sehr frech) [H. u.; vidi, nach dem Schriftsteller Oskar Blumenthal (1852-1917), der sehr scharfe u. „freche" Kritiken schrieb]; b) keck, auf liebenswerte Weise respektlos u. draufgängerisch, keß, herausfordernd: eine -e 892
frei-, Frei- Melodie pfeifen; eine -e Karikatur; -e Jeans mit vielen Taschen (Petra 10. 1966, 41); sie ist f. frisiert; <Zusb.:> fr^chaugtg <Adj>: mit frechen Augen: ein kleiner -er Junge; <Zus.:> Frechdachs, der (fam.. meist scherzh. wohlwollend): (auf liebenswerte Weise) freches kleines / Kind: du bist ein richtiger kleiner F.!; die -e wollten mich mit Schneebällen werfen; <Abl.:> Frechheit, die; -, -en: 1. <o. PI.) freches Benehmen, das Frechsein: seine F. muß bestraft werden; er treibt die F. zu weit; er besaß die F., zu behaupten ...; das ist der Gipfel der F. 2. freche Äußerung od. Handlung: ich verbitte mir diese F.!; er konnte die -en seiner Schüler nicht mehr ertragen; Frechling, der; -s. -e (geh.): frecher Mensch, über den man sich entrüstet: Schnell wurde der Bademeister zu Hilfe gerufen und der F. schleunigst vertrieben (H. Grzimek. Tiere 16). Freesie [Tre:zi3], die; -, -n [nach dem dt. Arzt F. H. Th. Freese (t 1876)1: als Schnitt- u. Gartenblume kultivierter Vertreter der Schwert Uliengewächse mit großen, glockigen, weißen od. bunten, duftenden Blüten, die nach einer Seite gerichtet sind. Fregatte [fre'gata]. die; -. -n [frühnhd.. urspr. = Beiboot, wohl < frz. fregate < ital. fregata; H. u.]: schwerbewaffnetes, urspr. dreimastiges, heute hauptsächlich zum Geleitschutz eingesetztes Kriegsschiff: Die F. ,.Lübeck*' traf im Heimathafen ein; U eine aufgetakelte F. (eine allzu auffällig herausgeputzte, nicht mehr ganz junge Frau); <Zus.:) Fregattenkapitän, der: Marineoffizier im Rang eines Oberstleutnants; Fregattvogel, der [da er den fischenden Seevögeln die Beute abjagt wie früher die Kaperfregatten den Handelsschiffen]: Vertreter einer Familie sub / tropischer Meeresvögel mit meist schwarzem Gefieder, langem, an der Spitze hakenförmig gekrümmtem Schnabel u. Schwhwnhäu- ten an den Zehen. frei Ifrajl <Adj.; -er. -leiste) Imhd. vri, ahd. fri; als Begriff der germ. Rechtsordnung urspr. = zu den Lieben gehörend , geschützt]: 1. a) sich in Freiheit (1) befindend, unabhängig, nicht gebunden /vgl. Freie/: ein -er Mann; ein -es Volk; (hist.:) eine -e Reichsstadt; der -e Wille; die -en (von Arbeitgebern unabhängigen u. nichtgewerblichen) Berufe; ein -er (freischaffender) Schriftsteller; er ist -er (nicht festangestellter, gegen Einzelhonorar schreibender) Mitarbeiter an der Zeitung; ein -es Leben fuhren; etw. zur -en Verfügung haben; das -e Spiel der Kräfte; eine -e (nicht wörtliche) Übersetzung; Verse in -en Rhythmen (ofine festes metrisches Schema); f. nach Schiller (in Schillers Art nachgedichtet, parodiert); das ist alles f. erfunden (be- ru/it alles nicht auf Tatsachen); b) ohne Hilfsmittel: etw. aus -er Hand (o/ine Lineal u. Zirkel) zeichnen; f. in der Luft schweben; ein Gewicht f. (ohne Stütze) halten; er hat f. (ohne Manuskript) gesprochen; c) nicht an moralische Normen gebunden, von sittlichen Vorurteilen unabhängig; unkonventionell: hier herrscht ein -er (natürlicher, nicht konventioneller) Ton; sie hat sehr -e Ansichten; er ist ein Verfechter der -en Liebe (des Zusammenlebens von Mann u. Frau ohiu> Eheschließung u. olme den Willen zur Unanflöslichkeit der eheartigen Bindung als Ausdruck einer Lebensanschauung ); innerlich f. sein, werden; er ist sehr f. im Gespräch (spricht offen über bestimmte, z. B. sexuelle Dinge); sie benimmt sich etwas zu f.; etw. f. (ohne Scheu) heraussagen; * ich bin so f.! (ich erlaube mir ohne weitere Formalitäten, etw. zu tun od. zu nehmen, von einem Angebot Gebrauch zu nutchen); d) (Chemie. Physik) nicht gebunden, nicht fest in den Bau des Atom kern/s od. Moleküls eingefügt: -e Elektronen; bei diesem Vorgang wird Stickstoff f. 2.a) nicht behindert, nicht beeinträchtigt: ein -er Blick bis zum Horizont; der -e (Physik; von keinem Widerstand gebremste) Fall; -e Arztwahl; -e (von keiner Zensur beeinträchtigte) Meinungsäußerung; der Zug hat < Fahrt, hält auf-er Strecke (außerhalb des Ba/tnhofs); die Werke des Dichters sind jetzt f. geworden (können ohne Honorar nachgedruckt werden); das Signal steht auf „frei44; ein f. stehendes (nicht mit Naclibarhäusem verbutuienes) Haus; sich f. (unbeaufsichtigt) bewegen können; sich von Vorurteilen f. machen (befreien); *f. und ledig (unbehindert; ohne Rücksichten nehmen zu müssen); b) durch bestimmte Dinge nicht mehr, beeinträchtigt od. gehemmt; ohne: er ist f. von Schuld, Verpflichtungen, Sorgen; der Kranke ist f. von Beschwerden. Schmerzen; von chemischen Zusätzen -e Konserven; c) nicht festgenommen, nicht gefangen: man hat ihn wieder auf -en Fuß gesetzt (freigelassen); der Gefangene ist wieder f. (in Freiheit); der Räuber läuft noch f. herum. 3. <nicht adv.> a) offen, unbedeckt, nicht umschlossen: auf-em Feld; unter -em Himmel; die Stralk führt auf einen -en Platz; das Gelände ist f. und gut einzusehen; <subst.:> ins Freie gehen; im Freien sitzen, übernachten; b) unbekleidet, bloß: ein Abendkleid mit -em Rücken; das Kleid läßt Arme und Schultern f.; bitte den Oberkörper (zur ärztlichen Untersuchung) f. machen! 4. <nicht adv.) a) unbesetzt, nicht von andern benutzt: ein -er Stuhl; ein -er Arbeitsplatz; der Posten ist noch nicht f. geworden; ist hier noch [etwas] f.? (darf ich mich hierhersetzen?); es sind, wir haben noch zwei Betten f.; ein Schild mit der Aufschrift .Zimmer f."; die erste Reihe muß f. bleiben; Limdm.] einen Platz f. machen; Straße f.!; Bahn f.!; (Boxen.) Ring f.! R -e Bahn dem Tüchtigen!; b) verfügbar: -e Zeit haben; für diesen Bau sind keine Mittel mehr f.; ich bin jetzt f. (habe jetzt Zeit) für dich; sich einen Tag f. (ugs.; Urlaub) nehmen; das Mädchen ist noch f. (ledig, noch nicht an einen Partner gebunden); der Film ist f. (zugelassen) für Jugendliche ab 16 Jahren. 5. <nicht adv.) kostenlos: der Eintritt ist f.; jeder Reisende hat 30 kg Gepäck f.; wir liefern die Ware f. Haus. f. deutsche Grenze (Kauf- mannsspr.; ohne Transportkosten ins Haus, bis an die deutsche Grenze). 6. <nicht adv.) (bes. Fußball) nicht gedeckt und daher anspielbar; einen -en Mann anspielen; der Rechtsaußen stand frei; sich f. stellen; vgl. aber: sich freilaufen, freispielen. frei-* Fi^t-: -aktie. die (Börsenw.): dem Aktionär ohne Bezahlung zugeteilte Aktie; Gratisaktie; -antenne, die: svw. t Außenantenne (Ggs.: Zimmerantenne); ^bad, das: Schwimmbad im Freien; -ballon.der: svw. t Ballon (1 b) (Ggs.: Fesselballon); ^bank,die<PI. selten: -bänke) [frühnhd. = steuerfreier Verkaufsstand der Landfleischer in der Stadt]: kommunale od. private Verkaufsstelle am Schlachthof für Fleisch, das bei der Fleischbeschau als nur bedingt tauglich abgestempelt wurde, dazu: ^bankfleisch, das; ^base, das; -. -s (Baseball): auf Grund von vier Bällen zugesprochenes *Base; -bauwetee, die (DDR): Bauweise, bei der Produktionsaggregate ohne geschlossene Überbauung im Freien aufgestellt werden; -bekommen <st. V.; hat): a) (ugs.) Urlaub. Freizeit erhalten, (eine bestimmte Zeit) als schul- od. dienstfrei zugeteilt bekommen: wir haben heute zwei Stunden freibekommen; b) durch Geld. Eingaben. Beziehungen o. ä. (einen Gefangenen, eine beschlagnahmte Sache o. ä.) wieder herausbekommen: gegen eine hohe Kaution bekam man den Inhaftierten frei; der Verlag wollte das Manuskript wieder zum Druck f.; -berufler [-böru:fle], der; -s. -: in einem freien Beruf Tätiger; -beruflich <Adj.; o. Steig.): in einem freien Beruf tätig i: Ärzte, Rechtsanwälte. Künstler sind im allgemeinen f. Tätige; er arbeitet f.; -betrag, der (Steuerw.): Betrag, der vor der Berechnung der Steuer vom Einkommen abgezogen werden kann: höhere Freibeträge für Werbungskosten und Sonderausgaben ansetzen; -beuter [-b^yte], der; -s, - [mniederd. vribüter = Schiffsführer mit Vollmacht zum Kapern; Seeräuber, zu: vnbüte = freigegebene Kriegsbeute; vgl. Beute]: a) (früher) Seeräuber; b) (abwertend) jmd., der auf Kosten anderer rücksichtslos u. erpresserisch! Gewinne erzielt: Jetzt drohen die imperialistischen F. (Neues D. 5. 6. 64, 5), dazu: -beuter- ausgabe, die (selten): svw. T Raubdruck, -beuterei, die; -: a) (früher) Seeräuberei; b) (abwertend) skrupellose Gewinner zielung auf Kosten aruierer. ^beuterbdi <Adj.): a) <o. Steig.) (früher) den Freibeuter (a), die Freibeuterei (a) betreffend; b) (abwertend) skrupellos auf Kosten anderer Gewinne erzielend; -bler, das <o. PI.): aus Anlaß einer Festlichkeit, eines Jubiläums o. dgl. t kostenlos ausgeschenktes Bier; -billett,das(schweiz., sonst veraltend): vgl. ^karte; -bitten <st. V.; hat): jmds. Freilassung erbitten: war ... eine friedliche Gesandtschaft ausgeschickt worden, um Hesione freizubitten (Hagelstange. Spielball 193); -bleibend <Adj.; o. Steig.) (Kaufmannsspr.): unverbindlich: ein -es Angebot; die Preise verstehen sich f.; -blocken <sw. V.; hat) (bes. Basketball): den Bewacher eines Mitspielers blocken, so daß dieser frei ist; -bord, der (Schiffahrt): senkrechter Abstand zwischen Wasserlinie u. Bordkante eines Schiffes: internationales Abkommen übenden F. von Handelsschiffen, dazu: -borddeck, das (Schiffahrt): Deck eines Schiffes, von dem aus der Freibord gemessen wird. -bordmarke, die (Schiffahrt): mch internationalen Richtlinien an der Außenwand des Schiffes eingezeichnete Markte- 893
frei-, Frei- rung, die den geringsten zulässigen Freibord angibt; -boxen <sw. V.; hat) (ugs.): aus einer bedrohlichen Situation herausholen, heraushauen: jmdn. f.; er hat sich freigeboxt (durchgesetzt); abrief, der [spätmhd. vribrief = Privileg. Paß] (hist.): 1. Urkunde über eine erteilte Erlaubnis (xl. Befreiung von einem Verbot: * kein F. für etw. sein (nicht die vermeintliche Erlaubnis in sich schließen, nach Willkür auch sonst Unerlaubtes od. nicht Übliches zu tun): Liebe ist kein F. für Torheiten; einen F. für etw. haben/einen F. haben, etw. zu tun {die besondere Erlaubnis haben, etw. zu tun; meist verneint): Wenn ihr meint, ihr hättet allein den F., Weiber zu nehmen (Hagelstange. Spielball 56); jmdm. einen F. für etw. geben/ausstellen (jmdm. volle Freiheit geben, etw. zu tun); etw. als F. für etw. ansehen/betrachten (etw. für seine Zwecke ausnutzen): sie betrachtet seine Gutmütigkeit als F. für ihre Ansprüche; du scheinst mein Schweigen als F. für weitere Frechheiten anzusehen. 2. Urkunde über die Entlassung aus der Leibeigenschaft. 3. Urkunde, die jmds. freie Geburt bescheinigt: -deck, das: nicht überdachtes Parkdeck /eines Parkhauses:; -demokrat, der <meist PL): Kurzwort für Mitglied der Freien Demokratischen Partei, dazu: -demokratisch <Adj.; o. Steig.); -denker, der [LÜ von engl, freethinker]: jmd.. der bes. in bezug auf die Religion seine eigenen Anschauungen hat. dazu: -denkerisch <Adj.>: nicht weltanschaulich gebunden: Warum soll man grundsätzlich im Kopfe -er sein, als das Herz auf die Dauer mitmacht? (Gehlen. Zeitalter 102); -denkertum, das; -s: freidenkerisc/ie Wesensart; -exemplar, das (Buch-. Zeitungsw.): kostenlos abgegebenes Beleg-od. Besprechungsexemplar: -fang, der (Rugby): Fangen eines Balles, unmittelbar nachdem er vom Gegner abgegeben, nach vorn geworfen worden txi. gefallen od. von einer Malstange od. Querfalte zurückgeprallt ist; -fahrkar- te, die: svw. Kfahrschein; -Fahrschein, der: Schein, der zu einer Freifahrt berechtigt; -fahrt, die: kostenlose Faltrt mit der Eisenhahn <xl. einem anderen öffentlichen Verkehrsmittel, die bestimmten Personen gewährt wird; -fechten, das: Übungsform des Fechtens, bei der die Fechter alle Kräfte u. alles Können einsetzen; -fläche, die: zwischen Wohngebieten liegende absichtlich zur Auflockerung freigelassene unbebaute Fläche; -flug, der: 1. kostenloser Flug: er hat einen F. nach Amerika gewonnen. 2. (Rhönradturnen) Übung, bei der der Turner mit den Füßen in den Bindungen ohne unterstützenden Griff der Hände turnt; -frau, die (spätmhd. vrivrouwel: 1. <o. PI.) Adelstitel der Ehefrau eines Freiherrn (Anrede: Baronin). 2. E/iefrau eines Freiherrn; -friulein, das: Tochter eines Freiherrn (Titel: Freiin); -gäbe, die <P1. ungebr.): das Freigeben, Freigegebenwerden: die F. eines Gefangenen; die F. der Wechselkurse durch die Bundesbank; -ganger, der: im modernen Strafvollzug Häftling, der nach Bewäfirung tagsüber ohne besondere Aufsicht in einem normalen Betrieb arbeiten darf u. abends in die Vollzugsatistalt zurückkehrt; -geben <st. V.; hat): l.a) aus der Haft (xJ. aus einer Bindung entlassen u. dem Betreffenden die Freiheit wieder geben: einen Gefangenen f.; er hat seine Verlobte freigegeben (der von ihr gewünschten Auflösung der Verlobung zugestimmt); seine Firma gibt ihn nicht frei (hält ihn in seiner Stellung fest); b) etw. Beschlagnahmtes, unter Verschluß Gehaltenes wieder herausgeben, nicht mehr zurückhalten, zur Verfügung stellen: die gesperrten Auslandsguthaben, die Akten wurden freigegeben; der Schiedsrichter gibt den Ball frei (Fußball; läßt das Spiel nach einer Unterbrechung wieder fortsetzen). 2. der Öffentlichkeit, dem freien Gebrauch übergeben: eine Straße für den Verkehr f.; der Film ist für Jugendliche nicht freigegeben (zugelassen); Ü jmdm. den Weg f. (jmdn. passieren, vorbeigehen lassen); das große Fenster gibt den Blick auf die Berge frei (läßt die Berge ungehindert sichtbar werden). 3. Freizeit gewähren, kurzen Urlaub geben: der Chef gibt ihm für diesen Tag frei; -gebig [-ge:bi<;] <Adj.) [veraltet gebig. gäbig = gerne gebend, zu t Gabel: großzügig im Schenken; immer bereit vom Eigenen abzugeben: ein -er Mensch; (veraltend:) er war f. gegen alle; jmdn. f. mit Geschenken überhäufen; Ü Auflausalze, die von den Straßenbauverwaltungen in oft recht -er (iron.; verschwenderischer) Weise verwendet werden (Kosmos 2, 1965. 42); sie ist recht f. mit ihren Reizen, zeigt ihre Reize f., dazu: -gebigkeit, die; -; -gefecht, das: svw. t -fechten; -gehege, das: größere, meist gitterlose Fläche in einem Tiergarten I, auf der bestimmte Tiere in möglichst artgemäßer Umgebung gehalten werden; -geist, der <P1. -er) [LÜ von frz. esprit libre]: svw. t^denker, dazu: -geisterei, die; -: freidenkerisches Wesen, Freidenkertwn, -geistig < Adj.): svw. t ^denke- risch; -gelinde, das: Ausstellungs gelände unter freiem Himmel: -gebissene, der u. die: -n. -n (Dekl. t Abgeordnete) (hist.): in die Freiheit entlassener Sklave, entlassene Sklavin; -gepäck, das: Gepäck, das bei einem Flug i kostenlos mitgenommen werden kann: 20 kg F. sind zugelassen; Bericht, das: svw. TFeme (1); -gewehr, das (Schießsport): 1. Sportgewehr für das Schießen auf 50 u. 300m. 2. <0. PI.) kurz für t Freigewehr-Dreistellungskampf; -gewehr-Drei- st$Hungskampf, der: svw. T Dreistellungskampf; -giebig [-gi:bi<;l: fälschlich flirNgeblg; ^graf,der (hist.): Vorsitzender eines Freigerichts, dazu: -grafschaft, die: Amtsbezirk eines Freigrafen; -grenze, die (Steuerw.): Einkommens betrag, bis zu dem keine Steuer erhoben wird; MWt. das (Zollw.): Ware, die nicht verzollt werden muß; -haben <unr. V.; hat) (ugs.): Urlaub. Freizeit haben: kann ich heute nachmittag f.?; wir haben heute die 6. Stunde frei (keinen Unterricht mehr); -hafen, der: Hafen bezirk,, indem Güter, die nicht zur Einfuhr ins Inland bestimmt sind, zollfrei umgeschlagen werden; -hatten <st. V.; hat): I. für jmdn. die Zeche bezalden: er hat die Tisch runde den ganzen Abend freigehalten. 2.a) offenhalten; nicht versperren: Einfahrt bitte f.!; bei Stauungen muß eine Fahrbahn für Rettungsfahrzeuge freigehalten werden; b) belegen, reservieren: ich werde [dir/für dich] einen Platz f.; <f. + sich:) kannst du dich morgen für mich f.? 3. vor etw. bewahren, schützen: der Bürgersteig ist von Schnee freizuhalten; -hand- bibiiothek, -handbücherei, die: für die allgemeine Benutzung geöffnete Bibliothek, bei der der Leser die Bücher selbst aus den Regalen entnehmen kann; -handel, der [LÜ von engl, free trade]: System eines durch keinerlei Zölle. Devisenvorschriften o.a. eingeschränkten zwischenstaatlichen Handelsverkehrs, dazu: -handelsgedanke. der, -handelszo- ne, die: durch vertraglichen Zusammenschluß Gebiet mehrerer Staaten, zwischen denen Freihandel besteht; -händig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): 1. ohne technische Hilfsmittel: -es Zeichnen; der K rüg wurde f. (ohne Drehscheibe) modelliert. 2. ohne sich mit den Armenj aufzustützen: Schießübung stehend f.; es ist verboten, f. radzufahren. 3. (Amtsspr.) ohne öffentliche Versteigerung od. Ausschreibung; unter der Hand: bei kleineren Arbeitsvorhaben läßt sich eine -e Vergabe rechtfertigen; eine gepfändete Sache f. verkaufen; -Windler, der [LÜ von engl, free trader]: An/iänger des Freihandelsgedankens; -händlerisch <Adj.; o. Steig.): den Freihandel betreffend: eine -e Politik; -handzeichnen, das: künstlerisches Zeichnen ohne Lineal od. andere Hilfsmittel; -heraus <Adv.): unumwunden, geradeheraus, ohne Umschweife, direkt: f. gesagt ist das Unsinn; etw. f. bekennen; -herr, der [spätmhd. vrlherre. vrier herre = freier Edelmann]: 1. <o. PI.) Adelstitel eines Atigehörigen einer Klasse des niederen Adels (als Bestandteil des Familiennamens hinter dem Vornamen stehend; Anrede: Baron): die Gedichte Börnes F. von Münchhausens. 2. Angehöriger einer Klasse des niederen Adels: sie ist mit einem -n verlobt; Ü Meines Wissens ist Liegekur. Ihre Kurve und die Platte geben Ihnen gar kein besonderes Recht, den -n zu spielen (großaufzutreten;Th. Mann. Zauberberg 731), dazu: -herrlich <Adj.; o. Steig.; nur attr.): zu einem Freiherrn gehörend; den Titel od. Stand eines Freiherrn betreffend: eine -e Familie; das -e Wappen derer von ..., -hermkrone, die (Her.): Rangkrone der Freiherren mit 7 in je einer Perle endenden Zacken, -herrnstand, der <o. PL); -kämpfen <sw. V.; hat): durch kämpferischen Einsatz befreien: die Eingeschlossenen wurden freigekämpft; Ü Meine Mandeln zogen den Schmerz zurück, meine Luftröhre kämpfte sich frei (Küpper, Simplicius 157); -karte, die: kostenlos abgegebene Eintrittskarte: die Redaktionen der Tageszeitungen erhalten jeweils zwei -n zu allen Premieren; -kaufen <sw. V.; hat): durch einen Löse geldbetrag befreien: wo wir auf dem Sklavenmarkt eine Reihe schöner Mädchen freigekauft hatten (Hagelstange. Spielball 246); ich wurde entführt und sollte mich f.; Ü sich von einer Schuld, von der Verantwortung f. (sich durch Geld eines Schuldgefühls, einer inneren Verpflichtung entledigen); -kirche,die: vom Staat u. den Landeskirchen / unabhängige protestantische Kirche: einer F. angehören; -kommen <st. V.; ist): loskommen, sich befreien: er war endlich aus dem Gefängnis freigekommen; es (= ein Volk) wird, da es 894
frei-, Frei- von der mystischen Angst nie freikommt, die Erlösung nicht finden (Thieß, Reich 146); -konzert, das (Schweiz.): Konzert im Freien: -körperkultur, die <o. PL): Baden u. Bewegung in der freien Natur mit nacktem Körper: Nudismus: Abk.: tFKK; -korps. das (hist.): aus Freiwilligen gebildeter Truppen verband: -kreuzen, sich <sw. V.; hat) (Seemannsspr.): bei auflandigem Witul durch ständiges Kreuzen von der Küste freikommen: -kugel. die: (in der Sage) vom Teufel gegossene Flintenkugel\ die mit Sicherheit trifft: -kuvert, das: svw. Numschlag; -ladebahnhof. der (Eisenb.): Güterbahnhof mit Fredadegleisen: -ladegleis. das (Eisenb.): unmittelbar neben einer Straße od. Kaianlage verlaufendes Bahngleis, das ein direktes Umladen vom Güterwagen auf Straßen- bzw. Wasserfaixr zeuge od. umgekehrt ermöglicht: -ladekai. der: vgl. -ladebahnhof; -land. das <o. PI.) (Landw.. Gartenbau) Anhaufläche im Freien (im Unterschied zu Gewächshaus od. Frühbeet): junge Pflanzen ins F. umsetzen, dazu: -landgemüse. das: Gemüse, das im Freiland auf natürliche Weise ausgereift, nicht im Gewächshaus getrieben ist. -landkultur. die: Pflanzenzucht im Freilatid (Ggs.: Treibhauskultur), -landpflanze, die: 1. Kulturpflanze, die im Freien überwintern kann. 2. im Freilanil gezogene od. zu ziehende Pflanze, -land rose, die: im Freiland gezogene Rose: -lassen <st. V.; hat) /vgl. Freigelassene/: jmdm. od. einem Tier die Freiheit wieder geben: aus der Haft od. einer Fesselung entlassen: einen Gefangenen f.; der Vogel wurde freigelassen; man hat ihn gegen eine Kaution freigelassen; sie ließ den Hund frei (machte die Leine los u. ließ ihn frei laufen), dazu: -lassung, die; -. -en; -lauf, der (Technik): (bei Motorfahrzeugen, beim Fahrrad u. bei Maschinen) Vorrichtung zum zeitweiligen Aus- schalten der Verbindung zwischen Antrieb u. Rädern: der F. muß geölt werden, dazu: -laufbremse, die: Bremse im Falirradfreilauf: -laufen, sich <st. V.; hat) (bes. Fußball, Handball, Hockey): laufend seinem Bewacher entkommen u. dadurch frei, ungedeckt sein: geschickt läuft er sich frei; -lebend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Tieren) in der freien Natur, nicht gefangen u. nicht als Haustiere lebend: -lesen <sw. V.; hat): durch Schneiden. Graben o. ä. deckemle Schichten entfernen u. so den Gegenstand, der gefunden od. untersucht werden soll, klar zutage treten lassen: der Chirurg legte die Bauchhöhle frei; die Grundmauern eines römischen Hauses wurden freigelegt, dazu: -legung, die; -, -en; -leitung, die: oberirdisch an Masten geführte elektrische Leitung: -lichtaufliihrung. die: Theateraufführung im Freien: -liditbühne, die: svw. t-lichttheater (a); -lichtkino.das: svw. f Autokino; -lichtmalerei, die <o. PI.) [wohl nach frz. peinture de plein air, eigtl. = Malerei in freier Luft, zu plein = voll u. air = Luftl: das Malen von Landschaften unmittelbar in u. nach der Natur: -licht- museum, das: volkskumJliche Museumsanlage, in der Wohnformen (mit vollständig wieder aufgebauten Wohnhäusern. Stallungen u. ä.) im Freien dargestellt sind: -lichttheater. das: a) Anlage mit Bühne u. Zuschauerbänken für Theater- aidführungen im Freien: b) <o. PI.): svw. t -lichtaufliihrung: vor dem Schloß gibt es heute F.; -lichtveranstaltung, die; -los, das: 1. unentgeltliches Lotterielos. 2. Los. durch das eine Mannschaft, ein Spieler kampflos die flachste Runde erreicht: -hiftbehandlung,die (Med.): Allgemeinbehandlung im Freien zur Abhärtung und Kräftigung: -hiftcaf£. das (DDR): Cafe im Freien: -luftmuseum, das (selten): svw. t-lichtmuseum; -hiftschach, das: svw. tGartenschach; -hjftschule,die: Heim schule für gesundheitlich gefährdete Kinder, in der der Unterricht im Freien stattfindet: -luftspiel. das; -hfftunterricht, der: Schulunterricht im Freien: -machen <sw. V.; hat): 1. (Postw.) Briefmarken auf eine Postsendung aufkleben (als Nachweis, daß die Beförderungsgebühr im voraus bezahlt worden ist): frankieren: diesen Brief mußt du mit 70 Pfennig f. 2. (ugs.) a) <f. + sich) sich dienstfrei nehmen, freie Zeit erübrigen: kannst du dich heute für mich f.?; b) nicht arbeiten: heute nachmittag will ich f.; -machung, die; -: I. (Postw.) das Freimachen (1). Frankieren: für bestimmte Postsendungen ist F. Pflicht. 1. das Freimachen (subst. aus: frei machen), Bereitstellung: Räumung. Freigabe: die F. von Sozialwohnungen, zu 1: -machungszwang. der <o.#Pl.>; -marke, die: svw. t Briefmarke; -maurer. der [LÜ von engl, free mason, urspr. = in die Geheimzeichen der Bauhütten (engl, lodges, t Loge) eingeweihter Steinmetzgeselle]: Mitglied eines weltweit verbreiteten, in verschiedene t Logen gegliederten Männerbundes mit ethischen u. kosmopolitischen Zielen u. einem (urspr. von den mittelalterlichen Baufwtten übernommenen) mystischen Ritual, dazu: -maurerei, die <o. PL): Bewegung der Freimaurer, -maurerisdi <Adj.; o. Steig. >: die Freimaurer betreffend, von den Freimaurern stammend, -maurerloge. die: Gruppe, organisatorischer Zusammenschluß von Freimaurern: -mit. der: OffetJwit. Aufrichtigkeit: mit großem F. sprechen; -mutig <Adj.>: ohne Ängste u. falsche Rücksicht seine Meinung bekennend, offen: eine -e Aussprache; ein -es Geständnis; er äußerte sich sehr f.; -mütigkeit. die; -: freimütige Art: -nacht, die (Schweiz.): Nacht ohne Polizeistunde im Wirtshaus: -plastik. die (Kunstwiss.): Plastik im Freien (ohne Verbindung mit einem Bauwerk): -platz, der: 1. a) kostenlose Ausbildung an Schule. Hochschule od. Internat: es müssen Freiplätze für begabte Nachwuchskräfte geschaffen werden; b) kostenloser, durch eine Freikarte nachgewiesener Sitzplatz in einem Theater. Konzert o.a. 2. (Ballspiele) Spielfeld im Freien bei Ballspielen, die überwiegend in der Halle betrieben werden: ^pressen <sw. V.; hat): durch Erpressung aus der ]Huft befreien: die Terroristen wurden freigepreßt; -räum, der: 1. (Psych.. Soziol.) Möglichkeit zur Entfaltung eigener Kräfte u. Ideen (für eine Person od. Grupper. sozialer F.; bietet die Bücherei „einen F. zur spontanen, zweckfreien Beschäftigung" (MM 31. 10. 74, 17). 2. (bes. Volleyball) außerhalb des eigentlichen Spielfeldes an den Seitenlinien verlaufender Im breiter Streifen: -religiös <Adj.; o. Steig.): nicht dogmatisch gebunden, nicht der Landeskirche angehörend: eine -e Gemeinde; ^saß. -sasse, der; -sassen, -sassen [mhd. vrisäse, vgl. sitzen] (hist.): persönlich freier Bauer, dessen Land aber einem Grundherrn gehörte: -schaffend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): nicht angestellt: in eigener Verantwortung ! kütistleriseh od. wissenschaftlich arbeitend: er ist -er Architekt; <subst.:> Steuervergünstigungen für Freischaffende; -schar, die (hist.): militärischer Verband aus Freiwilligen, dazu: -schärler [-Je:^1b], der; -s, - (hist.): Mitglied einer Freischar: -schaufeln <sw. V.; hat): durch Sclmufeln freilegen: die zugeschneiten Wege müßten freigeschaufelt werden; Ü wenigen gelingt es, sich freizuschaufeln und ihr eigenes Leben zu fuhren (Hörzu45.1972,46); -schießen <st V.; hat): durch Schießen frei machen: die Gangster versuchten, sich den Weg freizuschießen; er wollte den Komplizen f.; -schießet, der, seltener: das (Schweiz.): Schießen ohne Wettbewerb: -schlag, der (bes. Hockey, Polo): nach einer Regelwidrigkeit vom Schiedsrichter verfügtes unbehindertes Schlagen des Balles od. Pucks durch die Gegenpartei: -schleppen <sw. V.; hat) (Schiffahrt): (ein auf Grund gelaufenes Schiff durch ein anderes) herausziehen u. ins freie Wasser bringen: der Frachter mußte freigeschleppt werden; -schuß, der: a) durch einen Treffer gewonnener kostenloser Schuß (in einer Schießbude): b) (in der Sage) Schuß mit einer Freikugel: ^schützlel. der: (in der Sage) Gestalt eines Mannes, der mit Freikugeln schießt: -schwimmen, sich <st. V.; hat): eine Schwimmprüfung ablegen als Nachweis für die Fertigkeit, eine Viertelstunde ohne Schwimmgurte od. andere Hilfsmittel sicher schwimmen zu können: schon als Fünfjähriger hatte er sich freigeschwommen; Ü du hast lange genug nach genauen Anweisungen gearbeitet, nun mußt du dich f. (selbständig werden: lernen, aus eigener Verantwortung zu handeln )t dazu: -Schwimmer, der: jmd.. der sich freigeschwommen hat. dazu: -Schwimmerzeugnis, das; -setzen <sw. V.; hat): a) (Physik, Chemie, Med.) aus der bisherigen Bindung lösen: Energie f.; bei der Explosion werden tödliche Strahlen freigesetzt; b) (Wirtsch.) von den bisherigen Aufgaben entlasten (u. für andere bereitstellen): Arbeitskräfte für etw. f.; 5000 Bergleute wurden freigesetzt (verhüll.; entlassen), dazu: -setzung, die; -, -en; -singen, sich <st. V.; hat) (als Sängeriinj während des Singens allmählich das Lampenfieber überwinden: -sinn. der <o. PL): a) (veraltet) freiheitliche, liberale Gesinnung: b) Kurzwort für Freisinnig-demokratische Partei in der Schweiz: Ja-Parole des schweizerischen -s (S. Kaiser, Die Besonderheiten der deutschen Schriftsprache in der Schweiz. 1969, 1. 117); -sinnig <Adj.>: a) (veraltet) von freiheitlicher Gesinnung: f. eingestellt sein; b) <o. Steig.) die politische Richtung des Freisinns (b) betreffend, <subst. zu b:) -sinnige, der u. die; -n. -n (Dekl. t Abgeordnete); -spielen <sw. V.; hat): a) (Ballspiele) so spielen, daß man selbst od. ein Mitspieler der eigenen Partei frei, ungedeckt 895
Freie ist: jmdn. f.; Wir hielten den Ball flach und spielten uns frei (Walter, Spiele 76); b) <f. + sich) auf der Bühne, auf dem Konzertpodium seine Hemmungen beim Spielen überwinden: -sprechen <st. V.; hat): l.a) (jur.) durch Gerichtsurteil vom Vorwurf der Anklage befreien: der Angeklagte wurde [mangels Beweises/wegen erwiesener Unschuld] freigesprochen; b) erklären, doli jmdn. für etw. keine Scliuld trifft od. doli er bestimmte negative Eigenschaften nicht hat: ich muß ihn von der Verantwortung für diesen Schaden f.; er ist von allen eigennützigen Beweggründen freizusprechen. 2. (Handw.) nach bestandener Prüfung zu/n Gesellen od. Facharbeiter erklären: zwanzig Lehrlinge wurden freigesprochen, dazu: ^spredwng, die; -. -en; -spruch, der: gerichtliches Urteil, das einen Angeklagten freispricht: auf F. erkennen; -Staat, der (veraltend): Republik: F. Bayern; -statt,-statte,die; -, -statten (geh.): Asyl. Zufluchtsort (andern Dinge getan od. gesagt werden können, die anderswo nicht möglich sind): eine F. für geistige Auseinandersetzungen; -stehen <st. V.; hat): l.jmds. Entscheidung überlassen sein: es steht dir frei, ob du kommen willst; es steht ihm frei, zu gehen oder zu bleiben. 2. leer, nicht besetzt sein: die Wohnung hat lange freigestanden; <meist im 1. Part.:) eine freistehende (unbewohnte) Wohnung; -stelle,die: svw. t ^platz (a); -stellen <sw. V.; hat): l.jmdn. zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden lassen: jmdm. die Waid überlassen: es wurde ihm freigestellt, wie er seine Arbeit einteilte. 2. aus bestimmten Gründen, für bestimmte Zwecke van Dienst befreien: man hat ihn für einen Fortbildungskurs freigestellt; jmdn. vom Wehrdienst f.; zu 2: -Stellung, die: jmds. F. erbitten, -stelhingsbescheid, der: amtliches Dokument, in dem eine Freistellung (z.B. vom Wehrdienst) bescheinigt wird. -Stempel, der (Postw.): mit der Frankier- nmschine aufgedrückter Stempel (der beweist, daß die Sendung freigemacht ist), dazu: -stempeln <sw. V.; hat): mit der Frankiermaschine freimachen: die freizustempelnden Gebühren sind im voraus zu entrichten; freigestempelte Briefe, -stempler 1-Jtanple). der; -s, -: svw. T Frankiermaschine; -stil,der <o. PI.) (Sport): a) kurz für t Freistilringen; b) kurz für t Freistilschwimmen: ein neuer Rekord über 100m Freistil; -stilringen, das (Sport): bestimmte Art des Ringens, bei der Griffe am ganzen Körper u. Beinstellen erlaubt sind, dazu: -stilringer, der. -stilringkampf, der; -stitsdiwimmen, das (Sport): Schwimmdisziplin, in der die Wahl des Schwimmstils freigestellt ist: ^stoß. der (Fußball): als Strafe nach einer Regelwidrigkeit vom Schiedsrichter verfügtes unbehindertes Stoßen des Balles durch einen Spieler der gegnerischen Mannschaff: einen F. verhängen, treten; auf F. entscheiden; direkter F. (Freistoß, der unmittelbar ins Tor gehen darf): indirekter F. (Freistoß, aus dem ein Tor nur erzielt werden kann, wenn dazwischen noch ein anderer Spieler den Ball berüfirt). dazu: -Stoßspezialist, der: Spieler, der auf das Aufführen von Freistößen spezialisiert ist. -stoßtor, das: Tor. das durch einen Freistoß txl. unmittelbar im Anschluß an einen solchen erzielt wurde, ^stoßtrick, der: bei der Ausführung eines Freistoßes angewandter Trick: -stück, das: svw. T -exem- plar; -Student, der (veraltet): Student, der keiner Korporation angehört; -stunde, die: freie Stunde zwischen Zeiten der Arbeit od. des Unterrichts: -tisch, der (veraltend): kostenlose warme Mahlzeit für jmdn., der nicht auf eigene Kosten essen gehen kann: -e für Studenten; ^tod, der [nach Nietzsches ..Vom freien Tode4' 1906 gepr. von Fritz Mauthnerl (verhüll.): Selbstmord: zahllose weitere wählten den F. im Exil (Kantorowicz, Tagebuch I, 30); -tor, das (Polo): für ein gefäfirliches Foul in unmittelbarer Nähe des Tores der sich verfehlenden Mannschaft dem Gegner zugesprochener Treffer: -tragend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Bauw.): o/ine Stütze, ohne Stützpfeiler: eine -e Brük- kc; -treppe, die (Archit.): außen vor einem Bauwerk liegender prunkvoll ausgestalteter Aufgang; stritt, der (Rugby): Platz-. Sprung- od. Falltritt, der dem Spieler zugesprochen wird, dem ein Freifang gelungen ist; -Übung, die (meist PI.) (Sport): gymnastische Übung ohne Gerät od. nur mit Handgerät (Hantel. Keule o.a.): -cn machen; -Umschlag, der: frankierter Briefumschlag; -verkehr, der (Bankw.): Handel mit Wertpapieren außerhalb der amtlichen Börsennotierungen: der Kurs war im F. um 5 Punkte gestiegen; -verlad, der (schweiz.): Laderampe mit standgeldfreien Fristen; ^viertel, das (Her.): ein durch halbe Spaltung u. Imlbe Teilung entstandenes Viertel des Schildfeldes; -wache, die (Seemannsspr.): a) dienstfreie Zeit zwischen zwei Wachen: F. haben; b) dienstfreier Teil der Mannschaft: die F. sitzt beim Skat; -w^g, <Adv.) (ugs.): unbekümmert, ohne Skrupel: Leugnen, dachte er. f. und ganz stur leugnen (Böll. Adam 50); -werber, der (veraltet): jmd.. der im Auftrag eines amier en um ein Mädchen wirbt: ^werter, der (Basketball, Handball. Wasserball): den Freiwurf ausführender Spieler; -wild, das [eigtl. = zur Jagd freigegebenes Wild]: der Willkür anderer schutzlos preisgegebener Mensch: Sind unsere Frauen und Kinder F. für Rowdys? (Welt 9. 11. 65,11); -willig <Adj.; o. Steig.): aus eigenem freiem Willen; ohne Zwang: -e Helfer; dieser Dienst ist f.; f. mitkommen, sich zu einem Unternehmen melden, in den Tod gehen; keiner verzichtet gern f.; ein -es (freiwillig abgeleistetes) soziales Jahr; die -e Feuerwehr (aus Freiwilligen bestehende, nicht berufsmäßig arbeitende Feuerwehr). <subst.:) -willige, der u. die; -n. -n (Dekl. tAbgeordnete): jmd.. der auf Grund einer freiwilligen ■ Länger Verpflichtung beim Militär Dienst tut; -Willigkeit, die: freiwilliges Handeln; ^wurf, der (Hand-, Korb-, Wasser-. Basketball): als Strafe nach einer Regelwidrigkeit vom Schiedsrichter verfügter unbehinderter Wurf des Balles durch einen Spieler der gegnerischen Mannschaft, dazu: -wurflinie, die (Basketball. Handball): Linie, von der aus ein Freiwurf ausgeführt wird, -wurfraum, der (Basketball): unter dem Korb eingezeichnetes Trapez mit dem um den Mittelpunkt der Freiwurflinie gezogenen Halbkreis; -zeichen, das <o. PI.) (Nachrichtent.): in regelmäßigen Abständen sich wiederholender Summion. der anzeigt, daß die gewählte Telefon- od. Telexnummer frei ist; -zeichnen, sich <sw. V.; hat) (jur.): vertraglich die Haftung einschränken: sich von einer Haftung f., dazu: -zeidinungsklausel. die (jur.): die Haftung einschränkende od. ausschließende Klausel in einem Vertrag; ^zeit, die: 1. <PI. selten) Zeit, in der jnui nicht zu arbeiten braucht, keine besonderen Verpflichtungen hat; für Hobbys <xl. Erholungfrei verfügbare Zeit: seine ganze F. gehört der Familie; „aber es gibt doch -en. Man macht nicht immer Schularbeiten (Gaiser, Schlußball 95); wenig F. haben; seine F. im Garten verbringen; er opfert seine ganze F. für den Verein; sie liest viel in ihrer F. 2. mehrtägige Zusammenkunft für Gruppen mit bestimmten gemeinsamen Interessen / zwecks Besinnung u. Aussprache : das Jugendamt veranstaltet -en für Schüler; an einer F. teilnehmen; zu 1: -zeitanzug, der. -zeitbekleidung, die: vgl. -zeitkleidung. -zeitbeschäf- ttgung, die: wäfirend der Freizeit als Hobby ausgeübte Beschäftigung. Liebhaberei, -Zeitgesellschaft, die (Soziol.): die heutige Gesellschaft im Hinblick auf die Problematik, die sich aus einem zunehmenden Maß an Freizeit ergibt. -Zeitgestaltung, die (Soziol., Päd.): Art u. Weise, in der die Freizeit gestaltet wird, -zeithemd, das: ohne Krawatte mit offenem Kragen, zu tragetules Hemd, -zeitindustrie, die: Industriezweig, der bes. die Bedürfnisse der Menschen in ihrer Freizeit befriedigt, -zeitjacke, die: vgl. ^zeitklei- dung, -zeitkleidung, die: in der Freizeit getragene legere, unkonventionelle bunte Kleidung, -zeitsport, der: in der Freizeit zur Freude u. Erholung betriebener Sport; -Zeitwert, der: Wert (einer Landschaft o. ä.). der durch die zum sinnvollen u. erholsamen Verbringen der Freizeit vorhandenen Möglichkeiten bestimmt wird: der Stadtwald hat einen hohen F.; -zügig R>y:gic] <Adj.) [zu: Zug = das Ziehen, Wandern]: 1. frei in der Wahl des Wohnsitzes; nicht ortsgebunden, durch häufigen Ortswechsel gekennzeichnet: Artisten führen meist ein -es Leben; sie (= Babka) hauste bei Weressejew als -e unabhängige Katze (A. Zweig. Grischa 269). 2.a) großzügig: sich nicht streng nach Vorschriften richtend: f. im Geldausgeben sein; warnte die Arzneimittel-Kommission ... vor -em (unkontrolliertem) Gebrauch des Mittels (Spiegel 48, 1965, 164); b) nicht den bürgerlichen Moralbegriffen entsprechend: ein sehr -er Film; die -er gewordenen vorehelichen Beziehungen zwischen Jugendlichen (Wohngruppe 7). dazu: -zügigkeit, die; -. dazu: -zügigkeitsver- kehr, der (DDR Bankw.): Verfafirensweise. naih der Einzahlungenauf Sparbücher u. Rückzahlungen bei allen Kreditinstituten u. Postämtern vorgenommen werden können. Freie, der u. die; -n, -n <Dekl. t Abgeordnete) [mhd. vriel (hist.): Person aus dem Stand derer, die volle Rechtsfähigkeit u. politische Rechte besaßen; vgl. frei (1 a). freien [frajan] <sw. V.; hat) [mniederd. vrien. vrigen. md. vrien, entw. <asächs. friehön = lieben od. zu asächs. fri = Frau. Weibl (veraltet): l.a) heiraten, mit jmdm. 896
