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                    DAS
MASCHINENGEWEHR
SCHWARZLOSE M. 7/12
PRAKTISCHER NACHSCHLAGEBEHEIF
ZUSAMMENGESTELLT VON
OBLT. WILHELM NETSCH
DES WIENER FELDJÄGERBAONS ZU RAD NR. 2 (FRÜHER FELDJÄGERBAON
NR. 21), INSTRUKTIONSOFFIZIER IN BRUCK-NEUDORF
4. VERBESSERTE AUFLAGE
ALLE RECHTE, AUCH DIE DER ÜBERSETZUNG, VORBEHALTEN
IM SELBSTVERLAG, WIEN II, ENGERTHSTRASSE 228
DRUCK: KOCH L WERNER, WIEN VII, HALBQASSE II

DAS MASCHINENGEWEHR SCHWARZLOSE M. 7/12 PRAKTISCHER NACHSCHLAGEBEHELF ZUSAMMENGESTELLT VON OBLT. WILHELM NETSCH DES WIENER FELDJÄGERBAONS ZU RAD NR. 2 (FRÜHER FELDJÄGERBAON NR. 21), INSTRUKTIONSOFFIZIER IN BRUCK-NEUDORF 4. VERBESSERTE AUFLAGE ALLE RECHTE, AUCH DIE DER ÜBERSETZUNG, VORBEHALTEN IM SELBSTVERLAG, WIEN II, ENGERTHSTRASSE 228 DRUCK: KOCH & WERNER, WIEN VII, HALBGASSE II

Vorwort zur 4. verbesserten Auflage In der nun erscheinenden 4. Auflage wurde, den Anregungen der Kameraden Rechnung tragend, das Büchlein mit Bildern beschriebener Bestandteile versehen. Die Gliederung des Stoffes wurde beibe- lialten, das Zerlegen und Zusammensetzen des Ma- schinengewehres jedoch ausführlicher behandelt und eine vergleichende Beschreibung der in den meisten Staaten verwendeten Maschinengewehrbe- standteile vorangestellt. Im Anhänge wurde der neuen Packvorschrift, der Neubenennung der Be- standteile Rechnung getragen und eine Anzahl von Begriffen, Formel und Winkel, die für das moderne . Schießen unbedingt notwendig sind, neu hinzu- gefügt. Der Verfasser Wien, im Mai 1930
Inhaltsverzeichnis Seite Allgemeines............................•......................5 Beschreibung der Maschinengewehrbestandteile .................7 Lauf..........................................................7 Wasser jacke................................................ 8 Dampfrohr.................................................... 9 Gehäuse..................................................... 10 Verschluß............. . ..............................10 Abfeuerungsvorrichtung ......................................12 Zubringervorrichtung........................................ 13 Gehäusedeckel.....................................•..........14 Öler.................................................... ..15 Aufsatz.......................................... -..........16 Strich.......................................................16 Wirkungsweise des Maschinengewehres..........................18 Zerlegen und Zusammensetzen des Maschinengewehres............20 Anstände, Stockungen beim Schießen und deren Beheben.........21 Das Maschinengewehrgestell M7/12. . . •....................... . 28 Munition und deren Packung...................................30 Der Maschinengewehrschutzschild mit Wasserjackenpanzer.......30 Instandhaltung der Maschinengewehre......................... 31 Einschießen der Maschinengewehre.............................33 Anhang Packung der M. 7/12 Vormeistertasche . ......................35 Packung der M. 7/12 Waffenmeistertasche......................35 Packung des M. 7/12 gr. (kl.) Requisitenverschlages ... •....35 Packung der M. 7/12 Waffenmeister-Werkzeugverschläge ........36 Packung des M. 88 Gewehrpatronenverschlages mit Reservebestand- . teilen für die L. Mg. ;...............................37 Packung der M. 7/12 Reservebestandteilkassette...............38 Grundbegriffe, Winkel und Formeln, die beim modernen Schießwesen notwendig sind...........................................39 Winkel.......................................................42
Das Maschinengewehr Maschinengewehre sind Feuerwaffen, die befähigt sind, von einem kleinen Platz mit geringer Bedienung eine große Feuerkraft zu entwickeln. Die Selbsttätigkeit der Maschinengewehre wird dadurch bewerkstelligt, daß das Pulvergas beim Rückstoß den Verschluß so weit vom Lauf trennt, bis genügend Raum vorhanden ist, die leere Hülse auszuwerfen und eine neue Patrone zuzuführen. Die Trennung des Verschlusses soll erst dann stattfinden, sobald das Geschoß den Lauf verlassen hat, weil ansonsten Gase nach rückwärts ausströmen könnten, wodurch einerseits die Anfangs- geschwindigkeit verringert, anderseits der Verschluß und das Gehäuse durch unverbrannte Pulverrückstände verschmutzt würden. Je nachdem wie die Trennung des Verschlusses vom Lauf geschieht, unterscheidet man drei große Gruppen von Maschinengewehren: Allgemeines 1. Gruppe. Der Lauf macht eine kurze, der Verschluß eine lange Rückwärtsbewegung. Zu dieser Gruppe gehören folgende Maschinenge- wehre: Ma x i m, Fi a t- Revelli, Berg- mann, Vickers. Die Charakteristik dieser Gruppe besteht darin, daß sich der Lauf im Moment des Schusses mit dem verriegelten Verschluß so lange zu- rückbewegt, bis das Ge- schoß den Lauf verlas- len hat. Dann erfolgt die Trennung des Ver- schlusses vom Lauf, der Verschluß gleitet allein zurück. Dadurch wird die leereHülse aus dem Laderaum gezogen und ausgeworfen. Die hie- durch gespannte Vor- holfeder bringt den Verschluß, eine neue Patrone und den Lauf wieder in die schuß- bereite Stellung. Anmerkung: Das Maschinengewehr Ma- xim wurde im Jahre 1883, als ersteautoma- tische Waffe, konstru- iert. 2. Gruppe. Der Lauf ist fix und in seinem vorderen Teil ange- bohrt. Der Verschluß ist ganz verriegelt. Un- ter der Anbohrung be- findet sich ein Gaskanal, in dem ein Kolben lagert. Der Kolben ist mit dem Verschluß ver- bunden. Sobald das Geschoß durch den Druck des Pulvergases mit seinem Boden die Anbohrung des Laufes passiert hat, weichen die Gase in den Gas- kanal, drücken den Kol- ben zurück, dabei wird der Verschluß entrie- gelt. Der Verschluß gleitet nun allein zu- rück, der Patronenaus- zieher zieht die leere Hülse aus dem Lade- raum, die Vorholfeder wird gespannt. Sobald der Rücklauf beendet ist, bringt die Vorhol- feder den Verschluß mit einer neuen Patrone wieder nach vorn. Zu diesem Typ gehören: Hotchkiss, Colt, Lewis, das französi- sche Maschinengewehr, M. 07. 3. Gruppe. Der Lauf ist fix, der Verschluß halb verriegelt. Zu die- ser Gruppe gehören: Schwarzlose M. 7, 7/12, M. G. Erzherzog Salvator und Ritter v. Dormus, ferner das Skoda M.-G. Besondere Merkmale dieser Grup- pe: Der Verschluß ist halb verriegelt. In der Zeit, wo das Pulvergas das Geschoß durch den Lauf treibt, wird die Patronenhülse bereits etwas gelüftet. Wenn der Verschluß sich öff- net, ist im Lauf noch ein starker Gasdruck. Die Reibung zwischen Laderaum :und Hülse ist sehr groß. Um die Reibung zu vermindern haben diese Maschinen- gewehre einen Öler ein- gebaut. 5
Fig. 1 Das Maschinengewehr Maxim in Schlittenlafette K Gewehrsdilitlen t kr Kufenringe kli s Stützen k r Speichenräder a st Stützen b d Druckhebel Gewehrträger Klemmhebel Handkurbel für Höhenrichtmaschine Hebel für Hohenriditmaschine Hebel für Richtmaschine Fig. 2 Das Maschinengewehr System notchkiss Prinzipielle Einrichtung L Lauf gk Gaskanal gz Gasdruckzylinder k Kolben ks Kolbenstange vst Verschlußstück aa Verlängerungen der Kolbenslange sb Schlagbolzen r Riegel h Haken für die Kolbenstange 6
Das Maschinengewehr Schwarzlose Muster 7/12 (mUfler.e'EeuerateUting). Fig. 3 Das Maschinengewehr Schwarzlose M. 7/12 ist eine automatisch wir- kende Feuerwaffe, bei der die Rückstoßkraft des Pulvergases zu allen Arbeiten des Verschlusses und der Zufuhrvorrichtungen verwendet wird. Seine wesentlichsten Bestandteile sind: Der Lauf, die Wasserjacke, das Bestandieile Gehäuse, der Verschluß, die Abfeuerungsvorrichtung, die Zubringervor- richtung, der Gehäusedeckel samt Aufsatz und Öler. Der Lauf, ein verstärkter Karabinerlauf, ist außen zum Schutz gegen Lauf Rost brüniert. Er besitzt an seinem rückwärtigen Teil einen Bund und eine Rille zur Abdichtung der Wasserjacke vom Gehäuse. Dahinter befin- den sich fünf dreimal unterbrochene Ringrippen zur Verbindung mit dem Gehäuse und drei Ausnehmungen: oben für den Laufbolzen, links für den Patronenauszieher, unten für den Patronenvorstoßer. Die Bohrung des Laufes gliedert sich in den Laderaum und den ge- zogenen Teil. Der Laderaum ist glatt und erweitert sich nach rückwärts entsprechend dem Durchmesser der Patrone. Der gezogene Teil dient zur Führung des Geschosses, besitzt vier Züge und vier Felder und hat ein Kaliber von 8 Millimeter. Die Züge sind die Vertiefungen, die Felder die Erhöhungen. Das Kaliber ist das Maß von Feld zu Feld. Da der Durchmesser des Geschosses am Geschoßboden 8,2 mm beträgt, werden die Felder in das Geschoß eingepreßt und der gasdichte Abschluß hergestellt. 7
Jedes Maschinengewehr hat fünf scharfe und zwei Exerzierläufe. Die scharfen Läufe haben Gewehrnummern und Buchstaben, A, B, C, D oder E, vorne einen Achtkant zum Ansetzen des Laufschlüssels. Zum Schießen mit Exerzierpatronen dient der Exerzierlauf, der im Gegensatz zum scharfen Lauf in der ganzen Länge der Bohrung glatt gehalten ist. Er besitzt ein Kaliber von 4,5 mm, trägt vorn ein Gewinde mit einem Schlitz zum Ansetzen des Laufschlüssels, rückwärts die Gewehr- nummer und die Buchstaben Ej oder E2. Ist ein Lauf derart abgenützt, daß beim automatischen Feuer Stockun- gen eintreten, so ist er auszutauschen. Aus gut konservierten Läufen können 20.000 Schuß abgegeben werden, ehe sie so abgenützt sind, daß ein Austausch notwendig wird. Durch häufiges Dauerfeuer und schlechte Kühlung wird die Haltbarkeit des Laufes herabgemindert. Im Feld emp- fiehlt es sich, beizeiten den Lauf zu wechseln, da sonst in entscheidenden Momenten Stockungen infolge schlechten Laufes eintreten, die einen Miß- erfolg nach sich ziehen können. Exerzierläufe sind erst dann auszu- tauschen, wenn der Laderaum derart ausgebrannt ist, daß Stockungen, holpriger Gang oder Hülsenreißer eintreten. Wasserjacke Die Wasserjacke ist ein vorn und hinten abgeschlossener, 5 mm starker Stahlzylinder; sie dient zur Abkühlung des Laufes, faßt ungefähr 5 Liter Wasser, welche Menge für rund 5000 Schuß reicht. Werden 1000 Schuß im Dauerfeuer abgegeben, kocht das Wasser bereits. Die Vorderwand ist stärker, um Geschoßdurchschläge zu verhindern; sie ist in die Wasser- jacke eingeschraubt und verlötet. Die Vorder- oder Stirnwand der Wasser- jacke trägt an der Innenseite einen hohlen Zylinder, die sogenannte Dampfkammer. Die Dampfkammer ist an der kegelförmigen Rückseite mit einer Öffnung versehen, in welcher das Dampfrohr lagert. Die Dich- tung zwischen Dampfrohr und Dampfkammer wird durch die Dampf- rohrdichtungsschraube besorgt. Vorn hat die Dampfkammer ein Mutter- gewinde für die Abschlüßschraube des Dampfrohres. Der obere Abstand der Dampfkammer von dem Stahlzylinder beträgt ungefähr einen Zenti- meter. Dort ist die Dampfkammer angebohrt und damit eine Verbindung Wasserjacke—Dampfkammer hergestellt. Unten ist die Dampfkammer Fig. 4 8