fremd-, Fremd - eine EJie schließen: er dachte nicht daran, sie zu f.; Mir war. als müsse ich ... Professor Kuckucks reizende Tochter f. und als ihr Gatte in Lissabon bleiben (Th. Mann, Krull 359); b) heiraten, die Ehe eingehen: er war zu jung, um zu f.;Spr jung gefreit, [hat] nie gereut. 2. für einen andern einer weihlichen Person einen Heiratsantrag machen, um sie werben, beim Vater um ihre Hand bitten: er freite lange um sie; <Abl.:> Freier, der; -s, - [mniederd., mhd. (md.) vrierl: a) (veraltend) jmd.. der (für sich od. für einen andern) um ein Mädchen freit: Bewerber: ein Bild, wie es uns die „Odyssee" von der Heimkehr des Listenreichen entwirft, vom Gelage der F. und vom Blutbad im großen Saal (Ceram, Götter 73); b) (verhüll.) Kunde einer Dirne od. eines Strichjungen: leichte Damen und ihre F. (MM 28. 2. 74); jeder Strichjunge weiß, daß sein F. das weiß (Spiegel 7. 1976. 105). frejerdings (veraltend): aus freien Stücken, freiwillig. Freierplatz, der; -es, -platze (Schweiz.): Platz, Stelle innerhalb der Stadt, wo Dirnen od. Striclijungen auf Kundschaft war- ten: Frejersfüße <P1.) in der Wendung auf -n gehen (scherzh.. nur von andern gesagt; eine Ehefrau suchen: bald heiraten wollen): dein Bruder sieht neuerdings so fein aus. der geht wohl auf -n; Fixiersmann, der; -[eis. ...leute: svw. T Freier. Freiheit, die; -. -en [mhd. vriheit. auch = privilegierter Bezirk, gefreiter Ort, ahd. friheit = freier Sinn; verliehenes Vorrecht, zu tfreil: 1. <o. Pl.> Zustand, in dem der Betreffende von bestimmten persönlichen od. gesellschaftlichen als Zwang od. Last empfundenen Bindungen od. Verpflichtungen frei ist u. sich in seinen Entscheidungen o. ä. nicht mehr eingeschränkt fühlt; Unabhängigkeit. Ungebunäenheit: die persönliche, politische F.; die F. des Geistes, der Presse; die F. (freie, allgemeine Zugänglichkeit) der Meere; zur akademischen F. gehört die F. von Forschung und Lehre; seine F. bewahren, erhalten, genießen, verlieren; sich seine [innerel F. erkämpfen; sich für die F. einsetzen; du kannst dich in voller F. entscheiden; F., Gleichheit, Brüderlichkeit (aus der Franz. Revolution stammende Losung für die politischen Grundforderungen); * F. von (das Freisein von): F. von Not und Furcht; F. von Hemmungen; F. vom Schematismus der Bürokratie. 2. <o. Pl.> Möglichkeit, sich frei u. ungehindert zu bewegen; das Nicht- mehr- gefangen-Sein: einem Gefangenen, einem Tier die F. schenken, [wiedergeben; (geh..) jmdm. die F. rauben, jmdn. seiner F. berauben; (geh.:) der Täter hat seine F. verwirkt; er muß sich erst an die F. gewöhnen; ein Tier in der F. beobachten; der Verhaftete ist wieder in F.: durch die Explosion wurden giftige Gase in F. gesetzt (strömten ... aus). 3. einzelnes Grund recht; bestimmtes Vor;recht, das jmdm. zusteht od. das er sich nimmt: besondere -en genießen; das ist dichterische F. (Gestaltung nach dem Recht des Dichters, von den Tatsachen u. der historischen Genauigkeit abzuweichen): die Mode erlaubt heute viele -en (Abweichungen von der Norm); *slch <Dativ> die F. nehmen, etw. zu tun (sich etw. erlauben, das Recht zu etw. nehmen); <Abl.:> freiheitlich <Adj.>: nach Freiheit strebend, von der Freiheit bestimmt: eine -e Gesinnung; die Verfassung ist f.; dieser Staat wird sehr f. regiert; freiheitliebend (Schweiz.): svw. T freiheitsliebend. ftfjheits-, Frejheits-: -apostel, der (spött.): jmd.. der bei jeder Gelegenheit um seine Freiheit besorgt ist u. ständig von Freiheit redet; ^bedürfhis, das; -begriff, der: Vorstellung von Freiheit: die -e sind in Ost und West sehr verschieden; -beraubuns. die (jur.): widerrechtlicher Entzug der persönlichen Bewegungsfreiheit (durch Einsperren. Verschleppen o.a.); -beschränkung, die; -bestrebung, die (meist PL); abrief, der: svw. t Freibrief (2); -dichter, der: Dichter aus der Zeit der Freiheitskriege (b); Mining, der <o. Pl.>: Sehnsucht. Streben nach Freiheit: ein unbändiger F.; Miressur, die: (im Zirkus) Dressur, bes. mit Pferden, ohne Reiter u. ohne Longe; Mlurst, der (geh.): heftiger Freiheitsdrang; Entziehung,die <o. PI.) (Jur.): rechtmäßige Unterbringung einer Person für begrenzte Zeit in einem Gefängnis. Haftraum, einer Kranken-. Heilanstalt o.a.; ^entzug, der: Entzug der Freiheit nach Gerichtsurteil: jmdn. zu drei Jahren F. verurteilen; -feindlich <Adj.): -e Erlasse. Gesetze; ^gedanke, der: vgl. ^idee; -gedieht, das; -gefährdend <Adj.; nicht adv.>: eine Gefahr für die Freiheit darstellend: -e Anordnungen, Bestimmungen; -geftthl,das; -grad. der (Physik): die Bewegungsmöglichkeit eines Körpers im dreidimensionalen Raum; -held, der; ^idee, die: / Ideall Vorstellung vom Prinzip der Freiheit; ^kampf. der: Kampf um die Freiheit /eines Volkes/; -kämpfer, der; -krieg, der: a) Krieg für die Freiheit (1 a); b) <PL> (hist.) die Kämpfe von 1813-15. die Europa von der Herrschaft Napoleons befreiten: -liebe, die <o. PI.); -liebend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): sich für die Freiheit einsetzend: -e Völker; -räum, der: geistiger Bereich, der die Grundrechte der Freiheit umfaßt: der Staat soll den F. seiner Bürger so wenig wie möglich einengen; ^recht, das (meist PI.): jedes im Sinne des Freiheitsgedankens dem einzelnen u. den Völkern zustehende Recht: die -e verteidigen; -Sehnsucht, die; -sinn, der <o. PL): freiheitliche Gesinnung; -strafe, die (jur.): Strafe des Freiheitsentzugs: hohe -n wurden beantragt; -streben, das; -wille, der <o. PL); -wünsch, der <o. PL). Freiin [Tr^jin], die; -, -nen: 1. <o. PI.) Adelstitel für die unverheiratete Tochter eines Freiherrn (Anrede: Baroneß). 2. unverheiratete Tochter eines Freiherrn; freilich <Adv.) [mhd. vriliche = ungehindert, unbekümmert, dann = unverdeckt. offenkundig]: I. jedoch, hingegen, allerdings (einschränkend, einräumend): sie arbeitet schnell, f. nicht sehr gründlich; man muß f. bedenken, daß ... 2. (bes. südd.Uö, natürlich, selbstverständlich, gewiß doch (als bekräftigende Antwort. Zustimmung): Kommst du mit?- Ual f.; Kann ich mich darauf verlassen?-Freilich! Frdtag, der; -[eis, -e [mhd. vrltac. ahd. fria-, frijedag, zum Namen der mit der röm. Liebesgöttin Venus gleichgesetzten Göttin Frija, der Gemahlin Wodans (ahd. FriUJa, eigtl. = die Geliebte. T frei); LÜ von lat. Veneris dies = Tag der Venus]: füiifter Tag der mit Montag beginnenden Woche: ein schwarzer (unglücklicher, durch geschäftlichen Mißerfolg gekennzeichneter) F. (nach Freitag, dem 24. 9. 1869. als durch spekulative Manipulationen amerikanischer Finanzmänner zahlreiche Bankkunden ruiniert wurden); ♦der Stille F. (Karfreitag); vgl. Dienstag; Freitag-, freitä- gtg. freitäglich, freitags vgl. Dienstag- usw. Freite ['fiqjtol, die; - [mhd. (md.) vriät(e). zu tfreienl (veraltet): Brautschau, meist in der Wendung auf die F. gehen (landsch.; [meist von andern gesagt] sich eine Frau suchen): er ist alt genug, er sollte endlich auf die F. gehen; Frejung, die; -, -en (selten): das Freien. Heiraten: die Einheirat durch F. der Tochter (Mantel. Wald 114). fremd [fremtl <Adj.; -er. -este) [mhd. vrem(e)de, ahd. fremi- di. urspr. = entfernt, dann = unbekannt, nicht vertraut): 1. <nur attr.) nicht dem eigenen Land od. Volk angehörend; von atulerer Herkunft: ein -es Volk; -e Länder, Sitten; -e Sprachen lernen; -e Arbeitskräfte ins Land holen. 2. einem anderen gehörend; einen anderen, nicht die eigene Person, den eigenen Besitz betreffend: -es Eigentum; man soll sich nicht in -e Angelegenheiten mischen; das ist nicht für -e Ohren bestimmt; etw. ohne -e Hilfe schaffen; ein Buch unter -em Namen (einem Decknamen) herausgeben. 3.a) unbekannt, nicht vertraut: -e Menschen; in -er Umgebung leben müssen; diese Sache ist, bleibt mir f.; Verstellung ist ihr f. (sie kann sich nicht verstellen); warum tust du so f. (bist du so zurückhaltest)?; ich fühle mich hier f. (kann mich hier nicht einleben); ich bin f. hier (kenne mich hier nicht aus, weiß hier nicht Bescheid); sie sind einander f. geworden (verstehen sich nicht mehr); b) ungewohnt; nicht zu der Vorstellung, die man von jmdm., etw. hat, passend; anders geartet: das ist ein -er Zug an ihm; mit seinem Bart sieht er ganz f. aus. frpnd-, Fr^md-: -arbeiter, der (veraltend): ausländischer Arbeiter; Gastarbeiter: als Kellner arbeiten spanische F. (Spiegel 29, 1966, 72); Noch nicht ein Jahr war vergangen seit dem Ende des Krieges, seit der Befreiung der F. (Mo- star. Unschuldig 153); --artig <Adj.): ungewöhnlich; fremd wirkend: ein -es Aussehen; ein f. gemustertes Kleid; diese Musik klingt f.. dazu: -artigkeit, die; -; -besitz, der (jur.): Besitz, den jmd. für sich nutzen kann, ohne Eigentümer zu sein (z.B. Mietwohnung; Ggs.: Eigenbesitz); -bestäu- bung, die (Bot.): Bestäubung der Narbe einer Blüte mit dem Blütenstaub einer andern Blüte derselben Art; ^bestim- mung, die (Politik. Wirtsch.. Soziol.): das Bestimmtsein durch andere, von denen der Betreffende abhängig ist: Ablösung der F. durch Selbstbestimmung und Selbstorganisation der abhängig Beschäftigten (Stamokap 95); ^einwirkung, die <o. PI.) (Verkehrsw.): unbekannt bleibender störender Einfluß von außen, der auf jmds. Fahrweise 57 GDW 897
Fremde einwirkt (meist verneint): er geriet ohne F. mit seinem Motorrad ins Schleudern und stürzte; ^erresung, die (Technik): Erzeugung des für den Betrieb eines Elektromotors nötigen Magnetfeldes durch eine fremde, unabhängig arbeitende Stromquelle; -finanziening, die (Finanzw.): Kapitalbeschaffung durch Beteiligung Dritter (Ggs.: Eigenfinanzierung); -gehen <unr. V.; ist) (ugs.): außereheliche Beziehungen haben; dem Ehepartner untreu sein; Ich habe Krampfadern, ... zwei Kinder, die langsam verkommen, und eine Frau, die fremdgeht - aber ich bin Soldat (Kirst. 08/15. 418); -genutzt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): (von Wohnräumen) vom Eigentümer nicht selbst benutzt; vermietet (Ggs.: eigengenutzt); ^Herrschaft, die <PI. selten) (Politik): Beherrschung eines Volkes. Staates od. eines seiner Teilgebiete durch eine fremde Macht; -kapital, das (Wirtsch.: Ggs.: Eigenkapital): 1. Kapital eines Unternehmens, das ihm von außen (durch Anleihen, langfristige Darlehen o. ä.) zur Verfügung gestellt wird. 2. ausfretnden Mitteln aufgebrachtes Kapital zur Finanzierung einer Sache; ^kör- per. der: 1. (Med., Biol.) etw.. was von außen in einen Körper. Organismus eingedrungen ist: einen F. im Auge haben; Perlen bilden sich in der Muschel, um einen eingedrungenen F. abzukapseln. 2. nicht zur Umgebung passende Person od. Sache: dieser Betonbau ist ein F. im altertümlichen Straßenbild; in der neuen Umgebung fühle ich mich als F.; -ländisch [-lendij] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): aus einem fremden Land stammend; ausländisch: -e Pflanzen; er sieht sehr f. aus; -mittel <P1.) (Finanzw.): fremde Geldmittel (Ggs.: Eigenmittel); -reflex, der: Reflex, bei dem die den Reiz aufnehmenden u. eine Reaktion auslösenden Strukturen in verschiedenen Organen liegen (Ggs.: Eigenreflex); -spräche, die: fremde Sprache, die man sich nur durch bewußtes Lernen aneignet (Ggs.: Muttersprache): mehrere -n beherrschen, dazu: -Sprachenkorrespondent, der. -spra- chenkorrespondentin, die: kaufmännische r Angestellte r mit der Befähigung, selbständig Korrespondenzen in einer od. mehreren Fremdsprachen zu erledigen (Berufsbez.). -sprachensatz, der (Druckw.): fremdsprachiger Schriftsatz. -Sprachenunterricht, der. -sprachig <Adj.; o. Steig.): a) (nicht adv.) eine fremde Sprache sprechend: -e Bevölkerungsteile; b) in einer fremden Sprache geschrieben: -e Literatur; c) in einer frenuien Sprache gehalten : -er Unterricht; -sprachlich <Adj.; o. Steig.; nur attr): a) zu einer Fremdsprache gehörend, daraus kommend: -e Wörter im Deutschen; b) auf eine Fremdsprache bezüglich, über eine Fremdsprache: -er Unterricht mit Hilfe des Sprachlabors; -stimmig <Adj.: o. Steig.; nicht adv): von fremden (einem andern Volk zugehörigen) Vorfahren abstammend, dazu: -stiimmigkeit, die: fremde Abkunft; -Stoff, der <meist PI.) (Med.): fremde, als Gift wirkende Substanz; Allergen; -verschulden, das: Anhaltspunkte für ein F. am Tod des Unbekannten liegen nicht vor; -Währung, die (Finanzw.): ausländische Wälirung; -wort, das <PI. -Wörter) [vermutlich gepr. von dem Philosophen u. Puristen K. C. F. Krause (1781-1832) u. durch Jean Paul im Hesperus (1819) verbreitet]: aus einer fremden Sprache übernommenes (u. in Aussprache od. Sclireibweise od. Flexion noch nicht voll der eigenen Sprache angeglichenes) Wort: „interessant" ist ein F.; viele Fremdwörter gebrauchen; *[fiir imdn.] ein F. sein (ein bestimmtes positives Gefüllt o.a. nicht kennen, von etw. nicht berührt werden, sich nicht darum bemüfien od. kümmern, als geistige oder seelische Haltung jmdm. fremd sein): Toleranz, die in unserem geliebten Vaterlande ein F. ist (Remarque. Obelisk 155); Blutrache ist bei uns ein F.; Arbeit ist für ihn ein F., dazu: -Wörterbuch, das: Wörterbuch, das die gebräuchlichen Fremdwörter der eigenen Sprache erklärt, ^wortfrei <Adj.; o. Steig.): fast olme Fremdwörter: er bemüht sich, möglichst f. zu schreiben, -wortreich <Adj.): mit vielen Frenutwörtern. 'Fremde f fremdal, der u. die; -n, -n <DekI. T Abgeordnete) [mhd. vremdel: a) Person, die aus einer anderen Gegend stammt, nicht in dem bestimmten Ort od. Land zu Hause ist: ein -r hat es hier schwer, heimisch zu werden; b) Unbekannte rj: ein -r steht an der Tür; fremde [-1. die; - [mhd. vrem(e)de] (geh.): Land fern der Heimat; / weit entferntes Ausland: Emigranten, verschlagen in fremdeste F. (Remarque, Triomphe 62); fremdeln ['fremdln! <sw. V.; hat): vor Frenuien scheu, ängstlich sein: das Kind fremdelt; fremden [Tremdn] <sw. V.; hat) (Schweiz, mundartl.): fremdeln: das Kind fremdet immer noch. Fremden-: -bett, das: *)für einen Hotelgast o. ä. bereitstehendes Bett; Hotelbett: in dem Ferienort gibt es 300 -en; b) für einen privaten Gast bereitstehendes Bett; -buch, das: Buch in einem Hotel, in das laufend die Personalien der Übernachtenden eingetragen werden; -freouenz, die (Schweiz.): Zahl der Fremden; Besucherzahl; -fttirer, der: jmd.9 der gegen Bezahlung fremden Besuchern die Sehenswürdigkeiten eines Ortes. Gebäudes o.a. zeigt u. erklärt; -fuhrerin, die: w. Form zu t -führen -heim, das: kleinerer Betrieb von privaterem Charakter zur vorübergehenden Beherbergung von Gästen; -Industrie, die: Gewerbe, das dem Tourismus dient; -legion, die <o. PI.): aus fremden, nicht französischen Berufssoldaten gebildete Truppe in Frattk- reich. dazu: -legionär, der; -liste, die: Verzeichnis der in einem Ort od. einem bestimmten Hotel übernachtenden Personen; -paß, der: . nur für begrenzte Zeit gültiger Paß. der einem Fremden (meist Staatenlosen) in dem Land ausgestellt wird, in dem er seinen neuen Wohnsitz hat: er hat als Flüchtling einen F. beantragt; -pension, die: svw. t Pension (2); -polizei, die <o. PL): für Ausländer zuständiges Dezernat einer Polizeibehörde; -recht, das: svw. t Auslän- derrecht; -Sitzung, die: öffentliche Karnevalssitzung; -verkehr, der: Reisen u. Aufenthalt Ortsfremder zu Erholungs-. Heil- od. Bildungszwecken; , Urlaubs }reiseverkehr; Tourismus: für den F. werben; dieses Dorf lebt vom F.. dazu: -Verkehrsgebiet, das: Gebiet. Landschaft mit sehr starkem Fremdenverkehr, -verkehrsverein, der: vgl. Verkehrsverein; -zimmer, das: a) Hotel-. Gasthauszimmer; b) Zimmer für private Gäste in einer Wohnung. Fremdheit,die; -, -en <PI. selten): das Fremdsein. Unvertraut- heit: es gab zwischen ihnen keine F. [mehr]; F. gegenüber einem Menschen, in einer Umgebung empfinden; daß einem alle -en wieder einfielen, mit denen man selbst ... zu tun gehabt (Chr. Wolf. Nachdenken 29); Fremdling, der; -s, -e [mhd. vrcmdelincl (veraltend, meist dichter.): Fremder, der sich auch innerlich fremd fühlt od. seiner Umgebung besonders fremd vorkommt: er blieb immer ein F. im Kreise der andern; Tiere erkennen einen F. in ihrem Revier sofort; Frandtümelei [...tyma'l^j], die; - (abwertend): übertriebenes Nachahmen alles Frenuien. frenetisch [fre'ne:tij] <Adj.) [aus der Fügung „frenetischer Bei fair* für frz. applaudissements frenetiques; urspr. als med. Fachwort = wahnsinnig, toll < lat. phreneticus < griech. phrenetikös. zu: phrcn = Zwerchfell (als Sitz der Seele) bzw. phrenTtis = Gemütskrankheit, Wahnsinn] (bildungsspr.): stürmisch, rasend, leidenschaftlich: -er Beifall; Aus der Spielfreude war eine Spiellust geworden .... eine -e Wut (St. Zweig. Schachnovelle 72); der Sänger wurde f. gefeiert. Frenuhm [Tre:nulum]. das; -s. ...la [Vkl. zu lat. frenum = Zaum, Zügel, Band] (Anat.): 1. kleines Bändchen, kleine Haut- bzw. Schleimhautfalte. 2. Hautfalte, die die Eichel des männlichen Gliedes mit der Vorhaut verbindet; Vorhaut- bändchen. Freon© [freo.n], das; -s [amerik. Kunstwort zu engl, to freeze = gefrieren machen]: halogenierter Kohlenwasserstoff, der als Kältemittel u. als Treibgas Verwendung findet. frequent [fre'kvent] <Adj.; -er, -este) [lat. frequens (Gen.: frequentis) = häufig, zahlreich]: 1. (veraltend) häufig, zahlreich: durchschaut man die Seele eines Dichters kraft der -esten Worte in seinem Werk (Deschner, Talente 73). 2. (Med.) beschleunigt: der Puls ist sehr f.; Frequenta © [...ta], das; -[s]: keramischer Isolierstoff der Hochfrequenztechnik; Frequentant [...'tant], der; -en, -en [lat. frequentäns (Gen.: frequentantis), 1. Part, von: frequentäre. t frequentieren] (veraltet): regelmäßiger Besucher; Frequentation [...ta't$io:n].die; -. -en [lat. frequentätio = Häufung] (veraltet): häufiges Besuchen; Frequentativ [...ta'ti:fl. das -s, ...ive [...i:va], Frequentativian [...ta'ti:vum], das; -s, ...iva [aus lat. verbum frequentätiviim]: svw. t Iterativ; frequentieren [frekvEn'thren] <sw. V.; hat) [lat. frequentäre] (geh.): häufig besuchen; häufig (an einem bestimmten Ort) verkehren; im Gebrauch bevorzugen: sie frequentierten die kleine Weinstube am Markt; eine stark frequentierte (von vielen benutzte) Verkehrsverbindung; Frequenz [fre'kventß], die; -, -en [lat. frequentia = zahlreiches Vorhandensein, Häufigkeit]: 1. Höhe der Besucherzalii Zustrom; Verkehrsdichte: die F. des Elternabends war gut; eine Schulklasse mit niedriger F.; eine Straßenkreuzung mit starker F. 2.a) (Physik) Schwingungszahl von Wellen (pro Sekunde): das Rund- 898
frettieren funkgerät auf die F. eines Senders einstellen; stoßen sie (= die Fledermäuse) höhere Ortungsrufe aus, deren F. von 30000 bis 80000 Schwingungen in der Sekunde für das menschliche Ohr unhörbar ist (Menzel, Herren 57); b) (Med.) Zahl der Puls- od. Herzschläge (pro Minute). frequenz-, Frequenz-: Minderung, die (Physik): Änderung der Schwingungszahl: -band, das <P1. -bänder) (Nachrich- tent.): abgegrenzter schmaler Frequenzbereich: -bereich, der (Nachrichtent.): Gruppe von /elektromagnetischen/ Schwingungen mit ähnlichen Eigenschaften: allste, die (Schweiz.): Anwesenheitsliste: Mnesser.der (Physik): Gerät, mit dem Schwingungszahlen gemessen werden, dazu: Mnes- sung. die (Physik); -modutotion, die (Nachrichtent.): Frequenzänderung der Trägerwelle (um Störungen beim Empfang verschiedener Inhalte wie Sprache, Musik möglichst zu vermeiden), dazu: -modulator, der (Nachrichtent.): Gerät zur Frequenzmodulation, ^moduliert <AdJ.; o. Steig.) (Nachrichtent.): in bezug auf die Frequenz gesteuert: Magnetbandgeräte ... speichern die Meßwerte direkt oder f. (Elektronik 11.1971. A 52); -wekhe, die (Nachrichtent.): elektronisches Schaltungselement zum Aussondern od. Zusammenschalten einzelner Frequenzbereiche. Freske [Treska], die; -, -n [frz. fresque] (selten): svw. f 'Fresko; 'Fresko [Tresko], das; -s, ...ken [gek. aus: Freskogemälde < ital. pittura a fresco, Ta fresco] (Kunstwiss.): auf frischem, noch feuchtem Verputz ausgeführte Malerei: das F. an der Decke zeigt eine biblische Szene; an der Außenwand wurden gotische Fresken freigelegt; 2Fresko [-1, der; -s [Phantasiebez. nach 'Fresko]: poröses, rauhes Kammgarngewebe in Leinwandbindung; Fr^skogemälde, das; -s. -; Freskomalerei, die: -. -en: Malerei auf feuchtem Putz (Ggs.: Seccomalerei). freß-t FreB- f fres-1: -barren, der (südd., österr.): svw. t Barren; ^beutel« der: a) Brotbeutel; b) Futterbeutel für ein Pferd: ^gelage, das; ^gier, die: Begierde zu fressen; Gefräßigkeit (derb auch von Menschen), dazu: -gierig <Adj.>: gefräßig, unersättlich; -korb, der (ugs.): a) auf einen Ausflug mitgenommener Korb mit Verpflegung; b) Geschenkkorb mit besonderen Delikatessen u. alkoholischen Getränken: der millionste Besucher erhielt einen F.; -lust, die <o. Pl.>: vgl. ^gier, dazu: -lustig <AdJ.>; -napf, der: kleines Gefäß, in dem Haustieren (bes. Hunden, Katzen, zahmen Vögeln) das Futter hingestellt wird: M»ket. das (ugs.): Paket mit Lebensmitteln, mit dem man jmdm. etw. Gutes zukommen lassen will: ^phtz. der: Ort, an den Tiere zum Fressen zu kommen pflegen: auch Raubtiere haben ihre bestimmten Freßplätze; -sack, der: a) (veraltet) /Reise/- sack mit Verpflegung, bes. für Soldaten; b) (derb) jtnd., der viel ißt: gefräßiger Mensch: Hast gegessen jetzt, alter F.. ist genug! (Fussenegger. Zeit 421); -schale, die: svw. t^napf; -sucht, die <o. PI.): krankhafte Sucht zu fressen, dazu: -süchtig <Adj.>; -trog, der: großes Futtergefäß (z. B. für Schweine); ^welle. die (salopp): sich /nach einer Zeit der Entbehrung! in der Allgemeinheit für kürzere Zeit ausbreitende Sucht nach gutem u. reichlichem Essen: Dann, als wir schon wieder ganz arriviert waren und obenauf, kam die F. (Simmel. Stoff 224); -Werkzeuge <PL> (Zool.): die der Naixrungsaufnahme dienenden Organe (bes. bei Insekten): -zangen <P1.> (Zool.): besonders ausgebildete Zangen der Insekten, die der Nahrungsaufnaltme dienen; -Zellen <PL> (Zool., Med.): zur Aufnahme u. Vernichtung von Fremdkörpern (z. B. Bakterien) ausgebildete Zellen im Blut bei Menschen u. Tieren. Fressalien [frE'sa:lpn] <PI.) [zu t fressen, wohl studentisches Wort, in Analogie zu tViktualien geb.] (ugs., oft scherzh.): Lebensmittel, Verpflegung: F. Tür unterwegs zusammenpacken; Fresse [Tresa], die; -, -n (derb): 1. Mund: er hat sich die F. beschmiert; *eine große F. haben/die F. weit aufreißen (prahlen; großsprecherisch tun. aufschneiden): [ach] du meine F.! {nein, so etwas!; Ausruf des Erstaunens); die F. hallen (stillschweigen). 2. Gesicht: Knallrote, nach Rasierwasser riechende F. (Böll, Haus 180); ich kann seine F. nicht mehr sehen: er schlug ihm in die F.; *jmdm. die F. polieren/imdm. eins vor die F. geben (jmdm. heftig ins Gesicht schlagen); fressen [Tresn] <st. V.; hat) [mhd. v(e)re33en. ahd. fre33an, geb. aus dem Präfix ver- u. Tessen, alsourspr. = weg-,aufessen, verzehren]: l.a) (von Tieren) feste Nahrung zu sich nehmen: der Hund fraß gierig; das Reh hat mir aus der Hand gefressen; (derb, meist abwertend von Menschen:) er frißt wie ein Scheunendrescher (ißt sehr viel), er frißt für drei; b) (von Tieren) als Nahrung zu sich nehmen, verbrauchen: Kühe fressen Gras; der Hund fraß gierig das Fleisch; dem Vieh [etwas] zu f. geben; (derb, meist abwertend von Menschen:) die Leute wollen endlich etwas zu f. haben; wer hat meine Schokolade gefressen (weggenommen u. aufgegessen)?: keine Angst, ich will dich nicht f. (ugs. scherzh.; ich tue dir nichts zuleide); sie sah mich an. als wollte sie mich f. (sah mich böse an); R wie's kommt, [so] wird's gefressen (man muß die Dinge nehmen, wie sie sind); Ü Kilometer f. (abwertend; in schneller Fahrt viele Kilometer zurücklegen, ohne einen Blick auf die Landschaft zu werfen)', *etw. in sich f. (Ärger od. Kummer schweigend hinnehmen, aber seelisch um so mehr darunter leiden; nach Psalm 39. 3); etw. gefressen haben (ugs.; etw. geistig in sich aufgenommen, verstanden haben, so daß man es nun weiß od. kann); jmdn., etw. gefressen haben (ugs.; jmdn., etw. absolut nicht leiden können, hassen: jmd.. etw. ist gleichsam eine Nahrung, die man aufgenommen hat. aber nicht verdauen kann); jmdn. »im Fressen gern haben (ugs.; unaussprechlich lieben); zun Fressen sein/aussehen (ugs.; /von Mädchen od. Kleinkindern besonders hübsch, niedlich sein, aussehen); c) durch Nahrungsaufnaltme in einen bestimmten Zustand bringen: der Hund hat den Napf leer gefressen; (derb:) ihr werdet mich noch arm f.; das Tier hat sich satt gefressen; (derb:) da kannst du dich voll, krank, dick [und rund] f.; d) durch Fressen erzeugen: die Motten haben Löcher in den Pullover gefressen; Ü (ugs.:) der Urlaub hat ein großes Loch in die Kasse gefressen. 2. a) verbrauchen, verschlingen [um dadurch eine Leistung zu erzielen/: der Motor frißt viel Benzin; diese Anschaffungen fressen Geld; der Neubau frißt all seine Freizeit; die Arbeit frißt ihn ganz und gar; b) (geh.) zerstörend durchdringen, aufzehren: die Flammen fressen das Gras; die Sonne frißt den Schnee; der Wald wird von der Stadt gefressen (verdrängt); c) zerstörend an etw. arbeiten, um sich greifen: Rost frißt am Metall; der Lärm frißt an den Nerven; ein fressendes (sich ausbreitendes) Geschwür; d) <f. + sich) kontinuierlich nagend u. zerstörend in etw. hinein-, durch etw. hindurchdringen: die Motten fressen sich in die Wolle; Ü der Rost frißt sich weiter; die Säge frißt sich durch das Holz; ich habe mich mühsam durch das dicke Buch gefressen (habe es ganz gelesen): Fressen, das; -s: Futter: der Katze ihr F. geben; (derb abwertend von Menschen:) das F. in der Kneipe ist mies; der soll sein F. selbst bezahlen; Erst kommt das F., dann kommt die Moral (Brecht, Dreigroschenoper, 2. Akt); *ein gefundenes F. für imdn. sein (ugs.; jmdm. sehr willkommen sein, weil die Sache den Wünschen des Betreffenden entgegenkommt u. er sie für sich ausnutzen kann; das Futter ist gefunden worden, braucht also nur noch gefressen zu werden); sich ein F. aus etw. machen (ugs.; etw.. was andere ärgert, mit Vergnügen tun); Fresser, der; -s. -: a) Tier, das in bestimmter Weise feste Nahrung zu sich nimmt: ein schneller F.; dieses Tier ist ein geduldiger F. (frißt alles, was man ihm vorsetzt); b) (derb, oft abwertend) Mensch, der viel ißt od. dessen Ernährung andere Geld kostet: ein großer, unnützer F.; sie hat viele F. (Kinder) großzuziehen; Fresserei [fresa'r^j], die; -, -en (derb abwertend): a) allzu ausgedehntes u. üppiges Essen. Gelage: das war eine große F.; b) <o. Pl.> unmanierliche Art des Essens: deine F. kann ich nicht mehr mit ansehen! Frett [frei], das; -[e]s, -e, Frettchen, das; -s, -[1: niederl. fret, frz., mniederl. füret < vlat. *fürittus = Räuberchen od. lat. furo = Räuber]: Vertreter einer haihzalimen Art des Iltis, die zum Kaninchenfang verwendet wird. fretten [Tretn], sich <sw. V.; hat) [mhd. vret(t)en, eigtl. = wund reiben,ahd. fratön] (südd.,österr. ugs.): l.sich wund reiben, scheuern: sich die Zehe f. 2. sich mühsam durchbringen: sich sehr abmüfien mit etw.: Da hat dieses Kind einen reichen Großvater gehabt, ... und es hat sich f. müssen, und muß es heute noch (Doderer, Dämonen 1067); woanders haben sie schon ganz andere Maschinen, und wir müssen uns immer noch mi t dem alten Pofel f. (Fussenegger. Zeit 180); <Abl.:> Fretter [Trete], der; -s, - (südd., österr. ugs.): a) jmd., der sich nur mühsam durchbringt: b) geiziger Mensch; Fretterei [freto'r^j], die; -, -en (österr. ugs.): a) hartes, mühseliges Leben: b) mühevolle Arbeit, die kein Ende nehmen will. frettieren [fre'tl:ren] <sw. V.; hat) [zu t Frett] (Jägerspr.): mit dem Frett/chen] Kaninchen jagen. 57' 899
freud-, Freud- fraid-. Freud- (mit freude-, Freude- u. freuden-. Freudenwechselnd): ^los <Adj.; -er, -este>: ohne Freude, traurig; öde: ein -es Dasein; eine f. wirkende Umgebung, dazu: -toigkeit, die; -: die F. ihres Lebens; ^voll <Adj.>: voller Freude, beglückend: Erinnerungen an eine -e Vergangenheit. Freude [TrgyddJ. die; -, -n [mhd. vröude, ahd. frewida, frouwida. zu tfroh]: 1, <o. PI.) hochgestimmter Gemütszustand. Gefühl des Aufschwungs, das Froh- und Beglücktsein: eine große, tiefe F.; eine diebische F.; die F. an der Natur, über das Geschenk; es ist eine [rechte, wahre] F.. ihm zuzusehen; das ist keine reine F. (das tut. sieht man nur ungern); es wird mir eine F. sein, Sie zu begleiten (ich werdeSiegerne begleiten); jmdm. mitetw. [eine] F. machen, bereiten (jmdn. mit etw. erfreuen); du machst mir F.! (iron.; du enttäuschst mich sehr): jmdm. die F. verderben, (ugs.:) versalzen; seine helle F. an etw. haben; etw. aus F. an der Sache, (ugs. scherzh.:) aus Spaß an der F. tun; vollfer] F. zustimmen; außer sich vor F. sein; sie möchte vor F. an die Decke springen (ugs.; freut sich unmäßig): zu unserer größten F.; Spr geteilte F. ist doppelte F.; * Freud und Leid (geh.; Glück ü. Unglück des Lebens): in Freud und Leid zusammenhalten; mit -n (gerne, mit Vergnügen): Begleiten Sie mich? - Mit -n! 2. <PI.) etw.. was jmdn, erfreut: die -n des Sommers, der Liebe; die kleinen -n des Alltags genießen; sie lebten herrlich und in -n (es ging ihnen sehr gut), freude-, Froide- (gelegtl. mit freud-, Freud- u. freuden-, Freuden-wechselnd): -bebend <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) (geh.): vor Freude bebend: f. erwartete sie ihn; -bringend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): ein -es Geschenk; -bringer, der: vgl. Freudenbringer; -leer <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): ihr Herz ist f.; -los <Adj.>: vgl. freudlos; -losigkeit, die: vgl. Freudlosigkeit; -Spender, der: vgl. Freudenspender; -strahlend <Adj.; o. Steig.; nicht präd.>: vor Freude strahlend: sie sah mich f.. mit -en Augen an; -tranken <Adj.: o. Steig.) (geh.): trunken vor Freude: sie war f. nach dieser Begegnung; -voll <Adj.>: vgl. freudvoll. freuden-, Freuden- (gelegtl. mit freud-. Freud-, freude-. Freude- wechselnd): -arm <Adj.; nicht adv.): arm an Freude (Ggs.: -reich): ein -es Leben führen; -ausbrach, der: plötzliche, heftige Äußerung von Freude: sie reagierte auf die Nachricht mit einem lauten F.; -becher, der (dichter.): Fülle der Freude, des Glücks: den F. leeren (sein Glück restlos genießen, auskosten); -bekundung, die: die Mitteilung wurde mit lauten -en aufgenommen; -botsdiaft, die: man brachte ihr die F., daß alle gerettet seien; -brineer, der (geh.): die Musik ist ein wahrer F.; -fest, das: ein F. feiern; -feuer. das: zum Zeichen der Freude entzündetes Feuer; -gebrüll. -geheul. -aeschrei. das: lautstarker Ausdruck der Freude; -haus, das: svw. t Bordell: „Einen Pufl?' Ein Bordell. Ein F. Verschiedene Worte für die gleiche Sache" (Kirst, 08/15. 399); -junge, der: Jugendlicher, der sich homosexuell prostituiert; -leer <Adj.>: vgl. freudeleer; -los <Adj.): vgl. freudlos; -mädchen, das [LÜ von frz. Pille de joie] (geh. verhüll.): Prostituierte: Juana ist Packerin, F. nur übers Wochenende (Frisch. Homo 255); -mahl, das (geh.): aus einem freudigen Anlaß verunstaltetes Malil. Festessen; -rausch, der: sich in einem wahren F. befinden; -reich <Adj.; nicht adv.): reich an Freude (Ggs.: -arm): eine -e Zeit erleben; -ruf, der: die Sieger wurden mit -en begrüßt; -Schimmer, der (geh.): schwacher Ausdruck von Freude; -schmaus, der (scherzh.): svw. f-mahl; -schrei, der: sie stieß einen F. aus; -«pender, der: vgl. -bringer; -sprang, der: einen F. machen; -stürm, der: die Ankündigung löste einen F. aus; -tag, der: das ist für uns ein [wahrer] F.; -tanz, der in der Wendung einen [wilden, wahren usw.] F. [wilde, wahre usw.] Freudentänze auffuhren/vollführen (ugs.; vor Freude hüpfen u. springen; Ü sich unbändig freuen): die Kinder vollführten wilde Freudentänze um das neue Auto herum; -taumel, der: in einen F. verfallen; -träne, die (meist PI.): -n weinen, vergießen. Freudianer [fr^ydia:nBl, der; -s, -: Atihänger. Verfechter der Lehre des österreichischen Psychiaters Sigmund Freud; freudignisch <Adj.; o. Steig.): der lj>hre Freuds entsprechend, sie betreffet, auf ihr beruJiend: die -e Terminologie; Seine spätere Entwicklung ist also. f. gesehen, ein klarer Fall (Welt 18. 11. 61. Geist. Welt 2); Freudianismus [frsydia'nismos], der; -: die Lehre Sigmund Freuds. freudig [fr^yd«;] <Adj.): l.a) von Freude erfüllt, bestimmt; froh: ein -es Gefühl; jmdn. f. begrüßen; f. erregt, überrascht sein; b) Freude bereitend, erfreulich: eine -e Nachricht, Überraschung; ein -es Ereignis (verhüll.; die Geburt eines Kindes): zum -en Ereignis gratulieren. 2. (als Suffixoid) a) Freude an etw. zeigend, habend: berg-, farbfreudig; Das monotone Getriller der Zaunammer ... genauso ungeniert lebhaA und stimmfreudig wie diese (Kosmos 3, 1965, 122); studieren Sie die Inserate von diesem camping- und caravanfreudigen Frühjahrsheft (Auto 7, 1965, 43); b) gem. schnell bereit, etw. zu tun: import-, reaktions-, reise-, schei- dungs-, schieß-, start-, trinkfreudig; Wer seinen Autoschlüssel im Küchenschrank ... läßt, so daß schwarzfahrtfreudige Familienmitglieder sich seiner bedienen können ... (MM 18.7. 68. 17); <Abl.:) Freudigkeit, die; -; freuen [Tr^yan] <sw. V.; hat) [mhd. vröuwen, ahd. frewan, eigtl. = froh machen, zu t froh]: 1. <f. + sich) Freude etnpfinden. voller Freude und Fröhlichkeit über etw. sein: sich aufrichtig f.; sie kann sich f. wie ein Kind (sich sehr freuen); da hast du dich zu früh gefreut; „Es geht ihm prächtig", freute sie sich (erwiderte sie voller Freude); (geh.:) ich freue mich deines Glücks; sich seines Lebens f. (sein Lehen genießen); sich an [den] Blumen f. (seine Freidde daran haben); wir freuen uns auf unseren Gast, auf den Ausflug (erwarten ihn freudig); ich freue mich schon darauf, dich wiederzusehen; ich freue mich für dich, daß ... (gönne es dir sehr, daß ...); sich mit jmdm. f.; sich über seinen Erfolg f.; ich freue mich [darüber], daß ich in der ersten Mannschaft spielen kann; wir freuen uns, Ihnen helfen zu können; Zu dem neuen Kleid (landsch.; über Ihr neues Kleid) freue ich mich ja sehr und gratuliere (Benn. Traum 178). 2. erfreuen, jmdm. Freidde bereiten; jmdn. mit Freude u. Getmgtuung erfüllen: das freut mich [aufrichtig]; es freut mich, daß du mitkommst; (ugs. iron.:) das freut einen denn ja auch! freund [Troynt] Cindekl. Adj.; o. Steig.; nur präd.) [mhd. vriunt. ahd. friunt, TFreund] (geh.. veraltet): freund- schaft lieh gesinnt, zugeneigt: jmdm. f. sein, werden, bleiben; Freund [-], der; -[e]s, -e [mhd. vriunt. ahd. friunt. eigtl. 1. Part, zu einem (in got. frijön = lieben bezeugten) germ. Verb. Tfrei]: 1. tnännliche Person in bezug auf einen anderen Menschen, dem sie in wechselseitiger Beziehung ' od. der dieser in Zuneigung verbunden ist: ein guter F. von mir; mein väterlicher F.; mein F. Klaus; mein bester F.; wir sind -e; ich bin sein F.; da kommt ja mein F.; (ugs. iron.:) du bist mir ein schöner F.!; er ist mein F. gewesen! (ugs.; die Freundschaft mit ihm ist aus): -e werden; viele -e haben, besitzen; sich jmdn. zum -[e] machen; unter -en sein; was kostet das unter -en (ugs. scherzh.; wenn man aus Entgegenkommen nicht den üblichen [hohen] Preis verlangt)?; Spr -e in der Not gehn hundert/tausend auf ein Lot (in Notzeiten hat man wenige od. keine Freunde); U ein vierbeiniger F. (ein vierbeiniges Haustier, meist Hund); unsere gefiederten -e (die Vögel); *F. Hein (verhüll.; der Tod; bes. durch M. Claudius bekanntgewordene Tabubez.; Hein = niederd. Kurzf. von Heinrich); F. und Feind (jedermann): er war angesehen bei F. und Feind; dicke -e sein (ugs.; eng befreundet sein; bei allem zusammenhalten). 2. Liebhaber. Verehrer: sie hat noch keinen F.; sie ... hatten stets neben den offiziellen und zahlenden -en noch andere Liebesbeziehungen blühen (Hesse. Steppenwolf 156). 3.a) jmd.. der etwas besonders schätzt: ein F. der Dichtkunst, guter Musik; *kein F. von etw. sein (etw. nicht schätzen u. es daher nicht gern tun): ich bin kein F. von vielen Worten; b) jmd.. der erw. besonders unterstützt od. fördert: Verein der -e und Förderer des Stadttheaters; c) Gesinnungsgenosse. Parteifreund: meine politischen -e. 4. <Vkl. T Freundchen) vertrauliche Anrede: wie geht's, alter F.?; ([scherzh.] drohend:) [mein] lieber F. [und Kupferstecher]! freund-, Freund-: -feind, der: jmd.. den man in mancher Hinsicht als Freund u. in anderer Hinsicht als Feind ansieht: er betrachtet seine Kritiker als seine -e; -Feind-Denken, -Feind-Schema, das (Soziol.): schetnatische Klassifizierung von Mitmenschen unter dem alleinigen Gesichtspunkt der Freundschaft od. Feindschaft; -*los <Adj.; o. Steig.) (geh., veraltend): ohne Freunde, einsam: f. lebt er dahin; -nachbarlich <Adj.; o. Steig.): (zwischen Nachbarn, als Nachbarinj) freundschaftlich: die beiden Völker leben in einem -en Verhältnis; jmdm. f. verbunden sein. 900
Frieden Freundchen [Trgynt^n]. das; -s. - <PI. ungebr.): tFreund (4); meist [scherzh.] drohend als Anrede: warte nur, [mein] F.!; ich laß mir von keinem beschissenen Stricher an den Wagen fahren, F. (Rechy [Übers.l, Nacht 31). Freundes-: -dienst, der (geh.): jmdm. einen F. erweisen; -«ruß, der (geh.); -hand, die (geh.): jmdm. nach einem Streit wieder die F. reichen; -kreis, der: einen großen F. haben; er gehört nicht zu unserem F.; Viele von uns hatten wohl ziemlich große -e (Wohngruppe 78); -bind, das (geh.): befreundeter Staat; -paar, das (geh.): zwei Freunde: ein ungleiches F.; -pflicht, die (geh.): Jmdm. gegenüber seine F. erfüllen; -tat, die (geh.): ich habe ihm diese F. nicht vergessen; -treue, die (geh.): echte F. beweisen. Freundin [Tr^yndm], die; -, -nen: 1. weibliche Person in bezug auf einen anderen Menschen, dem sie j in wechselseitiger Beziehung od. der dieser in Zuneigung verbunden ist: sie geht zu ihrer F. 2. weibliche Person, Mädchen in bezug auf eine männliche Person, zu der eine erotische Beziehung besteht; Geliebte: er hat schon eine feste F.; freundlich <Adj.> [mhd. vriuntlich, ahd. friuntllh]: l.a) im Umgang mit anderen aufmerksam und entgegenkommend, liebenswürdig; von einer liebenswürdigen Haltung zeugend: ein -er Empfang; ein -es Gesicht machen; mit -en Grüßen (Briefschluß); sie war immer f. zu mir/(veraltet:) gegen mich; würden Sie so f. sein, mir zu helfen?; bitte recht f.! (Aufforderung des Fotografen); f. lächeln; b) angenehm, ansprechend, heiter stimmend/: -es Wetter; eine -e Gegend; diese Farben sind besonders f. (hell u. ansprechend); die Stimmung an der Börse ist f. (Kaufmannsspr.; günstig): c) wol\twollend% freundschaftlich (Ggs.: feindlich 1 b): eine -e Haltung [gegen jmdn./jmdm. gegenüberl einnehmen; jmdm. f. gesinnt sein; -freundlich <Suflixoid> a) sich dem im Bestimmungswort Genannten gegenüber liebenswürdig verhaltend, ihm wohl gesinnt: regierungsfreundlich; Die SPD-freundliche „Neue Ruhr Zeitung" (Spiegel 30, 1966. 15); ... zeigten sich die ... Hüter der öffentlichen Ordnung ... pressefreundlich (MM 8. 7. 66. 11); b) in seiner Art. Beschaffenheit für das im Bestimmungswort Genannte günstig, ihm entgegenkommend, es begünstigend, ihm angenehm (Ggs.: -feindlich): familien-. Fußgänger-, kinder-, Verbraucher-, mieterfreundlich; körperfreundliche Seife, hautfreundliche Unterwäsche; Dieser Wagen fährt umweltfreundlich: Gasbehälter im Kofferraum (Berl. Morgenpost 3. 4. 74, 7); frajndlicherwgjse <Adv.>: aus Freundlichkeit: er erbot sich f., uns zu helfen; Freundlichkeit, die; -, -en: 1. <o. PI.) a) freundliches da) Wesen, Verhalten; Liebenswürdigkeit, Herzlichkeit: jmdn. mit überströmender F. empfangen; (abgeschwächt:) hätten Siedie F.. mir zu helfen (würden Sie mir bitte helfen) ?; b) freundliche (1 b), angenehme Art: die F. des Wetters; die F. (angenehme Helligkeit) eines Raumes. 2. freundliche (1 a) Handlung: jmdn. um eine F. (Gefälligkeit) bitten; jmdm. -en (kleine Aufmerksamkeiten) erweisen; jmdm. nur -en (freundliche, höfliche Worte) sagen; Frojndschaft, die; -. -en [mhd. vriuntschaft, ahd. friuntscaf; 1 b, c: nach gleichbed. russ. druschba): l.a) auf Zuneigung u. Vertrauen beruhendes Verhältnis (Ggs.: Feindschaft): eine innige F.; die F. zwischen Schülern. Völkern; uns verbindet eine tiefe F.; mit jmdm. F. schließen; jmdm. in Fj verbunden sein; ich sage es dir in aller F. (mit allem Wohlwollen); b) <o. PL) (DDR) Gruß der Freien Deutschen Jugemi: dann hatte sie „F." gerufen, und er hatte automatisch „F." erwidert (Kant. Impressum 1%); c) (DDR) Gesamtheit der Pioniergruppen an einer Schule. Pionierfreundschaft. 2. (selten) Kreis der Personen, mit denen jmd. bekannt od. befreundet ist: das ist seine F. 3. <o. PI.) (landsch.) die Verwandten: die ganze F. nahm an dem Begräbnis teil; <AbI.:> freundschaftlich <Adj.>: cuif Freundschaft (1 a) gegründet: die beiden Länder unterhalten -e Beziehungen; er unterhielt sich f. (wie ein Freund) mit mir. dazu: Framdschaftlichkeit, die; -. Freundschafts-: -bände <P1.) (geh.): freundschaftliche Bindungen: F. knüpfen; -besuch, der (bes. Politik): Besuch zum Zeichen der Freundschaft; -beteuerung, die: -en austauschen; -beweis, der; -bezeigung, die; -bund, der: unser F. soll immer bestehen; ^biindnis, das (bes. Politik): die beiden Staaten schlössen ein F.; -dienst, der: aus Freundschaft geleistete Hilfe. Unterstützung, erwiesener Dienst: jmdm. einen F. erweisen; -fahne, die (DDR): als Zeichen der Freundschaft verliehene Fahne; -Beschenk, das: -e austauschen; -kuß, der; -pakt, der: svw. t -vertrag; -preis, der: aus Freundschaft od. auf Grund guter Beziehungen reduzierter Preis: er hat mir die Uhr zu einem ausgesprochenen F. überlassen; -rat, der (DDR): leitendes Organ einer Freundschaft (1 c), dazu: -ratsvorsitzende, der u. die; -ring, der: Ring zum Zeichen der Freundsclxaft: er schenkte ihr einen F.; -spiel, das (Sport): zwischen zwei Mannsclvaf- ten außerhalb eines Wettbewerbs ausgetragenes, privates Spiel; -treffen, das: svw. f-spiel; -Verhältnis, das: wir haben ein echtes F.; -vertrag, der (Politik): Vertrag über freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen zwei Staaten. frevel [Tre:f]l <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [mhd. vrevel, ahd. fravali = kühn, stolz, verwegen, frechl (dichter., veraltet): verbrecherisch, frevelhaft: eine frevle Tat; mit frevler Schuld (Ceram. Götter 283); Frevel [-1. der; -s, - [mhd. vrevel, ahd. fravalil (geh.. veraltend): Verstoß gegen die göttliche od. menschliche Ordnung, und zwar aus bewußter Mißachtung, aus Auflehnung oder Übermut; Missetat: ein gotteslästerlicher F.; einen F. an der Menschheit begehen; (abgeschwächt:) es wäre ein F.. den schönen Tag zu verschlafen. Frevel-(geh.): -mut,der: verwerfliche, frevelhafte Gesinnung; ^tat, die: schändliche, frevelhafte Tat. Untat: eine entsetzliche F. [an jmdm.l begehen; -wort, das <PI. -worte): frevelhaftes Wort: ein gottloses F. aussprechen. Frevelei [fre:fo'lail. die; -. -en (geh.): das Verüben eines Frevels: er wurde für seine F. gerecht bestraft; frevehaft <Adj.; -er, -este) (geh.): schändlich, verwerflich: ein -es Wort; mit -em Leichtsinn handeln, dazu: Frevelhaftigkeit, die; -; freveln [Tre:fln] <sw. V.; hat) [mhd. vrevelen] (geh.. veraltend): einen Frevel begehen: er hat schwer an ihnen gefrevelt; gegen das Gesetz f.; freventlich [Tre:fntli<;] <Adj.) [mhd. vrevenliche (Adv.)l (veraltend): svw. tfrevelhaft; Frevler [Tre.fte], der; -s, - [mhd. vrevelerl (geh.): jtnd., der einen Frevel begeht od. begangen hat; Missetäter: ein F. gegen Gott; Frevlerin, die; -, -nen: w. Form zu t Frevler; frevlerisch <Adj.): svw. t frevelhaft. friderizianisch [frideri'tsia:nij] <Adj.; o. Steig.) [zu Frideri- cus = latinis. Form von Friedrich]: auf die Zeit König Friedrichs II. von Preußen bezogen, aus ihr stammend, zu ihr gehörend: das -e Preußen. fried-, Fried- [Tri:t-1: -fertig <Adj.>: das friedliche Zusammenleben, die Eintracht liebend u. daher Gewalttätigkeit o.a. im Handeln meidend; verträglich, umgänglich: ein -er Mensch, Charakter; <subst.:> selig sind die Friedfertigen (Matth. 5, 9), dazu: -Wertigkeit, die; -: friedfertige Gesinnung: aus reiner F. hat er nicht widersprochen; -fisch, der: Fisch, der sich vorwiegend von Pflanzen u. Kleintieren ernährt (Ggs.: Raubfisch); -hof, der [mhd. vrithof. ahd. frithof, urspr. = eingehegter Raum, zu ahd. vriten = hegen]: Ort. an dem die Toten bestattet werden: mein Großvater liegt auf dem F. seines Heimatorts [begraben], dazu: -hofsatmosphäre, die. -hofsblume, die: die Hortensie ist eine F., -hofsgärtner, der, -hofsgärtnerei, die. -hofsiodler, der (derb scherzh.): hohler, rasselnder Husten wie der eines Todkranken, -hofskapelle.die: zum Friedhof gehörende Kapelle, in der Trauerfeiern abgehalten werden, -hofsmauer, die: den Friedhof umgebende Mauer, -hofsordnung, die: Ordnung für die Benutzung eines Friedhofs, -hofsruhe, die: die F. stören; Ü zur Zeit der Diktatur herrschte F. (erzwungene, als bedrückend empfundene Ruhe) im Lande, -hofs- schänder. der: jmd., der an den Gräbern eines Friedhofs mutwillig Schäden anrichtet, -hofsstille, die: vgl. -ruhe, -hofstor, das. -hofswärter, der. -hofsweg, der: zwischen den Gräbern eines Friedhofs verlaufender Weg, -hofswesen, das <o. PI.): eine Neuregelung des gesamten -s; -liebend <Adj.): den Frieden liebend: ein -er Mensch; -los <Adj.; o. Steig.): I. (geh.) keinen Frieden (2c) findend, ruhelos: f. irrt er umher. 2. (hist.) geächtet, vogelfrei, dazu: -lostg- keit, die; -; -voll, (auch:) friedevoll <Adj.) (geh.): voll inneren Friedens u. daher gelassen: ihr Gesicht hatte einen -en Ausdruck angenommen. Friede ['fri:ddl. der; -ns, -n: älter, geh. für f Frieden; frieden [fri:dn] <sw. V.; hat): selten für Tbefrieden, einfrieden; Frieden [-], der; -s, - (älter, geh. auch: t Friede) [mhd. vride.ahd. fridu, urspr. = Schonung, Freundschaft. T frei]: l.a) <o. PI.) vertraglich gesicherter; Zustand des inner- od. zwischenstaatlichen Zusammenlebens in Ru/ie u. Sicherheit (Ggs.: Krieg): es ist, herrscht noch kein F.; F. stiften; [mit dem Feind] F. schließen; mitten im F.; in F. und Freiheit leben; b) svw. t Friedensschluß: der Westfälische 901
friedens-, Friedens F. von 1648; einen ehrenvollen F. aushandeln; den Besiegten den F. diktieren; den F. unterzeichnen. 2. <o. PI.) a) Zustand der Eintracht, der Harmonie: der häusliche, eheliche F.; in Ruhe und F.. in F. und Freundschaft/Eintracht miteinander leben; um des lieben -s willen zustimmen; Spr Friede[n] ernährt, Unfriede[n] verzehrt; * seinen F. mit jmdm. machen (sich mit jmdm. aussöhnen): dem F. nicht trauen (skeptisch im Hinblick auf die Ruhe nach einem Streit o. ä. sein, sie für nur scheinbar, vorübergehend halten: wohl nach der schon aus dem MA. bekannten Gepflogenheit der Kaiser, gelegentlich einen allgemeinen Landfrieden zu erlassen, der Jedoch meist unwirksam war. weil seine Einhaltung nicht überwacht werden konnte); b) ungestörte Ruhe: man hat keinen F. vor ihm; laß mich in F.!; c) Zustand beschaulich-heiterer Ruhe: der F. des Herzens (innere Ruhe. Gelassenheit): den F. (die friedliche Stille) der Natur lieben; d) (christl. Rel.) Geborgenheit des Christen in Gott: Friede sei mit euch! (Segensspruch); er (der Tote) ruhe in F.!; zum ewigen F. eingehen (geh. verhüll.; sterben): Friede seiner Asche! (geh.; Friede dem Toten!). frjfidens-, Friedens- -abschhiß, der: svw. f-Schluß; -ange- bot, das: dem Gegner ein F. machen; -apostei, der (spött.): allzu eifriger Befürworter des Friedens: ständig als F. auftreten; -appell, -aufruf, der: einen F. an die kriegführenden Nationen richten; -banner, das (geh.); -bedingung, die (meist PL): günstige -en aushandeln; -bedürfnis, das: Bedürfnis nach Frieden: mit jedem Kriegsjahr wuchs das F. der Menschen; -bemühung. die (meist PL): Bemüftung um den Frieden: die -en der Politiker unterstützen; -bereit- schaft, die <o. PL): Bereitschaft, Frieden zu wahren, zu schließen: -bestrebung, die (meist Pl.>: vgl. -bemühung; -beteuemng, die (meist PI.): Beteuerung, den Frieden zu wünschen: den -en keinen Glauben schenken; -bewegung, die: Gruppe od. Organisation, die aktiv für den Weltfrieden eintritt: sich einer F. anschließen; -böte, der (dichter.): Bote, der die Nachricht vom Frieden überbringt: -botschaft, die: die F. verkünden; -bracher, der; -bruch, der: Bruch eines vereinbarten Friedens: -demonstration, die: Demonstration für den Frieden: eine gewaltige F.; an einer F. teilnehmen; -diktat, das: diktierter Frieden mit harten Bedingungen für den Besiegten: -engel, der (dichter.): als Engel betrachteter Bote, der den Frieden verkündet: -fahne, die: weiße Fahne als Zeichen des Friedens od. der Friedensbereitschaft: -fahrer, der (DDR): Teilnehmer an einer Friedensfahrt, -fahrt die (DDR): jährlich stattfindendes Radrennen für Amateure zwischen Prag, Warschau u. Ost-Berlin: -feind, der: Feind des Friedens, dazu: -feindlich (Adj.): eine -e Haltung einnehmen; -fest, das: Fest, mit dem ein Friedensschluß gefeiert wird: ^forscher, der: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Friedensforschung: -forschung, die: wissenschaftliche Erforschung der Bedingungen für Krieg m. Frieden zur Sicherung eines dauerhaften Friedens: -fortin, das (DDR): Forum für die Verbreitung des Friedensgedankens: -freund, der: Freund des Friedens: ein wahrer F.; -fiihler, der (meist PL): erste tastende Versuche zur Erkundung der gegnerischen Friedensbereitschaft: Neue F. nach Hanoi (MM 29.8.66.6); *F. ausstrecken (in behutsamer Weise die Friedensbereitschaft des Gegners erkunden, indem man den Wunsch nach Frieden durchblicken läßt): -fürst (kath. ReL): Jesus Christus: -garantie, die: Garantie für den Frieden: die Existenz einer Pufferzone ist noch keine F.; -gedanke, der: dem -n zur Ausbreitung verhelfen; -gefährdend (Adj.): das neue Regime betreibt eine -e Politik; -gesprach, das: Gespräch zur Vorbereitung eines Friedensschlusses: -e führen; -glocke, die (meist PL): Glocke, die den Frieden verkündet: endlich läuteten die -n; -göttin, die (Myth.); -grenze, die (DDR): als Garantie für den Frieden geltende Grenze (bes. die Oder-Neiße-Linic); -hand. die (geh.): die F. ausstrecken; jmdm. die F. reichen; -beer, das: stehendes Heer in Friedensstärke: -hoffhung, die: die F. nicht aufgeben; -jähr, das: Jahr, in dem wieder Frieden herrscht: -kämpf, der (DDR): Kampf für den Frieden sgedanken . dazu: -kämpfer, der; -komitee, das (DDR); -konferenz, die: Konferenz über die Herbeifüixrung eines Friedens: eine F. einberufen; -kongreB, der: vgl. -konferenz; -kundgebung, die: eine große F. veranstalten; -kurs, der (o. PL): auf Herbeifüfirung od. Erhaltung des Friedens gerichteter politischer Kurs: die neue Regierung steuert einen klar erkennbaren F.; -kuß, der (kath. ReL): stilisierte Umarmung unter kath. Geistlichen wälirend der Messe: -biger, das (DDR): Gesamtheit derer, die sich für den Frieden einsetzen: -hebe, die (o. PL): Liebe zum Frieden: seine F. unter Beweis stellen; -macht, die (DDR): Staat, der für den Frieden eintritt: -manifest, das (DDR); -marsch, der (DDR): Demonstration für den Frieden: -mäßig (Adj.; o. Steig.): wie im Frieden: noch im Kriege sah die Stadt fast f. aus; -misston, die: Mission, deren Gegen- standdie Vorbereitung eines Friedens ist: die F. ist gescheitert; -nobelpreis, der: Nobelpreis für besondere Verdienste um den Weltfrieden: -pakne, die: Palme als Symbol des Friedens: -pfeife, die [nach engl, pipe of peace. bes. in Coopers „Lederstrumpr*-RomanenJ: mit Federn u.a. Schmuck versehene Pfeife der Indianer Nordamerikas, die zur Besiegelung von Friedensschlüssen. Verträgen u.a. reihum geraucht wurde: Ü [mit jmdm.] die F. rauchen (ugs. scherzh.; mit jmdm. Frieden schließen): -pflicht, die (Arbeitsrecht): Pflicht zur Wahrung des Arbeitsfriedens während der Dauer eines Tarifvertrags: die F. verletzen; -Politik, die: auf Erhaltung des Friedens ausgerichtete Politik: eine konsequente F. verfolgen, betreiben; -prAliminarien (PL >: Vorverhandlungen für den Abschluß eines Friedensvertrages: -Präsenzstärke, die: zahlemnäßige Stärke eines stehenden Heeres: -preis, der: Preis für besondere Verdienste um die Förderung des Friedensgedankens: -Propaganda, die (DDR): werbender Einsatz für den Friedensgedanken: ^rat, der (DDR): leitendes Organ der Friedensbewegung: -regfel- hing, die: Regelung durch einen Friedensvertrag: die F. sieht umfassende Entschädigungen vor; -richter, der [LÜ von engl, justice of the peacel: 1. (bes. in den USA u. England) Einzelrichter für Zivil- u. Strafsachen von geringerer Bedeutung. 2. (früher) ehrenamtlich tätige Person, die bei bestimmten Delikten einen Sühneversuch zu unternehmen hatte: Schiedsmann: -schhiß, der: Abschluß eines Friedensvertrags: einen F. wünschen, herbeiführen; -Sehnsucht, die: Sehnsucht nach Frieden: von F. erfüllt sein; -Sicherung, die: Sicherung des Friedens: Maßnahmen zur F. treffen; -stärke, die: zatilenmäßige Stärke der im Frieden bereitstehenden Streitkräfte: -Stifter, (auch.) Frjfidenstifter, der: jmd., durch dessen Vermittlung der Frieden zustande kam od. kommt: -störer, (auch:) Frjfidenstörer. der: jmd., der den Frieden stört: -symbol, das: Taube u. Olivenzweig sind die wichtigsten -e; -tat. die (DDR): Tat, die dem Frieden dient: -taube, die [nach I.Mose 8, 111: Taube als Symbol des Friedens: Transparente mit der von Pablo Picasso gemalten F.; -treffen, das (DDR): Zusammenkunft für den Frieden: -Unterhändler, der: mit der Vorbereitung eines Friedens beauftragter Unterhändler: als F. auftreten; ^Verhandlungen (PL): Verhandlungen, die dem Abschluß eines Friedensvertrags vorausgehen: mit einem Staat in F. eintreten; -vermittler, der: jmd., der das Zustandekommen eines Friedens vermittelt hat od. vermitteln will: jmdm. seine Dienste als F. anbieten; -Vermittlung, die; -vertrag, der: Vertrag, der den Kriegszustand zwischen Staaten beendet: einen F. abschließen; den F. unterzeichnen, dazu: -vertraglich (Adj.; o. Steig.): etw. f. regeln; -Vorschlag, der: Vorschlag für die Herbeiführung des Friedens: neue Friedensvorschläge unterbreiten; -wäre, die: Ware von einer Qualität, wie sie in Friedenszeiten üblich ist: echtes Weißbrot mit Jam... die reinste F. (Keun, Mädchen 121); -wettmacht, die: Weihnacht in Friedenszeiten: ... seiner Familie eine echte F. zu bescheren (Grass, Hundejahre 459); -werk, das: Werk, das dem Frieden dient: ein großes F. vollenden; -wille, der (o. PL): Wille zum Frieden: seinen -n unter Beweis stellen; -Wirtschaft, die: Wirtschaft eines Staates in Friedenszeiten (Ggs.: Kriegswirtschaft); -zeichen, das: daß das Schwanzwedeln der hundeartigen Raubtiere ein besänftigendes F. ist (Lorenz, Verhalten I. 309); -zeiten (PL): ein Fest wie in F. feiern; -zustand, der (o. PL). Frjfidenstifter: svw. ? Friedensstifter; Friedenstörer: svw. t Friedensstörer; friedevoll: svw. t friedvoll; friedlich rfri.tlu;] (Adj.) [mhd. vridelich]: 1. a) o/tne Gewalt od. Krieg bestehend, sich vollziehend ; nicht kriegerisch: -e Koexistenz; einen Konflikt auf -em Wege lösen; b) dem Frieden dienend: die -e Atomforschung. 2. a) verträglich, versöhnlich: ein -er Mensch. Charakter; f. gesinnt sein; sei f.! (fange keinen Streit an!); sie lebten f. nebeneinander; b) (geh.) von Frieden (2c) erfüllt, rulüg. still: ein -er Anblick; sie schlummerte f.; f. einschlafen (verhüll.; sanft sterben); (Abi. zu 2:) Frfcdlichkeit, die: -. 902
frisch Friedrich Wilhelm [Tit.dn? viihelml. der: - -s. - -s [wohl nach einem der preuß. Könige Friedrich Wilhelm, deren Namen überaus häufig als Vornamen verwendet wurden] (ugs. scherzh.): Unterschrift: er muß noch seinen F. W. d[a]runtersetzen. friedsam [Tri:tza:m] <Adj.) [mhd. vridesam] (selten, geh.): auf Frieden bedacht'. von friedlicher Gesinnung zeugend,: es soll ... das -ste Volk sein in diesem dunklen Erdteil (Frisch. Gantenbein 299): <Abl.:> Frjfidsamkeit, die: -. frieren [Triiran] <st. V.) [mhd. vriesen. ahd. friosan: -r- aus Formen des Präteritums]: 1. <hat> a) einen fühlbaren Mangel an Wärme empfinden: sie friert sehr leicht (ist sehr kälteempfindlich); ich habe entsetzlich, ganz erbärmlich gefroren: an den Händen f.: R (scherzh.:) ich kann gar nicht so schnell zittern, wie ich friere; Ü eine große Ernüchterung machte mich frieren (Rinser, Mitte 72): b) <unpers.> von einem Kältegefühl erfaßt sein: es friert mich; mich friert [es] Jämmerlich [an den Händen]; c) (von einem Kör- perteil) kalt geworden sein u. dadurch bei jmdm. eine Kälte- empfindung hervorrufen: die Füße frieren mir; ihm/ (landsch.:) ihn fror die Nase. 2. a) <unpers.> (von der Temperatur) unter den Gefrierpunkt sinken <hat>: draußen friert es; heute nacht hat es gefroren; b) vor Kälte erstarren, zu Eis werden <ist>: das Wasser friert; der Boden, die Piste ist hart gefroren. 'Fries [fri:s], der; -es. -e [frz. frise. H. u.] (Archit.): mit plastischen od. gemalten Ornamenten u. figürlichen Darstellungen ausgestaltete, streifenförmige Fläche als Gliederung u. Schmuck einer Wand: ein dorischer F.; eine Wand mit einem F. versehen. ^ries 1-1, der; -es, -e. (fachspr. auch.) Friese l'fri:z3], die; -, -n [frz. frise, H. u.] (Textilind.): dickes, flauschartiges Woll-od. Mischgewebe: eine Schlafdecke aus braunem F. Frjgsel [Tri:zl], der od. das; -s, -n <meist Pl.)[zu einem vorgerm. Wort mit der Bed. ..Hirse" (nach der Ähnlichkeit mit einem Hirsekorn)]: hirsekorngroßes Hautbläschen mit wäßrigem Inhalt, das bes. bei starkem Schwitzen in Form eines harmlosen Hautausschlags auftritt: rote -n; -n bekommen; <Zus.:> Frjeselaussdilag, der; Frkselfieber. das. friesein [Tri.zln] <sw. V.; hat) [Intensivbildung zu bayr. friesen = frieren, t frieren] (bayr., österr.): frösteln; vor Kälte schauern, eine Gänsehaut bekommen: ich fries[e]le; <subst.:> es läuft ein Frieseln des Grauens ihren Rücken entlang (Fussenegger, Zeit 57). Friesenkampf ['fri:zn-l. der; -[e]s. ...kämpfe [nach dem Mitbegründer des deutschen Turnens K. Fr. Friesen (1784-1814)] (Turnen): Wettkampf der für Männer auf 5. für Frauen auf 4 bestimmte Disziplinen (einschl. Schwimmen) festgelegt ist. Frtgen © [Ingen], das; -s [Kunstwort aus lat. frigus = Kälte u. t-gen]: eine als Kältemittel dienende Kofilenwasser- stoffverbindung; frigid [fri'gi:tj. frigide [...'gixto] <AdJ.; nicht adv.) [lat. frlgidus = kalt; lau. matt]: 1. (Med.) (von Frauen) sexuell nicht hingabefähig; gefühlskalt: eine -e Frau; frigid[e] sein; meine erschöpften Füße treten sie (= die Straße) wie eine -e grinsende Gigantenfrau (Stricker. Trip 23). 2. (geh., veraltend) kühl, nüchtern: die ... über -e Finessen oder glattgeleckten Attizismus nicht hinauskommen (Deschner. Talente 162); <Abl.:> Frigidaire [fri- gi'de:?. (bei frz. Aussprache:) fri3i'de:^. (ugs. u. österr. auch:) fridsi..]. der; -s, -[s] [frz. frigidaire]: Kühlschravk- marke; Frigidarium [frigi'da:rium], das; -s. ...ien [...pn; frigidärium]: 1. Abkühlungsraum in altrömischen Bädern. 2. kaltes Gewächshaus; Frigidität [frigidi'te.t], die; -: Gefühlskalte, geschlechtliche Empfindungslosigkeit der Frau; Frigorbneter [frigori...], das; -s. - [lat. frigor = Kälte] (Met.): Gerät zum Bestimmen der von einem Körper bei bestimmten äußeren Bedingungen abgegebenen Wärmemenge. Frikadelle [frika'deta], die; -. -n [wohl über nieder!, frikadel ausgleichbed. frz. fricadelle. eigtl. = Gebratenes, zu gallo- roman. *frigicäre.zu lat. frlgere = rösten, braten]: gebratener flacher Kloß aus gehacktem Fleisch, eingeweichtem Weißbrot. Ei u. Gewürzen; deutsches Beefsteak. Bulette; Frikandeau [frikan'do:]. das; -s. -s [frz. fricandeau. f Frikadelle]: zarter Fleisch teil an der Innenseite der Kalbskeule, der gespickt u. gebraten od. geschmort wird; Frikandelle [...'deldl. die; -. -n [Mischbildung aus fFrikadelle u. T Frikandeau]: 1. Schnitte aus gedämpftem Fleisch. 2. svw. t Frikadelle; Frikassee [frika'se:]. das; -s. -s [frz. fricassee. zu: fricasser. TfrikassierenJ: Gericht aus hellem, gekochtem Fleisch, das kleingeschnitten u. in einer hellen, leicht säuerlichen Soße serviert wird: ein F. aus Hühnerfleisch zubereiten; Ü ich mache F. aus dir! (salopp scherzh.; ich werde dich verprügeln, übel zurichten)', frikassieren [...'si:ran] <sw. V.; hat) [frz. fricasser. Grund bed. etwa = kleingeschnittenes Fleisch in einer Soße zubereiten, wohl Mischform aus: frire (tfritieren) und casser = zerkleinern, (zer)bre- chen. zerreißen < spätlat. cassäre. lat. quassäre = heftig schütteln, zerbrechen]: zu Frikassee verarbeiten: Kalbfleisch f.; Ü jmdn. f. (salopp scherzh.; verprügeln, übel zurichten). frikativ [frikatiifj <Adj.; o. Steig.) [zu lat. frlcäre = reiben] (Phon.): (von Lauten) durch Reibung der ausströmenden Atemluft an Lippen. Zä/inen od. Gaumen hervorgebracht; Frikativ [-]. der; -s. -e [...i:va] (Phon.): Reibelaut. Spirans (z. B. seh, 0; Frikativum [...i.vum]. das; -s, ...va (veraltet): svw. f Frikativ; FVflctiograph [fnktßio'gra:f; aus lat. frictio = das Reiben u. t-graphl. der; -en, -en: physikalisches Gerät zur Messung der Reibung; Friktion [frik- 'tßio.nl. die; -. -en [lat. frictio = das Reiben]: 1. (Technik) Reibung zwischen gegeneinanderbewegten Körpern zur Übertragung von Kräften u. Drehmomenten: durch F. entsteht Wärme. 2. (Wirtsch.) Widerstand. Verzögerung, die der sofortigen Wiederherstellung des wirtschaftlichen Gleichgewichts beim Überwiegen von Angebot od. Nachfrage entgegensteht: Die gegenwärtige konjunkturelle und strukturelle Durststrecke .... die zwangsläufig auch zu -en am Arbeitsmarkt führt (Welt 11. 11. 74). 3. (geh.) wegen menschlicher Verschiedenheiten aus dem Zusammenleben entstehende Reibung. Unstimmigkeit: -en im Verkehr; Ich brauche die F. Gesinnungen leben nicht, wenn sie keine Gelegenheit haben, zu kämpfen (Th. Mann, Zauberberg 564). 4. (Med.) a) Einreibung (z. B. mit Salben); b) Massage durch kreisförmige Bewegung der Fingerspitzen: sanfte Behandlungen, heiße, kalte, mittelwarme Umschläge, -en (Böll, Haus 22). friktions-, Friktions-: -antrieb, der (Technik): Antrieb durch Reibung, wobei rotierende Scheiben ihr Drehmoment auf die Räder übertragen; ^eflekt, der: durch Reibung erzeugte Wirkung; ^finei <Adj.; o. Steig.): so beschaffen, daß keine Friktionen (2) entstehen können: Konkurrenz auf allen Märkten bei zeitloser und -er Anpassung (FAZ 26. 8. 61.5); -kaiander, der (Technik): mit gegenläufigen, einzeln angetriebenen Walzen arbeitende Walzmaschine für die Herstellung von Textilien. Papier u. Plasten; ^kupplung. die (Technik): mit Reibung arbeitende Kupplung; ^los <Adj.; o. Steig.): ohne Friktion (1-3); -Scheibe, die (Technik): Scheibe, die die Antriebskraft durch Reibung überträgt; ^schiefer, der (Fot.): durch Druck oder Reibung hervorgerufener Schleier, z. B. auf Fotopapier; ^Spindelpresse, die (Technik): Presse, die durch eine Friktionsscheibe über einer sich abwärts bewegenden Schraubenspindel angetrieben wird. Frisbee© [Trizbi], das; -. -s [engl, frisbee. angeblich nach einem Familiennamen]: kleine, runde Wurfscheibe aus Plastik für Spiel u. Freizeit. frisch [frij] <Adj.; -er, -este) [mhd. vrisch, ahd. frise]: l.a) (von Lebensmitteln) nicht alt u. daher unverdorben, in bestem Zustand (Ggs.: alt 4a): -es Brot; -e Eier; das Obst war [nicht mehr] f.; b) unverbraucht: -e Luft; noch -e Kräfte haben; -e (noch unverblaßte) Eindrücke; die Erinnerung daran war noch zu f. (das fragliche Erlebnis o. ä. lag erst kurze Zeit zurück); c) eben erst entstanden, geschehen, getan o.a.;: eine -e Wunde; der Fleck ist noch f.; Bier f. (unmittelbar) vom Faß; Vorsicht, f. gestrichen!; f. gebak- kenes Brot; Ü ein f. gebackenes (ganz jung verheiratetes) Ehepaar. 2. a) erneuert, ausgeruht, erholt: -e Truppen, Pferde; nach der Rast mit -en Kräften weiterklettern; Ü -en (neuen) Mut fassen; b) sauber, rein: -e Handtücher bereitlegen; das Bett f. (mit sauberer Wäsche) beziehen; sich f. machen (sich mit Mitteln der Körperpflege erfrischen); c) (ugs.) neu: ein -es Blatt Papier nehmen; eine -e Seite aufschlagen. 3. gesund, blühend I aussehend j: ein -es Mädchen; eine -e Gesichtsfarbe; er ist wieder f. und munter (ugs.; wohlauf)', f. fromm, fröhlich, frei (Wahlspruch der deutschen Turnerschaft [1860-1934] u. des Deutschen Turner-Bundes [seit 1950]); sein -es (munteres, unbekütnmer- tes) Wesen nimmt alle für ihn ein; Spr f. gewagt ist halb gewonnen. 4. lebhaft, leuchtend, freundlich: -e Farben. 5. (nicht adv.) kühl: ein -er Wind, Morgen; es weht ein -es Lüftchen; es. das Wetter ist ziemlich f. heute. 903
frisch-, Frisch - frisch-. ■Frisch- (frisch): ^auf <Adv.) (veraltend): los. wohlan, wohlauf!; -backen <Adj.; nicht adv.): eben erst gebacken (Ggs.: altbacken 1): -es Brot; >blut, das (Med.): einem Blutspender erst vor wenigen Stunden entnommenes Blut, dazu: -blutkonserve, die; -dampf, der (Technik): frisch erzeugter, noch nicht genutzter Dampf; >ei, das: 1. frisch gelegtes, nicht konserviertes Ei: -er vom Bauernhof. 2. flüssiges Ei; -fisch, der: frisch gefangener, nicht konservierter Fisch; -fleisch, das: nicht konserviertes Fleisch von frisch geschlachtetem Vieh; -fröhlich1 <Adj.; o. Steig.): munter u. fröhlich: f. an die Arbeit gehen; >gemtkse, das: frisch geerntetes, nicht konserviertes Gemüse; -gewicht, das: Gewicht einer Ware in frischem Zustand / vor ihrer Konservierung!: die Fleischeinwaage hatte ein F. von 300g; -halte» beutet, der: Beutel aus Plastik, in dem Lebensmittel für kurze Zeit frisch gehalten werden können; -haltepackung, die: meist aus Kunststoffolie bestehende, luftdicht abschließende Packung, in der Lebensmittel für längere Zeit frisch gehalten werden; -käse, der: leicht säuerlich schmeckender, meist milchig-weißer, nicht gereifter Käse aus flockig geronnenem Quark; -kost, die: Kost aus frischen Lebensmitteln (bes. frischem Obst u. Gemüse); >kift, die (Technik): frische, unverbrauchte Luft, dazu: > kiftversorgung, die. -hift- zufuhr, die; >milch. die: nicht konservierte Milch: offene, abgepackte F.; -obst, das: frisch geerntetes Obst im Gegensatz zu tiefgekühltem od. zu Kompott; -serum, das (Med.): frisch gewonnenes Serum; -wasser, das <o. Pl.>: 1. nicht verbrauchtes Wasser: Haushalte und Industrieanlagen mit F. versorgen. 2. (Seew.) au)rSchiffen mitgeführtes Süßwasser für Dampfkessel .dazu: -Wasserbehälter, der, ^Wasserversorgung, die; ^w$g <Adv.>: munter, unbekümmert, ohne Henunungen: f. erzählen: Wir leben f.. solange wir gesund sind (Molo, Frieden 135); > zelle, die (Med.): einem Organismus entnommene, noch lebende Zelle: Jmdm. -n einspritzen, einpflanzen, dazu: >zeHenbehandkmg, -zdlentherapie, die (Med.): Behandlung mit Frischzellen. 2Frjsch- (frischen I): -eisen, das; -ofen, der: Ofen zum Frischen: --stahl, der: gefrischter, durch Frischen gewonnener Stalil. Frische [Tnja], die; - [mhd. vrische]: I. Zustand des Neuentstandenen, Nichtaltgewordenen; frische Beschaffenheit: die F. knuspriger Brötchen; die köstliche F. eben gepflückter Beeren. 2. körperliche u. geistige Leistungsfähigkeit, Regsatnkeit, Rüstigkeit: er feierte seinen 80. Geburtstag in voller körperlicher und geistiger F.; (ugs.:) bis morgen in alter F.!; Ü Jetzt werden das alte Vorurteil und die mühsam überwundene Skepsis ... wieder in alter F. erstehen (Dönhoff, Ära 22). 3. das Frischsein, Gefühl der, Sauberkeit: diese Seife schenkt F. für den ganzen Tag. 4, gesundes, blühendes Aussehen: die rosige F. ihres Gesichts. 5. Lebhaftigkeit, Leuchtkraft: die F. heller Farben; Ü die F. des Berichts, der erzählerischen Gestaltung. 6. /erfrischende/ Kühle: die belebende, anregende F. der Waldluft, einer klaren Winternacht; frischen <sw. V.; hat) [mhd. vrischenj: 1. (Hüttenw.) Rolieisen durch Oxydation der begleitenden Bestandteile in Stahl umwandeln. 2. (Jä- gerspr.) (vom Wildschwein) Junge werfen: die Bache frischt; Frjschling, der; -s, -e [mhd. vrischOMnc, ahd. frisking]: 1. (Jägerspr.) junges, höchstens ein Jahr altes Wildschwein: die Bache hat -e geworfen. 2. (scherzh.) neues Mitglied, Neuling: wann ein neugewählter F. in der Senatsfraktion einmal seine Stimme erheben darf (Zeit 10. 4. 64, 6). Frise [fri'ze:], das; -s [zu frz. frise = gekräuselt, 2. Part, von: friser, f frisieren]: Kräusel- od. Frottierstoff aus I Kunst seide; Friseur, Frisör [fri'zo:?!, der; -s, -e [französierende Bildung zu T frisieren]: jmd., der berufsmäßig anderen das Haar schneidet u. pflegt: sich beim F. die Haare schneiden lassen; zum F. gehen. Friseur-, Frisör-: -geschäft, das: svw. f -salon; -handwerk, das: das F. erlernen; -kittel, der; -laden, der: svw. T ^salon; -metster, der: Friseur mit Meisterprüfung; -salon, (auch:) Frisiersalon, der: Geschäft eines Friseurs: ein F. für Damen und Herren; -sessel, der. Friseurin, Frisörin [fri'z0:nn], die; -, -nen (bes. österr.): svw. t Friseuse: Friseurin wird gesucht (Kronen-Zeitung 15. 12. 67. 28); Friseuse, Frisöse [fri'aerzD], die; -, -n: w. Form zu t Friseur. Frisier- -creme, (selten:) ^krem, die (veraltend): Creme, 'Mit Bindestrich. die widerspenstigem od. zu lockerem Haar Halt, Sitz verleihen soll; -haube, die: 1. dünne Haube aus netzartigem Gewebe zum Festhalten der frischen Frisur. 2. svw. TTrok- kenhaube; -bocker, der: kleiner, meist vor einer Frisiertoiletteaufgestellter Hocker; -kommode, die: svw. t^toilette; -kragen, der (Schweiz.): svw. t ^umhang; -krem: T ^creme; -mantel. der: 1. größerer mantelartiger Frisierumhang. 2. leichter Morgen /mantel, den man zum Frisieren anlegt; -salon, der: svw. t Friseursalon; -Spiegel, der: großer, meist aus mehreren drehbaren Teilen bestehettder Spiegel; -stuhl, der; -tisch, der, -toilette.die: Möbelstück mit Frisierspiegel u. größerer Ablagefläche, an dem man sich sitzend frisieren u. zurechtmachen kann; -Umhang, der: Umhang, der verhindern soll, daß beim Frisieren Haare o. ä. auf die Kleidung gelangen. frisieren [fri'zi.ren] <sw. V.; hat) [über niederl. friseeren < frz. friser = kräuseln, frisieren, wohl zu: frise = T:Fries]: I. (meist in bezug auf Damen) jmdm., sich die Haare in bestimmter Weise machen, zurechtmachen: sich f. lassen; ich muß mich noch f.; du hast dein Haar/dir das Haar sehr eigenwillig frisiert; der Friseur hat dich sehr schön frisiert; eine modisch frisierte Dame; Das schöne Mädchen ... schüttelte den festen, knabenhaft frisierten Kopf (Hesse, Steppenwolf 87); Ü Sie ... setzten sich ... unter einen der sorgsam frisierten Kugelbäume (Kuby. Sieg 281). 2. (ugs.) a) Änderungen an erw. vornehmen, um dadurch einen für den Betreffenden ungünstigen Sachverhalt zu verschleiern, um etw.vorzutäuschen: eine Bilanz f.; einen Unfallwagen f.: Die Äußerungen waren dabei keineswegs propagandistisch frisiert (Leonhard, Revolution 173); frisierte Meldungen; b) (K fz. -T.) die Leistung eines seriemnäßig hergestellten KJz.-Motors durch nachträgliche Veränderungen steigern: Wir frisieren Ihren Kadett (Auto 8,1965.79); drei Tourenwagen, ein wenig auf „Sport" frisiert (Quick 17. 1958. 27); Frisör: eingedeutscht für t Friseur; Frisör-: t Friseur-; Frisörin: eingedeutscht für f Friseurin; Frisöse: eingedeutscht für t Friseuse. Frist [fnst], die; -. -en [mhd. vrist, ahd. frist, eigtl. = das Bevorstehende]: *)für einen bestimmten Zweck festgelegte Zeitspanne: eine kurze F.; die F. [für Reklamationen] ist verstrichen, überschritten; man hat mir für meine Arbeit eine F. von vier Wochen gesetzt; eine F. verlängern; etw. innerhalb kürzester F. (in sehr kurzer Zeit) erledigen; Er versteht es, die Leute zu verzaubern - aber nur auf F. (nicht auf die Dauer; Seghers. Transit 75); b) begrenzter Aufschub: der Schuldner erhielt eine weitere Woche F.; c) festgesetzter/ Zeitpunkt: zu jeder F. (jederzeit): bis zu dieser F. muß die Ware geliefert sein. frjst-, Frjst-: -berechnung (jur.): Feststellung von Beginn u. Ende einer Frist; -erstreckung (Schweiz.): svw. t ^Verlängerung; -gemäß, -gerecht <Adj.; o. Steig. >: unter Einhaltung einer bestimmten Frist / geschehend, erfolgend o. ä. i: um -e Lieferung einer Ware bitten; nur f. erhobene Reklamationen können anerkannt werden; -los <Adj.; o. Steig.): unverzüglich, ohne Aufschub, Verzögerung / geschehend, erfolgend o.a.!: eine -e Kündigung; er wurde f. entlassen; -Überschreitung, die: der Einspruch wurde wegen F. nicht mehr anerkannt; -Verlängerung, die: für eine Zahlung um F. bitten; -Wechsel, der (Kaufmannsspr.): nach Ablauf einer bestimmten Frist fällig werdender Wechsel. fristen [Tnstn] <sw. V.; hat) [mhd. vristen = aufschieben, bewahren, retten, ahd. frist(J)an, zu t Frist]: 1, mit Müßte erhalten, über die Zeit retten: kümmerlich sein Leben, sein Dasein f.; er fristet seine Existenz notdürftig mit Gelegenheitsarbeiten; seine von Tag zu Tag gefristeten Hoffnungen (Schneider, Erdbeben 35). 2. (selten) /die Frist für etw./ aufschieben, verlängern: um seinen Kredit zu f. (Th. Mann, Zauberberg 48). FVjsten-: -lösung, die: svw. f -regelung: Österreich hat seit dem 1. Januar 1975 die F.- aber die Kliniken lehnen sie ab (Spiegel 9. 1975, 127); -modell, das: Modell für eine bestimmte Art der Fristenregelung; -regelung. die: gesetzliche Regelung, die den straffreien Schwangerschaft sabbruch in den ersten (drei/ Monaten der Schwangerschaft ermöglichen soll. Feistigkeit ffinsti^k^jt], die; -. -en (Kaufmannsspr.): (von Kapital, Geldanlagen o. ä.) Dauer der Festlegung, Laufzeit: der Zinssatz für Spareinlagen erhöht sich bei längerer F.; Frjstung» die; -, -en: Fristverlängerung, Aufschub. Frisur [fri'zu:;]. die; -, -en [zu t frisieren]: 1. Art u. Weise, 904
Frömm/ing wie das Haar frisiert ist; Haartracht: eine gelockte, kleidsame, hohe F.; die F. legen; sie hat eine andere F., hat die F. geändert; Aus der losen F. fiel eine blonde Locke in die eigensinnige Stirne (W. Hasenclever, Die Rechtlosen 400). 2. das Frisieren (2): die F. von Serienautos. 3. (Tex- tilw.) gekräuselter Besatz an Damenkleidern. Friteuse [fri'toza], die; -, -n [französierende Bildung zu Tfritieren]: elektrisches Gerät zum Fritieren von Speisen. Fritflieae ['frit-L die; -. -n [viell. zu schwed. frit = leichte Ware (da die von ihren Larven befallenen Getreidekörner leer u. leicht sind)]: 2-3mm langer Vertreter der Familie der Halmfliegen, dessen Larven schwere Schäden an Getreidepflanzen verursachen. fritieren [friti:ran] <sw. V.; hat) [zu frz. frit, 2. Part, von: frire = backen, braten < lat. frigere = rösten, braten] (Kochk.): (Speisenod. Gebäck) in heißem Fett schwimmend garen: Kartoffeln, Fisch f. Fritilbria [friti'la:ija], die; -. ...ien [...pn; mlat.. eigtl. = Schachbrettblume, zu lat. fritillus = Würfelbecher, nlat. auch= Brettspiel (nach der Musterung der Blütenblätter)] (Bot.): svw. tKaiserkrone. Frittate [fn'ta:to], die; -. -n [ital. frittata. zu: fritto, 2. Part, von: friggere = backen < lat. frigere. tfritieren]. /kleiner/ Eierkuchen, der auf verschiedene Weise gefüllt od. meist geschnitten als Suppeneinlage serviert wird: <Zus.:> Frittg- tensuppe, die (österr.): Rindfleischsuppe mit einer Einlage von Frittaten; Frltte [Trite], die; -. -n [1: frz. fritte. eigtl. = Gebackenes, subst. 2. Part, von: frire, tfritieren]: 1. durch Fritten (1) entstandenes Produkt. 2. <PI.) (landsch.) Pommes frites: „Eine Tüte -n zu fufizig, bitte. Mit Senf!" (Sprachdienst 3. 1965. 46); fritten [Tntn] <sw. V.; hat): 1. pulverförmige od. körnige Materialien bis zum losen An- e inander haften der Teilchen erhitzen. 2. (Geol.) (von Sedimentgesteinen) sich beim Emporsteigen von Magma durch Hitze verändern. 3. (ugs.) svw. tfritieren: Aus besten Kartoffeln ... in reinem Erdnußöl gefrittet (MM 23. 4. 69. 26); Flitter [' fnte], der; -s. - [zu t fritten (1)]: svw. t Kohärer; Frjttuig, die; -. -en (Geol.): Umschmelzung von Sedimentgesteinen durch Hitzeeinwirkung von aufsteigendem Magina; Fritüre [fri'ty:re], die; -, -n [frz. friture]: I. heißes Fett- od. Ölbad zum Fritieren. 2. in heißem Fett ausgebacke- ne Speise. 3. svw. t Friteuse. Fritz [fnt$; nach dem Vom. Fritz]: 1. der; -en, -en (meist abwertend) von Ausländern (bes. Engländern) verwendete Bez. für Deutscher: Mit einem Seufzer fügte er hinzu: „Und dann noch Tunte eines -en ..." (Genet [Übers.], Totenfest 64). 2. *fiir den Alten -en (ugs.; umsonst, vergeblich; wird gewöhnlich auf Friedrich II. von Preußen bezogen, geht aber eher auf König Friedrich Wilhelm I. zurück, der auf äußerste Sparsamkeit bedacht war); -fritze. der; -n, -n: salopp abwertend gebrauchtes Grundwort von Zus. mit der Bed. „Person, Mensch", z. B. Immobilienfritze (jtnd.. der mit Immobilien handelt). Meckerfritze (jmd.. der gerne u. oft nörgelt). Zeitungsfritze (jmd.. der bei der Zeitung als Redakteur o.a. arbeitet). frivol [frivo:l] <Adj.) [frz. frivole, eigtl. = nichtig, unbedeutend < lat. frivolus = zerrieben, zerbrechlich, zu: friäre = zerreiben]: a) leichtfertig, bedenkenlos: f. mit seinem Leben spielen; b) das sittliche Empfinden, die geltenden Moralbegriffe verletzend; schamlos: -e Bemerkungen; ein -er (schlüpfriger) Witz; Frivolität [frivolit£:t], die; -. -en [frz. frivolite]: 1. <o. PI.) frivoles (a. b) Verhalten: etw. mit einem Anstrich von F. sagen, tun. 2.a) leichtfertige Bemerkung: die schweren Bedenken tat er mit -en ab; b) schlüpfrige, schamlose Äußerung: die Herren unterhielten sich mit pikanten -en. 3. <PI.) (Handarb.) mit einem Schiffchen hergestellte Knüpfspitzen; <Zus. zu 3:> Frivolitätenarbeit, die: mit einem Schiffchen hergestellte Handarbeit. froh [fro:] <Adj.; -er, -[eiste) [mhd. vrö, ahd. frao. frö, eigtl. = lebhaft, schnell]: l.a) von Freude erfüllt; fröhlich /gestimmt/: glücklich: -e Menschen, Gesichter; er ist über seinen Erfolg/(geh.:) seines Erfolges f.; die Worte machten, stimmten ihn f.; b) (ugs.) zufrieden, erleichtert: du kannst f. sein, daß du nicht dabei warst; ich bin f. über diese Lösung; ich bin Ja so f. darüber, daß alles gut ausgegangen ist; er ist froh um (landsch.; dankbar für) Jedes freundliche Wort; * seines Lebens nicht mehr f. werden (immer wieder neue Sorgen o.a. haben u. nicht zur Ruhe kommen). 2. <nur attr.) Freude bringend, erfreulich: eine -e Kunde. Nachricht. froh-. Froh-: -botschaft, die <o. PI.) (geh.): Evangelium (la); -gelaunt <Adj.; froher, am froh[e]sten gelaunt): in froher Laune fbefindlich i: eine -e Gesellschaft; -gemut [-gdirur.t] <Adj.; -er, -este) [mhd. vrögemuot = frohen Mutes]: fröhlich, zuversichtlich: f. machten sie sich auf den Weg; -gestimmt <Adj.; froher, am froh[e]sten gestimmt): in froher Stimmung befindlich j: f. den Tag beginnen; Mnut, der (geh.): frohe, zuversichtliche Gemütsstimmung: voller F. in die Zukunft blicken; -mutig <Adj.) (geh.): ein -es Wesen haben; -natur, die: a) <o. PI.) frohe, heitere Wesensart: ganz besonders liebe ich seine F.; b) Mensch von froher, heiterer Wesensart: er ist eine richtige F.; -sinn, der <o. PI.): heitere Gemütsstimmung. Fröhlichkeit: er betrachtet alles mit unverwüstlichem F.; sich seinen F. bewahren; F. und gute Laune verbreiten, dazu: -sinnig <Adj.) (selten). Froheit, die; - (veraltet): Freude. Fro/isinn; fröhlich [Tronic] <Adj.) [mhd. vrallch.ahd. frawallh. fröllh]: l.a) von Freude erfüllt und diese nach außen zeigend, unbeschwert froh: ein -er Mensch; ein -es Gemüt besitzen; sie ist immer f.; b) vergnügt, lustig, ausgelassen: -es Treiben; in -er Runde beisammensitzen; c) <nur adv.) (ugs.) unbekümmert: f. draufloswirtschaften; er parkte seinen Wagen f. im Halteverbot. 2. <nur attr.) Freude bereitend, vergnüglich: -e Spiele. Tänze; <Abl. zu 1. 2:) Fröhlichkeit, die; -: natürliche F. ausstrahlen; lärmende F. erfüllte den Saal; frohlocken [fro'bkn] <sw. V.; hat) [spätmhd. vrölocken. wohl umgebildet aus *vrölecken = vor Freude springen; t locken] (geh.): 1. lebhafte Schadenfreude empfinden / u. laut zum Ausdruck bringen!; triumphieren: da hast du zu früh frohlockt; heimlich frohlockte er über den Mißerfolg seines Kollegen; er frohlockte bei dem Gedanken, daß ... 2. (geh.) vor Freude laut u. aus vollem Herzen jubeln; jauchzen: frohlocket dem Herrn!; <subst.:> Das Warten auf die Geliebte wurde ein goldenes Frohlocken (Jahnn, Geschichten 25). froissieren [frQa'shren] <sw. V.; hat) [frz. froisser, eigtl. wund reiben, zerbrechen < vlat. frustiäre, zu lat. frustum = Brocken] (veraltet): kränken, verletzen: Das hat meinen Mann etwas froissiert. Er wollte nicht als ..hübsche Junge Leute** bezeichnet werden (Katia Mann, Memoiren 28). Fhmage[fro'ma:3d].der: - [frz. fromage < vlat. formäticus. zu lat. forma = Form (zur Käseherstellung)]: franzosische Bez. für Käse; Fromage de Brie [frDmasda'bri], der; - - -, -s - - [frcmajda'bri]: svw. tBriekäse. fromm [from] <Adj.; frommer od. frömmer, frommste od. frömmste) [mhd. vrum. vrom = nützlich, brauchbar, (von Personen:) tüchtig, tapfer, rechtschaffen, aus der ahd. Fügung: fruma wesan = ein Nutzen sein, f frommen]: l.a) vom Glauben an Gott erfüllt; in seinem Gemüt, in seiner Wesensart vom Glauben an Gott geprägt; gläubig, religiös: ein -er Mensch, Christ; ein -es Leben führen; f. sein, leben; er ist im Alter f. geworden; b) scheinheilig: etwas mit -em Augenaufschlag sagen; -es (Frömmigkeit vortäuschendes) Getue; c) (veraltet) rechtschaffen, tüchtig: ein -er Bürger; <subst.:> Es kann der Frömmste nicht im Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt (Schiller, Teil IV, 3). 2. (meist von Tieren) brav, leicht lenkbar, gehorsam: ein -es Pferd; der Stier ist f. wie ein Lamm; Frömmelei [froemal^j]. die; -. -en (abwertend): a) <o. PI.) das Frömmeln: ihr regelmäßiger Kirchenbesuch ist reine F.; b) frömmelnde Handlung. Äußerung: ich kann diese -en nicht mehr ertragen; frömmeln [fnoemln] <sw. V.; hat) (abwertend): sich /übertriebeni fromm gebärden. / übertriebene! Frömmigkeit zur Schau stellen <meist im 1. Part.): eine frömmelnde alte Frau; frommen [Trorran] <sw. V.; hat) [mhd. vrumen; ahd. frummen = fördern, vollbringen, zu: fruma = Nutzen, Vorteil, zu einer idg. Wz. mit der Bed. ..Anfang; erster44] <unpers.) (veraltend): nützen, helfen: was frommt es, zu jammern ?; sein blinder Eifer frommte ihm nichts; Frgmmheit, die; - (veraltend): svw. t Frömmigkeit; Frömmigkeit ['frcemick^jt], die; - [mhd. vrüme- cheit, spätahd. frumicheit = Tüchtigkeit, Tapferkeit, zu ahd. frumig]: das Frommsein; Gläubigkeit. Gottesfurcht: von echter, tiefer F. erfüllt sein; Frömmler ffroemlp], der; -s, -.frömmelnde Person; Frömmlerei [...b'iqj]. die; -, -en: svw. t Frömmelei; Frflmmlerin, die; -, -nen: w. Form zu t Frömmler; frijmmlerisdi <Adj.): frömmelnd: eine -e Person; f. reden; fr$mmlich <Adj.) (abwertend): svw. T frömmlerisch: in einer gezierten -en Art (Johnson, Ansichten 210); Frömmling. der; -s, -e (abwertend): svw. t Frömmler: 905