etwas verstärkt. Von hier führt ein Kanal zum Auspuff. Vorn unten ist die Stirnwand durchbrochen und mit einem Muttergewinde für die Stopfbüchse versehen. Vorn oben auf der Wasserjadce aufgenietet ist das Kornstöckel. Das Korn ist eingeschoben und mittels der Visierkornschraube verschiebbar. Links vorn unten ist der Auspuffkegel eingeschraubt, auf dem der Aus- puff aufgeschoben und mit zwei Muttern befestigt ist. Unten befindet sich der Wasserablaßhahn, der, zur Entleerung der Waserjacke, nach abwärts zu drehen ist. Rechts oben hinten ist das Wasserfülloch angebracht, welches von der Füllochschraube verschlossen wird, die an Kettchen und Arbe befestigt ist. Die Wasserfüllochschraube besitzt einen hakenförmigen Hebel, dessen Zahn — bei aufgeschraubter Schraube — in einer Kerbe der Füllochhülse lagert; hiedurch wird ein unbeabsichtigtes Abschrauben der Fülloch- schraube verhindert. Zum Abschrauben der Schraube muß der geriffelte Teil des Hebels niedergedrückt werden. Die Dichtung der Füllochschraube erfolgt mittels Gummi oder Werg (Asbest). Die rückwärtige Wand ist ebenfalls in die Wasserjacke eingeschraubt, verlötet und endet oben in zwei durchbohrte Backen, die der Verbindung mit dem Gehäusedeckel dienen. Die rechte Backe besitzt unten eine zweite Durchbohrung für die Deckelstütze. An der Innnenseite trägt die rück- wärtige Wand das hintere Dampfrohrlager, welches oben in einen Kanal endet. An der Außenseite ist ein Vierkant angesetzt, der durchbohrt, mit einem Muttergewinde versehen ist, das zur Verbindung mit dem Gehäuse dient. Der Vierkant ist oben für den Gehäusebolzen durchbohrt, der ein Verdrehen der Wasserjacke vom Gehäuse verhindert. Nach unten endet der Vierkant in einen Ansatz für den Pivotzapfen. Das Dampfrohr ist eine Messingröhre; hat vorn die Abschlußplatte, Dampfrohr dahinter die Abschlußschraube. Zwischen der Abschlußschraube und der Deckplatte befindet sich eine Ringnut. Vorn an der Stirnseite hat die Abschlußplatte vier Ausnehmungen zum Ansetzen des Laufschlüssels. Das Dampfrohr ist vorn einmal in der Ringnut, und zwischen Abschluß- schraube und der Dampfrohrdichtungsschraube — also im Raum der Dampfkammer — zweimal angebohrt. Zwischen den letzteren beiden Löchern ist das Dampfrohr durch eine Scheidewand abgeschlossen. Uber diesem Teil des Dampfrohres sitzt verschiebbar die Abschlußhülse. Die Abschlußhülse ist dem Dampfrohr entsprechend ausgebohrt und so lang, daß sie die beiden Löcher in der Dampfröhre je zur Hälfte deckt. Das Dampfrohr ist derart in die Lager eingeschraubt, daß die Ring- nut unter die Durchbohrung der vorderen Wand zu liegen kommt. Wird hoch geschossen, so gleitet die Abschlußhülse infolge der eigenen Schwere zurück, schließt das hintere Loch und hindert dadurch das Wasser am Aus- tritt, welches vom hinteren Dampfrohrlager in das Dampfrohr eintreten kann. Der Dampf sammelt sich vorn, dringt durch die Durchbohrung der Vorderwand in die Ringnut, gelangt von hier durch das erste Loch in das Dampfrohr und durch das zweite in die Dampfkammer und entweicht durch den Kanal, Auspuffkegel, Auspuff in das Freie. Wird tief geschossen, gleitet die Abschlußhülse nach vorn, verschließt das vordere Loch. Der Dampf sammelt sich rückwärts, dringt durch den Kanal des hinteren Lagers in das Dampfrohr, geht im Dampfrohr nach vorn, kommt durch das hintere Loch in die' Dampfkammer, von wo er wieder durch den Kanal, Auspuffkegel, Auspuff entweicht. Wird horizontal geschossen, so kann die Abschlußhülse entweder das vordere, das rückwärtige oder beide Löcher des Dampfrohres je zur Hälfte abschließen. Der Dampf wird in dieser Stellung des Gewehres sowohl vorn als auch rückwärts in das 9
Dampfrohr gelangen und bei dem Loch, das eben nicht geschlossen ist, in die Dampfkammer gelangen. Die Entweichung des Dampfes aus der Dampfkammer geschieht wie bereits erwähnt. Zum Füllen der Wasserjacke sowie beim Schießen ist der Auspuff mit seiner Öffnung nach rückwärts zu drehen (Stellung O). Bei Märschen und Transporten ist die Öffnung des Auspuffes nach vorn zu drehen (Stel- lung Z). Wenn das Maschinengewehr verwendet wird, ist die Wasserjacke zu füllen. Wird mit ungefüllter Wasserjacke scharf geschossen, so erhitzt sich der Lauf derart, daß er in kürzester Zeit unbrauchbar wird. Im Winter ist das Wasser bis zur Hälfte mit Glyzerin zu mischen, um dem Gefrieren des Wassers in der Wasserjacke vorzubeugen. Gehäuse Das Gehäuse ist in seinem vorderen Teil zur Aufnahme der Verschluß- bestandteile rechteckig, im hinteren Teil für die Abfeuerungsvorrichtung zylindrisch gehalten und besitzt unten Durchbrechungen für den Zu- bringer. Vorn trägt das Gehäuse ein Gewinde zur Verbindung mit der Wasserjacke,. welches eine Ausnehmung zur Aufnahme des Gehäuse- bolzens besitzt, der Wasserjacke und Gehäuse in ihrer Verbindung fixiert (siehe oben); eine Durchbohrung hinter dem Gewinde dient der Auf- nahme des Laufbolzens. Oben befindet sich eine Ausnehmung für den Ölbehälter. Ungefähr in der Mitte des rechteckigen Teiles ist die Seiten- wand des Gehäuses kreisförmig ausgeschnitten und bildet dort das Lager für die Welle des äußeren Gelenkes. Die rechte Seitenwand besitzt an der Außenseite zwei Anschläge für den Handhebel; unter dem hinteren An- schlag befindet sich auf einem Bolzen aufgeschoben und mit Mutter und Splint befestigt der Zubringersperreiber, hinten oben an einem Bolzen der Gehäusedeckelsperreiber. Im hinteren Ende des -zylindrischen Teiles sind dreimal unterbrochene Ringrippen angeordnet, um die Verbindung mit dem Griffstück herzustellen, rechts unten eine Ausnehmung für den Griffstückbolzen, links ein Bolzen zur Begrenzung des Griffstückes und hinten eine Ausnehmung für das Züngel. Links hinten befindet sich ein Ansatz^ für das Schulterstück. Die linke Wand besitzt oben das Lager für die Abzugschiene und das Lager für die Gelenkswelle, den Grenzstollen und eine Ausnehmung für die Segmentwarze, ferner einen Ausschnitt für die Warze des Abzug- schienenkopfes, links vorn den Auswürfschlitz und eine Ausnehmung für den Patronenauszieher. Innen trägt das Gehäuse Führungen und Aus- nehmungen für die Bewegungen von Verschlußblock und Schlagbolzen, hinten solche für das Einsetzen und Herausnehmen der Verschlußbestand- teile. Die rechte Wand besitzt eine Führungsnut für den Patronenaus- werfer, die unterhalb des Gelenklagers endet; an der Unterseite des Gehäuses befindet sich vorn rechts eine Ausnehmung für den Zapfen des Zubringergehäuses, an der linken Wand ein keilförmiger Ansatz, vorn und hinten eine Nut zwecks Verbindung mit dem Zubringergehäuse, und der kugelförmige Knopf zur Verbindung mit dem Gleitstück. Verschluß Der Verschluß ist ein dreiteiliger, halbverriegelter Kniegelenkverschluß und besteht aus dem Verschlußblock, dem inneren und dem äußeren Gelenk. Dem Verschluß dienen zu seiner Bewegung drei Drehpunkte; Drehpunkt I wird durch die Welle des äußeren Gelenkes und das Lager im Gehäuse gebildet; Drehpunkt II liegt in der Verbindung des äußeren und inneren Gelenkes; Drehpunkt III in der Verbindung des inneren Ge- lenkes mit dem Verschlußblock. Die Halbverriegelung ergibt sich aus dem Umstand, daß der Drehpunkt II zirka 17 mm höher liegt als die Punkte I und III. Wären alle drei Punkte in einer Geraden gelagert, so wäre 10
Verschltißblock (Ansicht von links rückwärts). Fig. 5 Verschlußblock (Ansicht von rechts unten). Fig. 6 die Verriegelung eine vollständige und der Verschluß könnte durch keine am Patronenboden wirkende Kraft geöffnet werden. Der Verschlußblock ist der Länge nach zur Aufnahme des Schlag- bolzens konisch durchbohrt und besitzt vorn eine kleine Öffnung für den Zündstift. Oben trägt er zwei Backen mit den Lagern für die Welle des inneren Gelenkes; die linke Backe ist mit der Spannrast, die rechte mit einem kleinen Ansatz zum Zweck der Betätigung der Ölpumpe aus- gestattet. Beiderseits sind Führungsleisten angebracht, die den Nuten des Gehäuses entsprechen. Vorn oben besitzt der Verschlußblock Aus- nehmungen für das äußere Gelenk. Unten befinden sich zwei Führungen, welche die Linksdrehung des Zubringers vornehmen; die lange Führung trägt das Öhr. Rechts an der Unterseite sitzt die Kralle; sie ist ein- gefalzt und mit zwei Schrauben befestigt. Vorn rechts seitlich befindet sich in einem schräg verlaufenden Kanal der Auswerfer, dessen Bewe- gung durch eine den Verschlußblock von oben durchsetzende Schraube begrenzt wird. Die linke Seitenfläche trägt den, durch die Patronen- auszieherfeder gehaltenen, Patronenauszieher, das vordere Ende unten den Patronenvorstoßer. • Inneres Gelenk. (Ansicht von rechts.) (Ansicht von links.) 11
inneres Gelenk Das innere Gelenk besitzt hinten eine Welle zwecks Verbindung mit dem Verschlußblock, weiter vorn zwei Ansätze, welche die sichere Ver- bindung und Führung beider Bestandteile bewirken. Aufwärts endigt der hintere Teil in der Spannase. Der Verbindung mit dem äußeren Gelenk dient vorn ein Zapfen, der links in die Segmentwarze übergeht. Äußeres Gelenk Abfeuerungs- vorrichtung Das äußere Gelenk ist dem innern entsprechend aus- genommen, besitzt hinten die Welle, auf welcher Lagerring und Handhebel aufgeschoben und mittels eines Federsplintes befestigt sind. Die beiden Backen besitzen vorn die La- ger für die Welle des inneren Gelenkes. An der linken Backe be- findet sich eine Ausdehnung für den Grenzstollen. Der Handhebel ist vorne an der Unterseite gerippt; seine Bewegung wird durch die Anschläge der rech- ten Gehäusewand begrenzt. Die Abfeuerungsvorrichtung be- steht aus Schlagbolzen, Abzugklinke, Abzugschiene, vorderem und hinterem Vorholfederring, Vorholfeder und Griffstück. Handhebel Federsptint Fig, 10 Sdilagboken Der Schlagbolzen ist hinten in den Schlagbolzenträger eingeschraubt und mit einem Nietstift befestigt; vorn ist der Zündstift eingeschoben. Der Schlagbolzenträger besitzt leinten unten eine Ausnehmung für den Kopf des vorderen Vorholfederringes, beiderseits Führungsleisten für das Gehäuse, endigt oben in die Spannase, trägt das Wellenlager und links das Klinkenlager. Abzugklinke Fig. 12 Die Abzugklinke besitzt hinten den Klinkenansatz, rechts die Welle für den Schlagbolzenteller, in der Mitte unten den Spannzahn und endigt vorn in den Kopf mit einem linksseitigen Ansatz zur Führung im Gehäusedeckel. ibzugsdiiene Die Abzugschiene trägt vorn den Kopf, unten den kleinen Ansatz zur Führung im Gehäuse und hinten den Zapfen. 12
Die Federringe sind auf die Vorholfeder aufgezogen und dienen der gleichmäßigen Verteilung des Druckes. Der vordere Vorholfederring besitzt unten vorn einen Knopf zur Verbindung mit dem Schlagbolzen, ist oben breiter und links mit einer Ausnehmung für den Klinkenansatz ausgestattet. Die Vorholfeder ist aus 5 mm starken, naturharten Stalhdraht erzeugt; sie drückt mittels der Federringe vorn auf den Schlagbolzen, rückwärts auf das Griffstück und Züngel. Das Griffstück ist dem Gehäuseschweif entsprechend ausgenommen, besitzt dreimal unterbrochene Ringrippen zwecks Verbindung mit dem Gehäuse, rechts eine Durchbohrung für den Griffstückbolzen, links eine Ausnehmung für den Grenzbolzen, unten angeschraubt die umlegbaren Handgriffe. Hinten ist das Züngel eingelassen und mittels eines Feder- splintes drehbar befestigt. Das Züngel endet oben in die Kralle für den Zapfen der Abzug- schiene; links ist die Züngelsicherung (automatische Sperre) samt Feder eingelassen und um einen Stift drehbar befestigt. Unten auf dem breiten Teil ist die Drückerplatte aufgeschraubt. Die Zubringervorrichtung besteht aus Zubringer, Zubringergehäuse und Zubringerdeckel. Federringe Vorholfeder Griffstück Züngel Zubringer- vorriditung Zubringer (Ansicht von rechts) Am Zubringer unterscheidet man das Gurtenlager, welches sich am Zubringer vorderen Teil befindet und sich als verstärkte Achse darstellt; es trägt vorn sechs klauenähnliche Zähne; ferner die Patronentrommel, die an- schließend an das Gurtenlager sechs schaufelartige Zähne und dahinter in zirka 2 cm Abstand sechs Längsrippen trägt, die untereinander durch sechs zylindrische Ausnehmungen getrennt sind, deren Höhlung der Form der Patrone entspricht. Hinter der Patronentrommel sind an der Rückwand einer vorspringenden zylindrischen Platte sechs radiale Aus- nehmungen ungeordnet, die der Kupplung mit dem aufgeschobenen Teil dienen. Am hinteren Ende besitzt die Achse eine Ringnut, an die sich 15