Fron Der letzte Herrscher .... ein altertümlicher F. (Ceram. Götter 328). Fron [fro:n], die; -. -en <PI. ungebr.) Imhd. vrön(e) = Herrschaft; Zwingburg; Herrschaftsdienst, zu: vrön = heilig; herrschaftlich, öffentlich, zu ahd. fröno = (Besitz) der Götter. Gen. PI. zu: frö = Herr. GottJ: 1. (hist.) körperliche Arbeiten, die von abhängigen Personen für ihren Lehns herrn od. die Allgemeinheit verrichtet werden muß- ten: Frondienst: eine schwere F.; die Befreiung der Bauern von der F. 2. (geh.) als unerträglicher Zwang empfundene Arbeit: die F. des Alltags; die eintönige Tätigkeit wurde ihm zur verhaßten F. Fron-: -arbeit,die; -arbeitender; -bauender (hist.): Bauer, der Frondienste zu leisten hat: -böte, der [mhd. vrön(e)bote] (hist.): Gerichtsknecht, Büttel im MA.; -dienst, der: 1. svw. t Fron (1). 2. (Schweiz.) unbezahlte Arbeit für Gemeinde, Genossenschaft. Verein: -feste, die [mhd. vrönveste = öffentliches Gefängnis] (hist.): Festung, für die Fronarbeit geleistet wurde: ^herrtder (hist.): jmd., dem Frondienste zu leisten waren: Ü Manche der Nazi-Häuptlinge .... zum Beispiel der F. des Polenlandes (K. Mann, Wendepunkt 440); ^Herrschaft, die; ^hof, der [mhd. vrön(e)hofl (hist.): Herrschaftshof, der Frondienste entgegennahm; -lekhnam [-'—] <o. Art.) [mhd. vrönlicham, der vröne Iicham = der Leib des Herrn, zu: vrön = göttlich (t Fron) u. t Leichnam]: kath. Festtag am zweiten Donnerstag nach Pfingsten zum Gedenken an die Einsetzung der Eucharistie, dazu: -kjchnamsfest, das: svw. t-leichnam, -ItRhnanisprozes- sion, die: Fronleichnam stattfindende Prozession, -Ifiich- namstag, der: svw. f Leichnam; -vogt, der (hist.): Aufseher beim Frondienst: Ü Auch deutsche Kapitalisten beteiligten sich als Fronvögte des Auslands an diesem Ausbeutungsgeschäft (Niekisch. Leben 140). 'Fronde [Tro:nd3]. die; -. -n [spätmhd. vrende] (veraltet): svw. tFron. ^Fronde [fröxtol, die; -, -n [frz. fronde, eigtl. = Schleuder, wohl <vlat. *fundula, Vkl. zu lat. funda; urspr. Bez. Tür den Aufstand des frz. Hochadels gegen das absolutistische Königtum (1648-1653)]: scharfe politische Opposition, oppositionelle Gruppeinbildung innerhalb einer Partei od. Regierung: Es sei ein Märchen, von einer F. der Christlich- Sozialen gegen die Bundesregierung zu sprechen (Welt 17. 10.64.2). fronden [Tro:ndn] <sw. V.; hat) (veraltet): svw. t fronen. Frondeur [frö'do-jj. der; -s, -e [frz. frondeur, zu t:Fronde]: scharfer politischer Opponent od. Regierungsgegner: diese Hanseaten sind keineswegs -e gegen die Zentralgewalt (FAZ 109. 1958. 1); frondieren [...'di:nmj <sw. V.; hat) [frz. fronder]: 1. sich heftig gegen etw. auflehnen, scharf gegen etw. opponieren: hat der geistige Deutsche stets gegen das Wort und gegen die Vernunft frondiert (Hesse. Steppenwolf 152). 2. als Frondeur auftreten: gegen die Regierung f. fronen [Tro:n3n] <sw. V.; hat) [mhd. vrönen, ahd. frönen, tFron]: 1. (hist.) Frondienst leisten: dem/für den Lehnsherrn f. 2. (geh.) schwere, als unerträglicher Zwang empfundene Arbeit leisten: täglich in der Fabrik schwer f. müssen; frönen [Trojan] <sw. V.; hat) [mhd. vroenen, ahd. frönen. t Fron] (geh.): sich einer Sache (einer Neigung, Leidenschaft o. ä.) hingeben, ergeben, ihr mit Vorliebe nachgehen: einem Laster, einer Leidenschaft, seinem Hobby f.; er frönt dem Alkohol; Zell frönt wieder einmal einem geradezu besinnungslosen Hochmut (A. Kolb, Daphne 80). FYont [front], die; -, -en [frz. front < lat. fröns (Gen.: frontis)= Stim(seite); vordere Linie]: l.a) breite meist als Vorder- od. Stirnseite der Straße zugewandte' Seite eines größeren Gebäudes: die F. eines Hauses, eines Tempels; Die F. der Schaubuden ... war mit Brettern vernagelt (Fries. Weg 63); eine durch Balkons aufgelockerte F.; ein braunes Gebäude mit abweisender F. (Koeppen. Rußland 98); die vordere, hintere, rückwärtige F. (Rückfront) des Rathauses; b) (Milit.) die ausgerichtete vordere Reihe einer angetretenen Truppe: die F. [der Ehrenkompanie] abschreiten, abnehmen: [vor jmdm., gegen jmdn.] F. machen (sich ihm zum Erweisen der Ehrenbezeigung zuwenden u. Haltung annehmen): er machte vor dem Offizier F.; Mengke macht F. zu dem Baum und nimmt ... Haltung ein (Hacks. Stücke 166); U wie man an der F. der Festgäste vorüberzog (Th. Mann. Hoheit 75); F. gegen imdn., etw. machen (sich gegen jmdn., etw. wenden; sich jmdm., einer Sache widersetzen): sie machten aufs heftigste, geschlossen F. gegen die geplanten Neuerungen. 2. (Milit.) a) vorderste Linie der kämpfenden Truppe: die gegnerische F.; die F. steht, kommt in Bewegung, ist geschlossen; die F. verläuft entlang dem Niederrhein; die F. war zusammengebrochen; die F. zurücknehmen, verkürzen; auf breiter F., auf einer F. von 50km angreifen; zwischen den -en lagen Verwundete; Ü Und schon sind -en da. schon entwickeln sich neue Antagonismen (Dönhoff. Ära 125); die -en haben sich verhärtet (die gegensätzlichen Positionen sind noch unnachgiebiger geworden); einen Kampf nach/an zwei -en (nach zwei Seiten) fuhren; klare -en schaffen, ziehen (die gegensätzlichen Standpunkte klar abgrenzen); im/beim Kampf um die Hochschulreform stand er in vorderster F.; b) Kampfgebiet (Ggs.: Etappe 2): an die F. gehen; er hat für Deutschland an der F. gestanden (Hochhuth. Stellvertreter 25); er kommt von der F.; der Zug fährt zur F. 3. Gruppe, die jmdm. od. einer Sache Widerstand entgegensetzt, sich kämpferisch für etw. einsetzt: eine revolutionäre F.; die F. der Kriegsgegner, der Klassenkämpfer; *die Nationale F. (DDR; Vereinigung, in der alle politischen Parteien u. Massenorganisationen unter Fülirung der SED zusammengeschlossen sind mit dem Ziel, politische Aktivitäten ! in der Bevölkerung zu entfalten): ein Aufklärungslokal der Nationalen F. (Kant, Impressum 327). 4. in F. (Sport; an der Spitze, in Führung): der Läufer ging gleich nach dem Start in F.; bei Halbzeit lagen wir mit 3:0 in F. 5. (Met.) Grenzzone zwischen Luftmassen verschiedenen Ursprungs u. verschiedener Eigenschaften: eine F. kalter Luftmassen; die F. wandert, steht. fopnt-, Fnjnt-: -abschnitt, der Abschnitt der Front (2): an einem bestimmten F. eingesetzt werden; -antrieb, der (Kfz.-T.): unmittelbar auf die Vorderräder wirkender Antrieb, Vorderradantrieb; -begradigung,die (Milit.): Zurücknahme von im Bogen vorgeschobenen Einheiten auf eine möglichst gerade Linie, utn Kampfkräfte freizubekommen; -bericht, der: Bericht von der Front (2 b); -bewähnmg, die (Milit.): Bewährung (eines Soldaten, Offiziers o.a.) in der kämpfenden Truppe: F. haben; -breite, die: 1. Breite der Front (la): der Balkon erstreckt sich über die gesamte F. des Hauses. 2. (Milit.) Entfernung zwischen den Flanken der angreifenden bzw. sich verteidigenden Truppenteile od. Verbände; -dienst, der: Dienst an der Front (2 b), dazu: -dienstfähig, -diensttauglich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: fähig, tauglich ziun Frontdienst; -einsatz, der: Einsatz ander Front (2 b); -erfahrung, die: ander Front (2) gewonnene Erfahrung; -gebiet, das: svw. t Front (2 b); -gewitter, das (Met.): an einer Front (5) auftretendes Gewitter: Ein ... Wetterumschlag, welcher... meist durch ein F. eingeleitet wird (Eidenschink. Fels 116); -giebel, der: Vordergiebel (eines Bauwerks): -kämpfer, der: jmd., der der kätnpfenden Truppe angehört hat '■; -koller, der (Soldatenspr.): Wutausbruch, Tobsuchtsanfall, den die nachhaltigen Eindrücke od. tätigerer Aufenthalt an der Front bei einem Soldaten hervorrufen können: wir kennen das, es ist der F., jeder hat ihn mal (Remarque. Westen 194); -bzarett, das (Milit.): mobiles, unmittelbar hinter der Front (2a) eingerichtetes Lazarett; -leitstelle, die (Milit.): Kotnmandostelle, von der aus Soldaten unmittelbar zur kämpfenden Front geschickt werden; -linie.die: svw. t Front (2a); -motor, der (Kfz.-T.): im vorderen Teil eines Fa/irzeugs untergebrachter Motor; -Offizier, der: Offizier, der an der Front (2) kämpft od. gekämpft hat; -Scheibe, die: svw. t Windschutzscheibe; -sdiwein, das (Soldatenspr. derb): svw. t-soldat; -seite, die: Vorder-, Stirnseite: die F. des Hauses zeigt nach Norden; -sotdat, der: Soldat, der der kämpfenden Truppe angehört hat ; -Stadt, die: Stadt, die an einer j geistigen Front liegt: Berlin .... Kernstück des magnetischen Spannungsfeldes zwischen Ost und West .... F. zwischen zwei Welten (Kantorowicz. Tagebuch I. 446); -Stellung, die: 1. strikt ablehnende, feindselige Haltung, entschiedene Geg- nerscliaft: Die F. der ..bürgerlichen" Parteien gegen die Linke (Fraenkel. Staat 249). 2. (Fechten) Körperstellung, bei der der Fechter frontal ziun Übungsleiter, steht; -thea- ter, das: in Nähe der Front (2 b) für Soldaten spielendes Theater; -truppe. die: kätnpfende Truppe; -Urlaub, der: Urlaub von der Front (2 b); -Urlauber, der; - tür. die: Vordertür; in der Vorderfront (z. B. bei einigen Autos) angebrachte Tür; -Verhärtung, die: Verhärtung der gegensätzlichen Standpunkte, Positionen: bei den Verhandlungen ist überra- 906
frost-, Frost- sehend eine F. eingetreten;-Verkürzung, die: vgl. -begradigung; -verlauf, der: Verlauf der Front (2 a); -wand, die: Vorder-, Stirnwand: die F. eines Gebäudes restaurieren; -Wechsel, der: meist politischer/ Gesinnungswandel, Meinungsänderung: er hat inzwischen einen F. vorgenommen; -zahn, der (Med.): Schneide- od. Eckzahn: -zeitung, die: für die Soldaten an der Front (2) erscheinende Zeitung; -zone, die: svw. t Front (2 b). frontal [fn>n'ta:l] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.) [zu tFrontl: a) von der Vorderseite her kommend], von vorn: ein -er Zusammenstoß; der Wagen war mir f. entgegengekommen; f. zusammenprallen; Neben der -en Arbeit (Päd.; Arbeit, bei der der Lehrer vor der Klasse steht u. sie als Einheit führt) mit der ganzen Klasse und der Einzelarbeit der Schüler (H. Klein, Bildung 115); eine Figur f. (bild. Kunst: in Vorderansicht) darstellen; b) unmittelbar nach vorn gerichtet: einen -en Angriff starten; f. angreifen. Front«!-: -angriff, der; a) von vorn kommender Angriff: einen F. abwehren; b) nach vorn gerichteter Angriff: zum F. übergehen; -durchbrach, der (Sport): Durchbruch durch die Mitte der gegnerischen Deckung: dem F. kommt im Feldhandball besondere Bedeutung zu; -feuer, das (Milit.): direkter Beschuß von vorn; -Unterricht, der (Päd.): Form des Klassenunterrichts, bei der der Lehrer vor der Klasse steht u. sie als Einheit führt: F. und Gruppenarbeit; -Zusammenstoß, der: Zusammenstoß zweier Fahrzeuge mit der Vorderseite. Frontalitit [frontali't£:t], die; - [zu tfrontal] (bild. Kunst): in der archaischen ägyptischen u. vorderasiatischen Kunst beobachtete Gesetzmäßigkeit, nach der jeder menschliche Körper unabhängig von seiner Stellung od. Bewegung stets frontal dargestellt ist; Frontispiz [frDnti'spi:tß], das; -es, -e[frz. frontispice < mlat. frontisplcium = Vorderansicht; Vordergiebel, zu lat. fröns (t Front) u. spicere = sehen]: 1. (Archit.) Giebeldreieck [über einem Gebäude vor sprung <. 2. (Buchw.) a) dem eigentlichen Titelblatt gegenüberstehende, meist mit einem Kupferstich geschmückte zweite Titelseile; b) früher das Titelblatt zierender Holzschnitt. Frontooenese [fronto-l, die; -, -n (Met.): Bildung von Fronten (5); Frontotyse [fn>nto'ly:z9l, die; -, -n [griech. lysis = Lösung] (Met.): Auflösung von Fronten (5); Fronton [frö'tÖ:], das; -s. -s [frz. fronton. zu: front = Stirn(seite)] (Archit.): Frontispiz (1). fror [fro:$], fröre [Troira]: t frieren. Frosch [fraj], der; -[e]s, Frösche [Trafo 1, 2: mhd. vrosch, ahd. frosk. H. u.; 5: viell. nach der Schwimmhaut des Froschs]: 1. <Vkl. t Fröschchen) im u. am Wasser lebender Vertreter einer Fatnilie der Froschlurche mit gedrungenem, im erwachsenen Zustand schwanzlosem Körper von grüner od. brauner Färbung, flachem Kopf mit breitem Maul, großen, oft stark hervortretenden Augen u. langen, als Sprungbeine dienenden Hintergliedmaßen: die Frösche quaken im Teich; kalt wie ein F. sein; sich aufblasen wie ein F. (sich wichtig machen, brüsten; prahlen; nach der Phädrusfabel von dem Frosch, der sich, neidisch auf die Größe eines Ochsen, so aufblies, bis er schließlich zerplatzte); R die Arbeit ist kein F. [sie hüpft uns nicht davon] (scherzhafte Entschuldigung, wenn jmd. im Augenblick nicht od. nur langsam arbeiten möchte: die Arbeit bleibt u. irgendwann muß sie getan werden): * einen F. in der Kehle/im Hab haben (ugs.; vorübergehend heiser sein, eine belegte Stinvne Ixaben; wohl nach der t Froschgeschwulst); sei kein F.! (ugs.; sei kein Spielverderber, zier dich nicht so!; viell. nach dem Verhalten des Frosches, der bei Gefahr ins Wasser springt u. sich dort verbirgt). 2. kurz für Frosch- lurch. 3. kurz für TKnallfrosch. 4. (Musik) Griffende des Bogens von Streichinstrumenten, das mit einer Stellschraube zum Spannen des Bezugs versehen ist. 5. (Eishockey) Gewebe od. andere Materialien, die Daumen u. Zeigefinger am Handschuh des Torhüters verbinden: das Tragen von Fröschen ist verboten. Frgsdi-: -äuge, das: 1. Auge des Frosches: Ü sie hat richtige -n (ugs.; große, hervortretende Augen). 2. (Kfz.-W. Jargon) aufgesetzter, vorstehender Scheinwerfer; -biß, der [viell. weil die Blätter wie (von Fröschen) ausgebissen aussehen]: Vertreter einer Gattung von Schwimmpflanzen mit rundlichen, herzförmig eingebuchteten Blättern; -Mut, das <o. PL): Blut des Froschs: Ü F. haben (ugs.; leidenschaftslos sein, sich nicht erregen lassen); -brut, die; -geschwulst, die [für den med. Fachausdruck Ranula < lat. ränula. eigtl. = Fröschchen] (Med.): beim Menschen u. bei verschiedenen Haustieren auftretende Zyste im Bereich der Zunge; -goscherl [-gotel], das; -s, -n (österr.): durch besonderes Raffen des Stoffes geformte Borte zur Verzierung, bes. an einem Trachtenkleid; -hand, die (ugs.): feuchtkalte Hand: du hast Ja richtige Froschhände!; -hupfen, das (Gymnastik): Übung, bei der man mit beiden Beinen aus dem Hockstand in den Hocksitz springt [u. sich so vorwärts bewegt i; -klemme, die (Technik): Werkzeug mit froschschenkeiförmigen Zangen, die sich beim Anheben von selbst schließen u. so das Spannen von Draht, Heben von Lasten o. ä. ermöglichen; -konzert, das (scherzh.): anhaltendes Quaken vieler Frösche; -kraut, das: vgl. -löflel; -laich, der: abgelegte Eier des Froschs; -löflel, der [nach der Blattform]: Vertreter einer Gattung von Sumpf- u. Wasserpflanzen mit eiförmigen, gestielten Blättern u. kleinen Blüten; -lurch, der: Vertreter einer weltweit verbreiteten Ordnung der Lurche, deren bekannteste Familie die der Frösche ist; -mann, der <P1. -männer) [nach engl, frogman]: speziell ausgebildeter u. ausgerüsteter, frei schwimmender Taucher für militärische u. Noteinsätze: das Wrack wurde von Froschmännern systematisch abgesucht; -maul, das: 1. Maul des Froschs: Ü mach, zieh doch kein F. (ugs.; schiebe den Mund nicht vor als Zeichen des Mißbehagens)! 2. (Archit.) halbkreisförmig geschwungenes Daclifenster; -Perspektive, die: Schau von einem sehr tief gelegenen Blickpunkt aus, von unten: etw. aus der F. fotografleren; Ü dieser Spießer betrachtet alles nur aus seiner F. (abwertend; aus seiner beschränkten, engstirnigen Sicht); -Schenkel, der: (in der Gastronomie als Delikatesse geltender) hinterer Schenkel des Froschs; -teidi, der; -test, der (Med.): Schwangerscliaftstest, bei dem etwas Urin der zu untersuchenden Frau einem männlichen Frosch eingespritzt wird, worauf dieser bei Vorliegen einer Schwangerschaft nach kurzer Zeit Samen produziert. Fröschchen [Titeln], das; -s. -: t Frosch (1). Frost [frost], der; -[ejs, Fröste ['frasto; mhd. vrost, ahd. frost, zu t frieren]: 1. Temperatur unter dem Gefrierpunkt: es herrscht strenger F.; der F. steckt noch im Boden; dieser Baum hat F. bekommen, vertragt keinen F.; bei klirrendem, eisigem F. draußen sein; Pflanzen vor dem F. schützen; vor F. zittern; die ersten Fröste (Frosteinbrüche) im Herbst; Ü (geh.:) so verkündet er, schon vom F. des Untergangs berührt, das Höchste Wesen (Sieburg, Robespierre 80). 2. (bes. bei krankhaften Zuständen, z. B. Fieber) heftige Kälteempfindung im Körper: der Kranke wurde von heftigem F. geschüttelt. frgst-, Frgst-: -anfällig <Adj.; nicht adv.>: diese zarten Pflanzen sind besonders f.. dazu: -anffilligkeit, die; -aufbruch, der: durch Frost (1) verursachtes Aufbrechen einer Straßendecke o.a.; -beständig <Adj.; nicht adv.>: beständig, widerstandsfähig gegen Frost (1): -e Pflanzen; das Material ist f.. dazu: -beständigkeit, die; -beule, die: 1. durch Kälte u. Feuchtigkeit bes. an Händen u. Füßen entstehende, gerötete, später bläulich verfärbte Schwellung der Haut: offene. Juckende -n. 2. (landsch. scherzh.) /übermäßig/ kälteempfindlicher Mensch: was bist du nur für eine F.!; -boden, der: ständig, langanhaltend od. häuf ig für kurze Zeit gefrorener Boden in Polargebieten od. im Hochgebirge; -brand, der <o. PI.): Absterben des Körpergewebes bei Erfrierungen dritten Grades; -einbmch, der: unvermitteltes Eintreten von Frost (1): nach dem Wetterbericht ist mit nächtlichen Frosteinbrüchen zu rechnen; -Einwirkung, die; -empfindlich <Adj.; nicht adv.>: gegenüber Frost (1) empfindlich: dieser Obstbaum ist sehr f., dazu: -empfindlichkeit, die <o. Pl.>; -fest <Adj.; nicht adv.): vgl. -hart; -frei <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: frei von Frost (1). ohne Frost: die Nacht war, verlief f.; -gefahr, die <o. Pl.>: drohender Frost (1); -gefährdet <Adj.: o. Steig.; nicht adv.): durch mögliche Frosteinwirkung gefährdet: -e Leitungen; -geschützt <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): vor Frost (1) geschützt: -e Lagen; -grenze, die (Met.): Grenze, bis zu der der Frost (1) vordringt: die F. im Gebirge liegt bei 1000 Metern, die F. im Boden bei 30 Zentimetern: -hart <Adj.; nicht adv.>: unempfindlich, widerstandsfähig gegen Frost (1): -es Getreide; -härte,die (Bot.): (von Pflanzen) Widerstandsfähigkeit gegen Frost (1): die F. einer Pflanze; -kalt <Adj.; nicht adv.) (geh.): sehr kalt, eiskalt: eine -e Winternacht; -keimer [-k^jmBj. der; -s. - (Bot.): Pflanze, deren Samen zur I bestmöglichen i Keimung Kälte bzw. Frost (1) benötigen; -klamm <Adj.; o. Steig.: nicht adv.): klamm vor Frost 907
fröstelig (1): -e Hände; -klar <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): durch, bei Frostwetter klar, wolkenlos: eine -e Winternacht; -er Himmel; -klirrend <Adj.; o. Steig.; nur attr.>: durch starken Frost (1) sehr kalt: ein -er Wintertag; -knirschend <Adj.; 0. Steig.; nur attr.): vgl. -klirrend; -kost, die (selten): Tiefkühlkost: -loch, das (Met.): abgeschlossenes Tal, Mulde, wo sich, bes. in windstillen Nächten, leicht Kaltluftmassen ansammeln; -hift, die: frostkalte Luft; -milderung, die; -nacht, die; -Periode, die; -resistenz, die: svw. !-härte; -salbe, die: Salbe gegen Erfrierungen; -schaden, der: durch Frost (1) verursachter Schaden: Frostschäden an Pflanzen, Straßen; -schütz, der: Schutz gegen Einwirkungen des Frostes (1): Maßnahmen zum F. bei Pflanzen, dazu: -Schutzmittel, das: Mittel zum Frostschutz (insbes. zum Schutz gegen das Gefrieren): dem Kühlwasser des Autos ein F. zusetzen; -sicher <AdJ.>: vor Frost (1) geschützt: eine Wasserleitung f. verlegen; -spamer, der [weil die Entwicklung des Falters aus der Puppe mit anschließender Kopulation in der Zeit der ersten Herbstfröste stattfindet]: Schmetterling aus der Familie der Spanner, dessen Raupen große Schäden an Obstbäumen verursachen; -Sprengung« die: svw. t-Verwitterung; -starr <Adj.; o. Steig.: nicht adv.> (geh.): steif vor Frost (1): -e Hände; -steif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: vgl. -starr; -tagt der (Met.): Tag, an dem die Lufttemperatur unter 0°C absinkt; -tiefe, die: svw. t-grenze (1); -Verschärfung, die; -Verwitterung, die (Geol.): Verwitterung durch Wasser, das in Gesteinsspalten o.a. eingedrungen ist, dort gefriert u. durch die dabei erfolgende Ausdehnung das Gestein sprengt; -warndienst, der; -warnung, die (Met.): der Wetterbericht hat F. gegeben; -wetter, das; -zitternd <Adj.; o. Steig.; nur attr.): vor Kälte zitternd. fröstelig, fröstlig ['fnoest(d)lic] <Adj.; nicht adv.> (selten): a) ziemlich kühl, wie wenn Frost in der Luft liegt: -e Luft; b) Frost empfindend: ich bin heute so f.; mir wird so f. (mich schaudert) vor Kühle; frösteln [froestln] <sw. V.; hat): a) unter der Empfindung eines leichten Mangels an fühlbarer Wärme schauern: ich fröst[elle im Wind; vor Kälte, Angst, Müdigkeit f.; <subst.:) mich überkam, überlief ein Frösteln; U noch einmal fröstelte (erschauerte) der Besucher vor der Tiefe des Leides (Wiechert, Jeromin- Kinder 226); b) <unpers.) jmdn. als unangenehmes Gefühl leichter Kälte überkommen: mich fröstelt [esl; es fröstelte mich in dem dünnen Kleid; fröstelnd auf Jmdn. warten; kahler, fröstelnder (leichte Kälte ausströmender) Raum (Musil, Mann 1430); frosten [frestn] <sw. V.; hat) [1: wohl nach engl, to freeze]: 1. (Fachspr.) svw. teinfrieren (2). 2. (geh.) svw. t frieren (2a): Im Frühling, wo es nächtlich oft noch frostet (A. Zweig. Grischa 93); Froster, der. -s, - [wohl nach engl, freezer): Tiefkühlteil eines Kühlgeräts: der Kühlschrank ist mit einem F. versehen; <Zus.:) Frgster- fach, das: svw. t Froster; frostig [frostig] <Adj.) [mhd. vro- stec = kalt, frierend]: 1. sehr kalt: -e Luft, -es Wetter. 2. abweisend, unfreundlich: eine -e Antwort; der Empfang war ausgesprochen f.; er wurde f. begrüßt; <AbI.:) Frostigkeit, die; -, -en: 1. <o. PI.) frostige Art des Wetters o.a. 2.a) <o. PI.) frostige Wesensart; b) frostige Äußerung, Bemerkung: jmdm. -en sagen; Fröstler [Troestle]. der; -s, -: jmd., der besonders leicht friert od. fröstelt; fröstlig: t fröstelig; Ft$stlingv der; -s, -e: svw. f Fröstler. Frottage [fro'ta.'sal. die; -. -n [frz. frottage = das Reiben, zu: frotter. t frottieren!: l.a) <o. PI.) von Max Ernst 1924125 erfundenes graphisches Verfaliren, bei dem man Papier auf einen prägenden Untergrund (z. B. Holz) drückt, dessen Struktur durch nachfolgendes Reiben sichtbar gemacht wird; b) mittels Frottage (la) hergestellte Graphik. 2. (Med., Psych.) Erzeugung sexueller Lustempfindungen durch Reiben der eigenen Genitalien an einem ! bekleideten Partner; Frottee [fn>'te:l, das od. der; -s, -s [französierende Bildung zu tfrottierenl: 1. bäum jwollener, aus Frotteegarn gewebter Kleiderstoff mit rauher, gekräuselter Oberfläche. 2. häufig für t Frottiergewebe. Frottee-: -garn, das: meist mit Schlingen besetztes, mehrfach gezwirntes Effektgarn; -gewebe, das: svw. t Frottee; -hand- schuh, der. häufig für t Frottierhandschuh (1); -handtuch, das: häufig für f Frottierhandtuch; -kleid, das: 1. Kleid aus Frottee (1). 2. Kleid aus Frottiergewebe; -mantel, der. 1. Mantel aus Frottee (1). 2 Bademantel aus Frottiergewebe: er holt einen F. aus dem Badezimmer (Remarque. Triumphe 13); -Stoff, der: svw. T Frottee; -tudi. das <P1. -tücher): häufig für f Frottierhandtuch. Frotteur [froto:?!, der; -s, -e [frz. frotteur, zu frotter = reiben. ? frottierenl: \,jmd., der sexuelle Lustempfindungen durch Reiben seiner Genitalien an einem (bekleideten j Partner erlebt. 2. (veraltet) Bohner. Frottte*- (Textilind.): -gewebe. das: aus glattem Garn hergestelltes Baumwollgewebe, das ein- od. beidseitig mit Schlingen besetzt ist u. auf Grund seiner hohen Saugfähigkeit vor allem zur Herstellung von Handtüchern, Waschlappen, Bademänteln u.a. verwendet wird; -handschuh, der: 1. Waschhandschuh aus Frottiergewebe. 2. zum Frottieren od. Massieren geeigneter Handschuh mit rauher Oberfläche; -handtuch, das: Handtuch aus Frottiergewebe; -mantel, der: Bademantel aus Frottiergewebe; -«toff. der: svw. T -ge- webe; -tudi, das <P1. ...tücher): svw. t-handtuch; -wäre, die: Ware aus Frottiergewehe (z.B. Handtücher). frottieren [froren! <sw. V.; hat) [frz. frotter. H. u.]: 1. (mit einem Tuch, einer Bürste o. ä.) kräftig reiben, abreiben: sich nach dem Bad f.; ich frottiere mich, das Kind mit dem Badetuch; sie frottierte dem Kind kräftig den ganzen Körper. 2. (veraltet) bohnern. Frotzelei [frDtßakUl, die; -, -en (ugs.): 1. <o. PI.) fortwährendes Frotzeln: hört endlich mit eurer F. auf! 2. frotzelnde Bemerkung: er mußte sich die hämischsten -en anhören; frotzeln [TnHßlnl <sw. V.; hat) [H. u.; viell. zu: Fratzen <P1.>, tFratzel (ugs.): a) mit spöttischen od. anzüglichen Bemerkungen necken; hänseln, aufziehen: ich frotz[e]le ihn wegen seiner Unbeholfenheit; er wurde ständig gefrotzelt; b) spöttische od. anzügliche Bemerkungen machen: sie frotzelten gern über ihn. über seine Verliebtheit; er frotzelte (spottete): „Bist du morgen mal wieder krank?" Froufrou [fru'fru:!, der od. das; - [frz. frou-frou; lautm. Bildung]: das Rascheln u. Knistern der (bes. für die Zeit um 1900charakteristischen) eleganten Damenunterkleidung. Frucht [froxtl, die; -. Früchte [Tn^to; mhd. vruht. ahd. fruht < lat. früctusj: l.a) <Vkl. TFrüchtchen (1)> den Samen umschließendes Produkt bestimmter Pflanzen: eine reife, ungenießbare, süße, saftige F.; eingemachte, kandierte Früchte; der Erfolg fiel ihm wie eine reife F. in den Schoß; die Früchte reifen, fallen ab; der Baum setzt Früchte an, trägt keine Früchte mehr; Früchte vom Baum pflücken, auflesen; Spr es sind die schlechtesten Früchte nicht, woran die Wespen nagen; Ü verbotene Früchte (verlockende, aber verbotene Genüsse; nach 1. Mose 3, 2-6); eine F. der Liebe (geh., veraltet; ein uneheliches Kind): b) <o. PI.) (landsch.) Getreide: die F. steht gut; die F. einbringen; die F. auf dem Halm (vor der Ernte) verkaufen. 2. ungeborenes Lebewesen, Leibesfrucht: die keimende, heranreifende F. im Mutterleib; die F. im Mutterleib töten, abtreiben. 3. (geh.) Ertrag, Ergebnis: das Buch ist die F. langjähriger Arbeit; (iron.:) das sind die Früchte deines Leichtsinns; die Früchte seines Fleißes, seines Tuns ernten; seine Bemühungen haben reiche F., Früchte getragen (haben sich sehr gelohnt); die Verhandlungen haben endlich F., Früchte getragen (einen Nutzen, ein gutes Ergebnis gehabt). 4. (Rechtsspr.) wirtschaftlicher Ertrag einer Sache od. eines Rechts. fnjeht-, Frycht-: -ansatz, der: Ansatz zur Herausbildung von Früchten: wegen des Frostes haben die Bäume keinen guten F.; -bedier, der: 1. (Bot.) becherförmiger, oft mit Schuppen o.a. besetzter Pflanzenteil, der die Früchte der Buchengewächse umgibt. 2. Eisbecher mit Früchten; -bikhing. die; -blase, die (Med.): sackartiges, mit Schleimhaut ausgekleidetes Körperorgan, das die Leibesfrucht u. das Fruchtwasser enthält; -bbtt» das (Bot.): Organ der Blüte, das die Samenanlagen trägt; -bonbon. der od. (österr. nur:) das: Bonbon mit Fruchtgeschmack; -bringend <Adj.>: fruchtbar, nutzbringend, nützlich: -e Gespräche; -einwaage, die: die F. in der Dose beträgt 100 Gramm; -eis, das: Speiseeis mit Zusatz von Früchten od. mit Fruchtgeschnuick; -entsafter, der: vgl. -presse; -ertrag, der; -extrakt, der; -faser, die: aus verschiedenen Pflanzen gewonnene, technisch genutzte Faser; -flule« die (Bot.): durch Pilze verursachte Fäulniserscheitmng an reifenden Früchten; -fleisch, das: fleischiger Teil einer Frucht: das saftige F. eines Pfirsichs; -fliese, die: Vertreter einer Familie von Fliegen, deren Larven sich in verschiedenen Pflanzenteilen, z. B. den Früchten, entwickeln u. diese zerstören; Bohrfliege; -folge, die (Landw.): nach bestimmten Grundsätzen geregelte Aufeinanderfolge des Anbaus verschiedener Kulturpflanzen auf einer Nutzfläche: eine Art der F., bei der Feldfrüchte und Gras 908
früh-, Früh- miteinander wechseln; -fresser, der: svw. t Früchlefresser; -geschmack, der: Geschmack nach einer od. mehreren Früchten: ein Bonbon mit F.; -gummi, das: meist in Form von Früchten hergestellte Zuckerware von gummiätinlicher Beschaffenheit; -holz, das: Blüten u. Früchte tragende Triebe der Obstbäume; -Joghurt, der od. (österr. nur:) das: Joghurt mit Früchten od. mit Fruchtgeschmack; -kaltschale, die; -kapsei,die (Biol,); -kelter, die: vgl. -presse; -knoten, der (Bot.): aus einem od. mehreren Fruchtblättern gebildeter, geschlossener Hohlraum, der die Samenanlagen enthält: aus dem F. entwickelt sich die Frucht; -korb, der: zum Verzehr [für den Gast aufgestellter, mit verschiedenen Früchten in dekorativer Anordnung gefüllter Korb; -körper, der (Bio!.): oberirdisch wachsender Teil des Pilzes (1); -kuchen. der (Med.): svw. TMutterkuchen; -land, das <o. PI.) (geh.): durch Bebauung mit Kulturpflanzen nutzbar gemachtes Land: zu den ... drei großen Pflanzenformationen Waldland, Grasland (Steppe) und Ödland (Wüste) hat der Mensch eine vierte gefugt, das F. (Thienemann, Umwelt 28); ^los <Adj.; o. Steig.): a) keinen Erfolg bringend, vergeblich, nutzlos: -e Bemühungen; seine Ermahnungen blieben f.; b) (selten) unfruchtbar; unfähig. Kinder zu gebären: denn blieb sie f., so war sie übel daran (Th. Mann. Joseph 321). zu a: -losigkeit, die; -: die F. aller Versuche einsehen; -mark, das; -mus, das; -presse, die: Gerät zum Auspressen von Früchten u. zur Gewinnung von Fruchtsäften; -reich, (auch:) frijchtereich <Adj.; nicht adv.) (geh.): reich an Früchten: ein -es Jahr; -saft, der: aus frischen Früchten gewonnener Saft, dazu: -saftgetränk, das: Fruchtsaft mit Wasser u. Zuckerl, -saftllkör, der: Likör mit dem Geschmack eines bestimmten Fruchtsafts: Cherry Brandy ist ein F.; -salat, der: Salat aus Früchten. Obstsalat; -säure, die: bes. in säuerlichen Früchten vorkommende organische Säure; -schale, die: 1. Schale (1), die eine Frucht umgibt. 2. Schale (2), die der Aufnalime von Früchten dient: die F. auf dem Sideboard mit verschiedenen Früchten füllen; -Schaumwein, der: vgl. -sekt; -schifT, das: Seeschiff das regelmäßig Früchte befördert und über entsprechende Kühleinrichtungen verfügt, -Schimmel, der (Bot.): vgl. ^faule; -schnaps, der: aus vergorenen Früchten gebrannter Schnaps; Obstschnaps; -sekt, der: aus Fruchtsaft hergestellter Sekt; -stand, der (Bot.): aus einem gemeinsamen Blutenstand hervorgegangene Früchte, die das Aussehen einer einzelnen Frucht angenommen hohen: die Fruchtstände der Feige, der Ananas; -tragend <Adj.; o. Steig.; nur attr.): ein -er Baum, Zweig; -wasser, das (Med.): Flüssigkeit, in die die Leibesfrucht im Mutterleib eingebettet ist; ^Wechsel, der, -wechsehvirtsdiaft, die (Landw.): Art der Fruchtfolge, bei der in regelmäßigem Wechsel Halm- u. Blattfrüchte angebaut werden: ^wein. der: durch Vergärung von Fruchtsäften hergestellter Wein, -zucker, der: zusammen mit Traubenzucker in vielen Pflanzen, süßen Früchten u. im Honig enthaltener Zucker. fruchtbar ['fruxtba:^] <Adj.; nicht adv.) [mhd. vruhtbaerej: l.a) reiche Frucht bringend: -e Erde; ein -er Baum; ein -er (das Wachstum der Pflanzen fördernder) Regen; dieser Boden, dieses Land ist sehr f.; b) zahlreiche Nachkommen hervorbringend: er hatte sieben Kinder, ein -er Mann; Mäuse. Kaninchen sind besonders f.; Er siedelte diese Weiber auf des Vaters Zeltgehöfte an, war f. mit ihnen (Th. Mann. Joseph 199); die -en Tage der Frau (Tage, an denen eine Empfängnis möglich ist): Ü ein -er (produktiver) Schriftsteller. 2. sich als nützlich erweisend; sich segensreich auswirkend; ertragreich, nutzbringend: -e Gespräche; eine -e Opposition; eine wissenschaftlich -e Fragestellung; daß unsere Probleme -er werden (Wohngruppe 38); Erkenntnisse für einen größeren Kreis f. machen; daß eine solche Debatte erst dann f. geführt werden kann, wenn ... (Bundestag 188.1968.10157); der -e Moment (Psych.. Päd.; der Augenblick, in dem sich die Lösung eines Problems überraschend als Erkenntnis einstellt)'. <Abl.:> Fruchtbarkeit, die; -, dazu: Fryditbarkeitskult, der (Volksk.): Kult bei Naturvölkern zur Verehrung u. Steigerung der Fruchtbarkeit von Pflanze. Tier u. Mensch. Frvchtbarkeitssymbol. das (Rel.. Volksk.): Gegenstand. Bild, symbolische Handlung o.a.. wodurch die Fruchtbarkeit gefördert werden soll, Fnjchtbarkeitszauber, der: vgl. Fruchtbarkeitskult; Früchtchen [Tn^t^n], das; -s, - [2: zu mhd. vruht = Sprößling, Kindl: 1. T Frucht (1). 2. (ugs. abwertend) ungeratenes Kimi; mißratener, junger Mensdi; Tunichtgut: das ist mir ein nettes, ein sauberes F.!; Früchtebrot, das; -[eis, -e: Backwerk aus Brotteig mit getrockneten Früchten. Gewürzen u.a.; Fn)chtefresser, der; -s, - (Zool.): sich hauptsächlich von Früchten ernährendes Tier; \Fruktivore; fruchten ffruxtn] <sw. V.; hat) [mhd. vrühten, vruhten = Frucht tragen; fruchtbar machen, zu T Frucht]: nützen, helfen, von Erfolg sein: der Appell hat endlich gefruchtet; was soll das f.?; (oft verneint:) alle Ermahnungen haben bei ihr nicht[s] gefruchtet; Fryditen- brot.das; -[e]s, -e (österr.): svw. tFrüchtebrot; fruchtereich: t fruchtreich; früchteschwer <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (geh.): mit vielen Früchten: ein -er Apfelbaum; fruchtig [Troxti^J <Adj.>: (von Duft oder Geschmack) in der Art frischer Früchte: ein Junger Wein von -em Geschmack; die Duftnote des Parfüms ist f. und anregend; eine f. schmeckende Limonade. Fructose, (eingedeutscht:) Fruktose [fruk'to:za], die; - [zu lat. früctus = Fruchtl (Chemie): Fruchtzucker; frugal [fru- ga:l] <Adj.) [1: frz. frugal < lat. frügälis = zu den Früchten gehörig, fruchtig. zu: früx (Gen.: frügis) = FruchtJ (von der Lebensweise, insbes. dem Essen): 1. einfach, mäßig, bescheiden (Ggs.: opulent): wir begnügten uns mit einem -en Mahl; f. leben, essen. 2. (gelegtl., ugs.) üppig; <Abl.:> Frugalitat [frugali't€:t], die; - [frz. frugalite = Genügsamkeit, Einfachheit < lat. frügälitäs, eigtl. = Vorrat an Früchten]. Frugivore [frugi'vo:re]: tFruktivore. früh [fry:; I: mhd. vrüeüe); ahd. fruoji, zu: fruo. tfrüh (II); II: mhd. vruo, ahd. fruo, zu einer idg. Wz. mit der Bed. „früh, morgens", eigtl. = (zeitlich) vom, voran] /vgl. früher/: I. <Adj.; -er, -[eiste) (Ggs.: spät) 1. <nicht adv.) in der Zeit noch nicht weit fortgeschritten, am Anfang liegend, zeitig: am -en Morgen; in -er, -[ejster Kindheit; der -e (junge) Nietzsche; die -e Neuzeit (die ersten Jahrhunderte der Neuzeit); die -esten (ältesten) Kulturen; es ist noch f. am Tage, noch ganz f. 2. vor einem bestimmten Zeitpunkt liegend, eintretend o.a.. frühzeitig, vorzeitig: ein -er Winter; ein -er Tod; eine -e (früh reifende) Sorte Apfel; wir nehmen einen -eren Zug; Ostern ist. fällt dieses Jahr f.; f. aufstehen; er kam -er als erwartet; er ist zu f.. noch f. genug gekommen; er fing f. an zu rauchen; <subst.:) sie ist die Früheste aus dem Bett (ugs.; steht morgens als erste auf): früher oder später (irgendwann einmal) wird er sich doch nach einer neuen Wohnung umsehen müssen; * da mußt du -er aufstehen (ugs. spött.; um mir etwas anhaben zu können, mußt du geschickter vorgehen): da mußt du -er aufstehen, wenn du mich hereinlegen willst! II. <Adv.) morgens, am Morgen: heute f., [am] Dienstag f.; kommst du morgen f.?; er arbeitet von f. bis spät [in die Nacht] (bedauerlicherweise den ganzen Tag). früh-. Früh-: -antike, die: Frühzeit der Antike; -apfel, der: Apfel einer früh reifenden Sorte; ^auf in der Fügung von f. (von früher Kindheit. Jugend an): er ist von f. an Selbständigkeit gewöhnt; -aufsteher [-4jifTte:B], der; -s. -: jmd.. der in der Regel früh aufsteht; -barock, das od. der: Frühzeit des Barocks; -beet, das: zur Anzucht junger Pflanzen angelegtes Beet, das zum Schutz vor der Witterung mit einer Umrandung versehen u. mit transportablen Fenstern od. Plastikfolie abgedeckt ist; -begabung, die: ü)früh erkennbare Begabung: das Kind zeigt eine deutliche F. für Mathematik; b) jmd.. der eine früh erkennbare Begabung zeigt: das Mädchen ist eine musikalische F.; -behandlung, die: Behandlung einer Krankheit im frühesten Stadium: die F. von Krebserkrankungen; -blrne, die: vgl. -apfel; -blühend <AdJ.; o. Steig.; meist attr.): -e Tulpen, dazu: -blüher [-bly:B], der; -s, - (Bot.): Pflanze, bei der die Blüten im zeitigen Frühjatir vor den Blättern erscheinen: der Pfirsichbaum ist ein F.; -christlich <Adj.; o. Steig.): die ersten cfiristlichen Jafirhunderte betreffend, aus ihnen stammend: -e Kunst, Literatur; -dämmer, der (dichter.), -dämmerung, die: 1. Beginn der Dämmerung. 2. svw. t Morgendämmerung; -diagnose, die (Med.): (vor allem bei Krebserkrankungen) mit Hilfe medizinischer Apparate zu einem möglichst frülien Zeitpunkt noch vor dem Auftreten charakteristischer Merkmale gestellte Diagnose; -dienst, der <P1. selten): Dienst am /frülien/ Morgen: F. haben; -druck, der <P1. -drucke): Druckwerk aus der Frühzeit des Buchdrucks: eine Sammlung kostbarer -e; vgl. Inkunabel; -dunst, der: am frühen Morgen auftretende nebelige Luft; —ehe, die: von Jugendlichen geschlossene Ehe; -Entwicklung, die: sich vordem Durchschnittsalter für Pubertät vollziehen- 909
Frühchen de Entwicklung: Erfassung, die: frühzeitige Erfassung: die F. ansteckender Krankheiten; -erkennung, die: frühzeitige Erkennung: regelmäßige Untersuchungen zur F. von Krebserkrankungen; -ernte, die: frühzeitige Ernte: die F. von Treibhausgemüse; -fonn. die: 1. Form, die jmd. od. etw. im Anfangsstadium od. zu Beginn eines Vorgangs od. Ablaufs hat: die F. der Entwicklung, einer Krankheit. 2. (bes. Sport) gute körperliche Verfassung unmittelbar vor od. zu Beginn der Saison: die hervorragende F. der Fußballmannschaft; -frost, der: früh, vorzeitig im Jahr eintretender Frost: der Herbst brachte schon die ersten Frühfröste; -gebet das: svw. f Morgengebet; -geburt, die: 1. Geburt eines noch nicht ausgetragenen, aber lebensfälugen Kindes: sie hatte eine F. 2. vorzeitig geborenes Kind: die F. wurde im Brutkasten aufgezogen; -gemüse, das: frühzeitig erntereifes Gemüse: -«schichte, die <o. Pl.>: 1. auf die Vorgeschichte folgen- der Zeitabschnitt: für Mitteleuropa beginnt die F. etwa mit der Zeit Cäsars. 2. frühe geschichtliche Phase einer Bewegung. Strömung. Erscheinung o. ä.: die F. des Sozialismus, zu 1: -geschichtlich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: -e Funde, Sprachdenkmäler; -gottk, die: Anfangsjahre der kunstgeschichtlichen Epoche der Gotik, dazu: -gotisch <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.>; -gottesdienst, der: erster, vordem Hauptgottesdienst am Morgen abgelutltener Gottesdienst: -gymnastik, die: Gymnastik am frü/ienj Morgen: -herbst, der: erste Phase des Herbstes: -holz, das: vofn Baum im Frühjahr gebildeter Teil des Jahresrings (Ggs.: Spätholz); -invalid (österr. nur so). -Invalide <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: frühzeitig invalide: durch einen schweren Unfall f. werden, <subst.>: -invalide, der: seine Krankheit machte ihn mit 40 Jahren zum -n, dazu: -invalidit&t, die; -Jahr, das: t Frühjahr u. Frühjahrs-; -kaflee, der: svw. T Morgenkaffee; -kapitalismus, der: Frühzeit des Kapitalismus, dazu: -kapitalistisch <Adj.; o. Steig.): die -e Ära; -kartoffel, die: vgl. -apfei; -kindlich <Adj.; o. Steig.): das frühe Kindesalter betreffend, dazu gehörend: die -e Entwicklung fördern; -kirsche, die: vgl. -apfel; -klassOc, die: Frühzeit der Klassik, dazu: -klassisch <Adj.; o. Steig.); -konzert, das: zu Pfingsten finden in Berlin -e statt; im Radio gibt es um 6 Uhr ein F.; -kultur, die: 1. Frühzeit einer Kultur: die ägyptische F. 2. (Gartenbau) Anbau u. Blüte von Pflanzen ohne entwicklungsfördernde Malinahmen unter für sie normalen Temperaturen nach Ausschalten der klimatisch bedingten Ruhe: -liberalismus, der: Frühzeit des Liberalismus: der deutsche F.; -licht, das <o. PI.) (geh.): erste Helligkeit des Tages: die Dächer schimmern im grauen F.; -mahl, das (geh.): zweites Frühstück: -mensch, der (Anthrop.): zur ältesten Gruppe der. urzeitlichen echten Menschen gehörender Mensch: -messe, die (kath. Kirche): erste Messe des Tages: tut F. gehen; -mette, die: svw. t -messe; -mittelalter, das: Früfizeit des Mittelalters, dazu: -mittelalterlich <Adj.; o. Steig.); -mittelhochdeutsch <Adj.; o. Steig.): den Anfangsjahren der literarischen u. sprachgeschichtlichen Epoche des Mittelhochdeutschen zugeordnet, entstammend: -morgens [-'--1 <Adv.):/rwA am Morgen: er arbeitet von f. bis spätabends; -nachrichten <P1.): noch vor dem Aufstehen hört er im Radio die F.; -nebel, der: Nebel am frülxen Morgen: -neuhochdeutsch <Adj.; o. Steig.): der etwa von der Mitte des 14. Jalirhunderts bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts dauernden Epoche der deutschen Sprachgeschichte zugeordnet, entstammend. Abk.: frühnhd.; <subst.:) -neuhochdeutsch, das: vgl. Deutsch, -neuhochdeutsche, das: vgl. 2Deutsche; -obst, das: frülx reifende Obstsorten: -Periode, die: Anfangsjahre eines bestimmten Zeitraums, einer kulturellen Epoche: -reif <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. körperlich, geistig vor der üblichen Zeit entwickelt od. eine solche Entwicklung erkennen lassend: ein -es Kind; das Mädchen spricht schon recht f.; 2. vorzeitig reif geworden: -es Obst; -reif, der: morgendlicher Reif: F. lag über den Wiesen; -reife, die: 1. vor der üblichen Zeit erreichte körperliche, geistige Reife: ein Kind von erstaunlicher geistiger F.; Esau war von tierischer F. (Th. Mann, Joseph 199). 2. vorzeitiges Reifgewordensein: die F. von Obst. Getreide; -renaissance, die: vgl. -gotik; -rente, die: vorzeitig gezahlte Rente: wegen seiner Krankheit erhält er schon mit 40 Jahren eine F.. dazu: -rentner, der; -romantik, die: Anfangsjahre der literarischen Epoche der Romantik, die unter dem Zeichen bestimmter Schriftsteller stehen: -rot, das (dichter.): svw. t Morgenrot; -Schicht, die: a) am frühen Morgen beginnende Schichtarbeit: die F. beginnt um 5 Uhr; F. haben; b) die Arbeiter der am frühen Morgen beginnenden Schicht: die F. kommt, fährt ein; -Schoppen, der: geselliger Trunk am Vormittag: -schritt, die: vgl. -werk; -somroer, der: erste Phase des Sommers: ein sonniger, warmer F., dazu: -sommertag, der; -sport, der: am /frühenj Morgen nach dem Aufstehen betriebene gymnastische Übungen, die eine Lockerung der Muskeln bezwecken: -Stadium, das: eine Arbeit schon im F. abbrechen; -Start, der (Sport): Start vordem Startsignal: wegen wiederholten -s wurde der Läufer disqualifiziert; -stück: t Frühstück u. Frühstücks-; -Symptom, das (Med.): frühzeitig auftretendes Symptom einer Krankheit: -tragend <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): ein -er Obstbaum; -verstorben <AdJ.; o. Steig.; nur attr.): mein -er Großvater; -vollendet <AdJ.; o. Steig.; nur attr.) (geh. verhüll.): in seiner Kunst , deren Weiterentwicklung zwar durch den Tod beendet wurde> schon früh zu absoluter Meisterschaft gelangt: ein -er Maler. Dichter; -warnsy- stem, das: System weitreichender Radarstationen, mit dem feindliche Flugkörper frühzeitig erfaßt werden können: -werk, das: früh, im Anfang einer Schaffensperiode entstandenes Werk: -zeit, die: frühester Abschnitt. Anfangszeit einer geschichtlichen Epoche, einer Schaffensperiode o. ä.: die christliche F.; Funde aus der F. der Antike; In der F. der Sozialdemokratie (Enzensberger, Einzelheiten I. 161); -zeitig <Adj.>: a) zu einem frühen Zeitpunkt, früh: f. aufstehen; die Krankheit konnte f. entdeckt werden; b) vorzeitig: ein -er Winter; f. ergrautes Haar, dazu: -zeitigkeit, die; -; -zug, der: am frühen/ Morgen fahrender Zug: -Zünder, der (ugs. scherzh.): jmd.. der rasch begreift (Ggs.: Spätzünder); -Zündung, die (Ggs.: Spätzündung): 1. (Technik) Selbstentzündung des Gasgemisches in Verbrennungsmotoren, bevor die Zündung durch den Funken erfolgt. 2. (ugs. scherzh.) rasche Auffassungsgabe: bei solchen Witzen hat er meistens F. Frühchen [Tryican]. das; -s, - (fam.): zu früh geborenes Kind. Frühgeburt (2); Frühe [Tiyia], die; - [frühnhd. frue. ahd. fruoü (geh.): erste Phase eines Zeitabschnitts. Anfang, bes. des Tages: in der nebligen F. des Tages; in der ersten F. des Lebens; *in aller F. (früh am Morgen): in der Früh (südd., österr.: am Morgen): wir haben ihn in der F. getroffen; früher [fry:p; Komp. zu tfrüh (I)]: I. <Adj.) 1. vergangen, zurückliegend: in -en Zeiten; die -en Auflagen des Buches sind veraltet. 2. ehemalig: der -e Eigentümer; unsere -en Feinde sind heute unsere Freunde. II. <Adv.) ehetnals: einst: er war f. Buchhändler; wir kennen uns von f. [her]; frühestens ffryastns] <Adv.) [adv. Gen. des Sup. von tfrüh): nicht früher als: f. am Dienstag; wir sehen uns f. in zwei Wochen; frühestmöglich ['fry:3St'm0:kli<;] <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): so früh wie möglich: ich komme zum -en Termin; Frühjahr, das; -s, -e: erster Abschnitt des Jalires bis zum Ende des Frühlings: ein regnerisches F.; im F. den Acker bestellen; im nächsten F. werden wir euch besuchen. Frühjahrs-: -anfang, der; -arbeit, die: für den Bauern beginnt jetzt die F.; -beginn, der; -bestdhing, die (Landvv): Bestellung der Felder im Frühjahr: -blüher [...bly:e]. der; -s, -: Pflanze, deren Blüten zwischen Januar u. Mai erscheinen: -blume, die: svw. f Frühlingsblume; -katalog, der: für das Frühjahr geltender Katalog eines Versandhauses: -kleid, das: Kleid, das üblicherweise im Frühjahr getragen wird: -kollektion, die: der Modeschöpfer ließ seine F. vorfuhren; -kostüm, das: Kostüm, das üblicherweise im Früfualir getragen wird: -kur, die: im Frülijahr durchgeführte Kur: -mantel, der: vgl. -kostüm; -messe, die (Wirtsch): im Frülijahr stattfindende Messe: die Leipziger F.; -mode, die: in der neuen F. überwiegen Pastelltöne; -müdigkeit, die: Nachlassender Leistungsfähigkeit u. allgemeine körperliche Abgespanntheit im Frühjahr: die F. mit Vitamin C bekämpfen; -offensive,die (Milit.); -putz, der: gründlicher Hausputz im Frühjahr: -putzete, das (Schweiz.): svw. t-putz; -sonne, die: svw. t Frühlingssonne; -Tagundnachtgleiche, die (mit Bindestrich): Äquinoktium im Frülijahr. Frühling ['fry:hnl. der; -s. -e Ispätmhd. vrüelinc. zu Tfrüh]: Jahreszeit zwischen Winter u. Sommer: ein zeitiger, später, warmer, milder F.; der F. kommt, (geh.:) naht, zieht ein; es wird F.; Ü im F. (dichter.; in der Jugend-. Blütezeit) des Lebens stehen; die Wirtschaft geht einem neuen F. (geh.: Aufschwung) entgegen; seinen zweiten F. erleben (iron.; sich im reifen Alter noch einmal in eine jüngere 910
fuchs-, Fuchs- Frau verlieben; mit Bezug auf den Frühling als Zeit des Wiedererwachens der Natur u. der Liebe). Frühlings-: -Adonisröschen, das: zur Gattung Adonisröschen gehörende, in Kiefernwäldern u. auf Heidewiesen blühende (unter Naturschutz stehende) Staudenpflanze mit fein zerteilten Blättern u. glänzend goldgelben, breiten Blüten; -anfangt der: am 21. März ist F.; -beginn, der: svw. t -anfang; -bUher [...bly:*], der; -s, -: Pflanze, deren Blüten zwischen März u. Mai erscheinen; die Tulpe ist ein F.; -bhime, die; -böte, der (geh.): der Krokus ist einer der ersten -n; -fest, das: im Dorf wird ein F. gefeiert; -fingerkraut, das: auf Wiesen u. an Böschungen in behaarten Stauden wachsendes Fingerkraut mit bandförmig gefiederten Blättern u. Blüten in lockerem Blütenstand; -frisch <Adj.; o. Steig.) (geh.): ein -er Duft; f. herausgeputzt sein; -gefuhl, das: a) Gefühl der Gelöstheit. Unbeschwertheit wie im Frühling: in dieser herrlichen Gegend überkommt einen ein richtiges F.; b) *-e haben bekommen (ugs. scherzh.; sich im reifen Alter noch einmal in eine (jüngere) Frau verlieben; mit Bezug auf den Frühling als Zeit des Wiedererwachens der Natur u. der Liebe); -himmel, der: ein leuchtendblauer F.; -knotenblume, die: zur Gattung Knotenblume gehörende, in feuchten Wäldern u. auf Bergwiesen blühende (unter Naturschutz stehende) Zwiebelpflanze mit ein od. zwei hängenden, glockigen, weißen Blüten mit gelblichgrünen Malen am Saum; Märzenbecher; ^lied. das: Lied, dessen Thema der Frühling ist; -hift, die; -monat, der: a) <o. PI.) (geh.) März; b) <nur PI.) März. April. Mai; -mond, der (dichter, veraltet): svw. t-monat (a); -morgen, der; -nacht, die: eine laue F.; -punkt, der (Astron.): Punkt, in dem die Sonne bei Frülilingsanfang steht; -regen, der; -rolle, die: chinesische Vorspeise aus einer Fleisch-, Fisch-, Gemüsemi- schung. die in einen dünnen Teig gehüllt u. fritiert wird; -sonne, die; -stürm, der; -suppe, die: Suppe mit Gemüse u. einer Einlage aus Teigwaren; -tag, der; -werter, das; -wiese, die: eine bunte, mit Blumen übersäte F.; -wind, der; -zeit, die <o. PI.) (geh.). frühlingshaft <Adj.; -er. Sup. ungebr.): wie im Frühling: das Wetter ist schon richtig f. Frühstück ['fry:Jtvk], das; -s, -e [spätmhd. vruo-, vrüestücke. eigtl. = das am frühen Morgen gegessene Stück Brot]: a) Mahlzeit am Vormittag; ein kräftiges, reichliches F.; das erste, zweite F.; [dasl F. machen, (geh.:) bereiten; der Minister gab ein F. für seine Gäste; beim F. sitzen; b) (ugs.) Frühstückspause; um 9 Uhr machen wir F.; frühstücken <sw. V.; hat): a) das Frühstück (a) einnehmen; im Bett, in der Küche f.; er hat ausgiebig gefrühstückt; b) zum Frühstück essen: ein Schinkenbrot f. Frühstücks-: -bar, die: in einer Küche eingerichtete Bar für kleine Malilzeiten; -bemme, die (ostmd.): svw. t-brot; -brettlchen], das: kleines Brett aus Holz od. Plastik, von dem man Brot o. ä. essen kann; -brot, das: belegtes Brot, das man als zweites Frühstück (a) zur Arbeit mitnimmt; -ei, das: Ei, das zum Frühstück (a) gegessen wird; -fleisch, das: meist in Dosen gehandelte Wurstware aus Schweine-, Rind- u. Kalbfleisch mit Speck u. Gewürzen, -gedeck, das; -gesdiirr, das; -kartell, das (Wirtsch. Jargon): gesetzwidriges Kartell, das bei einer als unverfänglich erscheinenden Zusammenkunft geheim u. meist auf mütulliche Absprache hin gebildet wird; -korb, der: Korb, in dem das Früfistück auf das Feld mitgenommen od. gebracht wird; -pause, die: Pause, in der man frühstücken (a) kann; -speck, der: mit Fleisch durchwachsener Speck vom Schweinerücken; -stulle, die (berlin.): svw. Kbrot; steiler, der; -tisch, der: Tisch, auf dem das FrüJistück i'd) auf getragen wird; -zimmer, das: Zimmer in einem Hotel o.a.. in dem das Frühstück (a) eingenommen wird. Fniktifikation [froktifika'tsioin]. die; -, -en [lat. früctificätio = das Früchtetreibenl: 1. (veraltet) Nutzbarmachung. Verwertung. 2. (Bot.) Ausbildung von Fort Pflanzungskörpern. z. B. der Sporen bei Farnen, in besonderen Behältern; frukti- fizieren [froktifi'tßiTanJ <sw. V.; hat) [lat. früctifieäre = Früchte treiben, tragenl: 1. (veraltet) den Nutzen aus etw. ziehen. 2. (Bot.) Früchte ansetzen, ausbilden; Fruktifizje- ning, die; -. -en: svw. t Fniktifikation; Fruktivore [frokti- 'vo:r3l, der; -n, -n (meist PI.) [zu lat. früctus = Frucht u. voräre = fressen, verschlingenl (Zool.): sich hauptsächlich von Früchten ernährendes Tier, Früchtefresser; Fruktose: tFructose. Frust [frustl. der; -[eis (ugs.): das Frustriertsein; Frustration: nach den ... sechziger Jahren wurde die linksbürgerliche Intelligenzija vom großen F. gepackt (Konkret 8.1976,39). fruste [fryst] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [frz. fruste = verwischt, vgl. Forme frustel (Med.): (von den Symptomen einer Krankheit) unvollkommen; wenig ausgeprägt. frosten [TrostnKsw. V.; hat) (ugs.). frustrieren: diese Veranstaltung hat mich gefrustet; frostran [fros'tra.n] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu lat. früsträ = getäuscht, irrtümlich, tfrustrierenl: zur Frustration führend; Frustration bewirkend: Weibliche Homosexualität oft ausgelöst durch eine < Erlebniskette mit dem anderen Geschlecht" (Spiegel 36. 1974. 65); Frustration [frostra'tsio:n]. die; -. -en [lat. früsträtio = Täuschung einer Erwartung, tfrustrierenl (Psych.): Erlebnis einer Enttäuschung u. vermeintlichen Zurücksetzung durch erzwungenen Verzicht od. versagte Befriedigung: -en am Arbeitsplatz; seine -en abreagieren; Frustrationstoleranz, die; - (Psych.): Umleitung einer Frustration in Wunschvorstellungen; erlernbare Kompensation. Sublimierung einer Frustration ohne Aggressionen od. Depressionen; frustratorisch [frustra'tOTifl <Adj.; o. Steig.) (selten): auf Täuschung bedacht; frustrieren [fros'tri:ren] <sw. V.; hat) [lat. früsträre = in der Erwartung täuschen, hinhalten, zu früsträ = getäuscht, irrtümlich, vergebens] (Psych.): jmds. Erwartung enttäuschen, jmdm. die Befriedigung eines Bedürfnisses versagen: seine eintönige Arbeit frustriert ihn; das Erlebnis war frustrierend [für ihn]; er fühlte sich frustriert; <Abl.:) Frustrjening, die; -, -en. Frotti di mare [Truti di 'ma:re] <PI.) [ital. frutti di mare, eigtl. = Früchte des Meeres]: für Speisezwecke mit dem Netz gefangene kleinere Seetiere der Mittelmeerküste (z. B. Muscheln. Austern). F-Schlüssel, der; -s, - (Musik): aus dem Tonbuchstaben F entwickeltes Zeichen, mit dem im Liniensystem die Lage des f festgelegt wird; vgl. Bariton-. Baßschlüssel. Fuchs [foks]. der; -es, Füchse ['fyksa; 1: mhd. vuhs. ahd. fuhs. eigtl. = der Geschwänzte; 7: H. u.; 8: nach der rötlichen Farbe des Goldes; 9: nach der Form des Fuchsbaus]: 1. <Vkl. Füchschen. Füchslein) kleineres, hundeartiges, nicht sehr hochbeiniges rötlichbraunes Raubtier mit langer, spitzer Schnauze, großen, spitzen Ohren u. buschigem Schwanz: Plötzlich bellte ein F. in den Bergen, das war ein schlimmes Zeichen. Andere Füchse fielen ein (Nossack. Begegnung 386); der F. schnürt (Jägerspr.; trabt geradeaus) übers Feld; einen F. schießen, erlegen; Spr stirbt der F.. so gilt der Balg (wennjmd. stirbt, steht das Erbe im Vordergrund; eigtl. alter Rechtsspruch: beim Tode ausgeliehener Tiere mußte der Wert des Balgs erstattet werden); R der F. muß zum Loch heraus (der Fall muß aufgeklärt werden); da kommt der F. zum Loch heraus (versteckte Beweggründe werden bekannt; der wahre Grund kommt an den Tag); das/den Weg hat der F. [mit dem Schwanz] gemessen [und den Schwanz dazugegeben] (der Weg ist viel länger als angegeben); *wo sich die Füchse/wo sich F. und Hase gute Nacht sagen (scherzh.; an einem verlassenen, einsamen Ort gelegen ); die Füchse brauen (es wird neblig. Nebel steigt auf); Füchse prellen (schlauer sein als Schlaue: Schlauköpfe überlisten; jmdm. übel mitspielen; jmdn. betrügen). 2.a) Fell des Fuchses (1): einen Kragen aus F. arbeiten; einen Mantel mit F. besetzen; b) aus dem Fell des Fuchses (1) gearbeiteter Pelz: sie trägt einen F. 3. (ugs.) andern überlegener durchtriebener Mensch, der alle Schliche u. Feinheiten, auf die es atikommt, kennt: Was für ein F., dieser Escherich! Wie er das wohl erreicht haben mochte? (Fallada. Jeder 65). 4. (ugs.. oft abwertend) jmd., der rothaarig ist (oft als Schimpfwort). 5. Pferd mit rötlichbraunem Fell sowie Mähne u. Schwanzhaar von gleicher od. hellerer Farbe: Der Jägeroffizier war heran, parierte seinen F.. wollte abspringen und salutieren (B. Frank. Tage 99); einen, auf einem F. reiten. 6. Tagfalter mit gelb- bis rotbraunen, blau bis schwärzlich gefleckten u. gesäumten Flügeln. 7. (Verbindungswesen) noch nicht vollberechtigtes Mitglied einer Studentenverbindung im ersten u. zweiten Semester: er ist noch [krasser] F.; der Bund hat drei neue Füchse. 8. (veraltet) Goldmünze: die blanken Füchse schlieften in Rudeln ein (= in den Klingelbeutel; Winckler, Bomberg 199). 9. Abzugskanal einer Feuerung zum Schornstein. fychs-, Fqchs-: -balg, der; -bau, der <PI. -baue): Bau (Sa) eines Fuchses (1); -eisen, das: Tellereisen zum Fangen eines Fuchses (1); -falle,die vgl. ^eisen; -färben <Adj.; o. Steig.; 911
Füchschen nicht adv.>: svw. Krot: Draußen auf dem Fensterbrett saß jetzt ein -es Eichhörnchen (Sebastian. Krankenhaus 79); -feil, das: svw. t Fuchs (2 a); -gesicht, das (abwertend): verschlagenes, listiges, spitz zulaufendes Gesicht; ^hatz, die (selten): Hetzjagd auf Füchse (1); -hengst, der: vgl. Fuchs (5); -höhle, die: svw. t^bau; Magd, die: 1. Jagd auf Füchse (1). 2. Jagdreiten, bei dem das Wild durch einen Reiter dargestellt wird, der einen Fuchsschwanz an der Schulter trägt; -loch, das: svw. Nbau; -major, der (Verbindungswesen): älterer Student einer Verbindung, der für die Erziehung der Füchse (7) verantwortlich ist; ^pelz, der: a) svw. f Fuchs (2 a); b) svw. t Fuchs (2 b); -rot <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: rot wie ein Fuchsfell: -es Haar; -schlau <Adj.; o. Steig.): sehr schlau u. andern durch seine Raffinesse überlegen: ein -er Rechtsgelehrter (Seghers. Transit 38); -sehwanz, der [3: nach der Form des Sägeblattes]: 1. Schwanz eines Fuchses (1). 2.a) einjährige Zierpflanze mit langen, schwanziörmigen. dunkelroten Blütenständen u. großen Blättern; b) Kraut mit grünen, unsciieinbaren Blüten in dichten Blütenständen: c) Vertreter einer Gattung der Süßgräser mit dichten, weichen Ährenrispen. 3. eingriffige Holzsäge mit breitem, nach vorn schmaler zulaufendem Blatt; -schwänze[l]n <sw. V.; hat) (veraltet): schmeicheln; jmdm. nach dem Mund, zu Gefallen reden; -sdiwänz[l)er [-JVentedte], der; -s, - (veraltet): nach Gunst strebender heuchlerischer Schmeichler; -tfijfelswjld <Adj.; o. Steig.) (emotional verstärkend): sehr wütend: er wurde f., als ich nur deinen Namen erwähnte; -wjld <Adj.; o. Steig.) (veraltend): svw. t -teufelswild. Füchsehen [Tyks^on], das; -s, -: f Fuchs (1). fuchsen ffoksnl <sw. V.; hat) (wohl in Anlehnung an t Fuchs (1) zu mundartj. fucken = hin u. her fahren] (ugs.): a) jmds. heftigen Arger erregen: seine Bemerkungen haben mich sehr gefuchst; es fuchste ihn, daß ich sein Geheimnis entdeckt hatte; Zunächst dachte ich daran, ihm von meiner Tat zu erzählen, weil es ihn ... mächtig gefuchst hätte (Genet [Übers.]. Tagebuch 189); b) <f. + sich) sich sehr ärgern; sehr ärgerlich darüber sein, daß man sich durch etw. gegenüber andern in einer schlechteren Position befindet: Wie der sich gefuchst haben mag. als er hörte, ich sei vorgesehen (Nachbar. Mond 294); über diese Blamage. Niederlage hat er sich sehr gefuchst. Fuchsie [Toksp], die; -. -n [nach dem dt. Botaniker L. Fuchs (1501 -1566)]: Vertreter einer Gattung der Nachtkerzengewächse, die in Form von . Halb sträuchern od. kleinen Bäumchen mit hängenden, krugförmigen. mehrfarbig gefärbten roten, rosa, weißen od. violetten Blüten als Park-. Balkon- od. Zimmerpflanze gehalten wird. fuchsig [Tüksi<;] <Adj.>: 1. svw. t fuchsrot: Sie ist vollkommen dünn mit -en Haaren und ganz dünnem Gesicht (Keun. Mädchen 116). 2, ungeduldig, heftig: ,£ine Geschichte ...!" jubelt ... Ille mit ihrem -en Temperament (Wolf, Menetekel 114). 3. (ugs.) wütend, ärgerlich, erbost. Fuchsin [fu'ksi:n], das; -s [zu t Fuchsie]: synthetisch hergestellter roter Farbstoff. Füchsin [Tyksin], die; -. -nen: w. Form zu t Fuchs (1); Füchslein [...l^jn], das; -s. -: t Fuchs (1). Fuchtel ['foxt|L die; -. -n [frühnhd. fochtel. fuchtel = breiter Degen; dann: Schlag mit der flachen Klinge (als Strafe beim militärischen Drill), zu tfechten]: 1. (hist.) breiter Degen: Markoni hebt den Arm mit der F., haut aber nicht zu, sondern läßt die F. fallen (Hacks, Stücke 197). 2. <o. PI.) (ugs.) strenge Zucht. Herrschaft: die Nordamerikaner, als sie der F. Europas entronnen waren ... (Dönhoff, Ära 177); (meist in Verbindung mit der Präp. unter:) unter jmds. F. kommen, geraten; jmdn. unter der, seiner F. haben, halten, unter die F. nehmen (jmdn. streng beaufsichtigen); unter der, jmds. F. stehen, leben, sein (streng gehalten, beaufsichtigt werden). 3. (österr.) zänkische, herrschsüchtige Frau: diese F. bringt ihren Mann noch ins Grab; <Abl.:> fuchteln <sw. V.; hat) [frühnhd. = mit Stock od. Klinge schlagen] (ugs.): etw. schnell u. erregt in der Luft hin u. her bewegen: mit den Händen, mit einem Stock [vor jmds. Gesicht] f.; er sieht häßliche Hände, die vor ihm fuchteln (Spoerl, Maulkorb 60); tüchtig [Toxtu;] <Adj.) [zu tfechten]: durch etw. aufgebracht, zornig: wenn ich das höre, kann ich richtig f. werden; Die Marie ist ganz f.. vor allem über so viel Blödigkeit ihres verehrten Professors (Fr. Wolf. Zwei 201). fuddeln [Todjn], fudeln [Tu:dln] <sw. V.; hat) [niederd. fluide In. H. u.] (landsch.): a) (abwertend) eine Arbeit schlampig anfertigen, verrichten; pfuschen; b) (abwertend) im . Karten spiel betrügen; c) (ugs.) scheuern, säubern. Fuder [Tu:de], das; -s. - [mhd. vuoder. ahd. fuodar steht im Ablaut zu t Faden (urspr. = ausgespannte Arme)]: l.a) Ladung eines Ackerwagens (bes. in bezug auf Heu, Stroh. Getreide): ein, drei F. Heu, Mist; b) Erntewagen mit einer Wagenladung: Gerade ist das letzte F. auf den Hof gefahren (Winckler, Bomberg 97); c) (ugs.) große Menge: ein F. Sand im Schuh haben; Mensch, ist das ein F. 2. altes Hohlmaß /für Weinj (zwischen 1000 u. 18001): Bestellen Sie ein F. Ingelheimer (Winckler, Bomberg 20); fuderweise <Adv.) (ugs.): in großen Mengen: für seine Arbeit f. Papier verbrauchen. fudit [Tu.dit; aus lat. fudit = hat [es] gegossen; Perf. von fundere = gießen; vgl. Fusion]: gegossen von... (Aufschrift aufgegossenen Kunstwerken u. Glocken hinter dem Namen des Künstlers od. Gießers); Abk.: fud. fiiflzehn [fuf-; nach frühnhd. funfizehen] (landsch.): svw. f fünfzehn; * f./'ne Fuffzehn machen (salopp; die Arbeit unterbrechen und eine Pause machen; eigtl. = fünfzehn Minuten Pause machen); bei mir ist f. Jetzt ist aber f. (salopp; da mache ich nicht mehr mit, von mir ist in dieser Sache nichts mehr zu erwarten): „Hör mal, Puppe, bei mir is fuflzehn..." (Genet [Übers.]. Querelle 17); fuflzig [Tuftßu;; nach frühnhd. funflzig] (landsch.): svw. Tfünfzig; <Abl.:> Fuffziger, der; -s, - (landsch.): Fünfzigpfennigstück; *ein falscher F. (salopp; jmd., der unaufrichtig ist, dem man nicht trauen kann): das ist ein falscher F.; Ihr seid verpfiffen worden. Ihr habt ein paar falsche F. unter euch (Genet [Übers.]. Totenfest 193). Fug [fu:k], der [mhd. vuoc = Schicklichkeit. Kunstfertigkeit, zu T fugen] in der Verbindung mit F. [und Recht] (mit vollem Recht; voller Berechtigung): das kann man mit F. und Recht behaupten; Die Prospektbearbeiter erwarten mit F.. daß ... (FAZ 1.7. 61. 5). fugal [fu'ga:!] <Adj.; o. Steigs; meist attr.) [zu t2Fuge] (Musik): fugenartig; im Stil der 2Fuge; fugato [fu'ga.to] <Adv.) [ital. fugato. zu fuga, t:Fuge] (Musik): frei nach der 2Fuge. in der Art der 2Fuge komponiert; fugenartig: das Thema wird f. durchgeführt; (subst.:) Fugato, das; -Is], -s u. ...ti (Musik): Fugenthema mit freien kontrapunktischen Umspielungen ohne die Gesetzmäßigkeit der 2Fuge: der Schlußsatz der Sonate, der Sinfonie enthält ein F. 'Fuge [Tu:ga], die; -, -n [mhd. vuoge = Zusammenfügung, Verbindungsstelle, zu t fugen]: 1. schtnaler jausgefüllter Zwischenraum zwischen zwei Bau teilen. Mauersteinen o.a.: die -n zwischen den Steinen verschmieren; Durch fingerbreite -n zwischen den Fußbodenbrettern sah man ... den Steilhang (Kuby. Sieg 12); Dann knallte er die Hände auf die Tischplatte. Das Holz ächzte in allen -n (überall, an allen Ecken und Enden; Kirst, 08/15, 619); das Haus krachte schon in allen -n (war schon baufällig): * aus den -n gehen, geraten, sein (den / inneren j Zusammenhalt verlieren, verloren haben; in Utwrdnung geraten / sein;): die Welt ist, geht, gerät aus den -n; Lieber Gott, ich bin aus den -n (Gaiser, Jagd 72). 2. (Sprachw.) Stelle, an der die beiden Bestandteile einer Zusammensetzung zusammentreffen (z. B. Eisen/bahn). ^uae [-], die; -, -n [mlat. fuga = Wechselgesang, Kanon bzw. ital. fuga = Fuge < lat. fuga = Flucht (da eine Stimme gleichsam vor der folgenden „flieht")] (Musik): selbständiges Musikstück od. Teil einer Komposition in zwei- bis achtstimmiger kontrapunktischer Satzart mit nacheinander in allen Stimmen durchgeführtem, festgeprägtem Thema: er spielte einige Präludien und -n von Bach. fugen [Tu:gn] <sw. V.; hat) [eigtl. südd. Form von t fugen, in Anlehnung an t 'Fuge] (Bauw.): a) [Bau! teile fest miteinander verbinden, zusammenfügen: Balken, Bretter f.; b) (bei unverputztem Mauerwerk) die Fugen sauber ausstreichen: eine Mauer f.; fügen [Ty:gn] <sw. V.; hat) [mhd. fliegen, ahd. fuogen, Grundbed. = verbinden, ineinanderpassen]: 1. (geh.) in einer bestimmten Art zusammenfugen, -bauen: Zyklopen .... die ihm diese Mauern fügten (Ceram, Götter 72): das Dach des Zierturms, dessen Rundung ... etwas liederlich aus rohen Backsteinen gefügt war (Roehler, Würde 132); Ü daß er bereits Vorhandenes zu einem in sich geschlossenen Ganzen fügte (Thieß, Reich 122); eine fest gefugte Ordnung. 2.a) an etw. anschließend irgendwohin setzen; in etw. verb'mdend, einfügend hineinbringen, -setzen: 912
fuhr-, Fuhr- einen Stein an den anderen f.; Zeile an Zeile f.; beim Sticken Stich an Stich f.; er fügte das Brett wieder in die Tür; Ü zu seinen großen theoretischen Eroberungen noch eine erfolgreiche Ausgräbertätigkeit zu f. {hinzuzufügen; Ceram, Götter 124); b) <f. + sich) an etw. anschließend irgendwo sein, sitzen; in etw. verbunden, passend eingefügt sein, sitzen; sich anschließen; sich einfügen; eine Straße, in der sich ein Haus [gleichförmig] an das andere fügte; das Brett fügt sich genau in die entsprechende Lücke im Zaun; Ü das Erbstück fügt sich gut in die übrige Einrichtung (paßt gut dazu). 3. <f. + sich) a) sich einer oft unpersönlichen Gewalt aus Einsicht unterordnen, sich in gegebene Verhältnisse einordnen: einige werden sich anpassen, andere sich f., und viele werden ratlos sein (Remarque, Westen 203); du mußt dich ihm f.; Man ... fügte sich zwangsläufig der realen Forderung des Tages (Kasack. Webstuhl 20); sich jmds. Wunsch. Anordnungen nicht f.; b) etw. gefaßt auf sich nehmen, sein Verhalten od. Denken damit in Übereinstimmung bringen; sich in etw. schicken: sich in sein Schicksal, ins Unabänderliche f.; so könnte sie die Welt lieben und sich gütig in sie f. (Musil. Mann 860). 4. (geh.) a) schicksalhaft geschehen, eintreten lassen, bewirken: das Schicksal fügte alles zu seinem Besten; Ein Zufall fügte es. daß Helene ausgegangen war (Rinser, Mitte 64); b) <f. + sich) schicksalhaft geschehen, eintreten, mit sich bringen: alles fügte sich aufs beste; es fügte sich immer so. daß ...; fugenlos <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): o/me erkennbare ]Fuge (I): eine -e Wand; die Tür schließt f.; Fugen-s, das; -, -: vgl. Fugenzeichen. Fygenthema, das; -s, ...men [t:Fugel (Musik): Thema einer 2Fuge. Fugenzeichen, das; -s. - (Sprachw.): eine sFuge (2) kennzeichnender Laut od. kennzeichnende Silbe (z. B. Geschichtsbuch, Zitaten schätz). Fugette [fu'gEte], die; -, -n (Musik): svw. tFughetta. fuggern [Togen] <sw. V.; hat) (nach dem Augsburger Kaufmannsgeschlecht der Fugger] (landsch.): Tauschhandel treiben. Fughetta [fu'gctaj.die; -, ...tten [ital. fughetta, Vkl. von: fuga. 12Fugel (Musik): nach den Regeln der 'Fuge gebaute, aber in allen Teilen verkürzte, kleine 2Fuge: fugieren [fu'gi:ron] <sw. V.; hat) (Musik): ein Thema in der Art einer 2Fuge durchführen. füglich [Ty:kli<;] <Adv.) [spätmhd. vuoclich, vüeclich = schicklich, angemessen!: auf Grund von etw. berechtigterweise; mit Recht; begründeterweise: nach all dem darf f. bezweifelt werden, daß ...; man durfte ja f. annehmen, die Kranke werde die nächsten Frühlingsstürme ... nicht überstehen (Werfel, Himmel 205); fügsam [Ty:kza:m] <Adj.>: sich leicht o. ohne Widerstreben einer Autorität unterordnend: ein -es Kind; ... zu Menschen, die von ihm (= dem Arzt) Hilfe erwarten und sie f. entgegennehmen (Musil. Mann 926). dazu: Fügsamkeit, die; -: die Schranken frommer Sitte und F. (Fallada. Herr 218); Fügung, die; -. -en: a) das Fugen; b) das Gefugte; Fügung« die; -. -en [1: mhd. vüegunge = Verbindung; 2: für lat. cönstnictiol: 1. schicksalhaftes Geschehen, Verknüpfung von Ereignissen, hinter der eine göttliche, übernatürliche Macht steht: in etw. eine göttliche, höhere, glückliche, gnädige F. sehen; etw. als eine F. des Schicksals, des Zufalls, des Himmels nehmen. 2. (Sprachw.) eine Einheit bildende Wortgruppe: eine präpositionale. syntaktische F. fühlbar [Ty:lba:^l <Adj.; nicht adv.): 1. sich so deutlich bemerkbar machend, daß es von andern empfunden wird; spürbar, merklich: ein -er Verlust, Unterschied; eine -e Erleichterung; Jedem war f., daß ... (Th. Mann, Hoheit 63). 2. (selten) sich durch den Tastsinn wahrnehmen lassend: der Puls ... war bald nicht mehr f. (Grzimek. Serengeti 185); fühlen [Ty:bn] <sw. V.; hat) [mhd. vüelen, ahd. fuolen, Grundbed. wohl = tasten]: X.mit dem Tastsinn, den Nerven auf der Haut od. im Innern des Körpers wahrnehmen; körperlich spüren: einen Schmerz, die Wärme der Sonne f.; jmds. Hand auf seinem Arm f.; er fühlte sein Herz schlagen; sein Kreuz f. (ugs.; Schmerzen im Kreuz haben). 2. (einer Person, Sache od. Situation gegenüber) sich einer bestimmten Gemütsbewegung od. -Verfassung bewußt sein od. werden; innerlich wa/irnehmen, seelisch empfinden: Achtung dir jmdn., [Mitleid] mit jmdm., etw. instinktiv f.; die Berufung zum Politiker in sich f.; er fühlte, daß er auf dem richtigen Weg war; sie ließ ihn ihre Verachtung f. (zeigte sie ihm); sie fühlen als Franzosen (fühlen sich zu den Franzosen gehörig); er hat sein Ende kommen f./gefühlt; ein fühlendes Herz (ein Mensch, der Mitgefühl hat). 3.a) tastend prüfen, um etw. festzustellen: eine Beule am Kopf f.; [jmdm.] den Puls f.; b) tastend nach etw. suchen: er fühlte sofort, ob seine Brieftasche noch vorhanden sei; [im Dunkeln] nach dem Lichtschalter f. 4. <f. + sich) a) von seinem körperlichen ixt. seelischen Zustand, von seiner Lage. Situation o. ä. eine bestimmte Empfindung haben: sich krank, besser, [uniglücklich, beschämt, geborgen, einsam, in einer Umgebung fremd f.; man bespitzelt seinen Umgang, kontrolliert jeden Schritt, überall fühlt er sich überwacht, eingekreist, belauert (St. Zweig, Fouche 222); sich in seiner Haut nicht wohl f. (ugs.; in seiner Lage o.a. nicht glücklich sein): Man fühlte sich hier schon beinahe (kcun sich so vor wie) am Mittelmeer (Frisch, Stiller 468); sie fühlt sich Mutter (geh.; spürt, daß sie ein Kind bekommen wird): b) sich in seinem Gefühl für etw. halten: sich schuldig, betrogen f.; sich zu etw. berufen f.; sie fühlte sich verpflichtet, ihm zu helfen; Er fühlte sich entschieden als Sieger (war innerlich davon überzeugt, der Sieger zu sein; Lederer, Bring 77); c) (ugs.) auf etw. stolz u. davon ganz durchdrungen sein: er fühlt sich mächtig [in seiner neuen Würde]; der fühlt sich aber jetzt [nachdem er leitender Angestellter geworden ist]!; <Abl.:) Fühler, der; -s, -: 1. bei niederen Tieren, z.B. Krebstieren, Insekten, Schnecken, Würmern, paarig am Kopf sitzendes Tast-, Geruchs- u. Geschmackssinnesorgan, das zur Wahrnehmung vorgestreckt wird; Antenne, Tentakel: die Schnecke streckt die F. aus, zieht die F. ein; * [seine/die] F. ausstrecken (ugs.; vorsichtig die Lage erkunden; vorsichtig Verbindung zu jmdm., etw. aufnehmen): zu diesem Zwecke streckte ich ständig F. zu verschiedenen Bünden aus (Niekisch, Leben 124). 2. kurz für TMeßfühler; Fühl[er]lehre. die; -. -n [?2Lehre] (Technik): Meßwerkzeug zur Bestimmung der Stärke von Spalten; Fühlhorn, das; -. ...hörner (selten): svw. tFühler (1); fühllos <Adj.; -er, -este) (geh., veraltend): I. gefühllos, ohtie Mitgefühl: ein -er Mensch. 2. <nicht adv.) ohne Empfindungsmöglichkeit, empfindungslos: die Hand ... war eiskalt und f. (Chr. Wolf. Himmel 14),dazu: Fühllosigkeit, die; -; fiihkam [Ty:lza:m] <Adj.) (selten): empfindsam, feinfühlig: Die ... echt fraulich f. scheinende Einbettung mancher Bildkompositionen in ornamentale Folien (MM 29. 11. 72. 44); Fühlung, die; -. -en: 1. <o. PI.) Verbindung zu, mit jmdm.; Kontakt. Beziehung: mit jmdm. F. [auflnehmen, haben, halten; der Politiker war stets bemüht, die F. mit seinen Wählern nicht zu verlieren; mit jmdm. in F. sein, kommen. 2. (veraltet) das Fühlen; Gefüllt; <Zus. zu 1:) Fühlungnahme [-na:ma], die; -, -n: Aufnahme von Kontakten: eine persönliche, private F.; Verschiedene telephonische -n, Zusammenkünfte .... Plauderstunden .... mit einem Wort, die Bildung einer persönlich-freundschaftlichen Atmosphäre ist dringend notwendig (Sieburg. Paris 47). fuhr [fu:g]: f fahren. fuhr-. Fuhr-: ^betrieb, der: svw. t-unternehmen; ^geld, das (veraltet): Geld für die Beförderung durch ein Fuhrwerk; Falirgeld; -gesdiäft, das: svw. t ^unternehmen; -halter, der (veraltet): svw. f ^Unternehmer; ^herr, der (veraltet): svw. f ^Unternehmer; ^hof.der: vgl. Fuhrpark (2); -knecht, der (veraltend): svw. Kmann; -lohn, der: a) Bezahlung eines Transports; b) (österr. veraltend) Bezahlung einer Taxifahrt: Als jedoch der Gast den F. von 220 Schilling nicht bezahlen konnte, gab der Taxilenker... Gas (Kronen- Zeitung 9.10. 68, 6); -mann, der <P1. ...leute. seltener: ...männer): Fahrer eines Transports mit dem Pferdewagen . dazu: -mannsfluch, der: derber Fluch: Sie ... zischt ... gegen mich ... einen Strom von Fuhrmannsflüchen (Remarque, Obelisk 234); -park, der: 1. die Fahrzeuge eines Fuhr Unternehmens, einer militärischen Ein/ieit, einer Behörde o.a.: zum F. der GmbH gehören Schneeräumer und Kehrmaschinen. 2. Unternehmen, das Fahrzeuge zu einem bestimmten Zweck unterhält: der städtische F.; der F. der Firma Pfalzwerke AG; ^unternehmen, das: Unternehmen, das Transporte mit Lastwagen, Möbelwagen ausführt; ^Unternehmer, der: Besitzer eines Fuhrunternehmens; Mveg, der: 1. (veraltet) Falirweg; Straße. 2. Feldweg für Faiirzeuge; Mverk, das [spätmhd. fürwerc. urspr. wohl = Fuhrdienst]: a) mit Zugtieren, meist Pferden bespannter Lastiwagen: ein einspänniges, schweres F.; b) (österr.) Transportauto: die Konzession für ein F. kaufen; -werken 58 GDW 913
Fuhre <sw. V.; hat>: 1. (ugs.) weit ausholende, heftige Bewegungen machen. Wild fuhrwerkte der Sanitätsrat mit seinen Jackenärmeln (Fallada, Herr 172). 2. eifrig hantieren, mit etw. beschäftigt sein: wie der Mann mit der Zahnbürste fuhrwerkte (Jaeger, Freudenhaus 154). 3. (südd., österr.) mit einem Fuhrwerk (a, b) fahren: im Winter fuhrwerken die Bauern, damit das Holz vom Wald herunterkommt; ^wer- ker, der (österr): a) Fülirer. Lenker eines Fufirwerks; b) Unternehmer, der Transportaufträge mit einem Fuhrwerk ausführt; -werkslenker, der: Fülirer. Lenker eines Fuhrwerks (a. b); -wesen, das <o. PL): alle Vorgänge u. Einrichtungen im Bereich des Transports durch Fuhrunternehmen. Fuhre [Tu:r3], die; -, -n [mhd. vuor(e), ahd. fuora = Fahrt, Reise, Weg; Lebensweise, zu T fahren]: 1. Wagenladung: er kaufte eine F. Holz. 2. Falirr. bei der jmd.. erw. transportiert wird: Kein Taxi! Gut! Montags gab es um diese Zeit wenig -n (Remarque, Triomphe 392); führe [Ty:i?]: f fahren; Führe I-). die; -. -n [zu t führen (1 a)] (Bergsteigen): Route: bezeichnerer Klerrerweg: Das Verfehlen einer F. ist... auf das nicht richtige Verstehen der alpinen Fachausdrücke zurückzuführen (Eidenschink. Fels 74); führen ffi^ran] <sw. V.; hat) /vgl. führend/ [mhd. vüeren, ahd. fuoren, eigtl. = in Bewegung setzen, fahren machen, dann: bringen, leiten, Veranlassungswort zu t fahren!: 1. a) jmdm. (der dessen bedarf) den Weg zeigen, indem man mir ihm gehr; leiren: einen Blinden [über die Straße] f.; ein Kind an der Hand f.; einen Hund an der Leine f.; beim Tanzen soll der Herr [die Dame] f. (die Arr der Ausführung von Figuren u. die Bewegungsrichrung durch enrsprechende Bewegungen angeben); Oberstabsarzt Simmering ließ sich von Bäumler durch das Haus f. (ließ es sich zeigen; Plievier. Stalingrad 315); Besucher in einem Schloß, einer Kirche f. (ihnen bei der Besiehrigung die nötigen Erläuterungen geben): einem Kind beim Schreiben die Hand f. (mir seiner Hand die Schreibbewegung machen); b) veranlassen, an einen besrimmren Ort mitzukommen; an einen bestimmten Ort bringen; geleiten: jmdn. in ein Restaurant, zu einem Versteck f.; nach dem Tanz die Dame zu ihrem Tisch f.; Ü eine Klasse [bis] zum Abitur f. (als Klassenlelirer unterrichten u. auf das Abitur vorbereiten); durch das Programm f. (die einzelnen Prograrnmnummern ansagen). 2.a) / pädagogisch in bestimmter Weise behandeln, leiten: Schüler streng, mit fester Hand f.; manche Jugendlichen lassen sich schwer f.; b) <f. + sich) sich in den Augen einer beurteilenden Instanz über eine längere Zeit in bestimmter Weise verhalten: der Schüler, Strafgefangene hat sich gut geführt. 3.a) verantwortlich leiten: ein Geschäft f.; eine Delegation f.; er hat das Restaurant zehn Jahre lang geführt; ein gut geführtes Hotel; sie führt ihrem Sohn den Haushalt; b) als verantwortlich leitende Person in eine bestimmte Situation. Stellung bringen: die Wirtschaft aus der Krise, ein Unternehmen aus den roten Zahlen f.; er führte das Land ins Chaos, ins Elend; eine Mannschaft zur Meisterschaft f.; Er führte Ursel Brunner zu ihren unvergleichlichen Erfolgen (Welt 1.6. 65, 19). 4. an der Spitze liegen, an oberster Stelle stehen: die Mannschaft führt 3:2, mit 3:2 [Toren]; nach Punkten, mit fünf Punkten [Vorsprung] f; das Land fiihrt (ist führend) in der Reaktortechnik. 5. handhaben, in bestimmter Weise bewegen: beim Cellospiel gekonnt den Bogen f.; die Kamera beim Filmen ruhig f. 6. an einer bestimmten Stelle, in eine bestimmte Richtung bewegen; an eine bestimmte Stelle hinbewegen: das Glas an die Lippen, den Löffel zum Munde f.; welche ... erhobenen Armes einen Kamm durch ihr wallendes Haar führte (Th. Mann. Krull 12); Sie führte ihre Hand mehrmals über die Stirn bis in den Augenwinkel (A. Zweig. Claudia 73). 7.a) anlegen u. i in seinem Verlauf festlegen: die neue Autobahn um die Stadt f.; die Straßenbahn[linie] wird bis an den Stadtrand geführt; b) in einer bestimmten Richtung verlaufen, eine bestimmte Richtung nehmen ; u. an den entsprechenden Ort gelangen lassen,: die Bahn führt ans Meer; die Leitung führt am Boden entlang; er erblickte das Haus und die Treppe, die in den Garten führte (Lang- gässer. Siegel 11); eine Brücke führt über die Bucht; das Rennen fiihrt (erstreckt sich) über zwanzig Runden; U das führt zu weit (geht über das vertretbare Maß hinaus); c) Anlaß sein. Gelegenheit dafür bieten, daß jmd. an einen bestimmten Ort kommt: seine Reise fuhrt ihn nach Afrika; was führt Sie zu mir?; Ü ein Hinweis führte (brachte) die Polizei auf die Spur des Verbrechers; das führt einen noch zum Wahnsinn (macht einen noch wahnsinnig). 8. a) (Amtsspr.) ein Falirzeug steuern, lenken: ein Flugzeug, einen Zug f.; er erhielt die Berechtigung, einen LKW zu f.: b) (österr.) mit einem Fahrzeug befördern: ich kann Sie zum Flughafen f. 9.a) für einen bestimmten Zweck bei sich haben, tragen: keine Wagenpapiere bei sich f.; der Täter führte eine geladene Pistole bei sich, mit sich; die Flugreisenden durften nur 20 kg Gepäck mit sich f.; b) dabeihaben, enthalten u. transportieren: der Zug führt einen Speisewagen; der Fluß führt Hochwasser, viel Geröll; die Leitung führt keinen Strom; ein Frachter, der Leergut führte (Gaiser. Jagd 56); c) in seinem Warenangebot haben, zum Verkauf haben, verkaufen: das Geschäft führt alle Marken; diesen Artikel führen wir nicht; d) als offizielles Kennzeichen haben: der Wagen fuhrt die Nummer ...; die Stadt führt einen Löwen und eine Wolfsangel in ihrem Wappen; e) als zusätzliche Bezeichnung, als Auszeichnung haben: den Doktortitel f.; Das Unternehmen, das den Decknamen „Drehbühne" führte (Gaiser, Jagd 26). 10. durclxfüliren. ab,halten, ausüben: Verhandlungen auf höchster Ebene f.; Regie f.; meist verblaßt: die Aufsicht, den Vorsitz f. (haben); einen Briefwechsel f. (korrespondieren): die führen ein Leben wie im Paradies! (leben bequem, sorglos, brauchen sich nicht anzustrengen); ein Doppelleben f. (leben); [mit jmdm.] eine glückliche Ehe f. (in einer glücklichen Elie leben): als Funktionsverb: über etw. Klage f. (sich beklagen); das Kommando f. (kommandieren); den Beweis f. (beweisen). 1 l.a) anlegen u. fortlaufend Eintragungen darin machen: eine Liste, eine Kartei, ein Konto f.; über etwf Buch f. (etw. vermerken, aufzeichnen; b) (in einer Kartei o.a.) registriert haben: jmdn. in einer Liste f.; eine Person dieses Namens wird bei uns, wird hier nicht geführt; er wird in der Rangliste an dritter Stelle gefuhrt. 12. ein bestinvntes Ergebnis Ixaben: alle Bemühungen führten zu nichts, zu keinem Ergebnis; dieser Hinweis hat zur Ergreifung der Täter geführt; Das führte zu genau den gleichen Mißständen wie in Rom (Thieß, Reich 453), zu 4: führend <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: an erster Stelle stehend u. das Geschehen in einem bestimmten Bereich bestimmend; maßgebend: -e Männer, Persönlichkeiten des politischen Lebens; Wir wußten nicht, daß sich im Ausland alle -en Zeitungen mit den Prozessen ... beschäftigten (Leonhard. Revolution 37); diese Firma ist f. auf ihrem Gebiet; fuhrenweise <Adv.> (selten): a) in einzelnen Fuhren; in Form von Wagenladungen; b) (ugs.) in großen Mengen; fuderweise; Führer, der; -s. - (mhd. vüerer]: l.a) leitende Person einer Organisation. Bewegung o.a.: ein erfahrener, entschlossener, mutiger F.; der (geistige] F. einer Bewegung, Partei; In den Vereinigten Staaten gilt der Theologe Reinhold Niebuhr als F. der .realistischen Schule' (Fraen- kel, Staat 155); an -s (ns.; Hitlers) Geburtstag (Kant, Impressum 86); b) jmd.. der Sehenswürdigkeiten erklärt, bei Besichtigungen die nötigen Erläuterungen gibt: etw. mit einem F. besichtigen; Wenn Sie wollen, so mache ich dort Ihren F. durch mein Museum (Th. Mann, Krull 319); c) (Schweiz., sonst selten) Fahrer. Lenker (eines Kraft fahrzeugs): der Polizist ließ sich vom F. des Wagens die Papiere zeigen. 2. Buch, das für die Besichtigung eines Museums, einer Stadt o. ä. die nötigen Erläuterungen gibt: ein ausführlicher F. [durch München, für die Schweiz]. fijhrar-. Fuhrer-: -auswets, der (Schweiz.): svw. t ^schein; ^befiehl, der (ns.): in einem bestimmten Fall geltender Befehl Hitlers; ^bild, das (ns.): Bild. Fotografie Hitlers; -eigen- sdtaft, die <meist PI.) (bes. ns.): Eigenschaft. Fähigkeit, durch die man andere Menschen leiten, zu einem ähnlichen Verhalten bringen kann: er hat eindeutig -en; ^flucht, die <o. PI.) (Schweiz.): svw. t Fahrerflucht; ^hauptquartier, das <o. PI.) (ns.): Hauptquartier. Befehlszentrale Hitlers; -haus, das: abgeteilter Raum für den Fahrer u. den Beifa/irer; in einem Lastwagen od. Kran; -kult, der: zu einem Kuh enrwickehe.überrriebene Verehrung eines Führers da); ^los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): 1. ohne Führer (1 a): -e Volksmassen. 2. ofineFülirer (1 b): Einzelne Besucher... begegneten uns f. (Th. Mann. Krull 347). 3. ohne Führer (1c): ein -es Fahrzeug; -natur, die: a) jmd.. der durch seine Veranlagung zum Führer da) anderer Menschen prädesri- nierr ist: Aber Filous ... sind angenehmer als -en oder Kriecher (Kirst. 08/15. 896); b) <o. PI.) Wesensart, die jmdn. zum Führer da) anderer Menschen prädestiniert: seine F. läßt sich nicht bestreiten; ^Persönlichkeit, die: 914