Zubringer- gehäuse Sperrklinke Znbringer- deckel Gehäusedeckel zwei einander gegenüberliegende, rückwärts verlaufende Geradnuten anschließen. Zu diesen im rechten Winkel und einander gleichfalls gegen- überliegend, befinden sich an der Rückwand der Ringnut zwei halbkreis- förmige Ausnehmungen, die den inneren Ansätzen der Abschlußhülse (siehe unten) entsprechen. Der aufgeschobene Teil weist vorn sechs Ansatzzacken auf, die genau in die radialen Ausnehmungen der Achse eingreifen. Seine Ausbohrung entspricht vorn der, Achse, knapp dahinter der Zugbringerfeder und hinten der Abschlußhülse. An der Außenseite unterscheidet man hinten das Schaltrad mit sechs halbzylindrigen Zähnen, die für die Führungen an der Unterseite des Verschlußblocks bestimmt sind und davor den Zahnkranz mit 18 in drei verschiedenen Stärken gehaltenen Zähnen. Diese haben die Aufgabe, den Zubringer mittels der Sperrklinke in drei verschiedenen Stellungen zu halten. In jeder Lage des Verschluß- bocks, bei der im Laufe seiner Rückbewegung die Sperrklinke über den großen Zahn springt, bleibt er (durch den Schaltradzahn) arretiert. Bei ganz geöffnetem Verschluß gleitet die Sperrklinke über den kleinen, bei geschlossenem Verschluß über den mittleren Zahn des Zahnkranzes. Alle diese Zähne verhindern im Verein mit der Sperrklinke eine Rechts- drehung des Zubringers. Die Abschlußhülse ist der Achse entsprechend gebohrt, trägt innen zwei Ansätze, hinten zwei zu diesen im rechten Winkel liegende Nuten für den Zubringerschlüssel und ist bezüglich ihres Durchmessers einmal abgestuft. Beim Zusammensetzen wird zu- erst der das Schaltrad und den Zahnkranz tragende Teil auf die Achse auf geschoben, die Feder eingesetzt, die sich vorn auf die innere erste Abstufung stützt. Zuletzt mittels des Zubringerschlüssels die Abschluß- hülse so auf die Achse aufgeschoben, daß ihre inneren Ansätze durch die Geradnuten gleitend in die Ringnut gelangen, worauf sie durch eine Vierteldrehung in den kreisförmigen Ausnehmungen der Achse zum Ein- schnappen gebracht werden. Die Zubringerfeder ist zusammengepreßt und stützt sich vorn auf den aüfgeschobenen Teil, hinten an die mit der Achse verbundene Abschlußhülse; durch den Druck werden die beiden Teile des Zubringers in der Kupplung zusammengehalten. Das Zubringergehäuse ist dem Zubringer entsprechend gewölbt besitzt die Lager für die Zubringerachse, vorn oben einen Zapfen, vorn und hinten je eine Leiste zur Verbindung mit dem Gehäuse, links vorn eine Durchbrechung für die Gurte, rechts vorn Ausnehmungen für die Ansätze des Zubringerdeckels und rechts unten zwei Lager für die Bol- zen desselben. Das hintere Zubringerachsenlager ist oben offen und besitzt unten einen schiefen Kanal für den Auslösehebelstift. Hinten ist der Auslösehebel eingeschoben und seine Bewegung durch den Stift begrenzt. Rechts unten am Zubringergehäuse ist eine Ausnehmung für die Sperrklinke. Die Sperrklinke ist auf den Sperrklinkenbolzen auf- geschoben und drehbar.. Nach oben endet die Sperrklinke in den Zahn, dieser hat rechts eine Ausnehmung für den Druckbolzen samt Feder und weiter unten eine Durchbohrung für den Sperrklinkenbolzen. Der Druckbolzen wird durch einen Stift in seiner Bewegung begrenzt. Der Zubringerdeckel (seitlicher Deckel) ist, ähnlich dem Gehäuse, dem Zubringer entsprechend gewölbt, besitzt unten zwei Bolzen und vorn zwei Ansätze, zwecks Verbindung mit dem Gehäuse. Vorn befindet sich der Gurtenschlitz, hinten eine Ausnehmung für die Sperrklinke und hinten oben eine solche für den Zubringersperreiber. Der Gehäusedeckel ist dem Öler, dem Verschluß und dem Schlag- bolzen entsprechend ausgenommen, besitzt vorn oben eine Durchbohr rung für den Deckelbolzen, oben eine Ausnehmung für die Ölerschraube, 14
dahinter zwei Leisten, in die der Aufsatz eingeschoben und mit zwei Schrauben befestigt ist, rechts oben eine Durchbrechung für den Auf- satzzahnbogen. Hinten endet der Deckel in der Deckelkrempe. Ungefähr in der Mitte befinden sich Durchbrechungen für die Ölerbefestigungs- schrauben. Die rechte Wand besitzt vorn einen Anschlag zur Begren- zung des Ölerstempels, weiter hinten drei Anschläge zur Führung und Begrenzung der Ventilkolbenstange. An der linken Wand befindet sich eine Leiste zur Führung der Abzugsklinke. Vorn, in den Deckel ein- geschoben und mittels der Ölerbefestigungsschrauben befestigt, ist der Öler. Er besteht aus dem Ölbehälter, dem Ölersieb, der Ölerhülse, der Ölerschraube, der Ölerreinigungsschraube und der Ventilkolbenstange. Der Ölbehälter besitzt oben eine Ausnehmung für das Ölersieb und ein Muttergewinde für die Ölerschraube. Rechts unten ist der Ölbehälter durchbohrt und mit einem Muttergewinde zur Aufnahme der Öler- hülse versehen. Die hintere Wand endigt unten in den Ölerschnabel der durch einen Kanal mit dem Muttergewinde in Verbindung steht. Der Ölerschnabel ist unten mit der Ölerreinigungsschraube abgeschlos- sen und endet nach vorn in das kleine Spritzloch. Die Ölerhülse ist der Ventilkolbenstange entsprechend ausgenommen, hat hinten einen Acht- kant, vor demselben eine halbkreisförmige Scheibe und vor der Scheibe ein Schraubengewinde für das Muttergewinde des Ölbehälters. Weiters hat die Ölerhülse drei Löcher. Das rückwärtige Loch deckt (wenn die Hülse in den Ölbehälter eingeschraubt ist) auf den Kanal in der Rück- wand des Ölbehälters auf; das zweite Loch sitzt knapp vor der Hinter- wand, das dritte ungefähr eineu Zentimeter vom vorderen Ende entfernt, beide im Ölbehälter. Die Ventilkolbehstange ist vorn zylindrisch, innen hohl und besitzt zwei Schlitze, die bei vorgeschobener Stange auf die Löcher der Öler- hülse decken. Rückwärts ist die Ventilkolbenstange rechteckig und hat Anschläge für den Ansatz, an der rechten Backe des Verschlußblocks. In dem zylindrischen Teil der Ventilkolbenstange eingeschoben ist der Stie- fel, der mit einer Rinne versehen ist und hinten in den Stempel endet. Wenn der Verschlußblock sich nach vorn bewegt, wird die Ventil- kolbenstange nach vorn geschoben. Während dieser Bewegung stützt sich der Stempel an den Achtkant der Ölerhülse und bleibt stehen. Die Ventilkolbenstange macht noch einen kleinen Weg allein. Dadurch entsteht in der Ventilkolbenstange ein luftleerer Raum. Ist die Ventil- kolbenstange ganz vorn, decken die Schlitze derselben auf die Löcher der Ölerhülse. Infolge des Vakuums wird das öl in den Hohlraum der Hülse und in die Rinne des Stiefels eingesaugt. Beim Zurückgehen des Verschlusses wird die Kolbenstange mitgenommen, die Schlitze der Ventilkolbenstange durch die Ölerhülse verdeckt. Das öl kann nicht mehr ausströmen. Im weiteren Verlauf der Rückwärtsbewegung wird der Stempel durch den Anschlag der rechten Wand aufgehalten, das öl sonach in der Stange gepreßt. In dem Augenblick, wo der hintere Schlitz der Ventilkolbenstange über den Kanal in der Hinterwand gleitet, spritzt das gepreßte öl durch den Kanal und Spritzloch in den Laderaum. In den alten Lehrbehelfen ist die irrige Auslegung, daß der Öler auf die in dem Gehäuse befindliche Patrone spritzt. Das Ölersieb hat den Zweck, das öl zu reinigen. Bei verstopftem Öler ist das Spritzloch mit einer Nadel zu reinigen, bei verstopftem Öler- kanal ist die ölejreinigungsschraube herauszuschrauben und der Kanal mit einem dünnen Draht durchzuputzen. Das Reinigen des Spritzloches und des Kanals darf nicht mit einem Strohhalm oder Holzstückchen Öler. Ventilkolben- stange Funktion des Ölers Ölersieb 15
gemacht werden, weil diese Stücke abbrechen und der Öler erst recht verstopft wäre. Der Öler darf nur mit Geschützöl gefüllt werden. Wird der Öler hingegen mit Stahlwaffenöl gefüllt, treten Feuerstockungen auf. Auch greift das Stahl Waffenöl die Eisenbestandteile an. Aufsatz Der Aufsatz ist ein Klappenaufsatz und ist zwischen zwei Leisten auf den Deckel aufgeschoben und mittels zweier Schrauben befestigt. Die beiden Backen besitzen vorn das Lager für die Aufsatzklappe, hin- ten jenes für die Aufsatzwelle. Die Aufsatzklappe ist vorn gesprengt, um ein Schlottern zu verhindern: sie ist um die Aufsatzklappenschraube drehbar im vorderen Lager der Backen gelagert, hinten durch zwei Schrauben am Zahnbogen befestigt und endet in dem Qüerarm, auf dem, durch zwei Grenzschrauben, in seiner Bewegung begrenzt, der Schuber aufgeschoben ist, welcher mit Drücker und Feder ausgestattet ist. Der Zahnbogen trägt vorn Zähne, in die das Zahnrad eingreift, links Kerben für die Sperrzähne, die ein Herabfallen der Aufsatzklappe ver- hindern. Rechts auf der Welle sitzt das Zahnrad, links die Aufsatz- trommel. Letztere ist mit einer Skala versehen, deren Einteilung zwischen 200 und 500 Schritt von 100 zu 100, zwischen 500 und 2400 Schritt von 50 zu 50 Schritt untergeteilt ist. Rechts hinten sind die bei- den Sperrzähne eingelassen, links der Zeiger befestigt. Der Querarm Fig. 14 trägt eine Stricheinteilung, ausgehend vom Mittelpunkt nach rechts und links von 0 bis 50. Strich Der Strich ist ein Winkelmaß und ist der 6400ste Teil eines Kreises. Ein Strich ist daher 560 Grad : (dividiert) 6400 ist gleich 5 Minuten 22.5 Sekunden oder 5.575 Minuten. Der Strich hat die Eigentümlichkeit, daß die beiden Schenkel auf einen Kilometer Entfernung einen Abstand von ungefähr einem Meter haben. I I Strich 1 Im rkrii,' ' Fig. 15 Infolge dieser Eigentümlichkeit kann der Strich bei gegebener Ent- fernung zum Höhen- oder Seitenmessen verwendet werden. Umgekehrt kann bei gegebener Höhe (Breite) und Entfernung der Winkel in Strichen errechnet werden. 16
Die Umrechnungsformel lautet: m : km — Striche. Unter m ist der Höhenunterschied (Breitenausdehnung) in m zu ver- stehen. Km ist die Entfernung von der Mündung bis zum Ziel. Praktische Anwendung: 1. Ein Ziel ist laut Karte um 30 m überhöht. Die Kartenentfernung vom Gewehr bis zum Ziel beträgt 1.2 km. Wie groß ist der Gelände- winkel? m : km = Striche. 30 : 1.2 = 300 : 12 = 25 Striche. 60 Der Geländewinkel beträgt 25 Striche. 2. Die Entfernung vom Gewehr bis zum Ziele beträgt 1.2 km. Mit dem Scherenfernrohr (Feldstecher) wurde ein Winkel von 25 Strichen gemessen. Um wieviel m ist das Ziel überhöht? m — km X Stridie 1.2 X 25 50 30.0 Das Ziel ist 30 m überhöht. 3. Die Höhe eines Turmes ist bekannt und beträgt 30 m. Mit dem Feldstecher wurde ein Winkel von 25 Strichen gemessen. Wie weit ist der Beobachter vom Turm entfernt? km = m : Striche 30 : 25 — 1.2 km 50 Der Beobachter ist 1.2 km vom Turm entfernt. . Diese Rechnungen lassen sich nur für Winkel bis 250 Striche an- wenden. Bei größeren Winkeln muß die Tangententafel zu Hilfe genom- men werden. Soll mit Hilfe der Tangententafel der Winkel ermittelt werden, so ist die gegenüberliegende durch die anliegende Kathete zu dividieren. Der erhaltene Quotient ist die Tangente des Winkels. In der Spalte der Tangenten wird nun jene Zahl gesucht, die dem Quotienten gleich ist. In derselben Rubrik findet man links den Winkel in Grad, Minuten und Sekunden oder in Strichen angegeben. Ist keine gleiche Zahl vorhanden, wird die nächst kleinere genommen und interpoliert. Lösung des gleichen Beispiels mit der Tangententafel. Die gegenüberliegende Kathete ist 30 m. Die anliegende Kathete ist 1200 m. Wie groß ist der Gelände winkel? 30 : 1200 = 0.025 60 Die trigonometrische Zahl ist für den gesuchten Winkel 0.025. Die Tangententafel gibt für diese Zahl einen Winkel von 25.45 St. an. Der Bogen des Striches ist rund der tausendste Teil, genauer der 1019ste, des Kreishalbmessers. u — 6400 u = 2 rn = 6400 = 3.14 r = Halbmesser r = 6400 : 6,28 — 1019 1200 572 17
Die Wirkungsweise des Maschinen- gewehrs Laden Zum Laden wird das Struppenstück einer gefüllten Patronengurte — mit den Geschoßen nach vorn gewendet — mit der rechten Hand durch den Gurtenschlitz gesteckt, mit der linken Hand erfaßt, angezogen und gehalten. Die Patrone liegt an den Zähnen des Gurtenlagers. Durch drei- maliges öffnen und Schließen des Verschlusses (Repetieren) gelangt die Patrone in den Laderaum. Beim ersten Repetieren wird durch die Drehung des Zubringers die Patrone auf die Zahne des Gurtenlagers gedreht; beim zweiten gelangt sie höher und weiter nach links, so daß die Kralle' des Verschlußblockes vor der Wulst der Patrone zu liegen kommt. Beim dritten Repetieren zieht die Kralle die Patrone aus der Gurte, bringt sie auf die Patronentrommel, das Geschoß wird durch den messerartigen Ansatz unten am Gehäuse gehoben und die Patrone durch den Patronen- vorstoßer in den Laderaum geschoben. Die Waffe ist geladen, der Schlag- bolzen gespannt. Sünden Zum Sdiießen drückt der linke Daumen die Züngelsicherung (automati- sche Sperre) nach rechts und die Drückerplatte nach vorn. Das Züngel wirkt als zweiarmiger Hebel und endigt oben in der Kralle, in welcher der Zapfen der Abzugschiene lagert. Durch Vordrücken der Drücker- platte wird die Abzugschiene zurückgezogen, wobei ihr Kopf den der Abzugklinke so lange hebt, bis der Spannzahn aus der Spannrast frei wird. Durch den Druck der Vorholfeder wird der Schlagbolzen nach vorn getrieben, der Zündstift schlägt auf die Kapsel. Die entstehenden Pulver- gase treiben das Geschoß durch den Lauf, den Verschluß aber zurück; die Rückbewegung beginnt jedoch erst dann, wenn das Geschoß den Lauf verlassen hat. Beim Zurückgehen des Verschlusses zieht der Patronen- äuszieher die leere Hülse aus dem Laderaum, die Kralle eine neue Patrone aus der Gurte. Die Nase des inneren Gelenkes schiebt jene des Schlag- bolzens soweit zurück, bis der Spannzahn der Abzugklinke durch die eigene Schwere und durch den Druck der Vorholfeder in die Spannrast einfällt. Die Ventilkolbenstange wird durch den Ansatz an der rechten Verschlußblockbacke zurückgezogen. Der Auswerfer stößt an die Begren- zung der Nut, tritt vorn aus seinem Kanal und wirft die leere Hülse links durch den Auswurfsdilitz hinaus. Der Verschluß bewegt sich rück- wärts, bis der Handhebel am hinteren Anschlag anschlägt. Nun ist die Rückstoßkraft zu Ende und die in der zusammengedrückten Vorholfeder aufgespeicherte Kraft treibt den Verschluß wieder nach vorn. Dabei wird die Ventilkolbenstange vorgeschoben und die Patrone durch den Vor- stoßer in den Laderaum gebracht. Beim automatischen Feuer wird die Drückerplatte fest nach vorn gedrückt, wodurch die Abzugschiene zurück- gezogen bleibt. Beim Vorschnellen des Verschlusses wird der Kopf der Abzugklinke gehoben, stößt an die Segmentwarze, schließt dadurch den Verschluß, dann kann erst der Zündstift auf die Kapsel schlagen. Die Waffe schießt solange automatisch, als die Drückerplatte vorgedrückt bleibt oder Patronen in der Gurte sind. Entladen Zum Entladen wird der Auslösehebel durch einen festen Druck des linken Daumens nach abwärts gedrückt. Dadurch, daß der Auslösehebel- stift in einem schiefen Kanal gleitet, wird die Zubringerachse nach vorn gesdioben, der vordere Rand des Zahnkranzes stützt sich an die Ausneh- mung unten im Gehäuse, bleibt also rückwärts. Der Zubringer ist somit entkuppelt. Die rechte. Hand zieht die Gurte nach unten aus dem Zu- 18