Füll- a) Persönlichkeit, die andere Menschen leiten kann: Führer (1 a): eine starke F.; b) Art der Persönlichkeit, die jtndn. befähigt, andere Menschen zu leiten: Schulz, der ... keine ... Gelegenheit sah, seine F. zu demonstrieren (Kirst, 08/15, 718); -prinzip, das (bes. ns.): politisches Prinzip in faschistischen totalitären Staaten, nach dem Autorität ausschließlich vom Führer (1 a) ausgeübt wird: ^rede, die (ns.): aus bestimmtem Anlaß gehaltene Rede Hitlers: -rolle, die: Macht- Position. Rolle des Führers (1 a) in einer bestimmten Situation. Auseinandersetzung o. ä.: -schein, der: amtliche Bescheinigung der Faltrerlaubnis. die jtndn. berechtigt, ein Kraftfahrzeug zu führen: ihm wurde der F. entzogen; den F. machen, dazu: -schetnentzug, der; -schiebt, die: svw. t Führungsschicht; -schnür, die: Achselschnur an der Uniform als Kennzeichen der Befehlsgewalt über andere: -sitz. der: Sitz des Fahrers. Wagenführers: -stand, der: Platz, von dem aus die Lokomotive eines Zuges, der Triebwagen einer Straßenbahn gelenkt wird: -wetter, das [vgl. Kaiserwetter) (ns.): Wetter mit strahletuiem Sonnenschein an Hitlers Geburtstag od. bei einem entsprechenden Anlaß: am zwanzigsten April achtunddreißig ... F. Waldbühne. Ostlandfeier der Jugend (Grass. Hundejahre 470). Führerin, die; -, -nen: w. Form von t Führer (1); Führerschaft, die; -, -en <PI. selten): 1. das Führersein. Führung: unter zeitweiliger F. Argentiniens (Rittershausen, Wirtschaft 29). 2. Führungsspitze, die Führung (1 a) innehabende Personengruppe: Als sich der traditionsbewußte Teil der F. 1930 von ihm trennte ... (Fraenkel. Staat 172); Führhand, die; -, ...hände (Boxen): in der Grundstellung etw. vordem Körper gehaltene Hand zur Vorbereitung der mit der Schlaghand ausgefüllten Treffer: Aber inzwischen schlägt er seine linke F. sauberer, seine schwere Rechte genauer (Bild 15.4. 64. 5); fuhr« [afy:riq] <Adj.; nicht adv.> [1: zu t führen): 1. (Jägerspr.) (vom Hund) sich ruhig an der Leine führen lassend, folgsam: ein -es Tier. 2. svw. t geführig, dazu: Fahrigkeit, die; -; Führring, der; -[eis, -e: abgegrenzter Platz auf der Rennbalm. auf dem die Pferde vor dem Start vorgeführt werden: Führung, die; -, -en [mhd. vüerungel: I. <o. PI.) a) das Führen (3a). verantwortliches Leiten: die F. eines Betriebes; die F. innehaben, übernehmen, an sich reißen; b) das Führen (2 a): dem Kind fehlt eine feste F.; Sie überließ sich ganz seiner F.. und er gab knappe Anweisungen (Wendtland. Eisprinzeßchen 28); die innere F. (Erziehung zu einem mündigen Soldaten, zu einem Bürger in Uniform) bei der Bundeswehr; c) leitende Personengruppe: Die heutige F. der Sozialdemokraten ist sich dieses historischen Versäumnisses durchaus bewußt (Dönhoff. Ära 18); die F. eines Konzerns erweitem. 2. Besichtigung mit einem Führer (1 b): täglich finden mehrere -en durch den Dom statt. 3. <o. PI.) führende Position durch die man einen Vorsprung hat : auf einem Gebiet die F. haben; Lässiger Start... Sie wechselten sich in der F. ab. Sie unterstützten einander (Lenz. Brot 151); die Mannschaft lag mit 3:2 in F. (führte mit 3:2 Toren): durch ein Tor in F. gehen (die Führung übernehmen). 4. <o. PI.) das Sichführen (2 b): wegen guter F. wurde er vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. 5. <o. PI.) das Führen (5), Handhaben: die F. des Bogens beim Violinspiel, der Kamera beim Filmen. 6. (Technik) die Bewegungsrichtung von etw. bestimmender Teil an Maschinen u. Geräten: die F. eines Rades, eines Geschosses. 7. <o. PI.) (Amtsspr.) das Führen (8), Fahren, Lenken: die Berechtigung zur F. eines Kraftfahrzeugs. 8. <o. PI.) Verwendung einer zusätzlichen Bezeichnung% einer Auszeichnung (jm Zusammenlumg mit seinem Namen): ab sofort ist ihm die F. dieses Titels untersagt. 9. <o. PI.) das Führen (IIa): die F. der Geschäftsbücher. fuhnmgs-, Führungs-: -ansprach, der: Anspruch auf Führung (3): der F. de Gaulles (DönhoflT. Ära 137); -arbeit, die (Leichtathletik): das Anführen des Feldes bei einem Langstreckenlauf durch einen Läufer, der das Tempo bestimmt: die beiden Läufer wechselten sich bei. in der F. geschickt ab; -aufgäbe, die: Aufgabe. Auftrag eines verantwortlich Leitenden, eines Vorgesetzten bei der Führung von Menschen: der F. nicht gewachsen sein; mit -n betraut werden; -bein, das (Leichtathletik): a) Bein, das beim Hürdenlauf als erstes über die Hürde schwingt: b) Bein, das beim Stabhochsprung nach dem Absprung nach vorn geschleudert wird: -gremium, das: Gremium, das die Führung (1 a) innehat: Rivalitäten innerhalb des -s der Partei; -kern, der: engster Personenkreis eines Führungsgremiums: -kraft, die: jmd.. der in leitender Stellung tätig ist: leitende Kraft in einem Unternehmen: -krise, die: Krise in der Führung (1 a); -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne eigentliche Fülirung(\ a), dazu: -losigkeit, die; -: Der Zustand der F. (Dönhoff, Ära 110); -macht, die: mächtigster Staat: warum,Amerika zur F. in der westlichen Welt wurde (Dönhoff. Ära 178); -Offizier, der; -ring, der (Technik): Ring aus Kupfer od. Weicheisen am hinteren Teil des Geschosses, der dem Geschoß die Drehung um die Längsachse erteilt: -rolle, die: svw. f Führerrolle; -Schicht, die: maßgebende Schicht, die im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen o. ä. Bereich die Führung (1 a) innehat: -schiene, die (Technik): bei bestimmten Maschinen, Fahrzeugen o.a. vorhandene Schiene, die die Bewegungsrichtung von Maschinenteilen o.a. bestimmt: -spitze, die: die Führung (1 a) innehabende Personengruppe: -Stab, der: l.a) organisatorische Spitze der Bundeswehrstreitkräfte: b) organisatorische Spitze einer einzelnen Waffengattung: der F. des Heeres. 2. organisatorische Spitze. Leitung eines größeren Industrieunternehmens: ^Stange, die: vgl. -schiene; ^stift,der: vgl. -schiene; ^stil, der: Art. in der jmd. seine Führungsaufgaben erfüllt: -team, das: leitende Personengruppe: -tor, das (Sport): Tor. durch das eine Mannschaft in Führung (3) geht: ^trefler, der: vgl. -tor; -truppe, die: Heerestruppe der Bundeswehr, die Voraussetzungen u. Grundlagen für die Führung der Großverbände schafft: -Wechsel, der: Wechsel in der politischen Füfirung da); -Zeugnis, das: 1. polizeiliches Zeugnis über etwaige im Strafregister eingetragene Strafen. 2. Zeugnis des Arbeitgebers über Führung (4) u. Leistung eines Arbeitnehmers. Fulgurant [fulgu'rant]. der; -[s], Fulgurante [folgu'rantol, die; - [zu lat. fulguräns (Gen.: fulgurantis). 1. Part, von: fulguräre = blitzen, leuchten): Atlasgewebe mit glänzender rechter Seite, Fulgurit [fulgu'ri.t; auch: ...nt], der; -s, -e [zu lat. fulgur = Blitz): 1. durch Blitzschlag röhrenförmig zusammengeschmolzene Sandkörner: Blitzröhre. 2. Sprengstoff mit Nitroglyzerin. 3. ® für Dachplatten u. Abgasschornsteine verwendete Preßmasse aus Asbest u. Zement. Fuligo [fu'lhgo], die; -. auch: der: -[s], ...gines [...gine:s; lat. füligo (Gen.: füliginis) = Ruß] (Med.): bräunlichschwarzer Belag der Mundhöhle bei schwer Fiebernden. F(jll-: -automat, der: vgl. -ma seh ine; -bleistift, der (Schweiz.): svw. tDrehbleistift; -feder, die (bes. südd.. österr.. Schweiz.): svw. Kfederhalter; -Federhalter, der: Federhalter mit eingebautem, naclifüllbarem Tintenbehälter: -federtinte, die: spezielle Tinte für Füllfederhalter: -gewicht, das: Gewicht einer Ware beim Einfüllen in ein Behältnis: ^halter, der: svw. t kfederhalter; -hörn, das [LÜ von lat. cornu cöpiae): in der antiken Mythologie ein Hörn, aus dem Blumen u. Früchte Quellen, als Symbol des Reichtums u. der Fülle (Attribut verschiedener Götter, u.a. der Fortuna): hatte das F. (Fortuna) sie auch mit einem winzigen Fehler bedacht: sie hinkte (Hagelstange. Spielball 177); Ü (geh.:) die Natur schüttet zu dieser Jahreszeit ein wahres F. von Blumen aus; das F. des Glücks; -maschine, die: Maschine, mit deren Hilfe bestimmte Massengüter in einstellbaren Mengen in Behälter (wie Flaschen. Dosen. Beutel. Tuben o.a.) abgefüllt werden: -masse, die (Kochk): in bestimmter Weise zubereitete Masse zum Füllen: Füllung: -material, das: vgl. -masse; -mauer, die (Bauw.): Mauer mit zwei normal gemauerten Wänden, deren Zwischenrawn mit kleineren, unregelmäßigen Steinen u. Mörtel. Kies. Schotter o.a. aufgefüllt ist: ^mittel, das (Textilw.): bei Geweben mit geringer Waschfestigkeit durch Durchtränken eingelagertes Mittel, durch das das Gewebe den gewünschten Griff od. ein größeres Volumen erhält: -ofen, der: Dauerbrandofen mit einem Vorratsraum für Brenntnaterial: mhI, der (Bergbau): Grubenraum im Schachtbereich für die Aufgabe des Fördergutes in die Schachtförderung: ^rät- sel. das: Rätselfigur, deren Felder senkrecht, waagrecht od. diagonal mit Buchstaben, Silben od. Wörtern zu füllen sind: -schriftverfahren, das <o. PI.): Verfahren zur Bespielung von Schallplatten, bei dem sich der Rillenabstand entsprechend der Amplitude der Tonspur bestimmt, wodurch die Abspieldauer verlängert wird: ^stein, der (Bauw.): kleinerer, unregelmäßiger, unbehauener Stein, der zum Füllen einer Füllmauer verwendet wird, -Stift, der: vgl. Drehbleistift; ^stoff, der (Technik): beider Herstellung von Papier. Gummi o. ä. verwendeter Zusatzstoff (z. B. Kreide). der besondere Eigenschaften des betreffenden Industrieprodukts bewirkt: 58" 915
Füll dress ^wort.das <P1. ...Wörter) (Sprachw., Literaturw.): ein Satz. Vers füllendes Wort mit geringem Aussagewert, das dazu dient, einen SatzinJialt emotional zu färben (z. B. bist du aber groß geworden!) od. einen Vers zu glätten. Füll dress [Toi dres], der; - - [engl, füll dress. eigtl. = vollständige Kleidung, tDreßl: dem offiziellen Anlaß entsprechende Kleidung. Gesellschaftsanzug. Fülle CfYbl. die; -. -n [mhd. vülle. ahd. fulli. zu tvoll]: 1. <o. PI.) große Menge, Vielfalt: eine F. von Anregungen; die F. der Einzelerscheinungen; eine blendende F. eigenen natürlichen Blondhaars (Zuckmayer. Fastnachtsbeichte 28); eine unbeschreibliche F. von Licht aus der ganzen Weite des Himmels (Waggerl. Brot 165); im Zug war heute wieder eine F.! (ugs.; war es wieder seltr voll): (veraltend.) Gott gebe dir ... Korns und Weins die F. (Bieler, Bonifaz20); Blumen blühten überall in verschwenderischer F. 2. <o. PI.) volle Kraft. Intensität: volles Maß: Mannigfaltigkeit; i volles Genügen verschaffender Reichtum, der in etw. liegt: die F. des Orchesterklangs; die ganze F. des Lebens, des Glücks; Der ... steht gerade in Jenen Jahren in der F. (auf dem Höhepunkt) seiner Kraft (St. Zweig, Fouch6 184). 3. (o. PI.) Üppigkeit, gewisse Massigkeit in der körperlichen Erscheinung; Woftlbeleibtheit. Körperfülle: die leibliche F. seiner gewichtigen Erscheinung (Winck- ler, Bomberg 68); er ließ sich mit seiner ganzen F. in den Sessel fallen; zur F. neigen. 4. <PI. selten) (landsch.) Füllung in etw. Gebackenem od. Gebratenem: zur Verfeinerung kann man eine F. aus gebräunten Zwiebeln und etwas gehacktem Schinken hineingeben (Hom, Gäste 76); füllen[fvbnj<sw.V.;hat)[mhd.vüllen.ahd. füllen.fulljan. Grundbed. = vollmachen): l.a) durch Hineintun von etw., durch Hinebtfüllen. -schütten o. ä. vollmachen, anfüllen: eine Flasche [mit Saft], einen Teller, einen Korb bis zum Rand f.; das Gas füllte den Ballon nur langsam; Beim ersten Laut holte sie tief Luft, füllte die Lungen (Simmel. Stoff 83); Zahlreiche Hefte füllte ich (schrieb ich voll) mit Aphorismen (Niekisch. Leben 302); die Veranstalter konnten das Stadion nicht f. (es gelang ihnen nicht, so viele Menschen zutn Kommen zu veranlassen, daß alle Plätze des Stadions besetzt waren); der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt (besetzt); er hat eine gut gefüllte Brieftasche (hat viel Geld); dieser Jasmin ist gefüllt (hat Blüten mit mehrfach übereinanderliegenden Blütenblättern, die das Blüteninnere ausfüllen); Ü Der Lärm des Südens füllt die Arena bis zum Rande (erfüllte sie ganz und gar; Bamm, Weltlaterne 143); die Zeit mit Erzählen von Geschichten f. (ausfüllen); Nur das Krachen und Knattern der Flammen füllt die Pause (ist hörbar während der Pause) nach diesen Worten (A. Zweig, Grischa 17); b) mit einer Füllung (2 a) versehen; sie ist gerade dabei, die Gans, die Tomaten zu f.; gefüllte Paprikaschoten; gefüllte (eine cremartige Füllung enthaltende) Schokolade; die Waffeln sind nicht gefüllt; c) mit einer Füllung (2 b) versehen: einen Zahn f. 2. in etw. hineintun, schütten, eitifüllen: die Kartoffeln in Säcke, den Wein in Flaschen f.; Suppe auf den Teller f. (Suppe auffüllen). 3. <f. + sich) voll werden: die Badewanne füllt sich langsam; Die Bretterregale füllten sich (Brecht. Groschen 144); aber die Schwimmweste füllte sich nicht {die Luft strömte nicht ein; Gaiser, Jagd 199); das Theater hatte sich inzwischen gefüllt (war voll besetzt); ihre Augen füllten sich mit Tränen (geh.; sie begann zu weinen). 4. Platz für sich in Anspruch nehmen u. ihn ausfüllen: die Bücher füllen zwei Schränke; wovon so wunderschöne Modelle ... die Räume des Kuk- kuckschen Museums füllten (Th. Mann. Krull 350); Na. hau ab. sagt Christina und füllt die Tür (tritt in die Türöffnung, die sie völlig ausfüllt; Bobrowski. Mühle 11); das Material füllt (reicht für) fünf Bände; Ü seine mächtige Stimme füllte den Raum (erfüllte ihn. war im ganzen Raum zu hören; K\rsi, 08/15. 248). Füllen [-1. das; -s. - [mhd. vüll(n). ahd. full(n). Vkl. zu tFohlen] (geh.): svw. tFohlen: das Kind ist ausgelassen wie ein F.; wohl sah ich. daß sie hochbeinig war nach Art eines -s (Th. Mann. Krull 135). F(jller, der; -s. -: 1. (ugs.) svw. tFüllfederhalter: der F. kratzt, kleckst, schmiert, läuft aus; Es gibt den Komposi- teur. der über das Notenheft hinweg seinen F. ausspritzt (Reinig, Schiffe 53). 2. (Zeitungsw. Jargon): Artikel, der freien Raum in einer Zeitung füllen soll: für diese halbe Spalte muß noch ein F. her. FWI house |Tul haus], das; - -, - -s ['- 'haoziz; engl.-amerik. füll house. eigtl. = volles Haus]: Kartenkombination aus drei u. zwei gleichen Karten beim Poker. füllte [TyIk;] <Adj.; nicht adv.) [mniederd. vüllik]: weiche, rundliche Körper formen aufweisend: eine -e Frau; Die -en (großen, weichen) Polster bieten fünf Personen großzügige Bequemlichkeit (Auto 6, 1965, 57); Sophie war rund, sehr rund und f. (Strittmatter. Wundertäter 76); sie ist in letzter Zeit etwas f. geworden (neigt etw. zur Fülle 3;; f. (so daß es den Eindruck der Fülle 1 gibt) frisiertes Haar. 2. voll tönetul . voluminös: lauschen ... dem schon Dämmer kündenden -en Amselschlag (Zuckmayer, Magdalena 11); Füllsel [TyIzI], das; -s, - [spätmhd. vülsel]: 1. etw. Ungewichtiges. Nebensächliches, was in erster Linie dazu dient, eine Lücke auszufüllen: die Handtücher kannst du als F. noch in den Koffer tun; der Kulturfilm war lediglich F. in diesem Programm. 2.a) Fleisch füllung in einem Fleischgericht: beim Gänsebraten ist ihm das F. am liebsten; b) Füllung der Wurst, bes. der Bratwurst. Füll Service I'ful 'sa:vis]. der; - -, - -s ['- 'sa:visis; engl, füll service = volle Dienstleistung, t2Servicel (Wirtsch.): Kundendienst einer Einkaufsgenossenschaft, der u. a. die Erschließung optimaler Bezugsquellen. Informationen über das Marktgeschehen, zentrale Werbung. Finanzhilfe bei Investitionsvorhaben uttifaßt; Ftill speed ['- spi:d], die; - - [engl, füll speed = volle Geschwindigkeit, tSpeed]: das Entfalten der Höchstgeschwindigkeit eines Autos ; Full-time-Job [' foltami-1, der; -s, -s [engl, full-üme Job, eigtl. = Vollzeitar- beitl: Ganztagsarbeit; Beschäftigung, die jmdn. ganz ausfüllt. Füllung, die; -, -en: 1. <PI. selten) (selten): das Füllen (1 a): die Füllung eines Ballons mit Gas. 2.a) Masse, die (als gesonderter Bestandteil) zur Anreicherung in bestimmte Speisen ( Fleisch gerichte. Backwaren. Süßigkeiten) hineingefüllt wird: die F. für Waffeln, eine Torte, einen Gänsebraten; diese Schokolade ißt sie eigentlich nur wegen der guten F.; b) Masse, die den Hohlraum in einem defekten Zahn fiach dem Ausbohren der sclxadhaften Stelle verschließt: der Zahnarzt macht ihm eine F. aus Amalgam; c) Masse aus bestimmtem Material in Matratzen. Federbetten. Kissen: Daunen für die F. eines Oberbettes nehmen. 3. Teil der Tür innerhalb des Türrafimens: er hat in seiner Wut die F. der Tür eingetreten; der Schatten des Kopfes fiel auf die F. der Kellertür (Böll. Haus 46). 4. (Verslehre) Setikungen u. Hebungen (in bestimmter Anordnung), die einen Verstakt füllen. ftilly Tashioned [Tolt 'faefend; engl, fully-fashioned = mit voller Paßform]: in der Form gestrickt od. gewirkt, wie man sie sonst nur durch Zuschneiden erreicht (z. B. auf Etiketts in Strickwaren). fulminant [fulminant] <Adj.; -er, -este) [lat. fulminäns (Gen.: fulminantis). I.Part, von: fulminäre = blitzen; mit dem Blitz treffen]: sich in seiner außergewöhnlichen Wirkung od. Qualität schlagartig mitteilend; ausgezeichnet, glänzend, großartig: eine -e Persönlichkeit; seine schauspielerische Begabung ist f.; er versteht es, f. zu formulieren; Futaiinat [fulmi'na:t], das; -[ejs. -e (meist PI.) [zu lat. fulmen = Blitztstrahl)] (Chemie): hochexplosives Salz der Knallsäure. Fumarate [fuma'ro.b], die; -. -n [ital. fumarola. eigtl. = Mündung eines Schornsteins, zu spätlat. fümäriolum = Rauchloch] (Geol.): Dampf quelle aus einer Erdspalte in vulkanischen Gebieten; Fume [fy'me:], der; -[s], -s [frz. fume. eigtl. = gerußt. 2. Pari, von: fumer = rauchen; schwärzen, zualtfrz. fum < lat. fümus = Rauch] (fachspr.): I. Rauch- od. Rußabdruck beim Stempelschneiden. 2. erster Druck, Probeabzug eines Holzschnittes mit Hilfe feiner Rußfarbe. 'Fimmel [Tum)], der; -s. - [niederd. Fummel = kleines Stück, zu t fummeln] (landsch. abwertend): abgetragenes Kleid aus billigem u. leichtem Stoff : so 'n F. mit vielen Pünktchen (Hörzu 10. 1974. 30); ich ging doch im F. (in Frauenkleidern) auf diese normale Party (Rechy [Übers.]. Nacht 117); Hummel [-]. die; -. -n (österr. Schimpfwort): dumme Person, dumme Frau; Fummelei [foma'l^j], die; -, -en <PL selten) (ugs., oft abwertend): das Fummeln (1. 2); fummelig ['furrolu;] <Adj.; nicht adv.) (ugs.): 1. viel mühseliges Hantieren erfordernd, lästige Kleinarbeit notwendig machend: wie gedruckte Schaltungen ... die ... -e Bestückung von Kunstoffplatten ... überflüssig machen (Zeit 25. 4. 75. 34); diese Arbeit ist mir zu f. 2. nervös 916
fündig u. zornig erregt: jeder gibt eine andere Erklärung. Ganz f. hat mich das gemacht (Spiegel 30. 1974. 106); fummeln [Tumln] <sw. V.; hat) [aus dem Niederd. < spätmniederd. fummelen. Grundbed. = reiben; wohl lautm.l: I. (ugs.) a) mit den Händen tastend, suchend sich zu schaffen machen: an einer Wafle. an einem Gerät f.; er fummelt [nervös] an seiner Krawatte; Schang ... fummelte mit einer Hand in der Hosentasche (kramte darin herum), holte zwei gedrehte Zigaretten heraus (Degenhardt, Zündschnüre 34); b) mühsam hinein- od. herausbringen: er ... fummelt auch gleich das Geld aus der ... Westentasche (Bobrowski, Mühle 217); er fummelt ... den linken Fuß in den Steigbügel (Bobrowski. Mühle 16); c) zustande bringen: er fummelte ...mit seinen dicken Fingern die köstlichsten Salate (Winck- ler. Bomberg 37); Na ... brätst du, fummelst du. kochst du dir noch irgendeinen Dreck? (Böll. Haus 6); d) jmdn. berühren, streicheln, um erotiscfhsexuellen Kontakt herzustellen: liebkosen: ein bißchen f.; 2. (Fußball Jargon) zu häufig u. zu lange dribbeln: der Linksaußen fummelte, bis er den Ball an einen Gegner verlor; <Zus.:> Fgmmeltan- te. die (salopp): svw. t Fummeltrine; Fummeltrine, die (salopp): femininer Homosexueller: ein ... Dichter, der ... Frauenrollen für -n schrieb (Rechy [Übers.], Nacht 120); Fgmmler. der; -s, -: 1. (ugs.) jmd. der fummelt (1): So sahen Mörder aus: F. am Steuerrad (Böll. Haus 191). 2. (Fußball Jargon) Spieler, der allzu gerne u. häufig dribbelt. Fund [funtl, der; -[eis, -e [mhd. vuntl: 1. das Finden, Atdfinden von etw.; Entdeckung von etw. durch Forschen o.a. : ein glücklicher, überraschender, entscheidender F.; Einige Jahrzehnte vorher aber geschah ein fast ebenso erstaunlicher F. (wurde etw. Erstaunliches gefunden, entdeckt: Ce- ram. Götter 180); einen seltsamen, grausigen F. machen (etw. Seltsames, Grausiges finden, entdecken): den F. [der Geldbörse] bei der Polizei melden; bedeutende biologische -e machen (Bedeutendes auf biologischem Sektor entdek- ken). 2. etw.. was gefunden, aufgefunden durch Forschen o. ä. entdeckt worden ist: archäologische -e; eine Schubkarre voller Urnen und Amphoren, die unersetzlichen -e Heinrich Schliemanns (Ceram, Götter 71); er lieferte seinen F. bei der Polizei ab; Der alte Freitag ... starrte auf seinen seltsamen F. (Kirst. 08/15. 76). Fynd-: Mimt, das (bes. österr.): svw. Nbüro; -büro, das: städtische, staatliche o. ä. amtliche Stelle, auf der Fundsachen abgegeben u. abgeholt werden können: -^gegenständ, der: a) svw. t^sache; b) archäologischer Fund (2); -geM, das: svw. t Finderlohn; -grübe, die [spätmhd. (bergmännisch) = Grube, in der zuerst ein umfangreicher Erzfund bloßgelegt wird]: etw., was für ein bestimmtes Interesse, eitlen bestimmten Bedarf sehr ergiebig, wertvoll, von großer Bedeutung ist: diese Gegend ist eine F. für den Sammler von Keramik; der Laden, das Buch ist eine wahre F. Air den Bastler; Mnekhmg,die: Meldung über einen gemachten Fund bei einer zuständigen Behörde: mmI. der: Ort, an dem man etw. gefunden luit: -platz, der: vgl. ^ort; credit, das: 1. Gesamtheit der Vorschriften über Fundsachen. 2. Anrecht eines Finders bei einem gemachten Fund: -sache, die: gefundener Gegenstand, den ein anderer verloren hat: -statte, die: vgl. -ort: -n frühgeschichtlicher Gräber; -stelle« die: 1. vgl. -ort: die -n blieben geheim. 2. vgl. -büro: einen liegengelassenen Schirm bei der F. im Bahnhof abholen; -stück, das: svw. f -gegenständ (b); -umstand, der <meist PI.) (Kunstwiss., Archäol.): für die / zeitliche Einordnung wichtige Gegebenheit u. Umgebung eines Fundgegenstandes (b): Sie (= eine Gruppe von Porträts) sind entweder durch Fundumstände zeitlich festzulegen oder durch Vergleiche (Bild. Kunst I, 206); -Unterschlagung, die (jur.): rechtswidrige Aneignung einer Fundsache. Funda [fonda). die; -. ...dae [...de; lat. funda = Schleuder (nach der Ähnlichkeit mit einer Steinschleuder)] (Med): Bindenverband für Teilabdeckungen am Kopf. Fundament [funda'ment], das; -[e]s, -e [lat. fundämentum]: l.a) bis auf tragfähigen Untergrund hinabgeführter Unterbau eines Bauwerks: das F. des Hauses ist aus Beton; das F. gießen, mauern; das F. für ein Gebäude legen (herstellen): das Haus steht auf einem schwachen F.; ein Haus bis auf die -e abreißen; ein F. (den Raum für ein Fundament) ausbaggern; b) Unterbau, Sockel einer Maschine: eine Werkzeugmaschine auf die -e setzen. 2. /geistige/ Grundlage, Basis: seine Untersuchungen haben ein solides wissenschaftliches F.; Vertrauen ist das beste, wichtigste F. der Freundschaft; die sittlichen religiösen -e der abendländischen Kultur, das F. der Demokratie zu erschüttern suchen; das Abitur bildet ein gutes, ein sicheres, solides F. für die weitere Berufsausbildung; das F. zu etw. legen; die Regierung steht auf einem starken, schwachen F.; die deutsche Wirtschaft ruht auf einem gesunden, festen, starken, ausreichenden F.; an den -en des Staates, des christlichen Glaubens rütteln; etw. in seinem F. erschüttern; etw. aus dem F. (veraltet; gründlich) verstehen. 3. (Druckw.) die Druckform tragende Eisenplatte bei einer Buchdruckerschnellpresse. Fundament- (Bauw.): -graben, der: ausgeschachteter Graben / in einer Baugrube I. in den das Fundament (1 a) eingelassen wird: -grübe, die: vgl. -graben; -mauer, die: zum Fundament da) gehörende Mauer: -pfeiler, der: zum Fundament (1 a) gehörender Pfeiler, auf dem ein Bauwerk rulit: -platte, die: sich über die gesamte Baufläche erstreckendes, einer großen Platte äfmliches Fundament (1 a). fundamental [fondamen'ta:l]<Adj.;o. Steig.)[spätlat. fundä- mentälis]: ein Fundament (2) darstellend, grundlegend, von entscheidender Bedeutung: eine -e Erkenntnis, Leistung; ein -er Unterschied, Irrtum; die beiden Anschauungen unterscheiden sich f. Fundamental-: -baß, der (Musik): der ideelle Baliton, auf dem sich die Harmonie aufbaut, ohne doli er selbst erklingen muH: -ontologie, die (Existenzphilos.): Ontotogie des menschlichen Daseins: -Philosophie, die: Philosophie als Prinzipienlehre: -punkt, der (Fachspr.): Fixpunkt: -satz, der: grundlegender Lehrsatz: der F. der Algebra; der F. ... der Psychologie ... ist dabei das „Lustprinzip4', der berühmte Satz, daß ... (Gehlen, Zeitalter 100); -theotogie, die: theologische Wissenschaft von den Grundlagen, auf denen die katholische Lehre aufbaut. Fundamentalismus[...ta'lisniüs],der; - [amerik. fundamenta- lism. zu engl, fundamental, t fundamental]: wissenschaftsfeindliche, starr an der Verbalinspiration der Bibel festhaltende innerkirchliche Bewegung des amerikanischen Protestantismus (etwa seit 1875); Fundamentalist [...'hstl. der; -en. -en: Anhänger. Vertreter des Fundamentalismus: fundamentalistisch <Adj.; o. Steig.): zum Fundatnentalismus gehörend, ihn vertretend: fundamentieren [,.,'ti:ran] <sw. V.; hat): 1. mit einem Fundament (1) versehen, ein Fundament für etw. legen: ein Gebäude f. 2. (bildungsspr.) mit einem Fundament (2) versehen: eine Theorie f., dazu: Fundamentie- rung, die; -, -en: I. das Fundamentieren (1): Die Ausschach tarbeiten ... dürften ... so weit gediehen sein, daß mit der F. ... begonnen werden kann (Welt 18. 11. 61. 7). 2. das Fundamentieren (2): die F. einer These; Ftmdation [fonda'tßio:n], die; -, -en [lat. fundätio = Gründung]: 1. (schweiz.)a) svw. t Fundament (1 a); b) svw. t Fundamentie- rung (1). 2.1kirchliche! Stiftung: fundieren [...'di:ren] <sw. V.; hat) [lat. fundäre = den Grund legen (für etw.), zu: fundus = Boden. Grund(lage)]: l.a) auf eine finanzielle Grundlage, Basis stellen, mit den nötigen Mitteln versehen, finanziell sichern: aufmerksam hörte Margarete zu. wenn ihr der Abt auseinandersetzte, wie sicher ihr Großvater Meinhard seine Geldwirtschaft fundiert hatte (Feuchtwan- ger. Herzogin 32); (meist im 2. Part.:) ein gut fundiertes (gutfundiertes) Unternehmen; eine fundierte (Finanzw.; durch Grundbesitz i sichergestellte, gedeckte) Schuld; b) (bildungsspr.) durch eine Grundlage. Basis, durch ein Fundament (2) in seinem realen Bestand unterstützen, festigen, sichern: eine Verbindung, die freilich, obzwar durch einen massiveren Sexus fundiert, ebenfalls bald in die Brüche ging (Deschner, Talente 30); er münzte seine militärisch fundierte Machtstellung nie politisch um (Niekisch, Leben 172). 2. auf ein Fundament (2), auf eine geistige Grundlage stellen u. dadurch sichern. Ibe/gründen, untermauern: eine Bibliographie, die künftige Studien f. soll; ... mit dem Ziel, die Politik der Jungsozialisten weiter theoretisch zu f. (Stamokap 156); <meist im 2. Part.:) ein fundiertes Wissen; eine fundierte (wohlbegründete) Kritik. 3. (veraltet) gründen, stiften: eine Kirche f.; <Abl.:> Fundkning. die; -, -en: das Fundieren. (Ündlg ['fVndu;] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zu tFund] (Bergbau, Geologie): ergiebig, reich an Bodenschätzen: ein -er Boden, Erzgang; *f. werden (1. bei Bohrungen o.a. auf Lagerstätten stoßen. 2. nach längerem Suchen. Forschen etw. entdecken, auf etw. stoßen: hatte Levai... nach Doku- 917
Fundus menten ... geforscht .... und er war f. geworden [Spiegel 48, 1965.40]). Fundus [Tondus], der, -, - [lat. fundus = Boden. GrundOa- ge)]: 1.I Abteilung mit der. Gesamtheit der Kostüme. Requisiten u. anderer Ausstattungsmittel bei Tlieater. Film o. ä.: die alte Dekoration kommt in den F. 2. geistiger Grundstock, auf den man für seinen Bedarf zurückgreifen kann: ein reicher F. von/an Erfahrungen. 3. (röm. Antike. MA.) Grundu. Boden. Grundstück. 4. (Med.) Grund, Boden eines Hohlorgans. funebre. I. [fy'ne:bE] <Adj.; o. Steig.; nur attr.) [tfunebre II] (geh.): düster, traurig wie bei einem Leichenbegängnis >: bei dieser -n Schaustellung ... mitwirken zu müssen (Th. Mann. Hoheit 86). II. [frz. fy'nEbr; ital. 'fti:nebre. fu'ne:bre] <Adv.> [frz. funebre, eigtl. = zum Leichenbegängnis gehörend < lat. fünebris] (Musik): düster, traurig: der langsame Satz ist f. zu spielen; funerale [funera.b] <Adv.>: vgl. funebre; Funemlien [fune'ra:lldn] <PI.> [mlat. funeralia (PL), zu spätlat. fünerälis = zum Leichenbegängnis gehörend] (geh. veraltet): Leichenbegängnis mit feierlichem Gepränge. fünf tfYnfl <Kardinalz.) [mhd. vünv, vunv, ahd. fünf, finfl (als Ziffer: S): vgl. acht: die f. Sinne, die f. Finger einer Hand; *f. gerade sein lassen (ugs.; etw. nicht so gettau nehmen)'. Fünf [-], die; -. -en: a) Ziffer 5: b) Spielkarte mit fünf Zeichen: c) Anza/il von fünf Augen beim Würfeln: eine F. würfeln; d) Zeugnis-, Bewertungsnote 5: er hat in Mathematik eine F. geschrieben (in einer Mathematikarbeit die Note 5 erhalten): e) (ugs.) Wagen. Zug der Linie 5: von hier aus kannst du die F. nehmen, mit der F. fahren. Vgl. 'Acht. fünf-. Fünf-: >akter haku?]. der: aus fünf Akten bestehendes Werk des Sprech-od. Musiktheaters: > bändig: vgl. achtbändig; >eck, das: vgl. Achteck; >eckig: vgl. achteckig; >einhalb: vgl. achteinhalb; > faltig: vgl. achtfaltig; >flUtig: vgl. achtfältig; -flach, >fttchner, der: svw. f Pentaeder; ^frfn- kenstück, das: schweizerische Münze im Wert von fünf Franken: >frankier [-freokte], der (schweiz.): svw. t^franken- stück; > fußig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.> (Verslehre): fünf Versfüße. Takte enthaltend: in einer Anordnung von fünf Versfüßen: -e Jamben; >«eschossig: vgl. achtgeschossig; rgliedrig: vgl. achtgliedrig; >hindert: vgl. achthundert; ^Jihrespbui, der: für fünf Jahre aufgestellter Volkswirt- schaftsplan in einer / sozialistischen / Planwirtschaft: > Jährig: vgl. achtjährig; > jährlich: vgl. achtjährlich; ^{ghrpbn, der: t^Jahresplan; -kämpf, der: sportlicher Wettkampf in fünf Disziplinen: in der Leichtathletik umfaßt der internationale F. für Männer Weitsprung, Speerwerfen, 200-m- Lauf, Diskuswerfen und 1 500-m-Lauf; -liber [-'li:bB], der [schweiz., eigtl. = Taler im Wert von 5 frz. Franken (livres, nach der älteren Münzbez. frz. livre < lat. libra = Pfund)] (schweiz. ugs.): svw. t ^frankenstück; -mal: vgl. achtmal; > mal ig vgl. achtmalig; Mnfrkschein, der: Banknote im Wert von fünf Mark: ^m^rkstück. das: Münze im Wert von fünf Mark: Mneterplattfonn« die (Wasserspringen): feststehende Absprungvorrichtung von einem Turm in einer Höhe von 5m: -meterraum, der (Fußball): svw. TTorraum; -minutenbrenner, der (ugs. scherzh.): vgl. Dauerbrenner (2 b); -monatig: vgl. achtmonatig; >monatlich vgl. achtmonatlich; >paß, der [zu tPaß (4)]: Figur des gotischen Maßwerks aus fünf gleich großen Dreiviertelkreisen, die um einen mittleren Kreis angeordnet situ! od. von einem Kreis umschlossen werden: ^Pfennigstück, das: vgl. Miiarkstück; -prozentig: vgl. dreiprozenüg; -pro- zpitkbusel, die: Bestimmung, nach der nur solche Parteien Parlamentssitze erhalten, die mindestens 5 % der im Wahlgebiet abgegebenen gültigen Stimmen auf sich vereinigt haben: >saitig <AdJ.; o. Steig.; nicht adv.): mit fünf Saiten bespannt: -e Streichinstrumente; -satzkampf, der (Tennis): über fünf Sätze gehendes Tennisspiel: > schiffig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (von Kirchen) aus Mittelschiff u. zwei verdoppelten Seitenschiffen bestellend: eine -e Basilika; >sel- tlg: vgl. achtseitig: -sek^ndenresel, die (Basketball): Regel, nach der ein Spieler den Ball bei einem Einwurf binnen fünf Sekunden ins Spiel bringen muß: > silbig: vgl. achtsilbig; > spaltig: vgl. dreispaltig; > stell ig vgl. achtstellig; -stimmig: vgl. dreistimmig; -stöckig: vgl. achtstöckig; > stund ig: vgl. achtstündig; -stündlich: vgl. achtstündlich; -tggefle- ber, das: svw. t wolynisches Fieber; -tauewoche, die: durch Tarif vertrag geregelte Verteilung der Arbeitszeit auf fünf Wochentage: >tögig vgl. achttägig; >täglich: vgl. achttäglich; -tausend: vgl. achttausend; ^tausender, der: vgl. Achttausender; -tausendmeterbuif. (mit Ziffern:) 5000-m- Lauf, der (Leichtathletik): Wettbewerb im Laufen über 5 000 Meter: -teilig: vgl. achtteilig; Mjhrtee, der: Tee, zu detn man sich gegen fünf Uhr nachmittags trifft: -uhrvorstelhing, die: vgl. Achtuhrvorstellung; -uhrzug, der: vgl. Achtuhrzug; -undeinhflb: vgl. achtundeinhalb; -viertel CfYnf'firtl] <Bruchz.> (in Ziffern: %). dazu: -viertehakt [-Tirtl-J. der: Taktmaß. bei dem der einzelne Takt aus Notenwerten von fünf Vierteln besteht: >wöchentlidi: vgl. dreiwöchentlich; > wöchig: vgl. dreiwöchig; -zehn [mhd. vünfzehen. ahd. finfzehen] (in Ziffern: 15): er ist noch nicht f. [Jahre alt]; * kurze Fünfzehn machen (landsch.; eine Sache schnell zu Ende bringen, nicht viel Umstände mit etw. machen, kurzen Prozeß machen: geht wohl auf das früher sehr beliebte Spiel Tricktrack zurück, bei dem man mit einem Wurf alle fünfzehn Steine des Gegners gewinnen und das Spiel beenden kann; dann auch mit „fuffzehn machen" vermischt; vgl. fuffzehn); vgl. achtzehn, dazu: > zehnjährig: vgl. achtzehnjährig; -zjmmenvohnung, die: vgl. Dreizimmerwohnung. Fünfer [TYnfn]. der; -s, - [spätmhd. vünfer = Mitglied eines Fünfmännerausschusses]: 1. (ugs.) Fünf Pfennigstück. 2. (ugs.) fünf Zahlen, auf die ein Gewinn fällt: ein F. im Lotto. 3. (landsch.) svw. fFünf (a, c. d. e); fünferlei: vgl. achterlei; fünffach: vgl. achtfach; Fünffache: vgl. Achtfache; F^nfling [...Im), der; -s, -e [nach dem Muster von Zwilling geb.]: eines von fütif gleichaltrigen Geschwistern: fünft [fynft] in der Fügung zu f. (mit fütif Personen): zu f. spielen; fünft... [TYnft...] <Ordinalz. zu t fünft [mhd. fünfte, ahd. fmfto, fimfto] (als Ziffer: 5.): er wurde nur -er, der -e; <subst.:> Karl der Fünfte. Vgl. acht...; fünftel [...tjl: vgl. achtel; Fünftel [-]. das, Schweiz, meist: der; -s, - [mhd. fünfteil]: vgl. Achtel (a); fünftens: vgl. achtens. Fun-fur ff/uifa:]. der; -s, -s [engl, fun für. aus: fun = Spaß u. für = Pelz]: Kleidungsstück aus einem od. mehreren weniger kostspieligen Imitat pelzen: Fun-furs, ein lustiger Imitat-Pelzmantel ab 98.- (MM 4. 12. 69,16). fünfzig [TYnf&u;] <Kardinalz.) [mhd. vünfzec, ahd. fimfzuc] (in Ziffern: SO): er ist [über] f. [Jahre alt]; vgl. achtzig; (subst.:) Fünfzig [-]. die: vgl. Achtzig. fünfzig-. Fünfzig-: ^grgschenstück, das: österreichische Münze im Wert von fünfzig Groschen: -jährig: vgl. dreißigjährig; ^kilometergehen, (meist mit Ziffern:) 50-km-Gehen, das (Leichtathletik): Wettbewerb im Gehen über fünfzig Kilometer: Miifrkschein, der: vgl. Fünfmarkschein: -pf^nnigro- man, der (abwertend): vgl. Dreigroschenheft; -Pfennigstück, das: vgl. Fünfpfennigstück. fünfziger l'fYnftßige]: vgl. achtziger; Fünfziger [-]. der; -s. -: I. (ugs.) svw. Fünfzigpfennigstück. 2. vgl. Achtziger. Fuffziger; Fünfzigerin, die: vgl. Achtzigerin; Fijnfzigeriahre: vgl. Achtzigerjahre; fünfzigste. [TYnf&i^st...; mhd. vünfzi- gist. ahd. finfzugösto] <Ordinalz. zu t fünfzig) (in Ziffern: 50.): vgl. fünft... fungibel [fun'gi:bl] <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [mlat. fungibi- lis, zu lat.fungi. t fungieren]: 1. (Jur.) austauschbar, ersetzbar: fungible (bewegliche, im Verkehr nach Maß, Zahl u. Gewicht zu bestinunende) Sachen, Waren (z. B. 30 Zentner Koks). 2. (bildungsspr., häufig abwertend) in beliebiger Funktion einsetzbar: ohne festgelegten Inhalt u. datier auf verschieden Weise verwendbar: Kritik, die sich taktisch auf solche Spielregeln einläßt, sich ihnen beugt, wird vollends f. (Enzensberger. Einzelheiten 1.104). dazu: Fungiblli- tät [...gibili't€:t],die; -: 1. dar.) Austauschbarkeit, Ersetzbarkeit. 2. (bildungsspr.. häufig abwertend) die beliebige Ersetzbarkeit. Verwendbarkeit: die absolute F., die den Menschen als Einzelwesen auslöscht (Adorno, Prismen 101); fungieren [...gi:ran] <sw. V.; hat) [lat. fungi = verrichten, vollbringen, durchstehen; verwalten]: eine bestimmte Funktion ausüben, eine bestimmte Aufgabe haben, zu etw. dasein: als Verbindungsmann. Aufpasser f.; Unter den Belastungszeugen fungierte auch Baron von Vansittart (Rothfels. Opposition 190. Anm. 47); diese Organisation fungiert als Instrument des Staates. ftmgizid [fuQgi'tßl:t] <AdJ.; o. Steig.) [zu lat. fungus. t Fungus, u. lat. caedere (in Zus. -cidere) = niederhauen, töten]: (von chemischen Mitteln) pilztötend: Fungizid [-], das; -[eis, -e: im Garten- u. Weinbau verwendetes Mittel zur Bekämp- fum pflanzenschädigender Pilze: fungös [fuo'g0:s] <Adj.; 918
Funke -er, -este) [lat. fungösus) (Med.): schwammig: -es Gewebe; Funsositit [fuQgozi't£:t], die; - (Med.): schwammige Wucherung tuberkulösen Gewebes, bes. im Kniegelenk: Fungus ['fungus]. der: -. ...gi [lat. fungus = Erdschwamm, Pilz): I. lat. Bezeichnung für Pilz. 2. (Med.) a) schwammige Geschwulst: b) (veraltet) Tuberkulose im Kniegelenk. Funiculus [funi:kulus], der; -. ...li [lat. füniculus = dünnes Seil. Strick]: 1. (Bot.) Stiel, durch den die Sametianlage mit dem Fruchtblatt verbunden ist. 2. (Med.) Gewebestrang (z. B. Samenstrang, Nabelschnur); Funikularbahn [funiku- 'la:^-l.die; -. -en [wohl nach ital. funicolare bzw. frz. funicu- laire = Drahtseilbahn, zu lat. füniculus = dünnes Seil] (veraltet): Drahtseilba/m: Funikulitis [funiku'li:tis], die; •, ...itiden [...i'ti:dn; zu t Funiculus (2)1 (Med.): Entzündung des Satnenstrangs. Funk [fuok], der; -s [zu t funken (1)]: 1. (meist ohne Artikel) a) drahtlose Übertragung von Sendungen durch elektromagnetische Wellen mittels besonderer Sende- u. Empfangsgeräte: die Befehlsübermittlung vollzog sich durch F. (Kuby. Sieg 198); jmdn.. etw. über F. anfordern; b) Funkgerät: der Polizeiwagen, das Taxi ist mit F. ausgerüstet. 2. Rundfunk: Zeitungen und Zeitschriften, F. und Fernsehen sind ... Medien der Öffentlichkeit (Fraenkel, Staat 220); er ist. arbeitet beim F. (ugs.; ist bei einer Rundfunkanstalt angestellt): sein Hörspiel wurde im F. gesendet. fynk-, Funk-: -akademie. die (DDR): vgl. ^kolleg; ^ama- teur, der: jmd.. der mit behördl. Genehmigung als Amateur mit Hilfe eines Funkgerätes Funksprüche empfangen u. senden kann: -anläge, die: Sende- u. Empfangseinrichtung zur drahtlosen Übermittlung von Nachrichten, Bildern o. ä. durch elektromagnetische Wellen: -aufklirung, die: von militärischen Streitkräften mit nachrichtentechnischen Geräten durchgeführte Aufklärung zur Feststellung feindlicher Funkstellen: -ausstelhmg, die: Ausstellung neuentwickelter Geräte u. Anlagen im Bereich des Funkwesens: -bake, die: an einen festen Ort gebundener Sender, der ein Dauersignal für die Funknavigation von Schiffen u. Flugzeugen ausstrahlt, in das bestimmte Funkzeichen eingeblendet werden: -ball, der: aus bestimmtem Anlaß von einer Rundfunkanstalt im Funkhaus veranstalteter u. von dort übertragener 2Ball: Funkbälle auf Faschingswelle (Bayerischer Rundfunk. Winterprogramm 1966/67); -bearbeitung. die: I. das Bearbeiten eines literarischen od. musikdramatischen Werkes für eine Rundfunksendung: die F. eines Dramas, einer Oper übernehmen. l.für eine Rundfunksendung bearbeitetes literarisches od. musikdramatisches Werk: die F. stammte vom Regisseur der Hörspielfassung; -bericht, der: über den Rundfunk ausgestrahlter Bericht (mit Nachrichten. Reportagen o.a.), dazu: -berichterstatter, der: für den Rundfunk arbeitender Berichterstatter: -betrieb, der: das In-Funktion- Sein. die Tätigkeit des Funkens (1); -bild, das: durch Funk (1 a) übermitteltes aktuelles Foto: ^brücke, die: besondere Funkanlage, durch die größere Entfernungen überbrückt werden: Durch die Nachrichtensatelliten ist es ... möglich geworden, ständige -n zwischen den Kontinenten aufrechtzuerhalten (Funkschau 21. 1971. 2190); -dichtung. die: für die Übertragung im Rundfunk bestimmte, bearbeitete, bes. geeignete Dichtung: -dienst, der: a) Nachrichtendienst, der zur Übertragung von Sendungen elektromagnetische Wellen verwendet: b) Nachrichtendienst zwischen beweglichen Funkstellen u. Landfunkstellen . c) Nachrichtendienst zwischen bestimmten festen Punkten (z. B. in Form der öffentlichen Funksprechverbindungen); -einrichtung, die: vgl. -bearbeitung; -entstören <sw. V.; hat; bes. Im Inf. u. im 2. Part, gebr.): Funkstörungen durch bestimmte Maßna/imen (z. B. Verwendung von Kondensatoren an der Stör quelle) ausschalten od. verringern: Alle Kraftfahrzeuge ... müssen ... funkentstört sein (FAZ 13. 5. 1961, 11). dazu: -entstörung, die; Barzahlung, die: Sonderform des Hörspiels mit überwiegendem Sprechertext: -fassung, die: vgl. ^bearbeitung (2); -feature, das: Feature für eine Rundfunksendung: -feuer, das: svw. t^bake; -gemAß <Adj.>: den Atiforderungen für eine Übertragung im Rundfunk entsprechend, für die Übertragung im Rundfunk geeignet: -e Bearbeitung eines Stoffes; -gerät, das: Sende- u. Empfangsgerät für die Nachrichtenübermittlung über Funk da); -haus, das: Gebäude! komplex eines Rundfunksenders, u. a. mit Studios für die Aufnahme von Ton- u. Fernsehsendungen: die Übertragung eines Konzertes aus dem Sendesaal des Frankfurter -es; -Impuls, der: vgl. -zeichen; -kolleg, das: wissenschaftliche Vorlesungsreihe im Hörfunk als eine Form des Fernstudiums mit einem Schlußkolloquium als staatlich anerkannter Prüfung am Ende jedes Semesters: -kontakt. der: Kontakt mit einer Funkstation: -korrespondent, der (bes. DDR): jmd.. der /ehrenamtlich Korrespondentenbe- richte für den Rundfunk gibt: ^llnle, die: Verbindung zwischen zwei Funkstationen: ein Leutnant .... der eine F. in Betrieb setzen sollte, wenn die Drahtverbindung ausfiel (Kuby, Sieg 268); -lotterte, die: vgl. Femsehlotterie; -mechaniker, der: svw. t Rundfunkmechaniker: -metdung, die: durch Funk da) übermittelte Meldung: -meflgerät, das: svw. t Radargerät; -meßtechnik, die: Verfahren, mit Hilfe elektromagnetischer Wellen die Entfernung, Flughölie, Wassertiefe o. ä. von Objekten zu bestimmen: Radartechnik: -meßtechniker, der: svw. f Radartechniker; -navtgatkwi, die: Navigation von Wasser- od. Luftfahrzeugen mit Hilfe elektromagnetischer Wellen, die von Funkfeuern ausgesendet u. von Funkpeilern an Bord empfangen werden: -novelle, die: vgl. -erZählung; -oper, die: für die Setidung im Rundfunk verfaßte od. bearbeitete Oper: -Ortung, die: Bestimmung des Standortes eines See- od. Litftfa/irzeugs mit Hilfe elektromagnetischer Wellen: ^peiler, der: Funkempfänger mit Antennenanlagen, mit denen die Richtung zum ausstellenden Sender bestimmt werden kann: -peilung, die: mit Funkpeilern erfolgende Ermittlung der Richtung, in der sich ein Sender auf einem See- od. Luftfahrzeug, befindet: -reportage.die: Reportage für eine Rundfunksetidung: -Sendung, die: svw. f Rundfunksendung; -signal, das: svw. Nzeichen; -sprechgerfit, das: kleines, handliches, Gerät zur drahtlosen Nachrichtenübermittlung über kurze Entfernungen: -Sprechverbindung, die; -Sprech verkehr, der: drahtlose Nachrichtenübermittlung über kurze Entfernungen: -sprechwagen, der: mit einer Sprechfunkanlage ausgerüstetes Kraftfahrzeug: -sprach, der: durch Funk da) übermittelte Nachricht: einen F. senden, weitergeben, entschlüsseln; -Station, die: Sende Station mit einer Funkanlage: -stelle, die: svw. t ^Station; -stille, die: a) Unterbrechung des Futik- verkehrs: U Informieren Sie Ihre Bekannten, wann bei Ihnen ..Funkstille" herrscht (Hörzu 35, 1974, 74); b) Sendepause im Rundfunk: -Störung, die: Störung des Bild- u. Tonempfangs durch elektromagnetische Schwingungen: -streife, die: im Funkstreifenwagen fahrende Polizeistreife: die F. alarmieren; -Streifenwagen, der: mit einer Sprechfunkanlage ausgerüstetes Auto einer Polizeistreife: -taxi, das: Taxi, das durch Spreclifunk mit der Zentrale in Verbindung steht u. von dort seine Fahraufträge erhält: -technik, die: Teilgebiet der Nachrichtentechnik mit allen technischen Verfa/iren u. Geräten zur drahtlosen Übermittlung von Signalen einschließlich Sprache. Musik u. Bildern mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen: -technisch <Adj.; o. Steig.): die Funktechnik betreffemi: -telefon, das: Telefon, das über Funk (1 a) arbeitet: -telegrafie, die: dra/itlose Übermittlung von Nachrichten nach einem vereinbarten Kode (z. B. dem Morse- od. Telegrafenalphabet) mit Hilfe elektromagnetischer Wellen: -telegrafisch <Adj.; o. Steig.): die Funktelegrafie betreffetid: -telegramm,das:*/wrcA Funk (1 a) übermitteltes Telegramm: -trupp, der (Milit.): Trupp, der die Funkanlage betreut, bedient: -türm, der: hoher Turm als Träger von Sende- od. Empfangsantennen: -Übertragung, die: vgl. Funk (1 a): die F. einer Nachricht, eines Fotos; -Universität, die (DDR): vgl. -kolleg; -Verbindung, die: vgl. -kontakt; -verkehr, der: Nachrichtenaustausch zwischen Funkstationen: -wagen, der: Auto mit einer Funkanlage, dazu: -wagenstreife, die: svw. t-streife; -weg, der: Möglichkeit, etw. durch Funk (1 a) zu übertragen: den F. wählen; eine Meldung auf dem F. (durch Funk) übermitteln; -wellen <PI.): elektromagnetische Wellen: -Werbung, die: svw. t Rundfunkwerbung; -wesen, das: Bereich u. alle Einrichtungen der drahtlosen Nachrichtenübermittlung: -Wetterdienst, der: Wetterdienst für Luft- u. Schiffahrt mit Hilfe der Funkübertragung: -zeichen, das: in der dra/ulosen Nachrichtenübermittlung verwendetes Morse zeichen. Fünkchen ['fvnk^n]. das; -s, -: f Funke d); Funke [Tunka], der; -ns, -n. (seltener:) Fynken, der; -s, - [1: mhd. (md.) vunke, ahd. funcho; 2: urspr. = Kölner Stadtsoldat, wohl nach seiner roten Uniform od. nach den sog. Funken (Hermelinschwänzen) im Kölner Stadtwappen]: 1. <Vkl. Fünkchen) glimmendes, glühendes Teilchen, das sich bei Verbrennungs- u. Reibungsvorgängen od. bei der Funkenentladung ,'von einer brennenden Materie löst u. durch die 919
funkeln Luft fliegt : ein elektrischer Funke; in der Schmiede sprühen die Funken; die Funken austreten; aus einem [Feuer]- stein Funken schlagen; U der Funke der Begeisterung; es fehlt der zündende Funke (etwas, was mitreißt); der Funke sprang über (jmd. gewann plötzlich eine Beziehung zu jmdbn.. etw.); ihre Augen sprühten Funken (blitzten vor Erregung); *ein Funke [von] (ein geringes Maß von . ein bißchen): ein [winziger] Funke Selbstvertrauen hätte ihm mehr genützt; keinen Funken [von] Ehrgefühl [im Leibe] haben; Ich sah zum ersten Mal einen Funken Belustigung auch in seinen Augen (Seghers, Transit 230); etw. so tun, daß die Funken stieben/sprühen/flieaen (etw. mit äußerster Schnelligkeit. Vehemenz, Intensität tun): arbeiten, daß die Funken stieben; [mit etw.] den Funken ins Pulverfaß werfen (durch etw. Unbedachtes. Geringfügiges ein Verhältnis, eine Lage soweit verschlinunern. daß es zum offenen Konflikt kommt). 2. <meist PI.) (in der historischen Uniform der Kölner Stadtsoldaten auftretende) Figur des Kölner: Karnevals: Flotte Funken, stramme Offiziere. Minikarnevalisten und Tanzmariechen stürmen ... das Käfertaler Kulturhaus (MM 20. 1. 1973, 19); funkeln ['funkln] <sw. V.; hat) [mhd. vunkeln = Funken geben, blinken; Iterativbildung zu gleichbed. vunken]: funkenäJm- lieh aufleuchtendes, ständig wechselndes Licht. Lichtreflexe von sich geben: die Sterne, die Lichter der Stadt funkeln in der Nacht; ihre Brillanten. Brillengläser. Augen funkeln; Alles funkelte naß (nach dem Regen; L. Frank. Wagen 10); der Uniformkragen funkelte rot und golden (Kuby. Sieg 49); Ciarisse funkelte (blickte zornig erregt) vor Abscheu (Musil. Mann 1338); funkelnder Wein; Ü er war nicht umsonst Italiener, um nicht über ein funkelndes Repertoire von verliebten Liedern zu verfügen (Thieß. Legende 25). dazu: fynkelnggelneu <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) [zusgez. aus älterem funkelneu u. f nagelneu] (ugs.): gerade erst hergestellt od. erworben u. noch vollkofnmen neu: unterm Arm trug er eine -e Schippe, die leuchtete in der Sonne (Schnurre, Bart 14); die Schuhe waren f.; funken l'fonkn] <sw. V.; hat) [2: mhd. vunken = Funken von sich geben; blinken, schimmern; 1: eigtl. = durch Funken übermitteln; zu TFunke (1)]: I. durch Funk da) übermitteln: SOS f.; das Raumschiff hat Meßdaten zur Bodenstation gefunkt. 2. Funken (1) sprühen, von sich geben: die Oberleitung der Bahn funkt; Manchmal glänzte ein Punkt auf wie Staub, der im Licht funkt (Gaiser. Jagd 89). 3. (ugs.) funktionieren: der Apparat funkt nicht; U der Laden funkt (die Sache verläuft wunschgemäß). 4. (ugs.) schießen: die feindliche Artillerie funkte pausenlos; Dann verschwand er in seinem Panzer, funkte nach hinten, tauchte wieder auf (Plievier. Stalingrad 324); *es funkt (ugs.: 1. jmd. bekommt Schläge: wenn du nicht hörst, funkt es! 2. es gibt eine Auseinandersetzung: und was dann? Dann funkt es draußen in der Fabrik! [Fallada. Jeder 132]. 3. jmd. versteht, merkt, begreift endlich etw.: es dauert lange, bis es bei ihm funkt; na. hat es endlich gefunkt? 4. etw. glückt, gelingt' wie geplant : Er empfahl die Gruppe dem Südwestfunk-Aufnahmeleiter .... und damit hatte es „gefunkt4* [MM 28. 4. 1967, 5]. 5. ein enger persönlicher Kontakt, eine Liebesbeziehung entsteht: bei den beiden hat es offenbar gefunkt; .Zwischen uns hatte es ... gefunkt", erinnert sich Kai. ..Wir haben uns sensationell gut verstanden ..." [Hörzu 18. 1971. 14]); Funken [-]. der: tFunke. fynken-, Finken-: -bildung. die: die F. bei der Dampfmaschine ist nicht zu verhindern; ^büschel, das: vgl. ^garbe; ^entbdung. die: bei hoher elektrischer Spannung auftretender schlagartiger Übergang größerer Elektrizitätsmengen zwischen Leitern, der von Leuchterscheinungen. Knistern od. Knall begleitet ist (z. B. Blitz); -fänger, der: Schutzvorrichtung in Schornsteinen, die die Funken zurückhält; ^flug. der <PI. selten): anhaltendes, Fortfliegen von Funken: das Feuer übertrug sich durch F.; ^garbe, die: wie zu einer Garbesich verbindendeFunkewnenge: -n stiegen zum Himmel; -Induktor, der (Elektrot.): Transformator zum Erzeugen hol\er Spannungen, durch die Funkenentladungen möglich sind; ^kammer, die: 1. zwischen Feuerungsanlage u. Katnin gelegene, kammerartige Erweiterung des Rauchabzugskanals, in der die zum Teil glühenden Funken- u. Aschenteilchen aufgefangen werden. 2. (Elektrot.) Gerät zum Nachweis od. zur Sichtbarmachung der Spuren elektrisch geladener Energieteilchen; -mariechen, das [nach einer Marketenderin der Kölner Stadtsoldaten. tFunke (2)]: als Tänzerin auftretende Begleiterin der Funken (2); -probe, die: svw. t Schleiflunkenprobe; -regen, der: große Funkenmenge, die sich über etw. ergießt; -sonntag, der: erster Fastensonntag. an dem im schwäbisch-alemannischen Raum (neben anderen Bräuchen) auf einer Anhöhe ein Holzstoß entzündet wird; -spektnmi, das (Elektrot.): sichtbares Spektrum eines elektrischen Funkens bei der Funkenentladung; -sprUhend <Adj.>: eine -e Lokomotive; U ein -er Geist; -strecke, die (Elektrot.): Raum zwischen den Elektroden bei einer Funkenentladung; -telegrafie, die (veraltet): Funktelegra- fie; -wurf, der <P1. selten) (Schweiz.): svw. t-flug. Funker [TuQkv]. der; -s. - [zu t funken (1)]: jmd.. der für die dralxtlose Nachrichtenübermittlung im militärischen od. zivilen Bereich (Seeschiffahrt. Post) ausgebildet ist (Berufs- bez.); fynkisch <Adj.) [zu fFunk (2)]: dem Medium des Rundfunks angepaßt, entsprechet^: spezifisch -e Formen wie Szene. Interview. Reportage. Originalton-Beispiele. Funktion [füi)k'tsio:n], die; -. -en [lat. fünetio = Verrichtung; Geltung, zu: fungi = verrichten, vollbringen; gelten. Tfungieren]: l.a) <o. PL) Tätigkeit, das Arbeiten (z.B. eines Organs); b) Amt od. Stellung, diejtnd. in einem größeren Ganzen hat: eine leitende F. [in der Partei] innehaben; jmdm. eine F. übertragen; c) klar umrissene Tätigkeit. Aufgabe innerhalb eines größeren Zusammenhanges; Rolle: die -en des Gehirns; die F. der Kunst in der modernen Gesellschaft; jmdn.. etw. außer F. setzen (jmdn. handlungsunfähig, etw. arbeitsunfä/ug machen); die Anlage ist außer, wieder in F. (arbeitet nicht, wieder); in solchen Fällen tritt der Krisenstab in F. (wird tätig). 2. (Math.) veränderliche Größe, die in ihrem Wert von einer od. mehreren anderen abhängig ist: eine algebraische F.; eine F. mit zwei Variablen; die Quadratfläche ist eine F. ihrer Seitenlänge. 3. (Musik) auf die drei wesentlichen Hauptakkorde. Tonika. Dominante. Subdominante zurückgeführte harmonische Beziehung. 4. (Sprachw.) Leistung eines sprachlichen Elements in Abhängigkeit von einem od. mehreren anderen Elementen;; Leistung der Sprache als Kommunikationsmittel,: syntaktische Rolle einer Konstituente; <Abl.:> funktional [...tßio'na:!] <Adj.>: die Funktion (lc) betreffend, auf die Funktion bezogen, der Funktion entsprechend: eine -e Bedeutung. Einheit; die -e Grammatik (Richtung innerhalb der Sprachwissenschaft, die grammatische Formen nicht nur formal, sondern auch hinsichtlich ihrer Funktion im Satz untersucht); etwas f. gestalten; Funktional [-], das; -s, -e (Math.): eine Funktion (2) mit beliebigem Definitionsbereich, deren Werte komplexe od. reelle Zalilen sind; ftmktionalisieren [...nali'zi:ren] <sw. V.; hat) (bes. Wirtsch.): dem Gesichtspunkt der Funktion (lc) entsprechend gestalten, dazu: Funktioraüiskning, die; -, -en (PI. ungebr.) (bes. Wirtsch.): das Funktionalisieren: die F. der öffentlichen Ausgaben, Aufgaben; die F. der Wirtschaftspolitik; Funktionalismus [...lismus], der; -: 1. sich aus dem Zweck des betreffenden Bauwerks od. Gebrauchsgegenstandesableitende Gestaltungsweise in der modernen Architektur u. im Design. 2. darwinistisch orientierte psychologische Theorie in den USA , nach der die psychologischen Funktionen (1 c) in Abhängigkeit von den biologischen Anlagen, bes. den Antrieben od. Bedürfnissen, zu sehen sind; Funktional jst, der; -en. -en: 1. Vertreter des Funktionalismus (1): dieses alte Hausgerät, das selbst von strengsten ..-en" gutgeheißen würde (FAZ 25. 11. 61. 41). 2. Vertreter des Futiktionalismus (2); funktionalfstisch <AdJ.>: 1. den Funktionalismus (1) betreffend. 2. den Funktionalismus (2) betreffend; Funktionglstil. der; -s, -e (Sprachw.): einer besonderen Funktion der Sprache angemessener Stil. z. B. Geschäftsstil; Funktionär [...'ne:£]. (Schweiz.): Funktionär [...na:?], der; -s, -e [nach frz. fonetionnaire]: hauptberuflicher od. ehrenamtlicher Beauftragter eines politischen, wirtschaftlichen, sozialen od. sportlichen Verbandes, der in Abhängigkeit von der betreffenden Organisation handelt u. ihren Interessen dient: ein ehrenamtlicher, sozialistischer F.; der F. einer Gewerkschaft. Funktionärs-: ^körper.der: Gruppe. Schicht der Funktionäre; -sdiicht, die: svw. Nkörper: ^typ. der: Persönlichkeitstyp des Funktionärs: sein Inspizient, ein F. ohne rechtes Maß für Anspruch und Recht individueller Freiheit (Welt 8. 6. 67, 9). funktionell [funkt&o'nel] <Adj.; o. Steig.) [nach frz. fonc- tionnel]: l.a) auf die Leistung bezogen, durch Leistung bedingt: -e Gruppen (Chemie; Atomgruppen in organischen 920
für Molekülen, bei denen charakteristische Reaktionen ablaufen können)', b) wirksatn; c) die Funktion (1c) erfüllend, im Sinne der Funktion wirksam; das Funktionieren, die Funktionen betreffend, eine bestimmte Funktion habend: nach -en Prinzipien; Ein Magazinbeitrag befaßt sich mit der sogenannten -en Musik (Musik, bei der die autonom musikalischen Belange hinter einer außermusikalischen Zweckbe- stinvtmng zurücktreten) in Fabriken, Büros. Krankenhäusern (Hörzu 10, 1974, 54). 2. (Musik) die Beziehung eines Tones (Klanges) hinsichtlich der drei Hauptakkorde betreffend. 3. (Med.) die Leistungsfähigkeit des Organs betreffend; mit der normalen bzw. gestörten Funktion eines Organs zusammenliängend: -e Störungen (krankhafte psychologische Erscheinungen, bei denen die Funktion, aber nicht das Organ selbst abnorm verändert ist); -e Hormone (Hormone, die auf die Leistung von Körperorganen einwirken); -e Erkrankung (Erkrankung, bei der nur die Funktion eines Organs gestört, dieses aber nicht kratikliaft verändert ist); Funktionentheorie, die; - (Math.): allgemeine Theorie der Funktionen (2); funktionieren [...'ni:ren] <sw. V.; hat) [nach frz. fonctionner]: 1. intakt sein u. durch Zuscunmenwirken bestimmter / technischer! Vorgänge seine Funktion (1 c) erfüllen: sich erklären lassen, wie etw. funktioniert; die Maschine, der Apparat, das Feuerzeug funktioniert nicht; die Organisation funktionierte reibungslos; ein [gut] funktionierendes [Regierungslsystem, Bündnis; Ü wenn mein Magen nicht funktioniert, kann ich saugrob werden (Kirst. 08/15,938). 2. (ugs.) sich bestimmten Normen entsprechend, angepaßt verhalten: Abiturienten im Jahre 1975 sind vorsichtige Leute. Sind weit entfernt von jedem Gedanken an Protest, gar Jenen offenen, zu dem sich Ende der sechziger Jahre Schüler erhoben haben, die heute ziemlich glatt als Studienräte funktionieren (Spiegel 22, 1975, 57). Funktion»-, Funklions- (Funktion 1 c): -ablauf, der; ^Aufteilung, die: ein Schichtenmodell von Kommunen mit einer F. (Wohngruppe 81); ^bedingt <Adj.; o. Steig.): durch die Funktion bedingt; -bestimmt <Adj.; o. Steig): von der Funktion bestimmt; Einheit, die: eine F. bilden; einer Vielzahl von Gebiets- und Personenverbänden .... die ... zu einer F. zusammengefaßt sind (Fraenkel. Staat 346); -fähig <Adj.; nicht adv.): in der Lage, die ihm zukommende Funktion auszuüben: eine -e Organisation; Bei vielen Vögeln sind die Flügel der Jungen schon lange mechanisch f. (Lorenz, Verhalten 1,287); das Parlament f. erhalten, dazu: -flhtgkeit. die; -gerecht <Adj.>: seiner Funktion entsprechend gestaltet \: ein -er Arbeitsplatz; Möbel f. entwerfen; alle Bedienungselemente sind f. angeordnet (Elektronik 10. 1971. 167); -gleich <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): die gleiche Funktion erfüllend: -e Instinkthandlungen und Organe (Lorenz, Verhalten I, 273); -kreis, der: Zuordnum einer bestimmten Verhaltensweise eines Tieres od, eines bestimmten Organs zu bestimmten Teilen seiner Umgebung (z.B. Ernährung. Feindbeziehung): Die Körperstellung wirkt ...auf die Sinnesorgane zurück, so daß ein geschlossener F. entsteht (Medizin II. 220); -los <Adj.; o. Steig.): keine Funktion erfüllend od. erkennen lassend, dazu: -losig- keü, die; -; -Prüfung, die (Med.): Untersuchung eines Körperorgatis auf seine Leistutigsfä/iigkeit: die F. der Schilddrüse mit radioaktivem Jod; -Psychologie, die: Wissenschaft von den Erscheinungen u. Funktionen der seelischen Erlebnisse: -schwäche, die <o. PI.): geschwächte Funktion eines Organs; -sicher <Adj.>: das Funktionieren gewährleistend: Der elektrische Entkuppler ist f. (DM 45. 1965,24), dazu: -Sicherheit, die <o. PI.); -Störung, die <meist PI.): gestörte Funktion eines Organs: -en der Nieren, der Schilddrüse; -teilung. die: Trotz verfassungsmäßiger Gewaltenteilung besteht in der Praxis nur eine F. (Fraenkel, Staat 349); -träger, der: Daß ... die ... Gesellschaft die Verwandlung der Person in einen „F." ... verlangt (Gehlen, Zeitalter 106); -tüchtig <Adj.; nicht adv.): gut, richtig funktionierend, seine Funktionsfähigkeit unter Beweis stellend: die noch -e rechte Herzkammer; Armaturen müssen lange f. bleiben, dazu: -tüchtigkeit, die; -verb, das (Sprachw.): Verb, das in einer festen Verbindung mit einem Substantiv gebraucht wird, wobei der Verbinhalt verblaßt ist u. das Substantiv den Inhalt der Wortverbindung bestimmt (z. B. in Verbindung treten); -wandel, der: seit dem Ersten Weltkrieg haben die Gewerkschaften einen F. durchgemacht; -Wechsel, der: a) Wechsel in der Funktion eines Organs im Verlauf der Evolution (z. B. Abwandlung der Vorderextremitat der Wirbeltiere zu Flossen. Laufbeinen. Grabwerkzeugen. Flügeln); b) svw. t-wandel. Funktiv [funk'ti:fl. das; -s. -e [...i:va; dän. funktiv, zu tFunktion) (Sprachw.): (in der tGlossematik L. Hjelmslevs)./«fay der beiden Glieder einer Funktion; Funktor [Tonktor. auch: ...0:5), der; -s, -cn |...'to:ran; zu Tfungieren]: 1. (Philos.) ein Ausdruck, der einen atuleren Ausdruck näher bestimmt. 2. (Sprachw.) Ergänzung einer Leerstelle (2a). fiinsch [fy:nj] <Adj.) [H. u.] (nicderd.): aufgeregt; zornig. Funsel [Tunzij (selten). Funzel ['funk}], die; -. -n [frühnhd. voncksel = Zündstoff, Zunder, zu f Funke (1 )J (ugs. abwertend): Lampe, die nicht viel Licht gibt: eine trübe F.; bei dieser F. kann man doch nicht arbeiten!; <Abl.:) funz[e]lig rfontßteMu;] <Adj.) (ugs. abwertend): trübe, nicht viel Licht gebend: eine funzlige Gaslaterne (Fallada. Mann 125); <Zus.:> Fynzelltoit, das: trübes, funzeliges Licht: Im F. der Petroleumlampe leuchteten die Glanzstellen meines Hochzeitshutes (Bieler, Bonifaz 21); fynzeln <sw. V.; hat) (ugs.): schwaches Licht geben: Im ..Lindengarten" an der Straße Alt-Buckow funzeln die Glühbirnen über dem kleinen Tanzpodium (Berliner Morgenpost 10. 9. 75. 12). lur [fy:?; mhd. vür. ahd. furi = vor(aus)]: I. <Präp. mit Akk.) l.a) zur Angabe des Ziels, Zwecks, Nutzens: f. die Olympiade trainieren; f. höhere Löhne kämpfen; sich f. die Kinder Zeit nehmen; f. Nachschub sorgen; Institut f. Leibesübungen; b) zugunsten einer Person. Sache (Ggs.: gegen): er stimmte f. den Kandidaten X; wir sind f. Neuerungen; des Publikums, das ... ein klares Votum f. mehr Unterhaltung und gegen die Magazine gegeben hat (Hörzu 16, 1976, 15); die alte politisch so unsinnige Faustregel ...: „Wer nicht f. mich ist, ist wider mich" (Dönhoff. Ära 166); <subst.:) das Für und Wider ( Vor- u. Nachteile) erwägen. 2.a) zur Angabe der Bestimmung. Zuordnung. Zugehörigkeit. Hinwendung: eine Sendung f. Kinder; das Buch ist f. dich; ein Gedeck f. zwei Personen; Pflöcke fürs (ugs.; für das) Vieh (Böll, Tagebuch 43); Kritiken f. die Zeitung schreiben; f. jmdn., etw. schwärmen; f. etw. keine Garantie übernehmen; f. ein Amt kandidieren; das ist f. mich (was mich betrifft) [nicht! dasselbe; diese Ermahnung gilt auch f. dich (gilt auch dir); Altern als Problem f. Künstler (der Künstler, bei Künstlern); das ist ein schwerer Verlust f. uns; f. die Feuerwehr wurde Großalarm gegeben; es wäre sicher f. Sie das beste, wenn ...; jmdn. ganz f. sich (zu seinen eigenen Gunsten) einnehmen; ob eine junge Frau zu jung fürs (ugs.; für das, zum) K inderkriegen war (Hörzu 15. 1973. 142); *f. sich (allein): f. sich leben, wohnen; b) (ugs.) als Mittel geeignet gegen: ein Medikament f. Rheuma; Bier ist gut f. den Durst; hast du etw. f. meinen Husten? 3. zur Angabe einer Meinung, Beurteilung, Bewertungo. ä.: jmdn. f. begabt, etw. f. [nicht] sinnvoll halten; etw. f. ungültig erklären; einen Vermißten f. tot erklären lassen; für eine unmittelbare Fühlung mit der Masse hielt ich die Zeit nicht f. gekommen (Niekisch, Leben 153); seit gestern weiß ich f. sicher, daß er noch lebt (Seghers, Transit 276); man sollte es nicht f. möglich halten! (Ausruf der Verwunderung). 4. zur Angabe eines Grundes; wegen: sich f. sein Versäumnis entschuldigen; f. seine [Unipünktlichkeit bekannt sein; f. seine Verdienste ausgezeichnet werden; ich freue mich f. dich (deinetwegen); er schämte sich sehr f. seinen Uniformmantel (Johnson, Ansichten 241); er ist f. seine Tat zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. 5. zur Angabe der Vertretung, des Ersatzes von jmdm., etw.; an Stelle: f. andere die Arbeit machen; f. jmdn. einspringen; Frauke arbeitete f. (schaffte so viel wie) zwei Mägde (Strittmatter, Wundertäter 317); jmdm. f. ein beschädigtes Exemplar ein anderes geben; er spricht f. die ganze (als Stellvertreter der) Belegschaft. 6. zur Angabe der Gegenleistung, des Gegenwertes: etw. f. einen günstigen Preis, f. 500 DM kaufen; sich f. zwanzig Mark Kleingeld geben lassen; er hat nicht f. umsonst (ugs.; umsonst) sein Leben gegeben (Fries. Weg 74); *f. nichts und wieder nichts (ohne daß die betreffende Anstrengung sich lohnt od. gelohnt hat): f. nichts und wieder nichts wurden Millionen ausgegeben. 7. zur Angabe eines Verhältnisses. Vergleichs: f. sein Alter ist das Kind sehr groß; f. einen Ausländer spricht er sehr gut Deutsch; F. den eleganten Vornamen und den Beruf ist der Anzug ziemlich stark abgetragen (Remarque. Obelisk 193). 8.a) zur Angabe einer Dauer: f. die Dauer von zwanzig Minuten; f. einige Wochen verreisen: f. immer: f. gewöhnlich (gewöhnlich. 921
Furage üblicherweise); b) zur Angabe eines Zeitpunkts: einen Patienten f. 11 Uhr vormerken; den Wagen f. Montag bestellen. 9. in Verbindung mit zwei gleichen Substantiven zur Angabe der Aufeinanderfolge ohne eine Auslassung: Tag f. Tag (jeden Tag) fährt er diese Strecke; wir haben die beiden Texte Wort f. Wort verglichen; den Schicksalen müßte man nach, die Sonntag f. Sonntag aus der Lottotrommel springen (Kant. Impressum 367). II. in der Fügung was f. [ein] zur Angabe der Art od. Qualität; welch: was f. ein Kleid möchten Sie kaufen?; was f. eine Tat!; was f. Anstrengungen er auch unternahm, es nützte nichts; aus was f. Gründen auch immer (Fries, Weg 268); Was hat das Ganze f. einen Zweck (Remarque. Westen 37); Was denken Sie. was auf kaukasisch Nußbaum f. Zoll liegt (Fallada. Mann 103); er hat sich neue Möbel gekauft, und was f. welche! (ugs.; solche, über die man sich nur wundern kann). III. <Adv.> in der Verbindung f. und f. (veraltend; für immer): an jmdn. f. und f. die Erinnerung bewahren; zu zeigen, wozu die Bösen fähig sind, auf daß du ihnen aus dem Wege gehest f. und f. (Leip. Klabauterflagge 61). Vgl. dafür (7). Furage [fu'ra:3d]. die; - [frz. fourrage. zu afrz. fuerre = Viehfutter < fränk. ♦fodarl (Milit. veraltet): a) Verpflegung für die Truppe: F. holen, empfangen; b) Futter für die Pferde: <Abl.:> furagieren [fura'3i:ran] <sw. V.; hat) [frz. fourrager] (Milit. veraltet): Furage beschaffen. iiirbaB [fy:?'bas] <Adv.> [mhd. vürbas. ahd. furba3. eigtl. = besser vorwärts, tfiir, tbaßl (veraltet, noch scherzh.): weiter, vorwärts: rüstig f. schreiten; Fürbitte, die; -, -n [mhd. vürbete. -bitte]: Bitte od. Gebet für jmd. anders: bei jmdm. F. für jmdn. einlegen; er... empfahl seine beiden Söhne in heißer F. der Gnade des Herrn (Schaper, Kirche 10); fÜrbitten <st. V.; nur im Inf. gebr.) [T Fürbitte]: für jmdn.. etw. Fürbitte leisten: <Abl.:> Fürbitter, der; -s, - (veraltend): jmd.. der Fürbitte leistet: ob sie (= die Heiligen) ... als Schutzgeister mächtig seien und als F. (Fussenegger. Haus 223); HBrbitterin, die; -. -nen (veraltend): w. Form zu T Fürbitter. Furche [furca], die; -, -n [mhd. vurch. ahd. fur(u)h. zu einer idg. Wurzel mit der Bed. ..wühlen, aufreißen'4J: 1. !mit dem Pflug o.a. hervorgebrachte linienmäßige Vertiefung im Boden: [mit dem Pflug] -n [in den Boden] ziehen; das Regenwasser in den -n (tiefen Wagenspuren) ist gefroren; Ü Diese unscheinbaren Pilger zogen geistliche -n ins Volksleben, streuten den ewigen Samen hinein (Nigg, Wiederkehr 137). 2,a) tiefe Faltenlinie in der Gesichts haut: -n zwischen den Brauen, von der Nase zum Mund; die -n auf seiner Stirn glätteten sich; Ü Dann gab es -n in ihrer Seele und nicht nur Wellengekräusel auf der Oberfläche ihres Intellekts (Thielicke, Ich glaube 202); b) als Linie verlaufende Vertiefung in einer bearbeiteten Oberfläche: die -n einer Säule, des Gehirns; <Abl.:> furchen <sw. V.; hat) /vgl. gefurcht (2)/ [mhd. vurhen = Furchen ziehen; pflügen] (geh.): Um Boden Furchen, fürchenälmliche Linien ziehen: Schienen furchten das Land (Fries, Weg 160). 2.a) im Gesicht durch seine Mimik Furchen (2 a) ziehen: die Stim f.; Die Kerze... furchte scharfe Schatten in die Linien seiner Stirn (erzeugte furchenä/wliche Schatten: Apitz, Wölfe 63); b) durch furchenähnliche Linien an der Oberfläche zerteilen: das Schiff furcht die See; <f. + sich:) auf die Wasserfläche, die in stetem Sog sich zerteilte und furchte und um die Brückenpfeiler spielte (Fries. Weg 156); <Zus.:> Fvrdtenschinetz, der (Kunstwiss.): bei den Kelten übliches Verfahren der Etruiilmalerei. hei dem die in Metall eingravierten Furchen (2 b) mit roter Schmelzmasse ausgefüllt werden: F^rchenwaL der: Vertreter der Familie der Bartenwale mit kurzen 2Barten u. Furchen (2 a) an Kehle u. Brust, die eine starke Erweiterung des Rachens ermöglichen: F\ir- chenzieher, der: Gerät, mit dem vor dem Säen od. Pflanzen Furchen (1) gezogen werden: furchig [Tui^i?] <AdJ.>: durch Furchen (2 a) gekennzeichnet, gefurcht: -e Hände. Furcht [furft], die; - [mhd. vorhte. ahd. forhta]: a) Gefühl des Bedrohtseins durch eine bestimmte Gefahr od. ein bestimmtes Übel: kindliche F.; die F. vor dem Tode; lähmende F. ergriff ihn; seine F. war verständlich, aber unbegründet; Kaflernbüflel und Flußpferdmutter haben kaum F. voreinander (Grzimek. Serengeti 248); [übertriebene] F. [vor etw.] haben; Sie empfand plötzlich F. vor der Öde (Gaiser, Jagd 74); aus F. vor Strafe; Die Leute gingen wie Diebe aus den Läden, von geheimer F. erfüllt (Brecht. Groschen 170); vor F. zittern; zwischen F. und Hoffnung schweben; b) (veraltend) Ehrfurcht vor Gott. Gottesfurcht: in der F. vor Gott, in der F. des Herrn leben; <AbI.:> furchtbar [mhd. vorhtebaere]: I. durch seine Art. Gewalt o.a. sehr schlimm, bange Beklemmung erregend: ein -es Unglück, Schicksal; ein -er Anblick; ein -er (ugs.; unangenehmer) Mensch; die Schmerzen sind f.; er ist f. in seiner Wut; das ist ihr f. (ugs.; unerträglich): der Verletzte sah f. aus. 2. (ugs.) a) <nur attr.) unangenehm stark, sehr groß: eine -e Hitze, Müdigkeit; b) (verstärkend bei Adjektiven u. Verben) sehr, überaus: das ist f. teuer, einfach, nett; sich f. blamieren, zu 1: Furchtbarkeit, die; -. -en <P1. ungebr.); furchten ['fvT<;tn] <sw. V.; hat) [mhd. vürhten, ahd. furhten. furihtan]: 1. Furcht empfinden, weil nmn glaubt, daß matt etw. Übles. Unangenehmes / von jmdm.. etw. erleiden könne: Unannehmlichkeiten, die Begegnung mit jmdm.. den Tod f.; dann fürchte ich immer das Schlimmste (Brecht. Groschen 206): er fürchtete keinen Gegner; seine Kehle war verstopft, und er fürchtete zu ersticken (Ott, Haie 184); ich fürchte (habe die Befürchtung), du hast recht; er ist ein gefurch teter Richter (man fürchtet sich vor ihm als Richter): sein Zorn war gefürchtet; <f. + sich:) sich im Dunkeln f.; sie fürchtete sich und fühlte sich ausgeliefert wie irgendein kleines Mädel, das vor dem Lehrer zittert (A. Zweig. Claudia 86); sich vor der Prüfting f.; du brauchst dich nicht zu f.; <subst.:> hier ist es zum Fürchten (kann man Angst bekommen): jmdn. das Fürchten lehren (durch seine Art o.a. bewirft bei jmdm. Furcht auslösen): es war zum Fürchten (ugs.; sehr, unbeschreiblich) langweilig geworden (v. d. Grün. Glatteis 239). 2. sich jtnds.. einer Sache wegen Sorgen machen: für/um jmdn. f.; um seine Stellung f.; ein Brocken von Mann, um den man nicht fürchtet (Frisch, Gantenbein 399); für jmds., seine Gesundheit f. 3. (veraltend) vor jmdm. Ehrfurcht haben: Gott f.; als Kind seine Eltern f.; furchterbar <Adj.) [zusgez. aus fürchterlich u. furchtbar] (scherzh.): fürchterlich, furchtbar: fürchterlich [fYnftelic] <Adj.) [älter: fürchtlich, furchtlich, mhd. vorhtlich, aha. forahtlich] (emotional): I. a) durch seine unvorstellbare Furchtbarkeit o. ä. Bestürzung hervorrufend: ein -e Katastrophe; auf einen Ort gehoben, wo die Gefahr bestand, daß Irren sich nicht nur menschlich, sondern f. auswirkte (A. Zweig. Grischa 335); b) (ugs.) äußerst unangenehm, durch seine Art abstoßend: ein -er Kerl. 2. (ugs.) a) <nur attr.) beängstigend stark, groß: eine -e Hitze; b) (verstärkend bei Adjektiven u. Verben) in beängstigend hohem Maß. sehr: f. dumm sein; f. viel zu tun haben; sich f. blamieren; furchteinflöBend <Adj.): durch seine Art jmdn. mit Furcht erfüllend, furchterregend <Adj.; nicht adv.): durch seinen Eindruck Furcht hervorrufend: ein -er Anblick; furchtgebietend <Adj.) (selten): durch Art u. Aussehen Furcht erweckend: furchtlos <Adj.; -er. -cste): keine Furcht vor Gefa/iren kennend od. von einer entsprechenden Haltung zeugend: ein -er Charakter; f. für seine Überzeugung eintreten; Er schritt auf sie zu. wie Leinwandhelden in den Filmtod schreiten: f. und treu (Kirst. 08/15, 215). dazu: Furchtlosigkeit, die; -: furchtsam [forctza:m]<Adj.)[mhd. vorhtesam]: vor jmdm.. etw. Furcht empfindetui. von ängstlicher Wesensart zeugend : ein -es Reh; -e Blicke; das Kind ist zu f.. um allein in den Keller zu gehen; f. näher kommen, dazu: Furchtsamkeit, die; -, -en <PI. selten). Furchung« die; -. -en [zu t furchen] (Biol.): als erster Abschnitt der Embryonalentwicklung gesetzmäßig aufeinanderfolgende Teilung der Eizelle, wobei durch Längs- u. Querteilungen stets kleiner werdende Zellen entstehen: Ist der Dottergehalt der Eizelle nicht zu groß, so führt die F. oft zu einer Hohlkugel, die als ..Blastula" ... bezeichnet wird (Medizin II. 38). furder[hinj ['fYrdB(hm)] <Adv.) [mhd. vürder. ahd. furdir, Komparativbildung zu t fort] (veraltend): vom gegenwärtigen Zeitpunkt an od. von einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit aus auf etw. Zukünftiges hin. wobei häufig ein Wechsel gegenüber dem Bisherigen angedeutet wird; in Zukunft: Wo ist sie geblieben, was treibt sie fürder? (FAZ 9, 10. 61. 16); ein Rückfall konnte ausgeschlossen werden, da fürderhin das Tatmotiv fehlt (Spiegel 25. 1966. 83). füreinander [fy:£|Qj'nandB] <Adv.): einer für den andern: keine Zeit f. haben; nichts mehr f. empfinden; f. einspringen. 922
Fürsten- Furfauit [Turjant], der; -s. -s [tschech. furiant. eigtl. = der Begeisternde < lat. furiäns (Gen.: furiantis), 1. Part, von: furiäre = rasend machen, begeistern]: schneller böhmischer Tanz mit Wechsel von ")v- u. 3lrTakt (als Volkstanz) od. im 3U-Takt mit Akzentverschiebungen (in der Kunstmusik); Furie [Tu:rid]. die; -. -n [lat. Furia. personifiziert aus: furia = Wut, Raserei]: 1. rasende, wütende. Furcht u. Schrecken verbreitende Rachegöttin in der römischen Mythologie: als sei dieser Ort ein geweihter Tempel, der einem von -n geschüttelten Menschen Zuflucht gewährte (Seghers. Transit 262); wie von -n gejagt, gehetzt sein; Ü Was hätte Sibylle darum gegeben, eine gesunde Nebenbuhlerin zu haben .... ja selbst eine F. der Eifersucht, die überall in der Gesellschaft ihre moralischen Minen legt (Frisch, Stiller 327); die -n (Schrecken) des Krieges. 2. (abwertend) rasende, wütende Frau: sie ist eine F. Furier [fu'ri:?], der; -s, -e [frz. fourrier, zu afrz. fuerre, t Furage] (Milit. veraltet): für Verpflegung. Futter u. Unterkunft einer Einlxeit zuständiger Unteroffizier, furios [fu'rjo.s] <Adj.; -er, -este) [lat. furiösus = wütend, rasend] (bildungsspr. veraltend): a) rasend, hitzig, leiden- scfuiftlich: ein -es Rededuell; die blinde Staatspartei, von einem -en Verteidigungsminister getrieben (Augstein, Spiegelungen 116); b) im seinem Ablauf! von mitreißendem, begeisterndem Schwung, glänzend: ein -es Solo des Schlagzeugers; eine -e Schlußrunde; furioso [...zo] <Adv.) [ital. furioso] (Musik): mit wildem Temperament, stürmisch, leidenschaftlich: der Schlußsatz ist „allegro f." überschrieben; <subsl.:> Furioso, das; -[s], ...si u. -s: einsätziges Musikstück od. musikalischer Satz von wild-leidenschaftlichem Charakter: ein F. für Streicher. Furlana. Furlane t Forlana, Forlane. fürlkbnehmen <st. V.; nimmt fürlieb, nahm fürlieb, hat fürliebgenommen): veraltet für T vorliebnehmen. fiirnehm ['fy:gne:m] <Adj.>: veraltet, noch iron. für tvornehm: immer sehr f. tun; bei ihnen geht es äußerst f. zu. Furnier [forni:^], das; -s, -e [zu t furnieren]: dünnes Deckblatt aus wertvollem gut gemasertemJ Holz, das auf Holz von geringerer Qualität aufgeleimt wird: ein F. aus Nußbaum. Mahagoni; ein Schrank mit dunklem F.; furnieren [..-.ran] <sw. V.; hat) [frz. fournir = liefern; mit etw. versehen < afränk. *frumjan = fördern, vollbringen; vgl. frommen]: mit Furnier belegen: Möbel f.; der Tisch ist mit Mahagoni furniert (hat ein Furnier aus Mahagoni); Furnierholz, das; -es, -hölzer: für Furniere geeignetes Holz; Furnierplatte, die; -. -n: Sperrholzplatte aus mindestens drei kreuzweise verleimten Furnieren, Furor ['fu:ror], der; -s Hat. furor] (geh.): wilde Raserei: Er steigerte sich ... in einen schäumenden F. hinein, stürzte sich ... in die Arbeit und wütete, daß der Schweiß rann (Hesse, Sonne 29); *F. poeticus [- po'e:tikos] (rauschhafter Zustand des inspirierten Dichters; nach antiker [platonischer] Auffassung); F. teutonkus [- tQy'to.nikos] (1. germanischer Angriffsgeist. 2. für die Deutschen angeblich typisches blindwütiges Handeln: zuerst bei Lukan. Pharsalia I. 255 f. gebrauchter Ausdruck zur Charakterisierung des Kampfesmuts germanischer Truppen); Furore [fu'ro:ro; ital. (far) furore = Begeisterung (erwecken), eigtl. = Wut, Raserei] in der Wendung F. machen ( erfolgreich, Aufsehen erregen): mit einer Werbekampagne, mit einem Kleid F. machen; Selten hat ein offizieller Besuch eines Staatsmannes soviel F. gemacht (MM 28. 7. 67, 2). fürs [fy:?s] <Präp. + Art.) (oft ugs.): für das: gelegentlich auch unauflösbar in fester Fügung: f. erste (zunächst einmal). Fürsorge« die; - [mhd. vürsorge = Besorgnis vor Zukünftigem]: 1. tätige Bemühung umjmdn.. der ihrer bedarf: liebende, väterliche, ärztliche F.; den verwaisten Kindern galt ihre ganze F.; nachdem ich dich der F. der Justiz empfohlen habe(Fallada, Herr 203). 2.a) öffentliche, organisierte Hilfstätigkeit zur Unterstützung in Notsituationen od. besonderen Lebenslagen; Sozialhilfe: Kindergärten, Pflegeheime fallen in den Bereich der F.; die Zahlung von Unterstützungen aus Mitteln der öffentlichen F.; b) Einrichtung! en der öffentlichen Fürsorge (2 a); Sozialamt: die Kinder wurden der F. übergeben; „Machen Sie einen Antrag bei der F. ..." (Böll, Haus 34); c) (ugs.) von der Fürsorge (2 b) gezahltes Unterstützungsgeld: er bekommt [monatlich 400 Mark] F.; sie muß von der F. leben. Fürsorge-: ^amt.das (veraltend): svw. tSozialamt; ^anstatt, die (veraltend): Anstalt, i Erziehungs heim der öffentlichen Fürsorge (2 a); Mirzt, der: in der öffentlichen Sozialhilfe (z. B. in speziellen Beratungsstellen. Heimen) tätiger Arzt; ^einrichtung, die: Einrichtung der öffentlichen Fürsorge (2 a); ^empf&nger, der: jmd.. der Fürsorgeunterstützung er- hält% ^erziehung,die: vom Vormundschafts- od. vom Jugendgericht angeordnete Erziehung verwahrloster, gefährdeter od. straffällig gewordener Minderjähriger in einer geeigneten Familie od. in einem Erziehungsheim: in F. kommen; wegen moralisch-sittlicher Gefährdung ... mußte die F. angeordnet werden (Degener, Heimsuchung 148); ^hefan, das: vgl. ^anstalt; -pflidit.die (jur.): Verpflichtung des Arbeitgebers, für das Wohl seiner Angestellten Sorge zu tragen; ^stelle, die: vgl. ^amt; ^tätigkeit, die: Tätigkeit in der öffentlichen Fürsorge (2 a); Minterstiitzung, die: von der Fürsorge (2 b) gezaixltes Unterstützungsgeld; -verband, der (meist PL>: Verband der öffentlichen Fürsorge (2 a); ^wesen, das <o. PL); -zögling,der (veraltend): der Fürsorgeerzielwng unterstellter Jugendlicher. fürsorgend <Adj.> [1. Part, von frühnhd. fürsorgen]: ///// jmdn. liebevoll bemülit und für ihn vor sorgend: daß die mütterlich -e Frau Ilonka ihn (= den Weinausschank) klüglich abgestoppt hatte (Härtung. Piro seh ka 141). Fürsorger, der; -s, -: in der Fürsorge (2 a) tätiger Angestellter od. Beamter mit einer bestimmten fachlichen Ausbildung; Sozialarbeiter; Fürsorgerin, die; -, -nen: w. Form zu t Fürsorger: die F. erkundigte sich regelmäßig nach den Kindern; fursorgerisch <Adj.; o. Steig.): die Fürsorge (2a) betreffend: -e Maßnahmen, Aspekte; fürsorglich <Adj.>: liebevoll um jmds. Wohl bemülit: ein -er Vater; sie ist sehr f.; Taschentücher, die ihm die Mutter ... f. in die Tasche gesteckt hatte (Grass, Hundejahre 87); <Abl.:> Fürsorglichkeit, die; -: fürsorgliches Wesen. Verhalten. Fürsprache, die; -, -n <P1. ungebr.): das Sichverwenden einer Einfluß besitzenden Person bei jmdm. zu dem Zweck, daß die Interessen. Wünsche eines Dritten berücksichtigt werden: bei jmdm. F. für jmdn. einlegen (als Fürsprecher für jmdn. auftreten); auf F. seines Onkels bekam er den Posten; Fürsprech [Ty^Jprec], der; -s, -e [mhd. vürspreche, ahd. furisprehho]: 1. (gen.) jmd.. der durch seine Fürsprache jmds. Interessen. Wünsche vertritt: der berufene F. eines slawischen Freischärlers (Kantorowicz, Tagebuch I, 122); Ü mein ... Eifer, den F. von Lust und Liebe zu machen (Th. Mann, Krull 413). 2. (Schweiz.) Rechtsanwalt. Rechtsbeistand; Fürsprecher, der; -s, -: 1. svw. f Fürsprech (1): einen mächtigen F./jmdn. als F. haben; in jmdm. einen F. finden, haben; ein F. der Gewalt (jmd.. der Gewalt fordert, propagiert; Weiss, Marat 134); Ü ein Verdacht, ... der dennoch seine ... F. finden würde (Maass, Gouffe 90). 2. svw. t Fürsprech (2); Fürsprecherin, die; -, -nen: w. Form zu t Fürsprecher: diesmal fand ich in Piroschka eine F. (Härtung. Piroschka 114). Fürst [fYrst], der; -en, -en [mhd. vürste, ahd. furisto, eigtl. = der Vorderste. Erste. Vornehmste, subst. Sup. des Adv. ahd. furi = vor. voraus]: a) seit dem MA. nach dem Kaiser od. König rangierender, an der Herrschaft über das Reich beteiligter Angehöriger des hohen Adels: weltliche, geistliche, die deutschen -en; ein regierender F.; der Titel eines -en ist seit 1919 nur noch Namensbestandteil; wie ein F. (sehr üppig, mit großem Aufwand) leben; Ü der F. der Hölle, der F. dieser Welt (der Teufel): ein strahlender F. (geh.; einer der Ersten) im Reiche des Gesanges (Thieß, Legende 189); Spr gehe nie zu deinem F. (Vorgesetzten). wenn du nicht gerufen wirst; b) Angehöriger des Adels im Rang zwischen Graf u. Herzog: ihm wurde vom König der Rang eines -en verliehen; c) Herrscher, Monarch: die -en Europas; der F. von Monaco; <Zus.:> Fürstabt, der: Abt im Reichsfürstenstand; Fürstbischof, der: im Heiligen Römischen Reich Bischof im Fürstenrang; <Abl.:> fiirsten [Tyrstn] <sw. V.; hat) [mhd. vürsten]: a) in den Fürstenstatul erheben: einen Grafen f.; b) zum Fürstentum erklären: eine Grafschaft f.; Fürsterzbischof, der: im Heiligen Römischen Reich Erzbischof, der als geistlicher Fürst kein Kurfürst war. Fürsten-: -abfindung, die: die infolge der Republikgründung von 1918 notwendig gewordene Vermögensauseinandersetzung zwischen den deutschen Ländern u. den entthronten Fürsten; -diener, der (veraltet abwertend): jmd.. der Pläne u. Absichten eines Fürsten servil zu verwirklichen trachtet; 923