Verschluss geschlossen. n Fig. 16 Schlagbolzen zurückgezogen. Fig. 17 Verschluss geöffnet Lau, er Fig. 18 ti ^ScljlagbohenUrer sch AWAzin,e! v Verschlußblock, 2 u. 3 Führungen, n Nase, s Schlagbolzen, a äußeres Gelenk, k Abzugs- klinke, ki Abzugsklinkenkopf, i inneres Gelenk, ri Zahn, f Vorholfeder, sch Abzugs- schiene, e Kralle, g Gurtenlager, t Patronentrommel, sehr Schaltrad, I, II, III Drehpunkte. bringergehäuse, die Gurte wird im Verschlag versorgt, hierauf mit der rechten Hand der Handhebelgriff erfaßt und die linke dem Auswerfer- schlitz vorgehalten. Durch kräftiges Zurückziehen des Verschlusses wird die im Laderaum befindliche Patrone ausgeworfen und mit der linken Hand aufgefangen. Der Schütze öffnet hierauf mit der linken Hand den Deckelsperreiber, hebt den Deckel, überzeugt sich, daß der Lauf frei ist, schließt Deckel und Sperreiber, zieht ab und meldet „Lauf f r e i“. Die ausrepetierte Patrone wird in die Gurte gesteckt. 19
Zerlegen und Zusammensetzen des Maschinengewehrs Vorgang beim Zerlegen und Zusammensetzen des Maschinengewehres: Die redite Hand dreht den Griffstückbolzen nach rechts, zieht ihn soweit als möglich heraus und dreht ihn dann nach abwärts. Hierauf er- faßt die rechte Hand das Griffstück voll und fest, dreht es nach rechts, worauf es durch den Drude der Vorholfeder vom Gehäuseschweif gelöst wird. Die linke Hand liegt hiebei zur Hälfte auf dem Gehäuseschweif und verhindert mit Zeige- und Mittelfinger ein Heraus- und Aufwärts- sdinellen der Vorhol'eder. Bei Unterlassung des letzteren Griffes kann es vorkommen, daß, wenn die Vorholfeder nach aufwärts herausschnellt, sie sich am Zapfen der Abzugsdiiene verfängt, dieselbe zurückzieht und dadurch eine etwa im Lauf vergessene Patrone abgefeuert wird. Der Deckelsperreiber wird nach links gedreht, der Gehäusedeckel nach aufwärts geschwenkt, die Deckelstütze legt sich vor den Ansatz der rechten Gehäusedeckelwand und verhindert dadurch ein Herabfallen desselben. Die Vorholfeder mit dem rückwärtigen Vorholfederring und der vordere Vorholfederring werden entfernt. Mit der linken Hand wird die Abzugklinke etwas gehoben, die rechte zieht gleichzeitig den Schlagbolzen soweit zurück, bis dessen Leiste unter die Ausnehmung der rechten Gehäusewand zu stehen kommt und hebt ihn dann heraus. Der Verschluß wird ganz geöffnet, die linke Hand erfaßt die Spannase des inneren Gelenkes und hebt den Verschluß bei den entsprechenden Ausnehmungen heraus. Die beiden Gelenke werden bei senkrecht stehen- dem Handhebel rechts heraüsgezogen. Der Zubringersperreiber wird in die horizontale Lage gebracht, der Zubringerdeckel zurückgezogen und entfernt. Der Zubringersperreiber wird sodann nach aufwärts gedreht, das Zubringergehäüse rückwärts er- faßt, nach rechts aus den Falzen herausgeschwenkt und abgenommen. Der Zubringer kann nun aus dem Gehäuse herausgenommen werden. Laufwedisel Zum Auswechseln des Laufes wird die Stopfbüchse aus der Wasser- jacke geschraubt, der Laufbolzen nach rückwärts gedreht (Stellung 0), der Lauf mittels des Laufschlüssels um eine Sechsteldrehung rechts ge- dreht und vorn aus dem Gehäuse und der Wasserjacke gezogen. Der Lauf wird, mit nach unten geneigter Patronenauszieherausneh- mung, in die Wasserjacke und das Gehäuse eingeschoben und dann solang nach rechts gedreht, bis der mit der linken Hand abwärts gedrückte Lauf- bolzen in seine Ausnehmung zu liegen kommt (Stellung Z). Nun wird die Stopfbüchse eingeschraubt und mit dem Stopfbüchsenschlüssel angezogen. Der Lauf kann auch bei zusammengesetztem Gewehr ausgewechselt werden. In diesem Fall ist der Verschluß erst zu arretieren. Arretieren £)er Verschluß kann in zwei Stellungen arretiert (festgehalten) werden. I. Stellung: Wenn der Handhebel etwas mehr als die Hälfte seiner Bewegung zurückgezogen und dann losgelassen wird, legt sich ein Zahn des Schaltrades in das Öhr des Verschlußblockes und verhindert das Vor- schnellen desselben. Die Sperrklinke liegt auf einem großen Zahn des Zahnkranzes. Der Zubringer wird in dieser Lage von der Sperrklinke nicht gehalten. Befindet sich eine Patronengurte auf dem Zubringer und wird rechts an derselben angezogen, dreht sich der Zubringer. Der Zahn.des Schaltrades gleitet aus dem Öhr, der Verschluß schnellt vor. 20
II. Stellung: Wird der Verschluß soweit zurückgezogen, bis die Sperr- klinke über einen großen Zahn des Zahnkranzes gesprungen ist, so legt sich ein Zahn des Schaltrades vor die lange sanfte Führung des Verschluß- blocks. Der Verschluß wird in dieser Stellung verläßlicher festgehalten, da die Sperrklinke hinter dem großen-Zahn des Zahnkranzes liegt und hiedurch ein Drehen des Zubringers verhindert. Beim Zusammensetzen des Gewehres wird mit der rechten Hand bei Zusammen- setzen des senkrecht stehendem Handhebel das äußere Gelenk in das Gehäuse ein- Gewehres geschoben und mit der linken Hand festgehalten. Die rechte Hand schiebt mit nach vorn und oben gerichteter Spannase das innere Gelenk von links in das äußere und hängt mit nadi vorn geneigten Backen den -Versdiluß- block an die Welle des inneren Gelenkes. Nun wird der Verschlußblock gegen das äußere Gelenk geschoben, bei den Ausnehmungen in das Ge- häuse eingeführt und geschlossen. Schlagbolzen samt Abzugklinke, vor- derer Vorholfederring, Vorholfeder samt rückwärtigem Vorholfederring werden in das Gehäuse eingeführt, das Griffstück aufgeschoben und mit dem Griffstückbolzen befestigt. Der Gehäüsedeckel wird geschlossen und der Deckelsperreiber nach rückwärts gedreht. Der Zubringer wird in das Zubringergehäuse gelegt, der Zapfen am Zubringergehäuse in die Aus- nehmung des Gehäuses eingeführt und sodann’ das Zubringergehäuse von rechts in seine Falze eingeschwenkt. Der Zubringersperreiber horizontal gestellt, Zubringerdeckel auf- und vorgesdioben und der Zubringersperr- reiber geschlossen. Das Abnehmen des Zubringers kann auch bei zusammengesetztem Gewehr erfolgen. Anstände, Stockungen beim Schießen und deren Beheben Bei jeder Maschine können Stockungen eintreten, die das richtige Arbeiten derselben entweder hemmen oder ganz verhindern. Tritt beim MG. ein derartiges Hemmnis auf, darf der Fehler nie in einer fehlerhaften Konstruktion der Waffe gesucht werden. Die Ursache liegt ausschließlich in: 1. Mangelhafter Konservierung der Waffe: 2. der unrechten Behandlung der Waffe; 3. der schlechten Munition oder Gurtung; 4. der natürlichen Abnützung (Bruch) der Bestandteile. Tritt eine Stockung ein, muß die Ursache erkannt werden, um sie so rasch als möglich beheben zu können. Das richtige und rasche Erkennen der Ursache erfordert eine genaue Kenntnis der Wirkungsweise der Waffe und jedes einzelnen Bestandteiles. Auch äußere Erkennungszeichen ermöglichen es, Stockungen leicht und rasch erkennen zu können, Diese äußeren Erkennungszeichen sind: a) die unregelmäßige Aufeinanderfolge von Schüssen im automatischen Feuer; b) es können nur einzelne Schüsse abgegeben werden; c) die Stellung des Handhebels bei der Stockung. 21
Entsprechend diesen äußeren Erkennungszeichen kann man die Stockungen in vier größere Gruppen einteilen: 1. Der holprige Gang; 2. Versager; 3. Klemmungen; 3 a. Ladestockungen; 4. Einzelschüsse. Die Gruppeneinteilung hat den großen Vorteil, daß die Stockungen in einer ganz bestimmten Richtung zu suchen sind. Die Friedensschulung hat den Mann soweit zu bringen, daß er Selbstvertrauen, Vertrauen zur Waffe bekommt, jede Störung rasch erkennt und sie in der kürzesten Zeit beheben kann. Tritt eine Stockung ein, hat der Mann den Fehler zu suchen und die Stockung zu beheben. Muß das Gewehr zerlegt werden, soll man dem Richtschützen freie Hand lassen, wie er es macht. Die Hauptsache ist, daß das Gewehr in der kürzesten Zeit wieder feuerbereit ist. Ein feuerndes MG., von einem kaltblütigen Richtschützen bedient, ist unmög- lich von einer Angriffsrichtung aus zu nehmen. Stockungen können bei einem MG. bei Abwehr eines Angriffes wohl gefährlich werden. Der Zugs- kommandant und Dienstführende haben darauf zu sehen, daß die Munition richtig gegurtet wird. Das Gleichmachen der Patronen mit dem Stopfholz hat nicht durch Schläge, sondern durch Drücken zu geschehen. Deformierte Patronen sind auszuscheiden. Nasse Gurten sind zu trocknen und dann erst zu stopfen. Gebrochene oder verbogene Lamellen sind durch den Waffenmeister auszurichten oder auszuwechseln. Der Zugskommandant soll veranlassen, daß für jedes MG. eine Vormerkung (Schießbuch) angelegt wird, in die der Richtschütze die verfeuerten Patronen und die Bestandteile einzutragen hat, damit er über seine Waffe im klaren ist. Bei Feuerpausen ist öl und. Wasser nachzufüllen, wenn notwendig auch cjas Gewehr zu reinigen. Gründliche anschauliche Schu- lung, praktisches Üben später mit Gegenseitigkeit — Gegner erst weiter, dann immer näher zum Stürmen aufstellen — stellt die Art zur Aus- bildung in diesem äußerst wichtigen Ausbildungszweig dar. Ohne Wissen des Schützen ist in das Gewehr ein schadhafter Bestandteil zu geben. Der Gegner geht das Gewehr an, der Richtschütze bekommt den Schüßbefehl, die Stockung tritt ein. Der Richtschütze hat nun die Stockung zu erken- nen und zu beheben. Die Art des Übens führt zum Zweck und hebt das Selbstvertrauen des Mannes. Jede MGK. sollte daher zu Ausbildungszwecken eine Garnitur schad- hafter Bestandteile besitzen. Diese Garnitur soll enthalten:, Deformierte Patronen, Patronen mit abgenützter Wulst, Hülse einge- feilt, abgenützten Zündstift, M. 7/12 Abzugschienen (1 Kopf gebrochen, 1 Zapfen gebrochen, 1 verbogen, Kopf zu kurz), M. 7/12 Abzugklinken (1 Kopf abgenützt, 1 Zahn abgenützt), M. 7/12 äußeres Gelenk (Hand- hebel gebrochen), M. 7/12 inneres Gelenk (Segmentwarze abgenützt), M. 7/12 Verschlußblock (1 Kralle abgenützt, 1 Auswerfer abgenützt, 1 Vor- stoßer abgenützt), M. 7/12 Vorholfeder gebrochen, M. 7/12 Zubringer- gehäuse (vorderes Lager ausgewetzt). Je gründlicher die MG.-Mannschaft ausgebildet und im Beheben von Stockungen geschult ist, desto besser können wir, auch ohne die Anzahl der MG. zu vermehren, der vorgehenden Infanterie einen guten Feuer- schutz gewähren. Anmerkung: Beim Auswechseln von Bestandteilen haben die Gewehrbedienungsleute die Richtschützen zu unterstützen. Von einem plan- mäßigen Einsdiulen der einzelnen Griffe ist abzuraten, da im Frieden diese Schulung wohl sehr schön anzusehen ist, unter feindlicher Einwir- kung jedoch immer versagt. 22
Gruppe 1: Der holprige Gang Erkennungszeichen Ursache Ist zu beheben durch Reihenfolge der Handgriffe Erkennbar durch eine unregelmäßige Schuß- folge im automatischen Feuer. 1. Unregelmäßiges Drücken aufs Züngel. Stetes, festes Drücken. Ist der Fehler nicht im Schützen, dann Hülse ansehen, wenn sie trocken ist, öl nachfüllen und Spritzloch reinigen 2. Mangel an öl, schlechtes ÖL Öler überprüfen, eventuell öl nachfüllen! Spritzloch reinigen! 3. Laderaum ausgebrannt, Lauf ausgeschossen. Lauf auswechseln. Lauf auswechseln. 4. Abzugsdiienc verbogen. Auswechseln. Waffenmeister hat die verbogene auszu- richtcn. 5. Nasse (gefrorene), neue Gurte. Andere Gurte verwenden. Ausladen, andere Gurte laden.
Gruppe 2: Versager Stellung des Handhebels Ursa eh e Ist zu beheben durch Reihenfolge der Handgriffe Anmerkung Handhebel schlägt am vor- deren Anschlag auf. 1. Schlechte, zu tief liegende Kapsel der Patrone. Repetieren, weiterfeuern. Einmal repetieren, weiterfeuern. Tritt wie- der ein Versager auf, repetieren, Patronen auffangen, Kapsel an- sehen, ob Marke vor- handen ist. Ist eine schwache oder gar keine Marke vorhan- den, dann das Gewehr zerlegen, dabei jeden Bestandteil flüchtig und genau ansehen und den Reserveschlagbol- zen cinsetzen. Abgenützte Ab- zugsdiienen, Spann- rast, Spannzahn, Segmentwarze, Kopf der Abzugklinke muß beim Gewehr- reinigen konstatiert werden. Diese Stockungen dürfen bei ausge- bildeter Mannschaft nicht vorkommen. 2. Abgenützter Zündstift. Auswechseln des Schlagbolzens. 5. Abgenützter Kopf der Ab- zugsdüene. Abzugsdiiene auswechseln. 4. Abgenützter Spannzahn. Abzugklinke auswediseln. 5. Abgenützte Spannrast. Vcrsdilußblock auswediseln. 6. Abgenützter Kopf der Klinke. Abzugklinke auswediseln. 7. Abgenützte Segmentwarze. Inneres Gelenk auswechseln. . 8. Kopf der Abzugsdiiene gebrodien. Abzugsdiiene auswediseln. 9. Zapfen der Abzugsdiiene gebrodien. 10. Fremdkörper zwischen Verschlufiblock und dem Schlagbolzenteller. Fremdkörper entfernen. 11. Durchlochung des Ver- schlußblodces, stark ver- sdimutzt. Vcrsdilußblock auswediseln. 12. Züngelsplint verloren. Reservesplint einsetzen. ’ 13. Vorholfeder gebrodien. Auswechseln.
Gruppe 3: Klemmungen Stellung des Handhebels Ursache Ist zu beheben durdi Reihenfolge der Handgriffe Anmerkung Der Handhebel bleibt in der Rückwärtsbewe- gung stehen,kann jedoch mit der Hand zurückge- zogen werden. 1. Ungenügender Ölzufluß. öl nadifüllen, Spritzloch reinigen. Handhebel zurück- ziehen, vorsdinellen lassen, weiterfeuern. Bei neuerlicher Stok- kung Deckel öffnen, Öler untersuchen,Hülse ansehen. Tritt eine neuerliche Stockung ein und es geht die Patrone leicht aus der Gurte, dann Lauf auswediseln. 2. u. 3. Jeder Richt- schütze muß wissen, wie viele Sdiüsse aus dem Lauf abgegeben wurden. Ist die Hödist- grenze bereits über- schritten, soll der Lauf ausgewediselt werden. Die Stockungen können dann nicht eintreten. 4. u. 6. Bei. ungünsti- gem Wetter empfiehlt es sidi, die Packdecke über die Ladung zu breiten, somit können dieseStok- kungen nicht eintreten. 2. Ausgebrannter Laderaum. 5. Ausgcsdiosscncr Lauf. Lauf auswediScln. 4. Nasse Gurte. Andere Gurte verwenden, die nasse trocknen. 5. Neue Gurte. 6. Eingefrorene Patronen. Ausladen, Gurte reiben. 7. Verbogene Abzugschiene. Auswediseln, Waffenm. ausrichten. 8. Gehäuse stark verschmutzt. Gewehr reinigen. Der Handhebel bleibt in der Rückwärtsbewe- gung stecken, kann nicht zu- rückgezogen wer- den. 1. Schlecht gegurtete Patronen. 2. Deformierte Patronen. 3. Wulst abgenützt. Ausladen, oberste Patrone entfernen, laden, weiter- feuern. Handhebel vordrük- ken, ausladen, oberste Patrone entfernen, la- den, weiterfeuern. Tritt die gleiche Stok- kung ein, ausladen, Wulst ansehen. Ist selbe gut, Verschlußblock auswechseln. Tritt wieder eine Stok- kung ein, hat der Waf- fenmeister die Zubrin- gerlager zu untersuchen. t. u. 2. Soll nicht Vor- kommen. 4. Ist beim Gewehr- reinigen zu finden. 5. u. 6. Hat der Waf- fenmeister bei den periodischen Visiten zu finden. 4. Kralle abgenützt. Versdilußblockauswediseln. 5. Zubringergehäuse ausge- wetzt. 6. Führungsnuten für das Zu- bringergehäuse ausge wetzt. Waffenmeister reparieren.
Gruppe 3 Stellung des Handhebels Ursache Ist zu beheben durch Reihenfolge der Handgriffe Anmerkung Der Handhebel bleibt in der Vor- wärtsbewegung stecken. 1. Geschoßtaucher. Patrone heben, in den Lade- raum führen. Handhebel zurüdk- . ziehen, Dedkel öffnen, Patrone mit dem Schraubenzieher heben, Verschlußblodk vorlas- sen, Dedkel schließen, weiterfeuern. Kommt diese Stok- kung öfter vor, Ver- schlußblodk aus wech- seln. 2. Vorstoßer schadhaft. Verschlußblodk auswechseln. Handhebel bleibt in der Vor- wärtsbewegung vor dem vor- deren Anschlag stecken. 1. Deformierte Patronen. Repetieren, weiterfeuern. Dedkel öffnen, repe- tieren. Läßt sich die Patrone nicht entfer- nen, dann mit dem Schraubenzieher nach- helfen. Beim Hülsenreißer, Dedkel öffnen, aus- laden, Hülsenteil mit dem Hülsenreißeraus- zieher entfernen, laden, Dedkel schließen, wei- terfeuern. 2. Laderaum verschmutzt. 3. Hülsenreißer. Ausladen, reinigen. Ausladen, Hülsenteil ent- fernen. 4. Patronenauswerfer schad- haft. 5. Patronenausziehfeder schadhaft. Verschlußblodk auswechseln, weiterfeuern.
Gruppe 5a: Ladestockungen Stellung des Handhebels Ursache Ist zu beheben durch Reihenfolge der Handgriffe Anmerkung Beim 2. Male repetieren kann der Handhebel nicht zurückge- zogen werden. 1. Schlecht eingeführte Gurte. Ausladen, laden. Diese Stockungen sollen bei ausgebildeter Mannschaft nicht vorkommen. Den Or- ganen ist zur Pflicht zu machen, die Gurten stets gut zu überprüfen. 2. Schlecht gegurtete Munition. Ausladen, eine Patrone entfernen. Beim 3. Male repetieren kann der Handhebel nicht zurückge- zogen werden. 1. Patronenwulst abgenützt. Ausladen, eine Patrone entfernen, laden. Ausladen, oberste Pa- trone entfernen, laden. Tritt wieder die glei- che Stockung ein, Aus- laden. Wulst unter- suchen. Ist selbe gut, dann Verschlußblock auswechseln. Diese Stockungen treten sehr selten ein: 1. Wenn die Patronen beim Stopfen visitiert und die Gurten besichtigt wer- den. 2. Wenn beim Gewehr- putzen die einzelnen Be- standteile des Gewehres vom Richtschützen untersucht wer- den. Rauhe Flächen madit der Waffenmeister glatt. Ge- brochene oder abgenützte Bestandteile werden vom Reservevorrat ausgclauscht. 2. Kralle am Verschluckblock abgenützt Ausladen, Versehlußblock auswechscln, laden. 3. Schlecht gegurtete Munition. Patronen gleidistopfen. 4. Zubringergehäuse ausge- wetzt. Waffenmeister Zubringer- gehäuse anbohren, eine Schraube einpassen. 5. Nuten für das Zubringer- gehäuse ausgewetzt (Zu- bringer liegt zu tief). Waffenmeister verstaucht die Nuten, dadurch liegt das Zubringergehäuse wieder gut an. Beim 3. Male repetieren bleibt der Handhebel in der Vorwärtsbe- wegung stecken. 1. Geschoßtaucher. Bei Exer- ziermunition abgebroche- ner Propf. Patronen mittels Schrau- benzieher heben, in den Laderaum einführen, weiterfeuern. 1. Deckel öffnen, Verschluß zurückziehen, Patrone mit Hilfe des Schraubenziehers heben. Verschluß vorschnel- len, Deckel schließen. Zu 1. Besteht dann, wenn die Patrone mit dem Stopfholz gleidi- gestoßen werden. Ge- schoße werden dadurch locker. (Patrone mit dem Stopfholz gleich- drücken.) Zu 2. Deformierte Patronen sollen nicht gestopft werden. 2. Deformierte P,atrone im Laderaum. Entfernen der Patrone. 2. Deckel öffnen, repetie- ren. Eventuell die Patrone mit Hilfe des Schrauben- ziehers entfernen. 3. Vorstoßer gebrochen. Ausladen, Verschlußblock auswechseln. 3. Ausladen, Verschluß- block auswechseln, laden, weiterfeuern.