Fürstentum -geschlecht, das: vgl. -haus; -gruft.die; -haus, das: Familie* deren Oberhaupt früher; in einem monarchischen Staat regiert {hat ; Dynastie; --hof. der: Residenz eines Fürsten; -knecht, der: vgl. ^diener: Denn das Volk selbst urteilte Ja. nicht irgendein F. (Mostar, Unschuldig 33); -kröne, die: Krone eines Fürsten in Gestalt eines fünf zack igen goldenen Kronreifs mit drei sichtbaren Bügeln u. purpurner Kappe; -schloß, das: vgl. -hof; -schule, die: im 16. u. 17. Jh. von einem Fürsten gegründetes humanistisches Gymnasium mit Internat zur Heranziehung des landeseigenen Nachwuchses an Geistlichen u. Beamten: Klopstock und Lessing waren Schüler einer F.; -sitz, der: vgl. -hof; -spiegel. der. Schrift, in der an Hand , idealisierter, Lebensbilder u. in Grundsätzen u. Regeln für das Verhalten das Musterbild eines Fürsten aufgestellt wird: Machiavellis F. „II Principe*' stellt den Bruch mit dem christlichen Fürstenideal dar. -stand, der <o. Pl.>: einen Grafen in den F. erheben; ^tag, der (hist.): Versammlung der deutschen Fürsten außerhalb der Reichstage. Fürstentum [TYrstntu:m]. das; -s. ...tümer [...ty:niE; mhd. vürst(en)tuom = Fürstenwürde; Land eines Fürsten]: Territorium mit einem Fürsten als Oberhaupt: das F. Monaco; zu Anfang des 19. Jh.s wurden die geistlichen Fürstentümer säkularisiert; Fürstin, die; -. -nen: a) Frau eines Fürsten; b) w. Form zu tFürst (z.B. Äbtissin im Reichsfürstenstand). <Zus.:> Fürstinmutter, die: Mutter eines regierenden Fürsten; fürstlich [TYrstlu;] <Adj.> [mhd. vürst(e)lichl: 1. <o. Steig.; nur attr.) den Fürsten odel betreffend, zutn Fürsten/adel< gehörend: die -e Familie; die -en Gemächer. 2. in seiner Reichlichkeit, Großzügigkeit, Prächtigkeit, in seinem Handeln einem Fürsten entsprechend; wie ein Fürst: ein -es Trinkgeld; das Essen war f.; nicht gerade f. leben (ziemlich eingeschränkt leben); Totila ... f. in jeder seiner Taten (Thieß, Reich 612); <Abl.:> Fürstlichkeit, die; -, -en: Angehöriger des Fürstenadels: Als ... Paten umstanden meine Kindheit ... Grafen und -en (Habe. Namen 35). Fvart [fürt], die; -, -en [mhd. vurt, ahd. fürt]: seichte Stelle eines Flusses, die das Überqueren gestattet: durch die F. waten; durch eine F. ans andere Ufer gelangen. fürtrefllteh <Adj.>: veraltet, noch iron. für t vortrefflich. Fürtuch, das; -[e]s, -tücher [mhd. vortuoch] (südd., Schweiz.): Schürze. Furunkel [fu'ronkj], der. auch: das; -s. - [lat. fürunculus. eigtl. = kleiner Dieb; auch: Nebenschößling (an Rebstök- ken, der dem Haupttrieb den Saft ..stiehlt"); übertr. auf das Geschwür, das durch die Blutkonzentration um den Eiterherd dem Körper Säfte entzieht]: erbsen- bis walnußgroße, schmerzhaft gerötete Stelle, die durch Eindringen von Bakterien entstanden ist, die die eitrige Entzündung eines Haarbalgs u. der dazugehörenden Talgdrüse hervorgerufen haben; Eitergeschwür, -beule: ein F. im Nacken; Ich hatte... Tabletten geschluckt, weil mich ein nicht verheilendes F. besonders schmerzte (v. d. Grün, Glatteis 18): einen F. aufschneiden; <Abl.:> Furunkulose [...ku'lo.za], die; -. -n (Med.): ausgedehnte Furunkelbildung: durch Zuckerkrankheit verursachte, hartnäckige F. fürwahr <Adv.> (geh.. veraltend): in der Tat (zur Bekräftigung einer Feststellung. Erkenntnis o.ä): das ist f. eine lobenswerte Einstellung; es gab in der freundlich-bürgerlichen Stadt... f. nichts zu spionieren (Habe. Namen 358); f.. ein Wein für Kenner!; Fürwitz, der; -es: älter für t Vorwitz: den skeptischen Leichtsinn, den melancholischen F., die sündhafte Fahrlässigkeit (Roth. Kapuzinergruft 12); fiirwitzig <Adj.>: älter für t vorwitzig: Während des Nachmittagregens hatten alle Blüten, voran die -en Syringen, ihre Düfte an sich gezogen (Strittmatter, Wundertäter 241). Fürwort, das; -[e]s, -Wörter: svw. tPronomen; <Abl.:> fürwörtlich <AdJ.>: svw. t pronominal. Furz [furtß], der; -es, Fürze l'fYrtßa; mhd. vurz, spätahd. furz, zu mhd. verzen, ahd. ferzan = furzen; lautm.] (derb): hörbar, meist laut entweichende Darmblähung: ein lauter, heimlicher F.; einen F. lassen; R aus einem traurigen Arsch fährt kein fröhlicher F.; Ü daß du aus dem keinen F. (nichts) herausholst (Apitz, Wölfe 42); Ein F. ist er gegen mich! (er reicht nicht im geringsten an mich heran; Jaeger. Freudenhaus 224); mit Jedem F. (jeder Kleinigkeit) kommt er zu mir gelaufen; * einen F. gefrühstückt/im Kopf haben (nicht bei wachen SinnenInicht bei Verstand sein); aus einem F. einen Donnerschlag machen (etw. aufbauschen u. als äußerst schlimm <xJ. gefälirlich hinstellen); hin und her sausen/hin und her rasen wie ein F. auf der Gardinenstanae (sehr schnell umhergehen): während der Gruppenführer hin und her saust wie ein F. auf der Gardinenstange (Re- marque. Westen 127). fyrz-, F^rz- (derb): -kiste, -molle, -muWe, die: Bett; ^trocken <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (meist abwertend): durch u. durch trocken u. ohne den sonst üblichen Feuchtigkeitsgehalt : der Tabak. Kuchen ist f. furzen [Turtßn] <sw. V.; hat) [spätmhd. vurzen] (derb): eine Darmblähung hörbar/ entweichen lassen: Er ist tot, er furzt nicht mehr (Genet [Übers.]. Totenfest 90); Wollte gegen den Geruch der dreihundert laut und leise furzenden Gymnasiasten anreden (Grass. Katz 152); fyrzig <Adj.; o. Steig.) (derb): von einem Furz verursacht, mit Fürzen zusanunen/iängend: ein -er Geruch: Ü Da haben in Brüssel einige Lesben ihrem -en Lebensunmut mächtig Luft gemacht (Spiegel 14. 1976. 14). Fusa ['fu:zal. die; -. ...sae [...ze] u. ...sen [ital. fusa < frz. fusee = eine Spindel voll Faden (nach der Gestalt der Note), zu afrz. *fus < lat. fusus = Spindel] (Musik): Notenwert in der Mensuralnotation, der unserer Achtelnote entspricht; Fusariose [fuza'rio:ze]. die; -. -n [zu t Fusarium] (Bot.): durch Fusarien erzeugte Pflanzenkrankheit; Fusarium [fu'za:rium]. das; -s. ...ien [...pn; nlat.. zu lat. fusus = Spindel (nach der Form der Sporen)] (Bot.): als Pflanzenschädling auftretender Vertreter einiger Arten von Schlauchpilzen. Fuschelei [foJVI^j], die; -. -en: das Fuscheln; fuscheln [Tujln] <sw. V.) [wohl lautm.] (landsch.): 1. heimlich od. rasch umherlaufen <ist). 2. svw. t pfuschen <hat). 3. svw. t täuschen <hat>. 4. hastig u. tastend mit den Händen etw. suchen <hat>; fuschen [Tujn] <sw. V.): svw. f fuscheln (1-3); fu- schern [Tuten] <sw. V.): svw. t fuscheln (1-3). Fusel [fu:zl], der; -s. - <Pl. ungebr.) [urspr. nordd.. H. u.] (ugs. abwertend): schlechter Branntwein: er trinkt billigen F. Fusel-: -«eruch, der (ugs. abwertend): durch das Trinken von Fusel verursachter Geruch: er hat einen üblen F. an sich; -gestank, der (ugs. abwertend): svw. t^geruch: eine Wolke von F.; M>l,das: schlecht schmeckendes, gesundheitsschädliches, farbloses bis gelblichbraunes Alkoholgemisch, das bei der alkoholischen Gärung entsteht. 'fusehg <Adj.) [zu t Fusel]: nach Fusel riechend, schmeckend. fuseltg <Adj.) (landsch.) [tfusselig]: 1. svw. f fusselig. 2. peinliche Genauigkeit erfordernd: eine -e Arbeit. 3. fahrig, aufgeregt. 'fuseln [Tu:z|n] <sw. V.; hat) [zu t Fusel]: schlechten Schnaps trhiken. 2fusebi [-] <sw. V.; hat) (landsch.): 1. svw. Tfusseln. 2. übereilt u. schlecht arbeiten. 3. klein u. unleserlich schreiben. Füsilier [fyzi'li.ß], der; -s, -e [frz. füsilier, zu: fusil = Feuerstahl; (Feuerstein)flinte < vlat. *focilis(petra) = feuerer- zeugend(er Stein), zu lat. focus. t Fokus] (Schweiz., sonst veraltet): Schütze der leichten Infanterie: das hält doch seelisch auf die Dauer der stärkste F. nicht durch (Hoch- huth. Stellvertreter 31); Füsiljerbataillon. das; -s. -e (Schweiz., sonst veraltet): bes. für den aufgelockerten Gefechtseinsatz ausgebildetes Bataillon eines Infanterieregiments; füsilieren [...li:ran] <sw. V.; hat) [frz. füsilier, zu: fusil, t Füsilier]: nacli Kriegs- od. Ausnalimerecht durch ein Erschießungskotnmando hinrichten, standrechtlich erschießen: die Rebellen, Deserteure wurden füsiliert; Gefangene Arbeiter wurden im Schlacht- und Viehhof untergebracht, ein großer Teil davon wurde sofort füsiliert (Niekisch, Leben 77); Füsilkrregiment, das; -[eis. -er (Schweiz., sonst veraltet): Regiment der leichten Infanterie; Füsilknmg, die; -. -en; Fttsilbde [fyzi'jaria]. die: -. -n [frz. fusillade] (veraltet): massenweise standrechtliche Erschießung von Soldaten. Fusion [fu'zjpm]. die; -. -en [lat. füsio = das Gießen. Schmelzen]: 1. Verschmelzung zweier od. mehrerer Unternehmen od. i politischerj Organisationen: die F. zweier Verlage, von Vereinen. Banken, zwischen politischen Parteien, Gruppen; die F. der drei europäischen Gemeinschaften zu einer einzigen Gemeinschaft (Bundestag 189, 1968. 10260). 2. (Biol.) Verschmelzung von Zellen od. Chromosomen. 3. (Optik) Vereinigung der Bilder des rechten u. linken Auges zu einem einzigen Bild. 4. (Physik) Verschmelzung zweier leichter Atomkerne zu einem schweren, wobei Energie frei wird; <Abl.:) fusionieren [...io'ni:ran] <sw. V.; hat): 924
fuß-, Fuß- mit einem od. mehreren anderen Unternehmen verschtnelzen: der Verlag fusionierte mit einem größeren Unternehmen; beide Zeitungen haben inzwischen fusioniert; <Abl.:> Fu- sktfikrung. die; -. -en. Fusions-: -reaktor, der (Physik): Reaktor zur Energiegewbt- nung durch Atomkernfusion; -verhandhing, die (meist Pl.>: Verhandlung über eine Fusion (1): -en aufnehmen; ^vertrag, der: Vertrag über eine Fusion (1). Fvß [fu:sl, der; -es, Füße ['fy.sal u. - [mhd. vuo3. ahd. fuojJ: 1. <PI. Füße>a) <Vkl. T ¥üßchm> durch das Sprunggelenk mit dem Unterschenkel verbundener unterster Teil des Beines beim Menschen u. bei Wirbeltieren: ein schmaler, zierlicher F.; laufen, so schnell [einenj die Füße tragen; dreihundert Füße tappten über schlammige Feldwege (Böll. Erzählungen 22); den linken, rechten F. vorsetzen; große, geschwollene, kalte Füße haben; Die Möwen hatten ihre roten Füße ... unter ihr ... Gefieder gelegt (Ott, Haie 367); ich habe mir den F. verstaucht, gebrochen; ich habe den F. verstaucht (mein Fuß ist verstaucht); seine Füße versagten ihm (er war zu schwach). er mußte sich hinunterheben lassen (B. Frank. Tage 116); er hatte Füße wie Blei (von Müdigkeit ganz schwere Füße u. Beine); den F. in die Tür (in die Türöffnung) setzen (damit sie von innen nicht zugemacht werden kann); bei dem Regen konnte man keinen F. vor die Tür setzen (konnte man nicht nach draußen gehen); keinen F. mehr über jmds. Schwelle setzen (jmds. Wohnung nicht mehr betreten); ich muß mir erst die Füße waschen; den F. vom Gas nehmen (langsamer fahren); leichten, beschwingten -es (geh.; mit leichten, beschwingten Schritten): sie kamen noch trockenen -es nach Hause (ohne nasse Füße zu bekommen); Erfrierungen an beiden Füßen; er hat/ist mir mit voller Wucht auf den F. getreten; da tritt man sich gegenseitig auf die Füße (so überfüllt ist es); jmdm. auf dem -e (unmittelbar) folgen; bei F.! (Kommando für den Hund); Worauf Matern ... den Hund Pluto bei F. pfeift (Grass, Hundejahre 49); die Soldaten standen Gewehr bei F. (in militärischer Haltung, wobei das Gewehr mit dem Kolben nach unten neben den Fuß gestellt ist); mit bloßen Füßen; mit dem F. stampfen; das Geröll geriet unter ihren springenden und rutschenden Füßen in Bewegung (Schnabel, Marmor 88); von einem F. auf den anderen treten; zu F. gehen (einen Weg im Gehen zurücklegen u. nicht fahren); gut, schlecht zu F. sein (auf Grund der Beschaffenheit seiner Füße noch, nicht mehr gut eine längere Strecke gehen können); jmdm. zu Füßen fallen (sich vor jmdm. auf die Knie werfen); jmdm. zu Füßen (etw. unterhalb von jmdm. ihm aufmerksam zugewandt;) sitzen; R warme Füße - kühler Kopf; Ü Es ist eine Atmosphäre der ungewaschenen Füße. Es ist ... jener Brodem aus Klatsch, Geldgier. Ehrgeiz und politischen Interessen (Tucholsky. Werke 288): *etw. schmeckt wie eingeschlafene Füße (salopp; etw. schmeckt fade): stehenden -es (sofort; LÜ von lat. stante pede; nach einer alten Rechtsformel, die besagte, daß man sich sofort, an Ort und Stelle gegen ein ungerechtes Urteil wehren mußte, damit es nicht rechtskräftig wurde): auf eine Nachricht hin stehenden -es zurückfahren; [festen] F. fassen (sich nach einer geraumen Zeit in einer neuen Umgebung integrieren 'u. durchsetzen , sich einen festen Platz schaffen): der neue Arzt hatte inzwischen im Ort F. gefaßt; diese Ideen konnten bei ihnen nur schwer F. fassen; kalte Riße bekommen/kriegen (ugs.; ein gemeinsames Vorhaben aufgeben, weil man inzwischen Bedenken hat): Füße bekommen haben (ugs.; verschwunden, nicht mehr zu finden sein; von jmdm. mitgenommen worden sein, ohne daß es der andere gemerkt hat): mein Radiergummi hat Füße bekommen; sich (Dativ) die Füße nach etw. ablaufen, wund laufen (viele Gänge wegen etw. machen); sich <Dativ> die Füße vertreten (sich nach längerem beengtem I Sitzen etw. Bewegung verschaffen): sich <Dativ> kalte Füße holen (ugs.; mit etw, keinen Erfolg haben): jmdn. den F. auf den Nacken setzen (geh.; jmdn. seine Macht füfilen lassen): auf eigenen Füßen stehen (wirtschaftlich unabhängig sein); sich auf eigene Riße stellen (sich wirtschaftlich unabhängig machen); auf freiem F. sein (noch nicht/nicht mehr in Haft, im Gefängnis sein; eigtl. = ohne Fessel am Fußlgelenk]); jmdn. auf freien F. setzen (jmdn. freilassen; eigtl. = die Fessel vom Fuß[gelenk] nehmen); auf den/seinen letzten Füßen gehen (veraltend; sehr alt od. sehr krank sein u. darum dem Tode nahe): auf großem F. leben (1. aufwendig leben. 2. scherzh.; eine große Schultgröße haben), mit jmdm auf freundschaftlichem« gcbiiaitem aiF. leben/stehen (mit jmdm. in einem freundschaftlichen, gespannten o. ä. Verhältnis leben; veraltet Fuß = Grundlage. Verhältnis); etw. steht auf tänernen/sdiwadien admankgalen (ugs.:) wackligen Füßen (etw. hat keine feste Grundlage; nach dem Koloß auf tönernen Füßen. Daniel 2. 31-35); auf festen Füßen stehen (eine gesicherte malerteile Grundlage haben >; immer [wieder] auf die Füße fallen (aus allen Schwierigketten immer wieder ohne Schaden hervorgehen; in Aaspiclung auf die Katze, die immer auf die Pfoten fällt); jnnkn. auf den F. auf die Füße treten (ugs.: 1. jmdn zurechtweisen. 2. jmdn. zur Eile antreiben): auf dem < folgen < sofort nach eh\\ geschehen/: imdn., etw. mit Füßen treten jmdn.. etw. gröblich verletzen, mißachten r. mit dem linken F. zuerst aufgestanden sein (ugs.; schlecht gelaunt sein; nach dem alten Aberglauben, daß die linke Seite die falsche sei); mit einem F. im Grabe stehen (durch sein Alter, durch eine Gefalir dem Tod sehr na/ie sein i; mit einem F. m Gefängnis stehen (1. etw.. was liart an der Grenze des Erlaubten ist. getan haben. 2. einen risikoreichen Beruf haben, bei dem eine Unachtsamkeit o.ä. schwerwiegende Folgen hat. die einem eine Gefängnisstrafe einbringen kann): imdm. vor/über die Füße laufen (ugs.; jtndtn. zufallig begegnen): imdm. etw. vor die Fülle werfen (zornentbrannt etw. zurückgeben, niederlegen); imdm. zu Füßen liegen (geh.; jmdn. über die Maßen verehren): imdm. etw. zu Füßen lesen (geh.; jmdm. etw. aus Verehrung darreichen): b) (südd., österr.. Schweiz.) svw. tBein: nimm deine Füße weg!; 'die Füße unter Jmds. Tisch strecken (ugs.; sich von jmdm. emä/iren lassen; von jnulm. versorgt werden): mit beiden Füßen [fest] auf der Erde, im Leben stehen (die Dinge realistisch sehen, lebenstüchtig sein); b) letzter Teil der Gliedmaßen von Insekten; c) Muskelmasse als Fortbewegungsorgan bei Weichtieren: der F. der Schnecke. 2. <PI. Füße> a) <Vkl. T Füßchen> tragender Teil von Einrichtungs gegenständen: der F. einer Lampe, eines Glases; die Füße eines Tisches absägen; U wo die Pfeiler ihre Füße hinsetzen (Döblin. Berlin 333); b) unterer Teil, von dem aus etw. in die Holte ragt; Sockel: am F. der Burg, des Denkmals, des Berges; der F. einer Säule; Ü alles, was man erlitt, kam von niederer Geburt. Man war am -e der Treppe geboren (A. Zweig. Grischa 340). 3. <P1. Füße; Vkl. T Füßchen) den Fuß (1 a) bedeckender Teil des Strumpfes: den F. neu stricken, anstricken; der Strumpf hat ein Loch im F. 4. <P1. Fuß) vom menschlichen Fuß abgeleitetes ! veraltetes Längenmaß unterschiedlicher Größe: ein englischer, hessischer F.; Der Kampf nach oben geht wieder los, F. um F., Meter um Meter (Grzimek. Serengeti 163); ein Rohr von 50 F. Länge. 5. <PI. Füße) kurz für f Versfuß. ftlß-, Fuß-: ^abdruck, der: die Handwerker haben ihre Fußabdrücke in der Wohnung hinterlassen; -abstreichen ^abstreifer, -abtreter. der (landsch): Fußmatte od. Rost vor der Tür zum Abtreten des Schmutzes von den Schuhen; -abwehr, die (Ballspiele): Abwehr, bei der der Torwart den Ball mit dem Fuß abwehrt; -angel, die [spätmhd. vuojangel]: in den Boden eingerammtes Eisen mit Spitzen, das in Grundstücken zum Schutz gegen Diebe ausgelegt wird: im Garten sind -n und Selbstschüsse gelegt; die vor Wahrheit gleißenden Ausreden des Lügners, in die sie sich seitdem verfangen hatte wie in -n; Ü im ... Dickicht der Paragraphen, in dem -n ausgelegt sind für Richter, Angeklagte ... gleichermaßen (Noack. Prozesse 5); -bad, das: l.a) das Baden der Füße: jmdm. Fußbäder verordnen; ein F. nehmen; b) Wasser zum Baden der Füße: ein heißes F.; ich werde mir ein F. machen. 2. (ugs. scherzh.) (beim Eingießen! aus einer Tasse auf die Untertasse o. ä. überlaufende Flüssigkeit: eine Tasse Kaffee mit F.; ^ball, der [LU von engl, football]: 1. mit Luft gefüllter Lederball von bestimmter Größe für das Fußballspiel: den F. ins gegnerische Tor schießen. 2. <o. PI.) zwischen zwei Mannschaften ausgetragenes Ballspiel, bei dem der Ball nach bestimmten Regeln vorwiegend mit dem Fuß über die Torlinie des gegnerischen Tores zu spielen ist: einen exzellenten F. spielen; der englische (von den Engländern gespielte) F.; Sein größtes Vergnügen ist König F. (das beliebte, königliche Fußballspiel; Hörzu 6, 1974, 14); „Ich habe keinen anderen Beruf als den F." (den Berufeines Fußballspielers; Welt 94. 8); -ball-: T Fußball-; -ballen, der: Ballen (2) am Fuß; -bank, die: niedrige kleine Bank als Fußstütze beim Sitzen; -beklei- 925
fuß-, Fuß- düng, die: Schuhe u. Strü/npfe als Teil der Kleidung; -boden, der: aus Stein, Holz. Kunststoff o. ä. hergestellte Bodenfläche in einem Innenraum; ein steinerner F.; den F. scheuern, dazu: -bodenbelag, der: auf einem Unterhoden aufgebrachte oberste Fußbodenschicht aus Linoleum, Kunst- stoff Wollfilzpappe, Teppichboden o.a., -bodenheizung, die: Heizungssystem, bei dem an Stelle von Radiatoren Heiz- röhre im od. unter dem Fußboden verlegt sind, -bodenleger, der: Bautischler, der Holzfußböden herstellt (Berufsbez.), -bodenmasseuse, die (ugs. scherzh.): svw. t Putzfrau, -bodenritze, die, -bodenwachs,das: Bohnerwachs: -breit <Adj.; o. Steig.) [mhd. vuojbreitj: von der Breite eines Fußes; (auch:) breit, wie ein Fuß lang ist: ein -er Weg; Der Felsgrat, an dem ihr Leben hing, war knapp f. (Cotton, Silver-Jet 125); -breit, der; -: Ausdehnung, Fläche von der Größe eines Fußes: um jeden F. Boden kämpfen; U keinen F. von seiner Überzeugung abweichen; -bremse, die: mit dem Fuß zu betätigende Bremse; -brett, das: Brett als Stütze für die Füße; -dienst, der: Exerzierübungen für militärische Körperhaltung u. -bewegung; -ende, das: unteres Ende, an dem die Füße liegen: am F. des Bettes; -fall, der [mhd. vuosval]: das Niederknien, Sichniederwerfen vor jmdm. als Ausdruck flehentlichen Bittens od. demütiger Unterwerfung: Ernst ... tut ... einen F. - dreimalige Verneigung (Hacks, Stücke 67); U ich denke nicht daran, vor ihm einen F. zu tun (geh.; mich seinem Willen zu unterwerfen): -fällig <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): mit einem Fußfall: f. für jmdn. um Gnade bitten; U sich f. bei jmdm. entschuldigen; -fehler, der: I. (bes. Hockey) Fehler, der darin besteht, daß ein Spieler den Ball mit dem Fuß spielt. 2. (Tennis) Fehler, der darin besteht, daß der aufschlagende Spieler beim Aufschlag geht od. läuft od. sich nicht hinter der Grund- linie innerImlb der richtigen Hälfte befindet, dazu: -fehler- richter, der (Tennis): Offizieller, der besonders auf Fußfehler achtet; -fessel, die: 1. am Fuß angebrachte Fessel, mit der ein Gefangener an der Flucht gehindert werden soll. 2. (Gymnastik) Griffe mit der Hand um das Fußgelenk; -folge, die (Reiten): Folge der Bewegungsphasen der Gliedmaßen des Pferdes in einer Gangart: -frei <Adj.; o. Steig.; nichtadv.): (von langen Kleidern) die Füße nicht bedeckend; -ganger, der [mhd. vuojgenger. bes. = zu Fuß gehender u. kämpfender Krieger]: zu Fuß gehender Verkehrsteilnehmer: F. standen an der Ampel, überquerten den Zebrastreifen; ein Übergang für F.; ich bin F. (ich habe kein Auto, geht zu Fuß), dazu: -gängerbrücke, die: Brücke für Fußgänger, -gängerfurt, die. -gängerschutzweg, der. -gängerstreifen, der (Schweiz.): svw. T-gängerübergang. -gängerstrom, der: vgl. Menschenstrom, -gängertunnel, der: tunnelähnliche Unterführung für Fußgänger, -ganger- übergang, -gängerüberweg. der: durch Nägel (2). Streifen o.a. aid der Fahrhalm markierte Stelle, an der die Fußgänger eine Straße überqueren dürfen, -gängerverkehr, der: samstags herrscht hier starker F.. -gänger- weg. der: Weg. der nur von Fußgängern benutzt werden darf, -gängerzone, die: (aus einer od. mehreren Geschäfts <- straften bestehemler) Bereich in einer Stadt, der den Fu/teängern vorbehalten ist: das Einkaufszentrum wurde zur F. erklärt; -geher. der (österr.): svw. I-ganger; -ge- lenk.das: eine Verletzung am F.; -gerecht <Adj.; o. Steig): von guter Paßform u. so gearbeitet, daß der Fuß in dem betreffenden Schuh eine gute Lage liat: -e Schuhe; -gestell, das: Gestell, auf dos man die Füße stellen kann; -hebel, der: mit dem Fuß zu betätigender Hebel; -hoch <Adj.; o. Steig.): so hoch wie ein Fuß; so hoch, daß die Füße darin versinken: -er Schnee; die Wege waren f. mit Schlamm bedeckt; -kalt <Adj.; o. Steig.): (in bezug auf einen Raum, eine Wohnung o.a.) vom Boden her kalt: in diesen Räumen ist es f.; -käse, der (salopp): übelriechender Schmutz, der sich zwischen den Zehen festgesetzt hat; -kissen, das: vgl. -bank; -kröchet, der: vorspringender Knochen am Ansatz des Fußes; -krochen, der: einer der Knochen, die zusammen den Fuß bilden; -krank <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): kranke, /vom Marschieren wunde Füße habend: ... war er f. und hätte im Revier bleiben können (Noack, Prozesse 188); <subst.:> -kranke, der u. die: jmd.. der nicht gut. nicht längere Zeit laufen kann: die -n dürfen zu Hause bleiben; Ü (salopp:) die -n der Stahlbranche ... verhandeln über den Zusammenschluß (Spiegel 23, 1966, 34); -kuß, der: Kuß auf den Fuß als zeremonielle Geste der Verehrung: nach der Wahl wurde dem Papst ein F. auf das Kreuz des rechten Pontifikalschuhs gegeben; -läge, die: Lage des Kindes bei der Geburt, bei der beide Füße od. ein Fuß u. der Steiß vorangehen; -lahm <Adj.; nicht adv.) (ugs.): vom vielen Gehen müde u. kaum noch auftreten könnend; -landung, die (Trampolinturnen): Landung auf den Fü/ien; -lang <Adj.; o. Steig.): von der Länge eines Fußes; -läppen. der: als Strumpfersatz um den Fuß gewickelter, in Stiefeln getragener Lappen; -latscher, der (sold. salopp): svw. t Infanterist; -läufig <Adj.; o. Steig.; nicht adv.) (Fachspr. Jargon): bequem zu Fuß erreichbar, begehbar: -er Bereich (Einzugsbereich, z. B. um die Haltestelle eines öffentlichen Verkehrsmittels); sollen mindestens Teilbereiche des inner- städtischen Einkaufszentrums „f." sein (MM 20. 6. 73. 20). dazu: -läufigkeit, die; -leiden, das: Erkrankung eines od. beider Füße, -leidend <AdJ.; o Steig.; nicht adv.); -leiste, die: Leiste zutn Verdecken der Fuge zwischen Fußboden u. Wand; -los <Adj.; o. Steig.; nicht adv.): ohne Fuß: Ü die schleimige, -e. sich windende Vorexistenz, das Kriechen vor dem Denken (in der Irrenanstalt; Remarque. Obelisk 255); -marsch, der: mit Anstrengung verbundener Marsch: ein langer, beschwerlicher F.; -matte, die: Matte zum Abtreten der Füße; -mykose, die (Med.): svw. t -pilz- erkrankung; -nagel. der: Nagel einer Zehe: sich die Fußnägel schneiden; -note, die: durch eine hochgestellte Ziffer o.a. auf eine Textstelle bezogene Anmerkung am unteren Rand einer Seite: Ü es ist die Kluft zwischen der Welt und dem Wahn, die Eifersucht... nur eine F. dazu (Frisch, Gantenbein 420); -pfad.der: vgl. -weg; -pflege, die: Pflege der Füße durdi bestimmte Behandlung (z. B. Bäder, Beschneiden der Fußnägel); Pediküre; -pfleger, der: jmd., der Fußpflege betreibt (Berufsbez.); -pflegerin.die: w. Form zu f-pflegen -pilz. der: ugs. kurz für f-pilzerkrankung; -pilzerkrankung, die: mit juckenden, eiternden Bläschen lies, in den Zehenzwischenräumen einhergehende Hauter- krankung, die durch einen pflanzlichen Parasiten hervorgerufen wird; -pilzinfektion, die: svw. f -pilzerkrankung; -pu- der,der: medizinischen Putter zur Pflege der Füße; -punkt, der: I. (Math.) Punkt, in dem das auf eine Gerade od. Ebene gefällte Lot diese trifft. 2. svw. t Nadir; -raste, die: für den sicheren Halt des Fafirers u. Beifahrers an Motorrädern angebrachte Fußstütze; -reise, die (veraltet): zu Fuß unternommene Reise; -ring, der: als Erkentmngszeichen am Fußeines Vogels angebrachter Ring; -rücken, der: svw. T Spann; -sack, der: gefütterte, sackähnliche Umhüllung zum Warm/ialten der Füße beim Sitzen während der Fahrt im offenen Wagen ; -Schalter, der: durch einen Druck mit dem Fuß zu betätigender Schalter; -Schaltung, die: mit dem Fuß hebel zu betätigende Sclialtung: -schemel, der: vgl. -bank: Ü dieser... Himmel... erscheint als kümmerlicher F.. wenn er an den Maßen der ewigen Majestät gemessen wird (Thielicke, Ich glaube 243); -schmerz, der; -schweiß, der: übelriechende vermehrte Schweißabsonderung an den Füßen; -sohle, die: Unterseite des Fußes: jmdn. an den -n kitzeln; -soWat, der: svw. t Infanterist: als Hopli- len, d. h. schwerbewaflente -en (Fraenkel, Staat 257); -spitze, die: sich auf den -n davonschleichen; -spray, der od. das: vgl. -puder, -sprung, der: 1. (Trampolinspringen) Sprung mit anschließender Fußlandung. 2. (Wasserspringen) Sprung, bei dem der Springer mit den Füßen zuerst ins Wasser taucht; -spur, die: -en im Schnee; die -en führten ins Nachbardorf; -staple, die; -. -n. -stapfen, der; -s. - [mhd. vuojstaphe]: menschliche Fußspur, die sich in weichem Untergrund tief eingedrückt hat: vom Sandsturm fast zugewehte Fußstapfen; *in jmds. Fußstapfen treten (jmds. Vorbild folgen); -steig, der: 1. (veraltet) svw. T-pfad. 2. neben der Fahrbahn verlaufender Fußweg; -stütze, die: 1. für Senk- od. Spreizfuß in den Schuh eingearbeitete Stütze. 2. Stütze für den Fuß beim Sitzen; -tapfe: t -stapfe; -tapfen: T-stapfen: -taste, die: vgl. -hebel; -teppich, der; -tief <Adj.; o. Steig.): so tief, daß die Füße darin versinken: mahlende Fahrt durch -en Sand (B. Frank, Tage 113); -tour, die (selten): Fußwanderung; -tritt, der: 1. a) kräftiger Stoß mit dem Fuß: jmdm. einen F. [in den Bauch] geben; einen Hund durch -e verjagen; b) (abwertend) unwürdige, verletzende Behandlung: -e austeilen. 2. (veraltet) Schritt: -e näherten sich; -truppe, die: svw. T Infanterie: Er war besonders ftir die F.. gut geeignet (Doderer, Wasserfälle 112); -volk, das [mhd. vuosvolcl: I. svw. t Infanterie. 2. (abwertend) die bedeutungslose Masse der Angehörigen einer Organisation o. ä. im Gegensatz zur Führungsspitze: 926
Futter das F. einer Partei, der Abgeordneten; * unters F. geraten sein (ugs.; in sittlicher Hinsicht heruntergekommen sein): ^Wanderung, die: vgl. ^marsch; -wanne, die: Wanne für Fußbäder: -warm <Adj.; o. Steig.; nicht adv.>: (in bezug auf einen Rautn, eine Wohnung o. ä.) vom Boden her warm: -e und schalldämmende Fußböden; -waschung, die (kath. Rel.): in der Gründonnerstagsliturgie durch den Bischof od. Abt an zwölf Armen od. Alten vorgenommene Waschung der Füße als Zeichen demütiger Nächstenliebe: ^weg. der: a) Weg Tür Fußgänger: b) eine bestimmte Zeit beanspruchender Weg zu Fuß: kaum eine Stunde F. entfernt (Langgässer. Siegel 321); -wurzel, die (Anat.): Skeletteil des Fußes zwischen Mittelfuß u. Unterschenkel, dazu: -wurzelknochen, der <meist PI. > (Anat.): zur Fußwurzel gehörender Knochen: -/ehe, die (ugs.): svw. tZehe: *jmdm.. Jmdn. [kräftig] auf die -n treten (ugs.; svw. jmdm., jmdn. auf die f Zehen treten). Fußball-: -amateur, der (Ggs.: -profi); -anhanger. der; -braut, die (ugs. scherzh.): Freundin, Verlobte eines Fußballspielers, die häufig mitgeht zu den Fußballveranstaltungen: -bundesliga, die: oberste Spielklasse im deutschen Fußball, dazu: -bundesligist, der; -bundestrainer, der; -elf, die: svw. t MTiannschaft; ^fan, der: leidenschaftlicher An- hänger des Fußballs (2); -feW, das: svw. t^platz; -freund, der (meist. Pl.>: vgl. ^anhängen -kämpf, der: einzelnes Fußballspiel; -kiste, die in der Fügung wie aus der F. (Fußball Jargon; aus dem Repertoire eines trickreichen Fußballspielers); -kkib, der: svw. ^verein; -krlmi, der (ugs. scherzh.): spannendes Fußballspiel, dessen Ausgang bis zum Schluß im ungewissen bleibt: -Kinderspiel (nicht getrennt: Fußballänderspiel), das: Fußballspiel zwischen zwei Nationalmannschaften; -landesmefeter (nicht getrennt: Fuß- ballandesmeister), der: nationaler Meister im Fußball; -lehrbuch (nicht getrennt: Fußballehrbuch), das; *wie aus dem F. (Fußball Jargon; mustergültig): eine Kombination wie aus dem F.; -lehrer (nicht getrennt: Fußballeh- rer). der: Trainer mit der Berechtigung, Mannschaften aller Spielklassen zu trainieren sowie als Trainer eines Fußballverbandes tätig zu sein; -mannschaft, die: aus elf Spielern bestehende Mannschaft beim Fußballspiel; -match, das, auch: der: svw. Nkampf; -meister, der: Gewinner einer Fußballmeisterschaft; -meisterschaft,die: Reihe von Spielen zur Ermittlung der besten Fußballmannschaft; -nationalelf, die; -nationalmaimschaft, die; -Oberliga, die (DDR); -platz, der: Sportplatz für Fußballspiele; -pokal, der: 1. Siegespokal im Fußball (2). 2. Pokalwettbewerb im Fußball (2); -profi, der (Ggs.: ^amateur); -schuh, der: spezieller Schuh für das Fußballspiel: die -e an den Nagel hängen (Jargon; aufhören, Fußball zu spielen): -spiel, das: einzelnes Spiel im Fußballsport; -Spieler, der; -sport, der: Fußball (2) als sportliche Disziplin; -Stadion, das: vgl. ^platz; -star, der; -Stiefel, der: svw. f ^schuh; -team, das: vgl. ^mannschaft; -tennis, das: im Training betriebenes Spiel, bei dem sich zwei Mannschaften den Ball über eine 1*50 m hohe Leine zuspielen, wobei abwechsehul jeder Spieler den Ball mit Kopf, Körper u. Füßen spielen darf, der Ball jedoch bei der dritten Berührung innerhalb einer Partei über die Leine gespielt werden muß; ^tor. das: Tor, in das der Fußball gespielt wird; -toto, das, auch: der: Glücksspiel, bei dem man den Ausgang bestimmter Fußballspiele raten muß; -trainer, der; -turnier, das: Turnier im Fußballsport; -verband, der: mit der Organisation des Fußballs (2) auf regionaler, nationaler od. internationaler Ebene betrauter Verband; -verein, der; -veteran, der; -Weltmeister, der: vgl. -meister; -Wertkampf, der. Fußballer [-bäte], der; -s, - [zu T Fußball] (ugs.): svw. t Fußballspieler; <Zus.:> Fußballerbein, das (meist PI.) (ugs.): für einen Fußballspieler typisches muskulöses, unästhetisch wirkendes Bein: er hat -e; <Abl.:> fußballerisch <Adj.; o. Steig.; nicht präd.): den Fußball (2) betreffend, ihm entsprechend: -es Können; fußballem <sw. V.; hat) (ugs. scherzh.): Fußball spielen: die Kinder fußballem auf der Straße. Füßchen [Ty:s<pn]. das; -s. -: f Fuß (I a. 2 a. 3): die zierlichen F. des Kindes; zwei Schreibtische ... auf ganz niedrigen, kugeligen Füßchen ruhend (Musil, Mann 158). Fussel rfusj], die; -, -n, auch: der; -s. -[n] [Nebenf. von landsch. Fis(s)el = Fetzen < mhd. visel = Faser, Franse]: kleines / Wolllfädchenod. Faserstückchen, das sich auf Kleidung, Stoffen o.a. absetzt: eine[n] F. vom Rock, Teppich, Sessel entfernen; paß ein bißchen auf, daß keine -n von dem Tuch in den Weingläsern sitzen bleiben (Fallada. Mann 81); <Abl.:> fusselig, fußlig [fos(9)l\1 <Adj.; nicht adv.): I.a) von Fusseln bedeckt: der Mantel ist f.; b) fus- selnd: ein -er Stoff. 2. ausgefranst; *sich <Dativ) den Mund f. reden (salopp; jmdn. durch vieles Reden vergeblich ermahnen, zu überzeugen versuchen). 3. (ugs.) unruliig u. unkonzentriert: ein alter fusseliger Mann (Augustin. Kopf 115); fusseln [fusln] <sw. V.; hat>: Fusseln abgeben: der Wollstoff fusselt. ' fußein [Tu:sjn] <sw. V.; ist) (landsch.): a) trippeln; mit kleinen, gezierten Schritten gehen; b) schnell laufen; eilen, flhtk gehen; fiißeln [Ty:sjn] <sw. V.>: 1. (landsch.) mit den Füßen unter dem Tisch Berülxrung suchen (hat). 2. (veraltet) svw. tfußein (a. b) (ist). 3. (österr.) ein Bein stellen (hat); fußen [Tu.sn] (sw. V.; hat) [mhd. vuojen = den Fuß aufsetzen; sich stützen, gründen]: I. etw. als Basis, in etw. seine Grundlage haben: etw. fußt auf Berechnungen, auf einer Lehre; als fuße auch der Geist in ihr (= der Materie; A. Kolb. Schaukel 67); auf die Aussage ... fußen Sie (Fallada. Herr 92); Dallenbach fußte seine Ansicht darauf, daß ... (MM 16. 8. 69. 12). 2. (veraltet) den Fuß aufsetzen: dem hier Fußenden hätte Jung-Eliphas ... nichts anzuhaben vermocht (Th. Mann, Joseph 141). 3. (Jägerspr.) (von Rauhvögeln) sich niederlassen der Adler fußt auf einem Stein; -fiißer [-fy:sc; zu: Fuß 1 c], der, -s, - (Zool.) in Zusb. z. B. Kopffüßer. Tausendfüßer; -fiißig t-fy:si9; zu: Fuß 1, 2a. 5] in Zusb.. z.B. vierftißig (mit vier Füßen versehen ); -fUBIer [-fy:ste]: vgl. -füßer. fußlig: vgl. fusselig. FUßling [Ty:slmJ. der; -s. -e [spätmhd. fueßling]: den Fuß bedeckender Teil eines Strumpfes o.a.: neue -e anstricken. Fustage [fus'ta:»]. die; -. -n [französierende Bildung m frz. füt. älter: fust = Baumstamm; Schaft; Weinfaß < lat. füstis = Stock]: 1. Leergut (z. B. Fässer. Kisten. Säcke). 2. Preis für Leergut. Fustanella [fusta'ncla]. die; -. ...Ilen [ital. fustanella < ngriech. phoustanella]: kurzer weißer, gefältelter Männerrock, der heute zur griech. Nationaltracht gehört: montenegrinische Soldaten sind in Skutari.... türkische Bäuerinnen mit weißen Männerhosen .... die Männer in weißer F. (Kisch. Reporter 159). Fusti ffosti] (PI.) [ital. fusti, PI. von: fusto = Stengel. Stiel < lat. füstis = Stock]: 1. Unbrauchbares an einer Ware (z. B. Stiele od. zerbrochene Teile). 2. Preisnachlaß für das Unbrauchbare an einer Ware. Fut [fot. fu:t]. die; -. -en [mhd. vut. TFotze (1)] (vulg.): svw. T Vulva: In dem Moment, da der Rock aufgehoben wird, fährt die andere Hand an die F. und beginnt herum- zufmgern (Zwerenz, Kopf 232). Futhark [Tu:0ark], das; -s. -e [nach den ersten sechs Runenzeichen]: ältestes germanisches Runenalphabet. futil [fu'ti:!] (Adj.) [lat. füt(t)ilis, eigtl. = leicht ausgießbar]: nichtig, unbedeutend: So f. sind Frischs Veduten immer (Deschner, Talente 136); (Abi.:) Futilitit [futili't£:t]. die; -. -en [lat. füt(t)ilitas]: Nichtigkeit: abgesehen von solchen -en (Muttersprache 3. 1971, 181). futsch [fot/] (Adj.; o. Steig.; nur präd.) [wohl lautm.] (salopp): verloren; nicht mehr da od. als Besitz vorhanden: das Geld, die Begeisterung, alles ist f.; Das Bein ist f. (mußte amputiert werden; Bredel. Väter 51); R f. ist f. [und hin ist hin]; (Abi.:) futschikato [futji'ka.to] (Adj.; o. Steig.; nur präd.) [italienisierende Bildung zu t futsch] (salopp scherzh.): svw. f futsch; futschikato perdutto [- per- 'doto] (Adj.; o. Steig.; präd. od. alleinstehend) [2. Teil nach ital. perduto. 2. Part, von: perdere = verlieren < lat. perdere] (salopp): weg, verloren, ganz u. gar hin. 'Futter [Tote], das; -s [mhd. vuoter, ahd. fuotar]: Nalirung für!Hausttiere: F. schneiden; das F. in die Raufe streuen; den Hühnern F. geben; Ü dieses F. (salopp; Essen) paßt dir wohl nicht?; der Lesezirkel hat ihm neues F. (ugs.; neuen Lesestoff) gebracht; die Maschine, der Mitarbeiter braucht neues F. (ugs.; neue Arbeit); * gut im F. sein/stehen (ugs.; gut genährt sein; auch scherzh. von Personen). 2Futter [-], das; -s, - [mhd. vuoter, ahd. fuotar = Unterfutter, Futteral, Grundbed. = schützende Hülle, Überzug]: 1. dünnerer Stoff od. Material, das auf die Innenseite von Kleidungsstücken, Schuhen, Lederwaren o.a. genäht ist: glänzendes, ausknöpfbares, herausnehmbares F.; ein F. aus roter Seide; [neues] F. einnähen, einsetzen; der Briefumschlag hat graues F. (ist innen mit grauem Seidenpapier 927
futter-, Futter- beklebt). 2. Holzauskleidung der Leibung bei Türen u. Fenstern. 3. Vorrichtung zum Einspatinen des Werkstücks (z. B. bei Bohrmaschinen, Drehbänken). 4.*) feuerfeste Steine, mit denen Schmelzöfen ausgekleidet sind; b) isolierende Stof fe, mit denen Feuerungsräume von Dampfkesseln ausgemauert sind. fytter-. 'Fglter- ('Futter): -anbau, der <o. PL): Anbau von Futterpflanzen, dazu: ^anbaufläche, die: Wiese, Weide, auf der das Vieh Futter findet; -automat, der: Automat, der eine selbständige Futterenttwlime durch die Tiere ermöglicht; -barren, der (österr.): svw. T^trog; ~bau. der <o. Pl.>: svw. t^anbau; -beutel, der: einem Zugtier zum Fressen vors Maul gehängter Beutel; -boden, der: svw. T ^Speicher; ^erbse.die: vgl. ^gerste; -fläche, die svw. T ^anbaufläche; ^serste, die: als Futter angebaute Gerste; ^getreide, das: vgl. ^gerste; -gras, das: vgl. ^gerste; -hafer, der: vgl. ^gerste; -haus, das (DDR): 1. (Landw.) Gebäude, in dem Futtermittel gelagert u. zum Füttern zubereitet werden. 2. svw. t tauschen; -häuschen, das: Häuschen mit Vogelfutter, das im Winter in der Natur fehlendes Futter ersetzen soll; -kammer, die: vgl. -haus (1); -kartoffel, die: vgl. ^gerste; -kiste, die: Kiste zur Aufbewahrung von Futtermitteln; -körn, das: vgl. ^gerste; -krippe, die: auf gekreuzten Beinen stehender, trogartiger Futterbehälter für Vieh od. größeres Wild; Ü ran an die F.! (salopp; jetzt wird gegessen!)', * an die F. kommen/an der F. sitzen (salopp; einen günstigen, einträglichen Posten bekommen, hohen, bei dem man unmittelbaren Zugang zu etw. hat, dessen man sich zu seinem eigenen Nutzen, Vorteil bedienen kann)', -küche, die (Landw.): meist in Verbindung mit dem Schweinestall ste- hettder Raum zur Vorbereitung des Futters; -hike. die (fam. scherzh.): Mund (im Zusammenhang mit dem Essen); die Kinder sperrten die F. auf; -mangel, der; -mehl, das (Landw.): Abfall, der beim Mahlen des Getreides anfällt u. als Futtermittel verwendet wird; -mittel, das: aus tierischen, pflanzlichen od. mineralischen Stoffen bestehendes Nahrungsmittel als Futter für Tiere; -napf, der: Napf für das Futter; -neid, der: a) Neid eines Tiers auf das Futter eines anderen; b) (salopp) Mißgunst; Neid auf das Essen eines anderen; c) (salopp) Mißgunst; Neid auf den Vorteil, die Bevorzugung eines anderen; F.? ... Unzufriedenheit ... wegen einer Vorzugsbehandlung des deutschen Halbstürmers (MM 3. 7. 1967. 9). dazu: -neidisch <Adj.>; -paket, das (ugs.): svw. tFreßpaket; -pflanze, die: zur Ernährung des Viehs angebaute Pflanze; -platz, der: 1. Stelle, an der Tiere ihr Futter finden; Futterplätze für Vögel, Wild. 2. (Landw.) zentraler Ort, an dem Futtermittel gelagert u. zubereitet werden u. der eine kurzwegige Verbindung zum Verbrauchsort hat; -ration, die; -raufe, die: hölzernes Gestell, zwischen dessen Sprossen das Vieh od. Wild das Futter herausziehen kann; -reißer, der (DDR Landw.): svw. t -zerreißen -roggen, der: vgl. ^gerste; -rübe, die: svw. t Runkelrübe; -sack, der: vgl. -beutet; -Schneidemaschine, die: Häckselmaschine; ^schiissel, die: vgl. ^napf; ^silo, der, auch: das: Silo für Futtermittel; -Speicher, der: Speicher, in dem Futtermittel gelagert werden; -stadel, der (österr.): abgelegene Hütte im Gebirge zum Aufbewaliren von Futter; -stelle, die: svw. t^platz (1); -suche, die: auf F. ausfliegen; -trog, der: Trog für das Futter der Schweine'; ^ verwerter t der: das Futter in Fett u. Fleisch umsetzendes Zuchttier (z. B. Schwein): Ü (salopp:) ... sagte von einem Menschen, der viel essen kann und doch kein Fett ansetzt, er sei ein „schlechter F." (Hörzu 45, 1975, 77); -vorrat, der; -vorratswirtschaft, die (Landw.): Schaffung von Reserven durch ein planvolles Einsetzen u. Konservieren der Futtermittel, um eine gleichmäßige Versorgung zu gewäßirleisten; -Wirtschaft, die (DDR Landw.): Organisation des Futteranbaus u. der Ernährung des Viehs; ^zerrei- ßer, der (Landw.): Maschine zum Zerkleinem von Grünfutter. ^vtter- (:Futter): -kder, das: Kalb-, Schaf- od. Ziegenleder für die Schuhinnenseite; -mauer, die: . Stütz-, Böschungs - mauer, die seitlich wirkenden Erddruck abfängt; -seide, die: als Futterstoff verwendetes Seidengewebe; ^stoff, der: als Futter für Kleidungsstücke od. Lederwaren verwendeter Stoff; -taft, der: als Futterstoff verwendeter Taft. Futterage [fota'ra:»], die; - [in Anlehnung an T'Futter zu frz. fourrage. tFurage! (ugs.): Eßsachen, Proviant. Futteral [fote'ra:!], das; -s, -e [mlat. fotrale, futrale, zu: fotrum = Überzug < dt. t2Futter]: eng, der Form angepaßte Hülle für einen Gegenstattd: die Brille, den Notenständer, die Fahne aus dem F. ziehen; Ü ... seine Beine in solche -e (= Stiefel) zu stecken (Kuby, Sieg 63); ein enges F. (= Kleid) aus ... Seide (Musil, Mann 455); Ich bin aus dem F. der Ethik mütterlicher Belehrungen noch nicht heraus (Jahnn. Geschichten 135); <Zus.:> Futteralkleid, das: svw. t Etuikleid. futtern [Tuten] <sw. V.; hat) [zu t'Futter] (ugs.): l.a) mit Lust recht viel essen, fressen: er, das Schwein futterte tüchtig; <subst.:> Ein Löwe wäscht sich sein Gesicht fast nur nach dem Futtern (Grzimek. Serengeti 84); b) essen, fressen: Nüsse. Süßigkeiten f.; nichts zu f. haben. 2. (landsch.) füttern: <subst.:> Die Krippe ist vor jedem Futtern zu reinigen (Dwinger, Erde 50); 'futtern [TYten] <sw. V.; hat) [mhd. vuotern, vüetern, ahd. fuotiren]: l.a) Futter geben: die Schweine mit Kartoffeln, die Rehe f.; b) als Futter geben: Klee, Hafer f. 2.a) jmdm. Nahrung in den Mund geben: einen Säugling, einen Kranken f.; b) jmdm. etw. im Übermaß zu essen geben: jmdn. mit Kuchen f.; c) jmdm., der etw. Konkretes erwartet, nichts als Worte in überreichlichem Maß anbieten: Gerade jetzt, wo er ... keinen Soldo verdiene und mit Versprechungen und schönen Aussichten gefüttert werde (Thieß, Legende 167). 3.a) einem Computer o. ä. bestimmte Daten. Angaben eingeben: einen Computer, eine Maschine falsch, mit einem besonderen Programm f.; b) als bestimmte Angabe einem Computer o. ä. eingeben: ... fütterten 50Techniker... die ... gespeicherten Flugdaten in eine Batterie von Elektronenhirnen (Spiegel 14. 1966. 153); Die Information wird dann dem Computer gefuttert (Sprache 23. 1967, 229); c) (ugs.) etw. zu einem bestimmten Zweck in einen Apparat einlegen, einwerfen: einen Automaten mit Groschen f.; zwei Modelle .... die mit Kodapak- ^Kassetten gefüttert werden (DM 45, 1965. 17). Ottern [-1 <sw. V.; hat) [nihd. vuotern. vüetern]: 1. mit einem 2Futter (1) ausstatten: einen Mantel, die Ärmel f.; der Rock ist auf Taft gefüttert; [mit Pelzl gefütterte Stiefel; gefütterte Briefumschläge. 2. mit einer Schutzschicht aus- mauern, auskleiden: sie gruben einen Brunnen dort. ... mit Mauerwerk gefüttert (Th. Mann, Joseph 164). 'Fütterung, die; -, -en <P1. ungebr.): das ^Füttern. Fütterung, die; -, -en: 1. <P1. ungebr.): das 2Füttern. 2. svw. T:Futter; <Zus.:> Fijtteningsverfahren, das. Futur [fu'tu:?], das; -s, -e <PI. ungebr.) [lat. (tempus) futü- ruml (Sprachw.): die Zukunft bezeichnende, oft als Ausdruck der Ungewißheit verwendete Zeitform (z. B. er wird gehen; du wirst vielleicht enttäuscht sein): erstes F. (Futur); zweites F. (Futurum exaktum. z.B. er wird bald alles geschafft haben); Futura.die; - (Druckw.): eine um 1926 entwickelte, auf den Formen geometrischer Figuren aufbauende Schriftart; futurisch <Adj.; o. Steig.) (Sprachw.): das Futur betreffend; im Futur: -e Formen; sich f. ausdrücken; Futurismus [futu'nsmos],der; - [ital. futurismo, zu: futuro = Zukunft < lat. futurum, t Futur]: von Italien ausgehende literarische, künstlerische u. politische Bewegung des beginnenden 2(). Jh.s, die den völligen Bruch mit der Tradition forderte; Futurjst,der; -en, -en [1: ital. futurista]: 1. Anhänger, Vertreter des Futurismus: Neben die Archaisten und Rückwärtsromantiker treten die -en (Gehlen, Zeitalter 84). 2. svw. t Futurologe; Futurjstik, die; -: svw. t Futurologie: „F.", das Studium der Welt von morgen (MM 30. 6. 72, 3); futurjstisch <Adj.; o. Steig.): 1. den Futurismus betreffend. 2. die Futuristik betreffend; Futurologe [...ro'lo:g3], der; -n, -n [rückgeb. aus f Futurologie]: Wissenschaftler auf dem Gebiet der Futurologie; Futurologie [...lo'gi:], die; - [1943 gepr. von dem dt. Politologen O. K. Flechtheim (*1909). zu lat. futurum = Zukunft u. t-logie]: moderne Wissenschaft, die sich mit den zu erwartenden Entwicklungen auf technischem, wirtschaftlichem u. sozialem Gebiet beschäftigt, dazu: futurologisch <Adj.; o. Steig.): die Futurologie betreffend; Futurum [fu'tu.Tüm], das; -s, ...ra (veraltet): svw. t Futur; Futurum exaktum [- e'ksaktom], das; - -, ...ra ...ta [zu lat. exigere = vollenden, 2. Part, exäctum]: vollendetes Futur. 2. Futur (z.B. er wird gegangen sein). Fuzel ['fu:tß|], der; -s. - [Nebenform von tFussel] (österr.): Staubflocke; Fussel; fuzeln [Tu:tßln] <sw. V.; hat) (österr.): a) sehr klein, eng schreiben: das kann doch niemand lesen, wenn du so fuzelst; ein Wort an den Rand f.; b) sehr kleine Stücke abschneiden: nicht am Brot f., sondern eine richtige Scheibe abschneiden. F-Zug ['ef-1. der; -s, F-Züge: Fernschnellzug. 928