Einzelschüsse Können nur einzelne Schüsse abgegeben werden, so liegt die Ursache entweder in: Geringer Qlzufuhr, Stahlwaffenöl im Öler, Gewehr nicht eingefettet, Gewehr stark verschmutzt, Laderaum ausgebrannt, Lauf ausgeschossen, Abzugschiene verbogen, Patronen stecken zu fest in der Gurte (nasse, gefrorene, neue Gurten) oder daß ausgewechselte Bestandteile nicht schon früher eingepaßt wurden. Die meisten Ursachen werden sich früher in einem holprigen Gang bemerkbar machen, sind daher wie der holprige Gang zu behandeln. Das Maschinengewehrgestell M 7/12 Fig. 19 Beim schweren MG. ist das Gestell 7/12, beim LMG. ein leichtes Drei- fußgestell eingeführt. Bestandteile Das Maschinengewehrgestell M. 7/12 besteht aus dem Kniestück, den beiden Vorderfüßen, dem Hinterfuß und der Richtmaschine. Die Richt- maschine besteht aus den beiden Zahnbogen, den Zahnbogenlagern, der Gleitschiene, dem Gleitstück, dem Getriebe samt Vorlegerad, der Richt- welle, der Richtklemme und dem Handrad. Kniestiick Das Kniestück trägt oben die Pivothülse, die zur Aufnahme des Pivot- zapfens zwei Geradnuten und unten eine Ringnut besitzt. Unten ist der Vorderfüße Schutzschildhaken durch zwei Schrauben befestigt. Die beiden Vorderfüße bestehen aus je einer äußeren und einer inneren Röhre, sind seitlich auf 28
das Kniestück aufgeschoben, drehbar und mit Schraube und Deckplatte niedergehalten. Auf der äußeren Röhre ist unten ein Ring aufgeschoben, der zwei durchbohrte Backen trägt. Der Ring sowie der untere Teil der Röhre sind geschlitzt und können durch eine Klemmschraube zusammen- gezogen werden. An der inneren Röhre unten befindet sich eine Stütz- platte mit Dorn und eine fast bis ans obere Ende reichende Nut, in welche die Schraube am Ring eingreift und somit ein Verdrehen verhindert. Der hintere Fuß besteht gleichfalls aus einer äußeren und einer inneren Röhre. Auf der äußeren Röhre ist der Bund aufgeschoben. Der Bund besitzt vorn zwei Haken und unten eine Klemmschraube (Bund- schraube), die äußere Röhre ist hinten geschlitzt und mit Ring und Klemmschraube versehen. Die innere Röhre trägt hinten den Pflug und eine nach vorn gehende Nut. Die beiden Fußringe der Vorderfüße und der Bund des hinteren Fußes sind durch Spreizen verbunden. Da der Bund verschiebbar ist, können die Füße in ihrer jeweiligen Lage zueinander durch Klemmen der Bundschraube befestigt werden. 2km Kniestück be- finden sich hinten zwei durchlochte Backen. Die Zahnbogenlager sind dem Zahnbogen entsprechend ausgenommen, haben oben je eine Durchbohrung für den Zapfen der Zahnbogenlager- feder und hinten die Lager für das Getriebe. Die rechte Backe besitzt eine Ausnehmung’ für das Vorlegerad und eine für das Zahnrad des Handrades. Das Getriebe besteht aus einer Welle mit zwei Zahnrädern. Rechts auf- geschoben und durch einen Keil festgehalten ist das Vorlegerad. Um Ver- unreinigungen des Vorlegerades zu vermeiden, ist es mit einer Schütz- kappe abgeschlossen. Die Zahnbögen sind der Richtwelle entsprechend ausgenommen und haben rückwärts Zähne für das Getriebe. Der linke Zahnbogen hat eine Stricheinteilung von 0—750 Striche. Oben auf den Zahnbögen ist die Gleit- schiene. Die Gleitschiene ist zweireihig durchlocht und mit einer Strich- einteilung von 0—600 Striche versehen. Die Unterteilung ist in 5 zu 5 Strichen. Die 50er und 100er sind numeriert. Eine feinere Unterteilung ist deshalb nicht möglich, weil der dem Kreis angehörige Radius — das ist der Abstand von der Pivothülsenmitte bis zur Gleitsdiienenmitte — nur 500 mm beträgt. Die Stricheinteilung auf der Gleitschiene kann bei gegebener Entfernung zum Messen von Breitenzielen, jene am Zahnbogen zum Messen von Höhen (Häuser, Türme u. a.) verwendet werden. Vorgang bei den Messungen: Auf einen Flügel (unterer Rand) des Zieles wird das Gewehr ein- gerichtet, die Strichanzahl gemerkt. Das Gewehr wird —ohne das Gestell zu verändern — auf den anderen Flügel (oberen Rand) des Zieles ver- schwenkt und die Strichdifferenz abgelesen. Die Entfernung in Kilometer mit der Strichanzahl multipliziert, gibt die Breitenausdehnung (Höhen- unterschied) des Zieles in Meter. Der gemessene Winkel darf aber nicht mehr als 250 Striche betragen, weil ansonsten grobe Fehler eintreten. Auf der Gleitschiene ist das Gleitstück aüfgeschoben. Die Gleitschiene besitzt oben zwei Grenzschrauben, unten die beiden Stellbolzen an. Kettchen und Arben. Das Gleitstück ist unten der Gleitschiene, oben dem kugelförmigen Knopf entsprechend ausgenommen, trägt links den Klemmhebel, rechts den Kugellagerhebel und hinten die Gleitstückstellschraube. Die Richtwelle ist durch die äußeren Zahnbogenbacken durchgeschoben. Links aufgeschraubt ist die Richtklemme, die durch einen Ring und Stift begrenzt ist. Rechts ist die Welle schwächer, das Handrad aufgeschoben und mit einer Schraube niedergehalten. Hinterer Fuß Zahnbogen- lager, Richt- maschine Getriebe Zahnbögen Gleiisdiiene Gleitstück Richtwelle 29
Feuerstellung Packung der Patronen Mit dem Maschinengewehrgestell M. 7/12 sind drei Arten von Feuer- stellungen möglich, und zwar: die höchste, die mittlere und die tiefste. Bei der höchsten Feuerstellung beträgt die Anschlaghöhe 60 cm, die größte Erhöhung -p 35° — 622 str., die größte Senkung — 18° — 320 str. Bei der mittleren Feuerstellung ist die Anschlaghöhe 45 cm, die größte Erhöhung + 24° — 426 str., die größte Senkung — 28° = 498 str. Bei der tiefsten Feuerstellung ist die größte Erhöhung + 4° — 71 str., die größte Senkung — 30° — 533 str. Der Seitenbestreichungswinkel ist für alle drei Feuer- höhen 35° = 622 str. In der Regel wird die mittlere Feuerstellung angewendet. Die Ansicht, daß die tiefste Feuerstellung ein kleineres Ziel bietet, ist nicht stichhaltig. Maschinengewehre werden weniger infolge der Feuerhöhe als wegen des Rauches entdeckt. Des weiteren hat die mittlere Feuerstellung den Vorteil, daß das Gewehr ruhig steht. Munition und deren Packung Beim Maschinengewehr werden scharfe und Exerzierpatronen M. 93 verwendet. Die scharfe Patrone ist die gleiche wie die beim Repetier- gewehr M. 95 in Verwendung stehende. Die Exerzierpatrone M. 93 für Maschinengewehre besitzt die gleiche Patronenhülse und Kapsel wie die scharfe Patrone, jedoch eine Normal- ladung von 1.75 g rauchlosen Jagd- und Scheibenpulvers Nr. 1, einen Flußdeckelpropf und einen dem Geschoß entsprechend geformten Schluß- pfropf. Um ein gefahrloses Schießen mit Exerzierpatronen zu gewähr- leisten, darf sich bis 100 Schritte vor der Mündung des Maschinengewehres niemand befinden. Sowohl die scharfen als auch die Exerziertpatronen sind in Gewehr- patronenverschlägen M. 88 verpackt. Die scharfen Patronen sind in Magazinen und Kartons versorgt. Ein Gewehrpatronenverschlag M. 88 faßt 135 Kartons, 270 Magazine und 1350 Patronen und hat ein, Gewicht von 52 kg. Die Platz- (Exerzier-) Patronen sind in Paketen zu 50 Stück verpackt. 75 Pakete, das sind 2250 Patronen, sind in M. 88 Patronenver- schlägen. Ein Verschlag wiegt 55.2 kg. Die in der Ausrüstung des Bun- desheeres befindlichen Patronengürten M. 7/12 sind zur Aufnahme von 250, die Patronengurten M. 17 zur Aufnahme von 100 Patronen ein- gerichtet. Die Patronengurten sind erst dann zu füllen, wenn die Verwendung des Maschinengewehres in naher Aussicht steht. Lagernde, gestopfte Gurten sind von Zeit zu Zeit umzugurten. Der Maschinengewehrschutzschild mit Wasserjackenpanzer Der Schildring ist hinter der Wasserfüllochschraube auf die Wasser- jacke aufgeschoben und durch die Bolzenschraube befestigt. Oben hat er eine Rille zum Aüfsetzen des Schildes. Der Wasserjackenpanzer besitzt vorn eine Durdibrechung für das Kornstöckel und wird durch die Wasser- jackenschließe auf der Wasserjacke befestigt. Der Schutzschild ist aus Stahlblech erzeugt; vorn ist die Panzerhaube auf genietet. Unter dieser befindet sich die Schutzschildklappe, die bei aufgesetztem Schild in einen Haken eingehängt wird. Zur Fortbringung des Schutzschildes mittels Tragtier besitzt er zwei dreieckige Ringe und einen Bügel für die Schwunggurte. 50
Instandhaltung der Maschinengewehre Das Instandhalten des Maschinengewehrmaterials umfaßt das Auf- bewahren, das Behandeln desselben beim Gebrauch und nach demselben. Die Art der Behandlung des Maschinengewehrmaterials ist maßgebend für dessen Erhaltung in feldbrauchbarem Zustand. Übertriebenes Putzen schädigt das Material ebenso wie fahrlässige, sorglose Behandlung. Das Zerlegen und Zusammensetzen des Maschinengewehres für Schul- zwecke schadet der Waffe wenig, wenn es mit Verstand und Gefühl gemacht wird. Schlecht dagegen ist, wenn die Bedienungsleute mit ver- bundenen Augen die Waffe zerlegen und zusammensetzen. Dieser Vor- gang führt zur Beschädigung der einzelnen Bestandteile und ist daher unbedingt zu verbieten. Aufbewahren der Maschinengewehre Die aufzubewahrenden Maschinengewehre müssen vollkommen ge- reinigt vom Waffenmeister untersucht und dann in sämtlichen Teilen (auch an den Reibungsflächen) mit Waffenfett leicht eingefettet sein. Die Wasser jacke muß innen trocken gewischt und mit gutem Waffen- fett eingefettet werden. Ist Gelegenheit, soll sie noch vor dem Einfetten an der Sonne oder im warmen Zimmer getrocknet werden. Das Griff- stück ist abzunehmen, der Lauf auszulegen, damit einesteils die Vorhol- feder nicht geschwächt wird, andernteils Luft in die Wasserjacke eintreten kann. Die Lagerräume der Maschinengewehre müssen trocken und luftig sein. Die gepackten Requisitenverschläge und Vormeistertaschen sind bei den Gewehren aufzubewahren. Bei längerem Aufbewahren sind die Maschinengewehre zeitweise zu reinigen und einzufetten. Vor der Ausgabe sind die Gewehre neuerlich (besonders der Öler) zu untersuchen. Behandeln beim Gebrauche Um das Maschinengewehr beim Gebrauch vor dem Abnützen möglichst zu bewahren, müssen die beweglichen Teile vom Richtschützen mit Geschützöl (kleine Spritzölkanne in der Vormeistertasche) eingefettet werden. Der Gehäüsedeckel ist bei Staub und Regenwetter nur in den unbedingt notwendigen Fällen, der Patronengurtenverschlag erst unmit- telbar vor dem Laden zu öffnen. Ein Hauptaugenmerk ist beim Gebrauch der Maschinengewehre dem ölen und Füllen der Wasserjacke zuzuwenden. Behandeln nach dem Gebrauche Nach dem Schießen hat der Gruppenkommandant (Richtschütze) unbe- dingt die Hülsen zu untersuchen. Ausbauchungen vor der Wulst lassen auf Ausbrennungen, Verkratzungen auf Verstauchungen im Laderaum schließen. Ist die Wulst an der Seite etwas abgenützt, verstaucht und das Metall der Patrone glänzend, muß der Patronenvorstoßer untersucht werden. Ist der gut, ist das vordere Zubrihgerläger und die Leisten für das Zubringergehäuse zu untersuchen. Später auftretende Stockungen werden auf diese Art im vorhinein verhindert. Zum Reinigen ist das Maschinengewehr jedesmal in der höchsten Feuer- st
Stellung aufzystellen, der Gehäusedeckel zu öffnen, die Wasserjacke zu entleeren, Zubringer, Verschluß und Lauf auszulegen. Zum Reinigen sind Waffenöl oder Geschützöl, ferner Werg, reine sand- und staubfreie Hadern sowie passend zugeschnittene Holzstücke zu verwenden. Alle anderen Putzmittel sind, weil schädlich, verboten. Die Eisenteile des Maschinengewehres, namentlich die brünnierten oder mit einer Farbe (Anlauffarbe) versehenen Teile sowie die Oberfläche des Laufes dürfen nicht glänzend geputzt werden. Beim Reinigen werden die Eisenteile mittels trockener Hadern ohne Anwendung von größerer Kraft abgewischt und mit Waffenfett leicht ein- gefettet. Nuten, Ausnehmungen und Durchbrechungen sind mit passend zuge- schnittenen und mit Hadern umwickelten Holzstücken zu reinigen. Die Laufbohrung wird mit Wischstange und gehecheltem Hanf gereinigt. Härterer Schmutz wird mit Waffenöl erweicht und nach einiger Zeit mittels Hadern oder der Gewehrbürste abgerieben. Hat sich Rost gebildet, so muß zunächst das Weitergreifen desselben verhindert, die rostige Stelle trocken gerieben und mit Waffenöl dann bestrichen werden; nach einiger Zeit ist dann dieselbe mit Hadern oder der Gewehrbürste abzureiben. Ist der Rost stärker eingefressen, so muß das. aufgetragene Waffenöl längere Zeit auf der rostigen Stelle belassen werden und das Einölen mit Waffenfett und Abreiben so oft wiederholt werden, bis die Rostkruste ganz entfernt ist. Die zurückbleibenden dunk- len Flecken sind stets gut einzufetten. Nach erfolgter Reinigung sind die einzelnen Bestandteile vom Richt- schützen zu untersuchen. Der Schlagbolzen ist in den Verschlüßblock ein- zulegen und es ist darauf zu achten, daß der Zündstift die richtige Jl,änge hat. Schadhafte Bestandteile sind durch den Waffenmeister ausbessern zu lassen. Wasserjacke und Gehäuse sind nach der Reinigung immer einzu- fetten und der Lauf einzusetzen; er muß gut abgedichtet sein und darf nur innen gefettet werden. Die Bestandteile des, Verschlusses, die Abfeuerüngs- und die Zubringervorrichtung sind mit Waffenfett zu fetten und einzulegen. Das Dampfrohr ist jeden zweiten Monat durch den Waffenmeister oder den Richtschützen herauszuschrauben, zu reinigen, einzufetten und.wieder einzusetzen. Das Gestell ist mit Putzhadern trocken zu wischen und einzufetten. Höhen- und Seitenrichtmaschine sind auf ihren richtigen Gang zu prüfen und einzufetten. Stark verschmutzte oder verrostete Teile sind, wie oben angegeben, zu behandeln. Gleichzeitig ist nachzusehen, ob keine Bolzen oder Schrauben locker oder ge.brochen sind, dann ob keine Stifte oder Stellringe gebrochen sind. Locker gewordene, gebrochene oder fehlende Stifte, Stellringe beziehungsweise Muttern sind durch den Waffenmeister zu ersetzen. Instandhalten der Munition Die Leistungsfähigkeit der Maschinengewehre ist zum großen Teil von der Beschaffenheit der Munition abhängig, weshalb dem Instandhalten derselben besondere Sorgfalt gewidmet werden muß. Die Munition ist stets vorschriftsmäßig verpackt, in trockenen, feuersicheren Räumen auf- zubewahren. Die Vorschläge sind auf hölzerne Unterlagen zu stellen, um die Feuchtigkeit möglichst abzuhalten. Die Patronengurten sind vor jedem Gebrauch auf ihre Beschaffenheit zu untersuchen. Zerrissene Gurten sind 32
zu vernähen und wenn dadurch Stochungen eintreten, auszutauschen; gebrochene Lamellen durch den Waffenmeister umzuwechseln, verbogene wieder gerade zu richten, fehlende Ösen durch neue zu ersetzen. ' Das Füllen der Patronengurten soll kurz vor dem Gebrauch stattfinden. Es ist mit aller Strenge darauf zu sehen, daß das Gleichmachen der Patronen mit dem Stopfholz nichtdurch Schläge, sondern durch Drücken geschieht. Durch das Gleichstoßen der Patronen mit dem Stopfholz entstehen bei den scharfen Patronen Geschoßabstreifen (Pulverstreuungen), bei den Exerzierpatronen jedoch Klemmungen. Gefüllte Patronengurtenverschläge dürfen nicht herumgeworfen werden. Einschießen der Maschinengewehre Das Einschießen der s. Maschinengewehre ist durchzuführen, wenn Reparaturen an den Visiervorrichtungen vorgenommen wurden, wenn eine neue Wasserjacke oder ein neuer Gehäusedeckel aufmontiert wurde oder wenn sich fehlerhafte .Treffpunktslagen ergeben. Ehe das s. MG. zum Einschießen kommt, ist es vom Waffenmeister gründlich zu untersuchen und, wenn notwendig, zu reparieren. Der Waf- fenmeister hat bei der Untersuchung sein Hauptaugenmerk auf das Pivot- gelenk, den Pivotzapfen, das Gleitstück, den Deckel, Aufsatz und Gestell zu richten. Das Einschießen erfolgt unter Aufsicht eines Offiziers und in Gegen- wart des Waffenmeisters durch einen verläßlichen s. MG.-Schüfzen bei möglichst günstigen Witterungsverhältnissen auf 100 Schritt Entfernung auf die Einschuß-Ankerscheibe mit dem tiefsten Aufsatz und einer Reihe von 6 Schüssen. / Das MG. ist am Einschußstand in der mittleren Feuerstellung aufzu-’ stellen, die Füße ungefähr 5 cm weit herauszuziehen und das Gewehr mit den Händen in den Boden einzurütteln. Nun hat sich der Schütze zu überzeugen, ob das Gewehr der Seite nach horizontal steht, und dann eine Einlagerungsreihe von 30 Patronen abzugeben. Lagert nun das Gewehr im Boden fest und steht es wagrecht, wird es mit 6 Patronen in der Gurte geladen, auf die Mitte des unteren Randes des Ankers ge- richtet, die Richtklemme und der Klemmhebel fest angezogen und die Schußreihe abgefeüert. Nach Abgabe der Schüsse hat sich der Richtschütze zu überzeugen, ob die Visierlinie noch auf den unteren Rand des Ankers gerichtet ist. Hat sich das Gewehr nicht verrückt, so wird der mittlere Treffpunkt bestimmt. Weil das Maschinengewehr einen negativen Vibra- tionswinkel hat, der beim Einzelschuß 2, beim automatischen Feuer 3 Striche beträgt, wird der erste Schuß um einen Strich, das ist 7.5 cm höher liegen als die restlichen fünf. Der erste Schuß ist zu streichen und von den restlichen fünf der mittlere Treffpunkt zu bestimmen. Der mitt- lere Treffpunkt soll 10 bis 12 cm über dem unteren Rand und der Seite nach 2 cm links von der Mitte des Ankers liegen. Für Korrekturen am Korn gilt: jede Veränderung an demselben um 0.1 mm hat eine Verschiebung der Treffpunktlage um 1.093 cm auf 100 Schritt zur Folge. Nach der Korrektur ist vorerst mit einer Reihe von sechs Schüssen nachzuschießen und wenn die Korrektur gewirkt hat, die Prüfung der Präzision eine Reihe von 50 Schüssen abz eigenen. Sind von diesen Schüssen mindestens 25 in einem Rechteck von 15 cm Höhe und 10 cm Breite, so entspricht die Präzision. Ist das Gewehr mit dem Normallauf 35
eingeschossen, so ist die Treffpunktlage der Reserveläufe mit je sechs Schüssen zu ermitteln und in das Schießbuch einzutragen. Die leichten MG. sind wie die s. MG. einzüschießen. Rechnerischer Beweis der Treffpunktverschiebung bei 0.1 mm Änderung am Visierkorn. Visierlinienlänge bei Aufsatzstellung 200 = 68.62 cm. Entfernung der Scheibe vom Gewehr — 100 Schritte — 75 m, Korrektur am Korn 0.1 mm. Auswirkung der Korrektur — x mm. 68.62 cm : 7500 cm —= 0.1 mm : x mm. 7500 X 0.1 — 750. 750 : 68.62 = 75000 : 6862 — 10.95 mm = 1.095 cm. 65800 20420 854 Netsch, Oblt. Wiener Feldjäger-Baon. zu Rad Nr. 2 (früher Feldjäger-Baon. 21)
Packung der M. 7/12 Vormeistertasche 1 Stück M. 4 Patronenhülsenreißer- . . . . . . . Auszieher 1 „ M. 7/12 f. MG., Schlag- . . . . Bolzen 1 „ mit Spritzrohr, kl. öl- . . . . Kannen 2 „ M. 7/12 f. MG., Anschlag- .... . . . . Klemmen 1 „ M. 7/12 f. MG., Abzug- . . . . Klinken 1 „ M. 88 mit Heft, . . . . . Schraubenzieher 1 „ M. 7/12 f. MG . . . . Zündstifte Außerdem Werg, Hanf, Tel.-Litze, einige Hadern und Holzstückchen. Packung der M. 7/12 Waffenmeistertasche 1 Stück Gewehr-.......................................Bürsten 1 „ Messing- (flußeiserne) .......................Dorne 1 „ 1.5 mm runde....................................Durchschläge 1 „ mit Heft, 10— 15 cm dreieckige Feinschlicht- Feilen 1 „ mit Heft, 10—15 cm halbrunde Feinschlicht- Feilen 1 , 16 mm breite, 18 cm lange, dreieckige Mineral- Feilen 1 „ M. 7/12 ohne Heft, Zündstift-.................Heber 1 „ mit Spritzrohr kl. öl-........................Kannen 2 Blatt Schmirgel-..................................Leinwand 1 Stück M. 7/12 MG.- .................................Schlüssel 1 „ M. 88 mit Heft, . . ........................Schraubenzieher 1 „ 16. cm Flach-.................................Zangen Außerdem Feuergewehrbestandteile in einem Leinwandsäckchen. Packung des M. 7/12 gr. (kl.) Requisitenversehlages1)2) 1 Stück M. 7/12 f. MG. s. Schraube . ............... 1 „ M. 7/12 f. MG. Patronen-...................... 1 „ Gewehr-....................................... 1 „. M. 7/12 f. MG. Patronenauszieher-............ 1 „ mit Heft, 10—15 cm dreieckige Feinschlicht- 1 „ mit Heft, 10—15 cm halbrunde Feinschlicht- 1 „ M. 7/12 öl- ... :............................. 1 „ M. 7/12 f. MG., äußere . . . ................. 1 „ M. 7/12 f. MG., innere........................ 0.5 kg weiße........................................ 1 Stück mit Stiel, 280 g, Mechanikerhand-........... 1 „ M. 7/12 f. MG. Hand-.......................... 1 „ M. 7/12 f. MG., Abzug-..................... 1 „ M. 88 zweitlg., s. Wischer-................ 1 „ M. 7/12 f. MG., Gelenklager-............... 1 „ M. 7/12 Lauf- ............................. 1 „ M. 7/12 Stopfbüchsen-......................... 1 „ M. 7/12 Visierkorn-..................... Answerfer Auszieher Bürsten Federn Feilen Feilen Flaschen Gelenke Gelenke Hadern Hämmer Hebel Klinken Putzstöcke Ringe Schlüssel Schlüssel Schlüssel 1 Bei der Packung d. M. 7/12 kl. Requisitenverschlages entfällt die Ölflasche. 2 Beim leichten MG. ist als Requisitenverschlag gegenwärtig 1 M. 17 Mun.-Verschlag in Verwendung, in dem die Res.-Bestandteile verpackt sind. Das nötige öl wird in einer Feldflasche fortgebracht. 55
1 Stück M. 7/12 Zubringer.......................... 1 „ M. 7/12 f. MG.-Handhebel, Feder-............. 1 „ M. 4 Lauf-....................... 0.25 kg Hanf-...................................... 1 Stüde M. 7/12 f. MG.............................. 1 „ M. 4 f. MG., lederne .....'.................... 1 „ M. 7/12 f. MG., Sperrklinken-.............. 1 „ M. 7/12 f. MG., Patronenauszieher- . . . . 1 „ M. 7/12 f. MG., Auslöse-..................... 1 „ M. 7/12 f. MG., s. Bolzen u. Feder, Sperr- 1 „ M. 7/12 f. MG., Verschlußblock-............ 1 „ M. 7/12 f. MG., s. Kette, Fülloch- . . . . . 2 „ M. 7/12 f. MG., Gleitschienen-Grenz . . . . 1 „ M. 7/12 f. MG., Öler-...................... 1 „ M. 7/12 f. MG., Zubringer-................. 1 „ M. 7/12 f. MG., Handhebel-, Feder- . . . . 2 „ M. 7/12 f. MG., Auslösehebel- ....... 1 „ M. 7/12 f. MG............................. 2 „ M. 7/12 f. MG............................. Schlüssel Splinte Trichter Werg Verschlußblöcke Beutel BBthaltand Bolzen Federn Hebel Klinken Krallen Schrauben Schrauben Schrauben Sperreiber Splinte Stifte Visierkorne Zündstifte Packung der M. 7/12 Waffenmeister-Werkzeugverschläge 1 Stück für 8 mm, M. 95 Patr., Hülsenrest-Auszieher......................r 1 „ M. 88 zweiteilige, samt Wischer, Putzstöcke.....................1 1 „ MG.- ......................................... Schlüssel, r 1 „ M. 4 f. Waffenmeister-Werkzeugverschläge........................1 kleine blecherne Büchsen..................... (für Salmiak) 2 „ M. 4 f. Waffenmeister-Werkzeugverschläge ........ 1 große blecherne Büchsen..........................................r 1 „ M. 7/12 linke Waffenmeister-Werkzeug-Verschlüge (am Tragtier 1 „ M. 7/12 rechte Waffenmeister-Werkzeug-Verschläge Öazw. Feldwagan) 1 „ zirka 33 cm lang, Nr. 54 polierter Rund-Stahl......................1 1 „ „ 53 „ „ „26 „ .....................- 1 1 „ „ ,, „ „ 18 ,, ,, .............1 1 „ „ 55 „ „ „12 „, „ .............. 1 0.3 kg Tinol oder weiches Löt........................................ Zinn, 1 0-02 „..................................................Salmiak, 1 1 Stück 2 mm 1 1 „ 2.5 „ 1 1 „ 5 Spiral- Bohrer, 1 1 „ 4 „ 1 1 „ 5 „ 1 1 „ doppel-wirkende Drill- Bohrer, 1 1 „ Gewehr- 2 „ mit Heft, 10—15 cm flache 1. r 2 „ „ „ 10—15 cm halbr. „ . ,r 2 „ „ „ 10—15 cm dreieck. Femschhcht-Feden 1 „ „ „ 10—15 cm runde r 3 „ 16 mm br.. 18 cm 1g., dreieckige Mineral- Feilen, r 1 Stück mit Heft, 15 cm flache ] r 1 >♦ ,» ♦♦ 15 cm halbrunde < ... Feilen, r 1 »> >> »» 15 cm dreieckige J r 56
1 Stück mit Stiel, 0.6 kg Bank- ) „.. 1 1 „ „ „ 140 g Mechaniker-Hand- J amnier’ 1 1 „ „ Flügelmutter, kleine Feil- ... Kolben, 1 1 „ kl. kupferne........................................Lötkolben, 1 1 „ 20 mm flache Bank-.....................................Meißel, 1 1 „ kleiner.............................................Meißel, 1 4 „ kl. (32 cm) Metall-...............................Sägeblätter, 1 1 „ verstellbare (kl.) Metall-..........................Sägebogen, 1 1 „ mit Heft, 14 cm.............................. Schraubenzieher, I 1 „ „ Schraubenzwinge, kl.......................Schraubstöcke, r 2 „ zinkene...........................................Spannbleche, r 1 „ flache..............................................' Stempel, 1 1 ^6aj>aar)r f- M. 7/12 MG., Gewindschneid- ........ Backen, 1 1 (14s?idk) M. 7/12 MG., Gewindschneid- . ..............Bohrer, 1 1 Stück eiserne Büchsenmacher.......................Bohrleiern, r 1 „ f. M. 7/12 MG., Gewindschneid-.......................Kluppen, 1 1 „ m. 2.0 mm Wulsthöhe, Einleg- . ......................Konusse, 1 1 „ Bank-................................................Körner, I 1 „ f. M. 7/12 MG., Reparatur- ......................... Lehren, r 1 „ f. M. 7/12 MG., maximale Lehr-.....................Patronen, 1 1 „ große, fünfeckige..................................Reibahlen, I 1 „ kleine, fünfeckige.................................Reibahlen, 1 4 (2) Stück M. 7/12 f. MG., s. Schraube, Answerfer | je zur Hälfte 4 (2) „ M. 7/12 f. MG., Patronen . . Auszieher | r und 1 1 „ M. 7/12 f. MG., Gleit- . . . Bunde 1 00 (30) 4 (2) 4 (2) 4 (2) 4 (2) 4 (2) 4 (2) 4 (2) 4 (2) 4 (2) 4 (2) f. MG., Asbest-....................Dichtungen M. 7/12 f. MG., Patronenauszieher . . 1 M. 7/12 f. MG., Vorhol-...............> Federn M. 7/12 f. MG., Zubringer-..........J M. 7/12 f. MG., vollständige . . . Gleitstücke M. 7/12 f. MG., Ventilkolben- . . Hülsen M. 7/12 f. MG., Abzug-..........Schienen M. 7/12 f. MG...................Schießbücher M. 7/12 f. MG., mit Stempel, Ventilkolben- Stangen M. 7/12 f. MG. ..................Verschlußblöcke M. 7/12 MG., (in 1 [>4] kg je zur Hälfte rund I 1 = linker r — rechter Hadern eingewickelt), vollst. Zubringer. Waffenmeister-Werkzeug-Verschlag. Außerdem Werkzeuge zum Instandhalten von Handfeuerwaffen. Die bei den Res.-Bestandteilen freistehenden Zahlen gelten für die Inftr. (Alp. Jg.) Radf. MG. Komp. Die eingeklammerten Zahlen für die Inftr. (Alp. Jg.) Radf. Komp. Reiter MG. Züge usw. Packung des M. 88 Gewehrpatronenverschlages mit Reservebestandteilen für die L. Mg. 1 Grnt. M. 7/12 f. MG. Reserve ...........................Bestandteile 4 Stück M 7/12 s. Verschlußscheiben, Lauf-.............Futterale 2 „ M. 7/12 s. Stopfholz............................. Füllbretter 3 „ M. 7/12 f. MG., scharfe.........................Läufe. 37
Packung der M. 7/12 Res.-Best.-Kassette Nr. 9 1 Stüde M. 7/12 f. MG., samt Stift .................Auspuffe 58 1 „ M. 7/12 f. MG., Auspuffsteil-'.............Bolzen 25 1 „ M. 7/12 f. MG., Deckel-....................Bolzen 16 1 „ M. 7/12 f. MG., Deckelsperreiber...........Bolzen 5 1 „ M. 7/12 f. MG., Gehäuse- . . . ..............Bolzen 7 2 „ M. 7/12 f. MG., Griffstück- ..................Bolzen 6 1 „ M. 7/12 f. MG. Lauf-..........................Bolzen 56 2 „ M. 7/12 f. MG., Sperrklinkenfeder-.........Bolzen 45 1 „ M. 7/12 f. MG., Zubringersperreiber........Bolzen 47 1 „ M. 7/12 f. MG., Stopf- . . . .•............Büdisen 27 1 „ M. 7/12 f. MG., Ablaßhahn-.................Federn 14 2 „ M. 7/12 f. MG., Aufsatzsperrzahn-..........Federn 59 2 „ M. 7/12 f. MG., Auspuffstellbolzen-........Federn 42 2 „ M. 7/12 f. MG., Deckelstützen-............... Federn 24 2 „ M. 7/12 f. MG., Griffstück- ...............Federn 56 2 „ M. 7/12 f. MG., Sperrklinken-..............Federn 28 2 „ M. 7/12 f. MG., Züngelsicherungs-..........Federn 10 1 „ M. 7/12 f. MG., Ablaß......................Hähne 2 1 „ M. 7/12 f. MG., Hand-........................Hebel 12 „ M. 7/12 f. MG., Griffstück- ........................Hefte 17 4 „ M. 7/12 f. MG., Ablaßhahn (Auspuffkegel) . . Muttern 16 1 „ M. 7/12 f. MG., Aufsatzzahnrad.............Muttern 44 1 „ M. 7/12 f. MG., Deckelsperreiber- . . . . . Muttern 52 2 „ M. 7/12 f. MG., Griffstückangel- ...... Muttern 55 1 „ . M. 7/12 f. MG., Griffstückheft-............Muttern 51 1 „ M. 7/12 f. MG., Laufbolzen-................Muttern 50 1 „ M. 7/12 f. MG., Zubringersperreiber- .... Muttern 15 1 „ M. 7/12 f. MG., Aufsatzklappen-............Sdirauben 41 2 „ M. 7/12 f. MG., Aufsatzschubergrenz- .... Sdirauben 51 2 „ M. 7/12 f. MG., Aufsatzzahnbogen-............Sdirauben 50 1 „ M. 7/12 f. MG., Dampfrohrdiditungs- .... Sdirauben 48 1 „ M. 7/12 f. MG. s. Kette,Fülloch-.............Sdirauben 40 2 „ M. 7/12 f. MG., Griffstückbolzen-..........Sdirauben 22 2 „ M. 7/12 f. MG., ölerbefestigungs- ..... Sdirauben 55 2 „ M. 7/12 f. MG., ölerreinigungs-..............Sdirauben 55 1 „ M. 7/12 f. MG., Stopfbüchsen-..............Sdirauben 12 1 „ M. 7/12 f. MG., Visierkornsteil- ............Sdirauben 18 1 „ M. 7/12 f. MG., vollst. Aufsatz- ..........Schuber 21 1 „ M. 7/12 f. MG., Züngel-......................Sicherungen 49 1 „ M. 7/12 f. MG., Öler- .....................Sieb 4 1 „ M. 7/12 f. MG., Deckel-......................Sperreiber 52 1 „ M. 7/12 f. MG., rückw. Aufsatz-.............Sperrzähne 52 1 „ M. 7/12 f. MG., vord. Aufsatz-................Sperrzähne 45 1 „ M. 7/12 f. MG., Züngel- ...................Splinte 11 2 „ M. 7/12 f. MG.,..............................Visierkorne 20 1 „ M. 7/12 f. MG., Aufsatz-...................Zahnbogen 5 1 „ M. 7/12 f. MG................................Züngel 25 1 „ M. 7/12 f. MG., Gleitstück-Sperr-..........Bolzen 19 1 „ M. 7/12 f. MG., Gleitstück-................Federn 26 1 „ M. 7/12 f. MG., Zahnbogenlager-.............Federn 8 1 „ M. 7/12 f. MG., Gleitstück-Klemm-............Hebel 54 1 „ M. 7/12 f. MG., Gleitstück-Sperr- .../.. Hebel 58
15 1 Stüde M. 7/12 f. MG., Gleitstück-Klemmhebel- . . .. Muttern. 29 1 „ M. 7/12 f. MG., Gleitstück-Sperrschrauben- . . Muttern 37 1 „ M. 7/12 f. MG., Gleitstück-Stell- . . . . . . Schrauben 1 „ M. 7/12 f. MG., Res.-Bestandteile, . . . . . . Kassetten Grundbegriffe, Winkel und Formeln, die beim modernen Schießwesen notwendig sind Absteigender Ast ist der Geschoßweg-ScheiteLAüftreffpunkt. Aufsteigender Ast ist der Geschößweg-Mündung-Scheitel. Anfangsgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, welche das Geschoß beim Austritt aus der Mündung besitzt. Mit dieser würde es sich ohne Einwirkung der Schwerkraft und des Luftwiderstandes gleichförmig und geradlinig in der Abgangsrichtung fortbewegen. Träte die Schwerkraft, welche auf das fliegende Geschoß aus seiner Abgangsrichtung beständig nach abwärts zieht, allein hinzu, so würde die Flugbahn eine gekrümmte Linie (Parabel) werden, deren höchster Punkt (Scheitel) in der Mitte läge und deren Flugbahnhälften die gleiche Gestalt hätten. Der Luftwiderstand jedoch verzögert, die Vorwärtsbewegung des Geschoßes und verändert dadurch die Form der Flugbahn, so daß der höchste Punkt dem Ende (Äufschlagpunkt) näher liegt als dem Anfang (Mündung). Damit das Geschoß sich im Fluge nicht überschlägt, sondern möglichst mit der Spitze nach vorne am Ziele ankommt, muß ihm eine Drehung um seine Längenachse gegeben werden. Diese erhält es durch den Drall. Abgangsrichtung ist die verlängerte Laufachse im Momente des Schusses. Auftreffenergie ist die Kraft, welche das Geschoß beim Durchschlagen des Treffpunktes besitzt (in mkg gemessen). Auftreffgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit des Geschoßes im Treffpunkt. Basis ist die Entfernung Richtstelle — Leitmaschinengewehr. Bestrichener Raum für eine bestimmte Bahn ist jener Raum, inner- halb welchem ein gegebenes Ziel getroffen werden kann. Seine Tiefe in der Schußrichtung ist gegeben durch jene Strecke, innerhalb welcher die Bahn nicht höher über dem Gelände liegt, als das Ziel hoch ist. Er ist um so größer, je größer die Zielhöhe und je flacher, rasanter die Flugbahn ist. lOOOfache Zielhöhe Auftreffwinkel Formel j= bestrichener Raum in Metern Bezugsrichtung ist die Richtung vom Leitmaschinengewehr zur Richt- stelle oder (nach Norden. Derivation ist die seitliche Abweichung des Geschoßes (hervorgerufen durch den Drall). Einhüllende ist eine Kurve, die sämtliche Flugbahnen umhüllt. Sie trennt den Raum in den gefährdeten und den schußsicheren Raum. Erhöhung ist der Winkel zwischen dem Mündungshorizont nnd der Laufachse vor dem Schuß — Schußwinkel + Geländewinkel. 39
Fig. 20. Flugbahn 40
Einfallsrichtung ist eine an die Flugbahn gelegte Tangente. Endgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit welcher das Geschoß am Ziel auftrifft. Fallhöhe ist der lotrechte Abstand der Flugbahn von der Abgangs- richtung (hervorgerufen durch die Anziehungskraft der Erde). g Formel: s = -g- t* Feuerfront ist die Frontlinie der Maschinengewehre. Sie soll wo- möglich normal zur Schußrichtung sein. Flughöhe ist der lotrechte Abstand von der Flugbahn zum Mündungs- horizont. Flugbahn ist der vom Geschoß zurückgelegte Weg. Die Form der- selben ist abhängig: 1. Von der Geschoßanfangsgeschwindigkeit. 2. Von der Abgangsrichtung. 3. Von der Geschoßform. 4. Von der Querschnittbelastung = Geschoßgewicht P P 15'8 Bodenfläche ran — (D)2n 4*3’14 0 514 g 5. Vom Kaliber und der Drehung des Geschoßes um seine Längsachse. 6. Von den athmosphärischen Verhältnissen. Gedeckter Raum ist der Raum hinter einer in der gegnerischen Schuß- richtung liegenden Deckung in dem ein bestimmtes Ziel vom feindlichen Feuer nicht mehr gefährdet werden kann. Horizontale Schußweite ist die Entfernung zwischen dem Mündungs- mittelpunkt und dem Durchgangspunkt der Bahn durch den Mündungs- horizont. Grundrichtung ist die erste, der Waffe erteilte Richtung. Hauptschußrichtung ist die Schußrichtung in den wichtigsten Ziel- raum. Hilfszielentfernung ist die Entfernung Leit-Mg zum Hilfsziel. Lagepunkt ist der Schnittpunkt Schußlinie—Flugbahn. Leitmäschinengewehr ist jenes Gewehr, für das die Richtelemente ermittelt wurden. Mündungsenergie ist jene lebendige Kraft, welche das Geschoß beim Verlassen des Laufes besitzt. m v° V m ist das Geschoßeewicht in ke. dividiert durch die Gravitation. m Vj ________________ 2 = 2 Mündungshorizont ist eine durch den Mündungsmittelpunkt gehende zum Wasserspiegel parallele Ebene. Meßentfernung (Beobachtungsentfernung) ist die Entfernung Richt- stelle zum Ziel. Richtarten: die direkte Richtung, die Richtpunktrichtung und clie getrennte Richtung. 2 ~ / V ist die Anfangsgeschwindigkeit. 0’0158 • 5802 41
Richten heißt; dem Lauf einer Waffe die zum Treffen eines Zieles erforderliche Lage erteilten. Richtstelle ist jener Ort, wo die Schußelemente ermittelt werden. Scheitel ist der höchste Punkt der Flugbahn über dem Mündungs- horizont. Sämtliche Bahnen, die einen Abgangswinkel von 0 Strich oder mehr haben, besitzen einen Scheitel. Scheitelhöhe ist der lotrechte Abstand vom Scheitel zum Mündungs- horizont. Scheitelehtfernung ist der auf dem Mündungshorizont gemessene Abstand der Scheitelhöhe von der Mündung. Schußtoter Raum ist jener Raum, in welchem von einer gegebenen Feuerstellung nicht gewirkt werden kann. Schußlinie ist die gerade Verbindung Mündung—Ziel. Schußweite ist die Entfernung von der Mündung zum Ziel. Strich. Die Ableitung ist auf Seite 16. Tangente ist eine Gerade, die eine Krumme berührt. In der Trigo- nometrie bezeichnet man als Tangente eines Winkels den Bruch, in dessen Zähler der Sinus und dessen Nenner der Kosinus des Winkels ist. Treffpunkt ist der Punkt, den .das Geschoß beim Aufschlag trifft. Visierlinie ist die Verbindungslinie Grinsei Korn (natürliche Visier- linie), die Verlängerung bis zum Zel heißt verlängerte Visierlinie. Beim Fernrohr oder Richtglas ist die optische Achse die Visierlinie (optische Visierlinie); Winkel Abgangswinkel ist der Winkel zwischen Abgangsrichtüng und Mün- duhgshorizont. Aufsatzwinkel ist der Winkel zwischen Visierlinie und Laufachse. Auftreffwinkel ist der Winkel zwischen Einfallrichtung und Boden- fläche beim Ziel (Zieloberfläche). Er ist von der Flugbahn und vom Gelände abhängig. a) Ansteigendes Gelände — Aufsteigender Ast A = B-£ — E-£ b) Ansteigendes Gelände — Absteigender Ast A-g£ = B-£:+E-£: c) Abfallendes Gelände — Absteigender Ast A= E-£ — B <5 d) Ebenes Gelände A = E -K e) Im Scheitel ist der E Winkel gleich O; daher A = B -K (Siehe Figur 21.) Böschungswinkel ist der Winkel zwischen Gelände und Horizont. Deckungswinkel ist der Winkel zwischen der Verbindungslinie, deckender Punkt noch gefährdeter Punkt und dem Horizont. EinfaUswinkel ist der Winkel zwischen Einfallsrichtung und Horizont. Geländewinkel ist der Winkel zwischen dem Mündungshorizont und der Visierlinie. Korrektur ist der Winkel zwischen der Bezugsrichtung und. der Visierlinie zum Hilfsziel (1. Offizier). 42
Sdinßwinkel ist der Winkel zwischen Schußlinie und Laufachse vor Abgabe des Schusses. Seite ist der Winkel zwischen der Schußlinie und der Bezugsrichtung und Laufachse beim Schuß. Seitenwinkel ist der Winkel zwischen der Schußlinie und der Visier- linie. Vibrationswinkel ist der Winkel zwischen Laufachse in Ruhestellung (Kompagniekommandant).